Darmstädter Tagblatt 1924


02. Dezember 1924

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 33.5
Dienstag, den 2. Dezember 1924.
187. Jahrgang

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ſtädter
8 Nationatbuni=

Diesafaminemtänſt ehnderiiint Bertiot.

Die Räumung Kölns auf dem
Programm.
Ein Kompromiß:Abkürzung der Ruhrbeſetzung
Verlängerung der engliſchen Beſetzung Kölns.
* London, 1. Dez. (Priv.=Tel.) Bei dem bevorſtehenden
Beſuch des engliſchen Außenminiſters Chamberlain bei Herriot
ſwoll, wie in gut unterrichteten politiſchen Kreiſen verlautet, eine
roße Anzahl wichtiger Punkte zur Erörterung gelangen. In
iaßgebenden engliſchen Kreifen iſt man jedoch der Anſicht, daß
Shamberlain in den Beſprechungen mit Herriot eine gewiſſe Zu=
kückhaltung
an den Tag legen müſſe und keine endgültigen und zu
weit gehenden Verpflichtungen eingehen dürfe. Ein Hauptge=
ienſtand
, der Unterredung wird die nordafrika=
iſche
Frage ſein. Im Zuſammenhang damit die Lage, wie
ſte durch den Rückzug der Spanier aus ihrer Ein=
lußzone
geſchaffen wurde. Doch iſt es hierüber noch zu kei=
em
direkten Gedankenaustauſch zwiſchen London und Paris ge=
lSmmen
. Es wird auch das Verhältnis zur Regierung
t on Angora zur Sprache kommen. Es muß die Frage beant=
Sortet werden, ob England und Frankreich ſich in der Türkei durch
Botſchafter oder nur durch Geſandte vertreten laſſen ſollen, und
ab dieſe ihren Sitz in Konſtantinopel oder Angora haben ſollen.
IEn engliſchen Kreiſen iſt man augenehm berührt, daß die fran=
zſiſche
öffentliche Meinung imn die Notwendigkeit eine eng=
lfiſch
=franzöſiſchen Zuſammenarbeit im Weſten
und Oſten zu begreifen beginnt.
Eine Exörterung über das Genfer Protokoll
ud über den Abſchluß von Separatverträgen wird
fär ſehr unwahrſcheinlich gehalten, da der engliſche Außenminiſter
hierzu kaum die notwendigen Vollmachten erhalten dürfte, ſon=
dern
nur zur Erklärung ermächtigt ſein werde, daß England
die Sicherheit Frankreichs immer im Auge be=
halten
werde, ſich aber ohne vorherige Erörterung mit den
Dominions nicht verbindlich äußern könne. Die Räumung
Kölnswird ebenfalls eingehend zwiſchen Cham=
berlain
und Herriot behandelt werden. Eine Ent=
ſcheidung
über dieſe Frage wird aber erſt nach den deutſchen
Wahlen und nach Fertigſtellung des Berichts der interalliierten
(Seneralkontrolle in Deutſchland möglich ſein. Da Deutſchland
hisher ſeinen Verpflichtungen aus dem Dawesgutachten nachge=
kommen
ſei, bleibe nunmehr abzuwarten, ob es auch den militäri=
ſchen
Beſtimmungen des Verſailler Vertrags nachkommen werde.
In dieſem Falle würde als einziger Grund für die
Berlängerung der engliſchen Beſetzung Kölns
nur die Rückſichtnahme auf die Sicherheit der
rückwärtigen Stellungen, der nach dem 10. Jan.
9925 noch im Ruhrgebiet verbleibenden Trup=
pen
in Frage kommen. Zu dieſem Zwecke würde
mit Deutſchlan über einen beſonderen Kom=
promißvertrag
verhandelt werden, durch den
die franzöſiſche Ruhrbeſetzung abgekürzt und
die engliſche Beſetzung Kölns verlängert
werde.
ertagung der alliierten Finanzminiſter=Konferenz.
London, 1. Dez. (Wolff.) Wie die Times meldet, wird
die Beratung der alliierten Finanzminiſter in
Paris über die Verteilung der Einkünfte aus der Ruhrbeſetzung
ſpwie über die Anwendung des Dawesberichtes in dieſem Jahr
näicht mehr ſtattfinden; die Konferenz iſt bis zum Ende der erſten
Fanuarwoche vertagt worden, um den Sachverſtändigen mehr
9 eit zu geben, den vereinbarten Bericht vorzubereiten.
Wie bereits gemeldet, wird nicht erwartet, daß Churchill auf
dieſer Konferenz auf die ſofortige Erörterung der Frage in=
terialliierten
Schulden dringen werde. Es könne jetzt
angenommen werden, daß die franzöſiſche Regierung ſelbſt in
der Frage der franzöſiſchen Schulden an die amerikaniſche Regie=
nung
herantritt, um beſſere Zahlungsbedingungen, als ſie Groß=
kritannien
im Jahre 1922 gewährte, für ſich zu erhalten; die
ranzoſen wünſchten nicht nur eine Verminderung der Zinſen,
ſondern auch Zugeſtändniſſe hinſichtlich der Rückzahlung des
9 apitals.
* Zur Freilaſſung des Generals von Nathuſius.
Die Frankfurter Zeitung veröffentlicht in ihrem zweiten Mor=
genblatt
vom Sonntag, den 30. November, eine Meldung aus
P aris, nach der der dortige deutſche Botſchafter v. Hoeſch dem
ſtanzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot die Mitteilung ge=
m
acht habe, daß die deutſche Regierung mit großer Genugtuung
von der Begnadigung des Generals von Nathuſius Kenntnis
genommen habe, und daß ſie beabſichtige, demnächſt aus freiem
Cmtſchluß einen Gnadenakt zugunſten eines in Deutſchland ver=
hufteten
franzöſiſchen Staatsangehörigen anzuordnen. Dieſe
N achricht iſt, wie wir von zuſtändiger Stelle in Berlin erfahren,
unzutreffend, insbeſondere hat die deutſche Regierung nicht einen
( nadenakt zugunſten eines in Deutſchland verhafteten Staatsan=
gehörigen
in Ausſicht geſtellt. Ein ſolches Vorgehen wäre auch
unſo unverſtändlicher, als nicht nur die geſamte deutſche Oeffent=
lichkeit
von der Unſchuld des Generals von Nathuſius überzeugt
und man den Gnadenakt wohl nur als einen Verſuch Her=
tEots
anſehen kann, ſich aus der peinlichen Affäre herauszuziehen.

* Der Kampf um die Ausfuhrabgabe.
Sitzung des Transferkomitees.
Das Transferkomitee iſt am Montag nachmittag in
Berlin zuſammengetreten, um eine Entſcheidung über
das Schickſal der deutſchen Exportabgabe zu tref=
fen
. Zu einem Ergebnis ſcheint man aber nicht gekommen. London durch die Times ähnliche Dementis, als in Deutſchland
zu ſein, jedenfalls begnügt ſich das amtliche Communigus, das nur ganz wenige Menſchen wußten, worum es ſich überhaupt
am Schluſſe der Sitzung ausgegeben worden iſt, mit der kurzen
Feſtſtellung der Tatſache, daß die Sitzung ſtattgefunden hat, und
der Mitteilung, daß die Beratung auf Mitte des Monats vertagt
worden iſt. Man wird daraus ſchließen können, daß die Ver=
tagung
deswegen notwendig war, weil eine Verſtän=
digung
nicht erzielt werden konnte. Wo der Widerſtand
gelegen hat, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Sicher iſt
aber, daß einige der beteiligten Staaten auf die
26prozentige Exportabgabe in ihrer jetzigen Form
und Höhe nicht verzichten wollten und daß deshalb an dahin, daß die franzöſiſche Regierung ſich für verpflichtet hält,
einem Kompromiß herumgedoktert werden ſoll, der eine Er=
mäßigung
der Exportabgabe vorſieht, ſo daß die Rück=
zahlungen
, die der Transferagent zu leiſten hätte, ſich in beſchei=
denen
Erenzen halten würden. Aus amerikaniſcher Quelle ver=
lautet
, daß die Abgabe von 26 Prozent, wie bereits vor der
Annahme des Londoner Protokolls, wieder auf 5 Prozent
herabgeſetzt werden ſoll. Sie würde alſo dennoch be=
ſtehen
bleiben und eine ſchwere Schädigung des deut=
ſchen
Ausfuhrhandels auch weiterhin bedeuten.
Welche Rückwirkungen die Vertagung auf die ſchwebenden Han=
delsvertragsverhandlungen
haben wird, läßt ſich noch nicht
überſehen.
Berlin, 1. Dez. Das Transferkomitee veröffent=
licht
ſoeben folgendes Communiqué: Die ordentliche Sitzung des
Transferkomitees fand in Berlin am Sonntag und Montag, den
30. November und 1. Dezember ſtatt. Das Komitee beſchäftigte
ſich in der Hauptſache mit Organiſationsangelegenheiten und
vertagte ſich ſodann bis zur Neueinberufung durch den Vorſitzen=
den
. Die nächſte Sitzung wird wahrſcheinlich nach Mitte des
Monats abgehalten werden.
* Das franzöſiſche Memorandum.
Der linksſtehenden Preſſe in Deutſchland iſt die Veröffent=
lichung
des franzöſiſchen Memorandums über den Abbau der
deutſchen Heeresleitung ſehr unbequem. Sie ſucht ſich mit einigen
billigen Phraſen oder Verdächtigungen aus der Verlegenheit her=
auszuhelfen
. Aber man merkt doch, daß der Hieb geſeſſen hat, da=
zu
ſind die Anſtrengungen, die hintenherum gemacht werden, um
den Nachweis der Fälſchung zu erbringen, zu ſtark. Das Berliner
Tageblatt ſpricht einfach von einem Machwerk einer Berliner
kommuniſtiſchen Fälſcherwerkſtatt. Die Deutſche Liga für Men=
ſchenrechte
hat durch einen zufällig in Paris anweſenden Ver=
treter
mit ausgeſprochen polniſchem Namen, der in Wahrheit aber
etwas wie eine Art Sonderbotſchafter der Liga bei Herrn Herriot
zu ſein ſcheint, ein Dementi erhalten. Herr Herriot bezeichnet die
Urkunde als eine plumpe Fälſchung, begrenzt das Dementie aller=
dings
, indem er von der Kopie eines angeblichen Memorandums
der franzöſiſchen Regierung an die Verbündeten Regierungen
ſpricht, während vorſichtige Leute nur behauptet haben, daß es
ſich um einen Referentenentwurf des franzöſiſchen
Generalſtabes gehandelt habe. Das iſt bisher von
den Franzoſen auch noch nicht abgeleugnet
worden. Natürlich iſt es ſchwer, die Echtheit eines ſolchen Schrift=
ſtückes
zu beweiſen. Immerhin ſpricht mancherlei gegen eine
Fälſchung. Uns ſind zwei verſchiedene Texte bekannt, die darauf
zurückzuführen ſind, daß ſie verſchiedene Ueberſetzungen eines
franzöſiſchen Originals ſind. Das ſpricht alſo dafür, daß die
Kenntnis von den Abſichten des franzöſiſchen
Generalſtabes auf ganz verſchiedenen Wegen
durchgeſickert ſein muß. Wenn, wie behauptet wird, auch
noch ein ruſſiſcher Text beſteht, dann würde das nur dar=
auf
ſchließen laſſen, daß der ruſſiſcheApparat gut funk=
tioniert
und die Ruſſen es verſtanden haben, ſich
rechtzeitig eine Ueberſetzung zu verſchaffen.
Die Germania behauptet zwar, daß man den Urhebern der Fäl=
ſchung
auf der Spur ſei. Wenn das wahr iſt, um ſo beſſer. Das
aber kann nicht geleugnet werden, und das iſt ja das Entſchei=
dende
, daß dieſes Memorandum den Geiſt des
franzöſiſchen Nationalismus atmet und daß die=
ſer
Geiſt ſich keine beſſeren Bundesgenoſſen
weiß, als die deutſchen Demokraten.
Aegypten nimmt an.
Die Auswirkung der Annahme.
London, 1. Dez. Das Foreign Office hat heute nachmittag
die Beſtätigung der Meldung erhalten, daß die ägyptiſche Regie=
rung
alle Forderungen der beiden engliſchen Noten angenommen
habe. In engliſchen offiziellen Kreiſen wird die Annahme als
eine ernſte Niederlage der Zagluliſten bezeichnet. Nach den letz= ledigt, und wenn etwa in Thüringen ein Aufſtand losbrechen
Ruhe, doch weiß man noch nicht, wie die ägyptiſchen Extremiſten
die Unterwerfung der Regierung aufnehmen wird.
Kairo, 1. Dez. Um ihrer Mißbilligung der Haltung Ziwar
Paſchas Ausdruck zu geben, haben der Miniſter der öffentlichen
Arbeiten und der Unterrichtsminiſter heute nachmittag ihre De=
miſſion
eingereicht. Wahrſcheinlich wird auch der Verkehrsmini=
mung
der Zöllager von Alexandrien ſein.
Heute nachmittag hat eine Schildwache der Reſidenz zwei
verdächtige Individuen im Garten der Reſidenz aufgeſtöbert. Die
Schildwache ſeuerte, ohne jedoch zu treffen. Die beiden Perſonen
entkamen unerkannt, indem ſie ſich kopfüber ins Meer ſtürzten.
Die Leibwache Lord Allenbys iſt daraufhin verſtärkt worden.

Herriots Pläne.
Aus Berlin erhalten wir nachſtehende Zuſchrift:
Es iſt vor einigen Tagen etwas Seltſames paſſiert. Der gei=
ſtige
Leiter eines der radikalſten Berliner Blätter, der Pazifiſt
und Demokrat Helmmuth v. Gerlach, ſchrieb in ſeiner Welt am
Montag über ein vertrauliches Memorandum, das Herriot am
8. November den Verbündeten Frankreichs zugeſtellt haben ſoll,
kündigte die Veröffentlichung an und nannte das Dokument eine
grobe Fälſchung. Faſt gleichzeitig kamen von Hadas und in
handele. Herr v. Gerlach hat wie immer, einen Teil von jener
Kraft, die ſtets das Böſe will, doch ſtets das Gute ſchafft den
einen Erfolg gehabt, daß man ſich um dies geheimnisvolle, vor
ſeiner Entſtehung bereits dementierte Memorandum zu inter=
eſſieren
begann, und tatſächlich iſt es jetzt auch einigen Zeitungen
gelungen, ſich den Wortlaut zu beſchaffen.*);
Wenn man den Inhalt kurz zuſammenfaſſen will, ſo geht er
ernſthafte Maßnahmen gegen die Zentraliſierung der Reichswehr
vorzuſchlagen. Sie argumentiert, daß nicht der zahlenmäßige
Beſtand der Reichswehr, ſondern nur ihre Organiſation für die
alliierten Mächte gefährlich ſei. Nur dadurch beſtehe in Deutſch=
land
die Atmoſphäre des preußiſchen Militarismus fort, in einer
Form, die jenen Errungenſchaften des Verſailler Vertrages auch
in den Augen der deutſchen Demokraten widerſpreche. Die größte
Gefahr ſei General v. Seeckt, der im politiſchen Leben Deutſch=
lands
eine bedeutende Rolle ſpiele. Ihm wird unterſtellt, daß
er auf den demokratiſchen Gedanken drückt und dem preußiſchen
Chauvinismus neue Kräfte gibt. Seine Entlaſſung zu fordern,
ſei zwecklos, das würde höchſtens den Erfolg haben, daß auf den
Poſten ein anderer, vielleicht noch energiſcherer General käme.
Ergo kommt das Memorandum zu dem Ergebnis, daß von der
deutſchen Regierung die Beſeitigung der Einrichtung eines Chefs
der Heeresleitung gefordert werden müſſe, gleichzeitig mit der
Abſchaffung der Gruppenkommandos I und II, ſo daß die Wehr=
kreiskommandos
dem Kriegsminiſter unmittelbar unterſtellt wür=
den
. Heeresleitung und Heeresverwaltung ſollen, in techniſche
Verwaltungen umgeformt werden. Hinzugefügt wird, daß dieſe
Reform auf die demokratiſchen Kreiſe Deutſchlands den aller=
beſten
Eindruck machen würde. Und zwar wird der Vorſchlag
gemacht, daß eine Note entſprechenden Inhalts entweder nach
offizieller Beendigung der Generalinſpektion oder im Text einer
allgemeinen Note über die Frage der Entwaffnung Deutſchlands,
am liebſten noch vor den Reichstagswahlen losgeſchoſſen werde.
Soweit der weſentliche Inhalt, dem noch angefügt ſei, daß
Herrio; ſich dabei auf ein Gutachten des Generals Foch ſtützt und
daß auch noch an anderer Stelle die Beziehungen zu den deutſchen
Demokraten beſonders unterſtrichen werden. Wenn Dementis
eine Behauptung totſchlagen könnten, dann haben wir ſchon ſo
hinreichend Dementis, daß an der ganzen Geſchichte kein wahres
Wort ſein darf. Nur die Tatſachen ſprechen doch zu ſtark dagegen.
Zunächſt einmal iſt das Memorandum da, wir glauben ſogar zu
wiſſen, daß eine Photographie des franzöſiſchen Originaltextes
im entſcheidenden Augenblick vorgelegt werden kann. Gewiß
wird Herr Herriot behaupten und auch behaupten können, daß
er mit einer ſolchen Note nichts zu tun hätte. Aber darum dreht
es ſich nicht, denn alles deutet darauf hin, daß es ſich hier um
den Entwurf eines Referenten entweder im franzöſiſchen Außen=
miniſterium
oder noch wahrſcheinlicher im Generalſtab handelt,
ein Entwurf, der vermutlich nach der einen oder anderen Rich=
tung
noch umgemodelt worden wäre, ehe er feſtere Geſtalt ange=
nommen
hätte, vermutlich würde man ſchon aus Gründen der
Kompromittierung den Hinweis auf die Demokraten in der end=
gültigen
Faſſung fortgelaſſen haben. Aber das iſt doch nicht zu
beſtreiten dafür liegen ja auch noch andere Beweiſe vor , daß
von Frankreich aus ſchon ſeit Wochen ſyftematiſch darauf hin=
gearbeitet
wird, Herrn v. Seeckt von ſeinem Poſten zu verdrän=
gen
und gleichzeitig dieſen ganzen Poſten abzuſchaffen. Die Be=
hauptung
, daß die Reichswehr in ihrer gegenwärtigen Stärke
irgendeine Gefahr für die europäiſche Sicherheit in ſich ſchlöſſe,
iſt angeſichts des übrigen waffenſtarrenden Europas ſo lächerlich,
daß man ſie nicht mehr zu widerlegen braucht. Wenn es jedoch
den Franzoſen gelingt, ihr Verlangen durchzuſetzen, dann haben
ſie freilich erreicht, daß auch das 100 000=Mann=Heer wertlos
wird, ſelbſt für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung.
denn dann kommen wir in die Zeit der mittelalterlichen Reichs=
armee
zurück, wo jedes einzelne Kontingent ſeine eigene Selbſt=
ſtändigkeit
hatte, dann wäre die Einheitlichkeit der Führung er=
ten
Nachrichten aus Aegypten und dem Sudan herrſcht dort ſollte, wäre nicht die Möglichkeit gegeben, ohne lange diploma=
tiſchen
Verhandlungen Truppen von anderswo heranzuziehen.
Aus den Fingern geſogen kann ſich der verehrliche Referent die
Mitteilungen über die deutſchen Demokraten und Pazifiſten auch
nicht haben, es wird alſo wohl ſchon ſo ſein, daß die Herren
Breitſcheid und Genoſſen unvorſichtige Aeußerungen in Paris
ſter dieſem Beiſpiel folgen. Die erſte Auswirkung der Annahme haben fallen laſſen, die dort verſtändnisinnig aufgegriffen und
der engliſchen Bedingungen durch die Regierung wird die Räu= franzöſiſch aussemünzt wurden. Die demokratiſche Preſſe irrt
ſich jedenfalls, wenn ſie glaubt, das Dokument als eine Fälſchung
oder Wahlbombe abtun zu können; dazu ſind die Dinge, um die
es geht, doch auch zu ernſt, dazu entſpricht auch das Dokument ſeiner
ganzen inneren Wahrſcheinlichkeit nach zu ſehr der Wahrheit.
*) Vergl. unſere Sonntagsausgabe.

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Seite 2.

Dienstag, den 2. Dezember 1924

Ein Jahr Marx.
Ein Jahr iſt gerade vergangen, ſeit Herr Dr. Marx nach
längerer Kriſe ein Minderheitskabinett der bürgerlichen Arbeits=
gemeinſchaft
bilden konnte, das an ſich nur eine Verlegenheits=
bildung
bedeutete und im Reichstag zunächſt auch nur als Provi=
ſorium
aufgefaßt wurde, das aber doch eine überraſchende Wider=
ſtandskraft
bewies und ſtarke Erfolge zu verzeichnen hat. Die
Germania zieht daraus die Schlußfolgerung, daß Herr Marx
der erfolgreichſte Kanzler nach der Revolution geworden ſei. Sie
will ſogar die Brücke von Dr. Wirth zu Herrn Marx ſchlagen und
glaubt ſagen zu können, was Herr Wirth vor dreieinhalb Jahren
in mutiger Initiative begann, das habe Herr Dr. Marx infolge
richtiger Weiterführung des Zieles klar bewußt, mit gutem Ge=
winn
abſchließen können. Begreiflich genug, daß das Zeutrum
den Ehrgeiz hat, ſich ſelbſt das größte Ende zuzuſchreiben. Tat=
ſächlich
aber kann doch kein Zweifel beſtehen, daß das Kabinett
Marx mit dem, was es erreicht hat, auf den Schultern der Re=
gierung
Streſemann ſtand. Es fand ein fertiges Bett vor. Als
es begann, war die Hauptarbeit bereits getan; der Abbau des
paſſiven Widerſtandes, die Beſeitigung der Inflation durch Ein=
führung
der Rentenmark und die Herſtellung des Gleichgewichts
des Staatshaushaltes, die Wiederherſtellung des inneren Frie=
dens
, das waren die Reſultate mit denen Dr. Streſemann ſeine
Kanzlerzeit abſchließen konnte. Die Germania meint, daß er
dabei ſcheiterte, die innerpolitiſchen Fragen Deutſchlands zu re=
geln
. Die Formulierung iſt nicht ganz glücklich, trifft aber im
weſentlichen das Richtige. Es fehlt aber vor allem die Ergänzung,
daß er geſcheitert iſt, weil der Reichspräſident ihm die Ermäch=
tigung
zur Auflöſung des Reichstags nicht geben wollie. Was er
Herrn Dr. Streſemann verſagte, das hat er nachher Herrn
Dr. Marx zugeſtanden. Das hatte wieder zur Folge, daß die
Sozialdemokraten, die es auf eine Reichstagsauflöſung niht an=
kommen
laſſen wollten, Herrn Dr. Marx die Ermächtigungsgeſetze
bewilligten, die ſie ſeinem Vorgänger verſagten. Andersherum
geſagt, hatte Herr Dr. Marx das Glück, daß er am Ende einer
Kriſe die Zugeſtändniſſe erhielt, deren Ablehnung den Ausgangs=
punkt
der Kriſe bildete.
Will man das, was im letzten Jahre geſchehen iſt, richtig be=
werten
, dann muß man mit der Betrachtung da beginnen, wo
Dr. Streſemann anfing. Damals ein Reich, das unmittelbar vor
dem Verfall ſtand, ein Staatshaushalt, der ſeine Ausgaben nur
noch mit einem Bruchteil von Prozenten durch eigene Einnahmen
decken konnte, und als Herr Marx kam, war dieſer ganze Spuk be=
ſchworen
. Niemand wird Herrn Marx beſtreiten können, daß er
ein Menſch mit ſehrevielen ſympathiſchen Eigenſchaften iſt, be=
ſcheiden
, rechtlich denkend und ein guter parlamentariſcher Tak=
tiker
. Aber man tut ihm Unrecht, wenn man ihm das Verdienſt
an der Entwicklung zuſchreibt. Wer gerecht ſein will, muß immer
anerkennen, daß ſchließlich Dr. Streſemann derjenige geweſen iſt,
der uns über die Kriſe hinweggeholfen, und in entſcheidender
Stunde die Mittel zur Rettung Deutſchlands angewandt hat.
Daß er ſelbſt nicht mehr die Früchte unmittelbar ernten konnte,
iſt lediglich ein bedauerlicher Beweis für die politiſche Kurzſichtig=
keit
der deutſchen Volksvertretung.

Die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
TU. Paris 1. Dez. Die deutſch=franzöſiſche Wirtſchafts=
konferenz
iſt heute nachmittag 3 Uhr zu einer zweiſtündigen
Sitzung unter Heranziehung von Sachverſtändigen der eiſen=
verarbeitenden
Induſtrie, für Elektrotechnik und des Maſchinen=
baues
zuſammengetreten. Greifbare Ergebniſſe wurden
nicht erzielt, doch ſchreitet die Annäherung der beiderſeitigen
Standpunkte weiter günſtig fort und die allgemeine Stimmung
iſt ziemlich gehoben. Morgen findet eine neue Vollſitzung ſtatt,
an ihr nehmen die Sachverſtändigen der Schwerinduſtrie teil.
Inkrafttreten des Tanger=Abkommens.
London, 1. Dez. Das vor etwa Jahresfriſt zwiſchen Eng=
land
, Frankreich und Spanien abgeſchloſſene Tanger=Abkommen
tritt mit dem heutigen Tage in Kraft. Außer dieſen drei Staaten
iſt keine der Signatarmächte des Algeciras=Abkommens dem
Vertrag beigetreten. Die Times kritiſiert ſcharf dieſen Vertrag
als ſehr lückenhaft. Das Blatt weiſt darauf hin, daß ihn Amerika,
Belgien, Holland, Italien und Portugal nicht anerkennen. Die
engliſch=franzöſiſch=ſpaniſche Verwaltung ſei unfähig, ihre Auto=
rität
auszuüben. Die Zuſammenſetzung der internationalen
Munizipalpolizei bereite große Schwierigkeiten. Die Steuern, die
unbedingt eingeführt werden müßten, könnten nur von den eng=
liſchen
, franzöſiſchen, ſpaniſchen und marokkaniſchen Untertanen
erhoben werden, nicht aber von den Angehörigen anderer Staa=
ten
. Da die Verwaltung aber Gelder brauche, ſei dieſe Lage
unhaltbar. Die Times hofft, daß Belgien, Holland und Portu=
gal
dem Vertrage beitreten werden. Mit dem Beitritt Italiens
ſei allerdings nicht zrechnen.

* Muſik=Verein.

F.N. Die Aufführung der Jahreszeiten von Haydn im
Großen Haus des Landestheaters war von vollem Erfolg be=
gleitet
. Das geniale Oratorium des zur Zeit der Entſtehung
ſchon hoch in den Sechzigern ſtehenden Meiſters bewies wieder
ſeine ungeſchwächte Jugendfriſche. Der muſikaliſche Reichtum
läßt völlig die Handlungsloſigkeit des Stoffes vergeſſen, die ſtarke
Abwechſelung, die von der zarteſten Idylle und Naturſchilderung
bis zum derben Humor und zum höchſten religiöſen Pathos
ſchweift, feſſelt den Hörer überall. Vor allem aber erweiſt ſich
Haydn als unübertrefflicher Meiſter in der Tonmalerei und In=
ſtrumentation
, denn der Farbenreichtum ſeines doch ſo einfachen
Orcheſters iſt bezaubernd.
Eine Neuerung zeigte der auf der Bühne hergerichtete Kon=
zertſaal
darin, daß die bisher beſtehende Lücke in den Seiten=
wänden
und der Decke beſeitigt war und man dadurch die Män=
nerſtimmen
beſſer hörte. Dadurch fiel allerdings auf, daß der
Klang des Tenors oft wenig edel war. Dafür hielt ſich im
übrigen der Chor ausgezeichnet. Der Sopran iſt ſehr klangſchön
geworden, der Alt war es längſt, die Ausſprache hat ſich erheblich
verdeutlicht und bis auf einige Dialektfehler auch weſentlich ver=
beſſert
. Die ganze Anteilnahme an der Handlung war fühlbar,
und manche naturaliſtiſche Schilderungen Haydns, wie zum Bei=
ſpiel
das Lachen bei der Erzählung Hannchens, gelangen ganz
vorzüglich, dagegen konnten ſich die Damen in den vorletzten Ab=
ſchnitt
des Weinchors nicht recht hineinfinden. Vor dem breiten
Tuttieinſatz in C=Dur ſchildert Haydn, wie alles allmählich be=
rauſcht
wird, und die einzelnen zum Teil ſynkopierten Juh=
Rufe der einzelnen Stimmen geben genial dieſe Stimmung wie=
der
. Hier gelang es den Damen noch nicht, ihre Wohlerzogenheit
einmal für einen Augenblick beiſeite zu laſſen. Ermöglichte die
ſzeniſche Neuerung unbedingt ein beſſeres klangliches Zuſammen=
faſſen
des Chores, ſo bleibt bei der wenig günſtigen Akuſtik des
Naumes der geſamte Klangeindruck trotzdem matt, und jede neue
Aufführung rückt wieder die Darmſtädter Konzertſaalkalamität
vor Augen. Der Zuhörer wird ſelbſt bei den großen Chören
nicht ſo in den Klang eingehüllt, daß er ſich ſelbſt beteiligt fühlt,
anders kann ich mir’s nicht erklären, daß bei einer ſo trefflichen
Aufführung der Beifall nur ſelten herzliche Form annahm.
Unter den Soliſten muß an erſter Stelle Frau v. Conta
genannt werden, die ſtimmlich, künſtleriſch und ſtiliſtiſch eine ganz
hervorragende Leiſtung bot. Ihr reicher Ausdruck belebte jede
Note, die ſie ſang. Eine derartige Feinheit des Konzertausdruckes
wird ſelten erreicht, da die meiſten Künſtlerinnen ſich fälſchlicher=
weiſe
im Konzert zurückhalten zu müſſen glauben. Beſonders
hervorgehoben ſeien ihre prachtvoll klare und ausdrucksreiche

Vom Tage.
Anläßlich der beendeten Reiſe durch die Pfalz ſandten Mini=
ſterpräſident
Dr. Held und der Staatsminiſter des Innern, Stützel,
ein Telegramm an den Regierungspräſidenten der Pfalz, Dr.
Matheus, in dem ſie ihrer hohen Befriedigung und Bewunderung
Ausdruck geben über alles, was ſie an vaterländiſchem Geiſt an Treue
zu Bahern und Reich und an kraftvollem Willen zum Durchhalten er=
lebt
haben.
Einer Hadasmeldung aus Mülhauſen zufolge, ſoll die in den
Kaligruben vorgenommene Urabſtimmung eine Zweidrittelmehr=
heit
für den Streik ergeben haben. Von der Bergwerksdirektion
iſt Antwort auf die Forderungen der Arbeiter bis Dienstag verlangt.
Der ſchottiſche Korporal George Halday iſt wegen Ermor=
dung
eines deutſchen Mädchens in Köln vom engliſchen Kriegs=
gericht
zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Das Urteil
wurde vom Oberkommandierenden beſtätigt.
Geſtern wurde in Kopenhagen die internationale
Luftfahrkonferenz eröffnet. Die Konferenz beſchäftigte ſich
vor allem mit den Möglichkeiten und Plänen zur Erweiterung des
europäiſchen Luftverkehrsnetzes und mit der Herbeiführung eines beſſe=
ren
Zuſammenarbeitens zwiſchen den Luftverkehrsgeſellſchaften der ein=
zelnen
Länder.
Der Schweizeriſche Bundesrat hat beſchloſſen, ſowohl bei der
griechiſchen als auch bei der jugoſlawiſchen Regierung
eine ſchweizeriſche diplomatiſche Vertretung zu er=
richten
.
Aus Belgrad wird berichtet, daß die jugoſlnwiſche Regie=
rung
beabſichtige, gegen die durch die Sowjets den Anhängern von
Raditſch gewährte Unterſtützung zu proteſtieren.
In der rumäniſchen Kammer kam es zu großen
Skandalſzenen, weil der Abg. Joſentescu den Bruder des
Miniſterpräſidenten Dinu Bratianu großer Mißbräuche bei Papierliefe
rungen bezichtigte. Im Senat erklärte Senator Butoreanu, die
Wahrheit werde nicht an den Tag kommen, da der Bruder eines
Sträflings auf der Miniſterbank ſitze.
Ein Telegramm von Lord Allenby iſt in London eingetroffen,
worin erklärt wird, daß die Lage nicht nur in Aegypten, ſondern
auch im Süden ruhig ſei.
Man meldet aus Kairo, daß Zaghlul Paſcha die notwendigen
Schritte unternommen hat, am einen Reiſepaß nach Europa
zu erhalten. Er hat die Abſicht, ſich zunächſt nachſt Frankreich und
Italien zu begeben.
Nach einer Meldung des Daily Expreß wird General Primo de
Rivera in Madrid erwartet und dürfte dort Dienstag früh ein=
treffen
.
Aus Rio de Janeiro wird gemeldet, daß 20 Perſonen
verhaftet wurden, die angeklagt ſind, an einem Komplott gegen
die Sicherheit des Staates beteiligt zu ſein.
Nach einer Meldung aus Mexiko hat der neue Präſident
der Republik Calles am Sonntag mittag den Verfaſſungseid
geleiſtet.
Der japaniſche Marineminiſter Admiral Ta=
karbe
, ſoll erklärt haben, Japan nähme gern alle Vorſchläge bezüglich
einer neuen Seeabrüſtung an unter der Bedingung, daß ſie mit der
Sicherheit Japans vereinbar ſeien.
Blättermeldung aus Tokio zufolge ſoll das japaniſche Kabi=
nett
beſchloſſen haben, das Genfer Protokoll nicht zu
ratifizieren, wenn es nicht auch von Großbritannien ratifiziert
werde.

KommuniſtiſcherPutſchverſuchinReba
Verhängung des Belagerungszuſiandes.
Helſingfors, 1. Dez. (Wolff). Aus Reval wird ge=
meldet
: Heute morgen beſetzten bewaffnete Bolſchewi=
ſten
den Hauptbahnhof und verſuchten weiter, ſich amtlicher Ge=
bäude
und der Telegraphen und Telephonen zu bemächtigen.
Viele Poliziſten, die ſich den Aufrührern entgegenſtellten,
wurden getötet. Es kam zu vereinzelten Kämpfen, wobei von
Handgranaten und Maſchinengewehren Gebrauch gemacht wurde.
Der Hauptbahnhof wurde um 8 Uhr von den Truppen be=
ſetzt
, die auch alle Amtsgebäude in der Hand haben.
Das Schloß Domberg iſt von den Truppen umzingelt. Der
Verkehrsminiſter Kark wurde auf dem Weg zum Bahn=
hof
erſchoſſen. Auch ſonſt ſind viele Perſonen umgekommen oder
verwundet. Der Belagerungszuſtand iſt proklamiert
worden. General Laidonzer hat unbeſchränkte Vollmacht und im
allgemeinen die Ordnung wieder hergeſtellt.
Zu den bereits gemeldeten kommuniſtiſchen Putſchverſuchen
verlautet weiter, daß die Ordnung völlig wieder her=
geſtellt
ſei. In den Provinzſtädten ſei alles ruhig geblieben.
Die Verluſte auf Seiten der Truppen und der
Polizei belaufen ſich auf 18 Tote, die Verluſte ſind
weit größer, vorläufig aber noch nicht zahlenmäßig feſtzuſtellen.
Etwa 50 Kommuniſten ſind verhaftet und dem Standgericht
übergeben worden.

Rummer 335.
* Die Lage in Ungarn.

Im ungariſchen Parlament am es am Freitag. zu Skandal=
ſzenen
, wie ſie in Ungarn bisher ſelbſt in den bewegteſten Zeiten
unbekannt waren. Abgeordnete wurden aus dem Sitzungsſaale
entfernt, die Sozialdemokraten beſchuldigten den Miniſterpräſi=
denten
der falſchen Zeugenausſage und die Sitzung mußte un=
zähligemal
vom Präſidenten unterbrochen werden.
Nach einer verhältnismäßig langen nahezu ruhigen Periode
kam dieſer Zuſammenſtoß. Trotzdem war er nicht überraſchend,
Die kommende Hausordnungsreviſion, welche von der Oppoſition
überaus ſchmerzlich empfunden wird, da ſie jeden Minderheits=
terror
unmöglicht macht, ließ heftige Stürme im Parlament vor=
ausahnen
. Zu dem jetzigen Zuſammenſtoß zwiſchen Regierung
und Oppoſition hatten ſcheinbar die zwei ſeit langem dauernden
Skandalprozeſſe, welche die ganze öffentliche Meinung des Lan=
des
aufwühlten, geführt. Es ſind dies der ſogenannte Esküdt=
prozeß
, der ſich mit Mißbrauchen von Ausfuhrbewilligungen
beſchäftigt und der ſeinerzeit zur Dewiſſion des ſeitdem ver=
ſtorbenen
Ackerbauminiſters Szabo führte, und der Prozeß gegen
einige rechtsradikale junge Leute, die verſchiedener Bombenatten=
tate
, darunter des Attentatsverſuches gegen die franzöſiſche Ge=
ſandſchaft
beſchuldigt werden. In den beiden Prozeſſen wird die
Regierung Bethlen von der Oppoſition der Verminderung der
Beweisführung beſchuldigt und man ſucht ſogar nachzuweiſen,
daß der Miniſterpräſident Graf Bethlen ſelbſt in dieſe Affären
verwickelt ſei. Einen Augenblick lang ſchien es, als ob es zu einer
Regierungskriſe käme, aber an dem disziplinierten Verhalten
der Einheitspartei iſt der Angriff der Oppoſition geſcheitert.
Man rechnet wohl damit, daß ſich in der Nationalverſammlung
bis zur endgültigen Beilegung des Konflikts zwiſchen der ſozial=
demokratiſchen
Oppoſition und dem Präſidenten noch gewiſſe
Schwierigkeiten ergeben können, aber das Kabinett iſt aus den
Angriffen unerſchüttert hervorgegangen. Die ſozialdemokratiſche
Fraktion der Nationalverſammlung ſteht in dieſem Kampfe ziem=
lich
iſoliert da. Die Sozialdemokraten leiſteten in der fraglichen
Parlamentsſitzung dem rechtsradikalen Stefan Friedrich und den
übrigen Raſſenſchützlern Hilfe. Als dann fünfzehn ſozialdemo=
kratiſche
Abgeordnete aus dem Sitzungsſaal entfernt waren, be=
ſannen
ſich die Rechtsradikalen eines Beſſeren und erklärten
rundweg, daß ſie mit den Sozialiſten keinerlei Gemeinſchaft
machten. Dieſe taktiſche Abſage bedeutet für die ſozialdemokra=
tiſche
Fraktion eine ſchwere Enttäuſchung. Die Sozialiſten
können höchſtens in naher Zukunft nur auf die Unterſtützung
einiger Linksradikaler rechnen.
Was die nächſte Zukunft bringen wird, läßt ſich ſchwer vor=
ausſagen
. Die kritiſche Situation iſt noch nicht überwunden.
Doch kann immerhin gerechnet werden, daß Graf Bethlen bei
dem Kampfe gegen die Sozialiſten auf die Unterſtützung der ge=
ſamten
Regierungsmojorität und ſogar auf die Hilfe der rechts
radikalen Gruppen zählen kann. Auch ſteht außer Zweifel, daß
die Regierung über die Macht zur Aufrechterhaltung der inneren
Ordnung nunmehr verfügt. Wenn die Sozialiſten und die übri=
gen
Linksradikalen die Lärmſzenen vom Freitag wiederholen
ſollten, dann müſſen ſie mit einer neuen Lage rechnen, denn die
Hausordnung gibt dem Präſidenten jetzt die Möglichkeit, die
Verhandlung ſtörenden Abgeordneten für mehrere Wochen von
der Teilnahme an den Sitzungen auszuſchließen, und das Präſi=
dium
wird zweifellos von dieſem Rechte Gebrauch machen. Für
die Dauer wäre das jedoch kein erfreulicher Ausweg. Es bliebe
ſchließlich nichts anderes übrig, als die Anordnung der Neu=
wahlen
, ein Ausweg, der deshalb ſehr ſchwer zu verwirklichen
wäre, weil erſt ein neues Wahlrecht geſchaffer werden muß. Es
iſt unwahrſcheinlich, daß die Regierung Bethlen ſich zu dieſem
Schritt entſchließen wird, da die ſozialdemokratiſche Gruppe zu
klein iſt, um die Auflöſung des Parlaments erzwingen zu können.
Der einzige Erfolg, den die Angriffe der Sozialdemokraten bis
jetzt zu verzeichnen hatten, iſt eine Näherbringung der Einheits=
partei
zu den Rechtsradikalen und dieſe Entwicklung zeigt, daß
bei einem etwaigen Sturz des Kabinetts Bethlen ſtatt der er=
hofften
linken nur eine mehr nach rechts orientierte Regierung
zu erwarten iſt.
Ausſchluß ſozialiſtiſcher Abgeordneter aus dem
ungariſchen Parlament.

Budapeſt, 1. Dez. (Wolff.) Auf Antrag des Immunitäts=
ausſchuſſes
beſchloß heute die Nationalverſammlung wegen der
Anteilnahme an dem Tumult in der Freitagsſitzung die Abgeord=
neten
Gyoerki (Soz.) und Sizil agyi (Dem. Verband) auf
25, zwei weitere ſozialiſtiſche Abgeordnete auf 22 Sitzungen, 10
ſozialiſtiſche Abgeordnete auf 20, den Führer der ſoz. Fraktion
Peidl euf 10 Sitzungen auszuſchließen, ſowie den Abg. Hebel
(Soz.) zur Abbitteleiſtung zu verurteilen.

Koloratur und die ausgezeichnete Ausſprache. Herr Hoefflin
als Lucas war ihr ein ausgezeichneter Partner. Stimmlich
friſch, techniſch ebenfalls der Konzertaufgabe gewachſen, erwarb
er ſich beſonders mit der Arie im Winter ſtarken Beifall. Zu=
weilen
flackerte ſein Ton etwas, wodurch die Terzette nicht immer
ganz tonrein waren. Herr Stephani, der von ſeinem Wirken
an der hieſigen Bühne in beſter Erinnerung ſteht, ſchien ſchlecht
disponiert zu ſein, denn zweimal verſagte die Stimme ihren
Dienſt und er erreichte nicht die Klangfülle, die wir von ihm ge=
wohnt
ſind. Das Ueberdunkeln der Vokale beraubt den Künſtler
der Möglichkeit, durch Klangkontraſte zu wirken. Was hierin in
den ernſten Teilen des Winters durchaus berechtigt war,
ſcheint uns wenig zu dem frohen Ackersmann, zu dem Hirten, in
deſſen Arie leider das Hornſolo ziemlich verſagte, und der dra=
matiſchen
Jagdarie zu paſſen. In dem letztgenannten Stück kam
das Orcheſter nicht immer mit. Sonſt begleitete es ſehr gut. Eine
ſolche Muſik, wo jedes Inſtrument wichtige und dankbare Auf=
gaben
zu erfüllen hat, muß ja auch beim Muſizieren Freude
machen.
Herr Balling beherrſchte Chor und Orcheſter mit voll=
endeter
Sicherheit und vertiefte ſich mit ganz beſonderer Liebe in
die Feinheiten der Partitur. Daß der lange Fleißchor etwas
abfiel, liegt an der Kompoſition. Hier fehlte es Haydn, wie er
ſelbſt zugibt, an der Inſpiration, und es wird hier meiſtens ein
wenig gekürzt. Prachtvoll draſtiſch, wie wir es noch nie gehört
haben, geſtaltete ſich der Walzer des Weinchores, deſſen Schluß
jedoch noch temperamentvoller hätte ſein können.
Der ſpäte Beginn des Konzertes war die Urſache, daß nach
10 Uhr kaum ein Satz ungeſtört verlief, da Einzelne das Theater
verließen. Zwiſchen dem Herbſt und Winter war doch Zeit
genug für ſolche, die nicht bis zum Ende ausharren wollten oder
konnten. Ebenſo ſtörte das ſich öfters wiederholende Geräuſch
beim Umwenden der Programme. Trotz dieſer einzelnen Aus=
ſtellungen
war die Wirkung des Konzertes groß und bedeutend,
und der Muſik=Verein bewies, daß er auf dem Wege iſt, ſich be=
deutenden
Oratorienchören in großen Städten in ſeinen Leiſtun=
gen
zu nähern.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Profeſſor Albert von Hofmann, der bekannte
Hiſtoriker und Verfaſſer der Politiſchen Geſchichte der Deutſchen
von welcher ſoeben der vierte Band, der die Zeitſpanne von der
Gegenreformation bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts umfaßt,
erſchienen iſt (Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart), hat dem Ruf
der Univerſität Marburg Folge geleiſtet und ſeine dortigen Vor=
leſungen
begonnen.

* Stadttheater Stettin. Nach dem Narr des Lichtes brachte das
Stettiner Stadttheater als Neuheit eine Oper Der heilige
Morgen von Fritz Dietrich, Muſik von Horſt Platen heraus. Es
war, kurz heraus geſagt, ein Mißgriff, denn obgleich die Konzeſſionen,
die ans Publikum gemacht werden, jedes gewohnte Maß überſteigen,
obgleich unſere Künſtler das ganze Schwergewicht in die Wagſchale
warfen, der Erfolg galt nur ihnen, nicht dem Werk. Das zwar bühnen=
mäßig
raffiniert gearbeitete Libretto, in einem miſerablen, kitſchigen
Stil abgefaßt, iſt wildeſter Verismo. Eine rutheniſche Bauerngeſchichte
a la Turjenew oder Doſtojewskif liegt zugrunde. Ein junger Bauer
liebt eines Großbauern Tochter, die vom Vater einem anderen zuge=
dacht
iſt. Dieſer denunziert nun den Bauern, ſodaß er zum Heeresdienſt
eingefangen wird. Die Mutter beugt allen Weiterungen vor, indem ſie
den Alten, der die Tochter mißhandelt, vergiftet. Der Bauernſohn
deſertiert, kehrt heim und entzieht ſich mit der Geliebten durch Flucht der
abermaligen Gefangennahme. Das Liebespaar erfriert auf der Flucht
im Walde und die Mutter hält an der Leiche prophetiſche Reden über
Rußlands Befreiung. Taugt ſchon das Textbuch wenig, ſo iſt Horſt
Platens Muſik nicht viel beſſer. Es iſt eine Kapellmeiſteroper in des
Wortes wahrſter Bedeutung. Alles iſt hier wiederzufinden. Wagners
Feuerzauber, Humperdincks Königskinder, Strauß Elektra, D’Alberts
Tiefland. Horſt Platen hat gerade D’Albert viel abgelauſcht leider aber
nicht den Kontrapunkt von der Abreiſe begriffen. Knallige, kitſchige
Orcheſtereffekte gibts genug, wie überhaupt die Orcheſterfarbe reichlich
dick aufgetragen iſt. Die Partitur iſt in der Hauptſache das Reſultat
ſpekulativer Ausbeutung aller Theatereffekte und baſiert auf einer ein=
gehenden
Kenntnis des italieniſchen Verismo. Schade, daß unſere Künſt=
ler
ihre Kraft an einem derartigen Werk nutzlos verpuffen mußten.
H. W. Steinhardts Orcheſterleitung, und Gg. Clemens Regie boten alle
erdenkliche Mühe auf. In den führenden Rollen boten Karl v. Ziegl=
meher
(Petro), Eda Claimont (Jerina), Grete Graumann (Oliana),
beſonders aber Emil Schlez als beſoffener Miron Hervorragendes.
Schade um die verlorene Liebesmühe, mehr als ein anerkennenswerter
Erfolg für die Darſteller war aus dem Ganzen nicht herauszuholen.
Buchanzeigen.
M. Voigt, Dr. e. h.: Die Welteislehre und ich, Kosmotechniſches Erleb=
nis
eines Ingenieurs. 32 Seiten. Geh. 0,60 Mk. (L. Voigtländers
Verlag in Leipzig.)
R. M. Francé: Richtiges Leben. Ein Buch für jedermann. Band I der
Bios=Bücherei für erfolgreiches Leben, herausgegeben von Hanns
Fiſcher. (Voigtländers Verlag in Leipzig.)
Hanns Fiſcher: Weltwenden. Die großen Fluten in Sage und Wirklich=
keit
. Mit 48 Abbildungen und einer Tafel. 216 Seiten. Preis 3,25
Mk., in Halbleinen 4 Mk. (R. Voigtländers Verlag in Leipzig.)
Das Weſen der Kulturkreisleyre. Zum Streite um Leo Frobenius,
Von Prof. Dr. Paul Hamburch. Preis 1. Mk. (Johannes Asmus,
Verlag, Hamburg 1).
Handbuch des Rundfunkteilnehmers. Eine kurze und gemeinverſtänd=
liche
Ueberſicht über das Funkweſen mit Darſtellung der wichtigſten
Schaltungen und genauer Anleitung zur Benutzung der Empfangs=
geräte
von Walther H. Fitze. (Verlag: Rothgießer u. Dieſina A.=G.,
Berlin.)

[ ][  ][ ]

Nummer 335.

Der Balboſkandal.
Von unſerem Korreſpondenten.
Dr. L. Rom, den 1. Dezember.
Die Bloßſtellung des bisherigen Oberkommandierenden der
faſziſtiſchen Miliz, Italo Balbo, durch die Veröffentlichung eines
Briefes, den Balbo vor anderthalb Jahren geſchrieben hat und
durch die ſeine Demiſſion von ſeinem einflußreichen Poſten in
der faſziſtiſchen Hierarchie notwendig wurde, iſt ſeit der Ermor=
dung
Matteotis wohl der ſchwerſte Schlag, der das Anſehen
Muſſolinis getroffen hat. Da die Folgen dieſes Balboſkandals
für die innerpolitiſche Entwicklung ſich im Augenblick noch gar
nicht abſehen laſſen, empfiehlt es ſich, nicht ſtillſchweigend an dem
Ereignis vorüberzugehen. Der Skandal iſt derartig bezeichnend
für die bisherige Methode des faſziſtiſchen Herrſchens, daß er mit
möglichſter Kürze geſchildert werden ſoll.
Im September 1923 wurde in Argenta (Provinz Ferrara)
der Erzprieſter Don Minzoni beim abendlichen Spaziergang von
zwei faſziſtiſchen Milizſoldaten mit dem Knüppel totgeſchlagen.
Don Minzoni war ein Gegner des Faſzismus und ſpielte eine
bedeutende Rolle in der antifaſziſtiſchen Pfadfinderbewegung.
Milizgeneral Balbo, der damals unter dem Oberkommandieren=
den
De Bono einer der beiden Untergeneräle der Miliz, zugleich
Abgeordneter von Ferrara und außerdem am Reſſort der gehei=
men
politiſchen Polizei beteiligt war, nahm die energiſche Un=
terſuchung
des Falles, die infolge der Entrüſtung in der Preſſe
notwendig war, ſelbſt in die Hand. Er ließ auch den Sekretär
der faſziſtiſchen Partei von Argenta, den Lehrer Maran, verhaf=
ten
, weil die beiden Mörder nachgewieſenermaßen bei ihm Zu=
flucht
gefunden hatten und von ihm im Automobil weggebracht
worden waren. Der faſziſtiſche Terror zwang aber bald die
Oppoſition zum Stillſchweigen, und der Fall Don Minzoni ſchien
im Sande zu verſickern. So konnte es Balbo wagen, bei einer
Wahlrede in Argenta im März 1921 die Freilaſſung des Maran
zu verſprechen, die auch bald darauf erfolgte. Die Unterſuchung
wurde einfach niedergeſchlagen. Nach der Ermordung Matteottis
aber erhob in dieſem Sommer die katholiſche Zeitung Il Popolo
von neuem ihre Stimme und ließ durchblicken, daß Balbo die
Schuldigen im Falle Don Minzoni geſchützt habe. Die Zeitung
Voce Repubblicana nahm den Fall auf und erklärte, Balbo
hätte die Mörder verborgen. Daraufhin mußte Balbo klagen.
Bei ſeiner Vernehmung ſagte er aus, daß er ſich um die Dinge
in Ferrara gar nicht gekümmert habe (dabei war er, wie geſagt,
Abgeordneter von Ferrara), und daß er die Behörden nur zur
vollſten Gerechtigkeit ermahnt hätte. Da platzte die Bombe. Der
als Zeuge vernommene Direktor des Popolo‟, Dr. Donati, legte
einen Brief dem Gericht vor, den Balbo am 31. Auguſt 1923, alſo
acht Tage vor der Ermordung des Don Minzoni, an den Sekre=
tär
der faſziſtiſchen Partei von Ferrara, einen gewiſſen Beltrani,
geſandt hatte. Dieſer Brief iſt vernichtend für die Gewaltherr=
ſchaft
des Faſzismus und kompromittierend für die oberſten Stel=
len
in der Parteileitung. Die weſentlichen Sätze dieſes Briefes
lauten:
Was den Freiſpruch vom 20. Dezember betrifft es han=
delt
ſich dabei um die Freiſprechung einiger Leute, die einige
Faſziſten in der Notwehr erſchlagen hatten , ſo iſt es notwen=
dig
, dieſen Leuten klarzumachen, daß es für ſie geſünder iſt, das
Klima zu wechſeln und in eine andere Provinz zu gehen. Wenn
ſie darauf beſtehen, dazubleiben und infolgedeſſen ein moraliſches
Disagio (für die faſziſtiſche Partei) bilden, ſo muß man ſie ver=
hauen
, ohne zu übertreiben aberfortdauernd bis
ſie ſich entſchließen. Zeige dieſen Teil meines Briefes dem Herrn
Präfekten, dem Du in meinem Namen ſagen wirſt, daß ich genü=
gend
Gründe habe, um mein Verlangen zu rechtfertigen, in der
Stadt und Provinz ähnliche Lauſekerle nicht haben zu wollen.
Die Quäſtur wird gut daran tun, ſie mit Feſt=
nahmen
wenigſtens einmal wöchentlich zu ver=
folgen
, und es wird gut ſein, wenn der Präfekt
dem Staatsanwalt zu verſtehen gibt, daß für
eventuelle Verprügelungen, die ſtilgerecht ſein
müſſen, Prozeßeinleitungen nicht erwünſcht
ſind. Dieſen Teil des Briefes wirſt Du im Parteirat verleſen.
Wenn ich dieſes aus Rom ſchreibe, ſo iſt es ein
Zeichen, daß ich weiß, was ich ſage. Et de hoc
satis (und davon genug).
Dieſes Dokument läßt vermuten, daß die Ermordung Don
Minzonis in einem Zuſammenhang mit den Direktiven des Brie=
fes
ſteht und zeigt vor allem, daß der in leitender Stellung be=
findliche
Balbo ungeſcheut Präfekten zur Duldung und Unter=
ſtützung
von Geſetzloſigkeiten anhält und die Juſtizbehörden zur
Beugung des Rechts zu zwingen verſucht. Beſonders ſchwer=
wiegend
iſt aber der Satz, in dem Balbo ſagt: Wenn ich dieſes
aus Rom ſchreibe, ſo iſt es ein Zeichen, daß ich weiß, was ich
ſage‟. Nur harmloſe Gemüter können daraufhin noch annehmen,
daß dieſer Brief nicht auch den eigenen Anſchauungen Muſſolinis
entſprochen habe. In der weiteren Zeugenvernehmung hat dann
Dr. Donati ſogar ausgeſagt, daß er die Namen der beiden Mör=
der
Don Minzonis kenne die der 76. faſziſtiſchen Legion ange=
hörten
. Es iſt ganz klar, daß Dr. Donati ſowohl dieſe Einzelhei=
ten
des Mordes, wie den Brief an Betrani nur von einem ſehr

* Ein Wanderbuch von Rudolf Wünzer.
Wenn ein ſpäterer Geſchichtsſchreiber einmal Licht und Schat=
ten
in dem Bild unſerer Tage zu erkennen ſucht, dann wird er
feſtſtellen müſſen, daß in einer guten Eigenſchaft das heutige
Geſchlecht den Vorfahren voraus iſt: in dem Verſtändnis für die
Schönheiten der Natur und in dem aufrichtigen Verlangen, durch
Streifen und Wandern ſich den Körper zu ſtählen und die Seele
zu reinigen.
Aber unter den vielen Tauſenden, die an freien Tagen unſere
heimatliche Landſchaft durchziehen, gibt es nur ganz wenige, die
von dem, was ſie geſehen und empfunden haben, vermöge der ge=
ſtaltenden
Kraft des Wortes auch anderen einen Eindruck zu
geben vermögen. Nur wenigen iſt die Gabe packender Natur=
ſchilderung
verliehen. Da iſt dann doppelt zu begrüßen, daß eine
ſo markante Wandergeſtalt wie Rudolf Wünzer mit einem
köſtlichen Büchlein an die Oeffentlichkeit tritt, das auf jeder Seite
von der Schilderungskunſt ſeines Verfaſſers zeugt.*)
Rudolf Wünzer iſt einer der beſten Kenner unſerer engeren
Heimat. Wer wäre ihm noch nicht einmal irgendwo im Odenwald
begegnet! Wer hätte den immer Frohgelaunten noch nicht ein=
mal
irgendwo im heiteren Kreiſe ſitzen ſehen! Wie wußte er mit=
zureißen
, wenn er in öffentlichen Vorträgen, bei denen er übri=
gens
nie Lichtkilder zu Hilfe nahm, ſeine aufmerkſamen Zuhörer
den Spuren nachführte, die er als Wandersmann gegangen war.
Ihm iſt jetzt infolge eines ſchweren Leidens für immer die
Möglichkeit zum Wandern genommen. Aber, mit welch über=
windender
Standhaftigkeit er ſein Leiden trägt, davon gibt der
Eingang ſeines Büchleins ergreifendes Zeugnis:
Meine Wanderjahre ſind abgeſchloſſen; der Sturm hat mich
unbarmherzig geſchüttelt. Aber nicht Bitterkeit erfaßt mich ob
des herben Geſchicks, das mir grauſam ſo viel genommen hat,
Noch lacht mir ja der blaue Himmel, und mit Dankbarkeit und
Freude ſchöpfe ich aus dem reichen, ergiebigen Quell der Erinne=
rung
an vergangene ſchönere Zeiten. Mit dem begeiſterungs=
fähigen
Herzen des Jünglings und ſpäter als gereifter Mann
durchſtreifte ich unſere deutſchen Gaue in Nord und Süd, in Oſt
und Weſt. Was ſich mir hierbei an landſchaftlicher Schönheit
verklärt von dem Zauber der Heimat offenbarte, was ich ſehen
durfte an Errungenſchaften und Segnungen raſtloſer, fruchtbarer
Arbeit und einer blühenden, ſich ſtets verjüngenden Kultur, das
alles erſteht tagtäglich farbenreich und vielgeſtaltig vor meinem
geiſtigen Auge und erfüllt mich in der Zeit, die ſo arm iſt an

*) Wandererinnerungen von Rudolf Wünzer; er=
ſchienen
im Verlag der Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde zu Darm=
ſtadt
. Preis 1,50 Mk.

Dienstag, den 2. Dezember 1924.
Eingeweihten bekommen haben kann. Es liegt aber auch nahe,
anzunehmen, daß dieſer Eingeweihte Beltrani ſelbſt war, der
früher ein intimer Freund Balbos, mit dieſem jetzt verfeindet und
ſeit einiger Zeit aus Ferrara verſchwunden iſt, wo er ſich unmög=
lich
gemacht hatte. Dieſer Verrat des Beltrani an der Partei,
der er angehört hatte, beweiſt übrigens, daß die Organiſation des
Faſzismus infolge der vielen zweifelhaften Geſellen, die ſich bei
Beginn der Bewegung herangedrängt haben, ſchwere Lücken
aufweiſt.
Die Entwicklung durch dieſen Balboſkandal machen Muſſolini
die ruhige Durchführung ſeiner Geſchäfte von neuem ſchwer, und
die bevorſtehenden Enthüllungen anläßlich der Behandlung des
Petroleumabkommens mit der Sinklair=Geſellſchaft dürften eine
weitere Belaſtung der Regierung Muſſolinis bedeuten. Solche
Streiflichter, wie ſie der Balboſkandal in die dunklen Hinter=
gründe
der Terrorherrſchaft der verſchiedenen faſziſtiſchen Pro=
vinzhäuptlinge
wirft, ſchädigen das Anſehen des Faſzismns mehr,
als er auf die Dauer wird vertragen können.
Eine Botſchaft Muſſolinis.
Reviſion der moraliſchen und politiſchen
Stellungnahme der faſziſtiſchen Partei.
Rom 1. Dez. Sämtliche Bezirksleitungen der Faſziſten
hielten geſtern Verſammlungen in den Provinzſtädten ab. Der
Miniſterpräſident hatte als Chef des Faſzismus
eine Botſchaft ergehen laſſen, in der es heißt, daß
die politiſche Erfahrung der Faſziſten im Laufe von 25 Monaten
unbedingt eine Reviſion der moraliſchen und
politiſchen Stllungnahme der Partei notwendig
mache. Es ſei unbedingt notwendig, in der öffentlichen Meinung
die Erinnerung an die Zwiſchenfälle vom 4. November auszu=
löſchen
, die den falſchen Eindruck eines Zuſammenſtoßes zwiſchen
den Faſziſten und den früheren Frontkämpfern hervorgerufen
hatten. Die Botſchaft ſagt weiter: Es muß daran erinnert wer=
den
, daß jegliche ungeſetzliche Handlung und Gewalt=
tat
der Regierung und Partei ſchade und außerdem
durch nichts begründet ſei. Aeußere Kundgebungen der Partei,
wie Umzüge und Feſtlichkeiten, ſollen nur bei außergewöhnlichen
Gelegenheiten ſtattfinden. Die Partei muß eine ernſte
und ſtrenge Haltung einnehmen. Nationalfeiertage
werden alſo ſein: der 23. März als Jahrestag der Begründung
des Faſzismus, der 21. Aprill als Feſt der italieniſchen Arbeit,
der 28. Oktober als politiſcher und militäriſcher Gedenktag des
Vormarſches der Faſziſten auf Rom.
Am Schluß der Botſchaft des Miniſterpräſidenten wird er=
klärt
, daß das Auftreten der Oppoſition nicht nötig ſei, außer=
ordentliche
Maßnahmen zu ergreifen. Es genüge vielmehr, ſich
an folgende drei Grundſätze zu halten: Arbeit im Stillen, voll=
kommene
Diſziplin und Unterlaſſung jeder Geſte der Gewalt
gegenüber Perſonen und Verbänden. Der Faſzismus müſſe ſich
ſelbſt prüfen und aufs neue ſtärken, dann werde auch dieſe
Stunde vorübergehen und der Faſzismus kräftiger und ſtärker
hervorgehen. Es handelt ſich darum, unſere Sympathien bei dem
italieniſchen Volke zu befeſtigen. Ich bin gewiß, ſo ſchließt die
Botſchaft, daß alle Faſziſten mit unwandelbarer Treue und Zu=
verſicht
dieſen harten Maßregeln folgen werden. Die Botſchaft
Muſſolinis wurde von allen Bezirksleitungen zuſtimmend auf=
genommen
.
Die Verſammlung der Oppoſitionsparteien.
Mailand, 1. Dez. (Europapreß.) Die Verſammlung der
Oppoſitionsparteien in Mailand verlief ohne Zwiſchenfall.
Die Verſammlung der Oppoſitionsparteien faßte keinerlei
Beſchlüſſe, beſchränkte ſich vielmehr auf das Anhören der Reden
der Vertreter der verſchiedenen Oppoſitionsparteien. Der Haupt=
redner
Amendola übte ſcharfe Kritik am Regie=
rungsſyſtem
, den Gewalttaten der Faſziſten und
dem Weiterbeſtehen der Miliz. Alle Parteien und Be=
völkerungsklaſſen
wurden zur einträchtigen Oppoſition
aufgefordert, indem der Kampf gegen ein Gewalt=
regime
mehr moraliſcher als politiſcher Natur geworden ſei.
Faſziſiſche Kundgebungen in Ferrara.
Rom, 1. Dez. (Europapreß.) Dem zurückgetretenen
Milizkommandanten Balbo wurde in Ferrara von
Faſziſten ein begeiſterter Empfang bereitet. Der Ruf
ertönte: Krieg den Feinden des Faſzismus. Balbo ſagte in
einer kurzen Anſprache u. a.: Wir wollen einen neuen Beweis
der Diſziplin ablegen und jede unüberlegte Tat vermeiden. Die
Regierung hat alle Kundgebungen verboten. Wir
gehorchen. Aber wenn auch dieſes letzte Friedens=
wort
von der Oppoſition nicht gehört wird, ſind
wir bereit, wieder die Kriegslieder der erſten
Zeit des Faſzismus erſchallen zu laſſen.

Sonne und innerer Erhebung, in der ſo manchem der Glaube
an das Vaterland zu ſchwinden droht, mit lebensbejahender Zu=
verſicht
.
So beginnt er. Und dann breitet er die bunten Bilder der
Erinnerung vor uns aus, die alle geſehen ſind mit den Augen
eines wahrhaften Natur= und Menſchenkenners und die alle
übergoſſen ſind von dem warmen Ton eines fühlenden deutſchen
Herzens. Er führt uns durch den Odenwald, in die Rhön und
in die Alpen. Er läßt uns einmal ein brauſendes Gewitter auf
der Milſeburg miterleben und zeigt uns dann wieder die über=
wältigende
Größe eines Sonnenaufgangs im Hochgebirge. Was
aber ſeinen Schilderungen ihren beſonderen Reiz verleiht, das
ſind die zahlreichen, meiſt humoriſtiſchen perſönlichen Erlebniſſe,
die er überall einflicht. Mit wenigen Strichen weiß er das Bild
eines Menſchen vor uns hinzuſtellen, ſei es nun ein großſtädti=
ſcher
Weltenbummler oder ein einfacher Odenwälder Bauer. Dem
alten Trommturmwärter Adam Oberle zum Beiſpiel wird fol=
gende
kleine Erinnerung gewidmet: Der ungewöhnlich fein=
geſchnittene
Kopf des Alten verriet Verſtand und Witz. Treffend,
wenn auch manchmal rauh, war ſein Urteil. Als er einſt das
letzte Fläſchchen ſeines Vorrats an Himbeerlimonade verkauft
hatte, klopfte er mir vertraulich auf die Schulter und bemerkte
ſchlau und vergnügt unter ſeinem breitrandigen, verwitterten
Filzhut herausblinzelnd: Gott ſei Dank, die rori Brieh is ge=
ſuffe
. Ich habe noch nie eine ſo treffliche Charakteriſierung der
auch von mir ungemein hochgeſchätzten Himbeerlimonade ver=
nommen
. Oft ſaß ich auch auf der ausgetretenen Steintreppe
ſeiner kleinen, verwitterten, ſchiefgezogenen Hofreite und lauſchte
den Worten des Alten
Wie hier mit wenigen Worten ein klares Bild vor uns ent=
worfen
und mit dem Hauch erdhafter Friſche überzogen wird, ſo
bewährt ſich Wünzer auch als unübertrefflicher Schilderer bei der
Ausmalung kleiner Interieurs. So berichtet er von dem ſtim=
mungsvollen
Ausſehen eines ländlichen Gaſtzimmers, in dem er
mit ſeinen Freunden zu tagen pflegte: An der Wand farben=
ſchreiende
Reklamen für Söhnlein Sekt mit drei blondlockigen
Rheintöchtern reizvollſter Ueppigkeit, für Sauerbrunnen, Stiefel=
wichſe
und Odol, und daneben eine künſtleriſch in Kork geſchnitzte
Landſchaft mit ultramarinblauem Himmel; auf der anderen Seite
ein Hausſegen, der Kegelklub Gut Holz, Odenwälder Rotvieh
zur Ausſtellung ladend, der Hafen bon New York und einige öl=
gedruckte
, gekrönte Häupter, deren ſchrilles, ſinnverwirrendes
Kolorit damals ſchon den monarchiſchen Gedanken zu gefährden
drohte. Ueber dem vergilbten Lederſofa, welches die Sitzgelegen=
heiten
der Stammgäſte deutlich erkennen ließ, eine große Anzahl
Rehgehörne und ausgeſtopfte Vögel. Der Hauptſchmuck des Zim=
mers
war eine einen nackten weiblichen Körper darſtellende Gips=

Seite 3.

Der Prozeß Jawureck.
Das Attentat gegen Bundeskanzler Seipel.
Wien, 1. Dez. Heute begann unter dem Vorſitz des Präſi=
denten
des Landgerichts Dr. Altmann der Prozeß gegen den
29jährigen Spinnereiarbeiter aus Pottenſtein Karl Jawureck,
der angeklagt iſt, am 1. Juni gegen den Bundeskanzler Seipel
zwei Revolverſchüſſe abgegeben zu haben. Zur Verhandlung ſind
ſieben Zeugen geladen, darunter Seipel. Die Anklage ſchildert
zunächſt die Vorgänge auf dem Wiener Südbahnhof, wo Seipel
eingetroffen war. Als der Bundeskanzler ungefähr bis in die
Mitte der Halle kam, eilte plötzlich ein Mann (dies war Jawureck)
auf ihn zu und gab aus einer Entfernung von etwa drei Schritten
raſch hintereinander zwei Revolverſchüſſe auf den Kanzler ab,
von denen der eine in die rechte Bruſtſeite eindrang und in der
rechten Lunge ſtecken blieb, während der andere ein Streifſchuß
war. Darauf verſuchte Jawureck Selbſtmord zu verüben, der
aber nicht zur Ausführung kam. Sofort nach Verübung der Tat
gab Jawureck zu, die Schüſſe gegen den Kanzler in der Abſicht,
ihn zu töten, abgefeuert zu haben. Dieſe Angaben hielt er auch
bei ſeinen wiederholten Vernehmungen aufrecht.
Die Anklageſchrift
ſchildert ferner den Verlauf Jawurecks, der während des Krieges
in der Kriegsmarine diente, nach dem Umſturz in die Volkswehr
eintrat und ſpäter zur ungariſchen Roten Armee ging, von der
er aber ſchon nach einem Monat beim Anmarſch der Rumänen
deſertierte. In der letzten Zeit hatte er mit wirtſchaftlicher Not
zu kämpfen, da er nur vier Tage in der Woche beſchäftigt war.
Wirtſchaftliche Not bezeichnet Jawureck auch als Beweggrund
ſeiner Tat. Infolge dieſer Not wurde er, wie er angibt, lebens=
überdrüſſig
und kam auf den Gedanken, Selbſtmord zu verüben.
Da er aber wiederholt in den Verſammlungen gehört habe, daß
nur Seipel ſchuld ſei, wenn die Arbeiter und damit er ſelbſt in
ſo ſchlechten Verhältniſſen leben müßten, beſchloß er, vor ſeinem
Selbſtmord den Bundeskanzler zu töten. In der Nacht zum
31. Mai und dem Tag darauf beſuchte Jawureck in Baden, Bruck
a. d. Mur und Wiener=Neuſtadt mehrere Gaſthäuſer, wo er an
ſeine Frau und ſeinen Bruder Abſchiedsbriefe ſchrieb. Am ſpäten
Nachmittag begab er ſich zum Bahnhof Wiener=Neuſtadt, wo er
erfuhr, daß der Bundeskanzler mit dem gleichen Zuge nach Wien
fahre. Nach der Ankunft des Zuges in Wien begab ſich Jawureck
zum Ausgang des Bahnhofes, wo er die Tat verübte. Jawureck
gab an, ihm ſei, als er den Bundeskanzler kommen ſah, ganz
eigenartig zumute geworden. Er müſſe ein ganzer Narr ge=
weſen
ſein. Seiner politiſchen Geſinnung nach iſt
Jawureck Sozialdemokrat. Nach den Ausfagen von
Zeugen erfreut er ſich in ſeinen Kreiſen keiner Beliebtheit und
wird als ein wenig zugänglicher Menſch geſchildert. Die Gerichts=
ärzte
erklären ihn für einen intellektuell minder ausgeſtatteten
Menſchen, der jedoch für ſeine Tat voll verantwortlich ſei.
Nach Verleſung der Anklageſchrift wurde ferner mittags der
bisherige
Bundeskanzler Seipel als Zeuge
vernommen. Sein Verhör dauerte nur 4 Minuten. Bei der
Schilderung des Herganges des Attentats erklärte Seipel: Als
ich den Zug entlang ging, ſpürte ich plötzlich zwei Schläge gegen
meine Bruſt, einen rechts und einen links, ohne mir Rechenſchaft
geben zu können, was paſſiert war. Ich hatte zunächſt den Ein=
druck
, als wenn eine Exploſion an der Lokomotive erfolgt ſei.
Dann erſt ſah ich, daß eine Menſchenmenge einen Mann um=
ringte
und auf ihn einſchlug. Ich bemerkte plötzlich, daß ich ver=
wundet
war. Ich hoffte, noch ſchnell bis zum Wagen herunter=
gehen
zu können, bin aber alsdann zuſammengeſunken. Auf die
Frage des Vorſitzenden nach der Dauer ſeiner beruflichen Ver=
hinderung
erwiderte Seipel, daß er fünf Wochen im Krankenhaus
war und fügte hinzu, daß dieſe lange Krankheitsdauer nicht auf
die Verwundung allein zurückgeführt werden dürfe, ſondern auf
deren Zuſammentreffen mit ſeinem Leiden an Zuckerkrankheit.
Das Attentat auf Seipel geſühnt.
Wien, 1. Dez. (Europapreß.) Der Gerichtshof
ſprach, den Angeklagten des verſuchten Mordes
ſchuldig und verurteilte ihn zu dreieinhalb Jah=
ren
ſchweren Kerkers. Von der Anwendung der Höchſt=
ſtrafe
, nämlich 5 Jahren Kerkers wurde abgeſehen, da das Ge=
ſtändnis
und die Reue des Angeklagten ſowie ſeine geiſtige Min=
derwertigkeit
als mildernde Umſtände angeſehen wurden.
Die Gemeindewahlen in Nieder=Oeſierreich.
Wien 1. Dez. (Europapreß.) Bei den geſtrigen Gemeinde=
wahlen
in Nieder=Oeſterreich haben die bürgerlichen Par=
teien
15557, die Sozialdemokraten 3431 Mandate ge=
wonnen
. Die Geſamtzahl der Mandate beträgt 19 008, einige
Reſultate ſind noch ausſtändig. Die Wahlen brachten, wie die zu=
ſtändige
Stelle berichtet, im allgemeinen keine Verſchiebung des
Kräfteverhältniſſes.

figur; es ſollte, wie mir mitgeteilt wurde, die fruchtſpendende
Ceres ſein. Dieſes Götterbild, welches bereits teils wegen ſeines
hohen Alters er ſtammte aus Urgroßvaters Zeiten teils
aber auch wegen des ununterbochenen Aufenthalts im Lampen=,
Ofen= und Pfeifenqualm brandige Farben anzunehmen anfing,
hatte den Ehrenplatz auf dem Glasſchrank inne.
Schon dieſe kurzen Proben werden den Geiſt des Büchleins
erkennen laſſen. Es iſt ein freundlich=ſchönes Geſchenk, das Rudolf
Wünzer uns mit ſeinen Wandererinnerungen bietet. Wer es
nur immer zur Hand nimmt, der wird erkennen, wie ein froher,
ſchlichter Wandersmann mit offenen Augen durch die Welt ge=
ſchritten
iſt, und er wird Neigung verſpüren, es ihm nachzutun.
Dann wird auch der Wunſch des Verfaſſers in Erfüllung gehen:
Gelingt es mir, die Wanderluſt und damit das Wandern ſelbſt,
dieſe ſchönfte und edelſte Quelle echten und wahren Heimat=
gefühls
zu fördern, ſo iſt der Zweck meines Beginnens erreicht.
H. II.

*Aus dem Düſſeldorfer Muſikleben.
Die Städtiſchen Veranſtatungen fahren in der Abwicklung ihres bis=
her
rein klaſſiſch eingeſtellten Programms fort. Wenig Ereignishaftes.
Auch kein weſentlich neuer Zug in dem Bild des Dirigenten Schnee=
voigt
. In einem Brahms gewidmeten Konzert rang er heftig um die
nordiſch ſpröde Seele, ohne ſie reſtlos zu zwingen. (Erſte Sinfonie).
Ihm mangelt eben bei aller ſympathiſchen Sachlichkeit doch der geniale,
zuſammenraffende und belebende Griff. Fleſch ſpielte dagegen das
Violinkonzert mit dem ganzen Adel ſeines Tons und der geiſtigen Durch=
dringung
des Stoffes. In einem Händelskonzert war J. Menzen
unſer neuer Stadtorganiſt ein famoſer Orgelbeherrſcher. Wenn nicht
Privatinitiative ſich erkühnte, vom neuen Muſikgeiſte blieben wir faſt un=
berührt
. Um ſo dankenswerter, daß Dr. A. Fröhlich im Bunde mit
der intelligenten Sopraniſtin. A. Ibald die erſte Bekanutſchaft mit
Hindemiths Marienleben vermittelte, ein offenbar ernſtgemeintes,
muſikaliſch durchdränktes, enn auch epiſodenweiſe konſtruktiv anmuten=
des
Werk, das zu der köſtlichen Rilke’ſchen Dichtung manch feingewähltes,
melodiſches Band ſchwingt. Bemerkensſert ferner die örtliche Neuheit
von P. Juon’s Songte für zwei Klaviere, in ihrer tüchtig gekonnten
Bauart und geſchmacklich ſoliden Haltung von den Klavierbefugten
Fran L. Lentz=Tomſen und W. Weuth beſtens gereicht. Son=
ſtiges
einheimiſches Muſizieren bewegte ſich in traditionellen Bahnen:
ein ſlawiſcher Abend des Rheiniſchen Trios (König, J. Klein, K.
Klein), des befähigten Pianiſten T. Kreitens Liſztſpiel, wozu ſich
große Kanonen geſellten; die Nachtigall Ivogün mit ihrem Gemahl
Erb, eine naturwiſſenſchaftlich unmorale Ehe, dazu R. Strauß
ſelbſt am Klavier, längſtbekannte, lyriſche Gaben von dem ſtimmſchönen
vorläufig nicht mehr Bariton Rehkämper vermittelt. Er wird
ſeine Salome noch dirigieren, und dabei hoffentlich ſich wohler und wär=
mer
in ſeinem Element fühlen. Damit iſt ein im Grunde ſtrukturloſes
Menü ziemlich erſchöpft.

[ ][  ][ ]

Nummer 335.

Seite 4.
Hundert Jahre Deutſchtum
in Braſilien.
Von
Dr. Rudolf Peſchke, Jjuhy, Rio grande do Sul.
In dieſem Jahre herrſcht in den deutſchen Kolonien von Rio
grande do Sul, dem ſüdlichſten Staate der ſüdamerikaniſchen
Republit, Braſilien, Feſtſtmmung. Vor hundert Jahren ſino die
erſten deutſchen Einwanderer hier gelandet. Ueber die großen
Feiern in Porto Alegre, der Hauptſtadt des Staates, ſowie in Sao
Leopoldo und Neu=Hamburg, den erſten Anſiedlungen, wird
manche Kunde auch nach der erſten Stammheimat gelangt ſein.
Es wurde u. a. im Beiſein des Staatspräſidenten und aller Kon=
ſuln
, ſelbſt des franzöſiſchen von Porto Alegre, eine Ausſtellung
eröffnet, die Grundſteine zu zwei bedeutenden Dentmälern wur=
den
gelegt, ferner ſollen ein deutſches Krankenhaus und eine
katholiſche Jubiläumskirche die Erinnerung an das Centenario
der Deutſch=Braſilianer wahhalten. Auch in den einzelnen Kolo=
nien
, ſelbſt in den fernſten, oft nur aus wenigen Blockhäuſern be=
ſtehenden
Pikaden, werden Feſte gefeiert, Reden geſchwungen, Ge=
denkſteine
enthüllt und neue deutſche Erinnerungsſchulen gegrün=
det
. Oder es werden Plätze und Straßen umbenannt, ſodaß an
Stellen, die noch vor zehn Jahren mit Urwald bedeckt waren,
heute ein Goethe= oder Schillerplatz oder eine Deutſche Jahr=
hundertſtraße
beſtehen. Die ganze Bewegung legt ein rühren=
des
Zeugnis davon ab, mit welchem Stolz die Deutſch= Braſilia=
ner
ihre Abſtammung und ihre kurze Geſchichte empfinden und
auf welche glückliche Art ſie das ſchwere Problem, in einem an=
deren
Staate feſtzuwurzeln und doch der alten Kulturgemeinſchaft
anzugehören, in den allermeiſten Fällen gelöſt haben. Das zeigt
ſich gerade auch in der nicht nur formellen Anteilnahme der ein=
heimiſchen
Luſobraſilianer, die fröhlich mitfeiern und bei dem
herkömmlichen Spießbratenfeſt und am Tanz im Grünen wacker
mithalten. Sympathiſch hat es auch in deutſchen Kreiſen berührt,
daß die italieniſche Kolonie durch ihren Führer Campelli ihre Be=
wunderung
der deutſchen Arbeitsleiſtungen zum Ausdruck ge=
bracht
hat. Mißklänge ſind gerade in den Hauptfeiertagen nur
von Norden,, aus dem in hohem Maße franzöſierten Rio de Ja=
neiro
, gekommen, wo ſich die poincariſtiſche Zeitung Paiz er=
frechte
, zu ſagen, es wäre doch zweifelhaft, ob in nationalem In=
tereſſe
die Einwanderung der Deutſchen ein Segen für das Land
geweſen wäre.
Das Riograndenſer Deutſchtum hat in der Tat allen Grund,
ſich mit Ehren des Beginnes ſeiner Geſchichte und dieſer ſelbſt zu
erinnern. Hier im Lande des patiencia, der Geduld, erreicht
derjenige, der arbeitet und Geduld hat, ſchließlich doch ſein Ziel,
im Sinne des Moltkeſchen Wortes, daß Glück auf die Dauer nur
der Tüchtige hat. Es ſind alle möglichen Völker hier geweſen,
außer den Portugieſen, deren überhaupt größte Tat es bedeutete,
dem unermeßlichen Braſilien ihren Stempel aufgedrückt zu haben.
Eher als die Deutſchen waren Franzoſen, Holländer und Spanier
hier. Aber ſie alle kamen nicht mit der Abſicht, zu arbeiten, ſon=
dern
nur, ſchnell Schätze zu erraffen. Die unſcheinbaren dreiund=
vierzig
deutſchen Menſchen, die am 25. Juli 1824 im ſpäteren Sao
Leopoldo landeten, haben eine nachhaltigere Wirkung als ſie alle
gehabt, denn ſie waren entſchloſſen, ſich im Urwald durch ihrer
Hände Arbeit eine Exiſtenz zu ſchaffen. Daß die Aufforderung
zur Einwanderung Deutſcher vom Kaiſer Don Pedro ſehr wahr=
ſcheinlich
unter dem Einfluß ſeiner Gemahlin Leopoldina, einer

Dienstag, den 2. Dezember 1924.
öſterreichiſchen Prinzeſſin, ſelbſt ausging, gereicht Braſilien zum
Ruhme, mindert aber das deutſche Verdienſt in keiner Weiſe.
Daß die braſilianiſche Regierung ſich in der bewußten Abſicht,
wenigſtens im Süden den hertömmlichen Plantagenbetrieb durch
Sklaven abzubauen und das Land freier Bauernarbeit zu er=
ſchließen
, an die Deutſchen wandte, iſt vielmehr nur ein Beweis
der Wertſchätzung, deren ſich das deutſche Element als Kultur=
faktor
von hundert Jahren erfreute. Natürlich waren vereinzelte
Deutſche ſchon vorher, beſonders in den wenigen Städtchen, auf=
getaucht
, auch unter den bekannten Jeſuiten, die ſchon im 17.
Jahrhundert im Norden von Rio grande do Sul in den argen=
tiniſchen
und paraguayiſchen Miſſionen gewirkt hatten, finden wir
einen deutſchen Pater, den Tiroler Pater Sepp. Aber die be=
wußte
Anſetzung Deutſcher als Bauern datiert vom Jahre 1824.
Die erſten, wie auch die folgenden bis etwa zum Jahre 1830,
waren von einem Major Schäffer im braſilianiſchen Auftrage an=
geworben
worden und ſtammten aus Norddeutſchland, Holſtein,
Hannover, Mecklenburg und Bayern, dann in immer zunehmen=
dem
Maße vom Hunsrück und von der Eifel, ſowie aus ſüddeut=
ſchen
Gebieten. Bis zum Jahre 1830 wird die Zahl der herüber=
gekommenen
deutſchen Emigranten auf rund 3000 berechnet. Und
ſeitdem, trotz ſchwerſter Schädigungen durch anhaltende Bürger=
kriege
, in die auch die Koloniſten hereingezogen wurden, trotz
längerer Kriege gegen Argentinien und Paraguay, in denen
auch das Blut deutſcher Bauernjungen floß, dieſe unaufhaltſame
Ausbreitung des deutſchen Koloniſtenelements, die unterſtützt
wurde von immer neuen Wellen wagemutiger Landsleute, die
friſch ins Land kamen. Nach dem Scheitern der deutſchen Ein=
heitsbewegung
von 1848/49 ſtrebten auch nach Rio grande do Sul
ebenſo wie nach Santa Katharina, dem im Norden anſchließen=
den
Staate, politiſche Flüchtlinge oder Mißmutige, darunter in
größeren Verbänden ehemalige ſchleswig=holſteiniſche Freiheits=
kämpfer
, unter dem Namen die Brummer in der Geſchichte des
braſilianiſchen Deutſchtums bekannt. Auch der alle bisherigen
Führer um ein Bedeutendes überragende Karl von Koſeritz, her=
vorragender
Journaliſt der beiden Sprachen, Juriſt und Wiſſen=
ſchaftler
, ſetzte ſeinen Fuß als ehemaliger 48er auf braſilianiſchen
Boden. Er ſteht heute noch bei allen Braſilianern im höchſten
Anſehen.
Es iſt nicht möglich, im engen Rahmen die gewaltige Aus=
breitung
des Deutſchtums von den Anfängen in Sao Leopoldo
und Neu=Hamburg aus einigermaßen erſchöpfend zu beſchreiben.
Wie ein breiter Gürtel ſchiebt ſich heute das deutſche Koloniſten=
gebiet
in der Mitte des Staates vor. Etwa den Mittelpunkt bil=
det
die gewerblich aufblühende Stadt Santa Cruz im gleich=
namigen
Munizip, ſo rein deutſchen Charakters, daß dort ſogar
die Neger fließend deutſch ſprechen lernen. Abſplitterungen be=
ſtehen
in Sao Lorenco, im Süden des Staates und am Maare,
und in neuerer Zeit rückte das Deutſchtum, ſeit knapp dreißig
Jahren,unwiderſtehlich auf den zupunftsreichen Hochflächen der
Serra bis an die Grenze zum Uruguahfluß vor, früher dort an=
ſäſſige
Polen und die Caboclos, eine minderwertige Miſchraſſe
aus Indianern, Weißen und Negern, vor ſich hertreibend. Wo
der deutſche Bauer wirkt, da können ſich in der Nähe nur eben=
falls
tüchtige Elemente, wie die Norditaliener, halten. Dieſe
glänzende Entwicklung des Koloniſtentums geht Hand in Hand
mit dem Deutſchtum in den Städten, mit der Ausbreitung von
Handel und Induſtrie im Staate, an denen der deutſche Anteil
ebenfalls kaum hoch genug veranſchlagt werden kann. Aus klei=
nen
Vendenbeſitzern (Kaufläden mit etwas Schankbetrieb) in
weltfernen Pikaden ſind im Laufe der Jahre Handelshäuſer von
Weltruf geworden, in den größten Städten, Porto Alegre, Pelo=
tas
und Rio grande ſind die größten Firmen auf dem Gebiete

der Brauereien, der Weberei, der Maſchinenfabrikation, die größ=
ten
Mühlen und viele andere Zweige der Wirtſchaft faſt ganz in
den Händen der Deutſchſtämmigen. Es beſtehen z. B. in Porto
Alegre mehr deutſche Druckereien und Buchhandlungen als bra=
ſilianiſche
oder andere.
Die Geſamtzahl derjenigen, die heute in Rio grande do Sul
ſich als Deutſche betrachten, iſt nur ungenau zu beſtimmen. Der
Staatspräſident Dr. Borges de Medeiros gab in einer Feſtrede
die Zahl der Bürger deutſcher Abſtammung auf dreihundert=
ſechzigtauſeng
bei einer Bevölkerung von zweieinviertel Millionen
an. Das iſt ſicher zu wenig, wenn man nicht nur den Papieren
nach, ſondern dem Sinne nach rechnet und alles, was deutſch
ſpricht, zur deutſchen Kolonie zählt. Schweizer, Oeſterreicher,
Deutſchruſſen, auslandsdeutſche Abkömmlinge aus anderen Staa=
ten
, ſchließlich manchen Schweden und Splitter anderer germani=
ſcher
Völker bilden ebenſo zweifellos vollwertige Mitglieder des
Deutſchbraſilianertums wie diejenigen, die noch die deutſche
Reichsangehörigkeit bewahrt haben und in der amtlichen Statiſtik
gar nicht zutage treten. In dieſem Sinne werden die Schätzun=
gen
, die das Deutſchbraſilianertum auf ein Viertel der Geſamt=
bevölkerung
veranſchlagen, der Wahrheit bedeutend näher ſein
als die amtlichen Zahlen.
Die Jahrhundertfeier kommt gerade zur rechten Zeit, daß die
Deutſchbraſilianer ſich auf die Quellen ihrer Kraft beſinnen und
zielbewußt weiterarbeiten. Denn der Krieg hat auch hier dem
Deutſchtum ſchwere Wunden geſchlagen. Als Braſilien den
Lockungen der Entente folgte und ſich ebenfalls der Meute gegen
Deutſchland anſchloß, da wurden auch hier die Zeitungen in deut=
ſcher
Sprache verboten. Die Feſſeln fielen wieder und, wenig=
ſtens
in Rio grande do Sul, wurde auch wieder die alte Freiheit
auf dem Gebiete des Schul= und Kirchenweſens erlangt, aber es
wird heute doch mehr portugieſiſch geſprochen. In einer Kolonie
erzählte mir eine Spanierin, daß noch vor zwölf Jahren kein
Menſch am Ort ohne Deutſch auskommen konnte, und ſie dieſe
Sprache eher als das nah verwandte Portugieſiſch gelernt hätte;
heute würde ſie kaum mehr deutſch lernen brauchen. Das Ver=
ſchwinden
des Deutſchen in der Oeffentlichkeit fällt beſonders in
Porto Allegre auf, wo im Kriege auch manche rein deutſche Firma
den Namen geändert hat und ſelbſt in deutſchen Gaſthöfen in der
Hauptſache portugieſiſch geſprochen wird. Die Gefahren ſind
umſo größer, weil die kulturelle, geiſtige Entwicklung nicht mit
der wirtſchaftlichen Schritt gehalten hat. Die proteſtantiſchen und
katholiſchen Geiſtlichen konnten es auch nicht allein ſchaffen, eben=
ſowenig
die, eben infolge der kulturellen Anſpruchsloſigkeit nur
wenigen und kleinen Zeitungen. So fehlt es an eingeſeſſenen,
mit den Verhältniſſen vertrauten Aerzten, Juriſten, Ingenieuren,
vor allem an politiſchen Führern, die bewußt die Intereſſen des
deutſch=braſilianiſchen Elementes vertreten.
Da iſt es von hoher Bedeutung, daß faſt jedes Schiff neue
Einwanderer aus der alten Stammheimat bringt. Die Einwan=
derung
iſt das ſicherſte Mittel, daß Verluſte des Deutſchbraſilianer=
tums
wieder ausgeglichen werden, und daß die Verbindung
lebendig erhalten bleibt. Die verſchiedenen Wellen, die immer
wieder über die ſchon blühenden Kolonien ſich ergoſſen, haben am
tätigſten den deutſchen Charakter, und die deutſche Sprache ge=
ſtützt
, haben auch (und gerade die heutigen Einwanderer, unter
denen viele gebildete ſind, werden das tun) in geiftiger Hinſicht
immer wieder anregend gewirkt. Und für die Einwanderer ſelbſt,
deren Zahl dauernd im Steigen ſich befindet, iſt das vorhandene
Deutſchbraſilianertum eine ſo ungeheure Hilfe, daß ſie ebenſo wie
die direkten Nachkommen das Andenken der erſten Pioniere, die
vor hundert Jahren landeten, ſegnen.

Statt beſonderer Anzeige.
Unſere innigſtgeliebte Mutter und Großmutter

geb. Aull
Witwe des Großh. Heſſ. Probinzialdirektors Geheime Nats Dr. Breidert
iſt heute nach längerem Teiden ſanft entſchlafen.
Emma Lipp, geb. Breidert
Marie Breidert, geb. v Philipsborn
Dr. Ludwig Lipp, Beigeordneter
und zehn Enkel.
Bad Homburg v. d. H., Darmſtadi, den 29 November 1924.
Die Beerdigung findet in Darmſfadt in der Sille ſtatt. (16217

Familiennachrichten

Franz Heinrich
Ein weiterer geſunder Sonn=
tagsjunge
iſt angekommen.
Darmſiadt, 30. Nov. 1924.
Regierungsaſſeſſor
Hermann Bach u. Frau
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Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1921

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J. Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (tusna

Dankſagung.
Für die mir anläßlich des Hinſcheidens meiner
lieben Frau
Lina Dapper, geb. Bermes
von allen Seiten in ſo reichem Maße entgegengebrachte
herzliche Teilnahme ſage ich auf dieſem Wege vielen
Dank, da es mir nicht gut möglich iſt, jedem Einzelnen
beſonders zu danken.
(*35649
Darmſtadt, den 1. Dezember 1924.
Ludwig Dapper
Oberlandesgerichtsrat.

Todes=Anzeige.
Nach ſchwerem mtt großer Geduld ertragenem
Leiden verſchied heute mein innigſtgeliebter Mann,
unſer lieber, guter, treubeſorgter Vater, Schwieger=
vater
und Großvater
Herr Peter Ebert
Uhrmacher
nach vollendetem 73. Lebensjahre.
Brensbach i. Od., den 1. Dezember 1924.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Ebert, geb. Weber
Familie Heinrich Knöll
Familie Georg Ebert, Darmſtadt.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3. Dezember,
mittags 1 Uhr, in Brensbach ſtatt. (16231

Dr. Oarl Happich
leitend. Arzt der inneren Abteilung des
Elisabethenstifts (*35570if
hält Sprechstunde nur noch am
Montag, Mittwoch und Freitag
von 35 Uhr im
Elisabethenstift.

Habe meine Praxis
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Mittwoch, den 3. Dezember; nachm. 57 Uhr
Donnerstag, den 4. Dezember, vorm. 91 Uhr
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Hamburg, Schauenburgerſtraße 4.
Ich litt an einem fauſtgroßen Leiſtenbruch, der durch Ihre
Methode völlig ausgeheilt wurde. Während der Kur wurde ich
in keiner Weiſe behindert, meine Arbeiten als Landwirt weiter
zu verrichten, meinen beſten Dank.
Brainkofen.
Robert Stütz.
Ich litt an einem wallnußgroßen Leiſtenbruch. Durch die
Methode des Herrn Dr Meher iſt derſelbe völlig ausgeheilt. Ich
habe keine Beſchwerden mehr. Ich war früher operiert, die
Operation hatte nicht gehalten, Ich ſage Herrn Dr. Meher
meinen beſten Dank.
Fgelsbach i. Odw
Nie Bauer.
Hiermit beſcheinige ich Ihnen, daß ich trotz ſchwerer Arbeit
beide Leiſtenbrühe in nur 12 Wochen zur Ausheilung gebracht
habe. Ich ſpreche Ihnen meinen verbindlichſten Dank aus und
kann aus eigener Ueberzeugung Ihre Heilmethode nur jedermann
(16120g1
beſtens empfehlen.
Chriſtian Kraus, Maurer, Freiburg i, Br., Hochbergſtr. 42.

[ ][  ][ ]

Nummer 335.

Dienstag, den 2. Dezember 1924.

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Dam.-Hemden
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D.-Groisé-Hemden anssts
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D.-Grois6 Beinkld. bareGnal.
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[ ][  ][ ]

Rummer 335.

Dienstag, den 2. Dezember 1924,

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Darmſtadt, 2. Dezember.
25 Jahre Heſſiſcher Richterverein. Der Gründungstag
9. Dezember 1899 wird am 6. Dezember zu Darmſtadt in der
Vereinigten Geſellſchaft feſtlich begangen werden. Eine aka=
demiſche
Feier wird daſelbſt um 11 Uhr vormittags ſtattfinden
mit einem Vortrag des Profeſſors Dr. Gmelin=Gießen: Die
heutige Bedeutung der parlamentariſchen Regierung. Eine Schil=
derung
der Entſtehung und Entwicklung des Vereins gibt Ober=
landesgerichtsrat
Welcker in Nr. 8/10 der Heſſiſchen Recht=
ſprechung
vom November 1924. Die bevorſtehende Einführung
des Bürgerlichen Geſetzbuchs und die Mißſtimmung, die in Rich=
terkreiſen
über das 1898er Beſoldungsgeſetz beſtand, ließ zuerſt
in Darmſtadt den Gedanken reifen, einen über das ganze Land
ſich erſtreckenden Verein zu bilden angeſichts der ſchwierigen
Aufgaben, die dem Richterſtande durch die neue Geſetzgebung
erwachſen und angeſichts der vielfach hervorgetretenen Notwen=
digkeit
, gemeinſame Intereſſen ſachgemäß zu erörtern und in
entſprechendem Zuſammenwirken zu vertreten
Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat nunmehr ihren
Einſpruch gegen die Rückkehr des Beigeordneten von Mainz, des
Bürgermeiſters Adelung, Präſidenten des Heſſiſchen Land=
tags
, in ſein Amt zurückgezogen, nachdem der gegen Adelung er=
laſſene
Ausweiſungsbefehl ſeit Ende September aufgehoben iſt.
Bürgermeiſter Adelung hat heute in Mainz ſeine Dienſtgeſchäfte
wieder übernommen.
Heſſiſches Landestheater. Kammerſänger Joern, durch
ſeine Tätigkeit an der Berliner Staatsoper und der Metropolitan=
Oper in New York in weiten Kreiſen bekannt, wurde von der
Generaldirektion des Landestheaters für eine Reihe von Gaſt=
ſpielen
im Laufe der Spielzeit 1924/25 verpflichtet. Herr Joern
wird am Sonntag, den 14. Dezember, zum erſten Male als Rha=
dames
in Verdis Aida auftreten.
Geſchäfte und Wahltag. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren,
hat das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft zur Vermeidung von
Schädigung der Geſchäftswelt, davon abgeſehen, die Zulaſſung des
7. Dezember als Ausnahmeſonntag zu verbieten. Da die Geſchäfte nur
von 2 Uhr nachmittags an geöffnet ſind und erwartet werden darf, daß
die Geſchäftsinhaber in richtiger Würdigung des ihren Betrieben ge=
zeigten
Entgegenkommens den bei dem Wahlgeſchäft oder der Wahlvor=
bereitung
beteiligten Angeſtellten den nötigen Urlaub erteilen werden,
ſo kann wohl angenommen werden, daß trotz des Zuſammentreffens des
Wahltages mit dem kupfernen Sonntag unter Vermeidung einer Schädi=
gung
der Geſchäftsinhaber weder einer Beeinträchtigung des Wahlrechts
ihrer Angeſtellten noch eine Behinderung der politiſchen Parteien in der
Vorbereitung und Durchführung der Wahl eintreten wird.
Die Generaldtrettion des Heſſiſchen Landestheaters hat das Büh=
nenſpiel
des ruſſiſchen Komponiſten Jgor Strawinski Die Ge=
ſchichte
eines Soldaten zur Aufführung erworben. Dieſes
Werk, das der bekannte Muſikkritiker Adolf Weißmann als ein Meiſter=
ſtück
in ſeiner ſeltſamen Miſchung von Melancholie und Parodie, G. iſtig=
keit
und Groteske, in dem Walzer, Tango und Rag mitarbeiten, be=
zeichnet
, war in ſeiner Darſtellung auf der Bühne bis jetzt überall er=
folgreich
. Der Jahrmarkt des Lebens ſpielt in Strawinskis Werk, das
von Lebensfülle ſtrotzt, hinein. Am gleichen Abend wird eine Ballett=
pantomime
von Claude Debuſſy Die Spielzeugſchachtel zur
deutſchen Uraufführung gelangen. Debuſſy iſt, wie ebenfalls Adolf
Weißmann in ſeinem Werk die Muſik in der Weltkriſe ausführt, ein
Zeichen der Zeit. Hellſichtig rafft er, was Frankreich an ſchöpferiſchem
Eigenwert in der Muſik geblieben iſt, zuſammen. In ſich vollendet ge=
fahrdet
er jeden Nachahmer, wird aber in der europäiſchen Schaffens=
kriſe
zu einem gewaltigen Anreger, zu einer Kulturmacht. Ueberall ſind
Keime ſeines Wirkens zu erkennen. In beiden Werken iſt dem Darm=
ſtädter
Publikum Gelegenheit gegeben, die markanteſten und ſchon über
dem Streit der öffentlichen Meinung ſtehenden Vertreter öſtlicher und
weſtlicher Muſik in zwei prägnanten aufſchlußgebenden Werken kennen
zu lernen.
Den vierten Vortrag im Realgymnaſium hält Studienaſſeſſor
Hauff. Das Thema lautet Der Südpol (mit Lichtbildern). Zeit:
Mittwoch um 6 Uhr und Donnerstag um 8 Uhr. Einzelkarten am Saal=
eingang
1 Mark.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Dichter Nebel zog durch
Darmſtadts Straßen, als die Wanderer am letzten Sonntag ſich zu dem
Sammelpunkt am Alten Schießhaus begaben. Doch ſchon beim Ein=
treffen
waren die Nebelſchwaden zerſtoben, ſo daß der herbſtliche Darm=
ſtädter
Wald in ſeiner ganzen impoſanten Schönheit unverhüllt zu
ſehen war. Würzig dufteten die Tannen, unverbraucht war der friſche
Waldesodem, und begierig zogen die Lungen dieſen köſtlichen Duft ein.
Kreuz und quer führte die Wanderung die rund 150 Mann ſtarke Schar
auf den mit feinem Verſtändnis ausgemachten Pfaden zum Endziel Die=
burg
. Für die Führer iſt es beſonders lobendswert, daß manch Wan=
derer
, der glaubte, alle Schneiſen und Pfädchen in Darmſtadts Um=
gebung
zu kennen, ſich geſtehen mußte, dieſen Weg biſt du doch noch nicht
gewandert. Ja, unſere umliegenden Wälder ſind ſo ſchön und bieten
ſo viele reizende Plätzchen, daß auch eine ſolche kleine Wanderung hohen
Genuß bietet. Freilich gehört hierzu nicht ein bloßes Ablaufen der
Strecke, ſondern ein Schauen und Erleben. Und dieſes Naturerlebnis
wird in den Kreiſen des Odenwaldklubs gehegt und gepflegt. Pünktlich
trafen die Wanderer in Dieburg ein und hielten im Gaſthaus Zum
Mainzer Hof, bei Klubgenoſſe Braunwarth, Einkehr. Es iſt ein er=
freuliches
Zeichen, daß das, was bei der letzten Wanderung noch Groß=
Bieberau geſagt werden konnte, auch hier Anwendung finden konnte.
Man merkte ſogleich, hier hielten nicht Fremde Einkehr ſondern der
Wanderfreund war es, der kam und bewirtet wurde. Vielverheißend
ſtand auf dem Wanderprogramm: Für die Unterhaltung wird die
Ortsgruppe Dieburg ſorgen. Sie hat die gehegten Erwartungen weit
übertroffen. Es iſt eine Freude, zu ſehen, wie ſie unter dem Vorſitz
des Amtsgerichtsrats Becker ſich immer höhere Ziele ſteckt und Dank der
Mithilfe ihrer Mitglieder auch erreicht. Den warmen Begrüßungs=
worten
ihres Vorſitzenden folgten außerordentlich gute Muſikdarbietun=
gen
ihrer Hauskapelle unter Leitung des Herrn Holzapfel; Herr Ober=
ſteuerinſpektor
Schmidt erfreute durch ſeine, mit klangvollem Organ und
feinem Ausdruck vorgetragenen Dichtungen, und ſchließlich kam noch
das Versſpiel Der Rodenſteiner von Herrn Amtsgerichtsrat Becker
zur Aufführung. Gutes Erfaſſen der einzelnen Rollen, kunſtvolle Deko=
ration
und Beleuchtung brachten der Aufführung einen vollen Erfolg.
Alle Mitſpielenden gaben erſichtlich ihr Beſtes. Herr Lehrer A. Salo=
mon
dankte im Namen der Darmſtädter Ortsgruppe mit herzlichen
Worten den Dieburger Freunden für ihr aufopferndes Wirken und
ſprach auch den Dank an beide Führer des Tages, die Herren Georg
Behrmann und K. Klotz, aus. Friſch auf zu weiterem Tun im neuen
Jahre.
Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Am Sonntag,
30. November, fand die planmäßige 11. Wanderung unter allbe=
währter
Führung ſtatt. Nicht zu viel hatten die Führer verſprochen;
viel, viel mehr zeigten ſie uns der herrlichen Wege und Pfade in Darm=
ſtadts
nächſter Umgebung, was auch von unſerem erſten Vorſitzenden
Herrn Braun bei Ausbringung des Führerdankes eingehend geſchildert
wurde. Die Wanderung begann am Tierbrunnen, von da aus ging es
nach dem Böllenfalltor, auf Zickzackwegen durch den Oberwald nach
Schloß Kranichſtein, wo bei unſerem Mitglied Schlitt Raſt gehalten
wurde. Nach Beſichtigung der Geweihſammlung uſw. wurde der Wei=
termarſch
nach dem Arheilger Mühlchen angetreten. Gegen 4 Uhr am
Nachmittag traf man daſelbſt ein. Für Unterhaltung war, wie immer,
beſtens geſorgt. Die Geſangsabteilung brachte einige Chöre, mehrere
Jungſchweſtern einige Klaviervorträge, ſowie Herr Penk verſchiedene
humoriſtiſche Darbietungen zu Gehör, die großen Beifall fanden. Alles
in allem klappte vorzüglich, und nur allzu raſch flogen die paar Stunden
frohen Zuſammenſeins dahin. Drum, ſo weiter, und ein kräftiges Friſch
auf! zur Weihnachtsfeier, die am 28. Dezember in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtattfindet.
Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern am Mittwoch, 3. Dezember,
Gg. Prieſter, Werkführer i. R., und Frau, Gutenbergſtraße 41.
Aus der Schloßgemeinde. Die Monatsverſammlung der Männer=
bereinigung
und des Frauenvereins am letzten Freitag abend im Konfir=
mandenſaal
, die etwas ſchwächer als ſonſt beſucht war, brachte eine rege
Ausſprache über das Thema: Mutterfragen in der Gegenwart, Ehe,
Familienleben Kindererziehung und Fürſorgetätigkeit unter Einfluß
von Kirche, Schule und Staat, Rückblick auf die Vergangenheit, Rechte
und Pflichten der Frauen und Mütter in der Gegenwart und Folgerun=
gen
für die Zukunft waren die Hauptpunkte, über welche man Wiſſen
und Erfahrungen zur anzuſtrebenden Förderung eines geſunden Ge=
meindelebens
und zur ſittlichen Hebung des Volkes austauſchte.
Erwerbsloſenfürſorge und Krankenkafſe. Wir verweiſen auch an
dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des öffentlichen Arbeitsnachweiſes
für Stadt und Kreis Darmſtadt, aus der erſichtlich iſt, daß die Beiträge
zur Finanzierung der notwendigen Koſten des Arbeitsnachweiſes und der
Erwerbsloſenfürſorge auch für den Monat Dezember 1924 1 Prozent
des jeweiligen Grundlohnes betragen. Den Arbeitgebern wird empfoh=
len
, beſonders darauf zu achten, daß die Beiträge für Zwecke der Er=
werbsloſenfürſorge
als ſolche beſonders von ihren bezeichnet werden,
lonß tragen ſie aus der Unterlaſſung etwa entſtehende Nachteile.

Ausſchneiden!

Dez.:

6. Dez.:
10. Dez.:

13. Dez.
15. Dez.

des Darmſtädter Tagblatts
für die Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1924.
Aufbewabren!
Wir werden an dieſer Stelle, am Anfang
und in der Mitte jeden Monats die Zah=
lungstermine
für die wichtigſten Reichs= und
Landesſteuern von nun an regelmäßig in
Form eines Steuerkalenders bringen.
Die Schriftleitung.
Abführung des in der Zeit vom 21. bis 30. November (dritte
Novemberdekade) einbehaltenen Lohnabzugs (ohne
Schonfriſt).
Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz, ſtaatliches
Ziel. (Schonfriſt bis 13. Dezember.)
1. Umſatzſteuer=Vorauszahlung (allgemeine und er=
höhte
Umſatzſteuer) für die monatlichen Steuerzahler
(Schonfriſt bis 17. Dezember.) Die Herabſetzung der Um=
ſatzſteuer
von 2 Proz. auf 1½ Proz., bzw. von 15 Proz.
auf 10 Proz., tritt erſt am 1. Januar 1925 in Kraft.
2. E inkommen= und Körperſchaftsſteuer= Vor=
auszahlung
für die monatlichen Steuerzahler (Schonfriſt
bis 17. Dezember.) Die Ermäßigungen infolge der Ver=
ordnung
des Reichspräſidenten vom 10. November 1924
(R. G.Bl. I, Seite 737) über wirtſchaftliche Steuermilde=
rungen
treten erſt bei der am 10. Januar 1925 fälligen
Vorauszahlung in Kraft.
3. Gewerbeſteuer=Vorauszahlung (Schonfriſt bis 17.
Dezember), und zwar in folgender Höhe:
a) ſtaatliche: bis auf weiteres geſtundet;
b) gemeindliche: (Darmſtadt) 60 Proz. des Einkommen=
ſteuer
=Vorauszahlungsbetrages;
c) für den Kreis: (Darmſtadt) 7,5 Proz. des Einkommen=
ſteuer
=Vorauszahlungsbetrages.
Letzter Tag, an dem die Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz noch zuſchlagsfrei gezahlt werden kann.
Abführung des in der Zeit vom 1. bis 10. Dezember (1. De=
zemberdekade
) einbehaltenen Lohnabzugs (ohne Schon=
friſt
). Bei dieſer Abführung können zum erſten Male die er=
höhten
ſteuerfreien Teile, die durch die vorerwähnte Verord=
nung
des Reichspräſidenten zugelaſſen ſind, berückſichtigt wer=
den
, nämlich 60 Reichsmark monatlich (bisher 50 Goldmark)
und 15 Reichsmark wöchentlich (bisher 12 Goldmark). Uner=
hoben
bleiben Steuerabzugsbeträge bis 80 Pf. monatlich und
20 Pf. wöchentlich. Heimarbeiter zahlen ſtatt bisher 4 Proz.,
nur noch 2 Proz. aller Lohnzahlungen im Monat, ſoweit bei
ihnen der Arbeitslohn nicht für eine beſtimmte Arbeitszeit
gezahlt wird.

Darmſtadt, Ecke Kirchſtraße u. Schuſtergaſſe

Unterkleider Strümpfe Handſchuhe Reformbeinkleider Wollwaren Wollgarne Strickweſten
für
Herren, Damen u. Kinder Kübler=Sweater
für
Knaben und Mädchen Wäſche Schürzen Taſchentücher

Erſtklaſſige Qualitäten / Niedrige Preiſe

Ein hieſiger Dentiſt iſt angeklagt, zu Darmſtadt am 14. Seb=
tember
1923 oder um dieſe Zeit in rechtswidriger Abſicht eine Privat=
urkunde
die zum Beweiſe von Rechten und Rechtsverhältniſſen von
Erheblichkeit iſt, fälſchlich angefertigt und von derſelben zum Zwecke
einer Täuſchung Gebrauch gemacht zu haben, auch die Urkundenfälſchung
in der Abſicht, ſich einen Vermögensvorteil zu verſchaffen, begangen
zu haben, indem er den Bäckermeiſter Albert Lang in Kreuzlingen
(Schweiz) durch ein Telegramm aufforderte, Geld zur Begleichung einer
Forderung, die er an deſſen Sohn Albert hatte, dem Sohn zwecks Ver=
meidung
eines von ihm zu erwirkenden Arreſts zu überſenden, und
dabei das Telegramm ſo abfaßte, daß der Sohn Lang als Abſender
erſchien. Verbrechen nach §§ 267, 268 Z. 1 St. G.B.
Angeklagter wurde nach den angeſtellten Ermittelungen im Jahre
1923 mit dem Sohn Lang, der hier ſtudierte, näher bekannt. Lang
ſollte ſich bei demſelben in zahnärztliche Behandlung begeben, es ſoll=
ten
ihm mehrere Goldkronen angefertigt werden. L. zahlte dafür zu=
nächſt
170 Schweizer Franken an. Weiterhin überließ er dem Ange=
klagten
drei Motorradketten. Nach einiger Zeit wollte Lang den Ver=
trag
wegen der zahnärztlichen Behandlung rückgängig machen. Der
Dentiſt war einverſtanden, ſagte aber, er müſſe das angezahlte Geld
als Entſchädigung für aufgewendete Arbeitszeit und Materialverbrauch
behalten. Darauf entſchloß ſich Lang doch, die Kronen machen zu
laſſen, was auch geſchah. Der Angeklagte ſtellte dem Lang für die Be=
handlung
437 Fr., dazu für die Motorradketten 115 Fr. in Rechnung.
Lang Sohn zahlte Anfang September 1923 300 Fr. Bald danach er=

fuhr der Angelagte, daß Sohn Lang Deutſchland dauernd verlaſſen
wolle, und wandte ſich an einen Rechtsanwalt um Rat wegen Sicherung
ſeiner Reſtforderung von 252 Fr. Dieſer legte ihm nahe, einen Arreſt
auf das Motorrad des jungen Lang zu erwirken. Bevor der Gläu=
biger
gerichtliche Schritte tat, richtete er jedoch an Lang Vater ein Tele=
gramm
, das er telephoniſch bei der Poſt aufgab und das folgenden
Wortlaut hatte: Sofort L. Reſtbetrag 252 Fr. ſchicken, andernfalls
Mars gerfändet wird. Lang Vater meinte, das Telegramm komme
von ſeinem Sohn, ſchickte dieſem umgehend das Geld und Lang Sohn
gab es zur Bezahlung an den Angeklagten weiter.
Der Angeklagte gibt zu, ſelbſt die Depeſche in ihrem Wortlaut auf=
gegeben
zu haben, beſtreitet aber, ſie abſichtlich ſo gefaßt zu haben, daß
der Vater auf ſeinen Sohn als Abſender ſchließen mußte.
Die in der Schweiz vernommenen Zeugen Lang geben an, die
Forderung des Dentiſten ſei ſtark überſetzt geweſen, ſo daß der erſtrebte
Vermögensvorteil auch rechtswidrig geweſen ſei. Dieſes nimmt aber
die Anklage nicht an, zum mindeſten ſei der Nachweis des betrüge=
riſchen
Vorſatzes nicht zu erbringen, da der Angeklagte wohl glaubte,
die zuerſt gezahlten 170 Fr. ohne weiteres behalten zu können und mit
ſeinen übrigen Forderungen im Recht zu ſein. Deshalb iſt Betrugs=
anklage
unterblieben. Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß eine
Männerſtimme das Telegramm telephoniſch aufgegeben hat; der Aſſi=
ſtent
des Dentiſten kann ſich nicht entſinngen, ein Telegramm des ihm
verleſenen Inhalts durch das Telephon aufgegeben zu haben.
Lang Vater fragte brieflich bei ſeinem Sohn an: Haſt Du tele=
graphiert
?, und der Sohn ſtand nach Empfang des Briefes unter dem
Eindruck, der Vater meine, er (Sohn) hätte ein Telegramm ohne Unter=
ſchrift
an ſeinen Vater abgeſchickt.
Ein Verſuch, die ſchweizeriſchen Zeugen an Gerichtsſtelle zu brin=
gen
, iſt geſcheitert. Die Ausſagen der vor dem Bezirksamt Kreuzlin=
gen
erwachſenen Zeugenprotokolle der beiden Lang werden verleſen.
Vom Angeklagten, der ſich nicht mehr entſinnt, ob er das Tele=
gramm
aufgegeben hat, wird beſtritten, es abſichtlich ſo gefaßt zu haben,
daß der Vater auf ſeinen Sohn als Abſender ſchließen mußte.
Der Staatsanwalt hält dafür, daß der Angeklagte im Empfänger
der Depeſche den Eindruck habe hervorrufen wollen, daß der Sohn das
Telegramm aufgegeben habe. Dafür ſpreche ſeine Geſchäftsgewandt=
heit
. Auffallend ſei das Fehlen einer Unterſchrift. Angeklagter habe
nicht als Urheber der Depeſche erſcheinen wollen. Bewußt ſei der Name
L. in den Text des Telegramms aufgenommen; erſichtlich ſei dasſelbe
farblos und unperſönlich abgefaßt, wie wohl der Sohn ſeinem Vater,
nicht aber ein Außenſtehender telegraphieren würde. Es wird die
Mindeſtſtrafe von 1 Woche Gefängnis in Antrag gebracht.
Die Verteidigung vertritt die Anſicht, eine Abſicht, eine Täuſchung
hervorzurufen durch die Faſſung der Depeſche ſei nicht erwieſen, der
Vater habe Zweifel gehegt, ob ſein Sohn der Wahrheit die Ehre gege=
ben
und die ihm geſandten Gelder beſtimmungsgemäß verwendet habe.
Auch die Ausſage des Sohnes Lang ſei ſubjektiv eingeſtellt, wie die des
Vaters. Der Inhalt des Telegramms ſei wahr, denn gegen den Aus=
länder
Lang hätte Angeklagter leicht einen Arreſt und auf Grund des=
ſelben
die Pfändung des Motorrads erwirkt. Ein Beweggrund für
den Angeklagten, ſich einer Täuſchungshandlung ſchuldig zu machen,
fehle vollſtändig. Es liege lediglich eine in die Form des Telegramms
gegoſſene außergerichtliche letztmalige Aufforderung zur Zahlung vor,
über die nach der vorangegangenen Korreſpondenz Lang Vater nicht
habe im Zweifel ſein können. Es wird Freiſprechung beantragt.
Urteil: Freiſprechung. Das Gericht vermißt einen überzeu=
genden
und überführenden Beweis der vom Staatsanwalt angeführ=
ten
Verdachtsgründe, weshalb Freiſprechung eintreten mußte.

Reichskurzſchrift. Das Reichsminiſterium des Innern
hat auf eine Anfrage eines Kurzſchriftvereins Stolze=Schrey am 17. Nov.
1924 u. a. grundſätzlich felgendes geantwortet: Der Beſchluß der Regie=
rungen
des Reichs und der Länder, die Deutſche Einheitsſtenographie
anzuerkennen und einzuführen, iſt endgültig erfolgt und beſitzt für alle
Vertragsteile bindende Wirkung; ein Aufheben dieſes Beſchluſſes durch
einen Vertragſchließenden liegt nach dem Inhalt der getroffenen Ver=
einbarungen
außerhalb des Bereichs der Möglichkeit,
Ich bemerke, daß der Termin für die Einführung in den Schulen vom
1. April 1926 eine Mindeſtforderung darſtellt, daß aber eine große Reihe
von Ländern, darunter Bayern und dem Vernehmen nach auch Preußen,
ſchon am 1. April 1925 die Deutſche Einheitskurzſchrift in den Schul=
unterricht
einzuführen beabſichtigen. Die in Berlin bei dem Zentral=
inſtitut
für Erziehung und Unterricht eingerichteten Kurſe werden von
Tauſenden von Lehrern beſucht, und die Erfahrungen, die dort gemacht
werden, laſſen darauf ſchließen, daß mancher, der zunächſt dem Syſtem
ablehnend gegenüberſtand, das Syſtem achten und ſchätzen lernt, wenn
er ſich erſt einmal eingehender mit ihm beſchäftigt. Die Heſſiſche
Staatsregierung hat bereits erfreulicherweiſe Kurſe in der Ein=
heitsſtenographie
für die Beamten der Miniſterien eingerichtet und ver=
langt
von ſämtlichen Beamten die Kenntnis der Kurzſchrift. Auch
Handel und Induſtrie ſind ſehr ſtark an der Ausbildung tüchtiger
Stenographen intereſſiert. Gelegenheit zur gründlichen Er=
lernung
der Reichskurzſchrift bietet der Gabelsberger
Stenographen=Verein 1861 in der Ballonſchule. Neue Kurſe
beginnen, wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, am Dienstag, den
2., und Freitag, den 5. Dezember, abends 8 Uhr, in der Ballonſchule.
Goldenes Dienſtjubiläum. Herr Karl Günther, im Hauſe
Theodor Schwab hier, beging am 30. November ſein goldenes Dienſt=
jubiläum
. In geiſtiger und körperlicher Friſche kann Herr Günther
auf eine 50jährige Tätigkeit bei der Firma Theodor Schwab zurück=
blicken
; immer ein Vorbild treuer Dienſt= und Pflichterfüllung. Durch
eine ſchöne Feier wurde er von ſeinem Chef und ſeinen Kollegen geehrt.
Möge Herrn Günther noch eine lange Reihe Jahre friſcher Geſundheit
und Tätigkeit beſchieden ſein.
Aufwertung von Spareinlagen. Es iſt bereits wiederholt darauf
hingewieſen worden, daß nach den Beſtimmungen der 3. Steuernotver=
ordnung
nur ſolche Spareinlagen aufgewertet werden, die bis zum 31.
Dezember 1924 bei der zuſtändigen Sparkaſſe angemeldet worden ſind.
Wer die Anmeldung verſäumt, verliert ſeinen Aufwertungsanſpruch, da
die in § 7 Abſ. 1 der 3. Steuernotverordnung feſtgeſetzte Anmeldefriſt
eine ſogenannte Ausſchlußfriſt iſt. Intereſſenten werden auf die Anzeige
der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt in der heutigen Nummer beſonders
aufmerkſam gemacht.
Erhöhung der Militärrenten. Renten= und Zuſatzrenten der
Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und ſonſtigen Militärrentner
wurden mit Wirkung vom 16. November ab entſprechend der Aenderung
der Beſoldungsgebührniſſe für die Beamten der Gruppen 16 erhöht.
Die Nachzahlung für die Zeit vom 16. November ab wird mit der
Rentenzahlung für Januar verbunden, ſodaß für die Januarzahlung
eine Rentenerhöhung von insgeſamt 32 Prozent in Betracht kommt.
Wichtig für Dienſtherrſchaften. Nach Artikel 3 der 5. Ausfüh=
rungsverordnung
zur Verordnrung über Erwerbsloſenfürſorge vom
14. November 1924 iſt vom 1. Dezember 1924 an eine Beſchäftigung in
der Haus= Land= und Forſtwirtſchaft, ſofern der Arbeitnehmer zu den
krankenverſicherungspflichtigen Dienſtboten uſw. gehört und in die häus=
liche
Gemeinſchaft des Arbeitgebers aufgenommen iſt (Hausgehilfen und
ländliches Geſinde), für die Erwerbsloſenfürſorge beitragsfrei. Die
Beitragsfreiheit iſt jedoch in allen Fällen von einer gemeinſam vom Ar=
beitgeber
und Arbeitnehmer unterzeichneten Anzeige bei der Kranken=
kaſſe
abhängig. Die Beitragsfreiheit beginnt mit dem Montag der
Woche, in der die Anzeige eingeht. Muſter zur Meldung: Auf
Grund des Artikels 3 der 5. Ausführungsverordnung zur Verordnung
über Erwerbsloſenfürſorge vom 14. November 1924 wird hiermit der
Krankenkaſſe gemeldet, daß das bei dem Unterzeichneten, in Dienſten ſtehende
Dienſtperſonal in die häusliche Gemeinſchaft aufgenommen und demnach
zur Erwerbsloſenfürſorge beitragsfrei iſt.
1924.
Die Dienſtverpflichteten:
Der Dienſtherr:

* Kleine Strafkammer. Das Amtsgericht Groß=Gerau hat den
Händler Joh. Ph. Weller zu Trebur, von der Anklage des Betrugs
freigeſprochen. Er ſoll den Metzger Renker und den Kaufmann Klingel=
höffer
, beide zu Rüſſelsheim, zur Hergabe von je 2 Mk. am 26. Juni
1924 veranlaßt haben, indem er dieſen vorgeſpiegelt haben ſoll, er habe
Heidelbeeren am Bahnhof ſtehen und nicht genügend Geld, die Fracht
einzulöſen; ferner ſoll er eine Zechprellerei dem Kaffeebeſitzer Ewald in
Rüſſelsheim gegenüber verübt haben. Das Gericht erſter Inſtanz hat
einen ſchlüſſigen Beweis für die Abſicht des Angeklagten, ſich einen
rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verſchaffen, vermißt. Der Staats=
anwalt
hat Berufung verfolgt, nimmt ſolche aber in der Hauptverhand=
lung
, inſoweit die Zechprellerei in Frage kommt, zurück. Der Staats=
anwalt
beantragt eine Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Monaten. Die Ver=
teidigung
ſteht auf dem Boden der Gründe des erſten Urteils. Die Ge=
ſchädigten
haben die hingegebenen je 2 Mk. dem Angeklagten am Bahn=
hof
wieder abgenommen. Urteil: Aufhebung der erſten Ent=
ſcheidung
und Verurteilung zu 3 Monaten und eine
Woche Gefängnis.
Preſſe und Verkehr‟. Das für deutſche Journaliſten offene
Preisausſchreiben der Deutſchen Verkehrsausſtellung München 1925 hat=
eine
ſo zahlreiche Beteiligung erfahren, daß die Preisrichter nicht in der
Lage waren, alle eingegangenen Arbeiten zu dem urſprünglich vorge=
ſehenen
Termin, am 1. Dezember, zu prüfen. Die Verkündung der Ent=
ſcheidung
über die beſte Arbeit mußte daher auf den 9. Dezember ver=
ſchoben
werden.
* Nächſte Dampferabfahrten der HamburgAmerika Linie. Nach
New York: D. Albert Ballin am 6. 12., D. Thuringia am 11.
12., D. Deutſchland am 18. 12., D. Mount Clay am 23. 12., D. Cle=
veland
am 31. 12., D. Weſtfalia am 8. 1. 25. Nach Philadel=
phia
, Norfolk: D. Weſterwald am 15. 12., D. Monticello am
30. 12. Nachder Weſtküſte Nordamerika: D. Holger zirka
6. 12., D. Sachſen am 20. 12. M. S. Iſis zirka 10. 1. 25. Nach Süd=
amerika
: D. Sachſenwald am 13. 12., D. Wasgenwald am 20.
12., D. Württemberg am 10. 1. 25., D. Idarwald, am 10. 1. 25.
Nach Mexiko: D. Nord=Schleswig am 10 12., D. Rio Panuco am
20. 12., D. Liguria am 30. 12., D. Holſatia am 10. 1. 25. Nach
Cuba: D. Antiochia am 24. 12. NachWeſtindien: D. Galicia
am 13. 12., Radames am 3. 1. 25. Nach Oſtaſien: D. Lorenzo
am 6. 12., M. S. Fulda am 13. 12., D. Agapenor am 20. 12., M. S.
Münſterland am 27. 12. Hamburg Rhein Linie: wöchentlich
ein Dampfer. Mitgeteilt durch den Vertreter Adolph Rady in Darm=
ſtadt
, Zimmeſtraße 1.

Lokale Veranſtaltungen.

Ole blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritük

Die Leibgardiſten=Vereinigung Darmſtadt ber=
anſtaltet
Donnerstag, den 4. Dezember, abends, im Reſtaurant Perkeo
Alexanderſtraße, einen Familienabend (Leibgardiſtenabend). Es iſt ein
abwechslungsreiches Programm vorhanden und wird neben verſchiede=
nen
Vorträgen und Geſang, die Hauskapelle unter Leitung des Herrn
Kameraden Greilich, den Abend in altgewohnter Weiſe verſchönern
helfen. Der Eintritt iſt frei. Die Kameraden werden gebeten, mit ihren
Angehörigen recht zahlreich zu erſcheinen. Gäſte können eingeführt
werden.
Deutſche Friedensgeſellſchaft Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Nächſten Donnerstag, den 4. Dezember, abends, ſpricht Prof.
Quidde aus München im Mathildenhöhſaal. Die Ortsgruppe Darmſtadt
der Deutſchen Friedensgeſellſchaft ladet zu zahlreichem Beſuche ein. Wir
verweiſen auf die heutige Anzeige.
Wir weiſen nochmals auf den heute im Gemeindehaus Kiesſtraße 17
ſtattfindenden Verkauf der Baſler Frauenmiſſion hin
und bitten um recht zahlreichen Beſuch.
Deutſcher Offizierbund. Donnerstag, 4. Dezember,
Herrenabend. Der Vortrag des Herrn Major Fendel=Sartorius fällt
aus. Die Herren vom Veruloff und R.O.B., ſowie eingeführte Gäſte
ſind herzlichſt willkommen.
Vereinigte Vaterländiſche Verbände Heſſens.
Die V. V. V.H. ſind zu dem Vortrag des Herrn Abgeordneten Kindt ein=
geladen
. Mittwoch, den 3. Dez, abends 8 Uhr, in der Turnhalle am
Woogsplatz. Bitte zahlreich zu erſcheinen.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Dienstag, den 2. Dezember 1924.

Rummer 335.

Zu den Bahien.
Beamtenverſammlung der Deutſchen Volkspartei.
Geſtern abend fand im Saale des Perkeo eine allgemeine, öffentliche
Beamtenverſammlung ſtatt, die von der Deutſchen Volkspartei einbe=
rufen
war. Die von Herrn Stadtverordneten Krug geleitete Verſamm=
lung
war überfüllt. Der Redner des Abends, Herr Oberpoſtinſpektor
Morgth, wies zu Beginn ſeiner Rede auf die Schwierigkeiten hin,
den Ausgang der Wahl vorauszuſagen, das erhöhe die Verantwortung
für den Wähler. Weiter machte der Redner auf die geſchmackloſen Wahl=
plakate
in Darmſtadt aufmerkſam, die darauf ausgingen, den Gegner
herabzuſetzen. Das wolle er nicht tun, ſondern nur Beamtenfragen er=
örtern
. Dieſe ſeien nicht von allgemeinen politiſchen Fragen zu trennen.
Der Beamte ſei ja auf Gedeih und Verderb mit dem Staat verbunden;
deshalb müſſe ſich der Beamte mehr mit der allgemeinen Politik der
Parteien beſchäftigen. Der Redner in der geſtrigen demokratiſchen Ver=
ſammlung
habe erklärt, die Reichstagsauflöſung ſei nicht nötig geweſen,
alle Staatsgeſchäfte würden dadurch aufgehalten. Dieſer Reichstag war
aber, wie Oberpoſtinſpektor Morath bemerkte, nicht arbeitsfähig; Kom=
muniſten
und Völkiſche betätigten ſich fortgeſetzt als Störenfriede und
haben die Arbeiten des Reichstages behindert. Erforderlich ſei es zu=
mindeſt
, daß dieſe beiden Parteien zerſtört würden, ferner ſei es nötig,
daß die Splitterparteien verſchwinden, die immer den Mund vollnehmen,
aber nie praktiſche Arbeit leiſten oder leiſten können. Es ſind überhaupt
zu viel Parteien da. Notwendig iſt es auch, daß das Wahlalter herauf=
geſetzt
wird. (Beifall.) In der demokratiſchen Verſammlung wurde
behauptet, die D. Vpt. habe die Reichstagsauflöſung verſchuldet. Es ward
ferner erklärt, daß das Ausland, insbeſondere Frankreich, kein Ver=
trauen
zu einem Deutſchland hätte, das eine nach Rechts verbreiterte Re=
gigrung
erhalte. Der Sozialiſt Cohen=Reuß bezeichnet aber dies als
eine unſinnige Behauptung. Daß dem ſo iſt beweiſt ja ſchon die Ueber=
zeichnung
der deutſchen Anleihe im Ausland.
Die Politik der Verbreiterung des Kabinetts nach Rechts iſt doch
gerade von den demokratiſchen Miniſteen des Kabinetts gefördert wor=
den
. Früher, gleich nach den Mai=Wahlen, waren die Demokraten be=
reit
, die Deutſchnationalen in das Kabinett aufzunehmen und haben ſich
an dem Verſuche, dies durchzuführen, mitbeteiligt, obwohl damals die
Deutſchnationalen beſonders ſcharfe Bedingungen ſtellten. Die Deutſch=
nationalen
fanden zum Teil bei der Abſtimmung den Mut zur Verant=
wortung
bei der Annahme des Londoner Abkommens. Die Teilnahme
der Deutſchnationalen an der Regierung darf man ihnen nicht verſagen.
Marx hat ihnen Richtlinien vorgelegt, in denen ſie u. a. den Staat
gegen jede Gewalt zu ſchützen verſprachen und ihre beſonderen Wünſche
aufgaben. Als die Deutſchnationalen ſie annahmen, da lehnten die
Demokraten ihr Verbleiben im Kabinett ab. Die Demokraten verſagten
damit gerade einem demobratiſchen Grundſatz, daß die ſtärkſte Partei die
Regierung bilden muß, ihre Unterſtützung. Der Redner bat die Demo=
kraten
in der Diskuſſion auf dieſen Punkt einmal einzugehen. (Zuruf:
Die Deutſchnationalen ſind Monarchiſten!) Die Demokraten und Sozial=
demokraten
könnten jetzt die Parole ausgeben: Patentdemokraten ver=
einigt
euch, denn die Deutſchnationalen könnten die Republik anerken=
nen
! (Heiterkeit.)
Als 99 Prozent der Einnahmen durch die Notenpreſſe gedeckt wur=
den
, ſtand vor den Staatsmännern die Aufgabe, eine neue Währung zu
ſchaffen. Nicht Helfferich und Schacht haben uns die Währung gebracht,
ſondern das damalige Kabinett hatte dieſe Maßregel beſchloſſen; es hat
auch zum erſtenmale wirkliche Beſitzſteuern eingeführt. Der Redner in
der demokratiſchen Verſammlung hat erklärt, der Beamtenabbau mußte
kommen, aber im Berliner Tageblatt wird in einem Artikel fälſchlicher
und abſichtlicher Weiſe der Abbau der Deutſchen Volkspartei in die
Schuhe geſchoben. Oberpoſtinſpektor Morath verweiſt dann auf eine ge=
heime
Denkſchrift des ſächſiſchen Miniſteriums, in der dargelegt wird,
daß die Sozialdemokraten nicht abgebaut worden ſind. In Heſſen wird
es wohl gerade ſo ſein (Zuſtimmung). Bei der Durchführung des Ab=
baues
ſind natürlich viele Fehler gemacht worden.
Der Redner ſprach dann über die deutſche Außenpolitik, die doch
manche Erfolge aufzuweiſen habe. Es kam dann zu einer Reihe von
demokratiſchen Zwiſchenrufen über die Behauptung Schachts, daß Streſe=
mann
demobratiſche Politik getrieben hatte, ſowie über den Begriff Er=
füllungspolitik
. Die Zwiſchenrufer werden aber von dem Redner bald
mit ſeinen Gegenerklärungen zum Schweigen gebracht. Der Redner wies
darauf hin, daß die Wirthſche Erfüllungspolitik uns den Verluſt Ober=
ſchleſiens
gebracht hat und auch der Anlaß war, daß Poincaré im Sattel
blieb. Der Redner erwähnte u. a., daß die Regierung nur erklärt habe,
der Eintritt in den Völkerbund ſei erſtrebenswert, die demokratiſchen
Miniſter hätten dem zugeſtimmt; die Partei wandte ſich dagegen; man
müſſe aber die demokratiſchen Miniſter von ihrer Partei trennen. ( Zu=
ſtimmung
).
Nachdem der Redner noch die innere Politik geſtreift hatte, ging er
zur Beſprechung der Beamtenfragen über. Die Sozialdemokraten,
ſo führte er aus ſind Gegner des Berufsbeamtentums; in der Praxis

haben ſie immer im Parlament gegen die Beamten geſtimmt und ſich
immer ſchützend vor die Angeſtellten geſtellt. In der erwähnten ſächſi=
ſchen
geheimen Denkſchrift rechnen es ſich die ſoz. Miniſter zum Verdienſt
an, daß ſie Sozialdemokraten in höhere Aemter gebracht haben. Es
muß wieder Ordnung geſchaffen werden; wir brauchen eine rechtliche
und eine wirtſchaftliche Sicherung des Beamtentums. Die rechtliche
Sicherung iſt durch den Abbau herbeigeführt worden. Die Gefahr, daß
parteipolitiſche Gründe bei dem Abbau mitwirken, iſt ſehr groß. Die
Deutſche Volkspartei verlangt die Aufhebung des Artikels der Abbau=
verordnung
. Die ganze Abbauverordnung kann nicht aufgehoben wer=
den
, denn es ſtehen auch Beſtimmungen darin, die zum Schutze der Be=
anten
erlaſſen ſind. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei, der nicht
angenomemn wurde, wandte ſich gegen die Beſtimmungen der Penſions=
kürzungen
. Die Ruheſtandsbezüge ſind ein Teil des Dienſteinkommens,
das nicht ausbezahlt wurde, alſo ſind Kürzungen gegen jede Forderung
des Rechts. Die Verbeſſerungen der Abbauverordnungen, die geplant
waren, hätten wir genießen können, wenn nicht die Sozialdemokraten
und Kommuniſten die Beſchlußfähigkeit des Reichstags angezweifelt hät=
ten
, ſo daß nicht mehr darüber abgeſtimmt werden konnte und wir nun
unter den alten ſchwierigen Beſtimmungen weiterleben müſſen. Die
Deutſche Volkspartei hat in der Beſoldungsfrage dieſelben Forderungen
wie der Deutſche Beamtenbund geſtellt; dieſer hat ſich auch zu der For=
derung
bekannt, daß in den oberen Beſoldungsklaſſen die Spannung
wenigſtens ſo groß ſein müſſe, daß nicht das Streben, in eine höhere
Stufe zu kommen, unterbunden wird. Der Finanzminiſter hat ſich gegen
jede Erhöhung der Grundgehälter geſperrt; er hat ſich nur zu einer Er=
höhung
der Kinderzulagen bereit erklärt. Der Miniſter verwies auf die
Eiſenbahnarbeiter, die ebenfalls eine Erhöhung der Bezüge verlangten,
wenn die Beamten eine Aufbeſſerung erhielten. Es ſei, ſo bemerkte der
Redner, eine ungeſunde Finanzpolitik, wenn die Lohnpolitik mit der
Ghaltspolitik verquickt würde. Die für die Kinderzulage vorgeſehene
Ausgabe iſt nach dem Vorſchlag der Deutſchen Volkspartei für die Er=
höhung
der Grundgehälter verwendet worden, und man hat recht daran
getan. Die Spannungen von der 7. Gehaltsgruppe ab ſind ſtärker, als
die von der 1. bis zur 6.; wir haben verſucht, dieſen Mißſtand zu be=
ſeitigen
, doch iſt dies uns nicht gelungen. Weiter wendet ſich der Redner
gegen die Ortsklaſſeneinteilungen, die keine richtige ſtatiſtiſche Grundlage
hätten. Wenn die Gemeinden ſelbſt die Steuern aufbringen müßten,
um die Beamten zu bezahlen, würde das Sperrgeſetz nicht notwendig
ſein. Die Deutſche Volkspartei habe verſucht, die Lage der Altpenſio=
näre
zu verbeſſern, aber der Reichstag habe die Anträge abgelehnt. Die
Anträge würden jedoch wieder geſtellt werden. Die Militäranwärter,
die oft 1418 Jahre Soldaten waren, ſeien heute noch ohne Brot. Man=
cher
von ihnen müßte die Arbeitsloſenunterſtützung in Anſpruch nehmen.
Der Redner erklärte zum Schluß, nicht Intereſſen, ſondern Ideen
müßten die Politik beherrſchen, dann würde auch das politiſche Getriebe
ruhiger ſein. Der Liberalismus habe in der Zeit und in der Zukunft
noch große Aufgaben zu erfüllen. Die Anerkennung des perſönlichen
Wertes der Perſönlichkeit werde Kräfte entbinden, die dem Staate
nützen. Das war auch der Grundgedanke der Stein=Hardenbergiſchen
Reformen in Preußen. Die Gleichheit der Demokratie iſt unmöglich.
Der Liberalismus, wie wir ihn verſtehen, iſt national bis auf die Kno=
chen
; er verlangt eine ſtarke Staatsgewalt und lehnt die pazifiſtiſchen
Beſtrebungen ab. Wir rufen die Beamten, die dieſer Auffaſſung ſind,
andere können wir nicht brauchen. (Lebhafter Beifall.)
Der Rede folgte noch eine Ausſprache. Es ſprachen Rektor Schäfer
und Lokomotivführer Müller. Rektor Schäfer erklärte nichts gegen
die Ausführungen des Vorredners, ſoweit ſie ſich auf die Beamtenfragen
bezogen, einwenden zu können, kritiſierte aber verſchiedene politiſche
Darlegungen, womit er ironiſchen Beifall bei der Verſammlung fand.
Bemerkenswert war, daß Rektor Schäfer als Demokrat für die Farben
Schwarz=Rot=Gold eintrat. Lokomotivführer Müller ſtellte ſich in
ſeinen Ausführungen auf den Boden der Nede von Oberpoſtinſpektor
Morath. Der letztere hatte dann das Schlußwort, das von minuten=
langem
Beifall begleitet war.
Deutſcher Beamtenbund. Am Dienstag findet eine
Beamtenverſammlung in der Turnhalle Woogsplatz ſtatt, in der Direktor
Rauſch=Berlin über Die deutſche Berufsbeamtenſchaft und der Reichs=
tag
, ſprechen wird. (Siehe Anzeige.)
Frauen=Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei.
Die Frauen der Deutſchen Volkspartei werden nochmals auf den öffent=
lichen
Vortrag von Dr. Marie Bernays, am Donnerstag, um 8 Uhr,
im Fürſtenſaal, hingewieſen und zu zahlreichem Beſuch dringend gebeten.
Deutſche Demokratiſche Partei. Am Mittwoch
werden der Reichstagsabgeordnete Pfarrer Korell, Frau K. Balſer und
der Landtagsabgeordnete Dr. Büchner im Städtiſchen Saalbau ſprechen.
(Siehe Anzeige.)
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G.D.A.),
Damit den Mitgliedern Gelegenheit geboten iſt, die Wahlverſammlun=
gen
beſuchen zu können, wurde die regelmäßige Mitgliederverſammlung,
die in der erſten Dezemberwoche ſtattfinden ſollte, auf den Monat
Januar verſchoben. Die Ortsgruppe bittet alle Mitglieder, ihre Wahl=

pflicht am 7. Dezember zu erfüllen. (Alles Nähere ſiehe Anzeige.)

Ober=Ramſtadt. Heute abend halb 9 Uhr findet im Gaſt=
haus
zum Löwen die letzte Wahlverſammlung der Deutſchnationalen
Volkspartei ſtatt. Redner iſt der hier wohlbekannte Abg. Kindt. Ein
voller Saal dürfte ihm ſicher ſein.
Vom Verband Hefſiſcher Regimentsvereine wer=
den
wir um Veröffentlichung folgenden Aufrufes gebeten:
Kameraden! Wieder ſoll ein neuer Reichstag gewählt wer=
den
! Der Verband will keine Politik lehren; er hat andere Aufgaben.
Aber er ermahnt euch, nicht hinter den Schlagworten des Tages herzu=
laufen
, ſondern als denkende, verantwortungsbewußte Männer an die
Wahlurne zu treten. Aus eurer Mitte ſind von jeher dem Staate le=
bendige
Kräfte zugefloſſen, die ihm dienten als Berufsſoldaten und treue
Beamte. An dem Wiederaufbau dieſes Staates mitzuarbeiten, an ſeinem
Wohle beſtimmend mitzuwirken, iſt ernſte Pflicht eines jeden von euch,
Gedenket der Eigenſchaften, die unſer Vaterland einſt groß machten. Er=
zieht
euch ſelbſt ſtets aufs neue zu dieſen Eigenſchaften und ſorgt, daß
ſie wieder Gemeingut des ganzen Volkes werden, Gemeingut auch der
Vertretung unſeres Volkes.
Nur ein feſter, einmütiger Wille vermag das zu erreichen; nur er
ſchafft Taten, anſtelle von Worten.
Ich will! Das Wort iſt mächtig,
Spricht’s einer ernſt und ſtill;
Die Sterne reißt’s vom Himmel,
Das eine Wort: Ich will!
(Nachdruck erwünſcht.)
* Weltraumkälte und Sonnentemperatur; dieſe beiden Pole ver=
einigte
der Berliner Phyſiker Dr. Stadthagen, zu einem lehrreichen
Vortrag, den er im Auftrag der Heſſiſchen Bilderbühne im Saalbau
hielt. Ausgehend von den Bedingungen des Lebens, die an enge Tem=
peraturgrenzen
gebunden ſind, wies der Redner darauf hin, daß auch
die lebloſe Natur von Temperaturen abhängig iſt. Die drei Aggregat=
zuſtände
: gasförmig, feſt und flüſſig, können wir heute bei einer Reihe
von Stoffen im Laboratorium künſtlich mit Hilfe ſehr niedriger und
ſehr hoher Temperaturen erreichen. Eine eingehende Erläuterung des
Lindeſchen Verfahrens zur Verflüſſigung der Luft leitete über zu einer
Schilderung der Transportgefäße. Die Fliehkraft der Gaſe muß durch
Druck überwunden und durch Abkühlung ſo erniedrigt werden, daß die
Moleküle ſich bis zur Verflüſſigung nähern. Bei einer Temperatur von
191 Grad bedeutet die Zimmertemperatur einen Kochzuſtand, der ein
Schließen der Transportgefäße hindert und der auch durch die Abküh=
lung
eines Eisblocks ſpurlos an dem Kochgefäß vorübergehen läßt. Aus
der großen Reihe der mit verflüſſigter Luft vorgeführten Verſuche ſeien
nur wenige herausgegriffen: Herſtellen von Speiſeeis über einer Kerzen=
flamme
, Frieren von Blumen, Sprengverſuche mit Kleie und Petroleum.
Von beſonderem Intereſſe war die Mitteilung, daß man mit aller
Energie daran arbeitet, den ſogen, abſoluten Nullpunkt zu erreichen,
und daß dieſes Ziel vorausſichtlich in wenigen Monaten erreicht ſein
dürfte. Ein Sprung über 5000 Grad Celſius führt von der tiefſten zur
höchſten bisher erreichten Temperatur. Flüſſiges Feuer ſpielte ſchon im
amerikaniſchen Bürgerkrieg 1862, und im Weltkrieg ſpielten die Flam=
menwerfer
und die Phosphorbrandmunition eine unheilvolle Rolle,
Die dabei aufgewandten Temperaturen bleiben aber weit hinter den durch
das aluminothermiſche Verfahren erreichten Hitzegraden zurück. Ihr
Erfinder ein deutſcher Ingenieur iſt ſeiner Tat nicht froh gewor=
den
; er ſtarb am Hungertyphus. Dr. Hans Goldſchmidt hat das Ver=
fahren
ausgebaut und glänzende Erfolge damit erzielt. Ein Gemiſch
aus Eiſenoxyduloxyd (Hammerſchlag), Gips und Sand, alle feinſtens
gemahlen und mit Aluminium einzeln und dann zuſammen innigſt ge=
miſcht
, enthalten eine gebundene Wärme von größter Wirkungskraft,
Durch ſtufenweiſe Entzündung entflammt, wird die Rückwandlung von
Aluminium in Tonerde bewirkt, und unter Anwendung beſonderer
Miſchungsverhältniſſe, die bisher höchſte erreichbare irdiſche Wärme
von 5000 Grad Celuſis erzielt. (Die Sonnentemperatur ſchätzt man auf
67007000 Grad.) Die Schmelzkraft dieſer Miſchung wurde an er=
ſtaunlichen
Verſuchen vorgeführt. Es gehört auch in unſerer fortge=
ſchrittenen
Zeit nicht zu den Alltäglichkeiten, daß auf einem Sandhäuf=
chen
ein Gemiſch von chemiſch reiner Tonerede und Chrom zu Rubinen
zuſammengeſchmolzen wird, die dann als künſtliche, aber echte Edelſteine
unter die Damen des anweſenden Publikums verteilt werden. Bedauer=
lich
war es, daß in unſerem Zeitalter der Technik und in einer Techn.
Hochſchulſtadt ſo wenig Zuhörer zugegen waren. Vielleicht war das
aber auch ein Vorteil, indem der Einzelne dem Redner und dem Schau=
platz
der Verſuche näherkommen konnte.
brk.

Heute, Dienstag, den 2. Dezember in der Heſſiſchen Bilderbühne
Darmſtadt (Städt. Saalbau), abends 8 Uhr
(16220
Experlmentalvortrag des Phyſlkers Dr. A. Stadthagen=Berlin über
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Mittwoch, 3. Dez., abends 8 Uhr,
im Saale Perkeo Alexanderſtr.
Es ſpricht: Zimmermeiſter und Stadtverordneter
W
S
Da

Kein Handwerker darf bei dieſer Verſammlung fehlen!
Freie Ausſprache.
Saal geheizt.
Deutſche Volkspartei
Ortsgruppe Darmſtadt.

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über Mainz nach Rheinheſſen.
Beiladungen erwüuſcht.
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Fernruf 1647
Fernruf 1784.
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Ziehungs=Liſte
der am 1. Dezember ſtattgefundenen Verloſung von
Kanarienhähnen des Kanarienzucht= u. Bogelſchutzvereins
Darmſtadt.

Los
Nr. Los
Nr. Los
Nr. Los
Nr. Los
Nr. 867 14 905 27 2734 40 1949 53 1167 2780 15 441 28 2003 41 2781 54 2306 1269 16 1616 29 228 42 2707 55 1193 666 17 1889 30 1915 43 1504 56 752 2336 18 2846 31 1856 44 362 57 2220 6 2960 19 2154 32 2919 45 306 58 1245 1711 20 2591 33 587 46 625 59 2693 529 21 2572 34 2828 47 1993 60 1395 2682 22 2250 35 2203 48 1854 61 248 10 2976 23 2848 36 1704 49 2592 62 2801 1929 24 515 37 1029 50 2201 63 2480 1970 25 1671 1836 51 2769 64 96 13 1447 26 2312 39 1807 52 1435 65 2991

Die Gewinne können bei Herrn Reſtaurateur M. Golling,
Hanauer=Hof, Heinheimerſtraße 8, bis 4. Dezember,
abends 6 Uhr, abgeholt werden. Für die Käfige iſt 1 Mk.
zu entrichten. Nichtabgeholte Gewinne, verſallen zu Gunſten
(u6s4b
der Vogelſchutzkaſſe.

[ ][  ][ ]

Nummer 335.

Dienstag, den 2. Dezember 1924.

Sc./

Aus Heſſen.
4 Polfsabſtimmung in der Selbſiverwaltung
der Gemeinden.
Seit 1. Februar 1922 iſt im Volksſtaate Heſſen eine Kommiſſion ein=
geſetzt
, die unter Vorſitz des Innenminiſters und dem ſtellvertretenden
Vorſitze des an genanntem Tage in den Ruheſtand getretenen langjäh=
rigen
Provinzialdirektors der Provinz Starkenburg ſich mit der großen
und recht ſchwierigen Verwaltungsreform in Heſſen beſchäftigen ſoll.
Der Komplex der dieſer Kommiſſion zugewieſenen Aufgaben iſt groß.
Welche Geſetzentwürfe inzwiſchen von dem genannten Gremium fertig=
geſtellt
und ausgearbeitet dem Geſamtminiſterium unterbreitet wurden,
darüber hat, wenn wir recht unterrichtet ſind, amtlicherſeits nichts Authen=
tiſches
verlautet und doch wäre, nachdem ſeit Einſetzung des Apparates
nun über 2¾ Jahre ins Land gegangen ſind, eine Erklärung darüber
von Regierungsſeite erwünſcht, welche Geſetzentwürfe inzwiſchen fertig=
geſtellt
ſind und in welchem Stadium der Ausarbeitung ſich noch einzelne
der wichtigen Spezialgeſetze befinden.
Wir haben hier beſonders Städteordnung, Landgemeindeordnung,
Kreis= und Provinzialordnung und das Verwaltungsrechtspflegegeſetz im
Auge, wie ſolche am 1. April 1912 in Kraft getreten ſind. Wir ſehen
dabei von der unter Miniſter Dr. Fulda erfolgten Teilreviſion der Städte=
und Landgemeindeordnung ab, da dieſes Geſetzgebungswerk ſich vor=
wiegend
mit der Abänderung des Wahlrechts befaßt hat, nicht aber die
ganze Materie umarbeiten wollte und bei der Kürze der Zeit
auch damals nicht durchgreifend reformieren konnte. Ueber die Not=
wendigkeit
einer umfaſſenden und durchgreiſenden Reviſion der heſſiſchen
Verwaltungsgeſetze vom 8. Juli 1911 beſteht wohl allerſeits Ueberein=
ſtimmung
, ebenſowohl auch darüber, daß dieſe Reviſion im Rahmen der
ſeitherigen Entwicklung auf dem Gebiete des Verwaltungsrechts ſich hal=
ten
muß.
Aus dem großen Kreiſe der geſetzgeberiſchen Aufgaben, die ſich hier
aufdrängen, ſchält ſich beſonders eine heraus, deren Regelung ſich gerade
in Darmſtadt als unerläßlich ergeben hat. Seit in Darmſtadt nach der
Staatsumwälzung nicht zum Vorteile des Gemeinweſens die politiſchen
Parteien feſten Fuß in der Stadtverordnetenverſammlung gefaßt haben
und deren dort neu gebildete Fraktionen ohne Fühlung und ohne Be=
nehmen
mit der breiten Maſſe der unpolitiſchen Gemeindewähler
unumſtritten das Feld beherrſchen, ſind Zuſtände eingetreten, die jedem
Bürger mehr oder weniger doch ernſtliche Beſorgniſſe einflößen müſſen,
daß den Dingen hier nicht weiter der Lauf gelaſſen werden dürfe. Wir
glauben, daß hier Kautelen auf dem Wege der Geſetzgebung zu ſchaffen
ſind, die den Wahlberechtigten die Möglichkeit geben müſſen, zum Worte
zu kommen, wenn ſie mit den Maßnahmen der gewählten Stadträte nicht
einverſtanden ſind. Wir wollen alſo, um es gerade herauszuſagen, daß
auch für die Tätigkeit des Stadtparlaments ein Volksentſcheid er=
möglicht
werde.
Nichts Neues im Deutſchen Reiche gelangte damit zur Einführung,
denn wir kennnen ſolchen Volksentſcheid bereits in Bayern.
Am 7. April 1919 wurde wir folgen hier einer Darſtellung von
Miniſterialrat M. Roeſch in den Erläuterungen zur Bayeriſchen Ge=
meind
ordnung für die Landesteile rechts des Rheins, Selbſtverwaltungs=
und Wahlgeſetz, München, Berlin und Leipzig 1923, 3. Auflage, J.
Schweitzer Verlag (Arthur Sellier) die Räterepublik in München aus=
gerufen
, Miniſter und Landtag hatten zum Teil bereits die Hauptſtadt
verlaſſen, Bamberg wurde vorübergehend der Sitz der Regierung. Hier
wurde am 22. Mai 1919 von der ſozialdemokratiſchen Regierung Hoff=
mann
das am 27. desſelben Monats in Kraft getretene Selbſtver=
waltungsgeſetz
erlaſſen.
Art. 29 desſelben handelt von Neuwahlen und Volksanträgen.
Wenn ein Viertel der Anzahl der bei der letzten regelmäßigen Ge=
meindewahl
in den Wählerliſten eingetragenen Wahlberechtigten es bean=
tragt
, iſt den Wahlberechtigten Gelegenheit zu geben,
darüber abzuſtimmen, ob der Stadt= oder Gemeinde=
rat
ſich einer Neuwahl zu unterziehen hat. Die Ab=
ſtimmung
geſchieht ſchriftlich in Abſtimmungsliſten. Stimmt mehr als
die Hälfte der in den Abſtimmungsliſten eingetragenen Wahlberechtigten
dafür, ſo iſt die Neuwahl vorzunehmen. Abſtimmung und Neuwahl ſind
ſo zu beſchleunigen, daß der Neuwahltermin innerhalb 3 Monaten nach
Einreichung des Antrags anberaumt werden kann. Die Neugewählten
verſehen ihre Aemter nur auf die Dauer der laufenden Wahlzeit, auf
die berufsmäßigen Mitglieder des Stadt= oder Gemeinderats erſtreckt ſich
die Neuwahl nicht.
Die männliche Zahl der Wahlberechtigten kann verlangen, daß der
Stadt= oder Gemeinderat beſtimmte Unternehmungen und Einrichtungen
in Bearbeitung nimmt. Wird das ausgearbeitete Projekt vom Stadt=
oder
Gemeinderat abgelehnt, ſo iſt es ſpäteſtens innerhalb eines Viertel=
jahres
nach den nächſten Gemeindewahlen dem neuen Stadt= oder Ge=
meinderat
wieder zur Entſcheidung zu unterbreiten. Hier iſt alſo der
Volksentſcheid auch im Gemeindewahlrecht zur Einführung gelangt. Be=
kannt
iſt, daß in München im Jahre 1920 der Verſuch gemacht wurde,
auf dieſem Wege zu ermöglichen, daß ſich die Unzufriedenheit mit der
Verwaltung in gegebenen Formen entlade. Damals mit negativem Er=
folge
. Eine verwiſchte Spur ſolchen Volksentſcheids zeigen bereits, die
Verhandlungen der baheriſchen Reichsratskammer, gelegentlich der Be=
ratung
der Gemeindeordnung von 1869, ein halbes Jahrhundert vor der
Gegenwart.
Abſ. 2 behandelt das Recht der Initiative. Intereſſant iſt,
daß Dr. Geßler, der Berichterſtatter für die Gemeindeordnung, der
nach Roeſch auch ſonſt einen maßgebenden Einfluß auf die Entſtehung
des Art. 29 übte, dieſe Beſtimmung veranlaßt hat. Die Vorausſetzungen
ſind die gleichen wie beim Volksentſcheid, auch die Förmlichkeiten. Wei=
gert
ſich die Gemeindeverwaltung nach bejahender Abſtimmung, ſo tritt
nach Art. 13 ſtaatsaufſichtlicher Zwang ein.
Nur die badiſche Gemeindeordnung vom 5. Oktober 1921 kennt in
§ 77 den Volksentſcheid, ſie verlangt für den Antrag auf Abſtimmung
ein Drittel, für die ſiegreiche Abſtimmung die einfache Mehrheit aller
Wahlberechtigten; für Antrag und Abſtimmung ſind die Beſtimmungen
des Landtagsawhlgeſetzes über Volksvorſchlagsrecht und Volksabſtim=
mung
entſprechend anzuwenden. Aufgelöſt wird bei bejahendem Ergeb=
nis
der Bürgerausſchuß, den die badiſche Gemeindeordnung noch kennt,
und der Gemeinderat einſchließlich der beſoldeten Gemeinderäte, nur ddr
Bürgermeiſter darf bleiben.
Soll die Selbſtverwaltung im freiheitlichen Sinne weiter ausgebaut
werden, ſo werden auch Volksentſcheide und Initiative nach den gege=
benen
ſüddeutſchen Vorbildern, im heſſiſchen Gemeindewahlrecht und
hoffentlich recht bald ihren Einzug halten dürfen.

* Arheilgen, 1. Dez. Nachdem im Laufe dieſes Jahres die Lehrerin
Fräulein Bläß, in den wohlverdienten Ruheſtand trat, nachdem ſie 35
Jahre in hieſiger Gemeinde faſt ihre ganze Dienſtzeit tätig war, wurde
mit dem Heutigen auch Herr Lehrer Herget penſioniert. Derſelbe wirkte
ſeit dem Jahre 1887 hier, zuvor war er 3 Jahre in einem kleinen Oden=
waldorte
tätig. Er wird ſich nun ganz ſeinem Amte als Rechner der
hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe widmen, das er auch ſchon ſeit dem
Jahre 1892 bekleidet. Möge beiden Penſionären ein angenehmer und
langer Lebensabend beſchieden ſein. Ein ſchon lange gehegter Wunſch
kam hier dieſer Tage zur Ausführung. Im hieſigen Gemeindehauſe
wurde ein Leſezimmer eröffnet. Dasſelbe iſt geheizt und vorläufig nur
Sonntags von 26 Uhr nachmittags geöffnet. Vorerſt liegen daſelbſt
nur evangeliſch=kirchliche Schriften aus. Sollte lebhaftes Intereſſe für
die Neueinrichtung vorhanden ſein, ſo iſt beabſichtigt, weitere Zeitſchrif=
ten
aufzulegen.
Griesheim, 30. Nov. Wie bekannt geworden iſt, kurſieren hier zur=
zeit
von den 1 Billionenſcheinen mit dem violetten Streifen auf der rech=
ten
Seite auch ſolche, die gefälſcht ſind. Sie ſind leicht erkenntlich an dem
ſchwachen Druck und an dem Fehlen der Faſern im Papier.

Griesheim, 30. Nov. Wie bereits kurz mitgeteilt, iſt am Mittwoch
im ehemaligen Kriegsgefangenenlager der 14jährige Zimmermannslehr=
ling
H. Größmann aus Pfungſtadt von einer umſtürzenden Giebelwand
erſchlagen worden. Der bedauernswerte Junge, der ſofort tot war, er=
litt
einen doppelten Schädelbruch, auch war die linke Bruſtſeite einge=
drückt
. Die Unglücksſtätte wurde auf polizeiliche Anordnung ſofort ab=
gefperrt
, bis die telephoniſch von dem Unglück benachrichtige Gerichtskom=
miſſion
erſchienen und der Tatbeſtand aufgenommen war. Das Unglück
trug ſich vor den Augen des Vaters des unglücklichen Jungen zu, der
als Zimmerpolier bei der Bauhütte in Darmſtadt beſchäftigt iſt, welche
die Abbruchsarbeiten übernommen hat. Ob und wen ein Verſchulden an
dem Unglück trifft, wird wohl die eingeleitete Unterſuchung ergeben.
* Nieder=Ramſtadt, 30. Nov. Letzten Samstagabend fand im Saale
des Darmſtädter Hofes, dahier, die Generalverſammlung des Spar=
und Darlehnskaſſenvereins e. G. m. b. H. ſtatt. Die Verſammlung war
gut beſucht. Rechner Wende trug die Papiermarkbilanz für 1923 und
die Goldmarkbilanz für 1924 vor. Daraus ergibt ſich, daß die Raiffeiſen=
bank
den ihr angeſchloſſenen Vereinen die Aktien um 50 Prozent aufge=
wertet
hat, ſo daß die Raiffeiſen=Spar= und =Darlehnskaſſen bereits jetzt
ſchon wieder eine ganz anſehnlichen Grundſtock beſitzen. Der Vorſchlag
des Vorſtandes und Aufſichtsrates, ſowohl den Reingewinn für 1923, als
auch den geſamten Aufwertungsgewinn aus den Aktienanteilen dem ge=
bildeten
Aufwertungsfonds gutzuſchreiben, wurde ſeitens der General=
verſammlung
zugeſtimmt. Anſtelle des erkrankten Vorſitzenden des Auf=
ſichtsrates
, Bürgermeiſtereiſekr. Steuernagel, führte das Mitglied des
Aufſichtsrates Ccſri us die Entlaſtung des Rechners und Vorſtandes
herbei. Die Geſchäftsanteile wurden auf 10 Goldmark pro Mitglied
gemäß dem Vorſchlag des Vorſtandes und Aufſichtsrates feſtgeſetzt. Die
F
K
Ve

An unſere
verehrl. Inſerenten
richten
wir die dringende
Bitte, die Anzeigentexte mög=
lichſt
frühzeitig zu übermitteln. Wir
können keine Gewähr übernehmen, daß die
Veröffentlichung am nächſten Tage er=
folgt
, wenn der Text nach
4 Uhr nachmittags
einläuft.
Der Verlag
(16042si

bereits früher eingezahlten Anteile werden hierbei wie folgt aufgewertet:
die bis 1918 eingezahlten auf 5 Mk., die bis 1920 eingezahlten auf 2 Mk.
und die bis 1922 eingezahlten auf 1 Mk. Die Anlehensgrenze wurde auf
100 000 Mk. feſtgeſetzt. Außerdem wurde der Vorſtand ermächtigt, unter
Beobachtung der ſatzungsmäßigen Beſtimmungen Darlehen bis zu 1000
Mark aus eigener Machtvollkommenheit zu bewilligen, darüber hinaus
können mit Genehmigung des Aufſichtsrates Darlehen bis zur Höchſt=
grenze
von 5000 Mark gegeben werden. Satzungsgemäß hatten aus dem
Vorſtand und Aufſichtsrat auszuſcheiden die Herren Vereinsvorſteher
Plöſſer, Alwin Schettler, Hrch. Bender 1. Jean Wittersheim, Chriſtian
Pfaff, Frd. Scheerer 5., Traiſa, und Gg. Wembacher, Waſchenbach. Dieſe
wurden wiedergewählt bis auf die Herren H. Bender 1., Chr. Pfaff.
Gg. Wembacher, für die weil nicht anweſend, eine Zuwahl ſtattfinden
mußte dergeſtalt, daß an deren Stelle treten die Herren Lehrer Thöt,
Ludwig Krautwurſt und Schreinermeiſter Hofmann=Traiſa. Zum Schluß
erläuterte Rechner Wende noch die Aufwertungsfrage. Die Genoſſen=
ſchaft
hat in der Inflationszeit viel eingebüßt an gewährten Darlehen
an zu ſpät gezahlten Warenſchulden. Es iſt geglückt, wenigſtens ſovie
zu retten, daß ein guter Grundſtein gelegt iſt für den Wiederausbau, der
bereits recht erfolgreich in Angriff genommen wurde. Es iſt Pflicht der
Mitglieder, darin den Vorſtand und Aufſichtsrat zu unterſtützen. Der
Grundſatz der genoſſenſchaftlichen Idee iſt Einer für alle und Alle
für einen! Es muß ſich jedes Mitglied klar darüber ſein, daß alle
Spargelder nur beim Raiffeiſenverein angelegt werden müſſen, und daß
alle Waren, ſoweit beim Verein erhältlich, nur durch dieſen zu beziehen
ſind. Damit ſtärkt er nicht nur ſeine Genoſſenſchaft, ſondern hat ſelbſt
den größten Nutzen davon. Die Genoſſenſchaft iſt, um es kurz zu ſagen,
der Sammelpunkt von Perſonen, die mit noch recht viel Idealismus und
geringem Egoismus behaftet ſind. Ausgeſprochene Materialiſten haben
in der Genoſſenſchaft überhaupt keinen Platz und ſollten daher einen
Verſuch mit der Genoſſenſchaft gar nicht machen.
r.Babenhauſen, 30. Nov. Unſer Städtchen ſteht eben im Zeichen des
Wahlkampfes. Wahlverſammlungen der Sozialdemokratie, des Bauern=
bundes
und der Demokraten waren ſchon. Geſtern abend ſprach hier im
Auftrage der ſozialdemokratiſchen Partei im Gaſthaus Zum Adler die
Schriftſtellerin, Frau Blos, die Frau des früheren württembergiſchen
Miniſterpräſidenten, heute hält die Deutſche Volkspartei im Deutſchen
Hof eine Wählerverſammlung ab, in der die Herren Haury und Alten=
dorf
über die bevorſtehenden Wahlen ſprechen werden. Kommenden Mitt=
woch
iſt eine Verſammlung von der Deutſchnationalen Volkspartei anbe=
raumt
. Redner iſt Generalſekretär Taube=Berlin. Die hieſige Neue
Lichtbühne bringt zur Zeit den Zeppelinfilm, prächtige Filmaufnahmen
von der Ueberfahrt nach Amerika.
i. Beerfelden, 30.. Nob. Ein dumpfer Knall Feuerlärm und
Feuerſignale, verſetzten vorgeſtern vormittag die hieſige Bevölkerung für
kurze Zeit in Aufregung. In einer Halle der Schmuckerſchen Brauerei,
auf dem ſogenannten Felſenkeller, kam es beim Pichen von Fäſſern zu
einer Exploſion. Wie dieſe zuſtande kam, iſt noch unaufgeklärt. Der
Luftdruck war ſo heftig, daß die Ziegel des Daches zum Teil herabge=
ſchleudert
wurden, zum Teil aus ihrer Lage kamen. Der Fußboden flog
durch das Dach ins Freie. Vier Perſonen ſtanden in der Nähe des
Pechkeſſels und es iſt ein wahres Wunder zu nennen, daß alle mit dem
Schrecken davonkamen. Das brennende Pech verurſachte einigen Brand=
ſchaden
. Mit Sand wurde die Ausbreitung des Feuers verhindert. Al=
die
ſehr ſchnell zu Hilfe eilende Feuerwehr zur Stelle kam, war die Ge=
fahr
beſeitigt.

Pelzstreifen
Marabout- u. Straußbesatz, in allen Ausführungen
Strauß & Mayer
Inhaber: Slegtried May
Schulstr. 8 / Moden- und Seidenhaus / Schulstr. 8
*35643

* Von Bränden und der Brandſchau.
Faſt täglich iſt den Zeitungen zu entnehmen, daß irgendwo ein
Kaminbrand ſtattgefunden hat; vielfach handelt es ſich um kleinere
Brände, die raſch gelöſcht werden und keinerlei oder nur geringen Scha=
den
verurſacht haben. Nicht ſelten aber ſind derartige Kaminbrände
die Urſache von Großfeuer. In der Nacht vom 28. zum 29. September
1920 brannte ein kulturhiſtoriſch wertvolles Bauwerk, die Burg Eltz im
Rheinland, aus, und es wurde einwandfrei feſtgeſtellt, daß das Feuer
durch einen Kaminbrand entſtanden war. Durch die Zeitungen ging die
Meldung, daß am 10. Mai d. J. das früher Dr. Hornungſche Sanato=
rium
, Schleß Marbach bei Radolfzell, das der Familie Lanz ( MMann=
heim
) gehört, bis auf die Grundmauern niedergebrannt iſt. Die Schmld
an dem Unglück wird einem ſchadhaften Kamin zugeſchrieben. Grosfeuer
wütete in einem pommerſchen Dorf im April d. J., die Schuld war ein
ſchadhafter Schornſtein. Auch aus unſerer Gegend ſind zahlreiche Fälle
bekannt, z. B. im März d. J. in Trebur, im Hauſe des Poſthalters
Poſſelt. Aus Mannheim wurde im Februar d. J. die Zahl der Kamin=
brande
im Jahre 1923 bis einſchließlich Januar 1924 mit 61 gemeldet.
Der ſchlechte Brennſtoff in den Kriegs= und Nachkriegsjahren hat weſent=
lich
dazu beigetragen, daß die Kamine ſchadhaft wurden. B ſonders
hilfreich kann hier eine ordnungsmäßige Vrandſchau durch den ſog.
Feuerviſitator wirken. Auf dem Lande ſind als Feuerviſitatoren Per=
ſonen
allerlei Stände ohne jede Vorbildung gegen ein geringes Entgelt
beſtellt. Bei der Wichtigkeit der Brandſchau ware allerdings die Schaf=
fung
eines Brandſchaugeſetzes von Wert. Es ſei hier ein Entwurf des
Preußiſchen Feuerwehrbeirates für ein derartiges Brandſchaugeſetz kurz
erläutert. Zum Zweck der Ermittlung und Abſtellung feuergefährlicher
Zuſtände hat in Stadt=, Landgemeinden und Gutsbezirken eine regel=
mäßig
wiederkehrende Brandſchau durch ſtändige, amtlich verpflichtete
Sachverſtändige (Brandſchauer) ſtattzufinden. Die Brandſchau iſt in
Stadtgemeinden Aufgabe der örtlichen Polizeiverwaltung, in Landge=
meinden
und Gutsbezirken des Landrats und ſind die Koſten von dieſen
zu tragen. Der Vorſtand des Brandſchquamtes iſt in Stadtgemeinden
mit beruflichem Feuerwehrlöſchweſen der Leiter der Berufsfeuerwehr,
Brandſchauer 1. Beamte der Berufsfeuerwehr, 2. Beamte der Baupoli=
zei
, 3. Bezirksſchornſteinfeger. In Stadtgemeinden ohne berufliches Feuer=
löſchweſen
der Vorſtand der Leiter der Baupolizei, Brandſchauer 1. Be=
amte
der Baupolizei, 2. Führer der Ortsfeuerwehr, 3. Bezirksſchorn=
ſteinfeger
. In Landgemeinden iſt das Landſchauamt dem Landrat direkt
zu unterſtellen. Der Landrat, oder eine von dieſem zu beſtimmende Per=
fönlichkeit
, iſt der Vorſtand des Brandſchauamtes. Brandſchauer ſind
1. Bauſachverſtändige, 2. ein Feuerwehrführer (Kreis=, Bezirks= oder
Ortsbrandmeiſter). Der Ortsbrandmeiſter iſt, falls er nicht als Brand=
ſchauer
verpflichtet iſt, zur Teilnahme an der Brandſchau heranzuziehen.
3. Der Bezirksſchcrnſteinfeger. Der Ortspolizeiverwalter iſt berechtigt,
an der Brandſchau teilzunehmen. Die Brandſchau iſt unter möglichſter
Schonung der Intereſſen der Hausbewohner durchzuführen. Sodann iſt
erläutert, auf was ſich die Brandſchau erſtreckt und was die Brandſchauer
zu beachten haben. Sodann iſt der Tätigkeitsbereich der Brandſchauer
umſchrieben, wobei auch die Vermeidung unnötiger Koſten berückſichtigt
iſt. Die Beſeitigung von Mängeln, ſoweit dies ohne Schwie=
rigkeiten
möglich iſt, hat der Eigentümer ſofort zu veranlaſſen. Ueber
Befund und Verbeſſerungsanträge iſt dem Brandſchauamt ſofort zu be=
richten
, beſonders auch bei feuergefährlichen Zuſtänden. Die Ausführung
baulicher Anordnungen ſeitens des Brandſchauamtes bedarf der Geneh=
migung
der Baupolizei. Unabhängig von der regelmäßig wieder=
kehrenden
Brandſchau hat in Sonderfällen (Schauſtellungen, Wander=
zirkus
, Jahrmarkt uſw.) eine einmalige Brandſchau der örtlichen Polizei=
verwaltung
ſtatzufinden. Zu Rohbau= bzw. Gebrauchsabnahmen ſind die
Bezirksſchernſteinfeger und nach Bedarf Feuerwehrfachverſtändige heran=
zuziehen
. Die hierdurch entſtehenden Koſten trägt der Bauherr.
Soweit der Entwurf. Ein derartiges Geſetz könnte wirklich große Werte
ſchützen. Man denke, ein Schneidermeiſter oder ein Schuhmacher verſieht
auf dem Lande die Brandſchau in ſeiner Eigenſchaft als Feuerviſitator.
Selbſt wenn man mit der Gewiſſenhaftigkeit dieſer Perſonen rechnen
kann, ſo iſt dies bei allem guten Willen, kein ſachverſtänd’ges Urteil,
wie es bei der Wichtigkeit dieſer Tätigkeit ſein muß.

* Michelſtadt, 30. Nov. Im Bezirk des Finanzamts Michelſtadt
gelten als Notſtandsgebiet alle Orte des Bezirks, mit Ausnahme von
Erbach, Michelſtadt, Steinbach und Stockheim.
* Goddelau, 30. Nov. Der Männergeſangverein Ger=
mania
=Wolfskehlen (Dirigent Kapellmeiſter Friedel Fiſcher,
Lehrer an der Städtiſchen Tonakademie Darmſtadt) gab heute Sonn=
tag
nachmittag im Rühlſchen Feſtſaal zu Goddelau ein Konzert.
Nicht allein zu begrüßen, nein, zu. befürworten iſt es, wenn gutgeſchulte
Männerchöre auch anderwärts, als nur da, wo ſie anſäſſig ſind, volks=
bildend
mit guten Konzerten aufwarten. War das Konzert auch nur
mittelmäßig beſucht, was in Anbetracht des Gebotenen und der großen
Unkoſten ſehr bedauerlich war, ſo ſtanden die Leiſtungen des Chores
unter der zielſicheren Leitung des Herrn Fiſcher, impulſiv und packend,
auf hoher Stufe. Chöre von Schulken, Angerer, Hegar, Bröll, Eiles,
Schaah, Mania, Rebling, Silberſcheid und M. Neumann ſprachen von
gutem Geſchmack. Die Soliſten Frau S. Stoll=Horn (Sopran) und Herr
Konzertmeiſter Schnurrbuſch (vom Heſſiſchen Landestheater), waren
unſtreitig Teilhaber an dem ſo großen Erfolge. Möge der Verein ſo
fortfahren, gute Bauſteine für den Heſſiſchen Sängerbund, deſſen Mit=
glied
er iſt, zu ſetzen, ſo wird auch die berechtigte Anerkennung nicht
W. B.
ausbleiben.
R. Bauſchheim, 1. Dez. Wie in vielen Orten, ſo will man auch hier
einen Gedenkſtein für die Gefallenen errichten. Eine für dieſen Zweck
veranſtaltete Sammlung ergab einen Betrag von 667 Mark.
Gonſenheim, 30. Nov. Sein 79jähriges Wiegenfeſt feierte der
Männergeſangverein Cäcilia, mit einem glänzend verlaufenen Konzert
unter der zielbewußten Leitung ihres Dirigenten, Herrn Alfred Stauffer.
Die Solovorträge der Herren Stauffer (Violine), Nauch (Poſauniſt)
und Hennrich (Xylophon) ernteten reichen wohlverdienten Beifall, wie
auch die Konzertſtücke der Kapelle nur als vorzüglich zu bewerten waren.
daß der Verein mit ſeinen Chören den Glanzpunkt der Feier abgeben
würde, war vorauszuſehen. Allen ſeinen Darbietungen folgte ſtürmiſcher
Beifall.
* Aus der Wetterau, 30. Nov. Lebhaft geht es in den fruchtbaren
Gefilden der geſegneten Wetterau zu, denn in Scharen ziehen die
fleißigen Bauern bei dem herrlichen Novemberwetter auf die
Aecker. Es iſt ihnen nunmehr gelungen, die wegen des naſſen Oktober=
wetters
ſehr verzögerte Herbſtausſaat zu beendigen. So iſt jetzt auch der
letzte Weizenacker ausgeſtellt, und nun heißt es, die Stoppeläcker und
Gemüſeäcker ſtürzen, damit im Frühjahr Kartoffeln und Sommergetreide
geſät werden kann. Andere Bauern ſind dabei, Miſt und Jauche hin=
auszufahren
, die Wieſenbewäſſerung in Ordnung zu bringen und nach
ihren Obſtbäumen zu ſehen. Die neue Saat, beſonders der Roggen, hat
ſich in den letzten Wochen ſehr gut entwickelt.
* Lauterbach, 30. Nov. Vom Scheunengerüſt ſtürzte
der Dienſtknecht Lohmeyer in Angersbach in die leere Tenne. Der
Schädel wurde ihm dabei zerſchmettert, ſo daß er nach längerer Bewußt=
loſigkeit
ſtarb. Der Vogelsberg wird modern, wenig=
ſtens
die Zahnärzte. Kommt da ein biederer Landmann in Ber=
muthshain
zum Zahnarzt und hält den ſchmerzenden Backen. Der Zahn=
arzt
ſetzt den Patienten auf den Marterſtuhl und hängt ihm etwas Un=
bekanntes
um den Kopf. Plötzlich hört der Dulder eine flotte Tanz=
muſik
, die Schmerzen ſind vergeſſen, obwohl ſich der Doktor in ſeinem
Munde zu ſchaffen macht. Noch war der Walzer nicht zu Ende, da
hält ihm ſchon der Zahnarzt den böſen Zahn vor die Augen. Der Zahn=
arzt
hatte einen Radioapparat.
* Butzbach, 30. Nov. Spiele nicht mit Schießgewehr! Der nchtjäh=
rige
Sohn des Gaſtwirtes B. zu Gambach ſpielte mit einem geladenen
Gewehr. Plötzlich krachte der Schuß, und ein junger Mann ſchrie laut
auf; die Kugel ſaß ihm im Bein und er mußte ins Krankenhaus gefah=
rent
werden.
O Grünberg (Oberh.), 28. Nov. Die Bürgermeiſterwahl
findet vorausſichtlich Ende Januar kommenden Jahres ſtatt.

Alternde Jugend
neue Verjüngungsmethoden.
Der erledigte junge Menſch im Sinne Steinachs iſt eine
Seltenheit. Um ſo häufiger fällt uns bei der Jugend ein ſtart
gealtertes Ausſehen auf, das durch ſpärlichen Haarbeſtand ge=
kennzeichnet
iſt. Wir wollen doch nun zum mindeſten nicht älter
erſcheinen, als wir ſind. Die 50jährige Dame und der 50jährige
Herr erſcheinen bei vollem Haarbeſtand um 10, ja um 20 Jahre
jünger. Es iſt bitter, daß wir den bis an unſer Lebensende natur=
gewollten
Haarwuchs im Alter von 50 Jahren kaum mehr vor=
finden
. Da nun nichts den Menſchen in ſeinem Ausſehen mehr
verändert als Haarſchwund, löſte die Zuntzſche Verheißung, Haar=
wuchs
durch Ernährung erzeugen zu wollen, um ſo mehr bren=
nendes
Intereſſe aus, als Zuntz ja einer unſerer hervorragend=
ſten
Ernährungsphyſiologen war. Die Enttäuſchung war groß
und Zuntz ſtarb leider zu früh, um den vielverſprechenden Weg
bis ans Ziel verfolgen zu können. Ihm gebührt immerhin das
Verdienſt, das Haarwuchsproblem den Händen der Quackſalber
entriſſen zu haben. Wie werden Haar=Wachstums=

vorgänge ausgelöſt und wie iſt ihr Erlöſchen
möglich? (Auf dieſe weſentlichen Fragen erteilte Zuntz keine
bemerkenswerte Auskunſt.) Das Wachstum der Haare wird
durch Oxydaſen und Reduktaſen vermittelt, die Schwächung des
Haarwachstums dagegen ſteht mit einer Art Selbſtvergiftung
(Toxine) und örtlichen Schäden (Vergrößerung der Talgdrüſen)
in Verbindung. Es beſteht kein Zweifel, daß bei dieſer Sachlage
eine ungeheuere Zahl von Haarmitteln als wertlos, ja als ſchäd=
lich
(durch Verkürzung der Lebensdauer des Haares) ange=
ſprochen
werden müſſen. Schein= und Zufallserfolge bringen der=
artige
Mittel zu ganz unverdientem Anſehen, da ſie ihrer Zu=
fammenſetzung
nach gar nicht helfen können. Nicht ſchädigende
Reizung des Haarbodens, ſondern fermentative, d. h. natürliche
(phyſiologiſche) Wachtumsanregung, die insbeſondere auch ört=
liche
Schäden (Schinnenbildung u. dergl.) berückſichtigt, iſt das
gegebene. Bei alkaliſcher Aufſchließung menſchlichen Haares (Haar
iſt chemiſch ſchwefelreiches Eiweiß) entſtehen vorübergehend aktive
Subſtanzen (Cyſtin und Cyſtein), die im Haushalt der Haar=
wurzel
den Aufbau des Haares leiten. Im vorliegenden Verfah=
ren
wird die alkaliſche Aufſchließung ſo rechtzeitig abgeſtoppt, daß
die Löſung dieſe aktiven haarerzeugenden Subſtanzen enthält.

(Bei nich abgeſtoppter Alkaliwirkung werden die Subſtanzen
wertlos.)
Dieſe Preisgabe des Fabrikationsgeheimniſſes mußte bis zur
Erteilung auch des amerikaniſchen Patentes (kürzlich erteilt!
unterbleiben. Sie allein gibt ſchließlich auch dem Laien die
Grundlage zu einem Urteil über die Wiſſenſchaftlichkeit des Prä=
parates
, das unter dem Namen Silvikrin ſo unendlich vielen um
das Schwinden ihres Haarſchmuckes Leidtragenden geholfen hat.
Wenn bei ererbter Neigung zum Haarſchwund, bei bereits
eingetretene Erkahlung und den unendlich vielen Fällen ſpär=
lichen
Haarwuchſes die Silvikrin=Haarkur ſich bewährt hat, ſo
bedeutet das einen ungeheueren, bis vor wenigen Jahren noch
für unmöglich gehaltenen Fortſchritt. Jedermann wird es be=
grüßen
, daß man ſich ohne jede Unkoſten über die Silvikrin=
Haarkur wie auch über die behandelten Fälle und die wiſſen=
ſchaftlichen
Einzelheiten unterrichten kann. (Bei den hohen Un=
koſten
bleibt dies Angebot nur noch kurze Zeit beſtehen.) Schrei=
ben
Sie ſofort an: Silvikrin=Vertrieb, Berlin 256, Alexandrinen=
ſtraße
26, um koſtenloſe und portofreie Zuſe=
Silvikrin=
Probe und des Büchleins Der Haarwuchs, ſeine Erhultung und
Wiedergewinnung.
TV.16244

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Rummer B35,

Dienstag, den 2. Dezember 1924,

Wanderungen
durch das Stadtmuſeum.
26. Eine Uhr Moritz Friedrich Illigs vom Jahre 1821.
Das Stadtmuſeum hat ſchon eine Reihe alter Darmſtädter
Uhren, meiſt großer Standuhren, auch in der Odenwaldabteilung
ſteht in der Wohnſtube eine echte Odenwälder Uhr. Außerdem
beſitzt das Muſeum noch einige nicht ausgeſtellte Taſchenuhren,
ſo die des Stifters des Bücherwurms, die aber nichts Beach=
tenswertes
iſt, und zwei Arbeiteruhren von dem Uhrmacher
Karp aus dem Beſitz des Großherzogs Ludwig III., geſtiftet von
ſeinem Großneffen, dem Großherzog Ernſt Ludwig. Von den
Darmſtädter Uhrmachern iſt nichts in weiteren Kreiſen bekannt
und doch hat es ganz hervorragende gegeben. Aus dem 18. Jahr=
hundert
ſeien nur die beiden Ludwig und Friedrich
Knaus, Vater und Sohn, genannt. Augenblicklich bin ich mit
der Sammlung des Stoffs für eine Lebensbeſchreibung dieſer
beiden beſchäftigt, was allerdings eine recht mühſame Arbeit iſt.
Der Sohn Friedrich von Knaus, der 1754 nach Wien be=
rufen
, dort zu hohen Ehren aufſtieg und geadelt wurde, hatte am
24. April d. J. ſeinen 200. Geburtstag und wurde aus dieſem
Grunde in der Fachzeitſchrift Die Uhrmacherkunſt in der Num=
mer
vom 9. Mai d. J. gebührend gefeiert. Sobald ich die nötigen
Unterlagen beiſammen habe, werde ich von ihnen berichten.
Der zweite Uhrmacher, auf den Darmſtadt ſtolz ſein kann, iſt
der in der Ueberſchrift genannte Illig*), der ſich am 26. Juni
1813 in hieſiger Stadt mit folgender Anzeige im Darmſtädter
Frag= und Anzeigeblatt dem jetzigen Darmſtädter Tagblatt
ankündigte: Ueberzeichneter macht hiermit einem verehrlichen
Publikum ſein hieſiges Etabliſſement als Bürger, Uhrmacher und
Mechanikus bekannt. Er verfertigt alle Arten Gewicht= und
Federuhren, ſowohl zum gewöhnlichen, als aſtronomiſchen Ge=
brauche
. Neben ſeinen Taſchenuhren von eigener Arbeit wird er
jederzeit mit einem hinlänglichen Vorrate von vorzüglichen
Schweizer Uhren verſehen ſein. Jede ihm anvertraut werdende,
hier einſchlägige Reparatur wird er mit Fleiß und ſolide beſorgen
und ſic überhaupt durch billige Bedienung und vollkommene
Arbeit emrfehlen. Seine Wohnung iſt auf dem Marktplatze in
Nr. 547. Die Unterſchrift lautet: Der Bürger, Uhrmacher und
Mechanikus Illig. Aus ihr tritt einem der ganze Charakter
Illigs entgegen. Er weiß genau, was er leiſten kann, aber wie
beſcheiden, ſolide, einfach ſtellt er ſich hier vor ſeine Kunden hin.
Das Haus, das damals nach dem Brandkatafter die Nr. 547 hatte,
iſt im Sommer 1912 abgetragen und ein neues mit der jetzigen
Nr. 11 hingeſtellt worden neben dem Haus von Th. Kalbfuß. In
den zwanziger Jahren wohnte Illig in der Schuſtergaſſe ( D 33)
in einem Hauſe, das Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahr=
hunderts
, als man den Durchgang an der Oſtſeite des Rathauſes
erweiterte, abgebrochen wurde. Von 1834 bis 1843 wohnte er in
dem Hintergebäude des jetzt mit Ludwigsſtraße 6, vom Jahre
1843 an in dem jetzt mit Saalbauſtraße 23 bezeichneten Hauſe.
Sein Sterbehaus iſt das Hintergebäude von Luiſenſtraße 28, an
deſſen Stelle jetzt das Haus Schuchardſtraße 18 ſteht. In dem
erſten Darmſtädter Adreßbuch von 1819 ſind 8 Uhrmacher und
2 Geſellen aufgeführt, darunter auch der hervorragende L. Mar=
tenſtein
. Darmſtadt hatte damals etwa 15 000 Einwohner;
man kann ſich denken, daß Illig da keine Seide geſponnen hat.
Doch davon ſpäter.
Nun zu der neuen Erwerbung des Stadtmuſeums. Wir ver=
danken
ſie dem ehemaligen Stadtverordneten Herrn Auguſi
von Heſſert, der ſich in ſeinen früheren Mußeſtunden mit
der Uhrmacherei beſchäftigt hat und eine genaue Kenntnis von
allerlei alten Darmſtädter und Odenwälder Uhren beſitzt. Er iſt
in dieſer Hinſicht ſozuſagen ein männliches Gegenſtück zu unſerer
großen Dichterin Maria von Ebner=Eſchenbach (1830

*) Der Name Illig iſt ſprachlich ſehr lehrreich. Lange bemühte
ich mich vergeblich, bis ich ihn in früheren Jahrhunderten als Vornamen
auffand. Es iſt der Heiligenname Aegidius, nach dem zahlreiche
Orte in Deutſchland, Oeſterreich und der ganzen chriſtlichen Welt be=
nannt
ſind: Eegidien, Ilig Ylgen Ilien, Ilgen Gilg
St. Gilles u. a. In einer alten Urkunde aus dem 17. Jahrhundert
ſteht: LIlig. Hoc est S. Egidii, gemeint iſt Illingen in
Baden.

bis 1916), die in der köſtlichen Erzählung Lolti, die Uhrmacherin
(geſammelte Erzählungen III Stadtbücherei, Katalog e 6/3)
ſich ſelbſt ſchildert. Gleich dieſem poetiſchen Vorbild iſt er durch
die Zeitverhältniſſe gezwungen, ſeinen Unterhalt durch die Uhr=
macherei
zu verdienen. So hat er auch Kenntnis von der Uhr
Illigs, die im Beſitz des verſtorbenen Herrn Meiſenzahl ſich
befand, erhalten, die Stadt zum Ankauf für das Stadtmuſeum
veranlaßt und ſie wieder vollſtändig hergeſtellt. Alles, was ich
im Folgenden über die Uhr mitteilen kann, habe ich von ihm;
er hat auch einige kurze Erklärungen darüber zuſammengeſtellt,
die an der Uhr (im Zimmer Nr. 13 des Stadtmuſeums) angeheftet
ſind, um die Beſucher zu unterrichten. Die Aufgabe, die Illig
auf eigenartige und geniale Weiſe löſte, iſt nicht ganz neu. Der
Engländer Smeaton=Franklin hat zwei ähnliche Uhren,
die in dem Trinity=Haus in London erhalten ſind, im 17.
Jahrhundert gebaut (vgl. Britten: Old Clocks aud time markes.
Ausgabe 1919 S. 182). Die Aufgabe war: eine Uhr herzuſtellen,
die bei gutem Gang die Stunden, Minuten und Sekunden an=
gibt
, und zwar unter Anwendung der denkbar geringſten Anzahl
von Rädern. Der Engländer löſt ſie ähnlich wie Illig mit drei
Räderr und einem Ziffernblatt. Daß Illig von der Smeaton=
Franklinſchen Uhr Kenntnis hatte, iſt ganz unwahrſcheinlich
Seine Löſung weiſt jedoch noch einen erheblichen Fortſchritt

Der Weihnachtsverkauf iſt eröffnet!!
Unſer Prinzip:
Qualitätsware!
Billige Preiſe!
Um dem Andrang kurz vor dem Feſt vorzubeugen,
geben wir ab heute bis 10. Dezember 5% Nachlaß auf
Chriſtbaumſchmuck. Ferner geben wir während dieſer
Zeit bei Einkäufen von Mk. 3.00 an eine reizende
Käte Scheurich=Seifenfigur gratis. (16226
Parfümerie Müller, Rheinfkraße 6
(An den 4 Advent=Sonntagen von 16 Uhr geöffnet.

daß er das Steigrad nach unten verlegt hat, eine Pendelgabel
entbehrlich und das Pendel unmittelbar an dem Anker
aufgehängt iſt. Ermöglicht wird dies durch Anwendung des
eigenartig angeordneten Ziffernblattes, drei Rädern, einem Anker
ohne Ankergabel. Der Zeiger braucht vier Stunden zu einer
Umdrehung. Dementſprechend iſt der Zifferblattkreis in 4/4 ein=
geteilt
, von je 60 Minuten. Folgt man der roten Hilfslinie, ſo
ſieht man, wie der Zeiger von Stundenzahl zu Stundenzahl
kommt. Da die Uhr als Hausuhr gedacht iſt, weiß jedermann
ohne weiteres, ob man ſich in der Morgen=, Mittag== oder
Abendzeit befindet, und man iſt deshalb auch nicht im Zweifel,
welche Stundenziffern in dem betreffenden Zifferblattviertel, in
Frage kommen, in dem der Zeiger ſteht. Steht z. B. der Zeiger
im erſten Viertel, ſo wird jedes wiſſen, daß es ſich um die Zeit
12.304.30 oder 8.30 Uhr handelt.
Zum Schluß nur noch einige Angaben über Illig und ſeine
ſonſtigen Leiſtungen. Mit ihm hat ſich vor etwa zehn Jahren
der inzwiſchen verſtorbene Profeſſor Theodor Beck, der be=
kannte
Hiſtoriker der Technik, beſchäftigt und die Ergebniſſe ſeiner
Nachforſchungen in zwei Artikeln (in den Heſſ. Biographien I,
466, und der Heſſiſchen Chronik III, 229) niedergelegt. Schreiber
dieſes hat auch ſchon ſeit Jahren ſein Augenmerk darauf gerichtet,
iſt jedoch nur in Einzelheiten weitergekommen. Die Familie
Illig iſt wahrſcheinlich aus der Schweiz in den Odenwald am
Ende des 30jährigen Krieges eingewandert, wie ſo viele, z. B.
die Kredel, Krenz, Egli, Delp u. a. Unſer Morit
Friedrich J. iſt am 30. Oktober 1777 zu Erbach i. O. als
Sohn des Papiermüllers Johannes J. geboren. Der Junge
zeigte ſchon frühe Neigung zur Mechanik und wurde deshalb 1790
dem Uhrmacher Wüſt zu Amorbach in die Lehre gegeben.

auf, indem ſeine Uhr anſtatt einem acht Tage geht, und dadurch,
Eine Taſchenuhr, von ihm während der Lehrzeit angefertigt (ſie
trägt die Bezeichnung M. F. Illig, Amorbach 1792), wurde dem
Großherzog Ludwig III. von der Tochter Illigs zum Geſchenk
gemacht und in deſſen Uhrenſammlung aufgenommen. Nachdem
ſich Illig auf der Wanderſchaft vornehmlich in der Schweiz auf=
gehalten
, dann aber vergebens ſich in Sachſen nach Beſchäftigung
umgeſehen hatte, kehrte er nach Erbach zurück und arbeiteie hier
in der Papiermühle ſeines Vaters, wobei er nach mehrjährigen
Verſuchen die epochemachende Erfindung machte, ſtatt der mangel=
haften
Leimung des Papiers mit tieriſchem Leim, Papier in
der Maſſe mit Harzleim herzuſtellen. Dieſe
wichtige Erfindung eroberte ſich bald die ganze Welt, brachte
ihrem Urheber aber keinen Gewinn. Er wandte ſich wieder der
Uhrmacherei zu und ließ ſich, wie wir oben geſehen haben, 1813
in Darmſtadt nieder; 1820 verheiratete er ſich mit Margarethe
Pfeil, einer Leineweberstochter von hier. Der in Michelſtadt
als Sohn des bekannten Staatsrats Knapp 1814 geborene, ſpäter
berühmte Profeſſor Dr. Fr. Knapp hat über ihn in d. Blatte,
Beilage 2 Nr. 252 vom 26. Oktober 1892 geſchrieben. Von wei=
teren
Arbeiten Illigs ſeien noch folgende hier erwähnt: 1835
baute er für das Glockenſpiel ein vorzüglich gehendes Gehwerk
mit Kompenſationspendel und freier Hemmungr*); auch die
Turmuhr des Schloſſes Wolfsgarten war von ihm (ſie iſt aber
verſchollen, und die jetzige iſt von Ungerer=Straßburg); ebenſo
war im Alten Palais, jetzt wahrſcheinlich im Schloßmuſeum, das
Gehwerk einer Flötenuhr. Das Phyſikaliſche Kabinett der Tech=
niſche
Hochſchule beſitzt einen Chronometer von ihm. Zwei
Taſchenuhrwerke von ihm beſitzt ferner Herr Andreß. Endlich
habe ich noch eine die Viertelſtunden ſchlagende Illigſche Uhr
anfgefunden; Herr Uhrmacher Sperber kaufte ſie von einem
Trödler, ſtellte die ganz ſchadhafte Uhr wieder her und ſchenkte
ſie einem Bekannten, von deſſen Schweſter ſie das hieſige katho=
liſche
Schweſternhaus erbte. Herr Uhrmacher E. Göbel beſaß
eine Normaluhr und Herr Karl Daudt eine Standuhr von
Illig. Zeit ſeines Lebens ging es ihm herzlich ſchlecht. Trotz
hervorragender Leiſtungen, kam er auf keinen grünen Zweig.
Seine Selbſtloſigkeit, ſein allzu beſcheidener Sinn, die Unfähig=
keit
, ſeine Perſon zur Geltung zu bringen, ließen ihn ſeine Tage
freudlos dahin bringen, wenn auch in geiſtigem Verkehr mit her=
vorragenden
Männern des damaligen Darmſtadt, mit Schleier=
macher
, Eckhardt, Knapp u. a. Letzterer ſchildert ſeine
erſte Begegnung mit ihm folgendermaßen: Gegen Ende der 30er
Jahre führte mich ein Mißgeſchick mit meiner Taſchenuhr in die
Werkſtätte des Sonderlings. Wir waren Landsleute, beide
nach der Reſidenz übergezogene Odenwälder. In dieſer Eigen=
ſchaft
wurden wir Bekannte. Die ärmliche Abgetragenheit
ſeiner Hauskleidung ſtimmte wunderbar mit einer dünnen,
etwas klangloſen Stimme mit der eigentümlichen, wehmütigen
Betonung ſeiner Rede dem Seufzer. Bald darauf ſtieß Knapp
bei ſeinen Studien auf eine Stelle, wo Illig die Erfindung des
Leimens von Papier in der Maſſe zugeſchrieben wird. Er ſuchte
hierauf dieſen auf: Teuerſter Freund, ging ich ihn herzlich an,
ich komme hinter Ihre Schliche und muß Sie ausſchelten. Sie
haben eine wichtige Erfindung, die Sie mir geheim halten.
Darauf erzählte ihm dieſer den Hergang der Erfindung: da
bin ich dann auf das Leimen im Zeug komme, un nach allerlei
Hin= und Herprobiern hawe mer die Sach endlich zu Stand ge=
bracht
. . . Weil mer doch davon rede fuhr er fort ſo möcht:
ich Ihne bitte, daß ich Ihne eins von dene Büchelcher von damals
mit der Beſchreibung verehrn dürft. (Darmſt. Tagblatt 1892
Nr. 252.)
Darmſtadt darf ſtolz ſein auf dieſen ſchlichten Mann; die
Stadtverwaltung hat ihm deshalb auch ſchon die höchſte Ehre zu=
teil
werden laſſen und ihm zu Ehren im Dornheimer Viertel den
Illigweg benannt. Im Kriegsjahr 1914 iſt ſein Grab von
dem Verein Deutſcher Papierfabrikanten würdig ausgeſchmückt
tvorden.
K. Noack.

*) Das Kompenſationspendel und die Teile der Hemmung liegen
fetzt in einer Kammer auf dem Glockenturm. Herr Uhrmachermeiſter
Andreß hatte vor einiger Zeit die Güte, einigen Freunden Alt= Darm=
ſtadts
die Uhr und andere Sehenswürdigkeiten zu zeigen und zu erklä=
ren
. Wir waren alle ſehr befriedigt von dem Geſehenen. Vielleicht be=
darf
es nur dieſer Anregung, um von Zeit zu Zeit ſolche Führungen
durch den Glockenturm anzuregen. Herr Andreß wird gern dazu bereit
ſein.

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[ ][  ][ ]

Rummer 335.

Dienstag, den Z. Dezember 1924.

Seite 11.

Reich und Ausland.
Der Haarmann=Prozeß.
Hannover. Vor dem Schwurgericht Hannover beginnt am kom=
menden
Donnerstag der mit großer Spannung erwartete Prozeß gegen
den Maſſenmörder Haarmann und ſeinen Mitſchuldigen Grans.
Nicht nur in Deutſchland, ſondern auch weit über Deutſchlands Grenzen
hinaus hat dieſe Mordaffäre größtes Aufſehen hervorgerufen. Ende Mai
und im Juni dieſes Jahres wurden in der Leine in Hannover wieder=
holt
Menſchenſchädel gefunden, deren Zahl ſchließlich auf fünf angewach=
ſen
war. Neben anderen verfolgte die hannoverſche Kriminalpolizei von
Anfang an auch Spuren, die in homoſeruelle Kreiſe führten. Haarmann,
deſſen homoſexuelle Umtriebe der Polizei beſonders bekannt waren, wurde
beobachtet und ſchließlich verhaftet, obwohl man für ſein Treiben noch
keinen Anhalt hatte. Tagelange Verhöre folgten, und durch einen Zu=
fall
nur der Sohn ſeiner Wirtin trug die Jacke eines der Ermordeten
gelang ſchließlich die reſtloſe Aufdeckung der abſcheulichen Mordtaten.
Nun folgte Senſation auf Senſation. Täglich wuchs die Zahl der feſt=
geſtellten
Morde. Aus allen Teilen des Reiches kamen die Angehörigen
von Vermißten nach Hannover, wo ſie dann, an Hand der ihnen vorge=
legten
Kleidungsſtücke, mit denen Haarmann einen umfangreichen Handel
betrieben hatte, feſtſtellen mußten, daß die Vermißten Opfer dieſes Unge=
heuers
geworden waren. Auf den Korridoren des hannoverſchen Krimi=
nalpolizeigebäudes
ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab.
Haarmann, der ſich als Händler ernährte und etwa 35 Jahre zählt,
iſt wegen aller möglichen Delikte vielfach vorbeſtraft und mußte zuletzt auf
Grund des Paragr. 51 freigeſprochen werden. Der Polizei leiſtete er
wiederholt Spitzeldienſte, und infolge dieſer Tätigkeit war er namentlich
auch in der Bahnhofsgegend eine bekannte Perſönlichkeit. Mittels eines
gefälſchten Polizeiausweiſes ging er als Kriminalbeamter Haarmann in
den Warteſälen nachts ungehindert ein und aus, und ſuchte ſich mit Vor=
liebe
hier, unter den zugereiſten, obdachloſen jungen Leuten ſeine Opfer
aus. Haarmann bewohnte ein altes, finſteres Haus in der hannoverſchen
Altſtadt, das auch einen Hinterausgang nach der Leine hatte. Die Knochen
ſeiner Opfer warf er in die Leine oder vergrub ſie in Teichen und Park=
anlagen
. Das Fleiſch will er gleichfalls vergraben haben; tatſächlich
wurden bei den Nachforſchungen auch vergrabene Fleiſchſtücke gefunden.
Wenige Tage nach der Verhaftung Haarmanns wurde auch der Mit=
angeklagte
, Händler Grans, feſtgenommen. Während Haarmann ſeine
Taten, wie er behauptet, in einem ſexuellen Rauſch vollbrachte, kommt
bei Grans erſchwerend hinzu, daß er allein aus gewinnſüchtigen Motiven,
nämlich um die Kleidungsſtücke der Ermordeten zu erhalten, handelte,
und Haarmann zu dieſem Zweck verſchiedentlich zu Morden anſtiftete.
Die Kommuniſten nutzten die Aufdeckung der Haarmannaffäre zu
einer ſkrupelloſen Hetze gegen die Polizei aus und verſuchten mit allen
Mitteln, aus dieſer Angelegenheit politiſches Kapital zu ſchlagen. Ihre
Preſſe füllte tagelang die Ausgaben faſt reſtlos mit den wüſteſten Schmäh=
artikeln
gegen die leitenden Beamten der Polizei, und in Proteſtver=
ſammlungen
, die auch im übrigen Reiche ſtattfanden, wurde die Ab=
ſetzung
des Oberpräſidenten Noske und des hannoverſchen Polizeipräſi=
denten
von Beckerath gefordert. Daneben tauchte aber auch in anderen
Kreiſen die Frage auf: Wie war es möglich, daß Haarmann unter den
Augen der Polizei jahrelang ſein abſcheuliches Treiben fortſetzen konnte?
Das Preußiſche Innenminiſterium entſandte ſchließlich eine Unter=
ſuchungskommiſſion
nach Hannover. Einige Beamte der hannoverſchen
Kriminalpolizei wurden ihres Dienſtes enthoben, einige weitere beantrag=
ten
die Einleitung von Diſziplinarverfahren zur Nachprüfung der gegen
ſie erhobenen ſchweren Vorwürfe.
In monatelanger Unterſuchung wurden dann die Ermittlungen zu
Ende geführt und die Anklageſchrift fertiggeſtellt, die Haarmann des
Mordes in 27 Fällen und Grans der Anſtiftung zum Morde in 2 Fällen
beſchuldigt. Nicht weniger als 190 Zeugen werden in dem Prozeß auf=
geboten
. Die Anklage wird durch Oberſtaatsanwalt Dr. Wilde und
Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Wagen=Schiffer vertreten. An der Verhand=
lung
nehmen ferner teil: die Landgerichtsräte Harteng und Dr. Kleine=
berg
, als beiſitzende Richter; als Protokollführer: Juſtizoberſekretär
Hoßfeld, als Geſchworene: Landwirt Weſch=Hüpede, Zimmermann Harre=
Bodenwerder, Schneidermeiſter Intorf=Pyrmont, Schmiedemeiſter Heiſe=
Engelboſtel, Poſtaſſiſtent Ahrens=Holzhauſen und Korbmacher Ackmann=
Kraienhagen. Außerdem hat der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Böckel=
mann
, die Zuziehung von zwei Ergänzungsgeſchworenen angeordnet.
Haarmann wird durch die Rechtsanwälte Dr. Frey=Berlin und Dr. Ber=
kowitz
=Hannover, Grans durch Rechtsanwalt Dr. Tänzer verteidigt. In=
zwiſchen
weilte Haarmann mehrere Wochen zur Beobachtung ſeines Gei=
ſteszuſtandes
in der Nervenklinik der Univerſität Göttingen, deren Gut=
achten
für den Ausgang des Prozeſſes von großer Bedeutung ſein wird.
Der Andrang zu dem Prozeß wird nach den bisherigen Anmeldungen,
außerordentlich groß ſein. Man rechnet mit einer Prozeßdauer von 12
bis 14 Tagen.
Ein Ehrendenkmal für die im Weltkrieg gebliebenen Angehörigen des
Feuerwerks= und Zeugperſonals.
Die Angehörigen des Feuerwerks= und Zeugperſonals beabſichtigen
ihren im Weltkriege gebliebenen Kameraden ein Denkmal in Berlin zu
errichten. Faſt alle Truppenteile der Armee haben wohl erſt bei der
Mobilmachung, als ſie ihr Material, und ihre Munition bei den Ar=
tilleriedepots
empfingen, das Perſonal und den Wert der Arbeit des=
ſelben
kennen gelernt. Und als ſich mit der Mobilmachung die Arſenale,
Zeughäuſer, Geſchützſchuppen, Fahrzeughallen, Munitions= und Pulver=
magazine
geleert hatten, da ging der größte Teil des Perſonals mit der
Artillerie an die Front, um dort die Sorge für die Erhaltung, Inſtand=
ſetzung
und den Erſatz des Materials und der Munition zu übernehmen.
Die Zahl der gefallenen Kameraden und die rühmenden Tagesbefehle
beweiſen, daß das Perſonal auch dort ſeine ſtrenge Pflicht, getreu und
ſchlicht erfüllt hat. An alle Angehörigen des Perſonals, ſowie an alle
die, die ſeine ſchweren Pflichten und deren getreue Erfüllung kennen und
ſchätzen gelernt haben, ergeht daher der Ruf: Sendet Beiträge an den
Schatzmeiſter Friedrich Michelſen, Berlin=Schöneberg, Cheruskerſtraße
18, Poſtſcheckkonto Nr. 107 749. Der Denkmalsausſchuß.

Kleine Frankfurter Chronik.
Der außerordentliche Profeſſor für Phyſik Walter Gerlach, dem
kürzlich der Lehrſtuhl Paſchens in Tübingen angeboten wurde, erhielt
einen Ruf an die Univerſität Königsberg. Im Alter von 76 Jahren
ſtarb Herr Louis Baberadt, der im Frankfurter Geſchäftsleben eine
bekannte Perſönlichkeit und u. a. 20 Jahre Vorſitzender des Frankfurter
Turvereins war. Der Frankfurter Lehrerverein teilte in einer
Eingabe mit, daß er immer noch geſchloſſen auf dem Boden der für alle
gemeinſamen Grundſchule ſtehe. Die Einführung der Grundſchule
ſchließe nicht die Notwendigkeit in ſich, die zur Univerſitätsreife führende
Geſamtausbildungszeit um ein Jahr zu verlängern. Der Frankfurter
Lehrerve=ein fordert die echtjährige höhere Schule und bittet den Magi=
ſtrat
, ſich dafür einzuſetzen. Um den Härten des Winters beſſer zu
begegnen, wollen ſich auch die geiſtigen Arbeiter der freien Berufe, be=
ſonde
=s die Privatgelehrten, zu einer ſozialen Vereinigung
zuſammenſchließen. In dem Aufruf wird von der bitterſten Not vieler
hochgebildeten Menſchen geſprochen, die ſich ſcheuen, ihre Sorgen der
Oeffentlichkeit zu verkünden. Nach einem Vortrag des Dr. Boehlſen

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vom ſtädtiſchen Wirtſchaftsamt ſoll der Ausbau des Unter=
mains
für die Rheinſchiffahrt in Verbindung mit der Kanaliſation
des Obermains und der MainWeſerverbindung bevorſtehen. Nach
Durchführung des Ahein-Main-Donau=Kanals wird Frankfurt ein
ganz bedeutſamer Umſchlagplatz. Am Freitag morgen wurde einem
dreizehnjährigen Mädchen beim Aufſpringen auf die Trambahn ein Fuß
abgefahren. Zwiſchen Leuten vom Reichs= und anderen Ban=
nern
kam es beim Ankleben und Abreißen von Wahlplakaten zu einer
großen Prügelei, in die von der Schutzpolizei eingegriffen werden
mußte. Im Laufe des Monats November wurden der Frankfurter
Polizei 5937 Anzeigen vorgelegt. Ueber 2000 davon entfallen auf
Uebertretungen, 831 auf Verbrechen, 1134 auf entgültige Feſtnahmen und
250 auf Unfälle. Brandanzeige erfolgte in 40 Fällen, 42 Perſonen wer=
den
vermißt. Ein junger Mann ohne Fahrkarte gab an, ſeine Brief
taſche verloren zu haben, um auf dieſem nicht mehr ungewöhnlichen
Wege mit dem Beamten durch die Sperre zu kommen. Seine Abſicht
wurde aber erkannt und er wegen Betruges verhaftet.
* Hanau. Kürzlich wurde hier ein Einbrecher feſtgenommen, der
verſucht hatte, mittels Nachſchlüſſel in eine Wohnung einzudringen. Der
Feſtgenommene gibt an, daß er Friedrich Petzold heißt, 68 Jahre alt iſt
und 33 Jahre ſeines Lebens im Zuchhaus verbracht habe. Erſt vor einem
Monat ſei er aus dem Zuchthaus entlaſſen worden.
Reichstagung der Verſicherungsangeſtellten.
Am Sonntag fand in Leipzig die aus allen Teilen Deutſchlands
gut beſuchte 6. Reichstagung der im Deutſchnationalen Handlungs=
gehilfen
=Verband zuſammengeſchloſſenen Verſicherungsangeſtellten ſtatt.
Im erſten Referat gab Auerbach=Berlin einen Ueberblick über die Aus=
wirkungen
der Dawes=Geſetze auf die deutſche Wirtſchaft, insbeſondere
auf das Verſicherungsgewerbe. Er ließ keinen Zweifel darüber, daß alle
Kreiſe der Wirtſchaft und des Volkes große Laſten tragen müßten, wenn
die Erfüllung des Londoner Paktes verſucht werden ſoll. Eine gerechte
Laſtenverteilung ſei aber das erſte Erfordernis. Die Sozialpolitik, die
den Schutz des arbeitenden Menſchen erſtrebt, dürfe nicht abgebaut,
ſondern müſſe erweitert werden. Kramer=Berlin ſprach über den
Wiederaufbau des Verſicherungsgewerbes und über die ſoziale Lage
der Verſicherungsangeſtellten. Er warnte vor einer Uebertreibung der
Konzentrationsbewegung. Der Konzerntitel ſei noch keine Bürgſchaft für
Solidität und Erfahrung. Beiſpiel dafür ſei nicht allein der kürzlich
zuſammengebrochene Nitzau=Konzern. Auch warnte er vor der über=
triebenen
Suche nach neuen Verſicherungsarten, deren jetzt etwa 80
vorhanden ſind. Im allgemeinen ſei jedoch die Lage des Gewerbes außer=
ordentlich
gut. Die Umſtellungen des Aktienkapitals ließen z. B. er=
kennen
, daß die alten Geſellſchaften nur etwa 30 v. H. ihres Aktien=
kapitals
verloren haben. Der Redner forderte, daß auch die Angeſtellten
an dem guten Geſchäftsgang beteiligt werden, zumal ſie auch die Zeiten
der Not durch größere Opfer mitgetragen hätten. Die für die kom=
menden
Reichstarifsvertragsverhandlungen aufgeſtellten Forderungen
fanden die Billigung der Tagung. In der dazu gefaßten Entſchließung
kommt jedoch zum Ausdruck, daß die Verſicherungsangeſtellten im DHV.
differenzierte Verträge einem Reichstarifvertrag vorziehen. Er folgte
ſodann noch ein Vortrag von Schuſter=Spandau über die beſonderen
Bildungsaufgaben unter den Verſicherungsangeſtellten, bekanntlich ein
Gebiet, dem der DHV. von jeher aufmerkſamſte Pflege zuwandte. Die
gewerkſchaftspolitiſche Arbeit des Berufsverbandes, die in erſter Linie
die Hebung des geſamten Berufsſtandes zum Ziele habe, müſſe durch
die Bildungsarbeit am einzelnen Angeſtellten ergänzt werden. Degel=
mann
=Berlin ſprach ein wirkungsvolles Schlußwort, in dem der Frei=
heitswille
unſeres Volkes begeiſternden Ausdruck fand.

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15870n

Briefe, die ſie nicht erreichten.
Anläßlich des Ablebens eines engliſchen Briefboten fand man in
ſeiner Wohnung in Belfaſt 10 000 ungeöffnete Briefe, die den Adreſſaten
nicht zugeſtellt worden ſind. Man iſt ſich nicht über die Abſichten des
Briefboten klar, da nicht ein einziger der Briefe Spuren einer Oeffnung
aufweiſt. Die Briefe wurden dem Poſtamt in Belfaſt übergeben, das
ſie an die Adreſſaten verſenden wird. Einzelne der Briefe ſind bereits
10 Jahre alt.
Luftſchiffſerien für Handelszwecke. Baupläne der Goodyear=Cy.
New York. (Kabeldienſt.) Nach einer Meldung der New York
Times arbeitet die Goodyear Company Pläne zum Bau mehrerer
Luftſchiffſerien für Handelszwecke aus. Das erſte Schiff ſoll in den
Dienſt des Luftverkehrs zwiſchen Amerika und Europa geſtellt werden.
Nach Meldungen aus Waſhington beſchäftigt ſich das Poſtminiſterium
mit der Einrichtung eines transatlantiſchen Poſtdienſtes.
Das viele Geld.
John D. Rockefeller jr. iſt ſeit dem Ergebnis der neuen Wahlen
auf Grund der beträchtlichen Steigerung der Aktien der Standard Oil
Cy um mehr als 50 Millionen Dollar reicher geworden. Seit 17 Tagen
iſt eine faſt wütende Hauſſe auf die Aktien der New Yorker Börſe zu
verzeichnen, und kürzlich wurden für 35 verſchiedene Werte noch nie er=
reichte
Rekordziffern bezahlt. 21 hiervon waren Eiſenbahnwerke, die 14
reſtlichen verſchiedene Induſtriepapiere.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei Ver=
antwortung
; für ſie bleißt auf Grund des 521 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollemn Umfange
der EEinſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden
Von der Stadtverwaltung wird uns geſchrieben:
Ein Eingeſandt in Nr. 329 des Darmſtädter Tagblatts beſchäftigt
ſich mit dem hohen Preis des diesjährigen Adreßbuchs. Wenn auch ein
Vergleich mit dem Vorkriegspreis nicht gezogen werden kann, weil ja
alle Artikel des täglichen Bedarfs weit über Vorkriegspreis ſtehen, ſo iſt
doch zuzugeben, daß der Preis von 18 Mark an ſich nicht normal iſt.
Hierbei müſſen aber die beſonderen Umſtände, wie ſie nachſtehend er=
läutert
werden, Berückſichtigung finden. Der Montanusverlag, der ur=
ſprünglich
die Herausgabe des Adreßbuchs übernommen hatte, wollte das
Buch zu einem Preiſe von etwa 8, höchſtens 10 Mark abſetzen. Die
Herausgabe eines Adreßbuchs iſt allein aus dem Verkaufspreis des Buchs
nicht zu finanzieren. Es müſſen vielmehr noch beträchtliche Einnahmen
aus Reklameaufträgen hinzukommen. Dieſe Reklameaufträge der hieſi=
gen
Geſchäftswelt waren dem Montanusverlag zum großen Teil voraus=
bezahlt
worden bis zu dem Zeitpunkt, als er in Zahlungsſchwierigkeiten
und ſchließlich in Konkurs geriet. Es war ſehr ſchwer, alsdann einen
Verlag zu finden, der das Riſiko für die Herausgabe des Buches über=
nahm
, da der größte Teil der zu erwartenden Inſerat=Einnahmen ja
bereits in dem Konkurs des Montanusverlags verloren war. Ueberdies
war dem Montanusverlag ſchon ein Teil der zu liefernden Bücher vor=
ausbezahlt
. Da der ſtädtiſchen Verwaltung die Verhältmiſſe ſehr genau
bekannt ſind, kann als ſicher gelten, daß der neue Verlag des Adreßbuchs
bei der diesjährngen Ausgabe ſelbſt bei einem Preis von 18 Mark noch
beträchtichen Verluſt erleidet, den er nur durch ſpätere Ausgaben des
Buches wieder einbringen kann. Die Geſchäftswelt darf nicht vergeſſen,
daß der jetzige Verlag auf Verlangen der Stadt ſich verpflichtet hatte,
ſämtliche bereits dem Montanusverlag bezahlten Anzeigen in dem Buch
ohne jede Entſchädigung zu bringen und alle dem Montanusverlag be=
reits
bezahlten Bücher koſtenlos zu liefern. Damit iſt die Geſchäftswelt
vor einem Schaden von insgeſamt rund 30 000 Mark bewahrt worden.
Es ſteht alſo feſt, daß der diesjährige Preis des Adreßbuchs unter dem
Zwang der geſchilderten Verhältniſſe ein anormaler iſt, herbeigeführt
durch die widrigen Verhältniſſe. Die nächſte Ausgabe wird in dieſer
Hinſicht eine erhebliche Beſſerung herbeiführen. Die Geſchäftswelt wird
wiederholt erſucht, dieſen Verhältniſſen Rechnung zu tragen und dem
diesjährigen Adreßbuch auch ſonſt das Vertrauen entgegenzubringen,
das es braucht, und trotz mancher Mängel auch verdient. Bei dem
gänzlichen Mangel eines Nachſchlagewerks dieſer Art das ſehr dürf=
tige
Adreßbuch 1921 hat heute überhaupt keinen Wert mehr iſt das
1924er Adreßbuch mit feinem reichen und überſichtlich und praktiſch ge=
ordneten
Inhalt auf 800 Seiten Text für jeden Geſchäftsmann, für die
Angehörigen der freien Berufe und ſchließlich für jeden, der im öffent=
lichen
Leben ſteht oder ſich dafür intereſſiert, ein ganz unentbehr=
licher

Der heutigen Geſamtauflage unſeres Blattes liegt ein Flugblatt des
Landesverbandes Heſſen des Hypothekengläubiger= und Sparerſchutz=
(16261
verbandes bei.

Matece
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Eude 101 Uhr
(4 8, a 4): Wallenſteins Lager. Hierauf Piccolomini. Kleines
Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr (Zuſatzmiete V 4): Figaros
Hochzeit, Orpheum, abends 8 Uhr: Neues Varieté=Programm.
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Heſſiſche Bilderbühne, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau: Ex=
perimentalvortrag
über Weltenraumkälte und Sonnentemperatur.

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 3. Dezember 1924.
Etwas milder, zunehmende Bewölkung, Winde und Bewölkung
wechſelnd, vielfach Nebel oder Dunſt, ſtellenweiſe Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußd enſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druckh und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 16 Seiten

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[ ][  ][ ]

Seite 12.

Dienstag, den 2. Dezember 1924.

Rummer 335.

Delektiv- unei Abenteuererrilm:
Der gi
die Perten Hes Dr. 1almange Stuart Wenhs Reicher
ausserdem in der Hauptrolle die 6jährige LOLA KATZ
Als Einlage! Der Wild-West- und Dressurfilm
Black, der König der Hengste bitten

Ernst

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Letzte Vorstellung 348 Uhr
Anfang Montag 3
Letzte Vorstellung 3/8 Uhr

Das rollende Schtcksal
Sittenroman in 6 Akten
Hauptdarsteller: Ellen Kürthy, Ernst Rückert
Harald Lovd in dem Lustspiel
Er verkauft Erfindungen
Einige Kornfresser‟. Naturaufnahme

Palast-Lichtspiele

Des guten Zuspruchs wegen
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Das grosse Weltwunder!

Darmſtadt
Der Reichstagsabgeordnete

Mrersioten
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Der Kuß
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Im
nächsten
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D 1en
E. Ten
AsbUlO
Messünd

der historische
Prunkfilm
in 12 Akten

Vereinigung
früherer Leib=
gardiſten

Darmſtadt

Donnerstag,
den 4. Dezember 1924
abends 8 Uhr

Familien=Abendt
im Reſtaurant Perkeo, Alexanderſtraße
Konzert, Geſang. Vorträge
Der Eintritt iſt frei. Gäſte können einge=
führt
werden. Um recht zahlreichen Beſuch
wird gebeten. Der Vorſtand. (*16267

A
Orbheum=Kuhr
Heute (16258
Dienstag, den 2. Dezember
und folgende Tage
Neuer:
Surleie Opleiplan
Erſtklaſſig von Anfang bis Ende!

3 Finlay’s
Doppel=Reck=Flugakt
2 Windsor’s
Die Apachen in Montmartre‟
M. u. A. W. Asra
Original=Billardkünſtler
Franz Grauenhorst
Humoriſt
Grigori-Haswell
Ikariſche Spiele
Hansi Sturm
Vortragskünſtler (in)?
Gebr. Willuhn
humoriſtiſcher Trapez=Akt
Nacht am Mil‟
Krokodil=Szene der Sayton=Comp.
Alfred Walde
jugendl. Meiſter= Xylophoniſt

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Reichsbund
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Perſammlung
im Lokale zum Bürger=Hof, Eliſabethenſtr.
Tages=Ordnung: 1. Weihnachtsſeier
2 Bericht v. Gautag
16272)
3. Verſchiedenes.
Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen
erwartet
Der Borſtand.

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Dienstag, 2. Dezember 1924
abends 8 Uhr, in der Turnhalle, Woogsplatz

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77

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G. D. A.
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten
Ortsgruppe Darmſtadt (16216
Wegen den Wahlverſammlungen fällt die
Mitgliederverſammlung im Dezember aus.
Die nächſte Verſammlung findet am
1. Mittwoch im Januar 1925 ſtatt.
Mitglieder erfüllteure Wahlpſicht
am 1. Dezember 1924.
Der Vorſtand
Weinberg
Jayme

Deutſchnationale Volkspartei"
Ober=Ramſtadt.
Dienstag, den 2. 12., 8:), Uhr abends
im Gaſthaus zum Löwen (16274
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Redner: Abg. Kindt=Darmſtadt.
Eintritt frei!
Freie Ausſprache!

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4. Dezember, abends 8 Uhr, im
Bürgerhof, Darmſtadt (16222

Am Donerstag, den 4. Dezember,
abends 8 Uhr
ſpricht

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im Mathild enhöhſaal über:
Kriegs=0d. Friedensreichstag
Freier Eintritt! (*35417
Saal geheizt!
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[ ][  ][ ]

335,

Dienstag, den 2. Dezember 1924.

Seite 13

Sporn Sher und Tarnen.
einer Hingabe und einer Energie, die einfach bewunderswert war. Je=
Fußball.
doch könnten ſie in der erſten Halbzeit keinen Erfolg mehr buchen und

Fußballverein HofheimFC. 07 Bensheim 5:1 (2:0).
Aus dem Regen in die Traufe kam der FC. 07 Bensheim, indem
Ex im erwirkten Wiederholungsſpiel (Vorſpiel 3:0) mit obigem Reſultat
Die Segel ſtreichen mußte. Unter vorzüglicher Leitung eines Herrn aus
vem beſetzten Gebiet begann ein von Anfang bis Schluß intereſſantes,
annendes Spiel. In den erſten Minuten waren die Bensheimer, durch
Schwächeperiode der Hofheimer Verteidigung bedingt, ſtark in Angriff
onnten aber außer einer Ecke, die ein längeres Gedränge vor dem
Sore verurſachte, nichts erreichen. Schön kombinierend zieht Hofheims
Sturm bor das Tor der 0ſer, wo ein Prachtſchuß des linken Flügel=
Eürmers in den Händen des Torhüters landet. In der 9. Minute ſpielt
ſch der Halblinke Hofheims ſchön durch, legt dem Halbrechten den Ball
rut vor, deſſen ſcharfer Schuß dem Torhüter das Nachſehen gab. Zwei
Minuten ſpäter war es der Mittelſtürmer, der aus faſt unmöglichem
Winkel zum 2. Tore einſchoß, doch hatte der Unparteiiſche ſchon ehedem
Aus! gepfiffen. Es folgte die erſte Ecke für Hofheim, die vermaßelt
wurde. Nun waren die Bensheimer wieder in Front, erzielten die 2.
Scke, welche hinter dem Tore endet; desgleichen die aus einem Straf=
Toß reſultierende 3. Kaum war dieſe Gefahr für die Hofheimer be=
ritigt
, als es wieder vor Bensheims Gehäuſe brenzlich wurde, wo deſſen
Torhüter wiederholt plazierte Schüſſe glänzend meiſterte. Wie im
Vorſpiel, ſo war es auch diesmal der ſpieltüchtige Mittelläufer, der in
ver 35. Minute zum 2. zählbaren Treffer einſchoß. Mit dieſem Stand
werden die Seiten gewechſelt. Schon in der 4. Minute nach Wieder=
veginn
konnte der Mittelſtürmer eine Flanke von links zum 3. Tor ver=
wandeln
, dem der Halbrechte kurz danach das 4. folgen ließ. Alles Er=
wlge
wohldurchdachter uneigennütziger Stürmerarbeit. Leider mußte
mfolge Zuſammenprallens ein Spieler Bensheims das Feld verlaſſen.
Ein abermaliges ſchlechtes Eingreifen der Hofheimer Verteidigung bringt
den Gäſten durch Linksaußen das Ehrentor. Wieder iſt es der Halbrechte
Sofheims, der einen vom Torwächter ſchlecht abgewehrten Ball zum
. Treffer eindrückt. Hofheims Sturm hatte nun ſeinen Torhunger ge=
ſEillt
und läßt nach. Auch Bennsheims Mannen können bis zum Schluß
nichts mehr erreichen und mußten ſich abermals geſchlagen bekennen.
Die O7er ſpielten beſſer wie im Vorſpiel, fanden aber die Hofheimer
in guter Form.
Die Mannſchaft des Siegers, die ohne ihren vorzüglichen rechten
Verteidiger antreten mußte, konnte ausnahmslos gefallen.

Handball.

Turngem. Befſungen Tv. Egelsbach 5:1 (0:1).
Nicht mit Unrecht hatte ſich die Beſſunger Elf große Hoffnungen auf
Ein günſtiges Abſchneiden gegen die Egelsbacher gemacht, denn nach den
guten Erfolgen der letzten Sonntage war dies vollauf berechtigt. Sogar
mehrere ältere Mitglieder der T.G.B. fahen dieſem Treffen mit großem
Intereſſe entgegen, was ſie durch ihren etwas beſſeren Beſuch bekundeten.
Unſtreitbar, alle Zuſchauer waren Zeuge eines zähen Ringens, das in
allen Teilen fair und frei von Unſportlichkeiten durchgeführt wurde.
In der erſten Halbzeit wurde ein vollſtändig ausgeglichenes Spiel vor=
geführt
bis auf die letzten zehn Minuten, in denen Beſſungen ſtändig
m Angriff lag und durch reines Pech dieſe Ueberlegenheit nicht in Toren
auszudrücken vermochte. In der 20. Minute ſchoß Egelsbach ein erſtes
and letztes Tor, deſſen Urſache ein Eckball war. Es muß zugegeben
werden, daß die ſchwarzen Elf nicht durch dieſe Niederlage deprimiert
waren, im Gegenteil, ſie kämpften bis zum Schluß mit einem Eifer,

gingen ſo mit dem Ergebnis 1:0 für Egelsbach in die Halbzeit. Bei
Wiederbeginn war ein greller Unterſchied beider Mannſchaften zu be=
merken
. Die Spielweiſe war eine ganz andere. Egelsbach hat ſich in der
erſten Halbzeit zu ſehr veranlagt und iſt ermattet. Beſſungen, das nun
ein flottes, ſyſtematiſches Spiel vorführt, gleicht endlich, nach hartem
Kampfe, aus. Das Loch iſt gefunden und nun gehts los. Es läßt ſich
nicht verheimlichen, daß der Egelsbacher Torhüter noch viermal das
Leder aus dem Netz holen mußte. In der letzten Viertelſtunde hatten
die Egelsbacher kaum noch einen Angriff zu verzeichnen, denn ſie wurden
vollſtändig in ihre Hälfte zurückgedrängt und mußten ſich daher eifrig
der Verteidigung widmen. Schiedsrichter Hoffmann war in ſeinen Ent=
ſcheidungen
klar, genau und vor allem auch korrekt, nicht kleinlich aber
beſtimmt. Sollte Beſſungen ſeine Spiele in dieſer Weiſe fortführen, ſo
kann es ihm gelingen, trotz dem gewaltigen Punktverluſt als Meiſter der
A=Klaſſe hervorzugehen.
T.= u. Sp.=V. Worfelden T.=V. Pfungſtadt 1:3.
Die Meiſterklaſſe hat in unſerem Gau den T.= u. Sp.=V. Worfelden
als Tabellenerſten in der Vorrunde herausgebracht. Am letzten Sonntag
begann die Nachrunde. T.V. Pfungſtadt hatte einen ſchweren Gang
nach Worfelden. War doch das Spiel der Vorrunde in Pfungſtadt mit
2:4 verloren gegangen. Beide Mannſchaften traten mit je 2 Erſatzleuten
an, die ihren Mann ſtellten. Das Spiel litt etwas unter der Leitung des
Schiedsrichters, der jedoch unparteiiſch war. Vom Anſtoß ab zunächſt
ausgeglichenes Spiel. Läuferreihe und Worfeldens Verteidigung klär=
ten
. Dann konnte Pf. nach 10 Minuten durch ſchönen Angriff und
kräftigen Schuß das erſte Tor erzielen. W. ſpielte an und zog gleich.
Pfungſtadts Torwächter ließ ſich fallen, aber der Ball war ſchneller und
unter ihm ins Tor gerollt. Er hätte gehalten werden müſſen. Bis
zur Halbzeit hielten beide Parteien ihre Tor ein. Aber dann ſetzte eine
ſchärfere Note ein. Beide Parteien ſpielten auf Sieg. Bald wird bei
Pf., dann bei W. knapp übers Tor geſchoſſen oder der Torwächter konnte
gerade noch durch Fauſten übers Tor zur Ecke ablenken, die alle nichts
einbrachten. Dann konnte man zwei Syſteme beobachten; das beſſere
ſiegte. Pf. verlegte ſich auf die Verteidigung, deckte jeden W.=Spieler
gut und lockte ſo W. aus ſeiner Hälfte in die Pfungſtadts. Aber kein
Worfelder kam zum genauen Schuß, wogegen die Pfungſtädter Stürmer
die weitaufgerückte gegneriſche Verteidigung zweimal überſpielen und
unhaltbar einſenden konnten. Bald darauf Schluß. Pfungſtadt hat ſeine
Niederlage auf dem eigenen Platze wettgemacht, nämlich durch die Tak=
tik
, die damals Worfelden zum Siege verholfen hatte. Eine anſehnliche
Zuſchauermenge kam in ſpieleriſcher Hinſicht auf ihre Koſten, denn es
gab manchen ſpannenden Augenblick.
F8.

Schießſport.

Heſſiſcher Schießſport=Verband.
* Kommenden Samstag und Sonntag (6. und 7. Dez.) findet das
vorletzte Meiſteyſchaftsſchießen des Heſſiſchen Schießſport=
verbandes
ſtatt. Verbunden damit iſt ein Mannſchaftsſchießen; dieſes
gelangt im Lokal der Schützengeſellſchaft Jägerblut: Reſtaurant zum
Deutſchen Haus, zum Austrag. Die Verbandsmeiſterſchaft wird noch
unter den alten Beſtimmungen ausgetragen, die anderen Meiſterſchaften
finden jedoch nach den neuen Beſtimmungen während der Darmſtädter
Woche 1925 ſtatt. Mit dem Jahre 1925 tritt auch für unſeren Schieß=
ſport
ein neues Jahr an und ſoll und wird auch ein andere= Zug herr=
ſchen
wie bisher, ſchon deswegen, weil wir eine einheitliche Scheibe und
Entfernung ſchießen, die im ganzen Deutſchen Reiche feſtgeſetzt ſind, ſo.
daß wir auch mit dieſen in Konkurrenz treten können. Wir hoffen
daß im Juni 1925 der Heſſiſche Schießſportverband mit dem Ziel, das
er ſich geſteckt hat in bezug auf einheitlichen Sport, den noch fernſtehen=
den
Vereinen beweiſt, daß nur eine einheitlich geregelte Ordnung Er=
folge
bringt. Unſerem ferneren Blühen und Gedeihen ein Gut Schuß!
Re.=Schm.

Billard.

Der Holländer Dommering zweimal Sieger über den belgiſchen
Meiſter Moons.
In Amſterdam trat der Holländer Dommering dem Meiſter des
Queus für Belgien, Moons, in einem Match über 1500 Ball gegenüber.
Der Holländer ſiegte mit 144 Ball vor. Seine Höchſtſerie war 133, die
Aufnahmen waren 66. Moons Höchſtſerie war 158. Das Revanche=
ſpiel
wurde in drei Gängen zu je 500 Ball ausgetragen, Dommering war
vieder Sieger bei 69 Aufnahmen, 21,73 Durchſchnitt und 101 und 107
Höchſtſerie. Moons brachte es zuſammen nur auf 805 Ball, bei gleicher
Aufnahmezahl wie der Gegner, 11,82 Durchſchnitt und 75 und 73
Höchſtzahl.

Motorſport.

Leichtathletik.

Mannheimer Turngeſellſchaft Deutſcher Vereinsmeiſter 1924.
Der Techniſche Ausſchuß der Deutſchen Sportbehörde für Leicht=
athletik
hat jetzt auf Grund der nachträglich eingereichten Unterlagen
den Sieger in der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft feſtgeſtellt. Es iſt dies
die Mannheimer Turngeſellſchaft mit 290 Punkten. Dichtauf folgt der
Sportverein Darmſtadt mit 287 Punkten vor dem Spiel= und Sportver=
ein
Schwaben=Augsburg 281, V.f.B. Stuttgart 278, S. C. Saar 05=
Saarbrücken 275 und Kikers=Stuttgart 274 Punkte. Der vorjährige
Meiſter F.V. Bingen kam mit 262 Punkten nur auf den 7. Platz. Die
Beteiligung hat ſich gegen das Vorjahr etwas gehoben, doch auch in die=
ſem
Jahre ſtellte Süddeutſchland das Hauptkontingent.

Ein neuer Automobil=Weltrekord.
Auf der Automobil=Rennbahn von Montlhory bei Paris legte der
Engländer Eldridge am Donnerstag 10 engliſche Meilen in 4 Min.
46, 5 Sek. zurück und ſtellte damit einen neuen Weltrekord, über dieſe
Diſtanz auf, was einem Durchſchnitt von zirka 195 Stundenkilometer
entſpricht.

Waſſerſport.

Wafſerball OefterreichSüddeutſchland.
Im Dezember treffen ſich in Wien die Waſſerballmannſchaften von
Süddeutſchland und Oeſterreich im Länderſpiel. Die ſüddeutſchen
Vertreter ſind: Tor: Blank=Nürnberg; Verteidiger: Müller=Heidelberg,
Stangl=München; Verbindung: Berges=Darmſtadt; Stürmer: Tamboſi=
München, Meier=Nürnberg, Bierhalter=Karlsruhe. Der Rückkampf geht
m Auguſt 1925 in Nürnberg oder München vor ſich.


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Glieder=
ſchmerzen
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inreihen:

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Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenhaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung
Som 10. Oktober 1923 in der Faſſung
Som 16. Februar 1924 ſind vom
1. Dezember 1924 ab vorläufig je=
Soch nur für den Monat Dezember
an Beiträgen zur Finanzierung der not=
rwendigen
Koſten des Arbeitsnachweiſes
nd der Erwerbsloſenfürſorge zu erheben:
12o des jeweiligen Grundlohnes.
Beitragspflchtig ſind die Arbeitneh=
mer
, die auf Grund der Reichsverſiche=
rungsordnung
oder des Reichsknapp=
ſchaftsgeſetzes
für den Fall der Kranl
Heit pflichtverſichert ſind, und ihre Ar=
Seitgeber. Arbeitgeber und Arbeitneſ=
mer
tragen den Beitrag je zur Hälfte
Hinſichtlich der Abführung der Bei=
Eräge an die Krankenkaſſen und die
Weiterleitung der eingegangenen Beträge
an die Kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleibt
es bei dem bisherigen Verfahren. (st16266
Darmſtadt, den 28. Nov. 1924.
Deffentlicher Arbeitsnachweis, für
Stadt und Kreis Darmſtadt.

Die golzverſteigerung Nr. 2 i
genehmigt. Erſter Abfuhrtag Donners=
ag
, den 4. Dezember 1924. (st1627
Städt. Güterverwaltung.

Die am 24. November d8. Js. er
Folgte Weiden=Verſteigerung iſt nich
genehmigt.
Eine wiederholte Verſteigerung der
Weiden findet am
Mittwoch, den 3. Dezember d. Js.,
vormittags 10 Uhr,
auf dem hieſigen Rathaus ſtatt. (16219
Griesheim b. D., den 28. Nov. 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Griesheim
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Bald. Räumung des Lagers zu ſehr billi=
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findet 1 Tag vorher, Mittwoch nachmit=
tag
3 Uhr ſtatt.
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Darmſtadt.

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Hölgesſtr. 11 (*35621/ Sandbergſt. 28 (*35549

Frankfurt a. M.
8. Dezember. (16242

Reichsmarkkenten-
Nachdem durch das am 11. Oktober I. Js. in Kraft getretene Reichsgeſetz
eingeführt worden iſi, werden mit Wirkung vom 1. Dezember 1924 ab,
alle bei uns beſiehenden Konten auf Reichsmark umgeſtellt, wobei eine
Billionen Mark und eine Rentenmark gleich einer Reichsmark iſt.
Darmſiadt, den 29. November 1924.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
St. 16151

Zwangsverſteigerung.
neue Gasbackhaube) Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
küchenlampe. 1 drei= Kaufmanns Heinrich Pieplow in Darmſtadt im Grund=
buch
eingetragen waren, ſollen am
(13777a
Dienstag, den 9. Dezember 1924, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Neues Juſtizgebäude, Zim=
Darmſtadt. ( 35583 mer Nr. 118, verſteigert werden.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 1. Oktober 1924 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſicht ich waren,
ſiud ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
forderung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubi=
gers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfills für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
Darmſtadt, den 9. Oktober 1924.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für die Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 3,
Band XIII, Blatt 615:

Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
III 18 Hofreite Alexanderſtr. 6 80
II 19
4 694

Betrag der
Schätzung
Mr. 30000
in Gold heu=
tiger
Ver=
kaufswert
.

[ ][  ][ ]

2. Oezember 1924

Nr. 335

Handel und Wandel in Heſſen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichts=
bezirk
Darmſtadt. Im Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt haben
ſich folgende Konkursnachrichten ergeben: Darmſtadt: Gebr. Zürtz. Ge=
ſchäftsaufſicht
aufgehoben. Darmſtadt: Süddeutſche Verkaufsvereini=
gung
für Landbaumaſchinen G. m. b. H., Af. u. OffA. 20. 12., Wt. 20.
12., Prft. 17. 1. 25. Darmſtadt: Juſtus Wiederholt, Schuhwarenhänd=
ler
, Geſchäftsaufſicht aufgehoben. Offenbach: Becker u. Steeb. A.=G.,
Geſchäftsaufſicht aufgehoben.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichts=
bezirk
Frankfurt a. M. Im hieſigen Oberlandesgerichtsbezirk
haben ſich folgende Konkurſe ergeben: Frankfurt a. M.: Kaufm. Max
Marx, Textilwaren, OffA. 11. 12., Af. 30. 12., 1. GlV. 11. 12., Prft.
8. 1. 25. Frankfurt a. M.: Gebr. Kleinberger G. m. b. H., Fahr=
gaſſe
43, OffA. 18. 12., Af. 28. 12., 1. GWV. 18. 12., Prft. 8. 1. 25.
Wiesbaden: Stroedter=Werke A.=G., Biebrich: Geſchäftsaufſicht beendet.
* Die Urſachen der Kaffeehaufſe. Seit Ende Mai
ſtehen die internationalen Kaffeemärkte im Zeichen einer Hauſſe=
bewegung
, die innerhalb eines halben Jahres zu einer Steigerung der
Terminnotierungen für Kaffee aller Provenienzen um 100 Prozent ge=
führt
hat. Die Verdoppelung der Kaffeepreiſe findet ihre Urſache in der
ſtatiſtiſchen Poſition des Weltkaffeemarktes, deren Verſchlechterung gegen=
über
dem Vorjahr immer deutlicher in Erſcheinung tritt. Faſt in allen
Ländern der Erde, vor allem aber in den Vereinigten Staaten und
Mitteleuropa, hat der Kaffeekonſum erheblich zugenommen und iſt noch
immer im Wachſen begriffen. In den erſten vier Monaten des neuen
Erntejahres ſtellten ſich die Ablieferungen auf 7,5 Millionen Sack gegen
850 000 bezw. 1 550 000 Sack in der gleichen Zeit der beiden Vorjahre,
ſo daß aus der neuen Ernte für die reſtlichen 8 Monate nur noch 12
Millionen Sack verfügbar bleiben. Aus der ungewöhnlich ſtarken Inan=
ſpruchnahme
der neuen Ernte läßt ſich der Schluß ziehen, daß nicht nur
die ſichtbaren, ſondern auch die unſichtbaren Kaffeevorräte relativ gering
ſind. Nach den Schätzungen von Sachverſtändigen dürfte der diesjährige
Konſum das Ernteerträgnis um mindeſtens 2 Millionen Sack überſteigen.
Zur Befriedigung des Bedarfs muß alſo vorausſichtlich der in Braſilien
eingelagerte Ueberſchuß aus der vorigen Ernte, der gleichfalls auf 2 Mil=
lionen
Sack veranſchlagt wird, ſo ziemlich reſtlos herangezogen werden.
Wenn dieſe Berechnungen zuverläſſig ſind die Lage des Marktes ſpricht
dafür dann werden in das neue Erntejahr kaum mehr als die ſicht=
baren
Vorräte in den Konſumländern, die als eiſerner Beſtand zu be=
trachte
,, ſind, und nur den Bedarf für zwei Mongte decken, mit herüber=
genommen
werden können.

Verſicherungsweſen.

* Münchener Lebensverſicherungsbank, A.=G.,
München, Zweigniederlaſſung in Neuß a. Rh. Die
erſte ordentliche Generalverſammlung vom 24. Nov. 1924 genehmigte die
Goldmark=Eröffnungsbilanz und die Umſtellungsvorſchläge. Nach ent=
ſprechender
Denomination des Nennwertes der Papiermarkaktien erfolgte
die Zuſammenlegung von 80:1 Aktie über volleingezahlte 20 Goldmark.
Das Aktienkapital wurde alsdann auf 2 Millionen Goldmark mit 25
Prozent Einzahlung erhöht. Die Kapitalserhöhung wurde von einem
Konſortium übernommen.
* Vom Holzmarkt.
Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Die Bemühungen
der Intereſſenten in der Sägewerksinduſtrie wegen einer Erleichterung
der Stundungsbedingungen in den preußiſchen Staatsforſten, haben zu
einem Teilerfolg geführt. Es wurde die Hergabe von Wechſeln mit
einer um einen Monat verlängerten Lauffriſt und außerdem eine Her=
abſetzung
der Zinsſätze um 2 b. H. genehmigt. Schließlich wurde auch
die Berechtigung eingeräumt, zur Wechſelzahlung in denjenigen Fällen
überzugehen, in denen urſprünglich Stundung gegen Teilzahlung ver=
einbart
worden iſt. Die neuen Bedingungen bedeuten einen kleinen
Schritt vorwärts. Zu wünſchen iſt freilich, daß nun nicht etwa kleinere
Sägewerksbeſitzer die etwas erleichterten Zahlungsbedingungen zum
Ausgangspunkt für einen weiteren Auftrieb der Rohholzpreiſe in den
Verkaufsterminen der Staatsforſten benutzen. Einige Holzverkäufe der
letzten Zeit, z. B. der Eulenfraßholzverkauf der Oberförſterei Wildenow,
zeigen wiedere geradezu erſtaunliche Preisausſchreitungen. Bemerkens=
wert
iſt, daß das Geſchäft in Stammware, oſtpreußiſcher, aber auch pol=
niſcher
Herkunft, in letzter Zeit einen ſtattlichen Aufſchwung genommen
hat, während die Umſätze in Zopfkiefer zurückgegangen ſind. Insbeſondere
kauft ſeit kurzem auch das Rheinland und Weſtfalen Stammware. Es
ſcheint, als beginnt allmählich die ſtillgelegte Induſtrie in den beſetzten
Gebieten wieder in Schwung zu kommen. Vor allem ſteigt ſeit kurzem
die Nachfrage nach aſtreinen Seiten. Es lagen Anfragen aus den be=
kannten
Bezirken der Möbelinduſtrie in Herford, Bielefeld, Uslar und
Oeynhauſen vor, die auch zu mannigfachen Abſchlüſſen führten. Neuer=

Dundelsdidt!
dings beſtand Nachfrage nach angeblauten aſtreinen Seitenblättern, bei
denen allerdings vollkommene Blaufreiheit bedungen warde. Verſtärkte ſtaltete ſich bei Vorliegen großer Kaufaufträge für Induſtriewerte ſei=
Nachfrage beſtand aus Weſt= und Mitteldeutſchland nach Erlenſchnitt= tens des Privatpublikums und vom Auslande recht lebhaft. Die Kurs=
Erleneinſchnittes durch eine Holzhandlung in Leipzig zu 4 Pfund und Spekulation mit einer gewiſſen Beſorgnis dem Ausfall der Reichstags=
10 Schill. frei Grenze bei Erpel deutſcherſeits unverzollt bekannt. Ver= wahlen entgegenſieht, und wegen der möglichen ungünſtigen Einwirkung
Maſſin ſtammend, an ein Sägewerk im Odergebiet.
Warenmärkte.
beſtand ziemlich lebhaftes Jutereſſe für das heute wieder aufgenommene angemeſſene Dividenden zu erwarten ſind. Im Verlaufe kam dies auch
handelsrechtliche Lieferungsgeſchäft. Umſätze kamen darin aber nur ver= durch eine Erholung des Kursſtandes zum Ausdruck.
inzelt zuſtande, da paſſendes Angebot der Nachfrage nicht immer gegen=
Zinſen ſowie Steuern kaum ausreichend waren. Abgeſehen von Noggen waren Berliner Handelsgeſellſchaft um ziemlich 2 Prozent gebeſſert und
Für Roggenmehl zeigte ſich etwas mehr Begehr. Futtermittel hatten Kanada=Aktien unter Schwankungen 1 Prozent verloren.
ſtilles Geſchäft.
Bericht. Preiſe pro 100 Kg.: Weizen, märk., 20,7522,75; Roggen, dert, nur mexikaniſche Bewäſſerungsanleihe gab weſentlicher nach.
märk., 20,7521,75; Sommergerſte 2426,5; Mais, La Plata, 2121,25;
Weizenmehl 3538,25; Roggenmehl 31,2534; Weizenkleie 12,7513; internationalen Bewertung etwas höher.
Roggenkleie 11,7512. Tendenz: ruhig.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der geſtrigen gut
beſuchten Produktenbörſe war das Geſamtbild gegen die Donnerstags=
börſe
ziemlich unverändert. Der Handel und die Mühlen halten weiter
zurück. Man verlangte die 100 Kg. bahnfrei Mannheim: Weizen, inl.,
23, ausl. 28 bis 30, Roggen, inl., 23, ausl. 25 bis 26, Gerſte 26 bis 28, Brüſſel=Antwerven ...a=
Hafer, inl., 18 bis 20, ausl. 19 bis 22, Mais mit Sack 21 bis 21,25. Chriſtianig.: 1..7.777.3
Futtermittel lagen gleichfalls ziemlich unverändert: Weizenkleie 12,5 bis Kopenhagen .........."
13, Noggenkleie 12,5 bis 12,75, Weizenmehl, Spezial Null, 35 bis 37, Stockholm ...
Roggenmehl 33 bis 35,5. Bei der zweiten Hand war 70prozentiges Rog= Helſingsfors ..
genmehl mit 31,5 bis 32, amerikaniſches Patentmehl mit 8,25 bis 8,5 Dol= Itallen .
lar, eif Mannheim, erhältlich.
Mannheimer Kolonialwarenbörſe. Die Kolonial= Paris...
warenbörſe verkehrte in ſtetiger Haltung. Es koſteten das Kilo verzollt: Schweiz..
Kaffee Santos 4,40 bis 4,80, gewaſchen 5,30 bis 6,40, Tee, gut, 7.20 bis Spanien
8,20, mittel 8,30 bis 9,50, fein 9,60 bis 12, Kakao, inl., 1.,30 bis 1,50, Prag:;1 1,40 bis 1,65, Reis Burmah 0,42, Weizengrieß 0,47, Hart= Budapeſt.
weizengrieß 0,56, Kriſtallzucker wurde heute nicht notiert.
* Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt Bulgarien.
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 172 Japan
Ochſen, 22 bis 52, 70 Bullen, 32 bis 48 441 Kühe und Rinder, 12 bis Belgrad.=
54, 421 Kälber, 46 bis 72, 106 Schafe, 20 bis 36, 1377 Schweine, 58 bis Liſſabon,
80. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern / Danzig
ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen lebhaft, ausverkauft.
* Darmſtädter Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt wur=
den
249 Schweine aufgetrieben. Erzielt wurden: für Schweine 73 bis 80
Pfg. das Pfund. Lebendgewicht. Tendenz: Ueberſtand. Wie von
der Verwaltung der Städtiſchen Betriebe mitgeteilt wird, finden kümnftig Aktiengeſ. für Anilinfr. 21750
Schweinemärkte Montags und Mittwochs ſtatt, während Großviehmärkte. Aſchaffenburg, Zellſtoff
nur noch Donnerstags abgehalten werden.

Börſen.

* Frankfurter Börſe vom 1. Dez. (Eigener Bericht.) Die
Aktienmärkte eröffneten recht lebhaft unter ſtarker Beteiligung der Kund=
ſchaft
, die zunehmend Intereſſe für die Märkte an den Tag legte. Die
Stimmung war, beſonders am Montanmarkte etwas zurückhaltend. Die
unerwartete ſcharfe Zuſammenlegung bei Karo (10:7) wirkte etwas ver=
ſtimmend
, zumal die Ziffer bei der Mülheimer Bergwerks=A.G. als un=
günſtiges
Symptom für die Umſtellungszahlen des ganzen Stinnes=
Konzerns aufgefaßt wurden. Ausgeſprochen ſchwächer lagen eingangs
Anilinwerte. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe wurde die Erleichterung
der Aktienmärkte raſch überwunden; unter lebhaften Umſätzen zogen die
Kurſe auf allen Gebieten an und man ſchloß überall zu den höchſten
Tageskurſen. Sehr feſt lag auch der Kaſſamarkt, wo eine ganze Anzahl
Werte ſcharf rationiert und mangels Materials geſtrichen werden mußte.
Vereinigte deutſche Delfabriken=G. (Taxe 35), Vereinigten Ultramarin
19 rat. Einheitlich feſt lagen Brauereiaktien auf den guten Geſchäfts=
gang
. Der Rentenmarkt blieb auch heute vernachläſſigt: Kriegsanleihe
vorbörslich 900, ſchwächte ſich dann raſch auf 845 ab, konnte ſich ſpäter auf
zirka 880885 erholen, um ſich dann während der ganzen Börſe ungefähr
auf dieſem Niveau zu halten. Amtlich kam nur eine Notiz mit 875 Md.
Prozent zuſtande.
An der Nachbörſe blieben Aktienwerte ſehr feſt. Man hörte etwa
um 2.15 Uhr Anilin 26 G., Höchſter 24,25 G., Mannesmann 56 G. Dis=
konto
16161/g. Der Rentenmarkt blieb ruhig. Kriegsanleihe 870875
Md. Prozent, eher leichter.

wb. Berliner Börſe. Der Beginn der heutigen Börſe ge=
hölzern
wolhyniſcher Herkunft. Es wurde ein größerer Kauf eines bewegung entſprach aber dieſer erfreulichen Tatſache nicht, da die hieſige
kauft wurde eine größere Partie Rundhölzer aus dem Eulengebiet auf die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe länger dauernde En=
gagements
vermeidet und kleine Gewinne mitzunehmen beſtrebt iſt,
Hieraus erklärt ſich die uneinheitliche, zuweilen abwärtsneigende Kurs=
geſtaltung
. Die Grundtendenz war aber vorwiegend entſchieden feſt, da
die Auffaſſung beſteht, daß die Geſellſchaften bei der Aufſtellung der
wb. Berliner Produktenmarkt. Am Produktenmarkt Goldmarkbilanzen die Aktiven ſehr vorſichtig eingeſchätzt haben und ſomit
Die gute Meinung trat insbeſondere für chemiſche Werte und einige
überſtand. Beſonders Frühjahrslieferung war begehrt, für welche zwar / Elektrizitätswerte, Accumulatoren, Felten und Guilleaume und Geſell=
große
Neports bezahlt wurden, die aber angeſichts der hohen Koſten und ſchaft für Elektriſche Unternehmungen hervor. Von den Bankaktien
und Weizen wurde mitunter auch Hafer auf Lieferung gehandelt. Die Reichsbank und Diskontogeſellſchaft zogen weiter in mäßigem Umfange
Tendenz war bei fehlender Anregung aus Amerika allgemein ruhig, an. Schiffahrtsaktien veränderten ſich wenig. Von den Bahnen erfuh=
Hafer und Gerſte waren loko reichlich in geringerer Ware offeriert, ven Elektriſche Hochbahn eine Beſſerung um etwa 1,5 Prozent, während
Deutſche Anleihen waren vernachläſſigt, Kriegsanleihe konnte ihren
Frankfurter Getreidebörſe vom 1. Dez. Amtlicher Kursſtand gut behaupten. Ausländiſche Renten blieben zumeiſt unverän=
Am Deviſenmarkt ſtellten ſich die meiſten Kurſe in Einklang mit der
Deviſenmarkt.

O
Geld
Brief T. De
Geld Mi
Brief Meife
tiert. Amſterbam=Rotterdam .. 16928 170.07 Hit 169.86 voll 20.39 20.59 20.60 20.66 voll 61.94 62.26 62.07 62.23 voll 73.62 73.98 73.51 73.69 voll 112,62 113.18 112.86 113.14 voll 10.53 10.59 10.54 10.58 voll 18.20 18.30 18.25 18.29 voll London .. 19.325 19.525 19.43 1 19.47 9 voll New=Worck 4.19 4.21 4.195 4:26 voll 22.40 22.52 22.71 22.77 voll 80.89 81.29 80.99 81. 19 voll 57.26 57.54 57.33 57.47 voll Wien (i. D.=Oſterr.abg.). 5.205 5.335 5.9125 5.9325 voll 12.57 12.63 12.59 12.63 voll 5.54 5.66 5.635 5.655 voll Buenos=Aires. 161.5 1.69 1.595 1.5090 voll 3.05 3.07 3.055 3.065 voll 1.5925 1.6050 1.61 8 1.62 2 voll Rio de Faneiro 0.4825 0.4925 0.4 4 0.48 6 voll 6.10 6.13 6.105 6.125 voll 18.45 18.55 18.48 18.52 voll 77.11 77.19 77.10 77.30 voll Konſtantinopel ..... 2.39 2.31 2.285 2.295 voll

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Sämtliche Zahlen
28. 11.

(Eigene telegraphiſche Meldung.)
verſtehen ſich mit 1000 000060

22750
25750
4300

46000
86000
146000
3250
20375
19625
7600
29000
46625
1540
33600
107500
11000
21875.
8500S
2800
6100
18000
125500
11000
78000

1. 12.
23000
23500
26125
4252

46240
88000
155600
3400
21750
21750
7800
28000
46250
14750
33500

104000
18000
21900
85000
3000
7000
21000

10500
81000

Hanſa Dampfſch. . . . . .
Hemoor Bement .....
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Hohenlohe Werke ....
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Lindes Eismaſch. .. ...
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28. 11
9500
62000
17000
60500
26000
8000
8800
2200
12500
70000
5300
8100
57500
0325
18000
7500
20750
49000
16625
1750
11900
21400
25200
M
26500
9800

1. 12.
9500
1720
61250
26500
8000
9300
2200
12800
69000
5100
8375
59750
0325
18800
7250
23500
50000
16000
1800
14000
22000
26125
16750
26000
10200

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.

Enropäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...
425
..:.":..:
............ 1
3½%

8%
Dollar=Golbanleihe per 1935 ..
1932.. 100
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg. 0.65
4½% VI.X.
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ... ... ...
Zwangsanleihe . . . . . . . . . . . . ..
42 Preuß. Konſols .........."
3½% ......./ 1.3750
8%
........ 1.175
4% Bad. Anl. unk. 1935... . . . .
8½% v. 1907..... ..
3% v. 1896.......
49 Bahern Anleihe ........."
8½%
...
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ......."
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilg. b. 28 .... . . ........"
3% Heſſen unk. 1924 ........."
8½% .................."
4% ............"
42 Württemberger alte ......

b) Ausländiſche.
% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inbeſt.=Anl. v. 1914
2% 1902 ........."

5% Bulgar. Tabak 1902.. .. . ..
12% Griech. Monopol .......
4½%0 Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
4½% Oſt. Schatzanweiſ. ſtfr.
v. 1914 ................
4% Oſt. Goldrente ........."
47 einheitl. Rente ......
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
47 am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ......."
420 Türk. (Admin.) v. 1903....
3 Bagdad Ser. I..
1I..........."
v. 1911, Zollanl. ...
4%0
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10 ....
43
42 Kronenreite .....
Außereuropäiſche.
% Mexik. amort. innere .. . .."
tonſ. äuß. v. 99 ....
4% Gold v. 04, ſtfr. . . ..
8% konf. inner. . . . . . . .
%0 IFrrigationsanleihe",
5% Tamaulipas, Serie l......

28. 11. 1. 12. 0.840
0.s7ic 0.96 15. 94.75 94.75 100 884 8.25 0.72 0.59 0.60 6.75 6.4" 6.75 6.4 0.555 0.59= 11.5 Md 12.25 Mo 1.7375 1.15 14 12 0.545 05 1.35 1.35 2 1.3375 1.375 5 1.49 8 M 9 M 0.5 1.3 1.35 1.16 1.1 1.375 15 6.4 (ich 1.65 8.3 85 45 13 4.8 2.25 2.26 2.35 94 21 6.4 6.35 87, 8.25 6.35 1 145 16.5 38

D 20 15 15 1.75

Oblig. v. Trausportauſt.
4½ (iſabethbahn, ſtfr. . . .
42 Cal. Carl Ludw.=Bahn. .. .
5% Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr. .. 7.75 77 Harpener Bergbau ..........."
T Tauſend M Milliouen Md Milliarden
U ohne Umſatz X rationiert

2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)..
2,6% Neue
...
4% Oſt. Staatsb. b. 1883 ....."
1.b.S.Em. ..
9. Em. .....
v. 1885 .....
3% Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz..
4% Rudolfb. (Salzkammerg.). .
4½% Anatolier I............"
8% Salon. Conſt. Jonktion ...."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . ....... ..
......"
4½%

Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Fſtr.Pfandbr.=Bk. Goldobl.
IEm. .... . . .. .........."
5%0 Fftr. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
II. Em.. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
6% Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 28 ......
62 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Heſſ. Roggenanleihe v. 1928
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23 ..........
5% Pfälzer Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 .......
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe..
Noggenwert=Anl.
5% Rhein, Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ............."
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 .... .. ..... .... ..
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser, Tu. II..............
5% Sächſ. Roggenwertanl.v. 23
5%0 Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie .......
Barmer Banlverein.........."
Bayer, Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...."
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank .............."
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........"
Dresdener Bank............."
Frankfurter Bank............
Frankfurter Hypotheken=Bank.
Metallbank. .... . . . ...... .. .
Mitteldeutſche Creditbank .....
Oſterreichiſche Creditanſtalt. ..
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditbank ..........."
Rhein, Hypothekenbank .......
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .............!
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. . . . . . . .........."
Zochumer Bergb. ..........
Buderus.......... ..........
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ..
Gelſenkirchen Bergw. ........

28. 11. 785 18h 3i4 9.25 9.4 9.4 1.6 1.6
6
7.25 9.8 9.8 1.54 1.62 64 64 9.95 9.9 4 470
4.75 1.8 1.7 3.45 3.45 44 4.75 176 1.7 2.325 55110 1.65 1.65 4.55 4.6 1.51 1.53 2.3
2.5
1.4 13 27, 2.2 134 57. 5.9 11.8 11.8 12 12.05 4.3 4.5 5.5 z 0.20 0.3 15.5 15.75 7.9 1.8 6.1 16.25 16.75 1.8 0.38 0.3 60.75 63.25 3.1 5.6 9.7 9.75 3.145 0.15 0.265 6.2) 7.21 72.25 70 15½ 76 12 78.27 103.50 105 Frankenkurs in London: 85.90 Markkurs 197/8

Frankfurter Kursbericht vom 1. Dezember 1924.

Kaliwerke Aſchersleben .
Salzdetſurt). .
Weſtereg In .

Namesmann Nöhren...
Mansfelder .....
Oberbedarf ................
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . .
Phönir Bergbau...
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan ..
Rombacher Hütte. . .........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt..
Ver, Laurahütte ...........

Aktien induſtr. Ruternehmn g.
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern ... .."
Löwenbräu München ........."
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger .........
..

Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ........"
Adlerwerke iv. Kleher)........
A. E. G. Stamm ..........
6% A. E. G. Vorzug Lit. A .. ..."
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſecke & Konegen. ....
Anglo=Continental=Guano .... / 11,5)
Anilin Bln.=Treptow........."
Aſchaffenburger Zellſtoff ......"
Badenia (Weinheim) .....
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano ..............."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel............
Beck & Henfel Caſſel)........
Bergmann El. Werke..... . .
Bing. Metalliwerke ..........
Brockhues, Nieder=Walluf ....."
Eementwerk Heidelberg. . . . . . . 23.875 24.5
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Meßz)
Chem. Werke Albert .........
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........
Weilerstereme. .......
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ...
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken .........
Dresdn Schnellpreſſen ......
Dürkoppwerk (Stamn).......
Düſſeld. Ratinger (Dütr).....
Onckerhoff & Widm. Stamim ...
Eiſenwer! Kaiſerslautern .....
L. Meher jr. ... . . ..
Elberfelder Farbw. v. Baher. .
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ........
Elektr. Licht und Kraft ......
Elſäiſſ. Bad. Wolle ..........."
Emag, Fraukfurt a. M. .... . .
Email. & Stanzu. Ullrich .....
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlinger Spinnerel ..........
Saber Foh. Bleiſtift .....1.9

28. 11. 1. 12. 14.3 14.05 17.25 18.25 te 54.25 54.9 53 54.35 1.2 1eI 15.e75 14 12.8) 241. 25 75 48.75 49.75 43 45.9 11 43 23.75 23.5 2.5 7.05 7.,6 49 47 185 8 24 40 42.25 2.35 33 9.75 4.15 3.7 41 12 23.2 1. 22.5 0.65 0.63 24 25. 75 15.25 15.25 22.1 22 2.1 5.15 17.5 3.6 7.5 10.5" 10.5 z0 21.6 2.4 2.9 47.5 45.75 19 19.9 2.3 4.7 455 1.27 1.7 215. 3.9 0.61 16.4 7.4 7.05 7.5 0.25 0.2, 3.5
6.5 113 12

Faber & Schleicher .... . ......
Fahr, Gebr. Pirmaſens ......"
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Fetter) ........
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurte Gas ............
Frankfurter Hof .............
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.,
Fuchs, Waggon Stamm .. . . . ."
Ganz, Ludwig, Mainz........"
Geiling E Cie. ...... . ........
Germania Linoleum .........
Gelſenkirchen Gußſtahl ........
Goldſchmibt, Th. ...........
Gotha Waggon ............
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach.
Grün & Bilfinger ............
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen .........."
Heddernheimer Kupfer ......."
22.8 Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert, Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrich3=Auffermann .. . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ....... ..
Hoch= und Tieſbau ...
Höchſter Farben ....
Holzmann. Phil. .
Holzverk.=Induſtr. . .
Hydrometer Breslau .........
Inag .....................
Junghans St zuim ...........
Karlsruher Maſchinen ........
Karſtadt, R. ................"
Klein, Schanzlin & Becker .....
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle, Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ....."
Krauß & Co., Lokom. . ......
Lahmeher & Co. ...........
Lech, Augsburg ............
Lederw. Nothe ..............
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel. Schuhw Erfurt .. .....
Löhnberger Mühle .........
Lüdenſcheid Metallwv. . ......
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........
Rainkraftwerke Höchſt ........
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frlſt. ..........
Meyer, Dr. Paul .........."
Miag, Mührenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .... .. . .. ...
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke.. .
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Oleuiverke Frankfurt a. M. ...
Beters Union Frankfurt a. M...
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philiops A.=6. ............"
Pprzellan Weiſſel...........
Neiniger, Gebber: & Schall ....
Rhein. Elektr. Stamm ... . . .
Rhein. Metall Vorzüge .......
Rhenania. Aachen .........."
Riedinger, Maſchinelt . ...:...
Rückforth, Stettis ........
Rütgersſverke ........."
Sleuſner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau
Schuellpreſſen Frankenthal ....
6.75 1 Schramm Lackfabrik ......."
Schnftgteßeret Stembel, Ffn.
Schuckert elektr (Nürnvers) .

28.11.
6.5
6.4
29.25
14
19.5
6.25
11
0.25
1.55
2
11.9
19.5
3.4
3.6
27.25
15.75
181,
187
2.6
4.5
5.9
17.5
1.6
21.9
1.8
8
6.15
1.6
11.5
3.25
2.7
4.25

1. 12.
6.5
32.25
15.3
3.95

6.5
1.2
0.22
1.5

20
3.6
3.5
29
15.5
185
16.85
7.8
2.75
47
6.35
17.25
1.8
23.95
8.05
7.8
6.2
1.7
12
3.5
2.75
4.16

Schuhfab:! Bernels-Weſſd..."
Schuhfubrik Herz ...........
Schuhf. L2ander, Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh. . ... ..
Seilinduſtrie Wolff ..........."
Sichel & Co., Mainz ..........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske ..........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfobrik Furtwängler ......
Beithwerke in Sandbach ......
Vereinf Chem Induſtrie Frkft
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel.
Gummifabr. Bln.=Frkft.
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Vogtländ. Maſch. Stämme .. . .
Voigt & Haeffner Stämme . ...
Voltohm, Seil .............."
Wahß & Freytag ............"
Wegelin Rußfabrik. . ........
Zellſtoff Waldhof Stamm .....
Zuckerfabr. Waghäuſel ....."
Frankenthal ...
Heilbronn ......."
Offſtein ........"
Rheingau ........
Stuttgart ...... .."

28. 11.
i
2.875
6.7
21
65

3.5
10.4
2.25
3.15
925
31
27
2.5
1
25I.
11

3.15
3.2
3.1

1. 12.

0.95
6.9
2.85
65
64.75
0.025
4.5
11
2.4
3.4
3.9
2.9
2.2

19
2.75

3.35
10
0.80
379
11.5
17.75

2.6
22
3.1 3.3
19.5
5/ 09
12.5
18.25
Tra,spori=Aktien.
Deulſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . ..
Schautung E. B............."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ....
Hapag (Paketfahrt) ..........
Nordd. Llohd .............. 49
6:
3
3.5 47.5
26.8
3.75 2.6
2.4
9.25
33 Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf ................ 1.025 5 1.08 42
6.3
9.25 43 Dampfkeſſe Rodberg ........" 15. 44 Helvetia Konſervenfabrik ..... Gebr. Lutz ............
10 ...... 225 Motorenfabrik Darmſtadt ..... 7.8 825 Gebr. Roeder ..... ...... 15.95
0.54 16.45
1.6 Benuleth & Ellenberger ...... 1.6
2.3
1.75
2.3 nunotierte Aktien.
Apt ......"
............ 19.35 19.5 Beckerkohle. . ................ 7.2 Beckerſtahl ................. 6.9 Benz.. . . . . . . ... .. .. .. ...... 1.5 1.5 Brown Boveri ........" 1.6 Chem. Andreae ......." 2.5 Deutſche Petroleum .. 18 5.75 Diamond Shares.. 6.25 6. Entrepriſe .... 2.25 2.25 Falkonwerke .......
.. 7.6 Großkraftw. Württbg. (Growag) 0.137 Unterfranken (ufra) 4.9 45
17.25 Hanſa Llohd ........ 0.5 Hero Conſerven .... 0.52 0.575 Holſatiawerke, Altona 17. 16.4 Kabel Rheyöt ..... Krügershall Kali ...
:.!. Metall Starkenburg .......... Otto & Quanz ....
.... Naſtatter Waggon ..........." 4.5 Textil=Ind. Barmen (Tlag) ... 75 ufa Film ...... . .. .......! M [ ][  ][ ]

Jetzt erspareich M. 1,50 anjedem
Pfund, wofür ich bisher M. 2,50
bezahlte, und zwar durch Ver-
wendung
der Feinkostmargarine
Schwan im Blauband.
Wenn Sieebenfalls einen Versuch
machen, so werden Sie sich fra-
gen
: Warum habe ichnichtschon
eher Schwan im Blauband‟
verwendet? Das feine Aroma
beim Brotaufstrich und die vor-
züglichen
Eigenschaften beim
Ausbraten verdankt Schwan
im Blauband dem un=
vergleichlichen
Kirnverfahren,
nach welchem sie hergestellt ist.
Das Halbpfund-Paket 50 Pf.

Rummer 335.

Lebenswogen.

Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)

Tatjana lag an Aſtas Hals und weinte herzzerreißend, im
Krampf ward der zierliche Körper hin= und hergeſchüttelt, von
Tränen überſtrömt war das liebliche Geſicht, das rote Kopftuch
war herabgeſunken, wie von goldenen Mondſtrahlen beſpielt
euchteten die ſilberblonden Haare, die ſich aufgelöſt hatten und
ang über den Rücken fielen.
Aſta ſtreichelte faſt mütterlich die Weinende, die ſchluchzend
Hervorbrachte: Wie ſoll ich Ihnen danken, wie danke ich Ihnen
ur!
Nicht mir haben ſie zu danken, wehrte dieſe ab, hier
inſeren Freunden
Die aber waren verſchwunden.
Sie hielten ſich in dem oberen Raum auf, in welchem Klaus
Sleichfalls für einige Ruheplätzchen, für allerhand. Notwendiges
ſowie für Beleuchtung geſorgt.
Lebenswogen 44
Hier verabſchiedeten ſie auch Fabio, dem ſie ein paar Zeilen
an den Grafen übergaben, von der Flucht kündend und mittei=
Tend, daß ſie drei bis vier Tage in ihrer Verborgenheit bleiben
rvollten, un dann in Vietri die Barkaſſe zu erreichen.
Erſt auf einen Ruf Aſtas kehrten ſie in den Damenſalon
Zurück, wo ihnen die Prinzeſſin mit ausgeſtreckten Händen
entgegenkam: Recht lange muß ich leben, um Ihnen eben=
ſo
lange danken zu können! ſagte ſie mit rührendem Ton
rn der zarten Stimme, die noch einen leiſen, wehen Klang
hatte. Innigen Dank für alles, alles, was Sie beide für mich

Dienstag, den Z. Dezember 1924.
getan! Ich glaubte mich ſchon für immer von der Welt ab=
geſchnitten
, da brachten Sie mir Rettung und Erlöſung, Sie
und Ihre Freundin, o Aſta, liebe Aſta, und ſie umarmte ſie
von neuem mit Tränen, wie kann man nach all dem Elend
wieder ſo glücklich ſein!
Es ſollen hoffentlich noch viele glückliche Tage kommen,
Prinzeſſin beruhigte ſie dieſe.
Nein, nein, nichts von Prinzeſſin, wehrte jene ab, bitte,
nennen Sie mich alle Tatjana! Ich habe ſo lange nicht dieſen
Namen liebevoll ausſprechen gehört er gibt mir ſtets aufs
neue die Gewähr, daß ich unter Freunden, daß ich in deren
Schutze bin! Aber vor allem, wandte ſie ſich an Wolf und
Klaus, wie gehts meinem geliebten Vater? O bitte, erzählen
Sie mir recht, recht viel ich hatte ihn ja ſchon ſo ſehr, ſo ſehr
beweint!
Wolf berichtete eingehend; als aber Tatjana fragte, ob ihr
Vater nichts von ihrem Bruder gehört, da ſchüttelte er traurig
den Kopf.
Noch lange blieb man zuſammen, um den Tiſch geſchart. Der
Speiſen und Getränke ward jedoch wenig geachtet, zuviel gabs
zu plaudern, zu lebhaft war noch das Geſchehen der letzten Tage
und Stunden, zu tief bebte bei allen die Erregung nach.
Tatjana erwähnte, daß ſie in ihrer Zelle für die Aebtiſſin
einen Brief hinterlaſſen, in welchem ſie dieſelbe gebeten, von
allen Nachforſchungen abzuſehen; ſie hätte erfahren, daß ihr
Vater noch lebte, zu ihm eile ſie, Man hätte ſie und wahrſchein=
lich
auch die Aebtiſſin ſchmählich hintergangen, und da ſie noch
kein Gelübde abgelegt, fühle ſie ſich nicht gebunden, ſie danke ihr
für die Aufnahme und werde ihr gern ſpäter, wenn ſie in der
Lage ſei, alles vergelten.
Uebrigens, meinte Tatjana, glaube ſie nicht, daß man ſie

Seite 13.
verfolgen würde; man vermeide gerne jegliches Aufſehen im
Kloſter, außerdem könnte ſie ſich des Verdachts nicht erwehren,
daß die Aebtiſſin doch gar zu ſchnell den Verwandten hilfreiche
Hand gereicht und in manches eingeweiht ſei, was die Oeffent=
lichkeit
zu ſcheuen habe.
Erſt ſpät nach Mitternacht trennte man ſich, ertönte hin= und
herüber das Gute Nacht und gute Ruh’!
Es klingt wie die holdeſte Muſik, meinte Tatjana zu Aſta.
In die weichen Decken gehüllt und eng aneinander geſchmiegt,
ſchliefen beide endlich ein.
Wenn wirklich Nachforſchungen nach der verſchwundenen
Schweſter Cäcilia angeſtellt worden waren, ſo merkte man nichts
von ihnen in dem grünumſponnenen Schlupfwinkel.
Zwei Tage waren ſchnell vergangen."
Hin und wieder aquarellierte Wolf in den Ruinen, während
Klaus in der Nähe Umſchau hielt, ſich aber nicht weit entfernend.
Viele Stunden verbrachten die vier miteinander, unter hei=
terem
Geplauder verliefen die Mahlzeiten.
Klaus, der Schloßintendant, hatte aufs fürſorglichſte an
alles gedacht, ſogar mit Fabio einen winzigen Herd errichtet, in
dem ein luſtiges Holzfeuerlein praſſelte, wenn die Collazione‟,
das Mittagbrot, vorbereitet wurde. Es fehlte weder an Töpfen,
Pfannen, Tiegeln, Taſſen, noch an Eiern, Makkaroni, Mehl, an
Schinken und anderen Fleiſchwaren, an Tee, Kaffee, Kakao, und
luſtig war es, Aſta und Tatjana als anmutigſte Hausfrauen
ſchalten und walten zu ſehen, wobei freilich der ſchlecht abziehende
Rauch zu manchen unfreiwilligen Huſtenanfällen veranlaßte.
Klaus zeigte, was er im Felde an Kochkünſten gelernt, und
Wolf füllte das Skizzenbuch mit allerhand drolligen Szenen.
Wenn wir mal unſere Erinnerungen herausgeben, haben wir
gleich die Illuſtrationen dazu meinte er. (Fortſetz. folgt.)

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