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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeskauttſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 262 Donnerstag, den 25. September 1924. 187. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Die Berliner Preſſe zum
Kabinettsentſcheid.
Befriedigende Zuſtimmung.
Berlin, 24. Sept. (Wolff.) Die Morgenblätter beſchäftigen ſich
ausführlich mit dem Ergebnis des geſtrigen
Kabinetts=
rates.
Die „Deutſche Zeitung” bezeichnet die Haltung des Kabinetts
als ein Ausweichen vor Entſcheidungen und fragt, wie ſich das
Reichs=
kabinett weiterhin zur Kriegsſchuldfrage ſtellen wolle. Sollte hier ein
Verzicht auf die Notifizierung ausgeſprochen ſein, ſo müßte ſchon jetzt
ſchärfſter Proteſt erhoben werden. Die „Kreuzzeitung” fragt, wie
ſich denn das Kabinett die Durchſetzung der „unerläßlichen Garantien”
denke. Immerhin müſſe die Aufrechterhaltung ſolcher Garantien als
Sieg der beſonneren Richtung im Reichskabinett betrachtet werden. Das
Blatt ſpricht die Erwartung aus, daß das Kabinett von dieſen
Garan=
ien keinesfalls abgehen werde. Die „Deutſche Tageszeitung”
begrüßt es, daß ein übereilter Beſchluß vermieden wurde und betont,
daß man auch in London der Frage des Eintritts Deutſchlands in den
Völkerbund kühler gegenüberſtehe, nachdem ſich der franzöſiſche Einfluß
I8 ſo ausſchlaggebend erwieſen hat. Die ,Börſenzeitung” hebt
hervor, daß auf Grund der Entſcheidung des Kabinetts den
Deutſch=
iationalen die Möglichkeit der Einflußnahme offen gehalten ſei. Der
„Lokalanzeiger” bezeichnet die Entſcheidung des Kabinetts bei der
jegebenen Sachlage als die allein und unbedingt richtige, ſoweit es das
formelle betrifft, im übrigen ſei die ſachliche Uebereinſtimmung mit der
ſteichsregierung eine Vertrauensſache, die im inneren Zuſammenhange
ſit der Umbildung der Reichsregierung ſteht.
Die „Deutſche Allgemeine Zeitung” billigt den Beſchluß des Kabinetts,
ſer einen guten Augangspunkt bilde. Alles weitere hänge nun von
frankreich ab: die Legende von der Verhinderung friedlicher
Verſtändi=
ung durch Deutſchland ſei nun entkräftet.
Das „Berliner Tagblatt” erklärt, der Kabinettsbeſchluß ſei
ernünftig und entſpreche der Situation. Die Londoner Antwort brachte
ben keine ausreichende Klärung, was beweiſe, daß der franzöſiſche
Ein=
luß in Genf recht fühlbar geworden ſei. Das Blatt iſt der Meinung, daß
as Völkerbundsſekretariat die Frage des Eintritts Deutſchlands zum
Zeratungsgegenſtande einer Sondertagung machen werde, jedoch ſei nicht
jahrſcheinlich, daß dieſe angeſichts der franzöſiſchen Haltung bald
ſtatt=
nden könnte. Das Blatt hebt insbeſondere hervor, daß Deutſchland
benſowenig als Macht zweiten Ranges in den Völkerbund eintreten
önne, wie es Frankreich nach 1870 unmöglich geweſen wäre, ohne volle
(nerkennung zum Berliner Kongreß zu kommen. Der „
Börſen=
ourier” glaubt, daß es ſich nunmehr nur noch um eine formelle
jeſtätigung der von Deutſchland erwarteten Bürgſchaften handeln werde
nd, wenn nichts Unerwartetes dazwiſchen käme, der deutſche Antrag
ald erfolgen werde, der in der beſtimmteſten, diplomatiſch überhaupt
töglichen Weiſe angekündigt wurde. Die „Voſſiſche Zeitung”
ebt hervor, daß es ſich nicht um eine platoniſche Kundgebung handele,
undern daß der Eintrittswille durchaus ernſt gemeint ſei.
Die „Volkszeitung” bezeichnet den Beſchluß als „Halbheit”
die geplanten Sondierungen ſtellten eine Selbſtverſkändlichkeit dar, die
ingſt hätte geſchehen ſein können und in London hätte geſchehen müſſen.
die Germania” begrüßt den Kabinettsbeſchluß als einen
außer=
olitiſchen Fortſchritt, der vorausſichtlich für Deutſchland von großem
lutzen ſein werde. Der „Vorwärts” bezeichnet die Vorausſetzung
er Behandlung Deutſchlands als Hauptmacht als allgemein zu billigen,
nd fragt nach den übrigen Bedingungen. Es ſei Sache des Vertrauens,
die man ſich, ohne dieſe Bedingungen zu kennen, zu der
Regierungs=
rklärung ſtellen wolle.
Die „Rote Fahne” polemiſiert in heftiger Weiſe gegen den
Ein=
ritt Deutſchlands in den Völkerbund. Der Eintritt in denſelben bedeute
ine neue Demütigung vor den Siegern.
Das Echo des Kabinettsbeſchluſſes in Bahern.
München, 24. Sept. Bisher äußern ſich von der bayeriſchen
Freſſe nur die Münchener Neueſten Nachrichten zu dem geſtrigen Beſchuß
er Reichsregierung zur Frage des Eintritts Deutſchlands in den
fölkerbund. Das Blatt kommt im weſentlichen zu dem Ergebnis, daß
3 verfehlt wäre, die Aufrollung der Kriegsſchuldfrage und die
Auf=
rderung an die Mitglieder des Bundes zur Oeffnung ihrer Archive
is zu einer Zeit nach dem Eintritt in den Völkerbund zu verſchieben.
ſoch ſo gut klingende, aber unverbindliche Zuſagen, dürften uns nicht
erführen. Das mindeſte, was zu verlangen ſei, ſei die Herſtellung von
ſedingungen, die uns davor ſchützen, daß wir uns nach der Aufnahme
iit gebundenen Händen auch noch Ehrenkränkungen gegenüberſehen
nüſſen.
Das deutſche Memorandum in Ausarbeitung.
Berlin, 24. Sept. Wie die Blätter von zuſtändiger Seite
rfahren, wird ein Memorandum ausgearbeitet, das den
ehn Staaten, welche im Völkerbund vertreten ſind, durch
nſere Miſſionen unterbreitet werden ſoll. In dieſem
Memo=
andum werden die Fragen behandelt, deren Klärung und
Be=
ntwortung die Regierung wünſcht, bevor ſie den endgültigen
Zeſchluß über den Antrag auf Zulaſſung faßt. Das
Memoran=
um wird noch dem Kabinettsrat unterbreitet.
Der deuiſche Kabinettsbeſchluß im Lichte der
franzöſiſchen Preſſe.
TU. Paris, 24. Sept. Das Communiqué der
Reichsregie=
ung wird verſchieden ausgelegt. Während einige Blätter die
lbſicht der Reichsregierung feſtſtellen, ſich ſofort um die
Auf=
ahme in den Völkerbund zu bewerben, neigen andere dazu, die
frage als vorläufig vertagt anzuſehen. „Ere Nouvelle”
er=
ärt, daß dieſe Verzichtleiſtung auf die Notifizierung die
wirk=
ch entſcheidende Handlung bedeute, die Deutſchlands Miniſter
eſtern beſchloſſen hätten. Gegenüber den vier von Berlin aus
Ausſicht genommenen Bedingungen ſtellt das Blatt, offenbar
ſfiziös, feſt, daß die Frage der deutſchen
Reparationsverpflich=
ingen mit der Unterzeichnung des Londoner Protokolls als
ge=
gelt angeſehen werden könne. Frankreich richte ſein
Haupt=
ugenmerk zurzeit auf die Militärkontrolle. Die meiſten
Blät=
r äußern ſich in demſelben Sinne. „Excelſior” erklärt,
n ſchlagender Beweis für die Aufrichigkeit der internationalen
ſeſinnung Deutſchlands würde in der Erfüllung der von der
ſotſchafterkonferenz geſtellten Forderung nach Wiederaufnahme /
er interalliierten Militärkontrolle zu erblicken ſein. Die
franzö=
ſche Regierung werde damit den ſtärkſten Einwand, den ſie
egen die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund geltend
aache, fallen laſſen müſſen.
„Echo de Paris” ſchreibt, daß die früheren franzöſiſchen
Forderungen bereits in verſchiedenen Punkten eine Abſchwächung
erfahren hätten, und es dürfe nicht mehr die Rede von weiteren
Konzeſſionen ſein.
„Oeuvre” gibt zu, daß der Friede nicht ohne den Beiſtand
Deutſchlands wiederhergeſtellt werden könne. Deutſchland lege
aber nich: Beweiſe ſeines Friedenswillens ab, wenn es nur in
den Völkerbund eintreten wolle, um die Polen bei günſtiger
Ge=
legenheit aus Oberſchleſien zu vertreiben. Fünf Jahre nach dem
Friedensſchluß ſehen wir dem Eintritt Deutſchlands ohne Haß
und ohne Vorliebe zu Begünſtigungen entgegen. Wir können
aber nicht geſtatten, daß Deutſchland ſich als Triumphator
aufſpielt.
Der „Quotidien” meint, daß nach ſeiner Anſicht es im
Völkerbund keine Ausnahmeſtellung und keine Privilegien für
irgend jemand geben dürfe. Das bedeute nicht, daß Frankreich
den leiſeſten Wunſch hege, dem Eintritt Deutſchlands Hinderniſſe
in den Weg zu legen.
Engliſche Preffeſiimmen zu Deutſchlands
Eintritt in den Völkerbund.
TU. London, 24. Sept. Der deutſche Entſchluß, demnächſt den
Verſuch zu machen, unter beſtimmten Bedingungen in den Völkerbund
einzutreten, findet in den engliſchen Blättern keine beſonders günſtige
Aufnahme. Die Tatſache als ſolche wird in einigen Blättern nur
er=
wähnt, durch Veröffentlichung eines eiskalten Leitartikels über den
Ein=
tritt Deutſchlands in den Völkerbund. „Times” berichtet u. a.: Die
deutſche Regierung hat geſtern einen Entſchluß gefaßt, ſich zu bemühen,
um einen baldigen Eintritt in den Völkerbund zu ſichern.
Es genügt zu ſagen, daß einzelne Sätze in dem Dokument zweideutig
ſind. Deutſchlands Stellung als Großmacht iſt unzweifelhaft. Die
Be=
zeichnung „Großmacht” iſt zweifellos in der Abſicht gebraucht worden,
einen Anſpruch auf einen Parlamentsſitz zu erheben. Dieſer Anſpruch iſt
im weſentlichen nicht unbillig, obwohl er ſich im Augenblick als unbillig
erweiſt. Groß würde der Widerſtand ſein, wenn Deutſchland den Verſuch
machen wollte, dem Völkerbund unter Aufnahmebedingungen beizutreten,
und zwar wäre dieſer Widerſtand nicht nur von Frankreich, ſondern auch
von England und den anderen Völkexbundsſtaaten zu erwarten.
„Daily Chroniele” nennt die Entſcheidung Deutſchlands die
Ein=
leitung einer wichtigen Epoche der Nachkriegsgeſchichte und ſagt, daß
Deutſchland ſchon vorher entſprechend benachrichtigt worden iſt, daß ſein
Geſuch günſtig erledigt werden würde, ſobald es den Antrag ſtellt.
„Daily Herald” ſchreibt: Wir freuen uns herzlich, ſowohl für
Deuſchland wie für uns ſelbſt, wie auch für die anderen Nationen, die
ſchon Mitglied des Völkerbundes ſind, daß dieſer Schritt nun erfolgt.
Schweizer Preſſeſtimnmen.
Baſel, 24. Sept. (Europreß.) Die Baſler Nachrichten”
ſchreiben zur geſtrigen Kabinettsſitzung: Die franzöſiſche Regierung ſtellt
ſich gegenwärtig ſo feſt auf den Boden des Beneſch=Protokolls, daß ſie
Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund trotz aller Bedenken wünſchen
muß. Es gibt kein europäiſches Sicherheitsſyſtem ohne Deutſchland, der
Völkerbund braucht Deutſchland, man braucht ſich gegenſeitig.
Die Aufnahme der Kabinettsentſchließung
in Völkerbundskreiſen.
Paris, 24. Sept. Der Sonderberichterſtatter der
Havas=
agentur in Genf berichtet über den Eindruck, den der geſtrige
Beſchluß des Reichskabinetts in
Völkerbunds=
kreiſen gemacht hat, man erkenne an, daß Deutſchland einen
großen Schritt auf dem Wege der internationalen
Zuſammen=
arbeit unternommen und daß es dem Völkerbund und auch ſich
ſelbſt einen großen Dienſt dadurch erwieſen habe, daß es den
erſteren von der Sorge befreite, ſich über das Zulaſſungsgeſuch
von vornherein auszuſprechen. Da die Angelegenheit jetzt auf
diplomatiſchem Wege behandelt werde, erwarte man
ohne Ungeduld das Ergebnis der
Sondierun=
gen, die das deutſche Communigué ankündige.
Es verbreite ſich immer mehr der Gedanke, daß, in der ſehr
wich=
tigen Vorausſetzung, daß Deutſchland ſein Aufnahmegeſuch nicht
mehr im Laufe der gegenwärtigen Seſſion einbringen könne, eine
außerordentliche Seſſion" für den Monat Januar einberufen
werde mit dem einzigen Zweck, ſich über die Zulaſſung des
Deut=
ſchen Reiches auszuſprechen.
*
Miedeutſch=engliſchen Sergandlungen
Die zurzeit in Berlin ſtattfindenden deutſch=engliſchen
Han=
delsvertragsverhandlungen nehmen, wie wir erfahren, einen
ungeſtörten Verlauf. Als Verhandlungsgrundlage dient ein
eng=
liſcher Vertragsentwurf, den das engliſche Außenamt den
zu=
ſtändigen deutſchen Stellen übermitteln hat. Entgegen
verſchie=
denen franzöſiſchen Meldungen ſind die Vertragsverhandlungen
erſt am vergangenen Montag, nach dem Eintreffen der engliſchen
Delegation, in Fluß gekommen. Es haben natürlich vorher
zwiſchen den deutſchen zuſtändigen Stellen und den Vertretern
der Reichs= und Staatsbehörden ſowie Vertretern der deutſchen
Induſtrie abſchließende Beſprechungen ſtattgefunden. Am
vorgeſt=
rigen Diensrag erfolgte dann erſtmalig die Fühlungnahme mit
der engliſchen Delegation. Es iſt anzunehmen, daß dabei von
deutſcher Seite Abänderungsvorſchläge gemacht worden ſind. Am
geſtrigen Mittwoch vormittag wurde die Angelegenheit noch
ein=
mal innerhalb der einzelnen Delegationen durchgeſprochen.
Ueber den Inhalt der Verhandlungen läßt ſich naturgemäß noch
nichts weiter ſagen. Daß jedoch die Frage der Meiſtbegünſtigung
und des Recoverh=Actes zur Beſprechung ſtehen, iſt
ſelbſtver=
ftändlich. Die generelle Frage der Meiſtbegünſtigung wird wohl
unſchwer zu löſen ſein. Wichtiger jedoch iſt die Frage, was
in=
haltlich unter Meiſtbegünſtigung zu verſtehen iſt. Man hofft
jedoch auf deutſcher Seite, daß die Genfer Erklärungen
Macdo=
nalds von der Gleichberechtigung Deutſchlands auch ihren
Nieder=
ſchlag bei den Handelsvertragsverhandlungen finden,
„Porzugsbehandlung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Wort, das der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot
an=
fangs dieſes Monats auf der Genfer Völkerbundstagung
ausge=
ſprochen hatte, daß nämlich Deutſchland, keine
Vorzugsbehand=
lung beanſpruchen dürfe, wird von der franzöſiſchen Preſſe nach
allen Richtungen hin variiert. Unſeren Völkerbundsſchwärmern
bereitet es großen Kummer, daß die Reichsregierung über ganz
beſtimmte Fragen Klarheit haben will, ehe ſie ihr amtliches
Ge=
ſuch auf Aufnahme in den Völkerbund nach Genf richtet. Zwar
etwas verklauſuliert, aber doch deutlich genug erkennen
große Zeitungen Frankreichs und Englands an,
daß Deutſchland eine Großmacht ſei und als ſolche
Anſpruch auf einen Platz im Völkerbundsrat habe. Die Londoner
Times haben die etwas merkwürdige Formulierung gewählt, daß
Deutſchlands Anſpruch zwar nicht unberechtigt, aber im
Augen=
blick unverſtändlich ſei. Sie ſchweigt in das Lager der
Herriot=
ſchen Mehrheit hinein. Die Pariſer Zeitungen ſtellen die Dinge
ſo dar, daß die Alliierten Deutſchland eine Wohltat erweiſen
würden, wenn ſie es in den Völkerbund aufnehmen, nicht aber
umgekehrt. Wir wiſſen aus einigen Aeußerungen franzöſiſcher
Rechtsblätter, aus welchem Grund Frankreich uns nicht jetzt ſchon
im Völkerbund und im Völkerbundsrat erſcheinen ſehen möchte.
Wir würden dann an der Abrüſtungskonferenz vollberechtigt
teil=
nehmen können, die bekanntlich ſpäteſtens am 25. Juni 1925
er=
öffnet werden ſoll. Dadurch wird bewieſen, daß man ſelbſt im
heutigen Frankreich in der Abrüſtungsfrage
noch wenig verſtändigungsbereit iſt.
Die Times erklären in ihrem genannten Artikel weiter, die
Alliierten könnten unter keinen Umſtänden dulden, daß
Deutſch=
land die beſtehenden Verträge unterminiere. Die
Reichsregie=
rung ſteht bekanntlich auf dem Standpunkt, daß ein etwaiges
deutſches Aufnahmegeſuch nicht zu einer Untermauerung des
Ver=
ſailler Vertrages und der Lüge von Deutſchlands Kriegsſchuld
führen dürfe. Hier ſtehen ſich ſachlich die Auffaſſungen
Deutſch=
lands und der Alliierten ſchroff gegenüber. Wir dürfen nicht
ver=
geſſen, daß das Londoner Völkerbundsſtatut den erſten Teil des
Verſailler Vertrages bildet und daß wir bei einem
bedingungs=
loſen Aufnahmegeſuch Gefahr liefen, von unſeren früheren
Geg=
nern noch einmal ausdrücklich auf den Verſailler Paragraphen
feſtgenagelt werden zu können. Selbſt den unerbittlichſten
Freun=
den, und gerade dieſen am wenigſten, kann nachgeſagt werden,
daß ſie für eine bevorzugte Behandlung Deutſchlands bei der
Aufnahme in den Völkerbund eingetreten ſeien. Faſt alle
gegen=
wärtigen Mitglieder des Völkerbundes befanden ſich bei ihrem
Eintritt in einem Zuſtande innen= und außenpolitiſchen
Gleich=
gewichts. Sie hatten keine territorialen Verluſte, in der Heimat
oder in ihren Kolonien erlitten und waren nicht auf
unerträg=
liche Lebensbedingungen herabgeſchraubt worden. Wenn wir als
ein geſchwächtes und geſchändetes Land in die Geſellſchaft der
Nationen eintreten ſollen, ſo muß uns zunächſt die Frage
beant=
wortet werden: Wie wirkt unſer etwaiger Eintritt
auf unſer Recht, uns erträgliche
Lebensbeding=
ungen wieder zu ſchaffen.
Die vom Auswärtigen Amt ausgearbeiteten Punkte ſtehen
ohne Ausnahme im Rahmen dieſer Formel. Eskannkeinem
lehensfähigen Volke zugemutet werden, an der
Garantie gegen ſeinen Wiederaufſtieg ſelbſt
teilzunehmen. Mit dem gleichen Rechte könnte man einem
Angeklagten zumuten, ſein eigener Staatsanwalt zu ſein. Wir
Deutſche können es nur als bittere Fronie auffaſſen, wenn
fran=
zöſiſche und engliſche Zeitungen dagegen proteſtieren, daß wir für
uns eine Vorzugsbehandlung beanſpruchen. Die Gründe, welche
unſere Mitarbeit am Völkerbund wünſchenswert erſcheinen laſſen,
ſind in den letzten Wochen immer wieder hergezählt worden. Sie
werden natürlich auch vom Ausland wiederholt und unterſtrichen.
Wenig Verſtändnis dagegen finden wir mit unſeren Wünſchen.
Wohl aber ſollen wir unſer Gebiet und unſere Verkehrsmittel
für Sühneexpeditionen des Völkerbundes gegen einen etwaigen
oſteuropäiſchen Friedensbrecher zur Verfügung ſtellen. Rund
herausgeſagt, find doch die Kriſenherde zurzeit der Balkan und
die Grenzzonen zwiſchen Rußland, und den ſogenannten
Rand=
ſtaaten. Wenn Sowjetrußland wirklich angriffsluſtig wäre,
Po=
len überfiele und den Völkerbund zur Entſendung von
Sühne=
truppen durch deutſches Gebiet veranlaßte, ſo würde es ſich ſicher
keinen Augenblick beſinnen, das wehrloſe Deutſche Reich
gleich=
falls als Feind zu erklären und in den Krieg zu verwickeln. Kein
Vorteil, den der Völkerbund uns heute zu bieten vermöchte,
könnte das Unheil aufwiegen, das uns widerfahren würde, wenn
wir in unſerem gegenwärtigen Zuſtande der Entwaffnung in
einen Krieg verwickelt würden. Wir verlangen, ehe wir die
Ab=
ſendung eines Aufnahmegeſuches nach Genf in ernſte Erwägung
ziehen könnten, daß man gewiſſenhaft unſerer beſonderen Lage
Rechnung trägt und uns nicht gewiſſenlos ſchweren Gefahren
aus=
ſetzt. Wenn den Männern in Paris und London dieſe deutſche
Lebensnotwendigkeit nicht einleuchten ſollte, dann iſt es
vergeb=
liche Liebesmüh’, ſie ihnen eintrichtern zu wollen. Wir
ver=
langen bei einem etwaigen Eintritt in den Völkerbund nicht
eine Bevorzugung, ſondern nur die Verhinderung einer
Benach=
teiligung.
Seite 2.
Die Deutſchnationale Kriſe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Auseinanderſetzungen innerhalb der Deutſchnationalen
geben den linksſtehenden Parteien begreiflicherweiſe dankbaren
Anlaß zu endloſen Kommentaren. Das Gerücht über
Hergts Rücktritt will nicht verſtummen. Neuerdings wird
ſogar als ſein Nachfolger Herr von Gayl, der gegenwärtige
Vertrauensmann von Oſtpreußen, genannt. Wir haben ſchon
darauf hingewieſen, daß Herr Hergt zurzeit an einen Rücktritt
nicht denkt. Aber ebenſo iſt es wohl ſicher, daß tatſächlich ſeine
Tage als Parteiführer gezählt ſind, indem er die
Treppe entweder hinauf= oder hinunterfällt. Kommen die
Ver=
handlungen mit den Deutſchnationalen wegen
der gemeinſamen Regierung zum Abſchluß, dann iſt
vorgeſehen, daß Herr Hergt das Amt des Vizekanzlers
über=
nimmt und infolgedeſſen die Führung der Partei abgeben muß.
Scheitern dagegen die Verhandlungen, dann dürfte die
Par=
tei einen ausgeſprochenen Rechtskurs einſchlagen, und
in dieſem Falle hat Herr Hergt ſeinen Freunden
an=
gekündigt, daß er die Leitung der Partei nicht
inder Hand behalten würde. Wer aber ſein Nachfolger
iſt, hängt ganz von der weiteren Entwicklung ab. Werden
die Deutſchnationalen Regierungspartei, dann
werden ſie ſich ihren neuen Führer, mehr aus der Mitte
wählen, und dann wäre wohl Herr von Gayl die gegebene
Perſönlichkeit, da er als Mann des Ausgleichs gilt. Fallen
dagegen die Deutſchnationalen in die Oppoſition
zurück, dann werden ſie ſich ihren neuen Führer vom rechten
Flügel herholen und vermutlich den Grafen Weſtarp an
die Spitze ſtellen. Aber ſolange ſich nicht mit
Beſtimmt=
heit überſehen läßt, wie die künftige Stellung der
Deutſchnatio=
nalen ſein wird, iſt es müßig, Kombinationen über den
Nach=
folger Hergts anzuſtellen.
Berlin, 24. Sept. Die Deutſchnationale Volkspartei hat
ihre Landes= und Kreisgeſchäftsführer zu einer Sitzung
zuſam=
menberufen, in der Abg. v. Lindeiner=Wildau über die politiſche
Lage berichtete. Die Sitzung dauerte in den erſten
Nachmittags=
ſtunden noch an. In einer Erklärung der Deutſchnationalen
Volkspartei werden die Mitteilungen des „Berl. Tagbl.”, daß
eine geheime Parteiführer=Konferenz über die Neuwahl des
Parteivorſitzenden beraten und beſchloſſen haben ſoll, als
un=
wahr bezeichnet. Die Frage der Neuwahl des Parteivorſitzenden
werde zur Verhandlung ſtehen, wenn durch Wortbruch der
an=
deren Parteien wider jedes Erwarten der Hinzutritt der
Deutſch=
nationalen zur Regierung verhindert werden ſollte. Dann
aller=
dings würde es unter Umſtänden erforderlich ſein, in voller
Uebereinſtimmung mit dem Parteivorſitzenden Hergt die Partei
an Haupt und Gliedern neu zu organiſieren für die ſchärfſte
Oppoſition.
In der Sitzung des Vorſtandes der Deutſchen
Volks=
partei, die geſtern nachmittag im Reichstag, ſtattfand, wurde
die Frage der Regierungserweiterung eingehend
beſprochen. Die Verhandlungen, wurden jedoch nicht zu Ende
geführt, ſondern auf heute vertagt. Heute ſoll über die
Verhand=
lungen ein offizielles Communique herausgegeben werden.
Kündigung der Lohnvereinbarungen durch
die Eiſenbahner.
* Berlin, 24. Sept. (Priv.=Tel.) Wie wir aus gut
unter=
richteten Kreiſen erfahren, haben ſich die
Eiſenbahnorganiſatio=
nen entſchloſſen, die Lohnvereinbarungen mit dem
Reichsver=
kehrsminiſterium zu kündigen. Der Beſchluß wurde in einer
geſtern ſtattgefundenen gemeinſamen Sitzung der Eiſenbahn=
Großorganiſationen gefaßt. Begründet wird der Schritt mit der
großen Erregung unter den Arbeitern über das
Mißver=
hältnis zwiſchen Preiſen und Löhnen. In der
Beamtenſchaft mache ſich gleichfalls Beunruhigung
bemerkbar, da die Anſprüche auf Grund der Staatsverträge bis
jetzt noch nicht erfüllt ſind. Wir wir weiter erfahren, wird das
Reichskabinett in ſeiner Sitzung am Donnerstag nachmittag mit weis des alten Beſitzes in Frage kommen würde,
den aus den Staatsverträgen beruhenden Anſprüchen ſich
be=
ſchäftigen. Eine Deputation der Organiſationen wird am
glei=
chen Vormittag im Reichsverkehrsminiſterium vorſtellig werden.
Auch Belgien fordert die Einfubrabgabe. in dem jetzigen Zeitpunkt vollkommen unmög=
Brüſſel, 24. Sept. (Wolff.) „Derniere Heure meldet aus
Brüſſel, daß nach der Rückkehr des Miniſterpräſidenten Theunis
aus ſeinem Urlaub, die Frage der Einführung der 26proz.
Ab=
gabe von der deutſchen Einfuhr von Belgien eingehend
nach=
geprüft werde. Angeſichts der Intereſſen, die bei den
Handels=
vertragsverhandlungen auf dem Spiele ſtehen, ſei vorauszuſehen,
daß Belgien in dieſer Angelegenheit dem Beiſpiel Frankreichs, ſammelt ſind, über die Vorbereitungen zur Auflegung der 800 werde.
* Geſchichte aus einer Nachbarwelt. Antlitz berührte und ihn erweckte. Forli erhob ſich und blickte
Von Oscar A. H. Schmitz.
An anderer Stelle *) habe ich von der Tafelrunde des
Ba=
rons Fernthal auf ſeinem ſteieriſchen Schloß Fels im Sommer herigen Lebens? Aber plötzlich durchdrang ihn eine unſagbare
1918 näheres berichtet. Eines Abends erzählten mehrere Gäſte Friſche. O, er durfte nun wagen, einen Gedanken zu faſſen, ohne
von Indien. Den Schluß des Geſpräches bildete ein Bericht des
Barons ſelbſt:
„Ich fuhr von Kalkutta aus öfters mit einem indiſchen Freund
zu Gaſt auf das Landgut eines Brahmanen, der nicht nur die
engliſche Sprache völlig beherrſchte, ſondern auch das geſamte
europäiſche Gedankenleben kannte, von der Antike bis auf die
Uebungen offenbar außerordentlich fortgeſchritten. In einer
un=
vergeßlichen Nachmittagsſtunde — wir hatten uns aus der Hitze
des uppigen Gartens in eine kühle Halle zurückgezogen, deren
uns der heilige Mann von einer Nachbarwelt, die er während
einer Entrückung beſucht hatte. „Ich glaube,” ſagte er, „daß die
meiſten von uns, falls ſie die ihnen hier geſtellte Aufgabe
einiger=
maßen erfüllt haben, zunächſt jene Nachbarwelt betreten, in der
die Gedanken und Gefühle noch dieſelben ſind wie bei uns, wenn
uns auch das Wie? ihrer Verwirklichung durchaus wunderbar, ſie erkannt haben, wiſſen ſie nicht, wie ſie es anpacken ſollen.
Im=
bleibt. Wir können daher vollkommen verſtehen, was dort ge= mer wieder ſehen ſie, daß ſie es falſch gemacht haben, aber
nie=
ſchieht, aber die Fähigkeit, dort zu leben, haben wir nicht, ſo mand ſagt ihnen, wie ſie es recht machen ſollen, bis ſie es ſelber
lange uns nicht ein anderer, viel feinerer Leib zuteil geworden iſt.” nach vielen Frrungen finden oder dem Chaos erliegen.
Der Brahmane hielt einen Augenblick inne, als müſſe er ſich
er folgendes, was ich noch in derſelben Nacht gemeinſam mit
meinem indiſchen Begleiter niederſchrieb:
„Als Forli in jener Welt die Reife des Mannesalters erreicht ſeines Herzens: Glück.
hatte, mußte er ſich entſcheiden — genau wie in unſerer Welt —
ob er umſonſt gelebt, d. h. genoſſen und gelitten hatte, oder ob Krankheit liebevoll gepflegt hatte, in dem Garten ſeines
Land=
er den Einn ſeines Lebens finden würde. Die Geſcheiteren vege= hauſes zwiſchen zwei lieblich herangeblühten Töchtern und einem
meiſtens enttäuſcht, wenn auch bisweilen betäubt durch ein ge= Segen entlaſſen, denn es trieb ihn zur Tat.
meines Scheinglück. Von den Erkennenden gehen nur wenige
ohne jedes Hemmnis in den Zuſtand voller Durchſchauung des ungeſtraft zu tun, der zugleich das Gute völlig beſitzt. Dies ſollſt
Daſeins über. Die meiſten müſſen erſt durch ein großes Unglück
hindurch, oft eine bedenkliche Krankheit, von der ſie ſich erſt als
Erkennende wieder erheben. Forli war nach einem Leiden, das
ihn dem Tod ſehr nahe gebracht hatte, in den zeitloſen Schlum= von der Unſchuld halb geahnten Sünde.
mer verfallen. Tief verhüllt hatte er zwiſchen faſt
undurchdring=
lichen Wolkenbänken geruht, als eines Morgens die Frühſonne ſuchen?” ſagte der Vater.
) In dem Roman: „Das dionhſiſche Geheimnis. Erlebniſſe und ſchmeckt mir ſchal.”
Bekenntniſſe eines F
Donnerstag, den 25. September 1924.
Vom Tage.
Der badiſche Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach hak an die
Direk=
tionen der höheren Schulen und der Lehrerbildungsanſtalten einen Erlaß
über das „Fernhalten der Politik von der Schule”
ge=
richtet.
Die Arbeitnehmer in der oberſchleſiſchen Schwerinduſtrie forderten
eine Lohnerhöhung von 15 Prozent. Die Forderung wurde von
den Arbeitgebern mit der Begründung abgelehnt, daß bei der
gegen=
wärtigen Wirtſchaftslage die Wirtſchaft eine derartige Belaſtung nicht
er=
tragen könne. Die Arbeitnehmer behielten ſich weitere Schritte vor.
Wie wir erfahren, wird ſich Reichspoſtminiſter Dr. Höfle
in dieſen Tagen zu einem mehrtägigen Aufenthalt nach Wien
be=
geben, um ſich an Ort und Stelle über die öſterreichiſchen
Poſtſparkaſſen=
verhältniſſe zu unterrichten.
Wie wir erfahren, iſt die Frage der Regierungsumbildung
oder Erweiterung im Kabinettsrat nicht zur Sprache gekommen.
Wie wir hören, werden erſt, wenn die Antworten der Mächte auf
das deutſche Memorandum über die Frage des Beitritts
Deutſch=
lands zum Völkerbund eingetroffen iſt, die Vertreter der
Länder zuſammenberufen werden. Auch dürfte eine Beſprechung des
Kanzlers mit den Parteiführern vorläufig nicht ſtattfinden.
Eine Korreſpondenz verbreitet aus Paris eine Meldung, derzufolge
auf franzöſiſcher Seite die Abſicht beſteht, ſich einer Ablöſung der
interalliierten Kontrollkommiſſion durch einen
Orga=
nismus des Völkerbundes vor der erfolgreichen Durchführung der
Kon=
trolltätigkeit, die noch drei Monate dauern ſollte, entgegenzuſetzen.
Der Völkerbundsrat hielt am Dienstag nachmittag eine
ge=
heime Sitzung ab., in der er die Verhandlung über den von der
ſtändigen beratenden Kommiſſion vorgelegten Eatwurf einer
Mili=
tärkontrolle in Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien
fortſetzte.
Wie der „Matin” aus Genf meldet, ſoll vom Völkerbund ein
Kom=
niqué der Reichsregierung gelten kann.
Der frühere ſchweizeriſche Bundespräſident Ador kann infolge einer
Erkrankung an den Verhandlungen des Völkerbundes nicht mehr
teil=
nehmen.
Die bulgariſche Geſandtſchaft in Paris dementiert werden, die von dem Syndikat geliefert würden. Dieſe ſollen
da=
kategoriſch die Nachricht, die auch franzöſiſche Blätter verbreitet haben,
daß König Boris von Bulgarien ermordet worden ſei, den. Außerdem habe ihm das Syndikat die Lieferung von Mu=
Die Warſchauer Polizei iſt einer großen
Militärbefreiungs=
organiſation auf die Spur gekommen. Die Führer dieſer
Geſell=
ſchaft ſind der 70jährige Multimillionär Fuchs und ſein Sohn. 70
Per=
ſonen wurden verhaftet. In die Angelegenheit ſind Perſönlichkeiten des
höheren Sanitätsweſens verwickelt, darunter Oberſt Zaplanynſki.
Der ruſſiſche Vertreter für Oeſterreich, Außen, iſt nach Wien
abgereiſt.
Der franzöſiſche Handelsminiſter dementiert mit
fünftägiger Verſpätung die am Freitag vom „Intranſigeant” verbreitete
Nachricht, er ſei gegen den Abſchluß eines Handelsvertrags
mit Deutſchland.
Aus London wird offiziell mitgeteilt, daß Maedonald die
eng=
den 1. Oktober eingeladen hat, um mit ihnen über die
Auswirkun=
gen des Dawes=Planes auf die engliſche Wirtſchaft zu verhandeln.
Nachrichten aus Mukden zufolge iſt zwiſchen Tſchang=Tſo=Lin
und der Sowjetvegierung ein Uebereinkommen abgeſchloſſen
worden, durch das Tſchang=Tſo=Lin die Moskauer Regierung anerkennt.
Zur Zeit keine Aufwertung.
Berlin, 24. Sept. (Wolff.) Der Unterausſchuß des
Auf=
wertungsausſchuſſes des Reichstages trat heute vormittag zu
einer Sitzung zuſammen, die auch noch den ganzen Nachmittag
ausfüllte und in der er ſich eingehend mit der Aufwertungsfrage
beſchäftigte. Wenn auch die Beratung zur Stunde noch nicht
ab=
geſchloſſen iſt, ſo kam doch einmütig die Anſicht aller Parteien
zum Ausdruck, daß der Spekulation unbedingt
jeder Boden entzogen werden müſſe und daß für
eine eventuelle Aufwertung lediglich der Nach=
Wie aus parlamentariſchen Kreiſen verlautet, ließ die
Reichs=
regierung ihren Standpunkt dahin erklären, daß eine
Auf=
wertung oder auch nur eine geringe Verzinſung
lich ſei. Der Beweis der Unmöglichkeit wurde, wie verlautet,
an Hand der kommenden Etatzahlen gegeben.
Dr. Schacht in London.
London, 24. Sept. Reichsbankpräſident Schacht befindet
ſich augenblicklich in London, um mit den Führern, der engliſchen
und amerikaniſchen Finanz= und Bankwelt, die zurzeit dort ver=
Millionen=Goldanleihe Rückſprache zu nehmen.
die zähe Wolkenwand mit ſpitzen Strahlen zerſchnitt, Forlis
über ein unendliches Dunſtmeer, deſſen Kämme der aufſteigende
Morgen rötete. Einen Augenblick erfüllte ihn Bangigkeit. Hatte
ihn nicht gerade ein Geſpenſt verlaſſen, das Geſpenſt ſeines
bis=
wieder in das furchtbare Chaos zurückzufallen, das ihn in jene
tödliche Krankheit gebracht hatte.
Die in jener Nachbarwelt Lebenden wiſſen von Jugend an,
daß jeder Gedanke eine magiſche Formel iſt, ein „Es werde”, dem
unfehlbar ein „Es iſt” folgen muß. Weſſen Gedanken nun
ver=
wirrt ſind — und verwirrt ſind die Gedanken aller, die nicht
er=
materialiſtiſchen Verirrungen unſerer Zeit. Er war in den Jogha= kannt haben —, deſſen hemmungslos in Bewegung geſetzte
Schöpferkräfte müſſen notgedrungen gegeneinander wirken und
jenes namenloſe Chaos ſchaffen, welches das Leben der
Nicht=
wiſſenden iſt. Dies iſt zwar in unſerer Welt nicht um ein Haar
Steinwände leiſe von kaltem Waſſer berieſelt waren — erzählte anders, aber die meiſten wiſſen es nicht, und darum leben ſie
un=
bekümmert dahin, ihr Mißgeſchick auf ein widriges Schickſal
ſchie=
bend oder beſtenfalls für die göttliche Strafe ihrer Sünden
hal=
tend. Auch dies iſt noch ein Troſt, den die Bewohner jener Welt
nicht mehr haben. Die ganze Verantwortung liegt auf ihnen. Sie
wiſſen, daß niemand als ſie ſelbſt ihr Schickſal bereitet, aber, ehe
Als Forli erwacht war, ſcheute er ſich daher vor dem erſten
erſt in einen anderen Seelenzuſtand verſetzen, und dann erzählte Gedanken, wie bei uns ein Geneſender nach langer Bettruhe vor
dem erſten Schritt. Welchem Gedanken ſollte er zunächſt Geſtalt
geben? Er zauderte, aber dann dachte er plötzlich mit aller Kraft
Er wandelte wieder mit ſeiner Gattin, die ihn während der
tieren noch eine Zeitlang weiter, innerlich leer und arm, äußerlich mannhaften jungen Sohn. Dieſen mußte er bald mit ſeinem
„Tat iſt nicht möglich ohne das Böſe. Nur der vermag es
du wenigſtens vorher wiſſen”, ſagte Forli.
„Ich bin lange genug ein gutes Kind geweſen”, erwiderte
der Sohn, und ſeine Augen blitzten im berückenden Feuer der
„Willſt du es nicht lieber mit dem Glück ſtatt mit der Tat ver=
„Ich habe es hier in dem Garten bis zur Neige gekoſtet. Es
„Und lockt dich nicht die Weisheit?”
Rummer 267.
Die Lage in Marokfo.
Die Spanier ſetzen ihre Operationen fort.
Paris, 24. Sept. (Wolff.) Das „Journal” berichtet aus
Madri d: Nach 48ſtündiger Ruhe haben die Abteilungen
geſtern ihre Bewegungen in der Richtung auf Scheſchuan wieder
aufgenommen, um dieſe Stadt zu befreien. Die Abteilungen
haben geſtern abend ihr Ziel trotz eines lebhaften feindlichen
Feuers erreicht. Die Operationen werden heute fortgeſetzt werden.
Die „Daily Mail” meldet aus Tanger, daß 80 bewaffnete
Aufſtändiſche ſich auf ihrem Rückzug vor den ſpaniſchen
Truppen auf neutrales Gebiet bei Tanger begeben haben,
wo ſie ein Haus unweit der Grenze beſetzt hielten. Internationale
Poliziſten haben ſich an Ort und Stelle begeben, um mit den
Auf=
ſtändiſchen zu verhandeln.
Die Havasagentur veröffentlicht über die Lage in Marokko
zwei Telegramme ſpaniſchen Urſprungs. Danach follen an der
Weſtzone die Truppen der Generale Caſtro und Serrano, nach
hartem Kampfe vorgegangen ſein, und die Stellung von Xeruta
angegriffen haben. Das zweite Telegramm beſagt, daß ſeit heute
morgen auf der Straße von Tſchechuan eine Operation im Gange
iſt, die normal verlaufe und in deren Gang man die erſten Ziele,
die man ſich geſteckt habe, erreicht habe.
Der „Star” bringt eine Meldung ſeines Pariſer
Korreſpon=
denten, wonach Abd el Krim gegenwärtig mit einem
franzöſiſch=
munigue ausgearbeitet werden, das als Antwort auf das Commu= belgiſchen Konſortium verhandle. Er habe dem Konſortium
Gru=
benkonzeſſionen verſprochen und werde dafür einen Vorſchuß
von 500 000 Pfund Sterling erhalten. 30 000 Pfund würden für
den Ankauf von zwei alten engliſchen Unterſeebooten verwendet
zu dienen, die ſpaniſchen Nachſchübe nach Marokko zu
unterbin=
nition, Flugzeugen und Maſchinengewehren zugeſichert. Auch
Piloten ſollen ihm zur Verfügung geſtellt werden.
Zaglul Paſcha in London.
London, 24. Sept. Der ägyptiſche Miniſterpräſident
Zaglul Paſcha iſt, wie wir bereits geſtern gemeldet haben,
in London eingetroffen. In ſeiner Begleitung befanden ſich
der ägyptiſche Außenminiſter, der ägyptiſche Verkehrsminiſter und
ein zahlreicher Stab von Beamten und Sekretären.
Macdo=
nald wird am Donnerstag morgen mit ihm zu einer
Be=
liſchen Grubenarbeiterorganiſationen zum Empfang auf ſprechung in der Downing Street zuſammentreffen. Der
erſte Gegenſtand ihrer Erörterung wird die
Beſei=
tigung der heute zwiſchen, der engliſchen und ägyptiſchen
Regierung obwaltenden Mißverhältniſſe ſein.
Vernichtung der deutſchen Mobiliſierungsakte.
Berlin, 24. Sept. In der Ausführung der von der
inter=
alliierten Militärkommiſſion auf Grund des Verſailler
Vertrages geſtellten Forderung auf Vernichtung aller bei den
Zivilbehörden vorhandenen Urkunden, Liſten, Stammrollen
uſw., die gegebenenfalls die Rekrutierung und überhaupt die
Mobi=
liſierungsmaßnahmen erleichtern könnten, erließ, wie der
amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, der preußiſche Miniſter des
Innern eine Verfügung, wonach alle auf die
Mobiliſierungsvor=
arbeiten bezüglichen Liſten der Zivilbehörden, ſowie die Mobilmachungs
pläne und die aus der Zeit vor und während des Krieges ſtammenden
Akten zur Durchführung der Rekrutierung, insbeſondere auch die
Land=
wehr= und Landſturmrollen, vernichtet werden ſollen. Von der
Ver=
nichtung iſt eine Reihe Akten ausgeſchloſſen, die für die Prüfung
etwai=
ger Wiedereinbürgerungsanträge benötigt werden könnten oder aus
denen ſich Rechte für den Fiskus ergeben, oder ſolche Akten, die für
Uebungen der Reichswehr und für den Fall ihrer Einſetzung zur,
Be=
kämpfung von Unruhen auch weiterhin von Wert ſein könnten. Die
Akten ſollen eingeſtampft werden. Bei der Vernichtung der
Akten müſſen zwei beſonders zuverläſſige Beamte
aus dem Bereiche der zuſtändigen Aufſichtsbehörde
zugegen ſein. Von beiden Beamten iſt möglichſt an Ort und Stelle
eine förmliche Niederſchrift über die Vernichtung aufzunehmen.
Neue Rückkehrer=Liſte.
Speyer, 24. Sept. Die Rheinlandkommiſſion hat eine
neue Liſte von Ausgewieſenen herausgegeben, denen die
Rück=
kehr in das beſetzte Gebiet geſtattet wird. Die Liſte iſt noch
nicht in den Händen der deutſchen Behörden, doch hörte man,
daß ſie die Namen von 70 Pfälzern enthält, denen die Rückkehr
geſtattet wird.
„Nur nichts von Weisheit, dieſem alten Skelett. Nichts
würde mich mehr langweilen.”
„Ich billige nicht und ich tadle nicht”, ſagte Forli. „Ich ſehe,
du weißt, was du tuſt. So ſchreite denn durch die Sünde zur
Tat, bis du ſie ausgeſchöpft haſt wie dein Kinderglück in dieſem
Garten.”
So verließ der Sohn keck die Heimat, von den Schweſtern
be=
weint, von den Eltern wehmütig belächelt.
Forli blieb noch einige Zeit bei den Seinen im Glück, aber
das Glück erfüllte ihn nicht. „Wie?” fragte er ſich, „bin ich darum
aus dem zeitloſen Wolkenſchlaf erwacht, um wiederum das zu
ergreifen, was jener unerfahrene Jüngling als zu ſchal
verlaſ=
ſen hat? Aber was ſoll ich tun? Etwa ihm folgen zur Tat,
nach=
dem ich in tauſend Taten genannten Sünden, die ich früher
be=
gangen, die leere Sinnloſigkeit erkannt? Nein. Das Böſe
ver=
ſucht mich nicht mehr. Warum ſollte ich es dann tun? Iſt denn
gar kein neuer Antrieb in mir?” Und er fand in ſich den
väter=
lichen Wunſch, nach dem Sohn zu ſehen, ihm zu folgen in die
Welt der Tat, aber nicht ſelbſt mehr als Täter.
Am Abend ſprach er mit der Gattin. „Ich weiß es längſt,”
ſagte ſie, „daß du ſchon zu lange hier verweilſt. Wie ſollte dich,
den Erkennenden, das Glück noch erfüllen? Ziehe deines Weges,
wir aber bleiben hier im Glück. Ich kann dir nicht folgen, denn
ich bin ein Weib und denke nichts als Glück. Erſt hatte ich das
Glück der Liebe mit dir, und nun hat es mir ſogar eine Nachblüte
gebracht, deren Kürze ich von Anfang an erkannte. Jetzt habe ich
das Glück der Mutter. Unſer Sohn wird bald, von Erfolgen
ge=
krönt, wiederkehren. Unſere Töchter werde ich nächſtens
vermäh=
len und bald kleine Enkel ſehen. Du ſiehſt, ich Unwiſſende denke
nichts als Glück. In dieſem Garten wird immer Glück ſein, und
wann du uns wiederkehrſt, wirſt du es ſtets wieder finden.”
„Wie lieblich biſt dun in deiner unbeirrten Kraft!” rief Forli
entzückt. „Wahrlich, du bedarfſt nicht der Erleuchtung, machtlos
iſt gegen dich das Böſe, und ein grauer Schleier wäre über
dei=
nem Haupte die Weisheit.”
Forli aber dachte an die Tat. Am Abend eines Schlachttages
betrat er die Reſidenz des Königs. Der Feind war völlig
ge=
ſchlagen. Forlis Sohn hatte ſich beſonders ausgezeichnet und ſaß
beim Mahl in der Nähe der Majeſtät. Auch Forli war
hochwill=
kommen. Es entfaltete ſich eines dieſer jubelnden Siegesfeſte,
wie ſie auch in unſerer Welt gefeiert werden, mit Wein in
Gold=
gefäßen und lautem Lachen. Nur die Worte glichen nicht denen,
wvomit bei uns die feige Unkenntnis der eigenen Triebfedern
Siege beſchönigt. Der Stärkere hatte gewonnen, der
Verſchlage=
nere, Grauſamere. Kein Verſuch irgendeiner Bemäntelung wurde
gemacht. Alle dieſe Männer ſtanden in der Fülle ihrer
fleiſch=
lichen Triebe und keiner dachte daran, dies als etwas Gutes oder
beſonders Edles zu preiſen. Frei und mutig hatten ſie das Böſe
iunes
Stagter
iut
Rummer 267.
Donnerstag, den 25. September 1924.
Seite 3.
Die Pölferbundstagung in Genf.
Das Genfer Protofoll.
Die Oefinition des Angreifers.
* Genf, 24. Sept. (Priv.=Tel.) Die fünfte
Unterkommiſ=
ſion der erſten Kommiſſion hat geſtern abend ſpät noch den
Ent=
wurf für den Art. 6 des Protokolls über den „Angreifer”
feſtgeſtellt. Danach ſoll „Angreifer” ſein: Jeder Staat,
der zum Kriege ſchreitet unter Verletzung der
im Völkerbundspakt oder in dieſem Protokoll
vorge=
ſehenen Verpflichtungen. Als
Kriegshand=
lung wird auch die Verletzung des Statuts einer
entmilitariſierten Zone angeſehen. Im Falle
be=
gonnener Feindſeligkeiten wird derjenige als Angr eifer
an=
geſehen — außer im Falle einer gegenteiligen Entſcheidung, die
der Völkerbundsrat einſtimmig fällt:
1. der es abgelehnt hat, ſich dem Verfahren für die
fried=
liche Regelung von Streitigkeiten gemäß Art. 13 und 15 des
Paktes, ergänzt durch dieſes Protokoll, zu unterwerfen oder ſich
einer gerichtlichen oder ſchiedsgerichtlichen Entſcheidung
oder einer einſtimmigen Empfehlung des Rates zu fügen
oder wer ſich gegen einen einſtimmigen Bericht des
Rates vergeht oder gegen eine gerichtliche oder ſchiedsgerichtliche
Entſcheidung, in welcher feſtgeſtellt wird, daß der Streitfall, der
ſich zwiſchen dem einen oder dem anderen der kriegführenden
Staaten erhoben hat, um eine Frage des Völkerrechts geht, die
zur ausſchließlichen Zuſtändigkeit dieſes Staates gehört;
2. wer eine der proviſoriſchen Maßnahmen
verletzt hat, die der Rat im Verlauf des Verfahrens
vor=
geſchlagen hat und die wie folgt feſtgelegt ſind:
Außerhalb der Maßnahmen, die in Punkt 1 und 2 feſtgeſtellt
ſind, ſoll der Rat, wenn er nicht in der kürzeſten Friſt den
An=
greifer feſtſtellen kann, die Verpflichtung haben, den
Kriegführenden einen Waffenſtillſtand
aufzu=
erlegen, deſſen Bedingungen er mit Zwei=Drittel=Mehrheit
feſtſtellen kann, und ſeine Ausführungen zu überwachen. Jeder
Kriegführende, der den Waffenſtillſtand ablehnt oder ſeine
Be=
dingungen verletzt, wird dann als Angreifer angeſehen. Der
Rat wird den unterzeichnenden Staaten ſofort mitteilen, daß ſie
unverzüglich die Sanktionen des gegenwärtigen Protokolls gegen
den Angreifer in Kraft zu ſetzen haben.
Die Ausſprache.
Genf, 24. Sept. Die dritte Kommiſſion begann heute vormittag
mit der artikelweiſen Beſprechung der ihrer Kompetenz unterſtellten
Artikel. Zunächſt handelte es ſich um Artikel 6 des veränderten
ſkizzier=
ten Entwurfes, der den Staaten verbietet, Angriffe oder
Angriffsdrohungen gegen andere Staaten zu
unter=
nehmen, und jedem Staate, der ſich von Kriegsvorbereitungen eines
anderen bedroht fühlt, das Recht gibt, an den Rat zu appellieren. Der
jugoſlawiſche Delegierte Konmanoude bemängelte, an
dieſem Artikel, daß er nicht genügend klar den Begriff der
Angriffs=
drohung definiere. Er müſſe Beſtimmungen enthalten, die es
verhin=
dern, daß eine bewaffnete Aktion auf dem Gebiete eines Staates
vorge=
nommen werde, die offenſichtlich den Zweck verfolgt, die Grenze zu
ver=
ſetzen und den inneren Frieden eines anderen Staates zu ſtören. Dazu
gehöre z. B. auch das Gewährenlaſſen von bewaffneten Banden oder
Bandenführern. Derartige Handlungen bzw. Unterlaſſung eines Staates
nüßten als gegen das Recht verſtoßend erklärt werden. Beneſch
ver=
prach, dieſe Bedrohungen in den Motivbericht aufzunehmen. Der
Ar=
ikel 6 wurde angenommen.
Bei Artikel 7, der jede Veränderung der militäriſchen
ſtüſtungen während eines
Schiedsgerichtsverfah=
ens verbietet und ein Organ ſchaffen will, das auf Beſchluß des
ſtates Unterſuchungen und Nachforſchungen in einem oder mehreren
be=
eiligten Ländern vornehmen ſoll, erklärte der italieniſche General
ſe Marinis, daß dieſer Artikel unbedingt abgeändert werden müſſe. Es
ſandele ſich um die Einrichtung einer ſtändigen Organiſation zum Zwecke
ſer Aufrechterhaltung des militäriſchen Status quo während der Dauer
ſes Schiedsgerichtsverfahrens. Dieſe Frage gehöre aber eigentlich zur
Lompetenz der Abrüſtungskonferenz, die prüfen werde,
b es notwendig ſei, eine neue Organiſation zu ſchaffen. Die
Delegier=
en der ſtändigen Militärkommiſſion waren einſtimmig der Meinung,
ſaß eine ſolche Gründung nicht notwendig und nicht empfehlenswert ſei.
Sie trage auch dem Artikel 8 des Paktes keine Rechnung, der nur von
inem Austauſch der Nachrichten ſpreche, aber nicht von einer derartigen
Drganiſationsweiſe.
Boncourt=Frankreich fragte, ob de Marinis einen
for=
nellen Antrag auf Aenderung des Artikels geſtellt habe, was der
Präſi=
dent bejahte. Darauf hielt Boncourt eine längere Rede, in der er
nergiſch gegen die geplante Aenderung
prote=
tierte. Er ſehe ſich gezwungen, ernſte Vorbehalte zu machen
ind daran zu erinnern, daß man bereits in der
Unterſuchungskommiſ=
ion die Frage peinlich genau unterſucht habe. Während des
Schieds=
ſerichtsverfahrens dürfe kein Staat die geringſte Veränderung in ſeiner
nilitäriſchen Lage vornehmen, denn ſonſt beſtehe die Gefahr, daß das
Schiedsgerichtsverfahren ein Hinterhalt werde für Staaten, die ſich
uten Glaubens auf das Schiedsgerichtsverfahren verlaſſen. Wenn
Frankreich die Schiedsgerichtsbarkeit annimmt, ſo kann es das nur tun,
wenn abfolut der gute Glaube aller Staaten gegeben oder praktiſch
gewährleiſtet wird.
Beneſch ſchlug dann vor, den Text aufrecht zu erhalten, da es
offenbar keine prinzipiellen Verſchiedenheiten der Anſichten gebe, und
da auch de Marinis feſtſtellt, daß er ſich davon überzeugt habe, es
han=
delte ſich nicht um eine ſtändige Organiſation, ſondern um
Nachforſchun=
gen von Fall zu Fall während eines Schiedsgerichtsverfahrens. Als
de Marinis ſeine Uebereinſtimmung mit Boncourt und auch mit dem
Berichterſtatter betenen zu können glaubte, rief Beneſch ihm zu: Doch
nicht ganz! de Marinis erklärte darauf, er müſſe, auch wenn es
ſich nur um eine zeitweilig beſtehende Organiſation handeln ſolle,
Vor=
behalte machen, denn er würde bei weitem vorziehen, daß die ganze
Frage der Schaffung einer ſolchen Organiſation der Abrüſtungskonferenz
überlaſſen bleibe.
Lord Parmoor erklärte, der Text wolle der Abrüſtungskonferenz
durchaus keine beſtimmten Direktiven geben und man könne ihn ruhig
beibehalten, ohne der Abrüſtungskonferenz vorzugreifen. Dieſe Anſicht
wurde von Boncourt unterſtrichen, der betonte, die Verwirrung de
Ma=
rinis ſei wahrſcheinlich dadurch hervorgerufen worden, daß man auf den
Wunſch der englifchen Delegation die Durchführung der proviſoriſchen
Maßnahmen, die der Nat bei Schiedsgerichtsverfahren zu ergreifen hat,
einer nicht genau befinierten Organiſation übertrug, die Henderſon auch
zur Ueberwachung der Durchführung ſpäterer Beſchlüſſe der
Abrüſtungs=
konferenz in Ausſicht genommen. „Er beſtehe jedenfalls nur
auf der einen Notwendigkeit, das
Schiedsgerichts=
verfahren dadurch zu ſchützen, daß man die
provi=
ſoriſchen Maßnahmen des Rates zur Sicherung des
Verfahens energiſch überwache.
Sir James Allen betonte, daß das zu ſchaffende Organ,
gleich=
viel, ob es ſtändig oder nicht ſtändig ſei, zur Verfügung des Rates ſtehen
müſſe, wenn er es brauche, Henderſon klärte ſeine Anſicht dahin
auf, daß er ſagte, es ſeien offenſichtlich zwei Organe nötig, eines zur
Ueberwachung der Durchführung der Beſchlüſſe der Abrüſtungskonferenz
und eines zur Ueberwachung der proviſoriſchen Maßnahmen des Rates.
Er habe geglaubt, daß es zweckmäßig ſei, dieſe beiden Organe in eines
zu verſchmelzen. General de Marinis machte namens der
italieni=
ſchen Delegation Vorbehalte, die in den Verhandlungsbericht
aufgenom=
men werden ſollen, wobei der franzöſiſche Delegierte de Jouvenel ſeinem
Erſtaunen über die plötzliche Unſtimmigkeit Ausdruck gab. Ueber die
Notwendigkeit irgendwelcher Kontrolle ſei man doch im allgemeinen
einig.
Der Konflikt wurde ſchließlich durch einen Vorſchlag
Schanzersbeigelegt, der eine Aenderung des Artikels 7 in dem
Sinne verſchlug, daß von den Nachforſchungen die Rede iſt und daß ſich
die Staaten verpflichten, alle Erleichterungen dafür zu gewähren, ohne
der Abrüſtungskonferenz irgendwie vorſchreiben zu wollen, in welcher
Form und durch welche Mittel ſie die Nachforſchungen vorzunehmen habe.
Die Artikel 8, 9 und 10 gehören zur Kompetenz der erſten
Kom=
miſſion. Die Kommiſſion begann ſodann die Debatte des Artikels 11.
Tſchechiſche Skepſis in das Evangelium des
Völkerbundes.
Prag, 24. Sept. (Wolff.) Die tſchechiſche Preſſe
beſpricht mit zum Teil ziemlicher Skepſis die Genfer
Be=
ratungen. Das Blatt des Miniſterpräſidenten, der „
Ven=
kow”, weiſt darauf hin, daß bisher alle
Interventions=
verſuche des Völkerbundes ungünſtig geendet
hätten, vor allem auch mangels einer internationalen Polizei.
Das Reſultat der Genfer Verhandlungen ſei derartig bedingt an
zukünftige Umſtände geboten, daß man ſich fragen müſſe, ob
das umfangreiche Protokoll über die
Sanktionsmaß=
nahmen, das Schiedsgerichtsverfahren nicht bloß ein Vorwand
feien, hinter dem ſich das völlige Mißlingen dieſes
Verſuches, den Weltfrieden herbeizuführen, verberge.
Auch „Narodni Politika” erklärt, daß von dem
Evangelium des Völkerbundes im Falle eines
drohenden Krieges nichts weiter übrig bleiben
werde, als die alten Allianzen. Hilfe werde den
Angegriffenen immer nur der Staat bringen, in deſſen Intereſſe
die Hilfeleiſtung liege. Dies wüßten übrigens auch die
Autori=
täten des Antrages ſelbſt genau. Die Tſchechoſlowakei möge ſich
nicht dem Glauben an die Wirkſamkeit des Genfer Beſchluſſes im
Falle der Gefahr hingeben.
Verſchiebung der Abrüſiungskonferenz bis
zum nächſien Herbſt?
TU. Genf, 24. Sept. Aus Genfer Völkerbundskreiſen
wird gemeldet, daß die geplante Abrüſtungskonferenz vom 15.
Juni nächſten Jahres eventl. verſchoben werden müßte, weil für
ſie eine ſorgfältige Vorberitung notwendig ſein werde.
Außer=
dem beginne am 15. Juni die Internationale Arbeitskonferenz
in Genf. Deshalb erwarte man, daß die Abrüſtungskonferenz
bis Anfang Herbſt nach Beendigung der Vollverſammlung
ver=
ſchoben werden müſſe.
Das Ausland und die deutſche
Konfurrenz.
Ein italieniſcher Abgeordneier befürwortet
Zugeſtändniſſe an die deutſche Induſtrie.
Rom, 24. Sept. (Wolff.) Im „Corriere della Sera”
ſchreibt der frühere Abgeordnete Giretti, um den deutſchen
Markt für die Bodenprodukte Italiens wieder zu gewinnen,
müſſe ſich Italien entſchließen, der deutſchen Induſtrie
entſprechende Zugeſtändniſſe zu machen. Es
wäre heute keine große Gefahr vorhanden, daß die deutſchen
Induſtrien die italieniſchen ernſtlich gefährden könnten, wenn
man die hohen Löhne in Deutſchland und die hohe Valuta
be=
rückſichtige, und den Umſtand, daß die Zölle in Dollars zu
be=
zahlen ſeien. Ein neues deutſches Dumping ſei ausgeſchloſſen.
Am 26. September werde in Mailand eine große Verſammlung
der intereſſierten Induſtrien tagen, um über den Handelsvertrag
mit Deutſchland zu beraten. Bedauerlich ſei, daß demgegenüber
die italieniſchen landwirtſchaftlichen Importeure ſich wenig rührten,
Die Aktion der engliſchen Bergarbeiter.
London, 25. Sept. (Wolff.) „Weſtminſter Gazette” ſchreibt,
daß die Vergarbeiterführer beabſichtigen, bei ihrer
Kon=
ferenz mit Macdonald einen Plan zum Schutze der
briti=
ſchen Kohleninduſtrie vorzulegen. Sie regten an, daß
für die deutſchen Bergarbeiter eine kürzere
Ar=
beitszeit eingeführt werden ſoll, um die deutſche
Kohlen=
produktion herabzuſetzen und hierdurch der britiſchen Induſtrie
die Möglichkeit zu geben, von einer Herabſetzung der Löhne oder
einer Verſchlechterung der Arbeitshedingungen abzuſehen. Heute
werde der Unterausſchuß der Bergarbeiterföderation
zuſammen=
kommen, um die Lage im Zuſammenhang mit der geſtrigen
Ant=
wort Macdonalds auf das Erſuchen der Föderation zu erörtern.
Die Regeſung des Verkehrstarifs zwiſchen
Deutſchland und Italien.
Venedig, 24. Sept. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des deutſchen
Eiſenbahndelegierten fand die Vorverſammlung der auswärtigen
Dele=
gierten für die Eiſenbahn= und Hafenkonferenz ſtatt. Es wurde eine
Einigung dahin erzielt, daß ein Verkehrstarif für Waren zwiſchen
Ita=
lien und Deutſchland auf der Grundläge von direkten Preiſen
ermög=
licht werden ſoll. Man beſchloß die Einſetzung eines neuen Tarifs in
Lire und die Ernennung eines Ausſchuſſes für den direkten Verkehr von
Waren zwiſchen Italien und Deutſchland.
Tagung des Waggonregulierungsausſchuſſes des
Vereins Deutſcher Eiſenbahnverwaltungen.
Budapeſt, 24. Sept. Der Waggonregulierungsausſchuß des
Vereins Deutſcher Eiſenbahnverwaltungen hielt vom 16. bis 19.
Sep=
ember in Balaton=Füred eine Tagung ab. An den Sitzungen des
Aus=
huſſes nahmen außer den Vertretern der Deutſchen Reichseiſenbahnen
auch die Vertreter der Oeſterreichiſchen Bundesbahnen und
Privat=
bahnen und der Ungariſchen Staatsbahnen und Privatbahnen teil. In
Erwiderung auf die Begrüßungsanſprache antwortete der Präſident der
Eiſenbahndirektion Köln, Guerard.
Die Sachlieferungen an Frankreich.
Paris, 24. Sept. (Havas.) Wie mitgeteilt wird, iſt im
geſtrigen Miniſterrat das Miniſterium des Aeußeren
beauf=
tragt worden, einen Organismus zu ſchaffen, bei dem die
fran=
zöſiſchen Sachlieferungsbeſtellungen in Deutſchland
auf Reparationslieferungskonto zentraliſiert werden
ſollen. Dieſer Organismus habe die Aufgabe, die Intereſſen des
franzöſiſchen Fiskus zu wahren und ſich zu bemühen, daß durch
die Warenbeſtellung in Deutſchland die franzöſiſche Induſtrie
nicht gefährdet wird. Es ſeien Beſtellungen für gewiſſe öffentliche
Arbeiten vorgeſehen, ſo u. a. für den Bau einer
Eiſen=
bahn im franzöſiſchen Kongo, über die geſtern der
Kolonial=
miniſter dem Miniſterrat Vortrag gehalten hat; man hoffe durch
dieſe Beſtellung bei der deutſchen Induſtrie den Bau der
Ver=
kehrslinien mit erheblich geringeren Koſten durchzuführen, als
vorgeſehen war.
Por einer neuen Kabinettskriſe in Jugoſlawien.
Aus Belgrad wird gemeldet, daß ſich eine neue
Kabinetts=
kriſe abzuzeichnen beginnt. Raditſch, der Führer der kroatiſchen
Bauernpartei, hatte bekanntlich ſeine Unterſtützung des
Kabi=
netts Davidowitſch zugeſagt. Er macht dieſe jetzt aber von der
Erfüllung verſchiedener innerpolitiſcher Forderungen abhängig.”
Davidowitſch hat unter dieſen Umſtänden dem König mitgeteilt,
daß Raditſch den Rücktritt des Kabinetts veranlaſſen könnte.
ſewählt, wohl wiſſend, daß das Gute das Entgegengeſetzte iſt,
ind niemand hätte den irdiſchen Kleinmut begriffen, der, wenn
r das Böſe will, ſich und andere darüber zu täuſchen ſucht und
ſeuchelt, dies eben ſei das wahrhaft Gute. Darum konnte auch
Forli, der ſo viel Erleuchtetere, ohne Entſetzen unter dieſen
wil=
en, nach Macht und Luſt gierigen Kriegern ſitzen, ſo wie bei uns
in Mönch ruhig die Geſellſchaft der Bauern und Bürger erträgt,
veil ſie ja nicht behaupten, ſie ſeien die wahren Heiligen, vielmehr
ticht einen Augenblick leugnen, daß ſie das vielgeſchäftige Leben
er Welt erwählt haben. Die allgemeine Trunkenheit indeſſen
tieg und die Prahlerei mit der Kraft der eigenen Uebeltaten hielt
ich nicht zurück.
„Was fehlt noch daran, daß wir Götter ſind!?” fragte der
berſte Heerführer in äußerſtem Hochgefühl.
„Ich erkläre mich zum Fürſten aller Frevel und aller
Bos=
ſeit”, ſchrie trunken der König und ſetzte einen Goldpokal an die
Lippen.
„Steige auf den Thron, Herr,” rief der Feldherr, „wir ſetzen
ſie Götter ab und beten dich an und in dir uns ſelber.”
„Wohlgeſprochen” jubelte der König und beſtieg ſeinen
Thron. „Alle, die heute mitgeſiegt haben, ſind unter die Götter
eerſetzt, und es werden von ihnen Erzbilder zur allgemeinen
Inbetung in den Tempeln aufgeſtellt werden. Dich aber,” kreiſchte
r, die Augen zur Saaldecke erhebend, unſeren früheren Herrn,
den Gott der Krieger und aller Frevler, dich fordere ich heraus,
chleudere deinen Blitz auf uns, wenn du es wagſt!“
In dieſem Augenblick ſtürzten rotgekleidete Prieſter mit
chwälenden Fackeln herein und ſchrien: „Halt ein, o König, alle
Frevel ſind dir erlaubt, nur nicht, den Gott der Frebel ſelber zu
chmähen.”
„Schlvätzer,” höhnte der König, „was wäre denn das für ein
Frevler, der ſich noch fromm vor einem Gott beugte? Habt ihr
neine Worte gehört?. Wo bleibt der Blitz des Gottes? Ich will
hwören, daß er eben mit boshaftem Wohlgefallen auf mich
lickt.”
Die Prieſter ſtürzten unter die Krieger, um ſie aufzuwiegeln
egen den läſternden König. Manche, die vor Feinden nie Furcht
ezeigt, zitterten vor ſolher Herausforderung, und ſchon waren
inige der Größten des Landes im Begriff, ſich des raſenden
königs zu bemächtigen, um die Strafe des Gottes fernzuhalten,
Is dieſer ein breites Fenſter aufreißen ließ und hinaus in den
ächtlichen Weltraum läſterte: „Wenn du nicht wagſt, Gott, den
ölitz der Vernichtung auf mich zu ſchleudern, ſo gib ein anderes
eichen, damit alle ſehen, wie ich dir wohlgefalle.” Euch
Prie=
iern und Kriegern befehle ich zu ſchweigen, dir, Gott, aber
be=
ehle ich: Aeußere dich!"
Eine furchtbare, bange Stille trat ein, aus allen Gegenden
es Weltraums aber hörte man einen nie gehörten Ton, der an=
ſchwoll wie das Brüllen des Meeres, wie der Donner, der vielfach
von Felswänden widertönt. Aber was war das? Das war kein
Drohen, kein Zorn, kein Strafgericht, es war ein alles je gehörte
Maß übertönendes, fürchterliches Gelächter, unter dem die Feſten
des Palaſtes erzitterten. Verwirrt ſchauten ſich alle an, der König
erkannte den Sinn dieſer Töne zuerſt und ſtimmte aus vollem
Halſe in das Lachen ein. Einige taten wie er, andere zögerten
noch, aber bald war der ganze Saal von lautem, wildem
Männer=
lachen erfüllt, das zum markerſchütternden Gebrüll wurde.
Nur Forli lachte nicht. Mit ſtillen Augen ſah er den höchſten
Triumph des Böſen an und billigte nicht und verurteilte nicht.
Er ſchaute den Sinn des weltichen Tuns, deſſen Maß des Guten
genau ſo voll iſt wie das Maß des Böſen, ſo daß der ſcheinbare
Sieg des einen niemals der Untergang des anderen iſt, könnte
doch ohne dies Gleichgewicht nichts in Erſcheinung treten. Wer
das Gleichgewicht im eigenen Innern beſitzt, dachte Forli, den
bedroht nichts Böſes, wie ihn kein Glück mehr verſucht. Forli
verließ das Reich der Tat, ſo wie er am Morgen die Stätte des
Glückes verlaſſen hatte.
Er dechte nun den Gedanken der Weisheit und betrat ein
Kloſter, wo heitere Greiſe in weißen Gewändern wandelten. Er
teilte ihr Leben einige Tage, das ſo fern war von
begierdenför=
dernder Ueppigkeit wie von ſchmerzhafter Entbehrung. Er hörte
ihre Weisheit an, aber die war nichts anderes, als was er ſchon
wußte: Es gab das Glück, man brauchte nur danach zu greifen,
aber wer dies durchſchaute, dem war es ſchal, und es gab die
Tat, die ſtand jedem offen, der Sieg war gewieß, wenn man ſich
offenen Blicks und ſtarken Gewiſſens ihrem böſen Weſen
ver=
ſchrieb, aber deſſen Geſchmack war dem Erkennenden allzu bitter.
Von hier ſehnte er ſich wieder in die Süßigkeit des Glückes zurück.
Alſo gab es nur Bitterkeit und Schalheit? „Nein, es gibt ein
Drittes,” ſagten die Weiſen, „das Wiſſen, daß es ſo iſt”, und die
Befriedigung darüber erfüllte ihre dünnen Seelen ganz und gar.
Forli ſagte ſich: Dieſe Weisheit beſitze ich längſt, aber warum
er=
füllt ſie mich nicht? Weil ſie nichts in ſich ſelbſt zu ſein vermag,
iſt ſie doch nur eine Verneinung der zwei anderen Dinge, die ſind.
Darum he en in dieſer Welt die Glücklichen und die Tätigen
recht, die Weisheit zu verachten als tot und leer.
Forlis Sohn hatte ſie langweilig genannt und der Vater
mußte ihm zuſtimmen.
In dieſem Augenblick erkannte Forli, daß damit ſeine
Auf=
gabe in jener Welt vollendet war. Er hatte auch ihre letzte
Weis=
heit überwunden, und er zog ſich in die Nebel des Gebirges
zu=
rück, frei den Tod denkend, um in einer höheren Welt den
Wider=
ſprüchen der geteilten Erſcheinung in dem Erleben ihrer Einheit
zu entfliehen. Dorthin aber ihm zu folgen, iſt uns nicht einmal
im Geiſte gegeben: denn dort iſt nichts mehr von dem Stückwert,
das wir Gedanken und Gefühle nennen."
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— An die Heſſiſche Landeswanderbühne
wur=
den verpflichtet: Frl. Charlotte Scheier vom Landestheater in
Allenſtein, Frl. Guſti Foxſt vom Landestheater in Prag, Frl.
Gert Anderſen vom Deutſchen Theater in Rumänien, Frl.
Emma Hofmann, Frankfurt a. M., Frau Klara Rohleder
vom Kleinen Theater in Berlin, Frau Käthe Waldau vom
Neuſtädter Schauſpielhaus, Dresden, die Herren Hans Deppe,
Deutſches Theater, Berlin, Otto Dierichs von der
Württem=
bergiſchen Volksbühne, Stuttgar, Alois Herrmann vom Neuen
Schauſpielhaus in Königsberg, Martin Rudolph=Darmſtadt,
Heinz Rudorf vom Stadttheater Heidelberg, Helmuth
Wit=
tig=Berlin. Von dem Enſemble des vorigen Jahres wurden
wieder verpflichtet: Frau Elfriede Schrader und die Herren
Erich Rauſchert und Paul Schmitz. Dr. Herbert Kranz,
der bekannte Dichter der „Freiheit”, wurde als Dramaturg und
Spielleiter verpflichtet.
*fm. Badiſches Landestheater. Kammerſänger
Weyrauch iſt vom Verwaltungsrat der zu weiteren Studien
bei ſeinem Mailänder Geſangslehrer erbetene Urlaub vom 1. Okt.
d. Js. an bewilligt worden. Mit dem Künſtler iſt eine
Verein=
barung getroffen worden, die ihn nach Vollendung der Studien
dem Landestheater weiter erhalten kann. An Stelle des Herrn
Weyrauch iſt Opernſänger Theodor Heuſer vom Heſſiſchen
Landestheater in Darmſtadt verpflichtet worden.
*fm. Neues Opernunternehmen in der Pfalz.
In Ludwigshafen iſt ein neues Opernunternehmen ins Leben
gerufen worden unter dem Titel Südweſtdeutſche Kammeroper.
An ihrer Spitze ſteht der frühere zweite Kapellmeiſter des Landes=
Symphonieorcheſters der Pfalz, Fritz Grunert. Bisher beſtand in
der Pfalz nur eine Oper in Kaiſerslautern.
— Dr. Felix Emmel, der Theaterkritiker der Preußiſchen
Jahrbücher und Verfaſſer des Buches „das ekſtatiſche Theater” iſt
von der Generalintendanz Dumont=Lindemann als Spielleiter
und Direktor des Düſſeldorfer Schauſpielhauſes
verpflichtet worden. Gleichzeitig erhielt er einen Lehrauftrag an
das Theaterwiſſenſchaftliche Inſtitut der Univerſität Köln.
— Eine Tagung für Muſikerziehung mit
an=
ſchließenden Lehrerkurſen veranſtaltet der Tonika Do Bund
E. V., in den Oktoberferien in Berlin. Der Plan der Kurſe
(Gehörbildung, rhythmiſche Gymnaſtik, Lautenſpiel,
Stimmbil=
dung, Klaviermethodik) iſt durch die Geſchäftsſtellen des Bundes,
Hannover, Wieſenſtraße 4a, und Berlin W. 57, Pallasſtraße 12,
zu beziehen.
Seite 4.
Die Tagung der Außenkandels=
FaMnern.
Reichswirtſchaftsminiſter Hamm über die
Bedeutung des Auslanddeutſchtums.
Berlin, 24. Sept. Im Plenarſitzungsſaal der
Handels=
kammer zu Berlin begann heute vormittag die erſte Tagung
der Auslandshandelskammern, die von Vertretern
des deutſchen Handels und der deutſchen Wirtſchaft in aller Welt
außerordentlich ſtark beſucht iſt. Die Reichsregierung war durch
Reichswirtſchaftsminiſter Hamm, ferner durch
Ver=
treter des Auswärtigen Amtes, des preußiſchen
Handelsminiſte=
riums uſw. vertreten. Nach einer Begrüßungsanſprache des
Vor=
ſitzenden der Berliner Handelskammer ergriff
Reichswirtſchafts=
miniſter Hamm das Wort zu einer Rede, in der er u. a.
aus=
führte:
Wir müſſen in die Weltwirtſchaft hinein, noch ſtärker als vor
dem Kriege. Das Auslandsdeutſchtum iſt daher für uns von
ungeheurer Wichtigkeit. Was wir von ihm brauchen, iſt ein
wechſelſeitiges Geben und Nehmen. Alle Maßnahmen
wirt=
ſchaftlicher und ſteuerlicher Art und alle Maßnahmen, die jetzt
das Reparationsgutachten erfordert, werden wir ſtark unter den
Geſichtspunkt ſtellen müſſen: Wie wirken ſie auf die große Zahl
Deutſcher draußen? Es iſt etwas unendlich Beruhigendes für
uns im Inlande, zu wiſſen, daß wir nicht allein kühle Rechner
und Wirtſchaftler draußen haben, ſondern auch warmherzige
Freunde, die mit der deutſchen Wirtſchaft und dem deutſchen
Vaterlande ihre Dienſte leiſten wollen. Wir müſſen Waren und
Menſchen ausführen. Es müſſen gute Waren ſein und es müſſen
gute und tüchtige deutſche Menſchen ſein, die gute Deutſche
bleiben wollen. Für dieſe Ausfuhr haben wir im
Auslands=
deutſchtum vor allem die ſtärkſten Stützpunkte. Wir erwarten
von ihnen, daß ſie das Deutſchtum wieder zu dem früheren
Grade von Achtung und Anfehen im Auslande bringen werden.
Wir hoffen, daß dieſe Tagung der Anfang der Entwicklung iſt,
die im Heimatlande wie draußen zu gegenſeitigem Sichfinden
und zur gegenſeitigen Stärkung beitragen wird. Ich wünſche
Ihnen namens der Reichsregierung einen vollen Erfolg für Ihre
Arbeit, für das Höhere, das uns eint: das deutſche Vaterland.
(Lebhafter Beifall.) Nach Erledigung geſchäftlicher
Angelegen=
heiten folgten die Berichte der einzelnen
Auslandshandels=
kammern.
Beziehungen zwiſchen den Auslandsdeutſchen
und dem Reich.
Dann erhielten die Vertreter der einzelnen
Auslandshandels=
kammern das Wort. So ſprachen u. a. Präſident der deutſchen
Handelskemmer in Schanghai, der Präſident des Deutſchen
Bundes in Batavia Helfferich, ein Bruder des verſtorbenen
Staatsminiſters. Auf die von den Vertretern Oſtaſiens
vorge=
tragenen Referate erwiderte der Vertreter des Auswärtigen
Amtes Miniſterialdirektor v. Knipping. Er ſprach ſeine
Befrie=
digung aus, daß zwiſchen den
Auslandshandels=
kammern und denen im Reiche enge Beziehun=
Donnerstag, den 25. September 1924,
gen hergeſtellt würden, die den allgemeinen deutſchen Intereſſen
dienten. Das Auswärtige Amt habe dieſe
Fühlung=
nahme ſeit langem gepflegt und wünſche den Kammern
gegenüber den fremden Regierung zu vertreten; namentlich für
Oſtaſien habe die Regierung an dem Oſtaſiatiſchen Verein in
Hamburg einen Rückhalt gefunden. Der Vertragsſchluß mit
China habe gezeigt, daß dieſe Zuſammenarbeit Erfolg gehabt
hat. In dieſer Weiſe werde das Amt weiterarbeiten. Beſonders
wichtig ſei der Handels=Nachrichtendienſt, den das
Reichswirtſchaftsminiſterium und das Auswärtige Amt
gemein=
ſam eingerichtet hätten. Dabei ſeien Handel und Induſtrie zur
Miarbeit herangezogen worden, ſo daß ein gemiſcht=
wirtſchaft=
liches amtliches Unternehmen entſtanden ſei. Die ungünſtige
Zeit habe allerdings eine Einſchränkung mit ſich gebracht, ſo daß
nur ein Referent des Auswärtigen Amtes dieſen Dienſt verſehe.
Daneben beſtänden aber Zweigſtellen im Reiche, die gleichfalls
in innigſter Gemeinſchaft mit den Selbſtverwaltungen der
Wirt=
ſchaft arbeiten. In dieſen Beſtrebungen liege doch ein wertvolles
Mittel zur Wiederherſtellung unferer Auslandsbeziehungen.
Redner bat deshalb die Auslandshandelskammern um tätige
Mitarbeit. Der Fonds für die deutſchen Auslandsſchulen ſei
wieder aufgefüllt und an die deutſchen Schultereine im Auslande
ſolle wieder nach demfelben Schlüſſel die Verteilung erfolgen,
wie vor dem Kriege. Die Behörde ſei ferner beſtrebt, die
Kon=
ſulatspoſten wieder alle zu beſetzen. Für Hongkong ſei bereits
ein neuer Konſul unterwegs.
Entfihließungen der deutſchen
Ausiand=
handelskammern.
Hierauf nahm die Vollverſammlung der
deut=
ſchen Auslandshandelskammern eine
Entſchlie=
ßung an, in der erklärt wird, daß ſich die Anordnung der
Ge=
ſchäftsaufſicht nach der Verordnung vom 14. Juni im großen
und ganzen bewährte und die Abänderungs= und
Ergänzungs=
beſtimmungen bei etwaiger Neufaſſung der Verordnung
Berück=
ſichtigung finden könnten. Eine Neufaſſung der Verordnung ſolle
aber zurückgeſtellt werden, bis die Erfahrungen für eine längere
Zeit als drei Monate vorlägen. Weiterhin wurde eine
Er=
klärung einſtimmig angenommen, in der eine
An=
ſtrebung des Warenaustauſches mit allen anderen Ländern auf
der Grundlage eines maßvollen Schutzzollſyſtems gefordert und
dem Vorgehen der Reichsregierung zugeſtimmt wird, ſich durch
eine proviſoriſche Abänderung des Zolltarifs von 1902 eine
vor=
läufige Verhandlungsgrundlage zu ſchaffen. Der dem
Reichs=
wirtſchaftsrat vorgelegte kleine Zolltarif=Entwurf bedürfe
hin=
ſichtlich der vorgeſchlagenen Zollſätze einer ſachkundigen
Nach=
prüfung durch die Induſtrie, die Handelskammern und
Fachver=
bände. Eine Gleichſtellung der deutſchen Waren und des
deut=
ſchen Kaufmanns in den Vertragsſtaaten ſei auf der Grundlage
der allgemeinen gegenſeitigen und unbeſchränkten
Meiſtbegün=
ſtigung zu erſtreben. Jede Verlängerung zollfreier elſaß=
lothrin=
giſcher Einfuhrkontingente ſei abzulehnen. Die Reichsregierung
ſolle gegebenenfalls gegenüber den Staaten, die nicht bereit
ſeien, den Warenverkehr mit Deutſchland vertraglich zu
ermög=
lichen, die vielmehr an der Differenzierung der Warenausfuhr
aus Deutſchland feſthalten, von der Ermächtigung des § 10 des
Zolltarifs und § 7 der Reichsabgabenordnung Gebrauch machen.
Eine weitere Entſchließung erklärt, der deutſche Induſtrie= und
Handelstag halte die Wiederherſtellung des Zollſchutzes für die
landwirtſchaftliche Erzeugung für geboten. Die Wiederherſtellung
der Vorkriegsvertragszölle ſei für die landwirtſchaftlichen
Er=
zeugniſſe ausreichend; für Gerſte ſei ein einheitlicher, möglichſt
niedriger Zollſatz einzuführen.
Rummer 267.
Beamtenſchaft und Schlagwort=Politik
Vom Landes=Ausſchuß Heſſen des Allg. Deutſchen
Beamten=
bundes wird uns geſchrieben:
Der in Nr. 250 des „Darmſtädter Tagblatt” vom 8. d. M.
er=
ſchienen Artikel „Beamtenſchaft und Schlagwort=Politik” ſoll u. a. unſere
Forderung des Aufſtieges der unteren Beamtenſchaft in die mittlere
Beamtenlaufbahn niederkämpfen. Der Artikelſchreiber überſieht, wie ſeine
Ausführungen beweiſen, daß die Beamtenrichtlinien des Reiches, anderer
Länder, der Stadt= und Landgemeinden den Aufſtieg der unteren
Be=
amtenſchaft in die mittlere Beamtenlaufbahn ohne höhere Schulbildung
ſchon ſeit Jahren ermöglichen. Auch das Land Heſſen ermöglicht den
Polizeibeamten ohne höhere Schulbildung den Aufſtieg in die mittlere
Beamtenlaufbahn durch Prüfung. Dagegen verweigert das Land Heſſen
den unteren Beamten der heſſiſchen Lokalbehörden den gewünſchten
Aufſtieg. Ein heſſiſcher Regierungsvertreter erklärte gelegentlich einer
Verhandlung, daß er unſere Forderung als berechtigt anerkenne, ſie aber
lediglich wegen des großen Widerſtandes der heſſiſchen mittleren Beamten
noch nicht verwirklicht werden konnte. Dieſe Tatſache dürfte ſich die
aufſtrebende untere heſſiſche Beamtenſchaft, die mit den heſſ. mittleren
Beamten im heſſ. Beamtenbunde organiſiert iſt, merken. Das
Auf=
rücken zahlreicher heſſiſchen mittleren Beamten ohne weitere Prüfung
in die Akademikergruppen X und XI berechtigt unſere Forderung auf
Aufrückung der gleichen Zahl Sekretäre ohne weitere Prüfung in die
Gruppe VII. Auch dieſe Forderung hat das Land Heſſen nicht erfüllt,
In den heſſiſchen Städten, Kreis= und Provinzial=Verwaltungen uſw.
konnten dagegen eine Reihe von Stellgen in Gruppe /II errichtet werden,
für die eine Oberſekretärprüfung nicht verlangt wurde.
Auf den ganzen Inhalt des eingangs erwähnten Artikels
einzu=
gehen, würde zu weit führen. Auf einen Punkt müſſen wir aber noch
hinweiſen. Nach Anſicht des Artikelſchreibers hat die mittlere
Beamten=
erforderlich machen, daß die Grenzen der Vorbildung ſoweit wie möglich
gezogen werden. Was ſagen zu dieſer Feſtſtellung all die mitteleren
Beamten, die nur Volksſchulbildung befitzen und nicht nur in die mittleren
Beamtengruppen VII—, ſondern ſogar in die Akademikergruppen
X und Xl eingeſtuft ſind? Früher, als für die mittlere
Beamtenlauf=
bahn noch Volksſchulbildung genügte, konnte dieſe Laufbahn nur von
den beſten Volksſchülern mit Erfolg beſchritten werden und heute haben
die ſo hervorgegangenen Beamten noch einen guten Ruf. Lediglich die
Gleichſtellung mit anderen mittleren Beamtengruppen und nicht die
Auf=
gaben oder Leiſtungen waren beſtimmend für die Vorbedingung einer
höheren Schulbildung. Hoffentlich tragen dieſe Zeilen dazu bei, daß
auch im Lande Heſſen für die untere Beamtenſchaft die gleichen
Auf=
ſtiegsmöglichkeiten wie der Beamten der Reichsbehörden, Städte uſw.
geſchaffen werden.
Die obige Zuſchrift geht leider auf den Kernpunkt der Frage, die
auch in dem Artikel „Beamtenſchaft und Schlagwortpolitik” in den
Vordergrund geſtellt war, nicht ein. Nicht darum handelt es ſich, „den
Aufſtieg der unteren Beamtenſchaft in die mittlere Beamtenlaufbahn
niederzukämpfen”, ſondern gerade im Gegenteil dieſe Möglichkeiten für
die Zukunft zu ſichern. Nicht nur der Staat, ſondern in erſter Linie
auch die Beamtenſchaft ſelbſt, hat ein ſehr ſtarkes Intereſſe daran, daß die
Stellung unſerer Beamtenſchaft nicht unterhöhlt wird. Mit Recht wendet
ſich daher jener Artikel dagegen, daß Leute zu Beamten gemacht werden,
denen jegliche Vorbildung dazu fehlt. Daß dem befähigten Beamten
die Aufſtiegsmöglichkeit zu ſichern ſei, wurde in dem Artikel ganz
be=
ſonders betont. „Selbſtverſtändlich iſt damit nicht geſagt, daß jedem, der
den vorgeſchriebenen Bildungsweg nicht gegangen iſt, die
Aufſtiegs=
möglichkeit verſperrt iſt." „Die Bildungswege bzw. die Wege zur
Gewinnung geiſtiger Früchte ſtehen aber jedem Befähigten und
Begab=
ten offen. Die ſoziale Ausgeſtaltung der Lehranſtalten, gibt jedem
Be=
fähigten, ob reich oder arm und ohne Altersunterſchied die Möglichkeit,
die geforderte hohere Schul= und Vorbildung zu erlangen. Sie kann
entwveder auf dem Wege des Schulbeſuches oder durch Selbſtſtudium
gewonnen werden".
Dſe Geburt eines
kräf=
tigen, geſunden Mädels
zeigen hocherfreut an
Ernſt Lehr, Oipl. Ing.
u. Frau Käte, geb. Sachſſe
27653
Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 27. Sept.,
nachm. 3 Uhr, in der Johanneskirche
ſtattſindende Trauung beehren ſich
anzuzeigen
Alice Lengfelder
Willy Hering
Frankfurterſtr. 90 Schießhausſfr. 112
(*27655
Guſtav Neumann
Kätchen Neumann
geb. Wagner
Vermählte
Darmſiadt Heppenheim a.d.W.
25. September 1924
Af 8 9
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem
Ratſchluß entſchlief ſanſt nach
langem ſchweren Leiden mein
lieber Gatte, unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater,
Bru=
der, Schwager und Onkel
Herr
Franz Ebert
Bankbeamter
im 65. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Henriette Fbert. geb. Traum
Familie Valentin Erb
Familie Wilhelm Ebert.
Darmſtadt. 23. Septbr. 1924.
Schwanenſtr. 28,
Die Beerdignng findet Freitag, den
23. Sept., vorm. 11 Uhr, auf dem
alten Friedhof, Nieder=Ramſtädter
Straße, ſtatt (*27640
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teiknahme an dem
ſchwe=
ren Verluſte unſerer lieben
Tiefen
ſagen wir unſeren tiefgefühlten
Dank. Insbeſondere Hrn.Pfarrer
Rückert für ſeine troſtreichen
Worte, Herrn Lehrer Kaltenbach
und ſeinen Schülern für die
vie=
len Blumen, den Nachruf und
rührenden Geſang ſagen wir
un=
ſeren herzlichſien Dank. (12197
Familie Sanderbeck
Darmſiadt.
Nack=
Zeule
Sülen papiere
akoß Skurnik, Darmſtadt, Wendelſtadtſtr. 28
(euen
Af 23004—
oodsssssoosssnsens
8 Louis Hein
Dankſagung.
(Statt beſonderer Schreiben.)
Allen, die bei dem Heimgange
meines teueren Gatten, des
Oberlandmeſſers
Friedrich Walck
mir ihre Teilnahme bezeugt haben,
ſage ich auf dieſem Wege herzl. Dan
Katharina Walch, geb. Chriſt:
Bingen, 24. Sept.
Todes=Anzeige.
Heute vormittag wurde im
72. Lebensjahr unſer lieber Vater,
Croßvater und Schwiegervater
Herr
Philipp Heeß
Hofbeamter i. R.
zi Gott heimgerufen. (B12195
Darmſtadt, den 24. Sept. 1924.
Klappacherſtr. 70.
Die trauernd. Sinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 26. Sept., nachm. 2½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtigſter Teilnahme beim
Hin=
ſcheiden meines teueren Gatten,
unſeres lieben Vaters, Herrn
Lorenz Schmitt
Rektor i. R.
ſagen wir unſeren herzlichſten
Dank.
7712
Frau Sophie Schmitt
und Kinder.
Darmſtadt,
24 Sept 24.
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Pfund
ken
itere Pr.
Forde
Prüfung
ſen nie
IIerrie
n Artikels
ſen wir abe
ur in die n
demikerg
lere 9
und
Nummer 263.
Aus der Landeshaupiſiadt.
Darmſtadt, 25. September.
Oeutſcher Luſiweitbewerb Darmſtadt 1924.
Welch reges Intereſſe die Flugzeug=Induſtrie an dem
Deut=
ſchen Luftwettbewerb Darmſtadt 1924 nimmt, geht aus den
zahl=
reichen Nennungen hervor, die inzwiſchen bei der Geſchäftsſtelle
der „Heſſen=Flieger”, des Vereins für Luftfahrt, E. V.,
Darm=
ſtadt, Hügelſtraße 59, eingelaufen ſind. Insgeſamt wurden bis
jetzt 14 Flugzeuge zum Start gemeldet, u. a. die Tyzen: Focke=
Wulf, Albatros, Udet, Dietrich=Gobiet, Junkers und verſchiedene
Kleinflugzeugkypen, wvie Bahnbedarf=Darmſtadt, Akademiſche
Fliegergruppe Darmſtadt uſw. Mehrere Meldungen ſtehen noch
aus. Die Zahl der Meldungen übertrifft alle Erwartungen.
Der Deutſche Luftwettbewerb=Darmſtadt 1924 verſpricht, wenn
alle Vorausſetzungen eintreffen, woran eigentlich kaum mehr zu
zweifeln iſt, eines der intereſſanteſten flugſportlichen Ereigniſſe
zu werden. Als Schreckgeſpenſt bleibt eigentlich nur noch das
Wetter beſtehen. Hoffentlich hat der Wettergott ein Einſehen
and macht nicht alle menſchlichen Berechnungen zunichte.
— Vorverkauf der Flugſcheine zum Deutſchen Luftwettbewerb
Darm=
ſtadt 1924. Die „Heſſen=Flieger”, Verein für Luftfahrt, Darmſtadt,
haben, um dem geehrten Publikum ſchon jetzt Gelegenheit zu geben, ſich
mit Flugſcheinen für die Paſſagierflüge und Eintrittskarten eindecken zu
können, Vorverkaufsſtellen eingerichtet. Solche Vorverkaufsſtellen
befin=
den ſich u. a. bei Lorenz Adelmann, Rheinſtraße, Heinz Beher,
Rhein=
ſtraße, Otto Broszoska, Rheinſtraße, Arthur Guthmann, Waldſtraße,
Karl Koch, Waldſtraße 7, Julius Mylius, Herdweg 2, Fritz Pfeil,
Eliſa=
bethenſtraße, Leo Keller, Ernſt=Ludwigſtraße und Verkehrsbureau. Nicht
unerwähnt mag bleiben, daß im Eintrittskartenvorverkauf ſchon Frei
flüge enthalten ſind.
— Der Zeppelin überfliegt bei ſeiner Deutſchlandfahrt auch
Darmſtadt. Wie Dr. Eckener geſtern abend dem Vertreter der
Telegraphen=Union mitteilte, beginnt die Deutſchlandfahrt
des „Z. R. III” am Donnerstagfrüh 7 Uhr. Nach einer
einſtündigen Probefahrt über dem Bodenſee wird die Fahrt
an=
getreten. Gegenüber allen anderen Mitteilungen über die
Fahrt=
richtung iſt zu ſagen, daß die Route ausſchließlich von der
Wetter=
lage abhängt. Es iſt alſo anzunehmen, daß, wenn ſich das
Wetter nicht weiter verſchlechtert, das Luftſchiff heute
vormittag bei ſeinem Flüge nach Frankfurt auch
Darm=
ſtadt überfliegen wird.
— Ernannt wurde: am 4. September 1924: der Studienrat am
Realgymnaſium zu Darmſtadt Friedrich Pfersdorff zum
Ober=
ſtudiendirektor an der Oberrealſchule und Landwirtſchaftsſchule Groß=
Umſtadt vom Tage des Dienſtantritts ab.
— Landtagswahl. Auf Grund des Artikels 7 des
Landtagswahl=
geſetzes vom 16. März 1921 hat das Geſamtminiſterium als Tag der
Wahl zum Landtag für die nach Artikel 20 der heſſiſchen Verfaſſung
vom 12. Dezember 1919 beginnende neue Landtagsdauer Sonntag,
den 16. November 1924 beſtimmt.
— Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des
Verwaltungs=
gerichtshofes am Samstag, den 27. September 1924, vormittags 9 Uhr:
1. Vorentſcheidung gegen Bürgermeiſter Laun in Ginsheim wegen
Schadenerſatz. 2. Antrag der Gemeinde Lindenfels auf Ablöſung der
zugunſten der evangeliſchen und katholiſchen Pfarreien Lindenfels
be=
ſtehenden Nealgerechtigkeiten.
— Hefſiſches Landestheater. In der Aufführung „Tannhäuſer”
am Sonntag, den 28. September, ſind von den neu verpflichteten
Mit=
gliedern beſchäftigt: Die Herren Georg Schmieter (Tannhäuſer),
Imre Aldori (Wolfram), Rudolf Strzeletz (Heinrich, der
Schrei=
ber), die Damen Sitta Müller=Wiſchin und Annelies Roerig
(Pagen).
— Beethoven=Zyklus. Kapellmeiſter Nofenſtock und
Konzert=
meiſter Drumm veranſtalten einen Zyklus von 3
Kammermuſikaben=
den, an denen Berthovens ſämtliche Sonaten für Violine und Klavier
zur Aufführung gelangen. Der erſte Abend findet am 3. Oktober im
Kleinen Haus ſtatt.
— Bühnenvolksbund. Zufolge Spielplanänderung iſt eine
Verſchie=
bung in der Ausgabe der Mietkarten für die zweite Serie von 18
Vor=
ſtellungen eingetreten. Statt der angekündigten Vorſtellung „Freiſchütz”
wird am Mittwoch nächſter Woche „Schwanenweiß” gegeben. (Siehe
Anzeige.) Kartenausgabe bei Chr. Arnold, am weißen Turm. Miete
H1a Vorſtellungen am Donnerstag und Freitag dieſer Woche. Miete
K 19 Vorſtellungen Montag und Dienstag nächſter Woche.
— Orpheum. Ab heute bringen die Kölner Komiker Schmitz und
Weißweiler einen neuen Schwank von Franz Arnold und Ernſt Bach:
„Der kühne Schwimmer” zur Aufführung. Ein Schwank, der auf
Situationskomik eingeſtellt und auf Verwechſlungen aufgebaut iſt und
wahre Heiterkcitsausbrüche hervorruft. (Siehe Anzeige.)
— Errichtung einer Nähſchule. Die Anmeldungen zur Nähſchule in
der Mollerſtraße (Gemeindehaus der Martinsgemeinde) ſind ſo
zahl=
reich, daß ſich der Frauenverein der Johannesgemeinde entſchloſſen hat,
am Montag, den 13. Oktober, im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26
eben=
falls eine Nähſchule zu eröffnen. Von 9 bis 12 Uhr vormittags wird an
fünf Tagen ein Kurſus für Weißnähen, von 2 bis 5 Uhr nachmittags
ein ſolcher für Kleidermachen gehalten werden. Teilnahmegebühr
monat=
lich 1,20 Mark. Anmeldungen, auch von Auswärtigen, nimmt Pfarrer
Marx, Aliceſtraße 13, entgegen.
— Konfirmandenanmeldung. Die Konfirmanden des Weſtbezirks
der Johannesgemeinde (Pfarrer Wagner II) werden am Freitag, den
26. September, von 5 bis 7 Uhr im Gemeindehaus Kahlertſtraße 26
auf=
genommen. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder ſelbſt zu bringen.
— Die Miete für den Monat Oktober 1924 beträgt in ſämtlichen
Gemeinden 43 v. H. der Friedensmiete. In dieſer Summe ſind 12 v. H.
für laufende und 8 v. H. für große Inſtandſetzungskoſten, ſowie 23 v. H.
für Betriebskoſten und Zinsſteigerung enthalten. Im übrigen wird an
der beſtehenden Negelung nichts geändert.
— Maßnahmen gegen Schweinerotlauf. Die Abgeordneten Blank und
Wagner fragen an: Iſt es der Regierung bekannt, daß in dieſem Jahre
eine überaus große Anzahl Schweine an Schweinerotlauf zugrunde
gegan=
gen ſind, weil die praktiſchen Tierärzte Heſſens aus Impfſtoffmangel
nicht in der Lage waren, die von den Landwirten angeforderten
Impfun=
gen vorzunehmen? Was gedenkt die Regierung zu tun, um den
Impf=
ſteffbedarf des Landes für die Folge ſicherzuſtellen? Können die
Ab=
hilfemaßnahmen ſo raſch einſetzen, daß die unſeren Schweinebeſtänden
drohende Gefahr für das nächſte Jahr vermieden wird?
Kunſinotizen.
Aeber Werte, Künftler und Hünffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behäſt ſich die Redakiion ihr Urteil vor.
— Werden des Menſchen. Dieſer hochintereſſante
Filmvor=
trag ſpiegelt in zuſammengedrängter Folge das Schickſal der Menſchheit
in der Vergangenheit wieder. Die Wiſſenſchaft nimmt an, daß das
Le=
ben auf der Erde zunächſt in einfachen Formen exiſtierte, daß die erſten
Vertreter auf der Erdoberfläche einzellige Lebeweſen waren. Bei der
Bildung einer neuen Geſchlechterfolge kehrt auch das höchſte Lebeweſen,
der Menſch, zur Einzelligkeit zurück und durchläuft ine Reihe von Stufen,
die uns ein ſchattenhaftes Bild des Lebens ſeiner Vorfahren gewähren.
Die Keimzellen laſſen alle Einzelheiten und weſentlichen Beſtandteile der
heute noch exiſtierenden einzelligen Lebeweſen erkennen. Während die
Vormenſchheit Jahr=Millionen brauchte, um zu jener Vervollſtändigung
— vom Einzeller zum Kulturmenſchen — heranzureifen, durchlaufen jetzt
die Keimzellen aller Menſchen in der Zeit von neun Monaten die ganze
Stufenfolge der Vorfahrenreihe, denn zur Zeit der Geburt zeigt das
neugeborene Menſchenkind bereits alle die für den Menſchen weſentlichen
Formen, entweder angelegt, teils ſchon deutlich ausgeſprochen. Das iſt
in knappen Umriſſen der Inhalt des Films, den die Heſſiſche Bilderbühne
am nächſten Montag und Dienstag im Städtiſchen Saalbau, abends acht
Uhr, alſo in nur zwei Vorführungen, bringen wird. Den Begleitvortrag
hat Herr Frauenarzt Dr. Klaus Hoffmann übernommen. Der
Vorver=
kauf begint ſchon jetzt im Verkehrsbureau und in der Volkshochſchule.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß dieſer Filmportrag
einen weſentlich anderen Teil des ſexuellen Problems behandelt, als der
von uns im Vorjahre gebrachte Filmvortrag „Hygiene der Ehe‟.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei. Der Bezirksverein Nord der
Deutſchen Volkspartei hält am Freitag abend in der Reſtauration
Schnell=
bächer, Ecke Pallaswieſen= und Frankfurter Straße, eine Verſammlung
ab. für die folgende Tagesordnung vorgeſehen iſt: 1. Die Umgeſtaltung
des Schloßgartenplatzes in gärtneriſche Anlagen. 2. Weiterführung der
Straßenbahnlinie nach dem Martinsviertel. 3. Beſprechung der
Vor=
arbeiten für die Landtagswahlen. 4. Verſchiedenes. Parteimitglieder
ſind hiermit eingeladen, eine beſondere Aufforderung erfolgt nicht mehr.
Gäſte können eingeführt werden und ſind willkommen.
Donnerstag, den 25. Septeniber 1924.
Pom Ehretausfhiß der „Heſſen=Flieget”,
Perein für Luftfahrt Darmſtadt.
Es iſt in letzter Zeit wiederholt vom Ehrenausſchuß des Deutſchen
Luftwettbeſverbs Darmſtadt 1924 die Rede geweſen. Der Ehrenausſchuß
hat ſich konſtituiert zu dem Zweck, den Luftwettbewerb zu finanzieren und
bei allen Freunden und Intereſſenten des Flugſports für die
Veranſtal=
tung zu werben. Der Ehrenausſchuß umfaßt nicht weniger als 87
Per=
ſonen, ſodaß von ſeiner Tätigkeit ein erſprießliches Wirken für den
Luft=
wettbewerb erwartet werden kann.
An der Spitze des Ehrenausſchuſſes ſteht der heſſiſche Staatspräſident
Ulrich, der auch den Ehrenſchutz über die Veranſtaltung übernommen
hat. Vom heſſiſchen Miniſterium gehören dem Ehrenausſchuß an: Se
Exzellenz Miniſter von Brentano, Miniſter des Innern und der Juſtiz.
Finanzminiſter Henrich und Wirtſchaftsminiſter Naab. Den Reigen der
Vertreter des heſſiſchen Landtags eröffnen Landtagspräſident Adelung
und Abg. Delp. Ferner ſind im Ehrenausſchuß vertreten: die
Oberbür=
germeiſter und Bürgermeiſter heſſiſcher Städte wie Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing=Darmſtadt, Oberbürgermeiſter Granzin=Offenbach a. M.
Oberbürgermeiſter Dr. Külb=Mainz, Oberbürgermeiſter Rahn=Worms
uſw. Namhafte Perſönlichkeiten aus der Beamtenſchaft, Induſtrie,
Han=
del und Bankwelt, Handwerk und Gewerbe, hervorragende Vertreter des
Flugweſens und die Schriftleiter der Darmſtädter Preſſe decken mit ihren
Namen die Veranſtaltung und treten für ihr gutes Gelingen ein.
Die Liſte des Ehrenausſchuſſes umfaßt folgende Namen:
Staatspräſident Urich, Bürgermeiſter Dr. Angermeier, Bensheim,
Landtagspräſident Adelung, Geh. Baurat Prof. Otto Berndt, Geh.
Le=
gationsrat K. von Becker, Se. Exzellenz Miniſter von Brentano die
Tre=
mezzo, Miniſter des Innern und der Juſtiz, Redakteur Berglar=Schröer
H. Bochow, Direktor der Deutſchen Bank, L. Borné, Bürgermeiſter
Bux=
baum, Bürgermeiſter Daub, Bürgermeiſter W. Dengler, Erbach i. O.,
Beigeordneter Delp, Direktor Erich Deku, Profeſſor Dr. A. Ehrenberg,
Profeſſor Eberhard, Se. Erlaucht Graf Konrad zu Erbach=Erbach, Erbach
i. O., Se. Erlaucht Erbgraf, Alexander zu Erbach=Erbach, Eulbach i. O.
Se. Erlaucht Graf zu Erbach=Fürſtenau, Schloß Fürſtenau bei
Michel=
ſtadt i. O., Dr. A. Euler, Unterſtaatsſekretär a. D., Frankfurt a. M
Stadtverordneter Finger, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, Prof. Dr.
Georgi, Frankfurt a. M., H. Gretz, Dir. der Südweſtdeutſchen
Luftver=
kehrs A.=G., Frankfurt a. M., Dr. jur A. Groß, Frankfurt a. M.,
Ober=
bürgermeiſter Granzin, Offenbach a. M., Bankier J. Guthmann,
Oeko=
nomierat Dr. Hamann, Stadtverordneter Haury, Se. Exzellenz
General=
leutnant M. von Heyl, Freiherr Cornel. Hehl zu Heurnsheim Worms
a. Rh., Finanzminiſter Henrich, Kommerzienrat Joſeph, Gg. Karp, Oberſt
von Klippſtein, Ferdinand Kolhaas, Frankfurt a. M., Konſul Dr.
Kotzen=
berg, Vorſ. des Deutſchen Luftrates, Frankfurt, Sanitätsrat Dr. Kolb,
Bankdirektor H. Kredel, Dr. Külb, Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz,
Stadtverordneter Laufer, Stadverordneter Leuſchner, Prof. Dr. Rinke,
Frankfurt a.M., Bankdirektor Loy, Fabrikant J. Lutz, Direktor M. Mann,
Redaktenr Rudolf Mauve, Sanitätsrat Dr. Maucher, Stadtverordneter
März, Generalonſul Karl Maher, Bürgermeiſter R. Mueller,
Guts=
beſitzer A. Müller, Georgenhauſen, H. Neumann, Präſident der
Landes=
verſicherungsanſtalt, Stadtverordneter Nordmann, Sanitätsrat Dr. L.
Noellner, Freiherr von Oetinger, R. L. Wittich, K. von Willich,
Rein=
heim, Hof Jllbach, Direktor P. Paſchke, Direktor W. Petzold, Friedr
Karl Pfeiffer, Vorſ. des Heſſ. Automobilklubs, Landes=Obſt= und
Wein=
bau=Inſpektor Pfeiffer, Redakteur Dr. Queſſel, Raab, Miniſter für
Ar=
beit und Wirtſchaft, Oberbürgermeiſter Rahn, Worms, Stadtverordneter
Reeſe, Bankdirektor P. Rißmann, Beigeordneter Ritzert, Se. Exzellenz
Wirkl. Geh. Rat von Römheld, Max Rothſchild, Frankfuert a. M.,
Al=
bert Rothſchild, Frankfurt a. M., Fabrikdirektor Ph. Roeder. Hofrat
Paul Sander, Jakob Schnauber, Vorſ. der Gaſtwirtsinnung, Geh. Ober=
Reg.=Rat Dr. Schneider, Juwellier L. Schmidt, Stadtverordneter Rektor
Schmidt, Stadtverordneter Peter Schmidt, Reichsbahnpräfident Dr. P
Stapff, Frankfurt a. M., Rechtsanwalt und Notar E. Staedel, Theodor
Stemmer ſen., Redakteur Max Streeſe, Oberpoſtdirektionspräſident
Stroh, Freiherr von Thüna, Mitgl. d. Deutſchen Luftrates, Frankfurt,
Beigeordneter Dr. Tremöhlen, Mainz, Ziv.=Ing. Urſinus, Mitgl. d.
Deutſchen Luftrates, Frankfurt, Stadtverordneter Werner.
77
Filmportrag der Heſſiſchen Bilderbühne
Ogs Werden des Menſchen”
Vorfragender: Herr Frauenarzt Dr. Klaus Hoffmann aus Darmſtadt
Städtiſcher Saalbau, Montag u. Dienstag, 29. u. 30. September, 6 u. 8 Uhr
Preiſe: 60 Pfg. bis M. 1.80 / Vorverkauf: Verkehrsbüro u. Volkshochſchule
Was will die Deutſche Jugendherberge?
Legion iſt die Zahl der Kinder und jungen Menſchen, die dahinleben
in den Steinwüſten der Städte, mit holen Wangen und tiefliegenden,
glanzloſen Augen, krank am Körper, leidend an der Seele — Tuberkuloſe
und Skrophuloſe.
Die Wiſſenſchaft weiß heute, daß Sonne und Luft die einzigen,
gro=
ßen Heiler diefer Seuchen ſind.
Die Deutſche Jugendherberge will die geſamte deutſche Jugend zum
Wandern erziehen und es ihr ermöglichen, daß ſie ſich in Luft, Licht und
Sonne ſtärken und froh machen kann.
Der Deutſche hat eine verderbliche Vorliebe für das Ausländiſche,
Fremde, Einſchmeichelnde. Er kleidet ſich am liebſten nach Pariſer oder
New Yorker Moden, trinkt am liebſten — was ja überhaupt unnötig
iſt — franzöſiſche, ſpaniſche oder italieniſche Weine, und wenn er Auto
fahren muß und kann, bevorzugt er fremde Marken. Er reiſt auch am
liebſten nach Italien, nach England und Frankreich — und wenn’s hoch
kommt — nach Amerika.
Die Deutſche Jugendherberge will die deutſche Jugend zum
Bewußt=
ſein ihres Deutſchſeins erziehen, indem ſie Fremdes meidet und ſie die
deutſche Heimat lieben lehrt. Sie will ſie durch das Wandern, durch die
Selbſthilfe beim Uebernachten ohne Hausdiener und ſonſtiges Perſonal
zur Einfachheit heranziehen. Sie will ſie zur Wahrheit gegen ſich ſelbſt
bringen, indem ſie die Jugend aus dem Scheinweſen der Städte
heraus=
ruft.
Sie will Geſundung des geſamten Volkes aus ſich ſelbſt und der
Natur heraus. Unglaublich groß iſt die Zahl der Wirtſchaften, in denen
das für die Jugend Verderblichſte, der Alkohol, verkauft wird. Es gibt
ſehr wenige Gaſthäuſer in Deutſchland, in denen kein Trinkzwang ſelbſt
für Jugendliche beſteht. Sehr groß iſt die Zahl der deutſchen Kinos, in
denen nur zu oft das Gemeine in dem jungen, unreifen Menſchen
groß=
gezüichtet wird.
Die Deutſche Jugendherberge will die Jugend vom Trinken
abhal=
ten, das die Organe des jungen Menſchen krank und ſchwächlich macht.
Sie will ihr die Augen öffnen für die Schönheiten der Natur, daß ſie
nicht mehr nach der Lüge und dem Kitſch des Kinoſtreifens verlangt. Sie
will durch eigne, aus dem Leben der Jugend geſchaffene Filme das Gute
bieten.
Es ſind gewaltige Spalten im wirtſchaftlichen Leben zwiſchen Arm
und Reich, die aufwärts wollen, in ihr trifft der Handwerker mit dem
Bauern, der Arbeiter mit dem Fabrikantenſohn zuſammen, alle beteiligen
ſich an Volkstanz und Volkslied. So lernt einer den andern kennen —
und verſtehen.
Hinter der Deutſchen Jugendherberge ſteht mit ſeltener Einmütigkeit
alles, was offenen Sinn für die Nöte des Volkes und der Jugend hat,
einerlei, ob Links oder Rechts, Hoch oder Niedrig. Die Deutſche
Jugend=
herberge iſt Allgemeingut und Allgemeinwerk!
Es geht um die deutſche Volkskraft. Wandern — und damit das
Jugendherbergswerk kann zu einer unendlichen Kraftquelle werden.
Helft darum alle! Bedenkt: Vorbeugen iſt beſſer als heilen!
Die Deutſche Jugendherberge, Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet
dieſes Jahr ihren erſten Werbetag. Samstag, den 27. September, findet
ein Spiel der Mainzer Spielgruppe ſtatt. Am Sonnkag, den 28.
Sep=
tember, zieht die Darmſtädter wandernde Jugend geſchloſſen zum
Oran=
geriegarten, wo den Nachmittag über das Leben, Treiben und Denken
der neuen Jugend gezeigt werden ſoll! Kommt alle!
Lokale Veranſkaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizei finb ausſchließlich als Kinweiie auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falic icgendssie als Beſprechung oiter Krifit.
Seite 5.
60 Jahre Rotes Kreuz.
Aufgaben und Ziele des Deutſchen Roten Kreuzes auf dem Gebiete
der Sezialhygiene.
Durch die Länder der neuen und der alten Welt geht eine ſtarke
Bewegung zur Förderung der Geſundheitsfürſorge. Es iſt eine Art
Selbſtbeſiinnung der Völker aus der Sachgüterſeligkeit des
Maſchinen=
zeitalters auf die Pflege mneſchlichen Lebens, auf das koſtbarſte Gut der
Nationen: die Volksgeſundheit.
Für Deutſchland hat die Bewegung eine beſondere Bedeutung.
Krieg und Inflationszeit, Armut und Unterernährung haben die
Grund=
feſten ſeiner Kraft erſchüttert. Die Geburtenziffer ſinkt von Jahr zu
Jahr, die Krankheitsziffern ſteigen. Die wirtſchaftliche Not verſchärft
die Gefahren, die Leben und Geſundheit bedrohen. Menſchen werden
in überfüllten Wohnungen zuſammengepfercht; es mangelt an Wäſche
und Betten, auch in den Kreiſen, die früher auf die Pflege der
Woh=
nungskultur Gewicht legten. Ueberlaſtete Mütter und Hausfrauen
kämp=
fen einen zermürbenden, oft verzweifelten Kampf, um den elementarſten
Forderungen der Hygiene gerecht zu werden. Hemmungsloſer als in den
Vorkriegsjahren breiten ſich Volkskrankheiten aus. Die Freiplätze in
Heilſtätten und Krankenhäuſern reichen nicht aus für die Zahlen der
be=
dürftigen Kranken. Weitſchauende im Geſetz vorgeſehene Maßnahmen
für Krüppelfürſorge können nur in unzulänglicher Weiſe durchgeführt
werden, weil es an Mitteln fehlt. Der Alkoholismus, der während der
Kriegszeit unter dem Druck der Zwangswirtſchaft zurückgegangen war,
zerſtört wieder den Frieden und die Geſundheit zahlreicher Familien.
Hunderte erlahmen täglich in hoffnungsloſen Verſuchen, geſundheitliche
Gefahren abzuwehren oder Krankheiten zu beheben; andere ſind ſtumpf
geworden und verſuchen nicht einmal mehr irgendwelche Maßnahmen zu
ergreifen.
Iſt angeſichts von ſowiel Not und Niedergang das Streben,
ſozial=
hygieniſche Grundſätze zur Durchführung zu bringen und eine Hebung
der Volksgeſundheit zu erreichen, nicht müßig und vollkommen
aus=
ſichtslos? Oder können verſperrte Wege doch freigelegt, erlahmende
Kräfte geſtützt und Wunden am Volkskörper wieder geheilt werden?
Das Deutſche Rote Kreuz würde ſeiner geheiligten Tradition untreu
werden, ſeine eigene Idee verneinen, wenn es den Glauben an dieſe
Miſſion aufgeben wollte.
Seit jeher hat das Rote Kreuz die Erhaltung der Volksgeſundheit
in den Mittelpunkt ſeiner Friedensarbeit geſtellt. Seine hervorragenden
Führer haben immer wieder auf dieſes Arbeitsfeld hingewieſen.
Die Bekämpfung der Seuchen und
Volkskrankhei=
ten wurde vom Roten Kreuz ſchon Anfang der ſiebziger Jahre
auf=
genommen.
Seitdem haben ſich die Sanitätskolonnen durch ihre Hilfe bei
Kata=
ſtrophen, Notſtänden und Epidemien und durch die Ausgeſtaltung des
Desinfektionsweſens (Ausbildung von Desinfektoren) hervorragende
Ver=
dienſte um die Sozialhygiene in Deutſchland erworben.
Aus der Vogelſchau des Geſamtberichtes des Deutſchen Noten
Kreuzes geſehen, ſtellt ſich die pflegeriſche Fürſorge mit vorwiegend
ört=
lichen Tätigkeitsgebieten als eine bunte Mannigfaltigkeit von
Einrich=
tungen dar: Säuglingsheime, Kindergärten, Krippen, Horte, Jugend=
und Studentenheime, Küchen, Altersheime und im ganzen Reich weit
vorgeſchoben bis in ländliche Gemeinden, oft entfernt von Arzt und
Apotheke die Gemeindepflegeſtationen — die äußerſten Vorpoſten der
Geſundheits= und Wohlfahrtspflege. Hier wird Kleinarbeit, mühevoll
aufbauende, geleiſtet. In all dieſen lebenſchützenden und =pflegenden
Stätten liegen die Wurzeln der Kraft unſerer Notkreuzarbeit. Hier
wird die Idee des Roten Kreuzes täglich lebendig und von hier aus
durchpulſt ein Strom warmherziger Schaffenskraft das Vereinsleben.
Der Geſamtbeſtand des Deutſchen Roten Kreuzes an Anſtalten
be=
trug am 1. April 1924: 84 Kranken= und Mutterhäuſer,
44 Säuglingsheime, 78 Kinderheime, 42 Altersheime,
35 Erholungsheime.
In der Sozialhygienſchen Volksbelehrung ſind
Schweſtern und Sanitäter ſeit nunmehr faſt 60 Jahren Pioniere geweſen.
In zahlreichen Fällen werden von den Notkreuzvereinen auch die
praktiſchen Möglichkeiten zur Durchführung von
Geſundheits=
pflege und Prophylaxe geſchaffen werden müſſen. Es wird vor allem
darauf ankommen, Betten und Bettzeug, Wäſche und Pflegemittel,
Frei=
plätze in Anſtalten und Heimen in großem Umfange zur Verfügung zu
ſtellen. Bei öffentlichen und privaten Wohlfahrtsorganiſationen macht
ſich der Mangel an Geldmitteln beſonders bemerkbar; kluges Nachdenken
und geſchickte Werbetätigkeit haben aber in den Rotkreuzvereinen noch
immer zum Erfolg geführt, und wir haben die Hoffnung, daß die
Sammlung, die gelegentlich des ſechzigjährigen Jubiläums des R. K.
veranſtaltet werden ſoll, die finanziellen Kräfte des Roten Kreuzes
wieder beleben wird.
— Kameradſchaftliche Vereinigung ehemaliger Heſſiſcher Garbe=
Dragoner Nr. 23, Hauptgruppe Darmſtadt. Die Oktober=
Monatsver=
ſammlung findet bereits am Samstag, den 27. d. Mts., im Vereinslokal
ſtatt. Wichtige Tagesordnung, darunter Bericht über die Auguſtfeier des
Verbandes mit finanziellem Ergebnis, Standartenweihe des
Bruder=
vereins in Frankfurt (Main) am 4. Oktober abends und weiteres.
Er=
ſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht.
Verein ehem. 25er. Sonntag, den 28. d. M., nachmittags,
Familienausflug nach Nieder=Ramſtadt („Zur Poſt”). Auswärtige Kame=
Tegimentsvereine ſind herzlich willkommen.
raden und
— Wir verweiſen an dieſer Stelle nachmals auf das am 28.
Septem=
ber d. J. ſtattfindende Stuhlkonzert der unter der Leitung des Herrn
Chormeiſters W. Herbert ſtehenden Männergeſangvereine in der
Turn=
halle am Woogsplatz. (Siehe Anzeige.)
Unter Anklage ſtehen: 1. Auguſt Ofenloch von Bürſtadt,
bis=
her Weichenwärter und geprüſter Eiſenbahnaſſiſtent in Gernsheim,
2. Arthur Schultze, in Mannheim geboren, Kaufmann in
Gernsheim, 3. Franz Boxheimer von Gernsheim,
Kauf=
mann daſelbſt. Sie ſind verdächtig: 1. Ofenloch in Gernsheim bis zum
31. Mai 1924 fortgeſetzt in mindeſtens drei Einzelfällen als Beamter
(O. war vorübergehend am Fahrkartenſchalter tätig) Sachen, die er in
amtlicher Eigenſchaft empfangen und in Gewahrſam hatte, zum Verkauf
n das reiſende Publikum beſtimmte Blanketfahrſcheine zweiter Klaſſe
ſich rechtswidrig angeeignet zu haben, wobei er in Beziehung auf dieſe
fortgeſetzte Unterſchlagung forrgeſetzt die zur Kontrolle der Einnahmen
beſtimmten Regiſter (Fahrkartendurchſchreibeblocks) unrichtig führte;
2. Schultze und Boxheimer im Inland im Juni 1924 fortgeſetzt die zu
3. genannten Blankofahrkarten, von denen ſie wußten oder den
Umſtän=
den nach annehmen mußten, daß ſie mittels einer ſtrafbaren Handlung
erlangt ſeien, zu gemeinſchaftlicher Verfügung der Angeſchuldigten ihres
Vorteils wegen an ſich gebracht zu haben. 3. Ofenloch, Schultze und
Box=
heimer gemeinſchaftlich und fortgeſetzt, jeder durch eine weitere
ſelbſtän=
dige Handlung, im Juni 1924 im Inland in der Abſicht, ſich oder dem
anderen einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verſchaffen, das
Ver=
mögen des Eiſenbahnfiskus dadurch um den Wert dreier Fahrten 2. Klaſſe
Franffurk-Berlin und Berlin-Biebesheim (bezüglich Ofenlochs
ver=
mindert um den Wert ſeiner Freifahrkarte 3. Klaſſe), alſo zuſammen
etwa um 183,70 Mk. geſchädigt zu haben, daß ſie den Bahnſteigſchaffnern
und ſonſtigen Kontrollbeamten gegenüber durch Vorſpiegelung der
un=
wahren Tatſache, ſie ſeien Inhaber einer ordnungsmäßig zuſtande
ge=
kommenen und jedenfalls bezahlten Fahrkarte, einen Irrtum erregten
und auf dieſe Weiſe auf Grund der von Ofenloch unterſchlagenen und
unberechtigt im gemeinſamen Intereſſe ausgefüllten Blankofahrſcheine
koſtenlos die genannten Strecken durchfuhren (Verbrechen und Vergehen
gegen 88 350, 351, 263, 259, 47, 74 St. G.B.). Das Verhältnis des
Ofen=
loch zur Reichsbahn iſt inzwiſchen gelöſt, Ofenloch iſt ſeit 30. Juli 1924
in Unterſuchungshaft.
Die Verteidigung, führen R.=A. Dr. Löb für Ofenloch, R.=A. Dr.
Walz für Schultze. Ofenloch iſt ſeit 1915 verheiratet und habe ein Kind
von 7 Jahren; ſein Gehalt nach Gruppe 3 war monatlich 122 Mk. netto;
dazu kommen 15 Mk. Kriegsbeſchädigtenzulage. Es handelt ſich um eine
Reiſe, die die drei genanten Perſonen zu dem im Berliner Stadion
ſtattfindenden Meiſterſchaftsſpiel unternahmen; alle drei ſind begeiſterte
Sportfreinde.
Von ſeinem Vorgeſetzten erhält Ofenloch das Zeugnis eines guten
und fehr fleißigen, gegen das Publikum zuvorkommenden Beamten.
Als Sachverſtändiger wird. Eiſenbahninſpektor Jochim=Darmſtadt
vernommen.
Der Staatsanwalt will dem im weſentlichen geſtändigen Angeklagten
Ofenloch mildernde Umſtände geſvähren, aber angeſichts der
Raffiniert=
heit der Handlungsweiſe des Ofenloch kann von der Mindeſtſtrafe keine
Rede ſein. Es werden wegen der fortgeſetzten Unterſchlagung gegen ihn
8 Monate, wegen Betrugs 2 Monate Gefängnis zuſammengezogen in
9 Monate Gefängnis, in Antrag gebracht unter Anrechnung der
Unter=
ſuchungshaft. — Bezüglich der Angeklagten Schultze und Boxheimer
nimmt der Staatsanwalt Mitbeſitz an ideellen Teilen des Fahrſcheins
an, die beiden Angeklagten hätten ſich nach der ganzen Sachlage ſagen
müſſen, daß die Karten von Ofenloch auf unrechtmäßige Weiſe erlangt
waren; es werden gegen Schultze 4 Wochen, gegen Boxheimer 3 Wochen
Gefängnis beantragt.
Verteidiger R.=A. Dr. Löb bittet, gegen Ofenloch auf die
Mindeſt=
ſtrafe zu erkennen. Mitverteidiger R.=A. Dr. Walz erachtet, daß die
vom Staatsanwalt hinſichtlich der dem Schultze zur Laſt gelegten Tat
aufgebauten Indizien in der Hauptverhandlung zuſammengebrochen,
es fehle an jedem Motiv für die Tat, zudem ſchlöſſen die pekunjären
Ver=
hältniſſe Schultzes die Annahme für eine ſtrafbare Handlung aus.
Urteil: Ofenloch wird zu einer Gefängnisſtrafe von 9
Monaten verurteilt, worauf 1 Monat 3 Wochen erlittener
Unter=
ſuchungshaft angerechnet werden. Schultze und Boxheimer
wer=
den freigeſprochen; nach Anſicht des Gerichts liegen zwar
ſchwer=
wiegende Verdachtsgründe vor jedoch erachtet das Gericht einen
voll=
kemmenen Beweis nicht geführt.
2. Philipp Mörtel Ehefrau Eliſabetha, geb. Kappel, in Groß=
Gerau iſt angeklagt, zu Groß=Gerau am 17. Januar 1924 in dem bei
dem Amtsgericht Groß=Gerau anhängigen Rechtsſtreit Mörtel gegen
Köhle= vor dieſem Gericht fahrläfſig ein falſches Zeugnis mit einem
Eide bekräftigt zu haben (Vergehen gegen 88 154 163 St.G.B.). Als
Verteidiger fungiert R.=A. Dr. Neuroth. Der Staatsanwalt beantragt
eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten, die Verteidigung Freiſprechung,
gegebenenfalls Anwendung des Geldſtrafengeſetzes. Urteil: In
Anwen=
dung des Geldſtrafengeſetzes 100 Goldmaxk.
Seite G.
Donnerstag, den 25. September 1924.
Rummer 267.
Rus Heſſen.
* Arheilgen, 24. Sept. Die am Sonntag bei Gelegenheit des
Ju=
biläumsfeſtes des hieſigen Jünglingsvereins ſo günſtig verlaufene
Auf=
führung von Schönherrs „Glaube und Heimat” durch Mitglieder des
Vereins veranlaßte genannte Körperſchaft, nochmals eine Vorführung zu
bewerkſtelligen. Dieſelbe ſoll nun am kommenden Samstag abend im
Saale des Gaſtguſes „Zum goldenen Löwen” vor ſich gehen. Der
Ein=
trittspreis iſt derart niedrig geſetzt, daß es wohl jedermann ermöglicht
iſt, ſich dies herrliche und tiefergreifende Drama anzuſehen. Ein volles
Haus wäre allen Mitwixkenden, die ſich ſo ganz in das Stück eingeſpielt
haben, zu wünſchen. — Der Geſangverein „Liederzweig”, der bisher
durch Herrn Gims aus Darmſtadt geleitet wurde, wird von nun ab
unter der Direktion des Herrn Muſikdirektors Herber aus Darmſtadt
ſtehen. — Hier iſt die Straßenbeleuchtung abends ſchon ſeit Kriegsbeginn
immer noch eine ſehr beſchrankte. Es brennen immer nur die
Richtungs=
laternen. Eine Verbeſſerung wäre hier unbedingt am Platze. Wartet
man hier vielleicht auf Fertigſtellung der elektriſchen Lichtanlage, ſo
ließe ſich die Verzögerung erklaren. An maßgebender Stelle könnte man
ſich vielleicht einmal mit dieſer Angelegenheit befaſſen.
* Von der Bergſtraße, 23. Sept. Früher Winter. Dieſer Tage
konnte man die erſten Schneegänſe beobachten. Dieſes ſoll bekanntlich
einen frühen Winter bedeuten.
* Heppenheim, 23. Sept. Die Sparprämienverlofung
des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes, die zu Weihnachten
die=
ſes Jahres ſtattfindet, hat allenthalben lebhaftes Intereſſe gefunden und
viele Sparer veranlaßt, ſich bei den Sparkaſſen ein Sparkonto zu ſichern,
um an der vorteilhaften Verloſung teilnehmen zu können. Die hieſige
Bezirksſparkaſſe gibt deshalb bekannt, daß mit dem 1. Oktober der letzte
Tag iſt, an dem die Einzahlung der erforderlichen 50 Mark noch
ſtatt=
finden kann; weitere 30 Mark müſſen bis zum 1. Dezember eingezahlt
werden, wenn man ſich die Anwartſchaft auf die Teilnahme an der
Ver=
loſung erwerben will.
* Aus dem Weſchnitztal, 2 Sept. Obſtpreiſe. Bei den
ſeit=
herigen Obſtverkäufen war der Preis ein ſehr verſchiedenartiger und
konnte von einem feſten Preiſe keine Rede ſein. Nun hat ſich die Sache
aber dahin geklärt, daß für Kelterobſt pro Zentner 2 Mk. bis 2,50 Mk.
und für Brechobſt 4 Mk. bezahlt werden; für feines Tafelobſt wird
ſelbſt=
verſtändlich verhältnismäßig mehr bezahlt.. — Neuer
Preisauf=
ſchlag. Der Vierpfünder=Laib Brot koſtet von heute ab 70 Pf.,
ſeit=
her 65 Pf. Auch das Schweinefleiſch iſt ganz bedeutend im Preiſe in
die Höhe gegangen, das Pfund koſtet jetzt 1,30 Mk. — Geſtern wurde
das erſte Weißkraut an den Bahnſtationen aufgefahren; der Zemtner iſt
zu 4,50 Mk. zu haben. — Die Herbſtferien an den Volksſchulen
werden faſt an allen Schulen am Montag, den 29. d. M., ihren Anfang
nehmen; ſie dauern 3 Wochen.
— Lichtenberg, j. O., 24. Sept. Am nächſten Sonntag, 28.
Septem=
ber, nachm. 3 Uhr, findet hier im Gaſthaus Schellhaas eine
öffent=
liche Verſammlung der Deutſchen Volkspartei" für den Bezirk
Lichtenberg ſtatt, in der Oberveallehrer Kahl aus Darmſtadt über „Die
politiſche Lage nach der Londoner Konferenz” ſprechen wird. Alle
Wäh=
ler und Wählerinnen ohne Unterſchied der Partei ſind eingeladen.
* Erbach i. O., 23. Sept. Der Verkehrsverein Erbach i. O. hat an
die Zeppelinwerft in Friedrichshafen den Antrag geſtellt, daß das neue
Luftſchiff auf ſeiner Probefahrt Erbach und den Odenwald überfliegt.
— Babenhauſen, 23. Sept. Der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
der Provinz Starkenburg veranſtaltet am Samstag, den A7. ds. Mts.,
in der früheren Art.=Kaſerne in Babenhauſen eine Dierſchau für dem
Zuchtbezirk 2, umfaſſend die Kreiſe Dieburg und Offenbach. Zur
Aus=
ſtellung ſind angemeldet: 100 Pferde und Fohlen, 135 Stück Rindvieh,
20 Ziegen und 46 Schweine. Für Prämiierung ſind von dem
Landwirt=
ſchaftskammer=Ausſchuß 7500 Mark vorgeſehen, ebenſo ſind für
Ehren=
preiſe ſeitens der Stadt Babenhauſen ſowie von verſchiedenen Firmen
und Privaten rund 1000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Die Prämiierung
beginnt vormittags 9 Uhr, die Preisverteilung nachmittags 4 Uhr.
Wäh=
vend die Bezixkstierſchau am gleichen Tage beendet iſt, wird die hiermit
verbundene Obſt= und Gemüſe=Ausſtellung, die Ausſtellung landw.
Ma=
ſchinen und Geräte und die Bezirks=Geflügelausſtellung an drei Tagen.
Samstag, Sonntag und Mondas, geöffnet ſein. Auch letztere
Ausſtel=
lungen werden ſehr zahlreich beſchickt, die Eeflügelausſtelluing mit etwa
300 Nummern. Ebenſo wird die Ausſtellung landw. Maſchinen und
Ge=
räte recht gut beſchickt und ſehr intereſſant werden. Am Sonntag
nach=
mittag veranſtaltet der Reit= und Fahrverein für den vorderen Odenwald
Reit= und Fahrübungen auf dem Ausſtellungsgelände. Ein Beſuch der
Ausſtellung iſt deshalb für alle Landwirte, Kleintier=, Geflügel= und
Obſtzüchter, ſowie für ſonſtige Intereſſenten ſehr zu empfehlen. (S. Anz.)
A. Aus dem Gerſprenztal, B. Sept. Herbſtarbeiten. Die
Grummeternte iſt nun dank einiger warmer, regenloſer Tage unter Dach
und Fach gebracht. Jetzt ſind die Landwirte mit der Ernte der
Nuß=
bäume, die einen reichen Ertrag geben, beſchäftigt. Durchſchnittlich
be=
zahlen die Händler 12 Mk. für den Zentner Nüſſe. Auch werden die
erſten Herbſtäpfel verladen, während die Virnen meiſtens zu Latwerge
gekocht oder gekeltert werden. Soweit die Zeit ausreicht, beginnt man
auch ſchon mit dem Ausmachen der Kartoffeln. Bis jetzt hört man keine
Klagen bezüglich der Kartoffelernte. Der Herbſt= und Stoppelklee ſteht
vorzüglich. Auch die Rübenernte verſpricht gut zu werden.
* Gräfenhauſen, 24. Sept. Man ſchreibt uns: Es wurde hier eine
Lehrerſtelle ausgeſchrieben, welche zurzeit von Schulverwalter Langner
verſehen wird. Derſelbe hat ſich unter anderen um die Stelle beworben,
und es wurde einſtimmig vom Gemeinderat und Schulvorſtand
beſchloſ=
ſen, dieſe Kraft für die Schule zu erhalten. Aber von höherer Stelle läßt
man durchblichen, daß derſelbe nicht in Betracht kommen wird. Eine
allgemeine Erregung macht ſich im Orte bemerkbar,
* Aus Rheinheffen, 24. Sept. Der Frühburgunderherbſt
hat in Ingelheim, Gau=Algesheim, Büdesheim, Ockenheim und an
ande=
ren Orten begonnen. Quantität und Qualität ſind nicht beſonders
her=
vorragend. Für das Pfund Trauben werden 15 bis 20 Pfg. bezahlt,
Deuiſcher Pfarrertag in Gießen.
Aus allen Teilen des Reiches aufs ſtärkſte beſucht, trat in Gießen
der Verband der Deutſchen Pfarrpereine zuſammen. Hier wurde vor
vierunddreißig Jahren auf Anregung des Pfarrers Wahl (jetzt in Eſſen)
der heſſiſche als der erſte dieſer Vereine begründet. Heute umfaßr der
Verband 39 deutſche Pfarrvexeine, deren gemeinſames Organ das Deutſche
Pfarrerblatt iſt. Ein Feſtgottesdienſt am Montag abend leitete die
Ta=
gung ein. Die Predigt im Anſchluß an Markus Kap. 10, Vers 42 bis 45
hatte der Prälat der hefſiſchen Landeskirche D. Dr. Diehl übernommen.
Den Höhepunkt der Tagung bildeten die Verhandlungen am 23.
Sep=
tember in der Aula der Univerſität. Der Verbandsvorſitzende Präſes
D. Kockelke=Schwelm eröffnete die Sitzung. Nach Verſen von Paul
Gerhardts „Die güldne Sonne” und Gebet von Stadtpfarrer Schnitzer=
Mergentheim begrüßte er die Erſchienenen, beſonders die Gäſte, die
herz=
lich erwiderten: Seine Magnifizenz Rektor Dr. Lagneux, den
Pro=
vinzialdirektor Graef, den Oberbürgermeiſter Kellex von Gießen,
den Prälaten D. Dr. Diehl, den Präſidenten des Heſſiſchen
Landeskix=
chentages Frhrn. v. Heyl zu Herrnsheim, den Profeſſor der
Theologie D. Karl Ludwig Schmidt als Dekan der Theologiſchen
Fa=
kultät. Dieſer vollzog in ſeiner Erwiderung die Ehrenpromotion der
um den Pfarrerſtand hochverdienten Geiſtlichen: Pfarrer Wahl in
Eſſen, Pfarrer Fritſch in Ruppertsburg und des Dekans Jandt in
Planig zu Doktoven der Theologie. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand
ein Vortrag des Generalintendenten D Zoellner von Münſter
über den „Subjektivismus, ſeine Berechtigung und ſeine Gefahren”.
Eine rege Ausſprache, an der ſich vor allem die Mitglieder der hieſigen
evangeliſchen Theologiſchen Fakultät beteiligten, ſchloß ſich an den
Vor=
trag an. Der zweite Verhandlungstag beſchäftigte ſich hauptſächlich mit
Standesfragen und der überaus aktuellen Frage der praktiſchen
Vorbil=
dung der Geiſtlichen.
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* Gießen, 23. Sept. Schwere Veruntrenungen beging
der Kreisamtsbeamte Junker, der die Rechnungsarbeiten führte. Wie
die Unterſuchung ergeben hat, ſo treibt Junker die Veruntreuung ſchon
jahrelang mit ſolchem Geſchick, daß nur ein Zufall zu ſeiner Bloßſtellung
führte. Ein Handwerksmeiſter hatte 120 Mark vom Kreisamt zu
be=
kommen. Juncker ſagte ihm, er folle das Geld in ſeiner Wohnung
ab=
holen. Da er Junker nicht zu Hauſe antraf, ging er zur Kreiskaſſe und
forderte 120 Mark; hier lag abev die Quittung des Handwerksmeiſters
über 1200 Mark. Junker wurde verhaftet und hat der Staatsanwaltſchaft
ſeine Veruntreuung eingeſtanden. Bis jetzt hat man ſchon 20 000 Mark
als veruntreut feſtgeſtellt. Junker, der ſchon 27 Jahre am Kreisamt
iſt, genoß allſeitiges Vertrauen. Er und ſeine Familie ſollen ſehr flott
gelebt haben.
C Gießen, 24. Sept. Vom Manöper heimgekehrt ſind zu
Beginn dieſer Woche der Regimentsſtab und das 1. Batgillon Inf.=Regts.
Nr. 15.
* Gießen, 23. Sept. Nacht achtwöchiger Abweſenheit iſt heute unſer
Reichswehrbataillon wieder hier eingetroffen. Am Bahnhof hatte ſich
eine große Menſchenmenge eingefunden, welche das Bataillon begrüßte
und durch die Stadt geleitete. Das Bataillon war acht Wochen in der
Rauhen Alb, wo Uebungen in großen Verbänden mit anſchließendem
Manöver ſtattfanden.
O Nidda, 24. Sept. Todesfall. Im 52. Lebensjahr iſt
uner=
wartet der hieſige Bürgermeiſter Ludwig Erk geſtorben. Das
Orts=
oberhaupt, das auch Mitglied, des Kreistages des Kreiſes Büdingen war,
erfreute ſich großer Wertſchätzung.
O Grünberg (Oberh.), 24. Sept. Waſſerverſorgung. Die
Stadtverwaltung hat zur beſſeren Ausnutzung der vorhandenen
Waſſer=
kräfte die beiden Stauteiche einer gründlichen Reinigung unterziehen
laſſen. Mit der dadurch gewonnenen Waſſerkraft und dem neuen
Pump=
werk hofft man, ohne elektriſche Kraft der Stadt das nötige Waſſer
zu=
führen zu können.
* Büdingen, 21. Sept. Der Mühlenbauer Remhof wurde
lebens=
gefährlich verletzt in das hieſige Hoſpital eingeliefert. Er war
in dem Mühlenbauwerk zu Lißberg a. d. Nidder vom Räderwerk erfaßt
und mehrmals herumgeſchleudert worden. Er mußte ſofort operiert
werden,
* Aus der Wetterau, 23. Sept. Eine neue Gemeinde iſt
ent=
ſtanden, Grund=Schwalheim bei Echzell wurde von dem Dorfe
Unter=Widdersheim abgetrennt. Zum Bürgermeiſter wurde Landwirt
Spengler gewählt.
* Büdingen, 23. Sept. Zur Nachahmung iſt ein Beſchluß der
Kreisdelegierten empfohlen, welche im Intereſſe der Wohlfahrtspflege
freiwillig ihre Tagegelder von 10 Mark auf 8 Mark herabſetzten. Es
werden dadurch im Jahr mehr als tauſend Mark geſpart.
* Büdingen, 24. Sept. Der Kreistag beriet in ſeiner letzten
Sitzung den Kreiskaſſenvoranſchlag für 1924, über den ſich eine rege
Aus=
fprache entwickelte. Schließlich wurde der Voranſchlag, der mit 398900
Mark balanziert und eine Kreisſteuer von 170 000 Mark vorſieht,
geneh=
migt. In der Einzelbeſprechung kam es auch zu einer lebhaften
Diskuſ=
ſion über den Beamtenabbau. Der Spezialvoranſchlag für das
Kreis=
kinderheim wurde unverändert angenommen. Schließlich ſtimmte der
Kreistag der Trennung der Gemarkung Grund=Schwalheim von der
Ge=
meinde Unter=Widdersheim als ſelbſtändige Gemeinde zu.
* Aus dem Kreiſe Alsfeld, 23. Sept. Lehrer Hermann Strack iſt
nach 46jähriger, ununterbrochener Dienſtzeit in Ruppertenrod in
den Ruheſtand getreten. Zuletzt unterrichtete er die Enkel ſeiner erſten
Schüler. — In Wallenrod feierte Gemeinderechner Becker ſein
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Der Finanzausſchuß ſetzte geſtern ſeine Beratungen fort,
Einem Antrag des Abg. Dr. Dehlinger betr. die Vorflutverhältniſſe der
Schwarzbach in den Gemarkungen Oſtheim und Trebur konnte nicht
zu=
geſtimmt werden, weil die dadurch verurſachten Ausgaben etwa 1 Million
Mark betragen würden. Zwei Anträge des gleichen Abgeordneren, die ſich
mit der gleichen Materie befaſſen, wurden durch die Negierungsantwort,
in der eine zu niedrigem Zinsfuß gehaltene Kreditbeſchaffung zugeſagt
wird, für erledigt erklärt. Zu einem weiteren Antrag Dr. Dehlingers
betr. Entſchädigung der durch die Beſatzungstruppen verurſachten
Schä=
den in Griesheim b. Darmſtadt und den anſchließenden Riedorten erklärt
die Regierung, daß dieſem Verlangen bereits entſprochen ſei. — Ein
Antrag des Abg. Blank (Ztr.) betr. den Verkehr mit Zahlungsmitteln
wird für erledigt erklärt, desgleichen eine ganze Reihe kleinerer Anträge
und Vorſtellungen. — Ein Antrag des Abg. Storck (Soz.) betr.
Verſor=
gung der Kriegsopfer wird, nachdem die Regierung erklärt, daß ſie ſtets
im Sinne des Antrages gehandelt habe und handeln werde, für erledigt
erklärt. — Der Regierung als Material überwvieſen wird der Antrag der
Abgg. Kaul und Gen., der verlangt, die 3. Steuernotverordnung
aufzu=
heben. Die Regierung hält dieſes Verlangen für ſelbſtverſtändlich und
hat bei der Reichsregierung ſtets den Standpunkt vertreten, die
Verord=
nung in ein Geſetz umzuwandeln. Durch die noch nicht abgeſchloſſenen
Arbeiten des Aufwertungsausſchuſſes konnte eine definitive
Stellung=
nahme noch nicht erfolgen. — Eine längere Ausſprache entſpann ſich über
den Antrag des Abg. Schreiber (Dem.) betr. den deutſch=ſpaniſchen
Han=
delsvertrag. Zu der gleichen Sache hatten auch die Abgg. Glaſer und
Dingeldey Anträge eingebracht. Von ſozialdemokratiſher Seite wurde
angefragt, welches Aequivalent Deutſchland für das Opfer, das der
deut=
ſche Wein= und Obſtbau bringe, gegeben würde. Weiter wurde vor
ein=
ſeitiger Beurteilung des Vertrages gewarnt. Die Regierung betont, daß
ſie den heſſiſchen Vertreter im Reichsrat angewieſen habe, gegen den
Vertrag zu ſtimmen. Die Abſtimmung ergab für Annahme 33: 17
Stimmen. Für Heſſen überwiegen die Nachteile, aber man müſſe auch
die Geſamtlage der deutſchen Volkswirtſchaft dabei berückſichtigen.
Deutſch=
land habe durch den Handelsvertrag nicht ſchlecht abgeſchmnitten. Es ſei
ſchon ſeit langem das Beſtreben, mit Spanien Handelsbeziehungen
auf=
zunehmen. Hauptſächlich durch die Ausfuhr von Lederwaren und
Alu=
minium entſteht Deutſchland großer Vorteil. Die Verhandlungen
zwi=
ſchen der Reichsregierung und der ſpaniſchen Regierung hatten ſich lange
hingezogen, ſo daß nur mit vieler Mühe die Beſtimmungen dieſes
Ver=
trages feſtgeſetzt werden konnten. Ferner wird betont, daß durch die
Einfuhr von ſpaniſchen Weinen die rheinheſſiſchen Weine leicht verſtochen
werden könnten mit ſpaniſchen Weinen, wodurch ein guter Konſumwein
erzielt werden kann. Während der Antrag Glaſer für erledigt erklärt
nird, geht der Antrag Dingeldey über den Nahmen des zur Verhandlung
ſtehenden Gegenſtandes hinaus und verlangt, nur dann Handelsverträge
zu tätigen, wenn die deutſchen Intereſſen genügend gewahrt ſind. Dieſer
Antrag, gegen den auch die Regierung keine Bedenken hat, wurde
ange=
nommen. — Anſchließend wurde die Frage der Obſtpreiſe erörtert. Es
wurde Klage geführt, daß der Unterſchied zwiſchen dem Erzeuger= und
dem Verbraucherpreis zu groß ſei. Die Regierung erklärt, daß zu ihrem
größten Bedauern geſetzliche Beſtimmungen zur Preisregulierug nicht
beſrehen würden. Außerdem müßte Lieſe Frage durch das Reich geregelt
werden. — Man hofft, die Arbeiten des Finanzausſchuſſes noch in dieſer
Woche zu Ende zu bringen. In der nächſten Woche ſoll der
Geſetz=
gebungsausſchuß wiederum zuſammentreten und wichtige
Vor=
lagen, unter anderem auch das Feldbereinigungsgeſetz verabſchieden.
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Donnerstag, den 25. September 1924.
Seite 3.
LZ128 „Oer ſetzte Zespelin”?
Friedrichshafen.
Ein wunderbarer Herbſthimmel umſpannt das prächtig
ge=
legene Friedrichshafen, und es ſcheint, als ob die ſo lang
ent=
behrte Sonne ihr Teil mit dazu beitragen wollte, die gute
Stim=
nung der Friedrichshafener zu heben, die ſo ſtolz auf „ihren”
Amerika=Zeppelin ſind! Das ganze Städtchen iſt ein Ort
raſt=
loſer Arbeit, die Luft iſt erfüllt von dem Donnern der Maſchinen,
die in der Werft und in den Fabriken ihre eiſerne Melodie
ſum=
men, und ein ungeheurer Menſchenſtrom drängt ſich nach den
Anlagen des „Luftſchiffbau” denn heute ſoll „er” mal wieder
fliegen. Enttäuſcht ſtauen ſich die Menſchen am Eingang zur
Werft, denn nur ganz Wenigen iſt es vergönnt, in das Innere
der drei großen Umfriedigungen zu gelangen, die die drei rieſigen
Hallen der eigentlichen Werft mit den Geſchäftsgebäuden und
Gaſometern umgeben. Ein dreifacher Ring ſchärfſter Kontrolle
durch die Zuverläſſigſten der Zuverläſſigen — es ſind alles alte
Zeppelinfahrer, die, meiſtens ſchwerkriegsbeſchädigt, hier ihres
verantwortungsvollen, aber ſorgenfreien Berufes walten, behütet
fleißige und raſtloſe Ingenieurs= und Mannesarbeit. Mit
freund=
ichem Gruß laſſen die Portiers mich — ſehr zum Aerger der
Umſtehenden — paſſieren, und der Leſer ſchließe ſich zu einem
Rundgang an.
Nachdem wir glücklich die „Gefahrzone” paſſiert haben,
breitet ſich vor uns eine rieſige Wieſenfläche, die den Start= und
Landeplatz darſtellt. Erſt neuerdings wieder biegen ſich die
ſaf=
tigen Gräſer unter den Tritten der Halte=Mannſchaften,
nach=
dem ſie lange, lange Zeit nur von den Schnittern begangen
wur=
den, — und wenn bald jetzt das letzte der braven Schiffe die
ſetzte Ehrenrunde dem alten Platz weiht, und der Ruf der
deut=
ſchen Ingenieurkunſt wieder aufs Neue erſtehen wird, dann
wer=
den dort ſpäter ragende Aehren wogen und das dem
Maſchinen=
bauer ſo herrlich klingende Lied der dröhnenden Luftſchiffmotore
verſtummt ſein! . . . . Bis einſt „der Tag” kommt, an dem wir
die Feſſeln des „Friedensvertrages” abſchütteln können! — Der
lange Marſch, den wir über die Wieſe haben, führt uns zu den
Verwaltungsgebäuden, nachdem wir die Gasfabrik, die das zum
Füllen der Schiffe nötige Waſſerſtoffgas liefert, hinter uns
ge=
aſſen haben. Auch in dem vielſtöckigen Bürohaus — auch hier
herrſcht an Schreibmaſchine und Zeichenbrett eifrige Arbeit —
herrſcht eiſerne Diſziplin, die allein die Erfolge der Werft
be=
gründen konnte. Der Bau ſelbſt, der in unmittelbarer Nähe der
Hallen ſteht, erſcheint wie eine Hundehütte neben den
himmel=
türmenden rieſigen Halken. Auch am Eingang der Hallen —
nan muß durch die kleinſte und die mittlere in die große Halle
narſchieren, in der das Schiff liegt, herrſcht ſtrengſte Kontrolle,
ind zwar hauptſächlich auf Veranlaſſung der Amerikaner, die
nan überall herumlaufen ſieht und die auf Fertigſtellung des
Schiffes drängen. Die Kontrolle iſt ſo ſcharf, daß ſogar dem
deutſchen Wehrkreiskommando — einem General mit ſeinem
Stabe — der Eintritt während des Baues auf Wunſch der Herren
Amerikaner verwehrt werden mußte!!! Nachdem nun allerdings
das Schiff bereits Proben ſeiner hervorragenden Eigenſchaften
ibgelegt hat, ſind die Herren etwas freundlicher geworden.
Nachdem wir die erften Hallen mit ihren Maſchinen= und
Naterialbeſtänden durchſchritten haben, gelangen wir durch einen
Verbindungsgang nach einer eiſernen Türe, die, umgeben von
ieſigen Plakaten: „Nauchen ſtrengſtens verboten”, „Eintritt für
edermann, auch des Betriebes, ſtrengſtens verboten”, die uns zu
ſem „Allerheiligſten” führt. Und dieſen Anblick, den der Neuling
ſier hat, wird er ſein Leben lang nicht vergeſſen! Er ſteht vor
iner rieſigen, ſilbergrauen Wand, wohin er blickt: eine graue
kieſenfläche! Und wendet ſich nun gar ſein Blick nach oben, ſo
neint er, das Ungetüm, das er vor ſich hat, müßte auf ihn ſtürzen
ind ihn lebendigen Leibes zerquetſchen wie ein armſelig
Fröſch=
ein, — denn ſo gewaltig richtet ſich die Längsſeite des Luftrieſen
ſor ihm auf. Das Meiſterwerk der Technik ſchafft dem Reuling
Inbehagen, und er iſt unfähig, die Rieſenmaße in ſich
aufzu=
tehmen. Nachdem wir nun einzelne Konturen aus dem Körper
ſerausgefunden haben, wenden wir uns nach vorne, der ſogen.
Fahrgaſtgondel” zu, die am vorderſten Ende des Schiffes
inten am Bauch befeſtigt iſt, und die neben der Führergondel die
Paffagiere aufzunehmen hat. Und in dieſer wollen wir uns nun
uuch mal umſehen, nachdem wir mittels einer kleinen Leiter
hren Eingang erreicht haben. Wir wenden uns nach rechts und
ſaben den Raum für die Paſſagiere vor uns liegen, der ſich in
ünf Aufenthaltsräume mit Sitz= und Schlafeinrichtung teilt.
Nan ſchreitet auf dicken Teppichen und iſt begeiſtert von der
ent=
ſückenden Innenarchitektur, dem hellen Weiß der Decke, dem
präch=
igen Mahagoniholz der außerordentlich bequemen Sitze und dem
öſtlichen Rot der Ueberzüge und Vorhänge. Rieſige
Glimmer=
cheiben geſtatten dem Fluggaſt einen weiten Blick auf das unter
hm liegende Gelände und geſtalten eine Fahrt zu einem wahren
Benuß.
An der Stirnwand des Paſſagierabteiles befindet ſich die
Türe zur eigentlichen Führergondel, der zentralen Befehls= und
Betätigungsſtelle für ſämtliche Organe des Schiffskörpers, in der
die ganze Apparatur mit ihren zahllofen Inſtrumenten
ange=
ordnet iſt. Zur Rechten vor uns ſteht ein Kartentiſch mit
be=
quemem Seſſel, hiervon rechts ſind angeordnet:
Maſchinentele=
graphen, Lautſprecher, Telephon, Geſchwindigkeitsmeſſer,
Schein=
werfer uſw. Am Bug der Gondel befinden ſich der
Seitenſteuer=
ſtand mit den drei Kompäſſen, während an Backbord ſich die
Inſtrumente der Höhenſtenerung, Barographen, Thermometer,
Variometer, Ruderkagenanzeiger, Kreifelneigungsmeſſer, Ballaſt=
Schalttafel und vieles mehr befinden. Hier iſt auch der Eingang
zum Schacht, der ſenkrecht nach oben auf einer Plattform mündet,
von wo aus, als dem höchſten und freiliegendſten Punkt des
Schiffes, die aſtronomiſchen Meſſungen bei Nachtfahrt
vorge=
nommen werden.
An Backbordſeite der Führergondel ſchließt ſich die ſchalldicht
gebaute Funkkabine an. Sie iſt eingerichtet mit einem
Tele=
funken=Zwiſchenkreisröhrenſender von 200 W Antennen Energie
für ſtetigen Wellenbereich (500 bis 3000 Meter), ſowie für
wahl=
weiſes Arbeiten auf drei Energieſtufen.: Die größte Reichweite
beträgt bei ungedämpſtem Sender 2500 Kikometer, bei Tonſender
und Telephonieren 500 Kilometer. Die Empfangsanlage beſteht
aus zwei Audiongeräten in Sekundärſchaltung und einem
Zwei=
röhren=Niederfrequenzverſtärker für Wellen bis zu 20000 Meter.
Die Antenne iſt eine dreiteilige Fächerantenne von je 120 Meter
Drahtlänge. Auch befindet ſich hier eine drehbare
Rahmen=
antenne. In der Funkkabine befindet ſich auch die Zentrale aller
elektriſchen Anlagen mit Schalttafel uſw. Die 64
Beleuchtungs=
ſtellen werden, wie auch die ganze Funkeinrichtung, geſpeiſt durch
einen Generator, deſſen Antrieb außerhalb des Schiffes durch
einen kleinen Propeller erfolgt. Er liefert auch den Strom für
die elektriſche Küche, die, ein Schmuckkäſtchen, für das leibliche
Wohl der Beſatzung und Paſſagiere ſorgt. Ihr gegenüber
be=
finden ſich die Waſchräume und Toiletten mit
fließen=
dem kalten und warmen Waſſer. Die ganze große Gondel iſt
natürlich durchaus waſſerdicht, um auch eine eventuelle Landung
auf dem Waſſer gefahrlos zu bewerkſtelligen.
Wir verlaſſen nun die Paſſagiergondel durch ihren hinteren
Ausgang und gelangen an dem Gepäckraum vorbei in den
Laufſteg, der ſich durch die Längsachſe des Schiffes zieht. Er
iſt der Verbindungsweg zu den einzelnen Tätigkeitsfeldern der
Mannſchaften, ſo auch zu den Motorgondeln, nach denen rechts
und links Stege abzweigen. An beiden Seiten des Laufſteges
befinden ſich die Brennſtoff=und Oelbehälter, zu
ein=
zelnen „Vatterien” zuſammengeſtellt. Für die Ueberfahrt nach
Amerika ſtehen hier 114 Brennſtoffbehälter bereit, deren jeder
420 Liter Benzin faßt. Fünf Aluminiumfäſſer Schmierök von
ebenfalls je 420 Liter Inhalt faſſen das nötige Motorenöl. Die
Brennſtoffäſſer ſind ſo gelagert, daß ſich in der Nähe jeder
Motorengondel eine ſolche Gruppe befindet, die dem Motor unter
natürlichem Gefälle Benzin liefert. Seitlich dieſes Laufſteges
befinden ſich auch die Aufenthaltsräume für Offiziere und
Mannſchaften in Form von äußerſt gemütlichen Kabinen,
nebſt Waſch= und Schlafräumen der 28 Köpfe umfaſſenden
Be=
ſatzung. Des ferneren enthält der Laufgang die geſamte, zum
Navigieren des Schiffes benötigte Ballaſtanlage mit ihren
Rieſenbehältern von je 1000 Liter Inhalt. Umſchloſſen iſt der
Laufſteg von den Rieſenballons, die das
Waſſerſtoff=
gas enthalten, und die, voneinander getrennt, einen
Geſamt=
inhalt von 70 000 Kubikmetern Gas haben, eine Menge, die einem
großen vierflammigen Gaskandelaber, wie er in den Großſtädten
zur Beleuchtung der Riefenplätze gebraucht wird, geſtatten würde,
136 Jahre Tag und Nacht zu brennen!
Und nun werfen wir, noch einen Blick, in eine der fünf
Motorengondeln. Der Antrieb des Schiffes erfolgt durch
fünf Reihenſtandmotoren (Fabrikat Maybach) mit je 2 X 6 in
V=Form angeordneten waſſergekühlten Zylindern. Jeder Motor
leiſtet bei einer Umdrehung von min. 1400 Uml. 400 PS. Der
Antrieb der Luftſchrauben erfolgt direkt. Die Motore ſelbſt haben
als Neuerung Rollenlager, ſowie eine Druckluft=
Umſteuereinrich=
tung, die auch zum Anlaſſen benutzt wird. Die überaus
ſorg=
ſältige Konſtruktion der Maſchinen garantiert eine abſolute
Be=
triebsſicherheit des Schiffes, worauf größter Wert gelegt wurde.
Die Motorengondeln enthalten außer reichlichem Platz für den
bedienenden Monteur verſchiedene Meßgeräte, Druckluftbehälter
und außer anderem Reſervebehälter aller Art. Die am
Gondel=
ende angebrachten Luftſchrauben ſind zweiflügelige
Holzſchrau=
ben, die gegen Beſchädigungen mit Aluminiumbeſchlägen
aus=
geſtattet ſind. Die Gondeln, deren eine unter dem Heck, die
anderen paarweiſe ſeitlich dem Schiff angeordnet ſind, ſind durch
Leitern zugänglich, die während der Fahrt, um
un=
tötige Luftwiderſtände zu ve=meiden, eingeſchwenkt
wer=
den. Die geſamte Maſchinenanlage liefert dem Schiff 2000 PS.
und treibt den Rieſenkörper mit 127 Pilometern Geſchwindigkeit
in der Stunde durch den Aether. Mit geſamter Belaſtung an
Brennſtoff, Gepäck, Paſfagieren und Beſatzung kann ſich das
Schiff 110 Stunden in der Luft halten und hierbei 12 500
Kilo=
meter zurücklegen! (Durchmeſſer der Erde am Aequator 12 700
Kilometer!)
Wir verlaſſen nun das Schiff, nachdem wir uns die
Steuer=
ruder, die uns durch ihre Einfachheit auffallen, angeſehen haben,
und wenden uns dem allgemeinen Aufbau zu. Das
ganze 22 eckige, ſtromlinienförmige Schiff, deſſen Gerippe aus
Duralumin beſteht, iſt überzogen mit Baumwollſtoff, der ſich aus
einzelnen Bahnen zufammenfetzt und der an verſchiedenen
Stel=
len feſtgeſchnürt iſt. Die Dicke des Stoffes iſt verſchieden, und
nur in der Nähe der Propeller wegen Verletzungsgefahr
beſon=
ders ſtark. Gegen Witterungseinflüſſe iſt die Hülle mehrere Male
mit einem Cellonanſtrich verſehen, dem Aluminiumpulver
bei=
gemiſcht iſt.
Die Hauptabmeſſungen des Schiffes ſind folgende: Größte
Länge 200 Meter, größter Durchmeſſer 27,64 Mezer und größte
Höhe 31 Meter, — fürwahr, ein wahres Monſtrum!
So liegt das Schiff nun vor uns, ein Meiſterwerk deutſcher
Technik, das das Vertrauen, das man in es geſetzt hat, erfüllen
muß und wird! Dem friedlichen Verkehr beſtimmt, wird es,
wohin es kommen mag, das deutſche Anſehen im Auslande
wie=
der fördern und zeigen, daß wir trotz und alledem noch imſtande
ſind, die alte gute deutſche Arbeit zu leiſten! Und wenn es Eure
Häupter überfliegt, dann ſei Euch allen auch das eine Mahnung
an Euer Gefühl, daß Ihr Deutſche ſeid! „Ehrt Eure deutſchen
Meiſter, dann bannt Ihr gute Geiſter!” — Und wenn nun ſich
die Nieſentore der Halle wieder in Friedrichshafen öffnen, wenn
man das Schiff fertig macht zu ſeinem großen Flug, der es nicht
mehr heimführen wird, wenn das letzte „Leinen los!” der
deut=
ſchen Befatzung ertönt und die ſchwarz=weiß=rote Flagge über
den Hallen aus Trauer über den unerſetzlichen Verluſt auf
Halb=
maſt geſetzt wird, da wird ſich manches deutſche Auge wäſſern,
manches Auge trühen der alten treuen Zeppelin=Mannſchaften
und Offiziere, die auch heute noch keine Maifeiern und
Acht=
ſtundentag kennen, denn ſie, die tapferen und treuen, in
ſchwer=
ſter Todesgefahr erprobten Kameraden, — ſie wiſſen am beſten,
was das deutſche Volk verloren! Doch die bitterſte Arbeit ſteht
ihnen noch bevor, das Bitterſte, das einen Mann treffen kann: —
ſein eigenes Werk zu vernichten, mit eigenen Händen ihre gröfzte
Halle auf Franzoſenbefehl einreißen zu müſſen, um mit ihr 25 zähe, ruhmgekrönte treue Arbeit zu vernichten!
Exoriare .. .. 1
B. M.=H.
O0 Siltobenler
für 64 Pfg.
stellen Sie nach folgendem
(II. K. 11505
Oetker-Rezept
selbst her!
125 g Weizenmehl
1 Teelöffel Dr. Oetkers „Backin”
¼ Liter Wasser.
125 g Margarine 4 Pfd. 0.60 ..
3 Eier 4 012
1 EBlöfel voll Zucker 4 Pfd. 0.40
„N. 0.05
0.03
0.—
015
0.36
0.02
1 Teelöffel voll von Dr. Oetker’s Vanillin-Zueker 0.03
M. 064
Wosser und Buttenbringe man zum Kochen,
Lubereftung. streue unter Rühren das Mehl binein und
rühre solange, bis sich die Masse vom Topfe 1öst. Nachdem die
Masse etwas abgekühlt 1st schlägt man nach und nach die Eier
hinein und gibt dann Zucker, Vanillin-Zucker und Backin hinzu.
Dann setzt man mit einem Tedöffel kleine Bällchen auf ein mit
Mehl bestäubtes Backblech und bäckt bei mäßiger Hitze goldgelb.—
Von der angegebenen Menge erhält man ungefähr 30 Stück. — Die
Windbeutel werden warm mit Weinschaum oder Schokoladen-
Sauce aufgetragen. — Sollen die Windbeutel gefullt werden, so
schneidet man sie durch und füllt sie mit Schlagsahne oder Vanile-
Créme. Die Schlagsahne wird mit Dr. Oetkers Vaniflin-Zucker
gewürzt. — Ein sehr gutes Rezept für Vanille-Creme fndet man
auf der Rückseite von Dr. Oetkers-Vanillin-Zucker-Päckchen.
Verlangen Sie vollständtge Rezeptbücher in den Geschäften, wenn
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Dr. A. Oetker, Nährmittelfabrik, Bielefeld
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achte auf den Namen MAGGl und die gelb-roten Etiketten.
Die beste Garantig der Echtheit ist der Einkauf einer
Originalflasche zu Gm. 5.—, deren Verschluß plombiertist
Das Einſperren der Tauben
zur saatzeit.
Auf Grund des Artikels 39, Ziffer 2
es Feldſtrafgeſetzes beſtimme ich hiermit
ſaß alle Tauben von jetzt ab bis
0. November ds. Js. eingeſperrt
ſehalten werden müſſen.
Zuwiderhandlungen werden mit
Geld=
rafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis
(st1218e
u einer Woche beſtraft.
Darmſtadt, den 22. Sept. 1924.
Der Oberbürgermeiſter
pälung des Waſſerrohrnetzez.
In der Zeit vom Samstag, den
0. Sept. bis Montag, den 6. Okt.
fd. Js., wird das ſtädt. Waſſerrohrnetz
eſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung des
Lei=
ungswaſſers nicht vermeiden, auch muß
ie Waſſerlieferung von abends 10 Uhr
is morgens 5 Uhr unterbrochen werden.
den Waſſerabnehmern wird deshalb
mpfohlen, ſich rechtzeitig mit Waſſer zu
erſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die
Faſſerlieferung nur vermindert.
Spül=
lan und ein Straßenverzeichnis mit der
Fezeichnung der einzelnen
Spülabteilun=
en kann an den bekannten
Aushang=
ellen des Herrn Oberbürgermeiſters
ein=
st11922
eſehen werden.
Darmſtadt, den 17. Sept. 1924.
Direktion der ſtädt. Betriebe.
Feld= u. Waldſchutz.
Auf Grund des Artikels 129b, II, 2
der Städteordnung vom 8. Inli 1911
wird der Verkehr auf allen Feld= und
Waldwegen der Gemarkung Darmſtadt
vom Tage der Veröffentlichung dieſer
Bekanntmachung ab von 7", Uhr abends
bis 6 Uhr morgens ſtrengſtens unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit
Poli=
zeiſtrafen bis zu 90 Mark geahndet,
ge=
gebenenfalls kann auch höhere Beſtrafung
(st12184
eintreten.
Darmſtadt, den 22. Sept. 1924.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Buxbaum.
Bauarbeiten.
Die bei dem Umdecken der Dächer
verſchiedener ſtädtiſcher Gebäude
vor=
kommenden Dachdeckerarbeiten, die
Dach=
decker= und Zementrabitzarbeiten an den
luskleidehallen am Großen Woog ſowie
die Schindlerarbeiten am Gebände Große
Kaplaneigaſſe Nr. 64 ſollen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
2. Oktober 1924, vormittags 10 Uhr,
(st121
einzureichen.
Darmſtadt, den 24. Sept. 1924.
Städt. Hochbauamt.
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1924, vorm. 10 Uhr, ſollen im
Ver=
ſteigerungslokal Darmſtadt, Bleichſtr. 41
(Reſtaur. Rummel), folgende Gegenſtände
zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſtei=
gert werden:
(1219
1 Partie Damen= und
Herren=
ſtiefel, 1 Grudeherd, 1 größere
Partie Tabak und Zigarren, ein
Break, 1 Kaſſenſchrank, ein
Schwein, 1 Bücherſchrank.
Daran anſchließend auf freiwilliges
Anſtehen des Eigentümers
1 Pferd (Fuchsſtute).
Darmſtadt, den 25. Sept. 1924.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Verſteigerungsanzeige.
Am Freitag, den 26. September 1924,
vorm. 11 Uhr, verſteigere ich im Hofe der
ehem. 23er Drag.=Kaſerne, Marienplatz 1
1 Perſonenkraftwagen
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Darmſtadt, 25. September 1924, (12206
Axer, Gerichtsvollzieher
und Stellv. d. Gerichtsbeli Portner.
Woog, 24. Sept. 1934
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Seite 8.
Dohuerstng, Ber
Rummer 267.
Reich und Ausland.
*. Pom Kongreß deutſcher Naturforſcher und Aerzte.
Innsbruck, 22. September 1924.
Zum Empfang der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte,
die ihre 88. Verſammlung in Innsbruck abhält, hat die Tiroler Landes=
Hauptſtadt Feſtſchmuck angelegt. Die Straßen der ſchönen Stadt ſind reich
beflaggt. In der Südtiroler Straße am Bahnhof ſind 30 Fahnenmaſte
aufgeſtellt. Am Eingang in die Stadt wurde ein mit Tannengrün
ver=
kleideter mächtiger Empfangsbogen gebaut. Die mit Tannengewinden
verſehenen Flaggenmaſte tragen die weiß=roten Fahnen Tirols.
Strah=
lende Sonne grüßt die herbeiſtrömenden Verſammlungsteilnehmer. Es
werden etwa 6000 Gäſte erwartet.
Die Eröffnung der Tagung fand heute vormittag in der
Aus=
ſtellungshalle Alhambra ſtatt, die bis zum letzten Platz gefüllt war.
Nachdem der Geſchäftsführer des Kongreſſes Prof. Schweidler=
Innsbruck die Begrüßungsanſprache gehalten hatte, nahm der
Bundes=
präſident Dr. Michael Hainiſch das Wort. Er begrüßte die
Ge=
ſellſchaft namens der Republik auf öſterreichiſchen Boden. Ihn bewege
ein ſtolzes Gefühl, welche ungeheuere Kraft und Leiſtung des deutſchen
Volkes drücke ſich in dieſer Tagung aus, auf der 1000 Vorträge
gehalten werden ſollen! Die deutſche Wiſſenſchaft beruhe in allen
Schwierigkeiten des letzten Jahrzehnts immer noch auf dem alten
Hanſe=
atenſpruch: Navigare necesse, vivere non necesse. Wer den Drang zu
wiſſenſchaftlicher Arbeit fühlt, folgt dieſem Drang. Der hohe
Idealis=
mus deutſcher Wiſſenſchaft gebe der Welt den Beweis, daß das deutſche
Volk trotz widriger Umſtände wiſſenſchaftlich eine
Groß=
macht erſten Ranges ſei.
Ein ebenſo herzliches Willkommen rief Unterrichtsminiſter Dr
Schneider der Geſellſchaft zu. Es erfüllte die Regierung mit lebhafter
Genugtuung, daß der Kongreß in die Marken des ſo klein gewordenen
Oeſterreich verlegt worden ſei. Wenn auch dieſe notwendige Sparſamkeit
faſt unüberſteigliche Schranken errichtete, ſo ſei dennoch die öſterreichiſche
Regierung bemüht, die Wiſſenſchaften zu pflegen und zu fördern.
Landeshauptmann Dr. Stumpf hob hervor, daß ſchon einmal eine
Naturforſcherverſammlung in Innsbruck ſtattgefunden hat, nämlich vor
mehr als einem halben Jahrhundert, im Jahre 1869. Damals habe der
Altmeiſter naturwiſſenſchaftlicher Forſchung, Helmholtz ſelbſt, einen
Vortrag über die Fortſchritte der Naturwiſſenſchaften gehalten, der
größtes Aufſehen erregte. — Er begrüßte die Teilnehmer herzlich im
Tirolerlande.
Der Innsbrucker Bürgermeiſter Dr. Eder gedachte mit bewegten
Worten der durch den Friedensvertrag abgetrennten Gebiete
Tirols. Niemals werde Tirol aufhören, ſich eins zu fühlen mit den
abgetrennten Brüdern im Süden, und niemals wird es aufhören, an
das Weltgewiſſen zu rühren. Der Redner wies dann
ein=
dringlich darauf hin, was gerade die abgetrennten Gebiete für
Deutſch=
lands Kultur und geiſtiges Leben geleiſtet hätten, was ſie ihm heute
noch bedeuten.
Die Univerſität Innsbruck heißt durch ihren Rektor Prof. Dr.
Haberer die Gäſte willkommen. Es ſei der Univerſität ein inneres
Be=
dürfnis geweſen, ihre Räume dem Kongreß zur Verfügung zu ſtellen.
Ein friſcher Geiſt werde durch die Tagung in die Univerſität
hinein=
getragen; unſchätzbare Anregungen empfange die ſtudierende Jugend
von dem Kongreſſe. Von größtem Intereſſe war der Hinweis des
Rektors auf die gemeinſame Arbeit des Arztes und Naturforſchers aus
der u. a. die Inſulinbehandlung bei Zuckerkrankheit und bei
Verwundungen Zuckerkranker entſtanden iſt. Nur dieſer ſchöpferiſchen
Arbeit ſei es zu verdanken, daß der Bundeskanzler Dr. Seipel von
ſeiner ſchweren Verwundung ſich raſch erholt habe. Dr. Haberer machte
noch die erfreuliche Feſtſtellung, daß, nachdem die Landesuniverſität
durch die größte Not der Nachkriegsjahre ernſtlich bedroht war,
nun=
mehr Dank dem Bundespräſidenten und der Regierung jede Gefahr für
die Zukunft der Univerſität beſeitigt ſei.
Hierauf hielt der Vorſitzende der Geſellſchaft Prof. Dr. His=Berlin
die Eröffnungsanſprache. Er dankte allen, die ſich um das Gelingen der
Verſammlung verdient gemacht haben beglückwünſchte das Mitglied
Prof. Naunyn=München zu ſeinem 86. Geburtstage, und den Prof. Dr.
Raſſow=Leipzig zu ſeinem 25jährigen Jubiläum als geſchäftsführender
Sekretär der Geſellſchaft. Redner warf einen Blick auf die ruhmreiche
Vergangenheit der Geſellſchaft und auf die Forſchungsgebiete, die ſie in
den öffentlichen Sitzungen dieſer Tagung behandeln werde. Vor 2 Jahren
Hebung des Gewerbes der Wiſſenſchaft zugute kommen werde. Prof. His
dankte der Regierung und der Induſtrie für ihre Förderung. Trotz
ſichtlicher Beſſerung ſei die Lage der Wiſſenſchaft immer noch ernſt
ſorgenvoll. Die Sorgen ſeien nicht nur materieller Art, ſondern Zeit
und Kraft der Gelehrten würden durch all zu große
Spau=
ſamkeit vergeudet. Noch beſtehe zwiſchen Deutſchland und dem
Aus=
lande hier und da ein geſpanntes Verhältnis. Er hoffe, das werde
über=
wunden werden, wenn das deutſche Volk ſich durch ſeine
wiſſen=
ſchaftlichen Leiſtungen unentbehrlich macht. Indem er auf
den Streit der Geiſtes= und Naturwiſſenſchaften überging, machte der
Redner einer ſcharfen Vorſtoß gegen den preußiſchen
Kultus=
miniſter. Nach deſſen Plänen ſollen an Stelle eines Unterbaues
gemeinſamer Bildung, Fachſchulen treten, zwiſchen denen der
Uebergang faſt unmöglich ſei. Aufgabe der Tagung ſei es, zu dieſer
Angelegenheit entſchieden Stellung zu nehmen. Prof. Raſſow verlas
dann noch ein beſonders herzlich gehaltenes Glückwunſch=Telegramm der
ſpaniſchen naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft.
Nach dieſen bedeutſamen Anſprachen trat eine Pauſe ein, nach
welcher die wiſſenſchaftlichen Vorträge begannen. Prof. Dr. Hoche=
Freiburg i. Br. ſprach über das Leib=Seele=Problem. Prof. Dr. Gruhle=
Heidelberg über Konſtitution und Charakter, Prof. Dr. Thomas=Berlin=
Dahlem über die Erdbebenkataſtrophe in Japan.
Dr. L. St.
* Ein Heereslieſerings=Beſiectengspre:
A.E. Frankfurt a. M. Ein Rieſendrozeß, der mindeſtens
Woche in Anſpruch nehmen dürfte, begann am Dienstag vor dem hieſi
erweiterten Schöffengericht. Den Gegenſtand bildete ein
Munitionsli=
rungsprozeß, der über ſechs Jahre zurückreicht und deſſen Schauplaz
außer Frankfurt das in der Nähe Köln gelegene Siegburg
bil=
det, wo ſich eine der vier in Deutſchland geweſenen
Feuerwerkslaborato=
rien befand. Für den Rieſenmunitionsbedarf dieſes Laboratoriums
mußte wie anderwärts die Privatinduſtrie herangezogen werden. U. a.
die Firma Heidelberger in Frankfurt a. M., die danach ſtrebte,
in ausgiebigſter Weiſe mit Aufträgen verſehen zu werden. Zu dieſem
Zwecke beſchritt ſie den leider nicht ungewöhnlichen Weg,
Schmier=
gelder zu geben. Gelegentlich eines Zivilprozeſſes kamen dieſe
un=
ſauberen Dinge dem Gericht zur Kenntnis. Es wurden die
Hauptſchul=
digen der Firma verhaftet. In der Unterſuchungshaft legte der 51
jäh=
rige Fabrikant Karl Heidelberger das Geſtändnis ab, daß er Beamten
und Angeſtellten in Siegburg Geſchenke in bar und Naturalien gemacht
habe.
Auf Grund der Feſtſtellungen haben ſich jetzt vor dem hieſigen
Schöf=
fengericht zu verantworten: Fabrikant Heidelberger, Prokuriſt
Happ, Oberleutnant d. R. a. D. Grupp=Niederurſel, Hauptmann
a. D. von Papen=Koblenz und ſieben weitere Perſonen. Bei
Heidel=
berger handelt es ſich um die Anbietung von Geſchenken, um die
Mitan=
geklagten zu beſtimmen, ihre Dienſtpflichten zu verletzen, die übrigen
An=
geklagten ſollen als Perſonen des Soldatenſtandes oder als Beamte dieſe
Geſchenke angenommen, Happ und die übrigen ſollen Beihilfe gemäß
8 263 SGB. geleiſtet haben.
Aus dem bisherigen Verlauf des Prozeſſes iſt anzuführen, daß die
Firma Heidelberger, zur Lieferung von Geſchoßzündern herangezogen
war. Es handelte ſich um Rieſenaufträge und es wurden Millionen
daran verdient. Der Angeklagte Happ ſoll auf Grund unrichtiger
Belege der Firma zur Bezahlung fingierter Lieferungen
ver=
holfen haben.
Heidelberger gibt bei ſeinem Verhör zu, daß er bei ſeinen Reiſen
nach Siegburg viel Geld mitnahm. Er hat den Leuten vom
Laborato=
rium öfter Wein bezahlt oder iſt mit ihnen in ein Vergnügungslokal
ge=
gangen. In einem der Geſchäftsbücher des H. figurierten
Teppich=
käufe als Kabellieferungen. Heidelberger hat nach dem
Krieg dem Oberleutnant Gruppe ein Darlehen zu einem Hauskauf
ge=
geben. Gruppe will es, wie er im Verhör angibt, für unter ſeiner Würde
gehalten haben, Geſchenke anzunehmen. Häuptmann von Papen
be=
ſtreitet, weder einen Pfennig Geld noch Wein erhalten zu haben. Der
Angeklagte Breunig, Betriebsmeiſter in Siegburg, hat ſich nach einer
ge=
richtlichen Feſtſtellung geweigert, über ſein Vermögen Auskunft zu geben.
Die Verhandlung geht weiter.
*Tagung der wiſſenſchaftlichen Aſſiſtenten
in Heidelberg.
In Heidelberg fand, ein außerordentlicher Vertretertag der
badiſchen Ortsgrupen und der ſüddeurſchen Landesverbände im
Deut=
ſchen Akademiſchen Aſſiſtentenverband ſtatt, der ſich mit der ideellen und
materiellen Zurückſetzung der ſüddeutſchen Aſſiſtenten
gegenüber ihren norddeutſchen Kollegen befaßte. Es wurde dabei die
Erwartung ausgeſprochen, daß in Bälde die ungleichmäßige
Behand=
lung der Hochſchulaſſiſtenten in den einzelnen Ländern einer
durchgreifen=
den Reform Platz mache. Dieſe müßte vor allem auch noch für
Würt=
temberg und Heſſen die Beſoldungshöhe der anderen Länder bringen.
Außerdem iſt nach dem Vorbild der großen Hochſchulländer die
Beſol=
dung der Aſſiſtenten durch formelles Geſetz zu regeln (wie dies
teilweiſe ſogar verfaſſungsmäßig vorgeſchrieben iſt). Im
ganzen Reich iſt die Beſoldung der Beamten gleichmäßig geregelt; nur
die Hochſchulaſſiſtenten machen davon eine unrühmliche Ausnahme. Es
beſteht aber kein Grund zu einer ſolchen ungleichmäßigen,
zurückſetzen=
den Behandlung. Es wurde beſchloſſen, mit allem Nachdruck auf das
gemeinſame Ziel hinzuarbeiten: gleiche Beſoldung auf geſetzlicher
Grundlage.
Ferner wurde auf die ſchwere Benachteiligung hingewieſen, die
außer den Aſſiſtenten vor allem den Hochſchulen ſelbſt droht dadurch, daß
die Zahl der Vollaſſiſtenten=Stellen der Zahl der
Studie=
renden nicht entſpricht. Beſonders benachteiligt erſcheint hier Baden,
wo an einzelnen Hochſchulen außer dem erfolgten Aſſiſtentenabbau ein
unverhältnismäßig hoher Prozentſatz der noch beſtehenden
Vollaſſiſten=
ten=Stellen in gering bezahlte Stellen „mit Sondervertrag‟
umgewandelt wurde. Dieſe Regelung ſtellt den ſcheinbar im
Prinzip beſeitigten früheren unwürdigen Zuſtand auf einem
Um=
weg in der Praxis wieder her und muß deshalb in jeder Hinſicht als
unhaltbar bezeichnet werden. Vor allem ſchließt ſie die Gefahr in
ſich, daß in Zukunft hochwertige Kräfte für die wiſſenſchaftliche
Aus=
bildung des ſtudentiſchen Nachwuchſes nicht mehr gewonnen werden
können.
Nach Abwickelung des reichen Tagungsprogramms gab der Vertreter
der Spitzenorganiſation, Profeſſor, Dr. Seuffert=Berlin, der
Hoff=
nung Ausdruck, daß die ſüddeutſchen Vertreter beim bevorſtehenden
großen Vertretertag in Berlin bereits über einen günſtigen Abſchluß
der kommenden parlamentariſchen Verhandlungen berichten können.
Herbſttage am Rhein.
Eine Stimmung glücklicher Verträumtheit ſchafft die Herbſtſonne
dem ſchönen Rheintale. Sie badet in mildem Lichte die altersgrauen
Türme der romantiſchen Städtlein, die Burgen und Schlöſſer, die aus
mattgrünen Rebhängen und Terraſſen aufragen und läßt die bunten
Herbſtblumen, die Staudenblüten und farbiges Blättergerank, die in
üppiger Fülle in Ufergärten aufquellen, Landhäuſer umziehen und über
alte Mauern ſchauen, in einer ſo farbigen Glut aufleuchten, als ſei ſie
gewillt, dieſem geſegneten Lande ſommerliche Herrlichkeit bis weit in
den Oktober hinein zu wahren, wenn oben auf den Bergeshöhen Blätter
und Blüten ſchon längſt zerflattert ſind. Und auch der Strom, der —it
blitzenden Wellen der Ufer herbſtliche Pracht durchzieht, auf dem, wie im
Sommer, die von fröhlichen Menſchen beſetzten Dampfer gleich großen
weißen Schwänen gleiten, den Schleppzüge, Ruder= und Segelboote
durchſchneiden, erſcheint wie eine Verkörperung von keinerlei
melancholi=
ſchen Herbſtgedanken angekränkelten rheiniſchen Lebens. Er gibt der
Herbſtnatur der Landſchaft die ſtärkſte Note einer in ſtille und doch
kraft=
belebte Verſonnenheit getauchten ſommerlichen Heiterkeit. Färben ſich
ſchließlich auch immer ſtärker die Blätter, gleißt endlich mattes Gelb und
Roſtrot von den Bergen, werden allgemach die bunten Farben ſpärlicher
auf den grünen Uferborden und unter mattfarbigen, halbentlaubten
Zweigen, ſo bleibt doch Frohſinn die Grundſtimmung der rheiniſchen
Herbſtlandſchaft. Denn das Wort „Wein” klingt hier durch das Rauſchen
welker Blätter und der Herbſtwinde. Immer voller wird der Akkord
dieſes Wortes, das den Fremdling, der hier ſeine Zelte aufſchlug zu
köſtlicher Herbſtraſt, unwiderſtehlich feſſelt in E=wartung des Feſtes der
Leſe. Denn das beſte und edelſte Produkt der Natur iſt hier die Gabe
des Herbſtes. Was der Duft des Frühlings wob, was die Sommerſonne
braute, ſozuſagen das ganze Extrakt dieſes ſchönen Landes, die Poeſie
ſeiner Berge, die duftige Friſche und feurige Glut ſeiner Täler, das alles
bietet hier im Hecbſt der Saft der Trauben. Dieſer Saft iſt ja zu allen
Zeiten am Rhein zur Hand in Geſtalt früherer Jahrgäage. Aber er
er=
ſcheint mir im Herbſte im Gefolge lebendiger Erwartungen und
Span=
nungen, die das Geſicht der Weinorte und ihrer Bewohner zu einer ſo
ſeltſamen intimen Fröhlichkeit verändern, die dem Fremdling ein Stück
eiht rheiniſchen Erlebens ſchaffen und ihn ſich wohlig einſpinnen laſſen in
einer märchenhaft traulichen Welt. Darum auf zum Rhein, noch
die=
ſen Herbſt!
Ein Pflaumenſchieberprozeß.
Köln. Der Pflaumenſchieberprozeß, der ſchon mehrfach zur
Ver=
handlung angeſetzt und in den auch der Düſſeldorfer
Regierungspräſi=
dent verwickelt war, fand am 22. d. M. vor dem erweiterten
Schöffen=
gericht ſein Ende. Angeklagt waren fünf Kaufleute, weil ſie in den
Jah=
ren 1921 und 1922 Friſchobſt, namentlich Pflaumen, deren Ausfuhr vom
Reichswirtſchaftsminiſter als lebenswichtiges Nahrungsmittel verboten
war, nach Holland ausgeführt hatten. Die Angeklagten hatten auf
Grund von 30 Ausfuhrbewilligungen, die ihnen Regierungspräſident
Grützner zu dem Zweck verſchafft hatte, um Obſt, das für den menſchlichen
Genuß nicht mehr verwendbar war, nach Holland auszuführen, Friſchobſt
ausgeführt. Die Angeklagten gaben die Tat zu, erklärten aber,
daß die Aeußerung des Regierungspräſidenten, daß das Obſt evtl. ins
Ausland verſandt werden dürfe, nicht nur auf verdorbene, ſondern auch
auf ſolche Waren Bezug hatte, für welche im Rheinland keine
Verwen=
dung und kein Abſatz möglich geweſen ſei. Das Gericht ſprach ſämtliche
Angeklagten frei, da ſie des guten Willens geweſen ſein konnten, daß das
unverdorbene, nicht abgeſetzte Obſt ausgeführt werden dürfe, zumal in
den Jahren 1921 und 1922 ein Ueberangebot beſtand und man den
Kauf=
leuten nicht zumuten konnte, die Waren verderben zu laſſen und ſie dann
nach Holland auszuführen. Das Gericht legte weiter Gewicht darauf,
feſtzuſtellen, daß Regierungspräſident Grützner vielleicht bei der Abgabe
der Blankobewilligungen leichtſinnig gehandelt habe, daß aber jeder
Ver=
dacht der Teilnahme nach Aktenbefund und Vernehmung
ausgeſchloſ=
ſen ſei.
Schweres Straßenbahnunglück in Eſſen.
Eſſen. Auf der Straßenbahnlinie Langendreer=Witten entgleiſte
geſtern nachmittag an einer abſchüſſigen Stelle in der Stockumerſtraße
ein Motorwagen der Weſtfäliſchen Straßenbahn. Der Wagen ſchlug
um und begrub die Paſſagiere unter ſich. Elf von ihnen mußten mit zum
Teil ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus nach Witten gebracht
werden Zwölf weitere begaben ſich in ärztliche Behandlung Einem
aus Langendreer ſtammenden Schwerverletzten mußten beide Beine
abgenommen werden. Die Unterſuchung iſt eingeleitet.
Allgemeiner deutſcher Mietertag.
In Magdeburg tagten die Vertreter des Verbandes deutſcher
Mietervereine, Sitz Dresden, und des Deutſchen Mieterbundes, Sitz
Berlin, um die Verſchmelzung beider vorzubereiten. In einer
Ent=
ſchließung wurde die Beſeitigung der Hauszinsſteuer gefordert, in einer
weiteren ein Abbau des Mieterſchutzes ſcharf abgelehnt. Der
gemein=
ſchaftliche Bundestag wurde mit dem Berichte der Einigungskommiſſion
eröffnet. Gegen die Ausführungen des Oberregierungsrat Lehmann
vom preußiſchen Wohlfahrtsminiſterium auf dem Deutſchen Städtetag
in Bad Harzburg über die Wohnungszwangswirtſchaft wurde Einſpruch
erhoben, über den mit genanntem Miniſterium und dem
Reichsarbeits=
miniſter verhandelt werden ſoll. Von den parlamentariſchen
Vertretun=
gen im Reich, den Ländern und Gemeinden werden ſchleunige
Maß=
nahmen verlangt, um der ungeheuren Wohnungsnot abzuhelfen.
Stapellauf auf der Danziger Werft.
Danzig. Die Danziger Werft hat einen neuen Schiffsneubau
voll=
endet, einen Frachtdampfer, der für die Hamburger Reederei K. W. E.
Sturm gebaut iſt. Der Dampfer machte geſtern ſeine Probefahrt. Der
Dampfer hat ein Ladevermögen von 2400 Tonnen.
Do=fhrand bei Schneidemühl. — 40 Gehöfte mit 80 Gebäuden
nieden=
gebrannt. — 200 Perſonen obdachlos.
Schneidemühl. Ein am Dienstag in einer Scheune des Dorfes.
Ioelzig (Kreis Schlochau) ausgebrochenes Feuer griff infolge des
Sturmes ſo ſchnell um ſich, daß an vierzig Gehöfte mit achtzig
Gebänden niederbrannten. Zahlreiches Vieh verbrannte;
die geſamte Ernte in den Scheunen iſt vernichtet. Das Dorf iſt zu
drei Vierteln eingeäſch ert. Zweihundert Perſonen
ſind obdachlos.
8 Eine Hochſchule für Metzger.
In London wird eine Hochſchule für Metzger errichtet, für die der
Gemeinderat von London ein großes Gebäude in Smithfield zur
Ver=
fügung ſtellt. Das neuartige Studienprogramm iſt von großer
Voll=
kommenheit. Es begreift namentlich Lehrgänge in tieriſcher Phyſiologie
und Hygiene. Man wird dort das Abſchlachten der Tiere, die Art und
Weiſe des Abſatzes des Fleiſches, der ſchönen Auslage, es vor
Ver=
unreinigung zu bewahren lehren, auch darüber unterrichten, was auf
den Fleiſchhandel Bezug hat.
Die Lehrgänge ſind für die Lehrlinge unentgeltlich, Erwachſene
zah=
len vierteljährlich eine ſehr kleine Summe, die je nach der Zahl der
Lehrgegenſtände verſchieden iſt.
Rund=Funk=Programm.
Donnerstag, den 25. September.
Frankfurt a. M. (467 Meter.) 10—12 Uhr: Sonderkonzert für die
Frankfurter Meſſe. 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. 11.55 Uhr:
Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichtendienſt. 4.10 Uhr:
Wirtſchaftsmeldun=
gen. 4.30—6 Uhr: Nundfunknachmittag in Muſik und Wort. 7.30 Uhr:
Dialog=Kunſt (dargeſtellt von Alfred Auerbach). 8 Uhr: Stunde der
Frankfurter Zeitung. 8.30 Uhr: Dritter Opernübertragungsverſuch:
„Figaros Hochzeit” (vom 3. Akt an). Muſikal. Leitung:
Generalmuſik=
direktor Clemens Kraus. 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung,
Sportbericht. 9.45 Uhr: Bericht der 88. Verſammlung der Geſellſchaft.
Deutſcher Naturforſcher und Aerzte in Innsbruck. 9.55 Uhr:
Zeitvor=
bereitung. 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau. 10 Uhr:
Zeit=
angabe. 10—11 Uhr: Chorkonzert des Frankfurter Poſtgeſangvereins.
Berlin (430, bzw. 500 m). ko Nhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten
Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Nhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnachrichten. — 11.35 Nhr: Funkbörſe (die Notierungen der Berliner und
Ham=
burger Produktenbörſe). — 12.15 nhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe.
— 12.55 Uhr: Übermittlung des Zeitzeichens. — 1.06 Uhr: Zimite Bekanntgabe der
neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr: Kurzer Tendenzberichſt der
Ber=
liner Börſe. — 3 Uhr: Funkbörſe (die amtlichen Notierungen der A’erliner und
Ham=
burger Produkten= und Viebörſe; amtliche Deviſen). — 4 Uhr: Fun kbörſe (Getreide
eif. Hamburg; Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe). — 4.39—6.30 Uhr:
Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1. Liebesduett Marina und Dimitri aus
der Oper „Boris Godunow” Muſſargsky. 2. Ouverture zu „Egmont” ,Beethoven.
3. Klagendes Gedenken, Dvorak. 4. Fantaſie aus der Oper „Die toten. Augen”.
d’Albert. 5. Ave Maria, Bach=Gounod. 6. Liebeslieder, Walzer, Joh. Strauß,
7. Potpourri a. d. Operette „Die ſchöne Helena”, Offenbach. 8. Mein letter Gruß,
Marſch, Herzer. Während der Pauſen: „Ratſchläge fürs Haus”. — 7.45 Uhr: Vort4 i0
s=
reihe „Berufsberatung”, TV. Vortrag. Herr Oberregierungsrat Dr. Boguſat, Mitgded
des Reichsgeſundheitsamtes: „Pſychotechniſche Erziehungsprüfung im Dienſte de
Berufsberatung”. — 8.30 Nhr—10: III. Sonderveranſtaltung der Funkſtunde unter
Mitwirkung von Hertha Dehmlow, Kammerſänger Georg Baklanoff, Maurits v. d..
Berg, Prof. Georg Schumann. 1a) Ave Maria, Schubert=Wilhelmy; b) Rondo,
Mozart=Kreisler. Maurits v. d. Berg, 1. Konzertmeiſter des Berliner Philharmoniſchen
Orcheſters. 2a) Im Abendrot; b) Der Tod und das Mädchen; c) Seligkeit, Schubert.
Hertha Dehmlow. 3. Impromptu B=Dur, Schubert. Profeſſor Georg Schumann
(Klavier). 4. Arie aus der Oper „Der Maskenball”, Verdi. Kammerſänger Georn
Baklanoff. Ha) Rondino, Beethoven=Kreisler; b) Spaniſcher Tanz, Saraſate. Maurits
v. d. Berg, 1. Konzertmeiſter des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters. 6a)
Ver=
borgenheit; b) Daß doch gemalt all deine Reize wären; c) Wehlas Geſang: d)
Morgen=
hymne, Hugo Wolf. Hertha Dehmlow. 7. Drei Stücke aus Dur und Moll. Georg.
Schumann a) Walzerträume, b) Ländler, c) Zur Jagd. Profeſſor Georg Schumann
(Klavier). 8a) Arie aus der Oper „Rigoletto” b) Das Credo des Jago aus „Othello”,
Verdi. Kammerſänger Georg Baklanoff. Am Steinwayfligel Kapellmeiſter Otto
Urack. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage,
Wetterdienſt, Sportnachrichten, Theaterdienſt. — 10.30—11,30 Uhr: Tanzmuſik
Geſchäftliches.
Wie billig man backen kann wird unſeren verehrten
Leſe=
rinnen durch eine Reihe von ausgewählten Rezepten bewieſen, die jetzt
laufend in unſerer Zeitung veröffentlicht werden und bieten ſicherlich eine
willkommene Anregung zu Verſuchen. Die gute Obſternte geſtattet eine.
reiche Abwechſelung. Vor allen Dingen iſt aber Kuchen ein nahrhaftes.
und wohlſchmeckendes Nahrungsmittel, das bei jung und alt beſonders
bei feſtlichen Gelegenheiten immer beliebt iſt. Das gute Gelingen
wird=
durch die richtige Anwendung von Dr. Oetkers altbewährtem
Back=
pulver „Backin” unbedingt garantiert. Es empfiehlt ſich, die
Rezepte auszuſchneiden und aufzubewahren.
Schlafloſigkeit. Eine Taſſe Kaffee am Abend iſt für viele
Perſonen, beſonders für Geiſtesarbeiter, ein Bedürfnis. Leider rächt
ſich dieſer Genuß gewöhnlich durch ſchlechten Schlaf, abgeſehen von
anderen Störungen, die beim geringſten Zuviel eintreten (Herzklopfen,
nervöſe Erregungszuſtände, Händezittern, Harndrang uſw.) Es ſind das
die Wirkungen des im Kaffee enthaltenden Koffeins, das man früher als
die eigentliche Urſache der angenehmen Wirkungen des Kaffees anſah.
Die Wiſſenſchaft teilte aber dieſen Standpunkt ſchon lange nicht mehr.
Erſt neuerdings wieder iſt durch zahlreiche Verſuche am Menſchen
feſt=
geſtellt worden, daß die günſtigen Wirkungen des koffeinfreien Kaffee
Hag auf die geiſtige Leiſtungsfähigkeit durchſchnittlich mindeſtens
die=
ſelben ſind, wie die eines gewöhnlichen Kaffees, daß aber bem
koffein=
freien Kaffee Hag die ſchädlichen Nebenwirkungen ausbleiben. Dr. St.
nerdaigen
Mornhaul, Schwielen und Warzen
beseitigt schnell, sicher,
schmers= und gelahtlios HAmkirof
Aerztlich empfohlen. Millionenſach bewälrt. — In Apotheken und
Drogerien erhältlich. — Gegen Fußschweis, Brennen u. Wandlaufen
Kukfrol-Eußbad.
Engel-Apotheke Dr. E. Merck; Drogerien: Bessunger-Drogerie, Inh.
W. Hartlaub, Bessungerstr. 1: Anton Fischer, Frankfurterstr. 14;
Gg. Liebig & Co. Nachf., Luisenstr. 4; Apotheke Logel,
Elisabethen-
straße 0; Martins-Drogerie, Pankratiusstr. 41; Ph. Secker Nachf.,
Ludwigshöhstraße 1: C. Watzinger Nachf., Wilhelminenstr. 11; Chr.
Schwinn, Rheinstraße; G. Hübner, Karlstraße 56.
(V.1079
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr
(G 1): „Der Freiſchütz”, Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
(Zuſatzmiete III): „Miß Sara Sampſon” — Orpheum, abends
8 Uhr: „Der kühne Schwimmer” — Bayernverein, Darmſtadt,
abends 8½ Uhr, im Konkordiaſaal, öffentlicher Vortrag: „Rhein=Main=
Donau”. — Hypothekengläubiger= und Sparer=
Schutz=
verband für das Deutſche Reich, Landesverband Heſſen, abends
8 Uhr, in der Aula des Ludwigs=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtraße 2:
Oeffentliche Verſammlung. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Freitag, 26. September.
Verſteigerung von Schuhmacherbedarfsartikeln,
nachmittags 3 Uhr, in der Infanteriekaſerne, Alexanderſtraße 22.
Wetterberict der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Freitag, den 26. September:
Heiter bis wolkig, ſühliche bis weſtliche Winde, etwas wärmer,
ſtrich=
weiſe Regen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten
Andimnfaus
sieht stets bei dir wie Sontag.
H4lS
(ArA. Herikel:Ptzz-ud Scheuer
Knaben= und
Mädchen=
Fahrräder
eine Anzahl billig
ab=
zugeben. (11945a
Donges & Wieſt
Bücher, Noten,
Zeit=
ſchriften werden gut
u. preisw. gebunden.
Horn (12178a
Alexanderſtr. 4, I.
Uhr:
10 Uhr:
Nummer 267.
Doiterstag, den 25.
Seite 9.
en
1r0.
Selg Ohn Me Tinen.
Tennis.
Pferdeſport.
Der 5. und 6. Tag des Wiesbadener Tennis=Turniers auf der
* Rennen zu Wiesbaden.
Blumenwieſe.
Von unſerem Sonderkorreſpondenten.
Wiesbaden, 24. September.
Das Wetter war bem heutigen zweiten Renntag nicht beſonders
günſtig. Der ſtarke Regen hatte zwar kurz vor dem Rennen aufgehört,
hatte aber viele Beſucher dem Rennen ferngehalten, ſo daß der
Wies=
badener Klub nicht den vollen Lohn für ſeine Bemühungen davontragen
konnte.
Sportlich war der Nachmittag ſehr intereſſant, wenn auch nicht die
große Anzahl Pferde wie am erſten Renntage ſich eingefunden hatte.
Der Stall Opel konnte heute zwei Rennen gewinnen, und zwar das ſtark
beſetzte Jugendrennen mit Orma, die ſchon am Sonntag erfolgreich
ge=
weſen war, und den Mainpreis mit Miramar. Beide Erfolge wurden
überlegen davongetragen. Orma war erſt im Einlauf nach vorn
gegan=
gen und hatte die bisher im Vordertreffen gelegene Agathe leicht
ge=
ſchlagen. Miramar konnte durchweg führen und den Schlußangriff des
ſtark favoriſierten Jahn, der ſich zu weit aus dem Rennen gelegt hatte,
ſicher ſchlagen. Im Herbſtausgleich blieb Mime ſiegreich, der tiefes
Ge=
läuf, wie er es hier fand, ſchon immer bevorzugte. Im Moſelpreis hatte
Silbertaler vom Start weg bis an das Ziel die Spitze. Orakel, der
immer an zweiter Stelle lag, wurde kurz vor dem Schluß von
Ehren=
traut abgefangen, die damit den zweiten Platz belegte. Das
Haupt=
ergebnis, das Wiesbadener Jagdrennen, wurde von 4 Pferden beſtritten,
war aber trotzdem ſehr intereſſant. Die vier Teilnehmer lagen
wäh=
rend des ganzen Rennens zuſammen und erſt zum Schluß gingen
Trap=
per und Diego vor. Trapper gelang es, ſich im Einlauf einen
entſchei=
denden Vorteil zu ſichern und überlegen zu gewinnen. Das
Verkaufs=
flachrennen wurde eine Beute der hervorragend gehenden Franzöſin
Rochebelle. Eine große Ueberaſchung gab es im Abſchiedsrennen. Dort
ſiegte trotz ungünſtigem Start der hochgewichtete Hexenmeiſter mit
größ=
ter Leichtigkeit gegen Morgentau, die bei weitem nicht ſo gut lief wie
am erſten Tag. Trotzdem der alte Hengſt bereits am Sonntag geſiegt
hatte, zahlte der Totaliſator nicht weniger als 370:10 aus.
Die Ergebniſſe:
1. Jugend=Rennen. 3000 Mk. (2000, 500, 300, 200 Mk.)
Für 2jährige Pferde aller Länder, die kein Rennen von über 5000 Mk.
gewonnen haben. 1200 Meter: 1. Herrn H. v. Opels. Orma (Korb),
2. Herrn C. A. Kruſes Agate, 3. Herrn L. Lewins Arie. Ferner liefen:
Schalmei, Polarfuchs, Leichtfuß, Mardonius, Heldenleier, Münchener
Kindl, Amneris. Tot.: 20; 12, 14, 12.
2. Herbſt=Ausgleich. 3000 Mk. (2000, 500, 300, 200 Mk.) Für
3jährige und ältere Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von über
5000 Mk. geſvonen haben. 1600 Meter: 1. Herrn R. Metzgers Mime
(Hacker), 2. Herrn A. Pfiſters Nordpol, 3. Herrn H. Reiths Naive,
Ferner liefen: Frivora, Aida. Tot.: 50; 23, 16.
3. Moſel=Preis. 3000 Mk. (2000, 500, 300, 200 Mk.) Für 4
jäh=
rige und ältere Pferde aller Länder, die 1924 kein Rennen von über
4000 Mk. gewonnen haben. 3200 Meter: 1. Herrn M. Wilhelms
Silber=
taler (Wortmann), 2. Herrn Jul. Mayers Ehrentraut, 3. Herrn G.
Engels Orakel. Ferner liefen: Prinz Udi, Donna, Mainberg, Livia.
Tot.: 39; 11, 11, 10.
4. Main=Preis. Ehrenpreis und 3300 Mk. (E. u. 2000, 600,
400, 300 Mk.) Für 3jährige und ältere Pferde aller Länder, die 1924
nicht in Sa. über 20000 Mk. gewonnen haben. 2400 Meter: 1. Herrn
H. v. Opels Miramar (Korb) 2. Herrn Jul. Mayers Jahn, 3. Herrn
A. Pfiſters Emilio. Ferner liefen: Südwind, Gyere velem. Tot.: 42;
16, 14.
5. Wiesbadener Jagbrennen. Ehrenpreis und 7000 Mk
(E. u. 5000, 1000, 600, 400 Mk.) Für 4jährige und ältere Pferde aller
Länder, die 1924 nicht in Sa, 25 000 Mk. gewonnen haben. 4500 Meter:
1. Herrn G. H. Feilers Trapper (Wehn), 2. Herrn F. Sachs‟ Diegv,
3. Herrn H. L. Wertheimers Snob. Ferner lief: Marotte. Tot: 28;
14, 12.
6. Verkaufs=Flachrennen. Preiſe 3000 Mk. (2000, 500,
300, 200 Mk.) Für 3jährige und ältere Pefrde aller Länder, die unter
Ausſchluß der geſ. Gewährleiſtungspflicht betr. geſ. Gewährsmängel für
200 Mk. käuflich ſind. 2000 Meter: 1. Lt. M. Gerteis Rochebelle
(Kaſper), 2. Herrn H. v. Opels Fontamora 3. Herrn F. Sachs” Roſenfee.
Ferner liefen: Raſtelbinder, Manrico, Taurus, Dagobert, Strumen.
Pot.: 13: 14, 23, 35.
7. Abſchieds=Rennen. Preiſe 3000 Mk. (2000, 500, 300,
200 Mk.) Für 3jährige und ältere Pferde aller Länder, die 1924 nicht
in Sa. 10 000 Mk. gewonnen haben. 1400 Meter: 1. Herrn K. Knechts
Hexenmeiſter (Preſtel), 2. Frhrn. G. v. Schrenk=Notzings Morgentau,
3. Herrn R. Saurs Pariſette. Ferner liefen: Kalmanezi, Juanita 3.,
Iſpahan, Enver, Tſcherkeſſin, Luſtgarten. Tot.: 370; 40, 13. 40.
Die Sieger:
Herren=Einzel um den Goldpokal, Sieger: Oskar Kreuzer, 2 Preis
Dr. Buß, 3. Preis Fuchs, Damen=Einzel Meiſterſchaft von Wiesbaden:
Siegerin: Frau Dr. Friedleben, 2. Preis Frau Dr. Eulau, 3. Preiſe:
Frl. Pröbſting, Frau Hemp. Herren=Doppel offen, Sieger: Froitzheim=
Kreuzer, 2. Preis Dr. Buß=Oppenheimer, 3. Preiſe: Dr. Scholz=Floda”,
Fuchs”=Dr. von Ende. Damen= und Herren=Doppel offen, Sieger: Frau
Dr. Friedleben=Kreuzer, 2. Preis Frau Dr. Eulau=Dr. Buß, dritte
Preiſe: Frau Hemp=Fuchs” Frau von König=Daniel. Herren=Einzel
Klaſſe A, Sieger: Dr. Buß, 2. Preis Floda”, dritte Preiſe Crevenna,
Hildebrandt. Herren=Einzel Klaſſe B, Sieger: Eckſtröm, 2. Preis L.
Becker, dritte Preiſe: Fleiſchhauer, Heymann, 4. Preife: Goetz.
Nörren=
berg, Schovelin, C. A. Scholz. Damen=Einzel Klaſſe A, Siegerm: Frau
Hemp, 2. Preis Frl. Meintzinger, dritte Preiſe: Frau Dr. Eulau, Frl.
von Türcke. Damen=Einzel Klaſſe B, Siegerin: Frl. R. Kunz, 2. Preis
Frau v. König, dritte Preiſe: Frl. Fußbahn, Frau Neh. Herren= und
Damen=Doppel, mit Vorgabe, Sieger: Frl. Meintzinger=Dr. Buß, 2.
Preis Frau Hemp=Dr. von Ende, dritte Preiſe: Frl. Pröbſting=Flodas
Frl. M. Kunz=Mafer. Herren=Doppel mit Vorgabe, Sieger: Dr. Buß=
Piecg, 2. Preis Crevenna=Kirchholtes, dritte Preiſe: Dr. von Ende=Dr.
Scholz, Hildebrandt=Hensmann.
Schiedsrichter=Preiſe: Frl. Hoeppe, Frl. Straßweg, Goetz, Kampe,
Wagner, Dr. Euler.
DZO
DOOCSO
H. 7. R.-Blatz Mannheim
Sonntag, 28. September, vormittags ½11 Uhr
Sp.-H. 98 Parmstadt
(12190.
F.-H. Kalsersiautern
Ausscheidungsspiel um den Aufstieg zur Bezirksliga
Doc0
O
Der Sonntag Vormittag brachte dann in raſcher Folge die
Ent=
ſcheidungskämpfe in den verſchiedenen Konkurrenzen, ſowie die weiteren
Spiele im Herren=Einzel um den Goldpokal. Kreuzer ſtand im Kampfe
gegen Fuchs” und hatte alles aufzubieten, um den in dieſem Spiele in
glänzender Form ſich zeichenden Fuchs” 3 :6, 8:6 und 6 :0 zu
ſchla=
gen. Unſtreitig war die Begegnung Froitzheim und Oppenheimer das
Ereignis des Vormittages. Beide Gegner zeigten ein meiſterhaftes
Können. Daß der Sieg an den Altmeiſter fiel, iſt die Tatſache der
gro=
ßen Routine und glänzenden Technik Froitzheims. Oppenheimer zeigte
ein fabelhaftes Aufſpiel und war mit ſeinem raſſanten Angriffsſpiel der
Urheber eines aufs Höchſte geſteigerten ſchnellen Spiels. Durch ſtändiges
Wechſeln der Grundlinienbälle mußte Froitzheim ſein großes Können
im Laufen voll zeigen, zeichnete ſich jedoch im Vergleich zu
Oppen=
heimers ſcharfen Schlägen durch weichere Flugfahrt der Balle aus, die
mit einer Sicherheit plaziert wurden, ſo daß der allgemeine Eindruck
blieb; Oppenheimer ſchlägt die ſchönſten Bälle, Froitzheim zeigt das
totſichere Plazierungsvermögen. Stark beeinflußt litt Oppenheimers
Spiel durch das Platzen der Saiten ſeines Schlägers, ſo daß er
fchließ=
lich nach viermaligem Wechſel des Schlägers mißgeſtimmt aufgab. Am
Nachmittag ſchlug das Wetter um, und als Kreuzer im Kampfe mit Dr.
Buß, die beide ein Können entwickelten, daß die höchſtgeſpannten
Er=
wartungen zu übertreffen verſprach, wurde der Regen ſo ſtark, daß
beim Stande 1: 1 das Spiel abgebrochen wrden mußte und Dr. Buß
in Anbetracht der Witterung zu Gunſten von Kreuzer auf ein weiteres
Spiel verzichtete, womit Kreuzer, der einmal Sieger iſt, den Goldpokal
endgültig gewann. Zu erwähnen iſt noch, daß Dr. Buß, der von Beginn
der Kämpfe an als fleißigſter und meiſtbeſchäftigſter Spieler der
Ver=
anſtaltung als ſechsfacher Preisträger hervorging. In der
Preisvertei=
lung verkündete in anerkennenden Worten Oberſchiedsrichter Hanns
Borgmann die feſtgeſtellten Sieger und Frau Henkell überreichte den
Ausgezeichneten die geſchmackvollen und ſinnreichen Preiſe.
Die Ergebniſſe ſind: Herren=Einzelſpiel um den Goldpokal von
Wiesbaden: Kreuzer: Haeffner 6: 1, 6: 1. Kreuzer: Fuchs” 3: 6,
8:6, 6:0, Froitzheim: Oppenheimer 8: 6, 4: 0 zkg., Dr. Buß:
Froitzheim o. S., Kreuzer: Dr. Buß 1: 1 zkg.
Damen=Einzelſpiel um die Meiſterſchaft von Wiesbaden: Frau Dr.
Friedleben: Frau Dr. Eulau 6 : 6, 6 : 2.
Herren=Doppel offen: Fuchs*=Dr. von Ende: Hildebrandt=Piecg
6:8, 6:4. D.r Buß=Oppenheimer: Hildebrandt=Piecg 6: 1. 6 : 4.
Froitzheim=Kreuzer: Mertens=Henkell v. S., Froitzheim=Kreuzer: Dr.
Scholz=Floda 6 :0, 6 : 3, Kreuzer=Froitzheim: Dr. Buß=Oppenheimer
6: 3, 8: 6, 0 : 6, 6 : 2.
Montag, den 29. September 1924
vormittags 11,45 Uhr
ſollen auf dem Hofe des Marſtallgebäudes,
Mathildenplatz 17, dahier, ſechs
ausge=
muſterte Landgeſtütsbeſchäler verſteigert
werden.
Hiervon einer (Belgier) unter der
Be=
dingung des ſofortigen Abſchlachtens,
ein Belgier, 14 Jahre alt, zwei kaſtrierte
Belgier, 6 und 5 Jahre alt, ſicher im
Geſchirr, und zwei Oldenburger, je 15
(12211ds
Jahre alt, angefahren.
Darmſtadt, der 23. September 1924.
Soter
AA
Heſſiſche
chörke.
für ein ganzes Los bietet i. g. F. die
bereits am 10.Oktober 1928 beginnende
R
AAPMlAUms
als 1. Hypothek auf
ſchuldenfreies Ein
familienhaus
10 000 Mk.
Ang. unt. U 139 an
die Geſchſt. (*27713 200 G.=M. auf 4
Mte, zu leihen geſ.
ute Sicherh., hohe
Zinſen. Angeb. unt.
U 117 Gſchſt. (*276 DDT
zwecks Ausbau
ſehr guter Ex=
9 portverbindun=
gen gegen Ge=
winnbeteiligung
und Garantie
geſucht. Angeb.
u. U 131 an d.
Geſchſt. (*2769 2—3V03 Mk.
von jg. Kaufmann zu
leih geſ. Gute Sicherh.
vorh. Ang. u U 126
Geſchäſtsſt. (*27678
Kömngbiens
Mainzer
Ailfen Beteilige mich b
10 090 Mk.
an rentabl. Unterneh=
men, gleich welcher
Art. Eil=Angeb. unt.
U 115 Geſchſt. (*27645 Eliſabethenſtraße 44. Bierbragerei
mietet Wirtſchaften,
gibt Kapital an gute
Wirtſchaften. (*27663
Anmeldungen an
Rösling Sofort zu verleihen
4-
—3000 Marf
gegen zeitgemäßen Discont.
Nur an größere ſolvente Firmen oder
Fabriken. Bedingung la. Sicherheit und
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Ende, Frl. Pröbſting=Floda 6:4, 6:4, Frl. Meintzinger=Dr. Buß:
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Dr. von Ende 6:2, 6: 2.
Fußball.
Das Entſcheidungsſpiel zum Aufſtieg in die Bezirksliga
zwiſchen Sportverein 1898 Darmſtadt und F.V. Kaiſerslautern findet
am kommenden Sonntag, den 28. September, vormittags ½11 Uhr, auf
dem V. f. R.=Platz in Mannheim ſtatt, nicht, wie urſprünglich angegeben,
auf dem Phönixplatz. Pflicht aller Sportvereinsmitglieder und =anhanger
iſt es, die Meiſterelf bei dem ſchweren Gang zu begleiten. (S. Anz.) G.
Sportverein Lengfeld, 1. Mannſchaft, gegen Sportverein Darmſtadt,
Fnioren, 2:0 (0:0), Ecken 4:5.
* Am Sonntag traten dieſe Mannſchaften zum Verbandsſpiel in
Lengfeld an. Bei Beginn der erſten Halbzeit war das Spiel ziemlich
ausgeglichen. Allmählig machte ſich bei Lengfeld eine leichte
Ueberlegen=
heit bemerkbar. Jedoch kam es in der erſten Halbzeit zu keinem Erfolg, ein ſehr ſtarker Wind die wohlgemeinten Schüſſe Lengfelds, das gegen
den Wind ſpielte, vereitelte. In der 3. Minute nach Halbzeit gelang es
Lengfelds Halbrechtem im Alleingang am herausgelaufenen Torwächter”
der Junioren vorbei das erſte Tor einzuſchießen. 18 Minuten ſpäter
fiel das zweite Tor für Lengfeld. Die Gäſte jedoch ließen ſich nicht
be=
irven und boten alles auf, einen Ausgleich herbeizuführen, doch die
Hin=
termannſchaft Lengfelds ließ nichts durchkommen, und ſchließlich mußten.
ſich die Junioren=Darmſtadt mit einer Niederlage zufrieden geben. Das
Spiel war ſeinem Charakter entſprechend hart, jedoch von fairer
Spiel=
weiſe auf beiden Seiten. Es iſt zu hoffen, daß Lengfeld nächſten
Sonn=
tag wieder ernſtlich bemüht iſt, wenn es gegen die Kiſſelberger geht, und
der Erfolg wird ihm dann auch beſchieden ſein.
„Heſſen” V. f. L. Darmftadt.
Der leichtathletiſche Vereinswettkampf hat bei den Mitgliedern das
größte Intereſſe ausgelöſt. Nicht allein die Leichtathleten, ſondern auch
Schwimmer, Handballer und Turner haben zahlreiche Meldungen
abge=
geben, ein Zeichen dafür, daß der Name „Verein für Leibesübungen”
kein leerer Schall iſt. Bis fetzt ſind 43 Meldungen eingegangen und es iſt
noch mit größerer Beteiligung zu rechnen. Der Meldeſchluß mußte bis
Donnerstag abend verlängert werden. Weitere Meldungen werden am
Donnerstag auf dem Sportplatz und abends 8½ Uhr beim Schwimmen
entgegengenommen.
26. Wahlverſammlung der DSB.
Am Sonntag, den 19. Oktober findet in Eiſenach die 26.
Wahlver=
ſammlung der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik ſtatt. Neben.
den Berichten und Neuwahlen nehmen die Vergebung der
Meiſterſchaf=
ten (Waldlaufmeiſterſchaft, Einzelmeiſterſchaften, Zehnkampf,
Marathon=
lauf, 50 Kilometer=Gehen) einen breiten Raum ein. Anträge ſind
ſeitens der Landesverbände bis ſpäteſtens Mittwoch, den 8. Oktober 1924
der Geſchäftsſtelle der DSB., München, Romanſtraße 67, einzureichen.
Boxen.
Deutſche Meiſterſchaften.
Der nächſte Kampfabend im Berliner Sportpalaſt am Freitag, derf
26. September iſt in erſter Linie der Austragung der fälligen
Meiſter=
ſchaften vorbehalten. Um den Titel im Mittelgewicht kämpfen Adolß
Wiegert und Erich Mielenz, die vom V.D.F. nominierten
An=
wärter. Die Meiſterſchaften im Weltſchwergewicht zwiſchen dem
Titel=
inhaber Walter Funke und Exmeiſter Ernſt Grimm iſt zugleich eine
Revanche. Bei der erſten Begegnung dieſer beiden im Frühjahr wurde
Grimm disqualifiziert. Exmeiſter Fritz Rolauf und der jetzige
Titel=
halter Theo Beyerling=Köln ſind bei ihrer erſten Begegnung
eben=
falls unbefriedigt auseinandergegangen. Auch hier ſoll die Frage nach
dem wirklich Beſſeren gelöſt werden. Die Kämpfe gehen nach den neuen
Regeln des VDF. über je 15 Runden in vier Unzen=Handſchuhen und
harten Bandagen. Vor den Hauptkämpfen finden zwei
Vierrunden=
treffen ſtett, zwiſchen Schade und Brandl einerſeits, ſowie Herſe und
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25. September 1924
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am 15. k. M., Prüfungstermin am 22. Oktober, vormittags 11 Uhr.
Wirtſchaftſiche Rundſchau.
— Die Zinsberechnung beim Kauf von
Auslands=
wechſeln und=ſchecks. Wie wir von der Reichsbank erfahren,
wird künftig beim Kauf von Auslandswechſeln und =ſchecks an Zinſen
nicht mehr ein Satz von 2 Prozent über dem jeweiligen Bankdiskont
feſtseſetztve Kursabſchlag wird nicht mehr berechnet.
fyndikats mit dem Equitable=Truſt zerſchlagen, weil eine Anzahl deut= April ſtatt.
ſcher Großbanken eine Giroproviſion von 3 Prozent forderte. Die
ame=
rikaniſche Gruppe verlangte für ſich eine Verzinſung von 6 Prozent, ſo
daß alſo die deutſchen Banken für ihr Giro genau die Hälfte deſſen for=
Sätzen der Goldiskontbank entſprach.
des Reton= und Tiefbau=Wirtſchafts=Verbandes lin beſtellt.
E. V. Vom 16. bis 18. September 1924 fanden im Hamburg die
Haupt=
verſammlungen des Beton= und Tiefbau=Arbeitgeber=Verbandes für
Deutſchland E. V. und des Beton= und Tiefbau=Wintſchaftsverbandes
G. V. ſtatt. In den eingehenden Beratungen der beiden Verbände, in
Arbeitsregelung durch nachſtehende Reſolution, die den für die Geſetz= denz; feſt.
gebung maßgebenden Körperſchaften unterbreitet werden wird.
Aus=
werbes und der Bauinduſtrie haben in langwierigen, unter Vermittlung verhältnismäßig geringen Einfluß aus. Für Weizen lähmte das
an=
des Reichzarbeitsminiſteriuns wiederholt aufgenommenen Verhandlun= dauernd ſchwierige Mehlgeſchäft die Unternehmungsluſt, während vom
ſtarke Arbeitausfälle erleidet, als ſinnlos erſcheinen muß. Wir ſind artikel zeigte ſich vermehrte Nachfrage.
deshalb zu der Ueberzeugung gekommen, daß die von der
Arbeitszeit=
angemeſſene Regelung der Arbeitzeit zu finden, unlösbar iſt. Wir das Gramm 281 Mk. (Geldl, 2,84 Mk. (Brieß), Platin, handelsühliche
Aus der Verſammlung heraus wurden lebhafte Klagen über die Zer= Nationalbank, Filiale Pforzheim.)
ſplitterung im Verdingungsweſen erhoben und der dringende
Punſch der baldigen Einführung einer Reichsverdingungsordnung
ge=
außert. Folgende Reſolution wurde gefaßt, die den maßgebenden
Neichsbehörden zur Kenntnis übermittelt werden ſoll: „Die 6.
ordent=
verdingungsausſchuſſes zum größten Teil bereits genehmigt ſind oder worden ſei, aber die verſchiedenſten Komhinationen über das Programm
Darmſtavier und Narionaldanx, Kommnanoit=Geſeuſchaft auf uttien.
Die Notierungen ſind in Billionen
Dadeiodiat!
führung von Bauten als Unterlage Verwendung finden können. Die Renten waren etwa in gleichem Ausmaß befeſtigt. Der Aktienmarkt er=
— Konkurs, Ueber das Vermögen der Mitteldeutſchen Arbeits= Verſammlung hält es weiterhin für geboten, daß die Bearbeitung der öffnete luſtlos und ſchwächer bei kleinen Umſätzen. Nach den erſten
Kur=
lleider und Wäſchefabrik Ph. Steinmeger A.=G. in Sprend= Neichsverdingungsordnung für Bauleiſtungen tatkräftig gefördert wird, ſen machte ſich ein Anſatz zu einer leichten Befeſtigung bemerkbar, für
lingen wurde am B. d. vom Amtsgericht Langen Konkurs eröffnet. Von dieſer Reichsverdingungsordnung erwartet das Baugewerbe, daß Chemie= und Großbank=Aktien hörte man Geldkurſe, die etwas über den
Verwalter iſt Rechtsanwalt Dr. Wenzel in Langen. Anmeldefriſtablauf ſie vom Geiſte der Gleichberechtigung und vertrauensvollen Zuſammen= erſten Notizen lagen, indeſſen verfiel der Markt bald wieder in ſeine
Die baldige Einführung einer einheitlichen Reichsverdingungsordnung anleihe 1125 bis 1130: die Aktienmärkte blieben geſchäftslos.
iſt zur dringenden Notwendigkeit geworden.”
Meſſen.
des Landes, in welchem die Wechſel zahlbar ſind berechnet, ſondern meſſe hat gegenüber dem erſten Tage keine weſentliche Veränderung, heblich und gewannen über 3 Billionen Prozent. Auch KölnNeueſſener,
nur der reine ausländiſche Bankſatz, ſofern er 5 Prozent und höher iſt, erfahren. Am zweiten und dritten Tage ſind allerdings auch zahlreiche Klöcknerwerke, Harpener, Hoeſch. Phönis beſſerten ſich um 1 bis 2 Bil=
Iſt der Auslandsdiskont unter 5 Prozent, ſind als Mindeſtſatz 5 Prozent Einkäufer eingetroffen, darunter auch verhältnismäßig viele Ausländer, lionen Prozent. Auf anderen Gebieten ſtellten ſich die Gewinne nicht
zu berechnen. Eine Ausnahme bilden Domizilwechſel, deren Bezogene unter denen wieder die Italiener beſonders ſtark vertreten ſind. Ge= ſo hoch, aber die Aufwärtsbewegung machte ſich für alle Gattungen der
nicht in dem Zahlungslande ihren Wohnſitz haben; ſolche Wechſel ſind, ſchäfte werden in erſter Linie von den Firmen erzielt, die neben großer Induſtriewerte geltend. Bankaktien waren anfangs behauptet und
än=
nach wie vor zu einem um 1 Prozent erhöhten Diskontſatz, alſo minde= Leiſtungsfähigkeit in der Lage ſind, entgegenkommende Zahlungsbedin= derten ihren Kursſtand auch im ſpäteren Verlaufe nur ganz
unbedeu=
ſtens zu 6 Prozent abzurechen. Der bisher zwiſchen akzeptierten und gungen zu gewähren. Begehrt ſind in erſter Linie Neuheiten und tend. Von Schiffahrtsaktien beſſerten ſich Hamburger Paketfahrt und
unakzeptierten Auslandswechſeln gemachte Unterſchied in der Kursberech= Reklameartikel. Auch im Hauſe der Technik war geſtern eine Belebung Hambur=Südamerikaniſche Dampfſchiffahrt nach anfänglicher
Abſchwä=
nung iſt fortgefallen, d. h. der bisher für unakzeptierte lange Wechſel zu verſpüren, ebenſo in Radioartikeln, Motorrädern, Kleinmöbeln und chung. Der Markt der deutſchen Anleihen war von vornherein auf den
Weihnachtsbaumartikeln. Das Geſamturteil, ſo ſchwer es einheitlich Zuſammentritt des Aufvertungsausſchuſſes feſter veranlagt und behielt
Die Kreditverhandlungen, des Ruhrkohlen= ſich zuſammenfaſſen läßt, geht dahin, daß Frankfurt immerhin gegen nach vorübergehender Erſchlaffung dieſe Haltung bei zunehmender
Ge=
ſyndikats geſcheitert. Wie dem Deutſchen Handelsdienſt” aus die unmittelbar vorhergegangenen Meſſen eine kleine Belebung gezeigt, ſchäftstätigkeit bei. Außer Kriegsanleihen konnten namentlich K=Schätze
dem Nuhrrevier gemeldet wird, haben ſich die Verhandlungen des Kohlen= habe. Die nächſte Frankfurter Meſſe findet, vom 29. März bis 4. anziehen. Ausländiſche Renten unterlagen nur belangloſen Aenderungen,
Erwerbsgeſellſchaften.
— Hamag Haus= und Möbelbau=Kredit A.=G.,
derten, was die Geldgeber als Verzinſung für ausreichend erachteten. Heidelberg Die a. v. G.=V. der Hamag, Haus= und Möbelbau=Kredit
—Von ſeiten des Wolff=Bureaus wird hierüber folgende Nachricht ver= A.G., Heidelberg, genehmigte einſtimmig die Umſtellung auf Goldmark. Amſterdam=Notterdam.—
breitet: Die Preſſenachricht, daß die Kreditverhandlungen, des Ruhr= Das Aktienkapital wurde um 3 Millionen auf bis zu 20 Millionen Gold= Brüſſel=Antwerpen,.. an der Proviſionsforderung einiger Großbanken ſcheiter= mark erhöht. In den Aufſichtsrat wurden folgende Herren gewählt: Chriſtiania. ...., iſt unzutreffend. Die Verhandlungen ſind aus einem anderen Grunde Univerſitätsprofeſſor Dr. Bopp=Heidelberg, Kommerzienrat Edelmayer= Lopenhagen ......... Die Probiſionsfrage hat nicht die geringſten Schwierigkeiten Heidelberg, Dr. Eimer=beidelberg, Dr. Kercher=Franffurt a. M., Direk= Stocholm.„
a=
bereitet, zumal der geſamte Proviſionsſatz den allſeitig gebilligten, tor Langer=Berlin, Dr. Molt=Stuttgart, Direktor Mattheh=Doret=Ham= Ntollen „
ueuuu=
burg, Franz Mutzenbeſter=Hamburg. Alexander Röchling=Bremen, Rechts= London „„..=
Hauptverſammlung des Beton= und Tiefbau= anwalt Fritz Roſenfeld=Mannheim, Direktor Schuon=Stuttgart. Zum NewYork:
Arbeitgeber=Verbandes für Deutſchland E. V. und Syndikus der Geſellſchaft wurde Herr Geh. Juſtizrat Wangemann=Ber= Paris.....=
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen, der Frankfurter Ge= Budapeſt ....
denen die namhaften ingenieurtechniſchen Bauunternehmungen Deutſch= treidebörſe vom 24. September. Getreide, Hülſenfrüchte und Bier= Buenos=Aires...
treber ohne Sack, Weizenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack. Preis Bulgarien. ..
a=
lands bereinigt ſind, kamen alle das Bauweſen berührenden, zur Zeit je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 24,50—2550, Noggen V.50—B,50, hio de
Faneirgzuzuu=
wichtigen Fragen ſozialpolitiſcher, wirtſchaftlicher und organiſatoriſcher Sommergerſte für Brauzwecke 25,50— N. Hafer, inländiſch V.50—94, aus= Belgrabra.
Art zur Ausſprache. Die Hauptverſamnlung der Beton= und Liefhau= ländiſch 00.00. Weizenmehl, ſüdd, Sbezial 0 36B—3l., Noggenmehl Liſſahon:
Arbeitgeber=Verſammlung hat ihren Bedenken gegen die gegenwärtige 31.50— 3350, Weizenkleie 12,75—13, Noggenkleie 1250—12,05. Ten= Danzig.
w. Berliner Produktenbericht. Die Preisſteigerung
druck gegeben: „Die drei zentralen Arbeitgeberverbände des Bauge= Amerikas für Getreide übte auf den hieſigen Produktenmarkt nur einen
gen mit den Gewerfſchaften bergeblich berſucſt, durch Tarifpertrag 3u Inlande mehr Ware angeboten war. Für Noggen wurden für ſofort Aichaffenburgeröelltef
einer dem Saiſoncharakter der Bautätigkeit und der Notlage der Wirt= greifbare Ware etwas höhere Preiſe bezahlt; in La PlataNoggen wur= Augsb.=Nürnb. Naſch.
ſchaft angebaßten Negelung der Arbeitszeit zu gelangen. Der Verſuch den größere Geſchäfte auf Januar= und Februarlieferung zu etwas billis Berl =AnhaltMaſchinen
iſt an der doktrinären Haltung der Gewerkſchaften geſcheitert, welche geren Preiſen abgeſchloſſen, als ſich Weſtern=Noggen ſtellt. Die Mühlen Verlf=Glektr=Wvorzug.
nicht zu belehren waren, daß die ſchematiſche Anwendung des Acht= ſind für Noggen wegen der Nachfrage nach Noggenmehl kaufluſtig. Gerſte Bismarchütte .
ſtundentages in einem Saiſongewerbe, daß im Winter durch Froſt= und war ruhig. Die Brauer ſind nicht geneigt, die beſtehenden hohen Preiſe Braunkohlen=Briketts
Lichtverhältniſſe, während der übrigen Monate durch die Witerung zu zahlen. Hafer war bei ſtillem Geſchäft etwas feſter. Für Futter=
Fkm. Süddeutſche Edelmetallkurſe. Am Dienstag
wur=
verordnung geſtellte Aufgabe, auf dem Wege des Tarifſvertrages eine den am Stuttgarter Platze folgende Edelmetallpreiſe notiert: Feingold Deutſch=Alant Tel.. deshalb entſprechend den Vorſchlägen des Neichswirtſchafts= Ware, das Gramm 14.20 Mk. (Geld), 14,70 Mk. (Brief), Feinkornſilber Deutſche Erdöl gn
rates und nach dem Vorgang der Geſetzgebung anderer Länder, eine ein= das Kilogramm 95 Mk. Geld) 96 Mk. (Brief). Silber in Barren, Deutſche Vetroleum : und unmittelbare Regelung durch Geſetz, die ſich nicht 10001000 f, das Kilogramm 94 Mk. (Geld), 85 Mk. (Briefl. Notteruns Dt. Kaliverke. ... beſchränkt, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Regelung, gen von 3 Uhr nachmittags. Tendenz: ruhig. — Am Mittwoch wur= Dt. Waffen u Muntion
zu überlaſſen, ſondern für die Bauſaiſon eine Arbeitszeit vorſchreibt, den am Pforzheimer Platze folgende Großhandelspreiſe für Edelmetalle Donnersmarchütte ..
die den Ausgleich für die genannten Arbeitsausfälle ſchafft und die genannt: Barrengold das Gramm 2,81½ Mk. (Geld), 2,89½ Mk. (Brief). Dhnamit Nobel ... der Notlage der Wirtſchaft Nechnung trägt. Im Intereſſe Platin das Gram 14,55 Mk. (Geld), 14.85 Mk. Brief), Feinſilber das Eleſtr Lieferung.u
unſerer geſamten Volkzwirtſchaft muß erwartet werden, daß ſich Reichs; Kilogramm 96 50 Mk. (Geld), 97 Mk. (Brief). Notierungen von 11 Uhr R. Friſter „
urauuuu=
regierung und Reichstag dieſem erſten Appell nicht verſchließen Berden,” vormittags, Tendenz: ruhig. Mitgeteilt von der Darmſtädter und Gaggenau Vorz: 7.:
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 24.
Septem=
liche Hauptverſammlung des Beton= und Tiefbau=Wirtſchaftsverbandes ber 1924. (Eigener Bericht.) An der heutigen Börſe hatten heimiſche
E. V. hält es für dringend erforderlich, daß die einheitlichea techniſchen Renten wieder etwas Anregung. Man hörte, daß zwar die vorgeſehene
Vorſchriften für Bauleiſtungen, die vom Arbeitsausſchuß des Reichs= Tagung des Aufwertugnsausſchuſſes um etwa 8 Tage hinausgeſchoben
ihm zur Veratung vorliegen, baldigſt ihre endgültige Faſſung ethalten dieſes Ausſchuſſes konnten befeſtigend auf den Kursſtand einwirken.
Nr. 262
und verabſchiedet werden, damit ſie künftig bei Vergebung und Aus= Kriegsanleihe ſtreifte vörübergehend den Kurs von 1140. Die übrigen
arbeit zwiſchen Auftraggebern und Auftragnehmern getragen wird, und anfängliche Stille und Zurückhaltung. An der Nachbörſe konnten
daß ſie die Klarheit und Beſtimmtheit des Bauventrages ſicher ſtellt, deutſche Renten die höchſten Tageskurſe nicht ganz behaupten,
Kriegs=
m Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach anfänglicher
Luſtloſigkeit, die mit vorwiegenden geringfügigen Abſchwächungen
ver=
bunden war, trat gegen Schluß der erſten Börſenſtunde eine ziemlich
kräftige Belebung ein, die vom Montanaktienmarkte, angeblich auf rhei=
Das geſchäftliche Bild der Frankfurter Herbſt= niſche Käufe, ihren Ausgang nahm. Namentlich ſtiegen Rheinſtahl er=
Oeviſenmarkt.
Geld.
Rri La
Geld. Ve Vee
tiert 161.79 162,61 Ueie te voll 20 55— 20.65— 20.25— 20.35— voll 57.66 5794 57.85 5815 voil 717 71.13 72.32 72,68 voll 11138 111.B 111.38 11198 voll Helſingfors „.... 10.49— 10.55— 1049— 10.55— voll 1839— 1849— 1835— 18.45— voll 18085 18.775 18.70— 1879— vocl 419 421 419 421 voll 22.105 22.325 22.09— 22.21— voll Schweiz ...... 79.29 79,69 79.675 80.075 voll Spanien ........... 65.26 65.54 55.26— 55.54— voll Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.92 5.94— 599— 5.94— voll Prag: unzernnnn= 12.54— 12,60— 12.545 12.605 voll ... 5.41— 5.46— 5.33 b.35e volk 1.45 1.445 1455 1485 voll” 3.05— 3.06.— 3062 3ich2 voll Japan ........... 1695 1705 1.695 1703 voll 0.395 0 M5 0.395 0.405 vonl 5.85— SR= 5.90o 5.98 voll 1222 1228 voll 74.71 75 09 75.09 volil Konſtantinopel :. ...... 2.27 2.2. 2.3i. 2.29— voll
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12000 1920) 18000 Hemoor Zement ..= 20230 20230 Hirſch Kupfer 1100 18500 5125 5125 Höſch Eiſen 40750 41500 1 67500 5i50 Hohenlohe Werke. .. 18500 18100 Kahla Porzellan z.. 7500 7000 35500 35000 Lindes Eismaſch. .. 700 5700 54809 55000 Lingel Schuh .... 2600 1n0730 101009 Linke u. Hofmann .... 12250 12000 2000 2750 8. Loewe u. Co. ...... 50759 5935 13750 13000 C. Lorenz ........! 4600 4500 Meguin. ...... 9630 9500 5700 5600 Niederländiſche Kohle. Nordd. Gummi 387i0 36250 Orenſtein. rug 17500 16123 Nathgeber Waggon. 550) 5110 z0 38500 Nombacher Hütten. 17250 17625 61875 Noſitzer Zucker . 850oo 803) Nü garswerke. .. 17007 16750 z750 Sachſenwerk 2300 2300 15100 15250 Sächſiſche Gußſtahl. . 17009 15500 14959 14700 Siemens Glas ...... 2500 2900 Thale Eiſenhütte .... 6250 6250 Ver. Lauſitzer Glas ... 11239 15000 Volkſtedter Porzellan. 14279 1415 Weſtſ. Eiſ. Langendreer 14750 14625 33 13009 Wittener Gußſtahl.. 22500 23000 16009 58000 Wanderer=Werke .... 7600 7500
Frankenkurs in London:
Markkurs „ „
84.48
18.75
Frankfurter Kursbericht vomn 24. Hentember 1924.
Europäiſche Staatspapiere,
) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
........
„.......,
N.
.....:
Dollar=Goldanleihe per 1935..
1938::
Dollar=Schatzanweiſungen .
4½%o I. u. V. Schatzanweiſg.
41% UI.—IF.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v.14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ..........
470 Preuß. Konſols .........
....
9!4%
.......
339
42 Bab. Anl. unk. 1935 .....
814% r — v. 1907 .7....:
„1896 ......
49 Bahern Anleihe ........."
8!
..::
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rc. 26 .
8—16% Heſſen Neihe XXXJI.
untilgb, b. 28......n.!
42 Heſſen unk. 1924.. .......
81% ...,nnanaaanna9
8% n.....f..f..f.070
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.-E.=B. v. 1914
6%. L.=Inveſt.=Anl, b. 1914
4½ b. 1909 .....
.......
43
6% Bulgar. Tabak 1902.. .. ...
U/.% Griech. Monopol ..
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtſr.
b. 1914 ..
420 Oeſt. Goldrente .........
4% „ einheill. Nente ......
5% Num. am Rente v. 03....
4½%. — Goldrente v. 19. ..
am. Goldrente konb.
43
am. b. 05. .......
48
420 Türk. (Admin.) b. 1903....
Vagdab) Eer. 1.:
„II:,
48 „ b. 1911, Bollänl. ..
320 Oeſt. 1175 115 1425 148 9. Em. .... 198 v. 1885 .... 10,25 93.75 91.75 2 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Neßz: 10 1025 10 103 80 Nudolfb. (Salzkammerg.) 8 65.6 49 Angtolier I........... in 1055 32 Salon. Conſt. Jonciion ... 684 0.9 % Salonique Monaſtir ...... 95 91, 59 Tehugntepee. ........= 9ue „.......
4½.% 0,69 0,65 21,75 02 21,6 0c Nach Sachwert verzinsl. 151 1573 Schuldverſchreibungen. 1765 5% Badenw. Kohlenwrtanl.v. 23 9,4 9,5 1650 175 580 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 1 Gm. 179 19 5% Fſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl. II. En. . 60,75 60,75 6% Großkraftwerk Mannheim 21 2,2 Kohlenwertanl. v. 23.— 104 101 68 beſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v.23 4,2 4,2 5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold= anl. v. 23.........f. 1021, M 103 W 5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold= 18 (8 Pfdbr., v. 24. .. 145 18 5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe .. 1.35 1,65 5% „ Noggenwert=Anl. z 4,9 1,8 5% Nhein. Hypot.=Bank Gold= Pfdbr. v. 24 .. .......= 1,7 1,8 5%0 Rhein=Main=Donau. Gold= 7 aul, v. 23... 2,75 5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23 z Ser, I u. II. 1,6 1,6 — 5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23 52 Südd. Feſtiwertbk. Goldobl, Bank=Aktien. 41g Allg. Deutſche Creditanſtalt. .. 1.9 Bank für Brauinduſtrie ...... 1.5 Barmer Bankverein. ........ R65 Bayer Hypotheken= u. Wechſelb. 2.4 14 Berliner Handelsgeſellſchaft . .. 26 261 Commerz= und Privatbank ... 4io Darmſtädter u. Nationalbank .. 95 9.5 Deutſche Bank .........." 11. 111. 3.5 94 DeutſcheEffekten= u. Wechſelban! 335 45 41 Deutſche Hypot.=Bank Mein.. 41 43 107o 10,5 Deutſche Vereinsbank .....== 7320 0.330 Disconto=Geſellſchaft . ........ 12.65 1! z05I. 10.5 Dresdner Bank. ........ Sie 127o 127, Frankfurter Bank ......... 1.9 1,79 „ bhpotheken=Bank. Metallbank. ........ 13 8io Mitteldeutſche Creditbank. ... 18 1,8 Leſterreichiſche Creditanſtalt ... 9.320 0,33 18 Neichsbank=Ant. ........ 48 48‟ Rhein. Crebitban ........... 2.25 2,2 „ Hypothekenbank .... 4’s Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 875 46 Weſtbank ..n 4.300 G.200 Wiener Banwerein........ 4249 4230 5.1 5.1 10.9 101 493 74,5 9 62,5 GSlo 69
20 Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........
Staatsr. v. 10 n..=
Kronenrente ....
42
„ußereuruxäiſche.
Nexi. amort, innere „nnau
konſ. auß. . 99....:
Gold v. 04. ſtfr. ..
konſ. inner. ...
Bergwerks=Aktien.
Frrigationsanleihe
13,
Berzelius .................
20,
52 Tamaulipas, Serie 1......
Bochsmer Bergb. ..........
Buderus. .......7nzzngrrs
Oblig. v. Trausportanſt,
Ot. Luremburger ............
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .:
425 Cliſabethbahn ſtſr. .
Geſſenkirchen Verow. . ......
4% Gal. Carl Ludſv.=Bahn.
Harpener Bergbau. . ....
5½ Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir.
T— Tauſend
rationiert.
Kaliwerke Aſchersleben .... . .."
Salzdetfurth. .....
Beſteregeln .....
Alöcknerwerke (aba, Lothr. bütte)
Mannesmann Röhren .......=
Mansfelder ..............sa=
Oberbedarf ...............;
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönir Bergbau ........:.=
Rhein, Stahlwerke ..........=
Niebeck Montan. z ........70
Rombacher Hütte .........
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . ............
Aktien induſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Lempf=Stern.. . ..
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding)........
Werger ....................
Akkumulat. Berlin ...........
Adler & Oppenheimer .......
Ablerwerke G. Kleher) .......
A. C. 6. Stamm. .....
6% r „r Vorzug Lit, 4 ...
5% n nn Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano.....
Anilin Bln=Treptow.,.....
Aſchaffenburger Zelſtoff .....
Badenia (Weinheim) .........
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Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen. 13,5
Baldur Piano......g...7..4
Baſt Nürnberg .............=
Bahriſch. Spiegel............
Beck & Henkel Caſſel) ........
Bergmann El. Werie .........
Bing. Metallwerke . .......... 225
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg. .... 1
Karlſiadt . .. . ...."
Lothringen (Met).
Chem. Werke Abert. rei=
„ Griesheim Elektron ....
Fabrik Milh ....anunas 11,75
Veilerster=mer ........
Daimler Motoren .........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl.....:..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken. „..zu=
Dresdener Schnellpreſſen .... 2.15
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr).....
Lycerhof 8 Widm. Stamm ... 29
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L. Meyer ſr. .....
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=u Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ..... 14,2
Licht und Fraft . .....
Elſäſſ. Bad. Wolle. ..........
Emag. Franffurt a. M. ...., 0.310
Email.= E Stanzw. üllrich „... 4.05
Enzinger Verke ............
Eßlinger Maſchinen ..........
Ettlingen Spinnerei .........
faber, Joh. Bleiſtift .......
16 69 2uu 41 8)
Faber & Schleicher ........"
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....
Felten & Guilleaume, Carlsw..
Feinmechank (Fetter). .....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas. . .......n4.a:
Frankfurter Hof .............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs, Waggon Stamm. ....=
Ganz. Ludwvig. Mainz .......
Geiling & Cie. ...z...an
Germania Linoleum ........
Gelenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. ............
Gotha Waggonz.:...==
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach.
Grün & Bilſinger .—zua=
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwverke Füſſen ........=
Heddernheimer Kupfer „....=
Hehligenſtaedt, Gießen .....=
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Hindrichs=Auffermann. ......
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Hoch= und Tiefbau .........,
Höchſter Farben „.,nnnsa..:
Holzmann, Phil. ........n.a.
Holzverk.=Induſtr. . ..........
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Knorr, Heilbronn . :. aazan==
Kolb & Schüle Spinn. .....
Konſervenfabrik Braun .....=
Krauß & Co., Lokom. .......
Lahmeyer & Co. ............
Lech, Augsburg zunnuaaasa.=
Lederw. Rothe .............:
Lederwerke Spicharz ......."
Lingel, Schuhw. Erſurt zuu..*
Löhnberger Mühle .....u.=
Lüdenſcheid Metallw. ......
Luther,. Maſch.=u Müh enbau.:
Lur’ſche Induſtrie zuzuuggrr=
Mainkraftwerke höchſt z.....=
Meguin, Butzbach zzznuaaa=
Metallgeſ. Frkſt. . .....
Meyer, Dr. Paul ....zzan=
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm. .........n5
Motorenfabrik Deus ....n..=
Motorenfabrik Oberurſel ....
Neckarfulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm ....=
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz.Nähm., Kayſer „aaunnu=
Philipps A.=G. .........=
Vorzellan Beſſel..........."
Reiniger, Gebbert E Schall.
Nhein. Elektr. Stamm ........
Metall Vorzüge.......
Rhenania, Aachen ...........
Niedinger, Maſchinen .........
Rückforth, Stetin ........=
Rütgerswerke ....r=
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau........
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Schramm Lackfabril. ... ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
235 47 19 14. 43 16. 69 7. 325 35 71 69 365 36. 25
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz uaagis .
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Ndsh. .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co. Mainz uugei=
Siemens Elektr. Betriebe „—.==
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens E Halske. ......=
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ....
Thüring, elektr. Lieſ.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach. .
Verein ſ=Ghem. Induſtr. Frkſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ....
Gummifahr Bln.=Frkf.=
Pinſelfahr. Nürnberg .=
Ultramarin . .......=
Zellſtoff, Berlin .......
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Stämme.„„
Boigt & Hgeffner Stämme ..
Voltohm. Seil: :.7777777077=
Wanß & Freytag. .......
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Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel:a.u.=
Frantenthal „.....
Heilbronn. . .......
Offſtein .........,
Rheingau.:.......=
Stuttgart. .....
2.0.
zu
39
43
1405
13,5
48
3.25
2,55
305
255
9,75
28
3.25
2.9
3,5
34
Whehe
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. ..
Schantung E. B.......
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Hapag (Paketfahrt) „.........
Nordd. Llohd. ............
Darmſtädter Berte,
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Gebr. Lutz u =
Motorenbfarik Darmſtadt ..
Gebr. Noeder ..:n=
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Beckerſtahl z.......ausstases
Benz. .zzuzarzzraanssansss
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Diamond Shares ..........
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Großkraftw. Württemb.,( Growag)
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Krügershall Kali.
Metall Starkenburg
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Raſtatter Baggon
Textil Ind. Barmen Tigg):
ufa Filnk .....
4
26.25
490
in
9.35
21
125
3,8
45
un
[ ← ][ ][ → ]Nummer 262.
Donnerstag, den 25. September 1924.
Seite 1I.
96)
Dgs deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Nach Tiſch zogen ſie ſich in ihre Zimmer zurück, denn alle
drei, Margarete mit eingeſchloſſen, wußten ein Schläfchen nach
der Mahlzeit zu ſchätzen.
Als ſie ſich am ſpäteren Nachmittag wieder zuſammenfanden,
waren ſie geſetzte, behäbige Leute. Sie redeten vom Wetter, von
der Ueberwinterung der Reben und von den Gewürzpreiſen in
Stuttgart und beſchloſſen, einen Gang in den Wald zu tun.
„Aber beileibe nicht bis auf die Berggipfel,” ſagte Philipp,
„wir zwei ſind mäßige Menſchen und haben mit der halben Höhe
genug.”
Ein bißchen ſteigen müßt ihr ſchon”, ſagte Friedrich, „aber
nicht über die Grenzen der Demut. Wiſſet ihr auch, daß es
reg=
nen kann?”
„Das wiſſen wir wohl, denn wir leben auf der Erde und
haben Februar”, antwortete Philipp.
Margarete aber ſagte: „Wenn es regnet, hört’s auch wieder
auf.”
Und ſo machten ſie ſich auf den Weg.
Kaum waren ſie auf der Straße, ſo, fing es zu regnen an.
Aber ſie ließen ſich das nicht anfechten. Sie zogen die Mützen
ber den Nacken hinunter und neſtelten ihre Mäntel zu. So
waren ſie inwendig wohlverwahrt, und da auch ihr Schuhwerk
derb und brav war, tat ihnen der Regen nichts zuleide. Sie
gingen auf der Straße, die nach Langental führt, den Lauf des
Urlabachs hinauf und ergötzten ſich an den Wieſen, durch deren
mattes Wintergrün ſchon ein neuer, leuchtender, voller Schein
aus dem Boden ſchimmerte, und an dem Wellenzug der
Buchen=
wälder, über deren Wölbungen die frühlingsgläubigen Augen
ſchon den rötlichen Duft, den die Millionen von feſten Knöſplein
hauchten, zu entdecken meinten. Als es gar zu ſumpfig wurde,
ſchlug Friedrich vor, über den Bach hinüberzugehen — das
Brück=
lein lag gerade vor ihnen — und ſich in den Wald
hineinzu=
ſchlagen. Sie fanden denn auch bald einen Pfad, der über
rieſelnde Felsſtücke in ſchiefer Richtung den Abhang hinaufführte.
Sie gingen hintereinander hinan, Friedrich voraus, Margarete
in der Mitte. Es regnete dreifach unter den buſchigen
Bäum=
chen, denn es war nicht möglich, ſich durch die Zweige zu winden,
ohne ſie zu erſchüttern, und tat man ihnen ſolches an, ſo
ſpen=
deten ſie allen aufgeſammelten Regen auf einmal. Da nun auch
gerade die Wolken von unſichtbaren Händen gedrückt und
ge=
ſchüttelt wurden, ward es des Guten etwas zu viel, alles, was
der Leib berührte und der Blick beſtrich, war mit ſtrömendem
Waſſer überzogen oder dami= angefüllt, und da bei der
An=
ſtrengung des Steigens in der warmen Luft und bei der
eifer=
ſüchtig verſchloſſenen Kleidung auch noch der inwendige Menſch
zu fließen begann, fing der hinterſte der drei Bergſteiger zu
ſeuſ=
zen an, und dem Seufzer folgten die Worte: „Alſo dazu ſind wir
nach Hirſchhorn gekommen, um in einem Buchenwald zu
erſaufen.”
„Sollt ihr nicht!” ſagte Friedrich und ging ſeitab vom Pfad
an einem Felſen hin, der eine durch den Wald ſich ziehende Stufe
des Berges bildete.
„Wo führſt du uns denn hin? Das wird ja wie im Märchen
von der Genoveva!” fragte Philipp.
Friedrich antwortete nicht. Sie gingen auf weichem,
trocke=
nem Mooſe unter überhangenden Felſen hin. Es wurde düſter.
Hochſtämmige Bäume ſtanden wie Pfeiler zur Rechten, und was
von Luft und Himmel hereindrang, mußte ſich durch ein
Gitter=
werk unzähliger, ſich übereinander wölbender Baumkronen
hin=
durchbequemen oder anſchauen laſſen. Die Felsſtufe wich nach
rückwärts zurück, die Wanderer kamen in eine Schlucht, und auf
einmal ſtanden ſie vor einer in den Felſen hineingebauten Hütte.
Die Tür war angelehnt. Friedrich ſtieß ſie zurück und lud
zum Eintreten ein. Es waren darinnen eine friſche, würzige
Luft, denn da die Fenſter herausgenommen waren, ſtrich der
Wind Tag und Nacht durch den Raum, und der Boden war hoch
bedeckt mit friſch gebrochenem Tannenreis.
Die Gäſte ſahen ſich mit neugierigen Augen darinnen um.
„Wird ſie noch bewohnt?” fragte Margarete.
„Dann und wann nächtigt darinnen ein Wilddieb”, ſagte
Friedrich. „Kommet und ſetzet euch.”
Sie ſtiegen über die Tannenzweige und ſetzten ſich auf die
Holzblöcke, die zu dieſem Zwecke von den Schlafgäſten
herein=
gewälzt waren.
„Nun gebet acht”, ſagte Friedrich, „nun will ich euch von
ihrem Bewohner eine Geſchichte erzählen. Luſtig iſt ſie nicht,
aber traurig.”
Und er erzählte, ihnen die Geſchichte von Leonhard und
ſeinen Geſchwiſtern, von Leonhards Eltern und dem Untergang
des Hauſes Sternenſels.
Als er zu Ende gekommen war, wurde es ſtill unter den
dreien. Man hörte das Murmeln eines Waſſers; es war der
Bach, der in der Schlucht herunterlief.
„Wenn es euch recht iſt, wollen wir weitergehen,” ſagte
Friedrich und ſtand auf.
Margarete ſah ihn mit träumeriſchen Augen an und ſchüttelte
leiſe den Kopf. Philipp ſagte: „Was du uns erzählt haſt, hat
uns das Herz ergiffen; nicht nur, weil auch in unſern Adern ſo
manch ein Tropfen Sternenfelſiſches Blut rinnt, ſondern, weil
deine Geſchichte ſehr traurig und ſehr wunderlich iſt, und voll von
einem ſchwarzen Rätſel. Die Beußerin ..
Da hob Friedrich abwehrend die Hand. „Ich bitte dich,
ſprich nicht von ihr. Wollen wir gehen?”
Seine Gäſte rührten ſich nicht.
„Wir wollen nicht alſogleich wieder in den grauen Regen
hin=
aus. Wir wollen noch eine Weile bleiben und ſinnen.”
(Fortſetzung folgt.)
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5. Freiübungen
Frauenabteilung d. Turngeſellſchaft Darmſtadt
6. Säbelgefechte
Darmſtädter Fecht=Club
7. Stabübungen
Frauenabieilung der Turngemeinde Darmſtadt
8. Barrenturnen
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10. Kampfdegen
Darmſtädter Fecht=Club
11. Freiübungen
1. Männerriege der Turngemeinde Beſſungen
12. 6er Kunſtreigen
Kunſtreigenmannſchaft des Peloziped=Clubs
Darmſtadt.
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Darmſtädter Fecht=Club
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