Einzelnummer 15 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 311
Samstag, den 8. November 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzelgenl
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Be=
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſlonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbuni.
Gleichgewicht im Reichshaushalt.
Das Programm, das die Reichsregierung als Ergebnis der
letzten Kabinettsſitzung am Freitag veröffentlicht hat, iſt vielfach
mißverſtanden worden. Ein kurzes Wort der Erklärung iſt
des=
halb wohl nötig. Es geht aus von der erfreulichen Tatſache, daß
infolge der drakoniſchen Steuer= und Sparpolitik des letzten halben
Jahres die Sintflut der Inflation überraſchend ſchnell
überwun=
den iſt und der Reichshaushaltsplan in ſeinen Einnahmen und
Ausgaben nicht nur balanziert, ſondern ſogar einen kleinen
Ueber=
ſchuß aufweiſt. Da gleichzeitig der Reichfiskus auch wieder über
einen beſcheidenen Betriebsfonds verfügt, hat das Reichskabinett
ſich mit Recht für verpflichtet gehalten, die Blutleere der Wirtſchaft,
die eine notwendige Folge dieſes Syſtems war, zu beſeitigen und
die Zügel der Steuergeſetzgebung ſoweit locker zu laſſen, wie das
mit den Reichsfinanzen irgendwie vereinbar iſt. Es kann ſich
hier=
bei natürlich noch nicht um ein bereits bis ins Einzelne
ausge=
arbeitetes Programm handeln, ſondern, nur um die Feſtlegung
des Rahmens, inerhalb deſſen ſich die Finanzpolitik ſelbſt bewegen
wird. In welchem Umfange ſich das im Einzelnen durchführen
läßt, darüber beſteht jetzt noch keine Klarheit, weder ſoweit die
Beſoldung der Beamten in Frage kommt, noch ſoweit eine
Mil=
derung der Aufwertungsvorſchriften der 3. Steuernotverordnung
vorgeſehen iſt. Nur darüber herrſcht nirgends Zweifel, daß eine
Ehöhung der Aufwertungsſätze nur den ſozial notleidenden
Schichten zugute kommen kan, nicht aber neue Gewinne der
Spe=
kulation zuführen darf. Wenn deshalb die Börſe mit einer Hauſſe
in Anleihepapieren antworten zu können glaubt, ſo iſt eine
ein=
dringliche Warnung am Platze, daß nicht noch einmal, wie vor
einigen Monaten, ein neuer Anleiherummel losbricht, deſſen
Koſten ſchließlich doch die Mitläufer zu zahlen haben.
Verbilligung und Zolltarifaktion.
Berlin, 7. Nov. Die geſtern in einem Communigus
nie=
dergelegten Beſchlüſſe der Reichsregierung ſind geeignet, beſonders
hinſichtlich der Senkung der Preiſe, Hoffnungen zu erwecken, die
nach unſeren Informationen nicht zu weit geſteckt werden dürfen.
Die Aktion der Reichsregierung, die vom
Reichswirtſchaftsmini=
ſterium ausgeht, beruht auf gemeinſchaftlichen Maßnahmen der
Reichsbank, des Reichswirtſchaftsminiſteriums und des
Reichs=
finanzminiſteriums, wobei zu berückſichtigen iſt, daß neben der
Kreditpolitik und der Maßnahmen zur Erleichterung der Steuern
auch die deutſchen Zolltarife eine wichtige Rolle ſpielen. Das
Thema des neuen Zolltarifs wird erſt in einigen Wochen feſtgeſetzt
werden können. Er wird eine Reform des alten Zolltarifs vom
Jahre 1902 in dem Sinne darſtellen, daß alle zollpolitiſch nicht
ver=
wertbaren Zölle wegfallen und den Inlandswaren, ſoweit
erfor=
derlich, ein mäßiger Zollſchutz gewährt wird. Die mit der
Füh=
rung der Zollverhandlungen betrauten deutſchen Delegierten ſind
bereits im Beſitz beſtimmter Richtlinien, ohne daß ſie ſich
hinſicht=
lich der Geſtaltung des olltarifs der Handlungsfreiheit zu begeben
haben. Von dem künftigen Zolltarif, wie von den Ergebniſſen
der einzelnen Handelsverträge wird auch zum großen Teil die
Preisgeſtaltung im deutſchen Inland abhängen.
Die Konferenz der Finanzminiſter in Berlin.
Berlin, 7. Nov. Nachdem in der vorigen Woche Vertreter
der Länderregierungen mit dem Reiche über die Frage der
An=
nahme von Auslandskrediten durch Länder und Gemeinden und
über die Steuermilderungen verhandelt hatte, ohne daß es ihnen
gelungen wäre, eine abſchließende Einigung herbeizuführen, ſind
heute vormittag 11 Uhr im Reichsfinanzminiſterium die
Finanz=
miniſter der Länder zu einer Konferenz mit der Reichsregierung
zuſammengetreten.
In der Beſprechung wurde nach eingehender Beratung ein
Ausſchuß gebildet zur Ausarbeitung von Richtlinien für die
Aufnahme von Anleihen durch die Länder und
Gemeinden. Der Ausſchuß ſetzte ſich zuſammen aus
Ver=
tretern des Reiches, der Reichsbank, von Preußen, Bayern,
Sach=
ſen, Württemberg, Hamburg, Bremen. Die Beratung über die
geplante Steuermilderung wird morgen vormittag fortgeſetzt
werden.
Forderungen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes.
Berlin, 7. Nov. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund hat an
das Reichsfinanzminiſterium das dringende Erſuchen gerichtet,
an=
läßlich der bevorſtehenden Aenderung gewiſſer Steuertarife auch
eine Neugeſtaltung der ſteuerfreien Abzüge, im
Lohnſteuerver=
fahren nach der Richtung herbeizuführen, daß: 1. der
Werbungs=
koſtenſatz von 50 Mark auf 75 Mark erhöht und 2. die
prozen=
tualen Kinderabzüge derartig progreſſiv geſtaltet werden, daß
bereits beim Vorhandenſein von vier Kindern und einem
monat=
lichen Einkommen von 150 Mark und darunter Steuerabzüge nicht
mehr vorgenommen zu werden brauchen. Die Forderung wird in
einer längeren Eingabe des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes
ein=
gehend begründet.
Zu den deutſch=franzöſiſchen Wirtſchafts=
Verhandlungen.
Paris, 7. Nov. (Europapreß.) Zur Frage des
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertrages verlautet, daß man auf Grund
der bisherigen Verhandlungen damit rechnen kann, daß die
Be=
ſprechungen Ende dieſes Jahres abgeſchloſſen ſein werden. Die
Bewältigung des Materials ſtelle gewaltige Anforderungen. So
ſei es z. B. bezüglich des Biertarifes nötig, daß jede Delegation
die Preisgeſtaltungsfaktoren unterſucht und von den
beiderſei=
tigen Abſatzmöglichkeiten Kenntnis nimmt. Dann mußten die
Intereſſenten zur Sprache kommen, und von deren Einigung
oder Nichteinigung hänge es ab, wie die beiden
Regierungsver=
tieter über dieſe Frage, entſcheiden werden. Jedenfalls hofft
man allgemein auf eine wirtſchaftliche Annäherung.
Die Neuwahl des badiſchen
Staatspräſidenten.
Karlsruhe, 7. Nov. Nachdem der badiſche Landtag
periode das bisherige Landtagspräſidium Dr. Baumgartner,
Vizepräſident, wiedergewählt hatte, nahm er die Wahl des
die Demokratiſche Partei den Staatspräſidenten. Von 71
ab=
gegbenen Stimmen entfielen 61 auf den demokratiſchen Miniſter
des Kultus und Unterrichts Dr. Hellpach als
Staatspräſi=
denten und 60 Stimmen auf den ſozialdemokratiſchen Miniſter
Remmele als ſtellvertretenden Staatspräſidenten. Die
bei=
den Gewählten nahmen die Wahl an. Staatspräſident Dr.
Hellpach dankte dem Hauſe für das erwieſene Vertrauen und
bisherigen Staatspräſidenten Dr. Köhler (Zentrum) ſeinen Dank
aus. Er gelobte, ſein Amt zu führen auf dem Boden und im
Geiſte der badiſchen Verfaſſung und der Verfaſſung des
Deut=
ſchen Reiches.
Zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung des Landtages
widmete Präſident Dr. Baumgartner dem heimgegangenen
Alt=
meiſter Hans Thoma einen tiefempfundenen Nächruf. Thoma
ge=
hörte von 1905 bis 1918 der Erſten Kammer als Mitglied an.
Die badiſche Heimat ſei ſtolz auf ihren großen Sohn und ſtehe
heute ief trauernd an ſeiner Totenbahre. Sein Andenken werde
ſtets in Ehrfurcht und Treue hochgehalten. Die Abgeordneten
hatten ſich während dieſer Worte von ihren Sitzen erhoben.
Aus Bagern.
Foriſetzung der Haushalidebatte. — Dr. Held
und das Journaliſiengeſetz.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
*+ München, 7. Nov.
hat der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held dem Chef der
Ententekommiſſion in München ſchriftlich das
Be=
dauern der bayeriſchen Staatsregierung ausgeſprochen.
— In Ingolſtadt iſt eine Sonderkommiſſion zur Unterſuchung
der Angelegenheit eingetroffen. Entgegen anders lautenden
Mel=
dungen iſt keiner der Offiziere verletzt oder angegriffen worden.
Bei der Beratung des Haushalts des „Miniſteriums
des Aeußern” wurde heute im Landtag von den
Sozial=
demokraten und Demokraten die Aufhebung der bayeriſchen
Geſandtſchaften verlangt, die zurzeit bei der Kurie und
in Württemberg errichtet ſind. Der Miniſterpräſident wies
auf die wirtſchaftliche, politiſche und kulturelle Bedeutung dieſer
Geſandtſchaften hin. Auch die Reichsregierung billige es, daß
Bayern dieſe Geſandtſchaften unterhalte, und erkenne deren
Nutzen an. Die Aufhebung dieſer Geſandtſchaften würde Bayerns
Selbſtändigkeit nehmen und einen Schritt auf dem
Wege der Herabdrückung Bayerns zur Provinz
bedeuten. Der Antrag wurde daraufhin abgelehnt und
die Mittel für die Geſandtſchaften bewilligt.
Miniſterpräſident Dr. Held hat heute im Landtag Anlaß
genommen, auf die Bedeutung des Journaliſtengeſetzes
für die Arbeiten der Preſſe hinzuweiſen und zu verlangen,
daß die im Regierungsentwurf zu dieſem Geſetz fehlende
Rege=
lung der Alters= und Hinterbliebenen=Verſor=/Oelgebiete weniger gepflegt.
gung der Journaliſten nachgeholt werde. In dieſem Sinne
werde der bayeriſche Geſandte beim Reich angewieſen werden,
im Reichsrat zu wirken.
Ludendorff gegen Kronprinz Rupprecht.
In einer vom Völkiſchen Block einberufenen
Wahlverſamm=
im Verlaufe ſeiner Rede wörtlich: „Ich will nicht mehr auf den
Ehrengerichtsſpruch der 27 bayeriſchen Generäle kommen, da ich
desgemeinſchaft mit dieſen Schichten gelöſt habe, indem ich
er=
klärt habe, daß die geſunden Kräfte im Mittelſtand und in den
Arbeiterſchichten ſchlafen. Vorgeſtern haben die Vorſitzenden der
Regimentsoffiziervereinigungen beſchloſſen, daß ſich die Offiziere
hinter den Beſchluß der Generäle zu ſtellen haben, und daß die
Offiziere, die ſich zum Völkiſchen Offiziersbund bekennen oder ſich
noch in Standesgemeinſchaft mit mir fühlen, geächtet werden. Für
mich gibt es nur eine Gemeinſchaft, das iſt die deutſche
Volksge=
meinſchaft, und für mich gibt es nur eine Ehre, nämlich die Ehre
des deutſchen Mannes. Ich habe die Vermeſſenheit gehabt,
durch=
ſeine K. H. der Kronprinz mich beleidigt hat, werde ich
veröffent=
lichen. Generalfeldmarſchall Hindenburg hat in Punkt 3 ſeines
Einigungsvorſchlages dem Kronprinzen vorgeſchlagen, mir die
Eutſchuldigung auszuſprechen. Der Kronprinz lehnte dies ab, und
daran, ſind Hindenburgs Bemühungen geſcheitert. Die Generäle
ſprechen dem König das Recht zu, ungeſühnt beleidigen zu dürfen.
Was jetzt in Bahern vor ſich geht, das iſt Byzantinismus. Ich
daß an dem Offizierkorps freventlich gehandelt wird.” —
Luden=
dorff ſprach dann weiter über Fragen aus der völkiſchen
Bewegung.
Das (rdölin der Welipolitik.
Von Wilh. G. Burckhardt.
In Anbetracht der ungeheuren Bedeutung des
Petroleums für Weltwirtſchaft und Weltpolitik
wer=
den wir das Erdölproblem in mehreren Aufſätzen
aus berufener Feder behandeln. Die Schriftleitung.
Erſter Teil.
Bei Entdeckung der erſten nordamerikaniſchen
Petroleum=
lager und in dem Beginn ihrer induſtriellen Auswertung ahnte
heute vormittag in ſeiner erſten Sitzung der dritten Tagungs= man in den intereſſierten Kreiſen zunächſt nicht die Bedeutung,
die dieſes Produkt des nordamerikaniſchen Bodens in der kurzen
Präſident, Meier, erſter Vizepräſident, und Gebhardt, zweiter Zeitſpanne (ab 1860) von rund 60 Jahren im wirtſchaftlichen
und politiſchen Leben der Völker einnehmen würde. Auch in
neuen Staatspräſidenten vor. Nach der im Jahre 1919 unter uordamerikaniſchen Regierungskreiſen gab man ſich von dem
den Koglitionsparteien getroffenen Vereinbarung ſtellt diesmal einſtigen politiſchen Wert dieſes Produktes keine Rechenſchaft,
auch dann nicht, als die nordamerikaniſche Monopolſtellung als
Oelproduzent erledigt war und ſchließlich aus allen Erdteilen
Meldungen über mehr oder minder zahlreiche und qualitativ
wertvolle Oellager kamen.
Den zunehmenden wirtſchaftlichen Wert dieſes Produktes
illuſtrierte die einfache Tatſache, daß eine anfängliche
Jahres=
produktion von 25 000 Tonnen im Jahre 1860 nach 40 Jahren,
alſo etwa um 1900, die Höhe von 25 000 000 Tonnen
Weltpro=
ſprach ebenſo wie der Präſident des badiſchen Landtags dem duktion erreichen und nach insgeſamt rund 60 Jahren den Ertrag
von 100 000 000 Tonnen weit überſchreiten konnte.
Die Erkenntnis von dem doppelten Wert des Petroleums:
als hoher wirtſchaftlicher und nicht minder hoher politiſcher
Fak=
tor, die allmähliche Einbürgerung der Oelfeuerung in der
See=
ſchiffahrt, die immer weitere Ausdehnung der
Kraftwagenindu=
ſtrie und das Vordringen des Verbrennungsmotors im
Welt=
verkehr, dieſe Erkenntnis kam den intereſſierten priväten und
offiziellen Kreiſen Englands, das eben in punkto Petroleum ſo
überaus ſtiefmütterlich von der Natur behandelt war, ſehr bald
zum lebhafteſten Bewußtſein, und mit dieſem Augenblick ſetzte
auch engliſcherſeits ein zunächſt mehr geheimes als offen
betätig=
tes Streben ein, den natürlichen Mangel des eigenen
Mutter=
landes an Erdölvorkommen und die nicht gerade
überſchweng=
liche Dotierung ſeiner Kolonien mit dieſer wertvollen Flüſſigkeit
auf anderem Wege wettzumachen.
Man ging unverzüglich daran, durch Spezialiſten und
Spe=
zialkommiſſionen die Petroleumlager des Erdballs nach
Quan=
tität und Qualität forſchungsmäßig und ohne viel Lärm zu
machen, feſtzuſtellen, — und den Spuren dieſer
Unterſuchungs=
kommiſſionen und Kommiſſare folgten mit mehr oder weniger
amtlicher Unterſtützung die faſt durchgängig von Erfolg
beglei=
teten Verſuche der Hauptintereſſengruppen, einen möglichſt
gro=
ßen Teil als wertvoll erkannter Oelgebiete in wirtſchaftliche oder
politiſche Abhängigkeit von England zu bringen.
Wegen des bedauerlichen Vorfalles in Ingolſtadt! Entſprechend der Lage der engliſchen Intereſſenſphären,
er=
ſtreckte ſich dieſe mit Energie eingeleitete und mit großer
Aus=
dauer unter — wie geſagt — teilweiſe offizieller Anteilnahme
fortgeſetzte Tätigkeit der engliſchen Petroleumintereſſenten
zu=
nächſt in der Hauptſache auf die Länder der öſtlichen Hemiſphäre.
Und es ſind beſonders zwei große Gruppen, in denen ſich dies
engliſche Vorgehen ſchließlich konzentrierte: die Royal Dutch
Shell Combine (eine engliſch=holländiſche Verbindung) und die
Anglo Perſian Oil Co.
So hatten faſt 30 Jahre vergehen können, ehe man in den
Vereinigten Staaten von Amerika, berauſcht von den gewaltigen
finanziellen Ergebniſſen und der Wirtſchaftlichkeit der eigenen
Petroleum=Induſtrie, zu merken begann, daß dem hohen
wirt=
ſchaftlichen Wert des Erdöls der noch größere machtpolitiſche
Wert dieſes Bodenproduktes gegenüberſtand, und daß England
in rechtzeitiger Erkenntnis dieſes Kernpunktes der Erdölfrage
ſeinen anfänglichen natürlichen Mangel an Oellagern durch
ge=
ſchickte wirtſchaftliche und politiſche Maßnahmen wettzumachen
verſtanden hatte.
Die nordamerikaniſche Petroleum=Induſtrie, Produktion und
Sicherſtellung des Abſatzes, hatte bis dahin in der vorbildlichen
Organiſation Rockefellers, dem Standard Oil Truſt (von New
Yerſey) eine bedeutende wirtſchaftliche Blüte erreicht, die
Sicher=
ſtellung der Rohſtoffverſorgung dagegen im Gegenſatz zum
eng=
lichen Standpunkt und Verfahren im Gefühl der eigenen
Sicher=
heit des „beatur poſſidens” großer, ſcheinbar unerſchöpflicher
Das Jahr 1900 bildete alſo etwa den Wendepunkt in der
Geſchichte der nordamerikaniſchen Petroleum=Politik, die ſich
nun=
mehr über die Grenzen des rein wirtſchaftlichen und finanziellen
Intereſſes hinaus auch auf die internationale Arena begibt,
aller=
dings in etwas weniger „engliſcher” Weiſe durch die eigene
Regierung unterſtützt, um der drohenden engliſchen
Vormacht=
ſtellung zu begegnen. Und wie in England die Royal Dutch Shell
Combine im Verein mit der Anglo Perſian Oil Co. ſich als die
lung ſprach heute abend General Ludendorff. Er ſagte u. a. beiden Kernpunkte der engliſchen Petroleuminduſtrie in
wirt=
ſchaftlicher und politiſcher Hinſicht entwickelt hatten, ſo gelang
es der Rockefeller=Organiſation, dem „Standard, Oil Truſt”,
bewußt bereits nach dem 9. November vorigen Jahres die Stan= durch erfolgreiches und ebenſo ſchnelles wie rückſichtsloſes
Vor=
gehen den von engliſcher Seite über den öſtlichen Erdball bereits
geſchickt gezogenen Einflußgürtel zu ſprengen und in dieſer
eng=
liſchen Intereſſenſphäre ſich feſtzuſetzen, ſich u. a. durch
Auf=
ſaugen der Nobel= und Rothſchild=Gruppen der geſamten
ruſſi=
ſchen Produktion zu bemächtigen, die unter ſtarker Beteiligung
deutſcher Bankgruppen (Direktion der Disconto=Geſellſchaft,
Deutſche Bank, Bleichröder u. Co.) aufblühende rumäniſche
Petroleum=Induſtrie und auch die unter Führung der
nord=
amerikaniſchen Pure Oil Co.” in den Vereinigten Staaten noch
zukämpfen, daß meine Ehre gleich iſt der Ehre eines Königs. Daß ſelbſtändig gebliebenen Oelfirmen auzugliedern, in Bremen
(1907) mit den kontinentalen Geſellſchaften die „Europäiſche
Petroleum=Union” zu begründen und ein Jahr vorher ſogar im
engliſchen Mutterlande durch Gründung der „Britiſh Petroleum
Co.” (1906) den Gegner im eigenen Lande wirkungsvoll zu
treffen.
Dieſes rigoroſe Vorgehen der Standard Oil rief natürlich
die lebhafte Aufmerkſamkeit der intereſſierten Kreiſe auf den
habe mich immer für die Offiziere eingeſetzt. Heute aber ſehe ich, Plan und veranlaßte einen entſprechenden Druck auf die engliſche
Regierung, welche ſich gezwungen ſah, ſofort auf
nordamerika=
niſches Petroleum die notwendigen Zölle zu legen und damit
dem Angriff der Standard Oil wirkungsvoll zu begegnen. In
Samstag, den 8. Rovember 1924,
Nummer 311.
Seite 2.
Holland fuſionierte aus gleicher Veranlaſſung und auf
eng=
liſches Betreiben die ſtärkſte holländiſche Geſellſchaft, die
Kon=
ninglijke Neederlandſche Petroleum Matſchapji (ebenfalls 1907)
mit der engliſchen Petroleum=Transport und =Handelsfirma
Shell und brachte ſo ein Fuſionskapital von 25 000 000 engliſchen
Pfund plus 600 000 000 Gulden zuſammen. Eine weitere
Stär=
kung der engliſchen Stellung erfolgte durch das Vorgehen der
engliſchen Burma Oil Co., welche bis zum Jahre 1909 alle
Kon=
zeſſionen engliſcher Unternehmer in Perſien aufkaufte und auf
dieſer Grundlage eine weitere Geſellſchaft, die ſogen. Anglo
Per=
ſian Oil Co., mit 5 000 000 engl. Pfund Grundkapital (jetzt
20 000 000 Pfund) gründete.
„Bis zum Jahre 1912 hatte die Standard ihren Sieg im
kontinentalen Europa ſo konſolidiert, daß z. B. die deutſche
Ab=
wehr ſich vor dem Reichsgericht auf den allgemeinen Satz:
Ver=
ſtoß gegen die guten Sitten, berufen mußte und praktiſch ein
Ausweg nur in der Schaffung eines deutſchen Reichsmonopols
für Petroleum geſehen wurde.” („Die Weltintereſſen der
eng=
liſchen Petroleum=Induſtrie‟, Dr. S. Jeſſen.)
Bis zum Jahre 1912 waren auch die techniſchen Verſuche,
Verbeſſerungen und Erfahrungen ſo weit gediehen, daß an der
Ueberlegenheit der Oelfeuerung gegenüber der Kohlenfeuerung
kein ernſthafter Zweifel mehr beſtand: Oelfeuerung ſparte ein
Drittel des Raumes, den ſonſt Kohlenvorräte gleicher Heizkraft
beanſpruchten, benötigte ſehr viel kleinere Maſchinen, die dauernd
betriebsfähig blieben, nicht verſchlackten und nur geringen Raum
beanſpruchten, die Keſſel litten nicht durch Einwirkung des
Schwefels und die Oelheizung ermöglichte Turbinenbetrieb.
Unter Mr. Churchill, dem erſten Lord der britiſchen
Admi=
ralität, und auf deſſen perſönliche Veranlaſſung hin erfolgte in
genanntem Jahre die Umſtellung der britiſchen Flotte von der
Kohlen= auf die Oelfeuerung, und zwei Jahre ſpäter, zu Beginn
des Weltkrieges, liefen bereits die großen Einheiten der engliſchen
Flotte, etwa 45 Prozent der geſamten engliſchen Kriegsmarine,
(Fortſetzung folgt.)
unter Oel.
Eine Wendung in China.
Von unſerem Korreſpondenten
C.M. P. London, 8. Nov. (Dch. Flugpoſt.)
Die Angriffe auf die beiden Flügel, vor allem auf den
lin=
ken des Generals Wu ſeitens des Satrapen der Mandſchurei
blieben ohne jeden Erfolg. Da wandte ſich letzterer an den
Chriſtengeneral Fengh, und dieſer ſah ein, daß Wu Pei Fu
eigentlich der Friedensſtörer der Heimat ſei, der dieſe nicht zur
Ruhe kommen ließ. Marſchall Wu, der ſchon die
Vorbereitun=
gen für eine großzügige Umgehung des rechten Flügels Tſangs
eingeleitet und ſich befriedigt nach Schanghaikwan begeben hatte,
ſah ſich mit einem Male ſchändlich verraten, denn Fengh kehrte
nach Peking um. Marſchall Wu iſt ein Mann von ſelten klugen
und ſchnellen Entſchlüſſen. Mit Feinden im Rücken war nichts
mehr zu machen. Er eilte nach Tientſin. Aus der eigenen
Um=
klammerung wurde ein bedrohliche Flankenſtellung gegen Fengh,
wenn er von der Küſte her, an einem Punkt, nach dem zwei
große Bahnlinien aus dem Süden, die von Hankau und die von
Pukow, führten, die befreundeten Truppen Yangtſe Tuchuns
einſetzen konnte. Die Hilfe war bereitwillig verſprochen
wor=
den. Ein Sieg Tſangs ſchien den nun um ihre Selbſtändigkeit
beſorgten Tuchuns ebenſo unerträglich, wie daß ausgerechnet der
„Chriſt” neben Tſang etwas zu ſagen haben ſollte. Da ſperrte
Tſang den Tuchuns von Schenſi und Schantung die beiden
Bahnlinien und machte mit dem Reſt der Nordarmee Wus ein
Ende. Der Marſchall, der ſchon den Moment vor ſich ſah, die
Situation wieder voll zu beherrſchen, ſah ſich von neuem einer
Umklammerung ausgeſetzt. Aber jetzt lohnte es ſich, daß er es
verſtanden hatte, die chineſiſche Kreuzerflotte an ſich zu feſſeln
denn Tſang iſt zu Waſſer abſolut machtlos. Ueber den
Anker=
platz von 3 Kreuzern, von den 4 wurde noch vor zwei Tagen
be=
richtet. Ueber die Liegeſtelle der „Haitſchi” nicht. Sie hat
offen=
bar ſeit der Anweſenheit Wus in Tientſin auf der Reede vor
Takuforts geankert. Im Abenddunkel brachte der
Küſtendamp=
fer „Tſchao Hſing” den Marſchall an Bord und die „Haitſchi”
ging ſofort in See nach der Yangtſe=Mündung. Sie wird mit
ihm bis Tſchinkiang oder Nanking zum General Tſchih
hinaus=
laufen. Jetzt fragt es ſich, ob ihm die Tuchuns auch im eigenen
Intereſſe treu ſind. Wenn ſie das tun, dann ſteht wieder
ein=
mal Süd gegen Nord, aber der Hauptteil Chinas würde Wu
gehören. Die Sowjets jedoch würden noch geſpannter als
bis=
her am Zaune ſitzen. Für Japans Angehörige in der
Mandſchu=
rei und Oſtmongolei wäre jede Gefahr geſchwunden. Aber wie
dürften ſich die übrigen internationalen Intereſſenten ſtellen?
Vom Tage.
Die auf den Stichtag, 5. November, berechnete
Großhandels=
indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber dem Stand
vom 28. Oktober um 1,6 auf 126,6 zurückgegangen. Für den
Monats=
durchſchnitt des Oktober ergibt ſich eine Steigerung der
Großhandels=
indexziffer von 126,9 auf 131,2 oder um 3,4 Prozent.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten iſt für
den 5. November gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben.
Der frühere ſächſiſche Miniſterpräſident Zeigner iſt von dem
Unterſuchungsgefängnis Leipzig der Gefangenenanſtalt in Bautzen
zur Verbüßung ſeiner Strafe zugeführt worden.
An die Spitze der kommuniſtiſchen” Reichsliſte wurde
Max Hölz geſtellt, der zur Zeit in einem ſächſiſchen Zuchthauſe ſeine
Strafe verbüßt.
Das Präſidium der Vaterländiſchen Verbände
Bay=
erns erklärt zu den Reichstags= und Gemeinderatswahlen, daß die
Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Bayerns auf die Aufſtellung von
einer eigenen Kandidatenliſte verzichteten.
Mit einem Lehrflugzeug der Steitiner Fliegerſchule, einer
Albatrosmaſchine, iſt auf dem Flugplatz Krekoſe bei Stettin der
Flug=
zeuglehrer Arthur Schulz aus beträchtlicher Höhe abgeſtürzt.
Die Maſchine wurde vollkommen zertrümmert. Schulz war auf der
Stelle tot.
Der Erfinder des ſegelloſen Segelſchiffes Flettner kündigt
durch die New Yorker World ſeine baldige Ueberfahrt nach Amerika an.
Legationsſekretär von Rinteln hat geſtern im Auftrage
der deutſchen Botſchaft in Lille den verhafteten deutſchen General a. D.
Nathuſius beſucht. Er iſt nach einer 1½ſtündigen Unterredung
nach Paris zurückgereiſt.
Das zur Zeit in Paris tagende deutſch=alliierte
Komi=
tee zur Regelung der Sachlieferung aufgrund des Dawesplanes hat
fünf Unterkommiſſionen gebildet, die ſich mit den einzelnen Fragen
be=
ſchäftigen werden. Der Vorſitzende iſt der Belgier Bemelman.
Wie wir erfahren, wird der Beginn der deutſch=polniſchen
Wiutſchaftsverhandlungen wegen Erkrankung des zum
Leiter der deutſchen Delegation auserſehenen Miniſterialdirektors von
Stockhammer eine Verzögerung erfahren.
Der Schnellzug Paris-Le Havre iſt geſtern nacht um
10 Uhr mit einem Güterzug 10 Kilometer nördlich von Rouen in
einem Tunnel zuſammengeſtoßen, wobei zwei Tote und ſechs
Ver=
wundete zu beklagen ſind.
Eine Delegation der Trade=Union wird nach Moskau
ab=
reiſen, um dort eine Unterſuchung über die ruſſiſche
Gewerkſchafts=
bewegung anzuſtellen.
Die mexikaniſche Regierung hat ſich entſchloſſen, die
Han=
delsbepiehungen mit Großbritannien zu
unter=
brechen.
Der Lohnkampfim Buchdruckgewerbe.
Eine Erklärung des Deutſchen Buchdruckervereins.
Berlin, 7. Nov. (Wolff.) Der Deutſche Buchdruckerverein
teilt mit: In Berlin hat eine Beſprechung der Vertreter
ſämt=
licher Buchoruckereien und Zeitungen aus dem ganzen Reiche
ſtattgefunden, die ſich mit den ſchwebenden Lohndifferenzen im
Buchdruagewerbe beſchäftigte. Nach eingehender Prüfung der
Geſamtſitua ion kamen die Verſammelten einmütig zu dem
Ent=
ſchluß, gegenüber der durch nichts gerechfertigten übertriebenen
Forderung der Gehilfenſchaft auf eine mehr als 30proz.
Lohn=
erhöhung eine ablehnende Haltung einzunehmen. Es wurde
gegenüber vom „Vorwärts” und anderen ſozialiſtiſchen Zeitungen
verbreiteten Nachrichten feſtgeſtellt, daß Bewilligungen dieſer
Gehilfenforderungen — wenn überhaupt — dann nur vereinzelt
und wohl nur in den von den Gewerkſchaften abhängigen
Betrie=
ben vorgekommen ſind, und daß dieſe für die Geſamtlage keinerlei
Bedeutung haben. In Breslau iſt die Gehilfenſchaft unter einem
Tarifbruch in den Streik getreten; dort wird ſeit heute eine
Not=
zeitung herausgegeben. Der in einer Liegnitzer Tageszeitung
aus=
gebrochene Streik iſt dadurch illuſoriſch geworden, daß die Zeitung
mit Erſatzkräſten weiterhin hergeſtellt wird. Die
Berufsvertre=
tungen der Deutſchen Buchdrucker und Zeitungsverleger ſind ſich
darin einig, daß ſie — ſelbſt unter dem Druck der bevorſtehenden
Reichstagswahl — die Forderungen nicht bewilligen können, die
in ihren Auswirkungen weder von den Werken noch von der
Geſamtwirtſchaft getragen werden können. Das
Reichsarbeits=
miniſterium hat neue Verhandlungen für Samstag vormittag
an=
beraumt.
Breslau, 7. Nov. (Wolff.) Als heute früh die von den
bürgerlichen Blättern gedruckte Einheitszeitung herauskam und
die Setzer das Zeitungsgrundſtück verließen, verſuchten Trupps
von 15 bis 20 Mann, die teils zu Fuß, teils zu Rad die
Arbeits=
willigen verfolgten, auf dieſe einzudringen. Ein Metteur wurde
von den Streikenden blutig geſchlagen.
Unter dem Vorſitz von Prof. Brahn werden heute Samstag
im Reichsarbeitsminiſterium neue Verhandlungen der
Organiſationsver=
treter zur Beilegung des Konfliktes im deutſchen
Buchdruck=
gewerbe ſtattfinden.
Die Einnahme von Mekka.
Von unſerem Korreſpondenten.
Alexandrien (Aegypten), 6. Nov. 1924.
Ein Augenzeuge, der ſoeben aus Mekka zurückgekehrt iſt,
berichtet über den Einbruch der Wahabiten: Als in Mekka der
Vormarſch der Wahabiten bekannt wurde, ließ König Huſſein
die Menge in der großen Moſchee ſich verſammeln, wo der
Korre=
ſpondent der Zeitung „El Kibla”, ein anderer Indier und ein
Mohammedaner aus Java aufreizende Reden hielten, um das
Volk zum Widerſtand gegen eine Beſetzung Mekkas zu bewegen.
Die Redner benutzten dazu die Behauptung, daß die Wahabiten
in El Taief das Grab des Heiligen Ihn Abbas zerſtört hätten
und in Mekka ähnlich vorgehen würden. Dieſe Reden fanden
aber wenig Widerhall, da die breite Maſſe der Bevölkerung mit
der ſchlechten Regierung des Königs Huſſein unzufrieden war.
Worin die ſchlechte Regierung König Huſſeins beſtand, berichtet
der Augenzeuge nicht, aber man weiß, daß Huſſein, der an ſich
ein wirklich begabter und kluger Menſch iſt, von einem ſinnloſen
Geiz beherrſcht war, der mit zunehmendem Alter immer
ſchlim=
mere Formen annahm. Huſſein hat zwar durch die Einrichtung
eines Telephons und elektriſchen Lichtes im fernen Mekka ſich zu
moderniſieren verſucht, aber zugleich durch eine kindiſche
Aus=
beutung ſeiner Untertanen und der ungezählten Tauſende von
Pilgern ſich überall Feinde geſchaffen. Bezeichnend für den Ruf
ſeines Geizes war es, daß man ebenſo in Indien wie am
Bos=
porus darüber klagte, daß König Huſſein beim Waſſerverkauf in
Mekka die Pilger in ſchamloſer Weiſe bewuchere. Der
Augen=
zeuge berichtet dann weiter, daß als Folge dieſer Mißachtung
König Huſſeins ſich insgeſamt nur 300 Freiwillige zum
Heeres=
dienſt gemeldet haben. Dieſe Freiwilligen wurden zwei Tage
lang von einigen arabiſchen Offizieren, die früher gegen die
Tür=
ken in Syrien und Paläſtina gekämpft hatten, im Schießen
aus=
gebildet und dann dem Emir Ali Ibn el Huſſein zugeſandt, der
ſich mit ein paar Dutzend Soldaten ſechs Stunden von Mekka
entfernt gelagert hatte. Schon zwei Tage ſpäter verbreitete ſich
dann die Nachricht, daß es zwiſchen dieſer Truppe und den
Waha=
biten weſtlich von El Taief zum Kampfe gekommen ſei. Den
Ausgang des Gefechtes bewieſen die Soldaten König Huſſeins,
die in einem bejammernswerten Zuſtand nach Mekka flüchteten.
Sofort bemächtigte ſich der ganzen Bevölkerung eine ſtarke Panik,
und wer irgend konnte, floh ſchleunigſt nach der Hafenſtadt
Dſchiddah, die im Bereich der engliſchen Schiffsgeſchütze liegt.
Da die Bevölkerung aber einen Entſcheidungskampf mit den
Wahabiten fürchtete, verſammelten ſich die Notablen von
Dſchid=
dah und beſchloſſen, die Abdankung König Huſſeins zu fordern.
Dieſe Forderung wurde dem König telephoniſch übermittelt, der
ohne weiteres zugunſten ſeines Sohnes abdankte. Der
abge=
dankte König hat ſich dann mit ſeiner Familie und ſeinen Schätzen
zunächſt in Dſchiddah aufgehalten, wo er aber nicht lange bleiben
konnte, da er vom Haß der Bevölkerung verfolgt wurde. Er iſt
dann eines Tages verſchwunden, wie man weiß, hat er auf
einem engliſchen Schiff Zuflucht genommen, hat aber ſeinen
Sohn in Dſchiddah zurückgelaſſen. Schlimm ſah es nach der
Flucht des Königs und eines großen Teiles der Bevölkerung von
Mekka in dieſer heiligen Stadt aus, wo die geſchlagenen und
ge=
flüchteten Freiwilligen mordeten und plünderten. Erſt mit der
Beſetzung der Stadt durch die Wahabiten unter dem Befehl von
Khalif Ibn el Walid iſt dort wieder Ruhe und Ordnung
ein=
getreten.
Verſtändigung zwiſchen Japan und Rußland?
London/ 7. Nov. (Europreß.) Nach einer Meldung aus
Tokio hat es den Anſchein, als ob die Unterhandlungen zwiſchen
Japan und Sowjetrußland vor einer Verſtändigung ſtünden.
Der Sowjetdelegierte in Peking, Karakhan, ſoll Japan eine Reihe
von Konzeſſionen im ruſſiſchen Teile der Inſel Sachalin
zu=
geſtanden haben, und zwar ſoll es ſich um Konzeſſionen auf 50
Jahre für Petroleum, Fiſcherei, Gruben und Holzrechte handeln.
Der Verkauf deutſchen Kolonial=Eigentums
und Grundbeſitzes.
London, 7. Nov. „Dahl Mail” kritiſiert den Verkauf des
deutſchen Kolonialbeſitzes wiederum ſehr heftig. Am 24. und
25. November werden die von der engliſchen Regierung in
Kame=
run beſchlagnahmten deutſchen Grundſtücke und Plantagen mit
einem Geſamt=Areal von 50 000 Hektar oder 100 000 Morgen ohne
jegliche Einſchränkung zum öffentlichen Verkauf angeboten. Das
Angebot der Firma Henton u. Son umfaßt 58 Einzelobjekte,
deren Größe 35 000 Hektar oder 70000 Morgen beträgt. Die
Verſuche der engliſchen Regierung, dieſe Beſitzungen im Jahre
1922 loszuſchlagen, wobei deutſche Käufer ausgeſchloſſen waren,
haben ſich als erfolglos erwieſen. Diesmal ſind deshalb auch
deutſche Käufer zugelaſſen.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 7. November.
Triſian und Jſolde.
Handlung von Richard Wagner.
Der Feſtabend, den uns Helene Wildbrunn aus Wien
und Berlin als vollendete Jſolde, Herr Otto Fanger aus
Frankfurt als ein meiſterlicher Triſtan ſchenkten, iſt für unſere
Oper kein Ruhmesblatt.
Es iſt richtig und klug, wenn Gertrud Gercke die Jſolde
erſt dann herausſtellt, wenn ſie ſich ihrer völlig gewachſen fühlt;
es iſt aber bedauerlich, daß unſer Heldentenor für den Triſtan
nicht eingeſetzt werden konnte. Warum ließ er ſich dieſe große
Aufgabe entgehen? Es bleibt ſomit feſtzuſtellen, daß wir, um
das Werk überhaupt geben zu können, für die beiden Titelrollen
Vertreter von fremden Bühnen leihen mußten.
Im übrigen ſind Gaſtſpiele bedeutender Darſteller großer
Rollen durchaus zu begrüßen, ja ſogar notwendig als Vorbild
und Maßſtab zum Vergleich, zur Beurteilung eigener Leiſtung.
Die Nebeneinanderſtellung mit Höchſtleiſtungen erſt macht
Selbſt=
kritik und Kunſtkritik ſcharf und zeigt unnachſichtig das Niveau
an, die Nähe und den Abſtand. Tritt hierin nicht öfter eine
Nachprüfung ein, iſt Verflachung und dann Selbſtberäucherung
die ſichere Folge.
Die heutige Vorſtellung hatte in Helene Wildbrunns
über=
ragender Jſolde dieſes hohe Niveau, das aus eigener Kraft zu
erſchwingen unſerer Bühne verſagt iſt (denn es iſt weſentlich
Geldfrage), das aber neben dem berühmten Gaſt auch in hohem
Maße Herrn Otto Fanger und unſerem vorzüglichen Perſonal
zu danken iſt. Sie machte den Maßſtab in wünſchenswerter
Klarheit deutlich, wonach vergangene und zukünftige Leiſtungen
zu meſſen waren und ſein werden.
Von einer Beurteilung im Einzelnen darf füglich Abſtand
genommen werden. Für alle von uns Mitwirkenden — Anna
Jacobs — Brangäne, Johannes Biſchoff — Kurwenal,
H. Hölzlin — Marke, Karl Ebert — Melot, Rudolf
Strzeletz — Hirt, Hans Ney — Steuermann, Hans
Höff=
lin — junger Seemann — bleibt bewundernde und dankbare
Anerkennung, nicht zuletzt für unſer glänzend ſpielendes Or=
Gheſter, die Eboxe und des ganzen Werkes treffliche Leiter, Michgel
Balling und Joſedh Schlemoach. Der ſtarke Eindruck
des Zuterge;vöhnlichen „löſte von der Welt uns los” und wirkte
lauge na-h
Das gut beſetzte Haus dankte mit ungezählten
Hervor=
rufen.
V. H.
* John Milton.
Zum 250. Todestage des engliſchen Dichters am 8. Nobember 1924.
Von Peter Haac.
John Milton iſt heute nicht mehr in Mode. Man weiß von
ihm zwar, daß er das „Verlorene Paradies” gedichtet hat —
ge=
leſen haben es aber wohl ebenſo Wenige wie etwa Klopſtocks
„Meſſias”. Die übrigen Werke des großen Dichters ſind faſt
ver=
geſſen — und daß er im politiſchen Leben ſeines Vaterlandes im
Zeitalter Cromwells eine hervorragende Rolle geſpielt hat, iſt
faſt unbekannt.
Milton war ein Londoner Kind und ſtammte aus einer
ſtreng puritaniſchen Familie. Schon früh fühlte er ſich zur
Dicht=
kunſt berufen. Ein großer Künſtler zu werden, der engliſchen
Mutterſprache neue Schönheit und Klangfarbe zu geben, war
ſein Streben, als er 1632, vierundzwanzigjährig, Chriſts College
in Cambridge verließ. Einige aus ſeiner Studienzeit ſtammende
Elegien und Hymnen — darunter die berühmte Hymne auf den
Morgen der Geburt Chriſti — zeigen ſchon den großen Dichter.
Geſicherte Vermögensverhältniſſe ſeines Vaters geſtatteten dem
Jüngling, ganz ſeinen Neigungen zu leben. In den fünf
ſorg=
los glücklichen Jahren, die er im elterlichen Hauſe in dem
rei=
zenden Dorfe Horton des Grafſchaft Buckingham verbrachte,
ent=
ſtanden ſeine erſten bedeutenden Dichtungen, die Schäferſpiele
„Cosmos” und „Arcades”, ſowie „L’allegro und „Il penſero”
Zwillingsgedichte, die Natur und Leben von heiterer und
melan=
choliſcher Seite ſpiegeln.
Milton hatte bereits Weltruhm erlangt, als er im Jahre
1638, nach dem Tode der Mutter, Horton verließ und eine Reiſe
ins Ausland antrat. Sein Weg führte ihn über Paris und
Süd=
frankreich nach Italien, wo ihm als größtem engliſchen Dichter
nach Shakeſpeare allerorten große Ehren erwieſen wurden. Der
religiöſe und politiſche Eifer des Puritaners jedoch und die allzu
große Offenheit, mit der er die Mißſtände des Papſttums
gei=
ßelte, gefährdeten faſt ſeine perſönliche Freiheit. Hier im Lande
Taſſos und Dantes reifte in dem Dichter der Gedanke, auch
ſei=
nem Volke ein Heldengedicht zu ſchenken, das gleicherweiſe
Vater=
land und Chriſtentum verherrlichen ſollte. In König Arthur
und den Rittern ſeiner Tafelrunde ſah er die würdigſten
Ver=
treter ſeiner Ideen. Erſt nach Jahrzehnten ſchwerer Kämpfe,
bitterer Erfahrungen entſtand das Gedicht: „Das verlorene
Para=
dies” Nachrichten von innerpolitiſchen Unruhen ſeines
Vater=
landes, von drohendem Ausbruch des Bürgerkrieges brachten die
Reiſe zum plötzlichen Abbruch. Es iſt bezeichnend für Miltons
ſtrenge Auffaſſung von Pflicht, daß er keinen Augenblick zögerte,
auf perſönlichen Vorteil und Bereicherung ſeines Wiſſens zu
verzichten, um der Allgemeinheit zu dienen. Ein kurzer
Aufent=
halt in Florenz führte noch zu einem Zuſammentreffen mit
dem erblindeten Forſcher Galilei. Das furchtbare Schickſal
die=
ſes traurigen Opfers der Inquiſition beſtätigte Milton die
ver=
hängnisvolle Wirkung ſtarren Kirchendogmas aufs neue.
Ein wildes Chaos herrſchte in dem England, in das Milton
im Jahre 1640 zurückkehrte. Karl I., wie alle Stuartkönige, vom
übergroßen Wahn eines Gottesgnadentums erfüllt, ſuchte, da
das Parlament ſeinen zahlreichen Wünſchen nachzukommen nicht
willens war, auf eigene Fauſt das Szepter zu ſchwingen. Offene
Fehde zwiſchen König und Parlament war die Folge. Nach
anfänglichem Sisgen der beſſer geſchulten „Kadaliere”, wandte
ſich das Parlamentsheer um Hilfe nach Schottland, die gewährt
wurde unter der Bedingung der Annahme der presbyterianiſchen
Kirche. Die Not zwang, darauf einzugehen, führte aber
gleich=
zeitig zu neuer Spaltung. Es bildeten ſich „Independenten”
deren Führer Oliver Cromwell wurde. Dieſer Partei ſchloß ſich
der Puritaner Milton im Jahre 1644 an.
Faſt alles, was aus Miltons Feder in den Jahren nach ſeiner
Reiſe kam, behandelte kirchliche, ſoziale, politiſche Fragen.
Zu=
erſt wandte er ſich gegen Kirche und Biſchöfe in der Schrift „
Re=
formation in England”, deren reinigender, läuternder Geiſt ihm
in keiner Weife erfüllt ſchien. Zu den folgenden Scheiften über
Ehe und Erziehung gaben perſönliche Erfahrungen — man kann
bei Milton eine ungewöhnlich ſtarke Wechſelwirkung zwiſchen
Erlebnis und Werk feſtſtellen — den Anlaß. Kurz nach ſeiner
Nückkehr hatte der Dichter ſich verheiratet. Seine junge Frau,
Mary Powell, war die Tochter eines verarmten Landedelmannes
von der Partei der Rohaliſten. Ohne das geringſte Verſtändnis,
von lächerlichen Standesvorurteilen beherrſcht und maßlos in
ihren Lebensanſprüchen, verließ ſie ſchon nach wenigen Monaten
das Haus ihres puritaniſchen Gatten. — In vier
Abhandlun=
gen ſetzt ſich Milton mit dem Problem der Ehe auseinander und
verteidigte leidenſchaftlich — entgegen den Anſchauungen ſeiner
Zeit — die Trennung unharmoniſcher Ehen. Nach
altteſtamen=
tariſcher Sitte will er jedoch die Entſcheidung darüber allein dem
Gatten zugeſtehen. Anſchließend daran ſchrieb er über
Erzie=
hungsfragen, die ihn ſchon in ſeinen Univerſitätsjahren
beſchäf=
tigt hatten. Die Erziehung von Knaben befreundeter Familien
hat ſeine Erfahrungen auf dieſem Gebiete bereichert. Die
un=
geheuren Schwierigkeiten, die ſeitens Kirche und Staat Milton
bei Herausgabe ſeiner Schriften gemacht wurden, zeitigten ſein
vielleicht bedeutendſtes und beſtes Proſawerk „Areopagitica” oder
Ueber die Freiheit der Preſſe‟ Zum erſten Male erhob ſich
hier eine Stimme für das Recht der freien Meinungsäußerung
in Wort und Schrift, die ſich ſchon allein deswegen als notwen=
Rummer 311
Seite 3
Rücktritt des Kabinetts Seipel.
Un die Ruxreinsstiten.
Generalſtreik der öſterreichiſchen Eiſenbahner.
Wien, 7. Nob. (Europapreß.) Der Konflikt zwiſchen den
Eiſenbahnern und der Direktion der Bundesbahnen droht zu
einer Regierungskriſe zu führen. Bis 6 Uhr abends, dem von
den Eiſenbahnern geſtellten Termin, war eine Cinigung zwiſchen
den Eiſenbahnern und der Direktion nicht erzielt, ſodaß der
all=
gemeine Streik, der um Mitternacht ausbrechen ſoll, als
prolla=
miert gilt. Der Präſident der Bundesbahnen, Dr. Günther, hat
infolge deſſen ſeine Demiſſion eingereicht. Heute nachmittag
fand ein Miniſterrat ſtatt, in dem beſchloſſen wurde, daß die
geſamte Regierung Seipel zurücktreten werde, falls Präſident
Günther bei ſeiner Demifſion beharren ſollte. In dieſem Falle
würde ein Beamtenkabinett mit der Führung der Geſchäfte
be=
traut werden.
Nach ſoeben einlaufender Meldung hat das Kabinett Seipel
ſeine Demiſſion eingereicht, da Präſident Günther ſeine
De=
miſſion aufrecht erhalten hat.
Neuwahlen in der Tſchechoſſowakei?
*b Wie unſer Korreſpondent berichtet, dauern die Konflikte
in der tſchechiſchen Koalition trotz aller Dementis an. In Olmütz
hat eine Beratung der tſchechiſchen Volksparteiler ſtattgefunden.
in welcher ein Prager Vertreter die Zuſtände als unhaltbar
be=
zeichnete. Man rechne damit, daß die Reuwahlen in die Prager
Nationalverſammlung für Mai 1925 ausgeſchrieben werden.
* Vom Tagelöhner zum Miniſier.
Zum Tode des ungariſchen Ackerbauminiſters Szabo
ſchreibt uns unſer Budapeſter Mitarbeiter:
Mit Szabo=Nagyatzdi, dem geweſenen Ackerbauminiſter,
der=
liert die ungariſche Politik eine ihrer originellſten Perſönlichkeiten.
Der Bauernführer, der ſich vom Holzfäller und Feldarbeiter zum
Miniſter hinaufarbeiten konnte, war in den letzten Jahren ein
wichtiger Faktor der ungariſchen Politik. Seit 1918, wo er zum
erſten Male Miniſter wurde, hat er jedem Kabinett bis zum
heu=
tigen Tage angehört, und mit ſeiner Anhängerſchaft, den „kleinen
Landwirten”, deren Unterſtützung für jede Regierung unbedingt
nötig war, bedeutete er den ruhenden Pol in den mannigfachen
Regierungswechſeln der letzten Jahre, ohne ſeine Prinzipien auch
nur einen Augenblick in den Hintergrund zu ſtellen. Durch die
Zerſtückelung des Landes und den Verluſt der meiſten großen
Städte haben ſich die Verhältniſſe in Ungarn erheblich zugunſten
der Bauernſchaft verſchoben, und die plötzlich entſcheidend wichtig
gewordene Bauernſchaft hat ihren prädeſtinierten Führer in
Szabo=Nagyatzdi geſunden. Seine Bedeutung geht aus der
Tatſache hervor, daß er es verſtanden hat, die beſitzloſen
unga=
riſchen Bauern zu organiſieren und eine Bodenreform
auszu=
arbeiten, ohne die hinter ihm ſtehenden Bauernmaſſen dem
Sozialismus in die Arme zu treiben. Szabo gehörte zu den
ſeltenen Politikern, die in ihrem ganzen Leben dem einmal
ge=
gebenen Programm treu blieben, ſcheute aber zur Erreichung
ſeiner Ziele keine Kompromiſſe: Er war überzeugter Demokrat,
ohne jemals Demagoge zu werden, in ſeiner Lebensweiſe blieb
er der einfache Bauer, bewohnte mit ſeiner Frau eine Zwei=
Zimmer=Wohnung und behielt ſogar ſeine ungariſche
Bauern=
tracht. Er und ſeine Fraktion bedeuteten ein neues Moment in
Ungarns politiſchm Leben, und durch ſeinen Tod iſt die für
Un=
garns ſchickſalsſchwere Frage, ob die Bauernſchaft wieder einen
geeigneten Führer ſindet oder der extremen Richtung zum Opfer
fällt, aufgerollt.
Austritt hoher Perſönlichkeiten aus der Faſziſtenpartei.
Rom, 7. Nov. (Europapreß.) Infolge der Zwiſchenfälle der
Faſziſten mit den Kriegsteilnehmern am Jahrestage der
Sieges=
feier und der daraus erfolgten Polemik, hat der Abgeordnete
Ponjo di San Sebaſtiano, der Präſident des römiſchen
Kriegs=
teilnehmerverbandes, ſeinen Austritt aus der Faſziſtenpartei
er=
klärt. Dieſer Austritt iſt um ſo bedeutungsvoller, als der mit der
goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnete Abgeordnete großen
Einfluß unter den freiwilligen Kriegsteilnehmern beſitzt und auch
Mitglied ihres Zentralkomitees iſt. Er hat Muſſolini ſeine
Aus=
trittserklärung perſönlich überreicht. Ferner erwartet man den
Austritt des Abgeordneten Viola, des Präſidenten des
italieni=
ſchen Kriegsteilnehmerverbandes, aus der Faſziſtenpartei. Da
dieſen beiden Abgeordneten aufrichtig die Verſöhnung und
Be=
ruhigung des Landes naheliegt, haben ſie trotz ihrer
Zugehörig=
keit zur Faſziſtenpartei wiederholt energiſch gegen die
extremi=
ſtiſchen Faſziſten Stellung genommen und auch nicht verhindert,
daß die Kriegsteilnehmerverbände ſich von den Faſziſten
lostrenn=
ten. Ferriacci hatte ſchon zweimal im Vollzugsausſchuß der
Faſ=
ziſtenpartei ihren Austritt verlangt, dem ſie nun mit dem
freiwil=
ligen Austritt zuvorgekommen ſind.
Paris, 7. Nov. (Wolff.) Ueber die geſtern unter dem
Vor=
ſitze des Miniſterpräſidenten Herriot ſtattgefundene
Konfe=
renz, die ſich mit den Fragen beſchäftigte, die augenblicklich die
alliierten Finanzſachverſtändigen zu regeln verſuchen,
um die Konferenz der alliierten Finanzminiſter vorzubereiten,
die während der Londoner Konferenz beſchloſſen wurde, um
ge=
zahlungen zu regeln, ſagt der „Watin”, das Erträgnis der
Ruhrbeſetzung ſtellte ſich ganz verſchieden dar, je
nach=
dem man rechne. Der Nettoertrag der Ruhrbeſetzung
be=
laufe ſich auf 2841 Mikionen Franken oder 6 5 1900000 Gold= dieſer prominenten Zeitſchrift, verdanken wir die intereſſante
Mit=
mark. Die Belgier und Franzoſen wollten den Wert der
Sach=
lieferungen, die ſie ſeit Januar 1923 erhalten hätten, für ſich
be=
halten und den Ertrag der Barzahlungen bezüglich der
Be=
ſatzungskoſten an Belgien abliefern auf Grund des dieſem zu= plan, der natürlich fallen muß, iſt der berüchtigte Ruſſenvertrag.
ſtehenden Prioritätsrechtes. — Andererſeits ſei die Frage des
Verteilungsſchlüſſels neu zu regeln. Nach dem
Sachverſtändigen=
plan habe man von Deutſchland etwa 34 Milliarden Goldmark
zu erwarten. Hiervon ſtünden Belgien 8 Prozent, das ſind 2720
Millionen Goldmark zu, von denen es bereits zwei Milliarden
erhalten habe. Nachdem der belgiſche Anteil ausgezahlt ſei, müſſe
der Anteil der anderen Mächte entſprechend erhöht werden. Aber
an Frankreich, England und die Vereinigten Staaten zurück= gehend ſein. Der Einwand gegen den Vorſchlag der ſozialiſtiſchen
zuzahlen habe. Dieſe Summe ſei ſehr hoch, und deshalb wäre
dieſe Probleme werden im Augenblick durch die franzöſiſche
Ne=
anzunehmen ſei, daß die vorgeſehene Konferenz vor dem 10.
De=
zember zuſammentrete.
Die Teuerungsdebatte in der franzöſiſchen Kammer. irgenwelche Hoffnung haben, das Land hinter ſich zu haben.
Paris, 7. Nov. (Wolff.) In der Kammer hat heute
nach=
mittag die Interpellation über die Teuerungskriſe
begon=
nen. Der Abg. Brunet eröffnete ſie mit ſcharfen Angriffen gegen
den Nationalen Block, auf deſſen verfehlte wirtſchaftliche und
finanzielle Politik der Rebner die gegenwärtige Teuerung zurück= ſtruktion” bezüglichen Einzelheiten und nach der Tendenz ſo vieler
führte. Brunet kam in dieſem Zuſammenhang auch auf die
Aus=
wirkungen der unglückſeligen Ruhrbeſetzung zu ſprechen. Er hält
die von der Regierung beabſichtigten Maßnahmen für unzu= neuen Regierungsprogramms einnehmen wird.
reichend und verlangt zur Wiederaufrichtung der Wirtſchaftslage
die Auflegung einer Vermögensabgabe. (Beifall auf der Linken,
ſtarker Widerſpruch und heftige Zurufe auf der Rechten.)
Dann beſteigt der ſozialiſtiſche Abg. Conſtanz die Tribüne und
entwickelt in ſeiner Interpellation ähnliche Gedankengänge.
Darauf ergreift Herriot das Wort zu einer Erwiderung,
die weniger den eigentlichen Interpellanten, als einem
Abgeord=
neten der Oppoſition gilt, der einen ironiſchen Zwiſchenruf über
die bevorſtehende innere Anleihe fallen ließ. Herriot erklärte, man
könne die gegenwärtige Anleihe nicht mit denen vergleichen, welche
das vorhergehende Kabinett aufgelegt habe. Die Regierung halte
es für ihre unbedingte Pflicht, dem Lande die
Wahr=
heit zu ſagen, ſelbſt wenn ſie dabei ihre Exiſtenz aufs Spiel
ſetze. Sie ſcheue ſich nicht, dieſe Lage darzuſtellen, in die das Land
gebracht worden ſei. Der Schlüſſel zu der ganzen
Regierungs=
frage ſei die Finanzpolitik.
Frankreich und der Patikan.
Paris, 7. Nov. (Europapreß.) Der Zwiſchenfall mit dem
päpſtlichen Nuntius iſt geſtern durch eine Unterredung zwiſchen
Ceretti und Herriot erledigt worden. Es wurde folgendes
Kom=
munique veröffentlicht: Der Miniſterpräſident hat geſtern den
päpftlichen Nuntius empfangen. Er hat ſich mit ihm über die
Stelle in der Rede von Francois Albert unterhalten, die von
Nuntius beanſtandet worden war. Er hat ihm bei dieſer
Ge=
legenheit beſtätigt, daß Frankreich ganz beſonders an den
Ge=
bräuchen feſthält, wodurch die Rechte des diplomatiſchen Korps
feſtgelegt werden. Ceretti hat ſich völlig befriedigt erklärt und
Herriot für die gefundene Aufnahme gedankt.
Der Fall Nathuſius.
Paris, 7. Nov. Nach dem „Petit Pariſien”, erklärte
Nathuſius dem Polizeibeamten, der ihn von Metz nach Lille
brachte, er ſei ſicherlich das Opfer eines Irrtums. Seine
Verur=
teilung ſei zweifellos zu Unrecht erfolgt. Er könne auf das
be=
ſtimmteſte verſichern, daß er niemals die Taten begangen habe,
deren man ihn beſchuldige. Er hoffe, daß ſich ſeine Unſchuld in
kürzeſter Zeit herausſtellen werde. Als er bei ſeiner Einlieferung
auf Waffen unterſucht wurde, erklärte er, daß er ſolche nicht
be=
ſitze und auch noch zu jung ſei, um Selbſtmordgedanken zu haben.
Für Nathuſius iſt eine beſondere Zelle hergerichtet worden. Seine
Mahlzeiten darf er von außerhalb beziehen. Den Vorſitz im
Pro=
zeß Nathuſius wird ein General führen, dem 4 Diviſions= und
2 Brigadegeneräle als Beiſitzer beigegeben ſind.
dig ergeben mußte, weil es ja gar keine allgemein gültige
Wahr=
heit gab.
Inzwiſchen hatte ſich die politiſche Umwälzung vollzogen;
die Stuarts waren geſtürzt. Die neue Regierung, der er ſchon
ein eifriger Vorkämpfer geweſen war, bot Milton den Poſten
eines Sekretärs der fremden Sprachen an. Nicht allein durch
Ausübung dieſes wichtigen Amtes leiſtete Milton der jungen
Republik wertvolle Dienſte — ſeine Schriften, die er zur
Vertei=
digung der Hinrichtung Karls I. verfaßte, trugen unendlich viel
dazu bei, das Vorgehen Cromwells zu rechtfertigen und ſeine
Stellung zu ſtärken. „Eikon baſilike”, „das Bild ſeiner
geheilig=
ten Majeſtät in ſeiner Einſamkeit und Qual”, hatte ſich eine
ano=
nym erſchienene Sammlung von frommen Betrachtungen,
Ge=
beten, Gelübden genannt, die den König als verklärten
Märty=
rer erſcheinen ließ. Milton verfaßte in wenigen Monaten eine
Entgegnung darauf unter dem kühnen Titel „Eikonoklaſtis” (der
Bilderzertrümmerer) und ſchlug mit meiſterhafter Wucht das
falſche Bild des Königs in Stücke. Genau ſo erging es allen
weiteren Verſuchen der Royaliſten, dem Hauſe Stuart
Sympa=
thien zu erwecken. Die in ihrem Auftrage von dem Leydener
Profeſſor Claudio Salmaſius herausgegebene Schrift „Defenſio
Caroli I.” fand eine leidenſchaftliche Erwiderung in Miltons
Defenſio populi anglicani” in der er auf die Geſchichte der
eng=
liſchen Verfaſſung bis zu den Sachſen zurückgeht. Dieſe Schrift,
in der Milton die Grundſätze aufſtellte, daß Geſetze und
Einrich=
tungen das allgemeine Wohl zum Ziele haben und aus dem
all=
gemeinen Willen hervorgehen müſſen, erregte in ganz Europa
ungeheures Aufſehen.
Aus ſeiner ruhmreichen politiſchen Laufbahn riß Milton ein
ſchwverer Schickſalsſchlag: ſeine Erblindung. Doppelt ſchwer
mußte er ſeine Hilfloſigkeit durch den Tod ſeiner Frau
empfin=
den. Mary Powell, nach dem Sturze der Rohaliſten in ſein Haus
zurückgekehrt, war ihm zwar nie Gefährtin geworden, hatte aber
ſchließlich für ihn geſorgt. Um nicht auf die Gnade oder Ungnade
ſeiner drei Töchter angewieſen zu ſein, ſchloß er eine neue Ehe,
derem glücklichem Anfang durch den Tod der jungen Frau im
Kindbett ein allzu frühes Ende bereitet wurde. Rührend iſt ein
Sonett, das ihre Güte preiſt und den Beweis erbringt, daß
Mil=
ton würdige Frauen wohl zu ſchätzen verſtand.
Trotzdem durch ſein Gebrechen ſeine Tätigkeit eine nur
ein=
geſchränkte ſein konnte, tönte Miltons Stimme immer weiter
für ſeine alten Ideale. Sie tönte fort nach Cromwells Tode und
nach der Abdankung ſeines Sohnes, und ſie ſchwieg auch noch
nicht, als der Sieg der Stuarts ſchon gewiß war und Karl II.
als König einzog. Wie durch ein Wunder iſt Milton der Strafe
entgangen, die ihm als Verteidiger der Hinrichtung Karls I.
und wegen ſeiner Schmähungen auf Karl II. zu erwarten ſtand.
Aus zweifachen Gründen: ſeiner Erblindung und der
Wie=
dereinſetzung der Herrſchaft der Stuarts, war Milton in
politi=
ſcher Beziehung zur Untätigkeit verurteilt. Jetzt aber, wo er
nach den Stürmen der letzten Jahrzehnte wieder zu Frieden und
Ruhe gelangt war — ſeine häuslichen Verhältniſſe wurden recht
erträglich durch ſeine dritte Frau — ſteigen vor ſeinem Geiſte
die Geſtalten ſeiner dichteriſchen Welt auf. Während nach dem
Beiſpiel des Herrſchers und ſeines Hofes das vom
Puritaner=
tum befreite engliſche Volk ſich wüſtem Taumel hingibt, während
Dichtung und Dichter ſich bemühen, dieſe Stimmung
wiederzu=
ſpiegeln, entſteht der tiefinnerliche, heilige Geſang des blinden
Dichters vom „Verlorenen Paradies”. „Dieſer Mann ſticht uns
alle aus und die Alten noch dazu,” urteilt Dryden nach der
Lek=
türe des Gedichtes. Dieſem Urteil können wir uns heute nicht
mehr anſchließen. Iſt auch die Geſtaltungskraft des Dichters von
ſaſt antiker Großartigkeit, verrät die Schilderung ſeiner
Geiſter=
welt und des Weltalls ſein tiefes Eindringen in Natur und
Kunſt, ſo fällt doch der übermäßige Schwulſt der Dichtung ſtörend
auf. Noch mehr treten dieſe Schwächen, vielleicht infolge ſeines
hohen Alters, im „Wiedergewonnenen Paradies” zutage,
wäh=
rend der „Samſon Agoniſtes” uns deswegen feſſelt, weil er im
Aufbäumen Samſons gegen ſeine Unterdrücker ſein eigenes
Nin=
gen um Freiheit und Wahrheit ſchildert.
Die letzten Jahre des Dichters blieben jedenfalls frei von
häuslichen Konflikten. Seine Töchter hatten das Haus verlaſſen.
Sein Leben floß in ruhigen Bahnen und ſeine außerordentliche
Bedürfnisloſigkeit ließ ihn das Fehlen materieller Genüſſe nicht
entbehren. Die Muſik, ihm ſchon aus dem Elternhauſe vertraut,
ſpendete ihm immer Troſt und Hilfe. Freunde verſammelten
ſich zahlreich um ihn. Zeitgenoſſen ſchildern ihn anregend im
Geſpräch. Kein Fünkchen Humor aber vermochte die bitteren
Anſchauungen, zu denen ihn das Leben geführt hatte, zu
mil=
dern. Es war ein ſchmerzloſes Hinüberdämmern, kein
Todes=
kampf, das das ſchwere Erdenwallen eines der größten engliſchen
Dichter am 8. November 1674 beſchloß.
Bühnenchronik.
— Das Deutſche Schauſpielhaus in Hamburg
bereitet für die zweite Hälfte des Novembers die
Urauffüh=
rung des fünfaktigen Schauſpiels „Maria Orlowa” von
Otto Zoff vor, der als Bühnenautor, außer durch ſeine eigenen
Werke, insbeſondere auch durch die geſchickten Bearbeitungen
von Eichendorffs „Die Freier” und von Goldonis „Das
Kaffee=
haus” bekannt geworden iſt.
— Carl Wagner, der Sohn des ſeinerzeit berühmten
Wiener Burgſchauſpielers Joſef Wagner, konnte am 1. November
Von unſerem Korreſpondenten.
C. M. P. London, 6. Nov. (Durch Flugpoſt.)
Das Hauptfeldgeſchrei der nichtſozialiſtiſchen Parteien gegen
die Regierung Macdonald bildete der Ruſſenvertrag mit ſeinem
Anleihevorſchlag. Wenn Macdonald nicht den Fall Campbell und
wiſſe Fragen der Verteilung der eingegangenen Reparations= den Unterſuchungsantrag der Liberalen benutzt hätte, um möglichſt
ſchnell zum Kampf zu kommen, ſo würde er demnächſt unter dem
Mißtrauensvotum der beiden gegneriſchen Parteien wegen des
Ruſſenvertrages geſtürzt worden ſein. Dem „Glasgow Herald”,
teilung, daß die Regierung Baldwin unter gewiſſen Umſtänden
ſelbſt daran denkt, einen neuen Ruſſenvertrag auf ihr Programm
zu ſetzen. Das Blatt ſchreibt nämlich: Ein anderer Regierungs=
Dieſe Ablehnung ſchließt jedoch nicht aus, daß die Unioniſten
neue Verhandlungen eröffnen, um ein vollkommen
geſchäfts=
mäßiges Dolument abzufaſſen. Wenig Unioniſten und ſicher keiner
ihrer Führer ſind ſo töricht, ſich gegen jeden Verſuch einer
Wie=
derbelebung des Handels mit Rußland zu ſtellen. Aber die
Grundlage muß derartig ſein, daß ſie von den Geſchäftsleuten als
eine geſchäftliche Vereinbarung akzeptiert wird. Wenn eine An=
England ſchlage noch vor, daß Belgien ſeine Kriegsſchuld leihe an Rußland gewährt werden ſoll, muß die Sicherheit weit=
Regierung war, daß der Regierung von ihren Extremiſten nicht
es vielleicht gut, auf die Hälfte dieſer Summe zu verzichten. Alle erlaubt wurde, überhaupt eine Sicherheit zu verlangen. Das neue
Parlament wird der Regierung ſicher nicht ſeine. Unterſtützung
gierung und die alliierten Sachverſtändigen erörtert, ſodaß nicht, verweigern, wenn ſie plant, unſere geſchäftlichen Beziehungen mit
Rußland auf einen befriedigenderen Fuß zu bringen. Aber dieſe
Beziehungen müſſen eine geſunde Grundlage erhalten. Auf
kei=
ner anderen Baſis können die Unioniſten bei ihrem Vorgehen
Wir hatten heute noch keine Gelegenheit mit gut orientierten
Kreiſen über dieſe Ausführungen des eigentlich als unabhängig
regiſtrierten Blattes zu ſprechen. Nach den noch nicht einmal
gänz=
lich erledigten Unterſuchungen aller auf die ruſſiſche geheime
In=
unioniſtiſcher Kampagneredner dürſte die Wahrſcheinlichkeit gering
ſein, daß die Behandlung des Ruſſenproblems die Spitze des
Die Politik der Pereinigten Staaten.
New York, 7. Nov. (Europapreß.) Laut „Chicago
Tri=
bune” ſoll die Republikaniſche Partei im Senat zwiſchen 4 und
8 Stimmen ſchwanken, je nach der Zahl der Senatoren, die
La=
follette unterſtützen. Dagegen wird die Mehrheit der
Republika=
niſchen Partei im Repräſentantenhaus 41 Stimmen betragen.
In politiſchen Kreiſen erwartet man allgemein, daß die Politik
der Vereinigten Staaten in den nun folgenden vier Jahren von
den bis jetzt eingehaltenen Richtlinien Hardings und Coolidges
nicht beſonders abweichen werde.
Laut „New York Herald” könnte man die Politik des neuen
Kabinetts wie folgt zuſammenfaſſen:
1. Keinerlei Veränderung der Haltung gegenüber Rußland,
bevor nicht die Sowjetregierung imſtande ſei, Garantien zu
geben, die die Amerikaner befriedigen. Dieſe Garantien lägen
vor allem in der Anerkennung der Kriegsſchulden.
2. Es ſei zu erwarten, daß die Regierung großes Intereſſe
an der Durchführung des Dawesplanes nehmen werde, da deſſen
Autor nun an den Arbeiten des Kabinetts teilnehmen wird.
Deutſchland ſollen alle möglichen Erleichterungen gewährt
wer=
den, um ihm die Bezahlung ſeiner Schulden zu ermöglichen.
Ferner ſoll dafür geſorgt werden, daß die Ausgaben für die
Beſatzungsarmee verringert werden.
3. In bezug auf die interalliierten Schulden ſoll ſich Europa
keinerlei Illuſionen hingeben. Die amerikaniſchen
Finanzexper=
ten ſeien jeder Verringerung oder gar Annullierung abgeneigt.
Man ſei ſich in amerikaniſchen Kreiſen darüber klar, daß
Frank=
reich jetzt nicht in der Lage ſei, ſeine Schulden zu bezahlen, doch
ſieht man einen Ausweg in einem allgemeinen
Zahlungsauf=
ſchub. Es verlautet ſogar, daß in bezug auf das Uebereinkommen
der Vereinigten Staaten mit England dieſes abgeändert werden
könnte, wenn die erwartete Verbeſſerung in England nicht
ein=
treten ſollte.
4. Was die Zölle betrifft, ſo gedenkt die Regierung ihre
Politik nicht ſonderlich zu ändern, nur wird ſie Schutzzölle
ein=
führen, um gegen den zu erwartenden deutſch=ruſſiſchen
Wett=
bewerb gewaffnet zu ſein.
5. Soll Staatsſekretär Hughes geäußert haben, daß er nicht
geneigt ſei, ſeine Haltung dem Völkerbund gegenüber,
insbeſon=
dere der Frage der gegenſeitigen Hilfe und der Entwaffnung, zu
ändern.
ſein 40 jähriges Bühnenjubiläum begehen, das gleichzeitig mit
ſeinem 60. Geburtstage durch ſein Auftreten als „Fauſt” am
Deutſchen Schauſpielhaus zu Hamburg gefeiert
wurde. Carl Wagner, der ſelbſt eine Reihe von Jahren
erfolg=
reich am Burgtheater zu Wien gewirkt hat, kam nach Hamburg
zunächſt als Nachfolger Matkowskys an das Hamburger
Stadt=
theater, und ſiedelte ſpäter, bei der Gründung des Deutſchen
Schauſpielhauſes, an dieſe Bühne als Mitbegründer und
führen=
der Darſteller über.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Duraluminium im deutſchen Bootsbau.
Die Erfahrungen unſeres heimiſchen Flugzeugbaues mit
Duraluminium haben auch auf den deutſchen Bootsbau
fördernd gewirkt. Einen ganz weſentlichen Fortſchritt
bedeutet die Verwendung von Duraluminium beim Bau von
Motorbooten, Riemen= und Motorrettungsbooten.
Duralumi=
nium iſt bekanntlich eine Legierung aus Aluminium, Kupfer und
Magneſium und hat eine Feſtigkeit von 3900 Kilogramm=
Quad=
ratzentimeter in unvergütetem Zuſtand, in dem es der leichten
Bearbeitung wegen zur Verwendung gelangt. Das ſpezifiſche
Gewicht dieſes Leichtmetalls beträgt nur den dritten Teil von
Gußeiſen. Die daraus hergeſtellten Boote werden alſo auch
um ein Drittel leichter als Eiſenboote gleicher Art. Ein aus
Holz ausgeführtes Motorboot iſt faſt doppelt ſo ſchwer wie das
Metallboot. Auch iſt das Metallboot unempfindlich gegen
Witte=
rungseinflüſſe, ein Vorteil, der die Unterhaltungskoſten
weſent=
lich verringert.
* Stuttgart. Das Kunſtgebäude beherbergt gegenwärtig
eine anſehnliche Van=Gogh=Ausſtellung aus dem
Nach=
laß und aus Muſeumsbeſitz. Gleichzeitig wird am kommenden
Sonntag ebendaſelbſt eine rückſchauende Ausſtellung der Uecht=
Gruppe, Stuttgart, eröffnet, die von den der jüngſten
Kunſt=
bewegung angehörenden Malern G. Graf, Ed. Kitzinger, Alb.
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Samstag, den 8. November 1924.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. November.
*Die Grenze des heſſiſchen beſetzten Gebietes.
Als die Franzoſen vor einigen Wochen die Poſten an der
ſeitherigen Grenze des beſetzten Gebietes bei Darmſtadt
zurück=
zogen, mußte angenommen werden, daß die Grenzlinie, wie ſie
vor dem Ruhrkampf beſtanden hat (z. B. auf der Griesheimer
Chauſſee etwa 1½ Kilometer weſtlich des Bahnüberganges beim
Hauptbahnhof Darmſtadt) und durch die Grenztafeln
gekenn=
zeichnet war, wieder maßgebend iſt. In der letzten Zeit haben
die Franzoſen jedoch Paßkontrollen vorgenommen (z. B. im
Ge=
lände weſtlich des Hauptbahnhofes, Beſucher des Waldfriedhofs
ſowie am Nordbahnhof). Eine offizielle Auskunft über die
Grenzverhältniſſe konnte, wie wir hören, noch nicht von der
Be=
ſatzungsbehörde erlangt werden. Es muß deshalb vorläufig noch
dringend davor gewarnt werden, das Gelände weſtlich und
nordweſtlich des Hauptbahnhofs (Griesheimer Chauſſee,
Wald=
friedhof, Dornheimer Weg uſw.) ſowie weſtlich der Bahnſtrecke
Darmſtadt=Hauptbahnhof—Südbahnhof, ferner nördlich des
Nord=
bahnhoſes (Straße nach Arheilgen, Merckſche Fabrik) ohne
Ausweis zu betreten. Das gleiche gilt für die
Eſcholl=
brücker Straße bis zum Ortseingang Eſchollbrücken, ferner für
die Straße Hahn-Biebesheim, Hahn—Gernsheim in der Gegend
der Bruchmühle.
— Ernannt wurden: am 31. Oktober die Rechnungsräte Heinrich
Fritzges und Karl Neubauer, beide in Darmſtadt, zu
Ober=
rechnungsräten mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 an; die
Verſorgungs=
anwärter Wilhelm Reiß aus Deckenbach, Albert Schmitt aus
Wind=
hauſen, die Kanzleigehilfin Dora Wendel aus Darmſtidt zu
Kanz=
leiaſſiſtenten bei der Kanzlei des Landesamts für das Bildungsweſen
mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 ab.
— Uebernahme von Wechſelverpflichtungen für Gemeinden
und Gemeindeverbände durch den Staat. Die Regierung iſt bis
zum 1. April 1926 ermächtigt, zum Zwecke der
Kreditver=
mittlung nach Maßgabe des Bedürfniſſes derartige
Wechſelver=
pflichtungen einzugehen. Ein gleiches gilt für Uebernahme
ſol=
cher Verpflichtungen für Religionsgeſellſchaften des öffentlichen
Rechts.
EAufwertung. Vormünder, Pfleger und andere
Vermögens=
berwalter werden darauf aufmerkſam gemacht, daß bis ſpäteſtens
31. Dezember 1924 Guthaben bei öffentlichen Sparkaſſen bei
die=
ſen und Guthaben bei unter Staatsaufſicht ſtehenden
nichtöffent=
lichen Sparkaſſen bei dem zuſtändigen Amtsgericht als
Aufwer=
tungsſtelle angemeldet ſein müſſen. Unterbleibt die rechtzeitige
Anmeldung, ſo geht der Anſpruch auf Aufwertung verloren.
Guthaben bei Sparkaſſen anderer als der vorerwähnten Art
be=
dürfen zur Erhaltung ihres Anſpruches auf Aufwertung keiner
Anmeldung. Beratungsſtelle für Fragen der Aufwertung iſt das
Amtsgericht.
— Das Schloßmuſeum iſt täglich geöffnet (außer Samstag).
Füh=
rungen finden um 11 Uhr und 11½ Uhr ſtatt.
— Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Im Oſtflügel ſind
Zeich=
nungen der Holländer des 17. Jahrhunderts neu
aus=
geſtellt. Für die Anordnung iſt die Tatſache maßgebend geweſen, daß
Holland in dieſer Zeit das Verhältnis vom Menſchen zu ſeiner
Um=
gebung und zu dem Stück Erde worauf er ſich befindet, auf einen neuen
und beſonderen und für die ſpätere Malerei fruchtbaren Nenner
ge=
bracht hat. Das übliche Ordnungsſchema nach Schulen (Haarlem,
Amſter=
dam, Leyden, Haag. Utrecht uſw.) iſt deshalb aufgegeben und die
Zeit=
folge inerhalb des einen Jahrhunderts, das mehr eine Ausbreitung als
eine Entwicklung befaßt, nicht innegehalten. Die Geſamtmaſſe iſt vielmehr
als ſolche genommen und ihre Einzelſtücke ſind zwiſchen die
Spannungs=
enden von Bildniskopf und leerem Gefild eingereiht.
— Hausfrauenbund: Vortrag über Färben. Die Farben= und
Chemiſchen Fabriken Gebr. Heitmann (Köln und
Riga) veranſtalteten geſtern nachmittag im Fürſtenſaal (Grafenſtr.)
für den Darmſtädter Hausfrauenbund eine Vorführung von
Chemiſch=Reinigen, Färben, Batiken und Entfärben der Stoffe im
Haus=
halt. Der Hausfrauenbund hatte dafür geſorgt, daß eine recht
anſehn=
liche Anzahl von Damen erſchienen war. Werklehrerin Fräulein Klein
erläuterte in recht anſchaulicher Weiſe die verſchiedenen Waſch= und
Färbeprozeſſe. Sehr häufig hat man Stoffe, bei denen es ſich nicht
lohnt, ſie in eine Reinigungsanſtalt zu geben; dieſe kann man im
Haus=
halt ſelbſt reinigen. Heitmanns „Reformia” iſt ein gutes, vollkommen
unſchädliches Mittel, Wolle und Seide zu reinigen. Die Stoffe
ſchrump=
fen weder ein noch vergilben ſie. Auch Herren= und Damenfilzhüte,
Wildlederhüte und =Handſchuhe laſſen ſich durch dieſe Mittel ſäubern.
Eine neue Methode iſt das Entfärben. Wie oft kommt es vor, daß
beim Färben oder Waſchen bunter Stoffe ein Unglück paſſiert und die
Farben durcheinanderlaufen. Dann hilft Heitmanns „Entfärber‟. Ein
Pulver, in heißem Waſſer auflöſt, dann den Stoff hineingetaucht,
ent=
färbt er ihn bis auf weiß, und der Stoff kann ſofort wieder neu
auf=
gefärbt nerden. So können wir aus einem dunkelblauen Kleid z. B.
ein rotes entſtehen laſſen. Allerdings macht der „Entfärber” vor
chlor=
echten Farben und dem baſiſchen Farbſtoff Halt. Kaffee=, Tee=, Wein=,
Tinte= und Roſtflecken werden auch auf dieſe Weiſe entfernt. Auf dem
Gebiet der Hausfärberei, gibt es auch wieder eine Neuerung.
Nicht ſelten iſt ein Kleidungsſtück erſt zu reinigen, bevor man es färben
kann; da bringt die Firma nun ein neuerprobtes Mittel, „Simplifis”
eine Farbſeife in den Handel, mit der man gleichzeitig reinigen
und färben kann. Beſonderes Intereſſe erregte bei den Zuhö ern immer
noch das Batiken. Was man da doch aus alten Stoffen für hübſche
Decken, Lampenüberwürfe und Kiſſen anfertigen kann. Fräulein Klein
zeigte an von den Beſucherinnen mitgebrachten Stoffen in praktiſcher
Vorführung all, die verſchiedenen Verfahren, und die Hausfrauen
Darmſtadts konnten, um manche Erfahrung reicher, heimkehren, um zu
L. W.
Hauſe die Praxis zu üben.
— Hausfrauenbund. Am nächſten Dienstag, 4 Uhr, findet wie
ge=
wöhnlich Monatsverſammlung mit Kaffee und Kuchen ſtatt. Schon heute
wird darauf hingewieſen, daß tags darauf, am Mittwoch, 12. November,
nachmitags 4 Uhr, im Fürſtenſaal eine Vorfährung von rationeller
Wäſchebehandlung veranſtaltet wird, zu der die Mitglieder dringend
eingeladen werden. So viele Frauen müſſen ſich heute der Waſcharbeit
mit unterziehen, die dies früher nicht taten, ſo wird eine ſachverſtändige
Unterweiſung auf dieſem wichtigen Gebiet ihnen ſehr willkommen ſein.
—Regimentsgeſchichte des Reſ.=Juf.=Regts. 221. Man ſchreibt uns:
Am Samstag, den 1. November, fand in Frankfurt nochmals eine
Sit=
zung des vorbereitenden Ausſchuſſes ſtatt, in der feſtgeſtellt wurde, daß
das auf Grund amtlicher Kriegstagebücher verfaßte Erinnerungswerk in
wenigen Wochen ſeiner Vollendung entgegenſieht. Aus Kreiſen
ehe=
maliger Kameraden und Angehöriger des Regiments ſind der
Schrift=
leitung zahlreiche Schilderungen von Gefechten und Erlebniſſen
zuge=
gangen, die nach Möglichkeit noch Verwendung finden ſollen. Die
Druck=
legung wird hierdurch leider etwas verzögert, ſodaß mit einem
Erſchei=
nen des Buches in dieſem Jahre nicht mehr gerechnet werden kann. Auch
die bedauerliche Tatſache, daß Vorausbeſtellungen bisher nur ſehr
ſpär=
lich eingelaufen ſind, bewog den Ausſchuß, noch 2 bis 3 Monate mit dem
Druck zu warten und inzwiſchen durch rege Werbetätigkeit alle ehemaligen
221er auf das Werk aufmerkſam zu machen. Nach dem augenblicklichen
Stand wird ſich der Preis auf höchſtens 4 Mark belaufen, doch beſteht
bei entſprechnd größerer Auflage begründete Ausſicht auf weitere
Ver=
billigung Gbis auf etwa 3 Mark). Es ergeht daher nochmals die Bitte an
alle ehemaligen Angehörigen des Regiments und an die Eltern unſerer
gefallenen Kameraden, die Herausgeber durch eifriges Werben für das
Buch und durch baldige Aufgabe der Beſtellung zu unterſtützen. Wir
bitten, Beſtellungen unter genauer Angabe der Anſchrift und Anzahl der
gewünſchten Exemplare an Herrn Eduard Klein, Darmſtadt, Beckſtr. 53,
zu richten.
Seite 5.
Sorntag,
9. Rovember
abends kurz nach 10 Uhr V.
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Richard Jürgas als Tarzan II
Grete Carlsen
Vorverkauf täglich Tageskasse Kl. Haus
Straßenbahnwagen stehen nach
Schluß bereit
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— Gewerbemuſeum. In der buchgewerblichen Abteilung iſt das
kürz=
lich in dem Verlag von Wasmuth erſchienene Ornamentwerk von
Boſſert ausgeſtellt. Die Tafeln geben in farbiger Nachbildung eine
Fülle ornamentierter Arbeiten unter beſonderer Berückſichtigung der
außereuropäiſchen Völkerſchaften. Die Originale der abgebildeten Werke
ſind den Beſtänden der Berliner Muſeen entnommen. Die Auswahl
erfolgte unter dem vorwiegenden Geſichtspunkt moderner künſtleriſcher
Intereſſen. Trotz der ſtarken Verkleinerung bieten die Abbildungen durch
den Zuſammenhang von Form, Farbe und Dekoration eine Fülle von
Anregung und Belehrung ſowohl für den Unterricht wie für den
ent=
werfenden Künſtler.
C. Im Konkordiaſaal ſprach am Donnerstag im Auftrag des
Volks=
vereins für das katholiſche Deutſchland Herr Miſſionar P. Joh.
Eber=
lein über Land und Leute in Neupommern. Herr Direktor Dr.
Meller begrüßte den Gaſt, der durch 25jährige ununterbrochene Tätigkeit
einer der beſten Kenner unſerer verlorenen Südſeekolonie geworden ſei.
Der Herr Redner ſchilderte alsdann an der Hand prächtiger Lichtbilder
die herrliche Tropennatur des Landes mit ihrer Ueberfülle köſtlicher
Früchte; ferner das Tun und Treiben der Wilden, wobei er u. a.
ge=
lungene Proben ihrer eigenartigen Geſänge vorführte. Vor Ankunft der
Miſſionare herrſchte allenthalben Menſchenfreſſerei und Krieg ohne
Ende. Auch war die Stellung der Frau überaus kläglich. England hat
dieſe Kolonie vorläufig in Beſitz genommen, aber zugleich anerkannt,
daß wir Großes dort geleiſtet haben. Der Miſſionstätigkeit ſtand
haupt=
ſächlich der Umſtand entgegen, daß die Wilden nur mit größter Mühe
an dauernde Arbeit zu gewöhnen waren, was bei der tropiſchen Hitze
allerdings nicht zu verwundern war, und ihre Sprache nur ſehr ſchwer
zu erlernen war. Sieben Patres und Schweſtern ſind ihrer
Grauſam=
keit zum Opfer gefallen. Immerhin iſt das Ergebnis der Miſſionierung
hocherfreulich, denn Fleiß, Ordnung und Sicherheit iſt an Stelle des
früheren chaotiſchen Zuſtands getreten. Auch iſt Neupommern die
ein=
zige unſerer ehemaligen Kolonien, in der die Sieger unſere Miſſionare
belaſſen haben. — Der Redner erntete für ſeinen zweiſtündigen
Vor=
trag lebhaſten Beifall.
— Der Katholiſche Kirchengeſangverein St. Ludwig wird am
näch=
ſten Sonntag, den 9. November an der von der Vereinigung Kath.
Aka=
demiker veranſtalteten Feier zu Ehren des berühmten Kirchenlehrers
Thomas von Aquin unter der Leitung ſeines Dirigenten, Lehrer Friedr.
Blumöhr, mit nachfolgenden Aufführungen ſich beteiligen: Bei dem
feier=
lichen Pontifikalamt, das um 9 Uhr in der St. Ludwigskirche von dem
Hw. Herrn Biſchof von Mainz eelebriert wird, kommen zum Vortrag,
beim Einzug des Hw. Herrn das ſechsſtimmige „Ecce sacerdos magnus”
von Bruckner mit Orgel und Poſaunen=Orcheſter, während der Meſſe
die „Mlissa VIII toni (Puisque 7a1 perdu) von Orlando di Laſſo, in der
Bearbeitung von Mitterer, als Einlage eine Motette von Haller. Bei
der weltlichen Feier am nachmittag in der Turnhalle 2 Tantum ergo in
D= und in A=Moll von Bruckner und 1 von Max Reger.
— Aus der ev. Stadtmiſſion. Herr Stadtmiſſionar Hägele
ſchei=
det nach 14jähriger Tätigkeit aus der hieſigen Stadtmiſſion (Mühlſtraße
Nr. 24, aus. Er hat ſich am Donnerstag abend in einer ſehr herzlich
gehaltenen Anſprache verabſchiedet. Ein Beweis der Liebe und
An=
hänglichkeit, die Herrn Hägele hier entgegengebracht wurden, waren die
in allen Teilen gefüllten Säle. Herr Hägele geht in ſeinem gleichen
Berufe nach Rothenburg o. Tauber, während der dortige Prediger
Semmel in die hieſige Stadtmiſſion eintritt.
— Lutherfeier. Der Ev. Bund veranſtaltet kommenden Dienstag in
der Stadtkirche eine Lutherfeier, wohei der als Redner beſtbekannte
Friedberger Profeſſor Lampas die Feſtrede halten wird. Zur
Auf=
führung gelangt die Bachſche Kantate „Ein’ feſte Burg”. Im übrigen
ſiehe Anzeige.)
Zu den Wahlen.
— Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei.
Am. Mittwoch, den 12. November, abends, findet im Hotel Prinz Carl
(Ecke Karls= und Schulſtraße), in der Frauenmitgliederverſammlung eine
Beſprechung über: „Reichsjugendgericht und Jugendamt” (Frau Hübne=
und Prof. Kalbfleiſch) ſtatt. Wer von den Parteifreunden ſich für die
Frage intereſſiert, iſt ebenfalls freundlichſt eingeladen.
— Gießen. Deutſche Volkspartei. Am 5. Nov. fand
im Hotel „Viktoria” in Gießen eine Tagung des Provinzialverbands
Oberheſſen der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Zu ihr waren die Vertreter
aus allen Teilen der Provinz in großer Zahl erſchienen. Die
Verſamm=
lung wurde von dem Vorſitzenden des Provinzialverbandes, Prof. Dr.
Krausmüller, geleitet. Als Vertreter der Landesparteileitung nahm Herr
Generalſekretär Kollbach aus Darmſtadt an den Beratungen teil.
Land=
gerichtsdirektor Schudt=Gießen und Generalſekretär Kollbach hatten die
Referate übernommen, die ſich in der Hauptſache mit Organiſations= und
Finanzfragen, insbeſondere aber mit der kommenden Wahlarbeit
beſchaf=
tigten. Eine äußerſt rege Ausſprache ſchloß ſich an die Referate an. In
ihr wurde einmütig beſchloſſen, die Geſchäftsſtelle in Gießen wieder mit
einem hauptamtlichen Geſchäft=führer zu beſetzen. Die Ausſprache ergab
weiter, daß in allen Teilen der Provinz die Vorbereitungen zum
Wahl=
kampf getroffen ſind, ſo daß mit der Verſammlungs ätigkeit alsbald
be=
gonnen werden kann. Die Wahlausſichten für die Deutſche Volkspartei
werden auch in Oberheſſen allgemein als vorzüglich angefehen.
— Vorträge im Realgymnaſium. Wie in den beiden
vorhergehen=
den Jahren werden auch in dieſem Winter von den Mitgliedern des
Lehrkörpers eine Reihe von Vorträgen — 10 — zum Beſten der
Wohl=
fahrtskaſſe der Anſtalt, die beſonders für die Schüler beſtimmt iſt, aus
den verſchiedenſten Wiſſeus
Ki. de eeche e e eſe eee
Fink: Ueber Kolloide (mit Verſuchen); Profeſſor Dr. Friedrich:
Reſonanz (mit Verſuchen); „Konrektor Dr. Poepperling:
Er=
ziehungsideal und Schulverhältniſſe in England: Profeſſor Como:
Rokoko in Starkenburg (mit Lichtbildern); Profeſſor Dr. Köſer: Der
ſchöne Menſch im Altertum (m. Lichtbildern); Studienaſſeſſor Dr. Götz:
Im Grabe der Pharaonen (mit Lichtbildern). Die Vorträge finden
immer Mittwochs um 6 Uhr und Donnerstags um 8 Uhr (in jeder
Woche zweimal derſelbe Vortrag) im Feſtſaal des Realgymnaſiums ſtatt
und beginnen am 12. November. Karten für alle 10 Vortrage zu 5 Mk.
in der Buchhandlung von Schlapp; Einzelkarten zu 1 Mk. am
Saal=
eingang.
* Das Rathausprojekt vor dem Mieterſchutzgericht. Eine weitere
Kreiſe intereſſierende Verhandlung fand geſtern vor dem hieſigen
Mie=
terſchutzgericht ſtatt. Die Stadt Darmſtadt hat gegen die
Mie=
ter der Läden in dem Rathaus eine gerichtliche Klage eingereicht,
in der ſie die Räumung der Läden auf den 1. April 1925 verlangt.
Namens der Vermieterin machte N.=A. Dr. Oppenheimer geltend,
daß die Ausſchüſſe der Stadtverordnetenverſammlung ſich mit der
Er=
richtung eines Natskellers im Nathauſe einverſtanden erklärt hätten:
der geplante Rathausumbau liege im öffentlichen Intereſſe. Durch den
geplanten Ratskeller würde der Stadt eine bedeutende Einnahmequelle
erſchloſſen. Auch ſei das Obergeſchoß des Rathauſes baufällig. Als
Vertreter der Mieter, Frau Supp Wwe. und Firma Wenz,
bean=
tragte N.=A. Dr. Hoffmann II. die Abweiſung der Räumungsklage
und betonte, daß der Plan des Ratskellers in dem überwiegenden Teil
der Bevölkerung entſchieden abgelehnt werde; die
Stadtverordnetenver=
ſammlung habe das Projekt überhaupt noch nicht genehmigt. Zum
Verkauf ihrer Weine habe die Stadt in dem Saalbau eine geeignete
Ge=
legenheit, und es ſei höchſt merkwürdig, wenn die Stadt dem neuer
Saalbauwirt jetzt nach eine weitere Konkurrenz beim Verkauf ſtädtiſcher
Weine ſchaffen wolle. Ueberdies ſeien genügend, den Bedürfniſſen
ent=
ſprechende Reſtaurants in Darmſtadt vorhanden. Daß das Nathaus
baufällig ſei, werde entſchieden beſtritten. Zudem ſei es eine
außer=
ordentliche Unbilligkeit, die Geſchäfte von Supp und Wenz, die ſeit
mehreren Jahrzehnten in den Läden des Rathauſes betrieben werden
und mit ihrem Kundenkreis an die dortige Lage gebunden ſeien, ihrer
Exiſtenz zu berauben. Als Vertreter des Mieters Kaufmann Geier
ſchloß ſich R.=A. Kalbhenn dieſen Ausführungen an und legte
ein=
gehend dar, welche Gründe gegen das Rathausprojekt ſprechen.
Das=
ſelbe ſei nur der Initiative des Bürgermeiſters Buxbaum entſprungen,
der auch die Räumungsklage unterzeichnet habe. Von einer
Baufällig=
keit des Rathauſes könne keine Rede ſein. Auch das Geſchäft des von
ihm vertretenen Herrn Geier ſei an die jetzige Lage gebunden. Die von
der Stadt angebotenen Erſatzläden ſeien durchaus ungeeignet. — Es
ſchloß ſich hieran noch eine Erörterung der Parteivertreter über die
Frage an, ob überhaupt das Mieterſchutzgericht oder das ordentliche
Gericht für den Prozeß zuſtändig ſei, und wieweit die Beſtimmungen
über den Mieterſchutz bei einem öffentlichen Gebäude Platz zu greifen
haben. Das Gericht beſchloß Beweisaufnahme und beraumte hierzu
einen neuen Termin an.
* Goldene Hochzeit. Gasmeiſter B. H. Schnaars und Frau
Marie geb. Schütze in Griesheim begehen am 9. November das Feſt der
Goldenen Hochzeit.
— Bund angeſtellter Chemiker und Ingenieure e. V. Am 6. d. M.
iſt durch Zuſammenſchluß der Werkgruppen Chem. Fabrik E. Merck,
Chem. Fabrik Röhm & Haas und Grube Meſſel die Gründung der
„Ortsgruppe Darmſtadt” erfolgt. Aus deſſen Anlaß berichtete der Leiter
der Gaugeſchäftsſtelle Weſt Herr Dipl.=Ing. Gerhard=Köln über die
bis=
herige Tätigkeit des Bundes und deſſen weitere Ausgeſtaltung. Die nächſte
Sitzung der Ortsgruppe Darmſtadt findet Ende November ſtatt. Tag
und Stunde werden im D. Tgbl. bekannt gegeben.
— Modeſpiele Tarzan II., ein Abenteuer im Harem, geht, wie bereits
mitgeteilt, am Sonntag, den 9. November, kurz nach 10 Uhr, im Kleinen
Haus, unter der Spielleitung Philipp Moeßners in Szene Richard
Jürgas, Ilſe Lahn, Grete Carlſen, Vera Donalies teilen ſich in die
Hauptrollen, ſodaß ein genußreicher Abend bevorſteht. Theaterwagen
ſtehen zum Schluß bereit.
— Anſteckende Gehirn=Rückenmarksentzündungen der Pferde.
Nach dem Heſſiſchen Geſetz vom 28. Oktober 1924 kann für die Pferde,
die in der Zeit vom 1. Dezember 1923 bis 30. November 1924 an dieſer
Krankheit gefallen ſind oder aus Anlaß derſelben getötet werden
mußten, nachträglich Entſchädigung gewährt werden. Etwaige
Entſchä=
digungsanſprüche haben betroffene Pferdebeſitzer bis ſpäteſtens
31. Dezember 1924 bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei unter
Bei=
fügung der Belege anzumelden. Spätere Anmeldungen bleiben
unbe=
rückſichtigt. Anweiſung der Entſchädigungen bewirkt das
Imenmini=
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14786)
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Samstag, den 8. Nobember 1924
Nummer 311.
Kirchenmuſik.
Die katholiſche Kirche hat nach Ausweis ihrer Geſchichte von jeher
ein organiſches Leben geführt; ein großer, geheimn svoller Bauplan
beherrſchte ihr Wachstum, ihr Gemäßes angleichend, Nichtgemäß=s
aus=
ſcheidend. Deshalb iſt auch das Edelſre aus der Kirchenmuſik aller Tage
in ihr heute noch lebendig. Paleſtrina, Orlando Laſſo, Vittoria,
Mo=
rales ſt hen neben den Gebrüder Haydn, Mozart, Schubert und ihnen
geſellen ſich jetzt zu Liſzt. Reger und Bruckner. Was die Kirche aber
bei keiner anderen Kunſt tut, tut ſie in der Muſik. Sie ſtellt in dem
Gregorianiſchen Choral, dieſer letzten Blüte der antiken Einſtimmigkeit,
eine offizielle, kirchliche Muſik auf, die ſie bei ihren Feſtlichkeiten
Prie=
ſter und Chor zur Vorſchrift macht. In dieſem Choral ruht auch die
geiſtige Norm, an der die Kirche die liturgiſche Brauchbarkeit
zeit=
genöſſiſcher Muſik mißt. „Ein Muſikwerk, das zum Denſt der Kirche
beſtimmt iſt, iſt umſomehr heilig und liturgiſch, je mehr es ſich in
ſeinem Verlaufe, ſeinem Geiſt und ſeinem Geſchmack der gregorianiſchen
Melodie nähert” (Pius K., 1913). Es iſt deshalb zu begrüßen, daß bei
dem Pontifikalamt, das am nächſten Sonntag in St. Ludwig ſtattfindet,
der Gregorianiſche Choral in gleichem Maße zu Wort kommt wie in
den Kathedralkirchen. Während Kyrie, Gloria Credo, Sanktus und
Agnus Dei in vierſtimmigem Satz des Orlando Laſſo erklingen, werden
Introitus Gradualallelufa (Kommunio), ſowie die Prieſtergeſänge in
gregorianiſche Melodie geſungen. Ganz außerhalb des Rahmens
ſcheint es zu liegen, daß das Offertorium in der Vertonung Hallers,
eines Caecilianers des vorigen Jahrhunderts, geſungen wird. Nehmen
wir nun noch hinzu, daß beim Einzug des Biſchofs Verſe aus Eccli. 44
in der titaniſchen Art Bruckners 8ſtimmig aufgetürmt werden mit
Po=
ſaunen= und Orgelbegleitung, und daß am Nachmittag in der
Woogs=
turnhalle derſelbe Bruckner mit einem Früh= und Spätwerk neben der
Vertonung desſelben Textes durch Reger zu Gehör gebracht wird, ſo
iſt hier Gelegenheit gegeben, die religiöſe Sprache der verſchiedenſten
muſikaliſchen Kulturkreiſe auf kath. Boden zu beobachten. Zuerſt
wer=
den die äußerlichen Unterſchiede ſcharf in die Augen fallen (Greg.
Cho=
ral=Bruckner achtſtimmig). Dann dürfte als verwandter Zug all dieſer
Stücke vielleicht zuerſt das Fehlen des Elementes bemerkbar werden,
das die Wagnerſche Muſik bis in die letzte Note hinein durchtränkt.
Man bemerkt ſtaunend, dieſe Kirchenmuſik greift nicht an die Nerven,
ſie ſieht es offenbar gar nicht in erſter Linie darauf ab, Menſchen zu
erbauen. Sie will offenbar Gott dienen, indem ſie die Worte des
Ge=
betes in feierliche keuſche Klangleiber hüllt Und gerade dies iſt der
hervorſtechendſte Weſenszug des Gregorianiſchen Chorals.
— Preuß.=Süddeutſche Klafſenlotterie. Die Erneuerung der Loſe zu
der am 14. und 15. ds. Mts. ſtattfindenden zweiten Klaſſe muß
plan=
mäßig 7 Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Einnehmer
erfolgen. Dieſe Friſt läuft heute abend ab, worauf auch an dieſer Stelle
aufmerkſam gemacht ſei. Diejenigen Spieler, welche ihre Loſe bis dahin
nicht erneuert haben, können dieſes nur noch bei Zahlung eines
ent=
ſprechenden Aufgeldes für Mahnporto bis zum 13. ds. Mts. tun, wenn
ſie ihr Los nicht verfallen laſſen wollen. Bei dem großen Mangel an
Loſen werden aber auch diejenigen Spieler, welche ſich an einem
Weiter=
ſpiel nicht mehr beteiligen wollen, gut tun, dieſes dem entſprechenden
Einnehmer zu melden, damit derſelbe über das Los anderweitig verfügen
kann, wozu er aber planmäßig bei nicht rechtzeitiger Erneuerung an
und für ſich berechtigt iſt.
— Entſchädigung für an Maul= und Klauenſeuche gefallenen
Rin=
bern und Ziegen. Mit rückwirkender Kraft vom 1. Dezember 1923 ab
iſt der Höchſtbetrag der Entſchädigung (Art. 6 Abſ. 1 des Geſetzes vom
13. Mai 1221) auf 20 000 Gmk. feſtgeſetzt.
— Neue Tiere im Frankfurter Zoo. Im Affenhaus ſind zwei grüne
Meerkatzen zwei Weißſchulter= und ein Schwarzkopf=Kapuziner
ange=
kommen. Die Sammhung kleiner Säugetiere wurde durch ein Pärchen
Azara=Agutis und ein Pärchen Schwarzrücken=Agutis vermehrt. Dieſe
intereſſanten, farbenprächtigen, zu den ſogenannten Hufpfötlern
ge=
hörige ſüdamerikaniſche Nagetiere ſind ſeit einer Reihe von Jahren hier
nicht mehr gezeigt worden. Die Schafwieſe wird neu belebt durch einige
Exemplare der ſehr ſchönen, in der Grundfarbe weißen, Somali=
Schwarz=
kopfſchafe, die einen wirkungsvollen Gegenſatz zu den hier vertretenen
heimiſchen Raſſen, den echten Heidſchnucken und den oſtfrieſiſchen
Milch=
ſchafen bilden.
* Strafkammer.
In der Berufungsiſtanz wird gegen den Handlungsgehilfen Artur
Müller von Darmſtadt, geb. am 31. Januar 1905, wegen
Körper=
verletzung verhandelt. Am 8. Januar 1924 hat das Schöffengericht
gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen erkannt. Es handelt
ſich um eine Meſſerſtecherei in der Nacht vom 3./4. November 1923,
bei der der in der Reſtauration Bender hier beſchäftigte Kellner Hugo
Hammer ſchwer verletzt wurde. Der Verletzte lag zehn Wochen im
Krankenhaus. Der Angeklagte will betrunken geweſen ſein und in
Not=
wehr gehandelt haben. Der Verletzte hat als Nebenkläger Berufung
verfolgt, während der Staatsanwalt die von ihm erhobene Berufung
zurückgenommen hat. In einem früheren Termin iſt der Angeklagte
nicht erſchienen, weshalb Haftbefehl erging, ſo daß er ſich ſeit 31. vor.
Monats in Unterſuchungshaft befindet. Das von Oberarzt Dr.
Zim=
mermamn erſtattete Gutachten ſtellt eine ziemlich ſchwere Verletzung des
rechten Bruſtbeins feſt; die Blutung, die eingetreten war, konnte nur
durch operativen Eingriff zum Stillſtand gebracht werden. Es beſtand
die Gefahr, daß der Bruſtbeutel angeſtochen ſei. Jetzt ſei die Verletzung
völlig ausgeheilt.
Der Vertreter des Nebenklägers tritt für eine höhere Beſtrafung ein
angeſichts der brutalen, ganz unveranlaßten Handlung des Angeklagten.
Der Verletzte hat gegen den Täter ein rechtskräftiges Urteil vor dem
Zivilgericht auf 758 Mark erſtritten. Der Staatsanwalt ſchließt ſich im
weſentlichen den Ausführungen des Vertreters des Nebenklägers an und
hält dafür, daß auf eine Strafe von unter ſechs Monaten Gefängnis
wohl nicht erkannt werden könne. Den Haftbefehl beantragt er,
be=
ſtehen zu laſſen.
Das Urteil hebt das erſtinſtanzliche Erkenntnis auf und erkennt auf
ſechs Monate Gefängnis. Ein Anlaß, Unterſuchungshaft
an=
zurechnen, lag für das Gericht nicht vor.
* Bezirksſchöffengericht.
1. Der Zimmermann F. Plöſſer von Zwingenberg ſoll in der
Zeit ven Januar bis Anfang März 1924 Geldbeträge bis zur Höhe von
210 Goldmk. als Reiſender des Schneidermeiſters Hch. Bender von da
unterſchlagen haben. Plöſſer war arbeitslos und wurde von Bender in
Dienſt genommen. Ueker die Differenzen iſt zwiſchen den Beteiligten
ein durch Vergleich erledigter Zivilprozeß erwachſen, und inzwiſchen hat
ſich die Sache zugunſten des Angeklagten geklärt. Dem ſtaatsanwaltlichen
Antrag auf Freiſprechung ergeht dementſprechend Urteil.
2. Unter der Anklage des Widerſtandes ſteht der in Lampertheim
geborene Invalide Hch. Zintel in Hofheim. Dieſen ſoll er dem
Polizeidiener Löſch gegenüber geleiſtet haben. Außerdem ſoll er am
27. Juni 1924 die Rathaustür beſchädigt haben und widerrechtlich ins
Rathaus eingedrungen ſein. Auch wird ihm ein hinterliſtiger Ueberfall
gegenüber der Eliſabeth Meder und deren körperliche Verletzung zur
Laſt gelegt. Die Eliſabeth Mader war auf dem Bürgermeiſtereibureau
beſchäftigt. Von der Verletzung hatte nach dem ärztlichen Zeugnis Zie
Eliſabeth Mader eine Gehirnerſchütterung davongetragen. Der als
gemeingefährlich geltende Angeklagte erſcheint nach der Beweisaufnahme
überführt. Der Staatsanwalt beantragt in Zuſammenfaſſung mit der
am 3. vor. M. wegen ſchweren Diebſtahls erkannten Strafe eine
Geſamt=
ſtrafe von 2 Jahren 8 Monaten Gefängnis gegen den Angeklagten
aus=
zuſprechen. Urteil: 2 Jahre 8 Monate Gefängnis.
Lokale Veranſtaltungen.
Die 6lerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſl.
— Turnegeſellſchaft Darmſtadt 1875. Heute
Sams=
tag, den 8. Nov., findet eine Wochenverfammlung im Kneipfaale abends
8 Uhr ſtatt. Wichtige Vereinsangelegenheiten ſollen hier ihre
Erledi=
gung finden. Außerdem findet ein Vortrag ſtatt über „Aufbau. Zweck
und Ziel der Deutſchen Turnerſchaft, ſowie der Deutſche Turntag in
Würzburg.”
— Verein ehem. 6ler. Auf den am Sonntag, 9. November,
ſtattfindenden Ausflug wird nochmals hingewieſen. (S. Anz.)
—Die Branddirektion Darmſtadt teilt mit: Sonntag, den
9. Nov., vormittags 11 Uhr, werden auf dem weſtlichen Teil des
Exer=
zierplatzes an der Rheinſtraße von verſchiedenen Firmen
Handfeuer=
löſcher praktiſch vorgeführt, worauf wir das Publikum aufmerkſam
machen. Durch dieſe Vorführung ſollen den Intereſſenten Handhabung
und Wirkung der Apparate gezeigt werden.
Dv. Tv. „Jahn‟ Darmſtadt (Deutſcher Turnerbund Wien).
Sams=
tag, den 8. Nebelungs abends im kleinen Saal des Bürgerhofes (
Eliſa=
bethenſtraße) völkiſcher Abend mit Gründungsgedenken.
— Sektion Darmſtadt des D. u. Oe. Alpenvereins.
Dienstag, 11. Nov., wird Herr Profeſſor Dr. C. Maurer über Sizilien
in Landſchaft, Geſchichte und Kunſt ſprechen. Der Vortrag findet im
Phyſikſaal der Eleonorenſchule, Eingang Lagerhausſtraße, ſtatt und
beginnt pünktlich um 8 Uhr.
— Ludwigshöhe=Konzerte. Morgen Sonntag nachmittag
findet eine Extra=Veranſtaltung, Rheiniſches Winzerfeſt, ſtatt, zu dem ein
vollſtändiges Orcheſter unter Leitung des Obermuſikmeiſters Mickleyz
eine Stimmungsmuſik ſpielen wird.
— Beamtenverein ehem. Militärmuſiker
Orts=
gruppe Darmſtadt. Wie bereits bekannt, veranſtaltet das Orcheſter des
Beamten=Vereins ehemaliger Militär=Muſiker in dieſem Winter im
ſtädtiſchen Saalbau mehrere Volkskonzerte. Die Konzerte werden als
Stuhlkonzerte ohne Trinkzwang abgehalten und wird die Spielfolge ſo
gehalten, daß ſie für jedermann etwas bringen. Der Eintrittspreis
be=
trägt 50 Pfennig mit Steuer. Der Erlös wird zur Deckung der Unkoſten
verwandt. Das nächſte Konzert findet am Donnerstag, den 13. November,
ſtatt und wird noch in den Tageszeitungen und durch Anſchlag bekannt
gemacht.
— Es ſei nochmals auf die 50. volkstümliche
Sonntags=
vormittagsmuſik von Oberregierungsrat Grospietſch an dem
morgigen Sonntag im Realgymnaſium hingewieſen. Fräulein Grete
Nies, die bekannte Altiſtin, bringt Muſik aus alter Zeit (15.—18.
Jahr=
hundert), daruntere von Joſ. Haydn die Kantate „Ariadne auf Naxos”
zu Gehör.
— Auf den heute Samstag, den 8. Nov., nachmittags 5 Uhr, in den
Räumen des Freiherrn von Oetinger (Karlshof) ſtattfindenden
Kla=
vierabend Graf H. v. Wesdehlen ſei hiermit nochmals hingewieſen.
Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9. (Telephon 2560.)
— Kriegerverein 1874. Der Verband ehem. 116er Gießen
lädt unſere Mitglieder zum Begrüßungsabend der Tagung zu
Darm=
ſtadt am Samstag, den 8. Nov., in den Bürgerhof (früher „Stadt
Pfung=
ſtadt”) kameradſchaftlichſt ein.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer
Darm=
ſtadt e. V., Alexanderſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne), Hof links.
An=
läßlich des im ganzen Deutſchland ſtattfindenden Werbetags der evangl.
Jungmännerbünde Deutſchlands am morgigen Sonntag (9. November)
wird außer dem Gottesdienſt in der Schloßkirche, den Herr Dr.
Ave=
marie hält, abends 8½ Uhr im Heim des C.V. J.M. (Alexanderſtr. 22)
ein Jungmännertreffen ſtattfinden. Es werden an dieſem Abend
ver=
ſchiedene Redner zu Wort kommen, alles Männer, die ſich voll und ganz
für die chriſtliche Jugendbewegung einſetzen.
— Am kommenden Montag, den 10. November abends, veranſtaltet
die Ev. Jugendgemeinſchaft im Gemeindehaus Kiesſtraße einen
Ausſpracheabend über das Thema „Jugend und Kirche” den Dipl.=Ing.
Raiß einleiten wird. Die älteren Mitglieder der Bünde ſind hierzu
herz=
lich eingeladen.
— Reichsjugendwerbetag. Aus Anlaß dieſes Tages
ver=
anſtalten die beiden Vereine C.V. J.M., Alexanderſtraße (Inf.=Kaſerne)
und der Wartburgverein eine gemeinſame Feier. Vormittags einen
Gottesdienſt in der Schloßkirche, Redner: Dr. Avemarie. Hierzu wird
beſonders die Mannesjugend aufgerufen. Um 11½ Uhr Konzert der
Poſaunenchöre vom Schloßwall. Es kommen folgende Stücke zum
Vor=
trag: 1. Gott unſre Burg. 2. Pilgerchor aus Tannhäuſer. 3. Du weißt
den Weg. 4. Wie heilig iſt dieſe Stätte. 5. Niederländiſches Dankgebet.
Am Abend findet für die Jugend und Jugendfreunde eine gemeinſame
Feier beider Vereine im Heim des C. V. J. M., Alexanderſtraße, (Inf.=
Kaſerne), ſtatt, wozu die Jungmännerwelt und ihre Angehörigen herzlich
willkommen ſind.
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Samstag, den 8. Rovember 1924,
Seite 7.
321. Sitzung am 28. Oktober 1924.
Muſeumskuſtos Dr. A. Schwan ſprach
„Ueber die Rätſel des Vogelzuges”.
Der Vogelzug, der gerade jetzt im Herbſt (Stare, Wildgänſe, Enten
uſw.) beſonders gut zu beochbachten iſt, hat den fragenden Menſchen
ſchon immer ſtark beſchäftigt. Warum verlaſſen uns die Zugvögel, zum
Teil ſchon im Sommer? Wer ſchreibt ihnen die Richtung vor, die ſie
einzuſchlagen haben? u. ſ. f.
Für die Frage nach der Richtung des Vogelzuges und ihren Motiven
berückſichtigt man am beſten zuerſt die Entſtehung und die
Ur=
ſachen des Zuges: Unſere heutige Tierwelt iſt im weſentlichen ein
Produkt der älteren Tertjärzeit. Während des ganzen Jahres fanden
damals die Bögel bei dem tropenähnlichen Klima geeignete
Lebensbe=
dingungen, brauchten alſo nicht ihren Aufenthalt zeitweiſe in andere
weit entfernte Gegenden zu verlegen. Erſt als die Temperatur immer
mehr abnahm, und es ſchließlich zur Vergletſcherung der Eiszeit kam —
dieſe Veränderung vollzog ſich nur allmählich —, mußten die Vögel bei
zeitweiſer Nahrungsknappheit in der näheren und weiteren Umgebung
ihres Standortes herumſchweifen, um günſtige Aeſungsplätze
aufzu=
ſuchen. Aus dem Standvogel wurde ein Strichvogel, und
als die Winterszeit immer unwirtlicher wurde, wurde aus dem
Strich=
vogel ein Zugvogel. Bei dieſer Flucht vor dem Winter gingen alle
die Vögel zugrunde, die eine unzweckmäßige Richtung einſchlugen und
nur diejenigen Individuen überſtanden den Winter, die in ein Land mit
wärmerem Klima gelangten, aus dem ſie dann im Frühjahr in ihre
Heimat zurückkehrten, um ſich hier fortzupflanzen. So wurde im Laufe
der Zeiten durch dieſe natürliche Ausleſe ein Vogelſtamm herangezüchtet,
bei dem dieſer Zug in einer beſtimmten Richtung eine
regel=
mäßige Lebenserſcheinung und ſchließlich eine erbliche
Eigenſchaft wurde.
Andere Vögel, die im Hinblick auf den Nahrungserwerb einſeitiger
veranlagt ſind, wie z. B. Segler, Schwalbe uſw., wurden durch dieſe
eiszeitliche Klimaveränderung für eine lange Zeit nach einer wärmeren
Zone verdrängt. Aus ihr wanderten ſie erſt ſpäter von neuem nach
Nor=
den ein, als das Klima ſich hier gemildert hatte und ihnen einen
Aufenthalt während der Sommermonate gewährte. Gleichzeitig mit
die=
ſer Gruppe Vögel rückten noch weitere Vogelarten in die nördlichen
Ge=
biete ein. Sie waren vor der Eiszeit überhaupt noch nicht in Europa
anſäſſig geweſen. Bei dieſen beiden letzten Gruppen von Zugvögeln
ſpiegeln die jetzigen Zugſtraßen die urſprünglichen
Einwande=
rungswege wieder. Ein gutes Beiſpiel hierfür bieten die in
Grön=
land gleichzeitig vorkommenden europäiſchen und amerikaniſchen
Zug=
vögel.
Es fragt ſich nun, ob dieſelben Erſcheinungen, die in früheren
Zeitepochen den Vogelzug in die Wege leiteten, und die wir in erſter
Linie im Nahrungsmangel zu erblicken haben, auch heute noch die
unmittelbare Veranlaſſung zu den Wanderungen der Zugvögel bilden.
Dieſe Frage muß verneint werden. Viele Vögel, z. B. Mauerſegler,
Kuckuck, Wiedehopf uſw., treten bereits im Hochſommer ihre Reiſe nad
dem Süden an, zu einer Zeit alſo, in der der Vogel von ungünſtiger
Witterung und von Nahrungsmangel noch nichts merken kann.
Man hat den Verſuch gemacht, den Aufbruch, bzw. das Signal dazu,
mit klimatiſchen und meteorologiſchen Einflüſſen in Verbindung zu
brin=
gen. Doch halten dieſe Hypotheſen umfaſſender ſtatiſtiſcher Nachprüfung
nicht Stand, außerdem könnten ſie auch nicht erklären, warum die Vögel
nicht auch außerhalb der Zugzeit auf derartige Reize reagieren.
Das Verhalten des Zugvogels in der
Gefangen=
ſchaft dagegen gibt uns wertvolle Anhaltspunkte für die Beurteilung
des Zugproblems: zur Zeit, in der draußen die Artgenoſſen ihre
Wan=
derung antreten, wird der gekäfigte Zugvogel von einer großen Unruhe
befallen, zerſchlägt ſein Gefieder, vernachläſſigt etwa begonnene Bruten
uſw. Dies wiederholt ſich regelmäßig zu jeder Zugperiode, obwohl das
Verhalten des Vogels zweck= und ſinnlos iſt.
Der Fortzug wird alſo nicht durch äußere Einflüſſe (Witterung
Hunger) veranlaßt, ſondern es handelt ſich um einen automatiſch
wirkenden, periodiſchen Trieb.
Die Tatſache der allein ziehenden Vögel (z. B. Kuckuck) beweiſt, daß
die alten Vögel nicht etwa das Signal zum Aufbruch geben, zum
minde=
ſten nicht bei dieſen einſam Wandernden.
Die Zugvögel ſuchen während der ungünſtigen Jahreszeit auf der
ganzen Erde klimatiſch bevorzugte Gegenden auf, die gegen den Aequator
gelegen ſind. Sie halten da zum großen Teil ganz beſtimmte
Zug=
ſtraßen inne. So ziehen z. B. unſere deutſchen Störche aus dem
ſüd=
weſtlichen Gebiet durch Baden, Südfrankreich, Spanien über Gibraltar,
Marokko durch die Sahara nach Südafrika. Die Störche des öſtlichen
Deutſchlands dagegen — und zwar bildet die Weſer eine recht genaue
Grenze — wandern ſüdöſtlich und ſüdlich durch Ungarn über den
Bos=
porus, weiter über Kleinaſien, Syrien, Paläſtina nach Aegypten, den
Nil aufwärts bis nach Südafrika.
Ueber dieſe Zugverhältniſſe des Storches, wie überhaupt der
Zug=
vögel, iſt man erſt ſeit der Einführung der Vogelberingung
orien=
tiert. In die Wiſſenſchaft im Jahre 1899 von dem däniſchen
Gymnaſial=
lehrer Mortenſen eingeführt, wurde ſie in Deutſchland hauptſächlich
durch Thienemann (Vogelwarte Roſſitten der „Deutſchen
Ornitho=
logiſchen Geſellſchaft”) propagiert; in anderen Ländern griff man
eben=
falls zu dieſer Methode, beſonders in Ungarn auf Betreiben von
Her=
mann und Schenk („Ungariſche Ornithologiſche Zentrale‟). Dadurch
wurde erſt der Vogelzugforſchung eine exakte Grundlage gegeben.
Die Orientierung auf dem Zuge ſelbſt ſcheint in
doppel=
ter Weiſe zu erfolgen. Abgeſehen ſei hierbei von den Arten, bei denen
(Storch z. B.) Alte und Junge gemeinſam ziehen, bei denen alſo eine
Führung der Jungen durch die Alten wahrſcheinlich iſt. Ein Fliegen
„der Warme entgegen” kommt nicht in Frage, ebenſowenig wie ein
mag=
netiſches Gefühl dabei eine Rolle ſpielt. Auf Grund mehrjähriger
Zug=
beobachtungen mehrerer elſäſſiſcher Vogelwarten ſcheinen die Zugvögel
ein angeborenes Gefühl für die 4
Haupthimmelsrichtun=
gen zu haben. Denn der Zug der einzelnen Arten war in der
über=
wiegenden Zahl der Fälle übereinſtimmend zur Windroſe gerichtet.
Die=
ſes Gefühl zeigt offenbar dem Vogel die Richtung im Allgemeinen an
die er einſchlagen muß alſo im Herbſt z. B. für unſer Gebiet „nach
Süden”
Außer dieſem Vermögen des Zugvogels, eine allgemeine
Himmels=
richtung einzuhalten, muß er noch die Möglichkeit haben, den
kompli=
zierten Wanderweg mit ſeiner vielfach abändernden Richtung zu finden.
Dieſe ſog, feine Orientierung wird offenbar durch äußere Reize
ver=
anlaßt, gegeben durch die Meeresküſten und Flutläufe. Man
hat nämlich durch die Ringverſuche feſtgeſtellt, daß der Vogelzug mit
Vorliebe den Küſten und Flüſſen entlang geht, beſonders die Küſtenlinie
der Oſt= und Nordſee, des Aermelmeeres und des Atlantiſchen Ozeans
bis nach Gibraltar iſt eine Hauptzugſtraße; von mit Vorliebe benutzten
Flußläufen ſei nur der Po und in Amerika der Miſſiſſippi genannt.
Andere Vögel, die quer durch das Binnenland wandern, halten,
wenn ſie allein ziehen, offenbar keine enger begrenzten Zugwege inne,
ſondern zerſtreuen ſich über das Feſtland, indem ſie lediglich der
allgemeinen Richtung folgen, die ihr Gefühl ihnen vorſchreibt.
Das Ende des Zuges, das „Ziel”, iſt erreicht, wenn der Zugtrieb erliſcht.
Im Frühjahr wurde in zahlreichen Fällen bei den verſchiedenſten
Arten eine Rückkehr in die engere Heimat feſtgeſtellt;
beſon=
ders bei den Schwalben iſt dieſe Gewohnheit ausgeprägt, die ſehr oft
in ihren Geburtsort, ja in’s ſelbe Gehöft und Neſt zurückkehren.
Die Höhe des Vogelzuges, früher vielfach überſchitzt, bleibt
in der Ebene im allgemeinen weit unter 1000 Meter, d. h., ſie beträgt
meiſt etwa 100 Meter. Sehproben mit in Flugſtellung präparierten und
am Feſſelballon aufgehängten Vögeln durch v. Lucanus vorgenommen,
ergaben, daß ein Vogel von der Größe einer Krähe bei 300 Meter noch
deutlich an ſeinem Flugbild zu erkennen iſt, in 800 Meter Höhe nur noch
als Punkt ſichtbar iſt und in 1000 Meter vollſtändig verſchwindet.
Die Eigen=Fluggeſchwindigkeit wurde bei ziehenden
Krähen mit 50 Kilometer in der Stunde feſtgeſtellt. Die Tagesleiſtung
des Storches wurde in wenigen Einzelfällen mit etwa 20 Kilometer
beſtimmt. Auf ſeinem etwa 10 000 Kilometer langen Zug von
Nord=
deutſchland bis Südafrika beträgt ſie im Durchſchnitt etwa 120
Kilo=
meter, alſo etwa ſo viel als der „Z. R. 3” auf ſeiner Amerikafahrt in
1 Stunde zurücklegte.
Weitere Einzelheiten des Vortrages, wie die beſondere
Flugord=
nung mancher Zugvögel, Hinweiſe auf die ziehende Vogelwelt unſerer
engeren Heimat uſw. können im Rahmen dieſes Autoreferates nicht
ge=
bracht werden. Das Ueberwiegen des Inſtinktmäßigen
Triebhaften im Vogelzug erſcheint weniger ſeltſam, wenn man ſich
daran erinnert, welchen hohen Wert der Automatismus auch ſonſt im
Leben des Vogels (z. B. Neſtbau) ſpielt.
Aus Heſſen.
Warnung!
Wenn Sie in einem
Ge-
schäft gegen Husten,
Heiserkeit, Keuchhusten,
Verschleimung, Katarrh,
schmerzenden Hals, als
Brust-Caramellen mit
den 3 Tannen kaufen,
dann muss jedes Paket
zu 30 Pfg. und jede Dose
zu 80 Pfg. die
Schutz-
marke 3 Tannen tragen
Die millionenfach be
währten Kaiser’s Brust-
Caramellen sind niema!
offen zu haben. (V.1217
dten Sie sich vor Nacltalmungen und dem wertlosen Zuckerzeug
Voxtreter: L. Se irer, Dart.ystadt, Zimmirstrasse il.
* Eberſtadt, 6. Nov. Unfall. Einem hieſigen, in einer
Darm=
ſtädter Fabrik beſchäftigten Arbeiter wurde das obere Glied eines
Fingers abgeriſſen.
* Nieder=Ramſtadt, 7. Nov. Gemeinderatsbericht. Für
die am 7. Dezember d. J. ſtattfindende Reichs= und Landtagswahl wird
die Gemeinde wiederum in zwei Wahlbezirke eingeteilt, und zwar
Be=
zirk 1, umfaſſend die Wähler mit den Anfangsbuchſtaben A bis einſchl. L.,
Bezirk 2, umfaſſend die Wähler mit den Anfangsbuchſtaben M bis
ein=
ſchließlich Z. Der Abſtimmungsvorſtand wird in folgender Weiſe
ge=
bildet: für den 1. Wahlbezirk: als Wahlvorſteher Beig, Bender, als
deſſen Stellvertreter Gemeinderat Jährling, als Schriftführer
Bürger=
meiſtereiſekr. Steuernagel, als deſſen Stellvertreter H. Appel 2., als
Bei=
ſitzer die Gemeinderatsmitglieder Bertſch, Baher, Caſtritius,
Heppenhei=
mer und Brand ſowie Landwirt Frd. Bayer; für den Wahlbezirk 2: als
Wahlvorſteher Gemeinderat Schettler, als deſſen Stellvertreter
Gemein=
derat Steiger, als Schriftführer Rechner Frd. Weber, als deſſen
Stell=
vertreter Gemeindekaſſengeh. Lamp, als Beiſitzer Gemeinderat Müller,
Karl Regalla, Hans Voll, Jean Wittersheim, Wilhelm Spieß und Wilh.
Schaller. — Nach längeren Erwägungen über das Für und Wider der
Wirtſchaftlichkeit der vorliegenden Projekte zur Errichtung einer
Badean=
ſtalt, entſchloß ſich der Gemeinderat zu dem einfacheren und bereits
er=
probten. Die Anlage erhält demnach jetzt nur einen Heizkeſſel, einen
Bviler und ein Reſervoir. Die Verwaltung wird ermächtigt, auf dieſer
Grundlage nunmehr erneut Angebote einzuholen, worauf die
Arbeits=
vergebung endgültig erfolgen kann. — Der Bürgermeiſter berichtete
über den Stand der Arbeiten hinſichtlich der Erbauung einer Brücke über
den Mühlgraben in der Kilianſtraße. Ein Vorſchlag, zum Zwecke der
beſſeren Reinigung des Grabens das Bachbett auszuzementieren, fand
keinen Anklang bei dem Gemeinderat, jedoch wurde ſeitens desſelben
genehmigt, daß die Reinigung des Brückenkanals auf Koſten der
Ge=
meinde erfolgen kann. — Nach Vorſchlägen der Baukonmiſſion wurde
beſchloſſen, die dem Lehrer Ott zugewieſene Dienſtwohnung auszubeſſern
und teilweiſe neu herſtellen zu laſſen, außerdem ſollen für die Bewohner
des ehemal. Schneiderſchen Anweſens Müllgruben hergerichtet werden. —
Die Pachtgelder der Gemeindegrundſtücke werden nach dem Vorſchlag
der Feld= und Waldkommiſſion feſtgeſetzt. Im allgemeinen gelangten
fol=
gende Sätze zur Annahme: Wieſen: 2. Bonitätsklaſſe pro Morgen 16
Mark, 3. Bonitätsklaſſe pro Morgen 24—27 Mark 4. Bonitätsklaſſe pro
Morgen 16 Mk.; Ackerland: Klaſſe 1: 48 Mk., Klaſſe 2: 37,50—40,00
Mk. Klaſſe 3: 25 Mk., Klaſſe 4: 12,50—15,00 Mk. pro Morgen. —
E. Schäfer=Ludwigshafen ſtellte an den Gemeinderat das Anſinnen, eine
ihm gegen die Gemeinde zuſtehende Reſtkaufgeldforderung aufzuwerten.
Der Gemeinderat beſchloß, ſich in dieſer Angelegenheit auf den geſetzlichen
Standpunkt zu ſtellen. — Von dem Bericht der Verwaltung über die im
kommenden Winter zu veranſtaltende Quäkerſpeiſung nimmt der
Ge=
meinderat Kenntnis. — Die dieſer Tage abgehaltene Holzverſteigerung
ſowie diejenige der Streulaubnutzung werden genehmigt. — Die
Au=
ſchaffung einer Schlammpumpe auf Konto Waſſerwerk wird genehmigt.
Die Leihgebühr wird auf 1 Mark pro Stunde feſtgeſetzt, einſchl. Stellung
einer Hilfskraft. — Anläßlich des letzten Hochwaſſers traten wieder
ver=
ſchiedene Mängel zutage, die unbedingter Abhilfe bedürfen. So macht
ſich vor allem die Einbauung eines Grundſchutzes oberhalb der
Anſtalts=
mühle notwendig. Die Verwaltung wird ermächtigt, die Vorarbeiten
hierfür einzuleiten, ſowie mit verſchiedenen Anliegern über Wegbringung
von Hinderniſſen zu verhandeln. — Die Beſchaffung von Dickwurz für
den Faſelſtall zum Tagespreis wird genehmigt. — Das Kreisamt
beab=
ſichtigt, die nunmehr ſchon bereits ein ganzes Jahr lang infolge
Stille=
gung des Betriebs leerſtehenden Fabrikräume der Mitteldeutſchen
Zünd=
holzfabrik, dahier, zu Wohnzwecken zu beſchlagnahmen. Der
Gemeinde=
rat nimmt Kenntnis von den bisherigen Verhandlungen und beantragt
die ſofortige Beſchlagnahme. — Einem Antrag des Schulvorſtandes auf
Einleitung des Fürſorgeerziehungsverfahrens gegen einen vollſtändig
mißratenen Jungen ſtimmt der Gemeinderat zu.
* Aus dem Gerſprenztal, 7. Nov. Nach der Flut. Nachdem
ſich nun die Waſſer der großen Flut verlaufen haben, treten überall die
Schäden, die ſie angerichtet haben, zutage. Das ſonſt grüne
Gerſprenz=
tal gleicht einem ſchmutzigen Schlammſee. Brücken und Stege, die der
Gewalt des Waſſers nicht ſtandhielten, ſind fortgeſpült. Die hohen
Feldraine ſind von der alles durchdringenden Näſſe abgerutſcht und
ſperren teilweiſe die Hohlwege. Den Gemeinden erwachſen dadurch
er=
hebliche Unkoſten. Auf den Hangäckern hat das Waſſer tiefe Furchen
geriſſen und die fruchtbare Ackerkrume fortgetragen. Die aufkeimende
Saat hängt nun mit den zarten Würzelchen in der Luſt und iſt durch
die Nachtfröſte dem Verderben preisgegeben. Das Jahr 1924 iſt
wahr=
lich kein ſegenbringendes für den Landwirt geweſen.
— Fränkiſch=Crumbach, 7. Nov. Kirchenkonzeut. Unſere
kirchenmuſikaliſche Andacht — Ausführende: Frau Guſti Müller=
Armen=
dinger (Sopran) aus Frankfurt a. M., Frau Marie Pfuhl=Flöring (
Vio=
line) aus Darmſtadt, Herr Muſikdirektor H. Müller (Orgel) aus
Fried=
berg — wird am nächſten Sonntag nachmittags um zwei Uhr
beginnen, woran nochmals erinnert ſein mag. Pünktliches Erſcheinen
iſt unbedingt erforderlich. Die Kirche wird geheizt ſein. Wir rechnen
auch auf den Beſuch auswärtiger Freunde und Freundinnen unſerer
beſten kirchenmuſikaliſchen Kunſt, die ſich dieſe Gelegenheit, für 50 Pfg.
ſolche Kunſt zu hören, nicht entgehen laſſen wollen. Die Hälfte der
Vortragsſtücke ſind Werke unſeres großen evangeliſchen Tondichters
Joh. Seb. Bach. Der Sopranſtimme fallen folgende Lieder zu, die
zu=
meiſt mit Orgel= oder mit Violin= und Orgelbegleitung geſungen
wer=
den: „Dir, dir, Jehova, will ich ſingen” „Gott lebet noch” beide von
Bach; Rezitativ und Arie „Gerechter Gott, ach rechneſt du” aus einer
Bachſchen Kantate, „Was ſoll ich aus dir machen, Ephraim” von Bach;
„Mag auch die Liebe weinen” von A. Winterberger; „O, hätt” ich
Jubals Harf” und Mirjams ſüßen Ton” aus dem Oratorium „Joſua”
von Händel; „Jeruſalem, die du töteſt” aus dem Oratorium „Paulus”
und „Herr, zu dir will ich mich retten”, von F. Mendelsſohn=Bartholdy.
* Erbach, 6. Nov. Die heutige öffentliche
Gemeinde=
ratsſitzung im Rathausſaal eröffnete Herr Bürgermeiſter
Deng=
ler mit verſchiedenen Mitteilungen über das Schwimmbad, in Miet=
und Bürgſchaftsangelegenheiten, über Herabſetzung der
Faſelhaltungs=
koſten und Erwerb von Gelände am Städtiſchen elektriſchen Werk ſowie
über das Ergebnis von Verhandlungen über Ankauf von weiterem
Baugelände auf der Halle. Hierauf wurden verſchiedene Einſprüche
gegen den Ortsbauplan im Brühl abgelehnt. Ein Antrag, mit der
Kommunalen Landesbank in Geſchäftsverbindung zu treten, wurde
angenommen. Es wurde beſchloſſen, in Zukunft den Reinerlös aus
dem Eulbacher Markt zur Unterhaltung der Feſthalle und zur
Ergän=
zung des Marktgerätes zu verwenden, von Sportvereinen für
Be=
nützung des Feſthallenſaales bei ihren Uebungsabenden eine geringe
Vergütung und bei Vergebung des Saales für Feſtlichkeiten eine
Saal=
miete zu verlangen. Zum Schluſſe kamen die Mitglieder des
Stadt=
rates dahin überein, daß ſie ſich öfters zu einer allgemeinen Ausſprache
zuſammenfinden wollten, womöglich zu einer Zeit, die auch geſtattet,
eine Geländ=beſi tigung daran anſchließen zu laſſen.
* Aus dem Weſchnitztal, 6. Nov. Kartoffelpreis. Die
Händ=
ler bieten gute, gelbfleiſchige Speiſekartoffeln zum Preiſe von 4 Mark
pro Zentner an. Die Kaufluſt iſt nur gerina, da die meiſten Leute ihren
Bedarf bereits gedeckt haben. Auch die Preiſe der Brechäpfel haben ſich
gedrückt. Die Händler bieten nur noch 8 Mark pro Zentner.
* Offenbach a. M., 7. Nov. Das Innere der Schloßkirche iſt in
den letzten Wochen neu hergerichtet worden. Die weitgehenden Pläne,
die ſeit langem feſtgeſtanden hatten, und für die die Mittel zu Anfang
des Krieges bereitgeſtellt waren, mußten allerdings infolge der
Geldent=
wertung zurückgeſtellt werden. Die Herſtellung beſchränkte ſich
hauvt=
ſächlich auf einen neuen Anſtrich, der allerdings dringend nötig geweſen
war. In leuchtenden Farben prangt nun das Gotteshaus, ſtatt des
früheren ſchmuckloſen und zuletzt noch dazu recht ſchmutzigen Grau. Zur
Einweihung des hergeſtellten Gotteshauſes veranſtaltete der
Evange=
liſche Kirchengeſangverein eine Aufführung der „Erntefeier”
von Heinrich von Herzogenberg. Der Chor, der vor dem Kriege eine
bedeutende muſikaliſche Stufe erklommen und auch nach dem Kriege
ſei=
nen Flug wieder zu Werken, wie Bachs Jobannesvaſſion und Bruchs
„Guſtav Adolf” mit Erfolg erhoben hatte, ſah ſich bei dieſem Werk vor
einer ſchwierigen Aufgabe. Immer wieder greift Herzogenberg an den
Höhepunkten des Werkes zu der Form der Fuge, die er eigenartig und
meiſterhaft beherrſcht. Immer wieder unterbricht er den Strom der
Schilderung mit einem unbegleiteten Geſang, beides Prüfſteine für die
Schulung, für Treffſicherheit und Reinheit des Chors. Unter der Leitung
ſeines Chormeiſters Karl Lembcke hat der Chor alle Schwierigkeiten
glänzend überwunden. Der Leiter wußte ſeine Begeiſterung für das
herr=
liche Werk auf die Mitglieder des Chors zu übertragen, der bei dieſer
Aufführung über ſeine früheren Erfolge hinauswuchs. Unter den
Soli=
ſten ragte an Bedeutung ſeiner Aufgabe, wie an Stimme und Kunſt der
Tenor Robert Bröll aus Dresden hervor. Seiner weichen, bildſamen
Stimme zu lauſchen, war ein voller Genuß. Neben ihm zeichnete ſich die
Altiſtin. Frl. Theodora Bandel aus Berlin, aus, von früheren
Auffüh=
rungen her ein Liebling der Offenbacher Muſikwelt. Auch der Baſſiſt
Dr. Rolf Ligniez und die Sopraniſtin Frl. Anny Mundſchenk aus
Frank=
furt befriedigten alle Anſprüche. Als Orcheſter war das Frankfurter
Sinfonieorcheſter gewonnen worden, das von Jahr zu Jahr an Feinheit
und Fülle der Tongebung zunimmt. Die Orgelbegleitung hatte Leopold
Broderſen aus Altona übernommen, der ſie mit gewohnter Meiſterſcha
ausführte. Die Schloßkirche war bei beiden Aufführungen dicht gefüllt,
ergriffen lauſchten die Hörer dem herrlichen, aber wegen ſeiner
Schwierig=
keit ſelten aufgeführten Werke. Es war eine erhebende Feierſtunde, die
ihnen der rührige Verein darbot, ſie wird lange in ihnen nachklingen:
Heſſiſche Apotheker=Kammer.
Im Sitzungsſaale des Miniſteriums des Innern, Abteilung für
öffentliche Geſundheitspflege, fand am 4. November die erſte Tagung
der neu errichteten Heſſiſchen Apothekerkammer ſtatt. Zu dieſer waren
erſchienen der Miniſter des Innern von Brentano, die
Miniſterial=
direktoren Spamer und Dr. Schwarz, die Miniſt rialräte Dr. Gloß,
Heyl und Beiling, die Medizinalräte Dr. Schrohe und Freſenius. Die
Apothekerkammer war vollzählig durch ihre 12 Mitglieder vertreten.
Die erſte Sitzung war eine rein formelle; ſie erledigte in erſter Linie
die Wahlen und ſetzte den Jahresbeitrag feſt. Cs wurde eine
Kom=
miſſion gebildet zur Bearbeitung der überaus wichtigen und brennenden
Frage der Alters= und Hinterbliebenenverſicherung, die, wenn möglich,
im Anſchluß an die ähnliche Einrichrung der Aerzte gebildet werden foll.
Apotheker Dornberger=Gießen leitete als Alterspräſident die
Ver=
handlungen, ſie eröffnend mit dem Dank an Regierung, daß ſie das
heſſiſche Apothekerkammergeſetz geſchaffen, dem Stande nun die
Selbſt=
verwaltung auf geſetzlicher Grundlage gegeben habe. Die Kammer
träte zu einer Zeit ins Leben, in der den deutſchen Apotheker die
größ=
ten Sorgen erfülle für ſeine wirtſchaftliche und wiſſenſchaftliche
Zu=
kunft. — Nun ergriff von Brentano das Wort zu bedeutſamen
Aus=
führungen. Er freue ſich, auch der Eröffnung der Apothekerkammer
beiwohnen zu können, die nun eine geſetzliche Standesvertretung ſei.
Drei Punkte von entſcheidender Bedeutung wolle er aus dem Geſetz
herausgreifen, einmal, die Möglichkeit Wohlfahrtseinrichtungen treffen
zu können, 2. Ehren= und Diſziplinargerichtsgewalt zu beſitzen, 3. das
Umlagerecht zu haben. Schon die ſeitherige Organiſation habe Vieles
geleiſtet, aber durch die Kammer ſei man einen großen Schritt
vor=
wärts gekommen; er dankt für das Geſamtminiſterium dem Apotheker
Scriba=Reinheim für ſeine erſprießliche, fleißige Tätigkeit für den
Apothekerſtand und damit auch für die Allgemeinheit. Apotheker
Dörn=
berger ſchließt ſich den anerkennenden Worten des Miniſters namens
der heſſiſchen Apothekerſchaft warm an.
Die nun folgenden Vorſtandswahlen hatten folgendes Ergebnis:
Vorſitzender Seriba=Reinheim Beiſitzer Dornberger=
Gießen (auch Stellvertreter des Vorſitzenden), Hotz Gießen, letzterer
Vertreter der Angeſtellten; ihre Angeſtellten ſind: Heß=Darmſtadt,
Thurn=Mainz, Hippauf=Mainz.
Darauf übernahm der Neugewählte den Vorſitz, dankte in bewegten
Worten, verſichernd, daß er ſtets dem Stande treu dienen wolle und
werde. In eingehender Rede erwähnt er die Hauptprobleme, die der
Löſung harren, die unzulängliche Arzneitaxe, der ungeſetzliche
Arznei=
mittelhandel außerhalb der Apotheken, der große Druck der
Kranken=
kaſſen erſchwere dem Apotheker derart das Leben, daß er geradezu um
ſeine Exiſtenz ringe. Die Kammer ſei berufen, mitzuwirken bei der
gewerblichen Apothekenreform, ſie müſſe zu ſchaffen ſuchen eine Alters=
und Hinterbliebenenverſorgung der Standesangehörigen, ſie fordere die
Wiederherſtellung der Reichsverſicherungsordnung in ihrer alten Form,
Pflicht ſei für ſie, auf Minderung der Steuern hinzuwirken, die den
Apotheker beſonders ſtark belaſten, die Ausbildung zum Apotheker müſſe
neuzeitlich geregelt werden und die Fortbildung des Apothekers dürfe
nicht aus dem Auge gelaſſen werden. Tatkräftig und mit feſter,
ziel=
bewußter Hand müſſe zugegriffen werden zur Erreichung der
Standes=
forderungen, darüber hinaus dürfe und werde der Apothekerſtand nic
vergeſſen, daß er ein dienend Glied des Ganzen ſei, Hand in Hand mit
dem Aerzteſtand werde er ſtreben und arbeiten für das Wohl des
Volks=
ganzen. — Hierauf wurde die ſchon vorbereitete Geſchäftsordnung
ein=
ſtimmig angenommen und von der Regierung genehmigt. Dann trat
man in die Wahlen zur Diſziplinarkammer ein, in die die
nachſtehen=
den Apotheker als Mitglieder einziehen: Beſitzer: Matthias Offenbach;
Ganß=Rodheim; Spohn=Wöllſtein; Angeſtellte: Mattein=Mainz.
Stell=
vertreter ſind: Ramdohr=Darmſtadt; Manns=Großen=Buſeck; Schwarz=
Worms; Berberich=Mainz.
Sodann wurden in den Diſziplinarhof entſandt als Mitglieder:
Beſitzer: Wernher=Oppenheim; Welcker ſen.=Allendorf und Angeſtellte
Adolph=Gießen und als Stellvertreter: Kleyer=Offenbach; Speth=
Butz=
bach; Schlippe=Darmſtadt.
Von Aufſtellung eines Voranſchlages wurde für die beiden
Mo=
nate dieſes Jahres mangels Unterlagen abgeſehen, die vorgeſchlagenen
Beiträge fanden die alsbaldige Genehmigung der Regierung.
Sodann wurde noch die eingangs erwähnte Kommiſſion zur
Be=
arbeitung der Alters= und Hinterbliebenenverſicherung ernannt, es
wurden entſandt: Heß Darmſtadt; König=Sprendlingen; Hotz=Gießen;
Bombach=Dieburg und der Vorſitzende.
Mit dem Dank an die Vertreter der Staatsregierung und die
Kammermitglieder ſchloß der Vorſitzende die erſte Kammerſitzung; möge
die Kammer die Hoffnungen des Apothekerſtandes erfüllen. Glück auf!
* Wixhauſen, 6. Nov. Gemeinderatsbericht. Die
Fah=
ſtraße ſollte ſchon am 1. Oktober eröffnet werden, verſchiedene
Schwierig=
keiten machten es jedoch bis jetzt unmöglich. Die Eheleute Heinr.
Bohr=
mann möchten für ihr Gelände als Erſatz ein anderes Stück Land als
Eigentum haben. Der Gemeinderat beſchließt, für keinen der Anlieger,
die an der Abgabe von Straßengelände beteiligt ſind, eine
Ausnahme=
ſtellung zu ſchaffen, mit Ausnahme der Heinr. Behrmann Eheleute, die
als Erſatz für ihr abzugebendes Gelände ein Stück Gelände in Pacht auf
Lebensdauer erhalten ſollen. Als Vergütung wird für den Quadratmeter
Straßengelände 1.— Mark beſchloſſen. Die Seegartenſtraße wird an der
Wieſengaſſe aufgemacht um eine Einfahrt zum Baugelände zu ſchaffen.
Das Baugeſuch des Chr. Bormet 3. und Friedr. Joſt 3. wird zur
Klä=
rung der Sache vertagt. Das Baugeſuch des Heinr. Bender wird unter
den dort geltenden Beſtimmungen genehmigt. Dem Ph. Klein werden als
Entſchädigung für Benutzung ſeines Wagens 30 Mark bewilligt. Ein
Antrag der hieſigen Kirchengemeinde, einen Anteil bei Inſtandſetzung des
Kirchturmes zu leiſten, wird abgelehnt. Zum Schluß wurden noch
Steuerreklamationen beraten,
O Bad Nauheim. 6. Nov. Die Winterſaiſon hat begonnen
Es weilen zurzeit 1000 Kurgäſte hier. Auch für den Winter iſt reiche
geſellſchaftliche Unterhaltung geboten.
* Butzbach, 6. Nov. Im Alter von 76 Jahren ſtarb Altveteran von
1870/71 Arnold Steinhäuſer. Der Kriegerverein gab ihm das letzte
Geleit.
* Gießen, 7. Nov. Drei Veteranen der werktätigen
Arbeit. Der Schreinermeiſter Johannes Lenz feierte dieſer Tage
ſeinen 80. Geburtstag in ſeltener Rüſtigkeit. Er hat ſich ganz in dem
inneren Ausbau der Kirchen Oberheſſens betätigt, ſeine öffentliche
Wirk=
ſamkeit befand ſich auf kirchlichem Gebiete und ſeit Jahren gehört er dem
Kirchenvorſtand als Mitglied an. Bei der im Sommer hier ſtattgehabten
heſſiſchen Schreinertagung wurde Lenz beſonders geehrt. — Der
Stadt=
verordnete Winn, Maurermeiſter und Bauunternehmer, beging heute
ſeinen 70. Geburtstag in voller körperlicher und geiſtiger Friſche.
Ver=
treter der Stadt, der Behörde, der Veeine befanden ſich unter den
Gra=
tulanten. Winn iſt eine markante Perſönlichkeit, ein Mann der Arbeit,
der ſich aus kleinen Anfängen emporgearbeitet hat. Der größte Teil der
bedeutenden Bauten Gießens, ja Oberheſſens, ſind ſein Werk, z. B. die
Bahnhöfe Gießen, Bad=Nauheim, Butzbach, mehrere Kliniksbauten,
Brückenbauten und Waſſerleitungen in Oberheſſen, die Poſtamtsgebäude
Gießen, Grünberg, Alsfeld, Schotten, Hungen, das Eiſenwerk Hirzenhain
und einige Bahnſtrecken. Kein Wunder, daß der umſichtige Geſchäftsmann
1908 ins Stadtparlament zog und dieſem bis heute angehört. Eine rege
Tätigkeit entfaltete er gelegentlich des Flugtages am 26. Oktober, deſſen
Zuſtandekommen in erſter Linie ſein Werk war. Auch für die Errichtung
eines Flugplatzes Gießen tritt er ein. — Gerbermeiſter und Lederhändler
Plank iſt im Alter von 76 Jahren geſtorben. Er gehörte über zehn
Jahre dem Stadtparlament an. Seine Familie betreibt ſeit dem 17.
Jahr=
hundert die Gerberei hier.
Wieſeck b. Gießen, 6. Nov. Eine Brauſebadanlage iſt
in der Schule am Lichtenauer Weg errichtet und vor kurzem ihrer
Be=
ſtimmung übergeben worden.
Nieder=Olm (Rheinh.), 6. Nov. Die
Selzbachregulie=
rung, die erſt kürzlich fertiggeſtellt wurde, hat in den letzten Tagen
ihre Probe beſtanden. Außerdem iſt durch die Regulierung neuer
an=
baufähiger Boden gewonnen worden.
* Weinheim, 6. Nov. Geflügelzucht. Hier wurde ein
Raſſe=
geflügelzuchtverein” unter dem Namen Ornis” gegründet. Derſelbe
hält ſeine erſte lokale Geflügelſchau mit Verloſung am 8. und 9. d. M. in
der Volksſchulturnhalle ab. Der neue Verein hat ſich zur Aufgabe
ge=
macht, die Raſſezucht, insbeſondere auch die Legehühnerzucht, möglichſt zu
fördern, ferner über Fütterung, richtigen Stallbau, erfolgreiche
Kücken=
zu cht und Pflege, über Ungezieferverhütung und Bekämpfung, über
Krankheitsurſachen und deren Verhütung uſw. die nötige Aufklärung
zu geben, und zwar durch Beſprechungen, Verſammlungen. Vorträge und
Geflügelbeaufſichtigungen. Die Geflügelſchau wird ſich auf Gänſe,
En=
ten, Hühner der großen Raſſe und der Zwergraſſe, ſowie auf Tauben
er=
ſtrecken, und es wird ſich ſicher lohnen, dieſelbe zu beſuchen.
veseitigt sicher
Hiihneraugen
das Radikalmittel Lebevrohl.
Hornhaut an der Fußsohle verschwindet durch
Lebewohl-Ballen-Scheiben.
Kein Verrutschen, kein Festkleben am Strumpf.
In Drogerien und Apotheken.
8114a
Elslich „Lebewohl‟
Mar
Seite 8.
Samstag, den 8. November 1924.
Nummer 311.
Bringt
finden nirgends eine ſchönere
Auswahl und kaufen
Qualitäts=
waren nirgends billiger als in der
Kleiderfabrik
Windſacken von Mark
8.75 an
Loden=Joppen von
Mark 7.50 an
Kommanditgeſellſchaft
Darmſtadt / am Markt 11½
Grundsolideste Ware zu Preisen, die von jedermann als wirklich günstig bezeichnet werden.
Besichtigen Sie bitte meine 14 Schaufenster, die abends bis 9 Uhr beleuchtet sind.
Möbel-Industrie Feidel, Darmstadt, Hügelstraße 13—17, gegenüber der Volksbank.
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Geöffnet ununterbrochen von 8 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.
(14818
Ausdrücklichst betone, daß ich meine so umfangreichen Gesamt-Ausstellungsräume ohne jeden Kaufzwang gerne zeige.
Stellengeſuche 6
Werotic
Pertrauensh. ig. Frau
(20 J., ev., Vorbild.
im Königsfeld. Penſ.)
fucht auf 1. Dez.
Stellung bei Kindern
z. deren Beaufſicht.
u. Erziehg,, in nur
vornehm. Hauſe in
größ. Stadt, Darmſt.
bevorz. Auf gute
Be=
handlg. wird „beſond.
Wert gelegt. Angeb.
unt. II 87 a. d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (146760s
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Seite 9.
Reich und Ausland.
Schweres Exploſionsunglück auf der Zeche
„Mont Cenis”
Herne (Weſtfalen), 7. Nov. Heute morgen um 8,35 Uhr
explodierte auf der Zeche „Mont Cenis” eine Benzol=Blaſe. Es
entſtand eine furchtbare Exploſion. Sämtliche Feuerwehren der
Umgegend ſind zur Stelle und Krankenautos ſchaffen die
Ver=
letzten fort. Sämtliche Straßen der Umgegend wurden ſofort
abgeſperrt und die nächſtgelegenen Häuſer geräumt, da man neue
Exploſionen erwartete.
Von der Verwaltung der Zeche „Mont Cenis” wird hierzu
folgender amtlicher Bericht herausgegeben: Auf der Kokerei der
Zechenanlage 1/3 der Gewerkſchaft „Mont Cenis” brach um
9 Uhr morgens aus bisher unbekannter Urſache in der
Benzol=
fabrik Feuer aus. Es erfolgte zunächſt eine ſtarke Exploſion,
durch die an den umliegenden Gebäuden, beſonders an den
Fen=
ſtern, einige Zerſtörungen angerichtet wurden. Verletzt wurden
zwei Mann, ſieben leicht. Die Verſuche, mit den herbeigeeilten
benachbarten Feuerwehren das Feuer zu bekämpfen, mußten
wegen des auslaufenden Benzols als ausſichtslos aufgegeben
werden. Die umliegenden Gebäude konnten vor dem Feuer
geſichert werden. Weitere Gefahr beſteht zurzeit nach
menſch=
lichem Ermeſſen nicht. Der Brand wird vorausſichtlich noch
Stunden dauern, bis das vorhandene Benzol ausgebrannt iſt.
Die Verwaltung der Zeche. — Das Bergrevieramt.
* Die Schäden des Hochwaſſers.
Eine vorläufige Ueberſicht.
S. Frankfurt. Wenn man ſich ſchen jetzt ein Bild von dem
Schaden mahen will, den das Hochwaſſer des Meins und ſeiner
Neben=
flüſſe angerichtet hat, ſo kann es nur eine vorläufige Ueberſicht geben,
da das Hochwaſſer noch nicht wieder abgefloſſen iſt, und die Schaden, die
es wahrſcheinlich angerichtet hat, nur geſchätzt werden können. Der
Geſamtſchaden wird wohl nicht ſo hoch ſein, wie es bei einer derrrtigen
Kataſtrophe leicht hätte der Fall ſein können, da es im allgemeinen
ge=
lungen iſt, das Wichtigſte zu retten. Einzelperſonen haben dagegen oft
empfindlichen Schaden erlitten, ſo vor allem die Landwirte, die
ihre Grundſtücke längs des Mains haben und denen oft wertvolles
Saat=
gut vernichtet wurde. Auch die Eiſenbahnverwaltung gehört
zu den Hauptleidtragenden, da ihr verſchiedene Dämme unterſpült,
Brücken weggeriſſen wurden und großer Materialſchaden entſtand. Die
Bewohner, der unteren Straßen der Mainſtädte, denea in den
Kellern alles verdorben wurde, ſind ſchwer betroffen, und ebenſo alle
Firmen, die Ladegut am Main liegen hatten. Beim Neubau der alten
Brücke in Frankfurt iſt zum Beiſpiel viel koſtbares Material
wegge=
ſchwemmt worden, abgeſehen von den vielen hundert Nadeln der
Fluß=
wehre, die von den Waſſerbauämtern als Verluſt beklagt werden.
Die Zerſtörungen, die auf der Bahnſtrecke Obernburg—Elſenfeld
durch Unterſpülung des Dammes angerichtet wurden, hätte, bald einen
ſehr ſchweren Eiſenbahnunfall zur Folge gehabt, da es dem auf dieſer
Strecke mit großer Vorſicht fahrenden Lokomotivführer erſt im letzten
Augenblick gelang, den Zug an einer beſonders gefährdeten Stelle zum
Halten zu bringen. Kaum hatte man die Reiſenden zum Ausſteigen
aufgefordert, als ſich die Lokomoive auch ſchon zur Seite neigte und den
2½ Meter hohen Damm herabſtürzte einen Perſonenwagen mit
ſich reißend. Einige Reiſende, die ſich noch in dieſem Wagen befanden,
kamen glücklicherweiſe mit leichteren Verletzungen davon.
Leider iſt es nicht immer ſo glücklich abgegangen und die Kataſtrophe
hat auch Menſchenleben gefordert. Bei Kaſſel wurde ein mit
drei Perſonen beſetzter Fiſcherkahn von der Strömung erfaßt und an
einem Brückentfeiler zerſplittert. Die drei Inſaſſen ertranken.
Bei Camberg geriet der 12jährige Sohn des Kaufmanns Stockmann in
den ſtark angeſchwollenene Emsbach. Er wurde von der Strömung
fort=
geriſſen.
Die vom Hochwaſſer betroffenen Städte haben im allgemeinen
be=
ſondere Hochwaſſerausſchüſſe zur Prüfung des Schadens
ein=
geſetzt, und erſt, wenn dieſe ihre Tätigkeit beendet haben werden, wird
ſich der Schaden, den das Naturereignis angerichtet hat, in Ziffern
aus=
drücken laſſen.
Dr. Landmanns Beſtätigung.
8. Frankfurt. Beim Magiſtrat der Stadt Frankfurt iſt am
Donnerstag ein Telegramm des Regierungspräſidenten eingegangen, nach
dem das Staatsminiſterium die Beſtätigung der Wahl
Dr. Landmanns zum erſten Bürgermeiſter von Frankfurt vollzogen
hat. Der Tag der offiziellen Amtseinführung iſt noch nicht beſtimmt.
Ermäßigung des Gaspreiſes.
S. Frankfurt. Erſt in der letzten Stadtverordnetenſitzung wurde
feſtgeſtellt, daß Frankfurt eine der teuerſten Städte Deutſchlands ſei
und ein baldiger Abbau der ſtädtiſchen Tarife verlangt. Leider hat man
von einem Abbau bei den rein ſtädtiſchen Betrieben, Straßenbahn und
Elektrizitätswerk, noch nichts gehört. Den Anfang wird vielmehr, wie
wir zuverläſſig erfahren, die Frankfurter Gasgeſellſchaft
machen und zwar mit einer Ermäßigung des Gaspreiſes von 21
auf 18 Pfennige. Wenn die Stadt zu Konzeſſionen auf dem Gebiete der
ſtädtiſchen Abgabe bereit iſt, wird man den Preis ſogar auf 16 Pfennige
herabſetzen.
Das vorbildliche Frankfurter Berufsamt.
8. Frankfurt. Auf dem internationalen Kongreß für
Sozial=
politik, an dem 28 Länder teilnahmen, fanden die Mitteilungen des
Präſidenten der Deutſchen Reichsarbeitsverwaltung über die ſozialen
Einrichtungen in Frankfurt ſtärkſte Beachtung. Als ganz beſonders
vor=
bildlich wurde das Frankfurter Berufsamt hervorgehoben und in
ver=
ſchiedenen großen norwegiſchen Zeitungen erſchienen beſondere Artikel
über das Frankfurter Berufsamt. Mit beſonderer Anerkennung wird
dort über die vom Frankfurter Berufsamt eingeführten berufskundlichen
Führungen durch induſtrielle, handwerkliche, kunſtgewerbliche und andere.
Betriebe, über die experimentellen Berufseignungsprüfungen und über
die gewiſſenhafte Handhabung der Lehrſtellenvermittlung geſprochen.
Dem Berufsamt wird eine hohe Bedeutung für die Ausleſe hochwertiger
Qualitätsarbeiter, für die regulierende Tätigkeit am Arbeitsmarkt und
damit für den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft beigemeſſen.
Kleine Frankfurter Chronik.
Die junge Buchhalterin, die vor vier Wochen unter dem Verdacht
verhaftet wurde, das Feuer in der Firma Adler angezündet zu haben,
wurde wegen Mangels an Beweiſen aus der Haft entlaſſen und
das Verfahren eingeſtellt. Das Mädchen war in dem Gebäude
ein=
geſchloſſen geweſen und mußte ſich über das Dach eines Nachbarhauſes
retten. Dadurch war ſie verdächtig geworden und der Polizeibericht hatte
auch ſchon von einem Geſtändnis des Mädchens berichtet, das ſich jetzt
mit einer Klage gegen das Polizeipräſidium wenden will. — Der
Boot=
verleiher Sch. ſuchte ſeinen Unterhalt weniger durch das Verleihen von
Booten, als vielmehr durch Schaffung von Gelegenheiten für
Zuſam=
menkünfte junger Leute, die dort mit 15= und 16jährigen Mädchen
die tollſten Sachen trieben. Das Gericht verurteilte ihn zu 15 Monaten
Gefängnis. — Wegen Amtsunterſchlagung wurde ein
Stadt=
ſekretär zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. — Die
Petersge=
meinde wählte den Pfarrer Wallau aus Oberheſſen zu ihrem
Seelſorger. Der neue Pfarrer iſt 33 Jahre alt und hat den Krieg als
Fliegeroffizier mitgemacht. — Reichsminiſter a. D. von Raumer
ſpricht am Dienstag, den 11. November, in einer Verſammlung der
Deutſchen Volkspartei.
* Steht das Luftverkehrsgeſetz auf dem Papier!
Berlin. Am 27. Oktober mußte wieder einmal ein franzöſiſches
Flugzeug der „Franc=Roumaine” auf deutſchem Gebiet in der Nähe von
Stuttgart infolge Motordefekts notlanden. Der Flugzeugführer iſt von
der Polizei in Stuttgart einem Verhör unterzogen und dann
freige=
laſſen worden. Das Flugzeug wurde beſchlagahmt. Dazu ſchreibt uns
der „Ring der Flieger”;
Dieſer Fall gibt erneut Veranlaſſung, auf die ununterbrochenen
Verſtöße Frankreichs gegen, die deutſchen Hoheitsgeſetze hinzuweiſen.
Frankreich, „der Sieger”, die „grande nation”, die „ritterliche”, wie es
ſich ſo gerne nennt, ſetzt ſich einfach über die beſtehenden
Luftverkehrs=
geſetze hinweg und fliegt hohnlachend über deutſches Gebiet. Wiederum
hat ſich Frankreich einen groben Verſtoß gegen Paragraph 32 des L.V. G.
zuſchulden kommen laſſen. Eine Gefängnisſtrafe bis zu zwei Jahren iſt
für dieſes Vergehen vorgeſehen. Geſetzgebung iſt hierbei Sache des
Reiches, die Ausführung der Geſetze iſt Sache der einzelnen Länder,
Sache der württembergiſchen Polizei und der Regierung, die Schuldigen
zur Rechenſchaft zu ziehen. Wie iſt es möglich, daß die Stuttgarter Poli= ſtrömte. Um die Mittagsſtunde nahmen die Feſtlickkeiten ein Ende und
zei den ſchuldigen Flugzeugführer laufen läßt, anſtatt ihn in Gewahr= der Dorfrichter lud die vielen hundert Gäſte in ſein Haus, wo die
Hoch=
ſam zu nehmen?. Welche Dienſtſtelle trifft die Verantwortung dafür,
ben konnte? Wie kann Deutſchland von Frankreich eine Anerkennung kam vom anderen Dorfende eine Prozeſſion. So gingen die Gäſte mit
nur auf dem Papier ſtehen und eine Beſtrafung von Verſtößen nicht
1
befürchtet zu werden braucht?
Samstag, den 8. Robember 1924.
Hans Thoma †
* Karlsruhe, 7. Nov. Heute morgen iſt der Altmeiſter
der deutſchen Malerei, Profeſſor Hans Thoma, im 85.
Lebens=
jahre geſtorben. In den letzten Monaten hatte ſich ſein
Geſund=
heitszuſtand unter den Alterserſcheinungen erheblich
verſchlech=
tert, ſo daß der Künſtler das Zimmer hüten mußte, wenngleich
er in völliger Geiſtesfriſche an den Ereigniſſen unſerer Zeit regen
Anteil nehmen und die verſchiedenen Ehrungen, die ihm vor
einem Monat an ſeinem 85. Geburtstag zuteil wurden,
entgegen=
nehmen konnte.
* Hans Thoma iſt nicht mehr! Erſchüttert ſtehen wir an der
Bahre eines unſerer Großen. Ein großer Maler, ein großer
Deutſcher iſt heimgegangen in die Ewigkeit, ein gläubiger,
tief=
religiöſer Menſch verſammelt zu ſeinen Vätern.
Seit langen Jahren iſt Thomas Kunſt dem Streit des Tages
entrückt, ſie war Gemeingut des ganzen Volkes geworden und
man wüßte keinen anderen Maler zu nennen, der wie er nach
unſer aller Empfinden ſo urdeutſch war, daß er geradezu als
Repräſentant der Nation gelten konnte.
An Körper und Seele geſund, iſt er durch alle Kämpfe,
Entbehrungen und Erſchütterungen hindurchgegangen und in die
Jahre gekommen. Am 2. Oktober dieſes Jahres konnte Hans
Thoma noch ſeinen 85. Geburtstag feiern, der vom ganzen
deut=
ſchen Volk mitbegangen wurde. Nun gehört auch dieſes Leben
der Vergangenheit an. Sein Werk aber lebt und wird
unver=
geſſen bleiben, denn es gehört zu dem ſtolzeſten Beſitz der Kunſt
des 19. Jahrhunderts. Thomas Name kann in keiner
Kunſt=
geſchichte fehlen, und jede deutſche Sammlung wird beſtrebt ſein,
ſeine ſchönſten Bilder als koſtbares Erbe zu verwalten. Aber
nicht nur das: Hans Thomas Kunſt iſt ins Volk gedrungen wie
die von Schwind und Ludwig Richter, er hat verſtanden, Saiten
zu berühren, die immer klingen werden.
Welche Fülle von Geſichten zieht vorüber, wenn wir an die
Werke denken, die er uns geſchenkt! Der Dorfgeiger, die
Mär=
chenerzählerin, die herrlichen Schwarzwaldlandſchaften ohne Zahl,
das Paradies, goldene Zeit, Flora, Frühlingsreigen, die
Bild=
niſſe der Mutter, der treuen Schweſter Agathe, der Gattin und
die vielen Selbſtbildniſſe, packende Darſtellungen bedeutender
Männer, wie Bayersdorfer, Wilhelm Steinhauſen, Martin Greif,
Peter Burnitz, Landſchaften vom Rhein, Main, Taunus, den
Alpen, vom Gardaſee und Italien, der Hüter des Tales, die
Gralsburg, Tritonen, Meerfrauen und Kentauren, Bilder aus
der Nibelungenſage, der heiligen Schrift, dann wieder luſtige
Muſikanten und Bauern, Ritter, raufende Buben, Geißen,
Hühner, Wundervögel, die Puttenwolke, die Jahreszeiten ziehen
in buntem Wechſel an uns vorüber.
Es war nicht immer ſo geweſen, daß Hans Thoma geehrt
und geliebt war, lange Jahre der Verkennung hat er durchlebt.
er wurde von den Ausſtellungen zurückgewieſen, von der Kritik
vernichtet, vom Publikum verlacht. „Meiſter Klex hat wieder
ausgeſtellt”, hieß es in einer Münchener Zeitung. Das waren
bittere Jahre der Sorgen und materiellen Not. „Ich arbeitete
aber unverdroſſen und freute mich an allen Schönheiten des
Lebens, der Kunſt und der herrlichen Natur” erzählte der
Mei=
ſter. Gemeinſam mit ſeinen Freunden und Weggenoſſen, die
alle für die deutſche Kunſt von größter Bedeutung wurden, mit
Eugen Bracht, Böcklin, Burnitz, Eyſen, Scholderer, Fröhlicher,
Haider, Albert Lang, Leibl. Lugo, Viktor Müller, Stäbli,
Stein=
hauſen und ſeiner treuen Lebensgefährtin, Frau Cella, die eine
feine Blumenmalerin war, ſchuf Thoma in beiſpielloſer
Geſtal=
tungskraft, Mannigfaltigkeit und Fleiß Werk um Werk,
unbe=
kümmert darum, was andere dazu ſagten.
Und ſeine Zeit kam. Die Werke, die man früher nicht
ver=
ſtanden und verlacht, wurden berühmt, Bilder, die er für wenig
Geld vergeblich angeboten, wurden mit hohen Summen bezahlt,
Ehren und Anerkennungen häuften ſich. Der Bauernſohn wurde
Profeſſor, Galeriedirektor, Mitglied der erſten Kammer, Exzellenz
und Freund des edlen Großherzogs Friedrich von Baden. Aber
er iſt derſelbe ſchlichte, gütige Menſch geblieben, der er immer
war. Sein guter Humor hat ihn nicht verlaſſen.
„Die Harmonie, die Schönheit liegt nicht in der Welt
draußen, ſie iſt nur eine Fähigkeit der Seele, das zu empfangen,
was die Sinne ihr zuführen.”
„Alle Kunſt geht aus der Einheit der Seele hervor, und
ſo wird ſie dort, wo ſie Eingang findet, auch wieder zur
Ein=
heit der Seele ſprechen.”
Hans Thomas Kunſt hat Eingang zur deutſchen Seele gefunden.
Requiescat in pace.
Adolf Beyer.
* Ein Dorf in Flammen.
b. Das Dorf Jelſöc in der Slowakei hatte, wie uns aus der
Tſchecho=
ſo iſt s zu leſen in den Luftverkehrsgeſetzen. In dieſem Falle iſt es alſo ſlowakei gemeldet wird, einen merkwürdigen Feſtag. Er begann, mit
einer großangelegten Glockenwe he, zu der die ganze Umgebung
herbei=
zeit ſeiner Tochter gefeiert wurde. Die Unterhal ung dauerte die ganze
daß ſich der Franzoſe nach kurzem Verhör wieder nach Frankreich bege= „Nacht hindurch, und als die angeheiterte Gäſteſchar das Haus verließ
ſeines Hoheitsgebietes zur Luft verlangen, wenn die Luftverkehrsgeſetze, den Pilgern gemeinſam zur Kirche. Als ſie ſich wieder dem Dorfe
näher=
ten, ſtanden ihre Häuſer in Flammen. So erlebte das Dorf in 24
Stun=
den Glockenweihe, Hochzeit, Wallfahrt und Feuersbrunſt,
Zwengauer geflüchtet.
München. In der vergangenen Nacht iſt aus einem
Kranken=
haus in Niederbayern der Zuchthausgefangene Auguſt Zwengauer
un=
bemerkt geflühtet. Zwengauer war im Auguſt 1923 wegen Ermordung
des Studenten Bauer zum Tode verurteilt worden und dann zu
lebens=
länglichem Zuchfhaus begnadigt. Er iſt ſchwer nierenleidend und ſollte
in den nächſten Tagen operiert werden. Wahrſcheinlich hat er bei der
Flucht Helfer gehabt.
In Seenot.
* Kairo. Eine Dahabife, eine jener Nilbarken, die man aus
ungezählten Bildern Aegyptens kennt, iſt dieſer Tage geſunten, bald
nachdem ſie von Heluan abgefahren war. Sie hatte ſiebzehn Reiſende
an Bord. Eine plötzliche Böe überraſchte den Segler und wühlte die
Waſſer des Nils derartig auf, daß das Boot in wenigen Minuten
Waſſer ſchöpfte. Das Schiff ſank und trotzdem von allen Seiten Hilfe
herbeieilte, fanden von den ſiebzehn Paſſagieren doch ſieben den Tod.
Engliſches U.=Boot geſcheitert.
EP. London. Das Unterſeeboot K. 22 iſt in der Nähe von
Portland geſcheitert. Es gehörte einer ganzen Flotte von
Unterſee=
booten an, die den Hafen verlaſſen hatten, um zu manövrieren.
Die Beſtimmung des Z. R. 3.
E.P. New York. Die Füllung des „Los Angelos” alias „Z. R. 3‟
mit Helium iſt gegenwärtig im Gange. Man glaubt, daß die erſte
Probefahrt in acht Tagen ſtattfinden werde. Es verlautet, daß
beab=
ſichtigt ſei, den „Los Angelos” für den Handelsdienſt zwiſchen New
York und Panama und Havanna zu verwenden. Die Reiſe von New
York nach Havanna würde 24 Stunden und von Havanna nach
Pa=
nama 20 Stunden dauern.
Schwerer Autobus=Unfall.
EP. New York. Ein ähnlicher Unfall wie in Chikago hat ſich
geſtern in Hampton im Staate Virginia ereignet, wo ein Autobus
an einem Bahnübergang mit einem Zug zuſammenſtieß. Acht
Per=
ſonen wurden ſofort getötet, drei erlagen ſpäter den Verletzungen, vier
Reiſende befinden ſich noch in Lebensgefahr.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 9. November 1924:
Fraukfurt a. M. (467 m). 8 Uhr: Morgenfeier, veranſtaltet vom Wartburgverein e. V.,
Frankfurt a. M. 1. Motette: „Herr Deine Güte reicht ſo weit”. Bläſerchor des
Wart=
burgvereins, Leitung Herr Rauſchenberger. 2. Choral: „Herz und Herz vereint
zu=
ſammen”, Bläſerchor des Wartburgvereins, 3. Anſprache: Herr Pfarrer Eſche röder
von der Betersgemeinde, 4. Choral: „Mir nach, ſpricht Chriſtus, unſer Held”,
Bläſer=
hor des Wartburgvereins. 5. Motette: „Lob und Ehre”, von Foh. Seb. Bach,
Bläſer=
chor des Wartburgvereins. — 4—5 Uhr: Sonntags=Nachmittags=Konzert. — 5—6Uhr:
Ainderſtunde. — 8uhr: Stunde der Frankfurter Zeitung. 1. Georg Britting: Tas
Haus zur heiligen Dreifaltigkeit”, eine Novelle, 2. „Die Toten auf der Inſel Dial”,
eine Sage aus dem Holländiſchen nacherzählt von Antze Legherz. Sprecher B. u.
— 8.30 Uhr: Eugen Hildach=Gedenkfeier. 1. Harmonium, 2. Gedächtnisvortrag,
3. Fünf Lieder: a) Mutter, o ſing mich zur Ruh, h) Das Blumenhaus, a)
Mädchen=
gedanken, 4) Im Volkston, e) Will niemand ſingen. 4. Lieder: a) Schnee Willh.
Raabe); b) An die vorangegangenen Lieben Grillvarzer); e) In einem Roſengärtlein
Friderici); 4) Ade zur guten Nat Volkslied). Ausführende Fräulein Adele Metz
Sopran), Herr Muſikſchriftſteller Arthur Holde, Vortrag), Herr Karl Faroſchek
Te=
nor), Herr Organiſt C. Heyſe Harmonium)—Am GrWotrian=Steinweg=Flügel Herr
Henri Puſch. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht. — 10
bis 11 Uhr: Gitarre und Laute. Konzert des ſpaniſchen Gitarriſten, Prof. Miquel
Alobet. 1. Gitarriſches Lied, M. de Falla. 2. Zwei cataloniſche Lieder, Llobet;
3. Jota, Spaniſche Fantaſie), Arias=Llobet. 4. O gute, alte Zeit, L. Heller, 5. Zwei
Marienlieder, A. Oppermann, R. Kothe, 6a) Guten Abend, mein Schatz, Volksweiſe,
b) Ein Nachtmuſikchen, C. Duis. 7. Zwei Ländler, H. Albert. Ausführende Herr
Profeſſor Miquel Llobet=Barcelona. Guitarre), der 1. Frankfurter Lautenchor
Lei=
tung: Lina Poppe‟), Grete Linnekuchen, Sopran), Kurt Netha Bariton) — Ein
Frauenchor.
Vcrlin (430, bzw. 500 m). 9 Nhr: Morgenfeier. Schauſpielerin Edith Wieſe lieſt Texte
aus Foſef Görres, ausgewählt und eingeleitet v. Geheinrat Dr: Wilhelm Schellberg;
Muſikdirektor Fritz Ohrmann ſpielt am Schiedmaye==Meiſterharmonium: Trae
ambulum, Paläſtrina. 4ve Verum, Mozart. Sanctus Liſzit. — 10 Uhr: Hans Brebow=
Schule. Aßt. Hochſchulkurſe der Funkſtunde. 10—10.20 Uhr: Geh. Reg.=Rat Prof.
Dr Miethe, o. Prof. an derTechn. Hochſchule, Berlin: DieBedeutung derPhotographie
phie. 1. Vortrag: Das Auge und die photographiſche Platte‟. — 10.30—10.50 Uhr:
Prof. Dr phiül. Deſſoir, o. Prof. an der Univerſität Berlin: Einführung in die Philoſo
vhie. 1. Vortrag: „Was iſt Philoſophie?” — 11—11.20 Uhr: Geh. Reg.=Rat Prof.
Dr ing F. Brix, o. Prof. an der Techn. Hochſchule, Berlin: Die Stadt. 1. Vortrag:
Entſtehung und Entwicklung der Stadt”. — 11.30—11.50 Uhr: Prof. Dr phil
Bock, o. Prof. an der Techn. Hochſchule, Berlin: Deutſche Kunſterziehung (1. Vortrag.)
— 3.30 Uhr: Die Funkprizeſſin erzählt: Märchen aus dem Pflanzenreich. 1. Vom
unfolgſamen Tännlein, Elſe Hofmann. 2. Woher die gelben Blumen kommen, Foſepha
Metz. 3. Warum die Stiefmütterchen ſo böſe Geſichter machen, Sophie Reinheimer.
Die Funkprinzeſſin, Adele Proesler. — 4.30—6.15 Uhr: Unterhaltungsmuſik (
Ber=
liner Funkakpelle). 1. Türkiſcher Marſch, W. A. Mozart. 2. Duverture zu „Ruy Blas”,
F. v. Mendelsſohn=Bartholdy. 3. Liebesduett (Marina und Dimitri) aus der Oper
„Boris (odlunotk”, M. Muſſorgski, 4. Bellen und Wogen, Walzer, Foh. Strauß.
5. Fantaſie aus der Oper, Carmen”, Bizet. 6. Ungariſche Tänze 1 und 2, Brahms.
7. Balletſuite aus „Sylvia”, Delibes. 8. Marianna, Walzer Waldteufel. 9. Und ich
renn” — und ich lauf', Foxtrott. — 6.20 Uhr: „Ratſchläge fürs Haus” — 8.15 Uhr:
Einleitende Worte zu der Oper: Das Nachtlager von Granada”. — 8.30 Uhr:
Sende=
ſpielbühne. Leitung: Cornelis Bronsgeeſt. 2. Beranſtaltung: Das Nachtlager von
Granada. Nomantiſche Oper in zwei Aufzügen von Konradin Kreutzer, Tert nach
Friedrich Kinds gleichnamigem Schauſpiel von Karl Fohann Braun, Ritter von
Braun=
thal. (Für den Rundfunk umgearbeitet.) Dirigent: Kapellmeiſter Otto urack.
Ber=
ſonenverzeichnis: Gabriele, Frene Eden. Gomez, Paul Stieber=Walter. Ein Jäger,
Cornelius Bronsgeeſt. Ambroſio, Ernſt Leh nann. Vasco, Leonhard Kiſtemann. Pedro
Rudolf Kraſa. Jäger, Diener, Hirten, Hirtinnen, Gerichtsperſonen, Chor. —
An=
ſchließend: Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnachrichten, Theaterdienſt.
Eigland (MEZ.) London (365), 4 Uhr: Konzert der Orianaſänger „Chaplin=Trio”. —
Birmimgham (475), 4 uhr: Kapelle des Oſt=Yorkſhire=Regiments. — Bournemouth
(385), 4 uhr: Militärkapelle der Arg land Sutherland Hochländer. — Aberdeen
(495), 10 nhr: „Requiem” (Mozart), übertragen aus Glasgow und Edingburgh. —
Glasgow (420), 4.45 Uhr: Engliſche Geſangsvorträge: John Coates (Tenor).
Geſchäftliches.
Siekönnenlange ſuchen . . . ehe Sie dieſe Vereinigung von
Preis und Qualität wiederfinden, heißt es im heutigen Inſerat der
bekannten Schuhfabrik Corad Tack & Cie., in Burg b. M. (Verkaufsſtelle
Darmſtadt, Ludwigsſtraße 7). Was die Firma ihren Kunden darbietet,
läßt dieſe Worte gerechtfertigt erſcheinen, denn man wird ſelten ein
gleichwertiges Angebot finden. Der gute Conrad Tack=Schuh, allgemein
bekannt und beliebt, präſentiert ſich dem Publikum nicht nur als führende
Schuhmarke und als ein hervorragendes Qualitätserzeugnis, ſondern auch
als ein Produkt von ſo großer Billigkeit, wie es nur die Organiſation
dieſer Firma (direkt von der eigenen Fabrik, durch eigene Verkaufsſtellen
an die Kunden) gewährleiſtet.
Pfeifr der Nerd ducch Mark und Bein,
Reib die Haut mit,Dei C ein.
Uverall erhältlich. Dr.)o Mayer, Wiesbaden.
Tageskalender. — Samstag, den 8. November.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(D 4. d 1): „Ein Volksfeind”. — Kleines Haus. Anfang 7½
Uhr, Ende 10 Uhr (Zuſatzmiete Vl2): „Die Entführung des dem
Serail”. — Orpheum, abends 8 Uhr: Varieté. —
Lieder=
tafel abends 8 Uhr, in den oberen Sälen der Vereinigten
Geſell=
ſchaft: Herbſtball. — Bürgerverein Darmſtadt, abends 8 Uhr,
im Saalbau: Feſt=Konzert — Heſſ. Motorradklub abends
8½ Uhr, im Fürſtenſaal: Bunter Abend. — Odenwaldklub,
abends 7 Uhr, auf dem Heil. Kreuz: Unterhaltungsabend mit Tanz. —
Singmannſchaft der Turngemeinde 1846, abends 7½
Uhr: Herbſtkonzert mit Ball. — 116er, abends 8 Uhr, im Bürger:
hof: „Begrüßungsabend. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Weitervorherſage für Sonntag, 9. November:
Im weſentlichen unverändert.
Hauptſchrittleitung. Rudolf Maupe
Veranrwortl für Polltik und Wirtſchaft : Rudolf Maupe
Deranwwertlich für Fetll von und Hoiliſche Nachr chten Mar Streei
Verantwortlich für Sport: Dr. Euaen Buhlmann
Veranwortlich für Sxlußd n. Andreas Bauer
Verantw rilich für den nſ ratente ! W liy Kunle
Druck und Verlag 2 C Wittich ſämtlich in Darmſtade
Die heutige Rummer hat 16 Zeiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 10.
Samstag, den 8. November 1924.
Nummer 311.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
21. Sonntag nach Trinitatis, den 9. November 1924.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil Abenomahls Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11¾ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt Pfarrer Lautenſchläger. — Dienstag, den 11.
No=
vember, abends 8 Uhr: Lutherfeier des Evangeliſchen Bundes
Vor=
trag von Profeſſor Lampas=Friedberg über: „Luther und die Einheit
des deutſchen Proteſtantismus” Aufführung der Bach chen Kantate
„Ein” feſte Birg” durch den Kirchengeſangverein der Stadtkirche.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Um 10 Uhr: Hauvtgottesdienſt Pfarrer Heß. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends 5 Uhr:
Abendgottesd enſt. Kandidat Trapp
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dr. Avemarie.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Eemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 9. Nov., abends 7½ Uhr:
„Die Chineſenzwillinge” von Anna Oehler=Baſel Eintrittspreis 1
und 2 Mk. — Mittwoch, den 12. Nov., abends 6 Uhr: Bibelgunde
(Lied 148). Pfarrer Vogel
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt aus Anlaß des
20jähr gen Beſtehens der Männervereinigung Pfarrer D Waitz —
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. — Abends
6 Uhr: Predigtgottesdienſt Pfarrer Beringer. — Abends 7½ Uhr
im Gemeindehaus: Familienabend der Männervereinigung —
Mitt=
woch, den 12. Nov, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde (4.
Gebot). Pfarrer D. Waitz.
Alltersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarrer Zimmermann.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfaurer
Gvethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Mittwoch, den
12. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen, übernehmen die Brüder (Diakonen) der
cännerrranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtr. 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen). Sonntag nachm. 4 Uhr: Jahresfeſt.
— Donnerstag, den 13. Nov., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Kranichſtein (=chloßkapelte): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Grein=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
— Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt —
Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 3½ Uhr:
ibelſtunde — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfralten —
Abends 8‟, Uhr: Evangeliſation. — Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
ſpre.tſtunde für Männer — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
für Jünglinge und Gebetsſtunde für Junafrauen. — Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukrenz=
Bibel=
ſtunde (Zimmermann.) — Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der
Stadtmäd venſchule (Beſſungerſtraße. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſ unenchor. — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24:
Sonn=
tag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde — Um 9 Uhr: Wei kreuzſtunde für
Jünglinge. — Nachm 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen.
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Mttwoch, abends 8½ Uhr:
Freundeskreis Bibelſtunde. — Donnerstag, abends 8 Uhr: (ebetsſtunde
für Jünglinge — Samstig, abends 8 Uhr: Orcheſter.
Ehriſtlicher Berein junger Männer Tarmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie Kaſerne, 1. Hof links): Sonntug, den 9. Nov.,
Werbetag der evangeliſchen Jungmännerbünde Deut chlands. Vorm.
8½ Uhr: Stille Stunde. — Um 10 Uhr: Kirhgang in die Schloßkirche
(Dr. Abemarie). — Abends 8½ Uhr: Jungmännertreffen im Heim
(Dr. Avemarie u. a. werden reden). — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde der Haupt= und Jugendabteilung (getrennt). —
Donners=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreiſe (Ph. Weber —
Samstag, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß — Das Heim iſt geöffnet:
Wochentags von 9—12 Uhr vorm. und 5—10 Uhr abends, Sonntags
von 3—10 Uhr abends.
Vereinshaus Teierabend”, Stiftſtraße 51). Film=Vorführung:
„Martin Luther” (Der Kampf ſeines Lebens). Dienstag, den 11.
No=
vember, abends 6 Uhr, für die Kon’irmanden der Lukas=, Mar’us=,
Stloß=, Kaplanei= und Reformationsgemeinde — Abends 8 Uhr: Für
den Evangeliſchen Arbeiter= und Handwerkerverein und die Kaplanei=
und Markusgemeinde — Donnerstag, den 13. Norember. abends
8 Uhr: Für die Schloß=, Reformations= und Lukasgemeinde,
Eintritts=
preis 50 Pfennig
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23)
Sonntag: Reichswerbetag geme mſam mit dem C.VJM. Vormittags
10 Uhr: Gottesdienſt in der Schoßkirche. Redner: Dr. Avemarie
— Abends Allgem. Feier für jedermann mit allerlei Darbietungen.
Es ſpricht Dr. Avemarie u a. — Montag, abends 81 Uhr:
Poſaunen=
chorprobe im Schloß, — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
im Warburgheim.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Spielabend. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Eltern und
Angehörige (Offenb Joh). — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für junge Männer. — Freitag, abends 7 Uhr: Turnen (
Müller=
ſchule). — Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenſtunde,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 9. November 1924,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 748 Uhr: Singmeſſe
— Um 9 Uhr: Pontifikalamt des hochwürdigſten Herrn Biſchofs von
Mainz. — Um 11½ Uhr: Singmeſſe. — Nachm. 3 Uhr: Miſſionsandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 47 Uhr
Heil. Meſſe. — Nachm 6 Uhr Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Roſentranz=
andacht.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, abends 6—7 Uhr
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 7½ Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe,
— Um 9½ Uhr: Hochamt. — Nachm. 2½ Uhr: Andacht
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg. 8
Uhr=
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein in der
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 746 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt — Nachm. ½2 Uhr
Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt
Sonſtige Ge neinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 9. Nov.;
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 12. Nov., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 14. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
9. Nov., nachm. 2 Uhr: Sonntagsſ hule. — Abends 8 Uhr: Lichrbilder=
Vortrag (Luthers Leben) — Donnerstag, den 13 Nov., abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde Preo. Erhardt
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 9. Nov', vorm ½10 Uhr: Heiligungsſtunde — Abends 8 Uhr:
Evangeliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr Religiöſer Vortrag.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr 17.
Sonntag, den 9. Noo., vorm 10 Uhr: Bibelſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 13. Nov.,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. Jedermann iſt herzlich willkommen.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 9. Nov., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
12. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 9. Nov.;
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
TV.13528
O
(gür die überaus zahlreichen
Glückwünſche, Geſchenke u.
Blumenſpenden anläßlich un=
5 ſerer Vermählung ſagen auf
2 dieſem Wege innigſten Dank.
Heinrich Schönig u. Frau
Marie, geb. Lautenſchläger
Darmſtadt, Schießhausſtr. 62.
(B14846 C
O
Todes=Anzeige.
Inſere liebe Gro mutter
iſt am Montag, den 3. Novbr.
plötzlich verſtorben und nach
ihrem Wunſch in der St lle
be=
graben worden.
(*32812
Darmſtadt, den 7. Nov. 1924.
Geſchwiſter Naesele.
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten teile
ich in tiefer Trauer mit, daß
mein lieber, treubeſorgter Gatte
Herr
heute im Alter von 79 Jahren
nach ſchwerem Leiden ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Darmſtadt. 6. November 1924.
Frau Louiſe Heitz
B14847) geb. Nouvel.
Die Einäſcherung findet auf
Wunſch des Verſtorbenen in all
Stille ſtatt.
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Heute mittag entſchlief ſantt
nach 4Ttägiger Krankheit mein
tleuer Mann, unſer lieber,
guter Vater, Schwiegervater
und Großvater
Herr
im Alter von 72 Jahren
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Marie Boeffinger
geb. Manz.
Darmſiadt, 6. Nov. 1924.
Die Beerdigung findet am 10. Nov.,
vorm. 11 Uhr, auf dem alten
Fried=
hof ſtiatt. ( 32734
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Heute entſchlief infolge eines
Herzſchlags unſere herzensgute
Schweſter, Tante und Großtante
Fräulein
Emma Heeing
im 71. Lebensjahr. (*32725
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Frau Berta Buß
geb. Hering.
Larmſtadt, den 6. Nov. 1924.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 8. Nov, nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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im 43. Lebensjahre. (*32814
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Heiſt.
Darmſtadt, den 7. Nov. 1924.*
Die Beerdigung findet Montag,
den 10. Nov., nachm. 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Samstag, den 8. Rovember 1924,
Seite 11.
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Fußball.
*Süddeutſchlands Fußballfportam Sonntag
Die Bundespokal=Zwiſchenrunde.
Der Sonntag bringt als wichtiges Ereignis die Zwiſchenrunde um
den Pokal des Deutſchen Fußballbundes, welche von den Siegern der
Vorrunde beſtritten wird. Während ſich in Kiel die
Auswahlmannſchaf=
ten von Norddeutſchland und Weſtdeutſchland unter Leitung eines
ſüd=
deutſchen Schiedsrichters gegenüberſtehen, treten in Mannheim auf dem
Platze des Vereins für Raſenſpiele die Repräſentativen von
Süddeutſch=
land und Brandenburg (Berlin) gegen einander an. Hier iſt ein
weſt=
deutſcher Schiedsrichter. Die ſüddeutſche Elf ſetzt ſich diesmal nur aus
Spielern von Mannheim zuſammen, bildet alſo gewiſſermaßen eine
Mannheimer Städtemannſchaft. Die Elf iſt nach ihrem tatſächlichen
Können fähig, dem Gegner nicht nur härteſten Widerſtand zu leiſten,
ſondern dieſen ſogar zu Fall zu bringen. Auf alle Fälle ſollte ſie die
ſüddeutſchen Verbandsfarben würdig vertreten und aus dieſem Grunde
iſt am Sonntag in Manheim ein ſpannender Kampf zu erwarten. Wir
hoffen die Unſeren in Front zu ſehen.
Die Bezirksliga
kritt am Sonntag mit einer ganzen Reihe bebeutungsvoller Treffen auf
den Plan Bayern und der Mainbezirk ſtehen ſchon mitten in der
2. Runde, während die anderen Bezirke noch Spiele der erſten Serie
austragen. Der ſtarke Bezirk Bayern ſieht folgende Spiele: FC.
Nürn=
berg—1860 München, Bayern München—Spielvgg. Fürth, Schwaben
Ulm—Wacker=München. Die beiden erſten Spiele ſind von großer
Be=
deutung für die Meiſterſchaft. In Württemberg=Baden finden
eben=
falls nur drei Spiele ſtatt, denen aber ſämtlich große Bedeutung
zu=
kommt. Es ſind dies: FC. Mühlburg-Kickers Stuttgart, VfB.
Stutt=
gart—FC. Freiburg und FC. Pforzheim—VfR. Heilbronn. Der
Rhein=
bezirk hat infolge des Mannheimer Pokalſpieles nur zwei Treffen
an=
geſetzt. In Darmſtadt erwartet der Sportverein 1898 den T. und SV.
Feudenheim und in Ludwigshafen ſtoßen die zwei Lokalrivalen Pfalz
und Phönix=Ludwigshafen aufeinander. Dagegen hat der Mainbezirk
volle Spielbeſetzung, da alle acht Vereine im Gefecht ſind. Es treffen
ſich dort: Helvetia=Frankfurt — Fußballſportverein Frankfurt, Union
Niederrad-Kickers Offenbach, Eintracht Frankfurt—FC. 93 Hanau und
Sportklub Bürgel—Vfſ. Frankfurt. Im Heſſen=Saar=Bezirk ſtoßen in
Wiesbaden die beiden Spitzenvereine Sportverein Wiesbaden und
Bo=
ruſſia Neunkirchen aufeinander. Weitere Spiele ſind Sportverein Trier—
Sportgemeinde Höchſt und Wormatia Worms—Saar Saarbrücken. Ferner
iſt noch ein bemerkenswertes Privatſpiel zu verzeichnen: Der
Fußball=
verein Saarbrücken fährt nach Metz, um dort gegen den Cercle Athletique
Meſſin ein weiteres Glied in die Kette deutſch=franzöſiſcher
Sportver=
ſtändigung einzufügen. Das Vorſpiel fand bereits vor acht Tagen in
Saarbrücken ſtatt und ſah die Saarländer mit 4:1 erfolgreich.
Fußball im Odenwaldkreis.
Auch im Odenwald iſt für genügend ſportliche Betätigung geſorgt.
In der Kreisliga treffen in Pungſtadt Germania 03 und Sportvgg. 04
Arheilgen aufeinander. In Lorſch iſt es der Kampf der Nachbarrivalen
Olympia Lorſch-Vfſt. Bürſtadt, der großes Intereſſe erregt. Das
dritte Treffen führt in Weinheim den dortigen Fußballverein 09 und
Wiktoria Griesheim zuſammen. Die unteren Klaſſen ſehen folgende
Spiele: A=Klaſſe: Gau Bergſtraße ſpielfrei. Gau Ried: VfL.
Lampert=
heim—Fußballverein Hofheim, FC. 07 Bensheim—Fortuna Heddesheim,
Fußballverein Ladenburg—Olympia Laudenbach, Starkenburgia
Heppen=
heim—Olympia Lampertheim. B=Klaſſe: Olympia Hahn—VfB.
Oberram=
ſtadt, Spielvgg. Pfungſtadt—Spertverein Darmſtadt Junioren,
Sport=
verein Geinsheim—Germania Leeheim. C=Klaſſe: Union Darmſtadt 3.—
Germania Dieburg.
Wie aus vorſtehendem erfichtlich, iſt das Programm der unteren
Kelaſſen alſo ziemlich ſpärlich. Das iſt an ſich kein Fehler, da die Plätze
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
Die Ligamannſchaft des Sportvereins Darmſtadt tritt kommenden
Sonntag in der gleichen Aufſtellung wie gegen Waldhof in
Ludwigs=
hafen gegen „Pfalz”=Ludwigshafen an. „Pfalz” ſteht z. Zt. in der Tabelle
des Rheinbezirks einen Punkt hinter Sportverein bei gleicher Spielzahl.
Da bekanntlich nach Beendigung der Verbandsſpiele die beiden
Tabellen=
letzten in die nächſte tiefere Klaſſe abſteigen müſſen, wird Sportverein
wohl ſein ganzes Können einſetzen, um ſeinen Gegner endgültig hinter
ſich zu laſſen, was ihm nur durch einen Sieg gelingen kann. Spielt
Sportverein mit der gleichen Energie wie in der zweiten Halbzeit im
Spiel gegen Waldhof, ſo iſt ihm der Sieg ſicher, vorausgeſetzt, daß die
Läuferreihe das Spfel durchzuhalten und ihrem Sturm den nötigen
Nachdruck zu verleihen vermag. Das Spiel findet Sonntag, vormittags
um 10½ Uhr, in Ludwigshafen ſtatt. Der Verein hofft eine, zahlreiche
Anhängerſchar als moraliſche Stütze ihrer Ligamannſchaft in
Ludwigs=
hafen zu ſehen. — Wem es unmöglich iſt, die Spieler zu begleiten, der
ſehe ſich um 1 Uhr das Spiel der Liga=Erſatzynnſchaften von F. V.
Weinheim und Sportverein an. Nach dem letztſonntäglichen Sieg der
Darmſtädter über Viernheim kann man wohl auch in dieſem Falle auf
Fortſetzung des Siegeszuges rechnen. Jedenfalls iſt beſtimmt ein äußerſt
ſpannendes Spiel zu erwarten, da auch Weinheim über ſehr
beachtens=
werte Spielſtärke verfügt. — Die Junioren=Mannſchaft begibt ſich nach
Pfungſtadt, um der 1. Mannſchaft der dortigen Spielvereinigung im
Verbandsſpiel gegenüber zu treten. — Die 4. Mannſchaft empfängt um
11 Uhr vormittags die 2. Mannſchaft der Sp.=V. Pfungſtadt auf dem
Uebungsplatz. — Jugendſpiele: 1a Jugend gegen 1. Jugend „Olympia”=
Frankfurt. 1b Jugend gegen 1b Jugend „Boruſſia =Frankfurt, 2a
Jugend gegen 1. Jugend F. Sp. V. Seeheim.
A. S. C.
Der Akademiſche Sportklub gedenkt im kommenden Winterſemeſter
den Spielbetrieb mit mindeſtens drei Mannſchaften durchzuführen. Für
die erſte Mannſchaft ſind bereits einige größere Spiele geſichert, u. a.
gegen den akademiſchen Olympiaſieger T. H. Hannover. Am nächſten
Mittwoch findet das Rückſpiel gegen die Univerſität Frankfurt ſtatt, über
das noch näher berichtet werden ſoll. — Am Samstag, den 8. Nov.,
nachmittags 3½ Uhr empfängt der A. S. C. 2. Union 2. zu einem
Freundſchaftsſpiel auf dem Hochſchulſportplatz. Da beide Vereine längere
Zeit ſich nicht mehr gemeſſen haben, iſt über das Stärkeverhältnis der
Mannſchaften nichts Beſtimmtes zu ſagen.
F.=C. „Union”=Darmſtadt, Jugendabteilung.
Am kommenden Sonntag herrſcht in der Jugendabteilung ein reger
Spielbetrieb. Es ſpielen vormittags: 1a Jugend gegen Sp.=V.
Arheil=
gen, 1. Ing (Odenwaldweiſte) 10 Hbr. 1b In end egen Er=Xl.
Olympia=Lorſch, 1b Jug., in Lorſch, 2a Jug. gegen Chattia=Wolfskehlen
1. Jug., 1a Schitler gegen Kigers=Frankinrt 1. Srniller, 1b Sculer
gegen Eintracht=Darmſtadt, 1b Schiler, ½9 Uhr, Eintrachtplatz. Am
Nachmittag ſpielt eine kombinierte Jugendmannſchaft nach dem Spiel der
3. Mannſchaft um 3 Uhr gegen die 1. Jugendmannſchaft des Sportvereins
Lengfeld.
Spielvereinigung Darmſtadt 1921 — Freie Turner Erbach 1.
Auf dem Sportplatz „Windmühle” ſtehen ſich Sonntag, nachmittags
½3 Uhr, Spielvereinigung Darmſtadt 1921 — Freie Turner, Erbach,
1. Mannſchaften zum fälligen Serienrückſpiel gegenüber. Erbach ſtellt
eine junge eifrige Mannſchaft auf den Naſen, mußte ſich doch Darmſtadt
beim Vorſpiel mit einem Unentſchieden begnügen. Man iſt allgemein
ge=
ſpannt, wie das Rückſpiel enden wird, zumal am Vorſonntag die
Spiel=
vereinigungsmannſchaft gegen Pfungſtadt ein 1:1 herauszuholen
ver=
mochte. Wir können dem ſportliebenden Publikum nur dieſes Spiel
empfehlen, da ein ſcharfes aber faires Treffen zu erwarten iſt.
Handball.
T.=V. Bickenbach, 1. — Tgde. Beffungen, 1.
Kommenden Sonntag ſtehen ſich in Bickenbach die 1. Mannſchaften
der Tgde. Beſſungen und des T.=V. Bickenbach zum fälligen
Gaumeiſter=
ſchaftsſpiel der A=Klaſſe gegenüber. Beſſungen, das in ſeinen letzten
Spie=
len eine bemerkenswerte Spielſtärke gezeigt hat, ſtellt eine körperlich ſtarke
Elf ins Feld. Deshalb werden ſich die Bickenbacher mächtig ins Zeug
legen müſſen, um ihren Turnbrüdern aus Beſſungen ſtandhalten zu
kön=
nen. Trotzdem iſt ein intereſſantes Spiel zu erwarten, deſſen Beſuch ſich
umſtreitig lohnen wird. Spielbeginn 3 Uhr. Die Jugendmannſchaft des
T.=V. Bickenbach begibt ſich zum 2. Meiſterſchaftsſpiel ihrer Klaſſe nach
Eberſtadt und trifft dort auf einen ihrer ſtärkſten Gegner.
T. u. Spv. Langen — Taſ. Eberſtadt (Jod.)
Auf dem Eberſtädter Sportplatz treffen ſich am Sonntag, den 9.
No=
vember, die 1. Jgd.=Mannſch. der Tgſ. Eberſtadt und des T.= u. Spv.
1882 Langen zum fälligen Rückſpiel.
Boxen.
Samſon=Körner und Covk kämpfen unentſchieden.
Der mit Spannung erwartete Boxkampf zwiſchen dem
Schwverge=
wichtsmeiſter von Deutſchland, Samſon=Körner, und dem auſtraliſchen
Schwergewichtsmeiſter Cook, der im Berliner Sportpalaſt vor
überfüll=
tem Haus zum Austrag kam, endete nach 10 Runden unentſchieden.
Röſemann, der deutſche k.=o.=König, ſchlug den franzöſiſchen
Schwerge=
wichtler Journee bereits in der erſten Runde k. o. Im
Ausſcheidungs=
kampf um die deutſche Mittelgewichtsmeiſterſchaft ſiegte Domgörgen über
Dickmann nach Punkten, während der Kampf Ziemdorf gegen Paulke
un=
entſchieden endete.
Radſport.
Miethe nicht zum Berufsfahrer erklärt.
Der Sportausſchuß des B.D.R. teilt uns mit, daß ſich die Meldung,
Werner Miethe ſei zum Berufsfahrer erklärt worden, nicht beſtätigt,
Vorläufig ruht lediglich die ſportliche Tätigkeit des Weltrekordmannes,
gegen den eine Unterſuchung ſeitens des Sportausſchuſſes des B.D R.
eingeleitet wurde, die jedoch noch nicht zum Abſchluß gebracht werden
konnte, da Miethe ſich gegenwärtig in Italien aufhält.
Pferdeſport.
Niederlage Roſalba Carrieras,
Roſalba Carriera, die in Baden=Baden unſere beſten Dreijährigen in
nicht wiederzugebender Weiſe niederkanterte, hat in Mailand eine neue
Niederlage erlitten. Im „Premio Piozelle” (30 000 Lire) über 2000
Meter fiegte Stella d’Italia (Kriegelſtein) gegen Fiaumana (Caprioli)
und Roſalba Carriera (Wright), die unter gleichem Gewicht acht Längen
hinter der Siegerin einkam.
Vertreiertag des O. R. A.
Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hält ſeinen
Ver=
tretertag im Reichsminiſterium des Innern zu Berlin, Königsplatz 6 ab.
Die Tagung wird ſich mit dem Olympiſchen Kongreß 1925 in Prag, dem
Reichsjugendabzeichen ſowie mit verſchiedenen Neuaufnahmen
beſchäf=
tigen, dar unter auch der des Deutſchen Reichsverbandes für
Amateur=
boxen, der ſ. Zt. abgewieſen wurde. Es ſteht jedoch zu erwarten, daß der
Vertretertag diesmal der veränderten Sachlage Rechnung trägt und
nun=
mehr den D. R. f. A. B., deſſen Wirken es allein zu danken iſt, daß der
Amteurboxſport in Deutſchland einen ſo großen Aufſchwung genommen
hat, genau ſo wie die anderen großen Leibesübungen treibenden
Ver=
bände als Stammverband anerkennt. Wahrſcheinlich wird auch die leidige
Angelegenheit „Turnen und Sport” einen breiten Raum in den
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Auf den am Sonntag, den 9. November,
ſtattfindenden Ausflug nach Gr.=Bieberau
wird nochmals hingewieſen und um
zahl=
reiche Beteiligung gebeten.
Abfahrt ab Oſtbehnhof nachmittags 12 mit
Sonntagskarte nach Reinheim. Von
Rein=
heim mit Muſik nach Gr.=Bieberau.
Der Vorſtand.
32742)
Karnevalverein Beſſungen 1905.
Konzert- und
Unterhaftungs - Abend
mit Tanz
am Sonntag, 9. November, abends
8 Uhr, in der Beſſunger
Turnhalle
Mitwirkende: Singmannſchaft der T. G.
B. 1865, Frau Konzertſängerin S. Horn=Stoll
(Sopran), Herr Kenzeriſän ger Rud. Fey
(Tenor), Humoriſt Herr Ph. Mechler und die
Kapelle der Beamtenvereinigung ehemaliger
Milttärmaſieer. (*32805
Eintritt ſür Mitglieder Mk. 0.50 eine
Dame frei: Nichtmitglieder pro Perſon
Mk 1 00. Freunde u. Gönner des
Vereins werden höflichſt eingeladen
Der Vorſtand.
Landestheater.
Großes Haus.
Samstag, 8. Nov.
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Ein Volksfeind
von H. Ibſen.
Inf. 7½- Ende 10 Uhr.
preiſe: 1—10 Mark.
Klein. Haus. (V14842
Zuſatzmiete VI‟.
Die Entführung
aus dem Gerad
von W. A. Mozart.
Anf. 7½, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 1.50—7 50 mk.
rang, Band
Dienstag, 11. Novbr.
abends 8 Uhr
Intharfeig
in der Stadtkirche
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Auf-
führung d. Kantate
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von J. % Bach
Eintritt frei!
Vorbehaltene Plätze
zulK, bezw. 60 3f
bei Heckmann und
Waitz. (14794
Wegen Beſitzwechſel, Reparatur
und Reinigung (*32597
bleibt das Geſchäft bis 13. November
geſchloſſen.
Orpheum
Uhr
und folgende
Heute Tage:
Der glänzende (röffnungs=
Varieté Selpien
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Karten: Verkehrsbüro,
de Waal, Rheinſtraße 14.
Dienstag, d. 11. Nov.
1924, abends 8 Uhr
pünktlich (14833
Monatsverſammls
im Phyſikſaal der
Eleonoxenſchuie,
Lagerbausur. 1, Darmſt.
Herr Profeſſor
Dr. C. Maurer
Sieilien
Vortrag m. Lichtbild.
Erſter Ted.
Hausfrauenbund.
Monatsverſammlung
Dienstag, 11. Nov.,
4 Uhr. Küche,
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Klavierſpieler.,
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Grafenſtr. 31, (32778
Sonntag, den 9. November
nachmiitags 3 Uhr, in der
Turnhalle am Woogsplatz, Darmſtadt
Donas von Aauind Feier
Zwei Vorträge:
1. Profeſſor Behn=Bonn über:
„Die Problematik der
gegenwär=
tigen Philoſophie und die Löſung
des heil. Thomas von Aquino”.
2. Pxter Dionyſius Ortſiefer
O. F. M. über: Thomas v. Agumno
und die Forderungen des Ethos
der Gegenwart”.
Neben den Eintrittskarten zu 3 Mk.
(numerierte Plätze) bei Arnol d werden
noch an der Tageskaſſe unnumerierte
Plätze zu 1 Mk. ausgegeben. (14834
Heute Samstag
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Morgens Wellfleiſch mit Kraut
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Darmſtadt, Beſſungerſtraße 91.
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Darmſtadt, Frankfurterſtr. 53
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Samstag, 8. ds. Mis., ab nachmittags 3 Uhr
Sonntag, 9. ds. Mts., ab morgens 10 Uhr
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Eintritt frei
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Heute Samstag, den 8. 11. 24
Morgens 9 Uhr ab:
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Konrad Krichbaum,
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Deutſche Eigenart
in allen auf unſerm Bebiet liegenden Dingen zu pflegen,
(ſ unſere Richtſchnur. Das Bewußiſein unſerer Ueberlegenheu
über fremöländiſche Erzeugniſſe ſtärkt uns in unſerm Kampfe
gegen ſede Fvrmdtümelei. Unſerr geſetzlich geſchützten
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ſind das Ergebnis einer ſorgfällig erprobten Herſlellungsweiſe unter Berwendung alletfeinſter
Rohſloffe und aſtibewährter Nezepte. Eöle Reife und würzige Külle geben unſern
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zeugniſſen ein eigenes Gepräge ſachlicher Höchſtleiſlung. In ihrer benonderen Eigenart ſind
ſie eine Gruppe für ſich, ein Hohes Lied deutſcher Deſtillstianskunſt. Wir weiſen
aus=
drücklich 8arauf hin, daß ſich unſer Haus nur mit der Herſſellung von WBeinbrand und
ſeinen Eüfhren Gefaßt und nicht beteiligt iſt an Unlernehmurgen anderer Art.
Generalvertreter: Ludwig Germann, Darmſtadt, Grafenſtr. 35.
Deutſchnationale Volkspartei
Montag, den 10. November, abends 8 Uhr
in der Turnhalle, Darmſtadt
Offentliche
Wahlverſammlung.
Redner: Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt
und Frau Julie Heräus=Offenbach.
Eintritt 30 H. Eine Anzahlnumerierter Karten zu 1 Mk.
ſind am Verkehrsbureau zu erhalten
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[ ← ][ ][ → ] lovember 1924
Die Lage am Kupfermarkt.
B. R. Seit Anfang dieſes Monats zeigt der Kupfermarkt eine
etwas feſtere Tendenz. Die Luſtloſigkeit, die ſeit Auguſt dem
Markt das Gepräge gab, beginnt einer merklichen
Geſchäfts=
belebung zu weichen. Der New Yorker Metallhandel tritt wieder
etwas aus ſeiner Zurückhaltung heraus und nimmt ſogar ſeit
kurzem Meinungskäufe auf Termin vor, da allgemein die
Auf=
faſſung an Boden gewinnt, daß die langwierige
Stagnations=
periode ſich ihrem Ende nähert. Obgleich die Verfaſſung der
in=
ternationalen Kupfermärkte noch keine greifbaren Anhaltspunkte
für die Anſicht bietet, daß ſich ein Tendenzumſchwung vorbereitet,
ſo iſt doch nicht zu verkennen, daß Erzeugung und Verbrauch in
ein geſunderes Verhältnis zu einander gebracht worden ſind. Am
1. Oktober beliefen ſich die Vorräte der nord= und
ſüdamerikani=
ſchen Produzenten an raffiniertem Kupfer nur auf 273 500 00
Pfund gegen 311 760 00 Pfund am 1. Januar, haben ſich alſo in
9 Monaten um 33 260 000 Pfund verringert. Ueber die
Entwick=
lung der amerikaniſchen Kupferwirtſchaft im Laufe dieſes Jahres
gibt uachſtehende Tabelle einen detaillierten Ueberblick:
(Alles in Pfund)
Geſamt=
Heimiſcher
Produktion: Konſum: Erport: verbrauch:
653 856 000 447 298 000 279 40400 726 702000
1. Qunri
2. Quarial 647 070000 390 252000 271 35200) 661604000
3. Quurial 632 29400 318 816 000 264 458 000 583 274000
9 Monate 1933 320 000 1 156 366 000 815 214 000 1971580 000
Die Verringerung der ſichtbaren Vorräte iſt darauf
zurückzu=
führen, daß die Kupferausfuhr der Vereinigten Staaten in
dieſem Jahr eine gewaltige Steigerung erfahren hat. In den
erſten 9 Monaten wurden nur 54 Millionen Pfund weniger
ausgeführt, als während des ganzen Jahres 1913. Die Zunahme
des Kupferexportes findet ihre Urſache in den enormen
Kupfer=
käufen Deutſchlands, das gegenwärtig annähernd 10 Prozent
der amerikaniſchen Erzeugung an ſich zieht. Die ſeit Mitte März
in der Union vorgekommenen Produktionseinſchränkungen ſowie
die geringfügige Zunahme des amerikaniſchen Verbrauchs
konn=
ten unter dieſen Umſtänden keinen nennenswerten Einfluß auf
die Verfaſſung des Kupſermarktes ausüben. — Trotzdem iſt
augenblicklich der heimiſche Konſum für die amerikaniſche
Kupfer=
induſtrie ein viel wichtigerer Faktor als vor dem Krieg, denn
da=
mals gingen mehr als 50 Prozent der amerikaniſchen Erzeugung
ins Ausland, während 1923 nur 35 Prozent und jetzt etwas über
40 Prozent der amerikaniſchen Produktion auf die Ausfuhr
ent=
fallen. — Den Entwicklungsgang der amerikaniſchen
Kupferwirt=
ſchaft im letzten Dezennium veranſchaulicht folgende
Zuſammen=
ſtellung:
(monatlicher Durchſchnitt in Millionen Pfund)
Produktion heimiſcher Konfum Export Geſamtverbrauch
Dandelsdint!
Engliſche Kredite für Mitteleuropa.
B.R. Die Mid=European Corporation in London beabſichtigt, ihr
Kapital von 400 000 auf 1000 000 Pfund Sterling durch Ausgabe von briefen hörte man Frankfurter und Rheiniſche Hypothekenpfandbriefe
60 000 neuen Shares zu 10 Pfund Sterling zu erhöhen. Die Aktien
ſol=
len dem Publikum Ende der Woche zu pari angeboten werden. Die im beabſichtigten innerpolitiſchen Neformen wirkte auf die Unternehmungs=
Juni gegründete Geſellſchaft, die nach ihren Statuten den mitteleuro= luſt der Börſe ermutigend. Insbeſondere fand die Spekulation darin
päiſchen Ländern Handels= und Induſtrie=Kredite zur Verfügung ſtellen
in Mitteleuropa bietet, voll auszunutzen gedenkt. Die Mid European
Mr. Day von der Britiſh Trade Corporation.
halten, was insbeſondere auf vermehrte Arbeitsmöglichkeiten in der in die Höhe geſetzt. Bankaktien änderten ſich wenig. Von Bahnen=
Tabakinduſtrie zurückzuführen iſt. Die Geſamtzahl der unterſtützten Er= aktien erfuhren Kanada Pazifik wieder eine anſehnliche Beſſerung (2½
werbsloſen iſt um 1400 zurückgegangen. Die Lage der Pforzheimer Billionen Prozent). Ausländiſche Renten waren vernachläſſigt,
behaup=
heim, Heidelberg und Karlsruhe. Es bleibt jedoch fraglich, ob die Beſſe= nialaktien ruhig. Südſeephosphat mit 36½, Sloman mit 11 genannt.
rung anhalten wird. Das Tabakgewerbe zeigte ſich in allen Landesteilen
gleich aufnahmefähig für Arbeitskräfte; verſchiedene bisher geſchloſſene
Betriebe konnten wieder geöffnet werden. Befriedigend iſt auch
Ge=
ſchäftsgang und Wirtſchaftslage in den Spinnereien des Wieſentals. Der
Bedarf an tüchtigen, ſelbſtändigen Konditoren, ſowie an Laboranten für
die Zuckerwareninduſtrie konnte mangels geeigneter Arbeitskräfte nicht Amſterdam=Rotterdam.
befriedigt werden. Das Baugewerbe iſt im allgemeinen weiter gut be= Brüſſel=Antwerpen .....
ſchäftigt. Benötigt wurden Maurer, Maler, Dachdecker und Rahmen= Chriſtiania.. ..........."
macher, ſowie Gipſer und Zimmerleute, dagegen war die Arbeitsmög= Lopenhagen ........."
lichkeit für Erdarbeiter und Bauhilfsarbeiter noch begrenzt.
Warenmärkie.
wb. Berliner Produktenmarkt. Die Preisſteigerungen / Paris...
Amerikas und die größere Zurückhaltung bei den anziehenden Preisfor= Schweiz.
derungen ſeitens der zweiten Hand förderten am Produktenmarkt eine Spanien
Befeſtigung. Die Kaufluſt für Roggen wurde durch die höhere Preis= Prag.. in Amerika gegenüber der Bewertung des inländiſchen Roggens Budapeſt.
kräftig angeregt. Beſſeres Mehlgeſchäft veranlaßte die Mühlen zu Buenos=Aires.
vermehrten Erwerbungen in Roggen ſowohl wie in Weizen. Letzterer Bulgarien.,
war nur wenig angebeten. Hafer wurde infolge geringer Offerten der Javon
Provinz feſter gehalten. Die Verkäufer von Gerſte beobachteten größere / Belgrad==
Vorſicht. Futterartikel zeigten gleichfalls feſtere Haltung.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 7. Nov. Amt= Danzig
liche Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 21,50—22,50, Konſtantinopel ......."
Roggen 21—22,25, Sommergerſte für Brauzwecke 24—26, Hafer inländ.
18—21, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 34,50—36,75,
Roggen=
mehl 30,75—33,25, Weizenkleie 12, Roggenkleie 11,50 Mk. Die Tendenz
war feſt.
fm. Süddeutſche Edelmetallpreiſe. Pforzheim, 7. Nov. Aſchaffenburg. Zellſtoff
(Eigenberickt.) Heute wurden hier folgende Edelmetallpreiſe notiert: Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Barrengold das Gramm 280 Mk. Geld) 2,81 Mk. (Brief); Platin Verl.=Anhalt=Maſchinen
das Gramm 14,75 (Geld), 14,85 (Brief); Feinſilber das Kilogramm 97 Bismarckhätte
Mark (Geld), 97,50 Mark (Brief). Notierungen von 11 Uhr vormittags. Braunkohlen=Briketts.
Tendenz: feſt.
Nr. 311
Umſätze bei anziehenden Kurſen. Harbener Obligationen hörte man
mit 13 Prozent, Eßlinger 9½ G., Hapag 10/s; Frankfurter
Stadtan=
leihe 5,9—6, Mannheimer 6 G., Berliner 6½½ G. Von alten Pfand=
4½ Geld.
wb. Berliner Börſe. Die Regierungserklärung über die
will, gibt bekannt, daß ſie bereits ausſichtsreiche Transaktionen ange= eine Kräftigung hinſichtlich der Aufwertung und vermochte eine ſehr
bahnt hat. Die Kabitalerhöhung wird damit begründet, daß die Geſell= erhebliche Steigerung der deutſchen Vorkriegsanleihen und der
Kriegs=
anleihe in Szene zu ſetzen. Der ausdrückliche Hinweis, daß ſpekulative
ſchaft die günſtige Gelegenheit, die ſich jetzt für die Kapitalinveſtierung Gewinne bei der Aufvertung ausgeſchloſſen bleiben ſollen, wurde wenig
Corvoration gilt in der City als ernſtes Unternehmen mit Zukunfts= beachſtet. Auch Gypothekentfandbriefe und Induſtrieobligationen waren
lebhaft begehrt und höher bewertet. Der Aktienmarkt erfuhr
gleich=
möglichkeiten. Zu den Gründern gehören angeſehene Finanzleute, wie falls eine Belebung. Die Kurſe zogen vorwiegend, wenn auch meiſt mr
Direktor Willey von der Llohds=Bank, Mr. Hambro, der Vorſitzende in beſcheidenem Umfange, an. Von Montanwerten waren Papiere der
der Hambros=Bank, Mr. Crump von der Prudential Aſſurance Co. und Rhein=Elbe=Union wie Deutſch=Luxemburger und Gelſenkirchener
bevor=
zugt und etwa 2 Billionen geſteigert. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich
in Rheiniſchen Braunkohlenaktien, allerdings zu wenig veränderten
* Die Lage des badiſchen Arbeitsmarktes. Kurſen. Phönix und Rheinſtahl gewann über 1 Bill. Von
Schiffahrts=
aktien waren Hamburg—Südamerika infolge der günſtigen Goldmark=
Die Beſſerung in der Arbeitsmarktlage Badens hat weiterhin ange= bilanz bevorzugt und durch Meinungskäufe um etwa 2 Bill. Prozent
Schmuckwareninduſtrie iſt weiter als recht gut zu bezeichnen. Günſtiger teten jedoch ihren Kursſtand. Deutſchen Anleihen konnten trotz des
geſtaltete ſich ferner die Lage in der Metallinduſtrie, vor allem in Mann= regen Verkehrs ihren Kurs über den Anfangsſtand nicht erhöhen. Kolo=
Deviſenmarkt.
Ungeachtet der wirtſchaftlichen Depreſſion und der relativ
niedrigen Kupferpreiſe hat nicht nur die Erzeugung gegenüber
dem Hochkonjunkturjahr 1923 erheblich zugenommen, ſondern ſie
überſteigt gegenwärtig die bisher 1917 und 1918 erreichte
Höchſt=
leiftung von 2428 bzw. 2432 Millionen Pfund im
Monatsdurch=
ſchnitt um 12,3 Millionen Pfund, obwohl die mitteleuropäiſchen
Länder infolge der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten der
Nach=
kriegsjahre ihren Bedarf bisher auf das äußerſte eingeſchränkt
hatten.
Aus dieſer Lage der Dinge ziehen die amerikaniſchen
Kupfer=
produzenten den Schluß, daß die ſichtbaren und unſichtbaren
Vorräte, die jetzt noch auf den Preis drücken, ſich in
Zuſammen=
hang mit der normalen Entwicklung der Weltwirtſchaft weiter
verringern werden. Die Kupfermagnaten arbeiten methodiſch
auf die Erhöhung der Kupferpreiſe auf 15 Cents pro Pfund hin
und begründen die Notwendigkeit der Preiserhöhung damit,
daß die augenblicklichen Notierungen 10 Prozent unter dem
Vor=
kriegsniveau liegen, während die Preiſe aller anderen Rohſtoffe
dieſes Niveau mehr oder weniger ſtark überſchritten haben.
Börſen.
Frankfurter Börſe vom 7. Nov. (Eigener Bericht.) Die
Börſe zeigte auch heute das gewohnte Bild der letzten Tage: Lebhafte
Umſätze in feſtverzinslichen Werten, Geſchäftsſtille am Aktienmarkt. —
Kriegsanleihe hörte man vorbörslich 770—780 Milliarden Prozent; die
erſte Nctiz kam mit 795 Prezent zuſtande. 3½proz. Konſols 1,5—1,5125.
Später war die Stimmung unter Schwankungen etwas lebhafter, auch
die Umſätze ließen etwas nach, rotzdem waren die Kaſſakurſe noch gut
behauptet. Die abnehmende Umſatztätigkeit kann mit dem
zunehmen=
den Intereſſe, das ſich gegen Börſenſchluß für den Aktienmarkt
bemerk=
bar machte, in Zuſammenhang gebracht werden. Auf zuverſichtliche
Ge=
rüchte in der Frage der Stempelermäßigung trat zum Schluß große
Kaufluſt beſonders am Montan= und Chemiemarkt hervor. Phönis
wur=
den nnchbörslich mit etwa 38ſ, Anikin mit 19/, Höchſter 17.
Elber=
felder 17—16’g umgeſetzt. — Feſter wurden auch Voigt u. Haeffner:
1,4—1.5 auf die Umſtellungsziffern, wonach das neue Goldkapital das
1½fache Vorkriegskapital erreichen wird. — Am Rentenmarkte
gaben die Kurſe nachbörslich zunächſt ſtärker nach; Kriegsanleihe 745
Milliarden Prozent B., Konſols 1,475 B.; ſchließlich machte ſich auch
hier wieder eine leichte Befeſtigung bemerkbar. Auch alte
Vorkriegs=
obligationen, Stadtanleihen und Pfandbriefe hatten wieder lebhafte
Rl
Brief Meife
tiert 166.93 Wi.7 166.,78 167.62 voll 20.19— 20.19— 20.13— 20.23— voll 60.55 60.85 60.70 61.— voll 73.07— 73.43— 73.7— 73.63— voll Stockholm .. 111.9 112.53 112.22 112.,78 voll Helſingsfors ... 10.50— 10.56— 10.53— 10.59— voll Italien. 1819— 18.29— 18.13— 18.33— voll London .. 19.14— 19.24— 19.14— 19.24— voll New=Norck . 4.19 4.21 4.19 4.21 voll 21.89— 21.99— 21.99— 22.11— voll 80.77— 81.17— 80.77- 81.17— voll 56 46— 56.74— 56.51— 56.79— voll Wien (i. D.=Oſterr.abg.). . 5.31— 5.94— 5.905 5.935 voll 12.48— 12.54— 12.48— 12.54— voll 5.56— 5.58— 5.58— 5.58— voll .. 1.55 1565 1.555 1.565 voll 3.065 3.085 3.065 3.08 voll ... 1.605 1.615 1.61— 1.62— voll Rio de Janeiro ........" 0.455 0.465 0.46— 0.47— voll ........ 6.05 6.105 6.075 6.105 voll Liſſabon .............." 16.56— 16.64 16.76 16.84— voll . 76.55— 76.94 76.41 76.79— voll 2.285 2.305 2.29 2.31— voll
Berliner Kurſe. EEigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Berl.f. Elektr. W.vorzug.
Bremer Vukkan ......
„ Wolle. . ......
Chem. Heyden ......"
„ Weiler ..
Deutſch=Atlant. Tel. . .
Deutſche Maſchinen...
Deutſch=Niedld, Tel.. ..
Deutſche Erdöl ......"
Deutſche Petroleum...
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte. . .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter .........
Gagegnau Vorz.. . ....
Gelſenk. Gußſtahl. ..
Geſ. f. eleltr. Untern..
Halle Maſchinen .
Han. Maſch.=Egeſt.
Frankenkurs in London:
Markkurs „
87.—
191/8
Darmſädter und
Europäiſche Staatspapiere. 6. 11. 7. 11. a) Deutſche.5% Reichsanleihe . .. 429 47 3½%
......." 1.065 3 Dollar=Goldanleihe per 1935 4.75 1932. 100 100 Dollar=Schatzanweiſungen 28.6 88.5 4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.. 0.7 — 4½%0 VI.—IX. 0.24 0.37 4% Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11n. 13 6.8 v. 14 6.8 Sparprämienanleihe .. 0.569 .......
Zivangsanleihe ... 13.5 420 Preuß. Konſols .........." 1.3 ......
3½% 1.4 ........ 1.3 48 Bad. Anl. unf. 1935.. .. .. 0.57 3½%0 „ „ v. 1907..... .." v. 1896. . . . . . .
3% 22 49a Bahern Anleihe ........." 3½0
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanwv.
rckz. 26 .. 19 8—16% Heſſen Neihe XXXYI.
untilg. b. 28 ............" 8.25 3% Heſſen unk. 1924 ........." 3.573 ........
8½% 1.45 1.46 47 Württemberger alte ...... 1.65 b) Ausländiſche. 5% Busnien L.-E.=B. v. 1914 5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 4½% „ 1902 ........" 23 .. 2.6 52 Bulgar. Tabak 1902....... 81, 1½% Griech. Monopol. 4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 1a %0 Oſt. Schatzanweiſ. ſtfr.
v. 1914 ....." 420 Oſt. Goldrente. 45 4% „ einheitl. Nente . ... 5% Rum. am. Reute v. 03 .. 4.5 4.55 4½% Goldrente v. 13 4% „ am. Goldrente konv. 4% „ am. v. 05 4%0 Türk. (Admtt.) v. 1907. 4½ „ (Bagdad Ser. I . 11 „ II.." 49 v. 1911, Zollanl. 9.7 9.45 %0 Ung. Staatsr. u. 14 .. „ Goldrente .. 941 „ Staatir. v. 10 ..." „ Kronenrente ..
1 Außereuropäiſche. 2 Mexik, amort. innere ... .." „ lonſ. äuß. v. 99 .... Gold v. 04, ſtfr. . . . .
47 konſ. inner. ...... Frrigati nsanleihe.
Tamaulipas, Serie l...... Oblig v. Transportanft. 4½ Eliſabethbahn ſtfr. 43 Gal Carl Ludw.=Bahn.. 52 Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr. 1 7.5 T— Tauſend M— Milliouen Md
Milliarden aU
O Alte Oſt. Südb. (Lomb.)..
2 Neue „
Oſt. Staatsb. v. 1883
1b.8.Em.
9. Em.
v. 1885
Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
Rudolfb. (Salzkammerg.).
Anatolier I......."
Salon. Conſt. Jonktion ...
Salonique Monaſtir ......"
Tehuantepee. .. . . . . . . . . .."
Nach Sachwert verzinsl.
Echuldserſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
3% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
Em.
5%0 Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Cm...
6% Großkraftwer: „Mannheim
Kohlenwertanl. d. 23
6%0 Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23
5% Pfälzer, Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24..."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe.
Roggenwert=Anl.
2 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24.....
5% Rhein=Main=Dona.:
Gold=
anl. v. 23......"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II........"
5% Sächſ. Roggenwertanl.v. 23
5%0 Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Hank=Aktien.
Allg. Deutſche Crebitanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie ......."
Barmer Banwerein..
Bayer. Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbonk ....
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank.....
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutzche Hypot.=Bank Mein.
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . ......
Dresdener Ban .............
Frankfurter Bauk
....
Frankjurter Hypotheken=Bank..
Metalkbank. . . . . . . .
......"
Mitteldeutſche Creditbank .....
Oſterreichiſche Creditanſtalt. ..
Reichsban”=Ant.
.....
Röein. Crebitbank
...
Rhein. Hypothekenbank.
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...
Wiener Bankverein ........."
Berzwverks=Aktien.
Ber elius
........"
Buchumer Bergb. ...........
Buderus..
....
Dt. Luxemburger ..
...
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Bergw.........
Harpener Bergbau ...........
ohne Umſatz X —rationiert
4.85 3.7
4.85) 1.775 2.45 I.66 1.66 4.57 4.575 1.5 15 15. 16 1.5 1.25 1.25 1.85 4.5 4.75 9.,5 191 10.53 3.4 0.2-5 11.55 6.3 1.69 4 13.I 1.6
0.34
52.7) * 2.2 2.2 4.6
7.5 45 0.15 9.15 0.35 (.26 z96 9.05 905 33.5 54.7. 90" 90 53.5 55.25 81.75 81.5
Frankfurter Kursbericht vom 7. November 1924.
Kaliwerke Aſchersleben
Salzdetlurt )
Beſtereg in
Klöcknerwerke (abg. Lothr.
Mannesmann Röhren...
Mansfelder ..
.
Oberbedarf.
....
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Otavi Minen u. Eb. Ant.
Phönix Bergbau ........"
Roein. Stahlwerke ....."
Riebeck Montan ........
Rombache Hütte.
Tellus Bergb.= u. Hütten=
Ver, Laurahütte ..
Hütte
Akt.
Altien induſtr. Anternehmu g.
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern ....."
Löwenbräu Manchen ... . . ...."
Schöfferhof (Binding) ........
Werger ..
Akumulat, Berlin ......"
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke v. Kleher)........"
A. E. G. Stamm . . . . . . . . . .
6% A. E. G. Vorzug Lit. 4 ... ..
Jo A.E. 0. Vorzug Lit. B
Amme Gieſecke & Konegen.. ...
Anglo=Conkiniental=Guano ....
Anilin Bln.=Treptow .........
Aſchaffenburger Zellſtoff ......"
Baenia (Weinheim)..
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ......
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piane ... .. .. ... ...."
Baſt Nürnberg .............."
Bayritch. Spiegel...........
Beck & Henkel CCaſſel)........
Bergmann El. Verke ........
Bing. Metallwerke .........."
Brockhues, Nieder=Walluf .....
Eementwerk beideberg. . .....
Krlhedt ........
Lothrhigen (Metz)
Chem. Werke Albert
..!
„ Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch ........."
Weiler=terme. ......."
Daimler Motoren ...
.
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..."
Deutſche Erdöl ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........."
Dresdn Schnellpreſſen ......"
Dürkoppwerk (Stamm)......."
Düſſelb. Natinger (Dürr)......
Duckerhoff & Widm. Sdomm...
Eiſenwverk Kaiſersiautern .....
2. Meher ir. .......
Elberfelder Farbw. v. Baher. . .
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ. .....
Elektr. Licht und Kraft ........"
Elſäß. Bad. Wolle .........
Emag, Frankfurt a. M. ..... ..
Email.- & Stanzw Ullrich .....
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlinger Spinnerei ..........
Faber Foh. Bleiſtift .........."
A 1821. 15.2 15.6 18.5 18.13 — 18.68 — 5.25 4.8 — 2,6 262 11.25 11.75 2.57 2.55 5.9 5.9 19 25 19.721 9.9 9.5 4 35 34 93 Uit 11.9 14.75 2.7 1 45 4.55 1.5 13.55 4.5 46 2.6 2.1 2.45 33 3.8 1.525 135 1.05 16.25 1 0.3 1.73 13.6 6.4 6.1 0.3 03 3.3 9.1 6.3 32,6 11
Faber & Schleicher ..........."
Fahr, Gebr. Pirmaſens ......."
Fetten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter) ......../ 12.25
Faiſt Sektkellerei Frankf. a.M.,
Frankfurte Gas ..........."
Frankfurter Hof ............"
Fkſ. Maſch. Pokorny & Wittek. 4.4
Fuchs, Waggen Stamm .....
Ganz, Luowig, Mainz......../ 0.18
Geiling & Cie.............. .. 1.25
Germania Linoleum .........
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .........
Gotha Waggon .............! 24
Greffenius. Waſchinen Stamm.
Gritzner Maſchnenf. Durlach.
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ...... 17"
Hanfwerke Füſſen ...... .. . . 1275
bevdernheimer Lupfer ....... 6.1
Hehligenſtaedt Gießen .......! 24
Hilbert, Armaturenf. un.aan.: 3.56
Hindrich==Auffermann . . . . . .. 46
Hirſch Kupfer u. Meſſ.. .. . . . . 16.25
boch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben ...... . . . . . . . 10‟,
Holzmann, Phil. ............ 4.7
Helzverk.=Induſtr. . . .. . . . .... 6.1
Hydrometer Breslau .........! 5.8
Inag .....................
Junghans Stmm .. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........ —
Karſtadt, N.
.....
Klein, Schanzlin & Becker ..... 42
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle, Spinn. .. . . . . .
Lonſervenfabrik Braun ..... 0.8
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . ..
Lahmeher & Co. ........... . . 10"-
Lech. Augsburg ............
Lederw. Nothe ..............
Lederwerke Spicharz ........! 2.4
Lingel. Schuhwu Erfurt . . . .
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallv. ........
Luther, Maſch.= .Mühlenbau. . 41
Lur’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt.... ... . 8.05
Meguin, Butzbach ........ ../ 7.75
Metallgeſ. Frlft. ...... .....
Meyer, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühhenb., Frankf. a. M.,
Moenus Sraum ....
Motorenmbrik Deuß ........."
Motorenfabrik Oberurſel .....! 16.6
Neckarſulmer Fahrzeugwerke..
Neckarwerke Eßl. Stamm .... . 6.8
Slezwerke Frankfurt a. M. ...
Beters Union Frankfurt a. M...
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Phlipps A.=6. ......... 42
Pprzellan Weiſſel ............"
Neiniger, Gebber:& Schall ...
Rhein. Elektr. Stamm... ..
Rhein. Metalt Vorzüge .......
Rhenania Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen ........"
Rückforty, Stettin ......"
Rütgecswerke.
„
Sleußner (Frankfurta, M.) ...
Schneider & Hanau .......
Schuellpreſſen Frankenthal ....
Schramm Lackfabrik ........"
Schriftgieverei Stempel, Fin.,
— 0.86 3.4 101. 14.35 1.3. 2.2 2,6 6.75 6.75 / 2.2 2.4 . — 5.8 8.1 12 11.75 0.58 1.5 1.575) 2.1 2.15 7.8 — —
— 15 ( 13 2.5 4.9 17 6.7 6.8 7ü 4.2 13.6 13,6 6.51 14.25 3.2 3.15 1 6.5 6.5 5.5 5.5 3.5 3.25 7.8 7.25 36 36
Schuhfacrk Bernels=Weſſal ..
Schuhfabrik Herz
Schuhf. Lrander, Offenbach ...
Schultz, Grünlack Rdsh. ......
Seilinduſtrie Wolff ..........!
Sichel & Co., Mainz ..........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi . .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring, elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhreafabrik Furtwängler ......"
Beithwerke in Sandbach ..
Vereinf ehem Induſtrie Frkft
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßtabriken Caſſel..
Gummifabr. Bln.=Frkft.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultvomarin ... . .. . ....
„ Zelktoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Vogtländ. Maſch. Stämme . ..
Voigt & Haeffner Stämme .. ..
Voltohm, Seil .............."
Bahß & Freytag ............
Wegelin Rußfabrik ..........."
Zellſtoff Wabhof Stamm .. . ..
Zuckerfabr. Waghäuſel .......
Frankenthal ......
„ Heilbronn ......
Offſtein .........
Rheingau ........"
Skuttgart ......
— 0.3 0.04 3 3.34 8.5 8.5 — 1.95 2.96 8.5 8.55 26.75 26.75 3.25 3.3 2.5
— 2.9
— 13.2 12.5 2,6 2.4 1.1 — 2.35 2.1 1.35 1.5 2.7 2.75 2.65 2.5 2.5 7.75 257 2.55 2.9 2.9 2.525 2.55 2.8 2.75 2.8 3.1 3
Trausport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fſtm. . . .Schantung E. B. ............
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ....
Hapag (Paketfahrt) .... ..... 2.3
Norod, Llohd ............... 40
1.:5
55
3.55 40.25
1.45
55
24.25
3.85 Darm ädter Berte. Bahnbedarf................" 1.15 1.2 — Dampfkeſſe Rodberg ........ 4.2 Pl. Helvetia Konſervenfabrik ...." Gebr. Lutz ..
...
20.25 20.25 Motorenfabrik Darmſtadt . . . . 7.8 75 Gebr. Roeder ..............." i= 6.8 Venuleth & Ellenberger ...... — — Unnotierte Aktien. Api
...
15.5 Beckerkohle. . . ...
......... 2.1
4.75
3.625 2.2
4.75
0.825 0.85
4 5.7 Beckerſtahl .....
..
Bent...... .... .. Brown Boveri .... — — Chem. Andrege .. — — Deutſche Petroleum.. 13 13 Diamond Shares.. — — Entrepriſe .. — — Falkonwerke — — Großkraftw. Württbg. (Growag) 0.125 0.12 7.25 4 unterfranken (ufra) — — Hanſa Llohd ... — — Hero Conſerven .. — — 6.51 Holſatiawerke, Altona . — — Kabel Rhehdt ... — Krügershall Kali .. 6.25 — Metall Starkenburg ..... — — Otto & Quanz... — — Raſtatter Waggon ........... 3.35 — Tertil=Ind. Barmen (Tiag) ... — Ufa Film .. . .. . . . . . . . ...... . us Un [ ← ][ ][ → ]
Rummer 311.
Samstag, den 8. November 1924.
Seite 15.
Lebenswogen.
23)
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
„Ich ſtehe Ihnen jederzeit zur Verfügung. Paßt es Ihnen
morgen nachmittag?"
Der Moskauer zog ein kleines Notizbuch hervor und blätterte
nach: „Ja, ich bin morgen zwiſchen fünf und ſechs Uhr frei: Ihre
Adreſſe —” und er ſchrieb ſie ein. „Ich bin pünktlich bei Ihnen.”
Nach einer Stunde trennte man ſich, einzeln in gewiſſen
Zwiſchenräumen das Lokal verlaſſend.
Olga und Muſſuroff waren die letzten, gemeinſam den
Heim=
weg antretend.
„Dieſer Burſche, der Markow, gefällt mir nicht,” raunte der
Moskauer ſeiner Begleiterin zu. „Schicke mir morgen abend den
Sabjelin, damit ich ihm ſeine Inſtruktionen gebe.”
Gregor Markow mußte die nahe Halteſtelle der Ringbahn
erreichen, um nach ſeiner weſtwärts gelegenen Wohnung zu
ge=
langen.
„Ihr Schafe,” ſagte er zu ſich, „mich wollt ihr ſcheren, aber ich
werde die Schur bei euch vornehmen! Habe ich erſt die Juwelen,
dann könnt ihr lange nach Gregor Markow und ebenſo lange nach
Joſef Budweis ſuchen! Der iſt heidi — nach Amerika! Von
Genua nach New York, ein Katzenſprung! Die „Papierchen” ſind
ſchon da, und ich werde mich ſo verkleiden, daß ſelbſt eure
ge=
wiſſenhafteſten Spürhunde an mir vorbeigehen ſollen! Und Papa
Redlich will auch an der „Jagd nach dem Glück”, teilnehmen!
Proſt Mahlzeit, guter Buckel=Amor! Wer zuletzt lacht, lacht am
beſten —” und er lachte heimlich vor ſich hin.
8. Kapitel.
Auf hoher See.
Das ſtolze neue deutſche Schiff, die „Weſer”, durchſchnitt die
Wellen des Atlantik.
Eine Woche war man bereits unterwegs, hatte in
Rotter=
dam und Antwerpen angelegt, nun würde wieder eine Reihe von
Tagen vergehen, bis man in Genua den Fuß aufs feſte Land
ſetzen konnte.
Ueber hundert Paſſagiere waren vereint, und unter ihnen
die Vertreter und Vertreterinnen der verſchiedenſten Nationen,
Engländer, Holländer, Schweden, Dänen, Schweizer, Amerikaner,
Polen, auch die gelbe Raſſe fehlte nicht, Singaleſen, Siameſen,
Japaner, Chineſen. Die Zahl der Deutſchen war nur gering,
einige Reichsbeamte, die ihren Dienſt in den wieder errichteten
Geſandtſchaften und Konſulaten antreten wollten, einzelne
Kauf=
leute, die meiſt ſchon draußen im Oſten tätig geweſen und nun
die alten Beziehungen von neuem aufzunehmen gedachten,
lebende Räder im Weltgetriebe des Handels und Wandels, tätige
Pioniere deutſchen Strebens und Webeus.
Wie in einem Hotel kümmerten ſich auch hier die Fahrgäfte
meiſt wenig umeinander, vielleicht, daß man die
Tiſchbekannt=
ſchaften flüchtig fortſetzte, hier und da einige Worte wechſelte,
über das Wetter, über die drahtlos eingetroffenen Depeſchen,
über dies und das, was das Schiffsleben in Abwechſelungen
täglich und ſtündlich brachte. Im allgemeinen waren die Folgen
des Krieges doch noch recht merkbar in den Abſonderungen der
einzelnen Gruppen, die ſich für ſich hielten.
Aſta ruhte, in Decken eingehüllt, an einer geſchützten Stelle
des Promenadendecks auf einem der langen Liegeſtühle, neben
ihr ihre Kabinengenoſſin, eine liebenswürdige Schweizerin, die
ſich von Beginn der Reiſe an mit mütterlicher Freundlichkeit des
einſamen jungen Mädchens angenommen hatte. Ihr aus der
italieniſchen Schweiz ſtammender Mann hatte in Neapel eine
gut beſuchte Familienpenſion, ſie war den Sommer über in der
Heimat geweſen, hatte in Deutſchland, dank der Valuta, große
Einkäufe gemacht und zählte ſtets aufs neue die Tage ab bis zu
jenem, an dem ſie wieder beim Mann und den Kindern ſein
konnte; ſie hatte Aſta aufs herzlichſte eingeladen, bei ihr Woh=
nung zu nehmen, ſie ſollte es wie zu Haus haben. Jetzt war
ihr das Buch aus der Hand geglitten und hatte die wohlige
Müdigkeit des Meeres ſie in tiefen Schlummer verſenkt.
Auch Aſta ſpürte dieſe Müdigkeit, aber die
umherwandern=
den Gedanken verſcheuchten den Schlaf. Immer wieder fragte ſie
ſich, ob ſie recht getan, dieſe Reiſe anzutreten, deren eigentlicher
Zweck ihr verborgen und mit irgend einem Geheimnis umgeben
war. Sie konnte es nicht enthüllen und grübelte nach, was
hin=
ter der ganzen Fahrt und dem Aufenthalt in Neapel ſtecken
konnte. Daß Herr Redlich nicht bloß aus Rückſicht auf ihre
Ge=
ſundheit ſie gebeten, gerade dies Schiff zu benützen und nach
Neapel zu fahren, wußte ſie. Gewiß, er war um ſie beſorgt,
ob=
wohl ſie keine Ahnung von ſeinen eigentlichen Empfindungen
für ſie hatte; ſie ſchob ſeine Serge mehr auf ihre künſtleriſche
Zu=
kunft, und daß er, der nüchterne Geſchäftsmann, ſein Kapital mit
guten Zinſen zurückhaben wollte. Aber das war es diesmal nicht
allein. Erſt lurz vor ihrer Abfahrt nach Bremerhaven, wohin
das Gepäck vorausgeſchickt worden war, hatte er ſie um die „
Ge=
fälligkeit” gebeten, ſich um einen Mitreiſenden zu kümmern, einen
jüngeren deutſchen Herrn, den er ihr auf einer nach der
Demas=
kierung beim Feſt des Profeſſers Minzoff hergeſtellten
Gruppen=
aufnahme gezeigt. Der Betreffende, deſſen kluges, offenes
Ge=
ſicht friſches Selbſtvertrauen zeigte, war in einen dunklen
Do=
mino gekleidet, und unwillkürlich mußte Aſta an jenen Gaſt
den=
ken, der ſie mit den Goetheſchen Verſen angeſprochen und der
ja auch mit Torquato Taſſos Worten ausgerufen: „Ich eile fort!
Nach Neapel will ich bald!” Sie ſollte inſofern Obacht auf ihn
geben, als ſie gewiß erfahren konnte, in welchem Hotel er in
Neapel abſteigen würde, ferner follte ſie bei der Ankunft Herrn
Segari, der ſie vom Schiff abholen würde, auf jenen Mitreiſenden
aufmerkſam machen. Als ſie nach dem „Warum” gefragt, hatte
Herr Redlich erwähnt, daß die Sache von keiner beſonderen
Be=
deutung ſei, es handele ſich um eine politiſch=wirtſchaftliche
An=
gelegenheit, die ſogar im Intereſſe des betreffenden Herrn wäre.
(Fortſetzung folgt.)
Außerordentlich preiswerte
SohderARgebofe
Bamen-Strumpfe
Ein Posten Seidenfor- und Macco-
Oua-
litäten, II. Wahl, nur gute Oualitäten,
Paar 0.88 1.45
K'seidene Strümpfe, Faltbare Qualität,
schwarz, II. Wahl
Paar
1.15 1.95
Bwollene Strümpfe mit verstärkt.
Ferse und Spitze
Paar 0.55
Macco-Strümpfe mit D.-Sohle und
Hochterse, tiefschwarz und tarbig, Paar 0.90
Reinwollene Strümpfe, schwarz
u. braun, Doppelsohte, Hochterse, Paar 3.45
Herren-Socken
Strapazier-Socken, grau, gestrickt oder
gewebt
Paar 0.32 0.48 0.52
Herren-Socken, in allen modernen Farben
Paar 0.58 0.69 0.79
Phantasie-Socken, neueste Muster
solide Oualität.
.. Paar 0.19
Reinwollene Herren-Socken,
wie handgestrickt
Paar 1.95
Herrensocken, reine Wolle, gew.
schwarz und tarbig
Paar 183, 1.75
Kinder-Strämpfe
Reinwollene Kinder-Strümpfe in allen
Größen, schwarz und leder, Größe I, antgd.
Paar 1.40
Bwollene Kinder-Strümpfe mit
ver-
stärkter Ferse, Spitze, schwarz und braun
Größe I, antgd.
Paar
0.58
Haferl-Söckchen, reine Wolle, mit
gerauh-
ten Stulpen
Paar 2.45
MOMIZOT
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