Einzelnummer 10 Goldpfennige
wa ch 2maligem Erſcheinen vom 1. Sepiember
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentlicze illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
187. Jahrgang
Dienstag, den 2. September 1924.
Nummer 244
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerichilicher, Beitreibung” fällt jeder
Rabatt weg. Banktonio: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Der Aufmarſch der Oeſegierten.
f, 1. Sept. Lange vor Beginn der Sitzung
verſam=
die Menſchenmenge auf der Straße, um der Auffahrt
fierten beizuwohnen, die um 11 Uhr langſam einſetzte.
ore= amen die einzelnen Wagen, welche die Beamten des
Die Eröffnungsſitzung.
Begrüßungsanſprache Hymans.
ekres rts bringen, dann beginnen allmählich die Delegationen
nzu=en. Die Wagenfolge wird immer dichter und ſtaut ſich
Mfletz z 3 weit in die Nebenſtraßen. Schweizer Gardiſten in
ken 15ſamen hiſtoriſchen Uniformen ordnen geſchickt den
Ver=
hr. ch das Haus beginnt ſich langſam zu füllen. Im
Par=
ſeſttei en bekannte Köpfe auf. Die einzelnen Delegierten, die
deseihenfolge ihrer Länder ihre Plätze angewieſen
erhal=
i bis zum letzten Augenblick in lebhafter Unterhaltung
ſher? Die Tribünen ſind überfüllt. Lautes Stimmengewirr
ſrchf/ rrt den Saal. Die ſchrille Glocke des Präſidenten er=
Mt. Litloſe Stille tritt ein.
T2, den Präſidenten des Völkerbundsrat, den belgiſchen
ußer tiſter Hymans wird um 11 Uhr 50 die 5.
Völker=
unds ammlung mit einer längeren Begrüßungsanſprache
öffmi
N! einem kurzen Ueberblick über die Entwickelung des
ölker rdes erklärte Hymans in ſeiner Eröffnungsrede
örtlf! „Die heutige Völkerbundsverſammlung vertritt 54
taat + ſie wird unter glücklichen Auſpizien eröffnet. Vor zwei
ageny trde in London in voller Freiheit ein Abkommen
iters tiet, das das ſchwere und beängſtigende
Reparations=
foblel öſen ſoll, das zwei Jahre lang auf der Verſammlung
ſtete r Hindernis zur friedlichen Beruhigung der Geiſter zu
ſir und den Weg zur Wiederherſtellung der politiſchen
1 chaftlichen Harmonie verſperrte. Die Abkommen ſind
O bnis langer und ſchwieriger Verhandlungen, die der
frich Wille beherrſchte, zu praktiſchen und gerechten
Löſun=
zuf inmen. Ich ſpreche den Wunſch aus, daß die
Abkom=
ſ7 n Tatſachen umſetzen und der Welt die Erleichterung
en—, ſie verlangt. Wir ſehen in ihnen den Beginn einer
tesspoche, die das eiſerne Zeitalter, das grauſame Zeit=
Plünderungen, Opfer und Leiden ablöſen ſoll. Wir
ihnen die Hoffnung einer Entſpannung,
Mel genröte des Friedens, den alle Völker
er=
nenn=Befriedigung ihrer materiellen Jntereſſen und für die
Seele und den Fortſchritt der Kultur.”
Anz ich der Frage der Abrüſtung und des
Garantie=
akt Eam Hymans dann auf
die Sicherheitsfrage
ſprd ri. Er erinnerte an die grundſätzliche Einigung, die
or zr1f Jahren zwiſchen de Jouvenel und Lord Curzon in der
ſararu aktsfrage erfolgt ſei, wobei beide auf das Elend in den
erwüri ri Gebieten und auf die Notwendigkeit gerechter
Re=
aratiötr hinwieſen und dargelegt hätten, daß die materielle
ſbrüf=)i, die moraliſche Abrüſtung erfordere und dieſe nur in
iner oſphäre des gegenſeitigen Vertrauens möglich ſei. „Die
ſon lenz von London,” ſo fuhr Hymans wörtlich fort,
hat t. Reparationsfrage gelöſt, aber ein
ande=
esblem beſteht weiter und quält die Staaten,
aru eiſten unter dem Krieg litten, und die ſich am meiſten
Fel eines künftigen Krieges bedroht fühlen. Das iſt das
Lich eitsproblem. Europa will nicht mehr in
Un=
ewißsl leben und man muß dem Frieden eine feſte juriſtiſche
und E ſche Struktur geben. Man muß ein ſtändiges Regime
er Srheit und des Friedens ſchaffen. Von allen Seiten
ſchtett n daher heute die Blicke aufden Völkerbund,
ind X ihm erwartet man eine Löſung.” Hymans
er=
ſinerryr dieſem Zuſammenhang an Worte von Lord Grey,
Poincl. Herriot und Macdonald zugunſten des Völkerbundes,
wes die Bedeutung der Teilnahme der beiden Letzteren
un, † der Regierungsoberhäupter und der bedeutendſten
StaatZ iiner aus allen Ländern, die Zeugnis für die Hoffnun=
ſen ay =, die man in den Völkerbund ſetzte und die entgegen
ſen 2 echtungen der Skeptiker und aller derjenigen, die die
Later— Sliebe im haßerfüllten egoiſtiſchen Nationalismus
aus=
ſtten en, berechtigt ſeien. Trotz aller Erinnerungen an die
Nelder) en Opfer des Weltkrieges und der Vaterlandsliebe
Hſſe An nach vorwärts blicken, um ſich vor der Wiederkehr
I9nlie! Kataſtrophen zu ſchützen und den Gipfel des Friedens
ſnd 2 Berechtigkeit zu erklimmen.
„2 tbrigen Verlauf ſeiner Rede bezeichnete Hymans als
be/ endſte Schöpfung des Völkerbundes den
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Die Eröffnungsſitzung hatte in dieſem Jahre einen
unver=
gleichlich feierlicheren Eindruck und Charakter als in den
Vor=
jahren. Sie umfaßt vorläufig 44 Abordnungen von 54
Mitglieds=
ſtaaten, unter dieſen jedoch zahlreiche frühere alte Staatsmänner
und nicht weniger als 16 amtsführende Miniſterpräſidenten und
Außenminiſter, viele von den ſeit Jahren vertrauten
Erſcheinun=
gen fehlen diesmal. So vor allem Lord Robert Cecil.
Da=
gegen lenkt der markante Charakterkopf Nanſens, des Führers
der norwegiſchen Delegation, ferner Graf Appony mit ſeinem
weißen Bart, der ſilberweiße Kopf von Lord Parmoor, die
drei Mitglieder der litquiſchen Delegation, der ehemalige
Mini=
ſterpräſident Salandra und der ehemalige Außenminiſter
Scialoit und Schanzer die Aufmerkſamkeit der
Tribünen=
beſucher auf ſich. Das Hauptintereſſe wendet ſich allerdings der
franzöſiſchen Delegation zu, auf deren Bank neben dem greiſen
Léon Bourgeois der frühere Miniſterpräſident Briand,
der frühere Miniſter Loucheur und der Delegierte Paul
Bon=
court ſaßen und die mit ſichtbarem Intereſſe den
Ausführun=
gen Hymans folgten. Die Außenminiſter der Kleinen Entente,
darunter Beneſch, waren ebenfalls vollzählig erſchienen. Auch
das pitoreske Moment iſt in dieſem Jahre wieder vertreten durch
die indiſchen Delegierten und die abeſſiniſche Abordnung. Auf
den Tribünen bemerkte man bekannte Journaliſten und
Schrift=
ſteller aus allen Ländern, unter anderen den engliſchen
Schrift=
ſteller Wels und den franzöſiſchen Romain Rolland.
Die Saardelegation.
Der Delegation, die von der Saarbevölkerung nach Genf
entſandt wurde, gehören an: Levacher, Scheuer und Dr. Jordan
von der Zentrumspartei; Schäfer und Hoffman von der
Sozial=
demokratiſchen Partei, Vopelius und Röchling von der Deutſch=
Saarländ. Volkspartei. Die Mitglieder der Delegationen gehören
faſt alle dem Landesrat an, deſſen Vorſitzender, Scheuer, ſich in
ihrer Mitte befindet, und ſind zum Teil die Vorſitzenden ihrer
Partei. Sie werden in Genf bleiben, bis die wichtigen, vom Rate
zu behandelnden ſaarländiſchen Fragen erledigt ſind, nämlich
die Frage der franzöſiſchen Beſetzungstruppen, der Sprache im
Schulunterricht, Zoll= und andere Wirtſchaftsfragen ſowie die
Frage der Ernennung eines neuen Mitgliedes der
Regierungs=
kommiſſion anſtelle des verſtorbenen Spaniers Eſpinoſe de los=
Monteros. Am Dienstag treffen ſämtliche vier Mitglieder der
Regierungskommiſſion, begleitet von ihrem franzöſiſchen
Gene=
ralſekretär Morize, hier ein.
Die Wahl des Präſidenten.
Bundesrat Motta.
Nah der Entgegennahme des Berichts der
Mandatsprü=
fungskommiſſion wählte die
Völkerbundsverſamm=
lung in ihrer Nachmittagsſitzung den Führer der ſchweizeriſchen
ſtändigen internationalen Schiedsgerichtshof,
Die künftige Löſung verſchiedener politiſcher Fragen —
Jawortſchina= und die Memelfrage — den
wirtſchaft=
ederaufbau Oeſterreichs und Ungarns ein, ſowie auf
reiche Wirkſamkeit der unter Völkerbundsägide
arbei=
mmiſſionen und Konferenzen, in denen auch Nichtmit=
S Völkerbundes, wie Deutſchland, Amerika, Rußland
ürkei, teilgenommen haben, ſo daß der Aktionsradius
rbundes ſich immer weiter ausdehnte und der Geiſt
arität ſich immer ſtärker bekundet habe. Hymans
be=
in Uebereinſtimmung mit der polniſchen Regierung der
Dsrat die Frage der deutſchen Anſiedler
ſo=
konnte, daß er bei der Löſung der Danziger
en Weg diplomatiſcher Einigung zwiſchen Polen und
rit Erfolg beſchritten habe, was aus dem Bericht der
rskommiſſion und dem Landesrat und den anderen
der Saarbevölkerung erſichtlich ſei.
em ſich der außerordentlich ſtarke Beifall, mit dem die
rans aufgenommen wurde, gelegt hatte, ging die
Ver=
auf Vorſchlag des finnländiſchen Delegierten zur
Kommiſſion zur Prüfung der Vollmachten
bertagte ſich dann auf den Nachmittag, um die Wahl
Ɨlichen Präſidenten vorzunehmen.
ren Verſammlungspräſidenten Torrientee=Cuba und
Kar=
nebeck=Holland auf dem Podium des Präſidenten Platz
genom=
men. Nachdem Humans die Wahl Mottas mit herzlichen
Wor=
ten auch als eine Ehre für die Schweiz bezeichnet hatte, beſtieg
Motta unter erneutem Beifall die Präſidententribüne. In ſeiner
Anſprache, die wiederholt durch lebhaften Beifall unterbrochen
wurde, dankte er zunächſt Hymans, als Vertreter eines
helden=
haften und edlen Volkes, für die Ausübung ſeines vorläufigen
Präſidiums und ſprach im Namen der ganzen Schweiz ſeinen
Dank für die Ehre aus, die dem Lande durch ſeine Wahl zuteil
geworden ſei. Er legte ein Bekenntnis der Treue und des
Glau=
bens in die Zukunft des Völkerbundes ab, das ja auch durch die
Entwicklung der Ereigniſſe gerechtfertigt ſei, wenn man die
Un=
gewißheit, die über den früheren Völkerbundsverſammlungen
ſchwebte, mit der hoffnungsvollen Atmoſphäre, die dieſe
Ver=
ſammlung umgibt, vergleiche. Mit großer Genugtuung ſtellte er
feſt, daß der Völkerbund in der Reparationsfrage nunmehr ſeiner
Löſung nahegekommen ſei. Das Werk des Völkerbunds habe in
großem Maße dazu beigetragen, den Friedenswillen zu ſtärken
und die Wege für techniſche und praktiſche Löſungen zu zeigen.
Ferner begrüßte Motta den Aufſchwung, den infolge der
Lon=
doner Konferenz der Schiedsgedanke genommen habe. An
die=
ſem Gedanken, ſo erklärte er, hänge das Schickſal des
Rechtsfrie=
dens. In der Teilnahme ſo zahlreicher Regierungsmitglieder an
der diesjährigen Völkerbundsverſammlug liege eine
Anerken=
nung und ein Wachſen des Preſtiges des Völkerbunds, das ſelbſt
in den Ländern, die dem Völkerbundsgedanken widerſpenſtig
gegenüberſtehen, eine erhöhte Anziehungskraft ausüben. Motta
ſchloß mit den Worten: Unſere Kinder und Kindeskinder werden
eines Tages die Segnungen des Völkerbunds verſpüren, der als
Mittelpunkt der internationalen Zuſammenarbeit, ſobald er
ein=
mal univerſell geworden iſt, in dem vollen Glanze ſeiner
Tätig=
keit erſtrahlen kann.
Einſetzung von ſechs Hauptausſchüſſen.
Nach der Wahl des Präſidenten ſetzte die Verſammlung,
wie alljährlich, wieder ſechs Hauptausſchüſſe ein, auf die der
Ver=
ſammlungsſtoff verteilt wurde. 1. Ausſchuß für Rechts=
und Verſaſſungsfragen; 2. Ausſchuß für
tech=
niſche Organiſationen; 3.
Rüſtungsbeſchrän=
kungen: 4. Haushaltungs= und Finanzfragen;
5. Soziale undhumanitäre Fragen; 6. Politiſche
Fragen. Daneben wurde wieder ein Ausſchuß für Prüfung
der Tagesordnung gebildet. Die ſechs Hauptausſchüſſe werden
morgen ihre Präſidenten wählen, die gleichzeitig Vizepräſidenten
der Verſammlung ſind, die außerdem noch ſelbſt in freier Wahl
ſechs Vizepräſidenten erwählt,
* Der Miniſter Naog über die
Londoner Konferenz.
Ha., Rom, Ende Auguſt.
Der Miniſter Nava hat, unmittelbar nach ſeiner Rückkehr
nach Rom, einem Redakteur der „Tribuna” ein Interview
ge=
währt, in dem er ſeine Anſicht über das Ergebnis der Londoner
Konferenz ausgeſprochen hat. Der Miniſter meint, daß die
weſentlichſten Errungenſchaften, der Konferenz darin beſtehen,
daß der Grundſatz eines Schiedsſpruchs anerkannt und
durchge=
führt worden iſt und daß Deutſchland eine moraliſche
Verpflich=
tung eingesangen iſt. Er führt dies ſo aus: Der Schiedsfpruch,
der in der Einfgränkung der Kompetenz der
Reparationskommiſ=
ſion enthalten iſt, iſt grundſätzlich anerkannt und wird Europa
vor übereilten Handlungen und deren unheilvollen Folgen
ſchützen können. Die morgliſche Verpflichtung, die Deutſchland
eingegangen iſt, beſteht Larin, daß Deutſchland die neuen
Ver=
träge ohne Druck, ohne Uliimatum, frei und als
Gleichberech=
tigter unter Gleichberechtigten anerkannt hat. Das deutſche Volk
hat ſich mit ſeiner Ehre dafür eingeſetzt, gewiſſe beſtimmte
Ver=
pflichtungen den alliierten Nationen gegenüber zu erfüllen.
Bis=
her konnte Deutſchland auf Grund ſeiner Proteſte in gewiſſem
Sinne ein Nichterfüllen noch rechtfertigen, heute nach dem
Ab=
kommen von London könnte ein Nichterfüllen nicht mehr
gerecht=
fertigt werden. Seit London würde ein derartiges Vorkommnis
eine unentſchuldbare, abſichtliche Böswilligkeit Deutſchlands
be=
deuten.
Zur Frage der interalliierten Schulden äußerte ſich der
Mi=
niſter dahin: Man muß zu einer Löſung dieſer Frage kommen.
Italien und Frankreich haben ihre Forderungen Deutſchland
gegenüber zurückſchrauben müſſen und dabei große Opfer
ge=
bracht. Es wäre nicht billig, wenn dieſe Opfer nicht anerkannt
würden von den Alliierten, die Geld geliehen haben, um ein
ge=
meinſames Ziel zu erreichen, den Sieg. Wenn das Dawes=
Programm ein Zurückgehen der Forderungen auf allen Linien
bedeutet, und das iſt ſo, ſo kann man nicht einmal ernſtlich daran
denken, daß Amerika und England nicht auch ihrerſeits ihre
For=
derungen herabſetzen. Und Italien, das nach all den Verzichten
den Erben der öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie gegenüber
wohl ein Recht hat, zu fordern, daß auch ſeine Stellung als
Schuldner nach gleichen Geſichtspunkten beurteilt wird. Die
Löſung der Frage der interalliierten Schulden hängt aber, ſo
meint der Miniſter, eng mit der definitiven Feſtſetzung der
deut=
ſchen Geſamtſchuld zuſammen. Ohne dieſe Feſtſetzüng kann man
die Jahresraten, die Deutſchland zu zahlen hat, gar nicht fixieren,
und ebenſo wenig das Problem der Tilgung der interalliierten
Schulden rechneriſch löſen. Dieſe Fragen zu erörtern, iſt
Auf=
gabe einer nächſten Konferenz, die ſobald als möglich
zuſammen=
treten muß.
Die Anſicht des Miniſters über den Völkerbund geht dahin,
daß unzweifelhaft die Bedeutung, des Völkerbundes zugenommen
hat, da die Londoner Konferenz den Grundſatz des
Schieds=
ſpruchs einmal angenommen, ihm eine Reihe neuer Aufgaben
zuweiſen wird. Wie ſich dies realiſieren läßt, hängt von dem
Ausgange der September=Tagung ab, die eine grundlegende
Bedeutung für den Ausbau des Genfer=Aeropag haben kann.
Ein anderes Mitglied der italieniſchen Delegation, das nicht
genannt ſein will, hat auf der Durchreiſe über Paris dem Pariſer
Korreſpondenten der „Tribuna”, Sarti, einige Mitteilungen über
das Spiel hinter den Kuliſſen in London gemacht, die von
Inter=
eſſe ſind, auch wegen der Stellung Italiens Frankreich und
Eng=
land gegenüber für die nächſte Zeit.
Es herrſchen in England, ſo meint die betreffende italieniſche
Perſönlichkeit, zwei Strömungen: eine garmanophile, eine
an=
dere francophile, die beide in der Regierung vertreten ſind. Die
Schwierigkeit für die franzöſiſche Delegation lag nun darin,
zwiſchen dieſen beiden Strömungen zu lavieren. Dieſe
Schwie=
rigkeiten wurden unüberwindlich, als die Franzoſen, die von den
Deutſchen ſchen die Zuſicherungen für die Kohlen= und
Koks=
lieferungen erhalten hatten, unbedingt notwendig für die
fran=
zöſiſche Schwerinduſtrie, noch ein Abkommen über
Farbenliefe=
rungen forderten, und die Deutſchen dies ablehnten mit der
nicht recht verſtändlichen Motivierung, über dieſe Frage nicht
ver=
handeln zu können. Der Grund iſt der: England hat ſchon vor
einiger Zeit mit Deutſchland eine Konvention geſchloſſen, die
dieſen beiden das Monopol für die Farben gibt, ſo daß alle
anderen, die dieſe Produkte benötigen, ſich nach London und
Berlin wenden müſſen.
In Betreff eines deutſch=italieniſchen Handelsvertrages iſt
die betreffende Perſönlichkeit ſehr optimiſtiſch. Es ſei ſchon
wäh=
rend der Verhandlungen deutſcherſeits der italieniſchen
Delega=
tion die Zuſicherung gegeben worden, daß Kohlen Italien nie
fehlen werden. Bei dem Abſchiedsbeſuch der deutſchen
Dele=
gation habe de Stefani nochmals die Frage berührt, den modus
vivendi baldigſt in die feſteren Formen eines Handelsvertrages
zu bringen, und von der deutſchen Delegation die Zuſicherung
erhalten, daß dieſe Verhandlungen einen ſchnellen und guten
Ausgang haben können.
Zu der franzöſiſch=engliſchen Politik und ihrer Rückwirkung
auf die Stellung Italiens zu Paris und London ſpricht die
be=
treffende Perſönlichkeit ſich ſehr freimütig aus und meint:
Wäh=
rend meines Aufenthaltes in London habe ich mich in den
ver=
ſchiedenſten Geſprächen mit franzöſiſchen und engliſchen
Poli=
tikern überzeugen müſſen, daß trotz aller Gegenſätze der
eng=
liſchen und franzöſiſchen Politik, die hauptſächlich in der
ver=
ſchiedenen Beurteilung der Ruhrbeſetzung zum Ausdruck
kom=
men, eine tragfähige und dauerhafte Freundſchaft zwiſchen
bei=
den Ländern beſteht. England wird wohl, ein übermäßiges
Wachſen Frankreichs nicht zugeben, aber andererſeits wünſcht
England und hält daran feſt, daß Frankreich ſein Preſtige wahrt.
Bei irgendwelchen Konflikten, in denen England zwiſchen
der Freundſchaft Frankreichs oder Italiens wählen müßte, wird
England immer die Freundſchaft Frankreichs vorziehen.
Dar=
aus ergibt ſich für Italien die Notwendigkeit,
die ſeit Jahren befolgte Schaukelpolitik
auf=
zugeben, und ſich definitiv, entweder auf die
franzöſiſche oder engliſche Seite zu ſtellen.
Die Ausführungen des italieniſchen Miniſters, zu denen ſich
natürlich manches ſagen ließe, werfen ein intereſſantes Licht auf die
Auffaſſung der maßgebenden italieniſchen Kreiſe und damit auch auf
die Beweggründe der itglieniſchen Politik.
„Selb
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Zeit
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Freier
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loſen
allen
mit
Darmſtädter Taglinte, Diensiag, den 2. September 1924.
Nummer
Amerika und die Abrüſtungskonferenz.
Der Berner Geſandte der Vereinigten Staaten, Gibſon, hat
an den Generalſekretär des Völkerbundes ein Schreiben gerichtet,
in welchem er namens der amerikaniſchen Regierung für die den
Vereinigten Staaten erwieſene Ehre dankt, die in der Einladung
der Regierung der Vereinigten Staaten zur Teilnahme an den
Verhandlungen der 3. Kommiſſion der Völkerbundsverſammlung
über die Abrüſtungsfrage beſteht. Er bemerkt, daß die
Vereinig=
ten Staaten ſich bereits in der gemiſchten Abrüſtungskommiſſion
des Völkerbundes haben vertreten laſſen, und daß die
amerika=
niſche Regierung infolge deſſen nicht glaube, daß ihre Teilnahme
an der 3. Kommiſſion der Verſammlung zur Klarlegung ihrer
Abſichten noch etwa beitragen könnte. Sollte dagegen die
Auf=
gabe der 3. Kommiſſion, eine internationale Konferenz zur
Ein=
ſchränkung des Waffen= und Munitionshandels einzuberufen,
verwirklicht werden, ſo würde die Regierung der Vereinigten
Staaten gerne an der Vorbereitung einer Konferenz über dieſe
Frage teilnehmen, die mit ihrer ſtaatlichen Geſetzgebung
verein=
bar wäre.
Masdonald in Genf.
London, 1. Sept. (Europapreß.) Die Times ſchreiben:
Macdonald kommt heute in London an und reiſt morgen nach
Genf ab. Da Herriot morgen von Lyon ebenfalls nach Genf
reiſt, iſt es wahrſcheinlich, daß beide von Lyon gemeinſam reiſen
werden. Macdonald wird Genf noch vor Wochenende wieder
ver=
laſſen, da er in Schottland zurückerwartet wird, um in Dundee
das Ehrenbürgerrecht der Stadt entgegenzunehmen. Dies
redu=
ziert die Teilnahme Macdonalds an der Völkerbundstagung auf
höchſtens drei Tage. Es wird ihm nicht mehr Zeit übrig bleiben,
als der Verſammlung ſeine Anſichten über die Sicherheitsfrage
und die Entwaffnung bekannt zu geben. Er wird es dem
Völ=
kerbunde überlaſſen, dieſe Fragen nach ſeiner und Herriots
Ab=
reiſe zu diskutieren. Es beſteht wenig Ausſicht, daß Macdonald
mit Zaglul Paſcha in Genf oder anderswo auf dem Feſtlande
eine Unterredung haben wird.
V. London, 1. Sept. Die Zeitungen berichten, daß
Macdonald die Abſicht habe, gelegentlich der Völkerbundstagung
in Genf mit einem neuen Plan zur gegenſeitigen
Friedensbürg=
ſchaft hervorzutreten. Dieſem Plan wird von engliſcher Seite
große Bedeutung beigemeſſen. Ueber den Inhalt desſelben iſt
im Augenblick noch nichts bekannt.
Preſſeſiimmen.
Paris 1. Sept. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
des „Petit Pariſien” aus Genf meldet, wird die Sicherheitsfrage
das Hauptproblem der Völkerbundsberatungen ſein. In
die=
ſer Frage könne man drei von einander getrennte Gruppen
unterſcheiden: die eine, die ſtärkere, empfehle als Löſung des
Sicherheitsproblems die Entwaffnung ohne beftimmte
Verpflich=
tungen betreffend die Garantien, die zweite Gruppe, an deren
Spitze Frankreich ſtehe, ſei der Anſicht, daß man
Entwaffnungs=
maßnahmen erſt ſpäter ins Auge faſſen könne, wenn man ſich
über entſprechende Garantien geeinigt haben werde, z. B.
gegen=
ſeitige Unterſtützungspakte, obligatoriſche Schiedsgerichte, wobei
die Möglichkeit offen bleiben ſoll, dieſe Sicherheit durch
Ver=
träge, die im Rahmen des allgemeinen Vertrages abgeſchloſſen
ſind, zu vervollſtändigen, Verträge wie diejenigen, die
Frank=
reich an Belgien, Polen und die Tſchechoſlowakei binden.
Auch der „Gaulois” betont die Wichtigkeit des gegenſeitigen
Unterſtützungspaktes für Frankreich. Der amerikaniſche
Vor=
ſchlag, ſo meint das Blatt, dem Frankreich in gewiſſem Maße
ſeine Zuſtimmung zu geben geneigt wäre und den England nicht
grundſätzlich ablehne, würde mit anderen Worten eine
Diskuſ=
ſionsgrundlage bieten, falls nicht der Entwurf der Kleinen
Entente, deſſen Verfaſſer Beneſch ſein ſoll und den man bisher
noch nicht kenne, dem Waſhingtoner Plan vorgezogen
wer=
den ſollte.
In der „Ere Nouvelle” heißt es: Die 5.
Völkerbundsver=
ſammlung wird in der Geſchichte Europas einen bedeutſamen
Einfluß haben. Wir werden endlich wiſſen, ob es möglich iſt,
dem Kontinent, der durch einen langen Krieg erſchöpft und durch
einen ſchlechten Frieden ermüdet iſt, jenes Gleichgewicht wieder
zu geben, das er bisher nicht gefunden hat.
London, 1. Sept. (Wolff.) Garvis führt im „
Ob=
ſerver” aus, wenn der Völkerbund bekannte Fragen der
territorialen Reviſion nicht in Angriff zu nehmen
wage, in der offenbar die Keime künftiger Kriege lägen, werde
Genf in Zukunft ebenſo vollſtändig verſagen wie der Haag vor
1914. Nur ein großer Völkerbund, der Deutſchland und
Rußland einſchließe, und in irgend welcher praktiſchen
Verbin=
dung mit den Vereinigten Staaten ſtehe, könne hoffen, einen
dauernden Frieden zu organiſieren. Der Grundſatz des
Schiedsſpruches vor der Eröffnung jedes Kampfes ſei
notwendig, er könne aber nur allgemein obligatoriſch
ge=
macht werden, wenn der Weltgerichtshof die juriſtiſche Vollmacht
erhalte, gewiſſe Beſtimmungen der Pariſer Verträge auf
friedlichem Wege zu revidieren.
Vom Tage.
Wie den Zeitungen mitgeteilt wird, hat ſich das
Reichskabi=
nert am Samstag mit der Auslieferung der
Erzberger=
mörder beſchäftigt. Die Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und
der ungariſchen Regierung ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Im preußiſchen Staatsminiſterium wurde der Entwurf der
Ausführungsbeſtimmungen zum Geſetz über die
Be=
amtenanſiedlung fertiggeſtellt. Der Entwurf wird demnächſt
den preußiſchen Staatsrat beſchäftigen.
Geſtern vormittag wurde am Eingang zu den im
Börſenge=
bäude befindlichen Weinkellern der Firma Borchert eine Granate
gefunden, deren Füllung aber, wie die Unterſuchung durch die
Feuer=
wehr ergab, ungefährlich geweſen iſt. Es handelt ſich offenbar nur
um groben Unfug.
Der Reichsparteivorſtand der Deutſchen Zentrumspartei faßte
in ſeiner Sitzung vom 31. Auguſt in Hannover eine Entſchließung,
in der er dem Reichskanzler und der Zentrumsfraktion des
Reichs=
tages Dank und Anerkennung für ihre mühevolle und opferreiche Arbeit
zur Rettung des Vaterlandes ausſpricht und ſie aufs neue ſeines
Vetrauens verſichert.
Die Deutſche Volkspartei in Heſſen veranſtaltet ihren diesjährigen
Landesparteitag am 11. und 12. Oktober in Darmſtadt.
Aus München wird gemeldet, daß nach Mitteilung der
Landes=
wetterwarte für ganz Bayern Hochwaſſergefahr beſteht.
Aus Ansbach wird bereits Hochwaſſer gemeldet.
In den Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete wurden als
Vertreter Rheinheſſens gewählt Dr. jur. Cornelius Freiherr
Hehl zu Herrnsheim=Worms für die Großinduſtrie, Gutsbeſitzer Otto
Stallmann=Waldülversheim für die Landwirtſchaft und den Weinbau,
Fabrikant, Albert Hirnberger, Stadtverordneter in Mainz, und
Ge=
richtsaſſeſſor Böhm aus Alzey.
Die Tagung des zweiten Weltpolizeikongreſſes iſt
geſtern geſchloſſen worden. Alle Verhandlungen und Referate
wurden in der Eſperantoſprache geführt. Der Kongreß hat ſich
ins=
beſondere mit der Aufſtellung und Herausgabe eines Fachwörterbuches
beſchäftigt. Für die nächſtjährige Tagung iſt Kopenhagen in
Aus=
ſicht genommen.
Bundeskanzler Seipel iſt heute morgen aus Mehrerau in
Wien eingetroffen und hat wieder im Erholungsheim Aufenthalt
ge=
nommen. Er befindet ſich vollkommen wohl. Der Bundeskanzler wird
zunächſt die Geſchäfte noch nicht übernehmen, da er die ihm
vorge=
ſchriebene, von vollem Erfolg begleitete Kur noch fortſetzen wird.
Aus Brüſſel wird gemeldet, daß ſich Miniſterpräſident
Theu=
nis nach langem Schwanken entſchloſſen habe, nach Genf zu gehen;
er werde am Mittwoch in der Schweiz eintreffen.
Maedonald wird erſt am Dienstag nach Genf abreiſen.
Der Vollzugsausſchuß der unabhängigen Arbeiterpartei hat
eine Entſchließung angenommen, worin die Regierung eingeladen wird,
eine Vorlage über die Auconomie Indiens auszuavleiten.
Indien ſoll ein ähnliches Statut gewährt werden wie Irland oder
Kanada.
Nach dem „Nuovo Paeſe” iſt eine tſchechiſche Kommiſſion
in Rom eingetrofen, um mit der italieniſchen Heeresverwaltung und
dem Finanzminiſterium endgültig die Entſchädigung feſtzuſetzen
für die während des Krieges ausgebildeten tſchechiſchen Legionäre.
Die Sicherheitsfrage.
Ein Interview Millerands.
Paris 1. Sept. (Wolff.) Der ehemalige Präſident
Mil=
lerand hat einem Mitarbeiter des „Echo de Paris” ein
In=
terview über die Sicherheitsfrage gewährt, in dem er
entgegen den Erklärungen des Generalſtabschefs, des Marſchalls
Foch, im franzöſiſchen Parlament den Grundſatz aufſtellte, daß
„die Beſetzung des Ruhrgebietes den franzöſiſchen
Sicherheits=
koeffizient beträchtlich erhöhe und daß das Abrücken der
fran=
zöſiſchen Truppen ihn vermindern werde.” Im Hinblick auf die
Genfer Völkerbundverſammlung erklärte Millerand,
Frank=
reich ſo wie Deutſchland behandeln unter dem
Vorwand, den Weltfrieden zu ſichern würde
darauf hinauslaufen, daß Frankreich wehrlos
gemacht würde, wie man Deutſchland wehrlos machen wollte,
und daß man nach dem Vorbild deſſen, was mit dem
linksrheiniſchen Deutſchland geſchehen iſt, die
Neu=
traliſation von Elſaß=Lothringen verlangte.
Das ſei eine Forderung, die Frankreich wild
machen könnte. Nichtsdeſtoweniger ſei ſie die logiſche
Schluß=
folgerung der Ausgangstheſe. Solange Frankreich keine anderen
greifbaren Garantien für ſeine Unabhängigkeit habe, als ſeine
Armee und ſeine Flotte, dürfte keine ausländiſche
In=
tervention, ſo freundſchaftlich ſie auch ſein möge, auf die
Zuſammenſetzung der franzöfiſchen Wehrmacht Einfluß haben.
Die Herabſetzung der militäriſchen Dienſtzeit in dieſem
Augen=
blick wäre Wahnſinn. Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge
könne Frankreich ſich nicht ein Experiment dieſer Art leiſten, das
nicht einmal budgetäre Erſparniſſe ermöglichen würde, da der
eingeſchränkte militäriſche Dienſt teurer wäre als der
gegenwär=
tige. Daß man an die friedliche Empfindung aller Nationen,
an die der deutſchen Demokratie wie der übrigen Demokratien
appelliere, ſei gut, aber man dürfe nicht vergeſſen, daß der Friede
nicht allein von Frankreich abhänge.
Engliſche Befſemmung
Von unſerem Londoner Korreſponden
C. M. P. London, 30. Auguſt. (Durch Fkr
Ein charakteriſtiſcher Vorfall ereignete ſich geſtern.
Beſprechung des Trades=Council und der Arbeiterparte;
Die Arbeiter=Mitglieder des Stadtrats von Hull be
nahme des Angebots einer deutſchen Firma
von 1555 Tonnen Tram=Schienen beantragt. Das Tran
war für die Erteilung der Lieferung an eine deutſche
Middlesbrough eingetreten. Aber die Arbeiter=Stadträ
ten den Sieg. — Dies Eintreten von Arbeitervertretern
Lieferung einer deutſchen Firma dürfte wohl ein
bleiben, aber es zeigt auch, daß ſich durchaus nicht alle
von der jetzt in Szene geſetzten Bewegung gegen den
Bericht und ſeine Begünſtigung der deutſchen Konkur
reißen laſſen, ſondern nach den lokalen Verhältniſſen
dürfniſſen urteilen.
Ein Beamter der Exekutive, J. Cavanagh, erklärte, d
der Arbeiter ſollte, zumal in der jetzigen Zeit der
Arbeitsloſigkeit, gerade die entgegengeſetzte ſein. W
ſtets das niedrigſte Angebot annehmen wollte, würd
oder ſpäter alle Kontrakte für Lieferung von Maſchinen.
und Schiffen nach dem Auslande gehen, und alle brit
beiter würden arbeitslos werden.
Aber warum kann denn die britiſche Induſtrie
kurrieren? Liegt es wirklich nur an der großeren Bil
kontinentalen Angebote? Das iſt die Kernfrage, un
ſoll die von dem Arbeiter=Premierminiſter angekündig
ſtriekommiſſion entſcheiden. — Es iſt eine ganz falſche 9
wenn man aus ſeiner Ankündigung ſchließen zu könner
Macdonald ſei „wieder einmal umgefallen” und halte
rationszahlungen unter dem Dawesplan für unmöglick
dem engliſchen Handel unberechenbaren Schaden zufü
den. (Das engliſche Blatt, in dem der Ausfall geſta
meinte übrigens unter den Reparations zahlungeni
eies in kind”, Sachlieſerungen.) Die Regierungen wü
tauchenden Schwierigkeiten gegenüber unbedingt n
Aenderungen des Vertrages vornehmen. — T
denkt jedoch gar nicht daran, auch nur einen Buch
ändern. Aber eine Kommiſſion objektiver Sachverſtär
beraten, wie die Induſtrie, Axbeiter und Regierung
Wettbewerbs=Schwierigkeiten unter den neuen Verhält
gegnen können. Er ſchloß ſeine geſtrige Rede in ſeinem
ort Loſſiemouth mit den Worten: „Der einzige Weg,
der Staat durch dieſe ſchwierigen Zeiten ſicher hindu
werden kann, iſt, daß Männer verſchiedener Anſichten
ſchiedener Begriffe die Ehre und den Ruf ihres Staat /—.
ſetzen und alles andere hintenan ſtellen.”
Zum gleichen Thema ſchreibt der „Daily Expre /=ute,
„Laßt uns ſuchen, wie wir uns ſelber ändern könne
der Geſchicklichkeit des britiſchen Arbeiters und des h.
dits unſeres Landes befindet ſich die britiſche Induſtri
ſchlimmen Lage. Sie iſt nicht gerüſtet, mit Erfolg ge H—en
den Wettbewerb zu kämpfen. Das iſt die widerwärti
heit. — Abſatzmärkte bleiben unausgebeutet. Antiquier ſtt
den ſind in Hunderten von britiſchen Fabriken im Gebr
den meiſten Induſtriezweigen herrſcht ein Mangel ar
Amen=
tarer Einſicht und Beurteilungskraft, die ſie lehren ſo.
nur durch eine große Kooperationskampagne die Nachf
britiſchen Waren im Auslande ſtimuliert werden kann.
zu vielen Unternehmungen wird die Arbeit nicht als ein ſnſ,
ſondern, als eine mögliche Bedrohung angeſehen.
Krieg waren wir organiſiert, für den Frieden ſind wir LG0. Wir erſuchen den Premierminiſter dringend, ei ſt.
Britiſche Induſtrielle Konferenz einzuberufen. Sie iſt
fällig. Unſere ſchlafenden Induſtrien müſſen aufgewec.
veralteten Methoden auf den Abfallhaufen geworfen
Die Times ſchreibt, das Intereſſe werde ſich je*z
Ausſichten der 40 Millionen Pfund Sterling=Anle;
zentrieren. Ueber dieſe Anleihe werde ſelbſtverſtändlich
land verhandeln müſſen. Die hauptſächlichen all Ia
RRegierungen hätten ihre Zentralbanken au
ſe=
ihre guten Dienſte hierbei zu geizähren. Von der An
Banken werde viel abhängen, da man jetzt aber mitk
Ferienſaiſon ſei, werde es notwendigerweiſe einige Be.
geben, bevor man über die Bedingungen und Ausſichte
leihe eine allgemeine Auffaſſung haben könnte.
In einem Aufſatz des Obſerver bezeichnet Shdneh
die Behauptung, Deutſchland bedeute eine Bedro9
den engliſchen Handel als lächerlich. Brod!
der Abſchluß des Londoner Abkommens ſei das beſte
ſeit dem Waffenſtillſtand und der erſte ſolide Schritt zu
herſtellung der Stabilität und des Vertrauens in Enk
u
R
frirt
Ku
NScr
ff eint
ſah
nach
4 vie
Sde.
*Die Genfer Konferenz der 33 Böffer.
Von unſerem Korreſpondenten.
Genf, im September.
Dieſem ruhigen, wohlgepflegten Ort iſt es nun beſchieden,
der Schauplatz einer weltpolitiſchen Monſtreaufführung zu ſein:
denn darin ſind ſich alle einig — ſeit der Genua=Konferenz hat
keine ſo repräſentative Verſammlung europäiſcher Staatsmänner
ſtattgefunden — wie heuer in Genf, der „Perle du Lac Léman”
Macdonald und Herriot ſind perſönlich rſchienen, um der
„Ligue” der Hüterin des Friedens, ihre Reverenz zu machen,
und ihr Vorgehen iſt tonangebend geiveſen: faſt ſämtliche
euro=
päiſchen Mächte haben dieſes Mal ihre Premiers und
Außen=
miniſter nach Genf entſandt, un hiermit die Bedeutung dieſer
Tagung zu dokumentieren. Die Bedeutung liegt fürwahr auf
der Hand: erſt heute — im Hers
4 — nach glücklichem
Ab=
ſchluß der Londoner Konferenz
iſt man in Europa
einiger=
maßen berechtigt, das Wort „Friede” auszuſprechen. Eine
Ver=
änderung der Situation, welche den Völkerbund mit neuer
Da=
ſeinsberechtigung erfüllt. Wohl iſt nicht er es geweſen, der
den Frieden geſtiftet hat, aber ihn zu erhalten — iſt auch kein
geringes Werk. Und in dieſer Beziehung iſt man in Genf voller
Zuverſicht Alle ſind zuve ſichtlis), ail 53 Völker, welche hier
vertreten ſind, und vermag man, angeſichts dieſer imponierenden
Tatſache, irgendwelche Zweifel zu hege.
Natürlich wird es dieſen Vertretern der 53 Völker im
allge=
meinen nicht ſchwer gemacht, „Zuberſichtlich” zu ſeint ſie leben
in den beſten Hotels, eſſen die auserleſenſten Speiſen, trinken
die älteſten Weine, empfangen die größten Gehälter und
betrei=
ben das Friedenswerk, ohne ſich ſonderlich anzuſtrengen. Eine
Sitzung des Völkerbundes dauert nie länger als zwei Stunden.
Die Lunch= und Dinner=Zeit wird ſtreng eingehalten. Bwiſchen
den einzelnen Tagungen finden in bunter Reihe Feſte und
Emp=
fänge aller Art ſtatt. Der einſame Touriſt, dem es einfallen
ſollte, Abends den Quai du Mont=Blanc aufzuſuchen, kann ſicher
ſein, hier auf Schritt und Tritt den bekannteſten europäiſchen
Staatsmännern zu begegnen, welche in elegantem Evening=
Dreß, mit vom Weine leicht geröteten Geſichtern, ſorglos=fröhlich
plaudernd den Boulevard entlang ſchlendern, von einem Roät
kommend, zum anderen eilend. Doch um dieſe Lebensluſt ſollen
ſie nicht beneidet werden: mögen ſie eſſen, mögen ſie trinken,
mögen ſie lachen — wenn ſie nur Frieden machen!
Genfs Hauptpromenade — der Quai du Mont=Blane — iſt
der große Weltboulevard der Völker. Dieſe Prachtſtraße, die
in ihrer Art unvergleichlich ſchöner als der berühmte Boulevard
des Anglais, in Nizza iſt, bietet namentlich im September, dem
Wonnemonat Genfs, einen bezaubernden Anblick: von der einen
Seite ſchimmert in verführeriſchem Blaugrün der Lac Léman,
zeigen die Alpen ihre ſchneebedeckten Häupter, lacht die ſorgloſe
Septemberſonne, die hier gerade in dieſem Monat, nach
alther=
gebrachter Tradition, eine ausnehmende Leutſeligkeit zur Schau
trägt — während längs der anderen Seite ſich in unabſehbarer
Reihe die großen Luxushotels, eines „pompöſer” als das andere,
hinziehen. In unſerem Zeitalter des Lebenszweck gewordenen
Komforts ſind Luxushotels an und für ſich Naturweſen, welche
es dreiſt wagen können, mit den Reizen eines „Lac Léman” oder
eines „Mont=Blanc” zu wetteifern. Dieſen Hotel=Paläſten
haftet jedoch ein ganz beſonderer Reiz an: ſie beherbergen die
„Herren der Welt”! Unzählige Fahnen, in allen
Regenbogen=
farben, zieren die Faſſaden dieſer großen internationalen
Gaſt=
ſtätten. Der zage Wanderer bleibt oft verwirrt ſtehen: „Welch
Landes Banner mag wohl dieſes ſein?” fragt er, angeſichts
manch reicher Anhäufung von Sonnen, Sternen, Bergen und
Elefanten. Der Quintaner lernt es auf der Schulbank, auch
jeder Markenſammler wird es wiſſen — durch welch äußerliche
Eymlole ſich Uruguay von Paraguay unterſcheidet — der
Völker=
lundjournaliſt muß es von neuem lernen. Es iſt nicht leicht e.
Es iſt aber alles ſehr ſehenswert. Auch das Genfer Bureau
ſür den Fremdenverkehr weiß dieſe Tatſache zu würdigen: in
reiche unſterbliche Geiſter, wie der weiſen Jean=Jaques Rouſſeau,
die geiſtreiche Madame de Staeß den „Patriarchen von Ferney‟
marktſchreieriſchen Plakaten wirg dem Reiſepublikum kund getan,
daß dieſer Ort nicht nur durch die glorreiche Erinnerung an zahl=
Voltaire und manchen anderen ngroßen Toten” Beachtung
ver=
dient — ſondern daß hier heute auch lebende Zelebritäten in
„Natura” zu ſehen ſind. Genf bietet in dieſer Saiſon”, ſo heißt
es im Proſpekt des Reiſebureaus, „ein Blumenfeſt, einen Waſſer=
Polo=Match, ein internättonales Aukoxennen und — — die
Völkerbundsverſammlung”, Und Ddieſe Kombination ſcheint denn
auch ihre Wirkung nicht berfehlt zu haben. Namentlich auf die
Amerikaner, die in großen Scharen herbeigeſtrömt ſind und es
freudig begrüßen, daß der „Waſſer=Polo=Match” und der „
Völker=
bundsmatch” zeitlich zuſammenfallen, So gewahrt man denn,
wis dieſe Sportenthuſiaſten, in kleinen Trupps, unter
ſachkun=
diger Führung eines großmauligen Guide, in den „Palais des
Nations” eindringen, laut reden, überlaut lachen, geftikulieren
und obſervieren. Der Guide bombardiert ſie mit Zahlen: „In
dieſem Gebäude verſammeln ſich alljährlich im September 300
Staatsmänner, Vertreter von 53 Nationen”, ſagt der Führer und
fügt hinzut: „Es ſind die größten polttiſchen Meetings der Welt”!
Das imponiert — „the biggest in the world!“ Aber
rikaniſche Dame mit ſchwarzumränderter Hornbrille
das Völkerbunds=Gebäude gekoſtet hat. „Neun Millid
wortet der Guide. „Dollars?” — „Nein, Franken!"
Lächeln ſämtlicher Yankees. Und der Guide iſt gekniat
er hätte ſeine Sache ſchlecht gemacht. Unglücklicher 2
Der unglücklichſte Mann „ok the world”,
Weß' die amerikaniſchen Damen mit den Hornhrit
ſind, deß ſind die amerikaniſchen Staatsleute zu wer
dieſes Mal iſt Amerika nicht offiziell vertreten. Er iſt.”
nicht univerſal — der Völkerbund. Auch Deutſchtand.
land fehlen. Doch Entwicklungen ſcheinen ſich anzuba
bei man auf die Teilnahme Deutſchlands ganz VelL.
wicht zu legen ſcheint. Die faſt heroiſchen Anſtrengun
von gewiſſen Völkerbunds=Freunden gemacht worden.
Deutſchland das Intereſſe für das Genfer Gremium d"
— ſcheinen nicht ohne Erfolg geblieben zu ſein:.."
Anzahl deutſcher Journaliſten hat ſich (erſtmalig) it
gefunden, und auch ſo mancher deutſche Politiker, it.*
zieller Beobachter” erſchienen. Ihre Anweſenhei. O"
freudig konſtatiert, man iſt ihnen gegenüber auße.
kommend und ſpricht lediglich offen das Bedaus.”
Benf auch dieſes Mal nicht die Möglichkeit geworden iſ
z zu begrüßen.
Vertreter des Deutſchen
Abweſenheit der So
Weniger ſchmerz
in London über
empfunden. Wohl
— in Geſtalt „am1
nahme an der diesj
Doch ſind dieſe
obachter” — verhan!
*, maßloſen Forder
lungen ſchließlich an
ſten allen Sitzungen d.
Bolſchewiſten geſcheite
bundes, auch den geheimen Ratsſitzungen, beiwohner
verechtigt ſein, in alle Debatten einzugreifen, hatten
abgelehnt, irgendwelche der internationalen Verpflicht:
Volkerbundsmitglieder auf ſich zu nehmen. Auf eir
„einſeitiges Geſchäft” konnte natürlch auch der Mosk
über ſo nachſichtige Macdonald nicht eingehen. So we
die Sowjetruſſen nicht in Genf erſcheinen. Und 2
beſſer ſo. Denn andernfalls könnte es leicht paſſieren,
brüchige Gebäude der Völker, infolge der Exploſio!
irgend einer Moskauer „Bombe” unverſehens in die L2
würde. Die Welt aber braucht Frieden, ſie braucht keis
ninternationalen Skandal”. Auch die amerikaniſchen D
den Hornbrillen würden wohl, eine derartige politif
ſtrophe kaum begküßen, ſelbſt wenn „the biggest 04. 14
wäre 1au
imer 244.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. September 1924.
Seite 3.
erſite deutſche Zahlung auf
den Dawespian.
gröl
„werQ
habe
die 2
in S
den
heite-
führE
fuhr
—
E
orfſ-
erlin, 1. Sept. (Priv.=Tel.) Der Reichsfinanzmini=
Luther empfing heute Vertreter der amerikaniſchen
Prefz nd machte ihnen gegenüber bemerkenswerte
Ausführun=
die Anleihefragen. Der Miniſter führte aus, daß der
Teil der Anleihe in Amerika aufgelegt
nid der Zinſendienſt über die Reparationskaſſe laufe.
n8 P—ſeien ein außerordentlich hoher Prozentſatz. Die Anleihe
viele Sicherheiten hinter ſich, mehr als eine Anleihe
bish—) inter ſich gehabt habe. Die Wirkung der Anleihe auf
che Induſtrie ſei ſehr groß. Wenn die Wirtſchaft wieder
ting komme, könnten auch wieder Steuern bezahlt wer=
Das Reich habe mehr Einnahmen. Infolge der Sicher=
* die Anleihe beſtänden keine Zweifel an ihrer
Durch=
it. Der Generalagent weile in Berlin und
hab it dem Finanzminiſter verhandelt. Heute,
Miniſter fort, iſt der erſte Betrag der Vorſchußzählun=
—ſchlands auf die Anleihe bezahlt worden, und zwar in
Höhes r 20 Millionen Mark. Die Zahlung erfolgte auf das
S Generalagenten bei der Reichsbank. Dies iſt die erſte
Deutſchlands unter dem Dawesplan, jedoch nur eine
zahlung auf die Anleihe.
S erika und die Reparationszablungen.
—is, 1. Sept. (Wolff.) Dem „Petit Pariſien” wird
zus hington gemeldet, Präſident Coolidge habe den
Pun ſekundet, daß auf der Pariſer Konferenz für die
Ver=
eilur=er deutſchen Reparationszahlungen Amerika nicht nur
ſurch= amerikaniſchen Botſchafter in Paris und London,
ſon=
ſern durch den offiziöſen Delegierten in der
Reparations=
ommyn, Logan, vertreten ſein wird.
TSitzung der Reparationskommiſſion.
Pis, 1. Sept. Die Reparationskommiſſion iſt heute
ffiziei on der Kriegslaſtenkommiſſion davon in Kenntnis
ge=
den, daß die zur Ausführung des Dawesgutachtens
otwei gen Geſetzentwürfe im Reichstag verabſchiedet und von
er R rung in Kraft geſetzt worden ſind. Die
Reparations=
rommy r trat heute nachmittag zuſammen, um von dieſer
Mit=
eilunxy enntnis zu nehmen und um die erſte Feſtſtellung zu
ſches ie im Artikel III Anhang III des Londoner
Schluß=
rotoke, vorgeſehen iſt, nämlich, daß die erſte Bedingung
wesgutachtens erfüllt iſt.
A heutigen Tage an laufen ſomit die im Londoner
Ab=
nmnvorgeſehenen Friſten für die wirtſchaftliche Räumung
er bed en Gebiete.
P./ andlungen über den Achiſtundentag.
evorſ7
inih
ingl
tati
z5
ſerder?
„tereſt?.
ſen —
nes
erkſchi
inder?
Vergt
ſondora
Verharo
on dod
niſſior-zu
verderx)
öſiſche
jahmt.
B6
üre
fe 7
verabF4
ehalte!
tiſſ=
orläuzu
Es tnrn
rlin, 1. Sept. (Priv.=Tel.) Das Intereſſe der
deut=
eitnehmerkreiſe konzentriert ſich gegenwärtig auf die
aden Verhandlungen des Reichsarbeits=
Es Dr. Brauns mit den Arbeitsminiſtern
ds und Frankreichs über die Frage der
ierung des Waſhingtoner Abkommens.
Bekanntwerden der Ergebniſſe dieſer Verhandlungen
e an der Frage des Achtſtundentages in erſter Linie
en Gewerkſchaften eine abwartende Stellung einneh=
Hann erſt die endgültige Entſcheidung über die Frage
Esentſcheides treffen. Immerhin wird, wie aus
Ge=
kreiſen verſichert wird, die Forderung nach dem
Acht=
aufrecht erhalten.
dlungen mit der Rheinlandkommiſſion.
In, 1. Sept. (Priv.=Tel.) Zwecks Durchführung des
Abkommens werden am Dienstag vormittag techniſche
rigen zwiſchen Vertretern der Reichsregierung und den
Feſetzung betroffenen Ländern mit der
Rheinlandkom=
innen. Die Verhandlungen, die mehrere Tage dauern,
vorausſichtlich mit der Rückgabe der von der
fran=
aid belgiſchen Regierung im beſetzten Gebiet beſchlag=
Staatswaldungen befaſſen.
Sitzung des Reichsfabinetts.
in, 1. Sept. Das Reichskabinett hat ſich heute mittag
allgemeine Herabſetzung der Güterta=
Reichsbahn ausgeſprochen. Die Einzelheiten der
rg wurden einer zweiten beſchlußfaſſenden Sitzung vor=
Das Kabinett beſchloß weiter, das
Reichskom=
at für Ein= und Ausfuhrbewilligungen
bis zum 31. Dezember weiterbeſtehen zu laſſen.
ann in die Beratung des Entwurfs für das neuz
krafgeſetzbuch ein.
Auflöſung der Rheiniſchen Arbeiterpartei.
Speyer, 1. Sept. (Wolff.) Wie wir von zuverläſſiger
Quelle erfahren, hat Staatsanwalt Gellin im Namen der
fran=
zöſiſchen Delegation dem Zentralausſchuß der ſog.
Rheini=
ſchen Arbeiterpartei am Samstag eröffnet, daß dieſe
Partei mit ſofortiger Wirkſamkeit aufzulöſen ſei. Es
wurde mit der Auflöſung begonnen, indem die
Mitgliederaus=
weiſe eingezogen und vernichtet wurden. Ein
Wiederauf=
treten der Partei, auch unter anderem Namen,
wurde ebenfalls ſtreng unterſagt.
Die ſogenannte, Rheiniſche Arbeiterpartei unter
Führung des berüchtigten Separatiſten Kunz (
Lud=
wigshafen) war nach dem Zuſammenbruch der „Autonomen
Regierung der Pfalz” eine franzöſiſcherſeits
inſpi=
rierte Zweckgründung, um gegebenenfalls, beſonders
bei eventueller Ablehnung des Dawes=Planes, worauf die
poli=
tiſierenden franzöſiſchen Beſatzungsgeneräle große Hoffnungen
ſetzten, den Rahmen für eine neue „ſeparatiſtiſche
Bewegung” abzugeben. Die Auflöſung der Rheiniſchen
Arbeiterpertei durch die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden beweiſt,
daß letztere tatſächlich die Regie der ſogenannten ſeparatiſtiſchen
Bewegung in Händen hatten. Erfolgt iſt die Auflöſung
zweifel=
los auf höhere Pariſer Weiſung.
Die Agrarzollfrage.
Düſſeldorf, 1. Sept. Auf Einladung der Induſtrie=
und Handelskammern zu Düſſeldorf nahm der Staatsſekretär im
Reichsernährungs= und Landwirtſchaftsminiſterium, Herr Dr.
Hagedorn, an einer Ausſprache mit Vertretern des Getreide= und
Futtermittelhandels ſowie der Mühleninduſtrie im Ruhrgebiet
teil. Außerdem hatten ſich Vertreter der Induſtrie= und
Han=
delskammern aus Duisburg, Krefeld, Eſſen, München=Gladbach
und Mainz eingefunden. Die Geſchäftsführer der Induſtrie=
und Handelskammer Düſſeldorf leitete die Ausſprache ein und
ſprach dem Staatsſekretär Hagedorn den Dank der
Handels=
kammern für ſein Erſcheinen aus. Er betonte den
Zuſammen=
hang zwiſchen Induſtrie, Handel, Landwirtſchaft und folgerte
daraus die Notwendigkeit einer Verſtändigung zwiſchen dieſen
wichtigen Kreiſen in den Zollverhandlungen. Die Auffaſſung
des Getreidehandels brachte das Mitglied der Handelskammer
Dr. Meyer in eingehenden Darlegungen zum Ausdruck. Er
be=
tonte hierbei die Notwendigkeit ausreichender Sicherungen der
Viehfütterung, ſoweit ſie zur Fleiſchverſorgung erforderlich iſt.
Im Anſchluß daran gab Herr Staatsſekretär Hagedorn einen
Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen
der Agrarzollvorlage. Seine Darlegungen gaben Anlaß zu einer
ausgiebigen Ausſprache, die dem Vertreter des Miniſteriums ein
Bild bot über die Wünſche und Anſichten der Beteiligten. — Es
wurde beſchloſſen, dieſe Wünſche, insbeſondere die erleichterte
Beſchaffung von Futtermitteln für die Kleinviehhalter,
gemein=
ſam mit den beteiligten Kammern zu prüfen.
Theunis zur Ruhrbeſetzung.
Brüſſel 1. Sept. (Europapreß.) Theunis erklärte einem
Vertreter der „Gazette de Liege‟: Die Beſetzung der Ruhr hatte
eigentlich nur den Sinn, die Deutſchen in eine neue
Geiſtesver=
faſſung zu verſetzen und ihnen den Wunſch aufzudrängen, ſich
in die Bezahlung der Reparationen zu fügen. Die
Ruhr=
beſetzung war niemals Zweck, ſondern nur ein Mittel.
Als Garantie für die Sicherheit dient nur die Beſetzung des
linken Rheinufers. Der Verſailler Vertrag bleibt durchaus
auf=
recht erhalten. Die Räumung nach Zonen kann nur dann
er=
folgen, wenn die Deutſchen in den feſtgeſetzten Friſten ſorgfältig
die wirtſchaftlichen, militäriſchen und finanziellen Verpflichtungen
erfüllen.
Frankreich und die Kleine Entente.
Paris 1. Sept. (Europapreß.) Die „Humanité”
ver=
öffentlicht einen Artikel über die Unterſtützung der
Klei=
nen Entente mir Waffen und Geld. Der
Wochen=
bericht der Bank von Frankreich verzeichnet unter dem Titel
„Vorſchüſſe an fremde Regierungen” eine Ausgabe von 3
Mil=
liarden Franken, welcher Betrag noch bedeutend erhöht wurde.
Als unterſtützte Länder kamen offenſichtlich Polen
Tſchecho=
ſlowakei, Rumänien und Südſlawien in Betracht.
Auf dem Balkan rüſte man ſich fieberhaft gegen Rußland,
und dies alles geſchehe mit franzöſchem Geld. Die franzöſiſchen
Munitionsfabriken arbeiten eifriger denn je. Herriot ſetze dieſe
Politik Poincarés fort und betreibe ſie noch ſtärker. Die
Sozia=
liſten würden keinen Einſpruch dagegen erheben, weil ſie mit den
bürgerlichen Radikalen verbündet ſeien.
Das Programm Muſſolinis.
TU. Rom, 2. Sept. Muſſolini hat in einer längeren
Unter=
redung mit dem Direktor des Giornale d’Italia wichtige
Er=
klärungen abgegeben. Er wiederholte von neuem, daß er eine
Zuſammenarbeit der Faſziſten und Liberalen als ſehr wichtig
be=
trachtet. Muſſolini wies dann auf die territorialen und
wirt=
ſchaftlichen Vorteile hin, zu denen die faſziſtiſche Regierung
Ita=
lien auf dem Gebiete der Außenpolitik verholf habe. Er erklärte
zur inneren Lage: Die Rückkehr zur normalen Regierung der
Dinge iſt ein zweideutiger Ausdruck. Ich meinerſeits lege ihn
in dem Sinne aus, daß die Regierung ſich dabei eine Freiheit
zu=
ſichern muß, die nur von dem Geſetz beſchränkt wird. Die
Oppo=
ſition macht uns unſere faſziſtiſche Miliz zum Vorwurf. Dieſe
Miliz iſt jedoch in den Rahmen der Geſetzmäßigkeit eingegangen
und ſie wird am 20. Oktober dem König den Treueid ſchwören.
Eine Schwäche liegt allerdings darin, daß ſie aus Freiwilligen
beſteht. Die Autorität der Präfekten in allen Gegenden iſt
ver=
ſtärkt worden. Rechtſchaffene Gemüter waren um die Verfaſſung
beſorgt. Die Möglichkeit der Verfaſſungsreform ſteht bevor. Die
in Ausſicht genommene Verfaſſungsreform wird ſich nicht auf
das Gebäude der Verfaſſung erſtrecken, ſondern ſie wird, wenn
ich mich ſo ausdrücken darf, lediglich auf die innere Struktur zur
Anwendung kommen. Uebrigens iſt die Verfaſſung von 1848 und
eſi muß im Intereſſe der Krone neu aufgelegt wesden. Eine
Kommiſſion von 15 Mitgliedern wird das Problem vom
theo=
retiſchen Standpunkt aus einer Prüfung unterziehen. Die
Re=
gierung wird dieſes vom praktiſchen Standpunkt aus beurteilen
und das Parlament wird dann das letzte Wort zu ſprechen haben.
Gegenrevolutionäre Bewegung in Rußland.
Moskau, 1. Sept. Wegen gegenrevolutionärer Umtriebe
wurden, wie die „Isweſtija” aus Jekaterinodar meldet, die
ehe=
maligen Generäle Ulagaj und Heiman, Oberſt Orlow,
Oberſt=
leutnant Koslimkin, der ehemalige Oberſt Naſarienko, das
ehe=
malige Mitglied der kubaniſchen Rada Loſchtabega, der ehemalige
Fähnrich bei den Donkoſaken Semiljetow und der Gymnaſiaſt
Demiaſchkiewitſch verhaftet. Die 8 Koſakenoffiziere und
Ukrai=
ner wurden dem oberſten Revolutionsgericht von Kuban
über=
geben.
Am Morgen des 28. Auguſt wurde ein Ueberfall auf die
Stadt Cziatur in Georgien mit gegenrevolutionären
Zielen unternommen, und zwar von ehemaligen Offizieren,
Fürſten und Großkaufleuten. Das Unternehmen wurde auf
das ſchnellſte unterdrückt; die Führer wurden verhaftet. Der
Ueberfall wurde von Abenteurern aus dem Hilfskomitee der
Menſchewiken ſowie aus dem ſogenannten paritätiſchen Komitee
organiſiert, deſſen Vorſitzender der Fürſt Andronnikoff iſt, der
ſchon mehrmals die Erklärung abgegeben hat, daß er an keinem
ſowjetfeindlichen aufſtändiſchen Unternehmen teilnehmen werde.
In manchen anderen Ortſchaften verſuchten die Menſchewiken
gleichfalls ähnliche Aufſtände zu organiſieren, doch wurden alle
Verſuche ſeitens der anſäſſigen Bevölkerung ſchnell unterdrückt.
Die Regierung ergriff alle Maßregeln, um die Sicherheit und
Ordnung unter der Bevölkerung zu ſchützen.
* Sawinkow zum Tode verurteilt.
Zu den bedeutendſten und gefährlichſten Gegnern ſowohl
des zariſtiſchen als auch des bolſchewiſtiſchen Rußlands gehört
der Sozialrevolutionär Boris Sawinkow. Zahlreiche Attentate
und politiſche Morde ſind mit ſeinem Namen verknüpft. Aber,
wie bei manchem Politiker, waren auch ſeine Anſchauungen und
Handlungen häufigen Wandlungen unterworfen. Zehn Jahre
führte er die Terroriſtengruppe der ruſſiſchen
Sozialrevolutio=
näre. Der Krieg überrafchte ihn in Paris und machte aus ihm
plötzlich einen der wütendſten Chauviniſten und Deutſchenhaſſer,
die das letzte Jahrzehnt kennen gelernt hatte: Die ruſſiſche
Re=
volution ſah ihn dann als Kriegsminiſter in der Regierung
Kerenſkis. Mit dem Siege der bolſchewiſtiſchen Revolution mußte
er Rußland wieder verlaſſen, hielt ſich dann aber dauernd in den
Grenzgebieten auf und kehrte häufig nach Rußland zurück, immer
aber nur, um Attentate auf führende bolſchewiſtiſche
Perſönlich=
keiten zu verüben. Das iſt ihm auch in vielen Fällen gelungen.
Beinahe wäre es ihm auch geglückt, einen Anſchlag auf die
ruſſi=
ſche Delegation in Genua zur Durchführung zu bringen. Im
letzten Moment wurde jedoch der ganze Plan entdeckt, und er
mußte nach Paris flüchten. Jetzt hat man ihn beim Uebertreten
der ruſſiſchen Grenze gefaßt, und 72 Stunden ſpäter war bereits
das Todesurteil über ihn gefällt. Seltſamerweiſe hat er aber
vor Gericht eine Haltung eingenommen, die mit ſeinen ganzen
früheren Handlungen im Widerſpruch ſteht. Das Gericht
be=
ſchloß auf Grund dieſer Wandlung Sawinkows, das
Zentral=
exekutiv=Komitee der Sowjets um Milderung der Strafe zu
er=
ſuchen. Ob ſich Sawinkow tatſächlich plötzlich zum
Bolſchewis=
mus bekehrt hat, muß abgewartet werden. Man kann aber auch
annehmen, daß er lediglich Zeit zu gewinnen verſucht hat, um
ſich duich Flucht der Gewalt der Sowjet=Machthaber zu
ent=
ziehen.
Tel Filmaufnahme in der Urſchweiz.
Wrtnehmen den „Neuen Züricher Nachrichten‟: Ein von
meri=) =hweizern ſubventionierter Film „Die Entſtehung der
idger) rſchaft” iſt zu Propagandazwecken für die Schweiz in
en W rigten Staaten in Vorbereitung.
Erd arkes Werbemittel ſtellt die Verfilmung der Tellſage
ſimitt n er großartigen See= und Bergnatur dar.
reſſe war eingeladen, den Proben zur
Apfel=
huEſ ne in Altdorf beizuwohnen. Die Szene war im
Dorflesl S eedorf bei Altdorf errichtet. Neben der
beſtehen=
en, ich cen Stil gebauten, für den Film eigens dunkel ange=
richer) uind mit den nötigen hiſtoriſchen Einzelheiten, wie
iellaru faſchinenmäßigem Hag uſw. ausgeſtatteten Wirtſchaft
S 9S3 (als Haus Walter Fürſts) erſtellte man einen Tor=
Ns me vei lebendigen Störchen (Baſeler Zoologiſcher Garten)
Eetztel orchenneſt nicht. Alles iſt peinlich genau bedacht, um
Nic Ml egen die hiſtoriſche Treue zu verſtoßen.
Deg eßlerhut, Tell, wie er mit ſeinem Büblein plaudernd
ſher 7 tet und den Hut mißachtet, wie er dann von den
Muterrin ackt wird, wie das Volk herbeiſtrömt, aufgeregt,
neu=
herig, / Hört, wie Geßler mit Gefolge durch den Torbogen
aherr) — das wurde im Beiſein der Preſſe geprobt.
Dutzend=
ſate, alles natürlich genug vor ſich geht und der Kurbler
rehew! n.
Bligſte Aufnahme zu dieſem Tell=Film wird der
ell prung ſein. Seit Wochen übt ſich ein Mann aus
GAp in dieſem heiklen Sprung. Das Geßlerſchiff wurde
Rusc aut. Die Szene ſoll naturgetreu auf dem Waſſer
Eteng . .. Da wird man dann nicht Holzgerüſte errichten
uner!” — See und Sturm urd Gewitter vortäuſchen. Das
mi ars nämlich und der Turm ſehen nur von vorn ſo
ſchön aus: ein Schritt dahinter — und man ſieht, daß
alles m/Saſſade iſt und Schein und Gerüſt. Glückliche Kuliſſe.
Sogarz0. Störche müſſen gekitzelt werden, damit ſie ſich auch
Virklicſ s lebendig erweiſen
eiligten Schauſpieler ſind Schweizer, die von Schwei=
En kommen. Anfangs September ſoll in der Zuricher
vor geladenem Publikum die Uraufführung geſchehen.
Bühnenchronik.
gwb= Die Münchener Kammerſpiele beginnen
dem=
nächſt ihre Winterſpielzeit unter der Leitung von Direktor Otto
Falckenberg. Als Stellvertreter — künſtleriſch und
adminiſtra=
tiv — ſind die Herren Dr. Rudolf Frank und Julius Gellner
tätig, als Dramaturg Otto Zarek, als Chef des
Ausſtattungs=
weſens Otto Reigbert; als Regiſſeure Robert Forſter=Larrinaga,
Dr. Rudolf Frank, Julius Gellner und Otto Zarek. Neu
enga=
giert wurden die Damen Marija Leiko von den Reinhardt=
Bühnen in Berlin, Leonie Peppler vom Neuen Schauſpielhaus
in Königsberg, Greth Noe vom Deutſchen Volkstheater in Wien,
Helene Sauer vom Thaliatheater in Hamburg, Elſe Rüthel vom
Stadttheater in Riga; die Herren: Ernſt Dernburg von
Mein=
hardt=Bernauer=Bühnegn in Berlin, Robert Forſter=Larrinaga
von den Robert=Bühnen in Berlin, Adolf Wohlbrück vom
Mün=
chener Schauſtielhaus, Dr. Georg Kruſe von der
Württember=
giſchen Landesbühne, Ernſt Ginsberg von der Holtorf=Truppe.
Von den bisherigen Mitgliedern bleiben im Verbande des
The=
aters die Damen: Ferron Hoxſt, Deſchka, Nevill, Schwanneke, die
Herren: Donath, Eichheim, Framer, Hertl, Hoffmann, Horwitz,
Leibelt, Dr. Gluth, Riewe, Schweikart. Für einige
Gaſtvorſtel=
lungen ſind Lucie Höflich, Alexander Moiſſi und Max Schreck
gewonnen worden. Verſchiedene namhafte Regiſſeure werden
Gaſtinizenierungen veranſtalten.
gmb= Intendant Sioli hat für das Nationaltheater
in Mannheim die alleinige Uraufführung der Szanteſchen
Oper „Taifun”, ſowie das alleinige deutſche Uraufführungsrecht
für die Borodinſche Oper „Fürſt Jgor” erworben.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Mars. Bei der Beobachtung des Mars auf der
Hamburger Sternwarte konnte Profeſſor Graff das
Vorhan=
denſein verſchiedener Kanäle, die ſeinerzeit von dem Aſtronomen
Schiaparelli entdeckt wurden, und mehrere Landſtriche, die als
Beweis für das Vorhandenſein von Feſtland auf dem Mars
betrachtet werden, feſtſtellen. Weiter entdeckte Graff ſchwarze
Gebilde, die wohl als Marsmeere zu deuten ſind, und intenſiv
gelbe Flecke, deren Urſprung noch völlig rätſelhaft iſt.
Der amtliche engliſche Funkdienſt meldet: Die
Sachberſtän=
digen und Liebhaber des Funkweſens nehmen einen lebhaften
Anteil an den Verſuchen der ganzen Welt, mit dem Mars
in Verbindung zu treten. Von Kanada wird gemeldet, daß
in letzter Zeit die drahtloſen Apparate der Station Pontgrey
geheimnisvolle Zeichen hörten, deren Sendeſtation völlig
un=
bekannt iſt. Auch andere Funkenempfänger in dieſem Lande
berichten, daß ſie eigenartige Zeichen hörten, deren Sendeſtation
völlig unbekannt iſt. In den führenden wiſſenſchaftlichen Kreiſen
wird indeſſen die Möglichkeit, daß irgendwelche Ergebniſſe
erziel=
werden, bezweifelt.
Velhagen u. Klaſings Monatshefte beginnen ihrer
neuen Jahrgang im Septemberheft mit dem neueſten Roman von Clara
Biebig: „Der einſame Mann”. Wilhelm Schäfer iſt mit der Studenten=
und Altherren=Geſchichte „Jena”, Horſt Wolfram Geißler mit eine
Liebesnovelle aus dem Artiſtenleben „Zirkus Mundi” vertreten.
Ru=
dolph Stratz veröffentlicht Lebenserinnerungen aus der Zeit des alten
Königs Wilhelm I., der Herausgeber der Hefte, Paul Oskar Höcker, be
richtet in einer durch Federzeichnungen einer amerikaniſchen Künſtlerin
unterſtützten Plauderei „Das Antlitz von Neu York” von den Eindrücken
die er auf der erſten Ausreiſe des Lloyddampfers „Columbus” geſammelt
hat. In reich illuſtrierten Abhandlungen äußern ſich der
Univerſitäts=
profeſſor Dr. Hermann Reich über den erſten Roman der Weltliteratur,
den „Goldenen Eſel” des Apulejus, Fritz Böhme über „Neue Tanzkunſt”
und Prof. Dr. K. Berger über „Weltbürgertum und
Nationalbewußt=
ſein in der deutſchen Geſchichte”. Reich an farbigen, originalgetreuer
Wiedergaben iſt die das Heft einleitende Künſtlermonographie von Dr
Paul Ferdinand Schmidt, die dem Lebenswerk von Meiſter Emil Orlit
gewidmet iſt. Zahlreiche Kunſtbeilagen in Mehrfarbendruck nach
Wer=
ken von Orlik, Boehme, Pippel, Spiro, Haueiſen Hauch und Simon
ſchmücken das Heft. Beſondere Beachtung dürfte auch ein dem
Septem=
berheft beigegebenes Preisausſchreiben zu einer Novellenkonkurrenz
fin=
den: Velhagen u. Klaſings Monatshefte ſetzen einen Preis von
zehn=
tauſend Goldmark für die beſte kurze Novelle aus.
Bei Friedensverhandlungen ſoll man rauchen, ſagte
Bis=
marck, als er 1870 mit Jules Favre über die
Friedensbedingun=
gen unterhandelte. Er hatte nämlich Favre eine feine Havanna
angeboten, die dieſer aber dankend ablehnte. Darauf belehrte
ihn Bismarck, daß er unrecht täte, nicht zu rauchen. „Wenn man
Diskuſſionen führen muß,” meinte Bismarck, „die leicht heftig
werden können, ſo iſt es immer gut, zu rauchen. Die Zigarre,
die man raucht, lähmt die phyſiſchen Bewegungen, ſie beruhigt
uns auch moraliſch, ohne uns aber der geiſtigen Fähigkeiten zu
berauben. Und wiſſen Sie, Herr Favre, die Zigarre lenkt auch
ab und macht verſöhnlicher, denn die Hand hat etwas zu tun,
und der Blick iſt beſchäftigt. Man iſt geneigter zu Konzeſſionen,
und Sie wiſſen, unſer Diplomatengeſchäft beſteht aus
unaufhör=
lichen Konzeſſionen. Wenn Sie nicht rauchen, haben Sie einen
Vorteil über mich: Sie ſind wachſamer. Aber auch einen
Nach=
teil: Sie laſſen ſich leichter fortreißen von der mißlichen
Stim=
mung und behalten nicht ruhiges Blut.” Ob man wohl auch
bei den neueſten „Friedensverhandlungen” das Bismarckſche
Rezept in Anwendung gebracht hat?
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. September 1924.
San
wär.
Bun
bere
Rummer 2
Elſäſſer Brief.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
Aus Straßburg erhielten wir die nachſtehende Zuſchrift:
„Panem et Cireenses”! Brot und Spiele, ganz wie bei
den Römern, ſo halten es die Franzoſen bei uns in der Kolonie
Elſaß=Lothringen. In Scharen kommen ſie zurzeit aus dem
In=
nern Frankreichs über die Vogeſen in unſer Elſaßland. Wenn
ſie oben von der Zaberner Steige aus die fruchtbare Ebene
über=
blicken, dann möchten ſie wohl ganz wie Ludwig XIV. zu dem
freudigen Ausruf: „Welch herrlicher Garten” bewogen werden.
Und wie ein Garten iſt ihnen auch dieſes Land. Sie erfreuen ſich
an den romantiſchen Bildern unſerer kleinen Städte. Sie
ſtrei=
fen mit ihren Segeltuchtaſchen voll Proviant in weißen
Tennis=
ſchuhen durch die alten Gaſſen unſerer wunderſchönen Stadt
und freuen ſich an dem reichen, farbenprächtigen Bilde. Aber es
iſt ihnen nur ein Garten, den ſie voll Stolz als Eigentum
betrach=
ten, zu den Menſchen, die hier wohnen, fehlt ihnen die innere
Beziehung; ſie verſtehen ebenſowenig die Sprache des
alemanni=
ſchen Volkes wie auch die Stimmen der Vergangenheit, die in
den Wäldern unſeres Wasgaus, in den Gewölben alter
Ritter=
burgen, in den heimeligen Fachwerkbauten unſerer Dörfer, die in
dem Dome Erwin von Steinbachs laut werden. Es fehlt überall
die innere Verbindung der Seelen. Stolz ſind ſie, die Herren
Franzoſen, auf den Beſitz des „befreiten” Landes, aber die „
Be=
freiten” wäre man gern los. Man ſucht ſie mit Brot und
Spie=
len zu befriedigen. Aber mit dem Brot iſts nicht weit her. Die
Anſprüche ſind ja ſo hoch. Elſaß und Lothringen haben eine
Zeit außerordentlichen Aufſtiegs unter deutſcher Herrſchaft
hin=
ter ſich. Was aber ſoll werden, wenn jetzt, am 10. Januar 1925,
die zollfreie Ausfuhr elſaß=lothringiſcher Waren nach Deutſchland
aufhört? Textilinduſtrie, Winzer, Bauern, die lothringiſche
Erz=
induſtrie und viele andere Erwerbszweige ſind auf den deutſchen
Abſatzmarkt angewieſen. Vielleicht gelingt es, dem Deutſchen
Reich auch das Zugeſtändnis abzuzwingen, weitere zollfreie
Aus=
fuhr nach Deutſchland für Elſaß=Lothringen zu bewilligen. Aber
das iſt doch nur für ein paar Jahre möglich! Einmal wird das
aufhören, wenn es nicht gelingt, unſere Heimat aus dem
franzö=
ſiſchen Staatsverband herauszureißen. Solche Sorgen
wirtſchaft=
licher Art, die kann man auch mit Spielen nicht ertöten. Darin
ſind die Franzoſen Meiſter, unſerer Bevölkerung Abwechſelung zu
bringen. Zurzeit haben wir in Straßburg eine große
franzöſiſche Kolonialausſtellung. Das Gepräge dieſer
Ausſtellung wird vorwiegend durch Nachbildungen mauriſcher
Architektur gegeben. Da gibt es einen mauriſchen Palaſt, der mit
ſeinem gewaltigen Vorhof, umſchloſſen von leichtgefügten
Säulen=
hallen, wirklich exotiſch wirkt. Die braunen Geſtalten in ihrem
dekorativen Burnus mit Turban= und Fez=Kopfbedeckung, die
un=
ter den ſchattigen Arkaden majeſtätiſch einherwallen oder in
Gruppen zuſammenhocken, vervollſtändigen die orientaliſche
Il=
luſion. Ein hoher weißer Turm, in nordafrikaniſchem Stil von
einem einſamen Palmbaum flankiert, macht unſerer Straßburger
Schokoladenfabrik „Schaal” alle Ehre. Und mitten in der
An=
lage zieht das Negerdorf alle Schauluſtigen an. Und da wirds in
den nächſten Tagen hoch hergehen, denn die ſchwarzen
Dorfbe=
wohner feiern die Taufe eines Negerleins, das auf der
Ueber=
fahrt zur Ausſtellung auf die Welt kam. Und wenn da die
Schwarzen in aller Oeffentlichtkeit ihre religiöſen Zeremonien
begehen werden, dann werden weite Kreiſe unſerer elſäſſiſchen
Bevölkerung, wie es unſere katholiſche Preſſe des öfteren
hervor=
gehoben hat, mit Rührung erkennen, wie das Frankreich, das den
elſäſſiſchen und lothringiſchen Katholiken und Proteſtanten mit
der Trennung von Kirche und Staat Erſchwerung ihres
kirch=
lichen Lebens bringen will — denn man weiß, mit welcher
Schärfe die franzöſiſchen Laiengeſetze in Frankreich zur
Anwen=
dung gebracht worden ſind, in ſo ganz anderem Geiſte, als die
Neuordnung auf kirchlichem Gebiet in Deutſchland durchgeführt
worden iſt —, wie dieſes Frankreich großmütig ſeinen ſchwarzen
Untertanen religöſe Freiheit geſtattet. Wir ſind halt nur eine
Kolonie zweiten Ranges! Und nach der Umwälzung 1918
haben wir ja auch den Eindruck willenloſer Kolonialvölker
ge=
macht. Daß damals die Führer unſeres Volkes nicht für
Frei=
heit und Recht unſeres Landes eintraten, das rächt ſich von Tag
zu Tag in ſchlimmerer Weiſe. Die Lüge vom franzöſiſchen Elſaß,
vom franzöſiſchen Lothringen, liegt wie eine eiſerne Kette um uns
geſchmiedet und jede Bewegung wird gehemmt. Aber die
Er=
eigniſſe des vergangenen Monats laſſen uns hoffen. Als am
20. Juli die katholiſche Partei unſeres Landes die kirchlichen
Kreiſe unſeres Volkes, die man doch mit Recht auf mindeſtens
die Hälfte der ganzen Bevölkerung zu ſchätzen berechtigt iſt, zu
einer großen Demonſtration gegen die von Frankreich in unſerem
Lande geplante Einführung der Laiengeſetze nach Straßburg
aufrief, da waren es Zehntauſende, die ſich auf dem Kleberplatz
in Straßburg in dem Bekenntnis zuſammenfanden: „Großer
Gott, wir loben Dich”. Und da ſtanden die Innerfranzoſen wie
Fremde in den benachbarten Gaſſen. Sie hörten das Trutzlied in
ſeiner deutſchen Sprache in gewaltigen Tönen emporſteigen, und
ſie haßten dieſe „Boches” die ſo ſangen. Unſer Volk, es fühlt die
tiefe Kluft! Gewiß, auch drüben über den Vogeſen gibt es
Maſ=
ſen kirchlich=geſinnter Menſchen. Gewiß, auch bei uns im Elſaß
und in Lothringen ſind viele Landsleute Gegner der Kirchen, und
doch beherrſchte die Maſſe der Sänger auf dem Kleberplatz der
Gedanke: Unſer Elſaß! Frankreich, das liegt uns ſo fern. Und
das war das Gewaltige an dieſen Proteſten in den
Kirchenfra=
gen, daß in unſerem Volk der Wille, eigene Wünſche
durchzu=
ſetzen, erwacht iſt. Das hat auch der Führer der Elſäſſer=
Partei” Claus Zorn von Bulach, richtig erkannt. Es
ent=
ſpricht ganz der Stimmung unſeres Volkes, wenn er am 31. Juli
in Straßburg Plakate anſchlagen ließ, die als erſte Forderung
der Elſäſſer verkündeten „Selbſtverwaltung mit eigenem
Parla=
ment und eigenen Miniſterium”. Wir ſind franzöſiſche
Staats=
bürger, wir müſſen unſere Wünſche ſo ausdrücken, daß der
franzöſiſche Staatsanwalt uns nicht an den Kragen kann, und ſo
wird jeder verſtehen, wie weitgehend dieſe Forderung Bulachs iſt.
Gewiß, Bulach wird nicht allzu ernſt genommen. Er iſt keine ſehr
ernſthafte Perſönlichkeit, und niemand glaubt, daß er eines Tages
uns wird führen können. Aber aus dem Herzen hat er faſt jedem
Elſäſſer geſprochen. Und ſo raſch die Polizei die Plakate auch
abgekratzt hat, viele Straßburger haben ſchmunzelnd die
Forde=
rung der Elſäſſerpartei geleſen und ſich an den wütenden
Ge=
ſichtern unſerer lieben franzöſiſchen Brüder gefreut. Es war
alles in den letzten Jahren an der Oberfläche ſo ruhig, und ſo
konnten die Franzoſen wohl glauben, es ſei bei uns alles in
ſchönſter Ordnung. Sie werden ſich noch wundern über den
ale=
manniſchen Dickſchädel! Wir erwachen ſo langſam zum
Wider=
ſtand. Die franzöſiſche Macht hat zuerſt imponierend auf uns
ge=
wirkt, aber auf die Dauer wird alles ſtets abgeſchwächt. Und
wenn man jetzt auch Bulachs Plakate der Staatsanwaltſchaft
übergeben hat, wenn vieleicht der Schloßherr von Oſtheim nun
auch ins Zuchthaus kommen ſollte, ſo wie vor einem Jahre
Cäfar Ley, der Kolmarer, zu 7 Jahren Zuchthaus verurteilt
wurde, weil er das Selbſtbeſtimmungsrecht für Elſaß=Lothringen
gefordert hat, damit wird unſer Wille nicht gebrochen werden.
Wohl wird es an der Oberfläche wieder ruhiger werden können,
aber alle Anzeichen weiſen darauf hin, daß die
Sturmpt=
allem eines Tages kommen wird.
Unſer Land iſt ſo ſchön. In dieſen Wochen des
Hochf=
wandern wir durch die Kühle unſerer Tannenwälder, du
Rebberge an den Ausgängen der Vogeſentäler, wir lieg
fruchtbaren Weizenfeldern und mit einem kräftigen Fluch
ſtreichen wir: Unſer ſoll dieſe Heimaterde fe
Beilegung des Schanghai=Konflikts
London, 1. Sept. (Europapreß.) Nach einer 9
aus Schanshai wächſt die Ausſicht auf eine friedliche Be
des Konflikts zwiſchen den Provinzen Kiangſu und She
infolge der vermittelnden Tätigkeit der Schanghaier Kme,
kammern. Der Reiſeverkehr zwiſchen Schanghai und
iſt zum Teil wieder aufgenommen. Infolge der Ankur
ländiſcher Kriegsſchiffe in Schanghai und Kanton wez
Leben der Ausländer in dieſen beiden Städten als
betrachtet.
Der Kampf um den engliſch=ruſſiſchen Pe gg.
London, 1. Sept. (Europapreß.) Der Unterſtaat
im Foreign Office, Ponſonby, hat auf eine ſchriftliche
eines Abgeordneten geantwortet, daß entgegen von
meldungen im Laufe der Unterhandlungen She
Sowjetdelegierten es nicht zu einem Ultimatum g. nneu
ſei. Es ſei auch falſch, wenn behauptet worden ſei, di ſtchte
handlungen ſeien zu einem gewiſſen Zeitpunkt abgebrod ſr=o
den. Es habe ſich damals lediglich um eine Dispenſie
handelt und es ſei beabſichtigt geweſen, die Unterhau
fortzuſetzen. Die Dispenſierung ſei deshalb erfolgt, n
im Unterhaus eine Erklärung habe abgeben müſſen
Verhandlungsergebnis und weil zu dieſem Zeitpunkt
dingung des Vertrages, noch nicht geregelt geweſen ſ
habe darauf beſchloſſen, die Erklärung im Unterhaus zu
bis die genannte Bedingung geregelt geweſen ſei.
Aegtzpien und England.
London, 1. Sept. (Europapreß.) Der Korreſpon
Daily Telegraph in Kairo meldet, daß die Antwort der (†
Regierung an die ägyptiſche Regierung geſtern diskutier /
ſei. Der Text ſei nicht veröffentlicht worden, aber das
Organ, der ägyptiſchen Regierung „Wafd” ſtelle feſt,
Stellungnahme der engliſchen Regierung
ägyptiſchen Auffaſfung vollſtändig
unt/=
bar ſei. Die Bezugnahme der Note auf die engliſch=
Konvention im Jahre 1899 ſei ein Beweis dafür, daß
liſche Regierung ihre Anſicht nicht geändert habe. D
der Optimismus der engliſchen Preſſe in bezug auf E
legung des Konfliktes nicht berechtigt; im Gegenteil, d
ſas=
ſichten ſeien nach der Erklärung Zaglul Paſchas
nungsloſer, wonach er nur dann zu Verhandlunge
wenn die Ausſicht beſtehe, daß die Unabhäng
Aegyptens und des Sudans gewährleiſtet wer
SPartam Terte
weil
Sehr ausgiapig
V
Familiennachrichten
Sodes=Anzeige.
Nach kurzer,
ſchwererKrank=
heit verſchied heute mein lieber,
braver Mann, unſer
herzens=
guter, treuſorgender Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
Georg Jung
im Alter von 46 Jahren.
Darmſtadt, 34. Aug 1924.
Taunusſtr. 40.
Die trauernd. Sinterbliebenen.
Die Beerdigung findetMittwoch, den
. Sept., nachm. 3 Uhr, vom Portale
des alten Frſedhofs. Nieder=
Ram=
ſtädterſtr., aus ſtatt.
(*25238
Dankſagung.
Für die wohltuende und
auf=
richtige Teilnahme anläßlich des
uns betroffenen ſchmerzlich.
Ver=
luſtes ſprechen auf dieſem Wege
ihren tiefempfundenen Dank aus.
Darmſtadt, 1. Sept. 1924.
Familie Jacab Flickinger.
Af4
Srufs
Meldung
Todes=Anzeige.
Heute verſchied unerwartet,
infolge eines Herzſchlags, meine
treugeliebte Frau
(11021
Kailiopi Maue
geb. Petridis.
Um ſtille Teilnahme bittet
Karl Made.
Darmſtadt, den 1. Sept. 1924.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 3. Sept., um 3½ Uhr, vom
Portale des Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die liebevolle Teilnahme
anläßlich des Hinſcheidens
un=
ſeres teuren Vaters, Großvaters
und Urgroßvaters
Geheimerat i. R.
ſagen wir innigſten Dank.
Darmſtadt, 31. Aug. 1924.
Im Namen der trauernden Familie:
Karl Siebert
(10993
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ammer 244.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 2. September 1924.
Seite 5.
Aſas der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 2. September.
Die Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gym=
nay rs wird am nächſten Freitag, den 5. September, mit einer
Bs ſtaltung beſonders erleſener Art ihre Herbſt= und
Winter=
kaltungen beginnen. Es iſt ihr gelungen, Herrn
Uni=
tätsprofeſſor Dr. Fritz Weege aus
Bres=
den Entdecker des „Goldenen Hauſes” Kaiſer
ten. Die Aurea domus des Kaiſers Nero iſt eines der
be 1 amſten Denkmäler römiſcher Architektur und bildender
Knl. Als ein Werk rieſenhaften Ausmaßes, von raffiniert
kür eiſcher Ausſchmückung des Innern und in landſchaftlich
um cht ſchöner Herrichtung der nächſten Umgebung, ſollte der
Pc nach Neros Idee ſeinesgleichen auf der Erde ſuchen. Wie
der aiſer dies gelungen iſt, das läßt Profeſſor Weege in
licht=
vo-3, fließendem Vortrag mit Unterſtützung einer Fülle von
pra gen Lichtbildern nach den Ergebniſſen ſeiner
Ent=
des en und Forſchungen vor den ſtaunenden Augen des
mo=
gliſcht erufſt
M dew Menſchen erſtehen. Die Veranſtaltung findet ſtatt am
näsl t Freitag, den 5. September, abends 8 Uhr,
im ſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtr. 2. Gäſte
Ra
wvillkommen.
zvethe und Darmſtadt. (Verſpätet eingegangen.) Zur 175.
Mi
ehr von Goethes Geburtstag hielt Herr Dr. Bräuning=Oktavio
rangenen Donnerstag in der überfüllten Aula der
Landes=
rkſchule einen Vortrag über Goethe und Darmſtadt.
ten ausführlich über die Beziehungen des Dichters zu unſerer
ie ſich in der Hauptſache um das Haus des Kriegsrats Merck
ner Freunde, der „Darmſtädter Heiligen” entwickelten. Die
die Wälder der Umgegend, Faſanerie und Herrgottsberg, waren
des Treibens. Neues Licht fiel auf den Charakter Mercks, den
g nicht als das Urbild”, des Mephiſtopheles gelten läßt;
oe Ycbe mit dieſem Beinamen in erſter Linie die Art ihres
Ver=
ehrl inzeichnen wollen. Deutlich wurde, wie Goethes Dichtung jener
zeityr 1772 bis 1775 in den Darmſtädter Anregungen wurzelt; in
rg war Goethe die Größe ſeines Künſtlertums aufgegangen.
— hatte ihm neue Wege der Dichtung gezeigt (Homer, Oſſian,
und Engla
), das Straßburger Münſter hatte ihm den Blick für die
inſt der Gotik und damit überhaupt lebendiger Kunſt geöffnet.
ſe zu Friederike Brion hatte ſeine Seele, ſein Herz durch ein
det, daß
mnir Erleben geweitet. In Darmſtadt und Frankfurt ſchuf Goethe
*, das Revolutionsdrama des Sturmes und Dranges; jene
gierung
Gelegenheitsdichtungen, derb=kühn, in Hans=Sachs=Stil. und
mtlicht wo
Darmſtädter Einflüſſe ſind aus dem Schaffen des „Wanderers”,
e der Freunde hieß, gar nicht wegzudenken,
he damals im Kr
gendä er Goethe und ſeine Beziehungen zu dem heſſiſchen
Für=
ſterr us; die Landgräfin hat der Dichter nie geſprochen. Dagegen
är Prinzeſſin Luiſe geſchwärmt, die er in Weimar, frei von Rechnung zu tragen.
ſſo=Leidenſchaft, als ſeine Fürſtin verehrte. Landgraf
Lud=
ben erſten Großherzog, hat er 1814 und 1815 in ſeinen
Kunſt=
en (Bibliothek, Muſeum) kennen gelernt und anerkennende
rfür gefunden.
intereſſante Vortrag ließ in einer anregenden Form ein
n 8 Bild jener Zeit, der wir auch von ſtadtwegen gedenken
ſoll=
den mit größter Aufmerkſamkeit lauſchenden Zuhörern
ab=
e3 Dankbar gingen dieſe — ſchweigend heim.
—er Mozart=Vexein eröffnet ſeine Wintertätigkeit am Mittwoch,
jeptember. Die Proben des von Kapellmeiſter Nebbock
gelei=
tetenuu ninerchors ſtreben großen Konzerten zu, die unter Mitwirkung
herbra gender Soliſten und des Landestheater=Orcheſters im Großen
ſauffu 8 Landestheaters ſtattfinden ſollen. Stimmbegabte Freunde
T rierchorgeſanges werden zum Eintritt in den Chor eingeladen.
en ſeinen künſtleriſchen Aufgaben der MozartVerein in der
Iler Geſelligkeit hervorragt, iſt allgemein bekannt. Seine
Buru Abende” und Bälle werden auch diesmal in Abwechſelung und
lebesi kung mit den Veranſtaltungen der vergangenen Jahre wet=
Jahre Alemannia. Die Geſellſchaft Alemannia feierte am
und Sonntag das Feſt ihres Bjährigen Beſtehens. Am
Sams=
fand im „Nummelbräu”, ein Kommers ſtatt, der einen
ein=
doch würdigen Verlauf nahm. Als befreundete Vereine
der Geſangverein Harmonie=Darmſtadt unter der Leitung
Geſangverein Frohſinn=Darmſtadt und der
chrader,
Germanig=Eberſtadt unter Leitung des Herrn Metzler=
Die drei genannten Vereine trugen weſentlich durch das
ehrerer Chöre zur Verſchönerung des Abends bei.
Außer=
der Zitherklub Alpengruß mit, deſſen erſtes Vortragsſtück
Anklang fand. Als Soliſt betätigte ſich der Tenorſänger
loch, der eine gepflegte Stimme hat. Im Mittelpunkt des
deſſen ſonſtiger muſikaliſcher Teil in den Händen der
Mu=
e Weſp lag, ſtanden Prolog, Anſprachen, Ehrungen verdienter
iruſw.
a der Männervereinigung der Petrusgemeinde (Eichwieſen=
9 redet am Mittwoch, den 3. Sebtember, abends 8 Uhr. der
Ge=
ftürer des evang. Wohlfahrtsdienſtes in der Stadt Darmſtadt,
armkent Clotz, über: „Neuregelung der öffentlichen
Wohlfahrts=
gy b evang. Kirche‟ Es ſei auf dieſen Vortrag, der eine wich=
Frage ſachverſtändig behandelt, ausdrücklich hingewieſen und
bemest Daß auch Nichtmitglieder, auch Frauen, dazu herzlich willkom=
* envolksbund. Wir ſind kein Konſumperein für billige Theater=
E gen trotz der unſeren Mitgliedern gewährten Vergünſtigungen,
leich anderen Beſucherorganiſationen zu bieten in der Lage
* Mitglieder haben zufolge der geſchloſſenen Sondervorſtellun=
Gewähr eines nach künſtleriſchen Grundſätzen ausgewählten
iel S, der ſich nach chriſtlich=deutſchen Ideglen einſtellt. Die noch
hles!. chriſtlichen und deutſchen Vereine finden bei uns Förderung
ihrer altanſchauung durch Zuſammenſchluß aller chriſtlich=deutſchen
Thes4 =ſucher in unſeren Sondervorſtellungen. Einzeichnung bei Chr.
rrkehrsverbefferung. Der Vorſitzende des Bezirksvereins Nord
ſchen Volksvartei hat es in Verhandlungen mit der Heag er=
3 auf der Roten Linie (Schloßgartenplatz—Bismarckſtraße) ein
rtenverkehr eingerichtet wird. In wenigen Tagen ſoll die vomt
Stadtteil begrüßte Neuerung durchgeführt werden.
ichsſteuerbukett für September. Am 5. Steuerabzüge vom
Ar=
die in der Zeit vom 21. bis 31. Auguſt einbehalten wurden,
znfriſt fällig. Wird die Friſt überſchritten, ſo treten 2 Prozent
für je 15 Tage hinzu. Am 10. haben Gewerhebetriebe
Voraus=
ruf die Einkommenſteuer zu leiſten. Schonfriſt bis 17., ſonſt
* Zuſchlag für je 15 Tage. Am 10. haben die Gewerbebetriebe
blung auf Körperſchaftsſteuer zu leiſten. Schonfriſt und Zu=
„e vorher. Am 10. iſt Umſatzſteuer für die Umſätze des Auguſt
Chonfriſt und Zuſchläge wie vorher. Am 15. Steuerabzüge vom
an aus der Zeit vom 1. bis 10. Sept, fällig. Keine Schonfriſt.
Prozent. Am 25. Steuerabzüge vom Arbeitslohn für die Zeit
2is 20. Sept., im übrigen wie vorher.
* Die fechſten Durchführungsbeſtimmungen
zu Sinkommene und Köherſcläfſtiſfeler
1994.
Von Juſtizrat Roß in Kötzſchenbroda.
Der Reichsfinanzminiſter lehnt die allgemeine oder teilweiſe
andermeite Bemeſſung der Vorauszahlungen mit Rückſicht auf
die Finanzlage des Reichs, der Länder und Gemeinden ab. Er
zu einem Vortrag über ſeine eigenen Forſchungen zu vertritt die Auffaſſung, daß die einzelnen
Vorauszahlungs=
beträge keineswegs allgemein über die Grenze des
Angemeſſe=
nen hinausgehen, und verweiſt auf Stundungen und Korrektive
zur Beſeitigung von Unbilligkeiten im Einzelfall. Hierdurch wird
die Milderung der Syſtemmängel ausſchließlich den
Finanz=
behörden und auch nur für einzelne Fälle übertragen. Das
Mit=
tel iſt unzureichend. Neu iſt folgendes.
1. Körperſchaftsſteuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften, die
bis=
her monatlich 1 vom Tauſend ihres Vermögens als
Vorauszah=
lung auf die Körperſchaftsſteuer entrichtet haben, ſind berechtigt,
bis zum 17. Auguſt 1924 zu erklären, daß ſie die
Vorauszahlun=
gen künſtig nach den Betriebseinnahmen leiſten wollen. Die
Er=
klärung bindet für die Zukunft.
2. Nur in Ausnahmefällen darf für gewerbliches Einkommen
von den allgemeinen Vorſchriften der zweiten
Steuernotverord=
nung abgewichen und auf das gewerbliche
Durchſchnittsgoldein=
kommen der Jahre 1920 und 1921 abgeſtellt werden. Bedingung
iſt, daß die bisherigen Vorauszahlungen außer jedem Verhältnis
zur Größe und Bedeutung des Betriebes ſtehen. Die
Finanz=
ämter haben ganz beſonders ſorgfältig nachzuprüfen, ob der
Ausnahmefall vorliegt. Schematiſche Verallgemeinerung iſt ver=
Empfindſamkeit feierte damals Triumphe und Merck ebenſo boten. In jedem Falle muß dem Steuerpflichtigen Gelegenheit
the zuſammen mit Caroline Flachsland und Hofdamen huldig= zur Aeußerung gegeben werden. Die gleichen Grundſätze gelten
auch für ſonſtige zu ungunſten des Steuerpflichtigen etwa zur
Anwendung kommenden Korrektive.
3. Steuerpflichtige, die ihre Betriebseinnahmen bisher nach
dem Soll verſteuert haben, dürfen zum Iſt übergehen.
Voraus=
ſetzung dafür iſt aber einmal, daß nicht durch eine die beſonderen
wirtſchaftlichen Verhältniſſe gewiſſer Arten von Betrieben (z. B.
Saiſonbetrieben) bedingte Schädigung des Reiches eintritt.
Außerdem, daß auch für die Umſatzſteuer im gleichen Zeitpunkt
zur Verſteuerung nach dem Iſt übergegangen wird.
4. Für Gewerbetreibende, die aus der Verleihung von Geld
zu hohen Zinsſätzen erhebliche Gewinne erzielt haben oder
er=
zielen, darf das Finanzamt die Vorauszahlungen nach dem
Ueber=
das ganz Gefühl, ganz Hingabe an Natur war, den Wer= ſchuß der Einnahmen über die Werbungskoſten feſtſetzen.
5. Bei Einkommen aus Vermietung iſt zu berückſichtigen,
eine fühlbare Lücke entſtünde. Neues brachte der Vortra= daß eingegangene Mietzinſe häufig erſt in einem ſpäteren
Vier=
teljahr für Inſtandſetzungen Verwendung finden. Dem iſt durch
entſprechende Beſtimmung der Vorauszahlungen verſtändnisvoll
6. Erwerbsunfähige, in der Erwerbsfähigkeit beſchränkte
oder über 60 Jahre alte Steuerpflichtige haben — vorbehaltlich
endgiltiger Regelung durch das Einkommenſteuergeſetz —
Vor=
auszahlungen nicht zu machen, wenn ſie Einkünfte aus Renten
oder Altenteil, aus Vermietung oder Verpachtung von
Grund=
beſitz, aus freiem Beruf oder aus laufenden Zuſchüſſen oder
Unterſtützungen beziehen, und die Einnahmen, für das ganze
Jahr nicht mehr als etwa 600 Goldmark betragen. Dies gilt
auch, wenn ſich die Einnahmen nicht gleichmäßig über das ganze
Jahr verteilen, alſo im Vierteljahr auch einmal mehr als 150
Goldmark ausmachen.
7. Sind einmalige Tantiemen oder Gratifikationen im Jahre
1924 auf Grund von Generalverſammlungs= oder ähnlichen 1924
gefaßten Beſchlüſſen ausgezahlt, aber den Vorauszahlungen für
1924 nicht unterworfen worden, ſo iſt es ſpäteſtens bei der
nächſt=
fälligen Vorauszahlung (10. Oktober 1924) nachzuholen.
Die Vorſchriften 1 bis 3, 5 und 6 finden erſtmals bei den am
10. Auguſt 1924 fälligen Vorauszahlungen Anwendung. 4 und 7
gelten auch ſchon für die zurückliegende Zeit. Jedoch ſind
Ver=
zugszuſchläge oder =Zinſen für die rückliegende Zeit, nicht zu
erheben.
Orpheum — Kölniſche Schwänke. Heute, Dienstag, 2.
Septem=
ber, Erſtaufführung: „Sein Doppelgänger” von Benno Jakobſen, oder,
wie der Untertitel heißt: „Jetzt wird n Ding gedreht‟. — Die Haupt= Schiffe ermöglicht wird.
rollen haben die beiden beſtbekannten rheiniſchen Komiker und
Typen=
darſteller Schmitz und Weißweiler, zwei Kölner Originale, die mit
ihrem trockenen Humor wahre Heiterkeitsausbrüche hervorrufen. Das
erfolgreiche Stück, welches allein durch das gaſtierende Enſemble über
500 Aufführungen erlebte, wird nur ſechsmal gegeben, da jede Woche
ein Revertoirewechſel vorgeſehen iſt. Anfang täglich um 8 Uhr. SSiehe
Anzeige.)
— Darzuſtadt=Marſch. Man ſchreibt uns: Darmſtadt hat endlich
ſeinen Lokalſchlager. Der Text iſt von P. Singer, die Muſik von J.
Hunecke, die bereits früher das Heſſenlied, das ſich ſteigender Beliebtheit
in allen Teilen Heſſens erfreut, der Oeffentlichkeit übergaben.
An=
ſprechend in Text und Ton wird ſicherlich bald ganz Darmſtadt ſpielen
und ſingen: „Auf der Ludwigshöhl und im Schloßkaffee!‟ Wir verweiſen
auf die folgenden Anzeigen im Darmſtädter Tagblatt.
— Der Reichsbund abgebauter Beamter hält am Mittwoch eine
Verſammlung ab. Vergl. Anzeige.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld der höheren und der
Mittel=
ſchulen für den Monat Auguſt 1924 iſt bei Meidung der Beitreibung
bis zum 10. September I. J. an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu
zahlen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachien,
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
— Es wird eingeladen zu zwei Veranſtaltungen des hieſigen
Krei=
ſes der Chriſtdeutſchen Jugend” am Sonntag, den 7. September: um
10 Uhr Jugendgottesdienſt in der Johanneskirche, um 11½4 Uhr Vor=
Leben” im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 24. Es ſpricht beide Male geſetzes Flaggenzeugniſſe erhalten, ſollen ſobald wie möglich unter
Pfarrer Stempel aus Oppau bei Ludwigshafen. Beiſteuern zu den
Un=
koſten werden am Saalausgang dankbar angenommen.
—Deutſcher Offizier=Bund. Donnerstag, 4.
Septem=
ber, 8 Uhr abends, findet ein Herrenabend ſtatt im Bürgerhof.
Vor=
trag des Herrn Majors Fendel Sartorius über die franzöſiſchen
Herbſt=
manöver 1923. Außerdem Bekanntgabe von
Verſorgungsangelegen=
heiten. Eingeführte Gäſte willkommen.
— Deutſchorden. Der nächſte Kommendeabend findet nicht
am Freitag, ſondern erſt am Samstag, den 6. September, und zwar als
Gäſteabend in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. (Val, die heutige hafte Bemannung von ſeegehenden Schiffen feſtgeſtellt wird, werden
Anzeige.)
— Darmſtädter Volksbühne. Wem es um eine ernſte, wahrhafte
deutſche Kunſtpflege, wem es insbeſondere um Freihaltung des Theaters
von allen parteipolitiſchen Beimengungen zu tun iſt, der tritt der
Darm=
ſtädter Volksbühne bei. Die Aufnahmeſtellen ſind aus den heutigen
An=
zeigen erſichtlich.
— Odenwalöklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Sonntag, den 7.
Seb=
tember, findet die 7. programmäßige Wanderung von Beerfelden nach
Weinheim ſtatt. Sie führt durch ein Gebiet, das verhältnismäßig wenig
gegangen wird, das aber reizende Fernſichten und genußreiches Wandern
verbürgt. Tiſchkarten und ein Teil der Bahnkarten ſind bei Robert
Bergmann oder am Freitag abend in der Krone zu löſen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Aus den Parteien.
— Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchüſſes
der D. V. P. Der geſchäftsführende Ausſchuß des Landesverbands
Heſſen der Deutſchen Volkspartei trat am Sonntag, den 31 „Auguſt, zu
einer Tagung in Darmſtadt zuſammen, die der Beſprechung der
kom=
menden Landtagswahlen gewidmet war. Die Sitzung wurde durch ein
eingehendes politiſches Referat des Landesvorſitzenden, Herrn
Rechtsan=
walt Dingeldey, M. d. L., der in der vergangenen Woche in
Ber=
lin an den entſcheidenden Beratungen der D. V. P. beteiligt war,
einge=
leitet. In zuſammenfaſſender und überſichtlicher Darſtellung entwarf der
Redner geſtützt auf perſönliche, intereſſante Erlebniſſe, ein Bild der
wechſelvollen politiſchen Entwicklungen, die zur Londoner Konferenz und
zur Annahme ihrer Ergebniſſe im Reichstag führten. Aus der ganzen
Darſtellung ergab ſich die folgerichtige und eindeutige vaterländiſche
Politik der Deutſchen Volkspartei, die auch im entſcheidenden Endſtadium
der parlamentariſchen Verhandlungen, unter Zurückſtellung aller
Ge=
fühle eines an ſich wohlberechtigten Triumphes, die Brücke für Annahme
der Dawesgeſetze und darüber hinaus für ein zukünftiges
parlamenta=
riſches Zuſammenarbeiten auf breiterer bürgerlicher Grundlage baute.
Die Geſchloſſenheit und die einmütige Haltung der Neichstagsfraktion
der Deutſchen Volkspartei darf mit der allergrößten Genugtuung
er=
füllen. Geſchloſſen ſteht die Deutſche Volkspartei hinter ihrem
erfolg=
reichen Führer Dr. Streſemann, und mit dem lebhaften Dank für die
Ausführungen des Landesvorſitzenden verband der geſchäftsführende
Ausſchuß den weiteren an die Reichstagsfraktion und den Parteiführer.
Die Beratungen über die Vorbereitungen dev heſſiſchen Landtagswahl
verliefen außerordentlich anregend. Von allen Seiten wurde die
Genug=
tuung darüber zum Ausdruck gebracht, daß die Politik der Deutſchen
Volkspartei, die noch im Reichstagswahlkampf von gewiſſer Seite mit
den gröblichſten Angriffen bedacht wurde, heute durch den Gang der
poli=
tiſchen Ereigniſſe ſo gerechtfertigt worden ſei. Unverkennbar iſt dieſe
gehobene Stimmung in allen Kreiſen der Deutſchen Volkspartei. Mit
voller Zuverſicht ſieht die Deutſche Volkspartei in Heſſen dem
kommen=
den Landtagswahlkampf entgegen, eine Hoffnung, der auch durch den
Verlauf der Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes volle
Berech=
tigung wurde.
— Der Deutſchnationale Frauenausſchuß macht
alle deutſch fühlenden Bürger Darmſtadts — einerlei, welcher Partei
angehörend — aufmerkſam, daß in der zweiten Septemberwoche im
Kleinen Haus ein kulturhiſtoriſcher Film zur Vorführung kommt.
Erſt=
klaſſige Berliner Schauſpielkräfte haben es ſich zur Aufgabe gemacht,
durch ganz Deutſchland zu reiſen, um dem deutſchen Volke vor Augen
zu führen, welch unerhörte Schmach und Entehrung unſere Brüder an
Rhein und Nuhr erdulden müſſen. Es iſt Ehrenpflicht aller
vaterlän=
diſchen Verbände und Vereine, Propaganda für dieſes Werk zu machen,
denn es kann nicht genug jedem und jeder Deutſchen eindringlichſt vor
Augen geführt werden, in welch ſchmachvoll erniedrigender Knechtſchaft
unſer einſt ſo ſtolzes deutſches Volk durch den Verſailler „Frieden” lebt.
Der Eintrittpreis für alle Plätze von 1 und 2 Mark ermöglicht es jedem,
ſich dies aus dem gegenwärtigen Leben gegriffene Werk anzuſehen. Titel,
Tag und Zeit werden noch bekannt gegeben.
Deutſche Demokratiſche Jugend. Mittwoch abend
Heimabend. Herr Staatsanwalt Mah wird über „den
Erziehungsge=
danken im Strafrecht” ſprechen.
Behebung der Seeunfälſe
Auf eine Anfrage des Reichstagsabgeordneten Thomas und
Genoſſen über die Zunahme der Unfälle auf See hat das
Reichsmini=
ſterium folgende Antwort erteilt:
Eine Reihe von Seeunfällen der Nachkriegszeit, bei denen
See=
untüchtigkeit des Fahrzeuges feſtgeſtellt worden iſt, hat im Jahre 1923.
im Kreiſe der beteiligten Reſſorts zur Erörterung der Frage geführt,
wie derartigen Vorkommniſſen im Zukunft vorgebeugt werden könne.
Auf Grund dieſer Prüfung ſind folgende Maßnahmen zur Verſchärfung
der Kontrolle ſeegehender Fahrzeuge in Ausſicht genommen worden.
Ein Teil davon iſt bereits durchgeführt, ein Teil ſoll ſobald wie möglich
in Kraft treten:
1. Die Verordnung für die Stabilität neuer Schiffe trägt die
Bauwerft.
Die Seeberufsgenoſſenſchaft erweitert ihre
Unfallverhütungsvor=
ſchriften dahin, daß ihr auf dem Wege über die Reeder eine
Einfluß=
nahme auf die Bauwerft zur ſorgfältigen Prüfung der Stabilität neuer
Die Verantwortung für die Stabilität in See gehender
Schiffe und die richtige Beladung trägt auch fernerhin der
Kapitän allein, wie z. B. auch in England.
2. Zur Verhinderung des Auslaufens ſeeuntüchtiger Schiffe und zur
Erhöhung einer wirkſamen Kontrolle der Seeberufsgenoſſenſchaft ſind
folgende Maßnahmen geplant:
2) Die Reichsverſicherungsordnung ſoll in der Hinſicht ergänzt werden,
daß der Unternehmer von Seeſchiffahrtsbetrieben verpflichtet wird,
jedes in ſeinem Betriebe beſchäftigte Schiff unmittelbar bei der
Seeberufsgenoſſenſchaft anzumelden.
b) Das auf Grund des 8 10 des Flaggengeſetzes vom 22. Juli 1899
(Reichsgeſetzbl. S. 319) für ein in das Seeſchiffsregiſter
eingetra=
genes Schiff auszuſtellende Schiffszertifikat ſoll von der
Regiſter=
behörde an die Seeberufsgenoſſenſehaft und durch dieſe erſt den
Reedern ausgehändigt werden. Neu eingetragene Schiffe können
daher ohne Zertifikate nicht eher den Hafen verlaſſen, als bis der
Seeberufsgenoſſſſenſchaft nach Kenntnis der Eintragung
Gelegen=
heit geboten iſt, ſofort eine Kontrolle auf Seefähigkeit auszuüben.
() Die Seeberufsgenoſſenſchaft führt für alle Schiffe Nachweiſe ein,
nämlich Seeſchiffahrtsatteſte für klaſſifizierte Schiffe und
Fahrt=
erlaubnisſcheine für unklaſſifizierte Schiffe, die vor jeder
Aus=
klarierung oder Anmuſterung den Hafen=, Zoll= oder
Muſterungs=
behörden vorzulegen ſind. Ohne dieſe Ausweiſe werden die
ver=
langten Amtshandlungen nicht vorgenommen und dadurch das
Auslaufen verhindert.
3. Schiffe, die im Auslande in deutſchen Beſitz übergehen, und die
auf Grund von Beſcheinigungen anerkannter ausländiſcher
Organi=
trag „Die religiöſe Entſcheidung und das öffentliche ſationen von den deutſchen Auslandsvertretungen nach 8 12 des
Flaggen=
die Kontrolle der Seeberufsgenoſſenſchaft gebracht werden. Zu dieſem
Zwecke wird beabſichtigt, die jetzt für die Dauer eines Jahres
auszu=
ſtellenden Flaggenzeugniſſe für eine kürzere Geltungsdauer zu erteilen
und im übrigen ihre Erteilung von einer ſtrengen Prüfung der
See=
tüchtigkeitsverhältniſſe, ſoweit es im Auslande möglich iſt, abhängig zu
machen.
Ueber die Durchführung dieſer letzten Maßnahmen ſchweben noch
Erwägungen.
4. Fälle, in denen gegenüber den beſtehenden Vorſchriften
mangel=
weiter verfolgt.
W. L. B.
Ein Stadtarzt schreibt uns: „Odol” übertrifft, als prophylaktisches Mundwasser weit alle
bisher gebrauchten, von Spezialisten und Nichtspezialisten angepriesenen Zahnpulver und
Mundwässer, Selbst Kalium permanganicum steht in seiner Wirkung dem „Odol” nach.
Denn abgesehen davon, daß übermangansaures Kali nach monatelangem Gebrauche den
Kahnschmelz angreift und ihn brüchig macht, werden die Tähne nach jedesmaligem Ge-
Brauche unangenehm braungelb gefärbt, welches Kolorik stundenlang anhält. Diese
Nach-
keilererden beim,Odol” vermieden, Kein Mundwasser oder Zahnpulver vermag in sokurzer
Zeit denhöchst lästigen foetor ex ore (übler Mundgeruch) zu verbannen wie das „Odol‟.
Seite 6,
Datmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. Septeinber 1924.
Runmer 24
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ſtaltur
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Freier
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loſen
Aus Heſſen.
*Wohltätigkeitskonzert zu Gunſten der
Brand=
geſchädigien in Babenhauſen.
Das Konzerr, das geſtern (Sonntag) abend im Saale des Gaſthauſes
„Zum Adler” vom Geſangverein „Harmonie” und der Muſikkapelle
der hieſigen Polizeiwachtabteilung veranſtaltet wurde, erfreute ſich eines
recht guten Beſuches. Genußreiche Stunden verlebten die zahlreichen
Zuhörer. Die Vortragsfolge wurde eingeleitet durch einen ſchneidig
ge=
ſpielten Marſch der Kapelle und den Chor, „Sternennacht” von Schulkan,
Der von Herrn Köhler gut geſchulte Chor war in ſeiner
Stimmen=
ſtärke wohl ausgeglichen und erfreute beſonders bei den Tenören durch
eine prachtvolle, weiche Tongebung im Piano. Der Obertertianer K.
Nauth führte durch die wirkungsvoll vorgetragene „Feuersbrunſt”
aus Schillers „Lied von der Glocke” den Geiſt der Zuhörer zurück an die
miterlebten ſchweren Stunden des Brandunglücks. Herr Opernſänger
V. Schwartz, Spielleiter des Aſchaffenburger Stadttheaters, ſang die
zum ernſten Teil des Abends paſſende Ballade „Die Uhr” von C. Loewe,
die Arie „Die Friſt iſt um” aus der Oper „Der fliegende Holländer”
und ſpäter noch eine Arie aus der Oper „Undine” und das Lied „Am
Rhein und beim Wein” von Ries. Die Stimme erfreute durch die runde
Fülle des Baſſes und den dramatiſchen Vortrag. Den ſtarken Beifall
belohnte der Sänger durch eine Zugabe. Den Höhepunkt des Abends
bildeten unſtreitig die Lieder der Konzertſängerin Fräulein Ellen
Kies=
ling=Darmſtadt. Der innige, weiche Ton ihrer gut ausgebildeten
Stimme und die ſeelenvolle, tiefempfundene Vortragsweiſe ihrer
Ge=
ſangesgaben von Brahms, Schubert und Reger feſſelten ſofort die
Her=
zen der Lauſchenden. Sie erntete mit all ihren Darbietungen reichen
Beifall; die Dankbarkeit der Zuhörerſchaft wurde auch äußerlich von dem
Vorſitzenden der „Harmonie”, Herrn Hauptwachtmeiſter
Bergſträ=
ßer durch Ueberreichung eines prachtvollen Blumenſtraußes zum
Aus=
druck gebracht. Als Zugabe ſpendete die ſympathiſche Sängerin das
reizende, neckiſch vorgetragene „Dornröschen” von P. Frommer und ſang
ſpäter noch mit Herrn Lehrer W. Müller das Duett „In
Sternen=
nacht” von P. Cornelius. Sämtliche Lieder begleitete unermüdlich am
Klavier mit meiſterlicher Hand der junge Künſtler Herr Brand von
Dieburg, der als Einlage die mit großem Beifall aufgenommene „
Un=
gariſche Rapſodie Nr. 13” von Liſzt vortrefflich wiedergab. Seine gute
Technik und ſeine feine Anpaſſungsfähigkeit trugen nicht wenig zum
Er=
folg des wohlgelungenen Abends bei. Die Gebefreudigkeit war
beſon=
ders gegen Schluß der Vortragsfolge groß. So ſpielte das vorzüglich
eingeſpielte Blasquartett unter Leitung des Herrn Wohlfarth=
Dieburg noch als Zugabe die Ballade „Heinrich der Vogler”, Herr
Mül=
ler trug noch eine Arie aus „Undine” vor, und ein Mitglied des
Ge=
ſangvereins, Herr Wachtmeiſter Weber, ſang mit ſeiner umfangreichen,
ſtarken Stimme, die der Ausbildung wert iſt, die Lieder Ave Maria
von Gounod und „Vom Rhein der Wein‟. Die Vortragsfolge nahm
einen flotten Verlauf und hatte den Charakter eines echten Volks= und
Wohltätigkeitskonzertes. Die Veranſtaler hatten ſich keine leichte
Auf=
gabe geſtellt; ſie konnte nur dadurch gelöſt werden, daß ſich ſämtliche
Soliſten in vornehmer Uneigennützigkeit in den Dienſt der guten Sache
ſtellten und ihre Kräfte unentgeltlich zur Verfügung ſtellten. Ihnen,
beſonders den auswärtigen Künſtlern, ſei auch an dieſer Stelle der
wärmſte Dank der Brandgeſchädigten und des Vereins „Harmonie” zum
W. M.
Ausdruck gebracht.
* Arheilgen, 1. Sept. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde
die Kanaliſierung der Mühlſtraße beſchloſſen und der dafür erforderliche
Kredit genehmigt. Die Arbeiten ſollen alsbald in Angriff genommen
werden, beſondere Berückſichtigung ſollen dabei die hieſigen ſowie die
Kranichſteiner Erwerbsloſen finden. Ferner wurde nach ſehr reger
Aus=
ſprache der Umbau des Rathauſes gutgeheißen, der Kredit bewilligt, und
ſollen die Arbeiten ſofort ausgeſchrieben werden. Eine Forderung der
Stadt Darmſtadt auf Zahlung eines Zuſchuſſes zu den fachlichen Koſten
der Fortbildungsſchule wird an die Finanzkommiſſion überwieſen. Es
beſuchen etwa 165 Fortbildungsſchulpflichtige den Unterricht zu
Darm=
ſtadt, wofür je 30 Mark angefordert werden. Die Zahl der männlichen
Erwerbsloſen beträgt hier gegenwärtig N5, weibliche ſind es 20.
— Eberſtadt, 1. Sept. Aus den Vereinen. Der
Geſang=
verein „Germania” weilte am Samstag abend auf dem Kommers der
Geſellſchaft „Alemannia” und trug unter Leitung ſeines Dirigenten
Metzler=Darmſtadt zwei ſchöne Chöre vor. Beſonderen Effekt machte der
Chor „Rheinglaube‟. Im Anſchluß daran ließ der Verein durch ſeinen
Sprecher Roth eine wertvolle Standuhr überreichen. — Die
Turngeſell=
ſchaft e. V. weilte am Sonntag vormittag mit vier Turnern und vier
Turnerinnen auf der Bundesvorturnerſchule des S. T.B., die in der
Turnhalle in der Soderſtraße in Darmſtadt ſtattfand. — Der
Geſang=
verein „Liederkuanz”, hielt im Gaſthaus zur Eiſenbahn ein gut beſuchtes
Tanzvergnügen ab. — Im Schwanenſaal ſpielte, eine Neuheit und daher
beſondere Anziehungskraft für Eberſtadt, eine Mainzer Jazzbandkapelle.
Sonſt war es am Sonntag im Orte ruhig.
* Eberſtadt, 1. Sept. Muſikabend. Am Samstag abend hielt
im Schwahenſaal der vielſeitige Muſiklehrer Hofmann aus
Pfung=
ſtadt einen Vortragsabend ſeiner auch hier ſehr zahlreichen Muſikſchüler
und Schülerinnen ab. Die Darbietungen zeigten gute Fortſchritte und
ſtellten auch dem Lehrer ein beredtes Zeugnis ſeiner Tätigkeit aus. Den
Aufführungen wohnten viele Intereſſenten und Eltern bei. Am Schluß
erhielt der Leiter ein ſinniges Geſchenk überreicht.
Pfungſtabt, 1. Sept. Von der Schule. Seit heute beginnt
nach einem Beſchluß des hieſigen Schulvorſtandes der Unterricht an der
Volks= und Fortbildungsſchule erſt um ½8 Uhr vormittags. — Der
Mo=
daubach, der zwei Wochen lang über der Sandbach und den
Hinter=
graben umgeleitet wurde, fließt jetzt wieder nach Beendigung der
Rei=
nigungsarbeiten in ſeinem alten Bett. Die Modau führt Hochwaſſer
mit ſich. — Die nächſte Gemeinderatsſitzung, die für heute angeſetzt war,
iſt auf Donnerstag abend verſchoben worden.
* Obeu=Ramſtadt, 1. Sept. Wie die Bürgermeiſterei durch Aushang
bekannt gibt, werden Mittwoch, den 3. ds. Mts., vormittags 8½ Uhr
be=
ginnend, an der Gemarkungsgrenze Nieder=Ramſtadt—Ober=Ramſtadt,
die Uferbefeſtigungsarbeiten an der Modau in hieſiger Gemarkung
öffentlich vergeben.
Büttelborn, 1. Sept. Unfall. Der Schreinerlehrling Joh.
Jakobi geriet mit der rechten Hand in eine Kreisſäge. Die Hand iſt
verloren.
Fliegende Arbeitskolonne der
Arbeitzzentrale für
Erwerbs=
beſchränkte
erledigt vorübergehende Arbeiten und
Beſorgungen jeder Art durch
zuver=
läſſige Kräfte gegen amtlich feſtgeſetztel
(st11023
Vergütung.
Fernruf Stadtamt.
Wormſer Apoſtelbräu
Geſchäftsſtelle: Darmſtadt, J. Weber,
Neue Niederſtraße 11. Fernr. 837. (B.11006
* Groß=Umſtadt, 1. Sept. Ein Beamter der Offenbacher
Kriminal=
polizei und Herr Wachtmeiſter Wendel hier ſiſtierten hier kürzlich einen
fremden Radfahrer, der in den letzten Tagen hier ſechs Fahrräder
ver=
kauft hat. Es beſteht dringender Verdacht, daß die von dem aus
Frank=
furt a. M. ſtammenden Radfahrer hier und auch in den Nachbarorten
verkauften Räder ſämtlich geſtohlen ſind. Der Radler wurde hier in
Haft behalten.
j. Beerfelden, 31. Aug. Die örtlichen Verhältniſſe hatten am
3. Auguſt die Gedächtnisfeier für die im Kriege Gefallenen
in dem Rahmen eines Trauerakts im Heldenhain vereitelt. Die für
heute geplante Feier am genannten Orte konnte infolge der Witterung
nicht ſtattfinden, weshalb ein Feſtgottesdienſt als Jugend=
Gedächtnis=
feier abgehalten wurde, wobei die beiden hieſigen Geſangvereine
Sängerriege und Sängerkranz durch je einen Chor und der
Poſaunen=
chor durch Darbietung des Altniederländiſchen Dankgebets und „Ich
hatt” einen Kameraden” mitwirkten. Die Feier vielief würdig und
eindrucksvoll.
*n. Aus dem Kreiſe Erbach, 31. Aug. Am Freitag tagte im
Rat=
hausſaal in Erbach der Kreistag des Kreiſes Erbach. Nach
begrüßenden Worten des Vorſitzenden, des Herrn Kreisdirektors
v. Werner, gab dieſer die Veränderungen bekannt, die in der
Zuſam=
menſetzung des Kreistags ſeit der vorigen Sitzung eingetreten ſind.
An Stelle des an eine andere Anſtalt übergeſiedelten
Oberſtudiendirek=
tors, Herrn Dr. Keller, trat Wilh. Trautmanm=Würzburg, für den
Genannten gehört jetzt dem Kreisausſchuß an Herr Bürgermeiſter
Hofferberth=König. Zu Punkt 2 der Tagesordnung „Voranſchlag der
Kreiskaſſe” teilte der Vorſitzende mit, daß die Rechnung für 1923 noch
nicht fertiggeſtellt werden konnte, was jedoch für Aufſtellung des
Vor=
anſchlags für 1924 von keinerlei Bedeutung ſei. Es wurde verſucht,
für 1924 möglichſt richtige Zahlen zu finden, was ſchwierig war, da
es durch die veränderten Verhältniſſe an etwaigen Vergleichen
man=
gelte. Zum erſtenmal zeigt der Voranſchlag auch nennenswerte
Ein=
nahmen, da ja der Kreis nunmehr das Recht hat, Steuern zu erheben.
Infolge der erlaſſenen Fürſorgegeſetze zeigt der Voranſchlag in
man=
chen Teilen ein etwas anderes Bild als der frühere. Bei der Bera=
A Offenbach, 2. Aug. Das ſozialdemokratiſche Abendblatz
kürzlich dem kommuniſtiſchen Stadtverordneten Härtle vor, er b.
Mehlmarken, die er für Kurzarbeiter und Erwerbsloſe zu
hatte, für ſich verbraucht. In der Stadtverordnetenverſamm
geſtern tagte, verlangte Härtle Klarſtellung der Anſchuldigung
Unerſuchungsausſchuß. Obwohl der Oberbürgermeiſter eine P
für richtiger hielt, ſoll doch, da für das Abendblatt Landtagsabger ..
Kaul verantwortlich zeichnet, ein ſtädtiſcher Beamter die Sach
Für die Weiterführung der ſtädt. Volksküche, die täglich 500 V.—
ſpeiſt, wurden weitere 17 000 Mark bewilligt. Die Eindeichung de
teils Bürgel koſtet vorläufig 60 000 Mark. Der Damm zwiſchen
und Offenbach kann erſt nach der Eindeichung der Rodau bei M
geſchloſſen werden, was vorausſichtlich, noch dieſes Jahr der 3
wird. Der Geſchäftsanteil der Stadt an der Gemeinnützigen 9
ſorgung „Hausrat” wurde von 2000 auf 20000 Mark erhöht.
ſchäftsanteil bei der Kraftverkehrsgeſellſchaft „Heſſen” von 5000 gu
Mark. Das Hoch= und Niederſpannungskabelnetz des
Elektrizitä=
ſoll mit einem Betrag von 260 000 Mark erweitert werden. Da
amt hatte den Beſchluß der Verſammlung, die ſtreikenden Port We
durch Bar= und Naturalleiſtungen zu unterſtützen, beanſtandet.
AusVerkauf
wegen Umbau
Enorm billige Preisel
(10996a
Gebr Höslein
Damen-Konfektion / Kleiderstoffe
tung der hier einſchlägigen Punkte wurde beantragt, das Schloß
Rei=
chenberg bei Reichelsheim zu gewinnen für die Einrichtung eines
Kinderheims. — Seit Kriegsbeginn wurden die Straßen nur ſpärlich
mit Deckmaterial verſorgt, ihr jetziger Zuſtand läßt died erkennen,
er iſt jedoch immer noch beſſer als man nach dem genannten Mangel
glauben ſollte. Da die Jahreszeit für Anbringung von Deckmaterial
vorgeſchritten iſt, ſoll ſolches ſo raſch als möglich beſchafft werden.
Beim Punkt „Kreisumlagen” wurde bemängelt, daß der Kreis zwar
das Recht hat, Steuern zu erheben, daß aber das Miniſterium dieſes
Necht in einer Weiſe beſchneidet, daß das Steuerrecht des Kreiſes
ſo=
zuſagen in Frage geſtellt iſt. Im Kreiſe ſind noch einzelne Orte, die
keine Kreisſtraßen haben, deshalb wurden Mittel bewilligt für die
Vorarbeiten zum Bau mehrerer Strecken, dieſe ſind: von Dorf=Erbach)
nach Erbach; von Bullau nach Eutergrund—Schöllenbach, von
Hinter=
bach nach Raubach, von Hetzbach nach Etzean oder Etzean-Beerfelden,
des weiteren ſollen bearbeitet werden die Strecken Würzberg-
Landesgrenze, Beerfelden-Krähberg, Eberbach-Nonnrod. Eine
Kommiſſion wurde gewählt, die an Ort und Stelle beurteilen ſoll,
welche Verbindungen au nötigſten ſind und deshalb zuerſt ausgeführt
werden müſſen. — Betreffend die Kreisſatzung über die Fürſorgepflicht
lagen zwei Entwürfe vor, die ſich inhaltlich ziemlich decken, der
mini=
ſterielle Entwurf wurde angenommen mit der Einſchränkung, daß § 2
des andern Entwurfs gelten ſoll. — Der vorliegende Entwurf einer
Kreisfatzung über die Ausführung des Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes
wurde angenommen. — Dem Antrag der Stadt Michelſtadt auf
Be=
willigung eines Zuſchuſſes zu den Neubaukoſten des Realſchulgebäudes
wurde ſtattgegeben. Für den Kreis Erbach, einem der abgelegenſten des
Landes, iſt von großer Bedeutung, daß die Realanſtalt in Michelſtadt
Vollanſtalt wurde, es iſt darum Kreisſache, dieſe Einrichtung fördern
zu helfen. — Der Gewandtheit des Vorfitzenden und dem Beſtreben
der Kreistagsmitglieder, nur ſachlich zu ſprechen und alle überflüſſigen
und wiederholenden Reden zu vermeiden, war es zu danken, daß die
reichhaltige Tagesordnung erledigt werden konnte.
* Leeheim i. Ried, 1. Sept. Geſchichtliche Erinnerung.
Am Sonntag bezwv. Montag waren es 900 Jahre, ſeit auf dem hiſtoriſch
denkwüirdigen „Kammerhof” in unſerer Gemarkung die Königswahl des
erſten (ſaliſchen) Kaiſers Konrad von Franken ſtattfand. Der einzige
Zeuge der Wahl, der Kammerhof, gehört heute der Landgenoſſenſchaft
Leeheim. Das Land, in einer Größe don annähernd 200 Hektar, iſt
par=
zelliert und an 132 Mitglieder der Landgenoſſenſchaft verteilt.
+ Mörfelden, 1. Sept. Arbeitsmarkt. Die Zahl der
Er=
werbsloſen iſt abermals erheblich angewachſen. In den letzten Tagen
ſind beſonders viele Bau= und Metallhandwerker arbeitslos geworden.
— Durch die vielen Niederſchläge in den letzten Wochen wurden die
mei=
ſten Keller in der Darmſtädter Straße unter Waſſer geſetzt. Auch viele
Klee= und Kartoffeläcker ſtehen unter Waſſer.
ordneter Dr. Aull forderte, auf dem Beſchluſſe zu beharren, da 5
gründung der Beanſtandung juriſtiſch nicht haltbar ſei. Die R so=
Verſammlung widerſprach. Gegen ihre Stimmen wurde auf
ſchluſſe beharrt, der durch die Beendigung des Ausſtandes all „.
gegenſtandslos geworden iſt. Den Erwerbsloſen und Kurzarbeite
den weitere Unterſtützungen in der Ermäßigung der Gas= und
preiſe, dem Erlaſſe der ſtädtiſchen Sonderſteuern, einem Beit=
Brotbeſchaffung, der koſtenloſen Abgabe von Milch und unent
Abgabe von Bädern gewährt. Der Antrag der Kommuniſten, 5
Familienmitglieder der Unterſtützten frei baden zu laſſen, gin
an den Ausſchuß. Die Verwaltung machte dabei darauf aufmer
dann wöchentlich 30 000 Badegäſte in Frage kämen. Die bewilli emn
terſtützungen erfordern 250 000 Mark. Handel, Gewerbe und
hatten am 6. Juni in einer machtvollen Kundgebung Einſpruch
ſteuerliche Belaſtung der Bürgerſchaft erhoben. Das Miniſter on
dieſem Einſpruche ſtatt. Die Stadtverwaltung ſah ſich geſtern
folgende Vorſchläge zu machen: Die allgemeine Grundſteuer
reiten und Bauplätze wird von 22 auf 16 Pfennig für 100 Mar)
wert ermäßigt. Die Grundſteuer wird dadurch um 120000 Mg
ger. Die Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz und die Gewe
werden um je 300 000 Mark ermäßigt. Für die erweiterte Für f5
Erwerbsloſe und Kurzarbeiter wurden weitere 250 000 Mk. ber —
zuſammen 970 000 Mark. Die Mittel dafür werden dem Goldr zover
ſchuß des Jahres 1923 entnommen. Damit hat ſich das Miniſte u
gefähr auf den Standpunkt geſtellt, den die Rechtsparteien bei
E=
ratung des ſtädtiſchen Voranſchlags einnahmen. Im Anſchluß
Punkt der Tagesordnung gab der Oberbürgermeiſter eine Erkli
in der ſich folgende Sätze finden: „Sie ſtehen dem Artikel in de ßrei
geberzeitung durchaus fern, den ſie in der Form und auch ſeiner en
nach verurteilen. Aus dieſem Grunde ſtehe ich nicht an, unter
druck des Bedauerns zu erklären, daß ich die in meinem Gegens
zogenen Schlußfolgerungen, ſoweit ſie ſich gegen beide Herre
nicht aufrecht erhalte.” Nach der Steuererklärung vom 6. *
nämlich in der Arbeitgeberzeitung ein Artikel über
Offenbache=
verhältniſſe erſchienen, auf den der Oberbürgermeiſter im O F
Abendblatt mit perſönlichen Spitzen gegen Stadtverordneten
(Deutſche Volkspt.) und Bankdirektor Lang, die er für die Ver
Artikels hielt, antwortete. Mit der vorſtehenden Erklärung
Oberbürgermeiſter den Rückzug in der Sache an, da die beide
die völlig ſchuldlos ſind, dies verlangen. Für die Errichtr
Stützmauer am Maindamm, die etwa 100 000 Mark koſten ſ.
für dieſes Jahr 34000 Mark bewilligt. Der Stammanteil
bei der Kommunalen Landesbank wurde auf 40000 Goldmar
In nichtöffentlicher Sitzung wurde beſchloſſen, noch zwei weite
ſtände in öffentlicher Sitzung zu verhandeln. Nach dem Vor
Staates wurde den ſtädtiſchen Beamten bis zur Gruppe 6 eine
Unterſtützung von 25 bis 60 Mark gewährt. Auf das Geſuck
meinde= und Staatsarbeiterverbandes wurde darauf durch 1
der Verſammlung auch den ſtädtiſchen Arbeitern ein „Vor
Höhe der Beamtenunterſtützung gewährt. Man wählte dieſe F
der Rhein=Mainiſche Arbeitgeberverband, dem die Stadt an
Zulage an die ſtädtiſchen Arbeiter bis jetzt nicht genehmigt ha
der „Vorſchuß” zurückgezahlt wird, wurde natürlich nicht beſtin
Kommuniſten hatten gegen den Oberbürgermeiſter und den
neten Eißnert ein Mißtrauen eingebracht, weil ſie den Aufru
richtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des ehemaligen
terieregiments unterſchrieben hatten. Die Kommuniſten
der Oberbürgermeiſter habe im Zylinder der Grundſtein
wohnt. Unter allgemeiner Heiterkeit wurde das Miß
kommuniſtiſchen Stimmen abgelehnt. Damit fand die Ve
nach 10 Uhr ihr Ende.
* Meinzlar bei Lollar, 31. Aug. Von der Starkſtr
tung getötet wurde ein 27 Jahre alter Arbeiter auf de
Chamottefabrik. Er war mit Reparaturarbeiten an einen
gebäude der Fabrik beſchäftigt. Während er auf der
rührte dieſe die elektriſche Leitung und der Arbeiter ſtürz
Boden.
Der Tiefſtand der Möbelt
iſt erreicht. Teilweiſe bewegen ſich dieſelben unter Herſiellun
wert. Es iſt anzunehmen, daß die bevorſiehende politiſche C
ſpannung und die Aufhebung der Zollgrenze das Geſchäftbe
und daß die Preiſe anziehen. Wir raten daher allen Intereſſer
notwendige Anſchaffungen nicht länger zurückzuſfellen und ia
zur zwangloſen Beſichtigung unſerer reichh. Ausſtellung hofl.
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tmer 244,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. September 1924.
Seite 7.
Eine ſommerliche Autoreiſe
Darmſtadt-—Neapel.
(Schluß.)
der Beſichtigung Pompejis kehrten wir wegen der
Straßen nicht nach Neapel zurück, ſondern umfuhren
tb auf der Oſtſeite und wandten uns nun wieder nord=
Aus der fruchtbaren Ebene der Campagna ſtieg die
tren die Berge der Abruzzen empor. Das Land ward
die Dörfer verwahrloſter, die Gegend nahm wilden
in
ſebr5ſ harakter an. Als die Dunkelheit kam, ſuchten wir nach
dmem terkunft. Dorf auf Dorf folgte, ohne daß ein
einiger=
nnehmbarer Albergo zu finden war. Man verwies uns
nach einem größeren Ort, in dem ſich ein großer Al=
Roma befinden ſoll. Nach längerer Fahrt im Dunkel
* fanden wir den Ort. Doch der Ort hat infolge der
nm. Einquartierung; der Gaſthof iſt beſetzt, auch in
Privat=
iſt kein Quartier aufzutreiben. Schließlich wandte ich
ch die italieniſchen Offiziere. Nach längerer Beratung
enmy ie uns einen Ort auf der Höhe des Gebirges, der als
inzomfriſche ein „hotel tres chigue” beſitzen ſoll. Wieder
Auhra ir ins Dunkel der Nacht hinaus. Lichter erſcheinen
bis=
ſeil—t der Ferne und verſchwinden wieder. Nach weiteren
retern erreichen wir Roccaraſo, einen kleinen hochge=
Ort, der ſich am folgenden Morgen als eine ſehr
freund=
mimerfriſche entpuppte und einen ſauberen, gepflegten
Seſaß.
großartige Gebirgsſtraße führte in das Tal der Pescara
Adria. Am Strande des Adriatiſchen Meeres folgte
te intereſſanter, mir noch unbekannter Städte: Loretto,
ymte Wallfahrtsort mit dem von Engeln aus Nazareth
etragenen Geburtshaus Chriſti, Ancona mit der
hoch=
alten Kathedrale — Peſaro, der Geburtsort Roſſinis
und Rimini, die jetzt aufblühenden Seebäder — und
r Navenna, Italiens ſtillſte Stadt. Eine vollſtändig
ſeue s lt tut ſich dem Italienfahrer hier auf. Der Geiſt des
ſotes hes rauſcht herauf, die einſamen Denkmale des ſieg=
Eiche/ hriſtentums reden ihre eigene Sprache. In den Stürmen
er: erwanderung nahm Kaiſer Honorius hier ſeinen Sitz.
Eſntes r Herrſchaft ſeiner Schweſter Galla Placidia wurde die
ſtadr ich Reſidenz eines Erzbiſchofs. Weſtrömiſche und oſt=
„hmi z Kunſt verknüpfen ſich; Baſiliken mit reichen Moſaiken
nd Barakteriſtiſchen Zeichen dieſer Entwickelung. Den
ſtärk=
en bruck gab mir die Grabkapelle der Kaiſerin Galla
„Flan ja. Aeußerlich ein unſcheinbarer Backſteinbau, iſt ſie
ſiae,t Srn von wunderbarer Wirkung. Die Wände ſind mit
iünſtcen Moſaiken umkleidet, in dunklem Blau und Gold
ge=
altes/ Eine dunkle Kuppel bildet den Abſchluß. Der über=
Eſbenyße Sarkophag der Kaiſerin zeigt einfache, monumentale
ſormt Neben ihm die monumentalen Marmorſärge der
Kai=
r Srius und Konſtantius. Die Kapelle hat keine Fenſter,
alt nur durch durchleuchtende Alabaſter=Scheiben ein
3 Licht. Das Ganze gibt eine einzigartige Stimmung.
Stunde ſpäter waren wir in Ferrara bei Taſſo
Doch Taſſo war nicht mehr zu finden. Das Schloß der
af von Eſte, von einem Waſſergraben maleriſch umgeben,
ein Sammelpunkt der Kunſt:
„Italien nennt keinen großen Namen,
Den dieſes Haus nicht ſeinen Gaſt genannt.”
heut= ent es den nüchternen Zwecken der Stadtverwaltung,
gegenüber ſteht im Denkmal Savonarola, in Ferrara
r). der ſchärfſte Gegner aller Weltlichkeit!
11 + Padua, die abendlich belebte Univerſität, kamen wir
Stunde nach Meſtre. Das Auto wurde untergeſtellt,
Senigen Minuten fuhren wir — die einzige
Eiſenbahn=
der Reiſe! — über die Brücke von dem Feſtland nach
wrfg. Durch ſtille Kanäle trug die Gondel uns zum
Jala y Dandolo, der in ſeiner alten venezianiſchen Pracht jetzt
ſeltenen Stiles birgt. Venedig iſt zu bekannt, als daß
Reize ſchildern möchte. Von Intereſſe war mir die
ge Internationale Kunſtausſtellung, die in den Park=
Der „Giardini” eine gefällige Unterkunft gefunden hat.
rptgebäude enthält die italieniſche Kunſt. Die fremden
9Haben im Park ihre eigenen Pavillons. Deutſchland iſt
ich ang wie Güte leider nicht ſtark vertreten. Mit Freude
egrin ich aus Darmſtadt Ernſt Eimer mit dem Bild eines
ſeſen?) Bauern und Alexander Poſch mit „Natura morta”
WMM Frany H gibt blendende, aber oft leere Dekoration; aus der ſehr
intere! ten ruſſiſchen Malerei ſpricht die aufgerührte Bewegt=
S Volkes, die ungebärdig alle Bande ſprengt und von
2sgeſchichte und den ſie tragenden Ideen erfüllt iſt;
über der Erde in den von Flugzeugen durchraſten Wol=
rd und der Welt die Wege weiſend; das kennzeichnende
ruſſiſchen Gruppe!
Rückfahrt durch die Alpen bot noch einmal alle
Schön=
rer Hochgebirgsfahrt. Von Cortina führt die prächtige
itenſtraße auf die Höhe des Falzarego=Paſſes, ſenkt
Arraba und ſteigt dann wieder in zahlreichen
Win=
ruf den Pordoi=Paß (2250 Meter), mit prächtiger
Aus=
die Schneefelder der Marmolata=Gruppe.
Paßfreu=
twir ſind, nehmen wir von Bozen nicht den glatten Weg
der N. Brenner, ſondern übernachten in Meran, um am
näch=
ſten ittag durch das ſchöne Paſſeier=Tal, Andreas Hofers
Gebx! tätte, den Jaufen=Paß mit weiten Blicken auf die
Oetz=
talerl en zu erklimmen. Sterzing, Brenner, Innsbruck:
wie=
deruul as ſchmerzliche Gefühl, daß erſt auf dem Brenner die
bſteriſche Grenze erreicht wird, daß weites deutſches Land
r fremder Herrſchaft ſteht.
Achenſee ſollte uns die Gelegenheit für einige Tage
en Badens geben. Doch dies ſcheint dort nicht ſo einfach
Am Seehof und an anderen Stellen iſt eine amtliche
ag angeſchlagen, die ſo ſchön iſt, daß ich ſie mir ver=
3 Sicherheits= und Sittlichkeitsgründen wird das Baden
ſee nur an Stellen geſtattet, die mit einer Einfriedigung
ſind (mit einer Bretterwand). Jedenfalls muß die
gung ſo weit in den See reichen, daß die Badenden
ehr mit dem Kopf ſichtbar ſind. Baden ohne
rhcſen, das Zuſchwimmen zu den Dampfſchiffen und
oten und Landungsſtegen, das Betreten der Ufer längs
im Badekoſtüm ſowie ein gemeinſames Baden von
ind Frauen iſt unbedingt verboten und die
Zuwider=
een werden ſtrengſtens beſtraft. Bürgermeiſteramt
Inge, die ſtets waſſerfreudige Schwimmerin, hatte bald
e Bucht entdeckt, in der wir „gemeinſam” in den See
Hwammen und mehr als „nur mit dem Kopfe ſichtbar”
in Q/Sonne lagen. Das Verbot hätte uns vom Achenſee nicht
beir ui, wehl aber der Regen, den wir in dem ſonnigen
Ita=
lien y m mehr gekannt hatten. Zwar griff ich in die
Bücher=
ubts) y des Koffers: Ernſt Legal, „Lätare”, ein Schauſpiel
des ten Darmſtädter Intendanten, 1913 erſchienen; ein
Bar/) rama, ein ſchleſiſcher Schönherr; ob es in Darmſtadt
aufo) rt wird? Doch der Regen hielt an, und ſo ging es über
Kre 3 and Tegernſee nach München, der Stadt, die ſtets von
neu V Hre alte Schönheit bewährt.
weſentlichſte Ereignis in München iſt in dieſem
Som=
ner)” AAlusſtellung „Deutſche Malerei in den letzten 50 Jahren”
* Neuen Staatsgalerie am Königsplatz. In den ſiebziger
des vorigen Jahrhunderts begann ein neuer Abſchnitt
Seſchichte der deutſchen Malerei. Ein neues Geſchlecht
T neuen maleriſchen Anſchauung trat auf den Plan, und
rſicht, die die Münchener Ausſtellung gibt, zeigt, welche
Begabung und Größe dieſe Generation in ſich vereinigt.
Sſtellung, unter Mitarbeit unſeres Landsmannes Prof.
Or9 Habich=München, entſtanden, gibt nicht Zufalls=
werke, ſondern ſie hat aus öffentlichem und privatem Beſitz in
Deutſchland, der Schweiz und anderen Ländern die weſentlichen
Werke der bedeutendſten Maler geſammelt. Wohl noch nie war
das Werk Leibl’s in einer ſo ausgezeichneten Auswahl vereinigt.
Marees, Böcklin, Thoma, Trübner, Uhde, Slevogt, Corinth ſind
glänzend vertreten; ſchwächer die Neuen, wie Franz Marc,
Kokoſchka, Pechſtein, Nolde. Das Darmſtädters Heinz Heim
„Strickſtube im Odenwald” läßt den Schmerz um den
allzu=
frühen Tod des begabten Künſtlers friſch empfinden.
In dem entzückenden Reſidenztheater ſah ich Mozarts „
Ent=
führung aus dem Serail”, bei der ſich unter Furtwänglers
Lei=
tung die Stimmen von Maria Jvogün, Eliſabeth Schumann=
Wien, Erb und Bender vollendet zuſammenfanden. In den
Kammerſpielen waren bei einer Aufführung von Shaws
red=
ſeligem „Liebhaber” die Pauſen netter als die ſchwache
Vor=
ſtellung, da ich manche Bekannte traf; ſo Charlotte Pils, die
frühere Heldin des Darmſtädter Landestheaters, die Hartungs
Einſeitigkeit weichen mußte und jetzt in den Feſtſpielen auf dem
Hohentwiel die führenden Rollen ſpielt: ſo Dr. E. L. Stahl,
der als Leiter der bayeriſchen Landesbühne ein Thoma=Gaſtſpiel
in der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft in Darmſtadt
plant. Am ſchönſten aber war es in den Blumenſälen, jetzt
„Münchener Theater” genannt, bei einem Volksſtück mit Geſang
und Tanz „aus dem gemütlichen Münchener Vorkriegsleben”
In voller Behaglichkeit gab ſich das ſonntägliche Publikum dem
Münchener Humor hin. Darſteller und Schauſpieler waren ein
Herz und eine Seele. Eine Stimmung behaglichſter Lebensfreude
lag über dem Saal, und die gebackene Leber mit gemiſchtem
Salat, die ich, während auf der Bühne die Schauſpieler mimten,
verzehrte, ſchmeckte mindeſtens ebenſo gut wie ſpäter die
Fein=
heiten im Preyſing=Palais.
Bayern hat dank ſeiner alten Kultur, in ſeinen kleinen
Städten eine Fülle verborgener Schönheiten, die faſt unbekannt
ſind. So berührten wir auf der Rückfahrt das ſtille Eichſtätt mit
ſeinem alten Dom, das maleriſche Weißenburg am Abhang des
Fränkiſchen Jura, Ellingen, die ehemalige Komturei des
Deutſch=
ordens, und vor allem Ansbach, die Reſidenz der Markgrafen
zu Brandenburg=Ansbach, mit dem entzückenden Rokoko=Schloß.
Rothenburg iſt in dieſem Jahr das Ziel aller Wandervögel
und hallt Tag und Nacht wider von Geſang und Lautenklang.
Durch den freundlichen Taubergrund iſt das alte und doch in
der Gegenwart ſo lebendige Wertheim raſch erreicht — eine
Mittagsraſt im „Rieſen” in Miltenberg — und nicht lange danach
fährt das Auto durch die Faſanerie wieder in Darmſtadt ein;
abſchließend eine ſommerliche Reiſe, die eine Fülle ſchönſter
Ein=
drücke aus Natur und Kunſt zu einer harmoniſchen Kette
ver=
einigt hat.
Z.
Eiſenbahnunfälle.
Paris. In der Nähe von Montpellier ſind ein Perſonen= und
ein Güterzug zuſammengeſtoßen. Man zählt 13 Reiſende und
Ange=
ſtellte, die mehr oder weniger ſchwer verletzt worden ſind.
Paris. Havas meldet aus Simla, daß geſtern zwiſchen Multan
und Lahore zwei Züge zuſammengeſtoßen ſind. 67 Reiſende ſind getötet
worden. Die Zahl der Verletzten beträgt 102, davon ſind 52
Schwer=
verletzte. Man nimmt an, daß ſich unter den Trümmern der Züge noch
etwa 20 Leichen befinden.
London. Die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück in der Nähe
von Lahore getöteten Perſonen beträgt nach den neueſten
Feſtſtellun=
gen 95.
Ein Prozeß gegen eine antibolſchewiſtiſche Petljura=Organiſation.
In der ukrainiſchen Stadt Uman hat ein Prozeß gegen eine
Petl=
jura=Organiſation begonnen. Angeklagt ſind 69 Perſonen, darunter der
ukrainiſche Ataman Petro Dereſchtſchuk. Dieſer Ataman galt für einen
der gefährlichſten Gegner der Bohſchewiſten und konnte erſt im März
1924 von den Bolſchewiſten verhaftet werden. Die Bande Dereſchtſchuks
beſtand während des polniſch=bolſchewiſtiſchen Feldzuges zeitweilig aus
6000 Mann. Die Aufſtändiſchen konnten damals eine Reihe von
Ort=
ſchaften beſetzen, wobei ſie ſchonungslos alle Rotarmiſten, die in ihre
Hände fielen, niedermachten. Ende des Jahre 1920 ließ die Tätigkeit
der Banden der Aufſtändiſchen nach, infolge der Beendigung dss
pol=
niſch=bolſchewiſtiſchen Krieges. Im Jahre 1921 aber machte ſich unter
den verſchiedenen aufſtändiſchen Banden, die mit Petljura in Verbindung
ſtanden, wiederum eine größere Aktivität bemerkbar. Am 6. Auguſt
1921 ſollte im Uman auf Beſchluß des leitenden Aufſtändiſchen=Komitees
der allgemeine Aufſtand gegen die bolſchewiſtiſche Herrſchaft proklamiert
werden, doch gelang es der Sowjetregierung, durch Verhaftung dieſes
Komitees im letzten Augenblick den Aufſtand zu vereiteln. Im Oktober
1921 fanden neue Zuſammenrottungen der Banden ſtatt, doch wurde ein
größerer Aufſtand durch Eingreifen der Truppen der Tſcheka vereitelt.
Immerhin war es einzelnen kleineren Abteilungen der Aufſtändiſchen
möglich, an verſchiedenen Orten kommuniſtiſche Sowjetbanden
niederzu=
ſchießen und Sowjetbauten in Brand zu ſtechen. Später mußte ſich
Dereſchtſchuk verborgen halten, und ſeine Verhaftung gelang erſt im
Frühling dieſes Jahres. Die Anklage beruht auf den Artikeln 58, 60,
69 und 76 des Strafgeſetzbuches.
Reich und Ausland
8 Münchener Stadthaushalt.
Eine in den Ausſchüſſen beratene Deckungsvorlage umfaßt die Mittel
für die Gehaltserhöhungen der Beamten, Angeſtellten, Lehrer und
Aerzte ab 1. Juni 1924, die Mittel für die Lohnerhöhungen der
Ar=
beiter und Arbeiterpenſioniſten und ſchließlich die Mittel für verſchiedene.
Neu= und Nachforderungen für Sachbedürfniſſe uſw. Der Geſamtbedarf
ſtellt ſich auf 6 241 309 Mark. Für Deckung dieſer Summe wird
empfoh=
len, nach folgenden Grundſätzen zu verfahren: Jeder Betrieb mit
eigenen Einnahmen hat die ihn treffenden Mehrkoſten ſelbſt
zu dechen. Gebührenerhöhungen ſollen aber möglichſt vermieden werden.
Nur die durch Mehreinnahmen und Einſparungen bei den Betrieben
nicht aufbringbaren Mehrkoſten ſind durch Gebührenerhöhungen zu
ſechen. Zur Deckung der Mehrkoſten für die Betriebe ohne
eigene Einnahmen, ſowie der die Stadt ſelbſt durch die
Ge=
bührenerhöhung bei den Krankenanſtalten und der Straßenreinigung
treffenden Mehrkoſten werden herangezogen: Mehreinnahmen an
Steuern und Abgaben ſowie ſonſtige Deckungsmittel. Der
Ueber=
ſchuß aus dem Rechnungsabſchluß 1923 beträgt 12 795 351
Mark. Ueber die Urſachen dieſes günſtigen Abſchluſſes iſt den
Ausfüh=
rungen des Finanzreferenten zu entnehmen: Die Haupturſache des
gün=
ſtigen Abſchluſſes des Betriebshaushalts liegt zweifellos in den
allge=
meinen Erſcheinungen der Inflationszeit, als deren wichtigſte die
Auf=
zehrung von Vermögensbeſtandteilen und die tatſächliche Befreiung von
Verbindlichkeiten infolge des Grundſatzes Mark — Mark bezeichnet
wer=
den dürften. Für den erſten Punkt fällt ausſchlaggebend ins Gewicht,
daß der ſtändig im Betrieb arbeitende Kaſſenbetriebsfonds von
urſprüng=
lich 7 Millionen GM. während der Inflationszeit ebenſo vollkommen
aufgezehrt wurde wie die Anlagen der verſchiedenen Fonds bei Betrieb.
Die zweite Urſache bilden die allgemein in Deutſchland wie in Oeſterreich
nach Eintritt der Stabilität der Währung zu verzeichnenden
Mehrein=
nahmen an Steuern (7 122 541 Bill. Mk.). Von dieſen
Geſamteinnah=
men treffen auf die von der Gemeinde feſtgeſetzten Gemeindeumlagen
2,6 Millionen Billionen. Schließlich iſt die Mehrung auf die zahlreichen
Zugänge 1923 zurückzuführen, deren Beſteuerung erſt im Mai 1924
ge=
regelt wurde. Bei den Reichsſteueranteilen ergibt ſich ebenfalls ein
Ueberſchuß von allein 3 201 108 Billionen Mark. Eine weitere Urſache
liegt in den großen Einſparungen bei den Ausgaben gegenüber, den
ge=
nehmigten Krediten. Sie machen beim allgemeinen Betriebshaushalt
allein rund 2½ Million GMk. aus und zeigen durch ihre Höhe, wie
un=
begründet die Befürchtungen der Gegner der automatiſchen
Krediter=
höhungen waren, daß dieſe Automatik zu einer ſtarken Verſchwendung
bei den ſtädtiſchen Betrieben führen würde. Die Einſparungen ſind in
der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß während und kurz nach der
Inflationszeit alle nicht unbedingt notwendigen Reparaturen und
Ver=
beſſerungen mit Rückſicht auf die Preisſchwankungen und die
Geldknapp=
heit zurückgeſtellt wurden. Dazu liegen nun von allen Parteien Anträge
vor: ſo z. B., daß ernſthaft an eine Herabminderung des
un=
erträglichen Steuer= und Gebührendrucks
herangegan=
gen werde, auf Herabſetzung der Umlageſätze für die
Gewerbeſteuer, an Sonderwünſchen: daß die
Beherber=
gungsſteuer mit ſofortiger Wirkſamkeit auf 10 Prozent des
täglichen Zimmer= und Wohnungspreiſes feſtgrſetzt, daß
zum Zwecke der Aufwertung ein Fonds von 1 Mill. Mk.
gebildet werde. So liegen die Dinge in München. Wie ſie in
Darm=
ſtadt liegen, wiſſen wir noch nicht. Wann wir dieſes wiſſen, wird
im weſentlichen davon abhängen, wenn die Stadtverwaltung ausſagen
wird, wie weit die Arbeiten bezüglich des Rechnungsabſchluſſes der
Stadt=
kaſſe pro 1923 gediehen ſind. Immerhin ſollte die Stadtverwaltung
An=
laß nehmen, die ſteuerzahlende Bürgerſchaft wenigſtens durch
vorläu=
fige Ziffern über den Stand der Angelegenheit baldigſt aufzuklären,
Defraudanten.
Berlin. Wie die Blätter melden, iſt der 37jährige Bankier
Paul Weidemann, der in der Bülowſtraße in Berlin ein
Bank=
haus gegründet hatte, flüchtig geworden. Weidemann hatte dort durch
Vermittler beträchtliche Summen aufgenommen und als Sicherheit die
bei dem Bankhaus hinterlegten Effekten angegeben. Wie ſich jetzt
herausgeſtellt, hat er auch Summen aufgenommen auf Effekten, die bei
dem Bankhauſe überhaupt nicht hinterlegt waren. Der Geſamtſchaden
iſt noch nicht feſtgeſtellt. Die beiden Geſchäftsführer des Bankiers,
Karl Schmitz und ein gewiſſer Bewerungen, ſind gleichfalls
unauf=
findbar.
Exploſion einer Miene.
Berlin. Trotz wiederholtem ausdrücklichem Verbot,
Munitions=
teile aufzunehmen oder gar mitzuführen, haben Angehörige des in
Jüterbog liegenden Reichswehrbataillons am 29. Auguſt abends eine
nicht explodierte ſcharfe Mine mit ins Lager genommen, die dort zur
Exploſion kam. Neun Mann wurden mehr oder minder ſchwer
ver=
letzt; einer davon iſt inzwiſchen geſtorben.
Die Opfer der Luft.
London. Das Luftſchiffahrtsminiſterium teilt mit, daß dieſes
Jahr 58 Offiziere und Mann der Militärflugarmee durch Unfälle getötet
worden ſeien. Eine Unterſuchung, die von einer beſonders eingeſetzten
Kommiſſion eingeleitet worden ſei, habe ergeben, daß die Schuld in den
meiſten Fällen defekten Motoren zuzuſchreiben iſt.
Paris. Wie die Morgenblätter melden, iſt ein Flugzeug, das
Waren nach London transportierte, kürzlich ungefähr einen Kilometer
von der franzöſiſchen Küſte in den Kanal geſtürzt. Der Flieger konnte
gerettet werden.
beseitigt sicher
Hiihneraugen
das Radiltalmittel 4-bevroht.
Hornhaut an der Fußsohle verschwindet durch
Lebewohl-Ballen-Scheißen.
Kein Verrutschen, kein Festkleben am Strumpf.
In Drogerien und Apotheken.
2114a
Man Ve
e ausdrücklich „Lebewohl‟
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerſei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandi, die Ablebnung nicht begründet werden.
Nach den vorletzten „Sonntagsnachmittagsbetrachtungen” von
Bien=
chen Bimmbernell ſoll die hieſige Bäckerinnung ihren Mitgliedern
unter=
ſagt haben, ihren Kunden die friſchen Brötchen zum Morgenkaffee wieder
wie vor dem Kriege ins Haus zu bringen, auch wenn das Herumtragen
nicht durch eigene Bedienſtete, ſondern durch fremde Kräfte beſorgt würde.
Wenn dies wirklich der Fall ſein ſollte, dann wäre es zu bedauern und
ferner intereſſant zu erfahren, was die Innung zu dem Verbot veranlaßt
hat, das Darmſtadt hinter anderen Städten, in denen dieſe Einrichtung
K.
ſchon längſt wieder beſteht, zurückſtehen läßt.
— Eßt jetzt noch keine Trauben! Die Trauben, die jetzt
verkauft werden, ſind, man kann ſagen, alle ausländiſche und kommen
in der Regel aus Südfrankreich. Eine Geſellſchaft der Procence
mit dem Sitz in Avignon vertreibt ſie. Jeder Pfennig, der jetzt in
Trauben verſchleckt wird, kommt den Franzoſen zugute und geht dem
armen Deutſchland verloren. Ueberlegt Euch das und wartet, bis die
deutſchen Trauben reif ſind. Sie werden Euch dann doppelt gut
ſchmecken!
Briefkaſſen.
J. G. R. Es gebricht uns an Zeit, Ihre Anfrage zu beantworten.
Wir verweiſen auf das Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 11 vom 7. April
1924 und die dort angeführten Geſetze vom 14. Oktober 1921, 20.
Dezem=
ber 1921, 30. März 1922, 30. Dezember 1922, 21. Juni 1923 und vom
17. Januar 1924. Dort werden Sie auch die nötigen Hinweiſe bezüglich
des Reichsrechts finden.
Nach Semd. Aufgerufen ſind nur 1=Milliardenſcheine und die 10=
und 20=Billionenſcheine (letztere beide mit weißer
Rück=
ſeite.)
Rund=Funk=Programm.
Dienstag, den 2. September:
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. — 11.55
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr:
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Uhr: Unterhaltungsmuſik.
7.30 Uhr: Vortragszyklus des Stadtgeſundheitsamts. Siebenter
Vor=
trag: Herr Dr. Gersbach (Hyg. Univerſitäts=Inſtitut): Tollwut. —
8 Uhr: Der Briefkaſten. — 8.30 Uhr: Frankfurter
zeit=
genöſſiſche Komponiſten. 1. Violinſonate in A=Dur,
Lud=
wig Rottenberg; 2. Lieder, Bernhard Sekles; 3. Sonate für Cello
und Klavier, Paul Hindemith. Mitwirkende: Am Grotrian=
Stein=
weg=Flügel: die Herren Dr. Rottenberg, Prof. Sekles und Dr. Merten.
Tenor: Herr Jaroſchek, Cello: Herr R. Hindemith. — 9.30 Uhr:
Nachrichtendienſt, Wettermeldung und Sportbericht. — 9.55 Uhr:
Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.
10 Uhr: Zeitangabe.
Berlin (430 bezw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr:
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 12.15 Uhr:
Kurzer Tendenzbericht der Verliner Vorbörſe. — 1.05 Uhr: Zweite
Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15
Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 4.30—5.30 Uhr:
Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). — 5.45 Uhr: Vortrag
des Herrn Egon Jacobſohn: „Ich telefoniere” — 7.45 Uhr:
Vor=
trag des Herrn Hamm, Präſident des Eiſenbahnzentralamts: „
Tech=
nik und Reichsbahn”. — 8.30—10 Uhr: Kammermuſik mit
Bläſern. 1. Quintett für Blasinſtrumente, W. A. Mozart.
Fried=
rich Thomas (Flöte), Guſtav Kern (Oboe), Ernſt Fiſcher (Klarinette),
Karl Leuſchner (Fagott), Oscar Schumann (Horn). 2. a) Pilgerſpruch,
b) Der Blumenſtrauß, c) Der Mond, d) Frühlingslied, F
Mendels=
ſohn=Bartholdy. Kammerſäng. Frieda Langendorff. 3. Sextett für
Klavier und 5 Blasinſtrumente, James Simon. Friedrich Thomas
(Flöte), Guſtav Kern (Oboe), Ernſt Fiſcher (Klarinette), Karl
Leuſch=
ner (Fagott), Oscar Schumann (Horn). Klavier: Der Komponiſt.
Am Steinwah=Flügel: Dr. Felix Günther. — Anſchließend: Dritte
Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt,
Sportnachrichten.
Engliſche Stationen. London (365), 8 Uhr MEZ.: Kapelle der kgl.
Luftſtreitkräfte. — Bournemonth (385), 7.30 Uhr MEZ.: „The Tale
of Old Japan” (Coleridge=Taylor). Senderkapelle und Stadtorcheſter.
— Cardiff (351), 8 Uhr MEZ.: Venezianiſche Nacht. — Aberdeen
(495), 8.30 Uhr MEZ: Kapelle der 2. Batt, der Gordon Highlanders.
— Glasgow (420), 8 Uhr MEZ: Muſik aus aller Herren Länder.
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Tageskalender.
Orpheum, abends 8 Uhr: Kölniſche Schwänke. — Kriegerverein
Darmſtadt, abends 8½ Uhr: Generalverſammlung. — Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Mittwoch, 3. September:
Grummetgras=Verſteigerung, vormittags 9 Uhr, in der
Wirtſchaft zum Heiligen Kreuz.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 3. September.
Schwach bewölkt, zeitweiſe heiter, Temperatur langſam ſteigend,
durchweg trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortli für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streei,
Verantwörtlich für Sport: Dr. Eugen Buhinann
Verantwortlich für Schlußdlenſt: Andreas Baue=
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhl
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſümtlich i.
Die heutige Num
12 Seiten
Darmſtädter Tugblatt, Dienstag, den 2. September 1924,
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Putzen u. Waſchen
an. Darmſtraße 23,
Stb., part. (*25178
Männlich
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mit allen Büroarbeit.
vertraut, perf.
Ma=
ſchinenſchreiber ſowie
an ſelbſt. Arb. gew.,
ſucht zum 1. Okt. d3,
38. anderw. Stellung
als Kontoriſt,
Regi=
ſtrator od. ähnl. Poſt.
Gefl. Ang. u. N 111
an die Geſchſt, d. Bl.
erwünſcht. (ra5lss
Dr. Fer. pol.
22 J. alt, bereits in
groß, A.=G. beſchäftigt
geweſen, ſucht
Be=
tätigung. Gefl.
Zu=
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Mu
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Ge=
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Reinigen an. Ang.
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Ige, ordentl. Frau
ſucht Laufſtelle. (*
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Für
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[ ← ][ ][ → ]mer 244.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 2. September 1924.
Seite 9.
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Ponſul
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Freit
Narm=
D.d
ſepterz
ſehen 1
Der Fliegergedenktag.
Schluß des Rhönſegelflug=Wettbewerbes.
„aſſerkuppe, 31. Aug. Heute war wohl der häßlichſte
rend der 4 Wochen auf der Waſſerkuppe. Feuchte,
un=
gliche Nebelſchwaden lagen auf der Höhe. Nur
Ba=
tler brachten es fertig, nicht bis über die Knöchel im
u verſinken. In dieſem Nebel ging der Gedenktag der
ür die im Weltkrieg gefallenen Kameraden vor ſich.
rotz=ᛋ ſchlechten Wetters wanderten große Menſchenmengen
andſtraße zur Kuppe empor. An der Feier nahmen
Ab=
wo mit Fahnen, lange Reihen des Jungdeutſchen Ordens
weißen Wimpeln, teil. Auch eine Sektion Oberland
. Als Abordnung der Reichswehrtruppen war eine
und Maſchinengewehrkompagnie, aus Nürnberg die
yrkapelle anweſend. Um 12 Uhr mittags hatten ſich Alle
m Serdenkmal auf der Kuppe verſammelt. Das
Flieger=
iger ]; durch Abordnungen der Flieger und der Oberleitung
Nach dem Abſingen des Niederländiſchen Dankgebetes
hauſpieler Matthieu=Pfeil aus Frankfurt a. M. einen
der Flieger verherrlichenden Vorſpruch. Die
Gedenk=
der in voller Uniform erſchienene Vorſitzende des Rin=
Tieger, Generalleutnant a. D. von Eberhardt. Sie war
rſch / packend, frei von jedem politiſchen Einſchlag, und ſchloß
ſtillen Gedenken an die Toten. Die Reichswehr
be=
eite— eſes durch Abgabe dreier Salven. Prinz Heinrich, der
ſt eis n Wochen im Lager einquartiert iſt, widmete den erſten
ran— b ſchloß ſeine Worte mit einem Hoch auf Deutſchland.
ann inten ſich Kränze auf Kränze. Mit der
Kranznieder=
ar die Feier beendet. Mit dem Fliegergedenktag klang
Rhönſegelflug=Wettbewerb aus. Fluchtartig verließ
2 Anzahl der Anweſenden die Kuppe. Die Preisver=
„llunwtdet am Montag vormittag ſtatt.
isverteilung im Rhön=Segelflug=Wettbewerb.
ſerkuppe, 1. Sept. Heute vormittag wurde durch
mrich von Preußen die Preisverteilung für die Rhön=
Wettbewerbe vorgenommen. Der große
Rhön=
ug=Preis wurde nicht ausgeflogen.
hielten für Segelflüge Otto auf „Conſul” 1500 Mk.,
2 Mk., Mertens 500 Mk.
ie größte Flughöhe im Zweiſitzer erhielt Otto
garethe” den erſten Preis von 2000 Mk.
ngspreiſe wurden in der Geſamthöhe von 5000 Mk.
Die Gruppe Darmſtadt erhielt hiervon
—., Martens 600 Mk., Gruppe Charlottenburg 500 Mk.,
350 Mk. Weiter wurde eine Reihe von
Anerkennungs=
rteilt.
Hem Wettbewerb für „Segelflugzeuge mit
otor erhielt Udet den Dauerpreis mit 2000 Mk.,
7 Zielflugpreis für die Einſitzer für die Fahrt nach
mit 3000 Mk. Blume erhielt für ſeinen Flug auf
rnit Siemensmotor eine Anerkennungsprämie von 1800
rtens auf „Windhund” eine ſolche von 900 Mk.
Höhenpreis erhielt gleichfalls Udet mit 1500 Mk.,
n Preis Bauermer=Hamburg mit 1000 Mk.
: wurde eine Anzahl Anerkennungsprämien verteilt.
ren=Wanderpreis des Prinzen Heinrich
nicht verliehen werden, weil die Bedingung,
utſcher Motor für den Hin= und Rückflug zu benutzen
rem Fahrzeug erzielt wurde. Die Zeit für ſeine
Aus=
ourde bis 31. 12. 1924 verlängert. Der Ehrenpreis
te ſportliche Leiſtung wurde von Otto für Flüge auf
fteten Ehrenpreis erhielt Udet. Einen weiteren
rhielt die Akademiſche Fliegergruppe
rdt.
Flugbetrieb auf der Waſſerkuppe bleibt auch noch im
aufrecht erhalten. Aus noch nicht verteilten Summen
Eere Preiſe zur Verfügung.
Kehraus in Frankfurt a. M. und Hannover.
ennvereine in Frankfurt a. M. und Hannover geben
reibungen für ihre letzten diesjährigen
Veranſtaltun=
rt. In der Leineſtadt werden am 21. und 24. Septem=
1 ten Rennen, und zwar vorwiegend Flachrennen
gelau=
er Herbſt=Ausgleich über 2000 Meter und
September=
über 1400 Meter, beide für dreijährige und ältere
rd die wichtigſten Prüfungen. Frankfurt ladet am
ber, 2. und 5. Oktober zum Abſchied. Hier kommen an
ge ſechs Rennen zur Abhaltung, darunter als
wert=
räſidenten=Preis über 2500 Meter, Graf Lehndorff=
8 freier Ausgleich über 2000 Meter, Wäldches=Rennen
Meter (alle für dreijährige und ältere Pferde), ſowie
reis für Zweijährige über 1400 Meter.
Mannheimer Nachklänge.
Meine ſtärkſten und ſchönſten Eindrücke bei unſeren
Kraftſport=
meiſterſchaften.
Von Karl Heckmann.
Sieben deutſche und zwei Welthöchſtleiſtungen ſind, in
Zah=
len ausgedrückt, die ſportliche Ausbeute unſerer diesjährigen
Meiſterſchaften. Mannheim wird dieſes Ergebnis vielleicht für
lange Jahre für ſich in Anſpruch nehmen dürfen. Und das iſt
gut ſo, denn eine größere Ueberſtürzung im Fallen von Rekorden
iſt kaum mehr denkbar.
Die ſchönſte Leiſtung gehört unbeſtritten Willy Rheinfrank.
Nicht nur, daß die Geſamtleiſtung von 925 Pfund einen neuen
Weltrekord bedeutet, nein, mit dieſem Aufwand von Kraft und
Energie hätten ſtatt 185 Pfund, die er im beidarmigen Reißen
bewältigte, auch 195 Pfund daran glauben müſſen. So gerne
ich Höchſtleiſtungen von dem jungen Weltmeiſter ſehe und höre,
es wäre ihm aber jetzt eine lägere Ruhepauſe ſehr zu empfehlen.
Dies um ſo mehr, da eine Reaktion des Gewichthebens (
Ueber=
training) ganz anders auf den Körper einwirkt wie eine andere
Sportart. Zimmermann=München weiß ein Liedchen davon zu
ſingen. Eine weitere ſehr ſchöne Leiſtung vollbrachte im
Bantam=
gewicht Kühnert=Durlach. Das einarmige Reißen von 130 Pfund
wird dieſer ſympathiſche Sportsmann nochmals überbieten, denn
das Wetter am Samstag früh war alles andere, nur kein
Rekord=
wetter. Es war dies nebenbei der erſte Rekord, der fiel.
Hubert Fuchs=Euskirchen (103 Pfund) ſtartete in Erfurt noch
im Federgewicht. Seine Rekordleiſtung (135 Pfund beidarmig
Reißen) iſt um ſo höher einzuſchätzen, denn es iſt eine Kunſt, trotz
13 Pfund Gewichtsverluſt den Körper auf ſolcher
Leiſtungs=
fähigkeit zu halten.
Der ſchnellſte Athlet iſt augenblicklich Franz Zimmer=
Würz=
burg. Sein ein= und beidarmiges Reißen ſteht konkurrenzlos da.
Seine Konzentration iſt rieſengroß, und wenn er in dieſem Jahre
noch einem Rekord das Lebenslicht ausbläſt, ſo iſt es der
Schleu=
derballwurf des Boxers Haymann. — Ein Muſterbeiſpiel von
Ruhe iſt Heinrich Land. Genau wie er mit der größten Ruhe
200 Pfund drückt, hebt er auch 10 Stein Bier. Nicht wahr, Herr
Land? Meiſter Döppel fehlte! Ob es ein Schaden für die
Ver=
anſtaltung war, mag dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls war
deut=
lich zu beobachten, daß das Fehlen des Nürnbergers ſeine
ande=
ren Konkurrenten zu Höchſtleiſtungen anſtachelte. Früher ließ ſo
mancher ſchon den Mut ſinken, wenn nur die Mitwirkung
Döp=
pels bekannt wurde: „Döppel macht’s ja doch!‟ Es ſcheint, daß
dieſer Nimbus der Unbeſieglichkeit nunmehr doch ins Wanken
kommen wird. Recht ſo! Wir brauchen Nachwuchs.
Jetzt noch eine offene Frage: Wann erleben wir bei unſeren
Meiſterſchaften das Stoßen von 300 Pfund? Was früher 30
Mann fetrig brachten, dürfte doch bald einmal einem gelingen.
Wenn Gäßler noch lebte und Görner noch Amateur wäre,
dann —
Der erhabenſte und feierlichſte Augenblick war der, als
Ver=
bandsvorſitzender Kampmann die Sportparade abnahm. Aber
wie lange dauert es noch, bis eine Muſterriege einmal den Mut
aufbringt, nur mit Badehoſe bekleidet aufzutreten. Statt
Punkt=
wertung für Kleidung gibt es dann Punkte für Körperſchönheit.
Es gab auch unſchöne Sachen, beſonders am Sonntag, wo
das Publikum ſich nicht gerade ſehr nobel benahm. Trotzdem:
der Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Kraftſportes wird
Mannheim bleiben.
Hefſen, Verein für Leibesübungen, Darmſtadt, e. V.
Die Rührigkeit der Mitglieder bei den Sportplatzarbeiten konnte
durch die Ungunſt der Witterung nicht viel beeinträchtigt werden. Die
und „Moritz” zugeſprochen. Den vom Landeshaupt= Aushebungsarbeiten ſind bald beendet. Bei dem vorhandenen Eifer wird
die Hauptarbeit bis zum Eintritt von Froſt geleiſtet ſein. Mittlerweile
hat die Mitgliederzahl die Zahl 300 weit überſchritten. Auch die
Tur=
nerei iſt im Aufblühen begriffen, und man wird ſich mit Turner und
Turnerinnen an den am 19. Oktober 1924 ſtattfindenden
Gerätemeiſter=
ſchaftskämpfen des Südweſtdeutſchen Turnerbundes beteiligen. Die
Uebungen hierzu, die an turneriſches Können hohe Anforderungen ſtellen,
ſind bereits feſtgeſetzt. Das auf den 14. September I. Js. feſtgeſetzte
und von „Heſſen”, V. f. L., übernommene Bezirksſchwimmfeſt wird
wegen der übrigen kurz aufeinander folgenden kreis= und
verbands=
offenen Schwimmfeſte in den Februar nächſten Jahres verlegt. Der
Verein bietet dafür ſeinen Mitgliedern, deren Angehörigen und
gelade=
nen Gäſten Ende September einen Unterhaltungsabend mit muſikaliſchen,
geſanglichen und turneriſchen Darbietungen im Saale des Bürgerhofs.
Es haben ſich hierzu bereits bekannte künſtleriſche Kräfte zur Verfügung
geſtellt. Auch unſere Geräteturner, werden ſich hierbei ſehen laſſen.
I."
Nähere Mitteilung erfolgt noch.
Olympiſcher Kongreß. — Durchſchlagende Aenderungen des Programms.
Der nächſte Olympiſche Kongreß, der im Jahre 1925 vom
25. Mai bis 5. Juni in Prag ſtattfindet, wird verſchiedene
Aenderun=
gen hinſichtlich des olympiſchen Programms bringen. Das internationale
olympiſche Komitee ſchlägt folgende Aenderungen vor:
Leichtathletik: Streichung des 10 000 Meter=Gehens, des
Drei=
ſprunges, des Querfeldein=Mannſchaftslaufens, des 3000 Meter=
Mann=
ſchaftslaufens, des Hindernislaufens und des Zehnkampfes.
Turnen: Streichung des Mannſchaftswettkampfes und
Beſchrän=
kung der Teilnehmerzahl auf vier Mann und einen Erſatz. Die
Demon=
ſtrationen ſollen beibehalten werden.
Radfport: Streichung allek Wettbewverbe bis auf das
Straßen=
rennen.
Fechten: Streichung der Mannſchafts=Wettbewerbe.
Ringen: Entweder das griechiſch=römiſche oder das freie Ringen
ſollen geſtrichen werden. Die Zahl der Klaſſierten iſt von 6 auf 5
her=
abzuſetzen.
Boxen: Die Zahl der Klaſſierten ſoll von 8 auf 5 herabgeſetzt
werden.
Rudern: Entweder der Zweier m. St. und der Vierer m. St.
oder der Zweier und Vierer o. St. ſollen geſtrichen werden.
Schwimmen: Streichung der Mannſchaftswettbewerbe mit
Aus=
nahme des Waſſerballs.
Reiten: Zulaſſung von nur zwei Wettbewerben, und zwar Reiten
in der Bahn und Geländeritt.
Der moderne Fünfkampf ſoll mit einer Schießübung
auf=
recht erhalten werden. Ferner ſoll die Amateurdefinition eine
endgül=
tige Regelung erfahren. Der Prager Kongreß wird ſich daher mit den
folgenden Fragen zu beſchäftigen haben: 1. Kann ein Athlet, der in
irgend einer Sportart profeſſionell iſt, in einer anderen als Amateur
betrachtet werden? 2. Kann der Umſtand, daß ein Amateur gegen einen
Profeſſional ſtartet, der Grund zur Disqualifikation des erſteren ſein.
3. Soll man das Berufsſportlertum als „Sicherheitsventil”, fördern?
4. Soll das Profeſſionalweſen demſelben Verband unterſtehen wie das
Amateurſportweſen einer Sportart? 5. Sollen Sportlehrer von den
Profeſſionals unterſchieden werden? 6. Iſt ein Unterſchied zu machen
zwiſchen Sportlehrern, welche Amateure und ſolchen, welche
Profeſſio=
nals erziehen? 7. Iſt es nötig, für die einzelnen Sportarten beſondere
Beſtimmungen zu erlaſſen? 8. Kann ein Sportlehrer in einem Sport,
in welchem er nicht unterweiſt, Amateur ſein?, 9. Kann ein Sportlehrer,
der ſeinen Beruf aufgibt, als Amateur requalifiziert werden? 10. Iſt
ein Erſatz des Lohnausfalls als direkt oder indirekt aus der Ausübung
des Sports gezogener Vorteil zu werten? 11. Soll ein ſolcher Erſatz
des Lohnausfalls dem Athleten direkt oder ſeinem Arbeitgeber
aus=
bezahlt werden, um denſelben für die Einbuße zu entſchädigen, die ihm
durch die Abweſenheit des Athleten und dadurch erwächſt, daß er ihm
während dieſer Zeit den Lohn bezahlt?. Kann dieſer Lohnausfall ſchon
während des Trainings oder erſt während der Dauer der olympiſchen
Spiele bezahlt werden? 12. Iſt das Amateurgelübde notwendig? 13. Iſt
es möglich, ein obligatoriſches perſönliches Gelübde durchzuführen? 14.
Iſt ein Gelübde eine genügende Sicherheit dafür, daß der beſchworene
Text nicht nur ein toter Buchſtabe bleibt, oder iſt es notwendig,, daß
in jedem nationalen Verband eine Kommiſſion ernannt wird, die den
Scheinamateurismus bekämpft und den Grund derſelben ſtudiert? 15.
Soll ein Amateur auch dann zu den olympiſchen Spielen zugelaſſen
werden, wenn ſein Amateurismus nicht vollkommen mit der in Prag
1925 zur Abſtimmung kommenden Beſtimmung übereinſtimmt?
Ueber alle dieſe Fragen und die vorgeſchlagenen
Programmände=
rungen wird bei den einzelnen Ländern durch Rundfrage deren
Stel=
lungnahme eingeholt werden.
Leichtgthletik=Meiſterſchaften der D. T.
Die Vorkämpfe um die Meiſterſchaften der Deutſchen Tu nerſchaft
nahmen, vom Wetter einigermaßen begünſtigt, in Hannover ihren
An=
fang. Faſt alle Gemeldeten waren erſchienen. Aus 30 Gauen nahmen
über 500 Turner und Turnerinnen an den Wettkämpfen in Hannover
teil. Die erwarteten Höchſtleiſtungen ſind ſchon am erſten Tage
einge=
troffen, und zwar gelang es Böhning im Dreiſprung bei den Vorkämpfen
einen neuen Reokrd mit 14,16 Meter zu ſchaffen, den Mühleis
anſchlie=
ßend mit 14,/42 überbot. Auch in der 4X100 Meter=Frauenftaffel konnte
die Mannſchaft des Kölner Turnvereins mit 52 Sek. eine neue
Höchſt=
leiſtung erzielen. Beſonders bemerkenswerte Ergebniſſe i den
Vor=
kämpfen erreichten im Weitſprung für Frauen Frl. Müller=Mainz mit
5,22 Meter, im Diskuswerfen der Herren Lignau=Hannover mit 38,88
Meter. Im Schlagballweitwurf für Turnerinnen fiel die Entſcheidung,
Frl. Schumann=Eſſen wurde Meiſterin mit dem guten Wurfe von 64,42
Meter. In der 4X100 Meter=Staffel wiederholte der Oznabrücker TV.
die ſchon kürzlich in Hamburg gezeigte Leiſtung von 43,8 Sek. Breunig=
Dresden und Scholle=Kreuznach liefen die 400 Meter im Verlauf von
51,9 Sck., denen ſich Bohn=Düſſeldorf mit 52 Sek. anſchloß. Das
Kugel=
ſtoßen für Damen ſah in den Vorkämpfen die Ueberlegenheit der
Mei=
ſterin Frl. Graſſe=Niederlehne. Lignau=Hannover erreichte im Vorkampf
des Kugelſtoßens 12,25 Meter und warf den Schleuderball zirka 58 Meter
weit. Den 100 Meter=Lauf der Männer gewann Schüller=Neuß in 11
Sek. gegen Helbig=Mainz 11,1 Sek. und Lehfeldt=Berlin 11,3, Sek.
Beginn der engliſchen Fußballſaiſon.
Die engliſche Fußballſaiſon nahm am Samstag ihren Anfang. In
der erſten Liga ſpielten: Birmingham=Everton 2:2; Burnley=Cardiff
City 0:0; Mancheſter City=Bury 2:0; Leeds United=Sunderland 1:1;
Aſton Villa=Liverpool 4:2: Huddersfield Town=New Caſtle United 3:1;
Arſenal=Nottingham Foreſt 2:0; Blackburn Rovers=Sheffield United
3:2; Tottenham Hotſpur=Bolton Wanderers 3:0; Notts County=Weſt
Bromwich Albion 2:1; Weſtham Umited=Preſton Northend 1:0.
Berlin—München.
In dem ſehr ſtark beſuchten Berliner Sportpalaſt trafen ſich die
Städtemannſchaften von München und Berlin im Boxen. Die
Mün=
hener Gäſte mußten ſich eine unerwartet hohe Niederlage gefallen laſſen,
da ſie nur mit knapper Not einen Sieg für ſich buchen konnten, während
Schweiz nicht antreten konnte. Im einzelnen waren die Reſultate:
Fie=
gengewicht: Ziglarski (B.) ſchlägt Münich (München) überlegen nach
Punkten. Bantam: Kennien (B.) ſiegt gegen Tauball (M.) n. P.;
Fe=
dergewicht: Maiz (B.) ſiegt gegen Nefzger (M.) knapp n. P.;
Leicht=
gewicht: Mafert (M.) gewinnt knapp n. P. gegen Thiedemann (B.);
Welter: Ewald (B.) ſchlägt Weißhäupl (M.) überlegen n. P.;
Mittel=
gewicht: Gaikowski (B.) ſiegt gegen Niedermeier (M.) in 40 Sek. durch
k. O.; Halbſchwer: Nispel (B.) gewinnt den Funk (M.) durch Aufgabe
in der 3. Runde.
Gehinger Teß- und.
Schuefelgehalt,
da-
her rußtreieund ge-
Füchlose Verbrennung
Geningen Aschenge-
Shalt keine Schlacken.
daher dleichmäßiges
FFeuer,
langanhalftell=
de=Giaf
Gleiche Stückgröße.
Ha
Coher
weitestgehen-
de Wärneausnutzung.
Hondliche Fonm.
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für häusliche,
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cheund indus frietle,
FFeite-. Zen
Vorzüg Tcn tür
zentral-
heizungen und Bäcke-
Peicn!
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[ ← ][ ][ → ] loſen
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mit
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Darmſfädter Tagblatt
Oer Roſtoffbedarf der
Pereinigten Stagten.
Von O. P. Auſtin, Statiſtiker der National City Bank,
New York.
(F. P. S.) Da die Vereinigten Staaten das größte
Ackerbau=
land der Welt ſind und noch eine gute Weile bleiben werden,
kommen ſie als Abſatzgebiet für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe
natürlich in abſehbarer Zeit nicht in Frage; um ſo mehr wird
der Rohſtoffbedarf für ihre Induſtrien weiter zunehmen, die im
Jahre 1921 Fabrikate im Werte von 44 Milliarden Dollar
herge=
ſtellt haben gegen für 24 Milliarden Dollar, im Jahre 1913,
11 Milliarden Dollar im Jahre 1900, 4 Milliarden Dollar im
Jahre 1870 und 1 Milliarde Dollar im Jahre 1850. Trotz der
ſtarken Inlanderzeugung iſt die Einfuhr von Rohſtoffen dauernd
geſtiegen, und zwar von 12 Millionen Dollar im Jahre 1850 auf
79 Millionen im Jahre 1875, auf 276 Millionen im Jahre 1900,
635 Millionen im Jahre 1910, 909 Millionen im Jahre 1922 und
auf über 1,2 Milliarden Dollar im ſoeben geendeten Fiskaljahr
1923/24. Im Kalenderjahr 1922 mit ſeiner Rohſtoffeinfuhr im
Werte von faſt einer Milliarde Dollar war der wichtigſte unter
den eingeführten Rohſtoffen Rohſeide, wovon für 365 Millionen
eingeführt wurden; es folgen: Rohgummi (für 102 Mill. Doll.),
Häute (für 107 Mill. Doll.) Wolle (für 87 Mill. Doll.),
Baum=
wolle (für 47 Mill. Doll.), Tabak (für 60 Mill. Doll.), Zinn (für
40 Mill, Doll,), Diamanten (für 43 Mill. Doll.), Pelze (für 46
Mill. Doll.) und Geſpinnſtſtoffe (für 45 Mill. Doll.).
Die hauptſächlichſten Herkunftsländer ſind: für Seide in
erſter Linie Japan und China, dann Italien und andere
ſüd=
europäiſche Länder; ſür Rohgummi die Malayenſtagten und
Holländiſch=Oſtindien, für geringere Mengen Braſilien; für Wolle
faſt ſämtliche Länder der Erde, vor allem Auſtralien
und Neuſeeland, Argentinien, Uruguay, die
ſüdafrika=
niſche Union, China und ein halbes Dutzend europäiſche Länder;
für Häute China, Britiſch=Oſtindien, Auſtralien und Neuſeeland,
Argentinien, Chile, Uruguay und einige eurpäiſche Länder; Zinn,
das die Union faſt gänzlich importieren muß, kommt aus den
Malayen=Staaten, Holländiſch=Oſtindien und Bolivien;
Diaman=
ten, deren das reich gewordene Amerika immer mehr „benötigt”,
werden aus Südafrika und einigen europäiſchen Ländern, wo ſie
die Schleifereien paſſiert haben, wie Holland und England,
ein=
geführt; die Baumwolle, die die Vereinigten Staaten zuſammen
mit ihrer eigenen verſpinnen, kommt in erſter Linie aus
Aegyp=
ten, ferner aus Oſtindien, China und Peru; mit Pelzen werden
ſie von Kanada und Rußland verſorgt und ihren Holzbedarf
er=
gänzt ihnen das Nachbarland Kanada.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— Goldmarkeröffnungsbilanzen. Die Friſt zur
Ver=
längerung der Aufſtellung ſolcher Bilanzen iſt für Aktiengeſellſchaften,
Kommanditgeſellſchaften auf Attien, G. m. b. H. ſowie für
Verſicherungs=
vereine auf Gegenſeitigkeit, deren Geſchäftsjahr mit dem Kalenderjahr
zuſammenfällt, bis 30. November 1924 verlängert.
Warenmärkte.
w Amtliche Notierungen der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 1. September, Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilo: Weizen, Wetterau 22,50—24, Roggen 18,50—19,
Sommergerſte für Brauzwecke 2—24, Hafer, inländiſch 2—21,
auslän=
diſch 00—00, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 33,50—34,50, Roggenmehl
27—27,50 Weizen= und Roggenkleie 11,25—11,50. Tendenz feſt.
—Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe
verkehrte in feſter Haltung. Man verweiſt auf die kommenden
Getreide=
zölle und den Umſtand daß die deutſche Ernte infolge der naſſen Witte= tereſſes ſtanden Anilinwerte und die führenden Papiere, des Elektr.
rung qualitativ ſchlecht hereingebracht wird. Durch die notwendig
wer=
denden Käufe von Auslandsgetreide wurden die Auslandsforderungen waren neinenswert geſteigert. Verhältnismäßig vernachläſſigt blieben
vorläufig für die Marktlage beſtimmend. Für neuen Landweizen mit
70—71 Kg. Hektolitergewicht wurden B Mk. pro Doppelzentner
gefor=
dert, aber nicht bewilligt. Braugerſte kommt in den verſchiedenſten
Qualitäten an den Markt. Für helle, auswuchsfreie Braugerſte
wur=
den 25 Mk. je Doppelzentner ab Stationen gefordert. Sonſt wurden
für 100 Kg. waggonfrei Mannheim verlangt: Weizen 22,50—B, ausl.
25,50—27,50, Roggen inl. 18,50—19, aul. 20—21, Gerſte 22,25—24,
Handelsblatt
2. September 1924 N
Hafer 21—22, Mais 19,50. Weizenmehl Spezial 0 34,50—35,
Roggen=
mehl 19—20, Kleie 11,75—12, Futtermehl 15, Malzkeime 12,50—13, pure
Saukeime für techniſche Zwecke 16, Biertreber 16, Trockenſchnitzel, neue
Kampagne 11,50, Torfmelaſſe 7,75—8, Haferſchalenmelaſſe 10.
Hülſen=
früchte anziehend.
An der Kolonialwarenbörſe verlangte man bei ſtetiger Haltung pro
Kilogramm verzollt: Kaffee Santos 3,88—4,36, desgleichen gewaſchen
408—4,10, Tee gut 6,40—7,40, mittel 7,50—8,50, fein 8,50—12, Kakao
holl. 1,50—1,60, inl. 1,40—1,50, Reis Burma 0,40, Weizengrieß 0/44,
Hartweizengrieß 0,50, Kriſtallzucker 0,80.
— Mannheimer Viehmarkt. Dem Viehmarkt wurden
zugeführt und per 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 257 Ochſen
22—51, 191 Bullen 32—42, 582 Kühe und Rinder 12—53, 556 Kälber
54—70, 40 Schafe 22—30, 1459 Schweine 66—82. Marktverlauf: Mit
Großvieh ruhig, langſam geräumt; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt;
mit Schweinen ruhig, Ueberſtand.
w. Berliner Produktenmarkt. Wie gewöhnlich kam am
Montag das Geſchäft nur ſchwer in Fluß. Die ſchwächeren
amerikani=
ſchen Kurfe vom Samstag machten wenig Eindruck. Immerhin ſcheint
aber das Scheitern der Beratung über die Getreidezollvorlage am
Samstag den Intereſſenten Zurückhaltung und Vorſicht nahegelegt zu
haben. Roggen war aus erſter Hand wenig offeriert, aus zweiter Hand
mehr angeboten. Das anhaltend ſchlechte Wetter, das im nördlichen
Deutſchland noch eine weſentliche Rolle für alle Getreidearten ſpielt, hält
die Provinzofferten anſcheinend zurück. Trotzdem war die Haltung für
Roggen nicht feſt. Roggenmehl war bei größerem Angebot ruhiger. In
Weizen waren die Umſätze bei wenig veränderten Preiſen unbedeutend.
In Gerſte hat das lebhafte Geſchäft nachgelaſſen, da Böhmen flauere
Haltung zeigt und nicht kauft; feinſte Sorte war aber noch gut behauptet.
Hafer war bei nachgiebigen Preiſen etwas mehr angeboten. Für
Wei=
zenmehl und Futterſtoffe beſtand weniger Intereſſe.
— Hamburger Schmiermittelmarktbericht.
Ent=
ſprechend unſerer vorwöchentlichen Ankündigung hat, ſich die Kaufluſt
geſteigert. Vor allem regten ſich größere Induſtrieunternehmungen der
Kabelbranche und riefen zufriedenſtellenden Abſatz in Kabelvaſelinen
und Kabeliſolierölen hervor. Immer noch werden Lagerpartien
bevor=
zugt, da die Importen ohne einen Verluſt zu den Tagespreiſen kaum
abzuſetzen ſind.
Verzollt Unverzollt
Naßdampf=Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 8 8.35 8 5.50
w. Berliner Börſenbericht. Durch die Annahm
aus den Londoner Abmachungen ergebenden Geſetze im Reis
die Börſe, welche trotz aller Schwankungen darauf eingeſtellt
wirkſame Anregung erhalten. In das Geſchäft iſt infolge ſtär
teiligung des Publikums und auch des Auslandes ein friſchere
kommen, ſo daß ſich auf allen Marktgebieten zum Teil recht
Kursſteigerungen ergaben. Was die Dividendenwerte angeht
hier Montanwerte in den Vordergrund; für die führenden
gaben ſich Kursaufſchläge, von 3 bis vereinzelt 6 Billion
während fonſt die Kursſteigerungen 1 bis 2 Billionen Prozen
Großes Geſchäft entwickelte ſich auch am heimiſchen
Renten=
zwar die hohen Preisſchätzungen vom Samstag nicht ü
wurden, die Kurſe der alten Reichsanleihen und Preußt
ſowie der Anleihen der anderen deutſchen Länder, 9
Städte und der Pfandbriefe der Hypothekenbanken jedoch
in die Höhe geſetzt wurden. Ausländiſche Renten hatten
hierzu ſtilles Geſchäft. Eine Spezialhauſſe von über 15 Bi
zent erfuhren aus den am Freitag dargelegten Gründen
kungen die Kanada=Pacific=Aktien. Schiffahrtspapiere ſt
um 2 bis 3, und Bankaktien um 1 bis vereinzelt 2 Billio=
Die Nachfrage des Publikums war ſo groß, daß die zu Begt
kehrs erfolgenden Raliſationen der Börſenſpekulation glatt
men wurden und eine vorübergehende Abſchwächung bald
Kursſteigerungen bei weiterer Geſchäftsbelebung abgelöſt wu
Geldmarkt iſt die Lage unverändert gleich geblieben, di
preiſe wurden zumeiſt unverändert feſtgeſetzt.
Oeviſenmarkt.
Heißdampf=Zylinderöle:
4—5/100
4—5/100
4—5/100
5—6/100
8/100
270/80 „
280/90
290/300
ca. 320
330/35
Amerik. filtr. Zylinderöl, Marke „Continental‟ ... ."
Maſchinenöl=Raffinate: Visk. 2—3/50 Flp. 150/60
Maſchinenöl=Deſtillate:
8,75
8.85
„ 10.45
13.85
15.60
11.85
7.75
180/90 „ 9.75 „ 6.90
230/40 „ 10.80 „ 7.95
210 „ 10.55 „ 7.70
180 „ 7.60 „ 4.75
180 „ 7.75 „ 4.90
„ 5.90
„ 6.—
„ 7.60
„ 11.00
„ 12.75
„ 9.00
„ 4.90
8.40 „ 7.25
12.15 „ 8,75
13.90 „ 10.50
„ 32.15 „ 28.75
„ 34.40 „ 31.—
8.35 „ 5.50
„ 4—5/50 „ 180 „ 8.95 „ 6.10
4—5/50 „ üb. 200 „ 9.80 „ 6.95
5—6/50 „ ca. 180 „ 9.50 „ 6.65
6—7/50
7—8/50 „ üb. 200 „ 9.95 „ 7.10
7—8/50
8—9/50
5—6/50
7—8/50
Maſchinenfett, hellgelb, unbeſchwert, Tropfp. 80/90
Amerik, Natur=Vaſeline, hellgelb, techniſch
pharmazeutiſch
weißlich,
„ 30.40 „ 27.—
weiß,
ſchneeweiß
Amerik. Weißöl, hellgelb, entſcheint
alles per 100 kg netto, einſchl, Holzfaß, verzollt, reſp, unverzollt, ab
Lager Hamburg.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 1. September 1924.
(Eigener Bericht.) Wie vorauszuſehen war, hat die Verabſchiedung
der Dawesgeſetze im Reichstag an der Börſe allgemein eine
hoffnungs=
vollere Stimmung zur Folge. Bereits im freien Verkehr am Samstag
konnte ſich das Kursniteau unter Meinungskäufen, der Spekulation
nennenswert befeſtigen, und der heutige amtliche Verkehr brachte eine
kräftige Fortſetzung der Aufwärtsbewegung. Im Vordergrund des In=
Aktienmarktes. Auch Bergwerks=Aktien, beſonders die weſtlichen Werte,
dagegen Großbank=Aktien und Südd. Zuckerwerte. Am heimiſchen
Nen=
tenmarkt war beſonders großes Geſchäft in Zwangsanleihe, die unter
lebhaften Umſätzen bis zirka 31 geſteigert wurden. Im Verlaufe der
Börſe trat auf Glattſtellungen der Spekulation hin, am Aktienmarkt
vorübergehend eine kleine Abſchwächung ein, die aber raſch überwunden
wurde. Man ſchloß auf allen Gebieten ungefähr zu den höchſten Kurſen
des Tages.
Geld
Brief ge
Geld Vf
Brie Amſterdam=Notterdam.. 16234 163.16 16234 163.16 Brüſſel=Antwerpen ....." 21.00— 21.10— 21.00— 21.10— Chriſtiania. ........... 57.71 M99 57.71 57.99 Kopenhagen .......... 68.33 68,67 6893 69.27 Stockholm..
... 111.32 11188 11142 11.98 Helſingforz 10.47— 10.53— 10.47— 10.53— Italien. 18.55— 18.65 — 18,55— 18.65— London 18.815 18.905 18,815 18.905 New=York 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris. . . 22.69 — 22.81— 22.66 — 22.78— Schweiz". 78.85— 78.25— 78.,85 Spanien 55.36 55.64 55.61 7.35
65.34 Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.91— 5.93— 5.915 5.935 Prag . 12.525 12.645 12.585 12.645 Budapeſt. 5.48— 5.50— 5.48— 5.50 — Buenos=Aires 1.415 1.425 1.435 1.435 Bulgarien. 3.07— 3.09— 3.07. 30h= apan 1.71— 1.72— 171- 172— Rio de Janeiro. 0.41— 0.42— 0.4 0.42. Belgrad. 5.34— 5.36— 5.3i Liſſabon 11.97 12.03 120 Danzig 75.16 5.54 Au Konſtantin= 44— 2.26— A.— 2.:5.— Berliner Kurſe, (Eigene telegr. Meldung.) Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff 21000
Augsb.=Nürnb. Maſch.,
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ..
Volle. .......
Chem. Hehden .......
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld, Tel.
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .......
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben.. ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .....
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch.=Egeſt.,
Niederländiſche K 6800 7625 28750 Norbd. Gummi , 42400 45509 Orenſtein. 20000 Rathgeber 2 48000 50000 Rombacher Hütt 6e500 71000 Roſitzer Zucker. 85000 90500 Rütgerswerke 8:00 9375 Sachſenwverk 16700 18500 Sächſiſche Gußſta 11500 16500 Siemens Glas 3000 3700 Thale Eiſenhütte. 7500 8125 Ver. Lauſitzer Glas „. 15100 18230 Volkſtedter Porzellan., 17500 16375 Weſif. Eiſ. Langendrer 950 11250 Wittener Gußſtahl ... 70000 80000 Wanderer=Werke ....
Frankenkurs in London: 83.05
Markkurs „
18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen
Frankfurter Kursbericht vom 1. September
Prozent ausgedrückt.
E2
E 8il
—
OA
Europäkiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
„........
„.......
48=
.
Dollax=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg,
4½% VI.—IK.
47Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ....... .."
Zwangsanleihe ..............
420 Preuß, Konſols „........"
8½% „
.........
4% Bab. An. unk. 1935 ......"
3½% „ v. 1907 ......."
1896 .......
4½ Bahern Anleihe ........."
......."
Heſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 26 ..........."
8—16% Heſſen Reihe XXXVI.
untilgb. b. 28..... . . . . ....."
48 Heſſen unk. 1924.. . . ......
3½% ............. ...
3
„ .
4% Württemberger alte ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
638
4½ v. 1902 ........
..............
.
5% Bulgar. Tabak 1902.......
120 % Griech. Monopol ......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „...........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ...... ..... .......
4% Oeſt. Goldrente ........."
42 „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Nente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ...."
42 „ am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ..... .. .."
475 Türk. (Admin.) v. 1903...
(Bagdad) Eer. 1 ..
„II..
4% v. 1911, Bollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........"
4%
Staatzr. v. 10 ...
49
Kronenrente ......
42
Außereuropäiſche.
5% Mexik, amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99.. . . .
5%
Gold v. 04, ſtfr. .. . .
4‟
konſ. inner. ......."
39
Frrigationsanleihe .
49
52 Tamaulipes, Serie l......
Oblig. v, Transportanſt.
4½ Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn...."
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
29. 8, 1. 9.
0.8
4,2
4,2
25.75
0.71
0,65
3,75
0,5
19,5 Md
0,425
1.625
1,525
—
1,5
1.3
4,2
7.5 M
0,43
1,5
1,2
14
1
1,75
6,5
2,75
4,75
2Ilg
9.25
11.25
1P/g
6,25
0.974
14*
1,35
1,8
100 210
94,5
45,25
0,87
6825
4,25
18.
75
67
G’le
4‟
1,3
6,5
1,1
10,25
127,
1.7
is
2.6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2,6%Neue „
490 Oeſt. Staatsb, v. 1883 ...."
1. b. 8. Em..
3% Oeſt.
9. Em. .. . .
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½%0 Anatolier I............"
39 Salon. Conſt. Jonetion ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantcpee..
T
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
59 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . .. . . . .. . . .. . . . ...."
5% Fſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl,
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . ..."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.... ...
6% Heſſ.Braunk.=Nogg. Anl.v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23..... . ... . .. ...."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24...... . .. . ....."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .... ... . ......
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ....... ........."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..............."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. .......
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . ........
Dresdner Bank. .....44
Frankfurter Bank ...........
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . .... . . .... .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. . ..........
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Lisconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein ..........
Bergwerks=Rktien,
Berzelius .. .. . .. ...........
Bochamer Vergb. ..... .. . . . .
Buderus. . . . . . . . . . . . . .. . ...."
Dt. Luxemburger .... . ......
Cſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
Gelſenkirchen Bergw. ........"
Harpener Vergbau...........
96
12
9,75
1,59
59
10,75
1.75
2.9
5,65
1,8
2,6
1,5
4,3
1,75
1.85
2,55
29
5,35
923
115/g
3,3
3,25
0,330
13
7.3
1.9
6
13.25
1.95
0.400
45,5
2.25
5,4
9½=
0.350
u280
6.25
13
19
74
52,5
67.25
10,25
1,64
60
10,75
33
1,8
2,65
1,6
2.25
23
2,6
29,5
10,73
12
3,5
3,5
0.355
137/g
1.9
5.25
13,4
2.1
9.435)
475
2.9
5,8
9.25
1.350
0. 250
7,5
14.25
53,75
80
74
T= Tauſend: M— Millionen, Md — Milliarden: 6U=ohne Umſatz X—rationiert.
Kaliwerke Aſchersleben .....
Salzdetfurth ...
Weſteregeln ..
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte) 38.,75
Mannesmann Röhren..
Mansfelder ........
Oberbedarf ......aaffffff
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) .....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ....
Rhein, Stahlwerke.
Riebeck Montan.. .
z.
Rombacher Hütte . . . . . . . . . . ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ............. .. ....."
Rkkumulat. Berlin .........."
Adler & Hppenheimer .......
Adlerwerke (v. Kleher) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit. A ...
5% „ nn Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano.....
Anilin Bln.=Treptow.. ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim).........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano..............
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch, Spiegel ............
Beck & Henkel Caſſel) ........
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwerke ..........!"
Brockhues, Nieder=Walluf...ng
Eementwerk Heidelberg. .....
Karlſtadt ........
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. .........
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
Veiler=teremer ........
Laimler Motoren............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............!"
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Lyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . . .
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
„ Kupfer=u. Meſſingiv.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . . . . . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle...... . . . ..."
Emag, Frankfurt a. M... .. . ..
Email. E Stanzw, lillrich ...
Enzinger Werke .........
Eßlinger Maſchinen ........
Ettlingen Spinnerei „aaaua:
Faber, Joh., Bleiſtift „.....
2,2 6,5 27 2,9 32 3,65 1.95 23I= 16,75 18,21 14,2 175 9.3 9.7 2.310 . 15 30 12,75 19
Faber & Schleicher ..... . ...."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw..
Feinmechank (Fetter). . .......
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.... .. .. .. ..
Frankfurter Hof.............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek,
Fuchs, Waggon Stamm ....
Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......
Goldſchmidt, Th. . ..... ... ..
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach...
Grün & Bilſinger ....!......
Hammerſen (Osnabrüch) ......
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . ........
Hindrichs=Auffermann. .u...
Hirſch Kupfer u. Meſſ.....
Hoch= und Tiefbau .........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ...........
Holzverk.=Induſtr. .........."
Hydrometer Breslau ........"
Inag .....................
Junghans Stamm.. . . . . . .. . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... . . . . . . . .... . . .."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............
Kolb & Schüle Spinn. ... . . . ."
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ."
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe ............
Lederwerke Spicharz ........
Lingel, Schuhw. Erfurt ....."
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .......
Luther, Maſch.= u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt ......."
Meguin, Butzbach .........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . .. . ..
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ............
Motorenfabrik Deutz .........
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .. ...
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ........ .. . .."
Porzellan Weſſel ............"
Neiniger, Gebbert & Schall...
Ahein. Elektr. Stamm .. . . ..
Metall Vorzüge.......
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..
Rütgerswerke ...........
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schaeider & Hanau...... . ...
Schnellpreſſen Frankenthal. ..
Schramm Lackſabrik. . .. .. . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
0,875
0,380
0.875
9,3
15‟
13.75
1,8
21
13,5
14
151
2,6
4.3
5,5
—
2,7
15.9
4,9
69
142
39
2,5
4,05
3,5
8,75
11
—
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 2. September 1924.
Seite 11.
Das deutſche Herz.
hen ſich mit MiIi E7
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.
Beneral Tilly?” rief Friedrich unwillkürlich und zog ſeinen
Der bin ich,” ſagte der Reiter mit fremdländiſcher
Aus=
ſw= und lüpfte ſeinen Filz. „Wer ſeid Ihr?”
Friedrich von Hirſchhorn.”
(ch!” fagte Tilly und ergriff die dargebotene Rechte. „Iſt
au uch geſchoſſen worden?”
kach der Kugel zu ſchließen, die vor uns in den Neckar
ro=) ja."
Dann dürft Ihr Euch Glück wünſchen. Sie haben gute
Srleiſter droben auf Dilsberg. Was iſt Euer Begehr?”
rſchhorn brachte ſein Anliegen vor. Tilly ſah ihn
durch=
dr u rd an.
aß Euer Sohn nicht daheim ſitzen will, lobe ich, daß er
Gratwichen iſt, begreife ich. Ich bedaure, daß er nicht zu mir
gerr ren iſt. Ich gäbe ihn Euch nicht zurück. Wenn er bei mir
in iſte tritt, hat er eine Leutnantſtelle in meinem walloniſchen
Re— Int.”
jedrich wurde rot.
rteilet ſelbſt, Herr, ob es billig gegen Eure Feinde wäre,
c ihn dert holte, um ihn hierherzubringen.”
(y ſchwieg und ſah den Ritter aufmerkſam an.
an nennt Euch das deutſche Herz?”
reunde nennen mich zuweilen ſo, wenn ſie ſcherzen.”
3 iſt ein wunderliches Ding um das deutſche Herz. Wir
ſind gewöhnlich betrogen, wenn wir’s mit dem deutſchen
zu tun haben. Halten wir’s für ſchlau, ſo iſt es bloß
red— halten wir’s für redlich, ſo iſt es überaus ſchlau. Ich
u gla—. Ihr ſeid beides.”
edrich lächelte. „Woraus ſchließt Ihr dies?”
ſe ich Euch kennen lernte, habe ich Euch für ſchlau und
wei iichts gehalten. Was habt Ihr uns für Schererei
ge=
maen Wegen Eurer Freiheiten habe ich einen Tagemarſch
ver=
lorot
ürdet Ihr an meiner Stelle anders handeln? In ſo
böſe eiten muß jeder zu dem Seinen ſtehen.”
er Euern Sohn behaltet Ihr deswegen doch nicht. Er
lei5 uch nicht hinter dem Ofen ſitzen.”
iſt mein Einziger, Herr! Und außer ihm und mir iſt
leinn rehr unſeres Namens.”
is kümmert Euch; ihn wird’s nicht kümmern. Nun
gene telegs Mſo den ner Weg iſt Euch offen. Ich geb' Euch zwei Reiter und
einen Trompeter mit bis zu den feindlichen Poſten. Aber den
Rückweg nehmt auf dem andern Ufer! „Gott mit Euch!”
„Ich danke Euch!”
Tilly bog zur Seite, und die Hirſchhornſchen ritten vorbei.
„Hirſchhorn!” rief Tilly ihnen nach.
Fricl rich wandte ſich im Sattel und ſchaute zurück.
„Ich danke Euch für den Malvaſier. Ich ſelber trinke keinen
Wein, aber meinen Kranken und Verwundeten hat er fürtrefflich
geſchmeckt.”
Sie tpinkten ſich noch einen Gruß zu, dann ritten ſie nach
den entgegengeſetzten Seiten.
Die beiden Tillyſchen Reiter nahmen den Hirſchhornſchen
Fähnleinträger in die Mitte. Voraus ritt der Trompeter. So
ritten ſie in vorſichtigem Trab der belagerten Stadt zu, an
mar=
ſchierenden Truppen, an Fuhrwerken, an Schlachttieren vorbei.
Je näher ſie der Stadt kamen, deſto reicher an bunteſtem Leben
war der ſchmale Weg zwiſchen den Granitfelſen und dem Neckar.
Eine Viertelſtunde vor dem oberen Tor, unweit von einer
Schlucht des abſtürzenden Berges, blies der Trompeter, das
Fähnlein hielt. Aus der Schlucht kam Antwort, und dem
Trom=
petenſignal folgte ein Kommandowort. Zwei Musketiere traten
heraus. Ein Offizier folgte ihnen. Die Tillyſchen grüßten und
ritten zurück.
Als Friedrich ſeinen Namen nannte, leuchtete das Geſicht
des jungen Leutnants.
„Euer Sohn iſt geſund,” ſagte er. „Geſtern hab’ ich mit ihm
die Klinge gekreuzt. Das hat er mir gegeben.”
Er hob den Hut, und es zeigte ſich ein breiter Verband auf
dem Hinterkopf.
„Das war ſchon ein bißchen ernſt,” ſagte Friedrich bedächtig.
„War die Urſach’ danach?”
„Er hielt dafür,” ſagte der Leutnant und wurde verlegen.
„Und er hat recht gehabt. Euer Sohn iſt ein braver Kamerad.”
„Das will ich hoffen,” lagte Friedrich, gab dem Offizier die
Hand und ritt vorbei. Im Vorüberreiten ſah er in die Schanze,
die von der Seite her die Landſtraße und den Neckar beherrſchte.
Nur langſam kam er vorwärts. Die Straße war voll von
ausgeſpannten Wägen, die, ineinandergeſchoben, nur einen
ſchma=
len Pfad an der Gebirgsſeite offen ließen. Vor dem Tore gab’s
noch einen Aufenthalt. Wieder ſtrahlte das Geſicht des
Fragen=
den, als der Junker ſeinen Namen nannte. Es war diesmal ein
alter Korporal. „Euer Sohn iſt ein braves Soldatenherz,” ſagte
r. „Er ging freiwillig mit, als wir dort drüben über dem
Neckar die Bayern aus den Weinbergen, trieben; er ſtellte ſich
inter mein Kommando und wir ſaßen nebeneinander im Buſch
oben auf der Höh’ und pfefferten auf die Flüchtigen ins
Mühlen=
tal hinunter.”
„Das will ich hoffen, daß mein Sohn ein braver Soldat iſt,”
ſagte Friedrich. Seine Stimme war trocken, ſeine Kehle war ihm
wie zugeſchnürt.
Nun ritt er durch die Skraßen. Alles war voll von Soldaten.
Von den Bürgern war wenig zu ſehen. Aus den Schanzen über
dem Schloß wurde geſchoſſen. Von der Ebene her und vom
Heiligenberg kam die Antwort.
Der Hirſchhornſche Hof war von oben bis unten mit
Einzuar=
tierung belegt. Es waren Ofiziere und Mannſchaften der
Land=
ſchadſchen Kompagnie. Auch Hans wohnte hier. Ein Soldat
zeigte ihm ſein Zimmer. Es ſah kunterbunt darinnen aus.
Waf=
fen und Kleider lagen auf dem Boden umher. Das Bett war
ungemacht.
„Wo iſt mein Sohn?” fragte Friedrich.
„Er iſt ſeit Morgengrauen auf eine Streife gegen
Wieblin=
gen geritten; es wird dort täglich ſcharmuziert.”
Einer der Knechte kam die Stiege heraufgeſtolpert und
mel=
dete, daß der Stall voll fremder Pferde ſei, ſo daß die fünfe, auf
denen ſie hergeritten, keinen Platz mehr fänden.
„Stelle fünf fremde in den Hof und die unſrigen hinein.”
Der Knecht zögerte.
„Willſt du wohl?” herrſchte ihn der Junker an.
Kaum war der Knecht verſchwunden, ſo erhob ſich ein
gro=
ßer Lärm im Hof. Friedrich zog ſein Schwert und gebot Ruhe,
auch die andern zogen die Waffen, die im Hofe ſtehenden Pferde
wurden unruhig und ſtiegen in die Höhe.
Da kam ein weißbärtiger Profoß von der Straße herein,
durch den Hausgang auf den Hof, ſtieß mit ſeinem Stab auf den
Boden, und es ward ſtill.
Die Soldaten klagten die Knechte an. Die Knechte wieſen
auf ihren Herrn. „Wer ſeid Ihr?” fragte der Profoß.
„Ich bin der Herr dieſes Hauſes.”
Da beugte ſich der alte Mann vornüber, ſo mußte er lachen.
„Herren dieſes Hauſes ſind jetzt wir. Wenn der Tilly die
Stadt erobert hat, ſind es die Tillyſchen. Lieber Mann, ſputet
Euch, daß Ihr aus unſerm Eigentum kommt.”
In Friedrich ſtieg der Grimm auf, aber er faßte ſich.
„Hier iſt das Hirſchhornſche Wappen,” ſagte er und wies auf
das in den Stein gehauene Geweih über der Türe. „Ich bin der
Ritter von Hirſchhorn.”
Er iſt der Vater des Hans von Hirſchhorn,” ſagten ſich die
Soldaten, und ihre Geſichter wurden freundlicher. „Wenn Ihr
der Vater von unſerm Hirſchhorn ſeid, dann ſeid Ihr
willkom=
men,” ſagte ein alter Soldat. „Das iſt ein lieber und tapferer
Herr, und keiner iſt da, der nicht für ihn durchs Feuer ginge.”
(Fortſetzung folgt.)
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