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Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck fämtlicher mit X verjehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
187. Jahrgang
Donnerstag, den 28. Auguſt 1924.
Nummer 239
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Konkurs oder gerſchliſcher Beſtreibung fäll ſeder
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Darm=
ſtädter 8 Nationabanl.
Por der Entſcheidung.
Futz Oitzungen. — Prügelei zwiſchen Kommuniſten und Demokraten. — Ausſchluß und gewaltſame Entfernung dreier
Ros auniſten. — Namentliche Abſtimmung und Annahme der Geſetze in zweiter Leſung. — Keine Zweidrittel=Mehrheit.
Noch keine Klärung.
son unſerer Berliner Redaktion.
Ar! rechnet die Kommuniſtin Nuth Fiſcher hat den
Reichs=
tg di=ü Tage einmal die „Kinderſtube des deutſchen Volkes”
enanxy Wie es heute morgen im Reichstag ausſah, hatte ſie
ur allu recht, denn eine unartigere Kinderſtube kann man ſich
hlechtti rgs kaum vorſtellen, wobei es ſich von ſelbſt verſteht,
aß dad Zerdienſt an dieſen Zuſtänden, in erſter Linie Nuth
iſcherxi ſt und ihren Buſenfreunden zukommt. Es ſieht in der
Arat ſo a, als ob ein Teil der Vertretung des deutſchen Volkes
m Au=u lick gar nichts Beſſeres zu tun hätte, als ſich
Prügel=
uenen 1 liefern. Der deutſchen Menſchheit ganzer Jammer
ckt eis „wenn man dieſe Prügelpolitik gegen die
Schickſals=
utſcher: gen ſtellt, um die der Reichstag in dieſen Tagen
ingen 18.
Nolſt dieſe Entſcheidung natürlich keinen Schritt weiter
komnr ind man kann noch nicht mit einiger Sicherheit ſagen,
Auß disi twicklung nach dieſer oder jener Seite hinauslaufen
ird. Beurteilung der ganzen Frage iſt ſchließlich nur eine
rrage: Temperaments des Beurteilers. So viele
Tempera=
ente i; eichstag ſitzen, ſo viele von einander abweichende
Per=
ektive) ein man hören. Im Grunde genommen freilich laufen
alle 4, dasſelbe hinaus, nämlich: niemand weiß etwas.
Heuz norgen hat ſich nun der Reichskanzler vom
Reichs=
käſideny die Vollmachten zu der Auflöſung geben laſſen.
will, kann man darin vielleicht ein Symptom er=
Beurteilung, die man der Lage in den Kreiſen der
eichsron uung beilegt. Allerdings, ob es die richtige Methode
durn olche amtlichen Veröffentlichungen die Klärung
be=
leuni=i zu wollen, das iſt eine andere Frage. Denn es iſt
nz nan ich, daß die Veröffentlichung bei den
Deutſchnatio=
len dei indruck einer Preſſion erwecken mußte, der ihnen ein
Inſchwid r eigentlich nur noch erſchweren kann. Man ſollte ſich
ch beig E Reichsregierung ſagen, daß ſolche Geſten, ſelbſt
nn, mu. der ernſteſte Wille zur Vollziehung dahinterſteht,
mer 22 Verdacht eines Bluffes hervorzurufen pflegen. Wir
auben A lich zu wiſſen, daß es Herrn Marx um mehr zu tun
als r einen Bluff. Man ſoll nicht vergeſſen, daß dieſelbe
egierund en Reichstag bereits einmal aufgelöſt hat, und man
ird dau;, wohl ſchließen können — auch dann, wenn die
ztuatioo ders ausſieht als am 13. März — daß ſie den Mut
r Aufkürg auch das zweitemal finden wird, zumal man in
n Krefu Her Reichsregierung — und nicht nur bei dieſer —
r Auffu ng iſt, daß ein Wahlkampf vom volksparteilichen
andpung aus für ſie nicht gerade unlohnend ſein würde. Aber
t) der augenblicklichen Entſcheidung um weſentlich
2 eſſen als die des Parteiprofites. Darüber iſt man
9, allen bürgerlichen Parteien klar, und deshalb
wer=
ühungen, unter der Hand doch noch zu einer
Eini=
g zuu =men, offenbar auch mit Nachdruck fortgeſetzt. Die
herigez 2rgebniſſe ſind allerdings nicht gerade, ſehr
ver=
ißungss
Bei. Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Volkspartei
d den — —atſchnationalen hat man ſich ſoweit genähert, daß
an ſich ar alles einig iſt, bis auf die eine Grenze, über die
sher nuu eine der Parteien ſpringen wollte, daß nämlich die
tſche 3 kspartei die Form einer Entſchließung angeboten
wähel, die Deutſchnationalen dieſes Zugeſtändnis in der
urm vos edingungen verlangen. Dem ſteht entgegen, daß es
Sverträge handelt, an denen der Reichstag nach dem
ichts ändern kann, die er nur annehmen oder ver=
Aber man ſollte meinen, daß da, wo ein Wille iſt,
ſei, und daß es bei gutem Willen, der doch bei dem
n Teil der Beteiligten ſicher vorhanden iſt, auch
te, über den letzten Graben eine Brücke zu ſchlagen.
ri dieſe Dinge rein äußerlich, dann könnte man
aller=
tzt den ganzen Mut verlieren, denn wenn man aus
Ergebniſſen eine Tendenz herauszuſchälen verſucht,
Hem beſten Willen nur feſtſtellen, daß die
Abwehr=
en Deutſchnationalen ſich eher verſteift, als daß ſie
hat. Der beſte Beweis dafür iſt doch der Bericht,
ſchnationalen über die Sitzung ihrer Landesvor=
21sgegeben haben. Aber Klarheit läßt ſich natürlich
Dinnen, wenn man das Bild aus den internen
Ver=
rgänzen kann. Zweifellos iſt es, daß über dieſen
r Schleier des Geheimniſſes ruht, und ſo muß man
r, bis ſich die Dinge ſpäteſtens Donnerstag abend
Sitzungsbericht.
Präſizüſ
Auf d8!
Untrag, dd
ſe ausge)
„Wie 2!
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ſchloſſen!4
n Sitzunn
Abg.
igeſichts 71
en alle Af”
Zemmele 4
89
Berlin, 27. Aug. (Eigener Bericht.)
rungstiſch: Reichskanzler Marx, Verkehrsminiſter
Wallraf eröffnet die Sitzung um 11.20 Uhr.
agesordnung ſteht zunächſt der kommuniſtiſche
* der Abſtimmung über, das Londoner Abkommen
Fſenen und inhaftierten Abgeordneten zulaſſen will.
Hempe (Wirtſch. Vag.) als Berichterſtatter
mit=
reſchäftsordnungsausſchuß dieſen Antrag abgelehnt.
runiſten beantragen nunmehr, wenigſtens die
aus=
bgg. Remmele und Dr. Schwarz zu der
entſcheiden=
rzulaſſen.
Roſenfeld (Soz.) hält es für notwendig, daß
Broßen Bedeutung der bevorſtehenden Abſtimmun=
„dneten daran teilnehmen müßten. Für den Abg.
Den die 20 Sitzungstage, für die er ausgeſchloſſen
r Donnerstag ablaufen.
o lem (Komm.) wirft der Mehrheit vor, daß ſie die
sgeſchloſſenen und inhaftierten Abgeordneten
dieſe Weiſe vielleicht noch eine Zweidrit=
telmehrheit für den Verſklavungsvertrag zuſammenzubringen. Er
wäre damit einverſtanden, wenn man die Inhaftierten gefeſſelt
in den Saal hineintragen würde. Das wäre ein Symbol für die
Abſtimmung, die das deutſche Volk jetzt zu vollziehen habe. Der
kommuniſtiſche Antrag auf Hinzuziehung der
ausgeſchloſſenen und inhaftierten
Abgeord=
neten wird gegen die Sozialdemokraten,
Kom=
muniſten und Nationalſozialiſten abgelehnt,
ebenſo der kommuniſtiſche Antrag, wenigſtens
die Abgg. Remmele und Dr. Schwarz zuzulaſſen.
Der Ausſchußantrag wird dann unter lebhaften Pfuirufen
der Kommuniſten angenommen.
Abg. Frick (Natſoz.) beantragt, den Antrag ſeiner Fraktion,
auf Amneſtierung der ſog, politiſchen
Verbre=
cher dem Rechtsausſchuß zu überweiſen, da durch
das Londoner Abkommen, die ſeparatiſtiſche Sochverräter im
beſetzten Gebiet begnadigt würden.
Die Prügelſzene.
Als Abg. Brodauf (Dem.) gegen die Behandlung dieſes
Antrages Widerſpruch erhebt, entſteht, tobender Lärm bei den
Kommuniſten und Nationalſozialiſten, die erregt aus ihren
Bän=
ken ſtürzen und auf den Abg. Brodauf eindringen, um den ſich
ſeine Freunde ſchützend ſammeln. Der Lärm hält minutenlang
an. Die Kommuniſten drängen mit geballten Fäuſten vorwärts.
Nur mühſam ſchaft der Präſident Ruhe. Auf einmal ſtürzen die
Kommuniſten mit geballten Fäuſten auf den Abg. Brodauf los,
der durch die demokratiſchen Abgg. Korell, Kopſch, Dietrich=Baden
und andere geſchützt wird. Brodauf verteidigt ſich mit einem
zuſammengeballten Bündel, Zeitungen. Die kommuniſtiſchen
Abgg. Höllein und Koenen ſchlagen mit Fäuſten auf die
Demo=
kraten ein. Sozialdemokraten und Zentrumsabgeordnete miſchen
ſich dazwiſchen. Es entſteht ein ungeheurer Tumult. Es
ent=
wickelt ſich eine regelrechte Prügelſzene, an der ſich die meiſten
kommuniſtiſchen Abgeordneten beteiligen. Die Tribünenbeſucher
erheben ſich ſpontan von den Plätzen und ſtoßen Pfuirufe aus.
Im Hauſe herrſcht eine ungeheure Erregung. Der Präſident, der
vergeblich verſucht hat, Ruhe zu ſchaffen, und mit der Glocke nicht
mehr durchgedrungen war, verläßt den Sitzungsſaal. Die Sitzung
iſt damit geſprengt. Die Abgeordneten ſtehen noch lange in
er=
regten Gruppen zuſammen. Der Abg. Brodauf wird von ſeinen
Freunden aus dem Saale geführt.
Die zweite Sitzung.
Um 12.10 Uhr eröffnet Präſident Wallraf wiederum die
Sitzung. Abgeordnete aller Parteien haben ſich um die
Redner=
tribüne verſammelt und müſſen vom Präſidenten erſt wiederholt
aufgefordert werden, ihre Plätze einzunehmen.
Der Präſident erklärt, daß die Vorgänge, die ſich
ſoeben abgeſpielt haben, eines deutſchen
Par=
laments unwürdig ſeien. (Lebh. Zuſtimmung bei den
bürgerlichen Parteien und bei den Soz.)
Der Aelteſtenrat wird um 2 Uhr zuſammentreten, um
die notwendigen Maßnahmen zubeſprechen und gegen
die Schuldigen einzuſchreiten. (Lebh. Beifall, Lärm
und Gelächter bei den Kommuniſten.)
Abg. Stöcker (Komm.) verlangt, daß Polizeiſpitzel, die
an=
geblich ſich im Sitzungsſaal aufhalten, ſofort entfernt würden.
Es ſei unerhört, daß im Reichstag Polizei verſammelt ſei. (
An=
dauernder großer Lärm.)
Präſident Wallraf erwidert, daß nur dieſelben
polizei=
lichen Maßnahmen im Reichstag getroffen wären, wie ſie ſchon
ſeit längerer Zeit üblich ſeien. Er habe keinerlei neue
Anordnun=
gen getroffen. Der Reichstag möge doch endlich ſelbſt dafür
ſor=
gen, daß dieſe Maßnahmen überflüſſig würden. Lebh.
Zuſtim=
mung bei den bürgerlichen Parteien und den Sozialdemokraten,
tobender Lärm bei den Kommuniſten.) Daß ſie nicht überflüſſig
ſeien hätten die Vorgänge des heutigen Tages gezeigt.
Abg. Dr. Külz (Dem.) verlangt Ausſetzung der Sitzung auf
eine halbe Stunde, damit die Fraktionen zu dem tiefbeſchämenden
Vorgang Stellung nehmen könnten.
Abg. Katz (Komm.) behauptet, daß vier Polizeiſpitzel im
Saal geweſen ſeien und ihn eben erſt verlaſſen hätten. (Andauernd
große Unruhe.)
Der Antrag Külz auf vorläufige Vertagung wird abgelehnt.
Es wird die Ausſprache über
das Reichsbahngeſetz
fortgeſetzt.
Eingegangen iſt ein nat.=ſoz. Antrag, der den Antrag Bredt
(Wirtſch. Vgg.) für verfaſſungswidrig erklärt.
Abg. Seibert (Otſch. Vpt.) wünſcht eine Erklärung der
Regierung über die Sicherung der Rechte des
Eiſen=
bahnperſonals.
Abg. Rahl (Natſoz.) wendet ſich gegen den Einfluß des
ausländiſchen Kommiſſars und bezeichnet das Geſetz als
untragbar.
Abg. Dauer (Bayer. Vpt.) erklärt, die Bayeriſche
Volkspartei werde trotz aller Bedenken nicht gegen die
Geſetze ſtimmen. Bayern hätte allerdings eine andere Löſung
gewünſcht und es lebhaft begrüßt, wenn das Staatsbahnſyſtem
hätte beibehalten werden können.
Reichsverkehrsminiſter Oeſer
betont, daß im Gegenſatz zu der Regelung in Oeſterreich bei uns
der Beamtencharakter erhalten bliebe. Zwiſchen
Per=
ſonal und Verwaltung müſſe ein Vertrauensverhältnis herrſchen.
Der 8 24 über die Verſetzung in den Ruheſtand entſpreche nur
dem jetzigen Zuſtand. Der Miniſter hält es für ausgeſchloſſen,
daß die Geſellſchaft ſich einer Erhöhung der Bezüge der
Reichsbeamten nicht anſchließen würde,
Damit iſt
die 2. Leſung der Eiſenbahnvorlage erledigt.
Da die für die 2. Leſung des Mantelgeſetzes zum Wort
ge=
meldeten Abgg. Dr. Quaatz (Otſchnat.) und Dr. Schücking (Dem.)
nicht anweſend und weitere Wortmeldungen nicht vorliegen, iſt
auch die 2. Leſung des Mantelgeſetzes erledigt.
Damit iſt auch die 2. Leſung aller Gutachtengeſetze beendet.
Die Abſtimmungen erfolgen ſpäter.
In allen drei Leſungen angenommen wird die Vorlage von
Maßnahmen zur Durchführung des im Verſailler Vertrag
vorge=
ſehenen Ausgleichsverfahrens für das Saargebiet, über die
Wie=
derinkraftſetzung des Freundſchaftsvertrags mit Nicaragua, ſowie
eine Vorlage zur Verlängerung der Gültigkeitsdauer des
deutſch=
ſpaniſchen vorläufigen Handelsübereinkommens.
Außerhalb der Tagesordnung verlangt Abg. Frau Gohlke
(Komm.) Amneſtie für alle politiſchen Gefangenen.
Auch Abg. Sollmann (Soz.) hält eine weitgehende
Amneſtie, für das beſetzte und unbeſetzte Gebiet für
erfor=
derlich.
Abg. Koch=Weſer (Dem.) erklärt ſich grundſätzlich gegen
Amneſtie für politiſche Vergehen. Es müßte
über=
haupt erſt abgewartet werden, ob am Donnerstag die
Gut=
achtengeſetze angenommen werden, die den Zwang zur
Freilaſſung der ſeparatiſtiſchen Hochverräter
enthalten. An den bedauerlichen Vorgängen am Vormittag ſeien
die Deutſchvölkiſchen und Kommuniſten gleich mitſchuldig. Die
Deutſchvölkiſchen hätten durch ihre Zwiſchenrufe eine Atmoſphäre
der Erregung geſchaffen. (Lärm bei den Natſoz.) Der Reichstag
ſolle ſich gegen ſolche Radauſzenen ſchützen oder auf ſein
Weiter=
beſtehen verzichten. (Beifall und Lärm.)
Abg. Dr. Quaatz (Otſchnat.) erklärt, daß ſeine Partei bei
der 3. Leſung in allen Einzelheiten ihre Stellungnahme darlegen
werde.
Abg. Dr. Frick (Natſoz.) beſtreitet entſchieden, daß ſeine
Partei an dem Tumult ſchuld geweſen ſei. Schuld trage allein
Herr Brodauf durch ſein unguglifizierbares Verhalten.
Abg. v. Gräfe (Natſoz.) kritiſiert aufs ſchärfſte das
Verhal=
ten des Abg. Brodauf und nennt es eine bodenloſe Gemeinheit.
(Ordnungsruf des Präſidenten.) Die Behauptung, daß der
kom=
muniſtiſche Angriff durch die Nationalſozialiſten provoziert
wor=
den ſei, ſei lächerlich.
Um 33 Uhr werden die Verhandlungen
unterbro=
chen, da der Aelteſtenrat zuſammengetreten iſt. Der Reichstag
wird um 5 Uhr wieder zuſammentreten, um die Abſtimmungen
zur 2. Leſung vorzunehmen.
Die dritte Sitzung.
Mit faſt einſtündiger Verſpätung wird die neue Sitzung um
6 Uhr vom Präſidenten Wallraf eröffnet. Das Haus iſt ſtark
beſetzt, die Tribünen ſind überfüllt.
Am Regierungstiſch ſind Reichswehrminiſter Geßler und
Arbeitsminiſter Brauns erſchienen.
Der Präſident nimmt dann ſofort Stellung zu den
Tu=
multſzenen in der Vormittagsſitzung des Reichstages. Die
Vor=
gänge, die ſich im Reichstag abgeſpielt haben, zwingen den
Prä=
ſidenten, darauf zurückzukommen. Ich habe feſtgeſtellt, daß der
Abg. b. Graefe durch Zurufe beleidigender Art den Abg. Brodauf
verletzt hat. Ich ruf den Abg. Graefe dafür zur Ordnung. Die
Prügelſzenen, die ſich dann zu unſerem Schmerz, zum Schmerz
der überwiegenden Mehrheit des Hauſes und auch des
Präſiden=
ten hier zutrugen, haben bis zur Stunde nicht in allen
Einzelhei=
ten geklärt werden können. Nicht alle, die ſich einer gräblichen
Verletzung der Ordnung ſchuldig gemacht haben, ſind einwandfrei
ermittelt.
Feſt ſteht indeſſen, daß als Angreifer ſich beteiligt haben
die Abgg. Gruber, Neddermeher und Eppſtein.
(Rufe bei den Kommuniſten: Korell, Peine und Hertz.) Wegen
gröblicher Verletzung der Ordnung des Hauſes ſchließe ich die
drei genannten Abgeordneten von der heutigen Sitzung aus und
fordere ſie auf, den Saal zu verlaſſen.” Abg. Stöcker (Komm.)
verlangt das Wort zur Geſchäftsordnung. — Präſident Wallraf
verwehrt es ihm. „Sie bekommen ſofort das Wort, ſobald die
drei Abgeordneten, die ich genannt habe, den Saal verlaſſen
haben. Darauf warte ich.” (Erneute Zurufe bei den
Kommu=
niſten: Peine, Korell, ſie haben nur abgewehrt.) Präſident
Wall=
raf ſtellt nunmehr feſt, daß die drei genannten Abgeordneten
ſei=
ner Aufforderung zum Verlaſſen des Saales nicht gefolgt ſind,
und unterbricht die Sitzung auf 5 Minuten.
Die Abgg. Grube, Neddermeyer und Eppſtein bleiben
trotzdem auf ihren Plätzen.
Die vierte Sitzung.
Um 6.10 eröffnet Präſident Wallraf wiederum die Sitzung
und ſtellt feſt, daß die Abgg. Grube Neddermeyer und Eppſtein
den Saal nicht verlaſſen haben. Damit iſt ihr
Ausſchluß für acht Sitzungstage
von ſelbſt eingetreten. Der Präſident ſtellt weiter feſt, daß die
betreffenden Abgeordneten auch jetzt den Saal nicht verlaſſen, und
daß ſie ſich weigern, den Anordnungen des Präſidenten zu folgen.
Damit iſt ihr
Ausſchluß auf 20 Sitzungstage
von ſelbſt eingetreten. (Unruhe bei den Kommuniſten.) Der
Präſident verweiſt dann darauf, daß ihm nach der Verfaſſung das
Hausrecht zuſteht, und macht darauf aufmerkſam, daß ein
Wider=
ſtand gegen die von ihm angeordnete Maßnahme, einen
Haus=
friedensbruch bedeute, ein Widerſtand gegen die Exekutipbeamten
ſei ein Widerſtand gegen die rechtmäßige Ausübung der
Staats=
gewalt. Abgeordnete, die auf friſcher Tat feſtgenommen werden,
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Anguſt 1924.
Numn
aechen dobe ier Ammuntäit nach Mt 3 der Neſberfalung
verluſtig. (Große Unruhe bei den Kommuniſten.) Der Präſident
ordnet nunmehr die
Räumung der Publikumstribüne
an. Er empfiehlt den Abgeordneten ben
Regie=
rungsvertretern und den Fournaliſten, auch
ihre Plätze zuverlaſſenund den Saal zuräumen.
Der Präſident verläßt daraufden Saal, ſodaß
da=
mit die Sitzung aufgehoben iſt.
Die ausgeſchloſſenen Abgeordneten werden darauf von
Exekutipbeamten aufgefordert, den Saal zu verlaſſen, und
folgen dieſer Aufforderung.
Die im Saal verbliebenen kommuniſtiſchen
Ab=
geordnetenſtimmen danndie Internationale an.
Die fünfte Sitzung.
Um 6½ Uhr eröffnet Präſident Wallraf wiederum die
Sitzung. Sofort beginnen die Kommuniſten unter der Führung
des Abg. Katz mit den Rufen: „Nieder mit dieſem
Polizei=
parlament!”
Präſident Wallraf gibt der Erwartung Ausdruck, daß die
notwendig gewordene polizeiliche Entfernung von Abgeordneten
aus dieſem Saale die letzte ſein möge. Er ſei durch ſeine Pflicht
gezwungen worden, dieſen Weg zu gehen. (Lebhafter Beifall bei
der Mehrheit.) Dem Abg. Stöcker, der das Wort zur
Geſchäfts=
ordnug verlangt, erteilt er dieſes nicht. Die Angelegenheit ſei
für heute erledigt. Es könne nur ein formeller Einſpruch noch
an das Haus gerichtet werden.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten und zwar
in die
Abſtimmung zur zweiten Leſung der Gutachtengeſetze.
Die Abſtimmung über die Entſchließungen ſoll erſt bei der
3. Leſung erfolgen.
Beim Bankgeſetz beantragen die
Kommuni=
ſten namentliche Abſtimmung.
Als der Präſident die Unterſtützungsfrage ſtellt, erheben ſich
mit ben Antragſtellern auch die Nationalſozialiſten und mit ihnen
Ludendorff. Dieſe Feſtſtellung ruft bei den bürgerlichen Parteien
große Erregung hervor. Die Unterſtützung für den
kommuniſti=
ſchen Antrag iſt damit ausreichend und es
erfolgtnameni=
liche Abſtimmung. Gegen das Geſetz ſtimmen die
Deutſchnationalen, die Nationalſozialiſten
und die Kommuniſten.
Das Bankgeſetz wird mit 240 gegen 171 Stimmen bei zwei
Enthaltungen angenommen.
Vor den weiteren Abſtimmungen gibt Abg. Dr. Frick (Nat.=
Soz.) die Erklärung ab, daß ſeine Fraktion ſich bei allen
An=
trägen und Reſolutionen der Abſtimmung enthalten werde, da ſie
nur dazu beſtimmt ſeien, Brücken zu den Deutſchnationalen zu
bauen.
Abg. Dittmann (Soz.) fordert die Räumung der
beſetzten Gebiete vor dem vertragsmäßigen
Termin und erklärt ebenfalls, daß ſeine Partei alle
Anträge und Reſolutionen ablehnen werde, da ſie
nur zur Verſchleierung der Situation dienten und darauf
hin=
ausliefen, den Deutſchnationalen die Möglichkeit zur
Zuſtim=
mung zu geben.
Das Privatnotenbankgeſetz wird darauf
ange=
nommen, ebenſo die anderen Bankgeſetze.
Ueber die Induſtriegeſetze wird ebenfalls
nament=
lich abgeſtimmt.
Das Induſtrie=Belaſtungsgeſetz wird mit 247 gegen 173
Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
Bei Aufbringung des Geſetzes wird ein Antrag Dr.
Schnei=
der (O. V. P.) von einer Mehrheit der Mittelparteien und der
Deutſchnationalen angenommen, wonach auch Nebenbetriebe
landwirtſchaftlichen Charakters, die zu Induſtrie= und
gewerb=
lichen Betrieben gehören, nicht aufbringspflichtig ſind.
An=
genommen wird ein weiterer Antrag Dr. Schneider, wonach
öffentliche Sparkaſſen als werbende Betriebe gelten, wenn ſie wonach die Gutachtengeſetze außer Kraft treten,
ſich nicht auf die Pflege des eigentlichen Sparkaſſenverkehrs
be=
ſchränken. Das Aufbringsgeſetz wird darauf angenommen.
Es folgt dann die Abſtimmung über das
Reichs=
bahngeſetz. Hier zieht.
Abg. Dr. Bredt (Wirtſch. Ver,) ſeinen Antrag, wonach das
Reichsbahngeſetz keine Verfaſſungsänderung bedingen ſoll, zurück.
Abg. Stöcker (Komm.) behauptet, daß die kommuniſtiſche
Fraktion abſichtlich geſchwächt worden ſei, indem drei
Abgeord=
nete inhaftiert und fünf ausgeſchloſſen worden ſeien. (Heiterkeit
und Zurufe: Das haben Sie ſich ſelbſt zuzuſchreiben.) Er be= geſetzes erledigt.
dauert, daß die Inhaftierung von 7000 politiſchen Gefangenen,
die die beſten des deutſchen Proletariats ſeien, durch den Abg.
Brodauf verhindert worden ſei. (Pfuirufe bei den Kommuniſten.)
Dem Redner wird dann, nachdem er dreimal zur Sache gerufen
worden war, durch Beſchluß des Haufes das Wort
ent=
zogen. Gegen die Wortentziehung ſtimmen nur die
Kommu=
niſten und die Nationalſozialiſten. Als die Kommuniſten darauf
* Goethe=Geburtstage.
Werthers Leiden. (Wetzlar 1772.)
Die alte Wanduhr im Deutſchen Hauſe kündete die
Mitter=
nachtsſtunde. Da ſanken die Hände, die in Lottens, der
Selbſt=
ſicheren, Immertätigen Gegenwart nie müßig ruhen durften und
ſich mit Eifer der ungewohnten Arbeit des Bohnenſchneidens
hingegeben hatten, und „feierlich mit Tee und frohen Geſichtern”
ward der 28. Auguſt, der Doppelgeburtstag Goethes und
Keſt=
ners, begonnen. Und wie als Schutzheiliger über Goethes
Wetz=
larer Zeit beſtändig das Bild Homers ſchwebte, wie er Goethe=
Werthers Begleiter auf einſamen Wegen war: ſo konnte Keſtner
keine beziehungsvollere Geburtstagsgabe für ihn finden als eine
kleine handliche Homer=Ausgabe. Scheinbar ein Bild
abgeſtimm=
ter, friedvoller Harmonie, dieſe Geburtstagsfeier im
Deutſch=
ordenshauſe — und doch ein Trugbild. Denn gegen die
rück=
dämmenden Schranken der Selbſtzucht lodern die Gluten der
des Willens bezwingende Gewalt. — Vierzehn Tage ſpäter hatte
Goethe Wetzlar verlaſſen.
Das Haus am Stern. (Weimar 1782.)
„Ungern trete ich aus einem Jahr meines Lebens, das mir
ſoviel gegeben hat und das mir durch die Verſicherung Deiner
Liebe unvergeßlich werden wird. Ich habe für das nächſte wenig
Wünſche, nur den ſehr eifrigen, daß Du mir bleiben und gleich
bleiben mögeſt”, ſchrieb Goethe am Morgen ſeines Geburtstages
an Frau von Stein. Und als am Abend das dritte Blatt des
Tages nach Kochberg flatterte, da wußte es zu berichten, wie ſich
Goethe dem Trubel des Hofes, einer Fahrt nach Tiefurt entzogen
hatte, um unter ſein altes Schindeldach zu kriechen, ein Leben im
Plutarch zu leſen und. Dir und mir zu leben”. — So war ihm
die „nimmer Abweſende” des Feſtages teilnehmendſte Gefährtin.
Wegwende. (Karlsbad 1786.)
Mit frohen Scherzen, mit Feſtgedichten, die im Namen der
unternommenen, aber vernachläſſigten Lichtungen Goethes um
Vollendung, vor allem um Begründung des langverheißenen
Reiches der „Vögel” baten, hatte der heiter=geſellige Kreis der
Weimarer Gäſte den 28. Auguſt in der alten Sprudelſtadt
began=
gen. Doch während die Freunde mit ihren Wünſchen des
Dich=
ters Zukunft eng an Gegenwart und Vergangenheit zu knüpfen, tet, um den rauſchenden Feſtfeiern ſeines Geburtstages, die in
dachten, brannte in ſeiner Seele der in den letzten Jahren
amt=
lichen Frondienſtes zur Leidenſchaft entflammte Wunſch, ſich zu entfliehen. „Wie kehrt ich oft mit wechſelndem Geſchicke, Er=
Mignons Sehrluchtsland zu fliehen. Mit ungeduldigem Eifer
Vom Tage.
Die auf den Stichtag des 26. Auguſt berechnete
Großhandelsindex=
ziffer beträgt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts mit
120,9 gegenüber der Vorwoche (121,2) faſt das gleiche.
Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat im Reichstag den Antrag
ein=
gebracht, mit ſofortiger Wirkung die Renten in der
Invalidenverſiche=
rung um 100 Prozent zu erhöhen.
Die Generalverſammlung des Gewerkvereins chriſtlicher
Bergarbeiter, nahm zur Arbeits= und Lohnfrage eine
Entſchließ=
ung an, in der eine Verkürzung der Arbeitszeit energiſch
gefordert wird. In einer anderen Entſchließung wird die Aufbeſſerung
der Löhne in anbetracht der geſteigerten Lebenshaltungskoſten
ge=
fordert,
Den völkiſchen Blättern zufolge hat der Abg. Poehner den
Vorſitz im Landesverband des völkiſchen Blocks niedergelegt. An
ſeiner Stelle hat Abg. Straſſer den Vorſitz übernommen. Pcehners
Leiden ſoll ſich in letzter Zeit wieder verſchlimmert haben.
Die Staatsregierung hat, um die Schwierigkeiten in der Ausübung
der Amtstätigkeit des Düſſeldorfer
Regierungspräſi=
denten zu löſen, an Stelle des ausgewieſenen Dr. Grützner den
Merſeburger Regierungspräſidenten Bergemann vorläufig mit der
Stelle in Düſſeldorf betraut. Grützner übernimmt den Poſten in
Merſe=
burg. Die franzöſiſche Behörde hat ſich mit dieſem Perſonenwechſel
einverſtanden erklärt.
Der franzöſiſche Senat hat geſtern den Lauſanner
Vertrag mit 270: 30 Stimmen ratifiziert.
Die ordentliche Seſſion der franzöſiſchen Kammer für 1924 iſt
heute nachmittag 4.15 Uhr von Herriot als geſchloſſen erklärt
worden.
Nach einer Bekanntmachung der franzöſiſchen Poſtverwaltung
be=
trägt im internationalen Poſt= und Telegraphenverkehr der Wert eines
Goldfranken, ab 1. September 3,50 Papierfranken.
Die Zahl der Arbeitsloſen in England nimmt weiter zu.
Am 16. Auguſt betrug ſie 1 222 200, d. h. 50 667 mehr als am 11. Aug.
Nachdem der Lauſanner Vertrag von den betreffenden
Regierungen ratifiziert und auch vom Völkerbund beſtätigt worden iſt,
ſchickt ſich Italien zur endgültigen Annexion des
Dode=
kanes an. Dieſer wird als 66. Provinz dem Königreich ang=gliedert.
Nach den Abendblättern iſt anzunehmen, daß Muſſolini nun
doch an der Völkerbundstagung teilnimmt. Er würde am
3. September gleichzeitig mit Madonald und Herriot eintreffen und
am 7. September wieder heimkehren.
Wie aus Belgrad gemeldet wird, ſoll der ſüdſlaviſche
Ge=
ſandte in Rom nächſter Tage abberufen, und durch den
jetzi=
gen Geſchäftsträger in Berlin Balugdiitſch erſetzt werden.
Wie die Blätter aus Diraspol (Südrußland) melden hat das
dortige Revolutionstribungl 24 Mitglieder einer
anti=
revolutionären Organiſation zum Tode verurteit. Die Hinrichtung
wurde ſofort nach dem Urteilsſpruch vollzogen. Unter den Verurteilten
befand ſich eine Frau.
Der Kommandant des Handelshafens Leningrad (Petersburg)
hat über den Hafen wegen des ſchon einige Tage andauernden
General=
ſtreiks der Hafenarbeiter den Ausnahmezuſtand erklärt.
m
mit tobendem Lärm antworten, warnt der Präſident davor, noch
einmal eine ſolche Szene aufzuführen, wie am Vormittag. (Lebh.
Beifall bei der Mehrheit.)
Ueber das Reichsbahngeſetz wird dann
nament=
lich abgeſtimmt. Die Mehrheitsverhältniſſe bleiben
dieſel=
ben wie bei den vorigen Abſtimmungen.
Das Reichsbahngeſetz wird in einfacher Abſtimmung mit
248 gegen 174 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen.
Die Zweidrittelmehrheit iſt erſt bei der dritten Leſung
erforder=
lich. Ebenfalls angenommen wird das
Reichsbahn=
perſonalgeſetz.
Bei der Beratungüber das Mantelgeſetz erklärt
Abg. Schultz=Bromberg (Otſchnatl.), daß ſeine Fraktion ſich
Abänderungsanträge vorbehalte, falls der volksparteiliche
An=
trag, der eine Räumung der beſetzten Gebiete erheblich vor dem
15. Auguft 1925 fordert, angenommen werde.
Der volksparteiliche Antrag wird mit den Stimmen der
An=
tragſteller, des Zentrums und der Deutſchnationalen
ange=
nommen, ebenſo der Antrag von Renner (Otſch. Vpt.),
wenn die Anleihe nicht zuſtande kommt. Die
Demo=
kraten ſtimmten gegen die Anträge, nachdem Abg. Koch=Weſer
er=
klärt hatte, daß dieſe Forderungen ſelbſtverſtändlich ſeien und die
Regierung ſich bereits für dieſe Forderungen ausgeſprochen habe,
In der Geſamtabſtimmung wird dann
das Mantelgeſetz mit 248 gegen 175 Stimmen bei einer
Enthaltung angenommen.
Damit ſind die Abſtimmungen zur 2. Leſung des Gutachten=
Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag 10 Uhr
vormittags: Kleine Vorlagen und 3. Leſung der Gutachtengeſetze.
Auf die Tagesordnung geſetzt wird noch ein Antrag zum
Diäten=
geſetz, der im Falle einer Reichstagsauflöſung den bisherigen
Ab=
geordneten die Freifahrt bis zum Tage der Neuwahlen und noch
acht Tage nach ihr ſichert.
Schluß 129 Uhr.
legte er unter Herders treuer Mithilfe die letzte Hand an die
Neuausgabe ſeiner Werke, gleichſam abſchließend auch mit ſeiner
dichteriſchen Vergangenheit. Dann ſtahl er ſich weg aus dem
Kreiſe der Freunde, aus dumpf bannender Enge ſich
empor=
ringend zu Licht und Klarheit.
Im Felde. (Longwy 1792.)
Mitten aus der Welt der Licht= und Farbenerſcheinungen,
aus ſeinen optiſchen Forſchungen, hatte der wilde Kriegslärm
Goethe herausgeriſſen und ihn in den Mittelpunkt des
Lager=
lebens hineinverſetzt. Am 27. Auguſt war er, dem Herzog
fol=
gend im Feldlager der verbündeten Truppen eingetroffen, wo er
die Kunde vom Fall Longwys beſtätigt fand. Am folgenden
Tage ritt er in die beſiegte Feſtung ein: „So wunderlich tagte
mir diesmal mein Geburtsfeſt.” Aber der Wettergott ſchien
gegen die Verbündeten verſchworen. Mitten in „halberſtarrten
Erd= und Waſſerwogen” erhob ſich die Zeltwüſte mit ihren faſt
unpaſſierbaren Wegen. Dennoch herrſchte abends im großen
Leidenſchaft. Aber vergeblich ihr Kampf; ſiegreich triumphiert Zelte zuverſichtlichſte Siegesſtimmung; nur Goethe fühlte, den
Blick mehr dem rein Menfchlichen als dem Kriegeriſchen
zuge=
wandt, die ſtarken Unterſtrömungen, die ſich dem Heer der
Emi=
granten und ihrer Beſchützer gefahrdrohend entgegentürmten.
„Der Tag des öffentlichen Geheimniſſes.” (Karlsbad 1823.)
Ein Stätſommertag voll berückenden Zaubers, an dem die
Sonne noch einmal vor ihrer Herrſchaft Ende verſchwenderiſch
all ihr Gold verſtreut — ſo war der 28. Auguſt des Jahres 1823, ſprechen kommt: „Wie verwundert war ich 04 I.=
Ein Feſtag im höchſten Sinne, mit froher Wagenfahrt nach dem
Städtchen Elbogen begangen, ohne daß einer der Teilnehmer,
einen unausgeſprochenen Wunſch des Dichters ehrend, die
eigent=
liche Bedeutung des Tages betonte. So ward ihm dann von nahmen den jungen Doktor aus Frankfut noh
Goethe der Name „Tag des öffentlichen Geheimniſſes” zuteil.
und wie über jenen leidvoll ſeligen Marienbader und
Karls=
bader Sommertagen, deren Krönung er bedeutete, die jugendlich eine romantiſche Fiktion erheitert haten. Sie L
heiße Liebe zu Urike kon Lebetzow geleuchtet, ſo waren auch die= mit Geiſt und Munterkeit, eine Rittertafel yot.
ſes Tages Stunden von ihrem verklärenden, hoffnungsreichen Heermeiſter, zur Seite desſelben der Lanulek, N.
Abendſchein erfill. Doch in des Herbſtes ſinkenden Schatten er= tigſten Staatsbegmten; nun folgten die Vit.
ſtarb der gleich ſchöne Morgen, den er verheißen.
Ausklang. (Ilmenan 1831.)
Noch einmal, wie in den wildgärenden Weimarer
Sturm=
jahren, hatte ſich Goethe in das anmutige Tal Ilmenau geflüch= reichert hate.! Manches erinnert im Goches Sl.
der Aufſtellung ſeiner Koloſſalbüſte von David d’Angers gipfelte,
vom Nade Friens” zu befreien, ſüdwärts, italienwärts, in habner Berg, an deinen Fuß zurücke!” Und ein weltweiſer weſen verſchlang ſich noch ein ſeltſamer Ordel, ſis
Greis, einſam auf des Lebens ragendſter Höhe, war er noch ein=
Die Fraktionsſitzung
Deutſchnationalen.
Formulierung der Abänderungs=s
Berlin, 27. Aug. Die deutſchnationale Reig
trat am Mittwoch abend 9½4 Uhr zu einer
Frakti=
ſammen, um noch einmal zu der geſamten Lage in
heiten Stellung zu nehmen und die von dem
Schultz=Bromberg angekündigten Abänderungsan
bereiten. Es handelt ſich hier um einen in der
angenommenen volksparteilichen Antrag
telgeſetz, der unter anderem eine frü
mung der beſetzten Gebiete fordert.
faſſung in deutſchnationalen Kreiſen beſteht keine
daß ſich das Stärkeverhältnis, wie es ſich bei den
ſtimmungen gezeigt hat, in der dritten Leſung änd
der Abſtimmung ſind bekanntlich 248 Stimmen
Stimmen bei 1 Stimmenthaltung dagegen ab
Eine Zweidrittelmehrheit, wie ſie in dritter
iſt, iſt alſo nicht vorhanden.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion iſt na
dig vorhanden. Es fehlen nur die erkrankten
Schiele, Frau Behn, Lind und Hugenberg. Zu de
der Reichstagsfraktion iſt auch die preußiſche La
hinzugezogen worden. Die Abänderungsar
len erſt am Donnerstag bekannt g
Berlin, 27. Aug. Die Konferenz der 9
vorſitzenden der Deutſchnationalen
fand heute ihren Abſchluß. Von 42 Vertrete
niſation haben ſich nur drei für das Guta
geſprochen, davon einer bedingt, während alle
dagegen ausſprachen.
Reichstagsauflöſung im Falle der Nichte
Berlin, 27. Aug. (Wolff.) Amtlich. Der R
ler erſtattete heute vormittag dem Reichspr
Berichtüberdie pplitiſche Lage, in deren
ſich völlige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Reick
dem Reichspräſidenten ergab. Der Reichsprä
klärte ſich mit den Londoner Abmachu
verſtanden und ſtimmte dem Reichskanzler dari
unterzeichnung auch die Verpflichtung zur Ausſck
parlamentariſchen und verfaſſungsmäßigen Möglich
Verabſchiedung der zur Durchführung des Gutacht
lichen Geſetze in ſich ſchließt. Demgemäß erklärt
präſident dem Reichskanzler ſeinen Entic
Reichstag aufzulöſen, falls die zu be
den Geſetze nicht die erforderliche
finden.
Berlin, 27. Aug. Nach der Verabſchiedung
Leſung vertagte ſich der Reichstag heute abend uf
vormittag 10 Uhr. Im Reichstag herrichte
die Auffaſſung vor, daß am Donner
Reichstag aufgelöſt wird. Dieſer Eindrck
beſondere am Schluß der Plenarſitzung des Rie
ſtärkt. Von verſchiedenen Seiten wurde geforden,
träge, ſo zum Beiſpiel den Antrag über die Weite
der Freifahrtſcheine und Diäten ſt
d=
neten, ſowie einen Antrag über die Amneſtieho
Gefangener in der morgigen Sitzung votwegun 4.
mit ſie vor der zu erwartenden Ablehnung der 9
e=
des Londoner Schlußprotokolls angenommen weden
Der Zentrumsabgeordnete Gérard erklärte vou
tribüne, daß das Zentrum mit der Reichstagszauſö
Auch der Abgeordnete Schultz=Bromberg ſprich fi
licher Sitzung in dieſem Sinne aus. Er rief den K
die wieder von dem bevorſtehenden Umfall der Deuti
redeten, zu, daß das Haus ſich keinen Illuſionen hin
— Die Situation hat ſich ſeit geſtern erheblich geünt
geſpitzt. Auch bei der Reichsregierung iſt man der
daß mit einer Annahme wohl kaum mehr zu rechnen
Bürgerblockverhandlungen erſt nach der 2
Berlin, 27. Aug. Wie wir erfahren, ſind die
gen über eine Bürgerblockbildung angeſichts der 14
tung der Deutſchnationalen und der ganzen gegenh 1
lamentariſchen Lage ganz in den Hintergrund gedre 1
Die führenden Leute der Deutſchen Volkspartei ſte.
Standpunkt, daß nur für den Fall eines deutſchnat
ſich Weiterungen in dieſer Richtung nachher autonte
würden.
mal zu ihm zurückgekehrt, die Bilder froher Tage
beſchwörend und den Enkeln die teueren Stätten
dem Gickelhahn am einſamen Bretterhäuschen 18
mutsvollem Rückerinnern die Verſe, die er vor fal
zehnten hier geſchrieben: „Ueber allen Gipfeln ſt
Und leiſe, von Tränen übermannt, wiederholte der
warte nur, bald ruheſt du auch!”
* Goethe und die Wetzlarer Rit
Zu den charakteriſtiſchen Erſcheinungen de2
derts gehören die geheimen Geſellſchaften, deren Die
minder verſchwommen waren, die aber in der Led
meinſamer ganz beſonderer Bräuche und Zeiche.
ſtärkſten Zuſammenhalt fanden. Freimaurer, St
Iluminaten, ſie alle übten ihre Anziehungskraſt 0t”
ſie heute noch nicht ganz verloren. Fruh ſchan 50d
neben Geſelſchaften und Vereinigungen, deren De
Zeremoniell einen ſtark parodiſtiſchen Unterton diche.
es heute noch bei den ſehr bekannten und iehl
„Schlataffen” ausgebildet finden. Daß aich de 1.
in ſeiner Wetzlarer Zeit einer ſolchen Vereinigug. 2
iſt wenig bekannt, trotzdem der Dichter in Dichue.
heit” auf das Leben und Treiben der „Wetzlart, 2.
ſauertöpſiſchen Geſelſchaft ein drittes Audemiches
gegenſtprang.” An der großen Wirtstafel im „Krolt.
fen ſich die jüngeren Mitglieder des Neichsltahper
Geſtändnis freundlich auf, und es blieb ihm ſchon de
kein Geheimnis, daß ſe ihr mitägiges Beiſche.
eiennität; Fremde hingegen, die zuſprachen, Nd
unterſten Plätzen vorlieb nehmen, und ſüt ſe wer
meiſt underſtändlich, wel ſch in der Geſeſched.
außer den Nitterausdrücken, noch mit manchen Anbe.
auffallend an die heutigen ſchlarafiſchen Gebräuck
guch jeder ſeinen Ritternamen mit einem Beiworte.
Kötz der Redliche, „Aber”, fährt Goethe for, i di
2phiſch und myſtiſch ſein ſollte und keinen eigentlie
Nru ier 239.
Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 28. Auauſt 1924.
Saanerfauiſchen Wohlkandagne. De Kohen des Dopesplanes ſir Gngland. Die Räumung, der Dorinunder Done.
London, 27. Aug. (Europapreß.) Man erklärt im For=
New Vork, 27. Auguſt.
eign Office, daß entgegen der geſtrigen Meldung, Ramſay Mac= Blätter haben von dem Verſprechen Herriots, die Dort=
Von unſerem Korreſpondenten.
Seite 3.
Jokk/5 Davis fährt fort, ſeinen Gegnern in der Wahlkampagne
abnw s Tempo vorzulegen, ganz im Gegenſatz zu den
Republika=
n, dad ahr zu einem ruhigen Kampf geneigt wären. Seine
An=
heftig, daß General Dawes genug zu tun hat, ſie zu parie=
und.1 Initiative aus ſeiner Hand geriſſen ſieht, eine ſehr mißliche
Dar—: zu einem ſehr geſchickten Coup übergegangen. Er war ſo
an, er ch gegen den Ku Klux Clan vorzuſtoßen und den „
Nomi=
ten xepublikaniſchen Partei” direkt aufzufordern, gleichfalls
ſche.
Barx von Naſſen= oder religiöſen Vorurteilen erhebt oder
ver=
t, Rcsl bſtammung oder religiöſes Bekenntnis zur Eignungsprobe
ilt u T, welche an amerikaniſche Ideale glauben, wie ich es tue.”
wirls Bt nur bei Vollblutamerikanern, ſondern auch beſonders
Alux er und andere geheime Geſellſchaften vorgegangen ſind.
ſagte 1 Ku Klux Klan repräſentierte nur ein inſtinktives Suchen
er eif ihle Aufnahme fand.
Soolix) elber wird ſchwerlich den Handſchuh aufnehmen. Er kenn
als 2 Hent kaum gegen irgend eine Klaſſe von Bürgern
aus=
zu lel gewalttätige Demonſtrationen auf beiden Seiten
hervor=
bleibt der Sieg in dieſem Einzelvorſtoß zweifelhaft bei
3z uu kel unabhängige Politiker, welche zuerſt einen Sieg der Kohleninduſtrie fühlbar ſein dürfte.
krat,! v wahrſcheinlich hielten, geben zu, daß ſich ihre Chanen
Datku ben Tag beſſern.
bent genießt nach wie vor ſeinen Holidah auf ſeines
3. aber ſeine ländlichen Arbeiten vermögen ihm nichts zu
2 ar ſeine erſte Konferenz mit Preſſevertretern ſeit Antritt
trlu zeit hielt, empfing er ſie nicht in der Umgebung, wie
im 2 en Hauſe. Sein Sommer=Weißes Haus war ein großer
näßzuu geralän an Heuwenden auf „eines Nachbars Wieſe, und er trug
ſeinen gFeierlu it, als er in ruhiger, gelaſſener Rede über nationale und
falls dieſ atiorra WPolitik zu ſprechen begann.
nalitäu uben, von der er nach Blätterſchilderungen ſchon in
en holl „Er kam heute morgen von Chikago in New York an”,
„Blätten vtographen und =Reportern. Er ſchob ſie einfach mit
z neugu rsdrücken heftig beiſeite und weigerte ſich, interviewt oder
apſhool, zu werden. — Wütend aus ſeiner Pfeife qualmend,
er B. Verron auf und ab und erklärte, er wollte „doppelt
ver=
enn er ſich interviewen ließe. Er weigerte ſich auch hitzig,
ſchiedsloſen Händeſchütteln hinzugeben, wie man es von
g rten Politiker hier erwartet. Er überwies die Film=
—r Hölle und ſagte, es ſei ſchon ſchlimm genug, nach der
äſiderz rft umherzujagen; er brauche ſich nicht noch dadurch
M
lich zurz chen, daß er als Filmſchauſpieler poſiere. — Seine Kam=
=Manm 2 proteſtierten, er müſſe ſich den Gebräuchen von Poli=
M
B ang
tung g rit einigen „Hölle und Maria” ſpickend, entweder wolle
erl
enden und ir gfch Sforderungen amerikaniſcher Bankfirmen.
„ondl,27. Aug. Es verlautet, daß einige amerikaniſche
ere Bdirmen an Londoner Häuſer das Erſuchen gerichtet
n, ſie en ihre Zeichnungen auf die deutſche
Reparations=
he ink) ren, d. h. die Londoner Bankfirmen ſollen ſich
ver=
uten, U Amerikanern eine Art von Garantie oder Bürg=
für 7. eutſche Anleihe zu geben. Dieſes Erſuchen hängt
zulbar mu em wiederholt geäußerten Wunſch der Uebernahme
Bürgſoſt, ſeitens der Regierung zuſammen. Dieſer Wunſch
veryrm in Erfüllung gehen, da weder die amerikaniſche
2 oner Regierung ein Bedürfnis haben, neuerdings
Staatsanleihen zu übernehmen, nachdem ſie mit
gſchaſten im Kriege, ſo ſchlechte Erfahrungen
donald die Delegation der Grubenarbeiter erſt nach ſeiner
Rück=
kehr aus Genf empfangen werde. Dieſe Delegation wird
bekannt=
lich Macdonald ihre Befürchtungen über den Einfluß des
Planes Dawes aufdie engliſche Kohleninduſtrie
ausdrücken.
Der Vollziehungsausſchuß der Grubenarbeiter=Gewerkſchaft
wird ſich am Donnerstag in Hull verſammeln, um über die Lage
zu beraten. In Hull wird am Donnerstag und Freitag der
Kon=
greß der Trade=Union zuſammentreten.
Der diplomatiſche Redakteur des „Star” glaubt zu wiſſen,
llung rrehmen. Er ſagte: „Wenn irgend eine Organiſation, gleich= daß Macdonald ben Grubenarbeitern Geduld
em=
well Mamen ſie ſich gibt, ob Ku Klux Klan oder einen anderen, pfehle und daß er ihnen erklären wird, daß das Komitee für die
Ueberwachung der Handelsvertragsunterhandlungen nicht
nur deshals geſchaffen worden ſei, um die Folgen der Durch=
Betl 1 Tg öffentlicher Aemter zu machen, ſo tut ſie dem Geiſte führung des Dawesplanes auf die Lage der engliſchen
Indu=
rikan): Inſtitutionen Gewalt an und muß von all denen der= ſtriellen zu prüfen, ſondern auch auf die Lage der Arbeiter.
Der „Star” will ferner aus beſter Quelle wiſſen, daß Ramſah
„In de rt ein geſchichter Schachzug, der ihm viele Anhänger ſchaf= Macdonald der Anſicht ſei, der Plan Dawes könne evtl. zu dem
Schluſſe kommen, daß eine Regelung der Reparations=
Kathelr. Juden und Negern uſw., kurz bei allen, gegen die der frage unmöglich ſei und daß die Länder, die die
Reparatio=
nen erhalten, unermeßlichen Schaden erleiden werden. Mae=
Was— rte General Dawes tund. Auch er mußte ſich gegen den donald ſei nicht der einzige, der dieſer Anſicht ſei. Andere
Mit=
erkll e, und konnte nur durch gekünſtelte Wendungen mildern, glieder der Regierung teilten dieſe Anſchauung. Sie glauben
aber, daß es borteilhafter ſeinwird, Reparationen
eine= itung im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Geſetze, die zu zahlen, als ſolche zu erhalten und zwar deshalb,
ei vis feigen Politikern und Innehabern von Aemtern nicht fan= weil Deutſchland die Reparationen nur mit ſeinen Ausfuhr=
Abs”, ſei nicht der richtige Weg, die Geſetze zu erzwingen. — überſchüſſen bezahlen könnte. Wenn daher die Ausfuhrüberſchüſſe
zin tE ar gezwungen, dem Gegner Recht zu geben, und er tat recht bedeutend ſeien, ſo bedeute dies, daß es Deutſchland
ge=
och 1. — um keine Zeit zu verlieren —, lei einer Nede zur lungen ſei, auf Koſten des Auslandes viele Waren auf dem
aus=
erſtütgs4 Hes republikaniſchen Kandidaten ſür den Goubernenrpoſten ländiſchen Markte zu verkaufen. Die engliſche Induſtrie könne
u Nainu r ein Schützling der „Kappenritter” iſt. Kein Wunder, in dieſem Falle nur darunter leiden. Der Plan Dawes ſei ein
Verſuch, die Intereſſen Deutſchlands und der Allierten zu
ver=
einen. Macdonald ſei ferner der Anſicht, daß, wenn
Schwierig=
keiten auftreten ſollten, der Plan nicht als unabänderliches
Abkommen angeſehen werden dürfe, ſondern daß er nötigenfalls
hen r würde andererſeits durch eine Erklärung gegen den Klan revidiert werden müſſe. Der „Star” erklärt zum Schluß,
daß mehrere Mitglieder der Regierung der Anſicht ſeien, daß die
oben genannten Schwierigkeiten beſonders für die engliſche
Die Auswirkung des Dawesplanes auf Amerika.
New York, 27. Aug. (Europapreß.) Der Handelsſekretär
Hoover hat erklärt, daß der Dawesplan für die amerikaniſchen
Landwirte große Gewinne bringen werde, da die Nachfrage nach
uie Nay) füber einem Warenlager in der kleinen Landſtadt. Er amerikaniſchen landwirtſchaftlichen Produkten dadurch eine große
Steigerung erfahren würde. Durch die wirtſchaftliche
Wiederher=
hühnm dztalte k” große Schürze, ein Hemd ohne Kragen und einen ein= ſtellung Deutſchlands werde die amerikaniſche Induſtrie eine ziem=
Lemgemi zuickten 1 ohhut. Aber trotz alledem war kein Mangel an Würde lich ſtarke Konkurrenz erfahren. Die meiſten Induſtrien würden
aber dieſe Konkurrenz zufolge der überlegenen Organiſation der
amerikaniſchen Induſtrie nicht weſentlich zu fühlen bekommen.
erfordudenerim awes läßt ſich durch die Wahlkampagne nichts von ſeiner Die ſofortigen Folgen des Dawesplanes würden vor allem
phy=
ſiologiſcher Natur ſein. Die Hoffnung auf Stabiliſierung werde
n benu. Beratung der Sachberſtändigen ſo intereſſante Proben, das Vertrauen wieder herſtellen den Handel anregen und zur
bt eirri Treſpondent, und er hatte ſofort „lebhaſtel 20 Minuten Wiederherſtellung der normalen Verhältniſſe im internationalen
Handel führen. Hoover erklärte ſchließlich, daß die amerikaniſche
Regierung nicht beabſichtige, den Zolltarif in irgend einer Weiſe
abzuändern, um die Durchführung des Planes Dawes durch
Deutſchland zu erleichtern.
Ein Plan zur Regelung der interalliierten Schulden.
Paris, 27 Aug. (Wolff.) Wie die Chikago Tribune mitteilt,
iſt ein Plan für die Negelung der interalliierten
Schulden, ſoeben von gewiſſen amerikaniſchen Perſönlichkeiten, die
Europa in dieſem Sommer beſucht haben, durchgeſprochen worden.
Die=
ſer Plan, den Ed. Hurley, früherer Direktor des
ameri=
u fügerr! Stimmen ſammelten. Aber der General erklärte, ſeine kaniſchen Shipping Board und Mitglied der amerikaniſchen
Kriegsſchuldenkommiſſion, entworfen habe, ſcheine die Grundlage für
er I. zu oder ſich von der „verdammten Kampagne” zurück= die künftigen Beratungen zu bilden. Hurletz habe ſeinen Plan bereits
verſchiedenen amtlichen Perſönlichkeiten in Frankreich, England und in
Italien vorgelegt, die ihn gebilligt hätten.
Nach dieſem Plan betragen die franzöſiſchen Schulden an
Amerika drei Milliarden Dollar, dazu kommen noch die nicht
be=
zahlten Zinſen, die ſich bis heute auf eine halbe Milliarde Dollar
be=
laufen. Von dem Tage an, an dem der Dawesplan in Kraft tritt,
viel=
leicht vom 15. September ab. bleibt die Summe der Schuld für fünf
Jahre zinslos ſtehen. Nach Ablauf dieſer Zeit werde man die
finan=
ziellen Möglichkeiten Deutſchlands einer Prüfung unterziehen, um
feſt=
zuſtellen, ob Deutſchland die Summe von 2,5 Milliarden Goldmark, die
es an die Allierten jährlich bezahlen muß, erhöhen kann. Die
Zah=
lungen würden mit dem 6. Jahre 1930) beginnen und die franzöſiſche
Schuld würde von dieſem Augenblick an mit 3 Prozent zu verzinſen
ſein. Der Plan Hurleys ſehe eine Amortiſierung von einem Prozent
vor, die alſo 70 Jahre dauern würde, weiterhin ein gradweiſes
An=
wachſen der Zinſen bis zu 3½ Prozent in den letzten Jahren, wenn dank
der Amortiſationen das Kapital, beträchtlich vermindert iſt. So wären
jährlich 100 Millionen Dollar zu zahlen; 70 Millionen Zinſen und 30
Millionen für die Konſolidierung; die Hälfte dieſer Summe wäre in
bar, der Reſt in Sachlieferungen zu zahlen,
Grad hieß der Uebergang, der zweite des
Ueber=
s Uekk)rng, der dritte des Uebergangs Uebergang zum
gang 9—, nur wiederhole ich, daß auch nicht eine Spur
Zweck. d ar dieſen Hüllen zu finden war.” Wie in der
Schla=
ga wur : er Ritterſchlag unter Beobachtung beſonderer
Ge=
he erry, und man las dabei Abſchnitte aus ſogenannten
niſcheml chern, wie den Haimonskindern, die dazu
gerech=
zwurder” tveck des „erhabenen Ordens” war angeblich die
eidigr) des Rechts, die Rettung der unterdrückten un=
Ir”— Umgegend von Wetzlar wurden Dörfer zu
Com=
dens ernannt, ähnlich wie wir es bei den
ſtuden=
rfern” noch kennen. Eine Mühle ernannte man
den alten Müller zum Burgherrn; der Päſide
* hatte einen grotesken Hofſtaat, wie es etwa im
enenſer Burſchenſchaften und Landsmannſchaften
gibt. Da gab es außer einem Herzog Miniſter,
um) dere hohen Würdenträger. Die Ritterliſte erſchien
rachung, „nobel wie ein Reichstagskalender”. Als
er dieſer Rittertafel ſah man den aus Gera ſtam=
„IEtfried von Bretſchneider und den
braunſchweigi=
ſas caftsſekretär Gous an. Bretſchneider, zu
ver=
hem 9 aufgelegt, bat den gleichgeſinnten Goué, „den
hafter9 Etterorden zu erneuern, den dieſer vordem in
fenbüttl wo er das Amt eines Hofgerichtsaſſeſſors inne
bt, insäl en gerufen. „So entſtand unter allgemeiner
Be=
zung d4 — in Wetzlar rechtſchaffen langweilenden
Rechts=
tikanterk” wllizitanten und Legationsſekretäre, denen noch
ſtudentt! Uebermut in den Knochen ſteckte, dieſe
Ritter=
die ſüſ in mit Witz, Laune und Komment geſellig
ver=
nelte uu rheiterte. Goethe war 1772 Mitglied dieſer Runde.
ſpäteresl oter Gotter aus Gotha, dem Goethe ſich vorzüglich
loß, he” =ahrſcheinlich das oberſte Amt des Heermeiſters
3.
en höheren Graden „des Uebergangs” humani= eine Ernährung durch Muttermilch wohl ausgeſchloſſen wäre.
Ausdruck kamen, während die Maſſe der „Rit= Zwillinge könnten ſchwerlich von einer Mutter großgezogen wer=
Mn geieſen Mn Nein. Dde nian S auf deF unfe
Flied eines Studentenordens oder einer Sozietät
er war. Auch hier zeigt ſich eine gewiſſe
Nach=
terorden, wie es die damaligen ſtudentiſchen
Verbindungen auch taten. Ein Zuſammenhalten über die Stu,
dienzeit hinaus war damals einfach unbekannt. Selbſt Goethes
„kleine gkademiſche Horde” in Straßburg hatte ein beſonderes
Erkennungszeichen, jedoch keine ſonſtigen Zeichen korporativen
Zuſammenſchluſſes im heutigen Sinne. — Die Rittertafel hat
ſich einige Jahre hindurch lebendig gehalten; nach dem, was uns
überliefert iſt, nichts als den Charakter einer heiteren
gkademi=
ſchen Stammtiſchrunde zeigend. Mit Goethes Wetzlarer Zeit
bleibt aber ihr anſpruchsloſer Mummenſchanz eng verknüpft.
Roſander.
* Zum Tode von Dr. Th. Zell.
Einer der bekannteſten und populärſten Zoologen iſt mit Dr.
Zell, oder, wie er eigentlich hieß: Leopold Bauke, in Berlin
da=
hingegangen. Eine plötzliche Herzſchwäche raffte den 63jährigen
Mann in ſeiner Junggeſellenwohnung in der Goebenſtraße
da=
hin. Noch ſoeben erregte ſein neueſtes Buch „Der Schlaf des
Menſchen auf Grund der Tierbeobachtung” (Verlag Hoffmann
und Campe, Hamburg=Berlin) das größte Aufſehen. Hier glaubte
der Verfaſſer den Schlüſſel zur Löſung des großen Schlafrätfels
in dem unermeßlich langen Zeitraum, den der Menſch im
Ur=
zuſtande zubrachte, bevor der Sohn der Wildnis, der Menſch, ein
Haustier wurde, gefunden zu haben. Für alle Erſcheinungen des
Schlafes: Träume, Schlafloſigkeit, Schlafmittel, Heilkraft des
Schlafes werden hier neue Theorien aufgeſtellt, die gewiß nicht
ſogleich die Billigung der Wiſſenſchaft finden werden. Das
Ver=
dienſt von Dr. Zell liegt vielmehr in der Tatſache, daß er die
ab=
ſonderlichſten Fragen des Alltags im zoologiſchen Sinne
auf=
warf und zur Polemik herausforderte. Viele ſeiner Behauptun=
Laientum genorden, ein Beweis, daß Zell nicht nur ein Anreger,
idet. V. Graf Kielmannsegge und der junge Jeruſalem ſondern oft auch ein wahrhaftiger Erkenner war. In ſeinem
Brauny ig, das unglückliche Urbild des Werther, gehör= letzten Buch wirft Dr. Zell unter anderem auch die Frage auf,
mit klinll en Ritternamen dem übermütigen Kreiſe an, warum Säuglinge ſoviel ſchlafen. Wir wollen ihn für ſich ſelbſt
ver? Henen Grade haben die Freimaurerei als Vor= ſprechen laſſen, damit der Leſer die einfache, ja faſt naive Logik
Der eifriger Maurer geweſen ſein ſoll, hat daher des Verſtorbenen am beſten begreife: „Einmal würde ein nicht
Echtung entlehnt. Von manchen Seiten wird ver= oder wenig ſchlafender Säugling ſo viel Nahrung brauchen, daß
den, wenn ſie nicht ſehr viel ſchliefen. Bei den Tieren liegt die
Sache ebenſo. Auch hier zeichnen ſich die Jungen dadurch aus,
daß ſie mehr ſchlafen als Erwachſene. Es kann bei gewiſſen
Tie=
ren, wie Hunden und Katzen, nur die Befriedigung des
Nah=
rungsbedürfniſſes maßgebend ſein, denn die Abzehr von
Fein=
den kommt bei Raubtieren, nicht in Betracht. Eine Hündin,
TU. Paris, 27. Aug. Havas meldet halbamtlich: Gewiſſe
munder Zone am Tage nach der endgültigen Unterzeichnung des
Londoner Abkommens zu räumen, eine unrichtige
Dar=
ſtellung gegeben. Sie haben gemeldet, daß der Abzug der
franzöſiſchen Truppen am 2. September erfolgen werde. Das iſt
unzutreffend. Wenn der Reichstag die Londoner Beſchlüſſe und
die zur Ausführung des Sachverſtändigenberichts notwendigen
Geſetzesmaßnahmen rechtzeitig genug annimmt, um die endgültige
Unterzeichnung des Abkommens am 31. Auguſt zu ermöglichen,
ſo wird Herriot am 1. September den Befehl zur Räumung
Dortmunds erteilen. Doch muß, bevor die vollſtändige
Zurück=
ziehung der franzöſiſchen Truppen erfolgt, wegen der Sicherheit
der zahlreichen franzöſiſchen Ziviliſten, Ingenieure und
Eiſen=
bahner, die noch einige Zeit dienſtlich in der Gegend verbleiben,
noch eine gewiſſe Friſt verſtreichen. Angenommen, daß die erſte
Feſtſtellung der Reparationskommiſſion am 2. September
vor=
genommen wird und die zweite Feſtſtellung fünf Wochen ſpäter,
d. h. am 9. Oktober, ſo kann nach den Beſtimmungen des
Arti=
kels 5 des Londoner Abkommens die Ausbeutung der
Regie=
bahnen für Rechnung der Reichseiſenbahngeſellſchaft unter der
Kontrolle des Organiſationsausſchuſſes erſt 14 Tage nach der
zweiten Feſtſtellung, nämlich am 24. Oktober, beginnen. In
die=
ſem Augenblick wird der Organiſationsausſchuß laut Artikel 5
des erwähnten Abkommens ſich mit der Regie in Verbindung
ſetzen, um die Einzelheiten der Uebernahme der Regieeiſenbahnen
durch die deutſche Eiſenbahngeſellſchaft zu regeln. Die Uebergabe
der Eiſenbahnlinien wird etappenweiſe, ſo ſchnell es die
unge=
ſtörte Alwicklung des Verkehrs erlaubt, vor ſich gehen. Sie muß
innerhalb einer Friſt von ſechs Wochen, d. h. am 15. Dezember,
beendet ſein. Eine gewiſſe Zahl franzöſiſcher
Eiſenbahner muß daher in der Dortmunder
Zone wenigſtens bis Ende Oktober verbleiben.
Die letzten Beſatzungstruppen können aus dieſer
Ge=
gend erſt nach ihrem Aufbruch zurückgezogen werden.
Die Sitzung der Repfo vertagt.
Paris, 27. Aug. (Wolff.) Wie Havas mitteilt, iſt die
Sitzung der Repko, die heute ſtattfinden ſollte, vertagt
worden.
Wie mitgeteilt wird, werden die Delegierten der Repko
jedenfalls am Donnerstag vormittag eine offiziöſe Sitzung
abhalten, die ſich dann in eine offizielle verwandeln würde,
wenn man ſich über die Frage der Ernennungen einigen ſollte.
Unter den Perſönlichkeiten, die für den Poſten des
Pfänder=
kommiſſars in Frage kommen, nenne man an erſter Stelle
den italieniſchen Induſtriellen Pirelli, der tätigen
An=
teil an der Ausarbeitung des Sachverſtändigenplanes genommen
habe. Wenn die Londoner Abmachungen am 30. Auguſt
ent=
gültig unterſchrielen werden ſollten und die für die
Durchfüh=
rung des Sachverſtändigenplans notwendigen Geſetze durch den
Reichstag angenommen und im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht
werden ſollten, ſo erwarte man, daß die Repko die
erſteamt=
liche Feſtſtellung Montag, 1. September, machen werde;
damit würden dann mit dieſem Datum die in den Londoner
Abmachungen feſtgeſetzten Friſten zu laufen beginnen.
Die Konferenz der Kleinen Entente.
Belgrad, 27. Ang. (Wolff.) Die Zuſammenkunft
der Außenminiſter der Kleinen Entente findet am
27. und 28. Auguſt in Laibach ſtatt. Zur Beratung ſtehen
fol=
gende Fragen: 1. Wie ſoll ſich die Kleine Entente während der
Völkerbundstagung verhalten, wenn die Frage der Kontrolle
und der Rüſtungen der beſiegten Staaten, namentlich
Bulga=
riens, Ungarns und Oeſterreichs, behandelt wird? Die Klein=
Entente wird fordern, daß ſie in den mit der Kontrolle betrauten
Ausſchüſſen vertreten ſei, 2. Das Verhältnis der Kleinen
En=
tente zu Rußland: dabei werden die Tſchechoſlowakei und
Süd=
ſlawien für die Anerkennung der Sowjetregierung eintreten.
3. Die Folgen des Londoner Abkommens und der Wirkſamkeit
des Dawesplanes.
Der britiſche Standpunkt in der Abrüffungsfrage.
TU. Paris, 27. Aug. Der Londoner Berichterſtatter des
Matin” meldet, daß die britiſche Regierung dem
Völker=
bund ſoeben in einer Note ihren Standpunkt betreffend
die Einſchränkung der Rüſtungsausgaben
mitge=
teilt habe. Die britiſche Regierung iſt der Auffaſſung, daß dieſe
Ausgaben ſobald wie möglich unter Berückſichtigung der
Erſor=
derniſſe der nationalen Sicherheit eingeſchränkt werden müſſen.
Zum Schluß heißt es in der Note: Die Herabſetzung der
Rüſtungsausgaben wird erſt wirkſam, wenn ſie auf
Gegenſeitig=
keit beruht. Die britiſche Regierung iſt bereit, Vorſchläge in
die=
ſem Sinne zu prüfen. Die engliſchen Delegierten im Völkerbund
haben Anweiſung erhalten, dieſen Standpunkt in den
bevor=
ſtehenden Beſprechungen ausführlich zur Geltung zu bringen.
E
Füchſin, Wölfin u. dal. könnte niemals ein Dutzend Junge
groß=
ziehen, falls der Schlaf nicht das Nahrungsbedürfnis herabſetzte.
Der zweite Grund iſt folgender: Eine Horde, die ſich in der Nacht
irgendwo verſteckt hatte, könnte durch das Geſchrei der
Säug=
linge leicht verraten werden. Sind die Kleinen erſt etwas älter,
ſo können ſie durch einige Hiebe oder Katzenköpfe zur Vernunft
gebracht werden. Beim Säugling wären ſolche Mittel zwecklos.
Deshalb ſchläft er faſt immer, um die Horde nicht zu gefährden.”
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Ein Goethe=Erinnerungsblatt. Im
Selbſt=
verlag von Hermann Raſch in Darmſtadt, Emilſtraße 1, erſchien
der Fakſimiledruck einer Dichtung „Weimar” von Ernſt von
Wildenbruch. Der Druck iſt auf Karton nach einer
Auf=
nahme von Dr. Fritz Limmer in der L. C. Wittichſchen
Hof=
buchdruckerei gedruckt.
— Eine neue Univerſität in Italien. Mit
einem Koſtenaufwand von zehn Millionen Lire wird in Mailano
eine neue Univerſität errichtet werden. Die Lehrtätigkeit in
die=
ſer Univerſität ſoll ſchon im November dieſes Jahres
aufgenom=
men werden. Trotzdem ſich die kaum 100 Kilometer von Mailand
entfernt gelegene Univerſitätsſtadt Pavia ſehr energiſch gegen die
Errichtung einer Univerſität in Mailand geſträubt hat, iſt das
ſchon längſt geplante Unternehmen zuſtande gekommen. In
Mailand ſcheint ſchon deshalb eine Univerſität nötig, weil die
nördlich von Mailand gelegenen Teile von Italien und das
Teſ=
ſiner Gebiet keine Hochſchule haben.
— Der Radioklub Zürich veranſtaltet am 14. d. M.
gen ſind inzwiſchen längſt Allgemeingut von Wiſſenſchaft und einen Orientierungsvortrag für die Kantonspolizei mit
Demon=
ſtrationen verſchiedener Empfangsapparate. Als wir dieſe
Mit=
teilungen laſen, erinnerten wir uns, daß die „Dtſche Jur.=Ztg.”
im Maiheft 1924 anläßlich einer Beſprechung der Verordnung
zum Schutze des Funkverkehrs vom 8. März 1924 ſchrieb: „Der
Kriminaliſtik als einer techniſch=praktiſchen Wiſſenſchaft liegt es
im Gegenſatz zur theoretiſchen Rechtswiſſenſchaft ob, ſich der
zahl=
reichen Möglichkeiten praktiſcher Nutzanwendung für ihre
beſon=
deren Zwecke zu bemächtigen. Als ſolche bieten ſich neben der
ungeahnten Verbreitung von Nachrichten an das Publikum und
Fahndungserſuchen an behördliche Stellen auch die der
Uebermitt=
lung komplizierter fachtechniſcher Mitteilungen wie die
phototgra=
phiſche Wiedergabe von Fingerabdrücken nach dem Verfahren von
Prof. Korn. (Wie aus obiger Notiz hervorgeht, iſt man im
Kan=
ton Zürich bereits auf dem richtigen Weg. Wann wird
Deutſch=
land folgen? Aum. d. Schriftleitung.)
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Auguſt 1924,
Samstag, den 30. Auguſt und folgende Tage:
Beginn der Spielzeit 1924/25
Oepheum
Vergnügliche Abende
Eröffnungsgaſtſpiel: Kölner Volkstheater mit dem Operettenſchwank
(z. Zt. mit größtem Erfolg am Neuen Operettentheater Frankfurt a. M.)
10780)
V In der Haupt= u. Titelrolle: Der volkstümliche Kölner Komiker Karl Blaß MON
— Karien Verkehrsbüro — de Waal, Rheinſtr. 14 — Kadel, Zigarrengeſchäft a. d. Hochſchule
V Anfang 8 Uhr
bon d
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freier
Satzes
werti=
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die
ſtr.
k3
Darmstädter Volksbühne
Palast-Lichtspiele
5 Akte Lacherfolg wenn Sie
Pat und Patachon sehen in
näggen
Heute letztmalige Aufführung
des Großfilms
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Sommer, Bonne
und Studenten
bei den Aufnahnestellen der
Vexbände oder der
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[ ← ][ ][ → ] 28.
AUGUST
1749
Torre
Zum 175. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes
AUGUST
1924
WWedes Sute Herz ist das edle Getühl von der Natur gelegt, daß es für sich allein nicht glücklich sein kann, daß es sein Gltck
in dem Wokle anderer suchen muß.”
Unſer Goethe.
Von Dr. Paul Landau.
—ie wahre Unſterblichkeit großer Men=
Alſchen offenbart ſich darin, daß ihre
WWirkung auf die Nachwelt ſich wan=
Adelt, daß ſie immer wieder neue Kräfte,
neue Seiten entfalten. Es iſt, wie wenn
in ihr Werk Keime eines unbegrenzten
Wachstums gelegt wären; ſie beweiſen
res endige Macht, indem ſie im Fortleben jeder
Seits; jeder Generation in einem veränderten Bilde
erſchh ri. Kein anderer Geiſt zeigt dieſe
ſchöpfe=
riſche) ritwicklung, dieſe beherrſchende Stellung ſo
gewe wie Goethe. Er iſt die Sonne, um die ſich
bie 2 ungselemente des letzten Jahrhunderts bewegt
habeulrd fortbewegen werden, von der die Kulturen
eiche/ d. Wärme empfangen. In wechſelnder
Kon=
tellax), haben die verſchiedenen Epochen zu dieſem
Mitty rikt geſtanden, bald mächtig angezogen, dann
ied 4 bgeſtoßen, bald ſeinem Weſen zugewandt
Zder r abgekehrt. Nach der leidenſchaftlichen
Ver=
ſenkuxt einiger romantiſcher Kreiſe kam die
ver=
tänd d Je Ablehnung durch die Börne und Menzel,
ie W lutionäre des „jungen Deutſchland”. Goethes
00. urtstag, im Jahre nach der Vevolution, be=
Seichru wohl die ſtärkſte Abkehr, der Geiſter von
em .=ſtenknecht” und „Klaſſiker‟. Erſt die
über=
egemn räger der großen Ueberlieferung, ein
Her=
jannu imm und Victor Hehn, fanden wieder zu
ck, in deſſen Bahnen ein Gottfried Kellec
Heuſe ſchufen. Aber bald verdunkelten
an=
ken die reine Klarheit ſeines Weſens. Der
atur) mus war nicht goethefeindlich, aber
goethe=
keméi ugleich ſetzte ein äußerlicher Götzendienſt
un d8 ich in den Ausartungen der Gootho=Philo=”
e, eine zunächſt löbliche „Andacht am
Klei=
aber allmählich das Große vergaß und
letz=
en E3, nicht nur in dem „Goethes letzten
Hoſen=
nopfi rmmelnden Düntzer, ſondern auch in der
üſtens Teartenwirrnis der Sophien=Ausgabe
ver=
örpes urrde. So iſt auch der 150. Geburtstag kein
einesel kenntnis zu Goethe geweſen.
Wl/t nun unſer Goetho=Bild an ſeinem 175.
Veburn g? Unter welchem Aſpekt ſehen wir die
lonne9 Sthe? Iſt unſer Sinn ihr liebend und
ver=
ehenSl ewändt? Wenn man die wichtigſten Werke
er G.0 e=Literatur aus dem letzten Jahrzehnt
be=
achtest ird man dieſe Frage wohl bejahen dürfen.
bir 17 en heute den Olympier mit ganz anderen
ugen u. vor einem Vierteljahrhundort, und unſer Blick iſt
eſchärr)ro daß er die Weſenheit und Ganzheit ſeiner Erſchei=
Liefen ſeines Künſtlertums, den Kern ſeiner Perſön=
„Ghkeitt”, erfaſſen vermag. Der ungeheure Schutthaufen, den
ne in m rnarbeit erſtickende alexandriniſche Gelehrſamkeit
an=
ehäuft; te, iſt wieder abgetragen, und eine junge Wiſſenſchaft
dabud je wertvollen Bauſteine, die die Philologie ans Licht
eförd” in den großartigen Cempel einzubauen, in dem
ſoethesl, ild — majeſtätiſch und ſchön wie die Goldelfenbein=
Statue 9. Seus von Phidias — thronen ſoll. Dieſe
grund=
gendesl uigeſtaltung unſeres Wiſſens um Goothe iſt von
eini=
en beS, nden Künſtlern und Denkern vollbracht worden.
Dal ſte, der das neue, unſer Goethe=Bild, in großen
Um=
ſſen rr 2rhaft zeichnete, war Georg Simmel in ſeinem
Goethd ! 813). Mit dem weiten und ſcharfen Blicke des
Philo=
hinter der Fülle der Einzelheiten die Ideen ſucht,
der langen Neihe von Wandlungen der Goetheſchen
ntwickh x den Grundbegriff ſeiner Natur heraus, kümmerte
h nickhl r die Umwelt, um Modelle und Stoffe, in deren Aus=
reitun. an früher geſchwelgt hatte, ſondern fand in ſeinem
Verk G: Schlüſſel zu einem Weſen, in ſeinem Weltbild die
Ein=
eit ſeir! Senies. Goethes Allgemein=Menſchliches wird
Sim=
tel durN eine Schöpfung zum Ewig=Allgeſetzlichen. „Das iſt
18 uru ich Cröſtende und Erhabene an der Erſcheinung
e:9 agt er, „daß einer der größten und exzeptionellſten
chd ller Seiten genau den Weg des Allgemein=
Menſch=
g9 gen iſt. . . Er iſt die große Nechfertigung des
Mon=
turu us ſich ſelbſt heraus.” So iſt Goethe hier als die
Taltung des Begriffes Menſch dargeſtellt, der durch
Entſagung zur Harmonie gelangt.
ie) 2yriſierung einer Einzelperſönlichkeit zum allgemein
nr) 2ſen, in dem die ewigen Grundkräfte des Seins
bo=
walten, wird dann von Friedrich Gundolf in
mrirmentalen Goethe=Buch (1216) aufgenommen. Auch
densſ rh von der alten Form der Biographie ab, die die
ickſar rid Werke an einem zeitlich bedingten Faden
auf=
t urd er allem die äußeren Lebensvorgänge berückſichtigte.
es an „auf die Darſtellung von Goethes geſamter
größten Einheit, worin deutſcher Geiſt ſich verkör=
An die Stelle der pſuchologiſchen Ausdeutung
einzel=
gen und Erlebniſſe ſotzt er die große Schau ſeines
eines Ganzen: „Man muß Goethe als Ganzes
er=
ehe man es wagen darf, ſeine einzelnen Leiſ,
eislt zu deuten oder zu benutzen als Jormen Fines
ebens”. r, wo die „Geſtalt” Goethos, die Odee ſeines Genius,
m deuß” en aus ſeinen Schöpfungen hervortritt, bietet ſich
hm der 7/ Ff, aus dem er ſein Standbild als das des
vorzugs=
leiſe klol Hen Menſchen und Künſtlers formt. Auch hier wird
ſo das 2 kloſe, das Ewige ſeiner Erſcheinung ergründet; aber
dundolf=/ oſt eine Künſtlornatur und ein tieferer Kennor der
der abſtrakte Denker Simmel, weiß den Cypus
rSer blühenden Anſchauung des feinſten Erlebens und
Belens zu erfüllen. Sein Werk, das an einer gewiſſen
leidet, bietet doch gerade in dieſer Breite einen ſo
Keichtum an Gedanken, Formulierungen, Bildern,
ange hinaus die Grundlage der Goethe=Forſchung
Es iſt eine epochale Leiſtung die in drei großen
und Werden”. „Bildung” „Eutlagung und Voll=
Goethes Tagebücher.
Von Dr. Ernſt Ulitzſch.
endung” den Kosmos der Goethe=Geſtalt aufbaut, und in den
einzelnen Stadien ſeiner Werke, in den Erlebnisinhalten ſeines
Geiſtes, in der Entfaltung ſeiner ſchöpferiſchen Kräfte darſtellt.
Su gleicher Seit, als Gundolf dieſes urdeutſche, vom
Stand=
punkt unſerer Odeengeſchichte aus geſehene Werk abſchloß,
be=
ſchäftigten ſich zwei hervorragende Ausländer mit Goethe, wohl
die beiden ſtärkeſten Kritikter= Perſönlichkeiten unſerer Seit: der
Däne Georg Brandes und der Italiener Benedette Croco. Beide
wurden durch den Deutſchenhaß des Weltkrieges getrieben, aus
der verpeſteten Atmoſphäre des Cages in die reine Lebensluft
des größten Deutſchen zu flüchten. Crocos geiſtreiche
Cha=
rakteriſierung von Goethes Künſtlertum, zunächſt mehr für
Ita=
liener berechnet, iſt bezeichnend durch ihre Ablehnung der üblichen
Goothe=Literatur, durch ihre Betonung des Weſentlichen und
durch die Unbekangenheit, mit der vieles Nebenſächliche in ſeinem
Schaffen entſchloſſen beiſeite geſchoben wird. Aber viel
ſou=
veräner und großartiger kommt doch der internationale
Stand=
punkt bei Brandes zum Ausdruck. Auch er ſtrebt danach,
„die Perſönlichkeit Goethes aus der Solle zu entfalten,; aber
er zerlegt nicht die Werke in Gruppen, wie das Gundolf tut,
ſondern ſucht das Leben des Dichters als eine „einzige
Konfeſ=
ſion” zu begreifen, all ſein Cun und Denken in ſeine
Seelen=
geſchichte einzuordnen. Der reife Kenner der Weltliteratur, der
vielerfahrene Pſychologe hat in dieſem koſtbaren Buch — von
einer ganz anderen Seite als Simmel und Gundolf aus —
eben=
falls zur Umformung unſeres Goethe=Bildes beigetragen. Mit
erfriſchender Nückſichtsloſigkeit reinigt er es von allen Schlacken,
die eine blinde Verehrung nicht zu entfernen wagte, nennt ſeine
unbedeutenden Dichtungen ſchlecht und weiſt auf die Irrtümer
und Grenzen ſeines Denkens hin. Um ſo leuchtender tritt aber
dann ſeine Bedeutung hervor, das Wunder ſeines Genies, die
beherrſchende Stellung, die er innerhalb der Geiſtesſtrömungen
einnimmt und die ihn mit den höchſten Geſtalten der
Vergangen=
heit wie mit allen zukünftigen Meiſtern unauflöslich verknüpft.
Von dieſen Bahnbrechern eingeleitet, hat unn eine neue
Aus=
einanderſetzung mit Goeihes Weltanſchauung begonnen. Dem
Sug unſerer Seit entſprechend, wird vielfach mehr das Gotiſche
und Muſtiſche ſeiner Natur betont, das er durch die „Kriſe” der
italieniſchen Reiſe ganz überwunden zu haben glaubte und das
doch in ſeinem Altersſchaffen wieder hervortritt. Solche Wege
geht Ernſt Michel in ſeinen Vorleſungen über Goethes
Naturanſchauung, und vor allem Karl Juſtus Obenauer in
ſeinem tiefſchürfenden, begeiſterten Buch „Goethe in ſeinem
Verhältnis zur Neligion” und der Erläuterung des „fauſtiſchen
Menſchen”, wie er uns aus dem zweiten Ceil des „Fauſt”
ent=
gegentritt. Die künſtleriſch reiſte Darſtellung des neuen Goethe=
Bildes aber hat der Dichter Emil Ludwig in ſeinem
drei=
bändigen Werk geboten. Er findet den richtigen Mittelweg
zwiſchen der typiſch=allgemeinen und biographiſch=pluchologiſchen
Methode, um die anſchaulich=beſchwingte Erzählung dieſes
einzig=
artigen Lebens zu ſchaffen. Die „Geſchichte eines Menſchen”
will er geben, „die innere Welt eines Menſchenlebens aus allen
Sumptomen erneuern”; dazu benutzt er virtuos die ſeeliſche
Ana=
luſe, die zeitgeſchichtliche Stimmung, vor allem Goethes
Bekennt=
nis ſelbſt, und er hat mit echt dichteriſcher Darſtellungskraft ein
Goethe=Bild geſchaffen, deſſen lebensvolle Eindringlichkeit weit
alles übertrifft, was Frühere 7
verſuchten
rgendeine Ausgabe von Goethes
Wer=
ken pflegt im Bücherſchrank jeder
deut=
lſchen Familie zu ſtehen, die
einiger=
maßen auf Bildung hält oder die
lonſt=
wie zu einigen Bänden der Klaſſiſer
kam, was nicht ſelten auf dem Wege
der Schulprämien und der
Konfirma=
tionsgeſchenke geſchieht. Aber die „Werke” ſind ja
zumeiſt eine irreführende Bezeichnung für eine ſehr.
willkürliche Auswahl, die aus Gründen irgendwelcher
Kalkulation zuſtande kam. So bleibt denn auch von
Goethes Werk das meiſte denen verborgen, die ſeine
„Werke” beſitzen und niemals den Neichtum von
Goethes Welt auszuſchöpfen vermögen. In der
Wei=
marer Goethe=Ausgabe, die den Ehrennamen der
Großherzogin Sophie führt, deren Spende den Druck
der rund 150 Bände ermöglichte, nehmen die
Cage=
bücher eine ſtattliche Neihe von Bänden ein. Aber
der philoſophiſche Apparat, das Beiwerk der
Les=
arten, ſchreckt nicht ſelten jene Verehrer Goothes
ab, die anderes als wiſſenſchaftliches Quellenmaterial
in den „Cagebüchern” ſuchen. Eine beſcheidene,
nun=
mehr auch ſeit Jahren vergriffene Auswahl ließ der
Inſel=Verlag erſcheinen, aber für den, der Goethe
wirklich kennen will, iſt die Urſchrift der Weimarer
Ausgabe notwendig.
Von Goethes Cagebüchern, die ſich über 55 Jahre
ſeines Lebens erſtrecken, ſind nicht alle Bände
er=
halten. Aber ſo unerſetzlich auch die vernichteten ſein
mögen, wir freuen uns des reichen Beſitzes, der auf
uns überkam. Im 18. Jahrhundert gehörte es zu den
ſelbſtverſtändlichſten Dingen, daß man ein Tagebuch
führte und ſich ſo Nechenſchaft über lich ſelbſt gab,
auch wohl dem Gedächtnis eine Stütze bot, obgleich
dieſes noch nicht ſo vielfältig mit Wertloſem
über=
anſtrengt wurde, als es der Menſch unſerer Cage ſich
einprägen muß, um Erſparnis an Seit zu machen.
Goothes Cagebücher ſind nun ein einziger
Nechen=
ſchaftsbericht über ein Leben, wie es ähnlich reich nio
zuvor geführt wurde. Goothe ſchrieb dieſe Bücher
allein für ſich, ohne anfangs irgendwelche literariſchen
Pläne damit zu verfolgen. Auch ſpäter hatte er ſich
gegen einen Druck ablehnend verhalten; um ſo mehr
er ja, nachdem „Dichtung und Wahrheit” nur eine
Stappe ſeines Lebens darſtellte, die Fortſetzung in
dem Buche der „Cag= und Jahreshefte”, populär die
„Annalen” genannt, bot die die Extrakte der „
Cage=
buchnotizen bis 1822 ſind. Freilich werden darin wichtige Jahre
mit kurzen Bemerkungen übergangen, und Ereigniſſe, die uns
heute einſchneidend für Goethes Leben erſcheinen wollen, finden
gar keine oder nur nebenſächliche Erwähnung.
Viel klarer als aus den „Annalen”, bei deren
Veröffent=
lichung Goethe mannigfache Nückſichten auf noch Lebende
behin=
derten, ſpricht Goethes Erleben aus den „Tagebüchorn” zu uns.
Aber trotzdem nicht anders, nicht mannigfaltiger als aus den
dichteriſchen Werken. In den Tagebüchern iſt ſelten ein
Ein=
druck über die Ompreſſion hinausgekommen, ſelten die
lkizen=
hafte Form verlaſſen, ja nur eine Form in goetheſchem Sinne
er=
reicht worden. Was dieſe Cagebücher von denen ſeiner Seit
unterſcheidet, iſt eben die Knappheit des Ausdrucks, die allein
einen Eindruck in der kürzeſten Art wiedergeben will.
Aber aus der Kürze der Eintragungen läßt ſich der Neichtum
der Ereigniſſe ſchauernd erahnen. Goethe nahm nichts
unwich=
tig genug, um es nicht zu notieren, nichts zu wichtig, um ihm
mehr Raum einzuräumen. In ſeinem langen Leben hat er Codes=
und Geburtsdaten vieler Menſchen erwähnen müſſen, die uns
heute bedeutſam vorkommen und auch im Leben Goethes
Er=
eigniſſe geweſen ſind. Aber ihm waren dieſe Calſachen nichts als
Erſcheinungsformen, deren Weſen im Gleiten beſtimmt war. Der
Cod war ihm kein Abſchluß, wie die Geburt kein Anfang.
Dos=
halb verſtrömte ihm alles Leben zu kosmiſcher Jorm, deshalb
ſah er in den Ereigniſſen nur Variationen der Natur, die mit
dem ewig gleichen Stoff wechſelvolle Formen ſchuf. Und da ihm
nichts als die Natur größere Ehrfurcht entlockte, deshalb war
frühzeitig das große Schweigen in ihm, ohne das genialiſche
Na=
turen nicht zu denken ſind. Anders freilich war das Schweigen
ſeiner Jugend, als das ſeines Alters. Es war erſt ein Schweigen
der Ehrfurcht, und dann die Nuhe über den Sternen. Es iſt
manches in den Notizen der Jugend vermerkt, das ſpäterhin
fehlt. Wir können noch heute nachleſen, wieviel er als
Jung=
geſelle für Göttinger Wurſt und andere Dinge verbraucht hat,
wie die Genüſſe der Cafel in den Briefen an die Frau von Stein
eine Nolle ſpielen. Aber das iſt ſchließlich doch nichts anderes,
als wenn er ſich notiert, daß er Ottilien aus Karlsbad ein paar
Pfund Stecknadeln mitgebracht habe — nämlich die Abſicht, der
Exiſtenz in der irdiſchen Form eine irdiſche Baſis zu geben, ohne
die unſer aller Leben nun einmal nicht denkbar iſt. „Man muß
lich das Unangenehme vom Halſe ſchaffen, um angenehm leben
zu können,” antwortete Goothe zu Bertram, als dieſer ſeine
Verwunderung darüber ausſprach, mit wie kleinlichen Dingen ſich
dieſer erhabene Menſch befalſe.
Eine Ausnahme unter den Cagebüchern nimmt das von der
Italieniſchen Veiſe” ein. Aber es war von Anfang an für
Frau von Stein beſtimmt und iſt eigentlich nichts weiter als ein
großer Dialog mit ihr. Crotzdem ließ ſich Goethe dieſe
Aufzeich=
nungen von ihr zurückgeben und hat dies in einem Brief an
Her=
der, dem wohl auch in dieſes Cagebuch Einblick gewährt wurde,
ausführlich begründet. Erſt da die große Stille in ihm harfte,
alles Seitliche Ewigem Platz gemacht hatte, war Goethe weniger
ängſtlich in der Benutzung ſehr perlſönlicher Notizen. Für uns
Heutige, für die der Erhabene ein Muthos iſt, liegt kein Grund
irgend einer Beſchränkung vor. Denn es lebt auf dieſer Welt
kein Menſch mehr, den ſein Blick umfaßte, niemand, an deſſen
Ohr noch leine Stimme drang. Er iſt Ewigkeit für
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Auguſt 1924.
Numm
fi
Quad
meind
noch
über
ſtaltur
Zeit e
ung d
Fre=
Sa
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
tenſchule zu Worms, Dr. Guſtav Deggau, zum Oberſtudiendirektor ſtadt: Hugo Zimmer, Eiſenwaren, Darmſtadt, Hügelſtraßei Föll
an der Oberrealſchule zu Worms, mit Wirkung vom Tage des Dienſt=
Volksſchule daſelbſt; am 18. Auguſt 1924: der Lehrer an der Volksſchule Bleichſtraße 24: Chem. Fabrik „Effax”, Bensheim a. d. B.;
Ceno=
zu Darmſtadt, Heinrich Preſſer. zum Rektor an der Volksſchule (
Gar=
ten=Arbeitsſchule) daſelbſt; der Schulamtsanwärter Hermann Neu= Malzkaffeefabrik, Hähnlein a. d. B.; Gebr. Spör,
Schokoladen=
becker aus Sprendlingen, Kreis Offenbach, zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach; am 20. Auguſt 1994: der
Leh=
rer Ludwig Erb zu Lich, Kreis Gießen, zum Rektor an der Volksſchule
daſelbſt; am 91. Auguſt 1924: die Lehrerin im einſtweiligen Ruheſtand. Darmſt.; National=Regiſtrierkaſſen G.m. b. H,, Berlin; S. Lau=
Sophie Seriba, zu Offenbach zur Lehrerin an der Volksſchule daſelbſt, denheimer Nachf, Zigarrenfabrik, Darmſtadt; ferner der von der
an der Volksſchule zu Weſthofen, Kreis Worms, Chriſtian Faatz, wegen
geſchwächter Geſundheit vom 1. Juli 1994 abz am 9. Juli 1924: die Leh= Firma, ſowie die anläßlich der Handelsſchau veranſtaltete und
rerin an der Volksſchule, zu Mainz, Maria Kühner, auf ihr
Nach=
ſuchen vom 1. Auguſt 1924 ab. — Auf Grund des Art, 1 des heſſ.
Per=
ſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember 1923, in Verbindung mit Art. 3 der
Perſonglabbauverordnung des Reiches vom 27. Oktober 1923 iſt am
der Volksſchule zu Mainz, Maria Gerecht. — Auf Grund des 8 1 des Schwanendrogerie Otto Walther, Gardiſtenſtraße.
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19.
Dezember 1923 tritt am 1. Oktober 1924 in den dauernden Nuheſtand:
die Handarbeitslehrerin im einſtweiligen Ruheſtand, Anna Graf, zu dieſem Thema ſprach, ſo ſchreibt man uns, am Donnerstag im gut be=
Darmſtadt.
* Erledigt ſind: 4 Schulſtellen für 3 evangeliſche Lehrer und eine
ebangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in Groß=Gerau.
Dienſtwoh=
nung iſt nicht vorhanden. Mietwohnung für einen verheirateten Lehrer
iſt zunächſt nicht erhältlich; 3 Schulſtellen, je eine für einen evangeliſchen
Lehrer, eine evangeliſche Lehrerin und eine katholiſche Lehrerin an der
Volksſchule in Rüſſelsheim, Kreis Groß=Gerau. Dienſtwohnung iſt nicht
vorhanden, Mietwohnungen für verheiratete Lehrkräfte ſind nicht
erhält=
lich: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule
in Dornheim, Kreis Groß=Gerau. Dienſtwohnung iſt nicht frei,
Miet=
wohnung nicht erhältlich; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lerser
an der Volksſchule in Oppenheim, Kreis Friedberg; eine Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Heuchelheim, Kreis
Bü=
dingen; Dienſtwohnung iſt vorhanden, aber noch nicht frei; eine
Lehrer=
ſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Rödgen, Kreis
Friedberg; eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer an der
Volks=
ſchule in Meſſel. Kreis Darmſtadt. Wohnung für einen verheirateten
Lehrer zurzeit ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für eine evangeliſche
Lehrerin an der Volksſchule in Ober=Ramſtadt, Kreis Darmſtadt; eine
Lehrerſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in Nieder=
Namſtadt, Kreis Darmſtadt; eine Lehrerſtelle für einen freireligiöſen
Lehrer an der Volksſchule in Mörfelden, Kreis Groß=Gerau.
— Ehrung. Der Hiſtoriſche Verein für Heſſen ernannte den
um die Erforſchung der Vorgeſchichte und der römiſchen Zeit der
Wolff in Frankfurt a. M. anläßlich ſeines 80.
Geburts=
tages zum Ehrenmitglied.
führung des reizenden Luſtſpiels „Die ſelige Exzellenz” das beſeitigt, daß für einige Gruppen der Eiſenbahnbeamtenſchaft das
Be=
der hier noch unbekannte Heidelberger Autor, Julian Landau, mit ſeinen
drei ehelichen Komödien „Derlila Handſchuh’, Abrechnung” die Unterbewertung der Eiſenbahnbeamtenſchaft in beſoldungstechniſcher
und ,Befuch in der Nacht”, die er unter dem Titel „Das
Reifenſpringen” zuſammengefaßt hat, zu Wort. Die erſt vor
kurzem erfolgte Uraufführung brachte dem ausgezeichnet gearbeiteten
Werkchen vollen Erfolg. Heinrich Rüthlein, deſſen früheren
Verke beſonders Der Glasſchrank”, hier immer großen Beifall fanden, überlange Dienſtſchichten der Eiſenbahnbeamtenſchaft erzielt werden
aber ſtets nur auf Dilettantenbühnen geſpielt wurden, kommt nun auch
wird am Samstag (Nachtvorſtellung) unter Franz Sauers Regie
ur=
tag und Sonntag von dem Darmſtädter Publikum in zwei Glanzrollen; bekennen.
„Im weißen Rößl”, Blumenthal und Kadelburgs ausgezeichnetes
meiſter als Gäſte neu einſtudiert, Außerdem wird. Die vertagte welcher der deutſche Muſikerverband mit miniſterieller Genehmigung
Nacht” als letzte Vorſtellung in dieſer Spielzeit am Sonntag nacht noch Vorklaſſen für Schüler von 14—16 Jahren eingerichtet hat, die mit
einmal wiederholt.
Geburtstag eine Morgenfeier in der Landesbaugewerkſchule ſtatt, gabe gemacht hat, die jungen Leute in mindeſtens dreijährigen Kurſen
Proben im Martinsſtift, Müllerſtraße wieder aufnehmen. Die Mit= zu führen, iſt abhängig von dem Ergebnis einer Eignungsprüfung.
glieder werden hierzu eingeladen und hoffentlich werden weitere ſtimm= Anfragen in Ausbildungsfragen und Anmeldungen für die
Oktober=
begabte Gemeindemitglieder ſeine Reihen verſtärken und die idealen aufnahme wolle man bis 15. September an den Deutſchen Muſiker=
Aufgaben fördern helfen.
— Zur 3. Steuernotverordnung. Von deutſchnationaler Seite iſt
be=
zialdemokratiſche Partei des heſſiſchen Landtages am 98. 3
gebracht hat, die Regierung zu erſuchen, im Reichsrat für die alsbaldige
forderlich, auf dem Wege der geordneten Geſetzgebung geregelt ringen iſt dies vorgeſehen. Die Reitner verlangen in dieſer Beziehung b
werden.
— Handelsſchau 1924. In unſerem Bericht in der
Sonntags=
nummer über die zurzeit im hieſigen Orangeriegarten
ſtattfin=
dende Handelsſchau ſind nach dem Verzeichnis nur die Ausſteller ſeiner erſten ordentlichen Mitgliederverſammlung
in der großen Ausſtellungshalle I benannt. In der Halle II
haben ausgeſtellt: Teigwaren= und Zwiebackfabriken A.G., Bad. Wahl des ſatzungsgemäßen endgültigen Vorſtondes
E Ernannt wurden am 17. Juli 1924: der Studienrat an der Gleond= Homburg v. d. H.; Heſſiſche Papierinduſtrie Nicklas u. Co., Darm= vorgenommen wird. Herr Generalintendant Leaak
antritts ab; am 16. Auguſt 1934: die im einſtweiligen Ruheſtand befind= u. Schmalz, Fabrik von Seifenpulver und chemiſch=techniſchen
liche Lehrerin Eliſabeth Diehl zu Offenbach zur Lehrerin an der Produkten, Bruchſal i. B.; Roetherdruck G.m. b. H., Darmſtadt, tereſſieren, beizutreten und an der Verſammlung te
vis=Nährmittelwerke G. m. b. H., München=Oſt; Wilhelm Edel,
fabrik, Barleben b. Nagdebg.: Joſ. Deutſch, Kaſſenſchrankfabrik, macht, daß die Anmeldungen bis 5. Sehtember er
Darmſtadt: G. C. Klebe A.G., Papierwarenfabrik, Eberſtadt b. Alles Nähere ſiehe Anzeige in der heutigen Ausgal
* In den Ruheſtand verſetzt wurde am 20. Juni 1924: der Lehrer Firma Hermann Wiesler, Butzbach i. Oberh, im Betrieb vor= Frankenhauſen. Dortſelbſt findet an dieſem Tage
geführte Webſtuhl nebſt einigen Erzeugniſſen genannter
ſich großen Zuſpruchs erfreuende großzügige Tombola. — Das
am Dienstag abend veranſtaltete prachtvolle Feuerwerk, das
all=
gemeinen Anklang fand und einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen
1. Auguſt 1984 in den einſtweiligen Ruheſtand getreten; die Lehrerin an hatte, nurde geliefert und geleitet von der Darmſtädter Firma
— Die Zukunft der Eiſenbahnbeamtenſchaft im Lichte des
Sachver=
ſtändigengutachtens bei der Aktiengeſellſchaft Deutſche Reichsbahn. Zu
ſetzten Saale des Reſtaurants Sitte der ſtellvertretende Vorſitzende des
Gewerkſchaftsbundes Deutſcher Reichsbahnbeamten,
Eiſenbahnoberinſpek=
tor Kuhlmann aus Berlin. Der Redner betonte, daß die
Sachver=
ſtändigen Acworth und Levereve hinſichtlich der rechtlichen Verhältniſſe
der Eiſenbahnbeamtenſchaft die Forderung erhoben, daß der Betrieb 8½4—12½ Uhr ausbezahlt. In Ausnahmefällen kann
nicht durch unmittelbare Reichsbeamte, aber auch nicht durch Angeſtellte
verſehen werden ſolle; die Rechtsſtellung der Veamten der
Aktiengefell=
ſchaft Deutſche Reichsbahn müſſe ein beſonders geartete ſein. Eine
Be=
ſtimmung dr neuen Perſonglordnung beſage, daß der künftige
Neichs=
bahnbeamte bei genügender Leiſtungsfähigkeit in den Warteſtand verſetzt
werden könne, jedenfalls wird er auch in dieſem Falle gezwungen
wer=
den können, ein Amt von niedrigerem Nange und Dienſteinkommen
an=
zunehmen. Hier müßten ganz beſondere Sicherungen getroffen werden,
damit die Eiſenbahnbeamtenſchaft vor Willkür geſchützt ſei. Die
Per=
ſonglabbauverordnung habe in ihrer Auswirkung dieſen Schutz als
beſonders notwendig erwieſen. Man trage ſich auch mit dem Gedanken,
eine Art wie Gewinnbeteiligung der Eiſenbahnbeamtenſchaft im neuen
Unternehmen einzuführen, um das Unternehmen zur höchſten
Wirtſchaft=
lichkeit zu bringen. Während bei der Tarifgeſtaltung vielfach ſtaats=
und wirtſchaftspolitiſche Geſichtspunkte beſtimmend geweſen ſeien, werde
in Zukunft der Geſichtspunkt eines möglichſt höheren Ertrags aus dem
Betriebe den Vorrang haben. Dies bedeute eine ſchwere Belaſtung von
Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft, unter der die geſamte
Volks=
wirtſchaft ohne Zweifel ſchwer zu leiden haben werde. Der deutſche
Charakter der Aktiengeſellſchaft Deutſche Reichsbahn ſei geſichert, wenn=
Wetterau ſeit Jahrzehnten hochverdienten Profeſſor Dr. Georg gleich auch ein ſtarker Einfluß des Auslandes im Verwaltungsrat nicht
zu vermeiden geweſen ſei. Ferner trage man ſich mit dem Gedanken,
für das Perſonal zur Erzielung höchſter Leiſtungsfähigkeit beſondere
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Heute iſt die letzte Auf= Leiſtungszulagen einzuführen. Die Gefahr ſei leider noch nicht ganz
bei Publikum und Preſſe ſo ausgezeichnete Aufnahme gefunden hat. In rufsbeamtentum nicht zu halten ſei. Man müſſe wünſchen, daß die wurde. Die dadurch beſonders ſchwierigen Maurerarbe
einer einmaligen Aufführung kommt morgen, Freitag Arbeiten des Dienſtpoſten=Bewertungsausſchuſſes unter Leitung des ausgeführt von der Firma Dornbach u. Riedel; die Inſtalla
Direktors Keppler in Nürnberg zum baldigen Abſchluß kommen, damit
Beziehung endlich ein Ende finde. Der Redner warf noch einen Nück= ausgezeichneter Weiſe. Die Hauptarbeit beim inneren Aus
blick auf die ſoeben in Freudenſtadt beendigten Verhandlungen über eine
Abänderung der Dienſtdauervorſchriften. Es gehe nicht an, daß in der
neuen Aktiengeſellſchaft die Erträgniſſe durch ſchlechte Bezahlung und
ſollen. Bei den kommenden Beamtenrätewahlen am 5. und 6. September, beck u. Brauner (Dampfheizung), Fa. Schepp (Linkruſt),
einmal im Landestheater im Rahmen der Sommerſpielzeit zur Auf= für den Bereich der Deutſchen Reichsbahn muß ſich die Beamtenſchaft
führung. Sein neueſtes Werk, ein Schwank, „Das Schützenfeſt”, unter Ausſchaltung der Parteipolitik auf den Boden des Berufsbeamten= arbeiten), Fa. Ludwig Pohl (nſt. und Kloſettanlagen) 9
i=
tums zur parteipolitiſch und religiös neutralen Richtung des Gewerk= Wolf, Schloſſermeiſter Heinzerling, Dachdeckermeiſter Shüſer
aufgeführt. Bruno Harprecht verabſchiedet ſich am Sams= ſchaftsbundes Deutſcher Neichsbahnbeamten im Deutſchen Beamtenbund
— Der Vorbereitung auf den Orcheſtermuſikerberuf dient die wuchtig, aber ruhig und vornehm daſteht.
Luſtſpiel wird zu dieſem Zweck mit Frieda Eichelsheim und Haus Bau= Orcheſterſchule der Staatlichen Akademiſchen Hochſchule für Muſik, zu
Beginn des Winterhalbjahres in das vierte Jahr ihres Beſtehens ein= Die blerunier erſchelnenden Noiizen ſind ausſchließlich als Hlnweiſe M1409 21
treten. Die Wahl des Muſikerberufes iſt unter den heutigen wirt=
— Goethe und Darmſtadt. Wir weiſen nochmals auf den heute ſchaftlichen Verhältniſſen und mit Rückſicht auf die hohen
Anforderun=
abend 8 Uhr pünktlich in der Aula der Landesbaugewerkſchule ſtatt= gen, die in der neuzeitlichen Drcheſtermuſk geſtellt werden, nur Be= Hauptgruppe Darmſtadt. Die SebztemberMonasberſanlt
findenden Vortrag von Dr. Hermann Bräuning=Okttabio über Goethe gabten anzuraten. Bei hervorragenden Leiſtungen ſind indeſſen die nicht am 6. Sebtember, ſondern am Mittwoch den 2. Sctiub
und Darmſtadt hin. — Am kommenden Sonntag, 114 Uhr Ausſichten auf auskömmliche Eriſtenz, beſonders für Bläſer, 3. Zt. im Vereinslokal ſtat. Diefenigen Mitglieder, welhe ſl4.
vormitags, findet zur Feier der Uſhjährigen Wiederkehr von Goethes, nicht ungünſtig. Die Aufnahme in die Anſtalt, die es ſich zur Auft tember an der ulanenfeier in Aſchaffenburg beteligen 10l
— Martinskirche. Dienstag, den 2. September, abends, wird der bis zur Reife für den Eintritt in den Beruf, bzw. zum Eintritt in die
Kirchengeſangverein der ebangeliſchen Martinskirche ſeine wöchentlichen Inſtrumentalklaſſen der Hochſchule zwecks ſoliſtiſcher Weiterbildung
Verband, Verlin SW. 11. Bernburgerſtraße 31, richten,
3 Regelung der Fürſorgepflicht für Kleinrentner. Der Reichstag
kanntlich der Antrag im Reichstage geſtellt worden, die 3. Steuernotver= hat in der Sitzung vom 25. Juli 1934 einſtimmig einen Antrag des „Mutter” kommt ab Freitag zur Vorführung. Eint Mt
ordnung mit Wirkung vom 30. Sebtember 1924 aufzuheben. Es 9. Ausſchuſſes angenommen, in welchem die Erlaſſung reichsrecht= wächſt hier vor unſeren Augen durch viel Mutterleid und ſar,
erſcheint deshalb nicht unzweckmäßig, darauf hinzuweiſen, daß die ſo= licher Vorſchriften über das Verfahren gefordert wird. In dieſem freuden, durch materielle Not und Kinderundank zur Beſet
Verfahrensgeſetz muß als zwingende Vorſchrift feſtgelegt moraliſierenden Symbols. Neben der von Marh Cart he
März 1924 im heſſiſchen Landtage (Druckſ. Nr. 1020) den Antrag ein= werden, daß den Kapitalrentnern und ihrer Vertretung, dem Deut= dargeſtellten Mutter ſpielen ein nichtstueriſcher Mann ud
ſchen Rentnerbund E. V.,) das Recht auf eine maßgebende Ver= heuchleriſcher Sohn und als Gegenſtück deſſen innerlich he
Aufhebung der 3. Steuernotverordnung einzutreten und dahin zu wirken, tretung in den Fürſorgeverbänden und den Be= vom wilden, zügelloſen Schulknaben zum tüchtigen, aufreht
daß die in der genannten Verordnung behandelten Materien, ſoweit er= ſchwerdeſtellen zuſteht. In der Ausführungsverordnung für Thü= ter herangereiften Bruder die Hauptrollen. Eine glſchduch
Gleichſtellung mit den Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen. und Arbeit. Jugendliche haben Zutritt.
Urschen A.
Steigent sleh gan Tag 21 Tad Wer Massil gfobiett, ist entzückt
vorden wutzig Sussen dutt, hervörgeruten durch das
räfft-
niente Mschunggnezent ältertahrenen Tachteute. Die Wässllz
MAischung enthäft nur ausgewählr rassige 1abake aus den
hochkultiwienen onientalischen lauakaistaikfen.
— Der Verein der Freunde des Heſiſchen Landestben
Mitglieder auf heute, Donnerstag, den B. ds. Mts
des Landesthenters (Eingang Oſtſeite) ein. Der vorla
einen kurzen Bericht über ſeine ſeitherige Tätigkeit
kurzen Anſprache in großen Zügen, ſein Progran
Verein bittet wiederholt alle diejenigen welche ſie
— Darmſtädter Volksbühne. Die gutbeſuchte
Fürſtenſaal hät gezeigt, daß in allen Kreiſen großes
neue Vereinigung beſteht. Es wird nochmals darauf
— Die Wanderabteilung der Turngemeinde 1818
nächſten Sonntag, den 31. Auguſt, eine Halbtags
ſtatt, an welchem ſich viele junge Turnerinnen und g
gemeinde beteiligen. Da dieſe Wandernug nur ganz
rungen an die Teilnehmenden ſtellt, ſo iſt auch den
gewohnten Mitgliedern Gelegenheit geboten, einen
mittag in dem herrlich gelegenen Frankenhauſen zu
ſonders die Angehörigen der Turnerinnen und Turne
ſich an dieſer Wanderung zu beteiligen und die Le
Jugend bei dieſem Wetturnen bewundern. Es wird
auch recht biele ältere Mitglieder an dieſer Wanderung
ſind herzlichſt willkommen. Abmarſch pünktlich
brunnen am alten Friedhof.
— Die Bezüge der Staatsbeamten i. R. und Hinter
Staatsbegmten werden bei der Landes=Hypothekenbant
tigten, deren Familiennamen beginnen mit den Buchſ
Samstag, 30. Auguſt, 9—3 am Montag, 1. Septembe
teilung abgeſehen werden. Die an beiden Tagen Verhink
ihre Bezüge noch am Dienstag, den 2. und Mittwoch,
in Empfang nehmen.
Auszahlung der Penſions=, Wartegeld= und Hi
bezüge ehemaliger Eiſenbahnbeamten. Die Auszahlung de
bezüge erfolgt ab Samstag den 30. Auguſt bei
Darmſtadt Hbf. von 8—12 Uhr vormittags und 2—h uhr
— Bei der Oberpoſtkaffe werden die Bezüge der Nuh
Wartegeldempfänger ſowie der Hinterbliebenen für Se
Samstag, den 30. Auguſt, ausgezahlt.
— Beim Verſorgungsamt findet die Zahlung der Pe=
Kriegsbeſchädigtenrenten) am Samstag, den 30 Auguſt vor
mittags bis 12½ Uhr nachmittags, ſtatt. Die Montag, den
nicht abgeholten Penſionen werden am Dienstag, den 2.
koſtenpflichtig zugeſandt.
— Alte Poſt. Man ſchreibt uns: Ein Lokal, das von jel
ſtadt einen guten Namen hat, erſcheint heute ſeinen Beſuch
Gewande. Nach den Plänen und unter der Leitung de
Herren Stumpf und Oſterrath iſt das Lokal. „Alte Poſ”
ausgeſtattet, gemütlich und größer wiedererſtanden, ſo daß
die Beſucher aufnehmen kann, die früher keinen Katz ſin
Viel Arbeit und tüchtige Arbeit iſt geleiſtet worden,
Reſtaurationsbetrieb während des ganzen Umbaues gufr
die Firma Auguſt Wilk. und ſorgte für ruhige, dem Auge
Beleuchtung. Die Stuckarbeiten erledigte die Firma Vil
Firmen Made und Grünewald zuz erſtere hatte ſämtliche
(Fenſter, Türen und Wandbekleidung), letztere die ſchwiert
ſo ſchöner geratene Ausmalung fertiggeſtellt. Ferner ſi
Gelingen des Werkes beteiligt: Fa. Alter (Fenſterdekorgion
(Inſt. des Bufetts), Fa. Krug (Tapezierarbeiten), Fa. Scmt
meiſter Preußner, Glaſermeiſter Werner, und die Firme
Thümmel, die das Portal der „Alten Poſt” neu erſtellte, ſo
Lokale Veranſtaltungen.
imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Ail.
— Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde:O
gebeten, ſich erneut bei dem Schriftführer oder im Vereiölcke
ſammlungsabend zu melden.
Kunſfnotizen.
Ueber Werte, Künfier und Unfſieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſteheder
geſchſeht, behält ſich die Redalfion ibr Urteſ vol.
— Palaſt=Lichtſpiele. Der erfolgreichſte Fillt
burtstagsfeier beſchließt verſöhnend dies Muterdgfein 10 2
G
(Am Vikt
gut möbl.
zimi
Han beliebieht
UATE EIAT
I. ZimmerK
Georgenſtraße 9. be!
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Fremdenheim,
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ſtr. 45, Laden, (966a
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Herrn zu vm /*24645
Ohlyſtr. 58,
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Hermannſtr. 14, pt.
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od. Kaufmann ſofort!
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Mauerftr. 19,94.,I
b. Mog, ſchön möbl.
Zimmer an Dame
od, Herrn zu vm. 4*
„el. Zimmer
ſofort abzugeb", nur
an Beamten Näheres
Geſchäftsſt. (24386id
OM
Ulrich beſt. möbl.
Herren= u. Schlafz. au
(*24618d1
ans
[ ← ][ ][ → ]Qimer 239.
Anauſt 1924.
Scite 2
Aus Heſſen.
Herſtadt, 26. Aug. Am Samstag abend ſprach im Saale Zum
darr /ter Hof Landtagsabgeordneter Storck= Darmſtadt in einer
öffen/ ri Verſammlung über das Thema „Die Ziele und Aufgaben
des 2 3banners Schwarz=Rot=Gold‟. Die Ausführungen des Redners
erntesl ebhaften Beifall und bewirkten, daß die Gründung einer
Orts=
grup. z des Reichsbundes Schwarz=Rot=Gold vorgenommen werden
konnz/ eber 50 Anmeldungen als Mitglieder zur Ortsgruppe wurden
abgest. In der ſich an die öffentliche Verſammlung anſchließenden
Mitgw =verſammlung wurden geſchäftliche Angelegenheiten beſprochen
und —en und die Wahl des Vorſtandes vorgenommen. Es wurden
fewä- Georg Janſohn als Vorſitzender, Georg Fiſcher als
Schrift=
ühre- ohannes Graf als Kaſſierer, ſowie die Herren Kern, Lieſen=
erſtadt, 25. Aug. Der hieſige Stenographenverein
„Ga /sberger” begeht die Feier ſeines 19. Stiftungsfeſtes am
Sams Hen 6. September, im Saal des Gaſthauſes „Zum Schwanen”
Neberm olog, Feſtanſprache und Muſikvorträgen wird der Verein den
„Guſta— aunſchen ſtenographiſchen Schwank „Gefunden” zur
Auffüh=
rung gen, der ſich infolge ſeines humoriſtiſchen Anſtrichs ſicher den
feld, Und Dächert als Beiſitzer.
Beifg. 12 Publikums erwerben wird. Der Geſangverein „
Männer=
quart darmonie” wird das Feſt durch Geſangsvorträge verſchönern
helfenm ach Schluß des Programms findet Ball ſtatt. — Das
renom=
mierte= ſthaus „Zur Traube”, welches im Jahre 1921 ſeine
Pfor=
en ſa um eine Filiale der Darmſtädter und Nationalbank
aufzu=
nehmesl H heute Bureauräume der Firma Gebrüder Bickelhaupt birgt,
ſt in Tetzten Tagen an die Mainzer Aktienbrauerei verpachtet
wor=
beabſichtigt, den Wirtſchaftsbetrieb in aller Kürze wieder zu
öffn —was nicht nur von der einheimiſchen Bevölkerung, ſondern
uch — en auswärtigen Stammgäſten, die früher bei dem Beſitzer des
Anwef uund damaligen Wirtes des Gaſthauſes, Herrn Peter Dächert,
rkehA begrüßt werden wird.
tmgſtadt, 26. Aug. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
fung y unternahm am Sonntag eine ſchöne Tour ins Neckartal. —
luf del portplatz ſtanden ſich F.V. „Germania” und „Wormatia”=
Vorm= 1 fenüber. Zur Halbzeit ſtand das ſehenswerte Spiel 4:1
zu=
unſterr: einheimiſchen Mannſchaft. In der zweiten Spielhälfte
hol=
en diel —mſer ſich jedoch noch 6 Tore, ſodaß ſchließlich die Gäſte mit
der eg davontrugen. Leider war ein Pfungſtädter Spieler (Gg.
llgär)) ſo verletzt worden, daß er am Schluß ausſcheiden mußte.
Gebeſtelle. Die nächſten Zahltage ſind am Donnerstag
T dieſer Woche. — Die Bäckerinnung von Pfungſtadt, Hahn
1 5rücken hat ſich, wie dies auch andernorts der Fall iſt,
veran=
gu, eine Brotpreiserhöhung vorzunehmen. Ein
T2 (Vierpfünder) koſtet 65 Pfg., ein Pfund Weizenmehl 25 Pfg
rkauft die hieſige Niederlage der Mannheimer Brotfabrik
ger
inen A2 fünder hier und ſogar in den Nachbarorten (Eberſtadt uſw.)
* T Drf, 26. Aug. Man ſchreibt uns: Zu dem Gemeinderats=
20. Auguſt wird uns geſchrieben: Der Gemeinderechner muß
ne neSi icherheit von 6000 Mark ſtellen, weil die bisherige entwertet
in ſolla das erinnert an eine Stadtverordnetenſitzung, die eine
Ange=
genhes — ſtädtiſchen Apotheke verhandelte. Kurz vorher fand eine
Ausſprey (iber die Aufwertung der ſtädtiſchen Anleihen ſtat. Als die
potheky die Reihe kam, meinte der zuſtändige Beigeordnete, der als
tllied H Stadtverwaltung nicht das Wort für die Aufwertung nahm,
er Aprd er müſſe eigentlich von neuem Sicherheit leiſten, da die alte
urch dä rapiergeldflut entwertet ſei. Eine Anzahl der Stadtväter
munzsn Tiber die Aeußerung des Beigeordneten. Der Herr wurde
3 verlegen und wagte nicht mehr, ſeine Anſicht weiter zu
ver=
hatte verſtanden, was das Lächeln der Stadtverordneten
Es ſei noch angefügt, daß man in einer Stadt — ſie ſei
Br genannt — beabſichtigt, mit einem Teil des
Goldmark=
aus dem Rechnungsjahre 1923 die milden Stiftungen der
ben auch keinen Ertrag mehr abwerfen, voll aufzuwerten.
ort nicht verſtehen, wie man jemand, der einſt ſeine Sicher=
Er Geld ſtellte, zumuten kann, nun noch einmal ſein gutes
ſ and hinzugeben. Wäre es nicht möglich, daß eine ſpätere Re=
Sieder „entwerten” ließe?
* Jorn, 25. Aug. Marktverlegung. Der auf Montag,
rmber, ausgeſchriebene Markt wurde auf Montag, den 8.
Sep=
gt.
ofen am Neckar, 26. Aug. Durch die Mathildenbad=Solbad
anpfen wird in der nächſten Zeit einer ſtattlichen Zahl von
am Selbſtkoſtenpreis je ein vierwöchiger
Erholungsaufent=
ht durch Vermittlung des derzeitigen Direktors Wienkötter,
iner viel Segen brin=
Studentiſche
Wirtſchafts=
hilfe mitbegrun
alf. Am Samstag, den 30. d. M., findet ein
Sommerngchtsfeſt ſtatt, deſſen Reinertrag gleichfalls der Studentenhilfe
zufließt.
z. Erzhauſen, 27. Aug. Zur Förderung des Obſt= und Gartenbaues
hielt der Obſt= und Gartenbauverein geſtern abend eine Verſammlung
ab. Es wurde beſchloſſen, im September eine örtliche Ausſtellung von
Obſt und landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen zu veranſtalten. Ferner ſoll
das Keltern bald beginnen und ſollen nur Mitglieder zum Keltern
zu=
gelaſſen werden, doch iſt jedermann, der im Beſitze von Obſt iſt, noch
Gelegenheit gegeben, dem Verein als Mitglied beizutreten. Zum
Keltermeiſter wurde G. Deibert ernannt. Es wurde auch beſchloſſen,
ein neues Kelterhaus zu bauen, und zwar im Garten des Chr. Thomas,
Wixhäuſer Straße. Unter anderem wurde ſeitens des Vorſitzenden an
die Mitglieder das Erſuchen gerichtet, mit Eifer den Zweck des Vereins
zu betreiben, da die Unterſtützung der Landwirtſchaftskammer in keiner
Weiſe fehle.
+ Mörfelden, 26. Aug. Straßenſperre. Die Kreisſtraße nach
Groß=Gerau iſt bis auf weiteres wegen Kleinpflaſterarbeiten auf etliche
Tage für den ſchweren Fuhrverkehr geſperrt. Leichte Fuhrwerke können
paſſieren. Sonſt geht der Umweg über Worfelden oder Gräfenhauſen.
* Groß=Gerau, 26. Aug. Proteſtverſammlung. Bei ſtarkem
Beſuche fand hier eine Proteſtverſammlung der Landwirte, Handwerker,
Gewerbetreibende und Hausbeſitzer ſtatt. Den Vorſitz führte
Landtags=
abgeordneter Dr. Dehlinger. Als Referenten waren Apotheker Donat=
Goddelau, der Vorſitzende der Vereinigten Gewerbevereine des Kreiſes,
und Jakob=Königſtädten, Geſchäftsführer des Bauernbundes, gewonnen.
Als Regierungsvertreter ſprach Regierungsrat Dr. Koch. Die mit
gro=
ßem Beifall aufgenommenen Ausführungen der Redner wurden in einer
einſtimmig angenommenen Reſolution niedergelegt, die folgende
Forde=
rungen enthält: 1. Freilaſſung des gewerblich benutzten Teiles des
Grund=
beſitzes von jeder anderen Steuer als der Gewerbeſteuer, 2.
Zuſammen=
faſſung aller Steuern in Einkommenſteuer, Umſatzſteuer und
Vermögens=
ſteuer, 3. Abſchaffung der Grund= und Gewerbeſteuer, 4.
Wiederherſtel=
lung der Steuerhoheit von Landgemeinden ſowie des
Selbſtverwaltungs=
rechtes der Gemeinden, 5. Verſtändliche Steuerformulare, und 6.
Auf=
hebung der Zwangswirtſchaft für den Hausbeſitz. —
Gewitterſchä=
den in dem Ueberlandwerk. Durch verſchiedene in der letzten
Zeit vorgekommene Blitzſchläge in die elektriſchen Leitungen wurden
er=
hebliche Sachſchäden ſowohl in der Umformerſtation, wo eine Maſchine
reparaturbedürftig wurde, als auch im Elektrizitätswerk ſelbſt an
Appa=
raten und Inſtrumenten angerichtet.
M Offenbach, 26. Aug. Wie man erſt jetzt aus einer Preſſefehde
er=
fährt, hat die Verfaſſungsfeier am 11. Auguſt für eine Anzahl
Schüler der Oberrealſchule am Friedrichsplatz recht unangenehme Folgen
gehabt. Die Verfaſſungsfeier wurde vergangenes Jahr in der Turnhalle
des Turnvereins in der Goetheſtraße abgehalten und war nur von etwa
200 Perſonen beſucht. Nach einer Verabredung vom vergangenen Jahre
wurde die Veranſtaltung der Feierlichkeit dieſes Jahr von der Kreis=
und der Stadtverwaltung dem Republikaniſchen Reichsbund übertragen.
Der Reichsbund regte an, daß ſich ſämtliche Schüler Offenbachs, auch
die=
jenigen der höheren Schulen, in geſchloſſenen Zügen nach den
Sport=
plätzen auf der Roſenhöhe begeben ſollten. Jeder Schüler bekam ein
Papierfähnchen mit den Reichsfarben. Etwas mehr als ein Dutzend
Oberprimaner lehnten das Fähnchen ab. Sie trugen bereits die Farben
Schwarzweißrot im Knopfloch. Auf Verfügung des Miniſteriums
wur=
den die Primaner mit je zwei Stunden Karzer beſtraft. Die Eltern
bekamen die Strafen amtlich gemeldet. Einzelne antworteten, daß ſie
das Verhalten ihrer Söhne nicht tadelten. Die Söhne hätten auch ihre,
der Eltern, Anſicht zum Ausdruck gebracht.
+ Königſtädten bei Groß=Gerau 26. Aug. Das Rathaus ſoll
einer eingehenden Renovierung unterzogen werden. Die
Wiederher=
ſtellungsarbeiten ſollen unter hieſige Geſchäftsleute auf dem
Submiſ=
ſionswege vergeben werden. Der Gemeinderat beſchloß, mit den
Grund=
beſitzern und Anliegern der Hügelſtraße zwecks Gebäudeankaufs in
Ver=
bindung zu treten, damit die Gemeinde das Land bei Bedarf als
Bau=
plätze vergeben kann.
+ Biſchofsheim, 27. Aug. Römiſcher Fund. Beim
Brunnen=
graben im Keller des katholiſchen Pfarrhauſes ſtieß man auf
altertüm=
liche Reſte. Vermutlich handelt es ſich um die Römerſtraße, die
ehe=
mals in der Richtung nach der Hochheimer Fährte führte,
() Haßloch bei Rüſſelsheim, 26. Aug. Eine Kinderſchule
iſt hier errichtet worden. Das Zuſtandekommen dieſer Einrichtung iſt
vor allem Herrn Pfarrer Fuhrmann zu verdanken. An der Schule
wirken zwei Schweſtern. Die feierliche Eröffnung der Schule erfolgte
in Gegenſart des Generalvikars Dr. Meher aus Mainz und des
Bürgermeiſters Schneider, der allen Mithilfern und Gründern der
An=
ſtalt den Dank der Einwohnerſchaft ausſprach.
* Guſtavsburg, 26. Aug. Geſtern nachmittag geriet der 10 Jahre
alte Sohn der Familie J. Gieſenregen beim Ueberſchreiten der Straße
unter ein franzöſiſches Auto und erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Der
Schwerverletzte mußte in langſamem Tempo mit dem Auto nach dem
Krankenhaus gebracht werden. — Herr Ingenieur Alois Neliba feierte
dieſer Tage ſein 2jähriges Dienſtjubiläum bei der Maſchinenfabrik
Angsburg=Nürnberg A.=G. Anläßlich dieſes Tages wurden ihm
zahl=
reiche Ehrungen durch Direktion und Angeſtellte des Werkes, ſowie von
Behörden und Privatperſonen zuteil.
* Friedberg, 25. Aug. Das 26. Gauturnfeſt des Turngaues Wetterau
wurde geſtern im Oſſenheimer Wäldchen abgehalten und war verbunden
mit der Grundſteinlegung des Denkmals für die im
Welt=
kriege gefallenen Turner des Gaues Wetterau. Eine rieſige
Menſchen=
menge wohnte dem Feſte bei.
* Lich, 25. Aug. Die hieſige Prinzeſſin Johanna von Solms=
Hohen=
ſolms=Lich, eine Nichte der Großherzogin Eleonore, verheiratet ſich am
8. September mit dem Grafen Friedrich zu Solms=Laubach. Das Paar
nimmt im Laubacher Schloß Wohnung.
* Groß=Felda, 26. Aug. Ein Geſangswettſtreit iſt in
un=
ſerem Gebirgsdorfe für nächſten Sommer von ſeiten des Geſangzurx
eins geplant, der zugleich ſein goldenes Jubiläum damir
ver=
binden will.
* Nidda, 26. Aug. Der Radfahrerverein feierte am Sonntag ſein
30jähriges Beſtehen in Verbindung mit dem Gaufeſt des Radlergaues
Lahn. Zahlreiche Vereine aus ganz Oberheſſen hatten ſich eingefunven.
* Butzbach, 26. Aug. Zum Beſten der Errichtung eines Licht= und
Luftbades beginnt nächſten Sonntag eine Feſtwoche; ſie wird
er=
öffnet durch einen Sporttag. Außer den Sport= und Radfahrerverernen
nimmt auch die Mannſchaft der Schutzpolizei an den Wettkämpfen teil.
* Gießen, 25. Aug. Zum weiteren Ausbau des kürzlich eröffneten
Studentenheims „Egerhaus” hat die ſtudentiſche Wirtſchaftshilfe 5000
Mark zur Verfügung geſtellt; zu gleichem Zweck hat die hieſige
Studen=
tenſchaft eine freiwillige Kopfſteuer von 1 Mark genehmigt. Das Haus
erfreut ſich dauernd eines ſtarken Zuſpruchs.
* Gießen, 26. Aug. Der Mieterverein hielt im „Felfenkeller”,
ſeine Hauptverſammlung ab. Reallehrer Hebermehl hielt einen
Vor=
trag über Mieterſchutz und Wohnungsnot. Er ſtellte darin feſt daß
in hieſiger Stadt das Wohnungselend noch ſehr groß ſei, die Zahl der
Wohnungsloſen betrage über tauſend. Mit Entſchiedenheit wandte er
ſich gegen die etwa geplante Aufhebung des Mieterſchutzes und gegen
die Einführung der freien Wirtſchaft. Da der bisherige 1. Vorſitzende
Weißbäcker eine Wiederwahl ablehnte, ſo wurden neugewählt: 1.
Vor=
fitzender Reallehrer Hebermehl, Stellvertreter Homberger und Beiſitzer
Stadtrat Mann.
* Gießen, 26. Aug. Der Oberh. Kaninchenzüchterverband
hat beſchloſſen, am 26. Oktober im Philoſophenwald eine
Verbands=
ausſtellung abzuhalten.
* Wieſeck, 26. Aug. Ein Auge verlor der 16jährige L. Hof
im Hofe des Pfarrers Sattler. Die jungen Mitglieder der
Waxtburg=
gruppe waren mit Speerwerfen beſchäftigt. Während ein Knabe den
Speer nach der Scheibe abwarf, trat L. Hof unvermutet in die
Wurf=
bahn und wollte nach dem zielenden Kameraden ſehen, da traf ihn auch
ſchon der Speer ins Geſicht. Hof brach blutend zuſammen und der Arzt
ſtellte eine ſchwere Verletzung des Auges feſt, welches in der Klinik
ent=
fernt werden mußte.
* Alsfeld, 26. Aug. Während eines Gewitters vom Blitzſtrahl
getötet wurde die junge Frau eines Landwirts in Willingshauſen.
Sie wollte ihren Acker gern fertig abmachen, und die Frau war noch
mit der Senſe an der Arbeit, als ſie ein Blitzſtrahl traf und auf
der Stelle tötete. Der Ehemann, welcher die letzten Garben band, kam
mit dem Schrecken davon.
* Ortenberg a. d. Nidder, 25. Aug. Der altberühmte Herbſtmarkt
iſt auf Ende Oktober feſtgelegt. Er wird mit Fohlen, Rindvieh und
Schweinen befahren und iſt mit einer Lotterie verbunden. Der Markt
erfreut ſich alljährlich eines ſtarken Zuſpruchs ſeitens der oberheſſiſchen
Bevölkerung.
* Laubach, 26. Aug. Der weit über die Grenzen des Heſſenlandes
bekannte Induſtrielle Adolf Römheld. Beſitzer der chemiſchen
Fabrik und des Eiſenwerkes Friedrichshüte im oberen Horlofftal, feierte
ſeine Goldene Hochzeit im Kreiſe ſeiner Familie. Römheld
ſtammt aus einer alten heſſiſchen Pfarrfamilie, die im ehemals
heſſi=
ſchen Hinterland bei Biedenkopf amtierte und auch in Darmſtadt
Glieder beſitzt. Römheld iſt 1841 geboren, alſo 83 Jahre alt, ſeine
Frau, ebenfalls eine Pfarrerstochter, zählt 73 Jahre. Beide ſind
körper=
lich noch ſehr rüſtig, ſo daß Römheld noch lebhaften und tätigen Anteil
an der Entwickelung des Werkes nimmt. Dieſes iſt ein Segen für das
obere Horlofftal, denn viele Arbeiter finden darin lohnende
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erſtraße, Freitag, den 29
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Ange=
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Auguſt 1924.
Numm
Reich und Ausland.
Poſaunenfeſt 1924 in Bad Homburg v. d. H.
Die vereinigten Poſaunenchöre der Verbände Frankfurt a. M. und
Darmſtadt feierten ihr Poſaunenfeſt, das einen wunderſchönen Verlauf
nahm und alle früheren in den Schatten ſtellte. Schon am Vorabend
trafen auswärtige Chöre ein, die in liebenswürdiger Weiſe von
Privat=
leuten gaſtlich aufgenommen wurden und Gelegenheit zur Beſichtigung
der Stadt unter ſachkundiger Führung fanden. Der Feſttag wurde
ein=
geleitet durch ſtimmungsvolles Choralſpiel des Homburger
Poſaunen=
chors vom Turm der herrlichen Erlöſerkirche. Um ½7 Uhr ließ
anſchlie=
ßend der Bläſerchor des Darmſtädter Wartburgvereins vom Schloßplatz
und einem Platz in der Altſtadt ſeine Weiſen ertönen, ſowie der
Guſtavs=
burger Chor vor dem Kurhaus und auf dem Marktplatz. Um 8 Uhr
vereinigte ein gemeinſamer Kaffee die Bläſer und ſonſtigen Feſtgäſte in
den Gemeinderäumen der Erlöſerkirche. Um 8½ Uhr fanden ſich die
Bläſer zur Hauptprobe in der benachbarten Turnhalle ein, die der
Feſt=
dirigent, Herr Dekan Holzhauſen, perſönlich leitete.
Um 10 Uhr begann der Feſtgottesdienſt in der prachtvollen
Erlöſer=
kirche, eine der ſchönſten Kirchen Deutſchlands, die — ſo geräumig ſie iſt —
ſich als zu klein erwies, denn obſchon die Zuhörer Kopf an Kopf ſtanden,
mußten leider Hunderte, die keinen Platz mehr fanden, umkehren.
Feſt=
prediger war Herr Pfarrer Trommershauſen=Frankfurt a. M., ein
glän=
zender Redner, der ſeiner Anſprache Pſalm 150 zugrunde legte;
Litur=
gie: Herr Oberkoſiſtorialrat Balſer=Frankfurt a. M. Maſſenchöre,
aus=
geführt von den vereinigten Poſaunenchören, wechſelten ab mit
Vorträ=
gen der vereinigten Homburger Kirchengeſangvereine, unterbrochen von
einem wundervollen Trompeteenſolo aus dem Oratorium „Elias”, von
Mendelsſohn, vorgetragen von Herrn Wilh. Gött, Bad=Homburg v. d. H.
Vormittags 11 Uhr fand ein großes geiſtliches Inſtrumental=
Maſſen=
konzert auf der Kurhausterraſſe des bekannten Badeortes ſtatt, woſelbſt
Tauſende, von nah und fern, darunter Leute aus aller Herren Länder,
Gelegenheit hatten, den mächtigen Klängen zu lauſchen. War auch das
Wetter nicht allzu günſtig und kamen hie und da unerwünſchte
Regen=
ſchauer, ſo hielten doch alle Bläſer und Zuhörer wacker ſtand.
Unter=
brochen wurden die Muſikvorträge durch eine Feſtanſprache, die Herr
Pfarrer Sielmann=Frankfurt a. M. hielt, der in packender Weiſe über
Ziel und Zweck der Poſaunenchöre ſprach.
Nach einer 1½ſtündigen Mittagspauſe, in der in dankenswerter Weiſe
die Maggi=Geſellſchaft, Berlin, für Gratisabgabe von 500 Portionen
ſchmackhafter Maggi=Suppen geſorgt hatte, zog man in ſchier endloſem
Zuge mit 5 Marſchkapellen in den idhlliſch gelegenen Hirſchgarten
in=
mitten der prachtvollen Waldungen am Fuße der herrlichen
Taunus=
berge. Die Begrüßungsanſprache hielt Herr Organiſt Oskar Endres von
der Erlöſerkirche Frankfurt a. M.=Oberrad, der ſich um das
Zuſtande=
kommen des Homburger Feſtes beſonders verdient gemacht hatte.
Be=
ſondere Verdienſte erwarben ſich außer ſämtlichen Chorleitern,
insbeſon=
dere die Herren Dekan Holzhauſen=Bad=Homburg (Feſtdirigent) und Herr
Kammermuſiker Ph. Sturmfels=Darmſtadt durch ihre unermüdliche
Hin=
gabe bei den Bezirksproben. Bei der Nachfeier kamen auch außer den
Maſſenchören Einzelchöre zur Geltung, und gaben Zeugnis von fleißiger,
unermüdlicher Arbeit und treuer Hingabe. Auftraten unter anderen:
Guſtavsburg, Bad=Homburg, Frankfurt a. M.=,Wartburg” Frankfurt
a. M.=„Wittenberg” Frankfurt a. M.=Chriſtuskirche Frankfurt a. M.=
Nordoſt= und Luthergemeinde, ſowie der Wartburg=Poſaunenchor
Darm=
ſtadt. Die durchweg guten Leiſtungen einzeln zu beſprechen, würde zu
weit führen, der allgemeine Eindruck war: Geſamt= und Einzelleiſtungen
waren bedeutend beſſer wie im Vorjahre in Offenbach. — Mit klingendem
Spiel zog man zurück zum Marktplatz, woſelbſt ſich unter ſtrömendem
Regen der Zug auflöſte, nachdem vorher noch das Feſt mit dem Lied
„Nun danket alle Gott” geſchloſſen wurde.
Mit einem fröhlichen „Auf Wiederſehen”, ſo Gott will 1925 in
Darm=
ſtadt, trennte man ſich in dem Bewußtſein, einen ſelten ſchönen Tag
ver=
lebt zu haben.
Freundlicher Empfang eines deutſchen Schiffes in Queenstown.
Dem Hapagdampfer „Weſtphalia”, der auf ſeiner letzten Heimreiſe
von New=York das iriſche Queenstown anlief, um dort einige Paſſagiere
zu landen, wurde im genannten Hafen ein überaus freundlicher
Emp=
fang zuteil. Bald nach dem Eintreffen des Schiffes kamen unter
Füh=
rung des Bürgermeiſters die Stadt= und Hafenbehörden an Bord. In
mehreren herzlichen Begrüßungsreden wurde auf die Beziehungen
Ir=
lands zu Deutſchland hingewieſen und die Hoffnung ausgeſprochen,
daß die mit dem Dampfer „Weſtphalia” eingeleitete Schiffsverbindung
auch weiterhin beſtehen bleibe. Sämtliche Ein= und
Ausklarierungs=
formalitäten vollzogen ſich dank dem liebenswürdigen Entgegenkommen
der Behörden leicht und ſchnell.
Die erſie Fahrt des 3. R. III.
Ludwigshafen. Nach faſt zweijähriger Arbeit, wenn man die
konſtruktiven Vorarbeiten mitrechnet, iſt heute der Z. R. III, der auf
Grund faſt zwanzigjähriger Erfahrungen erbaute Luftkreuzer, zum
erſten Male aus der großen Halle gebracht worden und hat ſeine
wohl=
gelungene erſte Probefahrt angetreten. Gegen drei Uhr wurde in der
Halle alles klar gemacht, die Haltemannſchaften an die mit Ballaſt
beſchwerten Taue verteilt, und um 3,15 Uhr gab Kapitän Dr. Eckener
das Signal „Los!” Langſam wurde das Rieſenſchiff ins Freie gebracht.
Da der Wind nur ſchwach war, bereitete die Einſtellung nicht zu große
Schwierigkeiten. Alle Mannſchaften ſind auf dem Platz und kurz vor
½4 Uhr übermittelte der Maſchinentelegraph den Mechanikern in den
Antriebgondeln das Kommando: „Motore anwerfen!” Mit Hilfe der
automatiſchen Anlaßvorrichtungen gelang es in wenigen Minuten, die
Matzbach=Motoren zum Laufen zu bringen. Es folgte ein kleiner
Probe=
lauf mit ganz geringer Tourenzahl, der aber an die Mannſchaften an
den Haltetauen ſchon gewaltige Anſtrengungen ſtellte. Kurz nach ½4
Uhr wurde alles klar gemacht, und unter begeiſterten Hochrufen der auf
dem Flugplatz Anweſenden hob ſich das Luftſchiff langſam in gewaltigen
Schleifen über den Platz in die Höhe. In etwa 200 Meter Höhe
ent=
falteten die Motoren ihre Kräfte, und mit einer ungeheueren
Schnellig=
keit, obwohl der Führer noch nicht die volle Motorenkraft angeordnet
hatte, flog das Luftſchiff über die Stadt dahin. Die Einwohner der
Stadt hatten ſich auf den Plätzen verſammelt, um nach Jahren wieder
einmal das ſeltene Schauſpiel einer Zeppelinfahrt zu ſehen. In
mitt=
lerer Höhe von 2—300 Meter zog der Kreuzer ſeine Schleifen und Kreiſe.
Dabei konnte man feſtſtellen, daß das Schiff wohl infolge einer
eigen=
artigen Konſtruktion der Motoren, die ſich während der Fahrt umſtellen
laſſen, eine überraſchende Wendigkeit zeigte. Auch die Veränderungen
in der Höhenlage gingen mit überraſchender Präziſſion vor ſich. Nach
zweiſtündigem wohlgelungenem Flug landete Z. R. III wieder vor der
Halle, wo der Führer und die Mannſchaften lebhaft begrüßt wurden.
Gemeines Attentat.
Berlin. Heute nacht fuhr der Kaufmann Haller mit ſeinem
Motorrade auf der Potsdamer Chauſſee gegen einen über die Chauſſee
geſpannten Draht. Haller erlitt eine Gehirnerſchütterung. Man
ver=
mutet daß die unbekannten Täter in der Dunkelheit Motorradfahrer
und Radler zu Fall bringen und berauben wollten.
Gehobene Goldbarren.
London. An Bord des während des Krieges von einem deutſchen
Unterſeeboot verſenkten Dampfers Laurentie, deſſen Wrak 90 Meter
unter dem Meeresſpiegel weſtlich von Lough Swilly liegt, ſind ſieben
Millionen Pfund Sterling Goldbarren gehoben worden. Letztes Jahr
waren für 2½ Millionen Pfund Goldbarren gehoben worden. Damit
ſind ſämtliche Goldvorräte an Bord des Schiffes gerettet.
Bootsunglück.
Mailand. Auf dem Comerſee iſt in der letzten Nacht das ohne
Lichter fahrende Motorboot der Zollwächter von einem Dampfſchiff
überrannt worden und untergegangen, 2 Zollwächter ſind ertrunken,
während ſich der dritte retten konnte.
Weltumſegelung deutſcher Segeljacht.
Am 7. September treten die Herren Walter Grieg, Journaliſt,
und Wilh. Leiſer, Filmphotograph, mit einer Siebenmeter=
Touren=
jacht von Hamburg aus eine Weltumſegelungsreiſe an. Die
Organi=
ſationsarbeit iſt bereits abgeſchloſſen und die Finanzierung durch eine
bekannte rheiniſche Induſtriefirma geſichert. Die Reiſe führt zunächſt
durch das rheiniſch=weſtfäliſche Induſtriegebiet den Rhein aufwärts,
dann durch Frankreich ins Mittelmeer und über die Kanariſchen Inſeln
nach Südamerika.
Briefkaſten.
K. 3. Die Reparaturpflicht kann der Vermieter nich
ſich abwälzen. Wenn Sie die nun reparierten Mängel
vorhanden nachweiſen können, würden wir auch raten, fo
wie Sie es beabſichtigen.
A. Z. Nach der Verkehrsſitte hat wohl der Ha
Verpflichtung. Wenn er ſich ſo, wie Sie ſchreiben, ve
Mieter in ihrem eigenſten Intereſſe zuſammentreten
Löſung der Frage nach Recht und Billie
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Rund=Funk=Programm
Freitag, den 29. Auguſt 1924
Frankfurt a. M. (467m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeld=
Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt.
Wirtſchaftsmeldungen. — 4.30—6 Uhr: Rundfu
Muſik und Wort. — 7.30 Uhr: Eſperanto=Unterrick
Vortrag von Herrn Dozent Taesler über: Goeth
benter Vortrag: Fauſt und Gretchen. — 8.30 Uhr:
tesker Abend. 1. Walzer, Abt (Geſang mit
2. Grotesken, Mark Twain. 3. Pepita, Müller (
Klavier). 4. Grotesken, Hermann H. Schmitz.
ner. (Geſangsquartett a Capella.) Mitwirkende:
Chor=Quartett, die Herren Rotenburger, Neumann
Rezitation: Herr Georg Lengbach. Ein
Kammeror=
gel: Herr Dr. Merten von der Frankfurter Oper,
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht und
Rhön=Segelflug=Wettbewerbs. — 9,50 Uhr: Fün
nik. — 9,55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr:
der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 1.
Berlin (430 bzw. 500). 10 Uhr: Bericht über die al
der wichtigſten Lebensmittel in der Berliner Zentralz
10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten Tages
12.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vor
Uhr: Uebermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr:
kanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. — 2.15
Tendenzbericht der Berliner Börſe. — 5.30—7 Uhr:
muſik (Berliner Funkkapelle). — 7.30 Uhr: Vortra
Friedrich Schwerdfeger: „Goethes Haushalt”
trag des Herrn Lombardino: „Automobilſport”
Konzert. 1. Ballade G=Moll für Klavier, Chovin
2. Wachet auf (Kantate), Franz Tunder (um 1600
Niſſen (Große Volksoper, Berlin). 3. I. und III.
zert für Flöte, Mozart. Friedrich Thomas, Soloflöt
Philharm. Orcheſters. 4. a) Der Tod und das Mäd
Abendrot, c) Raſtloſe Liebe, Schubert. Konzertſäng
Dobert. 5. Ballade für Klavier Brahms. Hans Bae
einſamkeit, b) Sapphiſche Ode, c) Ständchen, Brahn
rin Pauline Dobert. 7. a) Serenade, Haydn, b) B
Fuhrmeiſter. Friedrich Thomas, Soloflötiſt des Berli
Orcheſters. — 8. a) An die Muſik, b) Dem Unendlic
Hans Hermann Niſſen (Große Volksoper, Berlin
Engliſche Stationen. Bournemouth (385), 8.30 Uhr M
lieder und Tänze aus aller Welt. — Newcaſtle (400,
Zweites Konzert der Sieger im Muſikwettſtreit. — A
8.30 Uhr MEZ.: Schubert=Abend.
Wetterbericht der Gießener Wettern
Wettervorherſage für Freitag, 29. Auguſt:
Wenig wärmer, ſonſt noch halb bis ganz bedeckt. N
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Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bru
abends 8 Uhr: „Die ſelige Exzellenz”. — Union=, Reſt
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
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Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiall.
Die heutige Rummer hat 12 Seite
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 28. Anguſt 1924.
Seite 9.
Spott, Spiel und Zurnen.
Intereſſante Sportwettkämpfe
RYkter 259.
Janyr auf der Mariendorfer Trabrennbahn ſtatt, und zwar Wettkämpfe zwiſchen Automobil, Motorrad, Zweirad und Läufer. GsIn
ſter ant, feſtzuſtellen, daß das Ergebnis dieſer Wettkämpfe einen glatten Sieg der Läufer erbrachte, allerdings handelt es ſich im
Strecke von nur 50 Metern, bei der die Anfangsgeſchwindigkeit ſelbſtverſtändlich den Ausſchlag gab.
Bit deutſche Kampfſtätten!
Von Geheimrat Dr. W. Rolfs.
eisgekrönter Aufſatz vom Preisausſchreiben
„Baut Spielplätze” des D.R.A.)
Deun Seele! Sie haben dich verfemt und geſchändet, in
Stayl retreten und an den Pranger geſtellt, ſie wollten dich
nichtsy rd aus der Welt der Gedanken für immer ausrotten,
duu pſt! Du lebſt und rufſt es hinaus aus dem gepreß=
Herzy in die weite Gotteswelt des Lichtes und Lebens:
wiil. Ich will! und ich will frei ſein!
Deu — Leib! Sie haben dich blutig geſchlagen und
ver=
imel=)” haben deine Bruſt zerfetzt, deiner Lunge die Luft
deirü Adern das Blut entzogen; ſie haben dich geſteinigt
geſtſ k, ausgedürſtet und ausgehungert, aber du lebſt!
lebſty), rufſt es hinaus in den deutſchen Wald und über die
hendsd elder deiner Heimat, über deinen Strom, den Rhein,
duren se Straßen deiner turmreichen Städte: Ich will!
wit und ich will ſtark ſein und geſunden4
Deuty Zukunft! Sie haben dich geknebelt und in das dun=
Ve u., des Weltturms geworfen; ſie haben dich gedroſſelt
zermm t; ſie wähnen dich gebrochen und tot und vernichtet
Stau u es Alltags; aber du lebſt! Du lebſt, und jubelnd
es Wrfin die Welt der ewigen Sterne: Ichwilllund
wil) in und wirken am Webſtuhl der Zeit
tzer”, aller bis ans Ende aller Tage!
Deutt/ Volk, auch du lebſt! Und du, deutſche Jugend!
ſteht z rmmen und baut an der deutſchen Zukunft!. Nicht
en Wl r, ſondern auf der Erde vollendet euern Willen, frei
ſein ur. ftark und geſund. Freiheit und Stärke ſei
fütſch ukunft!
Zauty aitſche Männer und Frauen, baut euch und eurer
empel der Freiheit und Stärke! Baut deutſche
ten!
Motorſport.
Fünf=Städtefahrt.
Dié in Allgemeinen Deutſchen Automobilklub angeſchloſſenen
Ortss wenvereine in Frankfurt. Offenbach, Hanau, Darmſtadt
Aſcha9 urrg veranſtalten gemeinſam am Sonntag, den 7. Sept.,
ſogen m— Fünf=Städtefahrt „Rund um den Schönbuſch” auf einer
lomesl arngen Rundſtrecke bei Aſchaffenburg. Die Vorbereitung
Durckbl ung der in größerem Nahmen gedachten motorſportlichen
nſtalt- apurde dem Motorfahrerklub Aſchaffenburg übertragen.
fahrt.4 ikr alle dem Gau IIla des Deutſchen Automobilklubs
an=
gen 1rlieder offen und wird in fünf Klaſſen für Motorräder
50 bfd er 500 Kubikzentimeter ausgetragen. Die Rundſtrecke iſt
lord zu durchfahren. Der Sieger der Fahrt in jeder Klaſſe
m rmeiſterſchaftstitel vom Gau IIIa des A. D.A.C. Gleich=
Fahrt werden an dieſem Tag und auf derſelben Strecke
Gen Bedingungen die Klubmeiſterſchaften der beteiligten
envereine ausgetragen.
Weranſtaltung beteiligt ſich der Heſſiſche
Motor=
rrmſtadt mit einer größeren Anzahl von Mitgliedern.
Tefahrt um die Gaumeiſterſchaft hat er für ſeine beſten
*g abgegeben. Auch um die Klubmeiſterſchaft wird ſich
axu Sichneten Fahrern, die dieſer Verein beſitzt, ein heißes
allu en. Mit Rückſicht auf die Tags zuvor ſtattfindenden
ſcherr wtorradmeiſterſchaften mit dem Endziel in Darmſtadt
Vrt ſo ſtät zu dieſer Veranſtaltung angeſetzt, daß eine
dieſer Veranſtaltung leicht möglich iſt. Auf die
Einzel=
eſſt ahrt werden wir noch zurückommen.
nternatz) es Motorradrennen am 21. September auf der Avus.
Obgleieil — 20. Auguſt erſter Nennungsſchluß zu dieſem Rennen
ſind B) isher Nennungen von ſeiten der Fabrikanten nicht in ſo
Zay rrgegangen, daß dieſes Fabrikrennen geſichert erſcheint,
Al borg en der Avus, dem Veranſtalter, erhebliche Beträge für
ſe 4 Verfügung geſtellt und das Nenngeld auf die Hälfte
her=
r iſt. Sollten ſich die Ausſichten für dieſes Rennen in
Tagen nicht weſentlich beſſern, ſo würde der D.M.V.
en Nennungsſchluß abzuwarten, die Ausſchreibung des
chnelſtens zurückziehen und das Rennen, offen für ſeine
rfalls mit Geldpreiſen neu ausſchreiben.
Boxen.
Breitenſträter — Rudi Wagner.
2 für Weſtdeutſchland iſt der Ausſcheidungs=
Fe deutſche Boxmeiſterſchaft im Schwergewicht zwiſchen
d Rudi Wagner. Der Schauplatz des am 7. September
ampfes iſt die Pferderennbahn Mülheim=
Duis=
ris für dieſes Treffen mit einer beſonderen, in großen
tenen Sitzplatzanlage verſehen wird, da bei dem
außer=
r Intereſſe, das dieſem Kampfe gerade von den
rheini=
rden entgegengebracht wird, mit einem Maſſenbeſuche
T muß. Vor den Tribünen wird auf dem Geläuf der
Don dem in weiten Ausmaßen ſich die Zuſchauerplätze
ngen ſternförmig ausdehnen.
Gugau und Stroh im
Endkampf um die
Ver=
bandsmeiſterſchaft im
Radrennen „Rund um
Darmſtadt”
Das vom Landesverband Heſſen
des Deutſchen Radfahrerbundes
veranſtaltete Rennen „Rund um
Darmſtadt”, über das wir bereits
berichteten, bezweckte, unter
ande=
rem auch die Feſtſtellung des
Ver=
bandsmeiſters. Unſer Bild zeigt
das Einſetzen des Endſpurts
zwi=
ſchen Gugau und Stroh, bei
dem Gugau, der im Vordergrund
des Bildes ſteht, ſich Stroh beugen
mußte, der damit Verbandsmeiſter
wurde.
Turnen.
Deutſche Meiſterſchaftsſpiele der Deutſchen Turnerſchaft
in Altenburg (S.=A.) am 13. und 14. September 1924.
Für die Meiſterſchaftsſpiele in Altenburg ſind folgende Beſtimmun.
getroffen worden.
Vorlauf. Samstag, den 13. September. 200—6.00 Uhr:
a) Vorſpiele der Kreisgruppenmeiſter in Schlagball, Fauſtball und
Schleuderball. b) Freundſchaftsſpiele nach Vereinbarung. 2) Vorkämpfe
in Schlagballweitſchlagen und Schlagballhochſchlagen. 8.00 Uhr:
Be=
grüßungsabend veranſtaltet vom Männerturnverein und Turnklub
Altenburg im Vereinshauſe des Männerturnvereins.
Sonntag, den 14. September. 7.30—11.30 Uhr: a)
Zwi=
ſchenſpiele der Kreisgruppenmeiſter im Schlagball und Fauſtball.
b) Endſpiel im Fauſtball (eltere) und Schleuderball. e) Fortſetzung
der Vorkämpfe im Ballſchlagen. 4) Fortſetzung der Freundſchaftsſpiele
11.30—1.30 Uhr: Mittagpauſe. 1.30—230 Uhr: Endſpiel im Schlagball
der Frauen. 200 Uhr: Endſpiel im Fauſtball der Frauen, 2.30—4.00
Uhr: Endſpiel im Schlagball der Männer. Während der
Schlagball=
pauſe: Läufe. 4.00—4.20 Uhr: Endkämpfe im Ballſchlagen der 4 beſten
Weitſchläger und 4 beſten Hochſchläger, 4.30—5.00 Uhr: Endſpiel im
Fauſtball der Männer, 5.00 Uhr: 2)Ballſtaffel, b) Laufſtaffel 5.30 Uhr:
Schlußfeier mit Ehrung der Sieger im Vereinshauſe des
Männerturn=
vereins.
Der ausführliche, endgüldige Zeitplan wird nach Meldeſchluß der
Kreisgruppenmeiſter am 1. September aufgeſtellt und allen Mannſchaften
vor dem Feſte zugeſandt.
Der Spielausſchuß der D. T. fordert die während der Vor= und
Zwiſchenſpiele ausgeſchiedenen Meiſtermannſchaften der Kreisgruppen
auf, recht ausgiebig Freundſchaftsſpiele abzuſchließen und durchzuführen.
Die Spielabſchlüſſe müſſen naturgemäß während der Veranſtaltung
erfolgen, doch können, ſich die Mannſchaften auch ſchon vorher
ver=
ſtändigen.
Weiter hat der Spielausſchuß den lebhaften Wunſch, daß gute
Spielmannſchaften der Deutſchen Turnerſchaft nach Altenburg kommen,
dort unter ſich oder mit obigen Kreisgruppenmannſchaften
Freund=
ſchaftsſpiele austragen und zugleich den Endkämpfen um die
Meiſter=
ſchaft der 2. T. und den übrigen Veranſtaltungen beiwohnen.
Meldeſchluß für alle Mannſchaften iſt der 1 September an den
Spielwart der D. T. Braungardt, Olbenburg i. O. Margaretenſtr. 6.
Das Meldegeld für Meiſterſchaften der Kreisgruppen beträgt
50 Mark, freie Mannſchaften 10 Mark und iſt mit der Meldung
ein=
zuſenden.
Leichtathletik.
Nochmals Houben — Carr — Porritt.
Der weſtdeutſchen Sportgemeinde wird es endlich ermöglicht, ihren
Landsmann Houben einmal im Kampfe mit ausländiſchen
Sprinter=
größen zu ſehen. Der Initiative des Weſtdeutſchen Spielverbandes iſt
es gelungen, für ſeine am 1. September, abends 5½ Uhr, im
Duis=
burger Stadion, ſtattfindenden Internationalen Abendwettkämpfe
den Start des Auſtraliers Carr und des Neuſeeländers Porritt
ſicherzu=
ſtellen. Weſtdeutſchland wird alſo am 1. September im Duisburger
Stadion die Wiederholung des am vergangenen Sonntag im Berliner
Stadion ſtattgefundenen Kampfes Houben=Carr=Porritt erleben können
Als weitere Teilnehmer werden Dreibholz=Eſſen und der Holländer
van dem Berghe am Start erſcheinen. Gelingt es dem Schweizer
Im=
bach, der am 31. Auguſt beim Länderwettkampf Deutſchland—Schweiz
in Düſſeldorf ſtartet, einen Tag länger Urlaub zu erhalten, ſo kommen
mit Houben, Carr, Perritt, v. d. Berghe. Imbach und Dreibholz ſechs
Läufer an den Start, die ein hervorragendes Rennen verbürgen.
Fußball.
Fußball in Norddeutſchland.
* Für den am 31. Auguſt in Hannover ſtattfindenden
Fuß=
ballweitkampf
1. F.=C. Nürnberg — Auswahl=Elf Südkreis
hat der Südkreis in Norddeutſchland folgende Mannſchaft
zu=
ſammengeſtellt: Theiß („Eintracht”=Braunſchweig, im Tor),
Stange („Niederſachſen”=Hannover), Wiſſel („Arminia”=
Hanno=
ver), Gerecke („Arminia”=Hannover), Bieritz („Arminia”),
Kad=
ſchinsky („Hann. 96”), Lange und Meher ( Arminia),
Buchen=
dahl („Eintracht”=Braunſchweig, als Sturmführer), Wolpers
(„Arminia‟), Heinrichs („Eintracht”=Braunſchweig). — Das iſt
nicht die beſte Garnitur, die der Südkreis ſtellen kann. Der
Meiſter des Südkreiſes „Eintracht”=Braunſchweig ſtellt nur drei
Mann. Im Angriff vermiſſen wir den kleinen flinken
Braun=
ſchweiger Naujock, zweifellos einer der beſten, wenn nicht der
beſte Stürmer. Er gehört zwiſchen ſeine Klubkameraden
Buchen=
dahl und Heinrichs und übertrifft bei weitem den Arminen
Wolpers. Die Läuferreihe iſt bis auf Gerecke (Hannover)
ziem=
lich ſchwach. Hier hätten Friemel, Plumeyer, Hans Flohr (
frü=
her H.=S.=V.) ſämtlich „Eintracht”=Braunſchweig, eingreifen
müſſen; denn die Braunſchweiger haben ſämtliche Siege in erſter
Linie dieſen drei prächtigen Läufern zu verdanken. Es iſt in
dieſem Jahre noch keinem Verein aus Hannover gelungen, die
Eintracht‟=Braunſchweig zu beſiegen, im Gegenteil, die
Braun=
ſchweiger fuhren ſtets von Hannover mit Siegen nach Hauſe.
Selbſt die in Süddeutſchland gefürchteten Arminen mußten ſich
in den letzten vier Spielen ſtets geſchlagen bekennen. Darum
iſt es unbegreiflich, wie die Leitung des Südkreiſes (Sitz
Hanno=
ver) ſo die tüchtigen Braunſchweiger vernachläſſigt; gegen
Nürn=
berg gehören nur die beſten.
Spielregeländerung.
Wie wir bereits vor längerer Zeit meldeten, hat das
Internatio=
nale Board, dem die Bearbeitung der internationalen Spielregeln
ob=
liegt, eine Regeländerung dahingehend vorgenommen, daß von einem
Eckſtoß aus unmittelbar ein Tor erzielt werden kann. Der deutſche
Fuß=
ball=Bund hat dieſe Spielregel mit Wirkung vom 23. Auguſt 1924 an
auch für Deutſchland wirkſam gemacht.
Schwimmen.
Rademacher ſchwimmt neue Weltrekorde.
Die internationale Schwimmveranſtaltung des MAfC.=Budabeſt
ſtand im Zeichen des deutſchen Meiſters Rademacher, der in
aus=
gezeichneter Form war und dies durch zwei neue Weltrekorde
dokumen=
tierte. Er verbeſſerte zunächſt den ſeit 1911 beſtehenden Weltrekord des
Ungarn Toldi im Bruſtſchwimmen über 20 Yards von 2:39,6 auf
2:35,6 und unterbot dann die von ihm im Jahre 1922 in Amſterdam
aufgeſtellte Höchſtleiſtung über 200 Meter von 2:54,4 auf 2:51. Der
deutſche Freiſtilmeiſter Berges ſicherte ſich das 800=Meter=Schwimmen
in der ſehr guten Zeit von 11:21, während die 4 mal 100 Meter
Schnell=
ſtaffel an Hellas=Magdeburg fiel. Die ſchwerſte Konkurrenz hatte
Dah=
lem=Breslau, der naturgemäß gegen den Amerikaner Weißmüller, im
50Meter Freiſtil nichts ausrichten konnte. Weißmüller ſiegte in 25 Sech
bon
Quadr
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noch 6
über
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Freier
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beſe
mae
teile
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Darmſtädter Tagblatt
Handeisbig
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Wochenüberſicht der deutſchen
Golddiskont=
bank vom 23. Auguſt. Aktiva: 1. Goldbeſtand 9000 Lſtrl.,
2. Noten ausländiſcher Banken 14 611 Lſtrl. 18 Schill. 11 Pence, 3.
Täg=
lich fällige Forderungen im Ausland 761 157 Lſtrl. 8 Sch. 8P., 4. Wechſel
und Schecks 6 445 035 Lſtrl. 1 Schill., davon kurzfriſtig Lſtrl. 196 071
6 Pence, 5. Noch nicht eingezahltes Aktienkapital 3 522 300 Lſtrl., 6.
Son=
ſtige Aktiva 37 016 Lſtrl. 6 Schill. 1 Pence, zuſammen 10 789 120 Lſtrl.
14 Schill. 8 Pence. — Paſſiva: 1. Grundkapital 10 Millionen Lſtrl.,
2. Reſervefonds 0, 3. Banknotenumlauf 0, 4. Täglich fällige
Verbind=
lichkeiten 390 868 Lſtrl. 8 Schill. 9 Pence, 5. Sonſtige Paſſiva 398 252
Lſtrl. 5 Schill. 11 Pence, insgeſamt 10 789 120 Lſtrl. 14 Schill. 8 Pence.
Giroverbindlichkeiten: 7 582 165 Lſtrl. 8 Schill. 5 Pence.
* Die deutſche Stickevei=Induſtvie im erſten
Halbjahr 1924. Die beiden Monate Januar und Februar, ſowie
die Leipziger Frühjahrsmeſſe Anfang März, brachten aus dem
In=
land enorme Aufträge, Käufer und Verkäufer waren ſich anſcheinend
der Lage nicht bewußt und hatten bei den kleinen Goldmarkziffern die
Ueberſicht vollſtändig verloren. Der Beginn der allgemeinen
Wirt=
ſchaftskriſe im Mai, wo dieſe Aufträge ausgeliefert werden ſollten, hat
dann auch unſere Induſtrie hart angepackt. Es hagelte von
Annul=
lationsverſuchen und Abnahmeverweigerungen reſp. Terminverlegungen.
Die Induſtrie iſt dieſen Geſuchen größtenteils entgegengekommen, da
trotz der zahlreichen Annullctionen noch immer genügend Aufträge
vor=
handen waren, um die Betriebe normal zu beſchäftigen. Der
Auftrags=
eingang des Auslandes wurde dagegen ſchon bei Beginn des
Jahres ſehr ſpärlich, um ſpäter faſt ganz zu verſiegen. Die großen
Inlandordres wirkten auf die Stichlöhne faſt täglich hauſſierend, ſo
daß die deutſche Stickerei=Induſtrie im Monat Axril nicht mehr in der
Lage war, im Auslande leiſtungsfähige Offerten abzugeben. Dieſe
Situation war außerordentlich bedrohlich, da man einerſeits den
täg=
lichen Lohnmehrforderungen der Sticker machtlos gegenüberſtand und
andererſeits das Bewußtſein hatte, daß die deutſche Kundſchaft die
er=
teilten Aufträge ſowieſo vereinbarungsgemäß nicht wird abnehmen
können; außerdem hat die Geldknappheit die zur Fabrikation nötigen
Barmittel verſteift. Anfang des Sommers tauchten im Inlande
plötz=
lich fehr günſtige Schweizer Offerten auf, die zum kleinen Teil auf dem
Einfuhrkontingent, zum größten Teil jedoch durch Köln ihren Eingang
nach Deutſchland gefunden haben. Der Monat Juli brachte dann einen
radikalen Preisabbau der deutſchen Stickerei=Induſtrie. Die
Fabrikan=
ten haben dann enorme Anſtrengungen gemacht, um wieder zur alten
Leiſtungsfähigkeit zurückkehren zu können, und die Neumuſterungen des
Spätſommers zeigen ſchon, daß dies reſtlos gelungen iſt. Andererſeits
wirkten die deutſchen Maſſenaufträge in der Schweiz genauſo
verteu=
ernd wie ehedem im Inlande; die Stichlöhne ſind in der Oſtſchweiz
ebenfalls beträchtlich heraufgegangen, ſo, daß von einem
Preisunter=
ſchied nichts mehr zu merken iſt. Die deutſchen Betriebe ſind in den
letzten Wochen für In= und Ausland wieder gut beſchäftigt, und man
erwartet von der Herbſtcampagne weitere Geſchäftsbelebung. Die
In=
duſtrie hat die Wirtſchaftskrife übrigens ziemlich gut überſtanden.
Ob=
wohl im Vogtlande eine Unmenge von Geſchäftsaufſichten und
Zahlungs=
einſtellungen vorkamen, wurden davon nennenswerte Firmen nicht
erfaßt.
w. Das Kaliabkommen. Ueber das Abkommen zwiſchen
der deutſchen und franzöſiſchen Kaliinduſtrie teilt der
Matin mit, daß ſich die Induſtrien der beiden Länder den amerikaniſchen
Markt, der im Jahre 1923 20 000 Tonnen Kali im Werte von
unge=
fähr 15,5 Milliarden Dollar betragen habe, geteilt haben, und zwar
entfielen auf die franzöſiſche Induſtrie 37,5 und auf die deutſche 62,5
Prozent. Die Abmachungen ſeien für drei Jahre unterzeichnet. Für
Streitfälle ſei ein Schiedsgericht im Haag vorgeſehen.
w. Zulaſſung deutſcher Spezialingenieure in
England. Einem Vertreter der Daily Mail wurde nach Mitteilung
dieſes Blattes im Home Officie erklärt, daß deutſche Spezialingenieure,
welche die Einrichtung der in Deutſchland angekauften Maſchinen
über=
wachen ſollen, in England zugelaſſen werden dürften. Es handele ſich
um Maſchinen für neue Induſtrien, die bisher nur in Deutſchland
be=
ſtanden hätten. Die Spezialiſten ſollen die britiſchen Arbeiter im
Ge=
brauch dieſer Maſchinen unterrichten; es ſeien Maſchinen für Strumpf=
und Strickwaren, ſowie für Herſtellung von Rübenzucker.
— Eiſenbahn= und
Dampferfahrpreisermäßig=
ung für engliſche Meſſebeſucher. Für den direkten
Ver=
kehr von London nach Leipzig zur Leipziger Herbſtmeſſe hat das
Leip=
ziger Meßamt am 29. Auguſt einen Sonder=D=Zug, der um 8.10 Uhr
von Hoek van Holland abfährt, veranlaßt. Die zuſtändige engliſche
Bahngeſellſchaft, die North Eaſtern Railway, hat für die Strecke von
London nach Harwich eine Fahrpreisermäßigung von mindeſtens 25
Prozent gewährt. Dieſelbe Ermäßigung können Meſſebeſucher, die ſich
als ſolche ausweiſen, auf dem Kanal Harwich — Hoek van Holland
ge=
nießen. Für Anfchluß in Hoek van Holland an den erwähnten
Sonder=
zug iſt Gewähr geleiſtet. Da auf der holländiſchen Strecke, wie auch
auf der deutſchen eine beträchtliche Fahrpreisermäßigung gewährt wird,
beſteht für die Benutzer dieſer Meßverbindung eine ganz erhebliche
Er=
ſparnis.
— Freigabe der Hopfenausfuhr. Der
Reichsernährungs=
miniſter hat den Reichskommiſſar für Ein= und Ausfuhr erſucht, die
Zollſtellen zu ermächtigen, die Ausfuhr von Hopfen bis auf weiteres
ohne Bewilligung zuzulaſſen. Damit iſt das bisher beſtehende
Ausfuhrkontingent von 25 000 Zentnern Hopfen der Ernte 1923 erledigt.
* Schutzverband der Liquidationsgeſchädigten.
In einer Verſammlung des Schutzverbandes, die in Freiburg i. Br.
ſtattfand, erſtattete der Vorſitzende den Tätigkeitsbericht. Danach hat
der Schutzverband in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens bereits
beachtens=
werte Schritte unternommen, um in der Sache der
Liquidationsgeſchä=
digten eine gerechte Regelung herbeizuführen, da das Reich bisher den
Geſchädigten, die zum Teil ſehr große Vermögensverluſte erlitten haben,
nur zwei bezw. fünf pro Mille der jeweiligen Schadenſumme zugebilligt
habe. In Fühlungnahme mit den Regierungen der alliierten und
aſſoziierten Staaten, in deren Länder die Güter der Geſchädigten
be=
ſchlagnahmt wurden, iſt auf die Möglichkeit hingewieſen worden, die
Frage der Liquidationsentſchädigungen auf der Londoner Konferenz zu
regeln. Außerdem geht aus dem Bericht hervor, daß der Verband ſich
an die deutſche Regierung und an die Fraktionen der Parteien im
Reichstag gewandt hat, und von namhaften Parteien bereits die
Zu=
ſicherung erhalten hat, daß ſie ſich für die Sache der
Liquidationsgeſchi=
digten einſetzen werden. Des weiteren hat der Reichsfinanzminiſter auf
ein an ihn gerichtetes Schreiben dem Schutzverband mitgeteilt, daß die
Entſchädigungsangelegenheit bei der Londoner Konferenz Gegenſtand
eingehender Prüfung und Bearbeitung bilden wird. Der Verband ſieht
dem Ergebnis dieſer Beſprechungen auf der zum Abſchluß gekommenen
Londoner Konferenz mit der Erwartung entgegen, daß dabei die
be=
rechtigten Intereſſen der Liquidationsgeſchädigten eine gerechte
Würdi=
gung und eine zufriedenſtellende Regelung gefunden haben. Aus der
Mitte der Verſammlung wurde dem Vorſtand für ſeine zielbewußte und
unermüdliche Arbeit Dank und Anerkennung ausgeſprochen.
Wirtſchaft des Auslandes.
*B.R. Vom norwegiſchen Kapitalmarkt. Die Anſprüche
an den norwegiſchen Kapitalmarkt haben ſich im zweiten Quartal ganz
außerordentlich geſteigert. An neuen Emiſſionen wurden 111,7
Millio=
nen Kronen inveſtiert gegen 135,4 Millionen Kronen im gleichen
Zeit=
raum des Vorjahres und 122,6 Millionen Kronen während des ganzen
vergangenen Jahres. In der erſten Jahreshälfte gelangten Aktien und
Obligationen im Betrage von 138,1 Millionen Kronen zur Emiſſion
gegen 78,2 Millionen Kronen in der entſprechenden Zeit des Vorjahres,
Der ſtärkere Kapitalbedarf findet ſeine Urſache vorwiegend in der
Wert=
verminderung der norwegiſchen Krone, die die Induſtrie dazu zwingt,
ihre Betriebsmittel durch Ausgabe von Obligationen oder Erhöhung des
Kapitals zu verſtärken.
Fo. Geſundung der italieniſchen
Staatsfinan=
zen. Der italieniſche Staatshaushalt für das am 30. Juni abgelaufene
Finanzjahr ſchließt mit einem Fehlbetrag von 623 Millionen Lire ab.
Obgleich ſich die vom Finanzminiſter de Stefani wiederholt zum
Aus=
druck gebrachten Erwartungen hinſichtlich des Budgetausgleichs nicht
ganz erfüllt haben, iſt doch ein großer Fortſchritt erzielt worden, denn
der Fehlbetrag für 1923/24 war urſprünglich auf 3586 Millionen Lire
veranſchlagt worden. Das Defizit iſt alſo um annähernd 3 Milliarden
Lire vermindert worden. Die innere Schuld hat ſich im abgelaufenen
Fiskaljahr um 5517 Millionen Lire verringert, während ſich die neu
kon=
trahierten Schulden auf 3314 Millionen Lire beziffern. Die
Staats=
ſchuld weiſt demnach einen Nettorückgang um 2383 Millionen Lire auf.
Der Geſamtbetrag der inneren Schuld belief ſich am 30. Juni auf 93 171
Millionen Lire.
* B.R. Auswärtige Anleihe der Stadt Helſingfors.
Das finniſche Miniſterium des Innern hat der Stadtverwaltung von
Helſingfors die Genehmigung zur Aufnahme einer auswärtigen
An=
leihe im Betrage von 125 Millionen finniſcher Mark erteilt. Der Erlös
aus der Anleihe ſoll zum Bau von Hoſpitälern, zur Erweiterung der
Gas= und Elektrizitätsanlagen ſowie zu Hafenbauten Verwendung
finden.
Waxenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 27. Aug.
Amt=
liche Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 22,50—23,
Roggen 17,50—18,50, Sommergerſte für Brauzwecke 22,50—23,50, Hafer
inländiſch 20—20,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 32,75—33,75,
Rog=
genmehl 26,50—26,75, Weizen= und Roggenkleie 11,25—11,50. Tendenz
ſtetig.
—w Berliner Produktenmarkt. Die Preis= und
Ten=
denzgeſtaltung ging recht auseinander. Im Vordergrund ſtand Roggen,
welcher wegen des polniſchen vorläufigen Ausfuhrverbots und lebhaftere
Deckungsnachfrage für Vorverkäufe nach Oſtpreußen und vielſeitigen
anderweitigen Begehrs ſehr knapp war und weſentlich höher bezahlt
werden mußte. Infolgedeſſen beſtand für amerikaniſchen Weſternroggen
Intereſſe und dieſer wurde vielfach angekauft. Die Preisbildung für
Weizen ſtand unter dem Druck der amerikaniſchen Baiſſe, welche den
Export infolge gleichzeitig ermäßigter Auslandsforderungen unmöglich
28 Auguſt 1924
macht. Die Preisberänderungen hierfür waren aber nicht
Gerſtenpreiſe blieben für feinſte Qualitäten feſt; für mitt
ringere Sorten war das Angebot ſehr groß und die Gebot
bei erheblich ermäßigten Forderungen zu erhalten. Ha
ruhig. Für Roggenmehl ſind manche Mühlen wegen Man
produkt nicht Abgeber.
Börſen.
w. Berliner Börſenbericht. Je näher die
im Reichstag über die Abſtimmung rückt, um ſo größer d.
der Börſenkreiſe auf deren Ausfall. In ihrer optimiſtiſche
auf die ſchließliche Annahme der ſich aus den Londoner
ergebenden Geſetzesvorlagen ließ ſich die Börſe aber gue
erſchüttern, und euch nicht ſpäter, als die unliebſamen R
Reichstag erkennen ließen, welchen Siedegrad die Erregung
Parteien bereits erreicht hat. Immerhin trug ſie der u
ſofern Rechnung, als das Geſchäft für Aktienpapiere äußer
und ſich auch im weiteren Verlauf nicht belebte. Die Ku
gen nach oben und nach unten waren im allgemeinen unbe
Hohenlohe= und Kanada=Aktien traten ſtärkere Kursſteie
für erſtere um 3, für letztere um 5 Billionen Prozent.
wiederum das Geſchäft am heimiſchen Rentenmarkt. Hier
anleihen und ihnen ſchloſſen ſich die anderen alten Reichs
preußiſchen Konſols in mäßigem Umfange an, wie überhe
ſtärkeres Kaufintereſſe für die Anleihen der anderen Länd
vinzen, ſowie Städte erhielt. Am Geld= und
Deviſenm=
änderungen von Bedeutung nicht eingetreten.
Oeviſenmarkt.
Dvn
Frich
ſer
Geld e Amſterdam=Notterdam.. 162,37 13.16 1623) 16. Brüſſel=Antwerpen ....." 2/.975 21.075 21.00— 21.10 Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . 57.31 57.89 57.61 Kopenhagen .........." 67,73 68.07 67.83 6. Stockholm . . . . . . . . . . . . ." 11132 111.88 111.32 111.8 Helſingfors ..........." 10.47— 10.53— 10.49— 105 Italien ..............." 18,55 — 18.65— 18.55— 18,65— London .........
18,825 18.913 18,825 18.91 New=York ........ 4.19 4.21 4.19 4.2 Paris......... 22 69 22.81— 22.735 22.8‟ „
Schweiz ...... 78.45 78.85 78.55— 78.95 Spanien .. 55.56 55.84 55.46 Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.92— 5.94— 5.915 593 Prag...... 12.58— 12.64— 12.59— 12.65 Budapeſt.. . . . . . . . . . . . 5.48 — 5.50 — 5.48— 5.50 Buenos=Aires. . .. .. 1.405 1.415 1405 141 Bulgarien. ......... ..." 3.045 3.065 3.05 — 3.07 Japan . . . . . .. . . ..... 1.71— 1.72— 1.71— 1. Rio de Janeiro ........" 0.405 0.415 0.41- Belgrad.. .
5.20— 5.22— 5.26— 5.2 Liſſabon.
..... 11.97 12.03 11. 12.0 Danzig .. 75.11 75 49 75.21 Konſtantinope 226.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .......
Braunkohlen=Briketts".
Bremer Vulkan ......
„ Wolle.. .. . . . ."
Chem. Heyden ......."
.. Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld, Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. .
Oynamit Nobel ......"
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ...../ 13875
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. .....
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern.. . / 20000
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.. . ..
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 100000000
26. 8. 1 27. 8.
Frankenkurs in London:
Markkurs „
82.75
18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 27. Augul
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ......"
3½%
..!
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
½% VI.—IX.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
401 Preuß. Konſols ........
8½% „
....."
40 Bad, Anl. unk. 1935 ......
3½% „ „ v. 1907 ......
„1896 ......."
49 Bahern Anleihe .......
„
0.
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ..... .... ...
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28... . . . . . . . . . . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . .. ..
T
3½%..,
..................."
4% Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
59 Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........"
................."
42
6% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/.% Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......
5% Num. am. Rente v. 03..
4½% Goldrente v. 13 ...."
am. Goldrente konv.
49
am. v. 05 ....
4%0
428 Türk. (Admin.) b. 1903
(Bagdad) Ser.
„I
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
9. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente .. .."
Staatsr. v. 10 ..
Kronenrente .. .. .."
4½
Außerenropäiſche.
5% Mexik. amort. innere.
konſ. äuß. v. 99.. . .
Golo v. 04. ſtfr. . ..
konſ. inner. ...."
Irrigationsanleihe
naulipas. Serie l...
Oblig. v. Transportanſt,
4½ Cliſabethbahn ſtfr. . . . .
Hal. Carl Ludwv.=Bahn..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir.
26. 8.
9,835
1.25
1,675
4,2
4,2
86,30
0,625
3,5
27. 8.
0.8525
135
12
12
267
0,71
37
0,480 0,4994
15,25 M2 16,2 70
1.225
1,64
1,55
1,1
1,68
4,2
9 MI
12
1,025
1,3
127
1,4
1
1612=
1675
4,2
8,1 M
0,42
1,4
5.5
16
11.7
12,3
1z
1,45
6,6
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
1. b. 8. En...
3% Oeſt.
9. Em. .. . ."
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonetion ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . . ."
4½% „ „.....
Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
590 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ...."
5% Fſter. Pfanbbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. . .."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23... . .. ..
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24... ... . . .. ....."
5% Preuß, Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ........"
5% Rhein=Main=Donau. Gold=
.
anl. v. 33 ..........
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.. .... ... .. . .. .
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein.. . . . . . ..."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . ..."
Dresdner Vank. . . . . . . . . . . . . ."
Franktier Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbar. . . . . . . . . . . . . . .. . ."
Blitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban ..........."
„ Hypothekenbank ......"
Züddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ....... .. ..........
Wiener Bankverein ..........
Bergwverks=Aktien.
Berzelius .................."
Bochamer Vergb. .... ... . . ..
Buderus. ................"
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwverks=Akt. . ..
Gelſenkirchen Bergwv. ........"
Harpener Bergbau.......
26. 8.
10
12,75
1,7
1.7
2,4
174
19
2.,77
27
9,4
10.9
3,4
31/,
0.360
12.9
7,4
1.9
4,75
13,5
1.9
0,405
45,25
2,4
5,2
9
0.350
0. 260
6,25
45,5
7
06
5‟
275
—
12,5
10
1,62
58
10,8
1,7
17.
2,4
14
1,68
185
2,6
WBll
6,4
9,25
11½g
3,5
3,2
0.350
127
7.4
5,1
12,8
1,8
(,405
43
2.45
5,6
9
0.300
U260
G.2
77
122
485
70
25
60
Kaliwerke Aſchersleben.
Salzdetfurth
Weſteregeln
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren...
Mansfelder ...
Oberbedarf ......
„
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau .....
Rhein. Stahlwerke ..........."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . ."
Rombacher Hütte. . . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte .. . . . . ."
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
D
Werger ........"
ationierf=
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ...
5% „ „ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim).........
Vadiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . ... ..."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .... . . . . ."
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Eementwerk Heidelberg.. ... ..
Karlſtadt . . . . . ...
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. ........
„ Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
„ Weiler=ter=mer ........"
Saimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm). . . . . . ."
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ..
Eiſenwverk Kaiſerslautern .....
2. Meher fr. .....
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ...
Elſäfſ. Bad, Wolle. ...........
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.= & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnerei ..
Fabef Zohu Bleiltift ...,
26. 8.
16,25
19,75
3.
3
137ig
3
31
31
41,5
18,73
16
29
12
14
15,5
13,5
2,1
Gie
41
16.,5
2,8
—
42
15,6
5.25
2.9
16,2)
14,5
92)
7.5
0,330
4,25
11.75
94
19
27.
36,5
7.
13
13,5
31,5
16,25 Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). ........
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . .. . . ...
Frankfurter Hof ............."
Fkf. Maſch. Pokornh & Wittek.
25,25 1 Fuchs, Waggon Stamm ....."
37,25 Ganz. Ludwig, Mainz ......."
Geiling & Cie...............
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. ..........
Gotha Waggon ..... . ........"
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
31,5 Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. ... .....
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... ... .."
2,35 Holzverk.=Induſtr. . . ..... . . ..
Hydrometer Breslau ........"
3,75 Inag ......................"
3,05 Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
3
Karſtadt R... . . . . . . ... .. ...."
15.9 Klein, Schanzlin & Becker ..."
21,3 Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
19
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
14,5
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
15,25 Löhnberges Mühle .........."
2,75 Lüdenſcheid Metallw. .. . . . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
12,5 Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
7.9 Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . .
....
16,
Meher, Dr. Paul .........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
13
14½ Moenus Stamm .. . .. . . . . .. ."
2,8 Motorenfadrik Deutz ........."
4,6 Motorenfabrik Oberurſel ....."
Reckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
15,4 Neckarwerke Eßl. Stamm .. ...
6
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
1.9 Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
2,75 1 Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel ............"
3,2
Reiniger, Gebbert & Schall..
1,6
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . ."
„ Metall Vorzüge . . . . . . .
16½
1,9 Rhenania, Aachen ..........."
Niedinger, Maſchinen .A......"
9.25 Rückforth. Stettin ...........
Rütgerswerke ...............
75
7,320 Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
4,5
Schneider & Hanau.........
10,25 1 Schnellpreſſen Frankenthal.
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Ffu.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
41,5
18,4
16
8,5 1,1 1,1 5,5 10.3 10.1 14,25 14 58 58 2,4 2,5 2,55 2,75 5,25 2,55 25 3 6,5 7.25 8,1 12,5 — 13,5 0.95 1, 1,2 2 14 14 2,1 2,5 22 4.9 1,75 975 23 2,3 6,75 8,6 6 6 5,3 55 15 15 6.350 18.25 18,1 2,8 *. 5. 3.9 6,6 6,6 37,6 —
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz............
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh..... ...
Seilinduſtrie Wolff .......
Sichel & Co., Mainz.........
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie ... ....
Siemens & Halske.........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ...."
Thüring, elektr. Lieſ.=Geſ, Gocha
uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwverke in Sandbach ..
Verein f. Chem. Induſtr. Frikſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mamnh.
„ Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf.=
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . .."
„ Zellſtoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ..."
Stämme „
Voigt & Haeffner Stämme...
Voltohm, Seil......... ....""
Wahß & Frehtag. ....... ..."
Wegelin Rußfabrik ........."
Zellſtoff Waldhof Stamm ..."
Zuckerfabr. Waghäuſel......."
Frankenthal „nn.
Heilbronn. . . ......
Offſtein .........
Rheingau .........
Stuttgart . . ......
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. .
Schantung E. B............"
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) ........."
Nordd. Llohd. . ............
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf ................
Dampfkeſſel Rodberg........"
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ................."
Motorenbfarik Darmſtadt ...."
Gebr. Roeder .............."
Venuleth & Ellenberger ....."
—
Annotierte Aktien.
Apf ............. . . . . . . . a .."
Beckerkohle. . .............."
Beckerſtahl ....anannanaasal
Benz.. .. . . . . . . . .. . . """"
Brovn Boveri............."
Chem. Andreae ...... . . . . ."
Deutſche Petroleum ..... . . .""
Diamond Shares ..........""
Entrepriſe.......... . . . . ".""
Falconwerke .. . . . . . . . . . . .""
Großkraftw. Württemb./ Growagl
Unterfranken (Ufra) ........""
Hanſa Lloyd ..... .. . . . .""
Hero Conſerven ..... .. ..."""
Holſatiawerke, Altona ......"
Kabel Rheydt......... ...""
Krügershall Kalt .........."
Metall Starkenburg ......"
Otto & Quanz... . . . . """"
Raſtatter Waggon ........"""
Textil=Ind. Barmen (Tigg):.”
ufa Film .. ... ...."
J euer 239.
Datmſtädter Tn blati, Donn..91
11.
Das deutſche Herz.
ber—
fälß1
Feſo=
Azu
hr
ſe
ma-
ords
uchnl
RFriel
char
ht
ndr—
arſel
ußr
er
ußr /
nnay
öhlr
ran m
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten)
im Jahre 1621 trugen die Felder und die Weinberge
Tich. Aber keine Erntefreude wollte aufkommen im
nd. Die Leute hatten das Gefühl, als ob unſichtbare
ie bisher freundlich unter ihnen gehauſt hatten, den
Ɨſteten. Dafür kamen Gäſte, die niemand gerne ſieht.
im Spätſommer führte Tilly ſeine ſiegestrunkenen
ſcha Das Maintal hinunter zum Rheinſtrom und vereinigte
Spinola. Jetzt ſaßen zwei graue, gewiegte,
bedürfnis=
che Meiſter beieinander und ratſchlagten, wie ſie den
i Pfälzer Löwen, deſſen Gebrüll zum Gewinſel ge=
Har, aus ſeinem heimatlichen Lager aufſtöbern könnten.
Helfer ſtellten ſich ein, aber ſie kamen nacheinander, wie
gefürchtet hatte, und ihre Hilfe zerflatterte. Zuerſt kam
rafß insfeld auf den Plan mit ſeiner zuchtloſen, tollkühnen
Iber er war wie er war: geſtern von entzückender Um=
Tatkraft, heute ein trunkener Bauernburſche, der nichts
egehrt als ein Bett. Nach einem meiſterhaften
An=
gte er ſich in die geiſtlichen Stifter am Rhein. Er
cht das Wohlleben im Fluge mitzunehmen, um es in
* zwiſchen zwei Schlachttagen zu genießen, ſondern er
H ihm Wochen hindurch hingeben. In ſolcher deutſcher
Eeit zerrann ihm ſein Heldentum. So berſäumte er
ſich / die Gelegenheit zu glücklichen Schlägen, weil es ihm
dünkte, Klöſter zu plündern und fette Ratsherren zu
eren.
Der letzte glückliche Winter des Pfälzerlandes ging dahin,
zum letztenmal für lange Zeit kam die Martinsgans auf den
Tiſch, zog am Faſtnachtstag der Küchleinsduft durch die
Dorf=
gaſſen, ſpannen ſich die Dirnen an den Winterabenden ihr
Kirchweihhemd. Als die Buchen im April ihre Blättlein
ent=
falteten, fahen die Jäger und Hirten mit Grauſen, daß das
heurige Laub von Blutstropfen beſpritzt war. Tilly zog die
Bergſtraße hinauf, und die Weſtabhänge des Odenwalds
röteten ſich von dem Feuerſchein brennender Dörfer. Noch
zögerte Mansfeld, den Rhein zu überſchreiten. Die pfälziſchen
Truppen allein, unter ihnen die geworbenen engliſchen und
Niederländer Regimenter, verteidigten das Land. Tilly zog im
Bogen um Heidelberg herum und verdrängte die Pfälzer aus
den Burgen und feſten Orten des Kraichgaus. So war der
Krieg mitten in den Hirſchhornſchen Gebieten, und der heilige
Hannes hatte über die Maßen viel zu tun, um das Eigentum
und die Untertanen ſeines Herrn zu ſchützen.
Von Süden her brach Tilly ins Neckartal. Zwei Stunden
oberhalb von Heidelberg und drei Stunden unterhalb von
Hirſchhorn bemächtigte er ſich des Stromes. Das Städtlein
Neckargemünd, vier Tage lang tapfer verteidigt, wurde im
Sturm genommen. Der Feldherr wehrte der Flamme; aber
nicht dem Mordſtahl. „Das Volk war in der Furie” berichtete
Tilly an den zürnenden Bahernherzog. Jetzt ſtreiften die
Truppen das Neckartal hinauf und hinab, in die Seitentäler
hinein. Bald vor dieſer Mühle, bald vor jenem Hof erſchienen.
Reitertrupps und nahmen, was ſie brauchten, oft auch ſolche
Dinge, die nicht die Not, ſondern die Raubſucht begehrte. Oft
waren die Soldaten gutherzige Geſellen, mit denen die Bauern
bei ehrlichem Willen leicht fertig wurden; nicht ſelten aber waren
verwilderte, bösartige Burſche darunter, denen es eine Freude
machte, Wehrloſe zu ängſtigen oder gar zu quälen. Noch
gefürch=
teter als die Reitertrupps waren die Streifpartien der
Muske=
tiere und der Lanzenknechte, denn die Fußgänger machten es
gründlicher, auch blieben ſie länger.
Die Stadt Hirſchhorn war wohlgerüſtet. Auf den Mauern
ſtanden Feldſchlangen und grobe Stücke. Die Geſchützmeiſter
waren in die Tore verteilt. Der Wachtdienſt der Bürger, der
Späh= und Nachrichtendienſt der Bauern war umſichtig
einge=
richtet und bewährte ſich vortrefflich. In der Stadt lagen
hun=
dert geübte Kriegsknechte, in der Burg zwanzig. Nur wenig
geworbene waren darunter, die meiſten waren durchaus
zu=
verläſſige Untertanen. Die Zahl der geharniſchten Reiter betrug
fünfundzwanzig. Davon lagen ſieben in der Burg.
Friedrich war allen Ernſtes auf einen Angriff gefaßt,
ent=
weder von einer ſtreifenden Schar, die Beute machen wollte, oder
von einer der kriegführenden Parteien, denn Stadt und Schloß
Hirſchhorn beherrſchten eine von den wenigen Straßen, die aus
dem Neckartal ins Maintal führten. Der Junker war geſonnen,
ſich aufs äußerſte zu wehren, gegen wen es auch immer ſei, und
faſt freute er ſich darauf. Auch ihn juckte das Schwert an der
Seite, und wenn die Späher auf den Bergen eine größere Schar
meldeten, die das Neckartal heraufziehe, war es dem Junker mehr
leid als lieb, daß jedesmal die Truppen, ſei es aus Scheu vor
dem Wunderzeichen des fünfzackigen Hirſchhorn, ſei es aus
Ehr=
furcht vor Schanzen und Wehr, vor den Mauern umkehrten
oder durch einen Trompeter um die Erlaubnis baten, mit
um=
gekehrten Waffen an der Burg vorüberziehen zu dürfen.
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