Einzelnummer 15 Goldpfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 304
Samstag, den 1. November 1924.
187. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbuns.
Das (cho der engliſchen Wahlen
Die Verteilung der Mandate im Unterhaus.
London, 31. Okt. De neue Zuſammenſetzung der
verſchie=
denen Abſtimmungsergebniſſe wird jetzt bekannt und ergibt für die
Konſervativen 7 598 000,
Arbeiterpartei 5 502 000,
Liberale 3 105 000,
Kommuniſten 56 000 Stimmen.
Nach der letzten Bekantgabee der Wahlreſultate haben, wie
die Daily Mail meldet, die einzelnen Parteien folgende
Mandats=
zahlen erreicht:
Konſervative 410, Liberale 39, Sozialiſten 152, Kommuniſten
1, andere Parteien 13. Es ſtehen noch 10 Mandate aus.
Die Gewinne der Konſervativen betragen 162, die Verluſte
6; die Gewinne der Liberalen 9, die Verluſte 121: die Gewinne
der Sozialiſten 22, ihre Verluſte 65.
Im neuen Unterhaus werden die Konſervativen alſo rund 66
Prozent der Sitze, die Labour=Partei 27 Prozent, die Liberalen
6 Prozent und die verſchiedenen Parteien 1 Prozent der Sitze
ein=
nehmen. Die Konſervativen haben aber nur 46 Prozent aller
Stimmen erhalten, die Arbeiter 34 Prozent, die Liberalen 18
Pro=
zent und die verſchiedenen Parteien 2 Prozent. Die Verteilung
der Sitze entſpricht ſomit bei weitem nicht dem Verhältnis der
abgegebenen Stimmen. Wenn dieſes entſcheidend wäre, ſo
wür=
den die Konſervativen 257, die Labour=Partei 205 und die
Libera=
len 115 Sitze erhalten. Die Arbeiter ſind ſomit durch das Majorz=
Syſtem am ſchwerſten heimgeſucht worden. Es wird darauf
hin=
gewieſen, daß die Konſervativen ſeit dem Jahre 1832 noch nie eine
ſo große Mehrheit im Unterhaus beſaßen. Sie hatten ſich nur
auf etwa 300 Sitze, keineswegs jedoch auf 410 gefaßt gemacht.
Enttäuſchung und Tröſtungsverſuche.
London, 31. Okt. (Europapreß.) Macdonald iſt
geſtern abend nach Downing Street zurückgekehrt. Vor ſeiner
Rückkehr nach London hielt Macdonald vor mehreren Tauſend
Perſonen, die ſich verſammelt hatten, um ihn zu begrüßen, eine
Anſprache, in der er erklärte, daß er über den Ausgang
der Wahlen enttäuſcht ſei. Es ſei immerhin wahr, daß
mehr als 5 Millionen Wähler ſich für die Arbeiterpartei
aus=
geſprochen hätten, was ein Beweis ſei für die durchſchlagende
Kraft der Arbeiterpartei. Er beneide die Konſervativen nicht um
die Schwierigkeiten, die ihnen bevorſtünden. Dieſe
Schwierig=
keiten ſeien angeſichts des Tiefſtandes des engliſchen Handels bei
weitem nicht ſo leicht zu überwinden, wie man gern glauben
möchte.
Der Kolonialminiſter Thomas erklärte in Derby auf eine
=Anfrage, daß es ein Beweis von Heuchelei ſei, wenn er nicht
zu=
geben wollte, über den Ausgang der Wahlen im höchſten Grade
enttäuſcht zu ſein. Die Arbeiterpartei ſei geſchlagen, weil ſich die
bürgerlichen Parteien gegen ſie verbündet hätten. Leider ſei es
auch wahr, daß der Brief Sinowjews im letzten Augenblick eine
ausſchlaggebende Nolle geſpielt habe. Immerhin wäre es ein
Fehler, ſich entmutigen zu laſſen.
Clynes erklärte, die ruſſiſche Frage hätte den Feinden
Englands alle nur wünſchbaren Möglichkeiten in die Hände
ge=
geben, um England in den Klaſſenkampf zu hetzen. Wir haben
uns nicht darin getäuſcht, daß ſich die Wähler gegen uns
ein=
nehmen laſſen würden.
Engliſche Preſſekommentare.
„Daily Telegraph” nennt den Sieg der Konſervatiben
über=
wältigend, betont jedoch, daß in den meiſten Wahlkreiſen die für die
Ar=
beiterpartei abgegebenen Stimmen um Tauſende zugenommen haben.
Die wahre Bedeutung dieſer Wahl liege in der glänzenden Ableugnung
des Sozialismus in den Induſtriebezirken.
Die „Daily Expreß” warnt davor, die Oppoſition im neuen
Parlament als ſchwach anzuſehen. Das Blatt führt weiter aus, die
Konſervativen würden gut tun, ihrem Streben, entſchieden nach rechts
zu rücken, zu widerſtehen. Die Gefahr des Rechtsradikalismus ſei in
mancher Hinſicht ebenſo vorhanden, wie die des Linksradikalismus. Die
Sozialiſten hätten ihr Ziel, den Liberalismus aus dem Wege zu räumen,
faſt erreicht. Sie machten Politik auf weite Sicht. Der Sieg lege den
Konſervativen die Verpflichtung auf, die Strategie der Sozialiſten
zu=
nichte zu machen dadurch, daß ſie ebenfalls eine Politik auf weite Sicht
machten.
Der „Daily Herald” führt die Niederlage der Arbeiterpartei
im beſonderen auf das Beſtehen der Kommuniſtiſchen Partei zurück, da
ohne den lärmenden Druck der britiſchen Kommuniſten die Gegner der
Arbeiterpartei die Furcht der Wählerſchaft, insbeſondere der Frauen,
vor dem Sozialismus nicht hätten ausbeuten können.
„Daily News” ſchreibt, der Triumph der Konſervativen ſei
voll=
ſtändig. Die Wählerſchaft habe Macdonald und der ruſſiſchen Regierung
beweiſen wollen, daß ſie mit dem Bolſchewismus in irgend einer
Ge=
ſtalt nichts zu tun haben wolle. Im übrigen ſcheine es, als ob die
Ar=
beiterpartei eines ihrer Ziele bei den Wahlen erreicht und die
Libe=
ralen als politiſche Macht vernichtet habe.
„Weſtminſter Gazette” ſchreibt, die Liberalen müßten das
Ergebnis der Wahlen mit heiterem Mut hinnehmen, und im Sinne von
Aſquith, daß es ſich nur um einen zeitweiligen Rückſchlag handele,
be=
ſtehe kein Grund dagegen, daß der Liberalismus im Unterhauſe und
außerhalb desſelben gute Beziehungen mit der gemäßigten
Gewerk=
ſchaftsſeite der Arbeiterpartei pflege, denn der Rückſchlag, den die
Ar=
beiterpartei erliten habe, weil ſie ihren Exremen folgte, müßte ein
der=
artiges Zuſammenwirken leichter machen, wenn die Arbeiterpartei mit
Macdonald und ihren anderen Führern, die dieſe Kataſtrophe
verſchul=
deten, abgerechnet habe.
Iialieniſche Stimmen zur engliſchen Wahl.
Rom, 30. Okt. Die Blätter beſprechen ausführlich den Ausfall
der engliſchen Wahlen. „Popolo d’Italia”, ſagt, der
große Betrug der Arbeiterpartei in der auswärtigen Politik ſei nun
zu Ende. Dieſer Wahlausfall werde auch ſeine Wirkung auf Frankreich
ausüben.
„Giornale d:Italia” ſpricht von der Niederlage eines
ſchlech=
ten ſozialiſtiſchen Syſtems, welches dazu noch in der Regierung von
un=
fähigen Köpfen vertreten worden ſei.
„Corriere d’Italia” glaubt, daß die Niederlage
Macdo=
nalds nichts mit ſeiner auswärtigen Politik zu tun hat, und daß alle
diesbezüglichen Errungenſchaften durch den Ausgang der Wahlen nicht
berührt werden. Nur die Politik gegenüber Rußland und die
unge=
ſchickte Art der Kammerauflöſung hätlen den Sturz Macdonalds
ver=
urſacht.
Noch keinRücktritt des Kabinetts
Macdonald.
Der Londoner Kabinettsrat.
TU. London, 31. Okt. In der heutigen Sitzung des
Kabinetts Madonald wurde beſchloſſen, die Uebergabe der
Amtsbefugniſſe an ein neues Kabinett ſolange wie möglich
hinauszuſchieben. Wahrſcheinlich wollen ſich die Arbeiterminiſter
an der Unterſuchung des Sinowjew=Briefes beteiligen. Im Laufe
der nächſten Woche, wahrſcheinlich am Dienstag, wird das
Kabi=
nett endgültige Beſchlüſſe faſſen. Der Unterſuchungsausſchuß für
die Angelegenheit des Sinowjew=Briefes hat heute ſeine
Arbei=
ten aufgenommen. Macdonald hat beſchloſſen, daß, falls ſich der
Brief als eine Fälſchung herausſtellt, er ſich bei der ruſſiſchen
Regierung entſchuldigt.
Die kommende Regierung.
TU. London, 1. Nov. Ueber die Verteilung der
Mini=
ſterpoſten im neuen Kabinett Baldwin beſteht immer
noch keine Klarheit. Allgemein iſt man der Anſicht, daß die
frühe=
ren Mitglieder des konſervativen Kabinetts wieder berufen
wer=
den. Für das Auswärtige Amt wird neuerdings neben Lord
Curzon auch Lord Birkenhead genannt, während Auſten
Chamberlein als Schatzkanzler, Nevil Chamberlein
als Geſundheitsminiſter genannt werden. Eine Kandidatur Lord
Greys kommt wahrſcheinlich nicht in Frage. Colonel Amers
ſoll die Admiralität übernehmen. Sir Horne wird nicht
kan=
ditieren. Dagegen dürfte Jonſonchicks das
Handelsminiſte=
rium übernehmen. Als Beitere Miniſterkandidaten nennt man
Salisbury und Lord Derby. Letzterer ſoll als
Kriegsmini=
ſter, Lord Cave als Lordpremier des Rates oder
Großſiegel=
bewahrer amtieren. — Von Bedeutung iſt, daß die Konſervative
Partei die Verpflichtung hat, den Flottenſtützpunkt Singapore
auszubauen. — Obwohl, die obigen Informationen aus gut
unterrichteten Kreiſen ſtammen, ſind ſie mit Vorſicht
aufzuneh=
men, da die verſchiedenen Strömungen innerhalb der Partei eine
Berückſichtigung und einen Ausgleich verlangen.
Die Botſchaft Baldwins.
Baldwin hat geſtern folgende Botſchaft an ſeine Wähler
er=
laſſen: „Am Vorabend der Wahlen habe ich an alle meine
Mit=
bürger, Männer und Frauen, appelliert, damit ſie der
Konſer=
vativen Partei eine abſolute Mehrheit verſchaffen ſollten. Ich
danke ihnen von Herzen für die bereitwillige Art, wie ſie auf
die=
ſen Appell geantwortet haben. Ich bin in tiefſtem Herzen allen
denjenigen zu Dank verpflichtet, die zum Siege unſerer Partei
bei=
getragen haben. Das Reſultat der Wahlen hat mehr als je das
gute Vertrauen gerechtfertigt, das ich immer in das politiſche
Ur=
teil und den geſunden Menſchenverſtand des engliſchen Volkes
hatte, wenn es ſich darum handelte, ernſten Ereigniſſen zu
be=
gegnen. In dieſer Stunde des Sieges, entbiete ich allen denen
meinen Dank, die zum Erfolge unſerer Sache beigetragen haben.”
Die Wahlen und die Börſe.
Der Wahlausgang zeigte eine durchſchlagende Wirkung auf
die Börſe. Je mehr konſervative Siege bekannt wurden, um ſo
mehr geſtaltete ſich die Tendenz aller Werte, und zwar nicht nur
für engliſche Papiere, ſondern z. B. auch für indiſche
Sterlings=
anleihen feſter, in der Hoffnung, daß der revolutionären
Bewe=
gung in Indien durch die konſervative Regierung viel Boden
ent=
zogen werden dürfte. Die größte Reaktion machte ſich bei den
Induſtriepapieren aller Art bemerkbar. Anzeichen einer
Beſſe=
rung der geſamten Handelslage machten ſich geltend. Man
er=
wartet eine Periode völliger Ruhe, während der die Fabrikanten
in der Lage ſein werden, ohne Furcht vor
Nationaliſierungsver=
ſuchen zu produzieren und zu verkaufen.
Die Lage dürfte indeſſen in der Siegesfreude zweifellos
über=
ſchätzt werden. Aber die geſamte Tendenz bleibt optimiſtiſch und
äußert ſich auch im Anziehen des Sterlingskurſes in New York.
Amerika über die Wahlen.
London, 31. Okt. (Europapreß.) Nach den hier
eingetrof=
nen amerikaniſchen Preſſeäußerungen dürfte der Ausfall der
eng=
ſchen Unterhauswahlen in Amerika die Ueberzeugung erweckt
aben, daß die Mehrheit des engliſchen Volkes mit Sozialismus
ichts zu tun haben wolle. Man nimmt an, daß die Wahlen zu
ner engliſchen Politik führen werden, durch die die europäiſche
tabilität begünſtigt werde. Die amerikaniſche Preſſe benutzt den
ahlausgang, um den Politikern warnende Ratſchläge zu
er=
ilen.
Die New York Sun glaubt, daß der konſervative Sieg ſich
ur dann behaupten werde, wenn ſich Baldwin als eine Art
Libe=
ler erweiſen werde. Die beſte Garantie für eine geſunde Aera
England liege nach Anſicht dieſes Blattes in der Bildung einer
bral=konſervativen Partei, die allem gefährlichen Radikalismus
n Krieg erklären würde.
Evening Poſt beſchäftigt ſich in einem langen Leitartikel
it Herriot und Macbonald, und hält die Stellung der
Vereinig=
n Staaten aufrecht, die jede Anerkennung der Moskauer
Regie=
ung ablehnt.
Die Rache für Verſailſes.
In London iſt man bei den geſchlagenen Parteien bereits
eif=
rig an der Arbeit, an den Wahlergebniſſen herumzurechnen, und
den Nachweis zu erbringen, daß der Sieg der Konſervativen
eigentlich gar kein Sieg iſt. Mit Zahlen läßt ſich ja bekanntlich
alles beweiſen. Es wird ja auch zugegeben, daß die
Zuſammen=
hänge etwas anders ausſehen, wenn man erfährt, daß die
Ar=
beiterpartei trotz ihres Verluſtes von 40 Mandaten noch über
eine Million Stimmen gewonnen hat, daß der Verluſt der
Libe=
ralen nur wenig mehr als eine Million Stimmen beträgt und daß
endlich die Konſervativen nur zweieinhalbmal ſoviel Stimmen
wie die Liberalen haben, obwohl ſie neunmal ſoviel Mandate
be=
ſitzen. Die deutſche demokratiſche Preſſe, die aus dem Ausgang
der engliſchen Wahlen Rückwirkungen für uns befürchtet, betet
dieſe Zahlen denn auch eifrig nach und klagt das engliſche
Wahl=
ſtſtem an, anſtatt zu erkennen, daß nur eine rein formale
Auf=
faſſung der Demokratie jede Stimme gleichwertet, während die
Engländer ein ganz richtiges Gefühl dafür haben, daß nicht der
Wahlzettel allein das Ausſchlaggebende iſt. Mag ſein, daß die
Wahlkreiseinteilung, die gegenwärtig in England beſteht, den
Verhältniſſen des Landes nicht mehr angepaßt iſt. Aber gerade
die engliſchen Konſervativen, im Gegenſatz zu ihren
preußiſch=
deutſchen Namensvettern, haben es ja immer verſtanden, die
For=
derung der Liberalen aufzunehmen und rechtzeitig eine
Wahl=
reform durchzuführen. Die Verteilung der Stimmen ändert auch
andererſeits nichts daran, daß die engliſchen Liberalen einen
Zu=
ſammenbruch erlitten haben, wie ihn ſelbſt die jahrhundertalte
engliſche Geſchichte nicht kennt. Einen Zuſammenbruch, der ſo
groß iſt, daß es zweifelhaft erſcheinen kann, ob ſie ſich von dieſer
Niederlage jemals wieder erholen. Begreiflich genug, daß es
naheliegt, an dieſem Zerbrechen der Mitte die Rückkehr zu dem
alten engliſchen Zweiparteien=Syſtem zu erblicken und darauf zu
kommen, daß die Reſte der engliſchen Liberalen nach rechts und
links ſich verteilen, ſo daß künftig nur der große Gegenſatz
zwi=
ſchen den Konſervativen und der Arbeiterpartei beſtehen würde,
Ob es ſo kommt, muß man abwarten.
Richtig iſt, daß die Liberalen keine einheitliche Partei ſind,
ſondern in die beiden Gruppen zerfallen, die ſich unter den Namen
Aſquith und Lloyd George gegenüberſtehen. Wenn Aſquith ſo
ſchnell erklären ließ, daß er wieder ins Parteileben zurückzukehren
gedenke, ſo geſchah das wohl hauptſächlich deshalb, um Lloyd
George einen Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen, der ſich
dar=
auf einſtellte, als Nachfolger Aſquiths die Führung der
libe=
len Partei zu übernehmen. Dagegen wehrt ſich der rechte Flügel
der Partei aus begreiflichen Gründen, weil er in Lloyd George
den Totengräber der alten engliſchen Partei ſieht. Noch zittert
drüben die Erregung des Wahlkampfes zu ſehr nach, noch
be=
herrſcht auch die Frage der Zuſammenſtellung des neuen
Miniſte=
riums zu ſehr die Gemüter, als daß man ſchon Zeit fände, den
tieferen Urſachen dieſer Kataſtrophe nachzugehen. Wir, die wir
den Dingen ferner ſtehen und lediglich Zuſchauer ſind, haben es
einfacher, haben es vielleicht auch leichter, Zuſammenhänge zu
be=
greifen, die in dieſe Niederlage hineinführten. Und da iſt es
eigentlich die einzige Ungerechtgkeit, daß Lloyd George ſen
Man=
dat behielt, während Aſquith auf der Strecke blieb. Aber
insge=
heim hat der Engländer doch das Gefühl, daß die letzte Urſache
ſeiner wirtſchaftlichen Notlage der Partei zuzuſchreiben iſt, die für
das Kriegsende verantwortlich zeichnet und hat deshalb an der
Partei Lloyd Georges Rache genommen für den Friedensvertrag
von Verſailles, der für jedes ſehende Auge der Ausgangspunkt
aller engliſchen Nöte iſt. Lloyd George war ein glänzender
Pro=
pagandaminiſter. Er hat es ausgezeichnet verſtanden, die letzten
Kräfte Englands für den Sieg herauszuholen. Aber in dem
Augenblick, als Deutſchland in die Knie ſank, zeigte ſich, daß er
doch kein Staatsmann, ſondern nur ein Agitator war. Der
Friede von Verſailles iſt vom engliſchen Standpunkt aus ein
Verbrechen geweſen. Auch vor hundert Jahren haben die Pitts
und Wellington und ſo fort das letzte Pfund eingeſetzt, um den
großen franzöſiſchen General Napoleon zu ſtürzen. Im
Augen=
blick aber, wo er geſtürzt war, trugen ſie Sorge dafür, daß
Frankreich nicht allzu ohnmächtig wurde, damit das europäiſche
Gleichgewicht nicht geſtört werde. Lloyd George dagegen war der
Führer in dem Vernichtungskampf gegen Deutſchland auch nach
dem Kriege. Er glaubte ſich geſichert zu haben, als er die
deut=
ſchen Kolonien einſteckte, den deutſchen Handel und die deutſche
Flotte vernichtete. Er ſah aber nicht, daß das Uebergewicht
Frankreichs auf dem europäiſchen Feſtland England um die
poli=
tiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Folgen des Krieges
brin=
gen mußte. Wenn heute der engliſche Handel darniederliegt, wenn
die Zahl der Arbeitsloſen nicht zurückgehen will, wenn England
den Weg nach Aegypten gefährdet ſieht, wenn es überall in
ſei=
ner Kolonialpolitik auf Schwierigkeiten ſtößt, ſo kann es ſich
da=
für bei Frankreich bedanken, dem Lloyd George den
Größen=
wahn infizierte. Gerade deshalb iſt in dieſem Wahlausgang ein
Stück ausgleichender Gerechtigkeit, und es gehört nicht allzu viel
Prophetengabe dazu, um den Tag vorauszuſehen, wo Lloyd
Ge=
orge vom eigenen Volke verantwortlich gemacht wird für all das
Unglück, das er nicht nur über Europa, ſondern auch über
Eng=
land gebracht hat.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
R
nsiegeln Bid mf Dat
bei.
[ ← ][ ][ → ]Seſte 2.
Samstag, deut 1. Mobeenber 1924.
Nummer 304,
Vom Tage.
Steuermilderung und Preisabbau.
Die erſie Sitzung des Transferkomitees.
Berlin, 31. Okt. Der geſtern in Berlin eingetroffene
ſtändige Generalagent für die Reparationszahlungen, S. P.
Gilbert, hatte am heutigen Vormittag eine ausgedehnte
Beſpre=
chung mit Reichsfinanzminiſter Dr. Luther, dem
Reichsbankprä=
ſidenten Dr. Schacht, ſowie hervorragenden Mitgliedern der
deut=
ſchen Wirtſchaft. Owen Young hat ſeinem Nachfolger den
Be=
trag von 100 Millionen Goldmark übergeben, der ſich aus den
deutſchen Zahlungen auf Reparationskonto und den Zahlungen
der Regie zuſammenſetzt. — Owen Young und Rufus Dawes
werden am 12. November Deutſchland zur Rückreiſe nach
Ame=
rika verlaſſen. Die Deutſche Goldnotenbank hat dem
ſcheiden=
den Generalagenten zum Andenken an ſeine erfolgreiche
Tätig=
keit in Deutſchland die ſoeben von der Goldnotenbank
heraus=
gebene Note im Betrage von 10 Mark übergeben, während Dr.
Schacht den erſten Schein dieſer neuen Noten erhielt.
Das Transferkomitee hielt heute unter Anweſenheit
ſämt=
licher deutſchen und ausländiſchen Mitglieder ſeine erſte Sitzung
ab. Owen Young führte den Vorſitz. Sein Nachfolger Gilbert
wohnte ebenfalls der Sitzung bei. Es wurde anſchließend ein
Communiqué veröffentlicht über den Zinſendienſt zur deutſchen
Anleihe, in dem nochmals die Priorität der Zinszahlung vor
allen anderen Zahlungen feſtgeſtellt wird.
Heute fand ebenfalls eine Sitzung des Aufſichtsrats
der Bank für Induſtrieobligationen ſtatt. Zum
Vorſitzenden des Aufſichtsrats wurde einſtimmig Krupp
von Bohlen=Halbach gewählt. Es wurde dann über die
Geſchäftsordnung beraten. An der Sitzung nahmen auch der
Generalagent für die Reparationszahlungen und ſeine engeren
Mitarbeiter teil.
Die erſte Sitzung des Generalrates der Reichsbank.
Berlin, 31. Okt. In der heutigen erſten Sitzung des
Generalrates der Deutſchen Reichsbank, an der außer den
deut=
waren, nahm Reichsbankpräſident Dr. Schacht die Konſtituierung
vor. Er berichtete weiter über die organiſatoriſchen Maßnahmen
in Bezug auf das neue Bankgeſetz und erläuterte den derzeitigen
Stand der Reichsbank. Der Kommiſſar für die Notenausgabe,
Profeſſor Brund, erſtattete Bericht über die in ſein Reſſort
fallen=
den Fragen. Der Generalrat ſtimmte der Ernennung des
Reichs=
bankdirektors Dreyſe zum Mitglied des Direktoriums zu.
Der Kanzler und die Wirtſchaftliche Vereinigung.
* Berlin, 31. Okt. (Priv.=Tel.) Herr Wirth ſcheint keine
Neigung zu einer weiteren Auseinanderſetzung mit den
Deutſch=
nationalen über die letzten Verhandlungen der Regierungskriſe
zu haben. Er hat den offenen Brief des Grafen Weſtarp, mit
einer kurzen offiziöſen Notiz beantwortet, worin er auf ſeinem
alten Standpunkt beharrt. — Inzwiſchen iſt ihm aber ein neuer
Gegner in der Perſon des Führers der Wirtſchaftlichen
Ver=
einigung, Prof. Bredt, entſtanden. Die Germania hat den
Kanzler ſchon vor einiger Zeit verteidigt, daß er ſich auf eine
aus=
geſprochene Rechtskoalition ohne die Demokraten nicht einlaſſen
konnte ſchon aus dem Grunde, weil die Wirtſchaftliche
Vereini=
gung das Zünglein an der Wage gebildet hätte, und ein zu
un=
ſicheres Element geweſen wäre, um mit ihr, arbeiten zu könen.
Prof. Bredt behauptet aber nun, daß die Dinge ganz anders
ge=
legen haben. Die Regierung ſei im Mai und September mehrfach
an die Wirtſchaftliche Vereinigung herangetreten mit der Frage,
ob und wie ſie über die Beteiligung an der Regierung dächte. Die
Antwort wäre dahin geweſen, daß die W. V. keinen Miniſterſitz im
Kabinett verlangt hätte, aber für ein Vertrauensvotum ſtets zu
haben ſei, wenn die Regierung die Intereſſen des Mittelſtandes
nach Möglichkeit unterſtützen wolle. Es kam dann ſchließlich zu
dem Ergebnis: „Ich ſpreche es aber mit aller Deutlichkeit aus,
daß Herr Marx nicht bereit war, unter ſolchen Bedingungen
unſere Unterſtützung anzunehmen. Mit unſeren Stimmen war
eine Mehrheit von rechts gegeben, auch ohne die Demokraten.
Herr Marx wollte eine ſachliche Bindung nicht eingehen, auch nicht
im Intereſſe des Mittelſtandes. Ich bin ſogar dahin belehrt
worden, daß man ſo wichtige Verhandlungen, wie die über eine
Regierungsumbildung, nicht belaſten dürfe mit ſolchen ſachlichen
Fragen.‟ Das iſt für den Reichskanzler eine mehr als unbequeme
Feſtſtellung, über die er nicht ſtillſchweigend hinweggehen kann.
Es zeigt ſich jedenfalls, daß eine Umbildung von rechts her auch
ohne die Demokraten möglich geweſen wäre, auch daß ſie nur
des=
halb nicht zuſtande kam, weil Herr Marx ſelbſt nicht wollte.
Ein zweiter Brief Gerlands an Koch.
Berlin 31. Okt. Auf den zweiten offenen Brief des
Reichs=
miniſters a. D. Koch an Profeſſor Gerland hat dieſer u. a. geantwortet:
„An den Einigungsverhandlungen im November 1918 habe ich, wie Sie
genau wiſſen, überhaupt nicht teilgenommen. Ich habe ihr Scheitern
für ein politiſches Unglück gehalten. Die Wilſondepeſche iſt mir erſt
nach ihrer Abſendung bekannt geworden. Bei ihrem Zuſtandekommen
vder Nichtzuſtandekommen habe ich nicht den geringſten Einfluß gehabt.
Der Lebenshaltungsindex der Induſtrie= und
Handels=
zeitung hat in der Woche vom 24. bis 31. Oltober eine Steigerung von
121,8 auf 122,1, mithin um 0,3 Prozent, erfahren.
Im Buchdruckergewerbe wurde geſtern ein Schiedsſpruch
gefällt, wonach der tarifliche Spitzenlohn vom 1. 11 bis 2. 1. 25 auf
37 Mark feſtgeſetzt wird.
Kardinal Dr. v. Faulhaber und Graf v. Soden=
Frauen=
hofer haben gegen den Bezirksoberlehrer Weinländer in
Wei=
ßenburg Strafantrag wegen Beleidigung geſtellt. Den Grund bildet
eine Broſchüre, die im Geheimen in völkiſchen Kreiſen vertrieben wurde.
Wie die Deutſchnatienale Volkspartei erklärt, wird der junge
Fürſt Bismarck die ihm angetragene Spitzenkandidatur im
Wahl=
kreis Weſer=Ems annehmen. Alle anderslautenden Meldungen
entſpre=
chen nicht den Tatſachen.
Die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands trommelt
ihre Anhänger zu einem Mitteldeutſchen Frontkämpfertag zuſammen, der
Samstag und Sonntag in Halle ſtattfinden ſoll.
Aus New York wird gemeldet, daß die Goodyear Company Kapitän
Dr. Eckener zum Mitglied ihres Aufſichtsrats und den Ingenieur
Arnſtein zum Vizepräſidenten ernannt hat. In Arcon ſoll nach
An=
kunft der deutſchen Ingenieure der Plan für einen Zeppelin entworfen
werden, der die doppelte Größe des „B. R. 3” hat.
Miniſterpräſident Herriot hat geſtern den engliſchen Botſchafter
Lord Crewe empfangen.
Der Völkerbundsrat in Brüſſel hat ſich geſtern in ſeiner
Schluß=
ſitzung mit der Frage der ausgewieſenen Griechen aus
Kon=
ſtantinopel beſchäftigt. Ein japaniſcher Vorſchlag zur Erledigung der
Angelegenheit wurde einſtimmig angenommen. Eine Kommiſſion wurde
zur Unterſuchung eingeſetzt.
In der geſtrigen Sitzung des Seim iſt der Antrag der polniſchen
Linken, der Außenpolitik der polniſchen Regierung das
Ver=
trauen auszuſprechen, mit 210 gegen 170 Stimmen angenommen
worden.
Der Konflikt zwiſchen Finnland und Sowjetrußland,
der durch die Haltung der finniſchen Delegation auf der
Völkerbunds=
ſchen Mitglieder auch ſämtliche ausländiſchen Vertreter anweſend tagung in Genf, gelegentlich des georgiſchen Aufſtandes herbeigeführt
wurde, iſt jetzt beigelegt worden.
Nach einer Meldung des Petit Pariſien aus Belgrad ſoll die
alba=
niſche Regierung eine Teilmobiliſierung angeordnet
haben.
Die türkiſche Botſchaft in Berlin erklärt auf das entſchiedenſte, daß
die von der ausländiſchen Preſſe verbreiteten Nachrichten über eine
Mobiliſation der türkiſchen Armee jeder
Grund=
lage entbehren.
Aus Buenos Aires wird berichtet, daß die braſilianiſchen
Aufſtändiſchen im Staate Rio Grande do Sul die Städte
Uruguyana, San Borja und Itaqui beſetzten. Die braſilianiſchen
Häfen längs des Uruguayfluſſes im Staate Rio Grande do Sul wurden
abgeſperrt.
Antrittsbeſuch des deutſchen GeſandteninAthen
Athen, 30. Okt. (Wolff.) Der deutſche Geſandte von
Schön wurde heute in feierlicher Audienz vom Präſidenten der
Republik empfangen, um ſein Beglaubigungsſchreiben zu
über=
reichen. In dieſem wies der Geſandte auf ſeine Beſtrebungen hin,
die mannigfachen Beziehungen, die zwiſchen dem deutſchen und
dem griechiſchen Volke namentlich auf geiſtigem und
wirtſchaft=
lichem Gebiet, in ſo erfreulicher Weiſe beſtehen, zu pflegen und
enger zu knüpfen. Auf geiſtigem Gebiete, ſagte der Geſandte,
gelten dieſe Bemühungen dem Wunſche die alten wechſelſeitigen
kulturellen Beziehungen zu vertiefen. Eine beſondere Freude iſt
es, feſtſtellen zu können, daß die ſeit längerer Zeit geführten
Wirt=
ſchaftsverhandlungen zum Abſchluß eines Abkommens geführt
haben, das den Intereſſen beider Nationen in gleicher Weiſe dient.
In ſeiner Antwort äußerte ſich der Präſident in ähnlichem Sinne.
Die Anſprache wurde vom deutſchen Geſandten in Deutſch
ge=
halten und von dem Dolmetſcher der Geſandtſchaft ins
Fran=
zöſiſche übertragen. Der Präſident antwortete in griechiſcher
Sprache. Seine Antwort wurde, von einem Beamten des
grie=
chiſchen Miniſteriums des Aeußern ins Franzöſiſche überſetzt.
Starke Oppoſition gegen Muſtapha Kemal Paſcha.
London, 31. Okt. Bei der letzten Tagung der großen
tür=
kiſchen Nationalverſammlung hat ſich eine ſehr ſtarke Oppoſition
gegen die Regierung Kemal Paſchas bemerkbar gemacht. Die
Führer der Oppoſition ſind hauptſächlich der ehemalige
Miniſter=
präſident Rouf Bey, General Gefet Paſcha, der frühere
Ober=
kommandierende der Truppen in Thrazien, ferner der ehemalige
Geſandte in London und der türkiſche Geſandte in Moskau.
Sämtlich gehören ſie zu den führenden Perſönlichkeiten des
poli=
tiſchen Lebens. Der jetzigen Regierung wird zur Laſt gelegt, ſie
habe in der Frage des Wiederaufbaus der Türkei und auch in der
Außenpolitik verſagt. Alle Maßnahmen der Regierung zur
He=
bung des wirtſchaftlichen Lebens des Landes ſeien unzulänglich.
Beſonders der Haupthandelsplatz der Türkei, Konſtantinopel,
be=
finde ſich in ſtändigem Rückgang. Saloniki würde immer mehr
der Konkurrenzplatz Konſtantinopels und habe dieſes bereits
überflügelt.
* Berlin, 31. Okt. (Priv.=Tel.) Am heutigen Vormittag
ſind im Reichsfinanzminiſterium Vertreter der Länder mit
Ver=
tretern der Reichsfinanzverwaltung zuſammenzukommen, um
ſchwebende Fragen zu beraten. Der Börſenkurier hatte vor
eini=
gen Tagen angekündigt, man erwähne auch die Frage der
Herab=
ſetzung gewiſſer Steuern, ſowie der Börſenumſatzſteuer, vor allem
der Umſatzſteuer im Zuſammenhang mit einer generellen
Um=
ſtellung des Steuerweſens im Sinne des Finanzausgleiches
zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Von amtlicher Seite
wurde zwar erklärt, daß dieſe Mitteilungen den Tatſachen
voraus=
eilten. Es iſt aber beſtimmt damit zu rechnen, daß dieſer ganze
Fragenkomplex heute und in den nächſten Tagen zur Debatte
ſteht, um eine Reform des Finanzweſens wenigſtens anzubahnen.
Dieſe Reform erweiſt ſich durch die Entwicklung der Preiſe und
der Kapitalnot der Privatwirtſchaft einerſeits und der günſtigen
Geſtaltung der Reichsfinanzen andererſeits als immer dringlicher.
Die Ueberſicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe
zeigt vom 1. April bis Mitte Oktober einen Ueberſchuß von etwa
100 Millionen, wobei vom 1. Oktober ab die von den
Dawes=
geſetzen der Reparationskaſſe überſchriebenen Zölle und Abgaben
für Branntwein, Tabak, Bier und Zucker nicht mehr mitzählen.
Dieſe Entwicklung der Reichsfinanzen löſt automatiſch eine
gün=
ſtigere Entwicklung in den Finanzen der Länder aus.
Natür=
lich ſo, daß Gemeinden bei geringem Bedarf beſſer geſtellt
wer=
den, als Gemeinden mit hohem eigenem Bedarf. Hieraus ergibt
ſich pſychologiſch die verſchiedene Einſtellung auch zu der
Aufwer=
tungsfrage, die nur nach allgemeinen Grundſätzen geregelt
wer=
den kann. Auf der anderen Seite ſchreitet die Teuerung weiter
fort. Der Lebenshaltungsindex der Induſtrie= und
Handels=
zeitung weiſt für die Woche vom 24.—31. Oktober eine neue
Steigerung von 0,3 Prozent auf, an der wiederum nur die Gruppe
Ernährungskoſten die Schuld trägt. Die Folge dieſer
Aufwärts=
bewegung wird natürlich eine Lohnbewegung ſein. Die
Privat=
wirtſchaft felbſt iſt, zumal bei der immer noch andauernden
Kapi=
talknappheit, nicht im Stande, zu Lohnerhöhungen zu ſchreiten,
ohne daß die Preiſe erneut heraufgeſetzt werden. In Kreiſen der
Wirtſchaft wird darauf hingewieſen, daß die zum Teil
berechtg=
ten Lohnforderungen nur durch einen Preisabbau erfüllt werden
können, zudem eine Reform des geſamten Steuerweſens und
zu=
nächſt einmal die Herabſetzung der Umſatzſteuer treten müßte.
Ablehnung der Gehaltsforderungen der Eiſenbahner.
Berlin, 31. Okt. Heute vormittag haben wiederum bei
der Reichsbahn A.G. Beſprechungen zwiſchen den
Beamten=
gewerkſchaften und der Direktion über die Frage einer
Gehalts=
erhöhung für die Eiſenbahnbeamten ſtattgefunden. Die
Reichs=
bahn vertrat dabei den Standpunkt, daß ſie geſetzlich verpflichtet
ſei, die Bezüge ihrer Beamten der Regelung des
Reichsfinanz=
miniſteriums anzugleichen und daß aus dieſem Grunde zunächſt
eine Aenderung der Grundgehälter nicht möglich ſei. Wenn
das Reich ſich zu einer generellen Aufbeſſerung
des Gehaltes verſtehen wollte, würde auch die
Reichsbahn dieſem Vorgehen folgen.
Wieder Vierteljahreszahlung der Beamtengehälter?
Berlin, 31. Okt. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren,
ſoll man ſich in letzter Zeit an zuſtändiger Stelle mit der Frage der
Wiedereinführung der Vierteljahreszahlungen der Beamtengehälter
be=
ſchäftigt haben. Grundſätzlich ſteht man anſcheinend der Frage nicht
ab=
lehnend gegenüber. Allerdings iſt man der Anſicht, daß die
Reichsfinan=
zen die Vorauszahlung der Vierteljahresgehälter an alle Beamten nicht
zulaſſen, und man ſchlägt deshalb vor, immer nur einem Drittel der
geſamten Beamtenſchaft das Vierteljahresgehalt zu zahlen. Die
Dritte=
lung ſoll entweder nach Wirtſchaftsgebieten oder nach Gehaltsgruppen
vorgenommen werden. Es iſt auch vorgeſchlagen worden, die
Eintei=
lung nach den verſchiedenen Verwaltungen vorzunehmen, z. B. den
Be=
amten der Eiſenbahnen, Poſt= und Hoheitsverwaltung ein
Viertel=
jahresgehalt zu zahlen, da die hier tätigen Beamten rund ein Drittel der
geſamten deutſchen Beamtenſchaft bilden. Eine Entſcheidung über dieſe
Frage iſt jedoch noch nicht zu erwarten.
Der Index.
Berlin, 31. Okt. Der Gewerkſchaftsring deutſcher
Ar=
beiter=, Angeſtellten= und Beamtenverbände teilt mit: Die Feſtſtellungen
des Statiſtiſchen Reichsamtes über die Entwicklung des
Lebenshal=
tungsindex haben in letzter Zeit in gewerkſchaftlichen Kreiſen
Be=
unruhigung hervorgerufen. Die Indexfeſtſtellungen der Gewerkſchaften
und anderer privater Stellen weichen von denen des Statiſtiſchen
Reichs=
amts ab. Die Gewerkſchaften ſind der Auffaſſung, daß die amtlichen
Feſtſtellungen hinter der tatſächlichen Teuerung
zurückgeblieben ſind. Die gewerkſchaftlichen Spitzenverbände
be=
arbeiten Vorſchläge über eine Neugeſtaltung der Indexberechnung.
An=
fang der Woche haben im Statiſtiſchen Reichsamt zwiſchen
Gewerkſchafts=
vertretern und den ſtatiſtiſchen Bearbeitern des amtlichen
Lebenshal=
tungsindex Beſprechungen über die Methode der Indexberechnungen
ſtattgefunden. Im Laufe der nächſten Woche tritt zur Prüfung der
gegenwärtigen Berechnungsmethode eine große Indegkommiſſion
zuſammen, die aus Vertretern der Gewerkſchaften und der
Arbeitgeber=
verbände beſteht.
Großes Haus. — Freitag, den 31. Oktober.
Orpheus und Eurndike.
Oper von Caſalbigi, Muſik von Chr. W. v. Gluck.
Nach langer Pauſe kam heute wieder einmal Gluck mit einem
ſeiner beſten Meiſterwerke neu einſtudiert und neu inſzeniert zum
Wort und bewies durch den großen Erfolg die Berechtigung
ſeiner Wiederaufnahme, die ewige Jugend dieſes Werkes.
Wir Heutigen ſtehen zu dem Werk anders als die
Zeit=
genoſſen. Die muſikdramatiſchen Neuerungen ſind uns
ſelbſt=
verſtändlich, und was wir genießen, iſt die Muſik, im Widerſpruch
zu Gluck ſelbſt, der in erſter Linie ſein Drama geſchätzt wiſſen
wollte. Es iſt deshalb richtig, daß die Idee der Inſzenierung,
die Ernſt Legal ſelbſt in die Hand genommen hatte, darauf
zielte, die Muſik von aller Szene zu befreien und faſt für ſich
allein wirken zu laſſen. Die Bühnenbilder Lothar Schencks von
Trapp ſind infolgedeſſen nur Andeutungen, die in großem Stil
den Stimmungsrahmen abgeben für den Inhalt der Muſik.
Da=
mit überlieferte ſich die Architektur völlig der Romantik, und es
kam in das Gluckſche feſte Gebilde trotz geglückter Einzelheiten
ein Zug von Weichlichkeit hinein, der ſich im paſtelligen
Seligen=
gefilde bis zur Süßlichkeit ſteigerte. Immerhin hat der einheitlich
durchgeführte Gedanke eine Geſchloſſenheit gebracht, die das
Werk zuſammenhält und in ihrer ſehr perſönlichen Wirkung
etwas Neues gibt. Es iſt eine tüchtige Leiſtung, die ich mir nur
in manchem mutiger, ſtärker gewünſcht hätte.
Auch in der Spielleitung war vieles geleiſtet in
Verein=
fachung und Beſchränkung auf das Weſentliche. Hier ſcheinen
mir aber die Anordnungen, für die Chöre und Pantomimem
beſſerungsfähig. Die Chöre ſind wohl gut angelegt, bedürfen
jedoch heftigerer Zuſammenballungen (1. und 2. Akt),
großzügige=
rer Gruppen (2. und 3. Akt); die Pantomimen und Ballette, von
Lizzie Maudrick einſtudiert und von den Damen Donalies und
Scheinpflug geführt, waren, abgeſehen von einzelnen
Uebertrei=
bungen und Verzerrungen, von guter Charakteriſtik, großer
Mannigfaltigkeit und Schönheit. Die Koſtüme der Hauptperſonen
haben mir nicht gefallen, mögen ſie archäologiſch noch ſo richtig
ſein. Sie wirken in Stoff, Schnitt und Farbe zu ſehr als
Maske=
rade, ebenſo wie die Friſuren. Wie anders kleidete Anſelm
Feuerbach dieſe Geſtalten!
Die Rolle des Orpheus dem Alt zuzuteilen, iſt nicht richtig
und unhaltbar. Sie war in der erſten, italieniſchen Faſſung als
Alt für einen Kaſtraten beſtimmt, in der franzöſiſchen von Gluck
aus guten Gründen für Tenor geſchrieben. Berlioz, der die ita=
lieniſche und franzöſiſche Faſſung verſchmolz, gab ſie nun aber
einem Frauenalt (Pauline Viardot=Garcia), und ſeitdem ließen
die Altiſtinnen dieſe Glanzrolle nicht mehr los. Saint Saéns,
der 1876 dem Werk ſeine endgültige Geſtalt gab, ſchrieb jedoch in
ſeinem Vorwort: „Eigenhändig hat Gluck die Altrolle in eine
Tenorrolle umgewandelt. Wenn ſchon der berühmte Kaſtrat die
Nolle des Gatten der Eurydike wenig entſprechend verkörpern
konnte, um ſo weniger können unſere Altiſtinnen in dieſer
Hoſen=
rolle uns die Illuſion der dramatiſchen Stiuationen geben.” Eine
andere Löſung, bei früheren Kaſtratenrollen oft und erfolgreich
angewendet, beſteht darin, die Rolle dem Bariton zu geben. Das
Richtige iſt, je nach Wahl der Bearbeitung in der Berliozſchen
einen Bariton, in der Saint Saensſchen einen Tenor, jedenfalls
aber einen Mann die Rolle ſingen zu laſſen.
Es wäre erfreulich geweſen, wenn Darmſtadt den Mut zu
einer ſolchen Tat aufgebracht hätte, aber es iſt bei der veralteten
Auffaſſung geblieben und unſere erſte Altiſtin Anna Jacobs
hat den Orpheus geſungen. Ich halte das nicht bloß gegen
Glucks Abſicht verſtoßend, auch für widerſinnig und unſchön, ein
Drama, das in dem ſinnlichen und ſeeliſchen Sein und Weſen
von Mann und Weib gipfelt, von zwei Frauen darſtellen zu
laſſen. Daß Frau Jacobs in gereifter Darſtellung und
vollen=
detem Geſang den höchſten Anforderungen entſprach, iſt bei
die=
ſer ausgezeichneten Künſtlerin ſelbſtverſtändlich. Sie iſt eine der
Wenigen, die den muſikaliſchen Stil der Rolle techniſch und
künſt=
leriſch mit Sicherheit beherrſcht, ſo daß die vielen Schönheiten
und Feinheiten in ihren wohlüberlegten Abſtufungen,
Klangfar=
ben, Gegenſätzen zur Geltung kamen. Die Geſtaltungskraft, die
Gabe großzügigen, langatmigen Spiels, die tragend hinzukam,
ließen keine Lücke entſtehen und ſchufen jenen harmoniſchen
Ein=
druck, den die Rolle verlangt. Ihr großer Erfolg verdient warme
Anerkennung.
Auch die Eurydike Hedwig Werles zeichnete große
Ge=
wandheit und feſſelnde Darſtellung aus. Ihre Tongebung und
Klangfarbe verliehen jedoch der Stimme nicht jene ſinnliche
Schönheit, die erwünſcht wäre. Der muſikaliſche Stil dieſer
Figur iſt ihrer Perſönlichkeit etwas Fremdes. Doch gab ſie der
wundervollen Rolle durch innerlich bewegten Geſang, fein
abge=
wogenes Spiel und ſchöne Erſcheinung Ueberzeugungskraft.
Am ſchwerſten hatte es der Amor Margarete Albrechts,
die, durch die ſzeniſche Anordnung in ihren drei Auftritten auf
kleinſten Raum beſchränkt, ſich faſt zu konzertmäßiger
Wieder=
gabe ihrer reizenden Rolle gezwungen ſah. Auch hier war mit
dem Stil der rechte Einklang noch nicht ganz gefunden. Aber die
liebliche Geſtalt und glockenklare Stimme, die ſie für den
Amo=
ſo geeignet machen, entſchädigten vollauf.
Die Schönheiten der von Berthold Sander
wohleinſtu=
dierten Chöre kommen erſt bei oratorienmäßiger Behandlung
in langfriſtiger Probenarbeit richtig heraus, ebenſo wie der
Orcheſterklang erfahrungsgemäß am beſten von Liebhabern, die
ſich nur dieſer Aufgabe widmen, hervorgeholt wird. Das iſt bei
den vielſeitigen Aufgaben eines Theaters nicht erreichbar.
Immerhin war die Leiſtung unſeres kleinen Chors, dem wichtige
und umfangreiche Aufgaben zufallen, ſehr beachtenswert und
hohen Lobes wert. Im Orcheſter, von Michael Balling
ſtraff geleitet, war der Wille zum Schönſpielen deutlich
bemerk=
bar, der andererſeits ſehr dankenswert durch das Beſtreben
ge=
bändigt wurde, ja keine Süßlichkeit aufkommen zu laſſen, die
Gluck fremd iſt.
Die Aufführung, an der ſich viele Kräfte mit ernſtem
künſt=
leriſchem Bemühen eingeſetzt haben, wird ſich in den
Wieder=
holungen noch vervollkommnen. Schon heute löſte ſie den Beifall
eines andächtig ergriffenen Publikums aus.
v H.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Hinter den Kuliſſen der Berichterſtattung.
In den nächſten Tagen wird im Erich Reiß Verlag in Berlin
eine Publikation erſcheinen, die um ſo eigenartiger iſt, weil ſie den
Einblick in die Werkſtätte jenes Gewerbes geſtattet, von dem das
Publikum am meiſten lieſt, und von dem es dennoch am
wenig=
ſten eine Ahnung hat: dem des Zeitungsberichterſtatterts. Nicht
die aktuellen Senſationen und Details zu dieſem oder jenem
Vor=
fall, die der Journaliſt ſeinem Blatte telegraphiert, ſind es, die
der bekannte deutſche Publiziſt Egon Erwin Kiſch zum
Gegen=
ſtande ſeines verdienſtvollen Werkes „Der raſende
Repor=
ter” gemacht hat, ſondern er erzählt in den 53 Kapiteln die
großen menſchlichen Erlebniſſe, die romantiſchen Abenteuer, die
unglaublichen Gefahren, die Herzensaffären, die luſtigſten
Ver=
wicklungen, die zu beſtehen ſind, um zu den Schauplätzen und
Helden der jeweils intereſſanten Begebenheiten vorzudringen —
kurzum all das, was ſich hinter der ſtereotypen Wendung
ver=
birgt: „Unſer Sonderberichterſtatter meldet‟. Dieſe ſich hinter
den Kuliſſen abſpielenden Szenen des Zeitungsberufes ſind in
dem Buche Egon Erwin Kiſchs nicht etwa theoretiſch behandelt,
ſondern novelliſtiſch und humoriſtiſch. Die verſchiedenartigſten
Menſchengkuppen, Sitnationen und Oertlichkeiten unſerer Zeit
und unſerer Welt, das Geſchäft der Tätowierer, das
Laborato=
rium dee Einbrecherkönigs, die Séance der Spiritiſten, der
Aus=
lng von hunderttauſend Lumpenproletariern zur Hopfenpflücke,
der Dienſt bei der Heilsarmee, der Bazarbrand von Skutari, der
Bürgerkrieg in Küſtrin, die Tätigkeit des Tauchers, die Univerſität
für Taſchenſpielerei und vieles, vieles andere ſind zu einem
wah=
ren Roman von Mark Twainſchem Humor und aufregenden
Spannungsmomenten verbunden.
Rummer 304.
Samstag, den 1. Nobember 1924.
Seite 3.
Feng Qu Hfiang.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.N. P. London, 31. Okt. (Durch Flugpoſt.)
Feng hat zurzeit die Gewalt in Peking. Die verſchiedenſten
Getüchte werden von dort über ſeine Pläne herübergetragen.
Aber zur Beurteilung derſelben muß man von der Eigenart
die=
ſes Mannes wiſſen, der ſicher einen vollſtändig neuen Typ im
himmliſchen Reiche der Mitte repräſentiert. Welches Anfehen
er im Lande genießt, geht daraus hervor, daß er bei dem
Er=
gebnis einer Umftage der in Schanghai erſcheinenden „Weekly
Review”, wer „die 12 größten lebenden Chineſen” ſeien, hart an
der Spitze ſtand, und daß unter den übrigen elf Namen drei
ſei=
uer Generale angeführt waren, die, wie er, Mitglied der
chriſt=
lichen Kirche ſind. Er wurde ſchon 1900 zum chriſtlichen Glauben
hingezogen durch das Auftreten und die Wirkſamteit der
amerila=
niſchen Miſſionarin Miß Morrill, die ſpäter im Boxeraufſtand
als Märtyrerin ums Leben kam. Seine Bekehrung und fein
Uebertritt erfolgte 1913, als der Miſſionar Dr. R. Moll ſeine
Tätigkeit in Peking begonnen hatte. Er iſt ein treuer Chriſt
geworden und hat ſeinerſeits eine große und ſtete
Bekehrungs=
tätigkeit unter ſeinen Offizieren und Mannſchaften entfaltet,
deren Vertrauen und Lohalität er in einem Grade ſicher iſt, wie
höchſtens Wu Pei Fu, als er ſeinerzeit die erſten Kerntruppen
bildete. Als kluger Mann übertrug er auch die chriſtlichen
Grund=
ſätze, wie er ſie auffaßte, ihren Geiſt und ihre Regeln auf den
praktiſchen Gebrauch, auf den Heeresdienſt, und ſchuf damit unter
ſeinen Truppen eine Diſziplin und eine tadelloſe Haltung, die
ſie in jeder Provinz willkommen machten, während die
Bevölke=
rung ſonſt in jeder Truppe Bedroher von Leben und Eigentum
ſieht. Dasſelbe hat ſeinerzeit der Marſchall Wu erreicht, aber
ſeine Truppen ſind jetzt bei weitem nicht mehr das, was ſie
waren, weil er einen überſtarken Zuzug aus anderen Provinzen
brauchte. Wu hielt ſeine Truppen in ausnahmsweiſer Ordnung,
einmal, weil er eine eiſerne Diſziplin aufrecht erhielt, und dann,
weil er ſie pünktlich bezahlte, ſo daß ſie nicht aus Mangel zu
plündern brauchten. Feng dagegen appelliert an das Innere,
Geiſtige ſeiner Leute. Jeder Offizier und Mann unter ſeinem
Kommando konnte ſich eine gute Grundbildung in
Unterrichts=
klaſſen erwerben. Er ging noch weiter. Er gab ihnen
Gelegen=
heit, ſich für einen bürgerlichen Beruf oder ein Gewerbe für ihre
ſpätere Lebenszeit auszubilden. Daß zwiſchen ihm und Wu ſchon
bald nach dem Beginn ſeines Vormarſches nach dem Norden
ſich Disharmonien einſtellten, iſt bekannt. Vielleicht hat der
Umſtand, daß Wu ein überzeugter Anhänger des
Konfuzionis=
mus iſt, auch einen kleinen Teil beigetragen. Aber in Feng
ver=
einte ſich mit der ehrlichen Soldatennatur eine auf
Patriotis=
mus gegründete Abneigung gegen ein nicht abſehbares
Aus=
dehnen des Bürgerkrieges. Und es war klar, daß ſich der Kampf
gegen den Norden in die Länge ziehen, ſich bis in das Frühjahr
hinein fortziehen mußte. Und würde er zur Entſcheidung
füh=
ren? Würde nicht doch fremde Einmiſchung kommen, womöglich
ein Intereſſenſtreit fremder Mächte auf Chinas Laſten? Und
hier tritt nun ein Manko Fengs gegenüber dem Marſchall Wu
zutage. Er iſt ein militäriſcher Führer von einfachem, geradem
Verſtand, der ſich auch vor keiner Verantwortung ſcheut, wie ſein
Zug nach Peking bewieſen hat. Aber in Politik iſt ihm Wu
überlegen, wohl auch in weitblickender Strategie. Den erſteren
Mann hat er wohl beſſer gekannt. Es iſt möglich, daß er ſchon
bei ſeinem Paſſieren von Peking auf ſeinem Zuge nordwärts
auch Gelegenheit gehabt hat, den Premierminiſter Dr. Yen und
den Dr. Wang (dieſer früher Vizepräſident des Senats und
Delegierter der Friedenskonferenz, beide alte Bekannte aus ihrer
Tätigkeit in Berlin) kennen zu lernen.
Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß ſie ſeine Mitarbeiter
wer=
den ſollen. Er hat ja auch bereits Dr. Yen erfucht, die Geſchäfte
weiter zu führen. Aber, was wird mit Marſchall Wu? Glaubt
Feng wirklich, Wu werde die Order des ſchon abgetakelten Tſao
Kun ausführen und als Goyverneur des „großen Salzſees” nach
der tibetaniſchen Orenze ziehen? Glaubt er, daß Wu, von Tſchang
bedrängt, nicht wagen werde, mit dem, „was er nach Peking
zurückführen kann, den Truppen Fengs entgegenzutreten? In
China laufen die Mannſchaften dem Geſchlagenen fort und treten
zum Sieger über. Aber nicht Wu, ſondern Tſchang hat die
ſchwere Schlappe erlitten. Zuerſt auf ſeinem rechten Flügel
gegen Jehol, und anſcheinend auch jetzt bei Schanghaiwang.
Pe=
kinger Blätter behaupten, Marſchall Li Tſching Lin, der Führer
der erſten mandſchuriſchen Armee, ſei von Feng gewonnen
wor=
den, auf Mukden zu marſchieren. Dieſe Meldung iſt allerdings
mit großer Vorſicht aufzunehmen. Jedoch die Aufforderung
Fengs an Tſchang, zur Reichskonferenz nach Peking zu kommen,
iſt echt. Wie ſoll Tſchang das machen? Er müßte dann mit Wu
gemeinſam kommen, keinesfalls jeder allein. Sie ſind einander
Todfeinde, aber wäre das trotzdem unmöglich? Gelingt es
wirk=
lich, zum Frieden zu kommen, ſo werden die Sowjets zunächſt
traurig ſein. Und noch eins: Wenn ſie nicht heimiſche oder
fremde Finanziers hinzuziehen können, iſt die ganze Sache ohne
ſoliden Untergrund.
TU. New York, 31. Okt. Der Wahlkampf in den
Ver=
einigten Staaten vollzieht ſich ſehr ruhig. Auch in der ſonſt ſo
lebhaften letzten Woche vor den Wahlen herrſcht nur geringe
Wahlpropaganda. Die Straßen zeigen das gewöhnliche Bild
und man merkt nur wenig von der Wahlagitation. Die
zahl=
reichen Redner finden nur wenig Zulauf, ſo daß im allgemeinen
mit geringer Wahlbeteiligung gerechnet wird. Die politiſche
Stim=
mung wird durch den Ausgang der engliſchen Wahlen ſtark
be=
einflußt. Man hält die Wahlausſichten Coolidges für äußerſt
günſtig.
Der Vollzugsausſchuß der New Yorker
Gewerkſchaf=
ten iſt von Lafollette abgerückt, den ſie unter Gompers
hinter Davis. Dieſes Vorgehen bedeutet keine Feindſchaft
gegen Lafollette. Es iſt allein darauf zurückzuführen, daß die
New Yorker Gewerkſchaften die progreſſive Kandidatur als
aus=
ſichtslos anſehen. In der Entſchließung wird ausdrücklich
feſt=
geſtellt, daß die Stimmenabgabe für Lafollette, da er nicht über
genügenden Anhang verfüge, gleichbedeutend mit einer Stimmen= ſterpräſidenten, des Wahrers der Verfaſſung des Freiſtaates
abgabe für Coolidge ſei, dem größten Feind Davis' und der
Arbeiterpartei. Deshalb müßten alle Gegner Coolidges
ein=
heitlich zuſammenſtehen. Dieſe Entſchließung iſt
außerordent=
lich wichtig, weil in New York 700 000 Mitglieder der Arbeiter=
Union wohnen. Aus Chicago liegt eine ähnliche Entſchließung
der dortigen Arbeiterpartei vor. Die Demokraten hoffen, dadurch
die ganze Arbeiterſchaft zu ſich herüberziehen zu können. Die
Ausſichten für Lafollette werden auch durch das engliſche
Wahl=
ergebnis ſtark beeinträchtigt, da die geſamte Preſſe den Wahlſieg
der Konſervatiben nur in dieſem Zuſammenhang beſpricht und
gegen ihn ausſpielt. Die Wetten für Lafollette werden täglich
ungünſtiger. An der New Yorker Börſe ſtehen die Wetten 1:15
gegen Lafollette. Die Republikaner rechnen mit einem glatten
Sieg Coolidges.
Beneſch über die tſchechiſche Außenpolitik.
Prag, 31. Okt. (Wolff.) In der erſten Sitzung der Herbſtſeſſion
des Abgeordnetenhauſes wurde das Budget von 1925, das in den
Hauptziffern vorgelegt. Finanzminiſter Bezka gab ein
ausführ=
liches Finanzexpoſé. Die Erklärung des Miniſters wurde vom Hauſe
aufmerkſam gehört und ſchließlich mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
über das Genfer Protokoll ſprach und auf den Ernſt der Proöbleme
hin=
wies, die durch das Protokoll geregelt werden. Beneſch ſprach dann
der bisherigen tſchechoflowakiſchen Vertragspolitik anerkannt worden.
Alle Einwendungen dagegen ſeien heute hinfällig. Redner hebt hervor,
daß es für die Staaten mit beſonders gefährlicher geographiſcher Lage
militäriſche Hilfe zu kennen, auf die ſie ſich verlaſſen könne, da ſie
an=
ſchen Frage hätten alle Staaten der Kleinen Entente die ſchon in
Belgrad vereinbarte Freiheit bewahrt. In den Verhandlungen mit
bevorſtehenden Abſchluß eines anglogen Vertrags mit Oeſterreich.
Bei Beſprechung der Verhältniſſe der Tſchechoſlowakei zu England
und Frankreich hob der Redner hervor, daß ſich an der Herzlichkeit
Dasſelbe gelte von Italien. Was Deutſchland anbetreffe, ſo
hätten ſich ſeine im Februar gemachten Prophezeiungen erfüllt, denn das
Reparationsproblem ſei durch die Annahme der Dawesgeſetze geregelt.
Deutſchland gelange in einen neuen Friedenszuſtand zu Frankreich. Es
ſei beſtrebt, ſich auch dem Völkerbunde zu nähern und mit ihm zuſammen
zu arbeiten. Wenn der Dawesplan loyal zur Geltung gebracht werde,
ſchen Verhältniſſes ſprechen. Zwiſchen uns und Deutſchland — fuhr
Beneſch fort — gibt es keine ſtrittigen Fragen. Unſere politiſchen und Hochverratsvergehen.
wirtſchaftlichen Beziehungen ſind gut. Wir hoffen, daß ſie auch
weiter=
hin gut ſein werden. Wir ſind der Anſicht, daß der Eintritt Deutſch=
Konſolidierung nur beiträgt. Im allgemeinen kann man ſagen, daß
rung der europäiſchen Verhältniſſe fortſchreitet und daß die Kriſen, die
das Erbe des Krieges ſind, nach und nach zwiſchen den einzelnen
Staa=
ten beſeitigt werden, ſo daß wir allmählich zu den Vorkriegsverhältniſſen
zurückkehren. Ueberall zeigt ſich die Sehnſucht nach Ruhe. Von dieſem
Geſichtspunkt aus prüfen wir auch unſeren Standpunkt zu Rußland. Die
de jure=Anerkennung, die Rußland ſeitens Frankreichs und Englands
zuteil wurde, iſt eine bedeutſame politiſche Begebenheit und gleichzeitig
ein Symptom der neuen Situation. Wir ſind entſchloſſen, mit
Sowjet=
rußland regelmäßige diplomatiſche Beziehungen anzuknüpfen, allerdings
kannten Grundſätze des internationalen Rechtes achten wird.
Aus Bgyern.
Ludendorffs Antwort an die beseriſchen Generäle.
Ludendorff kündigt Enthülungen an.
Berlin, 31. Okt. Die Nationalſozialiſtiſche Freiheitspartei
verbreitet eine Entgegnung des Generals
Luden=
dorff auf die geſtrige Verſammlung der bayeriſchen Generäle,
in der General Ludendorff noch einmal von ſeinem Standpunkt.
aus die Geſchichte ſeines Ehrenhandels mit dem ehemaligen
Kronprinzen Rupprecht ausführlich darlegt. General
Luden=
dorff erinnert daran, daß er im Hitlerprozeß eine ausführliche
Erklärung über die Nichtbeteiligung S. K.H. des
Generalfeldmar=
ſchalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern abgegeben habe. Er
habe ſich zu dieſem Schritt auch dadurch veranlaßt geſehen, daß er
in einer geheimen Sitzung gehört habe, Kronprinz Rupprecht von
Führung im letzten Herbſt unterſtützten, und ſtellen ſich jetzt Bayern habe am 11. und 12. November die Abſicht gehabt, einen
beſonderen Schritt durchzuführen. Der Kronprinz habe eine
Proklamation entwerfen laſſen und ſei in München zur
Durchfüh=
rung ſeiner Abſicht eingetroffen. Beſtimmte Umſtände hätten
dann dieſe Abſicht vereitelt. General Ludendorff wirft der
Baye=
riſchen Volkspartei vor, daß ſie, während ſie ſich früher recht
ſkep=
tiſch zur Rückkehr des Kronprinzen Rupprecht auf den Thron
ſeiner Väter verhalten habe, ſie heute durch den Mund des Mini=
Bayern, Herrn Held, Propaganda für dieſe Rückkehr machen
laſſe. General Ludendorff kündigt an, daß er nach ſeiner Rückkehr
nach München ergänzendes Material verbreiten werde.
*Dfe Wahibewegung in Baden.
fm. Karlsruhe, 31. Okt. (Eigenbericht.) Die Frage der
Vereinigung der hadiſchen Landtagswahlen, die im Oktober
nächſten Jahres fällig werden, mit den Reichstagswahlen am
7. Dezember hat im badiſchen Blätterwalde mächtig Stauf
auf=
gezirbelt. Während der ſozialdemokratiſche Karlsruher „
Volks=
freund” einer ſolchen Verbindung das Wort redet, läuft ſein
Mannheimer Schweſterblatt, die „Volksſtimme”, dagegen Sturm
und erinnerte daran, daß nach der badiſchen Verfaſſung eine
Landtagsauflöſung nur durch Volksabſtimmung möglich iſt und
daß die Verfaſſung einen anderen Weg nicht kennt. Zu einem
ähnlichen Ergebnis kommt die deutſchnationale „Süddeutſche
Zeitung”, in einer längeren Betrachtung der angeſchnittenen
Frage, die auch die demokratiſche „Neue Badiſche Landeszeitung”
ablehnt, während das Zentrumsorgan, der „Badiſche Beobachter”,
ſagt, die Landtagsauflöſung, welche der Landtag ſelbſt mit
ver=
faſſungsmäßiger Mehrheit beſchließen könnte, werde in Zentrums=
— Sodann ergriff Außenminiſter Beneſch, das Wort, der zunächſt kreiſen wohl meiſt auf Zuſtimmung rechnen können. Die Frage
wäre techniſch bis 7. Dezember unlösbar. Das Ergebnis der
Er=
örterung kann alſo dahin zuſammengefaßt werden, daß die
über=
von den im Protokoll feſtgeſetzten Ergänzungsmaßnahmen und beſonders wiegende Mehrzahl der in Betracht kommenden Parteien gegen
über die regionalen Verträge. Durch das Protokoll ſei die Berechtigung eine Verbindung der Reichstagswahlen mit den badiſchen
Land=
tagswahlen iſt, der eben doch ſtarke Bedenken entgegenſtehen.
Der Wahlkampf ſelbſt iſt wie im Reiche auch in Baden in
notwendig ſei, vor der Einberufung der Abrüſtungskonferenz genau die vollem Gange. Die Parteien treffen ihre Vorbereitung für die
Aufſtellung der Liſten. Die Deutſchnationale Volkspartei iſt der
dernfalls keine genauen Anträge unterbreiten könnten. In der ruſſi= Anſicht, daß die Zuſammenfaſſung aller auf nationalem Boden
ſtehenden Deutſchen zu einem Rechtsblock als Gegengewicht gegen
Polen ſei eine bedeutende Klärung eingetreten. Der Miniſter ſprach den international eingeſtellten Linksblock das Gebot der Stunde
dann allgemein über die Handelspolitik. Beſonderen Nachdruck ſei. Die Leitung der Deutſchnationalen Partei in Baden hat
legte er auf den Abſchluß des Zollvertrags mit Italien, und den bereits entſprechende Verhandlungen mit der Deutſchen
Volks=
partei, dem Badiſchen Landbund und der Wirtſchaftlichen
Verei=
nigung eingeleitet. Ein weitgehender Zuſammenſchluß mehrerer
der Beziehungen zu dieſen beiden Großmächten nichts geändert habe. Parteien würde gewiß gefühlsmäßig vielen bürgerlichen Wählern
ſympathiſch ſein.
Wahlkonferenzen der Sozialdemokratiſchen Partei beſchäftigen
ſich gleichfalls mit der Frage der Aufſtellung ihrer Kandidaten.
Der von der Kommuniſtiſchen Partei aufgeſtellte Spitzenkandidat
Georg Kerzler iſt bekanntlich in Mannheim verhaftet worden;
könne man von einer Beendigung der langen Kriſis des deutſch=franzöſi= gegen ihn lagen zwei Haftbefehle vor, einer weil Kenzler
ver=
ſäumt hatte, eine Geldſtrafe zu bezahlen, und ein zweiter wegen
Die Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Badens
beſchloſ=
lands in den Völkerbund wünſchenswert iſt und daß er zur europäiſchen ſen, keine eigenen Kandidaten aufzuſtellen und auch nicht die
Auf=
ſtellung von Kandidaten aus ihren Reihen bei den politiſchen
Par=
eine neue Phaſe der europäiſchen Politik beginnt, daß die Konſolidie= teien anzuregen. Sie geben die Parole aus: „Nie wieder
Sozial=
demokratie!”
*Neuwahl des badiſchen Staatspräſidenten.
fm. Karlsruhe, 31. Okt. (Eigenbericht.) In der nächſten
Sitzung des badiſchen Landtags, die für 7. November anberaumt
iſt, werden der Präſident des Landtags, die Vizepräſidenten und
die Schriftführer gewählt, dann folgt die Wahl der Ausſchüſſe.
unter der Vorausſetzung, daß dieſe Regierung uns gegenüber die aner= Hat ſich der Landtag derart arbeitsfähig gemacht, dann nimmt
er die Wahl des Staatspräſidenten und ſeines Stellvertreters vor.
4 Mah=Jongg=Tee in der Kiſſenſtube
Fuchs in Dresden.
Fünf Tage vorher flatterten chineſiſch =rote
Einladungs=
kärtchen mit ſchwarzem Lack beſchrieben zu den Verſtändnisvollen.
Die Gebetenen waren ſeltſam überraſcht. Das geſellſchaftliche
Er=
eignis näherte ſich. Die herrlichen Räume der Kiſſenſtube Fuchs
verwandelten ſich langſam in einen öſtlichen Zaubergarten. Die
koſtbaren chineſiſchen Kunſtgegenſtände aus Privatbeſitz wuchſen
überall empor. Schließlich fehlte nichts, was man dem Namen
nach — zu dem himmliſchen Reiche der Mitte gehörend — aus
Erzählungen kannte. Der Tag kam. Die Gäſte gelangten durch
öſtliche Blumengänge in das Innere des Wunderhaines, und ſchon
ſchritt den Geladenen der Herr des Hauſes freundlich entgegen.
Stille Bewunderung — ſtumme Anbetung. Weiße Chryſanthemen
beugten ihre dicken Lockenköpfe zum Gruß und waren freudig
be=
wegt beim Erklingen entzückender chineſiſcher Muſik. Dieſe Töne
fremden Empfindens lockten kleine Chinamädchen zum Tanze
herbei und es war lieblich anzufchauen, wie die herzigen
Ge=
ſchöpfchen umhertrippelten und knixten. Man war angenehm
überraſcht und fühlte ſich heimiſch in dem rieſig geſchickt
aufgebau=
ten Lande der Pekkoblüten und buntverzierten Steine. Friedrich
Wilhelm Fuchs — der geniale Veranſtalter des Mah=Jongg=Tees
im Eigenheim — tauchte plötzlich in echtem Koſtüm auf und ſprach
über Herkunft, Sinn und Art des Spiels, das in Amerika,
Eng=
land, Frankreich, Italien, Oeſterreich ſchon Heimatsrecht
erwor=
ben hat, klärte die noch zahlreichen Laien auf, und eine
Ausſtel=
lung koſtbarer Spiele in ſtilechten Käſten ergänzte den
Anſchau=
ungsunterricht. Mrs. Chang warf in niedlich=gebrochenem Deutſch
einige Ergänzungsworte ein und dankte „Mr. Fri Wi Fu”, wie
ſie ſcherzhaft Herrn Fuchs nannte, für die Bemühungen und das
Mah=Jongg=Werben und wurde beim Danken durch reichlichen
Beifall des Publikums fleißig unterſtützt. Mr. Kock vertrat die
chineſiſche Lyrik und berichtete Teeweisheiten und leitete ſo zum
warmen, aromatiſchen Teetrank über. Aus allen Blumenecken
und Niſchen huſchten die Chineſenmägdeleinchen, reichten Gebäck
und knixten dazu. Man war noch angenehm überraſcht, das
Er=
ſtaunen nahm kein Ende und man war entzückt von all dem
Chi=
neſiſchen als Beiwerk. Das war ein Wechſel von Ereigniſſen bis
ſpät in die Nacht hinein, die in der Gründung eines Mah,Jongg=
Klubs auslief. Man dankte dem Hausherrn für die
feindurch=
dachte „Mah=Jongg”=Vermittlung, dieſe ſchöne Gelegenheit der
feſtlichen Zuſammenkunft der Freunde des Spiels der bunten
Plättchen, und ſchied mit dem Bewußtſein eines geiſtigen Ge=
Egon Büxenſtein.
winnes.
* Hölderlin und der deutſche Geiſt.”
Von Wilhelm Michel.
Wilhelm Michel befaßt ſich in ſeiner Studie mit einer ebenſo
intereſ=
ſanten, wie dankbaren Aufgabe, mit den Beziehungen Hölderlins zum
deutſchen Geiſte, zum Deutſchtum. Er verſucht Hölderlin in einer neuen
Beleuchtung zu zeigen und ihn zugleich der Seele der deutſchen
Leſe=
welt näher zu bringen. Seine Klage, daß man in Hölderlin noch immer
nur den Griechenſchwärmer, den Klaſſiziſten ſieht, iſt wohl berechtigt.
Und eben dieſe irrtümliche Auffaſſung zu widerlegen, iſt das Ziel ſeines
Buches.
Wie oft aber das Schickſal mit dem Menſchen eine ganz andere, ja
entgegengeſetzte Aufgabe erfüllen läßt als jener vor ſich geſtellt hat,
be=
weiſt am beſten die Studie Michels. Denn — wie er gleich am Anfang
ſagt, er wollte keine literaturhiſtoriſche Studie ſchreiben, und doch iſt
ſeine Arbeit ein rein literaturhiſtoriſches Werk geworden. Er hat uns
von Hölderlin ein Bild entworfen, ein lebhaftes, durchgefühltes, fein
und zugleich ſtark gezeichnetes, ergreifendes, aber durchaus
literatur=
hiſtoriſches Bild. Und was ſein ſchönſter Zua, aber auch ſein größter
Mangel iſt, er hat ſich in den Geiſt Hölderlins tief und von ganzer
Seele hineingelebt, wie es Aeſtheten nur in den ſeltenſten Fällen fähig
ſind. Und eben darum wirken ihre Studien oft ermüdend, erkünſtelt, ja
disharmoniſch, denn der Leſer fühlt, wenn auch unbewußt, daß die
Per=
ſönlichkeiten des Dichters und des Literaturhiſtorikers im ſchroffen
Ge=
genfatze zu einander ſtehen, oder wenigſtens, daß ſie keine innere
Ver=
wandtſchaft haben. Nun, den Vorwurf könnte wohl niemand Michel machen.
Denn er hat ſich vollkommen in Hölderlins Geiſt eingelebt, er ſieht in
ſeine Welt, in ſeine undurchdringliche Tiefe. Er führt Hölderlin in
ſeinem ſchwärmeriſchen Myſtizismus, in ſeiner erhabenen, ſtarken und
doch durch die Griechenanbetung etwas ſteif gewordenen Leidenſchaft, in
ſeiner Formkraft und Soxachenzauber vor uns. Die tief vervorgenen
Gedanken, die ſinnvollen Sprüche treten plaſtiſch vor uns, die beim Leſen
dieſes eigenartigen, in all ſeiner Einſeitigkeit ſo mächtigen Dichters nicht
klar genug hervortreten konnten. Doch das Wichtigſte, Hölderlin der
Deutſche, der leidenſchaftliche Patriot, der mit ſo inniger Liebe an dem
Vaterland hängt, der die große Zukunft ſeines Volkes ahnt und
ſieht, der zwiſchen ſeinen hohen Träumen der Zukunft und dem
klein=
lichen, unſcheinbaren Vegetieren der Gegenwart zerſchmettert hinſiecht.
Und während Hölderlin in ſeiner ganzen Eigenartigkeit als Menſch,
Patriot und Dichter leibhaftig vor uns ſteht, fragen wir immer
heftiger uns ſelbſt und den Verfaſſer: „Warum ſah man ſo lange in
Hölderlin und ſehen viele noch heute nur den Griechenſchwärmer, den
Klaſſiziſten, den einſeitigen Vertreter einer literariſchen Richtung, ohne
in ihm den deutſchen Dichter, der vollkommen in der Seele des deutſchen
Weſens lebte und dichtete, zu erblicken?
Eben dieſes iſt das Tragiſche und Erſchütternde ſeines Schickſals. Wir
meinen nicht ſeine Lebensgeſchichte, ſondern jenes Schickſal, das längſt nach
dem Tode, als die Großen ſchon nur in ihren Werken und in ihren
füh=
renden Gedanken fortleben, erfolgt. Michel ſpricht es nicht offen aus,
daß auch dieſes Schickſal Hölderlins ein tragiſches war, er wirft nur die
5e
Frage auf, warum man Hölderlin für ſeine ſo mächtise u.
landsliebe nicht den ihm gebührenden Dank zollte. Aber die
Fr=
warum dies geſchah, welche Gründe dafür vorhanden ua
*) Bücher der deutſchen Wirklichkeit, Roederverlag,
kitadi 1224
nicht. Das bleibt ein Geheimnis, was wir am heißeſten zu erfahren
wünſchten und was die eigentliche Aufgabe und der wichtigſte Inhalt
des Buches wäre. Michel erfaßt dieſe Probleme nicht und kann ſich nicht
entſchließen, die letzten Konſequenzen aus ihnen zu ziehen. Er beweiſt,
wie ſehr Hölderlin die Achtung und Bewunderung des deutſchen Volkes
verdiente, aber was zu einem Beweis immer das Wichtigſte iſt — die
Gründe einer unſichtbaren Gegnerſchaft — zu widerlegen, bemüht er
ſich nicht. Er gibt ein geiſtiges Porträt von Hölderlin, ſonſt aber nichts.
So enthält ſein Werk alle charakteriſtiſchen Eigenſchaften
Hölderlini=
ſchen Geiſtes, deſſen ſchönſter Zug wohl jener edle und reine Pathos
iſt, der uns hinreißt und bewundern läßt, aber in uns doch
nicht, oder nur ſehr ſchwer eindringen kann. Warum? Die Antwort
iſt ſehr einfach und jedermann kann ſie finden. Hölderlin iſt
gewiſſer=
maßen — im ſchönſten Sinne des Wortes — ein überkultivierter
Dich=
ter. Seine Griechenſchwärmerei iſt auch nur eine Erſcheinung ſeiner
hohen Kultur, wie auch die klaſſiſchen, etwas übermäßig verfeinerten,
aber eben dadurch ſteifen Formen. Und der Myſtizismus, die tiefe
Nei=
gung zur Metaphyſik, die erhabene, aber mit Bildern und Gleichniſſen
oft überladene Sprache, all dies macht Hölderlin für die meiſten Leſer
faſt unnahbar, ſo gelangte er als Dichter in ein Dornröschen=Schloß,
in das nur wenige Auserwählte einzudringen vermochten. Doch auf
jene, die einmal drin ſind, warten viele Freuden, nur müßte man den
Weg zeigen, der zu dieſem verzauberten Schloſſe führt. Michels Studie
müſſen wir als einen Wegweiſer anſehen. Und wahrlich! er zeigte
meh=
rere Wege, doch eben jenen nicht, den er zeigen wollte. So blieben die
zwei Hauptprobleme ſeines Buches, die Beziehungen Hölderlins zum
Deutſchtum und zum Griechentum, ungelöſt. Eigentlich ſind dieſe beiden
Probleme nur ein Problem, denn das letztere iſt nur ein Spiegelbild
des erſteren. Hölderlin iſt deutſch, er iſt deutſch von Leib und Seele, ſein
Fühlen, ſein Denken, ſein ganzes Weſen. Und eben darin liegt das
Tragiſche ſeines Schickſals, daß dieſer deutſcheſte aller Dichter weder
in ſeinem Leben noch nach ſeinem Tode ſo nahe zum Herzen ſeines
Vol=
kes gelangen konnte, wie er danach ſtrebte und wie er es auch verdiente.
Das Verhältnis Hölderlins zum Griechentum iſt deshalb ſo intereſſant,
weil es den ſtarken Hang des Dichters zum Extremen beleuchtet. Man
könnte darauf erwidern, das in jedem Dichter eine Neigung zum
Un=
gebundenen, Maßloſen, Grenzenloſen wäre, ja ohne deſſen wäre er auch
kein Dichter. Das iſt alles richtig, aber all das Maßiofe, Grenzenloſe,
kann eine Vielſeitigkeit aufweiſen, was eben bei Hölderlin fehlt, eine
urgermaniſche Einſeitigkeit, die düſtere Einförmigkeit des Nordens war
ſein eigenſter Charakterzug. So war ſeine Liebe für das Griechentum,
von deſſem klaren, nüchternen, kalten, gemeſſenen und ofk ſo gefühlloſen
Weſen dieſer nordiſche Barde ſo grundverſchieden iſt. Fs ward die
menſchlichſte Liebe, die Sekuſucht nach dem Gegenſatz, nach dem
toll=
komien Verſchiedeneu, ein Verhältnis, das in der Polarität, in der
An=
ziehung der Gegenſätze, ſeinen tiefſten Grund findet.
Es gelang Michel, von dem Geiſt Hölderlins ein Bild zu malen, ein
literariſches Bild, das mit ſeiner Farbe und Durchfühlung in unſerer
Erinnerung bleibt, aber wie ſo oft gute Bilder Erklärungen brauchen,
ohne die ſie nicht verſtanden werden können, ſo Michels Studie,
die wie ein gutes Bild viel von der Seele und Eigenart ſeines Meiſters
behalten hot, aber am Ende doch Erklärungen bedürfte und eben durch
ülderlin dem Leſer viel Müihe bereitet
die innere
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Seite 4.
Samstag, den 1. November 1924.
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Seite 5.
17
Wer war Iswolkski?
Gründer des Balkanbundes — Schöpfer der Entente
Haupturheber des Weltkrieges.
Auswärtigen Amtes. *)
Von Friedrich Stieve.
Auswärtigen Amtes, der Vortragende Legationsrat im
Aus=
volles Wirken durch das neue Aktenwerk vor allem aufgehellt
werden ſoll, in den für das Verſtändnis des Leſers
notwen=
werden, in erweiterter Form, das Einleitungskapitel des
Ergänzungsbandes, bilden, den der Herausgeber unter dem
Titel „Iswolski und der Weltkrieg” zuſammen
mit den Dokumentenbänden am 23. Oktober bei der Deut=
W 8 beröffentlichen wird.
DVG. Alexander Petrowitſch Iswolski wurde im Jahre 1856
geboren. Ueber ſein Leben, ſeine Entwicklung und vor allem ſeine
bolitiſche Tätigkeit vor 1911, das heißt vor ſeiner Ernennung zum
ruſſiſchen Botſchafter in Paris, wiſſen wir verhältnismäßig nur
wenig.
Jswolski war Schüler des Kaiſerlichen Lyzeums in
Peters=
burg und trat mit 19 Jahren in den Dienſt des ruſſiſchen
Aus=
wärtigen Amtes ein. Drei Jahre ſpäter wurde er als Sekretär
einer internationalen Kommiſſion nach Philippopoli geſandt, wo
er zuerſt mit den Problemen des nahen Orients in Berührung
kam. Hierauf bekleidete er diplomatiſche Poſten in Bukareſt und
Waſhington. In ziemlich jungen Jahren erhielt er den Auftrag,
ſein Land beim Vatikan zu vertreten, wo er ſechs Jahre blieb
und beſonders gute Beziehungen zum Kardinal Rampolla
an=
knüpfte. Später war er Geſandter in Belgrad, München, Tokio
und Kopenhagen. Im Jahre 1906 wurde er zum ruſſiſchen
Außenminiſter ernannt.
Jswolski war ein überzeugter Anhänger jener Richtung in
der ruſſiſchen Politik, die das Heil ihres Landes im
Zuſammen=
gehen mit den Weſtmächten, Großbritannien und Frankreich,
er=
blickten. Dem entſprechend war er als Vertreter des Zarenreichs
in Tokio nach ſeinen eigenen Worten gegen jede Verſchärfung des
Gegenſatzes zu Japan, und er zog ſich durch dieſe Haltung ſogar
die Ungnade ſeines Monarchen zu, der ſich unter dem Einfluß
von Bézobrazow und der Admirale Abaza und Alexeiew zu dem
Kriege gegen Japan entſchloß. Gegen Ende des Ruſſiſch=
Japa=
niſchen Feldzugs tauchte in Petersburg vorübergehend der Plan
auf, Iswolski zum Botſchafter in Berlin zu ernennen, der jedoch
nicht verwirklicht wurde. Auch ſeine Entſendung zu den
Friedens=
verhandlungen nach Portsmouth kam nicht zuſtande, und zwar,
weil er ſelbſt ſich dagegen erklärte. Jedenfalls gewann der
Diplo=
mat, der von den Unternehmungen im fernen Oſten abgeraten
hatte und durch den unglücklichen Ausgang des Krieges Recht
behielt, wieder an Anſehen, und das war der Grund, warum ihm
im Mai 1906 die Geſchäfte des Außenminiſteriums übertragen
worden ſind.
Kurz vorher, d. h. im März, begab er ſich nach Paris, wo er
mit drei anderen ruſſiſchen Diplomaten, dem Botſchafter in
Lon=
don Graf Benckendorff, dem Botſchafter in Paris Nelidow, und
dem Botſchafter in Rom Murawiew. zuſammentraf. Unter den
vier Politikern fand ein Gedankenaustauſch über das Programm
ſtatt, dem Rußland folgen müſſe und das der neue ruſſiſche
Außenminiſter dann bei ſeinem Amtsantritt ſeinem Kaiſer
unter=
breitete. Iswolski bezeichnet es ſelbſt als das Programm,
„deſſen weitere Entwicklung zu dem unter der
Bezeichnung „Triple=Entente” bekannten
Sy=
ſtem führte.
Ueber die einzelnen Erwägungen, die zu dieſem Kurs
führ=
ten, ſchreibt er nach einer gründlichen Verurteilung
„Der diplomatiſche Schriftwechſel Jswolskis
1911—1914.‟ Aus den Geheimakten der Ruſſiſchen Staatsarchive.
Im Auftrage des Deutſchen Auswärtigen Amtes in deutſcher
Ueber=
tragung herausgegeben von Friedrich Stieve. Deutſche
Verlags=
geſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin.
des 1905 zu Björkö zwiſchen Kaiſer Vilhelm II.
und Zar Nikolaus II. abgeſchloſſenen, abernach= Tripolis einverſtanden erklärte.
her nicht ratifizierten deutſch=ruſſiſchen Bünd=
Schluß wird die Beſprechung der vier Diplomaten in Paris lage anläßlich der bosniſchen Kriſe verfiel, ſtanden als direktes
wieder erwähnt und feſtgeſtellt: „Wir waren zu dem einſtimmigen
Schluß gelangt, daß die Außenpolitik Rußlands weiterhin auf Endes auch der Freund beider Länder, Deutſchland, entgegen.
Zu der neuen Aktenpublikation des Deutſchen der unerſchütterlichen Grundlage ſeines Bündniſſes mit Frank= Es hat Augenblicke bei Iswolski gegeben — einige Anzeichen
reich beruhen müſſe, daß aber dieſes Bündnis durch
Abkommen mit England und Fapan geſtärkt
wer=
den fſolle.”
Der Herausgeber der neuen Dokumentenpublikation des weil ſie den für das Schickſal unſeres Weltteiles entſcheidenden
wärtigen Amt Dr. Friedrich Stieve, ſtellt in den nachfolgen= Augenblick ſchildern, in dem das ruſſiſche Reich ſein Geſicht dem
den Ausführungen die Geſtalt Jswolskis, deſſen verhängnis= fernen Oſten ab= und Europa zuwandte, in dem ſein Drang zum
Meere nicht mehr an der Küſte des Stillen Ozeans, ſondern im
Weſten nach Befriedigung ſtrebte. und der Vollſtrecker
digen zeitgeſchichtlichen Zuſammenhang. Dieſe Darlegungen dieſer hiſtoriſchen Wendung des großſlawiſchen
Imperialismus war niemand anders als
Ale=
rander Iswolski.
Sehr bald machte ſich eine, notwendige Folge des
ſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin neuen, Petersburger Kurſes bemerkbar: Das gute
Verhältnis zu Oeſterreich, das beſonders hinſichtlich des
Bal=
kans jahrelang beſtanden hatte, fing an, ſich zu lockern. Auch
hier ſpüren wir Iswolskis Hand. Als in
Maze=
donien die zwiſchen Rußland und der Donaumonarchie
verein=
barten juriſtiſchen Reformen durchgeführt werden ſollten, erklärte
er plötzlich, alle Großmächte müßten herangezogen werden, und
im Verlauf der weiteren Verhandlungen wurde es klarer, daß er
auch in dieſem Punkte mit England, zuſammengehen wollte.
Ganz langſam begann ſchon jene verhängnisvolle Kluft, die ganz
Europa in zwei ſcharf voneinander geſchiedene Lager, nämlich
in das der Entente und in das der Mittelmächte
trennen ſollte.
Dieſe Kluft entſtand aber erſt richtig und in ihrer ganzen
bedrohlichen Tiefe, als Iswolski vorſchnell von der defenſiven
Seite ſeines Programmes: der Ueberwindung bisheriger
Wider=
ſprüche zu England, zur offenſiven überging und eine Löſung
der Meerengenfrage im ruſſiſchen Sinne in Angriff nahm.
Iswolski verſuchte zuerſt, auf dem Wege der Verhandlungen
mit den Großmächten eine für ſein Land, günſtige Löſung
dieſer Frage herbeizuführen . . . Dieſer Verſuch mißglückte.
Gab es nun kein anderes Mittel; dieſe Löſung dennoch
herbeizu=
führen? Das war die Ueberlegung, die ſich logiſcherweiſe aus
der erlebten Ablehnung ergab.
Es iſt angeſichts des Mangels an zuverläſſigem
Akten=
material aus jener Zeit natürlich ganz unmöglich, die
Gedanken=
gänge Iswolskis im einzelnen zu verfolgen. Immerhin geben
uns einige Umſtände aufſchlußreiche Fingerzeige und Anläſſe
zu ganz beſtimmten Vermutungen.
Es ſind vor allem drei Dinge, die unſere Aufmerkſamkeit
verdienen. Kurz nach der Annexion Bosniens und der
Herzego=
wina hielt der ruſſiſche Außenminiſter in der Duma eine Rede
in der er den Balkanſtaaten den Rat erteilte, ſich
zu einem Bunde zuſammenzuſchließen. Gleich
darauf machte er ſich die großſerbiſche Forderung zu eigen,
inſelverdrängt werden. Und im Dezember 1909 wurde
zwiſchen Bulgarien und Rußland ein Geheimvertrag geſchloſſen,
deſſen fünfter Artikel feſtſtellte, „daß die Verwirklichung der
hohen Ideale der ſlaviſchen Völker auf der Balkan=Halbinſel,
die dem Herzen Rußlands ſo nahe ſtehen, nur nach einem
günſtigen Ausgang des Kampfes Rußlands mit
Deutſchland und Oeſterreich=ungarnmöglichiſt”
Wenn damit nach dem unmittelbaren Zuſammenhang des Tex= ſprochenen Vermutungen. Die heilſame Kriſis, der Bruchpunkt
tes auch zunächſt der diplomatiſche Kampf gemeint war, ſo zeigen
uns dieſe Worte doch ſehr genau, in welcher Richtung ſich die
Gedankengänge Fswolskis bewegten.
Jetzt bereitete er, wenn man ſo ſagen darf, eine große
Löſung der Meerengenfrage vor, nachdem die kleine mißlungen
war. Dieſe Löſung follte auf dem Wege über die Balkanſtaaten mobiliſieren ließ.
die ruſſiſche Vorherrſchaft in der Südoſtecke Europas und
daran anſchließend die Gewalt über die Meerengen bringen.
Daß Konſtantinopel immer die goldene Frucht blieb, nach der Papiere Iswolskis ſelbſt aus ſeiner Zeit als Pariſer Botſchafter
Iswolski letzten Endes ſeine Hand ausſtreckte, geht ſchon aus
den am 24. Oktober 1909 zu Racconigi mit Italien getroffenen
tung verſprach, wenn das Zarenreich die Meerengen aufrollen Problems der Entſtehung des Weltkrieges tun.
wole während leteres ſch mit einem Vorgehen Nons gegen
Der großen Löſung, auf die der ruſſiſche Außenminiſter und
nisvertrages ausführlich in ſeinen Memoiren. Am mit ihm die ruſſiſche Politik infolge der diplomatiſchen Nieder=
Hindernis die Türkei ſelbſt, Oeſterreich=Ungarn, und letzten
ſprechen dafür —, wo er die Möglichkeit erwog, die deutſche
Politik von Wien abzuziehen, was die Erreichung des von ihm
geſteckten Zieles natürlich ganz bedeutend erleichtert hätte. Da
Die wiedergegebenen Worte ſind deshalb von Bedeutung, jedoch derartige Bemühungen erfolglos bleiben mußten, wurde
Deutſchland als der ſtärkſte Teil des Blockes, der Jswolskis
Abſichten im Wege ſtand, zugleich, je feſter die erwähnte große
Löſung ins Auge gefaßt wurde, mehr und mehr geradezu der
Hebelpunkt zur Durchführung des ganzen Planes. Von dieſem
Geſichtspunkte aus wurde die Entente mit England und
Frank=
reich von immer aktuellerer Bedeutung, weil ſie am erſten die
Möglichkeit einer Beſeitigung des
mitteleuropä=
iſchen Bollwerkes in ſich ſchloß. Das waren zweifellos
die politiſchen Erwägungen, die von dem verhängnisvollen
Zu=
ſammenſchluß der ruſſiſchen Meerengenwünſche, der engliſchen
Einkreiſungstaktik gegen Deutſchland und der franzöſiſchen
Re=
vancheluſt im Hinblick auf Elſaß=Lothringen führten. Drei
friedensgefährdende Faktoren vereinigten ſich und richteten ihre
Spitze gegen das Herz des europäiſchen Kontinents.
Wir ſehen oben, daß Iswolski während der bosniſchen Kriſe
in London und Paris für ſein Verlangen in Bezug auf die
Dar=
danellen taube Ohren fand. Die Ablehnung ging letzten Endes
von England aus, das eine Erhaltung der Türkei, vor allem in
Kleinaſien, wegen ſeiner eigenen aſiatiſchen Lebensintereſſen
wünſchen mußte. Frankreich ſekundierte dem britiſchen
Bundes=
genoſſen, obwohl es nicht direkt engagiert erſchien. War es nun
nicht logiſch von ruſſiſcher Seite im Hinblick auf die geſchilderte
große Löſung der Meerengenfrage, gerade in Paris mit der
Arbeit zu beginnen, um den Widerſtand der Bundesgenoſſen
gegen den Vorſtoß des Zarenreiches nach den Dardanellen von
dem ſchwächeren Punkte dieſes Widerſtandes aus zu überwinden.
Konnte man nichr hoffen, durch eine Entfachung der
franzö=
ſiſchen Revanchegefühle gegen Deutſchland jene
Beſeitigung des Mittelblockes in Europa zu erreichen, der, wie
wir oben ſehen, das eigentliche Hindernis auf dem Marſch nach
Konſtantinopel war? Ergibt ſich dieſe Konſequenz nicht logiſch
aus dem, was wir bisher an der Hand einzelner Tatſachen
feſt=
zuſtellen vermochten?
Jswolski ging nach ſeinem Rücktritt als Außenminiſter, der
am 28. September 1910 erfolgte, als ruſſiſcher Botſchafter nach
Paris. Ein Franzoſe, Erneſt Judet, hat kürzlich in der
„Humanits” einen Brief veröffentlicht, der im Hinblick hierauf
einen wertvollen Aufſchluß enthält. Denn hier leſen wir:
„Er (Jswolski) erſchien mir ſofort mit ſeinem wirklichen Geſicht,
das erſt ſpäter offenbar wurde, darauf brennend, die franko=ruſſiſche
Allianz zu ändern und ihren urſprünglichen Charakter zu entſtellen:
aus einem rein defenſiven Vertrag eine Angriffsmaſchine zu machen.
Herr Jswolski war als Vertreter ſeines Landes hierher gekommen,
um den franzöſiſchen Boden zu ſondieren und jene Rolle zu ſpielen,
die ihm als Botſchafter am Herzen lag. Ein alter Kandidat für den=
Oeſterreich=ungarnmüſſeaus der Balkan=Halb= ſelben Poſten hatte mich auf die möglichen Abſichten aufmerkſam
ge=
macht, die die Wahl eines anderen Schauplatzes für die Tätigkeit
ver=
barg. Hat mir doch Graf Murawiew, der ſpäter in Nom geſtorben
iſt, nach einem reichlichen Frühſtück im Hotel Maurice anvertraut:
um die heilſame Kriſis auszulöſen, um die europäiſche Politik zum
Punkte des Bruches zu führen, iſt es wirkungsvoller, in Paris als
in St. Petersburg zu arbeiten.”
Dieſes Zeugnis iſt eine Beſtätigung der von uns
ausge=
der europäiſchen Politik, das war die Zertrümmerung der großen
Schranke: Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn und Türkei, die den
Weg nach Konſtantinopel verſperrte. Und zu ihr gelangte man
am beſten über Paris, weil ſich von dort aus der Anſturm gegen
den lebenskräftigſten Teil der Schranke, gegen Deutſchland
Entſprechen unſere Annahmen, entſprechen die Ausſagen
Murawiews und Judets der Wirklichkeit? Hierauf geben die
des Zarenreiches Aufſchluß, die uns in großer Fülle und
chrono=
logiſcher Reihenfolge vorliegen. Laſſen, wir ſie ſprechen, ſo
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Nummer 304.
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Samstag, den 1. November 1924
Seite 2.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. November.
* Welche Aufgaben het ein ſtädtiſches Jugendamt?
II.
Aus den bisherigen Erfahrungen der Jugendpflege und der
Jugend=
fürſorge iſt die Erkenntnis erwachſen, daß es bei der Jugend der
beſon=
deren Betonung der Perſönlichkeitspflege bedarf, daß das Kind und der
Jugendliche anders zu behandeln ſind als die erwachſenen Menſchen.
Die Rechtspflege hat hier den richtigen Weg gewieſen, indem ſie die
Jugendgerichte ins Leben gerufen hat und ſogar willens iſt, ein eigenes
Jugendrecht zu ſchaffen, denn die Geſetzgebung hat es faſt nur mit
er=
wachſenen Menſchen zu tun. So iſt es auch mit der allgemeinen
Wohl=
fahrtspflege; deshalb ſollen die Jugendpflege und die Jugendfürſorge
aus ihr herausgenommen und beſonderen Behörden, Fachbehörden, das
heißt den neuzubildenden Jugendämtern, übertragen werden. Es
han=
delt ſich alſo hier um eine grundſätzliche Scheidung zweier ganz
ver=
ſchiedenen Aufgaben. Die Jugendämter ſind Erziehungsbehörden, aber
die Wohlfahrtsämter ſind Unterſtützungsbehörden. Die Jugendämter
ſollen den Gedanken der Volkserziehung verwirklichen oder das Recht
des deutſchen Kindes auf Erziehung. Die Jugendämter ſollen eine
Tätig=
keit ausüben, die ähnlich geartet iſt, wie die der Schulbehörden. Die
heutigen Schulen ſind ja auch keine reinen Lernſchulen mehr, ſondern
Erziehungsſchulen. Profeſſor Klumker, eine Autorität auf dem Gebiet
der Jugendpflege, mißt in der „Kommunalen Praxis” der geſetzlichen
Regelung der Schaffung beſonderer Erziehungsbehörden, d. h. den
Ju=
gendämtern, für unſere Kultur die gleiche Bedeutung bei, wie ſie vor
einem Jahrhundert der geſetzlichen Regelung des Schulweſens zukam.
Es iſt alſo feſtzuhalten, die Jugendämter ſind nicht etwa Schulbehörden,
obwohl ſie mit ihnen in vielen Fällen aufs engſte zuſammenarbeiten;
ſie ſind auch nicht Wohlfahrtsämter, denn ſie haben dem
Erziehungs=
gedanken zu dienen.
Daß die Geſetzgeber ſich unter den Jugendämtern völlig ſelbſtändige
Behörden vorſtellen, geht auch aus dem Wortlaut des Geſetzes hervor,
das von einem Reichs=Jugendamt, von Landes=Jugendämtern und von
örtlichen Jugendämtern (ſchlechthin Jugendämtern) ſpricht. Bei der
Abſicht, dieſe neue Einrichtung zu ſchaffen, iſt nicht zum wenigſten der
Gedanke maßgebend geweſen, die Zerſplitterung auf dieſem Gebiet, dem
Nebeneinanderwirken von privaten und öffentlichen Faktoren, ein Ende
zu bereiten, indem dieſe Kräfte zuſammengefaßt werden. Vor allen
Din=
gen ſollte auch vermieden werden, daß die Jugendämter rein
bureaukra=
tiſch und ſchematiſch ihres Amtes walten, daß ſie ſozuſagen als
An=
hängſel der Wohlfahrtsämter auftreten. In einigen Beſtimmungen des
vom Reich erlaſſenen Rahmengeſetzes und in den nicht überall fcharf
umſchriebenen Heſſiſchen Ausführungsbeſtimmungen ſind die an ſich
klaren und wundervollen Grundgedanken des Geſetzes nicht mit der
wünſchenswerten Deutlichkeit zum Ausdruck gekommen. Was die
Geſetz=
geber wollen, ſind ſelbſtändige Behörden, die im Laufe der Zeit ins
Leben treten ſollen, und zwar iſt ſtillſchweigend vorausgeſetzt, daß die
größeren Städte und die leiſtungsfähigen Gemeindeverbände vollſtändig
unabhängige Jugendämter errichten, die den Anforderungen der
Gegen=
wart entſprechen, die nur Angelegenheiten der Jugendlichen bearbeiten
und an ihrer Spitze eine autoritative Perſönlichkeit haben. Entſprechend
der Rechtspflege mit ihren Jugendgerichten iſt eine vollſtändig neue, auf
nicht erwachſene Menſchen eingeſtellte Verwaltungspraxis ins Leben zu
rufen und durchzuführen. Die Angliederung an ein anderes Amt — es
könnte in den Städten wohl nur das Schulamt ſein — ſollte nur für
kleine, leiſtungsſchwache Gemeinden zuläſſig ſein. Wird nicht ein
voll=
ſtändig ſelbſtändiges Amt geſchaffen, ſo iſt den wertvollſten und den
grundlegenden Gedanken des Geſetzes kaum Rechnung getragen und ſeine
praktiſche Wirkung, auf die mit das allermeiſte ankommt, von
vornher=
ein in vielen Fällen in Frage geſtellt.
— Ernennung. Der Präſident der Oberrechnungskammer Ernſt Karl
Süffert in Darmſtadt iſt auf Grund des Geſetzes vom 14. Oktober
1924 über die Abänderung des Art, 4 des Geſetzes, die Einrichtung und
Befugniſſe der Oberrechnungskammer betr., vom 14. Juni 1879 (Heſſ.
Reg.=Bl. Nr. 23 S. 353) unter Belaſſung in dem von ihm zur Zeit
be=
kleideten Amt, zum Präſidenten des Verwaltungsgerichtshofes mit
Wir=
kung vom 1. November 1924 ernannt worden.
— In den einſtweiligen Ruheſtand tritt auf Grund des Geſetzes vom
19. Dezember 1923 zur Herabminderung des öffentlichen
Perſonalauf=
wandes am 15. November 1924 der Direktor der Regiſtratur des
Mini=
ſteriums des Innern Georg Rotte.
— Erledigt ſind folgende Schulſtellen an Volksſchulen in dem
Kreiſe Bensheim: Eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Seeheim. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden,
Miet=
wohnung für einen verheirateten Lehrer ſchwer zu beſchaffen; — eine
mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle zu
Hähn=
lein. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden, Mietwohnung für einen
ver=
heirateten Lehrer kaum zu beſchaffen.
— Landtagswahl. Der Landtag tritt nach Art. 22 der Verfaſſung
von 1919 kraft eigenen Rechts am 18. Tage nach der Wahl zuſammen.
Ein am 30. v. M. in Kraft getretenes Geſetz beſtimmt nun, daß, wenn
dieſer 18. Tag auf einen Sonn= oder Feiertag fällt, der Landtag erſt
am darauffolgenden zweiten Werktag zuſammentritt. In dieſem Jahre
wird dies der 29. Dezember ſein.
— Winterbeſuchsordnung des Schloßmuſeums. Vom 1. November
bis 1. April fallen die Nachmittagsführungen der ſchlechten Beleuchtung
wegen aus. Führungen finden täglich, außer Samstags, um 11 und
11½ Uhr ſtatt.
— Heſſiſches Rotes Kreuz. Der Kurſus in der erſten Hilfeleiſtung
bei Unglücksfällen und in der Krankenpflege beginnt am Dienstag, den
4. November, abends 6 Uhr, im Realgymnaſium. Anmeldungen zur
Teilnahme bis zum 4. November, vormittags 9—12 Uhr, beim Roten
Kreuz, Paradeplatz 3, erbeten.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Herr Theodor Anhalt, Schüler
der Meiſterklaſſen des Herrn Göſta Andreaſſon, wurde nach erfolgreichem
Probeſpiel ab 1. November als 1. Geiger an das Stadttheater in
Biele=
feld engagiert.
— Verein Volksküche E. V. Auf zur Wahl der neuen
Reichstags=
mitglieder! Der einigermaßen ſegenbringende Wiederaufbau
unſeres teuren deutſchen Vaterlandes, das einzig ſtärkende
Wiederauf=
atmen ſeiner nachgerade lange genug gequälten Deutſchen in dem
In=
land und im Ausland, und endlich das ſchon allzu lange hingehaltene
Wiederhochbringen, der wirtſchaftlichen Arbeits= und
Lebens=
verhältniſſe — dieſes alles können nur die verſtändnisvoll und
opfer=
willig mit der Regierung arbeitenden Mitglieder des Reichstags
brin=
gen. In dem neuen Reichstag müſſen die aufbauenden Kräfte ſtärker
ſein als die entzweienden. Alſo weg mit den Parteigruppen, mit ihren
für ſich vielleicht ganz beachtenswerten Sonderintereſſen; die Förderung
des Großen und Ganzen iſt die Beſtimmung des Reichstags. Das heiß
genug erſehnte Heil für Deutſchland liegt nicht in der Zerſplitterung,
ſondern in dem Streben zum Ganzen und zur Einheit. Wie ſchön und
wahr feiert der Dichter Friedrich von Logau (1843—1871) eine direkt an
den einzelnen Parteigänger bei dem Wahlakte vielleicht hervortretende
Selbſtüberwindung: „Sich ſelbſt bekämpfen iſt der allerſchwerſte Krieg;
— ſich ſelbſt beſiegen iſt der allerſchönſte Sieg‟. — Die von neuem
ſtei=
genden Preiſe der Lebensmittel u. a. m. erinnern den Vorſtand
tagtäg=
lich dringender an die Anſchaffung der Winterbedürfniſſe für die
Volks=
küche und an ſeine mannigfachen direkten und indirekten Fürbitten um
Unterſtützung mit Geld. Helfe bitte wer kann und ſobald als möglich.
der hilfeſuchenden Koſtgänger ſind tagtäglich genug, und ihnen ſoll
ge=
rade in der begonnenen Herbſt= und Winterszeit 1924/25 geholfen
wer=
den. Die kleinſte Gabe iſt willkommen — nur bitte bald! Die
Volks=
küche hat auch an den 27 Werktagen des Monats Oktober I. Js. für ihre
Schützlinge treu geſorgt.
— Möblierte Zimmer. Der Verband der Zimmervermieter ſchreibt
uns: Da der Mieteſatz für die Wohnungsmieten im November der
gleiche iſt wie für Oktober und ſich für die möblierten Zimmer auch im
ubrigen keine Gründe zu einer Aenderung ergeben haben, ſo verbleibt
es für einfach möblierte Durchſchnittszimmer im November bei den
bis=
herigen 15 Mark. Beantwortung aller weiteren Fragen in der in den
Räumen des Hausfrauenbundes (frühere Artilleriekaſerne, Heidelberger
Straße Eingang Wilhelmſtraße) jeden Montag, 4 Uhr, ſtattfindenden
Sprechſtunde.
— Abkommen über die Habenzinsſätze. Wie wir hören, haben ſich
die hier anſäſſigen öffentlich=rechtlichen Kreditinſtitute, nämlich die
Kom=
munale Landesbank, die Heſſiſche Girozentrale und die Städtiſche
Spar=
kaſſe, den von der hieſigen Bankenvereinigung getroffenen
Zinsabma=
chungen für den Kontokorrentverkehr angeſchloſſen.
— Orpheum — Bunte Bühne. Heute, Samstag, und morgen,
Sonntag, werden ſich die für den 1. November=Spielplan verpflichteten
Kunſtkräfte erſtmalig vorſtellen. Die Spielfolge vereinigt eine Serie
hochſtehender artiſtiſcher Leiſtungen zu einem wirkungsvollen und
unter=
haltenden Abend. Näheres die heutige Anzeige. Anfang pünktlich
8 Uhr.
— Zur Bekämpfung des Pfuſchertums im Baugewerbe hat das
Bayeriſche Innenminiſterium eine Bekanntmachung
er=
laſſen, daß bei jedem genehmigungspflichtigen Bau aufs ſtrengſte die
Vorſchrift zu handhaben iſt, wonach entweder ſchon bei Einreichung des
Bauplans oder bei Einreichung der Baubeginnsanzeige der mit der
Bauleitung betraute Baumeiſter (Bauhandwerker) namhaft zu machen
iſt. Dieſer hat die Verantwortung für die Bauleitung durch
unterſchrift=
hiche Erklärung zu übernehmen.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 2., bis Sonntag, den 9. November.
Großes Haus.
Sonntag: Sonntags=Fremdenmiete I (2). Anfang 7½ Uhr,
Ende gegen 10 Uhr: „Orpheus und Eurydike‟, Oper
von Gluck. Preiſe 1—10 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: C 5. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „
Schwanen=
weiß”, Oper von Weismann. Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch: B 5. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Trouba=
dour.” Preiſe 1—10 Mk.
Donnerst.: Geſchloſſen.
Freitag: Außer Miete. Anfang 6½ Uhr, Ende 11 Uhr:
Ein=
maliges Gaſtſpiel Helene Wildbrunn: „Triſtan und
Jſolde. Preiſe 1,20—12 Mk. Vorverkauf für Mieter
und Sondermieter Montag, den 3., und Dienstag,
den 4. Nov. zu den Preiſen von 3, 4, 5, 6 Mk.
Samstag: D 4, d 1. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: In neuer
Einſtudierung und Inſzenierung: „Der Volksfeind”,
Schauſpiel von Ibſen. Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag: E 5. Anfang 6½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Carmen.”
Preiſe 1,20—12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete VII (3). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Das Poſtamt” von Tagore — „Er iſt an allem
ſchuld” von Tolſtoi — „Ein Heiratsantrag” von
Tſchechow. Preiſe 1—5 Mk.
Montag: Anfang 8 Uhr: 1. Kammermuſikabend des Drumm=
Quartetts. Dauerkarten für 4 Abende: 3, 6, 9 Mk.,
Einzelkarten 1, 2, 3 Mk.
Dienstag: Zuſatzmiete T (3). Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr:
„Die Journaliſten.” Preiſe 1—5 Mk.
Mittwoch: Geſchloſſen.
Donnerst.: Zuſatzmiete V (3). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Die Entführung aus dem Serail.” Pr. 1,20—6 Mk.
Freitag: Geſchloſſen.
Samstag: Zuſatzmiete VI (4). Anfang 7½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr: „Die neugierigen Frauen”, Oper von
Wolf=Ferrari. Preiſe 1,50—7,50 Mk.
Sonntag: Zuſatzmiete IX (— G 4). Anf. 7 Uhr, Ende 9½ Uhr:
„Die Journaliſten.” Preiſe 1—5 Mk. — Abends
10½ Uhr: Modeſpiele.
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DARMSTADT
Rheinstraße 33, nächst Café Bismarck
* „Neue okkulte Wunder” lautete der Titel eines Vortrags, den
geſtern abend Herr Fred Marion im Städtiſchen Saalbau vor einem
nicht ſehr zahlreichen Publikum hielt. Der Vortragende bezeichnete ſeine
Rede, die er zu Beginn ſeiner Vexanſtaltung hielt, als einen
Aufklä=
rungsvortrag mit Experimenten. In dem Programm ſeines
Vortrags=
abends ſagt er u. a.: „Ich bin kein Fabelweſen aus der 4. Dimenſion
und arbeite mit keinen übernatürlichen Mitteln. Was ich leiſte, iſt ein
ganz natürlicher Vorgang. Gedankenübertragung iſt nach dem heutigen
Stand der Wiſſenſchaft eine anerkannte Tatſache.(?) Gedanken ſind
Wellen und ſchwingen, wie alles im Luftraum.(?) Eine ſenſible Natur
iſt imſtande, dieſe Wellen aufzufangen und wiederzugeben.” Wir wollen
uns über dieſe Ausführungen nicht in eine Diskuſſion einlaſſen; die
Experimente zeigten das behauptete und hier ſchon öfters vorgeführte
Suchen verſteckter Gegenſtände, das in anderer Form als
Geſellſchafts=
ſpiel bekannt iſt, aber von dem Vortragenden ſehr geſchickt durchgeführt
wurde. Es iſt überflüſſig, zu bemerken, daß Telepatbie hierbei nicht
im Spiele iſt, ſendern genaue Beobachtung des Führenden. Herr
Ma=
rion entfaltete aber hierbei ſehr viel Geſchick, ſo daß die Experimente
gelangen und das Publikum geradezu verblüfft war. Wie leicht das
Publikum durch Zauberkunſt aber getäuſcht werden kann, zeigte die
Auf=
deckung eines ſolchen Kunſtſtückes mit der Addition von Zahlen, deren
Summe ſich dann auf einer kleinen Schiefertafel als geſchriebene Zahl
vorfand. „Sehr viel Spaß bereitete es dem Publikum, als eine
Hochzeits=
geſellſchaft aus Beſuchern der Veranſtaltung zuſammengeſtellt wurde.
Der Vortragende fand mit ſeinen Experimenten und Ausführungen
ſtar=
ken Beifall.
— Modeſpiele. Wie ſchon berichtet, findet der Vorverkauf für
die Modeſpiele bzw. Tarzan II ab heute ſtatt. Die Eintrittspceiſe ſind
der Zeitlage angepaßt und bewegen ſich zwiſchen 2—5 Mk., ſo daß ſich
jeder den Genuß der ſeltenen Veranſtaltung leiſten kann.
— Der Hanauer Mainhafen. Im Anſchluß an den in unſerer
Nr. 300 gebrachten Artikel über die Eröffnung des Hanauer
Main=
hafens ſei noch erwähnt, daß auch eine Induſtriefirma unſerer
Heimat=
ſtadt an der Anlage dieſes Induſtriehafens in beſonderem Maße
betei=
ligt war. Die Bahnbedarf=A.=G. lieferte den geſamten
Ober=
bau, eine Gleisanlage von zirka 10 Kilometern und zirka 60 Weichen.
Fahrplanverbeſſerungen. Ab 1. bzw. 2. November treten
folgende Aenderungen ein: Die Schnellzüge D 75/D76: Baſel—
Ham=
burg, die ab 1. Nov. nur noch ab und bis Karlsruhe befördert werden
ſollten, verkehren bis auf weiteres noch ab und bis Baſel. — Züge 916,
Darmſtadt ab 8.00 Uhr vorm., Heidelberg an 9.55 Uhr und Mannheim
an 10.02 Uhr, und 931: Mannheim ab 9.34, Heidelberg ab 9.35 Uhr,
Darmſtadt an 11.33 Uhr vorm., werden künftig an Sonn= und Feiertagen
befördert. — Die Züge 254: Eberſtadt ab 5.13 Uhr. 3526: Pfungſtadt ab
6.33 Uhr nachm., 3527: Eberſtadt ab 6.57 Uhr, 3534: Pfungſtadt ab 7.35
Uhr nachmittags, werden zwiſchen Eberſtadt und Pfungſtadt an Sonn=
und Feiertagen als Triebwagenfahrten befördert. — Vorzug 946 (
Werk=
tags): Darmſtadt ab 6.16 Uhr nachm., wird bis Heppenheim
durchge=
führt, Bensheim ab 7.01, Heppenheim an 7.08 Uhr nachmittags. Zug
953 (W.): Weinheim ab 4.20 Uhr nachm., wird bis Bensheim
durch=
geführt, Bensheim an 4.44 Uhr nachm. — Die Triebwagenfahrten 2820=
2819 (W.): Darmſtadt—Goddelau, werden bis und ab Gernsheim
be=
fördert. Triebwagen 2820 (W.): Darmſtadt ab 12.06 Uhr nachmittags
(bisher 12.10 Uhr), Gernsheim an 12.51 Uhr nachm. Triebwagen 2819
(W.): Gernsheim ab 12.58 Uhr nachm., Darmſtadt an 1.43 (bisher 1.23).
— Zug 647 (W.): Aſchaffenburg ab 3.22 Uhr nachm., Darmſtadt an 4.44
Uhr nachm., wird an Sonn= und Feiertagen als Triebwagenfahrt
beför=
dert. — Auf der Strecke Oberroden—Offenbach a. M. werden die Züge:
3613: Oberroden ab 10.14 Uhr vorm., Offenbach a. M. an 11.02 Uhr
vor=
mittags, und 3612: Offenbach a. M. ab 1.46 Uhr, Oberroden an 2.39
Uhr nachmittags, bis auf weiteres auch an Sonn= und Feiertagen
be=
fördert.
— Vorſicht bei Reiſen junger Mädchen in das beſetzte Gebiet. Ein
15jähriges Mädchen aus dem unbeſetzten Gebiet weilte dieſer Tage zu
Beſuch bei Verwandten in Mainz. Als es ſich am Dienstag vormittag
auf dem Wege zum Südbahnhof=Mainz befand, um von dort aus die
Rückreiſe in das unbeſetzte Gebiet anzutreten, wurde es von 2 Herren,
der Sprache nach Ausländer, im Auto von der Kaiſerſtraße aus
ver=
folgt. In der Schillerſtraße — in der Nähe des ehemaligen
Offiziers=
kaſinos — holte das Auto das Mädchen ein. Einer der Herren ſtieg
aus und fragte es nach der Ludwigſtraße. Nachdem das Mädchen die
entſprechende Antwort gegeben hatte, wurde es gebeten, im Auto bis
zur Ludwigſtraße mitzufahren. Dies wurde von dem Mädchen
abge=
lehnt. Als es weiter gehen wollte, wurde e3 von beiden Herren
noch=
mals geſtellt, nach ihrem Namen und ihrer Wohnung gefragt und nach
einigen ſchönen Werten abermals zur Mitfahrt im Auto eingeladen.
Eine Antwort wurde hierauf nicht erteilt. Das Mädchen ſetzte
viel=
mehr ſeinen Weg, der es zunächſt noch in die Grauſtraße führte, eiligen
Schrittes fort. Am Gouvernement hielt das Auto abermals. Die
bei=
den Herren entſtiegen ihm und folgten dem Mädchen die Gauſtraße
hin=
auf, bis es ihren Blicken in einem Hauſe verſchwunden war. Das
Mäd=
chen erzählte das Vorkommnis der Frau, die es beſuchte. Dieſe bealeitete
daraufhin das Mädchen nach dem Südbahnhof. Von den beiden Herren
und dem Auto war nichts mehr zu ſehen. — Den Eltern wird
empfoh=
len, ihren Kindern — insbeſondere jungen Mädchen — bei Reiſen in
das beſetzte Gebiet fremden Perſonen gegenüber beſondere Vorſicht
auf=
zuerlegen.
* Das Ringen der deutſchen Kunſt mit
der Antike.
Im Feſtſaal des Gymnaſiums (Karlſtraße) hielt geſtern abend Herr
Profeſſor Dr. Paul Brandt=Bonn in der zweiten
Winterveranſtal=
tung der „Vereinigung der Freunde des
Humaniſti=
ſchen Gymnaſiums” einen intereſſanten Lichtbildervortrag über
„Das Ringen der deutſchen Kunſt mit der Antike”, und führte ungefähr
folgendes aus: Der moderne Expreſſionismus, gewiſſermaßen als
Re=
aktionserſcheinung des Impreſſionismus, iſt zwar heute im Sterben
begriffen, hat ſelbſt in ſeiner Form und Auswirkung viele alte
Anſchau=
ungen zerſtört und ins Wanken gebracht, insbeſondere den uralten Satz
der Kunſtwiſſenſchaft: „Kunſt iſt eine wie immer geartete Nachahmung
der Natur” Und doch beſteht auch heute noch dieſe Wahrheit zu recht
wie ſie von altersher beſtanden hat. Bei dem Zurückverfolgen deutſcher
Kunſt bis in älteſte Zeiten finden wir das Ineinandergreifen von zwei
Kunſtwelten, zwei Grundrichtungen: Die nordiſche, abſtrakte, ernſte, und
die ſüdliche, ſinnlich=lebhafte; erſtere finden wir ſtets beſtrebt, ſich die
leichtere ſüdliche Kunſt anzueignen oder ſie doch weitgehend zu verwerten,
und wir können bemerken, daß beſonders nach der Völkerwanderung die
germaniſtiſche Kunſtrichtung, die ſich in den dem Norden eigenen
Tier=
ornamenten ſpiegelt, beginnt, den raffinierteren Kunſtgeſchmack
animali=
ſcher Lebendigkeit anzunehmen; die nordiſche Künſtlerauffaſſung und die
ſüdliche Welt= und Kunſtauffaſſung greifen ineinander. Bei dem
ein=
ſetzenden Ringen der ſüdlichen mit der nordiſchen
Kunſt=
nin,t
zu verkennen, daß letztere immer mehr die empfangende ſtatt die gebende
iſt. Langſam kommt bei der plaſtiſchen Kunſt die Klarheit und
Har=
monie mit der Natur zum Ausdruck, die in der Antike von jeher
herr=
ſchend war. Im Norden fehlte insbeſondere bei den Baulichkeiten die
Monumentalität der imponierenden Spätantike, und Karl der Große
war der erſte, der den Anſchluß deutſcher Kunſt, der nordiſchen, gotiſchen,
fauſtiſchen mit der griechiſch=römiſchen herſtellte. Die Vorbilder der
Ba=
ſiliken, die römiſchen Säulenbauten, werden in Gebäuden des Nordens
eingeführt und durch ureigenſte deutſche Baugeſinnung typiſch ergänzt.
In dem funktionellen Ausgleich zwiſchen Stütze und Laſt durch Pfeiler
und Säulenumbau ſehen wir — erklärt an den vorgeführten
vergleichen=
den Lichtbildern antiker Bauten und gotiſcher Kirchen — das immer
wei=
tere Ueberhandgreifen deutſchen Kunſteinſchlags in glücklicher
Verbin=
dung mit antikem Urbild. Erſtreckte ſich dieſer Weiterausbau zunächſt
nur auf Seitenwände, ſo unter Heinrich IV. auch auf die Decken, ſo daß
bei den Bauten einheitliche Syſteme von Gleichgewicht und Harmonie
entſtehen.
Iſt dieſes Anpaſſen deutſcher Kunſt im romaniſchen Bau an die
An=
tike deutlich erkennbar, ſo auch in der plaſtiſchen Kunſt und der Malerei,
Der Vortragende zeigt, wie über das mit leichterem romaniſchem
Blut=
einſchlag behaftete Frankreich dem ſchwerfälligen Deutſchen die
leben=
dige ſüdliche Plaſtik gebracht wird. Erſt an den gleichen
Gewandmoti=
ven, durchaus noch mit den ſpröden Zügen deutſchen Ernſtes, vermiſſen
die deutſchen plaſtiſchen Werke außerdem noch jenes der antiken Plaſtik
eigene Gleichgewicht von Seele und Körper. Erſt in den plaſtiſchen
Figuren am „Naumburger Dom” iſt dieſer Fehler überwunden, deutſche
Meiſterſtücke finden wir hier, die Plaſtiken tragen unter
unverkenn=
barer deutſcher Eigenart die typiſchen Bewegungen der antiken
Ideal=
geſtalten. Die Werke jener Zeit nähern ſich weſentlich der Antike,
wäh=
rend die nachfolgende Zeit der Gotik ſchon jenes ruhevolle
Gleich=
gewicht zu verlieren beginnt und die Renaiſſance faſt eine Abſage alles
Plaſtiſchen bedeutet. Die nordiſche Eigenart der Linien kommt zwar
wieder zum Ausbruch, aber in Schnörkeln, die übertrieben und bei
Gewändern eine Eigenart nicht mehr erkennen laſſen. Dieſer
Zeit=
periode folgte eine Neuantike, die die deutſche Kunſt beeinflußt, und
dem großen Meiſter Albrecht Dürer iſt es gelungen, einen
enge=
ren Kontakt mit der Antike wieder herzuſtellen. Er erforſcht
die Geheimniſſe antiker Proportionen, und während viele
ſei=
ner Werke als „Meiſterverſuche” zu bezeichnen ſind, iſt
unzwei=
felhaft ſein „Fahnenträger” Meiſterſtück. Das kerndeutſche Motiv,
geſunde Lebenskraft, klare plaſtiſche Formen iſt ein Werk vollendeter
germaniſierter Antike. Der angebahnte Klaſſizismus fand die
unver=
fälſchte Antike wieder vollkommen in den Meiſterwerken eines J.
Winkel=
mann, Karſens und vieler bedeutender Meiſter. Ueberall werden die
ruhigen Schönheitslinien eines „Apoll” von Belvedere und antiker
Pla=
ſtiker nachgebildet; die Antike ſteht in Plaſtiken wie in Baulichkeiten neu
auf. So ſind doch auch die Werke unſeres Altmeiſters H. Thoma, die
urdeutſche Einſtellung haben, ohne antike, helleniſche Grundlage
undenk=
bar. — Und wenn wir über den heutigen entarteten Expreſſionismus
hinweggehen, ſo können wir als Freunde der Antike für die deutſche
Kunſt nur das eine erkennen: Sie iſt unerläßlich, ſie iſt unbedingt
er=
forderlich, solum in hoc signo vineis.
C. H. 0.
— Falſche Rentenbankſcheine. In der letzten Zeit ſind in der
Rheinprovinz, Heſſen=Naſſau, Heſſen=Darmſtadt, Bayern, Baden
und der Pfalz Nachbildungen von Rentenbankſcheinen zu 10
Ren=
tenmark aufgetaucht. Der Verſuch, das Waſſerzeichen durch
Auf=
druck auf der Rückſeite, bei einigen Scheinen auch auf der
Vorder=
ſeite nachzuahmen, iſt erkennbar. An Stelle des Stoffauflaufs iſt
der rechte Teil der Vorderſeite mit einem hellgrün gefärbten
Klebemittel übertüncht worden, worauf die Faſern eingeſtreut
worden ſind. Bei den echten Scheinen ſind die Faſern in Papier
eingebettet. Der Untergrund zeigt ein verſchwommenes, unklares
Bild. Die Beſchriftung weicht an verſchiedenen Stellen von der
der echten Scheine ab. Auf die Feſtnahme der Fälſcher von
Ren=
tenbankſcheinen und die Beſchlagnahme der Platten ſetzt die
Deutſche Rentenbank eine Belohnung bis zu 1000 Rentenmark aus.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der höheren und der
Mittel=
ſchulen für den Monat Oktober 1924 iſt bei Meidung der Beitreibung
bis zum 10. November I. J. an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu
zahlen. (Siehe auch die Bekanntmachung im Anzeigenteil ds. Bl.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Der Beginn des Kurſes
der italieniſchen Sprache muß umſtändehalber auf nächſte Woche
ver=
ſchoben werden.
— Die volkstümliche Sonntagsmorgenmuſik von
Oberregierungsrat Grospietſch, die wiederholt verlegt werden
mußte, findet nunmehr beſtimmt am 2. November um 11.15 Uhr im
Realgymnaſium unter Mitwirkung von Frau Pauline Jack (
Weſen=
doncklieder, Märchenlieder, Zigeunerlieder, Arie aus Don Carlos) ſtatt.
— Im Film von Hamburg nach New York. „Mit der
Hapag von Hamburg nach New York” iſt der Titel eines vieraktigen
Films, der am Montag zum erſten Male in der Heſſiſchen Bilderbühne
im Saalbau vorgeführt werden wird. In anſchaulichen, durch einen
Vortrag erläuterten Bildern ſchildert der Film die Jungfernreiſe des
größten Hamburger Schiffes, des Zweiſchraubenturbinendampfers
„Albert Ballin” der Hamburg=Amerika=Linie. Er zeigt die
Paſſagier=
einrichtungen aller Klaſſen und das Leben und Treiben, wie es ſich
in bunter Mannigfaltigkeit während der Fahrt über den Ozean in
den Räumen und an Deck des Schifes abſpielt. New York, die Stadt
der Wolkenkratzer, mit ihrem gewaltigen Verkehr, mit ihren
Lichtrekla=
men, die des nachts die Straßen taghell erleuchten, erſcheint zum Schluß
auf der Leinwand und läßt den Beſchauer eine kurze Vorſtellung
ge=
winnen von dem Arbeitsrhythmus und der Lebensweiſe der größten
Stadt des amerikaniſchen Kontinents.
— Verein ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 von Darmſtadt
uind Umgebung — Gr. 1923. Am 2. Nov. nachmitatgs findet im
Ver=
inslokal (Waldſtraße Nr. 23) eine Verſammlung mit anſchließendem
gemütlichen Beiſammenſein ſtatt. Alle Kameraden mit ihren
Angehöri=
gen ſind herzlich eingeladen. — Unſer Verein iſt vom Regimentsverein
hemal. 116er zum 8. November eingeladen (Bürgerhof,
Eliſabethen=
traße), und wird um zahlreiche Beteiligung gebeten.
— Verband Heſſiſcher Regimentsvereine. Der
riegerverein Darmſtadt 1874 ladet ein zu ſeinem Familienabend am
Sonntag, den 2. November, 8 Uhr abends, in der Turnhalle am
Woogsplatz.
— Deutſcher Offiziersbund. Kriegswitwen der
Kamera=
den des Beurlaubtenſtandes erhalten bezüglich Geltungmachung von
Verſorgungsanſprüchen bzlv. Unterſtützungsanſprüchen, auch wenn ſie
nicht Mitglieder des DOB. ſind, Rat im DOB.=Zimmer, Hügelſtr. 19,
s
11—12
rmittags.
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft Darmſtadt.
Der nächſte Jugendgottesdienſt, zu dem alle konfirmierten Buben und
Mädchen herzlichſt eingeladen ſind, findet am Sonntag nachmittag um
6 Uhr in der Stadtkapelle ſtatt. Das B.K. hat die Vorbereitung
über=
nommen und ein B.K.ler, Kand theol. Lautenſchläger, predigt. — Am
Mittwoch abend um 8 Uhr im Saalbau bitten wir alle Bünde, zahlreich
zu dem Vortag von Pater Elpidius zu kommen. Der nächſte
Ausſprache=
abend iſt vorausſichtlich Montag, den 10. November, abends 8 Uhr, in
der Kiesſtraße.
— Sonntagsfeier der Freireligiöſen Gemeinde am 2.
Novem=
ber nachmittags im Mozartſaal (Schulſtraße). Prof. Mirus ſpricht über
„Luther, die Reformation und wir”.
Seite 8.
Saustag, den 1. Rovember 1924,
Nummer 304.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 30. Okt. Am kommenden Montag, den 3. Nobember
d. J., findet dahier der Jahrmarkt (ſogenannter Krämermarkt)
ſtatt. In früheren Jahren war dieſer Markt mit allen nur
erdenk=
lichen Haushaltugs= und Gebrauchsgegenſtänden beſchickt. Heute ſind
nur noch einzelne Zuckerbuden und die Karuſſels für die
Kinderbeluſti=
gung vorhanden. Es kann bei dem Markt eigentlich jetzt nur noch von
einer hiſtoriſchen Bedeutung geſprochen werden, nachdem er ſeine
wirt=
ſchaftliche Bedeutung als ſolcher längſt eingebüßt hat.
H. Gberſtadt, 31. Okt. Gemeinderatsſitzung. Die Sitzung,
von Bürgermeiſter Schäfer geleitet, befaßte ſich zunächſt mit der
Geneh=
migung der Ausſchußbeſchlüſſe. Den Abänderungsvorſchlägen des
Kul=
tur=Bauamts zu dem Nachtragsentwurf zur Waſſerbezugsordnung wird
mit Ausnahme des Abſ. 2 des 8 11 zugeſtimmt. Dem Antrage des
Tele=
grapheninſpektors Heil entſprechend wird beſchloſſen, die Jakobſtraße
herzuſtellen und die entſtehenden Arbeiten im kommenden Winter durch
Notſtandsarbeiter ausführen zu laſſen. Der Stundenlohn der
Not=
ſtandsarbeiter wird mit Wirkung vom 13. Oktober auf 50 Pfg.
feſtge=
ſetzt, worauf alle ſozialen Bezüge, die dieſe aus öffentlichen Mitteln
be=
ziehen, angerechnet werden. Die Lieferung von 200 Zentner Dickrüben
für das Faſelvieh wird dem Adam Kraft Xll.=Hahn zum
Angebots=
preis von 1 Mk. pro Zentner übertragen. Für die Ausführung von
Rigolarbeiten im Gemeindewald werden folgende Akkordlöhne feſtgeſetzt:
2) für Stücke ohne Buchenſtöcke 5 Pfg. pro Quagdratmeter. b) für
Stücke mit Buchenſtöcke 6 Pfg. pro Qugdratmeter. Auf Anregung
der Kreiskörkommiſſion wird beſchloſſen, einen fehlerbehafteten Faſel der
Gemeinde zu veräußern und als Erſatz für dieſen einen anderen Faſel
anzukaufen. Zu dem letzteren Zwecke wird eine Kommiſſion, beſtehend
aus den Gemeinderäten Harniſchfeger, Mahr und Kaltwaſſer, gewählt.
Weiter ſoll für den Faſelſtall ein Kartoffeldämpfer angeſchafft und die
Stallung mit elektriſchem Licht verſehen werden. Hierüber ſollen
zu=
nächſt Koſtenanſchläge eingefordert werden. Zur Beratung der
Ge=
meinderechnung und der Rechnung des Gemeinde=Waſſerwerks für das
Ni. 1923 gibt der Bürgermeiſter einige Erläuterungen, die den
Ge=
meinderat lebhaft an die Inflationszeit erinnerten. Es wird beſchloſſen,
die Rechnungen zur Prüfung dem Finanzausſchuß zu überweiſen. Für
die am 7. Dezember ſtattfindende Reichs= und Landtagswahl werden
die Wahlbezirke in der üblichen Weiſe wie folgt eingeteilt: Wahlbezirk 1:
Buchſtaben A—G (Saal 3 der Eleonorenſchule; Wahlbezirk 2:
Buch=
ſtaben H—M (Saal 4 der Eleonorenſchule; Wahlbezirk 3: Buchſtaben
N—3 (Rathausſaal). Der Antrag des Gemeinderats Meidinger betr.:
Zuſtellung von Benachrichtigungen an die Wähler über ihre Eintragung
in die Wählerliſte findet Genehmigung. Die Gas= und
Elektrizitäts=
werke Eberſtadt. A.G., beabſichtigen, von ihrer hieſigen Anſtalt aus
die Gemeinde Pfungſtadt mit Gas zu verſorgen und fordern vorher
die Verlängerung des mit der Gemeinde ſeinerzeit eingegangenen und
1929 ablaufenden Vertrags um 10 Jahre. Die Angelegenheit wird zur
Vorberatung dem Finanzausſchuß überwieſen. Ebenſo das Geſuch der
katholiſchen Schweſternſtation, die um eine einmalige Unterſtützung
nach=
ſucht. Eine vom Kreisamt im Entwurf dem Gemeinderat zur
Stel=
lungnahme überſandte Polizeiverordnung, die Regelung des
Kraſtfahr=
zeugverkehrs in Eberſtadt uſp. betreffend, wird zunächſt dem
Bauaus=
ſchuß überwieſen, da nicht alle Punkte der Verordnung den Wünſchen
des Gemeinderats entſprechen und dieſe darin noch Berückſichtigung
fin=
den ſollen. Das Geſuch des Dr.=Ing. Alfred Anton um Erwerbung von haben. Ferner war er beſchuldigt, ein Verſteigerungsprotokoll vom
Baugelände. Am Elfengrund” wird vorerſt abſchlägig beſchieden. Es
ſoll dem Geſuche erſt näher getreten werden, wenn Baupläne für ein wiederholtes Anfordern der Oberförſterei herausgegeben zu haben. In
Bauvorhaben eingereicht werden. In geheimer Sitzung: Wohlfahrts= dieſem Protokoll waren 21 Rm. Brennholz enthalten, für welche
Gras=
angelegenheiten.
Pfungſtadt, 31. Okt. Fortbildungsſchule. Der
Unter=
richt in der Fortbildungsſchulklaſſe der Landwirte beginnt erſt am 3.
November. Der ausgefallene Unterricht muß nachgehalten werden. Die kaſſe zugeführt worden. Grasmück hat alſo Gemeindegelder längere Zeit
Landwirte ſind gegenwärtig mit dem Abernten der Zuckerrüben und zurückbehalten und für ſeine Zwecke verwendet. Der Verwaltungs=
Gelbrüben beſchäſtigen. Die Rüben werden direkt nach Gernsheim in gerichtshof erkannte den Angeklagten für ſchuldig und verurteilte ihn
die Fabrik gebracht.
Ober=Ramſtadt 1. Nov. Auf den heute, Samstag, abends 8½ Uhr,
im „Schwanen” (Keller, Bahnhofſtraße) ſtattfindenden Vortrag der
mals hingewieſen. Siehe auch Anzeige in der Donnerstagnummer.
dachte Vorſttzender der Turmſprengung auf der Starkenburg und legte die
Notwendigkeit des alsbaldigen Wiederaufbaues dar Der Gemeinderat 3
beſchloß, die Aufräumungsarbeiten ſofort in Angriff nehmen zu laſſen.
Die Aufnahme eines Kredits von 50 000 Mark bei der Bezirksſparkaſſe es verſchiedenen Gemeinderatsmitgliedern längſt bekannt, daß Grasmück
die Gewährung von Krediten werden dahin abgeändert, daß von dem Geſchäftszwecke ausnutze. Gleichzeitig aber wollen wir darauf hinweiſen,
ſchaffungskoſten anteilmäßig zu erſtatten ſind. Den bedürftigen
Ange=
ſtellten und den Beamten der Beſoldungsgruppen 1—6 können auf An= 7
uchen Vorſchüſſe zur Beſchaffung von Wintervorräten gewährt werden.
Gegen den Neubau eines Schuppens in der Hofreite des Michael Hinkel Merkwürdigerweiſe iſt dieſe Angelegenheit, welche vor dem Termin dem
iſt nichts einzuwenden. Im Auguſt hatte der Gemeinderat beſchloſſen, die Gericht mitgeteilt worden war, während der Verhandlung nicht berührt
Darmſtädter Straße zwiſchen der Lehrſtraße und der Friedrichſtraße mit
neuem Vollpflaſter zu verſehen. Da beabſichtigt iſt, die Staatsſtraße wir uns gezwungen, die Tatſachen der Oeffentlichkeit bekannt zu geben.
nördlich und ſüdlich von Heppenheim mit Kleinpflaſter zu verſehen,
follen mit der Kreisbauverwaltung Verhandlungen gepflogen werden,
daß gleichzeitig auch innerhalb der Ortsdurchfahrt das Kleinpflaſter her= verkehren 20—30 Güterwagen.
geſtellt wird. Die Entwäſſerung der neuerbauten Wärterhäuſer in die
Erbach wird nachträglich auf Widerruf genehmigt. Hierbei wird
be=
mängelt, daß die Entwäſſerungsanlage ohne Befragen der Stadt bereits
werksverkehr erſchwerende Straßenmulde von der Lenkheimers Mühle
erfolgen können. Die vom Forſtamt vorgeſchlagene Stockholzordnung Männern gelang es dann endlich mit großer Mühe, das beinahe wild
nicht mehr am Boden angeſägt, ſondern mit den Wurzeln gefällt werden, erleidet durch dieſen Vorfall einen ganz bedeutenden Schaden.
Ueber alle die Waldwirtſchaft betreffenden Fragen wird eine
gemein=
ſame Ausſprache des Stadtrats mit dem neuen Forſtmeiſter gewünſcht. K
Die Laubverſteigerungen werden zu denſelben Bedingungen wie im
Vorjahre genehmigt. Die vom Stadtrechner zu ſtellende Dienſtſicherheit 0
wird auf 10 000 Gmk. feſtgeſetzt. Die Fremdenſteuer wird aufgehoben. 9
Gg. Adam Müller hat zur allgemeinen Benutzung für Wannen= und E
dieſe Maßnahme als vorläufiger Erſatz für die ſchon längſt geplante, in ſeinen Bann zu ziehen. Die Anpaſſungsfähigkeit des Herrn Herbert
öffentliche Badeanſtalt dienen ſoll, wird zur Ableitung der Abwäſſer die an ſein Publikum, die innere Fühlungnahme iſt geradezu zu
bewun=
richtung einer Bahnhofswirtſchaft wird die Bedürfnisfrage verneint.
zureichend und entſprechen keineswegs den beſcheidenſten Anſprüchen. —
t.
Eine geheime Sitzung ſchloß ſich an.
X Heppenheim, 30. Dft. Hohes Alter. Unſer allberehrter
Mitbürger Nik. Dorn feiert am nächſten Sonntag ſeinen 90.
Geburts=
tag in beſter Geſundheit. Trotz des hohen Alters übt er noch die
Ge=
ſchäfte eines ſtädtiſchen Kontrolleurs, eines Ortsgerichtsmannes und
eines Feldgeſchwonenen aus. Seine zwei noch lebenden Geſchwiſter
zäh=
len auch bereits 87, bezw. 73 Jahre. — Auch ein zweiter Mitbürger,
der Wagnermeiſter Georg Mai, hat das Glück, demnächſt ſeinen 91.
Geburtstag zu feiern. Beide ſind in der Gemeinde hochgeachtet.
9 Von der Bergſtraße, 30. Okt. In Sulzbach iſt heute der über
50jährige, ledige, Gutspächter des „Sulzbacher Hofes, Landwirt
Leon=
hard Mülbert, unter dem dringenden Verdachte der vorſätzlichen
Brandſtiſtung verhaftet und an das Landgericht in Mannheim in
Unterſuchungshaft eingeliefert worden. In der Nacht zum 30.
Sep=
tember war im „Sulzbacher Hof” durch offenbare Brandſtiſtung ein
Feuer ausgebrochen, dem außer viel Geflügel und landwirtſchaftlichen
Geräten ſowie Dreſchwagen, die mit Heuvorräten gefüllte Scheuer und
ein Schuppen zum Opfer fielen. Der durch Verſicherung voll gedeckte
Schaben betrug 25 00 Mark. Nachdem ſich Mülbert bei der Angabe
der verbrannten Vorräte in Widerſprüche verwickelte, haben ſich die
Verdachtsmomente gegen ihn ſo verſtärkt, daß jetzt ſeine Verhaſtung
erfolgte.
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TT
TT
+ Zell, im Kreiſe Erbach, 30. Okt. Vor dem
Verwaltungsgerichts=
hof in Darmſtadt ſtand der Bürgermeiſter Grasmück aus Zell wegen
Amtsvergehens. Er war beſchuldigt, einen Betrag von 5530 Mark für
18 Rm. Brennholz nicht an den Gemeinderechner weiter gegeben zu
Februar 1922 zurückgehalten und erſt am 30. Juli nächſten Jahres auf
mück ebenfalls das Geld einkaſſiert, aber nicht abgeliefert haben ſoll.
Erſt ſpäter, als die Sache bereits anfing, bekannt zu werden, ſind die
Beträge infolge der Geldentwertung als wertloſes Papier der
Gemeinde=
zu einer Strafe von 100 Mk., Tragung der Koſten und gab ihm einen
Verweis. Eine Amtsenthebung fand nicht ſtatt. — Dieſer Rechtsſpruch
hat in weiten Kreiſen der Gemeinde berechtigtes Befremden hervorge=
Deutſchnationalen Volkspartei, Redner Poſtaſſiſtent North, wird noch= rufen. Die Folge dieſes Urteils war die ſofortige Niederlegung der
Aemter einer Anzahl Gemeinderatsmitglieder, weil beſtimmt mit Amts=
* Heppenheim, 30, Okt. Gemeinderatsbericht. Eingang ge= entſetzung gerechnet worden war, und welche es mit ihrem Empfinden
nicht vereinbaren konnten, unter dem Vorſitz eines ſchuldig befundenen
Bürgermeiſters zu arbeiten. Wir hatten erwartet, daß Grasmück ſein
Amt freiwillig niederlegen würde. Dies geſchah nicht. Uebrigens war
wird genehmigt. Die in der letzten Sitzung beſchloſſenen Grundſätze für als Inhaber einer Bäckerei und eines Kramladens ſein Amt für ſeine
Schuldner für die Verwaltung ½ Prozent zu vergüten iſt und die Be= in welcher Weiſe Grasmück eine Schiffahrtsagentur in Mainz
ver=
traulich von der beabſichtigten Auswanderung einer hieſigen armen
Familie benachrichtigte; eine Angelegenheit, die ihm dienſtlich bekannt
geworden war und aus der zweifellos Nutzen gezogen werden follte.
worden. Da das Gericht auf Dienſtentlaſſung nicht erkannt hat, ſehen
X Aus dem Weſchnitztal, 30. Okt. Ein reger
Güterver=
kehr herrſcht gegenwärtig auf unſerer Weſchnitztalbahn. Faſt täglich
* Hirſchhorn, 30. Okt. Ein Stierkampf ſpielte ſich kürzlich im
Gemeindefaſelſtalle im benachbarten Michelbach ab. Einer der drei
vorhandenen Gemeindefarren riß ſich auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe
ausgeführt worden iſt. Wenn die Stadt ſo wie es ſich gehöre vorher los, griff die beiden andeven an und richtete dieſelben dermaßen zu,
verſtändigt worden wäre, hätte gleichzeitig die Beſeitigung der den Fuhr= daß einer davon verendete während der andere ſo ſchwer verletzt
wurde, daß er bald darauf abgeſchlachtet werden mußte. Beherzten
wird genehmigt. Künſtighin ſollen bei den Holzfällungen die Bäume gewordene Tier wieder an ſeinen Platz zurückzubringen. Die Gemeinde
r. Babenhauſen, 28. Okt. Filmvortrag des Kapitäns
g. Herbert aus Darmſtadt. Thema: Mit dem Auswandererſchiff
nach Südamerika. Das war eine Vorführung, die man ein künſtleriſches
Ereignis erſten Ranges für unſer Städtchen nennen kann. Schöne, klare
Bilder vom Hamburger Hafen, von der Fahrt auf hoher See von
Spanien und den Hafenſtädten Südamerikas. Dazu ein Redner, der es
für Brauſebäder ſein Anweſen in der Hermannſtraße eingerichtet. Da glänzend verſteht, die Zuhörer — ſeien es Schüler oder Erwachſene —
erforderliche Kanaliſation der Hermannſtraße genehmigt. Für die Ein= dern. Innerhalb zweier Tage fünfmal zu ſprechen, dabei immer in
glänzender Friſche und mit einem urwüchſigen Humor — das war wirk=
Die Zugangs= und Warteräume im Bahnhofsgebäude ſind ohnedies un= lich eine Meiſterleiſtung. Die Heſſiſche Bildbühne kann ſich keine beſſere
Zugkraft wünſchen. Jung und alt waren hier begeiſtert von den
vor=
trefflichen Ausführungen des gewandten Nedners, eines geborenen
Dermfäles, der ſehſt Wer 20 Jahre zur Se dem Baterlange.
viele Reiſen mit Auswandererſchiffen machte und die meiſten
Filmauf=
nahmen mit ſcharfem Kennerblick ſelbſt auswählte und leitete. Am
Mon=
tag nachmittag führte Herr Kapitän Herbert als Zugabe noch den
neueſten Film vor „Die Niederlegung der Burgruine Starkenburg bei
Heppenheim”. Für die Kinder war der erſte Film wohl der beſte
An=
ſchauungsunterricht, für ſie waren es erinnerungsreiche Stunden der
Be=
lehrung und wiegen mehr wie die ſchönſten Erdkundeſtunde im
Schul=
ſaal. Herrn Herbert aber rufen wir zu: „Auf baldiges Wiederſehen in
Babenhauſen!”
* Groß=Gerau, 30. Okt. Ein Holzhaus für fünf Familien ſoll
hier errichtet werden. Die Fundamente ſollen ſo errichtet werden, daß
eine ſpätere Unterkellerung und ein Steinaufbau möglich iſt.
Stockſtadt, 30, Okt. Straßenpflaſterung. Die Gemeinde
hat beſchloſſen, größere Ausbeſſerungen der Straßen vorzunehmen.
Z Erfelden a. Nh., 31. Okt. Der Waſſerſtand des
Alt=
rheins iſt gegenwärtig verhältnsimäßig geirng. Viele Fiſche gehen
zu Grunde.
D Offenbach, 31. Okt. Auf Anordnung des
Oberbürgermei=
ſters haben am Sonntag, den 2. November, alle ſtädtiſchen
Ge=
bäude in den Reichsfarben zu flaggen. Ein Grund für dieſe
An=
ordnung iſt bis jetzt in der Oeffentlichkeit nicht bekannt. Es findet
je=
doch am Sonntag anläßlich der Bannerweihe des „Reichsbanners
Schwarz=Rot=Gold” eine Republikaniſcher Tag hier
ſtatt, bei dem Pfarrer Korell die Weiherede halten wird, und ſo
nimmt man an, daß dieſer Tag die Veranlaſſung zu der Anordnung des
Oberbürgermeiſters iſt. Der Aufruf zum Republikaniſchen Tag
iſt von Demokraten, Sozialdemokraten und
Zentrums=
leuten unterzeichnet.
* Friebberg, 28. Okt. Zwecks Errichtung eines Denkmals für
die Gefallenen des Weltkrieges hat ſich ein Ausſchuß
ge=
bildet, an deſſen Spitze Bürgermeiſter Dr. Seyd und Oberſt a. D.
Sol=
dan ſtehen. Jetzt iſt ein Aufruf an die Bürger der Stadt ergangen,
welcher zu Geldſpenden auffordert. Im Monat November finden
Haus=
ſammlungen ſtatt.
* Bühingen, 28. Okt. Der Geſangverein „Loreley” aus
Darm=
ſtadt trifft nächſten Samstaa hier ein und gibt im Fürſtenhof ein
Sängerkonzert. Die rühmlichſt bekannten Sangesleiſtungen des
Ver=
eins laſſen ein volles Haus erwarten.
* Ilbeshauſen, 30. Okt. Der Vogelsberger
Kalender=
mann f. Der Kalendermann vom Vogelsberg, Konrad Oehler, iſt,
65 Jahre alt, hier geſtorben. Er war eine der ausgeprägteſten
Geſtal=
ten des Vogelsberges und ein eifriger Mitkämpfer der Bauernſache.
In ganz Oberheſſen war er wegen ſeiner Mitarbeit im Bauernkalender
eine beliebte und volkstümliche Perſönlichkeit. Seine humorvollen
Schilderungen und draſtiſchen Darſtellungen, ſeine mundartlichen
Ge=
dichte bildeten den Kern des Bauernkalenders.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 2. November 1924:
Frankfurt a. M. (467 m). 8 Uhr: Morgenfeier, veranſtaltet vom Wartburaverein e. V.
Frankfurt a. M. 1. Motette „Ales was Odem hat lobe den Herrn”, Bläſerchor des
Wartburgvereinse. V.unter Leitung des Herrn Peter Rauſchenberger, 2. Kirchenarie,
Aeſſandro Stradella. Bioline Herr Lppermann, am Flüigel berr Anieper, 8. Choral:
„Lobet den Herrn meine Seele”, Bläſerchor des Wartburgvereins e. V. 4. Anſprache:
Herr Pfarrer Lange von der Matthäusgemeinde Frankfurt a. M. 5. Serenade von
G. Braga — Violine: Herr Oppermann, am Flügel: Herr K. Knieper, 8. Choral:
„Eine feſte Burg iſt unſer Gott”, Bläſerchor des Wartburgvereins e. V. — 4—Fnhr:
Sonnatgs=Nachmit ags=Konzert. — 5—6 Uhr; Kinderſtunde. — Kuhr: Stunde der
Franfurter Zeitung: „Der Student mit dem Blumenſtrauß”, v. Fakob Schaffner.—
Sprecher V. 1. —8.30 nhr: Kammermuſikabend des Lenzewski=Quartetts, 1.
Streich=
trio, Ottmar Gerſter, 2. Geſang. 3. Streichquartett 6=Moll (Aus meinem Leben).
Smetang. Ausführende: das Lenzewski Quartett, die Herren, Guſtan Lenzewski
ſerſte Violinel. Fritz Emmel zweite Violine), Ottmar Gerſter (Bratſche), Micha
Schneider (Cello), Herr Julius Schüller (Geſang). — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt,
Wettermeldung, Sportbericht. — 10—11 Uhr: Chorkonzert des Meherſchen
Geſangs=
quartetts.
Berlin (430, bzw. 500 m). 9 Uhr: Morgenfeier: Singet mit Freuden unſerem Gott=
Schütz. Vater unſer im Himmelreich, Bach. Lobt Gott mit Schall. Ihr Heiden
all, Schütz. Jeruſälems=Chor, Leitung: Profeſſor Wolfgang Reimann. Vortrag
des Geheimen Oberkonſiſtorialrats Scholz.. Ich rief zu dir, Herr Jeſu Chriſt, Gott
lebet noch, Seele, was verzagſt du doch, Bach. Jeruiſalems=Chor, Leitung:
Pro=
feſſor Wolfgang Reimann. — 11 Uhr: Gründungsfeier der Hochſchulkurſe der
Funk=
ſtunde. 1. Huldigungsmarſch, Wagner. 2. Eröffnung der Funk=Hochſchule durch
Herrn Staatsſekretär Dr. ins Bredow. 3. Anſprachen. 4. Akademiſche Feſtouverture.
Brahms. Dirigent: Oto Urack, fr. Kapellmeiſter an der Staatsoper, Berlin. Das
Orcheſter beſteht aus Mitgliedern der Staatsoper, Berlin — 4.30—6.15 uhr:
Unter=
haltungsmuſik (Berliner Funkkapelle): 1. Peterchens Mondfahrt, Schmalſtich. 2.
Du=
verture zu der Oper „Die Regimentstochter”, Donizetti, 3. Dorfſchwalben in Oſterreich
Braſe, 9. Hugo=Wolf=Suite, 0. Becte. 10. Grüß mir mein Wien, Lied aus der
Operette „Gräfin Mariza‟. E. Kälmän. — 0.20 Uhr: „Ratſchläge fürs Haus” —r
6.45 Uhr: Die Funkprinzeſſin erzählt: Schwänke, Schnurren. Scherze aus dem
Deutſchen Mittelalter, geſammelt von Paul Brochaus. Die Funkprinzeſſin, Adele
Proesler. — 7.45 Uhr: Vortrag des Herrn Hans Weber. Mitglied des deutſchen
Heimatbundes Danzig: „Danzig als Freiſtat”. — 2.30 nhr: Renaiſſane. Ate
Tänze im neuen Gewande. Sarabanden: 1a) von Bach, b) von Händel, Orcheſter=
2a) von Jean Philippe Rameau: b) von J. B. Lully. Die chileniſche Pianiſtin Roſita
Renard. Menuetts: 3a) von Boceherini, b) von Mozart, Orcheſter: 4. von Jean
Philippi Nameau (4=Moll und C=Moll), Roſita Renard. Gavotten: 5a) von Goſſe,
b) von Mehul, Orcheſter: 6a) von Edvard Grieg, b) von Carl Reinecke, Roſita Renard.
Giquen und Couranten: 7a) Gigue von Mozurt=Tſchaikowski, b) Courante von
Händel. Drcheſter: 8a) Gigue von Fean Baptiſte Loeilly, b) Courante von J. B. Lullh.
Roſita Renard. Die Klavierkompoſitionen (außer denen von Grieg und Reinecke) ſind
bearbeitet von Leopold Godowsky. Orcheſter: Berliner Funkkapelle. Anſchließend:
Bekanntaabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnach=
richten, Theaterdienſt.
England (ME8.) London (365), 3 Uhr: Kapelle des Regiments „Prinzeß Patrizia” —
übertragen nach Neweaſtle. — 9 uhr: De Groot und das Piccadillyorcheſter —
über=
tragung an die anderen Stationen.— Glaßgow (420), 8.30 Uhr: Bach Kirchenchor—
übertragen an Edingburgh.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 304.
Der Tag von Coronel.
Zum 1. November.
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmann.
„Das deutſche Volk hat die See nicht verſtanden!“ Dies
Wort unſeres Großmeiſters v. Tirpitz, eine bitter=ernſte
Mah=
neue im Binnenlande — die Großſtadt nicht ausgenommen —
die den Seemann wie den weitblickenden Kaufmann ſo ſeltſam
berührende Frage „Haben wir denn überhaupt noch eine Marine?
Ja, wozu brauchen wir denn überhaupt eine Marine?‟ Auf die
für unſer Volk überaus wichtige Beantwortung dieſer Fragen
Nur allmählich, unendlich langſam, dämmert das Verſtändnis
für das Meer, welches den Erdball umſpannend die
mannig=
faltigen wechſelſeitigen Beziehungen der Völker untereinander
vermittelt. Für unſer Volk ergibt ſich daraus die Aufgabe, den
ihm zukommenden Platz an und auf der See wieder zu erringen
ben läßt, ſcheidet aus dem allgemeinen Wettbewerb der modernen
Völker aus und muß notgedrungen das Schickſal politiſcher und
wirtſchaftlicher Verſklavung und ſomit des Untergangs erleiden.
Dieſe Erkenntnis in weiten Kreiſen zu feſtigen iſt Pflicht jedes errang, ſtrahlt uns der Name des Grafen Spee wie ein heller
vaterlandsliebenden und einſichtigen Mannes.
Richten wir alſo den Blick in die Ferne, dem Morgenrot
unſerer Hoffnung entgegen, dürfen wir auf der anderen Seite Das Beiſpiel ſeiner Perſönlichkeit möge uns auch ein Wegweiſer
gebietenden Seemacht vergeſſen. Das Volk, das ſeine Toten ehrt, einer beſſeren Zukunft entgegen!
ehrt ſich ſelbſt. Der darin enthaltene tiefe Sinn hat noch zu
allen Zeiten gegolten. Ehedem durften wir, ſelbſt nach dem Urteil
unſerer erbittertſten Feinde, die hinſichtlich Perſonal und
Mate=
rial vorzüglichſte Flotte der Welt unſer eigen nennen. Das
Saatkorn, welches unſere nun ſchon ſeit faſt einem Jahrzehnt auf
dem Grunde der Weltmeere ruhende Helden mit ihrem Blute
ge=
legt haben, es muß dereinſt zur Reife kommen, wenn wir nicht
in müder Reſignation die unwürdigen Enkel ſein wollen unſerer
Ahnen. Aus ihren unvergleichlichen Leiſtungen, ihrem ſtillen
Heldentum müſſen wir neue Kraft ſchöpfen für die hohen
Auf=
gaben, die uns die Zukunft ſtellen wird. Aus ihnen müſſen wir f
uns die geiſtigen Güter zu eigen machen, welche als
Vorbedin=
gung für eine glückliche Verwendung der materiellen Grundlage,
die das deutſche Volk über kurz oder lang neu erringen wird,
un=
erläßlich ſind. Tradition iſt notwendig, damit man aus der
großen Vergangenheit lerne.
Am 1. November begehen wir den Jahrestag der Schlacht
bei Coronel. Möge er alle deutſchgeſinnten Kräfte einen in dem
Gedanken an das Wiedererſtehen von unſeres Vaterlandes Größe,
von welcher die Geltung auf dem freien Mere nicht getrennt
werden zu dem feſten Gefüge einer glücklicheren Zukunft. —
Zehn Jahre ſind dahingegangen, ſeit von den Gewäſſern des
fernen ſüdpazifiſchen Ozeans ſeltſame Kunde die Welt durcheilte, bei dem zur Aufſtellung von Rieſenmaſten eine gradlinige Schneiſe von
Vizeadmiral Graf Spee, der Chef unſeres oſtaſiatiſchen
Kreuzer=
geſchwaders, hatte kurz zuvor an ſtrategiſch günſtiger Stelle ſeine, gen werden ſoll?. Was gedenkt der Landeshauptmann zu tun, um die
Im Verein mit zahlreichen engliſchen, auſtraliſchen und
franzö=
ſiſchen Schiffen ſuchten ſie das deutſche Geſchwader in allen Teilen
des Stillen Ozeans, nur nicht da, wo es ſich gerade befand. Die
in immer ſtärkerem Maße einer gewaltſamen Entſcheidung
ent=
gegendrängende Lage fand am Nachmittag des 1. November
un=
weit der am Fuße der Kordilleren gelegenen Stadt Coranel ihre
Klärung. Mit vernichtender Wucht brach das Verhängnis über
das unter dem Befehl des Admirals Cradock ſtehende britiſche
Geſchwader herein. Schon nach 10 Minuten neigte ſich der Sieg
den deutſchen Schiffen zu. und als die Sonne ſank, hatten ſich beiurich Beling, iſt im Alter von 71 Jahren in Gonſenheim bei
Hom=
übrigen Schiffe aber, die Kreuzer „Glasgow” und „Otranto”,
ſtrebten brennend in wilder Flucht nach Süden, um ſich in den
neutralen Häfen des Atlantik von dem Schlage zu erholen. Das
„damned 8odd shooting ok the Cermans”, das verdammt gute habilitiert: Dr. Benno Gutenberg für Geophhyſlk und Dr. Harabd
Schießen der Deutſchen, erlangte an dieſem Tage ſeine
ſprich=
wörtliche Bedeutung. „Turn and run” war die Parole der Eng=
Auf dem ſiegreichen deutſchen Geſchwader aber herrſchte
ſtür=
miſche Begeiſterung. Mit ſeinen faſt völlig unverſehrten Kreu= wagen und einer Straßenbahn wurden der Wagenführer und ein
Fahr=
zern „Scharnhorſt”, „Gneiſenau”, „Leipzig”, „Nürnberg” und
Dresden” war Graf Spee uneingeſchränkter Beherrſcher der See.
Nicht ein einziger Mann ſeines Geſchwaders war gefallen, ein und Mas Mells „Apoſtelſpiel” zur Aufführung.
ungeheuerliches Ereignis in einer Schlacht, die dem Feinde Tod
und Vernichtung gebracht hatte!
Lange Monate härteſten Dienſtes lagen hinter den braven
Beſatzungen. Ohne Stützpunkt, nur auf ſich allein geſtellt, hatte
das Geſchwader den Stillen Ozean trotz einer Welt von Feinden
durchquert. Es war eine Leiſtung, die bei den zahlloſen
Impon=
derabilien einer ſolchen Unternehmung und angeſichts ihrer
ſon=
ſtigen unendlichen materiellen Schwierigkeiten in der Seekriegs= will man einer Mauer nachgehen, die an dieſer Stelle ihren Anfang zu
geſchichte ihresgleichen ſucht. Hierdurch erſt zur
Entſcheidungs=
ſchlacht in den Gewäſſern Südamerikas befähigt, war es dem
Grafen Spee beſchieden, unter Ausnutzung aller ſich nur
bieten=
den taktiſchen Vorteile ſeine Admiralsflagge die als einzige
außerhalb der heimiſchen Gewäſſer auf deutſchen Schiffen wehte,
zum glänzenden Siege über einen annähernd gleichwertigen Geg= ſitzung des Prozeſſes am 28. Oktober wurden vom Staatsanwalt
insge=
ner zu führen. Er durfte als erſter deutſcher Admiral den ſeit
drei Generationen herrſchenden Nimbus von Englands
Unbe=
ſiegbarkeit zur See zerſtören. Zum erſten Male ſeit Nelſons
Zei=
ſie endete mit einer vernichtenden Niederlage.
Doch der bei aller Kühnheit und Seelengröße, ſo ſchlichte
deutſche Führer, der Nitter ohne Furcht und Tadel, von ſeinen
Beſatzungen verehrt wie ein Vater, war weit davon entfernt, ſich
Siegestaumel hinzugeben. Vor der Größe des Schickſals, das die
Flagge untergegangenen britiſchen Panzerkreuzer betroffen hatte,
verſtummte jeder Uebermut. Er war ſich deſſen wohl bewußt,
daß England den vernichtenden Schlag gegen ſein Preſtige, den
Grundpfeiler ſeiner Weltherrſchaſt, nicht verwinden konnte, daß
es alle Kräfte aufbieten müſſe, den ſiegreichen, aber auf
verlore=
nem Poſten ſtehenden Gegner zu deſeitigen. Die Mittel eines
Weltreiches ſtanden ihm hierfür zur Verfügung.
tung. Der deutſche Sieg war kein gewöhnlicher im landläufigen
Sinne des Wortes. Der Zuſammenbruch des engliſchen Preſtiges
bedeutete weit mehr. Die neutralen Völker, von jeher an die
Vorherrſchaft Großbritanniens gewöhnt, ſahen eine neue Aera
der Weltgeſchichte heranbrechen. Dem Starken gehört die Welt,
nur er hat das Recht auf ſeiner Seite. Das ſah man beſonders
deutlich an dem jähen Umſchwung der öffentlichen Meinung in
den lateiniſchen Staaten Südamerikas. Die Vorteile des
Mäch=
tigen, die bis dahin England als etwas Selbſtverſtändliches in
den überſeeiſchen Ländern genoſſen hatte, fielen künftig den und Bruder. Die Familie Witt hatte ein wohnungsſuchendes Chepaar
deutſchen Schiffen ſpielend zu. Der Kurs des deutſchen Geldes
ſtieg in dem Maße, wie das engliſche Pfund ſank. Die deutſchen
Firmen erlebten eine Zeit ungeahnter Blüte, während auf der
anderen Seite der Sieg von Coronel die nachhaltigſte Wirkung
auf den britiſchen Handel ausübte. In den Gewäſſern des
weſt=
paziſiſchen wie auch des ferneren Atlantiſchen Ozeans, wurde
die geſamte Schiffahrt ſtillgelegt. Die Folge war die völlige
Ein=
ſtellung der Zufuhr von Erzen, Salpeter, Wolle und
Lebens=
mitteln nach Großbritannien. Selbſt für die Schiffahrt von den
Pereinigten Staaten nach den ſüdamerikaniſchen Ländern ſtiegen
Samstag, den 1. November 1924.
Seite 9.
Arfſcerungsräunfen is ungemneſie. Eein lange Tacher
ſpüter, als das Speeſche Geſchwader in fünfſtündigem
Vernich=
tungskampf gegen ein übermächtiges Geſchwader moderner
Groß=
kampfſchiffe noch im Sterben den höchſten Triumph
unvergäng=
lichen Heldentums an den Tag gelegt hatte, ſetzte langſam der
für Englands Kriegführung unentbehrliche Handel wieder ein,
nicht ohne die ſchwerſten, faſt unwiederbringlich ſcheinenden
Ver=
luſte erlitten zu haben.
Nach dem Tage von Coronel ſetzte das deutſche Geſchwader
nung, enthielt nie eine ſo tiefe Wahrheit wie in den Jahren des noch wochenlang in ſteter Gefechtsbereitſchaft ſeine erfolgreiche
Zuſammenbruchs von 1918. Noch heute hört man immer aufs. Tätigkeit fort. Eine Anzahl verſenkter Handelsſchiffe, die es den
bisherigen Erfahrungen zum Trotz dennoch wagten, die hohe See
aufzuſuchen, legte ein beredtes Zeugnis davon ab. In der
Falk=
landsſchlacht erlebte es trotz ſeines Unterganges ſeinen
ſtol=
zeſten Tag.
Stegemann ſchreibt im 3. Bande ſeiner „Geſchichte des
Welt=
wird noch an anderer Stelle näher eingegangen werden müſſen. krieges”: „Der Nachruhm des deutſchen Kreuzergeſchwaders, das
auf kühner Kriegsfahrt den ganzen Stillen Ozean durchquert
hatte, blieb ungeſchmälert und erſcheint in den Annalen des
Weltkrieges in lebhafterem Glanze, als mancher Sieg der
deut=
ſchen Landmacht. Erſchien doch das Geſchick dieſes vor aller
Augen in den Tod ſteuernden Geſchwaders gleichſam im Lichte
und zu behaupten. Die Nation, welche ſich dieſes hohe Gut rau= einer ſymboliſchen Handlung, aus der vorahnend Deutſchlands
tragiſche Sendung blickte.”
Wenn wir heute nach zehn Jahren auf die Zeit zurückblicken,
da das Kreuzergeſchwader ſich fern der Heimat die Seeherrſchaft
Stern entgegen. Im Leben und Sterben, in Krieg und Frieden,
Sieg und Untergang iſt er uns ein leuchtendes Vorbild geweſen.
nicht die unvergänglichen Großtaten unſerer einſt ſo achtung= ſein in den dunklen Tale, das unſer Volk jetzt durchſchreiten muß,
* Wirtſchaft und Wetter.
8. Frankfurt. Nicht nur die Landwirtſchaft, ſondern die
Wirt=
ſchaft überhaupt iſt beſonders im Winter vom Wetter abhängig und viele
Transporte von Lebensmitteln und andere dem Froſt oder ſonſtigen
Witterungseinflüſſen ausgeſetzten Waren können bei richtiger
Voraus=
ſage des Weters zurückgehalten oder beſchleunigt werden. Die Frank=
Winter einen großzügigen Vorausſagedienſt durchzuführen unter
beſon=
derer Berückſichtigung der einzelnen Wirtſchaftszweige. Für dieſen
Wetterberatungsdienſt ſtehen der Stelle nicht nur die modernſten
wiſſen=
ſchaftlichen und techniſchen Hilfsmittel, ſondern auch langjährige
Erfah=
rungen auf dieſem Gebiete zur Verfügung. Da in den Zeitungen immer
nur eine ganz allgemeine Ueberſicht über die Wetterlage gegeben wer=
Frankfurt in Verbindung ſetzen.
Schiffskataſtrophe.
D). Königsberg. Am livländiſchen Strand hat ſich ein
ſchwe=
res Sckiffsunglück ereignel. Der Salismünder Motorſegler „Bolinder”,
der mit 18 Fahrgäſten, drei Mann Beſatzung und voller Ladung nach
Niga unterwegs war, geriet in ſchweren Sturm und wurde bei Kürbis
ans Land geſetzt. Sämtliche Fahrgäſte und die Mannſchaft ſind ums
Leben gekommen. Zwölf Leichen wurden ans Ufer geſpült, die übrigen
neun im Schiffsraum gefunden.
Nachklänge zum Hitlerprozeß.
München. Oberſt a. D. Schraudenbach hatte ſeinerzeit bei dem
Hitlerprozeß die Erlaubnis erhalten, der geheimen Prozeßſitzung
beizu=
wohnen. Von der Verteidigung war damals behauptet worden, daß
Schraudenbach ſich einem gewiſſen Kaufmann gegenüber terpflichtet habe,
Berichte über den Prozeß zu liefern, und ſich bereit erklärt hatte, auch
Mitteilungen über die gezeimen Sitzungen zu machen, was durch
Schrau=
denbach beſtritten wurde. Die „Münchener Poſt” befaßte ſich in einem
Artikel mit dieſer Angelegenheit und richtete in dieſem Zuſammenhang
Angriffe auf Schraudenbach, weshalb dieſer gegen den verantwortlichen
Schriftleiter des Blattes Beleidigungsklage ſtellte. Das Gericht erkannte
gegen den Beklagten auf 300 Mark Geldſtrafe bzw. 10 Tage Gefängnis
wegen übler Nachrede.
Hingerichtet.
Freiburg. Auf dem Hofe des hieſigen Gefängniſſes wurde heute
morgen 6½ Uhr der Kunſtſchmnitzer Fritz Hundertpfund durch das
Fall=
beil hingerichtet. Hundertpfund hat in der Nähe von Saig bei Titiſee
im November vorigen Jahres das ſchon betagte Ehepaar Köpfer
er=
mordet, die Leichen in den Brandweiher des Anweſens geworfen und
einige Zeit dort gewohnt. Als er die Entdeckung der Tat fürchtete,
flüch=
tete er in die Fremdenlegion, wurde aber von der franzöſiſchen
Regie=
rung im Frühjahr 1924 ausgeliefert.
Branbſtiftung und Mord im Gefängnis.
Halbau (Oberlauſitz). In einer der letzten Nächte wurde das
Ge=
richtsgefängnis in Halbau angezündet. Der Gefängniswärter
Scheuer=
mann und ſeine Frau wurden in zwei derſchiedenen, feſt verſchloſſenen
Zellen, die im Beiſein der Polizei erbrochen werden mußten, ermordet
aufgefunden. Nach eingehender Durchſuchung des brennenden
Gebäu=
des fand man ſchließlich noch das dritte Mitglied der Familie die 2
äh=
rige Tochter, im Keller unter Kartoffeln verſcharrt tot vor. Nur ein
Ge=
fangener befand ſich in einer verſchloſſenen Zelle, aus der er durch die
Feuerwehr befreit werden mußte. Er hat, wie er angibt, verdächtige
Geräuſche gehört, und glaubt, zwei Perſonen wahrgenommen zu haben,
die nachts das Haus verließen. Das Feuer war an verſchiedenen Stellen
des großen Dachbodens angelegt und mit Heu und Petroleum genährt
worden.
Schließung einer deutſchen Schule in Serbien.
Belgrad. Wie das Neuſatzer „Deutſche Volksblatt” meldet, iſt
furter amtliche Wetterdienſtſtelle beabſichtigt daher, iu dieſem die deutſche Schule in Mali St. Nikola geſchloſſen worden. Die
Schul=
kinder ſind der ferbiſchen Volksſchule überwieſen worden, in der kein
Wort deutſch gelehrt wird.
Ein engliſcher Fiſchdampfer von den Dänen aufgebracht.
DD. London. Nach einer Reutermeldung wurde kürzlich ein
britiſcher Fiſchdampfer, der in den däniſchen Hoheitsgewäſſern fiſchte,
den kann, müſſen ſich die Intereſſenten direkt mit der Wetterſtelle in von einem däniſchen Wachtſchiff aufgebracht. Er verſuchte, zu
entkom=
men, wurde aber durch zwei Schüſſe zum Halten gebracht.
* Die Taunuslandſchaft gefährdet.
8. Frankfurt. Stadtverordneter Lion, Mitglied des
Kommu=
werden kann, Und möge dieſer Tag ſo ein weiterer Bauſtein, nallandtags, hat zur nächſten Tagung des Kommunallandtags folgende einen 10 Meter langen Walfiſch. Der Fiſch hatte ſich am Bug des
Anfrage eingebracht: „Iſt es der Bezirksverwaltung bekannt, daß
ſich das Projekt einer Hochſpannungsleitung in Vorbereitung befindet, tän den Befehl „Volldampf zurück” gegeben hatte.
60 Metern Breite, in der ungefähren Luftlinie Mainz—Höchſt
quer durch die ſchönſten Waldpartien des Taunus geſchla=
Streitkraft zur Stärke von 5 Kreuzern vereinigt. Die beſten Teile zu befürchtende Schädigung der Taunuswälder und eine
Beeinträchti=
der japaniſchen Flotte hatten ihn daran nicht hindern können, gung des Landſchaſtsbildes unſeres Regierungsbezirks zu verhindern
und mindeſtens zu erreichen, daß das Unternehmen mit den berechtigten
Forderungen des Heimat= und Naturſchutzes in Einklang gebracht wiro?”
— Es iſt allerdings die Frage, ob ſich das verarmte Deutſchland den
Luxus leiſten kann, ſich durch landſchaftliche Bedenken an der reſtloſen
Ausnutzung aller techniſchen Hilfsmittel hindern zu laſſen, aber vielleicht ein Paketchen in der bekannten appetitlichen Verpackung anbietet. Das
läßt ſich ein Weg finden, der das Legen der Leitung ermöglicht, ohne
* Kleine Frankfurter Chronik.
Der frühere Reichsbankdirektor in Frankfurt, Geh. Regierungsrat
burg an den Folgen einer Operation geſtorben. Der Verſtorbene
die vom jagenden Südſturm aufgewühlten Wogen über den war kein Bankpraktiker im eigentlichen Sinne, da er ohne die Laufbahn det, hier ein. Es war ein orginelles Bild, wie die ſchwarzen Kerls mit
Panzerkreuzern „Good Hope” und „Monmouth” geſchloſſen. Die des Reichsbankaſſeſſors in die Reichsbank eingetreten war, aber ſeine
rigen Wirken in Frankfurt zu einem der wichtigſten Faktoren des
Frank=
furter Wirtſchaftslebens. — An der Frankfurter Univerſität haben ſich
Koſchmieder für Meteorologie. — Der Pferdemarkt des
Land=
wirtſchaftlichen Vereins war mit zirka 1000 Pferden beſchickt, unter denen
alle Quglitäten vertreten waren. Der Handel war flott bei guten
Prei=
länder. So blieb auch dem herannahenden Linienſchiff „Cano= ſen. — Im Monat Oktober wurden in Frankfurt, insgeſamt 633,5 wird nicht zu viel behauptet, wenn man einen großen Teil der
Haut=
pus” nichts übrig, als ſich der regelloſen Flucht anzuſchließen. Anzeigen von der Kriminalpolizei bearbeitet; feſtgenommen wurden, krankheiten jener Zeit auf den Mangel an reiner Seife zurückführt. Bei
1378 Perſonen. — Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Laſt=
gaſt verletzt. — Die Briefkäſten werden wegen Zunahme des
Ver=
kehrs in Zukunft allgemein um 10 Uhr abends geleert. — Das Schau=
Gräberfund in Bonn.
DD. Bonn. Bei Straßenarbeiten wurde an der Münſterkirche ein
Gräberfeld aufgedeckt. Zunächſt fand man einen Sarg aus rotem
Sand=
ſtein, der aller Wahrſcheinlichkeit nach aus dem 8. Jahrbundert ſtammt. Erfahrungen jeder einzelnen Fabrik vorbehalten, das fertige Erzeugnis
Bei der Hebung des Sarges ſtieß man auf weitere zwei Särge, die
ver=
mutlich aus der Römerzeit ſtammen. Neben dem zuerſt gefundenen Sarg
befinden ſich noch weitere, die ebenfalls gehoben werden ſollen. Ebenſo
nehmen ſcheint.
Ein großer Prozeß gegen Eiſenbahndiebe.
DD. Köln. Seit vierzehn Tagen ſchwebt vor dem erweiterten
reicher Eiſenbahndiebſtähle, die auf der Strecke Köln-Neuß-Krefeld
und auf einem Kölner Güterbahnhof begangen wurden. In der
Schluß=
ſamt 42 Jahre Zuchthaus und 5½ Jahre Gefängnis beantragt. Der
Urteilsſpruch iſt nicht vor Freitag zu erwarten.
Der Giftmordverſuch auf Schloß Ehrenhain.
ten hite ſch ein engliſches Geſchwoder zur Schlaht geſtell, und Altenburg. Wie die hieſge „Dſithitrimaiſche Bollzetung” mit= laſen bleiben, ob die „Pfelreieck Seſen tafſächlich dieſen
Forderun=
teilt, iſt der Giftmordverſuch der Frau des Landgerichtsrats Dr. Fritſche gen entſprechen.
gegen ihre Schwägerin, die Rittergutsbeſitzerin Mühlig=Hofmann in
Ehrenhain, darauf zurückzuführen, daß ſich die Rittergutsbeſitzerin
ge=
weigert hatte, der Bildung einer Familien=A.=G. zuzuſtimmen. Frau
im Glügsgefühl des errungenen Erfolges einem übertriebenen Fritſche wolte Ritteraut Ehrenhain, das aus umfangreichen Ländereien, die Frau guneh Koiseris.
Parkanlagen mit Schloß und Waldungen beſteht, als Erbe an ſich
brin=
gen. Die Tat der Frau Fritſche iſt um ſo unbegreiflicher, als ihre
Fa=
bis zum letzten Augenblick tapfer kämpfenden, mit wehender milie ſehr gut geſtellt iſt und keige Kinder hat. Frau Mühlig=Hofmann
wurde auf den Mordverſuch aufmerkſam, als ihre Schwägerin beim Hleiserkeit, Verschlei=
Kaffetrinken die Taſſen vertauſchte. Sie koſtete und ſtellte einen
auf=
fällg bitteren Geſchmack feſt. Dieſelbe Feſtſtellung machte auch ihr Sohn. muns: Keuchhusten,
Fran Hofmann ließ darauf den Kaffee unterſuchen und das Ergebnis tarrh und beust
Pr=
führte zur Verhaftung der Frau Fritſche.
Auslandsreiſe des Schulſchiffes „Berlin”.
Berlin. Der Kreuzer „Berlin” Schulſchiff für Offiziers=
Die Wirkung der Schlacht war von weittragendſter Bedeu= anwärter, tritt am 1. November von Kiel aus eine große Auslandsreiſe Landestheater, Großes Haus, 7 Uhr, P 4, Schülermiete weiß und
an, die das Schiff über die Kanariſchen Inſeln nach St. Thomas, dann
nach Kclumbien, Mexiko, Habanna, Venezuela, Porto Rico führen wird.
Mitte März 1225 wird der Kreuzer über die Azoren nach der Heimat
zurückehren. Die Stadt Berlin hat ihrem Patenſchiff zu ſeiner Reiſe
eine Ergänzung ſeiner Bücherei und Nauchwaren geſpendet.
Raffinierte Wohnungsſchwindler.
Berlin. Ein raffinierter Fall von Wohnungsſchwindel gelangte
geſtern vor dem Schöffengericht Mitte zur Aburteilung. Angeklagt
waren wegen Betruges: der Kaufmann Moſes Witt, deſſen Schwägerin
unter der Vorſpiegelung des Verkaufs ihrer möblierten Wohnung im
April 1921 um 40 000 Mark, damals einen ſehr hohen Betrag, geprellt.
Moſes Witt iſt ein vielfach vorbeſtrafter Mann, der bereits ſechsmal im
Gefängnis geſeſſen hat. Der Strafverfolgung hat er ſich in dem ge= nehmende Trübung und Regenfälle.
nannten Fall dadurch entzogen, daß er nach Danzig flüchtete, von wo
er erſt im Anfang dieſes Jahres zur Auslieferung gelangt war. Als
er geſtern dem Gericht vorgeführt wurde, ſpielte er äbnlich wie in
frühe=
ren Fällen wieder den Geiſteskranken. Darauf ließ ſich das Gericht
je=
doch nicht ein und erkannte gegen Moſes Witt auf 2½ Jahren
Zucht=
haus und 10 Jahre Ehrverluſt, während ſein Bruder freigeſprochen
wurde. Das Verfahren gegen die Schwägerin Witts wurde abgetrennt,
da ſie ſich für verhandlungsunfähig erklärt hatte,
Ein Walfiſch von einem Dampfer überrannt.
London. Der Dampfer „Schthia” überrannte in der Dunkelheit
Schiffes feſtgefahren und konnte erſt beſeitigt werden, nachdem der Kapi=
Ein Tunnel unter dem Hudſon.
Der Tunnel für Fahrzeuge unter dem Hudſon, der der größte
Unterwaſſertunnel der Welt ſein ſoll, iſt durch Präſident Coolidge
in Waſhington eröffnet worden, der durch elektriſche Fernzündung
den letzten Sprengſchuß auslöſte.
Geſchäftliches.
Kauft heute! ſteht auf den bekannten Plakaten für die Feinkoſt=
Mar=
garine „Schwan im Blauband”, auf dem das friſche Blaubandmädchen
bedeutet, daß man ſchon heute anfangen ſoll, die Erſparniſſe zu machen,
daß gerade die ſchönſten Strecken des Taunus verunſtaltet werden, welche ſich durch den Verbrauch von „Schwan im Blauband” erzielen
laſſen, und welche zirka die Hälfte desjenigen Teils des
Haushaltungs=
geldes ausmachen, nelches, man früher für Butter aufgewendet hat.
Die Mars=Nigrin=Doſen! Die mit großer Spannung
er=
warteten Rieſen=Nigrin=Mars=Demonſtrations=Doſen trafen, wie
gemel=
ihren etwa doppelte Mannshöhe erreichenden Rieſendoſen durch die
vielſeitigen Kenntniſſe des Geſchäftslebens machten ihn in ſeinem 20jäh= Straßen zogen, und kann dieſe Reklame=Idee nur als eine ſehr glückliche
bezeichnet werden, zudem ſie auch eine ſchöne ſportliche Leiſtung darſtellt.
Wir wünſchen den unternehmungsluſtigen Kaminfegern zu ihrer
Weiter=
reiſe viel Glück; hoffentlich iſt ihnen das Wetter geneigter als bisher.
Seife. Wir erinnern uns noch alle mit Schaudern an die „
Back=
ſteine”, welche uns die Zwangswirtſchaft der Kriegs= und Nachkriegszeit
als Seife für die Reinigung von Haut und Wäſche gebracht hat. Es
der Erinnerung an dieſe Zuſtände mag man ſich heute ehrlich freuen
über die vorzüglichen Feinſeifen (deutſch”: Toilettenſeifen), welche uns
der freie Markt wieder darbietet. Für den Bezug der Rohſtoffe für
Seifen beſonders aber für die hochwertigen Feinſeifen, ſind wir nach
ſpielhaus, erwarb Paul Wertheimers Komödie „Die Frau Rat”, dem Verluſt unſerer Kolonien vollſtändig auf das Ausland angewieſen,
welches uns auch die Preiſe diktiert. Um ſo mehr muß man anerkennen,
was die keinesfalls auf Noſen gebettete Seifeninduſtrie dem Verbraucher
heute an Feinſeifen zur Körperpflege zu bieten vermag. Seife, auch
Feinſeife, wird ſeit altersher im Grunde genommen nur aus Fetten
bzw. Oelen und Lauge hergeſtellt. Es bleibt den Kenntniſſen und den
aus dieſen Grundſtoffen durch beſondere Herſtellungsweiſe und durch
Zutaten in Form von Wohlgerüchen und Farben ſo umzugeſtalten und
zu verfeinern, daß es den Bedürfniſſen und vor allem dem Geſchmack
der Verbraucher entſpricht. Wie wichtig für die Hautpflege eine
ein=
wandfreie Seife iſt, zeigt allein ſchon die Vielfältigkeit der täglichen
Ver=
wendung. Es iſt daher begreiflich, daß man ſchon immer verſucht hat,
die Wirkung, welche die Feinſeife auf die Haut ausübt, zu erhöhen durch
Schöffengericht in Köln gegen 17 Angeklagte ein Prozeß wegen zahl= Zugabe anderer Mittel zu den bisher gebräuchlichen Rohſtoffen. Eine
derartige Verbeſſerung der Feinſeife nimmt die ſchon im Jahre 18836
gegründete Seifenfabrik Auguſt Jacobi A.=G.,
Darm=
ſtadt, für ſich in Anſpruch. Durch langjährige Verſuche iſt ihr ein
Verfahren zur Herſtellung eines beſonderen Seifenkörpers gelungen.
Die daraus bergeſtellten Seifen entſprechen noch weit höheren
Anforde=
rungen an Milde und Schaumkraft, als man bis jetzt an gute Seifen
geſtellt hat. Die Feinſeife dieſer Firma kommt unter der Schutzmarke
Pfeildreieck” in den Handel. Es ſoll dem Urteil unſerer Leſer über=
Boxen stittet
Brust-Caramellen mit
den 3 Tannen. Sie
ver=
treibt damit sich. Husten
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1. Konzert des Darmſtädter Kammerorcheſters. — Orpheum,
abends 8 Uhr: Varieté. — Saalbau, abends 8 Uhr: Bunter Abend
des Mozartvereins. — Stadttheater Mainz, abends 8 Uhr:
„Schlagobers”. — Deutſchnat. Volkspartei, Ober=Ramſtadt,
abends 8½ Uhr im Gaſthaus „Zum Schwanen”; Vortrag. —
Turn=
halle Woogsplatz, 8 Uhr: Frauen=Vortrag. — Konkordia:
ſaal. Walt ſtraße 33, 8 Uhr: Abendunterhaltung des Heſſ.
Fechtver=
eins Waiſenſchutz. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovorſtellungen.
Weiebeiſch der Gickene Weſtenanfe.
Wettervorherſage für Sonntag, den 2. November:
Vorübergehend geringe Beſſerung der Wetterlage, dann wieder zu=
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maup=
Verantwortlick für Politik und Wirtſckeft: Rudolf
Veranwortlich für Teuilliton und Heſiſche Ngc rareu. „lar
Verautwortlich ir Srort: Dr. Eu gen Bahlmanu
Verantwortlich
Solißd in undr. Vaue:
Verantwortlich für den Inſeratente !: Willy Kunle
Druch w Verlng: L. C. Witich — ſäntlich in Da.mſtz
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10.
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kirche ſiattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
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Forſimeiſierſir. 16 Waldſtr. 25
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Todes=Anzeige.
Heute vormittag entſchlief nach
langem ſchweren Leiden meine
treuſorgende Frau, unſere liebe
Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
geb. Alt.
Darmſtadt, den 31. Okt. 1924.
Moosbergſtr. 58.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Barth.
Die Beerdigung findet Montag,
den 3. November, vorm. 11 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof
ſtatt.
(14449
Todes=Anzeige.
Donnerstag früh iſt mein
herzenslieber Mann, unſer
guter, treuer Vater, der
Verlagsbuchhändler
im 86 Lebensjahre ſanft
ent=
ſchlafen.
( 31844
Darmſtadt, 30 Okt. 1924.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag abend entſchlief ſanft
im 65. Tebensjahr mein lieber Mann, unſer
guter Vater
Adert Fornoff.
Familie Fornoff.
Darmſtadt, den 31 Okt. 1924.
Soderſtraße 33.
Die Beerdigung findet Montag, den 3. November, von
der Kapelle des Waldtriedhofes aus ſtatt. (*31905
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
un=
ſerer lieben Tochter und Schwägerin
Kätchen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank. Beſenders dauken
wir Herrn Pfarrer Waas für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, den beiden
Krankenſchweſtern für die liebevolle
Pflege, ihren Schulkamecaden und
Schulkameradinnen für die
Kranz=
niederlegungen, allen Kranz= und
Geld’pendern, denjenigen, die ihr in
ihrer Krankheit naheſtanden, und allen
denen, die ſie zur letzten Ruheſtätte
begleiteten.
(14391
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Flott u. Frau, geb. Neubert
Margarethe Flott, geb. Schott.
Ober=Ramſtadt, 29. Oktober 1924
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Lei=
den, im Alter von 15 Jahren durch
einen ſanften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer:
Dr. med. H. Rauſch und Frau ”
Eliſabeth und Hilde Rauſch 8
Darmſtadt, den 30. Okt. 1924.
Roquetteweg 19, (B 14417
Die Beerdigung findet Montag,
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teilung von dem geſtern plötzlich
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Schwägerin und Pflegemutter
geb. Stappelton.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen.
Heinrich Rohmig
Lindenhofſtraße 9, (:31873
Darmſtadt, 1. November 1924.
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tag, den 3. November um 11 Uhr,
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Seite 11
Sporg Shiet und Tarnen.
Schwimmen.
Hallenſchwimm=Wettkämpfe der Darmſtädter Turnerſchaft.
Aller Vorausſicht nach ſcheinen ſich die Hallenſchwimmwettkämpfe der
Darmſtädter Turnerſchaft zu einer außerordentlichen Veranſtaltung
aus=
zuwachſen. Das endgültige Meldeergebnis iſt weit beſſer, als bereits
an=
gegeben. 35 Vereine mit 180 Teilnehmern und 340 Meldungen ſind das
rfreuliche Zeichen für das ſtarke Intereſſe, das dieſer Veranſtaltung von
Seiten der Turnvereine entgegengebracht wird und es iſt ohne weiteres
feſtſtehend, daß die Kämpfe infolge der großen Beteiligung einen recht
tbwechslungsreichen Verlauf nehmen werden.
Der Ausgang der Wettkämpfe dürfte um ſo intereſſanter und
ſpan=
nender werden, als für die großen Staffeln, von Freunden und Gönnern
der Sache einige Wanderpreiſe gegeben wurden. Weiterhin erhalten die
erſten Sieger jeden Wettkampfes Plaketten. Die Wanderpreiſe werden am
Sonntag im Vorraum zur Schwimmhalle ausgeſtellt.
Aeußerſt intereſſant dürfte auch der Verlauf der Waſſerballſpiele
wer=
den. 5 Vereine haben hierzu 6 Waſſerballmannſchaften gemeldet und zwar
M. T. V. Stuttgart, Turnerbund Stuttgart, Turngemeinde Beſſungen,
Turn= und Fechtklub Hanau und Turnverein 1846 Mannheim. Dieſe
Meldungen machen es notwendig, Waſſerballvorſpiele auszutragen. Das
erſte Vorſpiel findet am Samstag, abends 8 Uhr, ſtatt und zwar treffen
hier die Mannſchaften des Turnvereins 1846 Mannheim und des Turn=
und Fechtklubs Hanau aufeinander. Der Spielverlauf wird zeigen, wer
von den beiden die größere Schnelligkeit bezw. Spielerfahrung beſitzt.
Das zweite Vorſpiel findet bereits am Sonntag, vormittags um 7,45 Uhr,
vor Beginn der Wettkämpfe ſtatt. Hier ſtehen ſich die Mannſchaften vom
M. T. V. Stuttgart und T.B. Stuttgart gegenüber. Beide Mannſchaften
können als ſpielſtark bezeichnet werden und dürften ſich wohl ein flottes
Spiel liefern. Schnelligkeit und Ausdauer werden auch hier für den
Enderfolg ausſchlaggebend ſein. Nachmittags findet ein
Jugendwaſſer=
ballſpiel zwiſchen M. T.V. Stuttgart und Turngemeinde Beſſungen, ſowie
das Endſpiel zwiſchen den Siegern der Vorſpiele ſtatt.
Die Wettkämpfe fangen pünktlich 8½ Uhr vormittags und 3 Uhr
nach=
mittags an. Die reibungsloſe Durchführung der reichhaltigen
Wett=
kampffolge bedeutet für die techniſche Leitung in der zur Verfügung
ſtehenden Zeit eine gewaltige Aufgabe.
Heute, Samstag abends 8,45 Uhr, findet im Tieſaal der Turnhalle am
Woogsplatz ein Begrüßungsabend ſtatt, an dem der Schwimmwart der
Deutſchen Turnerſchaft, Robert Braun, einen Vortrag über „das
Schwim=
men in der Deutſchen Turnerſchaft” halten wird, auf den hiermit noch
beſonders aufmerkſam gemacht wird. Nach Beendigung der Wettkämpfe
am Sonntag findet die Siegerverkündigung ebenfalls in der Turnhalle
am Woogsplatz ſtatt.
Die Eintrittspreiſe ſind wie folgt feſtgeſetzt: Sitzplatz, ganzer Tag,
2 Mk., halber Tag 1,50 Mk.; Stehplatz, ganzer Tag 1 Mk., halber Tag
0,50 Mk. Die Wettkämpfe dürften zahlreichen Beſuch, auch von
aus=
wärts, erhalten und es empfiehlt ſich daher, ſich rechtzeitig mit
Eintritts=
karten zu verſehen.
Schwimm=Abteilung der Turngemeinde Beſſungen 1865.
Die Darmſtädter Turnerſchaft, zu der auch die
Turn=
gemeinde Beſſungen 1865 gehört, veranſtaltet am kommenden
Sonn=
tag, 2. November d. Js., zum erſten Mal reichsoffene
Hallenſchwimmkämpfe. Dazu hat die Schwimm=Abteilung der
Turngemeinde Beſſungen ebenfalls eine ſtattliche Zahl, von Meldungen
abgegeben. Es ſtehen harte, aber ſpannende Kämpfe in Ausſicht, da
große und ſtarke Vereine der Deutſchen Turnerſchaft mit ihren
ſchwim=
meriſchen Kräften hier auftreten. Liegen doch aus 33 Vereinen der D. T.
insgeſamt 338 Meldungen vor, eine Zahl, die Einblick gewährt in den
einheitlichen Geiſt, der die Vereine der D. T. beſeelt, wenn es gilt,
turneriſche Ideen und Ziele nicht nur in ſtiller, unermüdlicher Arbeit
im Verein zu verfolgen, ſondern auch nach außen hin mannhaft zu
be=
kunden, um die noch Fernſtehenden mitzureißen, zu begeiſtern, zum
Wohle und zum Wiederaufbau unſres Vaterlandes! Da werden auch
große Koſten, Unannehmlichkeiten einer weiten Reiſe u. a. m. nicht
ge=
ſcheut, um dem Ruf der Darmſtädter Turnbrüder, auch aus fernen
deutſchen Gauen Folge zu leiſten.
Die Hallenſchwimmkämpfe der Darmſtädter Turnerſchaft ſollen
zei=
gen, daß das Schwimmen auch in dieſem turneriſchen Verband den Platz
und die ſorgfältige Pflege findet, die dieſer edlen Leibesübung gebührt.
Schon wochenlang wird in den Schwimm=Abteilungen der Darmſtädter
Turnerſchaft eifrig und zäh gearbeitet, um bei dieſer Veranſtaltung
ehrenvoll zu beſtehen. Für uns Beſſunger Turner gilt es, bei dieſer
Veranſtaltung alles dranzuſetzen, um die im Laufe dieſes Sommers bei
den ſchwimmeriſchen Veranſtaltungen innerhalb des 9. Turnkreiſes
er=
zielten Ergebniſſe ehrenvoll zu vertreten. Unſer Jugendbruſtſtaffel, die
in Gernsheim Kreisſieger war, wird einen harten Stand haben, wir
hoffen aber zuverſichtlich, daß ſie auch dieſes Mal ihren Mann ſtellt.
Auch im Jugendbruſtſchwimmen läßt ſich vielleicht ein guter Erfolg
bu=
chen, wenn alle Kräfte angeſpannt werden. Die Ausſicht in der
Jugend=
lagenſtaffel ſteht noch offen, bei gutem Eifer aber iſt zum mindeſten ein
ausſichtsreicher Platz ſicher.
Es gilt nun, der ſchwimmeriſchen Veranſtaltung der Darmſtädter
Turnerſchaft auch durch einen guten Beſuch das turneriſche Gepräge zu
geben. Die Schwimmkämpfe beginnen vormittags 8½ Uhr und
endigen mit einem Jugendwaſſerballſpiel. Nachmittags 3 Uhr
werden die Kämpfe fortgeſetzt und finden ihren Abſchluß mit der
Sieger=
verkündigung in der Turnhalle am Woogsplatz. Die Eintrittspreiſe
be=
wegen ſich zwiſchen 0,50 Mk. bis 2— Mk. Es empfielt ſich aber, um
unnötigen Andrang zu vermeiden, ſich mit Vorverkaufskarten zu
ver=
ſehen, die erhältlich ſind bei Parfümerie=Müller, Rheinſtraße,
Papier=
handlung Künzel, Beſſungerſtraße 59 (nicht Turnhalle) und
Vereins=
wirt Fuchs, Dieburgerſtraße 26.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
Am 9. November findet in Mannheim das Pokalſpiel
Süd=
deutſchland gegen Verlin ſtatt. Da zu dieſem Spiel ſowohl V. f. R.
Mannheim als auch M.=Waldhof Spieler als Vertreter Süddeutſchlands
zu ſtellen haben, mußte eine Aenderung der Terminliſte der
Bezirksliga=
ſpiele vorgenommen werden. Die Ligamannſchaft des Sportvereins.
Darmſtadt iſt daher am kommenden Sonntag (2. Nov.) ſpielfrei und ſetzt
erſt am 9. Novemoer mit einem Spiel gegen Feudenheim die Reihe ihrer
Verbandsſpiele fort.
Da Sportverein Darmſtadt jedoch über eine ganze Anzahl gut
ein=
geſpielter Mannſchaften verfügt, iſt er jederzeit in der Lage, ſeinen
An=
victen.
hängern vollwertigen Erſatz für ein ausgefallenes Ligaſ=
So empfängt die Ensgrabermannſchaft des Sportvereins eine
entſpre=
chende Mannſchaft des Raſenſportvereins „Germania”=Pfungſtadt um
3 Uhr nachmittags auf dem Stadion. Die Spielſtärke der Ensgraber=
Mannſchaft iſt hinlänglich bekannt, und da auch Pfungſtadt in ſportlicher
Hinſicht vorzüglichen Ruf genießt, wird die Darmſtädter
Fußballanhän=
ger dieſes Freundſchaftstreffen für den Ausfall des Ligaſpiels
vollkom=
men entſchädigen.
Die übrigen Mannſchaften tragen ihre Verbandsſpiele aus. Die
Liga=Erſatzmannſchaft begibt ſich nach Viernheim. Bei der derzeitigen
Spielſtärke dieſer Mannſchaft iſt mit einem Sieg zu rechnen. Die dritte
Mannſchaft empfängt um 1 Uhr auf dem Uebungsplatz „Union”=
Darm=
ſtadt, und die vierte Mannſchaft ſpielt um 3 Uhr in Meſſel gegen den
Sportverein Meſſel.
Vor dem Spiel der Ensgraber=Mannſchaft ſpielt die 1a=Schülermſch.
des Sportvereins gegen die 1. Schülermſch, des Sportvereins Roßdorf
um 1.30 Uhr auf dem Stadion.
Die Jugendmannſchaften tragen ſämtlich auswärtige Spiele aus,
und zwar ſpielt die 1a=Jugend=Mannſchaft gegen 1. Jugend
Fußballver=
ein Sprendlingen, die 1b=Jugend=Mannſchaft gegen 2. Jugend
Fußball=
verein Sprendlingen, die 2a=Jugend=Mannſchaft gegen 1. Jugend Vik=
D.
toria=Griesheim.
Verein für Raſenſpiele Darmſtadt-V. f. R. Bürſtadt.
Der Ligamannſchaft des V. f. R. ſteht kommenden Sonntag ein
harter Kampf bevor. Sie empfängt nachmittags 2½ Uhr auf dem
Exer=
zierplatz die gleiche des V. f. R. Bürſtadt zum Verbandsſpiel.
Bür=
ſtadt ſtellt zurzeit eine junge, körperlich kräftige Mannſchaft, die den
für Verbandsſpiele nötigen Schneid und Siegeswillen in ſich trägt. Ihre
Reſultate, das 0:0 gegen F.V. Weinheim, die 0:1=Niederlage gegen
Spielvgg. Sandhofen und der am vergangenen Sonntag gegen die
Sp.=Vgg. 04 in Arheilgen errungene 1:0=Sieg, ſind als ſehr gut zu
be=
zeichnen. Von der Bürſtädter Elf ſind beſonders hervorzuheben der
Torwächter, der im Spiel gegen Arheilgen einen ſcharf geſchoſſenen
Elf=
meter ausgezeichnet abwehrte, die ballſichere Verteidigung, der
Mittel=
läufer, der, wie die geſamte Mannſchaft, ein ausgezeichnetes Kopfſpiel
ſein eigen nennt, und der linke Sturmflügel. Bei V. f. R. wird
voraus=
ſichtlich eine neue Kraft den Mittelläuferpoſten übernehmen, während
Meher als Mittelſtürmer tätig ſein wird. Nur mit eiſerner Energie
wird es dem V. f. R. gelingen, gegen die kampferprobte Bürſtädter Elf
ein günſtiges Ergebnis zu erzielen. Punkte ſind bitter nötig, um vom
Tabellenende wegzukommen. Alles in allem ſteht ein äußerſt
intereſſan=
ter Kampf in Ausſicht, deſſen Endergebnis man nicht vorausſagen kann.
Während die Liggerſatzmannſchaft ſich nach Bürſtadt begibt, ſpielt die
3. Mannſchaft des V. f. R. hier um 1230 Uhr gegen die gleiche von
Bürſtadt.
Auch die Jugend des V. f. R. iſt auf dem grünen Raſen tätig. Es
finden folgende Spiele ſtatt: V. f. R. 1a Jgd.—V. f. R. Frankfurt
1a Jgd., V. f. R. 1b Jgd.—1. Jgd. F.C. Hemsbach, V. f. R. 2a Jgd.—
V. f. B. Heidelberg 2 Jgd., V. f. R. 2b Jgd.—Weiterſtadt=Braunshardt
komb. Jgd., V. f. R. 1a Schiler—V. f. B. Heidelberg 12 Schüler.
A. S. C. II. Eintracht.
Am Samstag, den 1. November, tritt die zweite Mannſchaft der
Ein=
tracht gegen A. S. C. II auf dem Hochſchulſportplatz zum Rückſpiel an.
Das erſte Treffen endete 2:2 unentſchieden. Beginn 3½ Uhr. Die erſte
Mannſchaft iſt ſpielfrei, da das Pokalentſcheidungsſpiel gegen Münſter
vom Verband abgeſagt worden iſt.
Vor der Gründung des Deutſchen Sportbundes?
Im Zuſammenhang mit der Hauptverſammlung des Deutſchen
Fuß=
ball=Bundes treffen die engeren Vorſtände des D.F.B., der Deutſchen
Sportbehörde und des Deutſchen Schwimmverbandes in Berlin
zuſam=
men, um die genauen Nichtlinien für den Deutſchen Sportbund
feſtzu=
legen.
Norddeutſche Bundespokalmannſchaft.
Die norddeutſche Bundespokalmannſchaft, die am 9. November in
Kiel in der Zwiſchenrunde gegen Weſtdeutſchland antritt, hat folgendes
Ausſchen: Wentorf; Beier, Riſſe; Lang, Mahnke, Krohn; Lange,
Geb=
hardt, Jäger, Wolpers, Eſſer.
Handball.
Turnverein Eberſtadt 1876.
Vor ungefähr einem Jahre faßte das in der Deutſchen Turnerſchaft
ſehr verbreitete Handballſpiel auch in Eberſtadt Fuß. Es bildete ſich
damals innerhalb des Turnvereins Eberſtadt eine Spielabteilung, die es
ſich zur Aufgabe machte, das Fauſt= und beſonders das Handballſpiel zu
pflegen. Leider wird dieſem jungen Sport von Seiten der Bevölkerung
zu wenig Intereſſe entgegengebracht. Es hat ſich deshalb die Abteilung
entſchloſſen, anläßlich ihres einjährigen Beſtehens am 1. und 2.
Novem=
ber ds. Js. einen Handballwerbetag größeren Stils zu veranſtalten.
Samstag, den 1. November, wird im Vereinslokal ein Kneipabend mit
den Gäſten ſtattfinden. Am folgenden Tage wird die Abteilung ihre 6
Mannſchaften zu Werbeſpielen antreten laſſen. Sie hat ſich bemüht,
für dieſen Tag nur erſtklaſſige Gegner zu verpflichten. Unter anderem
wird ſich 3 Uhr nachmittags die 1. Mannſchaft des T. V. Eberſtadt mit
dem Deutſchen Handballmeiſter 1924, Turnverein Seckbach, meſſen.
Turnen.
Dv. Tv. „Jahn‟ Darmſtadt (Deutſcher Turnerbund, Sitz Wien).
Sonntag, den 2. Nebelungs, halten wir in der Turnhalle der
Liebigs=Oberrealſchule (Eingang Lagerhausſtr.) vormittags 10 Uhr
pünktlich, ein An= und Schauturnen ab, das zum Gründungsgedenken
Zeugnis unſeres nunmehr dreijährigen Arbeitens und Strebens ablegen
ſoll. Es iſt hierdurch Gelegenheit gegeben, Turner und Turnerinnen,
Schüler und Schülerinnen bei turnerbündiſcher Tätigkeit zu beobachten,
deren Zweck nicht prunkvolle Darbietungen iſt, ſondern ernſte
Ertüch=
tigung der Jugend zu deutſchen Männern und Frauen. Wir laden nicht
nur die Eltern und Freunde unſrer Mitglieder, ſondern auch alle
völ=
kiſch geſinnten Kreiſe, denen vertiefte deutſche Jugenderziehung am
Her=
zen liegt, zum Beſuche unfrer Veranſtaltung herzlich ein. Mögen die
turneriſchen Arbeitsſtunden kommenden Sonntag für recht viele, heute
noch abſeits ſtehenden, der Geſinnung nach zu uns gehörenden Kreiſe ein
Anlaß werden, unſre Reihen zu verſtärken und ihre Kinder uns
zuzufüh=
ren, damit immer mehr alle ſich um unſer Banner ſcharen, das frei von
politiſchem Parteitum, die in unſren Hochzielen: Raſſenreinheit,
Volkes=
einheit, Geiſtesfreiheit den Weg zu deutſcher Geſundung ſpüren.
Kraftſport.
Mannſchafts=Meiſterſchafts=Kämpfe im Ringen.
Die Vorrunde der Mannſchaftsmeiſterſchaftskämpfe der B=Klaſſe im
Ringen des Odenwaldgaues ſind beendet. Ein Anwärter auf die
Meiſterſchaft kann jedoch noch nicht nach den bis jetzt ausgetragenen
Kämpfen ermittelt werden; denn in der nördlichen Abteilung ſind es
Altheim, Arheilgen und Dieburg, in der öſtlichen Abteilung Ober=
Nam=
ſtadt und Nieder=Ramſtadt, die ſich die Meiſterſchaft wohl ſtreitig machen.
Ober=amſtadt führt mit 2 Punkten Vorſprung in der öſtlichen
Ab=
teilung, dagegen ſind in der nördlichen Abteilung, Altheim und Dieburg
punktgleich. Nieder=Ramſtadt und Arheilgen folgen mit 2 Punkten
Unter=
ſchied, ſo daß dieſe beiden Vereine bei der Schlußrunde noch ein Wort
mitreden werden, zumal Arheilgen und Altheim in der nördlichen
Ab=
teilung noch einen Kampf auszutragen haben. Siegt bei dieſem Kampf
Altheim, ſo führt letzterer Verein mit 2 Punkten Vorſprung, ſiegt
da=
gegen Arheilgen, ſo ſtehen dieſe mit Dieburg und Altheim punktgleich.
Die Schlußrunde muß daher die Klärung bringen und kann man dabei
mit hartnäckigen Kämpfen rechnen. Nachſtehend an Hand der
Ta=
bellen den Stand der Vorrunde.
Pferdeſport.
Deutſche Vollblutkäufe in England.
Ein Hamburger Züchter, Herr G. Ebert, der bisher Vollblutzucht nur
in kleinerem Nahmen betrieb, geht unſeren großen Zuchtſtätten mit gutem
Beiſpiel voran. Er hat in England ſieben Stuten mit Fohlen ſowie den
Deckhengſt St. Eloi erworben. St. Eloi, der 1912 von Torpoint=Lilly of
the Valley gezogen iſt, war ein ſehr gutes und hartes Nennpferd, das
ſieben Jahre auf der Bahn tätig war und als Siebenjähriger ſeinen
größ=
ten Erfolg in den über 4500 Meter führenden Alexandra Plate in Ascot
errang.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentiſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſezes in vollem Umfange
der Einſender verantwortiſch.) — Einſentungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Die Direktion der Heag ſchreibt uns zu dem Eingeſandt in Nr. 300:
Wir verweiſen auf die Notiz im lokalen Teil der gleichen Nummer
wo ausdrücklich angegeben wird, daß der Strompreis unter Beibe
haltung der Grundgebühr ermäßigt wurde.
Wir möchten darauf aufmerkſam machen, daß außer den 18 bezu=
16 Pfg. Kilowattſtundenpreis eine bedeutende Grundgebühr, entſprechend
der Leiſtung des in der betreffenden Inſtallation vorhandenen Zählers,
berechnet wird. Dieſe Grundgebühr iſt ohne Rückſicht auf den
Ver=
brauch zu zahlen. Um den wirklichen Kilowattſtundenpreis zu erhalten,
muß die Grundgebühr auf die verbrauchte Kilowattſtundenzahl verrechnet
werden, was der Einſender nicht berückſichtigt hat. Nach dieſer Art der
Berechnung wird ſich der Berliner=Tarif keineswegs günſtiger geſtalten
als der unſerige, trotz der außerordentlichen ſteuerlichen Belaſtungen,
die uns auferlegt und von denen die ſtädtiſchen Betriebe völlig befreit
ſind.
Auch wir erwägen zur Zeit, einen neuen Tarif auf ähnlicher
Grundlage wie in Berlin einzuführen, worüber in allernächſter Zeit
entſprechende Bekanntmachung erfolgen wird.
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Nicht die Demokratie, ſondern die Deutſchnationalen, die
Völkiſchen und die Kommuniſten ſind aufs Haupt geſchlagen.
„Man” vergleicht die Zahlen des 26. Oktober 1924 mit
denen von — 1921. Entſcheidend iſt aber der Vergleich
mit der Reichstagswahl vom 4. Mai 1924. Nur er zeigt
ob ſich das Volk von der Demokratie oder der
deutſch=
nationalen Politik abwendet und gewährt einen Ausblick
auf die Wahl vom 7. Dezember 1924.
Die Zahlen lauten:
am 4. 5. 24 am 26. 10. 24
Deutſchnationale 122004
92167
29837
37 757
Deutſchvölkiſche
14 343
—23414
Kommuniſten 114 365 77 414
— 36951
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81514
Deutſche Volkspartei 76 482
Sozialdemokraten 173 587 173 035
von etwa 12 Prozent, ſo haben lediglich die Deutſch=
72504
9010
73 195
3 287
552
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[ ← ][ ][ → ]1. November 1924
Erflgrungen der kommurglen
Spitzen=
verbände zur Rede Dr. Schachts.
Zu den Ausführungen des Herrn
Reichsbank=
präſidenten Dr. Schacht in der Sitzung des Zentralausſchuſſes
der Reichsbank vom 23. Okt. ſind die allgemeinen kommunalen
Spitzen=
verbäude (Deutſcher Städtetag, Reichsſtädtebund,
Deucſcher Landkreistag, Deutſcher
Landgemeinde=
tag) und der Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband
genötigt, folgendes zu erklären:
Zu 1. Die grundſätzliche Auffaſſung des Herrn
Reichsbankpräſiden=
ten über die Auslandskredite können wir nur als zutreffend anerkennen.
Sie entſpricht dem ſeit langer Zeit von uns eingenommenen Standpunkt,
Es iſt von uns ſeit jeher gegenüber den deutſchen
Kommunalverwaltun=
gen die Auffaſſung zur Geltung gebracht worden, daß bei der Aufnahme
ausländiſcher Anleihen äußerſte Zurückhaltung geboten ſei und mit
Aus=
nahme der ganz großen Kommunen die einzelnen Verwaltungen weder
mit den ſich unberufen aufdrängenden zahlreichen Vermittlern noch
un=
mittelbar mit der ausländiſchen Bankwelt Verhandlungen zu führen
haben. Auch der Erlaß des Preußiſchen Miniſters des Innern ſteht
durchaus im Einklang mit unſerer ſtetigen Haltung.
Zu 2. Auch in der Aufwertungsfrage ſtimmt die Auffaſſung des
Herrn Reichsbaukpräſidenten durchaus mit der unſerigen überein. Auch
wir haben ſtets eine Aufwertung der kommunalen Anleihen für
ungang=
bar erklärt ſowohl wegen der Notwendigkeit gleichmäßiger Behandlung
der Reichs=, Landes= und Kommunalſchulden, als auch, weil die
Finan=
zen der Geſamtheit der Kommunen eine Aufwertung nicht zulaſſen, es
ſei denn, daß die Mittel dafür durch neue Steuern aus der Wirtſchaft
gezogen werden.
Wir ſtimmen mit dem Herrn Reichsbankpräſidenten auch darin
über=
ein, daß wir den jetzigen Finanzausgleich, zumal in ſeiner Ausgeſtaltung
in einzelnene Ländern, für dringend reformbedürftig halten. Es iſt
aber nur eine Folge des ungenügenden Ausgleichs, daß eine große Zahl
von Gemeinden durch die unzureichende Höhe der
Reichsſteuerzuweiſun=
gen genötigt geweſen iſt, durch ſonſtige Kommunalſteuern die Wirtſchaft
in außergewöhnlicher Höhe zu belaſten. Eine ausreichende Beteiligung
aller Gemeinden an den allgemeinen Reichsſteuern wird die Urſache
ſol=
cher Belaſtung beſeitigen. Daß die Gemeinden die Steuern auf die
Wirtſchaft „ohne Not” überſpannt hätten, iſt eine Verkennung der
Ver=
hältniſſe.
Zu 3. Daß die Inflationszeit eine Ueberzahl neuer, größtenteils
nicht lebensfähiger Bankunternehmungen ins Leben gerufen hat,
er=
kennen auch wir als volkswirtſchaftlich ſchädlich und unerwünſcht an.
Soweit es ſich dabei um kommunale Neugründungen handelte, ſind wir
mit Erfolg beſtrebt geweſen, unwirtſchaftliche und nicht notwendige
Gründungen zu verhindern. In der Zahl der Neugründungen ſpielen
ja die kommunalen eine geradezu verſchwindend kleine Nolle. Während
viele Tauſende von neuen Privatbank=Unternehmungen entſtanden ſind,
die zum großen Teil bereits wieder ihren Betrieb geſchloſſen haben, ſind
im ganzen Deutſchen Reich nur etwa 85 kommunale Banken gegründet
worden, von denen ſich die große Mehrzahl als durchaus lebensfähig
und volkswirtſchaftlich nützlich erwieſen hat, und denen das Eingehen
mehrere hundert kommunaler Sparkaſſen gegenüberſteht. Der Betrieb
dieſer Anſtalten iſt zudem nicht teurer, ſondern erheblich billiger als der
der privaten Bankbetriebe, da ihre Angeſtellten und Leiter nach den
all=
gemeinen Grundſätzen der Staatsbeamten beſoldet werden und ihre
tech=
niſchen Betriebe vielfach nach modernen Grundſätzen einfacher aufgebaut
ſind. Es liegt daher, ſoweit die Sparkaſſen und kommunalen
Bank=
organiſationen in Frage kommen, kein Grund zu der Annahme vor, daß
durch ſie eine Verteuerung der Zinsſätze und Proviſionen herbeigeführt
worden iſt. Einzelne Ausnahmen dürfen nicht verallgemeinert werden
und werden von uns verurteilt und bekämpft.
Daß die Sparkaſſen heute weniger als früher in der Lage ſind,
lang=
friſtige Hypothekarkredite zu gewähren, liegt nicht an ihrem böſen
Wil=
len, ſondern ausſchließlich an Umfang und Art der ihnen zur Verfügung
ſtehenden ausleihbaren Gelder. Die Geſamteinlagenhöhe der deutſchen
Sparkaſſen iſt von 20 Milliarden bei Kriegsbeginn auf etwa eine
Mil=
liarde Goldmark zur Zeit herabgeſunken, und in dieſer Summe machen
die fluktuierenden Gelder des Giroverkehrs im Gegenſatz zu früherer
Zeit den Hauptbetrag aus. Weit weniger noch als früher geſtattet daher
heute die Rückſicht auf die Liquidität der Sparkaſſen dieſen, einen großen
Teil ihrer Einlagebeſtände in langfriſtigen, insbeſondere hypothekauiſchen
Krediten anzulegen. Wir wiſſen uns mit dem Herrn
Neichsbantpräſi=
denten dahin einig, daß die Liquidität auch bei den kommunalen
Geld=
anſtalten neben der Sicherheit anderen Rückſichten vorzugehen hat, und
es überraſcht uns daher, daß ſeitens des Genannten ein Fernhalten der
Sparkaſſengelder vom kurzfriſtigen Kreditverkehr und ihre
ausſchließ=
liche Verwendung zu langfriſtiger Anlage befürwortet wird. Den
Spar=
kaſſen das kurzfriſtige Kreditgeſchäft verwehren, hieße den geſunden
Wett=
bewerb der Sparkaſſen als Faktor zur Erreichung niedrigerer
Sollzins=
ſätze ausſchalten und den Hauptteil der Sparkaſſengelder der Befruchtung
der Wirtſchaft entziehen. Hierbei wollen wir nicht unterlaſſen, aus= hatte auf unverändertem Kursniveau kleines Geſchäft. Man hörte
Daderddtet
Nr. 304
drücklich zu betonen, daß die Gewährung von Perſonalkredit den
Spar=
kaſſen von jeher, in Preußen zum Beiſpiel ſeit dem Sparkaſſenreglement
von 1838, geſtattet geweſen iſt.
Die Anregung der Reichsbank, den für die Wirtſchaft untragbaren
zeitigen Stand des Zinsfußes zu ſenken, hat auch in unſeren Kreiſen
den lebhafteſten Widerhall gefunden und wird auch von uns in jeder
Beziehung gefördert.
Warenmärkie.
—w Berliner Produkt enmarkt. Bei nachgiebigen
Prei=
ſen war heute die Stimmung am Produktenmaukt ziemlich matt. Dies
war zurückzuführen einesteils auf ſchwächere amerikaniſche Meldungen,
andererſeits aber auf die anhaltende Stockung des Mehlgeſchäfts,
wo=
durch die Mühlen von Getreidekäufen zurückgehalten werden. Das
in=
ländiſche Angebot von Brotgetreide war heute etwas größer und fand
nicht leicht Unterkommen. In Auslandsgetreide war die zweite Hand
wieder verhältnismäßig billig im Markte. Unter dieſen Umſtänden
ſtell=
ten ſich die Roggen= und Weizenpreiſe niedriger. Auch Hafer lag ſchwach.
Bei Gerſte iſt die Lage die gleiche geblieben wie bisher. Für
Futter=
mittel und Hülſenfrüchte beſtand nur wenig Intereſſe.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 31. Oktober.
Amt=
liche Notierungen (Preis je 100 Kilo): Weizen Wetterau 22,25—23,
Rog=
gen 21,75—22,75, Sommergerſte für Brauzwecke 24—27, Hafer inländiſch
19—22, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 33,75—37, Roggenmehl
30—34, Weizenkleie 11,50, Roggenkleie 11,25. Tendenz: nachgebend.
tm. Pforzheim, 31. Okt. (Eigenbericht.) Heute wurden am
hieſigen Platze folgende Edelmetallpreiſe genannt: Feingold das
Kilogramm 2812 Mk. (Geld), 2817 Mk. (Brief); Platin,
handels=
übliche Ware, das Gramm 14,75 Mk. (Geld), 14,95 Mk. (Brief);
Fein=
ſilber das Kilogramm 97,50 Mk. (Geld), 98 Mk. (Brief).
Notierun=
gen von 11 Uhr vormittags. Tendenz ruhig. (Mitgeteilt von der
Darm=
ſtädter und Nationalbank, Filiale Pforzheim.)
* Schmiermittelmarktbericht. Die Nachfragen nach
Schmiermitteln aller Arten, die im September und auch Anfang Oktober
noch im Verhältnis zur Lage im Auauſt beträchtlich größer geworden
waren, haben ſich wieder vermindert. Man glaubt nunmehr auch in den
Kreiſen, die ſich ſtarkem Optimismus hingegeben hatten, nicht mehr an
Wunderwirkungen auf Grund der Annahme des Dawes=Gutachtens. Der
Händler hat wieder aufgehört, ſich Lagervorräte zu kaufen. Auch der
Kundſchaft hat ſich Zaghaftigkeit bemächtigt. Die Lage in der
Berichts=
zeit iſt als nahezu flau zu bezeichnen. Die Preiſe veränderten ſich nur
Derzollt. Ueverzoll
wenig bzw. gar nicht:
Heißdampf=Zylinderöl:
Maſchinenöl=Deſtillate:
Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 8 8.85 6.— „ 4—5/100 „ 270/80 9.35 „ 6.50 4—5/100 „ 280/90 9.85 „ 7.— „ 4—5/100 „ 290/300 „ 13.35 10.50 „ 5—6/100 „ ca, 320 14.60 11.75 8/100 „ 330/335 19.35 „ 16.50 5l, Marke „Continental‟ ... 12.85 10.— Visk. 2—3/50 Flp. 150/60 „ 860 5.75 „ 4—5/50 180 9,85 „ 7.— „ 4—5/50 „ üb. 200 10.60 * 7.75 „ 5—6/50 ca. 180 „ 10.35 7 50 „ 6—7/50 180/90 „ 10.35 8.— 7—8/50 „ üb. 200 10.90 „ 8.— 7—8/50 „ 230/40 11.60 8.75 8—9/50 „ 200 11.35 „ 8.50 5—6/50 „ 180 8.35 * 5.50 7—8/50 180 8.50 „ 5.65 unbeſchwert, Tropfp. 85/90 9.50 „ 7.25 e, hellgelb, techniſch 12.90 „ 9.50 pharmazeutiſch 14.90 „ 11.50 weißlich, 31.40 . 28.— weiß, * 33.65 „ 30.25 ſchneeweiß 35.90 „ 32.50 gelb, entſcheint 9.95 7.— utomobil=Rennwagen und ℳ 170.— ℳ 170.— Alaomoinrs, ueſß.
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Börſen.
Frankfurter Börſe vom 31. Oktober, (Eigener Bericht.)
Die Börſe fchließt die Woche in unverändert ruhiger Haltung. An dem
Aktienmarkt eröffnete man im Großen und Ganzen behauptet; etwas
feſter tendierten Zuckeraktien. Am Montanmarkt waren Deutſch=
Luxem=
burger etwas befeſtigt und höher. Im Verlauf blieb das Geſchäft klein
und die Tendenz farblos. Erſt gegen Schluß war eine geringfügige
Be=
feſtigung zu verzeichnen. Auch der deutſche Rentenmarkt hatte ſehr
ſtilles Geſchäft. Kriegsanleihe eröfnete leicht abgeſchwächt bis 485 Md.
Prozent und erholte ſich im Verlauf bis 500 Md. Prozent. Von
aus=
ländiſchen Renten lagen Türken etwas ſchwächer, dagegen Ungarn
be=
feſtigt, Rumänien wenig verändert. Der Markt der Städteanleihen
Stuttgarter Stadtanleihen 7½ bis 7/, Frankfurter 5,1—5,2, Kölner 6.
An der Nachbö=ſe notierte Kriegsanleihe 495—500, 3½proz. Preußiſche
Konſols 1,2125—1,2375. Badiſche Anilin 18,5, Höchſter Farbwerke 16½/,,
—w. Berliner Börſe. Der ablehnende Standpunkt des
Reichsfinanzminiſteriums zu der von der Bankwelt gewünſchten und
erhofften ſofortigen Ermäßigung des Börſenumſatzſtempels, wie er
aus der Antwort auf die Eingabe des Zentralverbandes des deutſchen
Bank= und Bankiergewerbes hervorgeht, hat die Börſe recht enttäuſcht
und die Anſätze der letzten Tage zu einer Geſchäftsbelebung wieder zum
Verſchwinden gebracht. Auf allen Märkten herrſchte ausgeſprochene
Zurückhaltung, wobei die Kurſe der in den letzten Tagen bevorzugten
Montan= und Induſtriepapiere Einbußen, allerdings zumeiſt unter einer
Billion Prozent, erfuhren. Sonſt waren die Veränderungen für
Divi=
dendenpapiere geringfügiger Natur, und bei leichten Schwankungen war
eine gute Widerſtandskraft unverkennbar. Auch der Anleihemarkt konnte
ſich dem oben erwähnten ungünſtigen Einfluß nicht entziehen, wozu auch
noch ein Zeitungsartikel Dernburgs beitrug, der als Fachmann und
Politiker die Aufwertungsfrage recht zurückhaltend und die
Aufwertungs=
möglichkeit ziemlich ſkeptiſch beurteilt. Die Vorkriegsanleihen mußten
daher die in der letzten Zeit erzielten leichten Beſſerungen teilweiſe
wie=
der hergeben. Eine Ausnahme von der allgemeinen Geſchäftsloſigkeit
machten am Kolonialmarkte lediglich Südſee=Phosphat= und Sloman=
Salpeteraktien, die beide bei lebhaften Umſätzen auf 27—37 und 10—13½
ſtiegen. Der Ausfall der engliſchen Wahlen wurde in ſeiner politiſchen
und wirtſchaftlichen Wirkung auf Deutſchland lebhaft beſprochen, blieh
aber vorerſt auf die Börſenſtimmung ſelbſt ohne beſonderen Eindruck.
Am Geldmarkt zeigte ſich ſeitens einiger Nachzügler noch etwas
Nach=
frage.
Oeviſenmarkt.
Ke
Mefe
Amſterdam=Rotterdam ..
Chriſtignia. ..........
Kopenhagen ..........
Stockholm ............
Helſingsfors ...
Italien ...
London ..
New=Morck ..
Paris....
Schwveiz ..
Spanien
Wien (i. D.=Oſterr.”
Prag...
Budapeſt.
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Bulgarien..
Japan
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165.09
165.19 166.01
Brüſſel=Antwerpen ..... / 20.15— 20.25— 20.13— 20.2—
59.75
72.88 72.82—
72.52
111.47 112.03
... / 10.53—
18.945
419
80.64— 81.04— 80.60— 81.00—
56. 36 56.64—
5.91—
12.50— 12.56—
12.495 12.555
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3.04—
1.61—
0.465
6.065
16.54 16.46— 16.54—
75.76 76.14— 75.76— 76.14—
60.20
73.08—
112.03
10.585
4.21
22.04—
5.94—
1.535
3.06—
1.62—
0.475
6.095
2.26— 2.28—
tiert
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburg. Zelſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt Maſchinen
Berl.f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Pulkan ......
„ Wolle. .......
hem. Heyden ......."
„ Veiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen ...
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum..
Dt. Kaliwerke ..
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte. . .
Oynamit Nobel ......
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter .......
Hagegnau Vorz..
Belſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. eleſtr. Untern..
Halle Maſchinen ....."
dan. Maſch.=Egeſt. ..
16125 31. 10.
15500 Hanſa Dampfſch. . . . B0. 10.
10250 17503 17875 Hemoor Zement ..... 49000 22900 22300 Hirich Kupfer ........ 16400 4250 4300 Höſch Eiſen ........." 45250 4800 4500 Hohenlohe Berke .... 17100 Kahla Porzellan ....." 6750 39000 39000 Lindes Eismaſch. . . . . 6900 50750 48000 Lingel Schuh ........" 2390 193289 107500 Linke u. Hofmann .... 9250 200 2500 L. Loewe u. Co. ..... 59125 15000 15000 C. Lorenz.."........ 4500
8330 17375 17000 Meguin ...
......... 6500 6463 Niederländiſche Kohle: 4100 25000 26000 Nordd. Gummi. 0325 34500 23000 Orenſtein. 13325 13125 Rathgeber Waggon .. 5125 . 42000 Rombacher Hütten ... 16009 59900 59000 Roſitzer ZuOcker .. 4e750 Rütgerswerke 15000 8630 8700 Sachſenwetk. 2000 15543 16930 Sächſiſche Bußſtahl .. 11500 13300 13239 Siemens Glas 14250 2500 Thale Eiſenhütte . 5500 1 5504 Ver. Lauſitzer Glas 20750 11000 11300 Volkſtedter Porzellan. 6000 120 Weſtf. Eiſ. Landendreer. 14000 10900 1069 Wittener Gußſtahl .... 20750 53500 53039 Wanderer=Werke ... 6600
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
voll
31 10.
10125
51400
16250
44800
17000
6800
6800
2300
9300
59500
4600
8000
4200
0350
1400
4600
15250
42000
15000
1900
11750
14375
21500
6300
14000
20750
6700
Frankenkurs in London:
Markkurs
86.40
191.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 31. Oktober 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
5% Reichsanleihe .........." 499
..........." (ß. (9. ............"
3½% 0.3 3% 1.39 Dollar=Goldanleihe per 1935 94.75 94.75 1932 100 100 Dollar=Schatzanweiſungen 87.8 8.3 4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—IX. 0.475 — 0.38 4% Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u. 13 5.5 5.2 v. 14 — Sparprämienanleihe ... .. ..." 0.4 0.42 Zwangsanleihe .............." 11.7574 10.6Mc 4¾ Preuß. Konſols .........." 97 1.09 ....
3½% 1. 262 1.26 ......
39
4% Bad. Anl. unk. 1935..... .. 1.15 1.07 3½% „ „ v.. 1907......." 39 „ „ v. 1896....... 14. 4% Bahern Anleihe ........." .......
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rcz. 26 1.425 1. 8—16% Heſſen Reihe XXXYI.
untilg. b. 28 ............." 6.25 M0 6.40 3% Heſſen unk. 1924 ........." 0.565 3½%..............." 1.15 45 1.15 1.25 4% Württemberger alte ...... 1.55 1.4 b) Ausländiſche. 5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.. 58/ 571, 5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 4.75 4½% „ 1902 ...." 1.8 1.8 .
4% — 5% Bulgar. Tabak 1902... 82 13% Griech. Monopol .. — 4½%0 Oſt. Stuatsrente v. 1913
ab 1918 3.05 3.05 ½% Oſt. Schatzanweiſ. ſtfr.
v. 1914 7.25 420 Oſt. Goldrente. — 4% „ einheitl. Rente . ..... 1 5%0 Rum. am. Rente v. 03 .... 2.75 4½% Goldrente v. 13 4.55 4% „ am. Goldrente konv. 2.1 4% „ am. v. 05 3.1 4%0 Türk. (Admin. ſv. 190). 8.75 40 „ (Bagdad, Ser. I.." 11 49 „ „ II... %0 v. 1911, Zollanl” ... 9.9 273 4½%0 Ung. Staatsr. v. 14 .. 4% „ Goldrente ......." 8s — 4½ „ Staatr. .10 ..." 6.25 4% „ Kronenrente ... 1525 Außereuropäiſche. % Mexik. amort innere „ lonſ. äuß. v. 99 ... 2 „ Gold v. 04, ſtfr. . . . . 18.5 3% konf. inner. 4½%0 „ Frrigati nsanleiſe
5% Tamaulipas, Serie l...... 21 21 Lblig v. Trenzportanſt.
% Ciiſabethbahn.
79 Gigl. Carl Ludw.=Bahn.. 1.65
.4 Zi. * ½ Oſt. Südb, (Lomb.), ſtfr. .. 1
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)..
2,6% Neue
4%0 Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
1.b.8. Em. ..
9. Em. ..
v. 1885 ...."
3%0 Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
490 Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½%0 Anatolier I.
.
3% Salon. Conſt. Jonktion ...
0.37 3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. .........."
4½%
..
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldve=ſchreibungen.
Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5%0 Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
En. ....."
52 Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em... . . . .
69 Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23..
6% Heſſ.Braunk.=Nogg. Anl.v. 23
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23..."
5% Pfälzer Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 ...."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl.
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .....
5% Rhein=Main=Dona
Gold=
anl. v. 23.......
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II.......
5% Sächſ. Noggenwertanl. v. 23
5%0 Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie ......."
Burmer Baniverein .........
9.,8 Bayer. Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft
Commerz= und Privatbank ...
a5. Darmſtädter u. Nationalbank..
Deutſche Bani
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.
Deutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſellſchaft . ........"
Dresdener Bank ............."
Frankfurter Bank
...."
Frankfurter Hypotheken=Bank.
6.25 Metallbank. . ....
....
Mitteldeutſche Creditbank ....
Oſterreichiſche Creditanſtalt. ..
1.,6 Reichsbank=Ant. ............
Nhein. Creditbank ........"
Rhein. Hypothekenbank.
Süddeutiche Disconto=Geſellſch.
Weſtbanf.
..............
Wiener Bankverein ........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
.........
Bochumer Bergb. ..........."
Buderus. ....
........
Dt. Luremburger ....
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
Gelſenkirchen Bergw.....
Harpener Bergbau ........."
T— Tauſend 1 — Milliottent M0r
arden
U —ohne Umſas X — rationiert.
Kaliwerke Aſchersleben
Salzdetfurt.). ......
Weſtereg in
Klöcnerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren......."
Mansfelder ...
......"
Oberbedarf.
......"
Oberſchlef. Eiſen Caro) .......
Otavi Minen u. Eb.=Ant. . . . . .
Phönix Bergbau ............."
Rhein. Stahlwerke ..........."
Riebeck Montan ............."
Rombacher Hütte ...........
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt..
Ver. Laurahütte .. .."
Nitie induſtr. Anternehmu g
Brauereien.
Henninger Kemp =Stern .. . .."
Löwenbräu München ........."
Schöfferhof (Binding) ........"
Verger ..................
0.285
Akkumulat. Berlin .....
Adler & Oppenheimer ........"
Adlerwerke v. Kleher)........"
A. E. G. Stamm ... . . . . . . ."
6%0 A. E. G. Vorzug Lit. 4 ....."
2o A. E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſecke & Konegen. ...
Anglo=Continental=Guano ....
Anilin Bln.=Treptow .........
Aſchaffenburger Zellſtoff......
Badenia (Weinheim) ........
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik,
Bad. Maſchf. Durlach .....
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.
Baldur Piano ...............
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke .... . . . . ."
Bing. Metallwerke .........."
Brockhues, Nieder=Walluf .....
Cementwerk Heide berg......."
Karlſtadt . .
Lothringen (Meß)
Chem. Werke Albert ....
Griesheim El=ktron ....
Fabrik Milch ........."
Weiler=ter=me. ......."
Daimler Motoren .."
...
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ...
Deutſche Erdöl ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken........."
Dresdn: Schnellpreſſen ......
Dürkoppwerk (Stamm)......."
Oüſſeld. Ratinger (Dürr)......"
Docerhoff & Widm. Stumm ...
Eifenwerk Kaiſerslantein .....
L. Meher jr. .. . . . .."
Elberfelder Farbu. u. Baher...
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs Geſ........"
Elektr. Licht und Kraft . . .. . .. ."
Elſäſſ. Bad. Wolle ..........."
Emag, Frankfurt a. M. ..... . ."
Email.- & Stanzw. Ullrich ....."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlinger Spinnerei ..........
Faber Joh. Bleiſtift ..........
30 10.
16.4
36
3,5
9.25
925
22.5
16
2.35
5.6
40
3
20.85
17.25
4.2
15.75
17.9
0.79
183..
15.75
18.4
1.65
4.35
2.75
11
2.6
4.95
19
8.75
37.5
10.5
9.25
15.25
2.8
4.9
13.25
4.5
2.1
23
15
0.75
0.300
3.5
83
31. 10
15.5
39
39
3.4
9.25
9.25
37
33
5.7
40.25
31.25
17.25
Faber & Schleicher ........"
Fahr, Gebr. Pirmaſens ... . . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw. .
Feinmechanik (Fetter)....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a.M..
Frankfurter Gas ........."
Frankfurter Hof ...
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ......
Ganz, Ludwig, Mainz ........
Geiling E Cie.......... .. .. ..
Germania Linoleum ........"
Gelſenkirchen Gußſtahl ........
Goldſchmidt, Th. ..........
Gotha Waggon ............"
Greien Waſchifenfe Datäach.
Grün & Bilfinger ............
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert, Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann .. . . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ.... .
Hoch= und Tiefbau ...........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. . ...... . . . . . .
Holzverk.=Induſtr. . . .... . . ...
Hydrometer Breslau ........."
Inag ......................"
Junghans Stamm.. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt, R. ................"
Klein, Schanzlin & Becker.....
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle, Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ....."
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............"
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ......."
Lingel. Schuhwv Erfurt .......
Löhnberger Mühle ..........!
Lüdenſcheid Metallw. . ......
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau. .
Lux’ſche Induſtrie ...........!
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. F.kft. . .........
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mührenb., Frankf. a. M..
Moenus S=amm .........."
Motorenjabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke..
Neckarwerke Fßl. Stamm.....
Ole werke Frankfurt a. M. ....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Layſer ........
Philipps A.=6. .............
Pprzellan Weiſſel ..........."
Reiniger, Gebber: & Schall ...
Rhein. Elektr. Stamm... .
Rhein. Met.II Vorzüge ......."
Rhenauia Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen ........
Rückforth, Stetti:
.....
Rütgerswerke P..........
Sleußner (Frankfurta. M.) ....
Schnei der & Hanau ...
Schuelloreſſen Frankenthal ....
Schramm Lackfabrik .
Schriftgiezerei Stempel, Ffn.,
Schuckert glektr (Nürnbecg) :..
0.165 0.37)
5 0.182 15 1.6 11.95 122g 12.75 1 25 2.5 3.5 3.5 26.B 25.5 14 14 19.25 19‟ 12.5 13 61 2.35 2.2 3.45 3.75 4.5 4.6 16 18 16.B 4.9 5" ( Gfis 6 5.6 5.6 127 1.2 9.25 9.2 3.35 3 2.05 2.6 4.25 4.25 3.4
— 3.4
— 0.900 0.9 4 43 10.75 — 14.5 — 60 2.7 2.7 2" 2.2 6.8 6.75 2.25 2 4.2 4.4 4.5 7.9 7.75 8‟ 11.25 11.75 0.605 0.625 1525 1.525 23 2.25 16.1 5”1 5.7 1.35 1.5 15. 1.55 2.75 4.5 4.5 65 6.4 1 1.88 1.85 6.75 6.9 3,8 3.8 12.75 12.75 1 0.510 0.5 14
5 is 6.6 9 6.8 36
Schuhfab:! Berneis=Beſel ..
Schuhfubrik Herz
Schuhf. L=ander, Offenbach ...
Schulz, Grünlack, Rdsh. ...
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz .........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske ..........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .. ..."
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha
uhreafabrik Furtwängler ......"
Beithwerke in Sandbach ......"
Vereinf Chem Induſtrie Frrft
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ...
„ Gummifabr. Bln.=Frkfr.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin ..........."
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Vogtländ. Maſch. Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme ....
Voltohm, Seil .............."
Wahß & Frehtag ....."
.
Wegelin Rußfabrik .. . . ..
Zellſtoff Waldhof Stamm..
Zuckerfabr. Waghäuſel ...
Frankenthal ..
Heilbronn .....
Offſtein ...
Rheingau .......
Stuttgart .......
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .
Schantung E. B.............
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. . ./
Hapag (Paketfahrt) ........."
Nordd. Llohd ..............."
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf............"
Dampfkeſſe Rodberg ....
Helvetia Konſervenfabrik .„
51 Gebr. Lutz zuntaaatfaaffy
Motorenfabrik Darmſtadt ..
Gebr. Roeder ..........."
Venuleth & Ellenberger ...
— 0.809 91 0.85 5.1 5.4 7. 13.5 14 43 0.005 0.05 3.2 2.9 8,4 8.5 1.95 1.95 3.1 9.1 8.95 26 26 3.15 3.3 2.79 2.75
— 12.5 122, 2.4 2.3 1.1 1.1 2.35 2.:5 1.35 1.35 2,779 2.775 2,8 2.75 2.6 2.6 — 8.1 2.5 2.7 2.7 3.1 2.4 2.52 2.9 2.85 2.96 2.95 2.975 40.5 36 1.4 65 55 24.2 B 4.55 4.2
9.95
3.5
3.5
20.5
8,5
6.6
30
Annotierte Altien.
Apt".
.......
16.2 ) Beckerkohle.. .
.1
Beckerſtahl ...... .. ...... ..
6.7 I Benz... . . . . . . . . . . .... . . ...."
Brown Boveri ...... ........
Chem. Andrege ..
2.5 Deutſche Petroleum
Diamond Shares.
Entrepriſe ....
Falkonwerke .......
Großkraftw. Württbg. (Growag)
Unterfranken (ufra) ........."
Otto & Quanz
Textil=Ind. Barmen (Tiag) .„.
99• uin Flim 77ä RFF H F eIch
2I.
5.12
0.85
3.8
18
13.2
0.14
8
6.6
30
0.85
3ia
1
uB
0.130
—
1
45
7
Rummer 304.
11121.
Seite 15.
Lebenswogen.
17)
Roman von Paul Lindenberg.
(Nachdruck verboten.)
Als ihm ſchließlich ſeine Wirtin nichts mehr borgte und
ihm aufs dringlichſte eine ſchleunige Wohnungsänderung
empfahl, ſiedelte er nach einem benachbarten Dorfe über und
kaufte ſich von den letzten Silberlingen fünf Hühner, deren
Eier ſeine Hauptmahlzeiten während der nächſten drei
Monate bildeten. Aber auf die Dauer gings ſo nicht
weiter. Er faßte den Entſchluß, nach Amerika
auszuwan=
dern, kam bis London; hier traf er einen guten bulgariſchen
Freund, der ihn von der Ausführung ſeines Planes abbrachte.
Er blieb ſechs Monate in der Themſeſtadt, ſtudierte und kopierte
fleißig und ſchlug ſich, mit Hilfe einiger Verkäufe, ſchlecht und
recht durch. Dann gings nach München, wo er ſeinen lieben
Herzensſchatz kennenlernte, und ſpäter nach Berlin, um ſich hier
den eigenen Hausſtand zu gründen. Auch hier mußte er ſich
zu=
nächſt durchringen, es fehlte nicht an ſchmalen Wochen und
Mona=
ten, aber dann ſtellten ſich die erſten beſſeren Aufträge ein er
wurde immer bekannter, ſeine Ausſtellungen erregten Aufſehen,
mehr und mehr ward er der Maler der reichen und eleganten Welt.
„Manche meiner Bilder werden übermorgen lebendig
wer=
den,” erwähnte er, „denn viele der von mir gemalten ſchönen
Frauen und Mädchen” — er verbeugte ſich hier huldigend zu
Aſta — „ſowie hervorragende Männer werden zu unſerem Feſte
erſcheinen. Er ſchilderte geplante Einzelheiten und zählte die
Träger und Trägerinnen berühmter und klangvoller Namen auf,
die ihr Erſcheinen zugeſagt. Herr Redlich horchte auf, als unter
ihnen auch der des Geheimrats Replin genannt wurde, der einſt,
wie der Profeſſor hinzuſetzte, am ruſſiſchen Zarenhofe eine große
Rolle geſpielt. Ein Maskenfeſt ſollte es werden, von dem man
in ganz Berlin ſprechen würde, ein Feſt von völlig
internationa=
lem Charakter, denn unter den hundertfünfzig Gäſten würde
neben dem deutſchen Element auch ſehr ſtark das bulgariſche,
ruſſiſche, amerikaniſche vertreten ſein. In froher Laune lud er,
un. at ünlil.
Frau, die gisftc Eusen cin, gleichfalls
zu erſcheinen, und alis) Herr Ezerlöf ſagte zu, von dem
Haus=
herrn und Aſta hatte er ſchon vorher bejahende Antwort erhalten.
Nach Tiſch blieb man plaudernd in den Nebenräumen
bei=
ſammen. Der Theaterdirektor hatte ſich zu Aſta geſellt und bat
ſie, etwas vorzutragen, er hätte ſoviel von ihrer Stimme
ver=
nommen, die er nun gern einmal hören möchte.
Auch Herr Ewerlöf unterſtützte ſeine Bitte: „Laß dich
er=
weichen, mein Tochting, ich möchte mich ſelbſt überzeugen, ob
und welche Fortſchritte du im letzten halben Jahr gemacht.”
Nur zögernd ſchritt Aſta zum Flügel und blätterte in den
Noten, von denen ſie ein Heft einem jüngeren Herrn, der ſich zum
Begleiten erboten, reichte. Er ſchlug die erſten Akkorde an und
ſagte: „Der Traum”. Tiefe Stille trat ein.
Man merkte Aſta zuerſt ihre Befangenheit an; die ſie jedoch
ſchnell überwand. Dann wurde die klare, ſeelenvolle Stimme
wärmer und weicher, erfüllt von inniger Hingebung und tiefem
Verſtändnis:
„Liegt nun ſo ſtill die weite Welt,
Die Nacht geht ſchwebend durch das Feld,
Der Mond lugt durch die Bäume.
Da ſteigts herauf aus tiefem Grund,
Da flüſterts rings mit ſüßem Mund,
Die Träume ſinds, die Träume!
Sie tragen Mohn im goldnen Haar,
Und ſingend dreht ſich Paar um Paar
In wunderſamem Reigen.
Nur einer ſteht ſo ernſt bei Seit,
In ſeinen Augen wohnt das Leid,
Auf ſeiner Stirn das Schweigen.
O Traum, der meine Nächte füllt,
Der meinen Tag in Tränen hüllt,
Willkommen doch, willkommen!
Du biſts allein, der Treue hält,
Da alles andre mir die Welt genommen hat:
Willkommen, mein ſchöner Traum!”
Aſta hatte geendet, ihr Blick verlor ſich ins Weite, als ſuche
ſie das erſehnte Land holder Jugendzeiten, auf die ſie ſich nimmer
beſinnen konnte, wenngleich ſie in ihren Träumen oft ihr
trüge=
riſches Spiel trieben. Und wenn ſie dann erwachte, war alles
vorbei, nur verſchwommene Schemen waren übriggeblieben, die
raſch in ein Nichts zerflatterten.
Wie auch jetzt, wo ſie durch lauten Beifall aus ihrer
Ver=
ſunkenheit aufgeſchreckt wurde. Am begeiſtertſten geberdete ſich
der Thegterdirektor, der ihr ſchon in den nächſten Tagen ein „
En=
gagement erſten Ranges mit zehnjährigem Kontrakt” verſchaffen
wollte. Herr Ewerlöf drückte ihr herzlich die Hand: „Schön, ſehr
ſchön, Tochting, nun bin ich über deine Zukunft, die mir oft
Sorge gemacht, beruhigt!“
(Fortſetzung folgt.)
Das Gedeihen der Kinder
beruht in erster Linie auf einer sorasamen Pfege des Körpers.
Das beste Mittel hierzn ist eine vollständig neutrale Seife mit
hohem Fettgehalt. Unsere Kölnlsch Wasser Seife mit
dem „Pfeildreieck” ist
unschäd-
lick, rein und zuverlässig. Sie
eignet sich bei jedem Wasser
anch für die empfindliche Haut
der Neugeborenen.
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Seite 16.
Samstag, den 1. November 1924,
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 304.
Samstag, den 1. Rovember 1924.
Seite 12.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
20, Sonntag nach Trinitatis, den 2. November 1924,
Reformatiosfeſt.
(In allen Kirchen Kollekte für den Heſſiſchen Hauptverein der Guſtab=
Adolf=Stiftung.)
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls.
Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel.
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr:
Jugendgottesdienſt. Kandidat Lautenſchläger,
Abendmahls. Pfarcer Zimmermann. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Taub=
ſtummengottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Heß.—
Abends 8 Uhr: Der verlorene Sohn” von Burkhard Waldis.
Auf=
führung zum Beſten des Jugendheims der Jugendverbände, der
evan=
geliſchen Stadtgemeinde. — Montag, den 3. Nov., abends 8 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung der Lukasgemeinde.
Vor=
trag von Lehrer Franz Diehl über: „Friedrich Gottlieb Klopſtock” —
Mittwoch, den 5. Nov., abends 6 Uhr: Bibelſ unde über das
Luther=
lied „Nun freut euch, lieben Chriſten gmein”. Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Be=
ringer. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung
von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr:
Pfarraſſi=
ſtent Müller. — Mittwoch, den 5. Nov., abends 8 Uhr im
Martins=
ſtift: Bibelſtunde (3. Gebot). Pfarraſſiſtent Reinhardt,
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Abends 5½ Uhr: Pfarrer
Goethe. In beiden Gottesdienſten Feier des heil. Abendmahls mit
Vorbereitung. — Mittwoch, den 5. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Feier des heil. Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. —
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſten Gerſtenmaier. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Feier des heil.
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½6 Uhr an in der
Sakriſtei. — Montag, den 3. Nov., vorm. 11 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins. — Mittwoch, den 5. Nov., abends 8 Uhr:
Monatsver=
ſammlung der Männervereinigung, Vortrag von Dr. jur, Wagner:
„Kirchliche Einheitsbeſtrebungen”.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarver Rückert.
Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Rückert. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Wolf. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von ½6 Uhr an in
der Sakriſtei.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der
Männemranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtr, 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Samstag, den 1. Nov., abends 8 Uhr: Beichte. —
Sonntag, den 2. Nov., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Pfarrer Hickel. — Um 11¾ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger
Mäd=
cen). Sonntag nachm. 5 Uhr: Jugendgottesdienſt Zuſammenkunft
½5 Uhr im Elifabethenſtift — Donnerstag, den 6. Nov., abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Libel=
ſtunde. Miſſ Mauthe. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Montag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Geberdſtunde für Jungfrauen.—Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinder=
bund für Knaben u. Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule
Beſſungerſtraße u. Blaukreuz=Bibelſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor. — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24:
Sonn=
tag, vorm. 7 Uhr: Weiheſtunde — Um 9 Uhr: Wei kreuzſtunde für
Jünglinge. — Nachm. 12 Uhr: Abfahrt vom Oſtbahnhoſ zur Teilnahme
am Jahresfeſt in Reinheim. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (
Abſchieds=
ſtunde). — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis=Bibelſtunde. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Samstag,
abends 8 Uhr: Orcheſter.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner, Mühlſtr. 24, Sonntag,
nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
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ſtraße 22 (Infanrerie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, den 2. Nov.,
abends 8½ Uhr: Heimabend (nur für junge Männer). — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Haupt= und Jugendabteilung (
ge=
trennt). — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Familien=
kreiſe. — Samstag, abends 8½ Uhr: Weiheſtunde für den am 9.
No=
vember ſtattfindenden Werbetag,
Wartburgverein Darmſtadt (E, V. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23),
Montag, abends 8½ Uhr: Poſaunenchorprobe im Schloß, — Freitag,
abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Spielabend. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Eltern und
Angehörige (Offenb. Joh.). — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für junge Männer. — Freitag, abends 7 Uhr: Turnen (
Müller=
ſchule), — Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenſtunde,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 2. November 1924,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 146 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. —
Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr:
Roſenkranz=
andacht. — Um 6 Uhr: Andacht zum Troſte der armen Seelen,
Pre=
digt und Abſolution an der Tumba,
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 17 Uhr
Heil. Meſſe. — Nachm 2 Uhr Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½= Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr:
Roſenkranz=
andacht — Abends 8 Uhr: Allerſeelenpredigt mit feierlichem Schluß.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, abends 6—7 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 7½ Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe.
— Um 9½ Uhr: Hochamt. — Nachm. 6 Uhr: Armenſeelenandacht
mit Predigt.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg. 8 Uhr;
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein in der
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. /6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſes — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 18 Uhr!
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 2. Nob.;
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 5. Nov., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 7. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtraße 44): Sonntag, den
2. Nov., nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt Erntedankfeſt). — Donnerstag, den 6. Nov., abends 8½4 Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 2. Nov., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtundes— Abends 8 Uhr:
Evangeliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, — Fleitag;
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 2. Nov., vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt; anſchließend
Ernte=
dankfeſt. — Donnerstag, den 6. Nov., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Kirche Jeſu Chrifti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 2. Nov., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
5. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 2. Nov.;
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
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Darmſtadt, den 28. Oktober 1924.
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Das Schulgeld der hieſigen höheren
und der Mittelſchulen für den Monat
ORtober 1924 iſt bei Meidung der
Beitreibung bis zum 10. November
ds. Js. an die unterzeichnete Kaſſe zu
zahlen.
Vom 11. November ab werden
Pfand=
koſten erhoben.
(st14407
Darmſtadt, den 31. Okt. 1924.
Die Stadtkaſſe.
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Darmſtadt, den 31. Oktober 1924.
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Darmſtadt.
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tarif für die Stadt Darmſtadt in der
Faſſung der Bekanntmachung vom 8. Juli
(st14425
1924 genehmigt.
Darmſtadt, den 28. Okt. 1924.
Der Oberbürgermeiſter.
Erwerbsloſenfürſorge
und Krankenkaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung vom
15. Oktober 1923 in der Faſſung vom 16.
Februar 1924 ſind vom 1. November
1924 ab — vorläuſig jedoch nur für den
Monat November — an Beiträgen zur
Finanzierung der notwendigen Koſten
des Arbeitsnachweiſes und der
Erwerbs=
loſenfürſorge zu erheben:
11½22o des jeweiligen Grundlohnes.
Beitragspflichtig ſind die Arbeitnehmer,
die auf Grund der
Reichsverſicherungs=
ordnung oder des
Reichsknappſchafts=
geſetzes für den Fall der Krankheit
pflicht=
verſichert ſind und ihre Arbeitgeber.
Ar=
bei geber und Arbeitnehmer tragen den
Beitrag je zur Hälfte.
Hin ſichtlich der Abführung der Beiträge
an die Krankenkaſſen und die
Weiterlei=
tung der eingegangenen Beträge an die
Kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleiot es bei
dem bisherigen Verfahren. (St 14448
Darmſtadt, den 29. Oktober 1924.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis
für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Für die Verwalrung und Kaſſe der
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die Direktion richten.
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Seite 18.
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