Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Nummer 337
Donnerstag, den 4. Dezember 1924. 187. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der An eigenr
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Be=
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ſtädter 8 Nationalbuni.
Kriegsopfer und Reichstagswahlen.
Von
Franz Behrens (M. b. R.).
Die Räumung der erſten Bone.
Eine unannehmbare Löſung.
Es iſt im höchſten Grade auffallend und unerfreulich, daß
n ach dem Beiſpiel der franzöſiſchen Preſſe jetzt
aich engliſche Zeitungen, die der engliſchen Regierung ziem=
Urh nahe ſtehen, die Räumung Kölns kritiſch
behan=
dieln und dabei Andeutungen machen, aus denen hervorzugehen
ſcheint, daß England auch diesmal wieder einem
Ifxanzöſiſchen Drucke nachgeben wolle. Dabei iſt nach
M drm Artikel 428 des Verſailler Vertrages gar nicht daran zu zwei=
0 faln, daß am 10. Januar 1925 der Kölner Brückenkopf ſamt dem
Monzugehörigen beſetzten Gebiet zu räumen iſt. Da Deutſchland
ſtäne Verpflichtungen erfüllt, kann alſo auch jetzt verlangt
wer=
ſi den, daß die Gegenſeite unſere Rechte nicht von neuem kürzt.
in Statt deſſen muß man aus Aeußerungen der engliſchen Preſſe
zuſammen mit Mitteilungen, die von anderer Seite aus London
M krmmen, leider den Eindruck gewinnen, als wenn entweder ſchon
I9 gendende Erklärungen getroffen ſind, oder bei der bevorſtehenden
3uſammenkunft Herriot—Chamberlain getroffen
nerden ſollen, wonach England und Frankreich ſich verpflichten,
Mdre erſte Zone und das Ruhrgebiet gemeinſam zu räumen.
Er=
ſſ falgt die Räumung am 10. Januatr 1925, dann könnten wir
da=
mit einverſtanden ſein. Aber das iſt die Abſicht nicht.
Frank=
ſreichs Abſicht geht offenbar darauf hinaus, Zeit zu
ge=
ſſn innen und ein Kompromiß durchzuſetzen, wonach
hde Engländer ſich verpflichten, etwa bis in den Mai
hänein in Köln zu bleiben, wenn dafür die Franzoſen
M dre Zuſicherung geben, daß ſie an dieſem Zeitpunkt das geſamte
5 uhrgebieträumen wollen. In dieſer Richtung ſind
zwei=
ſ falos die Anſpielungen auf ein Kompromiß zu verſtehen, die
immer häufiger in den engliſchen Zeitungen wiederkehren. Daß
Mdjeſe Löſung für Deutſchland unannehmbar iſt,
b aucht nicht beſonders geſagt zu werden. Die deutſche Regierung
kann ſich darauf nicht einlaſſen. Sie muß darauf beſtehen, daß
au 10. Januar 1925 über Köln wieder die deutſche Flagge weht,
und zwar über Köln nicht allein, ſondern über all den Städten
uid Dörfern, die nach dem Verſailler Vertrag in die erſte Zone
h.neingehören.
Berlin, 3. Dez. Das Pariſer „Fournal” meint heute
irn Hinblick auf die Frage der Räumung Kölns, daß ſchon aus
tahniſchen Gründen eine Verzögerung der Räumung
k um zu umgehen ſei. Die Militärkontrolle ſei noch nicht
voll=
endet und die Feſtſtellung des Berichtes und der Austauſch der
Anſichten der Ententeregierungen hierzu nicht gut bis zum
1e. Januar möglich.
Der deutſche Standpunkt.
Berlin, 3. Dez. Die aus London kommenden
beunruhigen=
den Nachrichten über eine etwaige Verſchiebung der für den
10. Januar fälligen Räumung der Kölner Zone werden von
einem Teil der Preſſe in wahlpolitiſcher Weiſe
ausgenutzt. Selbſtverſtändlich handelt es ſich hier aber um
eme Frage, die zu parteipolitiſcher Ausſchlachtung, namentlich
gegen die Regierung, nicht den geringſten Anlaß bietet.
Die Parteien haben allen Grund, in dieſer Frage völlig
einig zu ſein.
(s muß daher von jeder Parteirichtung betont werden, daß die
Näumungsfrage im Verſailler Vertrag bereits eindeutig geregelt
iſs. Wenn ſich Frankreich ſeinerzeit bei den
Friedensverhandlun=
gen mit dieſer Regelung nur deshalb abgefunden hat, weil ihm
gleichzeitig von ſeiten Englands und Amerikas ein
Sicherheits=
pakt in Ausſicht geſtellt wurde, und wenn dieſer Sicherheitspakt
ſeäter nicht zuſtandegekommen iſt, ſo ſind das Umſtände, die
2 eutſchland nichts angehen. Es wäre jedenfalls eine große
Un=
gerechtigkeit, aus ihnen irgendwelche
neue Räumungsbedingungen zu Ungunſten Deutſchlands
herzuleiten. Vom deutſchen Standpunkt aus muß überhaupt eine
fermelle Verquickung der Räumungs= und Sicherheitsfrage
trundſätzlich abgelehnt und an den in Frage kommenden
Be=
fämmungen des Verſailler Vertrages als dem geſetzlich
maß=
tebenden Moment feſtgehalten werden. Nach dem Verſailler
2Sertrag hängt die Räumung nur von der Erfüllung der
Ver=
tragsverpflichtungen durch Deutſchland ab. Die Theſe Poin
(mrés, daß infolge „mangelnder deutſcher Vertragserfüllung” die
Fkäumungsfriſten noch nicht zu laufen begonnen hätten, iſt von
deutſcher Seite ſtets zurückgewieſen und auf der Londoner
Kon=
ferenz ſogar von den Alliierten verworfen worden. Die Alliierten
wären daher zu einer
Verzügerung der Räumung
erſt danu befugt, wenn ſie mit Recht behaupten können, daß
Deutſchland bis zum 10. Januar ſeine Vertragspflichten nicht
enrfüllt hat. Demgegenüber ſteht feſt, daß Deutſchland allen ſeinen
ſniller Vertrages übernommenen Verpflichtungen regelrecht
nach=
gekommen iſt. Es könne höchſtens noch die Frage der Abrüſtung
zir Diskuſſion geſtellt und behauptet werden, daß Deutſchland
ſeinen Verpflichtungen in dieſer Hinſicht nicht nachgekommen iſt.
Semgegenüber muß aufs allerentſchiedenſte von deutſcher Seite
die Auffaſſung vertreten werden, daß auch auf dieſem Gebiete
kein Vorwurf gegen die deutſche Regierung
er hoben weiden kann. Die Generalinſpektion der Militärkontrolle
ernige Abrüſtungsfragen entſtehen, ſo können auch dieſe
recht=
zeitig bis zum 10. Januar bereinigt werden, wenn auf der
Gegenſeite der gleiche gute Wille vorhanden ſein würde, wie das
bei der deutſchen Regierung zweifelsfrei der Fall iſt. Aber ſelbſt
dann, wenn über die noch beſtehenden Differenzpunkte bis zum
1D. Januar keine Einigkeit erzielt werden ſollte, könnte doch
dar=
aus kein Grund für die Verzögerung der Räumung hergeleitet
werden. Es ſteht feſt, daß die
Entwaffnung Deutſchlands in allen weſentlichen Punkten
durchgeführt
iſt. Was noch zu bereinigen iſt, betrifft Angelegenheiten
durch=
aus untergeordneter und unweſentlicher Natur. Noch weniger
begründet wäre es, wenn die Räumung der Kölner Zone wegen
der Aufrechterhaltung der militäriſchen Beſetzung des
Ruhr=
gebietes hinausgezögert werden würde.
Wenn etwa vom militärtechniſchen Standpunkte aus die
Aufrechterhaltung der Ruhrbeſetzung für nicht durchführbar
erklärt werden würde, ohne daß auch die Kölner Zone
be=
ſetzt bleibe, ſo könnte für Deutſchland die einzige aus dieſer
Theſe zu ziehende Folgerung nur die ſein, daß dann auch das
Nuhrgebiet noch vor dem 10. Januar geräumt werden muß.
Wird die Beſetzung der Kölner Zone jedoch mit Rückſicht auf die
Ruhrbeſetzung weiter aufrecht erhalten, ſo würde das bedeuten,
daß zu der Aufrechterhaltung eines notoriſch
vertragswidrigen Zuſtandes ein weiterer,
Ver=
tragsbruch hinzutritt.
Das deutſch=engliſche Abkommen.
„Die vollen Privilegien des Friedens”.
London, 3. Dez. (Wolff.) Zur Unterzeichnung des
deutſch=engliſchen Handelsvertrages und des beigegebenen
Pro=
tokolls ſchreibt der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily
Telegraph” beide enthielten einige vollkommen neue, vom
politiſchen Standpunkt aus zu begrüßende Merkmale
und könnten ſomit als Richtſchnur für die künftigen
Handels=
verträge Englands mit den auswärtigen Ländern dienen.
Bis=
her erhielt Großbritannien nur eine traditionelle
Meiſtbegünſti=
gung. Die Anſprüche Großbritanniens auf die niedrigſten
deut=
ſchen Tarife für weſentlich britiſche Erzeugniſſe oder
Erzeugnis=
gruppen ſeien von Deutſchland in einer Form angenommen, die
keinerlei Schlupflöcher zulaſſe. Großbritannien erhalte auch von
Deutſchland die Freiheit und auch auf jeden Fall in der Theorie
die Gleichheit der Möglichkeiten für ſeine Handelsſchiffahrt und
Banken. Im Austauſch erhalte Deutſchland von Großbritannien
die Abſchaffung aller unterſchiedlichen
Geſetz=
gebung gegen vormalige Feinde in den Fragen, die
die Banken, die Handelsſeeleute und nichteiſenhaltige Metalle
be=
treffen. Dies werde Deutſchland ſowohl moraliſche als
mate=
rielle Vorteile bringen. Der Vertrag umfaſſe 31 Artikel. Das
Protokoll, das die Grundſätze enthalte, auf die ſich der Vertrag
gründe, ſei natürlich ein weit kürzeres Dokument.
Der Berichterſtatter entnimmt aus den gemeldeten
Mittei=
lungen des Schatzamts zur Frage der 26 Prozent, daß die
britiſche Regierung zwar bereit iſt, dem deutſchen Einwand, daß
die augenblickliche Abgabe als Tarif wirke, entgegenzukommen,
aber keine Vereinbarungen bezüglich der periodiſchen Raten,
deren Höhe ſich auf die offizielle Handelsſtatiſtik gründen ſoll,
annehmen könne, die vom Generalagenten und dem
Transfer=
ausſchuß unter der Begründung beſchlagnahmt werden könnte,
daß es eine Währungsoperation ſei, oder die zu Gunſten der
amerikaniſchen Priorität für die Reparationen beſchlagnahmt
werden könnten.
Auch der Berichterſtatter der „Weſtminſter Gazette” betont,
daß nicht länger eine unterſchiedliche Behandlung gegenüber den
Deutſchen, die mit England Handel treiben oder in England
kaufmänniſch tätig ſind, ſtattfinden werde. Die vollen
Pri=
vilegien des Friedens würden von neuem allen
Deutſchen gewährt.
Gilbert gegen die 26‟ oige Abgabe.
Berlin 3. Dez. Die „B. Z.” meldet aus Berlin: Von
wohl unterrichteter Seite hören wir über den Standpunkt des
Reparationsagenten Parker Gilbert zu den deutſch=engliſchen
und etwaigen deutſch=franzöſiſchen Vereinbarungen über die
Recovery=Abgabe, Gilbert ſtehe auf dem Standpunkt, daß
Ver=
einbarungen, welcher Art ſie auch ſeien, möglich wären. Man
könne ſich auf eine Pauſchalſumme einigen oder auf eine andere
Formel. Er brauche die Zahlungen auf die
Re=
coveryabgabe nicht erſetzen, und er werde ſie
nicht erſetzen. Gilbert betrachtet dies als den wichtigſten
Punkt ſeines augenblicklichen Programms.
* Die B. Z. a. M. bringt unter der ſenſationellen Ueberſchrift
„Gilbert gegen die 26prozentige
Reparations=
abgabe” eine Darſtellung von angeblich unterrichteter Seite,
aus der hervorgehen ſoll, daß der Reparationsagent unverrückt
an ſeinem Standpunkt feſthalte, er brauche die Zahlungen auf die
Recovery=Abgabe nicht zu erſetzen und er werde ſie nicht
er=
ſetzen. Die Formulierung iſt zweifellos ſo unklar, daß die
Be=
gründung ſich auch in ihr Gegenteil verkehren läßt. Tatſächlich
liegen die Dinge ſo, daß die Zahlung der Abgabe auch nach der
im Londoner Abkommen als der neueſten Auslegung des Ver= Auffaſſung Englands eine Angelegenheit iſt, die zwiſchen dem
Reparationsagenten und der engliſchen Regierung geregelt
wer=
den muß. Deutſchland hat ſich bereit erklärt zu einer Pauſchale,
die auf unſere Reparationsverpflichtungen angerechnet werden
ſoll. England iſt mit dieſer Form einverſtanden. Unter welcher
Formalität aber eine ſolche Pauſchalierung zu erfolgen hätte,
dar=
über iſt man ſich noch nicht einig, da das entſcheidende Wort der
Reparationsagent zu ſprechen hat und die Vertagung der
Sitz=
ung des Transferkomitees, in der es zu heftigen Differenzen
gekommen ſein ſoll, auch darauf hindeutet, daß es nicht ſo ganz
iſt im weſentlichen beendet, und ſofern noch Differenzen über, einfach ſein wird, einen Ausgleich zwiſchen England und Parker
Gilbert zu finden.
Beginn derdeutſch=italieniſchen Verhandlungen
TU Rom 4. Dez. Die deutſche Delegation für die
deutſch=itglieniſchen Wirtſchaftsverhandlungen iſt heute morgen
in Rom eingetroffen und hat im Edenhotel Wohnung
genommen. Morgen früh 11 Uhr findet im Palazzo Chigi die erſte
Sitzung ſtatt. Vorher wird Baron Neurath, der deutſche
Bot=
ſchafter, die Mitglieder der Kommiſſion Muſſolini vorſtellen.
Die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen, die mit
ihren Familienangehörigen einen großen Bruchteil des
Geſamt=
volkes ausmachen, ſehen den kommenden Reichstagswahlen mit
größter Spannung entgegen. Auf kaum einem Gebiete hat
be=
kanntlich die Reichsregierung ſo rigoroſe und großenteils
unge=
rechtfertigte Abbau= und Sparmaßnahmen durchgeführt, wie auf
dem Gebiete der Verſorgung und Fürſorge für die
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegerhinterbliebenen. Die Stellungnahme dieſer
Kreiſe zu den kommenden Reichstagswahlen iſt darum durch den
Stand ihrer Verſorgungs= und Fürſorgegeſetzgebung ohne
weite=
res gegeben. Insbeſondere erwarten die
Kriegsopferorganiſatio=
nen, in deren vorderſter Reihe der ſich in gut deutſchem Sinne
be=
tätigende Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegerhinterbliebener E. V., Berlin NO. 18, ſteht, von dem
neu=
gewählten Reichstage, daß dieſer auf die Reichsregierung in dem
Sinne einwirkt, daß ſie den Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen künftig mehr als nur ein ſparfiskaliſches
Inter=
eſſe entgegenbringt.
Das Mannſchafts=Verſorgungsgeſetz von 1906 war überaltet.
Neue Errungenſchaften brachte demgegenüber das
Reichsver=
ſorgungsgeſetz vom Jahre 1920 durch die Einführung der ſozialen
Fürſorge, der Heilbehandlung für Kriegsbeſchädigte und durch
die ſoziale Einſtellung der Rente. Aber ſchon in dieſem Geſetz
wurden Rentenkürzungsvorſchriften aufgenommen,
deren Durchführung dem Reiche weit mehr Verwaltungskoſten
verurſachte, als auf der anderen Seite Renteneinſparungen
er=
zielt werden konnten. Trotzdem es dem Reichstage gelungen war,
in der Novelle vom 15. Juni 1923 dieſe verfehlten Vorſchriften zu
beſeitigen, wurden dann von ſeiten der Reichsregierung durch die
auch in den Kreiſen der Kriegsopfer berüchtigte
Perſonalabbau=
verordnung vom 27. Oktober desſelben Jahres die
Kürzungs=
vorſchriften auf dem Verordnungswege wieder eingeführt. Es
ſollten jedoch bei dem Abbauverfahren die Kriegsbeſchädigten
be=
ſonders berückſichtigt werden. Die beſondere Berückſichtigung
wurde aber anſcheinend vielfach dahin verſtanden, daß man die
Kriegsbeſchädigten in erſter Linie zur Entlaſſung bringen müſſe.
So iſt uns bekannt geworden, daß man zum Beiſpiel im
Rhein=
lande 800 Schwerbeſchädigten und im Bereiche der Fürſorgeſtelle
Dresder, allein über 600 Schwerkriegsbeſchädigte gekündigt hat,
ohne daß irgendwelche Maßnahmen getroffen wurden, um dieſe
Schwerbeſchädigten an anderen Arbeitsplätzen unterzubringen.
Selbſt in den zahlreichen Fällen, in welchen die
Kauptfürſorge=
ſtelle die erforderliche Genehmigung zur Kündigung nicht erteilte,
entſchied die oberſte Reichsbehörde vielfach, „daß es bei der
aus=
geſprochenen Kündigung ſein Bewenden haben müſſe‟. Daß der
Beklagte durch ein ſolches Verfahren Richter in ſeiner eigenen
Sache wurde, ſcheint gar nicht weiter aufgefallen zu ſein. Auch
das Verfahrensgeſetz wurde abgebaut. Dieſes Geſetz gab den
Verſorgungsberechtigten wenigſtens noch eine Möglichkeit, ihr
Recht vor den gerichtlichen Inſtanzen zu ſuchen. Die
Perſonal=
abbauverordnung aber ſcheidet die ſogenannten Gradfälle aus
dem Rekursverfahren aus und beſtimmt ferner, daß
Verſorgungs=
gebührniſſe, die infolge der Hinauszögerung der Entſcheidung
durch die Geldentwertung ihren wirtſchaftlichen Wert verloren
hatten, ſtatt eflichtgemäß aufgewertet zu werden, einfach nicht
mehr zur Auszahlung gelangen ſollten. Weiter wurde die
Ge=
bührenfreiheit des Spruchverfahrens aufgehoben. Es wurde dem
Vorſitenden eines Verſorgungsgerichts das Recht zuerkannt, von
ſich aus, ohne gerichtliche Verhandlung, eine Entſcheidung zu
treffen, und es nurde die gerichtliche Verhandlung von der
Zah=
lung eines Gebührenvorſchuſſes abhängig gemacht. Die zumeiſt
in ärmlichen Verhältniſſen lebenden Verſorgungsberechtigten
wurden durch dieſe Maßnahmen leicht von der Verfolgung ihrer
Rechtsanſprüche auf dem ordentlichen Rechtswege, abgeſchreckt.
Eine einſchneidende Wirkung hatte auch die Verordnung der
Für=
ſorgepflicht vom 13. Februar 1924, durch welche die ſoziale
Für=
ſorge für die Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen mit
der üblichen Notſtandsfürſorge und mit der Armenpflege
ver=
kuppelt wurde. Gleichzeitig wurde die Abwälzung der
Fürſorge=
laſt an die Länder durchgeführt, ohne jedoch eine einheitliche
Mindeſtvorſchrift für die Durchführung der Fürſorge zu erlaſſen.
Dadurch kann es gar nicht ausbleiben, daß die Fürſorge
allmäh=
lich wieder jene Buntſcheckigkeit annimmt, die bereits während
der Kriegszeit beſtanden hat, und die damals zu der
Verreich=
lichung der Fürſorge den Anlaß gab.
Eir Vergleich zwiſchen den Leiſtungen des alten und des
neuen Verſorgungsgeſetzes macht die heutigen Rentenleiſtungen
erſichtlich:
Grad
1906
Am 1. November 1924
der Rente. Rente mit Kriegs= Verheir. Beſchäftigte mit einf.
Prozent
zulage
Ausgleichszulage, Ortsklaſſe C
aus der Verſich. ausgeſchieden
7,45 Mk.
9,95 „
16,/45
54,65
Zu dieſen Renten erhalten ungefähr 5 Prozent aller
Renten=
empfänger im Falle der Bedürftigkeit noch eine Zuſatzrente von
9,40 bis 46 80 Mk. monatlich, je nach der Erwerbsbeſchränkung
von 50 Prozent an aufwärts. Es iſt aber dabei zu berückſichtigen,
daß bei der Feſtſetzung des Prozentſatzes der Rente jetzt
ungün=
ſtigere Beſtimmungen gelten als früher und daß die
Lebens=
unterhaltungskoſten bekanntlich ebenfalls weit höher ſind als vor
dem Kriege. Die Unterſchiede in der Hinterbliebenenverſorgung
ſind ähnlich, da die Hinterbliebenenrente in einem
Prozentver=
hältnis zu der Beſchädigtenrente ſteht. Hier erheiſcht
insbeſon=
dere die Lage der alten Kriegereltern eine dringende Nachprüfung.
Kurz zuſammengefaßt ſind die Hauptwünſche der Kriegsopfer
dahin zu formulieren: Als Maßſtab für die Bemeſſung der
Ren=
ten ſind die tatſächlichen Lebenshaltungskoſten heranzuziehen.
Die durch die Perſonalabbauverordnung und die ſich hieran
an=
ſchließenden ergänzenden Verornungen des Reiches geſchaffenen
Verſchlechterungen des materiellen Verſorgungsrechtes der
deut=
ſchen Kriegsrentner ſind baldigſt aufzuheben. Ein lebhaftes
Intereſſe beſteht an einer gerechten Regelung der Aufwertung
Seite 2.
Donnerstag, den X. Dezember 1924.
Rummer 337.
jener Abfindungen, die durch die Inflation ihren wirtſchaftlichen
Wert vollſtändig verloren hatten. Den Kriegerhinterbliebenen iſt
ein geſetzlicher Anſpruch auf Heilbehandlung und im Todesfalle
ein Sterbegeld einzuräumen. Bezüglich der Kürzungsvorſchriften
erwarten die Verſorgungsberechtigten die Wiederherſtellung des
Reichstagsbeſchluſſes vom Juni 1923, d. h. deren gänzliche
Be=
ſeitigung. Schließlich iſt auch eine intenſive Förderung des
Sied=
lungsweſens ernſtlich in Angriff zu nehmen.
Die Erfüllung dieſer Forderungen bedeutet aber nicht mehr
und nicht weniger als die Schaffung einer zweiten Novelle zum
Reichsverſorgungsgeſetz. Wir für unſeren Teil werden freudig
in ſachlicher Verhandlung an der Löſung dieſer ſchwierigen
ſozia=
en Probleme mitwirken, die nun einmal bei der Bekämpfung
von Maſſennotſtänden auftreten.
Völkiſcher Kurswechſel.
Pöhner geht zu den Deutſchnationalen.
München, 3. Dez. (Priv.=Tel.) Die völkiſchen
Landtags=
abgeordneten, Oberlandesgerichtsrat Pöhner und Dr. Rutz,
haben heute ihren Austritt aus der völkiſchen
Land=
tagsfraktion vollzogen und ſind mit der
Deutſch=
nationalen Volkspartei wegen ihrer Aufnahme
in dieſe Fraktion in Verhandlungen getreten.
Wie wir erfahren, tragen ſich noch drei weitere
völ=
kiſche Abgeordnete mit dem gleichen Gedanken.
Dr. Jarres tritt zurück.
Düſſeldorf, 3. Dez. In einer Wählerverſammlung der
Deutſchen Volkspartei ſprach hier Reichsminiſter Dr. Jarres.
Er kam auf ſeinen Entſchluß zu ſprechen, demnächſt wieder den
Oberbürgermeiſterpoſten in Düſſeldorf zu
über=
nehmen. Er betonte aber, daß er den Zeitpunkt ſeines
Austritts aus dem Reichskabinett ſelber
bei=
ſtimmen werde. Das werde geſchehen, ſobald die
Neubil=
dung des Reichskabinetts geſchehen ſei.
Die deutſche Kriegsſchädenzahlung an Amerika.
TU. Paris, 3. Dez. Nach einer Drahtmeldung aus
Waſhington iſt das amerikaniſche Staatsdepartement bereit, die
gegen Deutſchland erhobenen Schadenerſatzanſprüche von 4
Mil=
liarden Goldmark auf 1,26 Milliarden zu ermäßigen. Dieſe
Summe ſoll aus dem Betrag der deutſchen Jahresleiſtungen
be=
zahlt werden. Die Beſatzungskoſten der amerikaniſchen
Rhein=
armee bleiben unverändert auf 1,72 Milliarden Dollar feſtgelegt.
Unwahrheiten.
Warſchau, 3. Dez. (Wolff.) Der Kriegsminiſter General
Sikorſki nahm geſtern im Landtag das Wort, um das
Nach=
tragsbudget für das Heer zu rechtfertigen. Einleitend bemerkte
er, es ſei heute angeſichts der wachſenden Friedensbewegung
nicht leicht, Mehrausgaben für das Heer zu verteidigen. Doch
wie könnte man abrüſten, wenn der Nachbar vom Kopf bis zum
den Füßen bewaffnet ſei. Die Deutſchen, die doch zu den
ent=
waffneten Nationen gehörten, hätten in dieſem Jahre Manöver
abgehalten, wie die Welt ſie nach dem Kriege nie geſehen hätte.
Weiter habe Deutſchland während der Beratungen in Genf in
der Oftſee ein demonſtratives Manöver ſeiner ganzen Flotte
ge=
meinſam mit der bolſchewiſtiſchen abgehalten. In ſeinen
weite=
ren Ausführungen wies der Kriegsminiſter, um ſein
Nachtrags=
budget zu motivieren, auf die ſteigenden ruſſiſchen Rüſtungen
hin. Rußland verfüge beiſpielsweiſe über 62
Infanteriediviſi=
onen, wozu noch mehr als 100 Fliegergeſchwader und eine
außer=
ordentliche ſtarke Kavallerie käme. Weiter aber habe Rußland in
der letzten Zeit nicht weniger als 15 Diviſionen aufgeſtellt und
1000 Flugapparate im Auslande aufgekauft.
Chamberlains römiſche Reiſe.
* Paris 4. Dez. (Priv.=Tel.) In franzöſiſchen politiſchen
Kreiſen wird die Abſicht Chamberlains, noch vor der Eröffnung
der Völkerbundsverſammlung in Rom einzutreffen, dahin
gedeu=
tet, daß der britiſche Außenminiſter mit Muſſolini über das
Genfer Protokoll zu ſprechen wünſche. Dieſes iſt bisher von
Eng=
land, Italien und Japan noch nicht ratifiziert worden und die
beiden Staatsmänner dürften daher einen gemeinſamen
Aktions=
plan verabreden für den Fall, daß Waſhington zu einer neuen
Abrüſtungskonferenz einlädt. Andererſeits wünſche Muſſolini,
ſich mit Chamberlain über die Abgrenzung der italieniſchen und
engliſchen Beſitzungen in Nordafrika zu unterhalten. Der
italie=
niſche Miniſterpräſident lehnt es ab, dieſe Angelegenheiten dem
Völkerbund zu unterbreiten. Er beabſichtige, dieſe Abmachungen
direkt mit Chamberlain zu treffen.
Vom Tage.
Die Stadtverordnetenverſammlung in Saarbrücken hat
be=
ſchloſſen, die Polizei zu beauftragen, die in der Kolonie „Jägerfreude‟
beſtehenden, der franzöſiſchen Bergwerksdirektion gehörigen
Wohnun=
gen auf Grund des Geſetzes über öffentliche Notſtände für die
obdach=
loſen Saarbrückener Familien zu beſchlagnahmen.
Die eſtniſche Armee, die im ganzen nur 15 000 Mann ſtark
iſt, wurde in Eilmärſchen an der ruſſiſchen Grenze
zuſammen=
gezogen.
Die nach dem mißlungenen Putſchberſuch in Rebal
zuſam=
mengetretenen Feldgerichte haben raſche Arbeit gemacht. Von den
verhafteten 60 Kommuniſten ſind bis jetzt 20 zum Tode
ver=
urteilt und ſofort erſchoſſen worden.
Die polniſche Regierung hat mit der franzöſiſchen
Regierung einen Vertrag abgeſchloſſen, der Polen das Recht gibt,
in Fragen der Waffenlieferungen direkt mit den franzöſiſchen
Induſtriellen in Verbindung zu treten. Zunächſt ſollen die Beſtellungen
für die Marine ausgeführt werden. In Polen ſelbſt ſollen
Munitionsfabriken mit Hilfe franzöſiſchen
Kapi=
tals errichtet werden.
„Journal des Debats” meldet aus Bukareſt, daß der
Belage=
rungszuſtand für Siebenbürgen und das weſtliche
Rumänien aufgehoben wurde.
Die elſäſſiſchen Kaligrubenarbeiter, ſind in den
Streik getreten.
Churchill hat ſich aus der Mitgliederliſte der
natio=
nalliberalen Partei ſtreichen laſſen, weil er der
konſer=
vativen Regierung beigetreten iſt.
Während der geſtrigen Londoner Parlamentsſitzung
wurde der Sprecher gewählt und mit der Vereidigung der Miniſter
und Abgeordneten begonnen.
Macdonald wurde von der Arbeiterpautei wieder zum
Führer erwählt.
„Dai:y Graphic” zufolge wird Sir John Bradbury nach
ſei=
nem Rücktritt aus der Repko in einigen Monaten der
Gouverneur=
poſten in Hongkong angeboten werden.
Von der parlamentariſchen liberalen Partei wurde Lloyd
George zum Parteiführer gewählt, als Nachfolger Asquiths.
Neuter meldet aus Kairv: Zaghlul Paſcha verſicherte einer
Abordnung von Profeſſoren, daß er nicht die Abſicht habe
Aegyp=
ten zu verlaſſen. Er hoffe, daß das Land durch einmütiges
Zu=
ſammenſtehen bald die Wiederherſtellung ſeiner Rechte und Freiheit
her=
beiführen werde.
Die Zeitung „Mokattam” bezeichnet es als wahrſcheinlich, daß Sir
John Aſſex, der bisherige Gouverneur von Bermudas, zum
Sirdar der ägyptiſchen Armee ernannt werde.
Amerikaniſche Senatskreiſe verhalten ſich gegenüber
den franzöſiſchen Vorſchlägen zur
Schuldenrege=
lung vielfach reſerviert. Die Schuldenregelung mit England
müſſe auch die Grundlage für Frankreich bilden.
Havas meldet aus Schanghai, es ſcheine, daß General Feng=
Yuh=
ſiang, von neuem die Oberhand gewinne.
Chamberlain über die britiſche Politik in Aeghpten.
London, 3. Dez. (Europapreß.) Chamberlain hielt heute vor
einer unioniſtiſchen Gruppe in London, deren Ehrengaft er war, eine
längere Rede, in der er zunächſt von der ägyptiſchen Kriſis
ſprach. Er erklärte, daß die Regierung ſofort nach ihrem Antritt ernſten
Schwierigkeiten gegenübergeſtandene habe. Sie habe aber gezeigt, daß
ſie fähig ſei, dies zu überwinden. Die Art, wie ſie dies getan habe,
be=
weiſe wiederum, daß England das Vertrauen der Welt erhalten habe
Das Land werde anerkennen, daß ſich die Regierung in ihrer
Haltung nur von engliſchen Intereſſen habe leiten
laſſen. Der Mord an dem Sirdar ſei das Reſultat einer ausgeſprochen
englandfeindlichen Politik geweſen. Es wäre unmöglich
geweſen, Aegypten gegenüber weiterhin ſo verſöhnlich vorzugehen, wie
dies von ſeiten Ramſay Maedonalds geſchehen ſei. Die Regierung habe
dem Sudan gegenüber gewiſſe Verpflichtungen übernommen, und ſie ſei
entſchloſſen, dieſelben zu halten. Sie ſei von dem Wunſche beſeelt, ſich
ſo wenig wie möglich in die ägyptiſchen Angelegenheiten einzumiſchen,
behalte ſich aber das Recht vor, die engliſchen Intereſſen und Rechte zu
ſichern, beſonders den Suezkanal, die Lebensader des
bri=
tiſchen Reichs. Wenn die gegenwärtige Kriſe gelöſt ſein werde, ſo
hoffe er, daß es wieder möglich ſein werde, freundſchaftliche
Beziehungen mit Aegypten zu unterhalten und die
Unter=
handlungen mit Aegypten wieder zu eröffnen, die an dem ſtarren
Willen Zaghlul Paſchas abgeprallt ſeien. Er hoffe, daß
die Regierung ſo wenig wie möglich gezwungen ſein werde, ſich mit den
ägyptiſchen Angelegenheiten zu beſchäftigen.
Mit Bezugnahme auf die bevorſtehende
Völkerbundstag=
ung in Rom erklärte Chamberlain: Ich verlaſſe morgen England,
um der erſten Sitzung des Völkerbundsrats beizuwohnen. Da mich die
engliſche Regierung ermächtigt hat, das Land zu einer ſo kritiſchen Zeit
zu verlaſſen, ſo ſpricht das dafür, welch große Bedeutung ſie dem
Völker=
bund beimißt. Die ägyptiſche Frage fällt nicht in den
Kompetenzbereich des Völkerbundes. Aber aus Achtung gegen
den Völkerbund haben meine Kollegen mich ermächtigt, dieſem alle
In=
formationen zu unterbreiten, die ihn intereſſieren könnten.
Europäiſche Verſtändigung?
Ein franzöſiſcher Produktions= und Verteilungsplan.
Paris, 3. Dez. (Europapreß.) Die franzöſiſchen und
deutſchen Sachverſtändigen der Metallinduſtrie
hielten geſtern ihre letzte Sitzung ab, um ihre gegenſeitigen
An=
ſchauungen auszutauſchen. Nachher ſind die deutſchen
Schwer=
induſtriellen, die als Sachverſtändige nach Paris geladen
tparen, wieder näch Deutſchland zurückgekehrt, um mit
ihren Verbänden und der deutſchen Regierung
neuerdings Fühlung zu nehmen.
Franzöſiſcherſeits herrſcht in den letzten Tagen eine
fieber=
hafte Tätigkeit unter den Kreiſen, die der Schwerinduſtrie nahe
ſtehen. Das Comitée des Forges hat ſeit einigen Wochen
un=
unterbrochen Sitzungen abgehalten, die verſchiedentlich ohne
Pauſe 6 Stunden dauerten. Er ſcheint, daß über einen groß
an=
gelegten Produktions= und Verteilungsplan für
Kohlen und Eiſen beraten wird und zwar nicht nur mit
Rückſicht auf Frankreich und Deutſchland, ſondern auch auf den
ganzen übrigen Weltmarkt.
„Der Matin” glaubt die Richtlinien, von denen dieſer
Plan beſtimmt ſein dürfte, wie folgt angeben zu können:
Not=
wendigkeit die engliſche, belgiſche, luxemburgiſche, polniſche
und tſchechiſche Kohlen= und Eiſeninduſtrie zu berückſichtigen;
Verpflichtungen einen wirtſchaftlichen
Malthuſianis=
mus abzulehnen, der ebenſowohl für die Arbeitskräfte als
für die Konſumenten verhängnisvoll werde; Sorgen, eine
Ueber=
produktion zu vermeiden, die zu einem wirtſchaftlichen und
ſozi=
alen Kriege führen müſſe: Achtung der Rechte aller
Drittperſonen, daß heißt der Völker, die nicht Kohlen und
Eiſen oder nur eines dieſer beiden Rohprodukte produzieren.
Von allen Wirtſchaftsfragen, die der Verſailler Vertrag
un=
gelöſt laſſe, ſei, ſo ſchreibt das Blatt, die Frage der
Ver=
teilung von Eiſen und Kohle zwiſchen Frankreich und
Deutſchland eine der bedeutſamſten, und man könnte ſogar ſagen,
eine der brennendſten. Daraus ergebe ſich eine gewiſſe
Ver=
langſamung in den Verhandlungen und die Tatſache, daß die
Unterhändler ihre Regierungen von Zeit zu Zeit informieren
müßten. Seit 1920 liege die Frage der Verſtändigung zwiſchen
Frankreich und Deutſchland in der Luft. Sie ſei im Laufe
zahl=
reicher privater Verhandlungen angeſchnitten worden, die
jedes=
mal auf Hinderniſſe geſtoßen ſeien, die zum Teil auf Mißtrauen
unter den Völkern, zum Teil auf die widerſtreitenden Intereſſen,
vielleicht ſogar auf politiſchem Gebiete und endlich ſogar auf den
intranſigenten Syſtematismus gewiſſer Staatsmänner und auf
die wirtſchaftliche Unordnung der Nachkriegszeit zurückzuführen
ſeien. Eine methodiſche und verſtändige Gegenüberſtellung der
Hilfsquellen und der Bedürfniſſe, die jetzt infolge der
Verhand=
lungen über Handelsverträge ſtattgefunden habe, habe es
in=
deſſen geſtattet, die großen Linien eines
weitgehen=
den wirtſchaftlichen Abkommens, ohne das man den
wirtſchaftlichen Frieden nicht möglich machen könne,
aufzu=
zeigen.
Bevorſiehende Verſchmelzung der
europäiſchen Induſtriebeziehungen.
Köln, 3. Dez. Ueber den Gang der deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen wird gemeldet, daß die Abreiſe der
deutſchen Sachverſtändigen in keiner Weiſe als
ein ſchlimmes Zeichen aufgefaßt werden dürfe.
Es ſei nicht zu viel geſagt, wenn man annimmt, daß aus den
Verhandlungen mittelbare und unmittelbare Wirkungen auf den
geſamten internationalen Weltmarkt ausgehen würden. Schon
lange iſt die Rede von einem umfaſſenden Stahltruſt, teilweiſe
von einem Kontinental=Eiſenverband, teilweiſe jedoch von einem
Geſamteuropäiſchen Eifen= und Stahlkartell, in das England
ein=
bezogen werden will, um den volkswirtſchaftlichen und
induſtriel=
len Gefahren einer Weltüberproduktion an Stahl und Eiſen zu
begegnen. Der Stand der Verhandlungen wird als durchaus
günſtig bezeichnet und man erwartet manches von ihrem
Fort=
gang nach der Rückkehr der deutſchen Vertreter. Nach einem
Bericht der franzöſiſchen Wochenſchrift „Ori de Paris” iſt die
Auffaſſung des deutſchen Botſchafters v. Hoeſch dahin zu
kenn=
zeichnen, daß England in die Verſchmelzung der europäiſchen
Induſtriebeziehungen miteinbezogen oder zum mindeſten ihr
angeſchloſſen werden müſſe.
Der Bericht der Induſirieſachverſtändigen.
Paris 3. Dez. Die Sachverſtändigen der
eiſenverarbeiten=
den Induſtrie Deutſchlands und Frankreichs haben den beiden
Wirtſchaftsdelegationen heute nachmittag während der Vollſitzung
über die Beſprechung berichtet. Die Beratungen der
Sachverſtän=
digen werden am Nachmittag fortgeſetzt. Morgen treten die
Sach=
verſtändigen der Landwirtſchaft zuſammen, am nächſten Montag
die der Chemie und am Donnerstag die der Textilinduſtrie.
*Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſt und Keramik.
Weihnachtsausſtellung.
Ein altes lateiniſches Sprichwort lautet: „Inter arma silent
leges”; frei überſetzt heißt dies: Im Kriege ruht das Recht. In
etwas anderer Form ſagt man auch ſprichwörtlich, daß während
des Waffenlärms die Muſen ſchweigen. Der tiefere Sinn dieſer
Redensarten iſt der Gedanke, daß im politiſchen Streit andere
Intereſſen, wie etwa die Kunſt, nicht beachtet werden. Man
könnte faſt zu dieſer Anſchauung kommen, wenn man ſieht, wie
alles auf den Parteikampf gegenwärtig zugerüſtet iſt, wie das
Straßenbild von den Wahlplakaten beherrſcht iſt, wie Abend für
Abend meiſt ſtark beſuchte Verſammlungen abgehalten werden,
wie ſelbſt die Miniſter, anſtatt das gefährdete Staatsſchiff zu
len=
ken, wochenlang im Lande umherreiſen und Parteireden halten.
Man könnte bei alledem der Meinung werden, nichts ſei
augen=
blicklich überflüſſiger als die Kunſt. Es iſt wohl zutreffend, daß
politiſch erregte Zeiten der Kunſt nie günſtig waren — wir haben
das ja während des Weltkrieges und in der Nachkriegszeit erlebt
— aber auch die politiſche Kampſweiſe der Gegenwart, die immer
mehr die Formen amerikaniſcher Wahlmache annimmt, zeigt auf
ihren Plakaten und in bildlichen Darſtellungen in Darmſtadt
herzlich wenig von der künſtleriſchen Form, die ſich ſonſt auf
die=
ſem Gebicte äußert. Iſt wirklich die Kunſt etwas Ueberflüſſiges
etwas Nebenſächliches, das gegenwärtig keinen Anſpruch darauf
hat, daß ſeine Stimme in der Oeffentlichkeit gehört wird?! Sollen
nur die politiſchen und die wirtſchaftlichen Intereſſen das Feld
beherrſchen? Bis es einmal ſo weit kommt, daß die Parteien ſich
für das höhere Leben der Nation, das ſich in Kunſt, Schrifttum
und Wiſſenſchaft offenbart, ebenſo einſetzen wie für die
wirtſchaft=
lichen Forderungen der Wählermaſſen, wird noch viel Waſſer den
Rheinherabfließen.
Inzwiſchen bleibt nichts anderes übrig, als die Meinung zu
bekämpfen, daß der Kunſt im Leben eines Volkes nur eine
ge=
ringe Bedeutung zukommt. Der Ausſpruch Hermann Grimms
hat eine gewiſſe Berechtigung, daß die Kunſt allein es iſt, die die
Blüte der Völker bedeutet. Notwendig iſt es daher, der Kunſt im
öffentlichen Leben die Beachtung zu verſchaffen, die ihr der
Be=
deutung nach zukommt. Ein Mittel hierzu ſind die Ausſtellungen,
deren wir in Darmſtadt in den letzten Monaten eine ganze Reihe
hatten. Jetzt iſt die Zeit der Weihnachtsausſtellungen, als deren
erſte ſich „Kunſt und Keramik” am Luiſenplatz in dem üblichen
Rahmen darſtellt. Aus der von dem politiſchen Streit erfüllten
Atmoſphäre tritt man hier in ein friedliches weihnachtliches
Märchenland.
Dieſer Eindruck wird, beſtimmt durch Bilder von Ernſt
Eimer, deſſen künſtleriſche Artung den Beſuchern der
Darm=
ſtädter Kunſtausſtellungen ſeit vielen Jahren vertraut iſt. Sein
künſtleriſches Schaffen iſt zwar von großer Vielſeitigkeit, aber am
urſprünglichſten und unerſchöpflich in der Erfindungsgabe
er=
weiſt es ſich in der Darſtellung einer Märchenwelt, die durch
Gnomen und ſeltſame Tiergeſtalten belebt iſt. Von einer
Schlicht=
heit der Darſtellung und einer Gemütstiefe, die an Ludwig
Rich=
ters Zeichnungen erinnert, iſt ein kleines Bild, das „
Weihnachts=
ſchlitten” betitelt iſt. Gänſe ziehen einen Schiltten, der von einem
eisgrauen Weihnachtsmann gelenkt wird. Durch das Fenſter des
kutſchenartigen Schlittenaufbaues ſieht man einen
Weihnachts=
engel mit einem Chriſtbaum. Der Poeſie dieſes Bildes kann ſich
ſo leicht niemand entziehen; ebenſowenig der eines anderen, das
einen mit Geſchenken vollbepackten Weihnachtsmann zeigt. In
das Gebiet der religiöſen Malerei weiſt eine „Flucht nach
Aegyp=
ten” hinüber, die ganz die Eigenart der nur mit wenigen
Kunſt=
mitteln arbeitenden älteren deutſchen Malerei an ſich trägt. In
die Kategorie der Bilder, die der Märchenſtimmung ihre
Ent=
ſtehung verdanken und ſie auch in dem Betrachter hervorrufen,
gehören auch Gemälde wie der „Vogelfreund‟. Dieſer hat ganz
die Geſtalt eines Weihnachtsmannes; in der Hand hält er einen
Vogel, ein anderer ſitzt auf ſeiner Mütze und ein dritter ſchaut
aus der Kiepe auf dem Rücken hervor. Das ganze hat einen
ſtillen, gemütvollen Humor, der auch andere Bilder auszeichnet,
wie etwa die Darſtellung von Eulen und einem Zwerg in
glei=
cher Größe und denſelben übergroßen, verwundert in die Welt
ſchauenden Augen. Oder auch die Raben, die auf dem Rücken
einen Zwerg mitſamt ſeiner ganzen Wanderausrüſtung tragen.
Oder ſchließlich auch die Heuſchrecken, die wie Roſſe aufgezäumt
ſind und Zwergen als Reittieren dienen müſſen. Noch eine Reihe
ähnlicher Bilder iſt zu ſehen, und es mag ſein, daß dieſe Motive
manchem zu wenig ernſthaft erſcheinen oder zu ſpieleriſch, aber
der Einwand wird entkräftet durch die hohe Kultur der
Farben=
zuſammenſtellung und der Pinſelführung, die bewundernswert
iſt, ſelbſt wenn man auch manches Bild lieber in ſchichteren
Far=
ben als Illuſtration eines Märchenbuches ſehen möchte.
Eine andere Art von Eimers Gemälden nähert ſich dem
Genrebild. Eine Ueberleitung hierzu ſtellt einen Schneemann
dar. Als die reifſten Leiſtungen auf dieſem Gebiete können
Bil=
der wie der Rahmſchlecker und eine Strickerin angeſprochen
wer=
den. Iſr auf dem erſten ein Stilleben von Bauerngeſchirr und
die Bauernſtube charakteriſtiſch wiedergegeben, ebenſo der
Ge=
ſichtsausdruck des Rahmſchleckers, ſo empfängt das andere Bild
ſein Leben durch das Licht, das durch das Fenſter in das einfach
möblierte Zimmer fällt, auf der Wand ſich abzeichnet und die
Ge=
ſtalt der Strickerin umſpielt.
Eine dritte Gruppe von Eimers Gemälden umfaßt die
Land=
ſchaftsdarftellung. Eine Dorfſtraße, eine Halde am Vogelsberg,
ein Wald im beginnenden Verfärben des Herbſtes und zahlreiche
andere Bilder laſſen erkennen, daß hier ein Künſtler mit offenen
Augen das Schöne und das Charakteriſtiſche der deutſchen
Land=
ſchaften auf die Leinwand zu bannen verſteht. Aus einer Reihe
von Vildern, die durch paſtoſen Farbenauftrag beſonders
hervor=
tritt, hebt ſich eine Wiedergabe von Bäumen, deren Blätter vom
Winde färmlich durcheinander gewirbelt werden, durch ihre
Lebendigkeit ab.
In der Darſtellung des Lebens iſt der Bildhauer viel
be=
ſchränkter als der Maler. Die Farbe ſpielt bei ihm als
leben=
geſtaltendes Prinzip nur eine untergeordnete Rolle. Bei ihm
gilt es, das Leben durch den Geſichtsausdruck in die Erſcheinung
treten zu laſſen. Ungemein eindrucksvoll ſtellen ſich dem
Beobach=
ter mehrere Büſten von Profeſſor Heinrich Jobſt dar,
deſſen Kunſt von dem Liebig=Denkmal, das ja nicht weit von der
Ausſtellung entfernt iſt, zu den Darmſtädtern ſpricht. Zwei
Pla=
ſtiken, die den bekannten Kunſtfreund Freiherrn Maxim ilian von
Heyl darſtellen, ſind den Darmſtädtern ebenfalls vertraut: die
eine iſt von Profeſſor Robert Cauer, die andere von
Pro=
feſſor Heinrich Jobſt. Beide hervorragende Kunſtwerke ſind
bereits einmal in unſerer Bilderbeilage „Die Gegenwart”
abge=
bildet worden. Von Profeſſor Jobſt ſind noch mehrere
charakte=
riſtiſche Porträtbüſten ausgeſtellt, darunter die des Grafen
Keyſerling, des Malers Wilhelm Horſt, des Romanſchriftſtellers
Meyringk uſw.. Alle dieſe Kunſtwerke ſind mit ſicherem
Form=
gefühl geſtaltet, ſo daß ihr Schöpfer auch dem Ausdruck der
gei=
ſtigen Eiger art dieſer Perſönlichkeiten gerecht wurde.
Wer auf der Suche iſt nach künſtleriſchen
Weihnachtsgeſchen=
ken, die nicht hoch im Preiſe ſind, ſei auf die Sammlung von
Scherenſchnitten in der Ausſtellung von „Kunſt und Keramik”,
aufmerkſam gemacht. Die minutiöſe Kunſt des
Silhouetten=
ſchneidens ſtellt ſich hier in einer ganz modernen Form dar. Sie
iſt belebt durch Farben; ſchwarz ſind nur noch die Geſichter,
je=
doch die Gewänder der Geſtalten ſind zum größten Teil farbig.
Vielfach iſt nicht mehr Papier das Maternil, ſondern bunte Stoffe
(Seidenſtoffe) bilden den Grund. Frau Dora Günther=
Biſchoff, die ihre Fertigkeit und ihre Erfindungsgabe an
die=
ſer Kunſtübung erprobt, breitet vor dem Betrachter geradezu eine
eigene Welt flüchktiger Geſtalten aus. Ihre Motive ſind vielfach
dem Leben der Gegenwart entnommen, zumeiſt mit einer
Wen=
dung zum Grotesken verſehen, aber auch der fernſte Oſten,
Japan, iſt vertreten.
Für den weihnachtlichen Gabentiſch ſind ebenfalls Perlketten
ſehr geeignet, die Alexander de la Fonteaine ausſtellt; ſie
zeich=
nen ſich durch ſchichte Vornehmheit aus. Weiter ſind in der
Aus=
ſtellung Prachtwerke des Hirſemann=Verlags (von der Firma
Schlapp ausgeſtellt) über Keramik zu ſehen, ſowie wundervolle
Originale keramiſcher Kunſt der Firma Heberer, auf die früher
ſchon an dieſer Stelle hingewieſen wurde.
Nummer 337.
* Baldwins Reformvorſchläge.
Zu den neuen Plänen des konſervativen Kabinetts.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.M. P. London, 2. Dez.
Von gewiſſen Geſichtspunkten aus ſind die Namen der großen
Parteien kaum noch zutreffend. Iſt denn ein Kabinett, welches
vom Monat ſeiner Amtsübernahme bemüht iſt, größten,
fort=
ſchrittlichen Reformen praktiſche Ausführbarkeit zu ſichern, der
Verbilligung von Nahrungsmitteln, einer Schaffung von
Be=
hauſungen auf großzügigſter Grundlage, einer Hebung der
Land=
wirtſchaft mit modernſten Mitteln, einer Organiſierung des
Welt=
luftverkehrs, einer Fortbildung der Grubenarbeiter uſw. uſw.,
noch ein konſervatives im engliſchen Sinne zu nennen? Paßt
noch der Name Arbeiter=Partei auf die Macdonalds, der, ſtatiſtiſch
nachgewieſen, ein ſtetig wachſender Prozentſatz der Intellektuellen,
vor allem auch der nicht aus Arbeiterkreiſen ſtammenden Jugend,
zuſtrömt?
Baldwin ſcheint auch die Hand an die
hiſto=
riſche Inſtitution legen zuwollen, deren Reform
ſchon eine ganze Kette von Regierungen ſeit
dem vorigen Jahrhundert verſucht hat: an das
Oberhaus. Für die Reform einer ſolchen Inſtitution muß
eine „Atmoſphäre” in ihr ſelber entſtanden ſein, die das
Gelin=
gen verbürgt. Stimmungen und Beſtrebungen im Innern
müſ=
ſen der Arbeit von außen entgegenkommen. Vieles ſpricht dafür,
daß jetzt die notwendigen günſtigen Verhältniſſe vorliegen.
Zwei Schichten im Oberhauſe ſtehen am Anfange einer
be=
züglichen Bewegung. Wer zur Belohnung beſonderer Verdienſte
in den Peerſtand erhoben wird, kommt in das Oberhaus,
dort=
hin, wo es kühl und ruhig iſt. Ja, aber gerade prominente
Poli=
tiker, die ſo mitunter aus der Vollkraft ihres Schaffens heraus
ruhmvoll kalt geſtellt werden, werden nach dem erſten
Empfin=
den großer Genugtuung dieſes otium eum dignitate als eine
Marter empfinden. Curzon, der neue Leiter des Hauſes, de
frühere Vizekönig von Indien, der die großen Machtämter des
Reiches bekleidet hat, kann jetzt nicht einmal einen berufenen
aber etwas trägen Redner aufſtehen, einen langweiligen, Zeit
vergeudenden Schwätzer ſich ſetzen heißen. Und wenn zwei
tem=
peramentvolle Gegner zu gleicher Zeit aufſpringen, um ſich
rheto=
riſch an die Gurgel zu packen, ſo darf er nicht einmal entſcheiden,
wer zuerſt attackierren, und wer ſich ſetzen ſoll. Das iſt Sache des
Hauſes. Er ſitzt bezeichnend auf dem Wollſack und ſein
Amts=
bruder drüben bei den Gemeinen, an deſſen Augen jeder
Rede=
bedürftige hängt, auf einer Art von Thronſitz. Curzon iſt
aller=
dings Vertreter des Kabinetts. Aber da ſteckt es gerade. Ein
jeder junge ehrgeizige Peer hat dies Beiſpiel vor Augen. Hat er
je nur ein Hundertſtel Chance von dem jungen „Gemeinen” der
bei entſprechender Redegabe ſchon bei ſeiner „maiden speech‟
zur Begründung des Antwortantrages ſeiner Partei auf den
„King’s specch” die Aufmerkſamkeit des Hauſes auf ſich lenken
kann? Und wieder gibt Curzon ein Beiſpiel. Was war er
denn, als er als junger M. P. die Aufmerkſamkeit Salisburys
auf ſich lenkte? Wie viel Peers befinden ſich denn unter dem
halben Hundert der Regierungsmitglieder? Nur fünf, und von
dieſen hat nur einer ein richtiges Departement. So gibt es eine
ganze Gruppe junger ehrgeiziger Peers, die ſich gern ihres
Ober=
hausvorrechtes begeben würden, um ſich als „Gemeiner”
wäh=
len zu laſſen. — Alle dieſe, Alte wie Junge, würden entſprechende
Reformvorſchläge Baldwins mit Wonne begrüßen.
Zu den Reformvorſchlägen anderer Art noch ein Paar
Be=
merkungen. Was die Stellung der Landarbeiter angeht, die
eines der Hauptprobleme bei den im Januar ſtattfindenden
Kon=
ferenzen der Landbeſitzer, Farmer und Arbeiter angeht, ſo hat
der Lohnausſchuß von Eſſex dem Landwirtſchaftsminiſter
fol=
gende Vorſchläge für die Löhnung der über 21 Jahre alten
Ar=
beiter unterbreitet: Die Löhne werden allgemein um 3 Sh., in
einigen Fällen um 5 Sh. pro Woche erhöht. Die Arbeitszeit ſoll
im Winter 48, im Sommer 50 pro Woche betragen. Am
Sams=
tag darf nur einen halben Tag gearbeitet werden. Alle
Ueber=
ſtunden, auch Sonntagsarbeit, ſind um 25 Prozent höher zu
be=
zahlen. Der Winter rechnet von ſechs Wochen vor bis ſechs
Wochen nach Weihnachten. Frauen erhalten einen Lohn von 5
Pence oder etwa 42 Pfg. pro Stunde. Da Eſſex zu den
landwirt=
ſchaftlich wichtigſten Grafſchaften gehört, nimmt man an, daß ſich
eine große Zahl anderer nach ihr richten werden.
Baldwin hat eine ſehr beifällig aufgenommene Rede in einer
Verſammlung Londoner Lehrer gehalten und ſich gegen die
beab=
ſichtigte Reduktion der Gehälter ausgeſprochen. Er hob die
Ver=
dienſte der Lehrer und die Fortſchritte im Unterricht gegen früher
hervor und ſagte, jetzt höre man nicht mehr ſo oft, daß man von
Deutſchlands Unterrichtsmethoden lernen ſolle. Das greift der
„Obſerver” ſofort auf und ſagt: „Wir wollen die Leiſtungen
briti=
ſcher Lehrer gewiß nicht verkleinern, wenn wir es ablehnen, uns
ſeiner Anſicht anzuſchließen, daß wir nichts mehr von dem deut=
*Aus Opern.
Ein Darmſtädter beſuchte jüngſt das Kampffeld um Ypern
und ſendet uns folgende anſchauliche Schilderung:
Oſtende, im November 1924.
Mein Ausflug heute war hochintereſſant, allerdings
ermü=
dend. Es ſind ſo ca. 60 Kilometer nach Ypern (Bahn); man
kommt durch bzw. in die meiſtumkämpften Orte des ganzen
Krie=
ges. Langemark, aus hunderten Tagesberichten bekannt, liegt an
der Seite der Bahnlinie. Im Sonnenſchein unter blauem Himmel
mit weißen Wolken liegen die roten und gelben Backſteinhäuſer,
wie friſch gebacken, wie aus einem Steinbaukaſten
zuſammen=
geſetzt. Die große Kirche funkelnagelneu, genau ſo poeſielos wie
die der anderen Orte, an denen ich vorbeigefahren —
Fabrik=
ware, als ſeien ſie im Dutzend eingekauft und hier den einzelnen
Orten zugeteilt. Der blanke Kirchturm ſpiegelt, ſich in einem
kleinen See — iſt’8 ein Dorfteich oder verdankt er ſeine Exiſtenz
dem Granatfeuer, das weiter rechts Trichter an Trichter ſetzte?
Helle Linien ziehen ſich dort durch die vielfach unbebauten
Felder, in regelmäßigen Abſtänden unterbrochen. Es ſind die
Reſte der Schützengrabenſtellungen mit den Schulterwehren, und
ſtehen voll Waſſer. Rieſige Betonblöcke liegen da mitten im Feld
— der Bauer pflügt und ſät drum herum —, es ſind
bomben=
ſichere Unterſtände geweſen, zwei und drei Meter dicke Klötze,
zehn Meter lang, vielfach wie von einem ſchweren Hammer
zer=
ſchlagen, zerborſten unter der Wucht ſchwerſter Granaten. Die
Eiſenbahnlinie ſäumt eine ununterbrochene Kette von großen
Bündeln roſtigen Stacheldrahtes, wie ihn der Bauer aus ſeinen
Feldern gezogen, aufgewickelt und zum Wegholen hingeworfen
hat. Drüben ragt Beſenſtiel an Beſenſtiel, gagelige Aeſte fuchteln
in die Luft — es war einſt ein Wald, jetzt guckt man hindurch
auf das dahinterliegende Dorf, deſſen Häuſer ſo hell und grell
in der Landſchaft ſtehen wie Fremdkörper, die im grunde nicht
hergehören. Eher paſſen ſchon die Scheuern in das Bild; ſie ſind
meiſt aus roſtigem Wellblech gebaut, das man auf den
Grund=
mauern der alten Gebäude aufbaute. Zur Einrichtung ganzer
Hofreiten haben wohl die Mittel nicht gereicht; man begnügte ſich
zunächſt mit Neubau der Wohnhäuſer und überließ das andere
der Findigkeit der Bewohner. Dieſe nahmen das Nächſtliegende
— und Wellblech iſt hier nicht rar, denn es liegt auf allen Feldern,
man hat die Gärten damit umfaßt, man hat es bergehoch an die
Bahnhöfe gefahren zum Verſchrotten. Da liegt es neben Mauern,
neben Bergen von Backſteinen und Ziegeln und Baumaterial.
Dann war ich da, wo S ſtürmte jenen Montag morgen.
Eing durch den Ridge=wood=Wald, beſſer geſagt: ſtolperte über
Baumſtümpfe und Drahtrollen, Steinhaufen und Wellblechfetzen,
umging Waſſerrfützen und Tümpel mit Sumpfgras, Reſte von
Eranatrichtern und Unterſtänden, und kam zu einem engliſchen
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
ſchen und anderen fremden Unterrichtsſyſtemen zu lernen haben.
Wir ſtehen im techniſchen Unterricht noch merklich zurück, nicht
notwendigerweiſe in der Qualität des Lehrens, ſondern vielmehr
in der Ausdehnung des Syſtems. Die landwirtſchaftliche
Kon=
ferenz würde z. B. kaum die Beſtimmungen für ihre
Unterſuch=
ungen überſchreiten, wenn ſie etwas Zeit für das Studium der
deutſchen Organiſation für den landwirtſchaftlichen Unterricht
aufbringen und erwägen wollte, wie wir ſie wohl unſeren
eige=
nen Zielen anpaſſen könnten.”
England will ſeine Archive öffnen.
TU. London, 3. Dez. Das engliſche Auswärtige
Amt will eine Sammlung von Dokumenten, welche
die europäiſche Vorkriegslage beleuchten,
her=
ausgeben. Als Herausgeber, der Dokumente werden G. K.
Gooch und E. W. V. Temerlay bezeichnet. Dieſe Entſcheidung
iſt in einem Brief des Siaatsſekretärs des Auswärtigen, Watſon,
enthalten, der die Aufmerkſamkeit des Außenminiſters auf den
Schaden gelenkt hatte, der aus der Nichtveröffentlichung der
eng=
liſchen Akten zur Kriegsſchuldfrage entſtände. In dem an
Wat=
ſon gerichteten Briefe teilt Chamberlain mit, daß ſpäter auch die
Archive des Auswärtigen Amtes bis zum Jahre 1878 der
Oef=
fentlichkeit zugänglich gemacht werden ſollen. Gegenwärtig ſind
nur die Dokumente bis 1860 verfügbar. Dieſe
Rege=
lung wird in Kraft treten, ſobald die Zuſtimmung der
Dominions erteilt worden iſt.
* Die engliſche Regierungspreſſe iſt in der Lage,
anzukün=
digen, daß jetzt auch ein Sammlung amtlicher engliſcher
Doku=
mente über die europäiſche Lage, die zum Kriege führte, vom
Auswärtigen Amt herausgegeben werden ſoll. Man hält es für
erſorderlich, dieſem Entſchluß einen längeren Kommentar mit
auf den Weg zu geben, aus dem hervorgeht, daß die
Veröffent=
lichung der deutſchen Dokumente doch nicht ohne Eindruck
geblie=
ben iſt. Die Engländer fürchten wohl, daß ihre kriegstreiberiſche
Politik im Jahre 1914, wenn ſie nicht rechtzeitig ihre Spuren
ver=
wiſchen, gerichtsnotoriſch werden könnte, und nur aus dem
Grunde ſcheint der neue engliſche Außenminiſter Chamberlain
geneigt zu ſein, den Schleier des Geheimniſſes wenigſtens
teil=
weiſe zu lüften. Nicht ganz! Herr Macdonald und auch ſein
nachfolgender Außenminiſter haben zwar zugeſagt, die Akten des
engliſchen Auswärtigen Amtes, die bisher nur bis 1860, offen
ſind, bis 1878 den Geſchichtsforſchern zur Verfügung zu ſtellen.
Das iſt aber natürlich vollſtändig bedeutungslos. Für
Deutſch=
land war es von Wichtigkeit, von 1870 an nachzuweiſen, daß es
niemals auf einen Krieg gedrückt habe. Die engliſche Politik von
1878 bis 1900 iſt aber für die Entſtehung des Weltkrieges
keines=
wegs von entſcheidender Bedeutung. Die wird man erſt klarer
ſehen, wenn die engliſchen Archive etwa vom Jahre 1905 an zu
ſprechen beginnen. Eine Auswahl von Aktenſtücken, eine
Hand=
ausgabe für politiſche junge Mädchen nützt natürlich gar nichts.
Wir haben in den verſchiedenen Farbbüchern der letzten 10 Jahre
mehr als genügend Material geſammelt, daß derartige
Doku=
mente geſchickt ausgeſichtet oder ſogar gefälſcht werden können
Solange nicht England ſich dazu bekennt, mit derſelben
Voll=
ſtändigkeit, wie Deutſchland es getan hat, ſeine Geheimarchive zu
öffnen, ſolange ſteht für uns feſt, daß mancherlei darin enthalten
ſein muß, was das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen hat und
weil ſonſt die unſinnige Behauptung von der Alleinſchuld
Deutſchlands am Kriege ſich nicht mehr aufrecht erhalten ließe.
Engliſch=amerikaniſche Verhandlungen.
TU. London, 3. Dez. Zwiſchen England und Amerika
finden in Waſhington Verhandlungen über das neue
eng=
liſch=franzöſiſch=ſpaniſche Regime in Tanger
ſtatt. Solange weder Italien noch Amerika dem Drei=
Par=
teien=Vertrag über Tanger beitreten, wird er ohne
prak=
tiſche Möglichkeit ſein. Auch von Chamberlain und
Muſ=
ſolini wird dieſe Frage bei ihrem Zuſammentreffen
in Rom beſprochen.
Engliſcher Miniſierrat.
London, 3. Dez. (Europapreß.) Der Miniſterrat iſt
heute nachmittag zuſammengetreten und beſchäftigte ſich mit der
endgültigen Ausarbeitung der Thronrede. Dieſe iſt dem
König zur Genehmigung zugeſtellt worden. Dann wurde ein
Bericht des Marſchalls Allenby über die Lage in Aegypten
entgegengenommen. Auch der Text des engliſch=deutſchen
Han=
delsvertrags wurde verleſen. Schließlich wurde über die Haltung
Chamberlains auf der Völkerbundstagung in Rom verhandelt.
Soldatenfriedhof von 1917, der tadellos imſtande war inmitten
der troſtloſen Einöde ringsum. Ein engliſcher Invalide war da,
der mit dem Inſtandhalten betraut iſt, und der führte mich zu
einigen deutſchen Gräbern — da ſteht nur auf den kleinen
Kreu=
zen: U.G.S. und U. G.O. (Unknown German Soldier bzw.
Offi=
cer), und das Waſſer rieſelt über ſie ſo gut wie über die der
an=
deren, rieſelt dem See zu, deſſen Fläche weit ſich erſtreckt vor
dem Blick! Zur Seite weiden Kühe in ſtacheldrahltumfriedigter
Koppel, rechts pflügt ein Bauer mit zwei Pferden, links herüber
blickt der Kemmelberg — da iſt’s, wo S fiel, hier irgendwo
liegt, weshalb ich nach Flandern fuhr. Und da ſaß ich auf einem
Betonklotz — allein".
* Szänt0: „Taifun”
Uraufführung in Mannheim.
Die Tragödie „Taifun” des Ungarn Melchior Lengyel war
ein Reißer. Die Aenderung der Proſodie, für die
Opernbearbei=
tung notwendig, hat ihre Wirkung ſtark geſchwächt. Die
menſch=
liche Stimme wurde in eigenartiger, ſogar ungebräuchlicher Weiſe
behandelt”, läßt der Komponiſt erklären. Er will nach
eingehen=
dem Studium der japaniſchen, wie wahrſcheinlich auch — was er
zwar nicht erklären läßt — der europäiſchen Muſik, japaniſche
und europäiſche Muſikelemente gegenüberſtellen und
ineinander=
ſpielen laſſen. Möglich, daß das, was nicht mehr die
Aufmerkſam=
keit des Gehörs herausfordern konte, japaniſch war. Sehr dem
europäiſch geſchulten Gehör vertraut waren Anklänge an Mahler
und Puccini. Im zweiten Akt peitſcht eine tolle Liebesſzene die
Nerven der Hörer. Ein muſikaliſcher Kandinski, dieſer ſehr
ver=
rückt tuende Herr Szänté? Oder nur einer derjenigen wieder, die
ihre Talentloſigkeit durch die Behauptung, ſie ſeien modern, zu
verdecken ſuchen? Vor allem: der Komponiſt iſt dem
Textverfaſ=
ſer auch nach Verſchlechterung der Proſa noch nicht kongenial.
Die Inſzenierung von Richard Meyer=Walden (muſikaliſche
Lei=
tung Richard Lert) war für die hieſigen Verhältniſſe
ausgezeich=
net. Herr Carſten Oerner ſpielte und ſang den Dr. Tokeramo
und bot damit eine ſehr beachtenswerte und wertvolle
Einzel=
leiſtung. Theodor Szänté zeigte ſich dem Publikum des öfteren.
Guſtav Richter.
Buchanzeigen.
Heinrich Voelker: Grundriß der allgemeinen Wirtſchaftskunde,
Hanſe=
atiſche Verlagsanſtalt, Hamburg, 1. Teil.
Paul Feldkeller: Der Brief des Kaufmanns, Hanſeatiſche Verlagsanſtalt
Hamburg.
Deutſche Gymnaſtik. Leibesübungen von Hans Suren, broſchiert 2.—
gebunden 2.50. Gerhard Stalling, Verlag, Abteilung Sportverlag,
Oldenburg i. O.
Seite 3.
Die Botſchaft Coolidges.
Gegner desVölkerbundes und derAnnullierung
der interalliierten Schulden.
Waſhington, 3. Dez. (Europapreß.) Präſident Coolidge
behandelt in ſeiner Botſchaft die Frage der auswärtigen Politik
und erklärt, daß er Vertrauen in die Wiederaufrichtung Europas
dank dem Dawesplane habe. Er gibt den fremden Nationen den
Rat, ihre Ausgaben zu verringern, die Erſparniſſe zu vergrößern
und die Schulden zu bezahlen. Der Präſident betont von neuem
den verſönlichen Geiſt der Vereinigten Staaten und erklärt, daß
er ein Gegner des Eintritts der Vereinigten
Staaten in den Völkerbund ſei. An deſſen Stelle
ſchlage er unter gewiſſen Bedingungen den Beitritt zum
Haager Schiedsgericht vor, vorausgeſetzt, daß die
Ver=
einigten Staaten nur dann an deſſen Schiedsſprüche gebunden
ſeien, wenn es ſich um Probleme handele, die Amerika anerkennt.
Der Präſident iſt von ſeinem Wunſche abgekommen, eine neue
Abrüſtungskonferenz in Waſhington zuſammenzuberufen, jedoch
ſei es nötig, da andere Regierungen bereits Schritte für eine
europäiſche Konferenz eingeleitet haben, das Reſultat dieſer
Be=
ſtrebungen abzuwarten, „Ich wünſche nicht, Vertreter zu einer
Konferenz zu entſenden, die ſich mit Bündniſſen befaßt, die gegen
jene Freiheit wären, die wir bei der Behandlung unſerer inneren
Probleme ſtets im Auge behalten wollen.”
Coolidge iſt Gegner der Annullierung der
interalliierten Schulden. Er ſpricht jedoch von der
Möglichkeit von Konzeſſionen. Er ſei kein Freund von
Maß=
nahmen, die den Schuldnern drückend erſcheinen könnten, die
Zahlungsbedingungen müßten im Verhältnis zur Zahlungskraft
des Schuldners eingerichtet werden. Was die amerikaniſchen
Rüſtungen betrifft, ſpricht die Botſchaft davon, daß, wenn auch
die Vereinigten Staaten ihre Verteidigungskräfte weiterhin
bei=
behalten und ſie durch gelegentliche Manöver aktionsbereit halten,
die anderen Nationen doch nicht glauben mögen, daß es ſich um
eine Feindſeligkeit oder unfriedliche Bereitſchaft handele. Dieſer
Teil der Botſchaft ſcheint auf Japan gemünzt zu ſein, das durch
die Ankündigung großer amerikaniſcher Flottenmanöver im
Stil=
len Ozean beunruhigt iſt. Intereſſant iſt, daß die Botſchaft zu
Sowjetrußland überhaupt keine Stellung nimmt.
In ſeiner Botſchaft an den Kongreß über das Budget
er=
klärte Präſident Coolidge, daß das Budget für das Jahr
1925 Ausgaben im Betrage von 3534 Millionen Dollar vorſehe.
Die Einnahmen würden die Ausgaben um 68 Millionen Dollar
überſteigen, obwohl eine bedeutende Herabſetzung der Steuern
und die Auszahlung einer Prämie an die Frontkämpfer
vor=
geſehen ſei.
Mellon über den Dawesplan.
Waſhington, 3. Dez. (Wolff.) Das Schatzamt hat eine
perſönliche Erklärung des Schatzſekretärs Mellon
bekannt=
gegeben, die dieſer in einer Zeitſchrift veröffentlicht hat. In
dieſer gibt Mellon der amerikaniſchen Geſchäftswelt den Rat,
beim wirtſchaftlichen Wiederaufbau Europas weiter mitzuwirken,
falls Europas finanzielle Bedürfniſſe erfüllt würden. Mellon iſt
der Anſicht, wenn Amerika ſie befriedigen könne, ſo ſei
hierzu=
lande eine Periode des Fortſchritts und des zunehmenden
Wohl=
ergehens zu erwarten. Deutſchlands Laſten ſeien groß, aber
leichter zu tragen als die frühere Unſicherheit.
England und die amerikaniſch=franzöſiſchen
Verhandlungen.
TU. London 3. Dez. Der diplomatiſche Korreſpondent
des „Daily Telegraph” berichtet, daß man in amtlichen engliſchen
Kreiſen noch nichts über den Charakter der franzöſiſch=
amerika=
niſchen Verhandlungen wüßte. In gut unterrichteten
amerikani=
ſchen Kreiſen in London betrachtet man einzelne der von der
franzöſiſchen Preſſe wiedergegebenen Vorſchläge als reine
Phan=
taſie. Derartige Vorſchläge lägen offenbar außerhalb der
Be=
fugniſſe der amerikaniſchen Schuldenkommiſſion, deren
Vollmach=
ten überdies in kurzer Zeit erneuert werden müßten. Außerdem
widerſprächen ſie den Beſchlüſſen des Kongreſſes über die
Schul=
denregelung. Wenn aber die engliſch=amerikaniſchen
Vereinba=
rungen über die Rückzahlung letzten Endes nicht die Grundlage
zu den Vereinbarungen zwiſchen Amerika und ſeinen Alliierten
abgeben ſollten, ſondern den anderen Alliierten beſſere
Bedin=
gungen gewährt werden würden, würde dies eine Aenderung der
gegenwärtigen Abkommen zwiſchen Amerika und England
not=
wendig machen. Bekanntlich ſind die engliſch=amerikaniſchen
Vereinbarungen über die Kriegsſchuldenregelung als Muſter zur
Fundierung der tſchechiſchen und polniſchen Schulden genommen
worden.
Dr. Hermann Sacher: Der Bürger im Volksſtaat, Herder u. Co., G. m.
b. H., Freiburg.
Geopolitik, Kurt Vowinkel, Berlin=Halenſee, Heft 4.
Geopolitik, Kurt Vowinkel, Berlin=Halenſee, Heft 5.
Karte von Deutſchland, L. Friedrichſen u. Co., Hamburg 1.
Prof. Dr. Rud. Glaſer: Fürſt Alexander von Bulgarien, Verlag der
Litera=A.=G., Darmſtadt.
Carl Tönjes: Erfüllung oder Ablehnung, Georg Stilke, Berlin.
Dr. Bang: Erfüllungswahnſinn, J. F. Lehmanns Verlang, München.
Hans Kretſchmar: Wirtſchaftszahlen 1919 1923, Hugo Kretſchmar,
Görlitz.
Dr. Adolf Baumbach: Taſchenausgabe d. n. Zivilprozeßordnung, Otto
Liebmann, Berlin.
Joſeph Weigert: Das Dorf entlang, Herder u. Co., G. m. b. H.,
Freiburg.
Die Bücher der Leibesübungen, W. Limpert. Dresden, Marienſtr. 16.
Dr. Guſtav Keckeis: Der Fährmann, Herder u. Co., G. m. b. H.,
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E. J. Gumbel: Denkſchrift Malik=Verlag, Berlin W. 9.
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J. Modlinger: Neue Muſtermeſſen. Aus der Geſchichte der erſten Jahre
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Mutze Leipzig, 1924.
Dr. Joſ. Plaßmann: Das Sternenzelt und ſeine Wunder, Rich. Bong,
Berlin.
H. Kauders e. h.: Almanach der Ruprechtpreſſe, Beckſche
Verlagsbuch=
handlung, München.
Reichl’s Verlagsbericht Darmſtadt 1919/1324: Der Leuchter.
Ratgeber für Jugendvereinigungen. C. Hymanns Verlag, Berlin W. 8,
Mauerſtr. 44.
Walter Seifert: Der Begründer der Lebenslehre Raoul H. Francé,
Stuttgart.
F. X. Hocrmann: Großdeutſchlands verhundertjähriger Niedergang zum
Kleinbeutſchland. G. J. Manz, A.=G., München Regensburg
Die Sendung. Verlag Hermann Beckendorf, Berlin, W. 35. Nr. 2 u. 4.
Die Entwicklung der Reparationsfrage. Zentral=Verlag, G. m. b. H.,
Berlin W. 35.
Seite 4.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Nummer 337.
Familiennachrichten
Wilhelm
Statt Karten
Die Geburt eines kräftigen
Stammhalters zeigen
hoch=
erfreut an
Hans Dörſam u. Frau
Roſina, geb. Balles
Dieburg, 2. Dezember 1924.
Bſ
OM
Für die vielen Geſchenke
und Blumenſpenden
an=
läßlich unſerer Hochzeit
herzlichen Dank
Martin Friedrich und Frau
(*35875
O
O
H(nläßlich unſerer Rückkehr von
O Darmſtadt nach Mainz ſagen 8
wir auf dieſem Wege unſeren
lieben Bekannten ein herzliches
*
(*35994
Lebewohl.
z. Zeit Mainz, 2. Dez. 1924
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Eiſenbahn=Oberſekretär.
AHOt
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme ſowie die vielen
Kranz= und Blumenſpenden bei
dem Heimgange unſeres lieben
Entſchlaſenen ſagen wir
Verwand=
ten, Freunden und Bekannten
herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir Hrn. Pfarrer Kleberger
für die troſtreichen Worte und
den Herren Kollegen der Heſſiſchen
Straßenbahn A.=G. (*35891
Darmſtadt, den 1. Dezbr. 1924.
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MtLAROTTS
Der Inhalt des Wahlflugblatts unſeres
Landesver=
bandes iſt in der Sitzung des geſchäftsführenden
Vor=
ſtandes vom 24. November d. Js. eingehend beraten und
einſtimmig beſchloſſen worden. An der Beratung und
Be=
ſchlußnahme hat Profeſſor Luleh teilgenommen und dem
Inhalt des Flugblattes und ſeiner Verbreitung
ausdrück=
lich zugeſtimmt. Wenn mit ſeiner Behauptung, daß ſein
Name zu Unrecht unter unſer Wahlfiugblatt geſetzt worden
ſei, die Annahme wachgerufen werden foll, daß er dem
Flugblatt nicht zugeſtimmt habe, ſo wird das Gegenteil
von den unterzeichneten Vorſtandsmitgliedern bezeugt. Daß
der Vorſiand Beſchlüſſe von ſolcher Wichtigkeit nach
außen hin mit dem Namen ſeiner Mitglieder, die
ver=
ſchiedenen politiſchen Parteirichtungen angehören, deckt, iſt
ſelbſiverſtändlich Wollte Profeſſor Luleh ſeine Zuſiimmung
nicht nach außen hin vertreten, jo hätte er ſein Amt ſofort
niederlegen müſſen. Von ſeiner in einem perlönlichen
Schreiben an unſeren Vorſitzenden enthaltenen
Behaup=
tung, dieſer habe ihm darin zugeſtimmt, daß eine Deckung des
Beſchluſſes durch die Namen der Vorſtandsmitglieder nicht
erforderlich ſei, iſt weder dem mitunterzeichneten Vorſitzenden,
noch den übrigen Vorſiandsmitgliedern etwas bekannt.
Darmſitadt, den 3. Dezember 1924.
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Nummer 337.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. Dezember.
— Ernannt ſpurden: am 26. November der Polizeiwachtmeiſter auf
Probe Wilhelm Hohmeier aus Gießen zum Polizeiwachtmeiſter mit
Wirkung vom 1. Dezember 1994; am 28. November der
Polizeioberwacht=
meiſter Wilhelm Schmidt zu Gießen zum Polizeikommiſſar mit
Wirkung vom 1. Januar 1925 an.
— Entlaffen wurde am 29. November der Polizeiwachtmeiſter Hch.
Seibert zu Viernheim mit Wirkung vom 1. Januar 1925 an aus
dem Staatsdienſt.
— Verſetzt wurden: am 26. November 1924 der Förſter der Förſterei
Heiligkreuz (Forſtamt Darmſtadt) Reinhard Hofmann zu Forſthaus
Heiligkreuz, in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Ober=
Breiden=
bach (Forſtamt Göringen), und der Förſter der Förſterei Ober=
Breiden=
bach (Forſtamt Göringen) Friedrich Leopold Klipſtein zu Ober=
Breidenbach, in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Heiligkreuz
(Forſtamt Darmſtadt — beide vom 1. Dezember 1924 an.
— Heſſiſches Landestheater. Am Montag, den 8. Dezember, abends
7½ Uhr, findet unter Leitung von Generalmuſikdirektor Balling das
3. Sinfoniekonzert des Heſſ. Landestheaters ſtatt. Als Soliſtin wurde
Birgit Engell (Sopran) verpflichtet. Das Programm umfaßt eine
Sinfonie von Wilhelm Friedemann Bach, die Arie „Caſe ſalve” aus
Altlanta” von Georg Friedrich Händel und Rigels Sinfonie D=Dur
Nach der Pauſe kommen die Arie aus „Acis und Galathea”: „So wie
die Taube”, von Friedrich Händel, und J. Baptiſte de Lullys, von Felis
Mottl bearbeitete Ballett=Stücke zur Aufführung. Die Hauptprobe zum
3. Sinfoniekonzert findet am gleichen Tage, vormittags 10½ Uhr ſtatt.
— Heſiſches Landestheater. Der Vorverkauf für die dritte
Volks=
vorſtellung zu Einheitspreiſen „Die Journaliſten”, am
Sams=
tag, den 6. Dezember, im Großen Haus, des Landestheaters, Anfang
7½ Uhr hat begonnen. Preiſe der Plätze: 0.50, 1.50, 2.— und 3.— Mk.
— Ausſtellung Künſtlerhilfe 1924. Die Ausſtellung Künſtlerhilfe iſt
im Hofgebäude des Landesamts für das Bildungsweſen,
Wilhelminen=
ſtraße 3, eröffnet worden und iſt vormittags von 10—1 Uhr und
nach=
mittags von 3—6 Uhr (Sonntags von 11—1 Uhr und 3—6 Uhr) für
jedermann bei freiem Eintritt zugänglich. Die Ausſtellung enthält
Graphik, Aguarelle und Kunſtgewerbe in einer von Künſtlern
getrof=
fenen Auswahl und zu ſehr mäßigen Preiſen. Sie bietet eine ſeltene
Gelegenheit für wertvolle Weihnachtsgeſchenke. Es beſteht kein
Kauf=
zwang. Im Intereſſe der Künſtler, die mit der wirtſchaftlichen Not
ſchwer zu ringen haben, iſt der Ausſtellung ein guter Erfolg zu
wünſchen.
— Heſſiſches Künſtlerkartell. Ende dieſer Woche tagt die Jury für
die Ausſtellung, die nach Stuttgart geht. Diejenigen Künſtler, deren
Werke nicht angenommen werden, werden verſtändigt, und wird gebeten,
die Bilder am 8. und 9. Dezember, vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe Darmſtadt abzuholen.
Für die nicht abgeholten Werke kann nach dieſem Zeitpunkt keine
Garantie übernommen werden.
— Das 20jährige Stiftungsfeſt der Gruppe Darmſtadt des
Gewerk=
vereins der Heimarbeiterinnen hatte eine ſo zahlreiche Schar von
Mit=
gliedern und Gäſten im „Feierabend” verſammelt, daß der große,
feſt=
lich mit Tannengrün geſchmückte Saal die Erſchienenen nicht alle faſſen
konnte und der Nebenſaal geöffnet werden mußte. Nach einem, von
einem Mitglied ſchön geſprochenen Prolog und Eingangslied der
Sing=
gruppe begrüßte die Vorſitzende, Frau Vierau, die Verſammlung. Im
Verlauf ihrer Anſprache gab ſie einen Rückblick über die Gründung und
Geſchichte des Gewerkvereins und der Darmſtädter Ortsaruppe im be= diſche Atlantiſche und Stille Ozean faſt ohne Grenze ineinande: —
ſonderen. Aus kleinen Anfängen heraus, mit vielen Schwvierigkeiten
kämpfend, hat ſich die Organiſation allmählich entwickelt; in der
Kriegs=
zeit, wo die Not ſo viele Kriegerfrauen und Alleinſtehende zum
Er=
werb zwang, erreichte ſie ihren Höhepunkt. Beachtenswertes wurde ge=
und die Opferwilligkeit einer großen Zahl von Helferinnen geleiſtet. Mit
warmen Dankesworten gedachte Frau Bierau weiterhin der
unermüd=
lichen, zähen und ſchließlich von Erfolg gekrönten Lebensarbeit der
Hauptvorſitzenden, Margarete Behm, in Berlin. Ihr Dank galt
fer=
nerhin allen Mitarbeiterinnen und Vertrauensfrauen, ſowie den
Mit=
gliedern, die dem Verein bis zum heutigen Tag die Treue hielten. Sie
wiſſen ja alle, daß der Verein nicht nur eine wirkſame Vertretung der
wirtſchaftlichen Intereſſen der Heimarbeiterinnen ſein will, ſondern daß
er ſie auch in Verbindung bringen will mit all den großen Tagesfragen
und Geiſtesſtrömungen der Zeit. Auf dem Boden chriſtlich=
baterländi=
ſcher Geſinnung ſollen alle ſich eingliedern und mitſchaffen am Wohle
des Volksganzen, in aller Not der Zeit mutig vorwärts und gläubig
auf=
wärtsblickend. Den Jubilarinnen, deren 10= bzw. 20jährige
Mitglied=
ſchaft mit dem Stiftungsfeſt zuſammenfällt, unter denen ſich auch die
langjährige 2. Vorſitzende des Vereins, Frl. Schuchmann, befand wur= Klarheit über die Antarktis zu ſchaffen. Nach Ausſagen der Forſcher
den hierauf die vom Vorſtand geſtifteten Ehrenbroſchen und ſinnige
Gaben der Heimarbeit überreicht; ein Huldigungslied der Singgruppe
ſchloß ſich daran an. Herzliche Dankesworte an die Vorſitzende,
beglei=
tet von geſchmackvollen Blumenſpenden, gaben der treuen
Verbunden=
heit und Zuſammenarbeit von Vorſtand und Mitgliedern beredten
Aus=
druck. Herr Arbeiterſekretär,Laufer unterſtrich in ſeiner nun folgenden bis 1775) brachte viel Neues auf dem Gebiete antarktiſcher Entdeckungen.
Anſprache die Gedanken der Vorſitzenden und fand, ausgehend von der
Bjähr. Jubiläumstagung der chriſtlichen Gewerkſchaften in Köln,
über=
zeugende Worte von der Notwendigkeit und dem Wert der chriſtlichen vordrang, dort das Viktorialand erforſchte und zwei Vulkane, den „Ere=
Gewerkſchaftsbewegung. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Be= bus” (3769 Meter) und den Vulkan „Terror” (3317 Meter) entdeckte, die
wegung immer weitere Kreiſe erfaſſen und durchdringen möge, zum noch heute nicht ganz erloſchen ſind. — Auf einem Bilde konnten wir die
Wohl und Wiederaufbau des deutſchen Staates im Sinne wahrhafter Vulkane mit ihren Rauchfahnen ſehen. Anfang des 20. Jahrhunderts
Volksgemeinſchaft. — Nach einer gemütlichen Teepauſe folgten noch ſetzte eine lebhafte Tätigkeit ein; die Forſcher bemühten ſich zunächſt,
mancherlei muſikaliſche Darbietungen von Mitgliedern und Freunden Rekordleiſtungen aufzuſtellen, bis es dann dem kühnen Seefahrer
des Vereins. Stimmungsvolle Sologeſänge, ein Klavier=, Violin= und Amundſen gelang, am 15. Dezember 1911 den Südpol zu entdecken und
Flöten=Trio, Reigentänze, Gedichtvorträge und Lieder aus Kindermund
erhöhten die feſtliche Stimmung. Beſondere Freude erregte ein von des Südpols durch Scott am 17. Januar 1912. Redner ſchildert nun in
einer Mitbegründerin des Vereins, Frl. E. Fauſt. verfaßtes kleines
Feſtſpiel, das, von der Jugend allerliebſt dargeſtellt, in humorvoller
Weiſe den Segen der Organiſation pries. Eine kleine Tombola, die
na=
wechſelung. Dann trennte man ſich nach kurzem Schlußwort des
Vor=
ſitzenden und dem gemeinſamen Geſang eines geiſtlichen Volksliedes.
— Die Zugverbindung nach Rheinheffen. Man ſchreibt uns: Die abends 8 Uhr, ſtatt.
Zugverbindung nach Rheinheſſen hat mit dem Inkrafttreten des neuen
Jahrplanes eine Verſchlechterung erfahren. Gerade der erſte Zug ſab trifft, hat weitergehendes Intereſſe: Die Landwirte B. in Biblis treiben
verwendet wird, bietet eine Anſchlußmöglichkeit an den erſten Zug nach
Mainz—Oppenheim und damit auf die Züge Bodenheim—Alzeh, Nier= heim hat dieſe Anſchauung gebilligt. In der Beſchwerde an den
Pro=
ſtein—Undenheim, nicht mehr. Es handelt ſich nur um eine Differenz vinzialausſchuß legten ſie dar, ſie ſeien im Hauptberuf Landwirte. Als
von wenigen Minuten und dies iſt umſo bedauerlicher, als die
ge=
nannten Züge von allen übrigen Richtungen erreicht werden, mit Aus= alte Bekannte Samstags raſierten. Ein beſonderer Raum dazu ſei nicht
nahme derjenigen aus der Landeshauptſtadt. Dem wäre leicht
abzu=
helfen, wenn der erſte Zug, der früher 4,35 Uhr und dann 5.11 Uhr von
Darmſtadt abgelaſſen wurde, nach dem neuen Fahrplan ſtatt 5.18 etwa
um 5 Uhr vormittags, alſo 18 Minuten früher gelegt würde. Auf dieſe
Weiſe wären auch die knappen Anſchlußzeiten nach Bingen, Alzey uſw.
beſeitigt.
— Eine Ausſtellung guter Bücher und Schriften findet in den
Räu=
men des Chriſtlichen Jugendve eins, Dieburger Straße Nr. 26, I, von
9 Uhr morgens bis 10 Uhr abends, ſtatt. Die Beſichtigung iſt ohne
Kaufzivang.
* Bezirksfchöffengericht. Unter der Anklage des Betrugsverſuchs.
des Zechbetrugs und des Diebſtahls ſteht Hermann Meier, zur Zeit
in Schweinfurt in Haft. Im Auguſt 1924 erſchien in Unterabtſteinach
bei einem Makler und ſragte nach Vieh. Dieſer ging mit ihm zu ver= ausſetzungen die Stadt Darmſtadt die Umzugskoſten ganz oder zum Teil.
ſchiedenen Viehbeſitzern, bei denen er Vieh herauszuſchwindeln verſuchte.
Die Bauern wvollten aber erſt Geld ſehen, ehe ſie die Ware abgaben;
dann ſoll Meier bei Wirt Hindelang in Oberabtſteinach Zechprellerei
verübt haben. Ohne die dort gemachte Zeche von 3 Mark zu bezahlen,
nahm er den Weg durchs Fenſter. Auch hier gab er ſich als
Viehhänd=
ler aus. Bald danach erſchien ein Gaſt, dem die Sache mitgeteilt wurde; nicht verletzt.
dieſer erklärte, er wolle mit ſeinem Rad die Verfolgung des Zechprellers
ſofort aufnehmen. Das Fahrrad dieſes Gaſtes, das noch ganz neu war,
ſoll Meier geſtohlen haben. Geſehen hat der Eigentümer es nicht mehr. erſichtlich, die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft e. V. in ihren
— Der Angeklagte, der angibt, ſchon in der Irrenanſtalt geweſen zu
ſein, erklärt bei ſeiner Vernehmung, er könne wegen ſeines
Nervenlei=
dens der Verhandlung nicht folgen. Ein Zweifel au ſeiner
Verhand=
lungsfähigkeit beſteht indes nicht. Der Staatsanwalt beantragt eine Ge= Auskunft. Umlernkurſe von Gabelsberger zur Reichskurzſchrift
begin=
ſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr. Das Urteil lautet dementſprechend.
Darmſtadt iſt wieder um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden.
Die im Jahre 1845 von dem Senior, Herrn Emanuel Fuld gegründete
Firma hat ihre unter Denkmalsſchutz ſtehenden Ladenlokalitäten im
laſſen, wobei ſich herausſtellte, daß die geſamte Einrichtung, wie Theken,
Säulen, Bogen, uſw. alle aus echtem Mahagoniholze gefertigt ſind. Die
altehrwürdigen Formen im Verein mit der ſinnreich angebrachten elek= verſammlungen findet die Dezemberverſammlung erſt am 11. Dezember
triſchen Beleuchtungsanlage geben dem Ganzen ein behagliches und an= ſtatt und wird in derſelben ein Lichtbildervortrag „Tierbilder aus Wald
heimelndes Gepräge; eine wohlgelungene Verbindung der alten hieſigen
Geſchäftsverhältniſſe mit der heutigen modernen Richtung. Anſchließend anläßlich des 9jährigen Jubiläums ein Feſtabend ſtattfinden und
wei=
an dieſen Hinweis wollen wir zugleich einen Blick auf die Vergangenheit
des Hauſes ſelbſt werfen, das einſt das erſte und mit feinſte Gaſthaus
unſerer Stadt geweſen iſt und noch heute von vielen Darmſtädtern nur ſchönen wollen, gebeten, dies dem Vorſtande mitzuteilen. Alles Nähere
„Der Engel” genannt wird. 1571 als Privathaus, unter der Regierung
des Landgrafen Georg I. erbaut, diente es dieſem Zwecke bis anno 1601,
in welchem Jahre der Schenkwirt Jakob Stelzer darin das Gaſthaus
„Zum Engel” eröffnete. 1615 kam der Engel durch Kauf in den Beſitz vor Weihnachten finden am Freitag, den 1 2. Dez, im Muſikzimmer
der Stadt, welche ihn noch im ſelben Jahre an den Wirt Nic. Mart.
Seidenbrenner verpachtete, der dan 1616 das Haus um 2000 Fl. von der berufe behandelt.
Stadt käuflich erwparb. Zufolge landgräfl. Verfügung war der Engel
frei von Bede, Steuer und Abgaben, hatte jedoch dafür die Verpflichtung,
jeden ihm zugewieſenen Gaſt vom Hofe, gegen entſprechende Vergütung,
zu jeder Zeit aufzunehmen und zu beherbergen, wie z. B. 1634 den
Her=
zog Bernhard von Weimar u. A. 1677 finden wir den Engel im Be= union=Theater: „Meſſalina‟. Drei römiſche
Jmpe=
ſitze des Gaſtwirts Joh. Bub, der von der Stadt zum „Schildwirt”
er=
nannt wurde und jedenfalls auch die, über dem Ladeneingange noch heute
vorhandene Hausmarke, den goldenen Engel, anbringen ließ. Auf der
vorerwähnten Verpflichtung betr. der Hofgäſte dürfte auch wohl das
zweite ſeinen Einſtieg in einem Keller des Hinterhofes hat, unter der des Staates, den Sold der Legionen, die Blutſteuer der unterworfenen
daſelbſt noch vorhandenen Stadtmauer (von 1331) durchführt und auf
dem Ludwigsplatze in den Hauptgang mündet, der vom Schloſſe nach
was durch eine Inſchrift in eine der Fenſterbänke des oberſten
Stock=
noch folgende Geſchäfte in dem Engel etabliert waren. In ſeiner beſſe= Geſtalt der Kaiſerin Meſſalina mit dem verwirrenden Lächeln ihrer
ren Zeit betrieb das Darmſtädter Original „Die Raab” mit ſeiner Frau,
einer geborenen Franzöſin ein Schuhgeſchäft darin. Später finden wir
daſelbſt die Eierhandlung Lenner und darnach das Schuhgeſchäft von
Jonas Falter. Seit mehreren Jahren iſt nun dieſes Lokal mit den
Verkaufsräumen der Firma Emanuel Fuld verbunden, deren derzeitiger Kühnheit, ſich voll Stolz zu ihrer Brunſt zu bekennen. Sie war Sün=
Inhaber. Herr Brill, dem Laden das heutige ſchöne Gepräge geben ließ.
* Der Südpol. Die intereſſanten Vorträge im Feſtſaal des
Real=
gymnaſiums begegnen immer größerem Intereſſe; ſo ſprach geſtern
abend vor einer ſehr zahlreichen Zuhörerſchaft Herr Studienaſſeſſor
Hauffüber den Südpol, deſſen Erforſchung und Entdeckung, und zeigte
uns gute Lichtbilder. Aufnahmen der Polarforſcher, die Land und
Vege=
tationen am Südpol zeigen. Der Redner wies zunächſt darauf hin, daß
die Polkoppen lange Zeit unerforſcht blieben, und während die
Nor=
mannen im 10. Jahrhundert weit im Norden vorzudringen verſuchten,
war der Südpol noch Anfangs des 18. Jahrhunderts das „Terra
auſtra=
lis incognita”, und erſt Mitte oder Ende des Jahrhunderts wurde mit
der Erforſchung begonnen. Die Südpolar= oder antarktiſchen Länder
nennt man alle diejenigen Länder. Inſeln und Küſten, die ſich um den
Südvol gruppieren, alſo im ſüdlichen Weltmeere — hier fließt der
In=
innerhalb des ſüdlichen Polarkreiſes gelegen ſind. Nach einer anderen
Definition umfaſſen die antarktiſchen Gebiete das Land und die Inſeln
(bis etwa zum 60. Grad ſüdlicher Breite), die dauernd nicht zu beſiedeln
ſind. Der Redner erklärt nun am Globus die Polarmächte, zeigt
Bil=
rade in dieſen Jahren durch die treue, pünktliche Arbeit der Mitglieder der von wundervollen Lichterſcheinungen und läßt uns nun —
gewiſſer=
maßen auf einem Schiffe befindlich — in die Geheimniſſe der Antarktis
eindringen. Wir hören von den typiſch tafelförmig geſchichteten
Eis=
bergen, die zirka ſieben Achtel unter Waſſer liegen, von den Eismauern,
den Barrieren in der Antarktis, dem Treibeis und den Packeisgürteln,
und den Gefahren für die Polarforſcher. Dann ſchildert uns der Redner
das Tierleben, insbeſondere der Pinguine — hier ſei bemerkt, daß es
einem deutſcher Forſcher gelungen iſt, 2000 neue Tierarten feſtzuſtellen.
Weiter ſchildert er das Leben der Polarforſcher, ihre Lebensweiſe und
Ernährung und die Ausnutzung mitgebrachter Hilfsmittel; als ſolches
leiſtet in erſter Linie der ſibiriſche Hund als Zugtier wertvolle Dienſte.
Im folgenden geht der Redner dann auf die Polarfahrten der einzelnen
Forſcher näher ein und zeigt an einer ſchematiſchen Darſtellung die
Er=
folge ihrer Expeditionen. Norweger, Engländer, Franzoſen, Spanier
und Deutſche haben verſucht, durch Expeditionen oder Anvegungen dazu,
vereitelte das weitere Fortſetzen vieler dieſer Forſchungen nicht ſo ſehr
die Kälte, die ſich in durchſchnittlicher Jahreskälte von —1 bis 21 Grad
bewegt, als die ungeheueren Schneeſtürme. Trotzdem brachte die
Pe=
riode der internationalen Forſchungsexpeditionen durch Entdeckung neuen
Landes wertvolle Erfolge. Beſonders die bedeutſame Reiſe Cooks (17773
Ebenſo epochemachend waren aber die Entdeckungen des berühmten
eng=
liſchen Seefahrers J. C. Roß, der bis über den 78. Grad ſüdlicher Breite
dort die norwegiſche Flagge zu hiſſen, einen Monat vor der Erreichung
lebhaften Farben die Expeditionsfahrten, und die Schickſale dieſer beiden
bedeutenden Forſcher. Die praktiſche Bedeutung der Antarktis iſt heute
noch nicht abzuſehen und erſchließt ſich hier der Wiſſenſchaft und
For=
mentlich die jugendlichen Gäſte in Spannung hielt, bot nach allerlei Ab= ſchung noch ein weites Neuland. — Der faſt zweiſtündige Vortrag brachte
viele intereſſante und Laien unbekannte Aufklärungen und wurde ſehr
beifällig aufgenommen. Eine Wiederholung findet heute Donnerstag,
O.*
— Provinzialausſchuß. Ein Fall, der die Friſeurzwangsinnung be=
Darmſtadt 5,18 Uhr) der doch ſicherlich bei Reiſen auf weiteren Strecken im Nebenberuf das Friſeurgewerbe. Beſtehender Beſtimmung gemäß
wurden ſie als Mitglieder der Innung betrachtet. Das Kreisamt Bens=
Nebenberuf könne nicht in Betracht kommen, wenn und daß ſie einige
vorhanden. Die Leute kämen in die Küche und würden raſiert. Ein
regelrechter Verdienſt werde aus dem Nebenberuf nicht gezogen. Der
Innungsbeitrag ſei bedeutend höher als ihre Einnahme durch Raſieren.
Der Provinzialausſchuß hielt zwar die Einwände für beachtlich, konnte
aber zu der Entſcheidung nichts ändern, ſoweit ſie die Zugehörigkeit zur ſind überzeugt, daß der Film jedem Beſucher gefallen wird.
betrifft. Die Höhe der Innungsbeiträge foll neu feſtgeſetzt
wer=
ſe Ordnungsſtrafe wegen Fernbleibens von den
Innungsver=
den
ſammlungen wurde auf 1 Mk. ermäßigt.
— Wohnungsnot herrſcht bekanntlich allenthalben; ihr kann
weſent=
lich durch Zuſammenlegung von Haushalten (Eltern und Kindern,
Ver=
wandten uſw.) geſteuert werden. Die Stadt Darmſtadt gewährt für
freigemachte Wohnungen Prämien, deren Höhe das Wohnungsamt in der
der Angeklagte, der ſich als Viehhändler Huber von Heidelberg vorſtellte, heutigen Nummer veröffentlicht. Auch unternimmt unter gewiſſen Vor= Kindervorſtellung liegt noch bis 10. Dezember auf.
(Siehe Anzeigenteil.)
— Zuſammenſtoß mit der Straßenbahn. Geſtern vormittag fuhr ein
aus einem Hofe kommendes Laſtauto Ecke Feldberg= und Bismarckſtraße
mit einem Straßenbahnwagen zuſammen. Der Straßenbahnwagen
Anfängerkurſe. Neue Kurſe in der Reichskurzſchrift und in
Maſchinenſchreiben eröffnet, wie aus dem Anzeigenteil unſeres Blattes
Unterrichtsräumen, Mathildenplatz 8, am Donnerstag, den 4. und
Montag, den 8. d. M., abends 7½ Uhr. Die Geſchäftsſtelle der
ge=
nannten Geſellſchaft dortſelbſt gibt bereitwilligſt und unverbindliche
nen ebenfalls in der nächſten Zeit.
— Hausfrauenbund. Die Mitgliederverſammlung dieſes Monats
* Der goldene Engel in Darmſtadt. findet am nächſten Dienstag, um 4 Uhr in der Küche Heidelberger
Straße 47 ſtatt. Am Tage darauf, Mittwoch, den 10. Dezember, wird
die Ziehung unſerer Lotterie vorgenommen. Die Gewinnliſte
er=
ſcheint in dieſer Zeitung; auch kann ſie in der Verkaufsſtelle,
Eliſabethen=
ſtraße 29, eingeſehen werden. Am 12., 13. und 15. Dezember, je von 11
Hauſe Kirchſtraße 1, durch Herrn Architekt Trackert, hier, neu herrichten bis 1 Uhr und 4—6 Uhr, liegen die gewonnenen Gegenſtände Ohlyſtraße
Nr. 36, 2. Stock, zum Abholen bereit.
— Gartenbauverein Darmſtadt. In Anbetracht der zahlreichen Wahl=
und Feld” gehalten werden. Wie bereits bekannt, ſoll im Januar n. J.
den die Mitglieder, ſowohl Damen wie Herren, die dieſen Abeno vurch
Darbietungen muſikaliſcher, geſanglicher oder deklamatoriſcher Art
ver=
iſt in den demnächſt erſcheinenden Anzeigen zu erſehen, auch wird in der
Monatsverſammlung nochmals darauf aufmerkſam gemacht werden.
— Berufsvorträge für die weibliche Jugend. Die letzten Vorträge
des Saalbaues um 5 Uhr ſtatt; es werden darin verſchiedene Lehr=
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künfkler und Künſſleriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwäbnung
geſchieht, behäl ſich die Nedakion ibr Urtell vor
ratoren aus dem Hauſe der Julier hatte Nom erſt auf dem Herrſcherſitz
im Palatin geſehen, und ſchon waren die republikaniſchen Tugenden der
ſtrengen Zucht, der Unbeſtechlichkeit, der Unterordnung des
Eigeninter=
eſſes unter das Wohl des Staates, der feſſelloſeſten Sittenverderbnis
Vorhandenſein der beiden unterirdiſchen Gänge beruhen, deren einer Habgier, Verkommenheit Korruption und Ausſchweifung gewichen. Auf
vom Keller des Vorderhauſes aus nach dem Schloſſe geht, während der üppigen Gaſtmählern, in wollüſtigen Bädern verpraßte man die Güter
Völker. Die Frauen, einſt die keuſchen Hüterinnen des Herdes, ſchlichen
ſich in die Suburra, das Hetärenviertel Roms, um den krankhaften
dem Hergottsberge zieht. 1789 wurde das Haus gründlich renoviert, Hunger ihrer Sinne in den gewalttätigen Armen der Laſtträger und
Gladiatoren zu ſtillen. Das Nom der Lukretia war in den Staub der
werkes feſtgehalten iſt. Bemerkt ſei hier, daß neben der Firma Fuld Vergangenheit geſunken. Auf Beſtas Thron lockte Venus Pandemos in
wiſſenden, wund geküßten Lippen und dem in allem Laſter
majeſtäti=
ſchen Glanz ihres ſamtdunklen Auges. Sie, die üppigſte, ſchönſte,
frei=
gebigſte Hetäre, die die Weltgeſchichte kennt, war groß auch in der
Ver=
worfenheit, der Wahlloſigkeit ihres Laſters. Sie beſaß die unerhörte
derin aus Ueberzeugung, ohne Bedenken, ja, ohne das Gefühl von
R. A. Schuld. Eine unſägliche Menſchenverachtung, eine völlige und
grau=
ſame Leeere des Herzens waren ihre Waffen. Durch ſie wurde ſie
Köni=
gin in der Hölle der Dirnen. Noch hatte Chriſtus, der Sklavengott,
ſeine Herrſchaft nicht angetreten. Es war eine Stunde vor
Sonnenauf=
gang, wo aus dem Nebel der Frrungen gefährlicher Aberglauben
empor=
qualmt und der ſuchende Menſch nach allen Göttern greift, die ihm
nar=
kotiſche Träume und ekſtatiſches Entzücken verheißen. In dieſes Rom
führt der Film. War „Quo vadis?” noch ein Verſprechen, ſo iſt dieſes
Prunkgemälde des kaiſerlichen Roms eine Erfüllung. In unerhörter,
nie dageweſener Pracht, glanzgeſättigt übergoſſen von römiſcher Sonne,
bedrängen die Bilder das ſtaunende Auge des Zuſchauers. Aus ſeinen
Nuinen entſtand das kaiſerliche Rom, marmorweiß, edel, ſäulengetürmt,
die Herrin der Welt im Prunkmantel vollendeter architektoniſcher
Schön=
heit, belebt von einer tobenden, unruhigen, gärenden Volksmaſſe, die das
maleriſche Koſtüm des autiken Roms mit der angeſtammten Würde des
Italieners trägt. Und alle dieſe wechſelvolle Ornamentik, von Tunika,
Bruſtpanzer, Adlerhelm, von Gaſtgelagen, Zirkusſpielen. Geheimkulten,
iſt doch nur der Rahmen für die eine Frau, für Meſſalina. Dieſe
Hetäre iſt in aller Ruchloſigkeit dennoch in jeder Geſte eine Kaiſerin.
Jeder Schritt der ſchlanken und doch üppigen Glieder atmet junoniſche
Würde. Und wie dann in der entweihten Bruſt dieſer Dirne, die jedem
ſtarken Mann zu willen iſt, doch endlich die reine Liebe der demütig
hin=
gegebenen Frau erwacht, das iſt ein Meiſterſtück großer darſtelleriſcher
Kunſt. ein Wunder, das unſeren anfänglichen Abſcheu in eine reine
menſchliche Sympathie verwandelt. Neben dieſer Darſtellerin kämpft
Egle, die kleine Griechin, einen ſchweren, aber ehrenvollen Kampf. Ihre
goldene, junge Schönheit beruhigt und beſänftigt das erregte Gemüt.
Bei ihr ruhen wir aus. „Sie lieben wir, mit ihr leiden, mit ihr fühlen
wir und atmen auf, wenn endlich das Schiff ſie aus dem Dunſtkreis des
verworfenen Roms in die klare, blaue Ferne des Friedens trägt.
„Palaſtlichtſpiele. „Das Findelkind”. Um es gleich vorweg zu
nehmen: Dieſem Werk wird mindeſtens der gleiche Erfolg beſchieden ſein,
den ſeinerzeit der Film „Mutter” errang. Seine Stärke liegt im
An=
ſchlagen der Gefühlsſaiten im menſchlichen Herzen. „Mütter, die ihr
euer Liebſtes herbringt, eine Stunde bleibt euch Zeit, euern Schritt zu
überlegen. Iſt dieſe eine Stunde verſtrichen, dann gehört das Kind
dem Inſtitut.” — Dieſe warnenden Worte ſtehen über dem Bett des
Findelhauſes, in das Frau Morſini, von bittrer Not getrieben, das
geliebte Kind legt. In den Parkanlagen ringt ſie mit ihrem Entſchluß.
Noch iſt es Zeit, fünf Minuten fehlen an der verhängnisvollen Stunde.
Da ſpringt ſie auf, von Mutterliebe überwältigt, und eilt in das
Findel=
haus zurück. Sie kommt zu ſpät, das Bettchen iſt leer: die Rathausuhr
ging nach und hat ſie betrogen. Ihr Geſchick wandte ſich, ſie wird eine
reiche Frau. Niemals kann ſie ihr geopfertes Kind vergeſſen. Da fordert
das Waiſenhaus kinderloſe Eltern auf, ſeine Zöglinge als eigen
anzu=
nehmen. Hoffnungsvoll macht ſich Frau Morſini auf den Weg. Sie ahnt
nicht, daß das rührende kleine Mädchen, das ſie wegen ſeines geſchienten
Beines abweiſt, ihr eigen Fleiſch und Blut iſt. Der Knabe, den ſie an
Kindesſtatt annimmt iſt der kleinen Beſſie beſter Freund. So begeht
Frau Morſini, indem ſie die Spielgefährten trennt, das zweite Unrecht
an ihrem Kinde. Aber erſt das dritte bricht Beſſies Herz. Das iſt als
Frau Morſini ihren Pflegeſohn Willy, der immer noch an die kleine
Freundin aus dem Waiſenhaus zurückdenkt, mit einem Mädchen ihrer
Kreiſe vermählt und Beſſie, die eine bedeutende kleine Geigenſpielerin
geworden iſt, zur Hochzeit ihres Jugendgeliebten aufſpielen muß. Sie
hat nur einen Troſt: die Liebe ihres Pflegevaters Rudolfo, eines
begab=
ten Muſikers, der Beſſie bald ausgebildet hat, daß ſie ihr eigenes
Konzert geben kann. Am Abend vorher ſtirbt Willys Frau im Kindbett.
Der junge Mann, beſinnungslos vor Aufregung, irrt in den Straßen
umher und gelangt ſchließlich zu dem Konzertſaal. In dem
ausgeſtell=
ten Bilde der jungen Künſtlerin erkennt er ſeine unvergeſſene Beſſie
wieder. Auch Beſſies Mutter erfährt durch eine Bemerkung des alten
Wärters vom Waiſenhaus, wer ihr Kind iſt, das ſie durch die
nach=
gehende Rathausuhr verloren hat. Sie eilt ebenfalls zu dem Konzertſaal.
Beſſie ſpielt eine ſelbſtkomponierte Fantaſie, in der Leid und Hoffen
ihrer verlaſſenen Jugend ſchwvebt. Die Töne der Geige verklingen, die
Mutter tritt vor ihr Kind, der Jugendfreund wird ihr zurückgegeben.
Das Findelkind hat den Heimatboden wieder gefunden, in dem es
Wur=
zeln ſchlagen kann, und über alledem liegt wie ein goldener Schein die
Liebe und die Reſignation ihres alten Pflegevaters Rudolfo. — Mit
feinſt differenzierten Mitteln iſt dieſe Fabel ſchauſpieleriſch interpretiert,
Beſſie Love, die Darſtellerin der Hauptrolle, hat aus dem tiefſten
Her=
zenswinkel das Beſte herausgeſchöpft und bietet es künſtleriſch dar. Wir
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Bühnenvolksbund. Am nächſten Freitag K 8 im Kleinen
Haus. Wir erſuchen um Zahlung der fälligen Dezembermiete bei Chriſt.
Arnold. Auch die U=Miete iſt fällig. Die Liſte für Einzeichnung zu der
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft Darmſtadt.
Der nächſte Jugendgottesdienſt (Adventsfeier) findet am Samstag, den
6. Dezember, abends in der Johanneskirche ſtatt. Donnerstag, 4. Dez.,
zweiter Ausſpracheabend im Gemeindehaus, Kiesſtraße.
—Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der
wurde an der vorderen Plattform ſchwer beſchädigt. Perſonen wurden Familie, E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Auf die am Freitag, 5. Dezbr.,
ſtattfindende Mitgliederverſammlung im Feierabendſaal (Stiftſtraße), in
der Herr Kapitän a. D. v. Senden einen Vortrag mit Lichtbildern hält,
wird nochmals hingewieſen, mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen
der Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Bundes und alle, die
ſich für dieſen V
tereſſieren; ſie ſind herzlich eingeladen. Eintritt
iſt frei.
C. V. J. M. Alle Wartburger treffen ſich Freitag abend halb 9
Uhr im Heim des C.V.J M. in der Alexanderſtraße (Inf.=Kaſerne). Es
ſind alle Mitglieder und Freunde herzlich eingeladen.
Seite 6.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Rummer 337
Nu de
*Handwerkerverſammlung der Deutſchen Volkspartei.
In einer öffentlichen Handwerkerverſammlung ſprach geſtern Abend
im überfüllten Perkeo=Saal Herr Stadtverordneter und
Zimmer=
meiſter Haury, der auf der Landtagswahlliſte der Deutſchen
Volks=
partei an ſicherer (5.) Stelle kandidiert, über die politiſchen und
wirt=
ſchaſtlichen Belange des Handwerkertums. Herr Jakob Nohl
eröff=
nete die Verſammlung und erteilte nach einleitenden Worten Herrn Haury
das Wort, der auseinanderſetzte, wie es dank der halsſtarrigen Haltung
der Demokraten zur Reichstagsauflöſung kommen mußte und wie
dem Bemühen der Deutſchen Volkspartei, die in nutzloſer Oppoſition
brachliegenden Kräfte der Deutſchnationalen Volkspartei zu poſitiver
Arbeit in der Regierung heranzuziehen, ein Erfolg verſagt blieb. Die
heſſiſche Politik, den Widerſtand der Linken gegen eine
Koali=
tion mit der Deutſchen Volkspartei in der heſſiſchen Regierung
beleuch=
tete der Redner gründlich und erinnerte die Verſammlung an die
be=
kannten Fälle Raab=Uebel, Bornemann, Schulfreiheit am 1. Mai u. a.
m. Die Steuerlaſt iſt erdrückend, ſtatt 44 haben wir jetzt „nur”
noch 37 Steuerarten und 17 verſchiedene Steuern laſten auf dem
gewerb=
lichen Mittelſtand. Das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft iſt in
der Form, in der es bis jetzt geleitet wurde, für die Aufhebung reif.
Der Handwerker muß nicht nur unter der Fülle unklarer
Beſtimmun=
gen, ſondern auch unter der Erhebung unproduktiver Abgaben leiden.
Ich denke an die Erhebung der Wohnungsbauabgabe, die die
Stadt Darmſtadt 75 000 Mark dafür koſtete, daß ſie dieſe Abgabe
über=
haupt erheben durfte! Die Sonderſteuer iſt die unſozialſte
Steuer, die man ſich denken kann und ſtatt für Wohnungsbauten,
wer=
den mindeſtens 90 Prozent, wenn nicht 100 Prozent der Eingänge für
die allgemeinen Staats= und Gemeindeaufgaben verwendet. Die Steuern
müſſen ſo geſtaltet werden, daß der Handwerker ſie ſelbſt, ohne
Finanz=
amt, errechnen kann und bei Submiſſionen ſeine Unkoſten an Steuern,
wie auch an ſozialen Laſten, richtig kalkulieren kann. Die
Aufwer=
tungsfrage iſt eine Rechtsſrage, die Aufwertung kann nur aus dem
Ertrag gewonnen werden. Die Steuerverwaltung, die Staatsverwaltung
müſſen vereinfacht werden, Abbau der Aemter und Miniſterien,
nicht der Perſonen. Wir verlangen für das Handwerk Abbau der
Ge=
werbeſteuer und Gewährung von Krediten für das Handwerk,
wie ſie zu 6 und 8 Prozent unter Bürgſchaftsleiſtung der Regierung die
Landwirtſchaft bereits erhalten hat. Für die Milderung des
Preis=
wucherrechts iſt die Deutſche Volkspartei ſchon lange eingetreten
und hat mit entſprechenden Anträgen praktiſche Arbeit geleiſtet.
Feſt=
nageln muß ich die perſönliche, auf egoiſtiſchen Motiven beruhende
Kampfesweiſe der Wirtſchaftspartei. Das ſchaffende Handwerk muß ſich
gegen alle Regie= und Kommunaliſierungsbeſtrebungen auf das ſchärfſte
wenden. Die Deutſche Volkspartei tritt ein für die Förderung des
ge=
werblichen Fortbildungsſchulweſens, des privaten Bauweſens.
Das Genoſſenſchaftsweſen iſt zu ſtärken, von fremden Einflüſſen zu
be=
freien. Daß das deutſche Handwerk nicht genug Einfluß in den
poli=
tiſchen Parteien beſitzt, liegt an ihm ſelbſt. an dem mangelnden politiſchen
Intereſſe des einzelnen Handwerkers. Die Handwerker müſſen in die
politiſchen Parteien hinein und dort die handwerklichen Forderungen und
Belange im Intereſſe des ganzen Volkes vertreten. Nur im Wege des
Ausgleiches, nicht in der Verfolgung von Sonderintereſſen, wird es
mög=
lich ſein, geſunde, das Vaterland fördernde Politik zu treiben. Zum
Schluß brachte Herr Haury die vom Handwerkerausſchuß der
Deutſchen Volkspartei aufgeſtellten Richtlinien zur Kenntnis der
Ver=
ſammlung und erntete mit dem Vortrag dieſer klar formulierten,
er=
probten Grundſätze herzlichen, einmütigen Beifall. In der Ausſprache
forderte Herr Obermeiſter Finger auf, am Wahltag den „richtigen”
Stimmzettel abzugeben. Herr Dr. Koch ſprach für die
Deutſchnatio=
nale Volkspartei, ihm entgegnete Herr Zinſer (D.V.P.). In ſeinem
Schlußworte beſchäftigte ſich Herr Haury mit den Ausführungen des
deutſchnationalen Diskuſſionsredners und fand auch diesmal zuſtimmenden
Widerhall, dann konnte Herr Nohl die würdig verlaufene Verſammlung in der heutigen Politik zu charakteriſieren. Viele deutſche Männer hätten
ſchließen.
* Wahlverſammlung der Deutſchnationalen Partei.
Herr v. Olberg eröffnete die ſehr gut beſuchte Verſammlung.
Landtagsabgeordneter Kindt nahm darauf das Wort: Das
Elend iſt groß, gar vielen geht es ſchlecht. Wer kann da goldene Berge
verſprechen?. Der Mittelſtand iſt verarmt, die Sozialrentner leiden,
dazu die vielen Arbeitsloſen. Wir fühlen, hier muß geholfen werden.
Deutſchland wird und muß wieder aufſteigen. Nur der Wille zum
Aufſtieg wird Deutſchland retten können. Welche Wege gibt es hinaus
aus dem Elend. aufwärts?. Nicht nach Parteiprogrammen kann man ſich
da richten. Man muß Gottes Willen aus ſeinen Werken erkennen, man
muß eine Weltanſchauung haben. Wir ſind national=völkiſch, ein Volk,
das nicht national ſein will, geht zugrunde. Wir ſind chriſtlich. Man
kann Gott die Gewalt nicht aus der Hand reißen.
Internationale Gedanken in die Tat umgeſetzt ſind das Vergehen
und Sterben unſeres Staates. Crispien hat geſagt, ich kenne kein
Vaterland, das Deutſchland heißt. Die Arbeiterſchaft iſt ein Teil des nationalen, wenn ſie zur Regierung kämen. Es ſei die Sorge um den
deutſchen Volkes, aber mit der Sozialdemokratie können wir nicht
zu=
ſammengehen. Die franzöſiſche Sozialdemokratie und die engliſche nalen im Kabinett abzulehnen. Die nächſte Generation der europäiſchen
Labour=Partei ſind keineswegs international. Ein Staat muß national
ſein, wenn er leben will.
allein in waffenſtarrender Welt. Wir ſind keine Kriegshetzer. Die
Deutſchnationalen haben genau ſo ein Herz wie ihre Gegner.
Wie ſteht die Sozialdemokratie heute zur Sozialiſierung?
den „Erfolgen” in Rußland!
Nach
Die Deutſchnationalen haben, wie Streſemann ſelbſt anerkannt hat,
ihn in der Oppoſition unterſtützt. — Der Klaſſenkampf zerrüttet unſer
Volk, wir wollen die Volksgemeinſchaft. Wo hat ein Volk eine
Sozial=
geſetzgebung wie das Deutſche? Dieſe Sozialgeſetzgebung hat die
Revo=
lution zerſchlagen. Wir legen den Ton auf die Pflicht, der
Sozia=
lismus auf die Forderung. Es gibt keine Wirtſchaft ohne die
Grundlage eines machtvollen Staates. Der Staatsmann muß die
In=
tereſſen ſeines eigenen Volkes im Auge haben. Wir müſſen einig werden
und die Grundlagen unſeres Staates wiederherſtellen. Aber das letztere
geht nicht mit dem Syſtem Severing.
Die Schulen müſſen die Kinder wieder national erziehen. Nur
Nationalgeſinnte können in einem Staat zuſammenleben. Dazu gehört
auch die Autorität der Kirche, und denken Sie an Sachſen, wo die
Regie=
rung den Geiſtlichen den Gehalt ſperrte. Wo keine Autorität iſt, da
geht alles drunter und drüber. Unſer Beamtentum muß ein
Berufs=
beamtentum ſein und bleiben. Man will auf gegneriſcher Seite freie
Bahn dem Tüchtigen, der nichts von Beamtentum verſteht. Wir müſſen
ein unpolitiſches, berufsfreudiges, pflichttreues Beamtentum haben.
Wie ſteht es mit der Landwirtſchaft? Sie bedarf eines Schutzzolls,
die landwirtſchaftliche Produktion muß geſchützt werden.
Wir brauchen auch eine ſtarke, leiſtungsfähige Induſtrie, die zur
Ausfuhr kommt, da ſie ausführen muß. Unſere Induſtrie muß wieder
lebensfähig werden. Eine ſtarke Regierung muß dafür ſorgen.
Nach dem Eiſenbahngeſetz liegt die Tarifhoheit nicht mehr in den
Händen des deutſchen Volkes. — Wir müſſen von der
Rentenmark=
währung wieder zur Goldwährung übergehen. Unſer Gold liegt in
ame=
rikaniſchen Händen, es iſt deutſchem Einfluß entzogen. — Gewerbe und
Handwerk gehören zu unſerem Mittelſtand. Wir müſſen ſie unterſtützen,
die ſelbſtändigen Exiſtenzen müſſen erhalten werden. Fort mit der
öden Gleichmacherei der Sozialiſten. — Erzberge, iſt ein kluger Mann
geweſen, aber Finanzminiſter hätte er nicht werden dürfen. Denken Sie
an ſeine unüberſichtlichen Steuergeſetze, die er raſch im Dutzend
fabri=
zierte. Erzbergers Geſetzgebung iſt es, die Arbeitern und Angeſtellten
die 10proz. Lohnſteuern abnimmt. Wir wollen den Mehrverbrauch
und die Schieber und Wucherer ſteuerlich faſſen, wenn wir ans Ruder
kommen.
Die Staatsform iſt durch die Weimarer Verfaſſung feſtgelegt. Aber
ſie iſt für uns eine Frage zweiten Ranges, wir haben Alltagsarbeit
ge=
nug zu tun. Das deutſche Volk wird wieder zu ſich kommen; Sie
kön=
nen machen, was Sie wollen. — Wollen Sozialdemokraten,
Demokra=
ten und Zentrum mit uns gegen die Kriegsſchuldlüge ankämpfen? Der
Krieg iſt ſchickſalsnotwendig gekommen. Gehen wir in den Völkerbund,
ſo erkennen wir die Kriegsſchuld an.
Wir ſind für die Aufwertung, weil wir nicht wollen, daß Unrecht
bleibt in Deutſchland, weil wir wollen, daß Treu und Glauben wieder
im Recht gilt.
In der äußeren Politik arbeiten jetzt England und Amerika wieder
zuſammen. Der Kampf gegen den franzöſiſchen Franken wird jetzt bald
wieder einſetzen. Den Aermelkanal beherrſchen franzöſiſche Geſchütze.
England wird mit ſeiner Finanzpolitik arbeiten. Es fehlt England und
Amerika die pupillariſche Sicherheit, wenn die Sozialdemokratie in
un=
ſerer Regierung mächtig iſt. Amerika wehrt ſich gegen alles, was
inter=
national ausſieht. Der deutſche Arbeiter iſt nicht international geſinnt.
Aus deutſchem Herzen reichen wir den deutſchen Arbeitern, die Hand.
Der Wille zur Freiheit, zum Staat muß im deutſchen Volk geweckt
wer=
den. In Heſſen muß die Wahlpflicht eingeführt werden.
* Demokratiſche Wahlverſammlung.
Geſtern abend veranſtaltete die Deutſche Demokratiſche Partei eine
Wahlverſammlung im Städtiſchen Saalbau, für die als Redner Abg.
Pfarrer Korell, Stadtv. Frau Karoline Balſer und Abg.
Fabri=
kant Dr. Büchner angekündigt waren. Lehrer Germann eroffnete
die gutbeſuchte Verſammlung, die die letzte demokratiſche Verſammlung
vor den Wahlen ſei. Abg. Dr. Büchner ſei am Erſcheinen verhindert.
Den im Saale anweſenden Mitgliedern des Reichsbanners Schwarz=Rot=
Gold rief der Vorſitzende ein „Frei Heil” zu, das von dieſen lebhaft
er=
widert wurde. Frau Balſer beanſtandete die Wahlplakate, die in
ihrer Form die Einigkeit des Volkes zerſtöre; andere Völker bekämpften
ſich auch, aber nicht in dieſer Weiſe. Das deutſche Volt ſei in zwei Lager
geſpalten: das der Reaktion und das des Fortſchrittes. Beſonders wandte
ſich die Rednerin gegen die Plakate der Rechtsparteien. Sie ſei eine und ein Beifall brach los, ſo ſtürmiſch, daß Streſemann minutenlang
gute Katholikin und gehöre der Demokratiſchen Partei an, nicht dem
Zen=
trum; ſie müſſe aber beanſtanden, daß der Prälat, der Führer der
Pro=
teſtanten in Heſſen, eine führende Stellung in der Deutſchnationalen
Partei einnehme. Die Kriſis, welche die Deutſche Demokratiſche Partei
vor einigen Wochen durchgemacht habe, werde zu einer Auferſtehung der
Partei führen. Die Mehrheit des heſſiſchen Volkes ſtehe auf dem
Stand=
punkt, daß die Koalition, die ſechs Jahre beſtanden habe, weiterbeſtehen
müſſe. Von den Gegnern werde der Koalition der Vorwurf gemacht,
daß ſie nur eine Politik für die Städte, nicht für das platte Land treibe;
man werfe der Regierung Verſchwendung der Staatsgelder vor; man
verſchweige aber hierbei, welche neue Laſten vom Staat gegen früher
übernommen worden ſind. Es ſeien keine Stellen im Staate
neugeſchaf=
fen worden, die nicht notwendig geweſen wären. Die Aufhebung des
Elisabethenstr 23
Darmstadt Freitag und Samstag Gelllderleiest in bekannter Güte mit Champagnerkraut Jazz-Band-Kapelle Orchesterleitung: Albertio
genannt der König der Jazz-Band.
Wirtſchaftsamtes und des Landesbildungsamtes als ſelbſtändige
Behör=
den ſei unmöglich. Die Rednerin nahm auch die
Regie=
rung und Landtag gegen den Vorwurf der
Faul=
heit in Schutz, und ging dann dazu über, die Stellung der Frau
H.W.W. noch keine rechte Anſchauung von der politiſchen Aufgabe der Frau. Die
Frauen wollten nichts beſſer, ſondern nur anders machen in der Politik
auf Grund ihrer Miſſion. Insbeſondere beſprach dann die Vortragende
die ſozialen Aufgaben, die der Erfüllung harren, die ſich im weſentlichen
mit den Forderungen des Bundes demokratiſcher Frauenvereine decken.
Ferner wurde die Lage der Kriegsopfer, der Sozial= und Kleinrentner,
die Aufwertungsfrage, die Wohnungsnot, der Abbau, die Preispolitik
und andere Fragen behandelt. Die Ausführungen gipfelten in der
Auf=
forderung, bei den Wahlen für die Deutſche Demokratiſche Partei
ein=
zutreten. (Lebhafter Beifall.)
Pfarrer Korell führte aus, der frühere Reichstag ſei ein
Reichs=
tag der Inflation geweſen. Jetzt komme ein Reichstag der Deflation.
Ueber dem letzten Reichstag habe der Geiſt des Bürgerblocks geſchwebt,
der Geiſt der Vorkriegszeit. In dieſe Zeit wollen wir nicht mehr
zu=
rück. Die Demokratie ſei im Kriege geſchaffen worden. Ein Volk, das
zwei Millionen Menſchen im Kriege verloren habe, werde ſich ſeine
Rechte nicht zugunſten einer Dynaſtie nehmen laſſen. (Lebh. Beifall.)
Im Auslande habe man eine große Angſt vor den Deutſch=
Rhein, der die Demokraten veranlaſſe, die Mitarbeit der Deutſchnatio=
Staatsmänner, die zur Regierung komme, ſei von den Weltfriedensideen
erfüllt. Wir müßten eine Politik des Völkerbundes machen; er ſei in
Wir denken nicht daran, das Schwert in die Hand zu nehmen, wir den nächſten 50 Jahren die maßgebende politiſche Macht in Europa.
Dr. Böhme, der jetzt zur Deutſchen Volkspartei übergegangen ſei, arbeite
mit den Methoden eines Erpreſſers; er (der Redner) werde vor Gericht
die Wahrheit für dieſe Behauptung antreten. Er bitte die Darmſtädter
Preſſe, dies zu veröffentlichen. Wir zerſtören die Legende, daß die
Fürſten die Einheit des Volkes geſchaffen hätten. Wir ſind Anhänger
der Farben ſchwarz=rot=gold. Wir können nicht mit einer Partei
zu=
ſammengehen, die die Monarchie wieder einführen will. Wir gehen auch
im neuen Reichstag nicht in eine Koalition mit den Deutſchnationalen
hinein. (Lebhafte Zuſtimmung.) Die weiteren Ausführungen des
Red=
ners galten ſozialen und wirtſchaftlichen Fragen. Der Redner ſchloß mit
einem Bekenntnis zur demokratiſchen Politik und zur Demokratie. (
Leb=
hafter Beifall.)
Das Polizeiamt teilt mit: Wie auch aus der
Tages=
preſſe zu erſehen war, wurden in den letzten Nächten Wahlplakate der
verſchiedenſten politiſchen Parteien an Plakattafeln und Plakatſäulen
ſtark beſchädigt oder abgeriſſen und vernichtet. Wilde Plakatanſchläger
klebten Aufrufe an Gebäuden und ſonſtigen für den Anſchlag von
Pla=
katen nicht vorgeſehenen Orten auf. Erkerſcheiben, Häuſer und
Bür=
gerſteige wurden mit Inſchriften und Zeichen in unauslöſchlicher Farbe
beſchmiert. Das Publikum wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Polizei, Perſonen, welche ſich in der geſchilderten Weiſe vergehen,
rück=
ſichtlos der Beſtrafung zuführen wird.
*
— Die Zentrumspartei ſchreibt uns: Die
Zentrums=
partei hält Freitag, den 5. Dezember abends eine Wahlkundgebung,
bei der als Redner die Herren Reichstagsabgeordneter Dr. Bockius und
Landtagsabgeordneter Nuß vorgeſehen ſind. Die Zentrumspartei hat ſich
bisher nicht beſonders am Wahlkampf beteiligt, ſie vertraut auf ihre gute
Sache. Ihre Parole heißt: Kein Rechtsblock — kein Linksblock —
Volks=
gemeinſchaftspolitik der Mitte mit Einſchluß aller derer, die gewillt ſind,
auf dem Boden der Verfaſſung am Aufbau Deutſchlands mitzuarbeiten.
Gerade in dieſen Tagen jährt ſich die Kanzlerſchaft von Dr. Marx.
Seine Politik der Mitte brachte und ſicherte die Wahrung der
Reichs=
einheit, Befreiung von Rhein und Ruhr, Stabiliſierung der Währung,
Entſpannung der außenpolitiſchen Lage, Geſundung der Finanzen. Nur
durch eine kluge Politik der Mitte kann der Weg des Aufſtiegs weiter
geführt werden. Führende ausländiſche Zeitungen wie „Neue Züricher
Zeitung” und das offizielle Organ des Vatikans der „Obſervatore
Ro=
mano” haben gerade wieder in dieſen Tagen die kluge Politik der
deut=
ſchen Zentrumspartei und ihres Kanzlers anerkannt. Wir glauben, das
deutſche Volk wird es ihm danken und frei von Gefühlsſtimmung und
Verärgerung am 7. Dezemeber geſchloſſen eintreten für die Mitte und
ihren Kern — die Deutſche Zentrumspartei.
NB. Zum Wahlflugblatt der Deutſchnationalen Partei in Sachen
der Aufwertungsfrage wollen wir bemerken, daß der Hypothekengläubiger=
und Sparer=Schutzverband für das Deutſche Reich auch die Wahl der
Zentrumspartei empfiehlt. (Vergl. die Aufwertung, Organ des
Verbandes Nr. 24 v. 7. 11. 94). An ausſichtsreicher Stelle der
Reichs=
liſte ſteht der Vortampfer für die Aufwertung Dr. Noß, Dortmund.
Herr Karl Laufer ſchreibt uns: In der Nummer Ihres Blattes
vom 28. November d. J. wird in dem Bericht über die
Wählerverſamm=
lung der Deutſchen Volkspartei in Kaſtel berichtet, ich hätte geſagt „15
Prozent Aufwertung ſei wohl das Höchſte, was erreichbar ſei.” Etwas
derartiges oder ähnliches habe ich nicht geſagt. Ich habe von der
Not=
wendigkeit, unſere Währung ſtabil zu erhalten, geſprochen, und daß
alle Ausgaben darnach einzurichten ſeien. Einen beſtimmten
Prozent=
ſatz von Aufvertung habe ich noch nie genannt, weil ich vielmehr der
Auffaſſung bin, daß die unbedingt notwendige Aufwertung
unter Abwägung der Verhältniſſe von Schuldner und Gläubiger
ge=
ſchieht.
Streſemann, der Führer der Oeutſchen
Volks=
partei, in der Pfalz und in Süddeutſchland.
Aus Rheinheſſen wird uns geſchrieben: Reichsminiſter Skreſemann
ſprach in der vorigen Woche u. a. in Neuſtadt, Worms, Freiburg,
Karlsruhe, Stuttgart, München. Je mehr er öffentlich bekämpft wird,
= umſomehr drängen ſich die Maſſen zu ſeinen Verſammlungen. Tauſende
füllen ſie, Tauſende müſſen wegen Platzmangel zurückkehren. Am
ſtärk=
ſten iſt der Beſuch in den beſetzten Teilen des Reiches. Als er in der
beſetzten Pfalz, in Neuſtadt, das Wort prägte: „Nicht international
kommen wir vorwärts, ſondern national,” erhob ſich die Verſammlung
nicht weiterſprechen konnte. Verfügte die Partei noch über einen zweiten
Streſemann gegen den von rechts und links genau ſo gehetzt wird, wie
gegen den erſten, dann würde die Deutſche Volkspartei als ſtärkſte aller
Parteien aus den Wahlen hervorgehen.
— Von der Deutſchen Volkspartei wird uns geſchrieben: „Die
Deutſche Volkspartei in Heſſen darf mit großer Befriedigung
auf die Erfolge der bisher geleiſteten Wahlarbeit zurückblicken. Die
Plakate der D.V.P., die durch ihre ruhige Sachlichkeit vorteilhaft
gegen=
über manch anderen gehäſſigen Bildwerken ſich auszeichnen, haben neben
Verbreitung zahlreicher Fhugſchriften notwendige Belebung und
Aufklärung innerhalb der Wählerſchaft geſorgt. Außerdem wird für
die Sache der Deutſchen Volkspartei Tag für Tag in zahlreichen
Ver=
ſammlungen geworben. Aus allen Teilen des Landes berichtet man
von glänzend verlaufenen z. T. überfüllten Verſammlungen der D.V.P.
Kein Kreis, in dem nicht ſelbſt in den kleineren Ortſchaften
Wahlver=
ſammlungen der Deutſchen Volkspartei ſtattgefunden haben. In
Rhein=
heſſen nahmen die Verſammlungen der D. V. P. vielerorts den
Charak=
ter gewaltiger nationaler Kundgebungen an. Es iſt
erfreulicher Weiſe feſtzuſtellen, daß die Kandidaten der D. V. P., die
täglich vor der Wählerſchaft das Wort ergreifen, eine große Zugkraft
überall ausüben. In den größeven Städten des Landes folgen die
Ver=
anſtaltungen der D. V. P. in Abſtänden von nur wenigen Tagen einander
und bezeugen durch ihren glänzenden Verlauf, daß die Deutſche
Volks=
partei am 7. Dezember mit einem großen Erfolge rechnen darf.
— Die Deutſche Volkspartei, macht nochmals auf ihre
heute ſtattfindende öffentliche Frauenverfammlung,
abends 8 Uhr im „Fürſtenſaal”, aufmerkſam. Frau Abgeordnete
Dr. Bernays hat leider infolge einer Erkrankung telegraphiſch
ab=
ſagen müſſen. An ihrer Stelle hat ſich Frau Abgeordnete Birnbaum
—trotz ihrer außerordentlichen Inanſpruchnahme durch auswärtige
Ver=
ſammlungen — bereit erklärt, den Vortrag zu übernehmen. Es wird
alle Darmſtädter Frauen, vor allem aber diejenigen, die Mitglieder der
Partei ſind, beſonders intereſſieren, die heſſiſche Abgeordnete in einem
größeren politiſchen Vortrag wieder einmal zu hören. Frau Abgeordnete
Birnbaum iſt als eine hervoragende Rednerin und als eine Vertreterin
der Frauenintereſſen mit warmem Herzen weithin bekannt.
— Herr Stadtverordneter Rektor Schäfer=
Darm=
ſtadt bittet uns um eine Berichtigung, die ſich auf eine Bemerkung in
Nummer 336 des Darmſtädter Tagblattes bezieht, als ob er für die
Reichsfarben Schwarz=Weiß=Rot eingetreten, und die nach ſeiner
Auf=
faſſung zum mindeſten mißverſtändlich ſei. Herr Schäfer erklärt, daß
er im Gegenteil klar und deutlich für die verfaſſungsmäßigen
Reichs=
farben Schwarz=Rot=Gold eingetreten ſei. Auf eine direkte Anfrage, ob
er die Verſpottung der alten Reichsfarben billige, wie ſie z. B. ein
ge=
ſchmackloſes Wahlplakat darſtellt, welches den deutſchen Michel in
ſchwarz=
weiß=roter Zipfelmütze verhöhne, habe er erwidert, daß für ihn als
De=
mokraten die alten Reichsfarben ſchwarz=weiß=rot (für deren
Beibehal=
tung übrigens ſeinerzeit die Hälfte der demokratiſchen Reichstagsfraktion
ſtimmte) das geheiligte Bahrtuch all der Hunderttauſende ſei, die für
uns und unſer Vaterland den Opfertod erlitten haben.
2 Egelsbach, 2. Dez. Die Deutſche Volkspartei,
Kreisgruppe Offenbach, veranſtaltete geſtern im hieſigen Nathausſaale
eine öffentliche Wählerverſammlung, die von rund 300
Wäh=
lern und Wählerinnen beſucht war. Unter den Beſuchern war jedes
Lebensalter, bis zum 15jähr. Jungen und Mädchen herab, vertreten.
Als erſter Redner ſprach Regierungsrat Heyne auz Offenbach über
die konſervative, liberale und ſozialiſtiſche Weltanſchauung und die
großen Zuſammenhänge im Weltgeſchehen und in der Weltwirtſchaft.
Stadtverordneter Joſt, gleichfalls aus Offenbach, legte die
Stellung=
nahme der Deutſchen Volkspartei zu der Regierungspolitik in Heſſen in
den letzten drei Jahren dar. Da ſich die Partei in Heſſen in
Oppoſi=
tion zur Regierung befindet, nahm er die verſchiedenen politiſchen
Vor=
gänge in Heſſen von einer Seite, die ganz unzweideutig nicht als
Bil=
ligung der Regierungsmaßnahmen aufzufaſſen war. Beide Redner die
durchaus ſachlich blieben, hörte die Verſammlung, wenn auch manchmal
durch einen Zwiſchenruf unterbrochen, in Ruhe an. In der Ausſprache
meldeten ſich 7 Sozialdemokraten, darunter eine Frau, zum Wort. Auch
die Ausſprache verlief ziemlich ruhig, wenn auch die Redner an der
Deutſchen Volkspartei kein gutes Haar zu laſſen ſuchten. Ihre
Aus=
führungen hätten von den beiden Rednern des Abends im Schlußwort
leicht widerlegt werden können, beſonders auch diejenigen eines
Sozial=
demokraten, der nicht zu wiſſen ſchien, daß unſere Reichsverfaſſung auch
den Beamten das Recht zugeſteht, ihre Meinung durch Wort, Schrift,
Druck und Bild zum Ausdruck zu bringen, und daß allen Beamten die
Freiheit ihrer politiſchen Geſinnung gewährleiſtet iſt. Dieſer (Sozial=)
Demokrat kennt offenbar dieſe demokratiſche Beſtimmung unſerer
Reichs=
verfaſſung nicht. Der Vorſitzende der Verſammlung, ebenfalls ein
Of=
fenbacher Herr, konnte das Schlußwort nicht zu Ende ſprechen. Immer
ſtürmiſcher wurden merkwürdigerweiſe die Rufe nach ſeinem Namen,
der offenbar für viele Teilnehmer die Hauptſache war. Unter
allge=
meinem Lärm ſchloß er die Verſammlung. Die Leerung des Saales
vollzog ſich unter Abſingen der Internationale, obwohl faſt alle ſieben
Sozialdemokraten erklärten, ſie ſtänden auf dem Boden der Verfaſſung
und der Neichsflagge, und ſie würden beide von der „Reaktion” nicht
angreifen laſſen, was ja auch, wenigſtens der Deutſchen Volkspartei,
vollſtändig fernliegt. Der Verlauf der Verſammlung zeigt ſo recht, wie
richtig die Offenbacher Herren taten, daß ſie keinem der hieſigen
Wäh=
ler der Deutſchen Volkspartei zumuteten, den Vorſitz zu übernehmen.
Es wäre dies einem hieſigen Herrn einfach unmöglich geweſen. Wer dieſe
Zuſtände auf die Dauer ändern will, der ſei hiermit gebeten, bei der
Wahl am 7. Dezember die Partei der perſönlichen Freiheit und der
öffentlichen Ordnung, die Deutſche Volkspartei, zu wählen. Das Opfer,
das die Offenbacher Herren durch Veranſtaltung der Verſammlung auf
ſich genommen haben, wird dadurch wenigſtens einigermaßen anerkannt.
Wilhelm Juſt: „Graf Udos Seele”, ein im
Sonne=
mann=Verlag, Halle (Saale) erſchienener Roman im
ge=
ſchmackvollen Einband. Zum Ladenpreis von Mk. 5.—
durch jede Buchhandlung zu beziehen.
Die im In= und Auslande über dieſen Roman
er=
ſchienenen Kritiken zeigt in gedrängter Zuſammenfaſſung
folgender Spiegel: „
Man muß dieſen Roman geleſen haben, um zu
be=
greifen, wie es der Verfaſſer verſteht, ſich in die Tiefen
der Menſchenſeele zu verſenken und die leiſeſten Regungen
derſelben an das Licht zu heben. — Das aus
empiriſch=
okkultiſtiſchem Nährboden herauswachſende Liebesleben des
Grafen Udo mit ſeinen Folgeerſcheinungen wird in
packen=
der Schilderung vor den Augen des Leſers aufgerollt und
mit Spannung verfolgt er Kapitel um Kapitel des
inter=
eſſanten Werkes. —
Der Leſer erkennt in dem Verfaſſer ein eigenwilliges
Talent, von dem er ſich willig führen läßt. Das liebevolle
Eingehen in die Feinheiten des Stoffes weiß einen
ver=
föhnlich=friedlichen Ausklang glaubhaft zu geſtalten.
35935
Kinder essen am liebsten ein dick
gestrichenes Butterbrot. Gönnen
Sie ihnen diese Freude, denn
gute Nahrung gibt ihnen in der
kälteren Jahreszeit die nötige
Widerstandskraft.
Ein reichlich gestrichenes Brot
kann jetzt jedes Kind
bekom-
men, seit die Feinkostmargarine
„Schwan im Blauband” für
50 Pfennig das Halbpfund in der
bekannten Packungerhältlichist.
„Schwan im Blauband‟”
eignet sich für Kinder besonders
durch ihreleichte Verdaulichkeit.
Rammer 337.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Seite 7.
Aus Heſſen.
* Verband der Heſſiſchen Kreiſe und Provinzen.
Aus Heſſen, 3. Dezember.
Vergangene Woche fand im Geſchlechterſaale des Römers zu
Frank=
imt am Main die Gründungsverſammlung des Verbandes der Heſſiſchen
1eiſe und Provinzen ſtatt, der, als Landesverband Heſſen, dem
Deut=
eren Landkreistag als Mitglied beitritt. In der Verſammlung waren
de Provinzen durch die Provinzialdirektoren und je ein Mitglied des
Provinzialausſchuſſes, ſowie ſämtliche Kreiſe durch ihre Kreisdirektoren
1—d je einem Kreisausſchußmitglied vertreten. Der Verband bezweckt
Belange der heſſiſchen Gemeindeverbände zu fördern, Angelegen=
1fiten, die für die Gemeindeverbände von Bedeutung ſind, zu beraten
4—d Anregungen und Anträge auf dem Gebiete der Geſetzgebung und
1—rwaltung an die zuſtändigen Stellen zu richten. Hierbei ſoll einträcht=
(28 Zuſammenarbeiten mit den Städten angeſtrebt werden. Nach
nehmigung der Satzungen wurde zum Verbandsvorſtand Herr
Pro=
omizialdirektor Gräf=Gießen, als Vorſitzender und Herr Kreisdirektor
P olf=Worms als Stellvertreter des Vorſitzenden und die Herren
Bürger=
iſter Dr. Angermaier=Bensheim, Herr Bügermeiſter Dr. Völſing=
2—sfeld und Herr Fabrikant Eckhard=Ober=Ingelheim als Beiſitzer
ge=
ählt, zum Geſchäftsführer wurde Herr Provinzialrat Wolf Gießen
be=
tmnmt. Für die Behandlung der Steuer= und Finanzfragen, der
ſo=
jalen und Wohlfahrtsfragen, ſowie der Wirtſchaftsfragen, wurden von
uan Vorſtand beſondere Arbeitsausſchüſſe berufen. Der Vorſitzende
er=
ttete alsdann Bericht über die letzte Vorſtandsſitzung des deutſchen
Zandkreistages, machte auf die deutſche Verkehrsausſtellung München im
uchſten Jahre aufmerkſam und regte die Herausgabe von Monographien
dn einzelnen Kreiſe an. Berichte über das Geſetz zur Aufbringung der
Induſtriebelaſtung und das Geſetz über die Arbeitsloſenverſicherung, ſowie
uegen Umwandlung der unteren Poſtverwaltungsſtellen u. a. m.
erſchöpf=
en die reichhaltige Tagesordnung.
Pfungſtadt, 3. Dez. Die ortsüblichen Tagelöhne ſind
un der Gemeinde wie folgt feſtgeſetzt worden: Männliche Arbeiter un=
16 Jahren 2,50 Mk., von 16—21 Jahren 3,80 Mk., über 21 Jahre
SNk.; der Arbeitsverdienſt der Arbeiterinnen ſoll 75 Prozent der
vor=
riannten Sätze betragen. Die Jahreseinkommen der land= und
forſt=
rtſchaftlichen Arbeiter ſind auf 750, 1140 Mk. und 1500 Mk. feſtgeſetzt
worden. Weibliche Hilfskräfte erhalten 75 Prozent der Beträge.
A Pfungſtadt, 2. Dez. Stromſtörungen. Die verſchiedenen
romſtörungen im elektriſchen Leitungsnetz hatten, wie jetzt feſtgeſtellt
wirde, ihre Urſache in der Löſung einer Verbindungsſtelle in der
Srromverteilungsſtelle Nr. 3. Da dieſe Urſache beſeitigt iſt, werden
Srörungen nicht mehr vorkommen.
* Nieder Ramſtadt, 2. Dez. Auf Veranlaſſung des Obſt= und
Gartenbauvereins veranſtaltet der
Landwirtſchaftskammeraus=
ſch uß auch in hieſiger Gemeinde einen Obſtbaukurſus. Dieſer zerfällt
ſy mehrere Abſchnitte. Zunächſt handelt es ſich im Winter um den
direitägigen Obſtbaumpflegekurſus, der vormittags jeweils eine
Beſpre=
hung über allgemeine wichtige Obſtbaufragen vorſieht, wie: Pflanzung
urd Pflege der Obſtbäume, Düngung, Schädlingsbekämpfung,
Um=
pleopfen der Däume und Sortenwahl pp. An den Nachmittagen wird
die Behandlung junger und älterer Bäume praktiſch ausgeführt und auf
die hiermit in Verbindung ſtehenden Fragen hingewieſen. Im
Früh=
ſaHr, Ende April oder Anfang Mai, findet ein zweitägiger
Pfropf=
ſur ſus ſtatt. Dieſem Kurſus iſt große Bedeutung beizumeſſen, da
hier=
drrch, durch ein vermehrtes und ſachgemäßes Umpfropfen
nichtbefriedi=
dieider Bäume, eine Ertragsſteigerung am eheſten zu erreichen iſt. Das
ſarhgemäße Umpfropfen älterer Bäume iſt aber nur dann wirklich von
8-folg begleitet, wenn beſonders im erſten Jahre, die umgepfropften
Bäume richtig weiterbehandelt werden. Deshalb findet im Juni oder
Iali an einem Tage die Sommerbehandkung der umgepfropften Bäume
ſttt und anfangs Winter nächſten Jahres die Winterbehandlung. Der
hier vorgeſehene Kurſus wird am Montag, den 8. d. M., vormittags
Uhr, beginnen. Meldungen, auch ſolche von Nichtmitgliedern, ſind
viB ſpäteſtens Freitag, den 5. d. M., abends 6 Uhr, bei dem Vorſitzenden
dis Obſt= und Gartenbauvereins, Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel,
t bewirken. In anbetracht der Wichtigkeit des Kurſus, kann die
Teil=
hme, insbeſondere aber diefenige der jungen Leute, nicht dringend
ge=
uneg empfohlen werden. Leiter des Kurſus iſt Herr Obſtbauinſpektor
Fahne. Zur Beſtreitung der Unkoſten wird von jedem Teilnehmer für
der dreitägigen Kurſus ein Koſtenbeitrag von 2 Mk. erhoben, der zu
A-ainn des Kurſus an den Kurſusleiter abzuführen iſt.
* chen=Platte,geſchw.
U2ℳ, Bücherſchränke
12.,K. Alex. Haas,
eermſt., Kl Ochſeng 5,
(Dr. 1863. (15532a
A unkel eich.
Speiſe=
iimer und Piano,
dindes wie neu, zu
virkaufen. Näheres
Geſchſt. ſ*35694md
Asichenſchrank, Tiſch
r. 2 Stühle zu verk.
darmſtadt Tari
haus=
iaße Nr. 59 I. Etg. I.
35889
Cine gebr.
Bettſtelle
ni. t Matr. billg abzug.
Wrttimannſtr. 1511 Darmſt.
(*35837
Wegzugshalber
—fort Wohnungs=
Gririchtung in
Ein=
einen billig zu
ver=
ſarfen. Von 9 bis
—hr. Adreſſe in d.
chäftsſt.
* Roßdorf, 1. Dez. Nachdem die Jahresfeier unſerer kirchlichen
Jugendvereine mit Gottesdienſt vormittags und einem Familienabend
im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” mit lebenden Bildern,
Weih=
nachtsſpiel, Reigen, Gedichtvorträgen, Advents=, Weihnachts= und
Volks=
liedern, Poſaunenchor=, Violin= und Zithervorträgen unter ungeheurem
Andrang aufs gelungenſte verlaufen iſt, bereitet jetzt unſere
Kirchenge=
meinde eine evangeliſche Woche vor. Sie nimmt am Sonntag, den
7. Dezember (2. Advent), ihren Anfang, indem Pfarrer Schäfer von
Auerbach, der Leiter der evangeliſchen Volksevangeliſation, und der
Darmſtädter Stadtmiſſion, der Herausgeber des Heſſiſchen Evangeliſcher
Sonntagsblattes, im Vormittagsgottesdienſt die Eröffnungspredigt hält
Sieben Evangeliſationsvorträge ſchließen ſich an, und zwar jedesmal
in der Kirche. Sonntag, den 7. Dezember, abends 8½ Uhr, ſpricht
Pfarrer Storck=Langen über „Du und Deine Kirche”. In der Woche
ſprachen jedesmal um halb 8 Uhr in der Kirche am Montag, den 8. d. M.
Pfarrer Rieber=Buchſchlag über: „Du und Dein Glaube”, am Dienstag
den 9. d. M., Pfarrer Berger König über „Du und Deine Zeitung”
am Mittwoch, den 10. d. M., Landesjugendpfarrer. Zentgraf=Erbach über
„Du und Deine Jugend”, am Donnerstag, den 11. d. M., Pfarre=
Hochdahl=Dexheim über „Du und Deine Bibel” am Freitag, den 12.
d. M., Dekan Weißgerber=Meſſel über „Du und Dein Gott”, Samstag,
den 13. d. M., Arbeiterſekretär Laufer Darmſtadt über „Du und Dein
Nächſter”; er wird beſonders die ſoziale Frage behandeln. Am
Sonn=
tag, den 14. (3. Advent), wird der Ortsgeiſtliche den Schlußgottesdienſt
halten, mit dem die Feier des heiligen Abendmahles und die Jahresfeie
des evangeliſchen Frauenvereins verbunden iſt. Zu allen dieſen
Veran=
ſtaltungen iſt jedermann herzlich eingeladen und willkommen.
A Reichelsheim i. O., 3. Dez. Geflügelausſtellung. Der
hieſige Geflügelzuchtverein, dem auch viele Züchter der ganzen
Um=
gegend angehören, veranſtaltet nächſten Samstag und Sonntag eine Aus
ſtellung von Geflügel, das im Beſitze ſeiner Mitglieder iſt. Die Aus
ſtellung, der eine Prämiierung am Freitag vorangeht, findet im Saale
des Gaſthauſes „Zum Adler” ſtatt. Als Preisrichter iſt Herr Specht
aus Groß=Steinheim gewonnen. Mit der Ausſtellung iſt auch eine
Ver=
loſung verbunden, wozu ausgeſtellte Tiere von der Kommiſſion angekauft
werden. Das Los koſtet 10 Pfennig, der Eintritt für Nichtmitglieder
be=
trägt 50 Pfennig.
* Sandbach, 2. Dez. Motorradexploſion. Der hieſige
Marktplatz war am Sonntag abend halb 7 Uhr der Schauplatz einer
auf=
regenden Szene. Der Mühlenbeſitzer Elbert von der Roſenbacher
Mühle bei Neuſtadt bemerkte an ſeinem Motorrad eine Störung in
der Zündung. Er ſtieg ab, um nach der Urſache zu forſchen. Da
er=
folgte eine Exploſion und ſofort ſtand das Fahrzeug in hellen
Flam=
men. Eine große Menſchenmenge fand ſich alsbald ein, und man
ver=
ſuchte, das Feuer zu erſtichen. Schließlich warf man das Rad in den
nebenan vorbeifließenden Dorfbach. — Filmvorführungen.
Am gleichen Abend liefen in der Heilſtätte vier Filme: 1. Die
Spren=
gung der Starkenburg, 2. Burg Breuberg, 3. Die Sandbacher
Heil=
ſtätte, 4. Der Hottentot. Beſonders der letzte Film fand außerordentlichen
Beifall.
* Fürth i. O., 2. Dez. Gendarmeriewachtmeiſter Aßmus beging
am 1. Dezember ſein 25jähriges Dienſtjubiläum als Polizeibeamter.
* Heppenheim, 2. Dez. In der geſtrigen Sitzung der
Stadt=
berordneten wurde die Landgemeinde=Ordnung endgültig
ver=
abſchiedet und die Städteordnung eingeführt. Da der neugewählte
Bürgermeiſter, der Beigeordnete Schiffers=Duisburg erſt zum 1. Januar
ſeine Dienſtgeſchäfte hier übernehmen kann, ſind einſtweilen die
neuge=
wählten Beigeordneten, Herr Profeſſor Rupp, Herr Johann
Watten=
dorf, und Herr Guſtav Otto, verpflichtet und in ihr Amt eingeführt
worden. Zu dieſem Zwecke waren die Stadtverordneten zu einer
feier=
lichen Sitzung zuſammengetreten, in welcher Herr Kreisdirektor Pfeiffer
dem ſcheidenden Bürgermeiſter, errn Rechnungsrat Wiegand und
dem bisheigen Beigeordneten, Herrn Adam Janſon, für ihre
langjäh=
rige, erſprießliche, arbeitsvolle und pflichttreue Tätigkeit im Dienſte der
Stadt Heppenheim den wärmſten Dank ausſprach. Nachdem er die
neuen Beigeordneten auf die Pflichten ihres Amtes hingewieſen hatte,
vereidigte er dieſelben und wies ſie in ihre Dienſtſtellungen ein. In
bewegten Worten dankten Herr Alt=Bürgermeiſter Wiegand und Herr
Janſon für die ihnen ſeitens des Herrn Kreisdirektors gezollte
Anerken=
nung und gaben die Verſicherung ab, daß ſie auch weiterhin an den
Ge=
ſchicken der Stadt Anteil nehmen würden und ſoweit es ihnen möglich
ſei, zum Wohle der Allgemeinheit tätig ſein wollen. Namens der neuen
Beigeordneten gab der als Vertreter des Bürgermeiſters die Geſchäfte
führende, Herr Beigeordneter Rupp, die Verſicherung ab, daß ſie ihr
Amt in ſtrengſter Unparteilichkeit ausüben würden und daß das Wohl
der Stadt ihnen hierbei oberſtes Geſetz ſein werde. Hierauf wurden
die anſtelle der zu Beigeordneten gewählten Herren Rupp und
Watten=
dorf einrückenden Stadträte, Franz Maier und Joſeph Rhein, durch
Hand=
ſchlag verpflichtet und in ihr Amt eingeführt. Einen würdigen Abſchluß
fand die feierliche Handlung durch die anerkennden Worte, die der
Bei=
geordnete Rupp namens der Stadt dem Leiter des ſtätiſchen
Elektri=
zitäts= und Waſſerwerks, Herrn Apfel, anläßlich ſeines 25jährigen
Dienſt=
jubiläums widmete. In reſtloſer Tätigkeit hat es Herr Apfel
verſtan=
den, die ihm unterſtellten Betriebe in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu
erhal=
ten und ſie den wachſenden Bedürfniſſen der Zeit anzupaſſen und
aus=
zugeſtalten. Mit dem heutigen Tage iſt ein Wendepunkt in der
Ge=
ſchichte unſerer Stadt eingetreten. Sie hat die Hülle als Landgemeinde
abgeſtreift und tritt als füngſtes Mitglied in die Reihe der heſſiſchen
Städte. Mögen ſich alle die Hoffnungen erfüllen, die man an die
Ein=
führung der Städteverwaltung in der ganzen Bevölkerung knüpft.
8 Gräfenhauſen, 3. Dez. Selbſtmord. Im Wäldchen an der
Darmſtädterſtraße wurde ein unbekannter, zirka 25 Jahre alter junger
Mann erhängt aufgefunden.
+ Groß=Gerau, 3. Dez. Erwerbsloſe zählt man gegenwärtig
125 in der Stadt. Die Zahl der ſtellenloſen Frauen beträgt 7. .
(.) Langen, 3. Dez. Das elektriſche Ortsnetz ſoll, wie
be=
ſtimmt verlautet, am Montag, den 8. Dezember, in Betrieb genommen
werden.
* Offenbach, 3. Dez. Die Techniſchen Lehranſtalten
ver=
anſtalten zurzeit eine umfaſſende Ausſtellung von Arbeiten der
Schrei=
ber=Klaſſe, die ſich einer großen Teilnahme zu erfreuen hat. Die
Aus=
ſtellung vereinigt die Schülerarbeiten mit einer Geſamtüberſicht über
die Tätigkeit von Rudolf Koch und gibt eine eindringliche Vorſtellung
von der Bedeutung ſeines Schriftunterrichtes. Die Ausſtellung, die drei
Näume der Schule füllt, bleibt bis zum 14. d. M. geöffnet.
*: Rüſſelsheim a. M., 3. Dez. Verbrannt. Ein 16 Jahre alten
Lehrling, der mit einer Kanne Benzin dem Feuer zu nabe gekommen
war und deſſen Kleider dadurch Feuer fingen, zog ſich ſo ſchwere
Brand=
wunden zu, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
X Walldorf, 3. Dez. Straßenpflaſterung. Die
Bahnhofs=
ſtraße wird jetzt endlich gründlich hergeſtellt und unter anderem mit
Fußſteigen verſehen.
Groß=Winterheim (Rheinheſſen), 1. Dez.
Einbruchsdieb=
ſtähle. Kurz nacheinander wurde hier von unbekannten Tätern bei
einem hieſigen Metzger und bei dem Gemeinderechner eingebrochen.
Auch im erſteren Falle hatten es die Diebe auf Geld abgeſehen. Jedoch
fiel ihnen in beiden Fällen kein Geld in die Hände.
Wunder
wirken, die allbekannten
Sagitta=Huſten=Bonbons
bei Huſten, Heiſerkeit, Erkrankungen der Luftwege. Sagitia=Huſien=
Bonbons, die von Arzten als kräftige Huſtenmedizin glänzend begutachtet
ſind, ſind in allen Apotheken erhältlich.
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Seite 8.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924,
Rummer 337.
Befreiung von der Beitragspſlicht
zur Erwerbsloſenfürſorge.
Die für die Allgemeinheit wichtigen Beſtimmungen
der fünften Ausführungsverordnung zur Verordnung über
Erwerbsloſenfürſorge vom 14. November 1924 (
Reichs=
geſetzbl. I Nr. 68 S. 741: Reichsanzeiger Nr. 271 vom 15.
November 1924; Darmſtädter Zeitung Nr. 272 vom 20.
No=
vember 1924) bringen wir hiermit zur öffentlichen
Kennt=
nis.
Artikel 1.
1. Beitragsfrei iſt eine Beſchäftigung in der Land= und
Forſtwirtſchaft oder in der Binnen= und Küſtenfiſcherei,
wenn der Beſchäftigte zwar während eines Teiles des
Jahres als Arbeitnehmer tätig, außerdem aber Eigentümer
oder Pächter land= oder forſtwirtſchaftlichen Grundbeſitzes
von ſolcher Größe iſt, daß er von deſſen Ertrag mit ſeinen
Angehörigen in der Hauptſache leben kann.
2. Die für den Beſchäftigungsort zuſtändige oberſte
Landesbehörde oder die von ihr bezeichnete Stelle beſtimmt,
bei welcher Mindeſtfläche an Grundbeſitz die Befreiung
ein=
tritt.
3. Beitragsfrei iſt auch eine Beſchäftigung, die der
Ehe=
gatte oder ein Abkömmling einer der in Abſ. 1 genannten
Perſonen, mit der er in häuslicher Gemeinſchaft lebt,
wäh=
rend eines Teiles des Jahres in der Land= und
Forſtwirt=
ſchaft, oder in der Binnen= und Küſtenfiſcherei ausübt,
gleichviel, ob dieſe Perſonen ſelbſt zurzeit als Arbeitnehmer
beſchäftigt ſind oder nicht.
Artikel 2.
1. Beitragsfrei iſt eine Beſchäftigung in der Land= und
Forſtwirtſchaft,
I. wenn der Arbeitnehmer auf Grund eines
Arbeitsver=
trages von mindeſtens einjähriger Dauer beſchäftigt
wird oder
II. wenn er auf Grund eines Arbeitsvertrages auf
unbe=
ſtimmte Zeit beſchäftigt wird und ihm ohne wichtigen
Grund nur mit dreimonatiger Friſt gekündigt werden
darf.
2. Für Lehrlinge gilt Art. 5.
Artikel 3.
Beitragsfrei iſt eine Beſchäftigung in der Haus=, Land=
und Forſtwirtſchaft, ſofern oder Arbeitnehmer zu den im
8 165. Abſ. 1 Nr. 1 der Reichsverſicherungsordnung bezeich= teten Anfragen laſſen erkennen, daß vielfach noch Unklarheit
neten Perſonen gehört und in die häusliche Gemeinſchaft
des Arbeitgebers aufgenommen iſt (Hausgehilfen und länd= von Wohnungen durch die Stadt Darmſtadt gewährt werden.
liches Geſinde).
Artikel 4.
1. Beitragsfrei iſt eine Beſchäftigung in der Binnen=
und Küſtenfiſcherei auf Anteil am Fang (Partenfiſcherei).
2. Die für den Beſchäftigungsort zuſtändige oberſte
Landesbehörde oder die von ihr bezeichnete Stelle beſtimmt,
bei welchem Mindeſtfanganteil die Befreiung eintritt.
Artikel 5.
1. Beitragsfrei iſt die Beſchäftigung auf Grund eines
ſchriftlichen Lehrvertrages von mindeſtens zweijähriger a) „
Dauer.
2. Die Beitragsfreiheit erliſcht ſechs Monate vor dem
Tage, an dem das Lehrverhältnis durch Zeitablauf endet. s),
Artikel 6.
1. Die Beitragsfreiheit, iſt in allen Fällen, von einer
gemeinſam vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer
unterzeich=
neten Anzeige bei der Krankenkaſſe abhängig. Verweigert
ein Vertragsteil, ſeine Unterſchrift grundlos, ſo hat die
Krankenkaſſe auf Antrag des anderen Teiles deſſen
Unter=
ſchrift für ausreichend zu erklären.
2. Die Anzeige muß angeben, für welches Beſchäftig= 5. In gleicher Weiſe können Prämien gewährt werden, wenn
ungsverhältnis, für welche Dauer und aus welchem Grunde
die Beitragsfreiheit in Anſpruch genommen wird. Die
Krankenkaſſen ſind berechtigt, die Vorlegung der
ſchrift=
lichen Arbeits= und Lehrverträge zu verlangen, ſoweit ſolche
vorhanden ſind.
3. Die Beitragsfreiheit beainnt mit dem Montag der
Woche, in der die Anzeige eingeht. Sie tritt nicht ein, wenn
die Krankenkaſſe feſtſtellt, daß die Vorausſetzungen nicht
ge=
nen das Verſicherungsamt und das Oberverſicherungsamt
angerufen werden. Das Oberverſicherungsamt entſcheidet
endgültig.
4. Die Beitragsfreiheit erliſcht mit dem Zeitpunkt, in
dem die Vorausſetzungen, nicht mehr vollſtändig gegeben!. Fällt eine Vorausſetzung früher weg, als nach der
An=
zeige zu erwarten war, ſo hat der Arbeitgeber der
Kranken=
kaſſe unverzüglich Mitteilung zu machen.
Artikel 7.
Arbeitsnachweiſes vorzulegen. Dieſer kann die Entſchei= ſtattfindenden
dung des Verſicherungsamtes (Beſchlußausſchuß) darüber
herbeiführen, ob die Vorausſetzungen der Beitragsfreiheit ſeingeladen,
gegeben ſind. Vor der Entſcheidung ſoll das
Verſicherungs=
amt der Krankenkaſſe ſowie dem Arbeitgeber und dem Ar=/1. Vorlage der zum 1. Januar 1924 aufgeſtellten
Goldmarkeröff=
beitnehmer Gelegenheit zur Aeußerung geben.
Artikel 8.
Die oberſten Landesbehörden, die von der Ermächtigung gang der Umſtellung.
des 8 35 Abſ. 3 der Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge
Gebrauch machen, können mit den Aufgaben der Artikel 6
und 7 andere Stellen als die Krankenkaſſen, den
Vorſitzen=
den des öffentlichen Arbeitsnachweiſes und das
Verſiche=
rungsamt beauftragen.
Artikel 9.
Kraft.
2. Gleichzeitig treten die Ausführungsverordnung zur
Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge vom 13. März 1924
(Reichsgeſetzbl. I. S. 279) und die Dritte
Ausführungsver=
ordnung zur Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge vom Aktionäre, welche in der Generalverſammlung das Stimm=
24. Mai 1924 (Reichsgeſetzbl. I. S. 562) außer Kraft.
tragsfrei ſind, bleiben bis zum 28. Dezember 1924 bei= Werktage vor dem Tage der Generalverſammlung
tragsfrei.
Darmſtadt, den 14. November 1924.
Der Reichsarbeitsminiſter.
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A
men iſt, von jeglicher Beitragsleiſtung zur
Erwerbsloſen=
fürſorge. Von Beitragsleiſtung ſind in dieſem Falle auch
die Arbeitgeber befreit. Für Perſonen, die zwar in die
häusliche Gemeinſchaft aufgenommen ſind, und auch
häus=
liche Dienſte leiſten, aber keine Dienſtboten im Sinne des
8 165 Abſ. 1 Nr. 1 der Reichsverſicherungsordnung ſind,
wie z. B. Kindergärtnerinnen, Säuglingspflegerinnen,
Wirtſchafterinnen, Hauslehrerinnen, gilt die Befreiung
nicht.
Zu Artikel 6. Die Beitragsfreiheit iſt in allen Fällen
von einer Anzeige abhängig gemacht, die von Arbeitgeber
und Arbeitnehmer zu unterzeichnen iſt. Die Krankenkaſſe
kann die Vorlage der ſchriftlichen Arbeits= und
Lehrver=
träge verlangen.
Im übrigen wird beſonders auf Abſ. 2, 3 und 4 des
8 6 rwieſen.
Aletere Auskunft wird vom öffentlichen
Arbeitsnach=
weis (Alter Ludwigsbahnhof) jederzeit bereitwilligſt
erteilt.
Darmſtadt, November 1924.
Oeffentl. Arbeitsnachweis für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Der Vorſitzende: gez. Delp.
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Darmſtadt, den 3. Dez. 1924.
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Die in letzter Zeit an das Städt. Wohnungsamt
gerich=
beſteht über die Höbe der Prämien, die für die Freimachung
Die Richtlinien ſind folgende:
1. Wer eine ſelbſtändige Wohnung mit Küche und Zubehör
z. Zt. inne hat und ſie frei macht ohne eine andere
ſelb=
ſtändige Wohnung wieder zu beanſpruchen, kann eine
Prä=
wie aus Mitteln der Stadtkaſſe erhalten.
2. Die Prämie beträgt:
a) für eine Wohn. von 8 und mehr Zimmern 300 Goldmk.
Zimmern . . . . 280
b) =
.. . . 210
c) „
200
160
e) „
120
5.
. 80
1 Zimmer . . . . 50
h)„
3. Neben dieſen Prämien kann auf Antrag des
Wohnungs=
amtes in beſonders berückſichtigenswerten Fällen auch
Er=
ſatz der Umzugskoſten ganz oder zum Teil gewährt werden.
4. Vorausſetzung für die Bewilligung der Prämien iſt, daß
der die Wohnung aufgebende durch ſchriftliche Erklärung
auf Zuweiſung einer neuen ſelbſtändigen Wohnung dauernd
verzichtet.
jemand eine ſelbſtändige Wohnung durch Teilung,
Auf=
bau, Ausbau oder Anbau neu ſchafft.
6. Bis zur Hälfte werden die Prämien gewährt, wenn eine
ſelbſtändige Wohnung vorübergehend, mindeſtens aber für
5 Jahxe, zur Verfügung geſtellt wird.
7. Ebenſo kann eine Prämie gewährt werden, wenn eine
größere Wohnung gegen eine kleinere in Tauſch
ge=
geben wird.
geben ſind. Gegen die Entſcheidung der Krankenkaſſe kön=/8. Ein Rechtsanſpruch beſteht nur dann, wenn die
Stadt=
verwaltung die Zahlung einer Prämie im Einzelfalle
ſchriftlich zugeſagt hat.
(st16379
Darmſtadt, den 1. Dezember 1924.
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Darmſtadt.
Erläuternd ſei noch folgendes bemerkt:
Zu Artikel 2. Während bisher die Beitragsfreiheit auf
Grund des Artikels 2 der Verordnung vom 13. März 1924
für alle Perſonen galt, die auf Grund eines
Arbeitsver=
trags von mindeſtens einjähriger Dauer oder mit einer
Kündigungsfriſt von mindeſtens 6 Monaten, auf
unbe=
ſtimmte Zeit beſchäftigt wurden, beſchränkt der Artikel 2
der Verordnung vom 14. November 1924 dieſe
Beitrags=
freiheit — neben der beſonderen Regelung für Lehrlinge
— auf Perſonen, die nur in der Land= und Forſtwirtſchaft
gegen derartigen Arbeitsvertrag beſchäftigt werden.
Zu Artikel 3. Dieſe Vorſchrift befreit das häusliche und
ländliche Geſinde alſo auch das ſtädtiſche Hausgeſinde
(Hausgehilfinnen), (die in 8 165 Ziffer 1 der
Reichsverſiche=
rungsordnung mit „Dienſtboten” bezeichnet ſind), ſofern es
Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hierdurch zu der
Die Krankenkaſſe hat alle Anzeigen, die ſie nicht bean= ſam Dienstag, den 23. Dezember 1 24, vor ittags 10.30 Uhr.
ſtandet, unverzüglich dem „Vorſitzenden des öffentlichen im Gebäude der Darmſtädter und Nationalbank, Darmſtadt,
außerordentlichen Generalverſammlung
Tagesordnung:
nungsbilanz ſowie des von Vorſtand und Aufſichtsrat
er=
ſtatteten Prüfungsberichtes über dieſe Bilanz und den Her=
2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Eröffnungsbilanz
und die Umſtellung des Aktienkapitals auf Goldmark.
3. Beſchlußfaſſung über Satzungsänderungen:
a) 8 3 Gegenſtand des Unternehmens,
b) 8 4 Grundkapital (Höhe und Einteilung des Grundkapitals
Aenderung des Nennbetrags der Aktien),
() 5 11a Befugniſſe des Vorſtandes,
d) 8 14 Vergütung des Aufſichtsrats.
1. Dieſe Verordnung tritt am 1. Dezember 1924 in 4. Ermächtigung des Vorſtandes zur Durchführung des
Be=
ſchluſſes zu 2. und Ermächtigung des Aufſichtsrats zur
Vor=
nahme ſolcher Satzungsänderungen, welche lediglich deren
Faſſung betreffen oder etwa von dem Negiſterrichter, der
Börſenzulaſſungsſtelle oder anderen Behörden gefordert
wer=
den ſollten.
recht ausüben wollen, haben ihre Aktien ohne Gewinnanteil=
3. Beſchäftigungsverhältniſſe, die am 1. Dezember 1924 ſcheine und ohne Erneuerungsſcheine oder eine Beſcheinigung
bereits beſtehen, und nach den bisherigen Vorſchriften bei= über die bei einem deutſchen Notar bis nach Abhaltung der
Generalverſammlung niedergelegten Aktien ſpäteſtens am dritten
in Darmſtadt:
bei der Kaſſe der Geſellſchaft oder der
Darmſtädter und Nationalbant, Darmſtadt, oder der
Direction der Diseonto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt;
in Frankfurt a. M.:
bei der Aquila=Aktiengeſellſchaft für Handels= und
In=
duſtrieunternehmungen oder der
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale Frankfurx a. M,
oder der
Direetion der Disconto=Geſellſchaft oder der
Dresdner Bank, Filiale Frankfurt a. M.;
in Berlin:
bei der Aquila=Aktiengeſellſchaft, für Handels= und In= /2
duſtrieunternehmungen oder der
Darmſtädter und Nationalbank, Berlin, oder der
Direetion der Disconto=Geſellſchaft, Berlin,
oder der
Dresdner Bank, Berlin;
in Offenbach a. M.:
bei dem Bankſaus S. Merzbach, Offenbach a. M.,
bis nach der Generalverſamnmlung zu hinterlegen.
(163,
Darmſtadt, den 29. Noveinber 1924.
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Füllgrabe
16367)
Darmſtadt
Filialen in allen Stadtteilen
[ ← ][ ][ → ]Nummer 337.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Seite 9.
Der Mord von Haiger aufgeklärt.
Direktor Angerſtein ſelbſt der Maſſenmörder.
Berlin, 3. Dez. Wie zum Falle Angerſtein gemeldet wird,
Faßte man auf Grund neuerer, eingehenderer Unterſuchungen
inen Verdacht gegen Angerſtein ſelbſt. Man hatte
nie=
rnanden geſehen, der in das Haus eindrang oder herauskam; auch
avar den Aerzten aufgefallen, daß bei den Ermordeten bereits die
Deichenſtarre eingetreten war. Es war auch aufgefallen, daß der
Kafſenſchrank völlig unberührt und die Kaſſette, die
giemlich offen im Kleiderſchrank der Frau Angerſtein lag, nicht
werührt war. An der Axt, an dem Jagdmeſſer und an dem
Ruckſack, der an dem Tatort aufgefunden wurde, wurden
Fin=
gerabdrücke feſtgeſtellt, die mit denen Angerſteins im
Krankenhauſe vollkommen übereinſtimmen. Angerſtein legte
wisher noch kein Geſtändnis ab, iſt aber vollkommen
über=
ührt. Die Verwundungen brachte er ſich wahrſcheinlich ſelbſt
wei; ſie ſind ziemlich ſchwer, aber nicht tödlich. Es wird vermutet,
waß Angerſtein Unterſchlagungen begangen hatte; er war
much bereits von einem Vertreter ſeiner Firma, mit der er
Diffe=
enzen hatte, energiſch aufgefordert worden, dieſe Differenzen
auszugleichen. Die Erzählungen Angerſteins, daß die
Grund=
tücke, die er gekauft hatte, mit Geldmitteln bezahlt worden ſeien,
wie von ſeinem Bruder aus Argentinien ſtammten, der jetzt in
Düfſeldorf lebe und nach Haiger überſiedeln wolle, waren
jeden=
malls nur ein Vorwand, um die Unterſchlagungen zu bemänteln.
Geſtern wurde der ſchwerverletzte Direktor Angerſtein in
Siegen vernommen. Nach ſeinen Aeußerungen wurde er
eim Betreten ſeines Grundſtückes von zwei unbekannten
Män=
mern überfallen und durch einen Stich in die Bruſt verletzt;
wei=
re Angaben könne er nicht machen. Die Staatsanwaltſchaft iſt
miit der Sezierung der Leichen beſchäftigt; ein Ergebnis liegt aber
roch nicht vor. In Siegen geht hartnäckig das Gerücht um, daß
der Ueberfall von Angerſtein ſelbſt in Szene geſetzt worden iſt.
ESine Beſtätigung amtlicherſeits lag bis 12 Uhr für dieſe Verſion
froch nicht vor.
Wie die amtliche Stelle mitteilt, ſind die Unterſuchungen und
Ermittelungen in der Haiger Mordangelegenheit noch nicht
ab=
eſchloſſen. Soviel ſteht aber feſt, daß eine
Räuber=
b ande nicht mehr in Frage kommt. So weiſt der um
ie Villa friſch gepflügte Ackerboden keine Spuren auf.
Angerſtein geſtändig.
Dillenburg, 3. Dez. Die „Dillzeitung” erfährt von offi=
(äeller Seite über die Mordtat in Haiger, daß die Vorunterſuchung
das Dunkel aufgehellt hat. Prokuriſt Angerſtein iſt des
Mor=
des an ſeiner Ehefrau und den übrigen, ſieben Opfern
über=
ührt und hat im Krankenhaus bereits ein umfaſſendes
Schuldbekenntnis abgelegt.
Haiger, 3. Dez. Gegen Angerſtein iſt Haftbefehl
glaffen worden, doch bleibt er zunächſt im Krankenhaus zu
Hai=
ter als Unterſuchungsgefangener.
Berlin, 3. Dez. Ueber die Art, wie der Maſſenmörder
Engerſtein das Geſtändnis ablegte, teilt das „Achtuhr=
Abendblatt” folgendes mit: Anfänglich leugnete Angerſtein
hart=
näckig, die Tat begangen zu haben, als aber der die Unterſuchung
j-hrende Oberſtaatsanwalt ihn in ein ſcharfes Kreuzverhör nahm,
terwickelte er ſich fortwährend in Widerſprüche, bequemte ſich aber
immer noch nicht zu einem Geſtändnis. Nach dem Abſchluß der
Scktion der Leichen ſagte ihm der Staatsanwalt auf den Kopf
zu, der Sektionsbefund habe ergeben, daß er der Mörder ſei.
Angerſtein blieb weiter verſtockt. Erſt als der Oberſtaatsanwalt
ivm eindringlich ins Gewiſſen redete, ſeine Lage durch ein offenes
(Beſtändnis zu erleichtern, brach Angerſtein vollkommen
zuſam=
ueen und gab unter Tränen zu, daß er die geſtern in feiner
illa umgekommenen acht Perſonen vorſätzlich
mrit Ueberlegung getötet habe. Wie das Blatt weiter
mreldet, ſoll die Urſache der furchtbaren Tat Angerſteins
Unter=
ſchlagungen infolge verfehlter Spekulationen ſein. Die
unter=
ſchlagenen Gelder ſoll Angerſtein für Grundſtücksſpekulationen
verbrqucht haben. Außerdem ſoll Angerſtein Paralytiker ſein.
Maſſenmörder Angerſtein.
Haiger, 3. Dez. Die Belaſtungsmomente gegen Angerſtein haben
ſich erheblich verſtärkt. Wie jetzt feſtgeſtellt wurde, ſind die Arbeiter
uid Angeſtellten, die im Hauſe ermordet aufgefunden wurden, nicht
ſt um 5½ Uhr, ſondern im Laufe des Tages getötet worden.
Außer=
dem waren die Ermordeten nicht zum Mittageſſen in ihren Wohnungen
erſchienen. Angerſtein ſelber trägt Blutſpuren im Rockärmelfutter, und
drraus ſcheint hervorzugehen, daß er ſich im Kampfe mit ſeinen Opfern
des Rockes entledigte und ihn nachher über die blutigen Arme gezogen
hrt. Weiter iſt feſtgeſtellt, daß Angerſtein ſich zum Reinigen und
Ab=
u iſchen des Blutes einer Mullbinde bedient hat, von der ein Teil in
9—— Wohnung, der andere Teil in ſeiner Rocktaſche gefunden wurde.
Ob=
g eich die Ermittlungen noch nicht abgeſchloſſen ſind, kann an der
Täter=
ſSaft Angerſteins kaum noch ein Zweifel beſtehen.
Der amtliche Polizeibericht.
Frankfurt, 3. Dez. Ueber die Bluttat in Haiger berichtet das
Awlizeipräſidium:
Die Unterſuchung des 8fachen Mordes in Haiger bkachte ein
über=
ur ſchendes Ergebnis. Schon die erſten Angaben Angerſteins, der einen
ſsweren Stich in der Bauchgegend bis in den Magen und verſchiedene
Aerletzungen am Arme hat, waren zweifelhaft. Dann wurde die
Feſt=
ſtelung gemacht, daß kurz vor Erſcheinen der erſten Perionen am
Tat=
urt ſich nur eine Perſon in einer Waſchſchüſſel gewaſchen und an der
tandtuch abgetrocknet hatte. Hinzu kam noch die wichtige Tatſache, daß
r den Leichen bei ihrer Auffindung ſchon die Zorenſtarze eingetreten
ſtar. Endlich; wurde von einem Angeſtellten mitgeteilt, daß Angerſtein
NB große Unurſchleife hatte zuſchulden kommen aſſen. Nachdem ſich nun
d— Verdaatsmomente gegen Angerſtein verdichtet hatten, wurde ihm
üem Unterſuchungsrichter die Tat auf den Kopf zugeſagk. Das
Be=
uehmen, das er an den Tag legte, als er auf einer Bahre vor die
Ue eſche e en ee e elteſe
Zpchter, ſeine Frau uſw. mit dem Beile niedergeſchlagen. Nur das
2äenſtmädchen muß ſein Vorhaben bemerkt haben und iſt vor ihm unter
des Dah geflohen, wo der Unmenſch ſie ebenialls niederſchlug. Die
Liche iſt ſpäter völlig verkohlt. Als die Angeſtellten — der Gärtner
und der Lehrling — in das Haus zurückkehrten, hat er ſie ebenfalls jeden
ein Zimmer gelockt und von hinten mit dem Veil niedergeſchragen.
Nachdem Angerſtein die Möbel in ſämtlichen Zimmern mit Benzol
au=s einer Kanne, die ſpät im Keller gefunden wurde, übergoſſen hatte,
egte er Feuer an, das erſt nach Stunden zum Durchbruch kam, und begab
* dann zur Stadt. In der Stadt hat er, offenbar um ein Alibi zu
bſitzen, verſchiedene Einkäufe für ſeine Familie gemacht und iſt zu ſeinem
Hruſe erſt zurückgekehrt, nachdem das Feuer von außen her ſichtbar war.
Lann hat er ſich die Verletzungen beigebracht und um Hilfe gerufen.
Zweifelhaft iſt, ob Angerſtein am Leben bleiben wird.
Reich und Ausland.
Kleine Frankfurter Chronik.
Die Einführung des Zehnpfennigtarifs bei der
Straßen=
bahn, über die ſchon lange verhandelt wurde, iſt jetzt endgültig vom
Magiſtrat beſchloſſen worden. Die Strecke bis 1,5 Kilometer wird in
Zukunft 10 Pfennig koſten, bis 3 Kilometer 15 Pfennig, bis 6 Kilometer
20 Pfennig und über 6 Kilometer 25 Pfg. Bei gleichbleibendem Verkehr
ergibt ſich daraus ein Barausfall von 1½ Millionen Mark jährlich, doch
wird nach der Ermäßigung mit einem Anziehen des Verkehrs zu rechnen
ſein — Für die Einrichtung der ſtädtiſchen Autobusgeſellſchaft hat die
Stadt einen Kredit von 750 000 Mk. zur Verfügung geſtellt, der von der
Straßenbahn erhoben wird. — Dem früheren Oberbürgermeiſter Voigt
hat der Magiſtrat das erſte Exemplar der neuen ſilbernen Plakette der
Stadt Frankfurt überreichen laſſen. — Zur Erwerbung des
Afrika=
inſtituts von Leo Frobenius iſt eine beſondere Kommiſſion vom
Magiſtrat eingeſetzt worden. — Der Frankfurter Lehrerverein wendet
ſich mit der dringenden Bitte an die Elternbeiräte, für die
Renovie=
rung der Volksſchulen einzutreten, da einzelne Räume ſeit 15—20
Jahren nicht mehr hergerichtet ſeien und dem Charakter einer würdigen
Stätte zur Erziehung der Jugend nicht mehr entſprechen. — Bei der
letzten Ausſtellung der Kunſtmeſſe im Römer meldete ſich auch ein alter
Veteran, der beim Sturm auf die Spicherer Höhen ſchwer verwundet
wurde und durch Krieg und Inflation in ſchwere Bedrängnis geraten
war. Die Stadt Saarbrücken hat jetzt dem alten Kämpfer für die
Teil=
nahme an ihrer Befreiung einen Ehrenſold ausgeſetzt, der für die
Geſinnung der Volksgenoſſen im Saargebiet kennzeichnend iſt. — Bei
dem großen Induſtriehausneubau in der Taunusſtraße ſtürzte ein
Fahrſtuhl in die Tiefe. Fünf Perſonen wurden verletzt, ein Arbeiter
iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. — Der Spitzenkandidat der
Deutſchen Volkspartei, Dr. Kalle, ſpricht am Freitag, den 5. Dezember,
abends 8 Uhr, im Börſenſaal. — Ein unbeſcholtener Bahnwärter, der
lange in ſtädtiſchen Dienſten ſtand, ſollte ſich an ſeinen unmündigen
Kindern ſittlich vergangen haben. Durch einen Zufall konnte er ſeine
völlige Unſchuld nachweiſen. Er wurde ſofort aus der Haft entlaſſen.
75. Geburtstag des Oberpräfidenten von Hegel.
Am 4. Dezember vollendet Wirkl. Geh. Rat D. Dr. Wilhelm von
Hegel ſein 75. Lebensjahr. 1849 in Berlin als Enkel des berühmten
Philoſophen geboren, trat er, nachdem er am Kriege 1870/71
teilgenom=
men hatte, 1874 in den Juſtizdienſt. 1890 erfolgte ſeine Berufung als
Vortragender Rat in das Preußiſche Kultusminiſterium, 1895 als
Regie=
rungspräſidenten in Gumbinnen 1905 als ſolcher in Allenſtein. 1918
trat er nach 10jähriger Tätigkeit als Oberpräſident in Magdeburg in
den Ruheſtand. Ueber den Rahmen ſeiner amtlichen Tätigkeit hinaus,
in der er ſich als hervorragender Organiſator und ausgezeichneter
Ver=
waltungsbeamter betätigte, hat er ſich große Verdienſte um die
evan=
geliſche Kirche, Miſſion und Liebestätigkeit erworben. U. a. iſt er
Mit=
glied der Preußiſchen Generalſynode, des Zentralausſchuſſes für Innere
Miſſion, Ehrenvorſitzender des Vereins für kirchliche Zwecke,
Vorſitzen=
der des Evangeliſchen Preßverbandes für Deutſchland,
Vorſtandsmit=
glied des Jeruſalem=Vereins. Möge Exzellenz von Hegel noch lange ein
lichter Lebensabend beſchieden ſein.
Exploſion bei der Einführungsfeier für Calles.
DD. Berlin. Die Deutſche Tageszeitung” berichter aus New
York: Wie „Herald und Tribune” aus Mexiko meldet, fiel bei der Feier
der Einführung des Generals Calles in ſein Präſidentenamt eine Rakete
auf einen Militärwagen, der Exploſivſtoffe enthielt und verurſachte
eine Exploſion, durch die zuvei Kinder getötet und etwa 20 Perſonen,
zumeiſt Soldaten, verletzt wurden.
Eiſenbahnunglück auf der Danziger Kleinbahn.
DD. Danzig. Bei der Station Knüppelkrug entgleiſten 3 Wagen
eines Kleinbahnzuges und ſtürzten die Böſchung hinab. Eine Frau
wurde getötet, mehrere Perſonen leicht verletzt.
Schweres Autounglück.
DD. Liegnitz. Bei Liegnitz ſtieß ein Perſonenzug mit einem
Auto zuſammen, das die geſchloſſene Schranke durchbrochen hatte. Der
Beſitzer des Autos, ein Kaufmann aus Grünberg, erlitt einen
töd=
lichen Schädelbruch.
Ein mildes Urteil.
DD. Elberfeld. Das erweiterte Schöffengericht verurteilte den
in Kolmar geborenen Alois Schuhkremer, der nach dem Kriege
franzö=
ſiſcher Feldgendarm wurde und als Deutſcher im beſetzten Gebiet eine
Reihe ſeinen Landsleute ſchwer mißhandelte, zu dreieinhalb Jahren
Gefängnis.
Gefühnter Raubmord.
Münſter. Der Raubmord, der am 20. März ds. Js. auf der
Chauſſee zwiſchen Haltern und Dülmen verübt wurde, fand geſtern
ſeine Sühne vor dem Schwurgericht in Münſter. Den Räubern waren
rund 11000 Mark Lohngelder der Dynamitwerke in Sythen in die
Hände gefallen. Einer der Begleiter des Transportes wurde erſchoſſen.
Der Hauswirt Karl Mir, der den tödlichen Schuß abgegeben haben ſoll,
iſt flüchtig. Die Hauptbeteiligten, der Dreher Albert Goebbels und der
Klempner Peter Janſen, beide aus Bochum, erhielten je 10 Jahre
Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Der Arbeiter Johann Hoewing
aus Haltern wurde zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Bergmann
Adolf Goebbels und der Dreher Theodor Pieper aus Bochum wurden fortdauernden Haarwucheſs hat die menſchliche Phantaſie von jeher ſtark
wegen Hehlerei mit je 1 Jahr Gefängnis beſtraft.
Unfug oder Verbrechen.
etwa 1 Kilometer nordöſtlich der Siedlung 1 zwiſchen zwei elektriſche
Hochſpannungsmaſten einen Eiſenſpulendraht, an deſſen einem Ende ein
gänger kamen mit dem herabhängenden Draht in Berührung und
wur=
den durch den elektriſchen Strom ſofort getötet. Der Schloſſer, welcher
vorher ſchon erhebliche elektriſche Brandwunden erlitten hatte, lief noch
etwa einen Kilometer weit entfernt in ſeine Wohnung und brach dort
zuſammen. Der Beweggrund iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Flammentod eines pflichttreuen Deutſchen.
Zu unſerer Meldung über den Flammentod des Direktors Albert
Amann wird uns mitgeteilt, daß Amann nicht deutſcher
Reichsangehöri=
ger, ſondern Schweizer war.
Schwerer Sturm in Nizza.
DD. Paris. Nizza iſt geſtern nachmittag von einem heftigen Landestheater., Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende 10½ Uhr
Sturm mit wolkenbruchartigem Regen und Hagel heimgeſucht worden,
durch den zahlreiche Gebäude ſchwer beſchädigt worden ſind. Etwa 30
Perſonen ſind verletzt worden.
Großer Erdölbrand in Kalifornien.
DD. Paris. Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” iſt auf
den kaliforniſchen Petroleumfeldern bei Santa Fé ein heftiger Brand
ausgebrochen. Der Sachſchaden beträgt etwa 1 500 000 Dollars. Ein
Feuerwehrmann iſt durch die Exploſions eines Petroleumtankes
um=
gekommen. Eine Reihe von Perſonen ſind ſchwer verletzt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Ein armer Sparer hatte einen vom Reichsverkehrsminiſter Oeſer
namens der deutſchen Reichsbahn unterzeichneten, wertbeſtändigen
Geld=
ſchein auf 21 Goldmark — 5 Dollar lautend in Händen. Der Schein
trägt das Datum des 7. November 1923. Die Eiſenbahnhauptkaſſe
(Notgeldſtelle) Berlin ſchreibt nun dem Gläubiger am 26. November
19 24, daß der Schein nicht mehr eingelöſt werde, da die Einlöſungsfriſt
mit dem 13. Oktober abgelaufen.
Die Reichsbahn will ein kaufmänniſches Unternehmen ſein, ihr hier
beobachtetes Verfahren iſt mit kaufmänniſchen Grundſätzen kaum
ver=
einbar.
Rund=Funk=Programm.
Donnerstag, den 4. Dezember.
Frankfurt a. M. 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und
Hamburger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten (
An=
fangskurſe). — 11.15 Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt.
— 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche Produktenbörſe
Ham=
burg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hopfen,
Oeviſenkurſe. — 4.30—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und
Wort. — 600—6.30 Uhr: Die Leſeſtunde. „Aus fernen Ländern”
Reiſebriefe von G. Flaubert. Sprecher: O. W. Studtmann. — 7 Uhr:
Stenographiſcher Fortbildungskurſus für alle Syſteme. Diktat von
80 Silben aufwärts. Anfragen ſind zu richten an Herrn Georg Kalis,
Münzenberger Str. 4. — 7.30 Uhr: Kurs über erſte Hilfe” des
Stadt=
geſundheitsamts. — 8 Uhr: Stunde der Frankfurter Zeitung: Vortrag
von Herrn Dr. Holl, unter Mitwirkung von Frl. Magda Spiegel,
vom Frankf. Opernhaus. — 8.30 Uhr: Konzert des Amateurquartetts:
Schubert=Abend. 1. Streichquartett in G=Dur; 2. Streichquartett in
Es=Dur. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht.
— 9.40 Uhr: Die Spätankündigung: „Wie lieb und luſtig perlt die
Blaſe der Witwe Klicko in dem Glaſe!” — 9.50 Uhr: Theater= und
Konzertkalender. — 9.,55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei
Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Die
Lokaldichtung.
Stuttgart. 5.30 Uhr: Wirtſchaftsnachrichten. — 5.45 Uhr: Zeitſignal
und Wetterbericht. — 5.45—7.00 Uhr: Nachmittagskonzert (
Rundfunk=
orcheſter.) — 7 Uhr: Neueſte Nachrichten. (Sprecher: Max Hehe). —
7.30—8.00 Uhr: Vortrag Dr.=Ing. Walter Reiſſer über
Abſtimmungs=
ſchärfe Empfangsanordnungen, (Zeichnungen für Südd. Rundfunk=
Ztg., Heft 10). — 8—9 Uhr: Hausmuſik vor hundert Jahren. 1. a)F,
Molino: Notturno, Op. 37 (Andante cantabile, Rondo); b) F.
Mo=
lino: Notturno, Op. 38 (Andante ſeſtenuto, Rondo); () F. Molino:
Menuett, Gitarre=Solo. 2. a) Fil Gragnam: Sonate Nr. 2, Op. 8
Allegro, Adagio, A la Polacca); b) M. Giuliani: Serenata in drei
Sätzen, Op. 74 (Seſtenuto, Allegretto, Menuett). Sprecher: Mas
Hehe. — 9.15 Uhr: Zeitſignal. 9.15—9.45 Uhr: Vortrag Albert Lipp=
Ludwigsburg über „Jüngſte Erfindungen von Sport= und
Rettungs=
booten”. — 9.45—10.30 Uhr: Die beſten Witze und Anekdoten der
Woche. Max Hehe. Außerdem Rundfunkorcheſter. — 10.30 Uhr:
Wiederholung des Wetterberichts. Neueſte Nachrichten.
Engliſche Funkſtellen. London (Welle 365): 8.30 Uhr abends: Die
Roſe von Perſien. Weitergegeben an die anderen Stationen. —
Bir=
mingham (Welle 475): 8.35 Uhr abends: Bethlehem. Weitergegeben
von der Town Hall. — Glasgow (Welle 420): 8.35 Uhr abends:
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„Aber Mama! Das mußt Du doch einſehen! Ich kann doch
unmög=
lich mit dem bischen Geld auskommen, das mir mein Mann zum
Wirt=
ſchaften gibt.” — „Es iſt gar nicht ſo wenig, was Du bekommſt! Du
mußt nur nicht ſo aus dem Vollen wirtſchaften wollen. Heuzutage kann
das Niemand! Es wird den Hausfrauen ja oft ſo leicht gemacht, zu
ſparen, z. B. an den Waſchtagen. Warum haſt Du immer noch nicht
Feurio in Deinem Haushalt? Feurio, die Qualitätsſeife mit 80
Pro=
zent Fettgehalt, hilft Dir, auch mit wenig Geld auskommen; denn
in=
folge ihres hohen Fettgehaltes iſt ſie äußerſt ſparſam im Verbrauch,
ſchont Deine Wäſche und Hände und greift ſelbſt die feinſten Gewebe
nicht an.”
Futsch ist futsch und hin ist hin
futsch ist der Schuh — fehlt ihm Migrin.
Die Kraft iu Meuſchenhaar. Das Geheimnis unſeres bis zum
Tod=
beſchäftigt. Tatſächlich birgt unſer Haar geheimnisvolle Kräfte, die der
Naturwiſſenſchaftler unter dem Begriff Ferment kennt. Bringt man
menſchliches Haar mit heißer Lauge zuſammen, ſo zerfällt das Haar und
Nürnberg. Geſtern nachmittag warf ein 22jähriger Schloſſer man erhält Subſtanzen, die im Haushalt der Haarwurzel die Haar,
neubildung hervorrufen. Dr. Weidner iſt es nun gelungen, durch
Auf=
hebung der Laugenwirkung eine Löſung dieſer Haar erzeugenden Kom=
Stück Eiſen befeſtigt war, ſo über die elektriſche Hochſpannungsleitung, vonenten zu gewinnen, die unter dem Namen Silvikrin bekannt iſt,
daß der geworfene Draht bis auf die Erde herabhing. Zwei Spazier= Durch dieſe Silbrikrin=Haarkur wird die geſchwächte Haarwurzel, ſogar
bei bereits eingetretetener Erkahlung in ihrem Wachstum wieder
an=
geregt und eine lebhafte Haarneubildung veranlaßt. Zuächſt kann ſich
ein jeder noch koſtenlos mit dieſer überaus bedeutſamen Erfindung
ver=
traut machen. Die Broſchüre. Der Haarwuchs, ſeine Erhaltung und
Wiedergewinnung” und eine Silvikrin=Probe erhalten Sie auf Ihre
Anforderung koſtenlos und portofrei vom Silvikrin=Vertrieb G. m. b. H.,
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(C 7, c 3): „Wallenſteins Lager” — hierauf: „Dei Piccolomini”.
Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr (Zuſatzmiete VIII,
F 6, Schülermiete weiß 3): Die Entführung aus dem Serail”,
Or=
pheum: Abends 8 Uhr Varieté. Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=
lichtſpiele: Kinovorſtellungen. Deutſche Volkspartei, abends
8 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße: Oeffentliche
Frauenverſamm=
lung. Wirtſchaftspartei, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaal: Vortrag
des Herrn Profeſſor Manz, Frankfurt. Vereinigung früherer
Leib=
gardiſten, abends 8 Uhr, im Perkeo: Familienabend. Deutſche
Frie=
densgeſellſchaft, abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal: Profeſſor Quidde
über Kriegs= oder Friedensreichstag. D. O. B., abends 8 Uhr, im
Bürgerhof: Kameradſchaftlicher Abend.
Verſteigerungskalender. — Freitag, den 5. Dezember.
Verſteigerung von einem Klavier uſw., nachmittag3 2 Uhr, Marienplatz
(Dragonerkaſerne).
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streel=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Sclußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. E. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 14 Seiten
Prominente Mediziner haben immer wieder auf die
geſund=
ſ itlichen Schäden von Waſchungen mit Toilette=Seife
hinge=
peſen. An dieſer Stelle ſei in der Erwartung, daß ſich jeder
Leſer dafür intereſſiert, betont, daß nicht nur die Geſundheit,
ſeidern auch ſtets mit ihr die jugendliche Friſche der Haut
unter=
gtaben wird. Ein ganz eigenartiger und noch nie zuvor
aus=
gefführter Gedanke hat dieſe Gefahren der Seife, die viel
nach=
ſtei liger ſind als hier ausgeführt werden kann, mit einem Schlage
ſbeſſeitigt: Beſonders zuſammengeſetzte Toilette=Seife erhält eine
Cremeachſe mit einem Hautfunktionsfett von ganz ähnlicher
Zu=
ſemnmenſetzung wie unſer natürliches Hautfett. Berückſichtigt
man, Laß wir von früheſter Jugend im Sinne genannter Medi=
ziner gegen die Elaſtizität und Schönheit unſerer Haut ſündigen,
ſo werden wir bei der ungeheuren Bedeutung, die der Toilette=
Seife als Kulturfaktor zukommt, die Tragweite einer ſo
um=
wälzenden Erfindung zu würdigen wiſſen. Das Studium
ägyp=
tiſcher Hieroglyphen
N6
(4(7 Am-WS
hat uns manches Rätſel gelöſt. Wir wiſſen heute z. B., daß die
ſprichwörtliche Schönheit einer Kleopatra einem geheimnisvollen
Mittel — einem Hautfunktionsfett beſtimmter Zuſammenſetzung
— zuzuſchreiben war. Altägyptiſche Kunſt brachte erfinderiſches
Genie in moderne Form: Die Hortiflor=Creme=Seife und
Hortiflor=Kinderſeife bringen dieſes Hautfunktionsfett geſondert
in einer Cremeachſe zugleich mit einzigartiger Toilette=Seife zur
Anwendung, hierdurch wird Auslaugung, Falten= und Runzel=
bildung verhütet. (Nebenſtehend ein
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Schutzmarke.) Der tägliche Gebrauch
der Hortiflor=Creme=Seife koſtet
etwa 3 Pfg., wobei der Fortfall
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der ſonſt üblichen Cremes zu be=
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rückſichtigen iſt. Noch billiger ſtellt
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Raſierſeife, die der Selbſtraſierer als eine Wohltat empfindet.
Da in einigen Städten Deutſchland die Artikel noch nicht
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lich ſind, können Sie koſtenlos ein Probeſtückchen der Hortiflor=
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der Seife”, Ihre Unterſchrift und genaue Adreſſe. (IV. 16328
Der bedeutende Prunk- u. Ausstattungsfilm
in 2 Teilen
6 Akte — II. Teil — 6 Akte
In der Titelrolle:
Messalina — Rina de Liguoro
Regie: Enrico Guazzoni (*35937
Beide Teile in einem Programm !
Anfang 3 Uhr. — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Sittenroman in 6 Akten
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Heute Donnerstag
Darmſtadt
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Kiesſtraße 32
Heute Donnerstag, den 4. Dezember 1924
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Wozu ergebenſt einladet
Carl Seipp
Seite 10.
Donnerstag, den 1. Dezeitber 1924.
Rummer 337.
PALASTELICHTOPIELA
Ein Spiel von Mutterliebe und Kindesschmerzen
in 8 wuchtigen, tiefergreifenden Akten.
In den Hanptrollen:
Bessie Love • Georg Hughes
Das
Hotel
zu den
3 Affen
AAS Tinduliiing
Humorvolles Lustspiel in
2 Akten.
lene Wochenschan
Eu
10
der alle Herzen erobert!
Ein Eilm der ledes Herr erweicht!
Ein Schrel der Menschenseele!
Der Ruf nach Erlösung!
in Amerika
(16386)
der an dle heillgsten Pfllchten
Ein Eilm der Menschhelt appellert!
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Rumer 337.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Seite 11.
Oputt, Spier und Tarnen.
Radfahren.
Pelociped=Club 1899, e. V.
Den Glanzpunkt der ſportlichen Veranſtaltungen des V.=C.
Darm=
i dt bildet das alljährliche Winter=Sportfeſt, das für die Sportſaiſon
1225 auf den 18. Januar feſtgelegt wurde.
Die Vorbereitungen, die ſchon jetzt im Gange ſind, laſſen darauf
ſchließen, daß der gezeigte Sport auch in dieſem Jahre ein erſtklaſſiger
ſten und dem früherer Jahren nicht nachſtehen wird.
Vorgeſehen und ausgeſchrieben werden: Die Gaumeiſterſchaften im
err Radballſpiel und ler und 2er Kunſtfahren, Radballſpiele der Meiſter
n.d 4=Klaſſe, Jugendradballſpiele und ein Städtekampf im 6er
Kunſt=
rägen. Hierzu kommen noch 6—7 Mannſchaften des Klubs unter den
ſmhrwarten K. Frahnert und Karl Göttmann.
Sollten die geſtiſteten 4 neuen Radballmaſchinen, die täglich ein=
—ffen können, rechtzeitig zur Stelle ſein, wird es der Klub ermöglichen,
auch an den Nadbalſpielen teilzunehmen.
Wie man den Sport des V.=C. D. von Bundesſeite zu ſchätzen weiß,
noag daraus hervorgehen, daß im Laufe der vergangenen Woche ein
rertvoller Ehrenpokal, geſtiſtet vom Bundesvorſitzenden Stebens, beim
z ub eingegangen iſt, welcher ab heute bei der Fa. Borne, Ernſt=
Undwigſtraße 25 ausgeſtellt iſt.
Nähere Mitteilungen über das Winter=Sportfeſt ergehen noch. Swr.
Pferdeſport.
Eine Umwälzung im Trabrennſport?
Ein berühmter amerikaniſcher Trainer hat einen neuen Sulky
kon=
truiert, der nur ein Rad unter dem Sitz des Fahrers hat, und
infolge=
uſſen einerſeits die Schnelligkeit des Pferdes erhöhen, andererſeits die
9sfahr bei Zuſammenſtößen verringern ſoll. Bewährt ſich die neue
Er=
irdung, dann darf man auf eine ähnliche Verbeſſerung aller Zeiten
nehnen wie damals, als der Hochrad=Sulky durch den jetzt gebräuchlichen,
Uet kleineren Rädern verſehenen Wagen erſetzt wurde.
Deutſche Ankäufe in England.
Einige deutſche Manager und Trainer weilen im Hinblick auf die
dannächſt beginnende Nemmarket=Auktion bereits ſeit einiger Zeit in
agland, um dort Umſchau nach geeignetem Material zu halten. Es iſt
ſich bereits ein Ankauf vollzogen worden und zwar erwarb Trainer
almer für die Herren Samſon und Blumenfeld aus dem Stalle des
ord Derby den 4j. Moabite v. Phalaris (v. Polymelus) — Wite Waſh
I— White Eagle). Moabite, der im Vorjahre fünf und in dieſem Jahre
diei kleinere Rennen gewonnen hat, wird zunächſt noch auf der
Renn=
ſrhn Verwendung finden.
Die erfolgreichſten Trabrennfahrer Oeſterreichs.
Da Ch. Mills und G. Wiltſhire, die in den Jahren ſeit Kriegsende
a.f dem Wiener Traberturf die erſte Rolle ſpielten, in dieſem Sommer
de s Feld ihrer Tätigkeit nach Berlin verlegten, war unter den
Trabrenn=
fiSrern des Nachbarlandes O. Diefenbacher der „König‟. Er ſteuerte
Sieger und war 59mal Zweiter, während ſich ſeine erfolgreichſten
Mvalen Ryerſon und John Raymer mit 60 bzw. 51 Siegen begnügen
nurßten. Dieſe drei beherrſchen in Wien und Baden das Feld, alle
arderen Fahrer mußten ſich mit viel weniger Siegen zufriedengeben,
drraunter auch Wiltſhire und Ch. Mills, die 31= bzw. 24mal als Sieger
den Richter paſſierten.
Rudern.
Die deutſchen Ruderregatten 1924.
Nach einer Statiſtik des Deutſchen Ruderverbandes ſind in der
ab=
gelaufenen Saiſon in 95 Verbandsregatten 1339 Rennen gerudert
wor=
den, an denen 5397 Boote mit 27 4/9 Ruderern beteiligt waren. An
Gigrennen wurden ausgetragen: 9 Einer, 31 Doppelzweier und Zweier,
148 Vierer und 12 Achter, in Rennbooten wurden gerudert 187 Einer,
63 Doppelzweier, 35 Zweier o. St., 568 Vierer m. St., 41 Vierer o. St.
und B8 Achter. Der Aufſchwung iſt gegen das Vorjahr recht erheblich,
da es 19B nur 88 Verbandsregatten mit 3781 Booten und 22 091
Rude=
rern gegeben hat. Beſonders ſtark war ferner die Zunahme der Starts
in Achter=, Einer= und Zweierrennen.
Boxen.
Paolino gegen Humbeck.
Für den am 20. Dezember im Pariſer Zirkus ſtattfindenden
Box=
abend, an dem auch der deutſche Exmeiſter Hans Breitenſträter gegen
den Franzoſen Marcel Nilles kämpfen ſoll, wurde der belgiſche
Schwer=
gewichtsmeiſter Jack Humbeck als Gegner für den ſpaniſchen
Schwer=
gewichtler Paolino verpflichtet. — Rudi Waguer=Duisburg ſoll am
25. Januar eine Gaſtrolle m Prag geben, wo er mit dem italieniſchen
Schwergewichtler Braida zuſammentrifft.
Vom internationalen Boxſport.
Dempſey und Kearns — Veranſtalter?
Der New York Heralds weiß zu berichten, daß der Boxweltmeiſter
Jack Dempſey und ſein Manager Jack Kearns die Abſicht haben, in der
Umgebung der Filmſtadt Los Angelos in Californien eine große Arena
zu errichten und dort Boxkämpfe zu veranſtalten, bei denen
ſelbſtver=
ſtändlich auch Dempſey, der ſeit faſt einem Jahre in keinem Ring war,
mitwirken wird. In Californien iſt bekanntlich die ſtrenge
Boxverord=
nung, die nur 4 Rundenkämpfe erlaubte, aufgehoben worden ſodaß jetzt
auch ganz große Kämpfe über lange Diſtanzen dort veranſtaltet werden
können. Angeblich ſoll auch ſchon ein Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen
Dempſegz und dem mexikaniſchen Schwergewichtsmeiſter Tony Fuente für
den 4. Juli 1925 abgeſchloſſen ſein, der in dieſer neuen Arena vor ſich
gehen ſoll. — Die Boxkommiſſion des Staates New York hat den
Mana=
ger Billy Gibſon beauftragt, für ſeinen Schützling Gene Tunneh einen
geeigneten Gegner für einen Kampf um die amerikaniſche
Halbſchwer=
gewichtsmeiſterſchaft, die Tunney zu verteidigen hat, zu ſuchen. Das
Treffen Gene Tunney gegen Tom Gibbons konnte nicht ſtattfinden, da
ſich die beiden Parteien nicht über die Börſe einigen konnten. —
Giu=
ſeppe Spalla hat als nächſte Aufgabe Anfang Dezember in Genua einen
Kampf mit dem Neger Al. Baker, der zwar mit Battling Siki 12
Run=
den unentſchieden kämpfte, im Berlimer Sportpalaſt aber vor zwei
Jahren von Giuſeppe Spalla bereits in der 1. Runde k. o. geſchlagen
wurde. Weitere Verhandlungen ſind im Gange, um Al. Baker Ende
Dezember in London mit Bombardier Wells und im Januar in
Stock=
holm mit Harry Perſſon zuſammenzubringen.
Taßletten
Zin aſſen Apotheken u.
HWOnA4 brogerſen erbciſch
bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh
Erweiterungsbauten des Berliner Stadions.
Deutſche Kolonie für Leibesübungen.
Im Verein Deutſche Sportpreſſe hielt der Generalſekretär des
Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Or. Diem, einen
Vor=
trag über die notwendig gewordenen Erweiteruchsbauten des Stadions.
Seit längerer Zeit reichen die Näumlichkeiten für die Bedürfniſſe der
Hochſchule nicht mehr aus, dem Verlangen nach weikeren Lehrgängen
kann nicht Rechnung getragen werden. Das Stadion ſelbſt geſtattet
keine Erweiterung und ſo wird der D. R.A. von der Forſtverwaltung das
Gelände zu erwerben verſuchen, das jetzt den Zugang zum Stadion von
der Untergrundbahn bildet. Neben den für den Uebungsbetrieb
not=
wendigen Freiflächen für Naſenſpiele und Tennis wird im Mittelpunkt
der Anlage eine große Muſterturnhalle gebaut werden, die gleichzeitig
als Feſthalle dienen ſoll. Sie wird auf der einen Seite von einer
Uebungshalle, auf der anderen Seite von der Winterſchwimmhalle
flan=
kiert werden. Die Seitengebäude bilden Wohnräume für 800 Perſonen,
die als Studenten und Teilnehmer an Sonderlehrgingen die Einwohner
der neuen Sportſtadt bilden werden. Praktiſche Erziehungsarbeit an der
Jugend will der D.R.A. durch eine Muſterſchule leiſten, an der nach den
Nichtlinien des D.R.A. unterrichtet werden ſoll. Körper und Geiſt ſollen
hier eine harmoniſche Ausbildung genießen. Die an der Hochſchule
ge=
ſammelten Erfahrungen werden in einem Sanatorium ausgewertet
wer=
den. Hier ſoll erſtmalig die Leibesübung als Heilfaktor Anwendung in
verſtärkten Maße finden. — Die neue Kolonie für Leibesübungen ſoll
jedoch nicht nur der Hochſchule und dem Lehrbetrieh der Verbände
die=
nen, ſondern ſoll auch den Verwaltungsapparat des D.R.A. und der
Ver=
bände aufnehmen. Das an der Straße geplante Gebäude wird den
Reichsausſchuß beherbergen, die Seitengebäude bieten der Deutſchen
Turnerſchaft und dem Deutſchen Sportbund Geſchäfts= und
Verhand=
lungsräume. Bis auf die Verwaltungsgebäude weiſen alle Bauwerke
Flachdächer auf. So iſt jeder Raum auf das zweckmäßigſte ausgenutzt
worden. — Die Koſten für die Ausführung des Projekts ſind auf 3
Millionen Goldmark veranſchlagt, die durch den D.RA. und die
Ver=
bände aufgebracht werden ſollen. Der Plan der Deutſchen Turnerſchaft
zu ihrem Eigenheim ſoll hier eingegliedert werden. Der Deutſche
Schwimmverband hat in ſeinem neuen Haushaltungsplan ſchon Mittel
als Grundſtock für die auf ihn entfallenden Bauten ausgeworfen. Die
ſehr geſchmackvoll entworfenen Baupläne machen die ganze Anlage zu
einem Schmuckſtück und werden eine Sehenswürdigkeit erſten Nanges
bil=
den. Ihr Schöpfer und die ganze deutſche Turn= und Sportgemeinde
können darauf ſtolz ſein, und es iſt nur zu hoffen, daß die Pläne in aller
Kürze Wirklichkeit werden.
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von 250,ℳ an z. verk.
Waguer, Darmſtadt,
Kiesſtraße 34, ( 35846.
4. Oezember 1924
Nr. 337
Zunehmende Weltproduktion
von Getreide.
Von
O. P. Auſtin.
(F. P. S.) Die Länder, welche genötigt ſind, beträchtliche
Mengen von Getreide einzuführen, werden dielleicht, beſonders
angeſichts der neuerlichen Meldung, daß die Weizenernte dieſes
Jahres vorausſichtlich unter dem Durchſchnitt bleiben wird,
In=
tereſſe an einigen Zahlen haben, welche zeigen, daß die
Produk=
tionskraft der Welt in Bezug auf andere Getreidearten ſtark
zu=
genommen hat. Wenn es auch richtig iſt, daß die Welt in großem
Umfang den Weizen als das wichtigſte Getreide für die
Ernäh=
rung betrachtet, ſo laſſen doch die ungeheuren Mengen anderer
Getreidearten, die entweder im Rohzuſtande oder in der Form
von Mehl zur Verfügung ſtehen, den geringfügigen Rückgang in
der Weizenverſorgung in weniger ernſtem Licht erſcheinen.
Selbſt in Bezug auf Weizen iſt in der Weltproduktion bis
einſchließlich 1923 eine ſtändige Zunahme zu konſtatieren. Die
neueſten Angaben des Landwirtſchaftsdepartements der
Verei=
nigten Staaten, das die geſamte Wetlproduktion von Getreide
und anderen Nahrungsmitteln ſtatiſtiſch erfaßt, veranſchlagen für
alle Länder zuſammen, von denen Angaben zu erhalten waren,
den Ertrag des Jahres 1923 auf 3 692 000 000 Buſhels Weizen;
das bedeute mehr als irgend eine Jahresproduktion ſeit 1915, und
auch die anderen Getreidearten, die als Nahrungsmittel in Frage
kommen, weiſen im Jahre 1923 eine erhöhte Produktion auf.
Eine Zuſammenſtellung der wichtigſten Getreideſorten und
anderer ähnlicher Nahrungsmittel ergibt das folgende
Weltpro=
duktionsbild für das Jahr 1923:
Weizen: 3 692 000 000 Buſhels, d. i. die höchſte Zahl ſeit 1915:
Roggen: 1 431 748 000 Bufhels, d. i. die höchſte Zahl ſeit 1916;
Hafer: 4 143 000 000 Buſhels, d. i. die höchſte Zahl ſeit 1915;
Mais: 4 201912 000 Buſhels, d. i. mehr als der jährliche
Durchſchnitt ſeit 1922;
Reis: (1922/23) 131 000 000 000 engl. Pfund, d. i. mehr als der
jährliche Durchſchnitt ſeit 20 Jahren;
Kartoffeln: 3 423000 000 Buſhels, d. i. mehr als der
Durch=
ſchnitt der drei Vorjahre.
Wenn dieſe Zahlen auch natürlich nichts ausſagen über die
noch greifbaren Beſtände vom vorigen Jahre, ſo ſind ſie doch
in=
ſofern ermutigend, als ſie zeigen, daß die zurzeit in der Welt
pro=
duzierten Getreidemengen, die der Vorjahre überſteigen. Die
Produktionskraft der Welt in Bezug auf landwirtſchaftliche
Nah=
rungsmittelprodukte erſcheint jetzt höher, als ſie jemals ſeit
Be=
ginn des Weltkrieges war; ſo wird eine vorübergehende
Weizen=
knappheit nicht ſo ſchwerwiegende Folgen haben, wie in früheren
Zeiten.
Eine weitere intereſſante Tatſache iſt die Steigerung der
Ge=
treideproduktion in den Vereinigten Staaten; dieſe iſt von großer
Bedeutung deshalb, weil nicht nur ganz Europa, ſondern auch
große Teile von Aſien für Weizen, Roggen und anderes Getreide
gegenwärtig auf die Vereinigten Staaten angewieſen ſind. Nach
den Oktoberſchätzungen des Ackerbauamts wird der diesjährige
amerikaniſche Getreideertrag in faſt allen Arten mit Ausnahme
von Mais, die Ernte von 1923 überſteigen; ſo wird erwartet an:
Weizen: 856 000 000 Buſhels, gegen 786 000 000 i. J. 1923;
Roggen: 65 800 000 Bufſhels, gegen 63 000 000 i. J. 1923;
Hafer: 1 509 000 000 Bufhels, gegen 1 300 000 000 i. J. 1923;
Kartoffeln: 424 000 000 Buſhels, gegen 412 000 000 i. J. 1923.
Dem ſei hinzugefügt, daß die bekanntgewordenen Preiſe für
1924 in beinahe allen Fällen höher ſind, als die Preiſe von 1923.
Wiriſchaft des Auslandes.
Griechiſche Staatspapiere ſinken. Seit kurzem ſind
die griechiſchen Staatspapiere einer ſcharfen Baiſſe unterworfen, weil
das Gerücht geht, daß die Anleihe für die Flüchtlinge aus Kleinaſien
keineswegs ſichergeſtellt ſei, wie man von offizieller Seite verſucht,
glau=
ben zu machen. Jetzt iſt zum Beiſpiel von neuem ein Dementi erſchienen,
worin die Gerüchte über die Gefährdung der Anleihe als unbegründet
bezeichnet werden.
Dnderserctt
lich günſtig. Die Reineinnahmen betrugen 18 254 459 Dollars, worin binationen wegen einer Nachentſchädigung ſeitens der japaniſchen
Regie=
allerdings der Einnahmeüberſchuß der Panamabahn mit 1044 887 Doll. rung zurückzuführen. Auch der Einheitsmarkt wies überwiegend leichte
ten, betrug 5230 mit einer Nettotonnage von 26 148 878 To. Sie bezahl= Rentenmarkt zeigte das gewohnte Bild: große Geſchäftsſtille.
Kriegs=
ten 24 290 963 Dollars Abgaben, d. h. 38,7 Prozent mehr als im Vor= anleihe hielt ſich während der ganzen Börfenzeit um 750 Md. Proz. mit
jahre. Die große Verkehrszunahme wird vom Bericht aus den umfang= kleineren Schwankungen nach beiden Seiten; erſt nachbörslich kam es
reichen Oeltransporten erklärt, die von Kalifornien aus im September auf einige Arbitragekäufe zu einer leichten Erholung auf 775—780 Md.
1922 eingeſetzt hatten und im September 1923 mit einem Kanaltranſit Proz. Der Aktienmarkt hatte nachbörslich kleineres Geſchäft auf leicht
der zurückgingen (Juni 1924: 453 945 To.). Im übrigen ſtieg der Verkehr 934 G., Griesheim 22.—22/g G., Hapag 247, G.
im Berichtsjahre auf 18 493 700 To. gegen 15 878 826 i. Vorj. 50 Prozent
des Geſamttranſits macht allein der atlantiſch=pazifiſche Küſtenverkehr der dem Eindruck der geſtrigen Abſchwächung zeigte ſich auch die Provinz zu
Vereinigten Staaten aus.
Banken.
der Kommerz= und Privatbank, Aktiengeſellſchaft Hamburg Berlin, vom Elberfelder Farben, Elektriſche Lieferungsgeſellſchaft und Siemens u.
2. Dezember 1994 legte die Direktion die Goldmark=Eröffnungsbilanz für Halske etwa in dem gleichen Umfange nach, während von
Maſchinen=
den 1. Januar 1924 vor, die unter vorſichtiger Bewertung der Aktiven fabrikaktien Berlin=Karlsruher Induſtrie um 2,5 Prozent und Loewe u.
ven aufweiſt. Der auf den 19. Dezember 1924 einzuberufenden außer= nach der vorangegangenen Steigerung um mehr als 4 Prozent niedriger
in der Weiſe vorgeſchlagen werden, daß, nachdem die 100 Millionen Vor= Bankaktien blieben faſt gänzlich unverändert. Von Schiffahrtswerten
den ſind, die 700 Millionen Papiermarkaktien auf 42 Millionen Gold= ten Rückgang von 3 Prozent.
mark ermäßigt werden, und zwar ſo, daß 1. jede Aktie von bisher 1000
Mark auf den Nennbetrag von 60 Gmk., 2. jede Aktie von bisher 10000
Mark auf den Nennbetrag von 600 Goldmark geſtellt wird; 3. für die
Aktien über uisher 300 Mk. bzw. Bco. 20, Anteilſcheine über 18 Gmk.
gewährt werden. Um die 300=Markaktien, von denen insgeſamt noch etwa Amſterdam=Rotterdam..
500 000 Papiermk. nominal im Umlauf ſind, aus dem Verkehr zu ziehen, Brüſſel=Antwerpen .....
hat ſich ein der Bank naheſtehendes Konſortium bereit erklärt, bereits Chriſtiania. ..
für drei Anteilſcheine über 18 Gmk. bzw. drei Aktien über 300 Mark eine Stockholm „
Aktie über 60 Gmk. zu gewähren. Die Goldmarkeröffnungsbilanz weiſt Helſingsfors
im einzelnen folgende Ziffern auf: Aktiva: Kaſſe, fremde Geldſorten, Italien..
Zinsſcheine und Guthaben bei Noten= und Abrechnungs=(Clearing=)Ban= London ..
ken 13 392 975,44 Mk., Wechſel und unverzinsliche Schatzanwveiſungen New=Norck.
5 623 866,27 Mk., Noſtroguthaben bei Banken u. Bankfirmen 58 735 256,82 Paris.—
Mk., Reports u. Lombards gegen börſengängige Wertpapiere 4 156 048,46 Spanien
Mk., Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen 3 985 308,41 Mk., Wien (i.D.=Oſterr.abg.)..
davon am Bilanztage gedeckt: 1. durch Waren, Fracht oder Lagerſcheine Prag ...."
1 426 711,93 Mk., 2. durch andere Sicherheiten —; Eigene Wertpapiere Budapeſt.
11000 000 Mk., Konſortialbeteiligungen 7 500 000 Mk., Dauernde Betei= Bulgarien.
ligungen bei anderen Banken und Bankfirmen 3 500 000 Mk., Debitoren Japan ...
in laufender Rechnung: 1. gedeckte 37 788 693,65 Mk., 2. ungedeckte Rio de Janeiro
32 626 220,71, ergibt 70 414 914,36 Mk. Außerdem: Aval= und Bürgſchafts= Belgrad.:
debitoren 13 335 339,14 Mk. Verrechnungspoſten mit Niederlaſſungen und Liſſabon
Filialen 3 438 635.27 Mk. Bankgebäude 23 500 000 Mk., Sonſtige Immo= Danzig .
bilien 2500 000 Mk., insgeſamt 207 947 025,03 Mk. — Paſſiva:
Aktienkapital 42 000 000 Mark. Reſerven 21 000 000 Mark, Kreditoren
144 442 734,38 Mk., Akzepte und Schecks: 1. Akzepte 479 004 Mk., 2. noch
nicht eingelöſte Schecks 25 286,65 Mk., zuſammen 504 290,65 Mk.
Außer=
dem Aval= und Bürgſchaftsverpflichtungen 13 335 339,14 Mk., ergibt Altiengeſ, für Anilinfr.
in Summa 207 947 025,03 Mk. Nie der Vorſtand mitteilt, laſſen die Ausgb.=Nürnb. Maſch,
Ergebniſſe des laufenden Geſchäftsfahres die Wiederaufnahme der Ver= Berl.=Anhalt=Maſchinen
teilung einer Dividende für das Jahr 1924 erwarten.
Warenmärkte.
w. Berliner Produktenbericht. Durch amerikaniſche
Depeſchen ungünſtig beeinflußt, verkehrte der Produktenmarkt unter
mäßigen Schwankungen in matter Haltung. Für Weizen lagen ermäßigte
argentiniſche Preisforderungen vor, und auch Nordamerika hatte
billi=
gere Preiſe gekabelt. Noch flauer lautetene die amerikaniſchen
Meldun=
gen für Roggen. Die Preisforderungen für Inlandswaren mußten ſich
dieſen Verhältniſſen anpaſſen. Wegen des ſehr unbefriedigenden
Mehl=
geſchäfts hielten ſich die Mühlen von Käufen zurück. Das
handelsrecht=
liche Lieferungsgeſchäft eröffnete zu gedrückten Preiſen. Späterhin
be=
feſtigte ſich die Haltung etwas. Gerſte und Hafer waren in guten
Quali=
täten wenig angeboten, erheblich aber in geringeren Sorten.
Futter=
artikel hatten ſehr kleines Geſchäft.
Börſen.
*EP. Gutes Geſchäft des Panamakanals. Das mit / Tagesnibeau erreicht. Ziemlich als einzige Ausnahme waren Schan=
30. Juni abgeſchleſſene Geſchäftsjahr der Panamakanalverwaltung er= tungaktien nach der erſten Notiz gefragt und mit 3 Proz. zur
Einheits=
weiſt ſich — nach dem ſoeben veröffentlichten Bericht — als außerordent= notiz weſentlich höher notiert. Das Intereſſe iſt auf die früheren
Kom=
einbegriffen iſt. Die Zahl der zahlenden Schiffe, die den Kanal paſſier= Kursermäßigungen auf. Die Umſätze waren auch hier geringer. Der
von 909 879 To. ihre höchſte Höhe erreichten, von der ſie allmählich wie= erhöhtem Nivequ. Man hörte etwa um 2 Uhr: Anilin 24¾ G., A.E.G.
v. Berliner Börfenſtimmungsbild. Offenbau unter
Abgaben geneigt. Bei Verharren der hieſigen Spekulation in der
Zu=
rückhaltung ſetzten die Kurſe nahezu durchweg auf einem ermäßigten
Niveau ein. Schwere Montanpapiere verloren meiſt 1—2 Prozent. Von
Kommerz=und Privatbank. In der Aufſichtsratsſitzung Gemiſchen und Elektrizitätswerten gaben die A.G. für Anilinfabrikation,
ein Reinvermögen von 42 Millionen Goldmark und 21 Millionen Reſer= Co. um 15 Prozent nachgaben. Norddeutſche Wolle ſtellten ſich ſogar
ordentlichen Generalverſammlung ſoll die Umſtellung des Aktienkapitals und konnten davon nur einen mäßigen Teil ſpäter wieder einholen,
zugsaktien im Einverſtändnis mit den Beſitzern zum Einzug gebracht wor= erfuhren nur Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffahrt einen bemerkenswer=
Oeviſenmarkt.
Geld Miefe
Brief e
Geid
Brief Meife
tiert 169.29 169,71 169.59 170,01 voll 21.12— 21.18— 21.07 21.13— voll 62.18— 62.28 62.12 62.28 voll Kopenhagen". 73.51— 73.69— 73.71— 73.89— voll 112.86 113.14 112.86 113.14 voll 10.54— 10.58— 10.54— 10.58— voll 18.26— 18.30— 18.25— 18.29— voll 19.4880 19.5360 19.5210 19.5690 voll 4.195 4.205 4.195 4.2:5 voll 23.07— 23.13— 23.05— 23.11— voll Schweiz A.00— 81.20— 81.10— 81.30— vonl 57.53— 57.67— 57 63 W voll 5.91— 5.93— 5.91— 5.93— voll 12.58— 12.62— 12.61— 12.65— voll 5. 66— 5.68— 5. 67— 6.69— voll Buenos=Aires. 159,5 1.5990 1.5980 1.6025 voll 3.055 3.065 3.055 3.065 voll 1.6180 1.6220 1.6080 1.6120 voll 0.4840 0.4860 0.4840 0.4860 voll 6.105 6.125 6.125 6.145 voll 18.48— 18.52— 1873— 18.77— voll 77.425 77.625 77.50— 77.70— voll Konſtantinopel .. 2.295 2.315 2.295 2.305 voll
Berliner Kurſe. EEigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000
* Frankfurter Börſe vom 3. Dezember. (Eigener
Bericht.) Die Börſe iſt auf die bevorſtehenden Wahlen hin
zurückhal=
tender geworden. Die bereits im Verlauf des geſtrigen Tages
aufge=
tretenen Abgaben und Realiſationsneigungen hielten an und man
er=
öffnete am Aktienmarkt auf leicht ermäßigtem Niveau. Der
Geſchäfts=
umfang war etwas geringer als an den Vortagen. Nach Feſtſtellung der
erſten Kurſe blieb die Tendenz zurückhaltend und die Kurſe bröckelten
im Verlauf weiter ab. Zur Kaſſenotiz wurde ungefähr das niedrigſte
Aſchaffenburg. Zellſtoff 22750
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Briketts . 1 49000
Bremer Vulkan ......
Bolle. . ......
Chem. Heyden ......"
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. ..
Deutſche Maſchinen ...
Deutſch=Niedld. Tel.... I
Deutſche Erdöl ....... ) 45250
Deutſche Petroleum.. 1 1250
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel ......"
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..........."
Gagegnau Vorz.. . . . . ."
Gelſenk. Gußſtahl. . . ..
Geſ. f. eleſtr. Untern..
Halle Maſchinen ....
Han. Maſch.=Egeſt. .
Frankenkurs in London:
Markkurs
84.8
192/18
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Abtien.
Enropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe .... . . ......"
3½½ „
........."
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932.,
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½%IN. u. V. Schatzanweiſg..
4½% HI.—IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u. 13.
v. 14
Sparprämienanleihe ..... . ..."
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . . . ..
480 Preuß. Konſols .........."
3½% „
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935.. . . . . .
3½% „ „ v. 1907.......
„ v. 1896.... . . .
48 Bahern Anleihe ..
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ........ .
2—16%0 Heſſen Reihe XXXFI.
untilg. b. 28 ..... . ........"
3% Heſſen unk. 1924 ........."
3½% ................."
..
42 Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½% „ 1902 ..........."
.
5% Bulgar. Tabak 1902.... . ..
12% Griech. Monopol ... . . . .
4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .... .. ............
½%0 Oſt. Schatzanweiſ. ſtfr.
v. 1914 ..................
4% Oſt. Goldrente .... .. ..."
47 — einheitl. Rente ......
Wehr
5% Rum. am Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ....
„ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ......."
2. 12.
0.795
0.B
0.30
94.75
100
8825
—
0.58
6.1
6.1,
0.525
11.5 Mcd
1.05
1.31
1).
1.35
19
1.26
1.43
9.8 1
0.5
1.325
1.19
1.39
3. 12.
0.751
0.94
1.37
94.75
100‟
88.5
0.68
—
6.25
6.25
0.48
103
1.05
1.25
1.15
—
—
1.39
0.081
0.5
1.3
1.11
1.35
*
420 Türk. (Admin.) v. 1903...
(Bagdad, Ser, I ..
„II..........."
v. 1911. Zollanl. ..."
4241,
4½2 Ung. Staatsr. v. 14 ....
„ Goldrente ......."
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente ....."
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere .. . . .
„ lonſ. äuß. v. 99 ....
„ Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konf. inner. .....
„ Frrigationsanleihe.
2 Tamaulipas, Serie 1......
Oblig. v. Trausportanſt.
4% Eliſabethbahn, ſtfr.. . . . . . . ."
425 Gal. Carl Ludw.=Bahn ....
5¾ Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr. ..
3.25
7.4
—
0.8
—
4.4
—
7.9
29
8.1
9.4
5.9
8.25
1
16
33.5
10.5
15
1.75
—
7.7
3.2
7.5
4.35
25
79
9.35
5.65
8
14
335
1
1.6
1.6
7.7
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)..
2,6% Neue „
...
4% Oſt. Staatsb. v. 1883 .....
329
1. b. 8. Em. . . .
3% „ „ 9. Em. ... . .
„ v. 1885 ....."
2 Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz.,
48 Rudolfb. (Salzkammerg.)..
4½% Anatolier I............
3% Salon. Conſt. Jonktion ....
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."
4½%
.....
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
IEm. .. . . . . . . . . ..
50 Fftr. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
II. Em.. . . . . . . . . . . . . . . . . ..
6% Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 .....
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
52 Heſſ. Noggenanleihe v. 1923
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23 ................
52 Pfälzer Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 ..............
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe..
5% „ Roggenwert=Anl...
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .........."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ....... ........
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser, Tu. II.............."
5%0 Sächſ. Roggenwertanl. b. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie .......
Barmer Bankverein ........."
Baher, Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ....
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank ..............
Deutſche Effelt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein. ..
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . .. ....
Dresdener Bank.... . . . . . . . ..
Frankfurter Bank ..........."
Frankfurter Hypotheken=Bank. .
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſche Ereditbank .....
Oſterreichiſche Erebitanſtalt. ..
Reichsbank=Ant. . . .. . . . . . . . . .
Rhein. Crebitbank ...........
Rhein. Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Beſtbank ...................
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ... ........... ....
Bochumer Bergb. .........
Buderus.. ......... ....
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
Gelſenkirchen Bergw. .......
Harpener Bergbau ...........
2. 12.
46
95
1.6
6
7.2
17
10.2
1.62
3. 1.
1
6.5
7.25
10
1.60
63
61.25 68 3.4 3.15 6 5.70 9.25 0.15 0.143 28.5 6.75 6.75 6.3 72 — 15.8 1.75 75 4 72.75 118 119‟ 78.5 7.25 103.4 10
Kaliwerke Aſchersleben ... . .."
Salzdetfurth. .....
Weſtereg in ......
Klöcknerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren........"
Mansfelder ................."
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......."
Otavi Minen u. Eb. Ant. .....
Phönix Bergbau ............."
Rhein. Stahlwerke ..........."
Riebeck Montan ............."
Rombacher Hütte ............"
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.. .
Ver. Laurahütte .........."
Aktien induſtr. Unternehmn g.
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern .. . ..
Löwenbräu München ........."
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ......."
......
T— Tzuſend M— Milliouen Md — Milliarden 0U — ohne Umſatz X —mtioniert
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer .. . . . . ..
Adlerwerke iv. Kleher)........"
A.E.6. Stammt zusasasfs/ 10
6% A.E. G. Vorzug Lit. 4 .....
5%0 A. E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſecke & Konegen.. ... 41
Anglo=Continental=Guano ....
Anilin Bln.=Treptow ........."
Aſchaffenburger Zellſtoff ......"
Badenia (Weinheim) .........
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen. 23.95
Baldur Piano ...............
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Verke ........."
Bing. Metallwerke ..........
Brockhues, Nieder=Walluf ....."
Eementwerk Heibelberg. . . . . . . 24.85
„ Kurlſtadt . ......"
Lothringen (Metz)
Chem, Werke Albert ........."
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........
Weilertereme. ......"
Dainler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..."
Deutſche Erdöl ............
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Bweibrücken ........."
Dresdn. Schnellpreſſen ...... / 25
Dürkoppwerk (Stamm) ..... ..
Düſſeld. Ratinger (Dürr)......
Dyckerhoff & Widm. Stumm .. .
Eiſenwer Kaiſerslautern .....
2. Meyer jr. .. . . . ..
Elberfelder Farbw. v. Baher...
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ. .......
Elektr. Licht und Kraft . .......
Elſäſſ. Bad. Wolle .........."
Emag, Frankfurt a. M. .... . . .
Email.= & Stanziv. Ullrich .. ...
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22
64
0.03
4.3
114
2.25
3.5
10.15
38.6
3.9
2.35
16.75
19.75
2.85
—
1.8
3.4
3.95
3.5
10
3.45
3.15
3.2
3.45
3.4
3.35
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47
2.1
3.B
3.65
3. 12.
2.9
0.733
6.70
2,8
6.3
63
0.025
11.4
2.25
3.70
9.30
37.75
3.85
2.50
17.75
18
2.85
—
2.90
1.65
3.3
2.9
3.30
9.70
3.25
3.75
3.10
3.30
3.35
3.30
2.6
3.50
1.05
43
85
5.6
6.8
0.150
1.1
1.65
4.3
23
83
Rummer 337.
Donnerstag, den 4. Dezember 1924.
Seite 13
Lebenswogen.
47)
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdru d verboten.)
Es war Graf Bruſſati, der mit inniger Wärme dieſe Worte
gerufen.
Welch frohes Wiederſehen gab’s da. Lange behielt der Graf
Sie kleine Hand Tatjangs in der ſeinen, küßte und ſtreichelte ſie,
vie die eines ſcheuen, verlorengeglaubten und endlich
wiederge=
undenen Kindes, berichtete von dem Zuſammenſein mit dem
Sroßfürſten und wie ſehr er ihn verehre und ſchätze — er wußte
us ſeinem Empfinden heraus, daß dies der beſte Balſam, die
chönſte, beruhigendſte Muſik für das liebe, verlorengegangene
ind bereits verlorengeglaubte Mädchen wäre. Und mit vollem
Wertrauen ſchloß ſich dieſes dem edlen Manne an, der von
väter=
icher Güte zu ihr war, tief fühlend, in welch treuer, ſicherer Hut
ie ſich auch hier befand.
Immer flinker durchſchnitt die „Stella” das Meer mit dem
Furs auf Korfu, wo man einen Dampfer nach Raguſa abwarten
vollte. Langſam verſchwand der rötliche Wolkenſchimmer über
Dem Veſuv, dafür erglänzten in funkelnder Pracht immer heller
mm nachtdunklen Himmel die Sterne, alle aber überſtrahlte die
Wenus, der Stern der Liebe!
15. Kapitel
Zur Inſel des Friedens.
Aſta und Tatjana ſtanden, eng umſchlungen, auf dem Balkon
Ses Hotels in Raguſa.
Unter ihnen lag die altersgraue, ſturmerprobte Stadt mit
hren trutzigen Feſtungsgemäuern, erbaut auf zackigen,
giſcht=
imſpritzten Felſenriffen, mit ihren oft von wildem Kriegslärm
imtobt geweſenen Baſteien, Schanzen, Türmen, Mauern, Grä=
ben, ihren hellen Häuſern und ſtattlichen Paläſten, ihren
Kir=
chen und Kapellen, deren Glocken ſtündlich ihre ehernen Klänge
ertönen ließen, ihrem immergrünen Kranze von rieſigen Agaven
und wuchernden Stechpalmen, von Lorbeer= und Feigenbäumen,
und all das beſpült von den rauſchenden Wogen des Adriatiſchen
Meeres, beſtrahlt von goldigen Sonnenlichtern.
In den blauen Fluten aber ruhend ein von tiefem Frieden
umwobenes Eiland: Lacroma!
Aſta deutete mit der Hand hinüber: „Wenn wir doch erſt
dort wären — dann wird ſich auch meine Unruhe legen!“
„Du glaubſt wirklich, daß du den einen Ruſſen geſehen, als
wir geſtern im Hafen ankamen?” fragte Tatjana.
„Ja, denn ſo kann ich mich nicht irren. Er war halb hinter
aufgeſtapelten Waren verborgen, muſterte die ausſteigenden
Fahrgäſte und verſteckte ſich vollends, als er uns erſpät hatte.”
„Wie können ſie nur wiſſen, daß wir hierher gefahren?”
„Das iſt auch mir ein Rätſel,” erwiderte Aſta. „Das ſo
ſtreng gehütete Geheimnis muß doch irgendwie ſchon in Berlin
gelüftet worden ſein! Vielleicht gehört ein Diener des
Geheim=
rats Replin zu den Spionen? Jedenfalls ſind ſie hier, dieſe
Mordbuben, und ich zittere von Stunde zu Stunde, daß ſich
irgend etwas Schreckliches ereignet!“
Tatjana ſchmiegte ſich noch enger an die Freundin: „Du
warſt aber auch ſchon in Korfu und auf dem Schiff oft traurig?”
„Ja, Liebling, es überfallen mich dann plötzlich dieſe
grüble=
riſchen Anwandlungen. Und immer wieder tauchen die
quälen=
den Fragen in mir auf: Woher kommſt du, wohin geſtörſt du,
wer waren deine Eltern, wie verlief deine Jugend, pflegte und
hegte auch dich liebevoll eine Mutter, koſte auch dich ein Vater,
ſpielteſt auch du mit Geſchwiſtern? Und keine Antwort in meinem
Innern, keine Erinnerung, als nur die grauenhaften an die
Schreckensſzenen in Helſingfors und an die drängende Flucht!“
„Du liebſte, du Aermſte,” ſagte Tatjana weich, „nun haſt du
doch wenigſtens eine Schweſter gefunden: mich!"
„Ja, dem Himmel ſei Dank,” erwiderte Aſta gerührt, „doch
ein Erſatz, und welch großer und ſchöner, du Liebling. Das iſt
mir ja auch ein herrlicher Troſt in bitteren Stunden!”
„Aber ſag,” fragte die Freundin, „haben denn die Aerzte
keine Hoffnung ausgeſprochen, daß die Erinnerung an jene Zeit
vor deinen ſchweren Erkrankungen wiederkehrt?”
„Nur einer der Profeſſoren, die mich in Stockholm
behandel=
ten. Er meinte, daß ein großer Schreck oder eine große Freude
von heilſamer Folge ſein könnte.”
„Nun, dann wollen wir lieber die Freude wählen! Nehmen
wir an, mein hold’ Schweſterlein, ein gewiſſer Herr tritt vor dich
hin und fragt: „Wollen Sie die meine ſein?” Würde das.
Aſta küßte errötend die Freundin: „Plaudertäſchchen du!
Kleine Neugierige! Haſt du ſolche Fragen im Kloſter gelernt?
Wenn ich nun die Sache umdrehte: falls ein gewiſſer Herr
un=
ſerem blonden Augapfel nahte und ihn fragte ..
Jetzt errötete Tatjana und ſchloß Aſta mit einem Kuß den
Mund, dann mit ſchalkhaftem Lächeln ſagend: Eins habe ich
jedenfalls im Kloſter gelernt: man ſoll Geheimniſſe für ſich
be=
wahren!“
(Fortſetzung folgt.)
Farbflecken aus weißer Wäsche
Obst-, Kaffee-, Kakao-, Wein-, Rost- u. dergl. Flecken entfernt
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