Darmstädter Tagblatt 1924


30. September 1924

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

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10. Sebtenber 1924
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Nummer 272
Dienstag, den 30. September 1924. 187. Jahrgang

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aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt jeder
Nabat weg. Banſonio: Deuiſche Banf und Darme
ſtädter 8 Naiſonalbank.

Geſtörte Komaiſſionsar beiten in Senſ.
Keine Einigung in der Frage der japaniſchen Abänderungsanträge. Peſſimismus in Genf.
Eine kritiſche Situation. Japan gegen jedes Kompromiß.
zwei Regierungen aus freien Stücken mit dem Völkerbund ein
Gefahrdung des Senfer Protofolls, derartiges Abkommen abgeſchloſſen hätten. Kalhoff (Bulgarien)

Ein letzter Verſuch zur Einigung.
Genf, 29. Sept. (Wolff.) Die Verhandlungen ſowohl im
Unterausſchuß als auch die Beſprechungen der Natsmitglieder
bei Sir Erie Drummond haben noch keine Einigung in der Frage
der japaniſchen Abänderungsanträge gezeitigt. Man hofft, daß
es noch möglich ſein wird, eine Kompromißlöſung zu finden.
Ueber den Wiederzuſammentritt des Unterausſchuſſes iſt noch
nichts entſchieden. Feſt ſteht nur, daß der Abſchluß der Völker=
bundstagung
eine Verzögerung erleidet, weil wegen der geſtörten Von unſerem Genfer Korreſpondenten.
Kommiſſionsarbeiten die Völkerbundsverſammlung morgen
jedenfalls noch nicht zuſammentreten wird. Von japaniſcher
Seite wird kategoriſch erklärt, ſich auf kein Kom=
promiß
einlaſſen zu können, da es ſich um die wichtigſten Fra=
gen
der japaniſchen Außenpolitik handele. Dieſe kritiſche Situa=
tion
wird im Journal de Geneve äußerſt peſſimiſtiſch behandelt,
und das Blatt befürchtet, daß das Werk des Schiedsverfahrens
und der Abrüſtung an den japaniſchen Einwänden ſcheitern wird.
Was ſich hier entſcheidet, iſt nicht die Frage, ob wir ein mehr
oder weniger vollſtändiges Projekt über das Schiedsverfahren be=
kommen
, ſondern die Frage, ob wir in mehr oder weniger kurzer
Friſt einen furchtbaren Krieg zwiſchen Japan und den angelſäch=
ſiſchen
Staaten im Stillen Ozean erleben werden.
Zur Beilegung des Aufſehen erregenden Zwiſchenfalls und
ernſten Gefährdung des geſamten Schieds= und Sankionsproto=
kolls
infolge der Haltung der japaniſchen Delegation trat heute
Vormittag auf Grund des geſtrigen Vorſchlages von Loucheur
der Unterausſchuß des erſten Ausſchuſſes zuſammen. Trotz lang=
wieriger
Beratungen war noch keine Einigung zu erzielen, da
der japaniſche Vertreter Adatſchi auf der Annahme ſeiner Abän=
derungsvorſchläge
beharrte. Die Beratungen des Unteraus=
ſchuſſes
wurden darauf auf heute Nachmittag vertagt. Inzwi=
ſchen
verſammelten ſich die Vertreter der vier ſtändigen Mit=
gliedsſtaaten
des Völkerbundsrates ſowie der Präſident des Völ=
kerbundsrates
Hymans und der Berichterſtatter für den betreffen=
den
Artikel des Protokolls Politis=Griechenland und ein General=
ſekretär
des Völkerbundes, um den letzten Verſuch für eine Kom=
promißlöſung
zu unternehmen.
Die heutige zweite Sitzung der Unterkommiſſion der erſten
Kommiſſion, die ſich abernals um eine Einigung mit den Ja=
panern
bemühte, verlief ergebnislos. Angeblich warten die Ja=
paner
noch auf neue Inſtruktionen aus Tolio. Inzwiſchen ver=
harren
ſie aber auf ihrer bekannten Forderung. Durch dieſe neue nung in einem Lande von dieſer Ausdehnung und Bevölkerung
Schwierigkeit verzögert ſich natürlich die Unterzeichnung des aufrecht zu erhalten, würde es nicht ſchwer ſein, die entſprechen=
Protokolls durch die Völkerbundsverſammlung. Bis jetzt wurde, den Zahlen für jedes andere Land in Europa auf der gleichen
noch keine Sitzung für die Unterzeichnung des Protokolls Grundlage auszuarbeiten. Darüber hinaus müßte man eine
feſtgeſetzt.
Auf der Tagesordnung der vertraulichen Sitzung des Völker=
bundsrates
ſtand auch die Frage des Nachfolgers für das Mit=
glied
der Regierungskommiſſion des Saargebietes, des Spaniers
De Los Monteros. In der recht lebhaften Debatte konnte eine
daten nicht erfolgen. Es wurde daher dieſe Frage vertagt.
Der geſtern nachmittag zuſammengetretene franzöſiſche Mini=
ſterrat
hat die franzöſiſche Delegation in Genf angewieſen, das
Protokoll betr. Schiedsſpruch und Sicherheiten zu unterzeichnen, dieſe Schwierigkeiten vor allem von Frankreich her befürchtet,
an die Delegation geſandt.
Aufnahme Santo Domingos in den Völkerbund.
Genf, 29. Sept. (Wolff.) Im weiteren Verlauf der Völ=
kerbundsverſammlung
teilte Aguero (Cuba) als Präſident der benen Abrüſtungskomödie greifbar vor Augen führt. Aber Lord
Vollmachtenkommiſſion mit, daß die Vollmachten des Delegier= Cecil denkt auch an engliſche Schwierigkeiten, vor allem mit den
ten von Santo Domingo, da Caſtro, in Ordnung ſind, worauf
nehmen. Caſtro, von lebhaftem Beifall begrüßt, dankte der
Verſammlung in ſpaniſcher Sprache. Die Verſammlung nahm
alsdann den von Vasconcellos=Portugal verleſenen Bericht des
vierten Ausſchuſſes über den Voranſchlag für 1925 entgegen. Bei
Aufhebung der Sitzung gab. Motta bekannt, daß es noch nicht
feſtſteht, wann in der Völkerbundsverſammlung, die Beratung
der Arbeiten könne vor Mittag nicht erwartet werden.
Schutz der Minderkeiten.
Genf, 29. Sept. (Wolff.) In öffentlicher Sitzung des
Völkerbundsrates wurde das Protokoll für den Schutz der bul=
gariſchen
Minderheiten in Griechenland und ein zweites Protokoll
für den Schutz der griechiſchen Minderheiten in Bulgarien unter=
zeichnet
. In den Protokollen wird übereinſtimmend feſtgeſetzt,
daß die beiden Mitglieder der gemiſchten griechiſch=bulgariſchen
Auswanderungskommiſſion, Oberſt Corſe und Major de Roover,
als Sondervertreter des Völkerbundes für die Dauer der Exiſtenz
dieſer gemiſchten Kommiſſion an Ort und Stelle über den Schutz
der bulgariſchen Minderheiten in Griechenltnd reſp. der griechi=
ſchen
Minderheiten in Bulgarien zu wachen haben. Es wird
ihnen das Recht erteilt, den beiden Regierungen Ratſchläge über
die Durchführung des Minderheitsſchutzes zu geben, die Bedürf=
niſſe
der Minderheiten, vor allem in den Schul= und Kultur=
fragen
zu ſtudieren und den betreffenden Regierungen Berichte
über die zu ergreifenden Maßnahmen zu unterbreiten. Die Ver=
müſſen
den beiden
ichterungen gewähren. Vor Unterzeich=
ihrer
Aufgabe alle
nung der Protokoſ alte Murray, als Vertreter der engliſchen
Regierung, auf deſſen ſrühere Vorſchläge zur Sicherung des Min=
derheitenſchutzes
die Beſtimmungen der beiden Protokolle zurück=
zuführen
ſind, auf die wichtige Tatjache aufmerkſam, daß hier

und Politis (Griechenland) begrüßten ihrerſeits die bedeutſame
Neuerung auf dem Gebiete des Minderheitenſchutzes, als deſſen
Seele ſie Murray bezeichneten. Der Nat nahm eine Reſolution
an, in der die bulgariſchen und griechiſchen Vorſchläge genehmigt
werden und der Generalſekretär zur Unterzeichnung der Proto=
kolle
emächtigt wird.
fte!
* Siejagenhafte Abruſtungskonferenz.
Genf, 29. Sept. (Durch Flugpoſt.)
Gerade angeſichts der Schwierigkeiten, die ſich in den Ver=
handlungen
zwiſchen den Japanern und den übrigen Mächten er=
geben
haben, iſt ein Artikel von beſonderem Intereſſe, den Lord
Nobert Ceeil unter der Ueberſchrift Die kommende Abrüſtungs=
konferenz
in der neuen Züricher Zeitung veröffentlicht. Im
Ganzeu muß man aus den Ausführungen Ceeils den Eindruck
haben, daß er ſelbſt kein, großer Optimiſt iſt. Im Gegenteil.
Namentlich am Schluſſe ſeines Artikels appelliert er in ernſtem
Pathos an jede einzelne Regierung, jeden Weg zur Verſtän=
digung
über ein Problem anzubahnen, bei welchem die Einigung
eine Lebensnotwendigkeit iſt, wenn nicht alles, was dieſen Monat
in Genf geſchaffen wurde, umſonſt ſein ſoll. Aber ſelbſt dann,
wenn man die augenblicklich in Genf herrſchenden Gegenſätze
ausgebügelt hat, ſieht der engliſche Politiker ſolche auch auf der
kommenden Abrüſtungskonferenz voraus. Namentlich betont
Cecil, daß es ſehr ſchwierig ſein werde, Grundſätze für das Maß
der Abrüſtung aufzuſtellen. Im weſentlichen ſtänden ſich zwei
gegenſätzliche Prinzipien gegenüber, die zu überbrücken, jeden=
falls
nicht leicht ſein wird. Einerſeits könnte man, ausgehend
vom heutigen Stand der Rüſtungen, eine gleichförmige Herab=
ſetzung
von vielleicht 20, 30 oder 50 Prozent vorzunehmen ver=
ſuchen
. Andererſeits könne man die ſpeziellen Bedürfniſſe jeder
Nation einzuſchätzen verſuchen und ihr danach Armee= und
Flottenſtärke zubilligen. Das erſte Prinzip wurde von der
Waſhingtoner Flotten=Abrüſtungskonferenz befolgt, und zwar,
weil die amerikaniſchen Delegierten jede andere Baſis ablehnten.
Doch die Lage in Waſhington, wo nur 5. Nationen über einen
ſehr begrenzten Teil der Abrüſtung verhandelten, könne kaum
als Präzedenzfall angeſehen werden, wenn man die Deutſchland
durch den Verſailler Vertrag bewilligte Bewaffnung als Grund=
lage
annehme. Wenn 100 000 Mann genügen, die innere Ord=
Ueberzahl gewähren, die dem Völkerbund zur Verteidigung des
Paktes und zur Verſtärkung gemeinſamen Vorgehens zur Ver=
fügung
geſtellt werden müßte. Daß es aber praktiſch möglich
ſein werde, dieſen Plan durchzuführen, dagegen hat der Lord
anſcheinend ſelbſt ſtarke Bedenken. Er muß zugeben, daß ernſte
Schwierigkeiten aus jedem Abrüſtungsplan ſich ergeben können.
Einigung über den Nachfolger aus den vorgeſchlagenen Kandi= Auch dann, wenn man die Nationen einladen würde, mitzuteilen,
welche Verminderung der Rüſtungen ſie auf Grund der ſich aus
dem Schiedsgerichts= und Sanktionenabkommen ergebenden
Sicherheiten vornehmen können. Es iſt nicht ſchwer, daß Cecil
Auf Vorſchlag Herriots wurde ferner ein Glückwunſchtelegramm denn ſchon eine oberflächliche Schätzung ergibt, daß einem 100 000
Mann=Heere für Deutſchland eine franzöſiſche Armee von aller=
höchſtens
60 000 Mann entſprechen würde. Die Franzoſen unter=
halten
aber augenblicklich über 700 000 Mann, ein Vergleich, der
die Einſeitigkeit der ganzen von Wilſon und Verſailles betrie=
Dominions. Alles in allem genommen beſtätigt auch dieſer Ar=
Präſident Motta dieſen aufforderte, in der Verſammlung Platz zu tikel, daß die Frage der Abrüſtung noch eine Kette von Schwie=
rigkeiten
bringt.
Die deutſchen Anleiheunterhändler in London.
London, 29. Sept. (Europapreß.) Die deutſchen Unter=
händler
für die Dawes=Anleihe ſind hier eingetroffen. Dr. Schacht
des Schieds= und Sauktionsprotokolls beginne. Die Beendigung weilt bereits ſeit Mittwoch in London und hatte zahlreiche Be=
ſprechungen
mit Morgan, Lamont, den amerikaniſchen und eng= Preſſe über das Verhältnis Englands zu Aegypten und deſſen
liſchen Bankiers. Im allgemeinen wird angenommen, daß die
Unterzeichnung des Prstofolls über den Amerikaner die Hälfte der Geſamtſumme übernehmen werden.
London, 29. Sept. (Wolff.) In der Rede, die der
Attorney=General geſtern in Wallis hielt, äußerte er ſich
über die auswärtige Politik. Er prophezeite, daß die neue deut=
ſcheAnleihe
einer der größten finanziellen Erfolge ſein werde,
den die Welt je geſehen habe. Seine Folge werde ſein, daß
Deutſchland wieder auf den Weltmarkt komme und dem britiſchen
Handel einen wertvollen Antrieb geben werde. Niemals ſeien
die Gefühle zwiſchen Frankreich und England ſo freundſchaftlich
und herzlich geweſen wie in dieſem Augenblick.
Verhandlungen.
Belgrad, 29. Sept. (Wolff.) Die urſprünglich auf den
1. Oktober angeſetzten italieniſch=jugoſlawiſchen Be=
treter
der betreffenden egierungen in der gemiſchten Kommiſſion ſprechungen in Venedig zwecks Regelung einiger durch den ita= ſela, auf deren Beſitzergreifung Italien, welche Wendung auch
ülkerbundsvertretern für die Ausführung lieniſch=jugeſlawiſchen Handelsvertrag nicht erledigter Fragen
wurden auf den 9. Oktober verſchoben, um den Sachverſtändigen
Gelegenheit zu geben, die Vorarbeiten zu vollenden. Der Poli=
tica
zufolge findet anläßlich der erwähnten Beſprechung in der
zweiten Hälfte des Oktober eine Zuſammenkunft Muſſolinis mit
Marinkowpitſch ſtatt.

Heikſe Mittelmeerfragen.
Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.
Rom, 28. September.
Mit der Aufſtellung des Grundſatzes vom Gleichgewicht des
Mittelmeeres durch Italien ſind eine Reihe neuer Probleme in
der Mittelmeerpolitik aller an dieſem Meer und den von ihm
beſpülten Geſtaden aufgetreten.
Seit einigen Wochen iſt der Status quo im Mittelmeer an
zwei Punkten erſchüttert und in Frage geſtellt: in Marokko und
in Aegypten, d. h. gerade an den Stellen, die die Zugänge zum
Mittelmeer bewachen und beherrſchen.
Während die Eroberung Nordafrikas durch Frankreich als
längſt beendigt angeſehen werden kann, dank den genialen Maß=
nahmen
des großen Koloniſators der dritten Republik, des Gene=
rals
Liautey, ſind die Zuſtände in der ſpaniſchen Zone immer
verwickelter geworden. Bis heute lag der gefährliche Punkt für
die Truppen des Königs Alfons in der öſtlichen Hälfte bei
Melilla, wo im Jahre 1921 eine militäriſche Kataſtrophe eintrat,
heute iſt die Gefahrzone nach Weſten verſchoben. Einige Gegen=
angriffe
von ſpaniſcher Seite haben zwar vorübergehend Erleich=
terung
geſchaffen, aber die Möglichkeit eines Zuſammenbruchs
iſt damit noch keineswegs beſchworen. Wird es dem Diktator ge=
lingen
, die Zurücknahme ſeiner Truppen auf die Küſte und damit
ihre Rückbeförderung nach Spanien auszuführen, die er beabſich=
tigt
, ohne damit auf die Nechte zu verzichten, die das Abkommen
von Algeciras Spanien eingeräumt hat?
Unter dem Geſichtspunkt, daß die marokkaniſche Fräge äuf=
gehört
hat, ein rein militäriſches Problem für Spanien zu ſein,
und ſich in ein überaus heikles internationales Problem verwan=
delt
, kann man für die Löſung des gegenwärtigen Zuſtandes drei
Möglichkeiten annehmen: Die vollſtändige Beſetzung der Spanien
zuerkannten Zone oder die Beſchränkung auf einige feſte Plätze
an der Küſte oder die vollſtändige Räumung Marokkos durch
ſpaniſche Truppen. Im erſten Fall würden ſich die Schwierig=
keiten
auf eine Beilegung der Grenzſtreitigkeiten mit Frankreich
und des ewigen Intrigenſpiels im Gebiet von Tanger beſchrän=
ken
. Das wäre der wünſchenswerteſte Zuſtand namentlich auch
in bezug auf ein gewiſſes Gleichgewicht im weſtlichen Becken des
Mittelmeeres. Aber die Verwirklichung dieſes Zuſtandes kann
heute als völlig unmöglich bezeichnet werden. Im zweiten Fall
könnte man ſich ſchwer vorſtellen, wie der Diktator ſich die Be=
ruhigung
der Zone denken würde. Selbſt wenn der Rückzug ohne
Ueberſtürzung gelänge in der Weiſe, daß einige ſpaniſche Regi=
menter
ſich in den feſten und uneinnehmbaren Plätzen an der
Küſte halten könnten, ſo bekämen doch damit die Eingeborenen=
ſtämme
freies Spiel ſowohl gegen die franzöſiſche Zone wie auch
gegen das Gebiet von Tanger, das einer internationalen Ver=
waltung
unterſtellt iſt. Formell könnte ſich Spanien jedem Da=
zwiſchentreten
dritter Mächte und jeder Veränderung der be=
ſtehenden
Verhältniſſe widerſetzen. Aber die rauhe Wirklichkeit
würde eben doch dazu zwingen, die Folgen einer ſolchen Frei=
gabe
der Zone unter anderen Geſichtspunkten als die der letzten
Abkommen zu prüfen und neu zu ordnen. Der dritte Fall iſt
ziemlich unwahrſcheinlich, denn Spanien wird, wofern es nicht
durch innere Umwälzungen dazu gezwungen wird, niemlas frei=
willig
auf ſeine Privilegien verzichten. Mit der Verwirklichung
eines ſolchen Verzichts wäre alles Beſtehende in Frage geſtellt
und es liefe ſchließlich, wie auf ſo vielen anderen politiſchen Fron=
ten
, auf eine Nivalität zwiſchen Frankreich und England hinaus.
Das letztere würde darauf abzielen, einen kleinen Vaſallenſtaat
zu ſchaffen, der bei Gelegenheit den Sammelpunkt abgeben könnte,
von wo aus man das ganze nordafrikaniſche Reich in die Flam=
men
des Aufruhrs verſetzen könnte, und Frankreich würde die
Gelegenheit leichter Grenzſtreitigkeiten benützen, um ſein gewal=
tiges
Kolonialreich vollends abzurunden und ſich des wichtigen
Schlüſſels zum Mittelmeer zu bemächtigen. Italien ſeinerſeits,
das die marokkaniſche Frage noch nicht einmal als formell ab=
geſchloſſen
betrachtet, angeſichts der Tatſache, daß es nicht dabei
war, als das Abkommen über Tanger geſchloſſen wurde, hat das
größter Intereſſe, daß Spanien in der ihm zugeteilten Zone
bleibt. Sollte dies ihm niht gelingen, ſo würde ſich Italien ohne
Zweifel jeder andersgearteten Verteilung der Einflußzonen, die
ſeiner Politik ſchaden könnte, widerſetzen.
Die zahlloſen Auslaſſungen in der geſamten europäiſchen
jüngſte Wechſelfälle, machen eine nochmalige Darſtellung der Er=
eisniſſe
überflüſſig. Soviel iſt ſicher, daß keine Zuſammenkunft
zwiſchen Zaglul und Maedonald imſtande ſein wird, das Ver=
hältnis
zwiſchen den Regierungen von Kairo und London zu
klären und zu feſtigen. England muß Aegypten aus ſtrategiſchen
und wirtſchaftlichen Gründen kontrollieren. Und dieſe Kontrolle
geſchieht ſtrategiſch am Suezkanal und wirtſchaftlich am oberen
Lauf des Nils im Sudan.
Die in Umlauf geſetzten Gerüchte über eine angebliche Ab=
ſicht
Italiens, die Grenzzwiſtigkeiten am Golf von Sollum und
an den Oaſen im Innern mit militäriſcher Gewalt zu entſcheiden,
ſind kategoriſch dementiert worden. Die beſte Taktik der jungen
Diplomatie des Königs Fuad beſteht wahrlich nicht darin, eine
blinde Unverſöhnlichkeit zu zeigen, ſondern vielmehr in der Ge=
neigtheit
zu einem raſchen Vergleich, der einen trefflichen Prä=
Verſchiebung der italieniſch=jugoſlawiſchen zedenzfall abgeber könnte, mit dem man Englands Bevormun=
dung
in iuiernotienalen Fragen vorteilhaft ſchwächen könnte.
Während ſo in Oſt und Weſt Verwickelungen drohen, hat
Italien dura, den Mund ſeines Miniſterpräſidenten die Annek=
tion
der Inſel Rhodus ausſprechen laſſen. Die wichtigeren In=
die
Liplemariſchen Verhandlungen nehmen werden, unweigerlich
beſtehen wird, ſind außer Rhodus noch Eros, Kos und Stam=
palin
. Dieſe Beſitzergreifung wird von allergrößter Bedeutung
ſein für die Geſtaltung der Beziehungen Italiens zu den drei
kleineren Mächten: Türkei, Griechenland und Aegypten, und da=
mit
auch zu Engkand.

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Seite 2

Dienstag, den 30. September 1924,

Nummer 272.

Die iriſche Grenzfrage.
Engliſcher Kabineitsrat.
London, 29. Sept. Unter dem Vorſitz Macdonalds fand heute
ein Kabinettsrat ſtatt, der ſich mit dem Regierungsentwurf über die
iriſche Grenzfrage beſchäftigte. Kolonialminiſter Thomas
wird vorausſichtlich im Parlament bei der Debatte eine große Rolle
ſpielen. Da ſich die Mehrheit der Liberalen bereits für die Annahme der
Regierungsvorlage ausgeſprochen hat, hofft man, daß das Unterhaus
am nächſten Freitag ſie annehmen wird, worauf die Vorlage unverzüg=
lich
ans Oberhaus gehen wird.
Es wird allgemein als gewiß angenommen, daß die iriſche Vorlage
im Parlament durchgehen wird. Dagegen wird der engliſch=ruffiſche
Vertrag vom Parlament mehr oder weniger feindlich betrachtet. Mac=
donald
ſieht ihn als einen Schritt zur Wiederherſtellung Europas an.
Die Politik der Regierung gegenüber Rußland wird im allgemeinen
feindlich aufgenommen, und man nimmt an, daß die Liberalen ſich
fürchten, den Sturz des Miniſteriums anläßlich der ruſſiſchen Frage zu
bewirken, während andererſeits die Konſervativen dies bei der iriſchen
Frage tun dürften. Der Beſtand des Miniſteriums hängt von der Ge=
ſchicklichkeit
ab, mit welcher dieſe beiden Parteien gegeneinander ausge=
ſpielt
werden können. Im heutigen Miniſterrat wurde der Wortlaut
der Rede Maedonalds im Unterhaus zur Verteidung des engliſch= ruſſi=
ſchen
Vertrages feſtgelegt. Außerdem kam die Note der Berliner Re=
gierung
bezüglich der Aufnahme in den Völkerbund zur Beratung.
Macdonalds Echo.
London, 29. Sept. (Wolff.) Daily Telegraph ſchreibt, in politi=
ſchen
Kreiſen ſei man der Anſicht, daß die Rede Macdonalds in Derby
endgültig klar gemacht habe, daß eine Weigerung des Unterhauſes, den
engliſch=ruſſiſchen Vertrag abzulehnen, vom Kabinett als ein Mißtrau=
ensvotum
angeſehen werde, und daß dies Neuwahlen zur Folge haben
müßte. Es ſei jedoch ebenſo klar, daß in miniſteriellen Kreiſen der
Eindruck herrſche, daß, wemn dieſe Frage im Parlament zur Entſchei=
dung
gelange, die Mehrheit der Liberalen ſich mit den Zuſicherungen,
die die Regierungen mit Bezug auf die Angelegenheiten geben wolle,
befriedigt erklären werde, und daß dadurch eine Niederlage vermieden
würde. Dieſe Anſicht wird heute durch die liberale Weſtminſter Gazette
beſtätigt, die am Kopfe in Fettdruck die Ueberſchrift trägt: Der Pre=
mierminiſter
verſpricht eine Bürgſchaft für den ruſſiſchen Vertrag, und
die der Anſicht iſt, Macdonald habe die Luft geklärt. In einem Leit=
artikel
ſagt das Blatt, Macdonalds Erklärungen veränderten die Lage
ſehr und ſchienen es für jedes Mitglied des Hauſes unnötig zu machen,
den Vertrag ganz zu verwerfen. Daily Expreß ſchreibt, die Liberalen
wagten nicht, Neuwahlen in dieſer Frage zu überſtürzen, in der die
Sozialiſten einen ſolchen Geiſt, des Kompromiſſes zeigten. Wenn daher
die Vorlage durchgehe und die ruſſiſche Anleihe darauf folge, ſo wür=
den
die Bedingungen dieſer Art vom Parlament beſtimmt werden; mit
anderen Worten: von der Liberalen Partei aus, wenn nicht Wunder
geſchehen, würden in dieſem Herbſt keine Neuwahlen wegen des ruſſi=
ſchen
Vertrags ſtattfinden.
Einige Blätter legen die geſtrigen Aeußerungen Macdonalds
über den britiſch=ruſſiſchen Vertrag als ein Nachgeben gegenüber
den Liberalen aus. Sunday Expreß bezeichnet die Rede des
Miniſterpräſidenten als ein vollſtändiges Nachgeben gegenüber
Aſquith und den Liberalen ſowie als Garantie dafür, daß es
über dieſe Frage nicht zu Neuwahlen kommen wird.
Die Sunday Times ſchreibt, nur die Debatte im Parlament
könne darüber entſcheiden, ob der britiſch=ruſſiſche Vertrag, der
in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt verworfen werden müßte, ſo ab=
geändert
werden könne, daß er vollſtändig annehmbar werde.
Der Berliner Botſchafter d’Abernon beſuchte Mac=
donald
vor dem Zuſammentritt des Kabinetts. Es verlautet,
daß d’Abernon Ende des Jahres zurücktritt.
Abänderung des engliſch=ruſſiſchen Pertrages?
EU. London, 29. Sept. Der engliſche Kabinettsrat be=
ſchäftigte
ſich heute auch mit dem engliſch=ruſſiſchen Vertrag.
Hierzu meldet der politiſche Korreſpondent des Evening Stan=
dard
, daß man auf Grund allerbeſter Autoritäten ſicher ſei, daß
die Grundbeſtimmungen des Vertrages bezüglich der Kredite und
Anleihe geändert werden müßten, da man den Widerſtand der
liberalen und konſervativen Partei, ſowie, den der Bank= und
Finanzwelt nicht überwinden zu können glaube.
Ein Privatbrief Macdonalds an Herriot.
Paris, 29. Sept. (Wolff.) Der Eclair will erfahren
haben, Miniſterpräſident Herriot habe einen Brief Mac=
donalds
erhalten, über deſſen Inhalt man am Quai d’Orſay
keine Auskunft geben wolle. Man erkläre, es handle ſich um
einen Privatbrief, der nicht veröffentlicht werde. Nach un=
kontrollierbaren
Gerüchten, ſo ſchreibt das oppoſitionelle Blatt,
ſoll ſich der Brief Macdonalds mit dem Eintritt Deutſch=
lands
in den Völkerbund, ſowie mit der allgemeinen
Haltung der franzöſiſchen Delegation in Genf beſchäfitgen.

Vom Tage.
Zu einer vertraulichen Beſprechung iſt heute die Vertreterberſamm=
lung
der Preußiſchen Landesverbände der nationalſozia=
liſtiſchen
Freiheitspartei im Reichstage zuſammengetreten.
Wie der amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, wurde der Bund
Oberland e. V. mit allen ſeinen Landesleitungen und ſonſtigen Orga=
niſationen
für das preußiſche Staatsgebiet aufgelöſt und verboten.
Reichsfinanzminiſter Dr. Luther erklärte Preſſevertretern gegen=
über
u. a., daß er im Laufe dieſer Woche nach London reiſen werde,
um über die Anleihe zu verhandeln. Dieſe Verhandlungen müßten
bis zum 5. Oktober abgeſchloſſen ſein, damit die Repko die weitere Feſt=
ſtellung
vornehmen könne. Die Räumungsfriſten würden jedoch dadurch
nicht berührt.
Die drei großen Metallarbeiterverbände haben, den
Lohnvertrag, mit dem Arbeitgeberverband der Nordweſtdeutſchen
Gruppe der deutſchen Eiſen= und Stahlinduſtrie zum 1. Oktober ge=
kündigt
. Die Werke haben jedoch eine Lohnerhöhung abgelehnt, ſo
daß demnächſt Lohnverhandlungen vor dem Kommiſſar ſtattfinden müſſen.
Laut Sunday Times beſteht keinerlei Zuſammenhang zwiſchen der
Ankunft des Lord d’Abernon in England und den Be=
ſprechungen
zwecks Abſchluſſes eines neuen deutſch=engliſchen Handels=
vertrages
.
In zuſtändigen belgiſchen Kreiſen werden die Meldungen über
belgiſch=luxemburgiſche Meinungsverſchiedenhei=
ten
in der Frage der Handelsvertragsverhandlungen mit Deutſchland
dementiert.
Die deutſche Delegation für die deutſch=franzöſiſchen Handelsver=
tragsverhandlungen
hat unter Führung des Staatsſekretärs Trendelen=
burg
geſtern abend Berlin verlaſſen. Die Handelsvertragsverhandlun=
gen
in Paris ſollen heute ihren Anfang nehmen.
Wie wir erfahren, iſt nunmehr auch die italieniſche Regie, an die Reichsregierung mit dem Erſuchen um Abſchluß
eines Handelsvertrags herangetreten.
Der albaniſche Geſchäftsträger in Rom hat bei dem
Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten gegen die Zwiſchenfälle
proteſtiert, die ſich an der albaniſch=ſerbiſchen Grenze ereignet haben.
Zaglul Paſcha hat auch geſtern wieder mit Macdonald
verhandelt. Am Nachmittag wurde die Sudanfrage angeſchnitten.
Da Drohbriefe an Zaglul Paſcha gerichtet wurden, hat die Geheime
Polizei umfaſſende Sicherheitsmaßnahmen vorgeſehen.
Das Ungariſche Parlament dürfte in ungefährt acht
Tagen zuſammentreten. Man macht ſich auf ſtürmiſche Sitzungen ge=
faßt
, da die Oppoſition den Freiſpruch der Bombenwerfer von Scon=
grad
zum Gegenſtand der ſchärfſten Kritik machen will.
Die Völkerbundsberſammlung hat einſtimmig San
Domingo als Mitglied in den Völkerbund aufgenommen.
Einer Havasmeldung zufolge iſt in Angora ein Freundſchaftsver=
trag
zwiſchen der Türkei und Spanien unterzeichnet worden.
Der mexikaniſche Kongreß hat General Calles zum Nachfolger
des Generals Obregon als Präſident der Nepublik gewählt.
Die Mehrheit, die Calles erzielte, betrug über eine Million Stimmen,
Die Lage vor Schangkai.
Starke Offenſive der Tſchekiangtruppen.
London 29. Sept. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet
aus Schanghai, daß die ſtarke Offenſive der Tſche=
kiangtruppen
, die im Schanghai=Sektor am 27. September
begonnen habe, noch andauere. Die Kiangſu=Truppen wur=
den
drei Meilen zurückgedrängt. Eine baldige Offenſive
Tſchang=Tſo=Lins werde erwartet.
Die Times berichtet aus Schanghai, daß der Führer der
Tſchekiang=Truppen, Lu=Yung=Hſiang, perſönlich die Offenſive
ſeiner Truppen weſtlich von Schanghai leite. Die ſcharfen Kämpfe
hätten während des ganzen Tages am 27. September angedauert.
Beide Seiten hätten ſchwere Verluſte erlitten.
Der Sonderberichterſtatter der Daily Mail in Mukden
betont, daß das etwa in ſechs Wochen einſetzende äußerſt kalte
Wetter die Kämpfe ſehr erſchweren müßte. Die japaniſche Preſſe
unternehme einen ſtarken england= und amerikafeindlichen Preſſe=
feldzug
in der Mandſchurei. Zahlreiche Amerikaner wurden als
Spione denunziert. Ein hoher Beamter im Auswärtigen Amte
Tſchang=Tſo=Lins erklärte, er befürchte, dies würde gegen die
Ausländer gerichtete Unruhen zur Folge haben. Tſchang=Tſo=Lin
hat deshalb die Polizeiſtreitkräfte verdreifacht, damit dieſe in der
Lage ſind, alle gegen die Ausländer gerichteten Ausſchreitungen
zu verhindern.
Die Lage in Marokko.
Paris, 29. Sept. Chicago Tribune meldet, man nehme an, daß
Abd=el=Krim rings um Teſchauen ſeine Streitkräfte verſammelt habe,
die eine Stärke von 6000 Mann aufweiſen. Man erwartet eine Ent=
ſcheidungsſchlacht
.
Aus Alahabad wird gemeldet, daß zwiſchen Meſhed und Teheran
die Verbindungen wieder hergeſtellt ſind.
Amtlich wird gemeldet: Die ſpaniſchen Entſatzſtreit=
kräfte
für Tetuan haben in der Nähe dieſes Ortes den Re=
bellen
eine ſchwere Niederlage beigebracht. Der Feind ließ
120 Tote am Platze.

* Das ſchöpferiſche Kind.
Vater, heut iſt ein ganzer weißer Tag, ſagte das Kind an
einem verſchneiten Wintermorgen und das ſind die blauen
Tage . . . .", ſo beginnen Karl Röttgers Herbſtgedichte. Hier iſt
dichteriſcher Ausdruck, ſchöpferiſches Schauen: Nicht der weiße
Schnee, ſondern der weiße Tag verdichtetes Erleben, ſprach=
ſchöpferiſche
Formung. Der Wald ſteht ſo ein wenig grau da=
hinter
, als ob er Vater über die Wieſe wäre‟ Dieſe Worte
fand der Lehrer im Tagebuch eines zehnjährigen Knaben.
Ernſt aber war fünfzehn Jahre alt, als er bei einem Satz
innerhalb eines Aufſatzes, den er an Vaters altem braunen Steh=
pult
ſchrieb, eine beſondere Freude hatte. Er weiß den Satz
nicht mehr, aber als der Lehrer bei der Korrektur hernach über
ihn hinweg las, war er enttäuſcht. Auf der höheren Schule dik=
tierte
der Lehrer Ueberleitungen eine ganze Reihe, zwiſchen
denen ſie wählen konnten. Nicht aber nur, ſondern auch und
ſie mußten Stilübungen machen, Steigerungen und dergl. Ach, er
hat das alles vergeſſen, und es gelang ihm nie ſo recht. Der
Inhalt ſeiner Aufſätze war wohl meiſt gut, nur der Ausdruck
war unbeholfen, ſchwerfällig . . . . oder wie die Prädikate alle hie=
ßen
, die ſich eigentlich auch wohl nur in roter Tinte ſchreiben laſ=
ſen
. Als Seminariſt hatte er ſogar einen Streit mit dem Lehrer,
weil der die Schrift in die Geſamtzenſur mit einbegriff und der
Aufſatz infolgedeſſen nicht genügend war.
Eines Aufſatzes entſinnt er ſich noch, der Sonnenaufgang
hieß, einer Klaſſenarbeit, und er meinte, daß es wohl ein feiner
Aufſatz geworden wäre: Wie ein Pſalm er hatte ja wohl zu oft
die Sonne aufgehn ſehn, einſtmals von ſeinem Schlafzimmer aus,
wie ſie rot und feurig hinter den jenſeitigen Bergen hervorkam,
einmal rund und ſcharf kreisförmig, wie eine glühende Scheibe
und ein andermal hinter durchleuchteten Morgenwolken, mit tau=
ſend
goldenen Strahlen nach allen Seiten ſprühend. Aber auch
dieſer Aufſatz war nur 23, und mit der inneren Freudigkeit
war alſo auch nichts zu verdienen, man vergaß die Stilgeſetze
und mit den Stilgeſetzen das war die Tragik verlor ſich die
Freudigkeit. Und er verlor ſie gründlich: die Stilgeſetze wie die
Freudigkeit. Zu einem genügend im deutſchen Aufſatz hat er
es denn im Abgangszeugnis nur ſoeben noch gebracht.
Ja und Ernſt iſt ein Dichter geworden und denkt vielleicht
in dieſer Stunde lächelnd, wie ihn ſein Aufſatzlehrer von einſt
heute zenſieren würde vor allem wenn er die Schrift noch in
die Bewertung einbeziehen würde und er denkt recht ernſthaft
oft, daß er das, was er erſt nach der letzten Ueberwindung der
Schulen werden konnte, doch eigentlich ſchon immer war . ..
und er weiß, daß er es immer war an ſeiner Einſamkeit

ſeinem intenſiven Erleben des Weihnachtswunders ſeiner
Schwermut auch, und allem eben, was jenſeits der Schule war.
Es war ſehr verſchwiegen in ihm, und kaum erkennbar von außen
. . . aber ſein Naturbeachtungsbuch wurde zum Bekenntnis=
buch
ſeiner ſtillen Freude, wenn im Mai die Kaſtanien auf dem
Seminarhof blühten, . . . . zu ſeiner leiſen Wehmut, wenn im
Herbſt der Bauer die abgeernteten Felder pflügte dann atmete
er den Duft der braunen Schollen und dachte des Elternhauſes.
Graukörnige Dämmerung über den Wald hinter dem Garten, auf
dem kleinen Acker ſpannte der Nachbar die Pferde ab. Die Ketten
raſſelten, . . . . . nun ſetzte er ſich auf Flora, die braune Stute und
ritt dem Stall zu.
Im Frühling aber blühten die Schneeglöckchen in den Haſel=
hecken
und das Schneewaſſer quoll im Baumhof aus den Maul=
wurfslöchern
. . . ein gelber Schmetterling flog an einem erſten
blonden Nachmittag über das braune Laub, Scharbockskraut und
Huflattig blühten, und die Bienen kamen zurück mit gelben Hös=
chen
aus den Weidenkätzchen und in Tagen waren alle Bäume
weiß erblüht: Im ſummenden Blütenwald konnte er ſitzen und
zwiſchen weißen und roſaroten Zweigen den blauen Himmel
ſehen: Dann ſangen die Vögel im weißgrün durchleuchteten
Buchenwald, und die Kinder ſangen und die Hühner gackerten
bunt im grünen Gras . .. und im Sommer unter den Linden=
bäumen
in den unbewegt leiſen Stunden des Morgens es
klatſchte jedesmal, wenn die Mutter wieder einen Kartoffel in den
Eimer warf . . . wie war das alles ſo reich und unbeſorgt in Glück
und Stille und wie hat er immer dieſe Tage geliebt: Herbſt=
licher
Stoppelfelder überwebter Perlenglanz, ſteigende Wind=
vögel
, und alle die Spiele im Bach der Waldſchlucht mit Waſſer=
mühlen
und Hammerwerken, die ſie aus Haſelſtöcken ſchnitzten,
mit Schlachtplänen für die Sonntagnachmittage . . . . und die
Schlittenbahn weit ins Tal zur Mühle hin: Wie der Schnee in
die Augen ſtob und in der Sauſefahrt an den Seiten her nur lange
parallele Linien liefen, . . . . und des Sedantages ſingender Fah=
nenzug
den Berg hinauf nein, wie er dies lebte, wie er
dies mit einer zitternden, konvulſiviſch erregten Freude erwartete
wie er mit vibrierender Inbrunſt das in ſich ſog: Er fühlt
heute den Duft des Fahnentuchs wieder und ſteht in der Feier=
lichkeit
des Nachmittags, aufgetan mit allen Sinnen und Seelen=
toren
: religiös war dieſe Stille nicht um des vielen, was vor=
ging
, ſondern durch den Rhythmus ganz allein war er bis ins
Tiefſte ſeines Weſens aufgewühlt.
So lebte er die Frühlingswieſe und den Roſentag im Juni,
da zu Vaters Geburtstag die Schule voll Roſen ſtand
ekſtatiſch überſtrömend in Glücksgefühl und lebte beziehungslos
das Eine wenn Sonntag war, war nie und keiner
Zeit ein Werktag je geweſen. So war ſeine Jugend ſchön in
Glück;

Das widerfpenſtige Deutſchland.
Poincaré gegen die Zulaſſung Deutſchlands
zum Völkerbund.
Paris, 29. Sept. (Wolff.) Mehrere Generalräte, nament=
lich
in den öſtlichen und nördlichen Departements, ſind heute zu
einer Tagung zuſammengetreten. Im Maas=Departement, deſſen
Vorſitzender Poincaré iſt, benutzte dieſer ſeine Wiederwahl,
um eine ſeiner bekannten Reden zu halten, in denen er an der
Politik ſeines Nachfolgers ſcharfe Kritik übt. Er ſuchte nochmals
ſeine hohe Politik zu rechtfertigen. Kein gutgläubiger Menſch
hätte darin ein imperialiſtiſches Unternehmen erblicken können.
Sie habe auch nicht die Kriegsgefahr heraufbeſchwören können,
im Gegenteil, ſie habe ſtets das widerſpenſtige Deutſchland zur
Ohnmacht gezwungen. In dem Augenblick, in dem man das Sach=
verſtändigen
=Gutachten angenommen habe, habe man bewieſen,
daß ſeine Regierung ſich keineswegs von den Alliierten habe
trennen wollen. Wir waren ſo fuhr Poincaré fort bereit,
unſere Pfärder gegen diejenigen auszutauſchen, die der Sach=
verſtändigenausſchuß
vorgeſehen hatte, und wir wollten ſeine
Pläne ausführen. Aber nach unſerer Anſicht war es unmöglich,
neue Konzeſſionen denen hinzuzufügen, die der Bericht Dawes'
uns ohnehin auferlegte. Es ſchien uns gefährlich, einen kurzen
Termin für die Zurückziehung unſerer Truppen feſtzuſetzen, noch
bevor man wußte, ob die Obligationen für die Reparationszah=
lungen
plaziert werden können oder nicht. Wer ſagt uns denn,
ob wir nicht in einigen Monaten wieder leere Hände vorfinden,
alſo dem Nichts gegenüberſtehen? Wenn unſer Wohlwollen
wenigſtens Deutſchland entwaffnet hätte! Es ſcheint aber den
gegenteiligen Effekt hervorgerufen zu haben. Kaum war die Ber=
liner
Regierung der Räumung ſicher, ſo erklärte ſie, daß ſie das
Sachverſtändigenprogramm als ein ſpäter abzuänderndes be=
trachte
, und ſie hat ihren Proteſt gegen den Friedensvertrag von
Verſailles erneuert. Schließlich ſprach Poincaré von der Auf=
nahme
Deutſchlands in den Völkerbund, die nach ſeiner Anſicht
erſt erfolgen kann, wenn die interalliierte Kontrollkommiſſion ihre
Aufgaben erfüllt habe, die Deutſchland ſyſtematiſch geſtört habe,
und wenn die weſentlichſten Verpflichtungen des Völkerbundes,
die in Artikel 1 niedergelegt ſeien, erfüllt ſeien. Den Mechanis=
mus
, den man jetzt durch den Völkerbund in der Sicherheitsfrage
in Bewegung ſetzen will, findet Poincaré ſehr kompliziert, beſon=
ders
aber mißfällt ihm, daß man alles den unbekannten Entſchei=
dungen
einer einzuberufenden Abrüſtungskonferenz unterord=
nen
will.
Der ehemalige Finanzminiſter Klotz ſagte bei der Eröff=
nung
des Generalrates des Somme=Departements in Amiens,
es ſei ein nobles Ziel, die Aufrechterhaltung des Friedens garan=
tieren
zu wollen, aber könne man dieſe Sorge einzig und allein
einem neuen Organismus überlaſſen, der noch nicht einmal ſeine
Lebensfähigkeit und noch viel weniger ſeine Macht bewieſen
habe? Die Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund, ſei kein
Pfand für ſeine friedlichen Abſichten. Aber hier biete man ihm
das ſicherſte Mittel, gegen die durch den Friedensvertrag auf=
gerichtete
Ordnung zu manövrieren.
Das tſchechoſlowakiſch=franzöſiſche Zlugabkommen.
Prag, 29. Sept. Die Blätter veröffentlichen den Wort=
laut
des im Vorjahre abgeſchloſſenen tſchechoſlowakiſch=
franzöſiſchen
Flugabkommens, in den beiderſeits
größtes Intereſſe an der Entwicklung Prags als mittel=
europäiſches
Hauptzentrum der Aviatik betont
wird. Das Abkommen ſieht den gegenſeitigen Austauſch von
Ingenieuren und Konſtrukteuren und techniſchen Perſonals vor.
Die Induſtriellen beider Länder ſollen Lizenzen für die Erzeu=
gung
von Motoren und Flugzeugen geſichert und Flugkonzeſ=
ſionen
an ausländiſche Geſellſchaften erſt nach vorherigem gegen=
ſeitigen
Einverſtändnis beider Staaten erteilt werden. Auf Grund
dieſes proviſoriſchen, für zwei Jahre berechneten Abkommens
und auf Grund der bisherigen Erfahrungen ſoll ein dauern=
der
Vertrag geſchloſſen werden.
Die Lage bei Mekfa.
London, 29. Sept. Reuter meldet aus Kairo, daß nur
unſichere Nachrichten über die Lage bei Mekka vorliegen, die
zweifellos kritiſch geworden iſt.
Der Verſuch, den die Hedſchastruppen unternahmen, um die
kürzlich von den Wahabiten genommene Stadt Taif wieder zu er=
obern
, ſcheint fehlgeſchlagen zu ſein. Zurzeit ſcheinen auch die
Wahabiten gegenüber Mekka, nicht weiter vorwärts zu kommen,
obwohl berichtet wird, daß die Bevölkerung zu Hunderten aus der
Stadt flüchte. Eine Meldung aus Djeddah teilt mit, daß eine
gemeinſame Erklärung von den engliſchen, niederländiſchen,
franzöſiſchen, italieniſchen und perſiſchen Vertretern den Führern
der Wahabitenſtreitkräfte überſandt wurde, worin ſie verantwort=
lich
dafür gemacht würden, wenn einem ihrer Staatsangehörigen
Schaden zugefügt werde.

Wir trugen Kronen auf dem Haupt
Und gingen in goldſeidenen Gewändern,
Wir waren Könige
Wir riſſen uns die Sterne aus dem Himmel
ſo ſchrieb er einſt und war nicht weniger ſeine Jugend
ſchwer im Leid
Denn auch dieſes war beziehungslos, in Zeiten ohne einen
Strahl aus Licht und Fröhlichkeit.
Und das iſt Kindes= aller Kinder Glück und Leid: Die In=
tenſivität
des Erlebens: Die Hingebung. Die Nähe allem Schick=
ſal
, die Bereitſchaft
Dieſe Tren alſo der Welt und dem
Leben, dem Guten und Böſen das unbeſchränkte Offen allem
Hauch aus den Verborgenheiten die unbewußte Wirklichkeit
der Seele ...
Unbewußt und alſo tief, organiſch iſt des Menſchen Wer=
den
. . . des Kindes Wachſen iſt Vollzug und Erfüllung in
Allverwurzelung und iſt dem meiſt von Schule und
allem Lern= und Wiſſensſein kaum berührt.
Die Seele wächſt dunkel, verborgen in der Einſamkeit
iſt ſie ganz geöffnet das Letztere aber im Menſchen iſt
die Einſamkeit, und ſein Tiefſtes. Das Schöpferiſche der Ein=
ſamkeit
, von der Karl Rönger ſpricht ohne das Tragiſche zu
verneinen.
Und es iſt Eines: Glück und Leid innerliche Expreſſion!
Der Menſchen Einſamkeit iſt letztes Nichts, letzte Vergeblichkeit
ſeiner ſelbſt und weiteſte Erfüllung (aus dieſer Vergeblichkeit)
ins All. Glück und Leid hat eine Stimme: Ewigkeit.
Und des Knaben Lied oder wie unſinniges Laufen durch den
Frühlingstag iſt Freude und Ausdruck exzentriſches Schleu=
dern
des Glückes in die Sonne und in Abenden fließt
ſeiner Augen Licht ins Abendrot: Und iſt ein Leuchten der
Welt
Immer dies unbewußte Tun des Kindes iſt Allvollzug. Iſt
zweckloſe Tat Aber die Seele ward und wächſt wozu?,
Zu keinem Ziel es iſt alles unendliches Werden
Aber das Kind ſprach: Dies iſt ein ganzer weißer Tag
und der Tag ward ſchöner noch in der betenden Freude des
Kinderauges. Dies hatte das Kind nicht gelernt. Es war ein
Geſang der Seele. Die andern Augen taten ſich auf, und die
Stimme ſprach, die Stimme des Anfangs: Es werde Licht!
Und das Kindchen ſang: die Bäume die Bäume immer die
Bäume, hoch und niedrig im Eiſenbahnzug auf der Fahrt
durch den Wald das war nicht gelernt aber es war
der Rhythmus und die monotone Melodie ſeines Glücks. Kennſt
du die Tonſkala eines Kindes, was es im Bereich einer Terz für

[ ][  ][ ]

Rummer 222.

Die neue Reichsbank und das
Finanzminiſterium.
Von
Eduard Butzmann, Berlin=Wilmersdorf.
Zwiſchen der durch das Bankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 neu
ins Leben getretenen Reichsbank und dem Finanzminiſterium
ſind die notwendigen Beziehungen durch die Beſtimmungen des
Geſetzes einer genauen Regelung unterworfen worden. Ebenſo
wie die alte Reichsbank wird auch das neue Inſtitut zu dem
Finanzminiſterium in engen Beziehungen ſtehen und für das
Reich eine wertvolle Einnahmequelle bilden. Die Einnahmen
werden nicht nur in den vorgeſchriebenen Zahlungen beſtehen,
ſondern auch in der Erfüllung von Aufgaben, die dem Reiche
große Koſten.verurſachen würden, wollte es dieſelben durch eigene
Organe durchführen.
Gemäß § 25 des Bankgeſetzes wurde der neuen Reichsbank
die Verpflichtung auferlegt, den Zahlungsverkehr der Reichs=
behörden
und damit vorzugsweiſe des Finanzminiſteriums zu
beſorgen. Die Pflichten beſtehen einmal darin, daß die neue Bank
durch ihre ſämtlichen Niederlaſſungen Zahlungen für die Reichs=
behörden
annehmen muß. Das Finanzminiſterium wird der
Bank diejenigen Niederlaſſungen angeben, welche die Zahlungen
für Steuern oder ſonſtige Abgaben an das Reich für dasſelbe
entgegenzunehmen und darüber Quittung zu leiſten haben. An=
dererſeits
gilt dies aber auch für diejenigen Zahlungen, welche
das Reich an irgend einen Empfänger zu richten hat. Außerdem
obliegt es der Reichsbank, den Ausgleich zwiſchen den verſchie=
denen
Kaſſen des Reiches und ſeiner Behörden im bargeldloſen
Zahlungsverkehr zu übernehmen. Dieſe der neuen Reichsbank
auferlegte Pflicht enthebt das Finanzminiſterium als die am
meiſten in Frage kommende Behörde der Notwendigkeit, eigene
Zahlungsſtellen für die Annahme wie für die Ausgabe von Geld=
beträgen
einzurichten. Es handelt ſich hierbei alſo um eine indi=
rekte
Einnahmequelle, welche dem Finanzminiſterium durch die
Reichsbank erſchloſſen iſt.
Das Geſetz hat der Reichsbank ferner auferlegt, die ſämt=
lichen
Bankgeſchäfte für die allgemeine Reichsverwaltung zu be=
ſorgen
. Es beſteht im Grundſatze eine Verpflichtung dazu, was
jedoch nicht ausſchließt, daß in Ausnahmefällen eine Ablehnung
der Uebernahrie des Geſchäfts ſeitens der Reichsbank ausge=
ſprochen
werden kann. Demgegenüber ſoll auch das Reich und
beſonders das Finanzminiſterium die Begebung von Anleihen,
die Ausgabe von Schatzanweiſungen oder ſonſtige Finanzgeſchäfte
in erſter Linie durch Vermittlung der Reichsbank vornehmen,
ohne daß jedoch ein Zwang oder eine Verpflichtung dazu im
Geſetze Aufnahme gefunden hat.
Der Zinſen= und Anleihedienſt des Reiches muß von der
Reichsbank durchgeführt werden, ohne daß dem Reiche dadurch
irgendwelche Koſten oder Gebühren berechnet werden dürfen.
Dagegen kann die Bank für die Bankgeſchäfte des Reiches die
für die übrigen Kunden geltenden Gebührenſätze in Rechnung
ſtellen, wenn nicht beſondere Vereinbarungen über die Berech=
nung
geringerer Gebühren getroffen wurden. Kredite darf die
Reichsbank dem Finanzminiſterium bzw. dem Reiche weder mit=
telbar
noch unmittelbar einräumen.
Von größter Bedeutung für die Finanzen iſt der § 29 des
Bankgeſetzes, in welchem beſtimmt wurde, wann und in welcher
Höhe die Reichsbank Notenſteuern an das Reich abzuführen hat.
Wie bei der alten Reichsbank, ſo beſteht auch für das neue In=
ſtitut
die Verpflichtung, die in Umlauf geſetzten Banknoten durch
Bereitſtellung einer Golddeckung zu ſichern. Die Golddeckung iſt
mit 40 Prozent vorgeſchrieben worden und darf wohl überſchrit=
ten
werden keinesfalls aber eine Herabſetzung erfahren. Hat das
Wirtſchaftsleben jedoch den Umlauf in einem Umfange erfordert,
daß die Deckung von 40 Prozent nicht mehr vorhanden iſt, ſo
muß die Bank Notenſteutern entrichten. Die Verpflichtung beginnt
jedoch erſt dann, wenn die Unterſchreitung der Deckungsgrenze
länger als eine Woche gedauert hat. Die Steuern ſind prozen=
tual
bemeſſen und umſo höher, je weiter ſich die vorhandene
Deckung von den vorgeſchriebenen 40 Prozent entfernt. Bei einer
Deckung zwiſchen 37 und 40 Prozent ſind 3 Prozent, zwiſchen
35 und 37 Prozent ſind 5 Prozent, zwiſchen 33½= und 35 Pro=
zent
ſind 8 Prozent jährliche Notenſteuern von dem Betrage zu
entrichten, welcher an der vorgeſchriebenen Deckung von 40 Pro=
zent
fehlt.
Rechnet man alſo beiſpielsweiſe eine vorhandene Gold=
deckung
von 800 Millionen Reichsmark, wie die neue Währung
heißen wird, ſo iſt alſo ein Notenumlauf von zwei Milliarden
Reichsmark der Grenzbetrag, deſſen Ueberſchreitung die Verpflich=
tung
zur Zahlung der Notenſteuer mit ſich bringt. Da dies für
das deutſche Wirtſchaftsleben ein ſehr geringer Betrag iſt, ſo iſt
damit zu rechnen, daß dieſe Quelle für das Reich bzw. das
Finanzminiſterium ſehr reich fließen und in ſeinem Etat einen
nennenswerten Poſten darſtellen wird. Die angegebenen Steuer=
ſätze
erhöhen ſich ganz bedeutend, wenn die Deckung weniger als
33½/s Prozent beträgt, nämlich auf 9 Prozent bei einer Deckung

Dienstag, den 30. September 1924.

Seite 3.

32½/s Prozent und weiter ſteigend immer um 1 Prozent für jedes
Prozent, um welches die Deckung weiter ſinkt.
Zur regelmäßigen und ſofortigen Erfaſſung dieſer Steuer=
quelle
hat der Reichsminiſter der Finanzen Anſpruch darauf, daß
das Direktorium der Reichsbank ebenſo wie dies bei ſonſtigen
Steuerpflichtigen im Reiche üblich iſt, bis zum 10. eines jeden
Monats die entſprechende Erklärung abgiebt. Dieſe Erklärung
muß die erforderlichen Angaben zur Feſtſtellung der Steuer für
den vergangenen Monat enthalten. Die Zahlung muß dann bis
zum Ende des Monats an das Reichsfinanzminiſterium erfolgt ſein.
Den vorſtehend geſchilderten ſchweren Belaſtungen der Reichs=
bank
dem Finanzminiſterium gegenüber ſind im § 45 des Bank=
geſetzes
der Bank Vergünſtigungen eingeräumt worden, die für
das Reich einen bedeutenden Einnahmeausfall darſtellen. Die
Vergünſtigungen beſtehen darin, daß die Reichsbank und ihre
ſämtlichen Anſtalten von der Zahlung der wichtigſten Steuern
befreit ſind. Dies gilt ſowohl für die Körperſchaftsſteuer, welche
bei der Reichsbank ganz bedeutende Summen erreichen würde,
außerdem aber auch für die Einkommen= und Gewerbeſteuern.
Die heute ſchon für das alte Inſtitut beſtehenden Vergünſtigun=
gen
auf dem Gebiete der Kapitalverkehrsſteuer ſind auch der
neuen Reichsbank in unvermindertem Maße eingeräumt wor=
den
. Schließlich iſt die Bank auch von der Börſenumſatzſteuer
befreit, die eigentlich für die Einlöſung der Noten der Reichsbank
zu entrichten wäre.
Nur in großen Zügen ſind vorſtehend die Beziehungen zwi=
ſchen
der neuen Reichsbank und dem Finanzminiſterium zu=
ſammengeſtellt
worden. Sie laſſen erkennen, von welcher großen
Bedeutung dieſe geſetzlich feſtgelegte Verbindung für die Reichs=
finanzen
iſt. Das Zentralnoteninſtitut des Reiches ſtellte ſchon
immer eine wertvolle Einnahmequelle für das Reich dar, jedoch
wird die neue Reichsbank dem Finanzminiſterium mit den ange=
führten
Steuern und einem ſehr hohen Anteil am Reingewinn
ganz bedeutend höhere Summen zuführen.

Denkſchrift des Reichsfinanzminiſters.
Stellungnahme zur Umſatzbeſieuerung.
Berlin, 29. Sept. Der Reichsminiſter der Finan=
zen
hat in einer Denkſchrift die dem Reichstag, dem
Reichsrat und dem vorläufigen Reichswirtſchaftsrat zugegangen
iſt, zu hen Problemen der Umſatzbeſteuerung Stellung ge=
nommen
. Die Denkſchrift gibt einen Ueberblick über den
Gang der bisherigen deutſchen Umſatzſteuergeſetzgebung ſeit 1916.
Das deutſche Syſtem iſt auf dem Grundſatz der Beſteuerung jedes
Umſatzes aufgebaut. Daneben ſtehen als Abänderungsvorſchläge
die Syſteme der Fabrikats= oder Produktionsſteuern, der in
Oeſtereich eingeführten Phaſenpauſchalierung, der Kleinhandels=
ſteuer
und der Siemensſchen veredelten Umſatzſteuer. Die Denk=
ſchrift
beſpricht dieſe Syſteme und wägt die Vorteile und Nach=
teile
, die ſie im Verhältnis zueinander und zum deutſchen Syſtem
haben, ab. Sie erörtert weiter die Frage, wie innerhalb des deut=
ſchen
Syſtems deſſen beſonders nachdrücklich gerügte Mängel,
nämlich die teilweiſe Bevorzugung der Einfuhr und die Be=
laſtung
der Ausfuhr, beſeitigt oder gemildert werden könnten.
Nach ausführlicher Stellungnahme zu dieſen Problemen kommt
die Denkſchrift im Schlußwort zu dem Ergebnis, daß jedenfalls
eine völlige Umſtellung des geltenden Syſtems den beſonderen
Verhältniſſen der deutſchen Wirtſchaft nicht gerecht werden könne
und mit Rückſicht auf die ſtarke Bedeutung des Umſatzſteuer=
aufkommens
für die deutſchen Finanzen nicht erträglich ſei. Die
volkswirtſchaftlich ſchädlichen Wirkungen der
Umſatzſteuer könnten vollſtändig nur durch eine
allmähliche Senkung des Umſatzſteuerſatzes be=
hoben
werden. Die Frage, in welchem Umfang und zu
welchem Zeitpunkt dieſe übrigens bereits durch eine Verordnung
des Reichspräſidenten vom 14. September begonnene Senkung
fortgeſetzt werden könne, hänge eng mit der anderweiten Deckung
des Finanzbedarfs zuſammen.
Gegen die dritte Sieuernotverordnung.
Berlin, 29. Sept. Der Hypotheken= und Spargläubiger=
Verband veranſtaltete geſtern in Gemeinſchaft mit dem Deutſchen
Rentnerbund in Berlin eine ſtark beſuchte Kundgebung gegen die
ritte Steuernotverordnung. Der Hauptredner, Oberlandesge=
richtspräſident
a. D. Dr. Beſt=Darmſtadt, forderte für die
öffentlichen Anleihen die ſofortige Wiederaufnahme des
Zinſendienſtes. Sollte der Reichstag die Durchführung die=
ſer
Forderung verweigern, ſo müſſe das Volk entſcheiden. Eine
der Verſammlung vorgelegte Reſolution, die die Aufhebung der
dritten Steuernotverordnung forderte, ſowie den von dem Reichs=
finanzminiſter
mitgeteilten Plan einer Rentengewährung an be=
dürftige
Kriegsanleihezeichner ablehnt, wurde einſtimmig ange=
nommen
.

Der deutſche Schritt.
Uebergabe des Memorandums an die
Völkerbundsmächte.
Berlin, 29. Sept. In London, Paris, Rom und bei den
anderen im Völkerbundsrat vertretenen Mächten iſt heute vor=
mittag
gleichzeitig von den deutſchen Botſchaftern der vom
Reichskabinett beſchloſſene Schritt unternom=
men
worden. Die deutſchen Vertreter haben gemäf=
ihren
Inſtruktionen den Miniſterpräſidenten der in
Frage kommenden Staaten die verſchiedenen Fragen
unterbreitet, über die Deutſchland vor Abgabe eines Auf=
nahmeantrags
ſchlüſſig zu werden wünſcht. Gleichzeitig iſt von
den einzelnen Botſchaftern ein Aide memoire, das die einzelnen
Punkte der Beſprechung ausführlich fixiert, übergeben worden.
Der Inhalt der einzelnen Inſtruktionen iſt vertraulich.
Aus Genf wird gemeldet, daß dort ebenfalls geſtern das
deutſche Memorandum über den Eintritt Deutſchlands dem
Generalſekretariat übergeben wurde.
Jebergabe des deutſchen Memorandums in Paris.
Paris 29. Sept. (Wolff.) Der heute aus ſeinem Urlaub
zurückgekehrte Botſchafter v. Hoeſch hat im Namen ſeiner Re=
gireung
heute vormittag dem Miniſterpräſidenten Herriot das
Memorandum über die Aufnahme Deutſchlands
in den Völkerbund überreicht. Es iſt zwiſchen der deutſchen
und der franzöſiſchen Regierung vereinbart worden, vorläufig
den Text des Memorandums nicht zu veröffentlichen.
Prüfung der deutſchen Verbalnote in Paris.
Paris 29. Sept. (Wolff.) Wie Havas mitteilt, wird
Miniſterpräſident Herriot das heute vom deutſchen Botſchafter
überreichte Memorandum über den Eintritt Deutſchlands in
den Völkerbund am kommenden Donnerstag dem Miniſterrat,
der unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik um 4 Uhr
nachmittags zuſammentreten wird, zur Prüfung unterbreiten.
Der Inhalt des Memorandums iſt heute nachmittag während
des Kabinettsrates den Miniſtern mitgeteilt worden. Der Mini=
ſterrat
hat ſich außerdem mit der Prüfung des Projekts über die
Schiedsgerichtsbarkeit und über die Sicherheitsfrage, das augen=
blichlich
von der Völkerbundsverſammlung ausgearbeitet wird,
befaßt. Da die Miniſter heute vormittag ihre Arbeiten noch nicht
beenden konnten, ſind ſie heute nachmittag, um 4 Uhr, nochmals
zuſammengetreten.
London 29. Sept. (Wolff.) Der diplomatiſche Bericht=
erſtatter
des Daily Telegraph ſchreibt, heute werde der
deutſche Geſchäftsträger dem Foreign Office, wenn nicht Mac=
donald
perſönlich, die Bemerkungen der deutſchen
Regierung über die Bedingungen unter denen
Deutſchland veranlaßt werden könnte, zu einem baldigen Zeit=
punkt
um die Mitgliedſchaft im Völkerbund nachzuſuchen,
unterbreiten. Dieſe Bemerkungen hätten nicht die Geſtalt einer
formalen Note, noch eines formalen Memorandums, ſondern
einer Verbalnote nach deren Vortrag ein Reſumé ihrer
Hauptpunkte und Argumente überreicht werde. Dieſe ſeien, wie
verlaute, in einer Art behandelt, die dazu beſtimmt ſei, in eini=
gen
Fällen eine allzu ſchroffe Frage oder möglicherweiſe zu
ſchroffe Antworten zu verhindern. Mit anderen Worten: Die
Darlegung des deutſchen Standpunkte bewege ſich zum großen
Teil in der Richtung des Erſuchens um Informationen.
Der Berichterſtatter weiſt darauf hin, daß die Völkerbunds=
kommiſſion
, die ſoeben ihren Entwurf eines Planes für die Mi=
litärkontrolle
vollendet habe, ausdrücklich alle vormals
feindlichen Staaten von der Mitgliedſchaft in den geplanten Völ=
kerbundsausſchüſſen
für militäriſche Inſpektionen ausſchließe. Er
hält es jedoch für möglich, daß ein etwaiger Anſpruch Deutſch=
lands
auf proportionelle Vertretung in den Stäben der verſchie=
denen
Büros des Völkerbundes eine erhebliche Unterſtützung in
Italien ſowie den anderen Mitgliedſtaaten finden könnte, die ſich
in der letzten Zeit darüber beklagt hätten, daß die Zahl der eng=
liſchen
und franzöſiſchen Völkerbundsbeamten (etwa 80 Prozent
vom Ganzen) zu groß ſei.
Polen und Deutſchlands Eintritt.
Warſchau, 29. Sept. (Europapreß.) Der Kurjer Po=
ranny
beſpricht die Frage der Aufnahme Deutſchlands in den
Völkerbund. Bei einer Aufnahme in den Völkerbundsrat würde
Deutſchland zahlreiche Mittel finden, um Polen zu ſchädigen.
Um dieſe Gefahr zu beſeitigen, müſſe Polen ebenfalls ſtändig
im Völkerbundsrat vertreten ſein. In den meiſten Angelegen=
heiten
würde Deutſchland in Genf eine gemeinſame Politik mit
England treiben, wodurch der Einfluß Frankreichs eine ſtarke
Beeinträchtigung erfahre. Wenn Polen ſeine Rechte zu ver=
teidigen
wünſche, ſo dürfe dies nicht als eine Schädigung
Deutſchlands aufgefaßt werden.

Intervalle hat? Vielleicht hat es 12 Töne in dieſer Terz, 2 mal
6 und ſingt Melodien, die du nicht mehr zu erkennen vermagſt.
Und das Kind nahm die Farbe und malte das Bild der
Wieſe. Dieſe Wieſe iſt nicht. Aber wer in den Brunnen fällt
und wandert, wandert der kommt auf Frau Holles Blumen=
wieſe
. . . es iſt die Wieſe ſeeliſcher Kindheitswirklichkeit.
Ernſt aber hat in keinem Aufſatz einen Satz beſchrieben, den
ſeine Seele ſprach. Vielleicht, daß die Seele dennoch ſchrieb und
legte einen leiſen Glanz über die Buchſtaben . . . . ſeines Er=
lebens
, das in der Erinnerung vor ihm aufſtand aber er
war es nicht gewohnt, ſein eigenes Erleben zu ſchreiben. Und
in den Zeichenſtunden und zu Hauſe malte er ab ſeine Seele
lächelte ihn an aus Farben: Grün vor allem, aber auch hell= und
tief, tief dunkelrot aber er war es nicht gewohnt, Farben
zu malen um des Leuchtens willen, wie ſie die Seele ſah
Die Vorlage, das Lernen beſtimmte alles. Farbe und Linie
und er hätte fragend aufgeſchaut, wenn ihm einer geſagt hätte,
er könnte die Bilder ſeiner Seele malen.
Und wenn er Harmonien ſuchte auf dem Klavier und Melo=
dien
auf der Geige, dann ſtand die Vorſpielſtunde beſtimmend
auf und verlangte Gehorſam.
Aber Ernſt hat ein einzigesmal ein Gedicht geſchrieben
Die Schwüle der Rechenſtunde iſt ihm noch im Gefühl. Er ſchrieb
Reime zu einem ſchmutzigen Schmähgedicht gegen den Kaiſer,
die Eltern, den Paſtor, er, der immer Ergebene, Gehorſame
und erſchrak ſelbſt und wie das Gedicht nun heißen
mochte und ob er ſicher geprügelt worden wäre, wenn es der Leh=
rer
gefunden hätte: Es war auch eine Stimme der Seele (des
Dreizehnjährigen), der inſtinktiv das mancherlei Unwahre des
Zwanges der Schule fühlte wie es alle fühlen und ſich mit
Frechheit, Trotz und Unfug, wie wir es alle kennen, Luft machen.
Die Schule, die doch faſt in allem abſeits ſteht: Sie lehrt und
erzieht und unbekümmert um ihr Lehren und Erziehen ent=
wickeln
ſich tauſend Seelen durch Glück und Qualen ihrer ewigen
Vorbeſtimmung. Berge von Wiſſen werden aufgehäuft, ganz
fernab von all dieſem, ganz in einſamem Werden iſt das Leben
der Seele und des Kindes.
Ernſt kann ſich keines lyriſchen Gedichts, als nur ganz weni=
ger
Zeilen erinnern, die ihm beſonderen Eindruck gemacht haben,
aber die Situationen mancher Stunden einer des Frühlings,
da durch die offenen Fenſter der Kuckuck rief und er ſich bei des
Lehrers Vortrag der Morgenwanderung erinnerte, wie er mit
dem Vater am alten Schloß vorbei durch tauigen Wieſengrund
der Sonne entgegenging und eines neuverſchneiten März=
morgens
mit der Tröſtung: Es muß doch Frühling werden
des allen weiß er ſich klar zu erinnern, Hebels Proſa hat er gern
gehabt und Claudius Bote im Junius aber das Empfinden
für Dichtung ging ihm erſt ſpäter auf, in der Elektriſchen einmal;

auf der Fahrt zur Schule hin, als er im Geſangbuch ein Winter=
gedicht
fand: Wie ruheſt du ſo ſtille . In dieſen Zeiten und
ſpäter hat er gern Proſa und Gedichte auswendig gelernt und
ſie ſich auf einſamen Gängen immer wieder vorgetragen. Aber
geleſen hat er wenig als Kind wohl nur aus Pietät vor den
geſchenkten Büchern und den Gebern nur wenig wird mit
den Stoffen der Schule des Kindes eigenes Erleben ſichtbar
Und: Was haben die religiöſen Stoffe mit des Kindes religiöſem
Weſen zu tun mit ſeiner Tat aus Innen ? Es iſt etwas
anderes: die wachſende Seele und der Schule Einſtellung und
Ziel
Ernſt’s ſchöpferiches Weſen war lebendig im Baumhof, im
Wald an den Quellen unter den alten Buchen, im Wandern
durch das Mühlental hinab zum Fluß . . . Das war Entdecker=
freude
: Blumen zu finden, die zu Hauſe nicht wuchſen: Preißel=
beeren
und gelbe Wucherblumen und jenſeits, auch in den
großen Wäldern waren Rehe und Kaninchen.
Hier lebte das Kind ſeiner ſelbſt gemäß: Und iſt eine Freude,
wie Eltern und Lehrer heute wiſſen (mehr als einſt), wie nicht
im Wiſſen, ſondern im Beiſichſelbſtſein des Menſchen in ſeiner
Treue ſein Wert und ſeine Schönheit iſt.
Aber trotz und trotz und gegen alles Dennoch: Die Seele
wächſt immer wieder aus dem Unbewußten, aus den tiefſten
Gründen wird Gott Wirklichkeit Die Seele wächſt und tut
die Augen auf: Eines Kindes Seele: Die blaue Blume blüht
und die Sonne ſcheint.
Es iſt aber das: Des Menſchen letzte Treue iſt die Aufer=
ſtehung
Chriſti des reinen Menſchentums in ihm ſelbſt.
Aus Innenſehnſucht zu dir und großer Güte, wird er allezeit
Geſtalt.
Und es iſt, daß in dir die Seele ſpricht. Die Stimme
du antworteſt und ſo biſt du Eins: Schöpfer deiner
Erich Bockemühl.
ſelbſt in ewiger Wirklichkeit.

* Rahrfahrunierricht im Harem. Eine luſtige Geſchichte von
dem früheren Sultan von Marokko erzählt der Earl of Leath in ſei=
nem
ſoeben erſchienenen Erinnerungsbuch Memoires of the
Twentieth Century‟ Der Sultan hatte einen engliſchen Offizier
zum Oberbefehlshaber ſeiner Armee ernannt. Dieſer, der ver=
ſtorbene
Sir Harry Mac Lean, wurde aber von dem Volke ſehr
angefeindet, ſo daß ihn der Sultan durch einen eingeborenen
Mohammedaner erſetzen mußte. Er wollte den General aber in
ſeiner Umgebung behalten, und es galt nun, einen neuen Poſten
für ihn zu ſinden. Da kam der Sultan auf eine glückliche
Ibee, erzählt Lord Leaht. Er war ein Liebhaber von allen
Maſchinen und intereſſierte ſich damals beſonders für Fahrräder.

Nun verſprach er ſich viel Vergnügen davon, wenn die Damen
ſeines Harems Radfahren lernen würden und er zuſehen könnte,
wie ſie vor Angſt ſchrien und herunterfielen. Er ernannte da=
her
den früheren Oberbefehlshaber ſeiner Streitkräfte zum Rad=
fahrlehrer
der Haremsdamen. Er übergab ihm ein Tandemrad
und befahl ihm, rund um den Hof des Harems herumzufahren,
immer mit einer Haremsdame hinter ſich, während er ſelbſt aus
einem nach dem Hof gehenden Fenſter ſeines Palaſtes zuſchaute.
Der edle General ſoll von dieſem Amt nicht ſehr erbaut geweſen
ſein, denn er ſagte, er hätte lieber an der Spitze der marokka=
niſchen
Truppen in einer ſchweren Schlacht geſtanden, als mit
den wohlbeleibten, ſchrecklich ängſtlichen und ſchreienden Harems=
damen
zu tun zu haben, die ſich hinter ihm auf dem Nade ſehr
aufgeregt gebärdeten und ihn öfters mit ſeiner Laſt zu Fall
brachten.
* Ein rentabler Flintenſchuß. Es gibt Flintenſchüſſe, die
den Weg zu hohen Ehren bahnen. Das hat Desmond Burko,
ein einfacher Soldat in der kanadiſchen Armee, an ſich erfahren.
Der neunzehnjährige Krieger iſt vor einigen Tagen von Europa
zurückgekehrt und in Ottawa vom Premierminiſter, dem Miniſter
der nationalen Verteidigung, dem Stadtrat und den Militär=
behörden
feierlichſt begrüßt worden. Der junge Burko hatte ſich
nämlich durch einen Flintenſchuß ausgezeichnet und in England
den Preis des Königs in einem ſcharfen. Wettbewerb der
Meiſterſchützen errungen. Der Sieger wurde begeiſtert gefeiert.
Der Staat ſchenkte ihm 1000 Dollar und machte ihn vom ein=
fachen
Soldaten zum Leutnant des Garderegiments zu Fuß. Die
Stadt Ottawa bot ihm eine Freiſtelle an einer der großen Uni=
verſitäten
an, deren Wahl ihm freiſtehen ſollte. Der junge Burko
hat dieſs Angebot angenommen und wird vorausſichtlich dieſen
rentablen Flintenſchuß nicht zu bereuen haben.
* Zu kurze Betten! Schlafloſigkeit, Krämpfe, allgemeine
Nervoſität, Rückgratsverkrümmung und noch manch andere Lei=
den
werden von einem Arzt aus Toronto, Dr. F. P. Millard, alle
auf einen Urgrund zurückgeführt auf die zu kurzen modernen
Betten. Die Betten von heute, erklärte er in einem Vortrag,
ſind nur noch für Leute berechnet, die etwa 160 Zentimeter groß
ſind. Wer größer iſt, liegt unbequem. Es muß zum mindeſten
ein Fuß Zwiſchenraum ſein zwiſchen den Füßen des Menſchen
und dem Ende der Bettſtelle. Dieſer Raum iſt in den meiſten
Fällen nicht vorhanden. Niemand, der in zuſammengekrümmter
Stellung ſchläft, bekommt warme Füße; der ganze Blutkreislauf
leidet und alle möglichen Krankheiten können die Folge ſein. Auch
bei den Kindern ſündigt man durch zu kurze Betten. Die Eltern
laſſen auch größere Kinder noch in Bettſtellen ſchlafen, die für
Vier= und Fünfjährige berechnet ſind. Dadurch erhalten die Kin=
der
krumme Beine. Wer nicht in einem Bett ſchläft, das genügend
lang für ihn iſt, ſündigt gegen ſeine Geſundheit.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, deit 30. September 1924,

Rumtter 272.

Die Tagung der Deutſchnationalen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Fraktionsſitzung der Deutſchnationalen hat am Montag
den ganzen Tag in Anſpruch genommen, iſt aber, ſoweit man
feſtſtellen kann, nicht ganz programmäßig verlaufen. Sie ſollte
beſtimmungsgemäß den Boden für den Vertretertag am Diens=
tag
vorbereiten und einen Teil des Widerſpruchs auflöſen, der
von dorther zu erwarten iſt. Die Parteileitung hat jedenfalls ge=
hofft
, ſo die Reichstagsfraktion für ſich zu gewinnen und den
Widerſtand zu verteilen. Die Ausſprache iſt aber derart aus=
einandergegangen
, daß nun doch eine beſtimmte Marſchlinie für
den Vertretertag nicht vorliegt. Immerhin ſcheint es den Her=
ren
Hergt und von Lindeiner, von denen die Politik der Partei=
leitung
vertreten wurde, gelungen zu ſein, bei der überwiegen=
den
Mehrheit ſich durchzuſetzen. Ganz iſt die Oppoſition
nicht zur Ruhe gekommen, ſie iſt aber doch wohl ſtark entgif=
tet
, denn die eigentliche Gefahr beſtand ja darin, daß die Kon=
ſervativen
unter Führung des Grafen Weſtarp ausbrachen und
dadurch das ganze Parteigefüge zerbrachen. Es mußte jeden=
falls
auffallen, daß Herr von Heidebrand, der ehemalige unge=
krönte
König von Preußen, in der letzten Zeit häufig in Berlin
war und unmittelbar nach der Abſtimmung im Reichstag die er=
ſten
Anſprüche der Konſervativen anmeldete. In den letzten Ta=
gen
hat er ſich aber ſtark zurückgezogen. Die Führung der Oppo=
ſition
iſt jetzt in Händen, die wohl nicht ſtark genug ſind, um der
Einheit der Deutſchnationalen gefährlich zu werden, denn die
eigentlichen Köpfe des rechten Flügels, Weſtarp, Spahn,
Schlange=Schöningen, und wie ſie ſonſt noch heißen, ſind nicht
hervorgetreten. Der hauptſächlichſte Redner gegen die Partei=
politik
war der Abg. Stubbendorf, ein Großgrundbeſitzer, der
kaum die Qualitäten hat, die für eine Abſplitterung großer Teile
notwendig ſind. Hinter ihm ſtehen, wie es ſcheint, auch nur
einige bäuerliche Abgeordnete, und die Partei rechnet wohl mit
der Möglichkeit, daß hier eine kleine Abſonderung von höchſtens
zehn Abgeordneten ſtattfinden kann, die vielleicht nicht einmal zu
den Deutſchvölkiſchen hinüberſchwenken, ſondern ſelbſtändig
bleiben, um bei paſſender Gelegenheit wieder in die Partei zu=
rückzukehren
. Aber das alles ſind Dinge, die ſich erſt im Verlaufe
der Dienstagsſitzung der Vertreterverſammlung entſcheiden wer=
den
. In der demokratiſchen Preſſe behauptet man, dieſe Ver=
ſammlung
ſei im Sinne der Parteileitung zuſammengeſtellt. Das
iſt natürlich falſch. Die Vertreter werden von den Wahlkreisver=
ſammlungen
gewählt. Die Parteileitung hat lediglich die deutſch=
nationalen
Vertreter des Reichswirtſchaftsrates und des Reichs=
rates
mit beratender, aber nicht mit beſchließender Stimme zuge=
zogen
. So iſt eine Verſammlung von 360 Köpfen entſtanden. Sie
kann noch Ueberraſchungen bringen, ſelbſt wenn die Parteilei=
tung
ſich ſchließlich durchſetzt und die Opponenten aus dem Lande
überzeugt, iſt ſie keineswegs davor ſicher, daß nicht ihrem Unter=
händler
Hergt in Form einer Entſchließung Richtlinien mit auf
den Weg gegeben werden, die praktiſch eine Verſtändigung mit
den Mittelparteien ausſchließen. Neigung hierzu ſcheint bei ein=
zelnen
Oppoſitionsgruppen vorhanden zu ſein, die wieder vor
der Reichstagsneubildung in Preußen bindende Zuſagen verlan=
gen
und dadurch in den alten Fehler vom Mai zurückfallen
wollen.

Hitlers Freilaſſung.
Die Staatsanwaltſchaft legt Beſchwerde ein.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
*München, 29. September.
Die Staatsanwaltſchaft hat gegen die Gewäh=
rung
der Bewährungsfriſt für Hitler und Krie=
bel
durch die Spruchkammer des Landgerichts Beſchwerde
eingelegt. Die Staatsanwaltſchaft begründet dieſe Be=
ſchwerde
wie folgt:
Maßgebend hierfür war ausſchließlich das Verhalten der
Verurteilten nach ihrer Verurteilung. Ermittelungen der Polizei=
direktion
rechtfertigen die Annahme, daß die dem früheren
Kampfbund angeſchloſſenen drei Verbände: Sturmabteilung der
Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei, Reichskriegsflagge
und Oberland, dem Verbot des früheren bayeriſchen General=
ſtaatskommiſſars
vom 9. November 1923 zuwider fortgeführt
werden und in dem Frontbann eine neue unter die Strafvor=
ſchriften
des § 7 Nr. 4 des Geſetzes zum Schutze der Republik
fallende Kampforganiſation geſchaffen wurde. Das Amtsgericht
München 1 hat deshalb von Mitte dieſes Monats gegen mehrere
Beſchuldigte auf Grund des § 7 Nr. 4 des Geſetzes zum Schutze
der Nepublik Haftbefehl erlaſſen. Die Entſcheidung des
Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik über die Beſchwer=
den
gegen die Haſtbefehle ſteht noch aus. Inzwiſchen iſt weiteres
belaſtendes Material eingelaufen. Schriftſtücke, die unter Um=
gehung
der vorgeſchriebenen Briefkontrolle aus der Feſtungshaft=
anſtalt
in Landsberg herausgeſchmuggelt wurden, begründen den
dringenden Verdacht, daß außer Dr. Weber auch Hitler und Krie=
bel
an der Sache erheblich beteiligt ſind. Unter dieſen Umſtänden
ſah ſich die Staatsanwaltſchaft verpflichtet, die Entſcheidung des
Oberſten Landgerichtes anzurufen und zu beantragen, daß zurzeit
den Verurteilten eine Bewährungsfriſt verwehrt wird
oder die Entſcheidung über die Bewilligung einer Bewährungs=
friſt
bei Hitler, Kriebel und Dr. Weber bis zur weiteren Klärung
der Sachlage in dem Strafverfahren ausgeſetzt wird.
Der preußiſche Finanzminiſter in München.
München, 29. Sept. Der preußiſche Finanzminiſter Dr. v.
Richter traf heute zu mehrtägigem Aufenthalt in München
ein. Vom preußiſchen Geſchäftsträger Denck wurde er am
Bahnhof empfangen und zur preußiſchen Geſandtſchaf geleitet,
wo er Wohnung genommen. Der Beſuch iſt vor allem als Er=
widerung
einer mehrfach an ihn ergangenen Einladung ſeitens
des bayeriſchen Finanzminiſters anzuſehen. Im Laufe des Vor=
mittags
erledigte Richter eine Reihe Beſuche, u. a. bei den bayeri=
ſchen
Miniſtern Matt, Krausneck und Stützel, ſowie beim
päpſtlichen Nuntius. Um 1 Uhr ſoll bei dem preußiſchen
Geſchäftsträger in der preußiſchen Geſandtſchaft ein Frühſtück
ſtattfinden. Am Dienstag ſoll eine Beſprechung gemein=
ſamer
Finanzfragen der beiden Länder Preu=
ßen
und Bayern ſtattfinden. Im Zuſammenhang hiermit
ſoll auch eine Beſichtigung der bayeriſchen Krafttwerke ſtattfinden.
Aufhebung von Zeitungsverboten.
Koblenz, 29. Sept. Auf Vorſchlag des franzöſiſchen Ober=
kommiſſars
hat die interalliierte Rheinlandkommiſſion beſchloſ=
ſen
, die endgültigen Verbote aufzuheben, welche ſie
gegen eine Reihe von Zeitungen bzw. Zeitſchriften er=
laſſen
hatte.

Der Weltfriedensrongreß in Seruin.
Gedenkfeier im Reichstag.Nanſen als Gaſi.
Berlin, 29. Sept. Die Eröffnungsſitzung des 23. Welt=
friedenskongreſſes
, die am Sonntag, den 5. Oktober, vormittags
11 Uhr im Plenarſitzungsſaal des Reichstages ſtattfindet, wird
gleichzeitig zu einer Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges
und die verſtorbenen Vorkämpfer der Völkerverſtändigung aus=
geſtaltet
. Wie aus Genf dem deutſchen Friedenskartell mitgeteilt
worden iſt, wird der norwegiſche Delegierte beim Völkerbund,
Nanſen, am Weltfriedenskongreß in Berlin teilnehmen. Ferner
hat der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Drumond,
an das Internationale Bureau des Verbandes, der Friedens=
geſellſchaften
ein längeres Schreiben gerichtet, in dem er ankün=
digt
, daß ſich der Völkerbund auf dem 23. Weltfriedenskongreß
in Berlin offiziell vertreten laſſen werde. Ein Mitglied der In=
formationsſektion
wird ſich nach Berlin begeben, um an den Ver=
handlungen
des Weltfriedenskongreſſes, die vom 2. bis 8. Ok=
tober
im Reichstag und im Reichswirtſchaftsrat ſtattfinden, teil=
zunehmen
.
Republikaniſcher Parteitag.
Berlin 29. Sept. Der außerordentliche Parteitag der
Republikaniſchen Partei Deutſchland hat am Sonntag abend
ſeine Verhandlungen beendet. Karl v. Oſſiltzky referierte über
die politiſche Lage. Gewerkſchaftsführer Wilhelm Beckmann
äußerte in ſeinem Referate über die Wirtſchaftslage große Beden=
ken
gegen das Dawesgutachten und betonte die Notwendigkeit,
die Hand= und Kopfarbeiter vor der Gefahr zu ſchützen, daß auf
ſie die Laſten des Gutachtens in der Hauptſache abgewälzt wer=
den
. Der Parteitag nahm eine Reihe von Entſchließungen an.
In der einen erklärte ſich der Parteitag einmütig für die Parole:
Nie wieder Krieg! Weiter wird die Amneſtie aller politiſchen
Gefangenen gefordert.
60. Jahrestag der Erſien Iniernationale.
London, 29. Sept. (Europapreß.) Geſtern fand im Muſeum=
Theater die große Feier des 60. Jahrestages der Gründung der erſten
Internationale durch Karl Marx ſtatt. Mehrere engliſchen Miniſter
und zahlreiche Abgeordnete aus allen Ländern nahmen daran teil. Der
franzöſiſche Delegierte Jean Longuet, ein Enkel von Karl Marx, er=
klärte
, er habe volles Vertrauen in die Einheit der Internationale.
Wie der Vorwärts aus London meldet, wurde geſtern anläßlich der
60=Jahrfeier am Grabe von Karl Marx durch die Exekutive der Arbei=
ter
=Internationale Blumenſchmuck niedergelegt. Vor dem Hauſe, in
dem Marx lebte, ſprach Kautsky einige Worte perſönlicher Erinnerung
an Karl Marx. Es folgte dann eine Demonſtration, an der die Arbei=
tervertreter
von mehr als 25 Staaten teilnahmen. Es gelangte bei
dieſer Gelegenheit eine Botſchaft Macdonalds zur Verleſung, in der
der engliſche Premierminiſter die Internationale als den Meilenſtein in
der Geſchichte des Fortſchritts bezeichnet. Es folgten dann verſchiedene
Anſprachen, in der die Einheit der internationalen Arbeiterbewegung
betont wurde. Für Deutſchland ſprach Bernſtein.
Auch Italien fordert die 26prozentige
Einfuhrabgabe.
* Mailand, 29. Sept. (Priv.=Tel.) Wie hier heute
abend aus amtlicher Quelle verlautet, will Italien ſich für
berechtigt halten, gleichfalls die 26prozentige Ein=
fuhrabgabe
zu erheben. Man behalte ſich vor, von die=
ſem
Rechte Gebrauch zu machen, falls dies zweckmäßig erſcheinen
ſollte. Es frage ſich nämlich für Italien, ob es die deutſchen
Reparationsleiſtungen auf dieſem Wege oder auf dem Wege von
Materiallieferungen erlangen wolle.

Die glückliche Geburt eines
geſunden Buben zeigen in
dankbarer Freude an
Regierungsrat
Dr. TheodorKrebs u. Frau
Gertrud, geb. Köhler
Oann
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Jungen zeigen
hocherfreut an
Amtsanwalt Karl Daub u.
Frau Käthe, geb. Schmidt
Bensheim,

Darmſtadt,

den 29. Sept. 1924

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſeren innigſtgeliebten
Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herrn
Nikolaus Wachtel
Rechnungsrat i. R.
nach langem mit großer Geduld
ertragenemLeiden, wohlvorbereitet
durch einchriſtliches Leben, im Alter
von 64 Jahren zu ſich in ſein Reich
abzurufen.
Darmſtadt, 29. Sept. 1924,
Hochſtraße 55.
1Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Friedrich Wachtel, Forſtaſſeſſor
Viktor Wachtel, Regierungsaſſeſſor
Die Beerdigung findet ſtatt am
Mittwoch, den 1. Okt, nachmittags
2 Uhr, von der Kapelle des Fried=
hofs
, Nieder=Ranſtädterſtr.; das
Seelenamt am gleichen Tage vor=
mittags
747 Uhr in der St. Mar=
tinskapelle
zu Beſſungen.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen. (12505

Für die liebevollen Beweiſe treuer
Teilnahme beim Tode meines teuren
Gatten, unſeres guten Vaters ſage
ich im Namen der Hinterbliebenen
innigen Dank.
Frau Johanna Pitz
Darmſtadt
Heinrichſtr. 103

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben Mann,
unſeren guten Vater, Großvater,
Bruder, Schwiegervater u. Onkel
Jgnatz Sommer
nach längerem ſchweren Leiden
öfters geſtärkt mit den hl. Sterbe=
ſakramenten
, heute vorm. ½12 Uhr
im Alter von 67 Jahren zu ſich
zu rufen.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Katharina Sommer, geb. Ball
Eliſe Sam. geb. Sommer
Käthe Sommer und 1 Enkel Karl.
Darmſtadt, 29. Sept. 1924
Wienerſtraße 52,
(12528
Die Beerdigung findet Mittwoch
nachmittag 3 Uhr auf dem Friedhof,
Nieder=Ramſtädter Straße, ſtatt.

Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Ableben meiner
guten Mutter ſage ich hiermit
vielen Dank.
28151
Helene Markus, geb. Fritſch.
Darmſtadt, den 29. Sept. 192
Landwehrſtr. 10, I.

Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 28. Sept.
1924 verſchied nachlangem, ſchwe=
rem
mit großer Geduld ertra=
genem
Leiden unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Frau
Eliſabeth Krug Bwe.
geb. Müller
im 74. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fam. Adam Schuhmacher
Eliſ. Bauer Wwe., geb. Krug
nebſt Kindern
Marie Schmidt, geb. Müller
nebſt Kindern. (*28164
Nied.=Ramſtadt, 29. Sept. 1924.
Darmſtadt.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 1. Oktober, nachm. 3 Uhr,
vom Sterbehaus, Kirchſtraße 5
Gaſthaus zum Römer, aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute vormittag 5 Uhr ver=
ſchied
nach langem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Großmutter, Schwe=
ſter
, Schwägerin und Tante

Liebhaber=
Photo=
Arbeiten
fertigt gut, billig
und ſchnell (11333a
Thiele Nachf.,
Bleichſtraße Nr. 9.
Telephon 1912.

geb. Sinner
im Alter von 52 Jahren.
Um ſtilles Beileid bitten
Die tieftrauernden
Hinterbliebenen.
Hahn, den 28. Sept. 1924.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 30. Sept., nachmitt. 3 Uhr,
ſtatt.
(12504

92.
Karte zu ſpät abge=
holt
, bitte Donners=
tag
um gleiche Zeit
am gleichen Ort.
K. W. (*28128

iterhaltene
Offiziershelme
vom Inf.=Rgt. 115, Kopfweite 56-57 zu
kaufen geſucht. Gefl. Angebote mit Preis
unter V 109 an die Geſchſt.
(1249

Geb. Krieg.=Wtw.,
geſchäftst., m. 2 ſchul=
pflicht
., guterz. Kd
42 J., ſchl. jugdl. Er=
ſchg
., w. geb. Herrn
zw. Ged.=Aust. ihrer
ſpät. Heirat. Ge
einſ. Std. z. verk., ev.
Zuſchr. erb. unt V 96
Geſchäftsſt. (*28053
Dame, 35 J., groß
ſchlank, blond. vom
Lande, wünſcht beſſ
Herrn kennen zu ler=
nen
zwecks ſpäterer
Heirat. Ang. u. V 125
Geſchäftsſt. (*28160

Nervenſchwäche und Haarwuchs.
Der Mangel an Haarwuchs, ſchwacher Haarbeſtand und die
Glatze ſind die Wunden des. Kampfes ums Daſein und nicht
etwa die Folgen mangelhafter Ernährung, wie Geheimrat Zuntz
annahm. Schlechte Blutzirkulation,
Vergrößerung der Talgdrüſen,
Schinnenbildung ſind gleichfalls
ſpezifiſche Urſachen des Haar=
ſchwundes
. In dem Büchlein Der
Haarwuchs wird der Weg, der
nach Prof. Dr. Friedenthal auf
einzig richtiger Erwägung aufge=
paut
iſt, gezeigt, wie Sie durch
die Silvikrin=Haartur wieder zu
Füppigem Haarwuchs gelangen kön=
nen
. Büchlein und Silvikrin=Probe
erhalten Sie auf Ihre Anforderung koſtenlos und portofrei vom
Silvikrin=Vertrieb Berlin, 256, Alexandrinenſtraße 26. (IV. 12502

Die Werkstätte moderner Bekleidungskunst
Darmstadt, Sandstrasse 14, 1. 54.
passt ihre Kleider der Körperlinie
dem Charakter der Dame an und
Dasst
ihre Preise der Geldknappheit an
12494

Zirka 1200 Zentr.

ene
Lehrerin ert, gründl.
Unterr. Bill Honorar.
Darmſt. Hüge ſt. 37,1I.-im

Mi Mich
f. Anf. u. Fortgeſchr.
billigſt. Näh. Ge=
N75
häftsſt.

per Zentner 1.40 Mk
liefert frei Haus in
Fuhren (12533im
Peter Geeger!
Pfungſtadt
Kaplaneigaſſe 50
Telephon 76.


Piano
zu vermieten Darm=
ſtadt
, Bismarckſtr. 55,
pt. Anzuſehen vorm
v. 911 Uhr. (*28082

Fränl. empf, ſich im
Ausbeſſ.,Umarbeit. u.
Neuanf. v. Kleidern u.
Wäſche auß. d. Hauſe.
Ang. unt. V 104 an
die Geſchſt, (*28111

Geſchäftsleute, Beamte, penſionäre, Witwen
und Angehörige freier Berufe verſichern ſich gegen
Krankheit und Sterbefall
bei der 1902 gegründeten
Bürgerl. Krankenversicherung
Dieſelbe gewährt bei 5 Mk. Monatsbeitrag vollen Erſatz der
Arzt= und Arzneikoſten ſowie Erſatz der Koſten kleinerer Heil=
mittel
wie: Brillen, Bruchbänder, Bandagen, Heilbäder und
Krankenhausbehandlung auf die Dauer von 26 Wochen nebſt
150 Mk. Sterbegeld / Aufnahme bis zu 65 Jahren, ohne
ärztliche Unterſuchung / Keine Kaſſenärzte / Frele Arztwahl
Bezirks=Direktion Darmſtadt
Roßdörferſtr. 25
Telephon 1786
28054

Woog, 29, Sept. 1924.
(Darmſtadt)
Waſſerhöhe . 3,86 m.
Luftwärme . 6 C.
Waſſerwärme vorm.
7 Uhr 147 C.

Unterricht

Klavier= u. Violin=
unterricht
erteilt Gg.
Göbel, Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 35.
II. St., r. (*27969g

Oberprimaner erteilt
Nachh. f. Oberrealſch.
Ang. unt. V 114 an
die Geſchſt. (*28126

Gründlichen
Nachhilfe=Unterricht
in Mathematik für
Obertert, erwünſcht
Gefl. Ang. u. V 99
an d. Geſchſt. (*28080

Junge Lehrerin
m. Examen f. höh.
Nädchenſchulen er=
eilt
Privatunterricht
owie gründl. Nach
hilfe i. all. Fächern.
Näh. Geſchſt. (*2818

OE. SIHNTESSEINTE SHERRNI
rnauEzMaaK.
Meuaufnahmen in
Tanzplatten
(Schachmelster-Kapelle)
O Katharina
Mein Vetter Nick (One-step)
Zehn selige Minnten, Schlagerpotp.
Angora, Shimmy und Samba
So schön wie Du sind nur die Sterne,
Shimmy aus Die Fran ohne Kuß‟
Sei mein, Fox-trott
Mach Dir doch inen Bubikopf, aus
Die tanzende Prinzessin
Du süßer Hampelmann, Shimmy-fox
Du bist zu schade für die Eh', Twoster
a.,,Das hat die Welt noch nie gesehn‟
Tanz-Aennchen, Foxtrott, gespielt von
Eric Borchard’s Atlantic-Jazz-Band
12524)
u. a. m.
Georgen-
Ar Jager, straße 1
Grammophon Spezialgeschäft
Lelephon 2579
Darmstadt

[ ][  ][ ]

Nummer 222.

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. September.
* Jugendherbergstag.
Der Wettergott meinte es gut mit der jungen Schar, die in langem
Zuge mit Wimpeln und Fähnchen, voran das große weiße Banner der
D.J.H., vor 3 Uhr zu einem frohen Nachmittag in den Orangerie=
garten
ſtrömte. Kein Regentropfen ſtörte die Heiterkeit der in großer
Zahl erſchienenen Jugend; der Beſuch der älteren Perſonen war leider
nicht ſo, wie es erwartet wurde, jedoch dürfte nicht Intereſſeloſigkeit,
ſondern die am letzten Sonntag ſo vielſeitige Abwechſlung der Veran=
ſtaltungen
die meiſten an einem Beſuch des Feſtes verhindert haben.
Um 3 Uhr begann an dem großen Springbrunnen mit einem gemein=
ſamen
Lieder Wann wir ſchreiten das eigentliche Feſt. Nach einem
Vorſpruch, vorgetragen von Max Weber, hielt Herr Studienrat Dr
Kreickemeier, der erſte Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt und
der um das gute Gelingen der ganzen Veranſtaltung verdiente Leiter
des Feſtes, die Willkommensanſprache. Er begrüßte die Vertreter der
Behörden, die Gäſte und vor allem die Jugend, und wies darauf hin,
daß die Deutſche Jugendherbergsbewegung Anfchluß an die Natur
ſuche, um ein Aufwarts und Vorwärts eines ganzen Volkes zu ermög=
lichen
. Das Zurück zur Natur, das bewußte Erkennen der ſchönen deut=
ſchen
Wälder, der deutſchen Ebenen und Berge, der Städte und Dörfer
ſtärkt die Liebe zu Heimat und Vakerland; das gemeinſame Wandern
kettet alle zuſammen und einigt die Jugend. Die Bewegung in der
freien Natur ſtählt den Körper, zieht ab von allem Schmutz der Groß=
ſtadt
und ermöglicht ein Aufblühen zu einem glücklichen Deutſchland
Nach der begeiſtert aufgenommenen Anſprache begrüßte Herr Direktor
Haſſinger von der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung
die Jugend und ſagte Unterſtützung und Sympathie der Zentralſtelle
zu, die bereits 7000 Mark zum Ausbau der Jugendherbergen zur Ver=
fügung
geſtellt hat. Sodann ſprach der Bertreter des Herrn Provin=
zialdirektors
, der leider verhindert war, an der Feier teilzunehmen,
Worte der Begrüßung im Namen der Provinz Starkenburg und des
Kreiſes Darmſtadt und betonte das wirklich ideale Streben der Deut=
ſchen
Jugendherberge zum Segen des geſamten deutſchen Volkes.
Nach dieſen Anſprachen verteilten ſich die Jugendverbände; hier und
dort hörte man luſtige Lieder, hier und dort fanden Reigen, Tänze,
Spiele und Aufführungen ſtatt; die jungen Geſichter lachten ſtrahlten,
und die Wangen röteten ſich bei frohem, heiterem Spiel. Aus Zelt=
bahnen
wurde ein Zelt aufgeſchlagen, Umzüge fanden ſtatt, auf der
großen Freitreppe empfing den Beſucher luſtiger Geſang einer Jugend=
gruppe
, und nur allzu ſchnell war eine kurze Stunde verflogen. Ein
improviſiertes Luſtſpiel Die fahrenden Schüler (von Hans
Sachs) vereinigte die Beſucher des Feſtes vor der Freilichtbühne, die
vor dem großen Springbrunnen errichtet war. Das lachende Spiel der
jungen Darſteller ergötzte alle Zuhörer und erregte viel Heiterkeit.
Punkt 4½ Uhr begann das Spiel der Mainzer Spielgruppe:
Der arme Heinrich auf der Freilichtbühne. Die aufopfernde Liebe
einer Bauerntochter rettet Ritter Heinrich v. d. Au vor dem ſicheren
Tod, den er wegen einer ſchweren Krankheit erleiden müßte und gibt
ihm dem Leben wiedere. Ein glückliches Paar wird für das Leben ver=
bunden
. Wenn ich der Hauptſpieler, des Herrn S. Kraus und ſeiner
Partnerin Fräulein Clara Heß, beſonders Erwähnung tue, will ich
mit ihnen auch aller anderen Spieler gedenken, die durch ihr meiſterhaf=
tes
Spiel allgemeine Bewunderung und Beifall fanden und der Mainzer
Spielgruppe eine freundlicher Erinnerung ſicherten. Nach dem gemein=
ſam
geſungenen Schlußlied Kein ſchöner Land .. zogen die einzelnen
Jugendverbände unter frohem Geſang ab. Alle die, die Zeuge von dem
friſchen, frohen Jugendfeſte waren, ſind durchdrungen von der Echtheit
ber Bewegung und werden das ihre dazu beitragen, die Jugendherberge
Qu.
zu unterſtützen und neue Freunde zu werben.

* Liedertag. Unter der Bezeichnung Liedertag veranſtalteten am
Sonntag nachmittag mehrere Geſangvereine, die unter Leitung von
Herrn Chormeiſter W. Herbert ſtehen, in der Turnhalle am Woogs=
platz
ein Konzert, das ſehr gut beſucht war, namentlich von auswärtigen
Gäſten. Als Vertreter der Stadt war Herr Bürgermeiſter Daub an=
weſend
und als Vertreter der Damſtädter Männergeſangvereine Herr
Bitter; beide Herren wurden offiziell begrüßt. Veranſtalter des Kon=
zertes
waren: das Doppelquartett Rheingold‟=Darmſtadt, der Darm=
ſtädter
Männergeſangverein Einigkeit=Beſſungen, Sängerluſt=Wix
hauſen, Liederkranz=König i. O., Arbeiter=Geſangvexein=Höchſt i. O.
und Männer=Geſangverein=Höchſt i. O. Alle dieſe Vereine ſtehen unter
der Leitung des Herrn Herbert, der damit beweiſt, daß er auf muſikali=
ſchem
Gebiet eine eifrige Tätigkeit entfaltet. Sämtliche Vereine boten ſehr
anerkennenswerte Leiſtungen, wenn dieſe auch unter ſich nicht gleichwertig
waren; aber mehrere von ihnen verfügen über vorzügliche Stimmen. Die
Sänger verrieten durchweg eine gute Schulung, ſie waren mit Eifer bei
der Sache und folgten willig der Stabführung des Dirigenten und ſetzten
ſo deſſen künſtleriſche Abſichten in die Wirklichkeit um. Das Programm
der Veranſtaltung war recht reichlich bemeſſen, des Guten ſogar zu viel,
aber man konnte es wohl verſtehen, daß hierfür der Grund war, jedem
der Vereine Gelegenheit zu geben, ſein Können darzutun. Vorwiegend
beſtand die Vortragsfolge aus Volksliedern; viele der ſchlichten innigen
Weiſen waren an ſich ſchon dazu angetan, die Gunſt der Hörerſchaft zu
gewinnen, beſonders aber noch in den tonreinen ſtimmungsvollen Wieder=
gaben
. Das Publikum ließ es daher nicht nach jeder Nummer an Bei=
fall
für den Dirigenten und die wackere Sängerſchar fehlen. Einzel=
leiſtungen
hervorzuheben, müſſen wir uns mit Rückſicht auf den Raum
verſagen. Beſonders ſchön war auch der Begrüßungschor, eine Hymne,
an deren Vortrag mehrere Vereine beteiligt waren. Auch die Schluß
nummer war ſehr wirkungsvoll; ſie wurde von einem Maſſenchor, der
aus etwa 300 Sängern beſtand, geſungen. Die erforderliche muſikaliſche
Begleitung ſtellte die Kapelle Kümmel; auch trat ſie mit eigenen Dar=
bietungen
hervor. Eine bedeutſame Leiſtung, der das Publikum die An=
erkennung
nicht verſagte, war das Cornetſolo des Herrn Kammervir=
tuoſen
Kümmel in der Fantaſie Lugrezia Borgia
Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger Eliſabethen=
ſtraße
52, eröffnet am 2. Oktober, abends 8 Uhr, in ihren Unterrichts=
räumen
neue Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben. Durch
erſtklaſſige Unterrichtskräfte (ſtaatlich geprüfte Lehrer der Stenographie)
iſt einem jeden eine gute Ausbildung gewährleiſtet. Anmeldungen
verden in der erſten Stunde entgegengenommen. Auf die heutige
Anzeige wird beſonders hingewieſen.
Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Dienstag, Mittwoch. Don=
nerstag
. Führung: ½11 und 11 Uhr; nachm. ½4 und 4 Uhr.
Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landestheaters in Worms. Am Mon=
ag
, den 6. Oktober, beginnen die Gaſtſpiele des Heſſiſchen Landesthea=
ters
in Worms, die, nach Verſtändigung mit den dortigen Behörden, um=
fangreicher
als in den früheren Jahren ausgebaut werden ſollen. Die
erſten in Worms ſtattfindenden Vorſtellungen ſind: die Heimliche Ehe
am 6. Oktober und Miß Sara Sampſon am 10. Oktober.
Straßenſperrung. Wegen Vornahme von Gleisbauarbeiten wird
die Frankfurter Straße zwiſchen Pallaswieſenſtraße und Nord=
jahnhof
vom 29. d. M. an bis auf weiteres für den Verkehr mit Fuhr=
werken
, Automobilen und Fahrrädern geſpertt.
Staatliche Gewerbefteuer. Die am 10. Oktober, 10. November
und 10. Dezember fälligen Raten der ſtaatlichen Gewerbeſteuer für 1924
bleiben bis auf weiteres unerhoben und gelten auf unbeſtimmte Zeit
inslos geſtundet. (Siehe beſondere Anzeige des Heſſiſchen Finanz=
miniſteriums
.)
* Schwerer Unfall am alten Bahnhof. Heute nachmittag, gegen
Uhr, ereignete ſich am alten Bahnhof ein ſchwerer Unfall. Ein Laſt=
auto
mit zwei angehängten Möbelwagen kam vom Bahnhof. In der
Nornewegſtraße lief der Bierbrauer Rud. Kronenberger in den letzten
Möbelwagen und wurde von den Rädern eine größere Strecke mitge=
ſchleppt
. Dem Bedauernswerten wurde der rechte Unterſchenkel abge=
quetſcht
, außerdem erlitt er noch innere Verletzungen. Die herbeigeru=
ene
Städt. Feuer= und Rettungswache brachte ihn mit dem Kranken=
kraftwagen
in das Städt. Krankenhaus.
Lokale Veranſialtungen.
Die blerunker erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Deutſcher Offiziersbund. Donnerstag, den 2. Oktober,
8 Uhr abends, Herrenabend. Vortrag des Herrn General Fehr: Mo=
narchismus
im demokratiſchen Staate. Daraufhin Bekanntgabe von Ver=
ſorgungsbeſtrebungen
des DOB. für Referve=Offiziere durch Herrn
Oberlt. d. R. Graetz und kameradſchaftliches Zuſammenſein. Einge=
führte
Gäſte willkommen.
A
Filmportrag der Heſſiſchen Bilderbühne
Das Werden des Menſchen
Vortragender: Herr Frauenarzt Dr. Klaus Hoffmann aus Darmſtadt
Städtiſcher Saalbau, Montag u. Dienstag, 29. u. 30. Sepiember, 8 Uhr
reiſe: 60 Pfg. bis M. 1.80 / Vorverkauf: Verkehrsbüro u. Volkshochſchule

Dienstag, den 30. September 1924,

Seite 5.

Der zweite Tag.
Der zweite Tag des Luftwettbewerbs 1924 in Darmſtadt war von
herrlichſtem Wetter begünſtigt. Strahlend blauer Himmel, lachender
Sonnenſchein, leicht abkühlende Winde machten das Verweilen auf dem
Flugplatze angenehm. Der Beginn der heutigen Veranſtaltung, der auf
10 Uhr feſtgeſetzt war, verzögerte ſich bis 11.30 Uhr. Um dieſe Zeit gab
der erſte Vorſitzende des Vereins, Herr Emil Schwarz, das Zeichen zum
Start für den Geſchicklichkeitsflug. Gewertet wurde vor allem die
Hohe Schule, des Fliegens (Kunſtflüge, Trudeln, Loopings, Abglei=
ten
uſw.). Als Erſter ſtieg Katzenſtein in die Lüfte, zweiter war Heck,
dritter Heinze, vierter Raab, der das Flugzeug Katzenſteins ſteuerte.
Alle vier flogen Typ Dietrich=Gobiet und wetteiferten miteinander
ſchöne und überwältigende Flüge zu zeigen. Der Pilot Weichel, der
ſonſt die Albatros=Maſchine fuhr, ſteuerte heute vormittag zum erſten
Male eine Dietrich=Gobiet=Maſchine außer Konkurrenz im Geſchicklich=
keitsfliegen
, wobei er den Apparat meiſterhaft handhabte. Mittler=
weile
war es 1 Uhr geworden. Man hörte, daß der Start zum Fünf
länder=Flug um 2 Uhr vor ſich gehen ſollte. In Wirklichkeit wurde faſ.
2 Stunden ſpäter geſtartet und als erſter ſtieg Botſch (Bahnb. A.=G.
Darmſtadt) auf. Heck folgte um 4.25 Uhr auf Dietrich=Gobiet, um 4.2e
Uhr Weichel auf Albatros und um 5.05 Uhr Katzenſtein auf Dietrich=
Gobiet. Im Ganzen ſind alſo 4 Flugzeuge zum Fünfländerflug geſtar=
tet
, die noch heute über Frankfurt a. M.Wurzburg in Fürth eintreffen
ſollen, von wo ſie am Dienstag nach Stuttgart weiterfliegen. Billick,
deſſen Maſchine am Sonntag beim Landen einen Kopfſtand machte und
ſich überſchlug, konnte ſich an dem Flug leider nicht beteiligen, da die
Kurbelwelle ſeines Apparates beſchädigt iſt. Seine Maſchine ſoll am
Mittwoch berladen werden. Ebenſo war das Kleinflugzeug der Akad.
Fliegergruppe Darmſtadt, das am Sonntag einen Schaden an der Pro=
pellernabe
davontrug, noch nicht ſtartbereit. Am Nachmittag führte
Raab auf einem Dietrich=Gobiet ſeine bekannten Kunſt= und Schauflüg
vor, u. a. auch eine Ballonjagd, die bei den Zuſchauern lebhaften Jubel
auslöſte. Bäumler=München zeigte feine ſchönen und halsbrecheriſch
ausſehenden Fallſchirmabſprünge.
Am Dienstag abend geht der Luftwettbewerb zu Ende, worau
die Preisverteilung folgt.
Der Fünfländerflug.
Von unſerem im Flugzeug zur Teilnahme ent=
ſandten
Sonderberichterſtatter.
Der Start zum Fünfländerflug, der über Frankfurt Würz=
burg
Fürth i. B.Stuttgart-Karlsruhe und Mannheim wieder
nach Dermſtadt geht, hat ſich in Darmſtadt aus techniſchen Grün=
den
etwas verzögert, ſo daß ſich nicht alle Flugzeuge wegen der
vorgerückten Zeit und der Gefahr, in die Dunkelheit hieinzuge=
langen
, zum Start entſchließen konnten. Nach 4 Uhr ſtartete als
Erſter Botſch auf Bahnbedarf. Dann folgten in kurzen Ab=
ſtänden
Heck Heinze, Katzenſtein und als Letzter um
4 Uhr 30 Min. die Junkers=Verkehrslimuſine D 409 mit dem
Piloten Lieb am Steuer und den Herren Emil Schwarz, dem
Vorſitzenden der Heſſenflieger, Kreſinsky und unſerem Sonder=
berichterſtatter
an Bord. Eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge
wohnte dem Start bei und bereitete den Fliegern lebhafte
Ovationen.

Der Flug des Führerflugzeuges ging über Würzburg, in
durchſchnittlich 700 Meter Höhe, ſo daß man die unten im Son=
nenſchein
liegende Landſchaft noch recht gut ſehen konnte, an
Aſchaffenburg vorbei, über den Hohen Speſſart, dann in das Main=
tal
, das uns einige nicht unerhebliche Böen entgegenſandte. Das
Flugzeug war aber ſehr ſicher in der Hand des bewährten Junker=
Piloten, ſo daß auch nicht einen Augenblick ein Gefühl irgend=
welcher
Unſicherheit aufkommen konnte. Wundervoll lag die Land=
ſchaft
ſauber und klar aufgeriſſen unter uns, erhellt von den
Strahlen der Sonne und am Horizont von lichtgrauen Nebel=
ſchleiern
umwallt. Miltenberg tauchte auf und Wertheim, deut=
lich
unterſchieden von den vielen kleinen Ortſchaften, die ſonſt
noch überflogen wurden und die wie Spielzeuge in den Kranz
der Wälder und Felder hineingebaut erſchienen. Dann kam
Marktheidenfeld und endlich tauchte das Häuſermeer von Würz=
burg
mit ſeinen vielen Kirchen und der herrlichen Reſidenz auf.
Hier ging das Flugzeug tiefer, ſo daß die jubelnde Menſchen=
menge
in den Straßen deutlich zu ſehen war. Jubelnde Zurufe
ſchallten ſchwach zu uns herauf. Dann wurde Würzburg über=
flogen
und der Flugplatz Galgenberg erreicht, wo die Landung
glatt und ſicher um 5 Uhr 27 Min. vor ſich ging. Der Flug von
107 Kilometern hatte nur 57 Minuten gedauert. Von Hunderten
von Zuſchauern bejubelt, ging das Flugzeug nieder.
Bald nach unſerer Landung tauchte am Horizont auch Heck
auf, der pflichtgemäß in Frankfurt niedergegangen war, um den
Erdboden leicht zu berühren, dann aber ſofort wieder weiter=
geflogen
war. Er landete ebenfalls glatt und ſicher etwa
20 Minuten nach dem Führerflugzeug.
Kurze Zeit nach dieſer zweiten Landung tauchte auch Botſch
auf, der ſeinen kleinen Apparat in ſchwindelnde Höhe hinauf=
geſchraubt
hatte und ſich in prachtvollem Fluge näherte. Die Lan=
dung
konnten wir nicht mehr abwarten, da die beiden Piloten
ſich trotz der hereinbrechenden Dunkelheit entſchloſſen, ſofort zu
der zweiten Etappe aufzubrechen.
Um 5 Uhr 47 Min. und um 6 Uhr wurde zum Weiterflug
geſtartet, der uns das wundervolle Schauſpiel einer Fahrt in die
Dunkelheit brachte. Sehr ſchnell ſchwanden die letzten Sonnen=
ſtrahlen
und nach etwa halbſtündiger Fahrt umfing die Flieger
völlige Dunkelheit, aus der die Lichter der überflogenen Ortſchaf=
ten
und Städte wie Illuminationen auftauchten. Ueber Kitzingen
und Neuſtadt a. d. Aich ging der Flug, und nach 40 Minuten
kam bereits der durch weiße und rote Magneſiumfackeln deutlich
erkennbar gemachte Flugplatz Fürth=Nürnberg in Sicht. Trotz=
dem
den beiden Piloten der Flugplatz unbekannt war, ging auch
dieſe Landung in der Dunkelheit völlig glatt und ſicher von ſtat=
ten
. Auf dem Flugplatz hatten ſich der Leiter und die Angeſtellten
der Junkerswerke eingefunden, die auch den Landungsplatz vor=
bildlich
vorbereitet hatten. Die beiden Apparate wurden in den
hieſigen Junkershallen untergebracht. Botſch war in Würzburg
geblieben und wird mit den anderen Wettbewerbsteilnehmern
am Dienstag früh zum Weiterflug ſtarten.

Die Wohnungszuweiſungskommiſſion.
Uns wird geſchrieben:
In den letzten Tagen hat die Lokalpreſſe ſich wiederholt mit dem
Wohnungsfalle Germann/Schrauth beſchäftigt. Dabei ſind Behauptun=
gen
aufgeſtellt worden, die in der Bevölkerung die Meinung aufkommen
laſſen könnten, als habe die Stadtverwaltung zu Gunſten eines ganz Un=
berechtigten
in ungeſetzlicher Weiſe Verfügungen getroffen, die ihr nicht
zuſtünden. Der Fall ſelbſt iſt dabei nur von untergeordneter Bedeutung.
Es handelt ſich vielmehr um die Zuſtändigkeit der Wohnungszu=
weiſungskommiſſion
.
Ich will deshalb den Fall nur kurz ſtreifen. Die Eheleute S. be=
ſwohnen
zurzeit in einem Hauſe in der Frankfurter Straße eine Drei=
zimmerwohnung
. Die Frau iſt körperlich nicht mehr in der Lage, die
vielen Treppen zu ſteigen und die Wohnung iſt ſeyr reparaturbedürftig,
ſo daß es in die Zimmer hineinregnet. Seit Jahr und Tag bemühen ſie
ſich, dieſe Wohnung gegen eine andere umzutauſchen. Der Sohn glaubte
aber, ſie nicht vormerken zu dürfen, weil er vor Jahresfriſt noch Vorſtand
des Wohnungsamtes war. Nun bietet ſich im Hauſe einer befreundeten
Familie, und zwar im Erdgeſchoß, eine Wohnung, die demnächſt frei
wird, weil die Inhaberin in eine Pflegeanſtalt übernommen wurde. Die
Hausbeſitzerin iſt ſeit Jahren infolge ſchwerer Krankheit an das Bett ge=
feſſelt
. Auf ihren Wunſch ſtehen ihr ſeit Jahr und Tag die Eheleute S.
bei. Der Ehemann S. ſorgt für die Gänge, hält den Hausgarten in Ord=
nung
und wahrt auch im übrigen die Intereſſen der Hausbeſitzerin G.
ohne irgendwelche Vergütung. Nun bittet die Hausbeſitzerin das Woh=
nungsamt
, zu geſtatten, daß die Eheleute S. ihr als Mieter zugewieſen
werden, weil ſie in ihrem hilfloſen Zuſtand jemand im Haus haben
müſſe, der ihre Angelegenheiten beſorgen kann. Auch die Eheleute S.
haben den gleichen Antrag bei dem Wohnungsamt geſtellt. Das Woh=
nungsamt
hat dieſen Antrag abgelehnt. Darauf haben beide Teile wie=
derum
unter Darlegung ihrer Verhältniſſe den Antrag erneuert. Dieſer
wurde gleichfalls abgelehnt. Hierauf erfolgte Dienſtaufſichtsbeſchwerde
bei der Stadtverwaltung gegen die Entſcheidung des Wohnungsamtes.
Die Stadtverwaltung kam in ihrer Verwaltungskonferenz nach eingehen=
der
Verhandlung zu dem einſtimmigen Beſchluß, die Entſcheidung des
Wohnungsamtes nicht zu genehmigen und die Wohnung im Erdgeſchoß
des Hauſes G. den Eheleuten S. zu überweiſen, weil es tatſächlich eine
unbillige Härte geweſen wäre, den Antrag abzulehnen. Eine Frau, die
ans Bett gefeſſelt iſt und ſich um nichts, was im Hauſe vorgeht und zu
erledigen iſt, ſelbſt kümmern kann, hat Hilfe notwendig, zu der ſie nach
ihrer Meinung Vertrauen haben kann. Es geht nicht an, ihr irgend je=
mand
in die Wohnung zu ſetzen, den ſie nicht kennt und von dem auch
von vornherein gar nicht angenommen werden kann, ob er das vorge=
nannte
Vertrauensverhältnis rechtfertigt und die Hausverwaltung ohne
Entgelt beſorgt. Das Geſetz ſchließt unbillige Härten in zwingender
Form ausdrücklich aus. Hiergegen verſtieß aber das Wohnungsamt mit
ſeiner Entſchließung. Die Intereſſen der Eheleute S. waren bei der
ganzen Sachlage nicht von ausſchlaggebender Bedeutung. Immerhin
ſprachen aber doch im Zuſammenhang mit dem beſonders gelagerten Fall
der Hausbeſitzerin auch die Verhältniſſe der Eheleute S. für eine Aus=
legung
der geſetzlichen Beſtimmungen, wenn man dem ſozialen Sinn der
geſetzlichen Vorſchriften gerecht werden will. Das Wohnungsamt hatte
entſchieden, ohne dem allen Bedeutung beizulegen. Unter Berückſichti=
gung
ſämtlicher Umſtände mußte die Stadtverwaltung zu einer Auf=
hebung
des Beſchluſſes und zu einer Genehmigung der Anträge kom=
men
, um dem Geſetz zu genügen.
Wie oben geſagt, kommt es aber auf den Fall ſelbſt gar nicht in erſter
Linie an. Es handelt ſich um eine grundſätzliche Frage, nämlich um die
Zuſtändigkeit der Wohnungszuweiſungskommiſ=
ſion
. Entſcheidend iſt allein das Geſetz, und zwar das Woh=
nungsmangelgeſetz
vom 26. Juni 1923, die Heſſ. Ausführungsverordnung
vom 22. Oktober 1923 und die Anordnung des Oberbürgermeiſters. In
der Heſſ. Ausführungsverordnung wird die Zuſtändigkeit in Artikel 26
geregelt. Dieſer lautet:
Zuſtändig zur Ausübung der Befugniſſe dieſer Bekanntmachung
iſt, ſoweit nichts anderes beſtimmt iſt, die Gemeindebehörde. Unter Ge=
meindebehörde
im Sinne dieſer Verordnung iſt in den Städten mit
Städteordnung der Oberbürgermeiſter oder Bürgermeiſter, im übrigen
Bürgermeiſterei und Gemeinderat zu verſtehen. In den Städten mit
Städteordnung können die nach dieſer Bekanntmachung der Gemeinde=
behörde
zuſtehenden Befugniſſe und die Durchführung der auf Grund
dieſer Bekanntmachung getroffenen Maßnahmen oder Anordnung einer
Dienſtſtelle (Wohnungsamt) übertragen werden. Die gleiche Einrich=
tung
kann auch von den übrigen Städten und den größeren Landge=
meinden
getroffen werden, falls ein Bedürfnis hierfür vorhanden iſt.
Darüber, ob dies der Fall iſt, entſcheidet das heſſiſche Miniſterium für
Arbeit und Wirtſchaft.
Soweit das Geſetz. Es beſtimmt eindeutig, daß allein und zwingend
der Oberbürgermeiſter zuſtändig iſt und ſchaltet die Mitwirkung des Ge=
meinderates
in Städten mit Städteordnung aus. Die Stadtverordneten=
Verſammlung kann ſomit nicht Beſchlüſſe faſſen, die die Zuſtändigkeit des
Oberbürgermeiſters irgendwie einſchränken. Die Mitwirkung der Zu=
weiſungskommiſſion
kann demnach nur eine beratende ſein und das iſt
auch von vornherein von der Stadtverwaltung ausdrücklich betont wor=
den
. Urſprünglich hat das Wohnungsamt in kollegialer Beratung allein
die Entſcheidungen getroffen. In der Stadtverordnetenverſammlung
wurden aber ſeinerzeit von einem Mitglied der kommuniſtiſchen Partei

erklärt, daß man Zweifel in die Unparteilichkeit des Wohnungsamtes
ſetze und die Forderung aufgeſtellt, daß eine Kommiſſion aus Mitgliedern
der Mietervereine eingeſetzt werden müſſe, die die Entſcheidungen des
Wohnungsamtes nachzuprüfen imſtande wäre. Die Stadtverwaltung hat
demgegenüber erklärt, daß weder ſie noch das Wohnungsamt etwas zu
verbergen habe, daß aber die Mietervereine bezw. die Wohnungsſuchen=
den
keine Entſcheidungsbefugnis haben könnten und hat zugeſtanden, daß
die beiden Vorſitzenden der Mietervereine und der Vorſitzende des Haus=
beſitzervereins
als Wohnungszuweiſungskommiſſion gewählt würden, da=
mit
ſich dieſe Kommiſſion von der Unparteiigkeit der Entſcheidungen
überzeugen könne. Die Stadtverwaltung hat ſich aber ausdrücklich auf
das Geſetz berufen und ſich in wiederholten Verfügungen die
Entſcheidung vorbehalten. Es muß nach dem Geſetz eine Stelle geben, bei
der Beſchwerden vorgebracht werden können. Die Stadtverwaltung hat
in der Tat ſeit Beſtehen der Wohnungszuweiſungskommiſſion nur in zwei
Fällen eingreifen müſſen, und ſie tat das in kollegialer Beratung und
nicht etwa in diktatoriſcher Entſcheidung des Dezernenten. So geſchah es
auch in dem Falle S. Unbeanſtandet blieben alle Fälle, bei denen nicht
begründete Beſchwerden gegen die Entſcheidung des Wohnungsamtes vor=
lagen
. In hunderten von Fällen hat die Stadtverwaltung die Entſchei=
dungen
des Wohnungsamtes unbeanſtandet gelaſſen, obwohl tagtäglich
Dutzende von Wohnungsſuchenden auf dem Stadthaus vorſprechen und
ihr Wohnungselend vortragen.
Die Behauptung, daß die Entſcheidung der Stadtverwaltung eine un=
geſetzliche
ſei, kann ſomit gar nicht aufrecht erhalten werden.
In dem fraglichen Fall handelt es ſich um einen Wohnungstauſch.
Eine Wohnung geht den Wohnungsſuchenden der Stadt Darmſtadt gar
nicht verloren, denn die Wohnung in der Frankfurterſtraße wird, nach=
dem
ſie ordnungsmäßig hergeſtellt iſt, einem Wohnungsſuchenden wieder
zur Verfügung geſtellt.
Die Wohnungszuweiſungskommiſſion hat weiter einen Antrag ge=
ſtellt
, daß ſie auch über die Wohnungen in Neubauten und über die
Wohnungen, die durch Einweiſung der Inhaber in das neue Liebfrauen=
heim
frei werden, verfügen wolle. Auch dieſer Antrag iſt unbegründet,
denn das Geſetz beſtimmt, daß Wohnungen in Neubauten von der
Zwangsbewirtſchaftung frei ſind und dem Zugriff des Wohnungsamtes
nicht unterliegen. Die Stadtverwaltung muß dieſen Antrag deshalb ab=
lehnen
. Sie vergibt die Wohnungen in Neubauten ſelbſtverſtändlich an
Wohnungsſuchende, aber ſie behält ſich vor, daß in erſter Linie die ſtädti=
ſchen
Intereſſen dabei entſcheidend ſind. Wenn z. B. in ſtädtiſchen Dienſt=
wohnungen
Mieter wohnen, die in den Ruheſtand getreten ſind oder die
Stadt für ihre Arbeiter und Beamte Wohnungen aus ganz dringenden
Gründen benötigt, oder ſonſt ein öffentliches Intereſſe vorliegt, ſo wird
ſie ihre eigenen Bedürfniſſe in erſter Linie durch Beſetzung der Neubauten
befriedigen. Das ſind aber nur einzelne Fälle. Die übrigen Wohnungen
in Neubauten werden unter Mitwirkung des Wohnungsamtes nach Ge=
ſichtspunkten
vergeben, bei denen in erſter Linie die Zeit der Vormerkung,
die Lage des einzelnen Falles und der Kinderreichtum der Familien ent=
ſcheidend
iſt.
Der Fall S. wird im übrigen die ſtädtiſchen Körperſchaften noch be=
ſchäftigen
, das wurde in der letzten Stadtverordnetenverſammlung zuge=
ſagt
. Das Aktenmaterial liegt zurzeit dem Unterausſchuß vor.
Buxbaum, Bürgermeiſter.

Kunſknotizen.
Ueber Werte, Künffler und fünſileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſebt, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Die Fledermaus als Filmluſtſpiel,
Das Palaſt=Theater wird bis Donnerstag den neueſten Maxim=Film der
Deulig auf die Leinwand bringen. Die heiteren Figuren der Strauß=
ſchen
Operette ſind in dieſem großen Filmluſtſpiel unter der Regie von
Max Mack aufs neue lebendig geworden. An der Spitze des erleſenen
Luſtſpielenſembles ſtehen die beliebteſten Filmdarſteller, wie Eva May,
Lya de Putti, Harry Liedtke und Paul Heidemann. Die Namen dieſer
Darſteller ſichern der Fledermaus, im Verein mit den Trägern der
übrigen Rollen, den Ruf eines erſtklaſſigen Kammerluſtſpiels. Die
blendenden Aufnahmen des großen Maskenfeſtes beim Prinzen Or=
lowsky
tragen dazu bei, den Beſuch der Fledermaus zu einem ge=
nußreichen
Abend zu geſtalten.

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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Dienstag, de 30. September 1924.

Nummer 272.

Aus Heſſen.
Bezirkstierſchau,Obſt=und Geflügelausſtellung
in Babenhauſen.

(27. bis 29. Sextember 1924.)
Mit Grün geſchmückte Ehrenpforten; die die weithin ſichtbare In=
ſchrift
tragen: Es lebe die Landwirtſchaftl und: Ohne
Fleiß kein Preisl begrüßen auf dem Bismarckplatz in der
Nähe des Bahnhofes die Feſtgäſte, die ſich in Scharen zur Eröffnung der
landwirtſchaftlichen Ausſtellung am Samstag einfanden. Mit größter
Sorgfalt und weiſer Umſicht waren die Vorbereitungen von dem Aus=
ſtellungsausſchuß
vorher getroffen worden. Die Stadtverwaltung hat es
ſich nicht nehmen laſſen, den Feſtgäſten, die mit den Morgenzügen ein=
trafen
, einen würdigen, herzlichen Empfang zu bereiten. Im geſchloſſe=
nen
Zuge ging es nach dem erſten Stelldichein der Ehrengäſte zum Aus=
ſtellungsgelände
. Ein beſſeres, ſchöneres Heim für die Ausſtellung hätte
die heſſiſche Landwirtſchaftskammer in unſerem Städtchen nicht finden
können, als es die in den Jahrer 1901/02 erbaute, neuzeitlich eingerichtete
Kaſerne bietet. Der geeße Kaferenhof iſt reich beſtellt mit landwirt=
ſchaftlichen
Maſchinen und Gerätſchaften jeder Art. Angenehm berührt es
den Kenner, daß hier beſonders kleine Handwerker und Geſchäftsleute
ihre kunſtvollen Erzeugniſſe ausſtellen. Meiſter aus Babenhauſen, Her=
gershauſen
, Groß=Umſtadt, Dieburg und der weiteren Umgebung ſind be=
ſonders
zahlreich vertreten. Alle Ausſtellungsgerätſchaften tragen den
Stempel einer ſoliden, muſterhaft ausgeführten Arbeit. Der ganze Vor=
mittag
und ein Teil des Nachmittags gehört der Prämiierung des Zucht=
Groß= und Kleinviehs. Das den Preisrichtern vorgeführte Vieh iſt zum
größten Teil erſtklaſſig und erregt allgemein die Bewunderung der Be=
ſchauer
. Eine ganze Menge Preiſe kann vergeben werden an die Züch=
ter
der Pferde, Rinder, Schweine und Ziegen. Schwere Arbeit müſſen
auch die Preisrichter in der Obſtausſtellungshalle und in dem Ausſtel=
lungsraum
des Geflügelzuchtvereins leiſten. Die Obſtausſtellung der bei=
den
Kreiſe Dieburg und Offenbach kann unſtreitig als der Höhepunkt der
ganzen Ausſtellung bezeichnet werden. Das Auge weidet ſich bewundernd
an den vielen ſchönen Früchten, die die Obſtbauvereine von Kleeſtadt,
Babenhauſen, Heubach, Groß=Umſtadt, Asbach und Schaafheim ausge=
ſtellt
haben. Die Kreisſtraßenverwaltung Dieburg ſtellt Wirtſchaſts=
äpfel
und Birnen aus, die großes Lob verdienen. Fünf große Beete
in der Mitte der Halle zeigen Prachtſtämmchen von Obſtbäumen, die in
den Obſtbaumſchulen der Gärtnereien Seb. Weber II.=Dieburg, Johann
Brunner III.=Groß=Zimmern und Neubauer=Seligenſtadt a. M. gepflanzt
ſind. Einen vornehmen Eindruck macht der von grünen Blattpflanzen
umrahmte Gemüſeſtand der Handelsgärtnerei K. M. Buchholz= Baben=
hauſen
, der ein Ehrenpreis von der Landwirtſchaftskammer zuerkannt
wird. Von derſelben Firma war auch die Gründekoration aller Aus=
ſtellungshallen
in geſchmackvoller Weiſe ausgeführt worden. Die Obſt=
halle
iſt ſtändig das Ziel aller Ausſtellungsbeſucher, die ſich in lobenden
Worten höchſter Anerkennung über das Geſehene äußern. Nicht minder
gut beſucht iſt auch die alte Reitbahn, in der die vom Landwirtſchafts=
kammer
=Ausſchuß anerkannten landwirtſchaftlichen Nutzgeflügelraſſen, an=
deres
Geflügel, Zwerghühner, Gänſe, Enten und Tauben in großer Zahl
ausgeſtellt ſind. Die Durchführung der Geflügelſchan war dem Geflügel=
zuchtverein
Babenhauſen übertragen worden, der dieſe Aufgabe dank
ſeiner aufopfernden Vorarbeiten in muſtergültiger Weiſe gelöſt hat.
Wohin das Auge ſieht, herrſcht auf dem Ausſtellungsgelände reges
Leben und Treiben. Die Kapelle Lautz ſorgt mit trefflich geſpielten
Muſikſtücken für gute Feſtſtimmung auf dem Platze und auch während
des Feſteſſens im Gaſthaus zum Löwen, wo alle Ehrengäſte und Feſt=
teilnehmer
ſich ein zweites Stelldichein gaben. Nachdem Herr Bürger=
meiſter
Rühl=Babenhauſen in herzlichen Worten alle Erſchienenen bewill=
kommt
hatte, reihen ſich eine ganze Anzahl Tiſchreden an, die, zum Teil
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen, die Feſtesſtimmung noch erhöhen.
Die Worte, die Herr Miniſterialdirektor Uebel vom Miniſterium für
Arbeit und Wirtſchaft im Namen der Regierung über den Wiederaufbau,
die geſunde, nicht zu ertötende deutſche Bauernſchaft und die Notſtands=
aktion
für die heſſiſche Landwirtſchaft ſpricht, finden allgemeine begei=
ſterte
Zuſtimmung. Gegen 6 Uhr war die offizielle Feier heendet, und
mit Worten höchſten Lobes ſchieden die Gäſte. Wie am Samstag, ſo
iſt auch am Sonntag die Ausſtellung das Ziel vieler Beſucher von nah
und fern geweſen. Der Odenwälder Reiterverein übte am Nachmittag
mit ſeinen Reiterkunſtſtüchen auf der Reitbahn große Anziehungskraft
aus. Am Montag wurde die Ausſtellung geſchloſſen. Sie hat eines uns
mit ſichtbarer Deutlichkeit gezeigt: In dem ſchweren Wirtſchaftskampf,
den unſer Volk eben führt, iſt ein Stand in ſeinem Kern kräftig und ge=
ſund
geblieben. Es ſind unſere deutſchen Bauern. Trotz vieler Wunden,
die unſere Landwirtſchaft beſonders in dieſem Jahre erlitten hat, geht ſie
mit friſchem Mute an die Arbeit des Wiederaufbaues.
W.M.

* Arheilgen, 28. Sept. In dem heutigen Vormittagsgottesdienſte
wurde durch Herrn Dekan Weißgerber aus Meſſel und unter Aſſiſtenz
der Herren Pfarrer Marx=Darmſtadt und Grein=Arheilgen, Herr
Pfarraſſiſtent Alfred Strack ordiniert und in ſeinen Dienſt eingeführt.
Die Feier wurde durch Mitwirkung des Kirchenvereins und Poſaunen=
chors
verherrlicht. Gleichzeitig hatten auch die hieſigen Fünfzigjährigen
einen gemeinfamen Kirchgang unternommen und richtete der Ortsgeiſt=
liche
eine dem Tag entſprechende Anſprache an dieſelben. Nachmittags
und abends folgten ſodann noch eine gemütliche Feier im Gaſthauſe
Zur Sonne, bei der Geſänge und Vorträge mit Austauſch von Er=
innerungen
aus verfloſſenen Tagen die Erſchienenen unterhielten. Die
Veranſtaltung verlief auf das herrlichſte und wird allen noch lange
in Erinnerung bleiben. Auch eine photographiſche Aufnahme wurde
gemacht und wird die Teilnehmer jederzeit an dieſen unter Jugend=
freunden
verlebten Tag ermahnen.
b Fränkiſch=Crumbach, 28. Sept. Noch ſelten war eine ſolche ſtarke
Wahlbeteiligung wie bei der heutigen Bürgermeiſterwahl zu verzeichnen.
90 Prozent aller Wahlberechtigten waren an der Urne. So ſpannend
war auch das Reſultat. Abgegeben wurden von 1097 Wählern 990 Stim=
men
. Es erhielten Hotz 410, Kropp 349, Scholl 141, Rauſch 81. Somit
findet Stichwahl am Sonntag, den 12. Oktober, zwiſchen Hotz und Kropp
ſtatt.

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j. Beerfelden, 28. Sept. Ein hieſiger Metzgerlehrling hantierte beim
Entfleiſchen von Knochen mit dem Meſſer gegen ſich, dabei ſtach er ſich in
den Leib, ſo daß er alsbald in die Klinik nach Heidelberg verbracht wer=
den
mußte. Heute Mittag trugen der Verein für Raſenſport Erbach,
erſte Mannſchaft und der hieſige V. f. R. 1924 auf dem hieſigen Sport=
platz
einen Wettkampf aus. Anfangs ſtand die Partie Erbach: Beerfel=
den
4:0, Beerfelden konnte ſich ſo erholen, daß das Spiel 4:3 endete. Der
Ausgang zeigte, daß der hieſige Verein während der kurzen Zeit ſeines
Beſtehens eifrig arbeitete.
J. Biblis, 28. Sept. Scheunenbrand. In der Nacht vom
Samstag auf Sonntag brach aus bis jetzt unbekannten Gründen in einem
Schuppen bei J. Handwerk Großfeuer aus. Die alarmierte Feuerwehr
war ſofort am Platze erſchienen, konnte aber leider der Flammen nicht
Herr werden, da ihr in der ganzen Umgegend kein Waſſer zur Ver=
fügung
ſtand, ſo daß die Halle vollſtändig zu Schutt und Aſche ver=
brannte
. Der Schaden iſt beträchtlich, da der Schuppen mit Holz und
Frucht belegt war. Außerdem wurden einige Maſchinen, die im Schup=
pen
ſtanden, unbrauchbar.
Offenbach, 28. Sept. In den ſtädtiſchen Voranſchlag ſind 10000
Goldmart zur Förderung beſonders begabter Schü=
ler
eingeſtellt. Die Oeffentlichkeit weiß von dieſem Voranſchlags=
poſten
wenig oder gar nichts. Er kam ſeither vorwiegend dem katho=
liſchen
Bevölkerungsteil zugute. Einzelne Stadtverordnete des Zen=
trums
wieſen in ihren Kreiſen offenbar darauf hin. Es iſt zu hoffen,
daß künftig auch der ebangeliſche Volksteil an dieſen Unterſtüt=
zungsſtock
Anſprüche erhebt. Es können daraus begabte Schüler im
(freiwilligen) neunten Schuljahr der Volksſchule, der Oberrealſchulen
und des Gymnaſiums, der höheren Mädchenſchule, der ſtädtiſchen Han=
delsſchule
und der Techniſchen Lehranſtalten unterſtützt werden. Wie
man hört, ſollen nun auch die Schüler und Schülerinnen der genannten
Offenbacher Schulen in einem beſonderen Anſchreiben an die Leitung
der Schulen auf dieſe Unterſtützungsmöglichkeit hingewieſen werden, da
die Unterſtützungsgeſuche aus den höheren Schulen bisher in auffallend
geringer Zahl einlaufen, ſo daß man annehmen muß, das Vorhanden=
ſein
des Poſtens im Voranſchlag ſei wenig bekannt. Selbſt ſolche Schü=
ler
und Schülerinnen können aber unterſtützt werden, die (ſelbſt oder
ihre Eltern) in Offenbach wohnen und eine auswärtige Bildungs=
anſtalt
beſuchen: etwa die Gewerbeſchule in Darmſtadt, die Drogiſten=

ſchule in Frankfurt, die Hochſchule in Gießen uſw. Wer Genaueres
wiſſen will, befrage ſich bei einem der Stadtverordneten, der Mitglied
ſes Städtiſchen Schulausſchuſſes iſt.
* Walldorf, 26. Sept. Verbeſſerung der Zugverbindungen
auf der Niedbahn. Am Mittwoch, den 24. September, fanden im
Direktionsgebäude der Eiſenbahndirektion Mainz in Darmſtadt Verhand=
lungen
zwecks Verkehrsverbeſſerung auf der Riedbahn ſtatt. Es nah=
men
teil: Delegierte des Verkehrs= und Verſchönerungsvereins Wall=
dorf
, ſowie Delegierte vom Gewerkſchaftskartell Mörfelden. Verein=
bart
wurde, daß mit dem Inkrafttreten des neuen Winterfahrplans ab
5. Oktober die Züge in Frankfurt a. M. eintreffen: 5.05 früh, 6.01, 7.20,
9.00 vorm., 1.12, 2.30 nachm., 6.27, 9.10 abends und in Frankfurt ab=
gehen
: 6.44, 11.42 vorm., 1.45 nachm. Samstags, 3.26, 5.01 nachm., 6.37,
8.03 und 11.38 abends. Für die Frühverbindung von Walldorf nach
Groß=Gerau war die Direktion Mainz bereit, einen Zug einzuſchalten,
der ungefähr um 6.00 vorm. in Groß=Gerau eintreffen ſollte. Es fan=
den
dieſerhalb heute mit den Werksleitungen der Konſervenfabrik Hel=
vetia
und Zuckerfabrik in Groß=Gerau Verhandlungen ſtatt, zwecks
Herbeiführung eines einheitlichen Arbeitszeitbeginnes und wurde hierbei
allgemein gewünſcht, daß dieſer neu eingeſtellte Zug ab Walldorf ſo ge=
legt
werden möge, daß er 6.25 vorm. in DornbergGroß=Gerau ein=
treffen
ſollte. Auch ſoll verſucht werden, bei neuen Verhandlungen
mit der Eiſenbahndirektion Mainz, daß dieſer Zug bis Goddelau
Erfelden durchgeführt wird, damit die Arbeiter aus obigen Fabriken,
die aus der Nachtſchicht kommen und zum größten Teil aus dem Ried
ſtammen, ohne größeren Zeitverluſt in ihre Wohnorte zurückkehren
können. Von beiden Werksleitungen wurde dies als ein großer Vorkeil
bezeichnet.
* Gießen, 29 Sepk. Das Kaufmänniſche Vereinshaus
hat 31 Jahre als Schulgebäude für die kaufmänniſche Fortbildungs=
ſchule
gedient. Jetzt ſind die Räume zu eng geworden, und die Schule
rückt am 15. Oktober in die alte Klinik, deren Räume gegenwärtig zu
dem Zwecke eingerichtet werden. Die Schule zählt jetzt 486 Schüler. Im
Vereinshaus bleibt noch die Höhere Handelsſchule. Auch Abendkurſe
für Erwachſene werden dort abgehalten.
* Bellersheim, 29. Sept. Als Mörder der Eliſabethe
Wirth aus Muſchenheim kann nur der Metzger Adalf Steul von
hier in Betracht kommen. Nach dem Verſchwinden des Mädchens hat
er ſich ſehr aufgeregt benommen und ſich ſehr ſcheu noch mehrere Tage
hier herumgetrieben. Es fiel auf, daß er abends ſtets auswärts war
und ſich an der Mordſtelle herumtrieb. Hieſige Arbeitsleute, die abends
von Bettenhauſen kamen, wollen ihn dort verſchiedentlich geſehen haben.
Die Dienſtherrſchaft glaubte, das Mädchen ſei heim nach Muſchenheim
gegangen. Sonntag, den 21. September, erhielt man jedoch Nachricht,
daß ſie auch dort nicht ſei. Der Bruder der Wirth, welcher ebenfalls
hier in Dienſten ſteht, fragte darauf den Steul nach ſeiner Schweſter,
und jetzt erſt wurde man auf das Verſchwinden des Mädchens aufmerk=
ſam
und verhörte Steul. Dieſer leugnete und fand wirklich einen Zeu=
gen
, welcher angab, Steul fei am fraglichen Tage bei ihm geweſeg. Jetzt
erfolgte gerichtliche Anzeige, und die Staatsanwaltſchaft griff ein. Da
verſchwand Steul. Er gab Bekannten an, er wolle in Lich arbeiten. In
Langsdorf ließ er ſein Rad ſtehen und ging flüchtig. Das Gerücht,
Steul ſei in Frankfurt verhaftet worden, beſtätigte ſich nicht, doch foll
die Spur nach Frankfurt führen. Bei genauer Unterſuchung der Leiche
ergab ſich, daß der Unmenſch das Mädchen nach der Bluttat von der
Höhe in den tiefen Steinbruch geſchleudert hat, wodurch es am Kopfe
beſonders ſchwere Verletzungen erlitt. Hierauf verſcharrte er die Leiche.
Bei der Unterſuchung im Wohnzimmer des Steul fand man blutige
Wäſche. Die Leiche des Mädchens iſt von der Staatsanwaltſchaft frei=
gegeben
, und geſtern fand die Beerdigung in Muſchenheim ſtatt. Steul
hat in Butzbach Metzger gelernt.

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Italien und Südtirol.
Beobachtungen eines deutſchen Beſuchers.
Bozen, im September,
Der Brenner, einſt der Paß, der Nord= und Südtirol ver=
hand
, trennt jetzt Deutſch=Oeſterreich von Italien. Noch bevor
der Zug die Höhe erreicht hat, kündigt ſich die Grenze an. Es
wird den öſterreichiſchen Paßbeamten nicht geſtattet, Fuß auf
itglieniſchen Boden zu ſetzen ſie müſſen hinter Steinach auf
freiem Felde eilig die Bahn verlaſſen. In dem Augenblick, da
der Zug an den zurückbleibenden Geſtalten vorübereilt, ſteigt ein
würgender Schmerz in die Kehle. Die Vergewaltigung, die deut=
ſchem
Lande hier ſichtbar angetan wird, indem der Heimatboden
dem angeſtammten Volke verwehrt wird, löſt Bitterkeit aus.
Wehrlos fühlt man ſich dem neuen Herrn ausgeliefert, innerlich
nimmt man Abwehrſtellung ein, ſich gegen weitere Uebergriffe zu
wappnen.
Daß der Brenner zum Brennero geworden iſt, beweiſt das
Gewimmel von italieniſchem Militär; meiſt kleinen, ſonnver=
brannten
Burſchen mit ordenüberſäten Röcken. Und auch die
beiden Karabinieri ſind de dieſelben, die überall in Italien
in unerſchütterlicher Ruhe als Hüter der Ordnung auftreten.
Einſt erfreute ihr Anblick, begegnete man ihnen eine Tagereiſe
weiter ſüdlich; aber hier, gerade hier, wünſchte man ſie lieber
nicht zu ſehen.
Trotz dieſer Zeichen italieniſcher Herrſchaft, trotz der fremden
Laute, die unſer Ohr vernimmt, findet die innerliche Kampf=
bereitſchaft
vorerſt kein Betätigungsfeld.
Als ob die italieniſchen Bahnbeamten, die Päſſe und Gepäck
zu unterſuchen haben, die etwas gereizte Stimmung der aus
Norden Komenden ahnten, ſo begegnen ſie den Reiſenden mit
bei uns unbekannter Höflichkeit, erledigen die notwendigen For=
malitäten
bei aller Sachlichkeit mit einer gentilexza, die wohl=
tuend
gegen andere Grenzübergänge abſticht. Gleich hier zeigt
ſich die dem Romanen eigene Liebenswürdigkeit, vielleicht unter=
ſtrichen
durch höheren Befehl; es iſt ein gewinnender Zug, und
es iſt Klugheit; es wirkt verſöhnend, und es birgt für uns
Gefahr.
Und ein zweiter Umſtand man möge verzeihen, daß ſehr
inferiore Dinge zur Sprache komen wirkt beſänftigend: der
italieniſche Speiſewagen. Es wäre nicht der Erwähnung wert,
wenn man nicht gerade traurige Erfahrungen auf dieſem Ge=
biet
hinter ſich hätte. Warum bei uns dieſe unkluge Speiſe=
wagenpolitik
mit minderwertigen Speiſen und hohen Preiſen
getrieben wird, gehört zu den Problemen, die ein Laienhirn
nicht löſen kann vielleicht will man der italieniſchen Bahn,
der es zwar ohnehin ſehr gut geht, durchaus etwas zukommen
laſſen.
Ein Glas, gefüllt mit Chianti oder funkelndem Magdalener,
vor ſich hält man Einfahrt in Südtirol. Die Italiener nennen
es Venezia Tridentina, und das deutſche Goſſenſaß heißt Colle
Fſarco. Iſarco iſt die Eiſack, die brenner=abwärts der Etſch zu
ſchäumt. Und die Etſch heißt Adigo Alto Adigo (Ober=
Etſch) das herrliche Dolomitengebiet, das Ziel ſo vieler Reiſen=
der
. Der Zug raſt durch Vipiteno, Fortezza, Breſſanone, einſt
Sterzing, Franzenfeſte, Brixen. Im deutſchen Land italien=
ſche
Kavalleriekaſernen. Bald öffnet ſich der Talkeſſel von Bozen.
Dichter zuſammen treten die Berge nach Norden; tiefer, blauer
wird der Himmel, wärmer, ſüdlicher die Farben. Alte und neue
Wonne erfüllt einen, ſieht man ſie wieder, die kühnen Felswände,
die rebenbewachſenen Hügel, die weißen, in Sonnengut leuchten=
den
Häuschen am Berghang inmitten ſatten, vielſtimmig abge=
tönten
Crüns. Fern grüßt Märchenkönig Laurins Roſengarten,
und ernſt ragen die erſten Zypreſſen in das heitere Bild der
Landſchaft; ſie künden den Süden.
Ueber dem Glück des Wiederſehens vergißt man faſt, daß
man ſich in fremdem Lande befindet. Der Bahnhof von Bozen
Bolzano bringt Vermittlung mit der Wirklichkeit. Ein
buntes Gedränge von Bauern, Militär, Touriſten. Facchino,
facchino! brüllen die deutſchen Reiſenden und ſind ſich nicht
bewußt, daß Anwendung von italieniſchen Sprachkenntniſſen hier,
von allen Seiten als durchaus unangebracht empfunden wird.
Deutſcher Reiſender, wann endlich wirſt du lernen, dich richtig
zu benehmen? Auf dem Weg vom Bahnhof in die Stadt gibt’s
wieder einen Stoß ins Herz beim Anblick der Menge italieniſchen
Militärs mit den vielen Orden ; dieſe Orden, man weiß, wo=
mit
ſie erkauft ſind.
Aber es iſt doch Bozen, nicht Bolzano, ſteht man am Walther=
Platz. In ſanfter Wehmut lächelt Herr Walther von ſeinem
Brunnen hernieder, den Fremden grüßend, den Sehnſucht immer
wieder hierher zieht. Ob die vielen, allzu vielen Italiener, die
mit ihren Fiat=Wagen die Dolomiten durchraſen, dieſen Gruß
verſtehen? Wohl nicht aber ſie fürchten ihn, denn vor kurzem
wurde angeregt, das Denkmal des Minneſängers zu entfernen!
Die Faſziſten ſahen aber noch zur rechten Zeit ein, daß ſie damit
den deutſchen Geiſt nur feſter gebannt hätten. Nein die Ita=
liener
verſtehen nicht die holde Romantik dieſer Stätte, nicht das
Land, das ſie beherrſchen, nicht das Volk, das ihnen untertan.
Jedoch ſind ſie die Herrſcher. Es hilft kein Leugnen; man
fühlt es auf Schritt und Tritt, man hört es: Italieniſches Mili=
tär
und Verwaltungsbeamte machen einen großen Teil der Be=
völkerung
aus, zweiſprachig vorläufig noch ſind die
Straßenſchilder, in der Kirche ſoll nicht mehr deutſch gebetet
werden, Lehrkräfte aus Italien werden an die Schulen geſandt,
italieniſche Kindergärten werden eingeführt, Gott erhalte Franz,
den Kaiſer iſt der Giovinezza und der Marcha reale ge=
wichen
. Und das Frühjahr wird weiteren Zuſtrom aus dem
Inneren des Landes bringen, wenn in Meran eine große Stick=
ſtoffabrik
vom italieniſchen Staat errichtet wird.
Ohnmächtig ſteht die Bevölkerung dem Sieger gegenüber.
Sieger? Als Südtirol bis zum Brenner nach dem Zuſammen=
bruch
beſetzt wurde, glaubte niemand an Annexion. Selbſt die
Italiener fühlten ſich nur als Gäſte, bevor ſie ſich befugt glaub=
ten
, die Rolle des rechtmäßigen Herrſchers ſpielen zu dürfen. Und
der Sieger und Herrſcher fällt ja ſtets und überall der Verſuchung
anheim, nicht nur zu herrſchen, ſondern auch zu unterdrücken.
In den letzten Jahren ziehen Italiener aus allen Landes=
teilen
hinauf ins Alto Adige, ihr neues Gebiet kennen zu lernen.
In den Dolomitenhotels findet man durchſchnittlich 50 Prozent
von ihnen unter den Gäſten im Ampezzo=Grödnertal ſollen es
weit mehr ſein. Die Romanen haben ſich ſchon ganz gut im Ge=
birge
akklimatiſiert. Während noch vor einigen Jahren die
Stöckelſchuhe der Italienerin Mitleid und Spott bei den Ein=
heimiſchen
hervorriefen, iſt ſie jetzt nicht nur touriſtenmäßig aus=
gerüſtet
, ſondern zeigt ſich auch als tüchtige Bergſtreigerin. Und
ſelbſt unſer ſchlichtes Dirndlkleid iſt von den Südländerinnen
anektiert worden. Ueberall iſt ein Bemühen ſpürbar, dem deut=
ſchen
Weſen ſich anzupaſſen. Dem deutſchen Reiſenden begegnet
man mit allergrößter Achtung. Ja, die Italiener legen zum Teil
ein ſolches Maß von Bewunderung für Deutſchland an den Tag,
daß man an der Aufrichtigkeit zweifeln muß und es der italie=
niſchen
Uebertreibung zugute hält. Angenehm jedenfalls aber

Dienstag, den 30. September 1924.
berührt der Takt, im italieniſch geführten Geſpräch die Südtiroler
Orte mit ihren deutſchen Namen von ihnen genannt zu hören.
Iſt es Mitleid oder Schuldbewußtſein?!
Kommt die Politik ihres Landes zur Sprache, ſo werden
faſt durchweg Lobeshymnen auf Muſſolini angeſtimmt, den
Retter, das größte Genie unſeres Zeitalters. Was wäre Italien
jetzt ohne ihn? Ein Opfer der bolſchewiſtiſchen Contadini
(Bauern), ein zweites Rußland. Und der Mord Matteottis?
O, ein politiſcher Mord, wie das überall vorkommt. Man denke
an Deutſchland, wo Morde nach vielen Jahren noch ungeſühnt
ſind. Im übrigen hätte die Affäre eher dazu beigetragen, Muſſo=
linis
Stellung zu ſtärken. Er verurteilte das abſcheuliche Ver=
brechen
und konnte ſich losſagen von Elementen, die ihm ſchon
lange läſtig waren.
Behutſam lenkt der Deutſche das Geſpräch auf Südtirol und
erfährt Erſtaunliches. Südtirol bis zum Brenner, es iſt nichts
natürlicher, als daß es zu Italien kam, gehörte es doch auch zum
alten Romz!
Der Fremdenverkehr in Südtirol iſt in dauerndem Steigen
begriffen. Die Geſchäftsleute haben nicht zu klagen. Die Lebens=
verhältniſſe
ſcheinen geſichert. Die Privatvermögen ſind zum Teil
gerettet und ermöglichen auch Rentnern ein auskömmliches Da=
ſein
. Die Südtiroler ſind Teil eines Landes, dem es gut geht.
Uns Deutſchen aber erwachſen aus dieſer Erkenntnis Aufgaben.
Wir dürfen keine Gelegenheit verſäumen, unſeren Südtiroler
Brüdern zu beweiſen, daß wir Anteil an ihrem Geſchick nehmen.
Jeder deutſche Reiſende iſt in Südtirol hoch willkommen anſtelle
eines Fremden, der werbend und erobernd ins neue Land dringt.

Reich und Ausland.
Der Deutſche Verband Kaufmänniſcher Vereine,
Sitz Frankfurt a. M., hat am 20. und 21. d. Mts. ſeine Jahrestagung
in Würzburg abgehalten, die von zahlreichen Vertretern aus allen Ge=
bieten
des deutſchen Reiches beſucht war. Die Tagung befaßte ſich mit
inneren Organiſationsangelegenheiten und ſozial= und wirtſchaftspoliti=
ſchen
Fragen. Neben dem Referat über das Thema Der paritätiſche
Gedanken in der Jetztzeit beanſpruchte ein Vortrag über die Wirt=
ſaftliche
Lage der Angeſtellten beſonderes Intereſſe.
Hierzu wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen:
1. Maſſenkündigungen dürfen erſt dann erfolgen, wenn die wirtſchaft=
liche
Notwendigkeit nachgewieſen iſt. Auch dann müſſen ſoziale Rück=
ſichten
obwalten, und es iſt den geſetzlichen Vertretern der Ange=
ſtellten
weiteſtgehendes Mitbeſtimmungsrecht einzuräumen.
2. Die Gehaltsgrenzen bei der Angeſtellten= und Krankenverſicherung
ſind, zu beſeitigen, ſodaß alle Lohnempfänger verſicherungspflichtig
und demgemäß auch Beitragspflichtig für die Erwerbsloſen= Ver=
ſicherung
werden, von deren Mitwirkung heute ein großer Teil der
kaufmänniſchen Angeſtellten ausgeſchloſſen iſt. Ausgenommen ſollen
lediglich die Gehaltsempfänger ſein, deren Stellung der eines Ar=
beitgebers
entſpricht. (Direktoren, Geſchäftsführer von G. m. b. H.)
3. Die Unterſtützungen, die die Kommunalverwaltungen den Erwerbs=
lofen
zuwenden, ſind allen Erwerbsloſen, alſo auch den Nicht= Ver=
ſicherungspflichtigen
, zu gewähren.
4. Den Kaufmänniſchen Vereinen wird es zur Pflicht gemacht, den
erwerbsloſen Berufsgenoſſen mit allen Mitteln beizuſtehen. Die
Stellen=Vermittlungseinrichtungen müſſen Hand in Hand arbeiten
und ſind auszubauen.
Selbſtmord auf der Polizeiwache.
München. Geſtern früh gegen ein Uhr betrat ein verheirateter
Mann das Wachtlokal der Schutzmannswache an der Kapuziner=Straße
mit den Worten Grüß Gott, grüß Gott und gab dann auf ſich einen
Schuß ab, der ins Herz drang und ſofort den Tod herbeiführte. Der
Mann war Hofpianiſt und hatte vorher ſchon des öfteren Selbſtmord=
gedanken
geäußert.
An die verkehrte Adreſſe geraten.
Wermelskirchen. In der hieſigen Gegend treiben Mord=
und Raubgeſellen ihr Unweſen. Wahrſcheinlich handelt es ſich um die=
ſelben
Perſonen, die kürzlich in der Nähe von Leichlingen den Land=
mann
Adam umgebracht und beraubt haben. Jetzt überfielen ſie auf
einem Waldweg einen 20jährigen Schmied aus Unterweg. In der
Dunkelheit trat ein Mann an den Schmied heran und verlangte Feuer.
Da der junge Mann kein Feuer hatte, fragte der Burſche nach der Zeit.
Da auch die nicht genannt werden konnte, verlangte der Unhold ſchließ=
lich
das Geld. Geld hatte der Schmied aber auch nicht bei ſich. In die=
ſem
Augenblick trat ein zweiter Mann hinzu und rief: Laßt uns den
Burſchen kalt machen. Der Ueberfallene aber blieb ruhig, löſte ſeinen
Leibriemen und verſetzte dem einen der Raubgeſellen einen Schlag über
den Kopf, daß er zuſammenbrach. Der andere bezog einen Hieb ins
Geſicht und entfloh.
Bergſturz.
Zürich. Das teſſiniſche Dorf Someo im Maggiatal, einige Kilo=
meter
von Locarno entfernt, iſt laut Kölniſche Zeitung in der Nacht
auf den 25. September durch einen Bergſturz verſchüttet worden. In=
folge
ſtarker Ueberſchwemmungen löſten ſich die Erdmaſſen und begru=
ben
die Hälfte des etwa 300 Einwohner zählenden Dorfes. Mehrere
Einwohner wurden von der hochgehenden Maggia infolge Brücken=
einſturzes
fortgeriſſen. Bis jetzt zählt man 15 Tote, etwa 20 Häuſer
wurden zerſtört, darunter der Bahnhof. Die Regierung organiſiert eine
Hilfsunternehmung.

pechllan

in der täglichen Suppe mit
Mggt Peukben

Eiermudeln
Eierfiernchen
Erbs mit Speck
Grünkern
Kartoffel
Königin

Reis mit Gemüſe
Reis mit Tomaten
Rumford
Tapioka echt
Pilz
Windfor uſw.

Achien Sie auf den Namen MAGGI
und die gelb=rote Würfel=Packung!

Seite 7.
Oie 69. Guffav Adolf=Vereins=Hauptverſammlung
in Braunſchweig vom 21. bis 24. September.
Für den Begrüßungsabend reichte der in Ausſicht genommene Saal
nicht aus, ſo daß die große Verſammlung in die benachbarte Martini=
kirche
verlegt werden mußte. Unter der bewährten Leitung des Vor=
ſitzenden
vom Zentralvorſtande, Geh. Kirchenrat Prof. D. Rendtorff
aus Leipzig, wurde eine Reihe bedeutſamer Begrüßungsanſprachen ein=
heimiſcher
und auswärtiger Führer der Guſtav=Adolf=Sache gehalten.
Glückwunſchſchreiben des deutſch=evangeliſchen Kirchentages, Freiherrn
von Pechmann=München, des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann
und des Reichsinnenminiſters. Dr. Jarres wurden verleſen. Dann
ſprach Pfarrer Graf von Lüttichau aus Berlin, früher 12 Jahre Bot=
ſchaftsprediger
in Konſtantinopel, über
Wiederaufbau am Goldenen Horn.
Er berichtete über ſeine kürzlich beendete Reiſe nach der Türkei und den
durch ihn erreichten Zuſammenſchluß und Neuaufbau der einſt blühenden
Gemeinde in Konſtantinopel, die nach dem Kriege von den Feinden faſt
völlig vernichtet war.
Am Dienstag eröffnete der Vorſitzende, Prof. D. Rendtorff, die
erſte Abgeordnetenverſammlung von etwa 300 Vertretern der evangeli=
ſchen
Kirche des In= und Auslandes, unter ihnen Perſönlichkeiten, deren
Anweſenheit mit beſonderer Freude begrüßt wurde, wie Biſchof D.
Malmgren aus Petersburg, Biſchof Pölchau aus Riga, Propſt von zur
Mühlen aus Eſtland, Biſchof D. Teutſch aus Siebenbürgen, Gen.=Sup.
D. Blau aus Poſen, Gen.=Sup. D. Kalweit aus Danzig, Senior
D. Stöckel aus Wien. Ein Höhepunkt für die evangeliſche Kirche Braun=
ſchweigs
war der gewaltige Feſtgottesdienſt im Dom, der vor einer die
Plätze und Gänge des weiten, von Heinrich dem Löwen erbauten Gottes=
hauſe
bis auf den letzten Platz füllenden Zuhörerſchaft Biſchof D. Teutſch,
der bewährte Führer des Deutſchtums in Siebenbürgen, hielt. Machtvoll
rief er die evangeliſchen Glaubensgenoſſen zu treuem Zuſammenſtehen
auf, ſei doch die Förderung des evangeliſchen Glaubens durch evangeliſche
Kirchen und Schulen die einzige ſeit Jahrhunderten bewährte Kraft zur
Erhaltung des Deutſchtums draußen auf Vorpoſten in fremden Ländern.
Hohes Intereſſe fanden begreiflicherweiſe die Mitteilungen des
Biſchofs Malmgren aus Petersburg über die
Lage der evangeliſchen Deutſchen in Sowjetrußland,
der von dem einſt trotz ſeiner weiten Verzweigung über Rußland und
Sibirien ſo blühenden evangeliſchen Kirchenweſen mit ſeinen 2½ Millio=
nen
Mitgliedern erzählte, von ſeiner leidensſchweren Zerſtörung in den
Wirren der Zeit, den Hungersnöten und Seuchen der letzten Jahre und
ſeinem durch die jetzige Generalſynode in Moskau wieder beginnenden
Aufbau ſprach. Sowohl dieſe erſchütternden Ausführungen machten
tiefen Eindruck wie auch die an einem öffentlichen Volksabend vor vielen
Hunderten von evangeliſchen Gemeindegliedern im größten Saale Braun=
ſchweigs
von einer Reihe von Diaſporavertretern gegebenen Schilderun=
gen
. Kampf, Leiden und Sterben, aber trotz allem dennoch unerſchüt=
terliche
Zuverſicht evangeliſcher Glaubensbrüder und zumeiſt deutſcher
Volksgenoſſen weit umher in der Welt zeigten die Unerläßlichkeit des
Guſtav=Adolf=Werkes, das heute nötiger iſt denn je, und wirkten im
Herzen das heilige Gelöbnis: Wir wollen ſein ein einig Volk von
Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr, ein Entſchluß, der
durch die wuchtigen Ausführungen Pfarrer Niemöllers aus Elberfeld
über die Herrlichkeit der evangeliſchen Kirche zu mächtiger Begeiſterung
entflammt wurde.
Unter den vielen erhebenden Stunden dieſer Tage ragt die hervor,
als nach alter im Guſtav=Adolf=Verein geübter Sitte die Haupt= und
Zweigvereine aus ganz Deutſchland, dazu verſchiedene andere Vereini=
gungen
, unter ihnen der evangeliſche Kindergottesdienſt und die evan=
geliſche
Jugend größere oder kleinere Spenden dem Zentralausſchuß für
ſein Liebeswerk überreichten, ein herzbewegender Beweis dafür, daß
trotz der Schwere der Zeit und der Armut Deutſchlands liebende Herzen
und helfende Hände den Glaubensbrüdern nah und fern ſich nach wie vor
aufſchließen. Die wohlgelungene Tagung iſt nicht nur für die braun=
ſchweigiſche
evangeliſche Kirche ein Ereignis geweſen, ſondern hat vor
aller Oeffentlichkeit den Beweis erbracht, daß die evangeliſche Kirche
lebt und die Kraft ihres evangeliſchen Glaubens in der Tat der Bruder=
liebe
nach wie vor zu erweiſen gewillt iſt.

Geſchäftliches.
Der heutigen Auflage unſeres Blattes liegt ein Proſpekt der Firma
Philipp Heß, G. m. b. H., Darmſtadt, bei, auf den wir unſere Leſer be=
(12509
ſonders aufmerkſam machen.

Preuß.=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Der heutigen
Nummer unſeres Blattes liegt ein ausführlicher Proſpekt über die
bereits am 10. ds. Mts. beginnende 24. Preuß.=Süddeutſche (250. Preu=
ßiſche
) Jubiläums=Klaſſenlotterie bei, deren Loſe noch in
allen Abſchnitten in der Lotterie=Einnahme Petrenz, Rheinſtraße 33,
erhältlich ſind.
(P,12474
30 Jahre. Herr Conrad Wilhelm, Mitinhaber der Firma
Ernſt Weis, Lebensmittel= und Drogen=Großhandlung, Ludwig=
ſtraße
18, feiert am 1. Oktober d. Js. ſein 30jähriges Geſchäftsjubiläum.
Mit ſeltener Pflichttreue und unermüdlichem Fleiß hat der Jubilar,
zuerſt als Angeſtellter und ſpäter als Mitinhaber, trotz Kriegs= und
Nachkriegsnöten an dem Aufſtiege der Firma gearbeitet, ſodaß dieſe
heute zu den erſten der Branche weit über die Grenzen Heſſens
hinaus zählt.
Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, dem umfangreichen Geſchäfts=
betrieb
noch eine lange Reihe von Jahren in voller Rüſtigkeit
vorzuſtehen.
Fertig zum Kochen ſind Maggi’s Suppen. Sie brauchen nur
noch kurze Zeit lediglich mit Waſſer gekocht zu werden, weil die Würfel.
bereits alles enthalten, was zu einer vollſtändig fertigen Suppe gehört.
Viele Sorten, wie Eier=Sternchen, Eier=Nudeln, Erbs mit Speck, Grün=
kern
Pilz, Reis mit Tomaten, Königin, Tapioka echt, Windſor uſw.
ermöglichen eine reiche Abwechſlung beim Kochen der täglichen Suppe.
Bei dem Rhönsegelflug auf der Wasserkuppe
Oo wären infolge des naßkalten Weiters nicht ſo viele Erkäl=
tungen
vorgekommen, wenn die tapferen Piloten und die Zu=
IS
ſchauer Fahs echte Sodener Mineral=Paſtillen bei ſich gehabt
,hätten. Die Paſtillen ſind bei Huſten, Heiſerkeit und deren
42 Folgen von vorzüglicher Wirkung und haben ſich bei jedem
C2Sommer= u. Winterſport glänzend bewährt. Ueberall erhältlich.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr
(4 2): Carmen. Kleines Haus keine Vorſtellung. Orpheum,
abends 8 Uhr: Der kühne Schwimmer. Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. Mieter=Verein Stift=
ſtraße
51, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen, Beſſunger Straße:
Mitgliederverſammlung.
Verſteigerungskalender, Mittwoch, den 1. Oktober 1924.
Verſteigerung von ca, 12 Zentner Rauchtabak vormittags 9 Uhr
Sandbergſtraße 43.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Mittwoch, den 1. Oktober:
Stärker bewölkt, milder bei Winden aus füdlicher Richtung, allmäh=
lich
einſetzende neue Regenfälle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratentel: Wilky Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Rummer hat 14 Seiten

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Seite 8.
Nur noch 2 Tage:
BodleTafdeBidt
I. Teil: Graßstadkkinder II. Teil: Die Wnisen von Paris
Anfang 31/. Uhr
Letzte Abendvorführung 7/,8 Uhr

Dienstag, den 30. September 1924.

Nummer 222.

BRUNOHASTNER in dem 4aktigen Filn
UER dELIMLISIEK
Ziebe, Tor und Veufel
Schauspiel in 6 Akten
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Palast-Lichtsplele

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Dieuel Maus
Ein Film in 5 Akten nach der bekannten Operette
von Joh. Strauß.

Rosalinde . . .
Adele
Falke
Alfred

Personenverreichate:
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.. . . Lya de Puttl
Gabriel von Eisenstein . . . Harry Liodtke
.. . . . Paul Heldemann
Rosalindes Mutter . . . . . Ilka Grünlng
Rosalfades Vater . . . . . Albert Patry
. Wilhelm Bendow
T-osch . . . . . . . . Jacob Tiedtke
Prinz Orlowsky . . . . . Ernst Hofmann
Gefängaisdirektor . . . . Hans Junkermann
Sekretär bei Falke . . Hermann Picha
Ballettmeister . . . . . . Hugo Döblin
Botenjunge . . . . . . . Paul Grätz

Heute nachmittag ab 2 Uhr
Rückfehr
der Flugzeuge
vom Zuverläſſigkeitsflag
Schauflüge 4 Ballonjagden + Fallſchirmabſprünge
Paſſagierflüge auf Oietrich=Gobietflugzeug
Konzerte: Leitung Herr Obermuſikmeiſter M. Weber
Ermäßigte Preise
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Soliſt.=Mitwirkung: Frl. Paula Kapper,
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Rummer 272.

Dienstag, den 30. September 1924,

Seite 9.

Sport, Spiel und Zurnen.

Automobilſport.
* Die Schönkeitskonkurrenz im Wiesbadener
AAutomobil=Tournier.
* Wiesbaden, 29. September,
Kurverwaltung, Verkehrsbureau und Männer der Tat des Welt=
Heilbades Wiesbaden verſtehen es, für die Schöpfung wertvoller Er=
ſcheinungen
erprobte und aus reichen Erfahrungen ſchöpfende Geſtalter
für die Werbung eines großen Publikums heranzuziehen. Der Wies=
badener
Automobilklub, der vor kurzer Zeit die glanzende Organiſation
der Viertage=Dauerprüfung geſchaffen hat, hat auch diesmal erneut be=
wieſen
, daß er nicht nur ſportgeſchulte Meiſter zu ſtellen hat, ſondern,
daß auch ein kleines Häuflein Getreuer ſeinem Automobilturnier pracht=
volle
Geſtaltung geben kann. Was alſo könnte ihre vor keiner anderen
Seite je geleiſtete epfervolle Arbeit ſchönen lohnen als der große Erfolg,
den der geſtrige Nachmittag mit der Schönheitskonkurrenz geboten hat?
Die deutſche Automobilinduſtrie war in der Vorführung der raſſigſten
und eleganteſten Typen ausgezeichnet berrreten und hat die Erwartun=
gen
in jeder Hinſicht übertroffen. Ein ſehr elegantes vieltauſendköpfi=
ges
Publikum, unter dem ſich die elegante Damenwelt beſonders be=
merkbar
machte, füllte in beängftigender Weiſe den weiten Kurhaus=
platz
, der mit dem wuchtigen Gebäude des Kurhauſe3 der Stadt Wies=
baden
einen Rahmen bildete, in dem die einzelnen Wagen auf das vor=
teilhafteſte
in die Erſcheinung traten. Mit den Vorführungen ſelbſt hat
Wiesbaden nach Anſicht aller derer, die bisherigen Veranſtaltungen
ähnlicher Art in Baden=Baden, Frankfurt a. M., Bad=Neuenahr uſw.
anzuwohnen Gelegenheit hatten, bewieſen, daß das größte deutſche Heil=
bad
auch die größte und bedeutungsvolle deutſche Automobilſchau auf=
zuweiſen
hat, und es iſt nicht zu viel geſagt, wenn ich behaupte, daß
Wiesbaden mit ſeinen unermüdlichen Geſtaltern erwieſen hat, daß es
der beſte und geeignetſte Platz für derartige Automobilveranſtaltun=
gen
iſt.
Einundvierzig Fahrzeuge boten Einblick in die unverſiegende Schaf=
fenskraft
und Leiſtungsfähigkeit der raſtlos ſtrebenden Schöpfer deut=
ſcher
Motorfahrzeuge, und was geſtern an Geſchmack, Zweckmäßigkeit
und Güte neben ſolideſter Arbeit und großer Aufmachung gezeigt wor=
den
iſt, hat dem Urteil ſcharfſinniger Bewerter eine ſchwere Aufgabe
geſtellt, das die Ausgezeichneten um ſo höher einſchätzt, als der Jury
die Aufgabe zufiel, aus Einzelheiten der Schöpfungen zu werten, um bei
der Gleichwertigkeit in der oft nur um eine Nuance verſchiedenen Kon=
kurrenz
den Vorteil zu geben. Was aber das Erfreulichſte iſt, iſt das
Ergebnis ſelbſt. Publikum, das Richterkollegium und eine kleine Schar
von bekannten Automobiliſten hatten ihre Entſcheidungen unabhängig
voneinander auf dieſelben Ausgewählten vereinigt. Faſt. reſtlos fiel
die Wahl auf den 6/25pferdigen Mercedes=Sportzweiſitzer der Firma
Kivernagel, Karroſſeriewerke in Brühl bei Köln, der durch ſeine raſſige,
ſchnittige Form, die durch die verlängerte Haube betont wird, gefiel.
In ſtahlblauer Lackierung, weißen Rädern und Fahrgeſtell, in ſchwar=
zem
Lackleder gepolſtert, iſt es das Sportfahrzeug des verwöhnten Ge=
ſchmacks
. Die Verarbeitung zeigte in allen ihren Einzelheiten vollendete
Werkmannsarbeit. Im Vertrauen zu ihren Leiſtungen beteiligte ſich
die Firma mit nur dieſem einen Fahrzeug, und man kann nur bedauern,
daß das Haus nicht auch in den anderen Klaſſen mit ihren auf anderen
Konkurrenzen fo oft ausgezeichneten Schöpfungen vertreten war. Dem
Sieger wurde daher auch der von Generaldirektor Robert Batſchari ge
ſtiftete Sonderpreis für das geſchmackvollſte Sportfahrzeug zuerkannt.
So wird allen, den, Or
en, den Beteiligten, den Schöpfern
und den Schauenden, in der Wahl der Ausgezeichneten, worunter auch
den ausländiſchen E=
tiſſen
die gebührende Achtung wurde, Genug=
tuung
werden, daß ſie in den nachſtehend Verzeichneten Preisträger
fanden:
Sportfahrzeuge:
Goldene Plakette: Nr. 65: A. Kivernagel, 6/40 P8 Mer=
cedes
Nr. 53: Arnold Singer, 8/45 PS Ballot
Silberne Plakette: Nr. 26: Willi Raſche, 8/30 PS Dür=
kopp
. Nr. 9: Dir. Poznansky, 8/50 PS Lancia.
BuanzenePlnkette: Nr. 7: Fritz Gömört, 10/50 LS. Steiger,
Nr.. 49:, Fritz von Opel, 30/80 PS. Opel.

Tourenfahrzeuge:
Goldene Plakette: Nr. 33: Frau Ilſe Baumann=Waſum,
16/50 PS Benz, Nr. 59: Gottfried Kleinſchmidt, 18/60 PS. Adler.
Silberne Plakette: Nr. 25: Dr. Krebs, 8/30 PS, Dürkopp,
Nr. 40: Hans Kreidel, 16/60 PS Packard.
Bronzene Plakette: Nr. 16: Dr. Roller, 14/64 PS, Moon,
Nr. 54: Rheiniſche Verkehrsgeſellſchaft, 77/120 PS Panhard=Levaſſox,
Limouſinen:
Goldene Plakette: Nr. 48: Dir. Schmid, 22/70 PS Mah=
bach
, Nr. 39: Konſul Aſchoff, 22 PS Packard.
Silberne Plakette: Nr. 73: Alfred Hoeppe, 15/50 PS Peu=
geot
, Nr. 19: Dir. Börner, 16/50 PS Buick.
Allwetter, Cabriolets (Klaſſe 3b):
Goldene Plakette: Nr. 23: B. Fabiſch, 10/40 PS Auſtro=
Daimler.
Silberne Plakette: Nr. 71: Henzel u. Co., 15/68 PS
Moon.
* Die Preisträger vom Sonntag.
Blumenkorſo.
1. Preis (goldene Plakette): Nr. 22, Franz Buisgen, 30 PS Opel,
Nr. 15: Dr. Diemer (Fahrerin Hildegard Diemer), 6 PS Citroen, Nn.
17, Ludwig Kiehl, 5 PS Wanderer.
2. Preis (ſilberne Plakette); Nr. 56: L. Mannheimer, 3 PS Peu=
geot
, Kurauto, Wiesbadener Verkehrsgeſellſchaft, 50 PS Benz, Nr. 75:
Profeſſor Oswald Gueth, 8 PS Rolland, Pillau.
Geſchicklichkeits=Prüfung:
1. Preis: Nr. 52, P. Poulet, 4 PS Amilcar . . . 2:50,3
2. Preis: Nr. 72, Joſef Eiberger, 11 PS Ford . . . 2:53,1
3. Preis: Nr. 45, Max Link, 5 PS. N. S.I. . . . . 3:10,4
4. Preis: Nr. 61, Carl Jörns, 11 PS Opel .. . . 3:12,2
5. Preis: Nr. 14, Jean Roth, 11 PS Oakland .. . . 3:16,4
6. Preis: Nr. 9, Dir. Leon Poznanski, 8 PS Lancia 3:18,1
7. Preis: Nr. 9a, Carl Siebel, 8 PS Lancia . . . 3:21,4
8. Preis: Nr. 1, Willy Glöckler, 8 PS N. S.U. . . . 3:23,2
9. Preis: Nr. 57, Carl Haagner, 6 PS Wanderer . . 3:26,0
10. Preis: Nr. 51, Carl Jörns, 18 PS. Opel . ..
3:30,0
11. Preis: Nr. 66, Hans Geier, 4 PS Amilcar . . . 3:36,3
12. Preis: Nr. 69, Carl Ruthe, 6 PS Selve . . . .. 3:51,4.
Ueber Ginzelheiten wird in einem weiteren Bericht gemeldet.
Rudern.
Interne Regatia beim Mainzer Ruder=Verein.
Auf einer 1200=Meter=Strecke fließenden Waſſers (Start: Kranen
der Zementfabrik Weiſenau, und Ziel: Bootshaus des M. R.V.) fand
am Sonntag die Interne Regatta als Abſchluß der Saiſon bei dem
Mainzer Ruderverein ſtatt. Die Leitung hatten die Herren Cordes,
Thurn und Schütz. Die Mannen des Rudervereins, zu denen ſich noch
die des Nudervereins Eltville und der Rudergeſellſchaft Biebrich= Wies=
baden
geſellten, fuhren mit Schneid ſieben Rennen, darunter einen Gaſt=
Vierer. Beſonders im Achter, bei dem dier Boote über die Strocke
gingen, wurde heiß geſtritten, und es hielt aus geſchloſſenem Nennen
der Racké=Mannſchaft hart, zu ſiegen. Hans Funk verteidigte erfolg=
reich
die Einer=Klubmeiſterſchaft.
Ergebniſſe:
Jungmann=Vierer, Gigboot: 1. Boot: Heh, Hofmann,
Lutz, Muſel, St. Böhme; 2. Boot: Mannſchaft Endres; 3. Boot: Manu=
ſchaft
Hänlein.
Herausforderungs=Achter Rennboot: 1. Boot:
Ambroſius, Jenemann, Magel, Béiſack, Funk, Appel, Schneider, Racké,
St.: Hans Appel; 2. Boot: Mannſchaft Flämig; 3. Boot: Mannſchaft
Seemann.

Vierer=Rennboot: 1. Boot: Magel, Seemann, Petrh, Bei=
ſack
, St.: Hans Beiſack; 2. Boot: Mannſchaft Flämig; 3. Boot: Mann=
ſchaft
Apel; 4. Boot: Mannſchaft Herberg
Klubmeiſterſchaft Einer: Am Start: Racké, Jennemann
und Hans Funk (Verteidiger); 1. Hans Funk, 2. J. Racké, 3. Jenne=
mann
.
Gaſtvierer (Herausforderungs=Rennbootz): 1. Rudergeſellſchaft
Wiesbaden=Biebrich, 2. Ruderverein Eltville.
Jugend=Gig=Vierer: 1. Wahl, Ott, Vogelfanger, Cauſé,
St.: Heinrich; 2. Boot: Mannſchaft Muſel.
Achter=Nennen: 1. Boot: Schlagmann Racké 2. Boot: Schlag=
mann
Schneider, 3. Bovt: Schlagmann Apel, 4. Boot: Schlagmann
Seemann.
Rand=Funk=Programm.
Dienstag, den 30. September 1924.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner
und Hamburger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten ( An=
fangskurſe
). 11,55 Uhr: Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichten=
dienſt
. 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amitliche Produkten=
börſe
, Hamburg, Berlin, Köln, Magdebuuger Zucker und Nürnberger
Hopfen; Deviſenkurſe. 4.306.00 Uhr: Rundfunknachmittag in
Muſik und Wort. 6.008.30 Uhr: Die Leſeſtunde. Romane der
Weltliteratur. Soll und Haben von Guſtav Frehtag. 7.30 Uhr:
Vortragszhklus des Stadtgeſundheitsamtes. 19. Vortrag: Herr
Stadtarzt Dr. Reinheimer: Rauſchgifte 8 Uhr: Der Briefkaſten.
8.30 Uhr: Die deutſche Tanzkompoſition. Ein Zyklus. 4. Abend.
Mozart und Beethoven. 1 Eine kleine Nactmuſik, Mozart;
2. Muſik zu Les petits Riens Mozart. 3. Ercoſſaiſen, Beethoven.
4. Muſik zu. Die Geſchöpfe des Prometheus, Beethoven. Mitwir=
kende
: Ein Kammerorcheſter. Am Grotrian=Steinweg=Flügel: Herr
Dr. Merten von der Frankfurter Oper. 9.30 Ubr: Nachrichten=
dienft
, Wettermeldung, Sportbericht. 9.50 Uhr: Fünf Minuten
Technik. 9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. 9.56 Uhr: Drei Mi=
nuten
der Hausfrau. 10 Uhr: Zeitangabe.
Perlin (430 bzw. 500 m): 10 Uhr: Bexicht über die Kleinhandels=
preiſe
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarrtballe.
10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachriclſten.
11.35 Uhr: Funkbörſe (Die Notierungen der Berlier und Hambur=
ger
Produktenvorbörſe). 12.55 Uhr: Uebermittlung des Zeit=
zeichens
. 1.05 Uhr: Zweite Bekanntgobe der neueſten Tages=
nachrichten
, Wetterdienſt. 3 Uhr: Funkbörſe. (Die amtlichen
Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten= und Wieh=
börſe
; amtliche Deviſen). 4 Uhr nachm.: Funkbörſe. (Getreide
cif. Hamburg; Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe.)
4.306.25 Uhr: Unterhaltungsmuſik. (Berliner Fnnkkapelle.) 1. An
dich, Serenade, Czibulka. 2. Duvertüre zu der Oper Zampa‟. He=
rold
. 3. O ſchöner Mai, Walzer, Joh. Strauß. 4. Träume, N. Wag=
ner
. 5. Fantaſie aus der Oper Hoffmanns Erzählungen Offenbach.
6. Hochzeitsſtändchen, Kloſe. 7. Extravaganzen, Pokpourri, Morena.
8. Lotosblumen, Walzer, Ohlſen. 9. Schade, Schatz, daß die Zeit ſo
ſchnell vorbei war, Marſch aus der Operette. Die Frau ohne Kuß
Kollo. Während der Pauſen: Natſchläße fürs Haus. 6:30
lihr: Vortrag des Herrn Dr. Röthenmeier: Fünf Jahre Tech=
niſche
Nothilfe (anläßlich des 5. Jahrestages der Techn. Nothilfe).
7.45 Uhr: Vortragsreihe Der Naturſchutz und ſeine Ausüung
3. Vortrag: Herr Dr. Hermann Helfer, Herausgeber der Zeitſchrift
Naturſchutz: Ueber Naturdenkmäler und Naturſchutzgebiete‟
8.3010.00 Uhr: Orcheſter=Abend. Dirigent: Otto Urack, fr. Kapell=
meiſter
an der Berliner Staatsoper. 1. Ouvertüre Flotte Burſche‟
Fr. v. Suppé. 2. Sylvia=Suite, L. Delibes: a) Prélude; b) Jnter=
mezzo
et Pescarpolette (Valſe lente); c) Piccirati; d) Cortege de
Bachus. 3. Intermezzo (3. Akt) aus der Oper Carmen, Bizel,
4. Suite II aus Peer Gynt, Grieg: a) Ingrids Klage; b) Ara=
biſcher
Tanz; c) Heimkehr; d) Solvejgs Lied. 5. Phantaſie aus
der Oper Aida‟, Verdi 6. Phantaſie aus der Oper Butterfly
Puccini. Das Orcheſter beſteht aus Mitgliedern des Berliner Phil=
harmoniſchen
Orcheſters. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der
neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten,
Theaterdienſt.
Engliſche Stationen. (MEZ.), Lonbon (365); 7.30 Uhr: Ballettmuſik.
Pawlona=Abende, übertragen von Covent Garben, teilweiſe an andere
Stationen, Bournemouth (385) 7.30 Uhr: Nachtkonzert. Leiter:
Herr Dan Godfrey. Cardiff (351) 7.30 Uähr: Eine Stunde bei
Eaſthope Martin. Aberdren (495) 7.30 Uhr: Franzöſ., Komponi=
ſtenabend
. Belfaſt, 7.30 Uhr: Ulſter=Abenb.
G

zu promenieren, iſt ohne Zweifel angenehm und geſundheitsdienlich. Her=
geſſen
Sie aber nicht, daß das Haar in Sonnenſchein und windiger Luft
leicht ſpröde, ſtumpf und brüchig wird. Dr. Dralle’s Birken=Waſſer ver=
hütet
dies und macht das Haar geſchmeidig, glänzend und duftig.
Bedenken Sie ferner, daß das Haar ein ſtarker Staubfänger iſt und
daß der Staub in Derbindung mit Hautfett und Schweiß eine Schicht bildet,
die die Hautporen verſtopft und die günſtige Entwicklung des Haares ver=
hindert
. Maſſieren Sie deshalb regelmäßig Uhre Kopfhaut mit
Dr. Dralle’s Birken-Wasser
Sie ſchaffen ſich eine wundervolle Erquickung, erweiſen Uhrem Haar die
größte Wohltat und brauchen ſich nicht zu ſcheuen, Ihrwohlgepflegtes Haupt
ohne verdeckenden Hut zu zeigen.
Kordern Sie aber ausdrücklich das echte Dr. Dralle’s.

Verſteigerung

im Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9.
Dienstag, den 7. Oktober ds.
Js., von vormittags 8/, Uhr ab,
Verſteigerung der verfallenen Pfänder
(Gold= und Silberwaren, Wäſche, Klei=
dungsſtücke
, Fahrräder, Photographen=
(st12518
Apparate uſw.).
Darmſtadt, den 30. Sept. 1924.
Städtiſches Leihamt.

Bekanntmachung,
betreffend die ſtaatliche vorläufige
Gewerbſteuer für 1924.
Die mit den Einkommen= und Kör=
perſchaftsſtener
=Vorauszahlungen am
10. Oktober, 10. November und
10. Dezember 1924 fällig werdenden
Raten der ſtaatlichen vorläufigen Ge=
werbſteuer
für das Rechnungsjahr 1924
bleiben bis auf weiteres unerhoben.
Sie gelten als auf unbeſtimmte Zeit
zinslos geſtundet. Beſondere Antrag=
ſtellung
bei dem Finanzamt iſt nicht er=
forderlich
.
Dieſe Anordnung bezieht ſich nicht
auf die Erhebung und Beitreibung et=
waiger
, rückſtändiger Beträge aus vor=
deren
Raten.
Darmſtadt, den 24. September 1924.
Heſſ. Miniſterium der Finanzen.
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Hühneraugenleidende sollten daher beim Ein-
kauf
unbedingt auf den Namen Lebewohi achten
und andere Mittel, welche nicht aus den oben ab-
gebildeten
Zehenbinden bestehen, bestimmt zu-
rückweisen
, denn es gibt nichts Besseres als
Lebewohl.
Gegen Hornhaut auf der Eußsohle verwende man
Lebewohl-Rallen-
Scheiben
diese helten in den hartnäckig-
sten
Fällen. Durch die Deck-
scheibe
ist ein Verrutschen und
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30, September 1924

Vom ſüddeutſchen Holzmarkt.
Bon unſerem Sonderberichterſtatter.
Karlsruhe, 29. September.
Es iſt unverkennbar, daß in der letzten Zeit das Geſchäft ſich
belebt hat, wenn auch der Aufſchwung, der von den beſetzten
Gebieten ausgehen ſollte, kaum merklich eingetreten iſt. An und
für ſich bedürften die Läger ſchon der Auffüllung, und es liegen
auch genügend Anfragen beim Großhandel vor, ohne daß ſich
aber eine Kaufluſt in nennenswertem Umfange eingeſtellt hätte.
In den beiden letzten Tagen der Vorwoche war zudem ein
Rückgang der Nachfrage zu verzeichnen. Die Sägemüller ſuchen
auf ihren Preiſen zu beharren und rechneten teilweiſe ſchon mit
der Wiederkehr einer Scheinhauſſe am Holzmarkt, wie wir ſie im
Frühjahr hatten. Aber in Kreiſen des Großhandels rechnet man
mit einem bald eintretenden Rückgang der jetzigen Preiſe.
Am Nadelſtammholzmarkt behaupteten ſich die Preiſe aller=
dings
in der erſten Hälfte der dritten Dekade des Monats Sep=
tember
noch durchweg. Hierzu trug ſicherlich auch die Rationie=
rungspolitik
des Waldbeſitzes bei, der bei Verſteigerungen ängſt=
lich
einen größeren, die Nachfrage überſteigenden Angebotüber=
ſchuß
zu vermeiden ſuchte. Wüttembergiſche Forſten erzielten für
größere Schläge Tannen= und Fichtenſtammholz 103 Prozent der
Landesgrundpreiſe und anderen Orts 104 bzw. 110 Prozent der
Anſchläge. Auch in bayeriſchen Forſten machte ſich teilweiſe ein
Ueberſchreiten der Landesgrundpreiſe bemerkbar, wenn im all=
gemeinen
der Durchſchnitt nicht über 80 bis 95 Prozent hinaus=
ging
. So wurde beiſpielsweiſe für Fichtenlangholz erlöſt: 1.6.
Klaſſe 33,2019,80 Mt. (Anſchläge 2716 Mk.), für regelmäßiges
Fichtenblockholz 1.4. Klaſſe 33,2019,60 Mk., für desgleichen
Ausſchußholz 1.3. Klaſſe 30,7020,90 Mk. (2517 Mk.), alſo
im Durchſchnitt 123 Prozent der Landesgrundpreiſe. Ein ober=
fränkiſches
Poſtamt erzielte für Fichten= und Tannenlangholz
1. Klaſſe 33,05 Mk., bis 6. Klaſſe 19,60 Mk., für desgleichen regel=
mäßige
Blockware 1.4. Klaſſe 33,0519,60 Mk., und desgleichen
Bauholz 1.3. Klaſſe 30,6020,80 Mk. je Kubikmeter ab Wald,
worauf je Kubikmeter noch etwa 3 bis 4 Mk. Fuhrlohn bis zur.
Bahn ſich ergibt. Bei einer Reihe Verſteigerungen wurden die
Landesgrundpreiſe um 22 bis 23½ Prozent überſchritten, wobei
als Kurioſum erwähnt ſei, daß das Forſtamt Siegsdorf bei frei=
händigem
Verkauf von rund 3500 Kubikmeter Nadelſtammholz
nur 36½ Prozent der Landesgrundpreiſe erzielte. In Nieder=
bayern
waren die Ergebniſſe weniger günſtig, da ſich die Forſten
hier im Durchſchnitt mit 75 bis 80 Prozent der Landesgrundpeiſe
zufrieden geben mußten. In dem oberpfälziſchen Forſtamt Ens=
dorf
erbrachten 2000 Feſtmeter Nadelſtammholz (Fichte, Forle denz; feſt,
und Lärche) 96 Prozent der Landesgrundpreiſe. Auch die Tſchecho=
ſlowakei
war wieder ſtark mit Angeboten vertreten. Fichtenlang=
holz
, ausfuhrfrei deutſcher Grenzſtation, war in den ſechs Stärke=
gruppen
von 15 bis 19, 20 bis 24 uſw. und 40 und mehr Zenti= kaniſches Material merklich höher als am Samßtag bezahlt, was übrigens
metern mit 145, 155, 165, 175, 185 und 200 tſchechiſche Kronen
je Kubikmeter an Hand.
weiterhin nach der Schweiz und Frankreich Abſatz fand. In artikeln war das Geſchäft bei wenig veränderten Preiſen ſehr ſtill.
badiſchen und württembergiſchen Schwarzwaldforſten wurden
die Landesgrundpreiſe für Nadelpapierholz durchſchnittlich um tag wurden am Pferzheimer Platze im Großhandel folgende Edelmetall=
5 bis 8 Prozent überſchritten. Tſchechoflowakiſches Nadelpapier= preiſe genennt: Barrengold das Gramm 2,81½ Mk. (Geld), 2.82½ Mk.
holz (Fichte mit wenig Tanne) wurde mit 94 bis 98 tſchechiſche, ſilber das Kilogramm 96.75 Mk. (Geld), 97.25 Mk. (Brief). Notierun=
Kronen ausfuhrfrei deutſcher Grenze ohne deutſchen Eingangs= gen von 11 Uhr vormittags. Tendenz: Ruhig. (Mitgeteilt von der
zoll für 1 Meter lange und 8 bis 24 Zentimeter ſtarke Ware an Darmſtädter und Nationalbank, Filiale Pforzheim.)
den Markt gebracht. Auch weiterhin blieb das Geſchäft am
Grubenholzmarkt ſehr ruhig. Für Grubenlangholz 1. Klaſſe er=
zielte
ein oberpfälziſches Forſtamt 9,/45 Mk. (Anſchlag 9 Mk.) und
2. Klaſſe 7,36 Mk. (7 Mk.). Von tſchechoflowakiſchen Grubenholz= 1924. (Eigener Bericht.) Infolge der jüdiſchen Feiertage war die
offerten wurde in den ſeltenſten Fällen Gebrauch gemacht.
mit dem Rheinlande immer noch nicht in Schwung kommen will. auf die Nachricht, daß die Harpner ihr Kapital unverändert in Gold
Man ſcheint hier immer noch Schwierigkeiten ſeitens, der be= umſtellen, geſucht waren. Außerdem wurden in den Aktien des Anilin=
ſetzenden
Macht zu gewärtigen zu haben. Es bieten ſich immer den Kurſen getätigt. Auch der Markt der heimiſchen Renten war auf
noch für den bar bezahlenden Handel günſtige Einkaufsgelegen= Käufe der Berliner Arbitrage befeſtigt. Kriegsanleihen notierten 580
heiten. Im Durchſchnitt notierten franko Karlsruhe/Mannheim Milliard. Prozent Geld. Gegen Schluß wurde die Stimmung ſowohl

Handelsblatt
unſortierte ſägefallende Bretter 49 bis 54 Mk. je Kubikmeter, des Aktien= als auch des Renkenmarktes etwas leichter. Der Aktien=
hobelfähige
Bretter 1,85 bis 1,95 Mk., Hobelware war etwas markt erholte ſich indeſſen bald wieder, ſodaß an der Nachbörſe mit 182/8
ſtärker gefragt. Auch am Bauholzmarkt haben ſich die Hoffnun= Prozent für Anilin, 15 Prozent für Höchſter, die höchſten Tageskurſe
gen nur in ganz geringem Maße erfüllt, trotzdem fortwährend, ſten Kurſen, man hörte Kriegsanleihe mit 565 Milliard. Prozent Brief.
Bauholzliſten eingingen. Die Sägemüller zeigen das Beſtreben, Am Freiverkehr hörte man: Ufa mit 11½, Becker Stahl 1, Becker Kohle
auf dem erhöhten Preisniveau zu beharren, ſind aber großen= 5½g, Petroleum 16½,
teils zum Nachgeben gezwungen, wenn ſie ihre Werke nicht ganz
zum Erliegen bringen wollen.
Banken.
37,5 auf 2061.9 Trillionen Mark vermehrt, während gleichzeitig 20 Trill. ſtand für die Mehrzahl der Induſtrie=, Schiffahrts= und Bankaktien nur
Mark an Wechſeln aus dem Portefeuille der Bank rediskontiert wurden, wenig Veränderung. Am Anleihemarkt iſt nach den ſchweren Kurs=
Im einzelnen erhöhten ſich die im Wechſel= und Lombardverkehr aus= ſtürzen der Vorwoche eine Beruhigung eingetreten, womit gleichzeitig
im Rentenmarkgeſchäft um 23.3 auf 1121.7 Mill. Rentenmark. Die auch hier unbedeutend geblieben. Sonſt ſind von Einzelheiten zu er=
23. d. Mts. auf 216.7 Trill. Mark. Der Umlauf an Zahlungsmitteln, die Erhöhung des Kurſes der Fahlberg=Liſt=Aktien im Zuſammenhang
zog ſich in der Berichtswoche weiter zuſammen. An Reichsbanknoten und mit den inzwiſchen bekanntgewordenen Umtauſchofferten. Am Einheits=
Rentenbankſcheinen floſſen im ganzen 112 Trill. Mark in die Kaſſen kursmarkte entſprachen die geringfügigen Umſätze bei zumeiſt wenig ver=
der
Reichsbank zurück, und zwar, nahm der Umlauf der Reichsbanknoten änderten Kurſen der im Großverkehr herrſchenden Geſchäftsſtille. Am
an 53.7 auf 1252 Trill. Mark, der Rentenmarkumlauf um 58.3 auf etwa Geldmarkt zeigte ſich im Zuſammenhang mit dem Quartalswechſel etwas
1710 Mill. Rentenmark ab. Im Zuſammenhang mit der vermehrten verſtärkte Nachfrage nach Tagesgeld, ohne daß aber die Leihſätze hier=
Kreditgewährung und den Zahlungsmittelrückflüſſen wuchſen die frem= durch beſonders nach oben beeinflußt worden ſind. Am Deviſenmarkt
den Gelder der Bank um 145.7 auf 895.4 Trill. Mark. Der Goldbeſtand hat ſich nichts von Bedeutung verandert,
ſtieg von neuem um 16.3 auf 560.1 Mill. Goldmark. Die Scheidemünzen=
beſtände
gingen um 0.4 auf 28 Trill. Mark zurück.
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Nr. 272

wieder erreicht wurden. Der Rentenmarkt blieb etwas unter den höch=
w
. Berliner Börſenſtimmungsbericht. Die Umſätze
an der heutigen Börſe hielten ſich wegen des ſchwachen Beſuches infolge
des hohen jüdiſchen Feiertages auf allen Gebieten in recht engen Gren=
zen
und gewannen nur am Montanmarkt einige Bedeutung. Hier ent=
wickelte
ſich anfangs bei bis 3 Billionen Prozent, höheren Kurſen
w. Der Reichsbankausweis. Wie der Ausweis der Reichs= einiges Geſchäft. Begründet wurde das Intereſſe mit den etwas freund=
bank
vom 23. d. Mts. zeigt, hat ſich ihre Kapitalanlage insgeſamt um licher lautenden Berichten aus der Induſtrie. Sonſt aber zeigte der Kurs=
geliehenen
Kredite im Papiermarkgeſchäft um 11.4 auf 862.,6 Trill. Mark, eine Erholung des Kursſtandes verbunden war. Das Geſchäft iſt aber
Summe der außerhalb der Bank weitergegebenen Wechſel ſtellte ſich am wähnen: Der Rückgang des Kurſes der oberſchleſiſchen Kokswerke und

Deviſenmarkt.

Wagenſtand für Reichsbahnwagen, die auf
Koſten Dritter ausgebeſſert werden. Das Reichsverkehrs=
miniſterium
hatte die Reichsbahndirektionen angewieſen, wegen Wagen=
ſtandgelder
für Reichsbahnwagen, die auf Koſten Dritter ausgebeſſert
werden, für die Zeit der Inſtandſetzung zu erheben. Der Reichsverband
der Deutſchen Induſtrie hat darin eine ungerechtfertigte Härte der
Reichsbahn erblickt. Er iſt aus dieſem Grunde für ſofortige Beſeitigung
dieſer Maßnahme eingetreten, worauf die Deutſche Reichsbahn, Haupt=
verwaltung
, erklärt hat, daß für die notwendige Dauer der Ausbeſſe=
rung
künftig ſtatt des tarifmäßigen Wagenſtandgeldes eine unveränder=
liche
Gebühr von 3 Mark für den Tag, insgeſamt höchſtens 12 Mark, er=
hoben
wird. Dieſe kann ausnahmsweiſe nach den Grundkäitzen über
Rückerſtattung von Wagenſtandgeld auf Antrag zurückerſtattet werden.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Ge=
treidebörſe
vom 29. September. Preiſe für je 100 Kilogramm in
Goldmark: Wetterauer Weizen 24,5025,50; Roggen 2323,75; Som=
mergerſte
für Brauzwecke 25,5027,50; Hafer, inländiſcher 22,5023,50,
ausländiſcher ; Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 36,7537,50; Roggen=
mehl
32,2533; Weizenkleie 12/7512; Roggenkleie 12,5012,75. Ten=
w
. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
war die Tendenz für Brotgetreide im Anſchluß an die ſcharf geſteigerten
Forderungen Amerikas ſehr feſt. Von Roggen wurde namentlich ameri=
auch
für die andauernd knappen Inlandsofferten gilt. Bei Weizen be=
ſtand
einiger Begehr für Auslandsware, ſodaß auch erhöhte Forderun=
gen
durchzuſetzen waren. Das Geſchäft in Brotgetreide fand, aber bei
Größeres Animo beſtand auch am Nadelpapierholzmarkt, das dem wegen des hohen jüdiſchen Feiertages ſchwachen Beſuches der Börſe
allerdings nur auf Konto des Großhandels zu buchen iſt, der überwiegend außerhalb des Marktes ſtatt. In Gerſte, Hafer und Futter=
*fm. Süddeutſche Edelmetallnotierungen. Am Mon=
(Brief), Platin das Gramm 14.60 Mk. (Geld), 14.85 Mk. (Brief), Fein=
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 29. September
Börſe heute ſchwächer beſucht als am Freitag. Der Verkehr vollzog ſich
Auch die Lage am Schnittwarenmarkt rechtfertigte ziemlich ruhig. Die Tendenz war aber auf allen Gebieten befeſtigt. Am
nicht die in ihn geſetzten Erwartungen, da beſonders das Geſchäft Aktienmarkte ging eine gewiſſe Anregung von Montanwerten aus, die
Konzerns in Erwartung der Goldbilanzen Meinungskäufe zu ſteigen=

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Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.. . ..

126. 9. 29. 9.1 26. 9. ./ 13500 14000 Hanſa Dampfſch. . . . . 11500 18500 19250 Hemoor Zement ..... 52000 20250 22000 Hirſch Kupfer ........ 17500 4900 V 4900 1 Höſch Eiſen .......... 42750 .7 5625 6000 Hohenlohe Werke.. ... 17100 Kahla Porzellan ....." 7000 35000 33750 Lindes Eismaſch. . . . . . 6600 55500 50000 Lingel Schuh ......." 2500 95000 95000 Linke u. Hofmann ... 11500 2750 3000 L. Loewe u. Co. .... .. 55250 13000 13500 C. Lorenz .... 4400 18750 19500 Meguin. 9500 5250 5750 Niederländiſche Kohle: 40000 25100 25500 Nordd. Gummi ... 0400 35750 35875 Orenſtein. . . . . . . . 16500 Rathgeber Waggon.. 4810 46000 48750 Rombacher Hitten. . 17230 65000 65250 Roſitzer Zucker. 46000 84500 76000 Rütgerswerke 16500 8250 8625 Sachſenwerk 2500 11500 15625 Sächſiſche Gußſtahl: 16900 / 13100 14000 Siemens Glas 18250 2700 2750 Thale Eiſenhütte .. 6125 6000 Ver. Lauſitzer Glas ...N 18500 14500 14500 Volkſtedter Porzellan. 6300 13875 13500 Weſtf. Eiſ. Langendreer 13500 10625 1150) Wittener Gußſtahl .... 21000 56000 Wanderer=Werke ..... ! 7500

29. 9.
12000
53000
19000
41600
18000
7500
6500
2500
12000
59900
4375
9100
40000
0425
16875
5375
17125
48000
16400
2100
16600
18000
19800
6600
14250
22000
7000

Frankenkurs in London: 85.02
Markkurs
18.75

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 29. September 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
o-

3.
.....

Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932.. 100
Dollar=Schatzanweiſungen ...
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.IK.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .... ....."
Bwangsanleihe ..............
4% Preuß, Konſols ........."
........ 0.78 107
3½%
..
4½ Bad. Anl. unk. 1935 ...."
3½% v. 1907 ......
1896 ......."
49 Bahern Anleihe ........."

Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ........ . .. . .
816% Heſſen Reihe XXXVI.
untilgb. b. 28 ... . . . . . . .. . ..
42 Heſſen unk. 1924.. . . ......
3½% ................."

33
4% Württemberger alte ......"
bAusländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
b. 1902 .......

49
5 % Bulgar. Tabak 1902..... ..
1/,2 Griech. Monopol ....."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..."
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................"
4½ Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Reute ......"
5% Num. am. Rente v. 03 ....
4½%0 Goldrente v. 13 ..
um. Goldrente konv.
420
4% am. v. 05 ..

470 Türk. (Admin.) v. 1903.
(Bagdad) Ser. I.
II..
v. 1911, Zollanl. ...
ng. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente ..
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente ......

Außerenroxäiſche.
Mexik. amort. innere
konſ. äuß. u. 99...
Gold v. 04, ſtfr. ...
lonſ. inner. ......
Frrigationsanleihe
630 9
lipas, Serie l.....

Oblig. v. Transportanſt,
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . ..
5% Oeſt. Süob, (Lomb.) ſtfr. ..
i9.
T Tauſend. M Tillionen, M0 Milliarden, oU

26. 9. 29. 9. 0.39 0,55 0,525 0,810 1,3 1,55 97,75 94,75 25.5 85,25 04 0,33 5 6,5 6,5 0,425 042 0,0105 0,71 09 0.075 0,8 0,9 13 1,1 1 4,2 6,75 M 0.8 0.,8 11
2,75 7,2 1 1.15 6.1 4,1 10.5 10: 11 85 5,5 5,7 38 385 23 25,5 16.

2,6% Alte Leſt. Südb. (Lomb.
2i6 %Neue
0.580 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt.
1. b. 8. En..
9. Em.
v. 1885 ....
2 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz,
100 42 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% AnatolierI..3.........
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
%o Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuanteper. :.7777777773
4½%

0,615) Nach Sachwvert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
59 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . .. .. ..
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.

II. Em. .... . . .
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23......."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23... ......
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... . . . . . . . ....."
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5%0
Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ..............
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ................
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..... . .........
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Jauk=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . . . . . . .. .
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
5 Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . ......."
Dresdner Bank. . ..........
Frankfurter Bank ..........."
Hypothelen=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . .. . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
1,8 Neichsbank=Ant. . . .......
Ahein. Creditban ...........
Hypothekenbank".
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..... .. .. ........."
Viener Bankverein .........
Bergwverk3=Rktien.
Berzelius .. . . . . .. .. ......."
Bochzmer Bergb. ..... .. . . . .
Buderus. . . . . . . .
Dt. Luxemburger .....
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
Gelſenlirchen Vergw. ...
Harpener Bergbau......

*
10.25

G.

9.1
1,72
61
10,6

3.5
4,75

2,65
1,4

1.9
1,75
1,4
2,15
25,5
4.75
9
10.5
3,5
3,95
12.25
6Ülg
1.8
4,9
12.5
1,65
0.,310
48,25
2,25
4,75
8,25
0.275
4230

5,1
102g
49
49,25
71

29. 9.
6.25
10,75
19
105
97

9.5
1,7
(0,5
10

4,1
5.1

1,6
44
1,7

1,75
2.15

9,25
10/
3,6
4,3
0,395
12.25
6,75
18
4.7
13
1,65
1.315
49,5
2,25
895
u,28)
0.2375

Kaliwerke Aſchersleben .. . .
Salzdetfurth. . . . . . .
Weſteregeln ......
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren........
Mansfelder .....aifafff..4.
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönis Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ........... 34,5
Riebeck Montan.. . ..... .. . ..
Rombacher Hütte . ...........
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . ."
Ver. Laurahütte . . . . . . ..... ..

Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Vinding)........
Berger .......

5,1
10.5
51.5

Akkumulat. Berlin ...........
Adter & Oppenheimer .. . . . ..
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ...
5% Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano .....
Anilin Bln.=Treptow.. ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . .. .. . . . . ... ..
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) ........
Vergmann El. Verke ........
Ving. Metallwerke . .........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg. ...
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . .. . . . .
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Natinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher fr. ......
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ... . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle......... ..."
Emag, Frankfurt a. M... .....
Email. & Stanziv, Ullrich ...."
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen . ......s..
Ettlingen Spinnerei ......"
Bleiſtift ...."

26. 9. 14,5 1725 39 385 36,5 397/g 3.9 9is Blo 10.25 10.75 38.25 41.9 35 16,5 1,7 6.1 1 38,5 37 57,25 18,5 17 1,8 13,6 1825 17,5 3 4,6 6,5 385 38.5 14,5 16 1125 1I,6 13 2.7 2,8 5,2 6! 35. 13,5 14.5 5,4 2,1 2,75 38 1,25 14 13.25 13, 7.7 79 3.300 03 4,1

Faber & Schleicher ..........
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Fetter). .... ....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . .. . ..
Frankfurter Hof .............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling E Cie. ..............
Germania Linoleum ..... ...."
Gelenkirchen Gußſtahl ......"
Goldſchmidt, Th. .......
Gotha Waggon...........a."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hummerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........
Heddernheimer Kupfer ......
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . .."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . ."
Hirſch Kupfer u. Meſſ,.:.:..7.
Hoch= und Tiefbau ....... ..
Höchſter Farben .......... ...
Holzmann, Phil. ...... .. ...."
Holzverk.=Induſtr. .. . ... . . . . .
8,35 Hydrometer Breslau ........
Fnag .... ......... .........
Funghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .......,
Karſtadt R. .. . . . . . . . .. .. ...."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn.. ... ...
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ..........."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .....
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
14,75 1 Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt ......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . .
Meyer, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . .. . . ..
Motorenfabrik Deuz ........."
Motorenfabrik Oberurſe! .....
Neckle=ſaliter Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . ..
Oleawerke Frankfurt a. M....
2,3 Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ...........
Porzellan Weſſel........."
Reiniger, Gebbert & Schall...
Rhein. Elektr. Stamm ........"
Metall Vorzüge ... . . . ."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........
Rütgerswerke ............."
Schleußner (Frankfurta. M.) ..
Schneider & Hanau...... . . .."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
6,25 Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .."
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..

6. 9.
,55
5.25
19,75
12
4,6
16
31
1.1
0,260
1.05
9,75
11.2
28,75
14,25
15.25
13,5
21
4.3
5,2

2,25
14,25
.
5,5
7,6
3,75
8,5

*
5,25
2,.4
3,55

11,6
0,8
1.45
2.2


4,25
0560
16.25
2.95
6,.75
37

79
1225
1.9
4,6
16
1.1
0.3001
11
101g
1173
2,6
25
27,5
14,3
16,5
13,6
6,5
2.45
4,25
4,8
2,8
15
5,25
6.
1,7
3.4
42
3,25
4,25
92
15
2,5
5,5
23
3,55
6,5
9.75
09
1,4
2,1
5,25
5,25
1,5
3
5,25
775
2.15
8.2,
7.75

16%
2,95
37

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ............
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rosh..... ..
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co.. Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske. . . ...... . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring elektr. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkſt,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf.,
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ...........

Zelſtoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ..:
Voigt & Haeffner Stämme .. .
Voltohm, Seil ..............
Wahß & Frehtag. . . . . . . . .....
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel......."
Frankenthal. . . . . ."

Heilbronn.. . . . . . . .
Offſtein ..........
Rheingau ....... ".
Stuttgart . . . . . .. ..

26, 9.
2,55
0.,8
5,25
65
42
3,2
8ilg

3,75
11,75

13.75
1.7
31
1.:
2,6
2.
2,5
2l.

Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B. .... . . ... ..
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ........."
Nordb. Lloyd.. . . . . .. . .. . . .

457
R
163
26,5
4,75

29, 9.
2,6

0,855
3,5
6,6
41
1.9
3,75
119
29
13
2,75
1,35
2,6
25
2,78

Darmſtädter Berte,
Bahnbedarf ... .. .. .... ... ..
Dampfkeſſel Rodberg.. . . . . . . .
Helvetia Konſervenfabrik. . . . ..
Gebr. Lutz ............. .....
Motorenbfarik Darmſtadt ....."
Gebr. Roeder ............
Venuleth & Ellenberger ......"

Unnotierte Aktien.
Apf. . . . . . . . . . .. . . . . . ..
Beckerkohle., ...7773377000
Beckerſtahl .................
Benz.... . ... .. . .... ... . ....
Brown Boveri .............."
Chem. Andreae .............
Deutſche Petrolenm ... .. . . . .."
Diamond Shares ............"
Entrepriſe ..................
Falconwerke ................"
Großkraftwv. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) .........."
Hanſa Lloyd .. ... ..........
Hero Conſerven ............."
Holſatiawerke, Altona .. . . . . . .
Kabel Rheydt ......."

Krügershall Kali ....."
Metall Starkenburg ...
Otto & Quanz.... . . .
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)...."
Ufa Film ..... . . ... ....

3,5
435
24,25
66
30

5
0.95
3,25

0.165

u

675

2,6
0,95
3.5

15,75

0175

[ ][  ][ ]

71994.

Nummer 272.

Dienstag, den 30. September 1924.

Seite 1 ,3.

Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
101)
(Nachdruck verboten.)
Und ſprach: Königin von Saba, gefallen, dir die Stall=
buben
? Die Königin antwortete: Sie ſind abſcheulich.
Da nahm Salomo, die Königin von Saba an der Hand,
führte ſie in ſeine Speiſekammer
Da wurde der Erzähler von einem gemeinſamen Ruf ſeiner
Gäſte unterbrochen:
Was iſt das? Dort drüben auf dem Berg das aufflam=
eit
: Feuer? Und rings umher die ſprühenden Feuerräder in
der Luft! Und der brauſende Geſang? Was iſt das alles?
Meine Langentaler haben das Sonnenrad entzündet. So
grüßen ſie zur Faſtnacht den kommenden Frühling."
Mit Freude und in Ergriffenheit ſahen die drei Freunde das
wunderſame Schauſpiel an. Es war ſchwarze Nacht geworden.
Der Regen ſchlug mit erneuter Heftigkeit nieder. Auf der Höhe
gegenüber, dicht unter dem Rande des Waldes, der ſie krönte,
entlohte das gewaltige Feuer. Philipp und Margarete waren
nun darauf gefaßt, in Ruhe den Scheiterhaufen in Flammen zu
verglühen zu ſehen. Wie erſtaunten ſie, als langſam und maje=
ſtätiſch
das gewaltige Feuer den Berg herunterrollte. So mag
die Sonne ausſehen aus der Nähe’, dachte Margarete. Die Flam=
men
und die Glut bildeten eine gewaltige Kugel. Die Flammen
loderten auf und ſchlugen vornüber und ſenkten ſich in die Tiefe
und legten ſich auf den Boden und erhoben ſich wieder und loder=
ten
in die Höhe. So ein ganzer Kranz von Flammen, der um
den dunkelglühenden Kern gewunden war. Hinter der feurigen
Kugel bezeichnete ein bis zum Waldrande reichender flammender
Streifen den Weg, den die Sonne gewandelt war.
Allmählich wurde den beiden Gäſten der Vorgang verſtänd=
lich
. Sie ſahen zur Rechten und zur Linken von der Feuer=
lawine
einen langen ſchwarzen Balken hinausragen, der von
phantaſtiſchen dunkeln Geſtalten gehalten und gemeiſtert wurde.
Sie erkannten, daß das Sonnenrad um einen gewaltigen Hebe=
baum
lief; daher war ſein Gang ſo ruhig, ſo ſtet, ſo königlich,
ſo ſonnenhaft. Vorn und hinten und um beide Seiten ſprangen
Rudel von Buben, die ſchwangen ihre ſprühenden Holzfakeln
im Kreiſe, ſo daß funkenſprühende Feuerräder durch die ſchwarze
Nacht wirbelten, um dann wieder zu einem luſtigen, flackernden
Flämmlein zuſammenzuſchrumpfen. Weil die Nacht ſo ſchwarz
und voller Wolken und Regen war, legte ſich ein Qualm über
das Feuerſpiel, wurde aber immer wieder von hochauflodernden
Flammen auseinander geriſſen.
So wandelte das Feuer langſam den Berg herunter, ſelber
ſtill und in göttlicher Ruhe, aber umſprungen von wilder, funken=
umwobener
Luſt und umjauchzt von dem Sonnenruf:
Hollahohe!
Sonne, Sonne!
Hinan, hinab!
Glühe, ſprühe!
Gib uns Laub!
Gib uns Korn!

Laß ſchwellen das Euter!
Laß wachſen das Horn!
Gib uns Freude und Licht!
Vergiß die Kindlein nicht
Im kalten, dunkeln Born
Schenk uns viele, viele!
Hollahohe!
Hinan, hinab!
Sonne, Sonne!
Sonne, Sonne!
Wenn das Sonnenrad an einen Rain oder an eine Stufe
des Ackerlandes gekommen war, dann fiel es wohl, ein Stück
hinunter, anſtatt zu rollen. Hochauf ſchlug dann die Flamme
und qualmte der glutrote Rauch. Es dauerte eine Weile, bis das
Geſtirn wieder ſeinen ſtillen, hoheitsvollen Gang gefunden
hatte.
So rollte es den Berg herab, über die Wieſe hin bis unter
die Erlen des Bachs. Noch einmal loderte die Flamme mächtig
empor, daß die nackten Kronen der Erlen hier und dort Feuer
fingen, dann ſtürzte der glühende Ball in den Bach und erloſch.
Im gleichen Augenblick wurden alle Fückeln gelöſcht und der Ge=
ſang
riß ab. Es wurde ſchwarze, ſtille, regendurchrauſchte Nacht.
Lautlos gingen die Dorfbewohner nach Hauſe. Man ſah ihre
huſchenden Geſtalten; und dann lag das Dörflein und das Tal
geradeſo ſtill und verträumt in den nachtſchwarzen Nebel ver=
ſenkt
wie zuvor.
Erſchüttert hatten die drei dem Ausgange des Schauſpieles
zugeſehen.
Wohl dem Menſchen, der alſo ſtirbt, ſagte Philipp leiſe.
Wohl dem Geſchlechte, das alſo erliſcht, fügte Friedrich
hinzu.
Kommet, die Straße iſt nahe.
Sie ſprachen nicht mehr viel auf dem Wege.
Sie hatten den Talweg wieder erreicht. Friedrich führte
Margarete, da ihre Augen nicht ſtark waren. Philipp ging dicht
hinter ihnen. Ein gemeinſames Geſpräch wollte lange nicht zu=
ſtande
kommen. Der Junker und die Gefährtin gingen vor
Philipp hin wie eine wandelnde, dunkle Maſſe. Zuweilen
wurde ein halblautes Wort und dazwiſchen ein paar leiſe hin
und her geraunt. Auf einmal klang aus der dunkeln Maſſe unter=
drücktes
Lachen; ſie blieb ſtehen, ſo daß auch Philipp ſtehenblei=
ben
mußte, und Margarete ſagte keck und doch verſchämt:
Vater, hilf du weiter wir wiſſen nicht, wo hinaus.
Mit eurer Geſchichte?
Natürlich.
Ja, wo ſeid ihr denn ſtehengeblieben? Seid ihr noch immer
in der Speiſekammer?
Eine Pauſe.
Endlich ſagte Friedrich: Wir ſind etwas weitergekommen.
Ja, wo haltet ihr denn? So ſagt mir’s doch, damit ich
weiterfahren kann.
Das Weiterfahren beſorgen wir ſelbſt, du ſollſt uns nur
ſagen." Margarete ſtockte.
Wann die Hochzeit ſein ſoll, fuhr Friedrich heraus.
Ja, heiraten ſie denn? Der König Salomo hat doch ſchon
ſechzig Ehefrauen und achtzig Kebsweiber; und die Königin von
Saba hat doch ewige Jungfrauſchaft gelobt.

Erſtlich iſt dies letztere nicht wahr, ſagte Margarete, du
fälſcheſt die Heilige Schrift, und
Und zweitens, ſo nahm ihr Friedrich das Wort aus dem
Mund, du ſollſt dich in dieſer Finſternis nicht dümmer ſtellen,
als du biſt. Wir reden nicht vom König Salomo und der Köni=
gin
Saba, ſondern von der da und von mir.
So, ſo! ſagte Philipp in eigentümlichem Ton. Macht
mir einmal Platz, daß ich euch nicht umrenne in dieſer ägyptiſchen
Schwärze! Laſſet mich vorausgehen und redet nicht ſo viel!
Und er ging voraus, die beiden andern ſtill hintennach. Sie
ahnten, was in der Seele des Mannes vorging.
Am Fuße des Schloßberges blieb Philipp ſtehen, wartete
auf die beiden und ſagte:
Friedrich, du weißt
Seine Stimme brach, er konnte nicht weiterreden.
Margarete, gib mir deine Hand! Du warſt eine gute Toch=
ter
; du wirſt eine gute Ehefrau ſein. Friedrich, wohl dem Vater,
der in ſo wilder, böſer Zeit ſeine einzige Tochter einem braven
Mann in die Arme legen darf. Danket alle Gott mit Herzen,
Mund und Händen. Was welltet ihr doch wiſſen?
Wanin die Hochzeit ſein ſoll, ſagte Margarete leiſe.
Wenn wir droben im hellen Zimmer ſind, will ich euch die
Antwort ſagen. Laſſet mich unterwegs im Frieden.
Und er ging ſeufzend den Bugweg hinan.
Aber ehe er Beſcheid ſagen konnte, hielt er einen Brief in
Händen, den ein reitender Eilbote von Stuttgart gebracht hatte.
Der Brief enthielt den Befehl, die Reiſe an die mitteldeutſchen
Höfe zu beſchleunigen und die kürzeſten Wege zu wählen.
Als Philipp geleſen hatte, ſagte er ernſt: Ich muß morgen
früh weiterreiten und muß den Tagesweg ſtrecken bis an den
Main. Du kannſt mich nicht weiter begleiten, Margarete. Nach
Schweinfurt bringen, wie ich vorhatte, kann ich dich auch nicht,
es führt mich zu bbeit ab. Wo bleibſt du nur?
Margarete ſah vor ſich nieder, Friedrich wollte, etwas er=
widern
. Aber Philipp nahm das Wort vorweg und ſagte:
Ihr wolltet von mir Beſcheid, wann die Hochzeit ſein ſoll?
Ich gebe ihn jetzt. Heute noch müßt ihr Mann und Frau werden.
Dann bleibt Margarete hier und ich weiß ſie verſorgt.
Die beiden Verlobten, ſahen ſich betreten an.
Wenn Margarete will, ſagte Friedrich.
Es iſt eine wunderliche Sache, ſagte dieſe, und ich möchte
nicht, daß man davon erzählte, aber wenn Friedrich will
Nun denn, in Gottes Namen entſchied Philipp. Ich bin
der eine Zeuge; wer iſt der andre?"
Den nehmen wir unterwegs mit; es iſt mein Freund, der
Karmeliterprior.
Alſo wohlan!
Gerade ſo, wie wir gehen und ſtehen? fragte Margarete,
in unſern ſchmutzigen Kleidern und mit
Sie brach ab.
Mit leerem Magen, haſt du ſagen wollen. Du brauchſt dich
nicht zu ſchämen, Töchterchen; auch ich habe heilloſen Hunger.
Aber jetzt geht Not an Mann und Weib. Putzen und füttern
könnt ihr euch ſpäter nach Herzensluſt.
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