Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in B
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe
Nummer 246
Donnerstag, den 4. September 1924.
ſild und Wort
„Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpſſchtung auf Erfillung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurz oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Tasche
Mionald und Herriot in Genf. — Vertre
ur engliſcher Oelegation. — Erörterung des
Macdonalds Ankunft.
nf, 3. Sept. (Europapreß.) Macdonald iſt heute
Vor=
mit 9 Uhr mit dem Pariſer Expreßzug, der mit einer Ver=
Hoka- u. hehtſpär” von 35 Minuten im Genfer Bahnhof einlief, hier
an=
gekal en. Er wurde am Bahnhofe von der geſamten engliſchen
Delk ion, mit dem greiſen Lord Parmoor an der Spitze, ſowie Projekts, betreffend die Verträge der gegenſeitigen Unterſtützung,
Batter
vom len Mitgliedern der anderen Delegationen am Bahnhof haben ſich zu gewiſſen Abänderungen an ihrem urſprünglichen
4a8 deste W aülerm k. Als Macdonald dem Wagen entſtieg, und von einer Entwurf entſchloſſen. Der Beſchluß wurde nach einer
Zuſam=
zu viell vertköpfigen Menge begrüßt wurde, machte er einen ziem= menkunft gefaßt, die der Hauptverfaſſer, Shottwell
lich / üdeten Eindruck, dankte aber gleichwohl lebhaft für die vorgeſtern nachmittag mit Herriot in Lyon ge=
L.I
tun n riger Herren der engliſchen Delegation ein Auto und be= und erklärte einem Vertreter des „Petit Pariſien” er ſei von der
Schulstr. 6. ſtüſh gab d., nach dem Hotel Beau Rivage, wo er, ebenſo wie die üb= mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten geführten
Unterre=
rigesſ igliſchen Delegierten, Wohnung nimmt.
Bohnerwags”
Murray über die Minderbeissfrage.
Genf, 3. Sept. Die dritte Vollverſammlung des
VeigLtANte Bölli urndes begann heute vormittag um 11 Uhr. Macdonald
trafn: s vor 11 Uhr, Herriot um 11,10 Uhr ein. Als die beiden
DAmeh- AIMf im „T erſchienen, brach die Verſammlung in lebhaften Beifall
aus s: ſich auf der Tribüne fortpflanzte.
rſident Motta eröffnete die Sitzung mit folgenden
Wor=
ten— chbegrüßeden engliſchen und franzöſiſchen
Mii terpräſidenten, die durch ihre Anweſenheit
Zeug=
nis egen für das Intereſſe, das ſie dem Völkerbund und
ſei=
uenn Heiten entgegenbringen. Auch dem belgiſchen
Miniſter=
ſpräy ten Theunis, der heute mittag eintrifft, ſende ich unſe=
.41ß voraus.”
Verſammlung beginnt hierauf mit der Erledigung
ge=
ſchä5 =dnungsmäßiger Fragen. Auf der Tagesordnung ſteht
Beltene”, der richt des Generalſekretärs über die Tätigkeit des
Völker=
bunm im vergangenen Jahre, an den ſich die allgemeine Debatte
z/anſoh- Im Laufe des Tages tritt eine Reihe von
Kommiſ=
ſion matſammen. Nach Erledigung der
geſchäftsordnungsmäßi=
gen n. gen betritt Iſhij=Japan die Tribüne und dankt für
die rpathiekundgebungen, die Japan nach dem Erdbeben
zu=
oderner ſechl” teil ) orden waren. Hier hätte ſich die wahre Solidarität der
Völ) pezeigt.
Feſſor Murray ſprach über die
Minderheits=
fral. Einen wahren Weltfrieden könne es erſt dann geben,
wem e Minoritätenfrage gelöſt ſei. Die bisher erzielten Er=
HüllerAW folggl ären beachtenswert. Die Frage der deutſchen
An=
ſiey rin Polenwäre zur Zufriedenheit gelöſt,
eben) ie bei der Grenzregulierung zwiſchen Griechenland und
Ungn, entſchiedenen Minoritätsprobleme.
Feſſor Nanſen beantragte, den Bericht über die
Arbei=
ten 7. Völkerbundes der Welt zur Kenntnis zu bringen. Er
beg=y= freudig die neue Aera, die mit dem Abſchluß der
Lon=
donn Zerhandlungen begonnen habe. Im weiteren Verlaufe
ſeiny Tede beantragte Nanſen die Ueberweiſung des Berichts
übe9 — Mandate an, die 6. Politiſche Kommiſſion. Nanſen
gibtd re Reihe von Anregungen, durch die die Beziehungen
zwitl, dem internationalen Gerichtshof und dem Völkerbund
enggleſtaltet werden können.
„ans=Belgien äußerte demgegenüber einige
Beden=
ken,9 amte in der Hauptſache aber Nanſen zu. Auf den
Vor=
ſchEM es Vorſitzenden hin wird von einer Abſtimmung
ab=
geſel
2 Schlußwort in der Vormittagsſitzung hat der Vertreter
Belens. Er erklärt, daß die großen Bedenken, die man
im 1 nt gegen den Völkerbund hatte, im Schwinden begriffen
wär7. Er dankt dem Völkerbund für die Sendung des
Pro=
feſſen Or. Philimore zur Bekämpfung der epidemiſchen
Krank=
heit) rach Perſien. Er beklagt ſich aber darüber, daß Perſien
ſeirY —t zu den verbotenen Zonen des Waffenhandels gerechnet
undk). Kolowie behandelt wurde. Perſien wäre ein
ſelbſtändi=
gess unabhängiges Reich.
Saal, der zu Beginn der Sitzung voll beſetzt war, hat
ſich A Laufe der Verhandlungen ſtark geleert. Macdonald
und” Triot, die nur der erſten Hälfte der Sitzung
beiwohn=
ten kten dann in den Nebenräumen eine
ver=
trelEche Beſprechung, an der Lord Parmoor,
BEli d und Loucheur teilnahmen. um 1 Uhr
be=
ganz Is Frühſtück, welches die Stadt ſämtlichen
Miniſterpräſi=
der gibt. Heute gbend iſt großer Empfang bei Sir. Erie
Orry ond
Die Nachmittagsſitzung.
Rf, 8. Sept. (Wolff.) Die heutige Nachmittagsſitzung
der 7 Eerbundsverſammlung, an der der mittags im Auto
ein=
getrn re belgiſche Miniſterpräſident Theunis teilnahm, mußte
nac) — halbſtündiger Sitzung geſchloſſen werden, da nur zwei
Rek). Procope=Finnland und Quuruquuk=Albanien,
einge=
ſchrAr waren. Procope ſprach namens der finniſchen
Regie=
rung ar Wunſch aus, daß die Oſtkarelien betreffenden Fragen
im ce des Völkerbundes und der internationalen
Gerechtig=
keittil ſt werden, wobei er ſich auf die in der 4.
Völkerbunds=
ber 70 rlung gefaßten Reſolutionen berief.
Vertreter Albaniens gab einen Ueberblick über die
Be=
zieß
Bchite an Donner ”.ag ud Frſtäag uitd
dorauis=
ſich”, der Sicherheits= und Garantiepaktfrage
gewü 2t ſein. Macdonald ergreift morgen vormittag gegen 11
1=Wort. In den der engliſchen Delegation naheſtehenden
Fre”, hört man, daß er ſein Syſtem der Sicherheitsgarantie
Dr Mauf den Schiedsgerichtsgedanken aufbauen werde. Her=
Em 2 borausſichtlich ſeine Rede am Freitag vormittag halten.
TU. Paris, 3. Sept. Die amerikaniſchen Verfaſſer des
ihmy oidmeten Zurufe. Macdonald beſtieg ſodann in Beglei= habt hat. Geſtern abend traf Shottwell wieder in Genf ein
dung entzückt.
Das amerikaniſche Projekt baut ſich bekanntlich auf dieſelben
Leitgedanken auf, wie der Entwurf, betreffend die Verträge der
gegenſeitigen Unterſtützung, zu denen Frankreich und 17 andere
Länder ihre Zuſtimmung gegeben haben. Die vorgenommenen
Abänderungen entſprechen praktiſchen Geſichtspunkten und laſſen
das Projekt in ſeinen bisherigen Grundzügen beſtehen. Nur die
weſentlichen Beſtimmungen haben die Form von Reſolutionen
erhalten, die ohne weiteres nach einfacher Abſtimmung zur
An=
nahme gelangen können.
In ſeiner neuen Faſſung enthält das Projekt ſtatt 31
Para=
graphen, die in fünf Teile gegliedert waren, vier gedrängte
Texte: ein Verbot des Angriffskrieges und drei Reſolutionen,
betr. allgemeine Abrüſtung.
Die erſte Reſolution greift auf die 1922 vom Völkerbund
angenommenen Beſchlüſſe zurück, wonach ſämtliche Nationen,
mögen ſie dem Völkerbund angehören oder nicht, aufgefordert
werden, ihre Rüſtungen zu beſchränken. Außerdem ſieht die
amerikaniſche Reſolution die Schaffung von entmilitariſierten
Zonen auf dem Wege gegenſeitiger Abmachungen vor, ferner die
Einberufung einer ſtändigen konſultativen Konferenz zur
Be=
ſchränkung der Rüſtungen. Die Konferenz wird zum mindeſten
alle drei Jahre zuſammentreten und außerdem einen ſtändigen
techniſchen Ausſchuß ernennen.
Die zweite Reſolution geht von Artikel 8 des Paktes aus,
wonach die verſchiedenen Staaten die Verpflichtung eingehen,
einander in erſchöpfendem Maße Angaben über ihre militäriſchen
Rüſtungen, ihre Kriegsinduſtrie und ihre Rüſtungen zu Waſſer
und in der Luft mitzuteilen. Eine beſondere Kommiſſion wird
beauftragt, den Nachrichtenaustauſch zwiſchen den einzelnen
Ländern zu überwachen, und außerdem zu gewiſſen Erhebungen
zu ſchreiten.
Die dritte Reſolution drückt eine
Beſtäti=
gung des Prinzips aus, wonach zwiſchen den
einzelnen Ländern unter der Kontrolle des
Völkerbunds gewiſſe defenſive
Zuſatzabkom=
men getroffen werden dürfen.
Das amerikaniſche Projekt ſieht außerdem vor, daß der
Völ=
kerbundsrat, nach Einholung eines Gutachtens der in Ausſicht
genommenen beſonderen Kommiſſion auf die Bitte eines der
Mitgliederſtaaten zur Nachprüfung der Rüſtungen und
militä=
riſchen Vorbereitungen eines Landes ſchreiten muß, das im
Verdacht aggreſſiver Abſichten ſteht. Wenn der Völkerbundsrat
den Standpunkt vertritt, daß eine militäriſche Bedrohung nicht
vorliegt, ſo kann der antragſtellende Staat, nach vorhergehender
Mitteilung, ſeinerſeits Vorbereitungen zu ſeiner, Verteidigung
treffen, muß aber innerhalb der von dem Vertrag auferlegten
Rüſtungsbeſchränkungen bleiben.
Dieſer neue amerikaniſche Text wird wahrſcheinlich heute an
die Mitglieder des Völkerbunds verteilt werden und, wie der
Genfer Sonderberichterſtatter des „Petit Pariſien” annimmt,
den Hauptgegenſtand der bevorſtehenden Ausſprache bilden. Der
Sonderberichterſtatter der Havas=Agentur in Genf hat an Hand
ſorgfältiger Erkundigungen in den Kreiſen des Völkerbundes
den Eindruck gewonnen, daß die Neuerungen an dem
amerika=
niſchen Projekt weitgehende Beachtung finden. Insbeſondere
treffe das auf die Definierung der Angriffshandlung zu,
wonach der ev. Angreifer derjenige iſt, der im Falle eines
Kon=
flikts die Anwendung eines Schiedsſpruchs verweigert.
London, 3. Sept. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter des
„Daily Expreß” meldet aus Paris, Macdonald habe ihm in
einer Unterredung erklärt, von einer Räumung Aegyptens durch
britiſche Truppen oder von einer Zurückziehung der britiſchen
Truppen aus dem Gebiet des Suezkanals könne keine Rede ſein.
Eine an Zaghlul Paſcha gerichtete Einladung, die ägyptiſche
Frage gemeinſam zu erörtern, beſtehe noch immer, doch ſcheine
Zaghlul Paſcha nicht zu wiſſen, ob er dieſe Einladung annehmen
ſolle oder nicht.
Weiter führte Macdonald aus: Die beſte Methode,
die Abrüſtung ſicherzuſtellen, würde nach ſeiner Auffaſſung die
Annahme des Planes Lord Eſhers aus dem Jahre
1922 mit gewiſſen Abänderungen ſein. Der Berichterſtatter
glaubt, daß Macdonald dieſe Frage zur Sprache bringen werde,
wenn ſich die Gelegenheit dazu biete.
Lord Eſhers Abrüſtungsplan hat zwei markante Punkte:
1. daß der Umfang der beſtehenden Heere in Friedenszeiten auf
eine beſtimmte Zahl herabgeſetzt werden ſolle, 2. daß die
Ein=
ſchränkung in einem beſtimmten Verhältnis nach dem Vorbild
des Waſhingtoner Marineabkommens feſtgeſtellt werden ſolle.
Lord Efher ſchlug weiter vor, daß ein auf Gegenſeitigkeit
be=
ruhender Vertrag abgeſchloſſen werden ſolle, und daß die Heere
und Luftſtreitkräfte auf den feſtgeſetzten Stand innerhalb ſechs
Monaten nach Unterzeichnung des Abkommens herabgefetzt
wer=
den ſollten.
Ueber die Frage der alliierten Schulden erklärte Macdonald,
er habe Herriot verſprochen, daß ſeine Sachverſtändigen einen
Plan entwerfen würden, aber er könne nicht fortfahren, vom
eng=
liſchen Volke zu verlangen, daß es immer weitere Millionen
auf=
bringe, um anderer Leute Schulden zu bezahlen.
Von
Dr. Becker (Heſſen), Mitglied des Reichstags.
In den Abendſtunden des letzten Freitag hat der Reichstag
mit 314 gegen 127 Stimmen das Reichseiſenbahngeſetz
angenom=
men, nachdem vorher bereits die Annahme der anderen Geſetze
mit einfacher Mehrheit erfolgt war. Die gleiche einfache
Mehr=
heit hat auch dem Geſetz, das die Londoner Vereinbarungen im
Ganzen genehmigt, zugeſtimmt. Den Abſtimmungen ging in den
letzten beiden Wochen ein ſchweres Ringen zwiſchen den
Reichs=
tagsfraktionen und in einzelnen von ihnen voraus, und bis zum
letzten Augenblick war es insbeſondere zweifelhaft, ob ſich für
das eingangs erwähnte Eiſenbahngeſetz die dazu notwendige
Zweit=Drittel=Mehrheit finden, ob ihm alſo mindeſtens ein Teil
der deutſchnationalen Reichstagsfraktion zuſtimmen werde.
Par=
teien wie die ſozialdemokratiſche und die demokratiſche freilich
waren „ſchnell fertig mit dem Wort” So wie die Sozialdemokratie
ſchon im Wahlkampf den Standpunkt vertreten hatte, das ſogen.
Dawes=Gutachten müſſe unter allen Umſtänden und äußerſten
Falles auch ohne jede Aenderung angenommen werden, ſo hatte
ſie auch jetzt den Londoner Beſchlüſſen in ihrer geſamten Preſſe
und in ihrer ſonſtigen Einſtellung vom erſten Tage ab
zuge=
ſtimmt, und ebenſo unentwegt lehnten auf der anderen Seite die
Deutſchvölkiſchen und mit ihnen anſcheinend zunächſt auch die
Deutſchnationalen jedes Eingehen, jede Prüfung des in London
Erreichten und der Frage ab, ob nicht doch die politiſche
Geſamt=
ſituation ſeine Annahme rechtfertige. In der Zentrumsfraktion
beſtanden ebenſo wie in der Fraktion der Deutſchen Volkspartei
politiſche und wirtſchaftliche Bedenken. Was aber die
Verhand=
lungen in den einzelnen Fraktionen und vor allem in der
Reichs=
tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, vorteilhaft von dem
unterſchied, was ſich in früheren ähnlichen Fällen hinter den
Fraktionstüren abſpielte, war die Tatſache, daß nicht etwa von
Mann zu Mann oder gar zwiſchen einzelnen ſogenannten
Flü=
geln der Partei gerungen wurde, ſondern daß ſozuſagen jeder
den Meinungsſtreit in ſich auszukämpfen hatte,
mit ſich ringen mußte, ob er das, was man nicht erreicht hat, ſo
hoch anſchlagen zu dürfen glaubte, daß er daran das Ganze
ſcheitern laſſen konnte. Wer dieſen Kampf einmal mit ſich ſelbſt
gekämpft hat, weiß, wiebiel ſchwerer er iſt und wie ſtärker er die
Seele belaſtet als der offene Meinungsſtreit mit anderen.
Schließ=
lich aber ſtanden in den entſcheidenden Tagen alle Mitglieder
der Fraktion der Deutſchen Volkspartei treu und einig zuſammen
in der Auffaſſung, daß man zwar manches, was man erreichen
wolltein London nicht durchgeſetzt hat, daß aber das Erreichte
immerhin einen, wenn auch nicht gerade übermäßig feſten Boden
abgebe, auf dem man die nächſten Jahre weiter bauen könne.
Es kam hinzu die Ueberlegung, daß ein Verſuch, in erneuten
Verhandlungen mit unſeren Kriegsgegnern mehr zu erreichen,
mindeſtens zeitlich eine ſtarke Verſchiebung der Entſcheidung
be=
deutet hätte, dazu aber auch keine ſtarke Ausſicht auf ſachliche
Erfolge bot. Die deutſche Wirtſchaft und die Rückſichten auf die
beſetzten Gebiete aber ließen eine baldige Entſcheidung dringend
notwendig erſcheinen. Es iſt bereits darauf hingewieſen worden,
daß die Fraktion der Deutſchen Volkspartei in dieſer Frage einig
und geſchloſſen zuſammenſtand. Es verdient auch hervorgehoben
zu werden, daß dieſe Einigkeit ohne jede Einwirkung von außen
ſich vollzog.
Was haben wir nun durch die Londoner Vereinbarungen
und die dieſe beſtätigenden Beſchlüſſe des Reichstages erreicht?
Zunächſt die Freilaſſung der in franzöſiſchen Gefängniſſen
ſitzenden Gefangenen, die Rückkehr der Vertriebenen,
ihre Wiedereinſetzung in Haus und Hof und in ihren
Be=
ruf, dazu die Befreiung von den wirtſchaftlichen
Zwangsmaßnahmen, wie ſie insbeſondere im
Ruhrge=
biet von denr glliierten Mächten über die dortige Induſtrie
ver=
hängt worden waren, die Beſeitigung der
Zollſchran=
ken, die das beſetzte Gebiet vom übrigen Deutſchland trennten
und ſchwere wirtſchaftliche und politiſche Gefahren mit ſich
brach=
ten, weiterhin die demnächſtige Rückgabe der im beſetzten
Gebiet beſchlagnahmten deutſchen Eiſenbahnen an die
große demnächſtige Reichseiſenbahngeſellſchaft und dadurch die
betriebliche Wiedervereinigung aller auf deutſchem Gebiet
liegen=
den Eiſenbahnſtrecken, mit der Nebenwirkung, daß die an dieſen
Bahnen beſchäftigten franzöſiſchen und belgiſchen
Eiſenbahner beſeitigt werden und daß an ihrer Stelle
demnächſt wieder unſere deutſchen Eiſenbahnbeamten
den Dienſt übernehmen, endlich die ſofortige
Räu=
mung der in Baden beſetzten Gebiete, die Räumung
des Landkreiſes Dortmund und der ſeit 11. Januar
vorigen Jahres angeblich aus zöllneriſchen Rückſichten beſetzten
ſogen. Flaſchenhälſe, endlich aber das Verſprechen,
daß auch das Ruhrgebiet mit den Städten Düſſeldorf und
Duis=
burg=Ruhrort bis längſtens zum 15. Auguſt nächſten Jahres
ge=
räumt ſein werden. Das letztere iſt uns allerdings nur von
Frankreich und Belgien verſprochen, das dahingehende
Ver=
ſprechen iſt von England ausdrücklich ſanktioniert worden. Wir
wollen heute nicht daran zweifeln, daß die beteiligten
Regierun=
gen ihr Verſprechen tatſächlich halten werden, vermögen aber
gerade in dieſer Frage in den Londoner Abmachungen keinen
beſonderen Erfolg zu ſehen, ſolange nicht die Räumung
tatſäch=
lich vollzogen iſt. Der Kaufpreis, den wir für all das
vorſtehend Aufgeführte zahlen müſſen, iſt außerordentlich hoch.
Unſere Eiſenbahnen müſſen wir aus der Verwaltung des Reiches
in die Verwaltung einer Geſellſchaft legen, die, mag man ihre
Organiſation auch noch ſo optimiſtiſch beurteilen, nur noch
teil=
weiſe deutſch iſt und deren rein deutſchen Charakter wir
nur nach und nach und mit ſchweren finanziellen Opfern wieder
zurückgewinnen können. Dazu iſt dieſe Eiſenbahn zugunſten der
Alliierten mit einer gewaltigen Schuldſumme belaſtet, die
heraus=
zuwirtſchaften viel Mühe und manchen Verzicht bedeuten wird.
Die deutſche Induſtrie hat eine Laſt von 5 Milliarden Mark auf
ihre Schultern nehmen müſſen. Die Reichsbank wird in einer
Weiſe umgeſtaltet, die wenigſtens theoretiſch einen ſtarken
aus=
ländiſchen Einfluß möglich macht. Die deutſche Wirtſchaft wird
zu weiteren Sachleiſtungen über die im Verſailler Vertrag uns
auferlegten Verpflichtungen hinaus verpflichtet, und endlich hat
das Deutſche Reich ſelbft auch eine gewaltige unmittelbare
Lei=
ſtung für die Zukunft auf ſeine Schultern nehmen müſſen. Wägt
man die Vorteile und Nachteile objektiv gegeneinander ab, ſo
wird man nicht überſehen dürfen, daß die hauptſächlichſten Vor=
Seite 2.
Darmſtädter Tagdlatt, Douuterstag, den 4. September 1924,
teile teils augenblicklich, teils bald wirkend ſind, während die
Nachteile, die Verpflichtungen, die wir übernommen
haben, ein ganzes Menſchenalter auf uns ruhen werden.
So liegt wahrhaftig für niemanden ein Anlaß vor, über
Er=
folge zu triumphieren, und es iſt erfreulich, daß ſich ſolche
Ge=
fühle weder bei der Regierung, noch in unſerer Fraktion nach
dem Zuſtandekommen der Geſetze ausgelöſt haben. Wenn wir
auf etwas ſtolz ſein dürfen, ſo iſt es darauf, daß die ſchwere
Arbeit, auch die Zuſtimmung der Deutſchnationalen insbeſondere
zu dem Zwei=Drittel=Mehrheit notwendig machenden
Eiſenbahn=
geſetz zu gewinnen, im weſentlichen von unſerer
Fraktion geleiſtet worden iſt und daß die Anträge,
die den Deutſchnationalen die Brücke zur Zuſtimmung zu jenem
Geſetz ſchlugen, insbeſondere auch in der Schuldfrage, die Namen
Dr. Zapf, Dr. Becker (Heſſen) und Dr. Curtius von der
Deut=
ſchen Volkspartei trugen. Und wenn die Regierung in dieſen
Verhandlungen im Reichstag einen Erfolg für ſich ſieht, ſo darf
auch hier im Intereſſe der parteipolitiſchen Wahrheit feſtgeſtellt
werden, daß das günſtige Endergebnis durch eine außerordentlich
geſchickte, weil ſehr maßvolle Rede des Außenminiſters
Streſemann am letzten Tag der Verhandlungen vorbereitet
wurde. Im übrigen aber muß man ſich heute darüber klar ſein,
daß die augenblicklichen Vorteile, insbeſondere im beſetzten
Ge=
biet, die Anerkennung aller künftigen Anträge finden werden,
daß aber leider im unbeſetzten Deutſchland und vielleicht in
einigen Jahren auch im beſetzten Gebiet, dieſe Vorteile wieder
vergeſſen ſein werden und daß man dann wegen der ſchweren
dauernden Laſten vielleicht Steine auf diejenigen werfen wird,
die den Geſetzen zur Annahme verhalfen.
Das ſoll uns aber nicht abhalten, mit Genugtuung auf den
Abſchluß dieſer Verhandlungen zurückzublicken. Nicht, als ob
wir uns etwva der Vorgänge in der deutſchnationalen Fraktion,
die der Endentſcheidung vorausgingen und die zweifellos der
deutſchnationalen Parteileitung viel Sorgen gemacht und ihr
noch manche Sorgen bringen werden, freuten; wir ſollten und
müſſen im Gegenteil anerkennen, daß auch dort die große
Mehr=
heit der Reichstagsabgeordneten in ſchwerem Ringen ſich bemüht
hat, den rechten Weg zu finden. Wohl aber freuen wir uns
darüber, daß die Annahme der Geſetze unter Mitwirkung
der Deutſchnationalen, und ohne
Reichstags=
auflöſung den Weg, zur gemeinſamen
bürger=
lichen Arbeit gebahnt, ja uns auf dieſem Weg ſchon
ein gutes Stück vorwärts gebracht hat. Die
Reichs=
tagsauflöſung unter der Parole" „für oder gegen London” hätte
ſämtliche bürgerliche Parteien in gemeinſamer Front mit den
Sozialdemokraten gegen die Deutſchnationalen aufmarſchieren
laſſen. Der ſchmale Spalt zwiſchen den Deutſchnationalen und
den Mittelparteien insbeſondere würde damit zur breiten
Kluft aufgeriſſen worden ſein, über die ſo raſch nicht hätte
wieder eine Brücke geſchlagen werden können. Die
bevorſtehen=
den preußiſchen Landtagswahlen hätten ſicherlich dann unter
der gleich falſchen Frontſtellung geführt werden müſſen, wie
denn überhaupt die ganze politiſche Entwicklung der
nächſten Jahre erneut in das Zeichen der großen
Koalitionmit den Sozialdemokraten getreten wäre.
Was das politiſch, und was es vor allem wirtſchaftlich
be=
deutet hätte, iſt jedem Kundigen klar, und insbeſondere die
wirt=
ſchaftlichen Kreiſe, wie ſie im Reichsverband der deutſchen
Indu=
ſtrie zuſammengefaßt ſind, zeigten für dieſe innenpolitiſchen
Folgen einer Ablehnung der Dawesgeſetze volles Verſtändnis,
als ich in einer der letzten Sitzungen jenes Verbandes auf ſie
hinwies. An einer ſolchen Entwicklung hätten neben den
Sozial=
demokraten nur gewiſſe Kreiſe der Demokratie und des Zentrums
eine reine Freude gehabt. Was heute bürgerlich denkt, wird es
deshalb begrüßen, daß der Reichstag allen Hoffnungen der
Lin=
ken ein Ende gemacht hat. Daß die Deutſchnationalen ſo ſpät
in unſere Front einſchwenkten, mag taktiſch und parteipolitiſch ein
Fehler geweſen ſein. Daß ſie es überhaupt noch taten, iſt ein
Verdienſt, und daß ſie damit nunmehr auch eine Verantwortung
für die Ausführung der Geſetze übernommen haben und deshalb
auch in verantwortlichen Regierungsſtellen bei dieſer Ausführung
mitarbeiten müſſen, iſt im Intereſſe unſerer geſamten innen= wie
außenpolitiſchen Entwicklung außerordentlich zu begrüßen. Ob
freilich dem Reichstag unter dieſer an ſich notwendigen
Ent=
wicklung ein langes Leben beſchieden ſein wird, iſt eine Frage
für ſich. Die Sozialdemokratie, die am letzten Samstag die
Beratung des Zollgefetzes durch ihre Obſtruktion verhindert hat,
obgleich dieſe Verhandlung der deutſchen Regierung das nötige
Rüſtzeug für die demnächſtigen Wirtſchaftsverhandlungen mit
Frankreich und anderen Staaten geben ſollen, hat damit deutlick
gezeigt, wozu ſie aus parteipolitiſchen Gründen fähig iſt und
daß ihr dabei die Intereſſen der deutſchen Wirtſchaft, des
deut=
ſchen Volkes im allgemeinen und der deutſchen Arbeiterſchaft im
beſonderen völlig gleichgültig ſind. Es wird notwendig ſein,
daß ſich gegenüber ſolchen Obſtruktionsverſuchen der Linken alle
bürgerlichen Parteien zu gemeinſamer Abwehr
zuſammenſchlie=
ßen. Die Ausſichten für die Reichstagstätigkeit im nächſten Winter
ſind ſomit auf Kampf geſtimmt. Das ſoll uns aber nicht
ab=
halten, mit Genuatuung auf die Arbeit der letzten Wochen und
mit Dank für diejenigen, die ſie geleiſtet haben, zurückzublicken.
*Die große Landgräfin und der
Miniſter von Moſer.
Mit ungedruckten Briefen.”)
Von Dr. Hermann Bräuning=Oktavio.
Seit Sommer 1772 war auf Betreiben der Landgräfin
Friedrich Carl von Moſer als leitender Miniſter und
Kanzler nach Darmſtadt berufen worden, nachdem ſie ihn 1767
zu der „mit Hand, Mund und Herzen gethanenen Zuſage
be=
wogen: Ihr Haus und Kinder nie zu verlaſſen und bey
ver=
änderten Umſtänden (d. i. nah dem Tode Ludwigs VIII.)
Freund in der Noth zu werden.”
Die kurze Spanne Zeit, die dieſer bedeutende Staatsmann
ſchon einmal (bis 1764) im Dienſte Ludwigs IX., als er noch
Erbprinz war, geſtanden hatte, genügte, die Gegenſätze beider
ſcharf aufeinander prallen zu laſſen. Ludwig IX. forderte
blin=
den Gehorſam; jener huldigte in ſeiner 1759 erſchienenen
Schrift „Der Herr und der Diener” freiſinnigen
Anſchau=
ungen und verlangte tatkräftiges Handeln nach Maßgabe
be=
ſtehender Verhältniſſe. Der Fürſt haßte das Buch, und ſeine
Umgebung hatte alles getan, durch Satyren, Pasquille und
Comoedien, die in Pirmaſens gedruckt und feilgeboten wurden,
Moſer lächerlich zu machen; daß ein dauernder Bruch zwiſchen
beiden vor 1780 vermieden wurde, iſt das Verdienſt Carolinens.
Sie ſuchte Moſers Rat und lieh ihm ihre Unterſtützung bei ſeinen
Reformen und Verſuchen, das militäriſche Schauſpiel durch eine
geiſtige Tat auszugleichen: die Univerſität Gießen zu einem
Hort deutſcher Gelehrter und der ſchönen Literatur zu
machen. In Moſers ungedruckt gebliebenen „
Leidens=
geſchichte” ſpiegelt ſich die Verehrung, die er „dieſer großen,
durch ganz Eurota verehrten, unvergeßlichen Fürſtin, der wahren
Mutter ihres Hauſes und Landes” entgegenbrachte, und auch
die „unterſcheidende Achtung und das Vertrauen”, deſſen ihn die
Landgräfin würdigte, und „welches durch den Lauf langer Jahre
den Ruhm und ſehr oft den Troſt ſeines Lebens gemacht‟. Die
Briefe der Landgräfin ſind Beweiſe aufrichtiger
Zu=
neigung und Freundſchaft.
Anders wurde es nach der ruſſiſchen Reiſe 1773.
Der Landgräfin galt es darum, eine ihrer Töchter zur
Großfür=
ſtin von Rußland erhoben zu ſehen; dieſem Plan opferte ſie alle
Nebenrückſichten, auch ihre Geſundheit; alles, was hätte
hinder=
lich ſein können, ſo die Bedingung des Uebertritts zur
griechi=
ſchen Konfeſſion, verſchwieg ſie dem Landgrafen und ihrer Fami=
Originale im H
rmſtadt.
Nummer
Vom Tage.
Der Reichstagsabgeordnete Dr. Düringer, Mitglieb der
Deut=
ſchen Volkspartei, iſt geſtern abend in Verlin an einem Herzleiden
geſtorben.
Die Ausweiſung des Regierungspräſidenten der baheriſchen Pfalz,
Matthäus, wurde vom franzöſiſchen Oberkommiſſar Dirard
zurückgenommen. Matthäus wird bereits in den nächſten Tagen
auf ſeinen Poſten zurückkehren.
Wie wir hören, iſt Dr. Schacht von ſeiner Reiſe nach Italien
und der Schweiz nach Berlin zurückgekehrt und hat heute die
Leitung der Dienſtgeſchäfte wieder übernommen.
Reichskanzler Marx iſt heute vormittag 10 Uhr von
Han=
nober nach Berlin zurückgereift.
Die auf den Stichtag des 2. September berechnete
Großhan=
delsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich gegenüber
dem Stande der Vorwoche von 120,9 auf 121,6 Proz. erhöht.
Nach einem Drahtbericht unſeres römiſchen Korreſpondenten
explodierte geſtern vormittag in dem militäriſchen Hafen Spezia
ein Keſſel eines in Reparatur befindlichen Torpedoboots. Die
Wirkung war verheerend. Die Zahl der Opfer iſt
ſehr groß.
Die Reparationskommiſſion hat ſich geſtern nachmittag
unter dem Vorſitz von Barthon verſammelt und zum endgültigen
Generalzahlungsagenten den amerikaniſchen
Finanzſachver=
ſtändigen Parker Gilbert ernannt.
Der Bruder des Generals Dawes, Rufus Dawes, reiſt nach
dem Journal heute in Begleitung von Owen Young nach Berlin.
Nach einer Melbung des New York Herald aus New York wurde
die 6½prozentige belgiſche 30 Millionen=Anleihe, die
geſtern zu 94 Prozent aufgelegt wurde, in einer Stunde überzeichnet.
Wie das Echo de Paris mitteilt, trat geſtern in Paris eine
Kon=
ferenz zuſammen, an der Vertreter Frankreichs, Oeſterreichs und der
Schweiz teilnahmen mit dem Ziel, den normalen Verkehr des
Ori=
ent=Expreß über Süddeutſchland via Straßburg—
Stutt=
gart wiederherzuſtellen.
Nach einer Havasmeldung aus Epinal hat Herriot eine
Ein=
ladung zu einem politiſchen Bankett des Kartells der Linken
angenom=
men, das am 12. Oktober in Epinal ſtattfinden ſoll.
Dem norwegiſchen Hiſtoriker Dr. Hermann Harris
Aall in Kriſtiania iſt von der philoſophiſchen Fakultät der
Berliner Univerſität der Ehrendoktortitel verliehen worden.
Aall iſt in den letzten Jahren beſonders in neutralen Komitees zur
Er=
forſchung der Kriegsurſachen hervorgetreten.
Wie Reuter aus Schanghai meldet, haben die Kämpfe 20 Meilen
von Schanghai an der Bahnlinie Schanghai-Nanking begonnen.
Herriots Genfer Progranm.
TU. Paris, 3. Sept. Der Sonderberichterſtatter des „Echo
de Paris” in Genf meldet, Herriot werde während ſeines Genfer
Aufenthaltes von dem Völkerbundsrat das nachſtehende
Pro=
gramm im Namen der franzöſiſchen Regierung verteidigen:
1. Die in Frage kommenden Staaten können eine
Ein=
ſchränkung ihrer Rüſtungen nur in Erwägung ziehen,
wenn das Sicherheitsproblem gelöſt iſt.
2. Eine internationale Konferenz, die außerhalb
des Völkerbundes einberufen wird und ſich lediglich entſprechend
der Waſhingtoner Konferenz die Einſchränkung der Rüſtungen
zum Ziele ſetzt, würde keinem nützlichen Zweck
ent=
ſprechen.
3. Das Abkommen über die gegenſeitige
Unter=
ſtützung iſt nur dann wirkſam, wenn es die Möglichkeit von
Zuſatzverträgen zwiſchen den einzelnen Staaten oder
be=
ſtimmten Mächtegruppen beſtehen läßt.
4. Unter dieſem Vorbehalt kann das
ſchiedsrichter=
liche Verfahren zur Verhütung etwaiger Konflikte zu
grö=
ßerer Geltung gelangen. Die Anwendung des
Schieds=
ſpruches, die dazu dienen kann, Konflikte zu verhüten oder ſie
zu beſeitigen, ſei jedoch wertlos, wenn es ſich darum
handele, den Angreifer aufzuhalten oder
zu=
rückzudrängen.
Weiter glaubt der Sonderberichterſtatter zu wiſſen, daß
Herriot und Macdonald ſich weder mit der Ueberwachung
der deutſchen Abküſtung durch den Völkerbund, noch mit
der Frage der Aufnahme Deutſchlands in den
Völ=
kerbund befaſſen werden. Nach einſtimmiger Auffaſſung
der Genfer Kreiſe werde die letzte Frage erſt nächſtes Jahr
heranreifen, weil das Reich den für die Werbung um Aufnahme
in den Völkerbund vorgeſehenen Zeitpunkt ungenutzt
verſtrei=
chen ließ.
Genf, 3. Sept. (Wolff.) Herriot und Macdonald
waren heute mittag Gäſte der Stadt Genf im Park Lagrande,
nachdem vorher Herriot einen Kranz am Denkmal für die im
Kriege gefallenen Mitglieder der franzöſiſchen Kolonie in Genf
und der für Frankreich gefallenen Schweizer niedergelegt hatte.
Die beiden Miniſterpräſidenten wurden bei ihrer Fahrt durch die
Stadt wiederholt mit dem Rufe: „Es lebe Herriot, es lebe
Mac=
donald, es lebe der Friede!” begrüßt.
lie. Und nach einer langen Reiſe in Petersburg im Juni 1773
angekommen, handelte ſie ganz als Frau und Mutter, beſorgt in
erſter Linie um das Glück ihrer Tochter. Als Frau beſprach ſie
ſich vertraulich mit Katharina II. über die Pläne ihres Gemahls,
die in Erwerb von „Land und Leuten” gipfelten, ohne auf deren
Erfüllung zu drängen, oder ſie gar zur Bedingung für den
väter=
lichen Konſens zu machen, da ſie die Unmöglichkeit ihrer
Ver=
wirklichung einſah.
Der Landgraf aber hatte ſich alles von dieſer Heirat
ver=
ſprochen und den Präſidenten Moſer mit „gedoppelten
Inſtruk=
tionen und Punktationen” nach Petersburg zum Abſchluß der
Ehepakten im Juli nachgeſandt, nachdem die Wahl des
Groß=
fürſten auf die Prinzeſſin Wilhelmine, die als Großfürſtin
Nata=
lie 1776 ſtarb, gefallen war. Doch zwei Tage vor Moſers Ankunft
war der Religienswechſel der Prinzeſſin vollzogen worden, und
am 12. Sextember 1773 ſchrieb die Landgräfin an Moſer das
kurze Billett: „Redemandez le contrat de marriage et les papiers
gui vont rapport, eiest tout ce due je peux vous pepondre dans
Linstant. Je vous parlerez demain 2. 10 heures de matin. Caroline‟
Die beiden Fürſtinnen hatten ſich dahin verſtändigt, auf
Ehe=
pakten zu verzichten.
Umſonſt hatte der Landgraf am 22. Juni 1773 zu den
Punk=
tationen bemerkt, „daß ſeiner Tochter die Religions=Aenderung
durchaus nicht zugemutet werden dürfe, anſonſten er den
väter=
lichen Conſens auch durchaus nicht ertheile‟. Was aus der
ruſſi=
ſchen Heirat an vorläufigem Gewinn für das Haus Heſſen
zu erzielen war, hatte die Landgräfin erwirkt: Der Landgraf
er=
hielt das Patent eines General=Feldmarſchalls und die
Zuſiche=
rung, daß einer der heſſiſchen Prinzen in der ruſſiſchen Armee
Anſtellung finden werde.
Das Klügſte, was Moſer hätte tun können, war, abzureiſen,
um ſo mehr, als er von vornherein in vorſichtigen
Ausfüh=
rungen dem Landgrafen die Unausführbarkeit ſeiner Pläne
nahe=
gelegt und ſeine Miſſion für überflüſſig gehalten hatte; denn
„Sereniſſimus haben Ihro Willens=Meinung Ihro Frau
Ge=
mahlin und dem Herrn v. Riedeſel münd= und ſchriftlich
eröff=
net, was dieſe nicht ausrichten, werde ich noch weit weniger
aus=
richten.” (7. Mai 1773 an den Rat und Geheimſchreiber
Cap=
pes in Pirmaſens.)
Doch Moſer gehorchte, blieb in Petersburg und ſuchte zu
ver=
handeln, wo nichts mehr zu erhandeln war; hatte er doch in
ſei=
nem erſten Bericht aus Petersburg vom 7. September 1773 dem
Landgrafen gemeldet, „wie ganz und gar unmöglich ſolches nach
der Verfaſſung des hieſigen Reiches ſehe, und wie ebenſowenig
der Kayſerin Majeſtät Sich jemahlen entſchließen würden, davon
im geringſten abzuweichen . . . . Wann aber auch durch ein
poli=
tiſches Wunder alles diß zu heben wäre und ein Strich Landes
von 30. 40. 50. Meilen im Umfang (als woran, es in dieſem
Das deutſch=franzöſiſch.
Handelsabkommen.
Engliſche Beſorgniſſe.
TU. London, 3. Sept. Die ſich anbahnende hand
tiſche Verſtär digung zwiſchen Deutſchland und Frankreich
hier nach Meinung kompetenter Beurteiler ernſte Bef.
Es iſt ein unverkennbarer Umſchwung in der Haltung
nehmender Blätter eingetreten, der nicht ſchwer zu erkls
Man hat ſo das Gefühl, daß die gegenwärtige Entſpan
in der eurodäiſchen Politik in der Hauptſache dem Ein
Englands zu verdanken ſei. Geht man in Deu
daran, dieſe Entſpannung durch ein die engliſchen In
ſchädigendes Abkommen mit Frankreich auszunutzen
dem unter der Oberfläche ſchwelenden Deutſchenha
Nahrung zugeführt. Dieſer Unmut wird ſich nicht gegen
reich, ſondern gegen Deutſchland entladen und dürfte ſo
zu einer Erneuerung des handelspolitiſchen Antagonismu
Deutſchland führen, der ſich letzten Endes in einer ſchart
tektioniſtiſchen Politik Englands gegen das deutſch=fra
Wirtſchaftsbündnis auswirken würde. Den Anlaß zu
Befürchtungen geben nicht nur die Andeutungen vere
licher Perſönlichkeiten, ſondern auch die Erfolge der in
Sinne geführten franzöſiſchen Propagandg
Niederſchlag ihrer Auswirkungen ſogar in der deutſcher
findet. Die engliſchen liberalen Blätterſtimmen, die
Entwicklung den engliſchen Miniſterpräſid
verantwortlich machen, der den Franzoſen das
mittel der Ruhrbeſetzung in den Händen gelaſf
dürfen nicht darüber täuſchen, daß dieſe Stellungnahm
politiſch bedingt iſt. Man gönnt dem Arbeiterführer Me
nicht den vollen Erfolg.
Dr. Schacht über die Anleihe.
Berlin, 3. Sept. Der Berliner „Börſenkurier”
über eine Unterredung ſeines Züricher Korreſpondenten
Schacht. Dr. Schacht iſt der Anſicht, daß bere
8 bis 10 Tagen das Anleiheſyndikat, ſei
London oder Paris, zuſammentreten werde. Er
den herzlichen Empfang, der ihm in Italien zuteil gewr
und bezeichnet Muſſolini als eine der intereſſanteſten Pe
keiten, die ihm begegnet ſind. Nach Dr. Schachts Beo
ſei nicht zu verkennen, daß im Augenblick die Pläne M
durch die ganz Italien in einem im Ausland kaum verſti
Maße durchzitternde Erregung durchkreuzt würden. Dr.
habe in den vier Tagen, die er in Rom verbrachte, m
amtlichen Stellen das Anleiheproblem d. Aeſer Abgaben
gen aus dem Londoner Abkommen und d
ſtaltung des künftigen deutſch =italien
Wirtſchaftsvertrages berührt. Dr. Schacht
ſagen zu dürfen, daß die Forderungen der italieniſchen au
den Exportinduſtrie den Handelsvertrag mit Deutſchla
gefährden werden. Man verfolge in Italien die Ent
der wirtſchaftlichen Verhandlungen, die jetzt zwiſchen
land und Frankreich einſetzen werden, mit einer Aeng
weil man befürchtet, daß ſie zum Nachteil Italiens wer:
nur zum Vorteil Frankreichs berechnet ſind. Die wohln
Atmoſphäre, die Schacht in Italien gefunden habe, habe
in der Tatſache ausgedrückt, daß auch Italienzur 1,
bringung der Anleihe bedacht werden Ik
Dr. Schacht rechnet damit, daß ſich alle finanzträſtigent ”
an der Anleihe beteiligen werden, z. B. auch Frank
Er hofft, ſogar eine kleine Quote in geutſch
unterbringen zu können. Eine im Verhältnis zum Umſe
Landes umſo höhere Summe hofft Dr. Schacht
Schweiz unterbringen zu können. Dieſer Aufgabe 9
zweitägiger Aufenthalt in Zürich gedient. Seine Auſße.
darin beſtanden, die leitenden Banken in Itallé
Schweiz und auch weiter in den noch nicht abſch1
Staaten, zur Uebernahme einer feſten Qüh.
ſtimmen, und daß dies auch gelungen ſei. Der Re.
präſident ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Bemeriel!
bei der ſchweizeriſchen Geſchäftswelt
Intereſſe und Vertrauen zu der deuticer
ſchaftsentwicklung und ganz beſonders zu der
und ihren günſtigen Folgen gefunden habe. Man heilt
hier die Belebung des deutſch=ſchweizeriſchen Haſhe*
von der Anleihe und die Beſeitigung aller aus der 2
herrührenden unſoliden Geſchäftsnuaneen bei Beic9”
Aufträgen und Abtragung von Privatdarlehen. 2
ſelbſt hält die Anleihe von 800 Millione!
mark für abſolut genügend, um in 90
deutſche Wirtſchaft wieder in einige
normale Bahnen zu lenken.
e Be
Auslan
ren durch d
d re
uhen, die im
in Gebiet
immenſen Reich nicht fehlt) zum Eigenthum eryſlt,
könnte, ſo gehörten noch ein paar Jahrhunderte Geolt
einen Nuzen daraus zu ziehen, und ein paar Heſſ0e
thümer, um in diß neue Land erſt Menſchen zu ſ.”
Mangel an hinlänglicher Bevölckerung juſt d08 S
Monarchie kranck liegt.”
Moſers Verbleiben in Rußland mögen perſollie
mit veranlaßt haben. Er äußerte der Kaiſerin Ro.
Wunſch, in ihre Dienſte zu treten; vielleicht um lice
tern ſeiner Miſſion der ungnade ſeines Heikl.
Jedenfalls empfand er nicht ſo wie die Landgroſt.
kate der ganzen Situation; war doch die Reiſe.
Munifizenz der Kaiſerin ermöglicht worden.
Der politiſche Unterhändler ſiegte in Moſer I0
ſchen, ohne in dem politiſchen Geſchäft zu keülle.
ihn die Behandlung, die ihm als Geſandten de2. SO
mäß dem Zeremoniell zu teil ward, im Gegenlch. 2
(v. Schrautenbach, v. Riedeſel und Kriegsrat Meicl"
der Landgräfin — er hatte nicht den freien Zutil.
und war „in einem gewöhnlichen Bierhaus lobie”
ihn dieſe oft und deutlich empfinden, wie
überlt=
unangenehm dazu er wegen ſeiner Miſſon ſe. O
rung (Auguſt 1774), die Weſpe einmal gereß!.”
ſobald der Fleck gefunden ſei, und ſeine Furcht. It
laſſen ſich anders nicht erklären.
Verſtimmt, mit ſich und ſeinem Aufenthat.
lung in Petersburg unzufrieden, machte Mol.
23. November in Memel deutſchen Boden Net”
mer in einem langen Bericht Luft. Läge nicht. 2e
ſchreiben vor, man würde kaum glauben, doh.
fertig bringt, gegen die Landgräfin zu ſchüre. L.
Schuld an der verunglückten Miſſion zu beſche.
außer anderem ſagt: „Es hätte die Groshtiſt.
habt, die Religion zu verändern, oder zu bleiben we.
Frau Lardgräfin Hochfürſtl. Durchlaucht hiäteh.
Darmſtatt gewußt, daß die Grosfürſtin die Grich.
bleik.
ergreifen müßte; warum ſo erſtaunlich geit Hh .
aar Tag mit der Verlobung gewartet worden, einzr.
ein Geheimnis; ſoviel ſehe richtig, daß wahn Uet.
gewartet worden wäre, verſchiedene Lnſtl
weit eherder hätten durchſetzen laſſen: die S
weiter zu pouſſieren geweſen, wann man ihn
ſtecken laſſen, und durch ein abſolutes Stillſchweibe
barſten Contraſt verurſacht hätte.
Dabei muß er die Gründe für den.
billigen! Nachdem Ludwig IX. in der 20
Herrn v. Riedeſel auch die andere Seite 92‟
Niel er 246.
Oie Berkehrsſchranken mit dem
geſetzten Gebiet falſen.
Pc2, 3. Sept. (Europapreß.) General Degoutte hat
eute 1 gittag drei Verordnungen erlaſſen, die folgende
Be=
immu-) enthalten:
1. Di= eſchränkung des Autoverkehrs wird aufgehoben.
2. Di ßviſen zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten
Deutſch=
lau /erden aufgehoben.
3. Vry 0. September um Mitternacht an werden die Zölle,
die her zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten
Deutſch=
lan hoben wurden, aufgehoben.
Das cho du Rhin” veröffentlicht einen Artikel, betreffend
e Abctung des Zollregimes im beſetzten Gebiet. Darin
ißt es Die Umwandlung des Zollregimes, wird in zwei
Zaupm appen erfolgen, die die Uebergangsperiode
dar=
llen, m cend der die verbündeten Dienſtſtellen mit der
Er=
bung Zolleinkünfte im beſetzten Gebiet noch fortfahren.
mitſprech den Londoner Beſchlüſſen, werden die
Zoll=
ſeheb xen auf der öſtlichen Zollinie am 10.
epte er in der Frühe eingeſtellt werden d. h.
r Hann verkehr zwiſchen dem beſetzten Gebiet und
Deutſch=
ſt Her frei. Gewiſſe Orte können gleichzeitig die
Oſt=
enze bilden. Das iſt z. B. der Fall bei Duisburg.
igs Oſtgrenze werden nur noch in den Hauptbahnhöfen
reinzerl ſollpoſten aufrecht erhalten. Während dieſer erſten
tapp /ird ein Unterſchied im Zollregime im Hinblick auf
n aus: eigen Handel zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten
biet bsl ichtet werden. Aus dieſem Grunde werden die
Zoll=
ſten am eht erhalten. Bis zum 22. September
wer=
ni auss iſche Waren, die für das beſetzte Gebiet beſtimmt
d, nachrer Beförderung durch das unbeſetzte Deutſchland
nden der früheren Oſtgrenze verbliebenen Zollpoſten viſiert
d dann on einem innerhalb des beſetzten Gebietes
befind=
hen ZZ ſten verzollt werden. Am 22. September
itt d apeutſche Geſetzgebung im beſetzten
Ge=
tet weer in Kraft. Dieſe Maßnahme führt zu
nach=
hendenv Tgen:
1. De=genwärtig im unbeſetzten Deutſchland angewandten
imarifes rden im beſetzten Gebiet zur Anwendung gelangen
ſod der zkeralliierte Zolltarif wird von demſelben
mieitpunk-3 fortfallen.
2. 22Zeſtimmungen, die die Beförderung der aus
n Auso eingeführten oder nach dem Ausland verſandten
aren H.) das beſetzte Gebiet und aus dem unbeſetzten
utſchlc regeln, werden aufgehoben, und die
Zollab=
ben, dd ri unbeſetzten Deutſchland gültig ſind, werden im
etzten ret zur Anwendung gelangen. Die Entrichtung
ſer AEl en wird entſprechend der deutſchen Geſetzgebung
er=
gen, dd, ſie werden an die Grenzzollbeamten
er=
gen. : die Ausſtellung der Lizenzſcheine betreffend
Kol, ſind allein die Verwaltungsſtellen der
ſiieumm ſtändig.
Oktober, wird die Uebergangsperiode
Am
zu Ende gehen. Die interalliierten Zollſtellen
Eih
amt in Bad Ems werden zurückgezogen.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. September 1924.
Seite 3.
e Koblenzer Verhandlungen.
Kobdrz. 3. Sept. Die Verhandlungen zwiſchen den
Ver=
tern de keichsregierung, des Miniſteriums für die beſetzten
ete ſ. den Regierungen der beſetzten Länder Preußen,
, a. i. Oldenburg einerſeits mit der
Rheinlandkommiſ=
ande — its wurden von dem Oberkommiſſar Tirard
eröff=
der S itend mitteilte, die Rheinlandkommiſſion werde in
nächff) Tagen die Verkehrsbeſchränkungen zwiſchen dem
etzten ainbeſetzten Gebiet beſeitigen. Die Verhandlungen
rden ini *gegenkommender Weiſe begonnen und am ſpäten
ſchmittayt eitergeführt. Die Beratungen betreffen die
tech=
che Duuihrung der wirtſchaftlichen Räumung. Darunter
It die W. hebung der ſeit dem 11. Januar 1923 von den
ſatzung v örden erlaſſenen Ordonnanzen, welche die
rtſchaftl! und fiskaliſche Einheit Deutſchlands
beeinträchti=
die edereinſetzung der deutſchen
Behör=
n auf /. Gebiet der wirtſchaftlichen und fiskaliſchen
Ver=
ltung, Freigabe der Bergwerke Kokereien
id ans er Unternehmungen, Aufhebung der
equiſiſ nen, die Beſeitigung der zur Ausbeutung der
biete ei, etzten Stellen, die Wiederherſtellung der übrigen
veige de eutſchen Verwaltung nach Maßgabe der
Beſtim=
ingen da Rheinlandabkommens, ſowie die Reviſion der
er=
ſenen 2 rinanzen zum Zweck ihrer Anpaſſung an das
ſeinlandd anmen. Neben den Vertretern des Miniſteriums
beſetzten Zebiete entſenden die anderen Miniſterien und die
roffenerr: nider Vertreter.
Owen Houngs Arbeitsprogramm.
Paris, 3. Sept. (Wolff.) Der „Excelſior” veröffentlicht
eine Unterredung mit dem Generalagenten für die deutſchen
Zahlungen, Owen Young, der u. a. erklärte: „Ich habe auf
allen Seiten Vertrauen gefunden, ſowohl bei den Führern der
alliierten Regierungen, als auch bei der deutſchen Regierung.
Dieſes Vertrauen ehrt mich und es iſt für mich eine gebieteriſche
Pflicht, deren Erfüllung Leib und Seele in voller
Unparteilich=
keit zu widmen. Ich reiſe heute abend nach Berlin und bleibe
dort während der Uebergangszeit der Durchführung des
Dawes=Planes. Dieſe Uebergangszeit wird meiner Anſicht nach
nicht länger als fünf Wochen dauern. Dann kehre ich nach
Pa=
ris zurück, um dort mit den nach dem Dawes=Plan vorgeſehenen
Kommiſſaren mich zu beſprechen, und in enger Zuſammenarbeit
mit der Reparationskommiſſion werden wir dann ein
gemein=
ſchaftliches Arbeitsprogramm für die Durchführung des Planes
aufſetzen.
Was die Reparationskommiſſion anbetrifft, ſo
darf es in dieſer Beziehung keine Mißverſtändniſſe geben. Es
iſt meine förmliche Abſicht, mit der Reparationskommiſſion in
allen Fragen, die die Durchführung des Dawes=Planes
betref=
fen, eng zuſammenzuarbeiten.
Im übrigen iſt meine Arbeit nur eine vorübergehende. Ich
hoffe, daß der ſtändige Generalagent bald von der
Repko beſtimmt werden wird. Ich werde dann die ganze Zeit
hindurch, die ich ihm noch nützlich ſein kann, zuſammenarbeiten
und dann nach Amerika zurückkehren, wo meine eigenen
Ge=
ſchäfte ſchon auf mich warten.
Ueber die Ausſichten der 800 Millionen=
An=
leihe und die Unterbringung der deutſchen Obligationen
be=
fragt, erwiderte Young: „In meiner Stellung kann ich Ihnen
darauf keine Antwort geben. Das wäre nicht fair. Auch
bezüg=
lich der Londoner Abmachungen iſt es mir nicht geſtattet, ein
Ur=
teil abzugeben. Ich bin aber für meinen Teil der Anſicht, daß
unter ſehr befriedigenden Bedingungen eine große Anſtrengung
zur Wiederherſtellung des Friedens gemacht wird,
und daß man nach den Konzeſſionen, die Frankreich gemacht hat,
nicht an dem Geiſt der Verſöhnlichkeit und des guten Willens
Frankreichs zweifeln darf.”
Ich habe, erklärte Young im weiteren Verlauf des Geſprächs,
den Deutſchen in keiner Weiſe einen Hehl daraus gemacht, daß
es meine feſte Abſicht iſt — was im übrigen mit dem Geiſt und
mit den Buchſtaben des Dawes=Plans, den die Deutſchen aus
freien Stücken angenommen haben, in Einklang ſteht — ſie bis
zur äußerſten Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit
zahlen zu laſſen. Dagegen habe ich Ihnen auch verſichert daß
ich mich nichtsdeſtoweniger energiſch dem widerſetzen
werde, daß dieſer kritiſche Punkt überſchritten
wird. Und ich werde mein Wort halten! Soweit es von mir
abhängt, wird Deutſchland alles zu bezahlen haben, was es
ver=
nünftigerweiſe wird zahlen können, und die an den
Reparatio=
nen intereſſierten Mächten werden alles beiommen, was ſie
ver=
nünftigerweiſe bekommen können, nicht mehr und nicht weniger.
Der Reichsarbeitsminiſier über den Achtſiundentag.
Berlin, 3. Sept. In einem im Reichsarbeitsblatt
er=
ſcheinenden Aufſatz ſetzt ſich Arbeitsminiſter Dr. Brauns
mit dem Bericht des Direktors der Genfer internationalen
Ar=
beitskonferenz Thomas bezüglich des Achtſtundentages
ausein=
ander. Brauns teilt zunächſt mit, daß die
Reichsregie=
rung ſich bereits am 2. Auguſt ſchlüſſig geworden ſei,
im Reichstag eine Erklärung abzugeben, wonach
ſie die Ratifikation des Uebereinkommens von
Waſhington über den Achtſtundentag niemals
grundſätzlich abgelehnt habe. Die jetzige deutſche
Geſetzgebung über die Arbeitszeit ſei von der Reichsregierung
ſtets als eine Notgeſetzgebung gekennzeichnet worden. Unſere
Ver=
luſte, Laſten und Bindungen infolge des Krieges ſeien ſo viel
ſchwerer als die aller anderen großen Staaten, daß niemand von
Deutſchland ein Vorangehen in der Frage der Ratifizierung
er=
warten könne. Deutſchland ſei aber gerne bereit, mit
den in Betracht kommenden Staaten eine Verſtändigung
über die Praxis der Auslegung des
Waſhing=
toner Abkommens herbeizuführen und werde das
Abkommen in dieſem Falle auch ratifizieren unter der
ſelbſtver=
ſtändlichen Vorausſetzung, daß zur Verhütung außerordentlicher
Gefährdung deutſcher Lebensnotwendigkeiten der Artikel 14 des
Waſhingtoner Abkommens Anwendung findet. Die deutſche
Re=
gierung erklärt aufs neue ihre Bereitſchaft, über die
Ratifizierungs=
frage mit den übrigen Induſtrieſtaaten in einen
Meinungsaus=
tauſch einzutreten. Sie würde in einer internationalen
Verſtändigung dieſer Staaten, möglichſt
einſchließ=
lich der Vereinigten Staaten von Amerika, nicht bloß
einen wirtſchaftlichen, ſondern auch einen ſozialen und kulturellen
Fortſchritt von großer Bedeutung erblicken und ſich deshalb
unter den vorher dargelegten Vorausſetzungen zu einer
Rati=
fikation des Waſhingtoner Uebereinkommens über den
Acht=
ſtundentag bereit erklären können.
Die Wirtſchaftslage Ungarns.
Aus Ungarn wird uns geſchrieben:
Wie Deutſchland ſteht auch Ungarn im Zeichen einer ſchweren
Wirtſchaftskriſe, jener allgemeinen Sanierungskriſe, die jetzt für
ganz Mitteleuropa charakteriſtiſch iſt und deren Symptome
überall eine gewiſſe Aehnlichkeit aufweiſen. Die Klagen über
Kapitalmangel, Stockung des Abſatzes, Erſchwerung des Exports
und infolgedeſſen zunehmende Zahl der Inſolvenzen mehren ſich
täglich. Selbſt die neue Notenbank, für deren Schaffung man ſo
große Opfer brachte, wird von Angriffen nicht verſchont, man
macht ihr den Vorwurf, daß ſie den Verkehr nicht mit den
not=
wendigen Zahlungsmitteln verſieht und nicht die Aufgabe einer
zentralen Kreditquelle zu erfüllen trachtet, vergißt aber, daß dies
die Satzungen des Inſtituts gar nicht erlauben. Es iſt überaus
charakteriſtiſch, daß manche Kreiſe in Ungarn für all die
Miß=
ſtände der Wirtſchaft einzig und allein das Sanierungswerk
ver=
antwortlich machen und nicht einſehen wollen, daß all die ſchweren
wirtſchaftlichen Uebel auch ohne Sanierung in weit verſchärfterem
Maße da wären. Gewiß iſt dieſe Einſtellung in erſter Linie eine
politiſche. Aber die öffentliche Meinung Ungarns wird immer
peſſimiſtiſcher. Die ſchlechte Ernte, die in einem Agrarlande wie
Ungarn ein ausſchlaggebender Faktor iſt, ſo wie der allgemeine
Geldmangel am Balkan, tragen viel dazu bei, die Stimmung zu
drücken. In Geſchäftskreiſen iſt man der Anſicht, daß der
Kredit=
mangel — das drückendſte aller Uebel — nur durch ausländiſche
Anleihen zu beheben ſei. Die ſo ſehr erſehnten ausländiſchen
Gel=
der fließen aber etwas ſpärlich, und in den meiſten Fällen ſind es
auch nur kurzfriſtige Kredite. Zwar wären alle Gründe
vorhan=
den für die ausländiſchen Kapitaliſten, ihre Gelder in Ungarn
un=
terzubringen, denn die Ausſichten ſind ja überaus günſtig — die
Völkerbundsaufſicht, die ſtabiliſierte Krone, die Auslandsanleihe,
die es ermöglicht, die Finanzen zweieinhalb Jahre im
Gleichge=
wicht zu halten, ſind alles vertrauenerweckende Momente —, aber
das Vertrauen des Auslandes fehlt noch immer. Man ſchreibt
dies dem Mangel an zielbewußter ausländiſcher Propaganda zu,
aber den Tatſachen, Wirtſchaftskriſe, Teuerung, immer
zuneh=
mende Arbeitsloſigkeit, die auch durch den durch die Sanierung
ge=
forderten Beamtenabbau unterſtützt wird, ſteht man gänzlich
rat=
los gegenüber. Trotz allem iſt die Lage nicht ſo troſtlos, wie es
allgemein angenommen wird, denn der Wirtſchaftskörper Ungarns
zeigt neben den trüben auch manch günſtige Erſcheinungen. Das
ungariſche Getreide und Mehl iſt wieder exportfähig, der Weinbau
blüht durch die ſteigenden Weinpreiſe wieder auf, auch die Lage
der chemiſchen und Textilinduſtrien ſoll günſtig ſein.
Auf die Gründung der ungariſch=ruſſiſchen
Handelsgeſell=
ſchaft, die dem Export ungeahnte Gebiete erſchließen ſoll, legt man
in Wirtſchaftskreiſen große Hoffnungen, und auch die
Meiſtbegün=
ſtigungsverträge, die Ungarn mit Rumänien und Jugoſlawien
abgeſchloſſen hat, werden viel dazu beitragen, daß die ſo drückend
empfundene Wirtſchaftskriſe glücklich überwunden wird.
Die geſcheiterte ſpaniſche Offenſive.
Das Kriegsglück iſt den Spaniern in Marokko nicht hold.
Ihre Offenſive gegen die Riffkabylen kam ſchon nach wenigen
Tagen ins Stocken und verwandelte ſich in einen allgemeinen
Rückzug, als die Eingeborenen nun ihrerſeits offenſiv vorgingen
und die Sicherheit der ſpaniſchen Truppen ernſtlich zu bedrohen
anfingen. Es iſt in der Tat verwunderlich, daß die Spanier, die
doch beſtes Geſchütz= und Flugzeugmaterial beſitzen, mit der
ein=
geborenen Bevölkerung nicht fertig werden können und daß die
Riffkabylen über ausgedehntes Heeresmaterial und vor allen
Dingen über geſchulte Führer verfügen. Bisher haben ſich die
Spanier in Marokko nicht mit Ruhm bedeckt, in den meiſten
Fällen haben ſie ſich Schlappen zugezogen, und der Beſitz des
ſchmalen Küſtenſtreifens hat Anſtrengungen ganz ungeheurer Art
bedurft. Schon mehr als einmal iſt behauptet worden, daß
Frankreich, das nach dem ſpaniſchen Beſitz in Marokko ſchielt,
die aufſtändiſchen Marokkaner in der ſpaniſchen Zone mit
Kriegs=
material verſieht. Irgendwelche Anhalte für eine derartige
Ver=
mutung haben ſich aber bisher nicht ergeben. Immerhin fällt es
doch auf, daß die Ausrüſtung der Marokkaner ſo vorzüglich iſt,
daß die Spanier Schlappe auf Schlappe erleiden. Mit dem
er=
oberten Heeresgerät ſind derartige Waffenerfolge nicht möglich.
Es muß alſo ſchon eine intereſſierte Macht hinter den
Aufſtän=
diſchen ſtecken, die dieſe bewaffnet und ihnen auch ausgebildete
Führer zur Verfügung ſtellt. Sollte es tatſächlich Frankreich ſein,
ſo darf es ſich aber eines Tages nicht wundern, wenn nach der
Vertreibung der Spanier auch die franzöſiſche Zone Marokkos
zu einem Aufſtandsgebiet wird. Frankreich ſelbſt hat viele
Ein=
geborene Marokkos militäriſch ausgebildet und wird gerade
die=
ſen gegenüber im Ernſtfalle einen ſehr ſchweren Stand haben,
zumal ſich bei der Ausdehnung des Aufſtandes auf die
franzö=
ſiſche Zone auch hier wieder eine intereſſierte Macht findet, die
Frankreich den Beſitz Marokkos nicht gönnt.
peinlichrb Auseinanderſetzungen, daß Moſer ſchließlich alles
Dunkeu ten und Mißverſtändniſſe ſchieben wollte. Der
ndgraf, te darauf hin ab, Moſer in Pirmaſens zu
emp=
igen undn B ihn am 15. Januar 1774 melden:
„Da iri Srigen eine Confrontation und Explication wegen
er Petei arger Nebenumſtänden, welche doch in der
Haupt=
he nichtᛋ 4erirten, vor Sereniſſimum ſowohl als
Sereniſſi=
im und 4. Excellenz ſelbſten nicht anders als unangenehm
d verdri —h werden dörfe, folglich am beſten ſehe, auf allen
iten die s Begenſtand quiesciren und abgethän ſeyn zu
en.”
Nach S Ausſprache mit der Landgräfin machte Moſer am
Januay 74 einen letzten ſchriftlichen Verſuch, ſich zu
recht=
tigen; es äßt darin: „Ich kan aus Angſt vor dem heftigen
ſarakter res Herrn, aus Unmuth und Druck ſo vieler
zu=
nmenieſeſt enen Empfindungen und aus Mangel eines treuen
eundes, ſ— ich mich hätte entdecken können, Fehler gemacht
d. gegerz e Klugheit geſündigt haben, von Falſchheiten,
hlechtigke” und niederträchtigen Anſchwärzungen ſpricht
chaber ! nur mein Gewiſſen frey, ſondern ich ſcheue kein
cht, das 7. meine Handlungen beleuchtet. Falſch
zuſammen=
ßte Bi 3 u. offenbare nie in meinen Sinn, Mund noch
der gekoſ ene Mißdeutungen u. Unwahrheiten werden aber
ch bey e, ſo tief ſehenden, gerecht u. billig denkenden
Für=
n nicht.=Beweiſe gelten ſollen. Da nur die von beeden
eiten unz Heiiſch beurtheilte Handlungen mich losſprechen
er verday” ri können, darf ich mich unterſtehen, Euer
Hoch=
rſtlichen laucht ein einiges Factum in gdgſtes Anden=
Mein hatte in meiner Inſtruction mit gemeßenen
d * zu brirz
orten beo Bt: daß Sie Ihren väterlichen Conſens
ver=
eigerten, I n die Prinzeſſin Braut Ihre Religion ändere.
Da ich 0— Aenderung unterwegens ſchon erfahren, ſo wäre
ohl das ingſte geweſen, was ich der Regel nach thun
unnen, gay —ht vollends nach Petersburg zu kommen, unter
m Vorw,0 einer Krankheit in Liefland ligen zu bleiben und
ttweder mi e Befehle erſt einzuholen, oder unter jedem
an=
rn Praety geradenwegs wieder umzukehren."
Das 3.6 Je vor meiner Abreiſe aus Petersburg erhaltene
ber eben 9 ſen Religions=Punct ſo fulminante Schreiben
ermi heſ ir aber jene ängſtliche Möglichkeiten erneuert, je
jäher ich g‟. Deutſchland rückte, je größer ward meine Furcht
und als iche Memel 1½ Tage voll Verdruß und Gram . . . vor
inger lage” nicht wußte: ob ich vollends nach Deutſchland
grück odern rwelches Eck der Welt ich hin ſollte? erinnerte ich
lich der vuſ” uer Hochfürſtl. Durchl. mir mehr als einmal
ge=
ehenen WA ug:
„Was dieſen Punct betrifft, ſo geſchieht nur alle Schuld auf
mich, Ich wills ſchon mit dem Landgrafen ausmachen”.
In dieſer Situation war es, daß ich in das Schreiben an
meinen Herrn etliche Ausdrücke einfließen ließe, welche zwar
nicht wider die gewiſſenhafteſte hiſtoriſche Wahrheit und Treue
ſind, die ich aber nun bedaure, weil ſie mißdeutet, ausgedehnt
und Euer Hochfürſtl. Durchlaucht zur Gelegenheit eines
Ver=
druſſes geworden ſeynd. Eben dahin muß ich auch verſchidene
Reden u. Ausdrücke rechnen, die mir in Unmuth entgangen, da
mir mitten in den Schmerzen des Podagra die Tor ture
ſpirit uelle durch den R. Cappes angelegt worden. . . .
Wann ich ſo ein niederträchtiger u. nichtswürdiger Menſch
wäre, um einer Fürſtin, an deren Gnade u. Vertrauen ich die
einige frohe Stunden meines armen Dienſts angeheftet habe,
vorſezlichen Verdruß zu machen, ſo darf ich mich
unter=
ſtehen zu ſagen, daß die eigene Briefe meines Herrn ſeit 18 Tagen
mir erſt die wahre und eigentliche Gelegenheit dazu gegeben
hätten.
Finden mich aber Ew. Hochfürſtl. Durchl. gleichwol
ſchuld=
bar, ſo heißen Sie mich entweder vollends von Hochdero
An=
geſicht weggehen, welches mehr Strafe, als Siberien und
Pirma=
ſens, vor mich ſeyn wird, oder ſehen Ew. Hochfürſtl. Durchl. ſo
großmüthig, ganz zu vergeben u. wo möglich auch
ganz zu vergeſſen. Ew. Hochfürſtl. Durchl. haben ſo vilen
ſchlecht Denkenden Leuten ſchon vergeben müſſen, auch ein guter
Menſch kan noch eine unüberkegte Handlung begehen, ohne
deß=
wegen den ſchwarzen Nahmen eines Falſchen u. Lügners zu
verdienen. Ew. Hochfürſtl. Durchl. kennen mich nun ſchon 18
Jahre als einen zwar oft empfindlichen, hizigen und ſchwarz
ſehenden, im Grund doch redlichen Mann und treu
attachir=
ten Diener. Schießt man doch kein gut Pferd todt, wann es
auch einmal ſeinen Reuter abgeworfen hat. Ich werde mir das
geſchehene u. ſelbſt, wie man mich von Pirmaſens aus gegen
E. H. D. (ich darf den harten Ausdruck brauchen) zu erbittern
geſucht hat zur guten Warnung dienen laſſen und wahre reine
reine Treue ſoll den Fehltritt, der mir ſchon 1000. Thränen
gekoſtet, wieder gut machen. Ich habe aber keinen geſunden,
ge=
ſchweige ruhigen u. vergnügten Augenblick, biß ich weiß, mit
E. H. D. wieder völlig verſöhnt zu ſeyn und biß E. H. D. die 2te
Wohltat an mir bewieſen, mich wieder mit mir ſelbſt
auszuſöh=
nen, welches nur geſchehen kan, wann ich des erſtern verſichert
ſeyn darf.
Ich bin mit tiefſtem Reſpect Euer Hochfürſtlichen
Durch=
laucht unterthänigſter Knecht
F. C. v. Moſer.”
Die Antwort der Landgräfin vom Tage danach lautet in
deut=
ſcher Ueberſetzung:
„Sie wiſſen, mein Herr, wie ſehr ich auf Sie gezählt habe und
wieoft Sie mich Ihrer Ergebenheit verſichert haben; Ich
ver=
hehle Ihnen keineswegs, daß es mir ſicher ſchien, daß ich mich für
betrogen halten mußte. Wem ſoll ich noch in Zukunft vertrauen?
habe ich mir geſagt. Sie wollen mich davon überzeugen, daß
kein böſer Wille in Ihrem Tun ſteckte, ſondern daß alles die
Schuld von Mißverſtändniſſen iſt; ich verlange nicht mehr, als
mich davon zu überzeugen. Ich habe Ihnen geſtern noch eine
Antwort Punkt für Punkt aufgeſetzt; aber ich habe ſie vernichtet,
da ich mich nicht mit den Einzelheiten beſchweren will, um mir
nicht eine Erinnerung zurückzurufen, die ich aus meinem
Gedächt=
nis fernhalten will. Ich möchte wünſchen, daß es Ihr
Geſund=
heitszuſtand Ihnen erlaubt, bald im Schloß wieder zu erſcheinen.
Sie dürfen darauf rechnen, mein Herr, daß ich in Ihnen einen
ſehr geſchickten und um die Intereſſen des Hauſes eifrig
bemüh=
ten Menſchen ſehe; ich werde mich immer wieder der beſonderen
Dienſte erinnern, die Sie geleiſtet haben, täglich leiſten und noch
lange unſerer Familie, wie ich hoffe, leiſten werden. Ich will
mich auch dazu überreden, daß Sie es für die Zukunft vermeiden
werden, mir (durch Mißverſtändniſſe wie die letzten)
Unannehm=
lichkeiten beim Landgrafen zu bereiten. Sie wiſſen genau, wie
gar delicate meine Lage iſt; ich werde jedweden als meinen
größ=
ten Feind betrachten, der darauf hinarbeitet, mich mit dieſem
Fürſten zu entzweien. Indem Sie das vermeiden, werden Sie,
mein Herr, mir beweiſen können, daß Ihre alte Ergebenheit für
mich nicht ganz geſtorben iſt. Unter dieſen Bedingungen werden
Sie mich immer guten Willens finden und gern bereit, Ihnen zu
beweiſen, mit welcher Achtung ich bin, mein Herr,
Ihre ſehr geneigte Dienerin
Caroline von Heſſen geborene von Zweybrücken.”
Dieſe Antwort meldete „eine Amneſtie und den Willen, zu
bergeſſen” und fand durchaus die Billigung des Landgrafen. Aus
ihr und den wenigen ſpäteren Briefen geht klar hervor, daß von
der alten Achtung und Freundſchaft keine Rede mehr war; der
Enzyklopädiſt Grimm, der vertraute Korreſpondent der
Land=
gräfin, hatte recht, wenn er ſagte: das Vertrauen einmal
ver=
loren, kehrt nicht wieder, und was das Schlimmſte ſei, das
Ver=
geſſen werde nur auf Koſten ihrer an ſich angegriffenen
Geſund=
heit erkauft. Da die Landgräfin in ihrem Teſtament (vom 27.
Ja=
nuar 1774) jeden ihrer Vertrauten und Diener bedachte, auch der
Armen der Stadt nicht vergaß, fällt es auf, daß Moſers Name
nicht genannt wird. Er iſt mit unter den Verrätern
ge=
meint, denen ſie verzieh; oder, wie ſie an den Landgraſen ſchrieb:
ſie hatte vergeben und vergeſſen. Die Fürſtin brachte dieſes
ver=
ſönliche Opfer dem Lange,
O=
eutgt ſra:, 2aß nur ein
Moſer das Staatsſchiff aus dem Chaos heraus meiſfern werde,
und darum nicht fallen dürfe.
Seite 4.
Darmſtädter 2. gblatt, Donuerstag, den 4. September 1924,
Nummer 74
Deutſche Kolonialarbeit — die Porausſetzung für die
Wirkſamkeit deutſcher Reparationen.
Von Generalſekretär E. Moſich, Volkswirt R. D. V., Berlin
Mitglied des Präſidiums des Hanſa Bundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie.
mit Koloniglarbeit berbinden kann. Don 7
möglich, von der Einfuhrſeite her die Aktiviſierung der Honf
bilanz in Angriff zu nehmen.
Durch Koloniglarbeit können wir weſentliche Teiſe unt
Arbeitsertrages, den wir jetzt zur Beſchaffung von Nohr
rialien und Nahrungsmitteln an das Ausland abgeben mi
in unſerer eigenen, durch den kolonialen Bearbeitungsbeir
weiterten Wirtſchaft behalten und ſie hier zur Stärkung un
volkswirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit verwenden. Donn
Deutſchland hat mit dem Londoner Protokoll ſchwere,
ange=
ſichts der vorläufig zu überſehenden Entwicklungsmöglichkeit
ſeiner Wirtſchaft unerfüllbar erſcheinende Laſten übernommen.
Es hat ſich dabei von der Ueberzeugung leiten laſſen, daß die
Geſichtspunkte wirtſchaſtlicher Vernunft, die in dem
Sachver=
ſtändigenbericht niedergelegt ſind, bei der jetzt beginnenden
Durch=
führung ſich immer ſtärker durchſetzen werden. Pflicht der
deut=
ſchen Wirtſchaft iſt es, alle Energien für die Erfüllung der
ver=
einbarten Verpflichtungen einzuſetzen. Es iſt aber auch unſere
Pflicht, auf die Fehlerquellen des jetzigen Kompromiſſes mit
allem Nachdruck hinzuweiſen, die dazu führen müſſen, daß
Deutſchlands Wirtſchaft in der Entfaltung ſeiner
Arbeitsmög=
lichkeiten behindert bleibt und daß praktiſche
Reparationsleiſtun=
gen zu neuen weltwirtſchaftlichen Beunruhigungen führen.
Es iſt jetzt feſtgelegt, daß Deutſchland ſeine
Reparations=
pflichten erfüllt hat, wenn es in ſeiner Währung die Zahlungen
auf dem Konto des Generalagenten bei der deutſchen Notenbank
getätigt hat. Aus dieſem Konto ſollen Zahlungsübertragungen
an die Reparationsgläubiger in der für ſie verwendbaren Form
— Debiſen oder Sachleiſtungen — nur ſo ſtattfinden, daß dadurch
die Stabilität der deutſchen Währung nicht bedroht wird. Das
bedeutet, daß Zahlungen nur in Höhe eines etwaigen
Aktiv=
ſaldos der deutſchen Zahlungs= und Handelsbilanz erfolgen
können.
Der gegenwärtige Stand der deutſchen Handelsbilanz bietet
ebenſo wie die weltwirtſchaftlichen Marktbeziehungen keine
Aus=
ſicht dafür, daß ein ſolcher Aktivſaldo erreicht werden kann. Wir
haben im erſten Halbjahr 1924 im Güteraustauſch mit dem
Aus=
land ein Paſſivum von 1,4 Milliarden Goldmark. Die nächſte
Aufgabe muß es erſtmals ſein, dieſe Unterbilanz auszugleichen.
Angenommen, dies könnte gelingen, ſo ließe ſich für die deutſche
Volkswirtſchaft in ihrem gegenwärtigen Umfang auf Grund der
Vorkriegsverhältniſſe etwa folgendes Bild, der Handelsbilanz
vorausſagen:
Mindeſteinfuhr an Rohſtoffen . . 4,75 Milliarden Goldmark
„ Lebensmitteln 1,25
Fertigwaren . 1,30
zuſammen 7,30 Milliarden Goldmark
Die für die Geſamtgeſtaltung der volkswirtſchaftlichen Bilanz
ſonſt noch zu beobachtenden Ziffern der reinen Zahlungs= und
der Forderungsbilanz ſollen unberückſichtigt bleiben. Daß wir
hier durch Auslandskredite mit einem geborgt=aktiven Saldo als
Dauerzuſtand rechnen könnten, erſcheint ausgeſchloſſen, und
frag=
lich dürfte es auch ſein, ob der Zins= und Tilgungsdienſt der
jetzt nach Deutſchland fließenden Kredite ſtets ſeinen Ausgleich
in neuen ausländiſchen Kapitalzufuhren wird finden können. —
Der genannten Mindeſteinfuhr von 7.3 Milliarden Goldmark
wer=
den wir alſo als Ausgleich eine entſprechende Mindeſtausfuhr
gegenüberſtellen müſſen. Erſt wenn dies erreicht iſt, kann an die
Erarbeitung des für dauernde Reparationsübertragungen
not=
wendigen Ausfuhrüberſchuſſes gegangen werden. Eine
Beobach=
tung des wirtſchaftlichen Kreislaufes ergibt, daß bei einer
Stei=
gerung der Ausfuhr um 1 Milliarde mit einer gleichzeitigen
Stei=
gerung der Einfuhr von mindeſtens 600 Millionen gerechnet
wer=
den muß. Das liegt an dem Mehrbedarf an Rohſtoffen, der
Einfuhrkompenſation für die Oeffnung neuer Abſatzmärkte für
unſeren Export uſw. Im Normaljahr rechnet man mit einer
deutſchen Reparationsleiſtung von 2,5 Milliarden jährlich. Um
einen entſprechenden Ueberſchuß zu erreichen, müſſen Ausfuhr
und Einfuhr ſich um rund 6 beziehungsweiſe 3,6 Milliarden
Gold=
mark ſteigern, müßte ſich der Geſamtwert des deutſchen
Außen=
handels auf 13,3 Milliarden Ausfuhr und 10,9 Milliarden
Ein=
fuhr erhöhen. — Im Jahre 1913 betrug die deutſche Ausfuhr
10,1, die Einfuhr 10,8 Milliarden Goldmark.
Die ausländiſche Wirtſchaft ſtellt ſolche Betrachtungen
natur=
gemäß auch an. Während ſie noch in ihrem Streben nach
Wieder=
herſtellung geordneter, von keinerlei machtpolitiſchen Exkurſionen
beunruhigter Verhältniſſe auf dem Weltmarkt ſich nachdrücklich
für das Sachverſtändigengutachten erklärt und die Ratifizierung
des Londoner Protokolls begrüßt, ruft ſie nach Schutzzöllen, um
ſich vor den von ihr befürchteten nachteiligen Wirkungen ſo
ge=
waltiger deutſcher Ausfuhrſteigerung zu bewahren. England
er=
höht wieder die Reparationsabgabe auf 26 Prozent unter
Aus=
nützung der ihm hierfür gegebenen formalen Rechtsbaſis,
trotz=
dem damit das Transfer=Syſtem durchbrochen wird, und
Frank=
reich gibt bekannt, daß es dem engliſchen Beiſpiel zu folgen
beabſichtige.
Die durch dieſe Maßnahmen bewirkte Behinderung der
deut=
ſchen Wirtſchaft, vor allem die Vorwegnahme der
Deviſenein=
gänge aus dem deutſchen Außenhandel (die 26prozentige
Ab=
gabe, von England und Frankreich erhoben, bedeutet einen
Aus=
fall von jährlich mindeſtens 200 Millionen Goldmark) wird nicht
dazu beitragen, den an den Reparationen intereſſierten Nationen
den Verkauf der deutſchen Induſtrie= und Eiſenbahn=Obligationen
zu erleichtern. Tatſächlich brauchen aber vor allem Frankreich
und Belgien baldigſt größere Barbeträge. Das
Sachverſtändigen=
gutachten hat zwar vorgeſehen, daß aus den auf dem
Repara=
tionskonto angeſammelten Barbeträgen auch ausländiſchen
Pri=
vatperſonen Mittel zur Erwerbung deutſcher Daueranlagetitel
nach mit der Reichsregierung noch zu vereinbarenden
Grund=
ſätzen zur Verfügung geſtellt werden können und hat hier wohl
in erſter Linie an die Verwendungsmöglichkeit etwaiger aus
währungswirtſchaftlichen Gründen ſonſt nicht übertragbarer
Obligationszinſen für die Privatbeſitzer derſelben gedacht. Es
darf aber bezweifelt werden, ab bei ſicherer Gewähr einer
wirt=
ſchaftlich ſo geſtalteten Verwendbarkeit des Zinſendienſtes
Privat=
intereſſen jemals für dieſe Obligationen Intereſſe bezeigen
werden.
Aus der ſich ſo erweiſenden Unmöglichkeit der tatſächlichen
Nutzbarmachung deutſcher Leiſtungen für die
Reparationsgläu=
biger — auch die 26prozentige Reparationsabgabe wird
wäh=
rungswirtſchaftliche Gefährdungen nach ſich ziehen, die uns das
Recht geben werden, ihre Aufgabe, durch ſchiedsrichterlichen
Spruch herbeizuführen — ergibt ſich für Deutſchland und die an
den Reparationen intereſſierten Nationen die Notwendigkeit, nach
anderen zweckmäßigeren Wegen zu ſuchen.
Der einzige, gegenwärtig gangbare Weg iſt
die Wiederaufnahme deutſcher
kolonialwirt=
ſchaftlicher Arbeit. Ueberzeugend ſprechen die
vorſtehen=
den Tatſachen dafür, daß durch Ausfuhrſteigerung Reparationen
ohne gleichzeitige Schädigung der Wirtſchaft der Alliierten nicht
ermöglicht werden können. Eine die Wirtſchaft der
anderen Länder nicht bedrohende, die
Stabili=
tät der Valuten ſchützende und nach und nach
praktiſchwirkſame Reparationen ermöglichende
Löſung des Problems iſt nur zu finden, wenn
die deutſche Wirtſchaft ihre Produktionskraft
hoffen, daß wir aus der Neubildung unſerer Kapitalkraft be
unſere Wirtſchaft wieder in normaler Weiſe in die
Welt=
ſchaft einflechten und aus tatſächlichem Vermögenszut
Reparationsabgaben leiſten können. Dies iſt die
ein=
für die Veltwirtſchaft tragbare Möglich
praktiſcher Reparationen.
Politik und Wirtſchaft werden in Deutſchland dieſer
ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen. Vor
erſcheint es mir notwendig, daß die deutſchen Wirtſchaßter
öffentliche Meinung des Auslandes von der Folgerichtigleit
ſer wirtſchaftlichen Ueberlegungen zu überzeugen verſuchen
Vereinigten Staaten von Amerika werden in der jetzt ge
fenen ruhigeren Atmoſphäre wirtſchafelicher Verſtändigung
ſuche ſich an Punkt 5 der Wilſonſchen Kongreßrede vom 8.
1918 erinnern, worin eine freie, aufrichtige und unbedinat
parteiiſche Schlichtung aller kolonialen Anſprüche zugeſaat.
Die deutſche Politik wird auf die Mantelnote Brockdorff=Ran
vom 29. Mai 1919 zurückgreifen können, in der Deutſchlan
bereit erklärte, ſeine ſämtlichen Kolonien der Gemeinſchaft
waltung des Völkerbundes zu unterſtellen, wenn es als
Mandatar anerkannt würde.
Die Forderung der deutſchen Wirtſchaft nach Verſtändt
auf dieſem Gebiet wird nicht von dem Verlangen diktiert.
Rückwärtsrevidierung der weltpolitiſchen und weltwirtſchaft
Folgen des Weltkrieges herbeizuführen. Das deutſche
langen nach kolonialer Betätigungsmög
keit entſpricht dem Rechtsanſpruch unf
Volkes auf Gleichberechtigung, im Kreiſe
fortgeſchrittenen Nationen, der Pflicht
Sicherung der Arbeits= und Leiſtungsfähig
der deutſchen Volkswirtſchaft und dem auf
tigen Streben nach einer, ſich in die Welti
ſchaft aufbauend und befruchtend einfügen
Löſung des Reparationsproblems.
China vor einem neuen Bürgerkrieg.
Aus
Familiennachrichten
Die Geburt eines kräftigen
Sohnes
zeigen hocherfreut an
Otto Löb u. Frau Irma
geb. Fuldheim
Darmſtadt, den 3. Sept. 1924
Viktoriaſtr. 58, pt.
(*25484
Tine Schwarz
Willemd. O. van Santen
Redakteur „Haagsche Courant”
VERLOBTE
Dankſagung.
Da es mir nicht möglich iſt, jedem
einzelnen wie ich es ſo gerne möchte,
meinen Dank für die überaus
herz=
liche Teilnahme beim Heimgange,
ſowie während der ſchweren
Krank=
heit meines innigſtgeliebten Mannes,
unſeres treuen Bruders, Schwagers,
Onkels und Neffen
Herrn Karl Jung
Eiſenb.=Ing.
ſowie für die herrlichen
Blumen=
ſpenden, Kranzniederlegungen und
ehrenden Worte am Grabe
auszu=
ſprechen, bitte ich auf dieſem Wege
meinen innigſten Dank entgegen=
(*25439
nehmen zu wollen.
Frau Babette Jung, geb. Becker.
Darmſtadt, im September 1924.
Damen
werden
auf moderne Formen
umfassoniert
Darmstadt
Haag Giolleng)
In China liegen ſich wieder einmal die verſchiedenſten
rale in den Haaren, und es ſieht beinahe ſo aus, als ob ſich zrur den Fal
dieſem Konflikt, deſſen Mittelpunkt Schanghai bildet, ein zie innd regeln.
ausgedehnter Bürgerkrieg zu entwickeln droht. Als Geguer
ſich an der Bahnlinie Schanghai-Nanking die Generale Ch mäun
Kiangſu und Lu von Chekiang mit ihren Truppen geger
Zu Zuſammenſtößen ſcheint es jedoch bisher noch nicht gelor
zu ſein. Immerhin haben ſich die Amerikaner veranlaßt ge exz
in Schanghai Marinetruppen zum Schutze der dort leb imſ
einen
Europäer zu landen. Unabhängig davon, hat ſich in KantE nsiengiſſance gu
Kaufmannſchaft gegen Sun Yat=ſen aufgelehnt und ein zie mBeges Entm
ſtarkes Freimilligenkorps gebildet und ausgerüſtet. Sint 9” Usgltung zu ei
hat jedoch mit ſeinen Truppen eingegriffen, und es ſchein1 jie
ob die Empörung der Kantoner Kaufmannſchaft ohle m Feſtſagl
Blutvergießen niedergeſchlagen worden iſt. Nach den ner
— Die 0e
Meldungen ſoll ſich Yat=ſen mit größeren Truppenmaſſer: Sus
dem Wege nach Schanghai befinden, um die dortige Eypö
niederzuwerfen. Sollte ſich dieſe Meldung bewahrheiten,
muß man wohl mit dem Ausbruch eines Bürgerkrieges nal I2
der aber ein ganz anderes Geſicht zeigen wird als die
Al=
leien bei Schanghai, die bisher vollſtändig unblutig
ſind.
Migt
Maſchinenſchreibſtube
liefert (sna
nur Qualitäisarbeit
Rheinſtr. 8 Tel. 1223
wird einge=
Kraut ſchnitten.
Schubkegel
Stiftſtr. 52.
Entfettungs=
Tabletten
Coronova
mit Marienbader
Salz (iosssd
nallen Apotho en. bes.
Merck ſche Apotheke.
e
ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen.
Hei=
lberger Str. 7
4. Sept. 1924
(*25485
Todes=Anzeige.
Heute verſchied unerwartet
in=
folge eines Herzſchlags meine
treu=
geliebte Frau, unſere gute Mutter
Frau Eliſabeth Jautorius
geb. Rühl
im Alter von 52 Jahren,
Darmſtadt, 1. Sept 1924.
Schloßgaſſe 33.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 4. Sept., nachm. 3½ Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt. (*25421
ſowie Goldkronen u. Brücken (*dso
Frau Joſeph, Dentiſtin
J. Joſeph, Dentiſt
Marktplatz 4, im Fiſchhaus Fertig.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme beim Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen
Georg Weil
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
(r25531
tiefgefühlten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familien Adolf Weil
und H. Wolf.
Darmſtadt, den 2. Sept. 1924,
Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen (-Bteeid
Kranichſieinerſtr. 50. Tel. 3166.
„Meine Frau war 15
50 Jahre mit einer
häßlichen
5 14 P8 Opel Pierſitzer
(puppchen) offen
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feinster Ersatz für Kuhbutter
Pfund 85 Pfg.
Seit Jahren
die beliebte Marke
Antan KrAARGASTE
Ernst Ludwigstr. 3.
Heutiger Eintrag in das
Handels=
regiſter, Abteilung B, bei der Firma:
Brauerei Karl Fay, Geſellſchaft
nit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Kaufmann Wilhelm Rathgeber
und Braumeiſter Joſeph Rankl, beide in
Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten
beſtellt. Anton Michaelis in Darmſtadt
iſt als Geſchäftsführer abberufen.
Braue=
reidirektor Louis Rühl in Worms iſt
zum Geſchäftsführer beſtellt. (11081
Darmſtadt, den 2. Sept. 1924.
Amtsgericht I.
Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenkaſſen.
Gemäß § 34 der Reichsverordnung
vom 18. Oktober 1923 in der Faſſung
vom 16. Februar 1924 ſind vom
1. September 1924 ab — vorläufig
jedoch nur für den Monat September —
an Beiträgen zur Finanzierung der
not=
wendigen Koſten des Arbeitsnachweiſes
und der Erwerbsloſenfürſorge zu erheben:
22o des jeweiligen Grundlohnes.
Beitragspflichtig ſind die
Arbeitneh=
mer, die auf Grund der
Reichsverſiche=
rungsordnung oder des
Reichsknapp=
ſchaftsgeſetzes für den Fall der
Krank=
heit pflichtverſichert ſind, und ihre
Ar=
beitgeber. Arbeitgeber und
Arbeitneh=
mer tragen den Beitrag je zur Hälfte.
Hinſichtlich der Abführung der
Bei=
träge an die Krankenkaſſen und die
Weiterleitung der eingegangenen Beträge
an die Kaſſe des Arbeitsnachweiſes bleibt
8 bei dem bisherigen Verfahren. (st11122
Darmſtadt, den 30. Aug. 1924.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis für
Stadt und Kreis Darmſtadt.
Koſtprobe
von Holländiſcher
Auddings.
Mändeſchenpudding
Schokoladepudding
11og4) Makronenpuddliek
Delfteigerader An
Am Freitag, den 5. HeP=
1924, vorm. 10 Uhr, ſolleg
ſteigerungslokal, Bleichſtr. 4.
ration Nummel), folgende Oet
zwangsweiſe gegen Batzollie.
ſteigert werden:
1 Orehſtrommotor, 1 Ht*
tur, 2 Zimmerteppiche.
HNeue ene
giſtraturſchrank, 1. Hl
Rohrſitz, 1 Partie Tolel.
in Zelluloid, 2 Screble.
Klavier, 1 Vertiko). 1 *
ſekretär, 1 Büfet.
2 Standuhren, 1 Lamb
ſeſel. 1 Siegeſoſe M
Warenſchrank, 1 Fehree
Darmſtadt, den 4. SeN
Jungermann
Gerichtsvollzieher in
Num er 246.
Darmſtädter Tagblatt, Dennerstag, den 4. September 1924.
Seite 5.
A3 der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. September.
—Eut wurden: Am 26. Auguſt 1924 der emeritierte ordentliche
Profeſſor. Karl Kalbfleiſch zu Gießen mit Wirkung vom
1. Oktobe 24 an zum ordentlichen Profeſſor der klaſſiſchen Philologie
an der Q Suniverſität Gießen; am 27. Auguſt 1924 der Lehrer
Lud=
wig Maller zu Watzenborn=Steinberg, Kreis Gießen, zum
Leh=
zer an d / olksſchule zu Wahlen, Kreis Alsfeld; am 28. Auguſt 1924
der Lehr—n Hilipp Walther zu Friſchobnr, Kreis Lauterbach, zum
Lehrer a-p=Volksſchule zu Villingen, Kreis Gießen; der Lehrer Otto
Becker illingen, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule zu
„Oberau, 2; Büdingen; der Lehrer Georg Walldorf zu Villingen,
ereis Gie, zum Lehrer an der Volksſchule zu Friſchborn, Kreis
Lau=
erbach; Lehrer Wilhelm Volz zu Oberau, Kreis Büdingen, zum
ehrer a—ne Volksſchule zu Villingen, Kreis Gießen; am 30. Auguſt
1924 der izeiaſſiſtent Karl Schröder aus Brensbach i. O. zum
Folizeiob= ſtenten mit Wirkung vom 1. September 1924 an. — Am
1. Augu=5 J. wurde der Rechnungsrat Georg Altheim zu
Darm=
adt vom 1 September d. J. ab zum Oberrechnungsrat und der
Haupt=
ſaatskaſſe—; rbuchhalter Wilhelm Müller zu Darmſtadt vom 1.
Sep=
ember d.— zum Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe ernannt.
— Ve ugen in den Ruheſtand. In den einſtweiligen Ruheſtand
reten an Oktober 1924 auf Grund des Artikels 1 des Geſetzes über
ie Alter=tze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember
323 der 2 intmann Regierungsbaurat Heinrich Wagner zu
Fried=
erg und inſpektor Georg Meyer zu Darmſtadt.
— KS5 es. Da die Kirchennot in der katholiſchen
Martins=
emeinde r lange geradezu beängſtigend iſt, wurde die im Bau
be=
te 29 auenkirche mit einer „Unterkirche” verſehen, die am
Mon=
iber d. J., ihrem Gebrauch übergeben werden ſoll. Wegen
Litteln kann bis dahin die Unterkirche zwar nicht ganz
erden, jedoch hofft man, dies noch vor Winter zu errei=
— teihung geſchieht in aller Srille. Am Sonntag, 14.
Sep=
erſte feierliche Gottesdienſt mit Predigt. Nach
Vollen=
erkirche” wird alsbald mit der Erbauung der
Liebfrauen=
weitä jahre
Vezer Fridolin im Herz=Jeſu=Hoſpital an der
Hermann=
e wu—i rach Bad Kreuznach berufen. Nur ungern ſieht man den
ſeits Oten Herrn Bruder von Darmſtadt ſcheiden.
* La ggswahlen. In der heſſiſchen Preſſe wird bereits
je Frage’3 Zeitpunktes der Landtagswahlen erörtert. Dazu
ſäre zu : Nach Art. 20 der Verfaſſung vom 12./20. Dez.
919 wer— die Abgeordneten unbeſchadet der für eine
vorzei=
ge Aufbiig des Landtages geltenden Vorſchrift in Abſ. 4
es Art uf einen am Wahltag beginnenden Zeitraum von
rei Jah gewählt. In Klammer iſt beigefügt: „
Landtags=
zuer”. „in endigt regulär das Mandat des am 27.
Novem=
er 1921 foählten Landtags am 27. November 1924, einem
ſonnerstt: Es ſtünde deshalb wohl nichts im Wege, die
Neu=
ſahlen ay inen Sonntag kurz vor Ablauf der Wahldauer
an=
tberaumy um ſo mehr, als die Beſtimmungen in Artikel 24
ur den+ Il einer vorzeitigen Auflöſung im Auge haben
nd regelke
Ay Her Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
ymnaſir In dem Vortrag Profeſſor Weeges dürften ein
ſonderes ertereſſe die Malereien einnehmen, die, von
hervor=
tgendemst Häologiſchen und künſtleriſchen Werte, ein Zeugnis
s Hochſri es der bildenden Kunſt im neroiſchen Zeitalter ſind,
nd die ei bemerkenswerten Einfluß auf die Kunſt der
enaiſſamn uisgeübt haben. Die Fülle koſtbarer Eindrücke, die
Zeeges E) icklungen bieten, vermögen dieſe erſte
Winterveran=
altung F nem wertvoll bereichernden Erlebnis zu geſtalten.
Vort:, finden mörgen Freitag, abends 8 Uhr,
eſtſan es Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Karlſtr. 2) ſtatt.
Diei emſtädter Volksbühne, welche ſich, ſo ſchreibt man uns,
en wo ften und größten Organiſationen und Verbänden
zuſam=
hd n Meldeſchluß, für die Anmeldungen der Theatermieten
Tember feſtgeſetzt. Es wird nochmals darauf aufmerkſam
e Vereinigung neben den Theatermieten noch beſondere
orgeſehen ha”, die den Mitgliedern zu ganz
außeror=
ttspreiſen zugänglich gemacht werden. Wer
E
he
von allen politiſchen Beimengungen
aft anſchließen will, der das
gei=
tvoikes am Herzen liegt, der trete der Darm=
(Alles nähere iſt aus der heutigen Anzeige er=
Rukt Kindt, der Politiker und Schriftſteller, beabſichtigt,
mor=
ds 8½ Uhr, im Saalbau „Viel Luſtiges und
aller=
eitar
rnſte) rus Manuſkripten nach eigenen afrikaniſchen Erlebniſſen
tr.mai bringen. Da er 24 ſeiner beſten Jahre in unſerer
5=
zumal auch aus den Anfängen unſerer Kolonialarbeit
Am 9. d. M. ſind 25 Jahre verfloſſen, daß
Schwe=
in der Frauenklinik von Herrn Dr. Machenhauer
ze, hier tätig iſt.
Schon wieder vermehrt ſich die Reihe der Jubilare
Goebel. Am 4, September d. J. ſind es 25 Jahre,
tzger Darmſtadt, Liebfrauenſtraße 46, in die
konnte es miterleben, wie die Firma langſam bis
heranwuchs. Allgemein geachtet von ſeinen Vorge=
Mitarbeitern, wünſchen wir, daß Herr Metzger noch
ler Friſche und Geſundheit ſeinen jetzigen Platz inne
Zeſtes für ihn und ſeine Firma.
der Kriegsbeſchädigten. Man ſchreibt uns: Der von
Darmſtadt des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
und ehem. =Teilnehmer veranſtaltete Ausflug nach
ute ſich trotz des ſchlechten Wetters eines großen Zu=
0 Teilnehmer verließen in Zwingenberg den Zug,
ngen der Feuerwehrkapelle gings zum Löwen, wo
n den Ortsgruppen des Kreiſes Bensheim gefüllt
grüßungsanſprache des Vorſitzenden der Ortsgruppe
die Teilnehmer durch einige Gefangsvorträge der
inn und Sängerkranz angenehm überraſcht. Durch
enkommen der Zwingenberger Metzger und
Bäcker=
ch, den Kriegswaiſen eine Freude für den Magen
te eine Kinderpolonaiſe, ſowie ſonſtige
Ueber=
nötige Stimmung. Alt und Jung kamen auf ihre
munteren Weiſen der Zwingenberger
Feuerwehr=
er Stimmung wurden alle Anweſenden noch durch
irtett, beſtehend aus 4 bekannten Beſſunger bzw.
die ſich ebenfalls in ſehr dankenswerter Weiſe in
Sache ſtellten, erfreut. Leider verſtrich die Zeit
Muſik gings zum Bahnhof und trennte man ſich
n und Kameradingen des Kreiſes Bensheim mit dem
ald wieder kameradſchaftlich zuſammen zu kommen. Der
rigenberg, den Geſchäftsleuten Zwingenbergs, allen
Bekanntmachung des öffentlichen Arbeitsnachweiſes für
Darmſtadt, aus der erſichtlich iſt, daß die Beiträge zur
— notwendigen Koſten des Arbeitsnachweiſes und der
forge auch für den Monat September 2 vom Hundert
Hrundlohnes betragen, wird hingewieſen. Den Arbeit=
Pfohlen, beſonders darauf zu achten, daß die Beiträge
Erwerbsloſenfürſorge als ſolche beſonders von ihnen
onſt tragen ſie aus der Unterlaſſung etwa entſtehende
enz und Kranfkeit.
Die Krankheiten des reiferen Alters.
* Zur Bannerweihe
hatte die Bruderſchaft Aſchaffenburg des Jungdeutſchen Ordens
e. V. für den 30. und 31. Auguſt die Ballei=Bruderſchaften und ſämtliche
nationalen Verbände eingeladen. Sehr zahlreich waren die Brüder und
Kameraden dem Rufe gefolgt, ſodaß der „Frohſinn” die Erſchienenen
kaum faſſen konnte. Vertreter von Staat, Landespolizei und der
Krieger=
vereine waren ebenfalls anweſend. Um 8 Uhr abends verkündete der
Marſch und Chor aus „Thannhäuſer” den Beginn der Feier. Unter
den Klängen des Präſentiermarſches ziehen alsdann an 40 Banner und
Fahnen in den Saal ein und werden auf dem Balkon aufgeſtellt. Nach
einem Pvolog und einer Ouvertüre begrüßte der Großmeiſter der
Bru=
derſchaft die Erſchienenen, insbeſondere den Kanzler des Ordens, Bruder
Bornemann, der im Ordensauto herbeigeeilt war, um jungdeutſches
Wollen und jungdeutſche Gedanken bekannt zu geben. Nach Vortrag
von verſchiedenen Muſikſtücken betritt Br. Bornemann unter
donnern=
dem Beifall und Zuruf das Rednerpult. In 1½ſtündigen Ausführungen,
bei atemloſer Stille, führte er u. a. folgendes aus: Warum heißt der
Orden Jungdeutſcher Orden? Weil er ein junges, tatkräftiges
Deutſch=
land will; und warum Orden? Weil er kein Verein iſt, ſondern eine
Tatgemeinſchaft, in der jeder Bruder Pflichten zu erfüllen hat, die alles
von ihm fordern können. Und was will der Jungdeutſche Orden, was
iſt Zweck und Ziel?. Einen jungdeutſchen Staat will er herſtellen,
auf=
gebaut wie ein gotiſcher Bau, bei welchem alles, in einer Spitze ausläuft,
aufgebaut im Brudergedanken und in Wahrhaftigkeit. Bekämpft von allen
Seiten iſt der Orden, und wird er weiterhin ſeinen Weg gehen zur
Er=
reichung dieſes geſteckten Hochziels. Zu jeder gegebenen Zeit hat der
Orden unter Führung des hochverehrten Hochmeiſters, Bruder Arthur
Mahraun, gezeigt, was jungdeutſcher Geiſt und jungdeutſche Tat
ver=
mag. Sei es bei den Unruhen in Mitteldeutſchland oder in Schleſien,
oder beim Einfall der Franzoſen ins Ruhrgebiet, überall iſt jungdeutſches
Blut an erſter Stelle, für die Heimaterde gefloſſen. Denken wir an
unſern Bruder Albert Leo Schlageter, der durch Verrat eines Deutſchen
ſeinen Mördern ausgeliefert wurde, treu bis in den Tod in Erfüllung
ſeiner Aufgabe. Scharf bekämpfte der Redner jene nationalen Verbände,
die glauben, mit Tanz das Vaterland retten zu können bzw. denſelben
A
(11111dg
im Kleinen Haus!
O4
Rf
benötigen, um Mitglieder zu erhalten. Die nationale Bewegung hat
andere Aufgaben zu erfüllen. Mit einem kurzen Ueberblick über die
Ge=
ſtaltung des „Jungdeutſchen Staates”, feſtgelegt in dem Werke des
Hoch=
meiſters „Das jungdeutſche Manifeſt” ſchließt der Ordenskanzler ſeine
Ausführungen mit dem jungdeutſchen Gruß: „Treudeutſch — allewege‟.
Ein nicht endenwollender Beifall läßt das Haus ſchier erzittern, ein
Zei=
chen, wie jedem Ordensbruder und Kameraden aus dem Herzen
geſpro=
chen war. Die vier Verſe des Deutſchlandliedes beſchließen den erſten
Teil des Abends. Im zweiten Teile kommen unſere alten
Militär=
märſche und Vorträge zur Geltung. Lange nach Mitternacht erſt
wer=
den die Privat= und die Maſſenquartiere aufgeſucht.
Sonntag morgen 9 Uhr trifft alles wieder im „Frohſinn” zuſammen,
da die Bannerweihe wegen des anhaltenden ſtarken Regens im Freien
nicht möglich iſt. Die Banner und Fahnen nehmen auf der Bühne und
im offenen Viereck vor derſelben Aufſtellung. Geſondert ſtehen die zu
weihenden Banner der Brüderſchaften Aſchaffenburg, Hanau und Neu=
Iſenburg. In der tiefergreifenden Weiherede legt Bruder Komtur
Schreiber jedem Bruder erneut ans Herz, in Teue feſt zum ſchwarzen
Kreuz auf weißem Grunde zu ſtehen, eingedenk der Taten unſerer
Vor=
fahren, die bereits unter obigem Zeichen ſiegreich gefochten. Hierauf
wurden die Banner entrollt und geweiht. Die vaterländiſchen Verbände
und vereinigten Kriegervereine Aſchaffenburgs überreichten der
Bruder=
ſchaft Fahnenſchleifen und eine Erinnerungsdenkmünze. Nach der
Ueber=
gabe an die Großmeiſter begann der Ausmarſch zum Heldenfriedhof.
Daſelbſt gedachte Bruder Komtur Schreiber unſerer Toten. Beim Klange
des alten Soldatenliedes „Ich hatt’ einen Kameraden” wurde ein Kranz
niedergelegt, und manches Kriegerauge wurde feucht beim Gedanken an
jene, die nicht umſonſt ihr Blut vergoſſen haben. — Um die
Mittags=
zeit ſpielte die Kapelle des Bundes Oberland im Hofgarten.
Dankens=
werterweife hate dieſelbe am Vormittag ebenfalls ihre Weiſen ertönen
laſſen. Am Nachmittag ergoß ſich ein Blumenregen über die einzelnen
Banner und Fahnen, welche abermals vom Balkon herunterwehten.
Lange blieben die Verſammelten bei Muſik und ſonſtigen Darbietungen
zuſammen, bis die Zeit kam, an welcher die Züge die auswärtigen Gäſte
in die Heimat zurückbrachten. Allen Teilnehmern wird die Bannerweihe
unvergeßlich bleiben, brachte ſie doch jedem eine Stärkung im Bewußt=
Mfm.
ſein an ein wiedererwachendes ſtarkes Deutſchland.
— Der Mieterverein Darmſtadt hatte ſeine Mitglieder zu einer
außerordentlichen Generalverſammlung in den Saal des Hoſpiz in der
Obergaſſe einberufen. Zu Beginn der Verſammlung bedauerte der
Vorſitzende, Stadtv. Laufer, die Teilnahmsloſigkeit vieler Mieter in
Anbetracht der Tatſache, daß wir vor ſchweren Entſcheidungen ſtehen,
denn es gelte, gegen die Forderung des Hausbeſitzes anzukämpfen, der
die völlige Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft fordert. In
ein=
gehenden Darlegungen ſchilderte der Redner, daß mit der Aufhebung
der Wohnungszwangsbewirtſchaftung für die Mieter ungeheure Folgen
entſtehen, da dann die Mietpreisſteigerung ins Ungemeſſene gehe und
der eigentlichen Wohnungsnot in keiner Weiſe abgeholfen werde. In
Darmſtadt gebe es etwa 2000 Wohnungsſuchende, abgeſehen von den
vielen jungen Ehepaaren, die bei Eltern oder Angehörigen wohnen und
in Anbetracht der Ausſichtsloſigkeit, eine Wohnung zu bekommen, ſich
nicht wegen einer ſolchen gemeldet haben. Eine freie
Wohnungswirt=
ſchaft könne nur bei freier Marktlage in Frage kommen. Bei dem in
der jetzigen Zeit in allen Kreiſen herrſchenden Geldmangel ſei der Bau
neuer Wohnungen auf das geringſte Maß beſchränkt. Der beſte Beweis,
wie knapp die Mittel ſeien, beſtehe in der Tatſache, daß viele ſtaatliche
und ſtädtiſche Bauten nicht fertiggeſtellt werden können. Redner weiſt
auf die durch die mehrfache Mietſteigerung dann eintretende Teuerung
auf allen Gebieten, insbeſondere der Lebensmittel, hin, ſo daß das ganze
wirtſchaftliche Leben nachteilig beeinflußt werde. Es gelte hier, einen
energiſchen Kampf aufzunehmen, der nicht ausſichtslos ſei, da den
Haus=
beſitzern mit 10 Prozent die Mieter mit 90 Prozent der ganzen
Bevöl=
kerung gegenüberſtehen. Redner beſprach noch die Ungerechtigkeit der
dritten Steuernotverordnung und ihre Folgen für die Mieter und die
Stellungnahme des Mietervereins, der in allen dieſen Fragen durch den
Landesverband bzw. den Reichsbund der Mietervereine mit Erfolg für
die Mieter eingetreten ſei und ſie vor den größten Härten bewahrt
habe. Es gelte jetzt mit der Unterſtützung aller Mieter in den Kampf
einzutreten; wbenn nötig, werden wir bei den demnächſtigen
Landtags=
wahlen ſelbſtändig vorgehen, wenn die Parteien einer Verſtändigung
über die Forderungen der Mieter ausweichen. Es gelte, aus innerſter
Ueberzeugung die wirtſchaftlich Schwachen zu ſchützen. — Referendar
Dr. Altheim, der Leiter der Geſchäftsſtelle, hielt hierauf einen
auf=
klärenden Vortrag über die Reparaturpflicht der Hausbeſitzer, wie ſie
im Bürgerlichen Geſetzbuch und wie ſie im Reichsmietengeſetz feſtgelegt
iſt. — In der anſchließenden Ausſprache wurde u. a. die Frage der
Mietverträge behandelt. Zum Schluß wurde zwecks Eintragung des
Vereins als juriſtiſche Perſon die vorgelegte Satzung einſtimmig
gut=
geheißen. Der Vorſitzende machte noch Mitteilung über die
Beſtrebun=
gen zur Vereinigung beider Mietervereine und ſchloß dann die
Ver=
ſammlung mit der Aufforderung zur Werbung neuer Mitglieder.
— F. C. „Eintracht‟, Darmſtadt. Der F.C. „Eintracht” hält. am
morgigen Freitag, den 7. ds. Mts., in der Brauerei Schul, Schloßgaſſe,
eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ab. Sehr wichtige und
intereſſante Punkte ſtehen zur Tagesordnung. Es iſt daher
erforder=
lich, daß alle Einträchtigen dazu erſcheinen. Beginn pünktlich ½9 Uhr
abends. Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer.
Ein Dankesſchreiben des Landesverbandes
Heſſen der D.V. P. an Dr. Streſesnann.
Der Landesverband Heſſen der Deutſchen Volkspartei hat durch
ſeinen Vorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. L.,
fol=
gendes Schreiben an den Parteiführer, Reichsaußenminiſter Dr.
Stre=
ſemann gerichtet:
Sehr verehrter Herr Reichsaußenminiſter!
Der Geſchäftsführende Ausſchuß des heſſiſchen Landesverbands der
Deutſchen Volkspartei, der am Sonntag, den 31. Auguſt, zu einer
Be=
ratung verſammelt war, hat mich einſtimmig, auf Antrag eines
Vertre=
ters des Kreisverbandes Worms, beauftragt, Ihnen den tiefſten Dank
des heſſiſchen Landesverbandes für Ihre weitſichtige, klare, von echtem
vaterländiſchen Gefühl geleitete Politik zum Ausdruck zu bringen. Der
heſſiſche Landesverband iſt ſich deſſen bewußt, daß nur Ihrer klugen
und energiſchen Führung der auswärtigen Politik und insbeſondere auch
der Verhandlungen in London, wie auch Ihrer klugen Einſicht in die
innerpolitiſchen Notwendigkeiten zu danken iſt, daß das Deutſche Volk
vor ſchweren außenpolitiſchen und innerpolitiſchen Wirren bewahrt
bleibt.
Mit parteifreundlichem Gruß
ergebenſt
gez. Dingeldey, Rechtsanwalt, Mitglied bes Landtags.
Heſſiſcher Sparkaſſen= und Giroverband.
Vor einiger Zeit iſt nach dem Vorbild, anderer Länder auch in
Heſſen ein ſelbſtändiger Verband gegründet worden, dem von den
be=
ſtehenden 34 öffentlichen Sparkaſſen bereits 30 Kaſſen beigetreten ſind.
Mitglieder können neben den Sparkaſſen auch Gemeinden und
Ge=
meindeverbände (Kreiſe und Provinzen) werden. Die Provinz
Ober=
heſſen ſowie eine Anzahl Städte haben ihre Mitgliedſchaft bereits
an=
gemeldet. Der Verband, dem die Rechte einer Körperſchaft des
öffent=
lichen Rechts von der heſſiſchen Regierung verliehen wurden, bezweclt
die Förderung des kommunalen Geld= und Kreditweſens, die Vertretung
der gemeinſamen Intereſſen der öffentlichen Sparkaſſen ſowie die
Aus=
bildung und Hebung der Stellung der Sparkaſſenbeamten. Ferner iſt
auf ihn von dem früher beſtehenden Reviſionsverband die fortlaufende
Prüfung des Rechnungs= und Kaſſenweſens der Verbandsſparkaſſen
übergegangen. Der Verband ſteht unter Staatsaufſicht, die burch einen
dem Geſchäftsbereich des Miniſteriums des Innern angehörenden
Staatskommiſſar ausgeübt wird. Die Bank des Verbandes iſt die im
Februar 1921 ins Leben getretene Heſſiſche Girozentrale in
Darmſtadt, die bekanntlich eine günſtige Entwickelung genommen
hat und welche ſchon im Juni 1921 zur Anlegung von Mündelgeld, für
geeignet erklärt worden iſt. Mit dem Badiſchen Sparkaſſen= und
Giroverband beſteht ein Abkommen, auf Grund deſſen die Heſſiſche
Girozentrale ſeinerzeit zunächſt als Zweigſtelle der Badiſchen
Girozen=
trale Mannheim gegründet wurde. Dieſe Vereinbarung iſt dahin
geändert worden, daß nunmehr für die Verbindlichkeiten der Heſſiſchen
Girozentrale nicht mehr der badiſche Verband allein, ſondern zuſammen
mit dem neu geründeten Verband haftet, und zwar haften beide
Ver=
bände je zur Hälfte.
Aus dem vorjährigen Anteil am Reingewinn der Heſſiſchen
Giro=
zentrale hat der Heſſiſche Sparkaſſen= und Giroverband 52000
Gold=
mark für Sparprämien zur Verfügung geſtellt, welche noch vor
Weihnachten dieſes Jahres an die Spareinleger bei den öffentlichen
heſſiſchen Sparkaſſen zur Verteilung kommen. Zweck dieſer Maßnahme
iſt, dem Sparſinn der Bevölkerung einen neuen Antrieb zu geben. Die
Ausloſung der Prämien findet zwiſchen 15. und 20. Dezember ſtatt.
Im günſtigſten Falle kann, wie aus dem in großem Umfange verteilten
und auch jetzt noch bei jeder Sparkaſſe erhältlichen Merkblatt hervorgeht,
eine Prämie von 2000 Goldmark gewonnen werden. Im ganzen
ge=
langen 1007 Prämien zur Verteilung.
Lokale Veranſteliungen.
Die bierunker erſcheinenden Nölizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bekrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Geſangverein Melomanen. Der Geſangverein Melomanen
feiert am 13. und 14. September d. J. im Städtiſchen Saalbau, ſein
80jähriges Stiftungsfeſt. Außer dem 160 Mann ſtarken Geſangverein
Liedertafel=Mainz=Koſtheim, dem 80 Mann ſtarken Geſangverein
Melo=
mania=Aſchaffenburg und der Singmannſchaft der hieſigen
Turnge=
meinde, ſind noch rühmlichſt bekannte hieſige Solokräfte für das
Feſtkon=
zert am Samstag abend gewonnen worden. Der feſtgebende Verein wird
u. a. ein großes zuſammenhängendes Chorwerk zu Gehör bringen, bei
dem ihm hinreichend Gelegenheit geboten iſt, zu zeigen, daß der deutſche
Männergeſang, eingedenk der alten Tradition des Vereins, hier eine
würdige Pflegeſtätte beſitzt. In einer gleichzeitig erſcheinenden
Feſt=
ſchrift, die dem Andenken Heinrich Felſings, des erſten Präſidenten des
Vereins, gewidmet iſt, wird verſucht, den gerade für Darmſtadts
Ver=
gangenheit ſo verdienſtvollen Mann einer eingehenden Würdigung zu
unterziehen. Der Verein gibt ſich alle Mühe, den Beſuchenden des
Feſtkonzerts einige genußreiche Stunden zu bereiten. Sonntag früh
fin=
det eine akademiſche Feier ſtatt, bei der Herr Direktor Haſſinger die
Feſtrede halten wird. Am Nachmittag iſt ein Gartenkonzert, dem ſich
abends ein Feſtball anſchließt. Näheres erfolgt noch in den
Tages=
zeitungen.
— Der Nationalſtenographen=Verein eröffnet, wie
aus dem Anzeigenteil hervorgeht, am Freitag, den 5. September 1924,
abends, in ſeinen Unterrichtsräumen, „Feierabend”, Stiftsſtr. 51, einen
neuen Anfängerkurſus in dieſer einfachſten Kurzſchrift der Gegenwart.
Dauer des Geſamtunterrichts nur acht Stunden. Anmeldungen bei
Beginn oder in der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtr. 16, 1. Stock.
Kunſigotizen.
Ueber Werke, Künſiler und fünſtieriſche Veranfkaliungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, bebdit ſich die Redakion ihr Urteil vor.
Einer der beſten Filme, die Richard Eichberg geſchaffen hat,
„Dieſchönſte Frauder Welt” von Ortmann, nach einem Roman
von Hugo Bettquer bearbeitet, wird am nächſten Freitag
im Union=Theater zur Vorführung kommen.
Das Berl. Tagblatt ſchreibt: Die Handlung iſt ſpannend und
in=
tereſſant. Was dem Werk beſonderen Wert verleiht, was es hoch über
die zahlreichen, das gleiche Thema der Frau zwiſchen zwei Männern
behandelnden Filmwerke erhebt, iſt der Reichtum an wirkſamen
Regie=
einfällen, an Trickaufnahmen von briginell bildhaftem Reiz, von
feſſeln=
den Szenen, die den Zuſchauer in ihren Bann ziehen. Von ſeltener
pſychologiſcher Feinheit iſt z. B. der Auftritt, wo ein unbedeutender
Zu=
fall, das Zerbrechen einer Taſſe, die Empfindung der Heldin verrät und
ihrem hochherzigen Verlobten zeigt, daß ihr Herz einem anderen gehört.
Die ſtärkſte Wirkung erzielt die vorzügliche Wiedergabe des jüngſten
Ausbruchs des Veſuvs, von Amalfi aus aufgenommen, ein Meiſterſtück
moderner Filmkunſt, das ſtürmiſchen Beifall auslöſte. Wie ſich das
ge=
waltige Naturereignis zwanglos in die Handlung einfügt und
entſchei=
dend auf das Schickſal der Hauotperſonen einwirkt, zeigt einen
geſchick=
ten Spielleiter. Auch die Art, wie das Leben und Treiben beim römiſchen
Karneval, wie eine prunkvoll internationale Schönheitskonkurrenz in
Lon=
dön dargeſtellt wird, verrät einen nicht alltiglichen Könner.
Lee Parry ſtellt durch die prächtige Darſtellung der Siegerin im
Schönheitswettbewerb ihr mimiſches Talent und ihre
Wandlungsfähig=
keit unter Beweis. Sie ſieht bei ihren Puppen in der Dachkammer
ebenſo anmutig aus, wie ſie auf der Schönheitskonkurrenz im feſtlichen
Saale alle Mitbewerberinnen überſtrahlt. Auch die übrigen
Mitwirken=
den Mary Parker, Olaf Fjord und in einer gemütvollen
humo=
riſtiſchen Nebenrolle unſer lieber „alter” Henry Bender verdienen
volle Anerkennung.
Aus den Parteien.
— Der Deutſchnationale Frauenausſchuß teilt mit,
daß aus techniſchen Gründen die Theatervorſtellung im Kleinen Haus
verſchoben werden muß
Bei doi Siſten Menſchen ſtellt ſich ſchon vor dem vierzigſten
fahre irgen i Merkmal des beginnenden Alters ein, meiſtens
n Form es uinliebſamen Leibesfülle.
Korpuzu iſt die Einleitung für allerlei Gebrechen und
(Schwächeny reiferen Jahre. Sie iſt eine Folge der
Verzöge=
rung des Fwechſels und Blutumlaufs und ſteht im
Zuſam=
menhang : /Sielen körperlichen Leiden und Beſchwerden.
Je ſpöſl. Leute korpulent werden, deſto länger bleiben ſie
ung, friſchhi ensmutig und leiſtungsfähig.
Durch / Spe Ernährung die Fettleibigkeit bekämpfen zu
wollen, hary zen Zweck, Blutarmut und Nerbenſchwäche ſind oft
die Folger!”
lich der Kuren
Noch / Ticher können Jodkuren,
mit ſogenannten Entfettungstees, die aus jodhaltigen Pflanzen
(Eueus) hergeſtellt ſind, im Einzeifalle wirken.
Wer Zeit und Mittel dazu hat, benutzt mit Erfolg gegen
Fettleibigkeit Brunnenkuren. Aber man kann doch nicht das
ganze Jahr in Kurorten zubringen.
Der Reaktol=Verſand in Berlin hat nach den wirkſamen
Beſtandteilen von fünf der bewährten Kurbrunnen Tabletten
künſtlich hergeſtellt, die man jederzeit ohne große Vorbereitungen
einnehmen kann und die gegenüber allen änderen Kuren
außer=
ordentlich billig ſind.
Die Kur erfordert keine beſondere Diät oder ſonſtigen Zwang,
man wird nicht im Beruf oder in der Erholung geſtört, ſie
ver=
urſacht keine Durchfälle oder ſonſtige Unannehmlichkeiten, und,
ie Hat
nach ſicher nicht einen überraſchenden Erfolg beſtätigen würden,
wenn er nicht tatſächlich dorhanden wäre, und ſie kann mehrere
tauſend ſolcher Erfolgsbeſtätigungen aufweiſen. Gewichtsab=
nahmen von 20 bis 30 Pfund ſind nichts Seltenes, und,
wohl=
gemerkt, wird das erzielt ohne jede Beeinträchtigung des
Wohl=
befindens, vielmehr macht ſich ſchon nach kurzer Zeit ein deutlich
wahrnehmbares Gefühl größerer körperlicher Friſche bemerklich,
Atemnot, Kopfſchmerzen und andere Begleiterſcheinungen der
Korpulenz verſchwinden oft ſchon, bevor eine größere
Gewichts=
abnahme feſtgeſtellt werden konnte.
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit
und adreſſieren Sie dieſe: An die Hauptniederlage für Reaktol,
Viktoria=Apotheke, Berlin A 112, Friedrichſtraße 19. Es geht
Ihnen dann vollſtändig koſtenfrei eine Probe Reaktol nebſt einer
für jeden Korpulenten außerordentlich wichtigen und
intereſſan=
ten Aufklärungsſchrift zu.
Wenn Sie ſich überzeugt haben, ſo ſteht es Ihnen frei, mehr
bon dem Mittel zu beziehen oder es in einer dortigen Apotheke
zu kaufen.
(TV,11083
Reaktol iſt in den meiſten
Piter 1924.
Numme
Aus Heſſen.
* Eberſtadt, 2. Sept. Arbeitsmarkt. Die Zahl der
Erwerbs=
loſen beträgt gegenwärtig 130. — Die Schulſtraße iſt wegen
Waſſerleitungsarbeiten geſperrt.
* Eberſtadt, 3. Sept. Die Reichsjugendwettkämpfe in
der Schule finden am kommenden Freitag mittag ſtatt.
A Pfungſtabt, 3. Sept. Freigelaſſen. Der Arbeiter Ludwig
Weber, der am Verfaſſungstag einen anderen Arbeiter durch mehrere
Meſſerſtiche verletzt hatte, iſt auf freien Fuß geſetzt worden. Da es
ſicher=
gab, daß Weber in Notwvehr handelte, wurde das Verfahren eingeſtellt.
* Ober=Ramſtadt, 2. Sept. Trotz ungeheurer Anſtrengungen iſt es
den Landwirten bis heute noch nicht gelungen, mehr als gut die Hälfte
von Getreide vom Felde heimzubringen. Die
anhal=
tende Witterungsungunſt hat die Bauern gezwungen, mit dem
Ernte=
wagen auf das Feld hinauszufahren und, wenn bis dahin nicht wieder
Regen eingeſetzt hat, ſo viel Frucht abzumachen und ſofort zu binden,
als gerade auf den Wagen verladen werden kann. Meiſt wird aber dann
das Fuhrwerk auf dem Heimweg noch vom Regen überraſcht. Dieſes
ſeit Jahrzehnten hier nicht geübte Verfahren führt aber
begreiflicher=
weiſe dazu, daß die Körner oft noch in der Scheune verderben, da ſie
nur mangelhaft trocknen. Erleidet die Landwirtſchaft ſchon dadurch
großen Schaden, ſo beſteht andererſeits die immer noch wachſende
Ge=
fahr der Kartoffelfäulnis, die beſonders auf tiefer liegenden
Grund=
ſtücken zu befürchten iſt. Nach einem ganzen Jahr harter Arbeit wird
dann das Geſamternteergebnis ein klägliches werden. Daß hierdurch
naturgemäß auch die übrige Bevölkerung zu leiden hat, iſt begreiflich,
ſo daß die Ausſicht für den kommenden Winter abſolut keine glänzende
iſt. — Seit 25. Auguſt beträgt der Preis für 4 Pfund gemiſchtes Brot
65, für Schwarzbrot 60 und für 800 Gramm Weißbrot 50 Pf.
* Ober=Ramſtadt, 3 Sept. Kommenden Sonntag und Montag
findet die diesjährige Kirchweihe ſtatt. Außer Schiffsſchaukel und
Karuſſell werden noch eine ganze Anzahl Verkaufsſtände auf dem
Markt=
platz und in deſſen Umgebung Aufſtellung finden. Die Kirchweihe, die
ſtets in größerem Maße auch von Auswärtigen beſucht war, dürfte
bei einigermaßen guter Witterung auch dieſes Jahr für die
Geſchäfts=
leute wieder einträglich werden.
* Roßdorf, 2. Sept. Nachdem viele Gemeinden der Umgebung ihre
Gefallenen durch ein Denkmal geehrt haben, hat ſich auch hier
eine Kommiſſion gebildet, die dieſer Sache näher treten will. So
er=
freulich dieſe Tatſache iſt, ſo bedauerlich iſt es, daß über die Platzfrage
keine Einigkeit erzielt werden kann. Obwohl weiteſte Kreiſe wünſchen,
daß das Denkmal vor die Kirche kommt, da durch ſeine Errichtung in
der Mitte des Dorfes allen Einwohnern die Heldentaten unſerer
Ge=
fallenen täglich vor Augen geführt werden, ſo war der größte Teil der
Kommiſſion der Anſicht, daß der entlegene Friedhof der geeignetſte Platz
ſei, da man nur dort das Andenken richtig ehren könne. Hoffentlich
wird dieſer Beſchluß nicht in die Tat umgeſetzt, und es werden ſich wohl
noch Angehörige der heute nicht erſchienenen Gefallenen finden, die ein
ernſtes Wort in dieſer Sache mitſprechen.
— Balkhauſen, 1. Sept. Schlechte Ernte. Das ſeit Wochen
herrſchende Regenwetter ſchädigt unſeren Ort ungeheuer, denn zwei
Drittel der Körnerfrucht ſtehen und liegen noch draußen im Felde und
können nicht nach Hauſe gebracht werden. Mancher Landwirt hat noch
nicht ſo viel Getreide unter Dach, als er für ſeinen eigenen Bedarf
be=
nötigt. Die Landwirte befinden ſich in einer recht bedauerlichen Lage.
Das Gleiche iſt aus allen anderen Gebirgsorten zu berichten.
— Aus dem Kirchſpiel Reichelsheim i. O., 1. Sept.
Evangeli=
ſcher Jugendſonntag. Am geſtrigen Sonntag nachmittag
be=
ging unſer ganzes Kirchſpiel unter Teilnahme auswärtiger
evangeli=
ſcher Jugendverbände ſeinen Jugendfonntag. Die aus dieſem Anlaß
feſtlich geſchmückte Kirche war trotz der Ungunſt der Witterung von
Jugendlichen wie auch von Erwachſenen gefüllt, um dem Feſtgottesdienſt
und der Wimpelweihe der Mädchenbünde von Reichelsheim und
Beer=
furth beizuwohnen. Die von Herrn Pfarrer von der Au gehaltene
Predigt galt unſerer Jugend als unſerer Zukunft, die am meiſten zur
Aufbauarbeit verpflichtet ſei. Die Wimpelweihe der beiden
Mädchen=
bünde nahm Herr Pfarrer Klingelhöffer vor. Erhöht wurde die
kirch=
liche Feier durch einen vom Altar aus geſprochenen Prolog des Frl.
Lieſel Hörr von hier, ſowie durch regen Wechſelgeſang zwiſchen
Jugend=
lichen und Erwachſenen. Danach verſammelten ſich die Teilnehmer zu
einer Nachfeier im Saale des Herrn Tritſch, wo durch weitere
An=
ſprachen der Herren Pfarrer Hein von Reinheim und Meiſinger von
Fränkiſch=Crumbach in eindrucksvoller Weiſe den Jugendlichen
nahe=
gelegt wurde, die guten alten Sitten in Haus, Familie und Kirche nicht
zu vernachläſſigen, ſondern Treue zu halten und im Lichte zu wandeln.
An den hierauf von den verſchiedenen Mädchenvereinen vorgeführten
Reigen, Spielen und Geſängen, teilweiſe in Odenwälder Mundart und
Tracht, konnten ſich alle übrigen Teilnehmer ergötzen. Der
Poſaunen=
chor von Ober=Ramſtadt hatte ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt.
r. Babenhauſen, 3. Sept. Der Verein der Hundefreunde
von hier und Umgebung hatte vergangenen Sonntag auf dem
Exerzier=
platz eine interne Polizeihundevorführung. Wegen
Erkran=
kung ihrer Führer konnten zwei Hunde nicht an den vorgeſchriebenen
Arbeiten teilnehmen. Vorgeführt wurden: 1. Argo, genannt Prinz
von Radheim S. Z. 210 682. Beſitzer und Führer Herr
Gendarmerie=
wachtmeiſter Schäfer=Babenhauſen. Der Hund erhielt die
Bewer=
tung „gut”, 1. Stelle, 2. Fanny, genannt Lola von
Rinken=
luft S. Z. 78 465, Beſitzer Fabrikant A. Ganß=Dieburg,
Führer Herr Schäfer=Babenhauſen. Bewertungsnote „gut”,
2. Stelle. 3. Arno von Hergershauſen S. Z. 234 938. Beſitzer und
Führer Herr Gendarmeriewachtmeiſter Rauthſvrn hier.
Bewertungs=
note „befriedigend”, 3. Stelle, 4. Aſtor von Bachgau, S. Z. 210 689,
Beſitzer und Führer Herr Schwarz=Kleeſtadt. Bewertungsnote
be=
friedigend, 4. Stelle. — Nummer 1 und 2 haben ſomit die Befähigung
erworben, zur Landesverbandsprüfung der Polizei= und Schutzhunde
die am 27. und 28. September d. Js. ſtattfindet, zugelaſſen zu werden.
Trotz der ungünſtigen Witterung arbeiteten die Junghunde, ſehr gut=
Der Preisrichter, Herr Gendarmeriewachtmeiſter Steinmann=
Darmſtadt, dürfte ſcharf, aber gerecht ſeines Amtes gewaltet haben.
Für die Führer, deren Hunde nicht die Bewertungsnote „gut”
erhiel=
ten, möge das Reſultat ein weiterer Anſporn ſein, unermüdlich und
energiſch an der Ausbildung ihrer Lieblinge fortzuarbeiten.
* Hergershauſen, 1. Sept. Das Jahresfeſt des Umſtadt-
Baben=
hauſener Zweigvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung wird am
nächſten Sonntag, den 7. September, nachmittags 1½ Uhr, hier
ſtatt=
finden. Feſtprediger iſt Pfarrer Hartmann aus Groß=Umſtadt. Der
Vorſitzende des Zweigvereins, Dekan Knodt von Groß=Zimmern, der
Schriftführer, Pfarrer Briegleb=Groß=Umſtadt, ſowie ein Vertreter des
Hauptvereins find als Redner außerdem vorgeſehen. An die
evangeli=
ſchen Pfarrämter und Gemeinden richten wir hiermit eine herzliche
Ein=
ladung zur Teilnahme.
— Sandbach, 3. Sept. Das heſſiſche Wanderkino gab eine
Gratisvorſtellung den Kranken der Heilſtätte. Der Eskimofilm „Nanuk”
fand eifrige und aufmerkſame Bewunderung. Es würde dankbar von
den Kranken begrüßt werden, wenn von Zeit zu Zeit eine lehrreiche
Unterhaltung wiederholt würde. Auch wäre es aller Kranken Wunſch,
einmal ein Konzert zu hören.
* Michelſtadt i. O., 3. Sept. Bei der am 31. Auguſt ſtattfindenden
Beigeordneren=Stichwahl wurde Karl Neff (S.P.D.) mit
1146 Stimmen zum 1. Beigeordneten Michelſtadts gewählt. Sein
Ge=
genkandidat Ludwig Groll (Vereinigte Rechtsparteien) erhielt 1000
Stimmen. Die Wahlbeteiligung war ſehr ſtark.
* Von der Bergſtraße, 2. Sept. Unfall. Geſtern abend wurde
dem Poſtboten Mittel aus Lützelſachſen auf dem Bahnhof in
Weinheim beim Ueberſchreiten der Gleiſe der rechte Fuß unterm Knie
abgefahren. Der Verunglückte kam ſofort ins Krankenhaus.
— Von der Bergſtraße, 1. Sept. Wertloſe Zwetſchen. Die
Zwetſchen noch unreif, ſind durch den vielen Regen geſprungen und
infolgedeſſen wertlos geworden. Maſſenweiſe liegen ſie unter den
Bäumen und die noch hängenden fallen beim geringſten Winde zu Boden.
* Zwingenberg a. d. Bergſtr., 2. Sept. Obſtmarkt. Die heutige
Zufuhr auf dem hieſigen Obſtgroßmarkt betrug rund 700 Körbe, in der
Hauptſache Zwetſchen. Letztere waren gegen den ſeitherigen Preis von
10 Pfg. auf 6 Pfg. per Pfund gefallen, was in der Hauptſache auf die
vielfach durch das fortwährende Regenwetter geſchädigte Ware
zurück=
zuführen war. Zahlreiche Händler aus Darmſtadt, Frankfurt, Stutt=
*
gart, Hannover uſw, ſorgen für raſchen Abgang des Obſtes.
h. Auerbach, 3. Sept. Weinberganlage. Der Fürſtlich
Er=
bach=Schönbergiſche Weinberg, der ſog. Herrnwingert, im oberen
Rott=
berg, der im Frühjahr durch Kauf an den heſſiſchen Staat überging,
wird gegenwärtig eingefriedigt. Das anſtoßende Gelände, das früher
ebenfalls als Weinberg benützt und vom Staat käuflich miterworben
wurde, ſoll wieder zu Weinberg angelegt werden. Das ganze
Grund=
ſtück iſt etwa 10—12 Morgen groß. Die Lage iſt ganz beſonders
geeig=
net für Weinbau, und wird die Rieslingtraube, die bekanntlich den
beſten Wein liefert, im Rottberg in ſeinem ganzen Umfang in der
Hauptſache kultiviert. Der weithin bekannte „Auerbacher Rott” iſt ein
Produkt dieſes Berges, und iſt es recht erfreulich, daß die heſſiſche
Wein=
baudomäne ſich hier feſtgeſetzt hat durch Ankauf des fürſtlichen
Wein=
berges. Neben dem Bensheimer „Kirchberg” und „Pfaffenſteiner” wird
der „Auerbacher Rott” in den Kellereien der heſſiſchen Staatsdomäne
ſpäter einmal mit Stolz genannt werden. Bemerkt ſei noch, daß die
ſtaatlichen Weinberge im Fürſtenlager in den letzten Jahren ganz
be=
trächtlich erweitert wurden.
A. Auerbach, 3. Sept. Verein „Radſport”. Nächſten
Sonn=
tag nachmittag veranſtaltet im Gaſthofe „Zur Krone” der „Radſport”
eine Feſtlichkeit, beſtehend aus Saal=, Kunſt= und Reigenfahren von
Da=
men und Herren, wozu ſich der große Schweizerſaal ganz vortrefflich
eignet. Der Gau 70 Deutſcher Radfahrer, beſonders aber der
Darm=
ſtädter Velozipedklub, werden ſich in hervorragender Weiſe beteiligen,
und die Veranſtaltung zu einer hübſchen und recht intereſſanten werden
laſſen. Die auswärtigen Gäſte werden um 2 Uhr auf der Straße nach
Zwingenberg empfangen und mit Muſik zur Krone geleitet.
— Bensheim, 2. Sept. Eiferſuchtsſzene. In einem Hauſe
an der Bahnhofſtraße hat ein Ehemann ſeiner Frau einen Schuß in
den Kopf beigebracht. Der Mann glaubte Grund zur Eiferſucht zu
haben. Die Frau wurde in das Hoſpital gebracht. Der Mann hat ſich
ſelbſt ſofort nach der Tat der Polizei geſtellt.
AusVerkauf
wegen Umbau
(10996a
Enorm billige Preisel
Gebr. Höslein
Damen-Konfektion / Kleiderstoffe
* Aus dem Weſchnitztal, 2. Sept. Seltenes Feſt. Geſtern
feier=
ten die Eheleute Landwirt Leonhard Arnold in Schimbach und deſſen
Ehefrau Eliſabeth, geb. Stephan, das ſeltene Feſt der „
Diaman=
tenen Hochzeit‟. Der Jubelbräutigam zählt 86; die Jubelbraut
82 Lenze. Erſterer iſt noch ſehr rüſtig, während Letztere ſchon längere
Jahre leidend iſt. Aus der langjährigen Ehe ging eine zahlreiche
Nach=
kommenſchaft hervor, nämlich 7 Kinder — 3 Söhne und 4 Töchter
18 Enkel und 1 Urenkel. Zwei Töchter widmeten ſich dem Ordensſtande,
Während der Familienfeier, die im engſten Kreiſe abgehalten wurde, lief
ein huldvolles Gratulationsſchreiben des hochwürdigſten Herrn Biſchofs
Ludwig Maria von Mainz ein, von dem die Feſtteilnehmer mit
ſicht=
licher Freude Kenntnis nahmen. Beſonders bezeichnend für die
urwüch=
ſige Weſensart des Jubelbräutigams iſt die wohl einzig daſtehende
Tat=
ſache, daß er während ſeines ganzen Lebens weder einen Schluck Bier
trank, noch eine Zigarre oder ein Pfeifchen rauchte. Wegen ſeines
bie=
deren, einfachen, ruhigen und friedliebenden Charakters erfreut ſich das
Jubelpaar in allen Kreiſen hoher Wertſchätzung.
A. Offenbach, 3. Sept. Der Vorſtand des
Hypothekengläu=
biger= und Sparerſchutzverbandes Ortsgruppe Offenbach,
beſchloß in ſeiner vorgeſtrigen Sitzung, an den Landesverband
heran=
zutreten, damit dieſer erneut den Umwertungsausſchuß des
Reichstages erſuche, die ihm überwieſene Umwertungsfrage möglichſt
raſch im Sinne des Verbandes zu erledigen. Die Werbearbeit
der Ortsgruppe ſoll in den kommenden Wintermonaten auch auf die
größeren Landgemeinden des Kreiſes ausgedehnt werden. Es
ſind zunächſt öffentliche Verſammlungen in Neu=Iſenburg,
Sprendlingen Mühlheim und den bedeutenderen Mainorten
aufwärts davon in Ausſicht genommen. Der neue „Verband der
Intereſſenten zur Erlangung der Aufwertung von
Reichs=, Staats= und Kommunal=Anleihen” Sitz
Berlin=Charlottenburg, erließ kürzlich in der heſſiſchen
Preſſe einen Aufruf, die Beſitzer von Anleihen, Sparguthaben uſw.
möchten unter Angabe ihrer Werte ihre Anſprüche bei ihm anmelden.
Der Berliner Verband verlangt in ſeinem Antwortſchreiben
zunächſt ein Eintrittsgeld von 2 Mark. Mit der
Beitrittserklä=
rung wird der Verband berechtigt und verpflichtet die
In=
tereſſen des Beitretenden zur Erlangung der Umwertung der ihm
ge=
nannten Papiere im Sinne des anliegenden Rundſchreibens
wahrzuneh=
men. Darüber, ob dem Mitgliede des neugegründeten Berlin=
Charlot=
tenburger Verbandes durch die Wahrnehmung feines Vorteils weitere
Auslagen erwachſen, beſteht noch keine Klarheit, und der Vorſtand
der hieſigen Ortsgruppe des Hypothekengläubiger= und
Sparerſchutz=
verbandes iſt deshalb nicht in der Lage, ſeinen Mitgliedern den
Bei=
tritt zu dem Berliner Verbande zu empfehlen.
* Offenbach, 3. Sept. Der Dynamitdiebſtahl bei Bieber
in der Zementfabrik erregte im November v. Js. großes Aufſehen.
Der Kriminalpolizei gelang es, die Täter zu ermitteln und teilweiſe
feſt=
zunehmen. Zwei ſind in das Saargebiet entflohen und werden ſpäter
abgeurteilt, der Hilfsarbeiter Winter wird vom Jugendgericht
abge=
urteilt. Beſtraft wurden wegen ſchweren Diebſtahls in Verbindung
mit § 8 des Sprengſtoffgeſetzes der 34jährige Schreiner Knoblauch zu
1 Jahr, der 33jährige Steinmetz Nehring zu 1½ Jahren, der 25jährige
Keſſelſchmied Voirin zu 15 Monaten, der 20jährige, Spengler Seckamp
zu 1 Jahr, der 35jährige Schloſſer Weber zu 1 Jahr und der 38jährige
Sattler Schneider zu 1 Jahr Gefängnis.
+ Biſchofsheim, 3. Sept. Diebſtahl. Ein 15 Jahre alter
Forbildungsſchüler aus der Darmſtraße ſtieg am Sonntag in
Abweſen=
heit der Bewohner in einem Hauſe in der Friedrichſtraße ein. Er
entwendete in der Küche zwei Mark, da er ſonſt nichts begehrenswertes
finden konnte. Der jugendliche Dieb wurde dabei erwiſcht und der
Polizei zugeführt.
* Aus Starkenburg, 1. Sept. Aus dem Lehrerberuf. Im
Monat September finden nicht weniger als 8 Veranſtaltungen ſtatt,
die 2—8 Tage dauern, zu denen die Lehrer und Lehrerinnen eingeladen
ſind und zu deren Teilnahme ihnen Urlaub erteilt werden ſoll. Hierzu
bemerken die „Heſſiſchen Schulblätter”, das Organ des Kath.
Lehrer=
vereins in Heſſen: „Und das alles, trotzdem von allen Seiten und
kürz=
lich ſogar in unſerem Heſſiſchen Landtag um mehr Ruhe und
Stetigkeit=
für unſere Schulen und die Lehrerſchaft dringend gebeten worden iſt.”
Mainz, 2. Sept. Gutsbeſitzer Stallmann aus Wald=
Uelversheim Gheinheſſen), der Vorſitzende der rheinheſſiſchen
Arbeits=
gemeinſchaft und 1. Vorſitzende des Arbeitgeberverbandes für
Land=
wirtſchaft und Weinbau in der Provinz Rheinheſſen, iſt als
außer=
ordentliches, ſtimmberechtigtes Mitglied des Reichstagsausſchuſſes für
die beſetzten Gebiete in Berlin gewählt worden.
* Mainz, 3. Sept. Ein ſchwerer Unfall mit tödlichem
Er=
folg, ereignete ſich am Kaiſertor. Der Njährige Schloſſer Badek aus
Mainz=Kaſtel fuhr mit ſeinem Fahrrad. Bei einer Ausweichung, die er
machte, kam er in ein Auto hinein, wobei ihm der Wagen über die Bruſt
ging. Er wurde in ſchwer verletztem Zuſtande ins Krankenhaus
ge=
bracht und verſtarb auf dem Transport.
* Mainz, 3. Sept. Ein Feſttag für die Alten im ſt
validenhaus war der letzte Sonntag. Herr Schme
72 Jahre bei der Firma v. Zabern tätig war, feierte bei v.
heit und geiſtiger Friſche ſeinen 90. Geburtstag. Morger
brachte ihm ein Streichquartett ein Ständchen und anſch
das Quartett einer 91jährigen Inſaſſin ein Geburtstag=
1 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Hochzeitszug durch das
Kapelle, um die goldene Hochzeit eines Paares kirchlich
dem Auszug aus der Kirche brachte das Quartett noch
ein=
im engeren Kreiſe, wobei Herr Stadtrat Schollmeie
Gratulationen überbrachte.
* Mainz,=Koſtheim, 3. Sept. Eine unbekannte
Leiche wurde hier im Main geländet. Der Verlebte
mit ſchwarzem Jakettanzug, weißem Hemd und
ſchuhen. In den Hoſentaſchen befanden ſich ein weißes
zeichnet H. B., ein Schlüſſelring mit ſieben Schlüſſeln un
bürſte. Mitteilungen ſind an die Kriminalpolizei Main=
* Friedberg, 3. Sept. Der evangeliſche: Jugen;
heute in der Stadtkirche durch einen Feſtgottesdienſt
be=
ſchönert wurde die Feier durch das Hornquartett der Pfar
henn aus Großen=Buſeck und den hieſigen Kirchengeſan
Ratskeller verſammelten ſich heute zahlreiche ehemalige Ar
Regiment 61 und ſeinen Kriegsformationen.
Ein=
wird nächſten Sonntag an dem 25. Regimentsjubiläum
Darmſtadt teilnehmen.
* Friedberg, 3. Sept. Plötzlich geſtorben iſt hier de
aus Aſchaffenburg. Er war kürzlich auf dem Heimwee
auf unaufgeklärte Weiſe durch einen Schuß verletzt wo
konnte aber im Krankenhauſe entfernt werden und die
ſchien geheilt zu ſein. Nach einem Spaziergang erlag
Lähmung der Lunge.
* Friedberg, 3. Sept. Der wilde Turngau Wettere
laß ſeines Gaufeſtes die feierliche Grundſteinl
Denkmals für die Gefallenen des Turn
erau vollzogen. Der Graf zu Solms=Rödelheim in
den Platz für das Denkmal im Oſſenheimer Wäldchen
k=
fügung geſtellt. Unter Leitung des Gauturnwartes
Fink=
ſchierten tauſend. Turner im Viereck um den Denkmalst
Gauvorſitzende Dietz=Friedberg verlas die Urkunde und
mann=Fauerbach hielt die Gedächtnisrede. Im Gau Wet,
Sammlung für die Vollendung des Denkmals fortgeſetzt
b. Friedberg, 2. Sept. Die hieſige Bruderſchaft des
Ordens hatte auf geſtern abend zu einer öffentlichen Ve=
Hotel Trapp eingeladen, welche nicht ſehr zahlreich beſug
Lehrer Dickler, der Vorſitzende der hieſigen Bruderſche
Verſammlung und betonte in ſeiner Begrüßungsanſpr
Orden trotz aller Vorurteile, Verbote und Anfeindungen
nehmen begriffen ſei. Der Redner des Abends, Herr Pfo
von Offenbach, ergriff dann das Wort zu einem 1½ſtünd
In ſcharfen Worten geißelte er zunächſt die jetzigen polit;
Deutſchlands, er betonte, daß der Orden keineswegs ar
Zuſtände anknüpfen wolle, ſondern ſein Ziel ſei, Neue
Alle Stände und Berufsarten ſeien in dem Orden vertrete
der chriſtliche Charakter gewahrt werden, ohne dabei jedog
Politik zu treiben, nur müſſe der jüdiſche Einfluß auf 4
Maß beſchränkt ſein. Die Bildung einer lebendigen Vo
Unterordnung des Einzelnen unter das Ganze und eine
liche Nächſtenliebe ſeien die Ziele des Ordens, und unter
werde das ſchwarze Kreuz im weißen Felde ſeinen Sie
hin antreten, wo Deutſche, auch im Auslande und über d
ten. Lehrer Dickler dankte dem Redner in einem Schlußw
beifällig aufgenommenen Vortrag und wendete ſich in
worte nochmals gegen die vielen gegen dem Orden ver
urteile,
* Aus der Wetterau, 3. Sept. Nach der
Get=
droht nun auch der Kartoffelernte ſchwe
Unſere Getreideernte iſt — ſoweit ſie nicht nach Hauſe g
konnte — infolge des andauernden Regenwetters verlo
beſteht leider kein Zweifel mehr. Da in der geſamten
jeher das Getreide im Felde gedroſchen wurde, ſo iſt nur
in die Scheunen gefahren worden. Jetzt droht aber
Kartoffelernte furchtbarer Schaden. Aue
der ewige Landregen, denn die Kartoffel kann eher eine
als Näſſe vertragen. Die Zeichen der einſetzenden Kart
det man allenthalben an den Knollen in Geſtalt von
weißgelben Flecken. Mit einer normalen Kart
jetzt ſelbſt nicht mehr gerechnet werden, wenn jetzt y0
rungswechſel zum Beſſern eintreten ſollte. Da Sonf
fehlen, iſt wohl das Kraut mächtig gewachſen, aber 4
genügend Knollen gebildet. Reife und Ernte dürftn
ſetzen. Selbſt alte Leute erinnern ſich nicht auf ſolch
niſſe, zumal Getreide und Kartoffeln zugleich in (
Regentag vergrößert die ſchwere Notlage der Landwi
* Gießen, 2. Sept. Die Handelskammer für Ob
gemeinſchaftlich mit den beteiligten preußiſchen Handelsſ
Reichsverkehrsminiſterium gewandt und eine direkte Verl
Siegen—Gießen-Bebra—Leipzig unter Benutzung
feld-Hersfeld beantragt. Ferner wünſcht ſie dringe
eröffnung der Station Friſchborn an der Bahnlinie Lal
ſtein—Gedern—Stockheim-Vilbel—Frankfurt. Ferner M.
im Intereſſe des Einzelhandels Schritte dagegen iu
Staats= und Gemeindebeamten gemeinſchaftlich Lebensmit
ſtücke uſw. unter Umgehung des ortsanſäſſigen Kleinha.
* Butzbach, 3. Sept. Die Gauturnfahrt des Turngal
am 14. September die Turnvereine aus allen Teilen 2
des Lahngebiets in unſerer Stadt vereinigen. Es iſt 9e
tümliches Wetturnen verbunden, zu dem ſich 500 Turnel
— Da die Städteordnung eingeführt iſt, ſo find
Neuorganiſation der Stadtverwaltung ſtatt. Die Neuma9
verordneten iſt auf den 26. Oktober feſtgelegt worden.
* Griedel bei Butzbach, 2. Sept. Der Gemeinderar
bauung eines neuen Schulhanſes; im Herbſt ſoll noch Mit
ten begonnen werden.
* Ruppertsburg, 2. Sept. Auf dem Hüttenwerk.
oberen Horlofftal entſchlief nach längerem Leiden de
Nömheld im Alter von faſt 84 Jahren. Römheld, Eie
übernahm ſeinerzeit die Fabrik, welche damals gräftich
ſie durch Errichtung eines chemiſchen Werkes weiter
A=
nerk des Horlofftales hat er dadurch lohnende Beſchalt
Vor wenigen Wochen noch konnte er im Kreiſe ſeiſee
beiterſchaft ſein Geſchäftsjubiläum feiern. Er iſt ih.
Lasphe bei Biedenkopf als Sohn eines Pfarrers gehole”
* Alsfeld, 3. Sept Der Landjugendbund ee
gebung traf ſich am Sonntag im benachbarten Hergekz0.
gruppe ihre Bannerweihe abhielt. Der Vorſitzende de
Noßberg=Lich, Reichstags=Abgg. Dorſch=Wölfershei
Steinheim hielten Anſprachen.
* Ulrichſtein, 1. Sept. Zuchtviehauswah!
tig durch den Landwirtſchaftskammerausſchuß für Zwerde
men, Dr. Wagner=Gießen und Kreisveterinär Dr. Au
beſten Tiere der Vogelsberger Rotviehraſſe aus, uml l
Landwirtſchaftliche Ausſtellung nach Stuttgart 3u. bld
Oberſennerhof, dem Selchenhof, in Lauter uſwh. A0 Tiere vorgefunden. Das Vogelzberger Alte
Widerſtandskraft, Genügſamkeit und Zugfeſtigkeit,
It=
am beſten geeignet. Auch iſt es eine vorzügliche A0lte
Nationaiſtenograpbie
Neue Kurſe:
Freitag, den S. September, abends 7½. Uhr, im Seieſähbeile.
Ternmittel, Schüler 3 Mk. Anm
Hie aftbenährte Henkels Wasch -und Breieh.
Sparf Seite beim Maschen und 12f das besfe Einweit
Tiermarkt
15 junge Hühner
veg. Auflöf. d.
Hüh=
nerhaltg. bill. z. ver
kaufen; ferner ein
Schweinetrog.
Alexan=
derſtr. 9, pt. (*25440
4 Hühner (1923), zu
verk. 12 Mk. (* 25552
Lagerhausſtraße 30II.
3 Hühner, 1 Hah
(23er) f. 16 M. z. vk.
Sandbergſtr. 54 pt.
Ein 5 Wochen alter
deutſcher (*230md
(Rüde) mit
Stamm=
baum preiswert zu
verkaufen.
Hahn b. Pfungſtadt
Pfungſtädterſtr. 16.
Kleige
(An= und Verkäufe, St
DeutſcherSchäferhund
1¾ Jahr alt (Rüde)
in gute Hände z. ver
kaufen. Guter
und Hofhund. Ne
Geſchäftsſtelle.
„A
und Geſuche, Tiermafk
haben im Oarmſtädte.
toßen (
[ ← ][ ][ → ]ter 246.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 4. September 1924,
Seite 2.
Die Rhönflüge 4924.
Von Erich Weintraud.
ſoll man es leugnen, daß wir über die aufgeweichten Wege
Sahn erſchraken, als ſich unſer Zug durch die niedrigen
Vor=
en SRhön ſchlängelte, daß wir von Gersfeld nicht viel mehr
en einfachen Barockturm der kleinen Kirche und die breite
t E Schloſſes zwiſchen den ſchönen Parkbäumen über den
Ziegel=
rn Ortes. Hinter dichten Nebelſchleiern, verbargen ſich die
das Rauſchen des Regens wetteiferte mit dem Plätſchern
Fulx die als breiter Bach ſich durch die engen Gaſſen ſchlängelt.
Die=1 re Stadt hat Hochbetrieb: das Hauptquartier des „Rings
Flichl. Befehle ſchwirren, militäriſche Geſtalten eilen, Autos in
Men — in und Motorräder kommen ſchmutzbedeckt von der Höhe.
Der Aufſtieg.
Fs zwei Möglichkeiten, auf das Schlachtfeld, die Waſſerkuppe,
elatr! Die eine erprobten wir noch am Nachmittag, als der
nel armen zeigte. Ueber die naſſen Wieſen ſtiegen wir hinauf
die e, die die Waſſerkuxpe den Gersfelder Blicken entzieht.
ef ſSt der kalte Rhönwind über die nackten Kuppen, vor uns im
I5 der eigentliche Gipfel, man ahnt ihn nur; in der Ferne
eis Strahlen der verſchwindenden Sonne auf wellige Hügel,
liche ᛋſer und kleine Dörfer. Orangegelb iſt der Himmel,
Nebel=
udenm aus den Tälern wie zu Zeiten der großen Sintflut.
oniſm Land, um das nach alten Sagen Gott und Teufel im
pfe en.
e Möglichkeit aber berſuchten wir am anderen Tage. Das
minibus (Prſtkutſche wäre der beſſere Ausdruck dafür,, denn
ſt— ut iſt vorſintflutlich). Während die Sonne zwiſchen ein=
Im vom Himmel lacht, während wir auf dem Dache des
und uns mit kleinen Aepfeln bombardieren, die die
nied=
ängw r Zweige uns ins Geſicht peitſchen, werden wir langſam
F„uelle vorbei in die Höhe getragen. Zufrieden kauen Kühe
er ar) Weiden; die künftige Fleiſchkammer Deutſchlands. Plötz=
Diegt 1 Hem langgeſtreckten Rücken der Waſſerkuppe vor uns eine
Jadt.— nd dieſe Matten nicht Sanddünen und lagert dort oben
Aeins; Tawane? Nein das iſt kein heißer Wüſtenwind, der jetzt
die ider dringt. Wir fahren zum Fliegerlager. Aufgeweicht
zwiſchen den Zelten von den vielen Fußtritten. Große
wei hierhin und dorthin zum Start gebracht. Matroſen des
ltrix;, in weißen Hoſen winken mit roten Fähnchen von Kuppe
9uppes/ eberall ſieht man die wind= und wetterfeſten Geſichter der
Hopjes.
rtkheit hat epidemieartig von der Waſſerkuppe Beſitz
er=
ri auch der Herd nur in einem kleinen, luſtig bemalten
rd das Gift von zarter Hand gereicht wird, wir verfielen
9 Tiche. Es ſind die Hopjes. Auf den Wieſen liegen die
Echen, Hopjes in den windigen Baracken, in denen die
Limen ülü rrander ſtehen, Hopfes in den Zelten unter den breiten
mcßheugfty u, an den niedrigen Feldbetten, denen für Lüftung nicht
Eni ich g gt zu werden braucht, Hopjes, auch an der Baude, der
eimer leſ xen E2 Lung, auf der von den einzigen ſpärlichen Tannen geſchützt
hun wroßens gel warten, bereit, vom Gummiſeil geſchnellt in die Lüfte
Ordens w.igen,w ojes wohin man blickt.
tist
Segelflug und Leichtmotor.
enn ewei 1=bewerbe wurden dieſes Jahr auf der Rhön ausgetragen,
mndmt Fflugzg und Kleinmotorflugzeuge; Sport und Induſtrie. Die
dm in Entm aung des Segelflugs zieht wieder an uns vorüber. Die
tivenn Tien Hängegleiter, die Sitzgleiter, mit denen Schulz auf
achduger : Hank im dünnen Geſtänge unter den Tragflächen ſitzend
rnteſt Achl rdenrekord aufſtellte, und die verſchiedenartigen
Rumpf=
chnhtnen I. weitgeſpannten Flügeln, alte Preisträger und neue
mahm Ule. ind zu ſpringen die Startmannſchaften vor, ſchnell erhebt
Vögel, um in ſchönen Kurven auf die ſanften Hänge zu
imrat” oder „Conſul” ziehen lautlos ihre Schleifen über
n KAr, lachend ertönen Zurufe hinauf und hiab.
mn K:Veſtkuppe, dem Pelznerkopf, ſtarten die Motorflugzeuge.
r.— kleine Douglasmotor der eleganten weißen Martens=
In wirkt das techniſch Vollendete. Gedrungen iſt der
Inie bis zum Ende durchgeführt, jede Fläche auf den
Itand berechnet. Feſche Kurven zieht der „Rote Udet”.
es für unmöglich, daß 18 PS eine Maſchine ſtundenlang
Tten können. Neue Perſpek=iven eröffnen ſich: Jedem
chtflugzeug. Aber die alten Flieger ſagen: „Ich pfeife
iſche Flugzeug, in dem ich mir die Rippen brechen kann.”
enkt ſich aus unendlicher Höhe eine ſchwere Verkehrs=
*d die kleinen Brüder verſpottend.
Der Schwerpunkt.
etzentriert ſich das Intereſſe auf die Motorflugzeuge.
gelfliegen bildete die Grundlage, für die heutige Ent=
und Segelflug ſchufen die günſtigſten Formen der
en die Flieger auf die geringſte Luftſtrömung achten
n. Aber verlangt wird das billige Motorflugzeug, und
af es. Die langen ſchmalen Flügel des Hentzen=Blume
Schulmaſchine von Udet, die Meſſerſchmidtmaſchine und
reits mehr oder weniger vollendete Typen dar. Damit
ankt des Intereſſes verlegt. Als reiner Sport wird ſich
ſt ruf der Waſſerkuppe noch einige Jahre halten. Die
19 Swerbe können künftig in der Ebene abgehalten werden,
Ticht das Gelände viel eher den Anforderungen, die die
illige Leichtflugzeug ſtellt.
V
D
Ah.Reich
pfehlen sich zur
sführuv aller Spezialarbeiten der
Heimfahrt.
Wieder regnet es unaufhörlich in Strömen. Automobile raſen
durch die Straßzen, um Exzellenzen und Fürſtlichkeiten, Profeſſoren und
die „großen Kanonen” auf die Waſſerkuppe zum Fliegerfeſt zu bringen.
Reichswehr marſchiert mit Sang und Klang. Hinter den alten Fahnen
ziehen nationale Jugendverbände. Alte Flugkameraden treffen ſich in
freudigem Wiederſehen. Wir aber fahren gemächlich in die Stadt
zu=
rück. Es regnet in Fulda, es regnet noch in der Mainebene, und früh
bricht die Dunkelheit herein.
Reich und Ausland.
* Eröffnung der Bahnſirecke Bad Tölz=Lenggrietz.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
+ München, 3. September.
Heute wurde die Bahnſtrecke Bad Tölz—Lenggrietz eröffnet
und dem Verkehr übergeben. An der Eröffnungsfeierlichkeit
be=
teiligten ſich außer dem Miniſterpräſidenten Dr. Held der Miniſter
des Innern Stützel, Landwirtſchaftsminiſter Fehr und
Sozial=
miniſter Oswald. Außerdem waren erſchienen der frühere
baye=
riſche Miniſterpräſident von Knilling ſowie der frühere bayeriſche
Verkehrsminiſter. Die Reichsbehörden waren vertreten durch
den Leiter des Reichsverkehrsminiſteriums Zweigſtelle Bayern
Ritter von Frank ſowie durch den Präſidenten der Münchener
Eiſenbahndirektion von Völker.
Die Bahn, die unter den außerordentlich ungünſtigen
Ver=
hältniſſen der letzten vier Jahre gebaut wurde, erſchließt in
hohem Grade das durch landſchaftliche Reize ausgezeichnete
Ge=
biet von Lenggrietz mit der Benediktinerwand dem
Fremden=
verkehr. Größer jedoch iſt die wirtſchaftliche Bedeutung der Bahn.
Sie dient nämlich der Erſchließung des Holzreichtums im ſogen.
Jſar=Winkel. Da ein Teil des Waſſers der oberen Jſar durch
Speiſung des Walchenſees und des Walchenſee=Kraftwerkes
ab=
geleitet wurde, iſt die Möglichkeit, die langen Holzſtämme auf
Flößen zu Tal zu bringen, beſchränkt worden. An die Stelle der
Flößerei wird nunmehr die Bahn als Transportmittel treten.
Miniſterpräſident Dr. Held wies gerade auf die Bedeutung
der Lokalbahnen für Bayern hin und ſprach dabei die Hoffnung
aus, daß das Reich auch nach Uebernahme der bayeriſchen Bahnen
den beſonderen Bedürfniſſen Bayerns auf dieſem Gebiete
Rech=
nung tragen möge. — Ritter von Frank erklärte, daß die durch
die Reparationszahlungen belaſtete neue Eiſenbahngeſellſchaft ſich
nicht mehr den Bau von Lokalbahnen, die im allgemeinen
we=
niger rentabel ſind, leiſten könne. Man könne daher die
Eröff=
nungsfeier der vorliegenden Bahn zugleich als die
Begräbnis=
feier der Lokalbahnen bezeichnen.
Eine Erinnerung aus ſtürmiſcher Zeit.
AE. Frankfurt a. M. Der März 1919 ſteht allen Frankfurtern
noch in ſchrecklicher Erinnerung. Geſchäfte wurden geplündert,
Gefäng=
nistore geſprengt, das Gerichtsgebäude geſtürmt und Akten verbrannt.
Ein Ausſchnitt aus dieſer ſchlimmen Zeit wurde dieſer Tage vor dem
Gericht entrollt: zwei Raubanfälle. In der Wohnung eines Kaufmanns
erſchienen ſeinerzeit abends 4 Mann und verlangten mit vorgehaltenem
Revolver Geld von dem Wohnungsinhaber, einem Kaufmann. Unter
Gewaltanwendung wurden 1300 Mark geraubt. Einen gleichen Befuch
ſtattete das Quartett einer Villa am Marbachweg ab. Da hier Geld
nicht aufzutreiben war, tat man ſich an Likör und einem Imbiß gütlich.
Der Angeklagte K. ließ ſich von dem Hausbeſitzer verſprechen, ihm am
anderen Tag 500 Mark nach ſeiner — des Angeklagten — Wohnung zu
bringen. Man ermittelte daraufhin zwei Täter und ſie wurden zu
langjährigen Zuchthausſtrafen verurteilt. Als Mittäter wurde geſtern
gegen den ſeinerzeit aus dem Gefängnis befreiten Kutſcher verhandelt,
der ſchon eine Zuüthausſtrafe von 11 Jahren hinter ſich hatte. Die
Verhandlung gegen Kutſcher endete mit ſeiner Verurteilung wegen
Raubs in zwei Fällen zu ſechs Jahren Zuchthaus.
Frankfurter Fliegertage.
AE Frankfurt a. M. Anſchließend an die Tagung der
Wiſſen=
ſchaftlichen Geſellſchaft für Flugfahrt und an das Ende das
Rhönwett=
bewerbs, das bekanntlich ſein organiſatoriſches Zentrum in Frankfurt
hat, finden am 6. und 7. September Fliegertage ſtatt; die alljährlich im
Herbſt und Frühjahr ihre Wiederholung finden ſollen. Veranſtalter
ſind der Frankfurter Verein für Luftfahrt und der Frankfurter Aeroklub
unter Mitwirkung der Stadt Frankfurt und der Südweſtdeutſchen
Luft=
verkehrs=A.=G. Man wird alſo nicht nur Gelegenheit haben, die
Rhön=
flieger, die mit Hilfsmotor fliegen, zu bewundern, ſondern es werden
auch die Limouſinen der Südweſtdeutſchen Flugverkehrsgeſellſchaft in
den Dienſt der Veranſtaltung geſtellt. Das lebhafteſte Intereſſe dürften
Siese Sickel
und boch brauchen Sie nicht zu verzweifeln!
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einfachſte und natürlichſte Mittel gegen alle
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Ge=
brauch werben Sie merken, wie Ihr Geſicht
wieder zart unb blütenrein wirb. Koſtenfreie
Beratung und Kosmetiſches Hauslerfkon 2
gegen Rückporto. Exterikultur= Kolberg.
die ſportlichen Leiſtungen der Flugzeugführer finden; namentlich der
berühmteſte lebende Jagdflieger, Oberleutnant a. D. Udet, hat
zuge=
ſagt, ſeine der Technik des Luftkampfes entnommenen Kunſtflüge
vor=
zuführen. Fallſchirmabſprünge wird der bekannte Münchener Flieger
Bäumler vorführen. Am Sonntag vormittag werden zwei
Frei=
ballone aufſteigen, auf die Autos und Motorräder eine ſog. Fuchsjagd
veranſtalten. Dies iſt das Wichtigſte aus dem reichhaltigen Programm,
das neben dem wiſſenſchaftlichen Teil der Tagung einhergeht.
Vermählung der Prinzeſſin Marie Alexandra von Baden.
Karlsruhe. Die Vermählung der Prinzeſſin Alexandra von
Baden mit dem Prinzen Wolfgang von Heſſen findet vorausſichtlich am
17. September in Salem ſtatt.
Katholiſcher Miſſionsbund.
Berlin. Der Reichskanzler Dr. Marx ſandte dem Deutſchen
Katholiſchen Miſſionsbund, der gelegentlich der 63.
Katholikenverſamm=
lung ſeine Tagung abhält, ein Handſchreiben, in dem er auf die
Bedeu=
tung deutſcher Miſſionstätigkeit hinweiſt. Immer mehr häuften ſich
die Beweiſe, daß die Vernichtung des deutſchen Einfluſſes in hohem
Maße einen Rückſchlag in der Kulturentwicklung der ehemaligen
deut=
ſchen Kolonien darſtelle. Um die deutſche Geiſtestätigkeit und Kultur
auf dem Gebiete der Förderung fremder Länder und Völker darzutun,
ſei eine möglichſt weitgehende Unterſtützung der deutſchen Miſſionen
nötig. Eine echt nationale Tat würde eine erfolgreiche Betätigung
deutſcher Akademiker an der Förderung der Miſſionsausſtellung ſein,
die 1925 in Rom geplant ſei.
Ein humoriſtiſches Wettſteuergeſetz.
Obzwar in Oeſterreich vor einiger Zeit eine Abänderung des
Wett=
ſteuergeſetzes vom Nationalrat angenommen wurde, die am 1. Sept. in
Kraft tritt, war in den nachbarlichen Zeitungen über den Inhalt des
Geſetzes, das eine beträchtliche Herabſetzung der Steuerſätze brachte, ſo
gut wie nichts zu leſen. Das hatte feinen Grund darin, daß die
Aus=
führungsbeſtimmungen für die reichlich komplizierte Berechnung der
Steuerſätze ſehr lange auf ſich warten ließen. Jetzt, wo dieſe
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen vorliegen, begreift man, weshalb ihre Herſtellung
ſo lange dauerte, denn was da angefertigt wurde, iſt wohl das Tollſte,
was ein Bureaukratenhirn ausdenken kann. So heißt es in einer
Ta=
belle der „Grenzwertberechnung” der Steuer u. a.: „Der tarifmäßige
Abgabenſatz von 25 Prozent iſt nicht anzuwenden, wenn die ermittelte
Quote mehr beträgt als das 21fache, aber weniger als das 22,9259259 des Wetteinſatzes. In dieſem Falle iſt vielmehr die Gewinngebühr
mit 10 Dreizehnteln der Summe zu ermitteln, die ſich ergibt durch
Hin=
zurechnung von 520 % des Wetteinzuſatzes zu dem Betrag, um den der
Gewinnſt größer iſt als das 20fache des Wetteinſatzes!!‟ Wer lacht da
nicht?
Die amerikaniſchen Weltflieger.
NewYork. Präſident Coolidge hat an die amerikaniſchen Flieger
anläßlich ihrer Ankunft auf amerikaniſchem Boden ein
Glückwunſch=
telegramm geſandt, worin er u. a. erklärt, daß die ſportlichen
Leiſtun=
gen der amerikaniſchen Flieger für die ganze Welt ein hervorragendes
Beiſpiel ſein werden. Der kanadiſche Premierminiſter King wird ſich
außerdem nach der Landungsſtelle begeben, ſobald die amerikaniſchen
Flieger auf kanadiſchem Boden gelandet ſein werden. Die Flieger
wer=
den vorausſichtlich heute von Labrador nach Neu=Schottland fliegen und
von dort nach Boſton, wo ihnen ein großartiger Empfang vorbereitet
wird.
Der ſchwarze Tob.
Helſingfors. In der Gegend von Aſtrachan iſt eine
furcht=
bare Peſtepedemie ausgebrochen, der bereits über 100 Menſchen zum
Opfer gefallen ſind. Zur Verhinderung der Ausbreitung der Seuche
wurden in den noch nicht betroffenen Orten beſondere Schutzwachen
gegründet, die die Flüchtlinge aus den Epedemiegebieten zurückweiſen.
Geſchäftliches.
Manche Hausfrau weiß vielleicht gar nicht, ein wie
billiges, nahrhaftes und wohlſchmeckendes Nahrungsmittel ſie mit einem
Oetker=Kuchen auf den Tiſch bringen kann. Es braucht ſich
kei=
neswegs dabei immer um den altbewährten Napfkuchen nach Dr. Oetkers
Rezept zu handeln, denn die gute Obſternte gibt Gelegenheit zu
reich=
licher Abwechſelung. Eine ausgewählte Serie von Rezepten, die laufend
an dieſer Stelle veröffentlicht wird, erbringt der Hausfrau den Beweis
der Billigkeit ſelbſt hergeſtellten Gebäcks und bietet ſicher eine
willkom=
mene Anregung zu Verſuchen. Es empfiehlt ſich, die Rezepte
auszu=
ſchneiden und aufzubewahren.
Tageskalender.
Orpheum, abends 8 Uhr: Sein Doppelgänger”. — Union=,
Reſi=
denz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. —
Vereini=
gung früherer Leibgardiſten, abends 8½ Uhr:
Leib=
gardiſtenabend im Reſtaurant Sitte.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Freitag, den 5. September.
Wenig Aenderung der beſtehenden Witterung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſn
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 4. September 1924,
Klabeneiſſerſchaft des Rheiniſchen Motorrad=Klubs.
Ueberraſchendes Meldeergebuis.
Die Meldeliſten ſür die Rheiniſ Klubmeiſterſchaft weiſen die
geradezu fabelhafte Zahl von 316 Meldungen auf, wobei ſich 117
der=
ſchiedene Marken von Fahrzeugen bekeiligen. Man kann wohl ſagen,
s iſt dies wohl die größte Zuſammenſtellung verſchiedenartiger
Fahr=
zeuge, die ſich in dieſem Jahre gemeinſam in Marſch ſetzt. Es ſind die
Namen faſt aller unſerer bekannten Fahrer aus dem Rheinland
vertre=
ten, unter den Fahrzeugen eine faſt überwiegende Anzahl ausländiſcher
Fabrikate. Die Reichsaußenhandelsſtelle, für Kraftfahrzeuge hat allen
Teil=
nehmern an der Fahrt nach Darmſtadt den zollfreien Verkehr im
beſetz=
ten Gebiet freigegeben. Es beteiligen ſich im ganzen 22 Klubs an
die=
ſem gigantiſchen Wettbewerb. In letzter Stunde hat ſich auch der Köln=
Ehrenfelder Motorſport=Klub zur Teilnahme entſchloſſen. Die Wertung
gilt als ſchärfſte Punktwertung mit einer Bergprüfung, deren Start
und Ziel geheim gehalten wird, um niemand den Vorrang durch
Trai=
nieren zu geben. Eine große Anzahl Preſſevertreter haben bereits
ſichere Teilnahme an dieſer Fahrt zugeſagt.
Die Organiſation iſt durch den Klub für Motorſport Köln, in
Ge=
meinſchaft mit dem Motorrad=Klub Siegburg und dem Motorſport=Klub
Altenkirchen (Weſterwald) dem Gau 3a Frankfurt und den Heſſiſchen
Motorrad=Klub Darmſtadt ausgeführt. Köln iſt am Samstag vormittag
6 Uhr 30, wie auch bei der Deutſchlandfahrt, der Ausgangspunkt der
weitaus größten automobiliſtiſchen Veranſtaltung des Rheinlandes.
Großer Preis, von Italien.
Für das am 7. Oktober auf der Rennbahn in Mailand=Monza zum
Austrag kommende 800 Km.=Rennen um den Großen Preis von Italien
liegen bis jetzt 13 Meldungen vor, und zwar von vier Marken, nämlich
Alfa Romeo, Fiat, Mercedes und Schmid. Alfa Romeo ſchickt ſeine
be=
währteſten Fahrer Ascari, Campari, Wagner und Minoia ins Rennen.
Für Schmid ſtarten Gonx und Foreſti, für Fiat Nazzaro, Bordino und
Salamano, während die Frage nach dem Führer des vierten Wagens
noch unentſchieden iſt. Vorausſichtlich wird entweder Marchifio oder
Paſtore am Steuer ſitzen. Die Chancen der Marke Mercedes verteidigen
Werner, Lautenſchlager und Neubauer. Man erwartet einen
außer=
ordentlich heißen Kampf. Die beteiligten Häuſer haben ſich minutiös
und im Bewußtſein eines ſehr harten Rennens auf die bevorſtehende
Schlacht von Kompreffor gegen Kompreſſor vorbereitete. Insbeſondere
über die Trainingserfahrungen der neuen 8zyl. Mercedes=Modelle mit
Kompreſſor hört man fabelhafte Dinge. Der Wagen ſoll ſpielend 250 Km.
herausgeben. Es iſt einleuchtend, daß natürlich auch Alfa Romeo alles
aus ſich herausgeben wird, um den Sieg von Lyon zu wiederholen, und
daß auch Fiat geſonnen iſt, den Mißerfolg aus dem Großen Preis von
Europa auszuwetzen. Da man auch damit rechnet, daß Bugatti noch
meldet, um ſich ohne Kompreſſor in den Kampf zu miſchen, wird das
Er=
eignis noch um eine Note intereſſanter. Bekanntlich ſollen auch die
Bu=
gatti=Wagen über 200 Km. leiſten. Außerdem ſteht die Meldung des
Grafen Zborowski auf ſeinem Miller noch in Ausſicht.
Abendwettkämpfe in Duisburg. — Houben nicht am Start.
Die internationalen Leichtathletikkämpfe des Weſtdeutſchen
Spielver=
bandes in Duisburg am Montag abend hielten nicht ganz das, was man
ſich von ihnen verſprochen hatte. Die Konkurrenzen wieſen teilweiſe
nur ſchwache Beſetzung auf. Houben fehlte am Start, da er von der
Sportbehörde keine Erlaubnis bekommen hatte. Der Neuſeeländer
Por=
ritt zeigte ſich in beſter Form. Nicht nur, daß er die 200 Meter leicht
gegen Wondratſchek und Apfel gewann, ſondern auch über 100 Meter
lief er ein gutes Nennen und fertigte den Auſtralier Carr, der bis 80
Meter geführt hatte, ſchließlich noch ſicher ab. Peltzer hatte über 1000
Meter in dem Amerikaner Kennedy keinen Konkurrenten, Schoemann
konnte wegen einer Fußverletzung nicht antreten. Die 3000 Meter
wur=
den zu einem Duell zwiſchen Huſen=Hamburg und dem Amerikaner Riek.
Beide liefen an der Spitze zuſammen über den größten Teil der Strecke.
300 Meter vor dem Ziek zog Huſen den Spurt an. 200 Meter lang
gab es einen harten Bruſt=an=Bruſt=Kampf, dem ſchließlich Niek erlag,
der auf den letzten 100 Metern 40 Meter zurückfiel. — Die
Re=
ſultate: 100 Meter: 1. Porritt=Neuſeeland, 11 Sek. 2. Carr=
Auſtralien, ½ Meter. 3. Schlößke=Berlin ½ Meter, — 200 Meter:
1. Porritt 22,6; 2. Wondratſchek=Berlin 2½ Meter; 3 Apfel=
Mann=
heim, 2 Meter. — 400 Meter: 1. Schmidt=Berlin, 51,8: 2. Ufer=
Bonn, 2½ Meter; 3. Blum=Neuwied, 1½ Meter. — 1000 Meter:
1. Peltzer=Stettin, 2:37; 2. Ufer, 15 Meter; 3. Kennedy=Amerika,
15 Meter. — 3000 Meter: 1. Huſen=Hamburg, 9:07,8; 2. Rieck=
Amerika, 40 Meter; 3. Gerull=Duisburg 90 Meter. — 3mal 1000
Meter: 1. Kölner B.C., 8:02,6; 2. München 1860, 1 Meter;
3. Bochum 48, 100 Meter. — 4mal 100 Meter: 1. Berlin, 43,4;
2. Weſtdeutſchland, 2½ Meter — Hochſprung: 1. Fritzmann=
Char=
lottenburg, 1,72 Meter; 2. Köpke=Stettin, 1,67 Meter (außer
Konkur=
renz 1,83 Meter). — Speerwerfen: 1. Hauer=Düſſeldorf, 50,69 Met.
2. Wipf=Schweiz, 50,60 Meter: 3. Hofmeiſter=Münſter, 47,34 Meter. —
Kugelſtoßen: 1. Haymann=München, 13,63 Meter; 2. Wenninger=
Pir=
maſens, 12,39 Meter; 3. Witthaus=Köln, 12,12 Meter. —
Stabhoch=
ſprung: 1. Lehninger=Charlottenburg, 3,60 Meter; 2. Baltes=
Dort=
mund, 3,30 Meter.
Jugendwetturnen des 4. Bezirks Main=Rhein=Gau D. T. in Roßdorf.
Trotzdem der Himmel ſein griesgrämigſtes Geſicht zeigte und immer
wieder von neuem ſeine Schleuſen öffnete, konnte doch der Wettkampf
der Jugend des 4. Bezirks durchgeführt werden. Der Turnverein
Roß=
dorf hatte alle Vorbereitungen gut getroffen, die Vereine waren mit
ihrer Jugend zahlreich erſchienen und das turneriſche Programm bot
reichlich Abwechſelung. Der Samstag=Abend brachte den mit Spannung
erwarteten Bezirksmannſchaftskampf an den drei Hauptgeräten und eine
Kürfreiülbung. Als Sieger bzw. Bezirksmeiſter ging mit 391 Punkten
der Turnverein „Vorwäzts Nieder=Roden hervor. Die auf großer Höhe
ſtehenden Roßdorfer Geſangvereine „Sängerluſt”, „Konkordia”, „
Lieder=
kranz” ließen zwiſſhendurch ihre herrlichen Chöre erſchallen und eine
erſtklaſſige Muſikkapelle gab Proben ihres Könnens.
Der Sonntag=Morgen brachte den Wettkampf der Jugend, die, von
ganz kleinen Ausfällen abgeſehen, faſt vollzählig in der gemeldeten Zahl
erſchienen war. Der Sportplatz in Roßdorf, der von dem in dieſem
Jahre ſo reichlichen Naß quatſchte und quiekte, ließ allerdings die
Aus=
führung der volkstümlichen Uebungen nicht zu. Das Jugendwetturnen
mußte auf einen Kampf an den Geräten und Freiübungen beſchränkt
bleiben, was dank der geräumigen Turnhalle des Turnvereins
Roß=
dorf glatt ſich abwickelte. Sehr vorteilhaft erwies ſich auch noch der
neu eingerichrete kleine Turnſaal.
Die Reſultate waren recht gut, ebenſo legten die am Nachmittag
gezeigten Sondervorführungen der Vereine Zeugnis ab von guter
tur=
neriſcher Arbeit. — Wir wollen nicht unterlaſſen, an dieſer Stelle den
freundlichen Gaſtgebern von Roßdorf, ebenſo unſeren Turnbrüdern
von der Darmſtädter Turnerſchaft, die als Kampfrichter mitgewirkt,
un=
ſeren beſten Dank zu ſagen.
Nachſtehend die Sieger jeder Gruppe:
a) Zöglinge, Jahrgang 1906—7: 1. Gg. Will, Babenhauſen;
2. Ph. Meyer, Dieburg; 3. Paul Knobloch, Babenhauſen, Ed.
Hart=
mann, Harreshauſen; 4. Chriſt. Jäger, Vorwärts=Nieder=Roden; 5.
Lud=
wig Kolb, Babenhauſen.
b) Zöglinge. Jahrgang 1908—09: 1. Joh. Jäger, Vorwärts=
N.=Roden; 2. Jak. Büdinger, Tgde. N.=Noden; 3. Herm. Emig,
Roß=
dorf, Joh. Reichenbach, Vorwärts=N.=Roden; 4. Fr. Ewald, Roßdorf,
Peter Groh, Vorwärts=N.=Roden; 5. Ph. Mahle, Babenhauſen; 6. Hch.
Zimmer, Roßdorf; 7. Franz Jäger, Tgde. N.=Roden; 8. W. Grimm,
Vorwärts=N.=Roden, Herbert Berk, Roßdorf; 9. Eugen Pilger,
Baben=
hauſen; 10. Adolf Hartmann, Harreshauſen; 11. Hch. Geißler,
Harres=
hauſen; 12. Karl Hartmann, Harreshauſen Ph. Stork, Roßdorf;
13. Hch. Hartmann, Harreshauſen; 14. W. Merz, Harreshauſen;
15. Chr. Jakoby, N.=Roden, Jak. Keller, Vorwärts=N.=Roden, Chr.
Simon, N.=Roden; 16. Karl Blümler, Babenhauſen.
c) Schüler, Jahrgang 1910—11: 1. Chr. Werner, Vorwärts=
N.=Roden; 2. Fritz Günther, Roßdorf; 3. Fr. Stauth, Roßdorf; 4. Karl
Hitzel, N.=Roden; 5. Hch. Rupp, Vorwärts=N.=Roden; 6. Ph. Ott,
N.=Roden, W. Well, Babenhauſen, B. Ohl, Babenhauſen; 7. Seb.
Sahm, N.=Roden; 8. Hch. Höreth, Harreshauſen; 9. B. Berz,
Harres=
hauſen; 10. P. Jäger, Vorwärts=N.=Roden, W. Trum, Tgde. N.=Roden;
11. Ld. Kaffenberger, Roßdorf; 12. Joſ. Berndt, Dieburg, Fritz Renis,
Babenhauſen; 13. W. Eikhardt, Harreshauſen; 14. Johs. Sterkel,
Die=
burg; 15. Karl Enders, Dieburg, Phil. Hartmann Harreshauſen;
16. Hch. Hartmann, Harreshauſen; 17. Nik. Koſer, N.=Roden; 18. Ernſt
Keil, Babenhauſen; 19. W. Weber,Dieburg; 20. Hch. Selzer,
Harres=
hauſen; 21. Joſ. Löuig, Dieburg.
d) Schüler, Jahrgang 1912—13: 1. Ph. Renis, Babenhauſen;
2. Ludw. Ruhl, Roßdorf; 3. K. Buchholz, Babenhauſen; 4. Herm.
Holz=
apfel, Babenhauſen, Hch. Kaffenberger, Roßdorf; 5. K. Ohl,
Baben=
hauſen; 6. Ph. Kaffenberger, Roßdorf; 7. W. Hartmann, Harreshauſen;
8. M. Heil, Babenhauſen, Joſ. Sterkel, Dieburg; 9. Adam Enders,
Dieburg; 10. Hch. Eichhorn, Babenhauſen, W. Roos, Roßdorf; 11. Hch.
Blümler, Babenhauſen; 12. Karl Bender, Dieburg; 13. L. Krapp,
Babenhauſen, Joſ. Weber, Dieburg, Karl Emig, Roßdorf; 14. P.
Grünewald, Roßdorf; 15. Fr. Breitwieſer, Roßdorf; 16. Joſ. Braun,
Dieburg; 17. Peter Roth, Roßdorf.
e) Schüler, Jahrgang 1914 und ſpäter: 1. Hch. Ohl; 2. Chr:
Ramis; 3. Hch. Fendt; 4. H. Mahle; 5. Hans Fenchel; 6. Joſ. Vollhard;
7. Ph. Fendt; 8. A. Vollandt; 9. Joſ. Pilger, ſämtlich Tv. Babenhauſen.
5) Schülerinnen, Jahrgang 1910—11: 1. Sophie Henkel;
2. Gretel Will, Emmy Bauer; 3. Marie Will; 4. Käthe Will,
Baben=
hauſen; 4. Käthe Fiſcher, Roßdorf; 5. Hilde Bauer, Babenhauſen;
6. Gretel Breitwieſer, Roßdorf, Erna Arzt, Babenhauſen, Dora
Buch=
holz, Babenhauſen; 7. Lisbeth Moter, Roßdorf, Marie Fiſcher,
Baben=
hauſen; 8. Anna Krapp, Babenhauſen; 9. Grete Kipp, Roßdorf; 10. El.
Blümler, Babenhaufen, Settchen Pilger, Babenhauſen; 13. Grete
Hauck, Babenhauſen, Lieschen Jäger, Roßdorf; 14. Gretchen Kloß,
Roßdorf.
g) Schülerinnen, Jahrgang 1912 und ſpäter: 1. Johanna
Ohl; 2. Lina Götz; 3. El. Gaubatz; 4: Lorchen Roſe, Babenhauſen;
5. Marie Schäfer; 6. Emmy Geiß, Roßdorf; 7. Marie Vollhardt,
Baben=
hauſen; 8. Hilde Schenk, Roßdorf; 9. Lenchen Vollhardt, Babenhauſen,
Anna Ewald, Roßdorf; 10. Ella Poth, Roßdorf.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Hallen=Frauenwetturnen.
Zu einem für die Frauenturnſache großen Tag rüſter die
Turngeſell=
ſchaft zum 5. Oktober dieſes Jahres. An dieſem Tag findet ein Hallen=
Frauenwetturnen, offen für den geſamten Main=Rhein=Turngau der
Deutſchen Turnerſchaft, in unſerem Turnhauſe, Dieburger Straße 26,
ſtatt. Am Vormittage werden ſich die Turnerinnen im Einzelwettkampf
meſſen. Der Wettkampf beſteht aus je einer Pflichtübung an Reck,
Bar=
ren, Pferd und Freiübung, ſowie aus einer Barren= und
Handgerät=
übung, welche von den Turnerinnen frei gewählt ſind. Am Nachmittag
verden Muſtervorführungen der Gauvereine im Bühnenh
werden; nur muſtergültige Vorführungen kommen zur
Sch=
das Männerturnen wird am Nachmittage zu ſeinem Recht kon
in höchſter Vollendung als deutſche Turnkunſt vorgeführt v.
Bis jetzt ſind aus dem Gaugebiet zahlreiche Vormeldungen
daß mit Sicherheit angenommen werden darf, daß bei
gerkranz geſtritten werden wird. Die Gauvereine ſeien
g=
auf den Meldeſchluß zum Wetturnen, den 15. Septemb=
Pokalturnier in Nied a. M. (Tv. 1877).
A=Klaſſe: 1. Sieger: Tgde. Nied; 2. Sieger: Taſe
bei Darmſtadt; 3. Sieger: Tv. „Vorwärts” Langen.
B=Klaſſe: 1. Sieger: Tv. Sindlingen; 2. Sieger: 7.
heim a. M.; 3. Sieger: Tv. „Vorwärts” Langen.
Reſultate der A=Klaſſe: Tade. Nied—,Vorm'
gen 5:3 (5:0) Tgde. Griesheim b. D.—,„Vorwärts” La
Tgde. Nied—Tgde. Griesheim b. D. 1:0 (0:0).
Er. Nach einer längeren Pauſe trat am Sonntag die Turn
Griesheim b. D. zum erſten Male wieder in einen Wettkam
Ausgang als ſehr günſtig für die eifrigen Griesheimer bewe
den kann. Leider wurden alle Spiele durch das andauernd
wetter, das den ſchönen Nieder Sportplatz ſtark aufweichte
dert; jedoch ging alles glatt und ohne Unfall von ſtatten.
des Turniers, Tv. Ludwigshafen, gegen den die Griesheime
Spiel austragen ſollten, hatte aus unbekannten Gründe
Stunde abgeſagt; daher wurde eine Neuausloſung erforderlich
erſten Spiel begegneten ſich Tgde. Nied und „Vorwärts”
die alte, erfahrene Kombinationsmannſchaft, überrumpelte
Halbzeit die Langener und führt, bis dahin nach blendendem
5:0. Erſt nach Wiederbeginn erwacht Langen aus ſeinem
Schlummer und ſetzt ernſthaften Widerſtand entgegen,
anſcheinend auf den Nachmittag ſchonen und gibt ſich mit
Führung zufrieden. Aber Stillſtand iſt Rückgang! Langen y
eifriger und erzielt bald ein Tor. Durch dieſen Erfo
fällt noch ein zweites Tor, was man in der erſten
Halb=
ſchloſſen hielt. Am Schluß verwandelt Langen auch ein
zum dritten Tor. — Im zweiten Spiel treten ſich am Ne
Griesheim und „Vorwärts” Langen gegenüber. In der
wohl Griesheim ſtark im Angriff, kann ſich aber ſehr ſchle
verhältniſſen anpaſſen. Langens zähe Verteidigung in Ver
dem guten Tormann halten zunächſt ihr Heiligtum rein.
wechſel werden die Angriffe der jungen Griesheimer durchd
fehlt im entſcheidenden Moment immer wieder der kr
Endlich gelingt dem Halblinken der erſte Treffer für Grie
der Halbrechte bald einen ſaftigen zweiten folgen läßt. Aue
kommt noch zu einigen gefährlichen Durchbrüchen, doch iſt d
digung der Sache gewachſen.
Im dritten entſcheidenden Spiel treten ſich die beiden Siee
Nied und Tgde. Griesheim, gegenüber. Wer mit einem gla
der erfahrenen Nieder reihnete, ſah ſich in den erſten Minuten
Obwohl Griesheim am Nachmittag ſchon das zweite Spiel able
es ſich zunächſt beſſer zuſammen als Nied und iſt mit zähe
dem ſtrengen Tempo gewachſen. Mittelſtürmer und Halbli
ſchießen unglaubliche Sachen. Torlos werden die Seiten gewe
Spannung ſteigert ſich, als Nied noch auf das Tempo drüchl
Mittelläufer, der beſte Mann auf dem Spielfeld, erzielt ſchli
einem unerhöfften Fernſchuß das einzige Tor kurz vor Schluß.
die alte, erfahrene Mannſchaft, zeigte ein hohes Können und i
los eine der beſten Mannſchaften Frankfurts. Geſpanut iſt n
mein auf das Zuſammentreffen am nächſten Sonntag mit dem
Meiſter, Tv. Seckbach. — Die jungen Griesheimer entte
angenehmſten Seite; trotz der langen Pauſe findet ſich di
men und zeigte ein wohldurchdachtes, friſches Spiel, das i
ter noch viel erhoffen läßt. — Langen erfüllte nich
tungen. Im erſten Spiel ließ ſich die ſympathiſche C
heit und Untentſchloſſenheit glatt überfahren und
zweiten Halbzeit in Schwung, als es aber ſchon zu
gegen Griesheim iſt ſich die Mannſchaft des Ernſt
wußt, jedoch zeigt ſich der Sturm nicht durchſch
der ſtabilen Verteidigung der Rothoſen dune
Länderkampf Ungarn—Deutſchland.
Das zweite große Fußballergebnis der neuen
kampf Deutſchland—Ungarn, der am 21. Sep
peſt vor ſich geht. Es iſt der achte Kampf zwiſche
mannſchaften. Dreimal ſiegten die Ungarn, ebe
liefen unentſchieden, der letzte 1922 in Bochum
die deutſche Elf 1920 in Berlin mit 1:0 die Ober
Treffen hat der Deutſche Fußball=Bund vornehml
Meiſtermannſchaft des 1. F.=C.=Nürnberg herange;
Elf hat folgendes Ausſehen: Stuhlfaut (Nürnhe
heim), Kugler (Nürnberg), Lang (Hamburg)
Nürnberg), Strobel (Nürnberg), Bantle (Freiburg),
Sutor (ſämtlich Nürnberg).
Breitenſträter — Rudi Wagner.
Das große Ereignis der weſtdeutſchen Sportgene
in Mülheim bringt neben der Ausſcheidung zur
wichtsmeiſterſchaft, die laut Verbandsbeſchluß über
4=Unzen=Handſchuhen führt, noch drei weitere nich
Kämpfe. Die Schwergewichte Hans Wagner und
Duisburg und Carbol=Belgien, ferner Urban Gral
burg füllen das Programm aus. Schiedsrichter im
nachm. beginnenden Kämpfe iſt Walter Rothenburg.
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Wilhelminenstraße 3, Telephon 2600. Für die Freien
Gewerkschaften, Wurster, Metallarbeiter-Verband,
Bismarckstr. 19. Für Angehörige der Afa-
Organi-
sationen, Lange, Z. d. A., Bismarckstr. 19. Für den
Gewerkschaftsbund der Angestellten, Weinberg,
Hügelstr. 19. Darmstädter Lehrerverein (Herr Lehrer
Siefert), Verband der oberen Finanzbeamten (Herr
Rechnungsrat Rot). Verband der mittleren Verwaltungs-
Beamten (Herr Köbler). Vereinigung der Beamten der
L. V. A. (Herr Knieriem und Frl. Hirsch). Verein der
Justizamtmänner (Herr Koch). Verband der
Gemeinde-
beamten (Herr Blank). Verein der Bankbeamten (Herr
Haas). Gewerbliche Fortbildungsschule (Herren Abt
und Schwelm). Kaufmännischer Verein Darmstadt
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246.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. September 1924.
Seite 11.
Seneralverſammlung
de Evangeliſchen Bundes
in München.
Vierter Tag.
Die 221 Ineralverſammlung des Evangeliſchen Bundes erhielt ihre
igibſe in irchliche Weihe durch die Feſtgottesdienſte, die am
Sonn=
ſ, den S luguſt, in zwölf verſchiedenen Kirchen gehalten wurden.
ſtprediges er hervorragender kirchlicher Stellung, die Landesbiſchöfe
n Sachf and Mecklenburg, Univerſitätsprofeſſoren und praktiſche
Velſorger: den verſchiedenen Teilen Deutſchlands waren hierfür
vonnen boten der feiernden evangeliſchen Gemeinde Hebung und
ärkung evangeliſchen Bewußtſeins. Zog ſich doch durch die
Pre=
ten der Herzen erhebende Gedanke hindurch von dem herrlichen
ſitz, den Evangeliſchen an ihrem evangeliſchen Glauben und ihrer
ngeliſches irche haben. Der evangeliſche Glaube iſt ein heiliges
be, deſſe ürdigung und Neubelebung die Proteſtanten ihrem
Re=
mator — riken; er bringt Freiheit, Frieden, Gemeinſchaft mit Gott
d erfüllt H mitten in aller Not der Zeit die Menſchenherzen mit
er Gew=k und Freude an Gott, wie ſie Luther an ſich erfahren.
er evanes ver Glaube im Sinne Luthers iſt ein heiliges „Dennoch!"
trotz 2 Unfeindung der Gegner und der eigenen Kleinmütigkeit
den Hes”, klingen ſoll als ein ehrfürchtiges, dankbares Bekenntnis.
wird d. / Jangeliſche Glaube dem deutſchen evangeliſchen Volke zur
derung ichen, indem er das Selbſtbewußtſein wieder aufrichtet,
Gottes— Btſein wieder erweckt, das Berufsbewußtſein ſtärkt und
Pflicht. Btſein vertieft.
Svangeliſcher Volksabend in der Tonhalle.
Nach g urigem Orgelfpiel eröffnete Kirchenrat Dekan Lembert
evange— rr Volksabend in der Tonhalle. Von des evangeliſchen
ubens S ichkeit ſprachen darauf die drei Redner: Dekan Dr. Ul=
* aus elsbühl, Oberkirchenrat Kreisdekan Baum aus Mün=
und S endirektor Fahrenhorſt aus Spandau.
Frau —— Donte=Gorter hatte ihre große Kunſt
dankens=
ntdenx riſt des Evangeliſchen Bundes geſtellt und umrahmte die
räge uu eſängen von Bach, Wolf und Hummel. An der Orgel
er O— ſ* der St. Johanneskirche, Guſtav Schödel.
Parallelverſammlung im Odeon.
7end im vollbeſetzten Odeonſaal, weihevoll durchwoben
ſ— von Hermann Sagerer und den prachtvollen Darbietun=
Frof ammerſängerin Erler=Schnaud, wurde von Pfarrer Joch
Frärrer Eröffnungsanſprache hob Letzterer hervor, daß auch
Abenyyiter dem Zeichen des Gedankens von des evangeliſchen
ubens X. ichkeit ſtände. Nicht in hochmütiger Selbſtüberhebung,
in her Dankbarkeit wollen wir uns des heute freuen.
Is JQ. fürunſere Jugend behandelte das Thema unter
ſchendemmifall der bekannte evangeliſche Jugendführer Pfarrer
ler; Berlin. Unſere Jugend ſucht nach dem Zuſammenbruch
t ur
S und letzten Endes Autorität. Unſere höchſte Autorität
unky iſt nichts auf der Welt. Das religiöſe Freiheitsſehnen
* Jugu aber findet Erfüllung dort, wo kein Prieſter ſich mit
Macky Hrüchen zwiſchen die Seele und ihren Gott ſtellt. In
jeſu Chriſti findet die nach ſittlicher Freiheit ringende
Schutz vor Verſeuchung der Seelen. Reine Herzen
klar vrgen. — Anſtelle des erkrankten Oberkirchenrates
Her=
od rach Pfarrer Kadner
St. Lukas in München
du iſchen Glaubens Herrlichkeit als Ouelle ſittlicher
— Als einigende Macht des Weltprote=
Gehandelte die Herrlichkeit des evangeliſchen Glaubens
3Auguſtat aus Spandau. Im Schlußwort gab
Pfar=
von der Verſammlung ſchon reichlich dargebrachten
ſeits warmen Ausdruck und ſchloß mit dem Wunſche,
ehmer in ſeinem perſönlichen Leben Zeugnis ablegen
Hangeliſchen Glaubens Herrlichkeit.
Hauptverſammlung.
Fünfter Tag.
und Gebet wurde die Verſammlung eröffnet.
Stadt=
cher, Vorſitzender des bayeriſchen Hauptvereins, ver=
90 rung des be
hen Staatsminiſteriums. Dann hielt
Vo ol rde des Bundes, Hofprediger D. Doehring, die
Er=
ging von der Feſtſtellung der Tatſache aus, in der die
venders Bedeutung des gegeenwärtigen Augenblicks in der von
Geſchehniſſe des letzten Jahrzehntes innerlich Ergriffe=
Frage nach dem „neuen Menſchen” liege. Daher iſt
rsS gang die Rückkehr zu dem ſeeliſchen Grunderlebnis des
itumm rbedingt erforderlich, wenn ſowohl die Welt überhaupt,
deutn Volk im beſonderen ein wirkliches Auferſtehen er=
Sieſem Sinne will der Evangeliſche Bund der Sturm=
Luthery in. So unbedingt dankenswert die charitative Hilfe
heun che am deutſchen Volk iſt: ſie wird Miſſionsgebiet,
An=
ekt fri, e aus dem Glauben geborene Liebe ſein, die nicht
ver=
nder ilen, zum Glauben des Urchriſtentums zurückführen
kary enn der heuer im Schwange gehende Parlamentaris=
„WVrſchauung” noch ſtärker praktiſch in den Vordergrund
Heboro Notwendigkeit werden, daß ſich auch der evangeliſche
par mritariſch organiſiere, um ſeine Belange wirkſam zu ver=
Hinweis auf Tannenberg und Sedan — „welch’ eine
Hottes Fügung!“ — ſchloß der Redner.
Stelle ſprach Geheimer Konſiſtorialrat Univerſitätspros
oll über „Reformation und Urchriſten=
Unſin Meformatoren ſind davon durchdrungen geweſen, daß
rem n. E nichts anderes täten, nichts anderes tun dürften und
tun brauchten, als das urſprüngliche Chriſtentum in
einhell jederherzuſtellen. Heute iſt dieſer Glaube von beiden
ers Xert. Umſtritten iſt, was die Reformation in der Ge=
R.K n und im Verhältnis zur mittelalterlichen Kirche
be=
frri H iſt aber auch geworden, was der urſprüngliche Sinn
geweſen iſt. Daraus ergibt ſich: wer heute über die
ihr Recht ſich klar werden will, der muß zuvor über
ſich klar geworden ſein. Jeſus verkündet das
kom=
t, aber er verkündigt gleichzeitig den Gott, der den
II, der (durch ihn) den Sünder ſelbſt ſucht. Dieſer
oruch iſt das Einzigartige und die Kraft des
Chriſten=
re Religion geht von dem Satz aus, daß man rein
eheler ſich Gott naht. Jeſus ſtellt das Ungeheuerliche auf,
ekehr/ ott zuerſt und zwar mit ſeiner Vergebung dem
Men=
gerr; rit; ohne daß dabei doch dem Ernſt des
Gerichtsgedan=
as al) vchen wird. Auf die Gnade baut er ſeine, die höchſten
ungesr Uende Ethik. Luther nimmt das hohe Ideal auf, das
htugr beſonderem Sinn pflegte: Gottesliebe von ganzem
anzer Seele. Er ſucht, nach der Mahnung der Kirche,
Gottesliebe in ſich zu „erwechen” — mit dem
Ergeb=
ſcheitert. Denn ſobald er ſich hinterher gewiſſenhaft
davon überzeugen, daß jedem ſeiner Akte” noch ein
Er erringt alſo das nötige Verdienſt nicht — oder
in der Zwiſchenzeit aufgegangen war, daß die ganze
Jangelium nicht ein Rat, ſondern ein Gebot heißt, ſo
Tde bei ſeinem Gutgemeinten vielmehr unter Gottes
e hat Luther die Torheit des Evangeliums wieder be=
B er jetzt erſt an eine Vergebung überhaupt glauben
begreift das viel Zugeſpitztere, daß Gott demjenigen,
chr hält, trotzdem gnädig ſein kann: daß Gott durch
Ech ſeine Gnade erreicht. Damit begreift er auch das
6 gerade die Gnade, d. h. die im Glauben verſtandene
heinbar alle Sittlichkeit auflöſt, die alleinige Kraft
* Das Schuppentier.
Von Rudolf Kindt.
(Nachdruck und Verwendung bei Vorträgen verboten.)
Die Geſchichte dieſes Schuppentieres ſcheint luſtig, iſt
es aber gar nicht. Doch: „Was iſt ein Schuppentier?” wird
mancher fragen. Ein afrikaniſcher Igel, der ſtatt der Stacheln
plattenartige Horngebilde auf der Haut trägt, die ihn, ſobald er
ſich, um einer Gefahr zu entgehen, zuſammenrollt, wie ein Panzer
ſchützen. Dem Ausſehen nach ſcheint das Ganze ein rieſiger
Tannenzapfen zu ſein, zumal der harmloſe Kerl manchmal
fünf=
fach ſo groß iſt als ſein europäiſcher Verwandter.
Schuppentiere ſind in Afrika häufig und in europäiſchen
Zoologiſchen Gärten meiſt nicht vorhanden. So erzählte Frau
Fama drüben, wer ein lebendes Schuppentier heim nach
Deutſch=
land bringe, werde für dieſe Kleinigkeit allerwenigſtens 5000 Mk.
— man bedenke: Goldmark! — erlöſen.
Nun, wenn meine kaufmänniſchen Talente auch ſonſt mäßig
ſind, hier dachte ich, als mir ein grinſender Feldherero eines
Tages ausnahmsweiſe einmal ein lebendes Schuppentier ſtatt
der ſonſt handelsüblichen leeren Haut hinhielt: Halt, das
Ge=
ſchäft wird gemacht! Ich erlegte bare 50 Pfennig und beſaß in
Gedanken „mindeſtens” 5000 Mark in Gold.
Als Behauſung gab ich meinem Schuppenigel eine herrliche,
einen Meter im Quadrat meſſende, eben ausgepackte
zinkbeſchla=
gene Ueberſeekiſte. Womit ihn nun aber füttern? Hm, daheim
hatte ich als Junge meine Igel mit Milch und friſchen
Regen=
würmern geletzt und dazu hatten ſie angeblich auf dem Speicher
Mäuſe gefangen. Mäuſe hatte ich gerade nicht zur Hand,
Regen=
würmer waren bei uns ſeltener als die Schuppentiere — aber
Milch! Ja, das ging. Und ſtatt der ekelhaften Würmer wird
mein Wertobjekt ſicher feingehacktes, gutes Rindfleiſch annehmen!
Gelöſt, die Magenfrage? — Ach nein. Die Milch rannte der
Dummkopf erſt mehrere Male um, und als ſie ihm in einem
ſtandfeſten eiſernen flachen Gefäß gereicht wurde, tappſte er nur
darüber hinweg oder durch den weißen See hindurch. Das
ge=
hackte Fleiſch ſah er einfach nicht. — Nun, der Hunger wird dein
Lehrmeiſter ſein, dachte ich und überließ ihn guten Gewiſſens
dieſem und der Nacht.
Am nächſten Morgen? Das gleiche Bild. Nur war das
Fleiſch ausgetrocknet und die Milch ſichtbar verſchüttet,
ver=
ſchmutzt. Mein Schuppentier war ebenſo ſtumpfſinnig und
ab=
lehnenden Weſens wie zuvor. Ich habe bis zum Abend dieſes
Tages in redlichem Bemühen alles verſucht, um den ſonderbaren
Geſellen zur Annahme irgend einer Nahrung zu veranlaſſen, und
halb Omaruru hat ſeinen Senf dazu getan — was nicht wörtlich
zu verſtehen iſt. Es half nichts. Weder Fleiſchbrühe noch
hart=
gekochte, gehackte Eier, weder Gemüſe noch Früchte aus dem
Garten, weder mühſam gefangene Fliegen noch im Garten
aus=
gegrabene fette Käferlarven fanden Gnade. Was ich alles ſonſt
noch verſuchte? — Ich weiß es nicht mehr.
Als dann der Abend nahte, war ich ſehr niedergeſchlagen.
Mit mir ſtand ein Dutzend Nachbarn dumpf brütend, ſich das
Hirn zermarternd, vor der Ueberſeekiſte mit dem ſchönen
Zink=
einſatz. Plötzlich ſchrie ich, wie ein irrſinnig Gewordener: „
Kum=
kum, Johannes, Koinkib, Abraham!” und wiederholte das, bis
vier meiner braven Schwarzen um mich verſammelt waren. —
„Fix!” — befahl ich dann — „jeder bringt eine tüchtige Schippe
voll Erde mitten aus dem Termitenhaufen, den ihr eben
um=
werſt! Und paßt auf, daß ihr ja viel Termiten mitbringt!“
Ich hatte die Löſung des Rätſels. Das Schuppentier iſt ein
Inſektenfreſſer, ſeine Hauptnahrung ſind Termiten —
ameiſen=
ähnliche Tierchen, das glaubte ich zu wiſſen — und da meine
Leute glücklicherweiſe dabei waren, einen dem Hauſe allzu nahe
ſtehenden Termitenhaufen umzuwerfen, zu vernichten, die
Köni=
gin auszugraben, war die Nahrung in allerſchönſter Nähe. Schon
kamen meine Kerle zurück. Es wimmelte in dem ſchönen,
wei=
chen, fetten Lehm aus der Mitte des Rieſenhaufens nur ſo von
den winzig kleinen, faſt durchſichtigen Arbeitstermiten. Acht
große Schaufeln voller Lehm wurden in die Kiſte geworfen.
Entfliehen konnten die zum Futter beſtimmten Tierchen trotz
ihrer bekannten, an Leder, Holz, Stroh, Kleidern und ähnlichen
oft mit Staunen, aber noch mehr Grauen beobachteten Fähigkeit,
alles zu zerkleinern, nicht, denn das Zink des Kiſteneinſatzes war
undurchdringlich für ſie. Mit dem erhebenden Gefühl, meine
Klugheit habe geſiegt, zog ich ab, um nun, nachdem das gute
Schuppentier mit ſeiner Lieblingsſpeiſe verſehen war, mir ſelbſt
etwas zu genehmigen. Und ich ſchlief in dem befriedigenden
Gedanken ein, daß mein Schuppentier dieſe Nacht nicht zu
hungern brauche. —
Gewiß habe ich in meinem Leben manche Ueberraſchung
erlebt. Wenige aber wie jene, die meiner am nächſten Morgen
wartete. Mein erſter Gang war zu dem künftigen Gaſt des
ham=
burgiſchen oder Berliner Zoologiſchen Gartens. Mit offenem
Mund ſtand ich vor der Kiſte. Ich war zuerſt verſteinert, wie
weiland Lots Weib, für das ich immer, warum, weiß ich nicht,
Mitleid empfunden habe. Dann rieb ich mir die Augen heftig
und verſuchte ſie an anderen Objekten, um ſie zu prüfen. Was
war denn das? Der ganze Zinkeinſatz lag wie plattgewalzt am
Boden der Kiſte, obſchon er Tags zuvor noch außer dem Boden
auch die vier Seitenwände je einen Meter hoch und einen Meter
breit bekleidet hatte. Die Erde aus dem Termitenhaufen lag ganz
unter dem Zink, das Schuppentier ſichtlich vollkommen erſchöpft
in einer Ecke ſeiner Behauſung.
Es mag ziemlich lange gedauert haben, bis mir dieſes
Bildes Deutung dämmerte. „O, ihr Schafsköpfe!” ſagte ich laut,
und dachte nur an die Freunde, die mich nicht verhindert hatten,
mein Vorhaben auszuführen, nicht an meine eigene —
Dumm=
heit. Natürlich, ſo war es gekommen, ſo hatte es kommen müſſen!
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(V,1008
Die Kiſte war ja nicht die unbegrenzte Freiheit. Gewiß in
der Freiheit kann das Schuppentier herausſpringen, leine lange
Zunge heraushängen, einige Termiten mit ihr aufwiſchen und
dann Zunge und ſich ſelbſt vor den Angriffen anderer Termiten
in Sicherheit bringen. Hier — war das arme Schuppentier vom
Jäger zum Wild geworden! In Maſſen hatten es die kleinen
Inſekten angefallen und unter den tauſend wütenden Biſſen,
hatte mein gepeingter Freund zu entfliehen verſucht, hatte mit
den grabgewohnten, klauenbewehrten Füßen verſucht, die Wände
hochzugehen, und dabei den weichen Zinkeinſatz während einer
gewiß furchtbaren Nacht heruntergekratzt und vollkommen
zu=
ſammengetreten! — Nun lag das Opfer meiner Ueberklugheit
halbtot in ſeinem Gefängnis! — Und da es durchaus nichts zu
ſich nehmen wollte, nicht einmal von der ihm wiedergeſchenkten
Freiheit Gebrauch machen konnte, lag es nur noch einen Tag faſt
regungslos da und iſt dann an den Folgen der Biſſe der etwa
2 Millimeter großen und einen halben Millimeter breiten
durch=
ſichtigen Arbeitstermiten zugrunde gegangen. Ich habe faſt
dar=
über geheult.
Und daran ſieht man die ganze Kläglichkeit meiner
kauf=
männiſchen Begabung, ich dachte damals wirklich keinen
Augen=
blick an die 5000 Mk., die nach des Schuppenigels Tod bei
mei=
nem Konto „Hoffnungen” abzubuchen waren.
Stiminen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründst werden.
Darmſtadt als Kunſtſtadt!?
Wieviel wurde ſchon Darmſtadt als Kunſtſtadt in Wort und Schrift
geprieſen. Doch wie doch noch ſo manches verbeſſerungsbedürftig iſt,
um auch dem Namen Ehre einzubringen, zeige folgendes: In den
letzten Wochen wurde diel über den Rathausumbau und Ratskellerbau
diskutiert. Iſt dies ſo nötig? Sähen ſich dieſe Perſönlichkeiten, die ſo
ſehr für dieſe Projekte eintreten, an Regentagen einmal die
unglaub=
lichen Zuſtände auf dem Wochenmarkte an. Bei ſtarkem Regen wird
der ganze Markt faſt in ein Waſſerloch verwandelt. Das Gemüſe liegt
halb im Waſſer. Die Verkäufer ſind den Unbilden der Witterung
aus=
geſetzt. Darf man ſich wundern, wenn dieſe Leute einmal krank werden?
Und die Käufer?. Sie bekommen bei 2 Pfund Gemüſe ½ Pfund Waſſer.
Beſchmutzen ihre Kleider uſw. Ab und zu erſcheint auch mal ein Hund
auf der Bildfläche, der ſeinem Beſitzer durchgebrannt iſt. Guten
Appe=
tit! Was denken ſich die Fremden, die dies mit anſehen? Wäre es
nicht Pflicht der Stadtväter, ſich einmal energiſch für einen
Markt=
hallenbau einzuſetzen? Wäre dies nicht das Allernotwendigſte? Haben
doch kleinere Städte wie Darmſtadt bereits eine Markthalle. (Gießen.)
Platz= oder Arbeitermangel dürften wir kaum haben in Darmſtadt.
Und das Geld? Hat man ſo viel für andere Sachen übrig, wird man
wohl auch hier die nötigen Mittel nicht verſegen können. Mögen dieſe
Zeilen dazu beitragen, endlich einmal dieſe Zuſtände auf unſerem
Marktplatz zu beſeitigen. Ich glaube, daß ich dieſe Zeilen wohl im
In=
tereſſe der allermeiſten Einwohner Darmſtadts ſchreibe. — Nun noch
eines! Geht man des Abends, ſo nach 11 Uhr, vom Bahnhof
kom=
mend, die Rheinſtraße herauf, ſo müßte man ſich ſchon eine Laterne
mitnehmen, um nicht etwa, bei trübem Wetter, unliebſame
Bekannt=
ſchaften mit irgend einem Baume zu machen. Iſt doch die Beleuchtung
in der unteren Rheinſtraße eine derart mangelhafte, daß man ſich
wun=
dern muß, daß nicht ſchon Beſchwerden eingelaufen ſind. Machen doch
die paar trübſeligen Gaslichter den Eindruck eines Städtchens, deſſen
Bewohner wohl noch hinter dem Monde zu Hauſe ſind. Kam ich da
neulich nachts um ½2 Uhr nach Karlsruhe, deſſen Bahnhof auch etwas
von der Stadt abliegt, ja, da ſind die Zugangſtraßen wie Hauptſtraßen
mit elektriſchen Bogenlampen beleuchtet. Kommt man aus der
Bahnhof=
halle heraus, begrüßt uns der Stadtgarten, bei uns in Darmſtadt
ſtar=
ren Kartoffeläcker und Drahtzäune den Ankommenden entgegen. Wäre
nicht auch hier das Anbringen von Bogenlampen in den Hauptſtraßen
am Platze? Iſt es nicht möglich, die Gärten auf dem Exerzierplatz,
wenigſtens an der Rheinſtraße, verſchwinden zu laſſen? Wenn hier keine
Häuſer gebaut werden, ſo lege man eine kleine Anlage an. Hoffentlich
nehmen ſich die maßgebnden Stellen auch einmal dieſen Hinweis zu
Herzen, damit auch Darmſtadt den Namen „Kunſtſtadt”, mit Recht
H. H.
tragen kann.
Zu Goethe’s Geburtstag ſah man in Läden, Zeitungen
uſw. Aufſchriften, Ausſprüche des großen Mannes, ja ſogar Werke von
ihm in lateiniſcher Srift geſchrieben und gedruckt. All’s dies beweiſt,
daß Manche wohl ihren Goethe im Munde führen, aber nicht im Kopfe,
geſchweige im Herzen. Denn Goethe wollte nichts von der lateiniſchen
Schrift wiſſen. Er nannte die deutſche Schrift eine „Offenbarung
deutſchen Gemüts”. Noch draſtiſcher ſprach ſich ſeine Mutter, die Frau
Rat Goethe aus. Dieſe kerndeutſche Frau nennt die Lateinſchrift
eine „neumodiſche Fratze” und ſchreibt: „Von dir, mein lieber Sohn,
hoffe ich, daß ich nie ein ſolches menſchenfeindliches Produkt zu ſehen
bekomme.”
Rund=Funk=Programm.
Donnerstag, den 4. September.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: Wirt=
ſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Uhr: Unterhaltungsmuſik. — 7.30
Uhr: Vortrag: Freih. v. Droſte: Anton Bruckner (zu ſeinem 100.
Ge=
burtstag). — 8 Uhr: Stunde der Frankfurter Zeitung, Vortrag von
Herrn Prof. Fritz Wichert. — 8.30 Uhr: Italieniſcher Geſang.
1. Prolog aus Bajazzo”, Leoncavallo; 2. Orcheſtermuſik aus „
Ba=
jazzo”, Leoneavallo; 3. Stretta aus „Troubadour” Verdi; 4.
Ouver=
türe Maskenball” Verdi; 5. Arie aus dem 3. Akt „Maskenball”:
„Ja, Du haſt das Herz mir entzündet” Verdi; 6. Duett aus „La forza
del deſtino” Verdi. Mitwirkende: Herr John Gläſer, Tenor, Herr
Adolf Permann, Bariton, beide von der Frankfurter Oper; am
Grot=
rian=Steinweg=Flügel: Herr Dr. Merten von der Frankfurter Oper;
ein Kammerorcheſter. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt,
Wettermel=
dung und Sportbericht. — 9,55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9,56
Uhr: Drei Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe.
10—11 Uhr: Geſellige Muſik.
Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr:
Erſte Bekanntgabe devneueſten Tagesnachrichten. — 12.15 Uhr:
Kur=
zer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. — 12.55 Uhr:
Uebermitt=
lung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite Bekanntgabe der neueſten
2.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht
Tagesnachrichten Wetterdienſt.
der Berliner Börſe. — 4.30—5.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik (
Ber=
liner Funkkapelle). — 5.45 Uhr: Sprachunterricht (Engliſch).
8.30—10 Uhr: Zum 100. Geburtstag Anton Bruckners. 1. Der
Him=
melsmuſikant (Ein Lebensbild), Dr. Felix Günther. 2. Aus „Gloria
Anton Bruckner”, E. Liſſauer, (Rezitation) Julius Brandt,
Ober=
ſpielleiter am Gr. Schauſpielhaus Berlin. 3. Scherzo aus der 4.
Sin=
fonie, A. Bruckner. Fritz Wenneis (Schiedmayer=Meiſterharmonium).
4. Aus Bruckners Briefen (Rezitation) Julius Brandt, Oberſpielleiter
am Gr. Schauſpeilhaus, Berlin. 5. Adagio und Scherzo aus dem
Streichquintett, A. Bruckner. Franz Veit, 1. Konzertmeiſter des Berl.
Philh. Orcheſters, 1. Violine. Alfred Graupner, 2. Violine, Willy
Höber, Bratſche, Walter Schulz, Cello, Emil Perduß, Kontrabaß.
— Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten,
Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
London (365 m). 8 Uhr MEZ.: Gounod: „Fauſt”.
ToT
OaßorfSiaarelte CLfd
1
(ür den taglichen Bedart
TA
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Handelsbia
4. September 19349
Handel und Wandel in Heſſen.
Pom ſäddeutſchen Solzmarkt.
Treuhandgeſellſchaft in Darmſtadt. Einem allge= der, Städte uſw. beſtand, hat zu neuen beträchtlichen Kursſt
meinen Bedürfnis der Induſtrie= und Handelskreiſe Nechnung tragend, für dieſe geführt. Kriegsanleihe erreichte den Stand von 1
I=
hat ſich in Darmſtadt die Darmſtädter Rebiſions= und Treuhand=Al.=G. zentige Reichsanleihe über 1600 und auch die Notierungen der
Karlsruhe, den 2. September, gebildet. Zweck der Geſellſchaft iſt vor allem die Ausübung der Revi= und Zwangsanleihe gingen ſtark in die Höhe. Im
Weun auch der Monat Auguſt im allgemeinen mit großer ſions= und Treuhandtätigkeit, ſowie die Beratung der Betriebe in teilweiſe verkauft, ſo daß zu Beginn des Verkehrs en Ki
Wirtſchaftliche Rundſchau.
im. Praktiſche Virkungen der Annahme, der Schiffahrts= und Bankaktien ſo ziemlich ohne Ausnahme
überzeugend ins Feld geführt werden können, ſo dürſten doch Dawesgeſetze, (Eigenbericht.) Die Annahme der Londoner Ab= landswerten behaupteten Nenten die geſtrigen Kursaufſch
die nächſten Tage ſchon die Gewißheit bringen, ob die auf die machungen durch den Reichstag wurde auch in Pforzheim, wo man be= Kanada und Baltimore waren wenia berändert. Am
Unterzeichnung des Londoner Paktes geſetzten Hoffnungen in ſonders in Induſtriekreiſen die Verhandlungen mit Spannung ver= die Flüſſigkeit noch zugenommen. Die Debiſen wurden
Erfüllung gehen oder nicht. Das Eine dürfte jedenfalls feſtſtehen; folgte, mit Erleichterung begrüßt. Die raſch bekannt gewordene An= wieder unverändert feſtgeſetzt.
im Laufe des Freitag wurde den Arbeitern in einzelnen
Schmuckwaren=
heit gerade für die dortigen Läger iſt unbedingt mit dem Ein= beit wieder verlängert werden könne. Andere Geſchäftsinhaber
ent=
der Pfalz und dem Rheinlande zu rechnen. Richtunggebend kann. Bis vor kurzer Zeit arbeiteten noch rund 15000 Arbeiter verkirzt. Dann Amſterdam=Rotterdam .„
vielleicht auch der in der Vorwoche ſtattgefundene Holzmarkt in ſetzte eine leichte Belebung des Geſchäftsganges ein, die zur Verringe=
Pforzheim ſein, der auch in dieſem Frühjahre — eine Folge des rung der Kurzarbeiterziffer auf ein Drittel führte, während dieſe nun ſtovenhagen z„. erheblich heruntergehen dürfte.
Abſchluß der Süßwarenmeſſe. Die Reichsſüßwaren= Helſingfors „........., V 10.47— 1053— 10.47—
meſſe in München iſt vorgeſtern geſchloſſen worden. Wie aus Kreiſen Italien :....
In den letzten Wochen war überhaupt feſtzuſtellen, daß Ba= der Meſſeleitung verlautet, kann das Ergebnis als ſehr günſtig bezeich= London „a
den und Württemberg kaufluſtiger und auch zu höheren Geboten net werden; uamentlich in Schokolade, Marzipan und Lebkuchen kam es Paris, uunnun unnerer 2./4—
zu bedeutenden Abſchlüſſen. Auch die Weinbrand= und Likörfabriken Schweiz
geneigt waren als Bayern, trotzdem der bayeriſche Waldbeſitz im haben günſtige Abſchlüſſe erzielt. Die Ausſtellung wird vorausſichtlich Sponien zuzzz=
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenmaxkt. Wegen der andauernd Japan ..............."
Landesgrundpreiſe, die in Baden und Württemberg die Aus= feuchten Witterung vermehren ſich bei allen Getreideſorten die Klagen hio de Janeiro..
über die qualitative Beſchaffenheit, ſo daß bereits vielfach Beanſtan= Aelgrad. ...an7
nahme bildeten. In Baden erzielte man ſo bei mehreren in der dungen ſtattfanden und das Geſchäft dadurch ſchwieriger wird. Die Liſſabon „..„ Zeit abgehaltenen Verſteigerungen im Mittel= und Ober= Preiſe ſind im allgemeinen behauptet bzw. wenig verändert. In Nog= Danzig ..=
a=
gen wurde ſeit geſtern wieder mehr gehandelt. In Weizen, Hafer und
Mehl waren die Umſätze gering; die Nachfrage blieb unbedeutend. Bei
Am Nadelpapierholzmarkt hatte man längere Zeit. Gerſte bleiben feine Qualitäten nach wie vor gefragt, doch zeiat ſich auch
mit erſthändigen Angeboten zurückgehalten. Die Verſuche, die bei dieſen bereits vielfach Auswuchs. Mais lag feſt. Futterartikel waren Aktiengeſ. für Anilinfr. 17000 16375. Hanſa Dampſſch. „u
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 3. September. Zu Be= Bismarckhütte . ...."
Papierholzhändler in Frage, während ſich die Papier= und Zel= ginn der heutigen Börſe machte ſich bei der Spekulation, und vereinzelt Braunkohlen=Briketts , / 37500 36000 Lindes Eismaſch.
luloſefabriken noch weiterhin zurückhalten, teils weil ſie noch über auch beim Publikum, etwas Regliſationsneigung bemerkbar. Auch die Bremer Vukan zuus.=1 44500 8200 Lingel Schuch
Berliner Abitrage trat anfänglich als Abgeber auf, und man eröffnete Ehem.
Hendenzuuz=
anſehnliche Läger verfügen, oder nicht die nötigen Gelder haben, beſonders am Aktien= und ausländiſchen Rentenmarkt auf leicht er=
Dazu kommt, daß auch der Brennholzhandel, wie neulich ſchon mäßigtem Niveau. Die Umſätze ſind gegenüber den Vortagen aber nicht Deutſch=Atlant. Tel. . 24125 23500 Meguin
zurückgegangen. Im Verlauf der Börſe konnte die anfängliche Zurück= Deutſche Maſchinen. .
haltung überwunden werden, und zu den Kaſſakurſen wurden die geſtri= Deutſch=Niedld. Tel. .. 35500 34900 Nordd Gummi „.
Die Preiſe am Brettermarkte ſind ebenfalls noch ſtark gen Notizen überwiegend wieder erreicht. Im Gegenſatz zu den Aktien Deutſche Erdöl —...1 42500 4109) Oreiſtein.
gedrückt. Hier werden, namentlich auch vom rheiniſchen Han= und ausländiſchen Renten hatten die heimiſchen Anleihen wieder äußerſt Deutſche Petroleum ..
del, wegen, der niedrigeren Frachtkoſten bayeriſche Angebote lebhaftes Geſchäft bei weiter ſteigenden Kurſen. Kriegsanleihe hörte Dt. WaffenuMunition! 70003 6815 Roſitzer Zucker zuu
kaum berückſichtigt und den badiſchen Lieferanten (Schwarzwald) man nachbörslich bis 1170, 3½zproz. Conſols bis 2,1. Der Aktienmarkt. Donnersmarckhütte . . 91000
der Vorzug gegeben. 16/1” unſortierte ſägefallende Bretter waren hatte nachbörslich nur noch ſehr geringe Umſätze aufzuweiſen bei be= Dynamit Nobel.....,
mb. Verliner Börfenſtimmungsbild. Da das Publi= Elektr. Lieferung :.... 1665 15350 Siemens Glas
ſtarke unſortierte Fichten= und Tannenhobelware wurde mit 1,80 kum und auch das Ausland ſich in verſtärktem Maße am Börſengeſchäft N. Friſter .........:1. 3400 3600 Thale Eiſenhüte „
Mark je Quadratmeter bewertet, rauhe hobelſähige Bretter mit beteiligen, zeigte die Börſe im allgemeinen weiter ein ziemlich lebhaf=
40 bis 45 Mark. Mit üblicher Waldkante geſchnittene Tannen= tes Ausſehen. Die ſchon geſtern zu beobachtende Tatſache der Abwen= Geſ. f. elektr. Untern.
und Fichtenbauhölzer waren zu 35 bis 40 Mark angeboten. In dung von Dividendenpapieren bei verſtärkter Anteilnahme am Renten= Halle Maſchinen „„n=
Grubenlangholz überragte das Angebot die Nachfrage erheblich, markt auch ſeitens des Publikums trat auch heute, und zwar noch deut= Han. Maſch=Egeſt. .. 78010 78000 Wanoerer=Werke „n
auch tſchechoflowakiſche Hölzer, die mit etwa 120 Kronen je Kubik= licher, zutage, wenn auch die Gründe, welche in der Aufwertungsfrage
meter ausfuhrfrei franko deutſcher Grenzplätze angeboten waren, von amtlicher und ſachverſtändiger Seite gegen eine ſolche in dem
viel=
fach erhofften und verlangten Ausmaß geltend gemacht worden ſind,
fanden kaum Kaufliebhaber. 16 123 1½” und 2” unſortierte ſäge= bereits genugſam in der Preſſe erörtert worden ſind, ſo iſt doch das
fallende Tannen= und Fichtendielen wurden in kleineren Mengen. Intereſſe für alle Vorkriegsanleihen von ſeiten des Publikums in ſteter
Zunahme begriffen und wird ſeitens der Spekulation durch allerlei Ge=
rüchte noch geförderk. Das überaus lebhafte Treiben, welches
wieder auf dem Gebiete der Vorkriegsanleihen des Neiches
ging es auf dem Aktienmarkt weſentlich ſtiller her. Das 3
Kursſtandes bis 1 B. Prozent eintrat, die aber ſpäter wiei
ausgeglichen wurde. Bei anhaltenden mäßigen Schwankunge
ſich die Kurſe hier ſpäter gut behauptet, was von allen
Oeviſenmarkt.
Chriſtignia. ...........
Stockholm.............
New=York ............
Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.91—
Prag. ..........7.777=
Budapeſt ............."
Buenos=Aires. . . . .. ...
Bulgarien. ..........
Konſtantinopel .. .. .
ſeld
162.29
Brüſſel=Antwerpen ..... 21.05— 21.f5— 21.45—
57.71
6583
111.37
4.19
„.::.: 1 78.46— 79.30—
55.36
5.45—
1.425
3.07—
1.71—
0.405
5430
11.9
75.13
2.23—
183.11
57.99
69.17
11193
18.55— 18,65— 18.59—
188B 18915 1881— 189—
421
22.85— 2269—
55.64
59—
12.565 1263 1255
5.37— 5.45—
0415
5.44—
12.03
45.51
22.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Burückhaltung auf dem Holzmarkt ſchloß, ſo hat ſich doch in Fach= ſämtlichen Wirtſchafts= und Steuerfragen.
kreiſen die Meinung herauskriſtalliſiert, daß man wieder einmal
vor einem Wendepunkt der Entwicklung im Holzgeſchäft ſteht.
Wenn augenblicklich auch für dieſe Meinung keine Tatſachen
Mit dem Fallen der Zollſchranke der durch die Räumung der nahme der Dawesgeſetze löſte alsbald greifbare Wirkungen aus. Noch
Häfen von Mannheim und Karlsruhe erreichten Bewegungsfrei= fabriken, wo Kurzarbeit herrſchte, mitgeteilt, daß dieſe Woche die Ar=
Arief
ſetzen einer regeren Tätigkeit und eines größeren Handels mit ſchloſſen ſich zu Reiſen oder Aufträgen, die ſie aufgeſchoben hatten. —
regen Imtort= und Exportgeſchäftes in der Nagoldſtadt — für
das weitere Anziehen der Preiſe ausſchlaggebend war.
großen und ganzen in ſeinen Zahlungsbedingungen entgegen= im nächſten Jahre in Köln ſtattfinden.
kommend war. Dieſe Zwieſpältigkeit zeigt aber immerhin, daß
auf dem Nadelſtammholzmarkt eben doch noch keine einheitliche
Geſtaltung eingetreten iſt. In den ſeltenſten Fällen bewegten ſich
die in Bayern erzielten Erlöſe über 90 bis 95 Prozent der
lande 100, 103, 105, 108, ja ſogar 115 Prozent bei recht anſehn= gen war das Inlandsangebot klein. Von amerikaniſchem Weſtern=
Rog=
lichen umſätzen.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 10000
Beſtände freihändig zu angemeſſenen Preiſen abzuſetzen, miß= im Preiſe gut behauptet.
AſchaffenburgerZellſtoff 21030
Hempor Zement ...
Augsb.=Nürnb. Maſch., 1 2ä500 25750 Hirſch Kupfer ..
langen aber durchweg. Trotz günſtigſter Zahlungsbedingungen
Berl=Anhalt=Maſchinen ! 8125
Höſch Eiſen
wurden nur 80, 85 und 90 Prozent der Landesgrundpreiſe oder
Berl.ſ.Elektr.W.vorzug. 8125 7875 Hohenlohe Verke.
Anſchläge erzielt. Als Käufer kamen in der Hauptſache nur
Kahla Borzellan,
„ Volle. .... . .. 10200 10690 Linke u. Hofmann:
3300 3700 L. Loewe u. Co. .
Veiler .......
17000 16300 C. Lorenz
berichtet, ſich vollſtändig zurückhält.
57325 7000 Niederländiſe
Rathgeber Waggon.,
Dt. Kaliwerke. . ...... / 50309 1 49900 Rombacher Hütten..:
Rütgerswerke
10300
3500 Sachſenwerk
zu 30 bis 35 Mark je Kubikmeter an Hand. 21 bis 22 Millimeter haupteten Kurſen.
Elberfelder Farben.. .. 18875 17630 Sächſiſche Gußſtahl,
8250
Gaggenau Vorz. . ....
8250 Ver. Lauſitzer Glas
2000
Gelſenk. Gußſtahl ....
0 Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendr
17
39 Wittener Gußſtahl
Frankenkurs in London: 83.05
Markkurs „ „ 1875
zu etwa 37 Mark abgeſetzt.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vomt 2. Hentuſt.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
16204
88
11137
419
78.95
5.38
5.015
1431 145.
3.09— 1 3.62
0395
5.47—
225
172— 171—
3.9. 1.05 155 1,75 1.99
10N 8675 1.1 105 0,95
59 1,8 5.9 065 076 1,55 1,6 18. 25 23 4,2 untilab, b. 28., zesussssess 12g M 12. WN 59 Pfälzer Hyp=Bank. Gol= 2,22 19 195 1
Europäiſche Staatspapiere, 2. 9.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
........ 1,65
..........
i*
Dollar=Goldanleihe per 1935 . 947
„ 1932 .. 100
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% I. u. V. Schatzanweiſg.
4½% I.—Ik.
42Dt. Schutzgebiet b.0,8-11u.13
P44
Sparprämienanleihe ..... .. .."
Zwangsanleihe ..... . .. ... . .. 34,5 Mdl 34 M=
420 Preuß. Konſols .........
„......."
3½% „
......."
4% Bad. Anl. unk. 1935 ..... 25
31% n „ b. 1907 ..:.:.:
1896 .......
89
49 Bahern Anleihe .........
.....
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 26 .. „u
8—168 Heſſen Reihe XXXfI.
48 Heſſen unk. 1924.... ......
.........
31% „„.
......:
„......
42 Württemberger alte .....
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
„ b. 1902 ..........
................a
b% Bulgar. Tabak 1902.. .....
P/% Griech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...:
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 .................."
6,5
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......
1
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% „ Goldrente v. 13 ....
55
48 „ am. Goldrente konv.
2,5
4% „ am. b. 05 .......
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903...
48 „ (Bagdad) Ser. I .:
11,5
42
48 „ v. 1911, Zollanl. ... 13,75
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ... 75
4% „ Goldrente ........
9,75
47 „ Staatsr. v. 10 ....
825
Kronenrente ... ...
420
2,25
Außereuroßäiſche.
5% Mexik, amort, iunere .....
5% „ konſ. äuß. b. 99.....
Gold v. 04, ſtfr. .
konſ. inner. ......
Frigationsanleihe .
amaulipas, Serie l...
Oblig, v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
48 Gal. Carl Ludw.=Bahn. ..
13
Harpener Bergbau..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
T— Tauſend. M — Millionen. M4— Milliarden 0U—ohne
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:68Nene
1,1521 4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Em..
18. 1 380 beſt.
9. Em. ....
b. 1885 ..
38 Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
100 42 Nudolfb. (Salzkammerg.) „
412% AnatolierI..........
7 Salon. Conſt. Fonction ..
2 Salonique Monaſtir ......
5% Tehuantepee. . ...........
........
4½ „
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
1933 203 5% Badenw. Kohlenwrtanlb. 23
z2. 5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. ...
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
TI. Em. .....m1
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. b. 23.— ...
68 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anlv. 23
42 58Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23, 4h
Pfdbr, b. 24.......71.1
19 580 Preuß. Kaliwert=Anleihe .
5% „ Noggenwert=Anl. ..
520 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. b. 24 .............."
5% Rhein=Main=Donau.
Gold=
anl. b. 23...............
59 Sächſ. Braunk.=Anl., v. 23
Ser, I u. II...........
5%0 Sächſ. Roggenwertanl. b. 23
58 Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Erebitanſtalt. . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. ......"
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ...........
DeutſcheEffekten= u.Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein...
10,25 10,8 Deutſche Vereinsbank .......
Disconto=Geſelſchaft . ........
„ II.. 12,8 125 Dresdner Bank.. ...........
13,75 Frankfurter Bank ...........
. bhpotheken=Bank.
Metallbank. . ...............
3.9 Mitteldeutſche Creditbank. . .
Heſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. . ........
Ahein. Creditban ........=
„ Hypothekenbank ......
Süddeutſche Disconto=Geſelſch.
Beſtbank ......fafnuf. 7
Wiener Bankverein .........."
Vergwverks=Aktien,
Berzelius .................."
Bochrmer Bergb. ...........
Buderus. .... ..4.94.7.
....
Dt. Luxemburger ..
...
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Gelſenkirchen Bergw...
in
96
2,.25
1,8
3,6
65
1,8
2,6
16
1*
23
2,7
68
10.75
12.25
38
0390
13.9.
795
205
13,9
2,3
0.437
A75
2,75
69
9.5
0.365
0285
7.25
14,75
63,3
74
56,5
76
10.3
61
1175
1,8
3,5
625
155
52
2"
2,1
24
21
2,75
28
6,5
1Ng
11.75
38
435
5.3501
131g
7lg
2G
4.9
13,6
23
0.437
465
2,6
5.3
9,25
0.350
9290
1,5
75,75
Kaliwerke Aſchersleben ......."
Salzdetfurth. . ..
Weſteregeln
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren........
Mansfelder ..........
....:
Oberbedarf ............7775
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....:
Otavi Minen u. Cb.=Ant. ...,
Phönir Bergbau ............
Rhein. Stahlwerke ...........
Riebeck Montan.. ...........
Rombacher Hütte. ..........
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . ..
Löwenbräu München .....7
Schöfferhof GBinding)........
Werger ....................
Akkumulat. Berlin ...."
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke (p. Kleher) .......
A. E. G. Stamm.. ......
6% r n7 Vorzug Lit. 4 ...
5% n n n Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ... ..
Anilin Bln.=Treptow.,z..nnn=
Afchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) ......
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik:
Bad. Maſchf. Durlach ......
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piand. z.......u..f
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel .....nsaaa
Beck & Henkel Caſſel) ........
Bergmann El. Werke ........=
Bing. Metallwverke „zzuisraun
Brockhues, Nieder=Wallif:...
Cementwerk Heidelberg....
Karlſtadt ........
Lothringen (Metz).
Chem, Werke Albert. .....nu
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........
Beilerstermer ........
Daimler Motoren...........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl........
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Natinger (Dürr).....
Oyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L2. Meyer jr. ......
Elberfelder Farbwv. b. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . . . . .
Elſäſſ. Bad. Wolle.. . .........
Emag, Frankfurt a. M.....
Email. & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Verke ... ..snasaas
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei ........
Faber, Joh., Bleiſtift ...
jania Linoleum ......... 10.7 10,6
24.75 20 187. Gelenkirchen Gußſtahl ....... 2,2
95 235 Goldſchmidt, Th. ....
Gotha Waggon......:.....* 153 13.3
3,6
25 Greffenius, Maſchinen Stamm. 2,8 Gritzner Maſchinenf. Durlach... 29,75 Grün E Bilſinger ..........." 1,6 16 Hammerſen (Osnabrück) ...... 170 15.5 34 34 Hanfwerke Füſſen .......... 43,5 43,5 Heddernheimer Kupfer ....... 73 185 19 Hehligenſtaedt, Gießen ....... 18 16 Hilpert Armaturenf. ........ 55 Hindrichs=Auffermann. ...... 75 6,8 Hirſch Kupfer u. Meſſ......= Hoch= und Tiefbau .......... 3.9 Höchſter Farben ............." 175 16,75 Holzmann, Phil. . .......... 6,5 2,5 Holzverk.=Induſtr. . .... .... .. *9 19 105 Hydrometer Breslau ........ 75 7.9 3.7 3.9 Jnag .......1. 7f.777777 19 175 33 35 Junghans Stamm.. . . ...... 8 4,1 4,25 Karlsruher Maſchinen ........ 425 2,45 13.75 — Karſtadt N. ..............! 2,6 23 17.5 167. Klein, Schanzlin & Becker ... 49 5.1 3,5 23,75 Knorr, Heilbronn........ 435 405 10 Kolb & Schüle Spinn. ...... 10,5 211lg Konſervenfabrik Braun ...... 125 125 15,5 Krauß & Co., Lokom. ....... 6iſ= U. 141 Lahmeher & Co. ............ 12,5 11.9 1,8 19 Lech. Augsburg ............. 15. 15g 6,8 Lederw. Nothe .............. 6,85 Lederwerke Spicharz ....... 3,9 3,3 3,4 32 Lingel, Schubw. Erfurt ......" 325 17,25 16.75 Löhnberger Mihle „zzzzze= 5,5 5,75 3,.4 33 Lüdenſcheid Metallw. ....
Luther, Maſch.= u Müh enbau., 325 39 68 141g Lur’ſche Induſtrie ........... 7.9 7.3 Mainkraftwerke Höchſt ....... 84 — 102 Mequin, Butzbach .. 13,75 45 Metallgeſ. Frkft. . 135 1325 18,5 17.25 Meyer, Dr. Paul 12 13. 19. Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 1.45 1,4 15.9 15.9 Moenus Stamm ...
...." 2,65 2,5 3,55 3.4 Motorenfabrik Deutz ......... 26 26 6,4 625 Motorenfabrik Oberurſel ..... 16 165 24 49 Veckarſulmer Fahrzeugwerke. .. 49 4,55 16 15,75 Neckarwerke Gßl. Stamm ..... 8,5 6,75 67 Hleawerke Frankfurt a. M.... 2,75 3.3 Beters Union Frankfurt a. M. 2,15 21 Pfälz. Nähm., Kahſer ........
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Nnm: 246.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 4. September 1924.
Seite 13.
man von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Er g=)in ſein Haus zurück. Die Pferde fand er im Stalle
ergebr! Auf gütliches Zureden hin wurden die
Soldaten=
le zu riengeſchoben; „dem jungen Herrn zulieb,” ſagten
Reite- sriedrich befahl ſeinen Knechten, im Hauſe zu blei=
und ff el wie möglich nach dem Rechten zu ſehen. Er ſelbſt
ſte niee n einer Stätte nächtigen, wo ihn alles, was er ſah
hörteo” ſeine Ohnmacht erinnerte. Er hinterließ den
Be=
daß Hans, wenn er zurückkehrte, hier erwarten möge,
verli=) as Haus, ſich eine Stube für die Nacht zu ſuchen.
Er gr. von Gaſthaus zu Gaſthaus. Alle waren voll Sol=
In bister die Ziegel. Zuletzt ging er noch in den „
Gol=
en Hiwr” am Marktplatz. Er hatte ihn nicht mehr betreten
jener cht vor zweiundzwanzig Jahren, wo er mit einem
kersgetn den todwunden Johann von Handſchuhsheim
eingets xu hatte. Die Erinnerung hätte ihn bisher dieſen
T vem n laſſen; heute aber, wo er ſo vieles dulden mußte,
gege inen Willen war, überwand er ſchließlich auch den
erwilk) or jenem Hauſe. Zuerſt ging er an ihm vorbei und
finſter— rſchſtraße entlang. Aber ſie war damals eine
Sack=
e, ſo meer umkehren; und als er wieder an den Torweg
der E/eine im Gewölbe hängende Laterne erleuchtet war,
er rac im und trat ein.
Der a. Dirt kam gerade aus der Wirtsſtube. Er begrüßte
vorn yen Gaſt höflich, aber eilfertig, fing trotz der
Ver=
rung, / er nicht wiſſe, wo ihm der Kopf ſtehe, ein Breites
über T großen Verkehr in ſeinem Hauſe und gab auf des
kers T e den Beſcheid, daß gerade an dieſem Morgen ein
lmanrut ſeiner Tochter abgereiſt und dadurch das ſchönſte
imer geworden ſei. Er führte den Junker in den Hof,
Treppo rauf in die Laube und von hier in den oberen Flur
in do immer.
Es u. in großes, dunkelgetäfeltes Gemach, deſſen Fenſter
den 2 tplatz ſchauten. Das Zimmer lag gerade über der
itsſtubo or dem Erker war ein Loch im Stubenboden, das
„ch einnSchieber verſchloſſen werden konnte. Durch das
4) konru mian in die Wirtsſtube hinunterſchauen, und alles
äuſch unten drang herauf. Der Wirt zeigte ihm die
Vor=
tung. Schieber war zurückgeſchoben. „Iſt es Euch recht
fragtg r Wirt. — „Jawohl, laſſet nur!” war des Ritters
Gheid.
NachSZt ſich Friedrich in dem Gemache umgeſehen hatte,
ließ ern. Gaſthof, wand ſich durch das immer größer wer=
„de Geiinel nach ſeinem Hauſe, nahm ſeinen Mantelſack
er den n r, befahl den Knechten, dem jungen Herrn bei ſeiner
E
Rückunft zu ſagen, daß ihn ſein Vater im „Goldenen Hirſchen”
erwarte, und ging langſam auf den Marktplatz zu.
Die Truppen kehrten aus den Schanzen zurück, andre ziehen
zum Nachtdienſt hinaus. An allen Brunnen ſtehen Bürger und
füllen unzählige Kübel und Bütten, die von allen Seiten
beige=
bracht werden, mit Waſſer. Alles iſt ſtill. Kein Lied ertönt, keine
lauten Geſpräche werden geführt. Die Läden der Häuſer werden
geſchloſſen, durch die Ritzen ſchimmert Licht. Zuweilen kracht ein
Schuß.
Als Friedrich in den Gaſthof trat, wurden gerade die hohen
Fenſter der Wirtsſtube mit Brettern von außen zugedeckt. Der
Aufwärter fragte Friedrich, ob er Licht in ſeiner Stube wünſche,
dann müßten die Läden geſchloſſen werden. Friedrich verbat es
ſich, nahm in einem Winkel der Gaſtſtube einen Imbiß und ſtieg
dann die knarrende Treppe hinauf. Als er in ſein Zimmer trat,
fand er es erfüllt von einem milden Schimmer, der aus dem
Loche in der Decke quoll. Das Dämmerlicht tat ſeinen müden
Augen wohl. Er ſetzte ſich in den Erker ans offene Fenſter und
ſah auf den Marktplatz hinaus.
Dort auf jenem Striche ungefähr, wo jetzt der Schatten der
Kirche aufhört, ſind ſie damals fechtend und ſcheltend
herunter=
gekommen, und an der Stelle dort, wo jetzt die beiden
verſpäte=
ten Tauben Körner picken, muß es geſchehen ſein. Der Vollmond
ſtand damals am Himmel. Friedrich erinnerte ſich noch genau,
wie die Zierarten dort über der Türe des Bäckerhauſes
ſchimmer=
ten, als er zum Tod erſchrocken von ſeinem gefällten Freunde
aufblickte und nach Hilfe ſchaute. Aus dieſem Hauſe hat er dann
den Geſellen geholt, der den Verwundeten mit ihm in den „
Hir=
ſchen” trug. Ob wohl der Mann noch lebte? Vielleicht iſt es
dort der behäbige Bäckermeiſter, der gerade die Läden ſeines
Ladens ſchließt.
Friedrich ging nach ſeiner Gewohnheit im Zimmer auf und
nieder. Er war durch die Gänge von Pontius zu Pilatus, durch
das Warten, Stehen und Abgefertigtwerden ſo müde geworden
wie von keiner Pirſchjagd. Mit Behagen entkleidete er ſich,
nach=
dem er dem Aufwärter befohlen hatte, ſeinen Sohn ungeſäumt
zu ihm zu führen. Es tat ihm unendlich wohl, den Dunſt der
Soldatenſchreibſtuben von ſich abzuwaſchen. Mit Ingrimm
dache er dabei, während er ſich die Wangen und den Nacken rieb,
was er ſich heute hatte gefallen laſſen müſſen, wie ihm die
Leut=
nants auf die Achſel klopften und gute Ratſchläge gaben, und wie
die Soldaten zwiſchen ihm und einem Bierſieder, der mit ihm
zugleich in die Ratsſtube trat, auch nicht den geringſten
Unter=
ſchied machten. Mit einem Gemiſch von Vergnügen und Aerger
betrachtete er ſein Staatskleid, das er über einen Stuhl gehängt
hatte, und die güldene Kette, die wunderlich gleißte auf dem
hals=
loſen Kragen. Mit beiden Beinen, wie das die Art der
Hirſch=
horne war, ſtellte er ſich vor den Stuhl, betrachtete ſeine
Schlan=
genhaut und lachte.
„Wenn das Urſula wüßte, welchen Eindruck ich als
Kunſt=
werk ihrer Hände gemacht habe! Schade, daß ſie nicht da iſt!“
Er ſchaute auf das zweite Bett.
Freilich müßte dann dies Schwert, das ein Schreinermeiſter
in der Buſſemergaſſe geſchmiedet hat, gänzlich weichen.
Er klopfte an die bretterne ſpaniſche Wand, die die beiden
Betten voneinander ſchied.
„Was für ein Siegfried iſt denn wohl ſo behutſam geeſen?”
Da fiel ihm ein, daß vor ihm Vater und Tochter in dieſem
Zimmer geſchlafen hatten.
„Welches wird denn wohl die Ruheſtatt des Töchterleins
geweſen ſein? Ich denke, die hintere, ſo will ich mich da vornen
hineinlegen.”
(Fortſetzung folgt.)
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Kägekoche
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Zutaten zum Teig!
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50 g Zucker A Pfd. 0.40 .... ..
„0.04
150 g Weizenmehl.
„
„ 0.06
2 Teelöffel voll von Dr. Oetkers „Backin”. . „ 0.06
Zutaten zum Belag:
200 g Ouark.
...
M. 0.25
1, Liter saurer Rahm . . . . .
„0.40
50 g Zucker
0.04
1 Teelöffel voll von Dr.Oetkers Vanillin-Zucker. . 0.03
2 Eier 4 12 Pfg.
0.24
1 EBlöffel voll Dr. Oetker’s Gustin od feinstes
Stärkemehl
... . . . . . . . „ 003
80 g Korinthen A Pfd. 1.20 . . . ."
0.20
M. 155
Zuerst bereitet man den Mürbeteig. Eier und
Zubereftund. Zucker werden mit einem Teil des mit dem
Backin gemischten Mehles verrührt. Dann arbeitet man die kalt
gestellte und in Stückchen zerpflückte Butter mit dem Rest des
Mehles unter die Masse und fügt nötigenfalls soviel Mehl hinzu,
daß sich der Teig ausrollen läßt. Mit dem fertigen Teig belegt man
den Boden einer Springkorm. Dann wird der Quark durch ein Sieb
gerieben, mit dem Ralm, Zucker, Vanillin-Zucker, Eidottern,
Korin-
then und Gustin glatt gerührt, zuletzt mit dem Eierschnee
ver=
mischt, auf den Teig gegossen und im heißen Ofen schnell gebacken.
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De=
zember 1923 und der Durchführungsverordnung vom
28. März 1924 ſind ſämtliche Aktiengeſellſchaften gezwungen,
das Aktienkapital auf Goldmark umzuſtellen. Soweit durch
Generalverſammlungsbeſchluß der einzelnen Geſellſchaften
die Kapitalumſtellung in der Weiſe erfolgt, daß eine
ein=
fache Herabſiempelung der Aktienbeträge vorgenommen
wird, werden die Mitglieder der unterzeichneten
Banken=
vereinigung von einer beſonderen vorherigen
Benachrich=
tigung der Kundſchaft in jedem einzelnen Falie Abſtand
nehmen und die für Rechnung der Kundſchaft im Oepot
ruhenden Aktien ohne weiteres abſtempeln. Von der
voll=
zogenen Abſtempelung wird der Kundſchaft unter Aufgabe
der Gebühren Mitteilung gemacht.
Soweit die Umſiellung der Aktienbeträge nicht
aus=
ſchließlich durch Abſtempelung erfolgt, bitten wir die
Kund=
ſchaft, uns rechtzeitig ihre Aufträge, insbeſondere hinſichtlich
des An= und Verkaufes von Spitzen, zu erteilen.
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