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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 321
Dienstag, den 18. November 1924. 187. Jahrgang
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ellame=
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(1 Dollar — 4.20 Markl.
Im Faſſe töherer
Gewalt,
wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erlicht
ſede Ve
ſichtung auf Erfüllung der An
eigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Conkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Natlonalbei
R.
Der Kampf um die Recovers Aets.
Der Gilbertbrief.
Sicherung der Rechte des Transferkomitees.
Berlin, 17. Nov. Der Generalagent für die
Reparations=
zahlungen, Parker Gilbert, teilte geſtern abend gegenüber
Preſſenachrichten offiziell mit, daß ſein Schreiben vom 14.
Novem=
ber an den Reichsfinanzminiſter Luther, kein Angriff
auf den Reparation Necovery Act ſei. Das
Schrei=
ben, ſo heißt es in der Mitteilung, ſpricht für ſich ſelbſt. Es ſei
eine Benachrichtigung der deutſchen Regierung, daß der
Generalagent gemäß den Beſtimmungen des Dawesplanes die
volle Annuität ohne Rückſicht auf irgendwelche Recovery Acts
ſammeln und der deutſchen Regierung die von ihr auf Grund
der Recovery Acts bezahlten Beträge nur dann und in ſolchem
Umfange erſtatten wird, als er von dem Transferkomitee dazu
ermächtigt wird. Das Transferkomitee erteilte am 31. Oktober
dem Generalagenten die Ermächtigung, die Zahlungen bis zu
der weiteren Entſcheidung durch das Komitee fortzuſetzen. Die
Mitteilung an die deutſche Regierung in dem Schreiben vom
14. November iſt alſo ein Schritt, der unternommen worden iſt,
um dem Transferkomitee die ihm nach dem Dawesplan
über=
tragenen Rechte zu ſichern.
Die Auswirkung der 262 eigen Reparationsabgabe.
Berlin, 17. Nov. Die Beratungen der Reichsregierung
über den Fortgang der deutſch=franzöſiſchen
Handels=
vertragsverhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Es ſteht deshalb auch noch nicht feſt, wann Staatsſekretär von
Trendelenburg wieder nach Paris zurückkehrt.
Was die 26prozentige Reparationsabgabe angeht, ſo muß
darauf hingewieſen werden, daß die Rechtslage in den
Verhand=
lungen mit Frar kreich überhaupt nicht angeſchnitten worden iſt.
In den erſten Verhandlungen hatte Deutſchland die gegenſeitige
Meiſtbegünſtigung gefordert. Frankreich hatte ſich aber widerſetzt
und ſtützte ſich auf ein Geſetz von 1919, nach dem Frankreich in
Handelsvertragsverhandlungen nur allgemeine Tarifabkommen
treffen könne. Die deutſche Delegation hat dann von ber
Forde=
rung der Meiſtbegünſtigung bisher abgeſehen, nicht aber von der
Meiſtbegünſtigung de facto. Dieſer Standpunkt iſt auch in dem
die erſten Verhandlungen abſchließenden Memorandum
nieder=
gelegt worden. In der Zwiſchenzeit hat ſich aber die Einführung
der 26 prozentigen Abgabe durch Frankreich ausgewirkt. Dadurch
iſt die urſprüngliche Verhandlungsbaſis wieder verloren
gegan=
gen. Der deutſche Standpunkt geht dahin, daß die 26 Reparationsabgabe eine
beträcht=
liche Erſchwerung der deutſchen Einfuhr nach
Frankreich bedeutet im Gegenſatz zu der Einfuhr anderer
Länder. Die Rechtsfrage der 26prozentigen Abgabe unterliegt
allein der Zuſtändigkeit des Transferagenten. Die
Transfer=
kommiſſion wird ſich in der nächſten Sitzung Ende dieſes Monats
mit dieſer Rechtsfrage beſchäftigen.
Eine engliſche Preſſeſtiimme.
TU. London, 17. Nov. Die Note Parker Gilberts hat,
wie der Korreſpondent des „Daily Telegraph” verſichert, abſolut
überflüſſige Erregung hervorgeruſen. Sie beſchäftigt ſich nur
mit Fragen der Buchführung und ſtünde in abſoluter
Ueberein=
ſtimmung mit den Schlußfolgerungen der Sachverſtändigen. Es
beſtände auf Seiten des Reparationsagenten keinerlei Abſicht, die
Reparation Recovery Act zu unterdrücken, die ausdrücklich im
Dawesbericht gebilligt würde.
Franzöſiſche Eingeſtändniſſe.
Das RätſeldesGilbertbriefes.
Der Brief des Transferagenten Gilbert über ſeine
Stel=
lung zu der 26proz. Ausfuhrabgabe hat weitere Kreiſe gezogen.
Merkwürdig genug iſt er in Deutſchland, England und Frankreich
ganz verſchieden interpretiert worden. Er iſt draußen aufgefaßt
worden, als ein Vorſtoß gegen die geſetzliche Grundlage, auf die
hin von den deutſchen Waren die 26proz. Abgabe erhoben werde,
während er in Deutſchland ſelbſt aufgefaßt werden mußte, als
eine Art Rückendeckung des Transferagenten für die Stellung
der Engländer und Franzoſen bei ihren
Handelsvertragsverhand=
lungen mit Deutſchland. Herr Gilbert ſelbſt hat ſich veranlaßt
geſehen, ſeinem Briefe verſchiedene Kommentare nachzujagen, die
auch nicht alle ſich decken. Am Klarſten hat er wohl ſeine
Auf=
faſſung formuliert in Mitteilungen, die er der amerikaniſchen
Preſſe zukommen ließ, in denen er ſein Erſtaunen über die
Aus=
ſprache, die ſeinen Eintritt in Deutſchland ſo falſch beurteile,
aus=
drückt. Er habe die Abſicht gehabt, die deutſche Regierung zu
unterſtützen. Wir wiſſen jetzt alfo, welche Tendenz ihn leitete.
Aber das braucht das Urteil über das Ergebnis ſeiner
Handlungs=
weiſe noch nicht zu beeinfluſſen. Praktiſch würde ſein Dienſt nur
eine Förderung der deutſchen Intereſſen bedeuten, wenn er auch
ſtark genug wäre, England und Frankreich zu zwingen, die
Re=
covery Acts. auf die hin ſie ihre Ausfuhrabgaben erheben,
zurück=
zuziehen, weil ſie offenſichtlich im Widerſpruch mit dem Londoner
Protkoll ſtehen. Die deutſche Regierung hat ſchon vor Monaten,
als Frankreich mit ſeiner 26proz. Abgabe herauskam, die
Entſchei=
dung der Reparationsagenten angerufen. Wie man hört, wird
die Sitzung des Transferkomitees am 28. November darüber
Klar=
heit ſchaffen. Selbſt wenn aber dabei die Berechtigung des
deut=
ſchen Standpunkts anerkannt werden ſollte, beſteht immer noch
die Möglichkeit, daß England und Frankreich ſich darum nicht
kümmern, ſondern die Abgabe ruhig weitererheben. Das würde
dann auf eine Sonderbelaſtung der deutſchen Ausfuhr
hinaus=
laufen, die uns einfach konkurrenzunfähig machen müßte.
Inſo=
fern verbindet ſich der Streit um die Ausfuhrabgabe mit den
ganzen Handelsvertragsverhandlungen. Der Transferagent muß
die Recovery=Acts aus politiſchen Gründen bekämpfen, die
deutſche Regierung aus wirtſchaftlichen Gründen, weil ſie dem
Prinzip der Meiſtbegünſtigung widerſprechen. Da man aber in
Frankreich bisher ſehr wenig geneigt ſcheint, dieſer Auffaſſung
Rechnung zu tragen, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß darüber
ſchließlich die ganzen Verhandlungen mit Frankreich über einen
neuen Handelsvertrag zu Bruch gehen, und ſich dann im
Wirt=
ſchaftskampf zeigen muß, wer der ſtärkere Teil iſt, wenn nicht die
Bemühungen um ein Kompromiß, die ſich jetzt bereits
abzu=
zeichnen beginnen, ſich auswirken, wobei allerdings die Gefahr
beſteht, daß Deutſchland dabei zu kurz kommt.
Ein ſpätes Eingeſtändnis.
TU. London, 17. Nov. „Daily Telegraph” berichtet, daß
man in amtlichen Kreiſen anerkennend bemerke, daß im großen
und ganzen die Kontrolle der deutſchen Entwaffnung durch die
interalliierte Militärkontrollkommiſſion mit Ausnahme von
Ingolſtadt mit bemerkenswerter Reibungsloſigkeit vor ſich
ge=
gangen wäre.
Belgien gewährt die Meiſibegünſiigung.
TU. Brüſſel, 17. Nov. Die „Livre Belgique” teilt in ihrer
heutigen Montagsausgabe mit: „Wir glauben zu wiſſen, daß die
belgi=
ſche Regierung ſich entſchloſſen hat, Deutſchland das Vorrecht der
Meiſt=
begünſtigung zu gewähren.‟ Die Nachricht habe in Kreiſeniger
franzöſi=
ſchen Kolonie eine lebhafte Aufregung hervorgerufen.
In amtlichen Kreiſen wird die Meldung, nach der die belgiſche
Regie=
rung die Meiſtbegünſtigung zugeſtanden habe, weder beſtätigt noch
dementiert.
UU. Berlin, 17. Nov. Daß Frankreich die Einführung der 26. Ausfuhrabgabe im Gegenſatz zu den bisherigen Pariſer
Behauptungen nicht als reine Reparationsangelegenheit, ſondern als ein
wirtſchaftliches Druckmittel gegenüber Deutſchland
betrach=
tet, beweiſen folgende Bemerkungen des „Gaulois‟: Die Behandlung
Frankreichs iſt ſeltſam. Deutſchland fordert die Abſchaffung der 26 Abgabe. Nicht die deutſche Regierung ſoll den
Ausfuhr=
handel entſchädigen, ſondern die En ſchädigung wird auf die Annuitäten
auf den Dawesplan angerechnet. Frankreich wird für die
Handels=
vertragsverhandlungen eines wichtigen Dokuments beraubt. Haben wir
es nicht vorausgeſagt, daß die Konzeſſionen Herriots zu nichts führen
und daß die Taube des Ruhrgebiets für den Sperling problematiſche
Zah=
lungen aufgegeben worden iſt?”
Es wird zugegeben, daß die franzöſiſchen Delegierten für die
Ver=
tragsverhandlungen eines werlvollen Austauſchobjertes verluſtig gehen.
(„Exzelſior”) Aber es wird gleichzeitig geſagt, daß Frankreich und
Eng=
land die Entſcheidung Parkers nicht ohne Proteſt hinnehmen können.
(„Quotidien”) England und Fraukreich würden vorausſichtlich an das
Transferkomitee appellieren, und wenn dieſes den Standpunkt der
Alli=
ierten nicht bewilligt, das Schiedsgericht anrufen, das im Londoner
Abkommen vorgeſehen ſei.
Luxemburg gegen die Reparationsabgabe.
Der Widerſtand gegen die 26prozentige Reparationsabgabe auf
deutſche Importwaren iſt in Luxemburg ziemlich lebhaft, weil das
Groß=
herzogtum daraus keinen direkten Nutzen ziehen würde. Die
Handels=
freiheit würde ſchwer geſchädigt und der Handel mit
Deutſch=
land ginge zum Schaden der Verbraucherwelt zurück. In der Preſſe iſt
infolgedeſſen der Vorſchlag gemacht worden, die nachweislich für
Luxem=
burd beſtimmten Waren von der Reparationsabgabe zu befreien und
die nach Belgien gehenden Produkte nach belgiſcher Anweiſung zu
be=
handeln. Dieſer Vorſchlag würde eine ideale Löſung ſein, wenn er
leichter realiſierbau wäre.
Kabinettsbeſprechung über die
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen.
Berlin, 17. Nov. Das Reichskabinett iſt, den Blättern zufolge,
zu einer Beſprechung zuſammengetreten, in der die neuen
Inſtruk=
tionen für die deutſchen Unterhändler bei den deutſch=franzöſiſchen
Han=
delsvertragsverhandlungen feſtgelegt werden ſollen. Mit dieſen
Inſtruk=
tionen wird Staatsſekretär von Trendelenburg wieder nach Paris reiſen,
um die Verhandlungen fortzufetzen.
Die Uebergabe der Regiebahnen.
Berlin, 17. Nob. Die Uebergabe der Regiebahnen
an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft erfolgte in der Nacht zum 16.
No=
vember in allen Bezirken reibungslos. Auch im Bezirk Trier gelangte
die Strecke Trier—Hermeskeil, die bisher von den franzöſiſchen
Be=
ſatzungstruppen als Uebungsſtrecke beanſprucht wurde, zur Uebergabe.
Es iſt nunmehr möglich, nach allen Stationen der deutſchen Reichsbahn
zu verfrachten und Fahrkarten zu löſen. Die Bezahlung der Fahrkarten
und Frefbten erfolgt überall in deutſcher Mark.
Köigswinter, 17. Nov. Der neutrale Streifen zwiſchen
Königswinter und Honnef, der auch nach dem vor Monaten erfolgten
Abzug der Beſatzungstruppen ſolange noch als beſetzt galt, wie
Regie die Eiſenbahn noch in Händen hatte, iſt auf Grund einer
Ve=
fügung des Kreisdelegierten in Siegburg nunmehr endgültig geräumt
worden. Die Uebergabe vollzog ſich glatt.
Das Schickſal des Regiefranken.
Mainz, 17. Nov. Die Regiefranken, welche bis zum Tage der
Uebergabe der Bahn an die Reichsbahngeſellſchaft bei den
Fahrkarten=
ausgabeſtellen der Regie nicht eingelöſt worden ſind, werden von heute
ab bis Ende Dezember, ſolange ihre volle Gültigkeit beſteht, an den
Kaſſen der Direktion der Regie in Mainz oder Düren eingelöſt.
Finanz= und Wohnungsfragen.
Dortmund, 17. Nob. In der Vorſtandsſitzung des Deutſchen
ädtetages am 14. November ſtanden die Finanzfrage und
Woh=
ingsfrage im Vordergrund. In der Finanzfrage nahm der Städretag
der bevorſtehenden Reform des Finanzausgleichs den Standpunkt ein,
3 die Selbſtverwaltung zu ihrer Ergänzung auch der eigenen
Finanz=
zeit bedarf und daher die durch die Erzbergerſche Reform verloren
gangene Zuſchlagsautonomie der Gemeinden wieder hergeſtellt werden
ß. In der Wohnungsfrage ſtimmte der Vorſtand den Beſchlüſſen
ines Wohnungsausſchuſſes zu, die dahin gehen, daß die
gegenwärti=
n Verhältniſſe es noch nicht ermöglichen, vom Syſtem der
Zwangs=
rtſchaft zur freien Wirtſchaft überzugehen. Die Vorſtandsſitzung des
eußiſchen Städtetages beſchloß einen eigenen Entwurf einer neuen
eußiſchen Städteordnung aufzuſtellen. Mit großer Lebhaftigkeit
rde Stellung genommen gegen die Abſicht des preußiſchen
Handels=
iniſters, eine ſtaatliche Beaufſichtigung der ſtädtiſchen
Elektrizitäts=
rtſchaft zu fordern.
Realpolitik und Parteien.
Eine Betrachtung
von Prof. Dr. W. Schüßler, Roſtock.
Würde man heutzutage einer deutſchen Partei oder einem
ihrer Führer ſagen, daß ſie häufig keine „Realpolitik” treiben,
ſondern nach alten deutſchen ideologiſchen, unrealen
Geſichts=
punkten handeln, ſo würde man einer entrüfteten Ablehnung und
Ableugnung begegnen. Jeder Politiker hat den Ehrgeiz, „
Real=
politiker” zu ſein; und alle Parteien und alle Kanzler und
Mini=
ſter, die wir ſeit 1918 gehabt haben, berufen ſich darauf, daß auch
Bismarck an ihrer Stelle, unter den zwingenden Umſtänden der
Gegenwart, nicht hätte anders handeln können und werfen den
Gegnern ihrerfeits Mangel an realpolitiſchem Verſtändnis vor.
Wenn wir fragen, was denn eigentlich Realpolitik im Sinne
Bismaras war und iſt, ſo lautet die Antwort vielleicht am beſten
dahin, daß ſie die klarſte und nüchternſte Erfaſſung der Lage eines
Staates und die daraus abgeleitete Haltung iſt. Aber nicht nur
das; Realpolitik heißt auch, daß wirklich allein und ausſchließlich
das Intereſſe des einzelnen Staates ins Auge gefaßt wird, daß
der Staatsmann nicht etwa von irgendwelchen Vorſtellungen
geleitet wird, die außerhalb des ſtrengſten Staatsintereſſes und
der nüchternen Erwägung ſeines Vorteils liegen. Der Gedanke,
daß der Vorteil ſeines Staates etwa mit dem der „Menſchheit”
oder Europas uſw. in Einklang ſtehen müſſe, darf dem
Real=
politiker in dieſem ſtrengen Sinne nicht kommen; denn das hieße
ja ſchon das wahre Intereſſe und den Vorteil für den eigenen
Staat preisgeben.
Wie tief den Deutſchen dieſe unrealen, univerſalen
Gedanken=
gänge — im Gegenſatz etwa zu den Engländern — im Blut
ſtecken, braucht kaum geſagt zu werden. Aber vielleicht iſt es zum
Verſtändnis der Gegenwart doch lehrreich, ſich einmal die
Her=
kunft dieſer unpolitiſchen, univerſaliſtiſchen Vorſtellungen klar zu
machen.
Zwei geſchichtliche Tatſachen liegen dem zugrunde, daß
ge=
rade die Deutſchen am meiſten von allen europäiſchen Völkern
zu dieſen übernationalen Gedanken neigen und am ſpäteſten zur
realen Betrachtung des nationalen und ſtaatlichen Lebens
ge=
kommen ſind. Das iſt einmal die Tatſache, daß die Deutſchen
bis 1871 niemals einen nationalen Staat im Sinne der
Fran=
zoſen und Engländer gehabt haben, und zweitens der Reſt der
weltbürgerlichen Denkungsatt des 18. Jahrhunderts.
Man glaubt meiſtens, daß das 1806 vernichtete „Heilige=
Römiſche Reich deutſcher Nation” ſo etwas geweſen ſei wie ein
nationales deutſches Staatsweſen und daß der deutſche Bund
von 1815 und ſpäter das Bismarckſche Reich ein Erſatz und eine
Neuſchöpfung des ehrwürdigen Reichsverbandes gebildet habe.
Das iſt ein Irrtum deshalb, weil das alte Deutſche Reich ein
Univerſalreich war und niemals deutſch im nationalen Sinne.
Seit Otto dem Großen beſtand die engſte Verbindung mit
Ita=
lien, ſeit den Habsburgern, die mit Burgund einerſeits, Böhmen
und Ungarn anderſeits. Man hat oft beklagt, daß es zu dieſem
Univerſalreich, dieſer übernationalen Schöpfung, gekommen iſt.
Die Deutſchen des Mittelalters und noch des 18. Jahrhunderts
ſahen dagegen in dieſer übernationalen Gemeinſchaft etwas
Wert=
volles; ſie glaubten, daß der deutſchen Nation damit eine große
europäiſche, ja Menſchheitsaufgabe geſtellt ſei und fühlten ſich
ſtolz als die eigentliche Menſchheitsnation, die das Erbe des
römiſchen Reiches an ſich gebracht habe.
Dieſe Vorſtellung von einer deutſchen Menſchheitsaufgabe,
von univerſalen Zielen, wurde nun im 18. Jahrhundert, in der
Zeit der Aufklärung, die keine Völker als beſondere Individuen
kannte, und in der Zeit der größten deutſchen Kulturblüte noch
beſonders genährt. Je trauriger die politiſchen Zuſtände des
verfallenden Reichsverbandes wurden, deſto mehr tröſteten ſich
die Deutſchen mit dieſer univerſalen Menſchheitsaufgabe, die ſie
ſchließlich nur im Reiche des Geiſtes ſuchten.
Aber dieſe univerſalen Gedankengänge blieben auch am Leben,
als im Zeitalter der Romantik und der Befreiungskriege die
Nation gleichſam wieder entdeckt, als die Forderung eines
natio=
nalen Staates zuerſt erhoben wurde. Arndt, Stein, Blücher und
andere forderten, dieſen deutſchen Staat, ohne Rückſicht auf
Preußen und Oeſterreich und die deutſchen Dynaſtien. Dieſe Leute
aber konnten nicht durchdringen, weil die übergroße Mehrheit
der Nation und der leitenden Köpfe noch tief in den alten
uni=
verſalen Gedanken befangen blieb. Das Werk des Wiener
Kon=
greſſes wird nur verſtändlich, wenn wir uns klar machen, daß
nicht nur Metternich, ſondern auch deutſche Publiziſten und
Den=
ker der Meinung waren, aus Rückſicht auf die Ruhe Europas —
man ſah alſo von den deutſchen Bedürfniſſen ab — dürfe kein
ſtarker deutſcher Staat in der Mitte des Erdteils geſchaffen
wer=
den, weil dieſer ſonſt nach der Vorherrſchaft ſtreben und ſo alle
anderen Mächte dagegen unter die Waffen rufen müſſe.
Der Gedanke von der Menſchheitsaufgabe, man könnte beſſer
ſagen Weltdienſtbarkeit, blieb alſo noch lange lebendig. Die
Hei=
lung konnte nur von einem Manne ausgehen, der von ſeiner
Hei=
mat Preußen her den Begriff der Realpolitik, oder Saatsraiſon,
dieſe eiſig kalte nüchterne Ueberlegung von den Intereſſen des
vollſtändig ſouveränen Staates kannte, von Bismarck. Die
unge=
heure erzieheriſche Aufgabe des preußiſchen Machtſtaats in
Deutſchland, das Wirken Friedrichs des Großen und Bismarcks
wird dann ganz deutlich, wenn wir uns erinnern, daß erſt dadurch
Nation und Staat ſich finden konnten, daß ohne dieſes Beiſpiel
eines ſtarken Staates die deutſche Kulturnation ohne Rückhalt,
ohne feſte Grenzen und Ziele geblieben wäre.
Ja, erſt durch dieſe Vereinigung war es möglich, die
Deut=
ſchen aus ihren alten univerſalen, ideologiſchen Gedankengängen
zu befreien, und ſie zur „Realpolitik”, d. h. zur nüchternen
Er=
wägung der Intereſſen ihres Staates zu erziehen, ohne
Rück=
ſicht darauf, was wohl die anderen Völker dazu ſagen und was
aus der „Menſchheit” würde.
Dieſe Erziehungsarbeit hat Bismarck geleiſtet. Aber, ſo
müſſen wir fragen: Hat er auch in dieſer Beziehung ſein Werk
vollenden können? Iſt ihm die Durchſetzung des deutſchen Volkes
mit ſeinem harten ſtaatlichen Realismus geglückt? Iſt wirklich
die alte deutſche Ideologie, die ganze alte 1848er Gedankenwelt,
dem deutſchen Volke ausgetrieben?
Die Antwort kann nur verneinend lauten. Gewaltige
Schich=
ten der Nation ſind vom ſtaatlichen Realismus bis zum heutigen
Tage ſo gut wie unberührt geblieben. Bezeichnenderweiſe ſind
das gerade diejenigen, die ganz vorwiegend auf dem alten deut=
Seite 2.
Dienstag, den 18. Nobember 1924,
Rummer 321.
ſchen Mutterboden links der Elbe zu Haufe ſind, alſo nichts von
dem Geiſte des harten oſtelbiſchen Kolonialbodens verſpürt
haben, und es ſind zugleich diejenigen, die tiefer in der ſozialen
Stufenfolge liegen: es ſind die Demokraten im weiteſten Sinne,
einſchließlich der Sozialdemokraten. Es iſt, als ginge es mit
gro=
ßen geiſtigen Bewegungen ähnlich wie mit dem Waſſer, das erſt
langſam in die Geſteinsſchichten einſickert; rielleicht braucht ſie
ein Jahrhundert, um alle Schichten eines Volkes zu
durch=
dringen.
Bismarck hatte vermocht, die führenden wirtſchaftlichen
Mächte — Adel, Grundbeſitz, Bürgerum — in ſein Reich
hinein=
zuzwingen und ſie zum Realismus auch in der Politik
hindurch=
zuzwingen. Bei dem katholiſchen Volksteil gelang es nicht oder
nur teilweiſe, weil die Anhänger der univerſalen Kirche ſelber
mehr als andere in univerſalen Ge ankengängen leben.
Vollſtän=
dig geſcheitert iſt der Bismarckſche Realismus an den Parteien
der Linken, den weſt= und ſüddeutſchen Demokraten und an den
Sozialiſten. Es iſt, als hätte ſich die ganze alte ideologiſche Kraft
der Nation in dieſe Parteien hineingeflüchtet, die ihrem Weſen
nach — Aufklärung — aus dem 18. Jahrhundert und nicht aus
der Romantik ſtammen und jetzt Kraft ihrer ganz ſpeziſiſchen
ſozialen Struktur in univerſalen, menſchheitlichen
Gedankengän=
gen leben. (Solidarität der Völker, Internationale uff.
Es ſoll hier nicht entſchieden werden, ob nicht trotz allem auch
in dieſen alten deutſchen Ideologien ein Kern ſteckt, der unter
anderen Umſtänden etwa zum Reiſen kommen kann. Es genügt,
darauf hinzuweiſen, daß dieſe zuletzt genannten Parteien am
wenigſten von Bismaras Realpolitik gelernt und angenommen
haben.
Sehr intereſſant wäre es, einmal feſtzuſtellen, ob aber nicht
auch diejenigen Parteien, die von Bismarck gelernt zu haben
glauben, ob nicht die Parteien der Mitte und der Rechten ſelber
noch ſtarke Reſte der alten, ſcheinbar überwundenen, aber trotz
allem noch immer lebenden univerſaliſtiſchen Gedankenwelt
be=
wahrt haben? Vielleicht wird man die alte Vorſtellung von der
Menſchheitsaufgabe der Deutſchen in der Zeit vor und während
des Krieges am beſten in dem imperialiſtiſchen Streben und dem
Worte wviederfinden — nur diesmal mit umgekehrten
Vor=
zeichen —, daß am deutſchen Weſen die Welt geneſen ſolle; ferner
in der Meinung, daß die Einverleibung in ein deutſches
Im=
verium ein Glück für die unterworfenen Völker ſei. Die Frage,
ob nicht etwa in dem Programm der Völkiſchen und ihnen
ver=
wandter Parteien ſich uralte deutſche Ideologie wiederfindet und
ob nicht der Bismarckſche Realismus — Erkenntnis des
Mög=
lichen und Wahrnehmung der Intereſſen allein des Staates —
in einer Zeit furchtbarſten ſeeliſchen Druckes und größter
Ver=
zweiflung ſchwerer als je zu behaupten und zu finden iſt — dieſe
Frage ſoll hier unerörtert bleiben, nur aufgeworfen werden.
Das aber iſt keine Frage, ſondern eine Selbſtverſtändlichkeit,
daß Parteien ihrem innerſten Weſen nach niemals „Realpolitik”
treiben können. Sie beruhen ja auf und leben von Ideologien
die wieder durch ſoziale Intereſſen und Wünſche bedingt ſind)
Realpolitik im Sinne Bismarcks war nur möglich, ſolange ſich
ein Staatsmann — der nicht etwa ein Parteiführer war — ganz
mit dem Staate, der Geſamtheit gleichſetzen konnte, und imſtande
war, gegen das Ueberwuchern des Einfluſſes einer Klaſſe und
einer Partei, die Intereſſen Aller zu verfechten. Das iſt der
Grund, weshalb Bismarck bis zur Erſchöpſung für die ſtarke —
d. h. parteiloſe — Krone gekämpft hat. Nur das ſtarke, über den
Parteien ſtehende Königtum war nach ſeiner Ueberzeugung
im=
ſtande, die Intereſſen des Staates, d. h. aller Bürger
wahrzu=
nehmen. „Realpolitik” in dieſem höchſten Sinne, war, wie er
meinte, nur möglich, wenn die Krone nicht ſelber Partei war,
alſo der Ideologie einer Klaſſe verfiel.
Ob nicht der Sturz der Monarchie in Deutſchland ganz
vor=
wiegend darauf zurückzuführen iſt, daß ſie ſelber Partei wurde
und deshalb in die Ideologie einer beſtimmten Volksſchicht
ver=
fiel — dieſe Frage iſt wohl aufzuwerfen, kann aber erſt von
ſpä=
teren Geſchlechtern voll beantwortet werden.
Dr. Seipel lehnt ab.
TC. Wien, 17. Nov. Wie wir ſoeben erfahren, hat
Bun=
deskanzler Dr. Seipel den Auftrag des Hauptausſchuſſes,
Vor=
ſchläge für die Wahl des neuen Kabinetts zu machen,
abge=
lehnt. Seipelt ſcheidet damit endgültig von der
Stelle eines Bundeskanzlers in Oeſterreich aus. Die
Entſchei=
dung für den ſchwerwiegenden Entſchluß hat eine Abſt.mmung
innerhalb der chriſtlich=ſozialen Partei herbeigeführt, die mit
Zweidrittelmehrheit beſchloß, daß ſie auf die weitere
Amtsfüh=
rung durch Dr. Seipel keinen beſonderen Wert mehr lege. Dr.
Seixels Parteileute waren durch den ergebnislofen Verlauf der
Konferenz mit den Landeshauptmännern ſehr verſtimmt. Als
mutmaßlicher Bundeskanzler kommt der frühere
Staats=
ſekretär der Finanzen Dr. Ramek in Frage.
Vom Tage.
Die 2. Opium=Konferenz, unter dem Vorſitz des däniſchen
Geſandten in Berlin, Zahle beginnt am Montag vormittag.
Deutſchland iſt durch den Profeſſor Anſelmino und den
frühe=
ren Geſandten Eckardts vertreten.
Die Reichsbahndirektion Frankfurt teilt mit: Das
Betriebs=
amt II Neuwied, das vorübergehend nach Hadamar verlegt worden
war, hat vom 17. November ab ſeinen Sitz wieder in Neuwied.
Das ſeit einiger Zeit in Vorbereitung befindliche Abkommen
wiſchen der Schweiz und dem Deutſchen Reich über den
Abbau der Einfuhrbeſchränkung, iſt geſtern unterzeichnet worden.
Wie die „Chicago Tribune” aus Madrid meldet, haben die
ſpa=
niſchen Truppen die Stellung am Lau=Fluß geräumt.
An der bevorſtehenden Finanzkonferenz in Paris wird ſich
die italieniſche Regierung durch die Sachverſtändigen Dr. Pirelli und
Abg. Jung vertreten laſſen.
Die Umbildung des ungariſchen Kabinetts Bethlen wurde
geſtern vollendet. Zum Außenminiſter wurde Tibor=Wzeitowſzki ernannt.
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel veröffentlicht ein dortiges
Blatt eine bisher unbeſtätigte Meldung, derzufolge Muſtapha Kemal
Paſcha demnächſt in einer wichtigen, militäriſchen und Marinezwecken
dienenden Miſſioh Frankreich beſuchen werde.
Die türkiſche Regierung hat dem hieſigen engliſchen Geſandten
mit=
geteilt, daß die türkiſchen Truppen, die füngſt gewiſſe Teile des
Wila=
ets Moſſul beſetzt hatten, Befehl erhalten haben, ſich an die
Grenz=
linie zurückzuziehen, die auf der letzten Verſammlung des
Völkerbunds=
rats in Brüſſel feſtgeſetzt worden iſt.
Nach einer längeren Konferenz beim König hat Zaghlul Paſcha
ein Rücktrittsgeſuch zurückgezogen.
Aus Karthum wird gemeldet, daß 22 Mann von den Truppen die
ſich am 9. Auguſt an antiengliſchen Demonſtrationen
be=
teiligt hatten, zu je 8 Jahren Gefängnis verurteilt worden ſind.
Wegen des Urteils werden weitere Unruhen befürchtet.
In Lloyds Shipping Liſt wird angegeben, die Hamburg—Amerika=
Linie ſei von der Wichtigkeit des Flettnerſchen
Rotor=
ſchiffes überzeugt und habe ſofort Auftrag für den Bau von
10 Rotorſchiffen von je 10 000 Pfund gegeben, die als Frachtſchiffe
in den Verkehr eingeſtellt werden ſollen.
Der Marineſtaatsſekretär Wilbur hat dem Repräſentantenhaus
das neue amerikaniſche Flottenbauprogramm zugeſtellt.
Hendebrand 7
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Alter von 73 Jahren iſt ein faſt vergeſſener auf ſeinem Gute
Klein=Tſchunkawe geſtorben, Ernſt von Heydebrand und der Laſa, den
man als ein Jahrzehnt hindurch den „ungekrönten König von Preußen”
genannt hat. Nicht ganz mit Unrecht. Denn von 1906 ab bis zum
Zu=
ſammenbruch war er der Führer und unbeſtrittene Selbſtherrſcher der
preußiſchen Landtagsfraktion, wie er auch die entſcheidende Kraft
inner=
halb der Reichstagsfraktion war. Wer der Vormachtſtellung ſich erinnert,
die auf dem Umwege über den preußiſchen Landtag die Konſervativen
auf die Regierung ausübten, der weiß, wie ſtark der Einfluß war, den
Heydebrand tatſächlich ausübte. Eine merkwürdige Erſcheinung war er.
Klein und ſchmächtig, von einer faſt abſchreckenden Häßlichkeit, mit
hoch=
liegendem Haar, abſtehenden Ohren, einem dunklen Spitzbart, weit mehr
laviſcher als germaniſcher Typ, nur die hohe Stirn und die Augen
ver=
rieten die ſtarke geiſtige und Willensenergie, die in dieſem ſchmächtigen
Körper ſchlummerte. In ſeiner Amtslaufbahn hat er es nicht weit
ge=
racht. Er war Landrat ſeines Heimatkreiſes, legte ſich dann aber auf
die parlamentariſche Tätigkeit und bei dem auffallenden Mangel der
Konſervativen an politiſchen Talenten ſetzte er ſich bei ihnen durch.
Schon im Kampf um den Mittellandkanal verdiente er ſich ſeine Sporen.
Der Kampf gegen die Reform des preußiſchen Wahlrechts war der
Lebensinhalt ſeiner parlamentariſchen Laufbahn bis 1918. Seiner
Hals=
ſtarrigkeit iſt es zu verdanken, wenn alle Verſuche, die auch in den
Jahren 1916/17 gemacht wurden, um das preußiſche Wahlrecht wenigſtens
einigermaßen modernen Anſprüchen anzupaſſen, ſcheiterten. Selbſt als
Hraf Hertling im preußiſchen Herrenhauſe vorſichtig andeutete, daß
dar=
über der Hohenzollernthron ins Wanken geraten könnte, gab er nicht
nach. Er zerſchlug auch die letzte Vorlage der Regierung und gab dadurch
der Sozialdemokratie reichlich Material zur Hetze.
Man hat ihm auch nachgeſagt, daß er deswegen einer der
Toten=
gräber des alten Preußens ſei. Das iſt vielleicht etwas hart. Aber das
große Format des Staatsmannes hatte er nicht. Was ihm fehlte war
das, das Einfühlen in die Lebensnotwendigkeiten eines Volkes, das
richtige Nachgeben gegenüber der Entwicklung. Dazu war er zu
ſtarr=
köpfig. Es gab für ihn nur Biegen oder Brechen. Vielleicht war es die
Frage ſeines Lebens, daß er, der doch Monarchiſt bis in die Knochen war,
nicht an ſeinen eigenen König heran konnte, daß er infolgedeſſen in
einen Gegenſatz zur Regierung geriet und oft genug an der Spitze der
Oppoſition gegen die Verkörperung der Staatsgewalt ſtand. Wäre
Beth=
mann kleinlich geweſen, dann war es wohl auch möglich, das Talent
eines Heydebrand für ſich zu werten. Jedenfalls hat er ſich nie geſcheut,
ein offenes Wort zu ſprechen. Er war einer der ſchärfſten Redner
in ſeiner konſervativen Partei. Bitter war es deshalb für ihn, daß er
ſich nach der Rebolution zur Seite ſtellen mußte, weil er ebenſo — wie
zunächſt Graf Weſtarp — keinen Wahlkreis finden konnte, der den Mut
hatte, ihn aufzuſtellen. Aber er ſelbſt hielt das politiſche Leben doch
für ſich noch nicht abgeſchloſſen. Er ſetzte es durch, daß die
Deutſchkonfer=
bative Partei im Rahmen der Deutſchnationalen ihre eigene Organiſation
behielt, weil er noch einmal wiederzukommen hoffte. In manchen
kriti=
ſchen Tagen der letzten Jahre konnte man ſeine charakteriſtiſche Figur
in der Wilhelmſtraße auftauchen ſehen.
* Llond Georges Kampf um die
Führung.
Von unſerem Korreſpondenten.
CMP. London, 16. Nov. (Durch Flugpoſt.)
Aſquith befindet ſich im ſchönen Süden auf dem wahrhaft
benötigten Erholungsurlaub. Inzwiſchen ſucht Lloyd George
die Führung der Liberalen Partei an ſich zu reißen. Er hat ſich
dafür durch den viel angegrifſenen Pakt mit den Torris in der
Wahlkampagne die Grundlage geſchaffen. Von den 19 liberalen
Mitgliedern, welche den kläglichen Gewinnanteil der Liberalen
gegenüber dem erdrückenden der Konſervativen Partei bilden, iſt
nur einer ein treuer Anhänger von Aſquith. drei ſind zweifelhaft,
aber 15 ſind frühere Koalitioniſten, alſo Lloyd=George Männer,
So hat ſich die eigentümliche Lage ergeben, daß Aſquith
zweifels=
ohne das Vertrauen der erdrückenden Mehrheit der Liberalen
und Liberalen Vereinigungen im Lande genießt, daß er aber im
Parlament, infolge der Siege der früheren Koalitioniſten, in der
Minderheit iſt. Obſchon das Parlament in 14 Tagen
zuſammen=
tritt, nutzt Lloyd George die Situation aus und ſpielt ſich ſchon
jetzt als der Führer auf, ſolange der legitime Leiter noch nicht zu
Hauſe iſt. Man kann ja nicht wiſſen, was Aſquith tun wird. An
ſich iſt er in der Debat e und in ſolider Kenntnis aller
einſchlägi=
gen Materien Lloyd George überlegen, der nur dem Augenblick
olgt und meiſt durch eine verblüffende Unkenntnis der
Tat=
ſachen glänzt. Aber er iſt noch nicht da, hält ſeine Anweſenheit
im Vertrauen auf den falſchen Freund auch wohl noch nicht für
nötig. So iſt es gekommen, wie es kommen mußte.
Die Revolte in den eigenen Reihen iſt gekommen. Und zwar
aus den Reihen der wirklich unabhängigen Liberalen. Capitän
Wedgewood Ben ſchleuderte Lloyd George, den er als den böſen
Geiſt der Partei erkannte, in einer temperamentvollen Erklärung
den Handſchuh hin: „Ich kann in keiner Weiſe, weder direkt noch
indirekt, Lloyd George als meinen Leiter im Hauſe der
Gemei=
nen anerkennen”. Kapitän Ben iſt nicht irgend jemand, er iſt der
eigentliche Senior der Liberalen Partei im Hauſe, mit ſeinen
19 Jahren ununterbrochener Vertretung der Liberalen. Lloyd
George hat freilich mehr Parlamentsjahre hinter ſich, aber ſieben
von ihnen in Koalition mit den Torris. Was ſoll nun werden?
Es wird nur eines: Eine neuerliche Spaltung der Partei. Sie
iſt nichts als die logiſche Folge des Wahlpaktes. Es iſt nur ein
Wunder, daß die Führung der Partei dieſe unabweisbare Folge
nicht von vornherein erkannt hat. Es mag ſein, daß ſie dann
etwas weniger Sitze erhalten hätte, aber ſie hätte auch nicht ſo
viele Anhänger im Lande verloren. Auf die Haltung und
Ver=
mehrung der Zahl dieſer muß es einer weitſichtigen Parteileitung
ankommen, nicht auf die von unkontrollierbaren Umſtänden
ab=
hängige Zahl der Abgeordneten.
Baldwin und Sowjetrußland.
TU. London, 17. Nov. Baldwin unterrichtete heute den
König von der Kabinettsbildung. Die nächſte Kabinettsſitzung
findet am 20. November ſtatt. Der mit der Unterſuchung des
Sinowjewbriefes betraute Ausſchuß wird Bericht erſtatten.
Dar=
auf ſoll die Antwort an die ruſſiſche Regierung formuliert
wer=
den. Aus gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß in ihr die
Echtheit des Sinowjewbriefes als feſtſtehend betrachtet wird,
die=
er Tatſache aber nur untergeordnete Bedeutung beigemeſſen
werde, da die Antwort in der Hauptſache ſich gegen die allgemeine
bolſchewiſtiſche Propaganda in England richten ſol. Die
eng=
liſche Regierung beabſichtige keineswegs die Aner ennung der
Sowietrepubliken zurückzunehmen. Es wird ſogar davon
ge=
ſprochen, daß die Regierung an die Schaffung einer Grundlage
arbeite, auf der den Sowjetſtaaten eine Anleihe gewährt werden
könne.
Lord Parmoor für eineinternationale Konferenz
London 17. Nov. (Wolff.) In einer Zuſchrift an die
„Times” beſaßt ſich Lord Parmoor mit der an dem Protokoll
geübten Kritik und ſchreibt, dem Cinwand, daß das Protokoll
von der Völkerbundsverſammlung zu einer Zeit
auf=
geſtellt wurde, in der der Völkerbund Staaten wie Amerika,
Deutſchland und Rußland nicht einſchließe, werde
durch die Beſtimmungen begegnet, daß das Protokoll null
und nichtig werde, wenn nicht ein von einer
internatio=
nalen Konſerenz feſtgelegter Plan zur Verminderung der
Rü=
ſtungen innerhalb eines von der Konſerez ſelbſt feſtzuſetzenden
Zeitraums angenommen und durchgeführt würde. Es beſtehe
kein Grund, weshalb die oben erwähnten Länder nicht an einer
ſolchen Konferenz teilnehmen ſollten. Es ſei zu hoffen, daß
Deutſchland vor dem Zuſammentritt der Konferenz
Völ=
kerbundsmitglied geworden ſein werde. Er könne kaum
bezweifelt werden, daß, wenn eine internationale Konferenz über
eine Abänderung am Protokoll berate, eine ſolche Abänderung
von der Verſammlung in Genf ratifiziert würde.
Herr Karl Dieter, ein Schüler des Frankſurter
Konſervato=
riums, eingeſprungen, der mit dieſer Schlagfertigkeit Ehre
ein=
legte. Das kleine Orcheſter, beſtehend aus Herren des
Landes=
theaterorcheſters, die Cembaliſtin Frau Elſe Hofmann und
Herr Kammermuſiler Storch, der den Orgelerſatz bediente,
begleiteten mit feiner Anpaſſung. Schade nur, daß die ganze
Aufführung nicht in der Kirche ſtattfand, denn die Paulus= und
die Johanneskirche eignen ſich recht gut für ſolche
Kantaten=
konzerte mit nicht allzu großem Chor, und man nimmt gerne
manchen kleinen Nachteil mit in Kauf, um derartige Werke in
dem ihnen angemeſſenen Raum zu hören. Der große Erfolg, den
der Muſikverein mit dieſer wertvollen Veranſtaltung hatte, möge
ihn dazu ermutigen, auch einmal des nicht weniger
wert=
vollen und intereſſanten Darmſtädter Meiſters Chriſtoph
Graup=
ner ſich anzunehmen, von dem 10 beſonders hervorragende
Kan=
taten völlig fertig bearbeitet ſeit Jahren des Neudrucks in den
„Denkmälern deutſcher Tonkunſt” harren.
Bühnenchronik.
* Uraufführung in Stettin. Im Stadttheater in
Stettin fand die Uraufführung eines ſymboliſchen Schauſpiels
für die Gegenwart „Ein Narr des Lichtes” von
Bern=
hard Ernſt Schwarz ſtatt, das eine freundliche Aufnahme
fand. Es kommt dem Verfaſſer darauf an, unſerer heutigen
materia iſtiſchen Zeit in dem Eymbol Alexander der Große (als
Vertreter des Imperialismus) und Diogenes (Vertreter der
Seelenherrſchaft) ein Menetekel vor Augen zu ſtellen. Ein
fana=
tiſcher Idealiſt verſucht hier die Bühne zur Roſtra zu machen,
um der großen Menge ſeine an ſich hochzuſchätenden Theſen
ver=
künden zu können. Aber Schwarz iſt mehr Epiler und Lyriker
als Dramatiler. Die Gewaltſamkeit der Zuſammenführung
Alexanders des Großen und Diogenes” läßt nicht ausbleiben,
daß bei manchen Szenen die rein konſtruktive Art des Dramas
allzu ſehr in den Vordergrund tritt und gemacht wirkt. Die
Sprache des Autors iſt ſtellenweiſe ſehr ſchön, neben dem
fünf=
flüſſigen Jambus wendet er im 2. und 3. Akt auch freiere
Vers=
maße an, die mit Siherbeit gehan habt werden und eben nur
den einen Fehler haben, daß ſie aus der Feder eines Lyrilers
ſtammen. — Die überaus geſchickte und ſorgſame Regie Joſef
Kandners vermochte es, dem an ſih ſchwachen Drama ein volles
Leben einzuhauchen, ſo daß es überzengend wirkte. Getragen
wurde der Erfolg außer von Kandner vor allem von Eduard Hef
als Diogenes, von Siegfried Schürenberg als Alexander und
Bretchen Hinz als Stateira. Die ſtarken ſchauſpieleriſchen
Lei=
tungen riſſen das Publikum mit, ſo daß dem Schauſpiel eine
freundliche Aufnahme bereitet wurde. Nach Schluß konnte ſich
auch neben den Darſtellern der Regiſſeur und der Autor mehrſach
zeigen.
F. H. C.
*II. Sonder=Konzert des Muſikvereins.
E. N. Eine beſonders gelungene Veranſtaltung war das im
Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindende zweite
Sonder=
konzert des Muſiktzereins. Legte es doch eine neue Breſche in
die noch ſo wenig durchforſchte Kirchenmuſik der Zeitgenoſſen
Bachs, die von der Muſikwiſſenſchaft bisher überaus
ſtiefmütter=
lich behandelt ivurde, jene Zeit ſtiller, halb handwerklicher, halb
künſtleriſcher Tätigkeit von vielen hundert Kantoren, die dem
Gottesdienſt immer wieder neue Werke ſchufen, ja die zum Teil
verpflichtet waren, jeden Sonntag eine neue Kantate von ihrer
Kompoſition zur Aufführung zu bringen. Und Heinrich
Va=
lentin Beck kann uns zwiefach intereſſieren, einmal als
Kla=
vierlehrer der Frau Rat Goethe, dann aber auch als Muſiker, der
längere Zeit im Heſſenlande gewirkt hat.
Denn in dem intereſſanten Vortrag, den Herr Dr. Bodo
Wolf dem Konzert voranſchickte und den er mit
kulturgeſchicht=
lich intereſſantem gnekdotenhaften Aktenmaterial würzte, erfuhren
wir, daß Beds Vater, aus der Gothaer Gegend ſtammend, ſich
als Lehrer nahe bei Lauterbach in Oberheſſen niedergelaſſen hatte.
Dort wurde ihm der Sohn geboren. Dort erhielt dieſer vom
Vater in der Tradition ſächſiſch=thüringiſcher Kantoreikultur,
dann vom Kantor in Lauterbach den erſten Muſikunterricht, dort
fand er ſelbſt als Kantor in den Jahren 1718—1734 ſeine erſte
Tätigkeit. Es iſt ein intereſfanter Einblick in die Kultur einer
ſo kleinen Stadt, wenn wir erfahren, daß ſich 30 Bewerber für
den Poſien des vielgeplagten Kantors gemeldet hatten. Mußte
dieſer doch außer an den Sonn= und Feſttagen auch täglich in
den kirchlichen Frühbetſtunden ſingen, vor= und nachmittags
Schule halten, bei Leichenbegängniſſen, Taufen und Hochzeiten
muſizieren und noch die Eintragungen in die Sterbeatten
voll=
ziehen. Und dann wurde noch verlangt, daß er auch ſchöpferiſch
als Komponiſt der Stadt Chre machte. Schwere Erlebniſſe ließen
Beck zu einem ernſten, pflichttreuen Menſchen werden, der ſich
nach grißeren Wirlungskreis fſehnte. Einige Jahre Tätigkeit in
Hanau brachten ihm mancherlei perſönliche Mißhelligkeiten,
rück=
ten ihn aber dem Ziel ſeiner Wünſche, der freien Stadt Frankfurt
und ihrem regen Muſikleben näher, wo er durch Vermittlung
von Goethes Großvater Textor ſchließlich angeſtellt wurde,
zu=
erſt als Taſſiſt, dann als Vizekapelldirektor. Bald leitete er auch
das berühmte, durch Telemann gegründete Collegium musicum
und war in Patrizierkreiſen ein beliebter Muſiklehrer. Sein
Amtskollege Joh. Balth. König, als Menſch nicht ſympathiſch,
als Komponiſt aber nach Ausweis der von ihm erhaltenen
Kir=
chenkantaten ebenfalls von erheblicher Bedeutung, ſcheint auf
Becks Erfolge und Beliebtheit neidiſch geweſen zu ſein. Als
König 1758 ſtarb, durfte ſich Beck berechtigte Hoffnung machen,
ſein Nachſolger als erſter Muſiker der Stadt zu werden, wurde
aber ſchon zwei Wochen nach deſſen Tode plötzlich dahingerafft.
Der Abend brachte die Altarie aus einer Kantate anſcheinend
noch aus der Lauterbacher Zeit, eine ganze Kantate und den
größten Teil einer anderen aus der ſpäteren Periode, die alle
muſikaliſch lebhaft intereſſierten. Die erſte Sterbearie ſteht noch
durchaus unter dem Einfluß der Tradition thüringiſcher Kunſt,
ſt dem älteren Arioſoſtil verwandt und ſteht in ihrer ſchönen,
ein=
drucksvollen Melodik den ſchönſten Blüten vorbachiſcher
Kirchen=
kunſt, beſonders Joh. Phil. Krieger und Zachow, nahe. In den
beiden Kantaten zeigt ſich dagegen äußerlich ſtark der Einfluß
Telemanns. Die Chöre ſind motettenhaft aufgebaut, weniger
äußerlich und theatraliſch aufgefaßt als bei Telemann, aber bei
aller Tiefe und Innigkeit der Empfindung doch ſtiliſtiſch eng
ver=
wandt. Die ſchmuäloſen Choräle ohne Orcheſterfiguration wie
bei Graupner, ohne Vorhalte und Durchgänge wie bei Bach,
folgen ganz dem Muſter Telemanns. In den Arien herrſcht wie
bei dieſem die höchſt einfache Begleitungsart vor uniſone
Vio=
linen= und Generalbaß, die auch König gewöhnlich anwendet.
Die Rezitative folgen der melodiſch reich geſchwungenen Art
deut=
ſcher Kantoren im Gegenſatz zu dem lichten italieniſchen parlando,
Hier boten die Kantaten kein Beiſpiel des dramatiſch belebten,
reich vom Orcheſter begleiteten Rezitativs, als deſſen Meiſter
Telemann hervorragt. Starke Konzentration des Ausdrucks,
kraftvolle Gegenſätzlichkeit der Gedanken ſtellen Beck neben die
beſten Kantatenkomponiſten ſeiner Zeit. Wer gewohnt iſt,
die=
ſelbe von Joh. Seb. Bach aus zu betrachten und ſich des ſtarker
Unterſchieds im Stil bewußt würde, dem möge klar werden, daß
Becks Kunſt biel eher die Art der damaligen Kirchenmuſik
dar=
ſtellt, Tach dagegen der einzeln daſtehende olympiſche Meiſter iſt,
der alles andere turmhoch überragt. Der Stil Becls war aber
unſtreitig leichter verſtändlich und populärer, ohne dabei
Zuge=
ſtändniſſe an das Publikum zu machen. Särze wie die Chöre „In
der Welt habt ihr Angſt” die Tenor=Arie „An Jeſu hang’ ich
un=
verrückt”, die beiden Altarien und der herrliche Chor „Und ob
ich ſchon wandert, im finſtern Tal” verdienen es, allgemein
wie=
der der Praxis zugeführt zu werden.
Die Aufführung, für die Herr Dr. Wolf die Begleitung im
Sinne der alten Praxis ergänzt hatte, und die er feinſinnig und
ſtilgerecht leitete, war vorzüglich. Der Chor ſang mit warmer
Begeiſterung, beherrſchte die Werke ſehr gut und war klanglich
und in bezug auf Tonreinheit auf der Höhe. Von Soliſten hörten
wir erſtmalig in einem größeren Konzert Frau Aga Zeh=
Land=
zettel, deren warme, prachtvoll weich klingende Altſtimme im
Verein mit beſeeltem, innigen Vortrag ſich für ſolche kirchliche
Kunſt ganz beſonders eignst. Herr Hoefflin zeigt ſich wieder
als vorzüglicher Konzerttenoriſt und trug beſonders die Arie
„An Jeſu hang’ ich unverrückt” in ihrer freudigen Zuverſicht und
Hingabe prachtvoll vor. Für den Baſſiſten war in letzter Stunde
Rumnter 321,
Dienstag, den 18. Robember 1924.
Seite 3.
(in Vorſtoß gegen Poinsare.
Die Kriegsſchuldigen.
Franzöſiſche Enthüllungen zur Kriegsſchuldirage.
Paris, 17. Nov. Das „Oeuvre” veröffentlicht in ſeiner
Sonntagsnummer ſenſationelle Enthüllungen über
den Anteil Poincarés und Jswolskis an der
Kriegsſchuld. Es handelt ſich dabei um Aufzeichnungen des
ehemaligen franzöſiſchen Botſchafters in Petersburg Louis, der
1913 auf Wunſch Iswolskis abberufen wurde. Aus den
Auf=
zeichnungen geht auch hervor, daß hervorragende franzöſiſche
Staatsmänner, wie der ehemalige Botſchafter in Berlin, Cambon,
in einer Unterredung mit Louis gefagt: Poincaré iſt zum
Teil am Kriege ſchuld. Louis habe hinzugefügt:
Zu=
ſammen mit Iswolski. — Louis erklärte weiter, daß der
Krieg, wenn auch nicht Ende Juni, hätte vermieden
werden können, wenn im Jahre 1912 die fran
zöſiſche Regierung gewollt hätte. Poincaré habe
ſich zum Inſtrument Jswolskis gemacht und dieſer habe mit
Hilfe von Tittoni den tripolitaniſchen Krieg und damit den
Bal=
kankrieg und den Weltkrieg entfacht.
Der Außenminiſter von 1912, Pichon, ſagte in einer
Unter=
redung zu Louis: Wenn Sie in Petersburg geblieben und ich
Außenminiſter geweſen wäre, hätten wir keinen Krieg bekommen.
— „Und ivenn Fallieres im Elyſée geweſen wäre,” fügte Lonis
hinzu. Pichon ſagte dann, daß der in engen Beziehungen zu
Clemenceau ſtehende Dutaſta dies auch Saſſanoff in Petersburg
geſagt habe. Pichon erklärte ferner, daß die ſpäteren Botſchafter
Paleologue und Delcaſſé ſehr gefährlich geweſen
ſeien. Aus dem engliſchen Weißbuch erſehe man, daß
Palev=
logue zum Kriege getrieben habe. Pichon ſagte weiter,
daß auch Delcaſſé zum Ausbruch des Krieges und
Aufpeitſchung der öffentlichen Meinung gegen
Deutſchland beigetragen habe. Schließlich erklärt
Louis, daß die Präſidentſchaft Poincarés
verhäng=
nisvoll geweſen ſei, weil er den Krieg entfeſſeln konnte.
Paleologue habe ſich in Petersburg immer auf Poincaré geftützt.
Die zweite Veröffentlichung iſt datiert vom 23.
Ok=
tober 1909 und gibt
ein Urteil über Iswolſky
von dem ehemaligen engliſchen Botſchafter in Petersburg, dem
bekannten damaligen Unterſtaatsſekretär Sir Albert Nicolſon.
„Jswolski tut niemals etwas vollkommen, mit der einzigen
be=
kannten Ausnahme ſeiner augenblicklichen Beſtätigung, daß die
vom deutſchen Botſchafter in der Affäre Serbien
unternommene Demarche keinen bedrohlichen
Charakter gehabt habe. Aber man konnte immer
bemer=
ken, daß er etwas von der Wahrheit verbarg, wenn er ſein
Lorgnon im Auge umdrehte, da er befürchtete, zu viel geſagt zu
haben, und wenn er nicht weiter ſprach .
Das dritte veröffentlichte Schriftſtück iſt
eine Charakteriſtik Paléologues.
Sie iſt am 21. Januar 1915 von Louis niedergeſchrieben und
be=
ſagt, daß der Familiennamen Paleologues nicht auf eine
Ver=
wandtſchaft mit der Familie der ehemaligen Kaiſer aus dem
Orient, die dieſen Namen getragen haben, ſchließen laſſen. Der
augenblickliche Paleoloque ſei der Sohn eines Rumänen und einer
Belgierin und ſtamme von einer Dienerfamilie. Man wiſſe, daß
bei den Chriſten im Orient die Diener im allgemeinen den Namen
ihrer Herrſchaft angenommen haben. Betrachten Sie den
Paleo=
logue, den wir Poincaré verdanken: Folgen Sie ihm mit den
Augen, wenn er eintritt, Papiere bringt, wie er beinahe die
Allüren eines levantiniſchen Dieners beſitzt, den Körper, wie er
ihn krümmt, und die Hand, wie er ſie nach dem Boden ſtreckt, wie
um etwas aufzuheben.”
Das Marokkoabkommen.
Die Veröffentlichungen des „Oeuvre” bedeuten für die Kenner
der Aktenliteratur keine Ueberraſchungen. Sie bringen vielmehr
eine B=ſtätigung jenes Aktenmaterials aus dem Munde eines
großen Diplomaten. Das zweite Dokument zwiſchen Cambon,
dem früheren Botſchafter in Berlin, und Louis bringt die
Mit=
teilung, daß Kaiſer Wilhelm am 1. Januar 1912 zu
Cam=
bon geſagt hat: Man macht uns das Marokko=Abkommen
zum Vorwurf, aber in ſechs Monaten wird man uns Denkmäler
errichten, daß wir es abſchloſſen und den Krieg vermieden
* Berliner Kunſtausſtellungen.
Nun hat auch der Verein Berliner Künſtler im
Künſtlerhaus ſeine Herbſtausſtellung eröffnet. Man iſt zur
Ein=
ſicht gekommen, daß es auf dem früher beſchrittenen Wege nicht
mehr weiter geht, und die von der alten Garde erſeſſenen Wände
aus „Raummangel” die jungen tüchtigen Kräfte verdrängen.
So hat man ſich diesmal ziemlich radikal auf den Nachwuchs
eingeſtellt. Und dies zum Vorteil der Ausſtellung. An Stelle
öder Langeweile, die in früheren Jahren oft die Ausſtellungen
im Berliner Künſtlerhaus erfüllten, iſt eine friſche Tatrraft
ge=
treten. Aber trotzdem iſt man uns auch hier das große Genie
ſchuldig geblieben. Da Viele zu Wort kommen ſollten, hat man
die Arbeiten Vieler aufgenommen. Das iſt vielleicht der einzige
Nachteil der Ausſtellung. Es iſt weniger Wert auf einzelne
Perſönlichleiten als auf eine möglichſt große Zahl jüngerer,
ſtre=
bender Kräfte gelegt.
Von den Aelteren hat Franz Eichhorſt eine
vortreff=
liche Arbeit „Spinnerinnen” geſandt, die in ihrem weichen,
flockigen Strich und den tonigen Farbenklängen an die beſten
Arbeiten Leibls erinnert. Ebenſo iſt Ludwig Dettmann
mit einer ſtark gefühlten, einfachen Landſchaft vertreten, die den
Künſtler auf höherer Stufe zeigen als in ſeinen Illuſtrationen.
Herbert Arnold hat mit verblüffender Sicherheit ohne
Farbenverſchwendung den Kopf eines Ulanenoffiziers gemalt, die
hervorragende Leiſtung eines fein empfindenden Künſtlers.
Mit beſonderer Freude betrachtet man die Arbeiten Egon
von Kamekes, Ludwig Kaths und Wilhelm
Lathe=
gans. Eine gewiſſe innere Verwandtſchaft verbindet die
Künſt=
ler miteinander. Das Abſtimmen von Farbentönen und das
koloriſtiſche Gleichgewicht. Die inneren Stimmungswerte aber
ſind verſchieden. Lathegan erſcheint als Lyriker — trotz ſeiner
Fabrikſchlote, Kameke neigt nach dem Balladenhaften hin. In
der Mitte zwiſchen beiden ſteht Ludwig Kath. In ſeiner Arbeit
„Siemensſtadt”, vom erwachenden Tag erweckte Farben,
ver=
klärte nüchterne Vorſtadt, ſteckt viel Können und künſtleriſches
Feingefühl.
Albert Birkle und Paul Plontke haben beide eine
Winterlandſchaft gefandt. Bei Birkle wird ſie faſt zu
unheim=
lichem Spuk; jede Hütte wird Perſönlichkeit, beſeelte Materie.
Plontke ſieht über das Einzelne hinweg, es wird, in Nebel und
Duft gehüllt, Kosmos. Friedrich Tiſchler wirkt durch
zwei Landſchaften wie mit alten Gobelins. Von dem
Selbſt=
bildnis E. Feierabends auf Rot und Blau abgeſtimmit,
geht eine ſtarke Wirkung aus. Liebe zum Objekt, das er mit
der Feinheit eines Malers aus der Biedermeierzeit behandelt,
ſpricht aus dem Knabenbildnis von Hans Liſt.
haben. Dem Bericht hierüber habe Cambon hinzugefügt, das
wäre das letzte Mal geweſen, daß der Kaiſer
vertrauens=
voll von der Zukunft geſprochen habe. Poincaré war
noch nicht Präſident der Republik und 1913 habe der Kaiſer
ihm geſagt: Ich habe alles getan, um zu guten
Be=
ziehungen zu gelangen, aber das iſt zu Ende. — Ein
viertes Dokument bringt ein Geſpräch zwiſchen Louis und der
Kaiſerin Auguſta und Guerard, der bis 1914
Bot=
ſchafter in Toki owar. Beide, die Kaiſerin und Guerard,
ſtimm=
ten darin überein, daß die Vereinbarung von
Poincaré und Iswolski „uns dahin geführt hat,
wohin wir gekommen ſind‟. Das war im Dezember
1914. Die engliſchen Blätter heben beſonders die Aeußerung des
Kaiſers zu Cambon über das Marokko=Abkommen hervor. Die
Ueberraſchung in London iſt ſo groß, daß die Blätter noch leine
Kommentare bringen, ſondern ſich auf die Wiedergabe der Pariſer
Telegramme beſchränken.
Poincaré verteidigt ſich.
Paris, 17. Nov. (Europapreß.) Die Abendblätter
ver=
öffentlichen ein Schreiben Poincarés, in dem er gegen die im
kürzlich erſchienenen Tagebuch von Georges Louis enthaltenen
Angriffe über ſeine Schuld am Kriege Stellung nimmt. In dem
Brief heißt es, daß in den Fällen, in denen es ſich um tatſächliche
Veröffentlichungen des ehemaligen Botſchaſters handle, dieſe nur
Unwahrſcheinlichkeiten und Ungenauigkeiten enthielten.
Poin=
caré legt drei Schreiben bei, die, wie er ausführt, zur Genüge
beweiſen, daß die Veröffentlichungen keinen Glauben verdienen.
Das erſte Schreiben iſt von Jules Cambon, dem
ehe=
maligen Botſchafter in Berlin und nimmt auf die im Tagebuch
von Louis angeführten Geſpräche Bezug, die jener mit ſeinem
Bruder gehabt haben ſoll. Cambon führt darin aus, er könne
ſich nicht erinnern ,mit Louis im Kriege geſprochen zu haben. Er
habe wie ſein verſtorbener Bruder ſelbſt für die Vermeidung des
Krieges gearbeitet und ſie ſeien ſich ſtets bewußt geweſen, daſ
man der franzöſiſchen Regierung keine Verantwortung für die
Ereigniſſe von 1914 zuſchieben könne.
Das zweite Schreiben ſtammt vom franzöſiſchen
Bot=
ſchafter Daeſchner, der 1912 Kabinettschef im Außenminiſterium
wtr. Es bezeugt, daß die im erwähnten Tagebuch enthaltenen
Angriffe auf Poincarc, dieſer hätte den Geheimfonds des
Außen=
miniſteriums zur Preſſepropaganda verwendet, unwahr ſeien.
Dieſer Geheimfonds hätte nicht mehr als eine Million Franken
betragen und ſei lediglich zu Budgetzwecken beſtimmt geweſen.
Was die anderen Vorwürfe betreffe, ſo erinnere ſich Daeſchner
ſehr genau, daß Po ncarés Reiſe 1912 nach Petersburg lediglich
der Aufklärung gewiſſer Mißverſtändniſſe zwiſchen den beiden
Regierungen gewidmet geweſen ſei.
Der dritte Brief ſtammt von „Pichon, der ſeinerzeit
Außenminiſter war. Dieſer führt darin aus, daß die Vorwürfe
Louis vollkommen unwahr ſeien und kaum eines Dementis
be=
dürften, und gipfelt in dem Satz: Ich weiß ganz beſtimmt, daß
Sie als Miniſterpräſident, als Außenminiſter und als Präſident
der Republik ſtets für die Erhaltung des Friedens gearbeitet
haben.
Der Nachfolger von Georges Louis auf dem
Botſchafter=
poſten in Petersburg, Paléologue, richtet ein Schreiben an
den Direktor des Temps, in dem er ausführt, daß er nicht
glau=
ben könne, daß ſein Kollege in einem Tagebuch derartige
Behaup=
tungen aufſtelle, die ſich von ſelbſt ad abſurdum führen. Er
er=
klärt, daß er als Leiter der politiſchen Angelegenheiten im Jahre
1913 wie auch als Botſchafter im Jahre 1912 ſtets für die
Erhal=
tung des Friedens gearbeitet habe und iſt der Anſicht, daß ſich
unter dem Namen Georges Louis irgend ein Dokumentenfälſcher
verberge.
Aufnahme der Enthüllungen in England.
London, 17. Nov. Die Enthüllungen des „Oeuvre” über
die Schuld Poincarés am Weltkriege bringt die „Weſtminſter
Gazette” mit der fettgedruckten Ueberſchrift „
Kriegsſchuld=
anklagen gegen Poincaré” und erklärt, die
diplomati=
ſchen Kreiſe ganz Europas würden unvermeidlich durch dieſe
Ent=
hüllungen in Erregung verſetzt werden. „Morning Poſt”
über=
ſchreibt die Meldung mit den Worten: „Neue Theorien
über die Kriegsurſachen”. „Oeuvre” ſetzt ſeine
Mittei=
lungen über die Aufzeichnungen des damaligen Botſchafters
Louis in Petersburg fort.
Die Plaſtik iſt ſehr ſpärlich vertreten. Ernſt Gorſemann
zeigt in Holz eine Maria voll Innerlichkeit und veredeltem
Schmerz, Paul Gruſon ein liebliches Kinderköpfchen und
Wal=
ter Hausſchild zwei anſprechende Vögel in lüſtigem Email.
*
Die Herbſtausſtellung der Berliner Sezeſſion
da=
gegen iſt eine ſtarle Enttäuſchung. Und doch mußte es einmal
ſoweit kommen und bringt für den keine Enttäuſchung, der die
Entwicklung dieſer Künſtlergruppe in den letzten Jahren verfolgt
hat. Außer einigen ſtärkeren Kräften ließ die Mehrzahl jahrelang
einer Mode oder einer zurechtgelegten Manier nach. Man malte,
wie es das ſnobiſche Kurfürſtendamm=Publikum verlangte. Hier
ſaßen die Klaqueure, deren Beifall man brauchte. Allmählich
mußte dieſer Weg immer tiefer in eine geiſtloſe Oede führen.
Heute iſt die Sezeſſion hier angekommen. Man wirft die Frage
auf, warum man überhaupt dieſe Ausſtellung veranſtaltet hat,
wenn man ſo wenig zu ſagen wußte. Es wäre Pflicht der
ernſt=
haften künſtleriſchen Kräfte geweſen, ſich dagegen aufzulehnen.
Wir haben billige Kunſtſalons zur Genüge in Berlin; es iſt nicht
notwenkig, daß ihre Zahl durch die Sezeſſion noch vermehrt wird.
Es ſind nur ganz wenige Leiſtungen von Qualität vorhanden.
Obenan, ſteht neben einer älteren Landſchaft Hans Thomas
„Weiden am Rhein”, ein ſtilles Gedächtnis an den
Heimgegange=
nen, ein Walchenſeebild von Lovis Corinth. Noch immer
be=
ſitzt ſeine Palette eine bewundernswerte jugendliche Friſche und
wirkungsvolle duftige Farben. Dann Otto Dix und Leo
Koe=
nig mit den Bildniſſen ihrer Eltern. Es ſteckt künſtleriſcher Ernſt
und Können in beiden Arbeiten. Die Gemeinſamkeit der Alten
durch die Vergangenheit iſt das Leitmotib in beiden. Hier durch
den abſtumpfenden Alltag, dort durch Leiden und Schaffen. Wenn
man noch Eugen Spiros dalmatiniſche Landſchaften — man
hat dem nunmehr Fünfzigjährigen einen Sonderraum gewährt —
erwähnt, die in erlebten ſüdlichen Farben leuchten, dürfte
hier=
mit wohl das Wertvollſte herausgegriffen ſein. Im übrigen zeigt
die Ausſtellung vor allem, daß man wieder Studien= oder
Er=
holungsreiſen ins Ausland gemacht und viele Bilder mit nach
Hauſe gebracht hat. Aber die Seele der Landſchaft haben nur
wenige erlebt. Daran hindert ſie wohl das erprobte Rezept.
So zeigt beiſpielsweiſe Franz Heckendorf drei norwegiſche
Landſchaften, die er ebenſogut in Japan gemalt haben könnte.
Er löſt die trotzige norwegiſche Küſte mit ihren Felſeninſeln in
Geländefalten und Formen auf, die dem weſtlichen Skandinavien
völlig fremd ſind. Da ſind mir die heimatlichen Landſchaften
von Arthur Degner und Eduard Biſchoff lieber, da ſie
empfunden ſind und in der ſchlichten Weiſe ihrer Wiedergabe
nicht mehr ſein wollen, als ſie ſind. In dem einfachen Bild des
Altmeiſters Hans Thoma ſteckt mehr Liebe zur Landſchaft, als
Mt
* Sie itahieniſche „Beeresrefolm.
Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.
Dr. L. Rom, 15. Nov. 1924.
Das Mittagsblatt des „Giornale d’Italia” bringt heute die
Meldung, daß der oberſte Heeresrat, das Reformprojelt des
Kriegsminiſters Di Eiorgio endgültig abgelehnt hat. Wir
berich=
teten ſchon ver einigen Tagen anläßlich einer allgemein gehaltenen
Mitteilung des gleichen Blattes über die beabſichtigie
Heeres=
reform und welche Bewandtnis es mit dieſem Projekt hat, dem
viel mehr innenpolitiſche wie militäriſche Bedeutung zukommt
und das nur eine der verſchiedenen Etappen auf dem Kriegspfad
des Faſzismus gegen die Krone und Freiheit des Landes iſt.
Das „Giornale d’Italia” meldet nun ſoeben: Der oberſte
Heeres=
rat hat das vom Kriegsminiſter Di Giorgio vorgelegte Projekt
für eine Heeresänderung geprüſt und abgelehnt. Wie verlautet,
geſchah dies mit Einſtimmigkeit, da nur der Chef des
General=
ſtabs für die Vorlage ſtimmte, nachdem er bei den Beratungen
bereits wiederholt ſeine Bedenken gegen das Projekt geäußert
hatte. Am meiſten Anſtoß erweckte die beträchtliche
Verminde=
rung der Zahl der Regimenter bei der Infanterie und Kavallerie,
die ſoweit ging, daß für einen gewiſſen Zeitraum im Jahre, und
zwar trährend eines Vierteljahres, die Truppenzahl geradezu
auf eine lächerliche Zahlenhöhe beſchränkt wurde. Das
Kommen=
tar, das die Zeitungen an dieſe Meldung anfügt, beſagt noch mehr
wie die einfache Tatſachenmitteilung. Das Blatt ſchreibt: „Die
Stellungnahme des oberſten Rates war vorauszuſehen. Bei der
Reorganiſierung des Heeres hat der Kriegsminiſter einige ſehr
weſentliche Punkte aus dem Auge verloren, unter denen der
allerwichtigſte der war, daß die Verteidigung des Landes gegen
den auswärtigen Feind nicht getrennt werden kann vom Schutz
des Gleichgewichts im Innern. Wenn man das Heer zu winziger
Größe vermindert, ſo wird das Gleichgewicht der Kräfte im Lande
vollkommen auf den Kopf geſtellt, und dies in einem Augenblick,
in dem alle Leute von Ordnung ſich damit beſchäftigen, daß die
verfaſſungsmäßige Ordnung nicht geſtört werde. Vom techniſchen
Geſichtspunkt aus hatte die Reform folgende Tragweite: die
Stammeinheiten des Heeres ungemein zu beſchränken und die
wohlverdiente Kategorie unſerer Oſſiziere zu treffen (sic!).
Tech=
niſch diskutierbar, politiſch unannehmbar, ſo iſt das Projekt. Di
Giorgio geſcheitert, wobei man nicht verhehlen kann, daß die
Regierung die Lage forcieren wollte und gegen die überlegte
Mei=
nung der oberſten Heeresleitung anging.”
Dieſer Kampf um die Heeresvorlage iſt, wie bereits unlängſt
ausgeführt, von beſonderer Bedeutung bei der Beurteilung der
Kräfte, die ſich einem wirklichen Durchdringen der faſziſtiſchen
Macht entgegenſtellen. Es iſt Muſſolini in den beiden Jahren
ſeiner Herrſchaft weder gelungen, das Land zu beruhigen, noch
vor allem das Heer wirklich zu gewinnen. An ſich erſcheint dies
dem Fernſtehenden merkwürdig, weil man gewohnt iſt, die Armee
und beſonders die Offiziere ſtets als rechtsgerichtet zu betrachten
und als allem geneigt, was nach der Gewaltherrſchaft eines
Faſzismus ausſieht. Aber in Italien ſind eben das Heer und
vor allem die Offiziere keineswegs entzückt vom Faſzismus, ſchon
weil die Miliz natürlich als Konkurrent ein Dorn im Auge des
Heeres ſein muß, und außerdem iſt das Offizierskorps königstreu,
Der Königstreue Muſſolinis und der Milizen aber, trotz allen
Vereidigung der Miliz auf den König, traut kaum eine
Offiziers=
unfform im Lande. Daran ändert auch nichts, daß im erſten
Rauſch des Faſzismus auch Offiziere ſich der faſziſtiſchen Partei
anſchloſſen.
Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß man
ſich in Deutſchland kein falſches Bild vom Faſzismus machen
darf. Nichts läßt ihn in ſeinen Tendenzen klarer erkennen, als
die ablehnende Haltung der höchſten Offiziere des Landes, denen
man wahrhaftig nicht wird vorwerfen wollen, daß ſie „ſubverſive‟
Elemente oder kommuniſtiſche Störenfriede ſind.
F9
„Der Krieg war unvermeidlich.”
London, 16. Nov. (Wolff.) In einer Rede in Newcaſtle
erklärte Lord Grey, er ſehe jetzt, was er 1914 nicht geſehen habe
nämlich, daß ein Krieg infolge des Anwachſens der
Rüſtungen unvermeidlich war. Er ſei zu dem Schluf
gekommen, daß, welches auch immer die Schuld Deutſchlands
ge=
weſen ſein möge, den Krieg in jenem Jahr herbeigeführt zu
haben, das Unwachſen der Rüſtungen es geweſen
ſei, was den Krieg unvermeidlich gemachthabe.
Der nächſte Krieg würde das Ende der Ziviliſation bedeuten.
Grey fuhr fort, wenn Großbritanuien den Völkerbund zu
einer Wirklichkeit machen wolle, ſo müſſe es erklären, daß es
nicht für Sonderbündniſſe eintreten werde, die ſchließlich zu
einer Rivalität zwiſchen den Nationen führten. Dieſe und
an=
dere damit zuſammenhängende Fragen müßten beantwortet
wer=
den in Verbindung mit der Unterzeichnung des Geufer
Proto=
kolls.
in allen Landſchaftsbildern dieſer Ausſtellung zuſammen.
So=
lange man nicht erkannt hat, daß Liebe und Hingabe an das
Objekt in der Kunſt höher ſtehen als Virtuoſität und Manier,
wird ſich keine geſunde Landſchaftsmalerei entwickeln können.
Eine Anzahl junger Schweizer Künſtler zeigt man als Gäſte
noch im Rahmen dieſer Ausſtellung. Man ſieht den Grund nicht
ein, warum man gerade dieſe Künſtler ihrer Heimat entführt hat.
Außer den Fresken Cuno Amiets bietet man lediglich
Durch=
ſchnittsware, die wir bereits zur Genüge in Deutſchland beſitzen.
Man hat mit dieſer Sonderausſtellung weder den Schweizer
Künſtlern roch der Berliner Sezeſſion einen beſonderen Gefallen
getan.
Unter den wenigen Plaſtiken ragen nur eine Büſte Jgor von
Jakimows in ihrer geiſtigen Geſchloſſenheit und Johann
Schiffners Bronze „Junges Mädchen” durch die hingebende
Grazie der Linien hervor.
Es iſt zu hoffen, daß der künſtleriſche Tiefſtand dieſer
Aus=
ſtellung der Berliner Sezeſſion in den kommenden Jahren nicht
weiter unterboten wird. Sonſt dürfte das Schickſal dieſer einſt
ſo bedeutſamen Vereinigung beſiegelt ſein. Ein Aufſtieg aber iſt
nur möglich unter dem Motto der „Befreiung vom
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Seite 4.
Dienstag, den 18. November 1924.
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licher Teilnahme bei unſerem
ſchweren Verluſie ſagen
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lichen Dank
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HKummer 321,
Dienstag, den 18. November 1924,
Seite 5.
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 18. November.
— Ernannt wurde am 6. November der Lehrer Georg Zorbach zu
Offenbach.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen Lehrer an der Volksſchule
im Vilbel (Kreis Friedberg). Bewerber müſſen ſich zur Uebernahme
des Unterrichts in ſitrlicher Lebenskunde, der für Kinder konfeſſionsloſer
(Kreis Offenbach. Wohnung iſt vorhanden.
— Heffiſches Landestheater. In der Aufnahme von Mozarts
„Figaros Hochzeit” in Guſtav Hartungs Jnſzenieruug ſind von
den neuengagierten Mitgliedern beſchaftigt: Fraulein Sitta Müller=
Wiſchin als Cherubin, Herr Dr. Leo Barezinski als Graf und Herr Hans
Ney als Antonio.
— Univerſitätsprofeſſor Dr. Hans Schrader, der am 21. Novbr.
m der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gymnaſiums (mit Lichtbildern über „Die deutſchen
Aus=
grabungen an der Weſtküſte Kleinaſiens” ſprechen wird,
wirkt ſeit Gründung der Univerſitat Frankfurt a. M. als Ordinarius am
dortigen Lehrſtuyl für Archaotogie. Cye er im Jahre 1965 die
Dozenteu=
laufbahn, zunachſt an der Univerſitat Jnuspruck, ſpater in Graz und len, nur für den Täter beſtimmten Zweck hat, ſondern auch für die All=
Wien, auſtahm, hat er viele Jahre in Crichenland ſelbſt zugebracht. So
leitete er 1895—99 zuſamment mit Theodor Wiegand die deutſchen
Ausgrabungen in Priene, deren Exgebniſſe 1904 von beiden
Forſchern gemeinſam in einem ſtattlichen Bande veroffentlicht wurden.
Nach mehrjahrigem Aufenthalt Schraders in Athen entſtand das
wunder=
voll illuſtrierte Werk „Auswahl archäiſcher
carmorſkulp=
turen im Akropolis=Muſeum”, deſſen in vornehmer Sprache
geſchriebener Text ſtiliſtiſche Unterſcheidungen griechiſcher Kuuſtwerke in
einer Feinheit und Klarheit herausarbeitet, die Fachmann wie Laien die
Durchſicht des Werkes zu hohem Genuſſe werden läßt. Nunmehr, in
dieſem Sommer, hat Prof. Schrader ein weiteres Buch veröffentlicht,
eine reich ausgeſtattete Monographie über Phidias, die als
Krönung ſeiner ſeitherigen Forſcheraubeit, als vollendeter Ausdruck
per=
ſönliaſter Erkenntniſſe und Ueberzeugungen gelten darf. In dieſem
Buche, das viel mehr umfaßt als nur das Werk des Phidias, ſondern
das ſo weit greift, daß es eine Geſchichte der griechiſchen Plaſtik des
ganzen fünften Jahrhunderts darſtellt, wurde jeder Satz von einem
Ge=
lehrten niedergelegt, der reichſtes fachliches Wiſſen mit einer ganz
unge=
wöhnlichen Cinfühlungsgabe für künſtleriſche Dinge verbindet. Aber
neben einer Schätzung Prof. Schradeus als Forſcher darf man die
Be=
deutung ſeiner Lehrtätigkeit nicht überſehen. Lurch hohe Anforderungen,
die er zu ſtellen gewohnt iſt, erzieht er ſich unter ſeinen Schülern eine
Ausleſe. Das archäologiſche Inſtitut, verbunden mit
Ab=
gußſammlung, das er in Frankfurt geſchaffen, kann als Muſterbeiſpiel
für einen modernen Archäclogieunterricht gelten, der von dem antiken
Originalkunſtwerk, nicht deſſen oft fehlerhafter Kopie ausgehen will. So
iſt Prof ſſor Schrader ein Archäologe, der durch Wort und Sch=ift die
Forderungen erfüllt, die Oswald Spengler in ſeiner Scrift „
Peſſimis=
mus” folgendermaßen geſtelt hat: „Zu den großen Pflichten der
moder=
nen Altertumsforſchung gehört es, aus zahlloſen Einzelergebniſſen nun
endlich ein Bild der Antike zu zeichnen, das geeignet iſt, das Klaſſiziſtiſche
mit ſeiner Aufforderung zu idegliſtiſchem Vorſichhinſchlendern aus der
Vorſtellungswelt unſerer Gebildeten zu beſeitigen.‟ Das neue Bild
er=
ſchließt uns in ſeiner grandioſen Geſchloſſenheit und Deutlichkeit vielmehr
die wirklich belebenden Kräfte unſerer heutigen Kultur.
* „Die Kleiderſchau der Nürnberger Werkſtätte” wurde geſtern abend
als einmalige Filmvorführung der Bilderbühne im Saaldau gezeigt. In
ihrem einleitenden Vortrag führte Frau Heide=Frankfurt, die erſte
Vorſitzende der Frankfurter Ortsgruxpe des „Verbandes deutſcher
Frau ntleidung und Frauenkultur E. V.” etwa folgendes aus: Bei den
heutigen ſtürmiſchen Oebatten über richtige, geſuude Körperbildung iſt
ein unbedingt notwendiger Faktor zur Geſundung das Kleid. Geiſt,
Secle und Kleid müſſeu gepflegt werden; auch in der Kleiderwahl darf
keine Aeußerlichkeit Platz greifen, ſondern die Selbſtzucht muß hier ſchon
anfangen. Gute, dauerhafte Kleider, die in allen Teilen auch den
For=
derungen der Hygiene gerecht werden, müſſen angeſtrebt werden und
dieſe hohen Ziele: die Förderung der Geſchmackskultur, mit ihr die
Schaf=
fung muſtergültiger Bekleidungsſtücke in ſelöſtſchöpferiſcher Tätigkeit, und
damit die Forderung der Körper= und geiſtigen Kultur hat ſich der
Ver=
bend zur Aufgabe geſtellt. Er verfulgt dieſe Ziele ſeit faſt 30 Jahren,
pflegt die Arbeit der deutſchen Heimarbeiterinnen und die durch den
Verband und ſeine Mitarbeiter von Anfang bis in die letzten
Einzelhei=
ten zugeſcmittenen, bearbeitcten und ausgeführten Kleidermodelle haben.
heute ſchon weitgehendſt befruchtend, anregend und zueifellos, obwohl
ganz ungewollt, die herrſchende Mode beeinfluſſend gewirkt. Der Film,
der ſich nun, belebt durch die erläuternden Ausführungen der Rednerin,
vor uns abrollt, zeigt die Schönheit dieſer echt deutſchen, gediegenen und
einfachen Moderichtung in jeder Umgebung in Stadt und Land, in jedem
Rahmn. Wir finden Kleider aus waſalaren, die Farben in unbedingt
gleicher Friſche behaltenden Blaudruckſtoffen, aus Kattun beſonders fürs
Land und für Garten= und Hausarbeiteu geeignet; weiter Sommerklei= Angeklagten und dem Puhlikum ihrer „Höhe” wegen ein Lächeln
abnöti=
der aus Batiſt und Voilekleider. Als Hauskleider Woll=, Loden=,
Muſſe=
lin= und Lüſterkleider; ferner für Geſellſchaften Seiden=, Eolienne=, Taſt= Volkserziehung aus der Hand.
und Japantoiletten: Kleider aus Wiener Werkſtätten. In einzelnen
Teilen werden ſommerliche Feſtkleider vorgeführt, außerdem mehrere
Bei all den auf dem Film vorgeführten Kleidern wirkt die ruhige,
vor=
nehm gediegene Einfachheit der Koſtüme, deren eigene, ſtilvolle, an
Exakt=
heit der techniſchen Ausführungen unüb=rtreffliche Machart allgemein
wohltuend empfunden wird. So hat dieſer Film wohl vielen anweſenden
Damen wertvolle Fingerzeige gegeben zur Neugeſtaltung ihrer
Gar=
derobe. — Ju kurzen Schlußausführungen machte Frau Heide noch be= gen — (ſoweit es ſich nicht um aus Not begangene Eigentumsdelikte
ſonders auf die in der Garderobe des Saalbaues befindliche Ausſtellung
aufmerkſam, dankte den beteiligten Firmen für ihre Unterſtützung und
gab einige geſchäftliche Mitteilungen über den Verband, deſſen
Geſchäfts=
ſtelle in Frankfurt a. M. gerne weitere Auskunft erteilt. In der
Aus=
ſtellung, die nach dieſem Filmportrag von den Damen ſehr intereſſiert bringen, nur auf das verweiſen, was Sen=Präſident am Neichsgericht
und eingehend beſichtigt wude, waren 15 Originalmodelle der Nürnberger. Dr. Lobe=Leipzig in Heft 3—4 der „D. Jur=Ztg.” bemerkt: Weiter iſt
ferner hübſche Modellkleider aus Kattun in ihren nicht auswaſchbaren,
ſtammen aus der Werkſtätte des Verbandes und bezeugen dieſe gediegen Dieſe Vorſchrift entſpricht der, wie ſie für „beſonders leichte Fälle” im
vornehme deutſche Moderichtung. Weiter hatte das Darmſtädter Tep= 5
bich= und Gardinenhaus Hch. Meher, Ernſt=Ludwigſtraße 19 vornehme
zur Ausſtellung gebracht. Von Frau M. Wehgandt (Tapiſſerie,
Wilhel=
minenſtraße) waren hübſche und elegante handgeſtrickte und handseſtickte
Decken, ſowie altdeutſche handgewebte Tücher ausgeſtellt — Die Dan ſcheinung treten ſollen. Schriftleitung.)
bietungen des Abends, ſowohl Vortrag wie Film und Ausſtellung,
be=
gegneten lebhaftem Intereſſe der Darmſtädter Damenwelt.
— Den 2. Vortrag im Nealgymnaſium hält Studienaſſeſſor, Dr. feſtgeſetzt: 1. Erweiterung der Badeanlagen am Woog, insbeſondere die
Heſcher über. „Das Zeitalter des Auguſtus” nächſten Mittwoch um Einrichtung eines Kinderbades, 2. Herabſetzung der Schlachtgebühren.
8 Uhr und Donnerstag um 8 Uhr. Einzelkarten am Saaleingang 1 Mk. 3. Inſtandſetzung der Uferbefeſtigung des Steinbrückerteichs. 4. Einfüh=
— Die alljährlich im November ſtattfindende Feier zum Gedächtnis rung von Wohlfahrtsſchecks zur Bekämpfung des gewerbsmäßigen
Bet=
der Toten, des Weltkrieges kann in dieſem Jahre in den Gemeinden telns. 5. Beitritt der Stadt zu dem Verein Wohlfahrtsſchule für
Heſſen=
unterbleiben, wo die Schulen als ſolche an der im Auguſt d. Js. ſtatt= Naſſau und Heſſen. 6. Abſchluß der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen
Neben=
gefundenen allgemeinen Gedächtnisfeier teilgenommen haben.
— Kindergarten, Stiftsſtraße 45. In der am kommenden Freitag Jugendherbergen. 10. Bewilligung eines Beitrages an den Deutſchen
ſtattfindenden Elternverſammlung, abends 8 Uhr, ſpricht Frau Regie= Oſtbund E. V. 11. Errichtung einer Städtiſchen Bauunfallverſicherung.
rungsrat Keller über das Thema: Das Lind in der Familie und 12. Unterhaltung des ſtädtiſchen Hauſes Wendelſtadtſtraße 10. 13.
Her=
im Staat.” Gäſte ſind willkommen.
— Deutſche Geſetzgebung und Interallierter Hoher Ausſchuß für ſtellungen im Hauſe Beſſunger Straße 80. 13. Errichtung (iner
Abſchluß=
die Rheinlande. Aus dem Bericht über die Sitzung des Verwaltungs= mauer an der ehemaligen Straßenunterführung an der Diebu gerſtraße.
Februar 1923 im beſetzten Gebiete ſeit 26. Juli 1924 in Geltung iſt, ſtraße. 17. Inſtandſetzung der Kanäle in der Anng= und Eichberaſtraße.
Der vorgenannte Ausſchuß hat ſich bekanntlich ganz allgemein die Prüf= 18. Herſtellung eines Steinzeugrohrkanals im Voglexiven, 19. Auftellung
ung aller neuerlaſſenen Geſetze und Verordnungen vorbehalten. Um von Ruhebänken in den ſtädtiſchen Anlagen, auf Plätzen und in
Stra=
amtlich öffentich Auskunſt erteilt würde, von wann an Reichs= in den Verwaltungsausſchuß des öffentlichen Arbeitsnachweiſes für Stadt
und Landesgeſetze im beſetzten Gebiete in Geltung getreten ſind, und Kreis Daruſtadt 21. Mitteilungen.
Uebertretungen.
Im Darmſtädter Tagblatt vom 14. d. M. wurden drei
Uebertretungs=
fälle mitgeteilt, und im Anſchluß daran vorgeſchlagen, man ſolle derlei
Uebertetungen, nicht zum Gegenſtand weiterer Strafverfolgung machen.”
Rirch=Brombach zum Lehrer an der Volksſchule zu Rumpenheim, Kreis Ueber dieſe zwiſchen den Zeilen liegende Kritik der Staatsanwaltſchaft
iſt manches zu ſagen.
Der Staatsanwalt vertritt die Staatsintereſſen genauer die
legi=
timen Intereſſen der Mehrheit der Volksgenoſſen. Es iſt eine Aufgabe
von weittragender Bedeutung, deren Inhalt oft von den lokalen In=
Eltern (Freidenker) eingerichtet iſt, bereit erklären; — ferner eine Scul= ſtanzen nicht überblickt werden kann und deshalb durch höhere Zentralen
ſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchale in Dietesheim der Staatsverwaltung ausgelegt werden können muß. Dies Moment
des Staatswohls überwiegt derart, daß der Staatsanwalt — im
Gegen=
ſatz zum Richter — in ſeinen Entſcheidungen beeinflußt werden kann
durch die Weiſungen ſeiner Vorgeſetzten und daß ihm das Privileg der
Unverſetzbarkeit nicht zuerkannt iſt. Der Staatsanwalt muß „von hoher
Warte” aus entſcheiden. Er kann dies um ſo mehr. als er in ſteter
Füh=
lung mit der Staatsverwaltung und der Polizei arbeitet. Die zahlloſen,
täglich eingehenden Anzeigen über Vorgänge des täglichen Lebens, die
nur zum geringeren Teil zur Kenntnis und Aburteilung dis Richters
kommen, die wegen der Einheitlichkeit des Verfahrens notwendige
Füh=
lungnahme mit allen Kollegen ermöglichen es dem Staatsanwalt, einen
objektiven Ueberblick über die erforderlichen Strafmaßnahmen und die
zur Erreichung des Strafzwecks notwendige Strafhöhe zu gewinnen.
Er muß ſich ſtets bewußt ſein, daß die Strafe nicht nur einen
individuel=
gemeinheit von wichtiger Bedeutung iſt: dergleichen Straftaten im
Inter=
eſſe der Allgemeinheit durch Abſchreckung zu verhindern.
Das Publikum pflegt ſich ſtets an den konkreten Einzelfall zu
klam=
mern, den es aus einem großen Zuſammenhang herauslöſt, und beurteilt
dann häufig die Stattsanwaltſchaft als eine Behörde, die in kleinlicher,
unnachgiebiger Verfolgung ihre Aufgabe ſieht. Das iſt grundfalſch.
Der Staatsanwalt iſt der Wächter des öffentlichen Wohls!
Infolge der Einſtellung des Publikums werden
Uebertretun=
gen beſonders gern falſch beurteilt. Trotzdem bieten ſie die Handhabe
zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, die Gewähr für ein
reibungsloſes Zuſammenleben der Millionen von Menſchen, die auf
engem Raum gezwungen ſind, zuſammen zu leben. Die „
Uebertretun=
gen” ſind teils im Strafgeſetzbuch und anderen Geſetzen, teils in
Ver=
waltungsverfügungen polizeilicher Art enthalten. Ihre Bedeutung iſt
überwiegend von einer das öffentliche Intereſſe erheiſchenden Art,
wäh=
rend „Vergehen” häufig des öffentlichen Intereſſes entbehren (z. B. alle
Privatklageſachen). Sie werden deshalb auch von Amtswegen verfolgt,
obwohl regelmäßig die Schuld und die Tatfolgen des Einzelfalles
un=
bedeutend ſind.
8 153 der Strafprozeßordnung ſagt nun, daß ſolche Uebertretungen
nicht verfolgt werden ſollen, bei denen die Schuld des Täters gering und
die Folgen der Tat unbedeutend ſind, es ſei denn, daß ein öffentliches
Intereſſe an der Herbeiführung einer gerichtlichen Entſcheidung
vor=
liegt. Aus dem Vorhergeſagten ergibt ſich, daß die Nichtverfolgung an
ſich vorliegender Uebertretungen auf ſeltene Ausnahmefälle zu
beſchrän=
ken ſein wird, andernfalls müßte man billigerweiſe 75 Prozent aller
Uebertretungen nicht verfolgen. Das wäre die Kataſtrophe unſerer
Ver=
kehrsſicherheit! Uebertretungen können eben nur im Geſamtrahmen
beurteilt werden, wobei dann Abmeſſung von Schuld und Folgen im
Strafmaß berückſichtigt werden können. (S. Fall 2 des
Weißbindermei=
ſters, der irrtümlich die Gerüſtaufſtellung am falſchen Revier anzeigte.
Dieſes hätte die Anzeige doch an das richtige weitergeben müſſen?)
Das Verfahren bei Uebertretungen iſt derartig umſtändlich, daß ein
leichtſinniges Vor=Gericht=Bringen von Uebertretungen ausgeſchloſſen iſt.
Diejenigen Uebertretungen, die wirklich belanglos und ohne öffentliches
Intereſſe ſind, pflegt der erfahrene Polizeibeamte ſchon von ſich aus mit
einer bloßen Verwarnung abzutun. Welcher Nadfahrer wüßte darüher
nicht zu erzählen! Erſt die wichtigeren Uebertretungen kommen zur
An=
zeige — häufig ſolche Fälle, bei denen Verwarnungen nichts genutzt
haben. Eine weitere Siebung nimmt dann die Staatsanwaltſchaft vor
(Amtsanwalt), indem ſie die ſtrafrechtlich unbrauchbaren Fälle einſtellt,
wozu die Genehmigung des Oberſtaatsanwalts notwendig iſt, und in
übrigen beim Amtsrichter Strafbefehl beantragt. Hier iſt abermals eine
Hemmung möglich, wenn Amtsanwalt und Nichter ſich über den Erlaß
des Strafbefehls oder die Strafhöhe nicht einigen können; der Richter
bringt dann die Sache olne weiteres zur Hauptverhandlung — vor ſich
ſelbſt als Einzelrichter. Da die Schwächen dieſes Verfahrens (zum
Nach=
teil des öffentlichen Intereſſes) auf der Hand liegen, wird mancher
Amts=
anwalt auch hier noch weitere Sachen zur Einſtelluny bringen. Nun erſt
erläßt der Amtsrichter der Strafbefehl, der mangels „Einſpruchs” den
Wert eines rechtskräftigen Urteils bekommt. Wird dagegen „Einſpruch”
eingelegt, ſo entſcheidet ſich der Amtsanwalt nach Prüfung der nunmehr
erſt einſ tzenden, umfaſſenden Ermittelungen, ob er nicht doch mangels
(Nachweis (mit Genehmigung des Oberſtaatsanwalts) oder wegen
Ge=
ringfügigkeit die Klage fallen laſſen ſoll. Von den Uebertretungsfällen,
die nach ſo zahlreichen Siebungen zur Hauptverhandlung kommen, kann
behauptet werden, daß ihre Verhandlung unbedingt im öffentlichen
In=
tereſſe liegt, ſelbſt wenn ſie mit einem Freiſpruch endigen ſollte, weil
vielleickt Zeugen unter dem Druck des Eides oder aus Angſt vor dem
perſönlich erſcheinenden Angeklagten verſagen. Wenn es aber zur
Ver=
urteilung kommt, dann dürfen keine Strafen verhängt werden, die dem
gen. Damit gibt der Richter die Möglichkeit der Mitwirkung an der
Unſere Zeit neigt dazu. dem „Sichgehen=laſſen” das Wort zu reden.
Rohe Auftritte auf der Straße und in der Bahn, unflätig Betruntene
Modellkleider, indanthren=, gefärbte. Moireekleider und viele andere, ſtrotz der Not!), nächtliches Gekröhle, Anrempelungen, Außerachtlaſſen
der zur Ordnung des Verkehrs notwendig zu beachtenden Regeln, uſw.:
kurz die gegenſeitige ſoziale Rückſichtnahme, die man von einem
Kultur=
volk verlangen kann, fängt an, in die Brüche zu gehen. Alles
Ueber=
tretungen, „nur” Uebertretungen! — Ich bin der Anſicht, daß „gerade
in der heutigen Zeit” durch energiſche Verfolgung auch der Ueh
tretun=
handelt) — unſer Verkehrsleben in allen ſeinen Adern ſaniert wird.
K. 8.
(Wir möchten, indem wir die Einſendung ungekürzt zum Abdruck
Werkſtätte ausgeſtellt, die wir zum Teil ſchon aus dem Film kannten; die Ausnahme, die 8 23 vom Verfolgungszwang bringt, zu begrüßen. Zu
beachten iſt, daß in Abſ.1 nicht, wie in den beiden anderen Abſätzen,
durch neueſte Methoden hergeſtellte Farben, die allen Intereſſenten von das Opportunitätsxrinzip an Stelle des geltenden Legalitätsprinzips bei
den aufſichtführenden Damen liebenswürdigſterweiſe gerne erklärt und Uebertretungen geſetzt wird, ſondern daß die Vorſchrift lautet: „Ueber= Die bierunier eiſcheſnenden Noizen ſind ausſchließich ale
gezeigt wurden. Die einfachen, geſchmackvollen Roben der Damen ſelbſt tretungen werden nicht verfolgt, wenn . ." alſo zwingend iſt.
Strafgeſetztzentwurfe getroffen iſt; ſie bedeutet eine Selbſtbeſchränkung mäler”, der Bilder von Worms, Mainz, Wimpfen, Oppenheim, Lorſch,
des Geſetzgebers. (Lobe verweiſt auf ſein dem 32. Deutſchen Juriſtentag
Teppiche und Stoffe, z. T. aus Wiener, z. T. aus eigenen Werkſtätten, erſtattetes Gutachten, 1. Band 1914, S. 132 ff). Wir ſind der Meinung, von 8—10 Uhr in den Saal 182 der Techniſchen Hochſchule verlegt
wer=
daß ſolche Selbſtbeſchränkung des Geſetztzgebers gerade bei Behandlung
der drei zum Gegenſtand der Erörterung gemachten Fälle in die Er= ginnen.
— Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donners=
tag, den 20. November, nachmittags 5 Uhr, iſt folgende Tagesordnung
kaſſen für 1922. 7. Beitrag zur Volkshochſchule für 1994. 8. Feſtſetzung
der Hundeſteuer für 1925 9. Beitrag zum Zweigausſchuß für deutſche
ſtellung einer Wohnung im Hauſe Bismarckſtraße 98. 14. Bauliche
Her=
gerichtshofes in Nr. 320 geht hervor, daß das Reichsnotgeſetz aus dem 16. Ausbau des Niebergallwegs zwiſchen Wuttmann= ubnd
Schießhaus=
ſo mehr wäre es erwüinſcht, wenn von den zuſtändigen Stellen darüber ßen. 20 Umbau des Oberwaldhauſes, 21. Wahl der Vertreter der Stadt
Zu den Wahlen.
Deutſche Demokratiſche Partei. Am Samstag, dem
22. November werden im Städtiſchen Saalbau der bekannte badiſche
Führer Staatsrat a. D. Dr. L. Haas und der heſſiſche
Laudtagsabgeord=
nite Reiber ſprechen. Der Eintritt iſt für jedermann frei. (Siehe
An=
zeige in heutiger Nummer.)
— Wahlparole des Deutſchen Rentnerbundes. Die
Bundesverſammlung hat nachſtehende Wahlparole herausgegeben: „Wir
lehnen es grundſätzlich ab, eine Sonderpartei zu bilden. Wir erachten
es vielmehr als die wirkſamſte Wahruehmung der Interenſen unzerer
Mitglieder, wenn wir bei den großen politiſchen Palteien Anſchluß
neh=
men. Im letzten Reichstag und jeinen Vorgängern haben vorneymlich
die Deutſchnationale Volkspartei, die Deutſche
Volkspartei, das Zentrum und die Bayeriſche
Volks=
partei ſich für unſere Belange eingeſetzt. Alle dieſe Parteien haben
auch jetzt wieder die Hebung der Rentnernot auf ihr Programm geſetzt
und zum Teil Vertreter des Rentnerbundes und Angehötige des
Reutner=
ſtand, s in ihre Vahlvorſchläge aufgenommen. Wir empfehlen daher
unſeren Mitgliedern in eiſter Neihe, nur den Veitretern dieſer Parteien
ihre Stimme zu geben und beſonders den Kandidaten, deren
wohlwol=
lende Geſinnung für unſere Sache erprobt iſt.”
* Bezirksſchöffengericht.
1. Die am 28. Juli 1892 in Paſing bei München geborene Cäeilie
Kölbl geb. Weihmann, (hefrau des Reichswehrſoldaten Kölol in
Augsburg, verbützt zurzeit Strafe in Gotteszell; ſie hnt ein langeres
Vorſrafenregiſter, das in Munchen mit Gewerbsunzucht beginnt. Sie
verlegt ſich darauf, falſche Dienſtzeuguiſſe herzuſtellen und von ſolchen,
um als Hausangeſtellte angeſtalt zu werden, Gebrauch zu machen. Die
zwei Fälle, deren ſie ſich hier ſchuldig gemacht, ſind den
Dienſtherrſchaf=
ten v. Weſterweller und Kaufmann Dietrich hier gegenüber verübt. Sie
ging hier zur Verdingfrau Jäger, dieſe wies ſie an die genannten
Herr=
ſchaften, denen ſie falſche Zeugniſſe als Köchin vorlegte und dener ſie ſich
als „Perle” anpries und als „Stütze für Küche und Haus” empfahl. (Die
Geſindeordnungen ſind bekanntlich ſeit der Nevolution nicht mehr in
Kraft.) Die Angeklagte erlielt auf Vorlage der Zeugniſſe das Angeld
mit je 3 Mark und verſchwvand daun auf Nimmerwiederſehen. Der Fall
quglifiziert ſich demnach als Urkundenfälſchung in Verbindung mit
Be=
trug. Sie ſcheint den Mietgeldſchwindel ſo von Stadt zu Stadt zu
betreiben.
Auf Vernehmung der Zeugin Frau Kaufmann Dietrich wird
ver=
zichtet.
Der Staatsanwalt geißelt das gemeingefährliche Treiben der
Ange=
klagten und beantragt unter Verſagung mildernder Umſtände ein Jahr
Zuchthaus, weil die Angeklagte nach 8 264 St.G. rückfallig erſcheint.
Das Urteil lautet dem Antrag gemäß auf 1 Jahr Zuchthaus
und Geldſtrafe von 150 Mk.
2. Kaufmann Otto Döll in Darmſtadt iſt angeklagt, im
Sep=
tember 1924 öffenrliche Urkunden, Frachtbriefe der Güterkaſſe der Bahn,
gefälſcht und von dieſen Fülſchungen gegenüber und zum Nachteil der
Firma Albert Vogt hier Gebrauch gemacht zu haben; ferner hat er im
Auguſt 1924 Verſicherungsanträge — Privaturkunden — fälſchluh
ange=
fertigt und hierdurch das Vermögen des Generalagenten Kottmann in
Frankfurt a. M. geſchädigt. Der erſt 23jährige, ſeit kurzem verheiratete
Döll will aus Not gehandelt haben; er iſt geſtändig und will den
ver=
urſachten Schaden erſetzen. Auch hat er falſche Vollmachten, die zu der
Empfangnahme von Frachtgütern berechtigten, auf die Namen Schütz
und Gieſelberg fälſchlich angefertigt. Den Verſicherungsbetrug hat er
als, Untervertreter des genannten Generalagenten, der die Weſtfäliſche
Verſicherungsgeſellſchaft in Dortmund vertritt, begangen. Döll hat durch
dieſe Manixulation einen Monatsgehalt und Reiſeſpeſen ſich betrüglich
verſchafft.
Der Staatsanwalt wvill dem Döll mildernde Umſtände (Not und
Jugend) gewähren; ſtraferſchwerend kommt aber der grobe
Vertrauens=
bruch, ſowie die Vermögensſchädigung in Betracht. Es wird eine
Geſamt=
ſtrafe von fünf Monaten Gefängnis beantragt. Urteil:
Geſamtgefäng=
nisſtrafe von 3 Monaten und 1 Woche.
3. Ein Diebſtahl zum Nachteil des Hotelbeſitzers Rudolf Doll hier
führt auf die Anklagebank: 1. Franz Joſef Borrer, geboren zu
Er=
felden, Hausdiener, vorbeſtraft; Wilhelm Walter Leciaks, geboren zu
Frankfurt a. M., ledig, Kellner, vorbeſtraft: Adam Lorenz.
Haus=
burſche, geboren in Darmſtadt. Alle drei ſind ſeit 19. September d. Js.
in Unterſuchungshaft. — Borrer und Leejaks drangen am 1., 11. und
18. September 1924 zur Nachtzeit in den Keller des Hotelbeſitzers Rud.
Doll ein, öffneten dabei die Kellertüren mittels eines Schraubenziehers
gewaltſam und ſtahlen daraus insgeſamt mindeſtens 40—50 Flaſchen
Wein, Sekt und Liköre. Lorenz hat den Mitangeklagten bei Begehung
der Diebſtähle vom 1. und 11. September durch die Tat wiſſentlich Hilfe
geleiſtet, indem er ſie zum Zwecke der Diebſtähle ins Hotel und deſſen
Keller einließ. Lorenz erſcheint auch als Hehler, indem er ſich von dem
geſtohlenen Wein etwa drei Flaſchen geben ließ.
Beim erſten Diebſtahl wurden etwa 6 Flaſchen Wein, beim zwveiten
etwa 30 Flaſchen Wein, ferner Sekt und Eierkognak geſtohlen. Ein in
Heidelberg beabſichtigter Abſatz des Weins gelang erſt nicht; der Wein
wurde teils ſo abgeſetzt, teils vertrunken. Vom Diebsgut erhielt Lorenz
drei Flaſchen. Am 18. September 1924 hatte der Hoteldiener. Otto
Pucher die Nachwache als Hausdiener. Die Angeklagten glaubten
die=
ſen im Einverſtändnis mit ſich. Dem war aber nicht ſo. Puher ließ
die Diebe zwar ins Hotel ein und in den Keller; aus dem heraus ihm
die Täter vier Flaſchen reichten. Puchner verſtändigte dann Frau Doll,
und die Täter wurden im Hotel feſtgenommen.
Borrer iſt wiederholt rückfälliger Dieb. Die Angeklagten ſiud
ge=
ſtändig; ſie erklären, als Stellenloſe in Not gehandelt zu haben.
werden gegen Borrer 2 Jahre Zuchthaus, gegen Leejaks 1 Jahr
Ge=
fängnis, gegen Lorenz 3 Monate Gefängnis beautragt unter Anrechnung
der Unterſuchungshaft bei ſämtlichen Angeklagten. Bezüglich Lorenz
wird Aufhebung des Haftbefehls beantragt. Urteil: Borrer erhält
Jahre Gefängnis, Leeiaks 1 Jahr, Adam Lorenz
3 Monate Gefänanis. Zwei Monate der erlittenen
Unterſuchungs=
haft werden den Angeklagten angerechnet. Der Haftbefehl gegen Lorenz
wird aufgehoben.
Lokale Veranſtaltungen.
Hinweife auf Anzeigen zu beikachten,
n teinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krütt.
— Volkshochſchule. Der Kurſus über „Heſſiſhe Baudenk=
Steinbach. Marburg behandeln wird, muß auf Mittwoch, den 19. Nob.,
den Herr K. H. Ruppel wird am Mittwoch, 19. Nob., beſtimmt be=
Die Seeſchlacht am Skagerrak. Der Marineverein
Darmſtadt weiſt nochmals auf den Filmportrag des Herrn Kapitänleutn.
Mumm im Mathildenhöhſaal hin und bittet um zahlreiches Erſcheinen
ſeiner Mitglieder am Dienstag den 18. Nob, abends 8 Uhr.
Kunſinotizen.
deder Werte, Künſſier und Hünſſieriſche Verauſfaltungen, deren im Nachfitehenden Erwckbnung
eſchiebt, bebäſt ſſch die Redakion ibr Urteil vor.
— Freie Geſellſchaft für Muſik. Ju dem am nächſten
Donnerstag, den 20., ſtattfindenden zweiten Geſellſchaftskonzert wird
Herr Guſtav Beck einen Ueberblick über die neuzeitliche Entwicklung
der Muſik in Frankreich geben durch Vortrag charakteriſtiſcher
Klavier=
werke von Debuſty, Ravel und Satie. Auch die heute in Deutſchland
vielbeſprochene Gruppe der Pariſer, Sechs” kommt hier erſtmalig mit
Proben ihrer jüngſten Produktion zu Gehör. Frl. Mirfam Lehmann=
Haupt wird zu den poetiſierenden Stücken von Satie die begleitende
Rezitation ſprechen. — Karten bei Konzert=Anrold. (S. Anzeige.)
Aus den Parteien.
— Deutſche Volksgartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir verweiſen nochmals auf die heutige Zuſammenkunft unſerer
Bezirks=
leiter und Vertrauensleute bei Sitte (Alvenvereinszimmer) abends um
8 Uhr, zu der alle unſere Parteifreunde, die mehr oder weniger tätigen
Anteil an der Wahlarbeit nehmen wollen, herzlichſt willkommen ſind.
Seite 6.
Dienstag, den 18. Nobember 1924
Knmmer 921.
Aus Heſſen.
Künſte und Wiſſenſchaften im Odenwald.
Außerordentlich glücklich haben die für das künſtleriſche und geiſtige
Leben der Schweſterſtädte Aichelſiadt und Erbach, wie des geſamten
öſt=
lichen Odenwaldes im engſten Einvernehmen miteinander arbeitenden
uaßgebenden beiden Vereine, die nunmehr im vierten Jahre beſtehende
„Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald” und die jetzt drei Jahre
alte „Odenwälder Vereinigung für Künſte und Wiſſenſchaften” ihre
dies=
jährige Winterarbeit begonnen. Die „Gefellſchaft für
Muſik=
freunde im Odenwald” (Vorſitzender S. E. Graf Joſeph zu
Erbach=Fürſtenau) hat bisher zwei vortrefflich verlaufene Konzerte in
dem bom Grafen zu Erbach=Fürſtenau in liebenswürdiger Weife zur
Verfügung geſtellten prächligen Saale des Schloſſes Fürſtenau geboten.
Im Oktober einen Liederabend des einheimiſchen Meiſterſingers
Kam=
merfänger Georg Nieratzky (Erbach), der ſich, von dem Darmſtädter
Pianiſten Hermann Heiß ausgezeichnet begleitet, einen wohlverdienten
Erfolg erſang. Am vergangenen Sonntag ſpielte der ganz vorzügliche
Celliſt Profeſſor Brückner aus Wiesbaden Sonaten von Beethoven,
Brahms und Richard Strauß. Walther Fiſcher (Wiesbaden) begleitete
vorzüglich am Flügek und erwies ſich im Vortrag einer Bachfuge als
Klavierſpieler von hohem Können. Im Dezember findet in der
weih=
nachtlich geſchmückten Stadtkirche zu Michelſtadt das übliche
Weihnachs=
irchenkonzert ſtatt, zu dem die „Würzburger Madrigalvereinigung”
unter Leitung des bedeutenden Orgelmeiſters Profeſſor Schindler
ver=
pflichtet iſt, welch letzterer ſich auch ſoliſtiſch betätigen wird.
Die „Odenwälder Vereinigung für Künſte und
Wiſſenſchaften” (Vorſitzender Regierungsbaurat Diefenbach=
Er=
bach) eröffnete mit einem melodramatiſchen Abend: Eduard Goebel und
Eleonore van der Kuhlen aus Darmſtadt trugen, von dem bereits
ge=
nannten Herrn Heiß am Flügel begleitet, Byron=Schumanns „Manfred‟
höchſt eindrucksvoll vor. Die weithin beſtens bekannte Hamburger
Vor=
tragskünſtlerin Vilma Mönkeberg erzählte zu herzlichem Dank der
zahl=
reichen Hörer in wahrhaft köſtlicher Weiſe Geſpenſter=Liebes= und
Schwankgeſchichten” Als dritte außerordentliche Veranſtaltung
bedeuten=
der auswärtiger Kräfte ſteht ein Vortrag des Würzburger
Staatsrechts=
lehrers, Geheimrat Profeſſor Piloty, über „Unitarismus und
Förderalis=
mus im deutſchen Reich” bevor.
Neben dieſen „außerordentlichen Veranſtaltungen” laufen die
namentlich von einheimiſchen Rednern gebotenen zahlreichen „
ordent=
lichen” her. Dieſe wurden eröffnet mit einem vortrefflichen Vortrag
von Studienrat Dr. Völker=Michelſtadt „Der Kampf um den
Entwick=
lungsgedanken bis Darwin”. Dr. Zimper=König bewies mit ſeiner
Leſung eigener Gedichte, daß er nicht nur ein tüchtiger Arzt, ſondern
auch Dichter von erheblichem Können iſt, der es zudem verſteht, die
Kinder ſeiner Muſe wirkungsvoll wiederzugeben. Oberſtudiendirektor
Dr. Weiner=Michelſtadt kündigte eine Vortragsreihe „Herrenmenſch und
Gottmenſch Nietzſche und Doſtojewsky, ein Beitrag zur Geſchichte des
europäiſchen Geiſtes” an. Die beiden bisher gehaltenen Vorträge ſtanden
auf hoher Stufe und wurden, wie alle anderen bisherigen
Darbietun=
gen, mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Geheimrat Diefenbach
Erbach, bis zum Verluſt Elſaß=Lothringens Bürgermeiſter der Stadt
Colmar, wird in je einem Vortrage die ſehr zeitgemäßen Gegenſtände
„Das Dawesabkommen” und „Freihandel und Schutzzölle” behandeln.
Schließlich wird der Gründer, Leiter und nunmehriger Ehrenvorſitzende
der „Geſellſchaft der Muſikfreunde” und der „Odenwalder Vereinigung”,
Regierungsrat Dr. Roeſener (jetzt in Würzburg) zur Erinnerung an
den 175. Geburtstag des Dichters und die 150. Wiederkehr des
Er=
ſcheinens des Werkes über „Goethes Werther, Werk und Wirkung”
ſprechen und daran anſchließend aus dem Werk leſen. Im Januar
be=
ginnt in beiden Vereinen eine neue Reihe von Veranſtaltungen.
Alles in allem können Michelſtadt und Erbach und die anderen
Orte des öſtlichen Odenwaldes den überaus rührigen Leitungen der
beiden Vereine nur dankbar ſein, daß ihnen ein ſolch reichhaltiger und
köſtlicher Strauß von Blüten des Geiſtes und der Kunſt ſo bequem und
vorteilhaft dargeboten wird. Manche größere Stadt, die über eine
weniger gute Organiſation des geiſtigen und künſtleriſchen Lebens
ver=
fügt, wird mit einigem Neid auf den Odenwald blicken, der ſich dank
hingebender ſelbſtloſer Arbeit einiger weniger ſo zahlreicher bedeutſamer
Darbietungen erfreuen darf.
Arheilgen, 15. Nov. In der letzten Gemeinderatsſitzung
wurde ein Schreiben der Heag bekannt gegeben, in welchem dieſelbe
mit=
teilt, daß in dieſem Jahre eine Weiterführung der elektriſchen
Straßen=
bahn von der chemiſchen Fabrik Merck bis zu unſerem Ort nicht mehr
zur Ausführung kommen kann, doch ſei man bereit, im nächſten Jahre
den Ausbau auszuführen, falls die Gemeinde die Zinsgarantie
über=
nimmt und einen noch feſtzuſetzenden Bauzuſchuß gewahrt. — Der
Feuer=
wehrkommandant Philipp Kunz 2. wurde laut kreisamtlicher Zuſchrift
zum Brandmeiſter ernannt. — Für das Jahr 1925 wurde die
Hunde=
teuer auf 4 Mark feſtgeſetzt. — Das Wartegeld der Gemeindehebammen
wurde auf 100 Mark feſtgeſetzt. — Die Anſtellung von
Nachtſchutzmän=
nern wurde an die Finanzkommiſſion überwiefen. — Den
Schuldiene=
rinen, bzw. Putzfrauen, wurde ein Zuſchuß von 30 Mark und ab 1.
Ok=
tober ein Stundenlohn von 30 Pf. bewilligt. — Die Kanaliſation des
ſüdöſtlichen Ortsteiles ſoll nach einem Plan des Kulturamts zur
Aus=
führung gelangen. Damit wird wohl die Waſſerkalamität in dieſem
Häuſerviertel behoben ſein. — Zurzeit werden in den verſchiedenen
Klaſſen der weiblichen Fortbildungsſchule durch eine Säuglingsſchweſter
Anleitungen über Säuglingspflege gegeben. — Die Wählerliſten für die
am 7. Dezember ſtattfindende Reichstags=, bzw. Landtagswahl liegen
vom 16. bis 23. d. M. auf dem Büro der Bürgermeiſterei zur Einſicht
offen. An den Sonntagen ſind die Geſchäftszimmer zu dieſem Zwecke von
vormittags 9 bis nachm. 1 Uhr, an Werktagen während der
Dienſtſtun=
den geöffnet. Innerhalb dieſer Zeit können Einwendungen gegen die
Richtigkeit der Liſten erhoben werden.
* Griesheim, 15. Nov. Auf ſeinem Grundſtück, ungefähr 50 Meter
nördlich der ſogen. Rücksgaſſe, ſtieß der Landwirt Jakob Göbel 5. beim
Auswerfen einer Kaute in einer Tiefe von etwa ½ Meter auf ein
menſchliches Skelett, das von einem Manne i den jüngeren
Jahren herrührt. Allem Anſchein nach hat man es hier mit einem Opfer
des 30jährigen Krieges zu tun, das hier begraben wurde, denn in dieſer
Gegend wurden früher ſchon derartige Funde aus jener Drang= und
Schreckensperiode unſerer Gemeinde gemacht.
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*H. Eberſtadt, 17. Nov. Im Saale des Gaſthauſes „Zum
Darm=
ſtädter Hof” (Laun) ſprach auf Einladung des Ortsausſchuſſes für
Volks=
bildung und Jugendpflege Herr Privatdozent Dr. Raab=Frankfurt a. M.
über das Thema: „Die Londoner Abmachungen und ihre Folgen für
Der Redner verſtand es in äußerſt gewandter
die deutſche Wirtſchaft”
Weiſe einen umfaſſenden Ueberblick über das Abkommen zu geben. Die
Hörer folgten der teilweiſe recht ſchwierigen Materie des Vortrags mit
aufgeſpannteſter Aufmerkſamkeit und lebhafteſtem Intereſſe. Der
Red=
ner ging auf ſämtliche Gebiete der Vereinbarungen ein und behandelte
den außerſt komplizierten Fragenkomplex mit der ihm eigenen
gründ=
lichen Sachkenntnis. Ausgehend von den finanziellen Verpflichtungen
des Reiches, die in Verpflichtungen des Reiches zu Verpfändungen der
Erträge aus Zöllen und Abgaben auf Branntwein, Tabak, Bier und
ſucker und zu Zahlungen des Reiches in Goldmark auf das Konto der
Agenten für Reparationszahlungen, für die weder ein Endtermin, noch
eine Geſamtſumme vorgeſehen iſt, beſtehen, ſchilderte Redner ſodann
auch die finanziellen Verpflichtungen der Induſtrie (Belaſtung
gewerb=
licher Betriebe, ſoweit deren zur Vermögensſteuer veranlagtes
Betriebs=
vermögen 50 000 Mark überſteigt), und die finanziellen Verpflichtungen
der Eiſenbahn (Herausgabe von 11 Milliarden hypothekariſch geſicherter
Reparationsſchuldverſchreibungen, Abführung von 250 Millionen aus
dem Ertrage der Perſonen= und Güterbeförderungsſteuer im zweiten
uind 290 Millionen vom dritten Jahre ab.) Redner ging dann des
Weiteren auch auf die wirtſchaftlichen und organiſatoriſchen
Verpflich=
tungen auf dem Gebiete der Eiſenbahnverwaltung und auf
währungs=
politiſchem Gebiete eingehend ein und veranſchaulichte am Schluſſe ſeines
Vortrages die den Gegnern in dem Londoner Pakt eingeräumten Rechte,
(Einfetzung von Kontrollorganen, Rechte bei der Ernennung der
In=
haber deutſcher Verwaltungsſtellen, ſo bei der Reichsbahngeſellſchaft, bei
der Bank für Induſtrie=Obligationen und bei der Reichsbank, die Rechte
der Gegner zu Eingriffen in die deutſche Induſtrie, Rechte der
Steuer=
reiheit der Konten und aller Anlagen, in denen noch nicht übertragene
Kapitalien angelegt ſind, das Recht zu Sanktionen). Der Abend
hinter=
ließ bei dem Publikum einen tiefen Eindruck. Herr Lehrer Becker, der
den Vorſitz führte, gab dem Ausdruck und dankte dem Redner für den
lehrreichen Vortrag.
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Michelſtadt i. O., 15. Nov. Am Dienstag, den 18 d. M., wird
abends in „Schmerkers Garten” der bekannte Experimental=Pſychologe,
der Privatgelehrte A. Tomada=Köln, einen wiſſenſchaftlichen Vortrag
iber Spiritismus, Mesmerismus, Hypnotismus, Somnambulismus uſw.
halten.
Erbach i. O.. 15. Nov. Herr Studiendirektor Dr. Weiner
be=
gann geſtern abend in der Odenwälder Geſellſchaft für Kunſt und
Wiſ=
ſeſchaft den dritten Vortrag ſeiner Vortragsreihe: Nietzſche—Doſtojewsky
Herrenmenſch—Gottmenſch uſw. mit einer erſchütternden Darſtellung
des Lebens und Leidens Doſtojewskys. An Hand einzelner
Hauptgeſtal=
ten aus den Werken des großen ruſſiſchen Dichters zeigte uns Dr.
Wei=
ge rdie Stellung zum Leben und nach dem Tode, zu der ſich Doſtojewsky
durchgerungen hatte. Reicher Beifall bewies auch diesmal dem Redner,
daß er ein dankbares und aufmerkſames Publikum für ſeine
Ausfüh=
rungen gefunden hat.
Erbach, 16. Nov. Der Turnverein Erbach i. O. von 1860
hielt am vergangenen Sonntag, den 16. d. M. im großen Saale des
Schützenhofes zu Erbach ſein Schauturnen ab. Der dicht beſetzte Saal
bewies, welch großes Intereſſe die Erbacher der Deutſchen Turnerſchaft
entgegenbringen. Nach einem flotten Eröffnungsmarſch der kleinen
Kapelle erfolgte der Aufmarſch aller Turnenden. Die Bühne vermochte
ie kaum zu faſſen. Alsdann ergriff der 1. Vorſitzende des Vereins, Herr
Jakob Hubner, das Work zu ſeiner Begrüßungsrede. Nach kurzen
ein=
leitenden Worten der Begrußung, entwarf der Redner ein klares, ſcharf
umriſſencs Bild der Zwecke und Ziele der Deutſchen Turnerſchaft, deren
Aufgaben ſeit Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht größer ſeien, denn je.
Die darauf folgenden Vorführungen zeigten, auf welcher Höhe der
Ver=
ein ſteht. Die Pyramiden der Knabenriege, die Freiübungen der
Schüle=
innen und Schüler bewieſen, daß auch unter der Jugend noch Zucht
und Ordnung herrſcht. Die Uebungen der Turnerinnen am Barren
waren gewandt. Die Vorführungen der Turner am Reck und am
Barren zeigten einzelne erſtklaſſige Leiſtungen der Deutſchen
Turner=
ſchaft. Die Fechterriege gab ihr Beſtes. Während die erſte Vorführung
unter einer gewiſſen Befangenheit litt, ging ſie bei der zweiten, dem
eigentlichen Fechten, mehr aus ſich heraus. Beſonders das erſte Paar
eigte hierbei Gewandtheit und Schneid. Am Abend trafen ſich die
Mitglieder und Freunde des Vereins zum Ball im Schützenhof.
* Heppenheim, 16. Nov. Gemeinnützige
Baugenoſſen=
chaft. Die geſtern Abend ſtattgefundene Hauptverſammlung der
ge=
meinnützigen Baugenoſſenſchaft wurde von dem Vorſitzenden des
Auf=
ſichtsrates, Herrn Sparkaſſendirektor Arnold, mit einem Ueberblick über
den derzeitigen Stand der Wohnbaufrage eröffnet. Namens des
Ge=
noſſenſchaftsvorſtandes erſtattete der Vorſitzende, Herr Rechnungsrat
Wiegand, Bericht über die Bautätigkeit im verfloſſenen und laufenden
Jahre. Herr Profeſſor Ruppel beleuchtete den Einfluß der Inflation
auf die Baufinanzwirtſchaft und Herr Rechner Falter erſtattete den
Kaſſenbericht. Hiernach erzielte die Baugenoſſenſchaft im verfloſſenen
Jahre einen Reingewinn von rund 11 Mark, der es ermöglicht, die
Papiermark= und Goldmarkbilanz auszugleichen, die Rücklagen und
Be=
triebsrücklagen mit zuſammen 800 Mark zu bedecken und die
Geſchäfts=
anteile der Mitglieder mit 30 Prozent aufzuwerten. Unter Entlaſtung
des Vorſtandes, des Aufſichtsrates und des Rechners ſtimmt die
Ver=
ſammlung den Vorſchlägen hinſichtlich der Verwendung des
Rein=
gewinns zu. Anſtatt des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Franz
Saul wird der Schloſſermeiſter Alois Saul in den Aufſichtsrat gewählt.
Dem geſchäftlichen Teile der Verhandlungen ſchloß ſich eine rege
Aus=
ſprache an, in welcher für die Förderung der Bautätigkeit, über die
Beſchaffung der Baugelder, über die Herabminderung der Baukoſten
und dergl. recht wertvolle Anregungen gegeben worden ſind. —
Be=
ſitzwechſel. Das Claſſenſche Anweſen, Ecke der Darmſtädter und
Lorſcher Straße, iſt in den Beſitz der Firma Krumbein & Fiſcher
über=
gegangen, welche darin ihre Strickwarenfabrik in größerem Umfange
weiter betreibt.
Die Landwirtſchaftliche Winterſchule
hat mit ihrem Unterricht heute wieder begonnen. Von den 52 Schülern
kommen 31 aus dem Kreiſe Heppenheim und 19 aus dem Kreiſe
Bens=
heim, je einer aus Darmſtadt und aus Laudenbach. Zum erſten Male
beſuchen die Schule 33 Schüler. Durch die Einrichtung der
landwirt=
ſchaftlichen Fortbildungsſchulen in den einzelnen Gemeinden konnte der
Lehrplan in der landwirtſchaftlichen Winterſchule von den
Elementar=
fächern weſentlich entlaſtet und die eigentlichen landwirtſchaftlichen
Unterrichtsgebiete weſentlich erweitert werden. Es iſt ein erfreuliches
Zeichen, daß unſere Landwirte den Wert der ſchulwiſſenſchaftlichen,
landwirtſchaftlichen Fachausbildung immer mehr ſchätzen lernen und
hre Söhne den landwirtſchaftlichen Schulen zuführen. — Geſtern fand
hier die Bezirksverſammlung der Gewerbevereine
und Innungen des Kreiſes Heppenheim-Bensheim ſtatt. Die
Erörte=
rungen über die bevorſtehenden Handwerkskammerwahlen nahmen die
Verhandlungen vollauf in Anſpruch. Als Ort der nächſten Tagung
wurde Mörlenhach beſtimmt, woſelbſt dann ſonſtige Handwerkerfragen
zur Beſprechung kommen ſollen.
Gernsheim, 15. Nov. Unſall. Geſtern nachmittag wurde das
Iferd des Fabrikarbeiters Wilh. Nikoly aus Gernsheim von einem
Per=
onenauto ſo ſtark angefahren, daß es abgeſchlachtet werden mußte. Der
Unglücksfall ereignete ſich auf der Landſtraße Gernsheim-Hahn. Frau
und Kind kamen ohne Schaden davon. Der Autobeſitzer verſprach den
Leuten wieder ein anderes Pferd zu beſorgen. — Heute wurden die
ſtaat=
lichen Aecker von der Oberförſterei Gernsheim neu verpachtet.
z. Erzhauſen, 17. Nov. Geſtern war den Sängern, Gönnern und
ein herrlicher
Freunden des Geſangvereins ..Germania‟
Nachmittag beſchieden. Der Verein, der nächſtes Jahr 50 Jahre be
ſteht und die Jubelfeier mit einem Preiswettſingen und Fahnenweihe
verbinden wird, erhielt geſtern ſeine neue Fahne, angefertigt von Frau
Jakobi in Frankfurt a. M. Um ½2 Uhr begaben ſich die Mitglieder
und Jungfrauen des Vereins mit vier geſchmückten Wagen nach der
Bahn und holten die Fahne und Familie Jakobi ab. Die Zivilkapelle
Etling hatte ſich zur Verfügung geſtellt und geleitete den Zug in ſein
Lokal „Zur Krone‟. Die Feier begann mit Muſik und einer Anſprache
des Vereinsvorſitzenden, dann folgte Geſang und ein Reigengeſang
Gruß an die Sänger”, von acht Mädchen aufgeführt. Ein Prolog des
Ehrenpräſidenten brachte zum Ausdruck: Gedenken der Verſtorbenen und
noch anweſenden Gründer, Abſchied von der alten Fahne und Gruß
an die neue, Glückwünſche an den Verein für ein weiteres Fortbeſtehen.
Dann wurde die neue Fahne vorgezeigt, mit einem poetiſchen Vortrag,
ausgeführt von zwei Damen und dem Vereinsvorſitzenden, welcher mit
grotzem Beifall aufgenommen wurde. Die Zwiſchenpauſen wurden mit
Geſang und Muſikvorträgen ausgefüllt. So verlief der Nachmittag in
ſchönſter Weiſe. Die Zivilkapelle Etling trug viel zur Verherrlichung bei.
Mainz, 16. Nov. General de Metztritt zur Armee
urück. — Sein Nachfolger ein Zivilbeamter. Wie das
Echo du Rhin, das offiziöſe Blatt der Rheinlandkommiſſion mitteilt,
wer=
den General Denvignes, Oberdelegierter in Mainz und General de
Metz, Oberdelegierter in der Pfalz, in Bälde auf ihren Wunſch vom
Kriegsminiſterium mit einem militariſchen Amt bekleidet werden. Sie
werden in ihren bishergen Aemtern durch zwei Beamte des franzöſiſchen
Oberkommiſſariats erſetzt werden, Valot und Baſtiani. Wie das Blatt
dazu bemeikt, iſt dieſer Wechſel die Folge einer generellen Anordnung,
die ſich auf die aktiven Offiziere im Generalsrang bezieht, die bisher vom
Kriegsminiſter dem franzöſiſchen Oberkommiſſariat zur Verfügung
ge=
ſtellt waren. Die neu ernannten Beamten werden erſt zu einem
ſpäte=
ven Zeitpunkt ihren Dienſt aufnehmen, da für die Uebergabe der
einzel=
nen Dienſtzweige und die Erledigung der laufenden Arbeiten der
Ge=
neräle Denvignes und de Metz ein gewiſſer Beitraum notwendig iſt.
Während General Denvignes erſt nach der Londoner Konferenz zum
Oberdelegierten für Rheinheſſen ernannt wurde, bekleidet General de
Metz ſeit 1919 das Amt des Oberdelegierten für die Pfalz. Von den neu
inannten Beamten iſt Valot, der zukünftige Oberdelegierte der Pfalz,
Ziviliſt und gehört dem Verwaltungsdienſt an. Er war Generalſekretär
bei der Präfektur des D=partements Gironde. Zur
Rheinlandkommiſ=
ſion gehört er ſeit mehreren Jahren. Vorher war er eine Zeitlang auch
bei der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion in Berlin tätig. Zur
Zeit iſt er Chef des Zivilkabinetts im franzöſiſchen Kriegsminiſterium.
Baſtiani, der nach der Echo=Meldung als neuer Oberdelegierter für
Rheinheſſen in Frage kommt, iſt augenblicklich dem Oberdelegierten für
den Bezirk Mainz zugeteilt und hat deſſen Funktion ſchon meherere
Male vertretungsgsweiſe b=kleidet.
Bingen, 16. Nov. Die Uebergabe der Eiſenbahn an
die Deutſche Reichsbahngeſelllſchaft hat ſich hier und
in Bingerbrück völlig reibungslos vollzogen. In der Nacht zum heutigen
Tage wurden die beiden Bahnhöfe übergeben. Die Bahnhofswirtſchaften
ſind wieder in deutſchem Beſitz, ſoweit ſie überhaupt ihren Eigentümer
ſewechſelt hatten, und die Buchhandlungen wurden bereits im 11., bzw.
12. November übergeben. Ueber Demolierungen und Beſchädigungen
während der Dauer der Regieverwaltung iſt keine Klage zu führen,
ebenſowenig über größere Unfälle. Dem Entfernen der franzöſiſchen
Schilder ſteht nichts im Wege und die deutſche Verwaltung hat in
zwech=
mäßiger Weiſe die notwendigen Vorarbeiten angeordnet, ſo daß heute
morgen die zur Orientierung der Reiſenden erforderlichen Schilder
an=
gebracht waren. Die Beamten der Regie haiten bereits vor einigen
Tagen ein Rundſchreiben erhalten, in dem ihnen ihre Tätigkeit zum
15. Nov. gekündigt wurde. Die von den Beamten der Regie
innegehab=
ten Wohnungen ſind größtenteils geräumt, ſoweit nicht noch einige
Be=
amte zur Erledigung der Uebergabearbeiten einige Tage hier verweilen
müſſen
Friedberg 17. Nob. Die Wahlbewegung für die kommende
Reichstags= und Landtagswahl hat ſich bis jetzt hier noch in ſehr
ruhi=
gen Bahnen bewegt. In der vergangenen Woche ſprachen für die
De=
mokratiſche Partei deren Spitzenkandidat, Pfr. Korell, für die
Sozial=
demokratiſche Partei Reichstagsabgeordneter David und Landtagsabg.
Lux, für die Kommuniſten Frau Landtagsabg. Roth. Sämtliche
Ver=
ammlungen verliefen ohne Diskuſſion. Die beiden erſten Verſammlungen
waren mittelmäßig, die letztere war ſchlecht beſucht.
Gießen, 17. Nov. Bei einer Hausſchlachtung hatten ſich ein Mann
und eine Frau aus Hergenroth mit Schweinerotlauf
infi=
ziert. Da beide ſchwer erkrankten, mußten ſie in der hieſigen Klinik
gegen Rotlaufſeuche geimpft werden. — Der Zigeuner Albert wurde bei
einer Schlägerei durch Meſſerſtiche derart verletzt, daß er in die Klinik
verbracht werden mußte.
Wölfersheim, 17. Nov. Auf den Nebenbahnen Oberheſſens ſollen
lektriſche Triebwagen eingelegt werden. Man erwartet
da=
von eine Steigerung des Verkehrs. Die Verhandlungen ſind zurzeit noch
im Gang. Das Elektrizitätswerk Wölfersheim würde die elektriſch=
Kraft liefern. Triebwagen ſollen die Strecken Friedberg—Nidda—
Hungen Laubach-Hungen, Nidda—Schotten erhalten.
Ulrichſtein, 17. Nov. Der Rechner einer der größten Sparkaſſen
des Vogelsberges K. Meisky, von der hieſigen Sparkaſſe, blickt auf
ſein 40jähriges Rechneramt zurück.
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Rummer 321.
Dienstag, den 18. Rorember 1924
Seite 2.
Eine Umwälzung auf dem
Gebiet der Kabeltechnik.
Deutſchlands Wiederanſchluß an das internationale Kabelnetz.
Von Dr. Alfred Gradenwitz.
Welche Rolle, ſo wird mancher Leſer fragen, hat im
Radio=
zeitalter noch das Unterſeekabel zu ſpielen? Wird es nicht durch
das weit einſechere neue Verſahren, das ohne jedes koſtſpielige
Bindeglied auskommt und die Nachrichten einfach durch den
Aether entſendet, entbehrlich und überflüſſig?
Nein, die Sache liegt doch etwas anders, und ebenſowenig
wie das Gaslicht ohne weiteres der anſtürmenden Elektrizität
gewichen iſt, erſcheint die Kabeltelegraphie gewillt, dem
jugend=
lichen Rivalen das Feld zu räumen. Beide Nachrichtenſyſteme
ſtehen vielmehr mit einander im Wettbewerb, und wenn es vor
kurzem ſchien, als ſollte die Aetherwelle den Sieg erringen,
ſcheint das Kabel neuerdings wiederum einen kräftigen
Vor=
ſprung errungen zu haben.
Selbſt wenn die Radiotelegraphie alle atmoſphäriſchen
Stö=
rungen bezwungen und die zu allen Tages= und Jahreszeiten
gleichmäßige Betriebsſicherheit des Fernkabels erreicht haben
wird, werden nämlich immer noch verſchiedene andere Fattoren
zu bedenken fein, die auf abfehbare Zeit hinaus beiden Syſtemen
nebeneinander volle Daſeinsberechtigung ſichern: Die Möglichkeit
abſolute: Geheimhaltung, die verhältnismäßig niedrigen Anlage=
und Betriebskoſten und ſchließlich die Telegraphiergeſchwindigkeit
ſind ebenſo wichtige Vorzüge, die bei dem gegenwärtigen Stand
der Dinge dem Kabel eine gewiſſe Ueberlegenheit gewähren.
Be=
ſonders in bezug auf die Betriebsgeſchwindigkeit ſind aber
neuer=
dings umwälzende Erfindungen gemacht worden, die nachſtehend
kurz erlärtert werden ſollen, und bezeichnenderweiſe verdankt
das Kabel dieſen Fortſchritt teilweiſe der klugen Ausnutzung der
Methoden ſeines Gegners.
Cin Umſtand war es, der bisher die Betriebsgeſchwindigkeit
eines Unterſeelabels in engen Grenzen hielt: Iſt auch die
Fort=
pflanzungsgeſchwindigleit der Eleitrizität ſo groß, daß ein
Sig=
nal im Bruchteil einer Sekunde den Erdball umkreiſt, ſo kann
man doch nicht in beliebig ſchneller Folge eine Reihe von
Sig=
nalen entſenden.
Die große Metallmaſſe eines Kabels wirkt nämlich wie ein
Rieſenbehälter, der ſich erſt mit Elektriztät laden, die Ladung
wieder freigeben muß und erſt dann ein zweites Signal aufnehmen
kann, ſo daß man bisher bei großen Kabellängen über 200
Buch=
ſtaben in der Minute kaum hinauskam. Dieſe Trägheit des
Ozean=
kabels gilt es zu überwinden, und dies iſt ziemlich gleichzeitig
dem Telegraphentechniſchen Reichsamt in Berlin
unter Leitung von Prof. Dr. K. W. Wagner und andererſeits
der Weſtern Electric Co. in New York gelungen.
Was zunächſt das deutſche Verfahren anbelangt, ſo iſt
dar=
über bisher nur ſoviel bekannt, daß es durch Anwendung neuer
Anordnungen eine bis 1050 Buchſtaben in der Minute gehende
Telegraphiergeſchwindigkeit erzielt. Dies wird durch
Verwen=
dung beſtimmter Legierungen, vor allem Nickel=Eiſen und
Sili=
zium=Ciſen ſür die Lmhüllung des Kupferleiters erreicht.
Schließ=
lich werden die aus der Nadiotechnik wohlbekannten
Elektronen=
röhren zur Verſtärkung benutzt. Beſonders bemerkenswert iſt
der 1mſtand, daß das Telegraphentechniſche Reichsamt kein
eige=
nes Kabel zur Verfügung hatte und daher an einem künſtlichen
Kabel arbeiten mußte.
Die Weſtern Electric Company verwendet eine beſonders
tark magnetiſierbare Subſtanz, von der noch die Rede ſein ſoll,
und zwar gleichfalls in Verbindung mit den ſchon erwähnten
Verſtärkerröhren.
Seitdem vor 66 Jahren der erſte unterirdiſche Draht zwiſchen
Europa und Amerika (von Irland nach Neufundland) gelegt
wurde, hat man, von Größe, Bau des Kupferleiters und
gewiſ=
ſen Einzelheiten des Drahtpanzers abgeſehen, den urſprünglichen
Kabeltyp im weſentlichen unverändert beibehalten. Für dieſes
konſerratite Vorgehen ſprachen die großen Koſten jedes neu zu
verlegenden Unterſeelabels und das mit der Anwendung neuer
Syſteme verkundene Riſiko. Außerdem fehlte es aber bisher an
einem grundlegenden neuen Konſtruktionsprinzip.
Gegenwärtig wird zwiſchen New York und Südeuropa von
der Weſtern Union ein neues Kabel verlegt, das zum erſten
Male eine direkte transatlantiſche Kabelverbindung mit Italien
und Spanien herſtellt, und dieſes Kabel wird auf den Azoren
an das von Emden kommende neue deutſche Kabel angeſchloſſen,
das zum erſten Male ſeit dem Kriege Deutſchland wieder einen
direkten Anſchluß an das internationale Kabelnetz gewährt. Iſt
dies Kaßel ſchon aus dieſem Grunde bemerkenswert, ſo verdient
es wegen der erſtmaligen Verwendung des neuen Syſtems ganz
beſonderes Intereſſe.
Die Kupferleitung des Kabels, gewiſſermaßen ſein Kern, iſt
mit einem Band aus Permalloy umwickelt, der obenerwähnten
neuen Magnetmaſſe, einer Legierung von 80 Prozent Nickel und
20 Prozent Eiſen, die mehr als die dreißigfache magnetiſche
Auf=
nahmefähigkeit (Permeabilität) des Ciſens beſitzt. Die
elektro=
magnetiſche Indultion dieſer Wicklung wirkt (ähnlich wie die
Pupinſpulen eines Fernſprechkabels) der Trägheit des Kabels
entgegen und geſtattet daher ungleich größere (bis achtfache)
Tele=
graphiergeſchwindigkeit wie bisher.
Vor der Verlegung des neuen transatlantiſchen Kabels
wurde ein Verſuchskabel von 120 engliſchen Meilen Länge in der
Nähe der Bermudainſeln verlegt und an ihm der Beweis
er=
bracht, daß ein langes Unterſeekabel eine
Telegraphiergeſchwin=
digkeit von mehr als 1500 Buchſtaben in der Minute geſtatten
würde.
Da nun die bisher üblichen Empfangsapparate für eine ſo
große Betriebsgeſchwindigkeit durchaus unzureichend geweſen
wären, wurde unter Verwendung der ſchon erwähnten
Verſtärker=
röhren ein neuer Empfangsapparat gebaut, der eine ſo ſchnelle
Folge von Buchſtaben ſelbſttätig in Druaſchrift aufzeichnet.
Die Permalloy=Umwicklung des neuen Kabels hat die Form
eines einzigen, nicht weniger als 10 000 Seemeilen langen
Ban=
des von nur 0,15 Millimeter Dicke und etwa 3 Millimeter Breite.
Es umgibt den Kupferkern des Kabels in Form einer einzigen
Spirale, die von einem Ende zum anderen läuft.
Der Kupferlern beſteht ſeinerſeits aus einem einzigen
Kupfer=
draht mit ſechs ſpiralförmigen Kupferbandwicklungen; ſein
Ge=
ſamtdurchmeſſer beträgt einſchließlich der Permalloyhülle etwas
weniger als 5 Millimeter, das heißt erheblich weniger als die
Dicke eines Bleiſtiftes. Das Kabel ſelbſt (mit Ausnahme der
ſchwer gepanzerten, am Strande zu verankernden Enden) iſt
ein=
ſchließlich der Gutlaperchaiſolierung und der Schutzhüllen aus
Jutefaſern und galvaniſierten Stahldrähten etwa 25
Milli=
meter dick.
Reich und Ausland.
Für Aufhebung der Hauszinsſteuer.
8. Frankfurt. Die Induſtrie= und Handelskammer Frankfurl
hat im Namen des Verbandes Heſſen=Naſſauiſcher Induſtrie= und
Handelskammern in einer ausführlichen Eingabe an den preußiſchen
Finanzminiſter die Aufhebung der Hauszinsſteuer, ſoweit ſie für bebaute
gewerbliche Grundſtücke erhoben wird, beantragt. Sie iſt in ihrer
Eingabe davon ausgegangen, daß die Aufwertungsgrenze zwiſchen 15
und 20 Prozent liegen werde und daß dementſprechend der
Geldent=
wertungsgewinn bei Hypothekenſchuldnern nicht höher beſteuert werden
dürfe als bei Obligationsſchuldnern. Die Freiſtellung der gewerblichen
Grundſtücke wird deshalb gefordert, weil die B.ſtimmungen der dritten
Steuernotverordnung klar erkennen laſſen, daß an eine Einbeziehung der
gewerblichen Grundſtücke nicht gedacht ſei und die Aeußerungen der
Reichsfinanzminiſters gehe ebenfalls hervor, daß ſich die aus dieſer
Steuer geſchaffenen Steuermöglichkeiten nur auf Wohngrundſtücke be
ziehen dürſten. Außerdem ſei die Hauszinsſteuer bei der Ueberbelaſtung
mit anderen Steuern für gewerbliche Betriebe wirtſchaftlich nicht tragbar.
* Der Gaspreis in Frankfurt.
8. Frankfurt. Trotzdem die Stadt Frankfurt den größten Teil
der Aktien der Geſellſchaft beſitzt, haben zwiſchen Stadt und Geſellſchaft
ſchon immer einige Spannungen beſtanden, die fetzt bei einer von der
Geſellſchaft geplanten Ermäßigung des Gaspreiſes von 21 auf 16 Pfg.
pro Kubikmeter erneut zum Vorſchein kamen. Die Geſellſchaft wollte
das Riſiko einer ſo ſtarken Preisermäßigung als gemiſtchwirtſchaftliches
Unternehmen nicht allein tragen und hatte die Forderung geſtellt, daß die
Stadt von der ihr zuſtehenden Konzeſſionsabgabe einen Teil beitrage
Die Stadt hat dieſe Forderung aber abgelehnt. Ebenſo hat der
Magiſtrat die Einführung einer Grundgebühr in Form von Zählermieten
abgelehnt, bei denen die guten Verbraucher faſt nichts hätten zu zahlen
brauchen. Nach Ablehnung aller ihrer Vorſchläge teilt jetzt die
Gas=
geſellſchaft mit, daß ſie erſt neue Tarife ausarbeiten muß und daß die
wenn zwei Ahörden ſich ſtreiten, dann iſt das breite Publikum immer
der leidtragende und zahlende Dritte.
Der kommende 10=Pfennigtarif.
8. Frankfurt. Der Frankfurter Straßenbahntarif iſt mit ſeiner
vielfachen Einteilung nach Strecken und Stunden ſo kompliziert, da ſich
oft die Schaffner ſelbſt nicht mit der Berechnung zurechtfinden. Um dies
in Zukunft zu vermeiden, beſchäftigt man ſich augenblicklich in der
Ver=
kehrsdeputation mit der Einführung eines Teilſtreckentarifs
Dieſe Teilſtrecken ſollen dann in Zukunft nur 10 Pfg. koſten, um
wenig=
ſtens hier zum Friedenspreis zurückzukehren.
Das Frankfurter ſtädtiſche Krankenhaus.
8. Frankfurt. Auf dem Sachſenhäuſer Ufer zwiſchen Stadtwald
und Eiſenbahndamm hat ſich im Laufe von drei Jahrzehnten das
ſtädti=
ſche Krankenhaus ſowohl in räumlicher, wie in ſozialer und
wiſſenſchaft=
licher Beziehung zu einem der erſten ganz Deutſchlands entwickelt. Das
ſtädtiſche Krankenhaus bildet mit ſeinen B300 verpflegten Perſonen eine
Stadt für ſich, die in 12 Kliniken mit 101 Krankenſtationen eingeteilt iſt.
In der chirurgiſchen Klinik, die unter Leitung von Profeſſor Schmieden
ſteht, werden jährlich 200 Operationen ausgeführt. Eine beſondere
wiſſenſchaftliche Bedeutung kommt dem Pathologiſchen Inſtitut unter
Profeſſor Fiſcher zu.
Frankfurter Chronik.
Profeſſor Dr. Gerlach, außerordentlicher Profeſſor für Phyſik
an der Frankfurter Univerſität, hat als Nachfolger des zum Präſidenten
der Reichsanſtalt ernannten Profeſſor Paſchen, einen Ruf an die
Uni=
verſität Tübingen erhalten. — Landgerichtsrat Ungewitter wurde
zum Landgerichtsdirektor ernannt. Zu Oberlandesgerichtsräten wurden
ernannt: Dr. Wilhelm Dreyer, Dr. Paul Zybell und Amts
gerichtsrat Dr. Wagner. Mitglieder der Reichsbahndirektion
Frank=
furt wurden: Regierungsrat Dr. Ebersbach und Regierungsrat
Ruckes, ebenſo Regierungsbaurat Sußmann. Regierungsrat Dr.
von Reneſſe iſt von hier zur Reichsbahndirektion Köln verſetzt
worden. — Der Steuerkonflikt des Sportvereins Eintracht mit der
Stadt Frankfurt,
der die geſamte deutſche Sportpreſſe beſchäftigt hat,
iſt in Verhandlungen mit dem Magiſtrat beigelegt worden. Der
Magi=
ſtrat hat großes Entgegenkommen gezeigt und verſprochen, in Zukunft
größere Rückſichten auf die Intereſſen des Sports zu nehmen. — Nach
einer Statiſtik der Reichsbahndirektion werden auf dem
Frankfurter Hauptbahnhof täglich über 20 000 Fahrkarten verkauft. Von
April bis Oktober ſind im ganzen 4 696 899 Fahrkarten verkauft worden,
für die 11 695 474 Mark gelöſt wurden. Für die Gepäckſtücke wurden
653 199 eingenommen. — Die Frankfurter Frühjahrsmeſſe wird
am 19. April eröffnet. Das Haus der Technik bereits am 17. April. —
In Frankfurt ſchweben gegen etwa 400 Metzger Strafverfahren.
In einer ähnlichen Verhandlung wegen Preiswuchers in Ludwigshafen,
wo. 69 Metzger verklagt waren, wurden ſämtliche Angeklagte
frei=
geſprochen. Die Verteidigung hatte dort den aus dem
Helfferichproze=
bekannten Berliner Anwalt Dr. Alsberg. — Ernſt Liſſauers neue Komödie
„Gewalt”, die am Samstag in Frankfurt zur Uraufführung kam,
hatte einen ſtarken Publikumserfolg. Der Handlung liegt der hiſtoriſch
Konflikt zugrunde, in den der alte Deſſauer durch ſeine Heirat mit der
Apothekerstochter geriet. Man hatte das Gefühl, daß für die
Dürftig=
keit des dramatiſchen Geſchehens fünf Akte zu viel waren. — Gelegentlich
eines intenationalen Tanzturniers der Palmengartengeſellſchaft zeigte
der ungekrönte Pariſer Modenkönig Poiret in Frankfurt ſeine
koſt=
baren Schöpfungen, die unter den Zuſchauern das größte Intereſſe
her=
vorriefen. Ob ſich dies Intereſſe auch in den Verkaufsſtunden im
Frank=
furter Hof geäußert hat, wurde nicht bekannt.
Oberbürgermeiſter Adenauer zum Fall Schäfer.
Köln. Im Mittelpunkt der geſtrigen Kölner
Stadtverordneten=
ſitzung ſtanden die Erklärungen des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer
zum Fall Schäfer. Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer ſagte u. a., der Fall
Schäfer ſei für die Stadt Köln eines der traurigſten Ereigniſſe, die ſie,
ſoweit wir zurückdenken können, erlebt habe. Der Krieg und die
Nach=
kriegszeit haben die öffentliche Moral in ſchlimmſter Weiſe ve=dorber
und zwar nicht nur die öffentliche Moral, ſondern, auch die Moral in
weiteſten Kreiſen unſeres Volkes oben und unten und in der Mitte. Es
iſt eine Erſcheinung, auf die ich ſchon, ſo ſagte der Oberbürgermeiſter,
während des Krieges durchaus vorbereitet war. Ich habe ſchon damal
in kleinen Kreiſen der Verwaltung mehr als einmal geſagt, daß mit
graue vor dem, was nach dem Kriege im Laufe der weiteren Entwicklung
alles in einer großen Verwaltung wie der Kölner ſchließlich noch
heraus=
kommen könne. Es iſt ir als Chef der Verwaltung unmöglich, in
die=
ſer allgemeinen Atmoſphäre der Korruption, wie ſie, das ſtehe ich nicht
an, zu erklären, in Deutſchland herrſcht, etwa die Kölner Beamtenſchaft
für immun zu halten. Es iſt notwendig, rückſichtslos dort, wo ſich ſolche
Korruptionserſcheinungen zeigen, ohne Schonung vorzugehen, um dieſ
Zerfallserſcheinungen entgegenzutreten. Dieſer Fall Schäfer iſt vielleicht
dazu angetan, die Oeffenlichkeit in ganz Deutſchland einmal nachdrücklich
wieder auf die geſamte Zerfallserſcheinungen hinzulenken,
Zerfallserſchei=
nungen, die ſich in allen öffentlichen und auch privaten Verwaltungen
reichlich zeigen.
Generalſtreikdrohung der Orcheſtermuſiker.
Berlin. Zwiſchen dem Deutſchen Bühnenverein und dem
Deut=
ſchen Muſikverband beſteht ſchon ſeit längerer Zeit ein Tarifkonflikt, der
dazu führte, daß der Bühnenverein einen beſonderen Tarifvertrag
mi=
einer neuen Muſikererganiſation, dem „Reichskartell deutſcher
Berufs=
muſiker” abſchloß. Nunmehr hat eine Vertreterkonferenz des Deutſchen
Muſikerverbandes eine Entſchlhießung angenommen, in der der
Tarif=
vertrag mit dem Reichskartell abgelehnt und der Verbandsvorſtand
be=
auftragt wird, eine Generalſperre über alle deutſchen Bühnen zu
hängen und eine Urabſtimmung über einen eventuellen Orcheſte
zu veranſtalten, falls nicht bis zum 1. Dezember ein den Forderungen
des deutſchen Muſikerverbandes Rechnung tragender Tarifvertrag mit
dem Bühnenverein zuſtandegekommen iſt.
Deutſche Aufwertungsgeſellſchaft in Hamburg.
In Hamburg wurde ein Unternehmen für private Aufvertung mit
100 000 Mark voll eingezahltem Kapital gegründet; dasſelbe ſoll auf
Grundlage freier Vereinbarung zwiſchen Gläubiget und Schuldner die
Aufwertung aller Arten von Forderungen über das Geſetz vorgeſehene
Maß hinaus herbeiführen.
Raub.
Millionen gebrauchen
geg. Husten, Heiserkeit,
Keuch-
husten, Verschleimung
schmerzenden Has, Katarrh.
als
Vorbeugungsmittel gege
Erkältungen Kaiser’s Ftrust
Garamellen mit den 3 Tannen
Die sichere Hilfe beweisen 700
not. beel. Zeugnisse v Aerster
und /riväten ! Was kann Sie
besser überzeugen? Appetitanreg. feinschmecken/ Bonbons Zu haben
in Apotlieken, Drogerien und wo Plakate sichtbar. Nur in Paketen
zu 30 H, Dosc zu 80 S, aber nie often. Lassen Sie sich nichts nnderes
eufzeden, Vertreter; L. Schäfer, Darmstadt, Zimmerstr. 11. (V.12477
Wie aus Breslau berichtet wird, drangen zwei bewaffnete Räuber
in die Bauſtelle im Kraftwerk Oberſchleſien in der Nähe des Bahnhofes
Bobrek ein und entriſſen zwei mit der Lohnauszahlung beſchäftigten
Angeſtellten ſechstauſend Mark. Die Räuber ſind unerkannt
entkommen.
Eine Leberfabrik durch Feuer vernichtet.
Goldberg. Ein Großfeuer vernichtete das Fabrikgebäude der
bieſigen Lederfabrik. Maſchinen und große Mengen Leder und Häute
ſind vernichtet.
Wohnungsfragen jut bahriſchen Staatshaushaltsausſchuſſe.
— In dieſem Landtagsausſchuſſe wurde ein Antung angenommen
die Staatsregierung wolle bei der Reichsregierung erwirken, daß die
Wohnungszwangswirtſchaft aufgehoben wird, ſoweit ein annähernder
Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage an bezugsfähigen Wohnungen
ſichergeſtellt wird.
Der Aeroklub Spaniens für die Erhaltung der Luftſchiffhalle
in Friedrichshafen.
Der Aeroklub Spaniens richtete an die Fédération
Aeronau=
tique Internationale, der auch Deutſchland bis zum Weltkriege
angehörte, zu Händen des Aeroklubs von Argentinien folgendes
Telegramm:
Der Aeroklub von Spanien bittet die Fédération dringend,
bei den alliierten Regierungen vorſtellig zu werden, daß die
Luft=
ſchiffhalle in Friedrichshafen im Intereſſe der Weltluftfahrt nicht
zerſtört werde. Der Aero lub von Span en iſt überzeugt, daß die
Halle in Friedrichshafen ein Element erſten Ranges für den
Fortſchritt der Weltluftfahrt darſtellt, und bittet die Fédération
Aeronautique Inernationale, bei den alliierten Regierungen
ſei=
nen Wunſch, daß dieſe Halle nicht zerſtört werde, zu unterſtützen.
Verhaftete Schatzgräber.
London. Aus Paläſtina wird gemeldet, daß die dortigen
Polizei=
behörden vier Deutſche verhaftet haben, die nach einem beim türkiſchen
Rückzug vergrabenen Geldſchatz in Höhe von zwei Millionen ſuchten.
Negermeuterei.
Neapel. Im Hafen von Neapel hat es dieſer Tage eine richtige
Negermeuterei gegeben. Ein franzöſiſcher Dampfer, der wohl deshalb
„Patrie” heißt, weil er Neger als Beſatzunug an Bord hat, war von
Marſeille gekommen, am Vormittag im Hafen eingelaufen, um am
Abend nach New York weiter zu fahren. Während des Aufenthaltes in
Neapel waren drei Neger der Beſatzung von Bord gegangen, und hatt
ſich in der Stadt vollſtändig betrunken. Bei der Rückkehr zum Hafer
beläſtigten ſie dort das Publikum derartig, daß einer von den Matroſen
von der Polizei feſtgenommen werden mußte. Kaum hatten die ande
ren Neger an Bord des Schiffes dies bemerkt, ſo ging oben an Bord
der Teufel los. Die Neger wollten ihren ſchwarzen Genoſſen an Land
zu Hilfe kommen und das Schiff verlaſſen, wurden aber vom Kapitän
daran gehindert. Nun gingen die Matroſen gegen die armen
Aus=
wanderer vor, die an Deck lagen, und drohten ſie ins Waſſer zu werfen
Auf dem Quai aber ſtanden die Gendarmen, hatten ihre Gewehre in
Anſchlag und waren bereit, auf die Neger zu feuern, wenn nichts
anders übrig blieb. Die armen Auswanderer an Bord hatten alſo die
Auswahl, ob ſie lieber erſchoſſen werden oder ertrinken wollten. Es
muuß ein Hexenſabbat geweſen ſein. Der Kavitän half ſich ſchließlich
dadurch, daß er vorzeitig abfuhr, ohne alle Paſſagiere an Bord
ge=
nommen zu haben. Wie er auf hoher See mit ſeinen Negern fertig
ge=
worden iſt, weiß man nicht, aber man weiß, daß die franzöſiſchen
Dampfer auch ohne Negerbeſatzung kein beſonderer Genuß ſind.
Luftverkehr Moskau-Paris.
Wie wir erfahren, iſt außer der bereits beſtehenden
Luftderkehrs=
linie Moskau-Berlin-London, auch eine Luftverbindung Moskau—
Berlin—Paris geſichert. Die Deutſch=Ruſſiſche Luftverkehrsgeſellſchaft
Deruluft) hat bisher den Luftverkehr Moskau-Berlin-London
gemein=
ſam mit dem Deutſchen Aero Lloyd und der engliſchen Imperial
Air=
wahs ausgeführt. Nunmehr iſt durch beſondere Vereinbarungen mit der
Königlich holländiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft (K. L. M.) in Anlehnung
an die Strecke Moskau-Berlin—Amſterdam eine direkte Luftverbindung
nach Paris geſchaffen. Die Ausarbeitung und Verwirklichng der
Luft=
linie Moskau-Paris bedeutet unbedingt einen erheblichen Fortſchritt
im völkerverbindenden Luftverkehr.
Z. R. 2 — „Los Angeles”.
Waſhington. „Z. N. 3” wird in der nächſten Woche nach dem
Flugplatz von Bolling fliegen, wo das Luftſchiff von Frau Coolidge
auf den Namen Los Angeles getauft wird. Der genaue Termin
der Abfahrt des Luftſchiffes hängt von den Wetterverhältniſſen ab.
Rund=Funk=Programm.
Dienstag, den 18. November 1924.
Frankfurt a. W. (470 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und Hamburger
ungskurſe). — 11.55 Uhr: Zeit=
Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produlten (Anfe
Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche
igabe.— 12 Nhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr
Produktenbörſe. Hambur
cker und Nürnberge
Berlin, K
öln, Magdeburger Zu=
Hopfen. Deviſenkurſe.
— 5.15—6 Uhr=
4.30—5.15 Uhr: Nachmittagst
Lokales und Vermiſchtes in Muſik und Wort. — 8—6.30 Uhr: Die Leſeſtunde (
Meiſter=
w
Freytag (Fortſetzung).
Weltliteratur): Aus „Soll und Haben” von Ge
Sorel
Uhr: Stenographiſcher Fortbildungskurſus fü
). W. Studtmann.
ſteme (Dilktat von 80 Silben aufwärts). Anfragen ſind zu richten an Herrn
S.
O
ergerſtr
—7.40 u
Minuten engliſcher Humor
Münz
der: B
uhr: Die Be
nig I. (Literariſcher Teil).
School. — 7.4
der Dr. C. Schleufne
anſtalt
8 Nhr: Der
ſten. — 8.30 Uhr: Son
„*
von Elizondo.
abrik, Frankfurt a. M.:
enpla
A..0
D2s Mädchen gertigo, Galmist
Akt von Facgt
Komiſche Oper in
ffenbach. Perſor
Gareis, Miquel, ein funger
ſch: Herr Max Roller, Manuelita, eine
Waiſ
5.
Aiſabeth Kandt (ſämtlich vom Frankfurter Opernhaus). Mitwirkung:
rrn Dr. Merten vom Frankſurter
Opern=
er unter Leitung von
Ein Kamn
r: Nachrichtendienſt, We
meldung, Sportbericht. — 9.40 Uhr: Die
9.
ſchau, wem”— 0.50 Nhr: Theater= und Konzertkalender.—
bätar
10 Uhr:
reitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfr.
Funr: Zülwzeibe
ikespeare
ult
—1
ebesſzenen. 1. Aus „Romeo ur
Grillparzer. Ausf
2. Aus „Des Meeres und der Liebe Wel
ende: Frau Fritta
und Herr Norbert Schiller, beide vom Frankfurter Schauſpielhaus.
bzw. 505 m). 10 Uhr: Bericht üiber oie Kl
nhandelspreiſe der wichtigſten
Berki=
arkthalle. — 10.15 Nhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten
Lebensmittel in der Zen
agest
jetterdienſt. — 11.35 Uhr: F
die Notierungen der B
F.4
ger
Zelle 505. — 12.15 nh
dukten im Freiverkel.
ner und
iner Vorbörſe. — 12.55 Uhr: Abermittlung des
Zeit=
urzer Tendenzbericht der Ber
nntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetter
— 1.05 Uhr: Zweite
ienſt. — 2.15 Nhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 3 Uhr:
Funkbörſ=
er und Hamburger Produkten= und Viehbör
die amtlichen Notierungen der Berl
eide eif. Hamburg
amtliche Deviſen) auf Welle 505. — 4.15 Uhr: Funkbörſe (G
— 4.30—6.15
Uhr=
n=Großhandelspreiſe) auf Welle 505.
ter Kolonia
Unterhaltungs=Muſik (Berliner Funk=Kapelle): 1. Sarabande, Leoncavallo; 2. Qut
Oper „Euryanthe‟, C. M. v. Weber; 3. Notturno a. d.
Sommernachts=
ture zu
traum”.
Menbelsſohn=Bartholdy; 4. Walzer aus der Oper „Der Roſenkavalie,
R. Strauß; 5. Still wie die Nacht, Bohm; 6. Fantaſie aus der Ope
Die Hugenotter
3
Zalzer, Launer; 8. Potpourri aus der Oper „Bnccaccio”
erbeer: 7. Die Werl
Suppé: 9. Gute Nacht du mein herziges Kind, Fr. Abt: 10. Freiheitsgeift,
en
itſchläge fürs Haus. — 6.30 Uhr: Zehn Minut
Larſch, B. Derkſen. — 3.20 Uhr: R
die
„Srats Dr. Ludwi
Vortrag des Herrn Regier
Hausfrau. — 6.4
ve
erli
Worte zu der Oper
ndfunk. — 7.15 Uhr: Einleiter
rſicherung und
Übertragung aus der Staatsoper, Unter de
Cosi fan tutte, — 7.30 Uh
5.
von W. A.
Mo=
tutte (Weibert:
inde
Gost
enS). Komiſche Oper in ?Alten Frich gleber
enzo da Pmte, Dirigent: Generalmaſikdir
ext
*
BP=
onenverzeichnis: Fiordiligi, Zanaida Jurjewskaia, Dorabella, ihre Schweſter,
rsku, Guglielmo, Arthur Fleiſcher, Don Alfonſo,
Elſe Rnevel, Ferrando, Jaro. D
ein Hageſtyl;, Mar Shilcker, Despina, Kammermädchen, Elfriede Mahrherr=Wagner
mA.eden dritte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage
rdienſt, Sportnachrichten, Theaterdienſt.
England (MEZ.) London (365), 8.30 Uhr: Shakeſpeares=Abe
Bournemontf
85), 8.30 u
Dramatiſcher Abend. — Cardiff (351), 8.30
Fa
*
8.30 Uhr: Romane. — Newcaſtle (400), 8.30 Nhr: Mozarte
Mancheſter (3
10.40 Uhr: Dramatiſcher Abend. — Glasgow (420), 10.00 Uhr: Schottenabend,
Leiter: Felir Weingartner.— Abertragung an Aberdeen, Edingburgh und Dundee.—
Belfaſt 8.30 Uhr: Friſcherabend.
Geſchäftliches.
— Unſeren verehrlichen Inſerenten die Mitteilung, daß wir infolge
techniſcher Schwierigkeiten Aufträge zur Verbreitung von Beilagen,
Proſpekten uſw. für Samstags, Sonntags und Montags
nicht mehr ausführen können. Ebenſo iſt es unmöglich, an den anderen
(15461id
Tagen mehrere Proſpekte zu verbreiten.
Der Stadtauflage unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der
Buchhandlung Herzberger=Darmſtadt bei, worauf wir unſere verehrlichen
(15428
Leſer aufmerkſam machen.
Tageskalender.
andestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uh.
(4 6, a 3): „Leben Eduards des Zweiten von England”. Kleines
Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr (Zuſatzmiete IX (— G 5
„Figaros Hochzeit”, Orpheum: abends 8 Uhr: „Das Karuſſel”.
Union=, Reſidenz=Theater Palaſtlichtſpiele: Kinovorſtellung
gen. Naturwiſſenſchaftlicher Verein Darmſtadt, abends 8 Uhr, im
Hörſaal des botaniſchen Inſtituts der techniſchen Hochſchule 322. Sit
zung: „Vom Leuchten der Pflanzen und Blitzen der Blüten” mit
Licht=
bildern. Film: Die Seeſchlacht am Skagerrak; abends 5½ und 8 Uhr
im Mathildenhöhſaal. Naturheilverein Darmſtadt, abends 8 Uhr
im Tieſaal der Turngemeinde (Woogsplatz) Vortrag: „Wie bekämpfe
ich meine Nervoſität”,
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 19. November 1924.
Keine weſentliche Aenderung der beſtehenden Witterung.
Hauptichriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortl für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuill ton und Heiſiſche Nachrchten: Max Streei,
Verantwartlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en!: Andreas Bau
Vergutw rtlich für den Inſ ratente l: Willy Kuhle
Truck und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die hemige Rummer hat 12 Seiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Dienstag, den 18. Noveuber 1924.
Rummer 521,
U
U
Ve
Nur noch Dienstag und Miktwoch der Henny-Porten-Großfilm!
Gb
IRe
Mutter und
B
6 Akte nach einem Hebbelschen Motiv. Hauptdarstellerin: HENNV PORTEN
—
— Am deutschen Rhein —
Im nichsten Programm: „TACKIE COOGAH” der Beitelmuslkant
Inter. Naturanfnahmen
Das Geheimnis des Renngrafen
Ein Bild aus dem Variets- und Sportleben
in 5 Akten von Ruth Götz
HARRY PIEL
in dem Abenteuer-Romen in 6 Akten (*33958
Das Gefängnis auf dem Meeresgrunde
Palast-Lichtspiele
Der große Erfolg!
Das Tagesgespräch in Darmstadt ist
Garfadan
Die Geschichte eines außerordentlichen Schicksals nach
dem Roman der
„Berliner Illustrierten Zeitung‟
v. Ludwig Wolft, in 6 außergewöhnlich spannenden Akten
Neue Wochenschau!
Einladung zur
General=Verſammlung
des Heſſiſchen Fröbel=Vereins.
Mittwoch, den 26. November, nachmittags 6 Uhr
Saalbauſtraße 8.
1. Erſtattung des Geſchäftsberichts
2. Prüfung der Jahresrechnung und Entlaſtung des Schatzmeiſters
3. Feſtſtellung des Jahresvoranſchlags
4. Statutenänderung.
(e33851
Der Vorſitzende. J V. Th. Schultz=Gora.
Btäcltischer Baalbau
Samstag, den 29. November
Volksverband der F"cherfreunde
(Wegweiser- Verlag) G. b. H., Berl
Friedrich Hayssler
liest aus.
I. Ribelnnzenlied: Goethe
II. Gysue: Schwesteru Hellwege
Ossenbuch: Weltenmär
Eintritt für Nichtmitglieder 3.— und 2 — Nk, für
Mit-
glieder 1.50 un1 1.— Mk Mitgliedschaft kostenlos: An-
( 3395Ligt
meldungen Berlin W50, Ranke trasse 34.
Naturheilverein e. V. Darmſtadt
(Verein für naturgemäße Lebens= und Heilwe ſe)
Heute Dienstag, den 13. November, abends 8 Uhr, wird
Herr Dr. Malech, prakt Arzt in Frankfurt a. M, im Tieſaale der
Turngemeinde 1846 am Woogsplatz einen öffentlichen Vortrag
halten über das Thema:
„Wie bekämpfe ich meine Nervoſität”
Für unſere Mitglieder und diejenigen der Turngemeinde
1848 beträgt der Eintritt 30 Pfenaig, für Fremde 50 Pfennig.
(15439
Wir bitten um recht zahlreichen Beſuch.
Der Vorſtand.
Tanzschule Schrimptt
Anmeldungen:
Elisabethenstrasse 52, I. St
Damen und Herren aus sehr guten Kreisen
können an einem Abendkursus noch
teil-
nehmen /33301) Frinatstunden jederreit.
Veranſtaltrngen d. Südweſtdeutſch.
Konzertdirektion in Frankfurt a. M.
Dienstag, 18 November, abds 7½ Uhr
H. Saalbau, Klavierabend Nicolai
Mk. 200—4.00
Drloff. .."
Mittwoch (Bußtag) 19. November,
abends 7½ Uhr, kl. Saalbau,
Konzert d. 15jühr. Violinvirtuoſen
Szimon Goldberg Mk. 1.50—4.00
Mittvoch (Bußtag) 19 Nov., abends
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 321
Dienstag, den 18. Nobember 1924.
Seite 9.
Sport, Spiel und Zurnen.
Motorſport.
Durch Bergſtraße und Odenwald.
Die Vorarbeiten zu dieſer Veranſtaltung ſind nunmehr beendet. Der
Meldeeingang läßt erwarten, daß eine für Darmſtadt erſtklaſſige
ſport=
liche Veranſtaltung zur Abwicklung gelangt. Aus den
Ausführungsbe=
ſtimmungen zu dieſer Fahrt iſt die Wertung äußerſt intereſſant. Die
Geſchwindigkeiten: Klaſſe 1: 150 Kubikzentimeter — 24 Stunden=
Kilo=
meter, Klaſſe 2: 250 Kubikzent. — 27 Std.=Klm., Klaſſe 3: 350
Kubik=
zent. — 30 Std.=Kilom., Klaſſe 4: 500 Kubikzent. — 33 Std.=Kilom.,
Klaſſe 5: über 500 Kubikzent. — 36 Std.=Kilom., Klaſſe 6: m.
Seiten=
wagen mit unter 650 Kubikzent. — 27 Std.=Klm., Klaſſe 7: m.
Seiten=
wagen mit über 650 Kubikzent. — 30 Std.=Klm. ſind ſo feſtgeſetzt, daß
es mit einem zuverläſſigen Fahrzeug keine allzugroße Leiſtung bedeutet,
den Vorſchriften der Fahrt nachzukommen. Die mittlere der
vorgeſchrie=
benen Zeiten entſpricht ungefähr der eines Perſonenzuges. Schwerer
dagegen dürfte es den Fahrern ſchon fallen, es der Eiſenbahn in Bezug
auf pünktliches, auf die Minute genaues Fahren gleichzutun, zumal die
derzeitigen Straßenverhältniſſe zwiſchen Nieder=Beerbach bis Seeheim
und Bensheim bis Gadernheim dem einen oder anderen Fahrer zu einem
unfreiwilligen Aufenthalt verhelfen dürften. Die Wertung ſelbſt erfolgt
nach Punkten, und zwar derart daß jeder Teilnehmer einen auf die
Minute genau ausgearbeiteten „Fahrplan” vor dem Start ausgehändigt
bekommt. 2 Minuten zu frühes, bzw. zu ſpätes Eintreffen auf den
ein=
gerichteten Wertungskontrollen bleibt ſtrafpunktfrei, während für jede
darüber hinausgehende angefangene Minute 1 Punkt „vergütet” wird.
Wertungskontrollen beſtehen in Seeheim und in Roßdorf, während an
verſchiedenen anderen Punkten der Strecke Abwurfkontrollen vorgeſehen
find, deren zeitliches Paſſieren aber ohne Wertung bleibt. Lediglich das
Nichtpaſſieren einer ſolchen Stelle wird mit 60 Strafpunkten belegt.
Fahrer die ſich auf einer Wertungskontrolle nicht einſchreiben, ſcheiden
aus. Auch die Abnahme und der Start zur Fahrt haben ſchon ihre
Tücken, muß doch jeder Fahrer bei der Abnahme im Beſitz ſämtlicher
Gegenſtände ſein (welche genau feſtgelegt ſind), die zu einer Tourenfahrt
gehören. Nach Beendigung der Fahrt werden dieſelben nochmals
über=
prüft. Für jeden bei dieſen Gelegenheiten fehlenden Gegenſtand
wer=
den 5 Punkte belaſtet. Zu ſpätes Erſcheinen zur Abnahme, bzw. zum
Start, wird wie das Eintreffen auf den Einſchreibkontrollen bewertet
Um ein möglichſt gleichmäßiges Fahren der Teilnehmer zu erzwingen, iſt
es verboten, 1 Kilometer vor oder nach den Kontrollen zu halten — für
beſonders findige Köpfe: „auch bei Reparaturen”, Zuwiderhandlung:
5 Strafpunkte. Gelegenheit zum Vorfahren iſt auf der Strecke genügend
vorhanden, gute Straßen wechſeln mit ſchlechten, alſo ſo ziemlich alle
Hinderniſſe, denen ein Tourenfahrer ausgeſetzt iſt, ſind zu überwinden.
Die Strecke wird nicht markiert. Offizielle Tankſtellen ſind keine
vorhan=
den. Gefahren wird bei jeder Witterung.
Handball.
Handball=Wettſpiel der Schutzpolizeien Frankfurt a. M. gegen
Darur=
ſtadt um den Wanderpreis 1821.
Heute nachmittag 2,30 Uhr hat die Schutzpolizei Darmſtadt ihr
Er=
eignis. Sie verteidigt den im Jahre 1922, anläßlich der Polizei=Provin.
zial=Wettkämpfe in Caſſel gewonnenen Wanderpreis im Handballſpiel
gegen ihre Kameraden aus Frankfurt a. M. Dieſer Wanderpreis,
wel=
cher erſtmalig am 8. 9. 21 von der Frankfurter Polizei und zweitmalig
von der Polizei Darmſtadt gewonnen wurde, ſtand ſchon immer im
Zei=
chen heißumſtlittener Kämpfe. Es dürfte ſich für Zuſchauer verlohnen,
dem Spiel beizuwohnen, da der Kampf in dieſem Jahr an Bedeutung
gewonnen hat. Die Polizei Frankfurt iſt in ihrer Spielſtärke
hinrei=
chend bekannt, um noch einmal beſonders hinzuweiſen. Daß ſie ſich im
vorigen Jahre bis zur Endrunde um die Süddeutſche Meiſter ſchaft
durchgerungen hat und daß ſie ſich auch in dieſem Jahre in der A=Klaſſe
der Deutſchen Turnerſchaft, der ſie ſich angeſchloſſen hat, als Meiſter
er=
weiſen wird, zeugt von höchſter Klaſſe. Aber auch die Schutzpolizei
Darmſtadt, deren Spieler als Mannſchaft des Sportvereins 98
ausge=
zdichnet zu ſpielen verſtehen, wird nicht ohne Ausſichten in den Kampf
gehen. Tippen wollen wir noch nicht. Das Spiel ſoll uns zeigen, wem
W. A.
es gebührt, den Wanderpreis mit heim zu nehmen.
Tv. Eberſtadt—Tgde. Neu=Iſenburg, 12:0.
Obiges Spiel konnte Eberſtadt überlegen mit 12:0 für ſich
entſchei=
das Spiel wickelte ſich faſt ausſchließlich nur in Iſenburgs Hälfte
den.
ab. Der Schiedsrichter, Turner Fuchs von Wolfskehlen, war in ſeinen
Entſcheidungen äutzeiſt korrekt. Es wird hiermit ſchon darauf
hinge=
wieſen, daß am kommenden Sonntag, vormittags 10 Uhr, das
Gau=
meiſt rſchaftsſpiel der erſten Jugend Eberſtadts gegen To. Nauheim auf
dem Eberſtädter Sportplatz ſtattfindet.
Tgd. Griesheim — Tv. Pfungſtadt 0:1 (0:1).
In Fortſetzung der Meiſterſchaftsſpiele des Main—Rhein=Gaues
ſtanden ſich am letzten Sonntag in Pfungſtadt die obigen Mannſchaften
gegenüber. Vom Anſtoß an entwickelte ſich ein ſchönes, offenes Spiel,
wobei man abwechſelnd beide Parteien im Vorteil ſah, ohne daß jedoch
die eine oder andere Mannſchaft ein überlegenes Spiel zum Ausdruck
bringen konnte. Pfungſtadt kann kurz vor Beendigung der erſten
Halb=
zeit einen infolge Fuß zugeſprochenen Strafwurf zum erſten und
ein=
zigen Tor verwandeln. In der zweiten Halbzeit ſah man Griesheim,
das durch Herausſtellen des linken Verteidigers nur zehn Mann im
Spiele hatte, vorerſt im Vorteil. Doch Pfungſtadts Verteidigung
ver=
ſtand es trefflich die Angriffe der Nothoſen zu unterbinden. Der Kamp
wurde jedoch wieder durch aufopferndes Spiel der T.=V=Mannſchaft
ausgeglichen und ſo bis zum Schluß durchgeführt. Schiedsrichter
Ant=
höfer, Neu=Iſenburg, war in ſeinen Entſcheidungen korrekt. Die
Jugendmannſchaft des T.=V. Pfungſtadt konnte in Griesheim die
gleiche Mannſchaft der T.=Geſ. Griesheim im Meiſterſchaftsſpiel mit 3:0
ſchlagen.
Fußball.
F. C. Union=Darmſtadt „Jugendabteilung”.
Vergangenen Sonntag hatte die Jugendabteilung eimige gute
Mannſchaften nach hier verpflichtet und konnten nachſtehende Ergebniſſe
erzielt werden:
1a Jugend—Mannheimer F. C. 08 Lindenhof, 1:2.
1b Jugend—lb Jugend Viktoria Griesheim, 5:0.
24 Jugend—1. Jugend Spv. Roßdorf, 2:3.
2b Jugend—1. Jugend Spv. Eppertshauſen, 5:1.
*
1a Schüler— 1. Schüler Spv. Kikers Frankfurt, 3:2.
1b Schüler—1. Schüler Spv. Roßdorf, 1:1.
Fußballverein 1911, Hofheim — V.f.L. Lampertheim 2:1 (0:0).
Zum letzten Verbandsſpiel in der Vorrunde hatten die Hofheimer,
die für ihren rechten Flügelſtürmer Erſatz einſtellen mußten, Vf.L.
Lam=
pertheim zu Gaſt. Mit dem Anſtoß der Gäſte entwickelte ſich ein ſchönes,
von Anfang bis zum Schluß fair durchgeführtes Spiel, das beide
Par=
teien abwechſelnd im Vorteil ſieht und nie den Charakter eines
Punkt=
ſpieles trug. Blitzſchnell wechſelten die Situationen. Kaum hatte die
Verteidigung der Gäſte abgewehrt, als es auch ſchon vor Hofheims
Gehäuſe brenzlich wurde, doch zeigten ſich die Verteidigung und
Tor=
hüter von beſter Seite. Infolge der beſſeren Geſamtleiſtung ſind die
Der deutſche Hochſchulmeiſter im
Fußball „Hannober”
ſpielt in Harmſtadt!
Hofheimer leicht überlegen, doch hatte der Sturm, in dem Mittelſtürmer
und Halblinks beſonders hervorſtachen, mit ſeinen Durchbrüchen und
Schüſſen wenig Glück. Ein Fernſchuß des linken Flügelſtürmers geht
hinter dem Torhüter an die Latte, desgleichen ſchießt der Halblinke
frei=
ſtehend neben das verlaſſene Tor. Auch ein prächtiger Kopfball des
Halbrechten bringt nicht den erwarteten Erfolg. Torlos gehts in die
Pauſe, in der die Möglichkeiten des Sieges eifrig beſprochen werden. Die
Hofheimer hatten durch die beſſere Zuſammenarbeit zwiſchen Läuferreihe
und Sturm die meiſten Ausſichten auf Erfolg. Unermüdlich wirft der
Mittelläufer, gut unterſtützt von den beiden Außenläufern, ſeinen Sturm
nach vorne, wo in der 5. Minute nach Wiederbeginn der Mittelſtürmer
an dem ſich vergeblich nach dem Ball werfenden Torhüter vorbei
ein=
ſchiebt. Das Spiel blieb auch weiter völlig offen, bis in der 30. Minute
der Halblinke eine Flanke von rechts zum 2. Tor für Hofheim
verwan=
delte. Hofheims rechter Läufer und Halbrechter tauſchen
unbegreiflicher=
weiſe ihre Plätze, was eine Schwächung der Läuferreihe zur Folge hatte.
V.f.L. wird überlegen und erzielt im Anſchluß an eine Ecke ſeinen
ver=
dienten Ehrentreffer. Mit dieſem Stand beendete der vorzüglich leitende
Schiedsrichter das faire Spiel. Die Mannſchaft des Siegers konnte
ausnahmslos gefallen, da jeder auf Sieg ſpielte. Die Mannſchaft des
V.f. L., in der beſonders die Verteidigung hervorſtach, ſpielte fair und gut.
— Die 2. Mannſchaft der Hofheimer gewann gegen die nur mit 8
Leu=
ten angetretenen Lampertheimer 4:1.
Turnen.
Norddeutſcher Städtekampf im Kunſtturnen.
Der in Hamburg” zum Austrag gelangte Städtekampf im
Kunſtturnen zwiſchen den Städten Hamburg, Kiel, Lübeck,
Ro=
ſtock, Flensburg und Neubrandenburg endete erwartungsgemäß
mit dem ficheren Siege der Hamburger Mannſchaft, die 1314
Punkte erreichte und in Sachſe mit 281 Punkten, Schmidt mit
276 P., Warkenthin mit 266 P. und Zürner mit 261 P. die erſten
Sieger ſtellte. Kiel endete an zweiter Stelle vor Roſtock, Lübeck,
Flensburg und Neubrandenburg. Die Veranſtaltung hatte
zahl=
reiche Zuſchauer angelockt, die mit ſtarler Spannung dem Kampfe
folgten. Die Hamburger Mannſchaft dürfte demnach mit guten
Ausſichten in den Städtelampf Leipzig—Hamburg-Berlin gehen,
der am Bußtag im Leipziger Kriſtallpalaſt ſtattfindet und ein
heißes Ringen zwiſchen der Leipziger Mannſchaft, die den
Städte=
kampf gegen Chemnitz und Dresden ſich gewinnen konnte und
durch den heimiſchen Boden im Vorteil iſt, der Hamburger und
der Berliner Mannſchaft erwarten läßt, von denen die letztere
durch den durch eine Verletzung bewirkten Ausfall ihres beſten
Kunſtturners Ehrhardt beſonders benachteiligt iſt.
(II. Dr 13707)
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Boxen.
Kampfabend des 1. Darmſtädter Boxklub 1922.
Die am letzten Samstag in der Turnhalle am Kapellplatz
abgehalte=
nen Erſtlingswettkämpfe gegen die Offendacher Turngeſellſchaft endcten
zu Gunſten der Darmſtädter 9:7. Zieht man in Betracht, daß Offenbach
in einigen Gewichtsklaſſen mit Junioren antrat und von der
Darmſtad=
ter Mannſchaft einer der ausſichtsreichſten Kämpfer infolge Krankyeit
nicht antreten konnte, ſo kann der veranſtaltende Verein mit dieſem
Ergebnis voll und ganz zufrieden ſein. Die Turnhalle des
Nealgym=
naſiums, die zum erſten Male zur Abhaltung derartiger Wettkampfe
benutzt wurde, erwies ſich als völlig ausreichend. Der Klub hatte keine
Mühen und Koſten geſcheut, durch Aufſtellung eines
vorſchriftsmäßi=
gen Boxringes und durch Anbringung einer vorzügl chen Scheinwerfer
beleuchtung der äußeren Aufmachung ein gutes Gepräge zu geben. Der
Verlauf der einzelnen Kämpfe war dadurch von allen Plätzen gut zu
be=
obachten. Die Kämpfe ſelbſt brachten alle harten und ehrlichen Sport
und dürften die erſchienenen Zuſchauer in dieſer Hinſicht voll und ganz
auf ihre Koſten gekommen ſein.
Der Einleitungskampf brachte im „Papiergewicht Gaſt=Offenbach
gegen Damaſchk II Darmſtadt, den G. durch nicht unerhebliches
Ueberge=
wicht zu ſeinen Gunſten entſcheiden konnte. Im Fliegengewicht d ckte
Ackermann=Darmſtadt ſeinen Gegner Göttmann=O. mit harten Treffern
völlig zu, ſo daß dieſer gezwungen war, ſchon vor Ablauf der erſten
Runde den ausſichtsloſen Kampf aufzugeben. Im nächſten Kampf mußte
ſich Kurtz Otto=Darmſtadt von dem guten Freymann Offenbach knapp
nach Punkten als geſchlagen bekennen, obwohl er alles aus ſich heraus
gab. Kurtz Adolf=Darmſtadt ſtartete im Gemiſchtgewicht gegen Weber=
Offenbach und konnte ſich in dieſem Kampf die Punktenſcheidung ſichern.
Für den jugendlichen K. iſt dieſer Sieg eine hervorragende Leiſtung
inſofern, als ſein Gegner in einer höheren Gewichtsklaſſe ſtand und
ſo=
mit ihm auch an Schlagkraft voraus war. Im Federgewicht hatte man
Klöß=Darmſtadt und Hackebruch=Offenbach gepaart. Durch ruhiges
ziel=
bewußtes Boxen fertigte K. ſeinen Gegner glatt ab und landete ſomit
einen ſicheren Sieg. Dieſe Leiſtung berechtigt K. für die Zukunft zu
den beſten Hoffnungen. Im Leichtgewicht ſtanden ſich Damaſchk I. und
Nauch Offenbach gegenüber. Nach einer ziemlich ausgeglichenen erſten
Runde mußte D. in der zweiten Runde auf einen Kinnhaken zu Boden,
was ihn ſo ſtark beeinträchtigte, daß ſeine Sekundanten für ihn den
Kampf aufgaben. Die beiden Weltergewichtler Hergt=Darmſtadt und
Barth=Offenbach, brachten durch ihren anſprechenden Kampf die
Anweſen=
den in Stimmung. Nach zwei ausgeglichenen Runden konnte H. durch
große Energie und beſſere Technik den Sieg in der dritten Runde
wohl=
verdient erringen. Dieſe hervorragende Leiſtung des Darmſtädters, die
der Erfolg einer ernſten ſportlichen Auffaſſung iſt, wurde von den Zu
ſchauern außerſt beifällig aufgenommen. Zwei alte Rivalen ſtanden ſich
im Schwergewicht gegenüber. Trumpfheller=Darmſtadt mußte ſich für
dieſes Mal von Wolf=Frankfurter Turnverein 1860 als geſchlagen nach
Punkten bekennen. Beide zeigten ſeit ihrer letzten Begegnung in
Darm=
tadt, die T. damals gewann, einen erkennbaren Fortſchritt. Bei
zielbe=
wußtem Streben dürfte der Darmſtädter, bei ſeiner guten Veranlagung,
jedoch den Vorſprung bald wieder eingeholt haben. Stürmiſch begrüßt
kletterten die beiden Senioren im F dergewicht, Ritſert=Darmſtadt und
Stock=Offenbach, durch die Seile, um ſich den letzten Kampf des Abends
zu liefern. In drei hart durchgekämpften Runden lieferten ſich Beide
einen hervorragenden Kampf, der wohl der beſte des Abends war und
unentſchieden endete. Obwohl dieſe Entſcheidung für R. nicht günſtig
war, dürfte er doch ſoviel aus dem Kampf gelernt haben, daß man
be=
ſtrebt ſein ſoll, dem Gegner immer ſeinen eignen Kampfſtil
aufzuzwin=
gen. Der Retourkampf am kommenden Samstag in Offenbach wird
hof=
fentlich den wirklich Beſten als Sieger finden.
Insgeſamt dürfte der Verlauf des Kampfabends der Leitung des
Klubs gezeigt haben, daß ſich unter dem Nachwuchs gute Kräfte befinden,
die bei zielbewußtem Training und öfterer Kampfgelegenheit bald in die
erſte Kampfmannſchaft des Vereins aufrücken können. Wie weit man es
als Anfänger bei zielſicherem Wollen bringen kann, dürfte ihnen ihr
Klubkamerad Ritſert an dieſem Abend gezeigt haben. Denn nur durch
hartes Training, eiſernen Willen und vernünftige Lebensweiſe kann
man in dieſem harten Kampfſport Lorbeeren ernten.
Koblenz — Mannheim 4:8.
Der 1. Mannheimer Boxklub weilte am letzten Samstag in Koblenz,
um mit dem dortigen Boxklub durch die Taue zu klettern. Die Namen
der mit der Mannheimer erſten Mannſchaft kämpfenden Leute haben alle
in Weſtdeutſchland einen guten Klang. Beſonders erwähnt ſeien daher
nur Petry, im Bantam, und Erben, der k.-o.=König des Rheinlandes, im
Weltergewicht. Für die Koblenzer fiel ganz beſonders vorteilhaft in
Gewicht, daß ſie ſtets Gelegenheit haben, mit guten ausländiſchen
Ama=
teuren zu trainieren und von den mehr als in unſerer Gegend
abgehal=
tenen Profeſſionalkämpfen lernen konnten. Die Mannſchaft des 1
Mann=
heimer Boxklubs kann jedoch, infolge Lokalſchwierigkeiten, nur ſehr” er
ſchwert und höchſt unregelmäßig die notwendige Trainingsarbeit
vorneh=
men, ſo daß nichſt alle Mann den erhofften Sieg mit nach Hauſe nehmen
konnten. Baumgratz im Fliegen= und Fuchs im Leichtgewicht hatten
ſchwere Uebergewichte vor ſich und verloren, während ſämtliche anderen
Mannheimer, darunter Grokenberger, Süidd. Federgewichtsmeiſter, Leinz,
Südd. Bantamgewichtsmeiſter und Frank 1., Südd. Leichtgewichtsmeiſter,
glatte Punktſiege erringen konnten. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Fliegen=
gewicht: Meng (Koblenz) — Baumgratz (Mannheim), Pktſ.: Meng
Bantam: Petry (Kobl.) — Leinz (Mannh.), Pktſ.: Leinz. Feder
Keßler (Kobl.) — Grokenberger (Mannh.), Pktſ.:
rokenberger. Leicht:
Humer (Kobl.) — Fuchs, Pktf.: Humer. Welter: Erben (Kobl.) —
Frank 1. (Mannh), Pktſ.: Frank 1. Mittel: Neiß (Kobl.) — Frank 2.
Pktſ.: Frank 2. Schwer: Kleemann (Kobl.) — Lutz (Pforzheim), Pktf.
Kleemann. Der Rückkampf findet am 29. November in Mannheim ſtatt.
Die Kriſe im Süddeutſchen Amateurboxverband. — Verbandstagung
am 30. November in Mannheim.
Durch die verſchiedenſten Beſchwerden der ſüddeutſchen
Verbandsver=
eine, Unſtimmigkeiten in den Verwaltungsgeſchäften uſw. ſah ſich der
Reichsverband für Amateurboxen, Sitz Berlin, veranlaßt, den Vorſtand
des Süddeutſchen Verbands ſeines Amtes zu entheben. Bis zur
Bei=
legung der Differenzen bzw. Neuwahl des Süddeutſchen Vorſtandes,
wurde Herr Walter Bradenahl, Mannheim, Uhlandſtraße 36a,
Vorſitzen=
der der Boxabteilung des Fußballklubs „Phönix”, mit der
interimiſti=
ſchen Führung der ſüddeutſchen Verbandsgeſchäfte beauftragt. Alle die
ſüddeutſchen Vereine betreffenden Angelegenheiten,
Veranſtaltungsge=
nehmigungen uſw., gehen deshalb durch ſeine Hand. Eine auf den
30. November in Mannheim angeſetzte Verbandstagung ſoll eine
Klä=
rung der ſchwebenden Differenzen bringen.
Sch.
Ke
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Nachhilfeſtunden.
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18. November 1924
Meſſen.
— Eine Leipziger Gartenbaumeſſe. Einem
langge=
hegten Wunſche der Intereſſenten entſprechend, iſt geplant, vom
Früh=
jahr 1925 ab eine Gartenbcumeſſe in Leipzig im Rahmen der
Allgemei=
nen Muſtermeſſe zu veranſtalten. Die Gartenbaumeſſe ſoll den geſamten
deutſchen Erwerbsgartenbau umfaſſen, daneben aber auch auf die
Samenzüchter= und Gartenbau=Bedarfsartikel ausgedehnt werden. Auf
der Meſſe ſollen die Gartenbauerzeugniſſe als Handelsware ſo gezeigt
werden, wie ſie vom Erzeuger an die Wiederverkäufer oder
Großver=
braucher übergehen; ſie hat alſo mit einer Gartenbau=Ausſtellung nichts
gemein.
In den Kreiſen des deutſchen Erwerbsgartenbauvereins findet der
Gedanke einer Beteiligung des deutſchen Gartenbaus und ſeiner
ver=
wandten Geſchäftszweige an der Leipziger Meſſe großen Beifall.
Warenmärkte.
=Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Die Entwicklung der Rohholzpreiſe in den Staatsforſten iſt wenig
erfreulich. Meiſt ſind die Preiſe ſo hoch, daß die gegenwärtigen
Schnit=
holzpreiſe erheblich ſteigen müßten, wenn die betreffenden
Sägewerksbe=
ſitzer bei der Produktion von Schnitthölzern angemeſſen verdienen
woll=
ten. Sollen dieſe Verhältniſſe wieder einmal zu einer Ueberſchreitung
der Weltmarktpreiſe führen? Dieſer Zuſtand würde, wenn er einträte,
für das geſamte Holzgewerbe um ſo unerträglicher ſein, als ſchon jetzt
die Ausfuhr holzgewerblicher Erzeugniſſe wegen der hohen
Herſtellungs=
koſten nahezu unmöglich iſt. Das Geſchäft war lebhaft in guter
Tiſchler=
ware aller Art, während die billigeren, minderwertigeren Erzeugniſſe
nur ſchwer abzuſetzen ſind. Allerdings werden große Mengen
Schnitt=
holz ſelten von einer Hand gekauft, meiſt beſchränken ſich die Käufer
auf den Erwerb verhältnismäßig kleiner Poſten. Die Kreditverhältniſſe
haben ſich in letzter Zeit etwas gebeſſert. Die
Diskontierungsmöglich=
keiten bei den Banken ſind geſtiegen, die Geldflüſſigkeit iſt größer
gewor=
den, die Zinsſätze ſind ermäßigt worden. Die Holzwirtſchaftsbank, die
nunmehr ſeit etwa einem Jahr tätig iſt, erleichtert den Kreditſuchenden
im Holzgewerbe den Kreditverkehr erheblich. Erfreulich iſt es, daß das
Eifenbahnzentralamt im Begriff ſteht, Ankäufe in Bahnſchwellen zu
täti=
gen, wobei Lieferungen aus Pommerellen, dagegen nicht aus
Kongreß=
polen zuläſſig ſind. Das Geſchäft in Bauhölzern iſt befriedigend
gewe=
ſen. Es handelt ſich dabei weniger um Einkaufe für einen dringenden
Bedarf, der vorliegt, als um Lagerergänzungen, die in Erwartung eines
lebhaften Frühjahrsgeſchäftes am Baumarkt vorgenommen werden. Das
Geſchäft am engliſchen Markt liegt nach Berichten aus Dauzig flau, die
Angebote der nordiſchen Länder ſind ſtark. Verlangt wurden
Erlen=
modellhölzer, namentlich wolhyniſcher Herkunft, während die Umſätze in
Eichenbrettern verhältnismäßig beſcheiden waren. Geſucht und knapp
war trockene Rotbuche.
w. Berliner Produktenbericht. Trotz der Befeſtigung
der amerikaniſchen Getreidebörſen zeigte der hieſige Produktenmarkt
ge=
ringe Unternehmungsluſt, da für prompte Inlandsware der Abſatz ſich
ſchwierig geſtaltete und das Angebot ziemlich reichlich war. Für
Liefe=
rung Dezember war die Tendenz unſicher. Das Mehlgeſchäft hat keine
Belebung erfahren. Gerſte ſchwächte ſich infolge größeren Angebots
weiter ab. Die Haferpreiſe litten unter vermehrtem Angebot.
Futter=
artikel wurden wenig umgeſetzt.
Frankfurter Getreidebörſe. An der Getreidebörſe
notierten bei ruhiger Tendenz: Neuer Weizen 21,25—23,50, Roggen,
inl. 22—23, Sommergerſte 24—26, Hafer, inl. 17,50—21,75, Mais 21 bis
Weizenmehl 35,50—38 50, Roggenmehl 32—36, Weizenkleie 12,40
21,5C
) Roggenkleie 11,75—12,10, Erbſen 30—38, Linſen 45—50, Heu
bis 1
11, Stroh 6,50—7,00, Biertreber 20—21. alles in Goldmark je 100 Kilogr.
Frankfurter Viehmarkt. Der Auftrieb des
Haupt=
beſtand aus 609 Rindern, ferner aus 328 Kälbern, 458 Schafen
2389 Schweinen. Notiert wurden per Zentner Lebendgewicht: Ochſen
und
30—35, Bullen 30—47, Färſen und Kühe 10—53, Schafe 24—36,
Merz=
ſchafe 15—22, Kälber 40—75, Schweine 70—83, Sauen und Eber 65—75.
Marktverlauf: im Rinder= und Kleinviehmarkt langſamer, im
Schweine=
markt reger Handel, in Rindern Ueberſtand.
Mannheimer Produktenbörſe. Bei ſehr gutem
Be=
ſuch und feſter Tendenz blieben die Umſätze klein. Die Mühlen ſind mit
der auf Termin gekauften und jetzt abgelieferten Ware gegen ihre
Mehl=
vorverkäufe gedeckt. Verlangt wurden für die 100 Kilogramm bahnfrei
Mannheim: Weizen, inl. 24,50—25,00, ausl. 28,00—30,50, Roggen, inl.
24,50, ausl. 25,50—26 00, Gerſte 25—28, Hafer inl. 18,50—21,00, ausl.
alles bahnfrei Mannheim. Futtermittel wenig
20—24, Mais mit Sack 2
verändert, doch hat ſich etwas Nachfrage, dafür erhalten. Weizenkleie
12,50—12,75 Roggenkleie 12,
5—12,50. Die Forderungen für Mehl
lau=
teten bei Weizenmehl. Spez. 0 auf 36,00—38,40, bei Roggenmehl auf 33
bis 35,40 Mark die 100 Kilogr.
Mannheimer Kolonialwarenbörſe. Bei ſtetiger
Tendenz wurden per Kilo zollfrei gehandelt: Kaffee Santos 4,40 bis
4,80, gewaſchen 5,30—6,40, Tee, gut 7.20—8,20 mittel 8.30—9,50, fein
1,60—12,00, Kakao, inl. 1.40—1,70, holländ. 1,80, Reis, Burmah, 0,42,
Weizengrieß 0,47, Hartweizengrieß 0,56, Zucker 0,68.
Handelsblatt
* Mannheimer Viehmark
2
n Vi
markt waren
zuge=
führt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 245 Ochſen
22—50, 138 Bullen 32—46, 664 Kühe und Rinder 12—52, 455 Kälber von 4 bis 5 Billionen=Prozent. Bevorzugt waren die Werte der Rhein=
60—78, 330 Schafe 22—38, 1950 Schweine 62—80. Tendenz: Mit
Groß=
vieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand, Kälber mittelmäßig, geräumt,
Schafe ruhig, langſam ausverkauft.
Preiſe in Lire für je Zentner in Rom, offiz. Notierung für Groſſiſten.
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Erbſen .. . . . . .. . . . ........."
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Linſen ...................
artoffeln .. . . . . . . . . . . . . . . . 60— 65
30— 30
anſiamen. . ..... ......... ?
40— 250
Leinſamen .......t..f. f1
2s
470
Kleeſamen ........ ......... 4
Ae deiſch
Gerſte ..........."
Roggen .........."
Kleie.
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Neapel
.. 55— 16 ... 105— u8......" 185— 130 .... 3— 110 10— 108 ... 2— 85 „* 215— 220 71„ 260— 270 75 „ 270— 280 61 „ 230— 235
30— 510
0— 680
—1700
0—2200
FEoſoe. raſhe
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Kalb unter 1 Jahr .........."
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Schinken, roh, römiſch .. . . . . . 1800—2100
Rauchfleiſch, Grazer Art ...."
Mortadella, roh .... . . . . . . 20
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Salami, (Fabriano) .. . . . . . . . 2000— 2200
„ Toscana, roh . . . . . . . 1900—2100
„ römiſch, roh .. . . . . . . 1750—1850
50
gekocht ......... . . . 1700—1
Speck, römiſch . .... . . . . . . . . 900—1050
amerikaniſch . .. . . . . . . . 900— 980
Butter, gemiſcht . ..... . . ... . 600— 700
Lombardei . . . . . . . . . 1800—2100
Büffelfett. . . . . . . . . . . . . . . . 1250—130
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Kuhfett.
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.... . . . . . . . 1050—110
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Gonig, zentrifugiert .. . . . . . . . 600— 650
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raffiniert ... . . . . . . . . 715— 7
„ quadratiſch ... . . . . . . . 760— 76
pr
21— 23
Hühner, Toscaniſche. . . .. . . . .
Truthühner ................
Tauben .. . . . . . . . . . . . .. . . . 8,50—10,50
Enten ........ ." in g
enber
850
Eier, I. Lalität . . . . . . . . . . . . 810
„ II. Qalität ............
in Kilo
Seidencocons .. ... ........."
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 17. November 1924. (Eig.
Bericht.) Die Aktienmärkte eröffneten die Woche in feſter Haltung.
Be=
ſonders in Montan und Chemiewerten waren weiter gute Käufer am
Markte zu ſteigenden Kurſen, die das Material aus dem Markte
aufnah=
men. Auch Großbankaktien und Schiffahrtswerte blieben angeregt. Von
Elektrizitätswerten waren Lahmeher, Rheiniſche Glektriſche und
Schu=
ckert bei kleinen Umſätzen ſehr feſt. Großes Intereſſe b ſtand auch für
Schantung Eiſenbahn infolge Hoffnungen auf eine Entſchädigung ſeitens
der japaniſchen Regierung wie im Fall der Südſeephosphat. Im
Ver=
lauf wurde die Tendenz des Attienmarktes infolge des Kurseinbruches
am heimiſchen Rentenmarkte vorübergehend ſchwankend und etwas
leich=
ter, man ſchloß aber wieder gut erholt.
Am Deutſchen Rentenmarkt kam es heute nach
anziehen=
den Frühkurſen zum Beginn des offiziellen Verkehrs zu einem ſtarken
Kurseinbruch. Umfangreiche Berliner Abgaben, die teils ſpekulativer
Natur zu ſein ſchienen, drückten den Kurs der Kriegsanleihe auf 960
Md.=Prozent zur erſten Notiz, dann weiter zeitweiſe nach nervöſem
Geſchäft vorübergehend bis 760. Auf Eindeckung der Tagesſpekulation
trat dann eine Erholung auf 800—820 Md.=Proz. ein. 3,5proz. Preuß.
Konſols 1,4. Börſengerüchte wollten außerdem von einer
Preſſemel=
dung wiſſen, wonach England und Frankreich anſtreben ſollten, der
Reichsregierung zur Auflage zu machen, eine Aufwertung der Anleihen
in irgendeiner Form oder die Aufnahme des Zinſendienſtes nicht
eintre=
ten zu laſſen, vor Erledigung ſämtlicher Verpflichtungen aus dem
Dawes=
plan. Gegen Schluß und an der Nachbörſe war das Geſchäft wieder
ruhig. Kriegsanleihe erholten ſich auf 790—800 Md., 3,5proz. Konſols
hörte man mit 1,37/—1/41g. Von Aktienwerten wurden noch genannt:
Bad. Anilin mit 207/ Geld, ferner Elberfelder Farben 18,75 geſucht.
Nennenswerte Umſätze in Aktienwerten fanden nicht ſtatt.
w. Berliner Börſe. Der geſtrige Börſentag, an welchem die
Steuer= und Proviſionsermäßigung in Kraft getreten iſt, brachte der
Spekulation unangenehme Ueberraſchungen. Für die Aktienwerte trat
bei Beginn vermehrte Kaufluſt des Privatpublikums, wie erwartet wor=
den war, herbor, und die Kurſe dieſer Papiere ſtellten ſich meiſt höher.
Erhebliche Steigerungen erfuhren Montanwerte im teilweiſen Ausmaß
Elb Union, da man mit einer günſtigen Umſtellung der Aktien auf
Goldmark rechnet. Auch Hoeſch ſetzten mit einer Beſſerung von 5,25
Billionen=Prozent ein. — Ganz anders aber entwickelte ſich von
vorn=
herein das Geſchäft in deutſchen Anleihen. Starte Abgaben drückten
* Italieniſcher Produktenmarkt Dr. T. 8. Nov.24 den Kursſtand ſehr empfindlich herab. An der Vorbörſe wurde für
Kriegsanleihe nach 1700 genannt, aber ſchon der erſte amtliche Kurs
ſtellte ſich unter 1000. In der Folge machte der Kursſturz auf dem
ge=
ſamten Markt gewaltige Fortſchritte. Erſt allmählich wurde die Urſache
allgemein bekannt. Sie beſtand in dem Hinweis der Londoner Times,
daß die Reparationsverpflichtungen es Deutſchland unmöglich machen, die
von den Parteien im Wahlkampf verſprochene Aufwertung
durchzufüh=
ren. Auch ſprach man von einem Artikel des Vorwärts, der ſich gegen
die Aufwertungsbeſtrebungen richtet. Die unaufhörliche
Aufwärtsbe=
wegung der deutſchen Anleihen, wobei Kriegsanleihe noch in der erſten
Börſenſtunde auf 750, 3,5proz. Konſols auf 1350 wichen, wirkte
natür=
lich auf die Spekulation ſtark deprimierend und in Rückwirkung hiervon
ermatteten auch die Aktienmärkte empfindlich. Die anfänglichen Gewinne
gingen zum größten Teil wieder verloren. Teilweife ſtellten ſich die Kurſe
ſogar unter den Freitagsſchlußkurs. Das Geſchäft an den
Aktienmärk=
ten ſchrumpfte beträchtlich zuſammen. Bankaktien konnten kleine
Ge=
winne meiſt gut behaupten. Von Bahnenaktien ſtellten ſich Elektr.
Hoch=
bahn über 2 Mill.=Proz. höher. Canada=Aktien büßten von einer
an=
fänglichen 7prozentigen Steigerung 5 Prozent wieder ein. Die
auslän=
diſchen Nenten veränderten ſich nicht bemerkenswert.
Oeviſenmarkt.
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Sparprämienanleihe .... . . . ..
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1896. . ....
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L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
41% 1902 .......
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302... . .
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22% Oſt. Staatsrente v. 191
ab 1918 ..............."
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914 ...
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45 „ einheitl. Rente ...
50 Rum. am. Rente v. 03 ...
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(Bagdad Ser. I ..
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v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatér. v. 14 ....
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Kronenrente .....
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Außereuropäiſche.
5½ Mexik. amort, innere .. . ."
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1.b. 8. Em. .
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v. 1885
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% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 321.
Lebenswogen.
Roman von Paul Lindenberg.
33)
(Nachdruck verboten.)
10. Kapitel.
In den Katatomben.
Wolf und Klaus ſaßen auf der Veranda der Bruſſatiſchen
Villa.
Der Abend war herabgeſunken, die Dämmerung ſchnell
hereingebrochen, im Weſten verſchwanden die letzten roſigen
Wolken der untergegangenen Sonne, über dem Veſuv lag ein
breiter, roter Schein. Süßer Blumenduft ſtieg von den Roſen=
und Nelkenbseten auf, leiſe plätſcherten die Springbrunnen, von
ferne drang Mandolinen lang und Gefang eines
Neapolitani=
ſchen Volkesliedes herüber, einige Nachtvögel ſchwirrten durch die
Luft und Eidechſen raſchelten im dichten Weingerank.
Der beiden Freunde hatte ſich eine gedankenvolle Stimmung
bemächtigt, ihr Plaudern war verſtummt eine läſſige Müdigkeit
machte ſich bemerkbar, obwohl ihre Nerten in erwartungsreicher
Spannung waren. Sie ſollten ja, noch ehe der Tag ſeinen
Kreis=
lauf ſchloß, in den Bund der Camorra aufgenommen werden,
dann würden ſie auch Wichtiges erfahren, was mit der nächſten
Zukunft in enger Verbindung ſtand. Die Romantik des Ganzen
hielt ſie fortgeſetzt in ihrem Bann, und immer wieder tauchte die
drängende Frage auf: Was werden wir erreichen, wie wird alles
enden? An die eigenen Gefahren dachten ſie nicht, nur daxan, das
in ſie geſetzte Vertrauen zu rechtfertigen und den Erfolg zu
erſtre=
ben, zu erzwingen. Mit feſtem Willen und zäher Kraft wollten
ſie alle Hinderniſſe überwinden, den geheimen, böſen Mächten
zum Trotz, die ſich der Erreichung ihres Zieles entgegenſtellten.
Mit Graf Bruſſati hatten ſie den Reſt des geſtrigen Tages
und den heutigen bis zum ſpäten Nachmittag im vertrauten
Ver=
kehr verbracht. Von dem Zweck ihres Aufenthaltes war gar nicht
mehr geſprochen worden, der Hausherr hatte aus ſeinem
reichbe=
wegten Leben und von den bedeutenden Menſchen, mit denen er
Dienstao, den 18. Rovember 1924.
zuſammengekommen, erzählt, und hatte mit Klaus, während
Wolf im Park gemalt, zu Pferd ſeine großen Beſitzungen und die
anſchließende ſchöne Umgebung durchſtreift. Bei der geſtrigen
Fahrt zur Stadt hatte Klaus Aſta beſucht und ſich überzeugt, daß
ſie vom Mottaſchen Ehepaar und den Kindern wie zur Familie
gerechnet wurde, und dann Wolf, der unterdeſſen im Hotel die
Sachen gepackt, abgeholt, um einige Stunden hindurch Neapel zu
beſichtigen. Rechtzeitig waren ſie wieder in der Villa ange angt,
wo alles ihrer gaſtlichen Unterkunft harrte. Zum Abendeſſen
hat=
ten ſich zwei Gutsnachbarn des Grafen eingefunden, mit denen
man bis Mitternacht in lebhaftem Plaudern verblieben war.
Von einer Turmuhr ſchlug jetzt die zehnte Stunde.
Ein betagter Diener erſchien: „Wenn es den Herren recht
iſt, könnten wir gehen. Der Herr Graf hat mir befohlen, die
Herren zu begleiten. Ich darf wohl die Führung
überneh=
men?”
Man durchſchritt den Park bis zu der ihn abgrenzenden
Mauer, deren eiſerne Tür der Diener auf= und wieder abſchloß.
Der Weg ging durch Felder und einen Olivenhain, an den
Gar=
tenanlagen eines benachbarten Dorfes, aus dem Hundegebell
er=
tönte, ſtießen; ein zweiter und dritter Weg ward eingeſchlagen,
letzterer ſentte ſich und führte in einen Hohlweg.
Hier blieb der Diener ſtehen: „Wir haben es nicht mehr weit
es iſt ein Gebot, den Herren die Augen zu verbinden. Darf
ich es tun?
Er zog zwei ſeidene Tücher hervor, die er ſchnell
zuſammen=
legte und ſie Wolf und Klaus geſchickt umband.
„Bitte, wollen die Herren mir die Hand geben? Vorſicht, es
geht etwas bergab.
Im Schweigen der Nacht waren verſchiedene Vogelſtimmen
zu vernehmen, bald ferner, bald näher. Klaus war es, als ob
auch ihr Begleiter ſich daran beteiligte — es mochten
Erken=
nungszeichen ſein.
Nach mehreren Minuten blieb man ſtehen.
„Einige Stufen abwärts — dann ſind wir zur Stelle!” ſagte
mit beſonderem Ausdruck der Diener, gleich dannach ein paar
Seite 11.
nicht verſtändliche Worte murmelnd, die in gleicher Weiſe
er=
widert wurden.
Kühle Luſt wehte den Freunden entgegen. Sie wurden noch
ein Stüächen weitergeführt, dann raunte ihnen der Diener zu:
„Wollen die Herren hier verbleiben und ſich die Binden
ab=
ſtreifen?”
Wolf und Klaus taten es.
Sie ſchauerten zuſammen
Hunderte bleicher Totenſchädel und übereinanderliegender
Gebeine, die Wände eines kle nen Raumes voll ausfüllend,
grin=
ſten ſie an. Von der aus Tufſtein beſtenhende Decke hing eine
antike Tonlampe herab, in deren Oel ein mattes Flämmchen
flackerte, das jeden Augenblick zu verlöſchen drohte. Der einzige
Ausgang war durch eine ſchmale Tür verſchloſſen, von dem D.
e=
ner keine Spur. Schauerliche Stille, ringsum, man hörte ſein
eigenes Herz erregt pochen.
„Wir ſind in den Katakomben,” flüſterte Wolf dem Freunde
zu.
Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zurück in jene Zeit
des erſten Chriſtentums, in denen dieſe unterirdiſchen
Grabſtät=
ten angelgt wurden, die auch zu geheimen Zuſammenkünften und
Gottesdienſten dienten.
Wenn dieſe bisher ſo wenig verwitterten Knochen erzählen
könnten — wievieles würden ſie berichten von haßerfüllten
Ver=
folgungen, von Not und Elend in grauenhaften Verließen, vom
Hingemordetſein, durch wilde Tiere in menſchenüberfüllter
Arena, von ſtiller und treuer Duldung um des Kreuzes Willen!
Langſam ſchlich die Zeit hin, endlos ſchien jede Minute,
zerrte an den Nerven. Hätten ſie nicht das Zutrauen zu dem
Grafen Bruſſati gehabt, ſo wäre den Harrenden der Verdacht
nicht zu verargern geweſen, daß man ſie durch Verrat hierher
ge=
lockt und ſie dem qualvollſten Ende in dieſem furchtbaren
Grab=
gewölbe anheimgegeben!
Endlich ward die Tür geöffnet.
(Fortſetzung folgt.)
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