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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 324
Freitag, den 21. November 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle töherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw., erſicht
jede Verpflichtung auf E füllung der An
eicen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banſtonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbeni=
Die deutſche Reichspolitik.
Dr. Otreſemann in Borms.
Drahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters.
* Worms, 20. November.
Zum erſten Male ſprach Dr. Streſemann in Worms.
Hatten doch bisher die politiſchen Verhältniſſe Reden deutſcher
Miniſter im beſetzten Gebiet erſchwert. Der größte Saal in der
alten Nibelungenſtadt, das Konzerthaus „Zum Karpfen”, war
ſchon eine Stunde vor Beginn der großen Verſammlung
über=
füllt. Hunderte fanden keinen Eintritt mehr. 2000 Menſchen
etwa hielten den Saal und die weite Galerie beſetzt. Auch aus
Baden und der Pfalz waren viele nach Worms gekommen, um
den erfolgreichen Leiter der deutſchen Außenpolitik zu hören.
Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Vorſitzenden des
Kreisverbandes Worms der Deutſchen Volkspartei erhielt
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
das Wort, der etwa Folgendes ausführte:
„Laſſen Sie mich über die deutſche Reichspolitik
zu Ihnen ſprechen. Es hat kaum ein Jahr ſo großer
Umwand=
lungen nach außen und nach innen gegeben, wie dieſes letzte
Jahr der inneren Konſolidierung Deutſchlands, deſſen Anfang an
den Tag der Inkraftſetzung der neuen Währung zu ſetzen iſt, das
Jahr, das die Londoner Vereinbarungen gebracht hat. Das
Entſcheidende war nicht ſo ſehr
die Schaffung einer neuen Währung,
als vielmehr, daß dieſe Währung ſtabil erhalten werden konnte.
Hart war der Kampf der Theoretiker und Praktiker, die um den
Weg zu dieſer neuen Währung miteinander kämpften. Was uns
vor einem Jahre ſchlafloſe Nächte machte, das war der Gedanke:
Wird nicht der ganze Krebsgang wiederkehren, den wir in der
letzten Zeit erleben mußten? Der Kredit eines Reiches beruht
darauf, daß nicht mehr ausgegeben wird, wie eingenommen
wird. Nur durch eine rigoroſe Steuerpolitik konnten wir unſeren
Haushalt in Ordnung bringen. Der Beamtenabbau, die
zahl=
reichen neuen Steuern waren rigoros. Aber ſie waren nötig.
Ohne ſie war die Stabiliſierung der Mark unmöglich. Durch
die Stabiliſierung gewannen wir wieder das Vertrauen, des
Auslandes. Durch ſie wurde die Grundlage für die große
inter=
nationale Anleihe gelegt. Heute haben wir vielfach nicht mehr
den Begriff dafür, was 800 Millionen Goldmark bedeuten, da
unſere Zahlenbegriffe durch die Inflationszeit verwirrt ſind. Die
große Finanzreform des Fürſten Bülow im Jahre 1909 betrug
nur einen Teil des Betrages, der jetzt durch die internationale
Anleihe, die im Auslande teilweiſe fünfzigfach überzeichnet
wurde, zuſammenkam.
Mi= dieſen Fragen hängt eng
die Frage der Aufwertung
zuſammen. Das Reichskabinett iſt jetzt zu dem Entſchluß
ge=
kommen, die Aufwertungsfrage in die Hand zu nehmen. Ich
erinnere auch an die Entſchließung der Deutſchen Volkspartei
auf dem letzten Parteitag in Dortmund. Wir müſſen uns aber
vollſtändig klar darüber ſein, daß die Aufwertung durch den
Staat nur einen Bruchteil der Verpflichtungen darſtellen kann.
Die Verbindlichkeiten betragen 90 Milliarden Goldmark. Die
Verzinſung dieſer Summe würde mehr betragen, als der heutige
Etat des Deutſchen Reiches. Wir müſſen im Bereich des
Mög=
lichen bleiben, aber das Mögliche iſt auch zu tun.
In London, wo wir die internationale Anleihe ſichern
konn=
ten, haben wir keine Illuſionspolitik getrieben. Wir mußten
daran denken, daß wir uns weder auf eine militäriſche Macht, noch
auf unſere wirtſchaftliche Stellung gegenüber den anderen
Natio=
nen ſtützen konnten.
Die Entwaffnung Deutſchlands
iſt durchgeführt. Daran ändert auch nichts das eine oder andere
verroſtete Maſchinengewehr, das man irgendwo noch ausgraben
ſollte. Unſere Armee, die nur ein Siebtel der Friedensſtärke
be=
ſitzt, iſt unmodern Eine lächerliche Geſte iſt es, bloß mit der
Fauſt auf den Tiſch zu ſchlagen, wenn dahinter nicht die
erforder=
lichen Machtmittel ſtehen Früher haben wir oft den Fehler
ge=
macht, mit dem Säbel zu klirren, ohne ihn ziehen zu wollen. Wir
haben eine Machtpolitik getrieben, die keine Machtpolitik war. Zu
Bismarcks Zeit war das deutſche Volk das mächtigſte, aber auch
das ruhigſte Volk. Ich bin gewiß nicht gegen nationale Feſte und
Feiern, aber es dürfen leine Parteifeſte ſein.
Wir haben den Ruhrkampf formal verloren und verlieren
müſſen. Hunderttauſend Deutſche verließen lieber Haus und Hof,
als daß ſie ihrem politiſch onhmächtigen Vaterland die Treue
brachen. Wenn ich
die Bilanz des Ruhrkampfes ziehe
dann weiß ich genau, was uns wirtſchaftlich durch den
Ruhr=
kampf verloren ging. Aber wenn wir auch eine Milliarde im
Kampf um unſere Freiheit verloren, dann wiegt die Schale, in
der die Freiheit liegt, doch ſchwerer, als die, in der die eine
Mil=
liarde liegt.
Die Weltwirtſchaft folgt ehernen Geſetzen. Das Ausland hat
einſehen müſſen, daß es auf den deutſchen Konſum nicht
verzich=
ten kann. Darum das Sachverſtändigengutachten, darum die
Konferenz in London.
Ohne die Sanierung Deutſchlands iſt eine Geſundung der
Weltwiriſchaft undenkbar.
Wären wir ſchon während des Weltkrieges in internationale
Schuldknechtſchaft gekommen, dann hätte uns Amerika nicht
unter=
gehen laſſen. Es wäre, wie jetzt, daran intereſſiert geweſen, daß
wir lebten und arbeiteten. Mit nationalen Phraſen allein
ge=
winnt man keine Bundesgenoſſen.
Wenn wir auch die Reparationszahlung auf uns genommen
haben, ſo weiſen wir doch die Lüge der Alleinſchuld
Deutſch=
lands am Kriege mit aller Entſchiedenheit zurück.
Vergleicht man die Zeit vor einem Jahr mit dem, was
un=
terdeſſen geſchehen iſt, ſo muß man feſtſtellen, daß wir zwar keine
neuen Freiheiten erworben haben, daß aber die alten Freiheiten
wieder hergeſtellt ſind. Die Bedrückungen ſind eingedämmt. Die
Gefängniſſe geöffnet. Die Vertriebenen zurückgekehrt. Im
Sach=
verſtändigengutachten ſtand kein Wort von der Ruhrräumung,
von der Befreiung der Gefangenen. Dieſe Fragen ſollten in
Lon=
don nicht diskutiert werden. Wir beſtanden jedoch auf unſerem
Recht und erklärten, daß man Deutſchland nicht Verträge
auf=
zwingen könne, ohne auf der anderen Seite ſich auch an dieſe
Verträge zu halten. Mehr als einmal ſtand die Konferenz vor
der Kriſis. Erſt am letzten Samstag belamen wir die
Konzeſ=
ſionen, die uns die Zuſtimmung ermöglichten. Die Räumung
von Dortmund als ſolche, hat im weſentlichen den pſychologiſchen
Wert, daß endlich mit der Wiederherſtellung früherer Zuſtände
der Anfang gemacht wurde. Der Beginn der Ruhrräumung war
das Ende des Separatismus am Rhein.
Wie ſoll in einem Staat, der ſo viele Parteien hat, wie
ſeine eigene Partei verborgen trägt, eine andere Politik
ge=
trieben werden als Kompromißpolitik?
Wie ſoll eine andere Politik in der Weltpolitik möglich ſein? Wir
dürfen mit dem deutſchen Volk keine Expermiente machen und
ſagen: entweder alles oder nichts. Ebenſo wie in der Natur
nichts ſprungweiſe vor ſich geht, entwickelt ſich auch in der Politik
alles organiſch weiter. Es kommt darauf an, darauf zu
ver=
trauen, daß wir, wenn auch langſam, ſo doch ſicher
vorwärts=
kommen.
Bei dem jetzigen Wahlkampf bemüht ſich jede Partei, ſich ſelbſt
in das beſte Licht zu ſtellen. Ich glaube nicht, daß wir damit
weiterkommen. Keine Partei darf glauben, daß ſie allein
be=
rufen iſt, Deutſchland in eine beſſere Zukunft zu führen.
Alle, die wir das gleiche Ziel haben, müſſen wir uns
zuſam=
menfinden, und je einiger wir ſind, deſto leichter und ſchneller
werden wir dieſes Zel erreichen. Eine Torheit wäre es, auf
internationale Hilfe zu hoffen. Der Schnittpunkt, auf dem ſich
die Wege aller Parteien ſchneiden müſſen, muß heißen:
Deutſchland, unſer Vaterland.
Wir müſſen Achtung haben vor jedem, der ſich ehrlich durchs
Leben ſchlägt, an welcher Stelle er auch ſteht, ob er geiſtig
arbei=
tet, oder mit der Hand. Freiheit kommt nur aus Geſetzmäßigkeit
und Selbſtbeſinnung. Ungebundenheit iſt keine Freiheit. Wie
ernſt es heute um unſer deutſches Vaterland ſteht, das werden
Sie, in dieſem Wetterwinkel hier im Weſten, am beſten wiſſen.
Wir haben den Krieg verloren. Töricht, wer immer in dieſer
al=
ten Wunde bohrt. Es heißt, hineinſchauen in die Zukunft und
mithelfen am Wiederaufbau. Sorgen wir dafür, daß wir
zu=
nächſt die Grundlagen legen, für ein künftig neues und glückliches
Deutſchland. Wenn wir dieſes Reich in ſeiner neuen Größe und
Macht auch nicht mehr ſelbſt erleben dürften, ſo ſoll man
wenig=
ſtens ſpäter von uns ſagen, daß wir die künftige Größe ahnten
und den Grund dazu legten. Unſer Ziel ſei: Ein Deutſchland
hoch in Ehren, machtvoll und groß, ſo wie es einſt ein Recht hatte,
dazuſtehen nach ſeinen Leiſtungen in der Geſchichte.”
Der Rede folgte nicht endenwollender, ſtürmiſcher Beifall.
Die Wirtſchaftsverhandlungen.
Verhandlungen.
* Berlin, 20. Nov. (Priv.=Tel.) Die deutſch=
franzö=
ſiſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind nach
der Rückkehr des Staatsſekretärs Trendelenburg wieder
auf=
genommen worden. An Berliner amtlicher Stelle bewahrt
man ſtrengſtes Stillſchweigen über die dem deutſchen
Unterhändler mitgegebenen Inſtruktionen. Doch geht man
wohl nicht fehl in der Annahme, daß man auf deutſcher Seite
nach wie vor auf dem Standpunkt ſteht, daß Frankreich auf die
26prozentige Ausfuhrabgabe verzichten muß. Falſch dürfte wohl
die in der Pariſer Preſſe aufgetauchte Mitteilung ſein, daß
Bot=
ſchafter von Hoeſch an den Verhandlungen teilnimmt. Dieſe
Nachricht entſpricht unzweifelhaft dem franzöſiſchen Wunſche,
den Vertragsverhandlungen einen politiſchen Charakter zu geben.
Paris, 20. Nov. (Wolff.) Der deutſche Botſchafter in
Paris v. Hoeſch iſt heute früh von dem Abteilungsdirektor des
Miniſteriums für auswärtige Angelegenheiten Seidoux und
heute nachmittag von Miniſterpräſident Herriot empfangen
worden. Er hat den beiden Herren auf Grund der
Inſtruk=
tionen, die Staatsſekretär Trendelenburg aus Berlin mitbrachte,
Aufklärungen gegeben, die dazu geführt haben, daß die
Handels=
vertragsverhandlungen fortgeſetzt werden können.
Staatsſek=
retär Trendelenburg wird ſich zu dieſem Zweck morgen
mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter Rainaldy in
Verbin=
dung ſetzen.
Die Militärkontrolſe.
* Berlin, 20. Nov. (Priv.=Tel.) Durch die ausländiſche
Preſſe gehen Mitteilungen, die wiſſen wollen, daß die
Militär=
kontrolle unmittelbar vor ihrem Ende ſtehe. Dieſe
Nach=
richten ſind auch in die deutſche Preſſe übergegangen und haben
bereits Grund zu Optimismus gegeben, der aber nach unſeren
Informationen unberechtigt iſt. Es iſt ſcharf zu unterſcheiden
zwiſchen der gegenwärtigen Generalinſpektion und der
allgemeinen Militärkontrolle. Von einem
unmittel=
bar bevorſtehenden Abſchluß der Generalinſpektion iſt an her
hieſigen zuſtändigen Stelle nichts zu merken. Anmeldungen über
Kontrollbeſuche laufen nach wie vor bei dem zuſtändigen
Reichs=
reſſort ein. Möglich iſt allerdings die Behauptung in der
aus=
ländiſchen Preſſe, daß die interalliierte Militärkontrolle ihren
Generalbericht bis ſpäteſtens Mitte Dezember fertigſtellt und
dem Völlerbund überreicht. Damit hätte aber lediglich die
Gene=
ralinſpektion ihren Abſchluß gefunden, ohne daß davon die
Militärkontrolle ſelbſt berührt wird. Wann dieſe ihr Ende
fin=
den wird und ob Frankreich verſuchen wird, ſie in
Zuſammen=
hang mit der Ruhrräumung zu bringen, läßt ſich im
Augen=
blick noch nicht feſtſtellen.
* Der Rücktritt
der öſterreichiſchen Regierung.
Dr. Seipel — Ein Opfer ſeines Sanierungswerkes.
Von unſerem Wiener Sonderberichterſtatter.
Dr. A. N. Wien, 18. November 1924.
Die öſterreichiſche Regierungskriſe hat mit der endgültigen
Demiſſion des Bundeskanzlers Dr. Seipel und ſeines Kabinetts
ihren für weite Kreiſe der Oeffentlichkeit unerwarteten Abſchluß
gefunden. Dem Kenner der Verhältniſſe kann jedoch nur der
momentane Zeitpunkt des Rücktrittes Dr. Seipels und ſeine
unmittelbare Veranlaſſung überraſchend erſcheinen; die Demiſſion
an ſich aber iſt ein Faktum, mit dem ſchon ſeit Monaten zu
rech=
nen, deſſen Eintritt nur eine Frage der Zeit war. Die
grund=
legende Urſache für die Abdankung des bisherigen
Bundes=
kanzlers bildet ſeine Niederlage gegen die aktiven und paſſiven
Deutſchland, wo faſt jeder Deutſche in ſeinem Innerſten noch Gegner ſeiner Sanierungspolitik; Dr. Seipel iſt, um es mit einer
tragiſch=paradoxen, aber präziſen Formel zu ſagen, als Opfer
des von ihm ſelbſt initiierten und geleiteten Rettungswerkes für
Oeſterreich gefallen. Die verſchiedenen feindlichen Fronten, deren
Oppoſitionswille ſich mit den wachſenden wirtſchaftlichen
Schwie=
rigkeiten der letzten Monate in ſteigendem Maße verſtärkte
ſchwere Zerwürfniſſe in der chriſtlich=ſozialen Partei, die
Unzu=
verläſſigkeit der Großdeutſchen, die unerbittliche Feindſchaft der
Sozialdemokraten und endlich die zunehmende „
Sanierungs=
unluſt” weiter Bevölkerungskreiſe — wurden ſchließlich
über=
mächtig und nötigten Dr. Seipel zum Rücktritt. Der unerwartet
frühe Zeitpunkt der Demiſſion erklärt ſich daraus, daß der
Bun=
deskanzler ſelbſt den Eiſenbahnerſtreik als Anlaß zum
entſchei=
denden Kampfe gegen ſeine Gegner benutzte. Der unmittelbare
Beweggrund ſeines Abganges, die ſchweren Differenzen mit
ſeinen Parteigenoſſen in den öſterreichiſchen Bundesländern,
wirkt deshalb überraſchend, weil man außerhalb des engſten
chriſtlich=ſozialen Parteizirkels über die akute Bedeutung und
Tragweite dieſes Konfliktes im unklaren war.
Dr. Seipel ſtürzte, weil die öſterreichiſchen Bundesländer es
ablehnen, verſchiedene ſchwerwiegende Verpflichtungen und
Opfer im unbedingten Intereſſe des Sanierungswerkes auf ſich
zu nehmen. Diefer „Sanierungsunwille” der öſterreichiſchen
Länder hat tiefliegende Wurzeln, deren Aufdeckung die ganze
Schwierigkeit und Fragwürdigkeit des Genfer Rettungswerkes
enthüllt: Die weitaus überwiegende Mehrheit der öſterreichiſchen
Bevölkerung hat ſofort nach Kriegsende die Exiſtenzberechtigung
eines ſelbſtändigen Oeſterreichs entſchieden verneint und ſtürmiſch
die Verwirklichung des Anſchlußgedankens gefordert. Dieſe
wirkliche Volksbewegung verlor mit der Fixierung der Genfer
Sanierungsbeſchlüſſe an Spannkraft und wurde realpolitiſch
utopiſtiſch, als das Rettungswerk Dr. Seipels außerordentliche
außen= und innenpolitiſche Erfolge zu verzeichnen hatte. Ein
entſchiedenes, innerlich aufrichtiges Bekenntnis zu dieſem
künſt=
lich konſtruierten öſterreichifchen Staatsweſen hat jedoch die
öſter=
reichiſche Bevölkerung niemals abgelegt; ſie betrachtete das
Sa=
nierungswerk gleichſam als das kleinſte Uebel, ohne jedoch ihre
prinzipielle Ablehnung der ihr zwangsweiſe auferlegten
Selbſt=
ſtändigkeit zu verleugnen. Dieſe ſtaatsverneinende Einſtellung
blieb in den öſterreichiſchen Bundesländern auch während der
Blütezeit der Seipelſchen Sanierungsära lebendig und mußte
ſchließlich entſcheidende Bedeutung gewinnen, als der Bundes=
Wiederaufnahme der deutſch=franzöſiſchen kanzler trotz der immer ſchwerer werdenden allgemeinen
Sanie=
rungskriſe auf Grund der letzten Genfer Beſchlüſſe im Herbſt
dieſes Jahres neue Opfer von den Ländern verlangen mußte.
Die öſterreichiſche Negierung hatte im September dieſes
Jahres in Genf die Verpflichtung übernommen, die geſamte
Staatsverwaltung zu reorganiſieren und eine Neuregelung des
finanziellen Ausgleiches zwiſchen dem öſterreichiſchen Bunde
Zentralregierung) und den einzelnen Ländern durchzuführen.
Dr. Seipel wollte nun, als er ſich anläßlich des
Eiſenbahner=
ſtreiks zum Rücktritt und einer endgültigen Prüfung ſeiner
wei=
teren „Sanierungs=Chancen” entſchloſſen, vor allem das
Ver=
hältnis zwiſchen Bumd und Ländern neu ordnen. Der Gedanke,
von den ihm oppoſitionell gegenüberſtehenden Fronten gerade
dieſe anzupacken, war für ihn naheliegend, weil die offiziell „
föde=
raliſtiſche”, in Wirklichkeit aber ſtaatsfeindliche Tendenz der
öſter=
reichiſchen Bundesländer gerade in den chriſtlich=ſozial
verwal=
teten Provinzen, vor allem in Steiermark und Tirol, dominiert.
Dr. Seipel kalkulierte offenbar folgendermaßen: Wenn ich meine
eigenen Parkeigenoſſen nicht zwingen kann, ſich den unbedingten
Notwendigkéiten des Sanierungswerkes zu fügen, dann werde
ich mit den anderen Gegnern meiner Sanierungspolitik gewiß
nicht fertig werden. Scheitern alſo meine Verhandlungen mit
den chriſtlich=ſozialen Landeshauptmännern an ihrer
Unfügſam=
keit, dang werde ich endgültig zurücktreten. Nun, dieſe
Verhand=
lungen ſind tatſächlich ergebnislos geblieben und Dr. Seipel hat
endgültig demiſſioniert.
Die Forderungen der Länder, wie ſie von ihren politiſch
führenden Perſönlichkeiten in den letzten Tagen gegenüber Dr.
Seihel vertreten wurden, laufen geradezu auf eine
Zertrümme=
rung des öſterreichiſchen Einheitsſtaates hinaus. Die Länder
venlangen volle Autonomie ihrer Verwaltung, d. h. ſie wollen
Ten Einfluß der Zentralregierung auf allen Gebieten der
Admi=
niſtrative ausſchalten, die Oberhoheit des Bundes ſoll lediglich
bezüglich des Poſt= und des Sicherheitsweſens aufrecht bleiben.
Dr. Seipel wollte — und dies zeigt deutlich die Schwäche ſeiner
Poſition und die Stärke der ihm gegenüberſtehenden
Partei=
genoſſen in den Ländern — dieſen Forderungen ſoweit als
mög=
lich entgegenkommen. Allein auch dieſe Nachgiebigkeit nützte
nichts, da die Länder außer ihren verwaltungsrechtlichen
An=
ſprüchen auch fininzielle Poſtulate mit allem Nachdruck geltend
machten, die Dr. Seipel als unerfüllbar zurückweiſen mußte. So
verlangen die Länder, um nur einen Punkt dieſer techniſch
komplizierten Materie zu berühren, die ſofortige Auszahlung von
600 Milliarden, die ihnen der Bund ſchon ſeit geraumer Zeit
ſchuldet. Dr. Seipel und Finanzminiſter Dr. Kienböck mußten
dieſe Forderung — nur eine von vielen! — entſchieden ablehnen,
da ihre Erfüllung das ganze genau ausbalancierte Budget für
das Jahr 1925 erſchüttert hätte. Es ergaben ſich auf dieſe Weiſe
in den Verhandlungen zwiſchen dem Bundeskanzler und den
Rummer 324.
Seite 2.
Landeshauptmännern ſeiner eigeſten Partei unüberbrückbare
Differenzen, die ſchließlich mit dem endgültigen Rücktritt Dr.
Seipels endeten.
Und damit iſt das grundſätzlich bedeutungsvollſte Ergebnis
dieſer ſchweren Regierungskriſe aufgezeigt. Die
Sanierungs=
politik Dr. Seipels, des bedeutendſten und tatkräftigſten
Initia=
tors des Genfer Rettungswerkes, hat in ſeiner eigenen Partei
— gar nicht zu reden von ihren ſonſtigen gefährlichen Gegnern —
keinen genügenden Rückhalt mehr, der Bundeskanzler mußte
da=
her abdauken. Cine andere Politik als die Dr. Seipels erſcheint
aber in dem den ausländiſchen Kreditgebern und ihrer Kontrolle
völlig unterworfenen Oeſterreich ganz unmöglich. Wie ſoll alſo
in Oeſterreich regiert werden, nachdem der bedeutendſte, durch
ſeine Erfolge und ein europäiſches Preſtige geſtürzte Führer des
Sanierungswerkes abtreten mußte? Dieſe Frage erſcheint
vor=
läufig als unlösbares Problem. Nachfolger Dr. Seipels ſoll,
auf deſſen eigene dringende Empfehlung, ſein Parteigenoſſe Dr.
Ramek werden, Vizekanzler und Finanzminiſter
höchſtwahrſchein=
lich der bisherige Landeshauptmannſtellvertreter von Steiermark,
Dr. Ahrer, einer der ſtärkſten Vertreter der intranſigenten
ſtaats=
feindlichen Politik der Bundesländer. Dr. Seipel aber — und
damit gewinnt die Sachlage ein wahrhaft chaotiſches Gepräge —
bleibt Obmann der chriſtlich=ſozialen Partei. Dadurch ſcheint die
neue öſterreichiſche Regierung von Anfang an in eine denkbar
ſchwierige Situation gedrängt: Als Exponentin der
chriſtlich=
ſozialen Partei ſoll ſie zwei Tendenzen, die in ſchärfſtem
Wider=
ſpruch zueinander ſtehen, dienen und gerecht werden. Die
ge=
fährlichen Feinde, mit denen Dr. Seipel zu kämpfen hatte,
wer=
den ihr in unvermindert ſcharfer Oppoſition gegenüberſtehen,
und die mächtigen ausländiſchen Protektoren und Kontrolleure
des hilfloſen Ocſterreich werden ſie zweifellos kalt und verdroſſen
aufnehmen. Dr. Seipel iſt als Regierungschef gegangen, als
mächtiger Parteiführer geblieben. Die nächſte Zukunft
Oeſter=
reichs dirfte davon abhängen, ob er beides oder — keines von
beiden ſein wird!
Die neue öſterreichiſche Regierung.
Dr. Ramek zum Bundeskanzler gewählt.
Wien, 20. Nov. (Wolff.) Der Nationalrat wählte heute
die neue Regierung in namentlicher Abſtimmung mit 91
Stimmen der Chriſtlichſozialen und Großdeutſchen gegen 60
Stimmen der Sozialdemokraten. Die Regierung ſetzt ſich
nun=
mehr folgendermaßen zuſammen: Bundeskanzler Dr. Namek,
Bizekanzler Waber (Großdeutſch), ſoziale Verwaltung Dr.
Reſch, Finanzen Dr. Ahrer, Aeußeres Dr. Mataja. Dazu
kommen die bisherigen Miniſter Schneider Buchinger,
Schürf (Großdeutſch) und Vaugvuin, die ihre Reſſorts
behalten. Die neue Regierung beſteht alſo aus 7
Chriſtlich=
ſozialen und 2 Großdeutſchen. Bei der Verleſung des Namens
des Heeresminiſters Vangouin ertönten auf den Bänken der
Sozialdemokraten minutenlange ſtürmiſche Rufe: Pfui, Schande!
Die Chriſtlichſozialen erwiderten mit lebhaftem Händeklatſchen.
Die Sitzung wird daun zur Angelobung der neuen Miniſter durch
den Bundespräſidenten Hainiſch auf 2½ Uhr vertagt. Die
Tages=
ordnung lautet: Regierungserklärung des
Miniſter=
präſidenten Ramek und Debatte.
Die Regierungserklärung Dr. Rameks.
Wien, 20. Nob. (Europapreß.) In der Nachmittagsſitzung des
Nativnalrats ſtellte ſich das neugebildete Kabinett nunmehr dem
Par=
lament vor. Die Tribünen waren überfüllt. In der Diplomatenloge
wohnte Generalkommiſſär Dr. Zimmermann mit anderen
aus=
ländiſchen Diplomaten der Sitzung bei, dagegen wies der Sitzungsſaal
ſelbſt zahlreiche Lücken auf den Abgeordnetenbänken auf.
Das Auftreten des neuen öſterreichiſchen Bundeskanzlers geſtaltete
ſich im übrigen nicht beſonders eindrucksvoll. Dr. Ramek, eine
mit=
telgroße, ſympathiſche, noch jugendliche Erſcheinung ſprach, aber
fehr=
leiſe, ſo daß die Regierungserklärung auf den Tribünen kaum
verſtan=
den werden konnte. Nicht nur im Vortrag und in der Form, ſondern
auch inhaltlich war die Regierungserklärung, wenn man ſie mit
voran=
gegangenen Expoſeés Seipels vergleicht, eine Enttäuſchung. Die
Erklä=
rung beſchränkte ſich im weſentlichen auf die Betonung des feſten
Wil=
lens des neuen Kabinetts, die Grundlagen der Politik. Dr. Seipels,
alſo Genfer Protokoll, das Wiederaufbaugeſetz und das neue Genfer
Uebereinkommen, nicht zu verlaſſen und das Sanierungswerk in den
bisherigen Bahnen, einſchließlich des Ausbaues der Verwaltungsreform
und des Einvernehmens mit den Ländern durchzuführen.
Die Regierungserklärung enthält jedoch keine poſitiven
Fingerzeige darüber, wie ſich das neue Kab nett die
Bei=
legung der Schwierigkeiten, an denen die Regierung
Sei=
pel geſcheitert iſt, namentlich die ſchwebenden
Meinungs=
verſchiedenheiten zwiſchen uns und den Ländern, praktiſch
vorſtellt.
Es wurde viel bemerkt, daß Bundeskanzler Dr. Ramet, als er
von den guten Beziehungen Oeſterreichs zu allen Ländern ſprach, ein
einziges Land, nämlich das Deutſche Reich, mit Namen hervorhob. Als
ein Entgegenkommen des neuen Kanzlers an die großdeutſchen
Koa=
litionsgenoſſen im Kabinett muß es auch bezeichnet werden, daß Dr.
Ramek, der im September auf der Salzburger Landeskonferenz der
ent=
ſchiedenſte Verfechter des förderaliſtiſchen Prinzips und der Verlängerung
Freitag, den 21. November 1924.
Vom Tage.
Reichskauzler Marx wird Sonntag morgen um 11 Uhr in der
großen Halle des Meſſegeländes in Köln über „Die deutſche Politik”.
ſprechen.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird am Montag
nach=
mittag einige Stunden in München weilen und vor ſeinen
Partei=
freunden über Fragen der Innen= und Außenpolitik ſprechen.
Wie wir zur Frage der Beamtenbeſoldung erfahren,
be=
gann geſtern früh 10 Uhr die Beſprechung des Finanzminiſteriums
mit den Reichsreſſorts, um 11. Uhr eine ſolche mit den Vertretern der
Länder.
Wie mitgeteilt wird, iſt geſtern nachmittag neuerlich eine
Haus=
ſuchung in den Räumen der Hauptgeſchäftsſtelle der
Deutſch=
nationalen Volkspartei in Berlin vorgenommen worden. Ein
Wahlplakat wurde beſchlagnahmt.
Bei den Neuwahlen zum Allgemeinen Studentenausſchuß
an der Techniſchen Hochſchule in München erhielten: die völkiſch=
groß=
deutſche Studentenſchaft 24, die katholiſche Liſte 4 und die Frei=
Hoch=
ſchule 2 Sitze.
Das Kriegsgericht von Amiens hat wieder zwei deutſche
Offiziere, Otto Bertina und den Militärarzt Proles, in
Abweſen=
heit zu 20 Jahren Zwangsarbeit und 20 Jahren
Aufenthalts=
verbot verurteilt.
Der Volkskommiſſar für das Geſundheitsweſen ſprach in einem
offiziellen Brief dem deutſchen Roten Kreuz für die erfolgreiche
und äußerſt nützliche Arbeit in der Sowjetunion während der
Hungerszeit ſeinen Dank aus.
Blättermeldungen aus Wien zufolge iſt nach der Erhöhung
der Preiſe auf den Bundesbahnen, für Poſt und Telephon
auch der Preis für die Straßenbahnfahrt heraufgeſetzt worden, und zwar
von 1700 auf 2000 Kronen.
Angeſichts des Zuſammentritts des Völkerbundsrats am 10. Dez. in
Rom gedenkt die Regierung die Kammer ſchon am 6. Dez. in die
Weih=
nachtsferien zu ſchicken, bis zu welchem Zeitpunkt die Kammer alle
Bud=
getfragen behandelt haben muß.
Die engliſche Regierung beabſichtigt, neue Kreuzer
bauen zu laſſen. Seit den Wafhingtoner Verträgen ſeien 12 Kreuzer
gebaut worden, die weniger als 10000 Tonnen faßten und ſomit nach
dieſen Verträgen geſtattet ſeien.
Die uexikaniſche Regierung beantwortete Englands Vorgehen mit
der Anweiſung, ſämtliche mexikaniſchen Konfulate in den
engliſchen Dominions zu ſchließen.
Londoner Blättermeldungen zufolge wird mitgeteilt, daß die
Regie=
rung die Anglo=Perſianiſche Petroleumgeſellſchaft
benachrichtigt hat, daß ſie keinerlei Abſicht hat, ihre Anteile an der
Geſell=
ſchaft aufzugeben.
Die Rückzugsoperationen in Marokko ſind auf der
Linie Scheſchauen-Tetuan fortgeſetzt worden. Der gefallene
General Serrano iſt durch den General Berenguer erſetzt wordei.
der Verwaltng war, diesmal mit keinem Wort die füderaliſtiſche
Ten=
denz in der Regierungserklärung hervortreten ließ. Dies geſchah mit
Rückſicht auf die Großdeutſchen, die ihren Wiedereintritt in die
Regie=
rungskoalition von der Bedingung abhängig gemacht hatten, daß die
neue Regierung jede Verländerung der Verwaltung und Kantoniſierung
Oeſterreichs vermeiden werde.
Die politiſch bedeutſamſte Kundgebung der Sitzung war
die Rede Dr. Seipels, der zum erſienmale in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Parteiobmann der Chriſtlich=ſozialen Partei in
die Debatte eingriff.
Dr. Seipel, der heute als Redner einen glänzenden Tag hätte,
drückte die Ueberzeugung aus, daß es der neuen Regierung gelingen
werde, die ihr geſtellten Aufgaben zu erfüllen. Er bezeichnete es als
ein gutes Vorzeichen für die neue Regierung, daß gerade geſtern das
Gebiet von Thörl an der italieniſch=kärtneriſchen Grenze von Italien
an Oeſterreich übergeben wurde, womit das Staatsgebiet Oeſterreichs
endlich vollſtändig geworden iſt. Seipel verſicherte der Regierung die
volle Unterſtützung der Chriſtlich=ſozialen Partei. Die Kunſt. mit der
der geweſene Bundeskanzler ſprach, ließ erkennen, daß er, wenn auch
von der leitenden Stelle zurückgetreten, immer noch eine maßgebende
Rolle in der öſterreichiſchen Politik zu ſpielen entſchloſſen iſt.
Der ſozialdemokratiſche Nedner Dr. Karl Renner
polemiſierte vor allem gegen die Uebernahme des Heeresminiſters
Vaugoin in das Kabinett Ramek. Renner bezeichncte Vaugoin als
Ge=
fahr für die republikaniſche Armee und als eine ſchwere Belaſtung für
die neue Regierung.
Erhöhung der Bezüge der Reichsbeamten.
Berlin, 20. Nov. Gemäß der Zuſage der Reichsregierung,
eine maßvolle Erhöhung der Beamtenbezüge zur weiteren
An=
gleichung an die Friedensgehälter eintreten zu laſſen, fand heute
im Reichsfinanzminiſterium mit den Beamten=
Spitzenorganiſa=
tionen eine Beſprechung ſtatt. Von der Reichsregierung wurden
folgende Erhöhungen als das äußerſte bezeichnet, die unter
den heutigen Verhältniſſen in Betracht kommen: Erhöhung der
Grundgehälter in den Beſoldungsgruppen I bis VI um
12½ v. H., in den Beſoldungsgruppen VII und höher 10 v. H.
Da die Wohnungsgeldzuſchüſſe nicht mit erhöht
wer=
den, bleibt die Erhöhung der Geſamtbezüge unter 12½ bzw. 10
vom Hundert zurück. Die Kinder= und
Frauenzu=
ſchläge werden um je 2 Mark monatlich erhöht. Die Bezüge
der Angeſtellten, Warteſtands= und Ruheſtandsbeamten, der
Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen werden in den gleichen
Maßen erhöht.
Zur Geſchichie des
Separatismus in Rheinheſſen.
Unker dem Titel „Hinter den Kuliſſen des Separatismus in
Rheinheſſen” iſt ſoeben das zweite Heft der Beiträge zur
Ge=
ſchichte des Separatismus in Rheinheſſen erſchienen. Während
das erſte Heft „Eingen” wie wir ſeinerzeit unſeren Leſern an
der Hand zahlreicher Dokumente zeigten, die Beteiligung
fran=
zöſiſcher Behörden an dem Putſch im November 1923 aufdeckte,
kompromittiert das vorliegende Heft „Mainz” vor allem die
Lei=
tung der Putſchiſten und eine Reihe verantwortlicher
franzö=
ſiſcher Dienſtſtellen. In ſcharfen Konturen zeichnet ſich das
Sy=
ſtem ab, welches die Regierung Poincars an Rhein und Ruhr
ſchuf.
Angeſichts dieſer Dokumente erſcheint jene Note Poincarss
vom 7. Februar 1924, die die Beſchwerde der deutſchen
Reichs=
regierung kühnlich als Verleumdung zurückwies, in neuer und
intereſſanter Beleuchtung. In dieſer Note heißt es: „Das
Pa=
riſer Kabinett, das peinlich genau den Buchſtaben des Vertrages
beobachtet, iſt entſchloſſen, wie ſchon in der Vergangenheit, ſich
nicht in die Streitigkeiten der Deutſchen zu miſchen.” Und mit
Recht ſtellt Prof. Hermann Oncken im Vorwort die Frage, wie
ſich die neue Regierung Frankreichs zu dieſen Veröffentlichungen
ſtellen wird. Das Ganze aber ſpiegelt die Segnungen des
Frie=
dens von Verſailles und die Gerechtigkeit, die er auf die Welt
gebracht hat.
Wir werden in den kommenden Tagen eine Reihe
Doku=
mente veröfſentlichen. Vir beginnen heute mit einem
Original=
ſchreiben des Kommandanten Schnedecker, eines Delegierten der
Rheinlandkommiſſion, welches beweiſt, daß dem Generalſekretär
der Rheiniſch=Republikaniſchen Volkspartei, dem weggejagten
Bürgermeiſter aus der Eifel Fritz Hamacher, deſſen Bezirk Heſſen,
Pfalz und Heſſen=Naſſau umfaßt, Auskünfte erteilt werden über
eine amtliche deutſche Perſönlichkeit mit Brief und Siegel
der Rheinlandkommiſſion.
Die Aufſchriften: „Confidentiel” — „Vertraulich” und „par
liaison district et H. C. I. T. R.” offenbar von der Hand des
Kommandanten ſelbſt, beweiſen zur Genüge, daß man die
be=
ſtehenden Fäden nach Möglichkeit „vertraulich und auf
beſon=
derem Wege” zu leiten wünſcht. Herr Hamacher hat die
Lie=
benswürdigkeit gehabt, durch ſeine Bleiſtiftnotiz: „Betrifft
Bür=
germeiſter Keßler zu Hattersheim a. M.” mitzuteilen, um wen
es ſich handelt.
Anlage Nr. 4.
HAUTE-COMMISSION INTERALLIEE
DES TERRITOIRES RHENANS
Cercle de HöckST
HöcHST.
1e 20 Juillett 1923,
No. 1681
Le Commandant SCHNEDECKER.
Délé-
gué dela H. C. 1 T. R dans le Cercle de HOCHST,
6 Monsieur le Délésué ou P P. R. R,
a MAFENCE
GONFTDENTIE
Bebelring No. 17,
Par liaison district et H. C. I. T. R.
Par lettre No 209, vous avez bien voulu me demander
des rensei rnements concernant un Allemand de mion Cercle.
Jei Phonneur de vous feire connaltre gu il est connu
de moi depuis plus de trois ans et que je nihésite pas a me
porter garant de ses Capacités et de ses sentiments anti-
prus-
siens. Appartenant à une vieille famille du Rheingau, i1 aime
les Frangais et Jai toujours eu avec lui des relations plus
que cordiales, voire meme tres amicales.
Ueberſetzung der Anlage Nr. 4.
Interall. Rheinlandkommiſſion
Höchſt, den 20. Juli 1923.
Kreis Höchſt
Nr. 1481.
Major Schnedecker, Del. der H. C. J. T. R.—
im Kreiſe Höchſt
an den Delegierten der P. P. R. R.
Mainz
Bebelring Nr. 17.
Vertraulich. (Handſchriftlich); auf dem Wege über die
Rheinlat dkommiſſion.
Mit Schreiben Nr. 209 haben Sie mich um Auskunft über
einen Deutſchen meines Kreiſes gebeten.
Ich habe Ihnen mitzuteilen, daß er mir ſchon ſeit mehr als
drei Jahren bekannt iſt und daß ich mich unbedenklich für ſeine
Tüchtigkeit und ſeine antipreußiſche Geſinnung verbürge. Einer
alten Familie des Rheingaues angehörend, liebt er die
Fran=
zoſen, und ich habe mit ihm ſtets mehr als herzliche, ſogar ſehr
freundſchaftliche Beziehungen unterhalten.
gez.: Schnedecker.
Stempel der Kreisdelegation.
Betrifft: Bürgermeiſter Keßler zu Hattersheim a. Main.
*Konzert.
Die Freie Geſellſchaft für Muſik veranſtaltete
geſtern im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunft einen
Konzertabend, in dem von Guſtav Beck Werke moderner
Künſtler auf dem Klavier zum Vortrag kamen. Die Beurteilung
zeitgenöſſiſcher Muſik iſt natürlicher Weiſe weit mehr
individuel=
len Wertmaßen unterworfen, als die Werke der alten Meiſter,
die Beherrſchung und der Vortrag erfordert perſönliches
Mit=
empfinden der vortragenden Künſtler, Mitleben der Zuhörer und
Einſtellen auf neue — eben zeitgenöſſiſch moderne Muſik.
Bei dem heutigen Vortrag hat Guſtav Beck, zweifellos
ge=
zeigt, daß er befähigt iſt, den Kontakt der Töne mit der Auffaſſung
ſeiner Zuhörer herzuſtellen. Nun iſt ja auch tatſäch lich die
Mu=
ſik Claude Debuſſys, bei aller ſelbſtſchöpferiſchen Enwicklung, in
manchen Punkten noch ein Anlehnen an ältere Meiſta werke, und
ſo geeignet, die empfundene Gehörrichtung ins Moh rne
über=
zuleiten. Die außerordentlich gute melodiöſe Spieltachnik des
Vortragenden iſt beſonders in Debuſſys Prelude akennbar,
während bei den Werken Maurice Roſels ſtellenweiſe einn gewiſſe
gleichgültige Mattigkeit zu bemerken war, die allerdings auch
in den von Debuſſy in Klangwirkung ſtark abweichenden Werken
Roſels zu ſuchen iſt. — In den folgenden kleinen
meloöpama=
tiſchen Klaviervorträgen des Erik Satie war die begleitende
Re=
zitation von Fr. Mirjam Lehmann=Haupt ohne Znwifel
ganz vorzüglich. Wenn auch die eigenartigen, in ihrer Mehrrahl
oft grotesken Rezitationen manchmal expreſſioniſtiſch wirkt n,
entledigte ſich doch die Künſtlerin, in engem Anpaſſen an iſze
Muſik, ohne dieſe bei dem ſtellenweiſe notwendigen ſtarken
Vor=
trag zu beeinträchtigen, talentvoll ihrer Aufgabe; die lieblichen.
„Kindergeſpräche” fanden ſicher den größten Anklang bei, den
Zuhörern, wie überhaupt im ganzen dieſe mieiſt ſchwierigen
Par=
tien durch den ausdrucsvollen, oft temperamentvollen Vortrag
der Künſtlerin und das angepaßt gute Spiel ihres Partners eine
geſchloſſene, gute Leiſtung darſtellte. — Den Vorträgen „Aus
dem Album der Six” fehlte oft der nötige Schwung, um mit der
Muſik ganz mitleben zu können, obwohl, namentlich bei den
Tän=
zen, der exakte, harmoniſche Rhythmus des Vortrags
unver=
kennbar iſt. Zweifellos ſtellen die Schlußdarbietungen aus den
Schöpſungen Claude Debuſſys, und hier insbeſondere das
„Prelude‟, „Claire de lune” und. „Paſſe pied” eine Höchſtleiſtung
techniſchen Könnens G. Becks dar, ſo daß mit dieſen Vorträgen
ein künſtleriſch guter Abſchluß gegeben war. Wiederholter
rei=
cher Applaus der zahlreich erſchienenen Konzertbeſucher
veran=
laßte Herrn Beck zu einer temperamentvoll genial vorgetragenen
Zugabe.
C. H. O.
* Paretz.
Abſeits vom großen Fremdenwege liegt das kleine Schloß, in
dem vor über hundert Jahren ein preußiſches Königspaar Glück
und Schmerz erlebte. Ludwig Sternaux, deſſen fein
geſchlif=
fenem Stil die ſtille Melancholie dieſer Stätte beſonders liegt,
widmet ihr in ſeinem neuen Werk „Potsdam. Ein Buch der
Er=
innerung” (Verlag Edwin Runge, Berlin=Lichterfelde) ein ſchönes
Kapitel, dem wir den folgenden Abſchnitt entnehmen:
„Schloß Still=im=Land” haben es Adel und Volk damals,
vielleicht ein wenig ironiſch, getauft .. kein paſſenderer Name
könnte für dies ländliche Tuskulum eines Königspaares gefunden
werden. So ſtill wie das Schloß ſelbſt waren ja auch die Zimmer,
die es barg: ſchmucklos=heitere Räume, mit einfachſtem Mobiliar
ſparſam ausgeſtattet, ein Spiegel erſcheint faſt ſchon als Luxus,
die Kamine ſind gemalt, die Tapeten aus Leinwand oder Papier,
die Dielen rohes Holz. Nur ein Kriſtall=Lüſter, eine ſchön
ge=
formte Ampel ſtreuen ab und zu ein bißchen Glitzerglanz in dieſe
faſt puritaniſche Einfachheit.
Für uns aber kommt noch die Erinnerung hinzu, die all dem
verklärenden Schimmer leiht. Auf dieſen ſchwarzen Polſterſtühlen
mit den gotiſierenden Rücklehnen, auf dieſem harten Ripsſofa,
auf dieſen Ottomanen und Bergeren haben Friedrich Wilhelm
und Luiſe geſeſſen, hier haben ſie ihren Tee getrunken, dort dem
Spiel der Kinder zugeſchaut: ferne Zeit ſteht auf und erzählt von
Freud und Leid. Die Rauchſche Büſte der Königin blickt aus
toten Augen in dieſes ihr einſtiges Reich, an den Wänden lächeln
Prinz Wilhelm und Prinzeß Charlotte, und die Andenken, die
der trauernde Batte nach dem frühen Tode der geliebten Frau
über das ganze Schloß verteilt hat, die Sohn und Enkel noch
vermehrt haben, machen es zu einem Mauſoleum, das Wehmut
und Tränen weckt. „Luiſen=Ruhe” ſteht da unter einem alten
Frbſtich, der die Charlottenburger Königsgruft zeigt . und
ein anderes Bild, eine Seidenſtickerei, wohl das Geſchenck
irgend=
einar Hofdame, feiert die Tote mit den Worten: „Ueber das Loos
der AVergänglichkeit erheben Dich, Hönigin!, Deine Tugenden.”
Ganz Paretz iſt, auch heute noch, eine „Luiſen=Ruhe‟.
Aunh der Park. Und doppelt in dieſen glanzerfüllten
Sterbe=
wochen des Herbſtes, der melancholiſche Erinnerungen beſchwört.
Die Bluntien ſind verblüht, die Blätter fallen.
Sie f=Xlen unaufhörlich. Müde und ergeben löſen ſie ſich von
Zweig und „Aſt, die Luft iſt ganz von Kniſtern und Raſcheln
er=
füllt, und legſen ſich zu ihren Geſchwiſtern auf die feuchte Erde.
Ein goldener Teppich, deckt das welke Laub weithin Roſen und
Wege. Oft ſinkt der Fuß, behutſam taſtend, bis zum Knöchel, in
dieſe aufrauſchende Blätterflut.
Wie groß der Park iſt? Oder gehſt du, ein Fremder hier, der
Gräber ſucht, in die Irre? Mag ſein. Auch dieſer Irrgang iſt
ſchön. Er führt an Weihern dicht vorbei, die grün im Licht der
ſpäten Sonne liegen, er ſchenkt dir Blicke in das weite Land,
in dem, ganz fern, ſchwarz=weiß gefleckte Rinder weiden. Und
am Horizont, der ſchon im Duft derdämmert, gleitet traumhaft
leiſe ein Segel. Da muß wohl die Havel fließen!
Dann aber tritt an einer Wegebiegung ein Pavillon hervor,
ein kleines japaniſches Teehäuschen. Die Wände, von denen nun
auch ſchon der Putz blättert, tragen verblaßte Malereien, die
Fen=
ſter ſind mit Brettern vernagelt. Am Fuß des Hügels, auf dem er
ſteht, unter der Terraſſe, eine Muſchelgrotte. Auch hier Verfall!
Spinnweben hängen, wo einſt die Muſcheln blinkten, und die
Borkenmöbel innen ſind zerbrochen. Ein paar Schritte ab findeſt
du noch eine Grotte. Es iſt der „Tempel”. Säulenreſte, ein
Gie=
belfeld, in die Wand eingelaſſen, gaben den Namen. Eine graue
Steintafel trägt die Inſchrift: „Gedenke der Abgeſchiedenen!“
Gedenke der Abgeſchiedenen — wer täte das an dieſer Stätte
nicht? Friedrich Wilhelm III. hatte hier ſeinen Lieblingsplatz.
Die Tafel gilt der Königin Luiſe. Ein Menſchenalter ſpäter, der
König ſtarb 1210, galt ſie auch ihm, von allen Enkeln, die je in
Paretz geweſen, mit frommer Rührung begrüßt. Der letzte dieſer
Enkel, Wilhelm II., weilt jetzt, heimatlos geworden, in Holland.
Sein Sturz hat auch den heiligen Bann zerſtört, der dieſes
Fami=
liendenkmal bis dahin ſchützte: den Friedensengel, der hier den
Eingang mit Kranz und Palmenzweig hütete, hat ruchloſe Hand
von ſeinem Poſtament geriſſen und beiſeite geſchafft. Selbſt die
Stätte der Toten iſt heute nicht mehr heilig. Aber Geſchichte
dau=
ert über Menſchenwerk und Menſchentat. Sie iſt ewig, und ihre
Kränze ſind unvergänglich wie die Sterne.
Der letzte Lauf des Langdiſtanzläufers. Vor wenigen
Tagen wurde in Budapeſt von zwei Wachtleuten ein Mann
auf=
gegriffen, der in der nächtlichen Kälte ſplitternackt dem
Oſtbahn=
hof zulief und laut rief: „Ich bin der Konig‟. Der Abamit wurde
in einen Polizeimantel gehüllt, in einen Einſpänner gehoben und
ins Spital gebracht. Der Unglückliche, der als geiſtesgeſtört
be=
funden wurde, iſt der ungariſche Meiſter im Fernlaufen,
der ſeinerzeitige erſte Favorit für den Marathonlauf der Pariſer
Olympiade Paul Kiraly. Kiraly trug Selbſtmordgedanken, als
er im Marathonlauf nicht plaziert wurde. Heimgefehrt, ſetzte er
das Training fort und lief täglich ungezählte Kilometer ohne
Trainer und ohne Aufſicht. Zuletzt verfiel er in Melancholie,
Rumiter 324.
Freitag, den 21. Rovember 1924,
Seite 3
Das „Arteil” im Prozeß Nathuſius.
Lille, 20. Nov. (Europapreß.) Das Kriegsgericht
hat den General Nathuſius des Diebſtahls von
Küchengerät und eines Tafelſervices im Werte von 500 Frauken
mit 6 gegen 1 Stimme ſchuldig geſprochen. Unter
Verweigerung mildernder Umſtände wurde der
General zu einer Gefängnisſtrafe, von einem
Jahr verurteilt. Die Berufungsfriſt läuft drei Tage. Die
beiden an den Gerichtshof geſtellten Fragen über den Diebſtahl
von Pelzen, Kleidungsſtücken und Seidenwaren wurden mit vier
gegen drei Stimmen verneint.
* Ranke ſtellt in ſeiner Schilderung Richelieus feſt, daß die
politiſchen Prozeſſe zweifelhaften Charakters, aber
unzweifelhaf=
ten Ausganges immer ein beſonderer Beſtandteil der
franzöſi=
ſchen Geſchichte geweſen ſeien. Damit iſt der Maßſtab auch für
den Prozeß gegeben, der geſtern in Lille gegen den deutſchen
Ge=
neral Nathuſius begann und mit der Verurteilung zu einer
Ge=
fängnisſtrafe von einem Jahr endete. Es handelte ſich dabei
weniger um eine juriſtiſche Angelegenheit, als um einen politiſch
diktierten Prozeß, deſſen Ausgang ſchon durch die Umſtände
be=
ſtimmt wurden, die zur Verhaftung des Generals führten. Es iſt
bezeichnend, daß ſelbſt unter Herriot ſich die Methode, wie ſie bei
Poincaré üblich war, und wie ſie im Krupp=Prozeß an den Tag
trat, wo das bereits in Paris feſtgelegte Urteil nach ſcheinbarer
Verhandlung verkündet wurde, nicht geändert hat. Der
Frau=
zoſe kann eben nicht aus ſeiner Haut heraus und der franzöſiſche
Staat kann es erſt recht nicht. Darüber darf auch die
Phraſeolo=
gie des Herrn Herriot nicht hinwegtäuſchen. Wenn es ihm mit
ſeinen Friedensſchalmeien ernſt wäre, hätte er es in der Hand
gehabt, die beiſpielloſe Taktloſigteit, wie ſie die Art der
Verhaf=
tung des Generals verkörpert, wieder gut zu machen, indem er
den General wieder auf freien Fuß ſetzte. Der deutſche
Außen=
miniſter hatte ihm in ſeiner erſten Rede in Dortmund ſogar die
Plattform dafür gegeben, als er Herriot ſagte, er hoffe, daß es
ſich nur um einen Mißgriff untergeordneter Organe handle. Man
darf geſpannt ſein, wie nunmehr Herriot ſich aus der Affaire
ziehen wird.
Der Liller Prozeß.
Das Kriegsgericht.
Lille, 20. Nov. Das Kriegsgericht, vor dem heute
General v. Nathuſius erſcheint, ſetzt ſich wie folgt zuſammen:
Den Vorſitz führt Gendarmerieoberſt Verſtraeten, die
Bei=
ſitzer ſind Major Aſpes, die Hauptleute Fanton und
Goul=
lain ſowie Leutnant Bataille, ſämtlich vom 43. Infanterie=
Regiment, ferner Leutnant Reubel, ſämtlich vom 43. Infanterie=
Leutnant Huſſon vom 43. Infanterie=Regiment. Als öffentlicher
Ankläger fungiert der Regierungskommiſſar Oberſt
Cierre, der jüngſt von Straßburg nach Lille verſetzt wurde.
Die Verhandlung hat um 1,30 Uhr begonnen. Der
Verteidi=
ger des Generals v. Nathuſius, Rechtsanwalt Nikolai wird
von dem ebenfalls aus Metz gekommenen Rechtsanwalt Jung
unterſtützt.
Der Auftakt.
Lille, 20. Nov. Die Verhandlung gegen General v.
Na=
thuſius finden in der Zitadelle der Feſtung Lille ſtatt. Der
Zu=
gang iſt militäriſch beſetzt. Es kann niemand paſſieren, der nicht
mit einer Karte verſehen iſt. Die deutſchen Preſſevertreter, die der
Verhandlung beiwohnen, begeben ſich unter Führung des
Lega=
tionsſekretärs v. Rintelen in den Sitzungsſaal, wo ihnen
gute Plätze angewieſen werden. Als die deutſchen Preſſevertreter
erſcheinen, werden alle Photographenapparate in Bewegung
ge=
ſetzt. Der Prozeß iſt für Lille eine cause eélebre, da die
Ver=
handlung die erſte iſt, die in Anweſenheit eines deutſchen
An=
geſchuldigten ſtattfindet. Der Sitzungsſaal iſt ein ziemlich
primi=
tiver niedriger Raum, in dem etwa 100 Perſonen Platz finden.
Der Gerichtshof hat auf einer Empore Platz genommen. General
v. Nathuſius iſt ſchon um 12 Uhr vom Unterſuchungsgefängnis
nach der Zitadelle übergeführt worden, um Kundgebungen zu
ver=
meiden, Rechtsanwalt Nikolai aus Metz hat ſeinen
Subſiſtut=
advokaten Jung mitgebracht. Unter den Zuhörern befinden ſich
auch drei Damen. Der Andrang des Publikums macht ſich bis in
den Sitzungsſaal bemerkbar. Es werden die Türen des
Vor=
zimmers geöffnet, um dort etwa 100 Perſonen Gelegenheit zu
geben, der Verhandlung zu folgen.
General Nathuſius vor den Schranken des
franzöſiſchen Gerichts.
Darauf wird General v. Nathuſius vorgeführt, der den
Raum durchſchreitet, der für das Publikum reſerviert iſt. An
ſeiner Seite nimmt ein Gendarmeriehauptmann Platz. General
v. Nathuſius erklärt, daß er 69 Jahre alt ſei und in Kaſſel wohne.
Der Anklagevertreter gibt bekannt, daß General v. Nathuſius am
12. Mai 1921 in Abweſenheit vom Kriegsgericht in Lille zu 5
Jahren Gefängnis verurteilt worden ſei und daß alle
Vorſchrif=
ten des Militärgerichtsverfahrens hinſichtlich der
Veröffent=
lichung des Urteils beobachtet worden ſeien. General v.
Nathu=
ſius habe bis zum 12. Mai 1926 Zeit zum Einſpruch gehabt. Der
Einſpruch ſei infolge der Verhaftung in Forbach rechtzeitig
er=
folgt. — Der Anklagevertreter beantragt, ſofort in die
Verhand=
lung einzutreten. General v. Nathuſius erklärt, daß er unſchuldig
ſei. Der Gerichtshof zieht ſich zur Beratung über den Antrag des
Anklagevertreters, ſofort in die Verhandlung einzutreten, zurück.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung verkündet der Vorſitzende, daß
der Einſpruch des Generals gegen das Contumaciam=Urteil
an=
genommen ſei und ſofort in die Verhandlung eingetreten werde.
Das Urteil wird dem General außerhalb des Sitzungsſaales
mit=
geteilt und die Sitzung wiederum aufgehoben.
Die Anklage.
Die Sitzung wird nach kurzer Unterbrechung wieder
aufge=
uommen und General v. Nathuſius wieder vorgeführt. Es
wer=
den die Belaſtungszeugen ſowie die von dem Verteidiger
genann=
ten drei Entlaſtungszeugen aufgerufen, und die Anklageſchrift
verleſen. Danach beruht die Anklage auf Feſtſtellungen der
Dienſtboten des Fabrikanten Motte aus Roubaix, in deſſen Hauſe
General v. Nathuſius einquartiert war. Motte war abweſend
und hatte nach dem Wafſenſtillſtand, als er nach Roubaix
zurück=
kehrte, ein Inventar aller derjenigen Gegenſtände aufgenommen,
die in ſeinem Hauſe fehlten. Dieſe Sachen ſeien nachts
weg=
transportiert ſorden und General v. Nathuſius ſei auch nachts
abgereiſt. Eine Hausſuchung in ſeiner Wohnung in Koblenz, die
1920 erfolgte, blieb erfolglos.
Die Vernehmung des Generals.
General v. Nathuſius erklärt, daß er unſchuldig ſei und die
meiſten Gegenſtände, die abhanden gekommen ſein ſollen, nicht
einmal geſehen habe. Das Tafelſervice des Hauſes Motte ſei
von der Kommandantur requiriert worden. Der
Requiſitions=
ſchein ſei von der Kommandantur ausgeſtellt worden. Dem
Packen des Gepäcks ſeiner Truppen habe General v. Nathuſius
nicht beigewohnt. Er erklärte, daß er keine Ahnung von all den
Toilettegegenſtänden habe, die abhanden gekommen ſein ſollen.
Er habe aus Frankreich nichts nach Hauſe gebracht. In einer
Manſarde habe er einmal zerſchlagene Gegenſtände geſehen und
bei dieſer Gelegenheit ſeinen Untergeordneten anbefohlen, nichts
aus dem Hauſe zu entfernen. Das Verhör dauerte nur fünfzehn
Minuten.
Haltloſe Anſchuldigungen.
Als erſter Belaſtungszeuge erſcheint Fabrikant Motte
aus Roubaix. Der Zeuge Motte erklärt, nachdem er feſtgeſtellt
hat, daß er während des Krieges ſeine patriotiſche Pflicht erfüllt
habe, er habe ſein Haus unter Bewachung einer braven Frau
zurückgelaſſen. Nach dem Waffenſtillſtand ſei er zurückgekehrt
und habe die Plünderung feſtgeſtellt. Durch einen Verwandten
bei der Beſatzungsarmee habe er im Jahre 1919 eine
Haus=
ſuchung in der Koblenzer Wohnung des
Gene=
rals v. Nathuſius beantragt, die in Anweſenheit eines
ſeiner Vertrauensleute vorgenommen worden ſei, aber nichts
Belaſtendes ergeben habe. Vielleicht habe der
Ge=
neral die Sachen in Berlin in Sicherheit gebracht. Der
Vertei=
diger Rechtsanwalt Nikolai ſtellt hierauf einige Fragen, durch
die feſtgeſtellt wird, daß Motte ſchon am 3. Dezember 1918 nach
Roubaix zurückgekehrt iſt und erſt am 11. Januar 1919
Straf=
antrag geſtellt hat. Die Liſte der fehlenden Gegenſtände habe er
ſogar erſt mehrere Monate ſpäter eingereicht. Der Zeuge muß
auf Befragen zugeben, daß er ſeine Anſchuldigungen
auf Grund von Gerüchten, die ihm vom Hörenſagen
mitgeteilt wurden, erhoben habe. Er iſt ſchwer in
Ver=
legenheit geſetzt, als der Verteidiger ihn fragt, weshalb er
nicht ſelbſt zu der Hausſuchung nach Koblenz gefahren ſei und
wie er dazu komme, zu behaupten, daß die
feh=
lenden Gegenſtände nach Berlin transportiert
worden ſeien. General v. Nathuſius wohne ja
gar nicht in Berlin.
* Neue Romane.
Die Verlagsbuchhandlung J. P. Bachem, G. m. b. H., Köln am
Rhein hat eine Reihe neuer Romane herausgebracht, die ſowohl nach
ihrem literariſchem Wert, nie mehr noch nach ihrem ethiſch ſittlichen
Ge=
hat ſich den früheren Verlagswerken der Firma würdig anſchkießen.
Wer Bachembücher kauft, weiß, daß er Qualitätswerke in die Hand
be=
kommt, muß jedoch auch wiſſen, daß dieſe Bücher in gewiſſem Sinne
religiös wirken, zum mindeſten ſtets das Ethiſch=Sittliche in den
Vorder=
grund ſtellen, in dieſem Sinne alſo Tendenzbücher ſind. Dieſe
Feſtſtel=
lung ſoll ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe eine einſchränkende Kritik ſein.
ſendern das Gegenteil bedeuten. Nur Werke dieſer Tendenz können,
ſelbſtverſtändlich literariſche Qualität vorausgeſetzt, berufen ſein, geiſtige
Leiter und Führer beſonders der Jugend in der Zerriſſenheit unſerer
Zeit zu ſein.
Dora Hohlfeld hat ihren Grenzroman „
Meerlandmen=
ſchen” Selma Lagerlöf gewidmet. Dieſer kernige deutſche
boden=
ſtändige Roman, der das hohe Lied ſingt von der Liebe zur eigenen
Scholle, iſt, wie die Dichterin ſelbſt ſagt „in hellen Nächten geſchrieben,
als Menſchen, Tiere und Pflanzen träumen, Dämonen verſtohlen
kicher=
ten und gute Geiſter lachend ihre Flügel regten‟. Das in ein gutes
Charakteriſtikum dieſes Buches. — Anna Freiin von Krane ſchrieb
in ihrem Roman „Eikenborn” die Geſchichte eines Hauſes und eines
Geſchlechts, die zum Teil eigene Geſchichte der Verfaſſerin iſt. Die
Ver=
faſſerin wälzt keine tiefen Probleme, ſie erzählt ſchlicht und einfach auf
Grund alter Tagebuchnotizen, die bis zum 30jährigen Krieg
zurückrei=
chen. Aber ſie ſchildert mit packender Wärme und verſteht die
merkwür=
digen Schickſale ſpannend und lebendig darzuſtellen. — Karl
Nade=
macher gibt in ſeiner Künſtlergeſchichte aus dem Kloſterleben des 13.
Jahrhunderts „Caeſarius von Heiſterbach” eine
über=
raſchend gute Löſung der Aufgabe, die er ſich geſtellt hat, die alte Kunſt
wie ſie in den Klöſtern im 13. Jahrhundert geübt wurde, im Rahmen
einer zeitgeſchichtlichen Erzählung der Gegenwart näher zu bringen.
Rademacher iſt Direktor des Stadt=Kölniſchen Muſeums für Vor= und
Frühgeſchichte und es ſtanden ihm ein offenſichtlich glänzendes
Quellen=
material zur Verfügung. Um den berühmten Prior Caeſarius
gruppie=
ren ſich in der flott und lebendig geſchriebenen Erzählung Künſtler,
be=
kannte Maler, ferner geſchicktliche Perſonen, Erzbiſchof Heinrich von
Molenark uſw. Geſtalten, die fein und auch kernig herausgezeichnet
wur=
den. Eine tief=fromme Geſinnung weiſer Abgeklärtheit geben dem Werk
einen eigenartigen Reiz. — In Köln ſpielt auch der kulturgeſchichtliche
Roman, aus Kölns Franzoſenzeit „Goldengel von Köln” von
Ernſt Pasque, neu herausgegeben von Franz Bender. Die wachſende
Nachfrage nach heimatlichen Erzählungen legte den Gedanken zur
Neu=
herausgabe nahe. Der Erfolg zeigt, daß das Wagnis glänzend gelungen
iſt, freilich war eine eingehende Bearbeitung notwendig, um dieſen
Rah=
men dem heutigen Geſchmack anzupaſſen. Er iſt weſentlich knapper,
präg=
nanter geworden, ohne daß der dichteriſche Gehalt, die dichteriſche
Eigen=
art Erſt Pasqués darunter leidet. Es iſt anzunehmen, daß das feſſelnde
Zeit= und Kulturbild Ernſt Pasaués ebenſo viele neue Freunde und
Freundinen im 20. Jahrhundert finden wird, als ſich zur Mitte des 19.
Jahrhundert inmitten des Räuberunweſens zu ihrer Zeit für „Goldengel
von Köln” begeiſtert haben. — „Holſtein meerumſchlungen”, die
Land=
ſchaft an der Schwendine bei Kiel iſt der Schauplatz des packenden
Ro=
mans „Um die Scholle” vo G. J. Peterſen. Die
Lebensein=
ſtellungen= und Anſchauungen verſchiedener Geſchlechter prallen in
die=
ſem packend geſchriebenen Roman aufeinander und geben Stoff zu einer
ſpannenden, lebenserfüllten Darſtellung. Dieſer Roman ſpielt in die
jüngſte Zeit, auch in den Weltkrieg hinein, und darf als ein guter
poli=
tiſcher Zeitroman von bleibender Bedeutung gewertet werden. —
„Valentins Magnifikat” iſt der Titel eines Romans von Hugo
Strauch: Ein Oratorienkomponiſt und ſein junges Weib ſind in den
Mittelpunkt der lebhaften Handlung dieſes Romans geſtellt. Begeiſterte
Liebe zur Muiſik, feinſinnige Menſchenſchilderung und gewandte
Dar=
ſtellung im chriſtlich=ethiſchen Geiſte, zarte Weibpſychologie und
natur=
kräftiges Künſtlertum geben ihm den feingeformten Inhalt. Köln und
Münſter in Weſtfalen ſind der Schauplatz auch dieſes Romans.
Die bekannte Verfaſſerin bibliſch=hiſtoriſcher Erzählungen C.
Gond=
lach, deren „Maria von Magdala” ein gewiſſes Aufſehen
er=
regte, hat zwei neue Erzählungen aus der Zeit und Umwelt Chriſti
ge=
ſchrieben, die ſoeben im Verlag Kirchheim u. Co., Mainz, erſchienen ſind.
„Judas und Nikodemus” und „Johannes, die Stimme
des Rufenden‟. Es iſt ein an ſich nicht ungefährliches Unterfangen,
die Perſon Chriſti und ſeiner Umgebung romanhaft zu behandeln.
Wenn aber der Stoff ſo gemeiſtert wird, wie hier von der Dichterin und
Sprache und Schilderung frei von Dogma und Frömmelei, die Perſonen
rein menſchlich erfaßt werden und doch in ihrer ganzen überragenden
Größe gezeichnet, ſo iſt dieſe Aufgabe eine dankbare und von großem
ethiſchen Wert. In „Judas und Nikodemus” wird die verſchiedene
Ent=
wicklung der beiden Männer in ihrem inneren und äußeren Verhalten
zu Chriſti in den Rahmen einer ſpannend, flott und lebendig
geſchrie=
benen Erzählung gebracht und die große Tragödie des Heilandes und
ſeiner Jünger ſtofflich glänzend gemeiſtert. In „Johannes, die Stimme
des Rufenden” iſt dieſe Tragödie noch näher und perſönlicher in den
Vordergrund gerückt, in der Schilderung allerdings auf die Tragik im
Leben Johannes beſchränkt. Streng an den bibliſchen Stoff gehalten,
iſt des Täufers Art und Perſönlichkeit hart, herb, großzügig geſchildert,
ſo daß ſeine große Miſſion durchaus glaubhaft erſcheint. Scharf
um=
riſſen ſind die Frauengeſtalten der Areta und der Herodias, realiſtiſch
herausgearbeitet, ebenſo Salome Herodes und andere.
Der neue Roman Helene Chriſtallers, der begabten und
pro=
duktiven heſſiſchen Dichterin: „Das Reich des Marcus
Nean=
der” (Verlag Frdr. Reinhardt, Baſel), darf in dieſer Reihe erwähnt
werden. Selbverſtändlich eine ganz andere Stoffbehandlung, aber in
ſeinen ehiſch ſittlichen Zielen, in den feinen pſychologiſchen
Schilderun=
gen, in der ausgezeichneten Landſchaftsmalerei, im Schönheitſuchen
klin=
gen in dieſem Roman innere Harmonien mit denen, des bibliſchen
Stof=
fes zuſammen. Helene Chriſtaller hat heute eine feſte treue
Leſerge=
meinde. Sie gibt in ihren Büchern immer ein Teil ihres Selbſt, ein
innerſtes und beſtes. Schildert hier das Werden eines Mannes, der aus
Knabenträumen hinaus in die nackte Wirklichkeit geſtellt wird, das Un=
Ein verſchwundenes Protokoll.
Dramatiſch geſtaltet ſich das Verhör des folgenden Zeugen,
des Chauffeurs bei Motte, mit Namen Bar, der in Koblenz
der Hausſuchung der amerikaniſchen Polizei beigewohnt hat, die
erfolglos verlaufen iſt. Die Hausſuchung endete
da=
mit, daß Bar erklärte, daß er jetzt feſtſtellen
müſſe, daß General v. Nathuſius unſchuldig ſei
und daß kein Verdacht mehr ausgeſprochen
wer=
den könne. Ein Protokoll, das der franzöſiſche Major
Rouſſel abgefaßt hat, iſt verſchwunden. Der Zeuge ſagt,
es habe die Feſtſtellung der Unſchuld nicht enthalten. Der
Ver=
teidiger betont mit Nachdruck, daß die Tatſache des
verſchwun=
denen Protokolls ſehr merkwürdig ſei.
Ein unſicherer Zeuge.
Der nächſte Zeuge Charles Riquier, von Beruf
Gärtner, kennt den General überhaupt nicht. Er
weiß von der Angelegenheit nur, was ſeine Frau ihm
erzählt hat. Trotzdem hat er die Militärbehörde am 29.
No=
vember 1918 über den angeblichen Diebſtahl unterrichtet. Der
Zeuge iſt ſehr unſicher und antwortet ausweichend.
Der Hauptbelaſiungszeuge tot.
Das Publikum ſtrömt immer zahlreicher in den Sitzungsſaal.
Hier und da wird gegen den Verteidiger, allerdings nur von
wenigen Perſonen, demonſtriert. Der Verteidiger aber bleibt feſt
und erklärt, er habe nichts anderes zu tun, als die Wahrheit zu
ſuchen. Dieſe Pflicht werde er erfüllen. Als nächſte Zeugin wird
die Frau des bereits vernommenen Gärtners Riquier,
Ma=
dame Riquier, vernommen, die die Behauſung des
Indu=
ſtriellen Motte während des Krieges, als Pförtnerin verwaltet
hat. Sie erklärt, daß ſie, als General v. Nathuſius das Haus
ihrer Herrſchaft bezogen habe, habe ausziehen müſſen. Nah der
Abreiſe des Generals ſeien alle Schränke geöffnet
ge=
weſen. Die in Frage kommenden Gegenſtände, die dei ihrem
Auszug noch vorhanden geweſen wären, ſeien nach der Abreiſe
des Generals nicht mehr dageweſen. Tatſachen über den Inhalt
des Gepäcks des Generals, das nach Koblenz expediert wurde,
kann die Zeugin nicht ausführen. Sie beruf: ſich auf
Aus=
ſagen eines Verwandten, der geſtorben iſt. Auch
dieſe Zeugin kann, wie alle anderen Zeugen, nicht ausſagen, ob
der General die fehlenden Gegenſtände mitgenoumen hat, als er
den Ort verließ. Der Verteidiger fragt die Zeugin, ob ſie ihren
Mann, wie ſie in der Vorunterſuchung ausgeſagt habe, zur
An=
zeige veranlaßt habe, da ſie behauptete, Motte welle keinen
Strafantrag ſtellen. Auf dieſe Frage erfolgt zunächſi keine
Ant=
wort. Der Vorſitzende wiederholt darauf die Frage, und die
Zeugin erklärt nun, ſie wiſſe nicht, warum ſie dieſe Vermutung
ausgeſprochen habe.
Als weiterer Zeuge wird der Kaufmann Bou geois, der
Nachbar Mottes, vernommen. Er will geſehen haben, daß in der
Küche Geräte eingepackt worden ſeien, und zwar durch den
Bur=
ſchen des Generals. Der Zeuge hat in der Vorunterſuchung
aus=
geſagt, wenn General v. Nathuſius leugne, wünſche er ihni
gegen=
übergeſtellt zu werden, dann werde der General ſchon geſtehen.
Der Verteidiger erklärt, dieſe Bemerukng ſei deplaziert, denn der
Zeuge klage ja nicht den General an, ſondern eine Ordonnanz, die
jedenfalls gar nicht im Dienſte des Generals von Nathuſius
ge=
ſtanden habe. Auf Befragen erklärt der General, vor ſeiner
Ab=
reiſe aus Roubaix ſei kein Gepäck verladen worden. Der nächſte
Zeuge, der Poliziſt Fiebez will eine Kiſte geſehen haben, die im
Juli 1918 an die Adreſſe des Generals nach Coblenz verpackt
ge=
weſen ſei.
Der Verteidiger ſtellt feſt, daß alle Zeugen ausgeſagt haben,
daß nach der Abreiſe des Generals von Nathuſius das Fehlen der
Gegenſtände feſtgeſtellt worden ſei. Wenn alſo von Diebſtählen
im Juli geſprochen werde, ſo gehöre das garnicht in den Rahmen
der Anklage. Für dieſe habe nicht der leiſeſte Beweis erbracht
werden können; ſie falle einfach in ſich zuſammen. Es bleibe
nichts übrig, als ſie zurückzuziehen. Der Vertreter der Anklage
widerſpricht dem lebhaft.
Es werden hierauf die drei Entlaſtungszeugen
vernommen, die General von Nathuſius von Lothringen her
kennen. Sie ſtellen ihmdas beſte Zeugnisaus.
Un=
ter ihnen befindet ſich ein katholiſcher Geiſtlicher aus Diedenhofen.
Damit iſt die Beweisaufnahme beendet. Um 4 Uhr 50 Minuten
franzöſiſcher Zeit wird die Sitzung auf 10 Minuten unterbrochen.
Räumung der Kölner Zone?
TU. London, 20. Nov. Der diplomatiſche Korreſpondent
des „Daily Telegraph” erfährt, daß vor der zweiten
Dezember=
woche noch keine Entſcheidung darüber erwartet werden könne,
ob ſich die Räumung der Kölner Zone am 10. Januar 1925
voll=
ziehen würde. Aber man entnimmt aus gewiſſen Anzeichen, daß
eine Regelung zuſtande kommt, wonach die Beſetzung ſolange
verlängert wird, bis die Räumung der Ruhr durch die
franzöſi=
ſchen und belgiſchen Truppen erfolgt iſt.
erfüllbare ſeiner hechfliegenden Pläne einſehen muß, und nach Kämpfen
ſich ſein beſcheidens Reich baut, ohne daß er im Ganzen etwas von
ſei=
nen hochgeſteckten Plänen opfert. Die Schweiz, Schweden, Italien und
ſchließlich Deutſchland ſind die Schauplätze dieſes ausgezeichneten Romans.
Der bekannte Brunnen=Verlag Karl Winckler, Berlin SW. 68, ſetzt
die Folge ſeiner neuen deutſchen Romane in guter Ausleſe fort. Die
Romane ſind inhaltlich und im äußeren Gewande wertvolle
Erſcheinun=
gen auf dem Büchermarkt. Wertvoll auch in der Deutſchen
propagieren=
den Tendenz. Ernſt von Wolzogen gibt in ſeinem Roman „Sem,
der Mitbürger” ein weiteres Werk ſeines eigenen Lebens, ſeiner
eigenen vielſeitigen Vergangenheit heraus. Allerdings in der ganz offen
zu Tage tretenden antiſemitiſchen Tendenz. Es iſt eine Schilderung
ſeiner einſtigen Ueberbrettlgründung und Ernſt von Wolzogen geht mit
den ihm kaufmänniſch überlegen geweſenen Mitbürgern jüdiſchen
Glau=
bens, die ihn nach ſeiner Schilderung um die Früchte ſeiner Gründung
brachten, in der ihm eigenen flotten Schreibweiſe, Satire und Ironie,
ſcharf ins Gericht. Das Buch, ein Menetekel für alle Deutſchen zu
nen=
nen, iſt ſicher zu weit gegriffen, aber die immer noch friſche, flotte und
lebendige, oft auch derbe Erzählungskunſt Wolzogens macht die Lektüre
dieſes Buches zu einem Genuß. In dem Roman „Der Narr von
Kreyingen” ſchildert Wilhelm Erbt den deutſchen weltfremden
Narren, der an dem blutigen Wahnſinn der Revolution die Wahrheit
erkennen muß, daß nur die Treue gegen unſere Geſchichte unſer Volk
und unſer Reich erneuern kann. Der Narr von Krehingen” ſoll der
Roman der deutſchen Revolution ſein. Dieſe Aufgabe erfüllt er
aller=
dings nicht. Dazu fehlt ihm manches an Vertiefung der pſychologiſchen
Einſtellungen der gegenwärtigen durch Weltkrieg und Revolution
ge=
gaugenen Generation. Aber der Verſuch, die deutſche Revolution
dar=
zuſtellen, iſt trotz der Schwächen immerhin gelungen und denn man
da=
von abſieht, daß „Der Narr von Krehingen” der Roman der deutſchen
Revolution ſein ſoll, bleibt immerhin noch eine intereſſante, vielſeitige
und lebendige, oft auch ſatiriſche Schilderung übrig. — „Fräulein
Pelikan” heißt der neue Roman von Friedel Merzenich. Es iſt
der „Roman einer Frau, die in aufopfernder Liebe, ihr eigenes Glück
vernachläſſigt und doch nur Undank erntet, die endlich hart vor der
Weg=
ſcheide, an der ihr Schickſal zu verdorren ſcheint, ſich mit feſtem Entſchluß
ein ſpätes, aber reiches Glück erobert.” Es iſt ein moderener Roman aus
der guten Geſellſchaft, reich an liebenswürdigen Geſtalten und
humorvol=
len Schilderungen, getragen von warmem Gefühl, ein Frauenroman im
beſten Sinne des Wortes. — H. C. von Zobeltitz' neuer Roman
„Die Europag” zeichnet ein kräftiges Bild von den geſellſchaftlichen
Zuſtänden in Deutſ=land nach der Revolution. Filmartig ziehen
vor=
über die Schiebertruppen der Nachkriegszeit. Es tauchen Geſtalten auf,
die durch die Umwälzung der Dinge aus ihrer Lebensauffaſſung und
ihrem Beruf geworfen ſind. Einige von ihnen gehen zugrunde, andere
jeben ſich ſelber aus. Ein Held dieſer Geſchichte jedoch, ein ehemaliger
Offizier, verſteht es, als ein gewandter und anpaſſungsfähiger
Charak=
ter, mit der neuen Welt einen Pakt zu ſchließen und ſein Lebensſchiff
durch die wilden Wogen der Zeit mit ſicherer Hand zu ſteuern, bis er auf
dem Boden landet, der ihm nach Herkunft und Erziehung der einzig
gedeihliche iſt, nämlich die Heimatſcholle.
Seite 4.
Freitag, den 21. Nobeiber 1924.
Nummer 324.
Baheriſche Politik.
Miniſierpräſident Dr. Held über die Außen=
und Innenpolitik.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
+ München, 20. Nov.
Miniſterpräſident Dr. Held antwortete heute im Plenum des
Baheriſchen Landtags den derſchiedenen Reden der Fraktionsführer zu
dem Etat des Aeußeren, die in Anbetracht der bevorſtehenden
Reichs=
tagswahlen in der Hauptſache weniger dem Etat des Aeußern galten,
ſondern politiſche Wahlreden darſtellten.
Zu Beginn ſeiner Ausführungen wandte ſich Dr. Held mit aller
Schärfe gegen den Vorwurf eines kommuniſtiſchen Redners, daß die
bayeriſche Regierung ihre Politik nach dem Weſten orientiere und bei
Frankreich Anſchluß ſuche. Dazu erklärte er, daß er denjenigen, der
einen derartigen Vorwurf erhebe einen elenden Verleumder nenne.
Er habe niemals eine andere Politik gemacht, als deutſche Politik, und
hinſichtlich Bayerns, ſtets baheriſche Politik, und er könne das auch für
das Geſamtminiſterium in Anſpruch nehmen. Er ſei lange genug
Mi=
niſterpräſident, um ſagen zu können, daß nicht ein einziges Mitglied der
Regierung jemals eine andere, als deutſche und baheriſche Politik
machen würde.
Er kam ſodann auf
die Stellung Bayerns zur Außenpolitik
zu ſprechen und erklärte, kein Staat könne ſich das Recht nehmen laſſen,
die Außenpolitik des Reiches nach ſeinem Gewicht zu beeinfluſſen. Das
Reich konne in ſeinem eigenen Intereſſe nichts beſſeres. tun, als bei ſeiner
Außenpolitik möglichſt auf die Meinungen und Ueberzeugungen der
einzelnen Länder Rückſicht zu nehmen. In dieſem Zuſammenhang
ſprach ſich Dr. Held auch über
die Bedeutung und Notwendigkeit der innerdeutſchen
Geſandtſchaften
aus. Es ſei ein ſchwerer Fehler geweſen, daß die Staaten im Jahre
1919 in Stuttgart ſo leicht auf die innerdeutſchen Geſandtſchaften
ver=
zichtet hätten. — Dem ſcheidenden päpſtlichen Nuntius Pacelli ſprach
Dr. Held den wärmſten Dank der bayeriſchen Regierung aus und gab
der Hoffnung Ausdruck, daß Bayern einen Nuntius mit den gleichen
Gefühlen gegenüber dem Lande Bahern erhalten möge. Was
die Kriegsſchuldlüge
betreffe, ſo ſei gerade dieſe Frage zuerſt von der baheriſchen Regierung
und von der bayeriſchen Volksvertretung aufgegriffen und in großem
Stil der Oeffentlichkeit unterbreitet worden. Heute ſei er ſchon einen
Schritt weiter. Wenn auch gewiſſe Wirtſchaftsintereſſen manchen
aus=
ländiſchen Politiker an einer klaren Stellungnahme hinderten, ſo bräche
ſich doch mehr und mehr die Erkenntnis Bahn, daß es die größte Lüge
der Weltgeſchichte ſei, daß Deutſchland dieſen Krieg angezettelt habe, und
daß das größte Verbrechen der Geſchichte, dieſer unerhörte Verſailler
Vertrag, auf dieſer Lüge baſiere. Daraus folge
die Pflicht jedes Deutſchen, dafür zu kämpfen, daß die
Kriegsſchuldfrage endgültig erledigt, der Verſailler
Ver=
trag vernichtet und an ſeine Stelle ein Vertrag des Rechts
und der Gerechtigkeit geſetzt werde.
Hinſichtlich des Völkerbunds wie der Miniſterpräſident auf ſeine
Rede in Tuttenhauſen hin, in der er es als einen ſchweren Fehler der
deutſchen Politik dargelegt habe, unter den gegenwärtigen Verhältniſſen
und Vorausſetzungen in den Völkerbund einzutreten. Er habe den
Völ=
kerbundsgedanken an ſich nicht verworfen, aber heute würde er es als
ein Verhängnis für das deutſche Volk halten, wenn Deutſchland in den
Völkerbund hineingehe. Dr. Held betonte nochmals ſeine großen
Bedenken gegen das Dawesgutachten,
das aber unter den gegenwärtigen Verhältniſſen der einzige Ausweg ſei.
Es könne nicht geleugnet werden, daß bereits viel fremdes Kapital nach
Deutſchland gekommen ſei und auch die Wirtſchaft ein Anziehen zu
ver=
zeichnen habe."
Zur Frage der Wegverlegung der Infanterieſchule von München
erklärte Dr. Held, daß Bayern nicht für einen Putſch beſtraft werden
dürfe, der von Leuten gemacht wurde, die mit München und Bayern
nichts zu tun haben. Bei dieſer Aeußerung des Miniſterpräſidenten
gab es einen kleinen Zwiſchenfall, indem der völkiſche Abg.
Strei=
cher von ſeinem Platz aufſtand und in großer Erregung ausrief:
„Hitler iſt auch ein Deutſcher!“
Hierauf kam der Miniſterpräſident auf die Frage der
Staatsform
zu ſprechen, wobei er erklärte, daß für das deutſche Volk, auf Grund
ſeiner geſchichtlichen Entwicklung und ſeiner politiſchen Struktur, die
Monarchie die beſſere Staatsform ſei, als die demokratiſche Republik.
Zum Schluſſe ſeiner Rede führte er in Verteidigung der von ihm
getriebenen Politik aus, daß er ſelbſt auf dem Boden der
Grundſatz=
politik der chriſtlichen Weltanſchauung ſtehe, die eine Rechtspolitik ſein
müſſe. Mit dem Reichskanzler Dr. Marx, der als Menſch und als
Chriſt ſicher beſſer ſei, als er, könne er politiſch nicht übereinſtimmen,
da Herr Marx ſich von der Oppoſitionspolitik beeifluſſen laſſe. Die
Rede des Miniſterpräſidenten fand bei den Koalitionsparteien einen
lebhaften Beifall.
Wegen der geſtrigen Skandalſzenen gab alsdann der Abg.
Wohl=
muth, von der Bayeriſchen Volkspartei, eine Erklärung ab. in der den
in Frage kommenden Abgeordneten ſchärfſte Mißbilligung und
Verach=
tung ihrer Handlungsweiſe ausgedrückt wird. — Der Präſident verlieſt
ſodann einen Brief der Völkiſchen Fraktion, daß die geſtrigen Vorfälle
nicht auf ein planmäßiges Vorgehen zurückzuführen ſeien. Der
Prä=
ſident gab darauf bekannt, daß von der Völkiſchen Fraktion und dem
Abg. Straſſer bis jetzt kein Wort der Entſchuldigung gefallen ſei.
Wei=
ter ſei ein kommuniſtiſches Mißtrauensvotum eingegangen, das er aber
nicht zur Abſtimmung bringen laſſen werde, da es Beleidigungen
ent=
halte, und außerdem die vorgeſchriebenen 30 Unterſchriften nicht trage.
Das Haus vertagte ſich ſodann auf unbeſtimmte Zeit.
Die Abrüſtungskonferenz.
Weitere engliſche Annäherung an Amerika.
Waſhington 20. Nov. (Europapreß.) Da die
Hal=
tung der britiſchen Regierung zum Genfer
Pro=
tokoll ziemlich unzweifelhaft als ablehnend feſtſteht,
ver=
lautet in politiſchen Kreiſen, daß eine zweite Abrüſtungskonferenz
in Waſhington ſtattfinden wird, die eine weitere
Annähe=
rung Englands an die Vereinigten Staaten mit
ſich bringen dürfte. Die Vertagung der durch den Völkerbund in
Ausſicht geſtellten Konferenz wird hier als Beweis dafür
an=
geſehen, daß die Zuſammenberufung einer
Abrü=
ſtungskonferenz in Waſhington um ſo ſicherer iſt. —
Im übrigen hat der Meinungsaustauſch zwiſchen
Amerika und England über die Tagesordnung der
Kon=
ferenz früher ſtattgefunden, als über die durch den Völkerbund
geplante Einladung. Man nimmt an, daß die neue
Waſhing=
toner Konferenz über die Abrüſtung ein Geſetzbuch für
interna=
tionales, Recht, die Schaffung eines internationalen Gerichtshofs
und die Beſchränkung der Unterſee= und Luftflottenkräſte, wie
auch die Probleme des äußerſten Oſtens behandeln wird.
Eng=
land ſcheine die Unterſtützung der Vereinigten Staaten bei der
Bekämpfung des franzöſiſchen Standpunkts in der Frage, der
Unterſeeboote zu ſuchen, während die Vereinigten Staaten
ihrer=
ſeits die Unterſtützung Englands erſtreben, um ihre Finanzpläne
in Europa verwirklichen zu können.
Nach einer Meldung aus Genf erwartet dort niemand mehr
eine Abrüſtungskonferenz im Juni nächſten Jahres.
In engliſchen Regierungskreiſen erklärt man, die Regierung
ſei entſchloſſen, im Falle einer Ablehnung des Genfer
Proto=
kolls irgend etwas anderes zu unternehmen, um die Sicherheit
Frankreichs gegen etwaige Angriffe zu gewährleiſten. In
die=
ſem Falle würde ſie ſofort mit beſtimmten Vorſchlägen an
Frankreich herantreten.
Der Anſchlag auf Stake.
Das Befinden Lee Stakes.
Kairo, 20. Nov. (Europapreß.) Bei dem verwundeten
Oberſtkommandierenden der engliſchen Truppen Lee Stake iſt
eine erſolgreiche Operation ausgeführt worden, ſodaß ſein
Zu=
ſtand abends hoffnungsvoller war. Unterhalb der Lunge wurde
eine Kugel gefunden; die Bauchmuskeln ſind nicht verletzt.
Ferner wurde eine Blutübertragung mit gutem Erfolg
vorge=
nommen. Der Zuſtand ſeines Adjutanten und ſeines Chauffeurs
gibt-zu keinen Beſorgniſſen Anlaß.
10000 Pfund für die Entdeckung der Täter.
TU. Kairo, 20. Nop. Das Attentat auf Sir Lee Stake
hat in allen Kreifen große Erregung hervorgerufen. Der
Chauffeur des Autos, in dem die Angreifer die Flucht ergriffen,
iſt verhaftet worden. Zaghlul Paſcha erklärte dem
Ver=
treter der Reuter=Agentur, daß die Regierung nichts unverſucht
laſſen werde, um die Schuldigen ausfindig zu machen. Der
Miniſterpräſident hat an die Bevölkerung einen Aufruf
er=
laſſen, in dem er für die Entdeckung der Täter eine
Beloh=
nung von 10 000 Pfund Sterling verſpricht. Zaghlul
Paſcha hat weiter ſeinen perſönlichen Abſchen über das Attentat
zum Ausdruck gebracht und zu verſtehen gegeben, daß auch König
Fuad das Attentat bedauere. Sir Stake, der am Unterleib ſchwere
Verletzungen davongetragen hat, iſt geſtern abend operiert
worden.
Engliſche Stimmen zu dem Attentat.
London, 20. Nov. (Europapreß.) Die Nachricht von dem
Attentat, das auf den Oberkommandierenden der königlichen
Truppen in Aegypten Stacke, verübt wurde, hat in der engliſchen
Preſſe große Bewegung hervorgerufen. Daily Telegraph
iſt der Anſicht, daß zu befürchten ſei, daß Zaghlul Paſcha nach
dem Beiſpiele Gandhis in Indien gezwungen ſein werde, jede
Verantwortung für den Vorfall wie auch für alle Unruhen von
ſich zu eiſen. Es ſei eine äußere ernſte Lage zu erwarten, wenn
Sir Stacke ſeinen Wunden erliegen ſollte. Im gegenwärtigen
Augenblick ſei England nicht geneigt, nachzugeben. Wenn es der
engliſchen Regierung nicht gelingen ſollte, der Attentäter
hab=
haft zu werden, ſo habe die Regierung ihre erſte Pflicht, in
Aegypten geordnete Verhältniſſe zwiſchen den Fremden und den
Einheimiſchen zu ſchaffen, nicht erfüllt.
„Weſtminſter Gazette” fordert außer der Verhaftung
der Täter die Bezahlung eines Sühnegeldes.
Die „Times” beſtehen darauf, daß der ägyptiſchen
Regie=
rung nun endlich einmal beigebracht werden müſſe, den
Umtrie=
ben der Extremiſten ein Ende zu machen. Zaghlul Paſcha ſcheine
ähnliche Angriffe im Sinne gehabt zu haben, wie im Jahre 1894
der Kedhive Abbas Hilmi, als Lord Kitchener Sirdar von
Aegyp=
ten war. Es ſei angebracht, eine Sühne wie im Jahre 1894 zu
fordern.
Morning Poſt verlangt die volle Wiederherſtellung der
britiſchen Oberhoheit in Aegypten und Daily Expreß eine
Wiedergutmachung des Verbrechens.
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Freitag, den 21. November 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt. 21. November.
— Ernannt wurden: Am 3. November 1924 der Kanzliſt Joſef
Chriſtian Sommer zum Kanzliſten bei dem Amtsgericht
Offenbach=
am 13. November 1924 der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Offenbach
Julius Dahmer zum Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Friedberg.
— Konſulariſche Legaliſierung der Rechnungen nach Frankreich.
Die Handelskammer Darmſtadt teilt uns mit, daß die auf Grund des
franzöſiſchen Geſetzes über die Erhebung der 2öproz. Reparationsabgabe
erforderliche konſulariſche Legaliſierung der Rechnungen für
Liefe=
rungen nach Frankreich vom 17. November 1994 ab von den
franzöſ=
ſchen Konſulaten gebührenfrei erteilt wird.
Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung der alten
Schreib=
bücher, ſowie die des Ornamentwerkes von Boſſert bleibt nur
noch dieſen Sonntag geöffnet.
— Die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gym=
naſiums hält heute, Freitag, abend ihre dritte
Winter=
veranſtaltung ab. Univerſitätsprofeſſor Dr. Hans Schrader=
Frankfurt a. M. ſpricht (mit Lichtbildern) über „Die
deut=
ſchen Ausgrabungen an der Weſtküſte
glein=
aſiens” (Troja, Pergamon, Magneſia am Mäander, Priene,
Milet, Didyma). Die Veranſtaltung findet im Feſtſaal des
Gym=
naſiums (Karlſtr. 2) ſtatt und beginnt um 8 Uhr. Zur Dedlung
der hohen ſachlichen Koſten werden am Saaleingang Spenden
entgegengenommen. Gäſte ſind willkommen. Neuanmeldungen
wolle man am Saaleingang niederlegen oder dem Vorſtand
übermitteln.
* Heſſiſcher Apothekerverein. Im Schaufenſter der Firma
Gieſel=
berg. Wilhelminenſtraße 17½, iſt für zwei Tage ein Aguarell von
Profeſſor Lippmann=Lichtenberg ausgeſtellt, darſtellend Lichtenberg
im Vorſommer, das der Heſſiſche Apothekerverein dem Vorſitzenden
des Deutſchen Apothekervereins Herrn Dr. Salzmann in Berlin
anläß=
lich deſſen demnächſtigen goldenen Berufsjubiläum überreichen wird.
— Der Muſikverein Darmſtadt bringt in ſeinem zweiten
diesjäh=
rigen Hauptkonzert am 1. Dezember, unter Leitung Michgel
Bal=
lings, im Großen Haus des Landestheaters Joſeph Haydns
köſtliches Oratorium „Die Jahreszeiten” nach zwölfjähriger Pauſe
wie=
der zur Aufführung. (Siehe heutige Anzeige.) Als Soliſten ſind
ge=
wonnen worden: Frau v. Konta=Erfurt, Sopran: „Herr, Höfflin=
Darmſtadt, Tenor; „Herr Stephani=Düſſeldorf, Baß. Die öffentliche
Hauptprobe findet am Sonntag, den 30. Nov., vorm. pünktlich um
11 Uhr ſtatt. Wegen der Länge des Werkes war es diesmal leider nicht
möglich ſie mit Rückſicht auf die Kirchenbeſucher ſpäter beginnen zu des aus. In früherer Zeit ſchied ſich die Lehrerwelt in zwei Gruppen:
laſſen, ihre Verlegung auf einen anderen Tag verbot ſich ebenfalls aus die gkademiſch gehildeten Theologen, die Schulmeiſter und die
deut=
für die Hauptprobe 1—4 Mark. Kartenverkauf bei Konzert=Arnold
werden auch Vorbeſtellungen auf Karten angenommen, die ſpäter dort
abgeholt werden können.
dächtnis unſerer Toten iſt die für Sonntag abend 8 Uhr in der
Schloß=
kirche vorgeſehene liturgiſche Abendfeier als ein erhebender Ausklang des
ernſten Lages gedacht. Sie bietet in knapper Form eine „Liturgie zum Waiſenſchullehrer, Saalfeld. Kalbfleiſch, Stoll. Süſe=
Totenfeſt” vertont von Bernhard Scholz, dem ehmaligen Leiter des mihl, Eger Eidmann, Geißler, Göbel, Eigenbrodt,
Frankfurter Konſervatoriums. Die Grundgedanken zum ſinnigen Aufbau
des Werkes ſind zurzeit von unſerem Hch. Ad. Köſtlin ausgegangen, der
mit dem Komponiſten eng befreundet war und dieſen wohl auch veranlaßt
hat, das für unſere Kirchengeſangvereine vorhandene Material durch ein
muſtergültiges Werk zu bereichern. Dies iſt ihm prächtig gelungen. Wie
ein goldener Faden zieht durch die Perlen edelſter Tonkunſt die Verleſung hohen idealiſtiſchen Schwung. Hier muß die Geſchichte umlernen. In
von Schriftſtellen, durchbrochen vom Lied der Gemeinde, dieſe verſenkend
in das Leid der Erinnerung, aber auch tröſtend durch den Hinweis auf
die Ewigkeit. Die Vertonung iſt ein Zeugnis der großen Begabung ihres nicht trockene Tatſachen aufzählte, ſondern farbige Bilder aus dem alt=
Schöpfers, tiefempfunden und groß in ihrer Wirkung., Wie Engelgeſang heſſiſchen Lehrerleben entrollte, war der Eigenart des Redners
ent=
mutet das Hallelujah des Schlußchores an. Das 1890 geſchaffene Werk
iſt unſeres Wiſſens hier wenig bekannt und nur einmal zur Aufführung geſpannter Aufmerkſamkeit und lohnten ihn, mit reichem Beifall. Wohl
gebracht. Um ſo erfreulicher iſt die erneute Aufführung durch den
Kirchen=
geſangberein für Stadtkapelle und Schloßkirche, unter Leitung des Herrn
Oberreallehrers Pfaff.
— Das Maſſenchorkonzert der Vereinigten Männergeſangvereine
hör bringen. Die Einigkeit der 600 im erſten Chor auftretenden Sänger
konnte nicht beſſer und ſymboliſcher ausgedrückt werden als durch Mar zur Vorführung gelangen, werden auf Wunſch des Reichsminiſteriums
Bruchs herrlichen Rheinchor. Der „Sonnenaufgang” des Darmſtädter
Komponiſten Friedel Fiſcher und vier Volkslieder in der Faſſung von Auslande möglichſt zu hemmen und den Fremdenverkehr in Deutſch=
Brahms=Gegar reihen ſich an. Als Soliſten wirken mit Fräulein Paula land dadurch zu heben, daß dem Deutſchen die Schönheiten unſeres
Kapper, die raſch eine Lieblingsſängerin des Darmſtädter Publikums
bundes Aufſehen erregte. Eine junge Pianiſtin, Fräulein Margot hinter anderen bereits gefilmten Städten zurückſtehen.
Francken, die kürzlich in Berlin mit großem Erfolge konzertrierte, ſpielt
Chopin und Liſzt. Möge ein reger Beſuch den vereinigten Vereinen
beweiſen, daß ihr Vorhaben ſich ernſter und wichtiger künſtleriſcher Volls= vonſtatten geht: Alle Scheine werden eingelöſt. 1. Alle Scheine —
— Totenſonntag, ein Tag der Andacht und der Erinnerung an
ſtädter Männergeſangvereine, in der bislang gepflogenen, einfachen. Mainz bis zum 15. Dezember 1924, als letzte Friſt. Die
Einlöſungs=
auf dem Waldfriedhof zuſammenführen. Da mehrere Totenfeiern aus Scheine, in eingeſchriebenem Wertbrief an die Kaſſe eingereicht werden.
techniſchen Gründen nicht möglich ſind, hat die Stadtverwaltung nur zu fals, die Antragſteller ſich nicht nach Mainz begeben können. Es iſt
frei=
einer weltlichen und einer kirchlichen Feier die Genehmigung erteilt. Die
Gedächtnisfeier der Vereinigten Männergeſangvereine wird daher durch
Anſchluß von Schwarz=Not=Gold, der Kriegsbeſchädigten und Hinter= werden außerdem von der Deutſchen Eiſenbahngeſelſchaft in Reichs=
Uhr eine gemeinſame werden. Die Gedächtnisrede hält Herr Dir. H. Einlöſungsfriſt. 15. Dezember 1924.
Haſſinger.
— Gabelsberger Stenographenverein 1861 Ballonſchule. Die letzte
Monatsverſammlung fand im Fürſtenſaal ſtatt. Der Andrang war ſo
ſtark, daß ein großer Teil keinen Sitzplatz mehr finden konnte. Der eingeführt. Gs werden von der Regelung die Eiſenbahndirektionen in
1. Vorſitzende, Herr Werner, ging nach den üblichen Begrüßungsworten Eſſen und Elberfeld betroffen. Ob es auch möglich ſein wird, bei den
im Näheren auf die neue Reichskurzſchrift ein und teilte unter Beifall, altbeſetzten Gebiet für den Fahrplan durchzuſetzen, hängt von dem
Aus=
der Verſamlung mit, daß der Beſuch des Unterrichts in der Ballonſchule
fo ſtark ſei, daß ſofort 6 Kurſe eröfnet werden mußten. Zu dem letzten gang der noch ſchwebenden Verhandlungen ab.
Kurſus werden noch Anmeldungen bis einſchließlich nächſten
Mon=
tag, abends 8 Uhr in der Ballonſchule entgegengenommen. In beſonders Mietbeſtimmungen ſeinerzeit veröffentlicht worden ſind, herrſcht doch
herzlichen Worten gedachte er dann der großen Verdienſte der Herren noch hier und da Unklarheit darüber, welche Leiſtungen in der Zahlung
Oberſtudiendirektor Pfaff und Regierungsrat Schaible um das
Zuſtandekommen der Reichskurzſchrift. In der Geſchichte der Einheits= nungsmiete einen gewiſſen Prozentſatz der Friedensmiete, der jeweilig
nannten herausgegebenen neuen Lehrbücher über die Reichskurzſchrift Schornſteinfegergeld, Haftpflicktverſicherung, Treopen= und
Flurbeleuch=
gliedern zu teil, die die letzte Geſchäftsſtenographenprü= Friedensmicte überſteigt und nicht etwa, wie verſchiedentlich
angenom=
fung bei der Handelskammer mit gutem Erfolg beſtanden haben. Der men wird, 2½ Prozent der Betriebskoſten. Beiſpiel: Es betrage die
Grimm, Arheilgen, beſonders kunſtvoll angefertigte Denkmünze, Weiter monatlich 200 Mk., hiervon 2½ Prozent, ergibt 5 Mk., was bei 23 Pf.
anderen Heſſiſchen Verein übertroffen werden, bei Abhaltung der Ge= ſpricht. Was mehr verbraucht wird, iſt auszuſchlagen.
ſchäftsſtenographenprüfung. 59 Mitglieder des Vereins haben in den
Unterrichtsweſen auf der Höhe iſt im Verein. Die letzte Prüfung frau hier erhielt unter Verſagung mildernder Umſtände wegen
Leonh. Lohnes, Anna Lohnes. Paul Haas., Thomas Buchert, hilfe zur verſuchten Abtreibung in 2 Fällen 2 Jahre Zuchthaus unter
Der geſellige Teil lag in den bewährten Händen des Herrn Schneider. Anrechnung von 4 Monaten der Unterſuchungshaft. Wegen verſuchter
Ein mit wundervollen Landſchaftsbildern gehaltener Lichtbildervortrag 9
eine unter Leitung von Herrn Schneider vorgenommene Verloſung
mit Muſik=, Geſangs= und unterhaltenden Vorträgen, bei denen Frl. auf 2 Monate Gefängnis.
Spieß und Frl. Körber beſonders hervortraten, ſchloß der Abend zur
vollſten Zufriedenheit der Anweſenden und jung und alt freute ſich über muß es ſtatt „Bonrad von Lampertheim” von „Langenbergheim”
die ſchön verlaufenen Stunden.
* Blütenfilm der B. A. G. F.
In der Techniſchen Hochſchule gelangten am Mittwoch nachmittag
und in einer beſonderen Vorſtellung für die Ortsgruppe Darmſtadt des
Vereins deutſcher Chemiker, abends um 8 Uhr, die Wachstums= und
Blütenfilme der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik zur Aufführung, die
damit Hervorragendes und geradezu Vorbildliches auf dem Gebiet der
Lehr= und Propagandafilme geſchaffen hat. Der erſte Teil gibt ein
umfaſſendes Bild der gewaltigen Anlagen der Fabrik zur Gewnnung
des Stichſtoffs aus der Luft und der Verarbeitung auf die bekannten
Stickſtoffdüngemittel in den Werken Leuna und Oppau. Die
darauf=
folgenden Wachstumsfilme ſtehen in ihrer künſtleriſchen Geſtaltung und
techniſchen Ausführung hoch über allen ähnlichen Propagandafilmen.
In ganz außerordentlich inſtruktiver Weiſe iſt das Wachſen, Blühen und
Welken der verſchiedenſten Pflanzen feſtgehalten. Der urſprüngliche
Zweck des Films, die Betonung der durch intenſive Stickſtoffdüngung
erzielten Vorteile in Bezug auf Güte Stärke, Schönheit und Ertrag,
tritt mehr und mehr in den Hintergrund, und dem Beſchauer zeigen
ſich nicht nur vorzügliche Aufnahmen von hohem künſtleriſchem Wert,
ſondern vor allem eine Fülle der intereſſanteſten Einzelheiten aus dem
Leben vieler Pflanzen und Blumen. Zunächſt wird das Wachſen von
Mais= und Tabakspflanzen veranſchaulicht, ganze Chryſanthemen=
Gruppen entwickeln ſich zu vollſter Blüte, ſichtbar und in allen
Ein=
zelheiten dem Auge zugänglich Zu den intereſſanteſten gehören die
Aufnahmen der Rankenbewegungen japaniſcher Klettergurken und der
Paſſionsblume, während die nun folgenden Bilder der langſamen
Ent=
faltung zahlreicher Blüten zweifellos die ſchönſten darſtellen.
Beſon=
ders hervorzuheben ſind Aſtern, Alpenveilchen, Azalea, Roſen,
Flie=
der, Gladiolen, Lilien, Amarhllus, ſowie zum Schluß das Erblühen
einer Orchidee und das Werden und Vergehen von ſieben blendend
weißen Kakteenblüten.
Erklärungen vorwiegend techniſcher Natur. Der Film iſt auf dem
Lim=
unterhält. Er erregte bereits bei ſeiner Aufführung während der
dies=
jährigen Tagung deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Innsbruck be= 4 9. 1994 wegen Baugebrechen im Hauſe Aſchaffenburgeuſtraße 63 zu
rechtigtes Aufſehen und wurde bei den geſtrigen Vorſtellungen mit Seligenſtadt. — Geſuch des Wilhelm Reintgen zu Offenbach am Main um
dankbarem Beifall aufgenommen. Die Hochſchule, hat durch Umbau die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit
Branntweinaus=
geſamten Studentenſchaft lebhaft begrüßt wird.
N. Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die Novemberverſammlung,
in der Herr Prälat D. Dr. Diehl ſeinen Vortrag über heſſiſche Zugehörigkeit zur Friſeur=Zwangs Innung. — Klage des Georg Schroth
Lehrerfamilien als Gegenſtück zu dem vor einigen Jahren
ge=
haltenen über heſſiſche Pfarrerfamilien gehalten, war ſehr zahlreich
be=
beſucht, darunter viele auswärtige Lehrer. Redner führte etwa
folgen=
beſonderen Gründen. Die Preiſe betragen für das Konzert 1—6 Mark, ſchen Schullehrer oder Schuldiener. Der Titel Schulmeiſter Darmſtadt, Lichtenbergſtraße, kam mit ſeinem Motorrad von Eberſtadt.
war früher eine Ehrenbezeichnung, doch geriet er früh ſchon in Miß=
Wilhelminenſtraße, und Leopold Schutter, Eliſabethenſtraße. Daſelbſt achtung, ſchon 1790 kam es zu einem Ehrenbeleidigungsprozeß. Nur ſtadt. Auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe fuhr T, mit ſeinem Motorrad
2 Lehrer haben ihren Namen latiniſiert: 1651 veränderte ein Schultheiß
ihn in Prätorius um und der durch O. Glaubrecht bekannt gewordene
— Schloßkirche. Nach den mannigfachen Veranſtaltungen zum Ge= Kalendermann vom Peitsberg, der Juſtus hieß. Von
den zahlreichen Lehrerfamilien, die Redner beſprach, ſeien hier nur
die=
jenigen genannt, die in Darmſtadt waren oder noch ſind: Fuchs, der
Loos, Ruths, Butterweck, Sann, Spamer u. a. Dieſe
deutſchen Lehrer, im Gegenſatz zu den ſtudierten Schulmeiſter, kommen ſuchung des Unglücks iſt im Gange.
in der Geſchichte der Pädagoaik ſchlecht weg. Die Tatſache, daß ſie trotz
elender Bezahlung Jahrhunderte lang immer wieder ihre Söhne dem
Lehrberufe zuführten, iſt ein Beweis für die geiſtige Höhenlage, für
dieſen Familien bildete ſich mit der Zeit eine Tradition, eine pädagogiſche
Technik und eine große Berufsfreudigkeit heraus. Der Vortrag, der
ſprechend mit viel Humor durchſetzt. Die Zuhörer folgten ihm mit
jeder nahm aus ihm Anregung mit nach Hauſe.
— Darmſtadt im Film. Wie wir erfahren haben, beabſichtigt die
Berliner Film=Zentrale A.=G. Berlin, welche bereits in dieſem Jahre
in mehreren deutſchen Städten, Bade= und Kurorten Propagandafilme
wird eine mit feinem Geſchmack zuſammengeſtellte Vortragsfolge zu Ge= hergeſtellt hat, auch in Darmſtadt einen ſolchen Propagandafilm
aufzu=
nehmen. Die Filme, welche in ganz Deutſchland, ſowie im Auslande
des Innern hergeſtellt und haben den Zweck, den Zuſtrom nach dem
Vaterlandes in naturgetreuer Wiedergabe bildlich gezeigt werden. Wir
geworden iſt und Herrn Imre Aldori, deſſen hervorragende Lieder= hoffen, daß die Filmaufnahme in unſerem ſchönen Darmſtadt durch eine burgverein veranſtalten am kommenden Sonntag abend, im
Gemeinde=
vortragskunſt unlängſt bei der Gründungsfeier des Heſſiſchen Sänger= rege Beteiligung der Geſchäftswelt zuſtande kommt, damit wir nicht haus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtraße 6, eine dem Tag ent=
Die Eiſenbahnregie der beſetzten Gebiete teilt mit, daß die
Ein=
ziehung der noch im Umlauf befindlichen Regieſcheine folgendermaßen
erziehungsarbeit zu widmen, reges Intereſſe in allen Kreiſen auslöſt. gleichviel in welcher Höhe — durch die Kaſſen der früheren
Bezirks=
direktionen der Regie in Aachen, Düren, Eſſen, Ludwigshafen. Mainz
unſere Gefallenenen, ſoll auch dieſes Jahr wieder die Vereinigten Darm= und Trier bis 20. November 1924: 2. durch die Hauptkaſſe der Regie in eigenen Aufnahmen, die der Nordpolarforſcher Amundſen bei ſeinem
ſchlichten Aufmachung und die Angehörige und Freunde unſerer Lieben gträge bei der Hauptkaſſe müſſen vorher, unter” Befügung der
löſen zu laſſen. 3. Die Scheine zu Fr. 5. 1. 0.50, 0.25. 010 und 005
bliebenen und der Arbeitermännerchöre am Sonntag, vormittags 1o½ mark eingelöſt, welche die nötigen Diſpoſitionen ergreifen wird. Die= Mit dieſem Film läßt die Heſſiſche Bilderbühne am Montag und
Diens=
ſer Umtauſch wird am Montag, den 24. November beginnen. Letzte
Mit dem Fahrplanwechſel am 1. Dezember wird in dem neubeſetzten
Gebiet für die Reichsbahn wieder die mitteleuropäiſche Zeit
Beſatzungsbehörden die Wiedereinführung der mitteleuropäiſchen Zeit im
der Mieten einbegriffen ſind. Vom Monat April an beträgt die
Woh=
kurzſchrift wurden die Namen dieſer beiden Herrn, die ſeit 20 Jahren bekannt gegeben wird. In dem Mietbetrag ſind auch die ſogenannten
in den Regierungskonferenzen und Sachverſtändigenausſchüſſen hervor= Betriebskoſten enthalten. Dieſe umfaſſen: Grundſteuern aber nicht birche (Stadtfirche) ſtattfindenden Totengedenkfeier möglichſt volzählig
ragend mitgewirkt haben, an erſter Stelle ſtehen. Die von den Ge= die ſtaatliche und ſtädtiſche Sondergrundſteuer), ferner das Waſſergeld,
erfreuen ſich im Verein großer Beliebtheit und ſind die beſten, die bis= tung, Verwaltungskoſten uſw. Bezüglich des Waſſergeldes wird bemerkt,
her erſchienen ſind. Eine beſondere Ehrung wurde denſenigen Mit= daß ſolches nur zu bezahlen iſt, wenn der Verbrauch 2½ Prozent der ſind anzulegen.
Vorſitzende überreichte ihnen eine vom Stenographieverlag Gebrüder Friedensmiete aller Wohnungen eines Hauſes 2400 Mk. jährlich, alſo feier, bittet der Vorſtand um vollzähliges Erſcheinen. Treffpunkt 7.45
erwähnte der Vorſitzende die großen Erfolge des Vereins, die von keinem für den Kubikmeter einem Verbrauch von 22 Kubikmeter im Monat ent=
* Bezirksſchöffengericht. Vor verſchloſſenen Türen wurde eine
letzten Jahren dieſe amtliche Prüfung beſtanden, ein Beweis, daß das größere Abtreibungsaffäre verhandelt. Die Hermann Krepper Ehe= iſt Ehrenpflicht.
haben beſtanden: Karl Ernſt, Heinrich Müller, Käthe Müller, Lohnabtreibung in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung und wegen Bei=
Abtreibung und Beihilfe dazu wurden gegen Wilhelm Emich
über eine Reiſe von Zürich nach Lugano fand ſtürmiſchen Beifall und Ehefrau hier auf 3 Monate Geſängnis abzüglich 2 Wochen Unter= Arla Nenz im Muſikvereinsſaal einen Violin=Abend. Die
ſuchungshaft erkannt, gegen die kürzlich wegen Kuppelei verurteilte
mit über 100 Wer gewinnen fand lebhafte Zuſtimmung. Abwechſelnd ChriſtophGanß Ehefrau hier wegen Verſuchs der Abtreibung Prof. Petſchnikoff und hat die Atademie der Tonkunſt in München
ab=
auf 3. 12 v. u. heißen.
Zu den Wahlen.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadk.
Wir verweiſen unſere Mitglieder und Freunde auf die
Verſammlungs=
anzeige in der heutigen Nr., wonach unſer Reichstagskandidat,
Reichs=
miniſter a. D. Dr. Becker, und unſer Landtagskandidat
Oberſtudien=
direktor Dr. Keller am Samstag, den 22. Nov., abends 8 Uhr, in
der Turnhalle am Woogsplatz über die Reichs= und
Landtags=
wahlen ſprechen werden. Dieſe öffentliche Verſammlung muß zu
einem Maſſenbeſuch vor allem auch ſeitens unſerer zahlreichen
Partei=
freunde und Anhänger werden. Wir bitten, überall für einen beſonders
guten Beſuch dieſer ſicherlich außerordentlich intereſſanten Vorträge
werben zu wollen.
Deutſche Demokratiſche Partei. Auf die morgen,
Samstag, den 22. Nob., abends 8 Uhr im Saalbau, ſtattfindende
Ver=
ſammlung mit Dr. Ludw. Haas=Karlsruhe und
Landtagsabgeordne=
ten Reiber=Darmſtadt, weiſen wir nochmals hin. Es ſpricht
fer=
ner die Tochter unſeres Spitzenkandidaten, Hilde Korell. Der
Eintritt iſt für jedermann frei. SSiehe Anzeige in heutiger Nummer.)
Am Freitag, 21. November, findet abends 8 Uhr im Gaſthaus zum
Eliſenbad in Ober=Ramſtadt eine öffentliche Verſammlung der
Deutſch=
nationalen Volkspartei ſtatt. Der bekannte Vorkämpfer der
Aufvertungs=
bewegung Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt wird über die
Auf=
wertung der Spareinlagen reden und Herr Geſchäftsführer Süßz vom
D. H. V. über „Volksgemeinſchaft‟. Die Bevölkerung Ober=Ramſtadts
wird herzlichſt zu dem Vortrage eingeladen.
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausfchuſſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Samstag, den 22. November 1924, vor=
Herr Direktor Schwarz, von der Badiſchen Anilin= und Soda= mittags 10 Uhr: Beſchwerde des Heinrich Göckel zu Offenbach a. M.,
Ge=
fabrik begleitete die Vorführungen mit intereſſanten Ergänzungen und leitſtraße 79, gegen den Beſchluß des Kreisamtes Offenbach vom 24. 1.
1924 wegen Unterſagung des Handels mit friſcher Milch, ſowie mit
Milch=
burger Hof aufgenommen, wo die Firma ausgedehnte Verſuchsanlagen erzeugniſſen jeder Art und Schließung der Geſchäftsräume. — Klage des
Geora Meyer gegen einen Polizeibefehl des Kreisamts Offenbach vom
eines Hörſaales eigens für Zwecke der Vorführung naturwiſſenſchaft= ſchank im Hauſe Biebererſtraße 90. — Geſuch des Arno Heinke,
Offen=
licher und techniſcher Lehrfilme eine Einrichtung geſchaffen, die von der bach=Bürgel um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer
Schankwirt=
ſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Schönbornſtraße 12. —
Be=
ſchwerde des Karl Bormuth II. und des Johannes Bormuth zu Biblis
gegen den Beſcheid des Kreisamtes Bensheim vom 15. 7. 1924 wegen
zu Dieburg gegen den Beſcheid des Kreisamts Dieburg vom 22. Juli 1924
wegen Verſagung des Wandergewerbeſcheines.
* Ein ſchweres Unglück ereignete ſich vorgeſtern abend Ecke
Heidel=
berger= und Moosbergſtraße. Der 32 Jahre alte Kaufmann Tramer,
Im Anhänger ſaß der Milchhändler Ludwig Stumpf aus Ober=
Ram=
auf ein in gleicher Richtung fahrendes Laſtauto mit Anhänger mit
der=
artiger Gewalt auf, daß ſelbſt der Führer des Laſtautos den Anprall
verſpürte. Tramer und Stumpf wurden ſchwer verletzt in das Herz
Jeſu=Hoſpital eingeliefert, wo erſterer nach wenigen Minuten ſtarb.
Stumpf erlitt einen Gehirnbaſisbruch ſowie ſchwere
Unterleibsverletzun=
gen und befindet ſich in Lebensgefahr. Die Lichter aller Fahrzeuge
ſollen ſich in Ordnung befunden haben. Aus der Nichtung Darmſtadt
kam ſowohl ein Auto als auch ein Straßenbahnwagen. Die Unter=
* Ein ſchwerer Unglücksfall. Geſtern abend verunglückt in ſeiner
Wohnung, Wilhelminenſtraße 42, der in Landwirtſchaftskreiſen Heſſens,
der Pfalz und von Heſſen=Naſſau bekannte Leiter der Landwirtſchaftlichen
Auskunftsſtelle des Deutſchen Kaliſyndikats in Darmſtadt,
Diplomland=
wirt Guſtav Stirner. Beim Oeffnen der Feuertür des Kachelofens
explodierten auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe die im Ofen liegenden,
teils in Glut befindlichen Briketts. Der Ofen ſtürzte zuſammen und die
Flammen ſchlugen Stirner ins Geſicht, der dadurch nicht unerheblich
verletzt wurde. Durch den Luftdruck zerbrachen vier Fenſterſcheiben und
fielen auf die Straße, wodurch Paſſanten aufmerkſam wurden und
ſo=
fort Feuerwehr und Polizei glarmierten. Auf ärztliche Anordnung wurde
Stirner ſofort in die Klinik der Barmherzigen Brüder in der
Hermann=
ſtraße verbracht, wo ihm die erſte Hilfe zuteil wurde. Wie wir hören,
befindet ſich derſelbe dort jetzt außer Lebensgefahr. Den ausbrechenden
Zimmerbrand konnte die Feuerwehr noch im Keime erſticken.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bekrachten,
m leinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritll”.
Totengedächtnisfeier. Der C.V.J.M. und der
Wart=
ſprechende Gedächtnisfeier. Herr Dr. Avemarie wird die
Gedächtnis=
rede halten. Im übrigen wird der Abend entſprechend muſikaliſch und
deklamatoriſch ausgeſtaltet. Jugend= und Jugendfreunde, ſowie
Familienangehörige herzlich willkommen.
Amundſens letzte Nordpolreiſe mit dem
Flug=
zeug. Die Heſſiſche Bilderbühne bringt als nächſten Filmvortrag die
letzten Verſuch, im Flugzeug den Pol zu erreichen, gemacht hat. Der
Film bietet in üppiger Fülle Intereſſantes und Unterhaltſames. Der
Menſch im Kampf gegen die Rieſenmächte des Polargebiets, gegen Eis,
geſtellt, die Scheine durch Vermittlung der akkreditierten Banken ein= Schnee, Kälte, Krankheit, bunger!. Ein Dokument menſchlicher
Kühn=
heit, das dieſer Film bietet. Reich illuſtriert ſind im Flm die
Erleb=
niſſe von Roald Amundſen, der am 3. Juni 1922 mit dem Schiff
„Maud”, ſeine Reiſe von der Nordweſtküſte Nordamerikas antrat. —
tag eine Reihe herrlicher Landſchaftsaufnahmen aus unſerem
Oden=
wald laufen, und zwar den Teil der Heſſenfilme, den die Heſſiſche
Bild=
ſtelle in Neuſtadt und auf der Burg Breuberg aufgenommen hat. Der
Film wird in Darmſtadt zum erſten Male gezeigt.
— Ev. Jugendgemeinſchaft. Wir machen hiermit nochmals
auf die von der Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände am
Sonntag, den B. November, abends 6 Uhr, in der Johanneskirche
ſtatt=
findenden Totengedenkfeier aufmerkſam und bitten um zahlreiche Beteili=
— Wohnungsmiete. Man ſchreibt uns: Obgleich die bezüglichen gung. Die Wimpelträger unſerer Gruppen, ſowie alle anderen Bünde
der Jugendverbände verſammeln ſich um 514. Uhr mit umflorten
Wim=
peln an dem Nordeingang der Kirche (Aliceſtraße). Folgen für die Feier
ſind an den Eingängen zu haben.
Reichsoffizierbund. Die Kameraden wollen zu der am
Sonntag, den 23. Nov. 8 Uhr vorm, in der ehemaligen
Garniſon=
erſcheinen. Da die angewieſenen Plätze bis 8 Uhr vorm, eingenommen
ſein müſſen, iſt rechtzeitiges Eintreffen dringend erwünſcht.
Sammel=
platz 745 Uhr vorm,, am 1. Polizeirevier. Orden und Ehrenzeichen
— Train=Vereinigung 18. Zu der am Sonntag, den
23. Nov, vorm 8 Uhr in der Stadtkirche ſtattfindenden Totengedenk=
Uhr, Ecke Schul= und Karlsſtraße.
— Verein ehem 117er, Darmſtadt. Die
Totengedenk=
feier des Verbands Heſſ. Regimentsvereine findet am Sonntaa, den
23. Nov., vorm 8 Uhr, in der Stadtkirche ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen
Kunſinotizen.
Ueder Werte. Künfler und Hünftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Krwäbnung
geſchieht, behält ſch die Redahtion ihr Urnel vor
— Mittwoch, den 26. November, veranſtaltet die Geigerin
Künſtlerin, eine Darmſtädterin, war eine Meiſterſchülerin von Herrn
ſolviert. In anderen Städten hat Frl. Renz ſchon mit beachtenswertem
Im Bericht über die Amtsgerichtsſitzung in der Nr. 322 vom 19. d3. Erſelg konzertiert, und wird dieſer Abend für die Konzertbeſucher von
größtem Intereſſe ſein. Karten bei Chriſtian Arnold, Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 9.
Fas das Odol besonders auszeichnet vor allen anderen Mundreinigungsmitteln, ist seine merkwürdige Eigen-
W at Hellndkähle naech denSrulen geuisgengslen miteiner muitroskeondsch Lungen dtebei der dichtengante.
septischen Schicht zu überziehen, die noch stundenlang nachwirkt. Diese Dauerwirkung, die kein anderes Präparat
besitzt, ist es, die demjenigen, der Odol täglich gebraucht, die Gewißheit gibt, daß sein Mund sicher geschützt
ist gegen die Wirkung der Fäulniserreger und Gärungsstoffe, die die Zähne zerstören. Odol ist wirklich gut.
Seite 6
Rummer 324.
Freitag, den 21. November 1924.
Stadtverordnetenverſammlung.
Darmſtadt, 20. November.
Die Sitzung wird von Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing um
5 Uhr 10 Min. eröffnet.
Frau Karoline Friedrich wird als Stadtverordnete vereidigt.
1. Erweiterung der Badeanlagen am Woog, Einrichtung eines
Kinderbades. Es ſollen nachſtehende Arbeiten in dieſem Winter
aus=
geführt werden: 1. Herſtellung eines gußeiſernen Rohrkanals zur
Ent=
wäſſerung der Abortanlagen für die Licht= und Luftbäder; 2. Herſtellung
eines Kinderbades an der Südweſtſeite des Licht= und Luftbades; 3.
Be=
feſtigung des Weſtufers der grünen Inſel. Die Koſten mit etwa rund
11 500 Mk. werden bewilligt.
2. Herabſetzung der Schlachtgebühren. Den eintretenden
Einnahme=
ausfall berechnet die Verwaltung auf monatlich 7150 Mk. oder jährlich
85 800 Mk. — Schlachtgebühren und Tarif werden genehmigt.
3. Inſtandſetzung der Uferbefeſtigung des Steinbrüger Teichs. Bei
dem jüngſt geſcehenen Ablaſſen iſt der Fuß des Straßendammes (
Nord=
ſeite des Teichs) infolge der Erſchütterungen und Belaſtungen durch
ver=
mehrten Autoverkehr etwas ausgewichen. Das vom Waſſer aufgeweichte
Erdreich hat nachgegeben und die Uferbefeſtigung hat ſich ſo verſchoben,
daß Wiederherſtellung dringend nötig iſt. Es ſoll ein Betonfuß
einge=
baut werden, an den ſich eine 15 Zentimeter ſtarke Betonverkleidung auf
Packlager anſchließt. Die Koſten ſind auf 2500 Mk. veranſchlagt. Wird
genehmigt.
*. Einführung von Wohlfahrtsſchecks zur Bekämpfung
gewerbsmäßi=
gen Bettelns. (Wir verweiſen auf Nr. 318 vom 15. Nov., Seite 7.) Wird
genehmigt.
5. Beitritt der Stadt zum Verein Wohlfahrtsſchule für Heſſen und
Heſſen=Naſſau. Die Gründung bezweckt Fortführung des „
Frauenſemi=
nars für ſoziale Berufsarbeit” in Frankfurt a. M. Der Beitritt ergibt
einen Betrag von 268 Mk. Wird genehmigt.
6. Abſchluß der Stadtkafſe und der Nebenrechnungen für 1922. Die
in der den Stadtverordneten mitgeteilten Druckſache vom 3. Oktober 1924
enthaltenen Anträge werden genehmigt.
7. Beitrag zur Volkshochſchule für 1924. Nachdem der Staat ſich
bereit erklärt hat, zu dem nach Abzug des Reichszuſchuſſes in Höhe von
800 Mk. verbleibenden Fehlbetrag im Jahrsvoranſchlag vorläufig 500
Mark zuzuſchießen, wird beantragt, daß die Stadt den gleichen Betrag
bewilligt. Genehmigt.
8. Hundeſteuer für 1825. Am 6. Nov. hat das Kreisamt verlangt,
daß der Verſammlung im Laufe der nächſten vier Wochen Vorlage über
Feſtſetzung der Gemeindehundeſteuer für 1925 zu machen ſei. Die
Steuer=
ſätze von 1924 ſollen auch für 1925 beibehalten werden. Danach würden
erhoben: 1., wenn der Beginn des Hundebeſitzes in die Zeit vor 1. Juli
fällt, 24 Mk., 2., vom 1. Juli ab 12 Mk. Der Staat will entſprechend
12 und 6 Mk. erheben. Nach Erläuterung des Bürgermeiſters Daub
wird die Vorlage genehmigt.
9. Beitrag zum Zweigausſchuß für deutſche Jugendherbergen. Es
wird beantragt, von 1925 ab einen laufenden Beitrag von jährlich 500
Mark zu bewilligen. Auf die Bedeutung der Jugendherbergen weiſt
Stadtv. Schäfer hin; Heſſen ſtehe hier zurück. Der Beitrag möge auf
1 Pfg. pro Kopf der Bevölkerung erhöht werden (wie Alsfeld, Schlitz
und Gießen dieſen Beitrag leiſten). Bürgermeiſter Daub empfiehlt
den Antrag Schäfer. Stadtv. Binſtadt wünſcht weitere Räume für
die Jugendherberge in der Dieburger Straße. Beig. Delp ſagt
Be=
rückſichtigung dieſes Wunſches zu. — Der Antrag Schäfer wird
ange=
nommen.
10. Bewilligung eines Beitrags an den Deutſchen Oſtbund E. V. Der
Oſtbund vertrüt die wirtſchaftlichen und kulturellen Angelegenheiten der
Oſtdeutſchen und iſt amtlich anerkannte Intereſſenvertretung der aus
Polen verdrängten Deutſchen. Es ſoll ein Jahresbeitrag von 50 Mk.
bewilligt werden. Wird genehmigt.
11. Errichtung einer ſtädtiſchen Bauunfallverſicherung. Die
Ver=
waltung beabſichtigt, vom 1. Januar 1925 ab eine eigene
Bauunfallver=
ſicherung im Rahmen des § 628 Reichsverſicherungsordnung einzuführen.
Stadtv. Hille erſtattet Bericht. Stadtv. Sparr verweiſt auf die
Bedeutung auch für die ſtädtiſchen Arbeiter und wünſcht eingehende
Be=
rückſichtigung der vorhandenen Unfallſtatiſtik. Für die Unfallverletzten
müßte ein Ausgleich gegenüber den Löhnen geſchaffen werden. Stadtv.
Sames ſpricht gegen die Verſicherung; die Sache ſei nicht
ſpruch=
reif. Die Unterlagen müßten geprüft werden. Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſſing iſt gegen die Vertagung. Die Vorlage wird angenommen,
12. Unterhaltung des Hauſes Wendelſtadtſtraße 40. Dieſelbe
be=
dingt einen Koſtenaufwand von etwa 10 000 Mk. Wird genehmigt,
13. Herſtellung einer Wohnung in Bismarckſtraße 28. Die
ſeitheri=
gen Räume der Rettungswache ſollen für Wohnungszwecke hergerichtet
werden. Die Mittel werden bewilligt.
14. Bauliche Herſtellung in Befſunger Straße 80. Die Abortgrube
iſt undicht und zu beſeitigen. Der Kredit von 950 Mk. wird genehmigt.
15. Errichtung einer Abſchlußmauer an der ehemaligen
Straßen=
unterführung an der Dieburger Straße. Der Aufwand von 4000 Mk.
wird bewilligt.
16. Ausbau des Niebergallwegs zwiſchen Wittmann= und
Schieß=
hausſtraße. Die Errichtung mehrerer Wohngebäude bedingt den
ſtraßen=
mäßigen Ausbau dieſer Straßenſtrecke. Bereitſtellung des erforderlichen
Kredits wird grnehmigt.
17. Inſtandſetzung der Kanäle in Anng= und Eichbergſtraße. Die
Kanäle ſind ſchadhaft und verwurzelt; ſie genügen zur ordnungsgemäßen
Ableitung der Abwäſſer nicht mehr. Es iſt Inſtandſetzung, ſowie
Ein=
bau von ſechs Einſteigſchächten erforderlich. Koſtenpunkt 5000 Mark.
Wird genehmigt.
18. Heiſtellung eines Steinzeugrohrkanals im Voglerweg. Die
Ver=
legung erfordert einen Aufwand von 3000 Mark. Der Kredit wird
genehmigt.
19. Aufſtellung von Ruhebänken in den ſtädtiſchen Anlagen, auf
Straßen und Plätzen. Es ſollen 60 Bänke aufgeſtellt werden. Der Kredit
mit 2700 Mark wird bewilligt.
20. Umbau des Oberwaldhauſes. Die Raumperhältniſſe ſind
unzu=
reichend. Die Anlage einer überdeckten Terraſſe, ſowie eine
Reihe weiterer Verbeſſerungen iſt beabſichtigt. Man ſtimmt
grundſätz=
lich zu. Der Umbau ſoll erſt nach Eintritt günſtigerer Verhältniſſe
be=
wirkt werden. Wird zurückgeſtellt.
21. Wahl der Vertreter der Stadt in ben Verwaltungsausſchuß bes
öffentlichen Arbeitsnachweiſes für Stadt und Kreis Darmſtadt. Die Stadt
entſendet in den Ausſchuß 4, der Kreis 2 Vertreter als Beiſitzer mit
be=
ratender Stimme. Es wird beantragt, der Beſtellung der Stadtvertreter
— wie vom Ausſchuſſe vorgeſchlagen — zuzuſtimmen und die Beſtellung
der Vertreter gutgeheißen. Die Amtsdauer des Ausſchuſſes iſt 3 Jahre.
Wird genehmigt.
Mitteilungen:
Bürgermeiſter Daub teilt die in Kraft geſetzten
Krankenhaustarif=
erhöhungen mit.
Beig. Delp erörtert die Grundſätze der einmaligen
Wirtſchaftsbei=
hilfe; die letztere ſoll auch Arbeiterpenſionären und deren Witwen zuteil
werden. — Stadtv. Weſp wünſcht weitgehendere Berückſichtigung der
Kurzarbeiter und Beſprechung ſeines Antrags im Sozialpolitiſchen
Ausſchuſſe.
Stadtv. Leuſchner bemängelt die Erhöhung des
Krankenhaus=
tarifs ohne bezügliche Ermächtigung der Verſammlung; die ſeinerzeit
er=
teilte Ermächtigung habe nur für die Inflationszeit gegolten. Herr
Leuſchner erörtert dann den geſtrigen Unfall in der Heidelbergerſtraße.
Hier müßten die ſtädtiſchen Unfallmeldeſtellen beſſer funktionieren.
Stadtv. Kleinert wünſcht Hinweis an den Litfaßſäulen. — Die
Stadtverwaltung wird gegebene Anregungen prüfen.
Stadtv. Binſtadt bemängelt, daß die Leſe= und Bücherhalle den
Leihvertrieb noch nicht wieder aufgenommen hat. — Bürgermeiſter
Bux=
baum erklärt, Abhilfe ſei geſchaffen durch Erneuerung der Räume,
Stadtv. Weſp wünſcht mehr Badezellen 2. Klaſſe im Städtiſchen
Schwimmbad. — Stadtv. Hille wünſcht im Schwimmbad
Bereitſtel=
lung von Krücken für Beinverletzte.
Stadtv. Schäfer wünſcht, daß die Jugend nicht um das
Woogs=
eis komme. — Die Stadtverwaltung ſagt Erfüllung des Wunſches zu.
Schluß der öffentlichen Sitzung 6.15 Uhr.
— Städtiſche Feuer= und Rettungswache. Im Monat Oktober
wurde die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr elfmal alarmiert, und zwar zu
einem Mittelfeuer 7 Kleinfeuern, zweimal zum Aufrichten von
Pfer=
den und einmal zum Abſchleppen eines in Waſſer gefahrenen
Kraft=
vagens. Weitere Hilfeleiſtungen erfolgten bei Gasmangel in
Privat=
wohnungen und beim Abſperren von Straßenhydranten in insgeſamt
32 Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 138
Krankentrans=
porte. Davon entfielen auf das Stadtgebiet 111 und 27 von oder nach
näheren und weiteren Entfernungen der Stadt. Verſuchte Transporte
waren 8 und Anlegen von Notverbänden auf der Wache ſelbſt 6 zu
verzeichnen.
— Die Dezembermiete beträgt in ſämtlichen Gemeinden
45 v. H. der Friedensmiete. In dieſer Summe ſind 14 v. H.
für laufende und 8 v. H. für große Inſtandſetzungskoſten ſowie
23 v. H. für Betriebskoſten und Zinsſteigerungen enthalten. In
Häuſern, in denen Abortgrubenentleerung ſtattfinden muß, können
die Vermieter die hierdurch entftehenden Unkoſten nach dem
Ver=
hältnis der Friedensmiete auf die einzelnen
Nutzungsberechtig=
ten umlegen. Dieſe ſind dann berechtigt, 3 v. H. der
Friedens=
miete in Abzug zu bringen.
Die Lage der deutſchen Beamtenſchaft.
Vom Ortskartell Darmſtadt des Deutſchen Beamtenbnudes erhalten
wir die nachſtehende Zuſchrift:
Wenn die Berufsbeamtenſchaft zum Streit, dem letzten
gewerkſchaft=
lichen Mittel, greift, dann wird die Exiſtenz des ganzen Staates auf das
ernſteſte gefährdet. Wenn der Arbeiter ſtreikt, dann werden ſchlimmſten
Falles einzelne Wirtſchaftsgruppen in Mitleidenſchaft gezogen, ſtreikt aber.
die Berufsbeamtenſchaft, dann wird das ganze Volk in ſeiner
Geſamt=
heit betroffen, dann erlebt der ganze Wirtſchaftskörper eine kaum
ge=
ahnte Erſchütterung.
Wir Angehörigen der weitaus größten deutſchen
Beamtenorganiſa=
tion, treiben keine Demagogie, uns darf man es deshalb glauben, wenn
wir heute vor aller Oeffentlichkeit feſtſtellen, daß die Exiſtenz des
deut=
ſchen Berufsbeamtentums auf das allerſchwerſte erſchüttert iſt. Die große
Maſſe der Beamtenſchaft ſteht heute vor dem wirtſchaftlichen
Zuſammen=
bruch. Hunderttauſende wiſſen nicht mehr, wie ſie ihre Kinder kleiden
und ernähren ſollen, und der Maſſe der Beamtenſchaft iſt es nicht mehr
möglich, teilzunehmen an den kulturellen Gütern der Nation.
In treuer Pflichterfüllung — man denke nur z. B. an den
Novem=
ber 1918 und an den Rhein= und Nuhrkampf — hat das deurſche
Berufs=
beamtentum die ſchwerſten Opfer getragen. Heute wüſſen wir feſtſtellen,
daß wir in der Erfüllung der Pflicht zwar an der Spitze 2= Nation
mar=
ſchieren durften, daß ſich aber niemand, auch nicht die repräſentativen
Vertreter des deutſchen Volkes, um uns kümmern, wenn es gilt, uns zu
unſerem Rechte zu verhelfen.
Keine unſerer maßvollen Forderungen wurde nur beachtet.
Ent=
weder man hatte angeblich keine Mittel, oder man war gerade im
Be=
griff, die Preiſe herabzudrücken, die aber dieſem Drucke nicht folgen,
ſon=
dern infolge des ſtärkeren Gegendruckes immer höher ſtiegen.
Die letzte Beſoldungsregelung, die bekanntlich von der großen Maſſe
der Beamtenſchaft mit Entrüſtung abgelehnt wurde und die ſelbſt von
der Volksvertretung übereinſtimmend als gänzlich unzureichend bezeichnet
wurde, datiert vom Mai dieſes Jahres. Seit dieſer Zeit ſind die Preiſe
aller Bedarfsartikel ganz bedeutend geſtiegen, ſo daß man wenigſtens
an=
nehmen ſollte, die Reichsregierung wäre bereit geweſen, den entſtandenen
Ausfall am Gehalt auszugleichen. Gefehlt! Für den Beamten haben ſich
nach der Auffaſſung des Reichsfinanzminiſteriums anſcheinend die
Ver=
hältniſſe nicht verſchlechtert. Von der Not der Anderen ſpricht man zwar
ſehr viel, an unſerem Elend geht man aber achtlos vorüber. Vielleicht
denkt man, daß der Beamte nicht gefährlich wird, weil er zur Treue
er=
zogen iſt. Weiß man aber nicht, daß die Treue nicht einſeitig ſein darf,
weiß man nicht, daß auch die andere Seite die Treue halten muß, weiß
man nicht, daß eine Behandlung, wie ſie die Beamtenſchaft nun ſchon
jahrelang erfährt, auf die Dauer nicht ertragen werden kann!
In den letzten Tagen hat man gehört, daß die Reichsregierung bereit
ſei, eine „maßvolle”, Erhöhung der Beamtengehälter vorzunehmen zur
Angleichung an die Friedensbeſoldung. Glaubt man an maßgebender
Stelle denn im Ernſt, daß damit eine Linderung der Notlage erreicht
wird? Die Beamtengehälter will man an die Friedensbeſoldung
anglei=
chen, nachdem die notwendigſten Lebensmittel ſchon lange zum Leil den
mehrfachen Friedenspreis ausmachen.
Nicht Angleichung an die Friedensgehälter fordern wir, ſondern
Schaffung eines erträglichen Verhältniſſes zwiſchen den Gehältern und
den Preiſen aller Bedarfsartikel. Entweder es gelingt, was
volkswirt=
ſchaftlich zu begrüßen wäre, eine Herabſetzung der vielfach unberechtigten
Höhe der Preiſe, oder aber die Reichsregierung muß eine ganz
nen=
nenswerte und nicht nur eine „maßvolle” Gehaltsaufbeſſerung
ein=
treten laſſen.
Wir warnen dringend, auch fernerhin die Hilferufe der
Beamten=
ſchaft unbeachtet zu laſſen.
Die jetzige Beamtenpolitik rächt ſich am deutſchen Volke, denn ſie iſt
nicht länger tragbar. 80 Prozent der deutſchen Beamtenſchaft ſtehen vor
dem wirtſchaftlichen Ruin. Das iſt gleichbedeutend mit dem
Zuſammen=
bruch des Beamtentums. Wird auch jetzt wieder verſäumt, eine
ausrei=
chende Beſoldungserhöhung, insbeſ dere für die unteren und
mittle=
ten Gruppen, vorzunehmen, dann m en wir an dem guten Willen
zwei=
feln. Ueberall ſucht man anderen Wirtſchaftsgruppen Erleichterungen
zu=
verſchaffen; für das deutſche Berufsbeamtentum hat man ſolche nicht.
Was man für uns übrig hat kennzeichnen die Tatſachen:
Syſtemloſer Perſonalabbau, Urlaubsverkürzung,
Arbeitszeitver=
längerung uſw. So lohnt man unſere Treue.
Wir ſchreiben dieſe Zeilen, um der Oeffentlichkeit zu zeigen, wie es
ſteht mit dem Berufsbeamtentum.
Nicht nur der Beamte ſelbſt, ſondern das ganze deutfche Volk hat ein
Intereſſe an der Erhaltung des deutſchen Berufsbeamtentums. Ohne
ein inne rlich geſundes Berufsbeamtentum gibt es
keinen Wiederaufſtieg, des deutſchen Vaterkandes.
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Freitag, den 21. November 1924.
Seite 3.
Aus Heſſen.
Zum Preisabbau.
* Der Heſſiſche Handelskammertag hat in ſeiner
Sitzung vom 17. November d. Js. zur Frage des Preisabbaues folgende
Stellung eingenommen:
Die Preiſe ſind in Deutſchland nominell geringer geſtiegen als in
anderen Ländern mit hoher Valuta. Da aber das Volksvermögen
in=
folge des Krieges und der Nachkriegsereigniſſe außerordentlich
zuſam=
mengeſchrumpft iſt, ſo hat die allgemeine Kaufkraft ſtark abgenommen.
Durch eine übertriebene Ausdehnung der ſtaatlichen und gemeindlichen
Verwaltung, eine falſche Steuergeſetzgebung, eine ſtarke Steigerung der
ſozialen Laſten und eine Hemmung der Produktionstätigkeit durch eine
einfeitige Sozialpolitik iſt die Produktion verteuert und die notwendige
Kapitalneubildung verhindert worden. Die öffentlichen
Verkehrsein=
richtungen haben durch ihre übertriebenen Tariferhöhungen ebenfalls
berteuernd gewirkt.
Eine Beſſerung der Wirtſchaftslage hat eine Verminderung und
beſſere Verteilung der öffentlichen Laſten, insbeſondere eine gründliche
Reform der Einkommen= Körperſchafts= und Vermögensſteuer und eine
ſtarke Herabſetzung der Umſatz= und Gewerbeſteuern, ſowie der
Eiſen=
bahn= und Poſttarife zur Vorausſetzung. Der Staat muß außerdem die
Hemmungen beſeitigen, die der Entfaltung der Wirtſchaft
entgegen=
ſtehen; insbeſondere darf er nicht die Preisgeſtaltung durch eine falſche
Lohnpolitik durchkreuzen. Nur wenn es gelingt, die Leiſtungen zu
ſtei=
gern und die Produktionskoſten niedrig zu halten, iſt es auch möglich,
die Ausfuhr, zu ſteigern und ſo viel zu produzieren, daß der Maſſe der
Bevölkerung eine Verbeſſerung ihrer Lebenshaltung möglich iſt. Durch
Zwangsmaßnahmen und ſtaatliche Eingriffe kann dies niemals bewirkt
vielmehr nur das Gegenteil erreicht werden.
Die Schäden und Mängel, die innerhalb der Wirtſchaft beſtehen,
können in der Hauptſache nur in der Wirtſchaft und durch ſie, ſofern ſie
ſich frei entfalten kann, behoben werden. Die Wirtſchaft hat zudem kein
Intereſſe an hohen, ſondern an niederigen Preiſen. Zur Bekämpfung
der Auswüchſe reichen die allgemeinen Geſetze und Strafbeſtimmungen
aus. Im Handel mit Lebensbedürfniſſen ſind übertriebene
Preisforde=
rungen zurzeit nicht feſtzuſtellen; die Spannungen ſind zum Teil ſo
ge=
ring, daß fie den kleinen und mittleren Geſchäften kaum die notwendige
Exiſtenz gewähren. Weitere Lohnerhöhungen ohne
Produktionsſteige=
rungen ſind nicht geeignet, eine Beſſerung der Lage der Bevölkerung
herbeizuführen, ſondern beſchwören nur die Gefahr einer neuen
Geld=
entwertung herauf, deren Folgen nicht abzuſehen ſein würden.
* Arheilgen, 20. Nov. Nach längerer Pauſe wird am 30. d. M.
wie=
der die hieſige Orcheſtervereinigung, diesmal im Saale des
Gaſthauf s „Zum weißen Schwanen”, mit einem Konzert an die
Oeffent=
lichkeit treten. Klaſſiſche Muſik iſt es diesmal, die zu Gehör gebracht
werden wird. Als größeres Werk hat man Beethovens 1. Sinfonie in
C=dur ausgewählt. Ferner ſind Werke Griegs, Händels und
Mendels=
ſohns in Ausſicht genommen. Hoffentlich iſt der Veranſtaltung ein guter
Beſuch beſchieden. — Bei der hier ſtattgefundenen
Gründungsver=
ſammlung des Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold
legte Herr Landtagsabgeordneter Reiber die Gründe zur Gründung dar
und meldeten ſich ſogleich eine größere Anzahl Mitglieder zur hieſigen
Ortsgruppe an. Der vorläufige Vorſtand nimmt weitere Anmeldungen
entgegen und iſt es Pflicht eines jeden Republikaners, ſich dieſer
Organi=
ſation zum Schutze der Republik anzuſchließen. — Die trotz
vorgeſchritte=
ner Jahreszeit gut beſchickte Obſt= und
Obſtkonſervenausſtel=
lung des Obſt= und Gartenbauvereins nahm einen überaus günſtigen
Verlauf. Das Preisrichterkollegium hatte keine leichte Arbeit und konnte
eine große Anzahl Prämierungen vornehmen. Auch die am Abend ſich
anſchließende Familienfeier ergab einen recht animierten Abſchluß und
wickelte ſich das reichhaltige Programm wunſchgemäß ab.
* Griesheim, 20. Nov. Am 1. Dez. d. Js. tritt der Oberpoſtſchaffner
Wilhelm Merker I. in den Ruheſtand. Herr Merker wat
ununter=
brochen 33½ Jahre auf dem hieſigen Poſtamt tätig. Er iſt ſowohl beim
Publikum als auch bei ſeinen Vorgeſetzten und Kollegen geachtet und
beliebt.
* Griesheim, 20. Nov. Das für Rechnung des heſſiſchen Staates in
der Friedrichſtraße neuerbaute zweiſtöckige Wohnhaus für die
beiden hier ſtationierten Gendarmen iſt jetzt endlich fertiggeſtellt und
bezogen worden.
* Nieder=Ramſtadt 20. Nob. In einer am 18. d. M. ſtattgefundenen
öffentlichen Bürgerverſammlung im Schulhaus dahier wurde
über die Platzfrage des demnächſt zu errichtenden Ehrenmals für die
im Weltkrieg Gefallenen verhandelt. Bekanntlich gingen die
Meinun=
gen in dieſer Beziehung noch weit auseinander. Ein Teil der
Einwoh=
nerſchaft, hauptſächlich die Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegsbe=
ſchädigten und Kriegshinterbliebenen war für die Errichtung auf dem
neuen Friedhof, wieder andere wollen das Deukmal innerhalb des Ortes
errichtet wiſſen. Der eingeſetzte Ausſchuß hat ſich in anbetracht der
vor=
händenen Meinungsverſchiedenheiten in der Sache nicht feſtgelegt und
überläßt es der Bürgerſchaft, in der Platzfrage ſelbſt zu entſcheiden.
Leider war die Verſammlung nicht ſehr gut beiucht, ein Beweis, daß in
der Angelegenheit ein mangelndes Intereſſe vorherrſcht. Immerhin
konnte man aus der Debatte heraushören, daß mittlerweile die Meinung
umgeſchlagen iſt und daß man jetzt mehr für Errichtung des Denkmals
inner halb des Ortes iſt. Von den vielen Plätzen, die vorgeſchlagen
wur=
den, ſcheint derjenige auf dem alten Friedhof, bei der Kirche, mit Front
gegen das alte Denkmal am meiſten Ausſicht auf Erfolg zu haben,
wenig=
ſtens entſchieden ſich die Anweſenden einſtimmig dafür „Allerdings ſtehen
hier noch einige Hinderniſſe im Wege, die erſt beſeitgt werden müſſen,
letzten Endes ſpelt hierbei auch die finanzielle Seite noch eine weſentliche
Rolle da ohne Zweifel dieſes Projekt gegenüber anderen mit
bedeuten=
den Mehrkoſten verknüpft ſein dürfte. Zu einem endgültigen Reſultat
ge=
langte man natürlich nicht, es ſollen vielmehr erſt ſachverſtändige
Gut=
achten eingeholt werden.
* Groß=Umſtadt, 20. Nob. Die in der Stadtkirche veranſtaltete
Abendfeier des Evangel. Bundes hatte einen ſchönen und
würdigen Verlauf. Orgelſpiel mit Violinbegleitung bildete den Anfang.
Die Eingangsworte als Gruß an die zahlreiche Verſammlung ſprach
Pfarrer Hartmann. Chorgeſang des Kirchengeſangvereins leitete über
zu dem Vortrag des Herrn Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt, der uns in
ſeinen Ausführungen über „Luther und die Gegenwart” den Reformator
in ſeiner weltgeſchichtlichen Bedeutung wieder zeigte. Die treffliche Rede
wurde aufmerkſam aufgenommen als ernſte Mahnung an unſere Zeit.
Geſang des Lutherliedes, nochmaliges O=gel= und Violinſpiel,
Schluß=
wort von Pfarrer Briegleb und Geſang des mehrſtimmigen Chores des
Mädchenbundes machten den Schluß dieſes erſten Familienabends im
laufenden Winterhalbjahr. Die Violinvorträge hatte in bereitwilligſter
Weiſe Herr Oekonomierat Haug von hier, übernommen, deſſen ſchöne
Kunſt in Harmonie zur Orgel, die unſere Organiſtin, Fräulein A. Maſer
in bekannter trefflicher Art ſpielte, einen tiefen Eindruck bei allen
hinter=
laſſen hat.
— Brensbach f. D. 20. Nov. Der Geſangverein „Sängerluſt” Klein=
Gerau (bei Groß Gerau), Dirigent Herr Muſikdirektor J. Müller, Mainz,
veranſtaltet am Samstag, den 22. November d. J., abends 8 Uhr in
Brensbach (Odenwald) im Gaſthaus „Zur Poſt” ein Konzert. Die
Män=
nergefangvereine von Bvensbach, Fränkiſch=Crumbach, Höllerbach, Nieder=
Kainsbach, Werſau, Hummetroth, Affholterbach und Böllſtein ſind von
Seiten des Vereins beſonders zu dem Beſuche eingeladen worden. Unter
ber Leitung des Herrn Muſikdirektors Müller und der Mitwirkung
zweier Soliſten verſpricht das Konzert einen ſchönen Verlauf zu nehmen.
Das 14 Nummer umfaſſende Programm enthält Kunftchöre und auch
Volkslieder.
— Böllſtein 19. Nov. Der 1913 gegründete Geſangverein
beabſich=
tigt im kommenden Jahre 1925, am 14 und 15. Juli, die erſte
Fahnen=
weihe abzuhalten. Die weitbekannte Böllſteiner Höhe, als
Ausflugs=
ort, wird dazu beitragen, daß bei ſchönem Wetter die Brudervereine ſich
recht zahlreich einfinden werden.
* Erbach i. O., 19. Nov. Die Odenwälder Vereinigung
fürKunſt und Wiſſenſchaft teilt mit, daß am kommenden
Frei=
tag kein Vortrag ſtattfindet. Dafür wird Herr Geheimrat Prof. Dr.
Ploty=Würzburg am Sonntag, den 23. November, nachmittags 4,30
Uhr, im „Anker” zu Stockheim über: „Unitarismus und Föderalismus
im Deutſchen Reich” ſprechen. Herr Oberſtudiendirektor Dr. Weiner=
Michelſtadt hält am Freitag, den 28. d. M., ſeinen vierten Vortrag über
Nietzſche=Doſtofewskif. An den beiden folgenden Freitagen, 5. und 12.
Dezember, ſpricht Herr Geheimrat Diefenbach=Erbach, am erſten Tage
über „Das Dawesabkommen” und am zweiten über „Freihandel und
Schutzzölle‟. Den letzten Vortrag vor Weihnachten hält der Gründer der
Vereinigung, Herr Regierungsrat Dr. Roeſener=Würzburg, über:
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* Heſſiſcher Landgemeindetag.
S. Frankfurt, 20. Nov. Nach einer Pauſe von zwei Jahren
trat am Donnerstag der Heſſiſche Landgemeindetag im
Frank=
furter „Römer” zu ſeiner diesjährigen Hauptverſammlung unter
ſehr ſtarker Beteiligung zuſammen. Von der heſſiſchen
Regie=
rung wohnten der Tagung bei: Oberregierungsrat Weber für
das Miriſterium des Innern, für das Finanzminiſterium Dr.
Schrod und für das Wirtſchaftsminiſterium Oberregierungsrat
Linkenheld. Bürgermeiſter Alexander (Gonſenheim) dankte als
Vorſitzender für das ſtarke Intereſſe, das die heſſiſche Regierung
an den Beſchlüſſen und Wünſchen des Landgemeindetags nehme
und begrüßte dann beſonders die aus dem beſetzten Gebiet zur
Tagung erſchienenen Gemeindevertreter. Nach Referaten von
Bürgermeiſter Dr. Niepoht=Ritzel (Erbach) über die
Steuerver=
teilung in Heſſen wurde folgende Entſchließung angenommen:
1. Verdoppelung der Steueranteile der Landgemeinden für
die Zeit vom 1. Oktober 1924 bis zum 31. März 1925 und
Ver=
wendung dieſer Summen für Wohnungsbauten und die
Er=
werbsloſenfürſorge, 2. Schaffung eines Reichsgeſetzes, das die
Offenlegung aller Steuerliſten nach dem Vorgehen der
Vereinig=
ten Staaten bezwecke. 3. Mitwirkung der Gemeinden bei den
Steuererklärungen, Steuereinziehungen und Steuerfeſtſetzungen.
4. Beibehaltung der Grund= und Gemeindeſteuer. 5.
Aufnahme=
berechtigung langfriſtiger Auslandsanleihen durch die Gemeinden.
6. Beibehaltung der Finanzhilfskaſſen auf dem Lande, die das
deutſche Finanzminiſterium aufzuheben beabſichtige.
Im Anſchluß an den Landgemeindetag fand eine
Verſamm=
lung der Bürgermeiſter ſtatt, die ſich in der Hauptſache mit
Geſchäftsangelegenheiten und Berufsfragen befaßte. Unter den
kurzen Referaten iſt das von Direktor Erb (Darmſtadt)
hervor=
zuheben.
* Erbach f. D., 19. Nov. Herr Kreisſchulrat Gerbig=Erbach wirb am
Totenſonntag, den 23. d. M., hier, im evangeliſchen Gemeindehauſe, einen
Lichtbildervortrag halten über: „Wie unſere Kriegergräber waren und
jetzt erhalten ſind‟,
* Michelſtadt, 19. Nov. Die Heſſiſche
Landeswander=
bühne wird am Sonntag, den 23. d. M., im Saalbau, hier, abends
8 Uhr, „Noſe Bernd” aufführen.
* Michelſtadt i. O., 18. Nov. Auf Einladung und unter Vorſitz
un=
ſeres Bürgermeiſters, Herrn Ritzel, fand geſtern Abend im „Grünen
Baum” hier, eine Verſammlung ſtatt, die eine Ortsgruppe des „
Heſ=
ſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz” gründete. Es wurde
ſofort beſchloſſen, wie die nötigen Mittel durch Sammlungen, Aufſtellung
von Sammelbüchſen uſw., aufzubringen ſeien. Die Tätigkeit der
Orts=
gruppe ſoll ſich in erſter Linie auf Halbwaiſen erſtrecken und dieſen
durch Weihnachtsbeſcherungen, Beihilfe bei der Konfirmation uſw. helfen.
wk. Wimpfen a. Neckar, 19. Nov. Dem um die Pflege der
Kunſt=
ſchätze und um die Geſchichtsſchreibung Wimpfens hochverdienten
Stadt=
pfarrer a. D. Scriba gab der Verein „Alt=Wimpfen” vor der
Ueber=
ſiedelung nach Eiſenach einen Abſchiedsabend, bei dem von allen
Seiten zuſammenfaſſend die reichen Verdienſte Scribas betont wurden.
Die Abſchiedsgrüße der Heſſiſchen Denkmalspflege brachte Geh. Rat Prof.
Walbe perſönlich. — Nachdem im Jahre 1922 wegen der Ungunſt der
Zeit von einer feſtlichen Veranſtaltung anläßlich des 50jährigen
Beſtehens der Realſchule Wimpfen Abſtand genommen
wor=
den war, hat ſich jetzt eine „Vereinigung der Freunde der Realſchule
Wimpfen e. V.” gebildet, die alle ehemaligen Schüler zuſammenruft und
eine nachträgliche Feier in der Woche vor Pfingſten nächſten Jahres
ab=
halten will. Nachdem das Abbau=Fieber, das auch die Realſchule neben
Amtsgericht und Oberförſterei zu befallen drohte und damit Wimpfen
zu völligem Niedergang als Stadt verurteilt hätte, glücklich überwunden
iſt, ſoll durch ein allgemeines Zuſammenkommen gezeigt werden, welche
kulturellen Kräfte aus dieſer Anſtalt entwachſen ſind. Den Vorſitz der
Vereinigung hat Herr Dr. med. Engel übernommen.
* Heppenheim. 18. Nov. Stadtratsſitzung. In der geſtrigen
Stadtratsſitzung kam der Stromlieferungsvertrag mit der Heag zur
aus=
giebigen Erörterung. Die Stadt Heppenheim beklagt ſchon ſeit längerer
Zeit, daß ihr die Heag den ſonſt den Großabnehmern gewährten
Ver=
günſtigungspreis nicht bewilligt. Alle hierüber bisher geführten
Ver=
handlungen ſind geſcheitert. Da man ſich bei dem eigentümlichen
Stand=
punkt der Heag auch von weiteren Verhandlungen keinen Erfolg mehr
verſpricht, beauftragte der Stadtrat die Bürgermeiſterei, prüfen zu laſſen,
in welcher Weiſe der Bedarf an elektriſchem Strom in anderer Weiſe
ge=
deckt werden kann. (Wir werden auf das Verhältnis der Heag mit der
Stadt Heppenheim noch in einem beſonderen Artikel zurückkommen) —
Am 2. November iſt der Weſchnitzdamm in einer Ausdehnung von 40
Me=
tern gebrochen. Auch ſonſt hat das Hochwaſſer an Gräben und Dämmen
großen Schaden angerichtet. Nachdem jetzt das Waſſer zum größten Teil
wieder zurückgegangen iſt ſollen die Dämme, unter Hinzuziehung von
Erwerbsloſen, inſtandgeſetzt werden. Ein anteilmäßiger Beitrag zu den
Koſten wird von der Gemeinde Hambach angefordert. — Der
Oberreal=
ſchule wird für dringend notwendig gewordene Anſchaffungen ein
außer=
ordentlicher Kredit von 2500 Mark bewilligt. — Der Beitrag zu den
Schulkoſten der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde wird auf 180 Mark
er=
höht. — Die Ausrüſtungsgegenſtände der Sanitätskolonne ſind zu
er=
gänzen und die Anſchaffung eines neuen Krankentransportwagens iſt
er=
forderlich. Die hier erforderlichen Kredite werden bewillgt. — Für
die Weihnachtsbeſcherung der bedürftigen Kinder in der Städt.
Klein=
kinderſchule werden 400 Mark genehmigt. — Bei der im Herbſt
ſtattge=
fundenen außerordentlichen Reviſion der Stadtkaſſe durch die
Oberrech=
nungskammer iſt nichts weſentliches beanſtandet worden. Vielmehr hat
die ordnungsmäßige Wahrnehmung der Kaſſen= und Rechnungsgeſchäfte
bei der Stadtkaſſe lobende Anerkennung gefunden. — Die bei dem
Sub=
miſſionsweſen bisher vorgekommenen Unzuträglichkeiten, die noch auf die
Gepflogenheiten der Inflationszeiten zurückzuführen ſind, führten zu
einer recht lebhaften Ausſprache. — Die Stadtverwaltung ſteht auf
dem Standpunkt, daß dem niedrigſten Angebot der Zuſchlag zu erteilen
iſt, und daß die nach Eröffnung der Submiſſionen bisher üblichen
Unter=
bieten nicht mehr berückſichtigt werden. Demgemäß verbleibt es bei der
Uebertragung der Röhrenlieferung an die Firma Reichenſtein und der
Erdarbeiten an Lulay und Konſorten. Bei letzteren differierten die
An=
gebote um 2 Mark für den laufenden Meter. — Eine geheime Sitzung
ſchloß ſich an.
* Stoaſtadt, 20. Nov. Wie bereits in der Montagsnummer ſchon
berichtet, veranſtaltet der hieſige Turn= und Sportverein dr Deutſchen
Turnerſchaft am Samstag abend im Saale des Valentin Heil (
Darm=
ſtädter Hof) einen Turn= und Tanzabend unter Mitwirkung der
hier turneriſch wohlbekannten Turngeſellſchaft Griesheim ſowie aller
Ab=
teilungen des Vereins. Zur Darbietung gelangen abwechſelnd Frei= und
Handgeräteübungen, Reigen, Volkstänze und als neue Aufführungen
„Ausdruckstänze‟. Wie auch alle früheren Veranſtaltungen des Vereins
zur größten Zufriedenheit der Anweſenden verliefen, ſo ſind auch hier
wieder einige genußreiche Stunden zu erwarten, die erneut beweiſen,
welch: große Arbeit in dem hieſigen Turn= und Sportverein zum Wohle
des Volkes geleiſtet wird, und welches große Tätigkeitsgebiet innerhalb
der Deutſchen Turnerſchaft beſteht. An dieſem Abend wird auch der
Vortrag von Dr. Thiemer=Dresden, Vertreter des 14. Turnkreiſes der
D. T., auf dem 18. Deutſchen Turntage zu Würzburg über die „Ziele der
Deutſchen Turnerſchaft” zur Verl ſung kommen.
* Trebur, 20. Nov. Unfall. Auf der Chauſſee Trebur-
Nau=
heim ſtreifte das Auto der hieſigen Spar= und Konſumgenoſſenſchaft,
weil es auf der verkehrten Seite überholen wollte, das Fuhrwerk des
Landwirts Georg Ewald, ſo daß das Hinterrad und die Achſe beſchädigt
wurden. Der Spar= und Konſumverein hat ſich bereit erklärt, für den
Schaden aufzukommen.
— Worms, 20. Nov. Erſte allgemeine Süd= und
Mit=
teldeutſche Taubenausſtellung in Worms a. Rh. in
ſämt=
lichen Räumen des Konzerthauſes „Zum Karpfen‟. Die erſte allgemeine
Süd= und Mitteldeutſche Taubenausſtellung wird am Samstag
nach=
mittag um 2 Uhr hier eröffnet. Die Anmeldungen zu dieſer großen
Ausſtellung haben den überraſchenden Erfolg gezeigt, daß 920 Nummern .
Tauben aller Raſſen hier zuſammentreffen, alſo nahezu 1000 Nummern,
eine Zahl, wie dieſe in Süddeutſchland in einer Spezialausſtellung noch
nie zuſammengebracht wurbe, und wird dieſes großzügige Unternehmen
auch von keiner Seite überboten werden können. Die bedeutendſten
Züch=
ter der verſchiedenen Raſſen ſind hier vertreten. Es ſind gemeldet:
Farbentauben, darunter Schildtauben, Fränkiſche Sammetſchilder,
Thü=
ringer Flügeltauben, Nürnberger Sammetſchwalben, Schwalben (
glatt=
füßig), Bläſſen, Mohrenköpfe, Brüſter, Stare, Lockentauben, Gimbel,
Forellen und Trommler, Perücken, Pfautauben, Mövchen. Nönnchen,
Charlotten, Rheinaugen, Stargarder, Berliner kurze, Berliner lange,
Bärtchen, Elſtern, Stettiner, Malteſer, Huhnſchecken, Steinheimer
Bag=
deten und Nürnberger Bagdeten, Straſſer, Lerchen, Luchſen, Carier,
Dragon=Schau=Antwerp. Indianer und Schow. Homer, engliſche,
fran=
zöſiſche, Brünner, heſſiſche, Steiger= und pommerſche Kröpfer. Die Tiere
werden in den zum erſten Male zur Verfügung ſtehenden, vollſtändig
neuen Käfiamaterial ausgeſtellt. Es iſt den Züchtern Gelegenheit
ge=
vſoten, erſtklaſſiges Zuchtmaterial zu erwerben. Die angegliederte
reich=
haltige Tombola=Verloſung wird manchem einen ſchönen Gewinn
ein=
bringen. Indem wird nochmals auf die Reichhaltigkeit in den
Tauben=
raſſen, die hier zuſammenkommen, hinweiſen, wünſchen wir vollen
Erfolg!
— Ingelheim, 19. Nov. Eine „Bärenjagd”. Bei der Polizei
wurde von verſchiedenen Perſonen gemeldet, daß in der Gegend des
Herdry ſich zwei Bären herumtreiben, die in ihre Nähe kommende
Per=
ſonen angreifen wollten. Um Klarheit in dieſe Geſchichte zu bringen,
begab ſich der Inſpektor der Polizei in Begleitung eines
Polizeibeam=
ten und eines Jagdbüters nach dem „Lagerplatz” der Beſtien. Und ſiehe
da, ſtatt der beiden Bären kamen die beiden rieſigen Leonberger
Hunde des Erbes=Büdesheimer Hofgutes aus einer Grube zum
Vor=
ſchein. Da die Hunde gegen die Beamten bösartig vorgingen, wurden
mehrere blinde Schüſſe abgegeben, die jedoch die beiden Tiere nicht
ſtör=
ten. Jetzt waren die Beamten gezwungen, Ernſt zu machen, und gaben
zwei Schüſſe auf den erſten angreifenden Hund ab, der verletzt wurde.
Hierauf zogen die Hunde vor, das Weite zu ſuchen. Der ſchwer
ver=
letzte Hund zog ſich in eine dort befindliche Kaute zurück, wo er durch
einen Schuß getötet wurde. Der andere Hund lief nach Hauſe. Da‟
getötete Tier, das ſehr wertvoll iſt, wog nahezu zwei Zentner. (Richtiger
wäre es wohl geweſen, den Beſitzer der Hunde zu benachrichtigen, als
das wertvolle Tier einfach zu erſchießen. D. Red.)
k. Gießen, 19. Nov. Hier fand eine außerordentliche
Gerichts=
verhandlung wegen eines angeblichen Sittlichkeitsverbrechens
ſtatt. Der Studienrat Hahn war angeklagt, gelegentlich der
Quäkerſpeiſung vor zwei Jahren ſich mit mehreren Knaben ein
Sittlichkeitsvergehen zuſchulden kommen haben zu laſſen. In der
deswegen vor zwei Monaten einberufenen Gerichtsverhandlung
war der Angeklagte bereits freigeſprochen worden, jedoch die
Staatsanwaltſchaft legte damals Berufung ein. In der
darauf=
hin geſtern und heute ſtattgefundenen Gerichtsverhandlung
wur=
den 52 Zeugen vernommen, was die Ausdehnung der
Verhand=
lung über zwei Tage hin erklärt. Auch diesmal endete die
Gerichtsverhandlung mit einem Freiſpruch des Angeklagten.
* Stammheim, 18. Nov. Am Sonntag abend ſprach hier im Saale
der Gaſtwirtſchaft Alt Herr Pfarrer Weidner im Auftrage der
Evan=
geliſchen Volksgemeinſchaft. Er legte zunächſt dar, daß es notwendig in
Heſſen war, dieſe Bewegung zu begründen. Es iſt auch nicht die einzige
Bewegung dieſer Art, denn in Sachſen, Weſtfalen, Pfalz, Baden hat man
ähnliches bereits geſchaffen. Die Evangeliſchen dürfen ſich nicht ſo viel
auf wirkungsloſe Reſolutionen verlaſſen, ſondern müſſen lernen,
prakti=
ſcher zu werden. Dann entwickelte er das Programm der
Volksgemein=
ſchaft. Sie kämpft gegen Atheismus, Materialismus und
Ultramonta=
nismus, und tritt ein für die Rechte der evangeliſchen Kirche. Sie
fordert die Simultanſchule auf dem Boden chriſtlichen Glaubens. Sie
erſtrebt die Sammlung aller Volksteile zum Aufbau der
Volkswirt=
ſchaft. Sie will allen ſchaffenden Ständen in Stadt und Land dienen,
ſo auch dem ſchwer ringenden Mittelſtand und dem Bauernſtand. In
der Ausſprache ergriff für den Heſſiſchen Bauernbund Herr Bentrup das
Wort. Er wütete heftig gegen die Beamten, Pfarrer und Lehrer und
leiſtete ſich neben anderen Ungeheuerlichkeiten folgendes: Er erzählte,
daß Herr Profeſſor Dr. Leuchtgens deshalb auf die Liſte des
Bauern=
bundes gekommen ſei, um die Landlehrer zu veranlaſſen, die Liſte des
Bauernbundes zu wählen. Das ſei eine kluge Politik! Nachdem die
beiden Herren Lehrer unſeres Ortes gehäſſige und unrichtige
Aus=
führungen des Vorredners über die Fortbildungsſchule richtig geſtellt
hatten, ergriff Pfarrer Weidner das Wort zur gründlichen Widerlegung
und zur energiſchen Zurechtweiſung des jugendlichen Herrn vom
Bauern=
bunde. Beſonders wies er noch darauf hin, daß die einſeitige
materia=
liſtiſche Intereſſenvertretung einzelner Berufe unſer Volk am Aufbau
verhindert. Der ſtarke Beifall zeigte, daß die Ausführungen reiche
Zu=
ſtimmung gefunden hatten.
* Büdingen, 17. Nov. Ein ſtattliches Kreisamtsgebäude
erhebt ſich im Südweſten unſeres Städtchens, in der verlängerten
Hin=
denburgſtraße. Der dreiſtöckige Bau iſt in ſeinem Rohbau
fertigge=
ſtellt. Die Arbeiten am inneren Ausbau werden jetzt vergeben und
ſol=
len noch im Winter begonnen werden. Es kann Herbſt 1925 werden,
bis die Einweihung des Neubaues erfolgt. — Die Stadt will jetzt der
Wohnungsnot kräftig entgegentreten und im Frühjahr
12 bis 15 Ein= und Zweifamilienhäuſer errichten.
() Londorf (Oberh.), 15. Nov. Das Wohnhaus, das die
Ge=
meinde zur Hebung der Wohnungsnot errichten ließ, iſt nunmehr
fertig=
geſtellt und bezogen. Es konnten ſieben Familien darin untergebracht
werden. Außerdem ſind hier im Laufe des Sommers drei Häuſer von
privater Seite errichtet worden.
* Schotten, 20. Nov. Die großen Stauwerke im
Vogels=
berg, die jetzt im Entſtehen begriffen ſind, ſollen eine
Maximalleiſt=
ung von 3000 Pferdeſtärken erzeugen. Es handelt ſich um die Anlage
von drei Sammelbecken, deren größtes eine halbe Million Kubikmeter
Nutzinhalt faſſen ſoll. Die Sperrmauer kommt an die
Gemarkungs=
grenze Rixfeld—Schadges. Das Tal der Altfell wird an der Kalten
Mühle bei Altenſchlirf geſperrt. Das Prinzenbachbecken weſtlich
Stock=
hauſen wird den kleinſten Nutzinhalt faſſen. Nach dem Geſetz der
ver=
bundenen Röhren wird das Waſſer über die Anhöhen geleitet; vomr
Prinzenbachtal aus ſoll es durch einen ſogen. Dücker (Unterführung)
nach Schadges hinübergeführt werden. Von hier wird das geſamte
Waſ=
ſer bis nach dem etwa 5 Kilometer entfernt liegenden Niedendorf zwiſchen
Stockhauſen und Müs geführt. Am Abhang des Schönbergs, an der
heſſiſch=preußiſchen Grenze, iſt die Erbauung des Kraftwerkes geplant.
In dem Waſſerſchloß wird das Waſſer aus einer Höhe von 132 Metern
zum Abſturz gebracht werden. Als erſte Etappe des Kraftwerks kommt
ixfeld zur Ausführung, dann folgt das Prinzenbachtal und zuletzt das
Tal der Altfell. Die bereits beſtehenden kleinen Kraftwerke Schadges
und Altenſchlirf ſollen, ſoweit als möglich, bleiben. Die Gemeinde
Rix=
feld verliert 52 Morgen beſten Wieſengeländes; Erſatz ſoll hier geſchaffen
werden durch Tauſch oder durch die Feldbereinigung. Die Einwände
unterliegen gegenwärtig der Prüfung der maßgebenden Stellen. Bei
den umfangreichene Axbeiten zur Feſtſtellung des Untergrundes hat man
Stollen angelegt. Entgegen aller Annahme kam man erſt bei etwa zehn
Meter Tiefe auf feſte geſchloſſene Felsmaſſe, auf der die Sperrmauern
errichtet werden ſollen. Die Sperrmauer bei Rixfeld erhält eine Höhe
von 15—18 Meter und eine obere Länge von etwa 250 Meter. Den
be=
kannten Geologen Bergrat Schottler=Darmſtadt hat man als
Sachver=
ſtändigen bei der Bodenunterſuchung zugezogen. Im Laufe des Winters
wird die Unterſuchung des tragbaren Felſens abgeſchloſſen, und die
Pläne kommen zur Fertigſtellung. Im nächſten Frühjahr ſoll die
Aus=
führung des erſten Beckens bei Rixfeld beginnen.
* Aus dem Vogelsberg, 17. Nov. Im Rechnungsjahr 1924 haben
wiederum umfangreiche Oedlandmeliorationen ſtattgefunden;
dieſe ſind entweder in Wieſen oder Hutweiden verwandelt worden.
Das Kulturbauamt Lauterbach hat ſich ſeit Jahren in dieſer
Angelegen=
heit außerordgentlich verdient gemacht. Sobald eine ſolche Wüſtung zur
Meloriation beſtimmt iſt, werden die Felsblöcke beſeitigt, das Gelände
wird eingeebnet, Hügel werden abgetragen, Vertiefungen zugeſchüttet,
die ſogenannten Wundſtellen werden neu eingeſäet, das ganze gedünkt
und wo es möglich iſt, für Bewäſſerung geſorgt. Der Zweck iſt die
Ver=
mehrung des Futterbaues, durch die Wieſen und Hutweiden ſoll die
Viehzucht gehoben und produktiver geſtaltet werden. Mancher
Klein=
bauer iſt ſomit in die Lage verſetzt, den Viehbeſtand zu vergrößern und
geſundes, leiſtungsfähiges Milchvieh wird auf den Hutweiden gedeihen.
Zudem wird er es an dem Futterverbrauch zur Genüge ſpüren. Ferner
wurde den zahlreichen Erwerbsloſen Gelegenheit gegeben, in der
kriti=
ſchen Zeit anderweit Verdienſt zu finden. Es iſt beabſichtigt, etwa 250
Morgen Oedland in Nutzland zu verwandeln. Der heſſiſche Staat leiſtet
in dankenswerter Weiſe 50 vom Hundert zu den Ausführungskoſten.
Melorationen ſind in 1924 ausgeführt worden: im Kreiſe Schotten
in Burkhards, Kaulſtoß, Oberſeemen und Michelbach, im Kreiſe
Lauter=
bach in Ilbeshauſen, Krainfeld, Grebenhain und Engelrod. Das
ehe=
malige Felſenmeer — ſoweit es der Gemeinde Ilbeshauſen gehört — iſt
jetzt als Hutweide angelegt.
* Aus Heffen, 20. Nov. Der Eiſenbahnzug, welcher 4 Uhr
50 Min. nachmittags ab Darmſtadt nach Frauffurt fährt, durchfuhr die
Station Arheilgen und hielt erſt auf Station Wixhauſen. Als der Zug
an Arheilgen vorbeifauſte, wurden die Mitfahrenden von Arheilgen in
Erſtaunen geſetzt, teils mit Aerger, teils mit ſpaſigen Bemerkungen; ſie
ſtiegen in Wixhauſen aus, um zu Fuß zurück nach Arheilgen zu gehen.
Auf einmal hieß es, der Zug fährt wieder zurück, und die Arheilger
ſtiegen wieder ein. Die Maſchine wurde abgehängt und an das Ende
des Zuges gefahren; ſo bewegte ſich der Zug wieder zurück nach
Arheil=
gen. Es entſtand dadurch eine halbe Stunde Verſpätung.
* Wetzlar, 19. Nov. Zum Republikaniſchen Tag waren
am Sonntag wohl an 4000 Reichsbannerleuete aus nah und fern
ein=
getroffen. Auf dem Buttermarkt fand die Weihe der Fahne der
Orts=
gruppe vom Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold ſtatt. Auffallend war es,
daß die Bevölkerung ſich nicht beſonders an der Feiex beteiligte; die
Beflaggung der Häuſer war gering.
Höchſte Beit
haarwaſſer, ver=
Javol zu gebrauchen! Javol, bas 5
hütet Haarausfall und vorzeitiges Ergrauen, beſeitigt
Kopfſchuppen u. Schinnen, macht das Haar voll, weich,
buftig und erhält es geſund. Für Liebhaber beſonders
kräf=
tigen Woblgeruchs: Havol=Golb. Zur Kopfwäſche Javol=
Kopfwaſchpulver, ſtark ſchäumend u. vorzüglich reinigend.
Seite 8.
Freitag, den 21. November 1924.
Rummer 324.
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied plötzlich und
uner=
wartet im Alter von 36 Jahren mein lieber
Mann, mein guter Pater, unſer Sohn, Bruder
und Schwager
Moritz Steinbach.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Maria Steinbach, geb. Teuchert
und Kind.
Darmſtadt, den 20. November 1924.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 22. Nob.,
nachm. 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*34313
Todes=Anzeige.
Am Mittwoch abend 11 Uhr verſchied nach
kurzem Krankſein unerwartet mein lieber Gatte,
meinguter Pflegevater, Schwageru. Verwandte
Herr Anton Meurer
Tapeziermeiſter
im Alter von 74 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Helene Meurer, geb. Beck.
Darmſtadi, den 18. November 1924.
Kiesſtraße 55.
Beerdigung: Samstag, 22. Nov., nachm. 7/,3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof.
(*34343
Todes=Anzeige.
Nachruf.
Hiermit die traurige
Nach=
richt, daß am 19 d. Mis
in=
folge eines Unglücksfalles mein
Teilhaber
(*34342
Hert Karl Tramer R
plötzlich aus dem Leben ſchied
Ich verliete in ihm einen
tüchtigen und ſtrebſamen
Mit=
arbeiter, und werde ihm ein
ſietes Andenken bewahren.
Otto Welker
Mitinhaber
der Fa. Schäweco, G m.b.H.
Die Beerdigung des
Lokomotiv=
führers: R. Joh. Heinrich Fiſcher
findet nicht auf dem Waldfriedhof,
ſondern zur feſtgeſetzten Zeit auf
dem Friedhof an der Nieder=Nam= /
ſtädter Straße ſtatt.
(*34334
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Teilnahme bei dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte ſagen wir
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Die trauernden Hinterbliebenen.
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den 20. November 1924.
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Darmſtadt. den 20. Nov. 1924.
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Rummer 324
Freitag, den 21. Rovember 1924.
Seite 9.
*Der Durchbruch vonBrzezinn.
Zur zehnten Wiederkehr des 23./24. November 1914.
Von Paul Boeddinghaus.
Der nach dem Durbruch von Brzeziny von der Oberſten
Heeresleitung herausgegebene Tagesbericht nannte den
Durch=
bruch „eine der glänzendſten Waffentaten in dieſem Feldzuge‟ —
das war gegen Ende November 1914, und Großes, Gewaltiges
war damals ſchon von den deutſchen Heeren geleiſtet worden.
Feſtungen waren erſtürmt und große Schlachten waren geſchlagen,
was aber dem „Durchbruch” den beſonderen Stempel aufdrückte,
das war die Tatſache, daß hier eine völlig verzweifelte Lage
ge=
meiſtert worden war, daß aus ſchwerſter Gefahr ſich ein
glanzen=
der Sieg entwickelt hatte, erfochten von einer jungen Truppe, daß
hier der nachdenkliche Beweis erbracht wurde von der
Ueberlegen=
heit deutſchen Weſens und deutſcher Nerven gegenüber den Maſſen
oſteuropäiſcher=aſiatiſcher Herkunft! — Seit den Tagen von
Brze=
ziny ſind in fünf weiteren Jahren unerhörte Dinge geleiſtet
wor=
den, Siege ungekannten Ausmaßes wanden in ungezählten
Schlachten den unvergänglichen Lorbeer um die deutſche Stirne
— aber dennoch iſt Brzeziny geblieben, was es damals ſchon war:
eine der glänzendſten Waffentaten in dieſem Feldzuge!
Es iſt hier nicht der Ort, den Verlauf der ewig denkwürdigen
Begebenheit im Einzelnen zu ſchildern — das iſt in vollendeter
Weiſe und Form ſchon auf Grund, des nunmehr vorliegenden
authentiſchen Geſamtmaterials geſchehen: Das Buch: Der
Durch=
bruch von Brzeziny, von Ernſt Eilsberger, Verlag E. S. Mittler
u. Sohn, Berlin, gibt ein erſchöpfendes Bild der damaligen
Ge=
ſamtlage, der Einzellagen bei den beteiligten Truppen und dem
dramatiſchen Verlauf dieſes gewaltigen Geſchehens. Was aber
das Wertvollſte an dieſer Beſchreibung iſt: Nicht mit den
nüch=
ternen Worten des reinen Hiſtorikers iſt das Buch geſchrieben,
ſondern neben dem Wiſſenſchaftler und Forſcher kommt hier das
mitfühlende und mitleidende Herz des Verfaſſers zu Wort! Die
Entſchlüſſe der Führer und Unterführer erfahren menſchliche
Wertung und Einſchätzung, abwägend werden die
ineinander=
greifenden oder völlig nebeneinander herlaufenden Handlungen
des mannigfach verflochtenen Geſchehens zergliedert und erklärt.
— Alles aber geſchieht mit dem warmen Herzen des Kenners und
Freundes, der abhold iſt jedem Ueberſchwang und der dennoch
Worte tiefſter Seelenfarben auf der Palette findet!
Heute nach 10 Jahren wirken für den Mitſtreiter die
Eils=
bergerſchen Darſtellungen wie eine Wiederholung des großen
Er=
lebens jener Tage!
Was war Brzeziny? Man ſtelle ſich vor und rufe ſich ins
Gedächtnis zurück: Ein Armeekorps will die Lücke des eiſernen
Ringes um Lodz ſchließen — wird ſelbſt von allen Seiten
ein=
geſchloſſen und ſchon von Freund und Feind, als verloren
be=
trachtet, da durchbricht es nicht nur den Ring des Feindes,
ſon=
dern es ſchlägt dieſen entſcheidend trotz vorhergegangener
ſchwer=
ſten und verluſtreichen Kämpfe, ſo entſcheidend, daß zirka 16 000
Gefangene, 39 Maſchinengewehre und 75 Geſchütze in die Hände
des kleinen Siegerhäufleins fallen! Hierbei iſt zu bedenken, was
damals im Jahre 1914 ſolche Zahlen noch bedeuteten! Es war der
Kampf des Zwergen gegen den Rieſen! — — — Brzeziny iſt von
Anfang an ein weites Feld für die Legende geweſen — wie allem
Großen ſtets Legenden anhaften. Ja, in tieferem Sinne tragiſch
iſt insbeſondere ein Irrtum geworden, der noch während des
Durchbruchs einſetzte und ſich dann ſpäter weiter auswirkte:
näm=
lich der Glaube, daß durch den Durchſtoß des, dem 25. Reſ.=Korps
mit ſeiner Gardediviſion zugeteilten Generals Litzmann, die
Ret=
tung des Korps bewirkt worden ſei! Es darf nunmehr auch in
der Oeffentlichkeit geſagt werden, daß das Erreichen von
Brze=
ziny ſeitens der Gardediviſion wohl dieſer Diviſion die Rettung
aus der Umklammerung brachte, daß aber die Tatſache des
Durch=
bruchs an ſich keineswegs die Rettung des Reſ.=Korps bedeutete!
Die Gardediviſion hatte zwar Kämpfe zu beſtehen, um ſich aus
der Umklammerung zu löſen, aber dieſe Kämpfe öffneten dem
Reſ.=Korps den Ring nicht, der ſich ſofort nach dem Durchſtoß
der Gardediviſion wieder geſchloſſen hatte!
Der Durchbruch des Kords iſt abſolut eine Tat für ſich und
erfolgte zu einer Zeit, als die Gardediviſion ſchon gerettet war!
Die Legende hatte nun den General Litzmann als den
Haupt=
helden von Brzeziny bezeichnet und war zunächſt auch inſofern
dazu berechtigt, als der Korpskommandeur, der General von
Scheffer=Boyadel, zunächſt ſelbſt angenommen hatte, die
Garde=
diviſion habe ihm die Rettung des Korps gebracht, dies änderte
ſich dann aber bald, als die Einzelheiten des eigentlichen
Durch=
bruchs feſtſtanden.
Das Buch Eilsbergers gibt über dieſen wichtigen Punkt die
nötige Klarheit. (S. 138.)
Die von Generalleutnant Frhrn. v. d. Goltz geführte 50.
Reſ.=Diviſion beſtand nur aus einer dezimierten Infant.=Brigade,
einem gleichfalls dezimierten Reſ.=Jäger=Batl., einer Pionier=
Komp. und Artillerie. Dieſe Brigade unter Generalleutnant
Niedel von Konsheim hatte an dem entſcheidenden Abend des
23. November den Anſturm der Ruſſenmaſſen erfolgreich, wenn
auch unter Verluſten, abgewehrt — hätte die Brigade nicht
aus=
gehalten und nicht widerſtanden, ſo wäre außer ihr ſelbſt, noch
die äußerſt mitgenommene 49. Reſ.=Diviſion nebſt der Artillerie
des Generals Litzmann, die dieſer unter dem Grafen Schweinitz
zurückgelaſſen hatte, d. h. alſo das ganze 25. Reſ.=Korps, verloren
geweſen.
Die zehnjährige Wiederkehr der Brzeziny=Tage ſoll der Namen
Frhr. v. d. Goltz und Riedel von Konsheim nicht vergeſſen!
Im Sommer des Jahres 1918 weilte ich dienſtlich in Riga.
Das dortige deutſche Geſellſchaftshaus, die Muße, war anläßlich
eines großen deutſchen Sieges gedrängt voll Deutſch=Balten. Man
erzählte mir, als wir auf Brzeziny zu ſprechen kamen, daß
da=
mals der ruſſiſche Gouverneur von Niaa am Abend in der Muße
von einer rieſigen Anzahl ruſſiſcher Transportzüge geſprochen
habe die öftlich von Lodz bereitſtünden, um das gefangene deutſche
25. Reſ=Korps abzutransportieren
Während des Krieges war es in der deutſchen Heimat hier
und da Sitte, ſog. „Vivat=Bänder” zu tragen — — — mir wurde
damals eines geſandt mit einer Inſchrift, die heute wieder die
Ueberlebenden aus der damaligen Zeit mit Erinnerung, Stolz
und Freude erfüllt: Vivat Brzeziny!
Wenn Husten, Heiserkeit Dich plagt,
So nimm „Bronchiol” das nie versagt.
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1 0568
Reich und Ausland.
* Korruption im Berliner Polizeipräſidium.
Im Berliner Polizeipräſidium, das der Leitung des
ſozialdemokra=
tiſchen Abg. Richter unterſteht, häufen ſich die Korruptionsfälle
nach=
gerade. Vor einigen Wochen erſt iſt der Leiter des Fundbureaus
ver=
haftet worden, weil ihm Unterſchlagungen größeren Stils nachgewieſen
wurden. Jetzt hat die Staatsanwaltſchaft ihre Hand auf den Leiter des
Berliner Fremdenamtes, Regierungsrat Barthels, gelegt. Die Gründe,
die zur Verhaftung führten, ſcheinen vorläufig das Licht der
Oeffentlich=
keit zu ſcheuen. Es macht aber den Eindruck, als ob durch dieſe
Verhaf=
tung die Ueberſchwemmung Berlins mit Oſtjuden einigermaßen erklärt
wird, weil vermutlich Päſſe gegen Geld zu haben waren.
Regierungs=
rat Barthels iſt ein beſonderer Vertrauensmann des Polizeipräſidenten
Richter; er war im Frühjahr mit der Vertretung des Polizeidirektors
Weiß beauftragt, als dieſer, ohne ſich mit dem Innenminiſterium oder
dem Auswärtigen Amt in Verbindung zu ſetzen, eine Hausſuchung in
der ruſſiſchen Handelsdelegation veranlaßte. Herr Richter hat ſich
ſchleunigſt zu ſeinem Parteifreunde, dem Innenminiſter Severing,
be=
geben, um mit ihm zu beraten, was zu tun ſei. Der Gedanke, daß ein
durch ſo kurz aufeinander folgende Fälle ſchwer kompromittiertes
Poli=
zeipräſidium an Fehlern der Leitung krankt, ſcheint aber bisher noch
niemanden gekommen zu ſein. Jedenfalls verlautet nichts davon, daß
Herr Richter aus Gefundheitsrückſichten etwa an ſeinen Rücktritt denkt.
* Einführung des neuen Oberbürgermeiſters.
S. Frankfurt. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten
wurde der neue Oberbürgermeiſter Dr. Landmann offiziell durch den
Regierungspräſidenten Häniſch eingeführt. Der Regierungspräſident
dankte zunächſt dem alten Oberbürgermeiſter Dr. Voigt für ſeine
Tätig=
keit, die er in ſchwerſter Zeit für die Stadt Frankfurt geleiſtet habe.
Bei der Wahl Dr. Landmanns habe die Stadt ſicheren
kommunal=
politiſchen Weitblick gezeigt, er werde beſonders auf ſeinen
Spezial=
gebieten, dem Verkehrs= und Wirtſchaftsweſen, verbunden mit der
Sozialpolitik der Stadt wertvolle Dienſte leiſten. Der neue
Oberbürger=
meiſter entwickelte dann in längerer Rede ſein Arbeitsprogramm.
Er erblicke ſeine Hauptaufgabe darin, die mannigfachen Schäden des
Krieges zu beſeitigen. Vor allem müſſe der Wohnungsmarkt
normal geſtaltet werden, was nur durch die Inanſpruchnahme der
öffent=
lichen Gewalt möglich ſei unter Mithilfe von Induſtrie, Handel,
Hand=
werk und Arbeiterſchaft. Es ſolle ein neues Siedlungsamt
ge=
gründet werden, das ſich mit mit der Eingemeindungsfrage und den
Aufgaben der Sozialpolitik zu befaſſen habe. Entſprechend der
rum=
vollen Vergangenheit Frankfurts auf kulturellem Gebiet, werde ſich die
Stadtverwaltung beſonders der Volksbildung und der Univerſität
an=
nehmen. Ueber allen Zielen werde aber nicht die heute notwendige
Sparſamkeit vergeſſen werden. Den Regierungspräſidenten bat der
Redner noch beſonders, dafür einzutreten, daß die Städte wieder das
Recht der Selbſtverwaltung erhalten. Kaiſertum und freie
Reichsſtadt ſeien vorübergegangen, aber geblieben ſei der Geiſt, der ohne
ſentimentale Romantik den Aufgaben der Gegenwart gegenübertrete.
Möge der Silberſtreifen am Horizont ſich bald zum hellſtrahlenden
Him=
mel ausweiten. — Dann wurde in die kurze Tagesordnung eingetreten,
in der zunächſt der Einſpruch des Kommuniſten Lang wegen ſeines
Aus=
ſchluſſes aus drei Sitzungen zurückgewieſen wurde. Dann begründeten
Deutſche Volkspartei und Zentrum ihre Anträge, für die kommende
Aufwertung der Stadtanleihen Rücklagen zu machen. Der
Stadt=
kämmerer Profeſſor Bleicher teilte mit, daß bereits Rücklagen zu
dieſem Zweck gemacht ſeien und daß die Anträge beſſer im
Hauptaus=
ſchuß beraten würden. — Die weiteren Vorlagen werden zurückgeſtellt.
Homburg v. d. H. In der heutigen
Stadtverordnetenverſamm=
lung wurde Magiſtratsrat Dr. Eberlein Frankfurt a. M., mit 16
Stimmen der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und des
Zentrums zum Bürgermeiſter von Homburg gewählt. Auf
den Gegenkandidaten Dr. Sebaſtian Kolberg entfielen 8
Stim=
men der Demokraten und Sozialdemokraten.
Kleine Frankfurter Chronik.
Die Wahlen zur Studentenkammer der Univerſität
Frank=
furt hatten folgendes Ergebnis: Nationale Liſte 9 Mandate,
republi=
kaniſch=freiheitliche Liſte 4 Mandate. Die Zuſammenſetzung der Kammer
bleibt damit dieſelbe wie bisher. — Rabbiner Dr. Lazarus hat einen
Ruf als Inſpektor der religiös=liberal gerichteten Unterrichtsanſtalten
Berlins erhalten. — Das Frankfurter Konſiſtorium hat gegen den
Pfarrer F. ein Disziplinarverfahren aus dienſtlichen
Grün=
den eingeleitet. Pfarrer F. iſt bis zur Erledigung des Verfahrens vom
Amte dispenſiert. — Direktor Hellmer vom Neuen Theater ſteht
wegen Uebernahme des Berliner Leſſing=, Trianon= und Kleinen
Theaters in Verhandlungen. Er wird aber auf jeden Fall das Neue
Theater in ſeinem Beſitz behalten. — In der Metallinduſtrie wurde
folgender Schiedsſpruch gefällt: Die Löhne bleiben unverändert,
doch wird ab 17. November die Staffelung für gelernte Arbeiter von
50 auf 55 Prozent erhöt, für Hilfsarbeiter von 33 auf 36 Prozent. Die
ſoziale Zulage beträgt ein Pfennig.
Kettenhandel ſtrafbar, auch wenn er die Ware verbilligt.
S. Frankfurt. Eine intereſſante und grundſätzliche Entſcheidung
in der Frage des Kettenhandels fällte die Strafkammer Frankfurt. In
einer Berufungsverhandlung hatten ſich mehrere Getreidehändler wegen
Kettenhandels mit Mehl zu verantworten. Der Fall lag ſchon bis in
den Juni vorigen Jahres zurück und es war hier einmal vorgekommen,
daß das Mehl wegen Abſatzſtockungen durch den Kettenhandel billiger
wurde. Die Verteidiger vertraten den Standpunkt, daß nur der
un=
lautere Kettenhandel ſtrafbar ſei und beantragten Freiſprechung. Der
Staatsanwalt hielt aber ein ſtrafbares Verſchulden für vorliegend, da
die Ware dem Verbraucher nicht näher kam. Er beantragte
Gefängnis=
ſtrafen bis zu 2 Monaten. Das Gericht kam zu einer Verurteilung
der Angeklagten zu Geldſtrafen von 150—400 Mark.
Selbſtmord eines verhafteten Kommuniſten.
km. Karlsruhe. Nach einer Meldung der „Mannheimer
Ar=
beiterzeitung” iſt der vor einigen Tagen wegen Vergehens gegen das
Republikſchutzgeſetz verhaftete Kommuniſt Stumpf freiwillig aus dem
Leben geſchieden. Er hat ſich nach ſeiner Vernehmung vor dem
Unter=
ſuchungsrichter in ſeiner Zelle im Mannheimer Unterſuchungsgefängnis
erhängt.
Von amtlicher badiſcher Seite wird hierzu bemerkt: Der
Eiſen=
dreher Wilhelm Stumpf wurde vor etwa einer Woche unter dem
Ver=
dacht, ſich eines Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik
durch Teilnahme und Leitung einer kommuniſtiſchen Hunderſchaft
ſchul=
dig gemacht zu haben, feſtgenommen. Das Amtsgericht Mannheim
erachtete ihn dieſes Vergehens dringend verdächtig und erließ Haftbefehl
gegen ihn. Da er leugnete, wurde er am 14. d. M. von dem zuſtändigen
Staatsanwalt und am 15. d. M. von dem Unterſuchungsrichter des
Staatsgerichtshofes eingehend vernommen. Bei dem Verhör am 15.
wurden ihm zwei andere Inhaftierte gegenübergeſtellt, die ihm auf den
Kopf zuſagten, er ſei tatſächlich der Leiter einer Hundertſchaft geweſen
und ihm zuredeten, doch die Wahrheit zu ſagen, da ja das ganze
Mate=
rial zu ſeiner Ueberführung ſich in den Händen der mit der
Unter=
ſuchung betrauten Stellen befinde. Stumpf ließ ſich jedoch auch dadurch
nicht zu einem Geſtändnis bewegen. Er wurde darauf in ſeine Zelle
zu=
rückgebracht und dort verübte er offenbar im unmittelbaren Anſchluß
an das Verhör, alſo am Vormittag des 15. November, nicht des
14. November, wie die „Arbeiterzeitung” meldet. Selbſtmord durch
Er=
hängen. Die Todesurſache iſt durch den Gerichtsarzt einwandfrei
feſt=
geſtellt. Es iſt auch nicht richtig, daß der Fall irgendwie verſchwiegen
wurde; er iſt vielmehr im Mannheimer Polizeibericht vom 18. d. M.
bekannt gegeben. Darin iſt allerdings der Name des Stumpf nicht
ge=
nannt; dies geſchah aber auf ausdrücklichen Wunſch der Ehefrau des
Verſtorbenen.
Huſten
iſt häufig das erſte Anzeichen beginnender Krankheit. Verſäumen Sie daher
nicht, ſchon beim geringſten Huſien die von Aerzten beſtens empfohlenen ſtark
desinfizierenden Gagitta=Huſten=Bonbons in der nächſten Apotheke zu kaufen.
Stets vorrätig: Engel=, Hirſch=, Löwen=Apo heie, Darmſtadt. (II Nch. 15632
Tagung der Fahrradinduſtriellen in München.
Der Verein Deutſcher Fahrradinduſtrieller e. V. hielt ſeine
dies=
jährige Jahreshauptverſammlung im Regina=Palaſthotel in München
unter außergewöhnlich ſtarker Beteiligung ab. Nach Entgegennahme
eines umfangreichen Berichts über die Tätigkeit des Vereins im
ver=
gangenen Geſchäftsjahr durch den Syndikus Herrn Dr. Timpe ſchritt die
Verſammlung zu Vorſtandswahlen, die im allgemeinen zur Wiederwahl
der bisherigen Vorſtandsmitglieder und zu einer teiſweiſen Ergänzung
führten, ſo daß der Vorſtand ſich nunmehr aus folgenden Herren
zu=
ſammenſetzt: Engerer Vorſtand: die Herren Direktor Orro Kramer=
Bicle=
feld (Ankerwerke A. G.), Geh. Kommerzienrat Dr. Wilhelm von Opel=
Rüſſelsheim (Adam Opel), Direktor W. Tiſchbein=Hannover (
Continen=
tal). Weiterer Vorſtand: die Herren Generaldirektor F. Patz=
Branden=
burg a. d. Havel (Exzelſior=Fahrradwerke A. G.), Generaldirektor Osw.
Sehfert=Chemnitz (Preſtowerke A. G.), Geh. Kommerzienrat E. Sachs=
Schweinfurt a. M. (Fichtel u. Sachs A. G.), Direktor C. Ruckſtuhl=Durlach
(Maſch. Gritzner A. G.), Generaldirektor Paul Lohmann=Bielefeld (
Loh=
mannwerke A. G.), Generaldirektor G. Daut=Schönau bei Chemnitz (
Wan=
dererwerke A. G.), Direktor W. Göckel=Vergerhof i. Rhld. (Fahrradwerke
Bismarck), Generaldirektor Schwemmer=Nürnberg (Triumpbwerke A. G.),
Direktor W. Kayſer=Ohligs i. Rhld. (Kronprinz A. G.). Aus der
außer=
ordentlich intereſſanten Tagesordnung ſind von beſonderer Tragweite die
Beſchlüſſe des Vereins, die eine Erweiterung des Abſatzgebietes in
Fahr=
rädern bzwecken ſollen. Es wurde beſchloſſen, bei allen maßgebenden
Inſtanzen geeignete Schritte zur Beſſerung der Straßenverhältniſſe und
zum Ausbau von Radfahrwegen, ſowie zur Anlegung von Radfahrſtreifen
zu unternehmen.
Ferner beſchäftigte ſich die Verſammlung in umfangreicher Weiſe mit
der Durckführung radſportlicher Veranſtaltungen im Jahre 1925. Für
Amateur=Reklame wurde ein grundſätzliches Verbot erlaſſen; ebenſo iſt
ein Beſchluß herbeigeführt worden, die Unterſtützung von Amateuren
mit Geldbeträgen nicht zu geſtatten. Dagegen wurde die Unterſtützung
des Wanderſports, von Mannſchaftsfahren, ſowie aller ſonſtigen
volks=
tümlichen amateurſportlichen Betätigung unter Hinzuziehung der
maß=
geblichen ſportlichen Organiſationen zum Beſchluß zu erbeben.
Die Verſammlung entſchied ſich weiter dahin, Berufsſtraßenfahrer
von dem Verein aus in Anbetracht der im Jahre 1924 hervorgetretenen
erheblichen Mißſtände nicht mehr zu unkerſtützen.
Von beſonderer Bedeutung war ferner der Beſchluß, an Meſſen und
Ausſtellungen allgemeiner Natur die Fahrrad=, Fahrradteile= und
Zu=
behörinduſtrie auch künftig nicht teilnehmen zu laſſen. Dagegen wurde
für die vom Juni bis Oktober in München ſtattfindende Deutſche
Ver=
kehrsausſtellung die korporative Beteiligung des Vereins Deutſcher
Fahr=
radinduſtrieller einſtimmig zum Beſchluß erhoben. Die Beteiligung iſt
in der Weiſe in Ausſicht genommen, daß der Fahrrad=Induſtriellenverein
zunächſt eine hiſtoriſche Entwicklung des Fahrrads geben wird, und daß
dann weiter auch die einzelnen Fahrradfabriken ſelbſt in die Lage
ber=
ſetzt werden, Fahrräder zur Ausſtellung zu bringen. Die ſonſtigen
Vor=
arbeiten zur Regelung dieſer Angelegenheit wurden einer beſonderen
Kommiſſion übertragen.
— Warnung für Rundfunkſünder.
Das Amtsgericht München hat in einem Falle der unbefugten
Errichtung einer Funkanlage auf eine Gefängnisſtrafe von 14 Tagen
erkannt.
Haftentlafſung des Heuhändlers Plouin.
EP. Paris. Der Heuhändler Plouin, der am 30. September
ver=
haftet worden war, weil er angeblich den Deutſchen angeboten hatte, das
für die Beſatzungsarmee benötigte Pferdefutter zu vergiften, iſt geſtern
proviſoriſch auf freien Fuß geſetzt worden. Es konnte ihm nicht
nachge=
wieſen werden, daß die Deutſchen auf dieſen Vorſchlag irgendwie
einge=
gangen ſeien. Die Anſchuldigung auf Einvernehmen mit dem Feinde
mußte,r ſomit fallen gelaſſen werden. Der Angeklagte hatte behauptet,
daß er niemals die Abſicht gehabt habe, den angeblichen Plan zu
verwirk=
lichen. Er habe lediglich verſucht, durch ſeinen Vorſchlag die
Aufmerk=
ſamkeit der deutſchen Behörde auf ſich zu lenken, um ſich damit Handels=
Vorteile zu ſichern.
Die chineſiſchen Ueberſchwemmungsſchäden.
London. Wie aus Tientſin gemeldet wird, ſind infolge der
Ueber=
ſchwemmungen des letzten Sommers mehrere Millionen Chineſen von
Hungersnot bedroht, beſonders in der Provinz Petſchili. Mehrere 1000
Dörfer ſollen zerſtört ſein und Hunderttauſend Hektar fruchtbaren
Bodens unfruchtbar gemacht. Die Regierung hat eine Hilfskommiſſion
ernannt, die vorgeſchlagen hat, einen Kanal für die Regulierung des
Hochwaſſers in der Nähe von Tientſin zu bauen.
Erdbeben.
Weltevreden (Jaba). Zu dem Erdbeben in Monoſobo
wird in einer weiteren Meldung berichtet: Die Zahl der Toten in
Modſo Tngah beträgt 170, in Bandnigen und Linbangan Sajangan 288,
in Wonoroto 48, in Peſir 41. Noch immer ſteigen aus der See
ſchwefel=
haltige Gaſe auf. Der Erdboden iſt noch fortdauernd in Bewegung.
Genietruppen wurden entſandt, um Fahrſtraßen zu den durch das
Erd=
beben abgeſchnittenen Gegenden zu ſchaffen.
Briefkaſſen.
H. R. Darmſtadt. Wir empfehlen Sport und viel Bewegung in guter
Luft.
Pottesdienſt der iſrgelitiſchen Religion”gemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 21. Nov. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag, den 22. Nov. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Schrift=
erklärung. — Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abend= 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Xynagoge der Fſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 22. Nov. Vorabend 4 Uhr 10 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 00 Min. — Sabatausg ing 5 Uhr 25 Min.
Rauſch=Hachaudeſch=Kislew: Donnerstag, den 27. Nov. und
Freitag, den 28. Nov.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 55 Min. — Nachm. 4 Uhr,
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Wettervorherſage für Samstag, den 22. November:
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Veranwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Sa lußd en/: Andreas Bauer
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Fernruf 1872. (13275a
Nummer 324.
F ita ,cn 21. Buremk • 1521.
Seite 11.
Uingmmitter
will ich Ihnen, daß Sie am billigſten in meinem Fachgeſchäft kaufen und dabei ſicher gehen, nur gute Ware zu erſtehen.
Ich lege nämlich keinen Wert darauf, der Billigſie zu ſein, ohne Rückſicht auf die Güte der Ware. Mein Ehrgeiz iſi,
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des Landestheaters.
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Freitag, den 21. Rorember 1924.
Seite 13.
Spott Shier und Tarnen.
Fußball.
A=Klaſſe, Gau Bergſtraße.
Shortverein 1916, Groß=Gerau — Eintracht=Darmſtadt 2:2 (1:1).
ide Gegner, von denen Eintracht im Zuſammenſpiel etwas
beſ=
ſer war, ſtellten ſich in Groß=Gerau zum Verbandsſpiel. Trotzdem
waren beide Torwächter, die wohl auf jeder Seite das Beſte waren,
gleichſtark beſchäftigt, und nur ein Selbſttor brachte die Groß=Gerauer
Elf um den Sieg. Das unentſchiedene Ergebnis wird dem Spielverlauf
Kb.
gerecht.
Italiens Mannſchaft gegen Deutſchland.
Die techniſche Kommiſſion des italieniſchen Fußballverbandes hat
auf Grund der Feſtſtellungen im Länderſpiel Italien—Schweden die
Nationalmannſchaft, die kommenden Sonntag in Duisburg gegen
Deutſch=
land antritt, wie folgt nominiert: De Pra (Genua); Calligaris (Caſale),
de Veechi (Genua), Barbieri, Burlando (Genua), Aliberti (Turin); Conti
(Internationale), Baloncieri (Aleſſandria), Della Valle (Bologna),
Mag=
nozzi (Livorno) und Levratto (Hellas). — Der mehrfache internationale
Stürmer Cevenini III. iſt nach England überſiedelt und in Plymouth
dem dortigen Profeſſionalklub Argyle beigetreten, wo er bereits an
Wettſpielen mitwirkt.
Handball.
Tv. Pfungſtadt—Tgb. Griesheim 1:0.
Beide Mannſchaften ſtanden ſich in Pfungſtadt bei eiſiger Kälte zum
Meiſterſchaftsſpiel gegenüber, bei dem der Platzbeſitzer einen knappen
Sieg davontrug. Griesheim enttäuſchte und verfiel wieder in den alten
Fehler der Unentſchloſſenheit vor dem gegneriſchen Tore. Dazu kam noch
reichlich Pech und einige ungünſtige Begleiterſcheinungen, die den
Aus=
gang und das Ergebnis des Spieles ſtark beeinflußten. In den erſten
10 Minuten erhielt Pfungſtadt aus 12 Meter Entfernung vom Tor
einen Strafſtoß zugeſprochen, der zum einzigen Tor verwandelt wurde.
Bald darauf wurde ein Verteidiger Griesheims vom Schiedsrichter
Ant=
höfer (Neu=Iſenburg) vom Spiel ausgeſchloſſen. Deſſen ungeachtet ſpielte
die gut disziplinierte Mannſchaft von Griesheim weiter. Vom Pech
verfolgt, ſcheidet auch noch der Rechtsaußen infolge einer Verletzung aus.
Ein Dreizehnmeter für Giesheim findet nicht das erſehnte Ziel und mit
dieſen Ausſichten ſtürmt Griesheim nach Seitenwechſel gegen Wind
un=
verdroſſen auf Pfungſtadts Heiligtum. Die geſamte Hintermannſchaft
bleibt ſtets in der Deckung zurück und verſteht es, die wenigen
Gries=
heimer Stürmer am Schuß zu hindern, die trotz ihrer Verringerung in
der ganzen zweiten Hälfte im Angriff ſind und Pf. feſt einſchnüren.
Vereinzelte Durchbrüche des Siegers verlaufen ſtets erfolglos. X
Turnen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am kommenden Sonntag, den 24. Nov., finder die allmonatliche
Wanderung der Abteilung, eine Halbtageswanderung, ſtatt. Der
Ab=
marſch erfolgt von der Odenwaldbrücke, Dieburger Straße, durch den
Park über die Dianaburg nach Meſſel und zurück. Die Wanderung wird
die Teilnehier durch die herbſtlichen Waldungen unſerer Umgebung
führen. Rückkunft iſt auf 1 Uhr feſtgelegt. Liederbücher nicht vergeſſen!
Berlin, Sieger im Kunſtturner=Städtekampf.
Jur übervollen Saale des Leipziger Kriſtallpalaſts trafen ſich am
Bußtag zum 6. Male die beſten Kunſtturner von Berlin, Leipzig und
Hamburg im Städtekampf, der bisher ſtets diejenige Stadtmannſchaft
ſiegreich fah, in deren Mauern der Kampf ausgetragen wurde.
Dies=
mal gelang es Berlin, den Bann zu durchbrechen und in der
Pleiße=
ſtadt einen knappen Sieg herauszuholen, trotzdem einer ſeiner beſten
Vertreter (Ehrhardt) nicht hatte mitmachen können. Das Spiel der
Kraft und Gewandtheit bot intereſſante Momente in Hülle und Fülle,
und riß die Zuſchauer immer wieder zur Beifallsſtürmen hin. Beim
Reckturnen hatte Leipzig noch den letzten Platz, konnte ſich aber durch
prächtige Leiſtungen in den Freiübungen auf den zweiten Platz
vor=
ſchieben und dicht zu Berlin aufrücken. Das Schlußergebnis lautet:
1. Berlin, 2254 Punkte; 2. Leipzig, 2220 Punkte; 3. Hamburg, 2194
Punkte.
Pferdeſport.
Berliner Reit= und Fahrturnier.
Der Patrouillenritt der 18 abgeordneten Kavallerieregimenter der
Reichswehr wurde im Gruneſald abgehalten. Mit Lanze und
Kara=
biner bewaffnet, geführt von einem Offizier, hatten die Patrouillen einen
Geländeritt von zirka 30 Kilometer Länge auszuführen, der über feſte
Hinderniſſe und ſteile Berghänge ging. Um 9 Uhr vormittags erfolgte
von der Grunewaldrennbahn aus der Start. Kurz vor 11 Uhr trafen
die erſten Patrouillen wieder auf der Rennbahn ein. Hier hatte ſich der
Kommandeur der Reichswehr Exz. von Seeckt, mit ſeinem Stabe
ein=
gefunden, ebenſo eine ganze Anzahl von Offizieren der einzelnen
Regi=
menter. Die Patrouillen kamen durchweg in guter Haltung geſchloſſen
auf die Rennbahn und hatten hier noch einen Jagdgalopp über 2000 Meter
zurückzulegen. Die Pferde abſolvierten die ſchwierige Aufgabe
außer=
ordentlich friſch und in beſtem Tempo. Die Prämiierung erfolgt am
Donnerstag nach dem Gruppenſpringen im Sportpalaſt.
Berliner Reit= und Fahrturnier.
Reitern und Pferden iſt eine gewiſſe Müdigkeit anzumerken, was
bei der langen Dauer des Turniers nicht wunder nimmt. Anders ſteht
es mit den Zuſchauern, die auch am Dienstag abend den
Sport=
palaſt wieder dicht bevölkerten. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich
auf die drei letzten Springen für die guten Pferde. Die erſte Abteilung
ſicherte ſich der junge Ch. v. Knobelsdorff mit Erlaucht in 51 Sek. In
der zweiten Abteilung ſprang Prinz Hohenlohe mit Johnny Walker als
Einziger fehlerlos in einer um zwei Fünftel Sekunden längeren Zeit
als Erlaucht. Die beſte Leiſtung des Abends zeigte dann in der dritten
Abteilung Rittm. Seer auf der alten Vollblüterin Kirſche, die in der
phänomenalen Zeit von 49,1 Sek. fehlerlos den Kurs abſolvierte, Frhr.
v. Langen hatte ſeine Pferde Emir, Hanko und Raureif der Steuerung
des Grafen Honenau anvertraut, doch konnte ſich dieſer mit den ſonſt
ſo ſicheren Springern nicht abfinden. Die Ergebniſſe: Erſtes
Springen: 1. E. Wolfſteins Luſtige Sieben (A. Holſt), 2. Pat
(R. Treeck), 3. Botſchaft (Wachtm. Jordan), 4. Diana (Eſche); Tot.:
32; Pl.: 21, 48, 39 41. 19 Teiln. — Zweites Springen:
1. Bechſteins Imperator (Löſchmann), 2. Siegfried (Hptm. Martins),
3. Quintus (Wachtm. Hoppe), 4. Berggeiſt (111 z. Hartmann); Tot.:
109; Pl.: 33, 17, 28, 31. 15 Teiln. — Drittes Springen:
1. Stall Oraniens Bobby (H. Puſch), 2. Unkas (Lt. Hamann), 3.
Ma=
thilde (Frl. A. Schuſter); Tot.: 60; Pl.: 26, 40, 64. 9 Teiln. —
Viertes Springen: 1. Mauls Jakob (G, Hillenborg, 2. Annita
(Lt. v. Griesheim), 3. Diabolo (R. Treeck) 4. Nickel (Syhr); Tot.:
48; Pl.: 15, 17. 13, 26. 11 Teiln. — Fünftes Springen:
1. 2. Esk. R R. 9. Blaubart (Oblt, v. Hülſen), 2. Reſeda (Okoner),
3. Berwulf (Lt. Hamann); Tot.: 57: Pl.: 24, 23, 25. 10 Teiln. —
Sechſtes Springen: 1. v. Knobelsdorffs Erlaucht (K. Ch. v.
Knobelsdoxff), 2. Centauer (A. Holſt), 3. Rih (Rittm. Martini),
4. Goldfink (Lt. Schmalz); Tot: 34; Pl.: 16, 25, 31, 56. 12 Teiln.
Siebtes Springen: 1. Prinz Kraft Hohenlohes Johnny
Walker (Beſ.). 2. Siegfried (Hptm. Herrſche), 3. Quartaner (Wachtm.
Jordan); Tot.: 34: Pl.: 15, 14, 17. 10 Teiln. — Achtes
Springen: 1. Rittm. Seers Kirſche (Beſ.), 2. Spanier (Lt.
Momm), 3. Partner (Ch. v. Knobelsdorff), 4. Krieger (Graf Görtz);
Tot.: 61: Pl.: 17, 16, 22, 39. 13 Teiln.
Motorſport.
Verſtändigung zwiſchen A.D.A. C. und D.M.V
Unter dem Vorſitz des Präſidenten der internationalen
Motorrad=
fahrer=Vereinigung, Graf Bonacoſſa=Mziland fanden in München
zwiſchen dem Allgemeinen Deutſchen Automobil=Club und dem
Deut=
ſchen Motorradfahrerverband Verhandlungen ſtatt, welche ein
Zuſam=
menarbeiten dieſer beiden Organiſationen zum Ziele hatten. Dieſe
Verhandlungen, die ſchon vor einiger Zeit angebahnt worden waren,
führten zu einer vollkommenen und für beide Parteien befriedigenden
Einigung. Es wurde eine Sportgemeinſchaft gebildet, die in
Zukunft alle Fragen auf dem Gebiete des Motorradſportes regelt.
Boxen.
Breitenſträter — Goddard au 5. Dezember.
Der letzte diesjährige Kampftag des Berliner Sportpalaſt Rings,
der am 28. November ſtattfinden ſollte, iſt aus techniſchen Gründen
ver=
ſchoben worden. Als neuer Termin wurde der 5. Dezember angeſetzt,
an welchem Tage nunmehr beſtimmt der allſeitig mit großer Spannung
rwartete Kampf zwiſchen dem engliſchen Schwergewichtsmeiſter Frank
Goddard und dem populären Hans Breitenſträter beſtimmt vonſtatten
geht. Wie uns die Direktion des Berliner Sportpalaſtes mitteilt, hat
der engliſche Meiſter ſeine feſte Zuſage bereits gegeben.
Rund=Funk=Programm.
Freitag, den 21. November 1994.
Fraukfurt a. M. (470 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und Hamburger
Produkten (Vyrbörſe), amerikaniſche Produften (Anfangskurſe). — 11.55 Uhr:
Zeit=
angabe. — 12 Nhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche
Produktenbörſe Hamburg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hopfen.
Deviſenkurſe. — 4.39—6 Uhr: Hausfrauennachmittag unter Mitwirkung des
Frank=
furter Hausfrauenvereins e. V. Vortrag von Frau Henny Pleimes: „
Hauswirtſchaft=
liche Berufsausvildung”, ferner: Wochenſchau des Frankfurter Hausfrauenvereins. —
6—6.30 Uhr: Die Leſeſtunde (Meiſterwerke der Weltliteratur): Aus „Soll und Haben”,
von Guſtav Frehtag (Fortſetzung). Sprecher: O. W. Studtniann. — 7.30 Uhr:
Vor=
tragszyflus der Philoſophiſchen Vereinigung Frankfurt (Dozent Pfarrer Tgesler).
Siebenter Vortrag: Leibniz. — 8 Uhr: Die Beſprechung (Unterhaltungsteil). —
8.30 Uhr: Wer kann tanzen? 1 Menuett; 2a) Qundrille, h) Lancier, o) Sir Rodger
d) Francaiſe; 3. Tanzpauſe; Herr Strauß vom Neuen Operettentheater ſingt aus
alten Operetten; 4. Walzer; 5. a) Rheinländer, b) Skating, c) Wafhington=Poſt;
8. a) Boſton, b) Twoſtev, o) Tango, d) Oneſtep: 7. Tanzpauſe: Herr Strauß vom
Neuen Operettenthoater ſingt aus neuen Operetten: 8. Foxtrott; 9. Shimmy;
10. Blues. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung. Sportbericht. — 9.10 Nhr:
Die Spätankündigung: Ehrlich währt am längſten! — 9.50 Uhr: Fünf Minuten
Technik. — 9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.50 Nhr: Drei Minuten der Hausfrau. —
10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: I. Klaſſe. Bauernſchwank in einem Akt von
Eudwig Thoma. Mitwirkende: Die Herren Großmann WZallburg, Scherzer u a.
Verlin (430, bzw. 505 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten
Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 11.35 Uhr: Funkbörſe (die Notierungen der
Ber=
liner und Hamburger Produkten im Freiverkehr) anf Welle 505. — 12.15 Uhr: Kurzer
Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. — 12.55 Uhr: Abermittlung des Zeitzeichens.
— 1.06 Nhr: Zweite Bekanntgabe der neueſten Tagesnachtrichen, Wetterdienſt. —
2.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 3 Uhr: Funkbörſe (die
amt=
lichen Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten= und Viehbörſe;
amt=
liche Deviſen) auf Welle 505. — 4.15 nhr: Funkbörſe (Getreide eif. Hamburg;
Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe) auf Welle 505. — 4.30—0.15 Uhr:
Uinterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1. Feſtmarſch, R. Strauß; 2. Ouverture
zu Goethes Dichtung „Die Geſchöpfe des Prometheus”, 3. Adelaide, Beethoven;
4. Unvollendete H Noll=Symphonie, Fr. Schubert; 5. Quverture zu der Operette
„Der Zigeunerbaron”, Joh. Strauß: 6. An der ſchönen blauen Donau Walzer,
Joh. Strauß; 7. ABC Potpourri, Komzak; 8. Wandermarſch, B. Derkſen. — 6.20 Nhr:
Ratſchläge fürs Haus. — 6.30 Uhr: Zehn Minuten für die Hausfrau. — 7 Uhr: Wege
zum Wiſſen: „Als Derwiſch nach Metka”. — 7.45 Uhr: Vortrag des Herrn Dr. Heinrich
Michaelis: „Möricke”, mit anſchließender Vorleſung aus ſeinen Werken. — 8.30 Uhr:
TX. Sonderveranſtaltung der Funk=Stunde A.=G., unter Mitwirkung von Zeſſhka
Köttrick, von der Berliner Staatsoper (Alt), Konzertmeiſter Stefan Frenkel, Violine
und Joſeph Schwarz (Klavier). 1. a) Lachen und Weinen (Rückert), b) Du biſt die Ruh
(Rückert), c) Frühlingstraum (W. Müller), d) Ständchen, Schubert(Jeſſoka Körrtick (am=
Schwechtenflügel: E. Gottlieb): 2. a) Paſtorale, Scarlatti=Tauſig, b) Gavotte, Gluck=
Brahms; o/Capriccio ü. Tanzthemena= „Alceſte” Gluck=Saint=Saens (Joſeph Schwarz
3. a) Novelette, Stefan Frenkel, b) Gavotte und Muzette, Tor Aulin (Stefan Frenkel)=
4. a) Nun iſt der letzte Tag erſchienen (Geibel), b) An den Flieder (Karl Ernſt Kurde)) Notturno (Arnold v. d. Paſſa), Engen Gottlieb. Jeſſyka Köttrick (am Schwechten
flügel: Der Komponiſt); 5. a) Frühlingslied, F. v. Mendelsſohn=Bartholdy, b)
Spiel=
doſe, A. Lindow, c) Berceuſe, Chopin, 4) Walzer, Chosin (Foſeph Schwarz); 6. a)
Ma=
drigale, Simonetti, b) Heire Kati, Hubay (Stefan Frenkel). Am Schwechtenflügel:
Kapellmeiſter Otto Urack. — Anſchließenb: Dritte Bekanntgabe der neueſten
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nachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten, Theaterdienſt.
England (MEZ.) London 365), 8.30 Uhr: Komiſche Oper und muſikaliſche Komödie. —
Bonrnemouth (385), 9.15 Uhr: Tafelmuſik. — Mancheſter (375), 8.30 Uhr: Ruſſiſcher
Komponiſtenabend. — Newcaſtle (400), 8.30 Uhr: Die Oper. Dido und Aeneas”.
Glasgow (420), 8.30 Nhr: Stammtiſchabend. — Velfaſt, 8.30 Uhr: Große Oper.
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Konkursverfahren.
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Landbau=Maſchinen, G. m. b. H. in
Darmſtadt, wird heute am 17.
Novem=
ber 1924, nachmittags 5 Uhr, das
Kon=
kursverfahren eröffnet.
Der Rechtsanwalt Sandmann in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
20. Dezember 1924 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Beibehaltung des ernannten oder die
Wahl eines anderen Verwalters ſowie
über die Beſtellung eines
Gläubigeraus=
ſchuſſes und eintretenden Falls über die
in § 132 der Konkursordnung
bezeichne=
ten Gegenſtände auf
den 20. Dezember 1924, vormittags
10 Uhr,
Schreibmaſchinen=
Arbeiten
eder Art werden
an=
gefertigt (14555a
Eliſabethenſtr. 57, pt.
derungen auf
den 17. Januar 1925, vorm. 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte, Zim=
mer 207. Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben Zentralheizung. Vor=
übergehende od. dau=
ernde Erſtellung einer
Hypothekerforderlich.
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d. Geſchäftsſt. (*34354
ſShnezimmerzahlf oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig
ſind, wird aufgegeben, nichts an den
Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, Heizbare Manſarde
ſofort zu verm. Näh.
Fuhrmannſtraße 14,
Laden, Dſtdt. (*34297 von dem Beſitze der Sache und von den
Forderungen, für welche ſie aus der
Sache abgeſonderte Befriedigung in An=
ſpruch nehmen, dem Konkursverwalter
bis zum 20. Dezember 1924 Anzeige zu
machen.
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Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
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Montag, den 24. ds. Mts., wird
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Zuſammenkunft vorm. 10 Uhr
bei der Bürgermeiſterei.
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Gemar=
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Nähere Auskunft erteilen die
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ſchützen Göbel und Zugſchwert. und
Friedhofswärter Sommerkorn.
Griesheim b. D., den 19. Nov. 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Griesheim.
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Die diesjährigen Weidenerträgniſſe
an der Bahnſtrecke zwiſchen
Darmſtadt=
tord und Kranichſtein werden am
Dienstag, den 25. ds. Mts.,
öffent=
lich gegen Barzailung verſteigert.
Zuſammenkunft am Nordbahnhof
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mittags 8 Uhr.
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Konkurs=
Ausverkauf,
Die Konkursmaſſe S. Weintraub,
Frankfurterſtraße 36, beſtehend aus:
Herren=, Damen= und Kinder=
Hemden, do. Sochen und
Unter=
hoſen, Handtüchern, Damen= u.
Kinderſchurzen, Windjacken,
Sportſtutzen, Kinder=Sweater,
Bettkoltern, Kurzwaren uſw.
wird vorm. 9—1 Uhr und nachm.
.3—7 Uhr im Laden zu herabgeſetzten
Preiſen verkauft.
(15615
Der Konkursverwalter,
Dr. Hans Hofmann III.,
Rechtsanwalt.
21. November 1924
Mangelhafte Ausfuhrſtatiſtik
fertiger Textilwaren.
Aus Fachkreiſen wird uns geſchrieben: Schon ſeit langem wird in
der Bekleidungsinduſtrie die unzulängliche Statiſtik der Ein= und
Aus=
fuhr konfektionierter Waren als ein großer Mangel empfunden. Die ſo
hoch entwickelte deutſche Konfektion findet wenig zuverläſſige
Unter=
lagen, um feſtſtellen zu können, welche Zweige der Branche eine
Zu=
oder Abnahme im Export ihrer Erzeugniſſe erfahren haben. Für die
Dispoſition der Waren, Reiſen und Muſterungen iſt eine genaue
Kennt=
nis der Zahlen über den ausländiſchen Handel aber unbedingt
erforder=
lich. Auch um die Aufnahmefähigkeit beſtimmter ausländiſcher
Abſatz=
gebiete prüfen zu können, bedarf es einer überſichtlichen Exportſtatiſtik.
Daran fehlt es nun ſehr.
In dem vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegebenen Jahrbuch für
das Deutſche Reich, das einzige amtliche Quellenmaterial, ſind die
Er=
zeugniſſe der Bekleidungsinduſtrie zu Komplexen verknüpft, die den
betreffenden Konfektionszweigen ſo gut wie gar keine Nachweiſe geben,
um ihrer Exporttätigkeit dienlich zu ſein. So werden z. B. unter dem
Rubrum „Frauen= und Mädchenkleider Bluſen,
Schür=
zen, Unterröcke, Mieder aus Wolle oder anderen
Dierhaaren” die Mengen und Gewichte der Ein= und Ausfuhr
nach den verſchiedenen Ländern gemeinſam zahlenmäßig aufgefül
Nun wird aber jede einzelne der angegebenen Waren in
beſonde=
ren Induſtrien hergeſtellt. Unter Frauenkleider ſind Mäntel, Koſtüme,
Roben, Bluſen, Kleiderröcke zu verſtehen. Eine eigene Induſtrie
be=
ſchäftigt ſich mit der Anfertigung nur von Mänteln und Koſtümen, und
hat nie Bluſen, Schürzen, Unterröcke oder Mieder fabriziert, und die
die letzteren Artikel herausbringen, bilden faſt jeder einzelne für ſich
ein Spezialgebiet. Wenn daher die Ausfuhr z. B. nach Holland
mit 733 To. angegeben wird, wieviel entfällt alsdann auf jeden
ein=
zelnen der bezeichneten Artikel? Das iſt aus den gegebenen Zahlen
unmöglich feſtzuſtellen. Eine ſolche Statiſtik iſt für die betreffenden
Induſtrien völlig wertlos.
Nicht anders verhält es ſich mit einer weiteren Anzahl von
Poſiti=
onen. Die Ausfuhr von Männer= und Knabenkleidern
er=
ſcheint ebenfalls zuſammengefaßt in der Reichsſtatiſtik, obgleich dieſe
beiden Konfektionszweige ganz getrennt voneinander arbeiten und
weſentlich verſchiedene Fabrikationstechniken erfordern. Zudem ſpielen
für den Export Knabenkleider ein ganz andere Rolle als
Herrenkleider und ſchließlich ſind die für die Ausfuhr von Knaben=
Konfek=
tion in Betracht kommenden Abſatzländer zum Teil ganz andere, wie
für Herrenkonfektion. Noch weit weniger informierend ſind die
amt=
lichen Exportzahlen für Wäſche. Hier ſind Männer= Frauen=
und Kinderfabrikate zu einer Gruppe kombiniert, ohne zu
berückſichtigen, daß Männer= und Frauenwäſche kaum in einem
Be=
triebe zugleich hergeſtellt werden. Man kann dies ſchon daraus erſehen,
daß die Herrenwäſchefabriken ebenſo wie die Damenwäſchefabriken in
beſonderen Verbänden organiſiert ſind. Unter den Begriff
Kinder=
wäſche fallen ſowohl Gegenſtände" für kleine wie größere Knaben
und Mädchen. Dieſe Wäſche wird zum Teil von der Herren= bzw.
Damenwäſchekonfektion hervorgebracht. Die amtliche Statiſtik umfaßt
in ihren aufgeführten Zahlen auch die Säuglings= oder
Baby=
wäſche, ein Zweig der Wäſchefabrikation, der als beſondere
Speziali=
tät betkieben wird. Aus den zuſammengefaßten Ziffern nun für jede
einzelne Branche die betreffenden Zahlen zu ermitteln, iſt natürlich ein
Ding der Unmöglichkeit, und damit erweiſen ſich die Ausfuhrnenner als
völlig illuſoriſch. Der gleiche Uebelſtand wiederholt ſich auch bei den
miteinander verbundenen Exportzahlen von „Bluſen, Schürzen
Unterröcken aus Baumwolle”, ferner bei Putzwaren oder
ſonſtigen genähten Gegenſtänden”, weiter bei „Kleider,
Wäſche, Putzwaren aus anderen pflanzlichen Spinnſtoffen
als Baumwolle” „Baumwollene Handſchuhe und
Haarnetze‟. (Es gibt keine deutſche Fabrik, die beide Artikel
zu=
gleich herſtellt.) Noch eine Reihe anderer Poſitionen in der
Reichsaus=
fuhrſtatiſtik wäre zu beanſtanden.
Welche Gründe die Zuſammenfaſſung ſo beſonderer Erzeugniſſe
be=
ſtimmen, entzieht ſich der Feſtſtellung, jedenfalls laſſen alle Angaben die
Kenntnis der gegebenen Notwendigkeiten vermiſſen. Es darf
angenom=
men werden, daß die alljährlich wiederholte Tabellierung der
Ausfuhr=
ziffern im Statiſtiſchen Reichsamt ſchematiſch vorgenommen wird. Man
kann nur vermuten, daß die Anordnung der Poſitionen wohl aus einer
Dendelsdat
Zeit ſtammt, in der die deutſche Bekleidungsinduſtrie noch in den
Kinder=
ſchuhen ſteckte und jeder Betrieb den Verſuch machte, alles mögliche an
Kleidungsſtücken zugleich anzufertigen. Die rapide Entwicklung der
In=
duſtrie iſt jedenfalls ſeit dem Entſtehen der amtlichen Statiſtik vor 50
Jahren von dieſer unberückſichtigt geblieben, und ſie bedarf dringend
einer durchgreifenden Reform. Dabei müſſen natürlich erfahrene
Fach=
leute mitwirken, die ſelbſt die vorhandenen Mängel in ihren
Unter=
nehmungen empfinden und zu deren Beſeitigung am beſten beitragen
könnten. Es iſt übrigens gar keine neue Einrichtung für die genaue
Feſtſtellung der ins Ausland gehenden Waren nötig, denn die Behörden
fordern in den Zollinhaltserklärungen ſo eingehende präziſe
Deklaratio=
nen der Sendungen für Statiſtik, daß aus ihnen mit alle Klarheit die
Beſchaffenheit der verſchickten Gegenſtände hervorgeht. Es iſt nur eine
neue Verteilung der Exportwaren unter vermehrte Titel nötig. Es
müßte, um nur einige Beiſpiele anzuführen, das Rubrum „Frauen= und
Mädchenkleider, Bluſen, Schürzen, Unterröcke, Mieder aus Wolle oder
anderen Tierhaaren” aufgelöſt und in einzelne Poſitionen” „
Frauen=
kleider”, „Mädchenkleider”, „Bluſen”, „Schürzen”, „Unterröcke”, „Mieder”
verteilt werden. Ebenſo werden „Herrenkleider” und „Knabenkleider”
getrennt aufzuführen ſein, und gleichermaßen müßte eine ſolche
Operation bei „Männerwäſche” „Frauenwäſche”, „Kinder= und
Baby=
wäſche” vollzogen werden.
Eine radikale Reviſion und Erneuerung aller unter dem
Begriff der Textilinduſtrie fallenden Poſitionen iſt unerläßlich,
um zu wirklich informierenden und damit nutzbringenden ſtatiſtiſchen
Angaben zu gelangen. Darüber kann ja kein Zweifel beſtehen, daß die
Ausdehnung des Exports eine Lebensnotwendigkeit für die
deutſche Induſtrie und damit auch für die deutſche Volkswirtſchaft
ge=
worden iſt. Alle Möglichkeiten, die dazu mithelfen können, die Ausfuhr
gerade von Textilerzeugniſſen zu vergrößern, müſſen angewandt werden.
Dazu gehört es vor allem, eine Statiſtik zu ſchaffen, die zuverläſſig, klar,
und überſichtlich iſt, um jedem einzelnen Zweig der Textilinduſtrie als
ſichere Baſis für den Ausbau des Exportgeſchäfts zu dienen.
Warenmärkte.
* Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe verlief ſehr
ruhig, da es dem Konſum an Aufnahmefähigkeit fehlt. Die zweite Hand
war wieder unter den geſchwächten Offerten des Auslandes am Maukte.
Futtermittel relativ gut behauptet, Oelkuchen ſogar feſter. Verlangt
wurden für die 100 Kg. bahnfrei Mannheim: Weizen, inländ. 24,
aus=
länd. 28 bis 30, Roggen, inländ, 23, ausländ, 25, helle Braugerſte, prima
Qnalität 28 bis 28,75, geringere Sorten 23 bis 25, Hafer „inläd. 18,50
bis 20 50, je nach Qualität, ausländ. 19,50 bis 24, Mais mit Sack 22.
Der Mehlhandel war vollſtändig geſchäftslos. Die Mühlenforderungen
lauten auf 38 bis 38,50 für Weizenmehl, Spezial Null und auf 35,50 bis
35,75 Mck für Roggenmehl. Die zweite Hand war für Weizenmehl mit
35 Mark für prompte Ware und mit 36 bis 36,5 Mark für Terminware
ſowie mit 32 bis 33 Mark für Noggenmehl Abgeber.
* Mannheimer Kleinviehmarkt. Der Zutrieb betrug
und es wurden per 50 Kg. Lebendgewicht bezahlt: 107 Kälber 60—76. Mk.,
169 Schweine 60—78 Mk., 567 Ferkel und Läufer pro Stück 8—30 Mark.
Tendenz: ruhig, mit Kälbern langſam geräumt, mit Schweinen
Ueber=
ſtand.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 20. November 1924. (Eigener
Bericht.) Der Aktienmarkt eröffnete in feſter Haltung. Angeregt lag
beſonders der Montanmarkt auf Meldungen aus dem Rheinland, die
über fortgeſetzte Beſſerung der Produktion und Abſatzverhältniſſe
berich=
ten. Die ſchweren Werte erzielten Beſſerungen bis etwa 3 Prozent. Am
Chemiemarkt waren bereits im Frühverkehr rege Umſätze zu ſteigenden
Kurſen getätigt worden auf die geſtrigen ſüddeutſchen Käufe hin. Auch
zu den amtlichen Anfangskurſen hielt das Intereſſe an und es wurden
Beſſerungen bis zu 34 Prozent gegenüber der letzten amtlichen Notiz
er=
zielt. Auch Schuckertaktien waren als Stinneswerte infolge günſtiger
Umſtellungshoffnungen für dieſen ganzen Konzern, gefragt und höher.
Von Großbankaktien lagen bei ruhigem Geſchäft Deutſche Bank und
Darmſtädter Bank befeſtigt. Im Verlaufe wurde die Tendenz etwas
unſicher auf Tagesrealiſationen hin, ſo daß die Kurſe leicht nachgaben.
Der Schluß war eher eine Kleinigkeit feſter, doch konnten ſich die
höch=
ſten Kurſe nicht behaupten. — Am Kaſſamarkt war rege Nachfrage nach
Kleinbahnunternehmungen bemerkbar. Auf die anhaltende Beſſerung
des Geſchäftsganges waren höher geſucht: Allgemeine Deutſche
Klein=
bahnaktien. Deutſche Eiſenbahngeſellſchaftsaktien und Deutſche
Eiſenbahn=
betriebsgeſellſchaftsaktien; ferner Schriftgießerei Stempel, die bei 8,5 mit
etwa 25 rat. wurden. — Die Beteiligung der Spekulation am deutſchen
Rentenmarkt war durch die Belebung des Aktienmarktes geringer; die
Kurſe waren gegenüber den Frühkurſen knapp behauptet, dann ſchwächer.
Erſt am Schluß war wieder lebhafte Geſchäftstätigkeit bei erholten Kur=
ſen bemerkbar. Kriegsanleihe wurden mit 930 Md.=Prozent, 3,5proz.
Conſols mit 1,55 Bill.=Proz. notiert. — Nachbörslich waren
Kriegsan=
leihe 1000, Aktien blieben ruhig.
w. Berliner Börſenbericht. Die Haltung der Börſe trug
bei Beginn des Verkehrs entſchieden das Zeichen der Feſtigkeit; es hieß,
vom Auslande, namentlich aus England und der Schweiz, lägen gute
Kauforders für Induſtriewerte, namentlich des Montanmarktes, vor.
Auch wies man auf die Ausführungen der wirtſchaftlichen Mitteilungen
der Deutſchen Bank hin, aus denen man herausleſen wollte, daß die
In=
duſtriewerte im allgemeinen ziemlich niedrig bewertet ſeien. Die Aktien
ſtellten ſich denn auch faſt durchgehend höher, aber nicht in dem
erwarte=
ten Ausmaße, und dies veranlaßte die Spekulation zur Zurückhaltung,
ſo daß im Verlaufe namentlich auf dem Montanmarkte die anfänglichen
Beſſerungen zum größeren Teil wieder verloren gingen. So ſtellten
ſich die Deutſch=Luxemburger noch unter den Schlußkurs vom Dienstag;
auch Phönix konnten ſich nicht voll behaupten, dagegen beſſerten ſich
Harpener, Hoeſch und Mannesmann etwas. Von den Elekrrizitätswerten
ſtiegen Akkumulatoren um 4 Bill. Prozent auf die vermutete günſtige
Umſtellung. Aus dem gleichen Grunde gewannen Schuckert, Siemens u.
Halske je 2 Billionen Prozent. Von den Maſchinenaktien zogen Berlin=
Karlsruher Induſtrie und Löwe u. Co. wieder um etwa 1 Bill. Proz.
an. Auf die Südſeeaktien hatte die Veröffentlichung der Geſellſchaft, daß
eine günſtigere Umſtellung zu erwarten ſei, keinen Einfluß, da man dieſe
Wirkung ſchon durch die voraufgegangene Steigerung als ausgeglichen
anſah. Schiffahrts= und Bankaktien erfuhren nur unbedeutende
Ver=
änderungen. Von den Bahnaktien ſtellten ſich Elektriſche Hochbahn auf
die Beendigung des Angeſtelltenſtreiks um 3 Bill. Proz. höher. Deutſche
Anleihen ſetzten auf Deckungen wieder höher ein und konnten ſich unter
Schwankungen bei mäßig angeregtem Verkehr gut behaupten.
Oeviſenmarkt.
RGeld Mie
Brief e
Brief
Geld Vufe
tiert Amſterdam=Rotterdam . 168.08 168.92 168.,78 169.22 Mie Brüſſel=Antwerpen ....." 20.09— 20.19— 20.19— 20.29— voll Chriſtiania. .... . . . . . . ." 61.75 6205 61.84 62.16 voll Kopenhagen .. . . . . . . . ." 73.62— 73.98— 73.64— 74.03— voll
Stockholm ... 112.42 112.98 voll Helſingsfors. 10.54— 10.60— 10.535 10.595 voll Italien 18.10— 18.20— 18.14— 18.28— voll London". 19.325 19.425 19.395 19.495 voll New=Norck.
..: 4.19 4.21 4.19 4.21 voll Paris..
... 21.92— 22.02— 22.00— 22.12— voll Schweiz
80.75— 81.15— 80.81— 81. 21— voll v
Spanien. 56 86— 57.14— 56.91— 57.19— voll Wien (i. D.=Oſterr.abg.).. 5.91— 5.94— 5.905 5.935 voll Prag ....
. 12.49— 12.55— 12.52 12.58— voll Budapeſt. .
5.64— 5.66— 5.6‟ 5.65— voll Buenos=Aires.
1.57— 1.58— 160 161 voll Bulgarien..
..... 3.05— 3.07— voll Japan".
...... 1.605 1.615 1.595 1.605 voll Rio de Janeiro ........" 0.48— 0.49— voll Belgrad.
6.075 6.105 voll Liſſabon
18.45— 18.55 voll Danzig ........... 76.61— 76.99 77.06 77.44— voll Konſtantinopel ....... 2.32— 2.34— 2.31— 2.33— voll
Berliner Kurſe. EEigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburg. Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan ....."
„ Wolle.... . . ..
Chem. Heyden .....
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen ..
Deutſch=Niedld. Tel...
Deutſche Erdöl ...
Deutſche Petroleum. . .
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte. . .
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung
R. Friſter ....
Gagegnau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl....
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=
18130 20. 11.
18900 Hanſa Dampfſch. . . . 18. 11
1200 20. 11. 19250 252,50 Hemoor Zement .... 23900 33750 Hir ch Kupfer .. 17125 16800 4250 4125 Höſch Eiſen ..... 53250 54750 Hohenlohe Werke .. 20600 21250 Kahla Porzellan .. 7625 8000 37600 39000 Lindes Eismaſch. . . 7500 7400 66500 67750 Lingel Schuh .." 2200 2100 117500 125000 Linke u. Hofmann. 10250 10200 2800 2000 L. Loewe u. Co. 65750 67000 17500 18000 C. Lorenz.. 5100 4900 Meguin .. 7750 8000 7375 7250 Niederländiſche Kohle. Nordd. Gummi. 40000 42000 Orenſtein.. 660 17000 16750 Rathgeber Waggon 5300 94500 33500 Romoacher Hütten .. 21000 39125 Rolitzer Zucker 81750 82500 Rütgerswerke 16625 16500 9500 9875 Sachſenwerk. 2125 2125 19200 Sächſiſche Gußſtahl. 11900 11750 14600 15000 Siemens Glas. 2810 2800 Thale Eiſenhütte 6000 5875 Ver. Lauſitzer Glas. 13900 13500 Volkſtedter Porzellan. 118759 118500 Weſtf. Eiſ. Landendreer 15000 10403 10500 Wittener Gußſtahl .." 23900 2225 6000( Wanderer=Werke. 8500 500
Frankenkurs in London: 88.10
Markkurs „
19.50
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe .... ........"
4%
„..
8:
3%0
Dollar=Goldauleihe per 1935
1932.
Dollar=Schatzanweiſungen .
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.—IX.
4% Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . ..
Zwangsanleihe ...... . . . . . . . .
4% Preuß. Konſols .........."
3½% „
„.
.
42 Bad. Anl. unk. 1935.... . . .
3½2% „ v. 1907.......
3%
„ v. 1896.......
42 Bahern Anleihe .........
39
..
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .... ..
8—168 Heſſen Reihe XXXYI.
untilg. b. 28 .............."
3% Heſſen unk. 1924 ........."
... ..
...
4% Württemberger alte ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½% „ 1902 .........."
42
........
5% Bulgar. Tabak 1902......
1¾% Griech. Monopol ......"
4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ....."
½%0 Oſt. Schatzanweiſ. ſtfr.
v. 1914 .........."
4½ Oſt. Goldrente ........"
43 „ einheitl. Rente .....
5% Rum. am. Rente v. 03
4½% „ Goldrente v. 13.
„ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05
420 Türk. (Admin.) v. 190)
„ (Bagdad Ser. 1.
II.
%0
4% v. 1911, Zollanl.
20 Ung. Staatsr. v. 14 .
Goldrente ......
Staat r. v. 10 ..
Kronenrente
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere .. . . .
lonſ. äuß. v. 99 ....
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konf. inner.
Irrigati nsanleihe.
%0 Tamaulipas, Serie l...
Oblig v. Transportauſt.
4% Eliſabethba hn ſttr.
425 Gal. Carl L udw.=Bahn ..
68 Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr.
D — Tauſend:M—
ohne Umſatz X —rationiert.
5% Tehuantepee. .. . . . . . . . . . .
4½ 7.8 13 16.5 0.585 0.6
Nach Sachwert verzinsl. 3.75 M4
1.31. Schuldverſchreibungen. 1.*25 %6 Badenw. Kollenwrtanl. v. 23 9.8 1.291 5% Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 1.65 0.: 70 13 T Emn.
.. 1.5 V5 5% Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 63.6 2.1 II. Em.. . . . . . 1.325 390 Großkraftwerk. „Mannheim 10.1 1.035 17 Kohlenwertanl. v. 23 .. 6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23 3.8 7.9 M 5% Heſſ. Roggenanleihe v. 1923
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold 4.6 anl. v. 23... 0.5 0.5 5%0 Pfälzer Hyp. Bank. Gold= 15 1.37 Pfdbr. v. 24 ....." 18. 5%6 Preuß. Kaliwert=Anleihe 4.05 465
t-Anl..
ik Gold= 5% Rhein=Main=Donau. Gold= anl. v. 23........... 2.35 5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23, Ser. Iu. II........." 1.65
4.55 5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23 5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl. 1.52 Bank=Aktien. 3.25
7.25 72 Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . .
Bank für Brauinduſtrie ......" 1.75 10 Barmer Baniverein ... 1.25
— 0.95 Baher. Hypotheken= u. Wechſelb. Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank 24 5.25 Darmſtädter u. Nationalbank. 10.25 Deutſche Bank 11.7 Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank 3.4 Deutſche Hypot.=Bank Mein. .. 4.3 Deutſche Vereinsbank ........ 0.275 Disconto=Geſellſchaft . ........ 134 Dresdener Bant ..
. 7.75 107le 10.75 Frankfurter Bank .........." 1.8 Frankfurter Hypotheken=Bank. 4.3 Metallbank.
.. 13.7 Mitteldeutſche Creditbank ..." 1t. Oſterreichiſche Creditanſtalt. . . 0.3773 Reichsbank=Ant. 52.) Rhein. Creditbank 2.55 Rhein. Hypothekenbauk. 4.,85 16.25
39 Süddeutſche Disconto=Geſellich. 8 40 Weſtbank ..
........... 0.15 Wiener Bankverein ........" 0.2775 —
20 —
20.50 Berowerks=Aktien. 11 Berzelius
......." 5.3 Bochumer Bergb. ........... Buderns.. . . . . . . . . . . ." 13.75 1.55 Dt. Luxemburger ......
Eſchweiler Bergwerks=Akt. 64.5
96.5 1.6 1.65 Gelſenkirchen Bergw. 60. 7.5 7.7 Harpener Bergbau .... 90
20.11.
9.75
9.6
7.8
9.75
1.55
63
10.2
3.*
4.6 C
3.9
1.8
1.65
4.55
1.52
2.1
1.75
U.
2.35
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10.65
1..25
3.6
4.5
0.3
14.2)
19
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1.7
0.4
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2.75
4.9
4.25
0. 13
u.28
61
14½e
66
94
67.5
91.75
Kaliwerke Aſchersleben .. . .."
Salzdetfurt)......."
Weſtereg In ... ..."
Klöcknerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren.......
Mansfelder .......
„
Oberbedarf .. . . . . . . . . .."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ..
Otavi Minen u. Eb. Ant. .. .. .
Phönix Bergbau ............."
Rhein. Stahlwerke .... . . . . ..."
Riebeck Montan ............."
Rombache Hütte .. ........"
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.. .
Ver. Laurahütte ...
Altien induſtr. Unternehmu g.
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern ....."
Löwenbräu München .........
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ..
....
Akkumulat. Berlin .....
Adler & Oppenheimer .... ..."
Adlerwerke (v. Kleher)........"
A. E. G. Stamm...... ....
6% A. E. G. Vorzug Lit. A ... ..
5% A. E. G. Vczug Lit. B
Amme Gieſ cke & Konegen.....
Anglo=Continental=Guano ....
Anilin Bln.=Treptow .... . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff ......"
Badenia (Weinheim) .........
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr, Furtwangen. .
Baldur Piano.............."
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henfel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... .. .."
Bing. Metallwerke .........."
Brockhues, Nieder=Walluf ....."
Eementwerk Heide berg. ... ..
K rlſtodt . ..
Lothringen (Metz)
Chem. Werke Albert ........"
Griesheim El ftron ...."
Fabrik Milch.........
Weiler=te.-me. ......."
Daimler Motoren ........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin”.
Deutſche Erdöl
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ...
Dresdn Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . ."
Düſſeld. Ratinger (Dürr)...."
Dyckerhoff & Widm. St mm ..."
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L. Meher jr........
Elberfelder Farbw. v. Bayer...
Elberfelder Kupfer=u. Meſfingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ.......
Elektr. Licht und Kraft ........
Elſäſſ. Bad. Wolle ........."
Emag, Frankfurt a. M. ......"
Email. & Stanzu. Ullrich ....."
Enzinger Verke ............
Eßlinger Maſchinen .. ........"
Ettlinger Spinnerei .........."
Faber Foh. Bleiſtiſt .........."
Frankfurter Kursbericht vom 20. November 1924.
18. 11. 20.11. 18. 11.16.75
42.5 14.25 Faber & Schleicher ........ ..." 43 Fahr, Gebr. Pirmaſens .. . . . . . 6.1 17.25 Felten & Guilleaume, Carlsw. . 38,5
2.3)
5.3 Feinmechanik (Fetter) .. 45.25 46.25 1 Feiſt Sektkellerei Frank f. a.M., 3.4 Frankfurte Gas ...." .... 10
25.5 10.25 Frankfurter Hof ..... 10.45 Frf. Maſch. Pokornh & Wittek. 44 26.1 Fuchs. Waggon Stamr n......" 41.75 Ganz, Ludwig, Mainz
40 Geiling & Cie........" ....... 35.75 37.5 Germania Lin oleum .. 20.75 21.4 Gelſenkirchen 6 Zußſtahl 2.4 I Goldſchmidt, T.
6 ...." Gotha Waggo
Greffenius, A
Gritzner Maſch
Grün & Bilfi n....."
aſchinen E
ſinenf. D
ger ...." 41.1 Himmerſen (Osnabrück) ...... — 43.25 44.5 Hanfwerke Füſſen ........... 13.95 24.5 25.25 Heddernheimer Kupfer ....... 6.3 2! Heyligenſtgedt, Gießen .......
Hilpert, Armaturenf. . . . . . . . . . 45
Hindrichs=Auffermann ... . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ... . . . ..
Hoch= und Tiefbau ...........! 19 2.25
17.75 Höchſter Farben ........./ 19 56 — Holzmann, Phil. .. . . . . . .. .. .. 2.06 Holzverk.=Induſtr. ..... . . . . . 6.3 9.15 Hydrometer Breslau ........." 5.9 3 6 Inag ...................... 1.375 3.1 3.45 Junghans St mm .. .. . . . . . . . 9.8 3.9
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......." 3.6 Raſtatter Waggon ........... * 4 Textil=Ind. Barmen (Tiag) ... 55 Ufa Filira ... 11.73 121, [ ← ][ ][ → ]
Nummer 324,
Lebenswogen.
Roman von Paul Lindenberg.
(Nacdru ” verboten.
Die Freunde achteten nicht des langen und beſchwerlichen
Marſches. Immer wieder weideten ſich ihre Augen an denf
herr=
lichen Landſchaftsbildern, die ſich vor ihnen wechſelnd entrollten.
Zur rechten Seite blieb ſtets das blaue Meer, durch Rebengefilde
und Gärtnereien ging es, durch ſorgſam angelegte und gepflegte
Olivenpflanzungen, an deren lichten Zweigen die kleinen,
ſchwar=
zen Früchte hingen, die von Kindern, Mädchen, Frauen, in hellen
Gewändern und bunten Kopftüchern beim Geſang fröhlicher
Lie=
der in umgehängte Körbe geerntet wurden. Verſchiedene
Ort=
ſchaften hatte man berührt, gelegentlich in einer Trattoria Raſt
gemacht, und es war den Freunden aufgefallen, wie höflich
plötz=
lich die Wirte und Wirtinnen wurden, ohne daß Fahio, der ihnen
wahrſcheinlich ein geheimes Zeichen gemacht, ſich mit ihnen näher
eingelaſſen.
Das Kloſter lag eine gute halbe Stunde von der Ortſchaft
entfernt, auf einem breiten Plateau, zu dem eine ſorgſam
gehal=
tene Straße führte, an Sonn= und Feiertagen wie zu beſtimmten
Feſten viel begangen von den Gläubigen, die dem wundertätigen
Marienbilde und den Heiligen ihre Bitten und Kerzen
darbrin=
gen wollten. Etwas tiefer lagen Felder, mühſelig bebaut, aber
doch genügenden Ertrag abwerfend; ſelbſt die ſilbergrauen
Blät=
ter von Olivenpflanzungen tauchten auf, Buſchwerk und dichte
Aloe ſäumten den Weg ein.
Breitäſtige Pinien bilden die Umrahmung des
Kloſtervor=
platzes, auf dem ſich an hohen Feſten gewiß buntes Volksleben
entfaltete; ſchanke, dunkle Zypreſſen ſtanden wie ernſte Wächter
neben dem Haupteingang zur Kirche, die in weitem Rahmen vorn
halkreisförmig von Kolonnaden umſchloſſen war. An ſie grenzten
die weißen Mauern, die das ganze Kloſtergebäude umgaben.
Hinter der Kirche lag der kleine Friedhof, dann, rechts und links,
ſie an die Mauern anlehnend, ſah man die niedrigen Gebäude
mit den Wohnungen der Nonnen, hinten greuzte der große
Gar=
ten mit Gemüſe= und Blumenbeeten das umfangreiche Gebiet ab.
Man mußte ein ſchönes, ſchmiedeiſernes Tor zwiſchen den
Kolonnaden, die in ihren inneren Flächen mit der Leidensge=
Freitag, den 21. Rovember 1924.
ſchichte Chriſti bemalt waren, durchſchreiten, um zur Kirche zu
ge=
langen. Es war jetzt geſchloſſen.
Fabio läutete. Ernſt nach einer Weile erſchien langſamen
Schrittes eine Klariſſin in ſchwarzem Wollgewande und
ſchwar=
zem Schleier, Sandalen an den bloßen Füßen, es war die
Schwe=
ſter Pförtnerin. Auf ihre Frage nach dem Begehr erklärte Fabio
zungenfertig die Bitte des aus weiter Ferue gekommenen
be=
rühmten Malers, eines Inghleſe, die Kirche zu beſichtigen und
vielleicht einiges dort malen zu dürfen, wenn es die hochwürdige
Aebtiſſin erlaubte.
Sie wollte dieſe fragen, erwiderte die Nonne, ſich
ebenſolang=
ſam eutfernend, wie ſie gekommen,
Nicht wahr, Signor,” flüſterte Fabio, „Sie erwähnen nicht
den Namen des Herrn Grafen, nicht, woher wir kommen; wir ſind
aus Neapel, da ſind viele Fremde, viele Maler, die überallhin
reiſen und bald dort=, bald dahin verſchwinden, ohne daß man
weiß, wo ſie geblieben”, und er machte ein pfiffiges Geſicht dazu.
Die Aebteſſin mußte ſich lange ihren Entſchluß überlegen,
denn erſt nach einer ganzen Weile erſchien die Pförtnerin wieder,
mit einem Schlüſſelbunde klimpernd und das Tor öffnend.
Ob der Artiſte der italieniſchen Sprache mächtig ſei. —
Ja=
wohl. — Dann möchte er ihr folgen, die hochwürdige Aebtifſin
wolle ihn zunächſt ſprechen.
Wolf ſchritt neben der Nonne her, die ihn um die Kirche
herumführte, vorbei an den Wohnungen der Schweſtern, vor
denen ſich ſchmale Gartenſtreifen mit Malven, Ritterſporu und
Geranien hinzogen, während die kleinen, vergitterten Fenſter mit
Wein und Efeu ſo dicht umrangt waren, daß man von außen
nicht hereinſchauen konnte. Ob hinter dieſen weißen Mauern die
Geſuchte wohl weilte? fragte ſich Wolf immer wieder und ließ
forſchend die Augen umherwandern, um irgend, etwas zu
ent=
decken; aber nichts Lebendes war zu erblicken, abgeſehen von
eint=
gen gackernden Kühnern und polternden Truthähnen, von den
girrenden Tauben auf den Dachfirſten.
Vor einem etwas größeren Häuschen bat die Schweſter Wolf,
einen Augenblick zu warten, ſie wolle ihn der Hochwürdigen
mel=
den, ihn alsbald zum Nähertreten auffordernd und die Tür zu
einem Zimmer gleich nehen dem Flur öffnend.
In allen Dörfern heiteres Leben, heller Geſang der
Winzer=
lieder, denn ſtarke, ſilbergraue Rinder und ſtattliche Maultiere
Seite 15.
führten die Traubenlaſten zu den Keltern; in den Gärten blühten
üppig Roſen und Zyklamen, Kinder ſpielten jauchzend vor den
Häuſern, quiekende Schweinchen tummelten ſich mit ihnen um die
Wette, die jämmerlichen Rufe der Eſel auf den Feldern und in
den Stallungen fanden, ein getreues Echo ſeitens ihrer Brüder
und Schweſtern, faſt übertönt von den Zikaden, die zu
ungez’hl=
ten Tauſenden unermüdlich ihre zirpenden Stimmchen erſchallen
ließen.
Durch Waldungen von Steineichen und wildem Oelſtrauch
wpand ſich dann der Weg, mannshoher Ginſter leuchtete golden
zwiſchen, dichtem Farnkraut, Efeu umrankte, dickſtämmige
Ka=
ſtanien, deren Laub ſich rötlich färbte, Girlanden blumenbededter
Winden ſchlangen ſich von Aſt zu Aſt, von Baum zu Baum.
Aus dem Reich der Wälder kam man mehr und mehr ins
Ge=
birge mit verworrenem Flechtengeſtrüpp und würzigen
Berg=
kräutern, durch die flinke, grün goldig ſchimmernde Eidechſen
huſchten; zuweilen das Geläut weidender Ziegenherden, die
wach=
ſame Hunde bellend umkreiſten, aus der Luft der Schrei der
Fal=
ken. Häufig plötzliche wunderbare Ausblicke auf das Meer und
die quellende Fruchtbarkeit der von ihn beſpülten Geſtade. In
einer ſeitlichen Schlucht brauſte ein Wildbach zu Tal, deſſen
feuch=
ter Staub den Wanderern willkommen war; nur der Eſel
ſchüt=
telte manchmal mißbilligend das graue Haupt, wandte es, ſtehen
bleibend, rückwärts und ließ ſeine klagenden Laute erſchallen, bis
ihm Fabio den antreibenden Klaps verſetzte.
Mit dem Grafen war alles, eingehend beſprochen worden; er
hatte ſich als hilfreichſter, kluger Ratgeber erwieſen. Sein Bote
war mit der Nachricht zurückgekehrt, daß im Kloſten der
Klariſſin=
nen zu Ponteprimaria ſeit einiger Zeit eine Novize wäre, genannt
Schweſter Cäcilia, der man wegen ihres lichten blonden Haares
den Beinamen „la Blondina” gegeben. Geſehen hatte er ſie nicht,
aber ſeine Mitteilungen durch vorſichtige Erkundungen bei dem
alten Gärtner, der die ſchweren Arbeiten im Kloſtergarten
er=
ledigte erfahren. Jener Schweſter wäre einmal der Schleier
beim Pflücken der Orangen herabgerutſcht, und da hätte er ihr
reiches blondes Haar geſehen. Schweſter Cäcilia wurde ſie
ge=
nannt, weil ſie ſehr ſchön Orgel ſpielte und bei den ſonntäglichen
Gottesdienſten die Orgelbegleitung zum Geſang der Nonnen
über=
nommen hätte.
(Fortſetzung folgt.)
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1 Mk., alle übrigen plätze 2 Mk. An der Tageskaſſe kein Aufſchlag. Vorverkauf: Hch. Arnold (Konzert=Arnoldl, Wilhelminenſtr. 9; Chr. Arnold, Crnſt=Ludwigſr., am weißen Turm, Karl Arnold 8 Sohn. Ecke
Er=
bacherſir., Rheinſitraße 31, Ellabethenſr. 28 und Verkehrsbüro.
(155gs
Der Konzertflügel von Sieinway & Sons, New=York=Hamburg wurde gütigſt von der Firma Karl Arnold 8 Sohn zur Verfügung geſtellt=