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 Nachdruck fämtlicher mit X verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 6 
Mittwoch, den 6. Januar 1926. 
189. Jahrgang
 27mm breſe Zelle im Kreiſe Darmſfadt 25 Reſchspfg. 
„Finanz=Anz zigen 40 Neichspfg., Reklamezelle (92 mm 
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zufträge und Leiſt ung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli ſeder 
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme 
ſtädter 8 Nationalbank.
Von unſerer Berliner Redaktion.
 Der Kampf im ſozialdemokratiſchen Lager um die Haltung 
der SPD. zu der Frage der Regierungsbildung 
nähert ſich allmählich ſeinem Höhepunkt. Während vor Kurzem 
fraktion, Hermann Müller, ſich heute auf ein anderes Pferd 
            ge=
ſetzt und in einer Verſammlung der Partei= und 
            Gewerkſchafts=
funktionäre der SPD. in einem Referat über „
            Sozialdemo=
kratie und Regierungsbildung” einen ganz anderen 
Standpunkt eingenommen, den ſich dann auch die Mehrheit — 
der allerdings eine ſtarke Minderheit gegenüberſtand — zu eigen 
machte. Folgende Reſolution kam zur Annahme: 
„Die Konferenz der Berliner Funktionäre billigt, daß die 
            Reichs=
tagsfraktion die Bildung einer Regierung der 
Großen Koglition abgelehnt hat. Die Konferenz erwartet, 
daß die Fraktion, wenn jetzt erneut der Verſuch der Bildung einst, 
ſolchen Regierung gemacht werden ſollte, abermals die Beteiligung an 
dieſer Koglition ablehnt. Nur eine ſolche Taktik entſpricht den 
            Inter=
eſſen der Partei und denen der werktätigen Bevölkerung.” 
Dieſe Reſolution muß ebenſo wie die Haltung des ſo 
und, die Demokraten wie ein Schlag ins Geſicht 
wirken. Haben ſich doch beide in den letzten Tagen ſtark für die 
Große Koalition ins Zeug gelegt. Es wäre voreilig, wollte man 
auf die Haltung der Parteiinſtanzen und der Fraktion ziehen. 
Immerhin können aber doch die Berliner Verhältniſſe einen 
Maßſtab für die Stimmung innerhalb der Partei abgeben. Die 
Demokraten befürchten, daß die Sozialdemokraten dem Gedanken 
der Großen Koglition vollends den Rücken kehren werden. 
            Jeden=
falls laſſen ſie durch ihren parteioffiziöſen demokratiſchen 
Zeitungsdienſt auf die bevorſtehende Tagung der Reichstags= 
und Landtagsfraktion des Zentrums hinweiſen und bringen den 
Beſchluß des Zentrums in Erinnerung, noch einmal die Frage 
der Großen Koalition zur Entſcheidung zu ſtellen. Die Art des 
ſchen Regierung in Betracht gezogen werden ſoll. Man könne ihrem parteioffiziöſen Bericht ſagen, erſt einmal abwarten wollen, 
wohl annehmen, daß die Sozialdemokratie die Aktion des 
            Zen=
trums in dieſer Hinſicht richtig verſtanden hat, denn die Heran= werden ſie jede ſich bietende Gelegenheit ergreiſen, um um einen 
ziehung der Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtages ſei einl, zukommen. Allerdings werden ſie im Ausſchuß weſentlich andere 
deutlich ſichtbares Zeichen. Die Deutſche Demokratiſche Partei 
werde die Aktion des Zentrums entſchieden unterſtützen. 
Daß die Sozialdemokratie die Drohung des Zentrums, 
            un=
ter Umſtänden die preußiſche Regierungsgemeinſchaft zum 
            Auf=
fliegen zu bringen, richtig verſtanden hat, liegt außerhalb jeden 
Zweifels. Wenn nun aber der Vorſitzende der Reichstagsfraktion Vorläufig iſt die Haltung der einzelnen Parteien noch völlig 
            un=
der SPD. glaubt, die Verwirklichung einer ſolchen Drohung in 
Kauf nehmen zu können, dann müſſen die Strömungen 
            inner=
halb der Sozialdemokratie gegen eine Beteiligung an der Großen 
Koglition doch außerordentlich ſtark ſein. Am Sonntag wird ſich 
nun das Zentrum ſchlüſſig werden, es wird ſich auch mit der 
Einſtellung der Sozialdemokratie zu beſchäftigen haben. Nach 
Zentrums ebenſo wie bei den Demokraten erhebliche Mißſtim= anhänger berückſichtigt würden. Weiter unten gibt dann das 
mung über das Referat Müllers, weil die Freunde der Großen 
wirklicht und daß darüber hinaus auch die Arbeitsgemeinſchaft tät bei der Einſtellung katholiſcher oder ſolcher Beamter, die ſich 
mir der Sozialdemokratie in Preußen aufgelöſt werden müſſe. zum Zentrum bekennen, beklagen, es müſſe einen Anſpruch auf
 * Berlin, 5. Januar. (Priv.=Tel.) 
Die Ausführungen des Vorſitzenden der ſozialdemokratiſchen 
Reichstagsfraktion, Hermann Müller, werden in der Berliner 
Rechtspreſſe allgemein als ein weſentlicher Schritt aufgefaßt auſ 
dem Wege der Frage der Regierungsbildung. Es wird nicht 
nur darauf hingewieſen, daß der Zentrumsabgeordnete Schofer, 
einer der führenden Köpfe der Zentrumsfraktion, anfängt, nicht 
mehr an den guten Willen der Sozialdemokraten zu glauben, 
ſondern daß jetzt auch Dr. Wirth, der noch immer über einen 
ſtarken Anhang im Zentrum verfügt, die Unfruchtbarkeir 
weiterer Erörterungen über die Frage der 
Großen Koalition einzuſehen beginnt und die Bildung 
einer Regierung mit der Deutſchen Volkspartei auch ohne 
Sozialdemokratie empfiehlt. Die „Germania” das Berliner 
Zentrumsorgan, nimmt nur kurz zu den Ausführungen Müllers 
unter der Ueberſchrift „Die wilden Berliner” Stellung 
und meint, daß alles, was Hermann Müller zur Verteidigung 
der ſozialdemokratiſchen Taktik bei den 
            Regierungsverhandlun=
gen geſagt habe, nicht ſtichhaltig geweſen ſei. Es ſei nur 
            partei=
bolitiſche Beſorgnis geweſen, die die Sozialdemokraten zu ihrer 
Haltung bewogen hätte. Müller ſcheine mit einer Regierung der 
Mitte zu rechnen und die Auffaſſung zu vertreten, daß dieſe dann 
mit der Zeit ſich zu einer ſolchen der Großen Koalition 
            ent=
wickeln würde. Dieſe Hoffnung könne leicht trügeriſch ſein, die 
Entwicklung könne ebenſogut nach der anderen Seite gehen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
 Der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand hat nach dem „
            Vor=
noch ſich bekannte Sozialdemokraten für die Große Koalition wäts” am Montag zur Frage der Herbeiführung eines 
            Volks=
einſetzten, hat der Vorſitzende der ſozialdemokratiſchen Reichstags= entſcheides über die Fürſtenabfindung Stellung genommen. Er 
will aber erſt die Entſcheidung des Rechtsausſchuſſes über die 
vorliegenden Anträge abwarten, denn die Erledigung dieſer 
            An=
trüge werde für die Formulierung eines dem Volksentſcheid zu 
unterbreitenden Antrages von Bedeutung ſein. Sobald über den 
Mehrheitswillen des Reichstages Klarheit geſchaffen ſei, werde 
der Parteivorſtand den Parteiausſchuß einberufen, um mit ihm 
zur Fürſtenabfindung noch einmal Stelluzg zu nehmen.” 
Auf Grund dieſes kurzen parteioffiziöſen Berichtes ſieht es 
aus, als ob die Sozialdemokraten nunmehr ernſtlich daran gehen 
ollen, den Volksentſcheid in die Wege zu leiten. In 
            Wirklich=
keit haben aber die Sozialdemokraten längſt ein Haar in der 
Suppe gefunden. Das geht ſogar ſehr deutlich aus einem 
            Ar=
tikel Wilhelm Dittmanns im „Vorwärts” hervor, der ſich mit dem 
komplizierten Apparat des Volksbegehrens und des 
Volksentſcheides beſchäftigt. Er macht in über zwei 
Spalten auf die unendlichen Schwierigkeiten aufmerkſam, mit 
zialdemokratiſchen Fraktionsvorſitzenden für das Zentrum, denen eine Volksabſtimmung verbunden iſt. In erſter Linie ſind 
es die Koſten, die Dittmann mit 2—2½ Millionen RM. 
            veran=
ſchlägt, die auf die ſozialdemokratiſchen Inſtanzen ernüchternd 
gewirkt haben. Dann berechnet er auch, ob die Sozialdemokratie 
bei einem Volksentſcheid Ausſicht auf Erfolg hätte. Er ſchreibt 
aus der Stellungnahme der Berliner Funktionäre Nückſchlüſſe u. a.: Da rund 40 Millionen vorhanden ſind, muß jede Frage, 
die zum Volksentſcheid geſtellt werden ſoll, von vornherein ſo 
            ge=
ſtellt werden, daß mehrere Parteien für ſie eintreten können, um 
ihr eine Mehrheit zu ſichern. Sozialdemokratie und Kommuniſten 
haben bei den letzten Wahlen 7,8 Millionen und 2,7 Millionen, 
alſo insgefamt 10,5 Millionen Stimmen zuſammengebracht, von 
30,2 Millionen, die überhaupt abgegeben worden ſind. Selbſt 
wenn beide Parteien zuſammengehen, ſo können ſie eine Mehrheit 
mit Sicherheit nur aufbringen, wenn ſie aus den mittleren 
Schichten noch ſtarke Maſſen für ſich gewinnen oder mindeſtens 
neutraliſieren können. 
Dieſer Geſichtspunkt wird wohl auch bei der Einleitung des 
Volksentſcheides in der Frage der Fürſtenabfindung von 
            vorn=
herein ſorgfältig zu berückſichtigen ſein. Mit anderen Worten 
Beſchluſſes laſſe erkennen, daß dabei auch die Frage der preußi= bedeutet das alſo, daß die Sozialdemokraten, wie ſie ſchon in 
wie ſich die Dinge im Rechtsausſchuß entwickeln. Anſcheinend 
Volksentſcheid, deſſen Ausgang doch ſehr zweifelhaft iſt, herum= 
Töne anſchlagen müſſen als in ihrem Propagandagetriebe. Vor 
allem müſſen ſie ſich ſchon zu dem Grundſatz bekennen, daß es 
ſich nicht um eine Fürſten,abfindung”, ſondern lediglich um eine 
Vermögensauseinanderſetzung handelt, wenn ſie die Parteien zu 
Beſchlüſſen bringen wollen, die für ſie als Vorwand für einen 
Verzicht auf einen Volksentſcheid genommen werden können. 
klar, ſodaß ſich noch nicht ſagen läßt, zu welcher Stellungnahme 
der Rechtsausſchuß kommen wird.
 In einem Artikel geſteht die „Germania” nunmehr offen ein, 
daß das Zentrum es war, das rechtzeitig Vorſorge traf, damit 
alem, was bis jetzt bekannt geworden iſt, herrſcht innerhalb des bei der Beſetzung der Genfer Völkerbundsſtellen auch Zentrums= 
Zentrumsorgan auch eine Erklärung, weswegen dieſer Schritt 
Fdalition fürchten, daß dieſe Parteikonſtellation ſich nicht der= erfolgte. Das Zentrum müſſe ſich einmal über mangelnde 
            Pari=
ausreichende Beteiligung bei der Beſetzung der Deutſchland 
            zu=
ſtehenden Stellen erheben. Das war alſo der ganze Grund, 
weswegen ſich das Zentrum veranlaßt fühlte, uns in ein ſchiefes 
Licht zum Völkerbund zu bringen und den Völkerbundsſekretär 
ſozuſagen zu zwingen, entſchiedenen Wert auf ſeine Vollmachten 
zu legen, daß er allein über die Auswahl ſeiner Beamten und 
deren Einſtellung zu beſtimmen hat. Das Zentrum muß ſich 
denn auch vom völkerbundsoffiziöſen „Genfer Journal” kurz und 
bündig ſagen laſſen, daß es ein unmöglicher Zuſtand ſei, dem 
Völkerbundsſekretär beſtimmte Perſonen aufdrängen zu wollen. 
Was wäre nun das Ende der Jagd nach den 
            Völkerbundspöſt=
chen? Eine peinliche Abſage aus Genf und eine lendenlahme 
Ausrede des Zentrums. Wenn es ſich in ſeiner Gleichberechtigung 
benachteiligt fühlt, ſo mag es das in Berlin ins Reine bringen, 
nicht aber über den Kopf der Reichsbehörden hinweg den 
            Ver=
ſuch unternehmen, ſich einige Poſten reſervieren zu laſſen. Was 
hätte wohl Herr Marx als Kanzler und mit ihm das Zentrum 
geſagt, wenn irgendeine Partei ſich zu ſeinen Zeiten ebenſo 
            be=
nommen hätte? Die „Germania” hätte ſicher ſchärfſte Töne der 
Verurteilung gefunden. Was nun die Gleichheit bei der 
            Stellen=
verteikung im Reich anlangt, ſo dürfte ſich wohl gerade das 
Zentrum nicht beklagen können, da doch immer verſucht wird, die 
Wünſche dieſer Partei nach jeder Richtung hin zu erfüllen, alſo, 
auch eine ſeiner Stärke mindeſtens entſprechende Anzahl 
            katho=
liſcher oder dem Zentrum naheſtehender Beamte unterzubringen.
 Ein Rückblick und Ausblick. 
Von 
Reichsfinanzrat Dr. Franz Scholz in Berlin=Paris. 
Die Gegenwart ſteht im Zeichen der Schiedsgerichtsbarkeit. 
Wir erleben dies in handelsrechtlicher Beziehung 
            fort=
geſetzt und in ſteigendem Maße, von nationalen zu 
            internatio=
nalen Schiedsgerichten übergehend, wie ſolche zum Beiſpiel an 
der Internationalen Handelskammer in Paris eingeſetzt ſind. 
Mag man über nationale Schiedsgerichte denken wie man will, 
im internationalen Verkehr ſind ſie unentbehrlich und als 
            un=
geheuerer Fortſchritt zu begrüßen. Mit dem zu erwartenden, 
durch die Locarno=Verträge eingeleiteten Aufſchwung der 
            inter=
nationalen Beziehungen wird auch der Handelsverkehr von der 
in Einzelfällen vereinbarten Schiedsklauſel zu „inſtitutionellen” 
internationalen Handelsſchiedsgerichten übergehen müſſen. Mit 
dem im abgelaufenen Jahre deutſcherſeits erfolgten Anſchluß 
an die Internationlae Handelskammer in Paris iſt dieſer 
            Ueber=
gang eingeleitet. 
Obligatoriſche internationale Gerichte zur Entſcheidung von 
Privatſtreitigkeiten ſind freilich ſchon durch den Verſailler 
            Ver=
trag (moraliſch ein Diktat, rechtlich ein Vertrag) geſchaffen. Sie 
betreffen jedoch hauptſächlich Streitigkeiten aus Verträgen, die 
vor Inkraftreten des Diktats (d. h. vor dem 10. Januar 1920) 
geſchloſſen ſind (Artikel 296, 299, 304 b, 305 des Verſailler 
            Ver=
trages) und haben allmählich erlöſchende Bedeutung. Die 
            Ein=
richtung internationaler Gerichte auch für 
            Privatrechtsſtreitig=
keiten ſind neben Teilen der Völkerbundsſatzung der einzige 
Fortſchritt, den jenes Vertragswerk brachte. Aber die 
            Recht=
ſprechung dieſer Gemiſchten Schiedsgerichtshöfe 
krankt da an, daß ſie an Normen des Verſailler Vertrages 
            ge=
bunden iſt, die meiſt zum Nachteil der deutſchen Seite aufgeſtellt 
ſind. Dadurch erklären ſich zahlreiche, mit Recht als unbillig 
empfundene, rechtlich aber zutreffende Urteile dieſer Gerichte. 
Freilich iſt hier oft der Fundamentalſatz verkannt worden, daß 
Verträge und damit auch der Verſailler Vertrag, im Zweifel 
zum Nachteil der Partei auszulegen ſind, die ſie einſeitig 
            redi=
giert hat. Dieſe Gerichte ſind mit drei Richtern beſetzt, je einem 
nationalen Richter und einem neutralen Obmann. Auch hier 
hat ſich wieder gezeigt, welche entſcheidende Bedeutung der 
            Per=
ſönlichkeit des neutralen Richters zukommt. Ueberhaupt kommt 
es, wie ich ſchon anderweitig hervorhob, weniger auf gute Geſetze 
als auf gute Richter an, und die Erfahrung hat gelehrt, daß vomr 
Berufsrichter, auch wenn er als Schiedsrichter tätig iſt, am 
eheſten Objektivität zu erwarten iſt. 
Gegenwärtig noch bedeutungsvoller ſind die den 
            Staaten=
verkehr und Fragen des öffentlichen Rechts betreffenden 
            Schieds=
gerichte. Dieſe völkerrechtlichen Schiedsgerichte, ſeit 
            Be=
ginn des 19. Jahrhunderts mehr und mehr in Uebung 
            gekom=
men und als das beſte Mittel zur Verhütung internationaler 
Verwicklungen geprieſen. müſſen von Einzelſchiedsgerichten und 
fakultativ anrufbaren ſtändigen Tribunalen (letztes war der 
Standpunkt des großen Vertragswerkes der Haager 
            Friedens=
konferenzen von 1899 und 1907 bei Einrichtung des Ständigen 
Schiedshofes) zu obligatoriſchen ſtändigen Schiedsgerichten mit 
Gerichtsnazur fortentwickelt werden. Wir ſtehen in dieſer 
            Ent=
wicklung. Die Völkerbundsſatzung hat ſie in großem Stile 
            an=
gebahnt, freilich nicht mit der Schlichtungstätigkeit des 
            Völker=
bundsrates, die aller Garantien unparteiiſcher Rechtspflege 
            ent=
behrt, ſondern mit der Schaffung des Ständigen 
            Internatio=
nalen Gerichtshofes im Haag, der ſich jetzt bereits des größten 
Anſehens erfreut und in Sachen der deutſchen Minderheiten in 
Polen und in anderen deutſch=polniſchen Streitfällen vorzüglich 
begründete Sprüche gefällt hat. Seine Anrufung iſt obligatoriſch 
für Gruppen von Streifragen aus der Teilung Oberſchleſiens 
(Genfer Abkommen 1922). Weitere Schiedsgerichte hat der 
Dawes=Plan gebracht. Auch hier iſt die ſchiedsgerichtliche 
            Streit=
erledigung obligatoriſch, ſei es durch beſondere Richterkollegien 
(ſo über die Auslegung der Dawes=Abkommen), ſei es durch 
Einzelrichter, ſei es durch den Haager Gerichtshof. Von größter 
Bedeutung in dieſer Beziehung ſind aber die Locarno=
            Ver=
träge. Sie ſehen im Verhältnis zwiſchen Deutſchland 
            einer=
ſeits und jedem der Staaten Frankreich, Belgien, Polen, 
            Tſche=
chei andererſeits obligatoriſche Schiedsgerichte für alle 
            Streit=
fragen rechtlicher Natur dor, auch wenn „bitale Intereſſen” eines 
der beteiligten Staaten berührt werden. Die Parteien haben, 
vorbehaltlich der Zuſtändigkeit bereits beſtehender Schiedsgerichte, 
die Wahl zwiſchen dem vorgenannten Haager Gerichtshof und 
einem beſonderen Schiedsgericht zwiſchen je zwei der beteiligten 
Staaten. Das letztere iſt zu empfehlen, da der Haager 
            Gerichts=
hof überlaſtet würde, auch zu ſchwerfällig arbeitet. Dieſe 
            Schieds=
gerichte ſind nach dem Verfahren zu bilden, das für das 
            Schieds=
gerichtsweſen im Haager Abkommen 1907 vorgeſehen war. Es 
ſind ferner Ständige Vergleichskommiſſionen zwiſchen den 
            betei=
ligten Staaten einzurichten, die vor Anrufung eines 
            Schieds=
gerichtes angegangen werden können, um die ſtrittigen Fälle 
zu klären und einen Vergleich herbeizuführen. Alle anderen 
Streitfragen, d. h. ſolche, die keine Rechtsfrage enthalten, 
            müſ=
ſen, wenn ſie nicht diplomatiſch geregelt werden können, der 
Ständigen Vergleichskommiſſion unterbreitet werden. Kommt 
hier keine Einigung zuſtande, ſo kann jeder Teil den 
            Völker=
bundsrat anrufen, der nach Artikel 15 der Völkerbundsſatzung 
entſcheidet. Eine eigentliche Gerichtsbarkeit kommt alſo nur für 
ſtreitige Rechtsfragen zur Anwendung. Aber wo iſt ein Streit, 
der nicht zugleich einen Streit um vermeintliches „Recht” in ſich 
ſchließt? Die Ständigen Vergleichskommiſſionen beſtehen ja aus 
fünf Kommiſſaren (je einem nationalen beider Staaten und drei 
neutralen), und dieſelbe Beſetzungsart wird auch für die 
            er=
wähnten Locarno=Schiedsgerichte mangels anderweitigen 
            Ab=
kommens gelten, da ſie auch für die Schiedsgerichtsbarkeit nach 
dem Haager Abkommen 1907 im Zweifel maßgebend war. Dieſe 
Art der Beſetzung der Schlichtungs= und Gerichtsinſtanzen 
            er=
ſcheint als die geeignetſte. Große Aufgaben ſtehen ihnen bevor, 
Möge die Pra 
deal entſprechen!
Seite 2
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Nummer 6
 Hilferufe aus Südtirol. 
Fahrt nicht nach Jtalien! 
* Berlin, 5. Januar. (Priv.=Tel.) 
Die Nativnalliberale Korreſpondenz veröffentlicht einen 
Hilferuf aus Südtirol gegen die kulturelle, geiſtige und 
wirtſchaftliche Knechtung durch die italieniſchen Gewaltherren, 
der in den Ruf ausklingt: „Fahrt nicht nach Italien!“ 
Jede Fahrt nach Italien ſei heute ein Verrat 
am Deutſchtum in Südtirpl. Zu dieſem Hilferuf erklärt 
die „Tägl. Rundſchau”, daß im vergangenen Jahre 186 000 
Reichsdeutſche als Vergnügungsreiſende in Italien geweilt 
haben. Wenn es gelänge, nur die Hälfte im Jahre 1926 
            abzu=
lenken, ſo entſtänden der italieniſchen Wirtſchaft erhebliche 
            Schä=
den. Dieſe Ziffern allein beſtätigen die Angaben in dem 
            Hilfe=
ruf, daß Italien aus dem deutſchen Reiſeverkehr ganz 
            außer=
ordentlich profitiert und daß es auf die Dauer nicht auf die 
Goldmillionen der deutſchen Reiſenden verzichten könne, wenn 
nicht die italieniſche Volkswirtſchaft auf das ſchwerſte 
            benach=
teiligt werden ſolle. Italien werde alſo, wenn dieſe Kraftquelle 
nicht verſiegen ſolle, ſeine törichte Politik in Südtirol 
endlich ändern müſſen. 
Pangalos” Diftatur. 
w. Athen, 5. Januar. 
General Pangalos hat geſtern abend nach dem Miniſterrat 
eine Kundgebung an das Volk gerichtet, in der es unter 
anderem heißt: Trotz der erbitterten Unverſöhnlichkeit einzelner 
politiſcher Führer hielt die Regierung es für ihre Pflicht, eine 
verſöhnliche Haltung einzunehmen, um die Wiederherſtellung des 
normalen politiſchen Lebens zu erleichtern. Im Widerſpruch mit 
der Verfaſſung und entgegen den Empfehlungen der Regierung 
haben die drei Führer der Oppoſition vorgeſtern eine 
            Kund=
gebung veröffentlicht, die die von der Regierung mit Wahlen 
zum Senat verfolgten Abſichten zum Scheitern gebracht hat. Ihr 
Verhalten während des griechiſch=bulgariſchen Konflikts war 
durch nichts zu rechtfertigen. Von zahlreichem anderen Material 
abgeſehen, nutzte man gegen die Rechte Griechenlands die von 
dem früheren griechiſchen Miniſterpräſidenten in den Zeitungen 
vom 12. Dezember veröffentlichte Erklärung aus, in der der 
gegenwärtigen Regierung vorgeworfen wurde, daß ſie 
            Griechen=
land vor der ziviliſierten Welt in die Rolle des Angeklagten 
            ver=
ſetzt habe. So verleumdete ein früherer Miniſterpräſident vor 
dem Völkerbundsrat den Leiter der Regierung ſeines Landes, 
indem er dieſem unterſtellte, daß er Bulgarien bewußt abſichtlich 
angegriffen habe. Dieſe Tatfache iſt unerhört. Schwebende 
nationale Fragen und die Notwendigkeit, jede den Staat und die 
Geſellſchaſt unterhöhlende Tätigkeit zu bekämpfen, zwingen die 
Regierung, ſich die Freiheit des Handelns vorzubehalten, um 
ſich der Reaktion im Innern zu entledigen, ſich von gewiſſen ſie 
bindenden Formen zu befreien und um ſo ſicherer ihre Pflicht 
zu erfüllen. In vollkommener Achtung vor den im erſten Kapitel 
der Verfaſſung enthaltenen grundlegenden Beſtimmungen, aber 
unter gleichzeitiger Konzentrierung des Reſtes der 
            verfaſſungs=
mäßigen, geſetzgebenden Macht in meinen Händen, werde ich 
auch weiterhin das Land im Hinblick auf das Ziel der 
            unein=
geſchränkten Anwendung des vom erſten Tage an feſtgeſetzten 
Programms regieren. Dieſes beſteht in der Feſtigung der 
            Repu=
blik und in dem durch freie Wahlen erfolgenden Eintritt des 
Landes in ein geſundes normales parlamentariſches Leben. 
In ſämtlichen Kaſernen des Landes iſt geſtern durch die 
Kommandanten der Truppen die Proklamation des Generals 
Pangalos, in der er ſich zum Wohle des Landes zum Diktator 
erklärt, bekannt gegeben worden. Das Dekret ſchließt mit den 
Worten: „Die Zukunft meiner Diktatur beruhr 
einzig und allein auf den Bajonetten!“ 
Seeckt=Dementi der Sowjetunion. 
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion iſt ermächtigt, zu 
erklären, daß die in der deutſchen und ausländiſchen Preſſe 
            ver=
breiteten Gerüchte über Trinkſprüche und politiſche 
            Meinungs=
äußerungen bei dem Frühſtück, das der Chef des deutſchen 
Heeresleitung, Generaloberſt von Seeckt, in Berlin zu Ehren des 
Volkskommiſſars Tſchitſcherin gab, in keiner Weiſe den Tatſachen 
entſprechen. Das Frühſtück habe privaten Charakter getragen 
und es ſeien weder Trinkſprüche noch Aeußerungen politiſcher 
Art gewechſelt worden. 
 Vom Tage. 
Zur Linderung der Not der 
            Hochwaſſergeſchädig=
ten hat der Reichspräfident v. Hindenburg den Betrag von 200000 
Mark aus ſeinem Dispoſitionsfonds zur Verfügung geſtellt. 
Die bayeriſche Regierung hat eine Aktion zum 
            Ab=
bau des Bierpreiſes eingeleitet. Sie verlangt, daß der 
Preis für das Einfachbier um 2 Mark je Hektoliter ermäßigt werde. 
Die Brauer und Gaſtwirre ſollen zu gleichen Teilen an der Ermäßigung 
mitwirken. 
Der Nürnberger Oberbürgermeiſter Dr. Luppe iſt 
vorläufig ſeines Amtes enthoben worden. 
Nach einer amtlich noch nicht beſtätigten Meldung wurde geſtern der 
Erzbergermörder Schulz verhaftet, der unter dem 
Namen Edgar von Pochmann, Kaufmann aus München, bei dem 
            Kauf=
mann Berger in Bad Auſſee bei Linz wohnte. 
Der öſterreichiſche Außenminiſter Mataja und der 
            Ackerbaumini=
ſter Buchinger, werden, wie beſtimmt verlautet, noch im Laufe der 
nächſten Woche von ihrem Amte zurücktreten. 
Die polniſche Eiſenbahnverwaltung hat unter dem 1. Januar für 
den Eiſenbahnverkehr Danzigs mit Polen die 
            Nach=
nahmebelaſtungen in Danziger Gulden verboten. 
Zuläſſig ſind nur aoch Nachnahmebelaſtungen in Zloty. 
Von gut unterrichteter franzöſiſcher Seite wird beſtätigt, daß 
Frankreich der Aufhebung des Art. 18 des Verſailler 
            Ver=
trages ebenfalls zuſtimmen werde, der Frankreich das Recht gibt, 
bei Nichteinhaltung der deutſchen Reparationsverpflichtungen das 
            deut=
ſche Eigentum in Frankreich zu beſchlagnahmen. 
Baldwin hat den türkiſchen Botſchafter empfangen 
und mit ihm über die Moſſulfrage geſprochen. Der engliſche 
Miniſterpräſident erklärte ſich von dem Verlauf der Unterredung 
            be=
friedigt. 
Die engliſche Arbeiterpartei dementiert die Meldungen, daß Lloyd 
George mit Arbeiterparteilern wegen Gründung einer 
            eng=
liſchen Zentrumspartei verhandelt habe. 
Die Schuldenverhandlungen Doumers mit dem 
jngoſlawiſchen Finanzminiſter, ſollen im nächſten Monat 
fortgeſetzt werden. 
Abd el Krim geht gegen diejenigen Stämme mit aller 
Strenge vor, die von ihm abzufallen drohen. 
Die japaniſchen Geſandten in den Hauptſtädten des Balkans und 
alle konſulariſchen Vertreter Japans in den Städten des nahen Oſtens 
werden zu Beſprechungen über die Beſſerung der japaniſchen 
            Han=
delsbeziehungen zum Balkan in Konſtantinopel 
            zuſam=
mentreffen. 
Nach Berichten der chineſiſchen Preſſe iſt Feng über die Mandſchurei 
nach Moskau abgereiſt. Der Reichsverweſer Tuan=Tſchi=Jui 
wird im Laufe dieſes Monats ſein Amt niederlegen.
 Die Bukareſter Parlamentsſitzung. 
TU. Bukareſt, 5. Januar. 
Ueber die gemeinſame Sitzung von Kammer und Senat, die 
den Thronverzicht des Kronprinzen Karol annahm, ſind 
            fol=
gende Einzelheiten zu berichten: 
Miniſterpräſident Bratianu verlas unter Ausdrücken tiefer 
Rührung das Verzichtſchreiben des Kronprinzen und die 
            Ver=
ordnung des Königs. In der Ausſprache warf der Abgeordnete 
Profeſſor Jarga, der bekanntlich der frühere Erzieher des 
            Kron=
prinzen iſt, dem Miniſterpräſidenten vor, daß er den Verſuch 
unterlaſſen habe, den Kronprinzen zum Widerruf des Verzichtes 
zu bewegen, um ſich der Verantwortung zu entziehen. Im 
            übri=
gen gaben die Parteiführer Lohalitätserklärungen ab. Der 
deutſche Führer Dr. Roth wiederholte dem König unter großem 
Beifall des Hauſes den Treueid. Der Miniſterpräſident betonte 
in ſeiner Antwort, daß er die volle Verantwortung übernehme. 
Er gab an, daß die Verzichtsurſache ihm ſelbſt unbekannt ſei, 
jedenfalls ſei ſie aber keinesfalls politiſcher Art. Vielmehr habe 
ſich Kronprinz Karol durch ſein Privatleben als unwürdig 
            er=
wieſen, den Thron der Rumänen=Könige zu beſteigen. Es 
            be=
ſtehe auch kein Zweifel, daß der Kronprinz ſich über die Folgen 
ſeiner Unterſchrift vollkommen im Klaren geweſen ſei. Bei 
            Ab=
gabe ſeiner Erklärung ſtellte Bratianu die kategoriſche Forderung, 
mit der Debatte über dieſes Thema ein für allemal Schluß zu 
machen. Die Abſtimmung ergab 231 Stimmen für Ja, drei für 
Nein. Die Oppoſition hat ſich in der ganzen Sitzung ſtark 
            zurück=
gehalten. Mit der Annahme der drei Vorlagen hat auch der 
            Ent=
wurf über die Einſetzung eines Regentſchaftsrates Geſetzeskraft 
erhalten. 
Die amerikaniſche Abrüſtungs=Deſegation. 
Wie der Korreſpondent der „Times” aus Waſhington berichtet, 
hat der Präſident die Abſicht, den amerikaniſchen Geſandten in 
London, Houghton, zum Führer der amerikaniſchen 
            Dele=
gation für die Abrüſtungskonferenz zu ernennen. Es ſei 
            wahr=
ſcheinlich, daß der amerikaniſche Botſchafter in Italien, 
            Flet=
ſcher, ſowie der Geſandte in Bern, Gibſon, ihn begleiten 
werden.
 *Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Dienstag, den 5. Januar. 
Rigoletto. 
Oper von Piave, Muſik von G. Verdi. 
Bei dem heutigen Gaſtſpiel des Herrn Robert Rüngling 
als Rigoletto handelt es ſich um die Fühlungnahme mit einem 
ausſichtsreichen jungen Künſtler, der, ein Deutſchamerikaner, 
            zur=
zeit in München ſtudiert und an der Bayeriſchen Staatsoper 
ohne befriedigende Verwendung tätig iſt. Es iſt ohne weiteres 
zuzugeben, daß wir in unſerem Enſemble den großen und 
            viel=
ſeitigen lyriſchen Bariton zurzeit nicht beſitzen. Es wäre zu be=, 
grüßen, wenn man ſich entſchlöſſe, anſtatt an eine Anzahl mehr 
oder minder brauchbarer Kräfte Rollen und Gehälter zu 
            ver=
zetteln, einem einzigen, vielſeitig befähigten Künſtler das ganze 
Rollenfach zu übertragen — wie dies früher immer war und ſich 
bewährt hat. 
Die Eigenſchaften des Gaſtes zeigten ſich vorerſt nur von 
ſeiner Befähigung für die italieniſche Oper. Um zu vollgültiger 
Beurteilung zu gelangen, wäre er mindeſtens noch als Mozart= 
und Wagnerſänger zu erproben. 
Herr Rüngling hat eine große Stimme von dunkler Farbe, 
vollem Klang und edlem Glanz, ausgiebig nach Höhe und Tiefe. 
Dieſe Stimme iſt wahrhaft ſchön, biegſam und weich, und ſehr 
kultiviert. Sie ſitzt richtig, wird kunſtgerecht behandelt und ſicher 
beherrſcht. Kann man ſtimmlich und geſanglich wohl zufrieden 
ſein, ſo trägt das Auftreten und die Darſtellungsart des jungen 
Künſtlers, obwohl der muſikaliſche Stil vorzüglich beherrſcht 
wurde, noch die Kennzeichen geringer Erfahrung und 
            Durch=
bildung. Sein Aeußeres iſt wenig günſtig und ſtellt eine 
            viel=
ſeitige Verwendbarkeit in Frage. Mimik, Geſten, 
            Ausdrucksfähig=
keit ſind noch wenig entwickelt. Er geſtaltet wohl, hat 
            Perſön=
lichkeit und wird von echtem Temperament innerlich bewegt, hat 
aber noch nicht immer Ueberzeugendes, Packendes, am wenigſten 
Dämöniſche. — Gleichwohl macht der Gaſt begierig, mehr von 
ihm zu hören. 
v. H. 
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Herr Emil Preetorins, der kürzlich neue 
            Bühnen=
bilder zu „Iphigenie in Aulis” ſchuf, die außergewöhnliche 
            Be=
achtung fanden, iſt auf dieſen Erfolg hin von der Berliner Oper 
zu einer Reiße von Ausſtattungen verpflichtet worden, als deren 
eiſte „Coſi fan tutte” (Mozart), als zweite „Euryanth.” (Weber) 
noch in den erſten Monaten dieſes Jayres in 
gehen werden.
 Zum Gedächinis Schills. 
Zu ſeinem 150. Geburtstag am 6. Januar. 
Unter den kühnen Männern, die während der 
            napoleo=
niſchen Bedrückung wie Flammenzeichen dem eigentlichen 
            Be=
freiungskriege vorauszogen, leuchtet die Geſtalt Schills in 
            hell=
ſtem Glanze. Die Größe ſeiner Geſinnung und ſein tragiſches 
Ende hat die Schattenſeiten ſeines Charakters, die in 
            Unüber=
legtheit und Eitelkeit lagen, ausgelöſcht. Nach der Inſchrift, die 
an ſeinem Geburtshauſe auf dem Gute Wilmsdorf bei 
            Poſſen=
dorf im Königreich Sachſen angebracht urde, war er am 
6. Januar 1776 geboren, machte als Dragonerleutnant den 
            un=
glücklichen Feldzug von 1806 mit, wurde bei Aeuerſtädt 
            verwun=
det und bildete dann in Pommern ein Freikorps aus, das ſich 
verſchiedentlich, beſonders bei der Verteidigung Kolbergs, 
            be=
währte. Zum Major befördert, wurde er der Held des Tages. 
und nicht nur bei der Berliner Hofgeſellſchaft genoß er hohe 
Achtuns, ſondern auch im Volk wurde er verehrt. In jeder 
Bauernſtube ſah man den tapferen Huſarenmajor abgebildet, 
Gläſer und Bierkrüge waren mit ſeinem Bildnis verziert, und 
die Branntwein= und Tabaksläden verdankten den nach ihm 
benannten Waren reichen Abſatz. Allgemein erwartete man von 
ihm Großes, wenn die Stunde der Befreiung geſchlagen hätte, 
und dieſer Ruhm, der dem auffallend ſchönen Manne ſo früh 
zufiel, veranlaßte ihn, als Oeſterreich im Frühling 1809 losſchlug, 
auf eigene Hand den Krieg zu eröffnen. Wohl begleiteten ihn 
die Segenswünſche aller Patrioten, und die Königin Luiſe 
ſchenkte dem „braven Herrn von Schill” eine von ihr ſelbſt 
            ge=
ſtickte Brieftaſche; aber außer ſeiner ſoldatiſchen Tüchtigkeit und 
todesmutigen Kühnheit hatte er bei ſeinem Auszug aus Berlin 
wenig hinter ſich. Die Mißerfolge der Oeſterreicher an der Donau 
und das Fehlſchlagen der Aufſtandsverſuche in Heſſen zwangen 
ihn, mit ſeiner Schar eine Zuflucht in Stralſund zu ſuchen. Am 
25. Mai zog er mit etwa 1800 Mann, die ſich nach und nach um 
ihn verſammelt hatten, in die Feſtung ein, aber ſchon ſechs Tage 
ſpäter erſchien ein ſtarkes Heer aus Holländern und Dänen vor 
den Wällen und nahm die Stadt mit ſtürmender Hand. Schill 
fiel im Straßenkampf. Nur ein geringer Teil der Seinen 
            ent=
kam, die Mehrzahl wurde gefangen genommen und getötet. Mit 
der Erſchießung ſeiner Offiziere durch das Blutgericht zu Weſel 
endete die Tragödie. Trotz ihres Mißlingens aber hat Schills 
Tat einen mächtigen Einfluß auf die deutſche Erhebung 
            aus=
geübt. Seine „Geiſterſtimme” rief die Deutſchen zur Rache auf 
mit jenen Verſen Schenckendorffs: 
„Und im Herzen hat’s geklungen, 
In dem Herzen wohnt das Recht; 
Stahl, von Männerfauſt geſchwungen 
Rettet einzig das Geſchlecht.”
 Neue Verhaftungen. 
TU. Budapeſt, 5. Januar. 
Im Lauſe der Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß Prinz 
            Windiſch=
graetz pekunjär vollſtändig ruiniert iſt und init großen finanziellen 
Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, ſodaß die Behauptung, ev habe aus 
patriotiſchen Gründen die Frankfälſchungen unterſtützt, nicht ſtichhaltig 
iſt. Gegen den Landespolizeichef Nadoſfy wurde deswegen die 
            Unter=
ſuchung eingeleitet, weil er die Recherchen gegen Windiſchgraetz nicht mit 
genügender Vorſicht durchführte und den in Holland verhafteten 
            Frank=
fälſchern einen Kurierpaß erwirkte, in dem er von der Kurierabteilung 
des Auswärtigen Amtes die Verſiegelung des Koffers forderte, für deſſen 
Inhalt er garantierte. 
Die ungariſche Oeffentlichkeit begrüßt das energiſche Auftreten der 
Regierung, der die Entlarvung der Geldfälſcher zu derdanken ſei. Die 
Oppoſition iſt ſehr befriedigt darüber, daß alle Shuldigen verhaftet 
werden und will den Abſchluß der Unterſichung abwarten, ohne eine 
politiſche Senſation aus dieſer Kriminalaffäre zu machen. Heute wurde 
ein Mann von der Polizei verhaftet, der ſich einen mit doppeltem Boden 
verſehenen Koffer beſtellt hat, in dem Effekten ſo untergebracht werden 
können, daß ſie bei der Zollreviſion nicht zum Vorſchein gelangen. Der 
Verhaftete namens Stephan Winkler hat zugegeben, dieſen Koffer den 
Frankfälſchern übermittelt zu haben. Die Nachricht über den 
            Zuſammen=
hang des ehemaligen Miniſterpräſidenten, Graf Paul Teleky, mit den 
Fälſchern iſt ebenſo unwahr, wie die Meldung über eine Demarche der 
franzöſiſchen Regierung in Budapeſt. Für das geſamte Gebiet der 
Hauptſtadt iſt in der letzten Nacht die polizeiliche Bereitſchaft 
            angeord=
net worden. In den Straßen ſtehen Doppelpoſten und 
            Kraftfahrer=
patrouillen durchfahren die Straßen. 
Die Budapeſter Polizei hat auf Grund der in Hamburg erfolgten 
Verhaftung Recherchen vorgenommen, die von Erfolg geweſen ſind. Es 
beſteht kein Zweifel, daß es ſich bei dem Verhafteten um das Mitglied 
einer und derſelben Bande handelt, der auch die im Haag und in 
            Buda=
peſt Verhafteten angehören. Die Mitteilungen der Hamburger Polizei 
verhalfen der Budapeſter zu wertvollen Informationen, auf Grund 
deren feſtgeſtellt wurde, daß von den bisher Verhafteten, namentlich 
Stephan Winkler und der Privatſekretär Ruba, mit dem in Hamburg 
verhafteten Olchvary in engen Beziehungen ſtanden. Alle Mitglieder 
der Bande ſcheinen Kreaturen von Windiſchgraetz geweſen zu ſein. 
Prinz Windiſchgraetz gab dieſen Leuten an, einen legitimiſtiſchen Putſch 
ausführen zu wollen, ſcheint aber zugunſten von Erzherzog Albrecht 
gearbeitet zu haben. Windiſchgraetz ſteht übrigens ſei: 1½ Jahren 
unter Kuratell, da er ſein Vermögen durchgebracht hat. Seine Frau, 
eine vielbewunderte Schönheit, ſandte er mit ſeinen Kindern nach dem 
Schloß Sarofpatak. Es wird behauptet, daß dieſe völlig mittellos ſind. 
Das „Neue Wiener Tagbiatt” meldet, im Zuſammenhang 
mit der Banknotenfälſcheraffäre ſeien aufſehenerregende 
            Verhaf=
tungen vorgenommen worden, ſo die des Barons Peronyi, eines 
Intimus des ermordeten Grafen Tisza. Weiter ſollen 
            Haus=
ſuchungen bei dem Vater Bonis und dem Hauptmann Budahazi, 
welche die Führer des weſtungariſchen Aufſtandes gegen 
            Oeſter=
reich anläßlich der Beſetzung des Burgenlandes waren, 
            vorge=
nommen worden fein. Es heiße auch, daß der intime Freund 
des Prinzen Windiſchgraetz und frühere Politiker Szmrecſanyi 
verhaftet worden fei, der beſonders in der ſlowakiſchen 
            Irre=
denta eine große Rolle ſpielte. Gegen den flüchtigen 
            Landes=
polizeichef Nadoſſy ſoll ein Steckbrief erlaſſen worden ſein. 
Die „Neue Freie Preſſe” meldet aus Budapeſt, 
            Miniſter=
präſident Graf Bethlen ſolle am Donnerstag ſeine Demiſſion 
            ein=
gereicht haben, doch ſei ſie vom Reichsverweſer nicht 
            angenom=
men worden. Graf Bethlen habe darauf erklärt, daß er nur auf 
ſeinem Poſten verbleiben werde, wenn er in der Aufdeckung der 
Affäre vollkommen freie Hand erhalte. Erſt nach dieſer 
            Zuſiche=
rung habe er ſich mit der Fortführung der Geſchäfte 
            einverſtan=
den erklärt. Die mit der Aufdeckung der Angelegenheit 
            betrau=
ten franzöſiſchen Kriminalbeamten wollten von Wien aus nach 
Berlin reiſen, um den Urſprung des angeblich aus Deutſchland 
ſtammenden Banknotenpapiers zu ermitteln. Später wurde aber 
feſtgeſtellt, daß das Papier in einer ſchwediſchen Fabrik 
            her=
geſtellt worden ſein müſſe. — Nach der „Neuen Freien Preſſe‟ 
verlautet weiter, daß die franzöſiſche Regierung in Budapeſt 
eine Shadenserſatzforderung geltend machen werde. 
FU Budapeſt. Das wichtigſte Ereignis der Bankfälſcheraffäre 
iſt ein teilweiſes Geſtändnis des Prinzen Windiſch=Graetz, der zugibt, 
es tatſächlich übernommen zu haben, im Dienſte einer patriotiſchen Sache 
die Aktion des Herrn Oberſten Jancowitz zu fördern. Die Polizei hat 
mit ziemlicher Sicherheit feſtgechellt, daß die Gerätſchaften für die 
            Fäl=
ſchung nach dem Schloß des Prinzen Windiſch=Graetz gebracht worden 
ſind, in deſſen Kaſematten ſie verborgen ſein dürften. Die polizeiliche 
Unterſuchung ſoll neuen Komplizen auf der Spur ſein. In der letzten 
Nacht wurde ein Zinkograph verhaftet.
 *.Fahr zu, mein Schimmel, fahr zu!” 
Dem letzten Berliner Poſtwagen nachgerufen 
von A. Thurandt. 
Mit den letzten Tagen des vergangenen Jahres iſt in den 
deutſchen Großſtädten der letzte Paketpoſtwagen dem 
            Poſtauto=
mobil gewichen. In der Frühe des erſten Weihnachtsfeiertages 
ritten vom Hof des Berliner Hauptpoſtamtes in der 
            Oranien=
burger Straße Poſtillone mit ſchmetternden Hornſignalen in 
alter traditioneller Galauniform zum letzten Male durch die 
Straßen, um in einem Film als gutes Stück vergangener 
            deut=
ſcher Romantik aufbewahrt zu werden. Keine Lyriker haben 
ihnen Sonettenkränze um die greiſe Stirn gewunden — wie 
etwa im Jahre 1866, als ein großer Teil der Perſonen= und 
Paketpoſtkutſchen der Eiſenbahn weichen mußte. 
Kein geringerer als der alte Scheffel hatte ſchon dem „letzten 
Poſtillon” den Abſchiedsgruß zugerufen: 
„Bald iſt, ſoweit die Menſchheit hauſt 
Der Schienenweg geſpannt; 
Es keucht und ſchnaubt und ſtampft und ſauſt 
Das Dampfroß rings durch’s Land. 
Uind wied’rum in fünfhundert Jahr 
Weiß der Gelehrt’ſte nicht 
Zu ſagen, was ein Haud’rer war, 
Was Fuhrmanns Recht und Pflicht.” 
Und ſeine Klage endete wehmütig alſo: 
Jetzt rennt der Dampf, jetzt brennt der Wind, 
Jetzt gilt kein Frah und Spat, 
Die Sonne malt und blitzgeſchwind 
Briefſchreibt der Kupferdraht. 
O neues Rüſtzeug, alter Kampf! 
Wo treff” ich Glück und Ruh’? 
O Erdenphosphor, Gas und Dampf! 
Fahr' zu, mein Schimmel, fahr' zu!” 
Statt der fünfhundert Jahre ſollten es juſt ganze vierzig 
werden, die das letzte Schickſal des Paketpoſtwagens und ſeiner 
Poſtillone beſiegelten. Zum 30. November 1886 widmete H. J. 
Seckler (Ahrweiler) dem letzten Perſonenpoſtwagen dieſe Verſe: 
„Hört ihr das Horn des Schwagers nicht erſchallen, 
Am Berge dort den Silberton verhallen, 
Der dem Metall ſo wundervoll entquillt? 
Hört ihr den Wagen, den bekannten, rollen 
Die Straßen hig — vo: Menſchen angeſchwollen — 
Zum letztenmal — ein wehmutsvolles Bild!
Nummer 6
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Seite 3
 Der Tarifkampt 
zwiſchen Trieſt und Hamburg. 
Vor einer Kündigung des mit Deutſchland 
            abgeſchloſ=
ſenen Seehafentarifes durch die Tſchechoflowakei? 
Aus Prag wird uns geſchrieben: Aus dem Wettbewerb 
zwiſchen den Hafenplätzen Hamburg und Trieſt iſt ein Tarifkampf 
entſprungen, der durch das im weſentlichen aus politiſchen 
            Moti=
ven ſubjektive Vorgehen der tſchechiſchen Regierung ſchärfere 
Formen anzunehmen droht. Die Rivalität dieſer beiden Häfen 
hat ſeit jeher beſtanden und iſt nach dem Umſturze um ſo ſtärker 
in Erſcheinung getreten, als ſpeziell die Tſchechoſlowakei — neben 
Oeſterreich, Jugoſlawien und Ungarn — trotz ihres direkten 
Waſſerweges Moldau=Elbe im Ueberſeeverkehr nach den 
            Nord=
ſeehäfen gravitierend, in auffälliger Weiſe den Warenverkehr aus 
dem Lande über Trieſt förderte, d. h., im Verkehr nach Trieſt 
den Tarif weſentlich erheblicher ermäßigte als im Verkehr nach 
den deutſchen Seehäfen. 
Wie in einer Zuſchrift aus Fachkreiſen an die Prager „
            Bo=
hemia” ausgeführt wird, hatten die deutſchen Reichsbahnen durch 
die Beſtimmungen des Verſailler Friedensvertrages hinſichtlich 
ihrer Tarifpolitik gebundene Hände. Zum Schutze der 
            Tarif=
intereſſen der Siegerſtaaten waren ihnen tarifhoheitliche 
            Maß=
nahmen, die irgendeinen rückwirkenden Einfluß auf deren 
            Tarif=
politik gehabt hätten, verwehrt. Nach Ablauf dieſer 
            Tarifſchutz=
friſt trachteten die deutſchen Reichsbahnen natürlicher Weiſe, das 
Verſäumte im mitteleuropäiſchen Eiſenbahntarifkonzern 
            nachzu=
holen. Unter anderen Maßnahmen trafen ſie auch jene zur 
            tari=
fariſchen Regelung der Frachtſätze für ihre nordiſchen 
            Seehafen=
plätze im Verhältnis zu Trieſt. Dies war das Signal zu dem 
nun in vollem Gang befindlichen Tarifkampfe. Anfangs 
            Novem=
ber 1925 veröffentlichten die tſchechoſlowakiſchen Staatsbahnen 
im Amtsblatt für Eiſenbahn und Schiffahrt eine Kundgebung, 
der zufolge unter beſtimmten Bedingungen die Frachtſätze für 
Bremen und Hamburg mit einem 5prozentigen Nachlaß 
auch für Trieſt gewährt werden. Darauf antworteten 
die deutſchen Reichsbahnen mit einer Bekanntmachung, in 
            wel=
cher für den Verkehr mit Hamburg und Bremen im 
            Rückvergü=
tungswege die gleichen Frachten wie für Trieſt und Fiume 
            ge=
währleiſtet werden. 
Bei dieſem Tarifkampfe, der auf beiden Seiten erhebliches 
Intereſſe beanſprucht, iſt es merkwürdig, daß der Kampf um zwei 
Tarifgebiete geht, die durch beſondere Verträge geſchützt ſind, 
Für den Verkehr der Tſchechoflowakei mit den deutſchen Seehäfen 
beſteht ein eigener Verbandstarif, ebenſo wie für den Verkehr 
Tſchechoſlowakei=Trieſt. Beharrt die Tſchechoſlowakei nach wie 
vor auf der Bevorzugung des Trieſter Hafens für den Verkehr 
aus der Tſchechoſlowakei, dann läßt ſich der einmal entbrannte 
Kampf kaum anders beenden, als daß das mit den deutſchen 
Reichsbahnen in Form des deutſch=tſchechoſlowakiſchen 
            Seehafen=
tarifes getroffene Tarifabkommen gekündigt und dieſer Tarif 
aufgehoben wird. Die induſtriellen und wirtſchaftlichen Kreiſe 
in der Tſchechoſlowakei ſind an der Löſung dieſer Frage ſehr 
weſentlich intereſſiert, weil die beſſere Verbindung zu den 
            Nord=
ſeehäfen ihren Intereſſen eher entgegenkommt, als die über 
            Ita=
lien, und weil die aus der Verbilligung der Trieſter Tarifſätze 
entſtehenden Abgänge in den Einnahmen der tſchechoſlowakiſchen 
Staatsbahnen in irgendeiner Form wieder auf die 
            wirtſchaft=
lichen Kreiſe im Lande abgewälzt werden. 
*Deutſchland und die Tſchechoſlowakei. 
Im tſchechiſch =nationaldemokratiſch eingeſtellten. Blatte 
„Demokraticky Stred” wird über das Verhältnis zwiſchen 
            Deutſch=
land und der Tſchechoſlowakei folgendes ausgeführt: 
„Es iſt notwendig, die deutſche Gefahr durch konſequenten 
Kampf gegen jede Kriegsmöglichkeit zu bannen. Zum Glück 
haben wir keine ernſten Differenzen mit Deutſchland, die 
            ein=
mal zu einer kriegeriſchen Entwicklung führen könnten. Aber 
unſere zentrale Lage würde uns unabwendbar in jeden Krieg 
verwickeln, den Deutſchland in Europa führen würde. Es iſt 
kein Geheimnis, daß die meiſten Kriegskeime ſich im 
            deutſch=
franzöſiſchen und deutſch=polniſchen Verhältnis bergen. Jede 
Milderung der Gegenſätze zwiſchen Deutſchland auf der einen 
und Frankreich oder Polen auf der anderen Seite iſt ein 
            un=
ermeßlicher Gewinn, ſowohl für uns, als auch für Europa. 
            Des=
wegen darf uns die jetzige Annäherung Deutſchlands an 
            Frank=
reich nicht beunruhigen, wir müſſen uns im Gegenteil aufrichtig 
über ſie freuen. Auch aus anderen Gründen können wir die 
Beſſerung des Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und 
            Frank=
reich begrüßen. Mit keinem anderen Staate haben wir ſo viel 
kommerzielle und wirtſchaftliche Berührungen wie mit 
            Deutſch=
land. In unſerer Ausfuhr ſteht Deutſchland an erſter Stelle.
 Die ſhriſchen Friedensverhandlungen 
geſcheitert. 
Die Druſen verweigern die Waffenauslieferung. 
w. Paris, 5. Januar. 
Wie ein Telegramm des „New York Herald” aus Kairo 
            be=
richtet, ſind die Friedensverhandlungen zwiſchen den Vertretern 
der ſyriſchen Aufſtändiſchen und dem franzöſiſchen 
            Oberkommiſ=
ſar de Jouvenel geſcheitert, weil die Druſenführer ſich weigerten, 
ihre Waffen auszuliefern. Sie erklärten, daß die ſyriſche Frage 
endgültig mit Feuer und Schwert, anſtatt durch Verhandlungen 
gelöſt werden würden. Eine Abordnung unter Führung eines 
armeniſchen Patriarchen, die 200 000 in Syrien und dem 
            Libanon=
gebiet befindlichen Armenier vertrat, hatte vor dieſer 
            Zuſammen=
kunft mit der Abordnung der Syrier dem Oberkommiſſar die 
Loyalität der Armenier gegenüber Frankreich verſichert. 
Die ſchweizeriſch=ruſſiſchen Beziehungen. 
Moskau, 5. Januar. 
In einem Leitartikel beſchäftigt ſich die „Isweſtija” mit der 
Frage der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der Schweiz und 
der Sowjetunion. In dem Artikel heißt es u. a.: „Die 
            Be=
ziehungen der Sowjetunion zur Schweiz gewinnen angeſichts der 
Einladung der Sowjetunion zu der nach Genf einberufenen 
            Ta=
gung des vorbereitenden Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz an 
Aktualität. Die Weigerung der ſchweizeriſchen Regierung, 
            offi=
ziell ihr Bedauern zu der Ermordung Worowſlis und ihre 
            Miß=
billigung hinſichtlich der Mörder und des freiſprechenden 
            Ur=
teils auszuſprechen, ſowie der Tochter Worowſkis eine Penſion 
auszuſetzen, hatte die Verhängung des Boykotts ſeitens der 
            Sow=
jetregierung zur Folge. Aus dieſem Grunde iſt auch die 
            Teil=
nahme von Sowjetdelegierten an Konferenzen, die in der Schweiz 
ſtattfinden, nicht möglich. Dieſer Tatſache wurde Rechnung 
            ge=
tragen, als man 1924 die urſprünglich vom Völkerbunde nach der 
Schweiz einberufene Konferenz der Techniſchen Kommiſſion für 
die Abrüſtung zur See nach Rom verlegte und auf dieſe Weiſe 
die Teilnahme von Sowjetdelegierten möglich machte. Es wird 
alſo nur natürlich ſein, wenn ſich auch diesmal die 
            Sowjetregie=
rung weigert, Delegierte nach Genf zu entſenden. Die 
            Veran=
ſtalter der Konferenz können unmöglich keine Kenntnis von dem 
Standpunkt der Sowjetregierung hinſichtlich ihrer Beteiligung 
an Konferenzen, die auf ſchweizeriſchem Boden ſtattfinden, haben. 
Obwohl bisher die an die Sowjetregierung ergangene 
            Ein=
ladung zur Teilnahme an der Konferenz noch nicht offiziell 
            be=
antwortet wurde, erklärt doch die ſchweizeriſche Regierung ſchon 
jetzt auf Anfrage des Völkerbundes, die Beziehungen zwiſchen 
der Schweiz und der Sowjetunion hätten nichts mit der vom 
Völkerbund einberufenen Konferenz, deren Teilnehmer 
            Exterri=
torialität genießen, zu tun. In Wahrheit gewährt jedoch das 
Völkerbundsſtatut nur denjenigen Vertretern Exterritorialität, 
die Mitglieder des Völkerbundes oder Agenten des 
            Völkerbun=
des ſind. Beides trifft für die Sowjetdelegierten nicht zu. Aber 
auch abgeſehen davon, würde die formelle Anerkennung der 
Rechte der Exterritorialität der Sowjetdelegierten durch die 
Schweiz noch leine Garantien dafür gewähren, daß ſich die 
            ſchwei=
zeriſche Regierung 1926 nicht ebenſo gegenüber den 
            Sowjetdele=
gierten verhalten wird, wie 1923 und ſpäter. Die Weigerung 
der ſchweizeriſchen Regierung, ihre Schuld anzuerkennen, beweiſt, 
daß ſolche Garantien nicht vorhanden ſind. Hinſichtlich der 
            Aeuße=
rungen der ſchweizeriſchen Preſſe, die auf die wirtſchaftlichen 
Schädigungen des Boykotts hinweiſen und Verhandlungen mit 
der Sowjetunion als erwünſcht bezeichnen, dabei aber zugleich 
die Aufhebung des Boykotts als Vorausſetzung für weitere 
            Ver=
handlungen erklären, iſt zu ſagen, daß, ſoweit die Urſache für den 
Boykott beſtehen hleibt, auch von einer Aufhebung des Boykotts 
keine Rede ſein kann. Die ſchweizeriſche Regierung kennt den 
Standpunkt der Sowjetregierung und ſie weiß, welche Schritte 
unternommen werden müſſen, um wenigſtens einen Teil der 
Schuld, den die Schweiz an den traurigen Ereigniſſen des 
            Jah=
res 1923 trifft, wieder gut zu machen.” 
Das endgültige bulgariſche Kabinett. 
Sofia, 5. Januar. 
Das neue bulgariſche Kabinett ſetzt ſich nunmehr 
endgültig folgendermaßen zuſammen: Ljaptſcheff, Inneres; 
            Bu=
roff, Aeußeres; Najdenoff, Unterricht; Moloff, Finanzen; 
            Ku=
leff, Juſtiz; General Valkoff, Krieg; Boboſchewſki, Handel; 
Chriſtoff, Ackerbau: Reſerveoberſt Vaſileff, Bauten; 
            Reſerve=
oberſt Georgieff, Eiſenbahnen. Dem neuen Miniſterium gehören 
vom Demokratiſchen Block an zwei Demokraten, drei Obediniſten, 
drei Volkseinigkeitler und ein Radikaler.
 Vor der Wiederaufnahme 
der franzöſiſch=amerikaniſchen 
Schuldenverhandlungen. 
Die Hoffnungen auf Berenger. 
TU. Paris, 5. Januar. 
Senator Berenger, der neue franzöſiſche Botſchafter in 
            Waſh=
ington, reiſt morgen an Bord der „Paris” nach New York ab. 
Die Blätter verbinden mit der Uebernahme des 
            Botſchafter=
poſtens durch ihn große Hoffnungen. Der „Petit Pariſien” 
ſchreibt: „Man verläßt nicht ſein Vaterland und tauſcht nicht 
eine viel begehrte Stellung im Parlament gegen den 
            Botſchafter=
poſten aus, wenn man nicht nur die Hoffnung, ſondern auch die 
Ueberzeugung hat, daß man auf dem neuen Poſten ſeinem Land 
in kürzeſter Zukunft die größten Verdienſte erweiſen kann. Dieſe 
Ueberzeugung war es, die Herrn Berenger bewogen hatte, 
            vor=
übergehend in den diplomatiſchen Dienſt einzutreten und nach 
Amerika aufzubrechen, um das Schuldenproblem zu löſen. 
Amerika und die Schuldnerſtaaten. 
EP. Waſhington, 5. Jan. 
Senator Howell erſuchte im Senat den Schatzſekretär Mellon 
um ergänzende Mitteilungen über die kürzlich mit den 
            euro=
päiſchen Schuldnerſtaaten abgeſchloſſenen Kriegsſchuldenverträge, 
und gab der Befürchtung Ausdruck, daß dadurch nicht die 
            gün=
ſtigſten Bedingungen für die Vereinigten Staaten erzielt worden 
ſeien. Mellon erwiderte, alle ausländiſchen Guthaben 
            zuſammen=
genommen ſeien für das amerikaniſche Volk nicht ſo viel wert, 
als ein wohlhabendes Europa in ſeiner Eigenſchaft als Kunde 
der Vereinigten Staaten. Im übrigen ſeien bei allen Abkommen 
durchaus die amerikaniſchen Intereſſen gewahrt worden. Die 
Vereinigten Staaten müßten aber zu hohe Zahlungen der 
            Schuld=
nerſtaaten ablehnen, da ſie kein Intereſſe an ihrer Verarmung 
hätten. 
Zur Schuldenregulierung in England. 
EP. London, 5. Januar. 
Die von England an die Vereinigten Staaten zu leiſtenden 
Jahreszahlungen belaufen ſich auf ungefähr 33 Millionen Pfund. 
Nach engliſchen Berechnungen wird Großbritannien aus dem 
Dawesplan jährlich ungefähr 10 Millionen Pfund erhalten. Da 
das Schatzamt ferner mit einer jährlichen Zahlung Frankreichs 
von 12,5 Millionen Pfund rechnet, müßte Italien ſich bereit 
            er=
klären, jährlich etwa 19,5 Millionen Pfund zu bezahlen, damit 
England von ſeinen Schuldnern dieſelben Zahlungen erhält, die 
es ſelbſt ſeinen Gläubigern zu leiſten hat. Falls man in 
            Lon=
don auf dieſer Forderung beſtehen ſollte, ſo dürfte eine Einigung 
mit Italien außerordentlich ſchwer fallen, denn die Italiener 
vertreten den Grundſatz, daß ihre Zahlungen an England 
            die=
jenigen an die Vereinigten Staaten nicht überſteigen ſollen. Man 
ſei in Rom geneigt, mit einer jährlichen Zahlung von 1,25 
            Mil=
lionen Pfund zu beginnen. 
Ein neuer Sanierungsvorſchlag der 
            nord=
franzöſiſchen Induſtriellen. 
TU. Paris, 5. Januar. 
„Oeuvre” glaubt zu wiſſen, daß die nordfranzöſiſchen 
            Indu=
ſtriellen dem franzöſiſchen Finanzminiſter eine neue Faſſung 
ihrer Vorſchläge überreichen werden. Die Induſtrie hat 
ihr urſprüngliches Angebot beträchtlich 
            er=
weitert. Die Verhandlungen zwiſchen den einzelnen 
            Indu=
ſtriezweigen haben dazu geführt, daß jetzt nahezu die geſamte 
franzöſiſche Induſtrie dem Staate ihre Unterſtützung anbieten 
wird. Das neue Moment kommt darin zum Ausdruch, daß ein 
Teil des Privatbeſitzes an der 
            Wiederaufrich=
tung der Finanzen mitwirken wird. So lautet ſowohl 
die Formel der Induſtrie wie die der Sozialiſten. Intereſſant 
ſt, daß die Sozialiſten mit ihren Vorſchlägen einer Umwandlung 
in ein zwangsläufiges Geſetz zurückhalten wollen, wenn es 
            ſich=
herausſtellt, daß die private Initiative der Induſtriellen zu 
            prak=
tiſch ausreichenden Reſultaten führt. Dem „Oeuvre” zufolge 
wird es in dieſer Angelegenheit zu einer größeren Ausſprache in 
der Kammer kommen, von der eventuell ſchon eine bedeutende 
Nückwirkung auf den Stand der franzöſiſchen Währung zu 
            er=
warten ſei.
 Fahr’ glücklich denn, du vielerſehnter Wagen, 
Treu dienteſt du, haſt treu dahingetragen 
Vieli Tauſende zum tuern Heimatort. 
Wenn auf den Schienen längſt die Wagen rollen 
Am Fluß dahin, wo dumpf die Waſſer grollen, 
Lebſt du noch treu in der Erinn’rung fort!“ 
Nur noch auf Nebenſtraßen fährt der Poſtillon in dem 
            Ge=
dichte „Die Eiſenbahn und der Poſtillon” von Feodor Löwe. 
„Vom fernenWaldſaumkommt heran einSchnauben undeinPfeifen; 
die Hälſe reckt das Dreigeſpann und fuchtelt mit den Schweifen. 
Dort jagt der lange Wagenzug den neuen Pfad von Eiſen; 
die Zeit hat nicht mehr Zeit genug, um mit der Poſt zu reiſen. 
Sie ſpannt ſich an den Kettenſtrang, ein rieſig Ungeheuer, 
die Sturmeseile iſt ſein Gang, ſein Futter iſt das Feuer.” 
Ebenfalls im Jahre 1886 läßt Berthold Raabe (Oldenburg) 
das Poſtpferd alſo lyriſch wehklagen: 
„Wie doch in den letzten Jahren ſich die Welt verändert hat! 
Einſt die Poſten durft’ich fahren durch das Land von Stadt zu Stadt. 
Hurtig mit dem Reiſewagen ging es hin durch Wald und Flur; 
Ich genoß mit Wohlbehagen ganz den Zauber der Natur. 
In des Poſthorns munt re Klänge miſcht ſich froher Stimmen Laut; 
In des Wagens trauter Enge koſ’ten Bräutigam und Braut. 
Schwager liebte ſeine Tiere, wie man Pferde lieben kann, 
Und es ſah’n die Paſſagiere uns mit Wohlgefallen an. 
Aus den Fluren hat vertrieben uns des Dampfes ſchnaubend Roß 
Können wohl die Menſchen lieben dieſen eiſernen Koloß? 
Feuer ſcheint in ihm zu wohnen; doch es lebt ja nicht; o nein, 
Nicht um dopeplte Rationen möcht’ ich ſo ein Damproß ſein.” 
Was weiß unſere Zeit heute noch von dieſer Sentimentalität 
eines Poſtpferdes, das uns in den letzten Jahren allenfalls noch 
die Pakete ins Haus bringen durfte! Und will ſie überhaupt 
noch etwas davon wiſſen, welche Wandlungen der Poſtwagen im 
Laufe der Jahrhunderte hat durchmachen müſſen? 
In der im Jahre 1536 gedruckten Augsburger Ausgabe des 
Werkes von Ulrich Reichenthal „Das Concilium, ſo zu Conſtanz 
gehalten iſt worden” iſt eines der älteſten Bilder eines 
            Poſt=
wagens abgebildet; und zwar zeigt ein Reiſeunfall „Wie Baxſt 
Johannes auff dem Arlen berg inn dem ſchnee lag” uns den 
genauen Unterbau der damaligen Fuhrwerke und die darauf 
            be=
feſtigte Ueberdachung gegen ſchlechte Witterung. Von dem Ort, 
in dem das erſte Fuhrwerk mit abnehmbarem Obergeſtell erbauf 
wurde: Kots oder 
dann die ſpätere Benennurig
 „Kutſche” ab, die zuerſt als überflüſſiger Luxus angeſehen ward. 
So erließ Herzog Julius von Praunſchweig 1588 für ſeine Ritter 
und Lehensleute ein Edikt gegen das „Faullenzen und 
            Kutſchen=
fahren”; auch Herzog Philipp II. von Pommern ermahnte 1608 
ſeine Lehensleute, daß ſie ſich nicht ſo ſehr der Kutſchen als 
            viel=
mehr der „Ritterſchaft” bedienen ſollten, d. h. mit reiſigen 
            Pfer=
den reiſten. Heinrich I wurde 1610 von Ravaillac in einem auf 
den Achſen feſt aufliegenden Karren ermordet. Bevor Ende des 
17. Jahrhunderts dann die ſogenannten Berlinen mit einem 
einzigen Langbaum aufkamen, verſuchte man erfinderiſch der 
allgemeinen Unbequemlichkeit der Poſtwagen beizukommen. 
Einen „Ausbund alles Fahrzeugs” erfand 1673 angeblich der 
bekannte Fürſtl. Sächſiſche Architektur=Oberdirektor und Profeſſor 
Erhard Weigel zu Jena. Während bei ſeiner „Feld=Kutzſche” die 
Bretter vor und hinter dem Wagenkaſten für Gepäck und Geſinde 
beſtimmt ſein ſollten, „ſitzet und lieget man auf der Kutzſche ſelbſt 
ſo ſanfft und bequem, daß die ſonſt unausbleiblichen Stöße, weil 
die Wagen des ungleichen Weges halber immer hin und wieder 
ſchlagen, von der natürlichen Büge des Leibes gantz lieblich 
ausgenommen; und das Schuttern, es mag der Wagen über 
unſanfften Weg auffſpringen, ſo hoch er wil, von dem künſtlichen 
Polſterwerke in ein lieblich hetzſchen verwandelt wird‟. Der 
Wagen ſollte auch niemais in die gefährliche Lage kommen 
            kön=
nen, umzufallen. „Ja wenn auch durch Verwahrloſung des 
Knechts der Wagen außer dem Geleiſt oder über einen hohen 
Stein oder Hügel geführet, nothwendig umbfallen müßte, 
            zu=
mahl an einer Seiten des Berges, ſo können dennoch die 
            drin=
nen ſitzenden ohne Schaden des mit ümbfallens ſeyn. Denn die 
zur andern Seiten können den Schlag geſchwind aufmachen, 
            zu=
gleich alle mit einander heraus ſpringen (welches in den 
            gemei=
nen Kutſchen nicht müglich) die bei der fallenden Seiten aber 
können ſich bald umbwenden, zugleich nach jenen heraus 
            ſprin=
gen oder in dem ümbfallenden Wagen ſich nur contra weltzen, ſo 
werden ſie von dem Wagen frey”. 
Wer ſich der Erzählungen unſerer Großväter und Väter noch 
erinnert, welche Qual trotzdem das Reiſen in dem „modernſten” 
Poſtwagen blieb, oder wer dieſes Martyrium ſelbſt noch am 
eigenen Leibe mit durchmachen durfte, der gibt den Dichtern 
gewiß nicht recht, die wie Lenau und Eichendorff ſolche Fahrt 
als eitel Poeſie empfanden. Das Poſthorn freilich, wenn man 
es von weitem hörte — ja, da wurden die Herzen immer wieder 
lyriſch bewegt. „Fahr” zu, mein Schimmel, fahr' zu!” Und da iſt 
es uns, als wenn wir noch einmal mit Scheffel die Viſion hätten: 
Der Schimmel trabt, die Peitſche ſchwirrt, 
Laut ſchmettert Poſthornton, 
Als Geiſt kommt durch die Luft kutſchiert
 Ein greiſer Poſtillon. 
Fahl glänzt am gelben Sperlingsfrack 
Thurn und Taxis” Wappenknopf, 
Er raucht uralten Rauchtabak 
Aus braunem Ulmerkopf. 
Er raucht und ſpricht: „O Erdenball, 
Wie anders ſchauſt du drein, 
Seit ich mit Sang und Peitſchenknall 
Reichspoſtdienſt tat am Rhein! 
Jetzt geht die Welt aus Rand und Band, 
Die Beſten zieh’n davon, 
Und mit dem letzten Hausknecht ſchwand 
Der letzte Poſtillon.” 
Sein Nachfolger ward heute der Poſtchauffeur. Vielleicht 
wird man auch ihm einmal ein lyriſches Komitat ſingen, wenn 
uns nämlich die Pakete erſt auf dem Wege des Radios oder auf 
eine noch viel geheimnisvollere Art von der Poſt ins Haus 
            ge=
bracht werden. Aber bis dahin hat es doch wohl noch eine 
geraume Weile. Und ſo wollen wir uns der ſchönen Hoffnung 
hingeben, daß uns auch heute der Poſtchauffeur hinfort recht 
freudig überraſchende Pakete abliefern möge, und daß er ſich der 
Tradition ſeiner Vorgänger: Schaffner und Schwager der alten 
Pferde=Paketpoſt wert erweiſt.
 C.K. Der „Fuſchiwuſchi=Bubenkopf‟. Die Pariſer 
            Haar=
künſtler ſtrengen ihre ganze Phantaſie an, um in die eintönige 
Form des kurzgeſchnitetnen Haares möglichſt viel Abwechſelung 
zu bringen. Der neueſte Erfolg auf dieſem Gebiete iſt der ſog. 
„Wildenkopf”, den man auch den Fuſchiwuſchi=Bubenkopf getauft 
hat. Es iſt ein eigenartiges und pikantes Gemiſch der 
            verſchie=
denſten modernen Friſuren, das mehr auffällig als ſchön iſt. Die 
Haare auf dem Vorderkopf und an den Seiten bleiben zu 
            die=
ſem Zweck in voller Länge ſtehen, und die Dame, die ſich dieſen 
merkwürdigen Kopfſchmuck zulegt, fährt ſich mit einem 
            beſonde=
ren Griff durch die Locken, um ſie in eine wilde und doch 
            über=
legte Unordnung zu bringen. Dieſes Gewirr von Lochen und 
Haarwellen wird dann durch einen breiten Kamm am 
            Hinten=
kopf zuſammengehalten; einige Locken fallen noch darüber und 
bilden einen pikanten Gegenſatz zu der glattraſierten Halspartie. 
Der Hauptakzent liegt aber auf der Seitenfriſur, bei der die ſich 
kokett herabringelnden Locken maleriſch rund um die Ohren 
            ge=
legt werden. Dieſe Haarkringel werden unten um das Ohr 
herumgezogen, ſo daß ſie bis nahe ans Kinn reichen.
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Seite 4
Mittwoch, den 6. Januar 1926
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Seite 5
Nummer 6
Mittwoch, den 6. Januar 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 6. Januar. 
— Gewerbemuſeum. Im Oberlichtſaal des Muſeums ſind in vier 
„Vitrinen eine Anzahl Drucke, Bucheinbände und Schreiberarbeiten aus 
dem Beſitz des Muſeums ausgeſtellt, die heſſiſcher Kunſt ihr Entſtehen 
verdanken und den Freunden von Buch und Schrift einige Anregung 
bieten können. 
— Auszeichnung. Das Preisgericht der Internationalen 
            Ausſtel=
lung für Kochkunſt zu Frankfurt a. M. im Oktober=November 1925, 
zeichnete die Fa. Ph. Beck, Inhaberin Frau Fr. Beck Ww., Brot= und 
Feinbäckerei, Bleichſtraße Nr. 34, mit der Fortſchrittsmedaille 
und Diplom aus. Obige Firma war die alleinige Ausſtellerin der 
Brot= u. Feinbäckereien Darmſtadts. 
— Heſſiſches Landestheater. Sechſtes Sinfonie=Konzert 
des Landestheaterorcheſters. Im nächſten Sinfonielonzert 
am Monntag, den 11. Januar, erleben drei Werke ihre erſte Aufführung 
in Darmſtadt, die Sinfonie von Carl Rathaus ſogar ihre Uraufführung. 
Borodins zweite Sinfonie (entſtanden in den Jahren 1869—76) bedeutet 
den Höhepunkt nicht nur im Schaffen dieſes Komponiſten, ſondern in 
der geſamten ſinfoniſchen Muſik der „Neuruſſiſchen Schzule”. Felix von 
Weingartner, der dieſes Werk überaus hoch einſchätzt, behauptet, daß 
man das ruſſiſche Leben nicht zu kennen brauche, um nach dieſer Sinfonie 
eine vollkommen klare Vorſtellung davon zu erhalten. Im Gegenſatz 
zu vielen anderen Werken der peſſimiſtiſchen ruſſiſchen Muſikliteratur iſt 
dieſer Sinfonie der Charalter ſtrahlender Lebensbejahung eigen Eine 
elementare Kraft geht von ihm aus und man vermeint in ihr den 
Wiederhall der vorgeſchichtlichen, ſagenhaften Heldenzeit Rußlands zu 
hören. — Muſſorgſky legt ſeiner Phantaſſie „Eine Nacht auf dem kahlen 
Berge” ein Programm zu Grunde: Erſcheinungen der Geiſter der 
Finſternis des Satans, Hexenſabbat, Tagesanbruch uſw. Es iſt ein 
knappes, glänzend gearbeitetes Werk, das dem Orcheſter eine dankbare 
Aufgabe bietet. 
Heute abend 7 Uhr findet im Großen Haus die erſte Wiederholung 
der mit ſo großem Beifall aufgenommenen Operette Mamſell 
            An=
got” von Lecog ſtatt. 
Die für Donnerstag, den 7. Januar, als fünfte Vorſtellung der 
Miete II des Bühnenvolksbundes und als dritte Volksvorſtellung der 
Schilermiete weiß angeſetzte Aufführung von Schillers „Räuber” 
            be=
ginnt mit Rückſicht auf die lange Dauer pünktlich um 7Uhr. 
Auf vielfachen Wunſch wird Vicki Baums Märchen „Das dumme 
Englein” am Samstag, den 9. Januar, nachmittags 3 Uhr, bei 
            er=
mäßigten Preiſen wiederholt. Der Vorverkauf hierzu beginnt am 
Donnerstag, den 7. Januar. Am Abend gelangt als Volksvorſtellung 
zu Einheitspreiſen Johann Strauß” Operette „Die Fledermaus” 
zur Aufführung. — Im Kleinen Haus wird am Samstag abend 
            Nieber=
galls Lokalpoſſe „Datterich” in der Miete II wiederholt. 
— Der „Liederkranz” veranſtaltete am Neujahrstage ein 
            wohlge=
lungenes Weihnachtsfeſt in der vollbeſetzten Turnhalle am Woogsplatz, 
das Dank der gütigen Mitwirkung des Herrn Fritz Lang vom Heſſiſchen 
Landestheater, ſowie Frl. E. Schmidt, Frl. A. Wegerich, Geſchwiſter 
Knieriem, der Herren Fiedler, Scheidler, Clever und Hildebrand einen 
glänzenden Verlauf nahm. Der Chor unter der ſicheren Leitung des 
Herrn Kammermuſiker M. Stetefeld ſang vorzüglich Chöre von 
            Beet=
hoven, Lachner, Silcher, ſowie von dem hieſigen Komponiſten K. Grim 
(„Dort, wo mein Mütterlein‟). Ein luſtiges Singſpiel „Der wilde 
Horſt” unter der Regie des Herrn Gg. Willemann und unter 
            muſikali=
ſcher Leitung des Herrn Gg. Kalbfleiſch beſchloß das ſorgfältig 
            zuſam=
mengeſtellte Programm, dem ſich ein flotter Tanz anreihte und alle 
Teilnehmer bis Mitternacht beiſammen hielt. 
— Der Schleſierverein e. V. beging am Sonntag nachmittag 5 Uhr 
im weihnachtlich geſchmückten Fürſtenſaal ſein Weihnachtsfeſt. 
Schon vor Beginn war der Saal von den Mitgliedern mit deren 
            Ange=
hörigen und den geladenen Gäſten bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein 
reichhaltiges Programm, zu dem die Beteiligten zum größten Teil ihre 
Kräfte koſtenlos zur Verfügung ſtellten, wechſelte ununterbrochen ab. 
Sogar Gäſte boten ihre Kräfte an. Herr Wies erfreute uns mit 
            eini=
gen Liedern, und zwei weitere Gäſte brachten humoriſtiſche Szenen. 
Eine reiche Kinderzahl machte das Feſt zu dem, was es ſein ſollte. Als 
der Weihnachtsmann die Kleinen auf die Bühne nahm, einzelne Kinder 
etwas vortragen ließ und gemeinſam mit denſelben Lieder ſang, da 
fühlten die Großen wahre Weihnachten, in ſich. Die Freude wurde noch 
größer, als jedes Kind vom Weihnachtsmann mit einer Gabe bedacht 
wurde. Allen, die zu dieſer Feier ihre Kräfte zur Verfügung ſtellten, 
und auch denen, die durch Spenden zur Beſcherung der Kinder 
            beitru=
gen, ſei an dieſer Stelle herzlicher Dans ausgeſprochen. — Die 
            Mit=
glieder werden gebeten, am Samstag, den 9. Jan., abends 8½ Uhr, im 
Vereinslokal zur Generalverſammlung zu erſcheinen. 
— Ev. Männer=Vereinigung der Petrusgemeinde. Die 
            Hauptver=
ſammlung mit Jahresbericht, Rechnungsablage, Vorſtandswahl uſw. 
findet am Donnerstag, abends 8 Uhr, ſtatt, nicht am Mittwoch, 
da von nun an jeden Mittwoch=Abend um 8 Uhr durch Herrn Pfarrer 
Pabſt im Gemeindehauſe Bibelſtunde (Philipperbrief) abgehalten 
            wer=
den ſoll, auf die hiermit einladend hingewieſen ſei. 
— Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Alljährlich, am Beginn 
des neuen Jahres, derſammeln ſich die Mitglieder des hieſigen 
            Zweig=
vereins des V. H.C., um nach althergebrachter Sitte das Weihnachtsfeſt 
zu feiern. Welch außerordentlicher Beliebtheit ſich die Veranſtaltungen 
des V.H C. erfreuen, bewies der bis auf den letzten Platz beſetzte 
Mathildenhöhſaal, in dem die Weihnachtsfeier, verbunden mit 
            Deko=
rierungsfeſt, abgehalten wurde. Das äußerſt abwechſlungsreich 
            zuſam=
mengeſtellte Programm wurde ausſchließlich von Vereinsmitgliedern 
ausgeführt. Nach einem einleitenden Muſikſtück begrüßte der 
            ſtellvertve=
tende Vorſitzende Herr Burk die Feſtteilnehmer, insbeſondere Herrn 
Oberſtudiendirektor Kiſſinger ſowie Herrn Miniſterialdirektor Haſſinger 
aufs herzlichſte und wies mit beredten Worten auf die Bedeutung der 
Feier hin. Der ſtimmungsvoll von der Geſangsabteilung 
            vorgetra=
gene Chor „Weihnachtsglocken” führte dann zu der Tanzaufführung 
„Puppenfee”, die vom Jung=V.H.C. ausgeführt wurde. Das 
            Vereins=
mitglied Herr. Jung erfreute durch ſeine prachtvollen Geſangsvorträge 
und erntete reichen Beifall. Nach einem flott geſpielten Theaterſtück 
„Wenn die Lichter brennen” und weiteren Muſik= und Geſangsvorträgen 
folgte ein Zwviegeſpräch zwiſchen V. H.C.=Schweſter Frl. Schminke 
und =bruder Herrn Schminke jr., in dem die Wanderungen des 
            ab=
gelaufenen Jahres und die hierbei aufgetretenen heiteren Momente 
            noch=
mals am Auge der Wanderer vorbeizogen. Auch des kürzlich 
            dahin=
wurde nochmals in herzlichen Worten gedacht. An einen prachtvoll 
vorgetragenen Vorſpruch ſchloß ſich die Auszeichnung von 83 Wanderern, Miete für ein einfach möbliertes Durchſchnittszimmer auf 25 Mark 
laufenen Jahres das Goldene” erwandert hatten, ſowie der Sänger zu erhöhen, nachdem für Januar die Wohnungsmiete auf 93 Prozent 
für fleißigen Singſtundenbeſuch an. Folgende V.H.C.=Schweſtern und der Friedensmiete beſtimmt woren iſt. Er ſetzt ſich genau berechnet zu= 
=brüder erhielten das goldene Abzeichen zum zehnten Male (Wander= 
Joh. Ihrig und Gg. Möſer, zum zwölften Male Jakob Oechler. Nach uſw. extra. Die Sätze ſind ſchon öfters hier mitgeteilt worden. 
            Täg=
dem Dekorierungsakte führten zwei von der Geſangsabteilung ſchwung= liches Feueranzünden mit dem Feuerungsmaterial des Untermieters im 
voll zu Gehör gebrachte Walzer mit Klavierbegleitung zum Singſpiel 
„Franzel, der Taugenichts”. Alle hierbei Mitwirkenden verſtanden es, kaſerne, ſondern Hochſtraße 64, 1. Stock. 
ſich durch ihr hingebendes Spiel die Zuneigung aller Zuhörer zu 
            er=
ringen. Eine reich ausgeſtattete Tombola beſchloß die in jeder Beziehung mittlungen in der Vorunterſuchung der Strafſache Meon noch 
ſchön verlaufene Weihnachtsfeier — Auf die am nächſten Sonntag, den 
10. Januar, ſtattfindende erſte Wanderung in dieſem Jahre wird hier= Monat das Schwurgericht noch nicht beſchäftigen. 
mit nochmals hingewieſen. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
— Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Der 
            Zweig=
ausſchuß Südheſſen deutſcher Jugendherbergen bittet um zahlreiche 
            Be=
teiligung an der Jugendherbergswoche vom 23.—31. Januar in 
            Pfung=
ſtadt. Alle Jugendlichen werden aufgefordert, für die Ausſtellung lädt ihre Mitglieder und Freunde herzlichſt zu einem gemütlichen Zu= 
„Wandern und Bleive” Ausſtellungsmaterial zur Verfügung zu ſtellen, ſammenſein im Rummelbräu, Rheinſtraße 101, auf Samstag, 9. Jan., 
Dringend bitten wir, bis ſpäteſtens 15. Januar das Material im Haus nachmittags 4 Uhr, ein. Nähere Mitteilung folgt. 
der Jugend, Stiftſtraße 45, abzugeben. Dortſelbſt wird weitere 
            Aus=
kunft über die Geſamtveranſtaltung erteilt. Zwecks Unterbringung in Mitglieder treffen ſich heute Mittwoch, 6. Januar, abends im Neſtaurant 
guten Quartieren wende man ſich an Rudolf Hirt in Pfungſtadt, Born= Sitte, Alpenvereinszimmer (Karlſtraße) zu einem muſikaliſchen Abend. 
gaßſchule. 
— Bekämpfung übertriebenen Aufwands. Auf Grund des 
            Verfaſ=
ſungsnotparagraphen erließ das Heſſiſche Geſamtminiſterium am 30. 
Januar 1923 eine Verordnung, durch die es ermächtigt wurde die / Die blerunter erſcheinenden Noiizen ſind ausfchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachien. 
nötigen Anordnungen zu treffen, um übertriebenen Aufwand, 
            Miß=
brauch alkoholiſcher Getränke und die Veranſtaltung von Luſtbarkeiten, 
die im Hinblick auf den Ernſt der Zeit Aergernis zu er= gung der Kolonialdeutſchen. Wir wurden zu folgenden 
regen geeignet ſind, zu verheiten. Für Zuwiderhandlungen war Geld= Veranſtaltungen eingeladen: 1. Jungdeutſcher Orden: 
            Reichsgründungs=
ſtrafe bis zu 160 000 Mk. (Paviermark) vorgeſehen. — Nach faſt drei 
Jahren iſt die Not der Zeit noch größer, ihr Ernſt noch deutlicher in turnhalle; 2. Deutſchorden: Reichsgründungsfeier am Montag, den 18. 
Erſcheinung getreten, Die württembergiſche Staatsregierung hat jüngſt Januar, 8 Uhr abends, in der Turnhalle am Woogsplatz. Wir bitten 
wirtſchaftlichen Lage für die vielen von der wirtſchaftlichen Not betrof= mäßigten Preiſe von 50 Pfg. zur Deckung der Unkoſten bitten wir bis 
fenen Volksgenoſſen Opfer zu bringen, dabei aber nicht auf glänzenden ſpäteſtens 10. Januar bei unſerem Vorſtandsmitgliede Herrn Dietz, 
Feſten in Wohltätigkeit zu machen.‟ Es empfiehlt ſich deshalb wohl, Steinſtraße Nr. 3, anzufordern. 
in Anwendung der obigen Anordnung etwa geplante 
            Faſtnachts=
veranſtaltungen zu unterſagen und ſiir 
            Wohltätig=
keitsbälle und ähnliche öffentliche Vergnügungen eine 
            Geneh=
migung nicht zu erteilen.
Freie Literariſch=Künflieriſche Geſellſchaft
 „Kriſis der Künſte‟. 
Die Kriſis der Künſte, die die Freie Literariſch=
            Künſt=
leriſche Geſellſchaft zu dem Gegenſtand einer beſonderen 
            Vor=
tragsreihe gewählt hat, tritt in der Muſik in beſonderem Maße hervor. 
Studienrat Hermann Kaiſer behandelte die Grundzüge der 
            Gegen=
wartsmuſik in intereſſanten Ausführungen und legte die gegenwärtigen 
ſchöpferiſchen Strömungen der Muſik anſchaulich dar. 
Von Haydn bis Bruckner führt eine Kette hochragender Gipfel in 
die Gegenwart. Die Welle dieſer Bewegung der deutſchen Muſik iſt ſo 
ſtark, daß ſie die Schwelle unſerer Zeit umſpült. Richard Strauß iſt 
ihr kennzeichnender Vertreter. Er iſt eine Brücke zwiſchen dem Geſtern 
und dem Heute, die Verſchiedenartiges in ſich vereint und ſtiliſtiſch zu 
neuen Ergebniſſen führt. Strauß iſt und bleibt abſoluter Muſiker; das 
rein muſikaliſche Melos iſt das weſentliche Gebiet ſeiner Kunſt. Die 
Annäherung von Strauß an Richard Wagner erzeugt eine bedeutende 
Bereicherung ſeiner handwerklichen Mittel. 
Die deutſche Romantik gabelt in zwei Linien: die eine führt über 
Weber, Liſzt, Wagner zu Strauß, die andere über Schumann, Brahms 
und Neger zu Pfitzner. Er iſt das Gegenſpiel von Strauß. Mit 
Stolz nennt Pfitzner ſich den letzten Romantiker und betont hierdurch 
das Nückblickende ſeiner Kunſt, die abendlich=herbſtliche Färbung der 
Romantik. Pfitzner, der formſichere Kammermuſiler, der zartſinnige 
Lyriker, folgt auf der Bühne der Fahne Wagners. 
Mit Strauß und Pfitzner ragt die Vergangenheit mit zwei 
            mächti=
gen Strebepfeilern in die Gegenwart; ſchon ſind ſie umbrandet von dem 
Anſturm einer Bewegung, die als Gegenwirkung auf die Vorherrſchaft 
der deutſchen Muſik zu gelten hat, von dem muſikaliſchen 
            Impreſſionis=
mus. Er nimmt von Frankreich, von Debuſſy ſeinen Ausgang. 
Wohl bäumt ſich der Franzoſe gegen Beethoven und Wagner auf, aber 
er iſt in die Netze der Ueberlieferung verſtrickt; ſie führt zu Chopin 
und iſt ohne die deutſche Romantik nicht denkbar. In das freie 
            Fahr=
waſſer der unbedingten Muſikalität ſucht Schreker zu kommen. Die 
Welt der bunten muſikaliſchen Erſcheinung gibt den Stoff, in dem ſeine 
Muſikerſeele ſich auslebt; er durchtränkt die ganze Bühne mit Muſik, 
mit der Flüſſigkeit der impreſſioniſtiſchen Klangmittel, wobei er 
            die=
ſelbe Erweiterung der harmoniſchen Mittel wie Debuſſy benutzt; ſchon 
entſtehen atongle Bildungen. 
Bodenſtändige, völkiſch gefärbte Bewegungen entſtehen um die 
            deut=
ſche Muſik. Neben Italienern und Amerikanern treten namentlich 
Tſchechen und Nuſſei hervor. Des Böhmen Janaceb Oper „Jenufa” 
geht über die Büihnen der alten und der neuen Welt; Untergrund ſeines 
muſikaliſchen Empfindens iſt die Volkskunſt, das alte ſlawiſche 
            Volks=
lied. Der Tſcheche Krenek ſchlägt die Brücke zu der radikalen 
            Kom=
poniſtengruppe, die in Schönberg ihren Führer hat. In Schönberg 
iſt die derzeitige Kriſe in die lebhafteſte Form getreten, gekennzeichmet 
durch die Atonalität; die zu einem Vielklang vereinigten 
            Tonverbindun=
gen werden nicht mehr auf einen Grundton bezogen, auf dem wie 
            frü=
her im Terzenaufbau die Akkordſäule ſich erhebt. Jede Verbindung 
hat dielmehr ihren Form= und Ausdruckswert für ſich. Ein freies Spiel 
ſämtlicher zwölf Töne der chromatiſchen Folge tritt ein. Schönberg gibt 
die letzte Zerfaſerung ſelbſtbekenneriſcher Zuſtände. Das ehrwürdige 
            Ge=
hilde der klaſſiſch=romantiſchen Muſik des Abendlandes iſt zerfetzt. Der 
Windſtoß, der das Gemäuer umſtößt, kommt aus dem Oſten, von den 
Nuſſen. In Mufſorgski gewinnt die Seele des Oſtens zum erſten 
Male überzeugende, tönende Offenbarung. Dieſe Seele iſt uns bis ins 
Mark fremd, aber wir verſchließen uns nicht ihrer Größe und 
            Wahr=
haftigkeit. Hier iſt auch die geiſtige Heimat von Strawinski, der jedoch 
ſchon früh von Rußland nach Paris übergeſiedelt iſt. Er gibt 
            muſitali=
ſchen Mechanismus; das Tongebilde ſteht in ſeinem rohen Aufbau vor 
uns, getragen von dem unbekümmerten Schwung ſeines 
            Muſikanten=
tums. Der große Einſturz iſt vollzogen. Die neue Kunſt, auf die wir 
hoffen, dürfte erſt dem kommenden Geſchlecht beſchieden ſein. 
Die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen des 
            Ned=
ners wurden durch Vorträge eines von der Firma Chriſtian Arnold 
            auf=
geſtellten Elektromophon=Schaülplattenwerkes muſikaliſch erläutert. Bei 
Orcheſterſtücken blieben die Violinen undeutlich, während Flöten und 
Pauken ſtark hervortraten. Schön klaug das Klavier, ausgezeichnet die 
Singſtimme; ſo als Her: Leo Schützendorf die Arie des Boris aus 
Mufſorgskis „Godunow”, Schlusnus die „Zueignung” von R. Strauß 
und die Boſetti die Arie der Zerbinette aus der „Ariadne auf Naxos” 
ſangen. 
bet der Jenufa” aus Janaceks Oper nicht nur die wunderbare Stimme, ſtrafe erhalten. Dagegen appellierten ſie. Nach umfangreicher, faſt 
gen Wochen in ſelbſtgewähltem Tode unter der Eisdecke eines 
            Alpen=
baches ſchlummert, lebendig wurden?
 Eine Inſeratenannahmeſtelle 
haben wir nunmehr auch im Südteile der Stadt bei 
Adam Dingeldein, Zigarrengeſchäft 
Heidelbergerſtraße 102 
eingerichtet. Alle bis 4 Uhr nachmittags dort 
            auf=
gegebenen Inſerate erſcheinen am folgenden Tage. 
Der Verlag. 
(211mdf
 — Möblierte Zimmer. Der Verband der Zimmervermieter ſchreibt 
geſchiedenen zweiten Vorſitzenden Herrn Oberrechnungsrat Bruchhäuſer uns: Auf Grund der im September v. J. erfolgten Feſtſetzung der 
Wohnungsmiete auf 88 Prozent der Friedensmiete iſt f. Zt. die 
die ſich durch regelmäßige Teilnahme an den Wanderungen des abge= berechnet worden. Dieſer Satz iſt nunmehr auf 25,85 Mk., rund 26 Mk., 
ſammen aus 15,60 Mk. für leeren Raum und Steuer, 4,50 Mk. für die 
ſtock mit goldenem Abzeichen) Willi Engroff und Frau Johanna Oechler, Eiurichtung und 5,75 Mk. ſür die im Zurechthalten des Zimmers 
            be=
zum elfen Male Fräulein Emma Daubert, Heinr. Franz, Fräulein ſtehende gewöhlniche Bedienung. Bettwäſche, Frühſtück, Stiefelputzen 
Monat 5 Mk. Mündliche Auskunft nicht mehr in der früheren Artillerie= 
— Schwurgericht. Aeußerem Vernehmen nach ſind, die 
            Er=
nicht abgeſchloſſen. Jedenfalls wird die Sache in dieſem 
Aus den Parteien. 
— Die Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei 
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Die 
Beginn 8 Uhr. 
Lokale Veranſialtungen. 
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Keltic. 
— Deutſche Kolonialgeſellſchaft und 
            Bereini=
feier am Sonntag, den 17. Januar, 4 Uhr nachmittags in der 
            Woogs=
einen überall verſtandenen Aufruf erlaſſen, „angeſichts der heutigen unſere Mitglieder, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Karten zum er= 
— Jungdeutſcher Orden e. V., Bruderſchaft 
            Darm=
ſtadt. Am 7. Januar findet Vollverſammlung bei Chriſt (
            Grafen=
ſtraße) ſtatt. Beginn 8.30 Uhr. Wegen Erledigung wichtiger 
            Ange=
legenheiten iſt das Erſcheinen aller Ordensbyſider Pflicht
 * Kammermuſik des 18. Jahrhunderts. 
In dem Konzert des Darmſtädter Kammerorcheſters am 
            Donners=
tag gelangen drei Werke aus dem 18. Jahrhundert zum erſten Male zur 
öffentlichen Wiederaufführung, die ſeither auf Bibliotheken einen 
            Dorn=
röschenſchlaf geträumt haben, und außerdem ein Flötenkonzert von 
Quantz, dem Lehrer, Flötiſten und Komponiſten bei Friedrich dem 
Großen. Sämtliche Kompoſitionen ſind auf den Ton heiteren 
            Lebens=
genuſſes und einer Unterhaltungsmuſik im beſten Sinne des Wortes 
abgeſtimmt, denn die Kreiſe, für die ſie beſtimmt waren, wußten den 
Wert geiſtvollen Plauderns und ſchöngeiſtiger Betätigung zu ſchätzen. 
Es waren einerſeits die Fürſtenhöfe und begüterten adeligen Familien, 
die ſich den Luxus einer kleinen Kapelle leiſten konnten, in der auch die 
Angeſtellten und Kammerdiener mitwirken mußten, für deren Anſtellung 
gutes Inſtrumentalſpiel oft eine Hauptbedingung war, andererſeits 
gutgeſtellte bürgerliche Kreiſe, die ſich in einem Collegium musieam 
zuſammenfanden, oder für die vom Nat der Stadt auch muſikaliſch 
            ge=
ſorgt wurde. 
Für die Geſchichte der Darmſtädter Kultur dürfte von beſonderem 
Intereſſe die neunſätzige Suite in E=Dur von Chriſtoph Graupner, dem 
Kapellmeiſter der Landgrafen Ernſt Ludwig und Ludwig IIII., ſein, 
eine Probe von dem Wert von deſſen Wirken trotz der faſt 
            unglaub=
lichen Fruchtbarkeit des Meiſters, der neben mehr als 1400 
            Kirchen=
kantaten für Soli, Chor und Orcheſter, neben mehreren. Opern noch weit 
über 100 Sinfonien, mehr als 80 Orcheſterſuiten und 50 
            Inſtrumental=
konzerte ſchrieb, außerdem zahlreiche Kammermuſik in kleinerer Beſetzung. 
Die Quvertüre, mit der die Suite beginnt, hebt mit den feierlichen, 
pomphaften Klängen an, die in Nachahmung der Gepflogenheiten am 
franzöſiſchen Hof gleichſam als Begrüßung des Fürſten der Oper, dem 
Oratorium und ſchließlich auch der inſtrumentalen Unterhaltungsmuſik 
vorangeſchickt wurden; eine fein gearbeitete Fuge iſt zwiſchen die Teile 
des Grade eingebettet. Und dann beginnt die Folge von Tanz und 
Charakterſätzen verſchiedenſter Art, unter denen eine üübermütige 
            Horn=
pibe (ein engliſcher Tanz), ein Flötenſolo Conſolazione (Tröſtung), ein 
reizendes Paſtorale und eine Sarabande, die durch eine Solovioline 
variiert wird, beſonders hervorgehoben ſeien. Das Werk iſt, nach der 
autographen Partitur zu ſchließen, etwa 1735 an Daumſtadt entſtanden. 
Ebenfalls aus den Beſtänden der Landesbibliothek ſtammt eine 
etwas ältere Sonate für drei Violinen, ohne jede andere Begleitung, 
von dem berühmten Wiener Kontrapunktiker Joh. Joſeph Fux. Sie 
zeigt nrehr den Stil der älteren Kirchenſonate, einen Wechſel von 
            lang=
ſamen und ſchnellen, kontrapunktiſch gearbeiteten, zum Teil regelrecht 
fugierten Sätzen, und muß ſchon in alter Zeit großes Anſehen genoſſen 
haben, denn ſie iſt auf der Bibliothek in nicht weniger als drei 
            Hand=
ſchriften vorhanden, zweimal kopierte ſie allein Meiſter Graupner. Es 
iſt erſtaunlich, welch intereſſante Klangkombinationen und 
            Nachahmun=
gen in den häufig ſich überſchneidenden Stimmen Fux den drei 
            Vio=
linen entlockt, wie voll der Satz oft klingt, obwohl Dobpelgriffe 
            grund=
ſätzlich vermieden ſind. 
Etwa der Mitte des Jahrhunderts gehört das Flötenkonzert von 
Quantz an, in dem der elegiſche Mittelſatz, der zwiſchen zwei feurigen 
Randſätzen ſteht, von beſonderer künſtleriſcher Bedeutung iſt. Bei der 
Vorliebe Friedrichs des Großen für getragene Sätze und ſeinem oft 
gerühmten ſeelenvollen Vortrag wird wohl gerade dies beſonders 
            her=
vorſtechende Konzert für ſeinen perſönlichen Gebrauch beſtimmt geweſen 
ſein. Und aus derſelben Zeit dürfte auch die Kantate für Baß=Solo 
und Orcheſter des Magdeburger Oratorienkomponiſten Joh. Heinrich 
Rolle ſtammen, ein bürgerliches Genrebildchen von hohem Reiz, zugleich 
eine Probe der damals ſo beliebten, heute bis auf die wenigen Beiſpiele 
aus Bachs Schaffen, die „Bauern”=, die „Kaffeekantate” und den „
            zu=
friedengeſtellten Aeolus” faſt völlig vergeſſenen komiſchen Kantate. Ein 
Nachtwächter bringt ſeiner Liebſten ein Ständchen, ſingt dazwiſchen 
ſeinen Choral, „Hört ihr Herrn, und laßt euch ſagen”, droht, um 
            un=
bedingt erhört zu werden, ſogar mit Selbſtmord, und verrät ſchließlich 
ſeinen Hörern, daß er es mit den Todesgedanken nicht ſo ernſt gemeint 
habe und empfiehlt die Geduld als das Mittel, das in Liebesſachen 
aus Schlehen Aprikoſen machen könne. — Herr Konzertſänger Peter 
Schäfer, der im Herbſt in Endlers Raritätenmann mit viel Erfolg eine 
ähnliche komiſche Kantate geſungen hat, wird den „Nachtwächter” von 
Rolle ſingen. 
Friedrich Noack.
 — Große Strafkammer. Wie ſeinerzeit berichtet, hatten die 
            Holz=
bildhauer Germann Eheleute hier vom Bezirksſchöffen= 
Und war es nicht ein ſeltſam ergreifendes Gefühl, als in dem „Ge= gericht wegen Mißhandlung der beiden erſtehelichen Knaben 
            Freiheits=
ſondern das ganze Weſen der Sängerin Jureskavia, die nun ſeit einis dreiſtündiger Beweisaufnahme in zweiter Inſtanz kam das Gericht zu 
einer Milderung in der Beſtrafung. Der Ehemann erhielt 
200 Mark, die Ehefrau 150 Mark Geldſtrafe. 
Kunſtnotizen. 
Ueber Werke, Künſer und fünſileriſche Veranſialiungen, deren im Nachſſehenden Grwäbnung 
geſchiebt, bebält ſich die Redakion ibr Arteil vos 
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der Dieb von Bagdad‟. Douglas 
Fairbanks, Amerikas Abgott, iſt der Dieb von Bagdad. Sein Spiel 
gelangt zu voller Wirkſamkeit durch die Beweglichkeit und Elaſtizität 
ſeines gut durchgebildeten Körpers. Jede einzelne Bewegung wird zum 
künſtleriſchen Ausdrucksmittel. Wie Fairbanks ſeine Armeen aus der 
Erde ſtampft, das muß man ſehen, hier iſt jede wörtliche Schilderung 
lahm. Fairbanks Leiſtung iſt rund, er iſt ein Filmſpieler größten 
            Aus=
maßes, ein Rieſe von Figur, lebendig und ſeiner Aufgabe hingegeben 
bis in die Fingerſpitzen. Der Film will erziehen und begeiſtern, die 
guten und reinen Inſtinkte dev Menſchen anregen. Beiden Aufgaben iſt 
Fairbanks in ſeinem. Dieb von Bagdad” vollkommen gerecht geworden. 
Auch die anſpruchsvollſte Kritik wird zugeben müſſen, daß mit dieſem 
Filmwerk eine Neuſchöpfung entſtand, die man in die Reihe der bisher 
gezeigten erſtklaſſigen Meiſterfilme einreihen darf. Muß noch geſagt 
werden, daß die Photographie unvergleichlich iſt, daß kein Trik gewagt 
wurde, der nicht gelang daß die Stilechtheit der Bazare, Paläſte, 
Koſtume unerreicht iſt? Oft türmen ſich vor dem liebenden Dieb Mauern, 
die ihn zwanzigfach überragen, und wenn der Polyp die Fangarme nach 
ihm reckt, will uns ſchier das Herz ſtillſtehen. So iſt es ein Werk vor 
dem die Kritik verſtummt, eine Spitzenleiſtung, wie ſie, in gleicher 
            künſt=
leriſcher und techniſcher Reife, noch nicht gemacht worden iſt. Die 
            muſika=
liſche Illuſtration unter Leitung des Herrn L. Geiß iſt ganz meiſterhaft. 
— Union=Theater. Wie ſpricht man über das nächſte 
            Pro=
gramm: „Gräfin Mariza”, Kalmans köſtliche Operette, bewährt 
auch als Film ſeine magnetiſchen Eigenſchaften. Der kluge Regiſſeur 
wird ſchon die längſte Zeit alle Filmwirkungsmöglichkeiten dieſer 
            lang=
lebigen Gräfin behorcht und beklopft haben. Was er nun herausbringt, 
übertrifft auch die höchſten Erwartungen. Aus Darſtellung, Landſchaft, 
Ausſtattung und Photographie hat er ganz ungeahnte Effekte gewonnen 
und ſie durch eigene glückliche Regieeinfälle ergänzt. Wie der 
            Cſardas=
wirbel zuſammengeſchnitten iſt, macht ihm ſo leicht kein anderer nach. 
Die duftigſten Motive der Pußta, die zugleich den Charakter der 
            Land=
ſchaft am ſicherſten treffen, geben dem Film ebenſolche Echtheit, wie die 
naturfarbenen Zigeuner und Nationaltänze. Eine Photographie von 
erleſenſten Kunſtgriffen hält das alles im Bilde feſt. Sie iſt ſchon ein 
Meiſterwerk. In der Ausſtattung übertrifft der Film, was Geſchmack 
und Pracht betrifft, alles Dageweſene. Weiß der Himmel, vo man diefe 
herrlichen Räume aufgeſtöbert hat! Die Regiſſeure ſollten ungeniert 
die Fundſtätten angeben; der Kinobeſucher intereſſiert ſich für alles; er 
will im Lichtbild ſeine Reiſen erſetzen. Die Interieurs des Schloſſes 
und des Heims der Gräfin ſind beſondere Juwelen unter den Bildern, 
deven Schönheiten aufs glücklichſte der flächenhafte Reiz abgelauſcht iſt. 
Eine ſehr kundige und ſichere Hand bekundete der Regiſſeur auch bei der 
Auswahl der Darſteller. Die ſchlanke raſſige Vivian Gibſon ſtellt eine 
moderne Mariza mit Bubikopf und edler Hoheit hin, trägt Koſtüme 
von fabelhaftem Reichtum und wirkt äußerſt vornehm. Harry Liedtke 
betont das Grundſolide des verarmten Grafen und weiß es mit einem 
leis humorvollen Unterton zu heben. Colette Brettel als ſein zierliches 
Schweſterchen huſcht keck und dekolletiert durch die Liebesgeſchichte, ſelbſt 
auf möglichſt baldige Unterbringung ihres Herzchens bedacht. Um einen 
Fürſt Populescu wie den Garriſons, dürfte jede Operettenkzihne den 
Film beneiden. Ernſt Verebes, ſelbſt Ungar, gibt den jungen Zſupan 
als ausgemachten Operettenliebhaber. Diegelmann läßt als böhmiſcher 
Kammerdiener alle boshaften Lichter ſeiner humorvollen Mimik ſpielen. 
„Gräfin” Mariza” iſt tatſächlich ſtärkſtes Filmgeſchütz und wird es auf 
lange bleiben. 
— Reſidenz=Theater. Unſer vollſtändig neuer Spielplan 
bringt zwei prachtvolle Schlager. Beide Filme ſind für Darmſtadt 
            Erſt=
aufführungen. Spannend und atemraubend wirkt der erſte Schlager, 
betitelt „Das Rärſel der Affenſchlucht‟ Ein Genre=Roman= 
Film in ſechs Akten, der ſich im Hochgebirge abſpielt. Eine höchſt 
            inter=
eſſante Rolle ſpielt ein fabelhaft dreſſierter Affe, in dieſem Filmwerk. 
Trotz atemraubender Szenen, die ſich hier abſpielen, haben wir auch 
gleich wieder herzerfriſchende Momente. Als zweiten Schlager ſehen 
wir das Liebesabenteuer des berühmten Detektivs „3.” in dem 
            ſenſa=
tionellen Abenteuerfilm „Ehegeſchichten”, eine phantaſtiſche 
            Lie=
bes= und Diebeskomödie in ſechs Akten. Man ſieht alſo wieder ein 
            hoch=
aktuelles Schlagerprogramm, das uns wiederum einige Stunden 
            ange=
erſtärkte Oreheſter unter Leitung 
nehmer Unterhaltung 
des Kapellmeiſters 2 
4t zuſammengeſtellten 
g 3½ Uhr. 
Weiſen das entzückend 
Letzte Abendvorf 
virklich einen 
Genuß haben will,
Seite 6
Aus Heſſen.
 Vorführung in Groß=Umſtadt mit Sprengſtoff Romperit 
und neigeiliſchen Snrſten in Schdlſngsebelänfung 
im Obſbau. 
Die Landwirtſchaftskammer für Heſſen (Darmſtadt, Rhein= ſtenauer Familie angelegt iſt. 
ſtraße 62) veranſtaltet am Donnerstag, den 7. Januar 1926, 
Zur Anwendung gelangt Romperit zur Bodenlockerung bei ſchon 
demnächſt neu anzulegenden Veinbergen, ſodann Herausſprengen 
von Baumſtumpen und Zertrümmerung von Felsblöcken auf 
Wegen und Feldern. 
Muſtergut der Landwirtſchaftskammer zwecks Vorführung des 
Sprengens. Nachdem Fußmarſch nach dem Ziegelwald zwecks 
Vorführung der weiteren Sprengmaßnahmen; anſchließend 
            hier=
an Mittagspauſe. 
Nachmittags 2 Uhr Treffpunkt vor der Bürgermeiſterei in 
Groß=Umſtadt und Beginn der Spritzen=Vorführung. Zeitdauer 
der letzteren zirta 2 Stunden. Vorgeführt werden die neueſten Hörer gefunden hatte. 
Spritzmodelle, Eyſtem Batterieſpritzen, die mit 8 bis 10 
            Atmo=
ſphären Druck arbeiten und mit beſonderer Pumpe aufgepumpt 
werden. Es ſind die Spritzen, welche die 
            Landwirtſchaftskam=
mer für Schädlingsbekämpfung an Obſtbäumen beſonders 
            emp=
fiehlt. 
* Arheilgen, 5. Jan. Wegen Straßenarbeiten iſt die Kreisſtraße 
Darmſtadt—Arheilgen von der Merckſchen Fabrik bis zum Gaſthaus 
„Zum Goldenen Löwen” ab heute auf etwa 3 Wochen für Fuhrwerke, 
Kraftwagen und Kmaſträder geſperrt. Der Verkehr wird über 
            Kranich=
ſtein geleitet. — Am 5. und 19. ds. Mts., jedesmal nachmittags 3 Uhr, 
findet hier auf dem Rathauſe eine koſtenloſe Beratungsſtunde füs 
Mütter ſtatt. — Der hieſige Volksbildungsverein wird den ſeinerzeit 
wegen der ſtrengen Kälte verſchobenen „Straußabend” nun am 10. ds. 
Mts, im Saale des Gaſthauſes „Zum Löwen” abhalten. Ein Beſuch 
dieſer Veranſtaltung kann jedermann beſtens empfohlen werden, denn 
es wird nur wirklich gute und edle Muſik geboten werdene 
— Griesheim 4. Jan. In der laufenden Woche finden auf dem 
hieſigen Truppenübungsplatz keine Scharfſchießübungen ſtatt. 
* Eberſtadt, 5. Jan. Der Familienabend, den die Kath. 
Pfarrgemeinde in Geſtalt einer verſpäteten Weihnachtsfeier am 
            Sonn=
tag abend im gut beſetzten Schwanenſaal abhielt, nahm in allen Teilen 
bietungen ernſter und heiterer Art. 
Gemeinderatsſitzung für 1925 ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtand 
            zu=
nächſt die Prüfung der Gemeinde= und Waſſerwerksrechnung für 1924 Ni. 
Nachdem in Gemäßheit des Art. 174 2. G. O. Gemeinderat Würtenberger 
den Vorſitz der Verſammlung übernommen, erſtattete Bürgermeiſter 
Rückert einen Rechenſchaftsbericht. Dieſem ſei im Weſentlichen folgendes 
ſodaß ein Reſt von 42889,72 Mk. verbleibt. Dieſer beſteht aus einem 
baren Vorrat von 38 842,29 Mk., Vorlagen von 1776,40 Mk. und aus 
liquidierten Ausſtänden in Höhe von 2971,03 Mk. Dieſer als günſtig zu 
bezeichnende Rechnungsabſchluß kommt in der Hauptſache daher, daß das 
3. und 4. Ziel der 1993er Gemeindeumlagen infolge der durch die Ende 
1983 erfolgte Umſtellung auf Goldmark verſpäteten Erhebung erſt imn 
1924 errechnet werden konnte. Der Verwaltungsbericht ſelbſt hebt 
            zu=
hervor, die zu einem großen Teile nur dadurch möglich, war, daß die 
Gemeinde verbilligtes Baugelände zur Verfügung ſtellte und weitgehende 
Bürgſchaften für Baukredite übernahm. Die erhöhte Bautätigkeit 
            be=
dingte die Eröffnung der Bauquartiere am Frankenhäuſerweg, in der 
verlängerten Bauſtraße, am Küchlerweg und in der Adlergaſſe. Der 
            Fer=
tigſtellung des Gemeindeſportplatzes am Buchwald, der Herſtellung ver= viehmarkt findet Anfang März hier ſtatt. 
ſchiedener Ortsſtraßen, Erweiterun des Waſſerrohrnetzes und der 
Straßenbeleuchtung wurde ebenfalls Erwähmung getan. Die Aufzählung 
wurde darauf in allen Teilen genehmigt und der Verwaltung für die 
Berichterſtattung gedankt. Die Rechnnug der Waſſerwerkskaſſe, die mit 
aufwies, wurde ebenfalls genehmigt. Zum 2. Punkt der Tagesordnung theatraliſch Schönes zu bieten. Mühe und Arbeit hat man nicht geſcheut, 
einer Gaſtwirtſchaft auf der Waldmühle bei Ober=Namſtadt vor. Der gut. 
Gemeinderat hat jedoch die Bedürfnisfrage bei ſchriftlicher Abſtimmung 
mit 16 gegen 1 Stimme verneint. Den Schluß der Sitzung bildeten 
hierauf dem Geſamtkollegium für die zum Wohle der Allgemeinheit im 
abgelaufenen Jahre und der mit heutiger Sitzung bendeten Amtsperiode ſtücke ſollen auf 24 Jahre verpachtet werden. 
geleiſteten Arbeiten. Sein Dank galt insbeſondere den ausſcheidenden 
mann und ſchloß die Sitzung gegen 9½ Uhr. 
* Roßdorf, 4. Jan. In unſerem Dorfe ging es in der 
            Neujahrs=
hitzten Köpfen entſtanden in einer Wirtſchaft, wie dies leider gewöhnlich 
unter jungen Leuten der Fall iſt, Streitigkeiten, die in Tätlichkeiten 
ausarteten. Dabei gab es manches blaue Auge, jedoch keine bedenklichen 
Geflügelſchau zu Groß=Umſtadt, die am 9. und 10. Jawuar in den Sälen 
dem Verein für Vogel= und Geflügelzucht für Groß=Umſtadt und 
            Um=
gegend (alter Verein gegr. 188) abgehalten wird, iſt die Annahme der 
Anmeldungen abgeſchloſſen. Die Ausſtellung wird, die ungewöhnlich 
Ausſtellung erſten Ranges, um ſo mehr, als ſich unter den Ausſtellern 
zahlreiche bekannte und renommierte Züchter befinden. Jedem, der 
            In=
tereſſe an Geflügel und Geflügelzucht hat, iſt der Beſuch der Ausſtellung 
auf das wärmſte zu empfehlen. Auch den Käufern iſt durch Einrichtung 
einer Verkaufsabteilung Gelegenheit gegeben, wertvolles Zuchtmaterial 
zu erwerben. Die Ausſtellung iſt geöffnet am Samstag, den 9. Jan., raten wir Ihnen, die von Aerzten als kräftige Huſtenmediz in ſt 
Ausſtellung in jeder Weiſe gerecht zu werden.
 Mittwoch, den 6. Januar 1926 
* Vielbrunn i. Odw., 5. Jan. Ortsgericht. Altbürgermeiſter 
Deitrich iſt zum Mitglied des Ortsgerichtes ernannt worden. 
r. Michelſtadt i. O., 4. Jan. Im benachbarten Schloſſe Fürſtenau 
ſtarb am 2. ds. Mts., früh 7½ Uhr, Graf Raimund zu Erbach=Fürſtenau, 
der Bruder des Grafen Adalbert. Der Verſtorbene fiel im 58. 
            Lebens=
jahre einem ſchweren Leiden zum Opfer. Er war bei der Bevölkerung 
beliebt und angeſehen. Der Verblichene war ſeit 5 Jahren mit der 
Prinzeſſin Helene zu Solms=Braunfels verheiratet und hinterläßt zwei 
Kinder. Die Beiſetzung fand am 5. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, auf 
dem Sensbacher Friedhof bei Beerfelden ſtatt, wo eine Gruft der 
            Für=
in Groß=Umſtadt zwei Vorführungen, wie oben angegeben. Sonntag abend Herr Pfarrer Grießner mit ſeinem Jugendverein der 
Allgemeinheit in der Turnhalle. Die gewählten Stücke, ernſt und 
            ge=
gepflanzten jurgen Obſtbäumen, ſodann Bodenlockerung in diegen, waren unter dem Geſichtspunkt „Liebe zur Heimat” ausgewählt / Zuſammenhänge beſtehen. In dem heutigen Augenblick ſei es aber nicht 
und verfehlten ihre Wirkung nicht. „Entwurzelt” ſchilderte das Schickſal 
eines Müllers, der nach jahrzehntelanger ſchwerer Arbeit ſchuldenfrei 
geworden iſt. Sein Sohn und ſeine Tochter fliehen die ſchwere 
            Bauern=
arbeit und ziehen in die Stadt. Dieſer Umſtand und die Beſchwerniſſe 
Treffpunkt vormittags 10 Uhr auf dem Verſuchs= und der Krieaszeit machen den Alten würbe und veranlaſſen ihn, ſein Gut 
einem Kriegsgewinnler zu verkaufen. Die Inflation macht ihn zum 
Bettler. — Das Bindeglied zwiſchen den beiden Theaterſtücken bildete 
das Melodram „Vergeſſen”. — Das Fremdenlegionärſtück „O Straßburg, 
v Straßburg” war ſo recht zeitgemäß. — Die jugendlichen Darſteller 
hatten ſich mit Eifer und Geſchick in ihre Rollen eingelebt und boten 
wirklich anerkennenswerte Leiſtungen, und ihnen und dem Leiter ſagte 
der Beifall des zahlreichen Publikums, daß das Dargebotene dankbare 
4. Januar 2,38 Meter, am 5. Januar 2,45 Meter, Stilſtand. 
vom Gemeinderat auf die Hälfte des vorjährigen Satzes herabgeſetzt. 
Bensheim, 4. Jan. Selbſtmord. Ein 20jähriger Metzgergeſelle 
wurde in ſeinem Zimmer hier erhängt aufgefunden. Er hatte vor einem 
Jahre von einem Pferde einen Hufſchlag auf den Kopf erhalten und 
war ſeitdem leidend. Dies ſcheint auch der Grund zur Tat zu ſein. 
* Gernsheim, 4. Jan. Unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters 
            Hoff=
mann fand am vergangenen Mittwoch, nachmittags um 6 Uhr, die 
„Schlußſitzung des alten Gemeinderats ſtatt. Es ſtanden zur Tag=
            sord=
nung 1. die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten, und zwar die Ausführung 
der Innenanlagen der z. 3. im Bau befindlichen Badeanſtalt. Die 
            Ar=
beiten wurden der Firma J. Nohl=Darmſtadt übertragen. Zu Punkt 2 
der Tagesordmung, betr. Bedingungen für die Holzverſteigerungen des 
Wirtſchaftsjahres beſchloß der Gemeinderat, für alle 
            Brennholzver=
ſteigerungen ſämtlichen Steigerern, d. h. einheimiſchen und auswärtigen, 
einen Geſamtkredit von 50 Mk. gegen Bürgſchaftsleiſtung zu gewähren. 
Für den Fall, daß der Brückenmeiſter Schaper dienſtlich anderwärts 
            Ver=
wendung findet, follen die von demſelben im Intereſſe des 
            Verkehrs=
weſens gemachten ſtatiſtiſchen Arbeiten dem Brückenaufſeher Karl 
Adler 3, hier gegen eine Vergütung aus der Gemeindekaſſe übertragen 
werden. Zu dem 4. und letzten Punkt der Tagesordnung betr. Erlaß 
einen guten Verlauf. Großen Anklang fanden die theatraliſchen Dar= einer Polizeiverordnung: Verbot über das freie Umherlaufen der Gänſe 
innerhalb der Straßen der Gemeinde Gernsheim nahm der Gemeinderat 
* Ober=Ramſtadt, 4. Jan. Am 30. Dezember v. Js. fand die letzte im Sinne des Art, 64 der Kreis= und Provinzialordnung Stellung. Das 
Bedürfnis zum Erlaſſe einer ſolchen Polizeiverordnung wurde 
            an=
erkannt und zum Beſchluß erhoben mit dem Wunſche jedoch, daß die 
            In=
krafttretung der Verordnung erſt Anfangs des Monats April 1926 
            er=
folgen ſoll. Kleinere Angelegenheiten fanden noch ihre Erledigung Vor 
Schluß der ſchön verlaufenen Sitzung ergriff der Vorſitzende das Wort. 
entnommen: Die 1. Abteilung „Für den Betrieb” ſchließt mit einer Ein= um den ſcheidenden Mitgliedern Worte des Dankes für das 
            har=
nahme von 321 721,84 Mk. und einer Ausgabe von 278832,12 Mk. ab, moniſche Zuſammenarbeiten während der abgelaufenen Amtsperiode 
auszuſprechen. Die von hochwürdigen Dominikanerpatres abgehaltene 
14tägige Miſſion nahm am vergangenen Sonntag ihr Ende. Die um 
5 Uhr nachmittags in der Pfarrkirche abgehaltene Schlußfeier war 
            über=
aus zahlreich beſicht. Im verfloſſenen Monat wurden beim bieſigen 
Standesamt beurkundet: 6 Geburten, 5 Eheſchließungen und 5 
            Sterbe=
gefahrvolle Arbeit vollzogen. Das auf der Kirchturmſpitze befindliche 
nächſt die Neubautätigkeit, im Verichtsjahr, innerhalb, der Gemeinde Kreuz nebſt Weterhahn hat ſich infolge des in der letzten Zeit herrſchen= heranzubilden. Der Nedner ſetzte ſich für die Grundſchule ein, forderte 
ſchweren Gewichtes gefahrdrohend. Herr Dachdeckermeiſter Ga. Sams für die werdenden Mütter, damit durch die Erziehung der Kinder im 
Hoffentlich gehen die Arbeiten glücklich von ſtatten. 
Beteiligung am Sonntag mittag im Anſchluß an einen Trauergottesdienſt 
weiterer Einzelheiten würde hier zu weit führen. Die Gemeinderechnung in feierlicher Weiſe eingeweiht worden. Es hat bei der Kirche Auf= geweſen. Die Neuſchaffung eines deutſchen Staates erfordere in unſerer 
ſtellung gefunden. 
16 586,49 Mk. Geſamteinnahmen und 12 48222 Mk. Geſamtausgaben ab= ſo auch in dieſem, unterließ es die Sängervereinigung nicht, den Einwoh= weiterhin Herr Profeſſor Lenz über „Liſt als nationaler Erzieher”, 
ſchloß und hiernach einen bar verfügbaren Rechnungsreſt von 4104,27 Mk. nern in Form einer Operette: „Sah ein Knab ein Röslein ſteh’n”, etwas Er zeichnete mit großen Strichen ein Lebens= und Charakterbild jenes 
lag ein Geſuch des Herrn Guſtav Schmidt um Erlaubnis zum Betrieb, um Gutes zu leiſten. Das kleine Orcheſter begleitete die Operette ſehr marck verwirklicht worden. Obwohl er heute von der modernen 
            Wiſſen=
beſchloß, einen Gemeindeanteil von einem Viertel als Winterbeihilfe für meingut des geſamten deutſchen Volkes werden und es ſei ihm in der 
einige Fürſorgeangelegenheiten. Herr Bürgermeiſter Rückert dankte die Erwerhsloſen zu übernehmen. — Im Januar findet eine 
            Neuver=
rachtung vieler Gemeindegrundſtücke ſtatt. Ausgeſprochene Spargel= 
„ Groß=Gerau, 4. Jan. Um das Kreiskrankenhaus. 
Herren Bendorf, Friedrich, Franz Jakobh, Gg. Jakoby 8. und Stein= Die nächſte Sitzung des Kreistages des Kreiſes Groß=Gerau wird über Milchhändler folgend, haben jetzt auch die hieſigen Milchhändler eine 
das Schickſal des Kreiskrankenhauſes in Groß=Gerau endgültig 
            entſchei=
nacht lebhaft zu. Die Wirtſchaften waren durchweg gut beſucht. Bei er= viele Kreisgemeinden einen jährlichen Zuſchuß zu den Koſten des Haus gleichmäßig 30 Pfg. 
Krankenhauſes abgelehnt haben und die Stadt Groß=Gerau die 
            Ueber=
nahme aus finanziellen Gründen ebenfalls ablehnen mußte. 
M. Wöllſtein, 4. Jan. Der Fuhrunternehmer Joſef Frohnhöfer von Weber verletzte ein Mädchen von Niedermörlen durch zwei Piſtolen= 
Verletzungen. Die Betroffenen befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung, hier wurde durch eine Verkettung unglücklicher Zuſtände ſchwer verletzt. 
— Groß=umſtadt, 4. Jan. Für die große allgemeine Jubiläums= Er geriet beim Sandfahren mit ſeinem Fuhrwerk in einen über die Montag morgen wurde er als Leiche auf dem Speicher einer 
            Alt=
des Gaſthauſes. „Zum Weißen Noß” und des Hotels. Zum Lamm” von unterriß. Er wurde mit einem Laſtauto nach ſeiner Behauſung gebracht, bereitet hat. Man hofft das Mädchen, das in ſchwer verletztem Zu= 
Nachdem ihm im vorigen Jahre zwei ſchöne Pferde von der 
            Selztal=
bahn überfahren und getötet wurden, erlitt er neuerdigs einen ſchweven 
große Zahl von 800 Nummern umfaſſen. Es handelt ſich alſo um eine Verluſt. Als er morgens in den, Stall kam, fand er ſein beſtes Pferd, ſie ſo ſchwver verletzten, daß ſie ins Hoſpital gebracht werden mußte. Der 
verendet vor. 
von vormittags 1 Uhr ab, am Sonntag von 9 Uhr vormittags bis nach= hervorragend begutachteten „Sagitta”=Huſtenbonbons zu nehmen. Feuerwehr von verſchiedenen Seiten alarmiert, um das Waſſer von 
mittags 6 Uhr. Der Verein wird alles aufbieten, um den Beſuchern der Lindern die Schmerzen, löſen den Schleim. „Sagitta”=Bonbons Wieſeck und Lahn aus den Kellern zu pumpen. Lahn und Wieſeck ſind 
ſind in allen Apotheken erhältlich.
 Nummer 6 
Kulturelle Tagung des Heſiſchen 
Satekranoiifent Biuut. 
— Gießen, 4. Jan. Unter Beteiligung faſt aller Kreiſe 
der Bevölkerung begann, am 2. Januar die kulturelle Tagung des 
Heſſiſchen Vaterländiſchen Blocks. Beſonderes Intereſſe zeigte ſich für 
die Vorträge des Herrn Profeſſors Wundt, durch die die Tagung 
            er=
öffnet wurde, in den Kreiſen der Univerſitätsprofeſſoren und der 
            Leh=
i. Beerfelden, 4. Jan. Eine gehaltvolle Abendunterhaltung bot am rerſchaft. Am Abend des 2. Januar ſprach nach den einleitenden Worten 
von Herrn Oberſt Kleinhaus Herr Profeſſor Wundt=Jena über „
            Wiſſen=
ſchaft und Politik. Er zeigte, wie zwiſchen Wiſſenſchaft und Politik 
nur nötig, daß die Politik an einzelnen Stellen durch die Wiſſenſchaft 
befruchtet würde, ſondern die letzte Zielſetzung der Politik müſſe durch 
die Wiſſenfchaft beſtimmt werden. Die Novembertriſe des Jahres 1918 
brachte in Deutſchland den Sturz der bis dahin führenden Ariſtokratie 
und damit den Sturz einer Führerſchicht, die durch die Einheit des 
Blutes verbunden war. Um Deutſchland wieder zur Höhe 
            emporzufüh=
ren, ſei es notwendig, daß eine neue Führerſchicht entſtände, die durch 
die Einheit der Bildung verbunden ſei. Die revolutionäre Kriſe, die 
wir heute in Deutſchland durchleben, haben andere Staaten, wie 
            Grie=
chenland, Rom, England und Frankreich ebenfalls durchgemacht. Aber 
im Gegenſatz zu den Revolutionen dieſer Staaten, die eine ungeheure 
Machtentfaltung für dieſes Staatsſyſtem mit ſich brachten, zeichnet ſich 
die deutſche Revolution durch einen völkiſchen Zerfall aus. Um ſo be= 
— Hirſchhorn, 5. Jan. Vaſſerſtand des Neckar? am deutungsvoller ſei deshalb die Aufgabe der Heranziehung einer 
            Führer=
ſchicht. Die Aufgabe der Wiſſenſchaft ſei es, die Grundlagen dafür zu 
1: Hähnlein, 5. Jan. Die Gemeindehundeſteuer wurde ſchaffen. Wenn es gelänge, den wahrhaft deutſchen Staatsgedanken zum 
gemeinſamen Gut dieſer neuen Führerſchicht zu machen, dann könnte 
der Neuaufbau des Staates ſehr ſchnell vor ſich gehen. Im Anſchluß 
an den Vortrag ſprach Herr Profeſſor Wundt noch in einem kleinen 
Kreiſe über die „Geſellſchaft Deutſcher Staat”, deren Ziel die 
            Heran=
bildung dieſer Führerſchicht ſei. Der zweite Tag begann mit einem 
Morgenvortrag von Profeſſor Wundt, in dem derſelbe über die „
            Quel=
len der deutſchen Bildung” ſprach. Seine Ausführungen gingen davon 
aus, daß wir Deutſchen keine reindeutſche Bildung beſäßen. Antike und 
weſtliche Einflüſſe haben die Entwicklung einer deutſchen Bildung 
            un=
möglich gemacht. Die Verarbeitung dieſer Einflüſſe bedingten ein 
dauerndes Ningen. Eine Rückkehr, zum reingermaniſchen Weſen iſt 
heute unmöglich. Wir können die Geſchichte nicht ausſchalten. Es iſt 
heute keine deutſche Bildung obne Chriſten= und Griechentum denkdar. 
Wir können aber das alles abſchütteln, was an Zerfallprodukten aus 
dem Altertum und aus Weſteuropa in unſere Bildung übergegangen iſt. 
Wir können den Skeptizismus, Materialismus und Imperialismus 
            be=
kämpfen und können eine neue deutſche Bildung ſchaffen, die wurzelt im 
germaniſchen Weſen und chriſtlichen Glauben und die befruchtet wird 
vom griechiſchen Geiſt. Dieſe neue deutſche Bildung iſt Vorbedingung 
für Deutſchlands Wiederaufſtieg. 
Im Anſchluß an die Vorträge von Profeſſor Wundt kam Geheimrat 
Dr. Nunkel zu Worte und hehandelte in drei Vorträgen die wichtigſten 
ſchulpolitiſchen Fragen der Jetztzeit. Er ging dabei von den Begriffen 
des Volkstums und der Kultur aus. Deutſches Volkstum bedeutet Weſen 
und Art des deutſchen Volkes, die deutſche Kultur iſt dann die 
            Aus=
wirkung dieſes deutſchen Volkstums. Die volle Auswirkung der deutſchen 
Weſensigenſchaften iſt heute unmöglich, weil ſich das Volk in einer 
Kulturnot befinde. Fremdes Weſen droht die Züge des deutſchen 
            Volks=
tums zu überſchatten. Wir müſſen deshalb zurück zur Natur, zum 
            ſozia=
len Gedanken, der Pflichterſüllung bedeutet, und zum tiefinneren 
            natio=
nalen Erleben. Von dieſen Grundgedanken ausgebend, forderte der 
Nedner eine ſtärkere Betonung des chriſtlichen Gedankens in der Schule. 
Wir wollen keine Konfeſfionsſchulen, wir wollen aber, daß der religiöſe 
Gedanke den Unterricht beherrſcht. Nicht nur der Geiſt der Schule iſt 
fälle, 3. Zt. wird auf dem Kirchturm der evangeliſchen Kinche eine aber von Bedeutung für die weitere Entwicklung des deutſchen Volkes, 
ſondern auch die Art und Weiſe, wie es gelingt, eine neue Kulturſchicht 
den ſtarken Windes nach rückwärts geneigt und erſcheint infolge des aber eine ſtärkere Differenzierung und beſonders eine ſtärkere Fürſorge 
hier iſt z. 3. mit der Vornahme der erforderlichen Arbeiten beſchäftigt. Elternhaus der Schule ſchon vorgearbeitet würde. An der Ausſprache 
beteiligten ſich Vertreter der Lehrerſchaft und ſtimmten einem großen 
Teile der Runkelſchen Ausführungen zu. Am Sonntag abend ſprach 
* Biebesheimn, 4. Jan. Der nächſte Faſel= und Zucht= außerdem Herr Profeſſor Horneffer über „Staat und Diſziplin‟. Er 
zeigte, wie der Deutſche zum Individualismus neigt und wie das 
* Leeheim, 4. Jan. Das Kriegerdenkmal iſt unter großer Deutſche Neich erſt ermöglicht wurde durch die preußiſche Diſziplin. An 
der Vielſtaatigkeit Deutſchlands ſei der deutſche Volkscharakter ſchuld 
diſziplinloſen Zeit eine neue deutſche Diſziplin, deren Anfänge der Vor= 
—Weiterſtadt, 5. Jan. Theaterabend. Wie im letzten Winter, tragende im beſetzten Gebiet (Ruhr) ſieht. Im Rahmen der W.che ſprach 
liberalen großdeutſchen Mannes. Seine Ideen ſeien ſpäter durch 
            Bis=
ſchaft abgelehnt wird, ſeien ſeine Verdienſte um die Staatsviſſenſchaft 
Worfelden, 5. Jan, Vinterbeihilfe. Der Gemeinderat unbeſtreitbar. Seine Gedanken von der Nationalerziehung müßten Ge= 
Geſchichte des deutſchen Volkes ein dauerndes Denkmal zu ſetzen. 
W.S.N. Bad=Nauheim, 5. Jan Dem Beiſpiel der Frankfurter 
Herabſetzung des Milchpreiſes um 4 Pfg. für den Liter vorgenommen. 
den. Man kann auf das Ergebnis dieſer Beratungen geſpannt ſein, da Der Liter Milch koſtet jetzt beim Verkauf in Geſchäften wie frei ins 
b. Friebberg, 5. Jan. Ein Eiferſuchtsdrama mit blutigem 
            Aus=
gang ſpielte ſich in der Schirngaſſe ab. Ein hier wohnender Hauſierer 
ſchüſſe ſchwer am Kopfe. Nach der Tat flüchtete der Verbrecher, am 
Straße herabhängenden Telephondraht, der ihn vom Fuhrwerk her= warenhandlung gefunden, wo er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende 
— Schwer vom Unglück verfolgt wird ein Landwirt aus Bubenheim, ſtand in das Bürgerhoſpital aufgenommen wurde, am Leben zu erhalten. 
* Friebberg, 5. Jan. Der Händler W. gab auf eine Frau, die 
            an=
ſcheinend das Verhältnis mit ihm abbrechen wollte, zwei Schüſſe ab, die 
Händler verſchwand in der Nichtung nach der hochgehenden Wetter. 
* Gießen, 5. Jan. In Lebensgefahr geriet der Arbeiter 
Steif im hieſigen Elektrizitätswerk. Er kam der Starkſtromleitung 
Bei läſtigem Huſten zunahe und erlitt ſchwere Verletzungen an der Hand. — In der 
            Hamm=
ſtraße ſtürzte ein Gerüſt ein, das Maurer errichtet hatten. Ein Arbeiter 
ſtürzte mit ab und erlitt erhebliche Verletzungen. Heute wurde die 
(I9 19368 dauernd im Fallen begriffen.
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Seite 8
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Nummer 6
 Andre Zeiten, andre Sitten. 
A. B. London, 1. Januar. 
Die „Surrey Union Hunt” iſt eine Vereinigung von 
            Freun=
den der Fuchsjagd. Sie iſt, verſteht ſich, eine exkluſive 
            Verbin=
dung. Eine Fuchsjagd=Vereinigung iſt immer feudal, denn die 
Fuchsjagd iſt ein ariſtokratiſcher Sport. Ihr huldigen 
            Mitglie=
der des Königshauſes, Herzöge, Lords und was nach dieſen 
noch zur Elite gezählt werden muß. Unbedingte Qualifikation 
für die Aufnahme als Mitglied einer „Hunt” iſt die 
            Zugehörig=
keit zur Geſellſchaft, und wer berechtigt iſt, im roten Rock und 
ſchwarzen Zylinder hinter den Hunden einer Hunt zu reiten, 
der iſt ipso facto Kavalier. Und gar der Führer einer 
            Fuchs=
jagd=Vereinigung! Der Master of. Fox-Hounds! Hut ab! 
Von den Buchſtaben M. H. II. hinter ſeinem Namen ſtrahlt ein 
Nimbus aus, neben dem II. P. (Member of Parliament) oder 
M. A. (Master of Arts) oder K. G. C. (Knight of the Grand 
Cross) in weſenloſes Nichts verbleichen. Wenn irgendwo in 
dieſem demokratiſchen Zeitalter das Prinzip des Abſolutismus 
noch verkörpert iſt, ſo in der Perſon des U. B. HI., des 
            unbe=
ſchränkten Herrſchers der Fuchsjagd=Vereinigung. 
Freilich, die Fuchsjagd iſt nicht nur ein Sport, ſondern eine 
Wiſſenſchaft, deren Ausübung ſich nach ſtreng geregelten Geſetzen 
vollzieht. Es genügt nicht, ſich aufs Pferd zu ſetzen und 
            blind=
lings hinter dem Fuchs und den Hunden herzugaloppieren. Da 
ſind hundert Vorſchriften, die befolgt werden müſſen, und wehe 
dem Unerfahrenen, der den Jagdkomment verletzt und den Zorn 
des mächtigen M. P. II. auf ſein Haupt lenkt! Aber Heil auch 
dem Glücklichen, dem der M. B. II. kameradſchaftlich auf die 
Schulter klopft und ein anerkennendes Wort ſagt ob der Bravour, 
muit dem er ein Hindernis nahm oder ob der klugen Maßhaltung, 
die ihm und ſeinem Pferde geſtattete, eine längere Hatz 
            auszuhal=
ten und am Ende, beim Abſtechen des Fuchſes, dabei zu ſein! 
Mr. Malcolm Bovill, M. V. HI. der Surrey Union Hunt, iſt 
außer ſich. Man hat einen Frevel begangen an der geheiligten 
Tradition der Fuchsjagden. Geſetz und Komment ſind in den 
Kot geſtrampelt worden. Ein Unerhörtes hat ſich zugetragen. In 
Helmwood, dem Sitz der Surrey Union Hunt, hat ſich eine 
Arbeiter=Fuchsjagd=Vereinigung gebildet! Nach dem Muſter der 
legitimen Union Hunt, aber ohne Pferde und ohne Jagdhunde! 
Allerdings, Hunde haben die Kerle, aber was für Hunde! Köter 
aller Kreuzungen! Und auch rote Nöcke haben ſie, aber was für 
rote Nöcke! „Selbſtgemachte” Karikaturen! Und auch einen 
Komment haben ſie, aber was für einen Komment! Nach dem 
Komment der Arbeiter=Fuchsjagd=Vereinigung werden die Füchſe 
mit Knüppeln und Flinten zur Strecke gebracht! Elf Füchſe 
ſind den Beſeſſenen bereits zum Opfer gefallen. Elf wertvolle 
Füchſe die die Surrey Union Hunt auf Wochen hinaus mit Sport 
verſorgt haben würden!. Wohin iſt es gekommen mit dem Sport 
der Könige und der Edlen?. Was ſoll noch werden in dieſen 
Zeitläuften, die vor nichts mehr Halt machen? Wahrhaftig, das 
Ende der Welt iſt nahe! 
Mr. Albert Batchelor, M. F. H. der Arbeiter=Fuchsjagd=
            Ver=
einigung, ſeines Zeichens Schmied, betrachtet die Sache aus 
einem anderen Geſichtswinkel. Er ſieht nicht ein, daß er vor 
Scham vergehen müßte, und weigert ſich, ſein Haupt zu 
            ver=
hüllen. Trotzig pocht er auf ſein Recht. Die Füchſe haben 
ihm und ſeinen Mitjägern die Hühner geſtohlen, und die 
von der Surrey Union Hunt für den Verluſt gezahlte 
            Ent=
ſchädigung war zu gering. Was Wunder, wenn man zur 
Selbſthilfe ſchritt und den Füchſen ans Leder ging? Zwar, 
als die Surrey Union Hunt merkte, daß die Arbeiter ihren 
Sport ruinierten, da bequemte ſie ſich zur Anbietung einer 
höheren Entſchädigung. Aber zu ſpät! Die Arbeiter hatten in=
 Miſchen Gelen en der Frachich eiunder. Des en inen 
recht iſt, iſt dem anderen billig. Das Geſetz kann nicht 
            einſchrei=
ten, denn der Arbeiter hat das Recht, den Fuchs, der ſeine 
            Hüh=
ner mordet, unſchädlich zu machen. Wenn er zu dieſem Zwecke 
Fuchsjagden organiſiert, deren Regelwidrigkeit dem Fuchsjäger 
der alten Schule die Schamröte in die Stirne treibt, ſo verſtößt 
er damit in unerhörter Weiſe gegen Tradition und Sitte, aber 
das iſt auch alles. Den Fuchs, anſtatt mit dem Meſſer, mit 
Knüppel oder Flinte zu erledigen, iſt genug, den korrekten 
M. N. Il. an allem irre zu machen, was ihm noch ſicher ſchien im 
wilden Strudel der Neuerungen, aber ſchließlich iſt das eine 
            An=
gelegenheit, die den Fuchs mehr berührt als den Fuchsjäger. 
Kein Menſch kümmert ſich indeſſen darum, wie der Fuchs ſich zur 
Frage ſtellt, ob er von einem Gentleman abgeſtochen oder von 
einem Arbeiter niedergeſchlagen oder erſchoſſen werden ſollte. 
Möglicherweiſe kennt er in dieſem Zuſammenhang weder 
            Klaſſen=
unterſchied noch Reſpett vor der Tradition. Auf jeden Fall kann 
man in dem ganzen Konflikt mehr Sympathie mit dem Fuchs 
als mit den beiden rivaliſierenden Fuchsjagd=Vereinigungen 
haben. Das Argument der Tradition iſt, genau genommen, 
überhaupt nicht ſtichhaltig. Alle drei Parteien in dieſem 
            bedauer=
lichen Streitfall beobachten die Tradition auf ihre Weiſe. Die 
Mitglieder der Union Hunt durch die Art, in der ſie den Fuchs 
jagen und abſtechen. Die Arbeiter durch die Befolgung des 
            ur=
alten Brauchs, allerdings in neuer Form, den Hühnerräuber 
auszurotten. Und der Fuchs ſelbſt iſt der Exponent einer noch 
älteren Tradition, nämlich der Umgangsformen zwiſchen 
            Fuchs=
ſippe und Hühnervolk.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Mittwoch, 6. Jan. 4.30: Hausorch. O 6: „Wieland der Schmied und 
seine Heldentaten”, Rektor Wehrhan. O 7: Uebertr. a. d. Pranlkurter 
Opernhaus: „Hlokkmanns Errählungen”. Oper von Okkenbach. Vers.: Hort. 
mann, Spalanrani. Orespel. Sohlemihl. Luther. Nathanzel, Hermann, 
Niklaus, Coppelius, Dapertutto, Dr. Mirakel, Andreas Cochenille, 
            Pitschi=
naceio, Praus, Onmpis, Giulieta, 4ntonis. 
Stuttgart. 
Mittwoch 6. Jan. 11.30: Religiöse Morgenfeier Mitw.: Stiftsorganist 
A. Strebel (klarmon, u. Flügel); Gertrud Elben (4lt): Kinderchor (8. 
            Mädchen-
klasse d. Ostheimer Schule); Stadtpfarrer R. Bendel. O 2: 
            Schallplatten-
konzert. O 3: Jugend-Stunde. Elsa Pkeikfer, K. Köstlin. O 4: Konzert. 
Mitw.: Paula Wagner (Sopran); 4 Harlacher (Tenor). O 6.30: Englisch 
O J. Rolt Formis: Eink. in die Grundbegrifle der Funk-Physik. O 7.30: 
Dr. C. Elnenspoek: Vie sieht die Uelt in fünlzig lahren ausb K8 8. Jither= 
Konzert. Vereinig, z. Pflege d. Saitenspiels- Frl. Schanz (Sopran); H. Mönch 
Lithersolo). Festhmmne, Spiegelbers. Paraphrase „Der Lindenbaum” 
Haustein. Rondoletto, Swoboda: Jap. Laternentanz, Tosithomo. Solvergs 
Lied, Grieg. Die Spitzenklöpplerin, Heinrich. Die Post, Schubert. Fant. 
„Die Regimentstochter” Donizetti. O 9: Heinrich von Kleist. Vortr, 
P Enderling, anschl. Phentesiles, Trauerspiel von Kleist. Vers.: Phentesileg, 
Elsa Pfeilfer: Trotheo, Mila Kopp: Meroe. Pia Mietens; Asteria. Bertha 
Lee: Oberpriesterin, Helene Brandt-Schülle; Achilles, R. Arndt: Odysseus, 
C. Elwenspoek; Diomedes, E. Stotkinger; Antiochus, C. Strufe: Haaptmann, 
K. Köstlin; Ayrmiconier, C. Ott: Aetolier, K. Ernst; Doloper, HI. Gaick. 
Berſin.
 Mittwoch, 6. Jan. 3.30: Jugendbühne Die Funkprinzessin erzählt: Die 
Sternblumen: Die Kätzchen: Eisblumen. Funkprinzessin: Ilse Fischer-Ramin. 
O 4.30: Funkkapelle. White Citr Zimmer. Komsdien-Our. Mar. Grieg- 
Frinnerungen. Fant. Urbach. Hochseitsreigen, Lincke. Kleine Suite, 
Micheli. Menuett, Kreutzer. Dubimischka, Poip. Schirrmenn. Dearie, 
Marlor und Sauires, O 6.30: Gartendir Lesser: „Beszuch im Kleingarten”. 
O J. Dr. Hirschfeld: „Die tsglichen Sünden wicer seelisches und 
            körper-
liches Wohlbefinden, ein Zniegespräch”, O 7.25. Kriminalkommissar 
            Eagel=
brecht: „Kriminalistische Streifsüße durch dunkle Winkel‟, O 8: Sende- 
Soiele. „Die lüdin”, Oper in 5 Teilen von Halsny• Dirig, Kapellm. Selmar 
Meprowits. von der Berliner Sfgaksoper. Vers.: Kordinal, Emanuel List; 
Leopold. Maximilian Willimskv: Prinzessin Eudora, Vigletta Schadow: 
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 Neues auf der Schalſplatte. 
Faſt in keinem Haufe, in dem heute fröhliche Geſellſchaft gepflegt 
wird, fehlt eine Sprechmaſchine. Sie iſt beſonders beliebt bei all denen, 
die gerne tanzen und die ſich durch das einfache Auflegen eine Platte 
von dem Können oder der Bereitwilligkeit eines in der Geſellſchaft 
            viel=
leicht anweſenden Klavierſpielers unabhängig machen. Nur ein 
            Uebel=
ſtand wurde bei den bisherigen Tanzplatten immer wieder unangenehm 
empfunden, nämlich ihre geringe Lautſtärke; ſie verhinderte meiſtens das 
Tanzen einer größeren Anzahl von Paaren und reichte deshalb auch 
nur für kleinere Räume aus. 
In dieſer Hinſicht hat ſich nun ſeit einiger Zeit ein gründlicher 
            Wan=
del vollzogen. Er iſt den ſeit langem ſyſtematiſch fortgeſetzten 
            Bemüh=
ungen der Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft 
zu danken. Sie hatte es ſich zur Aufgabe gemacht, ein neues Verfahren 
zu finden, das alle im Aufnahmeraum erzeugten Schallwellen dem 
Aufnahme=Mikrophon zuleitete. In mühevollen Verſuchen iſt dieſes 
Verfahren nunmehr ſo glänzend ausgebaut worden, daß Tanzplatten 
von unerhörter Lautſtärke hergeſtellt werden können. Auf 
dieſen neuen Platten hat der Ton eine Plaſtik und eine Füle, die man 
bis jetzt kaum für möglich gehalten hätte. Jedes Inſtrument kommt in 
ſeiner natürlichen Klangfarbe heraus, jede Feinheit der Stimmführung 
und der Inſtrumentation wird deutlich bis ins Letzte hinein, und ſo 
ergibt ſich eine von größter Klangkraft und Lautſtärke erfillte 
            Wieder=
gabe, die dieſe neuen Tanzplatten allen anderen bei weitem überlegen 
macht. 
Eine weitere Folge iſt, daß mit dieſer neuen Aufnahmetechnik eine 
verblüffende Reproduktion des individuellen Spiels jeder Tanzkapelle 
erreicht und daß jede Beſonderheit ihres muſikaliſchen und rhythmiſchen 
Ausdrucks auf der Platte feſtgehalten wird. Wer den ſpeziellen 
            Charak=
ter der berühmten Tanzkapellen kennt und z. B. den ſoeben bei „
            Gram=
mophon” herausgekommenen Fox=trot „No one” hört, wird ſofort wiſſen, 
daß hier Efim Schachmeiſter ſpielt, ebenſo bei den neuen Stücken 
aus Lehars Operette „Paganini”. Auch Paul Godwin kommt mit 
ſeinem Künſtler=Enſemble auf den neuen Platten prachrvoll zur Geltung, 
beſonders in dem großen Schlager=Potpourri „Hier Schlager — wer 
dort?” Und eine neue mit elektriſierendem Rhythmus ſpielende Jaz= 
Band=Kapelle. The Excellos Five” bringt eine ſehr eigenartige 
und charakteriſtiſche Tanzmuſik (Tangos und Fos=trots). 
Nach demſelben neuen Aufnahmeverfahren ſind auch die von der 
            aus=
gezeichneten Geigerin Erica Morini beſpielten Platten hergeſtellt. 
Es iſt erſtaunlich, wie auch hier alle Feinheiten des Spiels dieſer großen 
Künſtlerin feſtgehalten ſind und von der Platte charakteriſtiſch 
            wieder=
gegeben werden. Das iſt auch der Fall bei den Aufnahmen von 
            Mo=
zarts „Kleiner Nachtmuſik” die von der Kapelle der 
            Ber=
liner Staatsoper unter Leitung von Oskar Fried vorbildlich 
            reprodu=
ziert ſind. 
Unter den anderen vielen Neuerſcheinungen, die von der Deutſchen 
Grammophon=Aktien=Geſellſchaft auf dem Gebiete der ernſten Muſik 
herausgebracht werden, ſind noch zu erwähnen die von der Kapelle der 
Berliner Staatzoper unter Oskar Fried geſpielte 
            ſym=
phoniſche Dichtung „Mazeppa” von Liſzt und Neuaufnahmen von 
Maria Jvogün, Michael Bohnen, Heinrich 
            Schlus=
nus, Frida Leider und Umberto Urbano.
 Tageskalender für Mittwoch, den 6. Januar 1926. 
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, 
B 11: „Mamſell Angot‟. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — 
Orpheum abends 8 Uhr: „Der blonde Traum‟ — 
            Kunſt=
abend El. Fritz=Frey, abends 8 Uhr im Fürſtenſaal. — 
            Kino=
vorſtellungen: Unſon=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 7. Januar 1926. 
Holzverſteigerung Nr. 1, vormittags 9 Uhr im Fürſtenſaal.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann. 
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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203
Nummer 6
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Seite 9
 Reich und Ausland. 
* Sinnloſe Flucht. 
8. Frankfurt. Eine Frau in der Hallgartenſtraße ſollte zur 
Verbüßung einer Gefängnisſtrafe von einigen Tagen von einem 
            Polizei=
beamten abgeholt werden. Beim Erſcheinen des Beamten flüchtete die 
Frau in das Haus von Bekannten und ſtür zte ſich vom dritten Stock 
des Treppenhauſes auf die Straße. Hierbei fiel ſie auf ein 
            drei=
zehnjähriges Mädchen, ,das mit ſchweren Verletzungen ins 
Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Frau ſelbſt erlitt nur leichtere 
Verletzungen. 
* Frankfurter Chronik. 
S. Das Hochwaſſer des Mains iſt zurückgegangen und die Fluten 
gleiten wieder in ihrem gewohnten Bett. Am Main ſelbſt iſt der 
Schaden nicht ſo erheblich, dagegen ſind im Ueberſchwemmungsgebiet der 
Nidda ſchwere Zerſtörungen zurückgeblieben. — Die Trambahn läßt 
die Fahrſcheine wegen der ſich häufenden 
            Fahrgeldhinter=
ziehungen durch Kontrolleure in Zivil beobachten. Im 
            allge=
meinen werden Hinterziehungen mit einer ſofortigen Geldſtrafe von 
2 Mark geahndet, bei Fälſchungen der Scheine erfolgt dagegen Anzeige. 
So wurde ein Inſtallateur wegen Fahrgeldhinterziehung in Verbindung 
mit Urkundenfälſchung zu einer Woche Gefängnis verurteilt. — Zur 
Verminderung der Obdachloſigkeit jugendlicher Wanderer beſchloß 
der Magiſtrat die Errichtung einer großen Baracke. — Ein Kaufmann 
wurde auf dem Heimwege von zwei Männern, die ſich ihm in einer 
Wirtſchaft anſchloſſen, überfallen. Man betäubte ihn durch einen 
Schlag auf den Kopf und rugbte ihm die Brieftaſche mit 420 Marl 
Inhalt. — Der Gemüſehändler Weber verletzte ſeine Braut durch zwei 
Revolverſchüſſe ſchwer und machte dann ſeinem Leben ſelbſt ein 
Ende. — Im Kettenhofweg wurde ein Mädchen von einem Auto 
            über=
fahren und ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht 
werden mußte. 
Schwerer Unfall. 
Hanau. Ein Lehrling brachte ſich beim Spielen mit einem 
            Ter=
zerol, das er leichtſinnigerweiſe in der Bruſttaſche trug, eine 
            Schuß=
verletzung in der Herzgegend bei. Schwer verletzt wurde er ins 
            Kranken=
haus verbracht. 
Blutiger Zuſammenſtoß. 
Wiesbaden. In der Wagemannſtraße verübte am Montag der 
Honighändler Adolf Erlinghagen ruheſtörenden Lärm. Als ein 
            Schutz=
mann ihn zur Ruhe verwies, griff er dieſen tätlich an, worauf dieſer 
ſich zur Wehr ſetzte und den Säbel zog. Erlinghauſen entriß dem 
            Schutz=
mann den Säbel und bearbeitete denſelben dermaßen damit, daß er zum 
Revolwer greifen mußte. Er gab zunächſt zwei blinde Schüſſe ab. Mit 
dem dritten Schuß traf er den Angreifer ſo erheblich, daß er 
            lebens=
gefährlich verletzt nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. 
Reviſion im Büchelberg=Mordprozeß. 
Aſchaffenburg. Der kürzlich wegen Ermordung der 
            Tele=
phoniſtin Haas zum Tode verurteilte vormalige Gaſtwirt Benno 
            Um=
höfer, zuletzt in Würzburg wohnhaft, hat durch ſeinen Verteidiger 
            Re=
viſion gegen das Todesurteil einlegen laſſen. 
Großfeuer. 
Heidelberg. Montag abend nach 8 Uhr entſtand in den 
            Lager=
räumen der Samengroßhandlung Johann Mutſchler im Stadtteil 
            Hans=
ſchußhain ein Brand, der den größten Teil der Lagerräume mit den 
Samenvorräten und Maſchinen vernichtete. Ein Teil der Lagerräume 
war vor kurzem neu erbaut worden. Ein bedeutender Teil von Getreide 
und Gemüſeſämereien war noch nicht verſichert. Der Schaden ſoll über 
100 000 Mark betragen. 
Steigende Erwerbsloſenkurve. — Ueber 70 000 ohne Arbeit 
in Baden. 
fm. Karlsruhe. Die Wirtſchaftskriſe hat ſich auf dem 
            Arbeits=
markt in Baden in den beiden letzten Wochen vor Jahresende im ſtärkſten 
Maße ausgewirkt. Die Arbeitſuchendenziffer ſtieg von 54 876 auf 72073, 
die der unterſtützten Erwerbsloſen auf 55 050. Die Verſchlechterung iſt 
für die meiſten Berufsgruppen feſtzuſtellen, beſonders ſtark beteiligt ſind 
Metall= und Maſchineninduſtrie, Holz= und Schnitzſtoffgewerbe, 
            Tabak=
induſtrie und Bekleidungsgewerbe (Schuhfabrikation). Befriedigend blieb 
der Beſchäftigungsgrad im Spinnſtoffgewerbe, im 
            Vervielfältigungs=
gewerbe und in der Weinheimer Lederinduſtrie — Unter Hinweis darauf, 
daß der Verwaltungsbezirk Karlsruhe 7755 Vollerwerbsloſe und 11 550 
Kurzarbeiter zählt, verlangt das Gewerkſchaftskartell Karlsruhe in einer 
Eingabe an den Reichstag Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung und 
Wiedereinführung der Kurzarbeiterunterſtützung als Vorbedingung zur 
Linderung der höchſten Not. 
Arbeitsloſigkeit und Fremdenlegion. 
fm. Karlsruhe. Aus dem Gebiet von Kehl kommt die 
            uner=
freuliche Mitteilung, daß ſich wit der zunehmenden Erwerbsloſigkeit ein 
verſtärkter Zuzug zur Fremdenlegion bemerkbar macht. Zahlreiche junge 
Leute ließen ſich, um dem Elend der Erwerbsloſigkeit zu entgehen, von 
franzöſiſchen Werbern für die Fremdenlegion anwerben. Daß die jungen 
Leute damit ein weit verzweiflungsvolleres Los erwählt haben, dürfte 
ihnen erſt, wenn es zu ſpät iſt, zum Bewußtſein kommen. Man ſollte an 
zuſtändiger deutſcher Stelle darauf hinwirken, daß ſolche Unglücklichen 
beſſer beraten und ihnen durch Notſtandsarbeiten die Möglichkeit 
            ge=
geben wird, ihr Brot zu verdienen, damit ſie nicht ihre Haut für die 
franzöſiſche Nation zu Markte tragen. 
Schneeſtürme im Schwarzwald. 
im Karlsruhe. Aus dem Hochſchwarzwald werden erneut 
Schneeſtürme bevichtet. Er brachte in der Gegend um das 
            Feldberg=
gebiet, in Höhen über 1000 Meter einen Schneezuwachs bis zu 0,75 Meter. 
Vom Feldbergerhof werden ausgezeichnete Schneeverhältniſſe und 
            Ski=
bahnen gemeldet. Auch im mittleren und nördlichen Schwarzwald fiel 
Neuſchnee. Allerdings werden die Winterſportausſichten durch die 
            Tat=
fache getrübt, daß die Temperatur wieder im Steigen begriffen iſt. 
Der verſunkene Kraftwagen. 
fm. Karlsruhe. Wie aus Heidelberg berichtet wird, iſt es noch 
nicht gelungen ,den Kraftwagen, der in der Nacht zum 28. Dezember bei 
der Stiftsmühle in den hochgehenden Fluten des Neckars verſunken iſt, 
aufzufinden. Auch die Leiche der Frau des Arztes Dr. Vogel und des 
Chauffeurs konnten bislang noch nicht geborgen werden. Die noch nicht 
abgeſchloſſene Nachſuche wird allerdings durch den hohen Waſſerſtand 
erſchwert. 
Entziehung des Führerſcheines. 
Der Bezirksrat Stuttgart hat einem Kraftdroſchkenführer, der durch 
zu ſchnelles Fahren den Tod eines Mannes verurſacht hatte, den 
            Füh=
rerſchein entzogen, desgleichen einem Laſtwagenführer, der 
            in=
folge Betrunkenheit einen Zuſammenſtoß verurſacht hatte. Das 
            Polizei=
präſidium in Stuttgart wird künftig bei allen ſchweren Verkehrsunfällen 
oder bei ſolchen, bei denen der Fahrer betrunken war, dem Kraftfahrer 
den Führerſchein vorläufig abnehmen. 
Feſtgenommene Geldräuber. 
Köln. Die Kriminalpolizei verhaftete hier einen in Böblingen 
            ge=
borenen Elektrotechniker Benoit, der mit einem bereits vorher 
            feſtge=
nommenen Tatgenoſſen am 30. Dezember 1925 in Stuttgart einen 
Kaſſenboten der Reichsbank aufgelauert, ihn mit einem Gummiknüppel 
niedergeſchlagen und dann ſeines Bargeldes in Höhe von ungefähr 3000 
Mark beraubt hatte. Nach der Tat flüchtete Benoit nach Köln. Ein Teil 
des Geldes und diejenigen Sachen, die er ſich von dem geraubten Gelde 
angeſchafft hatte, konnten ihm abgenommen werden. 
Der Fall Grau aufgeklärt. 
Berlin. Der Mordkommiſſion der Berliner Kriminalpolizei iſt 
es gelungen, den Mord an dem Schuhmacher Grau, der in der 
            Sylveſter=
nacht mit durchſchnittener Kehle auf der Treppe des Hauſes, in dem 
ſeine Wohnung lag, aufgefunden worden war, vollſtändig aufzuklären. 
Bei näherer Unterſuchung des Raſiermeſſers, das neben der Leiche Graus 
gefunden wurde, ergab ſich, daß dort der Name Schreiber eingekritzelt 
war. Als Eigentümer des Meſſers wurde der 23 Jahre alte 
            An=
ſtreicher Schreiber feſtgeſtellt und verhaftet. Seine Kleidung, beſonders 
die Manſchetten des Oberhemdes, waren ſtark mit Blut beſudelt. In 
dem Verhör erklärte er, er ſei ſo ſtark betrunken geweſen, daß er ſich auf 
nichts mehr beſinnen könne. Er könne die Tat weder zugeben noch 
            be=
ſtreiten. Das Raſiermeſſer erkannte er als ſein Eigentum an. Den 
Schuhmacher Grau hat der Verhaftete gar nicht gekannt. 
Wegen Beſtechung verhaftet. 
Berlin. Wegen aktiver und paſſiver Beſtechung verhaftet wurden 
ein Kaufmann Lehmann und die Poſtaſſiſtenten Kath und Ullrich. 
            Leh=
mann, der eine Sackfabrik betrieb, und von der Poſtverwaltung 
            Poſt=
beutel in großer Menge zur Ausbeſſerung erhielt, hatte die beiden 
            Be=
amten durch Beſtechungsgelder veranlaßt, die Auftragsbeſtätigungen zu 
falſchen. Eine Nachprüfung der Bücher, Lieferungen und Quittungen 
ergab, daß die Durchſtechereien ſchon ſeit langem betrieben wurden. Die 
Poſt erlitt einen Geſamtſchaden von 100 000 Mark.
 Die erſte Hilfe für die Hochwaſſergeſchädigten im Harz. 
TU. Berlin. Der preußiſche Innenminiſter hat zur Linderung 
der erſten Not der durch das Hochwaſſer im Harz Geſchädigten 50 000 
Mark zur Verfügung geſtellt. 
Der preußiſche Miniſter des Innern und der Finanzminiſter haben 
dem Regierungspräſidenten in Wiesbaden 150 000 Mark, dem 
            Oberpräſi=
denten in Koblenz weitere 300 000 Mark und dem Oberpräſidenten von 
Magdeburg 50 000 Mark zur Linderung der erſten Not der Bevölkerung 
in den durch das Hochwaſſer geſchädigten Gebieten überwieſen. 
Hochwaſſernachrichten. 
Köln. Nachdem bis Dienstag 8 Uhr vormittags beim amtlichen 
Hochwaſſerdienſt vorliegenden Nachrichten wird von allen Landesteilen 
des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe ein weiteres Fallen des Waſſers 
            ge=
meldet. In Hünigen und Kehl iſt das Waſſer infolge des ſtarken 
Regens vorübergehend um 2 Zentimeter geſtiegen. 
Das Hochwaſſer in Holland. 
Maaſtricht. Die in aller Eile in die am meiſten vom 
            Hoch=
waſſer heimgeſuchte Provinz Limburg entſandten Marinetruppen retteten 
am Montag Hunderte von in Lebensgefahr befindlichen Einwohnern der 
ganz unter Waſſer ſtehenden Ortſchaft Beugen. Vielfach mußten Bauern 
mit Gewalt weggebracht we den, weil ſie ſich nicht von ihrem in Gefahr 
befindlichen Vieh trennen wollten. In den Hauptnotgebieten iſt der 
            Zu=
ſtand trotz des aus Maaſtricht gemeldeten Fallens des Hochwaſſers noch 
immer äußerſt kritiſch. Zwei neue Dammbrüche haben ſich bei 
            Appel=
tern ereignet. Die Ortſchaft Alfen an der Mags mußte geräumt werden. 
Ein weiterer Dammbruch hat ſich bei Deventers ereignet. Das geſamte 
linke Yſſel=Ufer iſt dort überſchwemmt worden. 
Opfer der Hochwaſſerkataſtrophen. 
EP. Lüttich. Hier ſchlug bei den Rettungsarbeiten im 
            Hoch=
waſſergebiet ein mit acht Perſonen beſetztes Boot um. Sämtliche 
            In=
ſaſſen ertranken. In einem Haufe fielen drei kleine Kinder den 
            ein=
dringenden Fluten zum Opfer. 
Das Hochwaſſer in England. 
London. Die Ueberſchwemmungen im Themſetal haben nach 
Blättermeldungen noch zugenommen. Auch die Kennet und Laddon 
treten über die Ufer. Die Lage wird als ſehr ernſt betrachtet.
 Reichskommers des Akademiſchen Turnbundes. 
Der Akademiſche Turnbund veranſtaltet am 29. Januar 1926 in der 
Berliner Philharmonie ſeinen traditionellen Reichskommers. Vertreten 
auf dem Kommerſe werden neben den 44 aktiven Korporationen alle 
Alt=Herrn=Verbände aus allen Gauen Deutſchlands und Deutſch=
            Oeſter=
reichs ſein, wodurch die Geſchloſſenheit deutſcher Akademiker auf dem 
            Ge=
biete neuzeitlicher Leibesübungen im vaterländiſchen Sinne zum Ausdruck 
kommen ſoll. Neben dem rein ſtudentiſchen Teil des Kommerſes werden 
beſonders die Gipfelleiſtungen im Geräteturnen wieder ſtarken Anklang 
finden. Die beiden letzten Hallenſportfeſte der Berliner Hochſchulen 
zeigten die glänzenden Leiſtungen des Berliner A. T. B., der nur einen 
kleinen Teil des Akademiſchen Turnbundes darſtellt. 
Fingierter Unglücksfall. 
DD. Dresden. Am 2. Januar früh wurde in dem Vororte 
Zſchachwitz der 36jährige Schuhmachermeiſter Schwarz in ſeinem Bette 
tot, ſeine 30jährige Ehefrau anſcheinend bewußtlos vorgefunden. Der 
Tod des Schwarz war durch Ausſtrömen von Leuchtgas herbeigeführt 
worden. Die von der Kriminalpolizei aufgenommenen Ermittelungen 
führten zur Inhaftnahme der Ehefrau wegen des dringenden Verdachts, 
ihren Ehemann ermordet zu haben. Während der Tod des Schwarz 
bereits ſeit Stunden eingetreten war, hat ſeine Ehefrau die 
            Bewußt=
loſigkeit anſcheinend nur vorgetäuſcht. Vergiftungserſcheinungen konnten 
an ihr auch von den Aerzten nicht wahrgenommen werben. Eheliche 
Zwiſtigkeiten dürften die Veranlaſſung zu der Tat geweſen ſein. 
Zuſammenſtoß auf dem Magdeburger Hauptbahnhof. 
DD. Magdeburg. Auf dem Bahnſteig 5 des hieſigen 
            Haupt=
bahnhofs fuhr der Perſonenzug, der 6,21 Uhr aus Loburg in Magdeburg 
eintritt, auf den Leerzug Nr. 417. Der Perſonenzug fuhr ſchon mit 
ſtark verminderter Geſchwindigkeit, da er 40 Meter weiter zu halten 
hatte. Dadurch wurde ein größeres Unglück verhütet. Auch die 
            Loko=
motive erlitt an ihrem Vorderteil Beſchädigungen. Der 
            Lokomotiv=
führer blieb unverletzt. Fünf Perſonen haben Hautabſchürfungen und 
ähnliche geringe Verletzungen erlitten. Der Zugbetrieb wurde nicht 
geſtört. 
Ein Zug auf einen Wagen gefahren. 
DD. Frankfurt a. O. In der Nähe von Alt=Karbe im Kreiſe 
Friedeberg ereignete ſich am Sonntag an der Ueberfahrt bei 
            Woll=
gramm ein Eiſenbahnunglück, das leicht ſchlimmere Folgen hätte haben 
können. Der Schrankenwärter hatte für die Durchfahrt eines Fuhrwerks 
die Schranken freigegeben, ohne auf den von Alt=Karbe heranbrauſenden 
Perſonenzug zu achten. Es gelang dem Wagenführer, ſich durch 
            Ab=
ſpringen zu retten. Der Wagen wurde in zwei Teile zerriſſen und der 
Hinterwagen ſchleuderte den dienſttuenden Schrankenwärter gegen das 
Blockhaus, ſodaß er einen ſchweren Beinbruch und andere Verletzungen 
davontrug. Der Zugführer brachte den Zug nach 200 Metern zum 
Halten und nahm den Verunglückten mit, um ſeine ſofortige 
            Ueber=
führung in das Landsberger Krankenhaus zu ermöglichen. Das Pferd 
raſte davon und wurde erſt in 12 Kilometer Entfernung wieder 
            ein=
gefangen. 
Erdrutſch in der Schweiz. 
EP. Laufenburg (Kanton Aargau). Am Weſthang des 
            Schin=
berges ſind neuerdings, wie ſchon im Jahre 1924, große Erdmaſſen in 
Bewegung geraten. Gegen 20 Hektar fruchtbaren mit Obſtbäumen 
            be=
ſtandenen Landes ſind bereits von den Rutſchungen verwüſtet worden; 
ein faſt ebenſo ausgedehntes Gebiet iſt von dem gleichen Schickſal 
            be=
droht. Die neue Verbindungsſtraße nach dem Solztal iſt auf Hunderte 
von Metern zerſtört. Die Bewegung der Erdmaſſen ſetzt ſich, wenn auch 
langſam, ununterbrochen in der Richtung auf das Dorf Ittental fort. 
Die unteren Riſſe ſind kaum mehr 100 Meter von den oberſten Häuſern 
des Dorfes enfernt. Es ſind bereits die notwendigen Vorkehrungen 
            ge=
troffen worden für eine evtl. Räum ng. Ittental hat 217 Einwohner. 
Mit wertvoller Ladung untergegangen. 
EP. Helſingfors. Der finniſche Dampfer „Juno” iſt 
            unter=
gegangen. Die Mannſchaft konnte im letzten Augenblick gerettet werden. 
Dagegen iſt die Ladung im Werte von 14 Millionen finniſchen Mark 
verloren. 
Hauseinſturz infolge Sturmes. 
DD. Paris. Bei Rouen brachte am Sonntag ein heftiger Sturm 
ein Haus zum Zuſammenſturz. Vier Perſonen wurden unter den 
            Trüm=
mern begraben. Ein kleines Mädchen war auf der Stelle tot. Die 
anderen drei Perſonen wurden ſchwer verletzt. 
Verheerender Orkan auf Samoa. 
EP. London. Nach einer Meldung der „Central News” hat ein 
ſchwerer Wirbelſturm die frühere deutſche Inſel Samoa heimgeſucht, der 
verheerender als der des Jahres 1889 geweſen ſein ſoll, dem bekanntlich 
damals deutſche Kriegsſchiffe zum Opfer fielen. Auch dieſesmal hat der 
Zyklon einen Dampfer auf das innere Riff der Reede von Apia 
            ge=
worfen. Die meiſten Brotfruchtbäume, die die Hauptnahrung für die 
Eingeborenen abgaben, ſind entwurzelt worden, ſodaß 
            Ernährungs=
ſchwierigkeiten befürchtet werden. 
Die Aegyptenfahrt der „R. 36” aufgegeben. 
DD. London. Wie der „Daily Telegraph” berichtet, wird das 
engliſche Luftſchiff „R. 36” nicht, wie urſprünglich beabſichtigt, nach 
Aegypten fliegen. Die Koſten für dieſe Reiſe haben ſich als zu hoch 
herausgeſtellt. Es war beabſichtigt, „R. 36” zu meteorologiſchen 
            Unter=
ſuchungsflügen zwiſchen Aegypten und Karachi zu verwenden, um die 
nötige Unterlagen für die Eröffnung des britiſch=indiſchen Flugdienſtes 
zu erhalten. Für dieſen Dienſt werden zurzeit zwei große Luftſchiffe 
gebaut. 
Ausbruch eines Vulkans. 
EP New=York. Nach Meldungen aus Bogota in Bolivien 
hat ſich in der Nähe von Paſto ein Vulkanausbruch ereignet, der mehrere 
Todesopfer forderte. Unter der Bevölkerung iſt eine Panik ausgebrochen. 
Eiſenbahnunglück in Amerika. 
TU. New York. In der Nähe von Chicago fuhr ein von New 
York kommender Schnellzug auf einen andern auf. Durch den 
            Zuſam=
menſtoß wurden eine große Anzahl Perſonen verletzt. Bis jetzt iſt noch 
nicht feſtzuſtellen, ob unter den Verletzten ſich auch Tote befinden. 
Hilfe in Seenot. 
EP. Waſhington. Die Mannfchaft des engliſchen Schonets 
„Maid of England” wurde auf hoher Eee von dem deutſchen Dampfer 
„Beck” aufgenommen, da das engliſche Schiff in Brand geraten war 
und bis zur Waſſerlinie niederbrannte.
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
Gär die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei 
            Ver=
twertng; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſeßzes in vollem Umfangs 
der Oerfender verantwortlich.) — Einfendungen, die nicht verwendei werden, fönnen nicht 
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht beg=-indet werden 
Nachdem ſich letzthin der Landtag mit der Frage des rück gehenden 
Konſums von Roggenmehl und der dadurch bedingten immer ſtärker 
werdenden Einfuhr von Weizen befaßt hat, wenden ſie ſich in einem 
Artikel an die Verbraucherſchaft und erſuchen dieſe, von der üblen 
            Ge=
wohnheit der Bevorzugung von reinem Weizenmehlbrot abzugehen und 
im Intereſſe unſerer Volkswirtſchaft Miſchbrot zu genießen. Ihre 
            Aus=
ſührungen veranlaſſen mich, Sie darauf aufmerkſam zu machen, daß das 
Haudtibel nicht, ie Sie annahmen, bei der Verbraucherſchaft, ſondern 
bei den Bäckern zu ſuchen iſt. Für dieſe iſt es offenbar viel bequemer 
und vielleicht auch wirtſchaftlicher, Weißbrot oder leichtes Miſchbror 
herzuſtellen, als reines Kornbrot. Jedenfalls habe ich in langen Jahren 
die Erfahrung gemacht, daß es nicht mö glich iſt, unſere Darmſtädter 
Bäcker dazu zu bewegen, ein reines Kornbrot zu backen, wie es in den 
bäuerlichen Gemeinden des Odenwaldes und auch in anderen Gegenden 
unſeres Vaterlandes in ſeiner wunderbaven aromatiſchen Weiſe 
            her=
geſtellt und genoſſen wird. Ich zweifle nicht daran, daß in Darmſtadt 
hunderte von Familien dieſes ſogenannte Bauernbrot dem jetzt 
            dar=
gebotenen, mir direlt minderwertig erſcheinenden Produkt der hieſigen 
Bäcker entſchieden vorziehen würden. Beweis dafür liegt ſchon darin, 
daß ſowohl im Frieden, wie auch jetzt wieder von auswärts Schwarzbrot 
eingeführt und in ziemlich erheblichen Mengen, zum Teil mit weſentlich 
höheren Preiſen als das hier erhältliche Weißbrot, gekauft wird. M. E. 
wäre hier der Hebel anzuſetzen. Er müßte erreichbar ſein, daß man in 
Darmſtadt echtes Schwarzbrot (Bauernbrot) herſtellt; auch wenn das. 
für den betreffenden Bäcker mit größerer Mihe verbunden iſt. Freilich 
wurde mir geſagt, daß die meiſten hieſigen Bäcker derartiges Brot 
            über=
haupt nicht herſtellen könnten. Immerhin nehme ich an, daß die eine 
oder andere Bäckerei hierzu in der Lage iſt, und ich zweifle nicht, daß 
bei entſprechender Bekanntmachung und der Herſtellung von echtem 
            voll=
wertigem Schwarzbrot ſür die betreffende Bäckerei ſich ein ganz großes 
Geſchäft hieraus entwickeln könnte. 
Briefkaſten. 
„Beleuchtung”. 1. Sie ſind zweifellos berechtigt, beim Auszug vom 
Vermieter den zu dieſer Zeit von einem Sachverſtändigen ermitkelten 
Sachwert der Leitung erſetzt zu verlangen. Einen Mietaufſchlag wird 
Vermieter verlangen können, wenn der Mieter die gegen ſeinen Willen 
hergeſtellte Leitung in Benutzung genommen hat; über die Höhe des 
Aufſchlags hat mangels Einigung der Parteien das Mieteinigungsamt 
zu entſcheiden. Zur Entfernung der Leitung ſind Sie u. E. nicht 
            berech=
tigt. — 2. Bäume dürfen, ſofern ſie mehr als 2 Meter hoch ſind, nur 
in einem Abſtande von 2 Metern, ſofern ſie 2 Meter oder weniger als 
2 Meter hoch ſind, nur in einem Abſtande von einem halben Meter von 
der Grenze des Nachbargundſtücks gehalten werden. Der Abſtand wird 
von der Mittelachfe des Baumes bis zur Grenzlinie gemeſſen, und zwar 
an der Stelle, wo der Baum aus dem Boden heraustritt. Der Nachbar 
kann die Entfernung aller Bäume verlangen, die in einem geringeren 
als dem hiernach zuläſſigen Abſtand gehalten werden. — Nach § 911 
V.G.B. gelten Früchte, die von einem Baume auf ein 
            Nachbargrund=
ſtück hinüberfallen, als Früchte dieſes Grundſtücks. Die auf das 
Nachbargrundſtück von ſelbſt hinüberfallenden Früchte gelten ohne 
            wei=
teres als Frichte dieſes Grundſtücks. Der Eigentümer des Baumes hat 
kein Recht mehr auf dieſe Abfallfrüchte. Die Früchte müſſen alſo durch 
Reife, Wind (Einwirkung eines Dritten) übergefallen ſein. Vor 
dem Abfallen darf der Nachbar die Früchte ſich nicht zueignen (
            ſelbſt=
wenn ſie in ſeinem Luftraum ſich befinden würden). Dagegen wird dem 
Baumeigentümer nicht verwehrt ſein, die an dem Baume hängenden 
Früchte zu brechen, auch wenn ſie im Luftraume des Nachbars hängen, 
z. B. mit einem Obſtbrecher. Die von Ihnen geſtellte Frage iſt bezüglich 
des Betretens Ihres Grundſtücks zu verneinen. Die anderen Fragen 
ſind beantwortet. — Zur freiwilligen Weiterverſicherung iſt berechtigt, 
wer aus einem verſicherungspflichtigen Verhältnis ausſcheidet, und für 
den wenigſtens eine gültige Marke verwendet iſt. Die Urſache des 
            Aus=
ſcheidens iſt unerheblich, auch Uebergang in höhere Lohnklaſſe iſt 
            zu=
läſſig. Sie haben ſelbſt die Beträge zu entrichten. Es iſt dem 
            Ver=
ſicherten anheimgeſtellt, wann er die Marken kleben will, mit der 
            Ein=
ſchränkung, daß freiwillige Beiträge 1. für mehr als 1 Jahr zurück, 
2. nach Eintritt dauernder oder vorübergehender Invalidität oder für 
die weitere Invalidität nicht entrichtet werden dürfen. Die Wahl der 
Lohnklaſſe ſteht völlig frei. Es kann auch zu jeder Zeit ein Wechſel in 
der gewählten Lohnklaſſe vorgenommen werden. Im übrigen müſſen 
Sie ſich doch wegen der Einzelheiten an das Städtiſche Verſicherungsamt 
wenden. 
K. 56. Da die Rückzahlung in die Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. 
Februar 1924 fällt, ſo findet eine Aufwertung, auch wenn bei der 
            An=
nahme der Zahlung ein Vorbehalt nicht gemacht wurde, ſtatt. Der 
Gläubiger hat den Anſpruch auf Aufwertung bei der 
            Aufwertungs=
ſtelle bis zum 1. Januar 1926 anzumelden, und dieſe teilt dann die 
            An=
meldung dem Schuldner mit. Innerhalb einer Friſt von drei Monaten 
ſeit Mitteilung der Anmeldung können Sie bei der Aufwertungsſtelle 
Einſpruch erheben. Sie könnten nur dann mit Erfolg gegen eine 
            Auf=
wertung ankämpfen, wenn Sie darlegen könnten, daß die Aufwertung 
ganz oder zum Teil für Sie mit Rückſicht auf Ihre perſönliche Lage, 
insbeſondere auch auf erhebliche, auf den Währungsverfall 
            zurückzufüh=
rende Vermögensverluſte weſentlich erſchwert iſt. 
W., hier. Sie müſſen bei der Geſellſchaft ſelbſt wegen der Perſon 
des Treuhänders anfragen. 
Nr. 100, Arminia, München. 1. Nach § 59 des Aufwertungsg ſetzes 
gilt auch die Militärdienſtverſicherung (gleichviel, ob auf Kapital oder 
Rente) als Lebensverſicherung. 2. Davüber läßt ſich noch nichts ſagen, 
eine Anmeldefriſt iſt nicht geſetzt. Leſen Sie die Antworten im 
            Brief=
kaſten in Nr. 360 vom 31. Dezember 1925 nach. 
A. L. Es gibt auch Anſtandspflichten, deren Durchführung in 
            jetzi=
ger Zeit zumal oft ſchwierig iſt. Das Recht muß es ſich verſagen, 
folche Fälle, die nicht vorkommen ſollten, zu regeln. 
Januar 1926. Das Geſetz gibt dem verheirateten 
            Beſchädig=
ten, deſſen Erwerbsfähigkeit infolge Dienſtbeſchädigung um mindeſtens 
50 Prozent gemindert iſt (Schwerbeſchädigten) Anvecht auf 
            Frauen=
zulage (10 Prozent der Vollrente).
 Bei Schnupfen und 
Halskatarrhen:
 Nasenspülungen und Gurgeln mit Chinosol. Es ist ein starkes, 
aber gänzlich ungiftiges Antiseptikum, wirkt blatstillend, 
            entzüg-
ungswidrig, trocknend und heilend, ist deshalb ein ausgezeichnetes 
Mittel zur Wundbehandlung bei Menschen und Tieren. Bei offenen 
Frostschäden, Brandwunden und langwierigen Hantschäden bestens 
benährt. Seit mehr als 20 Jahren in der ärztlichen und 
            tierärzt-
lichen Praxis mit bestem Erfolg verwendet. Sehr sparsam im 
            Ge-
brauche, darum billig. In allen Apotheken und L.ogerien vorrätig. 
Chinosolfabrik Aktiengesellschaft, Hamburg. (I Hbs 192
 Geſchäftliches. 
Chemiſches über Menſchenhaar. 
Löſt man Haau nach dem patentierten Verfahren von Dr. Weidner 
auf, ſo erhält man eine neutrale Löſung der ſchwefelreichen 
            Haarbau=
ſteine, aus denen man durch chemiſche Kunſt bisher nicht wieder Haar 
zurückbilden konnte. 
Bedient man ſich aber dazu der lebendigen Kraft der Haarwurzeln 
unſerer Kopfhaut, ſo wird der Haarausfall ſchnell gehemmt und dichter 
Haarwuchs ſelbſt dann erzielt, wenn Erkahlung und Glatze ſchon 
            einge=
treten ſind. Eine Erklärung dieſes eigenartigen Phänomens finden Sie 
in der heutigen Beilage „Das Wunder aus Menſchenhaar”. 
            Haar=
ernährung und Stärkung geſchwächter Haarwurzeln erzielt man mit der 
Silvikrin=Haarkur, die nach genanntem Verfahren hergeſtellt iſt, während 
der fördernden Haarpflege das Silvikrin=Shampoon dient. 
Eine Silvikrin=Probe und die für jedermann wichtige Broſchüre 
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 Weiterberitch. 
Wettervorherſage für Donnerstag den 7. Januar 1926. 
Meiſt bedeckt, weſtliche Winde, etwas milder, wieder zunehmende 
Niederſchlagsneigung. — Ein abgeſpaltenes Teiltief liegt heute über 
Jütland, auf ſeiner Rückſeite ſtrömen vorübergehend nördliche Winde 
ein. Später beim Herannahen des außerordentlich ſtarken Islandtiefes 
zunächſt ſüdliche, dann weſtliche Winde und Zunahme der Bewölkung 
und der Niederſchlä 
Die Heſſ. Vetterdienſtſtelle. Gießen.
10
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Nummer 6
Familiennachrichten
Nachruf.
 Geſtern nachmittag 3 Uhr verſtarb nach kurzer, mit großer 
            Ge=
duld ertragener Krankheit, im 78. Lebensjahr unſer allverehrter 
Senjorche 
Herr Buchdruckereibeſitzer
Balentin Sachs.
A
 Seine vorbildliche Arbeitſamkeit, die er noch im letzten Jahre 
in unſerer Mitte entfaltete, ſeine ſtete Hilfsbereitſchaft und das 
große Verſtändnis, das der Verſtorbene ſtets unſern 
            Angelegen=
heiten entgegenbrachte, ſichern ihm ein dauerndes treues Gedenken. 
Darmſtadt, den 5. Januar 1926. 
(*338 
Das Geſamtperſonal 
der Buchdruckerei Val. Sachs 
Karlsſtr. 105.
 Dankſagung. 
(Statt Karten) 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei 
dem Ableben unſerer lieben Mutter, Großmutter, 
Urgroßmutter, Schwiegermutter und Tante 
Frau Eliſe Mitze Piw. 
geb. Koch
 1gebr. Herd. 105 X 70, 
zu verk.H. Helfmann, 
Kiesſtraße 10. * 14 Zim
 Greiner’s 
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unübertroffen 
für Kopf und Haar. 
Mehrfach prämiiert 
mit gold. Meda:
danken herzlichſt
 Familie Wilhelm Mitze 
Frau M. Heinemann Btw. 
Familie Georg Hinkel.
 Nachruf. 
Unſer Kollege 
Georg Koch 
Tapeziermeiſter 
iſt nach langem ſchweren Leiden 
von uns abberufen worden. 
Die Kollegen werden gebeten, 
ihm die letzte Ehre zu erweiſen und 
an der Beerdigung teilz nehmen. 
Wir werden ihm ſtets ein 
            ehren=
des Andenken bewahren. 
Sammelpunkt: Mittwoch 
            nach=
mittag 2¾ Uhr am Eingang des 
Beſſunger Friedhofs. 
Der Vorſtand. 
F. Schütz, Obermeiſter
 Dankſagung. 
Allen, die unſerem lieben 
            Ent=
ſchlafenen 
Herrn 
Johann Georg Stroß 
die letzte Ehre erwieſen und an 
unſerem Leid ſo liebevollen Anteil 
genommen haben, ſagen wir auf 
dieſem Wege herzlichſten Dank. 
Frau Kath. Stroh 
und Kinder. 
B. 209)
 gwprompt 
Strümpieangefert. 
u. angeſtrickt Grafen= 
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            Johannisbeerſträn=
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            Frank=
furterſtr. 95, hinter d 
Stadtgärtnerei (*280
 Das Geſchäftszimmer des 
            Verſorgungs=
ſamts Darmſtadt befindet ſich jetzt in der 
Eſchollbrückerſtraße 27, im ehem. 
            Verſor=
gigungskrankenhauſe. Als Zugangswege 
            kom=
men die Eſchollbrückerſtraße und Stadtallee, 
genannt Scheppallee, in Frage. Für die von 
auswärts kommenden Kriegsbeſchädigten 
wird bemerkt, daß das Geſchäftszimmer vom 
Südbahnlof in 8 und vom Hauptbahnhof 
in 20 Minuten zu erreichen iſt. 
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Eberſtadt. Ma
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei 
dem Hinſcheiden unſeres lieben Bruders, Schwagers 
und Onkels 
Herrn Georg Stein 
ſagen wir hiermit Allen unſeren innigſten Dank. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Karl Stein 
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 6
Mittwoch, den 6. Januar 1926
Seite 11
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dene Korbmöbel (Tiſche und 
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börſen, eine Anzahl Mokka=
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ſchinen, Sektkelche, Eisbecher u. 
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ſtände, 1 Badeofen, 1 Badewanne, 
1 Regiſtrierkaſſe, 1 Klavier, eine 
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und Möbel aller Art. Ferner: ein 
Poſten Mantel=, Anzug=, Koſtüm= 
und Futterſtoffe und verſchied= 
Stücke Neſſel, Biber u. Flanell. 
Darmſtadt, den 6. Jan. 1926. 
Weinheimer, 
Gerichtsvollzieher.
Nummer 6
Mittwoch, 6. Januar
 Berlin, 5. Januar. 
Die Bankfirma Dillon, Read u. Co. beſtätigt nunmehr die 
Nachricht, daß ſie dem zu gründenden Deutſchen 
            Montan=
truſt (Vereinigte Stahlwerke A.=G.) einen Kredit zur 
            Durch=
führung der Finanzierung zugeſichert hat; es handelt ſich um 
einen Betrag von 50 Millionen Döllar.
 Nach dem neueſten Wirtſchaftsbericht der Kommerz= und Privatbank 
notierten von 833 Börſenwerten am Schluſſe des Jahres unter 50 Proz. 
der Goldparität 410 Werte — 46,4 Prozent (gegenüber 46,4 Prozent im 
Nobember 1925), von 50—75 Prozent 245 Werte — 27,8-Prozent (28,9 
Prozent), von 75—100 Prozent 142 Werte — 16.1 Prozent (13,9 Proz.), 
von 100—150 Proz. 76 Werte — 8,7 Proz. (9,8 Proz.), über 150 Proz. 
10 Werte — 1,1 Proz. (1 Proz.). Während ſich bei den günſtigen 
            Jah=
resaßſchlüſſen Brauerei=Aktien gut hielten und bei den Schiffahrtswerten 
teilweiſe ein Anziehen feſtzuſtellen war, zeigten die Anilinmerte im 
            Ver=
gleich zum Vormonat zum erſten Male einen Rückgang, den ſie aber am 
Schluß des Monats einholen konnten. 
Ein troſiloſes Bild. — Handel und Gewerbe
 Die in der zweiten Hälfte des Jahres 1925 einſetzende 
            Wirtſchafts=
krife hat ſich im Monat Dezember ſehr ſtark ausgewirkt. Am beſten 
cherakteriſieren die Arbeitsloſenziffern den Tiefſtand der 
augenblicklichen Wirtſchaftslage. Die Zahl der 
            Hauptunterſtützungs=
empfänger in der Erwerbsloſenfürſorge betrug im Reich am 1. Juli 1925 
195 080, am 1. Dezember 669 130, während ſie am 15. Dezember ſchon auf 
1057031 geſtiegen war. Am 15. Dezember 1925 betrug ſie 458 125, am 
1. Juli 1924:, 240 766. Beſonders litten unter der Kriſe der 
            Ruhrkohlen=
bergbau und die Eiſeninduſtrie, die Auromobilindnſtrie, die 
            Bekleidungs=
induſtrie, der Baumaukt und die Induſtrie der Steine und Erden; auch 
das Verkehrsgewerbe wurde ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Nur in 
einzelnen Zweigen des Nahrungsmittelgewerbes, insbeſondere in der 
Mühleninduſtrie und der Fleiſchwareninduſtrie ſowie in dem ober= und 
niederſchleſiſchen Steinkohlen= und dem mitteldeutſchen 
            Braunkohlen=
bergbau war die Lage etwas beſſer. Auch die Tabakinduſtrie und der 
Einzelhandel zogen aus dem Weihnachtsgeſchäft einige Vorteile. Die 
Lage des Ruhrbergbaues ſtand im Berichtsmonat weiterhin unter 
den Auswirkungen der allgemeinen Abſatzkriſe. Eine Zunahme der 
            För=
derung iſt nur in kleinſtem Ausmaß eingetreten. Eine gewiſſe 
            Ein=
ſchränkung des Produktionsabparates hat ſich nicht vermeiden laſſen. Vom 
1. November bis Ende Dezember ſind etwa 12500 Mann entlaſſen 
            wor=
den. Der Verbeſſerung ihrer Betriebseinrichtungen haben die Zechen 
auch im Berichtsmonat ihre Aufmerkſamkeit zugewendet. Der 
            Kohlen=
markt hatte beſonders unter der ſchlechten Lage der Eiſen= und 
            Stahl=
induſtrie zu leiden. Einer geringen Zunahme im Inlandsabſatz ſteht 
eine weitere Verminderung der Ausfuhr gegenüber. Ende November 
            be=
lief ſich die Geſamtbelegſchaft des Nuhrbergbaues auf 400 490. Vom 
1. bis 26. Dezember wurden insgeſamt gefördert: Kohle 7 103 735 (d. h. 
arbeitstäglich 348 650) Tonnen, Koks 1483 663 (57 064) Tonnen, Preß 
kohle 26989 (13055) Tonnen. In Oberſchleſien betrug die 
            Steinkohlen=
förderung im Tagesdurchſchnitt 60 000 Tonnen gegen 59 499 Tonnen im 
November. Die mitteldeutſchen Braunkohlenwerke konnten die 
Förderung etwas ſreigern und auch auf dem Brikettmarkt trat eine 
            Be=
lebung ein. Troſtlos dagegen geſtaltete ſich die Lage im Siegerländer 
Bergbau, ſowie für die Bergbaubetriebe im Lahn= und Dillgebiet. Im 
Kalibergbau wird mit einem Abſatz von mehr als 500 000 Doppelzentner 
Reinkali gerechnet, doch bleiben die Abrufe der deutſchen Landwirtſchaft 
ſehr gering. In der Eiſeninduſtrie und im Maſchinenbau 
dauert die Zurückhaltung im Einkauf auf dem Schrottmarkte an. 
            Gleich=
falls ſtill liegt das Geſchäft in Roheiſen und auf dem Walzeiſenmarkt. 
Infolge franzöſiſcher Konkurrenz haben die Verkaufsverbände nur einen 
Bruchteil der Quoten der Mitglieder verkaufen können. In Stabeiſen, 
Formeiſen und beſonders in Halbzeug haben die Firmen die Preiſe 
erheblichherabſetzen müſſen. Auslandsgeſchäfte wurden infolge 
der ſtarken Unterbietung durch Franzoſen und Belgier kaum abgeſchloſſen 
Die Rohſtahl=Gemeinſchaft hat für den Monat Dezember eine 
            Ein=
ſchränkung der Erzeugung in Höhe von 35 Proz. beſchloſſen. 
            Schätzungs=
weiſe betrug die Erzeugung der einzelnen Werke im Durchſchnitt nicht 
viel mehr als 50 Prozent ihrer Quote. In der Maſchineninduſtrie war 
die Beſchäftigung nicht einheitlich, doch muß auch hier von einem ſtarken 
Rückgang der Aufträge geſprochen weuden. Beſonders troſtlos ſind die 
Ausſichten der Lokomotiven= und Waggonfabrikation. Der 
            Inlands=
abſatz in landwirtſchaftlichen Maſchinen war ſehr ſchlecht, doch beſſerte 
fich der Auslandsabſatz etwas. 
Die Lage der chemiſchen Induſtrie, die bisher noch 
            verhält=
nismäßig günſtig war, hat ſich im Berichtsmonat ebenfalls verſchlechtert. 
Die Belegſchaftsſtärke mußte etwas vermindert werden. Während in 
Produkten der anorganiſchen Chemie der Abſatz ſtark zurückgegangen iſt, 
iſt bei Farbſtoffen und Düngemitteln keine Veränderung eingetreten. Die 
Filminduſtrie konnte eine Belebung der Produktionstätigkeit verzeichnen. 
Nach wie vor ernſt iſt die Lage des Schiffbaues. Hier iſt es den 
Werften kaum möglich geweſen, Neubauaufträge hereinzubekommen. 
            In=
folge des Nachlaſſens der Kaufkraft im Inlande wird die Lage der 
Auto=Induſtrie von Tag zu Tag ſchwieriger. Da im 
Dezember von einer Bautätigkeit kaum geſprochen werden konnte, ruhte 
das Geſchäft im Bauſtoffhandel faſt völlig. Die Abſatzkriſe in 
der Induſtrie der Steine und Erden hat zwar Stillegung aller 
            Baſalt=
lager, Tuffſtein= und Traßbetrieben geführt. Auf dem Laubholzmarkt, 
ebenſo am Schwittholzmarkt war das Geſchäft ſehr ruhig. Ueber 
            un=
glückliche Geſtaltung der Abſatzverhältniſſe hat ſich die Papier 
induſtrie im Berichtsmonat zu beklagen. Das Zeitungsgewerbe hat 
im Weihnachtsgeſchäft kaum ein Drittel des vorjährigen Umſatzes erreicht. 
Infolge der Preisſenkung auf den überſeeiſchen Wollmärkten haben 
anch die Inlandspreife nachgelaſſen, jedoch iſt ein faſt vollſtändiger 
            Still=
ſtand der Umſätze eingetreten. Bei der verſchlechterten Lage der 
            We=
bereien und Spinnereien ſind Einſchränkungen um 334/. Prozent 
            durch=
ſchnittlich erforderlich geweſen. In der Streichgarninduſtrie, in der 
Tuchindüſtrie ſowie im Tuchgroßhandel hat ſich die allgemeine 
            Wirt=
ſchaftsverſchlechterung ebenfalls ungünſtig ausgewirkt. Die 
            Baum=
wollſpinninduſtrie ſowie die Baumwollwebereien, die Seideninduſtrie 
Samtinduſtrie und Krawatteninduſtrie verzeichnen eine weitere 
            Ver=
ſchärfung der ungünſtigen Lage. Auch die außerordentlich ungünſtigen 
Verhältniſſe der Konfektion haben keine Beſſerung erfahren. In der 
Lederinduſtrie bewegte ſich der Abſatz in fertigem Leder in engſten 
            Gren=
zen. Auch in der Schuhfabrikation wurde nur noch teilweiſe 
voll gearbeitet. Die meiſten Betriebe mußten zur verſchärften Kurzarbeit 
übergehen. Infolge der naßkalten Witterung war der Dezember für die 
Buauinduſtrie geſchäftlich einer der ſchlechteſten Monate des 
            gan=
zen Jahres. In der Tabakinduſtrie war die Beſchäftigung zur 
            Er=
ledigung der Weihnachtsaufträge noch ziemlich gut, wenn auch der 
rden 
Auftragseingang geringer ge
 B.R. Der vor kurzem veröffentlichte Jahresbericht des 
Verwaltungsrats der „Dette Publique” 
            bezeich=
net die Ausſichten, zu einer baldigen Regelung des türkiſchen 
Schuldendienſtes zu gelangen, als außerordentlich 
            unbefriedi=
gend, und beſagt n. a.: Der Rat hat alle ſeine Einkünfte 
            ver=
loren; weder die Türkei noch die 
            Nachfolgeſtaa=
ten mit Ausnahme Paläſtinas, haben bisher die Annuitäten 
bezahlt, die ſie auf Grund des Friedensvertrags von Lauſanne 
mit Wirkung vom 6. Auguſt 1924 ab zu leiſten haben. Außerdem 
hat bisher keiner dieſer Staaten die im Friedensvertrag 
            vor=
geſehenen Carantien erfüllt. Die Verhandlungen mit Italien, 
Griechenland und Paläſtina bezüglich der Garantien für den 
auf ſie entfallenden Anteil der alten türkiſchen Staatsſchuld 
nehmen ihren Fortgang, während die übrigen Staaten dem Rat
 noch keine Vorſchläge unterbreitet haben. Nachdem aber auf 
Grund des Artikels 49 des Vertrags von Lauſanne durch die 
eingeſetzte Kommiſſion die Verteilung der Schuldenlaſt fixiert 
worden iſt, ſind neue Schritte unternommen worden, um die 
Türkei und ihre Nachfolgeſtaaten zur Innehaltung ihrer 
            Ver=
pflichtungen zu veranlaſſen, und zwar durch Leiſtung 
            annehm=
barer Garantien und durch regelmäßige Tilgung ihres 
            Schulden=
teils. 
Zum Schluß wird unter dem Hinweis, daß den 
            Obliga=
tionsbeſitzern ihre Einkünfte nicht entzogen werden dürfen, an 
die Türkei appelliert, ſich im Intereſſe ihrer wirtſchaftlichen 
            Ent=
wicklung einer ehrenhaften Regelung des Schuldendienſtes nicht 
länger zu widerſetzen. — Aus dem Tenor und der recht 
            peſ=
ſimiſtiſchen Färbung des Berichtes läßt ſich 
            er=
kennen, daß für die nächſte Zeit die Wiederaufnahme des 
            türki=
ſchen Zinſendienſtes kaum zu erwarten iſt.
 Frankfurt a. M., 5. Januar. 
Die bereits geſtern ſtimulierenden Käufe des Auslandes auf dem 
Montanmarkt haben ſich heute in unvermindertem Umfange fortgeſetzt 
und, nachdem vorbörslich die Kontremine noch eine vergebliche 
            Kurs=
attacke in Szene geſetzt hatte, ſetzten die Käufe ſo nachhaltig 
ein, daß namentlich auf dem Montanmarkt und auch auf dem 
Elektromarkt erhebliche Kursbeſſerungen eintraten. Eine 
            beſon=
dere Anregung erfuhr die Tendenz der Börſe auch dadurch, daß in 
            Nach=
wirkung der vor einiger Zeit umgegangenen Gerüchte über 
            ausgezeich=
neten Geſchäftsgang bei Wayß u. Freytag heute von vielen 
            Sei=
ten unlimitierte Kauferders eingegangen ſind, ſo daß trotz einer 
            Kurs=
ſteigerung von 6½ Prozent die Zuteilung ſtark rationiert werden mußte. 
Auch Dyckerhoff konnten von der Kursavance von Wayß u. Freytag 
profitieren, während für Holzmann nur ein ſehr beſcheidenes Intereſſe 
bei kaum verändertem Kurſe ſich zeigte. Feſt lagen auch die chemiſchen 
Werte, die durchweg um 1 Prozent anziehen konnten. Die Banken 
waren im allgemeinen ruhig und unverändert. Im Gegenſatz zu der 
allgemeinen Haltung mußten die Schiffahrtswerte heute 
Kurseinbußen über ſich ergehen laſſen. In Zuckeraktien ſetzten 
ſich dagegen auch heute die Meinungskäufe weiter fort. Auf dem 
Markte ſür ausländiſche Renten ſetzten ſich die ameribaniſchen Käufe 
fort, die ſchon geſtern für die Mexikaner beobachtet wurden. Das 
Intereſſe wandte ſich aber mehr den 4proz. Mexikanern zu, die bis 
29 Prozent umgingen. In ungariſchen Renten fanden weitere 
            Mei=
nungskäufe ſtatt. Beſonders die 1910er und 1914er waren bevorzugt, 
während die ungariſche Goldrente nur eine beſcheidene Beſſerung 
            er=
fuhr. Deutſche Anleihen waren unverändert. Aber die deutſchen 
Pfandbriefe konnten ſich gegen Schluß des Verkehrs noch um 7,5—10 
Pfennige beſſern. Der Geldmarkt war etwas leichter. Tägliches Geld 
8 Prozent, Monatsgeld aber immer noch 10,5 Prozent. Die Börſe 
ſchloß feſt und zuverſichtlich.
 w. Berlin, 5. Januar. 
Die Eröffnung der heutigen Börſe zeigte auf den Hauptmärk. 
ten der Induſtriemärkte eine gewiſſe Unſicherheit. Man führte 
dieſe Abſchwächung auf Abgaben in Schiffahrtsaktien zurück. 
Den Anlaß hierzu ſollen Verkäufe infolge der Zeitungsmeldung gegeben 
haben, daß der Mellonſche Vorſchlag über die Freigabe des in Amerika 
beſchlagnahmten deutſchen Eigentums erſt im Sommer im Kongreß zur 
Erledigung kommen ſoll. Schiffahrtsaktien ſtellten ſich dann auch um 
1 bis 2 Prozent niedriger. Nordd. Lloyd, ſogar um 2½4 Prozent. 
            Un=
günſtigen Einfluß im allgemeinen üben auch die trüben preußiſchen 
Handelskammerberichte aus. Induſtrieaktien waren bei uneinheitlicher 
aber vorwiegend nach unten gerichteter Kursbewegung verhältnismäßig 
zvenig verändert. Auch Oberſchleſ. Eiſeninduſtrie, deren Betriebe 
            an=
geblich wegen Auftragsmangel Ende des Monats ſtillgelegt werden 
ſollen, ſtellten ſich nur um 12/8 Prozent niedriger. Noch in der Mitte 
der erſten Börfenſtunde änderte ſich das Bild vollkommen. 
Eine New Yorker Meldung, nach der die Firma Dillon Read & Co 
für die Finanzierung des Zuſammenſchluſſes der deutſchen Stahlwerke 
50 Millionen Dollar in Ausſicht nehme, ſowie Gerüchte über Einigung 
in der Quotenfrage bei den Verhandlungen über den Montantruſt, 
            fer=
ner Zweifel an der Richtigkeit der Meldung von der Verſchiebung der 
Beratung des Mellonſchen Antrages regten die Unternehmungsluſt 
kräftig an, ſodaß Montanwerte in raſchem Auſſtieg etwa 2 Proz. 
über den geftrigen Schlußkurs gewannen. Bevorzugt wurden Phönix= 
Aktien mit einer Befſerung um 3½/s Prozent. Man ſprach von Käufen 
der Reichskreditgefellſchaft. Eine recht bedeutende Erholung erfuhren 
die geſtern um 4 Prozent zurückgegangenen Stollherger Zinkaktien, die 
ſich heute um 6 Prozent höher ſtellten. Von vornherein feſt lagen auch 
Faubwerte. Riedel ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort und 
            ge=
wannen 3 Prozent. Schiffahrtsaktien näherten ſich dem geſtrigen 
Schlußkurſe. Bankaktien waren wenig verändert. Deutſche Fonds blieben 
bei ruhigem Verkehr feſt Vorkriegspfandbriefe ſtiegen durchſchnittlich 
um 15—20 Pfg. Landſchaftliche Goldpfandbriefe waren ſtark 
begehrt. Durchſchnittlich um 1 Prozent bei Repartierungen höher. 
Geld war andauernd flüſſig. Tagesgeld 7½—9½, Monatsgeld 
9½—11½. Der Pridatdiskont für beide Sichten wurde auf 62/8 Prozent 
ermäßigt. 
Berliner Kurſe. (Eigene telegraphiſche Meldung.)
 A.-G. f. Anilinſb= 
Aſchaffb. Zellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch. / 58.5 
Bamag=Meguin 
Berl. E. W. Vorzug 
Berlin. KarlsruheInd. / 43.75 
Braunkohlen=Briketts 
Bremer Vulkan. . 
Bremer Wolle 
Chem. Sehden.. 
Chem. Weiler 
Deutſch.=Atlant. Tel. 
Deutſche Maſchinen 
Deutſck.-Nieb. Tel. 
Deutſckhe Erdöl 
Deutſche Petroleum 
Tt. Kaliwerke 
Donnersmarckhütte. 
Tynamit Nobel. 
Elberf. Farben 
Elektr. Lieferung. . . . 66.5 
R. Friſter ......" 
Eaggenau Vorz. .. 
Gelſenk. Eußſtahl. 
G. f. eleftr. Untern. / 96.— 
Kalle Maſchinen 
San. Maſch. Egeſt.
1193.625
S9.—
28.75
4a.— 4. 1.
205.25
51.5
51.5
28.5
1137.75 Hanſa Dampfſch.
Hemoor Zement
Sirſch Kupfer" .
Höſch Eiſen 1.
162.75
25.5
62.—
57.25
7.125 Hohenlohe Werke Kahla Porzeilan 40. 81.- 79.— Lindes Eismaſch. 98.— 40.— 40.5 Lingel Schuhe.. 4. 81.875 81.— lLinke, & Hofmann 37. 49.125 53.5 L. Loewe & Co.. 99.75 103.5 125.— C. Lorenz 69.25 Nbl. Kohle. 83.25 81.375 32.— 32.— Nordd. Gummt 6.75 6.75 Orenſtein. 58. 59.25 64.37: Rathgeber Waggon 17.37: 46= 45.5 Rombacher Hütten 9.125 17.75 18.121 Roſitzer Zucker 70.- Rütgerswerke 94.75 75.— 76.— Sachſenwert . 31.— (03,825 105.5 Sächſ. Gnßſtah! 38.— 67.— Siemn Elas 82.75 2.8 2.3 Ver. Laufitzer Glas. 75.— 20.— 20.— Volkſtedter Porzell. 25.— 17.25 17.— Weſtf. E. Langendreer 96.125 Wittener Gußſtahl 30.— 6.75 7.25 Wanderer=Werke, 64.375 2.—
 4. 1 
125.5 
66.— 
61.— 
7. 
39.— 
98.— 
22.875 
35.— 
100.— 
70.25 
59.75 
15.75 
9.5 
28.— 
45.— 
31.— 
37.— 
82.— 
76.125 
24.5 
23.— 
66.—
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Cslo 
Kopenhagen 
Stockholm .. 
Helſingfors ... 
Italien ...... 
London 
New=York. 
Paris. 
Echweiz. 
Granien ...."
 3. 1. 
Geld Brief Geld Brief 
163.77 169.1688 73 162.21 
1723 1.7371 1.735 1.73 
19.035 19.375 
19.035 19 07
 85.33 g5. 6il 
1. 77108 9:
85 27 85.7
 112-55 112.73/12.61n2.5: 
10.543 19.588f13.535 10.58 
15.325 16 865418.925 15.963 
1.365 30. 353123.357 23.5511 
4.195 4.7055 3.755 4.205 
15.43 16 171 15.921 15 88 
8t.05/ 87 26431.10 31.36 
59 73 59.774 53.13 59.27
 VienD.=Sſt.ab= 
Prag 
Budapeſt. . . ... 
Japan .. . ." 
193.72 103.59 Nio de Janeire 
Zulgarien. 
Belgrad. 
Konſtantinopel 
Liſſabon 
 
Danzig 
 
Athen 
Kanada.. 
Urnguah. . . . .
 Um die Einbeziehung des Saargebiets in die Reparationslieferungen. 
Die Handelskammer Saarbrücken hat an die Regierungskommiſſion das 
Erſuchen gerichtet, bei der franzöſiſchen Regierung auf den beſchleunigten 
Abſchluß der Verhandlungen zu dringen, die auf eine Beteiligung des 
Saargebiets an den Reparationslieferungen gerichtet ſind. Demnächſt 
wird wieder eine Vollſitzung der Handelskammer in dieſer Angelegenheit 
ſtattfinden. 
Um die Aufbebung der Preistreibereiverordnung. Die 
            Spitzenver=
bände der Wirtſchaft haben eine gemeinſame Eingabe an die 
            Reichs=
regierung gerichtet, worin unter Hinweis auf die früheren Beſchlüſſe von 
Reichstag und Reichsrat die umgehende Aufhebung der ſog. 
            Preistrei=
bereiverordnung gefordert wird.
 Der Termin zur Anmeldung der Reichs= und Staatsanleihen 
läuft bekanntlich am 8. Februar ab. Es wird dringend 
erſucht, im eigenſten Intereſſe nicht dieſen letzten Termin 
            abzu=
warten, ſondern die Anmeldung bei den Banken ſofort 
            vor=
zunehmen, da vorausſichtlich die Banken bei dem erhöhten 
Andrang in den letzten Tagen vor dem 8. Februar kaum in der 
Lage ſein werden, allen Wünſchen vollauf Rechnung zu tragen 
und daher leicht eine Verzögerung oder unliebſame 
            Schwierig=
keiten für den Anmeldenden eintreten könnten.
 Dr. Paul Meyer A.=G., Berlin. Der Hauptverſammlung wurde ein 
Antrag der Verwaltung unterbreitet, demzufolge das 3000000 Mark 
betragende Aktienkapital auf 500 000 Mark herabzuſetzen iſt in der Weiſe, 
daß 500 000 Mark zur Verfügung der A.=G. ſtehende Aktien geſtrichen 
und der Reſt von 2 500 000 Mark im Verhältnis von 5:1 zuſammengelegt 
wird. Darauf ſoll das A.=K. durch Ausgabe von 3 000000 Mark neuer 
Aktien auf den Betrag von 3 500 000 Mark gebracht werden. Der 
            Auf=
tragseingang wird als reichlich geſchildert. 
Gründung einer Triebwagenbau A.=G. Die Allgemeine 
            Elektrizitäts=
geſellſchaft Berlin und die Deutſchen Werke, Kiel, haben eine 
            Intereſſen=
gemeinſchaft zur Gründung einer „Triebwagenbau A.=G.” geſchloſſen, 
welche die reiche Erfahrung der beiden genannten Firmen in Bau und 
Verwendung von Verbrennungsmotoren verwerten ſoll. 
Friebrich Krupp A.=G., Eſſen. Die Geſellſchaft teilt mit, daß das 
Stahlwerk Annen i. W. aufgelöſt werden ſoll. 
Veithwerke A.G. in Sandbach bei Höchſt. Die Geſellſchaft verteilt 
für das am 30. September 1925 abgelaufene Geſchäftsjahr 1924/25 auf 
die 60 000 Rm. Vorzugsaktien die ſatzungsmäßige Dividende von 7 
            Pro=
zent, während die 1,2 Mill. Rm. Stammaktien dividendenlos 
bleiben. In der Bilanz iſt das Anlagevermögen mit 1 382 580 Rm. 
(i. V. 1,4 Mill. Rm.) beivertet. Kreditoren betragen einſchl. der 
            Bank=
ſchulden 811 548 Rm. (Kreditoren, allein 522 901 Rm.), während die 
Warenvorräte eine Steigerung von 236 612 Rm. auf 380 064 Rm. und 
die Kaſſe von 4256 Rm. auf 6710 Rm. erfahren haben. Auf der anderen 
Seite ſind die Debitoren von 202 170 Rm. im Vorjahre auf 616 658 Rm. 
geſtiegen. 
Howaldtwerke A. G., Kiel. In der ſür 29. Januar einberufenen 
Hauptverſammlung wird der Vorſtand von dem Verluſt von mehr 
als der Hälfte des Aktienkapitals Mitteilung machen. Das 
Aktienkapital beträgt 6,3 Millionen Mk., der Reſervefonds 700 000 Mk. 
Die Mehrzahl der Aktien befindet ſich bekanntlich im Beſitze der 
            Rom=
bacher Hüttenwerke A. G.,, die bei ihrer finanziellen Notlage 
keinerlei Zuſchüſſe zu geben in der Lage iſt. 
Brauerei Henninger=Kempf=Stern A.G. Die ordentliche G.=V. 
der Brauerei Henninger=Kempf=Stern A.G. genehmigte den 
            Jahresab=
ſchluß, für 1924/25, der eine zehnprozentige Dividende ergibt, und 
            be=
ſchloß außerhalb der Tagesordnung die Herabſetzung des 
            acht=
fachen Stimmrechts der Vorzugsaktien auf das 
            vier=
fache, ſo daß künftig 6600 Stimmen der Stammaktien 2400 Stimmen 
der Vorzugsaktien in den drei geſetzlichen Fällen gegemüberſtehen. 
Reiherſtieg Schiffswerft und Maſchinenfabrik in Hamburg. Wie 
wir hören, wird die Wetzel & Freytag A.G. die Reiherſtiegwerft 
am 1. Februar wieder in Betrieb ſetzen. Der Umfang, in dem die 
            In=
betriebnahme erfolgt, hängt natürlich von den Wirtſchaftsverhältniſſen 
ab. Es ſoll alles daran geſetzt werden, mit höchſter Wirtſchaftlichkeit 
zu arbeiten. 
Vom Drahtverband. Der Drahtverband, der bekanntlich vor 
            Weih=
nachten in Frankfurt/Main gegründet wurde, hat am 2. Januar ſeine 
Tätigkeit in Düiſſeldorf aufgenommen. Augenblicklich, finden täglich in 
Düſſeldorf Sitzungen ſtatt, die ſich mit der näheren Organiſation des 
Verbandes befaſſen. Auch die Preisfrage wird hierbei geregelt werden, 
doch dürften die Preiſe bei Feſtſetzung beſtimmter Mindeſtpreiſe 
            unver=
ändert gelaſſen werden. 
Kataſtrophale Lage der weſtoberſchleſiſchen Eiſeninduſtrie. Die 
            Eiſen=
werke Weſtoberſchleſiens ſehen ſich vorausſichtlich für Ende Januar 
            ge=
zwungen, ihre Betriebe vollſtändig ſtillzulegen, nachdem bisher ſchon 
ſtarke Einſchränkungen vorgenommen worden ſind. Der Eingang von 
Aufträgen iſt ſo gering, daß eine Fortſetzung der Produktion im 
            Augen=
blick nur noch mit wachſenden Verluſten möglich iſt. Verhandlungen mit 
Berlin über Gewährung von Staatshilfe ſind ohne Ergebnis verlaufen.
 Frankfurt a. M., 5. Januar. 
Das Geſchäft am Produktenmarkt war wieder außerordentlich ſtill 
und klein. Die Luſtloſigkeit hielt weiter an. Mit Rückſicht auf die 
höheren Notierungen in Chikago und Liverpool wurden die amtlichen 
Preiſe hier rein ſchematiſch etwas heraufgeſetzt. Effeltive Abſchlüſſe, 
wurden nur in ganz geringer Anzahl getätigt. Weizen 25,75—26, 
            Rog=
gen 17,50—18, Sommergerſte für Brauzwecke 22,50—25, Hafer (inl.) 
18,50—21,50, Mais 21—21,50, Weizenmehl ſüddeutſches Spez.) 41,25—42, 
Roggenmehl 26,25—26,75, Weizenkleie 11—11,25, Roggenkleie 11,25.
 w. Berlin, 5. Januar. 
Nachdem vormittags für Weizen und Roggen etwas höhere Preiſe 
genannt worden waren, enttäuſchte die Liverpooler Eröffnungsmeldung 
und drückte die Anfangspreiſe ungefähr auf das geſtrige Schlußniveau 
herab. Für Weizen in effektiver Ware bekunder England weiter 
            Nach=
frage, doch ſind die Forderungen des Inlandes zu hoch gehalten, um 
den Exportenren eine Rentabilitär zu ſichern. Im Mehlgeſchäft war 
geſtern nachmittag eine leichte Belebung zu verzeichnen, von der heute 
vormittag aber nichts mehr zu ſpüren war. Hafer iſt wenig angeboten, 
bei etwas feſter gehaltenen Preiſen. In Gerſte blieb das Geſchäft bei 
kaum veränderter Marktlage ruhig. 
Berliner Metallnotierungen vom 5. Januar (pro 100 Kilo in Mk.): 
Elektrolythtupfer 134, Originalhüttenrohzink (Preis im freiem Verkehr) 
76,5—77,5, Remelted=Plattenzink von handelsüblicher Beſchaffenheit 66 
bis 67, Originalhüttenaluminium 235—240, desgl. in Walz= oder 
            Draht=
barren 240—250, Reinnickel 340—350, Antimon Regelus 202—206, 
            Silber=
in Barren (Feinſilber) (pro Kilo) 95—96. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 5. Januar. 
Weizen. Der Markt verlief in ſehr ſchwacher Haltung, da 
aus Liverpool ermäßigte Preiſe gemeldet waren, ferner die Zufuhren 
ſich höher ſtellten, als man vorhergeſehen hatte und das Ausland nur 
ſehr ſchwache Nachfrage für prompte Ware zeigte. Außerdem nahmen 
die Kommiſſionsfirmen Verkäufe vor, ſodaß die Termine 2—3 Punkte 
nachgaben. 
Mais. Auch dieſes Marktgebiet verkehrte in abgeſchwächter 
Haltung, unter dem Eindruck der Weizenbaiſſe und günſtigen 
            Witte=
rungsmeldungen, ſodaß die Notierungen erheblich unter geſtern ſchloſſen. 
Hafer. Der Markt derlief in Uebereinſtimmung mit dem Weizen= 
und Maismarkt abgeſchwächt. 
Baumwolle. Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung, 
da aus dem Südoſten wohltuende Niederſchläge gemeldet wurden und 
die Lokomärkte ein ſchwaches Ausſehen hatten. Die Termine büßten 
bis zu 30 Punkte ein. 
Kaffee. Die niedrigen braſil. Forderungen bewirkten eine etwas 
ſchwächere Haltung. Der amerikaniſche Konſum zeigte ebenfalls nur 
mäßige Nachfrage. Die Termine gaben mehrere Punkte nach. 
Zucker. Da heute große Angebote auf ſofort verſchiffbare Ware aus 
Kuba vorlagen und der Lokomarkt ſchwach war, war die heutige 
            Ten=
denz ziemlich abgeſchwächt. Die Termine fielen um 6—7 Punkte. 
Kakao. Die feſtere Haltung en Lokalmarkt bewirkte eine ſtetige 
Haltung des 
ommiſſionsfirmen waren in 
mäßigem Umfange im Markt. Die Termine konnten einige Punkte 
            an=
ziehen.
Seite 13
 a) Deutſche 
G‟ Reichsanleihe .. .. . . . 
. 
 
3½2 
3% 
Dollar=Gld=Anleihe d. 1935 
groß e Stücke 
Dollar=Gld=Anl. per 1932 
große Stücke 
DDollar=Schatzanweifungen 
Dtich. Schtzanw. KIu. IIv. 23 
Klu. IIv. 24 
4½% IV. u. V. Schatzanw. 
4½% HI.—TK. 
42 D. Schutzgb. v.08-11 u. 13 
v.14 
Sparprämienanleihe .. ..." 
Zwangsanleihe .. . . . .. .." 
40 Preuß. Konſols ......" 
. 
31,%0 
... 
3% 
4 % Bad. Anl. alte .." 
3½% 
v. 1896 ... 
3% 
4% Bahern=Anleihe ....." 
. 
3½%o 
3% 
8-16% Heſſen R. XXXY1 
untilg. b. 28 ........" 
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . 
4%o „ alte ........." 
3½½ .........." 
3 
... 
4½ Württemberger alte 
b) Ausländiſche 
5% BosnienL.=E.=B.v.1914 
5% —2.=Inveſt.=Anl. 1914 
4½% „v. 1898 ..... . ..." 
4½% v. 1902 ...... .." 
4% „....
 6% Bulgar. Taba) 1902 .. 
4½% Oſt. Staatsrente 1913 
ab 1918 ..... 
4½% Oſt. Schatzanweiſ.ſtfr. 
v. 1914. 
..... 
4% Oſt. Goldrente ....." 
41s% Silberrente . . . . . ." 
4½ einh. Rente (konv.
8%0 Portugieſ. (Spez./S. III
 6% Rum. am. Rente v. 03 
4½% Goldr. v. 13 ... 
4½ „ am. , konp.. . . 
4% am. v. 05 ... 
4% Tür”. (Admin.) v. 190: 
4% „ (Bagdad) Ser. I 
4½ (Bagdad) Ser, III 
4% „ v. 1911 Bollanl
4½% Ung. Staatsr. v. 1913
 4½½ 
4% 
4% 
48 
3%
 Staatsr. b. 14 14.625 
Goldrente 10.50 
Staatsr. v. 10 11 
Kronenrente 
(Eiſern Tor)Gl.
Kohlenwertanl. v. 23 ....." 61 Pfandbrief: Transportanſtalten. 9.194 0.192 6% Heidelberger Holzwertanl. Bay. Vereinsbant München. 4% Eliſabethbahn, ſtfr. 1.5 1. von 23 14 14 Bay. Handelsbank München 6.5 6.5 4% Ga. Carl Ludw.=Vahn 1.10 1.10 6%H. Braunk.=Nog.=Anl. b. 23 4.5 4.5 Bay. Hyp. u. Wechſelbant. 5.925 5.95 5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr 10.8 5% H. Roggenanleihe v. 1923 5 5 Frankfurter Hypothef.=Bk. 6.14 6.275 2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb 10.80 % Mannh. Stadt=Kohlen= Frankfurter Pfandbrief=Bk. 3.1 7.2- 2.60 Neue Oſt Südb. (Lomb 10.80 wertanl. v. 1923 8. 8is Hamb. Hypothek.=Ban . 6.271 6.45 4% Oſt. Staatsb. v. 1883 4.05 5%0 Offenbach (M.) Holzwert= Meininger Hyp.=Bank ..." 4.325 4.35 30 Oſt Staatss 1.b.8.Em. 14.25 14.45 98.25 98.25 anl. v. 1923 ... .." 14.80 14.88 Pfälziſche Hyp.=Ban . . . ." 5.5 3% Oſt. Staatsb. 9 Em. 19.45 52 Pfälzer Hyp. Bank Gold Preuß. Pfandbrief=Bk. 4.90 4.9 %0 Oſt. Staatsb. v. 1885 14.25 0.10 Pfdbr v. 24.. 1.55 Rhein. Hypothk.=Bank 5.70 5.75 L Oſt. Staatsb. Erg. Netz.." 14.4 14.5 0.10 Preuß. Kaliwert=Anleihe 3.62 Südd. Bodenkredit=Anſtalt 4% Rudolfb i. Silber ſtfr. 1.20 1.25 Preuß. Roggenwert=Anl. 5.5 5.5 Württemberg. Hypoth.=Bank 4.40 5.225 4% Nudolfbr. Salzkammerg. 1.39 1.26 0.15 5% Rhein. Hypoth. Bk. Gold= 4½% Anatolier Serie I. Pfdbr. v. 24. 1.7 1.7 Staatl oder provinz ial ½% Anatolier Serie II 20 Sächſ. Braunk.=Anl.v. 23, 4½% Anatolier Serie III .. 0.108 0.1075 Ser. Tu. II ........... 2.11 2.1 garantiert 3% Salonique Monaſtir. . 8.5 8.5 5% Sächſiſche Roggenwertan Heſſiſche Laudes=Hyp.=Bant 3.9 3.95 59 Tehuantepec ..... 17.75 18 0.20 (eihe von 23 6.15 6.15 Landeskreditanſtalt Caſſel. 5 4½% Tehuantepee ....." 16 0.2.5 rtbk. Goldo 1.42 1. 94 Naſſauiſche Landesbank 4.45 4.3
 0.10 
0.175
0.18
 18 
17.5
0.9
16.75 17
 1.7 
1.4
 15.25 
1.80 
13.5 
1 
5.8 
Ss
 8!. 
7.85
9.25
 Außereuropäiſche. 
5% Mexik amor, innere 
kon ſäuß. b.99 
5% 
Gold v. 04 ſtfr. 
49 
konſ. inner. 
3% 
4½% „ Irrigationsan! 
5% Tamaulipas. Serie I. 
Nach Sachwert verzinsliche 
Schuldverſchreibungen 
Mit Zinsberechnung 
6% Dollar Goldani.v. 1932 
große Stücke 
6% Dollar Goldanl v. 1935 
große Stücke 
8½ Frkftr. Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbrie N.1 
8½ Frkrft. Hyp.=Bk. 
            Gold=
pfandbrief Em. 3 
5% Frkitr. Hyp.=Bi. 
            Gold=
pfandbrief Em 2 
5% Neckar A.=G. Stuttgart 
Goldanleihe von 1923 
8% Pfälzer Hyp.=Bk.=
            Gold=
pfandbrief von 24 
8½ Rhein. Hyp. Bk. 
            Gold=
v andbrief von 24 . . . . 84 
S% Rhein=Main=Donau= 
Gold=Anleihe von 23... 
Ohne Zinsberechnung 
6 %Baden=Baden=Holzwert 
Anleihe von 23 ........ 13 
5 %Badenw. Kohlnwranl. 23 
6% Frkſtr. Pfandbrief=Bk. 
Goldob. / Em.
 21.75 
28 
142/e 
33: 
17.5
 91.75 
90.25 
85
9.8‟ 1.525
 1. 
1.5
 152j, 
1.8 
13.2* 
1.05 
0.70
 1.8 
5.4
 752r 
14.7 
10.85 
0.71
 Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Creditanſt. .O 
Badiſche Bank ..... 
Bank für Brauinduſtrie. . .0 
Barmer Bankverein 
B 
Hhs.= u. Wechſelb. 
Berl. Handelégelellſchaft 
Kommerz= u. Privatbank 
Darmſtädter u. Nationalbk.o 
Deutſche Bank 
O 
Deutſche Efl. u. Wechſelbk.. 0 
Deutſche Hyp.=Bk. Mein. 
Deutſche Vereinsban .. . ." 
Disconto=Geſellſchaft . . . . .0 
Dresdener Bank .. . . . . . . .0 
Frankfurter Bank .. . . . . . .6 
Frkf. Hyp.=Bank 
Frantf. Pfandbrief=Bk. 
Gotha Grund fredit=Ban! 
Metallbank 
.O 
Mitteldeutſch. Creditbank ..0 
Oſterr Creditanſtalt 
Pfälz. Hypoth.=Bank 
Reichsbank=Ant. 
9 
Rhein. Creditbank 
..O 
Rhein Hypothekenbank .. .O 
Südd. Disconto=Geſellſch. o 
Wiener Banfverein". 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius 
. 
Bochumer Bergbau.. .. . .6 
Buderus 
...... .O 
Dt. Luremburger .. . . . . . . O 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. 
Gelſenkirchen Bergw. 
Harpener Bergbau ... . . . .O 
Jlſe Bergbau Stamm. . . . . O 
Fie Bergbau Genußſcheine O 
Kaliwerke Aſchersleben . . . 0 
Kailiwerke Salzdetfurt 
* 
Kaliwerke Weſteregeln". 
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hüttelo
 Geſe 
Jahr
Divid. 4. 1. 5. 1.
21.15
 14.5 
33.5 
17.5
 90.25 
25
 Mannesmann Röhren .. . .O 
..0 
Man2felder 
O 
Oberbedarf 
O 
Oberſchle Eiſen(C. 
Otavi Minen u. Eb.=Ant.. 
Phönix Bergban 
Rhein Braunk. u. Bri 
Rhein. Stahlwerke 
Rombacher Hütte 
Stinnes Riebeck Montan . o 
Tellus Bgb.=u. Hütten=Akt O 
Ver. Laurahütte". 
Aktien induſtrieller 
Anternehmungen. 
Brauereien. 
Eichbaum (Mannh. ). 
Henninger Kemp=Stern . . . O 
Löwenbräu München .. . . .O 
Mainzer Aktienbrauerei . . .0 
Schöfferhof (Binding) .. . .0 
Schwarz=Storchen .. . . . . .O 
Werger ..
 Akkumulat. Berlin.. 
Adler & Oppenheimer 
Ad erwerke (v. Kleher) 
A. E. G. Stamm 
o A. E. G Vorzu • Lit. A 
20 A. E. G. Vorzug Lit. B g 
Amme Gieſecke & Konegen O 
Anglo=Continantal=Guano . 
Anilin=B. n.=Treptow 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Badenia (Weinheim) 
Bad. Anilin= u. Sodafabr. o 
Bad. Maſchf. Durlach 
Bad. Uhrenfahr. Furtwang.6 
Bamag=Meguin Berlin O
 1.1. 
1. 4. 
2, 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 10 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1 
1 1 
1. 1 
1. 1 
1. 1.
 1. 1. 
1. 10. 
1. 1. 
1.10 
1. 7 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1 
1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7 
1. 7 
1. 1. 
1. 10 
1. 10 
1. 4 
1 
1. 4. 
1.5 
17 
1. 4 
1 1.,
 1. 10 
1. 9.
 1. 1. 
1. 7 
1 11. 
1 10. 
1 17. 
1. 10. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
7. 
1. 7.
 2331 
20 
16‟ 
40 
200 
60 
100 
100 
50 
100 
150 
80 
2 
120 
100 
831 
160 
20 
 
100 
500 
40 
100 
100
 100 
0 
23 
703 
690 
700 
1000 
200 
200 
140 
160 
150 
600 
600 
50 
120 
500 
300 
500 
300 
400 
37.50 
1 7. 83.33
 AA 
600 
3331 
1000 
250 
300 
200 
500 
250 
40 
100 
70 
25 
50 
100 
200 
300 
16 
200 
200 
400 
100
 102.5 
121.5 
58 
54.5 
63 
75 
92.5 
6.10 
E0.25 
139 
79 
85‟,
 18.6 
26.5 
56.25 
120 
72.75 
3%0 57.5
 C6.5 
57.5 
36.5 
36.5 
25 
113 
46 
9.5 
69.5 
43 
23.5
 55.25 
63 
33 
6Üg 
51 
139 
79 
53.5 
84.25
 18.5 
60.5 
27.40 
591 
121 
63.5 
88.25 
72.75 
57.5 
89.5 
110 
90 
43.5 
49.25 
58 
37.5 
37.75 
24.5 
60 
114
 Baſt Nürnberg .. . . . . . . . . O 1. 10. 
Bayriſch Spiegel ..... . . . " 
Beck & Henkel (Caſſel) ... ." 1. 4. 
Bergmann El Werke .. . ." 1. 1 
Bing. Metallwerke 
Bremen=Beſigh=Olfabr . . . O 1. 1., 
Eementwert Heidelberg .O 
O 
Tementwert Karlſtadt". 
Cementwerk Lothr. (Karis.)0 
O 
Chem. Werke Albert 
Chem. Brockh., Nd. Walluf. O 
Chem. Griesheim=Elektron O 1. 1. 
Chem Fabrik Milch 
..O 
Chem. Weiler=ter=mer . . . . 0 
Daimler Motoren 
..0 
Deutſch Eiſenhandel Berl.o 1. 1. 
Deutſche Erdöl. 
O 
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken 
6 
Dresdener Schnellpreſſen O 
Dürrkopp (Stamm) 
G 
Dürriverke Ratingen . . . . . " 1. 1. 
Dyckerhofi & Widm. Stammo 
Eiſenwerk Kaiſerslautern Of 1. 4. 
Eiſenwerk L. Meyer, jr. O 
Elberfeld. Farbw.v.Baher O 
Elettr Lieferungs=Geſ. O 1. 1. 
Elektr. Licht= u. Kraft .. . . . 8/1. 10 
. .O 1. 1. 
Elſäfſ. Bad.=Wolle 
Emag, Frankfurt a. M. . . . 
Email EStanzw Ullrich . ." 
Enzinger Werke. 
.. .. G 
Eßlinger Maſchinen . . . . . . 0 1. 1. 
Ettlinger Spinnerei .. . . . . G 
Faber Joh. Bleiſtift . . . . . .0 
Faber & Schleicher. 
O 
Fahr Gebr Pirmaſens 6 
Felten EGuilleaume, Carls. 8 
Feinmechanik (Jetter) 
* 
Feiſt, Sektt Frankf. M.e 
Frankfurter Gas 
G 
Frankfurter Hof 
.O 
Frkf. M. Pokorny & Wittekeh 
Fuchs Waggon Stamm . . O 
Ganz Ludw. Mainz". 
 
Geiling & Cie 
Germania Linoleum 
.0 
Gelſenkirchen Gußſtahl ...O 
Goldſchm dt. Th 
O 
Gotha Waggon 
Greffenius Maſch. Stamno 
Gritzner. Maſchfbr. Durlachic 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frankf. (M. 
Hammerſen (Osnabrück! O 
Hanfwerke Füſſen 
O 
Hartm.EBraun Frank 
Heyligenſtgedt. Gießen 
O
 20RM 
30 „ 
10% 
89 
980 
12RM 
O. 
5%
 52.5 
104.25 
152.5 
155 
91
 52.5 
1035/8 
153.5 
112 
155 
84 
88
8%
 103.75 
49 
103.5 
105. 105 
1. 
28
 105.5 
51 
106.2: 
15.5 
27
 Hilvert, Armaturenfbr 
O 
Hindrichs=Auffermann 
( 
Hirſch Kupfer & Meſſ. 
O 
Hoch= und Tiefbau 
9 
Höchſter Farben 
O 
Holzmann, Phil. ......." 
Holzverk. Induſtr. 
Hydrometer Breslau .. . ..O 
Fnag 
Funghans Stamm 
S 
Kammgarnſp. Kaiſerslauterno 
Karisruher Maſchinen 
Karſtadt R. 
Krein, Schanzlin & Becker O 
Knorr, Heilbronn 
Konſervenfabri: Braun 
Krauß & Co., Lokom. 
Lahmener E Co 
Lech Augsburg 
Lederw Rothe 
Lederwerte Spicharz 
Lingel Schuhw Erfurt 
Löhnberger Mühle 
 
Ludwigshaf. Walzmühle 
Lüdenſcheid Metallw 
Ke
 1. 1 
..0/ 1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1 
1 11. 
1. 1. 
1.1 
1. 1 
1. 10. 
1 4. 
1. 6. 
. 10. 
1. 1 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7. 
1. 4. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 1 
1. 1. 
1 
1 1. 
1. 1. 
1. 1. 
1. 7 
6 1. 1. 
1. 1. 
1 1. 
1. 8. 
.0l 1. 1. 
1 7. 
1. 
1. 1. 
1. 
1. 7. 
1 1. 
1. 1./ 
1. 1. 
1 
4. 
1.1 
1. 1. 
1 1. 
14 
1 1.. 
1. 1. 
7 
11 
1.1 
. 2. 
1. 7, 
1. 4 
1. 5. 
1.I 
1 
1 1 
1. 1. 
. 5.
 60 
60 
50 
200 
S0 
340 
300 
150 
40 
300 
100 
200 
120 
200 
50 
80 
400 
140 
100 
40 
150 
*0 
60 
33½, 
21 
20 
200 
6O 
100 
s6 
100 
100 
140 
80 
100 
300 
120 
80 
50 
20C 
100 
25 
331 
100 
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200 
69 
50 
300 
18‟ 
60 
204 
200 
200 
50 
60 
120 
150 
300 
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10
Divid.
2. 40RM
 0% 
0% 
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6%
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4. 1.
 R 
K. 
29 
61 
73 
67 
28 
103.25 
R 
103 
21.25 
60 
80 
62 
43 
30.5 
24 
15
5. 1.
 32 
22 
65 
29 
61.10 
73 
67.5 
23 
105 
26.25 
105 
221 
26.5 
63.75 
817g 
62 
43 
31.5 
25 
14.5
 Luther, M.= u Mühlenbau g 
Luxſche Induſtrie 
..0 
Mainkraftwerke Höchſt...."i 
Metallgeſ. Frankfurt 
. 
Meyer Dr. Paul 
6 
Miag. Mühlenb. Frkf. a. M.6 
14:43 5 Moenus Stamm 
Motorenfahrif. Deutz 
Motorenfabr Oberurſel 
Reckarſulmer Fahrzeugw. O 
Neckarwerke Eßl Stamm 
Dieawerke Frankfurt a. M. 6 
Peters Union Frankf. a. M.0 
Pfälz. Näh Kayſer 
6 
Philipps A.-G. 
..0 
Porzellan Weſſel. 
.O 
Prometheus Frkf. M 
.0 
Reiniger, Gebbert & Schall e 
Rhein Elektr. Stamm 
* 
Rhein Metall=Vorzüge ...0 
Rhenania Aachen 
Rückforth Stettin 
Rütgerswerke 
Schleußner (Frankf. a. M.) 0 
Schneider & Hanau 
Schnel. preſſen=Frankenthal O 
Schramm u. Megerle, Lackf. 6 
Schriftg. Stempe Ffm. O 
Schuckert Elektr. (Nürnb.). 
Schuhfabr Berneis=Beſ elo 
Schuhfabrit Herz 
Schuhf Leander. Offenb. o 
Schultz Grünlack. Rdsh. G 
Seilinduſtrie WBolff 
O 
Sichel ECo. Mainz 
0 
Siemens Eleftr. Betriebe O 
Siemens Giasinduſtrie .8 
Siemens & Halske 
( 
Süddeutſche Immobilien o 
Thür elektr. Lief.-G. Gotha O 
Uhrenfabrik Furtwängler G 1 
Beithwerke in Sandbach e 
Verein. f. Chen Ind. Frrfte 1. 1./ 10 
Verein. d. Olfbr. Mannh. 1. 1./ 40‟ 
Verein. Faßfabrit Caſſel O 
Ver. Gummif. Bln.=Frkft. O 
Verein Pinſelf. Nürnberg O 
Verein Ultramarin 
6
 1 1./ 140 
1. 10./ 120 
1. 1.7 10 
1. 1./ 40 
1. 8./ 30
  
Geſch.15 
Jahr 
1. 1. 50 
1. 1./ 100 
1. 1./ 0 
1. 1./ 30 
250 
250 
1. 1./ 100 
1 1./ 100 
1. 1./ 20 
10./ 30 
1 10/ 50 
1 10. 100 
1. 1./ 100 
2 1./ 100 
1. 7./ 150 
1. 1./ 60 
1. 1./ 10 
1. 1./ 16 
1. 1./ 80 
1. 1./ 100 
109 
1. 11. 60 
1. 1./ 120 
1. 10./ 700 
1. 1./ 40 
6.) 
1 
1 7./ 220 
2‟ 
120 
40 
1. 10. 100 
1. 1./ 20 
1 10., 700 
1./83.33 
./ 100 
 
40 
1. 1. 60 
1. 6./ 60 
1. 1./ 4 
1. 1./ 200 
200
43 2 Zeichenerklärung: — Marf für eine Million nominal. Ma /1 22 34. ür eine Milliarde Mar vro Stüick. vld urs
Divid.
BÜIie
8o
0%
4.50RM
108
5%
 63 
1RM 
60
4. 1. 5. 1.
 54.5 
13 
60 
85 
76 
25.5 
21.75 
25
 51.5 
37.5
 52.5 
17.5 
26.5 
45 
47 
43.75 
60 
66.5 
53 
23 
18.5 
33 
53.5 
64.75 
42.5 
60 
31 
39.5 
39.5 
36 
65
 54.5 
13 
64 
85.5 
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Mittwoch, den 6. Januar 1926
Seite 13
Nummer 6
Schminke.
 Ein Roman im Rampenlicht. 
Von Guido Kreutzer. 
(Nachdruck verboten)
 Im Veſtibül ließ er durch einen Pagen den Empfangsherrn 
zu ſich bitten und führte ihn ein paar Schritte abſeits. 
„Ich halte es für meine Pflicht, Herr Direktor, Sie darauf 
aufmerkſam zu machen, daß Frau van Ruyt in einigen Minuten 
hier einen Hearn trifft, über deſſen eigentliche Tätigkeit ſie 
            be=
ſtimmt nicht unterrichtet iſt. Nach meinen zuverläſſigen 
            Infor=
mationen aber iſt dieſer Mann einer der gefährlichſten politiſchen 
Spione der Entente. Ueberdies noch ein Reichsdeutſcher. Solche 
Elemente, wenn ſie gefaßt werden, beſtraft das deutſche Geſetz 
mit Zuchthaus. Wollen Sie alſo bitte Ihre Maßnahmen treffen.” 
Betroffen ſtammelte der Geſchäftsführer ein paar 
            nichts=
ſagende Worte und winkte einen unelegant gekleideten Menſchen 
heran, der ſcheinbar müßig umherſchlenderte. 
Artur Brook ſtörte ihr aufgeregtes Getuſchel nicht. Mit 
            kon=
zentrierter Kaltblütigkeit ſah er der Entwicklung der Dinge 
            ent=
gegen. 
Minuten ſpäter erſchien Adda van Ruyt. 
Zögernd trat der Freiherr von Longartt ihr entgegen und 
neigte ſich wortlos über die Hand, die ſie ihm lächelnd bot. — 
Als er ſich wieder hochrichtete, ſah er drei Herren neben ſich, 
deren einer halblaut ſagte: 
„Wollen Sie die Güte haben, mein Herr, uns in das 
            Direk=
tionsbüro zu folgen." 
Fahl bis in die Schläfen wurde der ehemalige Dragoner. 
Mit jähem Ruck riß er ſeine Hand aus der Adda van Ruyts. 
Ein gehetzter Ausdruck ſprang in ſeinen Augen auf. Blitzſchnell 
überſah er die Halle, als ſpähe er nach einem Ausweg.
 Hoffnungslos! Keine zehn Schritt weit kam er in dieſem 
Menſchenknäuel — dann hatten ſie ihn. 
Trotzdem — ein Verſuch — ein paar wohlgezielte brutale 
Kinnhaken rechts und links . . . Ehe dieſe Schlappjochen richtig 
wieder zur Beſinnung kamen . . . 
Als hätte die Diva geahnt, was ſich im Bruchteil einer 
            Se=
kunde hinter dieſer eiſernen Stirn zu verzweifeltem Entſchluß 
geformt — begütigend legte ſie ihm die Hand auf die Schulter, 
„Ein Mißverſtändnis ſelbſtverſtändlich oder eine unerhörte 
Beläſtigung. Auf jeden Fäll werden die Herren geſtatten, daß 
ich Sie begleite.” 
Da wußte er, daß er von ihr nicht verraten ſei. Ein heißes 
Glücksgefühl rieſelte ihm durch die Bruſt. Jetzt mochte kommen. 
was da wollte. Der zum Schlag ſchon halb erhobene Arm ſank 
wieder herab. Die Fauſt löſte ſich. 
Niemand beachtete es, als die kleine Geſellſchaft das 
            Direk=
tionsbüro betrat. 
Sorgſam ſchloß der Geſchäftsführer die Tür hinter ſich und 
drehte den Schlüſſel um. Dann wandte er ſich an den Freiherrn 
von Longartt. 
„Eine ſehr ernſte Angelegenheit, mein Herr. Man ſucht einen 
gefährlichen politiſchen Spion der Entente.” 
Das hagere Junkergeſicht erſtarrte in eiſigem Hochmut. 
„Hoffentlich erwiſcht man den Schandkerl. Und was habe 
ich damit zu tun?” 
„Das iſt es eben. Man vermutet . . . man — eh — 
denkt . . . . 
„Ja bitte — was denn?" 
„Es iſt uns hinterbracht worden, daß angeblich Sie 
ſelbſt ..." 
— daß ich ſelbſt dieſer Ehrenmann ſei? Meine Herren, man 
hat Sie hinters Licht geführt. Jeden Moment bin ich in der 
Lage, mich überzeugend zu legitimieren. Darf ich übrigens fragen, 
wer ſich ſolchen Blödſinn aus den Fingern geſogen hat?” 
„Ich — eh — beſitze nicht das Recht, darüber zu ſprechen.”
 „Aber ich beſitze=Kugenſcheinlich das Recht, mich hier durch 
die Denunziation irgend eines Narren infam inſultieren zu 
laſſen, nicht wahr?" 
Die ſchneidend ſcharfe befehlsgewohnte Komnmandoſtimme 
des ehemaligen Offiziers nahm dem andern auch den letzten Reſt 
von Sicherheit. Er machte die Andeutung einer Verbeugung. 
„Selbſtverſtändlich legitimiert Sie in meinen Augen ſchon 
die perſönliche Bekanntſchaft mit der gnädigen Frau hinreichend.” 
„Vermutlich. Außerdem ſteht Ihnen, wie geſagt, jeden 
Moment die Einſichtnahwe in meine Papiere zur Verfügung.” 
„Gewiß. Jedoch — wenn Sie darüber hinaus unſerm 
            Haus=
detektiv freiwillig noch eine körperliche Durchſuchung geſtatten 
wollten . . 
Klaus von Longartt fühlte, wie er die Falbe verſor. Das 
fremde Portefeuille — ſuchten ſie es doch und brauchten alles 
andere nur als plumpen Vorwand? Und wer war denn 
            über=
haupt dieſer unterſetzte Kerl da drüben mit den kalten 
            Raubfiſch=
augen, der ſich immer abſeits in der Niſche hielt und keinen Blick 
von ihm ließ? 
Er wiederholte tonlos: 
„Eine — körperliche — Durchſuchung?” 
„Da der Verdacht gegen Sie nun mal ausgeſprochen iſt. Im 
allſeitigen Intereſſe würde es ſich gewiß nicht empfehlen, erſt die 
Polizei mit dieſer Angelegenheit zu behelligen.” 
„Die — Polizei . . . Ja — Herrgott — was wollen Sie 
den mit der Polizei?” 
„Deren ſofortige Benachrichtigung wäre natürlich meine 
Pflicht, ſofern Sie eine körperliche Durchſuchung verweigern.” 
Der andere ſtand wie zum Sprung vorgebeugt. Seine 
Fäuſte umklammerten die Tiſchkante. Er fühlte, wie ihm die 
Planken unter den Füßen ſplitterten. Er kämpfte mit letzter 
verzweifelter Energie. Seine Stimme war ein heiſeres Röcheln. 
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 16
Mittwoch, den 6. Januar 1926
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Beſtreben ſein, durch gute u. ſorgfältige 
Bedienung die Zufriedenheit meiner 
Abnehmer zu erwerben. Ich bitte, 
mein Unternehmen gütigſt unterſtützen 
zu wollen. 
Hochachtungsvoll 
Hermann Finger 
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Der Verkauf von Backwaren findet 
vorläufig, bis zur Eröffnung des Ladens, 
*369) in der Bäckerei ſtatt.
 A 
9
O
 Geſchäfts=Empfehlung 
 
Hierdurch der verehrl. Nachbarſchaft, Freunden u. Gönnern 
zur Kenntnis, daß der ſeither von Herrn Ludw. Schwab 
betriebene Flaſchenbierverkauf von der Brauerei „zum 
* * goldenen Anker” mir übertragen wurde. * 
Gleichzeitig bringe ich mein Spezialgeſchäft in Zigarren, 
Ziggretten und Tabaken in empfehlende Erinnerung.
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