Einzelnummer 15 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 283
187. Jahrgang
Samstag, den 11. Oftober 1924.
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Vexpſichtung auf Erfüllung der Anzeigeni
aufträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Be=
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banktonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Entſcheidung liegt bei den
Fraktionen.
e2trum und Oemokraten gegen die Rechtserweiterung.
Berlin, 10. Okt. Auf Grund der geſtrigen Anregung der
eutſchen Volkspartei empfing der Reichskanzler heute
ſurmittag die Fraktionsführer des Zentrums und
r Demokraten, um ſie über ihre Meinung zu befragen.
nder Beſprechung nahmen außer dem Reichskanzler vom
erhskabinett Dr. Streſemann, Dr. Jarres, Hamm
1d. Graf Kanitz teil. Für das Zentrum waren erſchienen
*=Abgg. Fehrenbach, Stegerwald und v. Guérard, für die
ſemnokraten die Abgg. Koch, Erkelenz, Dr. Haas und Keinath.
ſie beiden Fraktionen erklärten
übereinſtim=
ſend, daß ſie eine Erweiterung der
Reichs=
gierung nach rechts im gegenwärtigen
Augen=
link für inoportun hielten. Die Beſprechung dauerte
Furz nach 12½ Uhr.
AAn der heutigen Beſprechung beim Reichskanzler nahmen,
ſelwir hören, auch die beiden volksparteilichen Abgg.
Scholz und Dr. Curtius teil, welche erklärten, daß ſie
F ihrem bisherigen Standpunkte beharren müßten. Die
Ab=
lhin ung der Regierungserweiterung nach
la ts iſt von den Führern der Demokraten und
Zentrums nur für ihre Perſon
ausgeſpro=
a worden. Die endgültige Entſcheidung iſt
ſw den Fraktionen ſelbſt vorbehalten.
Däe Ablehnung der Regierungserweiterung
nach rechts durch die Oemokraten.
Berlin 10. Okt. Von demokratiſcher Seite wird
nun=
uh: mitgeteilt, daß die Ablehnung der Regierungserweiterung
ih rechts, die die demokratiſchen Unterhändler heute früh dem
oskanzler gegenüber ausgeſprochen haben, nicht nur ihre
per=
flche Ueberzeugung iſt, ſondern daß ihre Erklärung auf
Frak=
iisbeſchluß beruht.
4ie Führer der Sozialdemokratie beim Kanzler
Im Anſchluß daran empfing der Reichskanzler die Führer
ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion,
Xögeordneten Müller=Franken, Wels und Dr. Hilfer=
9. Die Beſprechung des Reichskanzlers mit den
Sozial=
kraten dauerte nur wenige Minuten. Der
Reichskanz=
legte den Beſuchern, die Frage vor, wie ſich die
aldemokratiſche Fraktion, im Falle eines
teren Beſtehens des bisherigen Kabinetts
Halten würde. Außerdem wurde auch über die
Aus=
ürg des geſtrigen Communiqués über die Beſprechung der
aldemokraten mit dem Reichskanzler in einem Teile der
ſze geſprochen.
Eine ſozialdemokratiſche Erklärung.
erlin 10. Okt. Von der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion
zeine Erklärung ausgegeben, die eine andere Lesart von den
Ver=
ungen zwiſchen dem Reichskanzler und den Vertretern der
ſozial=
ratiſchen Fraktion enthält. In dieſer Erklärung heißt es:
In der Erörterung mit dem Herrn Reichskanzler haben die
ſozial=
ratiſchen Unterhändler am Donnerstag erneut betont daß der
des ſozialdemokratiſchen Fraktionsvorſtandes an den Richtlinien
oerrn Reichskanzlers nur inſofern Aenderungen wünſcht, als
er=
de Feſtſtellungen notwendig zu ſein ſchienen, daß aber die
ſozial=
atiſchen Wünſche ſich durchaus im Rahmen der Richtlinien des
Reichskanzlers hielten. Der Herr Reichskanzler ſtimmte dieſer
ſung zu. Die ſozialdemokratiſchen Unterhändler erklärten weiter,
e Richtlinien der Deutſchnationalen ihrer ganzen
lierung nach nur den einen Zweck hätten, die von dem Herrn
ichskanzler auf Grund ſeiner Richtlinien gewünſchte
Re=
ungserweiterung unmöglich zu machen. Sie fallen
m Rahmen der Richtlinien des Herrn Reichskanzlers heraus. Auch
letzteren ſtimmte der Herr Reichskanzler zu. Die
ſozialdemo=
iſchen Unterhändler erklärten dann, daß ſie durch dieſes
hn der Deutſchnationalen den „Plan des Kanzlers als geſcheitert
gahten. Der Reichskanzler erklärte ſich außer Stande, dieſe
Auf=
der Unterhändler zu entkräften.
us dem Verlauf der Verhandlungen, ſo ſchließt die ſozialdemokrati=
Srklärung, ging unzweideutig hervor, daß nicht durch die gegen=
Formulierungen des Reichskanzlers und der ſozialdemokratiſchen
idler, ſondern durch die Aufſtellung der deutſchnationalen
Richt=
die Abſichten des Reichskanzlers durchkreuzt wurden.
er wird von ſozialdemokratiſcher Seite mitgeteilt, daß der
in der Beſprechung am Freitag vormittag den
ſozial=
en Unterhändlern die Richtigkeit ihrer Darlegung beſtätigt
tre
onen mitgeteilt habe, er habe die Vertreter der übrigen Fraktionen
m Sinne über den Verlauf der geſtrigen Beſprechungen unter=
Die Stellung der Deutſchnationalen.
ber Kanzler beabſichtigt nunmehr, die
deutſchnatio=
n Fraktionsführer zu empfangen. In
parla=
inriſchen Kreiſen nimmt man an, daß der Reichskanzler den
ichnationalen die Frage vorlegen wird, wie ſie ſich dem
teſtehen der bisherigen Regierung gegenüber zu verhalten
urken.
ſen der heute mittag veranſtalteten Ausſprache des
ſichskanzlers mit den Beauftragen der
Deutſch=
onalen Volkspartei, teilten die deutſchnationalen
eter ihre Auffaſſung zu den einzelnen Punkten der ihnen
Dienstag vorgelegten Richtlinien mit und erkannten
eals geeignete Grundlage für die weiteren
Handlungen über die
Regierungserweite=
gan.
Die Verhandlungen am Nachmittag.
Berlin, 10 Okt. Heute nachmittag 3 Uhr wurden, die
Verhandlungen des Reichskanzlers mit den
Koalitionsparteien fortgeführt. Der Reichskanzler
machte dem Vernehmen nach von ſeiner Unterredung mit den
Deutſchnationalen Mitteilung, in der, wie bereits gemeldet, die
Deutſchnationalen die Richtlinien des Reichskanzlers als eine
geeignete Grundlage für weitere Verhandlungen über die
Regie=
rungserweiterung anerkannt haben. Um ½4 Uhr wurden die
Beſprechungen unterbrochen. Sie werden um
7 Uhrfortgeſetzt nachdem inzwiſchen die Koalitionsparteien
in ihren Fraktionen Stellung genommen haben.
Berlin, 10. Okt. Während die Reichstagsfraktion der
Deutſchen Volkspartei heute überhaupt keine Sitzung abhielt,
er=
örterte die Zentrumspartei in ihrer heutigen
Nachmittags=
ſitzung eingehend die Frage der Regierungsumbildung. Die
Sitzung wurde um 7½ Uhr abgebrochen, ohne daß ein Entſchluß
gefaßt wurde. In der Ausſprache wurde beſonders auf die
Schwierigkeiten hingewieſen, die ſich aus dem Beſchluß der
Demokraten ergeben, da dieſe ſich gegen eine
Umbil=
dung der Regierung im gegenwärtigen Augenblick
aus=
geſprochen haben. Mithin iſt noch keine Klarheit
ge=
ſchaffen worden, ob die Demokratiſche Fraktion grundſätzlich
gegen eine Regierungserweiterung durch die Deutſchnationalen
iſt. Sofort nach Abbruch der Sitzung begaben ſich die Führer
der Fraktion zu dem Reichskanzler, der auf 7½ Uhr eine
Be=
ſprechung mit den Koalitionsführern angeſetzt hatte.
Die amtliche Erklärung.
Berlin 10. Okt. Am Schluſſe der
Parteiführerbeſprechun=
gen, die um 7½ Uhr begonnen hatten und bis kurz vor 8 Uhr
dauerten, wurde folgendes amtliche Communigus ausgegeben:
„In der um 7 Uhr ſtattgehabten Beſprechung des
Reichs=
kanzlers mit den Fraktionsführern der Koalitionsparteien
er=
klärten die Vertreter des Zentrums, daß ihre Fraktion ihre
end=
gültige Stellungnahme zur Frage der Regierungserweiterung
ſich vorbehalten müſſe, da zurzeit zahlreiche Mitglieder von
Ber=
lin abweſend ſeien. Der Reichskanzler kam mit den
Partei=
führern überein, die nächſte Zuſammenkunft im Laufe des
Diens=
tag abzuhalten."
Drei Möglichkeiten.
U. Berlin, 10. Okt. Zur Frage der
Regierungsumbil=
dung hören wir in Ergänzung unſerer bisherigen Mitteilungen
von maßgebender Seite noch, daß es ſich bei den Beſprechungen
des Reichskanzlers mit den Parteien darum handelt, daß die
Fraktionen drei Möglichkeiten, die ſich jetzt bieten,
be=
raten und darüber beſchließen, welche von ihnen ſie als die beſte
Löſung anerkennen wollen. Die drei Möglichkeiten ſind:
1. daß die jetzige Regierung weiter beſtehen bleibt,
eventuell unter Ergänzung des Miniſteriums
durch Beſetzung der vakanten Poſten des Juſtizminiſteriums
und des Verkehrsminiſteriums, oder daß
2. das Kabinett nach rechts erweitert wird, oder
daß, wenn keine von dieſen beiden Möglichkeiten von den
Fraktionen der Mittelparteien anerkannt werden ſollte, dann
3. die Auflöſung des Reichstags erſolgt.
Wenn die heute um 3 Uihr fortgeſetzten Beſprechungen mit
den Parteiführern abgeſchloſſen ſind, werden die Fraktionen
der Mittelparteien ihre Beſchlüſſe zufaſſen haben.
v. Kahr, Präſident des bayeriſchen
Verwaltungsgerichtshofes.
* München 10. Okt. (Priv.=Tel.) In Angelegenheit des
Herrn v. Kahr wurde nunmehr vom bayeriſchen Miniſterrat, wie
wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, endgültig dahin
entſchie=
den, daß Herr v. Kahr zum Präſidenten des
Verwaltungsgerichts=
hofes ernannt wird. Der bisherige Präſident des
Verwaltungs=
gerichtshofes, Herr v. Knözinger, wird anſtelle des Herrn v. Kahr
das Regierungspräſidium von Oberbayern übernehmen. Der
Wechſel ſoll bereits am 16. ds. Mts. erfolgen.
Owen Ooung in Paris.
London 10. Okt. (Wolff.) Laut „Daily Telegraph” fuhr
der Generalagent für die Reparationszahlungen, Owen Young,
geſtern abend von London nach Paris ab, um an der heutigen
Sitzung der Neparationskommiſſion teilzunehmen, in
der ein Entwurf der Bedingungen der Dawesanleihe
zwecks formeller Billigung durch die Reparationskommiſſion
unterbreitet werden ſoll. Wenn dieſe Billigung erteilt iſt, werde
das Uebereinkommen zwiſchen Deutſchland, den Emiſſionsbanken
und den Uebernehmern, wahrſcheinlich morgen, wenn nicht
ſo=
gar heute nachmittag, zur Zeichnung offenſtehen. Young hatte
vor ſeiner Abreiſe Unterredungen mit dem Gouverneur der Bank
von England, Finanzminiſter Luther, und anderen
Perſönlich=
keiten. Er erklärte ſich durch die getroffene Vereinbarung
hoch=
befriedigt. Das einzige, was geſtern noch nicht geregelt wurde,
war die endgültige Zuſtimmung eines Landes oder zweier
Län=
der zu den ihren Bankeinrichtungen zugewieſenen Quoten.
Die britiſche Quote betrage zehn Millionen Pfund
Sterling in bar. Die franzöſiſchen Banken würden drei
Millionen Pfund Sterling in Goldfranken
überneh=
men. Belgien, Italien, Schweden und die Schweiz
je anderthalb Millionen und Holland, wie erwartet
werde, zwei Millionen Pfund Sterling.
Die Neparationskommiſſion wird torausſichtlich in ihrer
Sitzung am Montag die zweite Feſtſtellung nach dem Dawesplan
vornehmen, die bekanntlich am 8. Oktober erfolgen ſollte, aber
auf den 15. Oktober verſchoben wurde. Am Montag werden
ebenfalls die Namen der heute ernannten amerikaniſchen
Mit=
glieder der Transfer= und der Reparationskommiſſion bekannt
gegeben.
Die letzten Möglichkeiten.
Herr Dr. Marx hat, nachdem am Donnerstag die
Seifen=
blaſe ſeiner Volksgemeinſchaft zerplatzt war, die Verhandlungen
zur Umbildung ſeiner Regierung von neuem aufgenommen. Er
hat am Freitag morgen ſich mit den Regierungsparteien
aus=
einandergeſetzt und ihnen ſeine Auffaſſung dahingehend
ent=
wickelt, daß nur noch drei Möglichkeiten übrig bleiben:
Entweder Aufnahme der Deutſchnationalen in die Regierung
oder Reichstagsauflöſung oder das Fortbeſtehen der
gegenwär=
tigen Regierung.
Das Zentrum, das den Kampf um die Stellung zu den
Deutſchnationalen innerhalb ſeiner eigenen Reihen noch nicht
ausgeſochten hat, hat von dieſen drei Möglichkeiten die letzte
ge=
wählt und iſt dafür eingetreten, daß im Augenblick, die
Fort=
ſetzung der Minderheitsregierung das einzig Mögliche ſei. Die
Gründe allerdings, die dafür angeführt werden, waren nicht
ſehr ſtichhaltig. Herr Fehrenbach befürchtet aus der
Regierungs=
fähigkeit der Deutſchnationalen Rückwirkungen auf die
inter=
nationale Anleihe. Als ob man die 800 Millionen Goldmark nur
einer demokratiſchen Regierung geben würde. Das Geld
bekom=
men wir doch nur dann, wenn für das Ausland ein Geſchäft
da=
mit verbunden iſt, und wer dann der Kontrahent iſt, das bleibt
den Herren draußen ziemlich gleich. Deshalb iſt auch der zweite
Einwand, daß die privaten Kredite gefährdet werden könnten,
wenn die Deutſchnationalen in die Regierung gingen, ebenſo
hinfällig. Die weiteren Einwände von der Rückwirkung auf
das beſetzte Gebiet, und auf die britiſche Regierungskriſe ſind
ſo durchſichtig, daß man ſie eigentlich gar nicht zu widerlegen
braucht. Bleibt als Einziges: daß dem Zentrum und den
Demokraten, die politiſche Naſe der
Deutſch=
nationalen nach wie vor nicht gefällt.
Deswegen machten die Vertreter der Deutſchen
Volkspartei den Vorſchlag, daß der Reichskanzler
ſich noch einmal mit den Deutſchnationalen in
Verbin=
dung ſetzen und deren Meinung über das bisher
vorlie=
gende Programm einholen ſollte. Der Zweck war, dem
Zen=
trum und den Demokraten den Nachweis zu erbringen, daß die
Deutſchnationalen tatſächlich bereit ſind, auf der Grundlage, wie
ſie das Kabinett Marx=Streſe iann geſchaffen hat, die weitere
Politik zu machen. Dieſes Ergebnis iſt auch erzielt worden. Die
Deutſchnationalen haben Herrn Dr. Marx
aus=
drücklich erklärt, daß ſie die Richtlinien, die er
ihnen vorgelegt hat, als eine geeignete
Grund=
lage ßür weitere Verhandlungen anerkannten.
Es ergibt ſich alſo das Eigenartige, daß nachträglich
die Richtlinien des Kabinetts die Zuſtimmung
aller Parteien gefunden haben. Denn auch die
Sozial=
demokraten haben ſich inzwiſchen davon überzeugt, daß ſie eine
Dummheit begingen, als ſie von ſich aus dem Reichskanzler den
Stuhl vor die Türe ſetzten, und haben deshalb hinterher ihre
Er=
klärungen vom Donnerstag ſo zu interpretieren verſucht, indem
ſie die Lesart ausgaben, daß ſie nicht die Volksgemeinſchaft des
Kanzlers, ſondern nur die Volksgemeinſchaft in der
Interpreta=
tion der Deutſchnationalen abgelehnt hätten. Dieſe nachträgliche
Retuſche wird ihren freilich nicht mehr helfen.
Nach der Rückſprache mit den
Deutſchnatio=
nalen hat ſich der Reichskanzler in den
Nachmittagsſtun=
den neuerdings mit den Regierungsparteien in
Verbindung geſetzt. Er hat ihnen Kenntnis gegeben von
der Stellungnahme der Deutſchnationalen und ihnen darauf die
Frage vorgelegt, ob ſie jetzt bereit ſeien, mit den
Deutſchnationa=
len eine Regierung zu bilden. Nach acht Tagen Hin= und
Her=
zerrens iſt man alſo endlich dahin gekommen, wo man am erſten
Tage hätte anfangen müſſen. Das Zentrum und die
Demokraten ſind vor den Zwang geſtellt, Farbe
zu bekennen.
Die Demokraten haben ſich die Aufgabe ſehr leicht
ge=
macht. Sie waren mit ihrer Fraktionsſitzung in einer Stunde
bereits am Ende. Sie haben ſich vorſichtshalber hinter das
Zen=
trum zurückgezogen. Man wird daraus entnehmen können, daß,
falls das Zentrum die Deutſchnationalen aufnehmen will, dann
auch die Demokraten keine Schwierigkeiten mehr machen werden.
Die eigentliche Entſcheidung alſo lag am
Frei=
tag beim Zentrum, nachdem eine Verlegenheitslöſung, wie
ſie Herr Stegerwald vorgeſchlagen hatte, daß nämlich das
gegen=
wärtige Kabinett durch rechtsſtehende Perſönlichkeiten erſetzt
würde, an dem Widerſpruch der Deutſchnationalen geſcheitert
war. Das Zentrum mußte nun alſo die beiden Seelen in einer
Bruſt miteinander ringen laſſen. Es wäre vielleicht raſcher zu
einem Entſchluß gekommen, wenn Herr Dr. Marx nicht auf jede
Führerrolle verzichtete, ſondern nur gleichermaßen die letzten
Möglichkeiten der Fraktion auf einem Präſentierteller
entgegen=
hielt mit der Aufforderung, nun ſelbſt einen auszuſuchen. Die
Gruppe Wirth kämpft mit der Kraft der Verzweiflung gegen die
Mehrheit. Schließlich ſah man ein, daß es unmöglich ſein werde,
den Wunſch des Kanzlers zu erfüllen und bis 7 Uhr eine
Ant=
wort zu geben, zumal da die Fraktionsſitzung nur von 35 Mann
beſucht war. Da außerdem in den nächſten Tagen die chriſtlichen
Gewerkſchaften ihr 25jähriges Jubiläum feiern, kann das
Zen=
trum auch auf eine ſtärkere Beteiligung an den
Fraktionsſitzun=
gen am Montag nicht rechnen und hat deshalb gebeten,
ſeine Antwort bis Dienstag verſchieben zu
dürfen.
An dieſem Tage werden jetzt der
Parteivor=
ſtand und die Fraktion gemeinſam beraten und damit
die endgültige Entſcheidung über einen
Rechts=
oder Linkskursbringen. Bis dahin iſt die Kriſe
vertagt.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Negenwent
piegel w. Aid uns Wortz
bei.
[ ← ][ ][ → ]Seite 2.
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Rummer 283,
*
Die Preisabbauaktion der
Reichsregierung.
Von unſerer Berliner Nedaktion.
Der Lebenshaltungsindex iſt ſeit einigen Wochen ſehr
be=
denklichen Erſchütterungen unterworfen, die geeignet erſcheinen,
die geſamte Preisabbauaktion der Reichsregierung zum
Schei=
tern zu bringen. Bekanntlich hat ſich das Reichskabinett nach
dem Abſchluß der Londoner Verhandlungen in der erſten
Sep=
temberhälfte veranlaßt geſehen, nicht nur durch entſprechende
Maßnahmen eine allgemeine Preisſenkung herbeizuführen, um
die deutſchen Erzeugniſſe wieder konkurrenzfähig zu machen,
ſon=
dern auch die Stabilität des Lebenshaltungsindexes zu
funda=
mentieren. Die Herabdrückung der Eiſenbahnfrachten, der
Koh=
lenpreiſe, der Zinsſätze und gewiſſer Steuern gaben der deutſchen
Wirtſchaft die Möglichkeit, dieſe Regierungsmaßnahmen von ſich
in weitem Maße zu fördern. Die Aktion wirkte ſich auch bald
günſtig aus, doch traten bald danach Momente in Erſcheinung,
die geeignet ſind, die Abſichten der Regierung zu durchkreuzen.
Dieſe Momente zeigten ſich zuerſt auf dem Lebensmittelmarkt,
der ein ſtarkes Steigen der Getreidepreiſe aufzuweiſen hatte.
Die Preisſteigerung ſetzte ſich dann auf dem Textil= und
Leder=
markt fort. Daneben ging auch noch die Miete in die Höhe, ſo
daß die Stabilität der Lebenshaltungskoſten aufs neue ins
Schwanken gekommen iſt und gegenwärtig die Gefahr beſteht,
daß durch Lohn= und Gehaltsſteigerungen die geſamte
Preis=
ſenkungsaktion ins Waſſer fällt.
Mit dieſer Erſcheinung haben ſich in den letzten Tagen die
zuſtändigen Reſſorts der Reichsregierung in einer gemeinſamen
Sitzung ihrer Vertreter im Reichsfinanzminiſterium beſchäftigt,
die ſich darüber klar zu werden verſuchten, welche Mittel gegen
die neue Preisſteigerung ergriffen werden müſſen. Obwohl es
ſich nur um vorbereitende Maßnahmen handelte, darf man wohl
annehmen, daß neue Entſcheidungen nicht mehr lange auf ſich
werden warten laſſen. Dies iſt um ſo notwendiger, als auch
die letzten Maßnahmen der Reichsregierung keineswegs als
aus=
reichend angeſehen werden können. Noch immer iſt der
prozen=
tuale Anteil der Frachten am Warenpreis durchſchnittlich das
Doppelte wie vor dem Kriege. Auch die Belaſtung durch die
Umſatzſteuer iſt der Preisſenkung außerordentlich hinderlich.
Hin=
zu kommt, daß die ſozialen Laſten die Warenherſtellung erheblich
verteuern, und zwar jährlich um etwa eine Milliarde Mark.
Aber auch innerhalb der Wirtſchaft ſelbſt iſt der Weg vom
Er=
zeuger zum Verbraucher noch viel zu weit. Die Belaſtung durch
Speſen und ſonſtige Unkoſten wirkt natürlich ebenfalls äußerſt
ungünſtig auf die Preisgeſtaltung. Es wird hier der Handel
einmal von ſich aus gründlich aufräumen müſſen. Die von den
Behörden ins Auge gefaßten Maßnahmen, wie
Einfuhrerleichte=
rung und neuerliche Herabſetzung der Bankzinſen, bleiben
erfolg=
los, wenn nicht auf allen Gebieten gleichzeitig der Preisabbau
energiſch und umfaſſend in Angriff genommen wird. Die
Regie=
rung kann von ſich aus die Preisgeſtaltung nur zu einem kleinen
Teil beeinfluſſen. Die Hauptarbeit bleibt unſerer Wirtſchaft
überlaſſen, von der man wohl erwarten darf, daß ſie ſich endlich
von den Erſcheinungen der Kriegs= und Inflationszeit befreit
und Güte und Preis der Waren wieder mit den Verhältniſſen
der Friedenszeit in Einklang bringt.
Vom Tage.
Ueber die bevorſtehende Preisabbauaktion der
Reichsregie=
ung, die aber noch der Billigung des Reichskabinetts bedarf,
verlautet, daß in erſter Linie Krediteinſchränkungen der
Reichs=
dank für die Landwirtſchaft und die Einſchränkung bezw.
Be=
eitigung der zurzeit in großem Umfange üblichen
Steuerſtun=
dungen für die Landwirtſchaft in Frage kommen, um zu
verhin=
ern, daß die Verkäufe aus der neuen Ernte hinausgezogen
wer=
den. Ferner ſoll auf eine Minderung der ungebührlich hohen
Spannen zwiſchen den Erzeugerpreiſen und den
Kleinhandels=
preiſen hingewirkt werden, und zwar durch entſprechende
Ein=
wirkungen auf die Müllereiverbände, Viehhandelsverbände und
Fleiſcherinnungen. Was den Viehgroßhandel anlangt, ſo will
man durch Milderung oder Beſeitigung der
Handelsbeſchrän=
ungen in dieſem Gewerbe den Hebel der Konkurrenz ſtärker als
isher einſchalten. Auch auf dem Gebiete der Kartellpolitik dürfte
chärfer als bisher durchgegriffen werden; es werde damit zu
rechnen ſein, daß die zuſtändigen Stellen in Zukunft namentlich
von § 4 Abſ. 2 des Kartellgeſetzes, der ein Kündigungsrecht
vor=
ieht, Gebrauch machen werden. Auf dem Gebiete der
Verkehrs=
virtſchaft dürften ermäßigte Tarife für lange Entfernungen
ingeführt werden, um einen Preisausgleich zwiſchen den
ver=
ſchiedenen Gebieten des Reiches zu ermöglichen. Auch auf dem
Gebiete der Einfuhrpolitik dürften Maßnahmen ergriffen werden,
die preisdrückend wirken; es dürfte mit einer Lockerung und
ilweiſer Beſeitigung der noch beſtehender Einfuhrverbote noch
vor dem 10. Januar 1925 zu rechnen ſein.
Bei den internationalen Segelflugwettbewerben in Aſiago (Mailand)
errang Papenmeyer=Cöthen auf „Konſul (Fabrikat
Bahn=
bedarf A.=G. Darmſtndt) den Entfernungspreis. Er
legte in 6 Min. 48 Sek. eine Strecke von 8375 Meter zurück. Gainz
Dauer= und Höhenflug blieb Martens=Hannover Sieger.
Nach mehr als einſtündiger Veratung hat die Fahrtleitung des
Z. R. III um 11 Uhr abends beſchloſſen, zur Amerikafahrt am
Samstag ½7 Uhr früh aufzuſteigen.
Der Sparer= und Hypothekenſchutzverband Eſſen nahm in einer gut
beſuchten Verſammlung nach einem Vortrag des
Oberlandes=
gerichtspräſidenten Dr. Beſt aus Darmſtadt einſtimmig
eine Entſchließung an, die gegen die dritte Steuernotverordnung
pro=
ſtiert und deren ſchleunige Aufhebung und die Neuregelung der
Auf=
wertungsfrage auf der Grundlage des von Beſt dem Reichstage
unter=
breiteten Geſetzentwurfs verlangt.
Die Reichsindex für den 8. Oktober zeigt nach den
Feſtſtel=
lungen des Statiſtiſchen Reichsamtes gegenüber der Vorwoche (1,19) eine
Zunahme auf 1,21 gegenüber der Vorkriegszeit.
Wie wir erfahren, fand geſtern abend um 6 Uhr im Reichstag
ein Miniſterrat ſtatt, an dem die Chefs der Reſſorts ſich beteiligten.
Gegenſtand der Beſprechung war nicht die Regierungsbildung, ſondern
Fragen, die mit der Umorganiſation der Reichsbahn in Zuſammenhang
ſtehen.
Der für den 12. Oktober geplante Stahlhelmſporttag in
Halle, zu dem auch mehrere Generale ihr Erſcheinen zugeſagt haben,
iſt, nachdem das erſte Verbot zurückgenommen worden war, jetzt durch
den Regierungspräſidenten Dr. Grützner erneut verboten worden.
Der Chriſtliche, der deutſche und Hirſch=Dunkerſche
Metallarbeiterverband hat das
Arbeitszeitabkom=
men vom 18. Dezember 1923 gekündigt und fordert die
Wieder=
einführung der achtſtündigen Arbeitszeit.
Eine von der Großdeutſchen Volksgemeinſchaft im
Löwenbräukeller in München geplante Verſammlung, in der
der völkiſche Reichstagsabgeordnete Gottfried Feder ſprechen
wollte, wurde vom Staatskommiſſar für München Stadt und Land
ver=
boten.
Der Oberpräſident der Provinz Ober= und
Nieder=
ſchleſien hat die „Oberſchleſiſche Note Fahne” und
die „Schleſiſche Arbeiterzeitung”, auf vierzehn „Tage
wegen des Artikels „Schleſiſche Gefängnisbeſtien” verboten. Der
Artikel enthält eine Beſchimpfung des Reichspräſidenten und des
preußi=
ſchen Miniſters des Innern.
Im Unterausſchuß des Aufwertungsausſchuſſes des Reichstags ſprach
der Vertreter des Reichsjuſtizminiſteriums gegen die Möglichkeit der
Rückdatierung des Aufwertungsanſpruches bei bereits
zurückgezahlten Inſtrumenten die allerſchwerſten juriſtiſchen Bedenken aus.
In der deutſchen Geſandtſchaft in Budapeſt erklärt
man, daß die Zuſchrift der ungariſchen Regierung wegen
Verwei=
gerung der Auslieferung von Schulz noch nicht
einge=
gangen ſei. Die deutſche Regierung werde aber weitere
Schritte unternehmen.
Der ehemalige Sekretär der eſtniſchen Botſchaft in
Petersburg, Noſtows, wurde wegen Spionage zu zehn
Jahren Gefängnis verurteilt. Er ſoll zur Sozialiſtiſchen Partei
über=
getreten ſein, um ſeine Begnadigung durch Verrat durchzuſetzen.
Wie in Wiener Bankkreiſen verlautet, wird Caſtiglioni am
kom=
menden Montag beim Handelsgericht das Geſuch um
Eröffnung des Ausgleichsverfahrens überreichen,
weil kommenden Montag ein Akzept mit 100 000 P. fällig wird, für deſſen
Deckung Vorſorge nicht getroffen werden konnte.
Nach einer Meldung aus Antwerpen ſind Diamanten im
Werte von 18 Millionen holl. Gulden, die aus dem Schatze des
ehe=
maligen Zaren ſtammen, angekauft worden.
Abſchied der heimkehrenden ausgewieſenen
Pfälzer von München.
München 10. Okt. Den heimkehrenden ausgewieſenen
Pfälzern gab geſtern der Pfälzer Treubund in München eine
Abſchiedsfeier, die ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung der
unlöslichen Verbundenheit des rechtsrheiniſchen Bayern mit der
Pfalz und mit dem Reiche geſtaltete. Der Miniſter des Innern
Stützl führte in einer Anſprache aus die Staatsregierung dürfe
mit großer Befriedigung darauf zurückblicken, daß dieſer Abend
infolge des Londoner Abkommens begangen werden könne. Für
ihre Zuſtimmung zu dem Abkommen trotz ſchwerſter Bedenken
ſei die Erwägung maßgebend geweſen, die Leiden der Pfälzer
Bevölkerung möglichſt abzukürzen. Namens der Staatsregierung
ſprach der Miniſter den Heimkehrenden den Dank aus für das,
was ſie gemeinſam mit den in der Pfalz Verbliebenen für die
deutſche Sache leiſteten. Der Staatskommiſſar für die Pfalz,
Geheimrat Wappes, überbrachte die Grüße des am Erſcheinen
verhinderten Miniſterpräſidenten Held, und wies auf die den
Völkern obliegende Miſſion hin, die deutſche Sache am Rhein zu
vertreten. Namens der Ausgewieſenen dankte Oberinſpektor
Groth für die Hilfstätigkeit, die alle Behörden für die
Ausge=
wieſenen entfalteten und drückte die Erwartung aus, daß die
beiden letzten Pfälzer, denen die Rückkehr noch nicht geſtattet
worden ſei, bald heimkehren könnten.
Die „Abrtiſtung”
General Nollets Auffaſſung von der Abrüſiung.
Paris, 10. Okt. (Wolff.) Kriegsminiſter General Nollet
hat geſtern abend bei einem Bankett der Vereinigung der
Re=
ſerveoffiziere für den Platz=Automobildienſt eine Nede gehalten,
in der er u. a. ſagte: Vergeſſen wir rricht, daß in Zukunft das
ſiegreiche und friedfertige Frankreich ſtark bleiben müſſe. Es
müſſe in den Dienſt des Rechtes eine von der ganzen
Na=
tion gebildete Armee ſtellen können, die zu ſeiner
Ver=
teidigung organiſiert iſt. Es iſt erforderlich, daß die Reſerven,
die den Hauptteil unſerer Truppen ausnzachen, gut ausgebildet
und bewaffnet ſind. Alle unſere Anſtremgungen müſſen dahin
abzielen, unſeren militäriſchen Organiſationen in der Zeit des
Friedens die für alle Möglichkeiten der Ausbildung erforderliche
Form zu geben, und andererſeits unſerer mobiliſierten Armee
die mächtigſten und modernſten Aktionsmittel zu verſchaffen. Es
iſt notwendig, daß Schritt für Schritt alle Fortſchritte in der
Technik für den Krieg ausgenützt werden. In der Zeit, in der
wir leben, würde derjenige, der allein auf ſeine glorreiche
Ver=
gangenheit vertraut, und der nicht beſtrebt ſein würde, ſeine
Methoden, ſein Material und ſeine Hilfsmittel ohne Unterlaß zu
verbeſſern, Gefahr laufen, überholt und geſchwächt zu werden.
Rücktritt Clementels.
Köln, 10. Okt. Von oppoſitioneller Seite in Frankreich
wird das ſeit einigen Tagen umlaufende Gerücht tatſächlich
auf=
recht erhalten, daß der Finanzminiſter Clementel beabſichtigt,
zurückzutreten, hauptſächlich wegen der Unvereinbarkeit der von
der Regierung auf Grund der Wahlverſprechungen verfolgten
ſozialen Ziele und der Notwendigkeit, den Haushalt durch
Ein=
ſchränkung aller unnötigen Ausgaben ins Gleichgewicht zu
bringen.
Ueberraſchungsunterſuchungen der
Militärkontrollkommiſſion.
Berlin 10. Okt. Die Interalliierte
Militärkontrollkom=
miſſion ließ in den letzten Tagen ſogen.
Ueberraſchungsunter=
ſuchungen vornehmen, u. a. im Fort Haneberg bei Spandau und
auf dem Truppenübungsplatz in Königsbrück bei Dresden. Im
Fort Haneberg wurde nichts gefunden, auf Königsbrück ſcheinen
einige Geſchützrohre ohne Verſchlüſſe, die ſeit vielen Jahren zur
Zieldarſtellung benutzt wurden, den Grund des Beſuchs
abgege=
ben zu haben. Die Vertreter der Kommiſſion haben ſich davon
überzeugt, daß dieſe Rohre nicht als Waffen angeſprochen
wer=
den können.
Die engliſche Antwort auf das deutſche
Memorandum eingetroffen.
Berlin, 10. Okt. Wie bereits gemeldet, iſt die Antwort
der engliſchen Regierung auf das Memorandum der
Reichsregie=
ung vom 29. September über den Eintritt Deutſchlands in den
Völkerbund heute nachmittag hier eingegangen. Von amtlicher
Seite wird dazu mitgeteilt, die Antwort beſage im weſentlichen,
daß die engliſche Regierung keinen Widerſpruch gegen einen
tändigen Sitz im Völkerbundsrat erheben werde. Es werde
jedoch darauf hingewieſen, daß der Zulaſſungsantrag nur dann
lusſicht auf Annahme habe, wenn er ohne Bedingungen und
Vorbehalte geſtellt werde. Deshalb könne die engliſche
Regie=
rung hinſichtlich der übrigen deutſcherſeits aufgeworfenen Fragen
auch keine Zuſicherungen geben.
Die ſchwediſchen Wahſen.
Die Frage der Regierungsbildung.
Das Endergebnis der ſchwediſchen Wahlen” zeigt eine bemerkbare
Verſchiebung nach rechts, aber auch nach den extremen Richtungen hin.
Die Konſervativen (64) wie auch die Sozialdemokraten (104) ſind aus
den Wahlen geſtärkt hervorgegangen. Die Mittelparteien, beſonders die
Freiſinnigen, haben einen ſtarken Verluſt zu verzeichnen, und trotzdem
beſteht die eigentümliche Lage, daß den Entſcheid über die zukünftige
Regierung die Freiſinnigen fällen werden, da die Hoffnungen der
Sozial=
demokraten auf eine abſolute Mehrheit nicht erfüllt worden ſind. Es
werden ſich alſo zwei Mehrheiten bilden laſſen, je nach dem Standpunkt
der Freiſinnigen: eine konſervative und eine ſozialdemokratiſche. Die
letztere Koalition ſcheint geringere Ausſicht zu haben, da die
Freiſinni=
gen wahrſcheinlich mehr Sympathie zu den Konſervativen bekunden
wer=
den. Sollte ſich aber dennoch die Sozialdemokratiſche Partei durchſetzen
können, ſo würde dies zweifellos zum Sturze des Kabinetts Trygger
führen. Es verlautet aber, daß ein mit den Freiſinnigen und Liberalen
erweitertes Kabinett Trygger in Bildung begriffen iſt.
*Konzert.
F. N. Der erſte Kammermuſik=Abend des
Schnurr=
uſch=Quartetts im Kleinen Haus des Landestheaters
and trotz der lockenden Vortragsfolge keinen allzu guten Beſuch.
die große Menge von Konzerten, die uns zu beſtürmen beginnt,
ingt ſchon an, die einzelne Veranſtaltung zu beeinträchtigen.
Mit dem künſtleriſchen Erfolg aber dürfen die Herren
Schnurr=
uſch, Jäger Horn und Klammer zufrieden ſein, denn
hr Vortrag feſſelte ſtark und zeigte ſorgfältigſte Durcharbeitung
er Werke. Mit dem zweiten Streichquartett aus op. 51 von
Brahms begannen die Künſtler. Als Gegenſatz zu dem erſten
n C=Moll ſcheint mir dies Werk weicher und kampfloſer zu ſein,
ſe bei Brahms ſtets reichliche Durcharbeitung der Themen und
iotiviſche Arbeit läuft weniger auf Konflikte als auf
gehalt=
ollen Gedankenaustauſch hinaus. Die Trübung durch den
is=Moll=Zwiſchenſatz im Andante ſteht vereinzelt. Wenn nun
ar das intereſſant periodiſierte Quaſi=Minuetto und der faſt
verbkräftige Schlußſatz folgen, ſo bleibt jegliche Problematik
ſeit in der Ferne. Die Künſtler ſchöpften den Inhalt mit feinem
mpfinden aus, übereilten allerdings unſeres Erachtens den
ſten Satz etwas, der von dem breite Tempi liebenden Brahms
einer feinen Rhythmik und intereſſanten Harmonien wegen
cher etwas gemächlicher gedacht wurde.
Mit dem Bruckner=Quintett, das die Herren unter
Mit=
virkung von Herrn Steinmar (Viola) uns wieder beſcherten,
rrangen ſie auch in dieſem Jahr einen bedeutenden Erfolg.
Das ſchwierige, weitgeſpannte Werk ſtellt einen der höchſten
Zipfelpunkte romantiſcher Kammermuſik dar, das unmittelbare
Erleben losgelöſt von allem Kunſtverſtand feiert in ihm Triumphe
und beſonders das Adagio gehört zu dem Tiefſten, was der
ſeiſter geſchaffen hat. Es bleibt ein Wunder, woher Bruckner
dieſe Meiſterſchaft in der Behandlung der Streichinſtrumente in
timſter Kammermuſikbeſetzung gewonnen hat, die Stilſicherheit
nd Klangbeherrſchung ſind hervorragend. In der Art, wie
ſchnurrbuſch das Quintett interpretiert, reicht ſich großzügige
uffaſſung mit feiner Ausarbeitung die Hand. Kaum droht
ein=
nal die große Linie verloren zu werden. Am ſtärkſten wirkten
ſcherzo und Adagio. Der begeiſterte Beifall, den die Spieler
ernteten, möge ihnen zeigen, wie ſtark ſie von ſeiten der Freunde
edler Kammermuſik anerkannt werden.
Bühnenchronik.
— Münchener Staatstheater. Die deutſche
Urauf=
hrung des „Titus Andronicus” findet als erſte
Inſze=
ierung von Eugen Keller am 15. Oktober im Prinzregenten=
heater ſtatt. Die neuen Bühnenbilder und Koſtüme ſind von
alter von Weeus.
* Mainzer Stadttheater.
Uraufführung:
Der verliebte Beifu.
Luſtſpiel von Hellmuth Unger.
Nach einer Novelle von Robert Auſterlitz hat Hellmuth Unger
ſein harmlos gefälliges Luſtſpiel „Der verliebte Beifu”
geſchaffen.
Um der in Deutſchland unmöglichen Handlung den Schein
der Möglichkeit zu geben, iſt ſie in chineſiſches Gewand gekleidet.
Der verliebte Beifu iſt ein armer Packträger. Er hat das
ſel=
tene Glück, daß ihm der gelehrte Li Pai einen Schuldſchein über
1000 Silbertaels überläßt, damit Beifu die Forderung von dem
reichen Wucherer Futſchü eintreibt. Die Hälfte des Erlöſes ſoll
Beifu, die Hälfte Li Pai erhalten. Der böſe Wucherer hat eine
ſehr ſchöne Tochter. In dieſe Tochter verliebt ſich der arme
Packträger, und nun kommt ein ſehr merkwürdiger Pakt zuſtande:
gegen Aushändigung des Schuldſcheins überläßt der Wucherer
dem armen Packträger die ſchöne Tochter zur Frau.
Inzwiſchen hat aber auch der gelehrte Li Pai ſich in die
ſchöne Wanglei verliebt und nicht minder der edle Richter
Tſangli. Auf dem Hochzeitsfeſte zwiſchen Beifu und Wanglei
kommt der ſchmähliche Handel zu Tage. Li Pai verlangt die
Hälfte des Erlöſes des Schuldſcheins, und da die Gegengabe
für den Schuldſchein eben die ſchöne Wanglei war, fordert er
die halbe Wanglei. Tſangli, Richter und Liebhaber zugleich,
fällt das ſalomoniſche Urteil, daß Wanglei beiden gehören
ſoll, bis ſich das Staatsgericht mit dem ſeltenen Fall befaßt hat!
Doch wie bei jedem Luſtſpiel, findet ſich auch hier ſchließlich ein
glücklicher Ausweg, und der Richter Tſangli gewinnt ſeine
ge=
liebte Wanglei.
Dieſe chineſiſche Angelegenheit hat Hellmuth Unger zu einem
gefälligen Luſtſpiel geformt. Die Handlung ſchreitet flott voran,
der Dialog iſt flüſſig, nur manchmal etwas breit. Nette Einfälle,
die meiſt dem chineſiſchen Milieu entnommen ſind, fördern die
heitere Stimmung, die zeitweiſe in das Schwankhafte übergeht.
Kann auch das Luſtſpiel eine höhere dichteriſche Bedeutung nicht
beanſpruchen, ſo gibt es dem Zuſchauer doch die Möglichkeit,
einen Theaterabend angenehm und luſtig zu verbringen, ohne
daß er ſich hinterher ſeiner Fröhlichkeit ſchämen muß.
Die Regie von Paul Peters ſpannte die Handlung in
einen luſtigen, in chineſiſchen Formen gehaltenen Bühnenraum,
den Wilhelm Müller entworfen hatte, und ſorgte für flottes
Tempo des Spiels.
Karl Robert Schäfer bewies als verliebter Beifu ſeine
ſchönen ſchauſpieleriſchen Mittel und verſtand es, der Geſtalt des
zum Großkaufmann aufgeſtiegenen Packträgers eine famoſe
Lebendigkeit zu geben.
Erna Baſtin war zwar keine kleine, aber doch eine liebe,
ſympathiſche Wanglei, begleitet von Ellen Häcken=Walther
als treue Dienerin. Den chineſiſchen Shylock, Futſchü, zeichnete
Karl Burg mit charakteriſtiſchen Strichen. Als der Gelehrte
Li Pai waltete P. J. Schneider. Auf hohem Kothurn ging
Friedrich Kuhn als renommiſtiſcher Kraftmenſch über die
Bühne. Einen luſtigen Ziegenbart=Schneider gab Karl Lindt.
Die Zuſchauer kamen durch die wohlgelungene Aufführung
in äußerſt angeregte Stimmung und ſpendeten lebhaften
Beifall.
I.
Berliner Kunſtausſtellungen.
Mit dem erſten Blätterfall hat in der Reichshauptſtadt auch
der=Beginn der Ausſtellungsſaiſon eingeſetzt. Faſt jeder
Kunſt=
ſalon tritt mit einer Kollektivausſtellung auf den Plan. Man
ſieht wieder mit etwas mehr Zuverſicht wie im Frühjahr in die
Zukunft. Ob die Hoffnungen auf eine Beſſerung des
Kunſt=
marktes in Erfüllung gehen werden, bleibt abzuwarten. Alles
hängt von der weiteren Entwicklung der Geſamtwirtſchaft ab.
Anſätze zur Beſſerung ſind vorhanden, aber vorerſt auch nur
Anſätze . . .
Von den unlängſt eröffneten Ausſtellungen der größeren
Kunſthandlungen ſei heute nur diejenige der Galerie Flechtheim
erwähnt, weil ſie einem Maler gewidmet iſt, den man jahrelang
in Berlin mit der gleichen umfangreichen Ueberſicht ſeines
Schaf=
fens nicht mehr geſehen hat. Julius Pascin, jener
eigen=
artige Zeichner, der öſtlichen und weſtlichen Kulturkreis in ſich
vereint. Mit einer ungehemmten Hingabe ergibt er ſich dem
Reiz ſeiner Frauen, jenen laſterhaften und doch ſo reizvollen
Geſchöpfen. Nicht immer verdient das Milieu beſondere Sym=
pathie, aber das Erlebnis des Künſtlers iſt echt und durchgeiſtigt.
Pascin iſt Zeichner. Auch dort, wo er, wie in der Legende vom
verlorenen Sohn, zu malen verſucht. Ihm dient die Farbe nur
zur Erhöhung der Strichwirkung. In der Zeichnung vibriert
ſeine Seele. Ihr iſt jene innere Größe eigen, die das Stoffliche
im künſtleriſchen Geſtalten überwindet und ſo um die Klippe
der Pornographie ſicher herumkommt. Eben das iſt es, was ihn
befähigt, heikle Themen zu berühren, weil er die empfindſamen
Finger des Künſtlers beſitzt.
Mehr in das Träumen des Stillebens hinein hat ſich
Hein=
rich Campendonk geflüchtet, dem die Nationalgalerie im
ehemaligen Krondrinzenpalais eine Sonderausſtellung
einge=
richtet hat. Nicht immer iſt er von ſtarker Eigenart. Franz
Marc und Chagall ſind oft ſeine Paten. Aber er bringt eine
ſtarke Liebe für lyriſche Farbenklänge mit. Meiſt ſteht der Menſch
im Mittelpunkt ſeiner farbigen Träume. Pflanzen, Vögel und
vor allem Kühe gruppieren ſich um ihn zu bukoliſchem Frieden.
Helten wächſt er über das Stilleben hinaus. Aber wenn er üch
Nummer 283.
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Seite 3.
So iſt denn, trotz des Sturmes in den Zeitungen, der Ver=
Dieengiiſche egierungskriſts. lauf der gegenwärtigen Kriſis noch keineswegs überſehbar. Man
munkelt ſogar davon, daß viele Mitglieder der liberalen Partei
Anmerkung der Redaktion. Nachdem das im entſcheidenden Augenblick der von der Führung ausgegebenen
englilſche Unterhaus am Donnerstag aufgelöſt worden Parole nicht folgen würden. Indeſſen iſt das, bei einigermaßen
iſt, dürfte dieſe Schilderung der allgemeinen Zuſammen= geſchickter Taktik, kaum wahrſcheinlich. Die Partei würde ſich
häuge der engliſchen Kriſe, die vor der Entſcheidung des damit ſo unſterblich blamieren, daß man das ſchon einmal ge=
Unterhauſes geſchrieben iſt, von beſonderem Intereſſe ſein, machte Experiment kaum wiederholen dürſte. So bleibt denn
London, den 8. Oktober 1924. „ als Geſamtergebnis die Feſtſtellung: Die Kriſis iſt da und wird
Seitdem Macdonald durch das Entgegenkommen ſeines nicht wieder beſeitigt werden. Wir Deutſchen können einem
reundes Sir Alexander Grant in den Beſitz eines Kraftwagens Regierungswechſel in England ohne Sorge entgegenſehen.
Eng=
grkommen iſt, haben ſich die politiſchen Wege, die er zu befahren lands Nöte und Sorgen ſind viel zu groß, als daß ſich auch eine
konſervative Regierung eine ausgeſprochen deutſchfeindliche Po=
2—nötigt iſt, ſo berſchlechtert, daß er demnächſt von ſeinem Führer= litik geſtatten könnte. Ja, ſie wird bei Bekämpfung der
Arbeits=
s fallen dürfte. Die Oppoſition hofft ihn ſchon in der nächſten
loſigkeit auf ein gutes Verhältnis mit Deutſchland viel mehr
WSoche zur Strecke bringen zu können. Während Macdonald
h=Sher auf gebeſſerten Wegen, von dem Wohlwollen des geſam= Wert legen können, als das die ſchwache Minderheitsregierung
mi Volkes getragen, ſich eines gewiſſen Behagens und des Ge= Macdonalds vermochte. Deren Erfolge beſtanden im
weſent=
n iſſes der politiſchen Macht erfreuen durfte, hat ſich, ſchon ſeit lichen in der „Verbeſſerung der atmoſphäriſchen Bedingungen”.
Die erhoffte Ernte iſt dennoch nicht erzielt worden. Auch in
Usochen, das Bild völlig geändert. Heute ſtehen die Dinge ſo, dieſem Herbſte ſind die politiſchen Scheuern Europas
haupt=
duß es weder für die Liberalen noch für die Konſervativen ein ſächlich mit Stroh gefüllt worden. Nur hat man zum Binden
zurück mehr gibt. Es fragt ſich nur noch, ob man den Ablauf, der Garben ſtatt des gemeinen Hanfes rote Bändchen verwendet.
r Kriſes bremſen ſoll oder nicht, denn ſo ganz wohl iſt ſelbſt
r Oppoſition nicht. Geglückt iſt der Beweis, daß auch
Mac=
donald das Pulver nicht erfunden hat. Iſt Macdonald denn
Aheiligt? fragt der „Outlock”, eine gut geſchriebene und
amü=
ſmite politiſche Wochenſchrift.
Es iſt ſchwer, in dem Hin und Her des politiſchen Meinungs=
1 eites zureichende Gründe für die Plötzlichkeit des Auftretens
eſer lange erwarteten Kriſis zu finden. Man ſagt, die libe=
„Aen Abgeordneten hätten ſich während ihres Urlaubs davon
u erzeugt, daß bei Fortſetzung ihrer bisherigen Politik die Partei
arigſam zerrieben werden müßte und daß auch längeres Warten
— Dinge nicht verbeſſern, ſondern nur verſchlechtern könne.
2er Ruſſenvertrag bietet eine günſtige Handhabe. Er iſt — ſelbſt
e größten Freunde Macdonalds können ihn mit vielen
Grün=
din nicht retten — wirklich hundsmiſerabel. Die Ruſſen haben
ihe Trümpfe in der Hand behalten, und John Bull ſoll
oben=
in noch etwas draufzahlen. Nun kommt noch eine
partei=
ullitiſche Torheit des derzeitigen Generalſtaatsanwalts Sir
Entrick Haſtings dazu. Er hat das Verfahren gegen ein
kommu=
in tiſches Wochenblatt, das der Aufreizung zum Aufruhr
bezich=
irt war — wie man mit guten Gründen behauptet, infolge
Ein=
nifens der Kommuniſten — aufgehoben. So ſcheint die Juſtiz
nDroht. Nebenher gibt es noch eine Fülle von anderen Hand=
Ben, um eine Regierungskriſis heraufzubeſchwören. Gründe,
agt Falſtaff, ſind billig wie Brombeeren.
Aber es ſind nicht die Gründe, die öffentlich erörtert werden,
eigentlich maßgebenden. Gewiß, man braucht ſie. Zu einem
4ahlkampf ſind „Parolen” notwendig. Die tieferen Gründe
isen anderswo. Macdonald hat ſein Amt ſchlecht und recht
uSgefüllt. Er hat Glück gehabt. Der Sturz Poincarés und
i dadurch eingeleitete Konjunktur haben ſeine Erfolge ermög=
—t. Auch hat er hübſche und geiſtreiche Reden gehalten. Aber
as können andere Leute auch. Reale Erfolge aber ſind im
zunzen nicht zu verzeichnen geweſen. Die Gefahren für das
mperium haben ſich vermehrt, nicht vermindert, und die
inner=
o itiſche Lage hat ſich verſchlechtert. Warum alſo, fragt man
a., ſollen wir, die wir, wenn wir wollen, die Mehrheit haben,
inen ſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten weiter regieren laſſen,
umn er ſchließlich nicht mehr erreicht wie ſie ſelber erreichen
ör nten?. Wären wir einig, wäre das nicht nötig! Es iſt unſer
zId, das er ausgibt, es iſt unſer politiſches Kapital, unſere
poli=
fce Macht, die er verbraucht. Der — Verzeihung! —
Kron=
butz des Sozialismus iſt nicht angetaſtet worden. Damit ſteht
3 etwa wie mit der Goldreſerve der polniſchen Reichsbank,
olche nach beglaubigten Nachrichten aus einer Flaſche Danziger
Z.Adwaſſer beſtehen ſoll, die aber ſchon ausgetrunken iſt. Unter
i ſen Umſtänden iſt es beſſer, die Parteien regieren, die ihren
influß bisher ohne Gegenleiſtung zur Verfügung geftellt haben.
Polimmer kann es nicht werden.
Nur der Wahlkampf macht Sorgen. Die bisherige
Schon=
eit, hat im Lande den Glauben entſtehen laſſen, dieſer Macdonald
zirre doch ein Mordskerl, reden kann er, und ſogar die hohe
Fallitik verſteht er. Es kommt alſo alles auf die Wahlparole an.
In dieſem Dilemma iſt man auf die wahrhaft ingeniöſe
dee verfallen, zwiſchen dem Sturz der gegenwärtigen
Regie=
urg und Neuwahlen ein Uebergangskabinett Aſquiht
einzu=
heben. Der alte Aſquiht, heißt es, wäre erſtaunlich friſch und
hendig von ſeinem Urlaub zurückgekehrt, munterer, als man je
etracht. Warum ſoll alſo nicht ein liberales Zwiſchenkabinett
eingeleiteten außenpolitiſchen Arbeiten der
Macdonald=
tegierung beenden und dann erſt die Neuwahlen veranſtalten?
Einfall iſt nicht ſchlecht. Es iſt klar, daß ein Miniſterium
aldwin die Nachlaßverwaltung Macdonalds ſehr viel weniger
u machen könnte als ſeinerzeit Macdonald die
Nachlaßverwal=
ung Baldwins.
Die engliſche Wahlkampagne.
London, 10. Okt. (Europapreß.) Alle engliſchen Parteien
bereiten die Wahlkampagne mit fieberhafter Eile vor, derin dieſe
wird die kürzeſte ſein, die man je erlebt hat und nur 19 Tage
dauern. Das Wahlmanifeſt der Arbeiterpartei wird
wahrſchein=
lich am Samstag veröffentlicht werden. Das der Korsſervativen
und Liberalen iſt heute von den Parteiführern beſprochen worden.
Die Liberale Partei wird hauptſächlich die Anleihe an
Sowjet=
rußland kritiſieren, ſowie die Machtloſigkeit der Arbeiterregierung
gegenüber der Arbeitsloſigkeit. Die Liberalen werden gegenüber
den Konſervativen und Arbeiterparteilern im Vorteil ſein, da ſie
im ganzen Lande alle großen Säle gemietet haben. Die
Konſer=
vativen und die Arbeiterpartei müſſen in verſchiedenen großen
Städten mit kleinen Lokalen vorlieb nehmen. Man ſpricht immer
mehr davon, daß die Konſervativen und Liberalen ſich
zuſammen=
ſchließen werden in dem Sinne, daß ſie in Bezirken, wo ein
Ar=
beiterkandidat auftritt, nur ein lonſervativer oder kiberaler
Kan=
ditat auftreten wird. Es verlautet, daß Lord Virkenhead, Auftin
Chamberlain, Churchill, Balfour und Lloyd George ein
Abkom=
men dieſer Art befürworten. Im Wahlkreis Macdonalds wird
diesmal ein liberaler Advokat als Gegner auftreten. Im
Wahl=
kreis Lloyd Georges und Aſquiths werden elbenfalls zum
erſten=
mal Kandidaten der Arbeiterpartei ihr Glück verſuchen. Der Sohn
Macdonalds, der ſich gegenwärtig in den Vereinigten Staaten
aufhält, wird ſeine Kandidatur in der Grafſchaft Baſſetlaw
auf=
ſtellen. Da er an der Wahlkampagne nicht teilnehmen kann, wird.
ſeine Schweſter Iſabell an ſeiner Stelle ihn in den
Verſamm=
lungen vertreten. Der ältere Sohn Baldwins, Oliver Baldwin,
wird als Kandidat der Arbeiterpartei in der Grafſchaft Dutley
auftreten. Der Sohn Clynes und die beiden Söhne Henderſons
werden, ebenfalls ihre Kandidaturen aufſtellen. Beſondere
An=
ſtrengungen werden von der Arbeiterpartei in den
Grubenbezir=
ken unternommen werden, wo bei den letzten Wahlen von 48
Kan=
didaten 43 gewählt wurden. Es ſollen deshalb diesmal mehr als
50 Kandidaten aufgeſtellt werden.
Die Londoner Preſſe im Zeichen des Wahlkampfes.
TU. London, 10. Okt. Die Morgenblätter ſtehen im Zeichen
des Wahlkampfes. Alle Zeitungen bringen noch einmal
aus=
führliche Darlegungen mit der Begründung ihres
Parteiſtand=
punktes. Der weſentlichſte Teil der Ausführungen iſt der Frage
gewidmet, wer an den Wahlen ſchuldig wäre. Nach Auffaſſung
der Liberalen und Konſervativen hat Macdonald den Wahlkampf
herbeigeführt, um einer nebenſächlichen Unterſuchung zu entgehen.
Das Umgekehrte behauptet die ſozialiſtiſche Preſſe. — Die
eng=
liche Preſſe gibt Stimmen des Auslandes zu der politiſchen
Kriſe wieder und hebt beſonders die Bemerkungen der deutſchen
Preſſe hervor. Es wird die Aeußerung der „Germania”
hervor=
gehoben, in denen die Leiſtungen der Arbeiterregierung in
Eng=
land als lobenswert bezeichnet werden. Ferner wurde die
Be=
merkung der „Kreuzzeitung” angeführt, daß Deutſchland von einer
Regierung Macdonalds nichts zu hoffen gehabt hätte und daß
dies auch durch die Führung ſeines Kabinetts beſtätigt worden
wäre.
Der letzte Sand der Parteien iſt folgender:
Kon=
ſervative 258, Arbeiter 193, Liberale 158, Unabhängige 5, ein Sitz
unbeſetzt. 1923 waren die Fraktionsſtärken: Konſervative 348,
Arbeiter 144, Liberale 67, Nationalliberale 50, Unabhängige 8.
Es ergibt ſich aus der Gegenüberſtellung, daß bei den letzten
Wahlen faſt 100 konſerpative Mandate verloren gegangen ſind,
und zwar, wie die heutigen Morgenblätter hervorheben, zum
großen Teil infolge der Zerſplitterung der liberalen und
konſer=
vativen Stimmen.
Macdonald und Zaglul Paſcha
Von unſerem Londoner Korreſpondenten.
C. M. P. London, 9. Oktober 1924.
Einer der Kardinalpunkte britiſcher Politik iſt ſelbſtverſtändlich die
Offenhaltung der „Reichshochſtraße zur See” im Kriege wie im Frieden.
Ohne die abſolute Sicherung der großen Verbindungslinien zwiſchen
dem Mutterlande und ſeinen Dependenzien jeder Art iſt das Weltreich
ein Krüppel, und man muß ſich bei jeder internationalen Entwicklung in
allererſter Linie die Frage ſtellen, wie weit kommen dieſe großen
dau=
ernden Prinzipien der britiſchen Politik in Frage, wenn man die
Hal=
tung der britiſchen Regierung verſtehen will.
Als ich vor über 20 Jahren meinen erſten Beſuch im Foreign Office
machte, — es war zur Zeit, als Frankreichs Marokko=Aſpirationen zu
Tage traten — holte mir der ſo liebenswürdige Sir Thomas (ſpäter
Lord) Sanderſon, vermanenter Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes,
ſelber einen ſchweren Atlas herbei und zeigte mir auf einer
wunder=
baren Spezialkarte, wie die britiſche Hochſtraße zur See vom Atlantik
durch das Mittelmeer und den Kanal von Suez läuft.
Die ganze ägyptiſche Politik entſtand doch nur aus der
geographi=
ſchen Lage des Khediven=Reiches. Die Kairo=Kap=Politik zeigte erſt
ſpäter ihre Anfänge. Aegypten iſt jetzt ein freies Königreich geworden,
aber bis es nicht ſelber ſtark genug iſt, muß es ſchon durch britiſche
Truppen ein feſtes Gerüſt erhalten. Nicht nur im Innern. Es muß auch
nach dem Weſten ſicher ſein, wie nach dem Süden Sudanwärts. Der
Sudan darf nicht eine Brutſtätte ägyptiſcher Gefahren bleiben oder
wieder werden. Der Sudan macht auch jede feindliche Bewegung aus den
Gebieten am Roten Meere, dieſem Vorbecken des Suezkanals unmöglich.
In Aegypten wie im Sudan muß unbedingt Ordnung und Sicherheit
herrſchen.
Damit war Macdonalds Stellungnahme klar gegeben. Er hat noch
ein Uebriges getan: er hat die erſten Experten der Landesverteidigung
gehört. Ihr Urteil ſtand von vornherein feſt. Den Halt über den
Sudan aufgeben, hieße eine Breſche in das Syſtem legen, geradeſogut
— vom britiſchen Standpunkt aus — wie die Herausgabe eines Stückes
von Oſtafrika. Da Zaglul auf ſeinem ägyptiſchen Standpunkt beharren
mußte, auch nachdem Macdonald ſich alle Mühe gegeben hatte, eine
„freundliche Atmoſphäre” zu ſchaffen, war eine Verſtändigung unmöglich.
Der Berichterſtatter der „Times” in Alexandria hatte Gelegenheit,
mit zwei gut unterrichteten Aegyptern höheren Standes” zu ſprechen.
Sie meinten, wenn die Arbeiter in der kommenden Wahl mit ſtarker
Mehrheit wieder zur Regierung kommen würden, wovon Zaglul
über=
zeugt ſei, würden ſie vielleicht in der Lage ſein, die „Imperialiſten und
Militariſten”, vor denen Macdonald ſich jetzt habe beugen müſſen, zu
ignorieren und die Hoffnungen zu verwirklichen, die ſie ſelber, als ſie
noch zur Oppoſition gehörten, den Aegyptern gemacht hätten. Aegypten
könne ſich nicht eher ſelber ſchützen und den Kanal garantieren, bis es
eine genügend ſtarke Armee beſitze. Dies müſſe in wenigen Jahren der
Fall ſein. Augenblicklich ſei es lächerlich, davon zu reden, daß Aegypten
den Schutz des Kanales gerantieren könne, ſodaß eine Zurückziehung
der britiſchen Garniſon möglich ſei. Aber das Ueberbieten, dem ſich
alle Parteien hingegeben hätten, habe zum Stellen unmöglicher
Forde=
rungen geführt und zu einer Situation, in der niemand dem Lande die
Wahrheit zu ſagen wage. Zaglul ſolle jedenfalls im Amte bleiben. Die
nächſten wenigen Monate könnten ſchlimm werden, weil man von der
Regierung fordern werde, ſich mit den dem Status quo berührenden
Fragen zu beſchäftigen, die man in der Hoffnung in der Schwebe
ge=
laſſen habe, daß in den Londoner Unterhaltungen entweder eine
Rege=
lung oder ein Modus vivendi erreicht werden könnte. Im kommenden
Winter könne infolge des Zuſammenbruches der Londoner
Unterredun=
gen in der Tat eine etwas delikate und ſchwierige Situation entſtehen.
Wir geben dieſe Auslaſſungen ausführlicher, weil aus ihnen klar
hervorgeht, daß im Winter zu allen anderen auch die ägyptiſche Frage
für die britiſche Regierung akuter werden wird, denn in dem Einen
verrechnen ſich die beiden ägyptiſchen Herren gründlich, in der Annahme,
daß nach der Wahl in London mehr Entgegenkommen gefunden werden
könnte. Welche Partei auch am Ruder ſein mag, in den von Alters her
vitalen Fragen internationaler Politik, iſt ſtets eine abſolute Kontinuität
in London feſtzuſtellen.
England über die Grenzzwiſchenfälle im Trak beſorgt.
London, 10. Okt. Die Anweſenheit der türkiſchen Truppen
im Frakgebiet und das Ausbleiben der Antwort, der türkiſchen
Regierung auf die engliſche Note laſſen hier immer ernſtere
Be=
denken laut werden. Das Schreiben der türkiſchen Regierung und
die neuerliche Verſtärkung der türkiſchen Truppen im Irakgebie:
werden als im Sinne der türkiſchen Politik liegend aufgefaßt. Die
Angelegenheit betreffe nicht nur Großbritannien, ſondern auch
den Völkerbund, da das betreffende Gebiet, von England als
Mandatsherr des Völkerbundes verwaltet wird.
Nach dem „Daily Telegraph” nehmen, die Beſorgniſſe über
die durch das Eindringen türkiſcher Truppen in
Nordmeſopota=
mien geſchaffene Lage ſtündlich zu.
Der „Times” zufolge hat die Lage jetzt einen kritiſchen Punkt
erreicht. Der türkiſchen Regierung ſei jede mögliche Gelegenheil
gegeben, um ihre Stellung neu zu erwägen und ihre Haltung zu
ändern. Die türkiſche Regierung ſetze ſich dadurch, daß ſie die
bis=
her erhobenen Vorſtellungen unberüſichtigt gelaſſen habe, einer
ſcharfen Warnung und der Forderung nach ſofortiger
Wieder=
herſtellung des Status quo aus.
In einem Leitartikel ſchreibt die „Times”, es beſtehe kein
Zweifel, daß die britiſche Regierung dem türkiſchen Angriff
Wider=
ſtand leiſten und alles, tun werde, was in ihrer Macht ſtehe, um
die Verhältniſſe wiederherzuſtellen, unter denen eine friedliche
Grenzabſteckung möglich gemacht werden könnte.
mnal zu einem ſtärkeren Erlebnis emporreißt, zeigt er, wie in
ein auf Schwarz=Weiß geſtimmten Bildnis einer Nonne, ein
örinen von überzeugender Geſchloſſenheit. Dann vergißt er
erklügelte geometriſche Raumaufteilung und das bewußte
rSige Gleichgewichtsſpiel und wirkt unmittelbar. In ſeinen
Iasmalereien auf kleinem Format gelingen ihm Wirkungen von
liener Schönheit und traumhaften Farbenklängen.
Im Künſtlerhaus veranſtaltet die Ortsgruppe Berlin der
u=ernationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit unter dem
7atto „Tod und Leben” eine Kunſtausſtellung. Man hat ſich
Dieſem Zweck Künſtler wie Hans Baluſchek, Käthe Kollwitz,
illy Jaeckel, Dix, Meidner u. a. verſchrieben. Die Ausſtellung
Folgt eine Tendenz, wie ſchon das Motto anzeigt. Aber die
bſicht war ſtärker als das künſtleriſche Gefühl derjenigen, die,
zu wirken, auf innere Geſchloſſenheit hätten hinarbeiten
üſen. Mit ein paar anerkannten Namen iſt es noch nicht getan.
unal wenn Künſtler darunter ſind, die weder ihr Beſtes gaben
och ſich in die Idee einordnen laſſen. Vieles, was man auf
üHeren Ausſtellungen ſchon ſah, hat man wieder hervorgeholt,
wie Kriegsilluſtrationen von Ludwig Dettmann, die, ſo
wert=
ſie als Zeichnungen auch ſind, innerlich heute jedoch durch
znkere Leiſtungen überholt ſind. Den tieſſten Eindruck
hinter=
hir Käthe Kollwitz mit der erſchütternden Menſchlichkeit ihrer
o zſchnittſerie vom „Krieg‟. Den „Tod” hat die
Ausſtellungs=
in ung in der Hauptſache auf den Krieg beſchränkt. Den Begriff
Aben” hat man (natürlicherweiſe!) ſehr weit gefaßt, von der
Larne” bis zum kubiſtiſchen „gelben Haus”. Iſt denn nicht
ls Leben auf dieſer Welt? Jede Kunſtäußerung iſt
Mani=
ſtintion des Lebens. Warum alſo dieſes Motto?,
Es iſt immer gefährlich, wenn die Kunſt politiſchen Motiven
mergeordnet wird, ganz gleichgültig, welcher Partei ſie dienen
I. Die Kunſt verhiert immer dabei. So auch in dieſer
Aus=
ellnung. So begrüßenswert auch die politiſchen Beſtrebungen
: Internationalen Frauenliga ſind, die guten Abſichten allein
ichen nicht aus, die Tendenz und das Kunſtwerk zu einer
Ein=
zu verſchmelzen. Statt jene zu überwinden, ſucht ſie die
usſtellung auch dort, wo ſie urſprünglich nicht vorhanden iſt.
7am laſſe dem Künſtler ſein Menſchentum und verſchone uns
zmit, ihn der Politik dienſtbar zu machen!
Dr. Walter Georgi.
* Was und wer iſt intereſſant?
Es iſt lehrreich, an der Hand dichteriſcher Offenbarungen des
ſtten Jahrhunderts den Bedeutungswandel und die
Bedeu=
ugserweiterung dieſes Wortes zu verfolgen; das, was jeder
Das Bezeichnendſte hält. Ludwig Tieck läßt in den „
Strauß=
wern” (1796—98) Ulrich den Empfindſamen ſagen: „Die
Men=
herr ſind die intereſſanteſten, ebenſo wie die Frühlingstage, die
nicht hell ſind, aber wo die Sonne in jedem Moment
durch=
brechen will.” Alſo etwas Unerwartet=Angenehmes. Friedrich
Rückert ſchreibt in „Die Weisheit des Bramahnen” (1836—39):
Was iſt intereſſant? Was der Moment gebiert,
Was ſeine Geltung mit dem Augenblick verliert.
Intereſſant, was heut”, ſchön iſt, was ewig freut;
Das Ewge tritt zurück, wo Heutiges gebeut.
Hier erſcheint das Zeitliche, Vergängliche betont, die
Gegen=
wart der Vergangenheit und Zukunft gegenüber. Den
Aktivis=
mus im Werdenden und Vollbrachten veranſchaulicht Goethe wie
folgt:
Dir warum doch verliert
Gleich alles Wert und Gewicht?
Das Tun intereſſiert,
Das Getane nicht.
Zu einer weltumfaſſenden und =beherrſchenden Bedeutung iſt
unſer Wort jedoch erſt im „Fauſt” emporgewachſen, wo die
Luſtige Perſon im Vorſpiel die allbekannten Worte ſpricht:
Greift nur hinein ins volle Menſchenleben!
Und wo ihr’s packt, da iſt’s intereſſant.
(Das Gegenſtück findet ſich ebenda in den Worten Mephiſtos
im Studierzimmer: „Ich bin des trocknen Tones nun ſatt.”) Nach
dieſer Goetheſchen Begriffsbeſtimmung iſt alſo alles, was nur
irgend in den Bereich menſchlichen Denkens, Empfindens,
Stre=
bens fällt, intereſſant. Nichtiger; kann es ſein, wenn es nur
gehörig angefaßt, d. h. erſchaut, empfunden, verſtanden wird.
Hier geht es demnach um das, was man „Einſtellung” und „
Ein=
fühlung” nennt. „An ſich” iſt demnach alles intereſſant; „für
mich” erſt dann, wenn zwiſchen Objekt und Subjekt die nötige
Wechſelwirkung, Spannung zuſtande kommt. Stellt ſich infolge
unſerer Unempfänglichkeit oder Unfähigkeit dieſer Kontakt nicht
ein, dann iſt für uns die Vorbedingung des Intereſſanten nicht
gegeben. Auch Gegenſtände können plaudern, ſprechen, doch
werden die Sachwellen des Intereſſantfludiums nur auf jenen
überſtrömen, der dies geheimnisvolle Flüſtern zu belauſchen
ver=
mag. Wer den ſchickſalsſchweren Ausſpruch tut: „Mich
inter=
eſſiert nichts mehr!” hat ſein geiſtig=ſeeliſches Todesurteil
ge=
ſprochen und bekannt, daß er jede Empfänglichkeit für
Einwir=
kungen eingebüßt hat. Der kategoriſche Beſcheid: „Ach was, das
intereſſiert mich wirklich nicht!” kommt einer Grobheit aufs Haar
gleich und deckt ſich mit dem franzöſiſchen je mien fiche
Intereſſant iſt aus dem Lateiniſchen in ſämtliche
Welt=
ſprachen ſiegreich eingezogen und hat ſich als Eindringling in
ihrem Wortſchatz ein unbeſtrittenes Heimatsrecht erkämpft. Man
kann und will es heute nicht mehr miſſen; es iſt unerſetzbar und
unüberſetzbar; wird auch kaum je deutſch werden. Und wenn die
ſindigſten Sprachreiniger ihre klügſten Köpfe zuſammenſtecken,
werden ſie ſich vergeblich abmühen und keinen vollwertigen
Erſatz für das ſo überaus bezeichnende Original herausbringen,
Anziehend, anregend, einnehmend, erregend, kurzweilig,
unter=
haltend und feſſelnd, bedeutſam, wichtig und lehrreich,
eigentüm=
lich, verführeriſch, Wohlgefallen erweckend, Anteil hervorrufend,
Teilnahme einflößend uſw.: all dieſe Surrogate ſind bloß Bruch=,
Teil= und Schattenworte, ſchwachmatte Epigonen eines von
Ur=
wüchſigkeit ſtrotzenden Vollblutwortes, welke Blüten im
pran=
genden Intereſſantenſtrauß. Alles und keines. Des Rätſels
Löſung liegt eben in der ſchillernden Vielſeitigkeit des Wortes
ſelbſt.
Über das Intereſſante ließe ſich noch viel Intereſſanteres ſagen.
Doch der Leſer ſchüttelt bereits verdroſſen den Kopf und meint:
intereſſant iſt eben intereſſant.
Friedrich Wilhelm Fuchs.
* Ungelöſte Geheimniſſe der Luft. Das Verſchwinden des
Fliegerleutnants Day und des Pilotenoffiziers Stewart, zweier
Mitglieder des engliſchen Fliegerchors im Irak, das in England
großes Aufſehen erregt, fügt einen neuen Fall zu den vielen
un=
gelöſten Geheimniſſen der Luft, die die kurze Geſchichte der
Flug=
kunſt bereits aufweiſt. Die beiden Offiziere waren am 24. Juli
von ihrem Flugplatz in Shaibah aufgeflogen und ſind nicht
wie=
der zurückgekehrt. Ihre verlaſſene Maſchine wurde an einer
ein=
ſamen Stelle der Wüſte aufgefunden. Sie war völlig unverſehrt,
es war genügend Brennſtoff im Tank, ſo daß es ohne weiteres
möglich war, mit der Maſchine zu dem Flugplatz zurückzufliegen.
Trotz der ſorgfältigſten Nachforſchungen in der ganzen
Um=
gegend war keine Spur der Vermißten aufzufinden. Aus dieſem
Anlaß erinnert ein Londoner Blatt daran, daß beſonders der
Kanal, der heute Woche für Woche zahlloſe Male in beiden
Rich=
tungen überflogen wird, eine ganze Reihe von Fällen, in denen
Flieger verſchollen ſind, aufzuweiſen hat. Im Jahre 1910 ſtieg
Cecil Grace, vielleicht Englands erſter Flieger jener Zeit, zu
einem Fluge von Calais nach Dover auf. Sein Flugzeug wurde
durch den Nebel von der Mannſchaft eines Fiſcherbootes noch
geſehen, aber von dieſem Augenblick an hat man keine Spur von
ihm oder ſeiner Maſchine gefunden. Das größte Aufſehen unter
dieſen Tragödien des Kanals erregte der Flug Guſtav Homels,
eines der kühnſten und geſchickteſten Flugzeugführer, die es je
gegeben hat, der am 23. Mai 1914 den ſchon ein Dutzendmal
unternommenen Flug wiederholen wollte, und von dem auch
keinerlei Spur mehr aufzufinden war. Torpedobootzerſtörer
ſuch=
ten die ganze Gegend nach ſeinem Apparat ab, ohne irgend etwas
zu finden. Immer wieder tauchte das Gerücht auf, daß er gerettet
wäre, aber immer war es unbegründet. Ebenſo geheimnisvoll
war das Schickſal der drei Piloten, die im Februar 1920 von
einem Flugplatz in der Nähe von Cheſter in die Gegend von
Dublin fliegen wollten. Das Wetter war auf beiden Seiten des
iriſchen Kanals günſtig, alle drei waren erfahrene
Flugzeug=
führer, die die Reiſe ſchon gemacht hatten.
Seite 4.
Die Ausländer
in der neuen Reichsbank"
Von
Eduard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
II.
Die dem Generalrat (GR) verliehenen Befugniſſe, deſſen
Stellung bereits mit der des Aufſichtsrats einer
Aktiengeſell=
ſchaft verglichen wurde, ſind weit umfaſſender und vielgeſtaltiger
als diejenigen, mit denen der Aufſichtsrat nach dem
Handels=
geſetzbuche ausgeſtattet iſt. Sein Einfluß auf Haupt und Glieder
des Inſtituts iſt in weitreichender Weiſe geregelt, und in der
Perſon des Notenkommiſſars bildet er den ausſchlaggebenden
Teil für die Handhabung und Entwicklung der künftigen
Wäh=
rung des Deutſchen Reiches.
Nur mit Hilfe der ausländiſchen Stimmen iſt die Wahl des
Präſidenten der Reichsbank möglich. Das Geſetz verlangt für
dieſe Wahl eine Mehrheit von 9 Stimmen. Da nur 7 deutſche
Stimmen vorhanden ſind, ſo müſſen alſo mindeſtens noch 2
Aus=
länder für den Kandidaten ſtimmen, wenn er als gewählt
be=
trachtet werden ſoll. Allerdings iſt das umgekehrte
Stimmen=
verhältnis nicht zugelaſſen worden, denn die Wahl hat nur
Gültigkeit, wenn mindeſtens 6 deutſche Stimmen auf den zu
Wählenden entfallen ſind. Die Wahl iſt aber auch dann noch
nicht endgültig, denn es ſteht dem Reichspräſidenten noch ein
Veto zu, welches er in zwei aufeinander folgenden Wahlen
aus=
ſprechen kann. Bei der dritten Wahl verbleibt es jedoch auch
ohne die Zuſtimmung des Reichspräſidenten. Der gewählte
Prä=
ſident erhält vom Generalrat die von demſelben unterzeichnete
Ernennungsurkunde, welche außerdem die Unterſchrift des
Reichs=
präſidenten zu tragen hat, wenn die Entſcheidung im erſten oder
zweiten Wahlgange erfolgte.
Ohne die Zuſtimmung des GR kann eine Ernennung der
Mitglieder des Reichsbank=Direktoriums nicht erfolgen. Auch
hier iſt bei der Abſtimmung über die zur Wahl geſtellten
Direk=
toren das erwähnte Stimmenverhältnis vorgeſchrieben worden.
Alſo mindeſtens 2 Ausländer müſſen der Ernennung zuſtimmen,
ebenſo muß das „Ja” von mindeſtens 6 deutſchen Mitgliedern
ausgeſprochen ſein. Erſt dann erfolgt die Ernennung durch den
Reichsbankpräſidenten.
Der zur Hälfte ausländiſche GR iſt auch allein befugt, die
Abberufung des Präſidenten oder eines Mitgliedes des
Direk=
toriums der Reichsbank auszuſprechen. Die Abberufung darf
nach dem Geſetze nur „aus wichtigem Grunde”, aber kann
jeder=
zeit erfolgen. Die Rechtsgültigkeit des Beſchluſſes iſt auch hier
davon abhängig gemacht worden, daß die Abſtimmung eine
Mehrheit von 9 Stimmen, darunter 6 deutſchen, ergeben hat.
Für die Abberufung eines Direktors iſt der GR aber dadurch in
ſeiner Machtvollkommenheit etwas beſchränkt worden, daß der
Beſchluß nur mit Zuſtimmung des Reichsbankpräſidenten
Rechts=
kraft erhält. Hier iſt dem ausländiſchen Eifluß alſo eine ſtarke
Schranke geſetzt worden.
Die für den Präſidenten wie für das Direktorium wichtigen
Fragen der Beſoldung und Verſorgung, alſo bezüglich Gehalt,
Wartegeld, Ruhegehalt und Hinterbliebenenfürſorge unterliegen
der Entſcheidung durch den GR, ſo daß alſo hier der ausländiſche
Einfluß ſich voll auszuwirken vermag. Gerade in dieſer
Be=
ziehung beftehen jedoch keinerlei Bedenken wegen des fremden
Einfluſſes.
Anders liegen die Verhältniſſe dagegen wegen der Befugnis
des GR, die von der Generalverſammlung der Anteilseigner
be=
ſchloſſene Satzung zu prüfen und erſt mit der Zuſtimmung dazu
die rechtliche Gültigkeit herbeizuführen. Ein ſolches
Prüfungs=
recht erſtreckt ſich auch auf die Berichte und Vorſchläge, welche
von dem Präſidenten der Reichsbank dem GR unterbreitet
wer=
den. Hierbei macht der ausländiſche Teil des GR ſich inſofern
Samstag, den 11. Oktober 1924.
ſtärker geltend, als die Beſchüſſe des GR nur mit einfacher
Stimmenmehrheit gefaßt zu werden brauchen. Vorausſetzung
dafür iſt jedoch, daß in dieſer Mehrheit ſowohl die Stimme des
Präſidenten als auch des Notenkommiſſiars enthalten ſind, alſo
der beiden Hauptperſonen der in= und ausländiſchen Mitglieder,
Fehlt nur einer von beiden, ſo bedarf der Beſchluß einer
Mehr=
heit von 10 Stimmen. Daraus erhellt mit vollkommener
Klar=
heit, wie groß der ausländiſche Einfluß ſich in der Perſon des
Notenkommiſſars auswirken kann.
Beſonders unangenehm wirkt die Ermächtigung des GR, die
Hergabe von Darlehen an das Reich ſelbſt gegen Hergabe von
Pfandſicherheiten zu entſcheiden. Dadurch iſt das Reich von der
Inanſpruchnahme von Krediten ſo gut wie ausgeſchloſſen, ſoweit
die neue Reichsbank als Geldgeber in Betracht kommt.
Anderer=
ſeits iſt dieſe Beſchränkung der Kreditgabe an das Reich aber
vielleicht darum zu begrüßen, weil es gezwungen wird, durch
ſtreng geordnete und ſparſamſte Finanzwirtſchaft die Einnahmen
mit den Ausgaben in Einklang zu bringen. Dies war
bekannt=
lich Jahre hindurch nicht der Fall.
Noch einſchneidender als die Abhängigkeit des Reiches vom
GR iſt jedoch die demſelben eingeräumt Entſcheidung über das
Deckungsverhältnis der in Umlauf geſetzten Noten der neuen
Zentralnotenbank. Die mit 40 Prozent vorgeſchriebene Deckung
kann ohne Zuſtimmung des GR nicht herabgeſetzt werden. Um
in dieſem für das ganze deutſche Wirtſchaftsleben maßgebenden
Falle den Einfluß des Auslandes in größtem Ausmaße zu
ver=
bürgen, iſt geſetzlich feſtgelegt worden, daß der Beſchluß zur
Herabſetzung des Deckungsverhältniſſes nur mit Zuſtimmung
ſämtlicher Mitglieder des GR erfolgen darf, eine Stimme
aus=
genommen. Von dem Widerſpruch auch nur zweier Ausländer
iſt demnach die Entſcheidung über die Frage abhängig, welche
den geſamten Geldumlauf und damit die Währungs=, Diskont=
und Kreditpolitik der Reichsbank regelt.
Zum Schluſſe iſt nun noch darauf hinzuweiſen, daß der GR
auch in bezug auf die Einlöſung der Banknoten des neuen
In=
ſtitutes in Gold das letzte Wort hat. Ohne ihn kann die
Ein=
löſung der Noten in Gold, die eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein
müßte, nicht beſchloſſen werden. Nach Lage der Dinge iſt
dem=
nach auf Jahre hinaus wahrſcheinlich nicht damit zu rechnen, daß
eine Ausprägung und Herausgabe von Goldmünzen in
Deutſch=
and zur Tat werden wird.
Ein anſchließender Aufſatz über die Aufgaben und Befugniſſe
des Notenkommiſſars wird das Bild vervollftändigen, aus
wel=
chem der ausländiſche Einfluß in unſerer künftigen
Währungs=
bank in ſeinem ganzen Umfange erkennbar wird.
*) Vergl. unſere Nr. 281 vom 9. Oktober.
Die Anleiheverhandlungen.
Die Anleihebedingungen unterzeichnet.
Berlin, 10. Okt. Wie wir nunmehr von zuſtändiger Stelle
erfahren, werden die Anleiheverhandlungen in London
heute oder morgen zum Abſchluß kommen. Der
Repara=
tionsagent Oven Young iſt bekanntlich heute zu wichtigen
Be=
ſprechungen mit der Reparationskommiſſion nach Paris gefahren.
Der Abſchluß der Anleiheverhandlungen wird gleichzeitig die nach
dem Londoner Protokoll notwendige zweite Feſtſtellung der
Re=
parationskommiſſion bedeuten.
Wie aus New York gemeldet wird, iſt der amerikaniſche
Anteil an der deutſchen Anleihe nunmehr auf 110
Millio=
nen Dollar anſtatt der urſprünglich geplanten 100 Millionen
erhöht worden. Nach einem von den Bankiers
herausgege=
benen Bericht wird das Uebereinkommen bezüglich der Anleihe
heute unterzeichnet werden.
TU. London, 10. Okt. Die Verhandlungen über die
Auf=
bringung der deutſchen Anleihe von 800 Millionen Goldmark ſind
heute abgeſchloſſen worden. Das Protokoll iſt von den
betreffen=
den Staaten unterzeichnet worden. Ueber die Bedingungen ſind
bis zur Stunde noch keine Einzelheiten zu erfahren.
Japan und Rußland.
Ihr Verhältnis zur Mandſchurei.
Von unſerem Londoner Korreſpondenten.
E.M.P. London, 10. Okt. (Durch Flugpoſt.)
Aus Mukden und Schanghai kommen Nachrichten über große
Er=
folge der Heeresabteilungen des nominellen Gouverneurs der drei
mandſchuriſchen Provinzen, Tſchang==So lins. Seit längerer Zeit
wer=
den Schanghai=Meldungen mit Recht ſtets mit aller Vorſicht
aufgenom=
men. Die Datierung aus Schanghai genügt an ſich, um Telegramme
als zweiflhaft anzuſehen, und das hat ſich auch jetzt während der Kämpfe
weſtlich Schanghais als vollſtändig gerechtfertigt erwieſen. Neuerdings
werden Nachrichtenquellen in Schanghai ganz offenſichtlich von Mukden
beeinflußt. Tſchang=So lin hat ſeit langen Jahren einen vorzüglichen
Nachrichtendienſt, aber ebenſo einen Propagandadienſt, den ſich mancher
zum Muſter nehmen könnte. Die neueſten, von Mukden ſtammenden
Nachrichten ſprechen von großen Erfolgen gegenüber dem linken
chine=
ſiſchen Flügel. Daß in dem unüberſichtlichen Gelände das Abfangen von
vorgeſchobenen Truppen des Marſchalls Wu gelungen iſt, erſcheint wohl
glaubhaft. Um eine Hauptaktion hat es ſich aber bei dieſen Vorgängen
jedenfalls noch nicht gehandelt. Im übrigen ſind die Hauptſtellungen
bei Jehol an der großen Mauer und Schanghai=Kwang einſtweilen jeden
Angriffen gewachſen. Tſchang=So lin hat auch für ſolche Angriffe keine
hinreichende moderne ſchwere Artillerie zur Verfügung. Daß Wu
ſei=
nerſeits wohl ſo bald noch nicht angriffsbereit iſt, geht ſchon aus der
Pekinger Meldung vom vorigen Donnerstag hervor, derzufolge die dritte
Armee noch nicht vollzählig bei Tſchengtefu (Jehol) eingetroffen iſt.
Dies zum Verſtändnis der militäriſchen Lage. Jedenfalls hat es nun
noch gute Wege, bis es zu entſcheidenden Operationen des Marſchalls
Wu kommt. Mithin iſt Tſchang=So lin auf die nächſte abſehbare Zeit
hinaus nach wie vor Herr ſeiner drei Provinzen.
Hiervon geht ein japaniſcher Freund von mir aus, als er die Lage
und die offiziellen Auslaſſungen von Schidebara und dem japaniſchen
Geſandten in Peking, Joſchiſava, beſpricht: „Die Sowjetblätter und
an=
dere haben Recht und Unrecht, wenn ſie behaupten, Tſchang=So lin
werde von außen geſtützt,” ſagte er, „völlig unrecht vom militäriſchen
Standpunkt aus, und ebenſo, was die internationale Politik betrifft,
Aber man muß doch einſehen, daß wir bei unſeren großen Intereſſen
dort, unſeren zahlreichen Induſtriewerken und landwirtſchaftlichen
Ko=
loniſten auf ein gutes Einvernehmen mit dem Herrn des Landes
ange=
wieſen ſind und uns auf gutem Fuß mit ihm halten müſſen. Wenn nun
der Marſchall Wu tatſöchlich bis in die Mandſchurei vordringen ſollte,
ſo will er unſere induſtriellen und landwirtſchaftlichen Unternehmungen
wie auch unſere Staatsangehörigen unterſtützen. Aber eine Okkupation
muß ſtets Verluſte mit ſich bringen. Wird jedoch die Regierung in
Pe=
king wieder mit Waffengewalt Herr im Norden, ſo wird es auf eine
Neuregelung unſerer Beziehungen mit China ankommen. Da iſt noch
ein anderer Punkt, den der Miniſter des Aeußern nur angedeutet hat,
als er ſagte, eine Nicht=Intervention bedeute nicht, daß die japaniſchen
Intereſſen vernachläſſigt werden dürften. Es handelt ſich ja an ſich gar
nicht um die Mongolei. Aber die Oſt=Mongolei ſtößt an die
Mandſchu=
rei. Es iſt alſo wohl denkbar, daß Ereigniſſe in der Weſt=Mandſchurei
die Oſt=Mongolei direkt oder auch nur indirekt berühren könnten. Auch
dort haben wir induſtrielle und landwirtſchaftliche und natürlich auch
Handelsintereſſen, und unſere Staatsangehörigen ſind durch einen
Ver=
trag mit China geſchützt. Aber wir müſſen auch in dieſer Beziehung
ſorgſam den Lauf der Dinge beobachten. Was nun Rußland anbetrifft,
ſo ſucht es überall Beziehungen zu ſtören. Es hat mit der Uebernahme
der Oſtbahn von Tſchang=So lin ſchon ein großes Ziel erreicht. Am
5. Oktober wurde die Trikolore auf dem Verwaltungsgebäude durch die
Sowjetflagge erſetzt. Aber China hat mit der Eiſenbahnkonvention vom
20. September nichts zu tun gehabt. Es könnte alſo den Sowjets nichts
Unangenehmeres paſſieren, als daß der Marſchall Wu nach Mukden
kommt. Darum verſuchen ſie, uns zu einer militäriſchen Unterſtützung
Tſchang=So lins zu bringen. Es iſt auch intereſſant, daß man in
Mos=
kau mit einem Unterliegen Tſchang=So lins rechnet, wenn er ohne Hilfe
ſich mit dem Marſchall Wu meſſen muß.”
*
Das Reuterbureau meldet, aus Peking: Von maßgebender
Seite wird mitgeteilt, daß die japaniſche Regierung von dem
lebereinkommen zwiſchen der Sowjetregierung und der
Regie=
rung von Mukden bezüglich der chineſiſchen Oſtbahnen erſt
Kenntnis bekommen habe, nachdem dasſelbe bereits unterzeichnet
var. Die Japaner ſeien der Anſicht, daß der Handſtreich der
Sowjetregierung auf die chineſiſchen Oſtbahnen eine vollkommen
neue Lage ſchaffe, die ſeitens Japans ſorgfältige Erwägung
er=
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Geschäft und nur gefordert werden, um Horcher abzuhalten,
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Seite 6.
Samstag, den 11. Oktober 1924,
Nummer 283.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 16. Sept.: Mahr, Wilhelm, Privatier, 71 J.
Mühl=
ſtraße 7. Am 17. Sept.: Göttmann, Gertrud, 21 Tage,
Liebfrauen=
ſtraße 81; Zinn, Chriſtoph, Fuhrmann, 80 J., Taunusſtr. 1; Papé,
Helene, geb. Freiin Wolf von Todenwarth, 44 J. Ehefrau des
Profeſ=
ſors der Philoſophie, Stiftsſtraße 14: Lemmerzehl, Anna, ledig,
Irene=
ſtraße 2. Am 18. Sept.: Hack, Zitta, Haushälterin, ledig, Bachgang 13.
Am 19. Sept.: Wißmann. Wilhelm Rechnungsrat i. R., 66 J.
Kranich=
ſteinerſtr. 52. Am 18. Sept. Völger, Georg, Arbeiter, 75 J.,
Wein=
bergſtr. 12. Am 19. Sept.: Schmitt, Lorenz, Rektor i. R. und
Stadt=
verordneter, 64 J., Landskronſtraße 55; Dr. Pitz, Heinrich,
Oberſtudien=
direktor, Geh. Schulrat, 63 J, Heinrichſtr. 108. Am 20. Sept.:
Berk=
ler, Willi. 4 Monate, Große Ochſengaſſe 10. Am 19. Sept.: Fiſcher,
Heinrich, Fabrikarb., 79 J., Frankenſteinerſtraße 32. Am 20. Sept.:
San=
derbeck, Eliſe, Schülerin, Kiesſtraße 15; Clemens, Franz, Metzger, 37
J., Euskirchen, hier, Stadtkrankenhaus; Diroll, Anna, Katharina geb.
Brandel, 70 J., Witwe des Steinhauers, Kiesſtraße 15; Veith, Michael,
Faſelwärter, 67 J., Goddelau, hier, Stadtkrankenhaus. Am 21. Sept.:
Ettling, Anton, Schreiner und Gaſtwirt, 58 J., Liebfrauenſtraße 37. Am
22. Sept.: Büchler, Katharina o. B., 81 J., Olbrichweg 14; Zeißler,
Eleonore. o. B., ledig, 24 J., Stockſtadt a. Rh., hier Stadtkrankenhaus.
Am 23. Sept.: Fritſch, Helene, geb. Schmöle, 67 J. Witwe des Majors,
Landwehrſtraße 10; Ebert, Franz, Bankbeamter, 65 J. Schwanenſtraße
28; Reis Margarethe, geb. Schardt, 75 J. Witwe des Schreiners,
Bark=
hausſtraße 5. Am 24. Sept.: Schmidt, Katharine, geb. Kunze, 82 J.,
Witwe des Spenglermeiſters, Kaupſtraße 47; Heeb, Philipp. Hoflakei
i. R., Klappacherſtraße 70. Am 26. Sept.: Caſtritius, Eliſabeth, geb.
Göbel, Ehefrau des Schuhmachermeiſters, 72 J., Ludwigsplatz 3. Am
25. Sept.: Ganß, Käthe, 9 Monate, Gundernhauſen, hier,
Heinheimer=
ſtraße 21; Gerhardt, Heinrich, 3 Monate, Fuhrmannſtraße 8;
Woll=
mann, Eliſabeth, Schülerin, 13 J., Löffelgaſſe 27. Am 26. Sept.:
Hoef=
linger, Mathilde, Privatin, ledig, 64 J., Emilſtraße 7. Am 25. Sept.:
Bruſt, Mädchen, 10 Minuten, Liebfrauenſtraße 82. Am 27. Sept.:
Breuler, Heinz, 3 Tage, Wilhelmſtraße 14: Dahmer, Eliſabeth, geb.
König, 63 J., Ehefrau des Rechnungsdirektors. Seitersweg 8. Am 26.
Sept.: Bong. Anna, geb. Creter, 61 J., Ehefrau des Bürodieners,
Weinbergſtraße 40. Am 27. Sept.: Benz, Hans, 1 Monat.
Hein=
heimerſtraße 21. Am 29. Sept.: Wachtel, Nikolaus, 64 J., Oekonom
i. N., Rechnungsrat, Hochſtraße 55. Am 2. Sept.: Lepper, Mathilde,
15 J., o. B., Eliſabethenſtraße 35. Am 29.: Sommer, Jgnaz, 66 J.,
Wienerſtraße 52. Am 30. Sept.: Härting, Chriſtine, geb. Reichel, 49
J., Ehefrau des Schloſſers. Inſelſtraße 21; Spieß, Mathilde geb.
Knös, 67 J., Witwe des Buchdruckereibeſitzers, Wilhelminenſtraße 48;
Seebold, Eliſe, geb. Friehl, 24 J., Ehefrau des Telegraphenarbeiters,
Erfelden, hier Eſchollbrückerſtraße 4½ Am 1. Okt.: Falkenſtein,
Eliſa=
beth, geb. Reining, 74 J., Ehefrau des Schneidermeiſters
Schloßgarten=
ſtraße 21. Am 29. Sept.: Stappel, Marie, 25 Tage, Eichwieſenſtraße
13. Am 30. Sept.: Plößer, Marie, o. B., ledig, Orangerieſtraße 32;
Seeger Eliſabeth, geb. Schwinn, N J., Ehefrau des Händlers,
Pfung=
ſtadt, hier, Stadtkrankenhaus: Gutjahr Georg, Schutzmann, 64 J.,
Eliſabethenſtift. Am 1. Okt.: Röhrich, Martin, Gaſtwirt. 61 J.,
Soder=
ſtraße 6½; Wetzſtein, Martha, Louiſe, 4 J. Michaelisſtraße 18. Am
3. Okt.: Arheilger. Johann, Phil., Lokomotivführer i. R., 83 J.,
Kranich=
ſteinerſtraße 57. Am 2. Okt.: Cronberger Karl, Alfred, Bierbrauer, 34
J., Bleichſtraße 25. Am 3. Okt.: Conradi, Johanna, o. B., ledig, 24
J.. Groß=Gerau, hier, Stadtkrankenhaus. Am 2. Okt.: Grüner, Paul,
4 Monate Soderſtraße 62. Am 3. Okt.: Legendre. Peter
Verbands=
direktor, 57 J., Wilhelmſtraße 38. Am 4 „Okt.: Winter, Louiſe, geb.
Maffey, 76 J., Witwe des Hauptſtaatskaſſenbuchhalters i. R.,
Martins=
ſtraße 39.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
17. Sonntag nach Trinitatis, den 12. Oktober 1924.
(In allen Kirchen Kollekte für den Landesverband, der evangel,
kirch=
lichen Frauenvereine.)
Ctadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Markusge=
meinde. Pfarrer Vogel. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
gleberger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtlirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 8 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm, 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Müller,
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt aus Anlaß eines
25jährigen Schweſterniubiläums. Pfarrer Hickel. (Kollekte für die
Gemeindepflege.) — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den
Weſt=
bezirk. Pfarrer D Waitz. — Abends 7½ Uhr: Feſtabend im
Ge=
meindehaus, Liebfrauenſtraße 6.
Altersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Müller.
Fohanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Eröffungsfeier für den
Konfir=
mandenunterricht. Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt — Mittwoch, den 15. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Ge=
meindehaus. Pfarrer Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Wagner I. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner !.
Panluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Nachm
5 Uhr: Goltesdienſt zur Eröffnung des Konfirmandenunterrichts.
Pfarr=
aſiſtent Wolf.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen, übernehmen die Brüder (Diakonen) der
Männertranken=
pflege=Station im Evang. Männerheim, Forſtmeiſterſtr. 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon.
— Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Evang. Sonntagsverein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen). Sonntag nachm. 4—7 Uhr:
Vereins=
ſtunden (Geburtstagsfeier). — Donnerstag, den 16. Okt., abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Kranichſtein (Tchloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Strack=Arheilgen.
Lutheri cher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang==luth. Kirche.)
Am 17. Sonntag nach Trinitatis, den 12. Okt., vorm. 10 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51, Predigt und heil. Abendmahl. (Beichte um
9½ Uhr.) Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag; vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
— Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Lehrer Heinſen=Liebenzell. — Abends
8 Uhr: Bibelſtunde mit anſchließender Mitgliederverſammlung. —
Mon=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprecſtunde für Männer. — Dienstag,
abende 8½ Uhr: Frauen= und Jungfrauen=Vortrag von Fraut Paſtor
urbſchatt. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und
Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Hohelied). —
Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchenſchule, Beſſungerſtraße. — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag,
nachm. 2½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr:
Bibel=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. —
Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Vortrag für
Jung=
frauen. Frau Paſtor urbſchatt. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Ge=
betsſtunde für Jünglinge. — Samstag, abends 8 Uhr: Orcheſter.
Chriſtlicher Verein junger Männer Larmſtadt, E.B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, vorm. 8½ Uhr:
Weißkreuzſtunde. — Abends 8½; Uhr: Neſtabend (nur für junge Männer).
— Beteiligung an dem Jahresfeſt des C. V. J. M. Wiesbaden. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde der Haupt= und
Jugendabtei=
lung (getrennt). — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im
Fa=
milienkreiſe. Pfarrer Vogel. — Samstag, abends 8½ Uhr:
Wochen=
ſchluß.
Wartburgverein Darmſtadt (C. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr, 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 12. Okt, abends 8 Uhr: Heimabend. — Montag, abends
8½ Uhr: Poſaunenchorprobe im Schloß. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Mitgliederverſammlung.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Sonn=
tag, vorm. 9½ Uhr: Gebetsvereinigung. — Abends 8 Uhr:
Erntedank=
feſt mit Vorleſung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Weiheſtunde und
Bibelſtunde für Eltern und Angehörige (Offenbarung Johannes). —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Jugendabteilung). —
Sams=
tag, abends 8 Uhr: Poſaunenſtunde.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Dienstag, den
14. Okt., abends 8½ Uhr im Vereinshaus „Feierabend”:
Verſamm=
lung mit Vortrag von Pfarrer Heß: „Die evangeliſche Gemeinde und
der evangeliſche Arbeiterverein”.
Natholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 12. Oktober 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm, 146 Uhr: Beichtgelegenhet — Um 8 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregation,
des Geſellenvereins und des Männerapoſtolates. Um ½11 Uhr:
Ver=
ſammlung. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr=
Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf
Roſenkranzandacht. — Um 5 Uhr: Verſammlung des Müttervereins,
— An allen Werktagen, abends 6½ Uhr: No enkranzandacht. — Von
Montag an beginnt die werktägliche Spätmeſſe um ½49 Uhr.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm, 127 Uhr=
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht,
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil, Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½= Uhr. Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 5 bis
7 Uhr und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7½ Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 7½ Uhr: Predigt. — Um 8½4 Uhr: Heil Meſſe. — Um
9½ Uhr: Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr:
Andacht.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg. 8 Uhr:
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein in der
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½4 Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 12. Okt.,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 15. Okt., abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 17. Okt., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
12. Okt., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 16. Okt., abendz
8½4 Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 12. Okt., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8 Uhr:
Evangeliſation. — Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, — Freitag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Neligiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, den 12. Oktob., vorm. 10 Uhr: Bibelſtunde. — Nachm.
4 Uhr: Predigt. Beide Verſammlungen leitet Prediger A. Conrad=
Wittenberge. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.
Kirche Feſu Chriſti der deiligen der letzten Tage (Darmſtadtz
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 12. Okt., vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
15. Okt., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heille=
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 5): Sonntag, den 12. Okt./
vorm. 10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
Gottesdienſt in der Synagoge der Iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 11. Okt. Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min,
— Sabatausgang 6 Uhr 30 Min.
Sonntag, den 12. Okt. Erew=Sukkoth. Abends 5 Uhr 15 Min,
Montag, den 13. Okt.: Morgens 3 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min,
— Abends 6 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 14. Okt.: Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min,
— Feſtesausgang 6 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 5 Uhr
15 Min.
warm und weich ſoll Ihr Wintermantel ſein, dabei nicht zu ſchwer, elegant und doch unempfindlich gegen Wind und Wetter,
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Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 11. Oit.,
nachmitags 3 Uhr, in der Kirche zu
Nieder=Ramſtadtſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Felix Mikoſchek
Dorothea Becker
Traiſa, Nieder=Ramſtädterſtr. 41
(*29474
Ihre am Sonntag, den 12.
Okt, nachm. 2 Uhr, in der
Jo-
hanneskirche stattfindende
TRAUUNG
beehren sich anzuzeigen
Heinrich Voltz u. Frau
Elisabeth, geb. Gassert
Darmstadt, Emilstr. 30
(*29351
OORRH
Statt Karten
Für die vielen
Aufmerkſam=
keiten anläßlich unſerer
Ver=
mählung danken herzlich
Dr. ing. Karl Hofer u. Frau 8
Marianne, geb. Riedlinger
(*29463
aaangnaanangggg
Todes=Anzeige.
Nach langem ſchweren, geduldig ertragenen
Leiden verſchied heute meine liebe Frau, unſere
gute Mutter und Großmutter
im 57. Lebensjahre.
Darmſtadt, Charloitenburg, Stettin,
den 10. Oktober 1924.
In tiefer Trauer:
Friedrich Hammelmann
Oito Hammelmann
Maria Hammelmann, geb. Mag
Willi Hammelmann
Aenne Hammelmann, geb. Meß
nebſt 1 Enkelchen Maria Hammelmann.
Die Beerdigung findet am Montag, den 13. Okt.,
nach=
mittags 3½ Uhr, vom Portal des Friedhofs an der
Nieder=Namſſädter Siraße ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen freundlichſt
ab=
ſehen zu wollen.
(*29403
Metall- und Schriftgiesserei
Bensheim-Zell
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Beildt
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Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten hiermit die Mitteilung,
daß unſere bis vor wenigen Tagen noch lebensfreudige,
liebe, gute Mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwieger=
mutter, Schwägerin und Tante
Frau Karoline Böning Wwe.
geb. Hartmann
plötzlich und unerwartet im 74, Lebensjahre ſanft
entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Traiſa b. Darmſtadt, den 9. Okt. 1924,
Auf Wunſch der Verſtorbenen findet die Ueberführung
und Einäſcherung in aller Stille ſtatt. (29412
R
geführte und verbreitete.
Stenographie=Syſtem Gabelsberger
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 288.
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Seite 7.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. Oktober.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 12., bis Sonntag, den 19. Oktober.
Großes Haus:
Sonntag: K 2. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Leben
Eduards II. von England” Preiſe 1—10 Mk.
Montag: Vorm. 10½ Uhr: Oeffentliche Konzert=Hauptprobe.
Preis 2 Mk. — Abends 7½ Uhr: 1. Sinfoniekonzert.
Preiſe 1—8 Mk.
Oienstag: I 2. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Ein
Maskenball”. Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch: Geſchloſſen.
2wnnerst.: C 3, a 2. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: „Die
echten Sedemunds” Preiſe 1—10 Mk.
Freitag: D 3. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „
Schwanen=
weiß” Preiſe 1—10 Mk.
Samstag: G 3. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Troubadour”,
Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag: Sonntags=Fremdenmiete 1. Vorſtellung. Anf. 6 Uhr,
Ende 10 Uhr: „Tannhäuſer”. Preiſe 1,20—12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete VII (2). Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr: In neuer Einſtudierung: Die Entführung
aus dem Serail”. Preiſe 1,20—6 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: Zuſatzmiete VIII (— R 3). Anfang 7½ Uhr, Ende
nach 10 Uhr: In neuer Einſtudierung: „Die
Jour=
naliſten”. Preiſe 1—5 Mk.
Mittwoch: Zuſatzmiete II (3). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Die Entführung aus dem Serail” Pr. 1,20—6 Mk.
2Innerst.: Anfang 8 Uhr, Ende 9½ Uhr: Zweiter Beethoven=
Abend Drumm-Roſenſtock. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Freitag: Zuſatzmiete / (3). Anfang 7½ Uhr, Ende gegen
9½ Uhr: „Der Floh im Panzerhaus”. Pr. 0,80—4 M.
Samstag: Anfang 8 Uhr: Sondervorſtellung der Deutſchen
Volkspartei: „Die Journaliſten”
Sonntag: Zuſatzmiete V (2). Anfang 7 Uhr, Ende nach 9½
Uhr: „Die Journaliſten”. Preiſe 1—5 Mk.
— Kunſtverein. Die Mitglieder des heſſiſchen Kunſtvereins
ren noch beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie auch
dii der jetzigen bedeutſamen „Darmſtädter
Herbſtaus=
tellung” des Ortsvereins Darmſtadt der „Allgemeinen
Deut=
cen Kunſtgenoſſenſchaft” freien Eintritt haben. Die
Aus=
tilung iſt ſtändig ſehr gut beſucht, da ſie ungewöhnlich viel
her=
zrragende und allgemein anſprechende Kunſtwerke auf allen
sabieten der Malerei, Graphik und Plaſtik bietet. Größtes
In=
reſſe bietet auch die von der Kunſtgenoſſenſchaft veranſtaltete
Aoſtimmung über die beſten Werke der Ausſtellung. Jeder Be=
Answeis aufzubewahren. Nach Schluß der Ausſtellung werden
ſechs mit den meiſten Stimmen bedachten Werke feſtgeſtellt.
Ziimmzettel, die drei von dieſen ſechs Werken enthalten, nehmen
einer Verloſung von Kunſtblättern — Originale und
gra=
iſche Arbeiten — teil, die von Künſtlern des Ortsvereins
Darm=
idt geſtiftet wurden. Die gewinnenden Nummern werden
be=
iint gegeben. Gegen Rückgabe der Kontrollnummer können
Gewinne bei dem Hausmeiſter Hachenberger in Empfang
iommen werden.
— Das Schloßmufeum iſt geöffnet: Samstag nachm. halb 4 und 4
1rr, Sonntag vorm. 10 Uhr, halb 11 und 11 Uhr.
— Heſſiſches Landestheater. Zu der am Sonntag, den 12. Oktober,
Kleinen Haus ſtattfindenden Neueinſtudierung von Mozarts „
Ent=
rung aus dem Scrail” ſind in den Hauptpartien beſchäftigt die Damen
Ullam (Conſtanze) und Albrecht, und die Herren Biſchoff. Deharde
elmonte), Vogt und Hölzlin. Spielleitung: Joſeph Schlembach.
Muſi=
aürſche Leitung: Joſeph Roſenſtock.
„Hallo, wir leben noch!” ſo nennt ſich ein Gaſtſpiel, das
Vortragsmeiſter vom Nhein, Guſtav Jacoby, an einem Luſtigen
l —nd im Kleinen Haus des Landestheaters am Montag, den 27.
Okto=
dem Darmſtädter Publikum bieten wird. Vorverkauf ſowie Preiſe
Plätze und näheres Programm wird zeitgerecht bekannt gegeben.
— Sinfoniekonzerte des Hefſiſchen Landestheaters. Das am Montag,
13. Oktober, ſtattfindende 1. Sinfoniekonzert bringt Mozarts
Sin=
riie Nr. 7 D=Dur, Beethodens Klavierkonzert (=Dur und Schuberts
Siafonie C=Dur unter Leitung von Michael Balling zur Aufführung.
troin Fiſcher, der auch in Darmſtadt rühmlichſt bekannte
Klavier=
ſiruoſe, iſt für dieſes Konzert verpflichtet worden. Die öffentliche
duptprobe beginnt vormirtags 10½ Uhr, das Konzert ſelbſt abends
Uhr. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.
— Muſikverein. Edmund Weyns ſpielt, von Kapellmeiſter Roſen=
— begleicet, von deutſchen Meiſtern Bach und Mozart, darunter des
teren A=Dur=Konzert. Außerdem enthält das Programm Werke von
imli, Lalo und Saint=Saens. Dem jungen Darmſtädter Künſtler geht
han ein Ruf voraus, weshalb ihn der Verein zu ſeinem erſten Sonder=
Bert, das der Einführung junger nachſchaffender Künſtler, dienen
gewann. (S. Anz.) Unſere Mitglieder erhalten Karten zu er=
Sigten Preiſen bei Heinrich Arnold, Wilhelminenſtraße. Mieten für
terrſitz und Ränge für die 6 Sonderkonzerte zu 12 Mark (zahlbar in
Fcaten) bei Kleinſchmidt, Bergſträßers Buchhandlung, Rheinſtraße.
— Orthſches Männerquartett Darmſtadt (gegr. 1907). Bei dicht
be=
cem Saale der Beſſunger Turnhalle begann das Orthſhe
Männer=
uartett ſeinen diesjährigen Herbſtunterhaltungsabend. Nach kurzen
ſenrüßungsworten des 1. Vorſitzenden, Herrn Ph. Held, eröffnete der
hor mit dem kraftvollen Geſang „Rheiniſche Brautfahrt” von Ullrich,
gs muſtergültig und klangſchön unter der vortrefflichen Leitung des
een Dirigenten, Herrn Muſikdirektor Robert Herber, zu Gehör
ge=
racht wurde. Hierauf ſang Herr Karl Nungeſſer ernſte Lieder zur
arrte, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Die
Bariton=
i des Herrn Adam Müller waren kraftvoll und gut, was der ſtarke
Fifall bewies. In anerkennender Weiſe hatte die Turngemeinde
Beſ=
gen 1865 eine Turnerriege, beſtehend aus 8 Turnerinnen, zur
Ver=
i uing geſtellt, die unter Leitung des Turnwarts, Herrn Rühl, im
grizreigen und Keulenſchwingen reichen Beifall erntete. Der gut
ge=
trrhte Muſikvortrag, Klavier, Violine und Cello der Herren Fey,
Nun=
eſper und Schlitz leitete über zu den beiden Chorgeſängen „Heimatroſen”
n= „Gruß ans Ober=Inntal‟. Den Clou des Abends bildete
unſtrei=
g. Herr Ludwig Wenner als Humoriſt und Rezitator; ganz
beſon=
ers gefiel er in ſeiner originellen Parodie Student Müller und
ö chin Pauline”, bei welcher das Publikum durch toſenden Beifall ihn
1:Zugaben zwang, worauf er ſich als unverfälſchter echter Kölner
vor=
ellte. Das Orthſche Männerquartett kann ſtolz ſein, unter ſeiner
zmigerſchar ſolch gute Kräfte zu haben. Der zweite Teil des
Pro=
ramnms ſurde mit dem gewaltigen Chorwerk „Der Steuermann” von
Langert eingeleitet. Hierauf ſang Herr Karl Nungeſſer mehrere
hei=
i= Lieder zur Laute, mit welchen er wohlverdienten Beifall erntete.
dmiz beſonders gefiel Fräulein Guſtel Spieß als Zimmermädchen;
uw mit ihren weiteren Vorträgen hatte ſie großen Erfolg. Ebenſo
f:eute Herr Chriſt. Liebig mit ſeinem wundervollen Bariton=Solis
Fräulein Lisbeth Darmſtädter lernten wir eine jugendliche
Vor=
ugs=Soubrette kennen, die mit ihrem „kleinen Teddy Bär” koloſſalen
beffall hatte. Hierauf ſang der Chor zwei anmutige Lieder „Die Mühle
3 Tale” und „Der ſakriſche Baß‟ Sämtliche Chöre wurden mit ſtar=
Beifall aufgenommen. Den Schluß des Programms bildete das
bielſeitigen Wunſch gegebene Singſpiel „Das Roſel vom
Schwarz=
aid”, wobei Frl. Luiſe Darmſtädter, ſowie die Herren Held, Schlitz,
apvarz, Schaaf und Rau unter Anton Schwarz’s Negie ein
vortreff=
tes Zuſammenſpiel in Geſang und Vortrag gaben. Das Orthſche
ſamnerquartett kann mit Stolz auf dieſen Abend zurückblicken.
— Das volkstümliche Schwimmfeſt zum Beſten des Roten Kreuzes
ſir det am Samstag, den 11. d. M., (nicht wie geſtern irrtümlich
ſportlichen Teil des Blattes bemerkt 14. d. M.) im Hallenbad ſtatt.
Ae erlauben uns, die Leſer unſerer Zeitung nochmals auf die Ver
ſnitlichung im ſportlichen Teil der geſtrigen Nummer hinzuweiſen und
Beſuch der Veranſtaltung im Intereſſe des guten Zwecks und im
mblick auf die wirkungsvolle hervorragende Zuſammenſtellung der
for führungsfolge angelegentlichſt zu empfehlen.
— Staatliche Prüfung von Säuglings= und
Kinderkrankenpflege=
umen. Die Prüfungsgebühren ſind ab 1. September 1924 auf 10
Gold=
ur4 feſtgeſetzt.
* Das Zählerſyſtem bei den Telephongebühren. Dem Eiſen= und
Stahlwaren=Induſtriebund in Elberfeld wird aus Mitgliedskreiſen
ge=
ſchrieben: „In der heutigen Zeit der Kreditnot der Abſatzkriſe und des
allgemeinen Geldmangels werden die ſogenannten öffentlichen Laſten in
ihrer teilweiſe unerträglichen Höhe als beſonders drückend und hindernd
empfunden. Der Abſatz kann nur wieder in Fluß gebracht werden, wenn
es möglich iſt, in den Preiſen ſo herunterzugehen, daß die breite Maſſe
der Kaufintereſſenten befähigt wird, von der heutigen Gepflogenheit
der Befriedigung des dringendſten Bedarfes abzugehen und zum nor
malen Kauf zurückzukehren. Eine beſondere Belaſtung bilden heute für
die geſamte Wirtſchaft die nach dem ſogenannten Zählerſyſtem
errech=
neten Telephongebühren. Beſonders muß hier darauf hingewieſen
wer=
den, daß zwiſchen der eigenen Zählung und der Zählung bei der Poſt
die unglaublichſten Differenzen beſtehen. In Remſcheid zum Beiſpiel
ſind teilweiſe Differenzen bis zu 100 Prozent errechnet worden, die trotz
aller Eingaben und Einſprüche zu keiner Anerkennung bzw. Beſſerung
geführt haben. Es muß aber beſonders darauf hingewieſen werden,
daß auf die Dauer ein ſolcher Zuſtand untragbar iſt und daß den
In=
tereſſenten nicht zugemutet werden kann, Geſpräche zu bezahlen, die in
Wirklichkeit nach eigenen ordnungsmäßigen Aufzeichnungen gar nicht
ge=
führt wurden. Inwieweit ein Verſehen der Poſt oder ein ſchematiſches
Vorgehen hierbei in Frage kommt, läßt ſich bei der unbedingt zu
verur=
teilenden Reſerveſtellung und ablehnenden Haltung, die eingenommen
wird, nicht ohne weteres erſehen. Es muß Aufgabe aller wirtſchaftlichen
Kreiſe ſein, hier einzugreifen und darauf hinzuwirken, daß, wenn es
nicht gelingt, die Uebervorteilung der Teilnehmer aufzuheben,
unbe=
dingt zu dem früheren Syſtem der Pauſchale, welches reibungslos und
gerecht war, zurückzukehren."
— Deutſche Jugendherbergen, Zweigausſchuß Odenwald. Eine
knappe Stunde vom Bahnhof Bensheim liegt im Tale des Meerbaches
am Eingang, von Gronau die Klauſenmühle, eine alkoholfreie
Erfriſchungs=
ſtätte. Der Beſitzer, Herr Heinrich Alpers, hat vor kurzem dem
Zweig=
ausſchuß Odenwald ein Nebengebäude ſeines Anweſens zur Einrichtung
einer Jugendherberge überlaſſen. Durch die hochherzige
Handlungs=
weiſe dieſes Jugendfreundes wird einem großen Mangel unſeres
Her=
bergsnetzes, dem Fehlen von Unterkunftsſtätten an der Bergſtraße, end
lich abgeholfen. Mit den baulichen Veränderungen wurde ſofort
be=
begonnen, und ſind die Arbeiten ſoweit gediehen, daß die Einweihung
der neuen Jugendherberge am Sonntag, den 12. Oktober, nachmittags
2 Uhr, ſtattfinden ſoll. Die Mitglieder des Zweigausſchuſſes,
ins=
beſondere die angeſchloſſenen Vereine und Jugendbünde, ſowie die
Freunde unſerer Sache ſind dazu herzlichſt eingeladen. — Die Ziehung
der Warenlotterie zum Beſten der Jugendherbergen
findet beſtimmt am 12. Oktober, ſtatt. Eine kleine Anzahl von Loſen iſt
noch im Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße, und in der Buchhandlung
Säng, Kirchſtraße, zu haben. An alle Jugend= und Wanderfreunde
richten wir die herzliche Bitte, unſer großes, dem Wohle der Jugend
gewidmetes Werk, tatkräftig zu unterſtützen.
— Stadtmifſion. Sonntag, nachmittags ſpricht Herr Lehrer Heinſen
aus Liebenzell. Der angekündigte Vortrag für Mittwoch fällt aus.
Da=
gegen findet am Dienstag abend ein Frauen=Vortrag von Frau Paſtor
Urbſchatt ſtatt.
Schulstrumpfe
in soliden Oualitäten preiswert bei
Hachenburger
Darmstadt
Rheinstrasse 1
Af
KP
— Die Hauptverſammlung des Reichsverbandes deutſcher Tonkünſtler
und Muſiklehrer fand unter reger Beteilung vom 3. bis 6. Oktober in
Dortmund ſtatt. Die Beratungen erſtreckten ſich hauptſächlich auf
pädagogiſche und organiſatoriſche Fragen. Der in Kürze zu erwartende
preußiſche Erlaß über die Staatsprüfung für Muſiklehrer und die
ſtaat=
liche Unterrichtserlaubnis für alle Muſiklehrkräfte wurde als ein
erfreu=
licher Fortſchritt zur Hebung des Muſiklehrerſtandes begrüßt. Da die
Länder ſich bereits untereinander verſtändigt haben über dieſe Fragen,
ſo hofft man eine ziemlich einheitliche Regelung über ganz Deutſchland
hin. Es ſollen dann in Zukunft nur ſolche Muſiklehrer in den
Reichs=
verband aufgenommen werden, die eine ſtaatliche Unterrichtserlaubnis
beſitzen. Auch die Frage der Fachberatung der Miniſterien wurde
ein=
gehend behandelt, und ſoll weiter verfolgt werden. Der Ausbildung der
Muſiklehrer will der Verband dienen durch die Veröffentlichung vor
Richtlinien und Verzeichniſſen geeigneter Lehrbücher, auch iſt die
Ver=
öffentlichung vorbildlicher Unterrichtsliteratur geplant. Sitzungen der
Reichsfrauengruppe des Verbandes ſowie der akademiſch gebildeten
Schul=
geſangslehrer, der Orcheſtermuſiker und der Seminarleiter ſchloſſen ſich
an. Eine Reihe von Feſtkonzerten brachten zeitgenöſſiſche Kompoſitionen,
darunter verſchiedene Uraufführungen. Die Stadt Dortmund bereitete
den Feſtgäſten einen überaus liebenswürdigen Empfang.
— Orpheum. Heute, Samstag, 11. Oktober, und folgende Tage,
Ur=
aufführung: „Zwangseinquartierung” Schwank in 3 Akten von Arnold
und Bach, den erfolgreichen Luſtſpiel=Autoren. Das luſtige Stück, in
den Hauptrollen durch die beiden Kölner Komiker Schmitz und
Weiß=
weiler mit urwüchſigem Humor durchſetzt, wird ſeinen Zweck, die
Zu=
ſchauer in heiterſte Stimmung zu verſetzen, nicht verfehlen.
— Die Zirkusſchau Franz Voigt gibt demnächſt in Darmſtadt eine
Anzahl Vorſtellungen. Nach Beſprechung in auswärtigen Blättern
han=
delt es ſich um ein ſehr gutes Zirkusunternehmen in ganz neuartiger
Aufmachung. U. a. ſchreibt ein Blatt: Allgemeine Bewunderung fanden
die Balancierkünſte an der Schulterſtange, die Hand=Voltigeure am
dop=
pelten Luftreck, deren Vorführungen das Herz jedes Turners entzückten.
Reizend war auch das ungariſche Ballett. Der Zirkus verfiigt über ein
vorzügliches, wohlgenährtes und edles Pferdematerial und fanden die
Original=Maſſen=Freiheits=Dreſſuren der 6 kroatiſchen Gebirgspferde,
der Jockeiakt, die Blitz=Voltige und ganz beſonders das hier früher nie
vorgeführte Konkurrenz=Amateur=Reiten ſtürmiſchen Beifall und die
wohlverdiente Anerkennung. Nicht wenig zur Unterhaltung und
Er=
heiterung des Publikums trugen die dummen Auguſte bei. Die luſtigen
Spaßvögel verſtanden es, durch allerhand Ulk ſelbſt den Griesgrämigſten
zum Lachen zu bringen. Die geſtrige Eröffnungsvorſtellung hat gewiß
alle Beſucher in jeder Weiſe befriedigt und wird gewiß die heutige
Vor=
ſtellung mit neuem Programm ihre Anziehungskraft nicht verfehlen.
Wir können den Beſuch des Zirkus nur beſtens empfehlen.
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Samstag, den 11. Oktober 1924, vormittags 10
Uhr. 1. Gewährung von Unterſtützungen durch die Stadt Offenbach;
hier: Amtliche Beanſtandung des Beſchluſſes der
Stadtverordnetenver=
ſammlung zu Offenbach a. M. vom 26. Juni 1924 auf Grund des Art.
233 der Städteordnung. 2. Klage des Ortsarmenverbands Eberſtadt
gegen den Ortsarmenverband Hering wegen Erſatz von
Unterſtützungs=
koſten für die Katharina Schmauß von Mümling=Crumbach. 3. Klage des
Georg Negel zu Höchſt i. O. gegen den Beſcheid des Kreisamts Erbach
vom 29. April 1924 wegen Nichterteilung des Wandergewerbeſcheins.
4. Geſuch des Wilhelm Weber zu Offenbach a. M. um Erweiterung der
beſtehenden Wirtſchaftskonzeſſion mit Branntweinausſchank für ſeine
ver=
größerte Wirtſchaft, Mathildenſtraße 10. 5. Geſuch des Albert Philipp
Heinrich Kolb zu Offenbach a. M. um die Erlaubnis zum Betrieb eines
Branntweinkleinhandels in ſeinem Laden, Biebererſtr. 75. 6. Geſuch des
Johann Peter Schrath zu Offenbach a. M. um die Erlaubnis zum
Be=
trieb eines Branntweinkleinhandels in ſeinem Laden, Guſtav Adolfſtr
41. 7. Geſuch des Kaufmanns Aguſt Spelberg, Offenbach a. M. um die
Erteilung der Erlaubnis zum Kleinhandel und Ausſchank von
Brannt=
wein in den Häuſern, Domſtr. 10 und 11. 8. Geſuch des Spezereihänd
lers Jean Nodrian zu Offenbach a. M. um die Erlaubnis zum Betrieb
eines Branntweinkleinhandels (ohne Ausſchank) in ſeinem Laden,
Se=
danſtr. 2. 9. Geſuch des Drogiſten Friedrich Karl Schwinn zu Offenbach
a. M. auf Erteilung der Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein
im Hauſe, Ludwigſtr. 147. 10. Geſuch des Drogiſten Joſef Härtl zu
Offenbach a. M. um die Erlaubnis zum Betrieb eines
Branntweinklein=
handels (ohne Ausſchank) in ſeinem Laden, Bahnhofſtr. 22. 11. Geſuch
des Rudolf Becker zu Offenbach a. M. um Erlaubnis zum Betrieb eines
Branntweinkleinhandels im Hauſe, Frankfurterſtr. 50.
Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des
Verwaltungs=
gerichtshofs am Samstag, den 11. Oktober 1924, vormittags 9½ Uhr:
1. Antrag des Kreisamts Mainz auf Entziehung der dem Joh. Georg
Bugner in Mainz erteilten Erlaubnis zum Betriebe einer
Schankwirt=
ſchaft. 2. Vorentſcheidung gegen den Polizeiwachtmeiſter Georg
Schnei=
der 1. in Gießen wegen Körperverletzung.
— Unfall. Geſtern vormittag wurde in der Karlſtraße ein Fräulein
aus Wiesbaden von Krämpfen befallen und zog ſich durch den Sturz
auf das Pflaſter eine leichte Verletzung am Kopfe zu. Mitglieder der
Freiwilligen Sanitätskolonne, welche ſofort zur Stelle waren, leiſteten
die erſte Hilfe, ſo daß das Fräulein nach halbſtündiger Erholung ſeinen
Weg fortſetzen konnte
— Vom Verband Heſſiſcher Regimentsvereine wird uns geſchrieben:
Die diesjährige Totengedenkfeier ſollte urſprünglich mit Gottesdienſten
in verſchiedenen Kirchen der Stadt begangen werden. Dieſes wird leider
nicht möglich, weil uns die Kirchen nicht an einem Tage zur Verfugung
geſtellt werden konnten. Die Feier findet nunmehr am 23. November,
dem Totenſonntag, um 8 Uhr vormittags, in der ehemaligen
Garniſon=
kirche (der Stadtkirche) ſtatt. Die Gedenkpredigt hält Kamerad
Stadt=
pfarrer Lautenſchläger als ehemaliger Feldgeiſtlicher. Die dem Verband
befreundeten und naheſtehenden Vereine erhalten rechtzeitig Einladungen.
Poſtaliſches. Um der Verkehrswelt die Ausnutzung der in den
letzten Jahren immer mehr vervollkommneten, zur Herſtellung von
Druckſachen verwendeten Vervielfältigungsmaſchinen zu ermöglichen,
ſind vom 1. November an zur Verſendung im inneren deutſchen
Verkehr als Volldruckſache (Gebühr 3 Pf. bis 50 Gramm)
all=
gemein auch ſolche Abdrucke oder Abzüge zugelaſſen, die durch
ver=
ſchiedene Vervielfältigungsverfahren hergeſtellt ſind. Der Zeitpunkt der
Anwendung der einzelnen Vervielfältigungsverfahren ſpielt alſo keine
Rolle mehr. Es iſt bei den Volldruckſachen ferner geſtattet,
handſchrift=
lich oder mit Schreibmaſchine, Stempel, Durchdruck oder Paus= (Kopier=)
Preſſe eine innere mit der äußeren übereinſtimmende Aufſchrift
anzu=
geben ſowie in gleicher Weiſe Firma, Namen, Stand und Wohnort nebſt
Wohnung des Abſenders, ſeine Fernſprechnummer, die
Telegramman=
ſchrift und den Telegrammſchlüſſel ſowie ſein Poſtſcheck= und Bankkonto
nachzutragen oder zu ändern. Vom 1. November an können auch noch
der Abſendungstag ſowie ſonſtige geſchäftliche Merk= und Kennworte
der Abſenderangabe hinzugefügt werden.
— Bezirksſchöffengericht. Wegen Betrugs hat ſich die
Händlers=
ehefrau Marie Falkner von Mannheim zu verantworten. In
erſten Inſtanz vor dem Gericht in Bensheim hat ſie 3 Monate Gefängnis
erhalten, während der Ehemann, Auguſt Falkner, freigeſprochen wurde,
obwohl er durch das vorhergehende Ermittelungsverfahren ſchwer
be=
laſtet war. Es werden der Ehefrau Falkner drei Betrugsfälle,
began=
gen in Ober=Hambach, Zell und Gronau, zur Laſt gelegt. Sie ſoll dort
beim Ankauf von Aepfeln gelegentlich der Obſternte 1923 den Kaufpreis
in wertbeſtändigem Notgeld der Mannheimer Handelskammer bezahlt
haben. Dieſe Scheine lauteten über 4,2 Pf., Frau Falkner, ſoll den
Bauern die Scheine als ſolche über 4,2 Mk. in Zahlung gegeben haben.
Verdächtig iſt, daß ſie gleich beim Beginn der Kaufverhandlungen
er=
klärte, der Kaufpreis ſpiele für ſie gar keine Rolle. Sie beſtreitet, einen
Betrug verübt zu haben, ſie habe ſelbſt das Notgeld als Markwert
er=
halten. Dieſe Annahme des Pfennignotgeldes wurde bei Jakob Röder
in Ober=Hambach dadurch möglich, daß dieſer ſo ſchlecht ſieht, daß er das
auf den Scheinen aufgedruckte Wort „Pfennig” nicht zu erkennen
ver=
mochte und es bei dem Zählungsgeſchäft dämmerig war. Erſt mit vieler
Mühe konnte die Familie Röder den Namen der ihnen fremden Käuferin
feſtſtellen. Bei dem Landwirt Rettig 6. in Zell führte ſich Frau Falkner
als Kriegerwitwe mit 5 Kindern ein, und in gleicher Weiſe ſtellte ſie
ſich bei Gg. Meyer in Gronau vor. Auch in dieſen Fällen erfolgte die
Zahlung in dem Pfennignotgeld. Die Angeklagte iſt wegen
Schleich=
handels, Diebſtahls und Unterſchlagung beſtraft. Der Staatsanwalt
be=
tont, daß die Angeklagte in drei Fällen das Manöver betrieben, im Falle
Röder auch wiederholt verſichert habe auf Befragen, daß das Geld echt
ſei. Der Staatsanwalt geißelt den raffinierten Schwindel, mit dem
die Angeklagte vorgegangen, und trägt auf Verwerfung ihrer Berufung
an. Urteil: Die Berufung wird verworfen. Das
Ge=
richt iſt den Ausführungen des Urteils der erſten Inſtanz und der
Staatsanwaltſchaft in dieſer Inſtanz beigetreten. Die Geſchädigten
wollten nur gegen Markbeträge verkaufen und nur durch die
Täuſchungs=
handlung der Angeklagten ſind ſie zur Abgabe der Waren veranlaßt
worden. Die erkannte Strafe erſchien mit Rückſicht auf die
Raffiniert=
heit der Handlungsweiſe der Angeklagten angemeſſen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falls irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Morgenfeier der Volkshochſchule. Sonntag, den
12. Oktober, vormittags, findet in der Aula der Baugewerkſchule,
Neckar=
ſtraße, unſere nächſte Morgenfeier ſtatt. Dr. Robert Corwegh wird über
die Entdeckung Amerikas ſprechen. Was dieſes Land im Laufe des
Ge=
ſchehens bis heute für die Welt bedeutet und bedeuten wird, ſoll einmal
an dieſem Vortrag in das Gedächtnis zurückgerufen werden. Als
Ein=
leitung wird Herr Heinz Eſchborn, ein junger Pianiſt, eine Ballade in
As=Moll ſpielen und zum Schluß den modernen amerikaniſchen
Schla=
ger, welcher uns den Rhythmus des Lebens Amerikas vergegenwärtigen
ſoll. — Donnerstag, den 16. Oktober, und Freitag, den 17. Oktober,
fin=
det im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule abends ein
Lichtbilder=
vortrag über Oberitalien durch Herrn Dr. Corwegh ſtatt.
— Eignung und Leiſtung im Sport. Ueber dieſen
Film=
vortrag ſchreiben die Breslauer Neueſten Nachrichten: „Eignung und
Lei=
ſtung im Sport”, ein Film, deſſen Beſichtigung ſich für jeden Sportsmann
lohnt. In bunter Reihe ſieht man alle Sportarten an ſich vorüberziehen:
Fechten, Turnen, Boxen, Ringen, Rudern, Schwimmen, Fußball, Auto,
Flugzeug und alle Arten der Leichtathletik. Man lernt da verſchiedene
Arten der Eignungs= ſowie der Geſchicklichkeitsprüfung kennen und ſieht
Apparate, die Kraft, Ausdauer, Nerven= und Muskeltätigkeit,
Geſchick=
lichkeit, Entſchlußkraft und Schnelligkeit bis auf tauſendſtel Sekunden
genau regiſtrieren.‟ Der hochintereſſante Filmvortrag läuft in der
nächſten Woche am Montag und Dienstag in der Heſſiſchen
Bilder=
bühne im Saalbau und wird durch Herrn Lehrer Dang erläutert werden.
Der Vorverkauf beginnt am Samstag im Verkehrsbüro und in der
Volkshochſchle. Unſere Filmmieter bitten wir, die Montagvorführung
zu beſuchen.
— Der Odenwaldklub Frankonia Darmſtadt hält nach
Abſchluß der Sommerwanderungen am kommenden Sonntag ſeinen
Herbſtball im Saalbau ab. Wie alljährlich hat der Vorſtand keine Arbeit,
Mühe und Geld geſcheut, um dieſen Ball, den Idealen des Klubs
ent=
ſprechend, recht würdig zu geſtalten. Da die Jugend durch mancherlei
Touren ihre Sommerfreude hat, ſo iſt der Ball für die älteren
Mit=
glieder, denen es nicht möglich iſt, immer mitzuwandern und ſich an der
ſchönen freien Natur zu ergötzen, ein altes Bedürfnis, ſich in harmloſer
Geſelligkeit mit der Jugend zu erfreuen.
— Liederkranz. Zu dem am 19. Oktober, nachmittags, im
Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Konzert haben außer Frau
Stefa=
nowa, Opernſängerin vom Heſſiſchen Landestheater, Herr Guſti Beck
(Flügel), Herr Konzertmeiſter Schnurrbuſch (Violine) und das
Schnurr=
buſchquartett vom Heſſiſchen Landestheater ihre Mitwirkung zugeſagt.
Der Chor (90 Sänger), unter Leitung des Herrn Kammermuſiker M.
Stetefeld, wird außer Kunſtchören von M. Bruch, Zöllner und
Wein=
zierl auch einige neue Volkslieder zum Vortrag bringen. Das
aus=
gewählte Programm verſpricht allen Konzertbeſuchern hohen Kunſtgenuß.
Alles Nähere iſt aus Anzeige und Plakaten zu erſehen.
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft Darmſtadt.
Am Sonntag, den 12. Oktober, wird in der Klauſenmühle zu Gronau,
unweit Bensheim, eine neue Jugendherberge nachmittags um 2 Uhr
eingeweiht. Es wäre wünſchenswert, wenn die hieſigen Bünde ihre
Sonntagsfahrt derart legen wollten, daß ſie zur rechten Zeit dort
ein=
treffen.
— Die Heilsarmee. Hierdurch machen wir aufmerkſam auf
die heute abend in unſerem Saale, Schulzengaſſe 3, ſtattfindende
Ver=
ſammlung, in der der Kommandenr und Leiter der Deutſchen
Heils=
armee, Joh. Oegrimm, ſpricht.
— D. H. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Auf die heute,
Samstag, abend im Bürgerhof ſtattfindende öffentliche Verſammlung
wird noch einmal beſonders aufmerkſam gemacht.
Aus den Parteien.
— Deutſch=Demokratiſche Jugend. Im Heimabend am
Donnerstag, den 9. Oktober, referierte Herr Rechtsanwalt Buß über
Vier Jahre politiſcher Mord‟ Er führte uns die mannigfaltigſten
Beiſpiele, wie die Fälle im Tegeler Forſt, im Luitpold=Gymnaſium in
München, Roſa Luxemburgs und Liebknechts, der Stadt Wahren,
Eis=
ners, der 21 katholiſchen Geſellen uſw. durch Zitate aus dem
Gumpel=
ſchen Buch in ihrer ganzen Schrecklichkeit vor Augen. Gleichfalls aber
unterließ es der Herr Referent nicht, uns auch in den einzelnen Fällen
mit den darüber handelnden Gerichtsſachen bekannt zu machen, damit
wir uns nicht nur ein Bild über die Schrecklichkeiten der Vorkommniſſe,
ſondern mehr noch über das ungeſühnte Unreiht machen konnten. Der
allgemeine Eindruck, den der Vortrag und die mit dieſem eng
verbun=
denen Zitate auf uns machten, war tief.
Jamstag, 11. Oktober 1924, nachm. 5 und 9 Uhr
Der König der Billardkunst
Gastspiel des berühmten Handball-Billardkünstlers
D. Farkas im Café Ernst-Ludwig-Spielsaal
Vorgabe dem besten Spieler 700 auf 1000
Karambolage 15 Bälle
Kaffechaus „Erast Ludwig‟, Rheinstr. 12
Darmstadt
mwls)
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Aus Heſſen.
* Der Krähenberg.
Schon unſere Altvordern haben dem weithin in die Lande blickenden,
ſteilanſteigenden, mit herrlichem Wald bedeckten Krähenberg,*)
jenem mächtigen Bergklotz, der bei 555 Meter Meereshöhe die
Waſſer=
ſcheide zwiſchen Neckar und Main, d. h. zwiſchen Mümling und Itter
bildet, Beachtung geſchenkt. Frühe ſchon iſt auf ſeinem Gipfel ein
Ring=
wall, eine Flichburg angelegt worden, wohin die ſpärliche Bevölkerung
der Gegend, von Feinden bedroht, ihr Vieh und ihre Habe flüchtete.
Zahlreiche Wohnſtellen ſind innerhalb und außerhalb des Walles
vorhan=
den, doch hat ſich der Zeitpunkt der Anlage dieſer Siedelung noch nicht
feſtſtellen laſſen.
Zur Zeit Karls des Großen bildete der Krähenberg einen wichtigen
Grenzpunkt der Mark Heppenheim, welche der Kaiſer ſeinem
Lieblings=
kloſter Lorſch a. d. Bergſtraße ſchenkte. Auf kaiſerlichen Befehl wurde im
Jahre 795 die ſtrittige Grenze feſtgeſtellt. Der uns hier angehende
Grenzzug begann bei Alsbach, zog über den Malchen, den Felsberg und
die Neunkircher Höhe (den Winterkaſten), über Hiltersklingen und den
Lindelbrunnen, nach dem Krähenberg (Crawinberk); von hier ging
die Grenze über den Mauerersberg, die Südſpitze der Breitung bei
Hain=
grund, zur Itter. In der erſten Hälfte des 11. Jahrhunderts ſcheint der
Krähenberg mit Beerfelden in den Beſitz des Hauſes
Er=
bach gelangt zu ſein. Mit dem Pfalzgrafen Otto v. Mosbach lag Schenk
Erasmus Herr zu Erbach und Bickenbach ſpäter wegen der Jagd in der
Oberzent in Streit, welchen Kurfürſt Philipp von der Pfalz 1484
zu=
gunſten des letzteren entſchied. Er erkannte an, daß die Jagd bei dem
„Kraenberge” dem Hauſe Erbach zuſtehe.
Die heutigen Baulichkeiten auf ſeiner Spitze entſtammen einer
weſent=
lich ſpäteren Zeit. Das Forſthaus Reiſenkreuz an der uralten
Kreuzſtraße Hetzbach-Schöllenbach und Beerfelden-Bullau dürfte älter
ſein als das von dem großen Jäger, dem reg. Grafen Ludwig II. zu
Erbach=Fürſtenau (F 1794) im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts
er=
richtete, idylliſch gelegene Jagdſchloß Krähenberg. Vier
Pavil=
lons, welche Einzelwohnungen enthalten, umgeben den Hauptbau, der im
Innern mit zahlreichen ſtarken Hirſchgeweihen geſchmückt iſt. In einem
der Wirtſchaftsgebäude befindet ſich die Kapelle. Schöne Anlagen und
herrlicher Wald umſchließen das Ganze weithin: ein verſchwiegenes
Jagd=
ſchloß auf einſamer Höhe. Auch heute hat es ſeine Bedeutung als ſolches
noch nicht verloren und dient der Gräflich Erbach=Fürſtenauiſchen Familie
zum zeitweiligen Sommeraufenthalt.
Ums Jahr 1820 wurde die neue große Straße gebaut, welche von
Hetzbach in mächtigen Schleifen den Krähenberg überſchreitet. Einer der
längſten Tunnel Deutſchlands durchdringt den Berg ſeit 1880. Ihn
durch=
fährt das Dampfroß der Linie Hanau bezw. Darmſtadt—Eberbach a. N.
Der „Heſſiſche Automobilklub” aber hat ſich ſeit Jahren
die große Straße, d. h. die 4 Klm. lange Strecke von Hetzbach bis zum
Gipfel, deren Steigung 250 Meter beträgt, zu ſeinem gutbeſuchten
herbſt=
lichen Bergrennen zu eigen gemacht.
Am nächſten Sonntag, den 12. I. M., wird, wie ſchon mitgeteilt,
vor=
mittags 9 Uhr, das diesjährige Krähenberg=Rennen ſtattfinden. Eine
Strahlenfahrt wird in der Nacht zuvor von Erbach aus ſtattfinden.
Die Abnahme der Wagen erfolgt am Samstag nachmittag um
½4 Uhr in dem maleriſchen Schloßhof zu Erbach; es wird ein bewegtes
buntes Bild werden. Möge auch dieſesmal ein glücklicher Stern leuchten
über dem Automobilbergrennen auf den
Krähen=
berg!
Karl Morneweg.
*) Der „Krehberg” oder die Seidenbucher Höhe liegt weſtlich
von Lindenfels.
* Arheilgen, 10. Okt. Laut Bekanntgabe hieſiger Bürgermeiſterei
ſind mit Rückſicht auf die Herbſtſaat die Tauben bis zum 4.
kommen=
den Monats einzuſperren. Zuwiderhandlungen werden gemäß des
Feldſtrafgeſetzes Art. 39 Abſ. 2 beſtraft. — Der Schwimmſport,
der im verfloſſenen Sommer durch Einrichtung des Schwimmbades am
Arheilger Mühlchen von der hieſigen Einwohnerſchaft in nie geahnter
Weiſe gepflegt wurde und eine große Zahl neue Anhänger fand, ſoll
nun im kommenden Winter weiterbetrieben werden. Die beiden hieſigen
Turnvereine haben mit der Darmſtädter Turnerſchaft bzw. der
Verwal=
tung des ſtädtiſchen Hallenſchwimmbades Uebereinkommen getroffen, daß
an beſtimmten Wochentagen abends gemeinſam nach Darmſtadt
ge=
gangen wird, um daſelbſt auch während der kalten Jahreszeit dem
lieb=
gewonnenen Sporte zu huldigen.
9. Pfungſtadt, 10. Okt. Vermißt wird ſeit Anfang dieſer Woche
der 54 Jahre alte Landwirt und Bäcker Ph. Pathenſchneider von hier.
Er iſt zufetzt in Rheinheſſen geſehen worden. — Unfall. Dem älteſten
Sohn des Glaſermeiſters Büttel wurden die erſten Glieder der drei
Mittelfinger einer Hand von einer Holzbearbeitungsmaſchine abgeriſſen.
Ein anderer Sohn hat bereits auf dieſelbe Weiſe einen Finger verloren.
A Pfungſtadt, 9. Okt. Fortbildungsſchule. Der
Gemeinde=
rat hat die Mittel zur Beſchaffung einer Kücheneinrichtung in der
weib=
lichen Fortbildungsſchule bewilligt. Außerdem ſollen der männlichen
Fortbildungsſchule Mittel für Modelle zur Verfügung geſtellt werden.
— Malchen, 8. Okt. In der letzten Gemeinderatsſitzung,
zu der auch je ein Vertreter des Kreisamts Darmſtadt und der „Heag”
erſchienen waren, wurde die Verſorgung hieſiger Gemeinde mit
elektri=
ſcher Energie für Licht und Kraft beſchloſſen, und ein diesbezüglicher
Ver=
trag auf Ausbau des Ortsnetzes und Stromlieferung mit der Heſſiſchen
Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft abgeſchloſſen. Mit dem Bau der Anlage ſoll
alsbald begonnen werden.
Auerbach, 9. Okt. Moſtpreiſe. Der Preis des
Trauben=
moſtes iſt für die Ohm, 200 Liter, Maiſche 120 Mark. Da der Ausfall
der Traubenernte gering iſt, war die Kreszenz, ſoweit ſie verkauft wird,
alsbald abgeſetzt. In Winzerkreiſen macht ſich das Beſtreben immer
mehr bemerkbar, den Moſt im Herbſt einzukeltern und dieſen ſpäter als
fertigen Wein zu verkaufen. Auch in Bensheim und Zwingenberg wird
der Moſt viel in den Keller gebracht und als Wein zu verwerten geſucht.
Auerbach, 10. Okt. Klein= und Sozialrentner. In
hie=
ſiger Gemeinde erhalten 90 Klein= und 79 Sozialrentner fürſorgende
Bei=
hilfe, infolge ihrer Verluſte in der Inflationszeit. — Moſtpreis.
Geſtern, am zweiten Tag der Weinleſe, wurden die 200 Liter Maiſche in
einzelnen Fällen mit 140 Mark bezahlt. In Zwingenberg wurden für
dasſelbe Quantum 70—85 Mark erlöſt. Ein großer Preisunterſchied
zwiſchen hier und Zwingenberg. — Jubiläum. Am 6. Oktober be=
Beamtenſiedlung.
der Perſonalabbauverordnung vom 27. 10. 23. (RGBl. I S. 999) in den
dauernden Ruheſtand verſetzt worden ſind, der Erwerb und die
Bebau=
ung von Grundeigentum zu garten= und landwirtſchaftlicher Siedlung
erleichert werden. Das Ruhegehalt kann auf Antrag in jährlichen
Be=
trägen bis zur Hälfte in eine Rente umgewandelt werden.
Genaue Auskunft erhalten alle abgebauten Reichsbeamte,
die in Heſſen ſiedeln wollen, durch die heſſiſche
Wohnungsfürſorge=
geſellſchaft bzw. zur Zeit die ſtaatliche Bauſtoffbeſchaffungs= und
Be=
ratungsſtelle für Heſſen, Darmſtadt Altes Palais, Wilhelminenſtraße,
Fernruf 2867, Nebenſtelle 42, Sprechzeit vormittags von 9 bis 1 Uhr.
Von dieſer Stelle erfolgt auch die Durchführung der Beamtenſiedlung
in Heſſen. Bisher wurden etwa 75 Anträge bearbeitet. Es ſtehen
ins=
geſamt rd. 400 000 Mark für Heſſen zur Verfügung. Ca. 25 Geſuche
befinden ſich ſeit längerer Zeit in der Durchführung. Die Neubauten
werden vermutlich noch in dieſem Jahre fertig geſtellt.
Für die abgebauten heſſiſchen Staatsbeamten iſt eine ähnliche
Verordnung bisher noch nicht erlaſſen. Sie iſt jedoch in Vorbereitung.
Es empfiehlt ſich, für in Frage kommende Beamte ſich zur Vormerkung
an die obengenannte Stelle zu wenden.
Aktiven Reichs= und Staatsbeamten ſind bisher keine Ausſichten
gegeben, in ähnlicher Weiſe, wies dies für Abgebaute erfolgt iſt,
Unter=
ſtützungen zum Siedlungszweck zu erhalten. Auch hier ſind die
Beamten=
verbände bzw. das Heimſtättenamt der deutſchen Beamtenſchaft eifrigſt
bemüht, bei den oberſten Behörden ähnliche Vorteile durchzuſetzen.
Trotzdem werden auch hier Meldungen zur Vormerkung
empfehlens=
wert ſein. Dieſe ſind zweckmäßig an den Vertrauensmann Heſſen des
Heimſtättenamtes der deutſchen Beamtenſchaft, Oberzollinſpektor Lange,
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 8, zu richten.
Voranzeige!
Filmportrag über
Eignung und Leiſtung im Sport
Saalbau, Montag u. Dienstag, 13.u 14.Oktober, abends 8 Uhr
Wer ſeine ſportlichen Leiſtungen verbeſſern will, darf dieſen
(13162
Filmportrag nicht verſäumen.
ging Lehrer Bernhardt ſein 25jähriges Jubiläum als Dirigent des
Ge=
ſangvereins Männerquartett „Sängerluſt” — Tötlicher Unfall.
In der Nähe der Station Hähnlein ſtießen geſtern ein Motorrad und ein
Auto zuſammen, wobei ein jüngeres Mädchen, das der Motorradfahrer
unterwegs aufgenommen haben will, tödlich verletzt wurde und in der
Schambachſchen Wirtſchaft alsbald geſtorben iſt. Der Name des
Mäd=
chens ſoll unbekannt ſein. — Elektriſches Licht. Die elektriſche
Stromleitung, die die Orte Schwanheim, Fehlheim, Rodau und
Lang=
waden miteinander verbindet, wird in aller Kürze in Betrieb kommen.
Auch in Hochſtädten ſoll das elektriſche Licht noch im Laufe dieſes Monats
in Gebrauch genommen werden können.
— Bensheim, 8. Okt. Künſtleriſche Veranſtaltungen des
Ver=
ſchönerungs= und Verkehrsverein veranſtaltet auch in der kommenden
Winterſaiſon eine Reihe von künſtleriſchen Genüſſen. Das Frankfurter
Künſtler=Theater wurde für mehrere Veranſtaltungen engagiert und
findet die erſte Vorſtellung am 22. d. M. mit dem Luſtſpiel „Die
deut=
ſchen Kleinſtädter” von Kotzebue ſtatt. Außerdem ſind Gaſtſpiele zweier
berühmter Quartette darunter das hier bei allen Kunſtfreunden in
beſter Erinerung ſtehende Leipziger Gewandhaus=Quartett, vorgeſehen.
Es wird ein Abonnement ausgegeben in 2 Abteilungen zu je 3
Theater=
vorſtellungen und 1 Konzert. 2 weitere Darbietungen außer Abonnement
ſind noch in Ausſicht geſtellt.
— Von der Bergſtraße, 9. Okt. Obſtpreiſe. Die Obſtpreiſe ſind
in den letzten Tagen rapid in die Höhe gegangen. In den benachbarten
Odenwaldorten wird u. a. der Zentner Aepfel bis zu 10 Mark bezahlt.
— Kirch=Brombach, 10. Okt. Die Gedenkfeier für den Pfarrer Groh
findet, wie in Nr. 280 am 8. Oktober richtig angegeben war, Sonntag,
den 12. Oktober, nachmittags 3 Uhr, ſtatt, und nicht wie in einer Notiz
in Nr. 282 S. 6 irrtümlich der Montag angegeben iſt. Der vormittägliche
Feſtgottedienſt beginnt um 10 Uhr.
z. Erzhauſen, 10. Okt. In der Gemeinderatsſitzung wurde
dem Obſt= und Gartenbauverein für die Lokalausſtellung 30 Mark
be=
willigt. Ferner wurde drei Bauintereſſenten an der Bahnſtraße je ein
Bauplatz zugewieſen. Dem Ankauf von einer Waldparzelle mit 1½
Morgen wurde zugeſtimmt. Ferner wurde der Bürgermeiſter ermächtigt,
ein Grundſtück anzukaufen, um einen notwendigen Verbindungsweg
her=
zuſtellen. Die Faſelmiſtverſteigerung, die einen Erlös von 87 Mark
brachte, wurde genehmigt. Für das Faſelvieh ſollen 150 Ztr. Dickwurz
angekauft werden. Zum Schluß gab der Bürgermeiſter bekannt, daß
vom 13. Oktober ab die Erwerbsloſenfürſorge, welche ſeither mit dem
Kreisamt Groß=Gerau geregelt wurde, dem Kreisarbeitsnachweis i
Darmſtadt unterſtellt ſei.
* Mörfelden, 8. Okt. In die Jauchegrube geſtürzt. Ein
Vorfall, der einer gewiſſen Komik nicht entbehrt, ereignete ſich geſtern
nachmittag in einem Hauſe der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft.
Wäh=
rend man im Hauſe die Ankunft eines neuen Erdenbürgers erwartete,
hörte man vom Hofe her plötzlich ein mörderiſches Quieken. Der
Haus=
herr ſowie die Hebamme eilten ans Fenſter, um die Urſache der
unge=
legenen Ruheſtörung feſtzuſtellen, konnten jedoch nichts entdecken. Das
Quieken indeſſen wurde immer heftiger, und als der beſtürzte Hausherr
in den Hof eilte und den Tönen nachging, bot ſich ihm ein
unbeſchreib=
liches Bild. In der ziemlich angefüllten Jauchegrube plauſchte und
plät=
ſcherte ſein fettes Schwein, welches infolge der morſch gewordenen
Ab=
deckung hineingefallen war. Im Verein, mit inzwiſchen herbeigeeilten
Nachbarn konnte der Hausherr nach mühevoller Arbeit ſein Borſtentier
wieder ans Tageslicht fördern.
Rummer 283.
8 Königſtädten, 9. Dkt. Die Gedenkſteinfrage iſt leider in
den letzten Tagen nicht vorwärts gekommen. Verſchiedene Firmen
ſtehen mit Koſtenvoranſchlägen aus. Allgemein wünſcht man in der
Einwohnerſchaft, daß die Gedenkſteinweihe und Glockenweihe an einem
Tage ſtattfinden möge.
* Friedberg, 9. Okt. Die tollwutverdächtigen Hunde haben in Bad=
Nauheim und Umgegend Menſchen angefallen. Für den geſamten Kreis
Friedberg iſt daraufhin die Hundeſperre angeordnet worden.
* Bab Nauheim, 10. Okt. Nach den Veröffentlichungen im Bad
Nauheimer Badeblatt waren am 2. Oktober anweſend 1928 Badegäſte.
eine für die jetzige Jahreszeit verhältnismäßig hohe Zahl. Nach einer
Mitteilung der Bade= und Kursverwaltung iſt der Kurbetrieb während
des ganzen Winters hindurch geöffnet. Unſere Veröffentlichung vor
einigen Tagen ſollte auch nicht die Beendigung des Kurbetriebes an ſich
bedeuten, ſondern das Ende der Hochſaiſon, die alljährlich mit der
Kirch=
weihe, die ja am letzten Sonntag ſtattfand, abſchließt.
* Bab=Nauheim, 9. Okt. Der Altveteran von 1870/71,
H. Becker, wurde im Alter von 76 Jahren zur großen Armee abberufen,
Mit ihm iſt einer der letzten Mitkämpfer aus Deutſchlands großer Zeit
dahingegangen.
O Odenhauſen, Kr. Gießen, 9. Okt. Neues Pfarrhaus. Am
vergangenen Sonntag wurde die feierliche Grundſteinlegung zum neuen
Pfarrhauſe begangen. Der Entwurf ſtammt von dem
Regierungsbau=
meiſter Schneider, Gießen. Die hieſigen Landwirte hatten alle Fahrten
unentgeltlich getan.
* Büdingen, 7. Okt. Der Kreisamtsneubau iſt im
Roh=
bau vollendet, die Arbeiten zum inneren Ausbau werden jetzt in
An=
griff genommen. Die Einweihung ſoll Pfingſten erfolgen.
* Alsfeld, 9. Okt. Gottesdienſt unter Polizeiaufſicht.
In unglaublicher Weiſe haben junge Leute während des Gottesdienſtes
wiederholt ſtörenden Lärm vor der Walpurgiskirche veranſtaltet. Der
Gemeinderat hat ſich mit der Angelegenheit befaßt, und hier wurde nun
polizeiliche Aufſicht in der Umgebung der Kirche während der Stunde des
Gottesdienſtes nachgeſucht.
* Alsfeld, 7. Okt. Sämtliche Orte des Kreiſes erhalten zur
Er=
leichterung des Kraftwagen= und Motorräderverkehrs
Straßen=
tankſtellen.
* Lauterbach, 9. Okt. Eine eigne Kirche will die Gemeinde
Blitzenrod erbauen. Die Gemeinde iſt infolge der aufblühenden
Indu=
ſtrie, des Bahnanſchluſſes und der Nähe Lauterbachs in den letzten 25
Jahren ſtark gewachſen.
* Aus dem Kreiſe Lauterbach, 9. Okt. Die Durchführung der
Feld=
bereinigung hat in den letzten Jahren wieder begonnen. Bis jetzt
ſind allerdings noch nicht zehn Gemarkungen bereinigt. Im Schlitzerland
und im ſüdlichen Teil des Kreiſes ſind nur je eine Gemeinde bereinigt,
nämlich Rimbach und Bermuthshain, außer dieſen Orten haben nur
Maar, Wernges, Reuters, Wallenrod, Rimlos, Heblos und Almenrod
die Feldbereinigung durchgeführt. Die Gemarkung Sickendorf iſt
gegen=
wärtig in Arbeit.
* Eſchenrod bei Schotten, 9. Okt. Das würdige Denkmal für
die Gefallenen des Weltkrieges wurde am Sonntag im Beiſein von 12
Kriegervereinen des Vogelsberges eingeweiht. Die Feſtrede hielt Major
a. D. Lindenau=Gießen. Das Denkmal beſteht aus einem 2 Meter hohen
Shenitſtein der unter der Unterſchrift „Kämpfend bis in den
Tod” die Namen von 22 Gefallenen trägt, gewiß eine hohe Zahl bei
nur 500 Einwohnern. Oben auf dem Stein kniet ein betender Soldat.
Das Denkmal ſteht neben der Kirche.
* Grünberg, 8. Okt. Der altberühmte Gallusmarkt findet
nächſten Dienstag und Mittwoch ſtatt. Alljährlich ſtrömen an dieſem
Tage die Landleue aus vielen Teilen Oberheſſens hier zuſammen.
* Laubach, 8. Okt. Nach einem arbeitsreichen Berufsleben verläßt
der Sanitätsrat Dr. Vogel unſere Stadt. Er iſt 1855 in Nauheim bei
Groß=Gerau geboren und ſtudierte in Gießen, wo er zu dem Korps der
Heſſen gehörte. Nahezu 40 Jahre hat er in unſerem Städtchen als Arzt
gewirkt, und er genoß als tüchtiger Arzt in Stadt und Land einen guten
Ruf. Für den Ausbau des hieſigen Gräflichen Krankenhauſes hat er ſehr
viel getan. Das Vertrauen der hieſigen Einwohner genoß er in hohem
Maße, ſodaß er wiederholt in das Stadtparlament gewählt wurde. Die
Stadt hat den hochverdienten Mann zum Ehrenbürger ernannt und ihm
eine Adreſſe überreicht.
* Vom Vogelsberg, 7. Okt. Von heute an berkehren drei
Auto=
linien im Vogelsberg, die den Verkehr mit den oberheſſiſchen Bahnen
Gießen—Fulda und Gießen—Gelnhauſen herſtellen. Das Zentrum der
Strecken iſt Ulrichſtein, welches mit Lauterbach, Schoten und Mücke
verbunden wird.
* Hoherodskopf, 8. Okt. Nächſten Sonntag wird die Jugendherberge
eingeweiht.
* Aus Oberheffen, 8. Okt. Starke Nachfrage naß
Zwetſchen herrſcht ſeitens der Händler, die oft mit Motorrädem
und Autos aus entfernten Gegenden kommen. Die Preiſe ſchwanken
ſehr, denn jeder Händler ſucht den anderen zu überbieten, ſo wurde in
einem Dorfe vom Ortsdiener morgens ausgeſchellt: „Der Händler A.
gibt für den Zentner 5 Mk., mittags meldete er ſchon ein Angebot von
7,50 Mk. und abends 9 Mk. Die Leute haben aber infolge der Häufung
der Feldarbeiten kaum Zeit, die Zwetſchen abzumachen.
dem ſa
Her
1ſterrel
dament
par, W.
eziehu
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ſie Biüd.
ariſ
öiterr
die
Parlamentariſches.
— Dem Landtag ſind verſhiedene Anträge des Abg. Engelmam
(Soz.)=Mainz zugegangen. Unter Bezug auf ſeine Anträge betr. der
Beitragserhöhungen und darauf hinweiſend, daß der Landwirtſchaft
durch Steuererlaß entſprechend geholfen wurde, beantragt derſelbe die
ſofortige Bereitſtellung von Mitteln, um den Erwerbsloſen,
Kurzarbei=
tern, Sozial= und Kleinrentnern uſw. allmählig Unterſtützungen in
Geſtalt von Lebensmitteln und anderen Materialien zukommen zu
laſ=
ſen. Die erforderlichen Beträge ſind den Gemeinden zur Verteilung
zu überweiſen und dieſe ſollen der Regierung über die Verwendung
Rechnung legen. — Weiter wird beantragt, die Regierung zu
beauf=
tragen, die örtlichen Gerichts=, Polizei= und Verwaltungsbehörden
an=
zuweiſen, ſofort in eine Nachprüfung der Klein= und Großhandelspreiſe
für die wichtigſten Lebensmittel einzutreten und jeden Wucher zu
unter=
binden. Die Spannung zwiſchen Erzeuger und
Kleinhandelsverkaufs=
preiſen iſt derart groß, daß ſelbſt die Landwirtſchaftskammer ſich
da=
gegen auflehnt. Es iſt unverſtändlich, wie dieſes ohne Beachtung durch
die zuſtändigen Behörden geſchehen kann, wodurch die notleidende
Be=
völkerung gerade zur Verzweiflung getrieben wird.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 283.
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Seite 9.
Finanzſkandale und kein Ende.
Ein neuer Wiener Bankkrach.
Unſer Wiener Korreſpondent ſchreibt uns:
Die Senſationsaffäre Caſtiglioni iſt noch in voller
Entwick=
lang, und ſchon erlebt Wien einen neuen Wiener Finanzſkandal,
den vollkommenen Zuſammenbruch der Nordiſch=
Oeſter=
teichiſchen Bank. Durch dieſen — vorläufig — letzten
9 ankkrach ſind rund 100 Beamte und zahlreiche kleine Einleger
zu Bettlern geworden. Beſonders bedeutungsvoll iſt jedoch dieſe
Irtaſtrophale Pleite darum, weil ſie in geradezu grotesker Weiſe
de ſkandalöſe und verbrecheriſche Mißwirtſchaft aufzeigt, die ſich
m. den Inflationsjahren in Wien zu üppiger Blüte entfalten
annte.
Die Nordiſch=Oeſterreichiſche Bank wurde im Jahre 1921 von
9—m ſchwediſchen Journaliſten Nils Lago Lenquiſt gegründet.
krerr Lenquiſt hatte zwar keine blaſſe Ahnung von den
elemen=
tarſten finanztechniſchen Begriffen, dafür verfügte er aber über
arisgezeichnete Verbindungen in den Kreiſen der ehemaligen
Rterreichiſchen Hochariſtokratie und Generalität. Dieſe
Voraus=
i tzungen genügten auch im republikaniſchen Oeſterreich als
Fun=
dmment einer Bankgründung. Das Programm des Inſtitutes
gaar, wie ſchon ſein Name beſagte, die Anknüpfung finanzieller
1ziehungen zwiſchen Oeſterreich und den ſkandinaviſchen
Staa=
m; ein weiteres wichtiges Prinzip der Geſchäftsführung war
de Bildung des Verwaltungsrates und der Beamtenſchaft aus
afin ariſchen Kreiſen unter beſonderer Bevorzugung des
alt=
iterreichiſchen Offizierskorps. Unter dieſen Umſtänden erfreute
ich die Nordiſch=Oeſterreichiſche Bank von Anfang an der
wärm=
in Sympathien aller maßgebenden Regierungsſtellen. Die
eisentliche Seele des Unternehmens war jedoch nicht Herr Len=
Friſt, der ſich ſchon vor Jahr und Tag von ſeiner Gründung
zu rückgezogen hatte und in ſeine Heimat übergeſiedelt war,
ſon=
dren der Generaldirektor des Inſtituts, Otto Waldegg. Die
Lnufbahn und der Charakter dieſes Mannes ſind wahrhaft —
eiier eingehenderen Betrachtung wert, da ſie ſchlagender als
e theoretiſchen Ausführungen zeigen, daß das Oeſterreich der
N—chkriegsjahre für geſchickte Hochſtapler und Verbrecher
tatſäch=
ich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und —
Unmög=
ichkeiten war.
Otto Waldegg war vor dem Kriege ein ganz kleiner Beamter
einter ganz kleinen Bank. Im Weltkriege brachte er es bis zum
Uriteroffizier, ſpäter ſogar, infolge ausnahmsweiſen
Avance=
rents, zum Offiziersanwärter. Es gelang ihm, ſich bei
Per=
nlichkeiten der höchſten Generalität, unter anderem bei dem
ormaligen Landesverteidigungsminiſter Czapp, unentbehrlich zu
nachen. Nach dem Umſturz pflegte er dieſe Verbindungen weiter,
—irde die rechte Hand des Bankgründers Lenquiſt und ohne
chwierigkeiten Generaldirektor der Nordiſch=Oeſterreichiſchen
Aank. Dieſe Karriere kann nur der begreifen, der die Mentalität
i hohen altöſterreichiſche Offiziere, aus denen der
Verwal=
ungsrat der Bank ſich faſt ausſchließlich zuſammenſetzte, kennt:
erchaus anſtändige Leute, aber von abſoluter, rührender
Naivi=
är auf allen Gebieten des geſchäftlichen Lebens und daher dem
trzigen Sachkundigen und überdies ehemaligen Kriegskameraden
Alkommen ausgeliefert.
Das Regime des Generaldirektors Waldegg hatte von allem
Axfang an durchaus operettenhaften Charakter. In ſeiner
Heſchäftstätigkeit beſchränkte er ſich darauf, zahlreichen früheren
iſtokraten und ſonſtigen Angehörigen monarchiſtiſcher Kreiſe
hr Geld abzuknöpfen. Sein Hauptaugenmerk verwandte er
e och auf die fürſtliche Ausgeſtaltung und Einrichtung eines
Eunkpalaſtes und auf eine unſinnige Zeitungsreklame, die in
4rreiendſtem Mißverhältnis zu der abſoluten
Bedeutungsloſig=
eu des Unternehmens ſtand. Hierbei bediente er ſich mit
impo=
iierender Unverſchämtheit durchaus betrügeriſcher Methoden; er
nepfändete faſt alle der Bank, anvertrauten Depots, beging
ver=
ciiedene andere Veruntreuungen, fälſchte die Bilanzen des
114ternehmens — mit einem Wort, er verübte alle Gaunereien,
zur Praxis der Finanzverbrecher der öſterreichiſchen
Infla=
innszeit gehörten. All dies mag nach den Erfahrungen der
letz=
erx Jahre nichts mehr Erſtaunliches haben. Die unglaubliche
Lointe der ganzen Affäre bildet jedoch die Tatſache, daß dieſes
Axnkelinſtitut letzten Ranges mit dem kleinen Bankſchieber an
Spitze die nachhaltigſte Unterſtützung aller offiziellen
F1ktoren und daher großen Reſpekt in weiten Kreiſen der
finan=
iA unorientierten Oeffentlichkeit genoß. Die amtlichen
Sym=
verhien für die Nordiſch=Oeſterreichiſche Bank gingen ſo weit,
eF; ein hoher Beamter des öſterreichiſchen Finanzminiſteriums
des Inſtitut noch vor wenigen Wochen einem ausländiſchen
kanſortium wärmſtens zur Uebernahme empfahl. Dies geſchah
emeswegs infolge irgendwelcher Korruption; der betreffende
Maniſterialrat, ein braver Mann der alten Schule, hatte ſich
ein=
ach ebenfalls durch das hochſtapleriſche Regime der Bank und
hres Generaldirektors vollkommen düpieren laſſen.
Und nun iſt, für die weitere Oeffentlichkeit ganz plötzlich, die
tällernde Nordiſch=Oeſterreichiſche Seifenblaſe geplatzt. Der
Herr Generaldirektor ſitzt in Haft und die Gerichte haben ſich mit
ahlreichen Strafanzeigen des ſelbſt begaunerten
Verwaltungs=
es, der Beamtenſchaft und der Kommittenten zu befaſſen.
hunz Wien, ſoweit es nicht zu den Leidtragenden der Affäre
ge=
int, lacht über den famoſen „Bankmagnaten”. Nur die
Regie=
unig hüllt ſich in abſolutes Stillſchweigen; ſie glaubt offenbar
— und ſie irrt damit auch keineswegs —, daß eine Blamage
mehr oder weniger ihr Preſtige in finanziellen Kreiſen, nämlich
das einer vollkommenen Ohnmacht gegenüber dem Schiebertum
aller Kategorien, nicht mehr beeinfluſſen kann.
Dr. A. N.
Vor der Amerikafahrt des „3. R. 3‟.
Der Eiffelturm ſtellt die Wettermeldungen ein.
Friedrichshafen, 10. Okt. Heute abend 10 Uhr findet
nochmals eine Beſprechung der Fahrtleitung ſtatt, die über den
Aufſtieg des Luftſchiffes Beſchluß faſſen ſoll. Vorausſichtlich
erfolgt die Abfahrt morgen früh 8 Uhr.
Das Luftſchiff wird bei der Ausfahrt Südkurs wählen und
die Azoren überqueren. Die bisher eingelaufenen Wetterberichte
zeigen, daß dieſe Reiſeroute die günſtigſte iſt. Das Gepäck der
Mannſchaft wird morgen früh 6 Uhr verladen werden. Um
6½ Uhr ſoll das Luftſchiff fahrtbereit ſein und aller Vorausſicht
nach wird um 7 Uhr nach kurzer Feierlichkeit, bei der ein
Ver=
treter der Reichsregierung das Wort ergreifen wird, „Z. R. 3‟
ſeinen Amerikaflug antreten. Das Schiff hat über 30 Tonnen
Benzin an Bord. Die Gasbehälter ſind mit 70 000 Kubikmeter
Gas gefüllt.
Heute nachmittag haben Herren der ſüdamerikaniſchen
Staa=
ten eine Beſichtigung des Luftſchiffes vorgenommen. Dieſe
Ver=
treter haben die Aufgabe, ihren Regierungen über die
Möglich=
keit einer Luftſchiffverbindung zwiſchen Europa und Südamerika
zu berichten.
Sehr intereſſant und bezeichnend iſt übrigens, daß der
Eiffel=
turm in Paris ſeine ſonſt immer ſo pünktlichen Wettermeldungen
ſeit einigen Tagen faſt ganz ausfallen läßt, ſo daß eine
Notie=
rung der meteorologiſchen Beobachtung nicht möglich iſt. Schon
bei der Deutſchlandfahrt des „Z. R. 3” konnte dieſe merkwürdige
Tatſache feſtgeſtellt werden.
Die Navigation auf dem „B. R. 3"
Berlin. Bei der Ueberfahrt nach Amerika wird „L. B. 126” wie
die Telegraphen=Union erfährt durch Kreuzpeilungen ſeinen Kurs
wählen. Sehr bald wird man aber verſuchen, eine amerikaniſche
Land=
ſtation anzupeilen, wenn möglich ſchon auf eine Entfernung von 3000
Seemeilen, d. h. faſt 5500 Kilometer, um dann den noch größeren Teil
der Ueberfahrt als Zielfahrt nach der amerikaniſchen Station
zurückzu=
legen. Als beſonderes Hilfsmittel wird das Luftſchiff ſogenannte
Peil=
bomben an Bord haben, die durch kleine, mit Kalziumkarbid gefüllte
Gefäße, die bei der Berührung mit der Waſſeroberfläche eine ſtarke
Qualmwolke entwickeln, das Abtreiben des Schiffes ſchätzungsweiſe
er=
mitteln laſſen, um die Größe des Abtriebes beim Kurslegen
berückſich=
tigen zu können. Der weitaus größte Teil der Navigation wird aber
dem Telefunken=Bordpeiler zufallen, der mit dem „L. Z. 126”
zuſam=
men in der neuen Heimat des Luftſchiffes Zeugnis ablegen wird von
dem Hochſtand der deutſchen Technik.
Funktelegraphie auf der Amerika=Fahrt des B. R. III.
Von der Deutſchen Reichspoſt iſt mit der Zeppelin=Luftſchiffbau=
Geſellſchaft für die Amerikafahrt des Z. R. III ein Programm
auf=
geſtellt worden, das den Funkliebhabern ermöglicht, den Funkverkehr
des Luftſchiffes zu verfolgen.
Für den Telegrammaustauſch arbeitet das Luftſchiff auf deutſcher
Seite mit Norddeich und auf amerikaniſcher Seite mit der
Küſtenfunk=
ſtelle Bar=Harbor. Zum Abſenden ſeiner Funkſprüche benutzt es die
ungedämpfte 1510 Meter=Welle. Norddeich 2300 Meter, Bar=Harbor
3700 Meter. Solange das Luftſchiff noch über Deutſchland iſt, erhält
es Wettertelegramme von Königswuſterhauſen auf Welle 1510 Meter.
Außerdem hat die Deutſche Reichspoſt mit den Sendegeſellſchaften
fol=
gende auch für den Beſitzer des harmloſeſten Zellenempfängers
erfreu=
liche Anordnung getroffen:
Norddeich, die deutſche Verbindungsſtelle mit dem Luftſchiff, wird
etwa zweiſtündlich an das Haupttelegraphenamt Berlin auf dem
Draht=
wege melden, wo ſich der Luftkreuzer befindet und welche Nachrichten
von ihm vorliegen. Dann wird die im Haupttelegraphenamt Berlin
be=
findliche Funkbetriebsſtelle mittels eines ſtarken Senders über
Königs=
wuſterhauſen ein Rundfunktelegramm an alle Rundfunkempfangsſtellen
im Reich abgeben. Von den Empfangsſtellen wird die Nachricht über
den Z. R. III dann der Rundfunkſendeſtelle fernmündlich übermittelt.
ſodaß dieſe in der Lage iſt, ihren Hörern jederzeit die neueſten
Nach=
richten über den Verlauf der Fahrt bekanntzugeben.
Vorſtehende Mitteilung iſt der am 12. Oktober 1924 erſchienenen
Nr. der Zeitſchrift „Der Deutſche Rundfunk” entnommen.
* Kleine Frankfurter Chronik.
In der Arbeitsmarktlage der Stadt iſt eine kleine
Beſſe=
rung eingetreten. Nur in den kaufmänniſchen Berufen war eine
wei=
tere Verſchlechterung eingetreten. Die Zahl der Arbeitsgeſuche betrug
in der letzten Woche 13 302. Am Schluß der Woche waren noch 11600
Arbeitſuchende gemeldet. In Erwerbsloſenunterſtützung befanden ſich
6471 Hauptunterſtützungsempfänger und 2502 Zuſchlagsempfänger.
Der Vortragskünſtler und Reporter Schönbein, der unter Verdacht,
ſeine Frau erſchoſſen zu haben, verhaftet war, iſt aus der Haft
ent=
laſſen worden, da Selbſtmord der Frau feſtgeſtellt wurde. — Ein
48jähriger Schneider, der in einer Alimentationsklage den
Offenbarungs=
eid leiſtete, wurde, weil er ſein Fahrrad nicht angegeben hatte, wegen
Meineids zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. — Die Frankfurter
Deuerungszahl hat ſich gegenüber der Vorwoche nicht verändert.
— Der Frankfurter Zoo hat in einem jungen Seehund neuen Zuwachs
erhalten.
Aus der Reichshauptſtadt.
Berlin. Die Ermittelungen zur Aufklärung des großen
Aktien=
ſchwindels führten zu weiteren Verhaftungen. Außer dem Bruder des
Kaufmanns und Direktors Werner Jakobi, dem Kaufmann Günther
Jakobi, wurde der Direkvor Heinrich Römer vom Kurfürſtendamm wegen
Verdunkelungsgefahr unter dem Verdacht der Beihilfe in Haft genom=
men. Der bereits in Haft befindliche Blumenthal legte nach
anfäng=
lichem Leugnen ein Geſtändnis ab, worin er die Fälſchungen zugibt,
aber behauptet, er und Böck hätten die Abſicht gehabt, die auf die Aktien
erhaltenen Summen zurückzuzahlen. Da Böck den Direktorpoſten bei
der Batavia=Geſellſchaft übernehmen ſollte und kein Geld hatte, um die
erforderlichen Einzahlungen zu machen, ſeien ſie auf den Gedanken
ge=
kommen, Aktien zu fälſchen und beleihen zu laſſen. Die Aktien
hinter=
legten ſie zunächſt bei Rechtsanwälten und Notaren und ließen ſie dann
durch Vermittelung Werner Jakobis von der Fürſtenwalder Sparkaſſe
in Depot nehmen. Da das Geld für ihre Bedürfniſſe nicht ausreichte,
ließen ſie Batavia=Aktien zentnerweiſe drucken. Außerdem wurden
In=
terimsſcheine auf die Danziger Handelsbank gefälſcht. Andere falſche
Aktien wurden in Erfurt gedruckt. Die Fälſchungen haben ſchon, wie
Blumenthal zugibt, im März begonnen.
* 50 Jahre Weltpoſtverein.
Während der Tagung des Weltpoſtkongreſſes in Kopenhagen iſt
bereits der großen Verdienſte, die ſich der erſte deutſche
Generalpoſt=
meiſter Stephan um das Zuſtandekommen dieſer internationalen
Verkehrsunion erworben hatte, ehrend gedacht worden. Der
eigent=
liche Gründungstag des zuerſt den Namen „Allgemeiner Poſtverein”
führenden Weltpoſtvereins iſt der 9. Oktober 1874, an welchem Tage
in Bern Vertreter aller europäiſchen Poſtverwaltungen, der
Vereinig=
ten Staaten Amerikas und Aegyptens das betreffende Abkommen
unter=
zeichneten. Letzterem lag eine von Stephan ausgearbeitete Denkſchrift
zugrunde, für welche der 1850 abgeſchloſſene Deutſch=öſterreichiſche
Poſt=
verein als Vorbild gedient hatte. Das Zuſtandekommen des Berner
Ab=
kommens war ein Erfolg, der ſeinesgleichen in der Geſchichte nicht hatte
und die großartigſte Wirkung auf die Entwicklung des Verkehrs ausübte,
da letzterer von vielen hemmenden Schranken befreit wurde. Nach und
nach hat ſich ein Staat nach dem anderen dem Vereine angeſhloſſen,
welchem jetzt alle Länder der Erde, die ein geordnetes Poſtweſen haben,
angehören. Daß es ein deutſcher Mann war, auf deſſen Anregung das
große Werk gedieh, kann uns mit Genugtuung und Stolz erfüllen.
Aufſehenerregende Verhaftung.
Ohligs. In Scheveningen wurde der Inhaber der jetzt
einge=
gangenen Firma Mabeſo, Karl Becker, der früher in Ohligs anſäſſig
war, verhaftet. Becker, der ſteckbrieflich von der Staatsanwaltſchaft
ge=
ſucht wurde, ſteht im Verdacht, während der Inflationszeit Wechſel
im Geſamtbetrage von 2 000 000 Goldmark auf eine große Mühlheimer
Firma gezogen zu haben. Die Reichsbank diskontierte dieſe Wechſel;
Der Staatsanwalt beſchlagnahmte nach der Flucht Beckers deſſen in Ohligs
gelegenen Vermögenswerte. In dieſer Angelegenheit ſind bereits 2
hieſige Beamte der Reichsbank ſeit Monaten in Unterſuchungshaft.
Becker wird nach Elberfeld überführt werden.
Geſchäftliches.
Schlafloſe Nächte verbringen viele durch den Huſten,
nament=
lich haben auch die Kinder durch den Keuchhuſten und Katarrhuſten viel
durchzumachen. Als beſtes Mittel dagegen erweiſen ſich immer wieder
Kaiſers Bruſt=Caramellen mit den 3 Tannen; ſie ſind durch 5500
nota=
riell beglaubigte Zeugniſſe als hilfebringend anerkannt.
Zeppelin R. 3. Selbſt im Luftſchiff braucht man heute die
An=
nehmlichkeit eines genußreichen und belebenden Getränkes nicht mehr
zu entbehren. Auf der Fahrt nach Amerika wird als einziger Kaffee
der coffeinfreie Kaffee Haag ausgeſchänkt, der von den Aerzten
beſon=
ders empfohlen wird. Kaffee Hag bietet verfeinerten Genuß und
An=
regung, ohne Herz und Nerven zu beläſtigen und ohne die geiſtige
Kon=
zentration zu beeinträchtigen. Durch die Entziehung des Coffeins iſt
die=
ſer Kaffee abſolut unſchädlich und deshalb für Führer, Mannſchaften und
Paſſagiere des Luftkreuzers beſonders geeignet.
Aerzte
empfehlen als vortreffliches
Hustenmittel
Als
Kaiser’s Brust-Caramellen
mit den 3 Tannen. Millionen
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gebrauchen sie gegen Husten,
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Bewölkungs= und Temperaturzunahme, ſpäter Neigung zu leichten
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Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Derantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
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Wir laden unſere Mitglieder zu dem am 13. Oktober,
1924, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaale, Darmſtadt,
Grafenſtraße ſtattfindenden Vortrag über den
61. Genoſſenſchaftstag
des
Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes
gehalten von Herrn Direktor Georg Weiler, ergebenſt
ein und bitten um zahlreichen Beſuch. (13160
Darmſtädter Volksbank e. G. m. b. H.
Barths Weinstube
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empfiehlt ab Sonntag im Ausschank einen
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0.20
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Tanzkränzchen!
Anfang 4 Uhr.
Freunde und Gönner ſind herzlich
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Darmſtadt
Sonntag, den 12. Oktober 1924
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Der Borſtand.
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Orpheum
8 Uhr
Heute Erſtanfführung:
Zwangs-
Ein-
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Schwank in 3 Akten v. Arnold u. Bach
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ſchäftsaufſicht beantragt hat, iſt die
Ge=
chäftsaufſicht über die Firma
Fried=
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beendigt und das Verfahren wird
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geſtellt.
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Darmſtadt, den 6. Okt. 1924.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Arbeitsvergevung.
Samstag, den 18. Oktober 1924,
vorm. 10 Uhr, werden in der Kanzlei
des Heſſiſchen Kulturbauamts
Darm=
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Herſtellung von Gräben
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vereinigung Ober=Klingen
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nommen. Pläne und Bedingungen liegen
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Heſſiſches Kulturbauamt.
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Die Lieferung des Kartoffelbedarfes
für das Stadtkrankenhaus ſoll im Wege
der Verdingung vergeben werden.
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ſich gleichmäßig und gut kochender und
vor allem geſunder Speiſekartoffeln;
600 Ztr. nach erteiltem Zuſchlag, der
Reſt in Zwiſchenräumen auf Abruf.
Wir bemerken ausdrücklich, daß die zu
liefernden Kartoffeln möglichſt
gleich=
mäßig groß ſein müſſen.
Wir erſuchen diejenigen, welche ſich
an der Lieferung beteiligen wollen, ihre
verſchloſſenen mit diesbezüglicher
Auf=
ſchrift verſehenen Angebote mit
Preis=
angabe am 15. Oktober 1924,
vor=
mittags zwiſchen 10 und 12 Uhr,
in den im Stadtkrankenhaus, Grafenſtr. 9,
im Haupteingange angebrachten
Ange=
botskaſten einzulegen. Die Proben
dür=
fen nicht den Namen des Einlegers
ent=
halten, müſſen aber mit einem Zeichen
verſehen ſein, welches auch in das
An=
gebot einzutragen iſt.
Die Genehmigung der Vergebung
ſo=
wie die Auswahl unter allen
Anbieten=
den bleibt dem Herrn Oberbürgermeiſter
(st12676
vorbehalten.
Darmſtadt, den 30. Sept. 1924.
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Samstag, den 11. Oktober 1924.
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des H.A. C.
Zu dem geſtrigen Vorbericht über das Krähberg=Rennen bei
Hetzbach am Sonntag, den 12. Oktober, und der damit
ver=
bundenen Strahlenfahrt in der Nacht von Samstag zu Sonntag
mit Start und Ziel in Erbach i. O. ſei noch nachgetragen:
Die an den beiden großen ſportlichen Veranſtaltungen
teil=
nehmenden Fahrzeuge werden ſofort nach der Preisverteilung,
die alsbald nach dem Rennen im Schloſſe zu Erbach ſtattfinden
foll, geſchloſſen nach Darmſtadt fahren, die ſiegreichen Wagen
feſtlich geſchmückt. Am Botaniſchen Garten werden die weit
über 100 Automobile und Krafträder geſammelt und ſo im
Korſo durch die Hauptſtraßen der Stadt fahren. Am
Markt=
platz, vor dem Reſidenzſchloß, werden die Teilnehmer kurz
auf=
fahren und dann wiederum geſchloſſen zum Klubheim des H.A. C.
fahren. Den Darmſtädtern wird alſo gegen ½6 Uhr abends
das ſeltene Bild, eines impoſanten Automobilkorſos geboten
werden.
Turnen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Nächſten Sonntag, den 12. d. M., ab 8 Uhr abends, iſt im Tie=
Saal gemütliches Zuſammenſein mit den Siegerinnen und Siegern von
den Meiſterſchafts=Gerätewettkämpfen des 9. Turnerkreiſes der D. T.
welche am nächſten Sonntag in Frankfurt a. M. ſtattfinden. Die
Mit=
glieder der D. T. D. 1846 mit ihren Angehörigen ſind zu vorgenanntem
Zuſammenſein herzlichſt eingeladen. Gleichzeitig ſei mitgeteilt, daß am
Sonntag den 19. Oktober, ein Zöglingswetturnen in verſchiedenen
Stufen ſtattfindet. Näheres hierüber wird an dieſer Stelle noch be=
H. M.
kanntgegeben.
Turngeſellſchaft e. V. Eberſtadt.
Am Sonntag, den 12. Oktober, findet für alle Abteilungen, Turner,
Turnerinnen, Leichtathleten, Schüler und Schülerinnen das Abturnen
ſtatt. Als Kampfrichter ſind Turner vom V. f. L. Heſſen, Darmſtadt,
gewonnen worden.
„Heſſen”, V. f. L., Darmſtadt. Vereinsmeiſterſchaften.
Fußball.
Sportverein 98, Darmſtadt.
Schon heute nachmittag begibt ſich die Ligamannſchaft Sportvereins
auf die Reiſe, um einigermaßen ausgeruht morgen zum fälligen
Ver=
bandsſpiel in Pirmaſens anzutreten. Ungeachtet der hohen Koſten, die
das Uebernachten verſchlingt, läßt der Verein ſeine Vertreter ſchon heute
fahren; auch mit dem 6 Uhr=Zug morgen früh kämen ſie noch rechtzeitig
zum Spiel, jedoch nach fünfſtündiger Bahnfahrt noch ein Spiel
auszu=
tragen, das wäre doch die Zumutung zu groß. Durch die Erfahrungen
der letzten Sonntage bereichert, hat man diesmal von der Aufſtellung
Ellenbecks im Tor Abſtand genommen. Eine jugendliche, hoffnungsvolle
Kraft nimmt deſſen Stelle ein, ob zum Vorteil, wird der morgige Tag
lehren. Auch im Sturm wird eine kleine Veränderung vorgenommen
werden; die endgültige Aufſtellung iſt bis zur Stunde noch nicht bekannt
geworden. Trotz der 2:7=Niederlage gegen Phönix=Ludwigshafen iſt
Pirmaſens ein gefährlicher Boden, und unſere Vertreter werden gut tun,
nicht allzu ſiegesſicher auf den Platz zu gehen. Denn erſtens beſagen
zahlenmäßige Ergebniſſe beim Fußballſpiel meiſtens gar nichts und
zwei=
tens haben die Sportvereinler auf gänzlich unbekanntem Boden und
außer wahrſcheinlich nur zwei Begleitern vor ganz fremdem Publikum
zu ſpielen. Jeder Punkt iſt koſtbar, und wir hoffen und glauben, daß
es nicht an dem Können und Wollen eines jeden einzelnen unſerer
Far=
benträger liegt, wenn die Sache anders als erwünſcht enden wird.
Zum fälligen Verbandsſpiel der B=Klaſſe empfangen die Junioren
Sportvereins um 3 Uhr auf dem Stadion die 1. Mannſchaft des F.C.
Ober=Ramſtadt. Nach dem letzten ſenſationellen Sieg der Junioren darf
auch morgen in gleicher Verfaſſung ein hochintereſſantes Spiel erwartet
werden, was anzuſehen jedermann nur empfohlen werden kann. Die Liga=
Erſatzmannſchaft begibt ſich nach Arheilgen zur gleichen der dortigen
Spielvereinigung. Arheilgen war von jeher für Darmſtädter ein heißer
Boden, und werden ſich die Blauweißen ſehr anſtrengen müſſen, um als
Sieger wieder heimzukommen. Die 3. Mannſchaft empfängt um 3 Uhr
auf dem Uebungsplatz die 2. von Germania=Eberſtadt. Auch hier tut
Vorſicht dringend not, denn auch Eberſtadt iſt ein nicht zu verachtender
Gegner.
Um den Titel eines Kreismeiſters kämpft die 1a=Jugendmannſchaft
in Lengfeld gegen die gleiche des dortigen F. C. Da, wie ich ſchon einmal
ſagte, noch nicht alles verloren iſt, werden ſich hoffentlich unſere Jungens
ſehr anſtrengen, um einer Niederlage zu entgehen. Die 1b=Jugend
be=
gibt ſich nach Aſchaffenburg=Damm zur dortigen 1. Jugend, während die
2. Jugend gleichen Vereins um 10 Uhr auf dem Uebungsplatz gegen
unſere 2a=Jugend antritt. Um 8½ Uhr trifft unſere 2b=Jugend auf der
Rennbahn auf die 2. von Union, während die 1b=Schüler die zweiten von
Eintracht hier empfangen.
Heute abend 8 Uhr findet, wie bereits erwähnt, der künſtleriſche Abend
im Rummelbräu ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird den Siegern der
leichtathletiſchen Vereinsmeiſterſchaften die Ehrenurkunden überreicht.
Vom Wetter begünſtigt, nahmen vorgenommene Meiſterſchaften einen
reibungsloſen Verlauf. Konnten auf der unebenen Raſenbahn keine
Glanzleiſtungen herausgeholt werden, ſo ſprechen doch immerhin die
er=
zielten Reſultate für ein gutes Können. Der gebotene Sport war ein
durchweg guter, was auf eine gute Ausbildung des Einzelnen
zurückzu=
führen iſt. Die Kurzſtreckenläufe für Aktive mußten beſonderer Umſtände
halber ausfallen. Nachſtehend die Ergebniſſe:
Schüler, 50 Meter: 1. Heinz Foſchag 7,5 Sek., 2. Holb I 8,0 Sek.,
3. Beutel 8,1 Se.
Ballweitwerfen: 1. Foſchag 53,10 Mtr., 2. Beutel 43,90 Mtr.,
Erich Hanſt 43,85 Mtr.
Jugend, 100 Meter: Karl Müller 12,8 Sek., 2. Heinr. Schönwolf
13,1 Sek., 3. Kurt Gleim 13,8 Sek. — 200 Meter: 1. Müller 25 Sek.,
2. Gleim 25,6 Sek., 3. H. Schönwolf 26,1 Sek. — 1500 Meter: 1. Müller
4,41 Min., 2. Gleim 4,53—50, 3. Alfre Sohr 5,12,6—50. — 3000 Meter:
1. Engelb. Lanz 11,04,6 Min.
Kugelſtoßen: 1. H. Schönwolf 10,71 Mtr., 2. Lw. Bürſchel
10,44 Mtr., 3. Alfred Sohr 9,83 Mtr.
Diskus, 2 Kg.: 1. Schönwolf 26,30 Mtr., 2. Gleim 22,32 Mtr.
Dreikampf (200 Mtr. Hochſprung, Diskus): 1. Heinr.
Schön=
wolf 243 Punkte, 2. Karl Müller 230 Punkte, 3. Kurt Gleim 227 Punkte.
Aktive, 1000 Meter: 1. Heinr. Bohn 3,07,2 Min., 2. Wernicke,
3. Roth. — 3000 Meter: 1. Sachs 10,24 Min., 2. Wilh. Hofmann 10,31,4,
3. Simmrock.
Kugelſtoßen: 1. Robert Trapp 9,61 Mtr., 2. Fritz Knauff 8,96
Mtr., 3. Friedel Gunder.
Diskuswerfen: 1. Robert Trapp 28,60 Mtr., 2. Fr. Knauff.
3. Baumgartner.
Speerwerfen: 1. Trapp, 2. Knauff.
Dreikampf (200 Mtr., Weitſprung, Kugelſtoßen): 1. Robert
Trapp 217 Punkte, 2. Knauff 168 Punkte, Gunder 147 Punkte.
Wir können nach Abſchluß der Sommerſaiſon befriedigt auf unſere
leichtathletiſchen Erfolge zurückblicken. Wir beginnen nunmehr mit dem
Hallentraining und Waldläufen. Letzter finden jeden Sonntag, morgens
10 Uhr, ab Rummelbräu, und der Hallentraining vorläufig Donnerstags
abends um 8½ Uhr in der Turnhalle an der Soderſtraße ſtatt.
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V.
Jugend= und Schülerſpiele am 12. Oktober 1924.
1a=Jugend gegen Germania 94=Frankfurt, 1. Jgd., hier, 10 Uhr;
1b=Jugend gegen F. Spv. Aſchaffenburg=Damm, 1. Jgd., hier, 11 Uhr;
2a=Jugend gegen Sportverein Roßdorf, 1. Jgd., dort, 3 Uhr; 2b=Jugend;
1a=Schüler gegen Germania 94=Frankfurt, 1. Sch., dort; Ub=Schüler gegen
Olympia=Lorſch, 1. Sch., dort, 12 Uhr.
F. C. Union e. V., Darmſtadt.
Kommenden Sonntag, ſtehen ſich an der Heidelberger Straße die
1 Mannſchaften Eintrachts und Unions im Verbandsſpiel gegenüber.
Ueber die Spielſtärke beider Mannſchaften wurde in Sportzeitungen ſo
viel geſchrieben, daß es ſich erübrigen dürfte, an dieſer Stelle noch etwas
über die Bedeutung des Zuſammentreffens zu ſagen. Die Eintrachtler
werden alles daranſetzen, um aus dem Spiel herauszuholen, was möglich
iſt, und Unions gereifte Mannſchaft wird alles aufbieten, um den Kampf
ſo zu entſcheiden, wie man es billigerweiſe erwarten darf. Als
Lokal=
treffen dürfte die Begegnung größtes Intereſſe beanſpruchen, zumal am
Sonntag aller Wahrſcheinlichkeit nach keine nennenswerten. Spiele hier
ſtattfinden. Spielbeginn 3 Uhr.
Die 2. Mannſchaften beider Vereine treffen ſich vormittags 10 Uhr
zum Verbandsſpiel auf dem Eintrachtplatze. Unions 1b=Mannſchaft
dürfte die beiden Punkte ſicher mit nach Hauſe nehmen.
F. C. Union e. V. Darmſtadt
Jugendabteilung.
Am Sonntag, den 12. Oktober, begeht die Jugendabteilung ihr
dies=
jähriges Herbſtfeſt. Vormittags von 8—1 finden auf dem Sportplatze
an der Heidelberger Straße die Jugendfußballſpiele ſtatt. Es iſt der
Abteilung gelungen, für dieſen Sonntag recht beachtenswerte Gegner,
wie: V. f. L.=Neckarau, V. f. B.=Ober=Ramſtadt, Germania=Frankfurt
und Kickers=Frankfurt nach hier zu bekommen. Das Hauptintereſſe dürfte
das Spiel um 11 Uhr der 1. Jugendmannſchaft gegen die gleiche des
V. f. L.=Neckarau erwecken. Wie vielen Sportlern bekannt ſein dürfte
verfügen die Neckarauer über gute Kräfte, welche bei der Jugend nicht
minder fehlen. Auch die Jugend der Union verfügt über
anerkennens=
werte Spielſtärke, ſodaß ein ſchönes, ſpannendes Spiel zu erwarten iſt.
Nachmittags findet das Feſt mit den Gäſten im Vereinsheim ſtatt.
Hafſia=Dieburg (Leichtathletikabteilung).
Nächſten Sonntag, vormittags 9½ Uhr, beginnen die
Vereins=
kämpfe in dreizehn Einzelübungen und dem Zehnkampf. Derſelbe
be=
ſteht aus 100 400 und 1500 Meter=Lauf. Hochſprung, Weitſprung,
Weit=
ſprung aus dem Stand, Kugelſtoßen, Schleuderballwerfen, Diskus und
Speerwerfen. Außerdem ſind noch 5000 Meter=Lauf Steinſtoßen und
Stabhochſprung als Einzelübungen vorgeſehen. Sämtliche Uebungen
werden auf 2 Sonntage verteilt, um jedem Teilnehmer zur höchſten
Entfaltung ſeines Könnens Gelegenheit zu geben. Ein beſonderer
An=
ceiz für unſere Leichtathleten bedeutet die Teilnahme der beiden
Zehn=
kampfmeiſter der Sportvereinigung Arheilgen ſowie der beſten
Mehr=
kämpfer des Turnvereins Groß=Zimmern und Groß=Umſtadt. Beſonders
harte Kämpfe wird es im 100 Meter=Lauf geben, wo nicht weniger als
(5) fünf Haſſianer mit gleichen Ausſichten an den Start gehen. Nicht
weniger intereſſant geſtaltet ſich der Weitſprung. Etwas Glück und die
6 Meter dürften erreicht werden. Auch im Weitſprung aus dem Stand,
Hochſprung, Kugel= und Steinſtoßen, Diskus Speer= und
Schleuderball=
werfen wird es harte Kämpfe abſetzen. Der Verteidiger des Zehnkampfes,
Heinrich Guttandin, gilt wiederum als erſter Anwärter, Rudi Keller,
Hans Guttandin, Karl Bender, Joſeph Rennſprecher, Ferdinand Köfler
und Karl Braunwarth werden ihm hart auf den Ferſen ſein. Schade
daß unſer Diskuswerfer Karl Brand verletzt iſt. Auch unſeren
Lang=
ſtreckenläufern iſt im 1500 und 5000 Meter=Lauf Gelegenheit gegeben,
ihr Können zu zeigen. Der Verlauf des Kampfes wird zeigen, ob unſere
Dieburger Leichtathleten gegen ihre Gäſte beſtehen können.
Houben läuft Weltrekord.
Recklinghauſen, 10. Okt. Houben, der deutſche Meiſter, betrat
geſtern unter dem Jubel der Tauſende den Sportplatz. Im Zwiſchenlauf
über 100 Meter brauchte er 11 Sek. Dafür wurde aber der Endlauf umſo
heißer. Moſt=Krefeld, ſein gefährlichſter Gegner, kam ſehr gut vom Start
weg, Houben dafür umſo ſchlechter. Unter dem Druck dieſer Tatſache
wurde der Endlauf das Spannendſte, was man je zu ſehen bekam.
Hou=
ben, der den Kampf kaum mehr gewinnen zu können ſchien, holte mehr
und mehr auf und zog in den letzten Metern unter dem Jubel der Menge
an Moſt vorbei. Als aber erſt die Zeit bekannt wurde, brach der Jubel
noch einmal ſtürmiſch durch. Houben war die 100 Meter in 10 4
Sekunden gelaufen. Er ſiegte zwar mit Rückenwind, doch wurde
ſein Vorteil durch den ungünſtigen Start mehr als ausgeglichen. — Wir
rechnen nicht mit der Anerkennung des Rekordes, obwohl er es reichlich
verdient hätte.
F.C. Eintracht, Darmſtadt.
Nachdem der F. C. Eintracht nun zwei Sonntage infolge der
Pokal=
ſpiele pauſiert hat, tritt er nächſten Sonntag zum 2. Verbandsſpiel gegen
F.C. Union=Darmſtadt auf der Rennbahn an. Zum erſten Male
begeg=
nen ſich beide Mannſchaften im Verbandsſpiel, und man kann noch nicht
ſagen, wer die beiden Punkte einheimſt. F.C. Union iſt z. Zt. in guter
Form, das beweiſt ihr 5:2=Reſultat gegen Eberſtadt. Eintracht muß
da=
her alles aus ſich herausgeben, um gut zu beſtehen, zumal ſie ohne ihren
Mittelſtürmer ſpielt. Spielbeginn 3 Uhr.
Verein für Raſenſpiele Darmſtadt—Spielvereinigung Sandhofen.
Die Ligamannſchaft des V.f.R. begibt ſich am kommenden Sonntag
nach Sandhofen, um gegen die dortige „Spielvereinigung” ihr zweites
Verbandsſpiel auszutragen. Die Lehren aus dem Spiel gegen Amicitia
1909 Viernheim machten eine Umſtellung der Ligamannſchaft notwendig,
fodaß V. f. R. in Sandhofen in folgender Beſetzung antreten wird:
Breuer, Waldhaus, Weißmantel, Dillmann, Schneider, Weicker, Müller
L., Nungeſſer, Mayer, Brohen, Müller Gg. Die Liggerſatzmannſchaft
und die 3. Mannſchaft des V. f. R. ſpielen ebenfalls gegen die gleichen
Mannſchaften der Sp.=Vgg. Sandhofen; die erſtere um 3 Uhr in
Darm=
ſtadt, die letztere um 1 Uhr in Sandhofen. Nachzutragen ſind folgende
Ergebniſſe vom vergangenen Sonntag:
V. f. R. Liga=Erſatz-Viernheim Liga=Erſatz 0:5
V. f. R. 3. Manſchaft-Viernheim, 3. Mannſchaft 2:2
V. f. R. 2a Jugend—Viktoria=Griesheim, 1. Jgd. 5:0
V. f. N. 2b Jugend—Union Wixhauſen 2. Jgd. 2:1
V. f. R. 1a Schüler—Sp.=V. Meſſel 1. Schüler 3:0
V. f. R. 1b Schüler—Union=Darmſtadt 2. Schüler 1:3
Akademiſcher Sportklub-—Polizeiſportverein (Privatſpiel).
Zu einem weiteren Privatſpiel hat der Akad. Sportklub für heute
nach=
mittag 3 Uhr den rührigen Polizeiſportverein Darmſtadt verpflichtet.
Vor einigen Wochen ſtanden ſich beide Parteien ſchon einmal gegenüber.
Damals trennte man ſich mit dem unentſchiedenen Ergebnis 1:1. Zu dem
heutigen Spiel, das wie das Vorſpiel auch auf dem Hochſchulſportplatz
ſtattfindet, wird zweifellos jede Partei alles daran ſetzen, zu gewinnen.
Der A.S.C. hat ſich, da die Ferien ſich ihrem Ende nähern, nicht
un=
weſentlich verſtärkt, ſodaß den Beſuchern, die dem A. S.C. und damit dem
akademiſchen Sporte in größerer Anzahl als bisher zu wünſchen wären,
guter Sport gewährleiſtet werden kann.
Seite 14,
F. C. Union e. V. Wixhauſen—Germania=Bieber.
Am Sonntag, nachmittag 3 Uhr, treffen ſich auf dem Sportplatz in
Wixhauſen obige Vereine zum fälligen fünften Verbandsſpiel. Da beide
Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten und auch jeder der beiden
ſich die ſo ſehr begehrten „Pünktchen” nicht entgehen laſſen möchte,
darf wohl ein heißer, ſpannender, aber fairer Fußballkampf zu erwarten
ſein, auf deſſen Ausgang man ſehr geſpannt iſt.
Handball
Die Meiſterſchaftsſpiele des Main=Rhem=Gaues der deutſchen
Tur=
nerſchaft nehmen am 12. Oktober ihren Anfang. Zahlreich gingen auch
in dieſem Jahre wieder die Meldungen ein. Geſpielt wird in
folgen=
den Klaſſen: Meiſterklaſſe mit 6 Mannſchaften; A=Klaſſe mit 8
Mann=
ſchaften; B=Klaſſe mit 8 Mannſchaften; C=Klaſſe mit 6 Mannſchaften;
A=Jugend=Klaſſe mit 8 Mannſchaften und B=Jugend=Klaſſe mit 6
Mann=
ſchaften. Es ſind jetzt eine Reihe ſchöner Wettkämpfe zu ſehen, weil bei
dieſen Spielen jede Mannſchaft ihr beſtes Können zeigen wird. Zur
Genugtuung darf berichtet werden, daß die Zahl der handballſpielenden
Vereine ſtetig ſteigt. Dies iſt für unſere noch junge Bewegung, ein
erfreuliches Zeichen.
Am morgigen Sonntag treten zu fälligen Verbandsſpielen an:
A=Klaſſe: I. Mannſchaft Spv. Darmſtadt—Hanau=Polizei=Spv.
B.=Klaſſe II. Mannſchaft Spv. Darmſtadt-V. f. L. Heſſen=Darmſtadt.
Jugend: Spielfrei.
Die Spiele finden nachmittags um 1 Uhr bzw. 2 Uhr auf dem
Stadion am Böllenfalltor ſtatt. Ein Beſuch dieſer Spiele dürfte für
Jedermann zu empfehlen ſein, da mit Polizei=Spp. Hanau ein Gegner
erſcheint, der vor allem eine Mannſchaft ſtellt, die ſich nicht ſo ohne
wei=
teres abhängen läßt. Dies beweiſt das ſchon abſolvierte Spiel gegen
die ſtarke D. J. K. Sachſenhauſen, die am letzten Sonntag die
Mann=
ſchaft des Sportvereins mit der ſchon berichteten kataſtrophalen
Nieder=
lage 7:3 bedachten. Die Hanauer erſcheinen erſtmalig in Darmſtadts
Mauern. Wir wollen hoffen, daß die Mannſchaft Spv. 18 die Scharte
vom letzten Sonntag auswetzt — ganz kann ſie ja nie gelöſcht werden —
und ein Spiel verführt, wie wir es von ihr gewohnt ſind. Die
Mann=
ſchaft mag bedenken, daß viel auf dem Spiel ſteht und daß keine Spiele
mehr verloren gehen dürfen, um würdig in der Tabelle zu rangieren.
Sie ſoll den unbedingten und noch gar nicht ausſichtsloſen Drang nach
der Tabellenſpitze nicht aufgeben und ſich auf ihren Kampfgeiſt beſinnen.
Die Mannſchaft verſteht zu ſpielen, das wiſſen wir, aber beweiſen muß
ſie es uns mit Spielreſultaten nicht allein auf eigenem Platz, ſondern
auch auf anderen Plätzen, die ungewohnt ſind. In dieſem Sinne mag
ſie am Sonntag beginnen.
Die II. Mannſchaft empfängt in der B=Klaſſe V. f. L. Heſſen um
1 Uhr. Heſſen dürfte allen Darmſtädter bekannt ſein, ohne daß auf ſeine
Spielroutine noch einmal eingegangen wird. Sie bieten Gewähr für
guten Sport. Die Schnelligkeit der jungen Spieler iſt die Hauptwaffe
der Mannſchaft. Ob ſie diesmal beſſer verſtehen, Tore zu ſchießen, wollen
wir dem ſteigenden Spiel überlaſſen. Die Mannſchaft Sp. V. 98 hat ſich
hoffentlich von den Beulen aus Offenbach (körperlich, denn das Spiel
wurde gewonnen), erholt und zeigt Heſſen das, was ſie ihr im letzten
Privatſpiel gezeigt hat.
Hockeh=Wettſpiel „Jahn”=München gegen Darmſtädter Hockehklub.
Heute Samstag nachmittag 3½ Uhr auf dem Golfplatz treten die
Münchner gegen die I. Mannſchaft des Hockeyklub (Hockey=Abteilung
des Schwimmklubs Jungdeutſchland) an.
Jahn=München:
Conrad
Schnetzer Dr. Fiſcher
Huß Wittmam Dr. Diemaier
Pfitzer Lauber Müller Dr. Schnetz Schlemmer.
Mergelsberg
Kemmer
Gärtner Häußler Kiſſel
E. Müller Finger Federlin
Kreutzer
Niethammer
Darmſtädter H. C. Schulte=Umberg
München erſcheint in ſtärkſter Aufſtellung, die linke Seite: Dr.
Fiſcher, Dr. Diemaier und Schlemmer. Dr. Fiſcher, der alte
Inter=
nationale und langjährige Kapitän der deutſchen Mannſchaft, ſpielt auf
ſemem alten Poſten als linker Verteidiger. Nach ihm wird wohl
Schlem=
mer den Darmſtädtern am meiſten zuſetzen, er ſpielt ſeit Jahren
Links=
außen in der ſüddeutſchen Elf und hat im vorigen Jahr in der
deutſchen Mannſchaft gegen die Schweiz geſpielt. Dr. Diemaier ſteht,
gleich Schlemmer, ſeit mehreren Jahren in der ſüddeutſchen Mannſchaft.
Jahn=München iſt einer der älteſten Hockey=Vereine Deutſchlands
und hat bahnbrechend für den Hockeyſport in Süddeutſchland gearbeitet.
Die Mannſchaft iſt bekannt für ſtilreines, vollendetes Hockey und hat auf
den großen Turnieren in Bremen, Hamburg und Leipzig ſtets
hervor=
ragend abgeſchnitten.
Der D. H. C. hat ſeiner jungen Mannſchaft eine ſchwere Aufgabe
geſtellt, hoffen wir, daß ſie den guten Ruf, den ſie ſeit Jahren genießt,
auch heute rechtfertigt.
Den Darmſtädter Sportfreunden wird heute ein großer ſportlicher
Genuß geboten, den ſich niemand entgehen laſſen darf. Wer wahrhaft
ſportliches und faires Hockey kennen lernen will, der findet ſich heute
nachmittag auf dem Golfplatz ein.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 12. Oktober 1924.
Frankfurt a. M. (467 m.) 8 Uhr: Morgenfeier, veranſtaltet vom
Evan=
geliſchen Arbeiterverein Frankfurt a. E. M. E. V. anläßlich ſeines
33. Stiftungsfeſtes: 1. Harmonium=Vortrag: Gebet von Beethoven,
Herr Organiſt K. Wipprecht. 2. Solo=Geſang: Talisman von
Schu=
mann, Frl. Herta Dierolff. 3. Cello: a) Air von Mattheſen, b) Largo
von Eccles, Frl. Paula Werner, am Flügel Frl. Juli Werner. 4.
Sän=
gerchor des Vereins: Pſalm 100 unter Leitung von Herrn K.
Wipp=
reiht. 5. Anſprache: Herr Pfarrer Marhold. 6. Solo=Geſang:
Halle=
luja von Hummel, Frl. Herta Dierolff. 7. Cello: Adagio von Breval,
Frl. Paula Werner, am Flügel Frl. Juli Werner. 8. Sängerchor des
Vereins: Sabathfeier. 9. Harmonium: Largo von Händel, Herr
Organiſt Wipprecht. — 4—5 Uhr: Kinderſtunde. — 5—6 Uhr:
Sonn=
tags=Nachmittags=Konzert. — 8 Uhr: Stunde der Frankfurter
Zei=
tung: Herr Otto Bernſtein lieſt die Novelle „Der Büchernarr” von
Guſtav Flaubert. — 8,30 Uhr: Bach=Händel=Abend: 1. Konzert für
Oboe mit Streichorcheſter, Händel. 2. Sopranarie „Ruhet hie, matte
Sinne”, mit obligater Oboe dAmore und Violine aus der
Hochzeits=
kantate „O holder Tag, erwünſchte Zeit”, Bach. 3. Konzert für zwei
Klaviere und Streichorcheſter, Bach, Mitwirkende= Sopran: Frau
Gertrud Hindemith, Klavier: Frau Emma Lübbecke=Job und Herr
Dr. Reinhold Merten, Oboe: Herr Hönſch (Frankfurter Oper),
Vio=
line: Herr Kraus (Frankfurter Oper) — Ein Kammerorcheſter.
9,30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht.
Berlin. (430 bzw. 500 m.) 5 Uhr: Heiter iſt die Kunſt. Unter Mitwir=,
kung von Pia von Moosburg, Paul Heidemann und einem
Kammer=
quintett. Dirigent: Otto Urack, fr. Kapellmeiſter an der Staatsoper
Ber’in. Anſchließend: Ratſchläge fürs Haus. — 6,30 Uhr: Die
Funk=
prinzeſſin erzählt ein Märchen: Barbaroſſas Jugendtraum (mit
melo=
dramatiſcher Muſik). Die Funkprinzeſſin: Adele Proesler. — 8,30 bis
10 Uhr: Blasorcheſter. Dirigent: Carl Woitſchach. 1. Blankenburg:
Einzug der Hellebardiere, Marſch. 2. Suppé: Duverture zu „Dichter
und Bauer”, 3. W. Rimmex: Die Glocken von St. Malo, Gavotte (mit
großen Glocken), 4. Fetras: Mondnacht auf der Alſter, Walzer. 5.
Sei=
denglanz: Soldateska, Marſchpotpourri, 6. Siede: Indiſcher
Schleier=
tanz, Charakterſtück. 7. Verdi: Melodienkranz aus der Oper „
Trou=
badour”, 8. Johann Strauß: Künſtlerleben, Walzer. 9. Kalliwoda:
Das deutſche Lied. auf vielſeitigen Wunſch. 10. C. Woitſchach: Frohe
Jugend, Kinderliedermarſch. Anſchließend: Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten, Zeitangabe, Wetterdienſt, Sportnachrichten,
Theater=
dienſt.
Die für donntag, den 12. ds. CMts. in
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 283.
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11. Oftober 1924
Erwerbsgeſellſchaften.
Schütte=Lanz=Holzwerke A.=8., Maninheim= Tendenz: abgeſchwächt.
Rheinau. Im Hinblick auf die Preſſenotizen, wonach die Schütte=
Lanzwerke A.=G. Geſchäftsaufſicht beantragt haben, wueiſt die obige Firma
darauf hin, daß es ſich bei dieſen Meldungen um das aus der früheren
Flugzeugfabrik hervorgegangene Unternehmen in Zeeſen bei
Königs=
wuſterhauſen handelt, welches ſich mit dem Bau von Leichtautomobilen
befaßt. Die Holzwerke, welche die bekannte Luſtſchiffwerft in Mannheim=
Rheinau übernommen und zu einer Fournier= und Sperrholzfabrik
um=
geſtellt haben, ſtehen mit den Zeeſener Werken in keinerlei geſchäftlichem
Zuſammenhang und werden durch die Lage desſelben nicht im mindeſten
berührt.
*fm. Das Heidelberger Wirtſchaftsamt als
Aktien=
geſellſchaft. Der Bürgerausſchuß genehmigte die Umwandlung
des Städt. Wirtſchaftsamts und Fuhrparks in eine Aktiengeſellſchaft
unter der Firma „Heidelberger Holzinduſtrie A.=G.” mit 200 000 Mk.
Aktienkapital. Sämtliche Aktien behält die Stadt Heidelberg.
Banken.
— Wochenüberſicht der Deutſchen Golddiskont=
9000. Noten ausländiſcher Banken 523. 19.5, Täglich fällige Forderungen
im Ausland 590 785.1.1, Wechſel und Schecks 6 364 742.19.1, davon
kurz=
friſtig 1 462 898.1.9. noch nicht eingezahltes Aktienkapital 3 352800,
ſonſtige Aktiva 52 155.17, zuſammen 10 570 007. 16.7. Paſſiva:
Grund=
kabital 10 000 000, Reſervefonds — Banknotenumlauf — Täglich fällige
Verbindlichkeiten 57 276.0,3, Sonſtige Paſſiva 512 731.16.4, zuſammen
10 570 007.16.7. Giroverbindlichkeiten: 5 631 020,2,6.
Wirtſchaft des Auslandes.
— Die Kohlenförderung in Frankreich. Die Blätter
beröffentlichen eine Statiſtik über die Kohlenförderung im Monat Auguſt.
Daraus ergibt ſich, daß die mittlere tägliche Förderung der
franzöſi=
ſchen Kohlengruben im Norden und im Pas de Calais betrug: im
Januar 1923 tägliche Förderung: 60 239, im Januar 1924: 80 108 t, im
Auguſt 1924: 85 431 t. In den Gruben des Südens und des Zentrums
ſei im Auguſt eine Durchſchnittsförderung von 44 448 t erzielt worden.
Im Ganzen ſei die tägliche Förderung in den Kohlengruben der alten
franzöſiſchen Grenzen gegenüber dem Jahre 1913 nur noch mit 6268 t
defizitär.
* B.R. Die Reviſion des ruſſiſchen Ausfuhr=
Pro=
gramms. Der Oberſte Wirtſchaftsrat in Moskau hat infolge der
ruſſiſchen Mißernte, das für 1925 ausgearbeitete Ausfuhrprogramm,
durch das rechnungsmäßig 200 Millionen Goldrubel in fremden Valuten
aufgebracht werden ſollten, einer Rebiſion unterzogen. Da Getreide für
die Ausfuhr nicht verfügbar iſt, ſoll das Exportkontingent für Naphtha
und Holz erhöht werden. Weiter ſtehen auf der Ausfuhrliſte Kohle,
Eiſenerz, Flachs, Leinſaatkuchen und Salz. Die Ankündigung der
Sow=
jetbehörden, daß die Naphthaausfuhr auf Rekordhöhe gebracht und die
Kohlenausfuhr aus dem Donetzbecken erheblich geſteigert werden foll,
muß allerdings ſkeptiſch aufgenommen werden. Vor dem Kriege führte
Nußland vorwiegend raffinierte Petroleumprodukte aus, während jetzt
für den Export nur Rohöl in Betracht kommt, ſodaß es ausgeſchloſſen
erſcheint, für die ausgeführten Naphthaerzeugniſſe auch nur annähernd
den gleichen Gegenwert wie vor dem Krieg hereinzubekommen. Die
Foreierung der Kohlenausfuhr dürſte angeſichts der chroniſchen
Brenn=
ſtoffmangels in Rußland gleichfalls ſchwer durchführbar ſein, ganz
abge=
ſehen davon, daß die Donetzkohle infolge ihrer geringen Qualität auf
dem Weltmarkt kaum genügenden Abſatz finden würde.
* B.R. Die ruſſiſchen Baumwollkäufe in den
Ver=
einigten Staaten. Direktor Matweyew vom Allruſſiſchen
Textil=
ſyndikat in Moskau, der Anfang Oktober im New York eingetroffen iſt,
erklärte Preſſevertretern gegenüber, daß das Syndikat im Laufe dieſes
Jahres insgeſamt 223000 Ballen Baumwolle im Wert von 40.
Millio=
nen Dollars in den Vereinigten Staaten angekauft habe.
* B.R. Bevorſtehende Erhöhung des
braſiliani=
ſchen Kaffeezolls. Die Regierung des Staates Sao Paulo
be=
abſichtigt nach einem in Neiv York eingetroffenen Telegramm, den
Aus=
fuhrzoll auf Kaffee zu erhöhen. Die entſprechende Geſetzesvorlage wird
im braſilianiſchen Kongreß vorausſichtlich noch vor Ende des Jahres
eingebracht werden.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 10. Oktober 1924. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilogramm: Weizen (Wetteraul 25,50—26,25. Roggen 25—
26, Sommewgerſte für Brauzwecke 26—29, Hafer (inländiſch) 22,50—24,
Dondelsdic!t
ihre feſte Haltung.
*Export=Chemikalien=Marktbericht.
und ſchon munkelt man von einer
bank vom 7. Oktober 1924. Aktiva (in Pfund Sterling): Goldbeſtand Tonerde durch dauernde Unterbietungen ſchon ſo weit gefallen iſt, daß kehr geſtaltete ſich bei ſehr geringfügigen Kursſchwankungen im
Ver=
burg wieder auf 11 Pfund Sterling erholt. Antimonoxyd hat ſich
noch ganz erheblich erhöht auf 50/52 Pfund Sterling für ſchwimmende
bzw. loko Ware. — Im Großen und Ganzen war das Geſchäft immer
noch ſchleppend.
Nachſtehend die augenblicklichen Notierungen der gangbarſten
Chemikalien:
Nr. 283
Hafer (ausländiſch) —, Weizenmehl (ſüdd. Spezial 0) 37,50—39. Roggen= matter Haltung. Deutſche Anleihen waren ſtark angeboten infolge der
mehl 36,50 — 38. Weizenkleie 12,60 — 12,80, Noggenkleie 12,40— 12,60. Mitteilungen aus dem Aufwvertungsausſchuß, wonach der ſpekulativ
er=
worbene Beſitz an deutſchen Anleihen auf eine Berückſichtigung bei
etwai=
w. Berliner Produktenmarkt. Eine weſentliche Her= ger Aufwertung nicht rechnen könne. Die deutſchen Anleihen ſetzten über
abſetzung der Preisforderungen in der zweiten Hand führten am Pro= 100 Milliarden Prozent niedriger ein und konnten ſpäterhin kaum etwas
duktenmarkt bei allſeitig mangelnder Kaufluſt gegenüber einem ziemlich davon zurückgewinnen. Man ſprach auch von Zwangsverkäufen für eine
dringlichen Angebot zu einer beträchtlichen Abſchwächung, Brotgetreide angeblich zahlungsunfähig gewordene Firma. Einen außerordentlich
be=
war ſchwver verkäuflich, wozu das Stocken des Mehlgeſchäftes beiträgt, deutenden Kursſturz erfuhren im Freiverkehr Kanada=Aktien auf die
Gerſte blieb bei ſehr ruhigem Verkehr nur ſchwach behauptet. Hafer Zeitungsmeldung, daß die Abrechnung mit den Beſitzern der
Abliefe=
war im Preiſe ſtark gedrückt, beſonders die weniger guten Sorten, rungsſcheine auf Grund des Liquidationsgeſetzes erfolgen würde. Damit
Futterartikel wurden wenig umgeſetzt. Nur Kartoffelflocken bewahrten würden die Hoffnungen auf eine weitergehende Entſchädigung ſeitens
Kanada ſich als unbegründet erweiſen. Der Börſenvorſtand ließ die
amtliche Notierung bis zur Klärung der Angelegenheit ſtreichen. Im
freien Verkehr ſchwankten die Kurſe zwiſchen 20 und 28 gegen die
geſtrige Notierung von 43½ Die ſchweren Montanpapiere ſtellten ſich
Die erſte Oktoberwoche brachte an Preisveränderungen, faſt gar meiſt bei Beginn um ein bis eineinhalb Billionen Prozent niedriger.
nichts. — Kaliumpermangangt wurde auch im Handel ſchon mit Auch die übrigen Induſtriewerte gaben mehr oder minder je nach der
46 Pfund Sterling bezahlt, ſodaß der neue Fabrikpreis faſt erreicht iſt, Höhe des Kursſtandes nach. Deutſche Kaliaktien verloren eine Billion
htlichen weiteren Preis= Prozent; nur Farbwerte erwieſen ſich widerſtandsfähig, namentlich
heraufſetzung. Auch Salmiakſalz hat ſi. j.t u iſe etwas verbeſſert mit Badiſche Anilin waren begehrt. Bankaktien blieben faſt unverändert,
einem Geldkurs von 9.75 Pfund Sterling. Nach Betanaphtol herrſcht Von Schiffahrtsaktien gingen Hamburg=Südamerikaniſche und Hanfa
einige Nachfrage. Die Preiſe für Eſſigſäure und Eiseſſig bröckeln in= um eine Billion Prozent zurück. Auf dem Markte der ausländiſchen
folge der großen Konkurrenz immer weiter ab, ebenſo wie ſchwefelſaure Anleihen ſetzten türkiſche Loſe die Abwärtsbewegung fort. Der
Ver=
die Produktion auf keinen Fall mehr lohnend ſein kann. Sp hat denn laufe außerordentlich träge. Dem Vernehme nnach beſchloß die
Stempel=
auch ein großes Werk den diesbezügl. Betrieb neuerdings ſtillgelegt, vereinigung, die der Kundſchaft für die Abſtempelung der Aktien auf
Dagegen hat ſich Schwefelnatrium 60/62 Prozent bei Lieferung ab Ham= Goldmark zu berechnende Proviſion auf die Hälfte zu ermäßigen.
Oeviſenmarkt.
8 12.65 Bitterſalz techn. kriſt. „ X& 3. 2. 6
Bariumcarbonat 98/100%o n 3.40 dto U. S. P.18, . n 5.10.—
dto braun .. . .. 37.—,
8.50 Brom flüſſig ...
Bromnatrium.
Carbolſäure 39/400 .. . k49.—.
19.50 Chlorealeium 70/75
Chlormagneſium geſchm. , 4.——
Chromalaun 15%0 . . . . 20.10.—
8.50 Eſſigſäure 80%o
dto 98/100% ...n45—m
15.10.— Gelbblauſaures Kali
Hirſchhornſalz pulv.
dto Stck. . . ..31.——
9. 10.— Kaliumpermanganat . ..47.——
36.—— Kupfervitriol 98/99%0
52.—— Kalialaun Stücke.
dto Kriſtallmehl . 6.12.—
22.10— Phosphor rot amorph n380.——
n42—
„98.—
Bromkali . . . . per 1 k8 Sh, 1/41 New=Norck ............
Aetzkali 8892%0—
Chlorbariumkriſt. 98/100% n 4.40 Bleizucker weiß
3.85
dto Kriſtallmehl
Chlorſ. Kali pulv.
Notblauſ. Kali kriſt.
Glauberſalz feinkriſt.
Glycerin 280 Bé chem. rein, 3.
.4—
Kaliumbichromat .
Natriumbichromat
Salmiakſalz 98100%
n38.—
Schwefelkohlenſtoff.
Weinſteinſäure.
„57.——
Aetznatron 125/1280
Sulfat gem. 96/9800 loſe „ 3.—— Nio de Janeiro ........
Ameiſenſäure 85% te
n26.
Anilinſalz
Antichlor gew. kriſt.
Ge 5o
dto Perlform,
„20, 5.—
Antimon erudum
„ 7. 2. 6
Antimonorhd
Betanaphtol pulv.
64.—.—
Oxalſäure 98/100%
Pottaſche cale, gem. . .,20.10.— Schwefelnatrium 60/62%0 7 11.——
Schwefelſ. Tonerdel4/15 %on 5.—— Tetrachlorkohlenſtoff . .n43.—
Die s=Preiſe verſtehen ſich per 100 kg, die E=Preiſe ver 1000 kg
einſchließlich üblicher Verpackung, bei Lieferung fob Hamburg.
Börſen.
* Frankfürter Börſe vom 10. Oktober 1924. (Eigener
Be=
richt.) Am deutſchen Rentenmarkte dauern die Regliſationen an. Die
Aufnahmefähigkeit des Marktes war heute entſchieden geringer als
geſtern. Infolgedeſſen kam es ſchon im Frühverkehr zu weiteren
Kurs=
rückgängen (Kriegsanleihe bis 450 Md=Proz.). An der Börſe trat
eine geringe Erholung ein, die ſich an der Nachbörſe auf weitere
Ein=
deckungen fortſetzte (Kriegsanleihe 520 Md.=Proz.). Das Geſchäft war
nur zeitweiſe lebhaft, beſonders auch weil die Spekulation heute
ander=
weitig beſchäftigt war. So erregte der ſcharfe Kursrückgang von Canada
Certifikaten infolge der enttäuſchenden Erwartungen hinſichtlich der
Ent=
ſchädigung auf etwa 27 Bill. Proz, ſtarke Aufmerkſamkeit.
Am Aktienmarkte war die Tendenz nicht einheitlich. Gut behauptet
eröffneten nur Chemie=Aktien, die unter ſtärkerer Beteiligung der
Speku=
lation und unter Publikumskäufen im Verlaufe und insbeſondere an der
Nachbörſe ihre Kurſe um ca. 34 Bill. Proz, erhöhten. Die übrigen
Aktienwerte lagen etwas ſchwächer. Größeres Angebot trat nirgends
hervor.
An der Nachbörſe war Kriegsanleihe nach vorübergehender
Steige=
rung ea. 520 Md. Proz. bis 500 Md. Proz. Brief. Von Chemie=Aktien
wurden genannt 18., Höchſter 16½4, Elberfelder 162)
w. Berliner Börſenbericht. Unter dem verſtimmenden
Einfluß der Verſchärfung der Regierungskriſe eröffnete die Börſe in
Gelb e
Geld. Brie iife
tiert Amſterdam=Notterdam.: 133.59 Mi 163.79 164.61 voll Brüſſel Antwerven ....= 2000— 20.10-- 19.20— 20.00e voll Chriſtiania. .......= 59.05 60 25 60.05 60.35 voll Kopenhagen ......... 73,82 7381 74. 19 voll Stockholm .......... 111.4 112,03 11.,62 112.18 voll Helſingsfors .......... 10.49— UBe 10.51— U05c voll Italien ............. 18.17-— 1827— 18.1— 18.27. voll London............ 18.785 1885 18.805 18.8B voll 419 121 419 421 voll 26 Paris. .:...zzzz 21.81. 21.91- 21.59— 216— voll Schweiz .............
Spanien....... 80.40— 80.80— 80 40— 80.80— voll 55.76 6604 55.96— 56 24— voll Wien (i. D.=Oſterr.abg.). 5.915 5.95 5.925 5.B5 voll Prag...... 12.9- 1254— 1250 12.56— voll Budapeſt. ........... 5.4— 5.47 5.47— 5.49— voll Buenos=Aires. ........ 1555 1565 154 1555 voll Bulgarien.......:.. 3.06— 308— 3.0— 309— voll Japan ............ 1695 1635 1.625 1.635 volt 0.465 0.475 0.465 745 voll Belgrad.: ........... 408 6.115 a0fe 6.09— voll Liſſabon ..............
Danzig ........... 74.81— 75.19— 75.21— 75.59— voll
voll Konſtantinopel 2.36— 2.36— voll
Berliner Kurſe. (Eigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Bahlen verſtehen ſich mit 1000 000063
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburg. Zelſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Berl=Anhalt Maſchinen
Berl.f. Elektr.W.vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts ,
Bremer Vulkan .
„ Volle. ....
Chem. Heyden.......
„ Weiler.
Deutſch=Atlant. Tel. . .
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl . ....
Deutſche Petroleum..
Dt. Kaliwerke.
Dt.Waffen u. Munition
Donnersmarchütte.
Dynamit Nobel ....
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter .......
Gagegnau Vorz. —....
Gelſenk. Gußſtahl. ...
Geſ. f. eleſtr. Untern.
Halle Maſchinen ....
Han. Maſch.=Egeſt. .
Orenſtein. 15750 16125 Nathgeber Waggon .. 5125 5000 4500 43250 Nombacher Hütten:. 1850 16003 65500 64875 Roſitzer ZuOcker ..... 44000 81000 8100d Rütgerswerke ..... 16125 16000 8250 8625 Sachſenwerk 2000 2000 16400 16200 Sächſiſche Gußſtahl ... 18500 15750 136B 13500 Siemens Glas ...... 16500 2900 2900 Thale Eiſenhütte . .... 5750 5750 Ver Lauſitzer Glas. ... 1800 3600 15500 Volkſtedter Porzellan. 6300 12100 12000 Beſtf. Eiſ.Landendreer= 14700- 10800 10800 Wittener Gucßſtahl ... 50 20750 58500 59400 Wanderer=Werke. 6700 700
Frankenkurs in London: 86.55
19½8
Marktuns.
Franffurter Kursberiht vom 10. Ohtober 1924.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ............
...........
4%,
........
3½%
...
Dollar=Goldanleihe per 1935
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen
4½% Il. u. T. Schatzanweiſg.
413% I——5
47 Dt. Schutzgebiet v. 0.8-11u. 13
v.14
Sparprämienanleihe ..... . . .."
Zwangsanleihe ..............
420 Preuß. Konſols ..........
......"...
31.% „
.........
42 Bad. Anl. unk. 1935. . ...
312% „ „ b. 1907......
3% „ „ v. 1896.......
43 Bahern Anleihe .........
.!
390
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz, 28.
8—16% Heſſen Reihe XXXII.
untilg, b. 28
48 Heſſen unk. 1924 .........
..........
3½
. ....:...
8%
4% Württemberger alte ......
9.0.
0.5875
0.9
9.B
1B
94.75
100
R.75
049
65
65
0.495
12.5 i2
0.W
10275
10
12
1575
8.250
12
13
16
b)Ausländiſche.
52 Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
%. L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
41% 7 1902 ...m...
.......
48
5% Bulgar. Tabak 1902.. ... ..
13% Griech. Monopol ...
4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .
4½% Oſt. Schatzanweiſ, ſtfr.
v. 1914. .z
42 Oſt. Goldrente. ........
4% „ einheitl. Rente . .....
5% Rum. am. Rente v. 03 ...
41,% „. Goldrente v. 19 ...=
420 „ am. Goldrente konv.
48 „ am. b. 05 .ff.!
420 Türk. (Admin.) b. 1903...
4%. „ GBagdad) Ser. 1 ..
„ II.
42
4% v. 1911, Zollanl. .
4½% ung. Staatsr. v. 14 .
Goldrente.
Staatsr. v. 10 ..
47 Kronenrente ....:
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort innere ...
50. „ konſ. äuß. b. 99 z..=
47 Gold v. 04, ſtfr.. .
3% konf. inner. . .
4½% Frrigationsanleihe
5% Tamaulipas, Serie I.
*
3.75
125
5.5
14
*
10.1.
0.533
—
0.800
13
94.75
100‟
K5
0200
6B
45
022
12 3c
0.50
0.B75l
091
175
14
7.75 M
1.
147
4=
3.5
71g
1i=
7.75
14
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)..
2,69. Neue „
42, Oſt. Staatsb. b. 1883 ....
1b.8.Em. .
9. Em. .
v. 1885
Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz..
2 Rudolfb. (Salzkammerg.). .
4½9 Angtolier I. .
3% Salon. Conſt. Jonktion ....
38 Salonique Monaſtir ....
5% Tehuanteper. ..........
.
419
Oblig. v. Transportanſt.
42, Cliſabethbahn, ſtf.
Gal. Carl Ludw.=Bahn. ..
58 Oſt. Südb. Lomb.), ſtfr.
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
Em. ....
89 Fftr. Pfandbr.=Bi, Goldobl.
II. Em.
6% Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl, b. 23 .=
6% Heſſ.Braunk. Rogg. Anl. v. 23
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23 .....
5% Pfälzer Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. b. 24 ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
7o „ Roggenwert=Anl.
5% Rhein, Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .
5% Rhein=Main=Donau.
Gold=
anl. v. 23..
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser, Tu. II.
5% Sächſ. Roggenwertanl.vb. 23
53 Südd, Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Ereditanſt.. . ...
Bank für Brauinduſtrie .......
Barmer Bankverein.
Baher, Hypotheken= u Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank.
Darmſtädter u. Nationalbank. .
Deutſche Bank..
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hhpot.=Bank Mein. .
Deutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſelſchaft . ........
Dresdener Bank. .........
Frankfurter Bank..... ..
Frankfurter Hypotheken=Bank.
Metallbank.
Mitteldeutſche Erebitbank ...
Oſterreichiſche Ereditanſtalt.
ReichsbankAnt.
Rhein. Erebitbank.
Rhein=bypothekenbank. .
Süddeutſche Disconto=Geſelſch.
Weſtbank ...
Wiener Bankoerein ....
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .....
Bochumer Bergb. .......
Ruderus. ....
Dt. Luremburger
Eſchweiler Berawerks=Akt.
Gelſenkirchen Berow.
Harpener Bergbau ....
Schdetfurth.
Weſteregeln.
Aktien indnſtr. Unternehmung
Brauereien.
Henninger Kempf=Ster ....."
59.5 Löwenbräu München .........
Schöfferhof GBinding)........
Verger ....
........
Adler E Oppenheimer uu. .
Adlerwerke ſp. Kleyer)........
A. E. G. Stamm. .. ......"
62 A.E.G. Vorzug Lit. 4. ....
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
530 A. E.G. Vorzug Lit. B....
Amme Gieſecke & Konegen. ...
Anglo=Continental=Guano ...
Anilin Bln.=Treptow...."
Aſchaffenburger Zellſtoff ...
Badenia (Weinheim)..
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bad. Maſchf Durlach .....
Bad, Uhrenfahr. Furtwangen.
Baldur Piano.....
Baſt Nürnberg .............
Bahriſch Spiegel ..........
Beck & Henkel CCaſſel)........
Bergmann El. Werke ..... . . ..
Bing Metallwerke ........
875 Brockhues, Nieder=Walluf .....
Cementwerk Heidelberg. .....
Karlſtadt . ...
Lothringen (Metz)
Chem. Werke Albert ....."
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch.......
Weilerster=mer .......
Daimler Motoren.
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
."
Deutſche Erdöl.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken...
Dresdner Schnellpreſſen ...
Dürkoppwerk (Stamm) ...
Düſſeld. Ratinger (Dürr). ..
Dyckerhoff & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..
2 Meher ir.
Eberfelder Farbw. v. Baher.
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ. .
Elektr. Licht und Kraft . .......
Elſäſſ. Bad, Wolle ...
Emag, Frankfurt a. M.
Milliarben oU — ohne Umſatz X — rationiert,
T — Tauſend M— Milliouen 9 .
Email. & Stanzw. Ullrich ..
Enzinger Werke......""
Eßlinger Maſchinen .......
Ettlinger Spinnerei ...
Faber Joh. Bleiſtiſt
Faber & Schleicher ... .... ...
Fahr, Gebr. Pirmaſens.
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feimmechanik (Fetter).
Feiſt Sektkellerei Frankf. a.M.
Frankfurter Gas .
Frankfurter Hof ...
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ......
Ganz. Ludwig, Mainz.......
Geiling E Cie. .....::.n..
Germania Linoleum .........
Gelſenkirchen Gußſtahl. .....
Goldſchmidt, Th. ........
Gotha Waggon ...........
Greffenius. Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach.
Grün & Bilſinger . .......
Hammerſen Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen —u=
Heddernheimer Kupfer ......
Hehligenſtaedt. Gießen .......
bilpert, Armaturenf. ........
Hindrichs=Auffermann. .......
Hirſch Kupfer u. Meſſ..
....
Hoch= und Tiefbau ...
.
Höchſter Farben ...
Holzmann. Phil. .....
Holzverk.=Induſtr. .....
Hydrometer Breslau .....
Inag .
Junghans Stamm.
Karlsruher Maſchinen ..
Karſtadt. R.
Klein, Schanzlin & Becker ..
Knorr, Heilbronn..
Kolb & Schüle, Sbinn. ......
Konſervenfabrik Braun .....
Krauß & Co., Lokom. ........
Lahmeher & Co. ..........7
Lech, Augsburg ...!........
Lederw. Nothe .............
Lederwerke Spicharz ........
Lingel. Schuhw Erfurt . ......
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallw. ....
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau.
Lurſche Induſtrie..
Mainkraftwerke Höchſt ........
Meguin, Butzbach .....f....
Metallgeſ. Fliſt. ..........
Mehyer, Dr. Paul .........
Miag, Mührenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm .......
Motorenſabrik Deutz .....
Motorenfgbrik Oberurſel ..
Neckarſulmer Fahrzeugwerke.
Neckarwerke Eßl. Stamm......
Oleuwverke Frankfurt a. M.
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm. Kahſer ..
Philipps A.=ß.
Pprzellan Weiſſel.
Neiniger. Gebbert E Schalt.:.
Rhein. Elektr. Stamm .. . .. .
Rhein. Metall Vorzüge ......
Nhenania, Aachen ..........
Niedinger, Maſchinen ......
Rückforth, Steti.
Rütgerswerke. ...
Sleußner (Frankfurta. M.)
Schneider & Hanau. . .
Schnellpreſſen Frankenthal z.
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Fſin.
Schuckert Elektr (Nürnbeec) ..
...." 2.45 2.4 Bayß & Frehtag ........... 29 2.95 Wegelin Rußfabrik ........ 31 Zelſtoff Waldhof Stamm.... 88 Zuckerfahr, Waghäuſel z....n= 275 2.75 Frankenthal ...... 32 Heilbronn........ 19 2,6 Offſtein ......... 3" Rheingau ........ Stuttgart .... 325 3.35 Stſß Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . .. 40 39.75 Schantung E. B. ... 175 18. Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 54.3 5425 Hapag (Paketfahrt) ... 27.25 Nordd. Llohyd. 4.95 48 Darmſtädter Berte.
Bahnbedarf. —
.. Dampfkeſſel Rodberg ....... 19 Helvetia Konſervenfabrik ..... z Gebr. Lutz ....... Motorenfnbrik Darmſtadt . .... 76 75 Gebr. Roeder ....." 65 68 Venuleth & Ellenberger. 30 Unnokierte Aktien. .....
Api . 21o 2Ul. Beckerkohle. 5" Beckerſtahl ... 0.8 68 Benz. .." 3.25 3.3 Brown Boveri . . 12 22 Chem. Andrege. .. 0.700 0 — Deutſche Petroleum 15 145 Diamond Shares .. — — Entrepriſe. — — Falkonwerke. .. — — Großkraftw. Württbg. (Growag) 0.190 0.180 unterfranken (ufra)”. 2.8 Hanſa Lloyd .. — Hero Conſerven ...... 1 — Holſatiawerke, Altona — Kabel Rheydt. — Krügershall Kali” . 735 7 Metall Starkenburg. Otto & Quanz.... Raſtatter Waggon........... 35 Ai. Textil=Ind. Barmen (Tiag) ... Ufa Film :...... 1s U. [ ← ][ ][ → ]
Das Belte ilf gerade guf genug.
Drum kauff jede Iparlame Hausfrau
Rahma-buffergleich.
und Keine andere.
Rummer 283.
* Der Orkan.
Norwegiſche Skizze von Edvard Welle=Strand.
Ueberſetzt von Hermann Rößler.
Der Orkan kommt über den Häringsfjord.
Wie kommt er?
Genau ſo wie ein Dieb in der Nacht. Gerade wenn die Leute
in ihren Schiffskafüten friedlich im feſteſten Schlaf liegen und
nichts von Gefahr ahnen, kommt der Sturmgott Ragnarok über
die Bucht.
Der Orkan kommt von Norden, durch eine Bergkluft, von
ganz draußen, wo die weite Oede liegt; in wilder und
unbändi=
ger Raſerei kommt er und mit einer himmelhohen Schneewolke
vor ſich — ein richtiger Cyklon.
Er preßt ſich durch die Bergkluft, alles mit Geheul und
Ge=
brüll erfüllend, entwurzelt Bäume, wälzt große Steine, rückt
alles zur Seite, was ihm in den Weg kommt, mach reinen Tiſch!
Und dann wirft er ſich mit furchtbarer Kraft über die Bucht,
fegt die Zelte der Häringshändler vom Land in die See, räumt
auf und hält Großreinemachen, zerfetzt das Segeltuch, knickt das
Holzfachwerk der Häuschen, ein Gräuelbild der Vernichtung.
Der Orkan ſchnaubt heulend über die See und füllt den
Hohlraum zwiſchen den Bergen mit ſeinem Baß. Die Bucht
kommt brodelnd in Wallung, wird weiß wie ein Schneefeld,
Schiffsvertauungen ſpringen, Ketten werden geſprengt,
Schiffs=
fahrzeuge kommen ins Treiben, werden zuſammengeklatſcht,
zer=
ſchellen.
Ja, es iſt, als wenn der Himmel plötzlich aufs Meer
nieder=
fällt und es in ſich aufſaugt wie am Tag des jüngſten Gerichts.
„Mariä Verkündigung” geht als erſtes Fahrzeug der
Härings=
fiſcherflotille zugrunde. Es ſprengt die Vertauung, treibt auf
das Netzſchiff „Der keuſche Joſef” zu und zerſchmettert ihm die
eine Seite.
Der junge ſechzehnjährige Almar, der in der Kafüte ſchlafend
auf dem Boden liegt erwacht von dem Donnerkrachen. Da ſchießt
die See bereits in die Kajüte hinein. Er begreift noch nicht
rich=
tig, was los iſt, aber er brüllt dem Netzſchiffsführer zu. „
An=
doniram, heraus aus dem Netzſchiff! Wir gehn unter!“
Und wie Almar brüllt! Der Netzſchiffsführer und ſeine Frau
Kafandra werden wach.
Sie begreifen ebenſowenig, woher die Verheerung des
Netz=
ſchiffs kommt, aber ſie ſehen das Waſſer hereinſchießen. Sie
ſtürzen an Deck und ſehen ſich dem Orkan gegenüber. Sie
wer=
den gegen das Schiffsgeländer geſchleudert; auf dem Deck feſten
Fuß zu faſſen iſt unmöglich. Sie kauern ſich feſt am
Schiffsge=
länder nieder und’legen ſich auf die Knie um nicht ins Meer
ge=
blaſen zu werden. Der Schnee fegt ihnen in die Augen und
blendet, ſo daß ſie nichts ſehen können. Sie klammern ſich
anein=
ander, durchfroren und halb wahnſinnig vor Furcht.
Samstag, den 11. Oktober 1924.
Jetzt taumeln auch die Netzſchiffskerle an Deck, halbnackt
und verſtört. Es geht ihnen genau ſo wie dem Führer und ſeiner
Frau; ſie werden gegen das Geländer geworfen, auf die Knie
gezwungen, zerbeult und zerſchlagen.
Ein weißer Sturz ſteht über dem Netzſchiff, die See ſchießt
kochend hoch wie ein ſchäumender aufgehitzter Rieſe.
Aber der weiße Schaum iſt kalt, auf Kleidern und Holzwerk
wird er zu Eis, ein weißer Glasüberzug — ein Totenkleid. Und
plötzlich ſinkt das Netzſchiff; von der See aufgeſchluckt, — fertig.
Die Menſchen kämpfen im weißen Schaum, klammern ſich an
den kleinſten Stumpf Holzwerk, ſinken und kommen wieder hoch,
ein Hazard mit dem Tode.
Der Netzſchiffsführer Andoniram gibts jedoch nicht ſo ſchnell
auf. Er hat Bärenkräfte und will nicht umkommen. Mit dem
einen Arm preßt er ſein Weib Kaſandra an ſich, mit dem andern
krallt er ſich an einem Stück Maſtwerk feſt, aber das iſt wie ein
Strohhalm. Es trägt nicht das Weib und ihn. Er greift nach
einem anderen Etwas, das auf der See treibt, einen anderen
Wrackſtumpf, aber der iſt nur ein neuer Strohhalm.: Er geht
damit unter, und nun kommen er und ſein Weib nicht mehr nach
oben. So ſtirbt der Netzſchiffsführer Andoniram, mit ſeinem
Weib in den Armen.
Auch Almar kämpft in dem weißen Schaum, greift nach allem
möglichen, aber nichts trägt ihn. Er brüllt etwas, einen
unarti=
kulierten Laut, vielleicht einen Namen, ein Anruf im Augenblick
der Not, reckt die Arme empor, bereit dieſer Welt für immer
Lebe=
wohl zu ſagen.
Da krallt ſich eine Fauſt um ſeinen Arm. Etwas holt ihn
nach oben, er fühlt etwas Feſtes und klammert ſich daran. Es
iſt der Maſt des Netzſchiffes, und ein Mann ſitzt rittlings drauf
und treibt mit ihm, der Halbkväne*), Andor Sauri.
Es war für ihn kein Platz mehr am Geländer, als die
Kata=
ſtrophe eintrat. Es waren ſchon zu viele vor ihm, dichte
Klum=
pen von Menſchen. So kriecht er nach dem Maſt zu, umſchlingt
ihn und geht mit in die Tiefe.
Aber der Maſt ſchießt wieder aus der See empor, auf
irgend=
eine Weiſe hat er ſich vom Schiffsrumpf losgemacht, und Andor
hat etwas feſtes unter ſich. Er ſieht nicht, was rund um ihn
vor=
geht. Der Schnee peitſcht ihm zu ſehr ins Geſicht, als daß er
irgendetwas gewahren könnte. Er hört Schreie, ringsherum
gehen die Leute zugrunde, aber er kann niemand retten. Er ſieht
ja niemanden, und er muß ſich am Maſt feſthalten, an dem
großen Strohhalm, der ihm und keinem anderen vergönnt blieb.
Da reckt ſich gleich neben dem Maſt ein Arm wie taſtend aus der
See — ob von einem Lebenden oder von einer Leiche, kann der
Halbkväne nicht unterſcheiden. Aber er greift feſt nach dem
*) Kväne iſt eine Miſchraſſe zwiſchen Nordgermane und
Lappe.
Seite 15.
Arm, erwiſcht ihn und ein nachfolgendes Haupt mit dichtem
Haarſchopf: Almar. Noch iſt Leben in ihm. Er beſitzt noch
ge=
nug Kraft, um im Maſt zu hängen.
Die beiden Jungen vom Netzſchiff treiben über den Fjord
hinaus, herein in einen weißen Dampf. Ab und zu ſtößt der
Maſt gegen ein in der See ſchwimmendes Etwas, ob Menſchen
oder Wrack, kann der Halbkväne nicht ſehen. Aber alles wird
beiſeite gepufft und treibt weiter, ein Todestreiben. Wohin es
geht, ahnt Andor nicht. Er holt Almar ganz herein, um ihn auf
den Maſt ganz herauf zu kriegen, denn die Seefahrt kann lange
dauern. Ja, er bekommt ihn herauf, ſchlingt den einen Arm um
einen Kameraden und treibt weiter.
Wie lange mögen wirs wohl aushalten, denkt Andor. Er
merkt, daß Almar das Feſthalten nicht mehr lange aushält. Die
Kälte hat ihn zu ſehr mitgenommen.
So reiten die beiden Jungen weiter, ein Todesritt auf
einem Maſt im Orkan.
Aber der mit ſo unbändiger Kraft und ſo toller Wildheit
gekommene Orkan raſt ſchnell aus. Plötzlich wird es ein grauer
Streifen Tag über dem Fjord, und Andor kann ſehen, wo ſie
treiben.
Sie ſind ein gutes Stück von der Bucht weg, ig Iaſt
halb=
wegs aus dem Fjord heraus, der auch weiterhin in oh tollem
Aufruhr iſt, daß das Wellenmeer peitſchend ſchäumt, als ſtänden
weiße Schneeböen über ihm.
Hinter ihnen treibt ein Fahrzeug mit gekapptem Maſt, eine
Galeaſſe, die ſich vom Untergang gerettet hat. Wie durch ein
Wunder muß ſie der Zerſtörung entſchlüpft ſein, denkt Andor.
Denn ſonſt treiben ja nur Wracksſtümpfe und Leichen um ihn
über den Fjord hinaus, — gewölbte Leichtboote, arg
mitgenom=
mene Netzboote, Jachten mit dem Kiel nach oben, Tauwerk,
Ton=
nen und Maſte, ein Südweſter in dem ein Toter ſteckt, weißes
Segeltuch, Schöpfkellen und Ruder, ein Acker des Todes. Ja, der
ganze Fjord iſt ein aufgepflügtes Feld, wo allerlei Saat
ſinn=
los hin= und hergeſtreut iſt, ein Kirchhof.
Der Leerraum zwiſchen den Bergen iſt nicht mehr voll vom
Orkangebrüll. Die Stimme des Orkans iſt zu bösartigem
Ge=
pfeife herabgedämpft, zu Böen=Wetter. Der Fjord verliert ſeine
Schneefarbe und glitzert grün, um ins Blaugraue überzugehen.
Der Orkan iſt geſprengt, und Andor kommts vor, als ob ſich
jetzt leichter auf dem Maſt Balance halten läßt. Er iſt nicht mehr
ſo rebelliſch und unberechenbar. Er gleitet ſicherer dahin.
Almar iſt jedoch bald am Ende. Er kann ſich nicht länger
am Maſt feſthalten. Er hat ſich an Andor gelehnt und wird weiß
im Geſicht.
(Schluß folgt.)
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Gelegenheit
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Arbeit, Zittern,
Ap-
petitlosigkeit,
ner-
vöse Magen- und
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