Darmstädter Tagblatt 1924


27. August 1924

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

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wöchenl Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
31. (T 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattei.
187. Jahrgang
Nummer 238
Mittwoch, den 27. Auguſt 1924.

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(1 Dollar 420 Mar). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr Sireik uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeisen=
aufträge
und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchilicher Belireibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Die zweite Zeſung der Gatachtengeſetze.

AKampf um

n unſerer Berliner Redaktion.
Zwon Mitgliedern der Deutſchnationalen Volkspartei,
Barc Hen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei und des
trunu ehen die inoffiziellen Beſprechungen weiter, ohne daß
e bi.3 eine entſcheidende Wendung genommen zu haben
nen.) war hört man recht viel über dieſe Beſprechungen,
harr) es ſich meiſt nur um Vermutungen, zumal die ver=
dener
sarteien ſelbſt fortgeſetzt Wert auf die Feſtſtellung
in, dars ſich hier nur um unverbindliche Beſprechungen
dele, en man jetzt noch keine Bedeutung beilegen könne
die 1 zu anderen Zeiten und bei anderen Gelegenheiten
den 1 mwärtigen ſtattfinden würden. Dennoch ſcheint aber
fefz ehen, daß in den Beſprechungen die dem Reichstag
liches ſe and Mittwoch, ſpäteſtens am Donnerstag zu=
indenu
rtſchließungen der einzelnen Parteien durchberaten
8LTitet jetzt, daß die bürgerlichen Parteien dem Reichs=
ſchließung
vorlegen werden, in der erklärt wird, der
hstagn Slle beſchließen, daß ſämtliche Dawes=Geſetze hin=
wigre
für den Fall, daß das Ruhrgebiet bis zum
lugrig 925 nicht geräumt iſt. Aehnliche Entſchließungen
mam ach über andere Punkte, die von den Deutſchnatio=
n
bee rndet wurden, einbringen. So zum Beiſpiel in der
ge desrimenden Handelsverträge, unter beſonderer Berück=
Ini8
gungl s mit Frankreich abzuſchließenden. Es handelt ſich
halt a hieryiglich um Dinge, die geeignet ſind, die Lage den
pza Jontzt ſchnol alen etwas zu erleichtern.
uics Von feſſor Bredt von der Wirtſchaftlichen Vereinigung
eſeute K: Reichstag ein Antrag zugegangen, der verlangt, es
im O rbahngeſetz der Satz geſtrichen werden, in dem er=
wirSyeß
es ſich hier um eine Verfaſſungsänderung han=
Ob der Reichstag darauf eingehen wird, erſcheint uns
recht / Swiß. Sicherlich wird aber die Regierung ſich damit
einve0 riden erklären.
In de tzten Tagen iſt wiederholt davon geſprochen wor=
daß
&/Keichsregierung auch ohne den Reichstag den Lon=
Pakzu ;eptieren könne. In den Wandelgängen des Reichs=

erkläll, man ſogar, diplomatiſche Fühler in London und
8 hättergeben, daß man dort mit einer derartigen Nege=
einvo
xiden ſei und ſich damit zufrieden geben, würde,
ein N rer Reichstag die Ratifizierung des Abkommens
immt. u der iſt aber bis zur Stunde nicht feſtzuſtellen ge=
n
, ob ächlich derartige Feſtſtellungen in London und
s erhr, worden ſind und ob ſich die dortigen Kabinette
damizrverſtanden erklärt haben, in einem ſolchen Falle
Näumu) friſten, wie in dem Pakt vorgeſehen, vor ſich gehen
Am W Soch findet auf Berufung des Parteivorſtandes
Verſc) uing der Vorſitzenden ſämtlicher Landesverbände
Deutſoſ konalen Volkspartei in Berlin ſtatt. Sie wird
demsl rſitz des Parteileiters Dr. Hergt tagen. In poli=
en
Kresi glaubt man, daß dieſe Sitzung von entſcheidender
zutungg r wird, zudem ſich in den letzten Tagen immer
lic

die P=4, ſelbſt verhängnisvoll werden. In deutſchnatio=
in
Kreiz) egt man aber entgegen anderslautenden Meldun=
Wert Die Feſtſtellung, daß die Deutſchnationale Partei
er noch mals einen Fraktionszwang ausgeübt habe und

alſo art etzt ein Fraktionszwang nicht in Frage kommt.

Intſdxl Bungen als Vermittiungsverſuche.
Berl 26. Aug. Dem Reichstag iſt zu dem Mantelgeſetz
die La) erer Beſchlüſſe ein Antrag Dr. Curtius (Bayer.
auf äigung folgender Beſtimmungen zugegangen:
Um NDDurchführung des den Londoner Vereinbarungen
grundes wenden Sachverſtändigengutachtens nicht zu be=
ſträchtijn
oder zu gefährden, hat die Reichsregierung darauf
nzuwir
daß d4 biete, die über die im Artikel 428 des Verſailler
Vertre) bezeichnete Grenze hinaus beſetzt ſind, ſo raſch
wie 71 h, jedenfalls aber erheblich vor dem 15. Auguſt
1925
mt werden;
daß d4 ölner Zone unter allen Umſtänden am 10. Ja=
nuat

endgültig geräumt wird, wie das auch von den
ngliſcſl Kronjuriſten als nowendig erkannt worden iſt;
SS Heit dafür geſchaffen wird, daß künftig die in den
Vereinu rngen über die militäriſche Beſetzung der Rhein=
lande
4 28. Juni 1919 für die Befugniſſe der Beſatzungs=
behörS
) zogenen Grenzen nicht überſchritten und daß
insbeſ.ſ ge die Bewohner des Rheinlandes im Genuſſe
ihrer nneinen menſchlichen Rechte und ſtaatsbürger=
lichen
/ Herrechte nicht gehindert werden.
Ferner. / Folgender Antrag von Taumer (9. Ppt.) vor,
Mantel S folgenden Zuſatz anzufügen:
ſetz, ſowie die Geſetze über die deutſche Reichs=
geſellll
&, über die Induſtriebelaftung und das Bank=
ßer
Kraft, ſobald die Reichsregierung feſtſtellt,
em Londoner Abkommen vorgeſehene Vertrag
Swährende Anleihe von 800 Millionen Goldmark

Der Sitzungsbericht.
* Berlin, 26. Aug. (Eigener Bericht.)
Die Regierungstiſche ſind zu Beginn der Sitzung leer.
Präſident Wallraf eröffnet die Sitzung um 11.25 Uhr.
Auf der Tagesordnung ſteht die 2. Leſung der neun
Vorlagen, die ſich auf die Londoner Könferenz beziehen. Die Be=
ratung
der Vorlagen ſoll in vier Gruppen erfolgen:
die erſte Gruppe umfaßt die Bankvörlage,
die zweite bezieht ſich auf die Induſtriebelaſtung,
die dritte umfaßt das Reichsbahngeſetz und
die vierte das Mantelgeſetz.
Die Abſtimmungen zur zweiten Leſung ſollen nicht nach der
Erledigung der einzelnen Gruppen erfolgen, ſondern gemeinſam
am Schluß der Beratung, alſo am Mittwoch nachmittag.
Die Bankgeſetze.
Zur Beratung geſtellt wird zunächſt die erſte Gruppe der
Vorlagen, alſo
das Bankgeſetz, das Privatnotenbankgeſetz, das Geſetz über
die Liquidierung des Umlaufs an Rentenmarkſcheinen und
der Münzgeſetzentwurf.
Abg. Dietrich (dntl.) wendet ſich gegen Aeußerungen des
Reichskanzlers in der geſtrigen Sitzung. Der Reichskanzler habe
ſich die Kritik der Deutſchnationalen verbeten, falls ſie keine an=
deren
Vorſchläge machen könnten. Er werde aber ihre Kritik hin=
nehmen
müſſen, auch wenn ſie ihm nicht gefalle. (Zuſtimmung
rechts.) Der Redner kritiſiert dann das Verhalten des Reichs=
präſidenten
bei der letzten Regierungsbildung und erhebt Ein=
ſpruch
dagegen, daß der Reichspräſident die durch die Verhältniſſe
gegebene Mehrheitsbildung verhindert habe. Der Redner hält
weiter dem Reichsbankpräſidenten Schacht vor, daß er ſeine Macht=
befugniſſe
überſchreite. Der Kreditnot der Landwirtſchaft werde
nicht genügend Rechnung getragen.
Abg. v. Graefe (Natſoz.) beantragt, die Sitzung auszu=
ſetzen
, bis der Reichsbankpräſident anweſend ſei.
Präſident Wallraf erwidert, die Geſchäftsordnung gebe
dem Reichstag zwar das Recht, einen Miniſter zu zitieren, nicht
aber den Reichsbankpräſidenten.
Abg. Keil (Soz.) bedauert, daß es des Eingreifens des Aus=
landes
bedürfe, um uns die Wege zu einer ſtabilen Währung fin=
den
zu laſſen. Um einer neuen Inflation vorzubeugen, müſſe
man ſich notgedrungen auf den Boden der Entwürfe ſtellen, ohne
etwa vom Dawesplan entzückt zu ſein. (Der Reichskanzler
erſcheint im Saal.) Wenn der Finanzminiſter den Münzen die
äußere Form gebe, müſſe er ſich daran erinnern, daß das Deutſche
Reich eine Republik ſei. Wer wolle, daß das deutſche Volk noch
einmal durch ein Meer von Blut wate, der möge das Geſetz ab=
lehnen
.
Abg. Lammers (Ztr.) widerſprach der im Volk verbreite=
ten
Auffaſſung, daß nach dem Verſchwinden der Rentenmark die
neue Währung nicht ſtabil ſein werde. Helfferich habe nicht die
Oppoſition um jeden Preis gewollt. Im gegebenen Augenblick
müſſe man die praktiſch=realen Intereſſen voranſtellen. Eine ganze
Anzahl von Krediten werde ſofort hinfällig, wenn die Geſetze
nicht angenommen würden.
Abg. Katz (Komm.) erklärt, ob angenommen werde oder
nicht, ein Ausweg aus der Umklammerung, durch das ausbeu=
tende
Weltkapital ſei der deutſchen Wirtſchaft nicht mehr möglich.
Der Redner lehnt die Vorlage ab.
Abg. v. Kulenkampff (D. Vp.) hält die Deckung für
ausreichend, um eine wirkliche Goldwährung zu ſchaffen. Die
Rentenmark werde ſich neben der Goldmark halten.
Abg. Feder (Nat.=Soz.) betont, daß es heute nur einen
Herren der Welt gebe, das Großkapital. Die Vorlagen ſeien ein
Verſuch, das deutſche Volk in die Zinsknechtſchaft des internatio=
nalen
jüdiſchen Kapitals zu bringen. Der Redner warnt die
Miniſter unter Hinweis auf eine eventl. ſpätere Anklage wegen
Hochverrats davor, auch noch die Verkehrs= und Finanz=Hoheit
preiszugeben.
Reichswirtſchaftsminiſter Hamm wirft dem Vorredner
Verhetzung vor. Das ſtarke Verdienſt Dr. Schachts an der Auf=
rechterhaltung
der Währung müſſe anerkannt werden. Die Re=
gierung
betrachte die vorliegenden Geſetze nicht als beſonders
wertvolle Errungenſchaft, ſie wolle aber auch dem Volk nicht die
Hoffnung nehmen, daß auf dieſem Wege ſich eine Beſſerung an=
bahnen
könne.
Abg. Graf Bernſtorff (Dem.) bezeichnet die Annahme
der Geſetze als nationale Notwendigkeit. Der Redner befür=
wortet
einenSicherungspakt mit Frankreich, dann werde man auch
in der Frage der früheren Ruhrräumung Erfolge davontragen.
Von einer dauernden Neutraliſierung deutſchen Bodens könne
allerdings keine Rede ſein. Die Aufnahme in den Völkerbund
könne Deutſchland erſt beantragen, wenn der deutſche Boden frei
von fremden Truppen ſei.
Abg. Holzamer (Wirtſchaftl. Vgg.) verlangt die Aus=
dehnung
der Kredithilfe auch auf Handwerk und Kleingewerbe.
Abg. Kurth (Deutſchſoz.) nennt die Goldnotenbank ein In=
ſtrument
, um uns der internationalen Hochfinanz auszuliefern.
Damit iſt die Ausſprache über die erſte Gruppe der Vor=
lagen
, über die Bankgeſetze erledigt. Die Abſtimmung erfolgt
am Mittwoch.
Die Induſtriegeſetze.
Es folgt die zweite Leſung der 2. Gruppe der Vorlagen des
Induſtriebelaſtungsgeſetzes und des Aufbringungsgeſetzes.
Abg. Schneider (D. Vp.) beantragt, landwirtſchaftliche
Betriebe auch dann von der Auflage zu befreien, wenn ſie zu
induſtriellen und gewerblichen Betrieben gehören. Ferner ſoll
die Regierungsvorlage wieder hergeſtellt werden, wonach auch die
werbenden Betriebe des Reiches, der Länder und Gemeinden be=
laſtet
werden. Unter den weiteren, von dem Redner begründeten
Anträgen iſt auch eine Entſchließung, wonach bei demnächſtiger
Aenderung des Einkommenſteuergeſetzes die Abzugsfähigkeit der
nach dem Aufwertungsgeſetz zu zahlenden Jahresleiſtungen und

Zuſchläge von dem ſteuerpflichtigen Jahreseinkommen vorge=
ſehen
iſt.
Vizepräſident Dr. Bell erteilt nachträglich dem Abg. Feder
(Nat.=Soz.) wegen ſchwerer Beleidigung des Reichsbankpräſiden=
ten
und der Reichsregierung einen Ordnungsruf. Feder hatte
u. a. davon geſprochen, daß der Reichsbankpräſident ſich offen=
ſichtlich
habe beſtechen laſſen.
Abg. Dr. Lejeune=Jung (Deutſchnatl.) bezeichnet es als
unmöglich, daß die geſchwächte deutſche Induſtrie von heute fünf
Milliarden aufbringen könne. Die Obligationslaſt der noch nicht
verſtümmelten deutſchen Induſtrie im Frieden habe nur 4,6
Milliarden Mark betragen. Der Redner unterſtützt die Anträge
des Abg. Dr. Schneider, die aus Anregungen der Deutſchnationa=
len
im Ausſchuß hervorgegangen ſeien.
Ein kommuniſtiſcher Antrag, alle ausgeſchloſſenen und inhaf=
tierten
Abgeordneten zur Abſtimmung über die Gutachtengeſetze
zuzuziehen, kann nicht auf die Tagesordnung geſetzt werden, da
Widerſpruch erhoben wird.
Abg. Frau Sender (Soz.) wirft der Induſtrie vor, ſie habe
in der Inflationszeit die Maſſen enteignet. Darum ſei es nur
richtig und gerecht, wenn ſie jetzt zur Belaſtung kräftig herange=
zogen
würde.
Abg. Koenen (Komm.) bezeichnet die Gutachtengeſetze als
nationalen Verrat.
Abg. Schröder (Nat.=Soz.) erklärt gegenüber den von den
Mittelparteien erhobenen Vorwürfen, daß durch die von ſeinem
Freunde Feder gemachten Vorſchläge und durch die kommuniſti=
ſchen
Sozialiſierungsanträge beſſere Auswege gewieſen ſeien.
Der Redner erinnert an Schlageter und proteſtiert gegen die Ver=
ſklavung
des deutſchen Volkes.
Abg. Dr. Becker=Heſſen (D. Vp.) ſtellt feſt, daß die Indu=
ſtrie
gewillt ſei, die größten Opfer zu bringen. Das Märchen von
der Verſklavung der deutſchen Induſtrie ſollte man doch der Lin=
ken
nicht nachplappern. Man könne doch nicht ernſtlich glauben,
daß die deutſche Induſtrie für eine Anleihe von 800 Millionen an
Frankreich verkauſt würde.
Damit ſchließt die Ausſprache über die Induſtrievorlagen.
Die Reichsbahngeſetze.
Es folgt dann die Beratung der dritten Gruppe der Vorlagen,
des Reichsbahngeſetzes und des Reichsbahnperſonalgeſetzes.
Abg. Schumann (Soz.) verwahrt ſich und ſeine Partei
gegen den kommuniſtiſchen Vorwurf des Arbeiterverrates.
Inzwiſchen ſind zum Mantelgeſetz eine Reihe von Anträgen
eingegangen.
Ein volksparteilicher Antrag fordert, daß die Reichsregierung
darauf hinwirke daß die widerrechtlich beſetzten Gebiete ſo raſch
wie möglich, jedenfalls aber erheblich vor dem 15. Auguſt 1925
geräumt werden, daß die Kölner Zone unter allen Umſtänden
am 10. Januar 1925 geräumt und daß Sicherheit dafür geſchaffen
werde, daß die Beſatzungsbehörden künftig ihre Befugniſſe nicht
überſchreiten.
Ein weiterer volksparteilicher Antrag wünſcht eine Ein=
fügung
, wonach die Gutachtengeſetze außer Kraft treten, ſobald=
die
Reichsregierung feſtſtellt, daß die Verträge über die Anleihe
von 800 Millionen Goldmark nicht zuſtandekommen.
Eine Entſchließung des Zentrums fordert, daß bei den Ueber=
leitungsverhandlungen
auf eine Reviſion aller von der Rhein=
landkommiſſion
erlaſſenen Anordnungen, auf die Zurückziehung
des Okkupationsregimes und auf das für die Sicherheit der Trup=
pen
unerläßliche Maß hingewirkt werde.
Abg. Dr. Brüning (Zentr.) verlangt Sicherheit der Rechte
des Eiſenbahnerperſonals.
Zum Mantelgeſetz ſind noch zwei volksparteiliche
Entſchließungen
über die Schuldfrage und über die Handelsvertrags=
verhandlungen
eingegangen.
In der erſteren wird der feierliche Einſpruch gegen die im
Verſailler Vertrag feſtgeſtellte deutſche Kriegsſchuld erneuert und
die Reichsregierung aufgefordert, dieſe Rechtsverwahrung bei
jeder Gelegenheit zum Ausdruck zu bringen.
In der zweiten Entſchließung wird betont, daß die handels=
vertraglichen
Verhandlungen mit Frankreich und Belgien nicht
unter dem Druck der fortdauernden militäriſchen Beſatzung der
widerrechtlich beſetzten Gebiete ſtehen dürfen, und daß der Reichs=
tag
einem unter ſolchem militäriſchem Druck zuſtande gekom=
menem
Handelsvertrag nicht zuſtimmen würde.
Eine Zentrumsentſchließung zum Aufbringungsgeſ=tz
wünſcht, daß die Freigrenze mit Rückſicht auf die beſonders
ſchwierige Lage der kleinen Gewerbeunternehmungen nicht unter
20 000 Mark feſtgeſetzt werde.
Abg. Groß (Ztr.) erörtert Eiſenbahner=Perſonalfragen.
Hier ſeien ſich alle Parteien einig.
Abg. Roſenberg (Komm.) glaubt, daß die Herſtellung
der bürgerlichen Einheitsfront bereits im Gange ſei. Der Red=
ner
übt ſehr ſcharfe Kritik an der Haltung der Sozialdemokratie,
die immer mehr zu einer Hilfstruppe des Kapitalismus werde.
Reichsverkehrsminiſter Oeſer wendet ſich gegen die An=
griffe
, die Abg. Roſenberg gegen den Staatsſekretär Bergmann
gerichtet habe. Bergmann habe in London und Paris, dem
Reiche wertvolle Dienſte geleiſtet.
Darauf wird die Beratung abgebrochen.
Nächſte Sitzung Mittwoch, vormittags 11 Uhr: Fort=
ſetzung
der zweiten Beratung der Gutachtengeſetze.
Schluß nach 9 Uhr.
Schlußabſtimmung am Donnerstag.
Berlin, 26. Aug. Die heutige Reichstagsſitzung ging um
9 Uhr zu Ende. Sie brachte zum Schluß noch eine Rede des
Kommuniſten Dr. Roſenberg, die von dem Hauſe mit bemerkens=
wertem
Intereſſe aufgenommen wurde. Die zweite Leſung der
Geſetzentwürfe konnte noch nicht zu Ende geführt werden. Die
Fortſetzung findet am Mittwoch morgen um 11 Uhr ſtatt. Es
iſt anzunehmen, daß der ganze morgige Tag noch durch die
Leſung in Anſpruch genommen wird. In politiſchen Kreiſen
zweifelt man nicht daran, daß die Schlußabſtimmung am Don=
nerstag
, wie vorgeſehen, erfolgen kann.

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Der Anterſtützungspaft auf
Gegenſeitigkeit.
Die franzöſiſche Antwortnote.
Paris, 26. Aug. (Wolff.) Das Miniſterium für auswär=
tige
Angelegenheiten veröffentlicht den Wortlaut der am 19.
Auguſt von der franzöſiſchen Regierung an den General=
ſekretär
des Völkerbundes gerichteten Antwortnote zum
Entwurf eines Unterſtützungspaktes auf Gegen=
ſeitigkeit
, den der Völkerbund den intereſſierten Regierungen
mitgeteilt hatte.
Die franzöſiſche Note ſtellt ſich auf den Standpunkt,
1. daß jeder Planeiner Herabſetzung der Rüſtungen
von der vorherigen Einführung des effektiven, ſofortigen und gegen=
ſeitigen
Beiſtandes, abhängig gemacht werden muß;
2. daß die Herabſetzung der nationalen Rüſtungen
nur als Ganzes in Betracht gezogen werden könne, ohne daß ihre ver=
ſchiedenen
Formen, Land=, See= und Luftrüſtungen, unabhängig von=
einander
betrachtet würden;
3. daß dem Vertrauen in die eingegangenen Verpflichtungen eine
Organiſation gegenſeitigen Beiſtandes, zu Grunde
liegt und daß daher die Staaten, wenn ſie ſich einem derartigen Pakt
anſchließen wollen, naturgemäß entſprechend dem Artikel 1 der Völker=
bundsſatzung
Garantien für ihre aufrichtigen Abſichten bieten müßten,
die internationalen Verpflichtungen innezuhalten.
Die vom Völkerbund vorgeſchlagene Kombination von De=
fenſiv
=Sonderabmachungen, mit einem allgemei=
nen
Vertrag findet franzöſiſcherſeits vorbehaltloſe
Zuſtimmung, desgleichen die Definition des Vertragszweckes, wie er
ſich aus der Einleitung ergibt.
Die allgemeine Unterſtützung, ſo führt die Note aus, ſei allein von
geringem Wert vom militäriſchen Geſichtspunkt aus wegen ihrer diskan=
ten
, bedingten und ſchrittweiſen Durchführung, aber die franzöſiſche Re=
gierung
unterſtreiche ihren moraliſchen Wert und ihre Wirkſamkeit hin=
ſichtlich
der wirtſchaftlichen und finanziellen Hilfe, die nach ihrer Auffaſ=
ſung
von ſämtlichen Staaten des Kontinents ohne Unterſchied verlangt
werden ſollte. Solange bis dieſe allgemeine Unterſtützung jedoch einen
praktiſchen Wert erlange, erhalte die franzöſiſche Regierung die Defenſiv=
Sonderabmachungen für unerläßlich, und dieſe könnten unmöglich noch
mit den ehemaligen Allianzen verwechſelt werden. Sie ſeien ja öffentlich,
und es würde in ihnen ſchrittweife eine immer größere Zahl von Staa=
ten
einbezogen; ſie ſeien der Nachprüfung des Völkerbundes unterworfen,
bevor ſie in den Generalvertrag einbezogen würden. Die ausſchließlich
defenſiven Abmachungen ſeien in den Augen der franzöſiſchen Regierung
die wirkſamſten Elemente zur Durchführung des Prinzips der internatio=
nalen
Solidarität, und es gelte, ſie nicht zu ſchwächen.
Die franzöſiſche Regierung erhebt Einwände unter
anderem in folgenden Punkten: Sie will, daß der Fall des An=
griffs
definiert werde, zum mindeſten müſſe das für die flag=
ranteren
Fälle geſchehen. Für die Beſtimmung des Angreifers müſſe dem
Völkerbundsrat eine angemeſſenere Friſt als vier Tage gewährt werden.
Es wäre angebracht, wenn in dem Unterſtützungspakt vorgeſehen würde,
daß eine, durch Mehrheitsbeſchluß getroffene Beſtimmung eines Angrei=
fers
die Vertragſchließenden ermächtigen würde, im Intereſſe der Auf=
rechterhaltung
des Rechts mit den beſten ihnen zur Verfügung ſtehenden
Mitteln vorzugehen.
Schließlich empfiehlt die franzöſiſche Regierung die allgemeine
gegenſeitige Unterſtützung im Angriffsfalle dadurch zu erleichtern, daß
an die Stelle der für die Abſtimmungen des Völkerbundsrates vor=
geſehenen
Einſtimmigkeit die Regel der Zweidrittel=
mehrheit
geſetzt werde.
Zum Schluß erklärt die Note, die franzöſiſche Regierung halte es für
möglich, daß man zu einem Projekt gelange, das dem einmütigen Be=
ſchluß
der dritten Völkerbundsverſammlung entſpreche unter der Be=
dingung
, daß die Einſchränkung der Rüſtungen ſtets dem Grade der
Sicherheit angemeſſen ſei, wie es das Projekt wünſche.
Völferbundstagung in Genf.
Paris 26. Aug. (Wolff.) Havas meldet aus Genf, man
glaube zu wiſſen, daß Herriot und Mäcdonald. am
2. September vormittags in Genf ankommen würden. Herriot,
der von dem Direktor des Quai d’Orſay, Peretti della Rocca, und
ſeinem Kabinettschef im Außenminiſterium, Bergery, begleitet ſein
werde, gedenke bis 6. September abends in Genf zu bleiben. Die
beiden Premierminiſter würden alſo bei der Organiſation der
Völkerbundsverſammlung und der Wahl der großen Kommiſſio=
nen
zugegen ſein und der Debatte, wenigſtens zum großen Teile
beiwohnen, die reglementsmäßig alljährlich über die Arbeiten des
Völkerbundes ſtattfindet. Bei Gelegenheit dieſer Debatte würden
der engliſche und der franzöſiſche Premierminiſter vor der Ver=
ſammlung
das Wort ergreifen, um den Standpunkt ihrer beiden
Länder hinſichtlich der dem Völkerbund vorliegenden Fragen, ins=
beſondere
hinſichtlich der Abrüſtungs= und Sicherheits=
frage
zu entwickeln.
Hierzu bemerkt der Matinergänzend, daß Herriot geſtern
vormittag von Macdonald einen ſehr freundſchaftlich gehal=
tenen
Brief, erhalten habe, der in der Hauptſache die Gen=
fer
Reiſe der beiden Premierminiſter zum Gegenſtand hat.
7
Bukareſt, 26. Aug. (Europapreß.) Adeverul ſchreibt:
Rumänien hat dem Völkerbundsrat mitgeteilt, daß es dem Ent=
wurf
eines Garantiepaktes nicht zuſtimmen könne, da keine all=
gemeine
Abrüſtung vorgeſehen ſei und weil keine Sicherheit dafür
geboten werde, daß auch die Nachbarn Rumäniens zur Abrüſtung
gezwungen würden. Dieſelbe Haltung habe auch Jugoſlawien
gegenüber dem Garantiepakt eingenommen.

Vom Tage.

Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat im Reichstag, folgenden
Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beſchließen, gemäß Art. 48
Abſatz 3 die Verordnung des Reichspräſidenten vom 4. Juli
aufzuheben, da eine Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicher=
heit
nicht vorliegt.
Die Micum hat die Sechſerkommiſſion für den 29. Auguſt zu
neuen Verhandlungen eingeladen.
Der preußiſche Finanzminiſter hat im Einvernehmen mit dem
Miniſter für Handel und Induſtrie die Einziehung der Kohlen=
abgaben
eingeſtellt.
Der Reichsverkehrsminiſter hatte von der Reichsgewerkſchaft deutſcher
Eifenbahnbeamter und Anwärter die Streichung des Streik=
paragraphen
aus den Satzungen verlangt. Der Hauptvorſtand
der Reichsgewerkſchaft hat nunmehr beſchloſſen, in den betreffenden
Paragraphen die Worte mit allen gewerkſchaftlichen Mitteln zu er=
ſetzen
durch die Worte mit allen verfaſſungsmäßigen gewerkſchaftlichen
Mitteln
Der Schloßherr Sch. von Duisburg wurde nachts von mehreren
franzöſiſchen Soldaten mißhandelt und ſeiner Barſchaft beraubt. Der
Oberbürgermeiſter iſt in dieſer Angelegenheit bei dem Oberſten des
franzöſiſchen Infanterie=Regiments vorſtellig geworden.
Nach Mitteilungen der Budapeſter Blätter hat der deutſche
Geſandte dem ungariſchen Miniſter des Aeußern eine neue Note
überſandt, in der er um nähere Mitetilungen über die Verneh=
mung
des angeblichen Heinrich Schneider erſucht, der nach
Anſicht der deutſchen Behörden wahrſcheinlich mit dem Mörder Erzber=
gers
Tilleſſen identiſch iſt.
Die geſtrige Nachtſitzung der franzöſiſchen Kammer iſt um 1.45 Uhr
zu Ende gegangen. Der Lauſanner Vertrag wurde mit 410
gegen 171 Stimmen ratifiziert.
Aus Paris verlautet, daß noch ein Brief Macdonalds
an Herriot in der Angelegenheit der Ruhrräumung abgegangen
ſei. Das franzöſiſche Außenminiſterium gab auf Anfrage der Preſſe keine
Erklärung.
Der polniſche Miniſter des Aeußern Skrzynski iſt nach Paris
gereiſt, um mit Herriot wichtige Beſprechungen abzuhalten, die
wahrſcheinlich den erwarteten neuen Kurs in der polniſchen Außen=
politik
einleiten werden. Sodann begibt ſich Skrzynski zur Völker=
bundstagung
nach Genf.
Reuter meldet aus Waſhington, daß die britiſche Regierung vor=
geſchlagen
haben ſoll, die Geſandtſchaften in Konſtantino=
pel
in einfache Legationen umzuwandeln, da der Sitz der
türkiſchen Regierung nunmehr in Angora iſt. Das Staatsdepartement
wird erſt den Parteileiter des Senats befragen, ehe eine Entſcheidung
getroffen wird.

Die deutſche Konkurrenz.
Engliſche Befürchtungen.
London, 26. Aug. (Wolff.) In ihrem Leitartikel ſchreibt
die Times bisher ſei nichts über die Zuſammenſetzung des
beratenden Ausſchuſſes oder über ſeine Befugniſſe mitgeteilt
worden. Es ſcheine zweifelhaft, ob überhaupt ſchon über dieſe
beiden Punkte eine Entſcheidung gefällt ſei. Es ſei leicht zu er=
kennen
, wie die gegenwärtige Lage entſtanden ſei. Solange
Deutſchland in wirtſchaftlicher Beziehung in einem Zuſtande der
Desorganiſation geweſen ſei, ſei ſeine Konkurrenzfähig=
keit
auf dem Weltmarkt beſchränkt geweſen. Nachdem nunmehr
infolge der Annahme des Dawesberichtes Ausſicht auf Stabili=
ſierung
der deutſchen Verhältniſſe beſtehe, ſei die wirkliche
Gefahr vorhanden, daß der ſcharfe Wettbewerb auf den aus=
wärtigen
Märkten, der kurz vor Ausbruch des Krieges beſtand,
in noch ſchärferer Form wieder aufleben werde. Eine Nation,
die gezwungen ſei, an das Ausland Zahlungen zu leiſten, müſſe
ihre Ausfuhr erhöhen. Es würden alſo Verkäufe zu niedrigeren
Preiſen ſtattfinden, mit denen andere Nationen nicht konkur=
rieren
könnten, wenn ſie ſich nicht zu ähnlichen Bedingungen ver=
ſtänden
, wie bei der zu ſolchen Auslandszahlungen verpflichte=
ten
Nation. Der herrſchende Gedanke, daß England ſich Bedin=
gungen
unterwerfen ſolle, die den in Deutſchland beſtehenden
ähnlich ſeien, würde in England auf ſtarken Widerſtand ſtoßen.
Die Beſorgnis, im Außenhandel unterboten zu werden, ſei nicht
der einzige Grund für England. Am 10. Januar werde Deutſch=
land
die Freiheit beſitzen, bezüglich ſeiner Einfuhr nach Be=
lieben
ein Abkommen mit anderen Ländern zu treffen. Nichts
ſtehe zum Beiſpiel dem Abſchluß eines deutſch= franzöſi=
ſchen
Handelsvertrages entgegen, der Frankreich die
Einfuhr von elſaß=lothringiſchen Produkten nach Deutſchland ge=
ſtatte
. Wenn England nicht imſtande ſei, ebenfalls einen Han=
delsvertrag
mit Deutſchland abzuſchließen, beſtehe die Möglich=
keit
, daß Frankreich ſich beträchtliche Vorteile ſichern werde und
daß England dann einer franzöſiſch=deutſchen Wirt=
ſchaftallianz
gegenüberſtehe, deren Folgen ſich ſchwer ab=
ſchätzen
ließen.
Die Times weiſt auf die ernſte Depreſſion im engliſchen
Eiſenhandel hin und auf die in der Textilinduſtrie
herrſchenden Beſorgniſſe und ſchreibt, beruhigend ſei bei der jetzi=
gen
Lage nur der Umſtand, daß ihr Ernſt allgemein erkannt
werde. Die Regierung werde hoffentlich nicht ſklaviſch an irgend=
welchen
ſtarren Dogmen feſthalten, ſondern die Lage prüfen und
den Mut haben, alle Maßnahmen zu treffen, die dem engliſchen
Handel zum Vorteil gereichen.

Von unſerem Korreſpondente
Im Ruhrgebiet, Ende
Die Schlacht von London iſt geſchlagen, und
großen Zügen dem Ruhr= und Rheinland mit ſei
im weſentlichen die Marſchroute vorgezeichnet, die
ſamen Wiederaufſtieg der Arbeitsprovinz und dami
Reiches ermöglichen ſoll. Daß dieſe Abſicht gerade
denn anderswo begrüßt wird, bedarf keines Bew
Bevölkerung unſerer Gebiete weiß der deutſchen
einmütig Dank dafür, daß ſie in den langwierigen
gen vor allen Dingen das für alsbald zu erwarten
Verhandlungen recht bedeutende Grundprinzi,
Gleichberechtigung unter Ablehnung eines Diktats
Und mag das Londoner Schlußprotokoll auch z
einleuchtender Kritik Anlaß geben, ſo darf das fre
doch nicht vergeſſen, daß es höchſte Zeit wird =
und Aufrichterhaltung der Lebenskraft der an
reichen Weſtprovinzen, die durch den organiſier
bau der letzten Jahre und durch die politiſche Kne
gelitten haben, als ſo mancher radikale Rufer im
ben will. Nimmt doch auch die Weſtmark das Ergel
Endlöſung hin, ſondern als guten Anfang für eit
der aus dem Weltkrieg geborenen Konflikte, die vo
ten auf zwei Erdteile übergriffen.
Irreführend iſt aber, wenn man ſtellenweiſe
Optimismus den Anſchein zu erwecken ſucht, als ol
der vielverzweigte Produktionsapparat wieder
Gang gebracht werden könne. Um hierdurch nicht
aufkommen zu laſſen und um Enttäuſchungen vor=
heute
nochmals beſonders betont, daß die wirtſchg
dungen der Ruhrinduſtrie auf Grund des Gutacht
ſind als die im Verſailler Vertrag vorgeſehenen,
wohl hinſichtlich der Barleiſtungen, als auch hinſichtl
lieferungen. Mögen auch die unſeligen Gebilde d
und der Zollgrenze in abſehbarer Zeit fallen,
Geſetz über die Induſtrieobligationen eine zwanzigpr
laſtung allein der Schwerinduſtrie vorgeſehen, woz
lich noch die Entrichtung der ſeit dem letzten Halbial
ten Kohlenſteuer kommen wird. Am ſchwierigſten
aber in den nächſten Monaten die Sachlieferungen ge
ſichtlich des zur Verfügung ſtehenden Quantums wa
lenlieferungen leicht zu bewältigen, und auch an Neb
Farbſtoffen und Chemikalien ſoll es nicht mangeln.
gende Punkt iſt nur, daß alle Werke ohne Ausnahn
mittel aufgezehrt haben und die Weiterproduktion o
diſche Kredite erheblich einſchränken oder ganz aufge
Derartige Fälle werden denn auch jeden Tag gen
Gutachten ſieht zur Finanzierung dieſer Lieferung
Millionen=Anleihe vor, deren Zuſtandekommen aber
Luft hängt und an keinen Termin gebunden iſt. Iſte
induſtrie nicht möglich, binnen kurzem größere Prit
wie zum Beiſpiel die in der Zuckerinduſtrie abgeſd
hereinzubekommen, ſo iſt ſie mit dem beſten Willen
Lage, die Sachlieferungen durchzuführen, demn v
zuſchüſſen iſt nichts zu erwarten. So muß nach un
ganze Wirtſchaftsleben auf eine neue Grundlage geſt
wenn auch nicht ſo radikal wie beim paſſiven Wide
das Arbeits= und Abſatzproblem bedarf alsbaldiger
licher Löſung.
Wohl gibt es auch vereinzelt Stimmen oder
zweiflungsausbrüche? , die mit dem engliſchen S
Snowden ausrufen: Wir können keine Löſung hiülgen
die ſofortige Ruhrräumung vorſieht. Zur Begründ?
angeführt, daß Frankreich bei jeder kleinlichen Gelel
das Droh= und Druckmittel der Ruhrräumung zurr
werde, vor allem bei der Beratung der Handelsbeiſte
Frankreich ſeine Meiſtbegünſtigung aus dem Friedensk.
ohne Gegenſeitigkeit zu wahren wiſſen werde. B0 .
führung der Militärkontrolle, dem Steckenpferd der Ik.
Militariſten, ſei dasſelbe zu befürchten. Deshalb ſei*
ding, immer mehr aus dem deutſchen Volksvermoße
Eiſenbahnen der Gegenſeite auszuliefern, die M.
Illuſionen und Vertröſtungen aufwarte.
Hughes Bekenntnis zur Monree0d
New York, 26. Aug. Staatsſekretär Hughes 90
Denkſchrift für die Republikaniſche Partei der Amon.
wärtiges Programm feſtgelegt. Es heißt da unter Als
ſere Politik gegenüber Europa läßt ſch
maßen zuſammenfaſſen: Wir ſind gegen alle 9"
und weigern uns, künftig die Macht Amerikas in ünbe
wicklungen hineinzerren zu laſſen. Wir behalten Aa
Fall zu Fall ſo zu handeln, wie es unſere Pflicht ie
Wir werden den Wünſchen zu dienen verſuchen, die *
ditionellen Politik einer Mitarbeit an der PI4
Regelung internationaler Angeles
entſprechen. Der Völkerbund wird in de
ſcharf abgetan.

*Der Porläufer Glucks und Mozarts.
Zu Niccolo Jommellis 150. Todestage, 28. Auguſt.
Es war am 10. Auguſt 1753, als in einem eleganten Reiſe=
wagen
ein unförmlich dicker Herr im Hoflager des Herzogs Karl
Eugen von Württemberg zu Ludwigsburg eintraf und von dem
Fürſten mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt wurde. Der alſo
Gefeierte war der berühmte Komponiſt und frühere Kapell=
meiſter
von St. Peter in Rom Niccolo Jommelli, deſſen Ruhm
durch ſeine an vielen Höfen aufgeführten Opern bereits weit
verbreitet war. Der Herzog hatte ihn im Frühjahr des Jahres
kennen gelernt und alles daran geſetzt, den großen Italiener an
ſeinen Hof zu ziehen und ihm dadurch einen neuen Glanz zu
verleihen. Aber er ſorgte mit der Gewinnung des Meiſters
erſten Ranges nicht nur für das Muſikleben ſeines Landes, ſon=
dern
er griff damit auch zugleich höchſt bedeutſam in die Muſik=
geſchichte
ein und beſtimmte die Entwicklung der deutſchen
Muſik. Denn der geniale Vertreter der neapolitaniſchen Schule
wurde während der 15 Jahre, die er am Stuttgarter Hof wirkte,
von der deutſchen Muſik ſtark beeinflußt und wirkte ſeinerſeits
wieder auf die Entwicklung der deutſchen Oper ein. So wurde
er zum Vorläufer Glucks, deſſen Muſikreform er bereits in vieler
Hinſicht vorausnahm, wurde der Vorgänger Mozarts, der von
ihm mancherlei gelernt hat. Auch Jommelli hat unter den Vor=
urteilen
gelitten, die man ſo lange der italieniſchen Oper der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entgegenbrachte. Nach einer
Epoche ſchrankenloſer Verehrung, die ſich z. B. in den Hymnen
Heinſes auf den Meiſter ausdrückt, kam die Zeit des völligen
Vergeſſenwerdens, und erſt die neueſte Muſikwiſſenſchaft hat die
Bedeutung der italieniſchen Rokokomeiſter wieder gewürdigt,
hat vor allem die Größe Jommellis anerkannt, ſo daß ſein
150. Todestag zugleich ein Tag jungen Auflebens für ihn iſt.
Als Sohn eines reichen Kaufmanns am 10. September 1714
zu Averſa bei Neapel geboren, erhielt er ſeine ſorgfältige muſi=
kaliſche
Erziehung, trat ſchon mit 24 Jahren als Opernkom=
poniſt
in die Oeffentlichkeit und wußte ſich in Lehr= und Wander=
jahren
eine reiche Bildung und frühen Ruhm zu erwerben. Hatte
er bereits bei dem berühmteſten Muſiklehrer der Zeit, dem
Padre Martini, lange ſtudiert, ſo gewann er für ſeine Opern=
ſchöpfung
die höchſte Anregung aus der Zuſammenarbeit mit
dem großen Librettiſten Metaſtaſio, mit dem zuſammen er für
Wien einige Opern ſchuf. Als Kapellmeiſter an St. Peter
pflegte er beſonders die Kirchenmuſik und lernte dann in Paris
die franzöſiſche Oper kennen. Den Höhepunkt ſeines Schaffens

aber bedeutet ſeine Stuttgarter Zeit, in der er ſein Opernideal
läuterte und ausgeſtaltete.
Der unmenſchlich dicke Mann, der ſich bei aller italieniſchen
Lebhaftigkeit kaum bewegen konnte, hatte von dem Herzög bei
ſeiner Anſtellung eine ungeheure Machtfülle erhalten. Der neue
Oberhofkapellmeiſter, deſſen Bezüge ſich auf mehr als 6000 Gul=
den
beliefen, ſtand mit Karl Eugen auf freundſchaftlichem Fuße
und ſprach auch in allen Verwaltungsangelegenheiten des
Theaterlebens das entſcheidende Wort. Aber der Herzog hatte
das Vertrauen keinem Unwürdigen geſchenkt. Jommelli hatte
nichts von dem hinterliſtigen und kriechenden Italiener an ſich,
wie er ſich ſonſt damals an deutſchen Höfen breit machte, ſon=
dern
er war eine charakterfeſte und vornehme Perſönlichkeit.
Jommellis Schaffen in der neuen Umgebung offenbarte ein
hohes Maß von Selbſtkritik und Anpaſſungsfähigkeit. Hermann
Abert, der ihm ein ſchönes Charakterbild, gewidmet hat, ver=
gleicht
ihn in dieſer Beziehung mit Verdi: Derſelbe weite Weg,
der bei dieſem vom Eabucco zum Othello führt, leitet auch
bei Jommelli hinüber vom Ricimero zur Armida‟ In
langſamem, aber ſicherem Fortſchreiten löſt ſich der Künſtler
aus dem ſtrengen Banne ſeiner Schule los und nähert ſich
Schritt für Schritt dem ihm vorſchwebenden muſikdramatiſchen
Ideal In den Stuttgarter Opern erreichte er die volle Höhe
ſeines Künſtlertums; hier vereinen ſich angeborenes Talent und
reiche Kunſterfahrung zu Werken, die das hohe Lob der Zeit=
genoſſen
verdienten und bahnbrechend wurden. Der Mann
hat ſein Fach, worin er glänzt, ſagte Mozart von ihm, ſodaß
wir’s wohl werden bleiben laſſen müſſen, ihn bei dem, der’s
verſteht, daraus zu verdrängen. Wie er ſelbſt von der deut=
ſchen
Orcheſtermuſik lernte, ſo ſchuf er wieder eine Stuttgarter
Schule und gewann durch ſeinen Schülerkreis den ſtärkſten
Einfluß auf die Entwicklung des deutſchen Singſpiels. Vor
allem aber beſchritt er bereits den Weg zur Opernreform. Er
hat, ſagt Abert, im deklamatoriſchen Ausdruck und in der
charakteriſtiſchen Behandlung des Chors, den er der italieniſchen
Oper zurückgegeben hat, von dem Franzoſen, in der Behandlung
des orcheſtralen Teiles von der jungen deutſchen Inſtrumental=
muſik
gelernt. Seine großen, freien, rezitativiſchen Orcheſter=
ſzenen
nehmen nach langer, durch die reine Konzertoper be=
wirkte
Unterbrechung den Faden der alten venezianiſchen
Schule wieder auf. Und das alles erfolgte, wie wohl zu bemer=
ken
iſt, bereits mehrere Jahre, ehe Gluck mit ſeinen Reform=
plänen
hervortrat, von Seiten eines Angehörigen, der ſo lange
verfemt geweſenen negpolitaniſchen Schule.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
Zehntauſend Goldmark füreine!
Velhagen & Klaſings Monatshefte erlaſſen ein P.
ben zur Förderung der deutſchen Novellentunſe
ſind bisher unveröffentlichte deutſche Originglar..
fang bis zu einem Druckbogen (16 Seiten zu b.*
Ueberſetzungen aus fremden Sprachen ſcheiden. lt*
Kürze des Umfangs ſollen die Arbeiten nicht behle.
nach dem Urteil der Preisrichter beſten Novelle Hlie
preis von 10 000 Goldmark zuerkannt. Die pelsſlt
wird in Velhagen &. Klaſings Monatsheften peioll.
fällt danach in den unbeſchränkten Beſitz des Bec
Liegen mehrere gleichwertige Arbeiten vor, 9..
geteilt werden. Zur Auszahlung gelangt C."
Für Arbeiten, die zwar nicht preisgekrönt weil.
Veröffentlichung in Velhagen & Klaſings Moſoled
wird den Verfaſſern von der Schriftleitung ei
ſtiges Honorarangebot zugehen. Die Handl
möglichſt in Maſchinenſchrift und nur einſeins.
ohne Keunzeichnung des Verfaſſers bis zum 2.
einzureichen unter der Poſtanſchrift: An Belhog.
Monatshefte, Preisausſchreiben Meiſternovelle.
Tauentzienſtraße 7B. Jeder Bewerbungsarbei.
dem Titel der Novelle vorſehener geſchloſſen.
beiliegen, deſſen Inneres den Namen und die Aie
des Verfaſſers enthält. Einlegen von Poſtge.
da eine Rückſendung der nicht gewählten Behe.
in keinem Falle ſtatfindet; ſie werden nach Zc.
fung mitſamt den Briefumſchlägen vernichte.
wird daher anheimgeſtellt, eine Abſchrift ihre.
zubehalten. Das Preisrichteramt verſieht die S
Don Pelhagen & Klaſings Monatsheften unterm
Herausgebers Paul Oskar Höcker. Die Vertiche.
gebniſſes ſoll im Laufe des Monats Dezemor..
Angaben enthält das ſoeben erſchienene Hel.
Am erſten Meßſonntag (31. Auguſt) brlte
Ziger Singakademie (Prof. Wohlgemut!
Heilige Stadt in der Thomaskirche in 2e
führung. Als Soliſten wirken mit: Lotte Mäder /
Jung=Steinbrück=Leipzig und Martin Ehrich=Hohle
ton). Das Werk, welches zuletzt im Bremer 20
Nößler ſo tiefen Eindruck hinterließ, dürfte auch
dem Werke entſprechende Aufführung erfahreh.

[ ][  ][ ]

Nmlter 238.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 27. Auguſt 1924.

Seite 3.

* Aus Batzern.
der periſche Landtag und der Londoner Pakt.
D (ytbericht unſeres Korreſpondenten.
München, 26. Auguſt.
Del tändige Ausſchuß des Landtages hatte am Samstag
Aux ache über die Stellung der bayeriſchen Regierung im
iichswi u dem Londoner Abkommen, zu einem vorläufigen
de Sirt und die Abſtimmung über Vertrauen oder Miß=
ſthuen
heute vertagt. Die Ausſprache mußte wieder aufge=
nme
/ſerden, da inzwiſchen ein völkiſcher Antrag
gegart war, der den Staatsvertrag zwiſchen
ye rnd dem Reich, betreffend die Uebergabe
urbc riſchen Bahnen andas Reich, als verletzt
hzei t und der bayeriſchen Regierung das
ßt en wegen der Preisgabe bayeriſcher
ter en zum Ausdruck bringt. Die Deutſch=
tio
ſ en dagegen brachten einen Antrag ein, der zwar
der völkiſche Antrag die bayeriſchen Rechte bezüg=
der
enbahn als verletzt bezeichnet, die Entſcheidung
rüb aber dem Staatsgerichtshof überlaſ=
ſe
ie wollte. Der Abg. Hilpert (Dntl.) erklärte dazu,
die rtſchnationalen im bayeriſchen Landtag der Entſchei=
g
de eichstages nicht vorgreifen wollten, aber keinen Zwei=
hättes
das Londoner Abkommen in ſeiner heute vorlie=
den
alt abgelehnt würde.
Mi iterpräſident Held faßte noch einmal alle die
inde rmmen, die mit Notwendigkeit für die Un=
zei
i ung des Londoner Paktes ſprechen. Er fand
ei di=jirſtimmung vor allem des Abg. Burger von der
itſche olkspartei aus der Rheinpfalz, der von der Not der
tzten nbiete ſprach, die mangels einer beſſeren Löſung die
jahmy s Abkommens gebieteriſch verlangen.
Der rkiſche Redner erklärte die Annahme des Abkommens
Fo o ung der Erfüllungspolitik. Als einzigen Weg zur
iheit, 1 achte er die Zuſammenfaſſung des ganzen Volkes.
Mi i erpräſident Dr. Held nannte eine ſolche Be=
3führr eine Irreführung. Ein Verbrechen wäre es, ſo er=
te
er yr einer gewaltſamen ringung der Freiheit ſprechen
iütewolleo Wer das deutſche
uſammenfaſſen wolle, müſſe
urdass tte Notwendige gut!
Bei Abſtimmung wurde unter Ablehnung des völkiſchen
traueu ritrages ein Antrag angenommen, der lautet:
J8 ge der Nichtbeachtung des § 8 des Staatsvertrages
der dac ebergang der bayeriſchen Eiſenbahnen auf das Reich
dieſe) ertrag verletzt. Der bayeriſch Landtag als Vertreter
s bau chen Volkes hält die Durchführung der Geſetze auf
rund d. Sachverſtändigengutachtens für einen ſchweren Ein=
iff
inu Lebensrechte des bayeriſchen Staates und Volkes.
Dieſoſ rmulierung iſt dem Sinne nach die gleiche wie die
wahrru, des bayeriſchen Vertreters bei dem Votum im
hsratte ie wahrt die bayeriſchen Rechte für die Zukunft und
die 0 chlüſſe für die Notwendigkeiten des Reiches offen.

Eindgebungen aus den
baitzten beſſiſchen Gebiet.

Der Poinzialtag der Provinz Rheinheſſen nahm
in es außerordentlichen Sitzung folgende Reſolution an: Der
ziaku der Provinz Rheinheſſen als gewählte Vertretung der
ſſiſoſ Bevölkerung iſt einmütig in dem Verlangen,
irch /rrahme des Londoner A bkommens ein Zeit=
2. äge und des Vertrauens eingeleitet werden möge. Er
in A =Stunde vor dem Verſuch, das Abkommen zum Schei=
u
briy; und damit für das beſetzte weſtliche Deutſch=
un
n bare Gefahren und eine unerträgliche Fortdauer
ie WA aft und das Leben zerrüttenden Gewißheit heraufzube=
de
ichsregierung iſt folgendes Telegramm der Stadt=
dnn
n=Verſammlung von Bingen a. Rh. einge=
Ders anütige Wille der Bevölkerung der Stadt Bingen fordert
do ondoner Abkommen umgehend anzunehmen im Intereſſe
echtsſFſe eit und der Freiheit der beſetzten Gebiete und der Wie=
erſtelluru
er wirtſchaftlichen und politiſchen Einheit Deutſchlands.
ſtverork; ei=Verſammlung.
K.Stag des Kreiſes Mainz hält die Annahme des
ner 2 inens trotz aller Bedenken für unbedingt erforderlich.
bt dahly er Erwartung Ausdruck, daß mit der Annahme der Ab=
im
beſetzten Gebiet wieder Frieden und Recht zur Gel=
inget

omm m
Kr); tagdesKreiſes Oppenheim bittet den Reichs=
trotz
aly Bedenken dem Londoner Abkommen zuzuſtimmen. Das
GeE Oeſſen Wirtſchaft zerrüttet iſt, vermag die Laſten allein
tr. Die Ablehnung des Londoner Abkommens bedeutet
beſſ Gebiet deſſen Preisgabe gegenüber Zwangsmaßnahmen
ſatzuxi rächte. Die Folgen einer Ablehnung des Abkommens
das tte Gebiet in wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht un=
hbar
. Eum erwarten wir, daß der Reichstag von beiden Uebeln
ringest ählt und das Abkommen annimmt.
2

Herriots Sieg im Senat.
Paris, 26. Aug. (Wolff.) Der Senat hat das Ver=
trauensvotum
mit 204 gegen 40 Stimmen angenommen.
Sitzungsbericht.
Paris 26. Aug. (Europapreß.) Heute vormittag iſt im Senat
die Interpellationsdebatte über die Londoner Konferenz eröffnet worden.
Der Senator Lénery erklärte, daß gegen die Londoner Beſchlüſſe
drei Einwände zu erheben ſeien: zunächſt ſei die Reparations=
kommiſſion
ihrer Vollmachten beraubt worden, als höchſte
Inſtanz über die deutſchen Verfehlungen zu entſcheiden; ferner ſei das
Recht auf beſondere Sanktionen Frankreichs gewiſſer=
maßen
gelähmt worden; ſchließlich könne man der franzöſiſchen Dele=
gation
vorwerfen, es nicht verſtanden zu haben, die Sicher=
heitsfrage
und die Kriegsſchuldenfrage in Verbin=
dung
mit der Räumung der Ruhr gelöſt zu haben. Der
Senator gibt zu, daß Konzeſſionen nicht zu vermeiden geweſen ſeien.
Das Sachverſtändigenkomitee gleiche dem Morgankomitee, das im Jahre
1922 einberufen worden ſei, nur mit dem Unterſchied, daß das Morgan=
komitee
erſucht worden ſei, ſich an den Verſailler Vertrag und an den
Londoner Zahlungsplan vom Mai 1922 zu halten. Dieſe letztere Ein=
ſchränkung
ſei dem Sachverſtändigenkomitee von 1924 nicht auferlegt
worden. Der Senator ſtellt feſt, daß die Ruhrbeſetzung Frankreich die
deutſchen Reparationszahlungen geſichert häte. Poincaré habe am
2. April in der Kammer den jährlichen Ertrag der Ruhrbeſetzung auf
4 Milliarden Papierfranken angegeben. Davon würde allerdings eine
Milliarde für Beſatzungskoſten anzurechnen ſein, ſo daß 3 Milliarden
verbleiben würden. Dieſe Zahl ſei vielleicht zu optimiſtiſch. (Poincaré:
Im Gegenteil, dieſe Zahl ſteht noch hinter dem tatſächlichen Reſultat
zurück!) Der Senator erklärte zum Schluß, daß die Londoner
Konferenz in derſchiedener Beziehung enttäuſchen könne. Immerhin
verſchaffe ſich Frankreich gewiſſe wirtſchaftliche
Vorteile. Das Londoner Abkommen ſei notwendig geweſen, ſonſt
wäre der Friede für lange Jahre hinaus verloren geweſen.
Der Senator Jupy als nächſter Redner kritiſiert die Londoner
Beſchlüſſe noch viel entſchiedener als ſein Vorredner. Dadurch, daß
die franzöſiſche Delegatien auf die Ruhrbeſetzung verzichtet habe, habe
ſich Frankreich unter die Vormundſchaft Englands geſtellt. Die franzö=
ſiſche
Delegation habe alles aufgegeben, aber gar nichts erhalten. Die
Ruhrbeſetzung hätte mit der Zeit bedeutende Reſultate zeitigen können.
In der Ruhr habe Frankreich ein praktiſches Zahlungsorgan beſeſſen,
nämlich die Micum, die nach den Londoner Beſchlüſſen durch gar nichts
erſetzt worden ſei. Der Plan Dawes werde Frankreich höchſtens 18
Milliarden Goldmark einbringen. Der Redner kritiſiert weiter, daß
Deutſchland eine Anleihe von 800 Millionen Goldmark gewährt worden
ſei. Man habe erklärt, daß die Ruhr militäriſche geräumt werden
müſſe, wenn man die 800 Millionen Goldmarkanleihe zuſtande bringen
wollte. Dieſe Behauptung ſei geradezu unglaublich. Frankreich habe
im Jahre 1871 es auch verſtanden, eine Anleihe von 5 Milliarden
Franken aufzunehmen, obwohl die Deutſchen damals noch einen großen
Leil des franzöſiſchen Gebiets beſetzt hielten. Der Senator erklärte
zum Schluß, daß die Londoner Beſchlüſſe nur Hoffnun=
gen
, aber keine Wirklichkeiten bringen,
In der Nachmittagsſitzung ergriff
Poincaré
das Wort. Er erklärte, daß er die Londoner Konferenz vom rein ob=
jektiven
Standpunkt aus prüfen werde. Er habe nicht die Abſicht, das,
was gemacht worden ſei, zu kritiſieren. Er werde nur unterſuchen ob
man nicht mehr hätte erzielen können. Nach ſeinen Opfern im Welt=
kriege
habe Frankreich das Recht auf den endgültigen Frieden. Man
muß ſich aber vor einer myſtiſchen Auffaſſung des Friedens hüten.
Alle Franzoſen ſeien darin einig, daß der Krieg
nicht mehr beginnen dürfe. Damit es möglich ſei
müßten die Reparations= und Sicherheitsfragen
in einem für Frankreich günſtigen Sinne gelöſt
werden.
Poincaré erkennt an, daß Herriot in London die Sache Frankreichs
mit großem Schneid verteidigt habe. Es ſei falſch, wenn man
behauptet, daß die franzöſiſche Außenpolitik, ſeit er, Poincaré, von
der Regierung zurückgetreten ſei, eine vollſtändige Umänderung
erfahren habe.
Er müſſe das beſonders betonen, da man ſein Kabinett in der Kammer
kürzlich angegriffen habe.
Der Redner kommt auf die verſchiedenen Kritiken des Abg. Leon
Blum gegenüber ſeiner Regierungstätigkeit zu ſprechen. Blum hätte
erklärt, daß Herriot gewiſſermaßen der Konkursverwalter ſeiner Politik
ſei. Eine ſolche Behauptung könne das Werk der gegenwärtigen Regie=
rung
nicht erleichtern. Poincaré ſtellte in Abrede, daß die Ruhrbeſetzung
keinen Nutzen gebracht habe. Der Plan Dawes ſei im Gegenteil
nur dadurch ermöglicht worden, weil Frankreich die
Ruhr beſetzte und dabei Deutſchland zur Verſöhnung geführt habe.
Poincaré kommt dann wieder ausführlich auf die Geſchichte der
Ruhrbeſetzung zu ſprechen, was den Senat offenbar ſehr lang=
weilt
. Der Redner beſtreitet weiter, daß der Plan Bonar
Laws dem Plan Dawes überlegen geweſen ſei. Der
Plan Dawes ſei im Gegenteil viel vorteilhafter. Der Plan Bonar=
Laws hätte Frankreich gezwungen, Deutſchland ein Moratorium ohne
Pfänder zu gewähren, während der Plan Dawes ein Moratorium nur
gegen produktive Pfänder gewähre. Der Plan Bonar Laws habe
dagegen den Vorteil gehabt, daß die Beſtimmungen über die Feſt=
ſtellung
der Verfehlungen dem Verſailler Vertrag nicht zu=
widerlaufen
, während in London dies alles abgeändert worden ſei. Dieſe
Aenderungen ſeien zwar dem Verſailler Vertrag nicht zuwiderlaufend,
ſie entſprächen aber nicht notwendigerweiſe dem urſprünglichen Plan
Dawes. Es wäre ſomit möglich geweſen, ſich den Aenderungen über
die Feſtſetzung der Verfehlungen nicht entgegenzuſetzen. Er erkannte
an, daß Herriot in London Schwierigkeiten begegnet ſei. Es
ſcheine ſich aber nicht nur um die Einwendungen der Delegierten ge=
handelt
zu haben, ſondern auch um gewiſſe Interventionen der Finanz=
leute
. Herriot hätte aber gerade bei dieſem Anlaß Gelegenheit

gehabt, um den Finanzleuten zu erklären, daß die 800 Millionen Mark=
Anleihe eigentlich nur wenig bedeute, und daß die Induſtrieobligationen
und die Eiſenbahnobligationen eine weitaus größere Wichtigkeit hätten.
Er hätte den Abänderungen über die Feſtſtellung der
Verfehlungen nur zuſtimmen ſollen, wenn die Pla=
zierung
der Obligationen von den Finanzleuten
garantiert worden wäre. Dies habe Herriot verſäumt. Auch
in der Frage der Verfehlungen ſei die gegenwärtige Handhabung weni=
ger
vorteilhaft als die frühere. Die Schiedsgerichtskommiſſion werde
von Neutralen zuſammengeſetzt ſein. Man könne aber von Neutralen
nicht erwarten, daß ſie genügend kompetent ſeien, um über Dinge zu
urteilen, die ſie nicht kennen und die nur die Repko gründlich kennen.
Das Schiedsgerichtsverfahren bedeute praktiſch den
Verzicht auf die Feſtſtellung der Verfehlungen. Zu=
mindeſt
hätte man die Zuſtimmung zur neuen Art der Feſtſtellung der
Verfehlungen verſagen ſollen, wenn die Obligationen plaziert geweſen
wären. So habe man nun auch eine Austauſchmünze vernichtet, ohne
etwas erhalten zu haben. Dagegen anerkennt er die Verbeſ=
ſerungen
, die das Londoner Abkommen in der Frage der
Sachleiſtungen gebracht habe, nicht aber die angeblichen Verbeſſe=
rungen
in der Frage der Deviſenüberweiſung. Das Schiedsgerichts=
verfahren
, das in dieſer Frage gſchaffen woden ſei, könne nur Deutſch=
land
dienen. Man könne nicht glauben, daß ein Komitee, das aus Neu=
tralen
zuſammengeſetzt ſein wird, Frankreich gegenüber dem Ueberwei=
ſungskomitee
Recht geben werde. Das Schiedsgerichtsverfah=
ren
in den Ueberweiſungen werde in Wirklichkeit nur
den Feinden Frankreichs gerecht.
* Herriot hat im Verlauf der Debatte im Senat erklärt, daß
die Ruhrbeſetzung bereits im Auguſt 1922 von der ehemaligen
franzöſiſchen Regierung beſchloſſen war. Dieſe Enthüllung er=
regte
ganz bedeutendes Aufſehen.

Die interparlamentariſche Konferenz.
Die Frage der Kolonialmandate.
Bern, 26. Aug. In der heutigen Debatte der Inter=
parlamentariſchen
Konferenz über die Frage der
Kolonialmandate hielt der frühere Gouverneur von
Deutſchoſtafrika, Dr. Schnee, eine mit lebhaftem Beifall auf=
genommene
Rede, in der er den von dem franzöſiſchen Bericht=
erſtatter
Marius Moutet geſtern begründeten Anträgen über
die Reform des Völkerbundsmandatsſyſtems mit der Begrün=
dung
zuſtimmte, daß ihre Verwirklichung geeignet ſei, die bisher
ſehr wenig befriedigende Lage der unter der Mandatherrſchaft
ſtehenden Bevölkerungen zu beſſern. Dr. Schnee entwarf ein zu=
ſammenhängendes
Bild von den traurigen Verhältniſſen in den
früheren deutſchen Kolonien und wies auf den großen Unter=
ſchied
hin, der zwiſchen der deutſchen Verwaltung und der Man=
datsverwaltung
beſteht. Nachdem bereits die Grenzführung in
keiner Weiſe die Intereſſen der Bevölkerungen berückſichtigt hätte,
lebten verſchiedene Kolonien jetzt unter ſtändiger Gefahr völ=
liger
Annexion. Entgegen der Völkerbundsſatzung würden
ferner die Mandatsgebiete militariſiert während unter
der deutſchen Herrſchaft nie eine Zwangsaushebung und die
Verwendung einheimiſcher Soldaten außerhalb der Kolonie ſtatt=
gefunden
habe. Der Steuerdruck und die anderen Laſten der
Eingeborenen ſeien erſchwert. Die geſundheitliche Fürſorge ſei
ſtark vernachläſſigt worden, obgleich gerade auf dieſem
Gebiete vor allem in der Bekämpfung der furchtbaren Schlaf=
krankheit
Deutſchland vorbildliche Leiſtungen vollbracht habe. Es
ſei nunmehr unbedingt notwendig, daß die Mandatsmiſſion des
Völkerbundes, anſtatt einzig auf die Berichte der Mandatsmächte
angewieſen zu ſein, ſelbſt an Ort und Stelle die Verhältniſſe
prüfe und daß den Eingeborenen ein unbehindertes Petitions=
recht
bei der Mandatskommiſſion geſichert werde. Zum Schluß
warnte Dr. Schnee davor, Millionen Menſchen von Völkern des
dunklen Kontinents mit modernen Waffen auszuſtatten und ſie
gegen die europäiſche Kultur loszulaſſen, anſtatt für die kültu=
relle
Hebung dieſer Bevölkerung zu ſorgen. Die Rede Dr. Schnees
wurde, obgleich wegen Zeitmangels grundſätzlich keine Ueber=
jetzungen
mehr vorgenommen werden ſollten, auf Wunſch der
amerikaniſchen Delegation ins Engliſche übertragen.
In der Debatte über die Frage der Kolonialmandate
ergriffen noch das Wort zwei Vertreter der kürzlich in die Inter=
parlamentariſche
Union aufgenommenen ägyptiſchen Gruppe.
Zuſatzanträge brachten der frühere holländiſche Finanzminiſter
Treub, der Präſident der holländiſchen Kammer Korlen, ſowie
der polniſche Vertreter Reich ein, der für die Förderung der jüdi=
ſchen
Einwanderung in Paläſtina eintrat. In einem Schluß=
referat
ſprach der franzöſiſche Abgeordnete Moutet dem Gou=
verneur
Dr. Schnee ſeinen Dank für die aufrichtigen Mittei=
lungen
über die Zuſtände in den Mandatsgebieten aus, die hof=
fentlich
auch vor die Völkerbundskommiſſion gelangen, und die
er ſelbſt der zuſtändigen Kommiſſion der franzöſiſchen Kammer
unterbreiten werde. Moutet erkannte die organiſa=
toriſchen
Leiſtungen Deutſchlands in ſeinen
früheren Kolonien an. Die Reſolutionstexte wurden
von der Konferenz mit einigen Zuſätzen angenommen, während
die anderen Abänderungsvorſchläge an eine Kommiſſion über=
vieſen
wurden.

Inteel ationaler Amerikaniſtenkongreß
in Gothenburg.
In G= rburg findet in dieſen Tagen ein internationaler
erikanifti Kongreß ſtatt, an dem faſt 200 Gelehrte aus der

n und n Welt teilnehmen. 30 verſchiedene Länder haben
Autor i auf dem Gebiete der Amerikaforſchung nach der
bediſche / andelsmetropole am Kattegat geſandt. Deutſch=
d
iſt u. urch die Berliner Profeſſoren Dr. K. Th. Preuß
Dr. AI Schmidt vom Muſeum für Völkerkunde in Berlin
treten, T Zereinigten Staaten haben Profeſſor Franz Bogs,
Franzc‟ Dr. Capitan und Dr. Paul Rivet geſandt. Unter
Oberle 9+ von Baron Erland Nordenſkjöld, dem bekannten
bediſcher idamerikaforſcher, werden in Vorträgen und wiſ=
ſchaftlickb
Tusſprache ethnologiſche, geographiſche und kultu=
e
Probk) von Grönland bis Feuerland behandelt. Geſell=
iftliche
2 aiſtaltungen, durch die eine kluge, vornehme ſchwe=
he
Gaſtft), bſchaft auch die Gelehrten der ehemals feindlichen
ſider in rigloſer Weiſe zuſammenführt, geben Gelegenheit
perſönlä! Fühlungnahme und Ausſprache. Es ſei mit Ge=
ztuung
Sſtellt, daß die Beziehungen zwiſchen deutſchen
) franzööſ en Gelehrten auf dieſem Kongreß ſich in durchaus
egialen ! ien bewegen und daß man auf beiden Seiten be=
ht
iſt, dre ergangenheit zu vergeſſen. Wie die internationale
adfinder 7 menkunft in Kopenhagen im Anfang dieſes
mnats am ertreter der deutſchen, engliſchen und franzöſiſchen
gend iny moniſchem Zuſammenwirken vereinte, ſo trägt
der W ikaniſten=Kongreß in Gothenburg dazu bei, hier
dem AP. gemeinſchaftlicher wiſſenſchaftlicher Intereſſen die
lker nackhr Jahren des Haſſes wieder einander zu nähern.
ſon dieſesſ ſache verleiht der Gothenburger Gelehrtenzuſam=
nkunft
mi den Ergebniſſen ihrer geiſtigen Arbeit eine nicht
Dr. Walter Georgi.
unterſche0 De Bedeutung.

Vier Jahre.

Von Eduard Lachmann.
Er ſcheiry xe Kühnheit zu ſein, heute ein Kriegsbuch herauszuge=
Naturlu gt lehnen wir das Grauen vergangener Zeit ab und
den nach / enden Ausblicken in die Zukunft. Und doch iſt in
uard Lachch ms Werk Vier Jahre (Litera A.=G Verlag, Darm=
ſt
) das See re geſchehen, daß es, was der kriegeriſche Stoff an ſich
izuſchließers int, Abbild und in einem Sinn auch Ausblick zugleich

gibt. Ein Geiſtiges erfüllt dieſes Werk, das es weit über alle ähnlichen
Erſcheinungen hinaushebt und ein Leſen, über allen perſönlichen Erin=
nerungsſchmerz
hinaus, zu einem Genuß und inneren Gewinn macht.
Wenn einmal kommende Geſchlechter nach einem wahrhaften und typi=
ſchen
Bilde des inneren Erlebens unſerer Jugend in den vier Jahren
des Krieges verlangen denn dieſes iſt der eigentliche Inhalt alles
Geſchehens ſo werden ſie auf dieſes Buch zurückkommen müſſen, das
zu den edelſten Zeugniſſen der kriegeriſchen Zeit gehört. Und es darf
uns mit Stolz erfüllen, daß dieſes Werk ein Deutſcher ſchrieb.
Dieſer überragende Wert gründet zunächſt in der genialen Fähig=
keit
des Verfaſſers, alle nahen Dinge von ſich abzurücken, ſie aufzulöſen
und wieder zuſammenzuſchmelzen zu einer höheren Einheit, ſodann in
ſeinem durchaus perſönlichen, ſcharfumriſſenen Stil und nicht zum
letzten in der vornehmen und überaus lauteren Geſinnung, welche ſich
zwiſchen allen Zeilen deutbar macht in einem warmen Begreifen, einer
objektivierenden, kritikloſen Einfühlung in alle Geſchehniſſe, einer ſtil=
len
Wahrhaftigkeit und zwingenden Erhabenheit des Blickpunktes.
Der Verfaſſer ſpricht nie von ſich ſelbſt, die Ichform ſcheint ganz
natürlich erloſchen. Es heißt ſtets: man tut dies oder jenes, man
oder einer‟. Dennoch iſt das Ich mitten darin in allem Berichten;
aber es nimmt ſich nicht wichtig, es iſt nur Werkzeug. Sicherlich liegen
dieſem Werke die perſönlichen Aufzeichnungen zugrunde, doch ſie wur=
den
nur Mittel zu einem höheren Zweck: uns ein übergewaltiges Ge=
ſchehen
von einer höheren Warte aufzuzwingen, gleichſam als ein Teil=
bild
der Ewigkeit, auf dem auch der Menſch und ſein Schickſal nur Teil
eines großen Geſchehens iſt, das ſich vor uns auftut wie nach ehernen
Geſetzen. Und dieſe Reife des Betrachtens und dieſes ſeeliſch=innerliche
Ueber=den=Dingen=ſtehen iſt die ſchönſte Frucht dieſes jugendlichen Wer=
dens
im Bereiche des Schreckens und Entſetzens.
Welt, das iſt es, das iſt ſie, in dir ihr Spiegel, unendlich, ewig wie
du, klein und ſterblich wie du, es iſt eins, ſtehe feſt! Oder: Denn nun
iſt es ſo weit, die zerfetzte Bluſt verweht, aus dem Jüngling der Mann
gewachſen. Von Weite umwittert, erſchaut er im Nu den unerfüllbaren
Raum des Planeten, und Zeit wird Ewigkeit. Gnade fällt über ihn her,
und des Geheimniſſes wird er inne, das löſt und bindet.
So iſt dieſes Buch keinesfalls Kriegsliteratur im üblichen Sinne.
Nirgends iſt von abentenerlichen Taten, von Heldentum, aufdringlich
die Rede, es kennt keine Weitſpurigkeit, gewollten Geiſt oder pſycholo=
giſches
Jonglieren. Schlicht, in überaus ſparſamer Schilderung werden
die Tatſachen erzählt. Aber gerade dieſe Knappheit der Worte gegen=
über
dem unerhörten Ereignen, macht uns dieſes ſo eindringlich fühlbar.
Was an ſolcher Ezählungsweiſe zunächſt kunſtlos erſcheinen mag, erfüllt
in Wahrheit alle Forderungen höchſter epiſcher Erzählungskunſt. So
hat das Buch durchaus ſeinen eigenſten Stil. Ein wunderbarer Ein=
klang
herrſcht zwiſchen Stoff und Form, und ſo ſehr der Verfaſſer ſeine
innere Spannung hinter äußerſter Sachlichkeit verbirgt, ſtets bleibt das
Ganze Spiegel einer ſtarken warmen Perſönlichkeit.
Und doch iſt das Wirklichkeitsbild des Krieges durchaus gewahrt.
Man erfährt alle die kleinen und größeren Augenblickstatſachen der krie=
geriſchen
Zeit, aber ſie bleiben ſtetig Symbol, Teilausdruck für ein Gro=
ßes
. Unaufdringlich vernehmen wir: Dieſes habe ich erlebt. Es war

notwendig, als mein Schickſal. Doch andere erlebten ein Gleiches oder
Aehnliches. Ich darf es berichten, nicht für mich, ſondern für alle, denn
mir iſt die Fähigkeit des einfachen, reinen Wortes geſchenkt. Wunder=
ſam
ſpielt in alles die Natur hinein. Sie iſt gleichſam der mittragende
Verbündete, der die Seele mit neuer Kraft beſchenkt, ſobald ſie zu ver=
zagen
ſcheint. Nie aber wird eine ethiſche Empörung laut oder gar eine
politiſch=weltliche Einſtellung, wie etwa in dem bedeutſamen Kriegsbuch
des Franzoſen Barbuſſe. Lachmanns Werk ſteht weit darüber, weil es
ſchickſalhaft erzählt: So lebten wir, ſo litten wir, ſo geſchah es, und
wie und warum es geſchah, darüber ſteht uns kein Urteil zu.
Dieſe großzügige Geſinnung, welche den Menſchen als Ueberwinder
ſeiner ſelbſt offenbart, iſt es, die das Buch Vier Jahre, neben ſeiner
dokumentariſch=geſchichtlichen Bedeutung, ſo überaus wertvoll macht.
Wir gewahren gleichſam hinter dem Werte den Vertreter einer neuen
Menſchheit. Einer Menſchheit der Würde, der Hoheit und des ſittlichen
Ernſtes, Mann gewordene Jugend, welche uns Hoffnung, ja begründe=
tes
Vertrauen ſchenkt, daß das entſetzliche Geſchehen des Krieges den=
noch
im Stillen Früchte treibt, die uns vieles verſchmerzen laſſen, weil
es keinen höheren Gewinn unter Menſchen gibt, als den des inneren
Wachstums. Und dies iſt der verheißende Ausblick dieſes Buches.
Erich Scheurmann.

* Hermann Löns=Biographie. Der Schriftſteller Bruno
Gebauer, Leipzig, Johannisallee 2 (Fernruf 26 473), der es ſich
zur Aufgabe gemacht hat, ein eingehendes, allgemein verſtänd=
liches
Werk über unſeren größten deutſchen Heimatdichter Her=
mann
Löns zu ſchreiben, richtet an alle Freunde und Kenner von
Löns die Bitte, ihn in ſeiner Arbeit gütigſt zu unterſtützen durch
Ueberlaſſung alles bekannten Materials, auch der kleinſten, ſchein=
bar
unbedeutendſten Notiz über Löns, durch Zuſendung von
Zeitungsausſchnitten, Bildern, Literaturangaben, Gedichten und
Aufſätzen über Löns u. a. m. Beſonders werden alle, die Löns
perſönlich gekannt haben, gebeten, ſich mit ihm in Verbindung
ſetzen zu wollen. Rückſendung des Materials gleich nach Er=
ſcheinen
des Buches.
* Eine ſchlagfertige Antwort. Kürzlich hatte ein Reiſender
in Gmünd eine ebenſo gründliche wie martervolle Reviſion über
ſich ergehen zu laſſen, bei der zu ſeinem Glück der ſtrenge Mann,
der dieſem Amte mit einer wahren Begeiſterung ſich widmete,
nichts auszuſetzen fand. Zum Schluß ließ er ſich den Paß vor=
weiſen
. Er verglich das Lichtbild auf dem Paß mit dem Original
und gab der Erkenntnis, daß das Lichtbild einen viel jüngeren
Eindruck mache, ſehr ſcharfen Ausdruck. Darauf meinte der Rei=
ſende
beſcheiden: Verzeihen Sie, ich bin ſicherlich nur während
der Reviſion ſo gealtert!

[ ][  ][ ]

Seite 4.

meind
noch
über
ſtaltur
Zeit
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Auguſt 1924,

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am 22. Mai 1924 feſtgeſtell
führer: Fritz Mannel, Znge
ſtadt. Die Veröfentlichu
ſchaft erfolgen durch den Det=
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Amtsgericht Dumſt

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nachmittags 3 Uhr, be
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1 ſchwarzen 9
Glastüren,
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Axer, Gerichtäud
Stellvertr, des Gerſchtodd.

[ ][  ][ ]

Riel er 238.

Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 22. Anguſt 1924.

Seite 5.

Rs der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Auguſt.
. nnt wurden: am 9. Auguſt 1924: der Miniſterialrat im
des Innern Dr. Wilhelm Wehner in Darmſtadt im
Averſtht is mit dem Miniſterium des Innern zum Mitglied der
ung rmiſſion für das Juſtiz= und Verwaltungsfach; am 15.
der Kanzleigehilfe Fritz Steinberger aus Darmſtadt
Wi 1I. vom 1 September 1924 zum Polizeiaſſiſtenten; der
ulanrm wärter Peter Stein aus. Heuſenſtamm zum Lehrer an
S Volx le zu Obertshauſen, Kreis Offenbach; am 16. Auguſt 1924:
Pol 1 ſiſtent bei dem Polizeiamt Darmſtadt Karl Scheit zum
izeio ſiſtenten mit Wirkung vom 1. Septemher 1994; der
ſwerkr deſchädigte Georg Metzler zu Friedberg mit Wirkung
T ſt 1924 an zum Amtsgehilfen bei der Lehranſtalt für Obſt=
und dwirtſchaft zu Friedberg; am 18. Auguſt 1924 iſt der Vor=
rdwirtſchaftlichen Schule zu Schotten, Landwirtſchaftsrat
N. zurzeit zu Offenbach, mit Wirkung vom 1. Auguſt 1924 an
Vor, der landwirtſchaftlichen Schule zu Offenbach unter Belaſ=
ſeir
Amtsbezeichnung als Landwirtſchaftsrat ernannt worden;
20 Wſt 1924: der Kanzliſt bei dem Polizeiamt Darmſtadt Anna
Polizei=(Kanzlei=ſaſſiſtenten mit Wirkung vom 1. Septem=
19943 n 22. Auguſt 1994: der Landwirtſchaftsrat Dr. Philipp
ferr der landwirtſchaftlichen Schule zu Lauterbach mit Wir=
vom
September 1994 an zum Vorſtand der landwirtſchaftlichen
der Landwirtſchaftsrat an der landwirtſchaft=
Br
lsfeld Dr. Otto Lehr mit Wirkung vom 1. Sep=
an
zum Vorſtand der landwirtſchaftlichen Schule zu Lich
der Amtsbezeichnung als Landwirtſchaftsrat; der
ſor Karl Schmaldt zu Darmſtadt mit Wirkung
1924 an zum Landwirtſchaftsrat an einer landwirt=
gierungsbaumeiſter
Adolf Bruſius zu
vom 1. September 1924 an zum Regierungs=
turbauamt
; der Landwirtſchaftsaſſeſſor Ernſt
it Wirkung vom 1. September 1924 an
dwirtſchaftlichen Schule.
gen in den Ruheſtand. Am 23. Auguſt 1994 wurde der
zu Darmſtadt vom 1. Oktober d. J.
Geſundheit in den Ruheſtand ver=
geſtand
tritt auf Grund des Geſetzes
abminderung des öffentlichen Perſonal=
Kanzleioberaſſiſtent Jean Ruff zu
Ruheſtand tritt auf Grund des
r Herabminderung des öffentlichen
Oktober 1994 der Landgeſtütsaufſeher Nobert
n durch den Dekanatstag des De=
Wahlen des evangeliſchen
rücke
zum Dekan und des evange=
nann
zu Friedberg=Fauerbach zum
Friedberg wurde am 14. Auguſt
rer Geora Reith zu Harters=
che
Pfarrſtelle zu Wimpfen übertragen.
n. Im letzten Semeſter promovierten an der Univerſität
77. von hier Herr Polizeihauptmann Hamberger und Frau
it Gut zum Doktor der Staatswiſſenſchaften.
ces Landestheater. Als Chef des geſamten Aus=
5 ns wurde von der Generaldirektion des Heſſiſchen
thö rs der bekannte Bühnenbildner Lothar Schenck
p vom Staatstheater Wiesbaden verpflichtet. Der
O ſich gelegentlich der Eröffnungsvorſtellung mit
Bühnenbild zu Julius Weismanns Oper in drei
S wanenweiß einführen. Die Ausſtattung der
So pielaufführungen dieſer Spielzeit, der Brechtſchen
ie ben Eduards II. von England, liegt in
Hänän don Arthur Pohl, der auf Grund ſeiner vor=
igen
Zenierung von Hans Heiling wieder verpflichtet
Sog' ſpielzeit Bruno Harprecht. Nur noch fünf Tage ſpielt
Hasi It im Kleinen Haus, dann wird es ſeine Pforten bis zur
g. Winterſpielzeit ſchließen. Heute Mittwoch und morgen
9 Bte Mietvorſtellung) ſind die beiden letzten Aufführungen
S Lige Geze
enz, dem größten Luſtſpielerfolg der
AL. reitag folgt dann eine einmalige Aufführung von Julian
us es den Komödien. Das Reifenſpringen‟. Samstag
onnty gringen zum Abſchluß der Sommerſpielzeit noch drei be=
e
, in den Abendvorſtellungen Imweißen Rößl mit
sheim (Rößlwirtin Joſepha), Hans Baumeiſter
ppold) als Gäſte und Bruno Harprecht (Gieſecke),
Hrſtellung am Samstag erlebt der neueſte Schwank des
3i deinrich Rüthlein Das Schützenfeſt, der ſchon mit
mi ſe hier erwartet wird, ſeine Uraufführung, und als letzte
u. Sonntag (Nachtvorſtellung) kommt auf vielfachen Wunſch
ößte Lacherfolg der Saiſon Die vertagte Nacht.
Odesi löklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Wanderung mit Damen!
Wahrd, oder Täuſchung? Ja doch, wahr wars. Die Damen
Klubs 5 =en dabei, denn einmal im Jahre dürfen ſie mit der
hgeweu Wanderſchar der hieſigen Ortsgruppe den Odenwald
hſtreifesi Uürfen ſie zeigen, daß auch ſie zu wandern verſtehen und
n verfür lernen, warum die Männer des O.W. K., jung und alt,
uf d5 Uhrer ſo gerne folgen. Eine anerkennungswerte Leiſtung
2 diei mitwandernden Damen vollbrachten. Stramm hielten
je von m ach ausgehende, über Erlenbach, das Bullauer Bild, den
grungn Saldleiningen. Ernſttal nach Kailbach führende Wande=
Klampforcheſter der Jungmannſchaft Falke des O.W.,K.
eA lich für flotte Marſch= und ſpäter auch für Tiſchmuſik.
h dd settergott mit Rückſicht auf die Damen ſich als Kavalier
und d e Regenwolken in eine andere Gegend abſchob, ſo daß
enſchein die Wanderer begleitete, war ihre Stimmung
vorr) ſche, daß der Tag und auch die Eiſenbahn ruhig noch ein
Stun) hätten zugeben können. Die Geſchwiſter Hemberger
Prinzen Ernſt (Poſt) haben durch die wirklich ganz
äußerſt preiswerte Bewirtung für ihr Teil reichlich
3 +i, die vorher ſchon glänzende Stimmung zu vertiefen.
noch Freund Rudolf Fey aus L...... hauſen ſeine
2 ne erklingen ließ, ſpäter ſchließlich noch Tanzweiſen er=
koi
Nanchem ein heimliches Bangen, ob’s auch noch reichen
de zunu =en Zug in Kailbach. Nach vieler Mühe gelang es doch,
Aufbr=3 verbeizuführen. In launiger, erſt ſtreng philoſophiſcher,
erg o lich tiefer Weiſe ging Herr Profeſſor Dr. Köſer von
sphär emonie des Weltalls über zu der die O.W. K.=Wanderer
berk/ den Sphärenharmonie, und er ließ ſeine von feinſtem
9 urdelnden Worte ausklingen in eine köſtliche Begrüßungs=
DW.A.=Damen. Daß aber die ganze Wanderung mit
Drum und Dran ſo wunderbar gelungen iſt, in voller
lang, allen Teilnehmern eine angenehme Erinnerung
anderung mit den Damen hinterläßt, iſt das Verdienſt
Hrer, der Herren Ludwig Bauer und Philipp Ewald.
in erſter Linie herzlichſter Dank.
Der

* Vorläuſiger Entwurf von Grundſätzen über
Verausſetzung. Art und Mcß der öſentlichen
Fürſorge.
Ein ſolcher vom Reichsarbeitsminiſterium und Reichsinnenminiſte=
rium
ausgearbeiteter Entwurf enthält die Leſer intereſſierende Beſtim=
mungen
für Klein= und Sozialrentner:
Bei alten oder erwerbsunfähigen Perſonen, die infolge eigener oder
fremder Vorſorge ohne die eingetretene Geldentwertung oder ohne ſon=
ſtigen
Kriegsfolgen nicht auf die öffentliche Fürſorge angewieſen wären
(Kleinrentner), iſt bei Prüfung der Frage, ob Hilfsbedürftigkeit vor=

Gerliche Dr ier Werſalt Dder durch Zungeſin. Ane enfift.
oder von Arbeitsleiſtung abhängig gemacht werden ſoll.
Die Fürſorge ſoll bei Kleinrentnern insbeſondere nicht abhängig
gemacht werden vom Verbrauch oder der Verwertung: 1. Kleinerer Ver=
mögen
; 2. des Hausrats, der bis zur bisherigen Stellung des Hilfs=
bedürſtigen
in angemeſſenem Verhältnis ſteht; 3. von Familien= und
Grbſtücken, deren Entäußerung die Hilfsbedürſtigen beſonders hart
treffen würde, oder deren Verkaufswert außer Verhältnis zu dem
Werte ſteht, den ſie für den Hilfsbedürftigen oder ſeine Familie haben;
4. von Gegenſtänden, die zur Befriedigung geiſtiger, insbeſondere wiſſen=
ſchaftlicher
oder künſtleriſcher Bedürfniſſe, dienen, es ſei denn, daß es
ſich überwiegend um Luxusgegenſtände handelt, 5. eines kleinen Haus=
grundſtücks
, das der Hilfsbedürftige zuſammen mit bedürftigen Ange=
hörigen
bewohnt und das nach ſeinem Tode dieſen weiter als Wohnung
dienen ſoll.
Ar ſonſt ſoll von der Heranziehung des Vermögens und von der Sicher=
ſtellung
des Erſatzes abgeſehen werden, wenn dies eine beſondere Härte
für den Hilfsbedürftigen oder ſeine unterhaltsberechtigten Angehörigen
bedeuten würde.
Unterſtützungen, die Angehörige über die geſetzliche Unterhaltungs=
pflicht
oder über eine Vertragspflicht hinaus gewähren, ſollen grund=
ſätzlich
außer Anſatz bleiben.
Sofern es nicht durch das Land geſchieht, ſoll Fürſorgeverband
oder ſtelle unter Berückſichtigung der örtlichen Verhältniſſe Mindeſt=
einkommensſätze
für Kleinrentner feſtſetzen. Erreicht das Einkommen
eines Kleinrentners dieſe Mindeſtſätze nicht, ſo ſoll die Fürſorge es
wenigſtens auf dieſen Betrag erhöhen, es ſei denn, daß Tatſachen die
Annahme rechtfertigen, daß eine derartige Hilfe nicht nötig iſt.
Den Kleinrentnern ſollen Perſonen gleichgeſtellt werden, die ohne
eigenes Verſchulden ſich eine Verſorgung für den Fall der Erwerbs=
unfähigkeit
oder des Alters zwar noch nicht geſichert, aber durch jahre=
lange
Arbeit eine wirtſchaftliche Stellung errungen hatten, in der ihnen
das ohne die Geldentwertung oder ohne ſonſtige Kriegsfolgen möglich
geweſen wäre.
In entſorechender Weiſe ſind die Sozialrentner (Empfänger von
Renten aus der Arbeiter= und Angeſtelltenverſicherung) zu berückſich=
tigen
; die Rentenerhöhung, die ein hilfsloſer Sozialrentner nach 88 560,
920, 1065 NVO. erhält, darf für andere Zwecke als Wartung und Pflege
nicht angerechnet oder herangezogen werden.
Die Kleinrentner werden wohl auf dem Standpunkt ſtehen, daß der
neue Entwurf im Vergleich mit den in der Verordnung vom 13. Febr.
1924 ausgeſprochenen Grundſätzen eine wefentliche Veränderung
nicht bringt. Der Deutſche Nentnerbund iſt zu weiteren Verhandlungen
mit dem Arbeitsminiſterium in ſeinem Vorſtand bereits eingeladen
worden, die am 15. d. ſtattfinden ſollten.

Sänger=Ausflug. Aus Obernburg a. M. wird uns vom
25. Auguſt geſchrieben: Eines lieben Beſuches hatte ſich unſer
Städtchen vorgeſtern und geſtern zu erfreuen. Der ſtattliche Männer=
geſangverein
Konkordia‟=Darmſtadt hatte Obernburg zum
Ziele ſeiner Herren=Sängerfahrt erwählt und traf in einer Stärke von
80 Mann am Samstag um 6 Uhr hier ein. Die herzliche Begrüßung
durch Stadtkapelle und Männergeſangverein Obernburg am Bahnhof,
der farbenreiche Schmuck der Häuſer, Türme und Straßen, die freudige
Erregtheit und das freundliche Sntgegenkommen der geſamten Ein=
wohnerſchaft
, die raſche und glatte Abwicklung der Unterkunftsfrage,
die trefflichen und gefühlswarmen Worte unſeres Stadtoberhauptes, des
Bürgermeiſters Wörn all das ließ die munteren Sänger raſch er=
kennen
und deutlich fühlen, daß ſie in Obernburgenſis Mauern will=
kommene
Gäſte ſind. Als eine ſehr ſchöne Veranſtaltung muß der im
Saale des Gaſthauſes zum Hirſch abgehaltene Sängerkommers be=
zeichnet
werden. Was die ſangesbegeiſterten Konkordianer im Verlauf
dieſes Abends, ſowie des geſtrigen Tages uns zu Gehör brachten, das
waren köſtliche Liedergaben verſchiedener Art: auf weihevolle, klaſſiſche
Männerchöre und techniſch wie rhythmiſch und dynamiſch hohe Anfor=
derungen
ſtellende Stimmungsbilder, wie Eifelwind und Waldbilder,
folgten friſche und herzige Volkslieder und andere luſtige und zundende
Weiſen. Die Chorleiſtungen waren in jeder Hinſicht vorzügliche; es
war Geſang von rechtem Klang, bei dem auch die Seele mitklingt und
=ſchwvingt. In ihrem liebenswürdigen Dirigent Herrn Oskar Scheid=
hauer
, der die Güte hatte, uns durch einige gefällige Violinſoli zu ent=
zücken
, erfreut ſich die Konkordia eines muſikaliſchen Führers, zu deſſen
Wahl man ſie beglückwünſchen darf. Sehr freundliche Aufnahme fan=
den
die dem Stadtoberhaupt und anderen Perſönlichkeiten dargebrachten
Ständchen. Großer Erfolge hatten ſich auch die Vereinshumoriſten
Schäfer und Thomas, ſowie der Vereinspoet Volk zu erfreuen. Einen
recht anregenden und gemütlichen Verlauf nahm die nach unſerem idhl=
liſch
gelegenen Waldhaus unternommene Morgenwanderung. Nach=
mittags
konzertierten die Sänger unter ſtürmiſchen Beifallskundgebun=
gen
im überfüllten Karpfengarten‟. Hunderte von Zuhörern ſtanden
noch auf der Straße.
Reichsentſchädigungsamt. Die Abwicklungsarbeiten der Zweig=
ſtelle
des Reichsentſchädigungsamts Darmſtadt ſind beendet. Der Ab=
wicklungskommiſſar
hat ſeine Tätigkeit eingeſtellt. Alle Anfragen und
Geſuche in Schadensangelegenheiten ſind an den Herrn Präſidenten des
Reichsentſchädigungsamts in Berlin, SW. 68, Oranienſtraße 95, zu
richten.
Vom Backen und Süßſpeiſenbereitung. Zu dem am Montag, den
1. September, in dem ſtädtiſchen Gebäude. Waldſtraße 6, ſtattfindenden
Kurſus der Frau Dr. W. Jürgenſen werden noch einige Anmeldungen
tengegengenommen. Ein ungefährer Lehrplan ſowie jede gewünſchte
Auskunft iſt in dem Stadtbureau der ſtädtiſchen Betriebe, Grafenſtr. 30,
erhältlich. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Ziegenzuchtverein. In dem für derartige Zwecke beſtens geeigneten
Orangeriegarten hält am Sonntag der Ziegenzuchtverein Darmſtadt ſeine
Ziegenſchau ab. Den eingelaufenen Anmeldungen nach verſpricht dieſelbe
gut beſchickt zu werden, und dürfte den Preisrichtern die Wahl für die
zur Verfügung ſtehenden Preiſe und den geſtifteten Ehrenpreis nicht
leicht werden. Eine beſondere Anziehung wird wohl die Ausgabe von
Ziegenmilch, Ziegenbutter und Ziegenkäſe ſein, die mit dem Vorurteil
gegen die Ziegenmilch aufräumen will. In einer Spezialabteilung wer=
den
auch oſtfrieſiſche Milchſchafe aus langjähriger hieſiger Zucht gezeigt
und zum Teil auch zum Verkauf gebracht. Durch Ausſtellung von den
verſchiedenſten Gebrauchsgegenſtänden für Landwirtſchaft und Viehzucht
und eine reichhaltige Tombola, die zum Teil auch lebende Gewinne bringt,
durch Konzert und Ziegenbockfahrten und Reſtauration werden auch die
nicht direkt an der Ausſtellung Beteiligten auf ihre Koſten kommen.

Goethe und Darmſtadt. Ueber dieſes Thema ſpricht Dr. Her=
mann
Bräuning=Oktavio am Donnerstag, den 28. Auguſt, abends
8 Uhr, pünktlich in der Aula der Landesbaugewerkſchule (Neckarſtraße).
Vor 175 Jahren wurde Goethe geborenz in der Zeit vor 150 Jahren
verbrachte er angenehme Tage im Kreiſe ſeiner Darmſtädter Freunde,
die ſich um den Kriegsrat Merck geſammelt hatten. In der Geſchichte
unſerer Stadt dieſer illuſtren Zeit an Goethes Geburtstag zu gedenken,
iſt angenehme Pflicht; der Vortrag verſpricht Anregung und Bereiche=
rung
auch durch Mitteilungen, die ſich auf jüngſte Forſchungen ſtützen.
Zutritt für jedermann frei; nach 8 Uhr hat niemand mehr Zutritt.
Die Auszahlungen an Kleinrentner für die erſte Septemberhälfte
finden ſtatt im ſtädtiſchen Leihamt am Freitag, den 29. Ifd.
Mts,, vormittags von 812 Uhr, Kleinrentner mit den Anfangsbuch=
ſtaben
der Zunamen AN; nachmittags von 14 Uhr, Kleinrentner
mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen O3. Nicht abgeholte Be=
träge
werden nur am nächſtfolgenden Tage in der Stadtkaſſe ausbezahlt.
8 Bezirksgericht 1. Der aus Preußen ausgewieſene ruſſiſche Jude
Nathan Barat pflegt des öfteren trotzdem das Deutſche Reich wieder
aufzuſuchen; nun hat er wiederum das deutſche Gebiet ohne Reiſepaß
und Viſum betreten; des weiteren hat er am 23. und 24. Juni 1924
verſucht, mit Bahnſteigkarten D=Zug zu fahren; beidemale wurde er auf
den Strecken Frankfurt-Darmſtadt und Heidelberg-Darmſtadt gefaßt.
was ihm eine Anklage wegen Betrugs eintrug. Es ergeht Urteil auf
eine Geſamtgefängnisſtrafe von 6 Monaten 2 Wochen unter An=
rechnung
von 2 Monaten Unterſuchungshaft. In der mondhellen
Nacht des 15./16. Mai 1924 luſtwandelten der Oberwachtmeiſter der
Schupo Laumann mit ſeiner Braut Anna Salzmann auf dem Martins=
pfad
, wo Beide nahe der Villa Emmerling auf einer Bank Platz
nahmen. Plötzlich traten vier Männer aus dem Gebüſch hervor, erklär=
ten
, ſie ſeien von der Sittenpolizei, das Paar müſſe mit zur Wache.
Laumann verlangte ihren Ausweis zu ſehen, worauf ihm einer der vier
mit der geballten Fauſt ins Geſicht ſchlug, während ein anderer ihn mit
einem Gummiknüppel bearbeitete. Als Täter, der mit der Hand ſchlug,
kam der Arbeiter Wilh. Schmitt von hier in Verdacht; bei der Gegen=
überſtellung
14 Tage ſpäter erkannte Laumann in dieſem Schmitt den
Täter wieder. Die Angaben des Verletzten werden von anderen Zeu=
gen
unterſtützt. Ein ſtraferſchwerendes Moment ſieht der Vertreter der
Staatsbehörde darin, daß Schmitt und drei Komplizen darauf aus=
gingen
, Liebespaare aufzuſtöbern, worüber noch weitere Ermittelungen
ſchweben. Der Angeklagte beſtreitet energiſch die Tat und meint, er
müſſe einen Doppelgänger haben. Das auf 2 Monate Gefängnis
lautende Urteil hält ihn für überführt. Ernſt Landolin Geppert;
Sohn des Sägewerksbeſitzers in Zürich und Singen, iſt des Betrugs
zum Nachteil des Bäckermeiſters Wilh. Krämer hier beſchuldigt. Da der
angeblich Geſchädigte heute im Saargebiet weilt, muß der Termin ab=
geſetzt
werden. Karl Leicher von hier hat der Ehefrau Hirzell
hier beim Tode deren Mutter einen Betrag von 20 Mark abgeſchwindelt
und ihn nicht beſtimmungsgemäß zur Deckung der Beerdigungskoſten
verwendet. Er erhält wegen Unterſchlagung 2 Monate Gefängnis.
Eine Straftat aus Dezember 1923 wird dem Taglöhner J. Schmen=
ger
aus Trebur zur Laſt gelegt; er ſoll 10 Liter Benzin aus der ſeiner
Mutter gehörigen und von ihr weiter vermieteten Scheuer der Auto=
mobilomnibusgeſellſchaft
Bauſchheim gehörig, durch Einbruch entwendet
haben. An ſich iſt für Aburteilung der Tat das Gericht in Groß=Gerau
zuſtändig. Durch Beſchluß vom 14. Juli 1924 hat das Oberlandesgericht
das hieſige Gericht als für die Entſcheidung zuſtändig beſtimmt. Sch.
ſtellt die Anzeige als einen Nacheakt hinz er war in der Separatiſten=
bewegung
tätig. Er wird aber durch einen Zeugen belaſtet, dem er die
Ausführung der Tat in Einzelheiten erzählt hat. Wegen Diebſtahls iſt
er mit vier Monaten Gefängnis vorbeſtraft. Urteil: Gefängnis=
ſtrafe
von 4 Monaten.
Nächſte Dampferabfahrten der HamburgAmerika=Linie. Nach
New=York: Deutſchland am 28. Aug., Neliance am 2. Setztember,
Clebeland am 4. Sept., Mount Clay am 11. Sebzt., Thuringia
am 13. Sept., Reſolute am 16. Sept., Albert Ballin am 18. Sept.,
Hanſa am 25. Sept. Nach Philadelphia=Baltimore:
Adalia am 6. Sept. Nach Weſtküſte=Nordamerika: M.S.
Iſis zirka 30. Aug., Montpellier zirka 13. Sept., Alrich zirka 27.
Sept Heſſen am 11. Oktober Nach Südamerika: Wasgen=
wald
am 3. Aug., Bayern am 9. Sebt., Niederwald am 13. Sebt.
Frankenwald am 24. Sept., Württemberg am 7. Okt., Altmark
am 11. Okt. Nach Cuba=Mexiko: Weſterwald am 26. Aug.,
Toledo am 12. Sep., Liguria am 27. Setzt., Holfatig am 15. Okt.
Nach Weſtindien: Naimes am 30. Aug., Galicia am 13. 9.,
Amaſſia am 27. Sept. Nach Oſtaſien: Elberfeld am 23. 8.,
Lheaon am 30. Aug., Saarland am 6. Sept., City of Labore am
13. Sept., Koblenz am 20. Sept., ein engliſcher Dampfer am 27 9.,
M.S. Vogtland am 4. Okt., City of Karachi am 11. Okt. Le=
bante
=Dienſt: Lagos am 26. Aug., Alpha zirka 30. Aug.,
Nicea am 30. Aug. Yalta am 4. Sept. Nach Niga und nach
Petrograd wöchentlich.
Lokale Vexanſitaltungen.
Die bſerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechuing oder Krifl.
Liederkranz Darmſtadt: Mittwoch, 27. Auguſt abends
halb 8 Uhr, (Hauptbahnhof), Abholen der Sänger mit Muſik vom
9. Deutſchen Sänger=Bundesfeſt in Hannover.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Käünſtier und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſehit, behält ſich die Redakion ibr Urteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Mutter ... einen der menſch=
lichſten
amerikaniſchen Filme . . . echtes Gefühl iſt vom Filmbild auf
uns übertragen, Leben iſt photographiert. Die Tragödie des Mutter=
herzens
iſt geſtaltet. Tragik der Mutterliebe, deren gedankenloſe Nutz=
nießer
wir alle geweſen, iſt Handlung. Geſchehen, das ſich erneuert,
ſo lange Mütter den Weg des Lebens gehen . .., wieder ein Werk, das
Empfindungen weckt, deren man ſich nicht zu ſchämen braucht. Was
Mary Caru in der Verkörperung der Hauptgeſtalt gibt, iſt das Ergrei=
fendſte
, was Darſtellungskunſt überhaupt zu geben vermag. Dieſer
Forfilm zeichnet ſich rein äußerlich durch ſeine gediegene, naturwahre
Aufmachung aus. Es wird ſo ſchlicht und untheatraliſch geſpielt, daß
man den Eindruck wahren Lebens hat . . . es iſt das Lied der Mutter=
liebe
, das hier geſungen wird in Form einer Lebensgeſchichte.
Aufführung ab Freitag.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei. Wir erinnern unſere Mitglieder
daran, ſich für den Dingeldeh=Vortrag in der Mitgliederver=
ſammlung
am Freitag, den 29. Auguſt, im Fürſtenſaal ( Grafen=
ſtraße
) baldmöglichſt mit Eintrittskarten zu verſorgen. Die Eintritts=
karten
koſten 25 Pfg.: für Minderbemittelte unentgeltlich. Freunde der
Partei können durch Mitglieder eingeführt werden. Herr Rechtsanwalt
Dingeldeh, Md.L., weilt in dieſen Tagen in Berlin und iſt daher am
29. d. M., in der Lage, beſonders zuverläſſige und intereſſante Mittei=
lungen
über die bedeutſamen politiſchen Verhandlungen der letzten Zeit
zu geben.
Deutſch=Demokratiſche Jugend. Heute, Mittwoch,
abends 8½ Uhr, Heimabend. Landtagsabgeordneter Rektor Reiber
ſpricht über Den gegenwärtigen Moment in der Außenpolitik und die
Stellungnahme des Parlaments dazu. Um 8 Uhr: Vorſtandsſitzung.

em wäre es noch nicht aufgefallen, daß trotz täglicher Reinigung mit Zahnpilver oder Zahnpasta die Zähne (namentlich
ckenzähne) häufig doch schlecht und hohl werden? Ist das nicht der beste Beweis dafür, daß die Mundpflege mit
Kver oder Pasta eine durchaus ungenügende ist? Die Zähne tun uns nicht den Gefallen, nur an den Stellen zu faulen,
wir bequem mit Zahnbüirste, Pulver oder Pasta hingelangen können, Im Gegenteil, gerade an denjenigen Stellen,
schwer zugänglich sind, wie Rückseiten der Backenzähne, Zahnspalten und Zahnlücken geht die Fäulnis und Verderbnis
sich. Will man seine Zähne von Fäulnis und Verderben frei, also gesund erhalten, so kann das nur auf eine
Ferzielt werden, nämlich durch tägliches Reinigen und Spülen mit einem flüssigen, wirklich unschädlichen Antiseptikum
das ist Odol. Odol dringt beim Spilen überall hin, in die verstecktesten Mundwinkel, in die Lahnspalten, an die
ckseiten der Backenzähne usw. Es gibt außer Odolzwar noch andere flüssige Zahnantiseptica, z. B. wurden früher Lösungen
Kali chlorieum oder von übermangansaurem Kali empfohlen, es hat sich aber herausgestellt, daß diese Lösungen die
Eine angreiten und den Schmelz zerstören. Odol dagegen ist wirklich unschädlich und schitzt die Lähne vor Erkrankung
HHohlwerden. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Wir raten deshalb eindringlichst und mit gutem Gewissen allen,
* ihren Mund und ihre 4ähne gesund erhalten wollen, sich an eine regelmäßige Mundpflege mit Odol zu gevröhnen

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Darmſtädter Tazblatt, Mittwoch, deu 22. Auguft 1924.

* Arheilgen, 25. Aug. Die neueſte Erfindung, das Radio, hat auch
hier ſeinen Einzug gehalten. Auf dem Arheilgen Mühlchen wurde
durch eine Darmſtädter Firma eine Antenne errichtet, und wird man
von nun an dort Gelegenheit haben, die Konzert= und Theaterveranſtal=
tungen
der Großſtädte genießen zu können. Mit dem Apparat iſt ein
Lautſprecher verbunden, ſodaß alle Anweſenden gleichzeitig den Genuß
haben können. Wie man hört, iſt bei Gelegenheit, des in einigen
Wochen ſtattfindenden Jahresfeſtes des hieſigen Jünglingsvereins die
Aufführung von Schönherrs Glaube und Heimat durch Mitglieder des
Vereins geplant. Die Veranſtaltung foll im Freien ſtattfinden und iſt
dafür eine Wieſe am Walde in der Nähe des Forſthauſes Kalkofen aus=
erſehen
. Hoffentlich hat bis dahin der Wettergott ein Einſehen, und kann
die Aufführung zuv Ausführung kommen.
* Eberſtadt, 26. Aug. Aus den Vereinen. Mehrere Mit=
glieder
des hieſigen Turnvereins 1876 e. V. beteiligten ſich am Sonntag
aktiv an dem Feldbergturnen und konnten mit Erfolg heimkehren. Die
Turngeſellſchaft e. V. unternahm am Sonntag eine kleine Wanderung
mit ihren Schüilerinnen. Auf dem hieſigen Sportplatz gewann, der
Fußballverein Germania gegen Arheilgen, während ſeine nach Groß=
Zimmern entſandte Mannſchaft ſich dort als geſchlagen bekennen mußte
(0:2). Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm am
Sonntag eine Odenwaldtour, während die kath. Pfarrgemeinde nach Mil=
tenberg
gefahren war.
Roßdorf, 26. Aug. Errichtung eines Ehrendenk=
mals
. Im Gaſthaus von Philipp Barth fand eine Bürgerverſamm=
lung
ſtatt. Förſter Kirſchner eröffnete die Verſammlung, führte in ein=
drucksvollen
Worten die Bedeutung und den Zweck eines Ehrenmals für
unſere Gemeinde aus und legte insbeſondere klar, weshalb dieſe wichtige
Angelegenheit eine ſo lange Verzögerung erfahren hat. Mit Erſtaunen
nahm die Verſammlung davon Kenntnis, daß die Verzögerung nicht in
finanziellen Gründen zu ſuchen war, ſondern an perſönlichen Gründen
ſcheiterte. Nach den Ausführungen des Verſammlungsleiters kam es zu
einen regen Ausſprache woraus einwandfrei hervorging, daß die Ver=
ſammlung
feſt entſchloſſen und gewillt iſt, in der ſo hoch wichtigen An=
gelegenheit
endlich etwas Poſitives zu ſchaffen. Zu dieſem Zwecke wurde
eine 22gliedrige Kommiſſion aus der Verſammlung gebildet, welche am
Mittwoch, den V7. Ifd. Mts., abends 9 Uhr, in dem Rathauſe ihre erſte
Sitzung abhält, wobei die notwendigen Vorarbeiten näher beraten wer=
den
ſollen. Zu dieſer Sitzung wird außerdem die ſchon im Gemeinderat
für dieſen Zweck gebildete Kommiſſion eingeladen werden. Angeregt
wurde heute ſchon, daß eine Hausſammlung ſtattfinden ſolle, und wird
dieſe den Ortseinwohnern wärmſtens empfohlen. Ueber die Platzfrage
einigte man ſich faſt einſtimmig dahin, daß das Denkmal auf dem Fried=
hof
errichtet werden ſoll. Nach zweiſtändiger Ausſprache herrſchte volle
Einmütigkeit über die Angelegenheit, und Förſter Kirſchner ſchloß mit
Worten des Dankes die Verſammlung und ſprach die Hoffnung aus, daß
der gute Wille und die Entſchloſſenheit der Anweſenden, auch für die
Folgezeit das große Werk zum vollen Gelingen bringen möge.
r. Babenhaufen, 25. Aug. Zur 51. ordentlichen Generalver=
ſammlung
hatte am Samstag, den 23. d. M., die hieſige Volks=
bank
(e. G. m. b. H.) ihre Mitglieder eingeladen. Die Verſammlung,
die ſehr gut beſucht war, eröffnete und leitete der ſtellv. Vorſitzende,
Herr Schmiedemeiſter Göhrig. Zum Schriftführer wurde Herr Fr.
Willand gewählt. Zu Beginn der reichhaltigen Tagesordnung
wurde feſtgeſtellt, daß die Rechnungsablage für das Jahr 1923 vor=
ſchriftsmäßig
acht Tage im Geſchäftszimmer zur Einſicht offengelegen
habe. Die Bilanz ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung wurden
einſtimmig genehmigt und den Verwaltungsorganen Entlaſtung erteilt.
Das Vorſtandsmitglied Herr Oeſt erläuterte die Vorlage der Goldmark=
Eröffnungsbilanz ab 1. Januar 1924; ſie fand die Billigung der Mit=
glieder
. Als Höchſtbetrag der die Genoſſenſchaft belaſtenden Anleihen
und Sparanleihen wurden nach lebhafter Ausſprache 300 000 Goldmark
und als Höchſtbetrag des einem Mitglied zu gewährenden Kredits 25000
6 Mark beſtimmt. Die Abänderung des 8 8 Abf. 3 und 4 der Statuten geben, hat die Kaſſe in allen Gemeinden Boten beſtellt, die wöchentlich
wurde gutgeheißen. In Zukunft brauchen nicht mehr zwei Vorſtands=
mitglieder
bei den Kaſfenſtunden anweſend zu ſein. Herr Willand tritt
in den Vorſtand ein und führt die laufenden Geſchäfte. Durch Ergän=
zungswehl
treten in den Vorſtand ein die Herren Oeſt, Krapp und Wil=
land
, in den Aufſichtsrat auf drei Jahre die Herren Kraft, Seewald
und Ullmann, auf ein Jahr Herr Kor. Dem aus dem Vorſtand aus=
ſcheidenden
langjührigen treuen Mitarbeiter Herrn Rektor Mathes,
der freiwillig aus Geſundheitsrückſichten zurücktritt und eine Wieder=
wahl
ablehnt, widmen ehrende Worte höchſter Anerkennung die Herren
Göhrig, Baur und Loeſch. Zum Schluſſe der Sitzung, die ſich bis Mit=
ternacht
ausdehnt, werden die Stammanteile auf 200 Gmk. feſtgeſetzt.
Sind ſie von den Mitgliedern bis zum 15. September d. Js. eingezahlt,
ſo erhalten dieſe die volle Dividende, für 1924.

* Michelſtadt i. Odw., 24. Aug. Das heutige Wahlergebnis
des 1. Beigeordneten iſt folgendes: Karl Neff (S.P.D.) 746,
Groll (Vereinigte Nechte) 604 Pfaff (Dem.) 193 und Schaab (Kom.) 99
Stimmen. Stichwahl hat zwiſchen Neff und Groll ſtattzufinden.
* Vom Ueberwald, 25. Aug. Das anhaltende Regenwetter wird nun
bald für den Landwirt verhängnisvoll, denn nur ein kleiner Teil des
Getreides konnte bis heute eingeſcheuert werden; das bereits abgemähte
wird überwuchert vom jungen Klee oder von Unkraut und verfault ſamt
Stroh und Körnern. Auch die übrige noch auf dem Halme ſtehende tot=
reife
Frucht wird jeden Tag wertlofer und die Körner wachſen auf dem
Halme aus. Es iſt ein wahrer Jammer! Leider wirken die ſchweren
Niederſchläge recht ungünſtig auch auf unſere Kartoffelfelder ein, die uns
eine ſo hoffnungsvolle Ernte verſprachen. Jedenalls haben wir, wenm
der Regen noch weiter anhält, mit dem Faulen der Kartoffeln zu rechnen.

Zur Zeit habe ich in meinem Schaufenſter einen Reſigurations=
abſchlußſchrank
mit eingebauter Türe aus Tannenholz zur
Ausſtellung gebracht.
Von mir entworfen, angefertigt und mit meinem Spezialver=
verfahren
waſſerfeſt und lichtecht gebeizt, hoffe ich zur Genüge
den Beweis erbracht zu haben, daß man ohne große Koſten, dem
Edelholz ſehr ähnliche Arbeiten, wie Bauarbeiten, Innen= Ein=
richtungen
für Läden, Schaufenſier uſw., äußerſt vorteilhaft und
ſchön fertigſtellen kann. Gleichzeitig mit dieſem den Beweis er=
bringend
, daß der in den meiſten Fällen überſehene kleine Hand=
werksmeiſier
ebenfalls in der Tage iſi, den an ihn geſiellten
Anforderungen in jeder Weiſe gerecht zu werden.
Farbentöne in jeder Näence!
Verſäumen Sie auf keinen Fall in den drei Tagen der Aus=
ſtellung
meinen Erker zu beſichtigen.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich in allen vorkommenden Beiz=und
Schreinerarbeiten. Beizmuſter und Koſfenvoranſchläge gratis.
Hochachtungsvoll
10725

* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 25. Aug. Die Bezirksſpar=
kaſſe
Heppenheim ließ dieſer Tage Blätter verteilen, worin die
Bewohner des Sparkaſſenbezirks aufgefordert werden, nunmehr doch den
vor dem Kriege ſo bewährten Sparſinn wieder aufzunehmen und ihre
Erſparniſſe der Kaſſe wieder zuzuführen, da ſie für alle nun gemachten
Einlagen wertbeſtändige Rückzahlung auf Dollarbaſis voll und ganz ga=
Goldmark mit Stimmenmehrheit feſtgeſetzt. Als Eintrittsgeld wurden rantiere. Um auch den kleinſten Sparern Gelegenheit zum Sparen zu
von Haus zu Haus gehen und Sparmarken von 50 Pfg. bis 2 Mk. ver,
kaufen. Sobald der Betrag von 5 Mk. erreicht iſt, wird dieſer in ein Ein=
lagebuch
eingetragen und verzinſt. Das Kreisamt Heppen=
heim
erſucht die Schulvorſtände des Kreiſes, da die Verſorgung der
Schulen mit Brennſtoff nun keine Schwierigkeiten mehr biete, nunmehr
dafür zu ſorgen, daß für hinreichenden Brennſtoff für das nächſte Winter=
halbjahr
geſorgt werde und wieder ein geregelter Unterricht ſtattfin=
den
kann.
X Alsheim (Rheinh.), 23. Aug. Bei der Heimfahrt vom Felde
ſcheute plötzlich das Pferd eines Landswirts vor einem vorüberfahren=
den
Auto. Dabei wurde der Landwirt vom Wagen geſchleudert und
erheblich verletzt. Das raſend gewordene Pferd konnte erſt im Dorfe
von beherzten Männern eingefangen werden.

Runt
* Friedberg, 24. Aug. Eine Tagung der
bildungsſchule findet nächſten Samstag im
Trapp ſtatt. Als Rednerin iſt die bekannte pädg
und Leiterin der Leipziger Mädchenfortbildung
gewonnen. Die Vorträge befaſſen ſich mit
keiten und deren Behebung bei Gründung beſond=
mit
Lebenskunde und anderen Unterrichtsfäck
Darmſtadt wird in der Abendverſammlung ſpreg
iſt eine Ausſtellung der auf die Fortbildun
pädagogiſchen Literatur verbunden. Es ſind bis
und Lehrerinnen angemeldet.
* Vah=Nauheim, 24. Aug. Am Freitag wurde
als Gaſtſpiel der Frankfurter Oper im Großen Ho
Die Titelrolle war mit Adolf Pormann beſetzt, di
Erl, den Herzog J. Gläſer. Geſtern, fand im
Erntetanz in der Sommerfriſche ſtatt; der Beſ=
Im Rahmen der Koſtümierung machten die zahlre
ten einen freundlichen Eindruck. Während der
Schnitter und Schnitterinnen auf der Bühne Ernte
haft begrüßt wurden.
* Melbach, 24. Aug. Der Zweigverein Wetterau
Verein feierte hier unter ſtarker Beteiligung ſein
Feſtgottesdienſt predigte der Direktor des Predig
berg, Profeſſor Dr. Velte. Verſchönert wurde
Kirchengeſangverein. Als Feſtredner im Nachmittg
der Schriftführer des Landesvereins, Pfarrer Wo
die Nöte der Evangeliſchen in der Diaſpora. Er
alle Evangeliſchen ohne Unterſchied mehr denn
ten, da durch den Verſailler Vertrag ſo viele Glaub
abgetrennten Landesteilen um ihres ebangeliſchen
ihres Deutſchtum willens unſagbar zu leiden hätten
wie viel Not und Sorge durch die Liebesarbeit des
eins bereits gelindert worden ſeien, und forderte zu
Beiſtand auf. Es ſurde eine Kollekte für die Di
eine beträchtliche Summe ergab.
Lang=Göns, 26. Aug. In den Mitteilungen Acht
eingepfercht hatte die Staatsanwaltſchaft Gieß
rige Wiwe Heinrich Bergk in Langgöns ein Strafverfa
heitsberaubung eingeleitet.
aatsanwaltſchaft Gie
dieſes Verfahren eingeſtelt
terleiſtrafbar
vorliegt. Die Landes=He
legeanſtalt in Gieße
Anfrage mit, daß die 44i6
tine Bergk, die angek
geweſen ſein ſoll, am 29. Juli durch das Kreisgeſund
Anſtalt verbracht wurde wegen Geiſteskrankheit. Di
Aufnahme 39 Kilogramm und war in der Körperpflet
läſſigt. Dies rührt hauptſüchlich daher, daß ſie infol
Erkrankung auf ihr Aeußeres nichts hält und ſich ge=
und Pflege des Körpers ſehr lebhaft ſträubt. Zum Eſſen
ders angehalten und oft genötigt werden. Irgend welte
Mißhandlungen waren nicht feſtzuſtellen. Wie durch eine
an Ort und Stelle feſtgeſtellt wurde, kann von einer Ein
Rede ſein. Der Augenzeuge, der in der Anſtalt Gelegen
Chriſtine Vergk zu fragen, erhielt die Auskunft, daß ſie
ihrer Mutter gekochtes Eſſen bekam. Das Elternhaus in
eine alte, dem Verfall neigende Bauernhofreite mit einer
der Straße, das nur an der Innenſeite einen einfachen Nie
Genannte bewohnte gemeinſam mit ihrer Mutter im obe
der Straße zu ein großes, geräumiges Schlafzimmer, i
ſogenannte Bauernbetten ſtehen. Räume, Möbel uſw.
roch gutem Zuſtande.
* Göbelnrob, 24. Aug. Im oberen Wieſecktal 4
bares Unwetter nieder, welches mit wolkenbruch=
und Hagelſchlag verbunden war. Mehrere Minuten lan
ſich in eine Winterlandſchaft verſetzt, ſo hoch lagen die Ha

zramatisch und ausgle bin HINfgindehkt.

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Uea

Die glückliche Geburt
eines geſunden Mädels
zeigen hocherfreut an
Georg Raab und Frau
Cläre, geb. Scheld
Darmſtadt, den 26. Aug. 1924
Neckarſtraße 24
(*24485

Opernſänger Paul Peterſen
u. Frau Louiſe, geb. Becker
Vermählte
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1924
Neue Niederſtr. 19
(*24503
KM
Bür alle uns anläßlich unſerer
U Vermählung erwieſenen
8 Aufmerkſamkeiten ſagen herz=
lichen
Dank
(*24561
Georg Kalbfleiſch und Frau
Lieſel, geb. Bauer
Kaan

Montag nachmittag entſchlief
ſanft nach ſchwerem Leiden unſer
lieber Onkel
(*24581
Herr

Bahnwärter i. R.
im Alter von nahezu 72 Jahren.

Die Beerdigung findet Donners=
tag
3 Uhr auf dem Waldfried=
hof
ſtatt. Zuſammenkunft um
ſ,3 Uhr an der Sperre.

Heute früh entſchlief nach langem mit Geduld ertragenem Leiden
unſere innigſigeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Tante und Schwägerin

im Alter von 68 Jahren.
Darmſtadt, Frankfurt, Chicago, 26. Auguſt 1924.

Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag ½/3 Uhr vom Friedhof
der Ifrgelitiſchen Religionsgeſellſchaft aus ſiatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.
(10749

Für die wohltuenden Beweiſe herz=
licher
Teilnahme ſowie für die zahl=
reichen
Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir Allen auf
dieſem Wege herzlichen Dank. Den
Gemeindeſchweſtern ſei für die treue
Pflege während der langen Krankheit
dankend gedacht, ebenſo Herrn Pfarrer
Reinhard für die troſtreichen Worte
am Grabe,
(*24498
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſe Borger Wwe.
Heinheimerſtraße 1.

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[ ][  ][ ]

anmer 238.

Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 22. Auguſt 1924.

Seite 2.

Sournaliſtenfahrt darc den Schwarzwald.

F Einladung des badiſchen Verkehrsverbandes in Verbin=
bur
tit dem Verkehrsverein in Freiburg und der Höhenver=
keh
- cein=A. G. fand eine Journaliſtenfahrt durch den Schwarz=
war
att, zu der die Vertreter, einer Anzahl ſüd= und mittel=
deur
r Blätter eingeladen waren, und die ſelbſtverſtändlich den letzte Ruheſtätte fand. Sein Geburtshaus wird gezeigt, und auf

nich= tig hat, ins Ausland zu gehen, wenn er Schönheiten der
Natr) renießen will, die auch den höchſten Anforderungen Ge=
nügx
ſten, wenn er Geneſung von Leiden mancherlei Art in derfahrten in das alvine Hochland viel Schönes und Intereſſan=
ſtärsh
er Höhenluft und in kraftſpendenden Bädern ſucht, kurz,
wem., nach des Tages Laſt und Mühen ſich einmal für mehr
ſodem niger lange Zeit ganz der Schönheit des Lebens hin=
melrw
(ß.
r muß dem badiſchen Verkehrsverband beſtätigen, daß

die anſtaltung derartiger Journaliſtenfahrten ein außer=
orde
h wirkſames Werbemittel darſtellen, beſonders wenn ſie
ſo tcl UI durchgeführt werden, wie es jetzt zum zweiten Male
der: war, und es wäre den heſſiſchen Verkehrsverbänden zu
vün-, daß ſie die gleiche Initiativen aufbrächten, denn auch
die E che Heimat iſt ſchön, und wenn Odenwald und Berg=
traßs
ich nicht ganz mit dem Schwarzwald konkurrieren kön=
ten
, ergen ſie doch eine Fülle idylliſcher und lieblicher Schön=
ſeite
-4 ke dem deutſchen Volk durch berufenen Mund und be=
ufer
jeder bekannt gemacht zu werden, jedes Opfer lohnen
würsh
2 Fahrt führte zunächſt in einem Sonderzug von Heidel=
verg
/ . Mannheim über Karlsruhe nach Freiburg i. Br. Schon
Hieſe mbahnfahrt, in der die Teilnehmer aus bequemen Aus=
ſchts
:4 en die Schönheiten der erwachenden Natur die Fahrt
egarnr dunkler Morgenſtunde wenn auch nur im Fluge
enie 2 konnten, war ein ſchöner Auftakt zu der an Genüſſen
berrw ui Fahrt, die ſich dann von Freiburg aus in Kraftwagen
anſchst
7 die Beſichtigung von Freiburg ſelbſt blieb nur kurze
Zeit, roch genügte ſie wohl, die Stadt, reich an natürlichen
nd K rſchönheiten, ſo kennen zu lernen, daß ihr charaktervolles
intlit) den Beſuchern, die aus dem Stadtbild zu leſen ver=
ehenm
rügend einprägte, um ſich zu gegebener Zeit Freiburgs
1s dd Eingangstores zu genußreichen Schwarzwaldausflügen
ru erß: en. Zur Unterſtützung dieſer Erinnerungsmöglichkeit
tzurdgir Teilnehmern an der Fahrt eine Fülle von Literatur
und : Darſtellungen ausgehändigt, die ebenfalls von der
ätigl, Her dortigen Verkehrsvereine und Behörden beredtes
eugnu rblegt. Allen dieſen bildlichen und ſchriftlichen Darſtel=
ungerr
hnt eine ſtarke Werbekraft inne, die, wenn ſie geſchickt
gemackl k, auch dauernden Wert behält. Führerplan, Anſichts=
rten
,u 1teilungen über Fahrmöglichkeiten und wertvolle Hin=
eiſe
Sußgänger, für kürzere und ausgedehnte Wanderfahr=
n
alll Forderlichen Angaben über Hotels und Gaſthäuſer und
erber) kurz alles, was der Wanderer braucht, iſt in dieſer
uiteraty nthalten, auf die hier eingehender einzugehen uns der
ſtaumm rdings verbietet.
Inz eiburg beſtiegen die 32 Journaliſten ſodann die bereit=
ſehenku
sraftwagen der Höhenverkehrs=A. G., und dann wurde
nen 1 Fahrt geboten, wie ſie ſchöner, abwechflungsreicher
end bid ltiger kaum in gleichem Maße in einem Tage möglich
ackuſt. Bic z4f 1500 Meter Höhe führte die Fahrt, wo herrliche
ſiohlusbliil Ech den Teilnehmern erſchloſſen, wo es allerdings auch
dien Aueu ſchon rauh weht und den köſtlichen Tropfen Schwarz= weilte, die Eigenſchaft einer Stadt verliehen.
gälder z. ſchwaſſers äußerſt angenehm empfinden läßt.
Diei eindfahrt führte von Freiburg über Badenweiler,
chöna= St. Blaſien, Schluchſee, Titiſee, durch das Höllental
rück Freiburg. Sie erſchloß alſo den ſchönſten Teil des
diſchet =chwarzwaldes, ſicher den intereſſanteſten und charakte=
tiſchſttſ
Die an Naturſchönheiten überreiche Fahrt konnte auch
ht bo) rächtigt werden durch das hin und wieder einſetzende
egental T, man nahm gern lieber die Näſſe in Kauf, als ſich
Au.u k durch Herunterziehen des Verdecks beeinträchtigen
laſſes Bewiß iſt es nicht jedermanns Sache, im Kraftwagen
urch dre genden zu ſauſen und die Schönheiten der Natur nur
wiſſer zen im Fluge zu genießen,, es muß aber zugeſtanden
erden,) 3 auch dieſe Fahrt im Autb mit den ſtets wechſelnden
usblici mit dem ſchnellen Erſchließen überraſchend ſchöner
egended die zwar bald wieder verſchwinden, mit ihrem ſchnel=
n
Weo, von Höhen= und Talfahrt unendliche Reize hat. Die
zwarz= Elen Waldberge hatten am frühen Vormittag dichte
ebelkrsl auf den Häuptern, und wallende Nebelſchleier flat=
rten
ben Gipfeln ins Tal hinab. Wenn die Sonne dann
Karu anit dem Nebel ſiegreich war, wenn ſie die dunkle
chönhol er ſchwarzen Berge mit ihrem ſchimmernden Gold
vergleif Ewenn dann eine kurze Strecke Höhenwege unendlich
e Ae licke öffneten bis hinunter zum Rhein und zu den
ſeitigg Hebirgszügen, die ſchwach aus den Wolken ſich los=
F aren das doch Bilder von romantiſcher Schönheit, ſchmetterte den Kraftwagen ihre Klänge nach.

rgeßbar einprägten.

3Irt ging zunächſt durch das Hexental, durch Merz=

Jeſuitenſchloß vorbei, zur Höhe der Schneeburg, die
nks des hauinsland und Gerſtenhalm ſehen ließ, an Schön=
rg
, ASb ru und Sölden wieder ins Tal hinab. Bollſchweil,
hrenſtc5), das idhlliſch gelegene Staufen wurden paſſiert,
inn MSl im, von wo es wieder zur Höhe ging nach Baden=
eilerr
Füßen des Hoch=Blauen gelegen. Hier wurde Raſt
macht, u. Hotel Römerbad die verdiente Stärkung einzuneh=

. blieb zur Beſichtigung von Badenweiler ſelbſt nur
3 ibrig, und die Fahrtteilnehmer mußten ſich auf die
der Schönheiten des vorbildlich ſauberen Schwarz=
83ü mit ſeiner uralten Vergangenheit genug ſein laſſen.
Zad ſelbſt ſei kurz folgendes geſagt:
Badd iler liegt 450 Meter über dem Meer am Weſtabhang
2000 ter hohen Blauen mit freiem Blick auf die Rhein=
d
freie Lage am Berghang gewährleiſtet eine ſtete aus=
2 rneuerung. Das Klima iſt eine Vereinigung mitt=
er
0 ge mit ausgeſprochenem Waldklima; ſehr günſtiger
ſindſchus egen Nord und Oſt durch vorgelagerte Bergrücken.
lleichmäl Temperaturgang ohne ſtarke Schwankungen. An=
nehme
, / rrähliche abendliche Abkühlung. Die Temperatur rührt,
ie die 1. der dortigen meteorologiſchen Station ſeit vielen

De Wriche De eis e e eref feit
Die) Tatſache des raſchen Grundwaſſerabfluſſes, zuſam=
en
mit / modernen Kangliſation und einwandfreier Trink=
aſſerver
) aung, haben ſeit Jahrzehnten Epidemien hier verhin=
ert
. Des =nuß und die volle Ausnützung des Klimas erleich=
rt
, beſu) s ſchwerbeweglichen Kranken, der hundertjährige
urpark, 9 12 Hektar groß, mitten im Kurort liegt und zahl=
iche
ebed uund ſanftanſteigende Wege hat, mit ſchönem Aus=
lick
auf / Rheintal. Daß ſich in Badenweiler Gelegenheit fin=
ſet
, die fi! Den Gäſte je nach Geſchmack und Anſprüchen unter=
bringen
) aucht nicht geſagt zu werden.

Nach d em Aufenthalt ging die Fahrt weiter, und zwar eine
ſinge St Höhenweg. Von rechts grüßte der Blauen herüber,
ährend A Linken der 1500 Meter hohe Belchen ſein nebel=
mwalltes
) Tupt in die Wolken tauchte, dann Hochkelſch und zur
nderen a/ Nonnenmattweiher paſſiert wurde. Durch Neuen=
IIen Wieſental gings nach Schängu.

Dieſes kleine, unter regſamer Verwaltung ſtehende Schwarz=
waldſtädtchen
, am Fuße des Belchen gelegen, iſt hiſtoriſch gewor=
den
durch den Heldentot Albert Leo Schlageters, der hier ge=
boren
iſt und hier auch nach den Irrfahrten ſeines Lebens die
Zwei erfolgte, mit Hilfe der Preſſe die Schönheiten des Schwarz= unzähligen Anſichtskarten kehrt das Bild, der Lebensgang und zia zu Gehör. Hierauf ergriff Geheimrat Dr Hammerſchmiedt aus Mün=
wal
dem deutſchen Reiſe= und Erholung ſuchenden Publikum der Mord an dieſem Freiheitshelden wieder. Aber abgeſehen von Feſtrede, worin er den Rhein und ſeine Sänger verherrlichte und ein
vor gen zu führen. Zu beweiſen, daß der Deutſche tatſächlich dieſer zufälligen Berühmtheit, zu der Schönau durch einen ſeiner
Söhne gelangt iſt, iſt dieſes ſelbſt durchaus ſehenswert, und bietet
ſowohl für den Kuraufenthalt wie für den Ausgang für Wan=
tes
. Schönau, Station der Nebenbahn Zell-Todtnau, ſowie der
Staats=Autolinien, FreiburgTodtnauSchönau, SchönauSt.
Blaſien und Feldberg und Schönau-BadenweilerMüllheim,
gebe ill und neue Kräfte für den ſchweren Lebenskampf ſam= im Herzen des ſüdlichen Schwarzwaldes am Fuße des 1415
Meter hohen Belchen, führt ſeine Anfänge in den Beginn des
12. Jahrhunderts. Die Bauart des etwa 1800 Seelen zählenden
Amtsſtätdchens entſpricht der Gebirgslage des höchſten Schwarz=
waldes
. Zum Teil noch Holzhäuſer mit großen Dachvorſprüngen
zum Schutz gegen die Unbilden des Winters. Die Gebirgsland=
ſchaft
um Schönau iſt infolge der hier herrſchenden älteren Stein=
kohle
äußerſt charakteriſtiſch und mannigfaltig und erinnert in
ihrem bunten Wechſel von lieblichen und wildromantiſchen,
alpinnen Szenerien an Tirol. Das tiefeingeſchnittene Tal iſt nach
Norden und Oſten durch hohe Gebirgswände vollſtändig abge=
ſchloſſen
; daher trotz rauher Gebirgslage das noch milde Klima.
Ausgezeichnete Uebergangsſtation im Früh= und Spätjahr. Die
reine, den Stoffwechſel anregende Hochgebirgsluft, die Ruhe des
weltabgeſchiedenen Tales und eine Fülle bequemer Waldſpazier=
gänge
haben den Ruf von Schönau als Kurort begründet. Die
Gemeindeverwaltung hat ſeit einer Reihe von Jahren große Mit=
tel
zur Verſchönerung der Umgebung aufgewendet und insbeſon=
dere
die nahegelegenen Waldungen durch Anlage von Wegen,
Schutzhütten, Spielslätzen uſw. zu öffentlichen Parks umgewan=
delt
. Als Knotenpunkt von acht großen Gebirgs= und Paßſtraßen,
darunter Belchen= und Feldbergſtraße, ſowie mehrerer Auto=
linien
, iſt Schönau ein ausgezeichneter Stützpunkt für kleinere
und größere Schwarzwaldtouren.
Daß hier eine ſehr rege Induſtrie getrieben wird, davon zeug=
ten
die Erzeugniſſe erſtklaſſiger Bürſtenwaren, von denen Proben
den Teilnehmern überreicht wurden.
Auch war der Aufenthalt nur ſehr kurz bemeſſen, und über
Schönenbuch, Utzenfeld, Geſchwend ging die Fahrt weiter durch
Präg, wo ſich links der Giſiboden und Herzogenhorn, rechts der
über 1300 Meter hohe Blößling zeigten, da lag Bernau, wo eine
Panne zu unfreiwilligem Aufenthalt zwang, der jedoch ſehr inter=
eſſant
durch einen Beſuch von Hans Thoma’s Geburtshaus aus=
genützt
wurde. Ueber die Menzenſchwann der Brücke gings nach
St. Blaſien, dieſer Perle des badiſchen Schwarzwaldes.
Hier, wie übrigens auch in Schönau und Badenweiler wur=
den
die Gäſte von den behördlichen Vertretern begrüßt, Muſik=
kapellen
waren aufgeſtellt, die während des kurzen Aufenthaltes
konzertierten.
Der Kurort St. Blaſien.
St. Blaſien, einſt eine reichsfürſtliche Benediktinerabtei, jetzt
ein internationaler Kurort von Weltruf, liegt 755 Meter hoch in
einer muldenförmigen Erweiterung des Albtales, des unſtreitig
ſchönſten der vom Feldberg nach dem Rhein auslaufenden Gebirgs=
täler
. Am 5. November 1897 wurde dem Ort vom Großherzog
Friedrich I. von Baden, der mit ſeiner hohen Gemahlin im Hotel
und Kurhaus St. Blaſien wiederholt zu längerem Kuraufenthalt
Seinen Ruf als Kurort verdankt St. Blaſien neben ſeinen
modernen hygieniſchen Einrichtungen und Hotels, vor allem ſei=
nem
vorzüglichen Klima. Mächtige, von meilenweitem Hochwald
gebetteten Kurort und gewähren im Sommer Kühle und im Win=
ter
Schutz gegen jeden Wind. Auch als Uebergangsſtation nach
einem Aufenthalt an der Riviera, Montreux, Meran, Wiesbaden,
Ems, Kiſſingen, Karlsbad, Marienbad, Nauheim oder nach einer
Kur im Hochgebirge empfiehlt ſich St. Blaſien vermöge ſeiner
mittleren geſchützten Gebirgslage.
Eine Beſonderheit St. Blaſiens iſt ſein wohl beiſpielloſes
Wegenetz. Seit Jahrzehnten haben Staat und Kurverein daran
gearbeitet, die endloſen Wälder bis hinauf auf die Höhen, die bei zig und zurück eingerichtet.
klarem Wetter einen freien Ausblick auf die ganze Alpenkette ge=
währen
, mit wohlgepflegten Fußwegen in allen Steigungsgraden
Karte ermöglichen ſyſtematiſche Terrainkuren nach der Ortelſchen
der Feldberg, eine Höhe von 1500 Meter über dem Meere erreicht.
Auch hier mußten ſich die Teilnehmer wegen der Kürze der
Zeit darauf beſchränken, ſich die Schönheiten der Stadt aus be=
rufenem
Munde ſchildern zu laſſen. Zu mehr als der Durchfahrt
war die Zeit leider nicht zur Verfügung. Freundlich winkten die
Kurgäſte den Preſſevertretern zum Abſchied und die Kapelle
Von St. Blaſien ging die Fahrt dann über Häuſern, rechts
dann öffnet das liebliche Schwarzatal ſeine vielgeſtaltenen Aus=
glashütten
Falkau nach Titiſee.
War ſchon die letzte Strecke der Fahrt an den Uferhöhen des
Titiſees entlang in der ernſten ſpäten Nachmittagsſtimmung ein
ebenfalls nur kurzen Aufenthalt auf der ſchönen Teraſſe des direkt
am Titiſee gelegenen Hotels. Von wahrhaft romantiſcher Schön=
heit
war der Blick von hier auf die bewegte Seefläche, umrahmt
höhen, die den See umſäumen. Der Bürgermeiſter begrüßte hier 9
ebenfalls die Gäſte, und bedauerte, daß nur die Ungunſt des Wet= f
ters es unmöglich gemacht habe, mehr als die reinen Naturſchön=
und intereſſanteſten Sportbetriebs im Sommer, Eis=Skilauf, Ro= nahme auf Richmond hat Locgtelli, ſein Flugzeug in Brand geſteckt.
deln und aller ſonſtiger ſchöner Sport im Winter ziehe ſtändig
mehr Fremde hierher. In der Tat war das zu begreifen, denn es
gehört nicht viel Phantaſie dazu, um ſich auszumalen, wie ſchön woch abend aus Moskau in Königsberg eingetroffenen Flugzeug eine
in dieſer märchenhaften Umgebung und wie genußreich in dieſer junge Bärin befördert. Das Tier ſtammt aus Sibirien und iſt dem
würzigen Luft die Ausübung jeglichen Sportes ſein muß.
Bald nach der Abfahrt von Litiſee umfing die Teilnehmer der ſtimmt. Zur Erinnerung an dieſen einzigartigen Flug hat die Deruluft
Fahrt abendliche Dunkelheit, ſie ermöglichte noch die Schönheiten Sprache mitgegeben, in dem es heißt: Namel: Tatjana Pazi Bär.
ſprung konnte man noch den bronzenen Hirſch im letzten Sonnen= braun. Beſondere Kennzeichen: Zeitweiſe brummig. Faſſadenkletter,
ſtrahl erglänzen ſehen, dann nahm das wildromantiſche Höllental auffallend lange Fingernägel. Während des Fluges hat die Bärin,
die Wagen auf und in ununterbrochener Talfahrt, vorbei am Hin= der es in der Kabine ſo gut gefiel, daß ſie nach der Landung nur ſchwer
terwaldkopf. an Himmelreich Burg, Kirchzarten, Littenweiler und zum Verlaſſen zu bewegen war, einen ſtarken Appetit entwickelt und
Waldſee gings zurück nach Freiburg. Eine Fahrt, die ein unver= durch ihr drolliges Weſen ſehr zur Unterhaltung der übrigen Fluggäſte
gleichlich ſchönes Stück Erde erſchloſſen, hatte ihr Ende erreicht.

Reich und Ausland.
Das Sänger=Bundesfeſt in Hannover.
Der geſtrige Tag des 9. deutſchen Sängerbundesfeſtes, der die zweite
Aufführung im Stadion brachte, welche von Rheinländern, Badenſern
und Schwaben beſtritten wurde, verlief ebenfalls in glänzender Form.
Die Bünde brachten formvollendet verſchiedene Chöre unter der zielſichern
Leitung von Profeſſor Keldörfer=Wien und Profeſſor Wohlgemuth= Leip=
chen
, der 25 Jahre lang Abgeordneter der Pfalz war, das Worr zu der
Treugelöbnis für unſere Brüder im beſetzten Gebiet ablegte. Für die
Grenzmarkbünde und die abgetretenen Gebiete entbot der Vertreter der
deutſchen Männergeſangvereine in Polen den verſammelten Sängern ſei=
nen
deutſchen Sangesaruß. Die durch die widrigen Verhältniſſe am
Kommen verhinderten Tiroler ſchickten ein Begrüßungstelegramm.
Der anläßlich des Sängerbundesfeſtes geſtern vormittag abgehal=
tene
neunte Sängertga beſchloß, das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt in
Wien 1928 anläßlich der Feier des 100. Todestages Schuberts ab=
zuhalten
.
Die Eifenbahnſchiene als Glockenerſatz.
Aus Bebra wird uns geſchrieben: Ein eigenartiges Erinnerungs=
ſtück
aus der Zeit des blutigen Krieges iſt dieſer Tage der Kirche zu
Bebra zur Aufbewahrung übergeben worden. Es handelt ſich um eine
roſtüberzogene ſchwere Eiſenbahnſchiene, die ſeit der Kriegszeit der Ge=
meinde
als Kirchenglockenerſatz gedient hat. Zwei große Glocken muß=
ten
im Kriege eingeſchmolzen werden und ſtatt ihrer hing man jene
Eiſenbahnſchiene in den Turm, die, als Läutewerk benutzt, einen durch=
dringenden
und wohltönenden Klang von ſich gab und die Bebraer bis
vor wenigen Tagen zum Gottesdienſt gerufen hat. Die Gemeinde hat
nun abre zwei neue Glocken an einem der letzten Sonntage eingeweiht,
wobei gleichzeitig die Eiſenhahnſchiene aus luftiger Höhe herabgeholt
wurde. Sie wird, nun im Halbdunkel des Gotteshauſes noch in ſpäten
Tagen kommenden Geſchlechtern ein beredter Zeuge ſein der ſchweren
drückenden Not unſerer Zeit.
Doppeltes Doktor=Examen (ines Blinden.
Ein doppeltes Doktor=Examen hat Rudolf Krämer aus Heilbronn
kürzlich an der Uniberſität Heidelberg beſtanden. Innerhalb 4 Wochen
wurde er zuerſt von der philoſophiſchen und dann von der juriſtiſchen
Fakultät zum Doktor promoviert, beide Male magna aum laude. Ein
Examenrekord! Da Dr. Krämer blind iſt, war zur Vorbereitung für
die Examing ein größeres Maß an Zeit und Mühe erforderlich als
unter gewöhnlichen Umſtänden.
Karlsruher Herbſtwoche 1924.
Die zur diesjährigen Karlsruher Herbſtwoche zuſammengebrachte
geſamte Graphik. Hans Thomas in der Orangerie an der
Hans=Thoma=Straße in Karlsruhe gibt zum erſten Male einen voll=
kommenen
Einblick in das weitverzweigte und doch einheitlich und ver=
ſönlich
geſtaltete Schaffen des Meiſters. Thoma hat ſchon mit 16 Jah=
ren
begonnen, graphiſch zu arbeiten. Eine Reihe von Gelegenheits=
arbeiten
aus früher Zeit, die ganz unbekannt ſind, werden das groß=
graphiſche
Schaffen, das in den neunziger Jahren des vorigen Jahr=
hunderts
machtvoll einſetzte, einleitend und ergänzend begleiten. Die
Lithographien und Radierungen aber, mit denen Thoma ſeine vor=
nehme
Volkskunſt begründete, werden in nie mehr erreichbarer Voll=
ſtändigkeit
vorgeführt werden.
Räuberiſcher Ueberfall auf ein Poſtamt.
Nürnberg. Heute früh wurde auf das Poſtamt 32 ein räuberi=
ſcher
Ueberfall ausgeführt, wobei dem Verbrecher Marken und Bargeld
im Geſamtwerte von 12000 Mark in die Hände fielen. Der dienſt=
tuende
Beamte wurde gefeſſelt am Boden aufgefunden. Der Räuber iſt
unerkannt entkommen.
Im Bodenſee ertrunken.
München. Anläßlich der Bodenſeewoche ereignete ſich ein
ſchwerer Bootsunfall. Geſtern ſtürzte ein Mann der Beſatzung des
Onkel Oskar über Bord. Der Verunglückte konnte trotz ſofortiger
Hilfe nicht mehr gerettet werden.
Schweres Kahnunglück bei Duisburg.
Düſſeldorf. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich am Samstag
gegen 8½ Uhr, auf dem Rhein in der Nähe von Haus Knipp. dem eine
ganze Familie von 5 Perſonen zum Opfer fiel. Der Kahn Nordſtern
wurde von der Strömung gegen ein vor Anker liegendes Schiff ge=
worfen
. Der Anprall war ſo ſtark, daß der Kahn durchbrach und in
wenigen Augenhlicken ſank. Der Schiffer Küppers aus Holland, ſeine
bedeckte Bergrücken umſchließen den wie ein Kleinod im Grün, Frau und drei Kinder ertranken. Die Familie befand ſich während des
Unglücks in der Kaüte, wo ſie von dem Unglück überraſcht wurde. Die
Bergungsarbeiten ſind im Gange.
Luftverkehr.
Dresden, 25. Aug. Wie das W. T. B. von der Sächſiſchen Luft=
verkehrs
=A.G. erfährt, iſt die Meldung, daß die Luftlinie Berlin
Fürth während der Meſſetage über Leipzig gelegt werden ſoll, nicht
zutreffend. Die Linie bleibt wie bisher beſtehen. Sie führt alfo nach
wie vyr über Dresden. Dagegen wurden für die Zeit der Meſſe beſon=
dere
Meſſelinien von Berlin, Frankfurt a. M., und Dresden nach Leip=
Die amerikaniſchen Weltflieger.
New York. Nach einer drahtloſen Meldung, die vom amerika=
zu
durchqueren. Wegzeichen und eine beſondere Spazierwege= niſchen Kreuzer Milwaukee aufgefangen worden iſt, haben die ameri=
kaniſchen
Weltflieger Frederiksdal am Sonntag, nachmittag halb 2 Uhr
Lehre und Ausflüge auf die benachbarten Berge, deren höchſter, wieder verlaſſen und ſind um 4 Uhr in Joigtut an der Weſtküſte Grön=
lands
wohlbehalten angekommen.
Das unglück auf der Zeche Karl Funke‟.
Das Preußiſche Oberbergamt Dortmund teilt mit: Auf der Zeche
Karl Funke bei Kupferdreh ſind am 23. Auguſt mittags bei der
Seilfahrt durch Zuhochgehen des vollbeſetzten Förderkorbes fünf Leute
ſchwer und mehrere leicht verletzt worden. Todesgefahr liegt anſchei=
nend
bei niemandem vor. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß
der Fördermaſchiniſt infolge des heftigen Unwetters, das mit ſtarkem
Hagelſchlag verbunden war, bei der plötzlich eintretenden Dunkelheit die
tauchte der Höchenſchwand aus Volken= und Nebelmeer auf; bei Annäherung des Korbes an die Hängebank ertönende Warnglocke
überhörte und das Seilzeichen überſah. Die bergbehördliche Unterſuch=
blicke
. Am Schluchſee vorbei gings durch WindgfällweiherAlt= ung, die ſich auf die Wirkſamkeit des an der Fördermaſchine vorhan=
denen
neuzeitlichen Sicherheitsapparates erſtreckt, iſt noch nicht abge=
ſchloſſen
.
Geſtändnis der Gattenmörderin.
Frau Krüger, die unter dem Verdacht, ihre drei greiſen Ehe=
ungewöhnlicher
Genuß, ſo wurde dieſer erhöht durch den leider männer ermordet zu haben, verhaftet war, hat geſtern geſtanden, daß
ſie ihrem letzten Gatten mit dem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten.
Der italieniſche Flieger Locatelli
von den in ernſter dunkler Schönheit ſich wiederſpiegelnden Wald= iſt geſtern nacht 11 Uhr 30 Minuten bei Kaß Farewell von dem Kreuzer
Richmond aufgefunden worden. Das Flugzeug iſt ſchon am letzten
Donnerstag zur See niedergegangen. Locatelli verſuchte, wieder aufzu=
fliegen
, was aber nicht gelang. Das Flugzeug trieb eine Strecke von
etwa 100 engliſchen Meilen auf dem Ozean. Die Flieger ſelbſt waren
heiten von Titiſee zu bieten, denn Titiſee ſei eine Stätte regſten ganz erſchöpft, hatten aber keine Verletzungen erlitten. Vor der Auf=

DDas
R
Shampoon

einbunder-Eizunkoptaschen

Der Bär im Flugzeug.
Die Deutſch=Ruſſiſche Luftfahrtgeſellſchaft hat mit einem am Mitt=
Berliner Zoologiſchen Garten von der Deruluft, zum Geſchenk be=
ihrem
vierbeinigen Paſſagier einen Paß in deutſcher und ruſſiſcher
zu genießen, die nach Hinterzarten die Fahrt durch das Höllental Nationalität; Ruſſiſch. ,Beruf Freundin der Derult. ,Geſtalt:
erſchloß. Auf dem ſteil mitten vom Wege aufragenden Hirſch= Dick. Geſicht: Dick. Augen: Braun. Farbe des Hagres: Grau=
beigetragen
. Dieſer Bärentransport iſt nicht die einzige luftmäßige
Tierbeförderung im Königsberger Flughafen. Die Junkers=Flugwerke,
U. St. welche die Strecke KönigsbergRigaRehal- Helſingfors befliegen,
bringen täglich mit ihrem Flugzeug aus Riga Krebſe mit, bisweilen
ſogar mehrere tauſend Stück.
Schlafkrankheits=Epidemie in Japan. Bisher 900 Tobesopfer.
Nach einer Meldung aus Tokio ſind auf der Inſel Sikor
700 Einwohner verſchiedener Dörfer von dev Schlafkrankheit befallen
worden. Es beſteht nur geringe Hoffnung, ſie zu retten. Im Verlaufe
der letzten Wochen ſind in ganz Japan 3500 Fälle von Schlafkrankheit
feſtgeſtellt worden. 900 Fälle haben einen tödlichen Verlauf ge=
nommen
.
Zehn Perfonen bei einem Kircheneinſturz getötet.
Durch eine Windhofe iſt die Kirche in Indiania (Pennſylvanien),
in die ſich vor einem heranbrauſenden Sturm etwa 100 Einwohner ge=
flüchtet
hatten, zerſtört worden. Zehn Perſonen wurden getötet und
22 verletzt.

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die
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wärt
Bun
beſo
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teile
lum

Darmſtädter Tagblatt
Steuern und Warenpreiſe.
Man ſchreibt uns: Die ſteuerliche Belaſtung ſtellt zurzeit
cinen der wichtigſten Preisbildungsfaktoren dar. Im induſtriel=
1en Gewerbe, das beſonders unter den hohen Kommunal= und
Eewerbeſteuern leidet, liegen die Verhältniſſe ähnlich. Im Ruhr=
Vergbau iſt zum Beiſpiel der Umſatz jetzt mit 7 bis 8 Prozent
Steuern belaſtet, gegen 1,5 bis 2 Prozent in der Vorkriegszeit.
Man kann annehmen, daß im Frieden auf der Tonne Kohlen
0.30 bis 0,40 Mark Steuern ruhten, während dieſer Betrag jetzt
auf 1,40 Mark und darüber ſich beläuft. In der Eiſeninduſtrie
betrug im Frieden die ſteuerliche Belaſtung je Tonne Roheiſen
2.10 Mark. Jetzt macht ſie 10 bis 11 Mark aus. Werke, die früher
1,2 bis 1,5 Millionen Mark Steuern zu zahlen hatten, müſſen
jetzt 5 Millionen Mark und darüber (alſo mehr als das Vier=
fache
) entrichten. Bei manchen Hüttenwerken beträgt die ſteuer=
liche
Belaſtung 15 Prozent vom Preiſe. Was den Handel an=
geht
, ſo hat eine Nachprüfung bei altangeſehenen Lebensmittel=
irmen
ergeben, daß die ſteuerliche Belaſtung im Jahre 1918 0,14
Prozent, im Jahre 1924 dagegen 4,35 Prozent des Umſatzes be=
trägt
; während ſich 1913 eine Belaſtung des Gewinnes von 17
Prozent errechnete, ergeben ſich nach einer Schätzung auf Grund
der Verhältniſſe in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres
338 Prozent. Daß dieſe Laſten in den Preiſen zum Ausdruck
kommen müſſen, iſt klar ,da eine derartige Steuerbelaſtung vom
Unternehmer aus eigenem Vermögen nicht getragen werden
kann. Dabei iſt beſonders zu beachten, daß in der Rohſtoff=
induſtrie
die Steuerleiſtung außerordentlich erheblich iſt, ſo daß
die Verarbeitung von vornherein mit einem ſehr hohen Unkoſten=
ſatz
vorbelaſtet iſt. Am drückendſten wirkt ſich die Umſatzſteuer
aus. Einwandfreie Berechnungen haben bewieſen, daß der im
Warenpreis ſteckende Prozentſatz der Umſatzſteuer beträgt: beim
Brot 9 Prozent vom Endpreis, beim Rindfleiſch etwa 5 Prozent,
bei Textilwaren 6 bis 7 Prozent, bei Maſchinen zwiſchen 5 und
8 Prozent uſw. Auch bei den Gegenſtänden des unentbehrlichen
Bedarfs iſt der Anteil der Umſatzſteuer am Warenpreis ſehr hoch.
Er beträgt zum Beiſpiel bei einfachen Hemden bis zu 8 Prozent,
bei Arbeiteranzügen 9 Prozent uſw.
Steuerähnlich wirken auch die hohen ſozialen Laſten und die
Frachten, da die ſozialen Beiträge bzw. Tarife ſehr hoch bemeſſen
ſind; Einnahmen, die eigentlich durch Steuern aufgebracht wer=
den
, gelangen jetzt auf dieſe Weiſe zur Erhebung. Durchſchnitt=
lich
kann man annehmen, daß die ſozialen Laſten, die früher 7,9
Prozent vom Lohn ausmachten, jetzt 16 Prozent betragen. Im
Bergbau belaufen ſie ſich ſogar auf 27,3 Prozent des Hauer=
lohnes
. Bei der Eiſenerzeugung ruhten früher auf der Tonne
Roheifen 1,14 Mark an ſozialen Aufwendungen, jetzt 2,68 Mark.
Was die Frachten angeht, ſo belaſten dieſe jetzt den Warenpreis
in viel höherem Maße als vor dem Kriege. Es iſt zum Beiſpiel
geſtiegen der Frachtenanteil am Warenpreife beim Roheiſen
von 6 Prozent im Jahre 1913 auf 8,9 Prozent am 1. März 19241
bei Stabeiſen liegt eine Steigerung von 6 Prozent auf 9,8 Pro=
zent
vor, bei Häuten eine ſolche von 0,7 Prozent auf 1,5 Prozent,
bei Holz von 9,6 Prozent auf 14,3 Prozent uſw. Auch bei Lebens=
mitteln
iſt dieſe Verſchiebung zu beobachten: Bei Roggen betrug
zum Beiſpiel vor dem Kriege der Frachtenanteil am Preis 4,9
Prozent, jetzt beläuft er ſich auf 9,7 Prozent. Bei Weizenmehl iſt
eine Steigerung zu beobachten von 3 Prozent auf 5,1 Prozent;
bei Zucker von 2,7 Prozent auf 3,9 Prozent; bei Margarine von
0,8 Prozent auf 1,4 Prozent; bei Erbſen von 2,9 Prozent auf
4,7 Prozent.
Daß durch die jetzige Art der Steuerbelaſtung die Kaufkraft
der Bevölkerung zu ſehr in Mitleidenſchaft gezogen wird, ergibt
ſich daraus, daß in den letzten Monaten die Einnahmen aus
Finkommenſteuern heruntergegangen ſind von 73,4 Millionen
Mark auf 55,6 Millionen Mark, und daß die Vermögensſteuer,
die im Mai 38,6 Millionen Mark einbrachte, im Juni nur noch
auf 12.8 Millionen Mark ſich belief. Dieſe Zahlen zeigen, daß
wir uns in einer ganz gefährlichen Entwicklung befinden.
Handel und Wandel in Heſſen.
* Anordnung von Geſchäftsaufſichten. Ueber das
Vermögen der Metallwarenfabrik Bruno Roſenmann in Offen=
bach
a. M. wurde zwecks Abwendung des Konkursverfahrens die Ge=

Handelsblatt

27 Auguſf 1924

ſchäftsaufſicht angeordnet. Der Syndikus Konrad Hofmann in Offen=
bach
wurde als Geſchäftsaufſichtsperſon beſtellt. Ueber das Vermögen
der Lederwarenfabrik Erkrath A.=G. in Mühlheim a. M. wurde
zwecks Abwendung des Konkursverfahrens die Geſchäftsaufſicht ange=
ordnet
. Als Geſchäftsoufſichtsperſon wurde Friedrich Perrelet in Offen=
bach
a. M., Wilhelmſtraße 11, beſtellt.

Anleihen.

8 bis 20 prozentige Münchner Stadtanleihe.
EineWarnung desMünchner Stadtrates. Nach=
dem
in den letzten Tagen der Kurs der 8 bis 20 prozentigen Mün=
chener
Stadtanleihe von 400 000 bis 500 000 Prozent auf 1 300000 bis
1 400 000 Prozent hinaufgetrieben wurde, ſtellt der Stadtrat München
feſt, daß er bei Zugrundlegung eines Rückkaufskurſes von 1 400 000
Prozent für ſämtliche Emiſſionen der vorgenannten Anleihe das Doppelte
des Goldmarkbetrages zurückzahlen müßte, den er für die Anleihe ſelbſt
ſeiner Zeit erhalten hat.
Der Stadtrat München warnt daher nachdrücklich vor dieſen
Kurstreibereien, da nicht die geringſte Ausſicht beſteht, daß die Stadt
München jemals die geſamte Anleihe zu einem ähnlichen Kurs wie dem
jetzigen verzinſt oder tilgt.
Deutſche Obligationen in Amerika. Wir ent=
nehmen
den M. N. N., daß die deutſchen Stadtgemeinden, die in den
letzten Jahren große Poſten ihrer Obligationen an Amerikaner verkauft
haben, es nun in ihrem Intereſſe finden, die alten Wertpapiere zurück=
zukaufen
. Zu dieſem Zweck ſind in Amerika Zahlſtellen eingerichtet
worden, die im Auftrage der deutſchen Stadtgemeinden den amerikani=
ſchen
Inhabern ſolcher Vorkriegswerte ungefähr den in Deutſchland
ſelbſt für dieſe Papiere erhältlichen Preis auszahlen. Die Vorkriegs=
obligationen
deutſcher Städte werden in Amerika zurzeit per 1000 Mk.
wie folgt kotiert: Aachen 5,75 Doll., Augsburg 8,50 Doll., Koblenz
11,50 Doll., Danzig 23,50 Doll, Darmſtadt 12,50 Doll., Dortmund
6.00 Doll., Düſſeldorf 11,25 Doll., Frankfurt a. M. 10,50 Doll., Frei=
burg
i. Br. 9,25 Doll., Gießen 6,50 Doll., Hagen 6,50 Doll., Halle a. d.
Saale 7,00 Doll. Mainz 1250 Doll., Mannheim 7,00 Doll., Nürn=
berg
6,25 Doll., Stuttgart 11,00 Doll., Würzburg 8,50 Doll. Von deut= Italien arasasirsas:
ſchen Bankaktien werden per 1000 Mk. notiert: Deutſche Bank 23,50 London .............."
Dollar, Diskontogeſellſchaft 27,00 Doll., Darmſtädter= und Na=
tionalbank
21,50 Doll., Dresdener Bank 16,00 Doll., A. E.=G.
Vorz.=Aktien B 6,50 Doll., Badiſche Anilin 42,00 Doll., Elberfelder Far=
benfabriken
35,00 Doll., Daimler Motoren 8,75 Doll., Deutſche Werke
13,75 Doll.
Waxenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Ge=
treidebörſevom
26. Auguſt. Getreide, Hülſenfrüchte und Bier=
treber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis
je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 22,5023, Roggen 17,5018,50,
Sommergerſte für Brauzwecke 22,5023,50 Hafer, inländiſch 19,50 bis
20, ausländiſch 0000, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 32,7533,75,
Noggenmehl 26,5026,75, Weizen= und Roggenkleie 11,2511,75. Ten=
denz
: unverändert.
w. Berliner Produktenmarkt. Die aus Amerika ſchließ=
lich
gemeldete Befeſtigung der Getreidepreiſe wirkte auch am Berliner
Produktenmarkt preisſtützend, ſo daß ſich die Notierungen allgemein nur
wenig veränderten. Von Schleſien lag größeres Angebot in Weizen
vor. In Roggen entſprachen die Offerten nicht immer der Nachfrage.
Bei Gerſte bleiben entfernte Termine gefragt; andere Sorten ſind reich=
lich
angeboten. Hafer hat nach dem Nordweſten wegen der dort beſon=
ders
fühlbaren ungünſtigen Witterung ſtärkeren Abzug als bisher; im
Konſumgeſchäft wird er verhältnismätzig billig verkauft.
* Nürnberger Hopfenmarkt. Zufuhr 230 Ballen, Umſatz
120 Ballen. Bei gutfarbigem Hopfen ſind die Preife unverändert.
Markthopfen 250 bis 280, Hallertauer Hopfen 2200 bis 270.

Börſen.

* Frankfurter Börſe vom 26. Auguſt. (Eigenbericht.)
Die heutige Börſe ſtand vollſtändig unter dem Eindruck einer plötzlich
am Markte der Vorkriegsſtadt=Anleihen und Vorkriegs=Pfandbriefe auf=
getretenen
ſtarken Geſchäftstätigkeit. Unter lebhaften Umſätzen und
großer Beteiligung der Spekulation wurden z. B. alte Münchener Stadt=
anleihen
bis 11 Bill. Prozent, alte Kölner bis 6, alte Mannheimer bis
6,5 und alte Wiesbadener bis 7 geſteigert. Vorkriegs=Pfandbriefe hörte
man mit etwa 5, vorübergehend bis 5½ Bill. Prozent. Irgendwelche
erſichtlichen Gründe, die die ſtürmiſche Nachfrage auf dieſen beiden
Marktgebieten rechtfertigen könnten, ſind bis zum Schluß der Börſe
nicht bekannt geworden. Mit derſelben Plötzlichkeit, mit der das Ge=
ſchäft
an den vorerwähnten Märkten einſetzte, verfiel der heimiſche Ren=
tenmarkt
in einen Zuſtand vollkommener Geſchäftsloſigkeit. Kriegsanleihe
hielt ſich ohne Umſätze von Belang während des ganzen Börſenverlaufs
auf 835 bis 840 Milliard. Prozent. Die Aktienmärkte waren gleichfalls

ruhig und abwartend bei überwiegend nachgebenden Kurfe
Nachbörſe blieben Aktien und Renten ſo gut wie geſchäftslos
und Stadt=Anleihen weiter lebhaft bei behaupteten Kurſe=
w
. Berliner Börſenbericht. Obwohl die 9
ihrem Optimismus auf eine ſchließliche Annahme der dur=
verſtändigengutachten
nötig gewordenen Geſetzsvorlagen
Reichstag nicht beirren läßt, wirkt die lähmende, tagelan
doch weiter zurückhaltend auf die Unternehmungsluſt,
ſchäft klein blieb. Dies galt, wie vorgeſtern, nament!
papieren, deren Kurſe bei ziemlicher Intereſſeloſigkeit
nachgaben; nur ſelten indes überſchritten die Verluſte
der Fall war dies lediglich mit 2 bis 3 B. Prozent bei
werten. Die Kursentwickelung am Bankenmarkt, welch
bisherigen Erwartungen weit übertreffenden ſcharfen
legung bei der Berliner Handelsgeſellſchaft beſonderes
ſpruchte, war nicht beſonders einſchneidend. Die Kur=
aktien
bröckelten nur mäßig ab, mit Ausnahme der um
niedrigeren Handelsteile, weil nach Meinung der Börſ.
banken die Zuſammenlegung nicht als ſympthomatiſch
Inſtitute anzuſehen iſt. In heimiſchen Rentenwerten
ebenfalls etwas ruhiger, aber doch weitaus größer als
papieren; die Kurſe bröckelten nur mäßig ab ſo
830 und bekundeten dann recht gute Widerſtandskraft
bildung bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrie
überwiegend nach unten gerichtet. Am Geldmarkt bleibt
verändert leicht. Bei den Deviſenpreiſen ſind nur ganz
Verſchiebungen eingetreten.

Aan

Deviſenmarkt.

We Fe
Geld Amſterdam=Rotterdam:. 162.37 Kiü Brüſſel=Antwerpen ....." 20.90 21.00 Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 57.85 8.1 Kopenhagen .........." 68.03 68.3 Stockholn .. . . ... . . . . .. 111.22 11178 Helſingfors ..........." 10.37 10 53 18.55- 18.65 8.805 18.89) New=York ............." 4.19 Baris.. .. . . . . . . . . . . . .. 22.59 Schweiz ........... ..." 8.55 Spanien.............. 55.56 Vien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.925 Prag ...... . . . . . ......" 12.59 Budapeſt. . . . . . . . . . . . . . 5.49 Buenos=Aires. . . . . . . . . ." 1.405 Bulgarien. .. .. . .. . . . .." 3.045 Japan . . .. . . . . .. . ...." 1.71- 140 Rio de Janeiro ........" 0.405 0.415 Helgrad.. .
... 5. 19 5.21 Liſſabon .............. 11.97 12.03 Danzig ........ 75.21 75.58

132
10.4
18,55
18,825
*
78.45
55.56
5.92
12.58
5.48
1.405
3.04)
171
0.405

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. ſ.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte . . . . . .
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan ....
Bolle. . ..
Chem. Heyden..
Weiler .......
Deutſch=Atlant. Tel.. ..
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel ....."
Elberfelder Farben. . .
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter ........
Gaggenau Vorz. ....
Gelſenk. Gußſtahl ..
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen".
Han. Maſch.=Egeſt

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldu
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000
26. 8
15400

1520 Hanſa Dampfſch. .. 211 20500 Hemoor Zement .. 24250 24000 Hirſch Kupfer. 750 7000 Höſch Eiſen ....." 6100 6000 Hohenlohe Werke.. Kahla Porzellan", 30000 31500 Lindes Eismaſch. .. 54500 52040 Lingel Schuh . 88500 88000 Linke u. Hofmann .., 3750 3375 L. Loewe u. Co. .. 15:0 15000 C. Lorenz ........ 22070 30375 Meguin (500 6250 Niederländiſche Kohle 29500 29400 Nordd. Gummi 41900 419,3 Orenſtein. ........ Rathgeber Waggon.. 48000 46000 Rombacher Hütten. , 74250 71000 Roſitzer Zucker ...... 88000 86000 Rütgerswerke .... 8400 820 Sachſenwerk 16750 16125 Sächſiſche Gußſtahl., 15000 13875 Siemens Glas 3000 2810 Thale Eiſenhütte .. 7000 7003 Ver. Lauſitzer Glas. 16/89 13500 Volkſtedter Porzellan. 2137) 20009 Weſtf. Eiſ. Langendre 97,0 9750 Wittener Gußſtahl.. 63030 Wanderer=Werke .... !

Frankenkurs in London:
Markkurs

83.
18.15

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Die Notierungen ſind in Billionen

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
50 Reichsanleihe ..........."
......."
..
8½%
......"
Dollar=Goldanleihe per 1935.
1932
Dollar=Schatzanweiſungen .
4½%o TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½0 VI.IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........"
Zwangsanleihe ... . . . . . . . . . . .
4% Preuß. Konſols ........."

3½%
....
3
48 Bab. Anl. unk. 1935 ...
3½% v. 1907 ......"
1896 ......."
48 Bahern Anleihe ........."
......."
½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 ....
816% Heſſen Reihe XXXVI.
untilgb. b. 28 . . . . . . . . . .. . .."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . .."
3½%..............."
3% ..............."
4% Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
5 Bosnien L.=E.=B. b. 1914.
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
6%o
4½ v. 1902 ......."
............
5 % Bulgar. Tabak 1902.......
12/ O Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ................"
4% Oeſt. Goldrente ........!
4% einheitl. Reute ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
4½ am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ........"
4% Türk. (Admin.,) v. 1903..
4½ (Bagdad) Ser. I..
II..
v. 1911, Zollanl. ..."
49
4½% Ung. Staatör. v. 14 ....
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...."
4%
Kronenrente .. . . .
49
Außereuropäiſche.
5% Mexif amort. innere . .. . .."
konſ. äuß. b. 99,....
Gold v. 04, ſtfr. . ..
konf. inner.
Frrigationsanleihe
maulipas, Serie 1....
Oblig, v. Tranzportauſt.
4½ Cliſabethbahn ſtſr. . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludiv.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. .

25. 8.

0.8:
1375
1,13
1.68
4,2
4,2
86.70
0.700
0. 620
3,65
0.451
15,5 Md
1,575
152
1,5
1,3
17
4,2
9 M
13
1,2
1,2
13

6

1,75

13
Gig
0,95
45

1.
6,75

16,75

26. 8.

1,835
19
4,2
86,30
0,6.
3,5
0.4841
23 0
122.
1,64
1,55
11

1,68
42

12
10259
1.3

5el,
1,5

2,6% Alte Deſt. Südb. (Lomb.
2:6%Neu=
49 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. En...
99 Oeſt.
9. Em. .. . ."
v. 1885 ...."
30 Heſt. Staatsb. b. Erg. Netz
42 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
½2 Anatolier I............"
½ Salon. Conſt Jonc ion ..."
Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . ... .....
4½% .....

1,2
6

4,9
2,25

14
12
12g
ſio

1,4
19

Nach Sachwert verzinsl,
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . ... .. .. . . . ........"
5 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. .... . . . . . . . . . . . .. ."
60 Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.... . . .
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23..............
2 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . . . . . . . . . . ..
5% Preuß, Kaliwert=Anleihe .."
5% Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ....... . .... ..
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 ................"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..............."
5% Sächf. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. . . . . . . .."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb,
Berliyer Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . .. . ....."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . .."
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . . . . . .. ........"
Wiener Bankverein ......"
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..... .. ..........."
Bochamer Bergb. ..... .. . ..."
Buderus.... . .. .... . . . . . .. .."
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Selſenkirchen Bergw. .... ...
Harpener Vergbau.... . . . ..

Frankfurter Kursbericht vom 26. Auguſt
Prozent ausgedrückt.

25. 8.
9,7

9,7
12/g

9,9
1,58
56,5
11.25

3,1
17
2,5
155
1,75

2,2
2,05
2.03
6,5
9,6
112/
3.45
3,45
0,370
7,4
4,6
14
2.95
143
45,75
2.,
5,25
0,360
4273

26. 8.
10
10
12,75

Kaliwerke Aſchersleben ...
Salzdetfurth.
Weſteregeln
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren..
Mansfelder .............
Oberbedarf .............."
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .
Phönix Bergbau ......"
..
Rhein. Stahlwerke ..... .. . . .."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte . . . . . . . . . . .."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. .
Ver, Laurahütte . . . . . .

6.1
12,6
50 2

65

59
11
1,7

17
1.7

7
4
10.9
3,4
936
12,9
13
4,75
13,5
1.9
0.405
45.B
2,4
5,2
0,350
0.26

6,25
48,5
66

Aktien induſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ..............."

Tguſend. M Millionel
rationiert

Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke ſv. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.4 ..
5% Vorzug Lit. B..
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anklin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenta (Beinheim).........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . ....
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........."
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg.. ...
Karlſtadt . ....
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. ........"
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter mer ..... ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ..
Elſäſſ. Bad. Bolle. .........."
Emag, Frankfurt a. M... . . .
Email. & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Verke ............
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber Joh. Bleiſtift ......

25. 8.
16
20,5
39,5
5,4
3l.
3.9
38
31
76

31.5
41,5
18,5
16

1i.
19,3
14

5.95
13,75
2,75
121g
9
39
4,6
42
5.
32
1.95
2.
14.6
9,25
79
13.
6.9
83

103
19.,75
37,5
5.4
131e
31

31
41,5
18,73
16

2,58
2.7
3,8
3,3
12
15,75
21.1
19
15,5
13,5
2,1
155
128
185

2,8
42
15,6

16,21
14,5
9.2:
73
0.30
4,B

Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Fetter). . .......
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . . ."
13.5 Frankfurter Hof............."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. . ... .. ....."
Gotha Waggon .... ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ....... ....."
Holzverk.=Induſtr. ..... ......"
Hydrometer Breslau ........"
Inag ......................"
Junghans Stamm.. . . . . . . . . .
Karlruher Maſchinen ........"
Karſtadt R..... . . ..... .. . ..."
Klein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn :......7
Kolb & Schäle Spinn. ..
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. ..... ..
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lübenſcheid Metallv. .. . . . . .."
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkſt. . . . . . . . ...
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deus ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . .."
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer .... ...."
Philipps A.=G. ........ .. . .."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall..
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . .."
Metall Vorzüge ... . . .."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchtnen ........."
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke ..............."
Echleußner (Frankfurta. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . .. .."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . ..
Schriſtgießerei Stempel, Ffm
Schuckert Eleftr, (Rürnbera. ..

25. 8.
23,75
15
15
5,5
355
0360
0.850
9,5
14,5
1.8
22,5
13,5
15
15,5
72
2.95
5.1
5,6
3.15
15½
4,5
6,95
7,2
1,48
*
2,5
42
12
10,5
14/a
3.
5,3
27
275
13,25
13,5
12
205
145
1z
3.
2,1
2,6
51
9,5
2,2
6,25
53ig
15,5
0.700
178
3,
3,8
5,2
3.25
6.6
30

26, 8
5,6

16
5,5
135
35
0.900
0,95
14,25
16
20
14,75
16.1
6.9
2,5
5,7
15.,7
4.,7
6,8
7,5
132
38
2.45
4,3
3,5
11
103
14,25
*8
2,4
2,55
81
12,5
6.3504
11

14

2,5
4,9

10,75
23
8,75
53
15

18.25
2,8

Schuhfabrik Berneis=Weſſel..,
Schuhfabrik Herz......."
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh........
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co.. Mainz........."
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie ......"
Siemens & Halske.. .......
Stöckicht=Offenbach=Gummf.."
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler ....
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Induſtr. Friſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...
Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg .,
Ultramarin .........
Zellſtoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ...!
Stämme ....
Boigt & Haeffner Stämme .
Boltohm, Seil..............
Wahß & Frehtag. . . .... . . ..""
Wegelin Rußfabrik ........."
Zellſtoff Walbhof Stamm ."
Zuckerfabr. Waghäuſel......""
Frankenthal ....."
Heilbronn. . . ......
Offſtein .......
Nheingau .......
Stuttgart . . . . . . ...
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B............."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ....... .""
Nordd. Llohzd.. ........."

Darmſtädter Werte.
22 Bahnbedarf ...........
235 1 Dampfkeſſel Rodberg. . .....7
Helvetia Konſervenfabrik. . ...
Gebr. Lutz ............
Motorenbfarik Darmſtadt .."
Gebr. Roeder .........
Venuleth & Ellenberger ...
Annotierte Aktien,
Apf...... . . . .. .. .......
Beckerkohle. ............
Beckerſtahl ........... ....""
Benz......... ...... .....0
Brown Boveri....... .. .."
Chem. Andreae .........
Deutſche Petroleumk a .tn .sast
Diamond Shares .........."
Entrepriſe .. . . . . . . . . . . . """
Falconwerke ......... .. .""
Großkraftw. Württemb. / Growal
Unterfranken (Ufra) ......""
Hanſa Lloyd ....... . .."""
Hero Conſerven .........""
Holſatiawerke, Altona .....
Kabel Rheydt.. ... .. .."
Krügershall Kalt ......"""
Metall Starkenburg ......"
Otto & Quanz:. . .1.4fff1
Raſtatter Waggon ......"""
Textil=Ind. Barmen (Tiaggl."
ufg Film /.ra1a46r

[ ][  ][ ]

rmmer 238.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Auguſt 1924.

Seite 9.

oi ſüddeutſchen Holzmarft.
on unſerem k=Sonderberichterſtatter.
der erſten Auguſthälfte hatte ſich in den am Holzgeſchäft
int erten Kreiſen die Anſicht durchzuſetzen begonnen, daß die
Krr /Herwunden ſei, die ſich ſeit Mitte April ungefähr ſtark be=
ne
=! gemacht und in ihren Auswirkungen namentlich zahl=
eic
-/ Säger zur Strecke gebracht hatte. Worin dieſe Belebung
dess ektes, an der man nicht vorübergehen konnte, ihren tiefe=
een
=/ rnd hat, läßt ſich nicht genau feſtſtellen, jedoch kann man
ſeum viel zum mindeſten ſagen, daß die aus dem nicht unbe=
deu
=den Anziehen der Preiſe (20 Prozent) gezogenen Schlüſſe
alf / aren. Es iſt auch falſch, wenn ein Fachblatt neulich be=
ſau
, die Notverkäufe hätten aufgehört. Denn in den letzten
kacſer Vorwoche kamen wieder ſo viele Angebote, namentlich
i ittmaterial an den Markt, das man unter dem Tages=
resäſ
de gewünſchte Menge erhalten konnte. Da zu Beginn der
Flac am Holzmarkt ſich die Händler ſagen mußten, daß eines
chö=/Tages die Preiſe doch wieder anziehen müſſ

heſ5 Harauf zrückzuführen ſein, daß die Forſtverwaltungen
ch it erklärten, den Sägemüllern ein längeres Ziel einzu=
äur
) Auf der anderen Seite macht ſich aber die Tatſache be=
ner
, daß die Werke und Händler trotz mehrfacher Zahlungs=

rin rigen ſich das Zahlen ſo ziemlich abgewöhnt haben, da
ſe Sh nicht hierzu in der Lage ſind. So mußte beiſpielsweiſe
in lager ſich bei einer der größten oberrheiniſchen Firmen
nit mi Akzept mit vierteljährlicher Laufzeit beſcheiden.
Auswirkungen der neuerlichen Geſtaltung des Marktes
nd ir wieder die, daß von einem eigentlichen Marktpreis
ei ſehr unterſchiedlichen Preiſen nicht mehr die Rede ſein
anny Zauholz wird angeboten zu 4548 Mark, iſt jedoch in
utes are zu 3638 Mark zu haben. Sägefallende Bretter 16
j1 rbikmeter waren mit 323 5Mark an Hand, hobelfähige
zret: 4452 Mark ab Karlsruhe/Mannheim.
Rundholzmarkt wurden in der letzten Zeit in Bayern
srozent, in Württemberg 8898 Prozent, und in Baden
Prozent der jeweiligen Landesgrundpreiſe erzielt. Die
icht3/ veträchtlichen Mengen wurden allerdings faſt meiſt frei=
äns
ri den Mann gebracht.
ahlte man beiſpielsweiſe für Nadelrundholz etwa 28 bis
5Wrrk für das Feſtmeter, bei Fichten= und Tannenlangholz,
örlh/615 Mark. Laubholz war kaum begehrt und mußte
ielf=n zu Brennholz aufbereitet werden, für das aber bezeich=
endd
Zeiſe nach Aufhebung der Zwangswirtſchaft und Verbil=
gurz
aid ausreichender Andienung von Kohlen nur ſchwaches
Intesi beſteht.
d. Wendepunkt auch für die holzverarbeitende Induſtrie
an n elleicht der 30. Auguſt bei Unterzeichnung der Londoner
Frotte e ſein und man trifft in den in Frage kommenden Krei=
en
ff.rgehalber bereits Vorbereitungen für den Fall, daß die
angeg rite Beſſerung des Marktes eintreten ſollte.
898 Banfgewerbe in Polen.
Dieiſ lgen der Inflation Vermögensſchwund Kredit=
reſtriktionen
.
O kürzlich von der Vereinigung polniſcher Banken ver=
ffenm
=er Bericht gibt bemerkenswerte Aufſchlüſſe über die de=
ruktt
! Wirkungen, die die fünfjährige Inflationsperiode auf
tas: Xgewerbe in Polen ausgeübt hat. Die Banken haben
warm ſucht, durch immer neue Kapitalserhöhungen ihre Be=
riebsd
Eel intakt zu halten, ſie waren aber nicht imſtande, ſich
G
m
Geb. Fräul. übern.

ausreichend gegen die rapide Markentwertung zu ſichern. Die li=
quiden
Gelder der Banken ſind infolgedeſſen im Verlauf des ver=
gangenen
Jahres auf ein Nichts zuſammengeſchrumpft. Während
das Kapital der 27 bedeutendſten polniſchen Banken in 1923 von
13,7 auf 239 Milliarden Mark erhöht wurde, hat ſich der Wert
des Aktienkapitals (einſchließlich der ausgewieſenen Reſerven)
von 2 180 000 auf 200 000 Zlotys verringert. Dieſe Ziffern kön=
nen
natürlich nicht als Gradmeſſer für das Geſamtvermögen der
Banken dienen, weil es ſich nur um das nominelle Aktienkapital
handelt. Die Gebäude einer einzigen Bank repräſentieren bei=
ſpielsweiſe
einen höheren Wert als die 200 000 Zlotys oder Gold=
franken
, auf die das geſamte Aktienkapital zurückgegangen iſt. Die
Gebäude, Einrichtungen und zum Teil auch Aktien induſtrieller
Unternehmungen bilden die einzigen Werte, die einigermaßen
gegen eine völlige Entwertung geſchützt blieben.
Immerhin haben die Banken den Währungsverfall beſſer
überſtanden als das Publikum, das ſeine Erſparniſſe faſt vollkom=
men
eingebüßt hat. Die Depoſitengelder der Banken ſind in 1923
von 26 auf 527 Milliarden Mark geſtiegen, ihr Goldwert iſt aber
von 4 Millionen auf 440 000 Zlotys zurückgegangen. Dieſe Ent=
wicklung
hat zur Folge gehabt, daß das Verhältnis der liquiden
Mittel zu den Depoſitengeldern ſich für die Banken von Monat zu
Monat günſtiger geſtaltet hat. Anfang des Jahres machten die
ſofort greifbaren Gelder der Banken 14,5 Prozent der Depoſiten
aus, Ende 1923 dagegen 31 Prozent.
Dieſe relative Liquidität erleichterte es den polniſchen Ban=
ken
, die kritiſche Uebergangsperiode von der Inflation zur ſtabi=
len
Währung ohne Desorganiſation des Bankweſens zu überwin=
den
. Von Zuſammenbrüchen und Zahlungsſtockungen, die in
Wien den Geldmarkt zerrütteten, iſt Polen faſt gänzlich verſchont
geblieben.
Während des letzten Inflationsjahres haben die polniſchen
Banken ihre Bedeutung als Kreditquelle für Handel und Indu=
ſtrie
faſt gänzlich verloren und bisher noch nicht zurückgewonnen.
Die der Wirtſchaft zufließenden Kredite werden aus dem Reſer=
voir
der Polniſchen Staatsbank geſchöpft. Das private Bankge=
werbe
beſitzt infolge ſeines Vermögensſchwunds nicht genügend
Mittel, um den Kreditanſprüchen auch nur einigermaßen gerecht
zu werden. Dazu kommt, daß infolge der hohen Unkoſten, die
teilweiſe auf den Leerlauf innerhalb der Betriebe zurückzuführen
ſind, die augenblicklichen Zinsraten für die Banken keinen Anreiz
zum Ausleihen von kurzfriſtigen Geldern bieten. Sollte die Re=
gierung
ihre Abſicht verwirklichen und die Höchſtgrenze für Zins=
ſätze
auf 24 Prozent feſtſetzen, iſt mit weiteren Kreditreſtriktionen
ſeitens der Banken zu rechnen, denn ausländiſche Kredite haben
die polniſchen Banken für abſehbare Zeit nicht zu erwarten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
w. Aufſtellung der Goldbibanzen. Von amtlicher Seite
wird mitgeteilt: Eine beſchleunigte Aufſtellung der Gold=
bilanzen
entſpricht einem dringenden wirtſchaftlichen Bedürfnis und
muß daher mit allem Nachdruck gefördert werden. Mit Rückſicht darauf,
daß die geſetzliche Regelung der Gebühren und Koſten für die Umſtellung
erſt unmittelbar bevorſteht, wurde indeſſen der Wunſch der Wirtſchaft,
die Friſt zur Vorlegung der Goldmarkeröffnungsbilanz in mäßigen
Grenzen zu verlängern, als berechtigt anerkannt. Die Reichsregierung
entſchloß ſich daher, für Geſellſchaften, deren Geſchäftsjahr mit dem Ka=
lenderjahr
zuſammenfällt, auf Grund des § 20 der Goldbilanzverord=
nung
die Friſt zur Vorlegung der Goldmarkeröffnungsbilanzen bis zum
30. November 1924 zu verlängern.
Die Kohlenförderung und Korserzeugung, im
Ruhrgebiet. Nach den vorläufigen Berechnungen wurden vom 10.
bis 16. Auguſt im geſamten Ruhrgebiet (ohne die von der Regie
betriebenen drei Zechen und zehn Kokereien) in 6 Arbeitstagen 1 877 024
Tonnen Kohlen gefördert (auf das beſetzte Gebiet entfallen davon
1727 350 Tonnen) gegen 1824 191 Tonnen (1 687 807) in der vorher=
gehenden
Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in

der Berichtswoche in 7 Arbeitstagen (in den Kokereien wird auch Sonn=
tags
gearbeitet) auf 369 884 Tonnen (beſetztes Gebiet 337 675) gegen
372 126 Tonnen (340 085) in der vorhergehenden Woche. Die arbeits=
tägliche
Kohlenförderung immer ohne die beſetzten Betriebe be=
trug
vom 10. bis 16. Auguſt im geſamten Ruhrgebiet 312 837 Tonnen
(gegen 304 032) in der vorhergehenden Woche und 368 681 Tonnen im
Jahre 1913, die tägliche Kokserzeugung 52 841 Tonnen gegen 53 161
bezw. 62 718. Im beſetzten Gebiet ergab ſich eine arbeitstägliche Kohlen=
förderung
von 287 892 Tonnen gegen 281 301 bezw. 348 586, eine täg=
liche
Kokserzeugung von 48 239 Tonnen gegen 48 584 bezw. 58 338.
* Gegen die Preisausſchreiben. Die Abſatzſtockung und
Geldknappheit haben in der letzten Zeit viele Firmen dazu geführt, den
Verſuch zu machen, ihren Abſatz durch Preisausſchreiben der mannig=
faltigſten
Art zu heben. Man kann heute geradezu von einer Pſychoſe
der Preisausſchreiben ſprechen. In der Mehrzahl der Fälle laufen die
Preisausſchreiben auf öffentliche Warenausſpielungen und auf unlautere
Reklame hinaus, ſpekulieren in geſchickter Weiſe auf die Spielleiden=
ſchaft
und Urteilsloſigkeit der Mitmenſchen und arten vielfach zu ſchwin=
delhaften
und irreführenden Manipulationen aus, die vom Standpunkt
der Privatwirtſchaft wie auch der Volkswirtſchaft nachdrücklichſt bekämpft
werden müſſen, ganz abgeſehen davon, daß ſich die Veranſtalter von
vielen ſolchen Preisausſchreiben in Konflikt mit dem Strafgeſetzbuche
und der Steuerbehörde bringen. Der Verband reiſender Kaufleute
Deutſchlands hat daher in einer Eingabe an das Reichswirtſchaftsmini=
ſterium
und ſogleich an das Reichsjuſtizminiſterium unter ausführlicher
Begründung ſeines Antrages ſcharfes Vorgehen gegen unlautere Preis=
ausſchreiben
gefordert.
* Berliner Handels geſellſchaft. In der Sitzung des
Verwaltungsrats der Berliner Handelsgeſellſchaft am 25. Auguſt legten
die Geſchäftsinhaber die Goldmark=Eröffnungsbilanz per 1. Januar 24
vor, welche ein Reinvermögen, von 27 Millionen Goldmark ausweiſt.
Der Verwaltungsrat beſchloß, den Anträgen der Geſchäftsinhaber ent=
ſprechend
, den Kommanditiſten vorzuſchlagen, das Kommanditkapital.
auf 22 Millionen Goldmark derart umzuſtellen, daß ein Kommandit=
anteil
von 1000 Mk. künftig über 200 Gmk. und ein ſolcher von 500 Mk.
über 100 Gmk lautet. Aus reſtlichen 5 Millionen Gmk. ſoll ein ordent=
licher
Reſervefonds gebildet werden. Die außerordentliche Generalver=
ſammlung
wird auf den 20. September 1924 einberufen. Die Gold=
mark
=Eröffnungsbilanz weiſt die folgenden Ziffern auf: Aktiva: Kaſſe
1134 957,83, Guthaben bei Banken und Bankiers 19 777 441,53, Wech=
ſel
, Deviſen und Sorten 2 586 919,60, Effektenkonto 4 077 491,65, Kon=
ſortialkonto
9 354 839,00, Bankgebäude 5 000 000, ſonſtiger Grundbeſitz
2 367 000, ſchwebende Effektenberechnungen 186 133,98; Schuldner: 1.
gedeckte, 13 969 995,09, 2. ungedeckte 1495 133,49 und Aval=Schuldner
615 331,25, zuſammen 15 465 128,58 Goldmark. Paſſiva: Kommandit=
Kapital 22 000 000, Reſervefonds 5 000 000, Gläubiger 31 731 052,17,
Avalverpflichtungen 615 331,25, Gewinnverteilung 1923 1 218860, ins=
geſamt
59 949 912,17 Goldmark.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt.
Iron Trade Review Cleveland, Ohio, kabelt: Die Verbraucher
haben noch nicht die Ueberzeugung gewonnen, daß der Tiefſtand in der
Preisentwickelung erreicht iſt, ſo daß ſich die Beſſerung nur ſehr lang=
ſam
vollzieht. Der Roheiſenmarkt zeigt überall eine weitere Befeſti=
gung
und eine Belebung der Kauftätigkeit; das bezieht ſich auf den Ab=
ruf
von Roheiſen. Amerikaniſches Ferromangan iſt auf 92,50 Doll., aus=
ländiſches
auf 95 Dollar zurückgegangen, Spiegeleiſen auf 33 Dollar.
Der Auftragseingang in Stahl hat ſich gebeſſert, jedoch hält ſich die Er=
zeugung
noch auf 50 Prozent der Leiſtungsfähigkeit. Nach Stabeiſen
und Schienenſtahl herrſcht beſſere Nachfrage. Nieten= und Schrauben=
eiſen
iſt wenig gefragt, jedoch heint ſich die Marktlage zu beſſern. Auch
die Nachfrage nach Grobblechen bleibt gering; es gehen nur kleine Spezi=
fikationen
für ſofortige Verladung ein.
Meſſen.
Verbilligte Geleitſcheine für Beſucher der
Kölner Herbſtmeſſe. Auf Antrag des Meßamts Köln iſt die
Geleitſcheingebühr für Beſucher der Kölner Meſſe aus dem unbeſetzten
Gebiet von 5 auf 2 Mark ermäßigt worden. Die Meſſe=Geleitfcheine
haben eine Gültigkeit vom 25. Auguſt bis 25. September. Sie ſind
unter Einreichung eines amtlich beglaubigten Perſonalausweiſes oder
Reiſeßaſſes und zweier loſer Photographien beim Meſſeamt Köln zu
beantragen.

O. Zwei=
ers
,
giſefuhren
und un=
et
wer=
igen

eiſesi -uisgeführt.
rumn X, Darm=
) tr. 10.
*24155in
lepk

5-6 Std. Be=
ſchäft
, in ſchriftl. Ar=
M 20 Geſchſt.

Elel Halb=
weck

an m ock 600 ,
X, ein= u.
weii plattierte
Lummm ind bruſt=
dirre
z. vk.
s ſtraße 43,
Te. (*24544

m. Familienanſchluß.
Angebote unt. M 31
Geſchäftsſt. (*24535

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ſiziersi atermantel
reistanf vk. Anzu=
en
. 12 u. 5 Uhr
072X0 annſtr. 35

Wego Imzugs
ftl. Haush.
Möß! Wäſche
1r Tſw.
igi aigeben.
ur ſ=7 re Käufer
derders Lickſichtigt.
u. M 48
(*24564

fl. Gcl m. Fort=
Derherd
Kranich.
. (10741
Troß. Por=
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er Niſch, ſowie
2e eiſerne
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er
, Karl=
4516

Tüchtige
beit, Pflege od. Hand= Derräuſerin
arbeit. Angebote u. geſucht für Zigarren=
geſhäft
. Bran hekennt=
Ich ſuche zum 1. Okt. niſſe nicht erforderlich
Schriftl. Bewerbung.
mit Zeugnisabſchr.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Auguſt 1924.

Nummer

Sport, Spiel und Turnen.

Pferdeſport.
Die Baden Badener Rennwoche.

Der dritte Tag.
Am dritten Tag der großen Rennwoche, der wieder bei trübem,
aber trockenem Wetter vor ſich ging, bildete das Zukunftsrennen über
1200 Meter die Zugnummer. Hier waren im Gegenſatz zu den bisher
ausgetragenen großen Entſcheidungen nur deutſche Pferde unter ſich.
Da der Boden ſehr tief war, außerdem einige der beſten Zweijährigen,
wie Weißdorn, Hermeter, Fürſt Emo, nicht beteiligt waren, iſt dem
Nennen keine allzu große Bedeutung beizulegen. Das Feld kam in
Linie ab. Die vordere Gruppe bildeten Magnet und Laufjunge, denen
die übrigen dichtauf folgten. Milani fiel bereits vor dem Knie hinter
das Feld zurück. Nach dem Knie lief auch der favoriſierte Coran nach.
Marzellus wurde an der Diſtanz zu dem führenden Siſyphus aufge=
bracht
und engagierte ſich mit dieſem zu einem ſcharfen Endkempf, den
der von Jentzſch geſteuerte Marzellus als der beſſere Steher leicht zu
ſeinen Gunſten entſchied. Den dritten Platz beſetzte Majra. Wenn auch
der Stall Weinberg, der das gleiche Rennen mit Augias und Roſendame
in den beiden letzten Jahren gewinnen konnte, diesmal weniger erfolg=
reich
war, ſo kann er doch mit dem Reſultat zufrieden ſein. Der Sieger
Marzellus iſt von Pergoleſe gezogen, während Siſyrhus der eigenen
Zucht entſtammt.
Im Sachſen=Weimar=Rennen über 2000 Meter gelang es Herrn
Roberts ſehr gutem dreijährigem Hornbori, Bardesbruder, Eigilolf
und Palamedes das Nachſehen zu geben. Der Alte fand ſich mit dem
ſchweren Geläuf am beſten ab, während Palamedes wohl noch das letzte
Nennen in den Knochen ſteckte.
Die Ergebniſſe:
1. Kinſſem=Rennen, 7000 Mk., 1200 Meter: 1. Iſchida,
2. Goldwert, 3. Whatagirl. Tot. 15; 16, 60. Ferner liefen: Guinola,
St. Helena, Humbold.
2. Sachſen=Weimar=Rennen, Ehrenpreis und 15 000
Mark, 2000 Meter: 1. Pan Robert, 2. Hornbori, 3. Bardesbruder. Tot.
61; 16, 13, 20. Ferner liefen: Nobelmann, Gianutri, Imperialiſt, Eigi=
lolf
, Palamedes.
3. Oos=Ausgleich, 8000 Mk., 2400 Meter: 1. Taugenichts,
2. Sternſchnuppe, 3. Gyere=Velem. Tot. 2; 16, 24, 35. Ferner liefen:
Lorioſo, Llewelyn, Wippizo, Idealiſt, Bogarwe, Le=Gerfaut, Felfenride,
Nain=Nain.
4. Zukunftsrennen, 4000 Mk., 1200 Meter: 1. Marzellus,
2. Siſyphus, 3. Majra. Tot. 161: 26, 14, 14. Ferner liefen: Laufjunge,
Coran, Magnet, Prolog. Melanie.
5. Eigenpreis, 5000 Mk., 1000 Meter: 1. Angelus 2. Lo=
renzo
, 3. Nousret. Tot. 56; 16, 15, 11. Ferner liefen: Caſſeopeia,
Wahrſagerin, Malaviſta, Hexenmeiſter, Wackerbart, Mäuſeturm.
6. Rieſe=Gedächtnis=Jagdrennen. Ehrenpreis und
renzo, 3. Nousret. Tot. 56; 16, 15, 11. Ferner liefen; Kaſſiopeia,
40; Pl. 15. 14. Ferner lief: Paleſtrina.

Rennausſchreibungen.

Der Berliner Rennverein veröffentlicht die Propoſitionen
für ſeine Schlußveranſtaltungen im Grunewald am 13., 14., 23.,
25. September, 7., 14., 18. 19. und 26. Oktober. Die Hauptereigniſſe
der Veranſtaltung ſind: Deutſches St. Leger (35000 Mk., 2800 Meter)
für Dreijährige am 14. September; Ratibor=Rennen (27000 Mk., 1400
Meter) für Zweijährige am 19. Oktober und Gladiatoren=Rennen (41000
Mark, 2800 Meter) für 3jährige und ältere Pferde aller Länder mit
Ausnahme der engliſchen, franzöſiſchen, belgiſchen und außereuropäiſchen
Pferde am 26. Oktober. Aber auch der illegitime Sport kommt nicht
zu kurz. Die bedeutendſten Prüfungen auf dieſem Gebiete ſind die
Berolina (Ehrenpreis und 20 000 Mk.), ein Jagdrennen über 3600 Meter
am 13. September, der Präſidentenpreis (Ehrenpreis und 15 000 Mk.),
Jagdrennen über 4000 Meter am 23. September, der Große Preis von
Grunewald (Ehrenpreis und 30000 Mk.), ein Ausgleichs=Jagdrennen
über 4000 Meter am 4. Oktober. Gleichzeitig gibt auch der Union=
Klub (Hoppegarten) die Ausſchreibungen für den Reſt des Jah=
res
bekannt: 17., 19., 27. September, 1.,, 9.,11. und 16. Oktober. Mit
Ausnahme des Ronard=Rennens (27 000 Mk., 1400 Meter) für Zwei=
jährige
am 17. September ſind die Hauptnummern der übrigen Tage
drei dreijährigen und älteren Pferden vorbehalten, ſo das Dark Ronald=
Rennen (13 500 Mk., 2400 Meter) am 19. September, das Wallenſtein=
Rennen (13 500 Mk. und 2400 Meter) am 27. September, das Ulrich von
Dertzen=Rennen (10800 Mark, 2000 Meter) am 1. Oktober, das Aſſe=
burg
=Rennen (10 800 Mk., 1200 Meter) am 9. Oktober, das Hohenlohe=
Oehringen=Rennen (13 500 Mk., 2200 Meter) am 11. Oktober und das
Hertefeldrennen (13 500 Mk., 3000 Meter) am 16. Oktober. Für den
15., 20., 29. September und 6. Oktober ladet der Verein für Hindernis=
Rennen (Karlshorſt) zu Gaſte. Die Hauptereigniſſe der einzelnen
Tage ſind der Große Karlshorſter Hürden=Ausgleich (Ehrenpreis und
12000 Mk., 3500 Meter) am 15. September der Preußen=Preis ( Ehren=
preis
und 12000 Mk., 4400 Meter) am 20. September, das Große Hür=
denrennen
für 4jährige und ältere Pferde (Ehrenpreis und 15 000 Mk.,
4000 Meter) am 29. September, ſowie das Haupt=Hürdenrennen für
Dreijährige (Ehrenpreis und 15 000 Mk., 3000 Meter) am 6. Oktober.
Der Große Preis von Karlshorſt wird am 12. Oktober,
das Jagdrennen der Dreijährigen am 23. Oktober und das Paxforce=
Jagdrennen am 29. Oktober gelaufen.

Motorſport.
Jubiläumsrennen des Frankfurter Automobilklubs.
Endergebniſſe:
Flach=, Bergrennen und Geſchicklichkeitsprüfun=
gen
: 1. Stumpf=Lekiſch (Fafag) 119 3 Gutpunkte; 2. H. Birk (Rabag=
Bugatti) 91,1; 3. Schultze=Steprath (Mercedes) 80,6; 4. Glöckler (N. S.U.)
60,2; 5. Momberger jr. (Mercedes) 55,9; 6. Dr. Tiegler (Benz) 42,7;
7. Walb (Benz) 31,9; 8. Raſche (Dürkopp) 19,8; 9. Link (N. S.u.) 19,3;
10. H. v. Opel (Opel) 9,4; 11. Bach (Steiger) 4,6.
Schönheitswettbewerb: 1. Sportwagen. A. 23ſitzig
1. Preis Otto Veit (Adler), 2. Preis M. Jacobi (Steiger). B. 4ſitzig
1. Frl. Kruck, 2. W. Raſche (beide Dürkopp). Tourenwagen: 1. Frau
Folville (Lancia), 2. Konſul Engler (Maybach), 3. Boelants (Buick),
4. Laukhaus (Opel). Geſchloſſene Wagen: A. Limouſinen. 1. Woelke
(Maybach), 2. Ihlfeld. B. Allwetterwagen: 1. H. Kruck (Maybach), 2. L.
Strauß (Stoewer).

Flugſport.

Welthöhenrekorb für Wafſerflugzeuge.

Warnemünde 26. Aug. (Wolff.) Nach einer telegraphiſchen
Meldung aus Schweden erreichte der ſchwediſche Leutnant z. S. Krook
mit einem bei Svenska Aero in Stockholm gebauten Hochſeeflugzeug
mit 360 PS und einem Rolls=Royce=Motor, Konſtruktion der Ernſt
Heinkel=Flugzeugwerke Warnemünde, den Welthöhenrekord von
5690 Meter für Waſſerflugzeuge mit 250 Kilo Zuladung. Der
bisherige Welthöhenrekord für dieſe Kategorie von Flugzeugen war der
des Franzoſen Laporte mit 3760 Meter.

Gegeſſport.

Eine Beſtleiſtung.
Eine neue Höchſtleiſtung im motorloſen Dauerflug mit Paſſagier
wurde am Sonntag in der Rhön aufgeſtellt. Der Darmſtädter Flieger
Fuchs, der am Samstag mit dem Apparat Konſul eine Strecke von
12 Km. hinter ſich brachte, ſtartete heute mit einem Fluggaſt auf dem
großen Doppelſitzer Margarete, hielt ſich etwa 15 Minuten am Weſt=
hang
der Waſſerkuppe, drehte dann ab und flog mit Rückenwind ins Tal,
wo die Landung nach über 18 Minuten Flugzeit glatt erfolgte.

Turnen.

Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Ein verhältnismäßig junges Reis im Eichenwald der Deutſchen Tur=
nerſchaft
iſt die Jugendturnbewegung. Das Turnen iſt wohl in ſeinen
Uranfängen, als es von Fr. Ludwig Jahn erdacht und mit werbender
Kraft in die deutſche Jugend hinausgetragen wurde, Jugendbewegung
geweſen. Es war nicht nur eine rein körperliche Betätigung, ſondern der
Jugendturner mußte vaterländiſchen Beſtrebungen dienen, ſowie der Ver=
innerlichung
des Turngedankens nachſtreben. Zunächſt aber zog man
nur die ſchulentlaſſene Jugend zur körperlichen Betätigung heran und
gab ihr Gelegenheit, als Zöglinge in die Turnvereine einzutreten. Die
deutſche Turnerſchaft nun, und vorerſt waren es die größeren Vereine
zunächſt, nahm ſich der ſchulpflichtigen Jugend an und führte für dieſe
beſondere Wettkämpfe ein. Heute iſt nun, auch der kleinſte Landverein,
nicht ohne eine Jugendabteilung, und zwar für Knaben ſowohl als auch
für Mädchen, und erfreulicher Weiſe iſt das Jugendturnen in ſtetem
Wachſen begriffen. Die Turngeſellſchaft 1875 führte vor etwa 10 Jahren
das Turnen für die ſchulpflichtige Jugend ein und ſchuf ſich damit einen
Nachwuchs, von dem mancher Junge und manches Mädel heute in den
Reihen der Turner und Tuunerinnen ſteht. Die Jugend der Turngeſell=
ſchaft
rüſtet nun für ihren Wettkampf zum Sonntag, den 31. Auguſt,
innerhalb des erſten Bezirks (Main=Rheinturngau) in Frankenhauſen.
Eine ſtattliche Anzahl von Jugendturner= und Turnerinnen wird mit
denjenigen der Brudervereine um den Erfolg ringen. Die Wander=
abteilung
des Vereins unternimmt an dieſem Tage eine Wanderung
nach Frankenhauſen und können ſich auch Nichtmitglieder der Abteilung
anſchließen. Der Abmarſch erfolgt vormittags 7 Uhr vom Turnhauſe,
Dieburgerſtraße 26, aus.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redalſon
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vol
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden

zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.

Die ſteuerliche Belaſtung der Hotelind=
Der Ortsverein Darmſtadt des Bundes der Hotel=, R.
Café=Angeſtellten Deutſchlands ſchreibt uns:

In dieſen Spalten iſt ſchon von der erdrückenden Steuer
betriebe geſprochen worden. Auch wir Angeſtellte des
werden durch die unſelige Steuerpolitik ſtark betroffen
ſtadt iſt das Gleichnis von der Kuh, die man melken will ihr
Futter läßt, in Erfüllung gegangen. Man vergleiche nur
Statiſtik über Darmſtadts Fremdenverkehr, die einen ſteten
aufweiſt.
Darmſtadt, Landeshaupt= und Kunſtſtadt, vertreiht
durch eine verkehrsfeindliche Steuerpolitik. Alle werden
Reſidenz künftig meiden, da ſie nicht gewillt ſind, dieſer
opfern. So ſpricht ſich dieſe Tatſache herum, und das Ende
Leere Gaſtſtätten und Hotels, magere Steuererträge bei der
waltung, für die dann wieder ein Ausgleich in anderweiter
Erfaſſung geſucht werden muß.
Wir Angeſtellte gehen, abends mit ſchwerer Enttäuſch=
Hauſe, beherrſcht vom unſicheren Gefühl einer Betriebseinſo
die, zur Tatſache geworden, nur das Heer der Erwerbsloſe
Staat füttern muß, weiter anſchwellen läßt.
Während rings um Darmſtadt die Beherbergungsſteuer
ſie in der geprieſenen Kunſtſtadt weiter beſtehen, weil die St
tung in dem Publikum nachgerade unverſtändlicher Weiſe au
träge nicht verzichten zu können glaubt. Iſt ſolches Verfahre
träglich?

Briefkaſfen.

Leichtathletik.

DieburgGroß=Zimmern.
Am Sonntag fand in Groß=Zimmern ein leichtathletiſcher Mann=
ſchaftskampf
zwiſchen Dieburg und dem Turnverein 1863 Groß=Zimmern
ſtatt. Die Kämpfe ſetzten ſich in Freihoch=, Freiweithochſprung, Stein=
ſtoßen
, Kugelſtoßen 7½ Kg., Diskuswurf und 100=Meter=Lauf zuſam=
men
, welche von beiden Mannſchaften, je 7 Männ, beſtritten wurden.
Die Durchſchnittsleiſtungen waren befriedigend, bis auf den Diskus=
wurf
, welcher durch die ſchlechte Witterung beeinträchtigt wurde. Die
4 mal 100=Meter=Staffel mußte leider ausfallen durch die Verhinderung
von 2 Man Groß=Zimmerns. An geſamten Punkten hatte Dieburg 441,
Groß=Zimmern 490. Mit 49 Pluspunkten ging Groß=Zimmern als
ſicherer Sieger hervor.
Die Einzelteilnehmer erhielten folgende Punkte: Franz Göbel=Groß=
Zimmern 81 Punkte, Joh. Angermeier=Groß=Zimmern 78 P., Rudi
Keller=Dieburg 78 P., Hch. Guttandin=Dieburg 76 P., Fritz Engelhardt=
Groß=Zimmern 74 P., Joh. Rudolf=Groß=Zimmern 72 P., Bender=
Dieburg 70 P., Aug. Hofmann=Groß=Zimmern 68 P., Ludwig Engel=
hardt
=Groß=Zimmern 66 P., Brand=Dieburg 64 P., Remsprecher= Die=
burg
57 P., Wilhelm Weber=Groß=Zimmern 51 P., Hans Guttandin=
Dieburg 48 P., Braunwarth=Dieburg 48 P.

Deutſchland Schweiz.
Die Schweizer Mannſchaft. Nachdem bereits vor eini=
gen
Tagen die deutſche Sportbehörde für Leichtathletik ihre Vertreter
für den am 21. Auguſt in Düſſeldorf zum vierten Male ſtattfindenden
Länderkampf beſtimmte, hat nun auch das Athletik=Komitee des Schwei=
zeriſchen
Fußball= und Athletik=Verbandes ſeine Auswahl getroffen und
wird folgende Teilnehmer ins Treffen führen: 100 Meter: Imbach,
Borner; 200 Meter: Hemmi, Strebi; 400 Meter: Imbach, Schuler;
800 Meter: Schärer, Dentan; 1500 Meter: Schärer, Dentan; 5000
Meter: Gaſchen, Körner; 4X100 Meter=Staffel: Imbach, Borner,
Hemmi, Strebi; olympiſche Staffel: Schärer, Imbach, Hemmi, Bor=
ner
; 110 Meter=Hürden: Moſer, Moriaud; Hochſprung: Schuler und
Büttler; Stabhochſprung: Gerſpach, Pavey; Weitſprung: Wenk und
Meier; Diskus: Nüeſch, Boſer; Speerwerfen: Wipf, Moſer; Kugel=
ſtoßen
: Nüeſch, Hünenberger.

Houben fährt nicht nach Amerika.
Der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Hubert Houben muß aus beruf=
lichen
Gründen die beabſichtigte Reiſe nach Amerika aufgeben. Er hofft,
der Einladung der Amerikaner im nächſten Jahre folgen zu können.

Schwerathletik.

Städtewettkampf.
Die Turn= und Sportvereinigung 1888 Altheim veranſtaltet am
kommenden Samstag den 30. Auguſt, abends, einen Städtewettkampf
im Ringen und hat ſich als Gegner die in Süddeutſchland beſtens be=
kannte
Mannſchaft der Kraftſportvereinigung Sindlingen=Zeilsheim ver=
pflichtet
. Die Kraftſportvereinigung Darmſtadt entſendet eine Boxer=
manſchaft
nach Altheim, um auch dem Lande die Bekanntſchaft mit die=
ſem
Sportzweig zu vermitteln. Turn= und Singmannſchaften werden
die ſchwerathletiſchen Kämpfe mit ihren Darbietungen umrahmen. In
Anbetracht der Güte der teilnehmenden Mannſchaften ſtehen in allen
Klaſſen ſpannende Kämpfe zu erwarten und dürfte der Beſuch für jeden
Anhänger des Kraftſports zu empfehlen ſein.
A. F.

Rudern.

W. S., hier. Wir haben an dieſer Stelle die von Ihnen
Fragen ſchon wiederholt erörtert. Der Inſtandſetzungszuſchle
erforderlichen laufenden Reparaturarbeiten iſt vom Vermie
gemäß zu verwenden. Hat derſelbe die Ausführung no
laufender Inſtandſetzungsarbeiten unterlaſſen oder die Gelder
gemäß verwendet (8 6 RMGeſ.), ſo müſſen Sie ſich unter
der einzelnen Mängel an den Inſtandſetzungsausſchuß
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße) wenden. Dieſer hat die
Ausführung der Inſtandſetzungsarbeiten durch geeignete An=
zu
ſichern (So ſpricht das Geſetz.) Wir glauben, hiermit di
genügend erſchöpfend beantwortet zu haben."
R. in E. Wir möchten raten, ſich an Rektor Dr. Cla
wenden.
Fr. B., hier. Die Adreſſe dürfte ſein: Ford=Motor=Co.
(Staat Michigan), Nordamerika.

Geſchäftliches.

Falten machen alt, meiſtens auch häßlich. Solche Men
überall im Nachteil, in der Geſellſchaft und im Geſchäftsleben.
nen, ob Dame, ob Herr, Ihr Geſicht glatt und jung machen
nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen hergeſtellte Marylan=Crem
halten auf Wunſch unberechnet und portofrei eine Probe dieſes
len Mittels nebſt lehrreichem Büchlein über Schönheitspflege
Marylan=Vertrieb, Berlin 47, Friedrichſtr. 18.

Rund=Funk=Programm.

Donnerstag, den 28. Auguſt 1924.
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
Uhr: Zeitangabe. 12 Uhr: Nachrichtendienſt. 4.
Wirtſchaftsmeldungen. 4.306 Uhr: Rundfunknachm
Muſik und Wort. 8 Uhr: Stunde der Frankfurter Zei
8.30 Uhr: Das Volkslied. Ein Zyklus. Dritter Abe
land. 1. Altniederländiſche Lieder mit verbindender Dichtu
Orcheſterbegleitung: a) Klage, b) Wilhelmine von Naſſau, c
lied, 4) Abſchied, e) Berg op Zoom, k) Dankgebet. 2 O
Studentenlieder der Ruderabteilung: a) Marleentie (Lie
b) Ons lied (Unſer Lied), c) Drinklied (Trinklied), 4) Illen
(Ich kenne ein Lied) e) * Kwezeltje (Das Quaſſelchen) ID.
terif Schützengildenlied), g) Miine lente (Mein Lenz). Mütw
Herr Hendrik Veldkamp (Tenor). Ein Kammerorcheſten Am
Herr Dr. Merten; verbindende Worte: H. Bauman, 98
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht und 70
Rhön=Segelflug=Wettbewerbs. 9,50 Uhr: Fünf Minuter
nik. 9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. 9.56 Uhr: Dre 9
der Hausfrau. 10 Uhr: Zeitangabe. 1011 I9:
fürs Herz.

Grünquer Herbſt=Regatta.
Die Herbſtregatta des Berliner Regattavereins auf dem
Langen See bei Grünau entſprach nicht den gehegten Erwartungen.
Durch das ſchlechte Wetter des Vormittags wurden viele Zuſchauer vom
Beſuch abgehalten, ſo daß die Tribünen ziemliche Lücken aufwieſen.
Auch der Sport ſtand nicht auf der ſonſt in Grünau geſehenen hohen
Stufe. Rkl. am Wannſee legte auf Vierer und Achter Beſchlag. Im
Doppelzweier mußte Wiking=Berlin wegen Kolliſion ausgeſchloſſen
werden. B.R.C. Favorite ſiegte bei der Wiederholung abermals.
Die Reſultate: Gig=Vierer: 1. Riemens=Berlin 8:33, 2. Preußen=
Berlin 3:40. Gig=Doppelvierer (ausgefallen); erſter Vierer: Rkl.
am Wannſee 8:48,2, 2. Rr. d. Atv. Berlin 8:56,5. Zweiter Vierer:
1. Hellas=Berlin 8:46,2, 2. Eberswalde Rv. 1922 8:51,8. Jungmann=
Einer: 1. Burger (Spindlersfelder Rv. 1878) 9:50, 2. Böttcher (Rkl.
am Wannſee) 10:10. Zweier o. St.: 1. B.R.C. Batavia 9:32, 2. Hel=
las
=Berlin. Doppelzweier o. St.: 1. B.R.C. Favorite 8:46,8, 2.
Spindlersfelder Rv. 1878 8:58,4. Gig=Achter: 1. Preußen=Berlin
(Alleingang). Achter: 1. Rkl. am Wannſee 7:39, 2. Rr. des Atv.
Berlin.

Schwimmen.

Schwimmwettkämpfe der Schulen.
Die für den 30. Auguſt vorgeſehenen Schwimmwettkämpfe der Schu=
len
werden der ungünſtigen Witterung wegen verlegt. Näheres darüber
wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Amt für Leibesübung.

Weitere deutſche Schwimmerfolge in Budapeſt.
Auch am Sonntag konnten die in Budapeſt weilenden deutſchen
Schwimmer auf der ganzen Linie einen vollen Erfolg buchen mit Aus=
nahme
natürlich der Freiſtilſtrecken, in denen Weißmüller dominierte.
Recht achtbar hielt ſich der deutſche Meiſter Berges=Darmſtadt im 200
Meter=Freiſtilſchwimmen zu dem Amerikaner, der in 2:23,4 mit nur
4,1 Sek. Vorſprung gewann. Das 100 Yardſchwimmen brachte Weißmül=
ler
in der neuen Weltrekordzeit von 52,2 Sek. (bisher Weißmüller 52,6)
an ſich. Dahlem=Breslau konnte im 100 Meter=Rückenſchwimmen in
1:15,4 den ungariſchen Meiſter Bartha, der 1:16,8 benötigte, ſchlagen.
Das 100 Meter=Seiteſchwimmen brachte Benecke=Magdeburg, in der neuen
deutſchen Beſtzeit von 1:10,8 an ſich, während ſich Rademacher= Magde=
burg
die ungariſche Bruſtmeiſterſchaft über 100 Meter in 1:18 überlegen
gegen den Ungarn Bartha 1:24,4 holte. Die 4mal 66½z Meter= Lagen=
ſtaffel
ſah Hellas=Magdeburg in 3:07,2 vor dem 3. Bezirk=Budapeſt 3:11,2
in Front.

Berlin (430 bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhand
der wichtigſten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 10.
Erſte Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten. 19.4
Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörſe. 12.55 Uhr
mittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr: Zweite Bekamt!
neueſten Tagesnachrichten. 2.15 Uhr: Kurzer Tendenzbe
Berliner Börſe. 5.307 Uhr: Unterhaltungsmuſt
Funk=Kapelle) 7.30 Uhr: Sprachunterricht (Engli
8.10 Uhr: Vortrag des Herrn Turnrats Dr. Schütz von de
Hochſchule für Leibesübungen, Spandau: Die Deutſche 2
tungs=Geſellſchaft. 910 Uhr: Zu Goethes 14
burtstag: Muſik zu Goethes Egmont (mit verbinden
dicht von Grillparzer) Dirigent: Dr. Felis Günther, ſe
Alfred Braun (vom Schillertheater, Berlin). Klärchen; ſar
gerin Charlotte Kuhn=Brunner vom Nationaltheater Munl
Orcheſter, beſtehend aus Mitgliedern des Berliner Phülhart
Orcheſters. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der 2
richten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten.
Uhr: Tanzmuſik.
London (365). 8 Uhr MEZ.: The Dogs of Devon, komil

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für SportlerJurnerwenderer Reucher: W
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Aüeinige Herdellerin: Ernesserk A-G. Köuladein die Haine

Wetterbericht der Gießener Wetterwoſ!
Wettervorherfage für Donnerstag, den 28. Auchl=
Keine Aenderung der herrſchenden Witterung.

Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Brüh.
abends 8 Uhr: Selige Exzellenz. Mieterber.
8 Uhr, im Hoſpiz, Obergaſſe 12: Außerordentliche Geſſe.
lung. Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Rinol.
Verſteigerungskalender Donnerstag, 28. Zuchal
Pferdeverſteigerung, dier Kaſerne, Beſſunger. S.
mittags 10 Uhr.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup‟

Verantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Mok.
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann

Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtiche

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Na ter 238.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Auguſt 1924,

Seite 11.

Das deutſche Herz

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)

unker hatte eine Beſchäftigung, die ihn völlig in An=
ruch
/ rn: er war daran, den verewigten Hannes in einen
heru )it flammendem Schwert zu verwandeln. Er ſchrieb
ie Atverdeſchrift an den General Spinola, worinnen er
m h) aufenen Welſchen den Stolz des einheimiſchen Edel=
annet
fühlen gab. Er berichtete mit den beweglichſten
ortew rr ihm zugefügten Schimpf und Schaden an ſeinen
ähnsgt, den Kurfürſten von Mainz. Er beklagte ſich bitter
d ertet bei dem Herzog von Bayern als dem Haupte des
holitᛋ Fürſtenbundes, und mit Salz und Pfeffer rieb er
e ka ichen Majeſtät unter die Naſe, daß ihre Helfer, die
hanies en kaiſerlichen Namen ſtinkend machten. Der Nota=
is
hri viel abzuſchreiben und in den diplomatiſchen Stil
bri-) Verfaßt wurden die Schriftſtücke von Friedrich
bſt. hatte dabei ein vergnüglich ſchlaues Lächeln auf den
Lppen H Urſulg nickte ihm zu und ſagte: So gefällſt du
Imi ſen Beſchwerdeſchriften wurde Hannes als ein Urbild
er 2 rden geprieſen, und zwar überbot ſich der Verfaſſer
Loxzis des Erſchlagenen in jedem folgenden Schriftſtück.
may, ihm Freude, immer neue Eigenſchaften an ſeinem
gte: ntdecken und ſie in immer neuen Wendungen heraus=
treickz

Di=/ irkungen zeigten ſich bald. Hannes, der Vogt von
kaſten, penkä", wurde zu einer myſtiſchen Größe in der Diplomatie
es es. Der ſpaniſche Geſandte in Wien bekam ſpitzige
merki en zu hören und ſchrieb einen großen Bericht nach
drib er Kurfürſt von Mainz beſchwerte ſich in groben
ortenyr Spinola, höflich, aber giftig beim Herzog von
herm durch das baheriſche wie durch das ſpaniſche Heer=
er
mi elte Hannes der Vogt wie ein rächendes Geſpenſt.
Wer=;riedrich und Urſula über dieſe Dinge redeten, dann
netetz; ihren entſchlafenen Diener.
Erik doch ein ſchönes Leben gehabt, ſagte Urſula. Des
recht.3 Veg gehet aufwärts. Wie oft hat er geſagt: Ach,
m 3

wenn ich die Herrſchaft wär! Und nun iſt er viel mehr ge=
worden
, ihr Schutzpatron. Wie wird er ſich freuen in der Ewig=
keit
, wenn er ſeiner Großmutter, der geſcheiteſten Frau von
Urſenbach, erzählt, wie weit er’s gebracht hat: vom Gänſejungen
zum Knecht des Torwärters, dann zum Torwärter ſelbſt, dann
zum Ehemann, einer ſchönen jungen Frau, zum Vogt von
Oppenheim, zum Helden, zum Märtyrer, zum Schutzengel.
So gefällſt du mir! Diesmal ſagte es Friedrich und gab
ſeiner Frau einen Kuß.
Im Frühjahr 1621 war eine Ruhepauſe im Kriege einge=
treten
. Die Diplomaten waren an der Arbeit. Manch einer von
den Agenten der evangeliſchen wie der katholiſchen Partei kehrte
auf Burg Hirſchhorn ein,
Eine große Freude war es für die Gatten, als Philipp von
Helmſtatt auf einer ſolchen Fahrt bei ihnen einkehrte. Der Ge=
ſchäftsführer
des Hauſes Württemberg ruhte ſich wohlig aus.
Es war ihm aber auch ein Bedürfnis, von all den Sorgen zu
reden, die ihm auf der Seele laſteten. Als Friedrich ſeinen
Freund in das ſchmale Kämmerlein führte, wo er für ſich allein
zu arbeiten pflegte, zeigte er ihm einen ledernen Seſſel, drückte
ihn auf den weichen Sitz nieder und ſagte: Vor vierzehn Tagen
iſt ein römiſcher Prälat drinnen geſeſſen.
Wer?
Sag, Lieber, wenn heut in vierzehn Tagen derſelbe Prälat
wieder kommt, ſoll ich ihm dann ſagen: Philipp von Helmſtatt
war hier, auf der Reiſe von Stuttgart nach ſagen wir ein=
mal
nach Kaſſel?
Es wäre mir ſchon lieber, du verſchwiegeſt es.
Nun alſo!
Gut. Wenn du die Macht hätteſt, du könnteſt einen ge=
rechten
Frieden gebieten. Sage, was würdeſt du dem Pfalz=
grafen
raten, das er jetzt tun ſoll?
Ich würde ihm ſagen: Reiſe ſchleunigſt zum Kaiſer, tu
einen Fußfall und bitt ihn um Gnade. So retteſt du Land und
Würde, denn wenn dir der Kaiſer nicht vergibt, ſo wird er was
erleben!
Das ſicherſte wäre es vielleicht, ſagte Helmſtatt nachdenk=
bich
. Aber es gibt noch einen anderen Weg. Was glaubſt du
vom Bund der Evangeliſchen?
Er geht in die Brüche.

Iſt es ſchon! Die Reichsſtädter ſind ſchon heimgegangen,
die anderen folgen nach. Es ſteht keine Bundesarmee mehr im
Felde.
Gott ſei Dank! Jetzt muß der Kurfürſt ſich unterwerfen.
Seine Sache iſt noch nie ſo günſtig geſtanden.
Auf euerm Papier!
Höre! Ich will dir ſagen, wer für ihn das Schwert zu
ziehen bereit iſt.
bereit iſt, wiederholte Friedrich und lächelte,
Herzog Chriſtian von Braunſchweig.
Der Halberſtadter?
Eben der.

Der iſt toll.
Graf von Mansfeld.

Ein tüchtiger Führer. Aber ſorget dafür, daß ihm kein
fettes Kloſter im Wege liegt, wenn er gegen den Feind mar=
ſchieren
ſoll.
Holländiſches Geld.
Das läßt ſich hören.
Engliſcher Sukkurs.
In guten Worten.
Markgraf Georg Friedrich von Baden.
Ein frommer und tapferer Her, aber eigenſinnig.
Mein gnädiger Fürſt, der Herzog in Württemberg.
Friedrich nickte mit dem Kopf.
Der Landgraf von Heſſen=Kaſſel.
Friedrich zog die Wimpern in die Höhe.
Der König von Frankreich, der König von Dänemark, der
König von Schweden, der Herzog von Savoyen.
Friedrich lächelte.
Und nun, was meinſt du?
Wenn eure Minen alle auf einmal ſpringen, habt ihr
wonnen, wenn ſie aber nacheinander losgehen,, verpufft euer
Pulver umſonſt.
Siehſt du? Eben deswegen reiſe ich. Mach dich darauf
gefaßt! Im nächſten Herbſt, vielleicht auch erſt im Frühjahr
riecht es hier nach Pulver. Im Rheintal wird’s losgehen. Geht
es gut, dan fällt dort die Entſcheidung. Geht es ſchlimm, dann
wälzt ſich der Krieg ins Neckartal und in den Odenwald.
(Fortſetzung folgt.)

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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Auguſt 1924.

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