Darmstädter Tagblatt 1926


04. Januar 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heffiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 4
Montag, den 4. Januar 1926.
189. Jahrgang

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aufträge
und Leiſf ung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällit ſeder
Rabait weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationaibank.

Vorbeſprechungen
zum ſozialiſtiſchen Nationalrat.
Bedingte Regierungsbeteiligung.
Paris, 3. Januar.
Heute haben die meiſten Bezirksvereinigungen der Sozia=
liſtiſchen
Partei ihre Delegierten für den am 10. Januar in
Paris ſtattfindenden außerordentlichen Parteikongreß beſtimmt,
der über die Haltung entſcheiden ſoll, die die Sozialiſtiſche Par=
tei
zur Frage einer ebentuellen Beteiligung der Sozialiſten an
der Regierung einzunehmen habe. Die Bezirtsvereinigung des
Departements der Rhonemündung hat ſich mit 225 von 250
Stimmen gegen die Beteiligung an der Regierung ausgeſprochen.
Die Bezirksvereinigung von Chambery hat mit 33 gegen 26 Stim=
men
ebenfalls gegen die Beteiligung an der Regierung geſtimmt.
Die Bezirksvereinigung der Oſt=Pyrenäen hat ſich jedoch mit
allen gegen 9 Stimmen für eine eventuelle Beteiligung, der
Sozialiſten an der Regierung ausgeſprochen.
Von beſonderem Intereſſe iſt die Stellungnahme der ein=
flußreichen
Bezitksvereinigung des Seinedepartements, die heute
in Abweſenheit des ſozialiſtiſchen Abgeordneten Leon Blum
tagte. Der Abgeordnete Blum hat jedoch wie bereits berich=
tet
in einem Briefe Stellung genommen und ſich gegen die
Beteiligung ausgeſprochen. Im Mittelpunkt der Ausſprache
ſtand die Frage des eventuellen Eintritts in die Regierung. Zu
einer Entſcheidung iſt es jedoch nicht gekommen. Es wurde be=
ſchloſſen
, einen Redaktionsausſchuß mit der Ausarbeitung von
drei Reſolutionen zu beauftragen, von denen die erſte die be=
dingungsloſe
Mitwirkung an den Regierungsgeſchäften emp=
fiehlt
, die zweite eine Beteiligung unter der Vorausſetzung, daß
die Mehrheit der Portefeuilles im Kabinett den Sozialiſten zu=
fällt
, während die öritte ſich gegen jede Mitwirkung ausſpricht
und die Beſitzergreifung der Macht durch die Sozialiſten allein
fordert. Die Delegierten der Seinekommiſſion werden am= Frei=
tag
erneut zuſammentreten und über die drei Entſchließungen
abſtimmen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß die zweite
Entſchließung die Mehrheit der Stimmen auf ſich vereinigen
wird.
Vor einer Offenſive 2bd el Krims?
Paris, 3. Jan.
Das Journal veröffentlicht eine Meldung aus Rabat,
wonach Abd el Krin demnächſt wieder die Offenſive aufnehmen
wolle. Um einen allgemeinen Zuſammenbruch ſeiner Streit=
kräfte
zu vermeiden, gehe er mit den ſtrengſten Mitteln vor. Sein
Bruder halte ſich gegenwärtig bei den Dſcheballa auf. Er habe
die Führer zuſammenberufen, um die Lage zu beſprechen und
Maßnahmen gegen den Abfall, weiterer Stämme zu den Beni Preß meldet, daß der griechiſche Miniſterpräſident Pangalos heute
Gobara zu treffen. Im allgemeinen rüſteten ſich die Rifleute
wieder an der ganzen Front. Sie ſeien entſchloſſen, bis zum
Aeußerſten zu kämpfen.
Der Generalreſident für Marotko, Steeg, hat heute die Rück= tion erlaſſen, in der es u. a. heißt:
reiſe nach Marokko angetreten. Einem Vertreter des Intran=
ſigeant
gegenüber äußerte er, er ſei über die Lage ſo befriedigt, nach Bruſſa und von dort nach Konſtantinopel geführt. Die Re=
wie
man es nur ſein könne.
Chamberlain Muſſolini.
* London, 3. Januar. (Priv.=Tel.)
lini und Chamberlain macht die Sunday Expreß ſenſationelle, die es zur Herrin des öſtlichen Mittelmeeres machen würde.
Mitteilungen. Der diplomatiſche Korreſpondent des Blattes
ſchreibt: In diplomatiſchen Kreiſen iſt es ein offenes Geheimnis,
daß die Begegnung ein Fehlſchlag war. Es verlautet, daß
Muſſolini während eines kurzen Weihnachtsurlaubs in Mailand
eine pribate Zuſammenkunft vorſchlug, da Chamberlain gerade
in der Nähe von Rapallo ſei. Dem wurde zugeſtimmt. Muſſo=
linis
Abſicht bei dieſem Vorſchlag war der Wunſch, feſtzuſtellen,
Schuldenverhandlungen in London nehmen wollte; denn es war Regierung nicht gelungen, durch die Nachricht von dem Liebes=
bekannt
, daß er bei den Verhandlungen zwiſchen der franzöſiſchen verhältnis des Kronprinzen die Sympathien der Bevölkerung
Finanzkommiſſion und Churchill ſeinen Einfluß zugunſten Frank= für den Kronprinzen zu zerſtören. Die wirkliche Urſache der Ab=
reichs
eingeſetzt hatte. Um das Angebot ſchmackhaft zu machen, dankung iſt noch immer in geheimnisvolles Dunkel gehüllt. Es
bot Muſſolini Italiens Beiſtand oder eine andere Hilfe in der ſind verſchiedene Verſionen im Umlauf. Nach Anſicht der Hof=
Irakfrage an. Die ganze Unterredung kam aber zu einem ſchrof=
fen
Abſchluß; denn Chamberlain erklärte eiſig, er ſei nicht bereit, biſchen Kronprinzen verſucht, aus dem Offizierskorps eine Par=
in
Schuldenbeſprechungen einzutreten, das ſei eine Angelegen= tei zu bilden. Temperamentvoll und tatendurſtig, ſei er offenbar
heit des britiſchen Schatzkanzlers.
* Prag, 3. Januar. (Priv.=Tel.)
Die heutige Ausgabe des Blattes der tſchechiſchen Nationa=
liſten
, deren Partei der Außenminiſter Dr. Beneſch angehört, be=
ſchäftigt
ſich im Leitartikel mit der Frage einer tſchechiſch= polni=
ſchen
Zollunion, die in letzter Zeit wiederholt aufgeworfen wurde.
Das Blatt erklärt, es handele ſich hierbei durchaus nicht etwa um
einen romantiſchen Plan. Eine Zollunion mit Polen könne
jedenfalls einer ſolchen der Nachfolgeſtaaten vorausgehen. Das jet, wird zur Erleichterung des türkiſch=engliſchen diplomatiſchen
Programm des Präſidenten Maſaryk ſei im Jahre 1918 geweſen:
vom Baltiſchen Meer bis zur Adria. Dabei handele es ſich nicht eines beſonderen für Angora beſtimmten Vertreters, der eng=
um
ein Schlagwort, ſondern um eine notwendige gegenſeitige liſchen Botſchaft in Konſtantinopel errichtet werden. Der Bot=
Selbſthilfe. Die Ausführungen Demſkis über den Plan bedeute=
ten
nur die zeitgemäße Belebung der berechtigten alten Forde= Der Grund für das neue Gebäude iſt bereits geſichert worden.
rungen. Eine tſchechiſch=polniſche Zollunion würde 526000
Quadratkilometer und mehr als 40 Millionen Einwohner um= die türkiſch=engliſchen Beziehungen.
faſſen, alſo eine große wirtſchaftliche Macht darſtellen. Freilich
dürfte man an den Schwierigkeiten nicht vorübergehen. Das
Blatt weiſt auf die tſchechiſchen Produkte Kohle, Zucker und Ter= in Angora den Vorſchlag des engliſchen Premierminiſters Bald=
tilien
hin, die mit einer erſchütterten polniſchen Konkurrenz zu win, die Moſſulfrage in direkten Verhandlungen durch wirtſchaft=
rechnen
hätten. Auf der anderen Seite ſeien die Vorteile aber
zu offenſichtlich. Bei beiderſeitigem guten Willen müßten ſich, in dieſem Sinne würde der britiſchen Regierung im Laufe dieſer
dieſe Schwierigkeiten überwinden laſſen.

Vom Tage.
Der katholiſche Schriftſteller von Lama hat beim Amtsgericht
Berlin gegen Hofprediger Dr. Doehring Strafantrag wegen Be=
leidigung
geſtellt. Der Kläger verfolgt mit dieſem Prozeß die Abſicht,
den Hergang des päpſtlichen Friedensfchrittes aus dem Jahre 1917 ge=
richtlich
, ſoweit als möglich, klarzulegen. Ein Termin für die Verhand=
lung
iſt bis jetzt noch nicht angeſetzt.
Für die deutſch=ſchweizeriſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
ſind vom Schweizeriſchen Bundesrat bezeichnet
ſporden: Der Direktor der Handelsabteilung des eidgenöſſiſhen Volks=
wirtſchaftsdepartements
W. Stucki, der Direktor des Schweizeriſchen
Bauerndereins in Brugg Profeſſor Dr. E. Laur, der Delegierte des
Schweizeriſchen Handels= und Induſtrievereins Dr. H. Wetter, National=
Lat Dr. Th. Odinger und Oberzolldirektor A. Gaßmann. Da Profeſſor
Laur wahrſcheinlich verhindert ſein wird, an den Berliner Verhandlun=
gen
teilzunehmen, dürften dort die landwirtſchaftlichen Fragen noch
nicht zur Verhandlung kommen.
Der Danziger Senat hat in Uebereinſtimmung mit dem
Finanzamt beſchloſſen, unter gewiſſen Bedingungen die Staats=
garantie
für auswärtige Anleihen und langfriſtige Kre=
dite
zu übernehmen.
Die Regierungen von Spanien und Braſilien, haben durch
Notenaustauſch ein Handelsabkommen abgeſchloſſen, nach dem
Spanien den braſilianiſchen Produlten die Zollſätze der zweiten Kolonne
ſeines Zolltarifs unter gleichzeitiger Aufhebung des Valutazuſchlags für
gewiſſe Produkte bewilligt. Braſilien geſteht Spanien ſeinen Minimal=
tarif
zu.
Die Ere Nouvelle will aus ſicherer Quelle erfahren haben, daß
Btiand beim Wiederzuſammentritt des Parlamentes an erſter Stelle
die Beſprechung des Geſetzentwurfes betreffend die Wiederein=
führung
der Azondiſſementswahlen fordern und bei dieſer
Gelegenheit die Vertrauensfrage ſtellen werde.
Die Prawda teilt mit, der ſerbiſche König habe ein Abkom=
men
mit der Tſchechoflowakei und Rumänien, betreffend die
Beförderung von Truppen und Waffen in dieſen drei Ländern
unterzeichnet.
Das Kabinett Zankoff iſt zurückgetreten. Der Demokrat Ljaptſcheff
wurde mit der Kabinettsbildung betraut.
Der Exchange Telegrgph berichtet von einem Bombenc entat auf
den Schah von Perſien Rizza Khan, wobei dieſem beide 4 ine abge=
riſſen
worden ſein ſollen. Die Nachricht wurde bisher von keiner Stelle
beſtätigt.
Das neue chineſiſche Kabinett ſetzt ſich wie folgt zuſammen:
niſterium des Aeußern: Wangtſchengting, Inneres: Yuyatſching
nanzen: Tſchentfchitao, Krieg: Tſchiatetſchao, Marine: Tuhſikwei,
Juſtiz: Matſchünwu, Unterricht: Yipäitſchi, Handel und Landwirtſchaft;
Koohſia, Verkehr: Kungfhintang.

Ausrufung der Militärdiktatar
in Griechenland.

EP. London, 3. Januar.
Der Athener Sonder=Korreſpondent der britiſchen United
die Militärdiktatur und ſich ſelbſt zu deren Chef ausgerufen hat.
Seine erſte Regierungshandlung beſtand darin, daß er die
für den 10. Januar angeſetzte Senatswahl auf unbeſtimmte Zeit
vertagte. Ferner hat er an das griechiſche Volk eine Proklama=
Die Militärrevolution des Jahres 1909 habe Griechenland
volution von 1920 ſei die Urſache davon geweſen, daß das Land
in die Klauen des Parlamentarismus gefallen ſei, der Griechen=
land
zu der Kataſtrophe in Kleinaſien führte. Von heute an
werde er, geſtützt auf Armee und Marine, Griechenland als Dik=
tator
regieren. In einigen Monaten werde Griechenland über
Ueber die Vorgeſchichte der Zuſammenkunft zwiſchen Muſſo= das ſtärkſte Heer auf dem Balkan und über eine Flotte verfügen,
Karols Umſiurzpläne.
* Budapeſt, 3. Januar. (Priv.=Tel.)
Die rumäniſche Regierung hat neuerlich die Briefkontrolle
angeordnet. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß Rumänien ſchwe=
ob
Chamberlain ſeinerſeits ein wohlwollendes Intereſſe an den ren Tagen entgegengeht. Wie es ſcheint, iſt es der rumäniſchen
kreiſe habe der Kronprinz nach dem Muſter des ehemaligen ſer=
beſtrebt
geweſen, die Regierung zu ſtürzen. In dieſem Beſtreben
wäre er von Avarescu und ſeinen Getreuen unterſtützt worden.
Es hätte demnächſt ein Staatsſtreich nach Muſſoliniſchem Muſter
Der Plan einer tſchechiſch=polniſchen Zollunion. arrangiert werden ſollen, von dem aber die Regierung rechtzeitig
Kenntnis erhielt. Die Regierungsparteien fordern die exempla=
riſche
Maßregelung des Kronprinzen.
Eine britiſche Vertretung in Angora.
London, 3. Januar.
Wie der diplomatiſche Körreſpondent des Obſerver berich=
Verkehrs demnächſt in Angora ein Neubau zur Unterbringung
ſchafter und die Botſchaft als ſolche bleiben in Konſtantinopel.
Man hofft von dieſer Neuregelung einen günſtigen Einfluß auf
Die Konſtantinopeler Zeitungen melden, daß die Regierung
liche Abkommen zu regeln, nicht annehmen werde. Eine Antwort
Woche zugehen.

Balkanpolitik.
Eine Zeit lang ſchien die fortwährende politiſche Neugrup=
pierung
am Balkan etwas zur Ruhe kommen zu wollen. Der
Balkanpakt wurde aufgegeben und die daraus zu erwartenden
Spannungen ſo Paradox es auch klingt, aber auf dem Balkan
entſtehen aus allem nur neue Spannungen blieben aus. Die
europäiſche Politik wendet ſich jedoch ſtark nach dem Mittelmeer,
wenigſtens iſt ſie in jenen Regionen gegenwärtig am aktivſten.
Das ſpürt man jetzt ſtark an der Balkanhalbinſel.
Es iſt lange her, daß die ſogenannte ſerbiſch=kroatiſche Ver=
ſöhnung
zuſtande kam. Sie erwies ſich haltbarer, als man ge=
dacht
hatte, nicht, daß etwa die Gegenſätze und Reibungen zwi=
ſchen
Agram und Belgrad nicht mehr vorhanden wären der
ſo unbeſtändige politiſche Charakter des kroatiſchen Volkes ver=
mag
ſich über dieſe Gegenſätze doch nicht hinwegzuſetzen , aber
die Außenpolitik gibt heute dem jugoſlawiſchen Reiche eine ge=
wiſſe
innere Einheit. Die Verſöhnung zwiſchen Belgrad und
Agrani hat notwendigerweiſe zu einer Spannung zwiſchen Bel=
grad
und Rom führen müſſen. Solange man in Belgrad nur
darauf ausging, das Kroatentum mit allen Mitteln zu ſchwächen,
war der italieniſche Druck, den am ſtärkſten die von der Doppel=
mionarchie
erworbenen Gebiete ſühlten, die politiſch mit Agram
einig waren, in Belgrad ſogar willkommen. Heute, wo die Lage
eine andere iſt, erblickt man in Italien den gefährlichſten Feind,
und darin iſt die ganze öffentliche Meinung in Jugoſlawien
einig. Fasciſtiſche Gewalttaten und Willkür haben es fertig=
gebracht
, daß die ſowieſo natürliche Rivalität an den beiden
Ufern der Adria drohend fühlbar wurde. Belgrad, trägt an
dieſer Entwicklung keine Schuld. Die zahlreichen Zwiſchenfälle
zwiſchen Italien und Jugoſlawien wurden ſtets durch jugo=
ſlawiſches
Nachgeben beigelegt. Nicht etwa eine pazifiſtiſche Ge=
ſinnung
, ſondern das Gefühl der eigenen Schwäche und auch
ein gewiſſes Mißtrauen, welches gegen Agram noch immer in
den ſerbiſchen Herzen zurückblieb, waren der Grund. Die Bel=
grader
Taltik der Nachgiebigkeit gegen Italien hat nicht zum
Ziele geführt. Der italieniſche Druck iſt vielmehr dadurch nur
ſtärker geſdorden. Man fühlt ihn jetzt nicht nur in den un=
mittelbar
angrenzenden Gebieten, ſondern am ganzen Ufer der
Adria entlang. Nach vielen Schwankungen verfolgt jetzt Muſſo=
lini
eine ſehr zielbewußte Balkanpolitik, welche ſelbſt die ſerbi=
ſchen
Kreife nicht mehr kalt laſſen kann. Die Reiſe Tewfik
Ruchdy Beys, des türkiſchen Außenminiſters, nach Belgrad zeigt
zur Genüge, daß man auch in Belgrad nicht bis zur Unendlich=
keit
nachgiebig iſt. Die Türkei fühlt noch mehr den italieniſchen
Druck. Daß alſo eine ſolche Annäherung zuſtande kam, iſt ſelbſt=
verſtändlich
. Was über ein bevorſtehendes Bündnis und Ge=
heimabmachungen
zwiſchen Angora und Belgrad zu hören war,
iſt vielleicht übertrieben. In Belgrad will man keine aggreſſive
Politik gegen Rom, aber der Kontakt und die gegenſeitige Sym=
pathie
zwiſchen Angora und Belgrad ſind ſchon vorhanden. Das
ſtarke italieniſche Vorgehen iſt ſchon am ganzen Balkan zu füh=
len
, am meiſten in Griechenland, was noch vor nicht allzu langer
Zeit undenkbar geweſen wäre. Die griechiſche Politik iſt voll=
kommen
unter italieniſche Führung geraten. Der griechiſche Dik=
tator
Pangalos hat ein dem fasciſtiſchen ähnliches Regime ein=
gerichtet
, das ſich aber nur mit einer ausgiebigen italieniſchen
Unterſtützung halten kann. Die Feindſchaft zwiſchen Griechen=
land
und der Türkei iſt die alte geblieben. Das heutige Grie=
chenland
iſt zudem ſehr militäriſch. Eine der italieniſchen gleiche
Richtung der Außenpolitik gegen die Türkei und die vollkommene
innerdolitiſche Abhängigkeit von Muſſolinis Gnaden müſſen aber
ihre Wirkungen zeigen. Die griechiſch=bulgariſche Epiſode war
nur eine davon. Vor dem Völkerbund kam den Griechen die
italieniſche Unterſtützung ſehr zu ſtatten. Sonſt wäre das grie=
chiſche
Unrecht gegen Bulgarien noch viel klarer zutage getreten.
Bulgarien macht aber gegenwärtig eine innere Kriſe durch,
welche es an der Entwicklung ſeiner ſowieſo ſchwachen außen=
politiſchen
Kräfte hindert. Die bulgariſche Politik iſt iſoliert.
Durch den ungerechten Frieden iſt zwiſchen Bulgarien und ſeinen
Nachbarn ſo viel Konfliktsſtoff entſtanden, daß die bulgariſche
Politik nirgends Unterſtützung finden kann.
Das Programm des Raguſaer Zuſammentritts der Kleinen
Entente weiſt einen ſehr reichlichen Beratungsſtoff auf. In erſter
Linie ſoll das Verhältnis, zu Rußland beſprochen werden. Ob
etwas bei dem geradezu muſtergültigen freundſchaftlichen Ver=
hältnis
zwiſchen Moskau und Prag und bei der nicht ſchwächer
gewordenen ruſſiſch=rumäniſchen Spannung dabei herauskommen
mag, ſiſt fraglich. Während die Tſchechoſlowakei ihr ruſſiſches
Problem ſchon gelöſt hat, befindet ſich Rumänien noch immer
in einer Art Kriegszuſtand gegenüber Rußland. Aber auch
ſonſt gibt es keine Berührungspunkte zwiſchen Rumänien und
den übrigen Staaten in Bukareſt ſcheint eben die Zeit ſtehen
geblieben zu ſein. Auch die Idee eines Balkanſicherheitspaktes
wird unter ſolchen Umſtänden wenig Antrieb von der Raguſaer
Konferenz erfahren. Das intereſſanteſte, was man in Raguſa
verhandelt, ſind aber gar nicht die alten abgedroſchenen Pro=
bleme
der Kleinen Entente, in denen nie eine Einigung erzielt
werden kann, ſondern die ungariſche Königsfrage. Dies hält
noch die Fiktion der Kleinen Entente zuſammen, welche im übri=
gen
nur ein Scheindaſein fortſetzt. Was wird man in der unga=
riſchen
Königsfrage beſchließen? In Ungarn ſelbſt iſt dieſes
Problem, trotzdem man es offiziell auf unbeſtimmte Zeit aus
der Politik ausſchalten will, auf die Tagesordnung gekommen.
Für die Oeffentlichkeit bleibt wohl die bequeme Ausflucht, daß
man gegen jeden Legitimismus proteſtieren wird. In Ungarn
gibt es aber auch andere Richtungen als den Legitimismus. . .
Und wenn man die gemeinſame Angſt vor einer ungariſchen
Revanche abzieht, wird es ſich herausſtellen, daß ſelbſt in dieſer
Frage eine einmütige und wirklich poſitive Stellungnahme un=
möglich
iſt. Ueber alle Schivierigkeiten hinweg wird man wohl
in Raguſa nichtsſagende Formeln finden, in denen man ſich eini=
gen
kann. Aber weder in der ruſſiſchen, noch in der italieniſchen
Frage am Balkan gibt es eine ſolche jetzt wirklich , noch
aber in der ungariſchen Königsfrage wird es gelingen, Prag,
Bukareſt und Belgrad auf eine gemeinſame Plattform zu bringen.

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Seite 2

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. Januar.
Heſſiſches Landestheater. Auf den heute abends 8 Uhr
im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindenden 2. Kammer=
muſikabend
des Drumm=Quartetts wird nochmals hingewieſen.
Zur Aufführung gelangen: Mozarts Streichquartett in G=Dur,
das Klarinettenquintett von Günther Raphael und Beethovens
Streichquartett Opus 39 Nr. 2. (Vgl. Feuilleton in unſerer
geſtrigen Nummer.)
Heffiſches Landestheater. Die erſte Wiederholung von Guſtav
Rickelts Glückspilz findet am Dienstag, den 5. Januar, im
Kleinen Haus ſtatt.
Evangeliſcher Bund. Der Deutſche Abend des Evangeliſchen
Bundes ſoll diesmal zu einer machtvollen Kundgebung des evangeliſchen
Darmſtadts werden. Der hieſige Zweigverein hat darum ſein möglichſtes
getan, um dieſer Feier einen würdigen Verlauf zu ſichern. Als Feſt=
redner
hat er den Privatdozenten Dr. Dr., Fritz Schumann aus
Tübingen gewonnen; derſelbe wird ſprechen über: Die Gottesfrage
der Gegenwart‟. Am 1. November vorigen Jahres ſprach der genannte
Vortragende im Mannheimer Nibelungenſaal vor 60007000 Men=
ſchen
. Sein Vortrag wurde den Anweſenden, laut Bericht eines Ge=
währsmann
, zu einem überwältigenden Erlebnis und ſtellte eine in=
haltliche
und formelle Glanzleiſtung dar. So darf auch das evangeliſche
Darmſtadt dieſen Vortrag mit größter Erwartung entgegen ſelſen.
Gleichſam als dramatiſche Illuſtration zum Vortrag wird Lienhards
Trauerſpiel: Ahasver, das die Bühnenvereinigung der Lukasgemeinde
aufzuführen in dankenswerter Weiſe übernommen hat, den Abend ab=
ſchließen
. Dieſes Spiel ſchildert in verſtändlicher, aber tiefergreifender
und pgckender Form den gewaltigen Entſcheidungskampf zwiſchen der
Weltanſchauung des moniſtiſchen Materialismus und dem Theismus
(Chriſtentum). Es zeigt, wie das Wiſſen, das die ihm gezogenen Schran=
ten
freventlich überſchreitet und auf die letzten Wirklichkeitsfragen eine
Ankwort ſich anmaßt, zur Ertötung des Gemütslebens und damik zur
egoiſtiſchen Iſolierung, ja endlich zum Wahnſinn fährt, während der
Glaube, der unter der Wahrung der Rechte der Wiſſenſchuft die letzten
Fragen beantwortet, das Herz ruhig und ſtark macht! Das Spiel bedeu=
tet
für jeden, der es miterlebt, eine weſentliche Bereicherung. Der Deut=
ſche
Abend findet am Sonntag, den 10. Januar, abends 8 Uhr in der
Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Zum Eintritt berechtigen die Karten,
die zum Preiſe von 1. Mk, 50 und 30 Pfg. bei Herrn Kanzleirat
Wahl, Waldſtraße 40, Landeskirchengebäude, parterre, ſowie abends
an der Kaſſe zu haben ſind. Die Veranſtaltung wird vorausſichtlich
nicht länger wie 2 Stunden dauern! Alle Evangeliſchen ſollten erſchei=
nen
! Der Abend muß ein Zeugnis von dem regen evangeliſchen Inte=
reſſe
Darmſtadts ablegen,
Der Darmſtädter Nabſportklub 1819 hielt ſeine Weihnachtsfeier
im ſtimmungsvoll geſchmückten und gutbeſetzten Fürſtenſaale ab. An
dieſem Tage werden, wie alljährlich, die Mitglieder, die ſich im Verlaufe
des Sportjahres Verdienſte erwarben, ausgezeichnet. Der 1. Vorſitzende,
Herr Jgkob Zeller, leitete die Feier durch eine herzliche Anſprache ein,
in der er kurz die ſportlichen Erfolge des nun abgelaufenen Jahres her=
vorhoß
. Nachdem auf allen Tiſchen die Weihnachtslichter brannten, er=
klang
das gemeinſam geſungene Lied. Stille Nacht, heilige Nacht. Als=
dann
folgten in wohldurchdachter Reihenfolge weihnachtliche Stim=
mungsbilder
, von denen beſonders der Schneeflockentanz um den Schnee=
mann
(einſtudiert durch Brau Bauer) ſehr gefiel. Herr Georg Hahn
nahm ſodann nach einer Anſprache die Preisverteilung für die berdienſt=
vollen
Mitglieder des Klubs, die ſich im verfloſſenen Sportjahre aus=
zeichneten
, vor. Als erſte folgten die Rennfahrer: Herr Franke erhielt
ſür das 60 Kilometer=Rennen Rund um Kranichſtein den 1., als 2. Herr
Diemer, 3. Andree, 4. W. Bopp. Frühjahrsrennen: Böllenfalltor
Oberwaldhaus: 1. Offenthal, 2. Diemer, 3. Andree. Die Goldene Klub=
nadel
für Meiſtbeteiligung an Wanderfahrten erhielten: 1. W. Bopp,
Frl. A. Schardt, Steinkirchner, K. Mayer, Frl. L. Becker. Jugendfahrer:
1. Gretel Haller, 2. Frieda Haller, 3. Hans Meß. Herr H. Meß über=
reichte
im Namen der Jugendfahrer zum Zeichen ihrer Zufriedenheit
als Anerkennung Herrn Jugendfahrwart Hagedorn ein hübſches Geſchenk.
Der von den Damen des Klubs im Jahre 1920 geſtiftete ſilberne Pokal,
der als Wanderpreis für das Rennen Rund um die Ludwigshöhe be=
ſtimmt
war, ging nun in den endgültigen Beſitz des Herrn A. Offenthal
über. Er wurde dem Sieger unter lautem Bravo und kräftigem All
Heil üiberveicht. Weiter wurde der Abend verſchönert durch den Baui=
ton
=Soliſten, Herr Förſter. Ein Einakter, in Szene geſetzt von der
Darmſtädter Volksbühne (Dir. Franke, Werner), ſowie ein Duett der
Geſchw. Haller ſchloß den offiziellen Teil der Feier ab.
Der Frauen=Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei bereitete ſeinen
alleinſtehenden älteren Damen eine gediegene Weihnachtsfeier
bei Sitte. Eine kleine Anſprache leitete die Feier ein, es folgten gemein=
ſame
Weihnachtslieder und künſtleriſche Darbietungen. Fr. Dingeldey
erfreute die Gäſte des Fr.=Ausſchuſſes durch ihr ſchönes Geigenſpiel. Frl.
Rohde ſang mit ſchöner Alt=Stimme Weihnachtslieder von Bach, Cor=
nelius
und Berger. Frl. Heiß hatte in liebenswürdiger Weiſe die Be=
gleitung
übernommen. Das Largho von Händel für Klavier, Violine und
Geſang erfreute die Zuhöhrerinnen beſonders. Er herrſchte eine fröh
liche, feſtliche Stimmung; Parteifreunde hatte in liebenswürdiger Weiſe
Kuchen geſtiftet und dadurch viel zum Gelingen der Feier beigetragen.
Man trennte ſich mit einem fröhlichen Auf Wiederſehen im nächſten
Jahr!
Der Blindenbeſchäftigungsverein hielt im Saale des Feierabend
ſeine Weihnachtsfeier ab. Herr Pfarrer Vogel eröffnete die Feier durch
eine fchöne Anſprache, Frau Horn erfreute durch ihren herrlichen Sopran
und Herr Herrmann durch ſeinen wundervollen Bariton. Erſtere ſang
alte Weihnachtslieder, letzterer ſang Lieder von Schubert und eine Arie
aus Zar und Zimmermann. Dank vieler Zuwendungen und guter Er=
gebniſſe
unſerer Sammlungen konnte jeder Blinde mit einem ſchönen
Geſchenk bedacht werden. Es ſei daher an dieſer Stelle allen Gebern
herzlicher Dank abgeſtattet.

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Sonntag, den 3. Januar.
Tannhäuſer.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
Die Beſetzung der Venus durch Charlotte Maſſenburg
erwies ſich als die einzig richtige. Sie gab der wichtigen Rolle
die Bedeutung, die ihr beſonders in der Pariſer Bearbeitung
zukommt. Heldiſcher Charakter der Stimme, ſtarke Perſönlichkeit,
echtes Temperament ſind die Eigenſchaften, die ſie auszeichnen.
Gereifte Stimmkultur, dramatiſches Ausdrucksvermögen, geiſtige
Beherrſchung beſtimmen ihre künſtleriſche Auswirkung: im Zu=
ſammenklang
eine nach Darſtellung und Gefang vortreffliche
Geſamtleiſtung von großem Format. Zum erſten Male ſeit vie=
len
Jahren erſtand vor uns eine geiſtig und ſinnlich geſtaltete
Venus, überzeugend im Drama als vollgültige Gegenfigur zu
Eliſabeth, hinreißend in der muſikaliſchen Wiedergabe der wun=
dervollen
, dankbaren Partie.
v. HI.
* 3. Morgenveranſtaltung im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
Auf dem Podium Leo Barczinſki, am Flügel Joſef
Noſenſtock. Zum Vortrag kamen moderne Lieder und Ge=
ſänge
von Philipp Jarnach, Jgor Strawinſky, Arnold Schönberg
und Rudi Stephan. Das Publikum, wie gewöhnlich bei ſolchen
Gelegenheiten, in zwei Parteien geſpalten; die eine klatſchte aus
Prinzip, was noch lange kein Beweis für Verſtändnis und Er=
griffenheit
iſt, die andere verhielt ſich aus gleichem Beweggrund
heraus ablehnend, was noch lange nicht gegen Wert und Be=
deutung
des Gehörten ſpricht. Ueber die Güte der Leiſtung der
beiden Vortagenden herrſchte Einmütigkeit der Beurteilung. Sie
äußerte ſich mit Recht in ſtarkem Beifall. Roſenſtock begleitete
auch als Generalmuſikdirektor ebenſo meiſterhaft, wie er dies
früher ſchon getan, und Barczinſkis prachtvoll beherrſchter Bari=
ton
, dem zu reſtloſer Wirkung im Konzertſaal nur die manchmal
zu breite offene Tongebung hindernd im Wege ſteht, brachte den
Stimmungsgehalt der verſchiedenen Tonſchöpfungen in einer
Weiſe zur Wirkung, die zu rückhaltloſer Bewunderung verpflich=
tet
. Es iſt ein gutes Stück geiſtiger Arbeit, das der ſtrebſame
junge Künſtler mit der Bewältigung dieſer Materie geleiſtet hat.
Ueber den Eindruck, den die Werke als ſolche gemacht haben, iſt
nicht leicht zu berichten. Er iſt zwieſpältig; man möchte oft aus
innerſter Ueberzeugung ablehnen; man erkennt,
ich dieſe

Montag, den 4. Januar 1926

Winterfeſt.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. hielt in ſämt=
lichen
Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſein Winterfeſt ab. Dem
geſellſchaftlich=gemütlichen Teil ging ein Programm voraus, deſſen glän=
zender
Verlauf wohl allen Beſuchern in angenehmer, unvergeßlicher Er=
innerung
bleiben wird. Zur Verſchönerung des Abends und zur Unter=
haltung
hatte ſich liebenswürdigerweiſe eine große Anzahl hervorragen=
der
Künſtlerinnen und Künſtler, bebannte und beliebte Mitglieder unſe=
res
Landestheaters, zur Verfügung geſtellt, die auf einer eigens errich=
teten
kleinen Bühne bunte, abwechſlungsreiche und künſtleriſch hervor=
ragend
gute Darbietungen brachten. Der große Feſtſaal der Vereinigten
Geſellſchaft war ſo dicht beſetzt, daß viele ſich mit Stehplätzen, zum Deil
auf den Galerien, begnügen mußten. Feſtſtimmung herrſchte überall,
als mit einem ſchneidigen Marſch und der Ouverture Martha, von
einer Abteilung des Städtiſchen Orcheſters geſpielt, die den muſikaliſchen
Teil des Asends übernommen hatte, die Vortragsfolge begann. Die
kurze, aber herzliche Begwüßung ſprach in warmen Worten der erſte
Vorſitzende des Sportvereins, Staatsanwalt Dr. Mickel. Er hieß alle
Beſucher und Gäſte willkommen, und ſprach beſonders all denen, die ſich
in uneigennütziger Weiſe bereit erklärt hatten, zur Verſchönerung des
Abends beizutragen, den Künſtlerinnen und Künſtlern des Heſſiſchen
Landestheaters, die zum großen Teil Mitglieder des Sportvereins ſind,
ſeinen aufrichtigen Dank aus. Dann kam er auf die hohen Beſtrebungen
und idealen Ziele des Vereins zu ſprechen, der weit mehr als eng
Vereinsmeierei das Wohlergehen ſeiner Mitglieder, weiter Volks=
kreiſe
, und ſonnit des deutſchen Vaterlandes bezwecke, und deſſen Erfolge
am beſten ſeine Exiſtenzberechtigung, ja ſeine Notwendigkeit beweiſen.
Neben der ernſten Arbeit, die der Verein leiſtet, verſteht er auch in ge=
ſellſchaftlicher
Beziehung Beſonderes zu bieten, wie der Abend zeigen
werde. In dieſem Sinne wünſche er allen Anweſenden frohe, genußreiche
Stunden. Wie rech: der Redner mit ſeiner Vorausſage hatte, bewies ſich
alsbald. Mit dem hervorragenden Prolog aus Bajazzo, durch den
Bariton Aldori vorgetragen, wurde der Reigen der künſtleriſchen
Darbietungen eröffnet. Rauſchender Beifall folgte dem Vortrag. Es
iſt unmöglich, alle Einzelheiten der zu Gehör gebrachten geſanglichen,
deklamatoriſchen und muſikaliſchen Vorträge anzuführen, nur ſoviel ſei
vorweg geſagt, daß von allen Künſtlern ſtirmiſch Zugaben verlangt wur=
dent
, daß am Ende der reichhaltigen Bunten Bühne auf allen Geſichtern
ein allgemeines Bedauern zu bemerken war, denn man hatte trotz vor=
gerückter
Stunde, trotz aller Tanzbegeiſterung, beſonders der Jugend,
den beliebten Künſtlern gerne noch länger gelauſcht. Es folgten als
nächſte Programmnummer hervorragende Violinvorträge von Fräulein
Erika Biſchoff, die von ihrer Schweſter Fräulein Waltraut
Biſchoff, mit feinem Verſtändnis auf dem Flügel begleitet wurde.
Mit einigen herrlichen Liedern erfreute der glänzende Tenor Guſtav
Deharde, von Generalmuſikdirektor Roſenſtock mit techniſcher
Vollendung am Flügel begleitet, die Zuhörer. Nach ihm ſang mit ihrer
wunderſchönen Altſtimme, mit hervorragender Klavierbegleitung Kapell=
meiſter
Sanders, Frau Kuhn=Liebel einige Lieder von Strauß.
Hierauf brachte unſer unübertroffener Datterich=Darſteller und Dialektiker
Schauſpieler Ed. Göbel, der auch bei der Bunten Bühne als An=
ſager
figurierte, ſo hübſche humoriſtiſche Rezitationen, daß wahre Lach=
ſalven
ertönten. Den Schluß des erſten Teils machten Frau Kuhn=
Liebel und Fräulein Müller=Wiſchin, mit entzückenden, be=
geiſtert
aufgenommenen Duetten. Kapellmeiſter Sander hatte wiederum,
wie auch bei den folgenden Geſangsvorträgen im zweiten Teil, die Kla=
vierbegleitung
übernommen.
Nach einem Muſikſtück eröffnete den zweiten Teil des Programms
der Bariton Aldori mit einigen herrlichen Liedern. Der endloſe Bei=
fall
, der ihm und den ihm begleitenden Kapellmeiſter Sander geſpendet
wurde, nötigte die beiden Künſtler zu einer Zugabe. Ebenſo erging es
Fräulein Müller=Wiſchin, deren temperamentvolle Schelmenlieder, die
ſie mit ihrem klaren Sopran vortrug, lebhaft da Cayo gefordert wpurden.
Nach ihr folgte zur Abwechſlung Schauſpieler Eduard Göbel. Er hatte
mit ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen genau denſelben Erfolg zu verzeich=
nen
wie bei ſeinem erſten Auftreten. Man wollte immer und immer
wieder Zugaben von ihm haben, und nur die Anhiindigung der Frau
Käthe Gothe=Schneider brachte Nuhe aber nur für 1 Minute.
Mit enthuſiaſtiſchem Beifall wurde die ewig=junge Künſtlerin empfan=
gen
, mit einem Beifall, der mehr als Worte die Beliebtheit beweift, die
dieſe Künſtlerin in Darmſtadt genießt. In ihrer bekannten immer=
friſchen
humioriſtiſchen Art brachte ſie einige allerliebſte Rezitationen zu
Gehör und leitete ſo geſchickt zu dem nun folgenden gemütlichen Teile
über. Wie alle ihren Vorgängerinnen und Vorgängern wurde auch ihr
langandauernder rauſchender Beifall gezollt. Den mitwirkenden Damen
wurden aus Dankbarkeit und Anerkennung Blumenſträuße überreicht.
Nach Beendigung dieſer reichhaltigen und abwechſlungsreichen Bun=
ten
Bühne, zu der die Firma Arnold u. Sohn (Eliſabethenſtraße 28)
den Flügel zur Verfügung geſtellt hatte, wurde von vielen geſchäftigen
Händen in kürzeſter Zeit der große Saal geräumt. Der Feſtball begann.
Bei Muſik und Tanz, und in den Nebenräumen in froher Gemütlichkeit,
brieb man noch in angeregteſter Stimmung bis in die frühen Morgen=
ſtunden
zuſammen. Auch fehlte eine Tombolg nicht, die großartige Gegen=
ſtände
den glücklichen Gewinnern brachte. Geſtern nachmittag fand
eine gutbeſuchte Nachfeier im Sportreſtaurant Böllenfalltor ſtatt.
Keine Mühe und Arbeit hatten der Vorſtand und Feſtausſchuß geſcheut,
den Mitgliedern des Sportvereins Darmſtadt 1898 ein ſelten ſchönes
Winterfeſt zu beſcheren, und kaum beſſer können ſie gelohnt worden ſein
als durch die Tatſache, daß die Veranſtaltung einen ſo glänzenden Ver=
lauf
genommen hat, und nicht nur den Mitgliedern, ſondern auch all
denen, die an ihr teilnehmen konnten, in ſchöner Erinnerung bleiben
wird.

Weihnachtsfeier im Städtiſchen Jugendheim. Im Städt. Jugend=
heim
, Dieburgerſtraße 26, fand für eine Anzahl bedürftiger ſchulent=
laſſener
Jugendlicher eine ſchöne Weihnachtsfeier ſtatt, zu der von der
Stadtverwaltung Herr Beigeordneter Delp erſchienen war. Nach Ver=
leſung
der Weihnachtsgeſchichte und kurzen ernſten Worten des Vor=
ſtehers
der Jugendberatungsſtelle und des Jugendheims, ergriff Herr
Beigeordneter Delp das Wort und ermahnte die jungen Leute, auf=

modernen Gebilde in letzter Linie alle ähnlich ſind, und wird
verſtimmt. Und trotzdem ſpricht aus vielen ein künſtleriſcher
Ernſt, eine ſolche Ehrlichkeit des Wollens und Ringens mit den
Problemen moderner Liedgeſtaltung, daß Achtung an Stelle der
Ablehnung tritt. Als Geſamtreſultat: der Weg in die Zukunft
führt nicht an moderner Muſik vorbei, ſondern durch ſie hin=
durch
. Darum ſind ſolche Veranſtaltungen wie die geſtrige, die
das Publikum zu geiſtiger Beſchäftigung mit den Problemen der
jungen Muſik bringt, die zum Bekennen zwingt, zu begrüßen;
ſie bieten eine Fülle von Anregung.
Von Philipp Jarnachs drei Liedern aus Opus 15: Rück:
kehr, Der wunde Ritter und Lied vom Meer iſt das zweite
wohl das beſte. Eine Ballade, die mit aller Kühnheit der Ton=
ſprache
zu innerſt packt. Voll Humor ſind die Vertonungen der
drei Liedchen von Jgor Strawinſky: Die Elſter Der Rabe‟
und Schwarze Hexe, von denen das erſte ſo natürlich einfach
geſtaltet iſt, daß es eigentlich von Taubert ſein könnte. Die bei=
den
anderen allerdings ſind echte Strawinſky: geiſtreich, witzig und
frech. Arnold Schönbergs Ruhm bleibt, der Ahnherr der jungen
Muſik zu ſein. Welch Muſiker er iſt, zeigen manche ſeiner älteren
Werke. Was meinen Sie zu einer Aufführung der Gurre=Lieder,
Herr Generalmuſikdirektor? Die ſechs geſtern gebrachten Lieder
allerdings hinterließen als Ganzes troſtlos öden, unfrohen
Eindruck. Rudi Stephan, von dem vier ſtarke Lieder den Schluß
machten, der hätte vielleicht die Kraft gehabt, ein Ganzer zu
werden und ein Großer; da ſpricht Geiſt und Herz, und trotz der
Jugend Reife und Klarheit. Wie ſchön das Lied Am Abend‟
mit ſeiner verhaltenen Feierlichkeit! Wie ergreifend die Innig=
keit
des Schluſſes von Ein Neues: Mein Kind und Deines
Schade, daß dieſe Hoffnung ſo überfrüh ins Grab ſank! O.

* Frankfurter Muſikbrief.
Der gute Geiſt, der über den Neueinſtudierungenn des
Rheingold und der Walküre gewaltet hat, iſt auch dem
Siegfried treu geblieben und hat ſeine Schwingen über die
weihnachtliche Aufführung gebreitet. Bewundernswert dieſe ein=
heitliche
Inſzenierung des Ring des Nibelungen wie ſich
ſzeniſch eins aus dem anderen entwickelt, wie allein durch das
Bühnenbild Zuſammenhänge klar werden, die man früher nicht
kannte. Und doch alles ohne übertriebene Symbolik, nicht ge=
ſvollt
wirkend. Die Generation Wagners wäre von der büh=
nentechniſchen
Weiterentwicklung ganz abgeſehen zu einer
derartig objektiven Leiſtung noch nicht fähig geweſen. Wir haben
den dazu erforderlichen zeitlichen Abſtand, haben uns mit den
Vorzügen und Schwächen gerade der Tetralogie auseinander=

Nummer 4

grund eigener Lebenserfahrungen, zu einer ethiſch=ſittlichen Lebensfüh=
rung
. Ganz beſonders riet er der Jugend anſtatt in ihrer Freizeit
zweifelhaften Vergnügungen nachzujagen, ſich durch gute Lektüre weiter
zu bilden. Es folgten nun der Vortrag einiger Gedichte aus den Rei=
hen
der Anweſenden, ſowie einige Muſikſtücke eines Bläferquartetts.
Vorzüglicher Kartoffelſalat, woarme Würſtchen, Kaffee, Kuchen und Gebäck
mundeten der jungen Leuten vortrefflich. Schließlich erſchien nun auch
der Nikolaus, der einen Jeden mit einem praktiſchen Geſchenk be=
dachte
. Einer der jungen Leute richtete an die Veranſtalter der Feier
von Herzen kommende Dankesworte.
Reichsgründungskommers. Wie eine Anzeige in unſerer heutigen
Ausgabe beſagt, findet am 23. Januar 1926 in der Turnhalle am
Woogsplatz ein Kommers des A. D.W. ſtatt. Es iſt von Bedeutung, daß
ia A.H.=ſchaften des A. D.W. feſt am Reichsgedanken halten und den
Willen dazu auch in dieſem Jahre durch einen Kommers zum Ausdruck
bringen. Der glänzende Verlauf aller ähnlicher vorausgegangener Kom=
merſe
bietet dafür Gewähr, daß die Veranſtaltung auch dieſes Mal ſich
in würdigſter Weiſe abſpielen wird. Einen politiſchen Anſtrich haben
dieſe Kommerſe ſelbſtverſtändlich nicht, da am Reichsgedanken ja jeden
klardenkende Deutſche feſthält. Das Präſidium hat dieſes Mal die D.L.,
Die Feſtrede liegt in Hünden eines Herrn des K.S C.V.
Der Heſſiſche Motorradklub e. V. lud am 1. Januar ſeine Mit=
glieder
, deren Angehörige und Gönner zu ſeiner Weihnachtsfeier in den
äußerſt ſtimmungsvoll geſchmückten Fürſtenſaal. Die Veranſtaltungen
des ſtets rührigen Sportvereins hatten von jeher ihren Reiz. Die all=
alljährlich
wiederkehrende Veranſtaltung einer Weihnachtsfeier bildet
jedoch ſtets ein beſonderes feſtliches Ereignis. Ein in echter Art auf=
gemachtes
Feſtzuogramm ließ bei allen Teilnehmern bald eine fröhliche
Weihnachtsſtimmung aufkommen. Die Art und Weiſe der Darbietungen
zeigten von Verſtändnis, wie die Führer des Vereins ihrer Aufgabe
jederzeit gerecht werden. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildete eine
Auszeichnung ſportlich und ſonſtig verdienſtvoller Mitglieder.
Falſchgeld. In den letzten Tagen ſind in Mainz und Umgebung
falſche Zwei=Reichsmarkſtücke mit der Jahreszahl 1925 und den Münz=
zeichen
A, D, F und G im Umlauf, die an der ſehr mangelhaft aus=
geführten
Umrandung leicht zu erkennen ſind. Auch falſche Dreimark=
ſtücke
mit der Jahreszahl 1924 und dem Münzzeichen A befinden ſich
im Umlauf, deren Umrandung an Stelle der Worte Einigkeit und
Recht und Freiheit fünfmal das Wort Einigkeit trägt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſiler und künſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwäßnung
geſchlehi, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Der Dieb von Bagdad.
Donglas Fairbanks iſt der geniale Urheber dieſes Films, der
auch die Titetvolle ſpielt. Douglas Fairbanks weiß als der Dieb von
Bagdad und als Pſeudo=Prinz alle Regiſter des menſchlichen Charakters
zwiſchen Gut und Böſe zu erſchöpfen. Er ſcheint nicht mehr zu ſpielen,
ſondern zu erleben. Ungezwungen, frei von aller Poſe erlebt er ſein
Schickſal. Man muß ihn ſehen, um es würdigen zu können, was über=
haupt
im Spiel durch einfaches und natürliches Ausdrucksſpiel zu er=
reichen
iſt. . . . Es ſteigt eine glutvolle Shönheit aus den Bildern auf.
Sie faßt, faſziniert, bannt Auge und Gehirn. Dieſer Film, der von
Wundern aus dem längſt verſunkenen Märchenlande erzählt, iſt ſetbſt
der größten Wunder eines Es iſt in dem Film ein ſo reizvoll
ſpieleriſcher, tänzeriſcher Rhythmus, deſſen Hauptträger die ſehnige,
federnde Geſtalt Douglas Fairbanks, des Hauptdarſtellers, iſt. Sein
Spiel iſt von graziöſer, verführeriſcher Art, die in der hingebenden
Anmut der Prinzeſſin und ihrer Dienerinnen ihr Gegenſtück dominie=
rend
umſpielt . . . Die Fülle des hier Gebotenen iſt erſtaunlich. Dieſer
Film iſt wohl die größte amerikaniſche Kunſtfilmleiſtung, die wir bisher
zu ſehen bekamen dieſes wirkliche Standardwerk amerikaniſcher
Filmkunſt hat einen tatſächlich beiſpielloſen Erfolg errungen.
Reſidenz=Theater. Keiner verſäume heute den letzten
Tag des entzückenden und mit großem Beifall aufgenommenen Luſtſpiel=
ſchlagers
Der Hahn im Korb, mit Reinhold Schünzel in der
Titelrolle. So haben Sie noch nie gelacht. Ab morgen Dienstag
gelangen zwei ganz hervorragende Südfilm=Schlager zur Vorführung.
Ein gewaltiges Senſationsprogramm. Der erſte Schlager betitelt ſich
Das Rätſel der Affenſchlucht; ein Film, der ſich im Hochgebirge ab=
ſpielt
. Hochintereſſante Bilder ſpielen ſich in dieſem Film vor unſeren
Augen ab. Allein dieſes Werk lohnt ſich ſchon zu einem Beſuch unſeres
Theaters. Als zweiten Schlager ſehen Sie den ſechsaktigen Liebesaben=
teuerfilm
Ehegefchichten‟. Eine Liebes= und Diebesgeſchichte des be=
rüihmten
Detektivs 3. Senſationell! Hochintereſſant! Span=
nend
! Außerdem ſehen Sie die allerneueſten Tagesereigniſſe der
Trianon=Auslandswoche. Die Begleitmuſik wird von einem erſtklaſſigen
Orcheſter unter Leitung des Kapellmeiſters Kolitſch ausgeführt. Wir
bieten Ihnen in dieſem Programm wiederum nur das Beſte vom Beſten.

Parlamentariſches.
Zum Thema: Beitreibung rückſtändiger Steuern
liegt ein Antrag der Deutſchen Volkspartei des Landtags, datiert vom
15. Dezember, vor, der die Regierung erſucht haben will, die Finanz=
ämter
anzuweiſen, in weitgehendſtem Umfang Rückſicht auf die
wirtſchaftliche Notlage der Steuerpflichtigen zu neh=
men
, zinsloſe Stundung überall dort eintreten zu laſſen, wo
eine Beitreibung die Forführung eines Betriebs unmöglich machem
würde, auf jeden Fall aber die Betriebseinrichtungen bei
Beitreibungen unangetaſtet zu laſſen.
Jagdwaffenpäſſe. Ein Antrag Kindt und Gen. erſtrebt
Reduktion der Koſten für Erteilung eines Jagdwaffenpaſſes von 50 auf
30 Mark. Mieterhöhung. Ein kommuniſtiſcher An=
trag
vom 18. Dezember bittet, die ab 1. Januau vorgeſehene Miet=
erhöhung
zu unterlaſſen. (Bekanntlich hat das Geſamtminiſte=
rium
am 28. Dezember die Mieterhöhung für Januar 1926 auf
93 Prozent beſchloſſen.) Ferner wünſcht derſelbe Antrag, daß das Ge=
ſetz
, betr. Einführung der Friedensmiete bis 1. April 1926, nicht zur
Ausführung gelange.

geſetzt und haben den Blick für die Einheitlichkeit, für die Ge=
ſamtwirkung
bekommen. Bei dieſem durch die Zeit bedingten
Prozeß hat ſich eine Läuterung der Beurteilung des Komponiſten
und ſeines Werkes ergeben, und dieſe Läuterung der Auffaſſung
drückt der Frankfurter Inſzenierung des Ring des Nibelungen
ihren Stempel auf. Allerdings es gehören ſchon die rechten
Künſtler dazu, um ein derartiges Werk zu ſchaffen, Menſchen,
die innerlich den Entwicklungsprozeß mitgemacht haben. Und da
gebührt die Krone dem Regiſſeur Dr. Wallerſtein über
deſſen Bedeutung an dieſer Stelle des öfteren geredet wurde.
Wie er, der Grundmuſikaliſche, nur von der Muſik und ihrem
Ausdruck ausgeht und nicht modern und maniriert verſucht,
die Bühne und die äußere Bühnenhandlung damit in Einklang
zu bringen! Vor ihm verfällt die alte, zur Form gewordene
Darſtellung früherer Aufführungen, die noch in unſer aller Ge=
dächtnis
iſt, da werden Zuſammenhänge muſikdramatiſcher Art
in einer Art und Weiſe und ſo überzeugend offenbar, daß man
des Meiſters Vorſtellungen über das Muſikdrama mehr wie
früher verſtehen lernt. Man höre und ſehe nur die Erwachungs=
ſzene
der Brünhilde und den anſchließenden Zwiegeſang in
ſeinen verſchiedenen Phaſen!
Und dann zu welcher Leiſtung hat ſich Otto Fanger als
Siegfried unter der Führung dieſes Regiſſeurs emporſchwingen
können! Wie wird er den Einzelheiten der lyriſchen und dra=
matiſchen
Momente, ſeiner Partie gerecht, befreit von früherer
Schablone, nur dem Ausdruck des Orcheſters und der Charakteri=
ſierung
der Partitur folgend. Dem Geiſt des Regiſſeurs am
nächſten ſteht die Brünhilde der Frau Sutter=Kottlar.
Was bei anderen die Frucht geiſtiger Anleitung iſt, iſt bei ihr
Selbſtverſtändlichkeit. So groß iſt das ſtiliſtiſche Empfinden die=
ſer
ganz großen Künſtlerin. Es folgt der menſchlich ergreifende
Wanderer Robert vom Scheidts, dem dieſe Partie in ihrer
Geſanglichkeit beſonders liegt, und der der Erda=Szene, die eine
der herrlichſten des ganzen Rings iſt, Wucht und Größe verlieh.
Ausgezeichnet, auch ſtimmlich, der Mime Hermann Schramms
ebenſo der Alberich Jean Sterns, natürlich=mächtig der Faf=
ner
Hans Erls. Die Stimme des Waldvogels hätte deutlicher
klingen können.
Leiter und Herr des Orcheſters in jeder Beziehung war
Profeſſor C. Krauß, der den Ring übrigens mit großem Er=
folg
auch bei den Prinzregententheater=Feſtſpielen in München
dirigiert hat. Manche Tempis nimmt er vielleicht etwas ſchnell,
das mottln liegt ihm nicht, aber wie fein abgetönt iſt alles, wie
gehorcht ihm bis aufs einzelne das Orcheſter. Es hat ihm, ſeiner
Kunſt und raſtloſen Arbeit viel zu danken.
Feſttäglicher Beifall lohnte allen, weil ſie eines guten Wil=
lens
waren.
W. Kn.

[ ][  ][ ]

Nummer 4

Montag, den 4. Januar 1926

Seite 3

Sonderſſuer vom bebauten Grundbeſt.
Eine Entſcheidung des Darmſtädter Finanzamts.
ſen hiernach auf die Sonderſteuer aufgerechnet zu bekommen.
vorläufiger Mitteilung vom 10. Dezemher 1925 nur feſtgeſetzt.
bezüglich 2 Prozent Zinſen für, das 1. Vierteljahr 1925 ent=
der
Begründung:
Betrag der Zinſen, der einer 25prozentigen Aufwertung nach dem bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Andrang zu der Veranſtaltung
für 1925 kann nach den Beſtimmungen in Artikel 5 der heſſiſchen
gegeben werden.
1. April 1925 an getroffene landesrechtliche Regelung liegt darin,
daß in Vorausſicht der durch die Aufwertungsgeſetzgebung ge=
ſchaffenen
Lage in Heſſen tatſächlich bereits ſeit dem 1. April 1925
des Eigenkapitals enthalten iſt. Eine nochmalige Steuerermäßi=
Ausgleichsgeſetzes in bezug auf 8 28 Abſ. 3 der 3. St. R.V. erſt
dieſes Geſetzes hin, wodurch Anwendungen wie die in Heſſen ge=
troffenen
auch durch das Reichsrecht ausdrücklich gedeckt werden. v. Lakrowinsky (Ludwia Kaiſer), der Frau Schubki, herw. Geheimrätin
Sonderſteuer gemäß 8 28 Abſ. 3 der 3. St. N.V. bzw. Art. 6 der
den Wert der aus einer Aufwertung bis zu 15 Prozent des
Nennbetjages in Goldmark ſich ergebenden laufenden Geldver= Angeklagter in den Herren Pfeiffer und Chriſtian Schmidt impoſante
pflichtung, ſoweit dieſe jährlich 2 Prozent nicht überſteigt.
teljahr 1925.
mächtigt die oberſte Landesbehörde in Zeiten einer außerordentlichen
oder an anderen öffentlichen Orten, iſt verboten. In der Zeit von Ueberfahrene wurde ſofort zu einem Arzt gebracht.
Aſchermittwoch ab ſind alle karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen, wie
dieſer Strafarten.
am 8. 1. 26; D. Montpelier ab Hamburg am 14. 1. 26; D. Weſtphalic veranſtalten
ab Hamburg am 20. 1. B: D. Albert Ballin ab Hamburg am V. 1. 26,
ab Cuxhaven am 28. 1. 26; D. Thuringia ab Hamburg am 3. 2. 26;
D. Sachſen am 9. 1. 26: M. S. Iſis am 30. 1. 26; M. S. Seekonk am
am 9. 1. B; D. Steigerwald am 13. 1. 36; D. Porta am 16. 1. 98 übernommen werden.
D. Sachſenwald am 23. 1. 26; D. Baden am 6. 2. 26: D. Niederwald am
D. Nio Panueo am 30. 1. 96. Nach Weſtindien: D. Rugia am ſtand von 50 Perſonen erreicht.
B. 1. 26; D. Eupatoria am 6. 2. 26, D. Teutonia am 20. 2. 96. Nach
in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.

Aus Heſſen.

* Griesheim, 2. Jan. Gemeinderatsbericht. Bezüalich
Bekanutlich ſind nach dem Aufwertungsgeſetz vom 16. Juli Erhebung der Vergnügungsſteuer wurden die Beſchlüſſe vom 12. März
1925 die noch eingetragenen, auf 25 Prgzent regelmäßig aufge= und 1. Oktober d. J. wie folgt erweitert: Für je weitere 100 Quadrat= auf die aus dem D=Zug 125 ſtammenden und zum Uebergang auf
werteten Hypothekenforderungen vom 1. Januar 1925 ab zu ver= meter Veranſtaltungsfläche (angefangene und volle) erhöht ſich der D=Zug 179 Frankfurt a. M.Berlin abgeſtellten, mit Reiſenden
zinſen. Nach 8 28 Abſ. 3 der 3. Steuernotverordnung vom 14. Steuerſatz für Tanzbeluſtigungen um 5 Mark, für Maskenbälle und beſetzten Kurswagen auf. Die abgeſtellten Wagen beſtanden aus
Februar 1924 heißt es: Soweit eine nicht wertbeſtändige privat= Koſtümfeſte um 10 Mark, alle übrigen in 8 19 Abſ. 1 der reichsrechtlichen
rechtliche Laſt aufgewertet iſt, vermindert ſich auf Antrag die Vorſchriften genannten Veranſtaltungen um 1 Mark. Die zur Errich= einem vierachſigen Perſonenwagen erſter, zweiter und dritter
Steuer um den Wert der aus der Aufwertung bis zu 15 Prozent tung eines Transformatorenhäuschens erforderlichen Maurer=, Zimmer= Klaſſe, dem Schlaſwagen KoblenzBerlin, einem Poſt= und
des Nennbetrages in Goldmark ſich ergebenden laufenden Geld= und Weißbinderarbeiten wurden an die Wenigſtnehmenden zu den An= einem Pachwagen. Vier Reiſende wurden leicht verletzt, von
gebotspreiſen übertragen. Die Anlieferung von Straßen= und Haus=
verpflichtung
; dies gilt nicht, ſoweit die Verpflichtungen den in nummerſchildern wurde der Firma Gmailliepwerk Hans Paſing bei Mün= denen eine, Fräulein Lieschen Jäger, Lehrerin aus Stettin, der
8 5 Abſ. 2 vorgeſehenen Zinsbetrag (nämlich 2 Prozent) über= chen zum Angebotspreis übertragen. Der von den Grundbeſitzern in chirurgiſchen Klinik in Gießen zugeführt wurde, während die drei
ſteigen. Dieſer Abſatz 3 iſt durch das Ausgleichsgeſetz vom der verlängerten Friedrichſtraße für das Straßengelände geforderte Preis anderen, Amtsrat Kiſſig Berlin, Direktor Barow=Swinemünde
10. Auguſt 1925 88 11 Nr. 5, 19 Abſ. 2 mit Wirkung vom von 1,60 Mark pro Quadratmeter wurde als, zu hoch abgelehnt. Die und Inſpektor Adolf Guth=Leimbach die Fahrt mit D 179 fort=
1. Auguſt 1925 aufgehoben. Die Schuldner nehmen an ihre Zin= Bürgermeiſterei wurde beauftragt, gegen die in Betracht kommenden
Beſitzer das Enteignungsverfahren einzuleiten. Der Waldwirtſchafts= ſetzen konnten. An dem D=Zugwagen wurden drei Puffer ver=
Einem derartigen Antrag iſt aber vom Finanzamt Stadt in, des Lehrlings bei der Bürgermeiſterei wurde auf 9 Mark pro Monat bogen. Beide Wagen wurden nach Umſteigen der Reiſenden in
H. Eberſtadt, 2. Jan. Der Geſangverein Frohſinn veranſtaltete
ſprochen worden mit folgender wohl allgemein intereſſieren= geſtern einen Konzert= und Theaterabend, der ihm einen vol= D=Zug 179 erlitt 48 Minuten Verſpätung. Die Schuldfrage iſt
len Erfolg, auch in finanzieller Beziehung, einbrachte. Schon eine ge= noch nicht geklärt.
Dem Antrag auf Ermäßigung der Sonderſteuer um den raume Zeit vor Beginn war der große Saal Zum Bergſträßer Hof
neuen Auftvertungsgeſetz entſpricht (8 28 Abſ. 3 der 3. St. N. V.) war ſo ſtark, daß der Saal die Beſucher nicht zu faſſen vermochte und tretung des erkrankten Herrn Bürgermeiſters Rühl führte in der letzten
viele Perſonen, die noch Einlaß begehrten, wieder umkehren mußten Was öffentlichen Gemeinderatsſitzung Herr Beigeordneter Hauff den Vorſitz.
3. Verordnung, betreffend die Erhebung einer Sonderſteuer vom der Verein mit ſeinem reichhaltigen auserleſenen Programm dargeboten Vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung erſtattete. Ge=
hat
, war in der Tat eine prachtvolle, großzügige Geſamtleiſtung. Die meinderat Müller Bericht über die Beſprechung beim Herrn
bebauten Grundbeſitz, für das Rechnungsjahr 1925 nicht ſtatt= hervorragenden Kräfte, über die der Verein von jeher verfügt, traten Finanzminiſter betreffend Bahnhofsumbau. Dieſer verſprach, die Gin=
Die wirtſchaftliche Begründung für die mit Wirkung vom Sache. Der muſikaliſche Teil lag in den Händen einer Streichabteilung plante Unterführung eingehend prüfen zu wollen. Punkt 1 der Tages=
in
der geſetzlichen Miete ein gewiſſer Hundertſatz zur Deckung Dirigenten Herrn Pfeiffer, ſtanden auf altbewährter Höhe. Mit dem Schwellenholzes waren bei der Bürgermeiſterei eingegangen. Den
des Auſwandes für die Verzinſung fremden Kapitals wie auch Rahmen hinausgegangen, und zwar mit beſtem Erfolge. Den hohen An= zu den vereinbarten feſtgelegten Zahlungsbedingungen. Das Angebot
forderungen, die dabei geſtellt waren, wurden die Mitwirkenden mühelos
gung aus gleichem Anlaß wäre alſo wirtſchaftlich nicht gerecht= gerecht. Die einzelnen Nollen lagen ſämtlich in beſten Händen. 33 In der nichtöffentlichen Sitzung finden die Genehmigung des Gemeinde=
fertigt
. Wenn Sie nun entgegenhalten, daß die Aenderung des dem prächtigen und urwüchſigen Flickſchneider Auguſt Schmitz (Brückner)
geſellten ſich bei der Schwankoperette: Der liebe Onkel in vor=
am
1. Auguſt 1925 wirkſam geworden ſei, weiſe ich auf 8 19 Abſ.5 bildlichem Zuſammenſpiel die friſchen Geſtalten des Handlungsgehilfen dem modernen Schauturnen der Freien Sbortvereinigung. Nach Rege=
Alein Chriſtian Schmidt), des Rentners Jobann Schmitz (Hermann lung des Verkaufspreiſes für einen Bauplatz dankt Herr Beigeordneter
Meger), ſeiner Tochter Ida Schmitz (Paula Schmidt), des Privatiers
Im vorliegenden Falle kann nur eine Ermäßigung der (Frau Klara Knieß), des Dieners bei FJohann Schmitz, Fakob (Peter Hech= Mitarbeit zum Wohle der Gemeinde und ſchließt die Sitzung mit einem.
ler), und des Schutzmanns Müller (Peter Friedrich) genau ſo, wie in dem Neujahräglüickwunſche.
heſſiſchen Verordnung betr. Erhebung einer Sonderſteuer vom Schwank: Der Walzertraum zu der kraftvollen Derbheit des
bebauten Grundbeſitz für 1924 vom 24. März 1924 bewilligt wer= Nentners Wippchen Ernſt Mink) ſich die reſolute Angſtaſia, ſeine Frau, waſſer in und um Vilbel angenommen. Zwiſchen den beiden Stadt=
den
, und zwar für die Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1925. (Paula Schmidt), die anmutige Tochter Milly (Kätha Hechler), der flotte teilen ſchäumt ein gewaltiger Strom. Der wichtigſte Verbindungsgang
Hiernach ermäßigt ſich die Sonderſteuer vom 1. Januar 1925 um Negierungsbaumeiſter Willi Schrupf (Jakob Knieß) und der urgelungene zwiſchen beiden Teilen iſt überſchwemmt. In ganzen Straßen ſtehen
Diener bei Wippchen (Ludwia Maul) geſellten. Bei dem Terzett: Eine
Bewilligt wurde mit dieſer Begründung ein Abzug an nuß. Munter und fröhlich floſſen die ſtark humorvollen Handlungen all Waſſer.
Sonderſteuer für 1924 im Betrage 2prozentiger Zinſen des auf= dieſer Stücke dahin und geſtalteten ſich zu unvergleichlichen Leiſtungen,
gewendeten Goldmarkbetrages von Hypotheken für das 1. Vier= In den Herren Pfeiffer und Schmidt die außer ihren Rollen das Publi= wirtſchaftliche Woche in Darmſtadt vom 12. bis 16. Januar endgültig
Faſtnacht 1926. Art. 2 des Notgeſetzes vom 24. Februar 1933 er= wirkenden am Schluſſe der einzelnen Darbietungen mit warmem Beifall, ſchaftlicher Organiſationen und Behörden vorgeſehen
politiſchen oder wirtſchaftlichen Not oder Gefahr Vorſchriften über Ein= hieſige Gemeindeapotheke in der Oberſtraße kann in dieſem Jahre auf kurſes des Junglandbundes Starkenburg mit dem Vortrag von Profeſſor
ſchränkungen von Vergnügungen zu erlaſſen. Darauf ein ſegensreiches 30jähriges Beſtehen zurückblicken. Sie wurde bis vor Dr. Horneffer an der Uniderſität Gießen über: Die Wirtſchaft und der
fußend iſt in einer his 15. April 1936 geltenden Verordnung für Heſſen zwei Jahren von dem nunmehr verſtorbenen Apotheker Karl Damb= deutſche Staatsaedanke‟. Nachmittags 2½ Uhr tagt gleichzeitig im Rum=
beſtimmt
: Jede Maskerade und jedes karnevaliſtiſche, mann geleitet. Seit deſſen Tode führt ſie Herr Apotheker Becker. An melbräu, Rheinſtraße, die außerordentliche Hauptverſammlung des Lan=
Treiben, wie beiſpielsweiſe auch das Werfen von Konfetti und Luft= der Straßenkreuzung Pfungſtädter= und Darmſtädterſtraße wurde ein desverbandes der Obſt= und Gartenbauvereine Heſſens, wobei Landes=
ſchlangen
auföffentlichen Plätzen, Straßen und Plätzen junger Mann von einem Perſonenauto überfahren und verletzt. Der inſpektor für Obſt= und Weinbau, Pfeiffer, ſpricht über: Organiſierte
Masbenbälle, Koſtüm= und Trachtenfeſte, Kappenabende uſw., auch für amtlichen Aufzeichnungen betrug im abgelaufenen Jahre die Zahl der vereins für Heſſen mit dem Vortrag des Oekonomierats Fritſch=Dilshofen
geſchloſſene Geſellſchaften, verboten. Folgen die Strafbeſtimmungen: Ge= Geburten 165 (1934 jedoch 184). Die Zahl der Todesfälle betrug 51, ſie über: Die Entwickelung der Pferdezucht in Heſſen. Am Mittwoch,
fängnis bis zu 3 Monaten und Geldſtrafe bis zu 10 000 Mk. oder eine war 1994 mit 73 Sterbefällen bedeutend höher. Die Zahl der Trau= den 13. Januar, nachmittags 2 Uhr, tagt im Saalbau, Riedeſelſtraße,
Nächſte Dampferfahrten der HauburgAmerika=Linie. Nach Die hieſige Ortsgruppe der Deutſchen Jugendherberge begbſichtigt, in Näumen findet Donnerstag, den 14. Januar, der Vortragskurſus des
New York: D. Clebeland ab Hamburg am 7. 1. 26, ab Cushaben, der Zeit vom 2. bis 31. Januar eine Jugendherbergswoche zu Junglandbundes ſeine Fortſetzung mit dem Vortrag des Direktors
D. Deutſchland ab Hamburg am 11. 3. B. ah Curhabven am 12. 2. 38; ordnung des Kreisausſchuſſes ſoll der Schulzahnpflege beſondere Beach= der heſſiſchen Molkereigenoſſenſchaften, Um 314 Uhr iſt im Nummel=
D. Clebeland ab Hamburg am 18. 2. 2, ah Curhaven am 19. 2. 98. tung geſchenkt werden. Für die Gemeinden Pfungſtadt, Hahn, Eich und bräu, Rheinſtraße, die Tagung des Vereins zur Förderung der Grün=
Nach Philadelphig, Baltimore, Norfolk: D. Legie. Eſcholbrücken wurde ſeitens der Aerztevereingung Herr Dr. Geiſel zu landwirtſchaft. Dahei ſprechen Direktor Oekonomierat Dr. Hamann=
ch
Hanhurg a, 5. 1. 3. Nach der Weſtüſte Nordangrila: Koſten der Behandlung ſind imn der Negel von den Eltem zu tragen. Veidewirtſchaſt, für die Kandwirtſchaft im Vogelsberg und Odenmald,
13. 2. 35. Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Württemberg Im Falle der Bedürſtigkeit können ſie jedoch auf die Gemeindekaſſe ferner Dr. Könekamp=Bonn üben= Die Bauernberatung im Grünland=
16. 2. 36: D. Frankenwald am 20, 2. 26. Nach der Weſtküſte Süd= Jahre 1985 betrug hier die Zahl der Geburten B (8 weniger als 1934), der Tätigkeit der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation in Darm=
amerika
: D. Wido am 9. 1. B: D. Planet am 15. 1. B. Nach die Zahl der Sterbefälle 13 (1924 ebenfalls 13) und diejenige der Ehe= ſtadt. Vormittags 11 Uhr erfolgt im Marſtall, Mathildenplatz die Vor=
Cuba: D. Weſterwald am 5. 1. 26: D. Adalia am 5. 2. 2. Nach ſchließungen 12 (im Jahre 1924 nur 5). Die Zahl der unterſtützungs= führung der Hengſte des Landesgeſtüts. Nachmittags 21 Uhr iſt im
Meriko: D. Toledo am 9. 1. 96: D. Ichleswig=Holſteim am 20, 1. 26; berechtigten Arbeitsloſen hatte am Schluß des alten Jahres einen Höchſt= Fürſtenſaal, Grafenſtraße, die Verſammlung des Landwirtſchaftskammer=
Oſtaſien: D. Derfflinger am 9. 1. 26; D. Machaon am 16. 1. 26, letzten Veranſtaltung einen vollen Erfolg. Sämtliche Darbietungen Die Bedeutung der Leiſtungszucht, insbeſondere in den klein= und
D. Schleſien am 2. 1. 26; D. Oldenburg am 23. 1. 26; D. City of Tokio fanden den ungeteilten Beifall des auf 500 Perſonen geſchätzten Pub= mittelbäuerlichen Betrieben.
am 30. 1. 26; D. Trier am 6. 2. 26: D. Jdarwald am 10. 2. 26. Nach likums. Beſonderer Dank gebührt Herrn Lehrer Rauch für ſeine be= haltigkeit an Veranſtaltungen und Vorträgen, die kaum zu überbieten
Afrika; D. Njaſſa am 9. 1. 26. Hamburg=Rhein=Linie; ſondere Mühewaltung. Kammermuſiker Raſche=Darmſtadt hatte die wäre. Die landwirtſchaftlichen Kreiſe können ihren Dank für dieſe
Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt durch den Vertreter Adolph Rady Klavierbegleitung übernommen Der neue Beigeordnete Schöcker wird gründliche Wahrnehmung ihrer Intereſſen am beſten dadurch abſtatten,
in der nächſten Sitzung des Gemeinderates vereidigt werden.

Gſenbahnzuſammenſtoß in Geßen.
Gießen, 3. Jan. Geſtern abend 11 Uhr 35 Min. fuhr im Per=
ſonenbahnhof
Gießen die Vorſpannlokomotive für den D=Zug 75
plan für das Wirtſchaftsjahr 1926 wurde gutgeheißen. Die Vergütung bogen, ein Puffer abgebrochen, am Schlafwagen zwei Puffer ver=
Gießen ausgeſetzt. Der Betrieb wurde im übrigen nicht geſtört.
r. Babenhaufen, 2. Jan. Gemeinderatsbericht. In Ver=
ſamt
und ſonders auf den Plan und ſtellten ſich ganz in den Dienſt der wände der Gemeinde gegen nur eine einzige von der Bahnbehörde ge=
der
Muſikkabelle Gdelweiß, die ihrer Aufgabe, wie immer, glänzend ordnung betrifft die Erhebung der Hundeſteuer für das Jahr 1988. Der
gerecht wurde. Die geſanglichen Leiſtungen des Vereins, ſowohl des Gemeinderat beſchließt, daß die alten Hundeſteuerſätze auch das neue
Männer= als auch des gemiſchten Chors, unter der Leitung des rührigen Jahr in Kraft bleiben ſollen. Eine Menge Angebote zum Verkauf des
theatraliſchen Teil des Abends war der Verein einmal über den üblichen Zuſchlag erhält die Holzfirma Gebr. Joh. Jak. Vohwinkel=Mainz=Kaſtel
betrug für Schwellenholz 1. Klaſſe 23. Mk., für das 2. Klaſſe 19,69 Mk.
rats ein Friſtgeſuch, Geſuch um Uebernahme der Koſten für die Rhein=
land
= und Verfaſſungsfeier und um Erlaß der Vergnügungsſteuer bei
Hauff den ausſcheidenden Gemeinderatsmitgliedern für ihre ſeitherige
* Vilbel, 2. Jan. Recht ungewöhnliche Formen hat das Hoch=
die
Keller unter Waſſer. In der Hauptſtraße, der Friedbergerſtraße, ſteht
fidele Gerichtsſitzung fanden Richter. Gefängniswärter und das Waſſer bis Fußhöhe. Die Gemeinde war daher gezwungen, eine
lange Notbrücke zu bauen, ſodaß der Fußgängerverkehr zwiſchen den
feſte Stützen. Geſang und Darſtellung boten ungetrübten, frohen Ge= Stadtteilen aufrecht erhalten iſt. Die Fahrzeuge müſſen durch das
i. Vom Lande, 2. Jan. Nachdem nun das Programm für die land=
kum
mit Sologeſängen erguickten, ſind zwei jugendliche Kräfte erkennhar, feſtgelegt iſt, können die Mitteilungen über den Vortragskurſes ergänzt
die für ſpäter große Hefnungen zulaſſen. Das Haus dankte den Mit= werden durch das, was über Veranſtaltungen landwirt=
* Eberſtadt, 2. Jan. 30 JahreGemeindeapotheke. Die iſt. Dienstag, 12. Januar, nachmittags 2½ Uhr, beginnt der Vortrags=
Schädlingsbekämpfung im Ohſtbau. Am ſelben Tage, 3 Uhr nachmittags,
Pfungſtadt, 2. Jan. Standesamtliches. Nach den ſtandes= iſt im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, die Tagung des Landespferdezucht=
ungen
iſt von 80 im Jahre 1924 auf 67 im Jahre 1925 zurückgegangen. die Landesverſammlung des Heſſiſchen Landbundes. In denſelben
Füller, Bad. Landbund, Karlsruhe, über: Zeit= und Streitfragen der
deutſchen Agrarpolitik‟. Eine nichtöffentliche Verſammlung iſt am 15.
4 Pfungſtadt, 2. Jan. Schulzahnpflege. Nach einer Ver= Januar nachmittags 3 Uhr im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, von ſeiten
der Vornahme der ſchulzahnärztlichen Unterſuchungen vorgeſchlagen. Die Darmſtadt über: Die Bedeutung des Grünlandes, insbeſondere der
verein Rückblick und Ausblick in Heſſen. Samstag, der 16. Januar,
Hahn bei Pfungſtadt 2. Jan. Vom Standesamt. Im iſt Schlußtag und bringt vormittags 9 Uhr eine Filmvorführung aus
Ausſchuſſes für die Provinz Starkenburg, wohei Profeſſor Dr. Krämer
Eſchollbrücken, 2. Jan. Der Turnverein hatte mit ſeiner vom Landwirtſchaftlichen Inſtitut der Univerſität Gießen ſpricht über:
Der ganze Plan bringt eine Neih=
daß
ſie dieſe Gelegenheit zu zahlreichen, anhaltenden Beſuchen benützen.

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[ ][  ][ ]

Geite 4

Montag, den 4. Januar 1926

Reich und Ausland.
Neujahrsgruß der Wirtſchaftshilfe der
Deutſchen Studentenſchaft.
Die Arbeit der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft, die
neben Studenten und Hochſchulprofeſſoren Perſönlichkeiten aller Kreiſe
unſeres Volkes zu lebendiger Werkgemeinſchaft im Dienſte der notleiden=
den
gkademiſchen Jugend zuſammenfaßt, hat im Jahre 1925 reiche Früchte
getragen, beſonders dank der verſtändnisvollen finanziellen Unterſtützung
der Reichsregierung. Die bisher oft nur behelfsmäßig eingerichteten
Studentenſpeiſungen, die über 25 000 deutſchen Studenten
täglich billige Nahrung gewähren, konnten vielfach ausgebaut und als
freundliche Gaſtſtätten eingerichtet werden, ja es gelang ſogar an einigen
Hochſchulen, zum erſtenmal den Gedanken des Studentenhauſes
zu verwirklichen, das allen Studenten ohne Unterſchied von Partei und
Konfeſſion Heimat und Sammelpunkt zu gemeinſamer Arbeit und Aus=
ſpannung
ſein will. In der Studienſtiftung des Deutſchen
Volkes iſt ein umfaſſendes Werk geſchaffen, um einigen der tüchtigſten
menſchlich und wiſſenſchaftlich bewährten Söhnen der armen und verarm=
ten
Kreiſe unſeres Volkes das Hochſchulſtudium zu ermöglichen durch
ausreichende Unterſtützung, die ſchon nach Ablegung der Reifeprüfung
einſetzt. 219 junge Studenten konnten bereits in dieſem Jahre aufgenom=
men
werden, 1074 neu zu bearbeitende Geſuche der höheren Schulen aus
allen Teilen des Reiches liegen vor. Eine beſonders freundliche Entwick=
lung
nahm auch die Darlehnskaſſe der Deutſchen Stu=
dentenſchaft
, die langfriſtige Studiendarlehen an ſolche Studie=
rende
ausgibt, die dem Abſchluß ihrer Studien entgegengehen. 4100 Dar=
lehen
im Geſamtbetrage von 1362 000 Mark, konnten ſeit Beginn des
Sommerſemeſters 1925 bis zum Jahresende ausgegeben werden, ſo daß
die Geſamtzahl der ſeit Beſtehen der Darlehnskaſſe gewährten Darlehen
nunmehr 10 70 beträgt. Endlich war es möglich, am 1. November in
Aroſa die ſeit langem erſehnte Heilſtätte für lungenkranke
deutſche Studenten zu eröffnen, in der zunächſt 35 Patienten
Aufnahme finden können.
Es iſt der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft ein dringen=
des
Anliegen, am Jahresſchluß, rückblickend auf die Geſamtarbeit des
Jahres, allen, die an dieſem Werke zur Erhaltung und Erſtarkung wert=
vollſten
deutſchen Volks= und Kulturgutes, ſei es durch Mitarbeit an den
einzelnen Univerſitäten und Hochſchulen, ſei es durch Beteiligung an der
Arbeit der Wirtſchaftshilfe ſelbſt, mitgeholfen haben, aufrichtigen und
tiefſten Dank auszuſprechen. Dieſer Dank gilt in gleicher Weiſe allen
Freunden und Gliedern der Arbeit aus allen Kreiſen des Volkes, aus
Wiſſenſchaft und Wirtſchaft, von den leitenden Männern der Regierun=
gen
des Reiches und der Länder bis zum jüngſten Studenten, der den
Gedanken der Selbſthilfe durch eigene Mitarbeit zur Tat werden ließ.
Schwere und harte Aufgaben ſtehen bevor. Die Not dieſes Winters
zeigt ihre Spuren auch an den Hochſchulen; die Zahlen der Speiſungs=
teilnehmer
und Unterſtützungsgeſuche ſteigen ſtändig. Die Wirtſchafts=
hilfe
der Deutſchen Studentenſchaft wird in gemeinſamer Arbeit mit den
ihr angeſchloſſenen Wirtſchaftsorganiſationen der Hochſchulen alle Kraft
daran ſetzen, dieſer Not zu begegnen. Sie erbittet dazu Förderung und
tätige Mitarbeit aller um die Zukunft unſerer Studentenſchaft Beſorg=
ten
. Sie iſt ſicher, daß alte bewährte Freunde ihr auch weiterhin zur
Seite ſtehen und hofft, daß das neue Jahr eine Erweiterung und Feſti=
gung
des Kreiſes der Freunde dieſer Arbeit bringt.
Deutſches Studentenſanatorium in der Schweiz.
Die Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Stüdentenſchaft, die ſchon ſeit
Jahren eine planmäßige Fürſorge für tuberkuloſekranke Studenten durch=
führt
, hat in Aroſa (Schweiz) eine deutſche Studentenheilſtätte in einem
zunächſt auf zwei Jahre gepachteten Sanatörium eingerichtet. In der
Heilſtätte, die unter dem Protektorat, des deuſchen Geſandten in der
Schweiz, Dr. Ad. Müller, ſteht, können bis zu 35 Studenten Unterkunft
finden. Die Einweiſung, für die lediglich bedürftige, durch die Ver=
trauensärzte
der Hochſchulen beſonders ausgewählte Studenten in Frage
kommen, erfolgt nur durch die Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Studenten=
ſchaft
in Dresden.
Dammrutſche.
Frankfurt a. M. Am 2. Januar iſt das Güterzug= Einfahrt=
geleis
der Main=Weſer=Bahn in den Güterbahnhof Friedberg und das
Ausfahrtgeleis aus dem Güterbahnhof wegen Dammrutſches geſverrt
worden. Die Güterzüge werden über den Perſonenbahnhof umgeleitet.
Auf der teilweiſe eingleiſigen, teilweiſe zweigleiſigen Strecke iſt der
eingleiſige Streckenabſchnitt Elm=Vollmerz, der in einem Einſchnitt liegt,
durch Abrutſchen von Erdmaſſen 20 Meter vor dem Brandenſteiner
Tunnel von 7,03 bis 7,56 Uhr geſperrt geweſen. Weitere Gefahr be=
ſteht
zunächſt nicht. Dieſer Streckenabſchnitt wird bewacht und mit 15
Kilometer Stundengeſchwindigkeit befahren.

Zugzuſammenſtoß in Bayern.
München. Am 31. Dezember 1925 ſtieß auf der Strecke Grafing
München der Schnellzug D 29 bei Zorneding auf einen in
der Station ſtehenden Perſonenzug auf. Der Zuſammenprall war
ſo ſtark, daß die drei letzten Wagen des Perſonenzuges zertrüm=
mert
wurden. Nur dem Umſtand, daß dieſe Wagen leer waren und
der großen Geiſtesgegenwart des Schnellzugslokomotivführers, der die
Gefahr bemerkte und die Schnelligkeit ſeines Zuges verminderte, iſt es
zu verdanken, daß ein großes Unglück vermieden wurde. Es ſind nur
zwei Perſonen leicht verletzt worden. Der Unglücksfall
iſt darauf zurückzuführen, daß das Ein= und Durchfahrtsſignal vor der
Station auf frei ſtand.
Die Edertalſperre übergelaufen.
TU Berlin, 1. Jan. Wie die Morgenblätter aus Kaſſel melden.
iſt die Edertalſperre infolge des enormen Waſſerzulaufes übergelaufen
und hat die Fulda in einen reißenden Strom verwandelt, der
die Uferländereien zum Teil auf weite Strecken überflutet.
Schweres Exploſionsunglück.
Berlin. Aus Penſacola (Florida) wird gemeldet: Durch die Ex=
ploſion
eines ſchadhaften Deſtillierapparates iſt das Gebäude der New=
Port Harz und Terpentingeſellſchaft in furchtbarer Weiſe vernichtet
worden. Zur Löſchung des ausgebrochenen Feuers mußten die ganzen
Feuerwehren herangezogen werden. Bis jetzt ſind 12 Tote und 8 Ver=
wundete
aus den Trümmern gezogen worden.
Erdbeben in Norditalien.
TU Berlin. Wie die Morgenblätter aus Trieſt melden, wurden
am Neujahrstag große Teile Norditaliens, von einem Erdbeben
heimgeſucht, das ſich beſonders ſtark in Trieſt, Pola und Vene=
dig
bemerkbar machte. Auch in Dalmatien wurde das Erdbeben
verſpürt. Nach der Univerſitätswarte Laibach iſt das Zentrum des
Erdbebens in Bakara, in Norddalmatien, wo zahlreiche Häuſer zer=
ſtört
wurden.
Brand im New Yorker Büro der Hapag.
Hamburg. Wie der HamburgAmerika=Linie berichtet wird,
wurde bei dem Brand in den Räumen der Hapag in New York am
2. Januar die Kajütbüros im Hauptgeſchoß zerſtört. Die Geſchäftsräume
der Hapag und die oberen Geſchoſſe ſind unverſehrt geblieben. Die
Paſſagierbüros können wahrſcheinlich in kurzer Zeit wieder eröffnet wer=
den
. Das Gebäude iſt Eigentum der United American Lines.
Die Hochwaſſerkataſtrophe am Niederrhein.
Huisberſen, Bylerrard und Emmericher Eyland vollſtändig vom
Waſſer überflutet worden. Da das Waſſer ſteigt, mußte man
im Laufe der Nacht damit rechnen, daß ferner die Ortſchaften Hansdaer,
Hoonnepel bis nach Appeldorn einlaufen, ſo daß dann von der hol=
Vanndeiches unter Waſſer ſtehen wird. Es iſt auch damit zu recknen,
daß im Laufe der Nacht die Stadt Calcerde einlaufen und das Waf=
ſer
heute früh bis an den Marktplatz reichen wird. Im Laufe des geſt=
rigen
Tages iſt das Waſſer um einen halben Meter geſtiegen.
Das Hochwaſſer in Belgien.
EP. Brüſfel, 2. Jan. Die Ueberſchwemmungen in Belgien neh=
meu
einen kataſtrophalen Charakter an; vor allem diejenigen der Meuſe
und der Schelde haben großen Schaden verurſacht, ſo in Namur und
in Dinant. In Lüttich iſt die Lage ſelbſt im Stadtinnern bedrohlich
Gas und Elektrizität ſind unterbrochen.
Die Ueberſchwemmungen in Belgien.
Lüttich beſucht und einen Waggon Lebensmittel unter die Bevölkerung
verteilen laſſen. Die Lage in Belgien iſt kataſtrophal. Von überall wer=
den
gewaltige Schäden gemeldet. Aus Namur wird eine Abnahme des
Hochwaſſers berichtet. Die Kommunalverwaltungen ſind mit Hilfe von
Militär und zahlreichen Zivilperſonen mit der Verſorgung der Bevöl= Plänen abſah.
kerung beſchäftigt. Die Eiſenbahnverwaltung teilt mit, daß zahlreiche
Eiſenbahnſtrechen ganz Belgiens durch die Ueberſchwemmung lahmgelegt
ſeien. Geſtern wurde das Stadtviertel Anderlecht in Brüſſel über=
ſchwemmt
. Ueberall iſt die Induſtrie zum Teil lahmgelegt. Mehr als hierher gebracht worden. Er befindet ſich nunmehr im hieſigen Muſeum.
250 000 Arbeiter ſind zum Feiern verurteilt. In der Brüſſeler Vorſtadt
Foreſt ſind eine Frau und ein Kind ertrunken. In Tilleur bei Lüttich
ſind zwei Soldaten, die Geſchädigten Hilfe leiſteten, gleichfalls das Opfer
der Fluten geworden.
Zugunglück auf der Pariſer Ringbahn.
Paris. Samstag abend ſind zwei Lokomotiven auf der Pariſer
19 Reiſende wurden verletzt, zwei davon ſchwer.

Nummer 4
Zum Erdbeben in Italien.
EP. Mailand. Am Neujahrsabend, 7.03 Uhr, iſt in ganz Ober=
italien
ein kurzes Erdbeben verſpürt worden, das aber nur in Venedig
unter der Bevölkerung große Erregung hervorrief und einigen Schaden
anrichtete. In den Kinos und namentlich im Theater Roſſini kam es
zu ernſten Panikſzenen. Viele Damen fielen in Ohnmacht. Auf dem
Mareusplatz hörten die Leute eine Glocke der Mareuskirche anſchlagen
und nahmen auch einen Blitz wahr, der vom Kurzſchluß einer Hoch=
ſpannungsleitung
herrührte, die durch einen fallenden Schornſtein zer=
ſtört
wurde. In der ganzen Stadt ſind viele Schornſteine eingeſtürzt
oder beſchädigt worden. Das Beben hatte die Richtung von Nordoſt
nach Südweſt. Es wurde auch in anderen Orten Veneziens wahrgenom=
men
. In Treviſa erlitten einige alte Häuſer Riſſe. In verringerter
Stärke iſt das Beben in allen Städten Oberitaliens von Genua bis nach
Fiume verſpürt worden. Der ſachverſtändige Mitarbeiter des Cor=
riere
della Sera glaubt, es handle ſich um ein alpines Beben, deſſen
Herd in Kärnten liege.
Ein frecher Raubüberfall.
EP. Mailand. In Trieſt erregte ein Raubüberfall größtes Auf=
ſehen
, der am Tage vor einer Kaſerne der Stadtpolizei von vier mas=
kierten
Banditen gegen zwei Stadtpoliziſten unternommen wurde, die
145 000 Lire für den Zahltag geholt hatten. Der Raub mißlang,
jedoch wurde einer der Poliziſten durch vier Schüſſe getötet, als er
ſich zur Wehr ſetzen wollte, während der Wachtmeiſter mit dem Gelde in
die Kaſerne flüchten konnte. Die Täter ſind entkommen; einige
Verhaftungen wurden bereits vorgenommen.
Zur Rettung des Atalanten.
London. Der Kapitän des von dem deutſchen Dampfer Uru=
guah
aus Seenot geretteten ſchwediſchen Frachtſchiffes Atalanten gab
eine Darſtellung von dem Rettungswerk, in der er ſchilderte, wie er,
nachdem er die Schraube bei dem ſchweren Wetter im Kanal verloren
hatte, drahtloſe Hilferufe ausgeſandt habe. Zwei oder drei Schiffe,
därunter der Poſtdampfer der däniſchen Marine, hätten hierauf ge=
antwortet
, doch hätten ſie keine Hilfe bringen können. Andere Schiffe
konnten wegen der weiten Entfernung nicht herankommen. Gegen Mit=
ternacht
traf dann das deutſche Schiff Uruguay ein. Doch hatte es
infolge der außerordentlich ſchweren See große Schwierigkeiten, ein Tau
herüberzuwerfen. Schließlich gelang es ihm jedoch, ein Drahtſeil an dem
Atalanten zu befeſtigen. Um 6 Uhr morgens dampfte es mit ſieben
Knoten Geſchwindigkeit los. Der Kapitän fügte ſeiner Schilderung noch
hinzu, daß das Schiff zwar nicht in Gefahr war zu ſinken, jedoch hilflos
auf der hohen See umhertrieb. Kapitän und Mannſchaft des Ata=
Cleve, 2. Jan. Am Neujahrsmorgen ſind die Ortſchaften Warbeyen, lanten haben ſich mit höchſter Anerkennung über die Hilfe der Uruguay
ausgeſprochen.
Zur Shenandoah=Kataſtrophe.
EP. London. Nach Meldungen aus New York hat der aus
ländiſchen Grenze bis nach Fanten die ganze Niederung jenſeits des Marineoffizieren beſtehende Unterſuchungsausſchuß über die Kataſtrophe
der Shenandoah die Unterſuchung mit dem Ergebnis abgeſchloſſen,
daß der Unfall als eines der Opfer betrachtet werden müſſe, die die=
jenigen
zu bringen haben, die ſich einer neuen und gefährlichen Wiſſen=
ſchaft
widmen. Das Perſonal des Luftſchiffes ſei frei von fedem Vor=
wurf
. Es wird ferner anerkannt, daß Kommandant Lansdowne, der
Führer des Luftſchiffes, ſeine Pflicht nicht verletzt habe, als er am Tage
der Kataſtrophe aufgeſtiegen ſei.
Los Angelos muß repariert werden.
TU. New York. Wie ſich jetzt herausſtellt, muß der ganze Kiel
getvorden. Der Verkehr in der Stadt ſowie die Belieferung mit und mehrere Hauptteile des Luftſchiffes Los Angelos neu erbaut
werden, da die Mannſchaft den Schiffskörper mit Säuren behandelte,
die einen großen Teil der Metallteile zerfreſſen haben. Mit dem Ein=
bau
der zerſtörten Maſchinenteile wurden die Luftbauwerke in Abila=
r
. Brüſſel. Der König hat die überſchwemmten Stadtviertel in delphia beauftragt. Die neuen Konſtruktionen werden längere Zeit in
Anſpruch nehmen, ſo daß die Los Angelos nicht vor Mitte März flug=
fertig
ſein wird. Man hatte die Abſicht, zwei Mahbachmotoren durch
Packardmotore zu erſetzen, mußte jedoch feſtſtellen, daß für dieſen Zweck
die Motorgondel hätte umgebaut werden müſſen, ſo daß man von dieſen
Ueberführung des Tutankhamen=Sarkophags.,
Kairo. Der Sarkophag Tutankhamens iſt am Samstag von Luxor
Acht Mann waren erforderlich, um den Sankophag zu tragen. Der
Wert des Sarkophags und ſein Inhalt werden auf 40 000 Pfund Ster=
ling
geſchätzt.
Dampferunglück bei Ceylon.
Colombo. Ein Küſtendampfer iſt an der Oſtküſte von Geylon auf
einen Felſen aufgelaufen und geſunken. Die Mannſchaft des Damofers
Ningbahn zuſammengeſtoßen, auf die dann ein Perſonenzug auffuhr, und die Reiſenden blieben die ganze Nacht in offenen Booten auf dem
Waſſer. Vier Perſonen werden vermißt.

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Nummer 4

Montag, den 4. Januar 1926

Seite 2

Fußball.
V. f. R. Mannheim Meiſier des Rheinbezirks.
Um abermals zur Meiſterſchaft des Rheinbezirks zu kommen,
hatte der V.f.R. Mannheim nur noch einen Punkt notwendig,
und dieſen einen Punkt holte ſich der vorjährige ſüddeutſche
Meiſter am Sonntag in hartem 0:0=Kampf gegen Ludwigs=
hafen
03. Phönix Ludwigshafen, das gleichzeitig ebenfalls ſein
letztes Spiel erledigte, ſchlug zwar den F. C. Pirmaſens 1:0, kam
dadurch aber nur auf 19 Punkte, während V.f.R. aus den 14
Spielen 20 Punkte heimführte. So iſt der V.f.R. Mannheim
ein zweitesmal in direkter Reihenfolge Meiſter des Rheinbezirks
geworden. Ein Ereignis, das nach Schluß der 1. Serie, als V.f.R.
um 5 Punkte hinter dem damaligen Spitzenreiter Phönix zurück=
lag
, niemand für möglich gehalten hätte. Mit Ausnahme von
zwei Spielen ſind nun die Punktekämpfe im Rheinbezirk beendigt.
Die Tabelle hat in dieſer Situation folgendes Ausſehen:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte

V. f. R. Mannheim . . . . 14 2 33:18 20 Phönis Ludwigshafen . . 14 4 37:22 19 V. f. L. Neckarau . . . 14 36:19 18 S. V. Mannheim/Waldhof. 14 33:34 14 S. V. Darmſtadt 98 . . 14 22:25 11 Ludwigshafen 03 . . . 13 23:29 10 Mannheim 08 Lindenhof. 13 22:40 10 F. C. Pirmaſens . . . . . 14 3 21:39

V. f. R. Mannheim und Ludwigshafen 03 ſpielten 0:0.
Die Parteien lieferten ſich einen äußerſt hartnäckigen Kampf.
V.f.R. mußte aus dieſem Kampf noch unbedingt einen Punkt
retten, um Meiſter zu werden, aber auch Ludwigshafen wußte,
was auf dem Spiele ſtand, nämlich der Verbleib in der Bezirks=
liga
. So führte 03 ein überraſchend gutes, forſches Spiel vor und
V. f. R. kann von Glück ſagen, daß er einer Niederlage entging
In der 1. Halbzeit zeigte 03 eine glatte Feldüberlegenheit, aber
die lebhaften Bemühungen ſeiner Stürmer ſcheiterten an dem
glänzenden V.f. R.=Schlußtrio. Auch in der erſten Viertelſtunde
nach der Halbzeit hielt die Ueberlegenheit Ludwighafens an, dann
aber erwachte der V. f. R.; er griff in der Folge energiſch an,
jedoch konnte er die gegneriſche Hintermannſchaft nicht über=
winden
.
F.C. Pirmaſens unterlag gegen Phönix Ludwigshafen 0:1.
Pirmafens hat in der erſten halben Stunde mehr vom
Spiel, aber ſein Angriff zeigte nur eine ſehr ſchwache Durch=
ſchlagskraft
, ſodaß die Abwehr von Phönix alle Angriffe verhält=
nismäßig
leicht abwehren konnte. In der 30. Minute kam dann
Phönix durch ſeinen Halbrechten Weber, der ein Mißverſtändnis
der gegneriſchen Verteidigung geſchickt auswertete, zum einzigen
und entſcheidenden Treffer. Nach der Pauſe verlief der Kamp
durchweg ausgeglichen. Auf beiden Seiten waren die Sturm=
reihen
herzlich ſchlecht, dagegen die Läuferreihen und vor allem
die Torhüter gut.
V. f. L. Neckarau bezwingt S. V. Mannheim/Waldhof 3:0 (1:0).
Die Waldhöfer Mannſchaft, von der man doch in letzter Zeit
recht gute Leiſtungen geſehen hatte, enttäuſchte biesmal ſehr. Ihr
Sturm konnte ſich nicht zu einem einzigen Erfolge aufſchſwingen,
und auch die Hintermannſchaft leiſtete ſich manche Schnitzer.
Neckarau, das durchweg überlegen, ſpielte, kam ſchon in der
7. Mimute nach einem Durchbruch Zeilfelders zum erſten Tore
Das zweite Tor fiel in der 3. Minute nach Wiederbeginn durch
Arnold, der einen Fehler der Mannheimer Hinterannſchaft aus=
wützte
. Kurz vor Schluß war wiederum Zeilfelder mit einem
Sologang erfolgreich.
V. f. R. DarmſtadtGriesheim 2:4 (2:2).
Man ſchreibt uns: Am geſtrigen Tage weilte die 1. Mann=
ſchaft
des V. f. R. zum fälligen Verbandsrückſpiel in Griesheim.
Nach der vorausgegangenen hohen Niederlage im Vorſpiel rech=
nete
man allgemein wieder mit einer ſolchen. Aber es kam anders.
Die V. f. R.=Mannſchaft zeigte eine vornehme Spielweiſe und
zeichnete ſich durch ruhiges, faires Verhalten aus. Ihre Spiel=
weiſe
erzwang in der 1. Halbzeit ein 2:2 Ergebnis, das ſich erſt
in den letzten 10 Minuten der 2. Hälfte änderte. Zum Spiel=
verlauf
: Bereits in den erſten 10 Minuten erringt Griesheim
2 Tore, dem V. f. R. 5 Minuten vor Halbzeit 2 Tore durch her=
vorragendes
Zuſammenſpiel bei forſchem Angriff entgegenſetzte.
Kurz darauf erzielt V. f. R. ein 3. Tor. Ueberraſchenderweiſe,
ſelbſt zum Erſtaunen der Griesheimer Spieler, entſchied der
Schiedsrichter Abſeits. Der Vorfall ſei geſchildert: Die rechte
Seite des V. f. R. geht vor. Die gegebene Flanke wird von
Möſer kurz vor dem Tor mit der Bruſt aufgenommen und zwiſchen
zwei Griesheimer Spielern, die faſt auf der Torlinie ſtanden, in
das Tor gedrückt. Eine Prachtleiſtung. Die Griesheimer Spieler
treten den Ball zur Mitte. Der Schiedsrichter entſcheidet Abſeits.
Eine direkte Vergewaltigung. V. f. R. bleibt im Angriff, und
Echel bricht durch, hebt den Ball über den knieenden Griesheimer
Torwächter, und der Griesheimer Loos haut den Ball mit der
Hand vom Tore weg. Der Schiedsrichter ſieht dieſes von jedem
Zuſchauer geſehene Hand nicht. Kurz darauf Halbzeit. Die
2. Hälfte ſieht Griesheim im Angriff, und die unglaublichen Ent=
ſcheidungen
des Schiedsrichters bringen 10 Min. vor Schluß
Griesheim 2 Tore und Sieg, V. f. R. unterlag ehrenvoll. Die
Mannſchaft verdient ein Geſamtlob. Ihr geſtriges Spiel war eine
große Leiſtung und läßt auf gute Erfolge im neuen Jahr ſchlie
ßen, das hiermit gut angefangen hat. Die 2. Mannſchaft des
V. f. R. behaupteie ſich auch im geſtrigen Spiele gegen Griesheim
mit einem 3:0 Sieg. Bei einigermaßen gutem Willen wird dieſe
ihre Spiele ungeſchlagen beenden. Glück auf!
Freie Turner MörfeldenSpielvereinigung 1921 Darmſtsd: 0:3
(Halbzeit 0:1).
Einer Einladung Folge leiſtend, weilte die erſte Mannſchaſt
der Spielvereinigung 1921 in Mörfelden. Pünktlich 2½ Uhr er=
öffnete
Mörfelden unter Leitung des Sportgen. Völger, Mörfel=

den, das Spiel. Darmſtadt muß ſchwere Minuten überſtehen,
macht ſich aber durch ein gutes Sichverſtehen in der Hintermann=
ſchaft
wieder frei und geb dem Sturm durch genaue Vorlagen
Gelegenheit, in Tätigkeit zu treten. Der Erfolg ließ auch nicht
lange auf ſich warten, indem der Linksaußen das erſte Tor für
Darmſtadt buchen konnte. Die körperlich ſtarke Mannſchaft von Mör=
felden
war nicht entmutigt durch dieſen verdienten Erfolg und
machte die heftigſten Angriffe, aber ohne zu etwas Zählbarem zu
kommen. So ging es dann in die Halbzeit. Nach Wiederbeginn
nahm Darmſtadt wieder das Spiel in die Hand und ſchoß durch
ſeinen Halblinken, der auf Halbrechts durchgegangen war, ſein
zweites Tor. Wohl das ſchönſte Tor des Tages. Mörfelden,
durch ſeine Zuſchauer angefeuert, macht wiederum die verzweifelt=
ſten
Anſtrengungen, aber Darmſtadts Hintermannſchaft war nicht
zu überwinden und konnte trotzdem ihren eigenen Sturm noch
unterſtützen, ſo daß es dem Mittelſtürmer gelang, noch ein Tor
zu erreichen. Kurze Zeit darauf macht der einwandfreie Schieds=
richter
dem ſchönen Spiel ein Ende.
Kritik: Mörfelden eine faire Mannſchaft, die heute etwas von
Pech verfolgt war. Bei Darmſtadt Torwächter, Verteidigung und
Läuferreihe ſehr gut. Sturm beſſer wie am vergangenen Sonn=
tag
, könnte aber von der Läuferreihe in bezug auf Zuſammen=
ſpiel
noch lernen.
F. S. V. Mainz bezwingt Servette Genf mit 4:1 Toren.

Die Mainzer Sportgemeinde erlebte am Sonntag eine freu=
dige
Ueberraſchung. Der ſchweizeriſche Fußballmeiſter Servette
Genf, der noch am Neujahrstage den F. S. V. Frankfurt über=
legen
4:2 abfertigen konnte, wurde heute durch den F. S. V.Mainz
glatt und verdient mit 4:1 Treffern geſchlagen. Servette trat
zwar mit Erſatz für den linken Verteidiger und den Mittelläufer
an, jedoch mußte auch Mainz Erſatz für den linken Läufer ein=
ſtellen
. Die Rheinheſſen lieferten ein ganz hervorragendes Spiel;
man kann ohne Uebertreibung ſagen, daß ſie mit der Größe ihrer
Aufgabe gewachſen waren und das weitaus beſte Spiel des
letzten Jahres zeigten. In der ganzen Mannſchaft war kein
ſchwacher Punkt zu finden, dabei ſah man einen glänzenden Zu=
ſammenhang
und einen energiſchen Drang zum Tore. Schon in
der erſten Halbzeit waren die Mainzer ſichtlich überlegen. Die
Genfer kamen nur ſeltener in die Nähe des Mainzer Tores und
verſuchten ſich meiſt in ergebnisloſen Fernſchüſſen. Dagegen er=
zielte
Mainz bereits in dieſer Spielphaſe drei Tore. Das erſte
fiel in der achten Minute durch den Halbrechten Bickerle nach Vor=
lage
durch den rechten Läufer. In der 20. Minute war Lipponer
mit einem Fernſchuß, bei dem dem Servette=Hüter die Ausſicht
verſperrt war, erfolgreich. Wenige Minuten vor der Pauſe konnte
Lipponer, nach einer ſchönen Kombination Veith=Bickerle den
dritten Erfolg buchen. Nach Wiederbeginn wurde Mainz noch
ſtärker überlegen. Abgeſehen von einigen wenigen Spielphaſen
mußte ſich Genf ganz auf die Verteidigung beſchränken. Schon
bald erzielten Lipponer das vierte Tor aus etwa 20 Meter Ent=
fernung
. Genf kam in der 35. Minute durch einen Alleingang
ſeines Rechtsaußen, der die geſamte Mainzer Hintermannſchaft
umſpielte, zu ſeinem Ehrentor.

Karlsruher F. V. Meiſter des Bezirks
Württemberg/Baden.

Mit einem verblüffend hohen Siege über den Freiburger
F. C. hat der Karlsruher F. V. am Sonntag die Punktzahl 21
erreicht. Der einzige bislang noch in Frage kommende Mit=
bewerber
um die Meiſterſchaft, der Stuttgarter S. C., kann es
in den noch ausſtehenden Kämpfen höchſtens auf 20 Punkte
bringen, ſodaß die Meiſterſchaft des Karlsruher F. V. nicht mehr
anzufechten iſt. Die Leiſtung der Karlsruher iſt um ſo höher zu
bewerten, als ſie erſt in dieſer Saiſon wieder in die Bezirksliga
aufgeſtiegen ſind.
Die Tabelle hat nach den Spielen des 3. Januar folgendes
Ausſehen:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte

Karlsruher F. V..
V. f. B. Stuttgart
F. C. Freiburg ..
S. C. Stuttgart.
Kickers Stutigart
V. f. R. Heilbronn
1. F. C. Pforzheim
F. C. Birkenfeld

.. 13 0 50:20 21 14 34:19 13 43.:33 14 10 18:17 12 * 12 25:27 12 10. 22:23 10 11 3 23:37 8 11 11 7:45

Stuttgarter KickersF. C. Birkenfeld 4:1.
Karlsruher F. V.1. F. C. Freiburg 7:1 (2:0).
F. C. Pforzheim-V. f. B. Stuttgart 0:0.

Bezirk Bagern.
Sp. Vg. Fürth-Bayern München 1:0.
Wacker München1. F. C. Nürnberg 1:5.
A. S. V. NürnbergMünchen 1880 4:2.
Wie wir erfahren, ſoll der Proteſt des 1. F. C. Nürnberg
gegen den A. S. V. Nürnberg von Erfolg geweſen ſein. Beſtätigt
ſich dieſe Meldung, ſo dürfte die Meiſterſchaftsfrage im Bezirk
Bayern noch nicht geklärt ſein, da der 1. F. C.N. jetzt bei Siegen
im Wiederholungsſpiel gegen den A. S.V. und im noch aus=
ſtehenden
Spiel gegen Schwaben Augsburg die Münchener Bayern
noch um einen Punkt überflügeln kann. Bayern München hat
zudem heute im Spiel gegen die Sp.Vg. Fürih zwei weitere
wertvolle Punkte eingebüßt. Die Tabelie des Bezirks Bayern
hat nach den Spielen des 3. Januar folgendes Ausſehen:

Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Bayern München .... 14 38:21 20 1.F C. Nürnberg .. . .. 1 33:17 17 A. S. V. Nürnberg .. .. 14 30:24 17 Sppg. Fürth ... . 13 30:21 15 München 1860 . .... 30:23 14 Wacker München . . .. 13 18:26 11 V. f. R. Fürth ... . 15:29 Schwaben Augsburg .. 12 1 10 15:42

Schottiſche Fußballer in Deutſchland.
Nach langen ſchwierigen Verhandlungen gelang es dem FC.
Preußen=Berlin, die neben den Corinthians berühmteſten engliſch=
ſchottiſchen
Amateure Queens Park Rangers zu einer Turnee
nach Deutſchland zu gewinnen. Die Rangers ſind eine reine
Amateurmannſchaft mit dem ausgeſprochenſten engliſchen Herren=
ſpieler
=Standpunkt, und es dürfte der Beſuch dieſer Mannſchaft
in München, Nürnberg, Frankfurt und Berlin im Mai 1926 eine
Senſation bedeuten. In Berlin ſpielt die Mannſchaft am 16.
Mai auf dem Preußen=Sportplatz.
Fußball=Ergebniſſe.
Privatſpiele: Mainbezirk: F. S. V. Frankfurt Ten=
nis
Boruſſia Berlin 2:4. Eintracht Frankfurt S.V. Wies=
baden
1:1. Rheinheſſen/Saar: Worwatia/Alemannia. Worms
komb. S. C. Stuttgart 3:1.
Mitteldeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele: Nordweftſachſen: Eintracht
Leipzig Olympia/Germania Leibzig 0:2. Sportfreunde Leip=
zig
V. f. B. Leipzig 4:2. Viktoria Leipzig Sp.Vg. Leip=
zig
3:0. Fortuna Leipzig Wacker Leipzig 4:1. Sportfreunde
Markranſtädt T. u. B. Leipzig 3:3. Oſtſachſen: Dresdenſia
Dresden V. f. B. Teplitz (Böhmen) Geſellſchaftsſpiel 4:3.
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Apolda 1:3. Sp.Vg. Erfurt S.V. 05 Erfurt 3:1. Boruſſia
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V. f. B. Dörtmund Eſſener S.V. 99 2:1. Arminia Marten
T. u. S. Bochum 2:2. S. V. Dortmund 08 S.C. Gelſenkirchen 07
1:6. Niederrheinbezirk: Duisburger Sp.V. B.V. Beeck 5:0.
V. f. L. Krefeld Hamborn 07 1:0. Raſenſport Mülheim
V. f. B. Bottrop 2:1. Meiderich 06 Preußen Krefeld 3:1.
Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: Turu Düſſeldorf S.C. Cronen=
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5:0. V. f. B. Remſcheid B.V. Düſſeldorf 04 1:0. BC. 05
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Sp. Vg. Köln=Sülz 07 Tura Bonn 2:1. Kölner S.C. 99
Bonner F.V. 7:4. Viktoria 96 V.f. R. Köln 1:7. Gruppe
Weſt: S.C. M.=Gladbach Rheydter Sp.V. 4:5. Jugend
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Charlottenburg Weißenſee 1900 1:1. Vorwärts Berlin
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5:1. Abteilung B: Kickers Schöneberg Norden=Nordweſt Ber=
lin
2:2. Union Oberſchönweide Spandauer S.C. 2:2. Union
92 Berlin Tasmania Neukölln 2:0. Wacker Tegel Aleman=
nia
Berlin 2:2. Preußen Berlin Meteor 06 Berlin 5:5.
1. F. C. Neukölln Südſtern 08 Neukölln 4:3.
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Hamburg Hamburger S. V. 1:1. St. Georg 1860 Hamburg
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Hamburg 3:1. F.C. Blankeneſe F.C. Nienſtedten 0:2. F. C.
Rothenburgsort St. Pauli Sport Hamburg 1:2. Ottenſen
Altona 93 1:3. Schleswig=Holſtein: Boruſſia Kiel Eintracht
Kiel 2:2. V. f. L. Kiel Normark Flensburg 3:4. Holſtein Kiel
Hohenzollern Hertha Kiel 1:0. Südkreis: Leu Braunſchweig
Hannoverſcher S.V. 96 1:2. V. f. L. Helmſtedt Hannover=
ſcher
S.C. 3:2. Niederſachſen Hannover Eintracht Braun=
ſchweig
2:0. Eintracht Hannover Goslar 08 3:1. V. f. B.
Braunſchweig Werder Hannover 6:1. Weſtkreis: Bremer S.V.
Union Bremen 4:0. Komet Bremen F.C. Woltmershauſen
5:2. S.V. Wilhelmshaven Memelungen 7:1. H.B.C.S. Bre=
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Frieſia Wilhelmshaven 2:0.
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England. BirminghamSunderland 2:1; HarnleyAſton
Villa 2:3; BuryBlaclburn Rovers 3:1; Cardiff City Manche=
ſter
City 2:2: Leeds UnitedNotts County 2:1; Liverpool Lei=
ceſter
City 0:3: Mancheſter UnitedWeſtham United 2:1: New=
caſtle
United-Bolton Wanderers 5:1; Sheffield United Eder=
ton
1:1; Tottenhayim Hotſpurs-Arſenal 1:1: Weſtbromwich
Albion-Huddersfield 2:2.
Belgien. Berchem SportSC. Anderlecht 5:3: Daring Brüſ=
ſel
Royal Antwerpen 0:3: Racing GentSC. Verviers 1:4;
Beerſchot AC.A.R.A. La Gantoiſe 4:0; FC. BrügeoisR.C.
Malines 5:1.
Frankreich. Meiſterſchaftsſpiele. Olympique ParisII.S.
Suiſſe Paris 2:1; Stade Francais ParisC.A. Paris 2:1;
Pariſer AuswahlelfSlavia Prag 1:9.
Elſaß. Meiſterſchaftsſpiele. SchlettſtadtS.R. Colmar 2:2;
FC. St. LouisAS. Straßburg 0:0; Red Star Straßburg Ra=
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Straßburg 2:3: AS. MühlhauſenFC. Hagenau 1:0.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Montag, den 4. Januar 1926

Schweiz. Privatſpiele. FC. ZürſchDFC. Prog 1:6; Grashop.
ZürichDFC. Prag 1:5; FC. BaſelSimmering Wien 0:2: FC.
ChiaſſoFC. Aarau 0:2; FC. LuganoFC. Solothurn 2:4.
Nachtagsſpiel zum Schweizer Cup. FC. BernYoung Boys
Bern 3:1.
Oeſterreich. Sportklub WienHakoah Wien 1:5: Rapid Wien
Wiener A.C. 5:3; Wacker Wien-Brigettenauer A.C. 0:2;
Floridsdorfer A.C.Hertha Wien 4:4; Admira Wien Interna=
tional
Wien 6:1.
Tſchechvſlowakei. Privatſpiele. A.F.K. Prſovice Slovan
Wien 4:6: Viktoria ZiskovAmateurauswahlelf 6:2.
Italien. Meiſterſchaftsſpiele. Modena Internazionale
Mailand 3:0; BolognaTorino 3:2; Udinoſe-Novara 1:2; Hel=
las
Caſale 4:3; BresciaAndrea Doria 1:4; PiſaLegnano
2:0: SampierdareneſeMilan 2:1; Pro Vercelli-Livorno 7:0;
AleſandriaCremoneſe 2:1; Juventus TurinGenea 2:0; Pa=
dova
-Parma 6:1: MantovaReggiana 3:0.
Spanien. Privatſpiele. AC. Bilbao-Vienna Wien 2:5.

Schießſport.
Heſſiſcher Schießſport=Verband.
Am 3. Januar fand trotz der ſchlechten Witterung das
Schießen um den Pokal ſtatt und wurde an dieſem Tage der
Standrekord, von Berghöfer von 265 auf 266 verbeſſert. Die
Tabelle hat dadurch ein anderes Geſicht bekommen. Ungeſchlagen
ſind noch Schütze und Berghöfer, die am bommenden Sonntag
ſich begegnen werden. Berghöfer fertigte Rohde mit 266 zu 203
Ringen ab. Stahl tat dasſelbe mit Schneider. Schäfer holte ſich
von Stahl 2 Punkte. Mir Spannung ſieht man den Rückkämpfen
emtgegen, die jedenfalls andere Reſultate bringen werden. Der
Stand der Tabelle iſt folgender:

Gänge verl. gewonm unentſchied. Ringe Punkte Berghöfer 1270 10 Schuttze 1121 Grimm 1376 Schneider 1171 Rohde 1119 Schäfer 1094 Stahl 879 Ritſcher 422 Laumann 418

Ringen.
Kraft=Sport=Verein 1910 Darmſtadt.
Obiger Verein weilte geſtern in Nieder=Ramſtadt, um an den
Gaumeiſterſchaften im Mannſchaftsringen teilzunehmen. Die
Mannſchaft, welche komplett antrat, hatte einen vollen Erfolg zu
verzeichnen. Von 14 Kämpfen gewann die Mannſchaft 13 in nur
9½ Mimtten. Nur ein Gang, und zwar gegen den Kreismeiſter
Schanz, ging verloren. Die Mannſchaft des Kraftſportvereins
1910 Darmſtadt war ſo überlegen, daß über die einzelnen Kämpfe
wenig zu ſagen iſt, was ja auch die kurze Ringzeit beweiſt. Sie
ſtand in folgender Aufſtellung, vom Fliegengewicht auſwärts:
Doſch, Schwarz, Heß, Keitel, Holdenreuter, Veith und Winkel.
Die Mannſchaft hat ſich bei ihrem 1. Auftreten ſchon an die Spitze
geſchoben und wird ſie hoffentlich nicht mehr abgeben. Glückauf
für nächſten Sonntag in Pfungſtadt.

Boxen.

Die

Vorſchlußkämpfe
B

um die Südweſtdeutſchen Amateur=
oxmeiſterſchaften
.

Trotz einer recht ungeſchickten und mangelhaften Propaganda
hatten die Vorſchlußkämpfe um die Südweſtdeutſchen Boxmeiſter=
ſchaften
in Frankfurt a. Main einen recht guten Beſuch aufzu=
weiſen
. Auch die ſportliche Ausbeute des Abends befriedigte. Mit
Ausnahme eines Treffens, in dem Mielke=Frankfurt ſeinen Geg=
ner
Scheffner=Ludwigshafen k. o. ſchlug, gingen alle Kämpfe über
die Runden. Im Fliegengewicht punktete Wieland= Frank=
furt
60 den langſamerem Lorenz=Wiesbaden glatt aus. Im
Bantamgewicht holte ſich Mitzel=Frankfurt über Hermdy=
Mainz einen klarem Punktſieg. Im Federgewicht erzielte
Mielke=Eintracht=Frankfurt in der zweiten Runde den bereits er=
wähnten
k. o.=Sieg über Scheffner=Ludwigshafen. Da Stilger=
Ludwigshafen Uebergewicht aufwies, blieb Röder I=Frankfurt 60
im Leichtgewicht kampflos Sieger. Der Sieg im Welter=
gewicht
fiel an Ernſt=Wiesbaden, der einen knappen Punktſieg
über Kleemann=Bockenheim erzielte. Einen ſehr harten Kampf
ſah man im Mittelgewicht, wo Zimmer=Mainz den Frank=
furter
Bleul I ſchlagen konnte. Im Halbſchwergewicht
ſchickte Gattmann=Offenbach ſeinen Gegner Wallravenſtein=Mainz
wiederholt zu Boden, W. erwies ſich aber als ſehr hart und über=
ließ
ſeinem Gegner nur einen Punktſieg. Die Sieger aus die=
ſen
Kämpfen beſtreiten am 9. Januar in Ludwigshafen mit den
Meiſtern von Württemberg=Baden die Endkämpfe um die Süd=
weſtdeutſchen
Amateur=Boxmeiſterſchaften.

Winterſport.
8. Verbandswettlauf im Taunus.
Im Feldberggebiet des Taunus veranſtaltet der Verband
Mitteldeutſcher Ski=Vereine am 16. und 17. Januar ſeinen achten
Verbandswettlauf. Die Langläufe finden am 16. über eine
Strecke von 15 Kilometern ſtatt, die Sprungläufe kommen Sonn=
tags
zum Austrag. Für den Fall einer umgünſtigen Witterung
iſt ſchon jetzt die Verlegung der Rennen auf den 23./24. Januar
vorgeſehen.
Eis=Hockey.
Inland.
Berliner SchlittſchuhklubSlavia Prag 1:2.
Ausland.
In Paris: Slavia PragPariſer Fußballmannſchaft 9:0.
In Wien: Wiener EHV.V.f.B. Wien 7:0.

Turnen.
Führer der deutſchen Turnerſchaft zum
Jahreswechſel.
Daß das neue Jahr Erlöſung von allen Uebeln bringt, kann nie=
mand
erwarten. Arbeite darum jeder vaterländiſche Verband an der
leiblichen und ſittlichen Hebung unſeres deutſchen Volbes, als hinge von
ihm allein die Zukunft ab. Achte ſo aber auch das Tun und Wollen
der andern und hüte dich vor Selbſtzufriedenheit und Ueberhebung.
Turner, bedauert nicht, wenn viele treue Arbeit im Schatten beibt, Wenn
nur dereinſt des Vaterlandes Freiheit in hellem Lichte erſtrahlt!
Dr. O. Berger,
1. Vorſitzender der T. T.
Ich wünſche der deutſchen Jugend eine ſpartaniſche Erziehung, frei
von den ſüßlichen Schwächen, die uns das Zeitalter der Kinder ge=
bracht
hat. Nicht weichliche Kunſtſchwärmerei, nicht üüberreizter Per=
ſönlichkeitskult
, noch vorzeitiges Genießen können Jünglinge und Männer
ſchaffen, wie ſie die Zukunft des Vaterlandes braucht. Mit Klampfen
und Tänzen iſt das Leben nicht zu bezwingen. Entbehren und gehorchen,
ſich einfügen und dienen, hart werden an Körper und Geiſt: nur aus
dieſen Quellen fließen Kraft= und Freudenſtröme, die nie verſiegen bis
ins hohe Alter. Die Schwächlinge und Selbſtlinge zerbricht das Leben.
Schmuß, Schulrat,
1. Kreisvertreter des 9. Kreiſes der D.T. und Ehrenmitglied
ihres Hauptausſchuſſes.
Handball.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt-Turngeſellſchaft Griesheim.
Jugendmannſchaften 4:2.
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein faires Spiel, welches
die 1875er für ſich entſcheiden konnten.
Jiu=Jitſu.
Darmſtädter Fechtklub 1890.
Der Darmſtädter Fecht=Klub1890 eröffnet am 7. Januar
einen neuen Jiu=Jitſu=Kurſus. Dieſe aus Japan ſtammende Kunſt,
ſich durch Geſchicklichkeit gegen körperlich Stärkere erfolgreich zu
verteidigen, hat ſeit einigen Jahrzehnten auch in Deutſchland als
Sport Eingang gefunden. Bereits im vergangenen Jahre fanden
im Klub 2 Jiu=Jitſu=Kurſe ſtatt, die ſich auch einer regen Betei=
ligung
erfreuten und einen ſchönen Erfolg hatten, ſo daß im Okto=
ber
Klubmeiſterſchaften ausgetragen werden konnten. Der neue
Kurs wird derart aufgebaut werden, daß an jedem Uebungsabend
den eigentlichen Uebungen eine muskelſtärkende Gymnaſtik voran=
geht
. Die Leitung hat ein bewährter Frankfurter Lehrer über=
nommen
. An dieſer Stelle ſei auf die Abbildungen aufmerkſam
gemacht, die bei der Firma Praſſel, Schulſtr., ausgehängt ſind.
(Näheres ſiehe Anzeige.
Es wäre erfreulich, wenn dieſer Sport, dem man in anderen
Städten ein lebhaftes Intereſſe entgegenbringt, auch in Darm=
ſtadt
noch mehr Anhänger fände.
Schwimmen.
Ein Schwimmweltrekord für Damen
wird aus Florida gemeldet. Dort hat die amerikaniſche Olympia=
ſchwimmerin
Miß Geraghty im 400 Meter Bruſtſchwimmen eine
Zeit von 7:17,4 erzielt. Der ſeither noch beſtehende offizielle Welt=
rekord
über dieſe Strecke wird von der Engländerin Gilbert mit
7:20 ghalten, jedoch hat die Hamburger Schwimmerin Fräulein
Büns am 1. November 1925 die 400 Meter Strecke bereits in
7:09,6 zurückgelegt, einer Zeit, die bedeutend beſſer iſt als die der
oben genannten Amerikanerin. Die offizielle Anerkennung der
deutſchen Leiſtung als Weltrekord iſt jedoch bisher noch nicht
erfolgt.
Neuer deutſcher Schwimmrekord.
Im Duisburger Hallenbad ſtellte Günther=Göppingen einen
neuen deutſchen Rekord im 400 Meter Rückenſchwimmen mit
6:03,9 auf. Der frühere Rekord des Breslauers Overham von
6:13 erfuhr dadurch eine nicht unweſentliche Verbeſſerung.
Hellas Magdeburg ſchlägt Waſſerfreunde Hannover 4:3.
Frölichs Rekordverſuch mißglückt.
Im überfüllten Stadtbad zu Hannover kam geſtern der
Revanchekampf im Waſſerball zwiſchen dem deutſchen Meiſter
Hellas Magdeburg und dem dreifachen deutſchen Exmeiſter
Waſſerfreunde Hannover zum Austrag. Es war das Spiel zweier
Meiſter; ſpannend in jeder Phaſe, techniſch hochſtehend, dabei aber
auch ſo ſcharf, daß nur eine ſo glänzende Spielleitung wie die
von Dr. Nußbaum den Kampf in einem erträglichen Rahmen
halten konnte. Hellas war um eine Idee ſchneller und gewann
verdient. Bei Halbzeit ſtand das Reſultat 3:1 für Magdeburg.
Unter dem ſtürmiſchen Beifall der Zuſchauer holte dann Hanno=
ver
auf, aber im harten Endkampf konnte Hellas doch noch den
Sieg an ſich reißen. Bei den Zuſchauern gingen die Wogen der
Erregung oft ſehr hoch, beſonders natürlich während der Zeit, als
der Kampf 3:3 ſtand.
Frölichs Rekordverſuch mißglückte, da der Hamburger für die
00 Meter Rücken 1:15,6 Minuten (Rekord 1:15 Minuten benö=
tigte
. Für 100 Yards wurden 1:07,8 Minuten geſtoppt, alſo auch
eine Zeit, die über dem Rekord bleibt.

Sportliteratur.
* Der neue Deutſche Sportverlag von Gerhard Stalling in
Oldenburg legt uns eine Reihe neuer Sportbücher vor, die durch ihre
prachtvolle Aufmachung gefallen. Der Verlag hat ſich die dankenswerte
Aufgabe geſetzt, ſämtliche Sportgebiete zu erfaſſen und ſich als Verfaſſer
die namhafteſten Sportleute auszuwählen.
Heute liegt uns zunächſt einmal das grundlegende Werk Surens
Die deutſche Gymnaſtik vor in Halbleinen gebd. 4,80 Mk.
Wir haben unſere Leſer vor nicht allzu langer Zeit mit den Werken
Surens bekannt gemacht. Wir können es uns darum verſagen, näher
darauf einzugehen. Das ABC des Fußballſpiels iſt reich

Rummer 4

illuſtriert. Es koſtet in Leinen gebunden 3 Mk. Der Sportredakteur
der B. Z. am Mittag und K. Koppehel, der Geſchäftsführer des Ver=
bandes
Brandenburgiſcher Ballſpielvereine, haben unter Berückſichtigung
der neueſten Regeln eine Anleitung geſchrieben, die dem Fußbaulſpieler
ſowie dem Intereſſenten in leichtverſtändlicher, angenehm lesbarer Form
das Wiſſenswerte über den Fußball bringt. Das ſchwediſche Schwimm=
wunder
Arne Borg plaudert in ſeinem Wie ich um die Erde
ſchwamm über ſeine ſportlichen Erlebniſſe in allen Weltteilen. Das
Buch iſt ſehr feſſelnd geſchrieben. Es lieſt ſich wie ein Roman. Die
Frau und der Sport iſt ein mit zahlreichen Bilderrafeln und Ab=
bildungen
ausgeſtattetes Buch in Leinen gebd. 3,50 Mb. betitelt,
das als Verfaſſer den Frauenſportwart des Verbandes Brandenburgi=
ſcher
Athletikſportvereine hat. Es gibt dem Uebungsleiter wertvolles
Material an die Hand, das ihm geſtattet, den Frauenſport ſyſtematiſch
betreiben zu laſſen. Daneben will es in der Frauenwelt das Intereſſe
für ſportliche Betätigung wecken. Der Boxlehrer an der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen Guſtav Schäfer gibt in ſeinem Boxen
als Leibesübung, Kampfſport und Selbſtverteidi=
gung
ein Lehrſyſtem des Fauſtkampfes, das weiten Kreiſen zum Stu=
dium
empfohlen werden kann, damit das Vorurteil gerade gegen dieſen
Sportzweig immer mehr ſchwindet.
Man kann das altangeſehene Verlagshaus Gerhard Stalling nur
ermuntern, dieſe Serie hervorragender Sportbücher fortzuſetzen. Wir
ſind überzeugt, daß die in Ausſicht geſtellten weiteren ſportlichen Neu=
erſcheinungen
ebenſo empfehlenswert ſein werden.

Briefkaſten.
Nach G. 1. Bezüglich der Pfandbriefe wird Sie die Durchführungs=
verordnung
zu dem Aufwertungsgeſetz, mit deren Abdruck in Nr. 349
begonnen wurde, aufklären. 2. Bezüglich der heſſiſchen Gemeindean=
leihen
läßt die Geſetzgebung leider noch auf ſich warten.
A. W. 1. Das Reſtkaufgeld in Höhe von 15 000 Mk. wäre nach dem
Geſetze nur mit 25 Prozent auzuwerten, da in § 10 Z. 5 nach der perſön=
lichen
Seite nur eine Aufwertung unter Abweichung von dem normalen
Höchſtſatz (25 Prozent) zuläßt, wenn die Kaufgeldforderung nach dem
31. Dezember 1908 begründet worden iſt. Ob eine aus früherem Zeit=
punkt
datierende Kaufgeldforderung unter § 10 Z. 6 des Geſetzes ein=
gereiht
werden kann (das Geſetz ſpricht von Forderungen anderer Art)
iſt zweifelhaft und beſtritten. Immerhin iſt dringend zu raten, die For=
derung
bei der Aufwertungsſtelle vor 1. April 1926 anzumelden.
2. Am 1. April 1920 waren 7000 Papiermark gleich 490 Goldmark. Mit=
hin
wäre eine Darlehnshypothek in dieſer Höhe auf 122 Mk.
50 Pfg. aufzuwerten. Ein weiterer Anſpruch ſteht Ihnen nach dem vor=
liegenden
Geſetz nicht zu. Bezüglich der Darmſtädter Stadtanleihen
müſſen Sie die landesgeſetzliche Regelung abwarten.
K. V. Die Ausmauerung der inneren Feuerung iſt u. E. Sache des
Vermieters, daher können Sie von ihm Erſatz der Auslage fordern.
W. C. Wüirden Sie ſich nicht am beſten in der Angelegenheit an
den Geſandten der Vereinigten Staaten in Berlin, Mr. Schürmann,
wenden?
Frau Bezirksrichter Seriba Martinſtraße 12. Darmſtadt,
fragt: Wer kann mir die Worte des Liedes angeben, das mit folgenden
Worten beginnt: Komm’ ich als Burſch gezogen zum Rhein, zum deut=
ſchen
Rhein?
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 4. Jan, 3.30: Von fremden Ländern und Völkern‟ Lehrer
Fr. Voigt. O 4.30: Hausorch. Neue Schlager: Nächte lang habt ich
geträumt. Blues, Stransky. Sarangi, Foxt., Mavo. Fuego, Tange, Madero.
Kannst du mir bis übermorgen hunderttausend Dollars borgen, Onestep,
Werau. Lederhosen-Fox, Mav. Lost river, Blues, Plank Bilde dir ein,
glücklich zu sein. OEarly. The throw-down-Blues, Napoleon. O
6: Colomba von Prosper Mérimée. O 6.30: Bücherstunde. O 7: Süd-
westd
. Radioklub. O 7.30: Dr. Haas: Verteilung u. Anpassung des
Tierlebens der Erde‟. O Mozart. Mitw.: L. Amar (1. Viol.), W. Caspar
(2. Viol.), P. Hindemith (Viola), R. Hindemith (Cello), Allekotte (Viola),
Richter (Flöte). Quartett. Quintett. Quartett O 9: Schweizer Lieder.
Mitw.: Mary Bernhardsgrütter (Sopr.), H. Ernst (Barit.), Zürich, Hausorch.
Heimweh. Huber. Ihr Berge lebt wohl, Brunner. Mis Anneli; Kuckucks-
lied
, Krenger. Potpourri. Gemsjäger; Volksweise Hubez. Was heimelig
sig: Es chunt es Meiteli hurtig her, Krenger. Potpourri. Tessiner Soldaten-
lied
. Volkslied. Vo Luzern uf Wäggis zue; Zwö: Schümmeli, Krenger.
Potpourri. Hans in der Gand. Adieu 4 LEngiadina, Gaugler. Jodellied;
Uesen Aetti, Krenger. Potpourri.
Stuttgart.
Montag, 4. Jan. 4: Funkorch. O 6.30: E. Köhrer, Berlin über: Das
Theater Eine Lebensnotwendigkeit. O 7: Esperanto. O 7.30: Dr. Otto
Erhardt: Die Entwicklung der Oper seit Wagner. O 8: Mozart. Ip Süd-
deutschland
. Aus Mozart, sein Leben und sein Werk‟. Sonate; Quar-
tett
; Zwei franz. Arietten (Alice Nick); Klaviersonate C-dur (A. Baagen),
Anschl.: Aus der Weltliteratur.
Berlin.

Montag, 4. Jan, 4.30: Novelle und L Arrabiata, von Paul Heyse.
Gespr. von Johanna Maver. O 5.15: Funkkapelle, Tauentzienbummel, Siede-
Russ. Rhapsodie aus Fürst Igor Borodin. Kinderspiele, Bizet. Streif-
zug
durch Straußsche Operetten, Schlögel. Einmal in der Woche Shimmylied
aus Confetti Nelson. O 7: Ing. Boehmer: Technischer Rückblick auf
das Jahr 1925. O 7.25: Französisch. O 7.55: Gek. Rat Dr. Moll: Ueber
Occultismus‟. O 8.30: Konzert. Der Doppelgänger; Auf dem Wasser zu
singen; Wanderers Nachtlied: Die Forelle, Schubert (Alfred Wilde, Tenor;
Clara Krause, Flügel). Suite op. 44, Schütt (Prof. Zeiler, Violine; Clarz
Krause, Klavier). Aus Dichtungen und Briefen von Wedekind (Eva Gott-
getreu
, Rez.). Ich bin eine Harfe; Fäden; Erster Schnee: Das mitleidige
Mädel; Einen Sommer lang, Wolff (Alfred Wilde). Vier Stücke op. 52,
Schütt (Prof. Zeiler und Clara Krause).

Sie haben Ihr Kind lieb, eine Diarrhöe (Durchfall), auchdergeringsten kann
schwereSchädigungen der wenig widerstandsfähigen körperlichen Konstitution
desKindos hervorrufen. Geben Sie dem Kinde Stopp-Stopp Schokolade leho‟,
welche gerne infolge des angenehmen Schokoladengeschmacks gevommen
wird. Die Wirksamkeit ist hervorragend, das Mittel selbst völlig unschädlich.
Stopp-Stopp Schokolade Meho (ausdrücklich verlangen) kostet 50 Pfg. und
ist in Apotheken und Drogerien erhältlich.
(1V. 16151

Tageskalender für Montag, den 4. Januar 1926.
Landestheater, Großes Haus und Kleines Haus: Geſchloſſen.
Orpheum, abends 8 Uhr: Der blonde Traum Kinovor=
ſtellungen
; Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Mran 4Un

Montag, den 4. Januar
* und folgende Tage!

Musik von Hugo Hirsch. In den Hauptrollen u. a.:
Marga Beter, Karl Welbröhl
Gustav Bertram.

Tägl. Kurtenverkanf: Verkehrsbüro, Ernst- Indwigs-
platz
, de Waal, Rheinstraße 14. Gewöhnliche
Preise: Mark 1. bis 3.-

im Brauerei-
Aasschank yy6
Kirchstraße 3

Unionn Theater

Das Riesenfilmwerk
Der Schlager der Saison

Der Film der 1000 Wunder
Das größte Filmereignis der Saison
von unerhörter Pracht
SAl=
Kte" und Sehönhelt.

Die neueste Wochenschau

Jugendliche haben Zutrit

AILONALSNIRKAUT

Nummer 4

Montag, den 4. Januar 1926

Seite 9

Wir räumen unsere Lagerbestände in

Herren- und Damemenkonfektion sowie Leib- und Bettwäsche
ab Montag, den 4. bis inel Samstag, den 16. Januar 1926 und geben auf Grund der Originalpreise bei Bezug von Winterwaren
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Darmstadt, Neckarstr. 15, I. Etage

Zweigniederl.:
Offenbach a. M.
Gr. Marktstr. 30

Landestheater
Montag, 4. Januar
Kelne Vorſtellungen
74
Mäf
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Dienstag, 5. Januar,
abends 8 Uhr:
Farbenabend
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Frankfurterſtr. (111
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Mar noch heute
der große Lustspielschlager
Der Hahn im Korh
mit Reinhold Schünzel
dem großen Filmkomiker, in der Titelrolle
Ab Dienstag,
4e Das geualtige Programm
I. Schlager:
Bas Aätsel der Affenschlucht
Ein Film aus dem Hochgebirge in 6 Akten
II. Schlager:
Ehegeschichten
Eine Liebes- und Diebeskomödie in 6 Akten
Ein Liebesabenteuerd berühmtenDetektivs,2

Musikalische Leitung: Kapellmstr. A. Kolitsch

Versäumen Sle das morglge
Programm nlcht!

Reichsgründungs
Kommeng
Am 23. Januar 1926
findet in der Turnhalle am Woogsplaßz
abends 8,00 h. C. t. ein Farbenkommers ſiatt, zu
dem die A H. ſchaften der nachſtehenden Verbände
hiermit höflichſt eingeladen werden.

1. Deutſche Sängerſchaft (Weim C. C.)
2. Deutſche Landsmannſchaft
3. Khffhäuſerverband der Vereine deutſcher
Studenten.
4. Sondershäuſer Verband deutſcher Sänger=
verbindungen

5. Deutſche Burſchenſchaft.
6. Allgemeiner Deutſcher Burſchenbund.
1. Weinheimer S. C.
8. Köſener S. C. V.
9. Vertreter= Convent der Turnerſchaften (V. C.
10. Rudolſtädter S C.
11. Akademiſcher Turnbund.
12. Deutſche Wehrſchaft.
13. Miltenberger Ring.
14. Rothenburger Verb ſchwarz Verbindungen
15. Akademiſcher Ruderbund
16 Kartell der akademiſchen Seglervereine.
17. Wernigeroder Verband.
18. Naumburg. O C akad. landw Verbindungen.
Beſondere Einladungen werden nicht ergehen.
Die Verbände werden gebeten Ihre A. H. einzuladen.
Der vorbereitende Ausſchuß:
D.B. T C. KSCV. VC. V. S C.

Nieder=Ramſtädterſtr. 65. Tei. 1998.

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zwecks G dantenaus=
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B 19a.d. Geſchſt. 73

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REGIE. FRANZ OSTEN

Die neueste Wochenschau!
Jugendliche haben Zutrite!
Verstärktes Orchester
(58
Musikalische Leitung:
Kapellmeister Gg. Seibert

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Ein fröhliches und gesundes Neues Jahr
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Bheinstr. Zentral-Drogerie, Elisahethenstr 30, Friedr Becken=
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HI. Schaub, Karlstr. 28.
Generalvertreter und Auslieferungslager: Dr. Utsch & Co,
Frankfurt a. M., Miguelstr 58, Telephon Maingau 3017. (I.Hbg.45

[ ][  ]

Seite 10.

Montag, den 4. Januar 1926

Nummer 4

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meinem

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ſch scheue keine Verluste und bringe wirklich gute Gebrauchs-Oualitäten zu derart
niedrigen Preisen, daß es sich lohnt, den Bedarf für lange Zeit hinaus zu decken.
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Ein
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nur guten Oazlitäten, Utr. 2,45, 195, 1.00
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Post. Bettdamaste breit, im
Streifen n. Blnmenmnst., Atr. 3,50, 2,95, B.R0
Große
150 cm breit,
Post. Haustudk fr Bettücher
nur gute Onalitäten• Atr. 1.85, 1.75, 1.40
Kagt42
Post. Bettuoh-Halbleinen
150 br., in nur hervorr. 0nal. 2,95, 2,75, 1.00

ganz bed.
Biber-Bettücher im Preise

Rest-

Große

9
Pot. Ja0quard-Koltern
in, schönen Mnstern, gehr haltbar, jetzt H490

ermäßigt, jetzt Stück 4.95, 3,50, 2.50, I
Große
Post. 1a0guard-Bettkolt.
gans bes. gute Onal., jetzt Stück 9.50, 9.00
Große
post. Wollene Bettkolt.
bedent, unt. Preis, jetzt 22.50, 19.50, 15.00 0.00

vost. Wasch-Housseline
Verkanffpreis bis 1.50 . . . jetzt Utr. 0.

Große A
Post. Zephir und Perkal
f. Hemden n. Blus, jetzt 0.95, 0,75, 0,68, 0.40

Große
Post. Bettkattune wurnssch.
echte Oualitäten, Mtr. 0.95, 0.85, 0.65, 0.00

Diese Preise müssen Sie veranlassen, recht viel zu kaufen!

Große
Posten
Große
Posten
Bost-
Posten
Große
Posten

mit 2 Krag, nnr allernenest Sach.
HerFen-Oberhemden sonst. Pr. bin8.50,jetztr. Ans.4.50
aus Ia Sportfanell, m. 2 Krag.,
HerFen-Oberhemden uur allerneneste Sach, jetst St.
in farbig, schön verarbeitet, mit
Damen-Biberbemden Feston-Garnierung . . . . ſetzt
teils durch Dekoration etwas trüb gew.,
Damen-Wasche sonst. Vork.-Pr. b. 4,75, jetzt 2.95, 2.25, 1.,75,
in schwz. u. farb. sonst. Ver-
FeinW. Cachmirstrumpte kanfepr. bis 4.95, jetzt 285
n in Seidenfor, Macco u. sonst. Geweb., sonst.
Damen-Strumple Verkanfpreis bis 2.25, jetzt Paar 085 1.

mit reinwoll. Cachmirfuß, besond. halt-
bar
, nur schwarz . . . . . . jetzt Paar

Ein
Posten
Ein
Posten
Rest-
Posten
Rest-
Posten
Rest-
Posten
Rest-
Posten
Rest-
Posten

aus gut. Sportfanell, schön ver-
HerFen-Sporthemden gbeitet . . . . . jetzt Stüek
aus gut. Cöperbiber, schön ver-
aus
prima Molton, schön verarbeit.,
spez. f. Kind.- u. Mädch.-Kleid.
besonders schöne Sachen, 85120 cm
gute Oualitäten, für Kleider und
doppelbreit, in schönen Farben, besonders haltbare Oua-
.. . . . jetzt Aeter 1,75,
in nur allerfeinsten Oual., sonstiger Verkaufspreis
Alelder Stoff8 bis 13.50 jetzt zum 4nsnehen Utr. 6.75, 4.95 n.
reine Zephirwolle, nur ganz gute Sachen, in herr-
BpOPTWOSten lehen Tarben . .. . . . . . . . jſetzt 850 I.

HerFen-Biberhemdenzrbeitet, mit Doppelbr, 2.95 n.
Damen-Beinklelder n uni u. gestreit. . ſetzt Stück
Karierte Aleiderstotte doppebr, gnte Gnalitzt, 130.
Hausklelder stoffé br. jetzt z. 4ngsnch. 1.85, 1.25, 0.95,
Heiuwoltene Finette Norsenröcke .... jotzt Ueter
Popeline itzt.