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Nummer 259
Mittwoch, den 17. September 1924. 187. Jahrgang
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ſtädter 8 Nationalbank.
A6
Schiedsgericht und San
Snzöſiſch=engliſche Einigungsformeſ. — Die Oefinition des Angreifers. — Engliſche Be=
Sken hinſichtlich des Priſenrechts. — Militärkontrolſe Deutſchlands durch den Völkerbund.
Die engliſche Flotte und der Völkerbund.
Die Einigungsformel.
Zenf, 16. Sept. Nach mühſeligen Verhandlungen konnte
z hen der franzöſiſchen und der engliſchen Delegation eine
iel in der Frage der Schiedsgerichtsbarkeit und der Sank=
15 frage erzielt werden. Das erzielte Kompromiß iſt in einem
ment niedergelegt worden, das heute den beiden
Delega=
tS noch einmal unterbreitet und dann von Dr. Beneſch einem
ausſchuß der dritten Kommiſſion vorgelegt wurde. Das
nent bezieht ſich, einer Havasmeldung zufolge, ſowohl auf
(S yſtem der Schiedsgerichtsbarkeit für juriſtiſche Streitfälle
ſc auch für politiſche. Frankreich und England laſſen
einſtim=
mi ie Definiation des Schiedsſpruches gelten, wonach
enige der Angreifer iſt, der den Schiedsſpruch ablehnt
oder die Ausführung eines Urteils verweigert.
Adie Abrüſtungskonferenzen anbelangt, ſo hebt der
Sonder=
erſtatter der Havas=Agentur hervor, daß die Könferenz im
uß an die Organiſierung des Schiedsſpruches und der
ung einberufen werde.
*
* Sonderberichterſtatter der Havas=Agentur in Genf meldet,
offen=
g-reinflußt, das zwiſchen der engliſchen und
franzö=
n Delegation geſtern erzielte Abkommen werde
ſchrift=
muliert und hierauf der Völkerbundsverſammlung und ſchließlich
ders gierungen mitgeteilt werden. Es handelt ſich hier alſo nicht um
engliſch=franzöſiſchen Pakk, ſondern um eine
all=
eo ine Friedensverſicherung, von der alle Länder, ob ſie
d des Völkerbundes ſeien oder nicht, Nutzen ziehen könnten. Das
oc ent, das der Entwaffnungskommiſſion unterbreitet wurde, habe
keirz egs die Stärke der Streitkräfte beſtimmt, die von England,
Frank=
reir) der irgend einem Lande in den Dienft des Abkommens geſtellt
wes) Jeder Staat habe nach endgültiger Annahme der allgemeinen
Gri itze zu erklären, in welchem Maße er beabſichtige, an dem
gemein=
ſatr: Werk mitzuarbeiten. Aber es verſtehe ſich von ſelbſt, daß bei
derA nzöſiſch=engliſchen Verhandlungen die Frage der Art der
Unter=
ſtüs), diskutiert worden ſei, ſo daß alſo die engliſche Delegation
Ge=
leſſe)* gehabt habe, zu arklären, daß Englaud im Falle der Verletzung
de tes ſeine See= und Luftſtreitkräfte in den Dienſt des Völkerbundes
ſtel V yerde.
M
2
Schiedsgericht und Sanktionsfragen.
Nie
er die weitere Entwicklung der von dem Unterausſchuß des
drit=
ten 1 ſammlungsausſchuſſes, dem ſogenannten Zwölferkomitee, zur Be=
N Sr
tehenden Schieds= und Sanktionsfragen erfährt man
oc ie Einigungsformel, die geſtern unter dem Vorſitz von Beneſch
zuce vor”, franzöſiſchen und engliſchen Delegation aufgeſtellt wurde, und
die 2 chſt nur eine engliſch=franzöſiſche Verſtändigung
im!ie
bedch, iſt nunmehr in den Beratungen des Komitees im allgemeinen
ints! konalen Sinne zu erweitern. Dabei wird es ſich in erſter Linie
—5 ſandeln, die Mitarbeit der Staaten, die ſich nicht zu militäriſchen
Sa-) ren entſchließen können, wie der nordiſchen Staaten, zu ſichern
iEil e Formel für ihre anderweitige Beteiligung an den
Zwangs=
a1 nen gegen den Angreiferſtaat aufzuſtellen. Aus dem Verlauf
igen Beratungen des Zwölferkomitees hofft man in etwa ſechs
dem Zollausſchuß ein vollſtändiges Projekt
iten zu können, über deſſen Form geſtern verlautete, daß es als
1//Fh) d Verſammlung gedacht iſt, aber durch einen Schlußartikel den
r eines Protokolls erhält, das allen Staaten zur Unterzeichnung
gheſl 7— 9t. Cs wird dabei darauf hingewieſen, daß auch die engliſch=
—öſiſche Vereinbarung vom Montag nur inſofern
—nde Kraft habe, als ſie in einem derartigen
all=
nen Abkommen Platz finde, ſo daß nicht von einem eng=
Zöſiſchen Pakt die Rede ſein könne. Von franzöſiſcher Seite wird
en— ichten entgegengetreten, daß auf engliſcher Seite noch
Schwierig=
ſeit
der Sanktionsfrage beſtehen. Man betont
ie
VSl gelöſt hätten.
der Verſtändigung zwiſchen den franzöſiſchen und den engliſchen
der-ß cen über das Schiedsverfahren und die Sicherheit erklärt das
3o4I de Geneve, daß die engliſchen Bedenken hinſichtlich des
Priſen=
recs
ſtreut werden konnten. Auch die italieniſche Delegation, die
gatoriſche Schiedsverfahren nur für Verträge juriſtiſchen Cha=
VeiNe A rark anerkennen wollte, ſoll einen Teil ihrer Bedenken aufgegeben
haß
einer Information der „Gazette de Lauſanne” ſcheint Eng=
— neigt zu ſein, im Ernſtfalle ſeine Flotte dem Rat zur Ver=
ofis) — ſtellen, wenn ven franzöſiſcher Seite eine ähnliche
Ver=
hinſichtlich ſeiner Land= und Luftſtreitkräfte ein=
egek würde.
Reime Sitzungen des
Unter=
gusſchuſſes.
Das engſiſche Seeprifenrecht.
aus
16. Sept. (Wolff.) Heute vormittag ſind die
Unter=
ſſe, denen die Reſolution Herriot=Macdynald
Wer. Rndmn Rit e Reter See ertehe
Hai iet
in denen die geſtern erzielte grundſätzliche Einigung zwiſchen
sbſen und den Engländern zur Debatte geſtellt wurde.
In=
warten die beiden Delegationen noch ergänzende Inſtruktionen
lär-3 Tierungen ab; vor allem ſoll, wie von verſchiedenen Seiten er=
2. noch eine Rückäußerung der engliſchen Regierung über den
*
ne g der engliſchen Verpflichtung bei den miltäri=
R0
Wi Berkk 2. Seekriegs=Sanktionen ausſtehen. Zu den Fragen, die eine
Verß.
auch 0 Aung über das Sanktionsproblem beſonders erſchweren, gehört
in d6 Prage des engliſchen Seepriſenrechts, die kürzlich
Bung des 3. Ausſchuſſes von Sir Ceeil Hurſt aufgeworfen
wor=
den
Es handelt ſich dabei um folgendes: England befürchtet, daß,
ſeine Flotte für die Blockade des in Bann erklärten Staates
*gung ſtellt, das Priſenrecht zu Konflikten mit dritten Staaten
r1Zune und England vor den Schiedsgerichtshof zitiert würde.
I Fall fordert England, daß dann das engliſche Seepriſenrecht
um? edsgerichtshof angewandt wird.
Wie aus Genf gemeldet wird, hat dort geſtern der Führer der
eng=
liſchen Delegation, Lord Parmoor, die Erklärung abgegeben, daß
Eng=
land nicht in der Lage ſei, dauernd und
vorbehalt=
los, ſeine Flotte zur Verfügung des Völkerbundes
zu ſtellen, um Staaten, die ſich gegen die Vöikerbundsakte vergangen
haben, zur Annahme einer ſchiedsgerichtlichen Entſcheidung zu zlvingen.
Der Antrag, der engliſchen Flotte dieſe Verpflichiung aufzubürden, iſt
zu=
erſt bekanntlich von den Franzoſen geſtellt werden. Vor einigen Tagen
ſchon hat das Mitglied der engliſchen Delegation in Genf, Sir Ceeil
Hurſt, über dieſelbe Frage bereits längere Ausführungen gemacht. Der
Daily Telegraph beſchäftigt ſich heute in einem längeren Artikel mit
die=
ſem franzöſiſchen Vorſchlag und erklärt, der Völkerbundsrat habe wohl
das Recht, einſtimmig eine derartige Zwangsmaßnahme zu beſchließen,
er könne aber nicht irgendeinem Staat den Befehl zur Ausübung eines
militäriſchen Drucks auf einen anderen Staat erteilen. Werde die
eng=
lifihe Flotte dauernd und vorbehaltlos für derartige Zwecke dem
Völker=
bund zur Verfügung geſtellt, ſo müſſe ſie naturgemäß ihre Souveränität
und Unabhängigkeit verlieren und zu einem Werkzeug des
Vökkerbund=
rats werden. Außerdem bedeute der franzöſiſche Vorſchlag, daß der
eng=
liſchen Flotte allein und ausſchließlich die Verantwortlichkeit dafür
auf=
gebürdet würde, daß die im Artikel 16 vorgeſehenen Blockade= und
wirt=
ſchaftlichen Boykottmaßnahmen auch tatſächlich zur Wirkung kommen.
England werde alſo als Poliziſt zur See tätig ſein müſſen, um
pflicht=
gemäß jeden finanziellen, wirtſchaftlichen und perſönlichen Verkehr zwiſchen
den Angehörigen des beſchuldigten Staates und denen irgendeines
ande=
ren Staates zu verhindern. Die Uebernahme einer
derarti=
gen Verpflichtung ſei für England nicht nur eine
ſchwere finanzielle Belaſtung, ſondern würde
Eng=
land auch leicht in ernſthafte internationale
Strei=
tigkeiten über Fragen verwickeln, an denen
Eng=
land überhaupt, nicht unmittelbar intereſſiert ſei.
Aehnlich kommentieren faſt alle Blätter den franzöſiſchen Vorſchlag. Sie
betonen, England ſei zwar der letzte Staat, der ſich ſeiner Verantwortung
als Mitglied des Völkerbundes entziehen wolle, aber es habe doch nicht
die Abſicht und den Ehrgeiz, als einziger Poliziſt zur See gelten zu
wollen.
Reſolution über den Waffenhandel.
Genf, 16. Sept. (Wolff.) In einem der Unterausſchüſſe des
drit=
ten Verſammlungsausſchuſſes (Rüſtungsfragen) wurde heute ein
Reſolu=
tionsentwurf angenommen, der das Projekt der militäriſchen
Kommiſ=
ſion des Völkerbundes über den Waffenhandel billigt und
emp=
fiehlt, daß es den Regierungen unterbreitet werden ſoll, mit der
Auffor=
derung, innerhalb von 4 Monaten ihre Stellungnahme bekanntzugeben,
worauf dann eine internationale Konferenz über dieſe Frage einberufen
würde. Wie erinnerlich, hat die amerikaniſche Regierung ihre
Bereit=
willigkeit zur Telnahme an einer ſolchen Konferenz bereits mitgeteilt.
Reſolutionen der Völkerbundsvereine.
In einer geſtern von in Genf weilenden Mitgliedern der
Völker=
bundsvereine abgehaltenen Verſammlung wurden zwei
Reſolu=
tionen angenommen, deren eine Univerſalität des
Völkerbunds=
verlangt, während die andere ſich für gegenſeitige
Hilfeleiſt=
ung im Rahmen des Völkerbundspaktes ausſpricht, deſſen lohale
An=
wendung allein zur Abrüſtung führen könnte und nötigenfalls als
Er=
gänzungsabkommen entwickelt werden müßte.
Hilfeleiſtung bei Naturkataſtrophen.
Der Fünfte Ausſchuß, in dem Pironti=Italien ſeinen
Antrag zugunſten der ruſſiſchen Flüchtlinge zurückgezogen hat, trat heute
in die Beratung des bekannten Planes des italieniſchen Senators Ciraolo
ein, der die Schaffung eines internationalen Organs zur gegenſeitigen
materiellen und finanziellen Hilfeleiſtung in Fällen von
Naturkataſtrophen, wie Erdbeben uſw., erſtrebt. Ciraolo
erinnert in ſeinem Bericht daran, daß der vom Völkerbundsſekretariat
im Auftrage des Rates den Regierungen übermittelte Plan auch die
grundſätzliche Zuſtimmung der deutſchen Regierung erhalten hat. Die
Debatte, in der Ador=Schweiz als Präſident des Internationalen Roten
Kreuzes dem Berichte Cirgolos ſeine volle Zuſtimmung gab und in der
alle Nedner der edelmütigen Initiative wärmſte Unterſtützung zuſagten,
ergab Einwände hinſichtlich des finanziellen Teiles des Planes, der
regel=
mäßige Jahresbeiträge der Regierungen vorſieht. Der ſchwediſche
Dele=
gierte Brugge=Wickſell ſbehielt ſich vor eventuell einen Antrag
dahin=
gehend zu ſtellen, daß die alte Genfer Rote Kreuz=Konvention auf einer
internationalen Konferenz durch ein Abkommen ergänzt wird, das die
Aufgaben der Roten Kreuz=Verbände in Friedenszeiten im Sinne einer
wirkſamen internationalen Zuſammenarbeit bei Naturkataſtrophen
feſt=
legen würde. Der Teil der von Ciraolo eingebrachten Reſolution, der
die Schaffung einer Sachverſtändigenkommiſſion zur Vorbereitung einer
internationalen Konferenz zur Beratung des Planes vorſieht, fand
allge=
meinen Beifall, während verſchiedene Delegierte den Bericht Ciraolos
durch die Bemerkung ergänzt ſehen wollen, daß die Errichtung eines
in=
ternationalen Fonds auf Grund feſter Jahresbeiträge die Regierungen
noch nicht binde. Sarraut=Frankreich, der dem Plane Ciraolos gleichfalls
lebhafte Unterſtützung zuteil werden ließ, faßte die in der bisherigen
Debatte vorgebrachten Bedenken dahin zuſammen, daß der Plan durch
eingehende Vorſtudien hinſichtlich der internationalen Hilfeleiſtung und
hinſichtlich des finanziellen Teiles genau umſchrieben werden müſſe. Die
Debatte wird morgen nachmittag fortgeſetzt.
Die Militärkontrolle Deutſchlands.
Die von uns geſtern gebrachte Meldung über die
vorbereiten=
den Arbeiten über die Uebernahme der Militärkontrolle
Deutſch=
lands durch den Völkerbund wird heute durch eine Havasnote
beſtätigt. Die ſtändig beratende Kommiſſion für Militär=,
Flot=
ten= und Flugweſen hat auf die Aufforderung des
Völkerbund=
rates hin nach längeren und ſchwierigen Verhandlungen ein
Pro=
jekt ausgearbeitet, deſſen Wirkſamkeit von den Beſchlüſſen des
Völkerbundrates abhängen wird. Die vom Völkerbundsrat
aus=
geübte Kontrolle ſoll dauernd ſein, doch nicht in dem Sinne, daß
der Völkerbund Kontrollbeamte in Deutſchland unterhalten wird.
Vielmehr wird der Rat, ſobald es ſich als nötig erweiſt, nur
Kon=
trollmaßnahmen ergreifen.
„
*
verfänangspotttee einft und ſehz.
Von
W. von Maſſow.
Wir haben durch die Annahme des Paktes von London eine
Verpflichtung übernommen, die uns Schweres, hier und da
viel=
leicht Untragbares auferlegt, aber auch, wenn ihre Durchführung
mit Ernſt und vereinter Kraft in Angriff genommen wird, uns
den erſten Schritt zur Befreiung und zu neuem wirtſchaftlichen
und moraliſchen Aufſtieg verſpricht. Es wäre ſehr bedauerlich,
wenn dabei gleich zu Anfang wieder Gegenſätze hervorträten, die
leicht vermieden werden könnten. Von einer Seite wird
trium=
phierend hervorgehoben, die neue Lage bedeute eine Rückkehr zu
der einſt vom Reichskanzler Wirth vertretenen Erfüllungspolitik.
Dieſe Behauptung iſt nur geeignet, auf der anderen Seite
er=
regten Widerſpruch zu wecken und dadurch einen gänzlich
über=
flüſſigen Streit hervorzurufen. Es lohnt ſich aber, über dieſe
Behauptung einiges zu ſagen, weil wir es hier mit einem
typi=
ſchen Beiſpiel zu tun haben, was mit politiſchen Schlagworten
angerichtet werden kann.
Schlagworte gehören allerdings zu dem notwendigen
Hand=
werkszeug der praktiſchen Politik. Sie dienen unter
Geſinnungs=
genoſſen der leichteren Verſtändigung durch feſte Prägung der
Begriffe, über die man ſich von vornherein einig weiß; ſie ſind
Signale und Loſungen zur Sammlung, auch Sturmbanner, die
im Kampf gegen die Gegner vorangetragen werden. Aber jeder
Politiker kennt auch ihre ſchlimme Kehrſeite, die Gefahr des
Miß=
brauchs, die Verführung zur Gedankenloſigkeit, die Erfahrung,
daß die Schlagworte, namentlich ſolche, die unbeſtimmter oder
vieldeutiger Natur ſind, unter veränderten Umſtänden
unmerk=
lich ihre Bedeutung ändern und dann irreführend wirken. So
geht es mit dem Begriff der „Erfüllungspolitik”, der ſich auf das
Verhältnis des deutſchen Volkes zum Verſailler Vertrag bezieht.
Könnte der Verſailler Vertrag wie ein privates Abkommen
nach den Grundſätzen des deutſchen bürgerlichen Rechts
behan=
delt werden, ſo wäre er ohne weiteres ungültig. Denn § 138
unſeres Bürgerlichen Geſetzbuches beſagt: „Ein Rechtsgeſchäft,
das gegen die guten Sitten verſtößt, iſt nichtig.” Was aber kann
wohl ärger gegen die guten Sitten verſtoßen als ein Vertrag, der
„unter Ausbeutung der Notlage, des Leichtſinns oder der
Uner=
fahrenheit” des anderen Teils dieſem 1. die Unterſchrift einer
bewußten Lüge als Grundlage des Ganzen zumutet, 2. ihm
Lei=
ſtungen auferlegt, deren Unerfüllbarkeit von vornherein feſtſteht,
3. ihm jede Möglichkeit nimmt, ſich gegen Vertragsbrüche und
willkürliche Auslegungen des Vertrages zu ſchützen und zu
wehren? Alles das traf auf den Verſailler Vertrag zu. Die
Rechtsbegriffe eines Volkes geſtalten ſich nach den
privatrecht=
lichen Vorſtellungen, die ihm durch ſeine Geſetze geläufig werden.
Der Gedanke, einen Vertrag wie den von Verſailles erfüllen zu
müſſen, mußte daher im Volke nicht nur auf Verſtändnisloſigkeit,
ſondern auch auf gerechten Anwillen und kochenden Zorn ſtoßen.
Aber ein völkerrechtlicher Vertrag hat leider mit dem
Privat=
recht nichts zu tun. Er bedeutet nur die förmliche Feſtlegung
einer Reihe von Leiſtungen und Gegenleiſtungen, Rechten und
Pflichten, die die Beziehungen zwiſchen verſchiedenen Staaten
regeln. Dieſe „Rechte” brauchen leider nicht immer „Recht” zu
ſein. Sie beſtehen immer nur ſo lange, als ſie durch Macht
ge=
ſchützt ſind und mindeſtens dem Intereſſe des ſtärkeren Teils
entſprechen. Sie werden daher in der Regel geändert, wenn eine
Aenderung in der wirklichen Lage die Möglichkeit und den Willen
dazu ſchafft. Nur in einem Punkte ähneln ſich privatrechtliche
und völkerrechtliche Verträge: Solange ſie beſtehen, müſſen ſie
gehalten werden.
Nun ſtand das deutſche Volk einem Vertrag gegenüber, deſſen
Eigenart darin beſtand, daß er nicht gehalten werden konnte, weil
er Unmögliches und nationalen Selbſtmord forderte. Wurde
dieſe Forderung aus Unkenntnis geſtellt, oder aus einer
be=
ſtimmten Abſicht? Es geſchah offenbar aus dem letzten Grunde,
nämlich um Gelegenheit zu finden, die Forderungen des
Frie=
densvertrages jederzeit nach Belieben in Geſtalt von „
Sank=
tionen” zu erhöhen und uns dadurch vollends zu vernichten. Es
gab nur zwei Wege, uns aus dieſer Lage zu befreien. Der eine
Weg, den uns aufgezwungenen Vertrag mit Gewalt zu brechen,
war uns nach dem verlorenen Krieg, nach vollzogener
Entwaff=
nung und bei der wirtſchaftlichen und moraliſchen Erſchöpfung
des deutſchen Volkes verſchloſſen. Es blieb nur der andere übrig,
nämlich alles zu tun, um die Unerfüllbarkeit des von uns
Ver=
langten vor aller Welt ſo deutlich wie möglich erkennen zu machen,
wodurch zugleich der wahre Charakter und Zweck der Sanktionen
in das rechte Licht geſtellt wurde. Dieſe ſollten ja angebliche
Rechtsmittel ſein gegen erfüllbare, aber nicht erfüllte
Verpflich=
tungen; ſie waren in Wirklichkeit ein durch und durch illoyales
Mittel zur willkürlichen Steigerung der Vertragsforderungen über
jedes vernünftige Maß hinaus.
Sollte der angedeutete Zweck erreicht werden, ſo war es
offenbar verkehrt, nach der wiederum erzwungenen Annahme
eines neuen Diktats, des Londoner Ultimatums, im Mai 1921
willig die Rolle des bezähmten Widerſpenſtigen zu übernehmen
und feierlich zu erklären, daß Deutſchland nun wirklich den
Ver=
trag erfüllen wolle, — in der Erwartung, daß dann die alliierten
Mächte angeſichts der loyalen Haltung Deutſchlands ein
Ein=
ſehen haben und bald ſelbſt die Unmöglichkeit der Durchſetzung
ihrer Forderungen erkennen würden. Darin lag nicht nur eine
arge Verkennung der wahren Abſichten der damaligen
franzö=
ſiſchen Politik, ſondern man gab auch damit dem unverföhnlichen
Gegner eine Waffe in die Hand, da die deutſche Regierung eine
Verpflichtung übernahm, von deren Undurchführbarkeit ſie im
voraus überzeugt ſein mußte. Es war daher begreiflich, daß alle,
die nicht durch parteipolitiſche Intereſſen an die Regierung des
damaligen Reichskanzlers Wirth gebunden waren, gegen dieſe
Art von „Erfüllungspolitik” energiſch Front machten. Das mit
um ſo größerem Recht, als dieſe und die folgende Regierung
durch ihre Finanzpolitikk, die nichts gegen den Verfall der
Wäh=
rung und ſeine traurigen Folgen zu tun verſuchte, den ehemaligen
Kriegsgegnern immer aufs neue den Vorwand an die Hand
gaben, Deutfchland führe ſeine wirtſchaftliche Verelendung
ab=
ſichtlich herbei, um ſich ſeinen Verpflichtungen zu entziehen. So
ſchenkte die Welt den deutſchen Verſicherungen von der
Uner=
füllbarkeit der Forderungen der alliierten Mächte keinen Glauben,
und die Sanktionen, zuletzt die Ruhrbeſetzung, deren
Unrecht=
mäßigkeit überzeugend darzutun im deutſchen Intereſſe lag,
wur=
den von den anderen Völkern achſelzuckend als zwar bedauerlich
Seite Z.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. September 1924.
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Rummer 25?
und bedenklich, aber wohl verſtändlich, wenn nicht als begründet
angeſehen.
Iſt die „Erfüllungspolitik”, die wir jetzt nach Annahme des
Paktes von London zu treiben haben, etwa dieſelbe wie die
da=
malige? Sie iſt es nur ſoweit, als ſie im Grundſatz die
unver=
meidliche Notwendigkeit, die harten Folgen des verlorenen
Krie=
ges tragen zu müſſen, anerkennt. Diesmal nicht als Ergebnis
eines demütigenden Diktats, ſondern freiwillig in Erkenntnis der
gegebenen Lage nach lohal gepflogenen Verhandlungen. Die
Möglichkeit dazu ergab ſich aus der bei den maßgebenden
alliier=
ten Mächten emporgewachſenen Einſicht in die ſie ſelbſt
ſchädi=
gende Unhaltbarkeit einer Politik, die Deutſchland allein treffen
und niederhalten ſollte, in Wirklichkeit aber ganz Europa nicht
zum Frieden kommen ließ und es der Verelendung
entgegen=
führte. Nicht eine Verſöhnungsſtimmung, die wir Männern wie
Herriot und Macdonald perſönlich nicht abſprechen wollen, die
aber politiſch als ſtets zerbrechliches Werkzeug immer nur für
den Augenblick in Betracht kommt, ſondern ſachliche Gründe, die
ſich allmählich zur Geltung emporgerungen haben, ſind es, denen
wir zwei weſentliche Errungenſchaften zu danken haben: nämlich,
daß 1. die Forderungen, die an uns geſtellt werden, künftig
hin=
ſichtlich ihrer Erfüllbarkeit einer ernſthaft garantierten Prüfung
unterliegen, 2. infolgedeſſen die Möglichkeit neuer Sanktionen
praktiſch ſo gut wie abgeſchnitten iſt. Damit iſt zunächſt erreicht,
was wir als erſtes erſtreben mußten, um eine Grundlage für
unſeren Aufbau zu gewinnen, — wozu noch das teils
unmittel=
bare, teils beſtimmt abgegrenzte und nun in ſicherer Ausſicht
ſtehende Aufhören des unerträglichen Druckes einer bösartigen
Fremdherrſchaft im eigenen Lande hinzutritt.
Dieſe „Erfüllungspolitik”, zu der wir uns jetzt verpflichtet
haben, beruht auf ſo ganz anderen Grundlagen als die einſtige,
daß wir ſehr wohl berechtigt ſind, darin einen Anfang zu ſehen,
der uns im natürlichen Verlauf der Dinge, wenn wir ſtatt
ver=
ſpäteten Seufzens über unſer Schickſal die gebotenen Handhaben
richtig erfaſſen, wieder zu Freiheit und Frieden führt. Darum
ſollte parteipolitiſche Rechthaberei es unterlaſſen, das in
Wahr=
heit veraltete Schlagwort der Erfüllungspolitik, worunter man
ſo verſchiedenes verſtehen kann, wieder hervorzuſuchen und es
aufs neue zu Tode zu hetzen, — leider aber erſt, nachdem zwecklos
neue Zwietracht damit entfacht worden iſt.
Vom Tage.
Die Sanierung Oeſterreichs
vor dem Völkerbundsrat.
Der Bericht.
Genf, 16. Sept. (Wolff.) Der Völkerbundsrat nahm
in Gegenwart des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Seipel, des
Außenminiſters Grünberger und des Völkerbundskommiſſars Dr.
Zimmermann nach einem Referat des italieniſchen
Ratsmitglie=
des, Salandra, den vorher bereits vom öſterreichiſchen Komitee
des Rates gebilligten gemeinſamen Bericht des
Finanzkomi=
tees des Völkerbundes und des Generalkommiſſars des
Völker=
bundes über die Neuregelung des Völkerbundprogramms für
Oeſterreich an. Bundeskanzler Seipel gab in deutſcher Sprache
einen Ueberblick über die Vorgeſchichte der heutigen
Vereinbarun=
gen. Er erklärte weiter, er ſähe in dem Bericht einen Beweis
des Vertrauens und der Sympathie, die man Oeſterreich
ent=
gegenbringe, wenn er ſich auch andererſeits Rechenſchaft darüber
ablegen müſſe, daß einige Punkte in Oeſterreich enttäuſchen
wür=
den, ſo vor allem der Zeitpunkt der Aufhebung der Kontrolle.
Die öſterreichiſche Genierung.
Das Ergebnis der Genfer Beratung, ſoweit es Oeſterreich
betrifft, liegt nunmehr vor. Im Voranſchlag für das Jahr 1925
wird die Ausgabe bis zu einem Geſamtbetrag von 495 Millionen
Kronen und für Inveſtitutionen die Höchſtſumme von 50 Millionen
Goldkronen feſtgeſtellt. In dem Bericht wird die Reduktion der
Völkerbundsverſammlung in Oeſterreich, die Reform der
Ver=
waltung der Land= und Forſtwirtſchaft, die Reform für die
Ver=
waltung der ſtaatlichen Immobilien, der Abbau des Perſonals der
Kommiſſionen, die mit der Verwaltung der Penſionen für die
Kriegsinvaliden beſchäftigt ſind, verlangt. Weiter wird die
Kontrolle über eine genaue Einhaltung der Zahl der
Arbeits=
ſtunden bei der Selbſtverwaltung gefordert, ferner die
Verſchmel=
zung der Bundesverwaltung mit der Verwaltung der
ſelbſtän=
digen Bundesländer in eine Landesregierung. Schließlich wird
noch die Herabſetzung der Landesregierung verlangt. Die
Mög=
lichkeit der Ausgabe des Silbergeldes ſoll beſchränkt werden;
weiterhin ſollen Maßnahmen ergriffen werden, um die
Haltbar=
keit der fremden Währung zu ermöglichen. Der Völkerbund lenkt
die Aufmerkſamkeit der verantwortlichen Behörden in Oeſterreich
auf die Tatſache, daß es wünſchenswert ſei, in kurzer Zeit eine
geſetzliche Relation zwiſchen der öſterreichiſchen Krone und einem
beſtimmten Goldgewinn einzuführen. Die öſterreichiſche
Regie=
rung wird aufgefordert, ſich mit dem Gedanken der Einführung
von Goldbilanzen ſoweit als möglich zu beſchäftigen. Weiter
wird die Regierung aufgefordert, Maßnahmen durchzuführen,
wenn der Staat den Betrieben die betreffenden Inviſitionsmittel
zur Verfügung ſtellt. Die Betriebe zahlen dem Staat die Zinſen
und eine angemeſſene Amortiſationskohle.
Die Entſcheidung über die Einberufung des
Reichs=
tages wird vermutlich in der nächſten Kabinettsſitzung am 23. d. M.
fallen.
Entſprechend der Herabſetzung der derzeitigen Frachten und
Güter=
tarife um 10 Prozent ab 18. September, werden die Gepäck= und
Expreßgutſätze mit Wirkung vom 1. Oktober ebenfalls um 10
Prozent ermäßigt. Die Mindeſtfrachten bleiben unverändert.
Oberbürgermeiſter Dr. Eichhoff hat ſeine Dienſtgeſchäfte als
Bürgermeiſter von Dortmund geſtern wieder aufgenommen.
Der Miniſterialrat im preußiſchen Miniſterium für Handel und
Ge=
werbe Poſſe wurde zum Miniſterialdirektor in der
Ab=
teilung für Außenhandel und Zollpolitik des
Reichswirtſchaftsmini=
ſteriums ernannt.
Reichskanzler Dr. Marx trat ſeinen nur für zwei Tage
unter=
brochenen Urlaub wieder an. Ebenſo wird auch der Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann heute zur Fortſetzung ſeines Urlaubes Berlin
verlaſſen.
Die Manöver der 6. Diviſion, denen General von Seeckt an
beiden Tagen beigewohnt hat, ſind geſtern zu Ende gegangen. General
von Seeckt reiſte von Hannover nach Berlin zurück.
Der politiſchen Polizei iſt es gelungen, in Renchen (Baden) im
Hauſe des Kommuniſten Bechtle eine Werkſtätte zur Anfertigung von
Handgranaten aufzudecken. In der Werkſtätte wurden 3000
Zünder, in einem Tümpel eine große Anzahl fertiger Handgranaten
gefunden. Bechtle wurde verhaftet.
Nach einer Meldung aus dem Haag iſt Profeſſor Bruins von
der Handelshochſchule zum Vertreter im Generalrat der
deut=
ſchen Reichsbank ernannt worden. Das Miniſterium hat an
alle öffentlichen wirtſchaftlichen Organiſationen Belgiens in einem
Rundſchreiben das Erſuchen gerichtet, ihre Anſichten und Wünſche zu
den bevorſtehenden Handelsvertragsverhandlungen mit
Deutſchland zu äußern.
Franzöſiſcherſeits wird mitgeteilt, daß die Trupp
enbewe=
gungen in den der Dortmunder Zone benachbarten Gebieten
nicht als Beginn der Räumung der Dortmund=Hörder Zone
aufzu=
faſſen ſind.
Havas zufolge melder die Derniere Heure, daß der ſpaniſche
Ge=
ſandte in Brüſſel geſtern eine Zuſammenkunft mit dem
General=
ſekretär des Miniſte; uims des Aeußern im Hinblick auf die
Wirt=
chaftsverträge mit Spanien gehabt hat. Die
diesbezüg=
lichen Beſprechungen würden ſich ihrem Ende nähern.
Havas meldet aus Mons über die Streiklage in der
Bori=
nage,, daß die Arbeiter die Einleitung eines Referendums über die
Frage der Wiederaufnahme der Arbeit beſchloſſen haben.
Vorgeſtern iſt in Warſchau eine Abordnung franzöſiſcher
Generalſtabsoffiziere mit dem Generaloberſt Deſſe an der
Spitze eingetroffen. Die Offiziere werden ſich einige Zeit in Polen
auf=
halten, um die Kriegsſchule und das Militärübungslager zu beſichtigen.
Die franzöſiſchen Zeitungen melden, daß der polniſche
Kriegs=
miniſter einer Einladung des franzöſiſchen Kriegsminiſters folgend,
in Paris eintreffen wird.
Der polniſche Geſandte in Kriſtiania Dzieduszki hat dem
König von Norwegen ſein Abberufungsſchreiben
einge=
reicht.
Ein itglieniſches Waſſerflugzeug, welches auf dem Tiber
nie=
dergehen wollte, überſtürzte ſich und ging im Fluß in der nächſten Nähe
der Stadt Rom unter. Der Flieger wurde nicht gefunden.
Wie aus Gibraltar gemeldet wird, trafen dort geſtern drei
engliſche Kreuzer zur dauernden Verſtärkung der engliſchen
Mit=
telmeerflotte ein.
Havas meldet aus Athen, daß der franzöſiſche General
Guillau=
mat die Einladung der Regierung, die Inſtruktion des
grie=
chiſchen Heeres zu leiten, angenommen hat.
Nach einer Meldung aus Athen ſind die Eiſenbahn=
An=
geſtellten und =Arbeiter in den Streik getreten.
Der Cunarddampfer „Mauretania”, der geſtern in Plymouth
eintraf, hat die Strecke New York—Plymouth in 4 Tagen 21 Stunden
57 Minuten zurückgelegt und damit einen neuen transatlantiſchen Rekord
aufgeſtellt.
Sir Henry Dokks, der Oberkommandierende des Irak, iſt im
Flugzeug in Kairo eingetroffen und begibt ſich ſofort auf dem Luftwege
nach Bagdad.
Die Sitzung der Reparations=
768
Fommiſion.
Owen Youngs Bericht.
Paris, 16. Sept. (Wolff.) In der heutigen
Nachmittags=
ſitzung der Repko hat der Agent für die Reparationszahlungen,
Owen Young, wie bereits berichtet, über die von ihm während
ſeines Berliner Aufenthaltes getroffenen Maßnahmen Bericht
er=
ſtattet. Der Sitzung wohnten die Mitglieder des
Sachverſtän=
digenkomitees Mc Kenna, Robinſon, ſowie der Kommiſſar Mac
Fadyean bei. Die Ausführungen Owen Youngs bildeten den
Gegenſtand eines Meinungsaustauſches, aus dem hervorging,
daß die Repko und die neugeſchaffenen Organismen zur
Durch=
führung des Dawesgutachtens eng zuſammenarbeiten. Einige
Delegierte haben an Owen Young verſchiedene Fragen gerichtet,
auf die er in einer von der Repko neu einzuberufenden Sitzung
antworten wird. Die Repko hat im Laufe ihrer heutigen Sitzung
die Ernennung einiger Beamten für die vom Dawesplan
vorge=
ſehenen Organismen vollzogen. Hawas veröffentlicht die Namen
dieſer Beamten jedoch noch nicht.
7
ſn)
31
Dei Endtampf um Das Kohleingted
Eſſen, 16. Sept. Heute nachmittag um 4 Uhr trater
Zechenbeſitzer erneut zu einer Sitzung zuſammen, in der die
ſcheidung über die Neubildung des rheiniſch=weſtfäliſchen Kol
yndikats fallen ſoll. Wie der deutſche Handelsdienſt erf
haben die Verſuche, die Außenſeiter noch zum freiwilligen
tritt zum Kohlenſyndikat zu bewegen, keinen Erfolg gehabt.
folgedeſſen tritt das neue Syndikat in der Weiſe in Kraft,
künftig für 90 Prozent der Ruhrkohlenzechen ein freiwil
Syndikat gebildet wird. Der Beitritt der außerhalb dieſes
bildeten Syndikates gebliebenen Zechen wird durch die
erlaſſene Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſteriums he
geführt.
*
Zu der heute im „Reichsanzeiger” erſcheinenden
Ver=
nung über den Beitritt von Bergwerksbeſitzern zum Ry
kohlenſyndikat wird amtlich folgendes bemerkt: Der
bergbau hat ſich bekanntlich nach ſchwierigen inneren Kär
am 13. September in Eſſen mit rund 90 Prozent der g
ten Beteiligungsziffer zu einer freiwilligen Syndik
neubildung auf fünf Jahre im Anſchluß an die Ende
Monats ablaufende Vereinigung für die Verteilung und
Verkauf von Ruhrkohle zuſammengefunden. Bedingun
den Zuſammenſchluß war aber, daß die noch außenſteh
Bergwerksbeſitzer, unter denen ſich drei ausländiſche beff
bis zum Abend des 16. September Mitglieder geworden
Die vom Reichswirtſchaftsminiſter an die Außenſtehenden
Bezug auf das Kohlenwirtſchaftsgeſetz gerichtete Auffo
rung zum Beitritt hatte bis heute kein Ergebnis.
dieſen Umſtänden war damit zu rechnen, daß ein lebensfi
Syndikat nicht mehr zuſtande kam. Angeſichts der
Gefah=
ſich in der gegenwärtigen Wirtſchaftslage einer unſerer w
ten Wirtſchaftszweige in inneren Kämpfen verzehrte und
ſichts der volkswirtſchaftlichen Bedeutung, die ein ſtraffes H
yndikat, insbeſondere auch für die Regelung der Ausfuh
die Durchführung der Reparationskohlenlieferungen hat,
die Regierung nicht untätig bleiben. Die Verlängerung de
herigen Zuſtandes hätte die bereits eingetretene
Zerſplit=
nur verſchärft und die Ausſichten auf einen feſten Synd
zuſammenſchluß, wie er jetzt allſeits, als dringlich ane
wurde, nur vermindert. Trotz der Bedenken, die an ſich
ſtaatliche Eingriffe in die wirtſchaftliche Selbſtverwaltung
chen, und trotz der Einwendungen, die im einzelnen gegen 1!—
Beſtimmungen des Syndikatsvertrages geltend zu machen 1ſ.
entſchloß ſich der Reichswirtſchaftsminiſter, de —
der überwältigenden Mehrheit des Ruhrbergbaues gefor /—
reſtloſen Zuſammenſchluß auf der von ihr angenom m
Grundlage dadurch herbeizuführen, daß er die außenſtel m
Bergwerksbeſitzer auf dem Verordnungswege ir/s
Kohlenſyndikat einfügte. — (Dabei handelt es / ſx
die Zechen Ewald, Rombach, Graf Bismarck, Weſtfalen,
buſch, Adler, Friedrich=Heinrich, de Wendel, Becker Kohle, der Große und Heinrich.)
Die Sitzung der Zechenbeſitzer dauerte bis 8 Uhr a
Trotz aller Anſtrengungen iſt es nicht gelungen, die abſeits
den Zechen zum freiwilligen Beitritt zu bewegen. Es tri
e=
halb die vom Reichswirtſchaftsminiſter erlaſſene Verordn: /
Kraft, wonach dieſe Zechen zwangsweiſe beitreten müſſen.
Zu den deutſch=belgiſchen Wirtſchaftsverhandlan
Brüſſel, 16. Sept. Der induſtrielle Zentralausſchuß, der Fe,
wichtigſten Induſtrieverbände der Metall= und Textilinduſtrie .4t,
hat den Außenminiſter Hymans brieflich von ſeiner Aufaſſung ü.
geſtern begonnenen belgiſch=deutſchen Wirtſchaftsverhandlungen *
richtet. In dem Briefe heißt es: „Die belgiſchen Induſtriellen
daß es für Belgien ſehr gefährlich iſt, die Klauſel der meſtbegü ſen
Nationen zu vergeben, da die Deutſchland auf dem Heimatmarkt ſ.*
räumten Vorteile nicht durch angemeſſene Vorteile von deutſche i
ausgeglichen werden können. Sie geben daher der Anſicht Ausdr ſEß
das zu befolgende Prinzip auf Gegenſeitigkeit beruhen muß.‟ E Mit
aber gar nicht, wie der Berliner Vertreter des Journal aus Kre Re
Delegation erfahren haben will, die Abſicht des belgiſch=luxemb. /En
Wirtſchaftsverbandes zu ſein, Deutſchland die Klauſel der meiſtd
ten Nationen einzuräumen. Den Belgiern kommt es vielmehr /
Abſchluß eines vorläufigen und begrenzten Abkommens an.
liefere Deutſchland hauptſächlich halbfertige Produkte. Die
führen dagegen nach Belgien fertige Gegenſtände aus. Vor der ſei
betrug die belgiſche Ausfuhr nach Deutſchland ungefähr 500 2
Goldfranken jährlich und die deutſche Ausfuhr nach Belgien
auf 650 Millionen Goldfranken.
Ausſchreitungen franzöſiſcher Soldat
**
Oberhauſen, 16. Sept. (Wolff.) Geſtern abend gege
richteten acht bis zehn beirunkene franzöſiſche Soldagten m dei
von Oberhauſen verſchiedene Zerſtörungen an, ſchlugen Sch ."
ſcheiben ein und mißhandelten einen von einem Krankenbeſuch "
den Sanitstrat ſchwer. Als die empörte Bevölkerung gegen de.
tifter eine drohende Haltung einnahm, ſah ſich die Polizer Ae.
ten
zwei Soldaten in Schutzhaft zu nehmen, während die ubrige:
konnten. Die alarmierte franzöſiſche Gendarmerie nahm oi
Edr
genommenen in weiteren Gewahrſam und iſt mit der Ermſtt
geflüchteten Soldaten beſchäftigt.
Z
gebe
* Familiengeſchichte.
Es iſt erfreulich, daß das Intereſſe für Familiengeſchichte in den
Kreiſen des Bürgertums, während der letzten Jahrzehnte ſehr
zugenom=
men hat. Es gibt Vereine, die ſich Forſchungen auf dieſem Gebiet zur
Aufgabe gemacht haben, Zeitſchriften, die den Austauſch der
Ermitt=
lungen fördern und denen die Wege weiſen, die auf dieſem Gebiete
arbeiten. Der Krieg hat auch hier manche Arbeit unterbrochen, deren
Fortſetzung nun auf eine andere Hand wartet, oft auch wegen
mangeln=
der Mittel ganz unterbleiben muß. Gerade jetzt aber iſt Pflege der
bürgerlichen Familiengeſchichte von großem, ethiſchem Wert. Unſer
Bürgertum bedarf jetzt einer Stärkung ſeines Selbſtbewußtſeins, des
ſtolzen, kraftvollen Zuſammenhangs mit der Geſchichte von Volk und
Hei=
mat, der Tradition, die eine Familie oft Jahrhunderte lang gepflegt
und gehütet hat. Aus dieſen Wurzeln wächſt neue Kraft, die wir
brau=
chen. Unſer gebildeter Mittelſtand, verarmt und gedrückt, muß ſich
be=
wußt bleiben, daß andere, als nur materielle Güter, ihm einſt ſeine
be=
vorzugte Stellung im Volksleben gaben, — er darf ſich mit
Genug=
tuung erinnern, was die Vorfahren einſt in ſchweren Zeiten in treuer
Pflichterfüllung geleiſtet haben und aus dieſen Vorbildern Troſt und
Mut gewinnen, die Not unſerer Tage zu tragen. Ueber allen
Demüti=
gungen und Bitterniſſen der Gegenwart, ſteht dann wie ein heller Stern
der Wille, der Vergangenheit treu zu bleiben und künftigen Generationen
ein Vorbild zu werden, wie unſere Vorväter es uns heute ſind. Allen
Strömungen unſrer Zeit, die das Familienleben angreifen und zerſetzen
wollen, ſteht ein ſtarkes Familiengefühl als feſtes Bollwerk gegenüber,
darum iſt Pflege der Familiengeſchichte zugleich eine daterländiſche
Auf=
gabe. — Die Vergangenheit einer Familie zu erforſchen, iſt eine
mühe=
volle aber intereſſante Arbeit. Von der jetzigen Generation ausgehend,
immer tiefer in die Vergangenheit einzudringen, bis Namen und Familie
ſich ſchließlich an einem Punkt im Dunkel der Jahrhunderte verliert. Um
das Gerüſt des Stammbaumes, der allmählich anwächſt, um trockene
Namen und Daten, nach und nach die lebendige Geſchichte erſtehen zu
laſſen, bis ein Menſchenſchickfal nach dem andern ſich langſam enthüllt,
gleichſam wieder zu Fleiſch und Blut wird. Charakteriſtiſche Weſenszüge
und Eigenchaften leben wieder auf, deren Vererbung durch Generationen
zu verfolgen iſt, durch die wir ſelbſt geheimnisvoll mit den Vorfahren
verbunden ſind. Das iſt eine ungemein reizvolle Aufgabe.
Aber ſie iſt auch mühevoll! Wie ſchwierig iſt es oft, einen Namen,
ein Datum feſtzuſtellen, ohne das weitere Nachforſchungen nicht möglich
ſind, — da bildet ſich eine Lücke, die oft jahrelang klafft, bis ein
glück=
licher Zufall unerwartet Aufklärung bringt. Die Nachforſchungen ſind
da bedeutend erleichtert, wo eine Familie dauernd ortsanſäſſig war. Da
ſteht vielleicht noch das alte Haus, das Großeltern und Urgroßeltern
bewohnt; wir gehen die ausgetretenen Stufen zur altersdunklen
Haus=
tür hinauf, treten in den dämmrigen Vorplatz und ſehen die Treppe mit
dem geſchnitzten Geländer, die in ſchönem Schwung nach oben ſteigt.
Wie lebendig wird hier die Vergangenheit, — was vermag ſolch ein
altes Haus zu erzählen! — Auf dem Friedhof findet ſich nach langem
Suchen ein bemoſter Stein, ein Kreuz oder eine Urne, die kaum leferlich
den Namen eines Vorfahren tragen. Kirchenbücher berichten von Taufen,
Trauungen und Beerdigungen, das Grundbuch weiß von Kauf und
Ver=
kauf zu erzählen, alte Innungsbriefe von einem Vorfahren, der ein gar
geſchickter und berühmter Meiſter ſeines Faches war; Univerſitätsmatrikel
von dem jungen Studenten der Medizin oder Theologie, der ſpäter in
ſeiner Vaterſtadt in hohem Anſehen ſtand. Das ſind alles unerſchöpfliche,
wertvolle Quellen für den Forſcher. Mit der Zeit wird ihm ſeine Arbeit
meiſt zu einer ſtillen Leidenſchaft und jeder neue Fortſchritt zu einem
weiteren Anſporn ſeines Eifers.
In der Familie ſelbſt gibt es oft verborgene Schätze. Eine
Fund=
grube ſind die vergilbten Briefe, die Jahrzehnte lang unbeachtet in einer
Schublade lagen; Tagebücher und Stammbücher einer gefühlvollen Zeit,
die ſo weit hinter uns zu liegen ſcheint. Beim Durchblättern befremden
ſie uns faſt durch ihren Gefühlsüberſchwang und wir legen ſie dann mit
einem überlegenen und doch gerührten Lächeln beifeite. Aber auch hier
mancher Fund, — ein Name, ein Datum, das von Intereſſe iſt.
Frühere Zeiten legten großen Wert auf mündliche Tradition. Man
lauſchte den Erzählungen der Alten, die unermüdlich waren in ihren
Berichten über Zeitereigniſſe, Perſönlichkeiten und die „gute alte Zeit”.
Unſere Generation lebt ausſchließlich für die Gegenwart, — iſt ganz
er=
füllt von der eigenen Wichtigkeit zum Schaden der mündlichen Tradition,
die früher in einer Familie, wie eine lange, unſichtbare Kette, die
Gene=
rationen miteinander verband. Hier und da findet man noch die Alten,
die lange zurückdenken können und gar zu gerne von ihren Erinnerungen
reden, — aber ſie haben es verlernt, denn wer mag ihnen noch zuhören?
Unſere Alten, die im ſiebenten oder achten Jahrzehnt ihres Lebens
ſtehen, vermögen, teils aus eigenem Erleben, teils aus Erzählungen von
Eltern und Großeltern, ein Jahrhundert zu überſchauen. Sie erleben in
ihren Enkeln die fünfte Generation, — wenn ihr Mund verſtummt iſt,
wird vieles für immer vergeſſen ſein.
In früheren Zeiten war es vielfach üblich, in die Familienbibel, die
Daten und beſonderen Ereignifſe einzutragen, die das Familienleben
be=
treffen, — beſonders auf dem Lande wurde dieſer Brauch gepflegt. Mit
ungeübter Hand trug der Hausvater die Daten und Ereigniſſe auf den
vergilbten Blättern ein, der Sohn ſetzte ſpäter dieſen Bericht
gewiſſen=
haft fort, — ſo entſtand eine Hauschronik, die von großem Wert für die
folgenden Generationen war. Der ſchöne Brauch ſollte neu aufleben, —
wo man Sinn für Familiengeſchichte beſitzt, ſollte eine Hauschronik
ge=
führt werden. Wir ſollten zum Nutzen kommender Geſchlechter wieder
mehr aufzeichnen und damit eine wertvolle Grundlage ſchaffen. Das
Leben der Familie iſt zugleich ein Spiegel der Zeitereigniſſe und unſere
Zeit, ſo bitter ſchwer ſie oft für die Lebenden ſein mag, wird in der
Geſchichte ſpäter, als eine der großen Uebergangsperioden gelten, die
Feit
voller Entwicklungskeime ſind, aus denen Neues entſteht un”
wird. Unendlich viele Fragen, die die Oeffentlichkeit bewege
tief ins häusliche Leben hinein: Nahrungs= und Wahrungsſtag”
und Erziehung, hauswirtſchaftliche Schwierigkeiten aller
Ai=
wir zu kämpfen hatten und haben. Sie können mehr als ai bch
ſeren Nachkommen ein lebensvolles Bild unſerer Zeit gebe‟
wird unſeren Enkeln, als kaum glaubhaft und erträglich erſche. .
wir nun ſchon lange ſelbſtverſtändlich finden. Es wird ſie lehr..."
Zeit und unſere Not zu verſtehen. — Das iſt es eben, was ie
heraushebt aus dem Einzelleben, was den Staatsbürger ſehr”
Leben und das der Seinen, winzige Moſaikſteinchen ſind, au=
Aroße, bunte Bild des Volkslebens ſich zuſammenſetzt, — daß
Kleinſte von Bedeutung iſt für die Entwicklung des
Ganzel=
if
Solche Bilder entrollen ſich vor uns in Fontanes: „
Wa=
durch die Mark Brandenburg” — Ein wundervoller Dreittang.
„Wanderungen” aus Landſchaft, Geſchichte und Famitle:
Trotzige, alte Adelsgeſchlechter ſind es, aus denen die Geſchiche
Brandenburg erwuchs, das Fundament des Königreichs Preuß”
dort der Adel, ſo ſchrieb ein ſtolzes Bürgertum die Geſchichte
Reichs= und Hanſaſtädte im Norden und Süden des Deutſcher
Koln und Nürnberg, Hamburg, Danzig und viele andere ſind
wordene Geſchichte der alten Geſchlechter, weithin bezeugend der
und untrennbar alle Wurzeln geſchichtlicher Entwicklung im E
Familie ruhen.
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1at
*
Muſik der Gegenwart.
Von Friedrich Noack.
Bis zur letzten Jahrhundertwende war die Entwicklung
kunſt verhältnismäßig ſo einfach und klar in einer Richtung
kend, daß der Muſikfreund wie der Berufsmuſiker, wenn er
ich geſinnt war und den guten Willen hatte, Verſtändnis für
nungen zu hegen, dieſen unſchwer folgen konnte. Selbſt
wie die der Richtungen Schumann und Liſzt, Brahms und
Drückner konnten wohl Jahrzehnte lang die Gemüter erhit
kampferiſches Für und Wider hervorrufen, trotzdem aber ze
der Linie von den Klaſſikern über die älteren und neueren 2
bis zu den Meiſtern Hugo Wolf, Mahler, Rich. Strauß,
Pfitzner ein ſtetes Weiterbilden eines romantiſchen Stils, 2
Sollendung ſchon der Subjektivismus von Mozart und Beet
eiſtern der letzten Jahrhundertwende un
ſtellt.
in
Dan= Heiu mit 2 [ ← ][ ][ → ]
Rittmer 259.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 17. September 1924.
Seite 3
Een Aihn
Mden.
beſt
Mie
Reiet
Die Deutſchnationgle Antwort
Zu der verworrenen innerpolitiſchen Lage, die zurzeit in
rlin die Gemüter erregt, erhalten wir nachſtehenden intereſſan=
Bericht:
Die Deutſchnationalen ſind durch die nicht gerade geſchickte
ktik ihres Vorſitzenden Hergt in eine ſchwere Kriſe
hineinge=
en, die ihre Löſung vermutlich erſt auf dem Parteitag am
September finden wird. Immerhin merkt man jetzt jedoch
e größere Zielſicherheit bei der Parteileitung, die der
Ver=
rung im eigenen Lager begegnen und der Parteipolitik wieder
e einheitliche Stoßlinie geben will. In dieſer Richtung iſt
eifellos ein Artikel zu deuten, der jetzt in der deutſchnationalen
iſſe erſcheint und wohl als parteiamtlich anzuſehen iſt. Er
t daran feſt, daß die Deutſchnationalen die Verantwortung
N=
die Annahme des Dawes=Gutachtens mitübernommen hätten
deshalb jetzt in die Regierung hineingehen wollten, um die
nöglichkeiten des Londoner Vertrages verbeſſern oder
revi=
en zu können. Deshalb wird die Parole ausgegeben: „
Hin=
in die Verantwortung! Hinein in die Reichsregierung!”
für den Fall, daß dieſe Verſuche ſcheitern, wird die ſchärfſte
ſoſition angekündigt. Ein Scheitern iſt allerdings nicht
anzu=
men, ſobald die Deutſchnationalen wiſſen, was ſie wollen
zu ihrem Worte ſtehen. Man darf vielleicht ſagen, daß dieſer
kel geſchrieben iſt zu dem Zwecke, der Auffaſſung
entgegen=
eten, als ob die Deutſchnationalen ſich durch Hintertüren um
Verantwortung herumdrücken wollten. Wenn das die Abſicht
nd die Parteileitung daran feſthält, ſind die Vorausſetzungen
die Bildung einer Regierung mit Einſchluß der
Deutſchnatio=
n gegeben. Gerade deshalb aber iſt es notwendig, das
gengewebe, das um die Kriegsſchuld herumgelegt
„ zu zerreißen. Was hierin von einer gewiſſen Preſſe
ge=
t wird, iſt geradezu ungeheuerlich. Doppelt bedauerlich iſt
daß ſich jetzt auch die „Germania” daran beteiligt, die in
en Fällen zu Unrecht als kanzleroffiziös angeſehen wird,
wäh=
ſie wohl tatſächlich das Werkzeug Dr. Wirths iſt, der auf
in Umwege verſuchen will, eine Verſtändigung mit den
ſchnationälen zu ſabotieren. Wir können deshalb auch feſt=
En, daß die Behauptung der „Germania”, die deutſche
Erklä=
gegen die Kriegsſchuld ſei einſtweilen erledigt, irreführend
S Die Entſcheidung über den weiteren Verlauf wird zwar erſt
Nontag fallen, aber die erſte Ausſprache innerhalo der
Re=
ng hat doch bereits ergeben, daß von einem Rückzug
Zre Rede ſein kann. Der günſtigſte Augenblick für die
2izierung einer ſolchen Erklärung iſt nun einmal verpaßt.
Ur die Gründe und das techniſche Verſagen unſerer auswär=
*
Vertretungen wird ſpäter noch ein Wort zu reden ſein. Es
ſich alſo nur darum handeln, daß die Regierung einen
I findet, an den ſie ihre Erklärung gewiſſermaßen aufhängen
11
Sotzeit wir wiſſen, iſt er bereits gefunden. Eine Friſt
t venigen Vochen wird darüber Klarheit ſchaffen. Eine ſolche
7 kann niemanden kränken, denn der Schuß, wenn er
los=
g9. ſoll, muß ein beſtimmtes Ziel haben. Wenn er ins Blaue
har abgefeuert wird, iſt er eher ſchädlich als nützlich. Das
wer=
d 6 rich die Deutſchnationalen einſehen und werden ſich deshalb
nüder beſtimmten Zuſicherung der Regierung, daß
ſpäte=
ſts bis Mitte Oktober die Erklärung erfolgt, zufrieden
gel müſſen.
D Streſemann über Kriegsſchuldfrage und
euiſchſands Eintritt in den Völkerbund.
W
für jedes Kabinett ein politiſches Problem geweſen. Dr.
ſemann verneint, daß es des beſonderen
kes der Deutſchnationalen bedurft hätte,
erlin, 16. Sept. In einer Unterredung, die der
Reichs=
arz ininiſter Dr. Streſemann dem Berliner Vertreter des „
Man=
ch.‟ Guardian” über die Kriegsſchuldfrage und den Völkerbund
ge
rte, hob der Außenminiſter zunächſt die großen
parlamenta=
nS. Schwierigkeiten, die ſich im Zuſammenhang mit der
Durch=
ſiüig des Dawesgeſetzes ergeben haben, hervor. Der innere
Nur Deutſchlands wäre noch nicht vollendet. Man dürfe
nal dergeſſen, daß ſeinerzeit Graf Brockdorf=Rantzau die
Unter=
zet der Kriegsſchuld abgelehnt hätte.
Die Kriegsſchuldfrage
ur en neuen Schritt in der Kriegsſchuldfrage
n. Ein ſolcher Schritt wäre ſchon während der Londoner
Kal enz beabſichtigt geweſen, hätte aber aus techniſchen
Grün=
der)cht unternommen werden können. Die Regierung habe ſich
ern! verpflichtet, in dieſer Richtung weiterzuarbeiten. Die
WA, des Zeitpunkts der Notifizierung aber
w
eine Aufgabe des Kabinetts, und er könne
ſei=
ne=Artſcheidung nicht vorgreifen.
* Frage des
Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund
erkk!, der Außenminiſter, der Einrtitt wäre von der
gsſchuldfrage nicht abhängig, wohl aber
ver Gewährung eines Sitzes im Völker=
UBrat, unter Gewährung vollſtändiger
Gberechtigung. Die deutſche Oeffentlichkeit fange an,
diesl deutung der Aufgaben des Völkerbunds zu begreifen und
die lärungen des engliſchen Premierminiſters ſeien in
Deutſch=
ar Yarm begrüßt worden.
Die chineſiſchen Wirren.
Heftige Kämpfe bei Schanghai.
New York, 16. Sept. Die Kämpfe in China ſind
gegenwärtig auf allen Fronten äußerſt heftig
entbrannt beſonders in der Nähe von
Schang=
hai. Der Schwerpunkt ſcheint 85 engliſche Meilen weſtlich von
Schanghai zu liegen, wohin die Pekinger Regierung ſtarke
Trup=
penverſtärkungen geſchickt hat. Die Verluſte auf beiden Seiten
ſind außerordentlich groß. Es wird berichtet, daß beide Parteien
ihre Stellung behaupten. Die chineſiſchen Rote=Kreuz=Hoſpitäler
ſind überfüllt. Die Stadt wird von beiden Seiten
heftig beſchoſſen!
Die Gegner der Pekinger Regierung verſuchen, aus der
Ver=
längerung des Kampfes zwiſchen den Gouverneuren Tſching und
Kiang=Lu Nutzen zu ziehen. So ſchlägt Sun=hat=ſen ſeinem
eneral Tſchen=Kong=Min vor, ſich mit ihm zu verſöhnen, um
alsdann dereinigt die ſüdlichen Provinzen anzugreifen, die der
Pekinger Regierung treu geblieben ſind.
Eine große Schlacht in Nordchina.
Auch im Norden Chinas iſt gegenwärtig eine große Schlacht
im Gange. Augenzeugen des Kampfes berichten, daß auf beiden
Seiten mit größter Erbitterung gekämpft wird, und zwar unter
Vertoendung der modernſten Kriegsmittel. Ungeheure
Län=
derſtriche ſind bereits verbrannt und verwüſtet.
Nach einer Meldung aus Peking ſind von dort 12000
Sol=
daten nach der mandſchuriſchen Grenze abgegangen. In den
Munitionsfabriken von Mukden wird intenſiv gearbeitet.
Die Truppen Wu=gei=fus rücken von Paoting=fu nach
Schang=
hai=kuan. Sie ſind mit Artillerie und Flugzeugen gut ausgerüſtet,
ſogar auch mit Gasmasken. Man kündigt an, daß der
Schienen=
weg in der Gegend von Grandeburaill (Mandſchurei) beſetzt
tüorden iſt.
Der Miniſterrat.
Ueber den Miniſterrat, der in Peking ſtattgefunden hat und
an dem außer den Miniſtern auch General Wu=pei=fu und alle
höheren militäriſchen Perſönlichkeiten teilgenommen haben, wird
ſtrengſtes Stillſchweigen beobachtet.
Intervention Amerifas?
Zurückberufung des Marineminiſiers.
Nach einer Meldung aus Waſhington wartet die amerikaniſche
Regierung auf eine günſtige Gelegenheit, um den Führern im
chineſiſchen Bürgerkrieg ihre Vermittlung anzubieten. Die
ame=
rikaniſche Regierung wolle dieſen Schritt tun, obſchon die
Regie=
rung in Peking bekanntgegeben habe, daß ſie keine ausländiſche
Vermittlung wünſche.
Präſident Coolidge hat geſtern eine längere Unterredung mit
dem amerikaniſchen Geſandten in Peking gehabt über die Lage in
China. Der Geſandte erklärte, daß bei ſeiner Abreiſe in Peking
die Ausländer in keinem Teile Chinas bedroht geweſen ſeien.
Der Marineminiſter, der ſich zurzeit in Kalifornien
be=
ſindet, wurde durch ein Telegramm des Präſidenten Coolidge
ſofort nach Waſhington zurückberufen. Das
Tele=
gramm lautet: „Ihre Anweſenheit in Waſhington dringend
er=
wünſcht. Sehr ernſte Angelegenheit.‟ Das Marineminiſterium
weigert ſich, zu erklären, warum der Marineminiſter zurückberufen
worden ſei, doch glaubt man, daß es wegen der Lage in
China iſt.
Die Kämpfe im Kaukaſus.
Konſtantinopel 16. Sept. Die Zeitung „Ikdam”
er=
fährt, daß die türkiſche Regierung Truppen an der kaukaſiſchen
Front zuſammengezogen habe, um die Neutralität der Türkei
gegen kaukaſiſche Einfälle zu ſchützen. Die Lage an der Grenze
ſei aber bis jetzt durchaus normal. Dieſelbe Zeitung erklärt, daß
Muſtafa Kemal Paſcha nur zu Erholungszwecken nach Trapezunt
gegangen ſei. Immerhin nimmt man an, daß ſeine Reiſe
dort=
hin mit den Ereigniſſen in Georgien zuſammenhängt.
*
Die Geſandtſchaft von Georgien in Paris hat an
Miniſter=
präſident Herriot einen Appell ihrer Regierung gerichtet, in dem
um Intervenierung gebeten wird, damit der Konflikt mit der
Sowjetregierung beigelegt werden kann.
Die Geſandtſchaft teilt der Preſſe mit, daß der Aufſtand im
Kaukaſus eine für die Bolſchewiſten bedrohliche Lage annimmt.
Die Auſſtändiſchen haben die Brücke von Dariol zerſtört; auch
ſind die Eiſenbahnwege von Karakuiß geſprengt worden.
*
Nach in Berlin vorliegenden zuverläſſigen Meldungen ſind
die Nachrichten über einen erfolgreichen Fortgang der
Aufſtands=
bewegung in Georgien unrichtig. Der Aufſtand ſei unterdrückt,
lediglich in der Nähe von Duſſat dauere der lokale Widerſtand
noch an.
Aegsptiſch=italieniſche Spannung.
London, 16. Sept. (Eunropapreß.) Nach einer Meldung
aus Kairo hat die ägyptiſche Regierung eine Note der italieniſchen
Regierung erhalten, worin dieſe fordert, daß Aegypten die
Ge=
biete von Solum und Jerabub ſo raſch als möglich räume. Dieſe
Gebiete liegen an der Grenze zwiſchen Tripolis und Aegypten
und werden von beiden Ländern beanſprucht. In politiſchen
Kreiſen von Kairo erklärt man, daß gegenwärtig die Lage
zwiſchen den beiden Ländern äußerſt geſpannt ſei.
Die Italiener haben an der ägyptiſchen Grenze Truppen und
Flugzeuge konzentriert. Man nimmt an, daß Feindfeligkeiten
bevorſtehen. Die ägyptiſche Preſſe drückt ihre Befürchtungen und
Nervoſität aus und vermutet, daß die italieniſche Regierung im
Einverſtändnis mit der engliſchen Regierung vorgehe. Sie
ſchul=
digt England an, während der Zeit der italieniſch=ägyptiſchen
Reibungen ſich des Sudans bemächtigen zu wollen. Der „Daily
Telegraph” erklärt, daß Zaghlul Paſcha über den Grenzkonflikt
mit dem italieniſchen Geſandten in Paris geſprochen habe, als
er ſich zuletzt in Paris aufhielt. Der italieniſche Geſandte habe
ihm damals erklärt, daß Italien bereit ſei, auf feindſelige
Hand=
lungen zu verzichten, daß es aber auf der Annexion der von ihm
beanſpruchten Gebiete beſtehen müſſe.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
ſchreibt, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach die engliſche Regierung
in dieſem Konflikt intervenieren werde.
*
Die Tage W Marortg.
Paris, 16. Sept. (Wolff.) Eine Meldung aus Madrid
zufolge haben die Spanier die Stellungen im unteren
Tale und an der Mündung des Laufluſſes ſowie einige Poſten
an der Gamara=Küfte ohne Zwiſchenfall geräumt. Eine
Ab=
teilung hat von Tſcheſchuan aus die Stellung der vorgeſchobenen
Poſten von Kalaa nach einem gut verlaufenen Kampfe neu mit
Lebensmitteln verſorgt. Es werden Scharmützel mit den Poſten
von Tſcheſchuan gemeldet.
Havas berichtet aus Madrid, daß General Garcia, der den
Befehl in der Zone von Larache geführt hat, zur Dispoſition
ge=
ſtellt und durch Riquelme erſetzt worden iſt.
Die Times melden aus Tanger, daß als Datum für die
Ein=
führung der neuen Tangerkonvention offiziell der 1. November
dieſes Jahres feſtgeſetzt worden iſt.
Engliſcher Kredit für die Riffkabyfen.
Der „Evening Standard” teilt mit, daß eine engliſche
Ge=
ſellſchaft Abd=el=Krim für Grubenkonzeſſionen im Rifgebiete
300 000 Pfund Sterling vorgeſchoſſen habe, und daß dieſer
Be=
trag gegenwärtig von Abd=el=Krim zu Kriegszwecken gegen die
Spanier verwendet wurde. Die Zeitung erklärt, daß Abd=el=Krim
nicht berechtigt ſei, über die Gruben des Rifgebiets zu verfügen, da
ihm ſeinerzeit dieſes Recht von den Mächten abgeſprochen worden
ſei. Die Zeitung fragt, ob die engliſche Regierung keine
offi=
zielle Kenntnis von der engliſchen Anleihe an die Riſkabylen
beſitze.
Politiſche Morde in Bulgarien.
Mailand, 16. Sept. (Europapreß.) In Bulgarien ſind an einem
einzigen Tage ſechs politiſche Morde verübt worden.
Zuerſt wurde der Führer der mazedoniſchen Komitadſchiorganiſation
Todor Alexandroff in Sofia von zwei Mitgliedern des zu ihm in
politiſchem Gegenſatz ſtehenden mazedoniſchen Föderaliſtenverbandes mit
Namen Vlahoff und Vreteranoff ermordet. Die beiden Täter wurden
verhaftet. — Dieſe Ermordung hatte am gleichen Abend fünf weitere aus
Rache verübte Morde zur Folge. Ihnen fiel in Sofia Kovatſcheff,
ein Gegner Alexandroffs, zum Opfer, ferner der kommuniſtiſche
Abge=
ordnete Hatſchiſchimoff, der an Stelle des Agrarierführers Potkoff
ins Parlament eingezogen war. Beide ſind Mazedonier. — In Gerna
und Pſchumaia wurden drei weitere hervorragende Mitglieder der
mazedoniſchen Revolutionsorganiſation von Unbekannten umgebracht,
nämlich der Reſerveoberleutnant und Bandenführer Atanaſoff, Aleke
Vaſſilieff, ſowie ein Schreib
Miniſterpräfident Zankoff erklärte, dieſe Morde ſeien die Folge der
erbitterten Zwiſtigkeiten unter den Mitgliedern der mazedoniſchen
Orga=
niſation und des ſtarken Gegenſatzes und Haſſes zwiſchen den Födergliſten
und dem Autonomieverband.
Der Wiener Metallarbeiterſtreif.
Wien, 16. Sept. Geſtern begannen die ſachlichen
Verhand=
lungen zwiſchen dem Hauptverband der Induſtrie und den
Metallarbeitern. Nach längerer Debatte wurden die
Verhand=
lungen auf morgen vertagt. Die Vollverſammlung des Hauptverbands
der Induſtrie ermächtigte das Verhandlungskomitee, mit den Arbeitern
Verhandlungen über die Erhöhung der Löhne vorzunehmen, die
jedoch nicht die von den Arbeitnehmern erlangten Ausmaße erreichen
können. — Gemäß der Weiſung der Wiener Zentralleitung ſind geſtern
ſämtliche Arbeiter des Grazer Bezirks, ungefähr 3000, in den Streit
getreten.
Faſziſtiſche Proteſikundgebungen.
In Neapel haben die Faſziſten im Verlaufe von
Proteſt=
kundgebungen wegen der Ermordung Caſalinis vier Freimaurerlogen
verwüſtet und die Möbel und Bilder mitgenommen. Auf den ebenfalls
gefundenen Mitgliederliſten wurde eine große Anzahl Faſziſten
feſt=
geſtellt.
ſch
. ſuchen, die Wege erforſchen und auch finden, die von dem
bis=
her.
Kunſtideal weit abſchweifen. Es iſt dieſelbe Erſcheinung, die
Literatur und bildender Kunſt ſchon in ganz anderer Weiſe
durl etzt hat als in der Muſik, dort aber auch in Gegenſätzen wie
dr konismus und Expreſſionismus bald feſten Grund finden konnte.
— Tonkunſt war dieſe Stilwende viel ſchwieriger, vor allem eine
Sc
g zwiſchen muſikaliſchem Impreſſionismus und
Expreſſionis=
um eine Unmöglichkeit, da das Verhältnis von Künſtler und
lendem Objekt in der Muſik weſentlich andere
Grundbedingun=
gen
tveiſt als in den Schweſternkünſten. Darum die langſamer,
ſich vollziehende Erneuerung, deshalb der noch ſtärkere Gegen=
53 chen den gewohnten Wegen und den neuen.
ſo hilfloſer fühlt ſich der Hörer beim Aufnehmen von Werken
C
Stils, um ſo unſicherer wird ſelbſt der Berufsmuſiker, der ſeine
Sher der Wiedergabe klaſſiſcher und romantiſcher Kunſt gewidmer
den nun die Praxis zwingt, auch Allerneuſtes in ſich
aufzu=
ne
und zu reproduzieren, ohne daß er vielleicht von ſich aus die
igkeit der Erneuerung gefühlt und erlebt hat. Ein ſtarkes
en dem Neuen gegenüber iſt die Folge; Viele ſchließen ſich ab.
bI.
onſervativ und verneinen auch den Willen, überhaupt ſich mit
We
ken Werden innerlich zu beſchäftigen. Und doch wird und muß
Kunſt ihren Weg gehen, wird immer weitere Kreiſe von ihren
We
Ɨberzeugen und wird Seitheriges zu einem abgeſchloſſenen
hiſto=
a Stil werden laſſen, bis einmal auch ihre Stunde geſchlagen hat.
D S daher Pflicht iſt, moderne Kunſt zu Worte kommen zu laſſen,
wie
zum Beiſpiel in den Konzerten der „Freien Geſellſchaft für
Nu
ter in Darmſtadt der Fall iſt, ſo bleibt es andererſeits für den
iſtſteller eine wichtige Aufgabe, analytiſch und äſthetiſch Sinn
rht der Gegenwartskunſt zu ergründen, ſich dem Schaffenswillen
des
Elerß zu nähern, ihn auch dem Muſikfreund näher zu bringen
„2 ihm heraus Abſicht und Wirkung, betretene Bahn und erreichtes
ZiellA inander zu vergleichen.
reht dies in zunehmendem Maße in faſt allen muſikaliſchen
Di Een, ſo haben drei das Verdienſt, ſich faſt ausſchließlich dieſem
do
Z
ntrum neuartigen Schaffens ausgehend, in feinem Spiegel
Ne. „wenden, „Die Muſikblätter des Anbruch” (Wien), die von dem
das 4 —ſcheinungen aller Art würdigen, „Der Auftakt” (Prag) und
(Berlin), das
ölbeijähriger Pauſe wiedererſcheinende „Milos
atibe von H. Scherchen ſeine Entſtehung verdankte. Enthalten
Diel des Wertvollen und Anregenden, ſo iſt für den Laien die
S.5
Der Erſcheinungen, Anſchauungen und Klärungsmethoden doch
verwirrend, daß ihm eine zuſammenhängende Darſtellung aus
eines Einzigen ein Bedürfnis ſein muß.
bringt alls Nüſtzeug für eine derurtige Aufgabe mit,
Gnatitſſche und äſthetiſche Schulung und tiefes Verſtändnis
für die Moderne, iſt er doch als Dichter, Schriftſteller und Komponiſt
an die Oeffentlichkeit getreten und als ernſthaft Ringender und
Stre=
bender bekannt. Hier ſieht ein Miterlebender und Mitſchaffender mit
bewundernswert klarem Blick ein Stück kunſtgeſchichtlichen Werdens und
packt weitab von jeder Parteilichkeit die Probleme mit friſchem
Wage=
mut an. In drei Hauptteilen werden die Auflöſung des romantiſchen
Stils, der muſikaliſche Impreſſionismus und die neueſte Stilwende, die
mit der Kunſt Arnold Schönbergs beginnt, dargelegt, und überall
ge=
lingt es dem Verfaſſer, das in Worte und Begriffe zu kleiden, was dem
ſich mit den Problemen der Moderne redlich und ernſthaft Befaſſenden
doch meiſt nur in unklaren Vorſtellungen und ſchemenhaften Ahnungen
vorſchwebt. Im Weſentlichen wird die Auflöſungserſcheinung der
bis=
herigen Kunſt, die von ganz anderer Seite her von Ernſt Knoth in „die
Kriſe der romantiſchen Harmonik in Wagners Triſtan” behandelt wird,
bis in die neueſten Werke hinein verfolgt. Wir erleben an der Hand
trefflich gewählter Muſikbeiſpiele das Komplizierterwerden und
Sich=
auflöſen von Form, Rhythmus und harmoniſcher Struktur, das
Hin=
gleiten zur Atonalität, das Entſtehen von Bildungen, die jenſeits der
Grenze der muſikaliſchen Wahrnehmbarkeit zu ſtehen ſcheinen, werden
aber im Gegenſatz zu dieſem Auflöſungsprozeß auf das Entſtehen neuer
Werte aufmerkſam gemacht, deren Verſtändnis nur dem deutlich wird,
der ſich der Grenzen der bisherigen Ausdruckskunſt bewußt geworden iſt.
Mersmanns Gedanke, als Hilfe für das Verſtändnis Reproduktionen
von Meiſterwerken der bildenden Kunſt heranzuziehen, iſt beſonders
glücklich. Hier kann das Ohr durch Vermittlung des Auges lernen.
Be=
ſonders intereſſant iſt der Verſuch, alle die kaleidoskopartig bunten
Er=
ſcheinungen der muſikaliſchen Gegenwart zu ordnen und in ihren
künſt=
leriſchen Abſichten zu enthüllen. Iſt hier naturgemäß Objektivität für
den Zeitgenoſſen abſolut unmöglich, ſo enthält gerade dieſer Teil des
Spiegelbild der Gegenwart in einer feinſinnigen, künſtleriſch überaus
empfänglichen Perſönlichkeit ſoviel des Wertvollen und Anregenden,
weitet den Blick des Leſers ſo für die Vielheit des zeitgenöſſiſchen
Schaf=
fens, daß dem Werk wirkliche Bedeutung zugeſprochen werden muß.
Jedem, dem es mit den muſikaliſchen Problemen der Gegenwart ernſt
iſt, muß daher Mersmanns „Muſik der Gegenwart” ein mit herzlicher
Dankbarkeit zu begrüßender muſikaliſcher Katechismus ſein.
Bertold Brecht
der Verfaſſer der am Freitag, den 19. September, im Heſſiſchen
Landestheater zum erſten Male aufzuführenden Hiſtorie vom
„Leben Eduards II. von England” iſt einer der
viel=
verfprechendſten und erfolgreichſten Dramatiker unſerer jüngſten
Dichtergeneration. Das erſte Drama des Dichters, „Baal, —
mit 19 Jahren geſchrieben — enthält bei aller dichteriſchen
Schönheit einzelner Szenen zu wenig dramatiſche Schlagkraft,
um auf der Bühne wirken zu können. Den ſtärkſten und
unwider=
ſprochenſten Erfolg auf vielen Bühnen Deutſchlands errang er
bisher mit ſeinem Drama „Trommeln in der Nacht‟. Dieſes Stück
ſchildert an dem Beiſpiel eines aus langer Gefangenſchaft
zurück=
gekehrten Soldaten die ganze Enttäuſchung der jungen
Gene=
ration nach dem Kriege, um mit der Abkehr von aller Verwirrung
und mit troſtvollem Ausblick zu ſchließen. Das nächſte bisher
bedeutendſte eigene Werk des Dichters, „Im Dickicht”, erlebte in
München bei ſeiner Uraufführung begeiſterten Beifall der
An=
hänger des Dichters, der ſich freilich mit Proteſt miſchte, den
wohl die unerbittliche Formulierung eines verzweifelten Themas
(hoffnungsloſe Einſamkeit des Einzelnen) herausforderte. In
ſeiner Hiſtorie vom Leben Eduards II. von England hat Brecht
den Weg zu einer ſprachlich völlig eigenen Form gefunden. Der
balladenhafte Grundton und Rhythmus gibt der Dichtung trotz
der düſteren Handlung befreiende Muſikalität. Der Dichter hat
den Stoff im Gegenſatz zur vorgefundenen Formung Marlowes
ethiſch durchdrungen und ihm in ſeiner Umdichtung gänzlich
neuen Gehalt gegeben.
Bühnenchronik.
Uraufführung. „Mutter” eine Thüringer
Volks=
tragödie von Willi Fenk, die von Dr. Ulbrich, dem nunmehrigen
General=Intendanten von Weimar, bereits in der vorjährigen
Spielzeit erworben und zur Aufführung gebracht werden ſollte,
kommt nunmehr unter Leitung des neuen Intendanten
Nach=
bauer im November am Landestheater zu Meiningen zur
Uraufführung.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Darmſtädter Blätter für Theater und
Kunſt. Unter dieſem Titel erſcheint mit Beginn der neuen
Theaterſpielzeit eine Zeitung, die ſowohl gemeinſam mit dem
offiziellen Theaterzettel als auch im Straßenverkauf vertrieben
wird. Die erſte Nummer enthält u. a. Beiträge von Herbert
Ihering, Dr. William Freiherr v. Schröder, Hermann Kaiſer
ſo=
wie Zeichnungen von Carl Gunſchmann.
— Die Generalintendanz der Bayeriſchen
Staats=
theater hat das Schaufpiel „Neidhardt von
Gnei=
ſenau” von Wolfgang Goetz zur Uraufführung angenommen.
dia‟,
einer
Sti
ſelbſt
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1. Oktober geſucht
Kaſinoſtr. 31, I. (*2e3
Für die Gratulationswünſche
anläßlich meines 25jährigen
Jubiläums ſage ich hiermit
herzlichen Dank. Gott
ver=
gelte es.
Schweſter Almira
Oberin
Klinik Dr. Machenhauer.
G 3
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Nr. 39, I.
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Kondi=
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zu verändern. Ang
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(*26828
ſtelle.
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Haus=, Zimmer= und
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11822mg)
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Rheinſtr. 39, II. Von
11—1 Uhr vorſt. (*27440
Suche
Köchin, Alleinmädch. ,
d koch, k., Haus=,
Kin=
dermädch. u. Stütze,
i. nurg. Stellg. (*26844
Karoline Beck
gewerbsmäß,
Stellen=
vermittlerin, Karlsſt. 25
Deutſche Erfindung hat es möglich gemacht, daß man in 36
Stunden von Europa nach Amerika fährt, eine Glanzleiſiung, die
uns kein anderes Land der Erde nachmacht. Aber auch auf einem
anderen Gebſete zeigt ſich Deutſchlands fortſchrittliche Richtung.
Nehmen wir beiſpielsweiſe das Gebiet der Mode. — Bekanntlich
war bis vor kurzem London der tonangebende Platz für Herren=
Bekleidung, eine Folge ſeiner hundertjährigen induſlriellen
Ent=
wicklung, ſeinens, enormen Reichtums und hauptſächlich durch die
Zähigkeit ſeiner intelligenten Arbeiterſchaft. Wer heute London
beſucht, ſtaunt über die Eleganz ſeiner Herrenwelt, als den Stolz
der engliſchen Nation. Aber auch im deuiſchen Reich hat ſich die
Mode mächtig entwickelt und heute bringt Berlin ein
Kleidungs=
ſtück heraus, das in Paßform, Schnitt und ſorgſamſter
Verarbei=
tung London und alle anderen Großſtädte übertrifft. Möglich iſt
dies nur geworden durch intenſive Schulung von Generationen der
beſten Arbeiter der Welt, große geiſtige Trainierung und einer
vorwärtsſtrebenden Herrenwelt. Berliner Herren=Konfektion ſieht
heute an der Spitze. — Hier und auswärts werden Verſuche
ge=
macht, gleichwertiges hervorzubringen. Vergebene Mühe! Genau
wie ein Farbendruck niemals ein Oelgemälde erſetzen kann. Dabei
hat Berliner Konfektion den beſonderen Vorzug der
Preiswertig=
keit. Gleichgradige Ware iſt billiger als anderswo. Wer ſich davon
überzeugen will, wer einen richtigſitzenden, eleganten Anzug oder
Paletot benötigt, wende ſich an das führende Modehaus für Herren=
und Knabenkleider Willy Schwab, Darmſtadt,
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Rumuter 259.
Darmnſtädter Tagblatt, Mittivocß, den 12. September 1924.
Seite 5.
Aas der Landeshauptſtadt.
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Darmſtadt, 17. September.
— Ernannt wurden: am 9. September 1924: der Anwärter für den
tlichen Forſtdienſt Forſtwartaſpirant Andreas Heinrich Kreutzer
Nieder=Modau zum Förſter der Forſtwartei Büdingen I, der
Forſt=
taſpirant Philipp Heinrich M
rx zu Offenbach zum Förſter der
ſtwartei Schönbrunn, Oberförſterei Wald=Michelbach, ferner am
September 1924: der Oberförſter Friedrich Volk zu Lorſch zum
ſtmeiſter der Oberförſterei
Förſter der Forſtwartei Arnshain, Oberförſterei Wahlen, der Förſter
R. Heinrich Höres zu Neu=Iſenburg zum Förſter der Forſtwartei
genheim, Oberförſterei Alzey, der Förſter o. R. Karl Kirſchner
Eberſtadt zum Förſter der Forſtwartei Wahlen, Oberförſterei
Wald=
helbach=Nord, der Förſter v. R. Friedrich Leopold Klipſtein zu
Inſtadt zum Förſter der Forſtwartei Windhauſen, Oberförſterei Rom=,
Süd, der Förſter o. R. Heinrich Nikolaus Kochhafen zu
Darm=
zum Förſter der Forſtwartei Seidenbuch, Oberförſterei Lindenfels,
Forſtwart Georg Neff zu Höchſt zum Förſter der Forſtwartei
enhauſen=Weſt, der Förſter o. R. Heinrich Schanz zu Rainrod zum
ſter der Forſtwartei Auerberg, Oberförſterei Alsfeld, der Förſter o.
Heinrich Spamer zu Rainrod zum Förſter der Forſtwartei Vaden=
Oberförſterei Storndorf, vom 1. Oktober 1924 an.
Verſetzt wurde: am 10. September 1924: der Förſter der
Forſt=
tei Windhauſen, Philipp Herbold zu Ober=Breidenbach, in die
twartei Grebenau, Oberförſterei Grebenau.
—In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 9. September 1924: der
ter Georg Spamer aus Vadenrod auf ſein Nachſuchen vom
ktober 1924 an.
Fahrplenänderung. Nach Aufhebung der Zollkontrolle an den
nizen des beſetzten Gebietes ſind ab 10. September d. Js. die
Fahr=
e der zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt ((M.) verkehrenden
Per=
nzüge geändert worden. Die Perſonenzüge halten jetzt wieder auf
Unterwegsſtationen regelmäßig an. Die Reiſenden müſſen, ſofern
richt die alle Stationen durchfahrenden Schnellzüge, oder die
be=
anigten Perſonenzüge 991, 998 und 999 benutzen, für dieſe Strecke,
ſo wie für die Reiſe in das beſetzte Gebiet, im Beſitze eines
Per=
lausweiſes — ein deutſcher genügt — ſein; andernfalls ſind ſie
Reviſionen durch die franzöſiſche Beſatzung Unannehmlichkeiten
aus=
zt.
* Der Landesverein Heffiſcher Zeitungsrebakteure beſchloß in ſeiner
ralverſammlung, im Oktober ds. Js. das zweite
Preſſe=
abzuhalten. Mit dem Darmſtädter Journaliſten= und
Schrift=
verein ſoll wegen Beteiligung, Art und Umfang Fühlung
genom=
werden. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: Einſtimmig
hit wurden: 1. Verſitzender M. Streefe, 2. Vorſitzender C.
)aſcheck, 1. Schriftführer Dr. Buhlmann, 2. Schriftführer
— ſöhmann, Rechner und Kaſſenwart Dr. Pohl.
Vorträge im Realgymnaſium. Wie in den beiden letzten Jahren
— iſtaltet das Realgymnaſium auch in dieſem Winter eine Reihe von
— rägen, die wöchentlich, an einem noch bekanntzugebenden Abend, in
Feſtſaal der Anſtalt ſtattfinden werden. Eine Anzahl Herren des
örpers haben ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, über
all=
in intereſſierende Stoffe aus den verſchiedenſten Wiſſensgebieten
rechen. Die Vorträge, die der Abſicht entſpringen, die Beziehungen der
Se zu der Elternſchaft ihrer Schüler zu pflegen und zu fördern, werden
auch einem breiteren Publikum willkommene Gelegenheit zu geiſtiger
2 gung und Vertiefung vermitteln. Nähere Mitteilungen über Ge=
Sind und Zeitpunkt der Vorträge, deren Ertrag zu
Wohlfahrts=
zs innerhalb der Schule Verwendung findet, erfolgt demnächſt.
— Vortragsreihe des Darmſtädter Lehrervereins. Bei der
dies=
fen Vorleſungsreihe, die der Darmſtädter Lehrerverein für die
rſchaft Darmſtadts und der Umgebung vom 8. bis 13. I. M.
ver=
ſan tete, ſtand „Das Werk Immanuel Kants” zur Behand=
! Die Zweihundertjährung des Geburtstages des großen
Königs=
bae Philoſophen war im Frühjahr der Anlaß zu einer Ehrung
rs geweſen. Wenn der Darmſtädter Lehrerverein jetzt in einer
x' tündigen Vorleſung zu einem neuen Studium Kants
an=
r: wollte, ſo beſtimmten ihn dazu weitere ſachliche Gründe: Gilt es
dr” üir den Erzieher gerade bei dem ſtändigen Beſchäftigen mit den
methodiſchen Fragen, die in den letzten Jahren aufgetaucht ſind,
u die großen Menſchheitsfragen im Auge zu behalten, um ſeine
nſchaunug zu ringen, die ſeiner Erziehertätigkeit erſt den rechten
— gibt. Philoſophie muß alſo ein weſentlicher Beſtandteil der
Leh=
rei dung ſein. Daß ſie das in Heſſen geworden iſt, iſt das Verdienſt
d3 rzeitigen Leiters des „Pädagogiſchen Kurſus”, des Herrn
Ober=
ſHrdirektors Dr. Vogel. In ihm hatte auch der Darmſtädter
2 verein einen bereitwilligen und vorzüglichen Darſteller der
Kan=
tEt Philoſophie gefunden. Es wäre Vermeſſenheit, die Fülle der
Ge=
de6, die der Redner bot, hier auch nur im Auszuge wiedergeben zu
— Meiſterhaft verſtand er es, Leben und Werk des großen
Den=
r den Hörern lebendig werden zu laſſen, Kant als den ſteilen
einer langen philoſophiſchen Entwicklung erkennen zu laſſen,
eE: Entwicklung, die mit Sokrates beginnt und in Kant ihren
Höhe=
ui erreicht, deſſen Bedeutung für die abendländiſche Kultur gar nicht
iud enug bewertet werden kann. Findet doch die idealiſtiſche Philo=
El in ihm ihre Vollendung. Während alle Philoſophie vor ihm
aus=
f1 on der Betrachtung der Welt, verlegte er den Standpunkt in das
Iliche Bewußtſein, um von ihm aus die Welt zu begreifen, wodurch
Bhiloſophie zu einer Lehre vom menſchlichen Geiſte wurde. Und
aux 2 Höhenwanderung zum Kantiſchen Idealismus folgte dann der
Vr zu den Niederungen der Kultur des 19. Jahrhunderts und der
vart. Aber wie immer in Zeiten der Not, ſo wenden wir auch
hel wieder den Blick nach innen. Die Großen unſerer Tage ſind
er=
fürh on einer tiefen Sehnſucht, die ſich abwendet von der naturwiſſen=
Echtechniſchen Bildung der Gegenwart und hinführt zur
philo=
ſoo hen Bildung der Vergangenheit. Aus dieſen und ähnlichen
5S ausführungen der letzten Vorleſung konnten die Zuhörer das
Heraufdämmern einer beſſeren Zeit ahnen. Die nahezu ſechshun=
Seilnehmer der Vorträge, die in den Räumen des Landestheaters
tc) ben, folgten mit ununterbrochener Aufmerkſamkeit der
anſchau=
ici Darſtellung der manchmal recht ſchwierigen Probleme. Ihnen
—ind die an die tiefſten Wurzeln unſeres Daſeins und unſerer
rr Kultur rührenden Ausführungen zu einem Erlebnis geworden,
Srge und nachhaltig in ihnen wirken wird. Herr Dr. Vogel aber
hiermit über ſeine Tätigkeit als Lehrerbildner hinaus auch
1r1 Lehrerfortbildung ein bleibendes Verdienſt erworben.
me Aſtrologiſche Vorträge. Vom 20. bis 22. September 1924, im
iß an die Tagung der Geſellſchaft für freie Philoſophie
veranſtal=
r. med. Freifrau von Ungern=Sternberg, eine
Sr4 in des Grafen Keyſerling, eine Vortragsreihe über Aſtrologie.
Br6 ers intereſſant ſind die Ergebniſſe über den Zuſammenhang
Ehen Pſychoanalyſe und Aſtrologie zu denen die
ende gelangt iſt. Hierzu wird ſie am Samstag, den 20.
Septem=
be— ends ½9 Uhr eine Einführung geben und die Planetenſymbole
Bedeutung für die Pſyche des Menſchen beſprechen. Am Sonn=
* 21. September, abends ½9 Uhr wird ſie über die Bedeutung der
2riszeichen ſprechen und am Bilde des Horoskopes das Kräfteſpiel
wußtſeins und Unterbewußtſeins erläutern. Am Montag, den 22.
ber, abends ½9 Uhr, wird an Beiſpielhoroskopen ein Ueberblick
hält Freiherr von Ungern=Sternberg am Sontag, den 21. Sep=
—e praktiſchen Möglichkeiten aſtrologiſcher Deutung gegeben. Um
kentierten das Weſen der Aſtrologie leichter verſtändlich zu
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bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh
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tember, vormittags 11 Uhr, einen Informationsvortrag über die
Grund=
tatſachen der Aſtrologie, worin er die Grundzüge der geözentriſchen
Vorſtellungsweiſe erklärt und die narürliche Entſtehung des Tierkreiſes
und der Häuſereinteilung beſpricht. Frau Geheimerat, Dr. W. Merck,
Annaſtraße 15, hat in liebensivürdiger Weiſe ihre Räume für den
Vor=
tragszhklus zur Verfügung geſtellt. Karten für den Zyklus zu 10 Mark,
Einzelvortrag 3 Mark, ſind im Hotel zu= Traube erhältlich.
— Amtsgericht. Die Eliſe Pohlmann in Reichelsheim i. O.
hat in Darmſtadt, wo ſie 1905 geboren iſt, als Laufmädchen der Ehe
ru
*te
Bauer in der Viktoriaſtraße gehörige Kleidungsſtücke in geringem We
entwendet. Sie iſt geſtändig und unbeſtraft. Das Gericht läßt Milde
walten und verurteilt ſie zu 20 Mark Geldſtrafe. — Frau Sybille
Hamann von Rüſſelsheim, nun in Gießen wohnhaft, war bei
Kauf=
mann Crößmann hier als Stütze tätig. Sie iſt angeklagt, in dieſer
Stellung Lebensmittel und Kohlen entwendet zu haben. Frau Frickel
hat als Putzfrau bei Kaufmann Vogel Zigarren mitgehen heißen. Frau
Ewald kommt als Hehlerin hinſichtlich der von Frau Hamann
geſtoh=
lenen Gegenſtände in Betracht. Es werden vom Staatsanwalt
Geld=
ſtrafen in Antrag gebracht. Urteil: Frau Hamann erhält 50 Mark,
Frau Frickel 20 Mark, Frau Ewald 30 Mark Geldſtrafe. — Das
Dienſtmädchen Kath. John von hier hat die Verordnung der
Volks=
beauftragten zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten vom 11.
Dezem=
ber 1918 übertreten. Urteil: 3 Monate Gefängnis.
Erdffnung!
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— Bezitksſchöffengericht. Eine vor längerer Zeit wegen Anſtellung
weiterer Ermittlungen vertagte — diesmal unter Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit vom Beginn an verhandelte — Strafſache wegen Beleidigung
betraf eine Anklage gegen Juliane Landzettel, gebürtig von
Eich bei Worms, hier wohnhaft, und deren Ehemann Friſeur
Karl Landzettel hier. Die Ehefrau hatte zu ihrem Mann
2
ungen getan, in denen ſie zwei hieſige Polizeibeamte bezichtigte,
mit ihr unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben; der Ehemann
hatte von dieſen Angaben der Ehefrau zwei anderen Beamten des
hie=
ſigen Polizeiamts Mitteilung gemacht. Die Verhandlung endete mit
der Verurteilung beider des Ehemanns Landzettel
zu 2, der Ehefrau zu 6 Monaten Gefängnis.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Die am vorigen Sonntag
ſtattge=
fundene Beſichtigung der Gärtnerei des Herrn H. Schulz in der Erbacher
Straße bot den verhältnismäßig zahlreich erſchienenen Mitgliedern des
Vereins einen großen Genuß und manche Anvegung. Schon der Gang
durch die im ſchönſten Sommer= und Herbſtflor ſtehenden Freilandbeete
erfreute durch die Fülle und Pracht der einzelnen Schnittblumen, und die
in den Miſtbeetkäſten und den verſchiedenen Gewächshäuſern
unterge=
brachten Blüten= und Blattpflanzen ließen erkennen, daß die hieſigen
Gärtnereien, und insbeſondere diejenige des Beſitzers, nach den ſchweren
Schlägen, die die Kriegs= und Nachkriegszeit insbeſondere der
Blumen=
zucht zugefügt hatte, wieder erfreulicher Weiſe im Aufſtiege begriffen
ſind und die altbekannte Leiſtungsfähigkeit bald wieder ganz erlangt
ha=
ben werden. Daß die Firma H. Schulz ſich keine Mühe verdrießen läßt,
dieſes Ziel bald zu erreichen, davon gab beſonders die in einem
Gewächs=
haus veranſtaltete reiche Ausſtellung von Schnittblumen und blühenden
Pflanzen ein beredtes Zeugnis. Möge die Beſichtigung für unſere
Mit=
glieder ein Anſporn geweſen ſein, ſich wieder mehr als ſeither der
Blu=
menzucht zu widmen und zu Hauſe ihre Pflanzen und Blumenſtöcke
ſorg=
fältig zu pflegen, damit ſie die in der Monatsverſammlung im Oktober
geplante Ausſtellung mit hervorragend ſchönen Exemplaren beſchicken
und mit Preiſen ausgezeichnet werden können.
* Ornis. Die Verſammlung am 15. d. Mts. wurde durch den
2. Vorſitzenden eröffnet, da Herr Oberrechnungsrat Bormet ſein Amt
niedergelegt hat und aus dem Verein ausgeſchieden iſt. Die
Weiter=
führung des Vereins erfolgt in unveränderter Weiſe durch den
ſeitheri=
gen Vorſtand unter Führung des 2. Vorſitzenden, Herrn Georg Geiger,
Oaidwigshöhſtraße 26, an den für die Folge alle Zuſchriften an den
Verein ſowie wegen der Jubiläumsſchau am 31. Januar und 1. Februar
1925, die in der beabſichtigten Weiſe ebenfalls, durchgeführt wird, zu
richten ſind. Für dieſe Ausſtellung ſind neue Drahtkäfige bei der Firma
Fr. Engelmann=Jena beſtellt, welche der Veranſtaltung, die an
Num=
mernanzahl die vorjährige weit übertreffen wird, ein einheitliches,
ſchönes Ausſehen gibt. Eine reichhaltige Verloſung von lebenden
Ge=
winnen bildete den Schluß der gut beſuchten Verſammlung.
— Heſſiſcher Bauwirtſchaftsbund. Man ſchreibt uns: Nachdem nun die
Möglichkeit zur Beſchaffung der erforderlichen Baukapitalien näher
ge=
rückt iſt, iſt zunächſt die Errichtung einer Etagenhausgruppe in beſter
Wohn=
lage des Südoſtviertels projektiert. Die Häuſer enthalten neuzeitliche
3=, 4= und 5=Zimmerwohnungen. Damit ſoll der Wohnungsnot in erſter
Linie gedient werden. Die Wohnungsintereſſenten, die einen Anteil
zu den Baukoſten entſprechend der Miete, mindeſtens 5000 Mark, die
verzinſt und ſichergeſtellt werden, leiſten können, haben ſomit die
Gelegen=
ſich eine Wohnung zu ſichern. Mit dem Bauen wird noch dieſen
heit
Herbſt begonnen.
Orpheum. Kölniſche Schwänke. Heute, Mittwoch, den
17. September, und folgende Tage: Erſtaufführung „Der Mann mit
dem Fimmel” Schwank in 3 Akten von Hermann Job. (Siehe Anzeige.)
— Vereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und Umgebung.
Viel=
fachen Wünſchen entſprechend, ſoll auch der hieſigen Bevölkerung
Ge=
legenheit geboten werden, einen Auszug aus dem Homburger
Poſaunen=
feſt=Programm zu hören. Am kommenden Sonntag, den 21. September,
der für zwei der mitwirkenden Poſaunenchöre ein Feſttag iſt — der
Chriſtl. Verein junger Männer, Inf.=Kaſerne, und der Jugendbund für
entſchiedenes Chriſtentum, Mühlſtraße 24, haben beide an dieſem Tage
ihr Jahresfeſt —, ſoll im Anſchluß an die Feſtgottesdienſte, um ½12 Uhr
vormittags ein großes geiſtliches Inſtrumental=Maſſenkonzert ſtattfinden.
Die Bläſer nehmen auf dem Schloßwall Aufſtellung, ſo daß ſie den auf
de
Paradeplatz Promenierenden gut vernehmbar ſind. Dirigent iſt
Herr Kammermuſiker Sturmfels (Wartburgverein); die Hauptprobe iſt
am Vorabend, Samstag, den 20. September, im Evangeliſchen
Vereins=
haus, Mühlſtraße 24. Die Vortragsfolge wird Ende der Woche
ver=
öffentlicht.
General Allen und die Deutſchen Kinder.
Man ſchreibt uns: Vor der Lloydhalle in Bremerhaven herrſcht
reges Leben. Früh um 7 Uhr ſoll, von Amerika kommend Deutſchlands
größter Dampfer „Columbus” eintreffen. Eine Menge Menſchen ſtehen
erwartungsvoll am Quai und ſtaunen das große Schiffswunder an, das,
noch in ziemlicher Entfernung, deutlich durch den Morgennebel zu
ſehen. iſt.
Unter den Wartenden befindet ſich — auffallenderweiſe — eine ganze
Reihe Kinder in hellen Kleidchen. Man ſieht, wie ſie frieren, aber luſtig
ſind ſie alle und ſie winken ſchon immer in die Ferne, hinüber zu dem
ſtolzen Schiff. Wen erwarten ſie? Wen trägt der Rieſendampfer
herüber, daß ſo viel Kinder ſo früh am Morgen ungeduldig ſeiner
harren? Eine Frage bringt Aufklärung: „Wen wir erwarten? Ja —
General Allen, der aus Amerika kommt, derſelbe, der für uns deutſche
Kinder im letzten Jahre ſo viel Dollars geſammelt hat, damit die
Quäkerſpeiſung fortgeſetzt werden konnte!
Und ein kleines, blondes
Mädel fügt hinzu
„Ein Lied wollen wir ihm ſingen!“
Langſam und majeſtätiſch ſchwimmt das herrliche Schiff heran, ſchon
hört man die Klänge der Muſik an Bord, immer größer wird die
Auſ=
regung der harrenden Menſchen, vor allem aber die der Kinder.
Da plötzlich eine große Enttäuſchung. General Allen, dem man die
Begrüßung durch deutſche Kinder hinübergefunkt hatte, läßt zurückſagen,
daß er herzlichſt für den guten Willen danke, aber er ſei leidend und ſehr
erkälret und bäte, davon Abſtand zu nehmen. Die Kinderaugen wurden
ganz groß vor Traurigkeit, zögernd traten die Kleinen den Rückzug
an — ſie waren ganz ſtill geworden und hatten doch vorher ſo fröhlich
gelacht. Als Letzter kommt General Allen vom Tender — er wollte
un=
erkant und unbemerkt bleiben und wirklich — wie alle anderen Gäſte
des Schiffes, durchſchreitet er die Lloydhalle und ſteigt in den
bereit=
ſtehenden Zug, der ihn nach Bremen bringen ſoll! Da plötzlich, horch!
ein Lied aus friſchen Kehlen — vor dem Fenſter ſeines Abteils drängt=
und ſchiebt es ſich, und nun klingen die Kinderſtimmen jubelnd zu ihm
empor — ſie waren einfach nicht zurückzuhalten: „Verboten? T
General Allen iſt unſer und wir wollen ihn grüßen, aus
dank=
barem Herzen heraus
Lächelnd ſteht der alſo Begrüßte am Fenſter und winkt hinaus—
er hat wohl gefühlt, daß Liebe, die aus Kindergemüt kommt, ſich nicht
zurückhalten läßt. Möge es ihm ein Beweis ſein, wie warm ihm in
tiefer Dankbarkeit die deutſchen Kinderherzen entgegenſchlagen.
Käte Schwarzer.
Aus den Parteien.
Deutſch=Demokratiſche Jugendgruppe. Heute
Mitt=
woch abend findet im Heim Waldſtraße 45 ein Ausſpracheabend ſtatt.
Lokale Veranſtaliungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Kriegerverein 1874. Wir verweiſen unſere Mitglieder
nochmals auf die am Donnerstag, den 18. ds. Mts., abends 8½ Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtattfindende außerordentliche
Hauptver=
ſammlung Tagesordnung: Vorſtandswahl.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentſichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
„Zur bevorſtehenden Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft”
möchte ich folgenden intereſſanten Fall der Oeffentlichkeit bekannt geben.
Leſe ich da im vorgeſtrigen Blatt, daß Ohlyſtraße 2 möblierte Zimmer
mit Küchenbenutzung zu vermieten ſeien. Auf meine beſcheidene Frage
nach dieſen Zimmern erhalte ich die kurze Antwort: „Wir vermieten
nur an Akademiker!!!” und ſchon war das Seitenfenſterchen zu. Man
male ſich einmal die Antworten aus, die gegeben werden, wenn bei de
heutigen furchtbaren Mangel an Wohnungen Jeder machen kann, was
er will!
Buchanzeigen.
Die Paulskirche, eine Schriftenfolge. Der Untergana des Frankfurter
Nationalſtaat. Frankfurter Socictäts=Druckerei, G. m. b. H.,
Frank=
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Die ſoziale Geſchichtsauffaſſung. Eine Widerlegung der marxiſtiſchen
wirtſchaftlichen Geſchichtsauffaſſung von Maurice William. Mit einem
Vorwort von Oswald Spengler. 296 Seiten. Mk. 2.75. (Verlag von
rowitzch u. Sohn, Berlin 1924.)
Handbuch des guten Tones und der feinen Sitte. Von K. v. Franken.
48 verbeſſerte Auflage. 304 Seiten. Preis vornehm geb. Mk. 3.—,
(Max Heſſes Verlag, Berlin W. 15.)
Der Aushilfsgatte, Aus 1001 Tag, Bd. 6. — H. Heine Schnabelewopski,
Bd. 7. —
Die Abenteuer der Samoſata, Lucian. Band 8.
Der verſiegelte Engel, N. Ljeſſkow. Band 9. — Der Goldkäfer,
E. A. Poe. Band 10. Allgemeine Verlagsanſtalt München.
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loſen
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vere
Seite 6.
Datſtädter Xngbintt, Bticttu h, en 0. EchhHb. 1NR4.
Rummer 251
den der Nachmittagstagung falſch wiedergegeben. Den Vortrag über
„Organiſche Entwicklung” hielt Herr Profeſſor H. Drieſch. In der
12. Zeile von oben iſt zu leſen Entwicklung (nicht Entſtehung) eines See= zur Erlöſung führen kann. Jedes Menſchenleben iſt abſolut tragiſch. Je
ganz=machenden Kauſalität.
Zweiter Tag.
Geſtern vormittag ſprach Graf Hermann Keyſerling über
„Geſchichte als Tragödie‟.
Graf Kehſerling führte aus:
Menſchen alles ſchlecht ausgegangen. Es hat keine Kultur, kein Volk
gegeben, das nicht irgend einmal zertreten und vernichtet wurde. Auf
die Dauer kann man ſagen, daß faſt immer Unſinn über den Sinn des
Seins, daß das Niedere über das Hohe geſiegt hat. Die Griechen hatten, noch den Bauch halten werden vor Lachen. Der Selbſtzerſtörungstrieb
nicht unrecht, wenn ſie ſagten, die einzige Nachweisbarkeit der Götter iſt,
daß alles Gute und Große auf Erden ausgerottet wird. Beweis unter
vielem anderen die Bewegung der Mongolen, der Azteken, die
Renaiſ=
ſance, der Dreißigjährige Krieg. Alle dieſe Perioden waren am
End=
erfolg eine Selbſtzerfleiſchung, eine Vernichtung des Großen und des
Schönen, das vorher exiſtierte. Die Menſchen, die für die Humanität
alles taten, haben ſich zerfleiſcht. Auch die Reformation iſt letzten Endes
Selbſtvernichtung; in der jüngſten Zeit die größte Kataſtrophe, die die
Menſchheit getroffen, der Weltkrieg. All das brachte eine vollſtändige
Vernichtung. Wenn irgend jemand ſagt, daß die Geſchichte nicht ſchlecht
endet, ſo ſpricht daraus allenfalls jener Egoismus, der alles gut findet,
weil es ihm perſönlich gut geht, oder der das Verzweifelnde nicht
mit=
erlebt hat. Das Biologiſche der Menſchheit verſchlechtert ſich, gewaltige,
größt kultivierte Völker ſterben aus. Die Demokratie ſteriliſiert die
Be=
gabung. Die Geſchichte Englands beweiſt, daß die Begabungen aus den
unteren Volksſchichten immer weniger geworden ſind; ſie kamen zu leicht
hoch und hielten es oben nicht aus. So ſterben ſie aus. Wenn all dies
die Geſchichte beſtätigt, und ſie tut das, ſo iſt der Erduntergang
gewiß. Die letzte Vernichtung iſt unvermeidlich. Es iſt alſo falſch, zu
glauben, daß es jemals gut werden könnte. Der Peſſimismus
hat einzig recht. Die Geſchichte, die wir leſen, iſt immer von den
Siegern geſchrieben worden, und es darf behauptet werden, daß ſie
ſel=
ten oder nie richtig geſchrieben wurde. Es iſt grundfalſch, zu ſagen, durch
all die Umwälzungen erreichen wir den Völkerfortſchritt. Wollen wir
im Ernſt behaupten, daß all die Menſchheitstragödien notwendig waren,
damit wir heute telephonieren können?. Es gibt ſich auch kein Menſch
damit zufrieden, daß er ſagt, ich opfere mich, damit es in tauſend Jahren
beſſer wird. Der Menſch meint ſich immer ſelbſt. Der Fortſchrittsglaube
iſt ein ſtändiger Verdrängungsprozeß.
Wenn wir all dies betrachten, kommen wir dahinter, welch
unge=
heure Fälſchungsarbeit der Menſch immer geglaubt hat. Wir fälſchen
die vergangene und die gegenwärtige Geſchichte. Wir können gar nichts
anderes tun. Den Menſch muß ſich den Tatſachen anpaſſen, er hält es
ſonſt nicht aus. Nichts iſt ſo praktiſch, als Erfolg zu haben. Man kommt
nicht darüber hinweg: Durchhalten und durch Durchhalten Erfolg zu
haben, bedeutet alles. Wer Erfolg hat, den wird alle Welt fün den
Tüchtigen halten. Das iſt auch durchaus nicht oberflächlich. Es iſt ganz
natürlich. Auf der intellektuellen Linie kann man ſtets leicht einen
Fort=
ſchritt konſtruieren. In China gab es keine Fortſchritte, weil die
Chine=
ſen keine Idee in die Welt geſetzt haben. Wir Deutſche haben die Idee
in die Welt geſetzt, darum hatten wir den Fortſchritt.
Geſchichte iſt Sinngebung des Sinnloſen: Es wird
künſtlich etwas hineingelegt, was dieſen Sinn urſprünglich nicht hatte.
Darum hat kein Menſch und tein Volk mehr Wahrheit geſehehn und
geſagt als Buddha. Was er gelehrt hat, iſt buchſtäblich wahr, ſoweit die
Latſachen in Frage ſtehen.
Der Menſch hat nicht nur Lebens= er hat auch einen Todeswillen.
Selbſtvernichtungswille läßt ſich überall nachweiſen. Man kann nicht
mehr beſtreiten, daß das Unbewußte ſelbſt das Schickſal ſchafft, woraus
ſich ergibt, daß gerade der Zufall in der Regel ſinnvoll iſt.
Selbſtverſtändlich iſt dieſer Sinn nicht im einzelnen zu beſtimmen. Sinn
iſt problematiſch. Es iſt durchaus nicht richtig, wenn Hegel ſagte, daß
alles, was die Natur tut, ſinnvoll iſt. Es iſt ſicher ſinnlos, Millionen
von Fiſchlaich zu ſchaffen, damit 3—4 Exemplare leben können. So i
es durchaus wahrſcheinlich, daß die Natur auch Völker in die Welt ſetzt,
zwecklos und ſinnlos, die verſchwinden ſollen. Es liegt kein Sinn in deu
Zerſtörungen Attilas uſw. Dennoch hat natürlich alles Sinn. Wenn
man darüber nachdenkt, warum die griechiſche Kultur untergegangen iſt,
ſo iſt unbeſtreitbar, daß dieſe Kultur ihren Höhepunkt erreicht hatte, daß
ſie nichts mehr zu geben hatte und ſo ihre Exiſtenz verlor. Es liegt alſo
auch in der Zerſtörung Sinn. Das Schickſal verfährt in dieſem Falle
großzügin. Es zerſtört aanze Völker, und ſo betrachtet, iſt es nichtig,
daß die Geſchichte das Weltgericht iſt, und all das Zerſtörende,
Furcht=
bare, Leidbringende wollen wir Menſchen irgendwie ſelbſt. Wir glauben.
an ein Weltgericht, an zerſtörende Gottheiten. Kennen wir ſo die letzte
Konſequenz, dann bleibt uns letzten Endes nur die Selbſtvernichtung in
irgend einer Form. Immer wverden wir den Tod in den Bereich unſeres
Denkens und Sinnens ziehen.
Es folgten dann Vergleiche zwiſchen der biologiſchen und der
geſchicht=
lichen Vernichtung und Selbſtvernichtung, und im Anſchluß daran der
Nachweis, daß alle Völker, alle Menſchen außer von ſtarkem Lebenswillen
auch vom Selbſtvernichtungswillen beherrſcht ſind. Wir ſchaffen Werte,
Werte aber ſind ewig. Dennoch werden dieſe Ewigkeitswerte irgend
wieder von uns Menſchen niedergemäht. Nichts paſſiert in der Geſchichte,
für das nicht irgend jemand verantwortlich iſt. Es liegt immer eine
Schuld vor. Goethes Wort: „Alle Schuld rächt ſich auf Erden”, iſt
durch=
aus berechtigt. Darum iſt die Geſchichte immer tragiſch. Wir fühlen das
darum lieben wir das Trauerſpiel. Tragiſche Helden ſchätzen wir höher
unſerer ſelbſt willen tragiſch ſein muß. Die Unentrinnbarkeit des
Schick=
ſals beurteilen wir nicht als Einwände gegen das Leben.
zwiſchen der Sinnloſigkeit des Einzelſchickſals und dem Sinn des
Gan=
zeu. 2. Das Aufbäumen des einzelnen Willens gegen den Geſamtwillen
(Prometheus.) Immer ſteht Wert gegen Wert und in allen Konflikten,
Ner röde
lieferbar Feug
J.oongese Wieſt.
Wiele elihe ierete ench e ehe e e
Sombart durch Naub entſtanden, nur 20 Prozent durch Arbeit.
Die Antike ſtand auf dem Standpunkte, daß ohne Frevel kein Fort=
In dem Bericht über den erſten Tag iſt der Name des Vortragen= ſchritt möglich iſt. Junge Götter ſtürzten die alten, der Sohn den Vater,
und alles Geſtürzte war dann ſchlecht, obwohl es früher göttlich war.
Das iſt auch die tiefere Form einer ganz niederen Lehre, daß nur Sünde
höher es ſteht, deſto tragiſcher iſt es. Der Satan iſt im Ganzen
genom=
igel=Giez. Das Anfangswort in der 8. Zeile von unten heißt richtig, men die tragiſchſte Figur von allen: Die Macht, die ſtets das Gute will
und ſtets das Böſe ſchafft. Das 1000jährige Reich iſt undenkbar, wenn
nicht das niederſte Ideal zur Herrſchaft gelangen ſoll. Die Aufhebung
der Tragik iſt nur möglich durch Aufhebung der Geſchichte. Die größte
Tragödie der Menſchheit, der Weltkrieg im Verein mit dem ſogenannten
Frieden und den Revolutionen, brachte nicht die Erfüllung der auf
Fort=
ſchritt der Völker gerichteten Wünſche, ſondern das Ende der Humanitäts=
Wenn etwas gewiß iſt, ſo iſt es das: In der Geſchichte iſt für uns ideale, obwohl alle Völker glaubten, zur Beſſerung der Menſchheit den
Krieg zu führen. Etwas wie der Verſailler Frieden, der künſtlich eine
Schuld konſtruierte und auf dieſe Konſtruktion einem Volk Strafen
dik=
tierte, iſt noch nicht dageweſen. Das iſt ſo grotesk, daß Jahrtauſende ſich
der Völker hat den Krieg entfeſſelt. Dieſer Drang war in Deutſchland
allerdings am ſtärkſten ausgeprägt, weil das deutſche Volk das
bewuß=
teſte der Welt iſt. Die Neuordnung der Welt wäre nicht möglich
ge=
weſen ohne den Krieg. Das tragiſchſte Schiſal Deutſchlands beweiſt uns,
daß Deutſchlands Schickſal das heldiſchſte iſt. Lebhafter Beifall.)
Der Nachmittag brachte den Vortrag von Dr. med. H. v.
Hatting=
berg:
„Zwiſchen Leben und Tod”.
Es mag in der Mentalität der Zuhörer begründet ſein, daß dieſer
geiſtvolle Vortrag in gewiſſem Sinne eine Enttäuſchung brachte, als die
Bezeichnung des Themas etwas anderes erwarten ließ. Der Nedner faßt
in dieſem Thema das zuſammen, was den denkenden, fühlenden
Men=
ſchen zwiſchen ſeinem Eintritt ins Leben und ſeinem Scheiden geiſtig
bewegt.
Der Vortrag bewegte ſich in etwa folgendem Gedankengang: Es iſt
ein Zeichen des Uebergangs, wenn alte Formen vergehen, um neuem
Werden zu weichen, daß der Menſch am Denken, an ſeinem Verſtande
verzweifelt. So ſchilt man auch heute, wo wir zwiſchen zwei Zeitaltern
leben, nicht nur den Rationalismus öde der Gott und die Welt in den
klar begreifbaren Kreis der Logik einſchließen möchte, der Geiſt ſelbſt
ſcheint zuletzt Krankheit. Man ſucht das Heil auf der anderen Seite,
man ſchwärmt für die hohe Intuition, und Rückehr zum Inſtinkt wird
die Loſung. Dieſer Wechſel der Geſinnung vollzieht ſich nicht zum erſten
Male. Deſto näher liegt es, ſich Rechenſchaft zu geben, was Geiſt und
Triebnatur einander wechſelſeitig bedeuten, wenn wir den Sinn der
Ent=
wicklung begreifen wellen, die wir ſo deutlich am eigenen Leibe zu ſpüren
bekommen.
Grundlegend für die weiteren Darlegungen des Redners war die
Ausdeutung des Begriffes Inſtinkt oder Trieb und die Frage, ob nicht
nur das Tier, ſondern auch der Menſch vom Inſtinkt, vom Trieb (beides
iſt das gleiche) in allen oder in einem Teil ſeiner Handlungen geleitet
wird. Der uralte Begriff des Inſtinkts, den ſchon die Griechen kannten,
ſtammt aus der Tierpſychologie. Wir wiſſen, daß Tiere beſtimmte Dinge
ohne jede Anleitung verrichten, ſobald ſie auf die Welt gekommen ſind,
und zwar in völliger Vollendung, ohne daß ſie Gelegenheit hatten, ſie zu
ſehen und nachzuahmen, ohne eine andere Vorbereitung als die, was die
Natur in ſie gelegt hat. Hierfür, führte der Vortragende eine Reihe
hekannter Tatſachen an, wie, daß die Raubweſpe Ammophilia ihre Eier
in eine Raupe ablegt, die ſie vorher mit der Genauigkeit eines
wiſſen=
ſchaftlich gebildeten Chirurgen gelähmt hat, ohne ſie zu töten; ſo ſchafft
ſie ihrer Brut Eriſtenzmöglichkeit bis zur Selbſtändigkeit. Aehnliches iſt
bei höher entwickelten Tieren der Fall. Um dieſe Zielſicherheit zu
er=
klären, nahm man an, daß von der Natur ein beſonderer, gerade auf
dieſe Tätigkeit abgeſtimmter Antrieb dem Tiere ſchon in ſeiner Anlage
mitgegeben ſei, der die Handlung leitet. Man kam dazu aus der
Er=
fahrung, daß wir Menſchen gewiſſe Verrichtungen, zu denen wir uns
gleichſam von innen getrieben fühlen, wie z. B. die Befriedigung des
Geſchlechtsdranges, ebenſo rhne Unterweiſungen von ſelbſt auszuführe
imſtande ſind, wie ein Neugeborenes das Saugen an der Mutterbruſt.
Wir wiſſen heute, daß die Zielſtrebigkeit, mit der der Inſtinkt ſeine
Auf=
gabe erfüllt, dem Leben überhaupt eigen iſt. Trotzdem wird die
Ziel=
ſicherheit immer wieder beſonderes Erſtaunen erregen, auch beim
nach=
denklichen, nicht nur beim primitiven Menſchen. Es iſt alſo
ſelbſtver=
ſtändlich, daß der Menſch Triebe hat. Dem einſachen Menſchen wird
dieſe Grundtatſache unſeres Seelenlebens meiſt nur dann bewußt, wenn
„Jch” und Trieb im inneren Konflikt einander gegenüberſteht. Er kennt
den Trieb nur als Feind der Vernunft. Daher ein forte ſetzter innerer
Kampf, daher die Notendwigkeit der Erziehung. Dem denkenden
Men=
ſchen wird dieſe Zielſicherheit und das, was wir ihr verdanken, am
leich=
teſten klar durch die ſogenannte Einfühlung. Ein Geſichtsausdruck der
Tonfall eines Wortes, eine Bewegung können einem feinfühligen
Men=
ſchen genügen, einen anderen zu verſtehen, ſein Weſen zu erfaſſen, oft
tiefer, als es ihm ſelbſt bewußt wird. Das hat nichts mit Erfahrung zu
tun, ſondern beruht auf der unmittelbaren Verbundenheit des Inſtinkts
mit dem ſeeliſchen Urzuſammenhang. Ein Kind ia den erſten
Lebens=
monaten, wenn wir es anlachen, antwortet mit einem Lächeln, und wir oder fonſt ein Schickſal in ein zart gebautes Gefüge eingreiſen.
fühlen eine geheimnisvolle Verbindung mit dem noch durchaus
unbewuß=
ten Weſen. Das gleiche betzegt die Frau, ihr Benehmen unendlich fein werden zu laſſen, was wir aus einem größeren Ganzen empfang
auf die beſonderen Seelenregungen des Mannes abzuſtimmen, den ſie
gewinnen will. Der Trieb iſt alſo auch im Menſchen. Alles Große ent= und ſeiner Ueberwindung, jenes Widerſtandes, der ſich gegen das.
ſteht aus der Schöpferkraft des Trieblebens; ohne Verbindung des
In=
ſtinkts würde unſer Verſtand niemals etwas von dem Daſein anderer uns ſelbſt. Sie kennt keine andere letzte Wahrheit als die
Menſchen erfahren.
Der Trieb jedoch iſt begrenzt. Neben ſeiner Zielſicherheit ſteht ſeine
Blindheit, ſeine Beſchränkung auf das Naturnotwendige. Auch hierfür
führt der Vortragende Beiſpiele aus der Natur an, die erweiſen, daß der
Trieb ſtark iſt, ſtets nur auf beſtimmte Ziele gerichtet iſt, und ſeine
Aus=
als mühelos Glückliche. Wir haben das Gefühl, daß das Leben um wertung durch leicht zu überwindende künſtliche Hinderniſſe verhindert, den Sinn unſeres Lebens entſcheidet.
werden kann. Beſonders was ein Hund im Spiel, unzähligemale in
Ver=
bindung mit ſeinem Herrn leicht und ſicher ausgeführt, gelingt nicht, kennt der kein Zurück, dem ſie auch nur einmal das Erlebnis
Zum Beweis dafür fünf Dinge: 1. Der unverkennbare Widerſtand wenn dieſer Spieltrieb ausgeſchaltet und ein anderer Trieb (Nahrungs= Löſung gebracht hat. Ihm genügt das Bewußtſein, auf dem 2
bedürfnis) an ſeine Stelle tritt, der durch das gleiche Spiel gefördert
werden könnte. So fliegen die Motten in das Licht, ſo ſpringen die aus, durch dieſe Wiederheiligung des Geiſtes, iſt ſeine Religion. Ad
Schafe dem Leithammel nach, den man ins Meer wirft. Wie weit die dieſen Glauben in zielbewußter zäher Arbeit immer wieder von
die ſich daraus ergeben, ſind wir ſelbſtlos zu entſcheiden nicht in der Lage, gleiche Beſchränkung den Menſchen befangen hält, das verhüllen den erobert, der kann das Leben bewußt bejahen, in Natur und Geiſt ſEn
4. Das Tragiſche in der Geſchichte beſteht im Kampf der Freiheit gegen meiſten gnädig die Nebel der Unbewußtheit, und dennoch ſtehen wir ewiges Werden und Vergehen, als ein Wechſelſpiel zwiſchen
die Notwendigkeit. 5. Wir alle wollen irgendwie und in irgend einer dauernd unter dieſer Abhängigkeit, unterliegen ausnahmslos einem „Ge= und Tod.
ſe3 der Stelle‟. Dieſes „Geſetz der Stelle” kann ſich in der Meh
der Fälle darum beſonders leicht Geltung verſchaffen, weil den B
fenen ihre Abhängigkeit nicht zum Bewußtſein kommt. Die Beſchräu
durch die Blindheit des Inſtinkts geht jedoch ſehr viel weiter.
Denken ſelbſt iſt triebhaft gebunden; das zeigen am deutlichſten
Ausnahmefälle.
Das iſt jedoch allgemein. Es prägt ſich aus im Gefühl Liebe
Haß, das den anderen Menſchen Eigenſchaften zuſchreibt, für die t
keinerlei Beweiſe da ſind, ſo daß wir, ernüchtert, den Menſchen
gleichgültig finden wie andere. So lange wir unter der Herrſchaft
Triebes ſtehen, kommt uns nichts anderes in den Sinn, als was zu
paßt. Die triebhafte Gebundenheit macht uns blind und hilflos,
unſeres Verſtandes.
Der zweite Teil des Vortrages brachte dann die philoſopk
Durchdringungen und Ausdeutungen dieſer Erkenntniſſe und befaß
naturgemäß im weſentlichen mit dem denkenden Menſchen. Aus
Geſagten und ſeiner Auswirkung ergibt ſich der ſtändige Kampf zu
dem „Ich” und dem „Es‟. Wenn wir denken, ſtehen wir zwiſchen
und Tun. „Ich” und „Es” ſtehen ſich gegenüber als Aktibität und E
ſitvität, als zwei Grundrichtungen, die beide in gleichem Maße zu ur
Weſen gehören, und die ſich doch ausſchließen, wenn eine von ihn
Herrſchaft begehrt. Dazu aber wird das Denken gedrängt, wenn
nach innen wendet. Das „Es” wird dem „Ich” zur Gefahr, den:
ſchen beide tritt die Angſt. die Ich=Angſt vor dem Dämon „Es”.
Angſt iſt Zwieſinn, der Unmögliches verlangt, denn die Sehnſuch
der unmittelbaren Verbundenheit des Inſtinkts zieht uns zurü
Es”, von dem uns die Angſt immer weiter entfernt; wir ſelb
Natur, ſoweit wir uns ergriffen fühlen. Sehnſucht auch nach de
meinſchaft, nach der Geborgenheit im „Wir”,
denn das „Es
Maſſe in uns, und der Menſch iſt ein geſelliges Tier. Wir könne 5.
freilich nicht einfach unſerer Triebnatur ergeben. Wohl bedeut
Inſtinkt unmittelbare Erfüllung., Befriedigun, auf dem kürzeſten
wenn ſie unter den gegebenen Bedingungen irgend erreichbar iſt.
ungebrochenen Zielſicherheit aber iſt untrennbar verwoben eine
heit, die Unmöglichkeit, über die Grenzen eines ſtets einſeitig geri ..
Strebens hinauszukommen, da es ſich im unentrinnbar geſchloſſenen.
lauf bewegt. Er bedeutet die Vollendung in ſich ſelbſt, aber ebe
halb die Unmöglichkeit einer Entwicklung von innen heraus, we
die Notwendigkeit der Anpaſſung an eine andere Umwelt ein Anſt,
außen, etwas verändern kann. Er bedeutet die höchſte Weisheit,
den Urzuſammenhang des Lebens unmittelbar nahe, aber zugle ſ
größte Dummheit, weil er ſtets durch ſich ſelbſt beſchränkt iſt.
Die Angſt vor der Gefahr des Geiſtes iſt das Maß und die —
menſchlicher Größe. Cs unterſcheidet die Menſchen vor allem,
Einſamkeit ſie vertragen und keiner kann darin über ſich ſelbſt 1
E
Nur wenige haben deshalb den Mut, den Anderen vorzuleiden,
S
heißt, wenn die Bindungen zerſtört werden, die den Vorfahre,
„*
gaben. Aber auch die Anderen, die ihnen zögernd folgen, bleiben
Zeiten des Ueberganges nicht verſchont, die für jeden Auflöſung
ren, den geiſtige Erſchüitterungen überhaupt zu berühren vermöger S
ſich daraus für die Allgemeinheit ergibt, zeigt der fieberhaft überſt. — Imſe. P
„Betrieb” auf allen Gebieten unſeres geiſtigen Lebens.
Im Weiteren zoa der Vortragende das Liebesleben und die
den Bereich ſeiner Betrachtungen. Die natürliche Zweieinigke
Che iſt aufgebaut auf den ſelbſtverſtändlichſten Abſtand zwiſchen d
ſchlechtern, auch hieraus ergibt ſich ein fortwährendes Sichfinden u
kämpfen. Nicht nur bei den einzelnen Menſchen, ſondern auch
Henan
*
Völkern, das alles ergibt die innere Not, unter der wir alle leid
geiſtig hochſtehende mehr wie der einfache Menſch. Daraus ert
Zweifel auch im Glauben. Je größer der Gegenſatz, den die C
tauf k
überbrücken muß, deſto mehr bedeutete die Entwicklung ein A. S
Nieder von Selbſtfindung und Selbſtentzweiung, ein unau
„Stirb und Werde‟. Deshalb muß ſich auch dieſes Zeitalter
des Bewißtſeins, den Weg der zufriedenen Erkenntnis, den ſch —A0n
dpruch auf dem Tempel zu Delphi andeutete, neu erobern, wie jel F=
Benöhe
zelne, dem es auferlegt iſt, ihn zu gehen.
Aſtetor 6
Dieſe Bewegung, die ſeit Nietzſche mit erneuter Wucht die Gei e=
De
griffen hat, ſchafft ſich heute in der Pſychoanalyſe ein Werkzel
fußt darauf, daß das Bewußtſein auch in ſeiner höchſten Steigeru. m
einen kleinen Teil unſeres Weſens erfaſſen kann und nie ſeinen. I
Sinn. Sie bedeutet deshalb zunächſt einen Proteſt gegen die —
ſteigerung des Denkens in einer Pſychologie, die dem Unbeſuß. B
Seele abgeſprochen hatte. Eine Befreiung von der Hypnoſe d
mußtſeins bedeutet ſie ebenſo für den einzelnen, wenn ſie ihm zeit E
neben dem „Ich” auch das „Es” einen tieſen Sinn in ſich trägt, u. S. in
ſich noch ſo verhüllen, wie in unſeren Träumen und in den groß
kleinen Fehlern unſeres Handelns. Dieſen Sinn können wir
wenn wir lernen auf die innere Stimme zu hören, wenn wir geduld u
Zweifel wie jeden ſtörenden Gedanken bis auf ſeine Triebuurzel 2, bis auf den nuneren Gegenſatz, dem er entſpringt.
Der Nedner ſchloß: Der Sinn, den die Analyſe ſucht, iſt de
klang mit uns ſelbſt. Ihre methodiſche Arbeit iſt dabei der Tätigl 8
Stimmens zu vergleichen, die das Inſtrument in eine ſolche Ver a0
bringen ſoll, daß es rein zu erklingen vermag. Rein, d.h. ftrei t Ian
Verſchränkungen der Trüb=Saiten, die entſtehen, wenn falſche Er 2.
ſcheidet ſich damit, nicht zu wiſſen, wer ſpielt. Sie begnügt ſich /
iſt für ſie Geiſt der Zuſammenhang der Erlebniſſe inneren Vide
wehrt. Sie kennt nur einen geiſtigen Fortſchritt, den auf dem 2 4
keine letzte geben kann. Jede, noch ſo ſchwer erkämpfte Erfe
Müit Fi
uhren
von 95 Mk. an
bei (26854
eNchest.
a1
ſtimmt zu vergeben, um eine höhere werden zu laſſen. Sie iſt da.
zielloſes Schweifen. Ihre Richtung iſt klar, die innere Freiheit
viel, daß wir ſie nie ganz erreichen, denn ſie allein macht uns da
lebenswert — von Löſung zu Löſung deſſen bewußt, daß ſie als let
u Ch
Solche Wanderung erfordert Mut und ſie iſt mübſam. 1
ſein und der Glaube an die Möglichkeit einer Befreiung von In —
f
400 9
auf 2 Monate
850 M. zurl
Sicherheit. A
8 10 g. 1. C
ſtelle b. Bl.
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Habe mehr. 100 Rm.
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Darmſtädter DTagblatt, Mitttoch, den 19. September 1924.
Seite 2.
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Aus Heſſen.
* Pfungſtadt, 16. Sept. Der Rechtsbeiſtand der Firma
taillierwerk Pfungſtadt A.=G. ſchreibt uns: Sie
rgen in Nr. 254 Ihrer geſchätzten Zeitung vom 12. d. M. von
ingſtadt die Nachricht, daß die Firma Emaillierwerk Pfung=
* A.=G. den Konkurs habe anmelden müſſen. Durch den
Zu=
menbruch der Firma ſeien ca. 50 Arbeiter brotlos geworden.
rmit verhält es ſich wie folgt: Ein techniſches
Vorſtandsmit=
d der Firma hat am 8. d. M., ohne jede Autoriſation ſeitens
Aufſichtsrats oder der kaufmänniſchen Leitung der Firma,
dem Amtsgericht Darmſtadt II erklärt, er ſei techniſcher Leiter
Emaillierwerke und habe als ſolcher nur die techniſche
Lei=
g und keinen Einblick in die kauſmänniſche. Seiner
Ueber=
fung nach ſei die Geſellſchaft überſchuldet; er könne jedoch die
erlagen hierzu zurzeit nicht bringen. Er beantrage, das
Kon=
verfahren zu eröffnen und über den Antrag einen
kauſ=
iniſchen Leiter zu hören. Diefer Antrag eines vollſtändig
iiterrichteten Herrn war durchaus unbegründet und
vol. Die Geſellſchaft iſt in keiner
Weiſeüberſchul=
r außer einem durch Sicherungshypotheken gedeckten
Bank=
it ſind Verbindlichkeiten, abgeſehen von täglichen, nicht
vor=
den. Die Geſellſchaft befindet ſich ſonach nicht in
Kon=
s, und die Beſorgnis, daß infolge eines Konkurſes 50 Ar=
* brotlos werden, iſt unbegründet.
2. Auerbach, 15. Sept. Turneriſche Veranſtaltung. Der
verein „Gut Heil” hat zwei Wanderpreiſe geſtiftet und kamen
die=
zr geſtern bei einem volkstümlichen Wett=Turnen auf den hübſchen
n Ausſichten”, oberhalb des Fürſtenlagers, zum Austrag. Eine An=
Turnvereine aus der Umgegend, der Deutſchen Turnerſchaft ange=
O, waren erſchienen und nahmen deren hervorragendſte Mannſchaf=
—mVormittage an dem vorgeſchriebenen Geräteturnen teil. Das
Wett=
fand am Nachmittage auf einer 2900 Meterbayn ſtatt; nachdem
— eranſtaltete Feſtzug klingenden Spiels auf der Höhe eingetrofſen
Dem Wettlaufen gingen voraus zwei hübſche Lieder der Geſang=
Dre „Sängerluſt” und „Männerquaxtett” unter Leitung ihrer Diri=
Herrn Lehrer Leonhardt und Eller. Hieran ſchloß ſich an die
ißung der teilnehmenden auswärtigen Turnfreunde durch den Vor=
7en des Turnvereins „Gut Heil”, Herrn Neipert, ein techniſcher Be=
— unſerer ehemaligen deutſchen Flotte, der ſich hier nach Auflöſung
Bteren niederließ. Es waren markige, echt deutſche Worte, aus dem
je eines Mannes, der ein warmes Herz für unſere heranwachſende
id hat. Alle Anweſenden lauſchten mit geſpannter Aufmerkſamkeit
d usführungen des Herrn Neipert. In hochehrender Weiſe gedachte
d edner auch der Verdienſte um die Vereinsſache des zweiten Vor=
Sen, Paul Jährling, der ſeit der Gründung des Turnvereins — jetzt
hre — dieſem angehört, und erwähnte, daß der Vorſtand ihn zum
vorſitzendem ernannt habe. Frl. Meidinger überreichte Herrn
ing ein entſprechendes Diplom im Rahmen und Herr Neipert ſchloß
ausgezeichnete Rede mit einem dreifachen „Gut Heil!” auf den ver=
Mitbegründer des Vereins, Herrn Jährliag, in das die
Feſtteil=
ek
* begeiſtert einſtimmten. Es folgte ein ſtimmungsvolles Lied der
rannſchaft des Turnvereins, unter Leitung des Herrn Lehrer
S der und der Wettlauf der numerierten Mannſchaften der Turner,
wnd die männliche Jugend mit Sacklaufen ſich beſchäftigte. An dem
Wruf beteiligten ſich etwa 80 Turner. Den Wanderpreis in der
Ober=
ſta5 rrang der Turnverein Bürſtadt und denjenigen in der Unterſtufe
dS urnverein Lorſch. Leider wurde die Veranſtaltung, die von den
Hdr Monteur Papſt und Lehrer Schneider geleitet wurde, durch einen
esr Regen am Schluſſe etwas geſtört.
Bensheim, 16. Sept. Am 1. September trat Herr Juſtiz=
Ober=
ſinn or Schlörb auf Grund des Altersgrenzengeſetzes in den
Ruhe=
ſtei rachdem er 50 Jahre im Juſtizdienſt tätig war. Er war ein allſeits
be er Beamter und ſein Ausſcheiden wird in ſeinem Gerichtsbezirk
eX. edauert. Anläßlich einer eindrucksvollen Abſchiedsfeier wurde ihm
ſtcals der Dank und die Anerkennung ſeiner Behörde, der Anwalt=
(des Vertreters des Ortsgerichts und der Stadt Bensheim
aus=
geBen.
Zwingenberg, 15. Sept. Todesfall. Der Gaſtwirt Riſſel
de.s Eannten Gaſthauſes „Zum Adler” iſt geſtern nach kurzem
Unwohl=
ſeix ötzlich geſtorben.
Von der Bergſtraße, 15. Sept. Angeſchoſſen. Ein
Jagd=
j wurde in der Gemarkung Neulußheim von einem Wilderer
an=
r9 en und ſchwer verletzt. Die Wilderer lagen in Deckung und
ſchoſ=
ſe’ 3 ſie von den Hunden des Jägers aufgeſpürt wurden. — Der 28
J3 alte Büroangeſtellte Huckeln in Plankſtadt wird ſeit einer A
E. Ueber deſſen Verbleiben herrſcht völlige Unklarheit. Er iſt
vel atet und Vater eines Kindes. Seine häuslichen Verhältniſſe
wau günſtig.
Aus dem Weſchnitztal, 16. Sept. Streit mit tödlichem
ang. Gelegentlich einer Vereinsverſammlung in Zotzenbach
em) 6 unter einigen Perſonen Wortwechſel und Streit, der auf der
St”. zum Austrag gebracht wurde. Dabei wurde ein Arbeiter ſo übel
zu
Itet, daß er anderen Tages ſtarb. Der Mann hinterläßt drei kleine
Kr) und dazu lebt die nunmehrige Witwe noch in Hoffnung.
Kirch=Brombach i. O., 16. Sept. Todesfall. Der langjährige
Brö rneiſter Georg Adam Friedrich von hier iſt im Alter von 70
in Hainſtadt, wo er auf Beſuch weilte, geſtorben. Bürgermeiſter
frich erfreute ſich beſonders bei der älteren Generation großer
Wert=
ſEt
g.
br. 5 n Sie nicht zu verzweifeln, es kann Ihnen geholfen werden. Neue
te Heilmethode ohne Berufsſtörung. Schreiben Sie ſofort unter
Brö ling von Rückporto an Dr. Klutmann, Bonn, Bonnertalweg. (I.K.1teo
* Buchklingen, 15. Sept. Beerdigung. Geſtern wurde der
Gaſt=
wirt und Gemeinderechner i. R., Franz Weber, dahier, zu Grabe
ge=
tragen und auf dem Friedhofe in Ober=Abtſteinach unter großer
Beteili=
gung von Leidtragenden beigeſetzt. Der Verſtorbene war ein biederer
und jovialer Wirt, bei dem ſchon eine lange Reihe von Jahren
unge=
zählte Touriſten, Ausflügler und Vereinsgeſellſchaften Einkehr hielten
und gut und preiswert bedient wurden. Alle, die den lieben Verſtorbenen
kannten, werden ihm ein treues und dankbares Andenken bewahren. Herr
Weber erreichte ein Alter von 71 Jahren.
Erbach, 16. Sept. Die Handelskammer Darmſtadt ſchreibt uns:
In Ihrer Nr. 241 bringen Sie die Notiz aus Erbach i. O., daß die
Erzeugniſſe der Elfenbeinſchnitzereien von der Luxusſteuer befreit
worden ſeien. Dies trifft nicht zu. Einmal hat der Reichstag zu dem
Abänderungsentwurf des Umſatzſteuergeſetzes noch gar nicht Stellung
genommen; er wird dies erſt bei ſeinem nächſten Zuſammentreten im
Oktober tun; zum anderen ſind in dem Entwurf keinerlei Aenderungen
der Herſtellerluxusſteuer vorgeſehen. Lediglich die beſondere
Kleinhan=
delsluxusſteuer iſt betr. mancher Artikel geändert worden; ſo wird z. B.
auch für Elfenbeinſchnitzereien, wenn ſie aus Privathand weiterverkauft
werden, die Luxusſteuer nicht nochmals erhoben. Die erhöhte ſeitherige
Herſtellerluxusſteuer wird aber hiervon nicht berührt.
—!
Reſtagrant Bender
Spezial=Ausſchank
Münchner
Krangintakersseiftätas
(hell)
eines der beſten Münchner Biere
Täglich friſch: Münchner Spezialwürſichen
mit Champagnerkraut
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A. 2
i. Aus dem Kreiſe Erbach, 16. Sept. Die
Obſtverſteigerun=
gen an den Kreisſtraßen finden dieſe und nächſte Woche ſtatt. Für
den Straßenunterhaltungsbezirk Beerfelden iſt
fol=
gendes beſtimmt: am 15. September Straße Ober=Finkenbach—
Falken=
geſäß-Airlenbach und Beerfelden—Olſen; 16. September Hüttenthal=
Güttersbach und Marbachtal; 17. September Beerfelden—Eberbach und
Beerfelden=Gaimühle, für letztgenannte Strecke Fortſetzung am 18.
Sep=
tember; am 19. September Schönnen-Hetzbach; 22. September
Hetz=
bach-Beerfelden und Beerfelden-Ober=Finkenbach; 24. September
Ober=Finkenbach bis Kreisgrenze; 26. September Heſſelbach-Kailbach
und Zufuhrſtraße nach dem Bahnhof Hetzbach, ferner Hetzbach-Kailbach,
für letztere Strecke Fortſetzung am 27. September. —
Straßen=
unterhaltungsbezirk Erbach: 15. Sept. König—
Michel=
ſtadt; 16. Sept. Strecke Michelſtadt—Amorbach, Beginn bei Stockheim;
18. Sept. Strecke Darmſtadt—Hirſchhorn, beginnend an der Rehbacher
Grenze: 19. Sept. dieſelbe Straße, oberhalb Erbach beginnend; 20. Sept.
Michelſtadt—Weiden=Geſäß; 22. September Schönnen-Haiſterbach; 23
September Zell—Momart; 25. September König-Kimbach; 26.
Sep=
tember Erbach-Bullau; 39. September Eulbach-Würzburg; 30.
Sep=
tember Erbach-Dorf=Erbach. — Straßenmeiſterbezirk Höchſt:
15. September Etzen=Geſäß—Hummetroth, Hummetroth—Gumpersberg,
Hummetroth=Haſſenroth, Annelsbach-Forſteler Höhe; 16.
Sep=
tember Höchſt—Obernburg, Hainſtadt—Wald=Amorbach-Dorndiel;
18. Sebtember Straße Dieburg—Michelſtadt, beginnend ober
halb Etzengeſäß; 19. September Höchſt—Seckmauern. —
Straßen=
unterhaltungbezirk Reichelsheim: 16. September
strecke Darmſtadt—Hirſchhorn, beginnend an der Kreisgrenze bei
Brensbach; 17. September beginnend am Pechofen, oberhalb Rehbach;
18. September Ober=Gerſprenz—Reichelsheim, 19. September
Reichels=
heim-Gumpener Kreuz-Lindenfelſer Wald; 20. September Ortsende
Hiltersklingen bis Güttersbacher Straße: 22. September Nieder=
Kains=
bach—Affhöllerbach; 23. September Pfälzer Höhe-Birkert; 24.
Sep=
tember Ober=Oſtern—Unter=Oſtern. Nüſſe und Kaſtanien am
15. September Straße Darmſtadt—Hirſchhorn, beginnend bei Ober=
Gerſprenz bis Vier Stöck; 19. September Straße Roßdorf-Gumper
Kreuz, am Gumper Kreuz beginnend bis zum Lindenfelſer Wald.
n. Beerfelden, 16. Sept. Zurzeit wird Brech= und
Schüttel=
obſt aufgekauft. Für Tafelbirnen werden pro Zentner 4 Mk. bezahlt,
Brechäpfel gelten 3 Mk., Schüttel= bzw. Kelterobſt 2 Mk. Dieſe Preiſe
ſind für die Verkäufer nicht ſehr verlockend, darum iſt es rentabler, das
Obſt dem Vieh zu füttern, was auch vielfach geſchieht. Wenn Obſt
ſchwer zu brechen iſt, lohnt ſich auch dieſe Tätigkeit nicht.
* Biſchofsheim b. Mainz, 15. Sept. Zugunfall. Heute morgen
hat ſich hier ein kleiner Eiſenbahn=Unfall ereignet. Ein Packwagen war
auf eine Maſchine geſchoben worden. Der Materialſchaden iſt
verhältnis=
mäßig gering.
Gimbsheim, 16. Sept. Selbſtſchutz. Die hieſigen Einwohner
haben ſich zu einem Selbſtſchutz zuſammen gefunden und beſondere
Feld=
ſchutzwehren gegen die immer mehr überhandnehmenden Felddiebe
auf=
geſtellt.
A. Offenbach, 16. (Sept. Das ſchlechte Erntwetter hat bereitzs
auch hier ſeine ungünſtigen Wirkungen geäußert. Der Preis für das
Kilogramm Weizenmehl iſt in den letzten Wochen im Kleinhandel von
42 auf 48 Pf. geſtiegen, und allenthalben hört man in der Unterhaltung,
daß das Mehl der neuen Ernte nicht nur minderwertiger, ſondern noch
teuerer werde. Das Hamſtern des Mehles wird deshalb ſeit einigen
Wochen wieder betrieben. Ganz beſonders vorſichtige und „kluge”
Fami=
lien beſitzen auf den Kopf ihres Beſtandes bereits einen halben Zentner.
Daß durch dieſe Angſt= und Hamſterkäufe der Preis des Mehles
unge=
rechtfertigter und unnötigerweiſe in die Höhe getrieben wird, iſt klar,
wenn es auch diejenigen, die das Mehl alter Ernte auf Koſten ihrer
Mit=
bürger hamſtern, nicht einfehen wollen. Sie vertreten immer noch den
verwerflichen Grundſatz, jeder ſei ſich heute ſelbſt der Nächſte, der ihnen
aus der Zeit gegen Kriegsende, als die Stimmung längſt geſunken war,
noch geläufig iſt.
* Kleeſtadt, 16. Sept. Am 1. September wurde Lehrer Heinrich
Vonderheit von Kleeſtadt auf ſein Nachſuchen, unter Anerkennung
ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte, in den Ruheſtand verſetzt. Obwohl
er erſt fünf Jahre in hieſiger Gemeinde tätig war, hat er ſich doch große
Achtung bei Jung und Alt erworben, war er doch auch in früheren
Jahren den Einwohnern nicht unbekannt. 29 Jahre ſeiner
Amtsrätig=
keit verbrachte er in der Nachbargemeinde Hergershauſen. Seit 1913 war
er Pächter der hieſigen Gemeindejagd. Als Jagd= und Naturfreund
nahm er ſtets regen Anteil an den Geſchicken der Landbevölkerung und
hatte ſtets für Jung und Alt ein freundliches Wort. Sein Abgang wird
deshalb allgemein ſehr bedauert. Alle wünſchen, daß er in dem nahen
Darmſtadt mit ſeiner Familie bei beſter Geſundheit noch frohe Jahre
im Andenken an ſeinen letzten Dienſtort verleben möge.
* Butzbach, 14. Sept. Aus rund 200 Turnvereinen des Gaues Heſſen
waren heute die Turner hierher geeilt, um die diesjährige
Gauturn=
fahrt hier abzuhalten. Infolge des ſchönen Wetters waren mehrere
tauſend Turner eingetroffen, ſo daß unſer Städtchen kaum die Zahl der
Gäſte zu faſſen vermochte. Von drei Punkten aus: Kirchgöns, Gambach
und Hochweiſel, trafen die Turner vormittags gegen 9 Uhr auf dem
Marktplatz ein, wo ſie von der Feuerwehrkapelle begrüßt wurden. Um
10 Uhr begann das Wetturnen, an welchem 500 Wetturner teilnahmen.
Der Fünfkampf umfaßte: Stabhoch, Laufen, Weitſprung, Kugelſtoßen
und Frejübung. Leiter war Gauoberturnwart Will=Gießen. Um 2 Uhr
bewegte ſich ein rieſiger Feſtzug durch die Stadt zum Marktplatz, wo eine
mächtige, eindrucksvolle Kundgebung der Turnerſcharen ſtattfand, namens
des Turnvereins Butzbach ſprach K. Schneider. Bürgermeiſter Köhler
begrüßte die Turner im Namen der Stadt und der erſte Gauvertreter,
Fabrikant Pfeifer=Wetzlar, hielt die Anſprache, die in ein begeiſtert
auf=
genommenes Hoch auf das Vaterland und die Deutſche Turnerſchaft
aus=
klang. Auf dem Feſtplatz unterhielt der hieſige Turnverein, eine Gäſte
durch Schauturnen, Schülerturnen, Volkstänze, Konzert und Tanz. Die
Stadt prangte in ſchönſtem Feſtſchmuck.
* Nieder=Mockſtadt, 14. Sept. Auch hier hat der
wolkenbruch=
artige Regen furchtbare Verheerungen angerichtet. Im Nu drang
das Waſſer in Stallungen, Keller und ſogar in den unterſten Stock der
Wohnhäuſer. Die Feuerwehr trat in Tätigkeit und rettete Menſchen
und Vieh in den tiefer lingenden Teilen des Dorfes. Seit
Menſchen=
gedenken hat man hier keine ſolche Kataſtrophe erlebt.
8 Mainz, 15. Sept. Eiſenbahn=Unfall. Von einem heute
früh von Wiesbaden einlaufenden Güterzug entgleiſten vor der Mainzer
Brücke einige Güterwagen und ſchlugen um. Perſonen ſind glücklicher
Weiſe nicht zu Schaden gekommen. Auch der Verkehr nach Darmſtadt
er=
litt durch dieſen Unfall erhebliche Verſpätung.
Mainz, 16. Sept. Selbſtmord verüben wollte ein 60 Jahre
alter Mann dadurch, daß er in den Rhein ſprang. Er wurde aber von
zwei Herren aus einer benachbarten Badeanſtalt gerettet. Die
Wieder=
belebungsverſuche im Städtiſchen Krnkenhauſe hatten Erfolg.
* Mainz, 15. Sept. Dem Herrn Profeſſor Dr. Otto Schmidgen,
Direktor des Naturhiſtoriſchen Muſeums und Fabrikant Ludwig Meher
wurde die Einreiſeerlaubnis in ihre Heimat erteilt. Mehrere
Geſchäfts=
inhaber von hier erhielten von dem Militär=Polizeigericht Geldſtrafen
bis zu hundert Goldmark, weil ſie an den zum Verkauf ſtehenden Waren
keine Preiſe angebracht hatten.
8 Mainz, 16. Sept. Rheinheſſen=Film. Die G.=W. Film=
Geſellſchaft Mainz=Gonſenheim hat einen Mainzer Induſtrie= und
Städte=
film hergeſtellt, den ſie dieſer Tage Vertretern der Preſſe und des
Stadt=
verordnetenkollegiums vorführte. Der Film enthält alle
Sehenswürdig=
keiten von den Rön
ten an bis in die Jetztzeit. Der Film ſoll noch
weiter ausgebaut werden und wird ein rechter Kultur= und Heimatfilm
werden.
ok. Oppenheim, 14. Sept. Heute mittag, 2½ Uhr, fand im
Buche=
ſchen Saale eine vom Ortsgewerbeverein Oppenheim einberufene
Ver=
ſammlung ſtatt, bei welcher Herr Syndikus Dr. Hermann=Mainz über
Steuerfragen und Herr Architekt Repp=Frankfurt a. M., Vorſitzender der
Kranken= und St
kaſſe für ſelbſtändige Handwerker und
Gewerbetrei=
bende, Frankfurt a. M., über die Kranken= und Rentenverſicherung des
ſelbſtändigen Handwerks ſprachen. Die ſehr intereſſanten und lehrreichen
Vorträge der beiden Herren fanden bis zum Schluß aufmerkſame
Zu=
hörer. Eins war nur zu beklagen: der Beſuch war nicht gerade gut.
Es wäre zu wünſchen, daß in Zukunft derartige Vorträge beſſer (auch
von den Handwerkerinnen) beſucht werden.
Friefenheim (Rheinh.), 15. Sept. Ein Schwindler, der ſich
als Verſicherungs=Inſpektor ausgegeben hatte und in mehreren Fällen
Leute um „Verſicherungsbeiträge auf Goldmark” geprellt hatte, iſt durch
die Gendarmerie feſtgenommen worden.
X Köngernheim a. d. Selz, (Rheinh.), 16. Sept. Unfall. In der
Nähe des Bahnhofes wurde ein junger Radfahrer von einem Automobil.
erfaßt. Der eine Fuß iſt an der Ferſe ſchwer verletzt worden.
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Seite 8.
F
be DRZ.
Mrizziſter 250.
Eine Reiſe durch Deutſchland
TP
MMfang des .4. Jahrn.
Aus Sven Hedin, „Verwehte Spuren.
Orientfahrten des Reiſe=Bengt und anderer Reiſenden
im 17. Jahrhundert.” Brockhaus, Leipzig”).
Anno 1611 den 10. Novembris zog ich wieder nach Lübeck
und Lüneborg, von da auch nach Magdeburg, Magdeburg iſt eine
ziemlich große Stadt mit Vorſtädten aber die ſtadt in ſich ſelbſt
iſt nicht ſehr groß, iſt eine Freie ſtadt und recht wohl fortificieret,
liegt in einer großen ebene, hat einige ſchöne Kirchen,
inſonder=
heit iſt der Dom eine alte und ſchöne Kirche, da ſind die
Dom=
herren alle von Adel, die ſind alle Ewangeliſcher religion, da iſt
eine ſchöne breite Straße mitten durch die Stadt, da iſt auch ein
ſchönes Rathhaus und auf dem markte ſtehet Kaiſer Ottos Bild,
dieſe ſtadt liegt an der Elffwe. Von Magdeborg auch nach
Eiß=
leben, dort iſt Doctor M. Lutherus gebohren, das iſt eine kleine
Stadt und wurde vor einigen jahren abgebrannt, aber das haus
da Doctor Lutherus gebohren wurde blieb ganz und gar ſtehen,
von da auch nach Sallfeldt, das iſt eine kleine ſtadt, von da nach
Coburg iſt eine kleine Stadt und läuft ein kleiner Fluß dadurch,
das iſt eine Fürſtliche reſidentz, und bei der Stadt liegt ein Schloß
auf einem hohen Berge da hält der Fürſt hoff, rundt um dieſe
Stadt iſt ein ſchönes luſtiges landt und ſie ſind Ewangeliſche, von
da zog ich nach Bamberg, das iſt eine ziemlich große Stadt aber
nicht befeſtiget, liegt im Lande Francken, iſt ein Biſchoffsſitz und
ſind alle Papiſtiſch, liegt ziemlich luſtig, ein wenig von der Stadt
entfernt liegt ein Schloß auf einem Hohen berge, das iſt feſt und
wohl befeſtiget, in der Stadt darinnen hat der Biſchoff ein ſchönes
fürſtliches hauß von waſſer umfloſſen, in der Stadt ſind viele
Schöne kiichen und klöſter, von da auch nach Forckheim iſt keine
ſonderlich große Stadt, hier ſagen die Einwohner daß Pilatus
begraben liegen ſoll, von da auch nach arnberg, welches eine
Reichsſtadt und abſolute Respublica iſt, mächtig, ſchön und Groß,
tvohl fortificieret, ſchöne kirchen und palläſte aus gehauenem
Stein, die gräben um die Stadt ſind tief und trocken und von
gehauenem Stein aufgemauert und hat doppelte Mauern und
einhundert und achzig Turne, da iſt ein trefflich ſchönes und
Großes Rathhauß daß ſeinesgleichen nicht in Deutſchland iſt,
da iſt ein Schönes Zeughaus wohl tornieret mit allerhandt
Mu=
nition und ſtattlichen Metallſtücken, die Ganze Stadt iſt
Ewan=
geliſch, dieſe Stadt iſt ſehr herühmt für die kunſtreichen
handt=
wercke die da ſind, in der Stadt liegt eine ſchöne Feſtung auf
einem berge die gut zu beſehen iſt.
Im Jahre 1612 den 13. Octobris reiſete ich von Lübeck nach
Wißmar, von da auch nach Roſtock und ſo nach Guſtrow, von da
fort und nach Plag das iſt die ſtärkſte Befeſtigung im ganzen
Lande Meckelborg, von da auch nach Hagellberg, welches eine
kleine Stadt iſt, und ſo nach Stendell, das iſt eine alte Stadt,
hat ſchöne kirchen, gehöret dem Churfürſten von Brandeborg zu,
von da auch nach Wollmarſtadh und dann nach Magdeborg, von
da auch nach Erfurtt, welches die Hauptſtadt im Lande Tyringen
iſt, und iſt eine große Stadt man hält ſie für die größte in ganz
Deutſchland, iſt Ewangeliſcher und Papiſtiſcher Religion,
recognoſ=
cieret den Churfürſten von Saxen für ihren Schutzherren, doch
hat der Churfürſt von Meintz das Höchſte recht in der Stadt, ſie
liegt in einer großen Ebene, doch hat ſie hohe Berge um ſich
aber keinen ſo nahe, ſie hat einen Großen handel mit Weitt,
welches eine farbe iſt die Tuchbereiter viel brauchen, faſt in allen
Straßen in der ſtadt rinnen klare Quellen aus einem brunnen
ſo ſie Gera nennen, in der Stadt liegt ein Kloſter auf einem
Berge ſo St. Petro zugeeignet iſt und ſind darin
Benediktiner=
mönche da ſind viele ſchöne Kirchen und Häuſer in ſonderheit iſt
da ein Bürgerhaus ſo Schön und Groß daß es wohl werth zu
beſuchen iſt, und ſoll es über eine tonne Gold koſten, da iſt eine
ſchöne Domkirche und eine andere kirche unter ihr, alſo daß da
zwei Kirchen ſind über einander. Oben im Thurn hängt die
Große Glocke die im ganzen Deutſchland ſo berühmt iſt, man
vermeint, daß ſie die Größte in ganz Deutſchland iſt, dieſe Stadt
iſt wohl befeſtiget mit wällen und gräben. Von Erfurtt auch
nach Coburg, von da nach Bamberg und wieder nach Nürnberg,
von da auch nach Weißenburg iſt eine kleine Stadt, von da auch
nach Donaweed, welches an dem Großen fluſſe Donaw lieget,
das iſt eine Schöne Stadt, nicht ſonderlich groß, ſie liegt luſtig
und gehöret jetzt dem Herzoge von Beijern zu iſt und Papiſtiſch,
aber früher iſt ſie eine Reichsſtadt geweſen, von da auch nach
Augspurg, das iſt eine Reichsſtadt Schön groß und mächtig, wohl
fortificieret und liegt in einer großen ebene, iſt halb Papiſtiſch
und halb Ewangeliſch, alle Straßen ſind ordentlich und Regulär
gebauet, da ſind Schöne kirchen, und die fürnehmſte iſt der Dom
welcher ein großes Gebäude iſt, das Uhrwerck im Dom iſt wohl zu
beſehen und ſoll dem Uhrwerck in Straßburg faſt gleich ſein.
Von Augspurg auch nach Landsberg iſt eine kleine Stadt ſo
an einem Berge liegt, auf dem Marktplatz iſt ein Schöner
Spring=
brunn, das Schloß lieget auf einem berge hat große alte Thurne
rundt herum, von da auch nach einem Kloſter ſo Rottenbuſk
heißet, und ſo nach Ambergaw, iſt ein Großes Dorff, da machen
ſie allerhand. Hiſtorien aus Nußſchaalen ſuptil ausgeſchnitten,
hier beginnen die Hohen Berge Alpes. Nachher kommt man
nach Pardakirck, Mittewalld Seefeld und Zirll, und iſt am wege
recht hoch auf einer Klippe ein hölzern Kreuz und auf den Ort
ſagt man daß Kaiſer Maximilian nach Gemſen geſtiegen iſt (ſo
ſich genugſam in den Bergen finden) und ihm zum Gedächtnuß
iſt das Kreuz da hinauf geſetzet.
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Reich und Austand.
Eröffnung der Frankfurter Kunſtmeſſe.
AE. Frankfurt a. M. Sozuſagen als künſtleriſcher Auftakt
zur bevorſtehenden Frankfurter Meſſe iſt am Sonntag die Kunſtmeſſe,
die Ausſtellung „Das Saargebiet”, dem öffentlichen Beſuch
über=
geben worden. Frankfurt, die „Stadt des guten Europäers”, iſt, wie
Stadtrat Landmann in ſeinen einführenden Worten betonte, auch
ſtets die kerndeutſche Stadt geweſen. Sie iſt nicht nur die Heimatſtadt
des „Wiſſenſchaftlichen Inſtituts der Elſaß=Lothringer”, ſie pflegt auch
zielbewußt die Verbindung mit der Saar, deren deutſchen Charakter zu
veranſchaulichen die gegenwärtige Ausſtellung berufen ſei. Dr.
Lüb=
becke, der die meiſten Verdienſte um das Zuſtandekommen der
Ausſtel=
lung hat, wies darauf hin, daß in allen Bevölkerungsſchichten des
Saar=
landes das deutſche Gefühl wach und lebendig iſt, und das die
Ausſtel=
lungsobjekte den Grundſtein eines eigenen Saarmuſeums in
Saarbrücken bilden würden.
Die Ausſtellung ſelbſt iſt äußerſt ſehenswert. Man lernt in
Ver=
gangenheit und Gegenwart eine Gegendikennen, die trotz der
fortgeſchrit=
tenen Induſtrialiſierung auch landſchaftlich große Reize hat. Eine reiche
Zahl von Dokumenten ſpricht lebendig von einer wechſelvollen, ſtark
um=
brandeten Geſchichte. Namentlich die Erinnerungen aus früherer
Fran=
zoſenzeit dürften dem deutſchen Herzen ein Troſt für die gegenwartige
Fremdherrſchaft an der Saar ſein.
Sachpolitiſche Bildungstagung des D. H. V.
Der Deutſchnationale,
Handlungsgehilfenver=
band, Main=Weſer=Gau, veranſtaltet am Samstag, den 20. September,
in Frankfurt a. M. einen ſachpolitiſchen Bildungslehrgang. Dieſe
Tagung beſteht aus drei Vorträgen mit anſchließenden Ausſprachen. Als
Lehrkräfte ſind gewonnen worden: Herr Studienrat Stremmer=
Kaſſel, Herr Privatdozent Ragb=Frankfurt a. M. und Herr
Studien=
rat Dr. König=Gießen. Herr Stremmer wird über „Die Großmächte
der Gegenwart (Die weltpolitiſche Kräfteverteilung nach 1918)” ſprechen.
Herr Dr. Raab will behandeln: „Die Bedeutung und Tragweite der
Londoner Abmachungen für die deutſche Wirtſchaft” Und Dr. König=
Gießen wird ſich mit „Dem deutſchen Weſten” beſchäftigen. Die Tagung
iſt nur für Mitglieder des D.H.V. beſtimmt, denen durch die Vorträge
und die Ausſprachen der Stoff zur Beurteilung der gegenwärtigen
all=
gemeinen politiſchen Verhältniſſe übermittelt werden ſoll. Die
Veran=
ſtaltung findet ſtatt in den Räumen des „Steinernen Hauſes” zu
Frank=
furt a. M. und beginnt vormittags 11 Uhr. Anmeldungen zur
Teil=
nahme find bis zum 18. September an die Geſchäftsſtelle des D.H.V. in
Frankfurt a. M., Weißfrauenſtraße 12, 2 Tr., zu richten.
Regionale Tagung der Ortsgruppen und Stadtverbände
für Leibesübungen.
Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen wird im Oktober
für ſeine Ortsgruppen regionale Tagungen in Königsberg, Breslau,
Leipzig, Stuttgart, Düſſeldorf, Hannover und Berlin veranſtalten, um
auf dieſe Weiſe unter möglichſter Einſchränkung der Reiſekoſten für die
einzelnen Ortsgruppenvertreter eine Beratung über die gemeinſamer
Aufgaben herbeizuführen. Leiter der Tagungen wird der
Generalſekre=
tär Dr. Diem ſein.
Tanz=Turnier im Kurhauſe Wiesbaden.
Um die Intereſſenten über das Tanzturnier im Kurhauſe, das
gelegentlich der großen Modeſchau am kommenden Samstag ſtattfindet,
zu orientieren, teilt die Kurverwaltung mit, daß der Wettbewerb ſich
auf 3 Tänze erſtreckt: Boſtan, Fox=blues und Tango. Als
Ausſchei=
dungstanz iſt Paſo=doble vorgeſehen. Diejenigen Intereſſenten, die an
dem Turnier teilnehmen wollen, werden gebeten, ſich bei der
Kurver=
waltung ſchriftlich zu melden unter Bekanntgabe von Name, Wohnung
und Beruf. Der Anmeldung ſind 10 Mark Nenngebühr beizulegen,
wodurch der Zutritt zu der Turnierveranſtaltung erworben wird. Ein
beſonderer Eintrittspreis, iſt ſomit nicht mehr zu zahlen. Die
Turnier=
teilnehmer müſſen: Damen in Geſellſchaftstoilette, Herren in Smoking
erſcheinen. Das Turnier findet in der Zeit von 10 bis 11 Uhr abends
ſtatt, und zwar: Samstag, den 20., und Montag, den 22. September.
Die Turnierleitung hat der Frankfurter Tanzklub „Schwarz=Gold”
übernommen. Es ſind 5 wertvolle Preife (5 Damen=, 5 Herrenpreiſe)
vorgeſehen.
Hochwaſſerſchäden auch an der Ruhr.
Eſſen. Die obere Ruhr führt ſchon von Mülheim ab
Hoch=
waſſer. Von Arnsberg bis Freienohle iſt die Ruhr über die Ufer
ge=
treten und überſchwemmt weite Landſtrecken.
Ja, ja, Schmuggler ſind geriſſen.
Borken. Ein niedliches Schmugglerſtückchen wird aus dem
Dörf=
chen K. berichtet. Trifft da der Herr Wachtmeiſter auf ſeinem
Dienſt=
gange durch die Gemeinde ein verdächtig ausſehendes Individuum,
das im Schweiße ſeines Angeſichts einen vollgefüllten Sack fortſchleppt.
Aus den großen und kleinen Löchern des Sackes lugen verräteriſch
ge=
ſchmuggelte Tabakpakete heraus. „Ein fetter Fang” denkt der
dienſt=
eifrige Hüter des Geſetzes, beſchlagnahmt die reiche Beute, die der arme
Sünder ſelbſt in das nahe Bauernhaus ſchleppen und in einen, von der
Bäuerin gütigſt geliehenen nagelneuen Sack umpacken muß, damit von
hier aus nachmittags von Amtswegen der Transport zum Amtshaus
vor ſich gehen könne. Nach Feſtſtellung der Perſonalien gehen
Wacht=
meiſter und Schmuggler ihre Wege, während die Bäuerin zur
Nach=
barin eilt, um das Ereignis pflicht= und wahrheitsgetreu zu berichten.
Bei ihrer Rückkehr aber iſt zu ihrem Entſetzen der Sack verſchwunden.
Der Schmuggler hatte in einiger Entfernung gewartet, bis die Luft
rein war, und dann den Sack mit dem koſtbaren Inhalt wieder auf
ſeine tragfähigen Schultern geladen und ſich fchleunigſt aus dem Staube
gemacht. Den angegebenen Namen aber meldet auf dem Amt „kein Lied
kein Meldebuch”, ſo daß es ſich bewahrheitet, daß man nicht eher „
He=
ring” rufen ſoll, bis man ihn beim Schwanz hat. Augenblicklich
zer=
brechen ſich namhafte Juriſten den Kopf, wer der Bäuerin den
geſtoh=
lenen Sack zu erſetzen hat.
*) Graf Bengt Bengtſſon Oxenſtierna aus dem berühmten
ſchwedi=
ſchen Geſchlecht, berichtet über ſeine Reiſe durch Deutſchland, die er als
Sechzehnjähriger begonnen hatte und die 5½ Jahre währte. Das
wert=
volle Tagebuch über ſeine großen Reiſen durch den Orient war
Jahr=
hunderte lang verleren, bis es Spen Hedin geglückt iſt, den Deutſchland
betreffenden Teil wider Erwarten in Darmſtadt zu entdecken. Einen
intereſſanten Ausſchnitt aus dem Tagebuch entnehmen wir mit Erlaubnis
des Verlags Brockhaus dem ſoeben erſchienenen neueſten Werke Hedins,
das den Titel „Verwehte Spuren” trägt und die intereſſanten
Reiſeerleb=
niſſe des ſchwediſchen Grafen ſchildert, der ſeine Studienjahre in
Deutſch=
land verlebt hatte.
Der Luftverkehr Deutſchland—Rußland.
Die beiden nachfolgenden, ſoeben von der Deutſch=Ruſſiſchen Luf
verkehrsgeſellſchaft (Deruluft) herausgegebenen Verkehrsſtatiſtiken gebe
ein intereſſantes Bild von der Zunahme des Luftverkehrs zwiſchen Ry
land und Deutſchland. Die Betriebsergebniſſe, bei deren Zuſamme
ſtellung lediglich die flugplanmäßigen Streckenflüge berückſichtigt wu
den, laſſen eine erfreuliche ſchrittweiſe Steigerung erkennen. Seit
dieſes Jahres unterhält die dem Deutſchen Aero Lloyd naheſtehen
Deruluft einen regelmäßigen täglichen Dienſt. Die verminderte
Rau=
ausnützung im Juni und Juli dürfte auf eine allgemeine Verkehrsei
ſchränkung, welche durch den Zwiſchenfall in der Berliner Handelsve
tretung hervorgerufen war, zurückzuführen und nur voübergehend
Natur ſein.
Betriebsergebniſſe
der „Deruluft” auf der Strecke Königsberg—Moskau in bl=
1. Anzahl der Flüge* * Mai:
34 Juni=
49 Juli;
54 2. Zurückgelegte Kilometer . . . 39 820 57 820 64 800 3. Beförderte Fluggäſte . .. 42 104 Poſt.. . . .. 119 Kilo 283 Kilo 415 K 5. Frachten
w 4 808 „ 4 398 „ 5 798 Geſamtlaſt . . . 8547 „ 10 112 14 534 7. Durchſchnittsbelaſtung . . . 72 Proz. 52 Proz. 68 Pr. Zuverläſſigkeit ..
. 100 99 100 Durchſchnittsflugzeit.
8.32 Std. 8.20 Std.
831c 10. Durchſchnitsmonatsleiſtung
der Piloten ..
. 5 863 Klm. 6 510Klm. 8 10081
En
ſch
Vergleichstabelle der Betriebstätigkeit der „Deruluft” auf der internat
nalen Strecke Königsberg—Moskau in den Monaten Mai, Ju
und Juli der Jahre
1. Anzahl der Flüge
2. Zurüickgelegte Kilometer .
3. Beförderte Fluggäſte . .
4.
Poſt... .
5. „ Frachten . .
6.
Geſamtlaſt . .
7. Durchſchnittsbelaſtung . .
8. Zuverläſſigkeit ..
.
. Durchſchnittsflugzeit . .
10. Durchſchnitsmonatsleiſtung
der Piloten . ....
1922:
52
60 700
145
298 Kilo
7611 „
19 509 „
86 Proz.
86
8.41 Std.
1923:
73
87 600
165
767 Kilo
10 678 „
23 81
roz.
9.
98,5
8.27 Std.
1924
137
162 44
149
33 19
64 P
3,3
8
e
6 209 Klm. 6 800 Klm. 6824K
Apothekertag in Görlitz.
Berlin. Der Deutſche Apothekerverein, der nahezu ſämtl
Apothekeninhaber des Deutſchen Reichs zu ſeinen Mitgliedern z0
hält vom 9.—12. September ſeine 50. Hauptverſammlung
den Näumen der Stadthalle in Görlitz ab, die mit einer Ausſtellz
von Arzneimitteln, pharmazeutiſchen Bedarfsartikeln und Maſchi
verbunden iſt. Die Verſammlung wird ſich mit allen großen Frag
die den Apothekerſtand heute beſchäftigen, zu befaſſen haben. Ins
ſondere kommen zur Erörterung die zukünftige Regelung des Apothe
weſens, das Verhältnis der Apotheken zu den Krankenkaſſen, die
Arz=
taxe, die ungeſetzliche Abgabe von Arzneimitteln außerhalb der 9
theke, die Notlage der allein arbeitenden Apotheker, die ſteuerliche
laſtung der Apotheke, der Tarifvertrag, und die Frage der Erricht
einer Gehaltskaſſe, aus welcher den Angeſtellten nach Familienſts
Alter und Beſchäftigungsdauer ſoziale Zulagen uſw. verſchafft wer
könnten. Univerſitätsprofeſſor Dr. Rupp=Breslau wird einen Vort
„Großtechniſche Reaktion in Wort und Bild” halten.
Die Reklame auf der Leipziger Meſſe
in ihrer Entwicklung von Meſſe zu Meſſe zu verfolgen, iſt ſehr
in=
tereſſant. Jeder Meſſe=Ausſteller möchte ſich ſo gut wie irgend möglich
bemerkbar machen. Beherrſcht wird das Meſſebild von den unzähligen
Firmenſchildern, Fahnen, Plakaten uſw. Es iſt nicht zu verkennen,
daß die Geſamt=Reklame allmählig gewinnt, nicht nur an
Ueberſichtlich=
keit, ſondern auch in bezug auf Farbenzuſammenſtellung und
Reklame=
texte. Im Reklame=Umzug kommen wirklich gute, aber auch die
ab=
ſonderlichſten Ideen zum Ausdruck. Gewiſſermaßen die Hohe Schule
der Darſtellungs= und Senſations=Reklame ſind die Meſſen aber für die
großen Firmen, welche ihre Reklame in ausgedehntem Maße betreiben
und vielerlei Mittel anwenden, um dem kaufenden und ſehenden
Pub=
likum den Zweck und den Nutzen eines beſtimmten Artikels immer
wieder vorzuführen. Hier ſind z. B. die Lingner=Werke in Dresden zu
erwähnen, welche in der Reklame für das bekannte Mundwaſſer Odol
wirklich großzügig vorgehen. Die Wagengruppe dieſer Firma macht
mit ihrem ausgezeichneten Pferdematerial und dem durchweg weißen,
odolblau abgeſetzten Lederzeug uſw. einen wirklich vornehmen Eindruck
und findet allgemeine Beachtung.
In Seenot.
Bremen. Wie die Rettungsſtation Hookſiel der Deutſchen
ſellſchaft zur Rettung Schiffsbrüchiger meldet, wurden heute von
auf der Reede geſunkenen Bagger Nr. 3 „K. Nogge‟
Bremerhaben acht Perſonen durch ein Rettungsboot der Stat
gerettet.
50 000 Goldmark unterfehlagen.
Köln. Die Kriminalpolizei mahm einen ſtädtiſchen Inſpe
feſt, der beſchuldigt wird, nach und nach mit ſeinem Kaſſeuboten
meinſam etwa 50 000 Goldmark unterſchlagen zu haben. Der Kaf
bote wurde ebenfalls feſtgenommen. Für das uifterſchlagene C
ſollen die Verhafteten ſich die verſchiedenſten Sachen, u. a. Klaviere u
augeſchafft und auf großem Fuß gelebt haben.
Exploſionsunglück in einer Kunſtſpinnerei.
Dresden. In der Kunſtſeidenſpinnerei von Küttner in Pir
ereignete ſich in der vergangenen Nacht ein ſchweres Exploſionsung!
dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Man hatte die Abſicht,
Keſſel aufzumachen, wobei wahrſcheinlich ein Funke ins Inn
Keſſels geſprungen iſt, der die dort angeſammelten Gaſe entzündefe.
dadurch hervorgerufene Exploſion war ſo gewaltig, daß zwei M
ſofort getötet und dier andere verletzt wurden.
Ein hochherziger Entſchluß zur Nachahmeng.
Speher. Der Aufſichtsrat und Vorſtand der Gemeinnub
Baugenoſſenſchaft in Speyer, hat beſchloſſen, die durch die Gend
ſchaft heuer errichteten 14 Wohnungsbauten, welche im Oktober 0e
bar werden, reſtlos für zurückkehrende ausgewieſene Speherer O
lien zur Verfügung zu ſtellen. Die Regierung der Pfalz hat d
noſſenſchaft in einem beſonderen Schreiben den Dank und Anerken.
für den durch dieſen Beſchluß bewiefenen Opferſinn als nachahm
wertes Beiſpiel ausgeſprochen.
Kefſelexploſion.
Emmendingen. Im Lederwerk Sexauer ereignete ſie
Extrattionskeſſelexploſion. Da kein Brand ausbrach, brauchte die
erſchienene Feuerwehr nicht einzugreifen. Die Wirkung der Cgpt
war jedoch ſehr ſtark, und nur dem Umſtand, daß niemand an de
glücksſtelle war, iſt es zu danken, daß keine Menſchenleben zu
bei=
ſind. Nur ein Arbeiter trug eine kleine Kopfverletzung davon.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 12. September 1924.
Seite 9.
(O
Ootn Sinnnt Tarnen,
Fußball.
F.=C. Heſſen 13 Oppenheim — V. f. R. Wörrſtadt.
Am Sonntag, den 14. September, nachmittags, trafen ſich die beiden
ten Mannſchaften auf dem Sportplatz am Rhein. Gleich zu Anfang
3 Spieles konnte man bemerken, daß ſich gleichwertige Mannſchaften
fenüberſtanden. — Oppenheim konnte in der erſten Hälfte ein Tor
vor=
en, was Wörrſtadt kurz vor Halbzeit aufholte. Das Spiel der erſten
lbzeit war für F. C. Heſſen 13 überlegen. Das Spiel der zweiten
lbzeit war ziemlich aufgeregt, da jede Mannſchaft, mit äußerſter
An=
ingung verſuchte, den Sieg an ſich zu reißen, trotzdem blieb das
Re=
tat bis zum Schluß 1:1.
Reſultat: Halbzeit 1:1, Schluß: 1:1. — Das verabredete Spiel der
Mannſchaften obiger Vereine mußte wegen Ausbleibens der zweiten
rrſtädter Mannſchaft unterbleiben.
Wettkämpfe in Ober=Ramſtadt.
Da berſchiedene Vereine erſt kurz vor Meldeſchluß auf unſere
Ver=
altung aufmerkſam geworden ſind, nimmt der Kr. Sp. V. „
Teu=
a” noch Meldungen zum einfachen Einſatz, bis ſpäteſtens Samstag,
20. d. M., entgegen.
V. f. R. Nierſtein — 07 Mainz.
—eh— Der heutige erſte Tag der Verbandsſpiele brachte für V.f.R.
ſtein einen ſchweren, aber glorreichen Sieg gegen die erſte Mann=
* Mainz 07. Bekanntlich ſpielte die Mannſchaft des V.f.R. zum
nmal in der A=Klaſſe und iſt die Mannſchaft nur zu beglückwünſchen.
inglich ſpielte Mainz mit überlegener Technik, das Spiel ſtand zur
jzeit 2:0 für Mainz, doch konnte unſere Mannſchaft, die mit
bewun=
ngswürdiger Ausdauer kämpfte, das Spiel mit 3:2 gewinnen. —
kommenden Sonntag ſpielt die Mannſchaft gegen die gleiche von
Zeim in Koſtheim.
Turnen.
Jugenbwetturnen, 5. Gau Rheinheffen, 5. Bezirk Oppenheim.
Um Sonntag, den 14. September, nachmittags 1½ Uhr, fanden auf
Landskrone volkstümliches Wetturnen, Staffellaufen und
Snſchaftskämpfe ſtatt, welche von gutem Wetter begünſtigt, einen
en Verlauf nahmen. Hervorzuheben iſt, daß die Jugend dieſen
—kümlichen Veranſtaltungen großes Intereſſe entgegenbringt.
Tennis.
Berliner Rot—Weiß=Tennisturnier.
das Internationale Herbſt=Tennisturnier des Berliner
Lawntennis=
ierklubs wird mit dem Eintreffen von Froitzheim, Rahe und Grandi
3 entſcheidende Stadium treten. Am Sonntag gab es auf der ganzen
großen Sport, dem ein zahlreiches und elegantes Publikum mit
eſſe folgte. Im Herren=Einzelſpiel iſt der Sieg von Dr.
Klein=
über den Holländer Bryan 6—2 6—0 und der des ungariſchen
rs von Kehrling über Moldenhauer 4—6 6—2 6—0 beſonders zu
nen. Im Damen=Einzelſpiel unterlag Frau Neppach gegen die
diſche Meiſterin Frl. Browman mit 2—6 4—6 Frl. Weihermann
gegen Frl. Stroing 6—2 6—3, wurde aber gleich darauf von Frau
mit 8—6 4—6 6—1 geſchlagen. Im Herren=Doppelſpiel ſiegten
olländer Bryan=Knappers über Moldenhauer=Demaſius 6—4 1—
Am Montag ſpielten u. a. Froitzheim=Kreutzer gegen Lüdtke=
Tomi=
d Rahe gegen Knappers.
8
S
Schwimmen.
Deutſche Schwimmer in Spanien,
r mehrfache deutſche Meiſter im Waſſerballſpiel Waſſerfreunde=
Hes der hat eine Einladung nach Spanien erhalten, um bei den
in=
ter onalen Schlimmwettkämpfen des Club de Natacio=Barcelona am
und 24. September mitzuwirken. Die Mannſchaft, die von dem
S½ oart der Waſſerfreunde, Nolte, geführt wird und am 18. die Reiſe
inss nd der Kaſtanien antritt, beſteht aus K. und W. Bähre, E. Laube,
mmel, H. Atmer und C. Scharf. Nach Barcelona ſind weitere
St— in Cartageng und Valencia in Ausſicht genommen.
Zur Beſtrafung der Magdeburger Schwimmer
ziE=Vorſitzende des Schwimmſportklubs „Hellas” folgendes bekannt:
eine Verkettung von bedauerlichen Umſtänden iſt ohne unſeren
Aur eine Nachricht in die Tageszeitungen gelangt über
Maſſendiſtan=
e— en von Mitgliedern der 1. Hellas=Mannſchaft. Die Nachricht iſt
neit
ſuis 1 Amtsverkündigungen des Kreisamts
dar- dt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Sinden: 1 goldener Zwicker, 1
Taſchen=
vor— nnaie mit 2,79 Mk. 1 alte
Akten=
mag nit einer Kette. 1 weißer
Steh=
uml ragen. 1 alte ſchwarze Handtaſche.
1 Ir
einenes Korbdeckchen mit blau und
vei
Stickereien. 1 ſchwarzer
Roſenkranz=
bTe 3bälle in einem Säckchen. 1 ſilberne
I—e mit Email=Anhänger, 1 blaues
ſör / 7 mit Strickſtrumpf, 1 gelb.
Rohr=
tock? grauer Damenpelz. 1 m weißen
Sto 1 ſchwarzſeidene Zipfelmütze. Ein
roS und 1 mittelgroßer Schlüſſel (
zu=
um gebunden). — Zugelaufen: 1 klein.
Hund, 1Wolfshund, 1. brauner
d.
Zmmobilien
Intes
Verf1
d.
Frer
jefe-
remdenſteuer.
Hringe hiermit zur Kenntnis der
nten, daß die
Stadtverordneten=
nlung in ihrer Sitzung vom 11.
3. die ſofortige Aufhebung der
ſteuer beſchloſſen hat.
rhobenen und noch nicht abge=
Beträge ſind alsbald in der
eübten Weiſe bei der Stadtkaſſe
Ten.
(st11811
iſtadt, den 13. Sept. 1924.
er Oberbürgermeiſter
— Freitag, 19. September 1924,
hachz ags 3 Uhr, verſteigere ich
Karl=
ſtraß 8:
(11845
S eibmaſchine (Adler),1 Schreib=
Me ine (Odoma), 2 Schreibma=
ER (Kappel), 2 Schreibtiſchem.
2S
In, 1 gr. Bücherſchrank (
dun=
tel eizt), 24 neue Stühle, 1 Rl.
dierſchrank (lackiert), 1 Geſchäfts=
Srank, 1 Kleiderſchrank,
4 neue Papierkörbe, 50
Enſommerkleider, 30 wollene
Daynkleider,14 Damenkoſtüme,
erenanzüge, 114 Herren=
4, ferner einen größeren Poſten
ranzug= u. Mantelftoffe, ca.
39 Flaſchen Kräuterlikör
ent 1 vangsw. gegen Barzahlung.
We, Gerichtsvollzieher
Steiel reter des Gerichtshollz. Portyer.
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meiſt=
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inſofern verfrühr, als in dem ſchwebenden Verfahren, das ſich lediglich
um Ereigniſſe auf ſportlichem Gebiet dreht, noch nicht die letzten
Inſtan=
zen des Hellas geſprochen haben. Der Hellasvorſtand wird die
Oeffent=
lichkeit, die ein begreifliches Intereſſe an dem Geſchick der weltbekannten
Magdeburger Schwimmermannſchaft hat, ſeinerzeit über die getroffenen
Maßnahmen unterrichten.
Pferdeſport.
Vollblut=Verkäufe.
Dr. F. Rauth kaufte vom Geſtüt Weil. Olewelyn ſowie die beiden
Dreijährigen Riſtil und Black Bell, die zu A. Althof in Arbeit kamen.
Mäuſeturm ging aus dem Beſitz des Grafen A. Arnim an R. Oswald
über und wurde J. Campbell zur weiteren Vorbereitung übergeben.
Der große Karlshorſter Hürben=Ausgleich
über 3500 Meter ſtand im Mittelpunkt der Montagsrennen in der
Wuhlheide. Dem neunköpfigen Felde wies Danabourg über den
größ=
ken Teil der Reiſe den Weg. Mitte der Gegenſeite zog Lobredner auf
Vorſprung vom Felde fort und ließ ſich nie mehr erreichen. Perikles
wurde zwiſchen den beiden letzten Hürden aus dem Hintertreffen
auf=
gebracht, konnte aber nur noch bis auf einen Hals zu dem verhalten
gewinnenden Lobredner aufrügen. Minenhof und Gigerl, die ein
achtbares Rennen liefen, beſetzten die nächſten Plätze. Reich an Zwiſch
i=
fällen war das Jagdrennen für Dreijährige, da ſechs Pferde auf der
Strecke blieben. Two=ſtep, Maitrank und Neptun, drei kraſſe
Außen=
ſeiter, endeten in Front. Die Reſultate: Immergrün=Jag
rennen 3000 Mark, 3400 Meter: 1. W. Mette’s Baltazar (
Eich=
horn), 2. Reichard (Kukulies), 3. Marmaros (Thalecke). Tot.: 38, Pl.
19, 15, 36. Ferner: Maſſary (4), Walküre (ausgebr.), Stürmer II.
(angeh.), Diamant, Schnucki II., Sambur (gef.), Cid (ausgebr.),
Murt=
chen, Szepaßzony. 4—3—2 Lg. — Preis vom Stutgarten,
3000 Mark, 1200 Meter: 1. Graf Helldorff’s Gonezagora (Grabſch), 2.
Permala (Petzelt), 3. Canio (Korb). Tot.: 59, Pl. 23, 33, 59. Ferner
Friedchen (4), Moosroſe, Kornblume, Adalbert von Wieſenthal
(ſtehgebl.), Lump, Santa Lucia, Symphonie, Lava, Perlenkette,
Fliegender Fuchs. 1½—1-Kopf. — Haſelhorſter
Jagdren=
nen, Ehrenpreis und 6000 Mark, 4400 Meter: 1. J. Kühn’s
Immel=
mann (v. Eckartsberg), 2. Lilienſtein (Oertel), 3. Waldfrieden (v. Borcke),
Tot.: 12, 1—Weile. — Großer Karlshorſter Hürden=
Ausgleich, Ehrenpreis und 12000 Mark, 3500 Meter: 1. E.
Gott=
ſchalk’s Lobredner (Kukulies), 2. Perikles (Oertel), 3. Minenhof (
Gorß=
ler). Tot.: 36, Pl. 15, 14, 37. Ferner: Gigerl (4), Champfleuri,
Gué=
nolé, Chriſtel, Danabourg, Rubel. Hals—2—4 Lg. — Wallfahrts=
Preis, 4500 Mark, 3000 Meter: 1. P. Kamil’s Twoſtep (Wurſt), 2.
Maitrank (Schwarz), 3. Neptun (Einfinger). Tot.: 358, Pl. 150, 306
93. Ferner: Tamara (4), Octavio, Primavera, Münzmeiſter, Wipizzo,
Eſto (alle gef.), Karawanka (ausgebr.). 2—9—Weile, — Vergleichs=
Jagdrennen, 3000 Mark, 4000 Meter: 1. J. Kühn’s Rappelkopf
(v. Eckartsberg), 2. Röffchen (Freeſe), 3. Onkel Otto (Staudinger). Tot.:
23, Pl. 11, 11. Ferner: Philippus. 1—5—Weile. —
Brandenbur=
ger Hürdenrennen, 3000 Mark, 2800 Meter: 1. M. Laufer’s
furt (Kukulies), 2. Cardinal II. (Thalecke), 3. Eigilolf (Kränzlein);
Tot.: 69, Pl. 14, 13, 15. Ferner; Bafur (4), Dieſtel R., La Mara,
Carl=Heinz, Flora, Giſelher, Niederwald, Oder. 1—5/4—5/4 Lg.
Warnung vor dem Spiel in der Hamburger Staatslotterie. Wie die
Preußiſche General=Lotterie=Direktion mitteilt, ſieht ſie ſich veranlaßt,
gegen das in neuerer Zeit in zunehmendem Maße zu beobachtende
Angebot von Loſen der Hamburger Staatslotterie ſtrafrechtlich
vorzu=
gehen, da nicht nur das Spielen in dieſer Lotterie, ſondern auch das
Angebot ihrer Loſe im Gebiet der Preußiſch=Süddeutſchen
Klaſſen=
lotterie geſetzlich verboten ſind. Demgemäß haben nicht nur die
Ham=
burger Lotterie=Einnehmer, die Loſe anbieten, und die Zeitungen, die
ihre Inſerate veröffentlichen, ſondern auch die Spieler in der
Ham=
burger Staatslotterie empfindliche Strafe zu gewärtigen. Zur
Durch=
führung der Strafverfahren und zur Ermittelung der Spielteilnehmer
wird die Poſtſperre verhängt werden. Das Gleiche gilt auch für die
Däniſche Kolonial=(Klaſſen=)Lotterie, deren Loſe ebenfalls angeboten
werden.
(J.Bln. 11038
Verſteigerungskalender. — Donnerstag, den 18. September.
Obſtverſteigerungen: Vorm. 8 Uhr auf der Straße Ober=
Ramſtadt—Tannenbaum; nachm. 2½ Uhr auf den Straßen Ober=
Ram=
ſtadt —Hahn und Ober=Ramſtadt—Rohrbach; vorm. 8 Uhr auf der
Straße Darmſtadt—Roßdorf, daran anſchließend auf der Straße
Roß=
dorf—Gtundernhauſen.
Rund=Funk=Programm.
Mittwoch, den 17. September.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55 Uhr: Zeitangabe.
12 Uhr: Nachrichtendienſt. 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—0 Uhr
Rundfunknachmittag in Muſik und Wort. — 7.30 Uhr: Vortrag von Herrn Ing. Streit
Die derzeitige koloniale Bewegung in Deutſchland. — 8 Uhr: Die Beſprechung I. —
8.30 Uhr: Georg Friedrich Händel. 1. Kammertrio für Flöte, Geige, Cello und
2. Große Konzert=Arie für Baß; 3. Arie: IIpensieroso für Sopran
Continuo (Klavie
mit obligater Flöte; 4. Concerto grosso in D=Moll. Mitwirkende: Frau Elſe Liebhold
Sopran), Herr Johannes Willi (Baß), Herr Tiburski (Flöte) — Ein Kämmerorcheſter
— Am Grotrian=Steinweg=Flügel: Herr Dr. Merten von der Frankfurter Oper.
9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung und Sportbericht. — 9.50 Uhr: Fünf
Minuten Technik. — 9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der
Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr: Volkstümliche Blasmuſik des
Muſikvereins Offenbach.
Berlin (430, bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſte
Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſter
agesnachrichten. — 11.35 Uhr: Funkbörſe (die Notierungen der Berliner und
Ham=
uirger Produktenbörſe). — 12.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe.
— 12.55 Uhr: Übermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite Bekanntgabe der
Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht de
ne
Börſe. — 3 Uhr: Funkbörſe (die amtlichen Notierungen der Berliner und
mburger Produkten= und Viehbörſe; amtliche Deviſen). — 4 Uhr: Funkbörſe
(
e eif. Hamburg; Berliner Kolonialwaren=Großhandelspreiſe). — 4.30—6.00
hr: Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1. Albumblatt, Humperdinck;
2. Ouvertüre zu der Oper „Hans Heiling”, Marſchner; 3. Transaktionen, Walz
Joſ. Strauß; 4. Romanze, Sibelius; 5. Fantaſie aus der Oper „Pique dame
Tſchaikowsky; 6. Pantomime, Friml; 7. Potpourri a. d. Oper „Der Zigeunerbaro
Frasquita‟
h. Strauß; 8. Hab ein blaues Himmelbett, Lied aus der Operette
des Her
Lehär. — 7 Uhr: Märchen, geleſen von Hede Geber. — 7.45 Uhr: Vor
Dr. Rudolf Wegener: „Windgürtel der Erde‟. — 8.30—10 Uhr: II. Sonderveran
Prof=
ing der Funkſtunde unter Mitwirkung von Irene Eden, Jbolyka Gyarfas,
ebline
g. Liebling, Mattia Morro. 1. Liebesträume, Liſzt; Prof. Georg 2
Mattig
„Rigoletto‟, b) Arie aus „Der Maskenball”, Verdi;
lavier
Ari
OA
nd=
ick op. 65, oI Caprie op. 45, Liebling, Prof. Georg Liebling (Klavier) 8.
Frühlings=
ſtimmen, Walzer, Strauß, Irene Eden, von der Berliner Staatsoper. 7. Ballade und
ſolonaiſe, Vieuxtemps, Jbolyka Gharfas (Violine). 8.a) Arie aus „Don Pasquale‟,
Donizetti; b) Cavatine aus „Der Barbier von Sevilla”, Roſſini, Mattia Morro,
teinn
ahflügel
Kapell=
rimo Baritono del Gran Teatro Liceo de Barcelona. Am S
iſter Otto Urack. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten
Tagesnach=
en, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
ri
Engliſche Stationen. (MEZ.) Birmingham (475), 8,00 Uhr: Berühmte Tanz= und
Newcaftle
Balletmuſik. — Mancheſter (375), 8.00 Nhr: „The East a-ca ing”.
(400), 8.00 Uhr: Sullivan=Abend. — Belfaſt, 8.00 Uhr: Friſcher Abend. — London
(365), 8.15 Uhr: Balletmuſik. Covent Garden (Pav ova Season). — Bournemouth
8.30 Uhr: „Cryes of Old London”. — Aberdeen (495), 8.30 Uhr: Mod. brit.
niſtenabend. Ubertragung nach Glasgow.
Kor
Geſchäftliches.
Diätvorſchriften, die der Arzt geben muß, bedeuten für den
Patienten meiſtens Verzicht auf ein lieb gewordenes Genußmittel und
verden deshalb oft nicht befolgt. Wenn der Arzt in die Lage kommt, den
Genuß des Kaffees unterſagen zu müſſen, weil deſſen Coffeingehalt vom
Patienten nicht vertragen wird, ſo wird er den coffeinfreien Kaffee
Hag empfehlen, der in Geſchmack und Aroma vom coffeinhaltigen Kaffee
nicht zu unterſcheiden iſt und der ſelbſt ſchwer Herz= und
Nervenleiden=
den keine Nachteile, bringt, da ihm das Coffein bis auf phyſiologiſch
un=
wirkſame Beſtandteile entzogen iſt. Der Arzt, der dem Patienten den
*
coffeinfreien Kaffee Hag empfiehlt, erweiſt demſelben eine Wohltat,
reicht ihm das beliebte Genußmittel in unſchädlicher, aber gleich
ſchmack=
hafter Form.
Tageskalender. — Mittwoch, den 17. September.
Heſſiſches Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr,
— Kleines Haus: Keine
Ende nach 10 Uhr (B 1): „Schwanenweiß”
Orpheum, abends 8 Uhr: „Der Mann mit dem
Vorſtellung.
Fimmel.” — ReligiöſerVortrag, nachm. 4 Uhr, im
Bürger=
hof, Eliſabethenſtraße 2. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Weiterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 18. September:
Zunehmende Bewölkung, vorwiegend ſüdlich=weſtliche Winde,
tags=
über wärmer, nachts kühler, ſtellenweiſe ſchon beträchtliche Niederſchläge.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlid
r Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſt
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
zerantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Baue
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten
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Waldfriedhof verkehrt vom 20. d8. Mts.
ab zunächſt in den Hauptverkehrszeiten
des Vor= und Nachmittags, ſpäter nach
beſonderem Fahrplan, welcher noch be=
(11836
kannt gegeben wird.
Darmſtadt, 15. September 1924.
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Weber, 2
Darmſtädter Tagblatt
Handeigbig
Die Bedeutung des deutſch=franzöſiſchen
Aokommens für den elſäſſiſchen Kalibergbau.
B.R. Das kürzlich zum Abſchluß gelangte Abkommen zwiſchen dem
Kaliſyndikat und der Societe Commerciale des Potaſſes d’Alface, betr.
der Kaliausfuhr nach den Vereinigten Staaten, gilt als Vorläufer
wei=
terer Vereinbarungen, durch die Preispolitik und Abſatz auf dem
Welt=
markt geregelt werden ſollen. Die maßgebenden franzöſiſchen Stellen,
die ſich eingehend mit der Materie beſchäftigen, halten es für das
zweck=
mäßigſte, zunächſt die Abſatzgebiete in Europa zwiſchen den elſäſſiſchen
und deutſchen Intereſſenten aufzuteilen, und zwar möglichſt auf
Grund=
lage der Quoten, die bei dem amerikaniſchen Geſchäft vereinbart worden
ſind. Einer reſtloſen Ausnutzung des praktiſchen Monopols, das
Deutſch=
land und Frankreich beſitzen, ſtellen ſich jedoch noch eine Reihe von
Schwierigkeiten entgegen, die zum Teil auf das politiſche Gebiet
hin=
überſpielen. Während die amerikaniſche Wirtſchaft und das
Staatsdepar=
tement gegen die deutſchfranzöſiſche Intereſſengemeinſchaft keine
grund=
ſätzlichen Bedenken geltend gemacht haben, beanſprucht die engliſche
Re=
gierung, zu etwaigen Verhandlungen des britiſchen Kalibedarfs
hinzu=
gezogen zu werden. Nach Lage der Dinge dürfte vorläufig alfo eine
Er=
weiterung der Abmachungen kaum erfolgen.
Im übrigen vertreten die intereſſierten franzöſiſchen Kreiſe die
An=
ſicht, daß das bisher Erreichte genügt, um die an Ueberexpanſion leidende
elſäſſiſche Kaliwirtſchaft zu konſolidieren. Der Kalibergbau im Elſaß
hat ſich ſeit 1919 in überſtürztem Tempo entwickelt, wie aus nachſtehender
Tabelle über die Erzeugung an rohen Kaliſalzen hervorgeht:
1913 355 000 To.
1921
884 000 To.
1919
592 000 To.
1922 1 326 000 To.
F 1920 1 216 000 To.
1923 1577 000 To.
1924 (bis Ende Mai) 462 000 To.
Von der wirtſchaftlichen Stagnation, die im März eingetreten iſt,
wurde auch der elſäſſiſche Kalibergbau ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen.
Die Erzeugung, die im Januar auf 126 000 Tonnen geſtiegen war, betrug
im Mai noch nicht einmal 70 000 Tonnen. Dieſe Ziffern veranſchaulichen
den Rüſchlag, der bei weiterer Steigerung der Abſatz=Schwiegrigkeiten
zur Kriſe hätte führen müſſen, wenn der Wettbewerb auf dem Weltmarkt
zwiſchen deutſchem und elſäſſiſchem Kali ſich zu einem Preiskampf
ver=
ſchärft hätte. Da der Bedarf der franzöſiſchen Landwirtſchaft an
Kali=
ſalzen relativ und abſolut weitaus geringer iſt, als der Verbrauch in
Deutſchland, iſt der elſäſſiſche Kalibergbau vorwiegend auf die
Auslands=
märkte ange ieſen. Während 1922 nur 25 Prozent der deutſchen
Kali=
erzeugung ausgeführt wurden, gingen von der franzöſiſchen Förderung
rund 70 Prozent ins Ausland. — Im Zuſammenhang mit der
getrof=
fenen Abſatzregelung iſt eine wirtſchaftliche und finanzielle
Reorgani=
ſation der franzöſiſchen Kaliwirtſchaft in Ausſicht genommen. Der
elſäſſiſche Kalibergbau iſt mit Ausnahme der franzöſiſch=elſäſſiſchen
Ge=
ſellſchaft „Kali Saint Thereſe” Staatseigentum. Aufgrund der
Geſetzes=
verlage, die ſchon vor 1½ Jahren von der Kammer angenommen, vom
Senat aber noch nicht genehmigt worden iſt, ſoll der elſäſſiſche
Kali=
bergbau in einer unter ſtaatlichen Kontrolle ſtehenden Aktiengeſellſchaft
zuſammengefaßt werden, der die Gruben auf 75 Jahre verpachtet
wer=
den ſollen. Von dem Aktienkapital ſollen 50 Prozent den
landwirtſchaft=
lichen Organiſationen, 10 Prozent den Kali verarbeitenden
Induſtrie=
verbänden und 15 Prozent den Departements und Kommunen im Elſaß
überlaſſen werden. Von dem Reſt ſollen Arbeiter und Angeſtellte der
Gruben 5 Prozent, franzöſiſche und elſäſſiſche Aktionäre der früheren
deutſchen Geſellſchaften 15 Prozent und Entſchädigungsberechtigte 5
Pro=
zent erhalten.
Als erſte unmittelbare Folge der deutſch=franzöſiſchen
Vereinbarun=
gen verſpricht man ſich eine erhebliche Produktionsſteigerung. Nach den
vorliegenden Berechnungen ſoll der Produktionsſtandard wieder auf
250 000 Tonnen reine Kaliſalze gebracht werden, alſo die Höchſtleiſtung
von 1923 mit über 1½ Millionen Tonnen roher Kaliſalze wieder
er=
reichen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Verordnung über die
wirt=
ſchaftlich notwendigen Steuermilderungen. Hierunter fällt die
Ermäßi=
gung der allgemeinen Umfatzſteuer von 2½ auf 2 Prozent. Ferner die
Ermäßigung der Geſellſchaftsſteuer, der Wertpapierſteuer, des Kapital=
und Verkehrsſteuergeſetzes vom 8. April 1922. Das Blatt bringt ferner
eine zehnte Verordnung über die Börſenumſatzſteuer (Umſätze von
aus=
ländiſchen Zahlungsmitteln, gegen Waren) und eine Bekanntmachung
über die Brennſtoffverkaufsweiſe.
R
Warenmarkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 16. Sept.
Amt=
liche Notierungen (Preis je 100 Kilo): Weizen Wetterau 24—25, Roggen
22—23, Sommergerſte für Brauzwecke 25,50—27, Hafer inländ. 22—22,75,
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 36,50—36,75, Roggenmehl 30—31,
Weizenkleie 12,50—12,75, Roggenkleie 12,25—12,50. Tendenz feſt.
fm. Stuttgart 16. Sept. (Eigenbericht.) Heute wurden am
hieſigen Platz folgende Großhandelspreiſe für Edelmetalle notiert:
Feingold das Gramm 2.80 ℳ (Geld), 2.85 ℳ (Brief), Platin,
handels=
übliche Ware, das Gramm 14.20 ℳ (Geld), 14.90 ℳ (Brief), Fein=
Korn=
ſilber das Kilogramm 95 ℳ (Geld), 96 ℳ (Brief), Silber in Barren das
Kilogramm 94 ℳ (Geld), 95 ℳ (Brief). Notierungen von 3 Uhr
nach=
mittags. Tendenz; ruhig.
fm. Pforzheim, 16. Sept. (Eigenbericht.) Heute wurden hier
folgende Edelmetallpreiſe notiert: Barrengold das Gramm 2.81 ℳ
(Geld) 2.82 ℳ (Brief), Platin das Gramm 14.15 ℳ (Geld), 14.65 ℳ
(Brief), Feinſilber das Kilogramm 95 ℳ (Geld), 96.50 ℳ (Brief),
No=
tierungen von 11 Uhr vorm. Tendenz; ruhig;
wb. Berliner Produktenmarkt. Die Befeſtigung
Ameri=
kas regte am Produktenmarkte die Kaufluſt an, während die
Landwirt=
ſchaft mit Abgaben aus dem gleichen Grunde wieder zurückhaltend war.
Namentlich Roggen wurde wegen der knappen Verſorgung der Mühlen
ſtark begehrt und höher bezahlt. Weizen zog gleichfalls weiter anz die
Qualität der vom Inlande angebotenen Ware befriedigte meiſtens nicht.
Die Preisforderungen für Mehl wurden allerſeits höher gehalten. Gerſte
behauptete bei ruhigem Geſchäft ihren feſten Preisſtand. Für Hafer
wur=
den gleichfalls höhere Preiſe verlangt und auch die übrigen Futterartikel
ſtellten ſich eher teurer.
Nürnberger Hopfenbericht. Die Zufuhr auf dem
heu=
tigen Hopfenmarkt betrug 350 Ballen, der Umſatz ebenfalls 350 Ballen.
Tendenz ſehr feſt, bei langſam ſteigenden Preiſen für mittlere und prima
Qualität. Preiſe 250—285 Mark.
— Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Mehr als zwei Monate hindurch wurde der Holzmarkt durch
Ver=
käufe von Schnittholz zu überbilligen Preiſen, das ſich in ſchwachen
Hän=
den befand, beunruhigt. Nachdem die Nachfragen angewachſen und auch
die tatſächlichen Umſätze, die allerdings der Nachfrage nicht entſprechen,
geſtiegen ſind, ebben die aus der Nor diktierten Abſchlüſſe von
kapital=
ſchwachen Warenbeſitzern mehr und mehr ab. Es beginnt ſich allmählich
wieder ein feſteres Preisniveau zu bilden, und es beſteht die Hoffnung,
daß in abſehbarer Zeit wieder von einigermaßen ſicheren
Marktnotierun=
gen geſprochen werden kann. Was der Holzwirtſchaft zurzeit neben dem
Kapital fehlt, iſt der ausgiebige Diskontkredit. Ob und inwieweit die
von der Reichsbank in Ausſicht geſtellte Erhöhung des Wechſelkontingents
um 10 v. H. ausreichen wird, um das vorhandene Wechſelmaterial aus
der Holzwirtſchaft ohne Schwierigkeiten unterzubringen, bleibt
abzuwar=
ten. Willkommen geheißen wird von der Holzwirtſchaft die bevorſtehende
Wiedereinführung des dreimonatlichen Wechſels, die geeignet iſt, zur
Erhöhung der tatſächlichen Umſätze am Holzmarkt beizutragen.
Wah=
rend das Geſchäft in Tiſchlerhölzern einen ruhigen Gang zeigte, iſt am
Bauholzmarkt eine ſtärkere Belebung erkenntlich, die insbeſondere zu
Umſätzen in Kanthölzern, parallel beſäumter beſſerer und auch geringerer
Ware führte. Preiserhöhungen von 2 bis 3 Mark je Kubikmeter
gegen=
über den Notierungen der erſten Hälfte des Monats Auguſt waren
mög=
lich. Der Preis für beſäumte Ware befindet ſich dann etwa 50 v. H.
über dem Friedensſtand. Weitere Preisſteigerungen würden bedenklich
erſcheinen, weil ſie uns über den Weltmarktſtand hinausführen würden.
Begrüßenswert iſt die jetzt eintretende Frachtermäßigung um 10 v. H.
In Fachkreiſen erörtert man hierbei die Frage, wem dieſe Ermäßigung
bei der Preisgeſtaltung zufließen müſſe, ob den Herſtellern des
Schnitt=
holzes oder den Verbrauchern. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß die von
der Staatsregierung durchgeführte Frachtverbilligung zu einer
Verbilli=
gung der Warenpreiſe und nicht zum Gegenteil führen ſoll. Andernfalls
wäre eine Herabſetzung der Frachten zwecklos vertan.
17. Septenſber 1924 Nr:239
wb. Berliner Börſe. Die Effektenbörſe nahm wieder einen
recht ſtillen Verlauf. Die Unklarheit der innerpolitiſchen Situation und
die andauernde Ungewißheit hinſichtlich einer befürchteten ſcharfen Zy
ſammenlegung der Aktien bei Aufſtellung der Goldmarkbilanzen lähmen
die Unternehmungsluſt. Das Geſchäft war infolgedeſſen an den
Aktien=
märkten faſt durchweg äußerſt geringfügig und die Kursſchwankungen
konnten im Einklang damit keinen größeren Umfang annehmen. Kleine
Schwankungen nach oben und unten waren faſt ausſchließlich
Zufallser=
ſcheinungen. Eine auffallende Bewegung fand in Canada=Aktien ſtatt.
die mit 49½ einſetzten und dann in ſtarken Sprüngen bis auf 61 in die
Höhe gingen, um dann wieder ſich auf etwa 57 abzuſchwächen. Man
e=
klärte dieſe auffallende Bewegung damit, daß die noch ausſtehende A.
rechnung der vom Staate beſchlagnahmten Stücke der Phantaſie
hinſicht=
lich der Höhe der Abfindung einen weiten Spielraum laſſe.
Deutſche Anleihen ſetzten etwas niedriger ein und konnten bei lußt. LMlten, Golle
loſem Verkehr ſich nur unbedeutend beſſern. Bankaktien und Schiff. -hlen in denl
fahrtswerte konnten ihren Kursſtand gut behaupten. Hapag Hamburg=
Südamerikaniſche Dampfſchiffahrt zogen bemerkenswert an. Die Schwan, os Au= und Schu
kungen am Markte der ausländiſchen Anleihen bewegten ſich bei ſehr ſtil= n. Aſch daß ſie
lem Geſchäft in engen Grenzen.
R e
„int den
Denter gind
Bict ide
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die Reidheide
Iicn die igend
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Oeviſenmarkt.
In der zweiten Börſenſtunde gelang es der Spekulation, das Inter. O700 30 Nrt
eſſe für deutſche Anleihen kräftig zu beleben; alle Arten dieſer Paviere g.AM)
Pas wollten
zogen bei lebhaftem Geſchäft an, Kriegsanleihe auf 1055, 3½prozentige
preuß. Conſols auf 1750; 1923er K=Schätze auf 730; 1921er K=Schätze auf —Aunzige, ws
1025. Auch Anleihen verſtaatlichter deutſche
Eiſenbahnen wurden ſtar) ErNſzuverſtehen, N
begehrt, ſo beſonders BergiſchMärkiſche und Pfälziſche Eiſenbahn; letz= 7wien, um Ze
tere wurden mit 7½ genannt.
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Budapeſt. . . . . . . .. . . . .
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1.445
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Bulgarien. ... . . . .. .. ..
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Japan .. . . . . .. . . .....
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Brief m
Wee
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Geb. mſterdam=Rotterdam:. 160,6 161 160.80 Rio de Janeiro .. . . . .. . 0.405 395 Belgrad. . . . . . . . . . . . .. ." 2. — 5.8 Liſſabon .............." Danzig ............... 524 45 73 Konſtantinopel ........." 238 2.305 2.28— 230— n Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
F
Borſen.
* Frankfurter Börſe vom 16. Sept. (Eigener Bericht.) Die
Stimmung der Effektenbörſe blieb auch heute zurückhaltend und
abwar=
tend. Trotzdem kann man eine gewiſſe Beruhigung feſtſtellen auf
Ge=
rüchte, wonach eine Uebereinſtimmung innerhalb des Kabinetts erzielt
ſei und die Behandlung der Kriegsſchuldfrage vorerſt zurückgeſtellt
wer=
den ſoll. Am Aktienmarkt war das Geſchäft ruhig, bei leicht
abbröckeln=
den Kurſen. Anhaltend feſt blieben Ufa auf günſtige
Umſtellungserwar=
tungen. Am Rentenmarkt hielt die Geſchäftsſtille zu Beginn der Börſe
an, ſpäter trat eine merkliche Belebung ein, und die Kurſe konnten
an=
ziehen. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden heute 1924er
K.=Schatzanweiſungen, die bis 940 anzogen und zuu amtlichen Notiz
ratio=
niert werden mußten. Auch Kriegsanleihe und die übrigen heimiſchen
Renten konnten ſich nennenswert befeſtigen. Der ausländiſche
Renten=
markt hatte nur kleines Geſchäft, da die Unſicherheit in bezug auf die
Entſcheidung über die Beſchlagnahme einzelner Wertpapiere di=
Unter=
nehmungsluſt zurückhielt. An der Nachbörſe blieben deutſche Renten
lebhaft, alle übrigen Gebiete ohne nennenswerte Umſätze.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .....
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......"
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Deutſch=Atlant. Tel..
deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
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Dt. Kaliwerke ......."
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Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000,
15.
16.
15. 9
2000 Hirſch Kupfer ........ 575 Höſch Eiſen ........." 5500 5h. Hohenlohe Werke. . . .. Kahla Porzellan ..... 33000 345 Lindes Eismaſch. . . . . . 5500 eingel Schuh ....... Linke u. Hofmann ..." L. Loewe u. Co. ....." 50 C. Lorenz .......... Teguin . . . . . . . . .. 5250 5625 Niederländiſche Kohle. Nordd. Gummi ..... 38600 402 Orenſtein. . . . . . . . . . . . We Rathgeber We ombacher Hütten. . . Roſitzer Zucker ....... 8 kütger
erke ......." achſenwerk
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116
Ind
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Frankenkurs in London:
Markkurs „ „
83.95
18.75
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Darmſtadter und Nationalvank, Kommandir=Geſeuſchaft auf Anrien.
Die Notierungen ſind in Billionen
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Frankfurter Kursbericht vom 16. September 154
Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
50/ Reichsanleihe ..........."
..........
..........
31%
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Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932 ..
dollar=Schatzanweiſungen
g.
4½
41739 Schatzan
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42 Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
vangsanleihe ..............
26 Preuß. Konſols ........."
„........
19o
....
Bab, Anl. unk. 1935 .....
478
3½% „ v. 1907 ......"
1896 .......
40 Bahern Anleihe .........
„..
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz.
„........
Heſſen Reihe XXXII.
8—16
untilgb. b. 28. . . . . . .. . .. .. .
% Heſſen unk. 1924.. . . . . . ...
33
2%0„ ...............
3%
„............
4% Württemb.
ger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
5%
v. 1902 ..........."
4:
...
W0e......
b% Bulgar. Tabak 1
1/,2 Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
1918 .............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914
„. ..
4% Oeſt. Goldrente ........."
42 „ einheitl. Nente ......"
5% Rum. am. Nente v. 03....
½% „ Goldrente v. 13 ....
„ am. Goldrente konv.
am. v. 05 ........."
420 Türk. (Admin.) v. 1903...
„ (Bagdad) Ser. I..
42
H..
v. 1911, Zollanl. ...
48
4:
20 Ung. Staatsr. v. 14 ...
„ Goldrente ... . . . .."
„ Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente . . . . . ."
42
Außereuropäifche.
5% Mexik. amort. innere . . . . . .
„ konſ. äuß. v. 99.. . . .
53
Hols v. 04, ſtfr. . .. .
3%6
konſ. inner. .. . . ."
2.
Irrigationsanlcihe .
5% Tamaulipas. Serie l......"
Oblig. v. Transportanſt.
4% Clifabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
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1. b. 8. Em..
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Salonique Monaſtir ......"
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huantepee. . . . . . . . . . . . ."
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Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
%o Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
Em. . . . . . . . . . . ."
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5%Neckar A.=G. Stuttgart
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5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
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Preuß. Kaliwert=A
Roggenwert=Anl.
thein. Hypot.=Bank Gold=
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5% Rhein=Main=Donau
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5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. T u. II...
.
5%0 Sächſ. Roggenwe
anl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
nk für Brauinduſtrie ......
armer Bankverein. . . . . . . . ..
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theken= u. Wechſelb,
rliner Handelsgeſellſchaft . . .
nmerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ........."
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Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
eutſche Vereinsbank ........"
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sconto=Geſellſchaft . . . . ... ..
esdner Bank. . . . . . . . . . . . . .
Frankfurter Bank ...........
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Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mitteldeutſch
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erreichiſche Creditanſtalt . . .
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kenbank . . . . . ."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ......... .........."
Wiener Bank
rein ...... ...."
Bergwerks=Aktien,
Berzelius .. . . . . . .. ....... ..
Bochamer Bergb. ..... .. .. . .
Buderus. . . . . . . . . . . .. .... ...
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eisremburger ............"
ſeiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Bergw. .... . . . .
Harpener Bergbau.... . . . . ..."
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Kaliwerke Aſchersleben ..... .."
„ Salzdetfurth .. . . . . .
Weſteregeln ......."
elöcknerwerke (abg. Lothr. Hüitte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder .................
Oberbedarf .. . . . . . . . . . .. . ...
Oberſchlef. Eiſen (Caro) ....."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............"
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Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
bacher Hütte .. . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Pnternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........
Schöfferhof (Binding)........
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin .. ........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleyer) ......."
A. E. G. Stamm.. . . . . . .
Vorzug Lit. A ...
2-- Vorzug Lit.B.,
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Anglo=Continental=Guano .. . . .
ilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
ſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)..... . . .
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik",
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwe
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Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg.
Bahriſch. Sp‟
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Beck & Henkel (Caſſel) ......"
Bergmann El. Werke ..... . . . .
Ving. Metallwerke ....... .. . ."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. ... ..
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Chem. Werke Albert. . . . . . . ."
Griesheim Elektron ...
Fabrik Milch ........"
Zeiler=ter=mer ..... ..."
Daiiler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin".
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Erdöl ... . . .. . .. ...."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken .. . . . ..."
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . .
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dhckerhof E
m. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
2. Meher jr
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Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . . . . . .."
Elſäfſ. Bad. Wolle...... . . . . . ."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . ."
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zinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .. . . .. . . .."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift ........
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Felten & Guilleaume, Carlsw...
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Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
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Frankfurter Hof.............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . .
Zanz, Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
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Gelenkirchen Gußſtahl ......."
ldſchmidt, Th. .... . . .. . . ..
Gotha Waggon ..........."
Greffenius, Maſchinen Stamm
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Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück) ....."
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. .. . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. .. . ..
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ............
Holzverk.=Induſtr. ..........."
Hydrometer Breslau ........
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Klein, Schanzlin & Becker ...
norr, Heilbronn ............
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg .............
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ingel, Schuhw. Erfurt ... ...
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Lüdenſcheid Metallw. . .. . . . .
er, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
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uin, Butzbach .. . .... ....
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b., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ............
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Reckarſulmer Fahrzeugwerke. .
arwerke Eßl. Stamm . . . . .
Sleawerke Frankfurt a. M....
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fälz. Nähm., Kayſer ........
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Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
Metall Vorzüge ... . . . .
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Rückforth, Stettin ...........
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Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau .. . . . . . . .."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei St
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Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
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Siemens & Halske.
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Zellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ..... ...
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Kabel Rheydt ............ ..
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Metall Starkenburg ........."
Otto & Quanz.. . . . . . . . . ...."
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[ ← ][ ][ → ]tumer 259.
Dat iſtädt
„E04 ittwec, den 17. SMtudrr 924,
Seite 12.
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Herz.
W.
Reman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
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der großen Zahl der Pfarr= und Schulſtellen in dem
pfäl=
zif: Kirchenweſen gab es einen unerhörten Auszug mit Weinen
un jehklagen. Auf allen Landſtraßen, die nach der Schweiz oder
ins ſſiſche führten, ſah man Pfarrer= und Lehrerfamilien, die
ns lend zogen. Auf einen Karren war der dürftige Hausrat
gel ni in den Betten ſaß die Mutter mit den kleinen Kindern,
dew ater ging mit den größeren nebenher. Die Leute gaben
ihrrt Brot und Speck, Nüſſe und Birnſchnitze auf den Weg und
M
für die Kindlein und reichten den Scheidenden die Hand mit
naſ) Augen. Nun wurden die Städte und Städtlein,
nament=
lich) Reichsſtädte und die Fürſtenhöfe überſchwemmt von
Pre=
dig; die irgendwo ihre Familie ſitzen hatten und um eine Stelle
bett n. Gottes Wort und Schulweisheit waren damals billig
zu en in deutſchen Landen.
e Prieſter und Mönche aber zogen in die leergebliebenen
Pſc und Schulhäuſer, beſtiegen die Kanzel und verkündeten
lieb h, daß ſie Boten des Friedens ſeien, die gekommen wären,
das il zu verkündigen. Seufzend hörten die Leute dies an und
genz iten ſich allgemach an die Meſſe.
is wollten ſie anders machen? Widerſtand war unmöglich.
Das izige, was man zu leiſten vermochte, war, falſch zu horen,
miß erſtehen, vergeßlich zu ſein, ſaumſelig bis an die äußerſten
Gre 7, um Zeit zu gewinnen; denn noch nicht war aller Tage
Abe; und der bahriſchen Herrſchaft war es nicht verbürgt, daß
ſie 23 erblich ſei in dieſen ſo überaus mit Sterblichkeit behafteten
Zei4 fen.
chdem die Pfarrer und Lehrer vertrieben waren, hatte die
evar iſche Bevölkerung keine andern Führer und Beſchützer
mel.
Is ihre adeligen Herren. Dieſe aber waren zu allermeiſt,
den range der Not folgend, außer Landes gewichen. In der
Reg ing gab es nur dann für ſie Ehre und Arbeit, wenn ſie
ſie
den Werkzeugen der katholiſchen Regierung machten, und
das Ulten ſie nicht. Auf ihren Schlöſſern und Gütern waren
ie Adert Scherereien ausgeſetzt, mußten daneben ſtehen, wenn
ihre juern zur Meſſe überredet wurden, hatten tauſend Klagen
anz Yren und konnten nicht helfen. Ein neuer Adel ſiedelte ſich
im ide an, katholiſch, militäriſch, dem neuen Regiment von
Hers ergeben, und wurde, weil er durchaus zuverläſſig war,
beba gt. Unter dieſen eingedrungenen Standesgenoſſen
fühl=
ten
die angeſeſſenen Edelleute fremd; ſie mieden den Verkehr.
Dies les wirkte zuſammen, ſie zu beſtimmen, die Heimat zu ver=
laſſen. Die Familien überſiedelten in Reichsſtädte, die
kriegstüch=
tigen Männer nahmen Dienſt bei einer der evangeliſchen
Kriegs=
mächte, andere ſuchten Hof= und Verwaltungsämter bei einem
evangeliſchen Fürſten. Die Dinge in der Heimat ließen ſie gehen,
wie ſie gingen.
Einer aber blieb, der einzige weit und breit. Er ſchalt nicht
über die, welche, wichen; aber wenn man ihn aufforderte, das
gleiche zu tun, ſagte er:
„Draußen weiß ich nicht, was ich zu tun habe, hier weiß
ich’s.
Er war tätig vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend.
Kaum daß er ſich dann und wann die Zeit gönnte zu der geliebten
Jagd. Mit Umſicht, Hartnäckigkeit und Nachdruck nahm er ſich
der Rechte ſeines Haufes und des Wohles ſeiner Untertanen an,
und wenn er auch nicht alles wahren konnte, ſo konnte er doch
vieles ſchützen und retten und bei andern Dingen wenigſtens
mil=
dern und lindern.
Er hatte ſeinen Sitz auf Burg Hirſchhorn, war aber viel im
Sattel, ſeine ausgedehnten Beſitzungen zu beſehen und überall
zum Rechten zu helfen. Es gab wohl keines der hundertſieben
Hirſchhornſchen Dörfer, das ihn in dieſen Jahren nicht zwiſchen
ſeinen Gartenzäunen geſehen hätte. Sehr oft war er in Heidelberg
bei der Regierung. Er wußte ſeine freundlichen Beziehungen zu
Cordoba und zu Tilly weidlich auszukaufen und verſtand es, mit
Kurmainz vortrefflich zu ſchalten, ſo daß er für ſeine Untertanen
eine Menge von Vergünſtigungen, Bewilligungen, Milderungen
und Schonungen herausſchlug. Kein einziger Hirſchhornſcher
Pfarrer und Lehrer wurde vertrieben, auch wenn er reformierten
Glaubens war, und mitten in den katholiſch gewordenen
Gegen=
den, war der Hirſchhornſche Beſitz eine Zuflucht derer, die nach
ebangeliſcher Predigt und Sakramentsverwaltung begehrten. So
war er ein Hort und wurde als ſolcher verehrt und geliebt,
bearg=
wöhnt und verdächtigt. Unbekümmert um ſeine Gegner, aber auch
innerlich frei ſeinen Freunden und Schutzbefohlenen gegenüber
ging er einen ſicheren Weg. Er begehrte nichts, als was er zu
er=
reichen und zu behaupten vermochte, und verſtand es, im rechten
Augenblick nachzugeben, auch wo er bisher feſtgehalten hatte, um
einen größeren Schaden zu vermeiden oder einen gewichtigeren
Vorteil zu gewinnen. Andere Dinge wieder ließ er nicht fahren
und wußte ſich dabei zu drehen und zu winden und doch mit
un=
vergleichlicher Zähigkeit die Fauſt geſchloſſen zu halten, ſodaß die
Rechtsgelehrten zu Heidelberg das Sprichwort hatten: „Freilich
wohl, aber doch, ſagt Friedrich von Hirſchhorn.‟ Dabei aber hatte
jedermann den Eindruck, es mit einem ehrlichen Manne zu tun
zu haben, der nichts. Unrechtes wolle und frei ſei von Ehrſucht,
Neid und Geiz. „Er iſt ein braver Mann,” ſagten die
Heidelber=
ger Jeſuiten zueinander, und die Leute von der Regierung
ſchrie=
ben, um ſich eine Freude zu bereiten, nicht ſelten am Schluſſe
eines Reſtriptes: „was wir bei freundwilliger mündlicher
Unter=
redung leichtlich zu beider Wohlgefallen auszurichten uns wohl
zutrauen. Die freundwillige Unterredung fand dann auch
je=
weils ſtatt, und gewöhnlich war das deutſche Herz derjenige Teil,
der zwar nicht das größere Vergnügen, wohl aber den größeren
Gewinn davontrug. Im Odenwald und im Neckartal wurde
in=
folge dieſer Dinge eine gemeine Redensart: „Ihr habt es gut,
denn ihr ſeid hirſchhorniſch.”
Wenn Friedrich von ſolchen Beſuchen wieder heimwärts ritt,
ſann er darüber nach, was er weiteres zu tun habe, damit, wenn
er abgehe, ſeines Hauſes Weſen ehrbar, wohlverwahrt und
ſtatt=
lich daſtehe. Viel Sorge und Ueberlegung koſtete ihn der Prozeß
mit dem Karmeliterorden wegen der Kloſterſtiftung zu Hirſchhorn.
Das höchſte Gericht des Reiches hatte wider ihn entſchieden, er
hatte aber bisher im Vertrauen auf die Ohnmacht von Kaiſer und
Reich die Ausführung des Entſcheids durch kluge Ausflüchte
hin=
gehalten. Als Tilly endgültig Sieger geworden war in der Pfalz,
erkannte Friedrich, daß er dieſen Poſten verloren geben müſſe,
aber er überlegte hin und her, damit der Verluſt ſich teuer
ver=
werte. An demſelben Tag, an dem er die Nachricht von der
Er=
oberung Heidelbergs erhielt, verfaßte er eine lange, künſtliche
Ver=
wahrung ſeiner Rechte und verlangte Wiederaufnahme des
Ver=
fahrens. Er ſelber überbrachte das Schriftſtück dem kaiſerlichen
Notarius in Heilbronn. Der empfing es mit höhniſchem Lächeln,
denn jetzt ſtand hinter dem gerichtlichen Erkenntnis, der
waffen=
gewaltige katholiſche Fürſtenbund und die aufgerichtete Macht
des Kaiſers. Das wußte Hirſchhorn ſo gut wie der Nntarius;
aber er hatte Zeit gewonnen und konnte ſich dem ſchon ernannten
Ordensprior der Karmeliter gegenüber auf ſeine Verwahrung
be=
rufen, um dann im günſtigſten Augenblick zu jedermanns
Ver=
wunderung ſeine Einſprache zurückzuziehen, dem Orden alle
Dienſtwilligkeit anzubieten, den Prior auf ſeine Burg zu Gaſt zu
laden und ſich ſo gefällig zu erweiſen, daß bei der Regierung große
Freude war, des ärgerlichen Handels los zu werden. Als
Gegen=
gabe erwirkte der Junker vom Orden die Zuſage, daß er, ſolange
ein Hirſchhorn regiere, ſich jeden Verſuchs, die Bevölkerung
katho=
liſch zu machen, enthalten werde, und von der bayriſchen
Regie=
rung die Vergünſtigung, daß in den Hirſchhornſchen Dörfern die
reformierten Pfarrer und Lehrer unbehelligt blieben. So waren
beide Teile wohl zufrieden, der Ritter aber betete an jenem Abend
recht inbrünſtig mit Johann Heermann: „Laß kein unnützes Wort
aus meinem Munde gehen!“
(Fortſetzung folgt.)
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Fiſch=
haus Fertig). (*2676
Untartaille
Unrertäftte
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