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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 330
Donnerstag, den 22. November 1924. 187. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädier 8 Nationalban!.
Mi Zeicen des Tagmamipſes.
Die Arbeitszeitfrage.
Neue Arbeitszeitgeſetze in Vorbereitung.
Osnabrück, 26. Nov. Reichsarbeitsminiſter Brauns äußerte
ſich hier in einer Verſammlung zur Arbeitszeitfrage. Der
MMiniſter führte etwa folgendes aus: Auf dem Gebiete des
Arbeiter=
ſchutzes iſt die brennendſte Frage die Frage der Arbeitszeit. Gegenüber
dem immer wiederkehrenden Vorwurf, daß gerade der Arbeitsminiſter
es war, der im Spätjahr 1923 den Achtſtundentag abgeſchafft habe, muß
erneut feſtgeſtellt werden, daß ſich damals über die Unmöglichkeit der Bei=
Gehaltung des ſchematiſchen Achtſtundentages die geſamte öffentliche
Mei=
tiung und alle Parteien einig waren. Auch haben ſich die geſamten
Parteien über den weſentlichen Inhalt des damaligen Geſetzes geeinigt.
Es iſt nicht wahr, daß der Achtſtundentag allgemein abgeſchafft wäre.
Die Mehrzahl der Betriebe und annähernd die Hälfte der Arbeiterſchaft
tverden auch heute noch in normaler Weiſe acht Stunden am Tage
be=
ſchäftigt. Die einſchneidendſten Aenderungen mußten in der
Schwer=
induſtrie vorgenommen werden. Aber gerade hier waren bei den
Eigen=
art der Betriebe und angeſichts der furchtbaren wirtſchaftlichen Notlage
(Micumverträge) die Verhältniſſe beſonders zwingend. Die
Reichs=
regierung ſah die dimalige Arbeitszeitverordnung ſtets als eine
Not=
verordnung an. Sie iſt deshalb auch trotz der gegenwärtigen, immer
rioch außerordentlich ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage im Laufe dieſes
Jahres mit den Nachbarländern ins Benehmen getreten, um über eine
Sernünftige Anwendung des Waſhingtoner Abkommens eine
Verſtändi=
gung herbeizuführen, die auch der ungeheuer geſchwächten deutſchen
Wirtſchaft die Anwendung dieſes Abkommens noch ermöglichen ſoll. Auch
teht die Abhilfe für die Schwerſtarbeiter in den ununterbrochenen
Be=
rieben mit Sonntagsarbeit unmittelbar bevor. Sobald der
Reichswirt=
chaftsrat ſein Gutachten, um deſſen Beſchleunigung er vom
Reichswirt=
chaftsminiſter gebeten worden iſt, abgegeben haben wird, ſoll eine
ent=
prechende Verordnung auf Grund des 8 7 des Arbeitszeitgeſetzes
er=
aſſen werden. Die neuen Arbeitszeitgeſetze, welche die Verordnung vom
Dezember 1923 ablöſen ſollen, ſind im Reichsarbeitsminiſterium in Vor=
Sereitung und werden vom neuen Reichstag zu erledigen ſein.
Dr. Streſemann über politiſche Fragen.
Berlin, 26. Nov. In einer volksparteilichen Wählerverſammlung
En Berlin=Steglitz ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann.
Er erinnerte an das einjährige Jubiläum der Rentenmark und verteidigte
die Maßnahmen, die die Regierung und vor allem der
Reichsfinanz=
niniſter Dr. Luther zum Schutze der Währung getroffen haben. Wenn
rigoros vorgegangen worden wäre, ſo hätten das ſtaatspolitiſche
Inter=
ſſen notwendig gemacht. Nachdem die Währung jetzt ſtabiliſiert und die
Aluslandsawleihe untergebracht ſei, könne auch die Aufwertungsfrage
hrer Löſung zugeführt werden. Diesbezügliche Schritte ſeien vom
Finanzminiſterium eingeleitet. Zur Außenpolitik erklärte der Miniſter,
„on Träumen einer Macht, die nicht da ſei, könne eine Außenpolitik nicht
eben. Die Londoner Abmachungen ſeien der Verſuch, eine neue
welt=
wirtſchaftliche Zuſammenarbeit zu ſchaffen. Was erreicht ſei, ſei nur ein
rſter Schritt. Die Räumung der nördlichen Zone und der Fall der
Meiſtbegünſtigungsklaufel ſeien erfreuliche Folgen des Sachverſtändigen=
Gutachtens, ferner der automatiſche Abbau der Kontroll=Kommiſſionen
ind der Beſatzungstrupren, da Deutſchland die Koſten nicht mehr zu
be=
rahlen habe. Der Miniſter erinnert dann daran, daß Hunderttauſende
vieder in ihre Heimat zurückkehren, durften und erklärt, wenn auch
Vizekauzler Dr. Jarres zu den Wenigen gehöre, die bisher nicht zurück=
Eehren durften, ſo ſei dies die beſte Rechtfertigung für ihn gegenüber den
nfamen Anfeindungen, die von der demokratiſchen Preſſe gegen ihn
ge=
richtet werden. London ſei ein Stück Entſcheidungsſchlacht für die Er=
Haltung der deutſchen Einheit geweſen. Von einer Rechtsentwicklung
Der Deutſchen Volkspartei könne nicht die Rede ſein. Schließlich habe
Doch nicht die Außenpolitik der Deutſchnationalen geſiegt, ſondern die
Deutſchnationalen hätten ſich zur Außenpolitik der Deutſchen Volks=
Hartei bekennen müſſen. Der Redner wies zum Schluß auf die Namen
(ckener—Flettner hin, die den Beweis für das nicht zu zerſtörende und
riiemals auf die Dauer zu hemmende Siegesbewußtſein der Deutſchen
für eine beſſere Zukunft erbrachten.
Kanzlerrede in Trier.
Trier, 26. Nov. Im überfüllten Treverisſaale ſprach,
Reichskanzler Marx. Der Kanzler ging unter anderem
auf die Preſſeveröffentlichungen über angebliche
Meinungsver=
ſchiedenheiten im Kabinett bezüglich der Außenpolitik ein und
be=
ronte mit Nachdruck, daß derartige Meinungsverſchieden=
Heiten in den wichtigen außenpolitiſchen Fragen nicht
be=
ſtänden. Das Kahinett ſei in der Beurteilung der Ziele und
Wege der Außenpolitik heute noch genau ſo einig wie ſtets, und
twie auch die Delegierten auf der Londoner Konferenz einig
ge=
tveſen ſeien. Gewiß gebe er die Möglichkeit zu, daß die Motive,
Sie für die einzelnen Kabinettsmitglieder maßgebend waren, ſich
su der Notwendigkeit der immer konſequent verfolgten Außen=
Solitik zu entſchließen, nicht immer die gleichen geweſen ſeien.
Schließlich ſei ja auch ihr Temperament verſchieden nach ihrer
Parteizugehörigkeit; aber das ſei nur von ſekundärer Bedeutung.
MMan ſolle keine Meinungsverſchiedenheiten konſtruieren, die
tat=
ſächlich in den grundlegenden Fragen der Außenpolitik nicht vor=
Handen ſeien. Das Dawes=Abkommen werde von uns ebenſo
Cohal durchgeführt werden, wie wir es von unſeren anderen
PPartnern erwarten. Das ſei der Weg zum Ziele, zum vielleicht
Cangſamen, aber ſicheren Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft
lnd der deutſchen Freiheit.
Die Wahlvorſchläge für den 2. Dezember.
In einer öffentlichen Sitzung des Reichswahlausſchuſſes für
Sie Reichs= und Landtagswahlen, wurden die Reichstagswahl=
Sorſchläge in folgender Reihenfolge und mit folgenden Nummern
Feſtgeſetzt: 1. Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands, 2.
Deutſch=
nationale Volkspartei, 3. Zentrum, 4. Kommuniſtiſche Partei,
5. Deutſche Volkspartei, 6. Nationalſozialiſtiſche Freiheitspartei,
2. Demokcaten, 8. Bayriſche Volkspartei, 9. Wirtſchaftspartei des
Deutſchen Mittelſtandes, 10. Landbund, 11. Deutſch=hannoverſche
Partei, 12. (bleibt unbeſetzt, wahrſcheinlich, weil der Bayriſche
Bauernbund keine eigene Reichsliſte eingereicht hat), 13. Häußer=
Hund, 14. Unabh. Sozialdemokratie, 15. Starkbund, 16.
Frak=
rionsloſe Partei, 17. Deutſche Aufwertungs= und Aufbau=Partei,
18. Freier Wirtſchaftsbund, 19. Deutſch=Soziale Partei und
Reichsbund für Auſwertung, 20. Chriſtlich=Soziale
Volksgemein=
ſchaft für Deutſchland, 21. Nationale Minderheiten, 22. Deutſch=
Völkiſche Reichspartei, 23. Aufwertungs= und Wiederaufbau=
Partei, 24. Mieterpartei Deutſchlands, 25. Partei für Volkswohl=
Fahrt (Mieterſchutz und Bodenrecht).
Der unſierbliche Leinert.
* Berlin, 26. Nov. (Priv.=Tel.) Die preußiſchen
Sozial=
demokraten ſind jetzt nun auch mit ihrer Landesliſte herausgerückt,
die beſonders mit zwei Namen eine Ueberraſchung bringt. An
ſiebenter Stelle, nachdem zunächſt an der Spitze die
ſozialdemo=
kratiſchen Miniſter Brauns und Severing ſtehen, taucht Herr
Robert Leinert wieder auf. Derſelbe Herr Leinert, deſſen
Auf=
ſtellung ſeine hannoverſchen Parteifreunde abgelehnt haben, weil
in noch zu friſchem Gedächtnis ſein Verhalten iſt, mit dem er ſeine
Penſionierung durchzuſetzen verſuchte, und das ſo ausgeſprochen
kapitaliſtiſch war, daß es ſelbſt bei einem ſo alten Parteigänger
als reichlich kompromittierend angeſehen wurde. Für die Partei
als Ganzes ſcheinen dieſe Bedenken nicht zu beſtehen. Sie will
deshalb auf dem Umwege über die Landesliſte Herrn Leinert
wieder in das Abgeordnetenhaus ſchmuggeln. Man darf
einiger=
maßen geſpannt ſein, ob man es wagen wird, ihn wieder als
Präſidenten vorzuſchlagen. — An etwas weniger prominenter
Stelle erſcheint auch jetzt wieder Herr Oskar Cohn, deſſen „
Ver=
dienſte” um die Partei und „das deutſche Volk ſehr groß” ſind.
Denn ſchließlich iſt er einer der engſten
Vertrauens=
männer der Sowjetregierung geweſen, die im
Jahre 1918 Flugblätter und vor allem Geld zur
Revolutionierung Deutſchlands ſchickten.
General Nathuſius auf freiem Zuß.
Das Arteil obiektiv falſch.
Paris, 26. Nov. Havas verbreitet folgende offizielle
Nachricht:
Auf Veranlaſſun gdes Kriegsminiſters General Nolle hat
der Präſident der Republik Doumergue den vom Kriegsgericht
in Lille zu einem Jahr Gefängnis verurteilten General von
Na=
thuſius begnadigt. Der General hat das
Unterſuchungs=
gefängnis heute vormittag um 6 Uhr verlaſſen.
Havas berichtet aus Lille, daß General von
Nathu=
ſius, der begnadigt worden iſt, heute früh. Lille verlaſſen hat
und nach Forbach abgereiſt iſt.
General von Nathuſius iſt heute abend in Saarbrücken
ein=
getroffen und wird morgen früh nach Kaſſel weiterfahren.
Paris, 26. Nov. Nach dem Matin erfolgte die
Begnadi=
gung des Generals v. Nathuſius nicht nur aus politiſchen
Grün=
den. Die franzöſiſche Regierung habe vielmehr die günſtigen
Auskünfte über den General und auch die Bedenken
berückſich=
tigt, die über die tatſächlichen Grundlagen der Verurteilung
vor=
liegen.
Danach ſcheint die franzöſiſche Regierung die Ueberzeugung
gewonnen zu haben, daß das Urteil nicht nur politiſch
unklug, ſondern vor allem objektiv falſch war.
Rechtfertigung des Generals v. Naihuſius.
Berlin, 26. Nov. Die offizielle Mitteilung von der
Be=
gnadigung des Generals v. Nathuſius iſt bei der
Reichsregierung telegraphiſch eingegangen. Wenn ſich die
Be=
hauptung des „Matin” bewahrheitet, daß die franzöſiſche
Regie=
rung das Urteil des Liller Kriegsgerichts für objektiv falſch hält,
hängt es ganz von General v. Nathuſius ab, ob er das
Reviſions=
verfahren beim Pariſer Kaſſationshof weiter gehen laſſen will
oder nicht.
Unabhängig davon iſt nach Bekanntwerden der Verhaftung
des Generals und des Contumaciam=Urteils aus dem Jahre 1921
auf Grund des Geſetzes vom 18. Dezember 1919 beim
Reichs=
gericht ein Verfahren gegen den General anhängig gemacht
wor=
den, zu dem bereits eine Reihe von Zeugen ermittelt worden
iſt. Es wird ſich in dem Verfahren vor aller Welt ergeben, daß
die Ehre des Generals und ſein ſtets korrektes Verhalten in
Feindesland unantaſtbar iſt.
Kriſe in der thüringiſchen Metallinduſirie.
Weimar, 26. Nov. Der Verband thüringiſcher
Metall=
induſtrieller, nahm in ſeiner außerordentlichen
Mitgliederver=
ſammlung, die geſtern bis ſpät abends in Weimar ſtattfand, zu
der Streilbewegung in Thüringen Stellung und beſchloß, daß alle
Ortsgruppen, in denen augenblicklich Teilſtreiks ſtattfinden (
Er=
furt, Gotha, Schmalkalden, Ruhla, Apolda, Greiz uſw.), auf
An=
trag der in dieſen Bezirken beſtreikten Firmen auszuſperren
haben, und daß ab 10. Dezember die Geſamtausſperrung von
etwa 40 000 Metallarbeitern in Thüringen erfolgen ſoll, wenn bis
8. Dezember nicht überall die Arbeit wieder aufgenommen
wor=
den iſt. Von der Ausſperrung ſollen nicht betroffen werden die
Angehörigen der Verbände, die die vom Reichsarbeitsminiſter für
verbindlich erklärten Schiedsſprüche anerkannt haben und die
Nichtorganiſierten. Träger der Streikbewegung iſt der Deutſche
Metallarbeiterverband.
Tarifſireit im Bankgewerbe.
Berlin, 26. Nop. Nachdem die freien Verhandlungen über
die Gehaltsregulierungen für November und Dezember zu
kei=
nem Ergebnis geführt haben, und auch alle Bemühungen des
Arbeitsminiſters, eine gütliche Einigung herbeizuführen,
geſchei=
tert ſind, hat der Miniſter nunmehr, wie der Deutſche
Bankbeam=
tenverein mitteilt, für den 29. November
Schlichtungsverhand=
lungen anberaumt und den Miniſter a. D. Schiffer zum Schlichter
beſtellt.
Wie ſteht es mit der Aufweriung?
Von
Schulrat Beuermann (M. d. R.).
Als Herr Dr. Düringer mit einigen ſeiner Freunde aus den
verſchiedenſten Parteien vor mehr als 1½ Jahren ſeinen erſten
Geſetzesantrag über die Sperre der Löſchung der Hypotheken
einbrachte und damit dieſe tief einſchneidende Lebensfrage für
den geſamten Mittelſtand unſeres Volkes Gegenſtand des
parla=
mentariſchen Streites wurde, war ſie ſchon jahrelang die Sorge
von hunderten unſerer beſten Volkswirtſchaftler geweſen. Auch
im erſten Parlament des Deutſchen Reiches, der
Nationalver=
ſammlung, wies ſchon Herr Dr. Heim darauf hin, daß bei dem
Sinken unſeres Geldwertes Mittel und Wege gefunden werden
müßten, um der damit verbundenen Volksverelendung Einhalt
zu gebieten. Er glaubte auch, das Rettungsmittel gegen dieſe
Gefahr darin gefunden zu haben, daß er für Deutſchland eine
doppelte Währung empfahl. Eine Währung, die nur für das
Inland Geltung haben ſollte, und eine zweite, die den
Geldver=
kehr unſeres Staatskörpers mit dem Auslande zu regeln habe.
Wenn wir heute zurückſchauend den Weg des Inflationselends
überblicken, ſo müſſen wir geſtehen, daß die Durchſetzung dieſes
Dr. Heimſchen Vorſchlages, der gemacht wurde, als die Mark
noch 62 Pfennige galt, ein wirkliches Rettungsmittel für Volk
und Land geworden wäre. In den nachfolgenden Jahren iſt es
Dutzenden von ähnlichen Vorſchlägen ähnlich ergangen, ſie
blie=
ben unausgeführt. In der herrſchenden ſozialiſtiſchen
Parla=
mentsmehrheit war nicht genügend Kenntnis von den
wirtſchaft=
lichen Vorausſetzungen der Entwicklung und war auch nicht der
Wille da, der Volksverlendung entſcheidend Einhalt zu tun. Man
glaubte mit dem Gehenlaſſen und Ausreifenlaſſen der
wirtſchaft=
lichen Ungeheuerlichkeiten am beſten zu tun. Wie vorherrſchend
auch noch dieſe Anſicht vor 1½ Jahren im Parlament war, das
beweiſt die Behandlung, welche der anfangs erwähnte
Düringer=
ſche Hypotheken=Sperrgeſetzentwurf erfuhr. Er hatte in allen
Parteien des Reichstags Freunde und Gegner, und da keine
Par=
tei von vornherein Stellung für oder gegen ihn nehmen wollte,
ſo wurde der Antrag einem beſonderen Ausſchuß überwieſen
und in dieſem Ausſchuſſe nach langen Verhandlungen begraben.
Es waren damals insbeſondere die Juriſten aller Fraktionen,
welche in Gegnerſchaft zu dieſem Sperrgeſetzentwurf ſtanden. Sie
behaupteten, es ſei unmöglich, ein kleines Stück aus dem großen
Komplex des Geldentwertungselends herauszunehmen. Die Frage
der Aufwertung von Hypotheken ziehe diejenige der Aufwertung
der Staatstariere, Sparkaſſenguthaben, Obligationen,
Pfand=
briefe und anderes mehr nach ſich. Sie waren damit im Recht;
aber ſie verkannten, daß das Anfaſſen dieſer Aufwertungsfrage
an dieſer Kernſtelle eine mit der ſteigenden Geldentwertung
im=
mer ſtärker in den Vordergrund tretende Staatsnotwendigkeit
würde. Wäre durch die Annahme des Hypotheken=
Sperrgeſetz=
antrages damals die Möglichkeit geſichert worden, daß die
Hypo=
thekenlöſchung nur mit Einwilligung von Gläubiger und
Schuld=
ner vorgenommen werden ſollte — ein Mehr verlangte dieſer
Antrag gar nicht — ſo wären ſchon damals Hunderttauſende des
verarmten Rentnerſtandes davor bewahrt geblieben,
Goldmark=
hypotheken von 50 000 Mark gegen Zuſendung einer Briefmarke
preisgeben zu müſſen.
Neben ihrer wirtſchaftlichen Bedeutung hatte die Frage der
Aufwertung aber allmählich eine ſtaatsmoraliſche Bedeutung
er=
halten. Wenn man wieder Sparer im Lande ſehen wollte, ſo
mußte man das Zutrauen zu den öffentlichen Kaſſen wieder
herſtellen. Das war aber nur möglich, wenn man die
Vorbedin=
gung des Vertrauens, nämlich eine vernünftige Aufwertung,
vorausgehen ließ. Es tauchten daher in der Endzeit des im
vori=
gen Winter aufgelöſten Reichstages ſchon Geſetzentwürfe über
die Aufwertung in faſt allen Parteien auf. Sie hatten leider
meiſt das Geſicht, weniger die Sache ſelbſt fördern zu wollen als
für die kommenden Wahlen die Parteien, zu empfehlen. Die
Schritte, welche die Regierung ſelbſt in der Zeit der höchſten
Reichsnot durch die dritte Steuernotverordnung in der Frage
der Aufwertung getan hatte, konnten in ihren Wirkungen nur
als verhängnisvoll bezeichnet werden. Das, was dieſe
Steuer=
notverordnung an wirklicher „Aufwertung” bot, war ſo gut wie
nichts. Weder ſetzte damit eine vernünftige Verzinſung ein, noch
wurde eine genügende Möglichkeit des Kapitalausgleichs geboten.
Sie wirkte vielmehr praktiſch und faktiſch ſo erbitternd auf die
Maſſe der Geſchädigten, als ob man Beſtohlenen verboten hätte,
den Dieb zu faſſen. Als Beſtohlener betrachtet ſich hier der
Mittelſtand, deſſen Eigentumsreſt man den Sachwertbeſitzern in
der Verordnung nahezu ganz überwies.
Der Reichstagswahlkampf im Frühzahr dieſes Jahres wurde
dann ein Zeichen dafür, wie ſehr die Aufwertungsfrage alle
Schichten des Volkes bewegte. Es war nicht nur Wahlangſt,
welche alle Parteien nun ſchnell auf den Boden der Forderung
einer vernünftigen Aufwertung geführt hatte. Selbſt die ſonſt
mittelſtandsfeindliche Sozialdemokratie ſtellte ſich in die Reihen
dieſer Aufwertungsbejaher. Es war daher ganz natürlich, daß
beim Neubeginn der Reichstagsarbeit ſofort auch dieſe
Ausſchuß=
arbeiten in einem beſonderen Aufwertungsausſchuß einſetzten.
Man glaubte damals unſere Wirtſchaft noch ſo ſtark, daß ſie einen
Normalſatz einer 40prozentigen Aufwertung würde tragen
kön=
nen. Dock, dieſe Ausſicht ſchwand mit der Lähmung unſerer
Wirt=
ſchaft immer mehr, ſo daß heute der Prozentſatz der Aufwertung
wohl zwiſchen 20 und 25 Prozent als möglich noch angeſehen
wird. Dieſer Aufwertungsausſchuß ſollte nun ſchnell arbeiten,
damit unter allen Umſtänden vor Annahme der Dawes=Gutachten
dieſe wichtige Frage unſerer Innenpolitik geklärt ſei. Leider hat
aber in dieſen Arbeiten ſich ſo ein Widerſtreit der Intereſſen
ge=
zeigt, daß der verſtorbene Vorkämpfer der Aufwertung, Herr Dr.
Düringer, mir noch wenige Tage vor ſeinem Tode, ſeine tiefe
Mißſtimmung darüber ausſprach, daß „die Wirtſchaftskreiſe kein
Verſtändnis für unſere gute Sache aufbrächten”. Er hatte damit
wohl recht, denn es wirkte auf jeden Zuhörer in dem
Auſwer=
tungsausſchuß geradezu komiſch, wenn dort als Sachverſtändige
die Vertreter großer Organiſationen urd Induſtrien aus Stadt
und Land auftraten und im Bruſtton der Ueberzeugung
erklär=
ten: jede Aufwertung über das in der Notverordnung Gebotene
hinaus wäre unmöglich und vernichte die Wirtſchaft. So iſt auch
der letzte Reichstag auseinandergegangen, ohne ein Ergebnis in
der Aufwertungsfrage gebracht zu haben, und es ſcheint, als ob
Seite 2.
Donnerstag, den 22. November 1924.
Nummer 330.
die Regierung von ſich ſelbſt aus Hand anlegen wolle, um die
Unzulänglichkeit der 3. Steuernotverordnung auf dieſem Gebiete
zu beſeitigen.
Ich würde das, was ſich jetzt auf dieſem Gebiete durch eine
Verordnung erzielen läßt, nicht für genügend halten, ſelbſt wenn
die Verordnung in ganzen wirtſchaftlich den richtigen Maßſtab
finden follte. Hier muß nun durch reine und klare
Geſetzes=
arbeit des neuen Reichstags die Boden geſchaffen werden, auf
dem in gutem Vertrauen alle von der Sache Betroffenen ſich
wieder zuſammenfinden können, die Wirtſchaft, die die Opfer
bringen muß, ſoweit ſie noch Beſitzer von Sachwerten iſt, und
der bisher verarmte Mittelſtändler, der ſich wenigſtens in den
Reſten ſeines früheren Beſitzes geſichert ſehen will. Im
gegen=
wärtigen Wahlkampfe nehmen ja auch die Parteien wieder in der
Aufwertungsfrage Stellung, ſoweit das noch nötig iſt, und es
würde jede Regierungsverordnung, wie ſie auch ausſehen dürfte,
nur ein Gegenſtand ſtarker Kritik ſein, ohne daß damit ein
end=
gültiger Friede geſichert wäre.
Ehrung Dr. Eckeners.
Berlin, 26. Nov. Zu Ehren des Führers des Z. R. 3‟ Dr.
Eckener, fand heute beim Reichspräſidenten ein Frühſtück ſtatt, an
dem außer Dr. Eckener u. a. die Reichsminiſter Geßler, Luther
Streſe=
mann, Hamm, Graf Kanitz, preußiſcher Staatsminiſter v. Richter,
Ge=
neral von Seeckt, württembergiſcher Geſandter Dr. Boßler, Krupp
v. Bohlen, Profeſſor Junckers=Deſſau, Schiffsbauingenieur Flettner
ſo=
wie eine Reihe führender Vertreter der Induſtrie, der Gewerkſchaften,
der Finanzwelt, der Wiſſenſchaft und der Preſſe teilnahmen. Während
der Tafel hielt der Reichspräſident folgende Anſprache:
„Es iſt mir eine lebhafte Freude, Ihnen Herr Dr. Eckener, und
Ihren Mitarbeitern nach Ihrer glücklich und erfolgreich vollendeten
Fahrt und Ihrer Rückkehr in die Heimat den herzlichen
Willkommens=
gruß des Deutſchen Reiches hier zu entbieten. Mit dieſem Gruß gebe
ich zugleich dem bewundernden Danke des geſamten deutſchen Volkes
an Sie und die anderen kühnen Luftfahrer für Ihre großen Leiſtungen
herzlichſten Ausdruck. Unſer Dank umfaßt alle Männer, die als
Er=
bauer, Ingenieure und Arbeiter an dem ſo trefflich bewährten
Luft=
ſchiff mit beſter Kraft zuſammenarbeiteten. Ihre Fahrt war begleitet
von den beſten Wünſchen und den zuverſichtlichſten Hoffnungen des
gan=
zen deutſchen Volkes. Nicht nur aus ſportlichen Intereſſen, weil man
ſich begeiſterte an dem Wagemut des Unternehmens und an der
Kühn=
heit der Fahrt, jubelte man Ihnen und dem Luftſchiff zu; es war mehr
als das: Wir alle ſehen in dieſem Werk und dieſer Fahrt den Ausdruck
techniſchen Könnens Deutſchlands trotz allem, und des ungebrochenen
deutſchen Willens zur Selbſtbehauptung und des ſtolzen Vertrauens
unſerer Nation in ſich und ihre Zukunft. Dieſem Gefühle der
Deut=
ſchen haben Sie, haben Ihre Mitarbeiter an dem Schiff und der Fahrt
durch das gute Gelingen verſtärktes Leben gegeben. In der Welt aber
haben Sie deutſche Arbeit und deutſches Können erneut zu Ehren
ge=
bracht und unſerem Lande neue Sympathien errungen. So war der
Bau dieſes Schiffes und ſeine glückliche Fahrt, trotzdem ſie im Zeichen
der Reparationsleiſtung ſtand, dennoch eine nationale Tat, für die wir
dem Erbauer und Führer von Herzen Dank und Anerkennung
dar=
bringen. Ich bitte Sie, meine Herren, mit mir das Glas zu erheben
auf den kühnen Kapitän Dr. Eckener und ſeine Kameraden auf der
Zeppelinwerft und alle ihre Mitarbeiter.”
Auf die Anſprache des Reichspräſidenten antwortete Dr. Eckener
wie folgt: „Tiefbewegt nehme ich die überaus herzlichen
Begrüßungs=
worte, die Sie, Herr Reichspräſident, an mich und meine Kameraden
gerichtet haben, entgegen. Ich erfuhr von ganz Deutſchland ſo viele
Beweiſe der Sympathie und Anerkennung, daß ich nicht weiß, ob ſie
im Einklang ſtehen mit der beſcheidenen Leiſtung, die wir vollbracht
haben. Bei der ganzen Fahrt hatten wir außerordentliches Glück. Glück
erſtens inſofern, als wir beim deutſchen Volke Anerkennung gefunden
haben, auf die wir nicht rechnen durften; Glück hatten wir weiter in
em Wetter. Nicht, als ob wir gutes Wetter gehabt hätten, ganz im
Gegenteil fanden wir ſchlechtes Wetter vor, aber es hat uns erlaubt, zu
beweiſen, was man mit unſerem Luftſchiff machen kann. Glück hatten
wir weiter inſofern, als wir bei der Fahrt über Neſv York ein Wetter
vorfanden, das man am beſten als „Theaterwetter” bezeichnen kann
und das unſer Schiff ſozuſagen in bengaliſcher Beleuchtung vor
ſtrah=
lendem Himmel zeigte. Glück hatten wir ſchließlich darin, als wir
drü=
ben in Amerika eine Situation und Stimmung vorfanden, die aus
un=
ſerer rein techniſchen Angelegenheit eine politiſche machte. Ich habe
mir in Amerika erzählen laſſen, daß ſich in den Vereinigten Staaten
eine pſychologiſche Stimmung herausgebildet hat, die zeigt, daß das
amerikaniſche Volk geneigt iſt zu einer Wiederannäherung an uns, und
nur nach einem Anlaß ſuchte, um dieſem Gefühl Ausdruck zu geben.
Das amerikaniſche Volk hat mit einer gewiſſen Begeiſterung die von
uns hingeſtreckte Hand ergriffen und ſich bereit erklärt, wieder gut
Freund zu werden mit den Deutſchen. Das iſt der allgemeine Eindruck,
den ich drüben gefunden habe, in der Bevölkerung ſowohl wie bei den
Vertretern der amerikaniſchen Regierung. Ich darf der Genugtuung
über den unverdienten Erfolg Ausdruck geben, indem ich Sie bitte,
mit mir das Glas zu erheben auf die guten Beziehungen zwiſchen dem
amerikaniſchen und dem deutſchen Volke, die ſich ſo erfreulich entwickelt
haben. Mögen ſie weiter geſtärkt werden und zu einer wirklichen
Freundſchaft beider Völker führen!“
Das Echo du Rhin ein Wochenblatt.
Mainz, 26. Nov. Das „Echo du Rhin” teilt mit, daß es
aus materiellen Gründen gezwungen ſei, vom 1. Dezember
ab ſein tägliches Erſcheinen einzuſtellen. Zur Begründung dieſer
Maßnahme verweiſt das Blatt vor allem auf die Tatſache, daß
ſeit der Markſtabiliſierung Deutſchland das Land geworden ſei,
wo die Lebenshaltung die größten Ausgaben erfordere. Das
Blatt wird vom 6. Dezember ab wöchentlich einmal als
Wochen=
blatt in Koblenz erſcheinen.
Vom Tage.
Die badiſche und die württembergiſche Regierung
haben gegen die Neuregelung der Beamtenbeſoldung
gemein=
ſam in Berlin Proteſt erhoben und die vorgeſehene Regelung
als untragbar erklärt.
Das deutſch=ſchweizeriſche Abkommen über die
Auf=
hebung der Einfuhrbeſchränkungen wurde geſtern unterzeichnet.
Es tritt am 10. Dezember in Kraft.
Die „Köln. Ztg.” erfährt halbamtlich, daß Belgien auf die
26prozentige Reparationsabgabe verzichten will.
Die Reichsregierung hat dem Reichsrat bas Budget 1925
vorgelegt. Dieſes ſchließt mit einem Ueberſchuß von 2,5
Milliar=
den Mark ab.
Havas meldet aus Bukareſt: Die Nachrichten, daß Polen
beab=
ſichtige, in die Kleine Entente einzutreten, ſowie die Nachricht
über den Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Rumänien und Italien
werden offiziell dementiert.
Der ehemalige polniſche Finanzminiſter Kuchartski wurde laut
Beſchluß einer beſonderen parlamentariſchen Unterſuchungskommiſſion
in den Anklagezuſtand verſetzt, da er den polniſchen Staat um
2½ Millionen Franken geſchädigt hat.
Der „Evening Standard” teilt mit, daß Ramſey Macdonald
eine Interpellation über die auswärtige Politik der Regierung
einge=
bracht hat. Wenn die Oppoſition die ſofortige Eröffnung der Debatte
beantragt, wird Chamberlain, wie „Evening Standard”, ſagt,
ſeine Reiſe nach Rom aufgeben.
Das engliſche Kabinett befaßte ſich geſtern mit der
Thronrede den deutſch=engliſchen Verhandlungen
und der ägyptiſchen Frage.
In Moskau ſind die beiden engliſchen Noten
ein=
getroffen. Man erwartet für heute die Antwort der
Sowjet=
regierung.
Im ägyptiſchen Parlament verlas der Präſident ein
königliches Dekret, durch das beide Häuſer für einen Monat
der=
tagt werden. Die Mitglieder des Parlaments gingen in Ruhe
aus=
einander. In Kairo herrſcht vollkommene Ruhe. Zaghlul Paſcha hat
ſich nach ſeinem Landhaufe zurückgezogen.
Samuel Gompers, der ſeit 1881 der Führer der
amerikani=
ſchen Arbeiterföderation iſt, iſt geſtern einſtimmig zum
Präſidenten für das kommende Jahr wiedergewählt worden.
Die amerikaniſche Arbeiterföderation erklärte aufs neue
daß ſie gegen die Aufnahme von Handelsbeziehungen mit
Sowjet=
rußland ſei.
Die gemiſchte Kommiſſion für die amerikaniſchen
Ent=
ſchädigungsanſprüche hat in 62 Fällen auf
Zuſatzzahlun=
gen, in 167 Fällen auf Abweiſung erkannt. Der Standard Oil
Com=
pany von New Jerſey wurde die Summe von 6 250 000 Dollar
ein=
ſchließlich der Zinszahlungen zuerkannt.
49Jahe deutſches Läufrigtendurd.
Der Geburtstag des W. T. B.
Der Geburtsta,, des Wolffſchen Telegraphenbureaus iſt der
27. November 1849. An dieſem Tage erhielt der geſchäftliche
Lei=
ter der „Nationalzeitung”, Dr. Bernhard Wolff, die erſten
Kursdepeſchen aus Frankfurt und Amſterdam und veröffentlichte
ſie in der Morgenummer der „Nationalzeitung” vom 28.
Novem=
ber 1849. Seither beſteht ein regelmäßiger telegraphiſcher
Nach=
richtendienſt für die deutſche Preſſe. Die urſprüngliche, auf die
„Nationalzeitung” allein berechnete Einrichtung wurde ſchon nach
wenigen Wochen durch ein förmliches Korreſpondenzbureau
er=
ſetzt, das allen Berliner Zeitungen und auch privaten
Intereſſen=
ten aus der Bank= und Handelswelt zur Verfügung ſtand. Die
wachſende geſchäftliche Tätigkeit dieſes Bureaus machte
nament=
lich angeſichts ausländiſcher Beſtrebungen, ſich in Deutſchland
feſtzuſetzen, nach dem Kriege von 1864 eine Finanzierung des
Bureaus auf einer breiteren Grundlage, nämlich einer
Komman=
ditgeſellſchaft auf Aktien, unabweislich. Ein Konkurrenzkampf
zwiſchen dem Wolffſchen und Reuterſchen Bureau wurde durch
einen Vertrag vom 1. Februar 1870 beendigt und damit die Aera
der Vereinbarungen zwiſchen den großen nationalen
Telegraphen=
bureaus eröffnet, die ſeither die Grundlage des geſamten
inter=
nationalen Nachrichtenverkehrs bildet und die ſogar die
unge=
heuere Belaſtungsprobe des Weltkrieges aushielt. Im Jahre
1874 wurde das Wolffſche Bureau in eine Aktiengeſellſchaft mit
1 Million Mark Aktienkapital umgewandelt. Die Aktien werden
nicht an der Börſe gehandelt. Die Ausbreitung des
Telegraphen=
netzes in Deutſchland und im Auslande, die Einführung des
tele=
phoniſchen Betriebes, die Legung des deutſchen Kabels Emden—
Vigo und in neueſter Zeit die Einführung der drahtloſen
Tele=
phonie und drahtloſen Telegraphie in die Betriebsmittel des
Nachrichtendienſtes haben naturgemäß immer neue
Reorganiſa=
tionen des Wolffſchen Bureaus veranlaßt. Im Jahre 1919 trat
der Verein Deutſcher Zeitungsverleger in die
Reihe der Aktionäre des Bureaus ein, wodurch die enge
Verbindung der Tätigkeit des W. T. B. mit der
deutſchen Preſſe zu beſonderem Ausdruck kam. Die
Direk=
tion des Bureaus beſteht aus den Herren Dr. Heinrich Mantler
und Herrn Dr. Hermann Diez, der vorher Chefredakteur
verſchie=
dener großer deutſcher Zeitungen geweſen iſt.
*Piolin=Abend Arla Renz.
Fräulein Arla Renz veranſtaltete geſtern abend mit
erfreu=
lichſtem Erfolge einen Violinabend im Muſikvereinsſaal. Die auf
einen romantiſchen Grundton geſtimmte Vortragsfolge, Sonate
D=Dur von Volkmar Andrege, ein namentlich im Preſtoſatz
ge=
lungenes Werk voll reifer, ſchöner Gedanken, und mehr noch die
bekannten Bruch= und Mendelsſohn=Violinkonzerte erfuhren eine
Wiedergabe, die Zeugnis ablegen von ernſtem, zielſicheren
Stre=
ben, von großer techniſcher Fertigkeit und echt muſikaliſchem
Empfinden der Konzertgeberin. Sie ſcheint eine gute Schule
ge=
noſſen zu haben und verdient ernſteſtes Intereſſe bei ihrem
Be=
mühen, zu Erlerntem Selbſtgeſchaffenes zu fügen. Was ſie ſchon
erreicht hat, nötigt aufrichtigſte Achtung ab; was wir ihr
wün=
ſchen, iſt ſpieleriſche Grazie und Anmut der Tongebung und
Bogenführung, das in gutem Sinne Virtuoſenhafte. Die
ſym=
pathiſche und ſehr ernſt zu nehmende Künſtlerin wurde durch
reichen, wohlverdienten Beifall geehrt, den auch die begleitende
Frau A. Vogel vollauf verdiente. Sie begleitete klangvoll und
diskret und war der intereſſanten A=Moll=Suite von Sinding,
mit der der Abend ſchloß, durchaus gewachſen.
O.
*Deutſche Ausgrabungen
an der Weſtküſte Kleinaſiens.
(Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums.)
Als dritte Veranſtaltung dieſes Winters bot die Vereinigung
der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums, einen
Vortrag (mit Lichtbildern) des Archäologen von der Univerſität
Frank=
furt a. M., Herrn Prof. Dr. Hans Schrader, über „Deutſche
Ausgrabungen an der Weſtküſte Kleinaſiens‟. Der
Abend geſtaltete ſich für die zahlreiche Zuhörerſchaft zu einem Genuß
er=
leſener Art. Es war unendlich wertvoll, durch einen der berühmteſten
Kenner und ehemaligen Mitarbeiter bei den deutſchen Ausgrabungen
von den Erfolgen zu hören, die deutſche Wiſſenſchaft auf dieſem Gebiet
in einzig in der Welt daſtehender Weiſe erzielt hat. Prof. Schraders
ebenſo objektive wie durch ihre vornehme und warme Art ungemein
feſſelnde Darſtellung der durch Leiſtung erwieſenen Vorzüge der deutſchen
Ausgrabungsmethode, mag manchem, vom Schickſal unſeres Vaterlandes
bedrückten Hörer Zuverſicht und Anſporn geſpendet haben. So iſt es
faſt ſchwierig, von ganz auf Erlebnis geſtellten Stunden im trockenen
Wort des ſchlichten Berichts einen Abglanz widerzuſpiegeln.
Nach herzlicher Begrüßung des Redners durch Herrn
Probinzial=
direktor Dr. Kranzbühler, begann Prof. Schrader mit einer
kurzen Würdigung des Wertes humaniſtiſcher Bildung; weil er der
Aufgabe der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums: Hochhaltung des
Studiums der Antike auf das ſympathiſchſte gegenüberſtehe, habe er der
Einladung der Vereinigung zum Vortrag in Darmſtadt — zudem der
Vaterſtadt ſeines verehrten Lehrers Reinhard Kékule —
beſon=
ders gerne Folge geleiſtet. Darauf gab der Redner eine
Zuſammen=
faſſung der erſt etwa 60 Jahre alten Geſchichte der deutſchen
Ausgra=
bungen. Ein Dilettant, der Kaufmann Heinrich Schliemann
war es, der als erſter Deutſcher den Spaten auf antikem Boden anſetzte,
indem er unmittelbar nach dem Kriege von 1870 mit Grabungen in Troja
begann. Später gewann er ſich den Archäologen Wilhelm
Dörp=
feld zum Mitarbeiter, der wiſſenſchaftliche Genauigkeit in das
Unter=
nehmen hineintrug. Dorpfeld war es denn auch, der bald darauf, 1874,
in Olympia echt deutſch gründlich und ſyſtematiſch ausgrub. Im Jahre
1879 leiſtete wiederum ein Dilettant, der viel zu wenig gewürdigte
Inge=
nieur Karl Humann, der archäologiſchen Wiſſenſchaft ungeheure
Dienſte durch die Hebung des rieſigen Altars in Pergamon. Humann
verband ſich mit dem Archäologen Alexander Conze und unter
dieſen beiden Männern entwickelte ſich die Methodik des deutſchen
Aus=
grabens, die nie, wie dies von franzöſiſcher wie engliſcher Seite
ge=
ſchehen, Einzelfunde, ſelbſt ohne Rückſicht auf den dabei entſtehenden
Schaden, zu Tage gefördert und in Muſeen abgeſchleppt hat, ſondern
die ſtets in reſtloſer Klarlegung antiker Stätten als Ganzes ihre
Aufgabe erblickte. Humann ſetzte ſeine Tätigkeit in den 80er Jahren im
Tal des Mäander fort und fand 1896 in dem Archäologen Theodor
Wiegand einen Nachfolger, der bis zum Ausbruch des Weltkrieges als
Ausgraber — zuletzt in Milet — arbeitete.
Prof. Dr. Schrader legte hierauf den Wert des Ausgrabens für
die Wiedergewinnung des Bildes der Antike dar. Antike Kunſtgeſchichte
er=
fordert anderes, als diejenige ſpäterer Zeiten. Antike Kunſt iſt nicht
ſehlechthin vorhanden, ſie muß durch Arbeit, Forſchung und Phantaſie erſt
wieder geſchaffen, aus einem Trümmerfeld emporgehoben werden. Wie
das griechiſche Mutterland, iſt auch die Küſte Kleinaſiens — Grenzland
zwiſchen Europa und Aſien, ſeit homeriſcher Zeit von den Griechen
kolo=
niſiert — unendlich reich an verſchütteten Schätzen antiker Kultur und
Kunſt. Kékule war es, der 1894 die Anregung zur Ausgrabung von
Priene gab. Dort, wo es ſich nur um eine Kleinſtadt des Altertums
handelte, dürfte man hoffen, einmal das ganze Syſtem einer antiken
Stadtanlage klarlegen zu können. An Hand wundervoller Lichtbilder
zeigte alsdann Prof. Dr. Schrader, der mit Wiegand zuſammen die
Ausgrabung Prienes geleitet, wie überraſchend dieſe Vorausſicht erfüllt
ward. Nach 5 Jahren angeſpannteſter Tätigkeit konnte der Stadtplan
mit allen Einzelheiten rekonſtruiert werden. Es ergab ſich eine in
regel=
mäßige Quartiere geteilte Anlage, deren Herz der Marktplatz geweſen.
Rathaus, Feſthalle, Stadion und Gymnaſium überraſchten durch die
Zwveckmäßigkeit und liebenswürdige Schlichtheit ihrer Architektur. Das
Privathaus wies in Priene einen beſonders durchdachten Grundriß auf
einen dem Sonnenlauf in trefflicher Weiſe angepaßten Aufbau.
Unzäh=
lige Funde kleiner Bronzen und Terrakotten, meiſt Nachbildungen großer
Plaſtik, bezeugten den Kunſtſinn der ehemaligen Bürger der Stadt. Von
größter Bedeutung aber war die Aufdeckung des Athenatempels, ferner
des Theaters von Priene; jener von dem durch ſeine Tätigkeit am
Mau=
ſoleum in Halikarnaß berühmten Baumeiſter Pythios errichtet, dieſes das
beſterhaltene antike Theater überhaupt. Nicht nur der Zuſchauerraum,
ſondern auch die Skene entſtiegen, in manchen Einzelheiten völlig
unver=
letzt, der Erde. Die treffliche Erhaltung dieſer Skene ermöglichte jüngerer
Diedeutſch=engliſchen Verhandlungen
Die deutſch=engliſchen Handelsvertragsverhandlungen in
London ſind ſoweit fortgeſchritten, daß in den nächſten Tagen an
die Fertigſtellung des Textes herangegangen werden kann.
Schwierigkeiten bereitet allerdings noch die Frage der 26
prozen=
tigen Ausfuhrabgabe und der Meiſtbegünſtigung. Man iſt auf
deutſcher Seite nach wie vor bereit, England das Recht
der Meiſtbegünſtigung zu gewähren, ſofern es
Deutſchland gegenüber die gleiche Haltung
einzunehmen gedenkt. Nach den letzten Londoner
Mel=
dungen iſt man dazu bereit, glaubt aber dem Wunſche
Deutſch=
lands nach Aufhebung der 26prozentigen Reparationsabgabe,
die reſtlos fallen muß, wenn das Prinzip der Gegenſeitigkeit auf
dem Gebiete der Meiſtbegünſtigung gewährleiſtet werden ſoll,
dahin entgegenkommen zu müſſen, Deutſchland vorzuſchlagen, die
Reparationsabgabe in England ſelbſt zu zahlen, ſo daß dadurch
der deutſche Exporteur von jeder Abgabe befreit wird.
Verſchie=
dene engliſche Blätter laſſen aber doch durchblicken, daß das
Necht der Meiſtbegünſtigung wichtiger iſt als
die Reparationsabgabe, und daß man immer mehr
dazu neigt, dieſe Steuer aufzuheben. Verzichtet die engliſche
Regierung tatſächlich auf die Reparationsabgabe, dann wird es
der deutſchen Regierung unzweifelhaft gelingen, im Reichstag
zur Ratifizierung die nötige Mehrheit zu finden. Eine andere
Frage iſt allerdings noch, wie ſich Frankreich zu dieſem Falle
ſtellen würde. Mit Schwierigkeiten von franzöſiſcher Seite muß
man daher nach wie vor rechnen, doch iſt das Unrecht
Frank=
reichs zu offenkundig, als daß es noch lange auf ſeinem alten
Standpunkt wird verharren können. Zurzeit befindet ſich auch der
Generalzahlungsagent Gilbert in Paris, und
man darf wohl annehmen, daß unter ſeinem Drucke Frankreich
auf das Londoner Abkommen zurückgehen wird.
Abänderung der 26%igen Reparationsabgabe?
London, 26. Nov. (Wolff.) Zu den deutſch=engliſchen
Han=
delsvertragsverhandlungen meldet der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des „Daily Telegraph”, von deutſcher Seite
werde jetzt auf eine Abänderung der
gegenwär=
tigen Methode der Anwendung der
Repara=
tions=Recovery=Akte gedrungen und hinſichtlich
dieſer Einſchränkung werde es ſich vielleicht als möglich
erweiſen, den deutſchen Wünſchen in beträchtlichem
Maße entgegen zu kommen. Das gleiche werde vielleicht
von der deutſchen Forderung, betreffend die Aufhebung der
Ausnahmegeſetzgebung gegen Deutſchland (
Ban=
ken, Seeleute, Metalle), der Fall ſein.
Ungerechtfertigte Angriffe der franzöſiſchen
Preſſe auf die deutſche Oelegation.
TU. Paris, 26. Nov. Ein Teil der Pariſer Morgenblätter
ent=
hält heftige Angriffe gegen die deutſche Wirtſchaftsdelegation, der
angeb=
liche Verſchleppungsmanöver zur Laſt gelegt werden. Es wird behauptet,
daß die deutſchen Delegierten durch die ſtändigen Abänderungen des
Ver=
handlungsprogramms Verzögerungen hervorrufen, offenbar, um die
franzöſiſchen Unterhändler zu größerem Entgegenkommen zu bewegen.
Der Grund für die Aufregung der Pariſer Blätter liegt darin, daß die
auf geſtern angeſetzte Beſprechung über Fragen der Metallinduſtrie wegen
Unpäßlichkeit einiger deutſcher Delegierten und infolge Abweſenheit des
Hauptſachverſtändigen Fogel, der zurzeit einem Kongreß des
Eiſenver=
bandes in Deutſchland beiwohnt, ausfallen mußte. Dabei hat der
Staats=
ſekretär Trendelenburg, wie der „Matin” ausdrücklich ſchreibt, den
Han=
delsminiſter Raynaldi rechtzeitig benachrichtigen laſſen. Dem
Handels=
miniſter war es aber nicht gelungen, ſich mit den franzöſiſchen
Sachver=
ſtändigen rechtzeitig ins Benehmen zu ſetzen.
„Vorwärts” und „Petit Pariſien.”
* Berlin 26. Nov. (Priv.=Tel.) Das Zentralorgan der
Deutſchen Sozialdemokratie, der Berliner „Vorwärts”, und eines
der übelſten Pariſer Hetzblätter, der „Petit Pariſien” haben ſich
wieder einmal zu gemeinſchaftlichen Ausfällen gegen die
deut=
ſchen Sachverſtändigen der Schwerinduſtrie zuſammengefunden.
Das Blatt ſtellt die unſinnige Behauptung auf, die
Sachverſtän=
digen ſabotierten die deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertragsver=
handlungen und hätten ihr Fernbleiben mit beruflicher
In=
anſpruchnahme begründet, doch „dürfte ihr Verhalten in
Wirk=
lichkeit politiſche Motive haben, die mit den Handelsvertr
ver=
handlungen in keinem Zuſammenhang ſtehen”. Wenn ein ½ riſer
Hetzblatt derartige Gehäſſigkeiten vom Stapel läßt, ſo braucht
man ſich darüber nicht zu wundern, zumal der „Petit Pariſien”
das Sprachrohr der franzöſiſchen Chauviniſten iſt. Der „
Vor=
wärts” aber liefert durch ſein Verhalten wieder einmal einen
Beweis dafür, daß ihm auch eine Zuſammenarbeit mit der
fran=
zöſiſchen Hetzpreſſe recht iſt, wenn er dabei gegen die deutſchen
Induſtriellen zu Felde ziehen kann, ganz gleich, ob die
Behaup=
tungen, die er vorbringt, ſtimmen oder nicht. Denn es iſt
be=
kannt, daß in Paris die auf Weine und Textilien bezüglichen
Fra=
gen behandelt werden und daß doch noch genügend deutſche
Sach=
verſtändige in Paris ſind, um die Verhandlungen weiter zu führen.
Forſchung, einige ſeither noch offene Fragen antiker Schauſpielkunſt —
Dekoration, Ort des Auftretens der Schauſpieler, Göttererſcheinung —
zu löſen.
Als die deutſchen Ausgräber Priene verließen, war das ehemalige
Trümmerfeld in allen Teilen geordnet, jeder Straßenzug, jeder
Gebäude=
grundriß, die Kanaliſation, die Waſſerleitung, jeder Fund, außerdem die
Umgebung der Stadt in Photographien feſtgehalten, in Karten verzeichnet
und zur Veröffentlichung bearbeitet. Vieles, was die Erforſchung der
Kleinſtadt Priene gelehrt, fand eine Beſtätigung bei der nun folgenden
Ausgrabung der benachbarten Weltſtadt Milet. Auch hier eine
regel=
mäßige Stadtanlage, mit dem Markte als Mittelpunkt, die öffentlichen
Gebäude jedoch in einem der Bedeutung der Stadt entſprechenden
Aus=
maß und äußerſt ſchmuckreich. Eine Beſonderheit zeigte ſich darin, daß
Milet im Stadtinnern keinen Tempel beſaß. Dieſer dem Apollon
ge=
weiht, lag außerhalb der Stadt in Didyma. Auch hier hatten
fran=
zöſiſche Ausgräber den Spaten ſchon einmal angeſetzt, um jedoch
nach=
dem ſie viel verwüſtet und wenig erreicht, wieder zu erlahmen. Von
deutſcher Seite, nämlich durch Theodor Wiegand und ſeine
Ge=
noſſen, wurde die Ausgrabung des Heiligtums noch kurz vor dem
Welt=
kriege beendet.
Jedoch weder mit dem Ausgraben als ſolchem, noch mit der
Veröf=
fentlichung der Funde, erklärte Prof. Dr. Schrader am Schluſſe ſeines
Vortrags die Aufgabe des Archäologen für erfüllt. Es iſt ſeine Meinung,
daß dieſer analytiſchen Tätigkeit eine ſynthetiſche folgen muß durch
Nekonſtruktion der Gebäude — vorbildlich hier die Zeichnungen Georg
Niemanns — beſſer jedoch durch den meiſt möglichen Wiederaufbau, wie
dies im ehemaligen Pergamon=Muſeum in Berlin bereits
durchge=
führt geweſen. So wird denn auch das neue Mufeum, das nach den
Ent=
würfen Alfred Meſſels auf der Berliner Muſeumsinſel gegenwärtig
er=
ſteht, dereinſt in rieſigen Räumen gewaltigen Aufbauten antiker
Architek=
turreſte Platz bieten. Antike Architektur vom 6. Jahrh. v. Chr. bis in
die römiſche Barockzeit wird dort aufgeſtellt werden und ſo eine
Samm=
lung entſtehen, wie ſie kein Volk beſitzt, noch je beſitzen kann.
Die Zuhörer, denen Prof. Dr. Schraders vollendeter Vortrag die
Höhe antiker Kultur tiefinnerlich bewußt gemacht, dankten dem Redner
durch begeiſterten Beifall.
Dr. O. N.
* Fritz v. Unruh geht nach Frankfurt?
S. Der jetzt in Darmſtadt wohnende Dichter Fritz von
Unruh ſoll im Frankfurter Rententurm eine
Woh=
nung erhalten. Der Turm ſoll nach dem Beiſpiel des
Kuhhirten=
turms, in dem der Komponiſt Hindemith eine Wohnung
er=
halten hat, zur Künſtlerwohnung umgebaut werden. Man ſieht
aus dieſem Beiſpiel, daß Frankfurt eifrig bemüht iſt, bedeutende
Künſtler in ſeine Mauern zu ziehen. Der hiſtoriſche
Renten=
turm iſt ein Teil der alten Stadtbefeſtigung am Main, er wurde
in der erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts zum Schuxze gegen
die Wetterauer Ritterſchaft gebaut. Bis zum Beginn des
19. Jahrhunderts diente das Gebände als Rentenſtube für den
Zoll der auf dem Main ankommenden Schiffe.
Nummer 330.
Seite 3.
* Der Kampf um den Sudan.
In einer ſeiner durchſchlagendſten Wahlreden hat der neue
engliſche Premier Baldwin die Richtlinien der britiſchen
Wirt=
ſchaftspolitik dadurch aus dem Chaos der engliſchen Intereſſen
herausgehoben, daß er als die natürlichen Märkte für England
ſeine Kolonien, Südamerika und den Oſten, mit Ausnahme
Ruß=
lands, bezeichnet hat. Schon in jenen Tagen war das
Sudan=
problem wieder einmal ſichtbar geworden, und wenn wir uns
heute vergegenwärtigen, mit welcher Haſt und Zähigkeit England
ſich die Ermordung des Generals Stack zunutze macht, ſo tritt das
Sudan=, wie überhaupt das ägyptiſche Problem auf dem
ſtrate=
giſchen und Wirtſchaftsweg London—Gibraltar—Suezkanal—
Singapore-Pazifik als überaus wichtiges Bindeglied" für den
engliſchen Imperialismus an den Tag. Das britiſche Ultimatum
geht denn auch in der Hauptſache von wirtſchaftspolitiſchen
Grün=
den aus. Nicht die Inſchutznahme der Fremden in Aegypten,
nicht ſo ſehr die Anweſenheit engliſcher Truppen in Aegypten
ſelbſt, als die wirtſchaftliche Beherrſchung des Sudans und
Aegyptens iſt bei der Beurteilung des engliſch=ägyptiſchen
Kon=
fliktes von ausſchlaggebnder Bedeutung. Auch die engliſchen
Hin=
weiſe auf die ſogenannte Unmündigkeit des ägyptiſchen Volkes
und der ägyptiſchen Regierung, in welcher Frage der Völkerbund
offenbar dem engliſchen Kabinett ſekundiert, können als
neben=
ſächlich betrachtet werden. In Wirklichkeit handelt es ſich um die
weitere Verankerung der wirtſchaftlichen Intereſſen Englands
zunächſt im Sudan und in Aegypten.
Der Sudan iſt ſeit 1899 engliſch=ägyptiſches Con=Dominion.
Die Verwaltung des Landes erfolgt durch England, angeblich
für Aegypten und tatſächlich auf Koſten Aegyptens. Bei ſolcher
Verwaltungsgliederung erinnert England Aegypten immer
wie=
der an die Schattenſeiten früherer ägyptiſcher Verwaltung im
Sudan. Zur gleichen Zeit betrieb es die Umſtellung der
ſudane=
ſiſchen und ägyptiſchen Landwirtſchaft ſo, daß die frühere
Korn=
kammer der Welt heute nicht unerheblich auf die Einfuhr
ange=
wieſen iſt und bei Verwirklichung der großen britiſchen Pläne in
Zukunft möglicherweiſe ganz von ſolcher Einfuhr abhängig ſein
wird. Zur ſelben Zeit auch macht ſich England die geringen
Pro=
duktionskoſten im Sudan und die vorzügliche Eignung des
Lan=
des zur Baumwollkultur zunutze, um das Sudangebiet zum
Baumwollzentrum der Welt zu machen. Daß die ägyptiſche
Baumwolle dadurch in den Hintergrund gedrängt wird, iſt für
die britiſchen Wirtſchaftspolitiker von nebenſächlicher Bedeutung.
Iſt es ihnen doch nicht möglich, Aegypten ganz zum engliſchen
Kolonialgebiet zu degradieren. Dem ſteht ſchon das klägliche
Verſailles entgegen. Heute freilich ſind wir erſt am Anfang des
Konkurrenzkampfes zwiſchen der ägyptiſchen und der ſudaneſiſchen
Baumwollkultur. Aber die Aufwendungen Englands für die
Be=
wäſſerung des für die Baumwollpflanzung beſonders tauglichen
Bodens und die Ausnutzung politiſcher Situationen, in der ſich
die engliſchen Orientdiplomaten ausgezeichnet verſtehen, betveiſen,
daß England wirklich darauf und dran iſt, die
Baumwollproduk=
tion des Sudan ſo zu ſteigern, daß ſie im nächſten Jahr eine
Aus=
fuhr von 60 000 Ballen gegen 40 000 Ballen in dieſem Jahr
mög=
lich macht. Für die fernere Zukunft wird eine vielfache
Steige=
rung erwartet, an deren Spitze ſchließlich eine Million Ballen im
Werte von 20 Millionen Pfund ſtehen ſoll. Unter ſolchem
Ge=
ſichtswinkel betrachtet, kommt auch das Erſcheinen engliſcher
Kriegsſchiffe vor dem ägyptiſchen Baumwollverladehafen
Alexan=
dria in das richtige Licht. Die engliſche Forderung in dem
Ulti=
matum an die ägyptiſche Regierung nach der Bewäſſerung in
Gezira bedeutet die Ausdehnung ins Ungemeſſene, und damit
rührt England an eine weitere große Sorge Aegyptens, das wohl
nicht zu Unrecht eine große Benachteiligung ſeiner Wirtſchaft
fürchtet. Im Kriegsfalle würde natürlich England außerdem
keinen Augenblick zögern, durch ſeine großen Stauwerke Aegypten
nach Möglichkeit vom Waſſerzufluß des Nils abzuſperren.
Neben dieſen Fragen geht das Problem der orientalen
Freiheitsbewegung, die ſich früher hauptſächlich auf die Türkei
beſchränkte, jetzt aber auf den ganzen Oſten ſich ausgedehnt hat,
ſehr zuungunſten des britiſchen Imperialismus. In dieſen
Krei=
ſen legt man großes Gewicht auf den Ausgang des Konfliktes
zwiſchen Aegypten und England und das Schickſal der
Unter=
drückten. Der Geiſt des Iſlam ſteht dem Geiſt der Knebelung
entgegen, und ſollten ſich die Verhältniſſe auch diesmal gegen
Aegypten entſcheiden, ſo rückt doch der Orientkampf einen weiteren
Schritt der Löſung des Problems entgegen, das auch von
Eng=
land als ernſte Gefährdung ſeiner Vormachtſtellung im Oſten
angeſehen wird.
* Die Baſilika des Lateran.
Rom, im November 1924.
Die vergangene Woche hat im kirchlichen Rom der Baſilika
des Lateran gehört. Vor 16 Jahrhunderten, im Jahre 324
nach Chriſtus, iſt im lateraniſchem Palaſt die Taufe Konſtantin
des Großen erfolgt. Die Novembertage jenes Jahres 324
wur=
den jetzt in großer kirchlicher Feier der Erinnerung der Nachwelt
nahe gebracht, und damit zugleich die Gründung der lateraniſchen
Baſilika vor ſechzehnhundert Jahren gefeiert. Denn Konſtantin
war es, der neben dem Lateran, deſſen Name noch auf eine
alt=
römiſche Familie zurückgeht, die Baſilika baute, die heute San
Giovanni in Laterano heißt. Der Lateran liegt an der
Peri=
pherie Roms im äußerſten Süden der Stadt, wo in der römiſchen
Kaiſerzeit eine blühende Villenkolonie erſtanden war. Eine ganze
Anzahl römiſcher Kaiſer hatten dort ihren Wohnſitz, und auch der
lateraniſche Palaſt war in kaiſerliche Hände übergegangen.
Kon=
ſtantin überwies dann dieſen Palaſt den Päpſten als Reſidenz,
die über tauſend Jahre lang von dort aus ihre politiſche Macht
ausübten, während die mit der lateraniſchen Baſilika ungefähr
gleichzeitig gegründete Peterskirche vorwiegend kirchlichen Zwecken
diente. Die Schickſale, die der Lateran im Laufe der
Jahrhun=
derte durchzumachen hatte, waren ungemein vielgeſtaltig.
Zahl=
loſe Anbauten und Umbauten der Päpſte verwandelten ſein Bild,
aber auch Erdbeben, verſchiedene ſchwere Plünderungen und
Brände veränderten ſeine Geſtalt derartig, daß von dem
urſprüng=
lichen Palaſte heute ſo gut wie nichts mehr übrig iſt. Der älteſte
noch beſtehende Teil der zum Lateran gehörigen Baulichkeiten,
iſt das ſogenannte Baptiſterium, das aber auch ſeinen Urſprung
vvohl einem Neubau zu verdanken hat, der über hundert Jahre
ſpäter als die Gründung der Kirche erfolgt ſein ſoll. Während
der ſchweren Zeit der Gefangenſchaft der Päpſte in Avignon
ver=
kam der Lateran immer mehr, ein Rieſenbrand zerſtörte ihn faſt
vollkommen, und als die Päpſte aus Avignon zurückkamen,
nah=
men ſie ihren ſtändigen Aufenthalt im Vatikan und im Quirinal.
Aber trotzdem wurden im Jahre 1586 die Reſte des alten
Gebäu=
des abgeriſſen, und der heutige Lateranpalaſt erbaut. Schließlich)
errichtete Boromini das Mittelſchiff der Baſilika im Jahre 1650,
ſo daß der heutige Komplex des Lateran in ſeiner jetzigen Geſtalt
auf eine nicht zu lange Vergangenheit zurückblicken kann. Aber
dieſe Kirche hatte in Rom infolge ihrer Gründungszeit und ihrer
Bedeutung während der Herrſchaft der Päpſte ſeit ſechzehnhundert
Jahren den Nuhm, „omnium ecelesiarum urbis et orbis mater
er caput” die Mutter und das Haupt der Kirche in aller Welt zu
ſein. Dieſer hohe Ruf verlieh den Feſten der letzten Woche
na=
türlich auch ein beſonderes Gepränge. Schon die feierliche Pro=
Donnerstag, den 27. Notember 1924.
Die Lage in Regypten.
Eine Erklärung Ziwar Paſchas.
TU. Paris 26. Nov. Ziwar Paſcha hat nach der geſtrigen
Kabi=
nettsſitzung dem Vertreter des „Petit Pariſien” in Kairo im Beiſein
ſämtlicher Kabinettsmitglieder nachſtehende Erklärung abgegeben:
Wir haben die Geſchäfte in einem ſchweren Augenblick übernommen.
Das Erbe Zaghlul Paſchas, des populärſten Mannes in Aegypten, iſt
für mich und meine Kollegen eine ſehr drückende Bürde. Wir haben
aber angeſichts der ernſten Ereigniſſe, die ſich ſeit der Ermordung des
allgemein beliebten Sirdars und der Intervention Englands abſpielten
cs unter Hintanſetzung unſerer Perſon für unſere Pfliczt gehalten, uns
in den Dienſt unſeres geliebten Königs und des Vaterlandes zu ſtellen.
Wir hoffen, daß wir mit Unterſtützung der Nation und der
Zuſammen=
arbeit mit König Fuad, der ſtets ein treuer Hüter der Verfaſſung
war, Abhilfe ſchaffen und, wie erſt heute früh Zaghlul Paſcha ſagte,
das retten können, was noch zu retten iſt. Wir wollen die Gemüter
be=
ſchwichtigen. Wir haben im Laufe der letzten Ereigniſſe viel verloren,
hoffen aber, uns mit den Engländern in der Bewäſſerungsfrage zu ver=.
ſtändigen. Wir rechnen auf das Entgegenkommen der engliſchen Regie
rung. Die abendländiſchen Kolonien haben nichts zu befürchten. Ihre
Sicherheit wird reſpektiert werden. Die Regierung iſt entſchloſſen, im
ganzen Lande die Ordnung aufrecht zu erhalten. Wir verfügen über
die nötigen Geſetze, und wir ſind hinreichend ausgerüftet, um
Ruhe=
ſtörungen entgegenzutreten. Wie werden nicht die Popularität Zaghlul
Paſchas erlangen, wir ſuchen ſie aber auch nicht. Wir werden einfach)
unſere Pflicht tun, ohne uns um Kundgebungen zu kümmern.
Die engliſch=äghptiſche Kriſe auf dem ioten Punkt.
London 26. Nov. (Wolff.) Wie die „Times” aus Kairo meldet,
wird zwiſchen dem nenen ägyptiſchen Kabinett und dem Vertreter
Eng=
lands eifrig über die Möglichkeit, über den toten Punkt hinweg
zukommen, verhandelt. Man hofft zuverſichtlich, daß ſehr bald ein
Aus=
weg gefunden wird. — Nevil Henderſon, der zum Ratgeber
Lord Allenbys ernannt worden iſt, hat den Titel eines
be=
vollmächtigten Miniſters erhalten. Henderſon war früher
Geſchäftsträger in Konſtantinopel. — Reuter meldet aus Kairo, daß
Truppen aus Suez, Malta und Gibraltar nach Aegypten und
dem Sudan unterwegs ſind.
Die engliſchen Blätter ſind übereinſtimmend der Anſicht,
daß in der ägyptiſchen Kriſe eine Nuhepauſe eingetreten
ſei und daß jetzt abgewartet werden müſſe, wie weit der neue ägyptiſche
Premierminiſter in der Lage ſei, die britiſchen Forderungen zu
be=
friedigen.
Der Völkerbund legt den äghptiſchen Proteſt „ad acta.”
FU. Genf. 26. Nov. Die heute in Genf eingelaufene Note des
ägyptiſchen Parlaments wird vom Völkerbundsſekretariat den
Mitglie=
dern des Bundes „zur Information” überreicht werden. Da die Note
nicht von der neuen ägyptiſchen Regierung, ſondern vom Parlament
abgeſandt iſt, wird ſie nach dem Völkerbundspakt nicht als „offizielle
Note” angeſehen werden. Auch eine eventuelle Note der ägyptiſchen
Regierung dürfe nur dann dem Völkerbundsrat unterbreitet werden,
wenn dieſe von einer im Völkerbund vertretenen Macht offiziell beim
Völkerbundsſekretarigt eingereicht würde.
Die von der franzöſiſchen Preſſe an dem britiſchen Vorgehen geübte
Kritik wird in London viel beachtet. „Daily News” betont, daß
Großbritannien ſich innerhalb ſeiner in der
Unabhängigkeits=
erklärung vorbehaltenen Rechte befinde und übrigens das Ergebnis der
Unterſuchung durch den Völkerbund nicht zu
fürch=
ten brauche wenn Frankreich ſich entſchließen ſollte, die
Angelegen=
heit auf Grund des Artikels 11 der Satzungen vor den Völkerbundsrat
zu bringen. — „Daily Expreß” ſchreibt, es ſcheine, daß in
Frankreich geheimnisvolle Einflüſſe am Werke
ſeien, um Schwierigkeiten in der ägyptiſchen Frage zu ſchaffen.
Die Beurteilung derLagein Völkerbundskreiſen
Genf, 26. Nov. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht den
Wortlaut des Telegramms, das der Präſident der ägyotiſchen
Depu=
tiertenkammer an den Generalſekretär des Völkerbundes und die
Par=
lamente der Welt gerichtet hat. Darin heißt es u. a.: Ich habe die
Ehre, Ihnen nachfolgenden Proteſt zu übermitteln, den die ägyptiſche
Kammer einſtimmig in ihrer Sitzung vom 24. November an den
Völker=
bund und an alle Parlamente der Welt zu richten beſchloſfen hat.
An=
geſichts der kürzlichen Eingriffe, die die britiſche Regierung gegen die
Rechte der ägyptiſchen Nation unternommen hat, verkündet die Kammer
folgendes: Sie hält feſt an der völligen Unabhängigkeit Aegyptens und
des Sudans, die ein unteilbares, einheitliches Ganzes bilden. Sie
be=
dauert auf das lebhafteſte, daß trotz der formellen Mißbilligung der
Nation anläßlich des gegen Stack begangenen Verbrechens und trotz der
von der ägyptiſchen Regierung gebotenen Genugtuung die britiſche
Re=
gierung es für notwendig hielt, dieſen traurigen Zwiſchenfall im
Inter=
eſſe ihrer imperialiſtiſchen Ziele auszubeuten. Von Worten zur Tat
übergehend, hat die britiſche Regierung ihre Drohungen zur Ausführung
gebracht und außerdem die Zollſtellen von Alexandria beſetzt, wobei ſie
erklärte, daß dieſes Vorgehen nur der erſte zu ergreifende Schritt ſei.
Dieſe Angriffe bilden ine Einmiſchung in die Angelegenheiten
Aegyp=
tns, eine Vergewaltigung ſeiner Verfaſſung und eine Drohung für das
zeſſion am erſten Tag, in der das Ikone, das berühmte alte
Chri=
ſtusbild, von der „Scala Santa”, der „Heiligen Treppe” nach der
Baſilika des Lateran überführt wurde, war eine der
eindrucksvoll=
ſten kirchlichen Feiern, die Rom ſeit langer Zeit geſehen hat. Die
große Prozeſſion ging durch die beiden Hauptſtraßen des
Stadt=
viertels am Lateran und hatte einen ungemein großen Zuſtrom
von Gläubigen gefunden. Der feſtliche, feierliche Eindruck, den
die Prozeſſion ſchon bei Tageslicht durch die Geſamtheit der
Prunkgewänder der hohen Geiſtlichkeit, die ungezählten
Kirchen=
fahnen der Vereine und die Teilnahme zahlloſer Kongregationen
machte, wurde noch verſtärkt, als bei Einbruch der Nacht
wäh=
ren der Rückkehr der Prozeſſion zur Baſilika im Zuge Hunderte
von Wachskerzen aufflammten. Die folgenden Tage brachten dann
außer feierlichen Hochämtern in der Baſilika, die von Kardinälen
zelebriert wurden, abendliche Predigten, die vor einer ſehr
gro=
ßen Zuhörermenge ebenfalls von Kardinälen, darunter von einem
berühmten Kanzelredner, dem Kardinal La Fontaine, gehalten
wurden. Das Schönſte und Feierlichſte aber in all dieſen
Tagen war beinahe der Augenblick, in dem nach ganz kurzer
Däm=
merung beim Einbruch der Nacht die ganze ehrwürdige Kirche im
Scheine ungezählter Kerzen matt und doch hell erleuchtet wurde.
Dann traten die wunderſchönen Formen der rieſigen Baſilika,
betont durch die beleuchteten Linien und Girlanden der Lichter,
in ſtille feierliche Erſcheinung, und über der andächtigen Menge
ſchien der Dom eines ſechzehnhundertjährigen Ruhmes weit
über das Irdiſche hinauszuragen.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Amerikas Ehrenſchuld. Unter dieſem Titel hat
der Deutſche Fichte=Bund e. V. (Sitz Hamburg, Colonnaden 47),
ein Flugblatt herausgebracht, das eine Reihe von
Friedensver=
ſprechungen der Vergangenheit entreißt, die der ehemalige
Präſi=
dent Wilſon in ſeinen amtlichen Kundgebungen dem deutſchen
Volke machte. Dieſes Blatt verdient die weiteſte Verbreitung im
In= und Auslande. Der Fichte=Bund befaßt ſich ſeit Jahren mit
der Aufklärung des In= und Auslandes und gibt ſeine
Flug=
ſchriften unentgeltlich ab. Es ſind ſolche in allen Weltſprachen
vorrätig, darunter 12 in deutſcher, 11 in engliſcher, 10 in
ſpa=
niſcher Sprache. Beſonders hingewieſen ſei angeſichts der
neu=
eſten Pariſer Kriegsſchulddebatte auf das Flugblatt: „Die
Toten=
gräber Europas.”
Einen Wettbewerb zur Erlangung eines
Plaka=
tes für die Jahrtauſendausſtellung der
Rhein=
lande in Köln ſchreibt der Oberbürgermeiſter von Köln unter
den deutſchen Künſtlern aus. Das Plakat muß folgenden Text
wirtſchaftliche Leben. Sie ſtehen in keiner Beziehung zu dem Verbrechen
und ſind beiftiellos in der Geſchichte. Aus dieſen Gründen proklamiert
die äsbstiſhe Regierung ihren nachdrücklichen Proteſt gegen derartige
ungerechte Akte, die dom Rechtsſtandpuukt aus Null und nichtig ſind.
Sie richtet an alle Parlamente der Welt ihren Proteſt gegen die
will=
kürliche Vehandlung einer unſchuldigen Nation, die aufs tiefſte in ihren
Rechten auf Leben und Freiheit verletzt iſt und nichts anderes als ihre
Unabhängigkeit verlangt.
In den Kreifen des Völkerbundsfekretariats weiſt man darauf hin,
daß dieſe Note nicht son her ägyptiſchen Regierung ausgelt, ſondern von
dem ägyptiſchen Parlament, der Välkerbund aber nur auf Schreiben von
Regierungen einzugehen pflegt. Im übrigen enthält das ägyptiſche
Telegramm nur einen Pruteſt, aber kein formelles E=ſuchen um
Ein=
ſchreiten des Völkerbundes.
Ein Manifeſt der engliſchen Ungbhängigen.
London, 26. Nov. (Europapreß.) Die unabhängige
Arbei=
terpartei proteſtiert in einem Manifeſt gegen das Vorgehen der
engliſchen Regicrung in Aegtpten. Die Beſetzung Aegyptens diene
nur ſtrategiſchen und ſinanziellen Zwecken. Zu dieſer Beſetzung
fehle jede moraliſche Grundlage. Die ägyptiſche Regierung habe
genau ſo wie jede andere Nation das Recht, ſich ſelbſt zu
verwal=
ten. Weiter wird in dem Manif ſt verlangt, daß die Frage der
Oberaufſicht über den Sudan dem Völkerbund vorgelegt werde,
und daß man es Aegypten ſelbſt, überlaſſen ſoll, Ordnung zu
ſchaffen. Die Arbeiterpartei verlangt die ſofortige
Zuſammen=
berufung einer engliſch=ägyptiſchen Konferenz, wobei auch
be=
ſchloſſen werden ſoll, daß der Suezkanal unter die Verwvaltung
des Völkerbunds geſtellt werde, da es ſich hierbei um einen
inter=
nationalen Handelsweg handele.
Regelung der franzöſiſchen Schelden an Amerika.
London, 26. Nov. (Wolff.) „Daily Telegraph” meldet aus
New York: Schatzſekretär Mellon, der Vorſitzende der
Kriegs=
ſchuldenkommiſſion, hat geſtern zugegeben, daß erwartet werde,
daß Frankreich binnen kurzem einen Schritt zur Fundierung
ſeiner Schuld an Amerika im Betrage von 800 Millionen Pfund
unternehmen werde. Coolidge und Hughes ſeien angenehm
da=
von berührt, daß die franzöſiſche Aktion wahrſcheinlich vor dem
1. Februar 1925 erfolgen werde, an dem das Mandat der
Kom=
miſſion erlöſche und die Frage der Verlängerung erwogen
wer=
den müſſe. Es verlaute, daß das Miniſterium Herriot die
Rege=
lung der franzöſiſchen Schulden an die
Ver=
einigten Staaten unter den Bedingungen vorſchlagen
werde, die denen der britiſchen Regelung mit Wafhington gleichen.
Der Berichterſtatter ſchließt, wenn Frankreich, Italien und
Bel=
gien keine Vorſchläge zur Fundierung ihrer Schulden machen
werden, ſo werde es nach Eröffnung des Kongreſſes eine ſcharfe
Kritik geben
Meinungsaustauſch über die Teilnahme Amerikas an
der Finanzminiſterkonferenz.
London, 26. Nov. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des „Daily Telegraph” meldet, gegenwärtig finde
ein diplomatiſcher Meinungsaustauſch über die Frage der
Teil=
nahme Amerikas an der geplanten Zuſammenkunft
der alliierten Finanzminiſter ſtatt, die die endgültige
Zuweiſung der Dawesannuität erörtern ſolle. Der
Meinungs=
austauſch werde ſich auch, auf die von Amerika vertretenen
Anſprüche auf Reparationszahlungen für
ameri=
kaniſche Staatsangehörige und auf die Forderung der
Priorität der amerikaniſchen Beſatzungskoſten
erſtrecken.
Gilbert und die Repko.
Paris, 26. Nov. (Wolff.) Der Generalagent für die
Repa=
rationszahlungen, Parker Gilbert, wird jedenfalls am
kommen=
den Freitag mit der Reparationskommiſſion verhandeln. Unter
den Problemen, mit denen man ſich an dieſem Tage beſchäftigen
wird, befindet ſich, wie der „Matin” berichtet, die Frage der
deut=
ſchen Steuern, die, wie die Sachverſtändigen des Dawes=Komitees
feſtgeſtellt haben ſollen, nicht ſo hoch ſein ſollen wie die, die die
alliierten Steuerzahler entrichten.
Deutſch=japaniſche Verhandlungspauſe.
Berlin, 26. Nov. Der japaniſche Botſchafter, Exz. Honda,
iſt am Dienstag in privaten Angelegenheiten nach Holland
ab=
gereiſt. Die deutſch=japaniſchen Handelsverhandlungen erleiden
dadurch eine kurze Unterbrechung. Sie werden nach der Rückkehr
des japaniſchen Botſchafters am Freitag oder Samstag
fort=
geführt werden.
enthalten: „Jahrtauſend=Ausſtellung der Rheinlande, Köln 1925,
Mai, Juni, Juli, Auguſt.” An Preiſen ſind in Ausſicht
genom=
men: 1500 Mk., 1000 Mk. und 500 Mk. Für Ankäufe ſind weitere
1000 Mk. ausgeworfen. Die Entwürfe ſind bis zum 2. Januar
an das Städtiſche Verkehrsamt Köln=Deutz, Ausſtellungshallen,
einzuſenden. Von dort ſind auch die Wettbewerbsbedingungen
gegen Einſendung von 50 Pfg. zu beziehen.
* Zum Tode von Hermann Katſch. Der Maler,
Bühnen=
ſchriftſteller, Kriegsberichterſtatter Hermann Katſch iſt im Alter
von eben 71 Jahren zu Frankfurt a. M., wo er bei ſeinem Sohn,
Univerſitätsprofeſſor Dr. med. G. Katſch, ſeit letzter Zeit weilte,
einem plötzlichen Herzſchlag erlegen und auf dem Berliner Sankt
Matthäus=Friedhof neben ſeiner Gattin beigeſetzt worden. Der
Ver=
ſtorbene war eigentlich noch ein Mann in den „beſten Jahren”
knorrig und aufrecht, von biſſigem Humor. Als Hauptmann der
Reſerve wollte er ſich noch mit 65 Jahren von ſeinem
Kriegs=
berichterſtatterpoſten weg „zur Front” melden. Seine
Kriegs=
berichte, die hoffentlich einmal als Buch geſammelt erſcheinen
werden, zeichneten ſich ſowohl durch militäriſche Kenntniſſe bis
zum Kleinſten als auch durch lebendige Friſche der Darſtellung
aus. Die leichte Phantaſie, die ſonſt den Bühnenſchriftſteller
aus=
zeichnete — ſein „Norachen” eine harmloſe Ibſen=Variante, „Die
Siegesfeier” „Die Kollegin” gingen mit Serienerfolg über
zahl=
reiche Bühnen —, ſtellte er hier ganz beiſeite. Er holte ſich Leben
aus Erleben. Er lebte, auch als Schriftſteller, dem Feinde nah.
Sein Malertum feſſelte ihn oft tagelang in den zerſtörten Städten
Dixmude und Lens. Hier ſchuf er Bilder aus dem Grauen
her=
aus. In den letzten Jahren trieb es ihn durch Süddeutſchland.
Wie ein ganz Junger befand er ſich da auf Studienfahrt. Und
abends in den Gaſthöfen lauſchte wohl manch Fremder auf, wenn
dieſer „junge” Mann von ſeinen Jugendfreunden Spitzweg,
Leibl, Wilhelm Buſch, Stauffer=Bern erzählte. Manche dieſer
heiteren Anekdoten iſt in der „Täglichen Rundſchau” erſchienen.
Es freute ihn aufrichtig, daß die Nachkriegszeit Gefallen an
ſei=
nen Skizzen und Bildern fand und ſie ihm ſchnell abkaufte. Von
der übermodernen Kunſt wollte er nichts wiſſen. „Können iſt
Kunſt!” ſagte er oft. „Aber zum Können gehört zuerſt und
zu=
letzt Arbeit und arbeiten — immer wieder.” Und ſo war
Her=
mann Katſch denn bis zuletzt ein Arbeiter und ſeinen Kindern ein
treu ſürſorgender Vater. Bevor er das richtige „Alter” kennen
gelernt hat, befreite ihn ein plötzlicher Herzſchlag von Sorgen, die
er oft befürchtete, über einem Glas Wein aber Gottſeidank ſchnell
vergaß. Er war ein aufrechter deutſcher Mann. Er war bis zu
ſeinen letzten Augenblicken erſtaunlich rüſtig und hoffte noch,
ſeines Vaterlandes Wiederaufſtieg miterleben zu können.
Seite 4.
Donnerstag, den 22. Nobember 1924.
Nummer 330.
Warum hält die Oeutſche Volkspartei trotz
Flarſter und überzeugendſter Gegenbeweiſe
unentwegt an der Behauptung vom Rückgang
der Oemokratiſchen Partei feſt?
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Kaofg Schapkegef
inelne Suau
deutſche
Schäferhunde
findet am Sonntag, den 30. Nov.,
9!½= Uhr vormittags, im Garten des
Städt. Saalbaues in Darmſiadt ſiatt
Anſchließend in den Reſtaurations=
Räumen Preisverteilung. Freunde
und Gönner des deutſchen
Schäfer=
hundes ſind freundlichſt eingeladen.
Die Beurteilung der Hunde findet
durch einen anerkannten S.V. Richter
34926)
ſtatt.
Verein für Deutſche Schäferhunde
(S.V.) Ortsgruppe Darmſtadt.
Engros
Rheinſtraße 12½/, gegenüber der Hauptpoſt
Kurzwaren und Wolle
Detail
Beil die Heutſche Bonspartei niahts
Tatſach=
liches gegen die Demokratiſche Partei vorzubringen
weiß und in dieſer Verlegenheit gezwungen iſt,
ihrer ſtark zuſammengeſchmolzenen Anhängerſchaft
Märchen zu erzählen.
Rummer 830.
Donnerstag, den 27. November 1924,
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. November.
— Im Vermeſſungsdienſt ſind alsbald neu zu beſetzen die
Vorſtands=
ſtellen der Vermeſſungsämter Bingen, Fürth und Michelſtadt,
ſowie die Stelle des Leiters der Fortführungsabteilung des
Vermeſſungs=
amtes Friedberg. — Demnächſt ſind zu beſetzen die Vorſtandsſtelle
des Vermeſſungsamtes Oppenheim und die Stelle des Leiters der
neu zu errichtenden Neuvermeſſungsabteilung des Vermeſſungsamts
Grünberg. — Bewerber haben ihre Geſuche innerhalb zehn Tagen
dem Landesvermeſſungsamt vorzulegen.
— Vei der Oberfinanzkaſſe werden die den Ruhegehalts= und
Warte=
geldempfängern ſowie den Hinterbliebenen für Dezember zuſtehenden
Bezüge am Freitag, den 28. November, von 8 bis 12 Uhr vormittags,
ausbezahlt.
Bei der Stationskaſſe Darmſtadt Hptbhf. findet die Auszahlung
der Penſions=, Wartegeld= und Hinterbliebenenbezüge ehemaliger
Eiſen=
bahnbeamten für Dezember am 28. und 29. November ſtatt.
— Heſſiſches Landestheater. In der heute ſtattfindenden erſten
Auf=
führung von Seribes Luſtſpiel in 4 Aufzügen „Ein Glas Waſſer”
überſetzt und bearbeitet von Otto Stockhauſen (Darmſtadt) ſind beſchäftigt
die Damen: Lahn, Kerſten, Vihrog und die Herren: Klupp, Schuler
und Jürgas. Inſzenierung: Kurt Bauré; die Bühnenbilder und Koſtüme
wurden nach Entwürfen von Lothar Schenck von Trapp in den
Werk=
ſtätten des Landestheaters angefertigt.
— „Der luſtige Krieg”, Operette in 3 Aufzügen von Johann Strauß,
wird am Sonntag, den 30. November, zum erſten Male in der
Inſzenie=
rung von Heinrich Kuhn und muſikaliſchen Leitung von Berthold
Sander aufgeführt.
Gewerbemuſeum. Um den Freunden des Muſeums die
Be=
kanntſchaft mit den Neuerwerbungen der Bibliothek und
Vorbilder=
ſammlung zu erleichtern, beabſichtigt die Muſeumsdirektion,
allmonat=
lich Unterhaltungsabende zu veranſtalten, an denen eine Auswahl der
wichtigſten Neuerwerbungen vorgelegt und nach Bedarf beſprochen
wer=
den ſoll. Die erſte dieſer Veranſtaltungen findet am Freitag, den
28. d. M., abends von 6—7 Uhr, im Zimmer 38 des Muſeums ſtatt.
Zur Vorlage kommen das fünfbändige Tafelwerk von Adolf Roſenberg
über die Geſchichte des Koſtüms ſowie die neuen Publikationen von
Max Tilke über das orientaliſche Koſtüm.
— Volkshochſchule. Der Gymnaſtik=Kurſus von Fräulein Nelli
Knappe wird am Freitag, den 28. November, fortgeſetzt. Frauen= und
Mädchengruppe A von 7—8 Uhr, Frauen= und Mädchengruppe B von
8—9 Uhr, Herrengruppe von 9—10 Uhr. — Der Kurſus Nr. 43 über
moderne Malerei muß wegen Erkrankung des Herrn Albert Koch am
Freitag, den 28. November, ausfallen.
* Die Myſtik im Geiſtesleben der Gegenwart lautete das Thema
des dritten, von Herrn Studienrat Krämer geſtern abend im Feſtſaal
des Realgymnaſiums gehaltenen Vortrags. Der Vortragende führte
u. a. folgendes aus: Wir leben in einer Uebergangszeit, die noch nicht
abgeſchloſſen iſt, das Neue bildet ſich noch immer, in einer Zeit, die
bewegter, aber dafür auch intereſſanter als ruhige Zeiten iſt. Sie iſt zu
ernſt, um mit Ulrich v. Hutten, der ſelbſt auf der Schwelle zu einer
neu anbrechenden Periode ſtand, zu ſagen: „Frühling überall. Es
iſt eine Luſt. zu leben.” Aber unſere Zeit iſt groß genug und wert,
daß wir uns der Wandlung, die um uns vorgeht, bewußt werden, daß
wir uns bewußt werden, daß die Weltſehnſucht, die wir empfinden,
eine Uebergangserſcheinung von dem im letzten Jahrhundert
vorherr=
ſchenden Materialismus zum Religiöſen bedeutet, und aus dieſem
Grunde gerade heute im Menſchen ein großer Hang zur Myſtik
be=
ſteht. Zwei Fragen müſſen wir erklären: „Was iſt Myſtik?” und: „Wie
ſtellen wir uns zu ihr?” Um die erſte Frage zu beantworten, fetzen
wir Myſtik in Gegenſatz zur Scholaſtik. Während die Scholaſtik
ins=
beſondere kirchlich jeſtgeſetzte Glaubensſätze entwickeln und begründen
will, und zwar rein verſtandesuäßig, verzichtet Myſtik auf dieſes
ſchulen=
mäßig begriffliche „Erfaſſenwollen” Gottes, geht in ſich ſelbſt und ſucht
mit ſeiner Seele einen Anklaug an Gott, eine Vereinigung mit ihm.
So war es das Ziel der Myſtiker zu allen Zeiten und auch heute, den
Zweck des Lebens nicht allein in der Materie zu ſuchen, ſondern auch in
der Religion. Haben wir doch heute den beſteu Beweis, wir, die wir
in einer Zeit des Materialismus leben, ſehen eine peſſimiſtiſche
Auf=
faſſung aller Dinge nicht nur bei den mit irdiſchen Glücksgütern nicht
geſegneten, ſondern bei allen Kreiſen. Wir finden dieſen Peſſimismus
bei modernen Dichtern, im Sichſehnen nach etwas Höherem.
Geheim=
nisvollen. So erfaßt die Myſtik weiteſte Gebiete, z. B. das der
Philo=
ſophie, in vielen Zweigen ſogar, das des öffentlichen Lebens, wie wir
an der Jugendbewegung ſehen können. Entſpringt doch dieſe
haupt=
ſächlich dem Drange einer Verbindung mit der geheimnisvollen Natur,
einer Flucht aus der Seelenloſigkeit unſerer Zeit. Entſchiedene
Schul=
reformer fordern eine neue Schule, die den Schülern mehr
Gelegen=
heit gibt durch Wecken ihrer ſelbſtſchöpferiſchen Tätigkeit die
Geſtal=
tungskraft ihrer Seele zu entfalten. Underkennbar und am ſtärkſten iſt
die Myſtik in der Religion, ſie war und iſt ein weſentlicher
Beſtand=
teil des ganzen Chriſtentums. Und bei Vertiefung in dieſe
Erkennt=
nis von der vorhandenen Myſtik kommen wir zur Beantwortung der
Frage: „Wie ſtellen wir uns zu der Myſtik?”. Zweifellos iſt ſie in
jeder Geiſtesrichtung vorhanden, zweifellos will die Myſtik den
Vor=
hang des Materialismus zerreißen und den Weg zum Göttlichen
fin=
den. Ein Stück Wahrheit und Berechtigung iſt nicht zu leugnen. Die
Heilige Schrift lehrt uns, daß wir göttlichen Geſchlechts ſind, wenn ſie
ſagt: „Du biſt ein Gottes= und ein Menſchenſohn”, die Lieder unſerer
Geſangbücher — auch Luthers Seele, alles Große und Religiöſe, das
mit Gott in Verbindung treten will, wird von der Myſtik berührt.
Daher iſt die Myſtik als ein Zurückehren zur Religion, als eine Ab= anſchauungen. Wir kämpfen für Schwarz=Weiß=Not.” CToſender
Bei=
lehnung des großen Materialismus und übertriebenen Intellektuells
in unſerer Zeit zu begrüßen. Aber wir dürfen nicht vergeſſen, daß
die Myſtik nur dann beſonders auftrat, wenn, wie in unſerer Zeit,
das Göttliche in Gefahr war; ſie ſoll überleiten zurück zur Religion,
ſie ſoll nicht übertrieben werden. Die Stellung der Myſtik zur Welt,
zur geſamten Menſchheit und zu Gott muß in Grenzen bleiben — ſie
darf nicht im Pantheismus den Gottesbegriff gefährden, darf nicht zur ment näher ſtehen als dem Neuen. Zur auswärtigen Politik ſt zu ſagen:
Vergötterung des Eigenmenſchen führen, ſonſt muß ſie abgelehnt
wer=
den. Aber als Vorbote und Herold einer neuen Zeit, als Verkünderin
eines neuen, engeren Anſchluſſes an das Chriſtentum, als Ueberleitung
zu Gott iſt ſie zu begrüßen. — — Dieſer intereſſante Vortrag wird
A.
heute, Donnerstag, um 8 Uhr, wiederholt.
— Kampf gegen den Bettel. In der letzten Woche wurden
beim Wohlfahrtsamt ſieben Perſonen mit Wohlfahrtsſchecks
vor=
ſtellig. Zwei erbaten und erhielten Mittageſſen, in einem Fall
wurde Brennmaterial erbeten und zwei Zentner Holz abgegeben,
in drei Fällen erfolgte Ueberweiſung in das Verſorgungshaus, Koalition kommen ſollte.
die von zwei Erſchienenen abgelehnt und von einem angenommen
wurde. In einem Fall handelte es ſich um einen älteren Mann
aus einer Landgemeinde der Umgebung Darmſtadts, der neben
Kriegselteungeld Invalidenrente bezieht, deſſen Frau und deſſen ſich um Lebensintereſſen für uns, für uns um Chriſtentum, Vaterland
ſtraße von Geſchäft zu Geſchäft betteln zu gehen. Er brachte auch
eine ganze Anzahl der Wohlfahrtsſchecks hierher mit und war, vor der Revolution ſagte das Zentrum: „Wir treten ein für eine ſtarke
durchaus nicht betrübt, als er nach Feſtſtellung der Verhältniſſe
abgewieſen und an ſeine Heimatgemeinde verwieſen wurde.
Darum gebt Bettlern ſtatt Geld und Naturalien nur
Wohlfahrts=
ſchecks, die im Verkehrsbureau und in den bekannt gegebenen
Verkaufsſtellen erhältlich ſind.
— Unter den zahlreichen Feiern anläßlich des Totenfeſtes ſtand die
Beitlich letzte Feier am Sonntag abend in der Schloßkirche ſicherlich
micht an letzter Stelle. Der Kirchenchor der Stadtkapelle
ind Schloßkirche unter Leitung des Herrn Oberreallehrer Pfaff
Darf es ſich zum Verdienſte anrechnen, einer dichtgedrängten und an=
Dächtig lauſchenden Gemeinde einen weihevollen Abſchluß des Toten=
Feſtes ermöglicht zu haben, indem er die recht ſchwierige Liturgie
auf das Totenfeſt für gemiſchten Chor und Gemeindegeſang mit ein fühlendes Herz für den Arbeiter haben. Redner beſpricht die gei=
Orgelbegleitung von Profeſſor Dr. Leonhard Scholz
vor=
krefflich zur Darſtellung brachte. Die gehaltreichen Chöre, von dem
Organiſt der Schloßkirche, Herrn Lehrer Weber, mit feinem Empfin= Wirtſchaft. Wir ſagen: Produzieren und dann erſt genießen, dem
ehr=
ben begleitet, wurden faſt durchweg muſtergültig geſungen. Beſonders
Eindrucksvoll war der Dritte Chor mit ſeinem wiederholten Wechſel
Swiſchen den wehmütigen Todesgedanken und der ſieghaften
Aufer=
ſtehungshoffnung: Es wird geſäet verweslich und wird auferſtehen un=
Serweslich! Einen herrlichen Schluß bildet das Halleluja, ernſt, dem
Tag entſprechend, und doch in frohem Jubel ſich aufſchwingend, um
Hann, wie in ſeliger Ferne zu verklingen. Der herzliche Dank der gan= er als Zentrumsmann, aber nicht im Auftrage der Partei ſpreche,
sen Gemeinde iſt jedenfalls dem Chor und ſeinem bewährten Leiter
gewiß. Wir hoffen, mit dem Chor noch manche derartige Feierſtunden
II.
erleben zu können.
— Kaufmänniſcher Verein Darmſtadt e. V. Es wird nochmals auf
den heute abend 8½ Uhr im Fürſtenſaal ſtattfindenden
Lichtbildervor=
trag von Herrn Dr. Corwegh „Eine Ferienreiſe nach Italien”
hinge=
wieſen (ſ. Anzeige).
— Die Ortsgruppe des Vereins für deutſche Schäferhunde (S. V.)
Darmſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 30. November, vormttags
9½ Uhr, im Garten des ſtädtiſchen Saalbau eine interne Schau mit
an=
ſchließender Preisverteilung. Die Beurteilung der Hunde findet durch
einen anerkannten S. V.=Richter ſtatt. Freunde und Gönner des
deut=
ſchen Schäferhundes ſind freundlichſt eingeladen. Auskunft erteilt H.
Dreſte, Riedeſelſtraße Nr. 76.
Zu den Wahlen.
* Wahlausſchuß=Situngen.
Geſtern vormittag tagte im Kreisamtsgebäude der
Kreis=
wahlausſchuß, um zu einem Wahlvorſchlag der
Unabhängi=
gen Sozialdemokratiſchen Partei, der nachträglich bei dem
Kreis=
wahlleiter eingegangen war, Stellung zu nehmen. Der
Wahl=
vorſchlag war am 19. November (alſo noch rechtzeitig) in Butzbach
zur Poſt gegeben worden; er war aber mit einer falſchen
An=
ſchrift verſehen und wurde einem anderen Miniſterialbeamten
zugeſtellt, der auf einer Dienſtreiſe abweſend war. Das Schreiben
gelangte ſchließlich am 24. November in die Hände des
Kreis=
wahlleiters. Der Ausſchuß erwog alle Umſtände und kam in
einer Abſtimmung zu einer Gültigkeitserklärung dieſes
Wahl=
vorſchlages. Vier Stimmen waren dafür und drei dagegen; der
Vorſitzende enthielt ſich der Abſtimmung. Die Liſte der
Unab=
hängigen Sozialdemokratiſchen Partei beginnt mit: Liebknecht,
Theodor, Rechtsanwalt, Berlin. Da dieſer Wahlvorſchlag zuletzt
eingegangen iſt, ſteht er auch an letzter Stelle. In den weiteren
Verhandlungen ermächtigte der Ausſchuß den Vorſitzenden,
Aen=
derungen in der Benennung der Parteien in der Weiſe
vorzu=
nehmen, daß dieſe Bezeichnung auf den Stimmzetteln in Heſſen
mit denen des Reiches übereinſtimmt. Es wird hiermit einem
Wunſche des Reichswahlleiters entſprochen. Auf dem
Stimm=
zettel heißt es alſo nicht „Liſte der Kommuniſten” ſondern „
Kom=
muniſtiſche Partei”, bei der Nationalſozialiſtiſchen
Freiheits=
bewegung fällt der Zuſatz „Völkiſchſozialer Block” fort uſw.
Im Anſchluß an dieſe Tagung fand eine Sitzung des
Ver=
bandswahlausſchuſſes ſtatt. Dieſer Ausſchuß war
be=
reits am letzten Freitag gebildet worden; ſeine Aufgabe iſt die
Prüfung und Zulaſſung der Verbindungserklärungen innerhalb
des 10. Wahlkreisverbandes Heſſen für die Reichstagswahl. Das
Ergebnis der Verhandlungen war, daß nachſtehende
Wahlvor=
ſchläge im 33. Wahlkreis (Freiſtaat Heſſen) mit den
entſprechen=
den Wahlvorſchlägen des 19. Wahlkreiſes (Heſſen=Naſſau) für
verbunden erklärt worden ſind: 1. Sozialdemokratiſche Partei
Deutſchlands. 3. Zentrum. 4. Kommuniſtiſche Partei. 6.
Natio=
nalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung. 7. Deutſche Demokratiſche
Partei. 9. Wirtſchaftspartei des Deutſchen Mittelſtandes.
13. Häußerbund. 14. Freiwirtſchaftsbund F.F.F. (Freiland,
Freigeld). 15. Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei. (Die
den Parteien hier vorgeſetzten Ziffern ſind die des Stimmzettels.)
Es haben alſo keine Verbindungserklärungen abgegeben, die
Deutſchnationale Volkspartei, die Deutſche Volkspartei und der
Heſſiſche Dauernbund.
* Reichstagspräſident Wollxaf in Darmſiadt.
Landtagsabgeordneter Kindt begrüßt die Verſammlung und gibt
nach kurzen, einleitenden Ausführungen Exzellenz Wallraf das Wort.
Die Wahlen zeigen 20 Parteien, ein troſtloſes Bild; England und
Amerika zählen deren nur drei. Die Engländer haben eine politiſche
Grundanſchauung, die kleine Unterſchiede vergeſſen macht. Schon Tacitus
beſpricht die Zerriſſenheit der Deutſchen. Auch Napoleon wußte, daß die
Deutſchen ſich gegenſeitig in den Haaren liegen.
Der Reichstag iſt aufgelöſt, nur wenige Tage trennen uns vom
Zeit=
punkt, wo das Wahlrecht auszuüben iſt. Hindenburg hat einmal
ge=
ſagt: „Wahlrecht iſt Wahlpflicht.‟ Dieſes Wortes ſoll man auch
hier am 7. Dezember gedenken. Es war kein Genuß für mich,
Reichs=
tagspräſident und Polizeihüttel zu ſein.
Gehen Sie zur Wahl, tun Sie Ihre Bürgerpflicht.
Wie kam es zur Auflöſung? Die Erſtarkung des nationalen
Ge=
dankens zeigte ſich in der ſtarken Vermehrung unſerer Mandate. Ebert
hat uns nicht zur Führung der Geſchäfte berufen. Ebert ſtößt die
Billardkugein, aber man merkt nicht, daß er ſie bewegt. Herr Ebert hat
die roten Kugeln in den letzten Monaten etwas zu reichlich in Bewegung
geſetzt. Beim Londoner Abkommen hieß es annehmen oder ablehnen.
Ich vertrat die Anſchauung, daß angeſichts unſerer Lage eine glatte
Ab=
lehnung des Dawes=Gutachtens nicht zu verantworten ſei. Man wußte,
daß die Regierung jedenfalls unterſchreiben würde. Die
ſozialdemokra=
tiſche Preſſe ſchrieb, es ſei nationale Pflicht, die Geſetze nicht ſcheitern
zu laſſen. Und nachdem mit unſerer Hilfe, die Geſetze angenommen
waren, ſpie es Gift und Galle gegen uns auf Seiten der
Sozialdemo=
kratie. Hat nicht gerade das Zentrum öfter ſeine Anſichten gewandelt
von der Kommiſſion bis zum Plenum2
Es ſetzten Beſtrebungen ein zur Erweiterung der Regierung auf
Seiten des Zentrums und der Deutſchen Volkspartei. Kanzler Marg
wollte Verbreiterung der Regierung nach rechts und links. Das hieß,
ein Pferd vor und eines hinter den Wagen ſpannen. Das erinnerte
an die Regierung der weiland Volksbeauftragten.
Im Zentrum ſiegte die Minorität, geführt von Wirth. Und Marx?
Marx wollte die Demokraten in der Negierung behalten, dieſe ſagten
im Männerſtolz ab. Marx ſtolperte über das zerrinnende Sandkorn der
Demokratiſchen Partei. Es handelt ſich um den Kampf zweier
Welt=
fall, wilde Zwiſchenrufe.) Wer Zwiſchenrufe macht und ſtört, zeigt, daß
er über geiſtige Waffen nicht verfügt.
Der Bürgerblock ſollen die Beſitzenden ſein? Wo iſt denn heute der
Beſitz?. Wo ſind Vermögen, die die Kriegszeit überdauerten und Leute,
die darüber noch verfügen?. Das ſind nur Leute, die dem Alten
Teſta=
es muß zäh und mit Ausdauer deutſche Politik getrieben werden.
Wie hat der Kanzler Marx in der Frage der Kriegsſchuldlüge
gehan=
delt? Wo iſt die Erfüllung des Kanzlerverſprechens geblieben? Fragen
Sie (die Gegner) doch Herrn Breitſcheid, vielleicht konn er Ihnen
Aus=
kunft geben.
„Ich verſtehe die Ideenwelt des Kanzlers nicht, er ſpricht eben viel,
vielleicht ſpräche er beſſer etwas weniger. Durch die Mehrung der
Reden wird der Wert nicht gehoben. Die Politik der Mitte iſt farblos,
ſie bekommt nur Farbe, wenn ſie nach rechts oder links ſich neigt. Ich
glaube, Marx hat die Rechnung ohne Dr. Wirth gemacht, wenn die große
Eintritt in den Völkerbund oder nicht? wird gefragt. Wollen wir
beim Eintritt in ihn zum zweiten Male bekennen, daß Deutſchland die
Schuld am Kriege trägt?. Beim Eintritt in den Völkerbund handelt es
und Wirtſchaft im Kampf gegen materialiſtiſchen Unglauben. — Warum
Sohn arbeiten und ſich dennoch nicht ſcheute, in der Ludwigs= haben ſich Katholiken von der Zentrumspolitik getrennt?. Weil ſie das
Bündnis mit der Sozialdemokratie für verfehlt halten. 1918 noch kurz
Monarchie.‟ Nach der Revolution hat man das vergeſſen. Es iſt ein
Unding, Parteipolitik und Religion zuſammenzuwerfen.
Wir verlangen ein chriſtliches Schulgeſetz, es tut not für unſere
Jugend.
Wird es einem franzöſiſchen Republikaner einfallen, die Bilder von
Napoleon I. von den Wänden zu reißen? In den Wandelhallen des
Reichstags hat man das Bild Wilhelms I. entfernen wollen!
Die erbliche Monarchie iſt die beſte Staatsform für die Deutſchen.
Die Arbeit in Deutſchland hat die Marxiſtenlehre verſihlechtert.
Stegerwald hat einmal geſagt: Wir haben die beſte Sozialpolitik,
aber nirgendwo iſt der Parteihaß größer als bei uns. In der
Sozial=
politik muß es im Betrieb Diſziplin geben, aber der Unternehmer muß
ſtige und materielle Not des Mittelſtandes.
Sozialifierungsexperimente ſind nicht von Dauer, ſie zerſtören die
lichen Produzenten auch den Schutz des Vaterlandes, wer nicht ſäet,
der ſoll auch nicht ernten. Wir bleiben bei der Flagge „Schwarz=Weiß=
Rot”. (Toſender, nicht endenwollender Beifall.)
In der Diskuſſion ſprachen Rechtsanwalt Städel für die
Demo=
kraten, Diroff=Offenbach für die Sozialrentner (tatſächlich ſprach
der Redner für die Sozialdemokratie), Lehrer Goy, der erklärte, daß
Nover von der Sozialdemokratiſchen Partei. Herr Kindt ſetzte ſich
für die chriſtliche Weltanſchauung ein.
Der überfüllte Saal, ſo führte Wallraf im Schlußwort aus, beweiſt
mir, daß in Darmſtadt keine Wahlmüdigkeit herrſcht. Meine politiſchen
Gegner überzeugen zu können, habe ich mich nicht getraut. Herr Wirth
hat geſagt: „Der Feind ſteht rechts.” Herr Wirth hat auch geſagt: Beim
Kampfe zwiſchen Beſitz und Proletariat ſtehe ich auf Seiten des
Prole=
tariats. So darf ein Kanzler nicht ſprechen. Der
Zentrums=
mann Wirth hat dem Sozialdemokraten Frank in Mannheim die
Weiherede gehalten. Die alten Zentrumsmänner ſtehen heute im
deutſchnationalen Lager.
Der Wunſch der Deutſchnationalen iſt, daß die Sozialdemokratie
nicht mehr zur Regierung kommt. Scheidemann verſprach dem Volke
Frieden, Freiheit und Brot. Das Volk hat wenig davon geſpürt.
Sollen wir von Pazifismus ſprechen zu einer Zeit, wo es um uns
von Waffen ſtarrt? Wir Deutſche müſſen in erſter Linie an das eigene
Vaterland denken. (Und Herr Criſpien, ein Führer der
Sozialdemo=
kratie, ſagte: Ich kenne kein Vaterland, das Deutſchland heißt.)
Die Feſtigkeit der Demokratie hat darin beſtanden, daß eine Reihe
von Führern die Demokratie verlaſſen haben. Die Demokratie träumte
1848 den Traum eines großen Deutſchland. Dann kam Bismarck, ein
Mann der Tat. Und wir wollen für die Zukunft die Tat.
Griesheim. Im überfüllten Saale des „Darmſtädter Hofes”
ſprach im Auftrag der Demokratiſchen Partei, Herr Pfarrer
Korell. Er betonte die beſondere Wichtigkeit der auswärtigen
Poli=
tik, von deren Stetigkeit das Wohl und Wehe des Reiches und vor allen
Dingen des beſetzten Gebietes abhinge. Die Demokratiſche Partei könne
z. Zt. noch nicht mit einer deutſch=nationalen Partei Hergt=Dorſch
zu=
ſammenarbeiten. Er kritiſierte ſcharf das Verhalten des Bauernbundes,
der zu einem bloßen Anhängſel der Deutſchnationalen Partei geworden
ſei. Er erinnerte an die Ruhrkampfzeit mit ihrer Grenzſperre und
fragte, ob denn gerade wir Griesheimer noch nicht genug daran hätten.
Des weiteren berührte er die Flaggenfrage. Es ſei den Demokraten
noch nie eingefallen, die Flagge ſchwarz=weiß=rot zu ſchmähen oder zu
verhöhnen, ſie ziehe ja heute noch über die Meere. Schwarz=rot=gold ſei
aber nun unſere Reichsflagge und müſſe als ſolche geachtet werden. Er
behandelte noch die Stellung der Partei zu den wirtſchaftlichen Fragen,
dem Steuerabbau, der Aufwertungsfrage, der Beamtenbeſoldung und
der Mietzwangswirtſchaft. Die Ausführungen des Redners fanden
ſtürmiſchen Beifall. In der Diskuſſion ſprach, nur ein Vertreter der
Kommuniſten, der die Gelegenheit zum größten Teil benutzte, ſich mit
den Sozialdemokraten auseinander zu ſetzen. Herrn Pfarrer Korell
war es ein Leichtes, ihn aus eigener Kenntnis der Moskauer
Verhält=
niſſe zu widerlegen. Der die Verſammlung leitende Herr Maus dankte
dem Nedner für ſein mannhaftes Eintreten für das beſetzte Gebiet und
ſeine Bewohner und übermittelte ihm den Dank der Verſammlung für
ſeine ausgezeichneten Ausführungen. Er erwähnte noch die Parteien
derjenigen, die am 4. Mai nicht gewählt hätten, und derer, die am
7. Dezember nicht wählen wollten. Beide handelten grundfalſch.
Wahl=
recht bedeute heute mehr denn je Wahlpflicht. Er ſchloß mit der
Auf=
forderung, daß alle Wähler, Vater und Mutter, Sohn und Tochter, ihre
Pflicht tun müßten, damit der 7. Dezember eine mächtige Kundgebung
für die junge Deutſche Republik werden möge, die wohlgelungene
Ver=
ſammlung.
—Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Lichtenberg.
Am Samstag, den 29. November, abends 8 Uhr, wird hier in
Lich=
tenberg bei „Schellhaas”, Herr Generalſekretär Kollbach=
Darmſtadt in öffentlicher Wählerverſammlung ſprechen.
Hierzu ergeht herzliche Einladung an die Wähler und Wählerinnen auch
im näheren Umkreis von Lichtenberg. — Am gleichen Abend
ſpricht Herr Oberveallehrer Kahl in Groß=Bieberau und darf
wohl auch hier ein recht zahlreicher Beſuch erwartet werden. — Die
Deutſche Volkspatei entfaltet gerade in den Kreiſen des Odenwaldes eine
beſonders lebhafte Werbetätigkeit, und es iſt feſtzuſtellen, daß die hier
veranſtalteten Wählerverſammlungen, die durchweg ſehr gut beſucht
waren, als günſtigſtes Vorzeichen für den 7. Dezember gedeutet werden
dürfen.
* Aerzte und Krankenkaſſen. Neue Beſtimmungen ſind auf Grund
der Verordnung vom 30. Oktober 1923 erlaſſen. Zum Abſchnitt
Eini=
gungs= und Schiedsſtellen: Vertreter der Kaſſen nach 8 10 Abſ. 1
kön=
nen nur Vorſtandsmitglieder oder hauptamtliche Angeſtellte der
betei=
ligten Kaſſen ſein, Vertreter der Aerzte nur die im Bezirke des
Ver=
ſicherungsamts für die Kaſſen tätigen oder zu ſolcher Tätigkeit bereiten
Aerzte. Alle Angelegenheiten des Vertragsausſchuſſes gehen an das
Verſicherungsamt, das auch den Ausſchuß zu Sitzungen einberuft. Iſt
Aerztevertrag gekündigt oder wird Aenderung des Vertrags gewünſcht,
ſo iſt dem Ausſchuſſe unter Mitteilung der für neuen Vertrag
angebo=
tenen Bedingungen Anzeige zu machen. Geſchieht dies nicht ſpäteſtens
8 Wochen vor Ablauf des Vertrags oder bei friſtloſer Kündigung ſofort,
ſo kann der Vorſitzende des Verſicherungsamts von Amts wegen die
Verhandlungen einleiten, in denen abwechſelnd ein Vertreter der Kaſſen
und Aerzte vorſitzt. Ueber den erſten Vorſitz entſcheidet das Los. Das
Verfahren iſt ſo zu beſchleunigen, daß der neue Vertrag mit Ablauf des
bisherigen in Kraft treten kann. Iſt dies nicht möglich, ſo haben Aerzte
(auch bei Kündigung nach 8 626 BGB.) ihre Tätigkeit einſtweilen zu
alten Bedingungen bis zu neuem Vertragsabſchluß fortzuſetzen. Kaſſen
ärztliche Tätigkeit anzunehmen und zu vergüten. Zu 8 11: Zur Wahl
der Mitglieder bilden die Kaſſen im Bezirk des Oberverſicherungsamts
und die innerhalb des Bezirks zur Kaſſenpraxis zugelaſſenen Aerzte je
einen Wahlkörper. Wahl nach Grundſätzen der Verhältniswahl mit
gebundenen Liſten. Das Schiedsamt (8 12) ſoll Verfahren ſo
beſchleu=
nigen, daß neuer Vertrag mit Ablauf des bisherigen in Kraft treten
kann. Die Schiedsämter ſind bis 1. Januar 1925 zu
bilden.
— Die Lukasgemeinde veranſtaltet durch ihren Frauenverein am
nächſten Sonntag, den 30. November, abends ½8 Uhr, im
Gemeinde=
haus eine Adventsfeier. Im Mittelpunkt ſteht ein Vortrag von Herrn
Pfarrer Kleberger: Johann Sebaſtian Bach, der Altmeiſter evangeliſcher
Kirchenmuſik. Es folgt Bachſche Muſik: Alt=Arien aus einer Kantate
und aus dem Weihnachtsoratorium durch Frau Dora Prätorius, geb.
Nodnagel, einer Schülerin von Thereſe Behr, Teile aus der H=Moll=
Sonate für Violine und Klavier durch Frau Dr. Vidal und Fräulein
Lotte Kleberger, ſowie andere Muſikſtücke. In der Pauſe wird Tee
gereicht.
* Der Kraftwagen — eine Urkunde. Nicht etwa eine Urkunde in
dem Sinne, daß ſpätere Geſchlechter, für die vielleicht die Fortbewegung
mit Kraftwagen, wie wir ſie heute als Muſter techniſcher
Vollkommen=
heit kennen, etwas ebenſo überholtes iſt wie für uns etwas die
Poſt=
kutſche oder die Pferdebahn, in Muſeen einen ſolchen Kraftwagen, als
Urkunde vergangener Zeiten beſtaunen. Nein, der Kraftwagen, auch
das Motorrad, ſind Urkunden im ſtrafrechtlichen Sinne. Nach der
Kraftfahrzeugverordnung vom 3. Februar 1910 (Reichsgeſetzblatt S. 389)
hat nämlich die Zulaſſungsbeſcheinigung für ein Kraftfahrzeug u. a.
auch die auf ihm angegebene Fabriknummer zu enthalten. Dadurch
er=
hält aber dieſe Fabriknummer eine Bedeutung, die über den Zweck
gewöhnlicher Erkennungs= und Unterſcheidungsmerkmale hinausgeht,
und ſie zu einer beweiserheblichen Urkunde im Sinne des
Strafgeſetz=
buches macht. Die Veränderung dieſer auf dem Fahrgeſtell
angebrach=
ten Nummer iſt alſo eine Urkundenfälſchung. Urteil des Reichsgerichts
vom 26. November 1923; Aktenzeichen II. 558/23.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Rotizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krliſk.
— Die nächſte volkstümliche
Sonntagsmorgen=
muſik von Oberregierungsrat Grospietſch findet am 30. November
im Realgymnaſium um 11½4 Uhr ſtatt und bringt Schuberts großen
Liederzyklus „Winterreiſe” geſungen von Herrn Robert Hager
vom Stadttheater Barmen=Elberfeld.
— Dv. Tv. Jahn‟ Darmſtadt (Deutſcher Turnerbund Wien).
Unſer Singabend iſt nicht am Donnerstag, ſondern am Freitag, den
28. d. M., abends, im Heim des V. D. St., Wenckſtraße.
—Deutſch=Orden. Der Stahlhelm (Bund der
Frontſolda=
ten) hat den Orden zu ſeiner am 29./30, ſtattfindenden Fahnenweihe
eingeladen. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Zum Weiheakt am
30. November, 2 Uhr nachmittags, vollzählige Beteiligung geboten. —
Der nächſte Kommende Abend: 5. Dezember, 8,30 Uhr abends pünktlich,
im Bürgerhof. Vortrag: „Ullrich von Hutten und die heutige Zeit”.
— Der Darmſtädter Biehele=Klub 1883 ladet ſeine
Mitglieder mit Damen und eingeführten Gäſten für Donnerstag, den
27. November, abends 8 Uhr, im großen Saale des Perkeo,
Alexander=
ſtraße, zu ſeinem erweiterten Klubabend mit Lichtbildervortrag des
Ka=
pitäns v. Senden ein. Thema: „Vom Schiffsjungen bis zum
Kapi=
tän‟. Durch langjährige Erfahrungen des Vortragenden auf hoher
See und durch entſprechende Lichtbilder wird der Werdegang des
Schiffsjungen bis zum Kapitän anſchaulichſt geſchildert, ſo daß wir den
Beſuch dieſes Vortrages beſtens empfehlen können. Jugendmitglieder
haben ebenfalls in Begleitung ihrer Eltern Zutritt.
O5
Hans Reimann
Vergnüglicher Abend im Kleinen Haus
des Landestheaters
Freitag, den 28. November, abends 8 Uhr.
Aus dem Programm:
Zustand / Das Schalterfenster / Klärchen / Kopenhagen
ist eine Hauptstadt / Pillnitz oder Loschwitz / Drei kleine
Stachelschweine / Das Nashor: / Aus dem Räuberleben /
Esperando durch Radio / Amerike, ltalien, Sachsen /
Hitlers Bart / Die Dnte wider das Blut / Des Kindes
Schutzengel / Lohengrin
(15930
K O6
Seite 6.
Nummer 330.
Aus Heſſen.
* Der Name des Malſchen.
„Zwingenberg g. d. B. mit Malſchen”. So lautet die Unterſchrift
des Bildes einer wohlbekannten Landſchaft, das uns auf dem Titelblatt
einer demnächſt im Verlag des Heſſiſchen Landesvermeſſungsamts
erſchei=
nenden Karte der heſſiſchen Bergſtraße und des weſtlichen Odenwaldes
(1:25 000, mit eingedruckten Wanderlinien) entgegentritt. Hier wird
zuerſt — zunächſt nur im äußeren Rahmen — die allein richtige
Schreib=
weiſe Malſchen mit ſch für den früher fälſchlich ſogenannten Melibokus
eingeführt, jenen hochragenden „Spitzberg”, wie außer „Malſche” das
Volk ehemals ihn gleichfalls nannte, der das weithin ſichtbare
Wahr=
zeichen unſerer heſſiſchen Bergſtraße bildet.
Zwar hat ſchon der heſſiſche Geſchichtſchreiber Wenck (1783) auf die
von Humaniſten begangene Verwechſlung unſeres Berges mit dem von
dem griechiſchen Schriftſteller Ptolemaeus als Melibokus bezeichneten
Harzgebirge hingewieſen. Aber ſtatt der richtigen Schreibweiſe wählte
er die nur in einigen älteren Druckwerken überlieferte verkehrte
Namens=
form Malchen mit ch. Denn weder er noch einige neuere Gelehrte
konn=
ten ſich hierbei von der falſchen Vermutung trennen, daß zwiſchen dem
Malſchen und dem Frankenſtein nebſt dem unter dieſem gelegenen
Dörf=
chen Malchen ein ſachlicher und ſprachlicher Zuſammenhang beſtünde.
Die richtige Schreibart mit ſch (aus älterem ſe, einem deutſchen
Ablei=
tungselement) findet ſich ausnahmslos in allen ihn betreffenden
Urkun=
den: Zuerſt erſcheint es als „mons Malseus” in einer lateiniſchen
Grenz=
beſchreibung des Lorſcher Wildbanns von 1012, und noch in den Akten
des 18. Jahrhunderts, die den Streit zwiſchen Kurmainz und Heſſen über
den Malſchenwald behandeln, heißt er der Malſch oder Malſchen. Sein
durch ſehr hohe Granitfelſen ausgezeichneter Gipfel aber heißt 1357, 1668
und 1676 „der Malſchenſtein‟. Dagegen hängt der Name des Dörfchens
Malchen, der ſeit ſeinem erſten Auſtreten um 1400 regelmäßig mit ch
geſchrieben wird, wohl mit einem einfachen Flurnamen zuſammen, dem
wegen der Kleinheit der Siedlung die bekannte deutſche
Verkleinerungs=
ſilbe chen angehängt wurde; obendrein weicht der Frankenſtein durch
ſeine Geſteinsart (Gabbrogplit) und Berggeſtalt von dem Malſchen
er=
heblich ab.
Zur Klarheit über den Namen des letzteren verhelfen uns die völlig
gleichen Namen mehrerer in Baden gelegener Dörfer und Weiler, die
nach dabei liegenden Bergen genannt ſind. So finden wir im Amt
Wiesloch dicht bei einander das Dorf Malſch (mit ſeit karolingiſcher
Zeit bewahrtem ſe) und ſein Filialdorf Malſchenberg und zwiſchen
beiden Orten den gegen die Ebene vorgeſchobenen Letzenberg (246
Meter) mit nahezu kegelförmigem Gipfel, der urſprünglich einmal
Mal=
ſchen geheißen haben wird. Und im nördlichen Schwarzwald im Amt
Ettlingen haben wir, faſt an der württembergiſchen Grenze, ſogar einen
„Mahlberg”, der mit ſeinem eigenartigen, über die Nachbarſchaft
andersgeſtalteter Berge hinwegragenden kegelförmigen Gipfel (613 Meter)
weithin ſichtbar iſt und an deſſen Fuß das Gut Malſch oder die
Malſcher Höfe erbaut ſind; außerdem findet ſich eine gute Stunde
davon und am Gebirgsrand ein zweites Dorf Malſch, das ſchon 1065
als „Malſche” vorkommen ſoll. Es liegt ſomit nahe, als Wurzel aller
dieſer Namen das deutſche Wort „das Mal”, das uns in „Denkmal”,
Grabmal” uſw. begegnet, mit einer leicht zu folgernden
Grundbedeu=
tung „ragende Spitze” anzunehmen, wozu der übertragene Sinn des
altſächſiſchen Eigenſchaftswortes malſe „hochfahrend” gut zu ſtimmen
ſcheint. Möge unſerem Freunde an der Bergſtraße ſein lang entbehrter,
althergebrachter Name „Malſchen” endlich wieder allgemein beigelegt
werden!
Dr. phil. Wilhelm L. Friedrich.
* Griesheim, 25. Nob. Die hieſige Gemeinde hat in den letzten
Jah=
ren mit der Anlage von Weidenkulturen begonnen. Daß dieſes
Vorgehen für die Gemeindefinanzen von erheblicher Bedeutung iſt,
be=
weiſt die Tatſache, daß die geſtern in 36 Loſen erfolgte Verſteigerung der
Weidenernte einen Erlös von insgeſamt 1314 Mark erbrachte. Wenn
man in Betracht zieht, daß die jetzigen Weidenkultunen früher als
Acker=
land zu einem jährlichen Pachtpreis von zirka 70 Mark verpachtet waren,
ſo wäre die Anlage weiterer geeigneter Geländeſtücke, die gegenwärtig
ebenfalls nur einen verhältnismäßig geringen Pachtertrag abwerfen, zu
Weidenkulturen im Intereſſe der Gemeinde durchaus zu begrüßen.
H. Eberſtadt, 25. Nov. Gedächtnisſtätte für die
Gefal=
lenen. Von dem Ausſchuſſe zur Schaffung einer Gedächtnisſtätte für
die Gefallenen wird uns geſchrieben: „In letzter Zeit iſt ſowohl in der
Preſſe als auch in Verſammlungen uſw. zu dem von dem Ausſchuſſe
ge=
planten Projekte einer Gedächtnisſtätte für die Gefallenen im Weltkriege
Stellung genommen worden. Insbeſondere beſchäftigten ſich die
Ge=
müter mit der Platzfrage, wobei auch eine ganze Reihe von Vorſchlägen
gemacht wurden. Die Stellungnahme jener Kreiſe richtete ſich
vornehm=
lich gegen die Errichtung der Gedächtnisſtätte auf dem Friedhofe mit der
Begründung, daß dieſe nicht auf den Friedhof gehöre. Hierzu ſei
be=
merkt, daß der Ausſchuß nach eingehender Beratung und Beſichtigung
zu der Anſicht gelangt iſt, daß der Friedhof die geeignetſte Stätte für die
geplante Kriegerehrung darſtellt. Als Platz iſt das erſte Quadrat auf
dem Friedhofe, am Eingange rechts, auserſehen worden. Der Beſchluß
über die Platzfrage iſt einſtimmig gefaßt worden. Maßgebend für die
Wahl des Platzes auf dem Friedhofe war die Ueberlegung, daß man
durch den verlorenen Krieg keine Urſache habe, öffentliche und prunkende
Denkmäler zu errichten und es dem Gedanken einer Gedächtnisſtätte auch
widerſpreche, einen andeven Ort als den des Friedhofes zu wählen, ganz
abgeſehen davon, daß in und um unſeren Ort ein gleich geeigneter Platz
nicht vorhanden iſt. Es ſteht für den Ausſchuß außer Zweifel, daß er
mit ſeinem Beſchluſſe den Wünſchen der weiteſten Kreiſen der
Bevöl=
kerung — insbeſondere den Hinterbliebenen der Gefallenen —
entgegen=
gekommen iſt und Rechnung getragen hat. Es liegt nicht im Intereſſe
und Anſehen der Sache, wenn immer und immer wieder verſucht wird,
an dem Beſchluſſe des Ausſchuſſes zu rütteln. Die demnächſt geplante
und der Oeffentlichkeit zugängliche Ausſtellung der von Herrn Bildhauer
Heinrich Dieter gefertigten Modelle und Entwürfe ſoll der Bevölkerung
zeigen, daß auf dem von dem Ausſchuſſe ausgewählten Platze auf dem
Friedhofe eine würdige Stätte für die Ehrung und das Gedächtnis
un=
ſerer Gefallenen erſtehen wird. Hoffentlich verſtummen dann die
Stim=
men derjenigen, die heute davon noch nicht überzeugt ſind”
H. Eberſtadt, 25. Nov. Die Miete für den Monat
De=
zember 1924 beträgt laut Bekanntmachung des Heſſiſchen Arbeits=
und Wirtſchaftsminiſteriums 45 Prozent der Friedensmiete. In dieſer
Summe ſind 14 v. H. für laufende und 8 v. H. für große
Inſtandſetzungs=
koſten ſowie 23 v. H. für Betriebskoſten und Zinsſteigerung enthalten.
In denjenigen Häuſern, in denen eine Abortgrubenentleerung ſtattfinden
muß, können die Vermieter die hierdurch entſtehenden Unkoſten nach dem
Verhältnis der Friedensmieten auf die Nutzungsberechtigten umlegen.
Dieſe ſind dann berechtigt, 3 v. H. der Friedensmiete in Abzug zu
brin=
gen. Im übrigen wird an der beſtehenden Regelung nichts geändert. —
Der Geſangverein „Frohſinn”, der im letzten Sommer ſein
80jähriges Jubiläum begehen konnte, hielt am vorletzten Sonntag in
ſeinem Vereinslokal einen Familienabend ab. Im Laufe der
Veranſtal=
tung teilte der Vorſitzende mit, daß aus Anlaß beſonderer Verdienſte um
den Verein die Herven Ludwig Krug, Keinz Heinrich Roth und Georg
Schneider zu Ehrenmitgliedern ernannt worden ſeien. Den Genannten
wurden wertvolle Diplome überreicht. — Der
Stenographen=
verein „Gabelsberger” beginnt am Freitag, den 28. November,
abends 8 Uhr, in ſeinen Unterrichtsräumen in der Eleonorenſchule einen
Umſtellungskurſus, womit Stenographiekundigen Gelegenheit geboten
wird, die neue Einheitskurzſchrift zu erlernen. Ein Anfängerkurſus in
dieſem Syſtem unter der Leitung des Kanzleigehilfen Georg Lang iſt
be=
reits im Gange.
8 Eberſtadt, 25. Nov. Die nächſte Gemeinderatsſitzung
findet am kommenden Donnerstag abend ſtatt. — Wirtſchafts=
Wiedereröffnung. Das altbekannte, an der Halteſtelle der
Straßenbahn gelegne Gaſthaus. Zur Traube”, das vorübergehend als
Büroräume benutzt wurde, iſt wieder eröffnet worden.
* Miſtelſtadt, 25. Nov. Am Sonntag fand in unſerer Kinche eine
muſikaliſche Abendandacht ſtatt. Der große Raum zeigte
kein leeres Plätzchen und ſelbſt in den Gängen ſtauten ſich die Zuhörer,
von denen ein jeder, vorweg geſagt, über das Gehörte hochbefriedigt
war. Den Geſang beſtritt der Kirchengeſangverein unter der Leitung
von Herrn Oberrfarrer Bürſtlein. Die Lieder „Befiehl du deine Wege‟
„So nimm denn meine Hände” und das Oratorium „Der Jüngling zu
Nain” wurden ſehr gut vorgetragen. In letzterem bewährten ſich die
Soliſten des Chores Frau Witt (Sopran), Frau Dr. Städter (Alt),
Herr Eiſenbahninſp. Werner (Tenor) und Herr Engelbert Frey
(Baß) aufs neue. Eine gute Unterſtützung fand der Chor in der
Orgel=
begleitung des Herrn Lehrer Knecht, der ſich immer mehr zum Meiſter
dieſes Inſtrunentes ſtempelt. Von ſeinen Orgelvorträgen ſeien
beſon=
ders „Adagio” von Mendelsſohn und „Trauerode” von Liſzt
hervor=
gehoben. Jedem Beſucher war der Abend eine Andacht voll inneren
Erlebens. Man ſah, daß der Chor gearbeitet hatte und unter dieſer
ſchlechthin vorzüglichen Leitung jederzeit auf dieſer Höhe bleiben wird.
Die Bevölkerung hofft, mehr ſolcher Abende zu erleben.
8 Michelſtadt i. D., 25. Rob. Neuer Rektor. Der neue Rektor
Lehrer Mader iſt nunmehr durch den Kreisſchulrat Gerbig in ſein
Amt eirgeführt worden.
::Erboch i. O., 25. Nov. Weihnachts=Kaufgelegenheit.
Das Kreisamt hat mit Nückſicht auf die Landbevölkerung und die
bevor=
ſtehenden Weihnachtskäufe genehmigt, daß in ſämtlichen Kreisorten die
Seſchäfte an den Adventsſonntagen geöffnet werden dürfen.
Donnerstag, den 22. Nobember 1924.
* Erbach i. O., 25. Nov. In der Geſellſchaft für Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft ſprach am Sonntag, den 23. d. M., Herr Geheimrat Prof. Dr. 22. und 23. November eine von dem „Wetterauer Geflügelzuchtverein”
Piloty=Würzburg, über „Unitarismus und Föderalismus im
Deut=
ſchen Reiche‟. Der Redner legte die Entwicklung der Verfaſſungsformen
entwickelte, wie zunächſt ein Bund deutſcher Staaten entſtand, der ſich zuheben, daß ſowohl in Hühnern wie auch Tauben faſt durchgängig nur
auswuchs. Der Reduer ſchilderte die Merkmale, die das neue Syſtem nahezu 100 Ehrenpreiſe zur Verfügung, darunter auch ein ſolcher der
cher Weiſe Preußen dadurch einen entſcheidenden Einfluß auf die
deut=
könnte, und gab einen Ueberblick, in welcher Weiſe eine
Weiterentwick=
lung im unitariſtiſchen oder föderaliſtiſchen Sinne kommen kann. Der Wetterau gepflegt wird.
Vortrag des Redners, der jeden im politiſchen Leben ſtehenden Deutſchen
intereſſanten Vortrag beſcherte.
von dem Dachgebälk. Damit wird das vorzüglich geleitete Unternehmen
bald wieder im Stande ſein, im alten vollen Umfang zu arbeiten.
Zur=
zeit läßt Herr Nickels in Bensheim arbeiten, ſo daß der Betrieb keine
Unterbrechung erlebt. — Wie in Auerbach, ſo iſt auch hier ein neues Weiterbeſtehen des Reiches zweifeln konnte. Er ſtellte aber auch feſt,
Stellwerk beim Bahnhof errichtet worden. Es iſt zweiſtöckig und wie durch die zielbewußte Streſemannſche Politik eine langſame Beſſerung
ſteht vor ſeiner Fertigſtellung.
9 Auerbach, 25. Nov. Anweſenkauf. Die Reſtauration „Zum
rich in Darmſtadt, Fuhrmannſtraße, über. Die Uebernahme erfolgte
Dienstag den 25. November.
— Bensheim, 25. Nov. Eisbahn. Der Tennisklub wird auf
ſeinem Spielplatz am Eingang in das Schönberger Tal eine Eisbahn
für die Wintermonate anlegen. Auch Nichtmitglieder künnen die Bahn die Arbeit von Mund zu Mund, welche oft mehr Erfolg habe, als die
benutzen und koſten Familienkarten 5 und Einzelkarten 2 Mark. Man
Wintervergnügen.
* Gernsheim, 25. Nov. Vor Beginn der
Gemeinderats=
ſitzung nahm der Gemeinderat eine Beſichtigung des in Frage
ſtehen=
den Baugeländes vor, um an Hand eines vom Vermeſſungsamt Groß=
Gerau entworfenen Planes eine genaue Ueberſicht zu gewinnen. Es
handelt ſich um die Grundſtücke der Eheleute Dr. med. Armbruſter, der
Beſchluß über den Ankauf wurde noch nicht gefaßt, ſondern auf die
nächſte Sitzung vertagt. — Die Fa. Gg. Nungeſſer u. Co. verteilt an
Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Klein= und Sozialrentner je aber vollſtändig zerſtört wurde, da die Truppen das Holz der Obſt=
Anfangs des Jahres an auswärtige Pächter verpachtete Gemeindejagd
iſt ſeitens der Pächter ein Prozeß beim Landgericht anhängig gemacht
worden. Ueber den Ausgang desſelben dürſte man geſpannt ſein.
Die Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold hält im Gaſthaus
„Zum goldenen Pflug” eine außerordentliche Generalverſammlung ab.
— Der Geſangverein „Sängerluſt” bringt zum Beſten der Ortsgruppe
ür Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene im Saalbau Haas die
Operette „Das Winzerlieſel” von O. Milke nochmals zur Aufführung.
luſt” in einem Operettenabend „Winzerlieſel”, Text und Muſik von
Georg Mielke, zur Aufführung. Die Ausführung des muſikaliſchen
Tei=
les liegt in den Händen des hieſigen Muſikorcheſters; ebenſo ſind die
üb=
rigen Rollen an nur gute Kräfte verteilt.
— Groß=Gerau, 26. Nov. Die Kreisvereinigung der gemeinnützigen
Baugenoſſenſchaften Groß=Gerau hält ihre nächſte Tagung am Sonntag,
von der Wohnungsfürſorgegeſellſchaft für Heſſen und Herrn Direktor
Saal vom Verband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften.
* Offenbach, 26. Nov. Das hieſige Stadtſchulamt, deſſen Vorſitzender
der Oberbürgermeiſter iſt, hatte verfügt, daß am Gedenktage für
die Toten des Weltkrieges (22. November) der Unterricht um 11 Uhr
auszuſetzen ſei und im Anſchluß daran die Totengedenkfeier ſtattzufinden
dächtnis der Toten und hielten keinen Unterricht ab. In der Bevölkerung
ſchieden mißbilligt. Es hätte nur der Würde des Tages entſprochen,
wenn man ſich an die Form gehalten hätte, die die höheren Schulen dem
Andenken der Gefallenen gemäß fanden. Ganz beſonders verurteilt wird,
daß, wie man hört, der ſozialdemokratiſche Rektor Rauſch in der Sitzung
des Stadtſchulamtes, in der über die Geſtaltung der Feier beraten wurde,
äußerte, man könne die Feier ganz unterlaſſen. Dabei hat das Landes= den unſeres Kreiſes haben etwa 30 ihre Gemarkungen bereinigt oder ſie
gedenktag feſtlich und feierlich zu begehen ſeien. Am 1. Mai ſetzt man
den Unterricht ganz aus, weil an dieſem Tage in unſerer Stadt kein
ordnungsmäßiger Schultbetrieb möglich ſein ſoll, und jetzt, kaum fünf
Jahre nach dem Weltkriege, will man die Toten ſchon vergeſſen! Dabei
haben die Gefallenen das größte Opfer gebracht, das ein Mann für ſein
Vaterland überhaupt bringen kann. Es darf erwartet werden, daß man
im nächſten Jahre dem Volksempfinden wieder Rechnung trägt und die
Toten des Weltkrieges wieder ſo ehrt, wie ſie es verdient haben.
ch. Nierſtein, 24. Nov. Winzer Franz Joſ. Ewald feiert ſein 40 Arbeitsjubiläum im Hauſe des Weingutes Auguſte Schmitt, gehört, ſo ſteht die Landwirtſchaft im Vordergrund und unſere Bauern
nehmer. — Erſt heute iſt es dem Turnverein möglich geweſen, gleich
allen anderen Vereinen, ſeiner im Weltkrieg gefallenen Kameraden zu der Feldbereinigung zurück. Auch eine Hutweiden=
Meliora=
gedenken. Lange ohne Obdach war es dem Verein nicht vergönnt, ſchon
früher die Gedenktafel auf der die 37 dem Verein entriſſenen Turner
ver=
zeichnet ſind, ihrem Zweck zuzuführen. Nun das frühere Vereinslokal
die „Krone” in andere Hände übergegangen iſt und der Turnverein
durch das Entgegenkommen des jetzigen Beſitzers wieder ein Lokal hat, Betracht. Die höchſten Umlagen haben beſchloſſen: Bannerod und Vaitz=
Toten zu gedenken, die Erinnerungstafel enthüllt. Die Feier an und für
ſich entſprach voll und ganz dem Zwecke und dem gewählten Tage.
Ein=
neben dem Geſangsquartett die Mitwirkung an der Feier zugeſagr
1. Sprechers, Herrn Dr. Reuter an Weih= erfüllt und nicht ohne Ein= bezw. 32 Pfg., Ilbeshauſen, Herbſtein, Maar, Landenhauſen, Stock=
Feier beendet. — Von einem Baum geſtürzt und ſchwer verletzt iſt der Gemeindehaushalt auszugleichen. An Gewerbeſteuern erheben die Ge=
19jährige Joſef Beinenz von hier in Oppenheim.
Mann ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Als Grund zur Tat Eichenrod und Ilbeshauſen.
wird Schwermut angenommen.
a. Friedberg, 25. Nov. In dem Raum der Turnhalle fand am
veranſtaltete Geflügelausſtellung ſtatt, welche ſich einer über
alle Erwartungen gehende Beteiligung und eines lebhaften Beſuches
er=
im Deutſchen Reich ſeit deu Zuſammenbruch im Jahre 1806 dar und freute. Nahezu 800 Tiere waren ausgeſtellt und beſonders iſt
hervor=
in dem von Bismarck gebildeten Deutſchen Neich zu einem Bundesſtaat eine ganz vorzügliche Qualität zur Schau kam. Dem Verein ſtanden
gegenüber dem früheren auszeichnete und legte beſonders klar, in wel= Stadt Friedberg; den erſten Ehrenpreis erhielt für ſeine hevorragenden
Leiſtungen Herr Carl Horn, der ſich nebſt Herrn Ernſt Niederhof um
ſchen Geſchicke genommen hatte. Weiterhin ſchilderte der Redner noch das Zuſtandekommen der Ausſtellung beſondere Verdienſte erwarb. Von
die Verfaſſung von Weimar, die als ein Abſchluß nicht betrachtet werden, beſonderem Intereſſe war auch eine Spezialſchau für Kröpfer, welche
be=
ſonders ſchöne Exemplare aufwies, da dieſe Zucht beſonders in der
* Friedberg, 25. Nov. Eine von der hieſigen Ortsgruppe der
heute beſonders intereſſiert, fand reichen Beifall. Wir aber danken der Deutſchen Volkspartei auf geſtern abend in das „Deutſche
Geſellſchaft für Kunſt und Wiſſenſchaft, daß ſie uns gerade jetzt dieſen Haus” einberufene Mitgliederverſammlung erfreute ſich eines guten
Beſuches. Dieſelbe wurde durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Prof.
R. Zwingenberg, 25. Nov. Die kürzlich von einem Feuer faſt voll= Kloos eröffnet und geleitet. Als Redner des Abends war Herr
ſtändig zerſtörte Schreinerei Nickels iſt ſchon nach ganz kurzer Generalſekretär Kollbach von Darmſtadt erſchienen, der in einer mehr
Zeit wieder erſtanden und die Bäumchen des Nichtfeſtes grüßen bereits als einſtündigen Anſprache eine Ueberſicht über die Entwicklung unſerer
außen= und innenpolitiſchen Verhältniſſe von dem Ruhrkampf bis zur
Gegenwart gab. Der Redner wies darauf hin, welche verhängnisvollen
Folgen dieſer Kampf für unſer Vaterland hatte und wie man faſt an dem
eingetreten ſei, beſonders wies er darauf hin, welche Vorteile und
Er=
leichterungen doch dem beſetzten Gebiet zuteil geworden wären. An die
Auerbacher Schloßberg=Keller”, früher Gaſtwirtſchaft Hechler, in der friſchen und temperamentvollen Ausführungen des Redners, die mit
leb=
oberen Bachgaſſe ging durch Kauf in den Beſitz eines Kaufmanns Emme= haſtem Beifall aufgenommen wurden, ſchloß ſich eine angeregte
Aus=
ſprache an, an der ſich neben dem Vorſitzenden noch die Herren Profeſſor
Volp und Werner ſowie die Vorſitzende der Frauengruppe, Frau Kloos,
beteiligten. Letztere betonte in ihren Worten beſonders die Kleinarbeit,
großen Verſammlungen. Eine öffentliche Wählerverſammlung der
Deut=
ſchen Volkspartei findet Dienstag, den 2. Dezember im Hotel Trapp ſtatt.
hofft auf eine rege Beteiligung, iſt doch das Eislaufen ein geſundes Redner ſind Herr Reichsminiſter a. D. Dr. Becker ſowie Herr
Ober=
ſtudiendirektor Dr. Keller aus Büdingen.
Friedberg, 22. Nov. Der in weiten Kreiſen durch ſeine Tätigkeit
zur Hebung des Obſtbaus bekannte Altbürgermeiſter Maul hielt am
Freitag abend in einer Verſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins
einen ſehr intereſſanten Vortrag über „Der Obſtbau und die
Heinrich Bauer Erben und des Landwirts Nik. Andr. Fiſcher. Ein Wetterau einſt und jetzt‟. Der Redner führte aus, wie auch
ſchon vor dem 30jährigen Kriege der Obſtbau und mehr noch der
Wein=
bau in der Wetterau geblüht habe, durch die Verheerungen des Krieges
10 Zemtner Kohlen zum Preiſe von 76 Pfg. pro Zentner. — Ueber die bäume und Weinberge als Brennholz benutzten. Auch die ſpäteren
Kriege trugen nicht minder dazu bei, eine Beſſerung zu verhindern;
erſt nach Beendigung der Napoleoniſchen Zeit trat wieder ein
Auf=
ſchwung ein. Beſondere Verdienſte erwarb, ſich Pfarrer Chriſt von
Cronberg durch Errichtung einer Baumſchule in Cronberg, Seckbach,
Vergen und anderen Orten, von wo aus die Bauern der Wetterau das
Material beziehen konnten. Bahnbrechend aber wirkte die Errichtung
der Ackerbauſchule in Friedberg im Jahre 1872, der ſpäter eine
Obſt=
bauſchule angegliedert wurde. Hier war es beſonders der Lehrer und
* Wirhauſen, 25. Nov. Theaterabend. Nach intenſiver Ein= ſpätere Kreisſchulinſpektor Rückert, der ſich undergängliche Verdienſte
ſtudierung bringt am kommenden Sonntag der Geſangverein „Sänger= erwarb. Heute iſt der Obſtbau in der Wetterau in blühendem
Zu=
ſtande und das Wetterauer Obſt iſt weithin bekannt und geſucht,
wäh=
rend der frühere Weinbau, an den noch viele Flurnamen erinnern,
vollſtändig verſchwunden iſt.
* Gießen, 25. Nov. Am 2. Auguſt nächſten Jahres findek auf dem
Exerzierplatz Trieb das Kreisturnfeſt des
Mittelrhein=
kreiſes ſtatt, zu dem man an 25 000 Turner und Tbrnerinnen
er=
den 14. Dezember 1924, vormittags 9 Uhr, im Stadthaus in Groß=Gerau wartet. Der Kreis umfaßt bedeutende Gebiete: Volksſtaat Heſſen, den
ab. Referate werden gehalten von Herrn Regierungsbaumeiſter Nunge größten Teil der Provinz Heſſen=Naſſau, einen großen Teil der
Rhein=
provinz mit Koblenz, einen Teil Bayerns mit Aſchaffenburg, ja ſogar das
Saargebiet. Es werden alſo auch die großen Städte Fraukfurt,
Offenbach, Mainz, Darmſtadt, Worms uſw. ihre Turner nach
Gießen=
ſenden.
* Gießen, 25. Nob. Der vorläufige Abſchluß der Eintragung in die
Liſte der Studierenden ergibt eine Geſamtzahl, für das
be=
habe. Die höheren Lehranſtalten weihten den ganzen Samstag dem Ge= gonnene Halbjahr von rund 1450 Studierenden. Neu eintragen ließen
ſich bis jetzt 311; es ſtudieren von dieſen: 36 Philoſobhie, 1. Abteilung
und in der Lehrerſchaft wurde die Anordnung des Stadtſchulamtes ent= (geſchichtliche, philologiſche kunſtwiſſenſchaftliche und philoſophiſche Fächer),
134 Philoſophie 2. Abteilung (mathematiſche, naturwiſſenſchaftliche
wirtſchaftlich=wiſſenſchaftliche Fächer), 31 Medizin, 17 Tierheilkunde, 88
Jura und 5 Theologie. Im vorigen Halbjahr zählte die
Landesuniver=
ſität 1632 Studievende.
* Feldbereinigungsweſen im Kreiſe Alsfeld. Von den 83
Gemein=
amt für das Bildungsweſen verfügt, daß der Jugendtag und der Toten= ſind doch in Arbeit, weitere ſtehen vor der Feldbereinigung. Die
Feld=
bereinigung iſt bereits durchgeführt in: Grebenau, Wallersdorf.
Eulers=
dorf, Reimenrod, Rainrod, Brauerſchwend, Hergersdorf, Oberſorg,
Unterſorg, Nieder=Breitenbach, Münch=Leuſel Eudof Schwabenrod und
Reibertenrod, faſt beendet ſind Eifa, Eudorf und Altenburg, zur Zeit
in Arbeit: Alsfeld, Hopfgarten, Renzendorf, Schwarz, Strebendorf,
Ober=Breitenbach, Bieben und Arnshain. Neue Gemarkungen, in denen
gegenwärtig Vermeſſungen, Bonitierungen und Beſitzſtandsaufnahmen
gemacht werden, kommen dazu: Vockenrod, Leuſel, Udenhauſen,
Atzen=
hain, Büsfeld. Da der größte Teil unſeres Kreiſes den Flußläufen
an=
wohl ein Zeichen guten Einvernehmens zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit= wiſſen die Vorteile der Feldbereinigung zu ſchätzen. Nur der ſüdliche
Teil des Kreiſes, der dem Vogelsberg angehört, ſteht noch ziemlich mit
tion wurde ausgeführt, und zwar in der Gemarkung Brauerſchwend.
* Aus dem Kreiſe Lauterbach, 24. Noo. Für die Umlagen der
Gemeinden kommen in erſter Linie die Steuerwerte der Gebäude
und der Grundſtücke, die land= und forſtwirtſchaftlich benutzt werden, in
wurde heute nachmittag, an dem Tage, der ſo recht geeignet iſt der lieben hain nämlich 25 Pfg. auf je 100 Mark Steuerwert der Gebäude und
50 Pfg. auf je 100 Mark Steuerwert der land= und forſtwirtſchaſtlich
benutzten Grundſtücke; es folgen Rudlos, Metzlos, Zahmen und
geleitet durch einen Geſengsvortrag des Geſangzereins „Harmonie”, der Gunzenau mit je 24 bezw. 48 Pfg., Heiſters, Uetzhauſen, Unter=Wegfurt
und Wünſchenmoos mit je 8 bezw. 48 Pfg. Von größeren Orten erheben:
hatte, war letztere, durch die kurzen, aber gut gewählten Worte des Lauterbach und Schlitz je 18 bezw. 36 Pfg., Angersbach je 8
druck. Ein Prolog, vorgetragen von der Schülerin Mathilde König, die hauſen und Friſchborn je 12 bezw. 24 Pfg. Am wenigſten erheben
abwechſelnd vorgetragenen Lieder beider Geſangvereine, die ermahnen= Lanzenhain und Eichelhain mit je 6 bezw. 12 Pfg. Nur die Gemeinde
den Worte des Herrn Bürgermeiſters Eckert, alles trug dazu bei, den Blitzenrod — bekannt durch die große Hutfabrik — iſt in der glück=
Zweck der Gedenktafel zu erfüllen. Nach etwa einer Stunde war die lichen Lage, ohne jegliche Belaſtung ihrer Einwohner den
meinden mit größeren induſtriellen Betrieben Abgaben nach den ſtaat=
* Wörrſtadt, 25. Nob. Hier machte im Alter von 86 Jahren ein lichen Sätzen: Lauterbach, Schlitz, Wallenrod, Angersbach, Friſchborn,
* Grünberg, 25. Nob. Sradtratsſitzung. Nachdem die
Halter des Faſelviehes erklärt haben, unter den bis jetzt beſtehenden
Bedingungen die betreffenden Zuchttiere wieder zu halten, wird feitens
des Gemeinderats die Genehmigung erteilt und auf Antrag für den Eber
50 Mk. jährlich mehr bezahlt. — Die Anforderung der Beiträge für
Pfarrbeſoldung für 1993, und zwar für die 1. Pfarrei 319,86 Mk., für
die 2. Pfarrei 162,85 Mk. wird zurückgeſtellt bzw. der Finanzkommiſſion
überwieſen. — Fünf Geſuche um Bauplätze bzw. Grabland werden
zurückgeſtellt und ein Geſuch von Herm. Fatum abgelehnt. — Der
Ver=
kauf von Kiefernbauholz 3., 4. und 5. Klaſſe, das Meter 21 Mk. (2072
Mark), zahlbar auf drei Ziele, wird genehmigt. — Der Gemeinderat
hält an ſeinem früheren Beſchluß, wonach an dem Bauplatz der
Gen=
darmeriewohnung das Meter 4 Mk. koſten ſoll, feſt. — Nach einem
kreisamtlichen Schreiben wird gebeten, die Vergütung des
Feuerreviſita=
tors vom 1. 10. 1994 ab feſtzuſetzen. Der Gemeinderat ſtimmt dem
Vor=
ſchlag (täglich 8 Mk.) zu. — Außerdem kamen noch einige Punkte von
geringerer Bedeutung zur Verhandlung.
*
2 Heusbach a. d. B., 24. Nov. Die hieſige Poſtagenkur ſoll
zum 1. Dezember von ihrem derzeitigen Inhaber Schmitt abgegeben
wer=
den. Bei der zu dieſem Zweck vorgenommenen Reviſion wurden
Unter=
ſchleife in Höhe von 4300 Mark aufgedeckt. Wegen des Verdachtes, dieſes
Geld unterſchlagen zu haben, wurden die beiden 18 und 20 Jahre
alten Töchter des Poſtagenten Schmitt, von denen die eine verheiratet iſt,
feſtgenommen und dem Amtsgericht in Weinheim eingeliefert.
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Rummer 330.
Donnerstag, den 27. November 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Der Verlauf der 3=pp llintaufe.
New York. Die Landung des Zeppelins in Waſhington
war ſchwierig und konnte erſt mit 2 Stunden Verſpätung
voll=
zögen werden, nachdem das Helium ausgelaſſen worden war.
Kapitän Flemming ſtand mit ſeinem Rat der Zepeplinmannſchaft
dauernd zur Verfügung und übte mit ſeiner ganzen Erfahrung
Ddas Kommando aus, obwohl er es offiziell nicht innehatte. Seine
Leiſtung wurde von den Amerikanern an Bord hoch anerkannt.
Sofort nach der Landung wurde die Taufe durch Frau Coolidge
wollzogen. Sie zog an einer Schnur in der Kajüte des
Luft=
iſchiffes. Dadurch öffnete ſich am Vorderteil eine Luke, aus der
eein Taubenſchwarm herausflog. An den Füßen der Tiere war
Die bekannte Weihnachtsbotſchaft feſtgebunden. Frau Coolidge
fagte: „Ich taufe dich Los Angeles.” Coolidge, der mit
zahl=
rreicher Begleitung erſchienen war, hielt keine Anſprache. Das
iplomatiſche Korps war bei dem Taufakt zahlreich vertreten.
DDie Menge der Zuſchauer war rieſig. Sofort nach der Taufe flog
Ddas Luftſchiff — es war nach 5 Uhr amerikaniſcher Zeit — nach
Dakehurſt zurück. Während das Wetter tagsüber ſchön war, hatte
Eurz vor der Landung ein ſtarker Wind eingeſetzt, der die Lan=
Dung verſpätete.
Z. R. 3 fliegt nach England.
Berlin. Die Abendblätter melden aus Waſhington:
Admi=
ral Moffatt, der Vorſitzende des Marine= und Aeronautiſchen
Bureaus, teilt mit, Z. R. 3 werde im kommenden Jahre den
Flug nach England unternehmen.
* Oberbürgermeiſter von Ibell geſtorben.
S. Frankfurt. Der frühere Oberbürgermeiſter von Wiesbaden,
DDr. v. Ibell, iſt dort im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines
-Herzſihlages geſtorben. v. Ibell, der über 30 Jahre die Geſchicke Wies=
Badens geleitet hat, entſtammte einer alten Frankfurter Familie und war
Sor ſeiner Wahl zum Oberbürgermeiſter Rechtsanwalt in Frankfurt.
DDer Verſtorbene, der auch Ehrenbürger von Wiesbaden war, zeigte
Teine vornehme Geſinnung beſonders während des Krieges, wo er
zu=
gunſten des Roten Kreuzes auf die Hälfte ſeines Gehalts verzichtete.
* Ein Fraukfurter Handwerksgebäude.
S. Frankfurt. Das Frankfurter Handwerk wird ſich ein eignes
Sandwerksgebäude bauen. Von den Geſamtkoſten in Höhe von 500 000
SMark ſind bereits 100 000 Mark aufgebracht, der Reſt wird durch eine
Umlage der Handwerkskammer beſchafft werden. Der Verkauf des Bau=
Filatzes iſt bereits vom Frankfurter Magiſtrat genehmigt. In dem
Ge=
bäude werden neben den Räumen für die Handwerkskammer die
einzel=
nien Innungen ihre Verſammlungszimmer erhalten.
* Sängervereinigung Groß=Fraukfurt.
S. Frankfurt. Nach den Beſchlüſſen des Deutſchen Sängerbun=
Desfeſtes in Hannover haben die von der Frankfurter Sängervereinigung
ausgehenden Beſtrebungen dahin geführt, daß ſich die Taunus=
Geſang=
vereine zu beſonderen Gauverbänden zuſammengeſchloſſen haben.
DDie ſo geeildeten Gauverbände ſind wieder vereinigt in der Frankfurter
Sängervereinigung, die dadurch zu einer Sängervereinigung Groß=
FFrankfurt wird. — Der Frankfurter Geſangverein „Liederzweig” feierte
Fein 80jähriges Beſtehen durch ein Konzert und Preisſingen im
SSaalbau, an dem 20 Frankfurter und auswärtige Geſangvereine
teil=
mahmen,
Unter dem Verdacht des Raubmordes.
S. Frankfurt. Im vergangenen Sommer wurde der Kaufmann
Ernſt Henke mit auf dem Rücken gebundenen Händen ermordet und
be=
waubt aufgefunden. Unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft
ſrwurde der Friſeurgehilfe Keil aus Offenbach, ein arbeitsſcheuer Menſch
ind Zuhälter, verhaftet. Eine ſeiner Dirnen beſchwor aber, daß er in
Der fraglichen Nacht bei ihr geweſen ſei, und ſo mußte das Verfahren
eingeſtellt werden, das jetzt in ein neues Stadium getreten iſt, da die
Dirne wegen Meineidsverdachtes verhaftet wurde. Keil wurde
orläufig wegen mehrfacher Zuhälterei und Mißhandlung zu 5 Jahren
ESefängnis und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Die
Verhand=
ung enthüllte ein Bild von den Gewalttätigkeiten des brutalen
Men=
chen der einem Mädchen mehrere Zähne ausgeſchlagen, einer anderen
Das Naſenbein eingeſchlagen hatte und jetzt noch vor Gericht verſuchte,
rnit einem Stuhl nach dem Vorſitzenden zu werfen.
Der Erfinder des Autos 80 Jahre alt.
*fm. Karlsruhe. Der Erfinder des Automobils, Dr. Carl
Benz, der in Ladenburg ſeinen Lebensabend verbringt, begeht morgen
Feinen 80. Geburtstag. Der Erfolg in ſeinem mühe= und kampfreichen
Leben ſetzte ein, als er mit dem Kaufmann M. Reſé in Mannheim die
Benz u. Co., Rheiniſche Gasmotorenfabrik gründete, welche im Jahre
1885 die erſten Motorwagen baute.
Eine Geographiſche Geſellſchaft in Karlsruhe.
* fm. Karlsruhe. Dieſer Tage erfolgte hier die Gründung einer
Geographiſihen Gelellſchaft, an der Vertreter von Handel, Induſtrie und
Handwerk, der Lehrerſchaft der Volks= und höheren Schulen, von Kor=
Sorationen und Behörden teilnahmen. Die Mitgliedſchaft erſtreckt ſich
„ur auf Karlsruhe. Generaldirektor Dr. jur. Ruh wurde zum erſten
Vorſitzenden gewählt.
Wiederausgeſtaltung des Internationalen Verkehrs.
Tfm. Karlsruhe. Für die Wiederausgeſtaltung der Verkehrs=
Seziehungen Helland — Rheinlinie — Baden—Schwarzwald-Bodenſee—
Schweiz iſt nach Wegfall der Regie im beſetzten Gebiet der Weg geebuet.
Die Reichsbahnverwaltung läßt mit Ende November in den Kurſen
DD 307 D 308, mit den Gabelzügen nach Württemberg und Bayern
be=
reits Wagendurchläufe von Chur bis Amſterdam und Vliſſingen eintre=
Een, ferner in den bisher zwiſchen Genua-Baſel-Berlin laufenden
Schnellzüigen D 41 / D 44 einen holländiſchen Zugteil mit
Wagendurch=
auf Genua—Amſterdam.
Die hauptſächliche Ausgeſtaltung dieſes Verkehrs wird der Natur der
Dinge nach aber erſt für den Jahresfahrplan 1925 zu erwarten ſein, für
Sen die Grenzübergänge Schaffhauſen und Konſtanz auf eine weſentliche
WVerbeſſerung und Rückkehr zu ihrer einſtigen Bedeutung hoffen müſſen.
Der ganze Fragenkomplex, der anders bezeichnet, einer endlichen Abhilfe
Ser ganz unhaltbar gewordenen Verkehrsbedienung im ſüdweſtdeutſchen
(renzgebiet gleichkommen muß, wenn er den Erwartungen und wirt=
Fchaftlichen Notwendigkeiten entſprechen ſoll, wird in einer beſonderen
FFahrplankonferenz in Triberg am 10. Dezember Gegenſtand ausführ=
Ticher Beratungen ſein.
* Aus einer Fleinen Republik.
Das letzte Kaiſer Joſeph=Denkmal in der Tſchechoſlowakei.
Peter Roſegger in Acht und Bann.
Aus der Tſchechoſlowakei wird uns geſchrieben: Die
tſche=
chiſche Regierung räumt gründlich auf; ſie hat in allen
deutſch=
böhmiſchen Städten die Entfernung von Denkmälern und
Wahr=
zeichen, die an die frühere Dynaſtie erinnern könnten, verfügt
und dabei im tſchechiſchen Mob werktätige Mitarbeit gefunden:
denn überall dort, wo die Deutſchen ſich weigerten, die ihnen
hei=
ligen Gedenkſteine zu beſeitigen, vollbrachten tſchechiſche Soldaten
und Arbeiter das Werk der Zerſtörung. Eine einzige Stadt war
es, die ſich gegen die gewaltſame Entfernung eines Kaiſer Joſeph=
Denkmals energiſch wehrte: die deutſche Grenzſtadt Eger. Als in
einer Nacht tſchechiſches Militär die Joſephſtatue vom Sockel
ge=
riſſen und aufs Pflaſter geworfen hatte, begannen alle Glocken
der Stadt zu läuten, und in Scharen kamen die Egerer auf den
Marktplatz gezogen, woſelbſt die teſchechiſchen Soldaten ihr
Zer=
ſtörungswerk zu Ende führen wollten. Sie mußten der
Empö=
rung der deutſchen Egerer weichen und ergriffen die Flucht,
wäh=
rend die Egerer ſich ans Werk machten und die Joſephsſtatue
wieder in den früheren Zuſtand verſetzten. Freilich ſtand von da
ab der Kaiſer nur mit einem Arm auf dem Sodel; der zweite
war durch die Wucht des Sturzes gebrochen. — Es dauerte nur
wenige Wochen, und die Stadtgemeinde Eger erhielt den
behörd=
lichen Auftrag zur Beſeitigung des Denkmals. Proteſte blieben
erfolglos, und eines Tages wurde die Joſephsfigur abgetragen
und ins Muſeum gebracht. Aehnliches geſchah in allen übrigen
deutſchen Städten. Das letzte Joſephsdenkmal in der
Tſchecho=
ſlowakei hatte die Gemeinde Fiſchern bei Karlsbad. Die
Ge=
meindevertretung hatte energiſch Proteſt gegen den
Abtragungs=
befehl erhoben; nunmehr wurde auch dieſer Einſpruch verworfen,
und ſo mußte in den letzten Tagen auch in dieſem Orte die
Be=
ſeitigung des Denkmals vorgenommen werden. Dabei wurden
einem Amateurphotographen, der die Entfernung des letzten auf
öffentlichem Platze geſtandenen Herrſcherdenkmals auf dem
Ge=
biete der Tſchechoſlowakei im Bilde feſthalten wollte, zwei
Auf=
nahmetlatten von der Staatsbolitzei beſchlagnahmt, angeblich,
um einer „mißbräuchlichen” Verwendung derſelben vorzubeugen.
Aber nicht nur durch das Andenken an das deutſche und
öſterreichiſche Herrſcherhaus fühlt ſich die Tſchechoſlowakei
be=
droht: auch die Dichter haben es ihr angetan, und von den
Dich=
tern iſt es wieder ganz beſonders Peter Roſegger, der ihr
gefährlich erſcheint. In mehreren Städten mußten
Bezeichnun=
gen von Plätzen und Straßen, die an Roſegger erinnerten,
ab=
geändert werden. Auch der Stadt Friedland in Nordböhmen
kam ein ſolcher Auftrag der politiſchen Behörde zu. Intereſſant
iſt es nun, die Begründung für die Notwendigkeit der
Entfer=
nung eines Schildes zu erfahren, das die Aufſchrift „
Roſegger=
ſtraße” trug. Es heißt in dem Beſcheide der Behörde, an die
Stadtgemeinde, daß die Bezeichnung „Peter Roſegger=Straße‟
anſtößig iſt, weil „der Name Roſegger einer beſtimmten Gruppe
der deutſchen Bevölkerung zu einer Perſonifikation des
Beſtre=
bens nach Germaniſierung der tſchechiſchen Jugend wurde‟. Die
Gemeinde beſchloß, gegen dieſen Auftrag Rekurs einzubringen.
Nützen wird der Einſpruch freilich nichts, denn die maßgebenden
tſchechiſchen Behörden ſind ſich darin einig, daß alles, was auf
dem Gebiete der Tſchechoſlowakei an deutſche Größe erinnert, den
Beſtand der jungen Republik in ernſtlicher Weiſe gefährdet. B.
Oelgemäldediebſtahl.
Konſtanz. Durch Einbruch in die Villa des Fabrikanten Kuppel
an der Straße Konſtanz—Wollmatingen wurden in der Zeit vom 22. bis
24. d8. Mts. 15 koſtbare Oelgemälde, darunter ſolche von Rubens,
Defregger und Reinwald, ferner wertvolle Gobelins, eine umfangreiche
Gold= und Silbermünzenſammlung mit vielen ausländiſchen Münzen
und andere Wertſachen entwendet. Von den Tätern hat man noch keine
Spur.
Der Mörder vor ſeinem Opfer.
Kempten. Bei der Aufbahrung des ermordeten Gaſtwirtes
Eberhard in Schelldorf gab es noch dramatiſche Szenen. Als der
Mör=
der Altmann ſeinem Opfer gegenübergeſtellt wurde, ließ ſich der Bruder
des Toten von ſchmerzlicher Wut hinreißen, dem Mörder ſeines
Bru=
ders an die Kehle ſpringen. Die 13jährige Tochſter des Mörders ging
ihrem Vater mit dem Vorwurf entgegen: „Vater, was haſt du uns
ge=
tan? Vater, wie haſt du uns ins Unglück geſtürzt?‟ Dieſer Vorwurf des
eigenen Kindes warf den Mörder ſeeliſch derart nieder, daß er einer
lauten Antwort nicht mehr fähig war. Der Ermordete hat 15 Jahre in
Kamerun in vaterländiſchen Dienſten geſtanden, und im Jahre 1919
wieder in ſeinem Heimatlande mit ſeiner Familie ſich eine Exiſtenz
ge=
gründet.
Rückkehr zum Freihandel.
Köln. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, die Milchverſorgung,
G. m. b. H., die erſt vor kurzem unter Beteiligung der Stadt mit einem
Drittel gegründet wurde, aufzulöſen. Die Milchverſorgungs=G. m. b. H.,
die die geſamte Milchverſorgung der Stadt innehatte, wird durch den
freien Handel erſetzt, der auch den Kleinhandel mit Milch übernehmen
darf.
Die nene Glocke für den Kölner Dom an Ort und Stelle.
DD. Köln. Die Ueberführung der neuen Domglocke vom
Agrip=
pina=Ufer nach dem Dom fand unter großer Anteilnahme der
Bevöl=
kerung ſtatt. Die Glocke trug herrlichen Blumenſchmuck. Das
Anbrin=
gen im Dom geſtaltete ſich überaus ſchwierig. Die Glocke mußte mit
ſchweren Winden hochgezogen werden. Die Weihe findet bekanntlich am
30. November ſtatt.
Großfeuer bei Mannesmann.
DD. Remſcheid. Am Samstag brach in den Mannesmann=
Mo=
torenwerken Feuer aus. Der öſtliche Flügel des früheren
Munitionsge=
bäudes ſtand in hellen Flammen. Mit Hilfe der Motorſpritze gelang es
der freiwilligen Feuerwehr nach 1½ ſtündiger Tätigkeit das Feuer auf
ſeinen Herd zu beſchränken. Trotz des rieſigen Flammenmeers iſt der
Schaden verhältnismäßig nur gering. Als Entſtehungsurſache nimmt
man Kurzſchluß an.
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ſeit 40 Jahren ſind Fahs echte Sodener Mineral=Paſillen, her=
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Georg A. Jas narzi Alt. Hes.
Neuauflage des Betrugsprozeſſes gegen Frau v. Germar und Dr. Wiener
DD. Berlin. Vor der zweiten Strafkammer des Landgerichts III
begann heute die Berufungsverhandlung gegen Frau v. Germar und
den Recht anwalt Dr. Wiener, die vom Schöffengericht Charlottenburg
ſeinerzeit wegen Betrugs zu einem Jahr 9 Monaten bezw. zu 2 Jahren
3 Monaten Gefängnis verurteilt worden ſind. Frau v. Germar, einſt
eine gefeierte Schonheit, ſtand in Beziehungen zu dem inzwiſchen
ver=
ſtorbenen Polizeipräſidenten v. Schütte in Wiesbaden, der ihr, als er
eine Weltreiſe antrat, ein Bankkonto in Höhe von 250 000 Mark
ein=
richtete. Sie hat dann auf die angebliche Schütteſche Millionenerbſchaft
Schulden gemacht und ihre Wohnung mehrmals verpfändet. Dabei ſoll
ihr Dr. Wiener behilflich geweſen ſein. Urfprünglich war Dr. Wiener
in mehr als 40 Fällen angeklagt, das Urteil hielt ihn aber nur in ſechs
Fällen ſchuldig. Der erſte Tag wurde faſt ganz mit der Verleſung des
140 Seiten langen Urteils des Schöffengerichts ausgefüllt.
Zuſammenſtoß zwiſchen Wilddieben und Gendarmen.
E.P. Paris. In der Nähe von Chartres hat ſich ein blutiger
Kampf zwiſchen Gendarmerie und Wilddieben abgeſpielt. Ein Gendarm
und ein Wilddieb wurden getötet, ein Gendarm und zwei Wilddiebe
ſchwer verletzt. Die Unterſuchung iſt im Gange.
Im Kanu über den Ozean.
In Calais iſt der kanadiſche Oberleutnant Smyth angekommen, der
in ſeinem Kanu die Reiſe von London nach Rom machen will. Die
Jahreszeit, die der kühne Seefahrer ſich für das Wagnis ausgeſucht hat,
kann als denkbar ungünſtig bezeichnet werden. Die Fahrt über den
Ka=
nal, bei der er verhältnismäßig noch günſtigen Mitwind hatte, dauerte
17 Stunden, während deren die Nußſchale hilflos hin und her geworfen
wurde. Smyth lehnte die Hilfe zweier Schiffe, denen er unterwegs
be=
gegnete, ab, und kam edlich, vollkommen durchweicht und erfroren, in
Calais an. Als er im Aifen von Calais an Bord eines Lotſenſchiffes
genommen wurde, mußte Smyth erſt „aufgetaut” werden. Er iſt aber
guten Mutes und freut ſich auf die Fortſetzung ſeines Wageſtückes.
Fritz Kreisler — Ehrenbürger von New York.
Wie aus Mitteilungen aus New York hervorgeht, iſt geplent, den
berühmten Geiger Fritz Kreisler, anläßlich ſeines 50. Geburtstages am
2. Februar 1925, zum Ehrenbürger von New York zu ernennen.
Damit iſt wohl die geradezu beiſpielloſe Wertſchätzung erwieſen, deren
ſich Kreisler in Amerika erſreut. Es iſt überdies ein Beweis dafür, daß
das angeblich ſo nüchterne Amerika anfängt, auch künſtleriſchen Größen
die entſprechende Anerkennung zu zollen und ihre kulturelle Bedeutung
nach Gebühr zu würdigen.
Wilſons 14 Punkte nicht von Wilſon?
Der „Daily Craphic” veröffentlichte kürzlich eine ſenſationelle
Er=
klärung eines amerikaniſchen 83jährigen Millionärs namens Nicolas
Cunduris, der behauptet, daß er der Verfaſſer der 14 Punkte Wilſons
geweſen ſei. Wilſon, der in der europäiſchen Politik nur ſehr ſchlecht
bewandert geweſen ſei, habe ihn ſeinerzeit erſucht, einen Plan für die
Wiederherſtellung eines dauerhaften Friedens in Europa zu entwerfen.
Dieſer Plan ſei Wilſon am 6. März 1917 überreicht und der Reihe nach
Kaiſer Wilhelm II., dem König von Rumänien und dem Sultan der
Türkei zur Kenntnis gebracht worden. Im Februar 1918 habe Wilſon
dann den Plan veröffentlicht, ohne aber ſeinen wahren Urheber zu
nennen.
Bankerott eines Benediktinerkloſters.
Das St. Mary=Kloſter, das die Benediktinerabtei von Riechardt
Norddakota in ſich faßt, iſt mit 1,25 Millionen Dollar Paſſiven in
Kon=
kurs geraten. Das Kloſter hat große Beträge in Farmunternehmungen
verloren und verſuchte dann, durch Handelsgeſchäfte und finanzielle
Ope=
rationen den Verluſt wieder wett zu machen, aber ohne Erfolg. Es
handelt ſich um den erſten Fall dieſer Art in den Vereinigten Staaten.
Fortſetzung der Arbeiten am Grabe Tutanchamons.
Howard Carter, der zuſammen mit dem verſtorbenen Lord
Carnar=
von die Ausgrabungsarbeiten im Grabe des Tutanchamon
vorgenom=
men, aber ſie wegen der Haltung der ägyptiſchen Regierung unterbrechen
mußte, kommt in der nächſten Woche nach Kairo zurück und ſoll die
Ab=
ſicht haben, die Arbeiten unter Aufſicht des ägyptiſchen Departements
für Altertümer wieder aufzunehmen.
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von wunderbar=pikanter Sandblatt=Havana=Qualität mit
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Geſchäftliches.
In der Waldſtraße 21, im Hauſe der Städtiſchen Schulzahnklinik,
eröffnete Frau Wilhelmine v. Goehl, geb. Schnell. Tochter des früheren
Bluſenhauſes Schnell, Kirchſtraße, ein Strickweſten=Umarbeitungs=
Inſtitut. Durch ſchwierige Beſchaffung von Ladenlokalitäten ſieht ſich
Frau v. Goehl=Schnell gezwungen, die Räumlichkeiten ihrer Notwohnung
zum Arbeitsraum heranzuziehen. Im übrigen verweiſen wir auf die
heutige Anzeige.
Bm
Vandestheater Großes Haus, abends 6 und 8 Uhr: Erſtes
Akademiſches Volkskonzert. — Kleines Haus Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr (Zuſatzmiete III5): „Ein Glas Waſſer”. — Orpheum,
abends 8 Uhr: „Das Karuſſel”. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Bieyele=Klub, abends 8½9
Uhr im Perkeo: Klubabend. — Bund angeſtellter
Chemi=
ker und Ingenieure, abends 8 Uhr im Kaiſerſaal (Weißes
Zimmer): Zuſammenkunft. — Evangeliſche Gemeinſchaft,
Eliſabethenſtraße 44, abends 8 Uhr: Die Hauptfrage deines Lebens. —
Geſellſchaft für freie Philoſophie, vormittags 10 Uhr
im Geſchäftszimmer, Paradeplatz 2: Hauptverſammlung.
Verſteigerungskalender, Freitag, den 28. November 1924.
Verſteigerung von Pfeifentabak uſw. Alexanderſtraße 5
(Hinterhaus, pt.), vormittags 9½ Uhr.
Verſteigerung von 9 Kiſten Riemenwachs uſw.
Hoff=
mannſtraße 19, nachmittags 2 Uhr.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Freitag, den 28. November:
Wenig veränderte Temperatur, vielfach neblig, geringe Niederſchläge,
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauv=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſtiſche Nachrichten: Max Stroch
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdenn: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Imſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. E. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Seite 8
Donnerstag, den 27. November 1924
Nummer 330.
Spott Shier und Tarnen.
Schießſport.
Heſſiſcher Schießſport=Verband.
Der Schießſport verbreitet ſich mit jedem Tag immer mehr, und
biele Vereine, die während des Krieges eingeſchlafen waren, erwachen
wieder zu neuem Leben. Unter anderen Bedingungen und Regeln
wird nun das Schießen wieder aufgenommen. In der Erkenntnis, daß
nur eine große Maſſe den Sport richtig zur Durchführung bringen
kann, ſchließt ſich alles zuſammen, um gemeinſam miteinander zu
arbei=
ten und ſich gegenſeitig zu meſſen. Der Heſſiſche Schießſport=Vexband,
von dem Grundſatz ausgehend, nach einheitlicher Richtung ſich mit jedem
Schützen im Reiche meſſen zu können, trat als Landesverband Heſſen
dem Kartell für Jagd= und Sportſchießen bei und gründet nun in ganz
Heſſen Gaue und Kreiſe, die als Teile des Heſſiſchen Schießſport=
Ver=
bandes gelten.
Alle Schützenvereine in den Kreiſen Bensheim, Heppenheim,
Die=
burg, Offenbach a. M., Groß=Gerau und Darmſtadt ſollten ſich dem
Verband anſchließen. Der Kreis Erbach iſt ſchon bereits im Entſtehen,
da Erbach ſelbſt jetzt Mitglied des Verbandes geworden iſt.
Hoffen wir, bei der Darmſtädter Woche alle heſſiſchen Schützen bei
den offiziell ſportbehördlich genehmigten Meiſterſchaften auf unſeren
Ständen in Konkurrenz zu ſehen.
Unſerem Sport ein ferneres dreifaches „Gut Schuß”! Re.=Schm.
Handball.
Tv. Worfelden—Tgde. Sprendlingen 6:2 (Halbzeit 1:2).
Zum fälligen Wanderpreis=Spiel trafen ſich in Sprendlingen obige
Mannſchaften. Worfelden erſchien mit einem Erſatzmann, und auch
Sprendlingen mußte noch in letzter Minute Erſatz für den rechten
Ver=
teidiger einſtellen, der durchaus nicht den Anforderungen genügte. Mit
Anſtoß W. entwickelt ſich ein vorteilhaftes Spiel, das Spr. etwas
über=
legen ſieht. Die Angriffe zerſchellen jedoch an den beiden
Verteidigun=
gen. Endlich gelingt jedoch W. ein Durchbruch und der Halblinke bucht
das 1. Tor. Der Anſtoß Spr. führt zum Ausgleich, dem kurz darauf
das Führungstor folgte. Außerdem kann aber Spr. zwei Strafſtöße
nicht verwandeln. So geht es in die Pauſe. Beide Mannſchaften
be=
ginnen mit einem Höllentempo, jedoch ließ das Verhängnis für
Sprend=
lingen nicht lange auf ſich warten. Eine Flanke von rechts paſſierte den
Schußkreis. Gerade als der Ball die Linie wieder überſchritten hatte,
wurde er von einem Spr. Läufer weiter ins Feld befördert. Jedoch der
Spielrichter hatte ſchon gepfiffen. 13 Meter lautet die Entſcheidung.
Hierdurch war die Spr. Mannſchaft ſichtlich deprimiert und fiel völlig
auseinander. Worfelden war es dadurch ein Leichtes, Sprendlingen
noch viermal zu überrumpeln und obiges Reſultate herauszuſtellen, das
unbedingt zu hoch ausgefallen iſt. Ein 4:2 hätte dem
Geſamtſpielver=
lauf eher entſprochen. Das Spiel ſtand beſonders in der erſten Hälfte
auf ſehr hoher Stufe, während nach der Pauſe nur noch Worfelden,
beſonders nach dem erwähnten 13 Meter, ein erſtklaſſiges Spiel
lie=
ferte. Im allgemeinen waren ſich die Mannſchaften ebenbürtig, nur
fehlt Spr. noch die Spielerfahrung gegen große Gegner.
Tgde. Neu=Iſenburg—Tgde. Griesheim 0:2.
Von 16 Vereinen, die ſich an den Pokalſpielen des Main=Rhein=
Gaues der D. T. beteiligten, waren am Sonntag noch 6 Mannſchaften
mit in der Runde: Pfungſtadt, Langen, Worfelden, Sprendlingen, Neu=
Iſenburg und Tade. Griesheim. Pfungſtadt und Langen waren
ſpiel=
frei, während Worfelden mit 6:3 in Sprendlingen und Griesheim
2:0 in Iſenburg Sieger blieben. Die beiden Unterlegenen ſcheiden
nunmehr ebenfalls aus, ſo daß noch Worfelden, Griesheim und der
Sieger des Spiels Pfungſtadt=Langen übrig bleiben. — Griesheim
trat in Neu=Iſenburg mit zwei Erſatzleuten den kompletten
Iſenbur=
gern gegenüber und blieb verdienter Sieger. Das Ergebnis hätte noch
höher lauten können, wenn nicht die Schußunſicherheit die Griesheimer
Stürmer verfolgte. So konnten ſie einen Dreizehnmeter und
zahl=
reiche Strafſtöße nicht erfolgreich verwerten, was bei Iſenburg große
Freude erregte. Trotzdem erzielte der Mittelſtürmer durch einen hohen
Schuß das erſte Tor. Viele Torgelegenheiten wurden nicht ausgenutzt
und mit dem knappen Vorſprung werden die Seiten getauſcht. Als
aber Griesheim ſeinen Anſtoß in der zweiten Halbzeit mit einem
Tref=
fer vom Halbrechten abſchoß, wurde die Spielweiſe der Iſenburger
erregt. Mit aller Wucht ſollten die Angriffe ihr Ziel erreichen, doch
die Verteidigung im Verein mit der Läuferreihe behält immer wieder
die Oberhand und leitet gute Gegenangriffe ein. Der Schiedsrichter iſt
etwas zu weich und hätte früher energiſch durchgreifen müſſen.
Fußball.
Schweiz—Deutſchland.
Noch iſt der Länderkampf Italien gegen Deutſchland in aller
Munde, und ſchon heißt es wieder für den Fußball=Bund, gegen die
Schweiz zu rüſten, denn bereits am 14. Dezember ſoll in Stuttgart die
deutſche Nationalmannſchaft gegen Helvetien in die Schranken treten.
Nach der Duisburger Niederlage gegen Italien will der Spielausſchuß
in der deutſchen Sturmreihe eine Aenderung vornehmen, und zwar im
Innenſturm, während die beiden Außenſtürmer Höger und Paulſen
bleiben ſollen. Der Innenſturm ſoll mit Franz, Harder und Fliederer
beſetzt werden. In der Hintermannſchaft werden die verletzten Kugler
und Müller=Fürth ausgewechſelt und durch die Hamburger Verreidigung
Beier—Müller erſetzt, ſo daß die Mannſchaft vorausſichtlich folgendes
Ausſehen haben wird: Stuhlfaut; Beier, Müller=Hamburg; Hagen,
Kalb, Schmidt; Höger, Franz Harder, Fiederer, Paulſen.
Pferdeſport.
Statiſtik vom Berliner Reitturnier.
Das Rieſen=Reit= und Fahrturnier, das eben erſt im Berliner
Sportpalaſt zu Ende gegangen iſt, hatte Maſſen von Reitern und
Pfer=
den in den Kampf gebracht, wie noch nie ähnliche Veranſtaltungen in
Europa. Nicht weniger als 1100 Pferde nahmen an dem Turnier teil,
an den Nachmittagen waren außer den Reiter=Vereinen und den
Regi=
ments=Patrouillen 1021 Pferde und 85 Geſpanne in Konkurrenz zu
ſehen. In den Jagdſpringen am Abend gab es 1522 Starter. In
die=
ſen Prüfungen ſpielte die Reichswehr eine ganz vorzügliche Rolle, da
es 24 Offizieren und mehreren Chargierten gelang, Siege zu erringen.
Lt. v. Deutſch, Hptm. Martins und Lt. Momm zählten zu den
erfolg=
reichſten Reitern des Turniers. Den Vogel ſchoß Graf Hohenau ab
mit 8 Siegen, 7 zweiten und 6 dritten Plätzen, während ſein ſonſtiger
ſchärfſter Rivale Frhr. v. Langen diesmal nicht recht in Form war. Die
genaue Liſte der erfolgreichen Tunnierreiter: Graf
Hohenau (8 Siege, 7 zweite, 6 dritte Plätze), Hr. A. Holſt (7. 3, 10),
Ltr. v. Deutſch (7, 1. 1), Hptm. Martins (6, 1, 3), Hr. R. Treeck (4, 4, 4),
Hr. K. Chr. v. Knobelsdorff (4, 3, 1), Frhr. v. Langen (4, 1, 7), Lt.
Momm (3, 5, 1), Hr. M. Perske (3, 4, 1), Rittm. Binder (3, 3, 2), Hr.
G. Hillenberg (3, 2, 1), Lt. Amlinger (3 1, 0), Hr. Grimm=Kreien
(3, 0, 0), Lt. v. Wietersheim (2, 2, 0), Wachtm. Lange 2, 1, 1), Lt.
Baldamus (2, 1, 0), Frau Hanebeck (2, 1, 0), Rittm. Neumann (2, 0, 2),
Hr. Loeſchmann (2, 0, 2), Prinz Kraft Hohenlohe (2, 0, 1), Lt. Frhr.
v. Liebenſtein 2, 0, 0). Folgende Reiter waren noch je einmal ſiegreich:
Lt. Frhr. v. Waldenfels, Lt. Wimmer, Lt. Andreä, Oblt. Sandſtröm,
G. Kreißig, Lt. v. Edelsheim, Hr. Alvers, Frl. Sauermann, Hr. Klug,
Hr. A. Starck, Lt. Frhr. v. Nagel, Rittm. Labouchere, Pol.=Hptm.
Krüger, Rittm. Kereſtes (der mit 1775:10 die höchſte Quote des
Tur=
niers brachte), Oblt. Schunck, Lt. v. Wedel, Hr. H. Kreißig, Wachtm.
Freiſe, Lt. Hamann, Lt. Roſenkranz, Oblt. v. Hülſen, Rittm. Dufay,
Hr. E. Punge, Lt. v. Griesheim, Lt. v. Butlar, Wachtm. Okonek, Hptm.
v. Cſeh, Hr. Puſch, Lt. v. Barnekow, Rittm. Seer, Lt. Schmalz und
Hr. W. Schulz.
Boxen.
1. Darmſtädter Boxklub 1922.
Nachdem die Turnhalle des Realgymnaſiums für einige Zeit zum
Abhalten der Trainingsſtunden nicht benutzt werden konnte, finden
die=
ſelben nun wieder regelmäßig Montags und Donnerstags abends, ſtatt.
Die Mitglieder der Boxabteilung des Heſſiſchen Polizei=Sportvereins
trainieren ebenfalls während dieſer Zeit. Gäſte und Zuſchauer jederzeit
willkommen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückge andt, die Ablehnung nicht begründet werden
— In der Stadtverordnetnverſammlung vom 20. November ſtand
als Punkt 6 „Abſchluß der Stadtkaſſe und der Nebenrechnungen für
1922” auf der Tagesordnung. Ohne jede Debatte wurden die von der
Stadtverwaltung geſtellten Anträge genehmigt.
Nun hat das „Tagblatt” in Nr. 297 vom 25. Oktober 1924, alſo in
jüngſter Zeit, einen größeren Aufſatz gebracht, der gerade die Frage des
Rechnungsabſchluſſes der ſtädtiſchen Kaſſe ausführlich beſprach und im
Intereſſe der Anlehensgläubiger der Stadt
Darm=
ſtadt die baldige Bekanntgabe der Ziffern des
Rechnungsab=
ſchluſſes für 1923 verlangte. Hier war den Stadtverordneten,
einerlei, welcher Parteirichtung ſie angehören Gelegenheit gegeben, bei
der Stadtverwaltung anzufragen, wie weit die Vorarbeiten" für den
Rechnungsabſchluß der Stadtkaſſe für 1923 gediehen ſind, der bekanntlich
bis 30. September jeweils dem Oberbürgermeiſter vorzulegen iſt. Weder
von links, noch auch von rechts, wo doch gerade die Vertreter eines
ver=
armten Mittelſtandes ſitzen, iſt eine Anfrage erfolgt. Und doch hätte
man zu einer Zeit, in der die Parteien ſich in einem Eintreten für
dieſen Stand nicht genug tun können, eine energiſche Betonung der
Auf=
wertungsintereſſen im weiteſten Sinne erwarten dürfen. Das Verdikt
über ſolches Verhalten im nächſten Jahre wird nicht ausbleiben können!
Briefkaſten.
H. H. hier. Wenden Sie ſich an eine Theateragehtur. Ueber
Ein=
zelheiten kann man wohl im Landestheater Auskunft erteilen.
A. B. Wir glauben nicht, daß derartige Anſprüche mit Erfolg
gel=
tend gemacht werden können, da ja in abſehbarer Zeit immer mit der
Einſtellung des Betriebs zu rechnen war. Eine Ausnahme dürfte für
Schwerkriegsbeſchädigte zu machen ſein. Diesbezüglich ſei auf das Geſetz
und im übrigen auf das Betriebsrätegeſetz hingewieſen.
Nebenerwerb. Das wird weſentlich von den
Vertragsbedingun=
gen abhängen; auf Grund deren das Dienſtverhältnis beſteht. Iſt
hierüber nichts vereinbart, ſo dürfte in beiden Richtungen ein Anſtand
wohl nicht beſtehen. Welche Art in Frage kommt, das wird ſich
weſent=
lich dahin entſcheiden, welche Art das geringſte wirtſchaftliche und
finan=
zielle Riſiko für Sie bietet.
Hornhaut, Schwielen und Warzen
beſeinigt ſchnell,
ſicher, ſchmerz=
8 und gefahrtos KAKInol
Aerztlich empfohlen. Millionenfach bewährt.
Apotbeken und Drogerien erhätlich. — Gegen Fußſchweiß,
Brennen und Wundlaufen Kukirol=Fußbad.
Engel=Apotheke Dr. E. Merck; Drogerien: Beſſunger=Drogerie, Inh.
W. Hartlaub, Beſſungerſtraße 1; Anton Fiſcher, Frankfurterſtraße 14;
Gg. Liebig & Co. Nachf., Luiſenſtraße 4; Apotheke Logel,
Eliſabethen=
ſtraße 30: Martins=Drogerie, Pankratiusſtraße 41; Ph. Secer Nachf.,
Ludwigshöhſtraße 1; C. Watzinger Nachf., Wilhelminenſtraße 11; Chr.
Schwinn, Rheinſtraße; G. Hübner, Karlſtraße 56.
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Mitverwendung vonHerke beider
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Alleinmädch., die koch
u. nicht koch. können,
Küchenmädch.,
Haus=
damen, Haushälterin
Hotel=, Zimmermädchen,
Servierfräulein,
Säug=
lingsſchweſter,
Wochen=
betipfleserin,
Kinder=
fräulein für hier u
auswärts. (*3497
Frau Dingeldein,
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mäßiges Stellenbüro
Darmſtadt,
Eliſabethen=
ſtraße 5, Teleph. 3065.
Junge Frau, im
Flicken, Bügeln und
allen Hausarbeiter
bewandert, ſucht zwei
Tage in der Woche
Beſthäftigung. Ang
u. N48 Gſchſt. (*34538
Büglerin
hat noch Tage frei.
Näh. Geſchſt. (*34937
ſelbſt.,
Sichneiderinntmm
noch einige Kund an,
in u. auß, d. H. Bill.
Berechn. Hoderſtr. 38.
Erf. nur IIrechts. (*34869
Männtich
Verh. Kaufmann
32 Jahre, ſucht Stel
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Die Beerdigung findet Freitag,
den 28 Nov nachmittags 2 Uhr,
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Lud=
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gebiets aus eigener Erfahrung heraus kennen und
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Beteiligung gebeten, Freunde des Schießſportes ſowie
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ſchützen ſind zu dieſen liebungsabenden gleichfalls herzlichſt
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geladen. Friſcher Mut und froher Sinn ſind mitzubringen;
Zimmerſtutzen und Munition ſtehen zur Verfügung. ( 34868
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Freitag, den 28. November 1924, abends 730 Uhr, im großen
Saale der „Mainzer Liedertafel” veranstaltet von den Vereinen
Mainzer Lehrer-Sängerchor
und
Wiesbadener Lehrer-Gesangverein
(200 Sänger)
Leitung: Herr Kapellmeister Otto Naumann
Mitwirkende: Herr Afton Kohmann, Konzertsänger, Frankfurt a. M.
Das gesamte Städt.Orchester. Am Flügel: Herr Franz Willms, Mainz
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Bekanntmachung.
Die auf den 27. November ds. Js.;
nachmittags 3 Uhr, einberufene ordentliche
Generalverſammlung fällt aus. Die
Aktio=
näre der Motorenfabrik. Darmſtadt A=G.
werden hiermit zu der am 22. Dezember
1524, nachmittags 3 Uhr, in unſerem
Ver=
waltungsgebäude in Darmſtadt,
Kirſchen=
allee 85, ſtattfindenden
(15920
ordentlichen Generalverſammlung
eingeladen.
Tagesordnung:
1. Vorlegung des Jahresberichtes der
Bi=
lanz nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung
Darmſtadt. Nieder= für das abgelaufene Geſchäftsjahr ſowie
des Berichtes des Aufſichtsrates und
Be=
ſchlußfaſſung über die Genehmigung
dieſer Vorlagen.
2. Entlaſtung des Vorſtandes und des
Auf=
ſichtsrates.
3. Verwendung des Reingewinnes.
4. Vorlegung der Golderöffnungsbilanz auf
Schreiben Sie Adr. 1. Juli 1924 ſowie des Prüfungsberichtes
des Vorſtandes und des Aufſichtsrates
über die Goldmark=Eröffnungsbilanz und
der Hergang der Umſtellung.
Genehmi=
gung der Bilanz.
5. Umſtellung der Geſellſchaft in der Weiſe,
daß das Goldkapital auf Gmk. 540 000
feſtgeſetzt wird, eingeteilt mit 3800 Stück
Stammaktien im Nennwerte von je 140
Goldmark, 200 Stück Vorzugsaktien im
Nennwerte von je 40 Gmk.
6. Aenderung des Geſellſchaftsvertrages
a) 854 und 18 entſprechend dem Beſchluß
zu Biffer 5,
b) 8 17 Aenderung der Bezüge der
Auf=
ſichtsratsmitglieder,
c) Ermächtigung des Aufſichtsrates zur
Vornahme derjenigen, die Faſſung
betreffenden Aenderungen, der
vor=
ſtehenden Beſchlüſſe, die von dem
Re=
giſter Nichter gefordert werden ſollten.
Aufſichtsratswahl.
Diejenigen Aktionäre, welche in der
Generalverſammlung ihr Stimmrecht
aus=
üben wollen, haben ihre A tien ſpäteſtens
Fahrradhaus /3 Tage vor der Generalverſammlung bei
der Direktin der Motorenfabrik Darmſtadt
A.=G. in Darmſtadt oder bei der
Darm=
ſtädter & Nationalbank K.,G. a. A. in
Darm=
ſtadt, bezw. in ihren Filialen oder bei einem
deutſchen Notar zu hinterlegen.
Darmſtadt, den 25. November 1924,
Motorenfabrik Darmſtadt A.=G.
Der Vorſtand.
Friedrich Mah.
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Geheimauskünfte
über Vorleben, Ruf. Vermögen,
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Ermittelungen
bei Eheſcheidungen, Strafprozeſſen,
Prozeßführung,
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für alle Zwecke und an allen Orten,
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27. November 1924
Nr. 330
Goldmarkeröffnungsbilanz der Oeutſchen Bank
vom 1. Januar 1924.
(Die Zahlen terſtehen im ganzen Goldmark.)
Aktiva. Zu unſ. Verfügung ſtehende nom. 40 Mill.
Gold=
mark eigene Aktien (inzwiſchen verkauft) Mk. 40000 000;
Bar=
geld, Sorten, Zinsſcheine und Guthaben bei Abrechnungsbanken
Mk. 36 314 786; Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen
Mk. 157 389 837: Wechſel Mk. 11506 349; Vorſchüſſe auf Waren
und Warenverſchiffungen Mk. 23 280 994; Reports und
Lom=
bardvorſchüſſe Mk. 7282 133: Dollerſchatzanweiſungen Mk. 5
Mil=
lionen; eigene Wertpapiere Mk. 10 000 000; Beteiligung an
Ge=
meinſchaftsunternehmungen Mk. 10000 000; dauernde
Beteili=
gung bei anderen Banken und Bankfirmen Mk. 25 000 000;
Schuldner in laufender Rechnung Mk. 186 253 587; Bankgebäude
Mk. 40 000 000; ſonſtiger Grundbeſitz Mk. 3 000 000;
Uebergangs=
poſten der eigenen Stellen untereinander Mk. 410 113; G=
famt=
ſumme Eold=Mk. 552 337 803.
Paſſiva. Aktienkapital Mk. 150 000 000; Reſerven Mk.
50 000 000; Gläubiger in laufender Rechnung Mk. 349 287 795;
Akzepte Mk. 550 007: Dr. Geerg v. Siemens=Wohlfahrtsfonds
Mk. 2 50/ 000; Geſamtſumme Gold=Mk. 552 337 800.
Vorſtand und Aufſichtsrat der Deurſchen Bank machen zur
Goldmarkcröffnungsbilanz nachſtehende Ausführungen: Die uns
aus unſerer letzten Kapitalerhöhung zur Verfügung ſtehenden
auf 40 000 000 Goldmark umzuſtellenden Aktien unſerer Bank
haben wir an ein Konſortium unter Führung des Bankhauſes
J. Henry Schröder u. Co., London, verkauft. Das Konſortium
beabſichtigt, dieſe Aktien zu gelegner Zeit im Auslande zu
pla=
zieren. Wir haben uns einen Anteil an dem Gewinn des
Kon=
fortiums vorbehalten, der unſeren Reſerven nach der Abwicklung
des Geſchäfts zugeführt werden wird.
Bargeld, Sorten, Zinsſcheine und Guthaben bei den
Abrech=
nungsbanken entſprechen dem Buchwerte vom 31. Dezember 1923,
wobei eine Billion Papiermark oder eine Rentenmark je einer
Goldmark gleichgeſtellt ſind.
Die Noſtroguthaben bei Banken und Bankſirmen und die
Guthaben in fremder Währung ſind zu den amtlichen Berliner
Wechſelkurſen vom 31. Dezember 1923 in Goldmark umgerechnet.
Soweit es ſich um inländiſche Guthaben handelt, ſind ſie nachdem
Verhältnis von einer Billion Papiermark oder einer Rentenmark
gleich einer Goldmark eingeſetzt worden.
In gleicher Weiſe ſind die Wechſelvorſchüſſe auf Waren und
Warenverſchiffungen und Reports und Lombardvorſchüſſe gegen
börfengängige Wertpapiere errechnet worden. Dieſer letzte
Poſten war in unſerer Bilanz vom 31. Dezember 1923 unter der
Poſition „gedeckte Schuldner” aufgeführt.
Dollarſchatzanweiſungen des Deutſchen Reichs waren in
der Poſition „eigene Wertpapiere” unſerer Papiermarkbilanz
ent=
halten; ſie ſind unter dem niedrigſten Kurſe des laufenden
Jah=
res aufgenommen.
Die eigenen Wertpapiere ſind ebenſo wie die
Konſortial=
beteiligungen vorſichtig bewertet; in keinem Falle ſind die
nied=
rigſten Kurſe dieſes Jahres überſchritten.
Dauernde Beteiligungen bei anderen Banken und
Bankfir=
men ſind unter vorſichtiger Berückſichtigung der Verhältniſſe
an=
geſetzt.
Schuldner und Gläubiger in laufender Rechnung ſind den
gefetzlichen Beſtimmungen entſprechend aufgeſtellt. Bei
Umrech=
nung fremder Währungen ſind die amtlichen Verliner
Wechſel=
kurſe vom 31. Dezember 1923 zugrunde gelegt.
Die Bankgebäude in Verlin und 104 anderen Städten haben
wir unter dem geſchätzten Zeitwert mit etwa einem Drittel
unſe=
res Anſchaffungswertes aufgenommen. Sonſtiger Grundbeſitz
ſtellt den für Geſchäftszwvecke nicht benötigten Grundbeſitz dar.
Uinſer Anſchaffungspreis iſt nicht erreicht.
Der Vermögensüberſchuß beträgt 202 500 000 Goldmark.
Wir beantragen, das Kapital auf 150 000 000 Goldmark
feſt=
zuſetzen, eine geſetzliche Reſerve von 50 000 000 Goldmark zu
bilden und mit dem Reſt von 2,5 Millionen Goldmark einen
Dr. Georg v. Siemens=Wohlfahrtsfonds zu ſchaffen.
Dem=
entſprechend iſt die Umſtellung in der Weiſe zu bewirken, daß das
Kapital von 1,5 Milliarden Papiermark auf 150 Millionen Gold=
Dandeet
mark durch Ermäßigungen des Nennwertes unſerer Aktien über
Mk. 600 auf 60 Goldmark, über Mk. 1000 auf 100 Goldmark, über
Mk. 1200 auf 120 Goldmark und über Mk. 5000 auf 500
Gold=
mark umgeſtellt wird. An dem unter Führung des Bankhauſes
J. Henry Schröder u. Co. in London ſtehenden Konſortium, das
40 Millionen Goldmark Aktien der Deutſchen Bank zur Begebung
im Auslande übernommen hat, ſind in New York die Herren
Speher u. Co. und die Heury Schröder Banking Corporation
beteiligt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zellſtoffabrik Waldhof. In der Aufſichtsratsſitzung der
Zellſtoffabrit Waldhof wurde beſchloſſen, das bisher 463 Millionen
be=
tragende Grundkapital auf 27 535 000 Goldmark umzuſtellen. Auf die
200 Millionen im Verkehr befindlichen Stammaktien wird ein Kapital
von 20 Millionen Goldmark entfallen; von den 200 Millionen nicht im
Verkehr befindlichen Vorrats= bezw. Schutzſtammaktien werden 50
Mil=
lionen in gleicher Weiſe wie die Stammaktien umgeſtellt. Die
umge=
ſtellten 5 Millionen Goldmark Vorratsaktien werden vor ihrer Begebung
nicht dividenden= und bezugsberechtigt und ſollen mit 5 Millionen
Gold=
mark in der Bilanz aktiviert werden. Die 150 Millionen
Schatzſtamm=
aktien ſollen auf 150 000 Goldmark umgeſtellt werden. Die 8 Millionen
Vorzugsaktien lit. A werden auf 560 000 Goldmark umgeſtellt. Die im
Verkehr befindlichen 30 Millionen Vorzugsaktien lit. B werden von 1000
Papiermark auf 60 Goldmark herabgeſtempelt, während die 25 Millionen
Schutzvorzugsaktien lit. B auf 25 000 Goldmark umgewandelt werden.
wb. Berliner Börſe. Wenn die Börſe heute im Verlaufe auch
hin und wieder Anwandlungen von Schwächeanfällen erlitt und
Reali=
ſationen der Börſenſpekulation zeitweiſe eine gewiſſe Unſicherheit ſchufen,
ſo kann doch die Grundſtimmung in ihrer Geſamtheit als bemerkenswert
feſt bezeichnet werden. Es iſt unverkennbar, daß führende Kreiſe die
Nei=
gung der Spekulation, aus monatelanger Geſchäftsſtagnation endlich
herauszukommen, unterſtützen, und daß das Publikum, ſoweit dies ſeine
geſchwvächte und ſich nur langſam erneuernde Kapitalkraft zuläßt,
allmäh=
lich wieder Intereſſe an den Vorgängen an der Börſe nimmt. Jedenfalls
ſtellen die fuhrenden Banken letzteres ausnahmslos feſt.
Im Mittelpunkte des Intereſſes ſtand wieder der tonangebend
ge=
wordene Montanmaukt, auf dem ſich in Stinnes und Kohlenwerten im
Verlaufe großes Geſchäft entwickelte, ſodaß die Kurſe dieſer Papiere
ge=
gen den geſtrigen Schluß Gewinne von 3 bis 5 Billionen aufweiſen,
Dis wirkte auch auf anderem Gebiet befeſtigend; doch waren hier
Kurs=
beſſerungen und auch die Umſätze weſentlich geringer. Berlin-
Karls=
ruher Induſtrieaktien ſtiegen auf die unveränderte Kapitalumſtellung
12 Billionen und von den Textilwerten zogen Nordd. Wolle und Stoehr
um 3 bis 4 Billionen an.
Am Anleihemarkt erfolgte zunächſt in Fortſetzung der geſtrigen
Realiſationen, über deren Urſprung die Meinungen wieder ſehr
aus=
einander gingen, ein neuer Kurseinbruch, der aber ſpäter bei
zunehmen=
den Umſätzen nahezu wieder ausgeglichen wurde, ſodaß die Kurſe mit
wenigen Ausnahmen ſich nur unbedeutend niedriger als geſtern ſtellten.
Von den Bahnenaktien ſtiegen Hochbahn um 4 Billionen Prozent. Starke
Schwankungen fanden im Canada Pacific=Aktien ſtatt (von 27 bis 21 bis
25). Am Geldmarkt hält die Nachfrage noch an, ohne daß ſie aber in den
Geldſätzen bis jetzt zum Ausdruck gekommen wäre.
Diskonto=Geſellſchaft. Die Aufſichtsratsſitzung der
Dis=
konto=Geſellſchaft, in der die Goldmarkeröffnungsbilanz für den 1.
Ja=
nuar 1924 vorgelegt wird, findet am 3. Dezember ſtatt; die
Generalver=
ſammlung wird am 19. Dezember abgehalten.
*km. Peuvag, Papier=Erzeugungs= und
Verwer=
tungs=A.=G., Druckerei=Filiale, Mannheim. Vorgenannte
Firma wurde als Zweigniederlaſſung der Firma „Peuvag”, Papier=
Erzeugungs= und Verwertungs=A.=G. in Berlin gegründet. Das
Grundkapital beträgt 50 000 Goldmark.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenmarkt. Der in Amerika
einge=
tretene Preisrückſchlag verurſachte auch am Berliner Produktenmarkt
eine ſchwächere und abwartende Haltung. Die Preiſe folgten jedoch den
amerikaniſchen Rückgängen nicht in vollem Ausmaße. In Roggen war
das zweithändige Angebot in amerikaniſchem Weſtern=Roggen nur mäßig.
Auch die Offerten des Inlandes waren nicht groß, ſodaß von dieſer Seite
ein empfindlicher Druck nicht ausging. Die direkten amerikaniſchen
Offer=
ten von Roggen und Weizen ſtellten ſich niedriger, hielten ſich aber noch
merklich über den zweithändigen Forderungen. Für Weizen behaupteten
ſich die Preiſe ungefähr, weil paſſendes Inlandsmaterial wenig
ange=
boten wird und ſich hier und auswärts einige Kaufluſt zeigt. Gerſte war
in geringerer Ware noch angeboten. Gute Brauware war geſucht und
knapp. In Hafer, Mehl und Futterartikeln war das Geſchäft bei wenig
veränderten Preiſen ſtill.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 26. November 1924. (
Eige=
ner Bericht.) Die Aktienmärkte zeigten heute ein Bild
zunehmen=
der Geſchäftstätigkeit. Am Chemie= und Montanmarkte erreichten die
Umſätze ein lange nicht mehr geſehenes Ausmaß. Für die Verbreitung
der Bewegung ſprach die Beobachtung, daß die zweite Hand mehr und
mehr zu deren Trägerin wird. Die Führung hatten wieder die
ſchwe=
reren weſtlichen Montanwerte, die Eröffnungskurſe waren unter großen
Umſätzen gut behauptet. Erſt nach Feſtſtellung der erſten Kurſe trat eine
Aufwärtsbewegung ein. Gelſenkirchener Bergwerk erhöht um 6 Prozent
auf 81½, Harpener auf 104, Deutſch=Luxemburger auf 77 Brief. Am
Chemiemarkte blieben die Kursbewegungen in engeren Grenzen, die
Um=
ſätze waren aber hier ſehr lebhaft. Von ſonſtigen variablen Papieren
lagen Scheideanſtalt nach der ſeitherigen Vernachläſſigung ſehr feſt.
Fer=
ner war Intereſſe zu beobachten für Aſchaffenburger Zellſtoffinduſtrie
und Zuckeraktien. Von Bankaktien waren nur Diskontogeſellſchaft in
Erwartung der Goldbilanz beachtet. Frankfurter Maſchinen wurden auf
Käufe von intereſſierter Seite mit 6 Prozent rationiert. Von
Kaſſewer=
ten waren Ettlinger Spinnerei mit 68 Prozent leicht erholt. Am
hei=
miſchen Rentenmarkt beobachtete man in Kriegsanleihe Abgaben
von Berliner Seite. Die Kurſe konnten ſich ſpäter unter mäßigen
Um=
ſätzen leicht erholen. Kriegsanleihe, die im Frühverkehr bis 680 Md.
Proz. Brief genannt waren, eröffneten mit 737½ und ſchloſſen unter
Schwankungen mit 755. An der Nachbörſe konnten ſich Montanwerte
infolge von Tagesrealiſatinoen nicht ganz behaupten, man hörte
Har=
pener mit 102½ Proz., Gelſenkirchener 80 Geld, Deutſch=Luxemburger
76 Geld. Spät an der Nachbörſe waren Ufa mit 12½½ geſucht.
Oeviſenmarkt.
Geld
Briel e
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Brief We
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4½ „ (Bagdad Ser. I..
II...
4% v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente ......
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Mexik. amort. innere .. . ."
lonſ. äuß. v. 99 ....
Gold v. 04, ſtfr. . . .
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Frrigati nsanleihe .
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4% Eliſabethbahn, ſtfr.
4% Gal Carl Ludw.=Bahn .. . .
5% Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr.
7.25
2a
10
8.5
Pl.
6.25
8.75
15
1.8
1.3
4.9
2.2
2.75
9.75
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6 25
5
13
2,60 Alte Oſt. Südb. (Lomb.). .
2,60 Neue" „
420 Oſt. Staatsb. b. 1883
1.b.8. Em. . . .
9. Em. .. . . ."
v. 1885 ....."
Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz..
4% Rudolfb. (Salzkammerg.).
% Anatolier I............"
2o Salon. Conſt. Jonktion .. . ."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . . .
4½%
........"
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
%o Fſtr. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
TEm. ...."
5% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em.. . . . . . . .
„...
6% Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.......
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
50 Heſſ. Roggenanleihe v. 1923
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23........"
5% Pfälzer, Hhp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 .......
50 Preuß. Kaliwert=Anleihe.
5% „ Roggenwert=Anl. . .
50 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ........
5% Rhein=Main=Dona:
Gold=
anl. v. 23................
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. T u. II .............."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Golbobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie .......
Barmer Baniverein ..........
Bayer, Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ..
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank.....
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . .. . . ..
Dresdener Bank ............."
Frankfurter Bank ..........."
Frankfurter Hypotheken=Bank.:
Metallbank. . .....
.
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oſterreichiſche Creditanſtalt. . . .
Reichsbank=Ant.
Rhein. Credithoni
Rhein. Hypot” kenbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .........."
.
Wiener Bankverein ......."
Bergwerk8=Aktien.
Berzelius
....
Bochumer Bergb. .........."
Buderus..
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
Gelſenkirchen Bergw. ...... ."
Harpener Bergbau ..........."
— 775
— 9.8 9.8 1.59 1.62 63.75 64 10.5 10.25 3.75 3.8 4.64 4.75 1.8 1.8 3.7 3.8 4.6 4.5 1.8 1.8 2.325 2.3 1.65 1.65 4.55 4.545 1.51 1.5 2.5 2.* 1.75 1.75 120 14 2.15 2 118,5 5.6 5.9 10.8 11.3 12 12 3.9 4f. 52 0.295
15% 0.205
15.4 7.95 8" 1.8 1.8 4.5 13.25 14.75 1.85 1.8 0.41 0.335 76.25 56.25 2‟ 2", 46 8.71 0.14 3.13 0.27 0 275 5.4 68 14.5 14.75 z1 112 „ 81.5 98 104
Kaliwerke Aſchersleben .. . . .."
Salzdetfurt).... . . .
Weſtereg ln .....
Klöcknerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren..... . ..
Mansfelder ....... ... ......."
Oberbedarf ........... ......"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .......
Otavi Minen u. Eb. Ant. . . ..
Phönix Bergbau ..
Rhein. Stahlwerke .... ..
Riebeck Montan ..
..
Rombacher Hütte . . . .........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.. .
Ver. Laurahütte .
Aitien induſtr. Anternehmn g:
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern ... .."
Löwenbräu München ........."
Schöfferhof (Binding) ........"
Verger ......."
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Akkumulat. Berlin ...... .. ..."
Adler & Oppenheimer ........"
Adlerwerke ſv. Kleher)........"
A. E. G. Stamm .. . . . . . . . ."
6% A. E. G. Vorzug Lit. A .....
2o A.E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſecke & Konegen....."
Anglo=Continental=Guano . . ..
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . .."
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Badenia (Weinheim).... ... .
Badiſche Anilin= u. Sodafabri:. 22½
Bad. Maſchf. Durlach ......"
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Baldur Piano ..............."
Baſt Nürnberg ...... . . . . . . . . 5.25
Bahriſch. Spiegel ............"
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Bergmann El. Verke ....... . 15
Bing. Metallwerke .........."
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Cementwerk Heide berg. ... . ..
Krlſtadt . . . ....."
Lothringen (Metz)
Chem. Werke Albert .........
Griesheim El ltron ...."
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„ Weiler=ter=me. ....... 19.3
Daimler Motoren ........ .. .. 2.95
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..."
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Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . . ."
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Elektr. Licht und Kraft .. . . . ... 7.3
Elſäiſ. Bad. Wolle .........."
Emag, Fraukfurt a. M. ..... ..
Email.= & Stanzw. Ullrich ....."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .......... 6.3
Ettlinger Spinnerei ..........
Faber Joh. Bleiſtift .........."
2.3 23.1
2.3 5.75 6.25 45 46 4571g 46.5 26.5 27 23 23 41.5 42 1.9 21 9.15 9.18 4.2 3.7 3.9 3.8 11 2ll. 2 20.8 21.75 0.56 0.56 2.7 15.5 15.25 22.5 22.5 1.6 5.25 5.3 2.62 2.75 16.25 5. 24 3.3 7.25 21.75 22.25 9.9 10.5 51, 5” 39 39.5 2).5 21 12.5 19.75 5.1 41 16 17.5 5.3 5.1 2.05 2.03 2,8 1.2 14 12 1.27 23.7 21.3 0,6 0.6 14.6 15.4 6.6 6.75 0.26 0.26 3.5 9.25 6.3 67 68
Frankfurter Kursbericht vom 26. November 1924.
Faber & Schleicher ........... 4.55
Fahr, Gebr. Pirmaſens ....... 6.1
Felten & Guilleaume, Carlsw. 26
Feinmechanik (Jetter) ..."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a.M..
Frankfurter Gaz ........
Frankfurter Hof ............"
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek. 5.3
Fuchs, Waggon Stamm .. . . . ."
Ganz, Ludwig, Mainz ........
Geiling & Cie. ... .. ........ . .
Germania Linoleum ... . . . . . ."
Gelſenkirchen Gußſtahl .... . . . .
Goldſchmidt, Th. ..........."
Gotha Waggon ............
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach..
Grün & Bilfinger .......... . . 16
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ........ . . . 15.25
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert, Armaturenf. . . . . . . . .. 4:35
Hindrichs=Auffermann .. . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ.... .. . . . 16.5
Hoch= und Tiefbau ..........."
Höchſter Farben .... .. . . . . . . . . 201=
Holzmann, Phil. . ....
Holzverk.=Induſtr. . . .
Hydrometer Breslau".
Inag............"
Junghians Stamm. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........
Karſtadt, R. ................"
Klein, Schanzlin & Becker .....
Knorr, Heilbrontt ............/ 33
Kolb & Schüle, Spinn. . . . . . . . 9.5
Konſervenfabrik Braun ....."
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . . 3.7
Lahmeyer & Co. ............."
Lech, Augsburg ........ ...."
Lederw. Rothe . .........."
Lederwerke Spicharz ...... .. 2.6
Lingel. Schuhw Erfurt . .. .. ..
Löhnberger Mühle .......... 7.5
Lüdenſcheid Metallw. .. . . . . . . 3.2
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ........... 5.1
Mainkraftwerke Höchſt .... . . .. 9.75
Meguin, Butzbach ...........! 8
Metallgeſ. Flkft. .. . .. . .. .."
Meher, Dr. Paul .........."
Miag, Müh enb., Frankf. a. M. 155
Moenus S=amm......
Motoreniabrik Deutz ........"
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke..
Neckarwerke Eßl. Stamm ...
Oleuwerke Frankfurt a. M.
Peters Union Frankfurt a. M..
Pfäiz Nähm., Kayſer ......."
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Reiniger, Gebber & Schall..
Rhein. Elektr. Stamm . . ."
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Riedinger, Maſchinen ......."
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Schuhfabrik Herz........."
Schuhf. L=ander, Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh. .. . . . .
Seilinduſtrie Wolff...........
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Siemens Elektr. Betriebe .. . . .
Siemens Glasinduſtrie .... ..."
Siemens & Halske .... .. . . . .."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
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Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
nhrenfabrik Furtwängler ......
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Verein f Chem Induſtrie Frkft
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
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„ Gummifabr. Bln.=Frkft.
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Vogtländ. Maſch. Stämme . . ..
Voigt & Haeffner Stämme ....
Voltohm, Seil .............."
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Zuckerfabr. Waghäuſel ......."
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Heilbronn ......"
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Stuttgart .. .. . . . .
Transpori=Aktien.
Deu ſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . . .
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Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordb. Llohd ..............."
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf . . . . . . . . . . ....."
Dampfkeſſe Rodberg ........"
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Gebr. Lutz..................
Motorenfabrik Darmſtadt ....."
Gebr. Roeder ...............
Venuleth & Ellenberger ......"
Unnotierte Aktien.
Api
Beckerkohle. ...
..
Beckerſtahl .....
Benz.... . . . . . . .
Brown Boveri ..
Chem. Andrege
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Diamond Shares".
......
Entrepriſe ....
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Großkraftw.Württbg. (Growag)
Unterfranken (Ufra) ...
—
Hanſa Llohd ....... .... ....."
—
Hero Conſerven ............."
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Kabel Rheydt ............. ..
Krügershall Kali ......
Metall Starkenburg ........."
—
Otto & Quanz.............."
—
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag) ...
—
Ufa Film .. . . . . . . . . .. ......
2.41 2.9 3.15 1.3 1.4 2.7 2.7 2.6 2.8 8.75 3.1 3.1 3 3.5 3 3.1 3:1- 3.375 3.375 — 3.2 12 2.4 58 3” 23.75 24.75 3.75 3.75 135 4:
— 21 — 7.4 7.1 — — — 16.35
—
— 0.135 125 1 u9 [ ← ][ ][ → ]
Darmstadt
Darmstadt
Ludwigsplatz 2
Ludwigsplatz9
Nummer 330.
Lebenswogen.
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdru d verboten.)
Die Nonnen erſchienen, ihnen folgten jene, die geſungen
Hatten, darunter die Novizinnen. Auch hier, im Freien, hatten
ſie die Häupter tief geſenkt, ließen die Schleier nichts erkennen.
Viele der Frauen und Mädchen traten auf die Aebtiſin zu,
Eüßten ihr die Hand oder auch das goldene Kreuz.
Dadurch entſtand ein kleiner Aufenthalt.
Wieder packte Klaus Wolfs Arm: ja, dort erſchien Aſta, in
bunklem Kleide, einen ſchwarzen Spitzenſchal loſe um die wie
Son goldenen Fäden durchzogenen Haare gelegt, auf dem ſeinen
Beſicht noch wie ein Abglanz der Verklärung.
Neben ihr ſchritt die Sczweſter Pförtnerin, beide ſchloſſen ſich
Hem Zuge der Nonnen an.
„Aſta iſt da, Aſta!” rief Klaus leiſe, und wie jubelndes
Froh=
ocken klang es aus ſeinen Worten.
„Na, mein Alter,” meinte Wolf, „nun wird fa deine Ruhe,
vie du gänzlich verloren, wiederkehren. Ich freue mich mit dir
und ich weiß, wie wichtig uns dieſe Hilfe iſt — vielleicht erhalten
wir endlich Aufklärung, ob uns unſer Stern gut in die
Einſam=
eit geführt oder ob es ein Irrlicht war!”
„Aber was mag ſie mit der Pförtnerin oder was mag dieſe
mit ihr vorhaben?” fragte Klaus.
„Das werden wir auch noch erfahren, Muz. Wir müſſen
ver=
uchen, ſie zu ſprechen; ſie kehrt ſicher nach Corpo zurück, erwarten
wir ſie auf dem Wege dorthin — er wird ja bald nicht mehr
be=
ebt ſein, da die Kirchengänger ſich ſchon zerſtreuen. Alſo noch
Etwas Geduld, mein lieber Junge!”
Wolf und Klaus hatten ſich an einer buſchigen Stelle, etwa
in der Mitte des Weges nach Corpo, niedergelaſſen, hier der
Er=
warteten harrend. Immer wieder rang Klaus auf, um
Aus=
guck zu halten, endlich rief er: „Puz, ſie kommt — Zurra, Aſta
kommt!”
Schnellen Schrittes, als ob ſie wüßte, daß man ſie erwartete,
nahte Aſta, ſchon von fern mit der Hand winkend, ihr Geſicht roſig
vor Freude und Erregung. Sie ſchüttelte den Freunden herzlich
die Hände, ſich neben ihnen auf einem bemooſten Felsblock nieder=
Caſſend.
Klaus betrachtete ſie glückſtrahlend; auch ihre Augen, voll
Donnerstag, den 27. November 1924.
ſeelenvoller Reinheit, richteten ſich oft auf ihn, der wie gebannt
an ihren Lippen hing.
Sie berichtete, daß ſie erſt vor drei Tagen nach Corpo
ge=
kommen ſei, weil das eine Kind Frau Mottas kurz nach der
Abreiſe der Freunde ſchwer erkrankt war, und die ſorgerfüllte
Mutter einer Stütze dringend bedurfte. Graf Bruſſati, der ſie
einmal aufgeſucht, hatte es für recht gut gehalten, wenn ſie nicht
zu ſchnell die Fahrt ausgeführt. Heute hätte ſie zum erſten Male
die Kirche betreten, in der Hoffnung, die Freunde zu ſehen und
vielleicht auch zu ſtrechen; ihr „Berufsſinn”, wie ſie lächelnd
bemerkte, hätte ſie auf die Empore geführt, und als ſie den
trau=
rigen, müden Geſang der Nonnen vernommen, da hätte ſie nicht
an ſich halten können — ſie mußte einſtimmen und das „Te
deum” auf ihre Art ſingen.
„Herrlich, einzig, haben Sie das getan,” warf Klaus
dazwi=
ſchen, „eine Zauberin, eine Prieſterin der Kunſt!”
Aſta dankte mit einem frohen Blick, dann fortfahrend: Eine
Nonne, mit einem weißen Schleier, ſpielte die Orgel, ſehr ſchön,
voll echter Empfindung. Als ich zu ſingen begann, da hob ſie
überraſcht den Kopf, o, ein ſüßes, liebes Geſichtchen mit
tief=
traurigem Ausdruck war es.”
Wolf zog haſtig ſeine Brieftaſche heraus und entnahm ihr
das vom Großfürſten erhaltene Miniaturbildnis: „War es dieſe?‟
fragte er leidenſchaftlich erregt.
„Ja, ja, das iſt das reizende Weſen,” rief Aſta ſchnell und
bewegt aus, „nur ſieht ſie hier heiter in die Welt, der ſie jetzt
ſchon entrückt zu ſein ſcheint!“
„Tatjana — alſo doch gefunden! Gott ſei innig gedankt!
Wir können dich deinem Vater wiedergeben!“
Wolf hatte es ſo leidenſchaftlich, voll ſo tiefer inniger
Empfin=
dung ausgeſtoßen, daß Aſtas Augen ſich feuchteten und Klaus
den Freund in die Arme ſchloß: „O Wolf, welche Freude, welche
große, große Freude!”
„und ich habe noch mehr, und zwar noch mehr Gutes zu
berichten,” begann Aſta nach einer kleinen Pauſe. „Die Aebtiſſin
ſchickte nach dem Gottesdienſte eine Schweſter zu mir und ließ
mich zu ſich bitten. Sie dankte mir für den Geſang, erkundigte
ſich nach meinem Woher und Wohin, wobei ich angab, daß ich au 3
Schweden ſtamme und aus Geſundheitsrückſichten in Corpo weite
— beides ſtimmt ja auch — und äußerte dann eine Bitte: am
nächſten Sonntag ſei das Feſt der heiligen Klara, der Stifterin
des Ordens, das ſtets beſonders feſtlich begangen würde. Der
Seite 13.
Biſchof aus Salerno werde das feierliche Hochamt halten, viele
Fromme kämen von weither, ob ich nicht dann wieder ſingen
wollte? — Als ich mich natürlich bereit erklärte, da äußerte ſie,
daß ich vielleicht mit Schweſter Cäcilia —‟
„La Blondina!” warf Wolf ein.
(Fortſetzung folgt.)
Warmer Pudding
bergestellt nacl dem folgenden
OetkerRezept
ist eine ausgezeichnete nahrhafte und
Fohlschmeekende Speise und kostet
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M1. 0.57
M. 0.30
M. —
M1. 017
ea. Ml. 0.10
ca. M 0.05
Nierenkett. Zucker, Eigelb und Mehl, dieses
Zubereitung: mit dem Backin gemischt, verrührt man,
gibt die Milch, die Mandeln, Zitronenschale, etwas Salz und 8en
Sehnee des Eiweiß hinzu. Dann füllt man die Masse in eine mit
Butter bestriehene und mit Keibbrot bestreute Puckainslorm und
laßt rund 2 Stunden im Wasserbad kochen. Statt in einer
Pudding-
form kang man auch den Pudding in einer gewöhnlichen
Kuchen-
korm im Bratofen backen. Man trägt heiß auf und reicht eine
Weinschaum Sauce dazu.
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. . 36.50, 3100,
Kinderstrümpfe
Wolle plattiert, gestrickt, gute
Qualität, schwarz 1. leder, (r. 1 909
Jode weltere Orösse le 15 5 höher
Kinderstrümpfe
reine Wolle, regulär gestrickt, in
schwarz . . . . . . . . Größe 1 Z
Jede Weitere Orösse le 10 5 höher
Kinderstrumpfe
50
reine Wolle, regulär gestrickt, fein-
Kädige Ware, schw, u. leder, Gr. 1 4
Jede weltere Prösse le 26 5 höher
Erstlingsstrümpfe
Zephirwolle, weiss, schwarz und
leder, Gröde 9—-2 .. . . . Paar 002
Kinderfäustel
weiß und farbig, reine Wolle, Paar
Kinderhandschuhe
reine Wolle, weiss mit buntem
Rand und farbig . . . Größe 4—6
Kinderhandschuhe
in farbig, Halbwolle‟. Größe 2—6
Kinder-Gamaschen
weiß, gute baumwollene Qualität, 9//9
Größe 2......"
Jede weltere dröese je 10 % höher
Kindertaschentücher
99
mit Bilder . . . . . Stück 16, 12,
Kindertaschentücher
Arabias, rot und weiß kariert St. 10 %
Kindertaschentücher
weiß mit buntem Rand, gute
Linon-
aualitäten .. . . . . . Sttck 18, 102
Für das Baby:
1 Einschlagteppich
1 Moltondeckchen
1 Gummiunterlage
1 Wickelband
2 Nabelbinden
3 Hemdchen
3 Jäckchen
3 Windeln
2Einschlagteppiche
1 Moltondeckchen
1 Gummiunterlage
2 Wickelbander
2 Nabelbinden
4 Hemdchen
4 Jäckchen
3 Windeln
2Einschlagteppiche
2 Moltondeckchen
1 Gummiunterlage
2 Wickelbänder
2 Nabelbinden
6 Hemdchen
3 Jäckchen
4 Windeln
ZEinschlagteppiche
3 Moltondeckchen
1 Gummiunterlage
2 Wickelbander
3 Nabelbinden
6 Hemdchen
4 Jäckchen
6 Windeln
zusammen
zusammen
zusammen
zusammen
Kinder-Jäckchen
weiß, gute Baumwoll-Qualität,
in verschied. Größen
Kinder-Röckchen
weiß, gestrickt, aus
Baum-
wolle.
95,
Einschlagteppich
„6ä
Kinder-Leibhosen
gute Futterqualität, Größe 70
1.50, Gröde 60
Mädchen-Hosen
aus gutem Oxtord, gebogt, Gr.
50 1.20, Gr6be 45 1.05, Große 40 V0
Kinder-Sweater
gestrickt, in Größe 2 und 3. .
4
Kinder-Schürzen
aus gutem Baumwollstoff u. bunt.
Kattun, Hänger u. Schulschürzen
Größe 40—55.
1.00
Größe 60—75.
1.35
Größe 80—30.
1.65
Mädchen-Hemden
aus gutem Cretonne, teils mit
Stickerei und Barmer Bogen,
I0.
Gröle 35 .........
Jede weltere Grösse Je 10 ₰ höher
Mädchen-Hemden
aus la Cretonne mit breit, Stick.
Größe 35 . . . . . ..
Jede weitere Orösse le 15 S höher
Kinderkragen
weil, runde Form mit Spitze 009
Kinderkragen
weil, Piaué mit Spitze . . .
Kindergarnituren
weil, Piaué mit Spitze . . 1.35,
Matrosenkragen
dunkelblau . . . . . . . . 1.10, 009
Matrosengarnituren
dunkelblau, Kragen und
Man-
schetten ..
„ zus. 1.35,
Kindergürtel
in rot, schwarz u. weiss Stuck 00%
15919
D
STA
DT
A
M