Einzelnummer 20 Goldpfennige
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cheiner!
Aufechtig-4i
zugsp=
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Bezugspreis:
ch. 2maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
uſf 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
abgeholt 2.25 Goldmark, durch die
(0 Goldmark frei Haus. Poſibezugs=
Beſtellgeld monatlich 2.30 Goldmart.
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Nicht=
elner Nummern infolge höherer Gewalt
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Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
187. Jahrgang
Samstag, den 23. Auguſt 1924.
Nummer 234
27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Reklamezeile (92 mm
breit/ 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
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zeile 4.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goldmart
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höhere:
Gewalti, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., crliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Naionalbanf.
* Berlin, 22. Aug. (Eig. Bericht.)
jeichstagsſitzung, die die Miniſterreden über die
Lon=
r— achungen bringen ſollte, hat eine große Menge
ange=
kt. a 500 Schauluſtige, die keine Eintrittskarten für den
ichst3 bekommen haben, umſäumen die Straßen vor dem
bäus im wenigſtens der Ankunft der bekannten Politiker
zuwri n. Lange vor Beginn ſind die Tribünen dicht beſetzt,
inr Diplomatenlogen ſieht man kaum noch einen leeren
tz. gegen weiſt der Sitzungsſaal um 3 Uhr noch große
Der Beginn verzögert ſich, weil der Aelteſtenrat
einil zuſammengetreten war, um über die Geſchäftslage
Die Freilaſſung des Samstag von einer
Plenar=
angefochten worden war, wurde im Aelteſtenrat be=
* Auswärtige Ausſchuß wird alſo am Samstag noch
. die Beratungen der Geſetze zur Ausführung der
don „Tbmachungen fortzuſetzen.
Erſrf. Beginn der Sitzung erſcheinen die Abgeordneten in
ßerer hl. Am Regierungstiſch: Reichskanzler Dr. Marx,
ekan.n Dr. Jarres, Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
nn; iniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Höfle,
Reichs=
ſehrs iſter Oeſer, Arbeitsminiſter Dr. Brauns,
hsw riiniſter Dr. Geßler, Ernährungsminiſter Graf
nitzz Wirtſchaftsminiſter Hamm. Finanzminiſter Dr.
the shlt bei Beginn der Sitzung noch.
Der Auftakt.
Präh at Wallraf eröffnet die Sitzung um 33 Uhr.
Zun u., werden als Beiſitzer zum Staatsgerichtshof gewählt
Abgy neten Graf v. Merfeldt (Deutſchnational) und
ebe s 3.). Als Stellvertreter Dr. Schetter (Ztr.) und
(K7 n.) (Heiterkeit.)
or ritt in die Tagesordnung erklärt Abg. Katz (
Kom=
ſt), ſtehe eine Erklärung über die Auslieferung
de ſchen Volkes an das internationale
pito auf der Tagesordnung. Er beantragte, ſtatt
n arie Tagesordnung zu ſetzen: die Ueberleitung
kak aliſtiſchen Wirtſchaft in die Hände der
beitz (Schallende Heiterkeit.) Der Redner beantragt,
von Kommuniſten eingebrachte Geſetz über die
Sozia=
ril, den Antrag gegen die Richter des
jats richtshofes, namentlich gegen Präſident
Nied=
kerpellation gegen die Rechtſprechung des
Staats=
htshn”, gegen die bayeriſche Polizei und gegen
behandeln. Er beantragt ferner, ſofort nach
Re=rungserklärung in die Debatte ein=
(Bravorufe bei der Mehrheit.) Wir befinden uns
t in Nbereinſtimmung mit unſeren Brüdern jenſeits des
s. ändeklatſchen bei den Kommuniſten.) Mit ihnen
ämdei wir dieſen Verfklavungsantrag.
der mu em Kapitalismus, es lebe die internationale
Soli=
tät de rbeiter gegen die Ausbeuter in Deutſchland und in
nkreici (Erneutes Händeklatſchen bei den Kommuniſten.)
Antru oird gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt.
Haux) itt in die Tagesordnung ein.
Kort uniſtiſche Radauſzenen. — Unter=
*
„ *
w
Hau
ſen de
Iz
h Reichskanzler Dr. Marx die Tribüne
be=
has in die Erklärung der Regierung
abzu=
ebt ſich bei den Kommuniſten ein
unge=
rer 1 rm. Sie brüllen im Chor: „Amneſtie!” und
aur1en Präſidenten nicht zu Wort kommen. Präſident
llrc chließt, nachdem er den Abg. Dr. Schwarz
rlin) mmuniſt) mehrmals zur Ordnung gerufen hat,
n gröblicher Verletzung der Ordnung
s von der Sitzung aus. Dr. Schwarz
rläß /Soch auf wiederholte Aufforderungen des Präſi=
Saal nicht. Präſident Wallraf ſtellt, während
Lärm): Kommuniſten fortdauert, feſt, daß der Abg. Dr.
er Anfforderung nicht Folge leiſtet, und unter=
Salb die Sitzung auf fünf Minuten. Während
Tommuniſten den Saal verlaſſen, verſtummen
all=
ufe der Kommuniſten.
neuen!
Wer?
d
Minuten eröffnet Präſident Wallraf die Sitzung
tder Feſtſtellung, daß der Abg. Dr. Schwarz durch
nig in der erſten Sitzung, den Saal zu verlaſſen
ch notwendig gewordene Unterbrechung der Sitzung
hluß auf acht Tage zugezogen hat.
bg. Dr. Schwarz noch immer anweſend
iter weigert, den Saal zu verlaſſen, ſo ſtellt
Prä=
ferner feſt, daß der Abg. Schwarz ſich nun=
=usſchluß von der Sitzung auf
zwan=
ugezogen habe. Der Präſident beruft ſofort
at ein und beraumt die nächſte Plenarſitzung auf
ſchließt die Sitzung um 5,15 Uhr.
Der — chstag wird in der dritten Sitzung
O. Samstag vormittag vertagt.
Um 60 ahr eröffnet Präſident Wallraf wiederum die
keilt mit, daß ſich der Aelteſtenrat mit dem
Dr. Schwarz beſchäftigt und in ſeiner
überwiegen=
das Verhalten des Präſidenten ge=
Es wurde freilich auch bezweifelt, ob die
Vor=
ür. die Ausweiſung des Abg. Schwarz gegeben
waren, weil Abg. Dr: Schwarz die Mahnungen nicht gehört
haben will. Ich ſehe, daß der Abg. Dr. Schwarz noch
jetzt im Saale iſt, und bin nicht in der Lage, unter
dieſen Umſtänden die Verhandlungen zu leiten.
Ich beabſichtige daher, eine neue Sitzung auf morgen früh 10
Uhr anzuberaumen. Es liegen Meldungen zur Geſchäftsordnung
vor. Ich bin aber aus den angeführten Gründen nicht in der
Lage, die Verhandlungen zu leiten. (Abg. Schöpflin (Soz.):
Kapitulieren Sie vor einem Narren? So ſehen
Sie aus!) und beraume daher eine neue Sitzung auf
morgen vormittag 10 Uhr, an mit derſelben
Tages=
ordnung. — Schluß gegen 7 Uhr.
Berlin, 22. Aug. Ueber den ergebnisloſen Verlauf der
Sitzung des Aelteſtenrats erfahren wir noch folgende
Einzelhei=
ten: Im Laufe der Sitzung erhielt Präſident Wallraf einen Brief
des Kommmuniſten Dr. Schwarz, in dem dieſer ſich bereit
er=
klärte, heute den Sitzungsſaal freiwillig zu verlaſſen, unter der
Vorausſetzung, daß ſein weiterer Ausſchluß von dem
Präſiden=
ten zurückgenommen würde, weil, wie er hinzufügte, er die
An=
ordnungen des Präſidenten tatſächlich nicht gehört habe. Ueber
dieſe Sachlage fand dann eine lange und breite Debatte ſtatt, in
der Präſident Wallraf u. a. zum Ausdruck brachte, daß er ſich
nicht in der Lage fühle, gegen den Abg. Schwarz
Strafmaß=
nahmen zur Anwendung zu bringen. Er bat dann nacheinander
die Vizepräſidenten des Reichstags, an ſeiner Stelle die Sitzung
zu leiten, doch lehnten die Vizepräſidenten ab. Präſident
Wall=
raf erklärte ſich daraufhin bereit, bei Wiedereröffnung der Sitzung
die Abweſenheit des Abg. Schwarz zur Kenntnis zu nehmen
und auf die Angelegenheit im übrigen in der morgigen Sitzung
nochmals zurückzukommen und dabei zum Ausdruck zu bringen,
daß er infolge der Entſchuldigung des Abg. Schwarz bereit ſei,
den weiteren Ausſchluß zurückzunehmen. Die Kommuniſten
be=
ſtanden jedoch darauf, daß die Zurücknahme der Ausſchließung
in der heutigen Sitzung erfolgen müſſe. Hierüber war eine
Einigung nicht zu erzielen und deshalb konnte heute die
Re=
gierungserklärung in der Sitzung nicht abgegeben werden. In
übrigen parlamentariſchen Kreiſen bedauert man
allgemein, daß infolge dieſes Konfliktes über eine Bagatelle
eine kaum zu verantwortende Verzögerung eingetreten ſei. Man
befürchtet, daß auch morgen noch der Konflikt ſich fortſetzt.
Berlin, 22. Aug. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion
hielt heute vormittag eine Sitzung ab, zu der auch die nicht dem
Reichstag angehörenden Führer der Partei hinzugezogen waren.
Die Partei betonte die Notwendigkeit, jetzt ſchon alle
Vorberei=
tungen zu einem neuen Reichstagswahlkampf zu treffen. Zu
dieſem Zweck iſt für die nächſte Woche bereits eine Konferenz der
Organiſationsſekretäre aus dem ganzen Reiche einberufen
wor=
den. In der Fraktionsſitzung wurde weiter betont, man müſſe den
Deutſchnationalen jeden Ausweg verſperren, der es ihnen
ermög=
liche, trotz der offiziellen Ablehnung des Dawesgutachtens die
Annahme der Geſetze zuzulaſſen und damit die
Reichstagsauf=
löſung und Volksentſcheid zu vermeiden. Die Kommuniſten
wol=
len auch von der Möglichkeit Gebrauch machen, die der bis jetzt
noch nicht angewandte Artikel 72 der Reichsverfaſſung gibt, der
beſagt, die Verkündigung des Reichsgeſetzes ſei um zwei
Mo=
nate auszuſetzen, wenn es ein Drittel des Reichstags verlange.
Ein Drittel wäre ſofort da, wenn die Deutſchnationalen ſich dem
Einſpruch der Kommuniſten und Völkiſchen anſchließen würden.
Der zweite Satz des Art. 72 beſagt folgendes: Geſetze, die der
Reichsrat und der Reichstag für dringlich erklären, kann der
Reichspräſident, ungeachtet dieſes Verlangens, verkünden. Die
Dringlichkeitserklärungen ſeien aber nur mit den Stimmen der
Sozialdemokraten möglich, und die Kommuniſten rechnen damit,
daß die Sozialdemokraten der Dringlichkeit nicht zuſtimmen, weil
ſie mit der Nichtzuſtimmung den Volksentſcheid über das
Dawes=
gutachten herbeiführen würden. Nach Art. 73, Abſ. 2 der
Reichs=
verfaſſung muß nämlich ein Geſetz, wenn es verkündet iſt, dem
Volksentſcheid unterbreitet werden, wenn ein Zwanzigſtel der
Stimmberechtigten es verlangt.
Die Oeutſchnationalen lehnen ab.
Berlin, 22. Aug. Die maßgebenden Führer der
deutſch=
nationalen Reichstagsfraktion wenden ſich gegen die Auslegung,
die der geſtern gefaßte Beſchluß der Fraktion gefunden hat, als
ſe: damit noch immer die Möglichkeit zu einem Umfall gegeben.
Sie betonen demgegenüber, daß die deutſchnationale Fraktion
das Dawes=Gutachten, ohne Rückſicht auf die parteipolitiſchen
Intereſſen, aus außenpolitiſchen Gründen ablehnen werde.
An=
ders könne auch der Fraktionsbeſchluß nicht ausgelegt werden,
denn er beziehe ſich ausdrücklich auf die früheren Beſchlüſſe und
Erklärungen der Fraktion, die die Ablehnung des Londoner
Ver=
handlungsergebniſſes klar ausſprechen.
Berlin, 22. Aug. Die demokratiſche Fraktion des
Reichs=
tags beſchäftigte ſich in ihrer heutigen Fraktionsſitzung mit der
parlamentariſchen Lage. Die Zuſtimmung der Fraktion zu den
Gutachtengeſetzen ſteht feſt. Die Ausſprache drehte ſich lediglich
um die Frage, ob bei einem Nichtzuſtandekommen der
Zweidrit=
telmehrheit die Reichstagsauflöſung oder der Volksentſcheid
ver=
langt werden ſoll. Hierüber ſind die Meinungen zunächſt noch
geteilt.
Man kann verſchiedener Meinung darüber ſein, was die
vielen Millionen deutſcher Augen, die am Freitag nachmittag
ge=
ſpannt nach Berlin blickten, im Hohen Haus zu ſehen wünſchten.
Darüber aber, daß die Schmierenkomödie, die in den erſten
bei=
den Stunden im Wallot=Bau aufgeführt wurde, keinem
anſtän=
digen Deutſchen behagen konnte, dürfte es kaum eine
Meinungs=
verſchiedenheit geben. Als kurz nach 4 Uhr der
Reichstags=
präſident Wallraf die bereits einmal unterbrochene Sitzung
auf=
hob und für 5 Uhr eine neue Sitzung anberaumte, konnte ein
unbeteiligter Zuſchauer wirklich auf den Gedanken kommen, daß
die Entſcheidung über den Londoner Pakt eine Nebenſächlichkeit
ſei. Wenn zur Entfernung jedes einzelnen der randalierenden
ſechzig Kommuniſten im Reichstag derſelbe Zeitaufwand
getrie=
ben wird, wie für den Ausſchluß des Kommuniſten Dr. Schwarz,
ſo iſt der 30. Auguſt herangekommen, ehe der Reichstag überhaupt
Gelegenheit gehabt hat, die erſte Leſung der Reparationsgeſetze
zu beenden. Da die kommuniſtiſche Fraktion vor dem
Zuſammen=
tritt des Reichstagsplenums eine Sitzung abgehalten hat, zu
welcher auch die nichtparlamentariſchen Führer im Lande
zuge=
zogen waren, darf angenommen werden, daß ihre
Radau=
abſichten auf einen ausdrücklichen Beſchluß
dieſer viertſtärkſten Reichstagsfraktion
zurück=
zuführen ſind. Die Ausführungen des Kommuniſten Katz zur
Tagesordnung gaben bereits einen Vorgeſchmack von den ſich
bald darauf abſpielenden üblen Radauſzenen. Wäre es nach
dem Wunſche dieſes Geſchäftsordnungsredners gegangen, ſo
hätte ſich der Reichstag nicht mit den Reparationsgeſetzen und
dem Londoner Pakt, ſondern mit der Sozialiſierung der
Wirtſchaft und mit der Einführung der Diktatur
des Proletariats beſchäftigt.
Kurz vorher hatte es allgemeine Heiterkeit gegeben, als Herr
Katz, der leidenſchaftliche Bekämpfer des Staatsgerichtshofes und
der Geſetze zum Schutze der Republik, zum ſtellvertretenden
par=
lamentariſchen Beiſitzer bei dieſer hohen Gerichtsbehörde ernannt
wurde.
Es war ein Gemiſch von Wut und Scham, mit welchem die
zahlreichen Tribünenbeſucher das Hohe Haus verließen, als der
Reichstagspräſident die Sitzung ſchloß und eine neue Sitzung
auf eine Stunde ſpäter anberaumte. In den Wandelgängen des
Reichstages machte die ironiſche Bemerkung die Runde, daß
durch allmählichen Ausſchluß der geſamten Kommuniſten es
ge=
lingen könnte, die Reparationsgeſetze durchzubringen, ohne daß
die Deutſchnationalen der entſcheidenden Abſtimmung
fernzu=
bleiben, fich der Stimme zu enthälten oder gar eine komplizierte
Teilung ihrer Mannen vorzunehmen brauchten. Unter den
Abgeordneten ſelbſt herrſchte die Meinung
vor, daß ſich die Auflöſung des Reichstages
kaum werde vermeiden laſſen. Der „Vorwärts”,
der anſcheinend für ſeine Partei eine Stimmenerbſchaft aus den
Kreiſen der kompromittierten Kommuniſten erhofft, hatte bereits
am Morgen vor der Sitzung in großen Lettern
auf die Wahrſcheinlichkeit von Neuwahlen
hin=
gewieſen und den 21. September, als
vermut=
lichen Abſtimmungstag genannt. Bei allen
Beden=
ken, die bei den Freunden einer ſteten Entwicklung der Idee
von Reichstagsneuwahlen beſtehen, hat doch der jämmerliche
Eindruck, den die Volksvertretung beim Eintritt in ihre
Be=
ratungen gemacht hat, in manchem die Ueberzeugung
wachge=
rufen, daß der am 4. Mai gewählte Reichstag ſich
nicht zur Erledigung der heute zur Diskuſſion
ſtehenden Lebensfragen eignet. Der Wille des
deut=
ſchen Volkes geht zweifellos dahin, eine klare Antwort auf die
Londoner Beſchlüſſe abzugeben. Ein Parlament, deſſen
Lungen=
kraft zu ununterbrochenen Amneſtie=Schreien und uferloſen
Generaldebatten über undurchführbare Reformen benutzt wird,
iſt kein Bild des Volkswillens, ſondern ein Zerrbild.
Vor dem Zuſammentritt des Reichstages konnte man der
Meinung ſein, daß die Kommuniſten nicht mehr in der alten
Schärfe gegen die Annahme des Londoner Paktes vorgehen
würden. Aus Weſtdeutſchland waren Nachrichten eingetroffen,
denen zufolge kommuniſtiſche Parteiorganiſationen an der Ruhr,
und im altbeſetzten Gebiet die Annahme der Londoner Beſchlüſſe
erwarteten, damit eine Verſchäräfung der wirtſchaftlichen Not für
die arbeitenden Maſſen vermieden werde. Andererſeits hätten
die Kommuniſten ihre ſeitherige Taktik verleugnet, wenn ſie
diesmal davon abgeſehen hätten, eine allgemein intereſſierende
Reichstagsplenarausſprache zu propagandiſtiſchen Zwecken zu
be=
nutzen. Wenn die Worte aus den Wandelhallen des Reichstages
Wirklichkeit würden und die Mitglieder der kommuniſtiſchen
Fraktion einer nach dem anderen von den Sitzungen
ausge=
ſchloſſen werden, ſo würden die Kommuniſten in der Tat den
Re=
parationsgeſetzen zur Annahme verhelfen.
Erweiſt es ſich unmöglich, mit dem gegenwärtigen
Reichs=
tag eine klare Entſcheidung über den Londoner Pakt
herbei=
zuführen, ſo iſt es allerdings das beſte, daß dieſer Reichstag ſo
ſchnell wie möglich nach Hauſe geſchickt wird. Unbedingt zu
fordern iſt jedoch, daß vorher das bereits vom Reichsrat
ange=
nommene neue Reichswahlgeſetz endgültig zum Beſchluß erhoben
wird, damit wenigſtens aus der Neuwahlen eine weſentliche
Ausleſe von Perſönlichkeiten hervorgeht. Würde man den
viel=
leicht demagogiſch wirkſamen Ausweg des Volksentſcheides
wäh=
len, ſo blieb damit der gegenwärtige Reichstag in ſeiner höchſt
bedingten Arbeitsfähigkeit am Leben und den Deutſchnationalen
wäre die Gelegenheit genommen, zu einer Lebensfrage Stellung
zu nehmen.
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Die Stellungnahme der
Wirtſchaftskreiſe.
Trotz ſchwerer Bedenken für Annahme des
Londoner Abkommens.
Berlin, 22. Aug. Der Vorſtand des Deutſchen
Induſtrie= und Handelstages, des
Reichsver=
bandes der Deutſchen Induſtrie und des
Wirt=
ſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete
haben heute zu der durch das Londoner Abkommen geſchaffenen
Lage Stellung genommen und folgende Entſchließung
ge=
meinſam gefaßt:
„Die Vorausſetzungen, unter denen die von uns
ver=
kretenen Wirtſchaftskreiſe ſich mit der Annahme des
Dawesgut=
achtens abgefunden hatten, ſind im Londoner Abkommen im
weſentlichen unerfüllt geblieben. Unerfüllt geblieben
ſind insbeſondere die Vorbedingungen für die
Wieder=
herſtellung der wirtſchaftlichen und finanziellen
Souver=
änität Deutſchlands, denn die Fortdauer der
militäri=
ſchen Beſetzung ſchließt dieſe aus. Schärfſten Proteſt erheben
wir gegen eine Aufnahme handelspolitiſcher
Verhandlungen unter dem Druck der Beſatzung. Wir
ſind wirtſchaftlich ſo geſchwächt, daß Zugeſtändniſſe auf
handelspolitiſchem Gebiet mit den von uns nach dem
Dawes=
gutachten übernommenen Verpflichtungen nicht vereinbar
ſind. Wir haben ſtets den Standpunkt vertreten, daß die uns
in dem Dawesgutachten auferlegten Laſten als die
Leiſtungs=
fähigkeit Deutſchlands überſteigend ſich erweiſen werden. Jede
weitere Hinausſchiebung des wirtſchaftlichen und politiſchen
Friedens muß dieſe Leiſtungsfähigkeit weiter ſchwächen. Trotz
alledem glauben wir, unter dem ſchweren Druck
der gegenwärtigen wirtſchaftlichen und
poli=
tiſchen Lage vor allem bei der Unhaltbarkeit
der Zuſtände im beſetzten Gebiet, die
Verant=
wortung für eine Ablehnung des Londoner
Ab=
kommens und die ſich daraus ergebenden innen=
und außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen
Fol=
gen nicht übernehmen zu können und müſſen ung
daher zur Empfehlung der Annahme
ent=
ſchließen.”
Keine geheimen Abmachungen zwiſchen deutſchen
und ausländiſchen Induſtriegruppen.
Berlin, 22. Aug. Im Auswärtigen Ausſchuß wurde die
Ausſprache über die Londoner Beſchlüſſe fortgeſetzt. Der
deutſch=
nationale Abgeordnete Dr. Reichert wies auf die Gefahren hin,
die der Rückimport der deutſchen Sachlieferungen für die deutſche
Induſtrie bilde. Er befürchte dadurch eine ſchädigende
Konkur=
renz für die eigenen deutſchen Fabrikate. Reichsfinanzminiſter
Dr. Luther erwiderte hierauf, daß man die Bewilligung von
Sachlieferungen nicht hätte vermeiden können, wenn man
über=
haupt auf Grund des Sachverſtändigengutachtens ein
Abkom=
men treffen wolle. Ein Dumping auf etwaigen Rückexport von
Kohle käme aus allgemein wirtſchaftlichen Gründen faſt gar
nicht, jedenfalls aber nur in geringem Maße in Betracht. Größer
wäre die Gefahr des Rückexportes bei Farbſtofen und
pharma=
zeutiſchen Erzeugniſſen. Deshalb habe ſich auch die deutſche
Delegation bis zum äußerſten geſträubt, in die Liſte der
Sach=
lieferungen auch Farbſtoffe und pharmazeutiſche Artikel
aufzu=
nehmen. Angeſichts der Geſchloſſenheit der Vertragsgegner und
nachdem ſich bereits der Abſchluß der diesbezüglichen
Verhand=
lungen in London durch den deutſchen Widerſtand erheblich
ver=
zögert hatte, mußte die deutſche Delegation ſchließlich einwilligen,
hat aber dabei erreicht, daß ſie nur bis zum 15. Auguſt 1928
ge=
fordert werden können. Gegenüber einer Frage des Abg.
Roſen=
berg (Komm.), ob in London mit Kenntnis der Reichsregierung
geheime Abmachungen zwiſchen deutſchen und ausländiſchen
In=
duſtriegruppen getroffen worden ſeien, erklärte
Reichsfinanz=
miniſter Dr. Luther mit erhobener Stimme ein= für allemal, daß
in keiner Weiſe Geheimabmachungen getroffen worden ſeien.
Abg. Dr. Schneider (Dtſch. Vpt.) wünſcht Sicherheit dafür, daß
England die 26prozentige Exportbelaſtung vertragsmäßig erſt
bei Inkrafttreten des Dawesgutachtens erhebe.
Vom Tage.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltung iſt
gegenüber der Vorwoche mit dem 1,14 .Billionenfachen der Vorkriegszeit
nicht geſtiegen.
Nach einer Meldung der Voſſ. Ztg. aus Eſſen iſt der
Micum=
vertrag mit der Metallinduſtrie des beſetzten Gebiets
nunmehr bis zum 23. September, alſo bis zum Zeitpunkt der
vorausſichtlichen Auflöſung der Micum, verlängert worden.
Der Chef der belgiſchen techniſchen Delegation im Ruhrgebiet,
Hannecart, begab ſich nach Düſſeldorf, um dort alle
Dienſt=
zweige zu liquidieren, hauptſächlich die Mieum, die
Pfänder=
kafſe uſw.
Die belgiſche Regierung hat ihre zuſtimmende Antwort auf das
Projekt des Völkerbundes über gegenſeitige Unterſtützung abgeſandt.
Der Verteidigungsminiſter Dänemarks hat geſtern ſeinen
Ab=
rüſtungsplan veröffentlicht, wonach das Heer auf 7000 Mann
und die däniſche Flotte auf eine reine Seepolizeimacht herabgeſetzt
wer=
den ſoll. Wahrſcheinlich wird die Vorlage im Reichstag angenommen
werden.
Wie der Matin meldet, wird die Debatte über die Londoner
Abmachungen im Senat wahrſcheinlich am Dienstag
näch=
ſter Woche ſtattfinden.
Der franzöſiſche Senat befaßte ſich geſtern mit der
Mehlpreis=
feſtfetzung. Nach längerer Beratung wurde die Regierungsvorlage
mit 198:53 angenommen. Um 7 Uhr 45 vertagte ſich der Senat auf
heute.
Die Londoner Handelskammer hat einſtimmig eine
Ent=
ſchließung angenommen, die ſich entſchieden gegen den
eng=
liſch=ruſſiſchen Vertrag wendet, beſonders gegen den
Vorſchlag, daß die britiſche Regierung in irgend einer Form für die
ruſſiſche Anleihe eine Verantwortung übernehmen ſoll.
Der italieniſche Miniſterrat hat geſtern die Tätigkeit der
Delegation lobend gebilligt und als Anerkennung ihrer Verdienſte
dem Experten Dr. Pivelli zum Ehrengeſandten ernannt und den
Exper=
ten Young das Großritter=Kreuz verliehen.
Dem Maſſagero zufolge wird der ProzeßMatteotti nicht vor
Anfang nächſten Jahres ſtattfinden.
Am Mittwoch fand eine Sitzung des Rates der
Volks=
kommiſſare ſtatt, an der Rakowski teilnahm. Er
berich=
tete über die Londoner Vertragsverhandlungen.
Dem Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Debatte an.
Daily Telegraph meldet aus Allahabad, daß der von fanatiſchen
Prieſtern geleitete Aufſtand im Süden Afghaniſtans ſich
weiter ausbreitet. Die Verluſte der Aufſtändiſchen und der
Regierungstruppen ſollen ſchwer ſein.
Nach einer Meldung aus Peking haben die Mächte beſchloſſen,
eine gemeinſame Note an die chineſiſche Regierung
zu richten, worin gegen gewiſſe Beſtimmungen des
chineſiſch=
ruſſiſchen und des deutſch=chineſiſchen Vertrages proteſtiert
wird.
Coolidge ſoll erklärt haben, er hoffe, daß Frankreich
nach=
dem jetzt die Reparationsfrage geregelt ſei, bald mit Vorſchlägen
über die Bezahlung ſeiner Schulden an Amerika
herantreten werde.
Die Rentenmark bleibt ſt
Eine Rentenmarkgleicheiner neuen Rei
Berlin, 22. Aug. Die Deutſche Nentenbank teil
ren ſich die Anzeichen, daß Gerüchte über eine
angehl=
ſtehende Entwertung der Rentenmark ne
Dieſe Meldungen ſind anſcheinend aus unlauteren Grimd
geſetzt worden zu dem Zweck, die Abſtoßung bisher
Ware zu ermöglichen. Die Bevölkerung ſoll veranlaßt
Sparpfennige herauszugeben und in Waren anzulegen.
Nachrichten ſind völlig haltlos und entbehren jeder Gr
Rentenmark iſt in ihrem Wert durch eine goldverzinslig
belaſtung der deutſchen Landwirtſchaft und der Induſtrie
geſtellt. Die Annahme des Sachverſtändigen=Gutachtens
Rentenmark keinerlei Wertminderung im Gefolge
danach noch eine Reihe von Jahren als gülti
lungsmittel im Umlauf bleiben und erſt nach un
die neue Währung der Goldrentenmark in vollem Werte
den, wobei eine Nentenmark gleich eine neue Reichswark
Reichsbankpräſident Schacht beabſichtigt, in kürzeſter
zelnen Zentralnotenbanken zu beſuchen, un
die verſchiedenen internationalen Finanzfragen zu be
Schacht bürfte vorausſichtlich nach Bern, Rom und (
fahren.
Sitzung der Repko.
Pornahme gewiſſer Abänderungen an den
Gutachten=Geſetzen.
Paris 22. Aug. (Wolff.) Nach amtlicher Mitteilung hat
die Reparationskommiſſion heute einſtimmig gewiſſe
Abände=
rungen an den im Dawesplan vorgeſehenen Geſetzen über die
Notenbank, die Induſtrieobligationen und die Eiſenbahnen
an=
genommen. Außerdem hat ſie das
Kohlenlieferungs=
programm für September feſtgeſetzt. — Havas meldet
wei=
ter, daß die heute von der Reparationskommiſſion beſchloſſenen
Abänberungen nur redaktioneller Natur ſeien und durch gewiſſe,
im Londoner Protokoll enthaltene Beſtimmungen notwendig
ge=
worden ſind. In der offiziellen Sitzung ſei ein kurzer
Mei=
nungsaustauſch über die Wahl der Perſönlichkeiten eingetreten,
die dazu berufen werden ſollen, die verſchiedenen im
Sachverſtän=
bigendlan vorgeſehenen Organismen zu bilden. Ein Beſchluß
ſei noch nicht gefaßt worden, was erſt in der nächſten Woche
ge=
ſchehen ſoll. Ebenſo ſtehe es mit der Ernennung des
General=
agenten für die Zahlungen.
Zuſammenkunft der Außenminiſter der Kleinen Entente.
Belgrad, 22. Aug. (Europapreß.) Der Geſchäftsträger der
Tſchechoſlowakei in Belgrad beſuchte geſtern den jugoſlaviſchen
Außen=
miniſter Maringowitſch, bei welcher Gelegenheit der Zeitpunkt der
Zu=
ſammenkunft des Außenminiſters Dr. Beneſch mit Maringowitſch
feſt=
geſetzt wurde. Wie beſtimmt verlautet, wird dieſe Zuſammenkunft am
27. Auguſt in Laibach erfolgen. Dazu wird auch der rumäniſche
Außen=
miniſter Duca erwartet. Die Außenminiſter der Kleinen Entente
wer=
den ſich hierbei jedenfalls über die endgültige Politik gegenüber
Sowjet=
rußlands ſchlüſſig werden. Die Frage der Entwaffnung von Ungarn
und Bulgarien dürfte ebenfalls Gegenſtand der Verhandlungen ſein.
Nach der Rückkehr Maringowitſchs dürften in Belgrad die
Verhandlun=
gen über die Anerkennung Sowjetrußlands beginnen.
Dasbeſetzte Gebietund die LondonerK=
Berlin, 22. Aug. Unter der Ueberſchrift „Was
Gebiet dazu?” ſchildert der Reichstagsabgeordnete Herr
mann=Ludwigshafen in der „Germania” die Stellun
ten Gebiets zum Londoner Pakt und zu der bevorſtehender
abſtimmung: Mit einem Gefühl der Erleichterung hätten d.
der „gequälten Reparationsgebiete” die Erleichterungen, d
doner Protokoll geſchaffen habe, vernommen. Er führte
London erreichten Zugeſtändniſſe auf und ſagte: Alle dieſ
niſſe leuchten wie ein Strahl der aufgehenden Sonne in ein
der Verſtändigung und Verföhnung. Die Hoffnungsloſigkei
weichen. Allerdings ſeien ſich die Bewohner des beſetzten
Laſten bewußt, die auf ſie drücken, doch habe man wieder ein
Vertrauen zu unſeren Gegnern und ihren Verſprechunger
angeſichts der in Ausſicht geſtellten und teilweiſe erfolgten 9
Randgebiete, wodurch gemäß dem Londoner Abkommen
Deutſche vom Druck der Fremdherrſchaft befreit werden.
wiſſe, daß ſie fünfzehn Jahre lang das Joch der Fremdl
tragen habe. Sie nähme dieſes harte Los mit Geduld al
das deutſche Vaterland auf ſich. Als Gegenleiſtung dürfe
den Bewohnern des unbeſetzten Gebietes etwas mehr Ver
ihre Lage erwarten. Dieſes Verſtändnis müſſe in einer
Reichstags in ſeiner Stellung zum Londoner Abkommen z1
kommen.
Die Aufhebung der Zollgrenze
Mannheim, 22. Aug. Die Reichsregierung
Schlußprotokoll der Londoner Verhandlungen nebſt
lagen veröffentlicht. In der Anlage 3 iſt ein Abkon
ſchen den alliierten Regierungen und Deurſchland n
aus der Ausführung des Sachverſtändigenplanes ſich
Verpflichtungen enthalten. Insbeſondere ſind dort 7
geſetzt, z. B. für die Aufhebung der Zollgrenze uſp.
gangspunkt dieſer Friſten iſt die Feſtſtellung der Re
kommiſſion, die am 15. Auguſt erfolgen ſollte, angehom
den. Die geſamten Friſten dieſer Anlage 3 ſind um
über den 15. Auguſt hinausgeſchoben, ſo daß als
Acha=
auch für das Fallen der Zollgrenze nicht der 15. Ag
ſehen iſt, ſondern ein Tag, der um 17 Tage weiteat h!
ſo daß alſo der Friſtenlauf der in der Anlage 3 feſteſe
ſten nicht vor dem 1. September beginnt, vorausgeſet
dieſer Zeit die für die Durchführung des Gutachtens
kommenden Geſetze bei den beteiligten Staaten an
und das Londoner Abkommen ratifiziert iſt.
Der Prozeß gegen die Organiſatſe
Berlin, 22. Aug. Wie wir erfahren, wird die
gegen die 28 Angeklagten im großen Organiſation C=Proz
nicht neue Schwierigkeiten ergeben, nunmehr doch Mitte Ok
geführt werden. Den Vorſitz in der Verhandlung hat Ser
Niedner übernommen, während die Anklage vom Oberreichs‟
vertreten wird.
Die Vorunterſuchung gegen den in München verhaſtele
Günther=Brandt, den Leiter der mitteldeutſchen Org
iſt noch immer nicht abgeſchloſſen. Da Brandt bekanntlich
ſteht, eine gewiſſe Rolle bei den Vorbereitungen zur Er.i
Reichsminiſters Erzberger geſpielt zu haben, ſollen erſt die
gen, die jetzt in Budapeſt gegen die vermutlichen Täter
gel=
abgewartet werden.
*Oas K. Concilium Allſchlaraffige
in Heidelberg.
II.
Wenn in unſerem erſten Bericht von „unvergeßlichen
Ein=
drücken” geſprochen wurde, ſo geſchah das, bevor wir den
Haupt=
feſttag erlebten. Was dieſer Tag an Bildern von tiefſten
Ein=
drücken brachte, übertraf weit alles Dageweſene, preßte alten
ergrauten Männern, führenden Geiſtern der Kunſt, denen ſonſt
nicht gerade jedes Erleben ſo tief ins Herz dringt, Tränen in
die Augen.
Zunächſt noch ein paar Worte zur Charakteriſierung der
Schlaraffen. Viele wollen wiſſen, niemand weiß, was
Schla=
raffia iſt. In gutem wie in ſchlechtem Sinne haben
Uebertrei=
bungen ſich eingeſchlichen. Die Wahrheit liegt in der goldenen
Mitte. Niemals wohl iſt der Schlaraffe beſſer gezeichnet worden
als durch die Worte, die Herrlichkeit Fichte von der hohen
All=
mutter Praga vom fackellichtumlohten Denkmal Viktor von
Scheffels (Gaudeamus) herab um die Mitternachtsſtunde zu den
Tauſenden ſprach, die in langem, feierlichem Zuge vom
Schloß=
hof hierher gepilgert waren, um eine Weiheſtunde zu erleben,
wie ſie von gleich tiefer Wirkung kaum jemals erlebt ſein drüfte.
„In arte voluptas” iſt des Schlaraffen Wahr= und Wahlſpruch.
Er pflegt mit Humor und Kunſt reine Lebensfreude.
Dieſer Lebensfreude ſtrömt aus: Wahre aufopfernde
Freund=
ſchaft, Hilfsbereitſchaft. Kein Humor um des Humors willen,
nicht Fröhlichkeit um der Fröhlichkeit willen, nicht Trinken um
des Trinkens willen, ſondern all das nur, wenn es geheiligt aus
reinem offenen Herzen kommt und wenn es vor allem
ge=
läutert iſt durch den Ernſt des Lebens. Nur wer des
Le=
bens tiefſten Ernſt erfahren, nur wer des Daſeins ganze Schwere
ertragen, nur der kann and nur der darf von ganzem Herzen
fröhlich ſein. DasHerz gehört dazu!. Das iſt der
Schla=
raffe. Er kann es ertragen, wenn eine gewiſſe Preſſe, die auch
das Heiligſte zu beſchmutzen ſich verpflichtet hält, ihn ſchmäht
und mit ihm eines der heiligſten Güter der Menſchheit.
Der Hauptfeſttag einte die Teilnehmer am 10. Concilium in
der feſtlich geſchmückten Stadthalle zu Heidelberg zu einer
muſi=
kaliſchen Morgenfeier. Getragen vom
Melodienreich=
tum der wundervollen Schlaraffenlieder, durchbrauſten die
Orgel=
klänge die weite Halle, die atemlos Lauſchende bis auf den letzten
Platz füllten. Beethoven, Wagner, Grieg, Strauß, Reger,
Mo=
zart, Schubert kamen zu Wort in Spiel, Geſang und in Tanz.
Bu Allſchlaraffia zählen die beſten Künſtler deutſcher Zunge,
ſoweit ihr Künſtlertum ſich mit dem wertvollen Menſchen eint.
So werden alle künſtleriſchen Veranſtaltungen ausſchließlich mit
eigenen Kräften gegeben. Wir können uns hier die Wiedergabe
der ſchlaraffiſchen Namen der ausführenden Künſtler erſparen.
Es genügt die Feſtſtellung, daß auch dieſe muſikaliſche
Morgen=
feier eine hehre Weiheſtunde ſchlaraffiſchen Charakters war.
Am ſpäten Nachmittag — was niemand vorausſah, wenn
auch alle es erhofften — klärte der Himmel ſich auf und blaute
über den ernſt mahnenden Ruinen des Heidelberger Schloſſes,
einen Dom, der aus jedem Winkel, von jedem Platz aus ein
neues, immer wieder das alte überſtrahlende Bild im Ausblick
ſchuf. War ſo der Aufenthalt in den Ruinnen ſchon von tiefſter
Stimmung, ſo überſtrahlte der feſtliche Einzug der vielen
Hun=
dert Schlaraffenreiche weit alles, was dieſe ehrwürdigen Mauern,
die ſchon oft im Feſtesglanz erſtrahlten, wohl geſehen haben.
Es war der „feyerliche Einritt” aller am Konzil
teil=
nehmenden Legaten und Geleitsritter in Feſtrüſtung mit allem
Ordensſchmuck, der ein Bild gab von tauſendfältiger Farbigkeit,
von ſtrahlendem Glanz, deſſen lebenſprühendes Kolorit nur noch
überſtrahlt werden konnte von der Sonne, die es gleißend
ver=
goldete.
Für die Burgfrauen, =Maiden und =Knäpplein, deren viele
Hundert dieſes Schauſpiel mitgenießen durften, war eine
Tri=
büne errichtet. Die Ritter der Heidelberga hatten die ſchwierige
Organiſation des impoſanten, feierlichen Einritts ganz
ausge=
zeichnet organiſiert, die Abgeſandten und Geleitsritter der
ver=
ſchiedenen Reyche waren auf die Nebenhöfe und in den
Schloß=
ruinen verteilt, Fanfarenbläſer meldeten den Einzug der
ver=
ſchiedenen Reyche an, und dann ergoſſen ſich aus dem Dunkel
der Torbögen, aus dem Grün der Büſche wohlgeordnet, vielfach
mit alten ehrwürdigen Standarten, die Scharen der Ritter,
Junker und Knappen in ihrer vielgeſtaltenen und vielfarbenen
Feſtrüſtung: Mantel, Toga, Wappengewand, hin und wieder
allerdings unterbrochen von der ſchlichten Feierlichkeit des Fracks,
alle aber mit dem orden= und ahnenüberſäten Helm und breitem
Bandelier oder Schärpe angetan. Wurden ſchon die
Ankündi=
gungen durch die Herolde bei einzelnen Reychen mit ſtürmiſchen
Lulurufen begrüßt, ſo grüßten die einziehenden Reyche nicht nur
dieſe brauſenden Lulus, es ergoß ſich auch über den Feſtzug ein
Regen von Blumen, ſo daß ſchließlich die Nachfolgenden in des
Wortes beſtem Sinne über blumenbeſtreute Wege ſchreiten dürften.
Aus aller Welt, wo Deutſche wohnen und wo Deutſche ſich
unter dem Schlaraffenbanner zuſammenfanden, waren
Abge=
ſandte in mehr oder weniger ſtarken Fähnlein erſchienen.
Be=
ſonders herzlich begrüßte die Menge die Fähnlein aus den abge=
tretenen und beſetzten Gebieten, wie Metz, Straß!
aber auch die ausländiſchen, teilweiſe über die Albe!
den Ozean gekommenen Reyche, wie Baſel, Bern, 8ol
Wien, Cernauti (Bukowina), St. Gallen, Chiea99,
Cleveland, St. Louis, Waſhington, Hermannſtadt
Innsbruck, Milwaukee, Newark, New York, Philader=
City, Karlsbad, Kufſtein, Los Angeles, die Rehche
reich, Böhmen, Mähren, Jugoſlawien, Saraſeihe,
Zürich und viele, viele andere. Immer größer wut”
der Eingerittenen, die in dem weiten Schloßhol.""
ſtellung nahmen, immer dichter ward der Hof geſut
noch ergoſſen ſich neue Scharen aus allen Seiten L"
bis endlich der Herold der „Heidelberga” als Abſchlit
lichen Einritts deren Mutterreych und endlich zu. 2
Ganzen den Einzug der Recken der Allmuttel
knüdigte. Vom hohen Balkon herab ſchritten die *.
voran im Hermelinmantel unter einem von Lchls"
tragenen Baldachin Herrlichkeit Devaſt, umger."
Mitherrlichkeiten, den alten bewährten Führern. L
damit des ganzen Uhuverſums. Fanfarenblaſe.
Weg, dann folgten Maidlein, die Blumen auf del *
und unter dem toſenden Lulu= und Hochrufen de.
ſchritt dieſer Zug langſam und feierlich vorbei.”
dann zur Seite, wo die Roſtra errichtet war. 2
hielt Herrlichkeit Devaſt markig und weithin toſlen
ſprache, in der er kurz den Sinn ſchlaraffiſchen Slle
der Genugtuung ob des fruchtbaren Aufblühens.
nenden Gedankens Ausdruck gab und der Heidelye.”
Legaten, die an den ernſten Tagungen teilnehm.
Dank der hohen Allmutter ausſprach für die geleſle”
arbeit. Nach altem Brauch ergriff er dann Beſſh."
burg, dem Heidelberger Schloß, das für dieſe 2ſb
lich den Schlaraffen zur Verfügung ſtand, und
Lehen der gaſtgebenden Heidelberga. Keiner, Ne.
durfte, auch kein Profaner, konnte ſich wohl des ie.
erwehren, als zum hoch erhobenen Reychſchwer.
Ritter, Junker und Knappen den Schwur der Treue.
verſum und zur Almutter Praga leiſteten. Der ſe.
war damit beendet.
An den Einritt ſchloß ſich die Aufführung
pieles, gedichtet von Herrlichkeit Rodenſtein /S
profan: Amtmann Göbel) inmitten des Schloßyol
biel, das hiſtoriſchen Hintergrund hatte, in dem ume
der Liſelotte von der Pfalz, Viktor von Scheſſe.e
uſw. ſchlaraffiſches Tun und ſchlaraffiſche Lebensanſel
einverwoben war. Auch die Darſteller dieſes Feldt
weg Ritter und Burgfrauen der Heidelbergg, Re
er 234.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 23. Anguſt 1924.
Seite
14 Interpellationsdebatte in der Kammer.
1sf=½ des Kommuniſten Cachin gegen Herriot und den Dawesplan. — Herriot will die
ihrlicht als Austauſchmünze behandeln. — Vernichtende Kritik der Politik Poincarés.
Pa. 22. Aug. (Europapreß.) In der Kammer hat
e T ittag die Interpellationsdebatte über die Londoner
fere /degonnen. Im ganzen ſind 15 Redner vorgemerkt.
Ab= dneten waren zahlreich erſchienen, doch waren die
hau- bünen faſt vollſtändig leer.
Der=ikale Abg. Margaine erhielt als erſter das Wort.
Ge kwünſchte Herriot dazu, das
Schiedsgerichts=
ahre= as man früher ſchon vereinzelt vorgeſchlagen habe,
lger ert zu haben. Dadurch werde der Weltfrieden
ge=
ct. laube, daß der Dawesplan Frankreich Vorteile
brin=
wer. Immerhin ſei mit der Liſt Deutſchlands zu rech=
D. / bgeordnete fordert, daß Frankreich nicht, wie bisher,
lich die Reparationszahlungen zählen ſolle, ſondern
ver=
nm, vorher ſeine Finanzen zu ordnen; da eine
Vermeh=
der euern nicht möglich ſei, ſollten anderweitige
Einnah=
geſcen werden, beſonders durch Gründung des ſtaatlichen
icher— monopols. Er ſtellt weiter feſt, daß die heutige Po=
Fra ichs in allem durch die Lage beſtimmt ſei, wie ſie
diss Uhrbeſetzung geſchaffen wurde.
ie 2 xung habe für Frankreich, wie man die Dinge auch
etrasl möge, Verluſte gebracht: ſie ſei auch für
a8 — ererwachen des Alldeutſchtums und die nicht zu
berſa ben Widerſtände gegen den Sachverſtändigenplan
in Deutſchland verantwortlich.
Der amuniſtiſche Abg. Cachin folgt dem Redner.
rklä 5daß die Kommuniſten die Begeiſterung der Regie=
Sank) er nicht teilen. Es ſei vielleicht zu früh, wenn man
daßx Einigung mit England wieder hergeſtellt ſei. Ein
eis ſei der Brief Macdonalds über die
„imir der Ruhr. Durch dieſen Brief ſeien die
Lon=
er ſchlüſſe geradezu desavouiert worden.
Bries lle zum mindeſten einen unerfreulichen Vorgang dar.
der I.t möchte dieſe Angelegenheit ſofort richtig ſtellen
erklä daß der genannte Brief in London vor der
erzs ynung der Abkommen überreicht worden ſei.
dem jlttſchland und Frankreich durch ihren Briefwechſel
Stot uinkt zu der Ruhrräumung bekannt gegeben hätten,
ſich a. and berechtigt geweſen, ein Gleiches zu tun. Man
neii gedeſſen nicht von Unkorrektheit ſprechen.
ieſes klärung wird von der Oppoſition mit Proteſtrufen
nonry.
der :. . Cachin kommt darauf auf
3 Interview mit Schatzkanzler Snowden
„reches! Er erblickt darin den Beweis, daß der engliſche
Ka=
smuu ach wie vor dem franzöſiſchen und dem deutſchen
gengg t ſei. Er glaube nicht daran, daß durch den
Dawes=
udie Zöſiſche Reparationskaſſe gefüllt werde. Der Plan
cke 4 allem die Stabiliſierung der deutſchen Finanzen, d.
Resi tion Deutſchlands und nicht diejenige Frankreichs.
i lacu t, zu behaupten, daß durch die Londoner Konferenz
ache 2: Friedens gefördert worden ſei. Der Haß nehme
genn gu. Der Rüftungswettlauf habe wieder von neuem
nen.—n
errit erwidert auf dieſen Ausfall, daß England im
teil 1 den Waſhingtoner Verträgen 14 große Schiffe
ab=
hay
9. cin will ſich aber dadurch nicht beirren laſſen. Der
„2 erialismus habe auf keines ſeiner Ziele verzichtet.”
dors H habe noch vor kurzem das
Garantiever=
zpuekt des Völkerbunds abgewieſen.
Ame=
ſitzr re mächtige Flotte. Deutſchland denke an die Re=
und) ankreich unterhalte eine Armee von 700 000 Mann.
all iri r Welt bereite man ſich auf den Krieg vor. Der
sAnſei vom niedrigſten Klaſſenhaß dik=
Si gegen das internationale
Proleta=
gers ket, während das Bürgertum geſchont werde.
ie Srg wurde darauf unterbrochen, nachdem die
Kam=
ioch ploſſen hatte, nach der laufenden
Interpellations=
e ſichh* der Ratifikation des Lauſanner Vertrages zu
be=
gen.
n dei achmittagsſitzung nahm der nationaliſtiſche
Duu il als erſter das Wort. Er erkannte an, daß Her=
Loor verſucht habe, ſo viel als möglich zu gewinnen.
abed bertrieben, daß er Frankreich
geret=
abo Der Abg. warf Herriot beſonders vor, zu leich=
Her 1 8auf die Ruhr verzichtet zu haben. Er
gewüſ t, daß
Ruhr?. Austauſch gegen Vorteile in der Schuldenfrage
mt u en wäre. Zu dieſem Zwecke hätten die Gutſcheine
r Rei rtionsſchuld ein vorteilhaftes Austauſchgeld dar=
Herriot erwidert darauf, daß dies jetzt noch der Fall ſei.
England habe die Ruhrbeſetzung nie anerkannt.
Es wäre ſomit nicht möglich geweſen, England zu veranlaſſen,
die Ruhrbeſetzung als eine Austauſchmünze zu betrachten. Er
habe ſich nicht die Frage zu ſtellen, was die Ruhr als
Sicherheits=
pfand wert ſein könnte, da die Ruhr nicht aus
Sicherheitsgrün=
den beſetzt worden ſei. Er ſuche die Sicherheit Frankreichs darin,
daß er ſein Recht bei den Alliierten anerkennen laſſe. Da ſich
einige ironiſche Zwiſchenrufe erheben, erklärt Herriot, daß
Frank=
reich im Weltkrieg ebenfalls nur deshalb die Unterſtützung der
Alliierten gefunden habe, weil es das Recht auf ſeine Sicherheit
hätte.
Frankreich habe ſein Wort gegeben, daß die Ruhr nur
be=
ſetzt worden ſei, um die Ingenieurkommiſſion zu beſchützen.
Man müſſe ſomit nicht immer fordern, daß die
Nuhrbe=
ſetzung hätte als Austauſchmünze behandelt werden
können.
Der frühere Wiederaufbauminiſter Reibel
er=
klärte, daß er die Auffaſſung nicht teilen könne, wonach eine
Re=
gierung durch die Abmachungen der vorausgegangenen
Regie=
rungen gebunden ſei.
Léon Blums Abrechnung mit dem Poincarismus.
Der Sozialiſtenführer Léon Blum betritt darauf
die Rednertribüne. Er möchte zunächſt feſtſtellen, daß die
So=
zialiſten Recht hatten, als ſie die Ruhrbeſetzung im
vorherein als ein unglückſeliges Unternehmen
bezeichneten. Man habe dies in London geſehen.
Engiand fordert, daß ein Abenteuer wie die Ruhrbeſetzung
nicht mehr wiederholt werden dürfe, und Belgien hat
deut=
lich ſeine Verdroſſenheit über die lange Beſetzungsdauer an
den Tag gelegt.
Die herrſchende Rolle, die die Bankiers in
Lon=
don geſpielt haben, ſei allerdings ein Skandal, ſie ſei
aber eine direkte Folge der Ruhrbeſetzung, die
die deutſchen Finanzen ruinierte und die
fran=
zöſiſchen zerrüttet habe, ſo daß Frankreich wohl oder
übel vom guten Willen der Bankiers abhängig geworden ſei.
Seit zwei Jahren habe in der Welt infolge der Ruhrbeſetzung
ſich ein Gewitter gegen Frankreich angeſammelt, und Herriot
habe den Ausbruch dieſes Gewitters in London erleben müſſen.
Die Welt habe es Poincaré nicht verziehen, als
er nach Aufhören des paſſiven Widerſtandes
ſich weigerte mit den Deutſchen zu verhandeln.
Gleichwohl verſucht der Poincarismus heute, wieder den Kopf
zu erheben. Nach ſeiner Rückkehr aus London hat Herriot
we=
nigſtens die Genugtuung erlebt, daß der Geiſt des Eliſees nicht
mehr der gleiche iſt wie nach der Konferenz von Cannes. (
Donnern=
der Beifall auf der Linken, Proteſt auf der Rechten.) Heute ſei
ein guter Republikaner im Elyſee, der die Verfaſſung reſpektiere.
Man habe dies wahrhaft nicht zu bedauern.
Die Londoner Konferenz habe ſich verſammelt, um den
Poincarismus zu liquidieren. Die Poincariſten behaupten
zwar, daß der Plan Dawes ohne die Ruhrbeſetzung nicht
möglich geweſen ſei. Das Gegenteil ſei der Fall. Der
Plan Dawes ſtelle eine vernichtende Verurteilung des
Nuhr=
abenteuers dar.
Gerade infolge des Ruhrabenteuers habe Frankreich keine
an=
dere Wahl gehabt, als den Plan Dawes anzunehmen, denn
während Poincaré gefordert habe, daß an der geſamten
deut=
ſchen Reparationsſchuld nicht gerüttelt werde, laufe der Plan
Dawes letzten Endes auf eine Feſtſetzung dieſer Schuld auf 30
Milliarden Goldmark hinaus. Im Gegenſatz zu
Poin=
caré ſei er der Anſicht, daß der Plan die
end=
gültige deutſche Zahlungsfähigkeit feſtgeſetzt
habe. Man möge ſich jedoch nicht einbilden, daß
man von Deutſchland in 35 oder 40 Jahren noch
neue Annuitäten fordern könne. Frankreich
werde deshalb nur etwa 15 Milliarden
Gold=
mark von Deutſchland erhalten, um ſeine
Re=
parationen, Penſionen und ſeine
Kriegsſchul=
den zu bezahlen. Die Schuld an dieſem
Ver=
hängnis treffe einzig und allein Poincaré.
Dieſe vernichtende Kritik der Politik Poincarés, die zudem
noch in einem meiſterhaften Stil auseinandergeſetzt wurde,
machte auf die Kammer einen nachhaltigen Eindruck, ſo daß die
Oppoſition ganz vergaß, zu proteſtieren. Der Abgeordnete Blum
erklärte weiter, daß der Plan Dawes aber noch andere Nachteile
haben werde als die Reduktion der deutſchen Nebarationsſchuld.
Der Plan werde zur Hauptſache auf den Konſionenten und der
arbeitenden Bevölkerung laſten.
Der Plan werde mit großer Wahrſcheinlichkeit eine
Reduk=
tion der Löhne und eine Verlängerung der Arbeitszeit in
Deutſchland zur Folge haben.
Gegenüber dem Plan Dawes ſtehe der Plan Bonar Laws, den
Poincaré am Vorabend der Ruhrbeſetzung verächtlich abgewieſen
habe. Der Plan Bonar Laws habe zwar die gleichen Annuitäten
vorgeſchlagen, aber der Geldzins ſei damals billiger geweſen.
Der Goldbeſtand Deutſchlands ſei noch nicht durch den paſſiven
Widerſtand verſchleudert worden. Der Gegenwartswert der
an=
gebotenen Summe ſei höher geweſen als heute. Außerdem habe
der Plan Bonar Laws die Kriegsſchulden in einem für
Frank=
reich günſtigen Sinne gelöſt. Faſt ohne Prüfung und ohne
Rück=
ſicht auf die Loyalität Bonar Laws ſei ſein Plan abgelehnt
wor=
den, und zwar nicht etwa, weil er dem Verſailler Vertrag
zu=
widerlaufe, ſondern weil Poincaré von vornherein die Abſicht
hatte, die Ruhr zu beſetzen.
Die Frage, ob das Londoner Abkommen eine Reviſion des
Verſailler Vertrages darſtelle oder nicht und ob die
Reparations=
kommiſſion ihrer Vollmachten beraubt worden ſei, habe
über=
haupt nur noch untergeordnete Bedeutung. Die
Reparations=
kommiſſion habe übrigens ſchon im Jahre 1921 auf ihre
Befug=
niſſe verzichtet, als ſie es zuließ, daß die Regierungen die
Repara=
tionsſchuld auf einer ganz anderen Grundlage feſtſetzten, als ſie
ſie vorgeſchlagen hatte.
In Tat und Wahrheit habe Frankreich Intereſſe daran, ſich
vom Verſailler Vertrag zu befreien.
Nachdem durch den Plan Dawes die deutſche Reparationsſchuld
effektiv reduziert worden ſei, müſſe Frankreich eine Erhöhung
ſeines Prozentſatzes anſtreben, um wenigſtens einen Teil an den
Wiederaufbau=Ausgaben beſtreiten zu können. Wenn es aber
an das beſtehende Regime nicht rühren laſſe, werde ihm dies zu
ſeinem Schaden unmöglich ſein.
Blum beglückwünſchte Herriot, Frankreich die ſcheußliche
Maske abgenommen zu haben, die bisher ſein Geſicht verdeckte.
Die Sozialiſten danken Herriot ebenfalls dafür, es verſtanden
zu haben, eine Bewegung europäiſcher Solidarität geſchaffen und
den Frieden aufrecht erhalten zu haben.
Die Welt ſei kriegsmüde. Was der vertiefte Wunſch des
franzöſiſchen Volkes ſei, habe man in den letzten Tagen bei
der Rückkehr Herriots aus London geſehen, als Tauſende
von Perſonen Herriot bei ſeinem Eintreffen mit dem Ruf
empfingen: „Vive 1a Paix!”
Blum verließ darauf die Tribüne unter dem Beifallsſturm
der Regierungsparteien. Alle Abgeordneten der Linken hatten
ſich erhoben und applaudierten während mehrerer Minuten in
einem wahren Delirium.
Nach dem Abg. Blum ſprach der konſervative Abg.
Grandmaiſon, der auf die Ausführungen Herriots
ant=
wortete.
Um 8 Uhr 10 vertagte ſich die Kammer, um heute abend
10 Uhr zu einer Nachtſitzung zuſammenzutreten.
Paris 22. Aug. (Wolff.) Auf eine Anfrage erklärte
Her=
riot über die künftigen Handelsverhandlungen
mit Deutſchland, über die er in London gewiſſe
Verpflich=
tungen übernommen haben ſollte: Ich habe einfach während
der Londoner Verhandlungen Macdonald von den Vorſchlägen
Mitteilung gemacht, die mir zugegangen waren. Ich habe das
aus Loyalität getan. Das iſt alles.
Por der Ratifizierung des Lauſanner Vertrags
durch Frankreich.
Paris, 22. Aug. (Wolff.) Im Namen des
Kammer=
ausſchues für Auswärtige Angelegenheiten verlangte Franklin
Bouillon im Einverſtändnis mit der Regierung, daß die morgige
Vormittagsſitzung der Beſprechung des Lauſanner
Ver=
trages gewidmet werde. Herriot erklärte dazu, daß die
be=
ſchleunigte Ratifizierung dieſes Vertrages, der zwar nicht das
Werk der gegenwärtigen Regierung ſei, im nationalen Intereſſe
liege. Wenn die Ratifikation des Vertrages erſt im Oktober
oder November erfolge, dann werde Frankreich auf dem Plan
er=
ſcheinen, wenn gewiſſe Stellungen ſchon genommen wären. Auch
der Senat werde, wenn die Kammer ſich mit dem Vertrag
be=
ſchäftige, das gleiche tun. Es wurde dann beſchloſſen, nach
Abſchluß der London=Debatte den Vertrag zu beſprechen.
Beſuch Herriots und Macdonalds in Genf.
Paris, 22. Aug. (Wolff.) Wie gemeldet wird, verſichert
man an amtlicher Stelle, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident
Herriot ſich am 3. September nach Genf begeben wird,
und zwar wahrſcheinlich in Begleitung von Macdonald. Die
beiden Regierungshäupter würden an der allgemeinen
Beſpre=
chung teilnehmen.
ſich E hließlich Schlaraffen. Die Aufführung verfehlte
ſem gartigen Rahmen nicht der tiefen Wirkung.
ſhre I n goldenen Strahlen ergoß die Sonne noch
ein=
über feſtliche Bild, dann zerſtreuten die Scharen ſich
n Hei erger Faß=Keller und das Bandhaus, wo Atzung
Laburz’ ngenommen wurde. Die begüterten
Schlaraffen=
r „AI) rikas” hatten das Heidelberger Faß mit köſtlicher
füllesl Fen, die den Konzilteilnehmern geſpendet wurde. So
ngen. Stunden ſchnell bis zum Eintritt der Dunkelheit.
fa-u riefen die Ritter und Burgfrauen wieder ins
in Burghof, wo ſich ihnen abermals ein herrliches
entkerl auſende von roten und weißen Lampions waren
ndet, . mit einem weiteren Fanfarenſtoß und
Böller=
erſtrohn die inneren Mauern der Ruine in bengaliſchem
und — lut geſenkt, daß ſich die Silhouette der Ruine in
Gluzlid das Ganze wieder am dunkeln Nachthimmel
tend O. —hnete, ein Bild von unendlich tief eindrucksvoller
nb
Das — chland=Lied quoll wie von ſelbſt jedem über die
es Aazſte zum Nachthimmel empor, gleich einem
feier=
ch4” und wie ein Gelübde klang auch der feierliche
Araga=Liedes, deſſen letzte Strophe:
* von Mund zu Mund voll es erbrauſen,
durch alle Lüfte es ſauſen,
es durchtoſen Teuteburgs Saal,
geloben uns allzumal:
Braga, Dir gilt das letzte Lulu,
We rſe Mutter, Stern des Uhu.”
Den SB des Feſttages bildete der feierliche Zug
licher rehmer und Gäſte zum Scheffeldenkmal.
lange / mit den leuchtenden Fackeln durch die Nacht bot
weiten) r wundervolles Bild. Das Rondell vor dem
ffeldenw genügte nicht, die Tauſende zu faſſen, es mußten
Zugang) ge mit hineinbezogen werden. Dennoch herrſchte
loſe S8, als Herrlichkeit Fichte vor das Denkmal trat und
mer mi gen, poeſiedurchwobenen Rede die eingangs
be=
erwäl) Gedanken den Schlaraffen vermittelte. Herr=
Wit Rooſ ein von der Tarimundis ſprach einen kurzen,
ſaften og auf Gaudeamus, und Ritter Rezitator (Prof.
at Behel 4) brachte eine auf „Alt=Heidelberg, du feine”
ab=
nmte 2 aung zu Gehör. In weiteren ſchlaraffiſchen
An=
hen wri. Gaudeamus gefeiert, dann bewegte ſich der Zug
eicher ſe, zum Schloßhof zurück, wo die Fackeln
zu=
nengefril ri wurden.
Wer den glücklichen Gedanken faßte, aus dem Kreiſe der
frohen Zecher ſich loszulöſen, konnte von der Schloßterraſſe zu
Füßen der Ruine Heidelberg in tauſendfältigem Glanze
nächt=
licher Beleuchtung liegen ſehen, durchzogen von dem ſilbern
ſchimmernden Lauf des Neckars, und genoß ein Bild von
roman=
iſcher Schönheit, wie es eben nur „Alt=Heidelberg, die feine‟
vermitteln kann.
M. Str.
Neue Jugendbücher.
Ein ſehr wertvolles Buch für die heranwachſende männliche Jugend
iſt „Der Fährmann” ein Buch für werdende Männer, Herausgabe
von Dr. G. Keckeis (mit drei farbigen und vier ſchwarzen Tafeln,
90 Textzeichnungen). Verlag Herder u. Co., G. m. b. H., Freiburg, im
Breisgau. Ein umfangreiches Buch von durchweg ernſt zu nehmendem
reichem Inhalt. Der Fährmann ſoll nach dem Vorwort, und er dürfte
dazu tatſächlich berufen ſein, einen Jüngling herüberholen aus dem
Jugendlande ins große tätige Leben und dieſe Ueberfahrt ermöglichen
und erleichtern durch die Strömungen mancherlei Art, die den jungen
Mann im haſtenden Leben ergreifen und abtreiben können von dem,
was ihm und unſeres Volkes Zukunft not tut. So iſt es ein Bauwerk
an unſerer Jugend und dadurch an der Wiedergeſundung des deutſchen
Volks. Keine vädagogiſchen oder gar dogmatiſch trocknen Lehren gibt
dieſes Buch. Es iſt eine intereſſante und ſpannende Lektüre, die
ſchein=
bar ungewollt und unabſichtlich zum ſicheren Führer wird. Lebendig
wie eines Freundes herzhaftes Beiſpiel und einprägſam wie eines
weitblickenden Vaters erfahrungsreiche Erzählung. Der jugendliche
Leſer wird durch die weite Welt geführt, mit Heldenlegenden
berühm=
ter Seefahrer bekanntgemacht, lernt Kamerun, Tibet und Neuſeeland
uſw. kennen, er wird dann weiter durch die Heimat geführt, in der
Natur heimiſch gemacht, lernt aus Vergangenheit die Gegenwart und
die Notwendigkeit der Zukunft kennen, um ſchließlich in das Seeliſche
eingeführt zu werden, dann mit Körperkenntniſſen und Körperpflege,
Geiſtesbildung vertraut gemacht, um endlich den Abſchnitt über
Tech=
niſches zu lernen und zu vollenden. Alles das wird gegeben in
Er=
zählungen, Sagen und lebendigen Darſtellungen. „Der Fährmann”
ſollte bei jeder Gelegenheit als Geſchenkbuch für unſere Jungen und
Jünglinge in engere Wahl gezogen werden.
M. St.
„Kleine Brauſeköpfe” ſtellen ſich in der Schülergeſchichte
von R. P. Garrolt vor (Verlag Herder u. Co., Freiburg i. Br.).
Zwar handelt es ſich um angelſächſiſche Schülertypen, aber letzten Endes
iſt Jugend überall Jugend und das fein beobachtende Buch, pſychologiſch
durchdacht, iſt eine feſſelnde Lektüre für Junge und Alte. Die ewigen
Gegenſätze zwiſchen arm und reich, vornehm und niedrig, unter denen
unſere Jugend immer zu leiden haben wird, erfahren hier eine ſehr
feine und ausgleichende Behandlung.
Ein Märchen, ein luſtiges und lehrreiches für kleine und große
Kinder, iſt „Die Geſchichte vom hölzernen Bengele (nach
C. Collodi, deutſch bearbeitet von Anton Grumann. Herder u.
Co., Freiburg i. Br.). Das hölzerne Bengele iſt ein Hampelmann, der
durch Schickſalsbeſtimmung lebendig wird, und nun eine höchſt
eigen=
artige und abenteuerliche Fahrt durch das Leben antritt, der zunächſt
ein Taugenichts iſt, und dann, nachdem er ſich endgültig gebeſſert, zu
einem wirklichen, dann aber auch braben und ordentlichen Jungen wird.
Flott und feſſelnd geſchrieben, iſt das Buch eine ebenſo eigenartige wie
wirkungsvolle Lektüre für die Jugend.
„Sonnentage‟. Nonnis Erlebniſſe auf Island von Jon
Svenſfon (Verlag Herder u. Co., Freiburg i. Br.), iſt ein ganz
köſt=
liches Buch, wohl für die Jugend geſchrieben, aber in ſeiner ganzen
Auffaſſung und pſychologiſchen Durchführung eine auch Erwachſene
feſſelnde Lektüre. Ein Buch, das nicht nur im Titel die Sonne führt,
ſondern das ſonnig erhellt wird und Sonne ausſtrahlt in ſeinem
gan=
zen ſchlicht und innig geſtalteten Inhalt; ein Stück Volkskultur, das uns
Geiſtes= und Weſensart der Nordlandbewohner warm erſchließt.
„Patria” eine Erzählung aus der iriſchen Heldenzeit (Verlag
Herder u. Co., Freiburg i. Br.), wendet ſich an die reifere Jugend.
Heinrich Federer gibt in dieſem kleinen, ſchön ausgeſtatteten
Werk=
chen einen erſchütternden Abſchnitt aus dem Freiheitskampf der Iren
gegen die Bedrückung der Briten. Ein ernſtes Büchlein, das uns mehr
ſagt, als ſein Inhalt geben will, und das unſerer Zeit geſchenkt zu
haben, vaterlänädiſches Verdienſt iſt.
Beſchäftigungsbücher für die Jugend, ſind immer
brauchbare und empfehlenswerte Neuerſcheinungen. Der Verlag Otto
Maier, Ravensburg, iſt von jeher beſtrebt geweſen, durch ſeine
Be=
ſchäftigungsliteratur „Spiel und Arbeit der Jugend” auch die
modern=
ſten techniſchen Errungenſchaften in leicht faßlicher Weiſe zu vermitteln.
Radivo iſt heute Trumpf, und welcher Junge hat nicht ſchon begonnen,
mit mehr oder weniger koſtſpieligen Hilfsmitteln, einen Radioapparat
ſelbſt zu bauen. In dieſer Anleitung zur Selbſtherſtellung eines Audion=
(Einröhren=)Gerätes zum Abhören von Rundfunkkonzerten, Vorträgen
uſw. geht der Verlag den Selbſtherſtellern von Radioapparaten
dankens=
wert zur Hand. Das Werkchen iſt klar und zuverläſſig geſchrieben, mit
Modellbogen und Zeichnungen ausgeſtattet und ermöglicht es auch den
jüngeren Baſtlern, ſicher zum Ziel zu kommen. Materialkoſten ſind
gering (einige Mark). Im erſten Teil des Heftes iſt die Theorie, im
zweiten die Bauanleitung gegeben. Das Heft gehört in jedes tüchtigen
Jungen Hand.
Unendlich viel weiter geht Hanns Günther, der bekannte
tech=
niſche Schriftſteller, in ſeinem Beſchäftigungsbuche „Was fange ich
an” (Verlag Raſcher u. Co., Leipzig). In dieſem Buche, an dem Prof.
Dr. Brunne, Dr. Kuphal, Dr. Stäger und Hans Vatter mitgearbeitet
haben, führt der Verfaſſer die Jugend hinaus in die Ferne, mit der
ſelbſt herzuſtellenden Kamera durch Sternenweiten am Himmelszelt,
mit Anweiſungen zum Zurechtfinden am Sternenhimmel, zur
Beobach=
tung der Planeten uſw. uſw. Im zweiten Teil wird die Freundſchaft
mit Tieren gepflegt, werden Anleitungen gegeben zur. Selbſtherſtellung
und Einrichtung eines Aquariums zum Beobachten von Ameiſen im
Zimmer. Iſt der Sommer vorüber und zwingt der Winter, lange
Abende im Zimmer zu verbringen, ſo können dieſe ausgefüllt werden
durch Bauen von Elektrizitätsapparaten, Flachboot, Kaleidoſkop,
Funk=
ſtation, von Spielen, von allen möglichen elektriſchen Experimenten;
auch die Gefahren der Elektrotechnik werden geſchildert, kurzweilige
Mathematik getrieben, mathematiſche und Zahlenrätſel und Spiele
er=
dacht, und in der umfangreichen letzten Abteilung eine ganze Anzahl
unterhaltender und belehrender Experimente und Zauberkunſtſtücke
ge=
zeigt. Dies Buch wird jedem Jungen, jeder Veranlagung etwas bringen.
N. St.
Mi.
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Ernſt
Bedin
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lun
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Auguſt 1924.
Rummer
Der Kampf um die Handelsverträge.
Gegen die Intrigen der franzöſiſchen
Schwerinduſtrie und Hochfinanz.
London, 22. Aug. (Wolff.) Macdonald, der
gegen=
wärtig außerhalb Londons weilt, hat dem „Daily Expreß”
folgendes Telegramm geſandt: „Was den
Handelsver=
trag angeht, ſo ſind unſere beteiligten Departements angewieſen
worden, Berichte vorzubereiten, und Herriot hat
ſich verpflichtet, mir die Vorſchläge, die er Deutſchland
machen wird, zu unterbreiten, damit ich meine
Be=
merkungen dazu machen kann.”
„Daily Expreß” ſagt dazu, es ſei jetzt offenbar, daß
Mac=
donald die Auffaſſung Snowdens teile, wonach
der Plan eines deutſch=franzöſiſchen
Handelsver=
trags eine ernſte Bedrohung der britiſchen
Han=
delsintereſſen bedeute.
Der politiſche Korreſpondent des Blattes bemerkt,
Macdo=
nalds Telegramm werfe Licht auf die verſchleierte Andeutung, die
er in ſeiner Schlußrede auf der Londoner Konferenz gemacht
habe, indem er ſagte, es würde von gewiſſen
internatio=
nalen Kombinationen der Verſuch gemacht werden,
unter Anwendung der Waffe des politiſchen
Drucks die allgemeinen Intereſſen ihren
eige=
nen unterzuordnen. Die Verteidigung nationaler
Inter=
eſſen und nationaler Wohlfahrt gegen ſolche Schritte müſſe von
den demokratiſchen Regierungen ſehr ſorgfältig erwogen und
mit Energie durchgeführt werden. Dieſe Erklärung Macdonalds,
ſagt der Korreſpondent, ſtehe in engem Zuſammenhang mit
Snowdens ſpäter erfolgter Erklärung über den möglichen
Schaden, der der engliſchen Textil= und Eiſeninduſtrie durch den
franzöſiſch=deutſchen Vertrag entſtehen könnte.
Anſchließend an das Telegramm Macdonalds und das
In=
terview mit Loucheur ſchreibt „Daily Expreß” in
ſeinem Leitartikel: „Es iſt ſeit langem bekannt, daß eine
mäch=
tige Gruppe von franzöſiſchen Induſtriellen den
Plan ſchmiedet, in Deutſchland wichtige
kommer=
ziellle Vorteile zum Nachteil anderer Länder,
vor allem Großbritanniens, zu erlangen. Zu dieſem Zweck hat
ſie beſchloſſen, das Verſprechen der früheren, Räumung
des Ruhrgebiets, zu benützen, um
Handelskonzeſ=
ſionen von Deutſchland herauszuholen. Die Ziele
der Gruppe ſind nationaliſtiſch und ſelbftſüchtig. Sie hatte
ge=
vollt, daß die Bedingungen dieſes Vertrags
Groß=
britannnien gegenüber geheimgehalten, werden
ſollten. Hierin liegt ein ausreichendes Anzeichen für die
Be=
drohung der britiſchen Intereſſen. Herriot hat, indem er ſich
einverſtanden erklärte, Macdonald die Bedingungen vor
Unterzeichnung des Vertrags mitzuteilen, mutig
gehan=
delt. Hierdurch ſind die Berechnungen der
Induſtrie=
magnaten über den Haufen geworfen und bewieſen
worden, daß Herriot ein treuer Freund der
En=
tente iſt.”
Loncheur will einen Handelsvertrag mit Deutſchland.
London, 22. Aug. (Europapreß.) Der Daily
Ex=
preß” veröffentlicht ein Interview, das Loucheur
ſei=
nem Pariſer Korreſpondenten erteilte. Loucheur erklärte:
Snowden hat einen großen Irrtum begangen,
als er von meiner Anſicht ſprach. Wenn er der Unterredung
bei=
gewohnt hätte, die ich mit Herriot hatte, ſo wüßte er, daß ich
mich immer einer franzöſiſchen Kontrolle der
deut=
ſchen Induſtrie widerſetzt habe. Ich habe ſagen hören,
daß auch Herriot nicht zuerſt mit dem Vorſchlag eines
franzöſiſch=
deutſchen Handelsabkommens hervorgetreten iſt. Vor dem
Kriege hatten wir einen Handelsvertrag mit
Deutſchland. Dieſer Vertrag muß erneuert
werden. Die Deutſchen bedürfen unſer; wir
bedürfen ihrer. Snowden ſagte Dinge, die der Wahrheit
zuwiderlaufen, wenn er verſichert, daß ich ein deutſch=franzöſiſches
Abkommen deshalb wünſche, um England zu ruinieren. Ich
habe in den Jahren 1919—1921 verſucht, einen Handelsvertrag
zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Induſtrie
auszuar=
beiten, insbeſondere für die Metallwareninduſtrie. Aber mein
Vorſchlag iſt nicht angenommen worden.
Meine perſönliche Anſicht über das Londoner
Abkom=
men iſt, daß dieſes nicht blendend, aber auch nicht
gerade ſchlecht iſt. Es iſt wenigſtens etwas erzielt worden.
Ich bin der Meinung, daß der Plan Dawes praktiſch verwirklicht
werden kann.
Snowden gegen die Verlängerung der
deutſchen Sachlieferungen.
New York, 22. Aug. (Europapreß.) Die World
veröf=
fentlicht ein Interview des engliſchen Schatzkanzlers, Snowden.
Snowden erklärte, daß er und ſeine Freunde alles tun würden,
um zu verhindern, daß die deutſchen
Sachlei=
ſtungen an Frankreichüber das Jahr 1930
fort=
geſetzt würden, und daß Frankreich eine Kontrolle über
die deutſche Induſtrie erlangen würde, nicht einmal über
die Induſtrie, die für die Vorbereitung des Krieges
die=
nen könnte. Er gedenke die Fragen der Kriegsſchulden als
Lock=
mittel anzuwenden, um die genannten Ziele zu erreichen.
In Paris gibt die vorſtehende Erklärung Snowdens zu
ernſten Kommentaren Anlaß. Der „Matin” ſchreibt:
„Wenn der Wortlaut der Unterredung richtig iſt, ſo folgert
dar=
aus, daß der engliſche Schatzkanzler ganz einfach die Abſicht hat,
das Londoner Abkommen zu ſabotieren.
Die deutſch=belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
TU. Paris, 22. Aug. Der belgiſchen Delegation, die mit
der Führung der Verhandlungen beauftragt wird, wird ein
Sach=
verſtändiger zur Wahrung der Intereſſen des Großherzogtums
Luxemburg und andere Sachverſtändige beigegeben, die das
Induſtrielle Zentralkomitee Belgiens, die Intereſſen des
Ant=
werpener Hafens und die der verſchiedenen Handelskammern
ver=
treten ſollen.
Herriots Ausführungen über die Militärkontrolle.
Berlin, 22. Aug. Ueber die geſtrigen Ausführungen des
fran=
zöſiſchen Miniſterpräfidenten in der franzöſiſchen Kammer über die
Lon=
doner Konferenz iſt der authentiſche . t in Berlin zur Zeit noch nicht
eingegangen. Nach den Privatmeldungen der Preſſe ſind einige darin
wiedergegebene Stellen der Rede irreführend. So geht aus der einen
Darſtellung hervor, daß Herriot davon geſprochen habe, die Frage der
Militärkontrolle ſei auf der Konferenz zur Beſprechung gekommen. Wie
wir von zuſtändiger Stelle erfahren, trifft dieſe Behauptung nicht zu.
Die Micum verlangt neue Verhandlungen.
Eſſen, 22. Aug. Wie die „Bergwerkszeitung” meldet, hat
die Micum die Sechſerkommiſſion zu neuen
Beſprechun=
gen auf heute eingeladen. Die Sechſerkommiſſion hat jedoch um
Verlegung dieſes Termins gebeten, da ſie ſeitens der deutſchen
Regierung noch nicht informiert werden konnte, wie ſich die Frage
der Reparationslieferungen nach dem Ergebnis von London zu
geſtalten habe.
General Calles in Oeutſch
Der Beſuch des mexikaniſchen Präſit.
Hamburg, 22. Aug. Der mexikaniſche Präſider
Calles hat geſtern dem Bürgermeiſter, Dr. Peterſen, de
und einer Anzahl geladener Gäſte ein Feſteſſen gegebe
Calles begrüßte die Gäſte in ſpaniſcher Sprache und gab ab=
Freude über den herzlichen Empfang Ausdruck, den
Hamb=
reitete. In ſeiner Antwort wies der Bürgermeiſter Dr.
die tiefe und ehrliche Sympathie hin, die das deutſche und
Volk miteinander verbänden. Beide Völker hätten das gleich
innerhalb des Volksganzen ſowohl wie auch in internat
ziehung das egoiſtiſche Gewirr durch die ſieghafte Stimm
lichkeit in immer ſteigendem Maße zu übertönen. — An
ſchloß ſich eine Beſichtigung des Tropeninſtituts und ei
vortrag über die verheerenden Seuchen, die in Mexiko durch
im beſondenen verurſacht werden und an deren Bekämpfung
Forſcherarbeit einen hervorragenden Anteil hat. Calles
hochbefriedigt über das Geſehene und erklärte, er werde
nahme der Präſidentſchaft ſeine ganze Kraft dafür einſe
deutſchen Beſtrebungen zur Beſeitigung dieſer furchtbaren (
fördern. Er kündigte ferner an, daß er die meri
Aerzte zu ihrer Ausbildung an das Tropeninſtitut entſ
Der Empfang in Berlin.
Präſident Calles iſt heute in Berlin auf dem
Leh=
eingetroffen. Zu ſeinem Empfang war Reichspräſident Eb
lich anweſend. Ferner hatten ſich eingefunden: Reie
Marx, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann,
des Auswärtigen Freiherr von Maltzahn, der preußi
präſident Braun, der Polizeipräſident von Berlin Richt
Oberbürgermeiſter von Berlin Boeß. Auf dem Bahnho
Ehrenkompagnie der Reichswehr aufgeſtellt. Heute nachm
Präſident Calles dem Reichskanzler in Begleitung des G.
einen Beſuch ab.
General Calles hat an den Allgemeinen Deutſe
ſchaftsbund in Berlin folgend. Telegramm gerichtet:
europäiſchen Bodens begrüße durch Ihre Vermittelung
Arbeiterverbände auf das herzlichſte und wünſche unſeren B.
Arbeitern dieſes Landes, Wohlergehen und Erfolg in ihr
Arbeiten.”
Heute nachmittag 5 Uhr ſtattete Calles dem Reichsb
ten in Begleitung des Geſandten Will einen Beſuch ab.
8 Uhr findet beim Reichspräſidenten zu Ehren Calles ein
ſtatt, zu dem Einladungen an eine größere Anzahl hervorre
ſönlichkeiten ergangen ſind. Die Gemahlin und der Soh
denten werden morgen in Berlin eintreffen. Morgen ſt
nach Potsdam vorgeſehen. Montag mittag findet bein Re
des Auswärtigen ein Frühſtück ſtatt.
Hindenburg=Empfang in Pillau und Kö
Königsberg, 22. Aug. Von Zoppot kommend
dem Dampfer „Odin” Generalfeldmarſchall von Hinde=
344 Uhr in Pillau ein, wo er von den dortigen Marine
dem Kommandeur des Wehrkreiſes I und einer grof
ſchenmenge begrüßt wurde. Im Offizierskaſino erwid
denburg auf eine Anſprache des Kommandanten der
ſtation etwa folgendes: „Vielen Dank für den herzlick
fang. Ich ſtehe, wie Sie es gewiß begreifen werden,
Herzens vor Ihnen, und ich freue mich, wieder her
Gerne weile ich in Ihrer Mitte. Auch bei den jetzger
ſchweren Zeiten dürfen wir nicht verzagen. Es mut
werden, und mit Gottes Hilfe wird es anders werden
kurzem Aufenthalt, fuhr der Generalfeldmarſchal 1
5 Uhr nach Königsberg weiter. Auch hier hatte ſich
Bahnhof eine rieſige Menſchenmenge verſammelt die
freier Oſtpreusens lebhafte Huldigungen darbrachte.
der Militär= und Zivilbehörden begrüßten den dn
marſchall, der ſich unter dauernden jubelnden Zuſe ?
völkerung in ſein Quartier begab.
23. bis 28. Auguſt im Beſſunger Orangeriegarten
A
OT
Ausſtellung von Lebensmitteln / Genußmitteln
Gebrauchsgegenſtänden / Oberheſſ. Handweberei
den 23. August, nachmittags 3 Uhr
Jeden Tag Konzerte um 4 und 8 Uhr, ausgeführt vom
Phil=
harmoniſchen Orcheſter u. Leitung von Obermuſikm. Hausfe
HLNLELI AAITAILEEI A
[ ← ][ ][ → ]Da mer 234.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Auguſt 1924.
Seite 5.
Sus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Auguſt.
Handelsſchau 1924.
T bereits mehrfach mitgeteilt, veranſtaltet der
Landes=
erba;ſes heſſiſchen Einzelhandels vom 23. bis 28. Auguſt im
ran g garten eine großzügig angelegte Ausſtellung, vor
llem / Lebensmittelbranche und der damit verwandten
Fabri=
itiom; eige. Namen wie „Helvetia”=Groß=Gerau, Stoltenkamp,
iefer: y, Jakobi A.=G., Korbus Darmſtadt, Frank Ludwigs=
Zurg, inefeld Frankfurt, Scharlachberg Bingen, Henkel u. Co.
Jſetzt 1 den an Frankfurter und Leipziger Meſſen
erinnern=
n Sden. In der kleineren Halle wird ein Webſtuhl im
etrie / Zeigt werden. Im Garten finden während der Dauer
r Arllung Konzerte ſtatt, die von dem Philharmoniſchen
rcheſ— unter Leitung des Obermuſikmeiſters Hauske
ausge=
hrt den. Der Beginn der Konzerte iſt für Samstag, den
„ ur Sonntag, den 24., auf nachmittags 4 Uhr und abends
Uhr geſetzt. Der Beginn an den nächſten Tagen wird noch
kann egeben. Am Montag abend iſt nach Einbruch der
unke ein Feuerwerk geplant. (Nähere Veröffentlichungen
den Teszeitungen.) Mit der Ausſtellung verbunden iſt eine
ſoma a, die in der kleinen Halle untergebracht iſt, auf die
ſond aufmerkſam gemacht wird.
Es as erſte Mal, daß in Darmſtadt eine derartige
Lebens=
ſttelſ—” veranſtaltet wird, ſo daß es dem geſamten
Darm=
dter blikum unbedingt empfohlen werden kann, die Ge=
ſüſſer), Sunlicht Mannheim, Maggi und Kathreiner Berlin
ſigenh dem Laien, daß erſte Firmen aus ganz Deutſchland
e Allung beſchickt haben. Eine große Zahl dieſer
Aus=
eller d auch an das Privatpublikum Koſtproben ihrer
Er=
ugns abgeben. Beide Hallen im Orangeriegarten ſind voll
jenhe es Beſuches einer ſolchen Ausſtellung nicht
vorüber=
hen — aſſen, (Siehe Anzeige.)
* ung des Generals Frhr. v. Heyl und ſeiner Gattin
rch d— eſſiſche Künſtlerſchaft. Anläßlich des 80. Geburtstages
8 Ge ils Freiherrn v. Heyl hat der Ortsverein Darmſtadt
„Aneinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchafti (gegr. 1856)
ſem— ſeiner Gattin Doris, Freifrau v. Heyl, geb. Stein,
Er iung zu Ehrenmitgliedern überreicht. Die gleiche
rung trde den Genannten durch die „Freie Vereinigung
rmſt r Künſtler”, der größten Gruppe heſſiſcher Maler und
dharx erwieſen. Die Ehrenurkunde der Kunſtgenoſſenſchaft
ein T terwerk von Profeſſor Albert Hartmann, hier, Buch=
„derak von Otto Weitz. Die Urkunde der „Freien
Vereini=
ſig 2— ſtädter Künſtler” wurde in Offenbach durch das
Mit=
ed de sereinigung, Maler Ludwig Enders, Lehrer an den
hniſch* Lehrwerkſtätten, hergeſtellt.
— 2 esbibliothek. Am Dienstag, den 26. Auguſt, iſt die
desbrathek wegen baulicher Veränderungen für das Publikum
ſchl= en.
— Snerſpielzeit Bruno Harprecht. Heute beginnen die vier
ſchis vorſtellungen für Eliſabeth Horn, die
be=
amu ntag Darmſtadt verlaſſen muß, um ihr neues Engagement
den 2 merſpielen Hamburg anzutreten. Die geſchätzte Künſt
in
lt hero and morgen noch die Eliſabeth in Sudermanns Schauſpiel
lück Winkel” und die Anna Stabrin in Schmidts reizendem
tſpiel Tur ein Traum”. Beides ausgezeichnete Rollen, die für
ſo eitige Künſtlerin wie Eliſabeth Horn als Abſchiedsrollen
nders: ignet erſcheinen, weil ſie ganz gegenſätzlicher Art ſind. Die
ndvora ungen beginnen um 7½ Uhr, die Nachtvorſtellungen um
Uhrri elephoniſche Kartenbeſtellungen können nur noch bis heute
ag 121 r angenommen werden. — „Die ſelige Exzellenz”,
Luſtſ ü aus der guten, alten Zeit von Rudolf Presber (dem Ver=
* vor0 Zallerina des Königs) und Leo Walter Stein, erlebt am
ntah bend (Mietvorſtellung) ſeine Premiere. Bruno Harprecht
elbſt-. Regie und ſpielt eine der Hauptrollen, neben ihm Frieda
ſelsher= Is Gaſt, Hetta Hiltrop, Robert Fitz, Franz Sauer, Paul
erſen. Gaſt und das geſamte Perſonal.
— Dic/erband Heſſiſcher Regimentsvereine ſchreibt uns: Wir
ge=
ten unu rf dieſem Wege all denen unſeren kameradſchaftlichſten und
zlichſtes ank zu ſagen, die uns geholfen haben, die Erinnerungsfeier
Orangl garten trotz unfreundlicher Witterung ſo zu geſtalten, daß
ein u chönen Erlebnis wurde. Unſer ganz beſonderer Dank gilt
Kara ben des Ausſchuſſes für ihre wochenlangen Mühen, aber
den 1 iligten Geſchäftsleuten, Brauereien, Behörden, dem
Be=
envers =hemaliger Militärmuſiker und allen Vereinen, die an
teilnahmen; ganz beſonders dem Geſangverein
Lieder=
r vaterländiſche Chöre vortrug. Zum Schluſſe iſt es uns
ganz beſonders dem Darmſtädter Tagblatt zu danken
wiederum bewieſene große Entgegenkommen, das ganz
dur beigetragen hat, unſerer Feier den würdigen Nahmen
zu geben.
7” Titglieder der Darmſtädter evangeliſchen Männervereine,
ſiöl en, an dem Gemeindetag in Ober=Ramſtadt
Srag, den 24. Aug., teilzunehmen, um die beiden Vorträge
MUthes und Oberreallehrer Sann zu hören, werden
dau=
aufmeu in gemacht, daß diejenigen, die ſchon vormittags mit dem
ahrzuv' rthin fahren, gut tun, ſich alsbald im Pfarrhauſe
anzu=
it ſie von gaſtfreundlichen Familien eingeladen werden
ui daß für diejenigen, die zu Fuß durch den ſchönen Wald
n—u rn wollen, das Zuſammentreffen auf 1 Uhr am Botani=
Gar— vereinbart iſt. Es ſteht auch ein günſtiger, um 1.38 Uhr
Oſtbakyf abgehender Zug zur Verfügung.
* Zum Tode Paul Natorps.
Mit/ I Natorp iſt der Freund und Fortbildner Hermann
ens —. des von dieſem begründeten Neukantianismus der
irburgg Schule geſtorben. Der einſeitige Logismus in der
derners Hiloſophie hat damit ſeinen letzten, in den letzten
hren X. auch nicht mehr ganz überzeugten Vertreter ver=
NSi war zweifellos einer der wenigen großen kritiſchen
ar) r konnte aus dem Zirkel des Logismus nicht
heraus=
rp ſelbſt in ſeiner „Selbſtdarſtellung” im großen
” rlages Felix Meiner von ſich ſelbſt völlig abſtrahiert
) 3 objektiv als kulturellen Wertfaktor auffaßt, ſo
ßt übslin urteilen, über die Marburger Schule und ihre
kiloſorh Fruchtbarkeit urteilen. Wir ſchließen uns dem
Fteile au as Richard Müller=Freienfels in ſeiner
hiloſoxz des 20. Jahrhunderts” (E. S. Mittler u. Sohn,
rlin) i: die Marburger Schule gefällt hat.
„Es k7. hier nicht die Aufgabe ſein,” faßt Müller=Freienfels
auimer; ein ſo kunſtvoll ausgebautes Syſtem wie das des
burge) eukantiansmus eingehend zu kritiſieren. Es bleibt
jedei” II ein intereſſantes Unternehmen, aus dem reinen
ifen hd S eine Philoſophie aufzubauen, ein Unternehmen,
in r Hinſicht dem Hedels verwandt iſt. Hier kann
die 8 e erörtert werden, ob eine ſolche einſeitig an der
ſenſche/ rientierte Syſtematik wirklich alle Aufgaben löſt,
man — FFug der Philoſophie zuerteilt. Mit anderen Mor=
Iſt lich die Wiſſenſchaft identiſch mit der „Welt” als
Inbe): deſſen, was den Menſchen zur philoſophiſchen
Be=
nung ff 2. Die einſeitige Orientierung an der
mathema=
hen ur hyſikaliſchen Naturwiſſenſchaft, die übrigens von
ſer Schh xveit formaliſtiſcher gefaßt wird, als ſie iſt, bringt
mit ſichi, ß nicht einmal die ganze Wiſſenſchaft von hier aus
e zureß Se Deutung erfährt. Denn wie ſteht es mit den
ationale) lementen, z. B. allen Konſtanten in der Phyſik,
ſt den H Tiſchen und hiſtoriſchen Wiſſenſchaften? In dieſer
iſicht iſſi re Schule nicht über ſehr unzureichende Anfänge
Hausgekrß en. Und wie ſteht es gar mit dem
außerwiſſen=
hſtlichen” Hen, das doch, wie ſpäter zu zeigen ſein wird, auch
genſtan:) — Erkenntnis, wenn auch irrationaler
Erkenntnis=
iſen, zuuſ —den vermag? Ueberall, wo man mit der abſtrak=
Syſter,l, der Marburger an individuelle Probleme
heran=
koymen ? Fucht, verſagt ſie, und es muß als eine gewalt=
Abbl9 ung und Einengung des Begriffs der Philoſophie
* Darmſtädter Polksbühne.
Geſtern abend fand im Fürſtenſaal die Gründungsverſammlung
der „Darmſtädter Volksbühne” ſtatt, zu der ein vorbereitender Ausſchuß
eingeladen hatte. Der Zweck der neuen Organiſation iſt zunächſt, ihren
Mitgliedern einen verbilligten Theaterbeſuch zu ermöglichen.
Der Vorſitzende Herr Weinberg vom Gewerkſchaftsbund der
Angeſtellten begrüßte die Erſchienenen und teilte mit, daß es gelungen
ſei, eine große Zahl von Vereinen und Verbänden, die im vergangenen
Jahre an den Sondermieten des Theaters beteiligt waren, zum
Bei=
tritt zur neuen Organiſation zu gewinnen. Wenn Vereine nicht
ein=
geladen worden wären, ſo liege das an dem ſchlechten Adreſſenmaterial.
Die Vereine ſeien gleichwohl aufgefordert, ſich der Volksbühne
anzu=
ſchließen.
Herr Grötzner vom Kartell der freien Gewerkſchaften erſtattete
ſodann Bericht über die bisherigen Arbeiten des vorläufigen Ausſchuſſes.
Er legte dar, daß die Organiſation religiös, politiſch und künſtleriſch
unparteiiſch ſein wolle. Die Aufgabe ſei, nicht bloß einen verbilligten
Thenterbeſuch zu verſchaffen, ſondern auch einen lebendigen
Zuſammen=
ſchluß der Mitglieder herbeizuführen. Im übrigen verwies der Redner
auf das von der Volkskühne herausgegebene Flugblatt und legte die
Bedingungen dar die zur Erwerbung der Mitgliedſchaft notwendig
ſind. Es iſt vorläufig geplant, 6 Vorſtellungen im Großen Hauſe des
Landestheaters und 6 im Kleinen Hauſe den Mitgliedern zugär gig zu
machen, die von einem künſtleriſchen Ausſchuß ausgewählt werden.
Beabſichtigt ſei die Gründung einer Zeitſchrift.
Nach weiteren Erörterungen der Organiſationsfragen hielt Herr
Wilhelm Michel einen Vortrag über die Ziele der Darmſtädter
Volksbühne. Die Gründung einer Zeitſchrift könne erſt erfolgen, wenn
es ſich ergebe, daß das Intereſſe dafür vorhanden ſei. Ihm perſönlich
liege der Gedanke einer Zeitſchrift fern. Das nächſte Ziel ſei, die
Men=
ſchen überhaupt an die Kunſt heranzubringen, ſie zu verlocken, einen
Teil ihres Einkommens der Kunſt zu opfern. Es beſtehe ein Recht und
eine Pflicht für den Menſchen, an den Kulturgütern teilzunehmen. Alle
wahren Dichtungen entſtammen dem großen Volkskörper wie die Aehre
dem Felde; wir ſelbſt gehören mit zu den Dichtungen, wern auch nicht
als Schaffende. Deshalb haben wir ein Recht daran, ſie gehören zu
uns wie die Sprache. An der Dichtkunſt haben wir ein Recht uehr als
an anderen Künſten. Die Dichtkunſt will ſich verſchenken, ſie will an
das Volk heran. Darum beſteht ein Recht des Menſchen an der
natio=
nalen Dichtung. Wenn man aus dem Leben die Kunſt nimmt, ſo bleibt
nichts übrig, was das Leben lebenswert macht. Der Redner zitierte
dann Aeußerungen Schillers, in denen erklärt wird, daß die Kunſt dem
Menſchen die innere Freiheit gibt und ihm Freude gewährt. Freude ſei
hier als Teilnahme an dem Göttlichen in der Kunſt zu verſtehen. Zu
dieſer Freude beſtehe ein Recht und eine Pflicht. Der Menſch werde
für den Staat wertvoller, wenn er in dieſer Weiſe die Wirkungen der
Kunſt in ſich aufnehme; das ſei die foziale Bedeutung der Kunſt. Die
Volksbühne wolle keinen Einfluß auf das Theaterinſtitut gewinnen und
Natſchläge von Laien erteilen. Die klaſſiſchen Leiſtungen in der Kunſt
ſind ſehr ſelten, aber der Menſch hat auch Anſpruch auf Erzeugniſſe
der Kunſt minderer Art; wir führen ja nicht nur ein Leben in höheren
Regionen. In den Zeitprodukten der Kunſt wird nicht immer das
Höchſte erreicht, wohl aber darum gerungen; ſie hat ein
wohlbegründe=
tes Recht, gehört zu werden. An Goethes Praxis als Theaterleiter
haben wir ein Beiſpiel. Er hat nicht nur Schillers Werke aufgeführt,
ſondern auch Kotzebues und Ifflands Dramen gegeben. Die Kunſt iſt
in ihrer Endwirkung immer religiöſer Art, die Kunſt dringt auch zur
höchſten Sittlichkeit. Zur begrifflichen Feſtlegung der vaterländiſchen
Dichtung zitierte der Redner einen Ausſpruch Goethes, der an
Ecker=
kennt. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen wies der Redner nochmals
den Gedanken zurück, einen unkünſtleriſchen Einfluß auf das Theater
zu gewinnen, denn die Kunſt müſſe frei ſein, damit ſie dem Geſetz, das
in ihr lebt, gehorſam ſein könne.
Nach kurzer Ausſprache wurde gegen 10 Uhr die Verfammlung von
dem Vorſitzenden geſchloſſen mit der Ermahnung, für den Gedanken
der Volksbühne zu wirken.
* Der Darmſtädter Maler Alexander Poſch iſt, wie uns
be=
richtet wird, mit ganz wenigen heſſtſchen Malern auf der
Inter=
nationalen Ausſtellung in Venedig vertreten. Das
von ihm ausgeſtellte Gemälde, das viel Beachtung findet, iſt ein
ſtarkfarbiges Stilleben von beſonders intereſſanter Kompoſition
und ſehr glücklich gelöſter Raumgeſtaltung. In dem
intereſſan=
ten Bild kommt Poſchs künſtleriſche Eigenart, die dekorative
Flächenwirkung des reichen Kolorits, im modernen Sinne gut
zum Ausdruck.
— Der Heſſiſche Landkalender iſt wieder da. Man ſchreibt uns:
Seit mehr als 200 Jahren war der Heſſiſche Landkalender in vielen
Häuſern unſeres Landes ein gern geſehener Gaſt. Wie ſo vieles andere
iſt er dem Kriege zum Opfer gefallen und mußte im Jahre 1915 ſein
Erſcheinen einſtellen. Der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung
und Jugendpflege in Heſſen iſt es zu ihrer Freude gelungen, ihren
lange gehegten Plan, dem heſſiſchen Volke ſeinen gewohnten Kalender
wieder zu ſchenken, in die Tat umzuſetzen. Der Heſſiſche Landkalender
liegt nun im 206. Jahrgange vor. Er tritt ſeine Wanderung aufs neue
an in der Hoffnung, daß man ihn in recht vielen Häuſern, da und dort
im Lande recht freundlich aufnehme und herzlich willkommen heiße. An
beſonderen Mitarbeitern ſind zu nennen: der Schriftleiter Prof. Dr.
Karl Eſſelborn, der Schriftſteller Bechtolsheimer=Gießen, Studienrat
Dr. Stautz=Mainz, der Odenwaldſchriftſteller Chr. Ruths, Hans Dang=
Darmſtadt und der Leiter der Heſſiſchen Zentralſtelle Direktor Heinrich
Haſſinger. Der Preis iſt trotz des großen Umfanges auf nur 70 Pfg.
feſtgeſetzt, damit für jedermann die Anſchaffung leicht möglich iſt. Die
Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in
Heſſen kennte dieſen Verſuch nur wagen in der Hoffnung, daß alle in wegung bei uns zuſammenfindet!
Frage kommenden Stellen unſeres Landes mithelfen, für einen recht
großen Abſatz des Kalenders zu ſorgen. Die Mühewaltung wird nicht
umſonſt verlangt, denn der Kalender wird bei Abnahme einer größeren
Anzahl (Vertrieb durch Schulkinder oder unter Vereinsmitgliedern)
zum Preiſe von 50 Pfg. pro Stück abgegeben. Auf dieſe Weiſe bietet
ſich Schulen und Vereinen die Möglichkeit, Geldmittel für eigene Zwecke lichen Unterhaltungs=Nachmittag bei Sitte, welcher diesmal am
Diens=
zu bekommen.
Die Palaſtlichtſpiele
im Kaiſerſaal ſind nach einer durchgreifenden inneren Neuausſtattung
geſtern abend wieder dem Publikum übergeben worden. Der
Innen=
raum des großen und ſchönen Lichtſpielhauſes iſt in warmem, dunklen
Rotbraun gehalten, die Decke in dunklem Silberton und das ganze
Theater macht nun einen ſehr freundlichen und feſtlichen Eindruck. Die
erſte Vorſtellung fand geſtern vor einem Kreis geladener Beſucher ſtatt,
unter denen ſich auch Vertreter der Behörden, beſonders des
Polizei=
amts und der Preſſe befanden. Zu Beginn der Vorſtellung hieß Herr
Eduard Göbel in einer poeſievollen Anſprache die Erſchienenen im
Namen der Direktion herzlichſt willkommen und ſprach allen, die an der
Neugeſtaltung beteiligt waren, den herzlichſten Dank und die gebührende
Anerkennung aus. Er dankte namens der Direktion weiter der
Polizei=
behörde und beſonders der Preſſe für die ſtets entgegenkommende
För=
derung des Unternehmens, im weiteren wurde ein Rückblick über die
Ent=
wicklung des deutſchen Films im letzten Jahrzehnt gegeben und die
Bedeutung der Filminduſtrie im ganzen deutſchen Wirtſchaftsleben
be=
tont, dann wandte ſich der Redner in ernſter und humorvoller Form an
die Beſucher, verſicherte, daß die Palaſtlichtſpiele nunmehr allen
moder=
nen Anforderungen gewachſen ſeien und hinfort eine willkommene
Er=
holungsſtätte für das Darmſtädter Kinopublikum bilden werden.
Es wurde dann der große neue Richard Oswald=Film Carlos und
Eliſabeth”, ein Drama in Liebe und Eiferſucht, ein hiſtoriſcher
Prunk=
film in 6 Akten, von 3000 Metern Länge vorgeführt. Von dem Film
hatten wir bereits in den letzten Tagen mehrfach berichtet. Es iſt ſicher
der erfolgreichſte Film, der Richard Oswald ſeine Entſtehung verdankt,
und einer der beſten deutſchen Filme überhaupt. Erſte deutſche
Film=
kräfte wie: Dagny Servals, Egede Niſſen, Conrad Veidt, Eugen
Klöp=
fer, Wilhelm Dieterle, Friedrich Kühne, Adolf Klein, Otto Traube
mi=
men die Hauptrollen. Die Regie iſt ausgezeichnet, die einzelnen Bilder
ſind ſchön und impoſant. Sie entrollen den ganzen höfiſchen Pomp
und Glanz der Zeit Karls und Philipps von Spanien. Der Vorwurf
iſt wohl im weſentlichen der Schillerſche „Don Carlos”, jedoch iſt die
Handlung davon ſo unabhängig, daß nicht von einer Verfilmung des
Schiller=Dramas geſprochen werden kann, ſondern dieſes gewiſſermaßen
nur die Hiſtorie vermittelt, und der Film ſelbſt eine durchaus eigene
Arbeit darſtellt. Was an dieſem neuen Werk beſonders hervorgehoben
zu werden verdient, iſt die Tatſache, daß dieſer Film ganz auf
Bild=
wirkung eingeſtellt iſt. Die Darſteller ſelbſt haben einen ſo feſtgefügten
Ruf als hervorragende Filmkünſtler, daß ohne weiteres konſtatiert
wer=
den kann: die Darſtellung iſt glänzend. Der begleitende Text hätte
al=
lerdings eine weniger primitive Bearbeitung finden dürfen. Es iſt
an=
zunehmen, daß der Film auch hier die Anerkennung finden dürfte, die
er überall, beſonders in Berlin, nach einſtimmigem Urteil gefunden hat,
— Jubiläum. Der Glaſergehilfe A. Dörr, Weinbergſtraße 23,
feierte am 22. Auguſt ſein 25jähriges Jubiläum in der Glaſerei Phil.
Jakobi, Herdweg 39. Es wurde ihm aus dieſem Anlaß ein wertvolles
Geſchenk überreicht.
— Schuhmacher=Fachausſtellung Darmſtadt 1924. Die
Vorberei=
tungen für die in den Tagen vom 23. bis 25. Auguſt in den
Räumlich=
keiten des Saalbaues ſtattfindende große Schuhmacher=
Fachausſtel=
lung ſind in vollem Gange. Es treffen täglich ſchon zahlreiche
Ausſtel=
lungsgüter hier ein. Die Ausſtellung wird von weit über 100 Firmen
aus allen Teilen Deutſchlands beſchickt. Die Schuhmaſchinenfabriken,
welche die Kojen im Hauptſaal belegt haben, werden ihre Maſchinen
während der drei Ausſtellungstage im Betriebe vorführen. Die
feier=
liche Eröffnung der Ausſtellung findet heute Samstag vormittag
halb 12 Uhr ſtatt. Wie ſchon früher berichtet, wird die Ausſtellung vom
mann gerichtet war, worin er ausführt, daß die Kunſt keine Grenzen Heſſiſchen Schuhmachermeiſterverband veranſtaltet, der
gleichzeitig ſeine 9. Tagung abhält. Die erſte Hauptverſammlung
beginnt am Sonntag vormittag 9 Uhr unter dem Vorſitz des
Verbands=
präſidenten Wilhelm Weber=Darmſtadt. Am Montag vormittag um
9 Uhr findet der allgemeine Schuhmachertag ſtatt. Syndikus
Lindemann referiert über das Steuerweſen, und
Handwerkskam=
merdirektor Schüttler=Darmſtadt über allgemeine
Handwerkerfra=
gen. Zu den Veranſtaltungen haben ſich viele Hunderte von
Schuh=
machermeiſtern aus allen Gegenden Deutſchlands angemeldet. Das
heſſi=
ſche Schuhmacherhandwerk wird ziemlich vollzählig vertreten ſein. —
Anläßlich der Ausſtellung gibt der Heſſiſche Schuhmachermeiſterverband
einen Katalog, mit Ausſtellungsführer heraus, in dem an vorderſter
Stelle ein Begrüßungsartikel des Darmſtädter Stadtoberhauptes
ent=
halten iſt.
— Die Deutſche Jugendherberge, Ortsgruppe Darmſtadt, fordert
alle Jugendverbände zu ihrer Monatsverſammlung am Dienstag, den
26. Auguſt, abends 8 Uhr, in der Jugendherberge, Dieburger Str. 26,
auf. Zur Beſprechung ſteht u. a. die Veranſtaltung eines
Jugendher=
bergs=Werbetages. In Anbetracht der Wichtigkeit der Verſammlung
werden die Vertreter der Verbände für Jugendherbergs=Angelegenheiten,
ſowie andere Mitglieder, die zur Mithilfe bereit ſind, erwartet.
— Neue Stenographie= und Maſchinenſchreibkurſe. Am Montag,
den 25., und Donnerstag, den 28. Auguſt eröffnet der
Stenogra=
phenverein 1861 Darmſtadt neue Anfängerkurſe in
Maſchinen=
ſchreiben und Stenographie in der Ballonſchule, abends 8 Uhr, in dem
Saal 9. Anmeldungen hierzu können in den erſten Stunden der Kurſe
erfolgen. (Näheres ſ. Anz.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunier erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritl.
c. Bühnenvolksbund. Noch bis Samstag haben Sie
Ge=
legenheit, bei unſerer Theatergemeinde ſich bei Chriſt. Arnold
einzu=
zeichnen. Wir gewährleiſten chriſtlich=deutſche Einſtellung unſeres
Spielplans in Sondervorſtellungen. Dieſe Ziele ſind aber nur zu
erreichen, wenn ſich das chriſtliche Volk einmütig in ſeiner Thegterbe=
Aus den Parteien.
— Der Frauenausſchuß der Deutſchnationalen
Volkspartei erinnert ſeine Mitglieder und Freunde an den
monat=
tag, den 26. Auguſt, ſtattfindet.
So liegen die Grenzen der Marburger Denkrichtung in ihrer
Beſchränkung auf das rein Rationale. Daß dieſe Beſchränkung
gewollt iſt und theoretiſch verteidigt wird, hilft nicht darüber
hinweg, daß man ſie, ſowie man mit der Hoffnung einer
Deu=
tung und Erfaſſung der geſamten Welt, die ſo viel Irrationales
enthält, an dieſe Philoſophie herantritt, ihren einſeitigen
Ratio=
nalismus als viel zu eng empfindet. Es liegt an dieſer rein
logiſchen Einſtellung, daß überall ein erſtaunlicher Mangel an
Wirklichkeitsſinn, an Verſtändnis für alles das, was nicht
ein=
geht in rein logiſche Schemata, ſich offenbart. Das zeigt ſich
ſogar auf den Gebieten, die jene Schule als ihr eigenſtes Feld
anſieht, vor allem ihrer Behandlung der Philoſophiegeſchichte,
die nur als Feld rein logiſcher Spekulation erſcheint, während
doch jede unbefangene Betrachtungsweiſe noch ganz andere
Triebkräfte darin wahrnimmt. Gerade dieſe herriſche
Deutung früherer Syſteme im Sinne der
Mar=
burger Einſtellung hat lebhaften Widerſpruch
erweckt, wie überhaupt die Gegner ſehr
zahl=
reich ſind. Trotzdem hat beſonders auf ſtark rational
veran=
lagte Denker und jugendliche Köpfe dieſe Verkündung des
ſou=
veränen Logos ſtarke Suggeſtionskraft ausgeübt, wiederum
ähn=
lich wie ein Jahrhundert früher das Syſtem Hegels.
Prof. Paul Natorp F.
erſcheinen, wenn die Schule behauptet, das alles ginge die
Phi=
loſophie nichts an. Natorps „Pſychologie”, von der man
viel=
leicht ein Eingehen auf die feineren Probleme des Lebens hätte
erwarten können, iſt bisher über allgemeine Programmatik
nicht hinausgekommen, und auch in ſeinen pädagogiſchen und
politiſchen Schriften, ſo ſtark ſie als prinzipielle Anregungen
ge=
wirkt haben, ſpürt man doch peinlich die weltfremde
Ab=
ſtraktheit. Die Grenzen des Marburger Syſtems liegen in
ſeinem überſpitzten Rationalismus und der auch von anderen
Kantianern gerügten einſeitigen Feſtlegung auf rationale
Metho=
dik. Keine „Grenzſetzung” hilft darüber hinweg, daß es auch für
die Wiſſenſchaft Probleme gibt, die nicht aus dem reinen Denken
heraus zu löſen ſind, deſſen Gleichſetzung mit dem „Sein” doch
nur durch eine ſehr gewaltſame Verengung dieſes Begriffs
ge=
wounen weiden kaun.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Bühnenchronik. Der ſeitherige Intendant der
Stadt=
theater in Hannover Willy Grunewald hat die Leitung der
Ver=
einigten Stadttheater von Oberhauſen, Hamborn und Gladbeck
übernommen. Die Spielzeit beginnt nach Beendigung des
Büh=
nen=Umbaues am 16. September mit „Coſi fan tutte” und
„König Lear”
— In Frankfurt a. M. verſtarb Juſtizrat Dr. Friedrich
Sieger, eine im öffentlichen Leben Frankfurts und in den
Kreiſen der Kunſt wohlbekannte Perſönlichkeit. Er war der
Schwiegerſohn des bei alten Darmſtädtern noch in guter
Erinne=
rung ſtehenden Hoftheaterkapellmeiſters Schmidt.
* Das älteſte Manuſkript der Odyſſee. Nach
den Mitteilungen der wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift „Nature” iſt
das älteſte Manuſkript der Odyſſee in dem Beſitze des Pgriſer
papyrologiſchen Inſtituts. Das Manuſkript wurde von dem
Direktor des papyrologiſchen Inſtituts, Pierre Jouguet, und
ſeinen Mitarbeitern in Fayoum, von Kairo 100 Kilometer
ent=
fernt, aufgefunden. Das Manuſkript lag neben einer Mumie,
die im Jahre 225 v. Chr. begraben wurde.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Anguſt 1924.
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Aus Heſſen.
Tagung: Jugend und Bühne.
Die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und
Jugend=
bflege in Heſſen plante ſchon ſeit längerer Zeit eine Tagung „Jugend
und Bühne”, in der alle Fragen des Laienſpiels und der Jugendbühne
eingehend erörtert werden ſollten. Dieſe Veranſtaltung findet nun durch
das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Gemeinſchaft mit
dem Bühnenvolksbund, dem Rhein=Mainiſchen Verband für
Volksbil=
dung, der Heſſiſchen Zentralſtelle für Volksbildung und den Vertretern
der Jugendpflege und Jugendbewegung in Frankfurt a. M. vom
15. bis 17. September 1924 ſtatt.
In Vorträgen und Aufführungen ſoll gezeigt werden, wie das in
überlieferten Stoffen und Formen erſtarrte Schüler= und Laienſpiel neu
belebt werden kann, und wie ſich aus dem Gemeinſchaftsgeiſt der Jugend
neue, der Zeit angemeſſene Ziele für dramatiſche Darſtellungen ergeben
können.
Die Vorträge finden ſtatt im Volksbildungsheim am Eſchenheimer
Turm, die Aufführungen an verſchiedenen Stellen ſtatt. Den
Vor=
trägen können alle Teilnehmer zugleich beiwohnen, für die Aufführungen
werden ſie nötigenfalls nach der Farbe der Ausweiskarten in drei
Gruppen eingeteilt.
Alle Veranſtaltungen beginnen pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit.
Teilnehmerkarten für die geſamte Tagung 6 Mk., für den
Einzelnach=
mittag (Aufführungen) 2 Mk. Angehörige von Jugendverbänden und
Schüler aus Frankfurt a. M. zahlen bei Bezug durch das Frankfurter
Jugendamt die Hälfte, desgleichen auswärtige Angehörige von
Jugend=
verbänden, die im Beſitze des Herbergsausweiſes ſind. Alle
Karten=
beſtellungen (Erwachſene und Jugendliche) möglichſt bald an die
Ge=
ſchäftsſtelle der Frankfurter Tagung, Frankfurt a. M., Im
Sachſen=
lager, 1, erbeten.
* Ober=Ramſtadt, 22. Aug. Gemeinderatsſitzung. Nach
Beſtätigung des Feſtſtellungsverfahrens der Gemeindewahlkommiſſion
durch das Kreisamt bezüglich des Ausſcheidens des Gemeinderats Georg
Bauer 2. und der Neuwahl des Franz Radomicki wurde heute Letzterer
durch den Bürgermeiſter durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet und
in den Dienſt eingeführt. Die Herabſetzung des Pachtpreiſes für die
Kiesgrube der Gemeinde Ober=Ramſtadt der Gemeinde Frankenhauſen
gegenüber auf 75 Mk. jährlich wird genehmigt. Eine Eingabe des
Georg Ludwig Rodenhäuſer wegen Ueberlaſſung von Baugelände in
der Faſelhofreite wird zur eingehenden Nachprüfung der Angelegenheit
der Bau= und Verkaufskommiſſion für Grundſtücke im Einvernehmen
mit Rodenhäuſer und dem weiteren Intereſſenten Neubert überwieſen.
Einſtweilen ſoll jedoch Rodenhäuſer darauf aufmerkſam gemacht
wer=
den, daß das von ihm auf dem Beckersbörnchen namhaft gemachte
Grund=
ſtück als Tauſchobjekt für die Gemeinde Ober=Ramſtadt nicht in Betracht
kommen kann. Das Arbeiter=Sportkartell Ober=Ramſtadt hatte um
Herrichtung des Sportplatzes am Buchwald und Ueberlaſſung desſelben
gebeten. In dieſer Frage wird der Bürgermeiſter beauftragt, eine
Ver=
fammlung ſämtlicher Vorſitzender hieſiger ſporttreibender Vereine
ein=
zuberufen, in der eine Einigung darüber herbeigeführt werden foll,
daß die einzelnen Sportvereine Geld zur Verfügung ſtellen, um den
bei der Herſtellung des Sportplatzes beſchäftigten Arbeitern eine
Son=
dervergütung gewähren zu können. Vorläufig wird der Platz den
ver=
ſchiedenen hieſigen Vereinen zur Benützung unentgeltlich zur Verfügung
geſtellt. Eine Vorſchlage der Baukommiſſion entſprechend, wird die
Vornahme verſchiedener Reparaturen an Gemeindegebäuden und
Stra=
ßen uſw. genehmigt. Der beantragte Anſchluß der Raiffeiſenlagerhalle
an das Waſſerleitungsnetz wird gutgeheißen unter der ausdrücklichen
Bedingung, daß dabei nur gußeiſerne Rohre verlegt werden dürfen.
Um den Wohnungsbau zu fördern, nimmt die Gemeinde Ober=
Ram=
ſtadt bei der Bezirksſparkaſſe Reinheim ein Darlehen von 14000 Mark
für ſieben Bauliebhaber auf und leiſtet über dieſen Betrag
Rückbürg=
ſchaft. Dem Friedrich Jakoby 2. wird die Erlaubnis zur Anbringung
zweier Firmenſchilder an den Straßenlaternenkandelabern Ecke Wehr=
und Darmſtädter= und Ernſt=Ludwig= und Darmſtädter Straße erteilt.
Hierüber ſoll mit dem Antragſteller ein Revers abgeſchloſſen werden.
Wegen Vornahme dringender Reparaturen an dem Wohnhaus des
Franz Emich 11. ſoll die zuſtändige Kommiſſion mit dem
Gebäudeeigen=
tümer noch näher verhandeln. Der Bürgermeiſter wird beauftragt,
wegen Beſtellung eines Pilzſachverſtändigen zur Verhütung von
Pilz=
vergiftungen das Weitere zu veranlaſſen. Hierauf kommen in
gehei=
mer Sitzung eine ganze Reihe Wohlfahrtsſachen zur Beratung.
Roßdorf, 20 Auguſt. Gemeinderatsbericht. 1. Die
Schützengeſellſchaft „Waidmannsheil” hat um die Genehmigung eines
Schießſtandes für Kleinkaliber in der Kiesgrube am Traiſaer Weg
nachge=
ſucht; der Gemeinderat genehmigt dies. — 2. Anläßlich der
Verfaf=
ſungsfeier ſind an Koſten 50 Mark entſtanden. Der Bürgermeiſter
be=
antragt, dieſen Betrag auf die Gemeinde zu übernehmen. Die
bürger=
lichen Parteien und die kommuniſtiſche ſtimmten gegen dieſen Antrag. Es
ergab ſich Stimmengleichheit; der Antrag gilt mithin als abgelehnt. —
3. Da die von den Gemeinderechnern in früheren Jahren geſtellten
Kau=
tionen durch die Inflationszeit als entwertet anzuſehen ſind, müſſen dieſe
Kautionen auf Veranlaſſung des Miniſteriums erneuert werden. Der
Gemeinderat beſchließt, daß der Gemeinderechner in Höhe von 6000
Gold=
mark Kaution zu leiſten hat, und zwar durch Errichtung einer
Siche=
rungshypothek auf ſeine Grundſtücke. — 4. Der hier ins Leben
geru=
fene Sanitätsverein, der nunmehr den Namen Krankenfürſorgeverein
trägt, iſt wegen Gewährung einer laufenden Unterſtützung vorſtellig
ge=
worden, mit der Begründung, daß durch das Beſtehen des Vereins der
Gemeinde eine ganze Menge Ausgaben an Arzt= und Apothekerkoſten
erſpart würden. Der Gemeinderat ſieht ſich veranlaßt, den Antrag
ab=
zulehnen, da der Verein nicht als gemeinnützig angeſehen werden kann.
— 5. Die Grenzmauer zwiſchen dem Grundſtück des Georg Philipp
Mo=
ter, Hintergaſſe 9, und dem Gemeindegrundſtück Hintergaſſe 7 iſt durch
das Verhalten der Mieter im Gemeindehaus beſchädigt worden. Herr
Moter will zur Errichtung ſeiner Grenzmauer einen Beitrag geleiſtet
ha=
ben. Der Gemeinderat bewilligt 46 Goldmark, zahlbar nach Herſtellung
der Mauer. — 6. Der Voranſchlag des Architekten Herdt über die
In=
ſtandſetzung des Schulſaales in der Gewerbeſchule wurde vorgetragen.
Der Gemeinderat beſchließt die Herſtellungsarbeiten während der
Schul=
ferien im Herbſt vorzunehmen. — 7. Die vorgenommene Verpachtung
des Ladens im ehemaligen Kaffee Ernſt Ludwig wird genehmigt. —
8. Die beiden Hebammen haben an dem Wiederholungslehrgang bei der
Frauenklinik in Gießen teilzunehmen. Der hierfür erforderliche Kredit
wird bewilligt. — 9. Nachdem der Kreisausſchuß beſchloſſen hat,
Ver=
zugszuſchläge bei verſpäteter Zahlung von Kreisſteuern nicht mehr zu
erheben, beſchließt der Gemeinderat in demſelben Sinne, bzgl. der
Ge=
meindeſteuern.
* Groß Zimmern, 21. Aug. Gründung einer
Sänger=
vereinigung. Die zwiſchen den Vorſtänden der beiden hieſigen
Geſangvereine „Liederkranz” und „Männergeſangverein” ſeit längerer
Zeit geführten Verhandlungen, betreffend Zuſammenſchluß der beiden
Vereine zu einer Sängervereinigung, führten nunmehr zum Ziele. Die
Vereine beſtanden ſeit 50 bzw. 60 Jahren und viele Mitglieder gehörten
ſeit Jahrzehnten den Vereinen an. Wenn trotz der lieb gewordenen
Traditionen in der am letzten Sonntag ſtattgefundenen
gemeinſchaft=
lichen Generalverſammlung die beiderſeitigen Mitglieder die
Vereini=
gung einſtimmig beſchloſſen, ſo war hierbei der Wunſch entſcheidend,
einen großen Männerchor zu bilden, um das deutſche Lied noch mehr
als bisher pflegen zu können. Die Vereinigung führt den Namen
„Sängervereinigung Männergeſangverein=Liederkranz Groß=Zimmern”
und zählt über 400 Mitglieder, darunter zirka 150 aktive Sänger. Zum
1. Vorſitzenden wurde Herr Georg Ehrhardt, zum 2. Vorſitzenden Herr
Jean Stapp einſtimmig gewählt. Die Ehrenvorſitzenden der ſeitherigen
Vereine, Herr Bürgermeiſter Brücher und Herr Matthias Wörtche,
wurden zu Ehrenvorſitzenden, Herr Lehrer Cronenbold zum
Ehren=
dirigenten der Vereinigung einſtimmig gewählt. Die Ehrenmitglieder
der einzelnen Vereine ſind Ehrenmitglieder der Vereinigung. Herr
Chormeiſter W. Etzold=Darmſtadt iſt zum Dirigenten beſtellt. Durch
die Gründung der Vereinigung haben ſich die beiden Vereine um den
deutſchen Männergeſang und ihre Heimatgemeinde große Verdienſte
er=
worben. Begeiſtert ſtimmte deshalb die Verſammlung dem
Vorſitzen=
den zu, als er die glänzend verlaufene Verſammlung ſchloß mit den
Worten: „Nicht Unfrieden und Zerſplitterung wollen wir, ſondern
brü=
derliche Einigkeit”,
— Groß=Bieberau, 22. Aug. Der Wunſch der ganzen Gemeinde iſt
endlich in Erfüllung gegangen. Schon einige Jahre trägt man ſich mit
dem Gedanken, einen großen Saal in unſerem Dorfe zu haben. Dieſem
Wunſche iſt Herr Gaſtwirt Ludwig Lortz nachgekommen und findet die
Saaleinweihung nächſten Sonntag, nachmittags 2 Uhr, ſtatt. Der Saal
iſt der größte unſerer Umgegend und für Vereine von großem Nutzen.
* Erbach i. O., 22. Aug. Jugendherberge. Beim
ſtädti=
ſchen Elektrizitätswerk wird ſeitens der Gemeinde eine Jugendherberge
errichtet. Außerdem beginnt die Gemeinde demnächſt mit dem Bau
eines Sechsfamilienwohnhauſes.
+ Offenbach, 20. Aug. Wegen Mangels an Mitteln iſt der
Um=
bau des hieſigen Hauptbahnhofs wieder einmal eingeſtellt
wor=
den. Von den Maurern ſind drei Viertel des bisherigen Beſtands
ent=
laſſen, die übrigen werden in den nächſten Tagen entlaſſen werden
müſ=
ſen, wenn die Reichseiſenbahnverwaltung nicht in letzter Stunde weitere
Baugelder zur Verfügung ſtellt. An einer Stelle iſt das
Empfangsge=
bäude, da es durch Abbruchsarbeiten erſchüttert iſt, ſorgfältig abgeſprießt
worden. Das Aufſchütten des Dammes iſt in den letzten Wochen gut
vorangegangen. Der Damm hat überall die künftige Höhe erreicht,
wenn ihm auch noch die erforderliche Breite fehlt. Die Erdarbeiter
wer=
den aber nächſtens auch die Arbeit einſtellen müſſen. Wie man hört, iſt
die Einſtellung des Baues auf den Rückgang der Einnahmen der
Reichseiſenbahnen im Juli zurückzuführen. Da die Induſtrie immer
mehr erliegt, verſiegt auch die hauptſächlichſte Einnahmequelle, der
Gü=
terverkehr immer mehr. Das Gebäude des neuen
Eilgüter=
bahnhofs iſt bereits bezogen. Es iſt in ihr die Eiſenbauabteilung
un=
tergebracht. Dadurch ſind Wohnräume in der Frankfurter Straße, die die
Bauabteilung inne hatte, erfreulicherweiſe frei geworden.
* Mörfelden, 21. Aug. Gemeinderatsſitzung. In der
vorgeſtrigen Gemeinderatsſitzung ſtand als einziger Punkt, der
Ein=
ſpruch von ſeiten des evangeliſchen Pfarramts gegen den Voranſchlag
zur Tagesordnung. Man verlangte Einſtellung eines Zuſchuſſes zum
Organiſtengehalt von 100 GMk., zum Kalkantengehalt von 60 GMk.
Außerdem erſucht man von ſeiten des evangeliſchen Pfarramts um den
Beſoldungsteil von 41 Rm. Scheitholz bzw. einen Betrag von 395 GMk.
Der Gemeinderat iſt vollzählig erſchienen, die Zuhörertribünen ſind gut
beſetzt. Gemeinderatsmitglied Architekt Schulmeyer begründet den
Ein=
ſpruch und ſtellt einen diesbezüglichen Antrag, die drei obengenannten
Beträge in den Voranſchlag einzuſtellen und dieſe Beträge aus dem
Reſervefonds zu entnehmen. Der Antrag wird mit 7 gegen 6
Stim=
men abgelehnt bei einer Stimmenthaltung.
+ Aus Starkenburg, 20. Aug. Nachdem der Aßbe
ſchulweſen kaum beendet iſt, beginnt bereits wieder die rückl
wegung. Mehrere der Lehrerinnen, die abgebaut wurden, fi
wieder eingeſtellt, andere ſollen folgen. Unter den
Wiede=
iſt eine Lehrerin von 58 Jahren. Die Wiederanſtellun=
Beſchluß des Abbauausſchuſſes zurückzuführen, wonach
Lehrkräften auf die Abgebauten zurückzugreifen iſt, dar
Ruhegehälter der Abgebauten und die Gehälter der Erſatzfrä
zahlen ſind. Im Sinne der nachwachſenden Lehrkräfte.
wendung warten, iſt die Wiederanſtellung der Abgebauten
nicht. Ihre Ausſichten auf ein Unterkommen im Staatsdie
damit immer trüber. Neuerdings ſind auch Fälle zu verzu
die Abgebauten auf Wiederverwendung verzichten und aus
läufigen in den endgültigen Ruheſtand übertreten.
C. Friedberg, 21. Aug. Zahlreiche Mitglieder der
täriſchen Vereine hatten ſich, einer Einladung in der Zeitn
geſtern abend in dem Ratskeller verſammelt, um einige
einsangelegenheiten zu beſprechen. In erſter Linie wurde e
Zeit öfters, beſonders auch bei der allgemeinen Trauerfeier a
als mißſtändig empfunden, daß die Vereine einzeln, zum 2
kleiner Zahl, aufmarſchierten und dadurch keine einheitliche
gehörigkeit zuſtande kam. Es wurde deshalb einſtimmig beſchk
bei gegebenen Fällen alle Vereine zu einem geſchloſſenen Gan
gemeinſamem Kommando vereinigt werden ſollen. Als eine
Beziehung geeignete Perſönlichkeit wurde unter allgemeiner
Zuſtimmung der hier im Ruheſtande lebende Oberſt Sold
Hauptmann im hieſigen 3. Batl. Reg. 168) vorgeſchlagen.
ſchien auch bald darauf in der Verſammlung und erklärte in
nigen und begeiſtert aufgenommenen Anſprache ſeine
Ber=
zur Annahme dieſes Ehrenpoſtens. Dann kam noch die
eines Ehrendenkmals für die Gefallenen des letzten Weltfri
Sprache. Auf Anregung der militäriſchen Vereine hatte ſie
Zeit ein Ausſchuß gebildet, welcher ſich mit dieſer Frg
ſoll. Man war allgemein der Anſicht, daß es in erſter Lin
pflicht der genannten Vereine ſei, dieſer Sache näher zu treter
die Vorſitzenden der Vereine in dieſem Ausſchuß vertreten ſei=
Auch das ſchöne Denkmal zur Erinnerung der Gefallenen v.
verdankt ſeine Entſtehung der Tätigkeit des hieſigen
Militär=
ranenvereins. Eine bereits früher eingeleitete Geldſammlur
damals die Summe von zirka 15 000 Mark ergab, iſt durch die
eingetretene Geldentwertung hinfällig geworden. Die Wahl
eigneten Platzes, die Art der Ausführung uſw. müſſen na=
aronatisch undausgiebig, biilig im Verbrauch
Opiginalpackungen
zum Wiederverkauf mit höchstem Rabatt
Geylon. China und Indischer Tee
Iin Kisten sowie lose, zu billigsten Tagespreisen
Franko-Lieferung von8 Pfd. an.
Reklamematerial zu Diensten.
Tee-Elnfuhr u T. Ronnefeldt, Erankfurt a. M0.
Ausſchuß überlaſſen werden. In erſter Linie wird es ſich d
deln, wie die benötigten Mittel zuſammen zu bringen ſind
war darüber einig, daß es ſich nur um ein der großen Sag
der Stadt Friedberg würdiges und künſtleriſches Werk han
* Gießen, 19. Aug. Die Bannerweihe des Deut
Gießen findet am 14. September auf dem Schiffenberg ſtatt.
marſchall Hindenburg und der ehemalige Groß
von Heſſen haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Alle vater
Verbände werden daran teilnehmen.
re- Lang=Göns in Oberheſſen, 20. Aug. Der aufſeh
gende Vorgang mit dem jahrelang eingeſperrten Mé
Lang=Göns beſchäftigt noch immer die Gemüter der geſamten
und die widerſprechendſten Gerüchte werden verbreitet. Te
daß das Mädchen in den erſten Jahren, als es aus der Schule
war, als ein ſauberes Mädchen galt und Sonntags mit ſemen
dinnen ſpäzieren ging. Später wurde es dann von dem Ve
den jungen Leuten zurückgehalten, und da es ſchüchtern war
ſchließlich ganz weg. Tanzen ließ es ſeine Mutter mit den jur
ten nicht. Jahre vergingen, man ſah ſie ſelten und ſpäter
mehr. Der Vater ſtarb vor langen Jahren, der Bruder grü
in Frankfurt ein Geſchäft, die Mutter, welche ein etwas ſo
Weſen hat, ließ niemand ins Haus eintreten. Sie verpac
Landwirtſchaft und führte nun ein kümmerliches Daſein. Da
noch der Geiz und die Abſicht, all ihr Gut zuſammen zu laſſen
Sohn zu vererben. Der Geiz tat das Weitere, die Tochter, e
tert, verängſtigt und geiſtig mehr und mehr verkümmerd,
mehr aus dem Haus, wurde ſehr knapp gehalten und
verwah=
mählich. So kam es, daß die mit Gewalt eindringenden Bea
ganz verkommenes, zum Skelett abgemagertes, in Lumben
und von Schmutz ſtarrendes Weſen fanden. Eine im Wocher
gende Nachbarsfrau hatte wiederholt nachts das Gejammer gel
erſtattete Anzeige. Da freiwillig nicht geöffnet wurde, dian
Wachtmeiſter Fuchs und die Ortsbehörde mit Gewalt in das H
Schloſſer mußte öffnen. Kreisarzt Walger=Gießen wurde fe!
gerufen und ſtellte feſt, daß das Mädchen ſich im Zuſtan)
ſter Verwahrloſung befand. Ob die verſchiedenen Mek
an Kopf und Körper von Schlägen herrühren, ſteht noch d0
Haare waren verfilzt, die Nägel an Händen und Füßen wie ſi
wachſen und nach rückwärts gebogen. Medizinalrat Dr. A0der.
an, daß das Mädchen mit dem Sanitäsauto in die Heile 10
anſtalt nach Gießen verbracht wurde. Das Mädchen erinnene
mal in Gießen geweſen zu ſein; damals ſei aber noch fe
dageweſen. Zurzeit befindet ſich das Mädchen noch in Pfle
licher Behandlung. Sie erholt ſich langſam. Die Angelegen
Staatsanwaltſchaft übergeben worden und man muß deren Meit
ſtellungen abwarten. Man vermutet, daß die jetzt über
Muter geiſtig nicht normal iſt, verſteht aber nicht, daß der
Bi=
unmenſchlichen Zuſtand geduldet hat.
* Schotten, 19. Aug. Zu einer Jugendherberge
50 Perſonen wird gegenwärtig das Schweizerhäuschen all
kopf umgebaut. Die Maurer und Zimmerleute ſind mit ihen
bereits zu Ende. Im Erdgeſchoß iſt eine Küche und ein S
für Mädchen eingerichtet worden. Der ganze erſte Sioſ 9
Knaben, und das Dachgeſchoß ſoll mit Strohſäcken für 9c
ausgerüſtet werden. Auch im Winter wird die Herberge de
treibenden Jugend eine gaſtliche Stätte ſein. Zurzeit ſſhh 2
ner und Weißbinder fleißig an der Arbeit, ſo daß die Jülle.
in vier Wochen vollſtändig fertig ſein dürfte.
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je ſprüngederRotkreuz=Bewegung
De— Eblick auf das Heraufkommen der Rotkreuzbewegung, zu dem
60jä5 2s Jubiläum Anlaß gibt, iſt im höchſten Maße ermutigend,
kend im beſten menſchlichen Sinne beglückend: weil dieſe
Ge=
hte Vertrauen in die Kraft der Idee beſtätigt. Weil ſie zeigt,
der iche Wille des Geiſtes ſehr wohl auch in der „Wirklichkeit”
g8 zuu ingen vermag.
Heu Aibt es in den zibiliſierten Ländern der Erde kaum einen
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Auguſt 1924.
Seite 3.
uſcher r nicht „das Rote Kreuz” kennt. Und doch ſtand am
An=
z dies Welt=Eroberung nichts anders als ein erſchüttertes Herz
einen räftige Seele!
Abe—, was iſt dies für ein Jahrestag und warum iſt es gerade
22. Diſt?
Es Ti wiß müßig, auf dieſe Frage eine allein gültige Antwort
en zu. Uen. Der 22. Auguſt 1864 iſt ein gut gewählter Tag. Es
nochn ht von ihm die Rede ſein. Die flüchtig ſchon erwähnten
ppen fuzeigen, einige zeitliche Bilder hintereinander zu ſtellen,
vergE Es iſt ſchön, in ihnen Wachstum und Verwirklichung der
e zu olgen und faſt beſtaunen zu müſſen.
1859—/ 1s Schlachtfeld von Solferino. Ein glühend heißer Junitag
„u Ern egangen. 15 Stunden haben Oeſterreicher, Franzoſen,
Ita=
ge Ift. Hin und her ſchwankte der Erfolg. Die Verluſte auf
Se ſind furchtbar, ca. 40000 Mann tot oder verwundet. Am
ind b— ein wildes Gewitter über die gänzlich erſchöpften Truppen.
* Lau ver Tage werden in die Lazarette zwiſchen Mailand und
im
weitere 40000 Erkrankte aufgenommen. Ach, was
ver=
enigen und unzureichenden Lazarette, was vermögen die
+ ich vorgeſehenen Einrichtungen für die Verwundeten? Sie
dr n, unverſorgt, zu Hunderten, zu Tauſenden, müſſen ver=
— lend umkommen. Wenn da nur hundert geübte
Kranken=
wieviele Tauſende könnte man retten? Das iſt es, was
Zu der bevorſtehenden Ueberfliegung des
Atlantiſchen Ozeans mit einem Zeppelin=Luftſchiff.
* durch Herz und Kopf geht. Er iſt ein Bürger aus Genf.
nfc nd verſchloſſen wird er geſchildert. Hier iſt er auf dem
achtfe— um Hilfe zu ſpenden. Aber das Uebermaß des Schreckens
en verſpottet ſeine kleine Hilfe. Wohl ruft er Männer
Frarx einer italieniſchen Nachbarſtadt auf, mit Hand anzulegen.
gel es ihm endlich, ſie mitzureißen; ſie verſorgen zuletzt auch
vm en Feinde mit, vom Beiſpiel Dunants gepackt. „Alle ſind
ſie. Aber dies alles bleibt zu wenig.
* inant iſt ein Menſch, bei dem der Eindruck des grauenvoll
zur Forderung der Abhilfe wird. Dies ſind die
Men=
n-ir alle Beſſerung verdanken. Er wird für dieſe Forderung
in Buch erſcheint („Eine Erinnerung an Solferino”), in
E Eindrücke niederlegt und Vorſchläge zur Beſſerung gemacht
gewartet, bis die amtlichen Zahlen für dieſe Schlacht vor=
* — wie bewundernswert! — bis dann geſchwiegen, trotz
ſeines Herzens, weil es ihm nicht daran lag, der Welt
Hel erſchüttertes Gefühl zu zeigen, ſondern daran, Boden
ilZ gewinnen. Jetzt erregt fein Buch die ganze europäiſche
Fi uſend Herzen erfüllen die gleichen Gedanken.
luguf: 64. Der Einladung des Bundesrates folgend, haben die
matift: „Vertretev der Mächte Europas ſich wiederum in Genf
immele Ein Vertragsentwurf des berühmten Schweizer
Völker=
abe Moynier, der ſchon der Konferenz von 1863
präſi=
lie sor. Und ſchon iſt man der tatkräftigen Sympathie aller
ferx wiß, nachdem — nach Moyniers Worten — „die Hinder=
E einen Zauber ſich ebneten” In 14 Tagen wird der
*. ni der Geſchichte den Namen „Genfer Konvention”” trägt,
Am 22. Auguſt wird er unterzeichnet.
Ir, deſſen Grundcharakter Allgemeinkenntnis geworden iſt,
Siederholt zu werden: er iſt im weſentlichen die Verpflich=
863 niedergelegten Reſolutionen und „Wünſche‟
erheit des Baus auf gemeinſamen und verläßlichen Willen
chab im Kriege 1870/71. Von den ganz außerordentlichen
eng denen nach nur weiteren vier Jahren die Hilfsvereine
war, ſoll nicht die Rede ſein. Als ein kleines, aber charak=
Gen für das in ſo kurzer Zeit ſchon entſtandene Vertrauen
diei tſache erwähnt, daß unter den Spendern für die neutrale
Eernationalen Komitees in Genf ſich auch die beiden
krieg=
hte ſelbſt befanden, das Komitee in Berlin mit 30000
Paris mit 20 0000 Franes.
uter das Zeichen des Roten Kreuzes allgemein ein
Hoff=
jeder Nor. Es iſt — ganz zu ſchweigen von der tauſend=
Slinderung, die es tatſächlich auf allen Gebieten ſpendet
n Welt zum Ausdruck des Glaubens des Menſchen an den
rden, des Hilfsbedürftigen an den Hilfsbereiten. Zeichen
daß in aller Zerſpaltung und Verfeindung doch eine
urſprünglicher Herzen möglich iſt, die für den Notleiden=
* Betrenntheiten hinüberreicht.
ba, ſich die Satzungen des Deutſchen Roten Kreuzes auf fol=
Grri äitzen auf:
ſehen Männer und Frauen ohne Unterſchied des Standes,
igini „Bekenntniſſes und der politiſchen Geſinnung” als
Mit=
zrz rneinſamem Wirken zu gewinnen", für die Tätigkeit des
en Kreuzes „auf allen Arbeitsgebieten, deren Zweck die
kämpfung und Linderung geſundheitlicher, wirtſchaftlicher
CNot iſt”.
Rund=Funk=Programm.
Sonntag, den 24. Auguſt 1924:
*. (467 m). 8 Uhr: Morgenfeier. 1. Sonntagsfeier
e, für Männerchor, Liebe; 2. Pſalm 126, für gemiſchten
3. Anſprache, Herr Prediger Putenſen; 4. Heimat
ſe, f. Männerchor, Erdle; 5. Daheim, für gemiſchten
— 4—6 Uhr: Bunter Kindernachmittag. Die gute
bringt einen Kinderchor mit. — 8 Uhr: Stunde der
Zeitung: Martin Borrmann ſpricht über eine Sunda=
30 Uhr: Hans Sachs=Spiele. 1. Der fahrende
Saradies. Der fahrende Schüler; Rolf Jahn (Neues
Thea=
auer: Hans Baumann. Die Bäuerin: Suſa Schlink. —
Weib. Der junge Geſell: Rolf Jahn. Die Magd: Suſa
böſe Frau: Herr Freiberg=Dresden. Ihr Mann: Herr
Nachbar: Hans Baumann. — 3. Der Roßdieb zu Fün=
& C Dötſch: Fritz Zwick. Steffel Löll: Herr Freiberg.
Lind=
us Baumann. II von Frieſing, der Roßdieb: Rolf Jahn.
Urfel mit dem alten Weibe. Der Mann: Hans Baumann.
Suſa Schlink. Der Teufel: Fritz Zwick. Die alte Hexe:
g. Begleitende Muſik: Alte Tänze. Violine: Guſtav
2 Am Flügel: Herr Dr. Merten von der Frankfurter Oper.
Nachrichtendienſt Wettermeldung, Sportbericht und Ta=
3 Rhön=Segelflug=Wettbewerbs.
—tv. 500 m). 5.30—7 Uhr: Unterhaltungsmuſik (Berliner
— 7 Uhr: Märchen, geleſen von Hede Geber.
Konzert der verſtärkten Berliner Funk=Kapelle,
Krönungsmarſch aus der Oper „Der Prophet”, 2. Rei=
Duvertüre. 3. Beethoven: Andante aus der 1. Sinfonie,
Peer=Gynt=Suite. 5. Sibelius: Valſe triſte. 6. Dvoräk:
— 9.15—11 Uhr: Tanzmuſik. Als Einlage: Heitere
zun
ſorträg=9 r Grete Wiedecke. Während der Pauſe: Bekanntgabe der
feueſten 1 gesnachrichten, Wetterdienſt, Zeitanſage.
gliſche 2 vnen. (London 365, Birmingham 475, Bournemouth 385,
London, 9 Uhr MEZ.: Volkslieder, Matroſenlieder. —
Birming. 8.30 Uhr MEZ.: Dvorak=Abend. — Bournemouth,
E3.: Shakeſpeare=Abend. — Cardiff, 8.40 Uhr MEZ.:
Kompoſitionen.
beherrscht die Straße.
Jeder Kenner weiß:
die Veltmarke bürgt für Qualität!
Dr. HugoEckener, der Erbauer und Führer des Luftſchiffes.
Am Montag wird ſich aller Vorausſicht nach dieſer neue
Luftrieſe zu ſeinen erſten Probefahrten in die Lüfte erheben.
Die=
ſes Luftſchiff haben wir auf Reparationskonto für die Vereinigten
Staaten von Nordamerika erbauen müſſen und die Tore der
rie=
ſigen Luftſchiffhalle in Friedrichhafen werden ſich nach der
Ab=
fahrt für immer ſchließen, denn von der Entente iſt uns
be=
kanntlich die Herſtellung von Zeppelin=Luftſchiffen verboten
wor=
den. Die Probefahrten des Luftſchiffes werden auch über ganz
Deutſchland ausgedehnt. Dann wird die Fahrt über den
Atlan=
tiſchen Ozean angetreten werden. Voller Zuverſicht ſehen die
deutſchen Führer und Mannſchaften des Schiffes den kommenden
Dingen entgegen und hoffen, der Welt wieder ein Beiſpiel
deut=
ſcher Leiſtungsfähigkeit geben zu können.
Reich und Ausland.
Kommungliſierte Betriebe.
AE. Frankfurt a. M. Folgende dringliche Anfrage wurde von
volksparteilicher Seite an die Stadtverordnetenverſammlung gerichtet:
„Iſt der Magiſtrat bereit, Auskunft über die Urſachen der erheblichen
Betriebsverluſte bei der ſtädtiſchen Bekleidungsſtelle und
der Milchverſorgungs=A.=G. zu geben? Wie gedenkt der
Magiſtrat eine weitere Schädigung der ſtädtiſchen Finanzen und der
Be=
völkerung durch dieſe Regiebetriebe für die Zukunft zu vermeiden?”
Was namentlich dieſe in erſter Linie die breiteſte Oeffentlichkeit
in=
tereſſierende Milchverſorgungs=A.=G. angeht, ſo iſt dazu folgendes zu
ſagen: Die Stadt Frankfurt beſitzt die Mehrheit des Aktienkapitals
dieſer Geſellſchaft, nämlich 51 Prozent. Die Frage der Wirtſchaftlichkeit
kommunaliſierter Betriebe iſt zur Genüge erörterk worden. Tatſache
iſt hier wieder, daß durch die Konkurrenz des freien Milchhandels in
Frankfurt für dieſe Milch=Aktiengeſellſchaft die Unmöglichkeit
entſtand, die ankommende Milch reſtlos abzuſetzen
daß infolgedeſſen beträchtliche Verluſte entſtanden ſind, wozu noch
per=
ſönliche Schwierigkeiten im Vorſtand kommen. Der ſeitherige Vorſtand
hat die Geſchäfte niedergelegt. Eine kürzlich abgehaltene
Generalver=
ſammlung fand hinter verſchloſſenen Türen unter Ausſchluß der Preſſe
ſtatt. Das ſind alſo immerhin Momente genug, um zu beweiſen, daß
etwas faul iſt im Staate Dänemark. Die Stadt Frankfurt, die hier ſo
tief in der Tinte, d. h. der Milch ſitzt, muß ſich wohl oder übel zu einer
Stützungsaktion erklären, ſie hat dies jedoch nur unter der
ausdrück=
lichen Vorausſetzung getan, daß in Zukunft die Verluſtwirtſchaft
unter=
bleibt. Ein Sanierungsprogramm iſt in Ausarbeitung und wird eine
in 14 Tagen erſt mögliche Generalverſammlung beſchäftigen.
Soweit, was die authentiſchen Stellen in die Oeffentlichkeit
durch=
ſickern ließen. Als Hauptgrund für die Notwendigkeit des
Weiterbe=
ſtehens der Milchgeſellſchaft wird die „wirklich hygieniſche”
Behand=
lung der Milch angegeben, die „zahlreichen Klagen”, die aus dem
Publi=
kum gekommen ſeien, und die „Verteuerung der Milchproduktion” ohne
ihre pekunjäre Filtrierung durch den Stadtſäckel. Grundlegende
Tat=
ſache iſt, daß die Milchverſorgungsgeſellſchaft ein
ungerechtfer=
tigtes Zwiſchenhandelsmitglied darſtellt. Die hygieniſche
Behandlung der Milch, die allein das Daſein der Geſellſchaft rechfertigen
ſoll, kann der freie Milchhandel durch bedeutend geringere Koſten
er=
reichen als ein gemiſchtwirtſchaftlicher Betrieb. Es bleibt daher zu
hoffen, daß wieder wie früher die freie Milchwirtſchaft Platz greift
nicht nur im Intereſſe der Milchbezieher, ſondern auch der Bürger,
die dieſe lebensunfähige Geſellſchaft durchhalten ſollen.
Der Sparkommifſar.
AE. Frankfurt a. M. Oberregierungsrat Goudefroy
(Eiſenbahndirektion), der vom Reichsſparkommiſſar zum provinziellen
Kommiſſar ernannt worden iſt, hat an Sparmaßnahmen bei
Reichs=
behörden bis 1. Juli d. J. durchgeführt: Aufgelöſt wurden ganz
zwei Behörden. Im Bereich von 12 Behörden wurden 160 Köpfe
geſpart, gleich eine halbe Million Mark jährlicher Ausgaben.
Sächliche Erſparniſſe wurden in Höhe von 50 000 Mark gemacht,
freigemacht wurden 50 Räume.
Der Sparkommiſſar ſetzt ſeine Tätigkeit noch fort.
Hauptverſammlung des Verbandes Deutſcher Apotheker.
Der Verband Deutſcher Apotheker, wird vom 22. bis 25. Auguſt
ſeine außerordentliche Hauptverſammlung in Frankfurt a. M. abhalten.
Die Tagesordnung ſieht einen Antrag des Hauptvorſtandes auf
Zuſtim=
mung zur Ueberführung des Verbandes Deutſcher Apotheker in den
Ge=
werkſchaftsbund der Angeſtellten vor.
Im Anſchluß daran finder die erſte Reichsfachgruppentagung ſtatt,
die ſich mit der Gewerbefrage, Bildungsfragen, Tariffragen und
Wah=
len beſchäftigen wird. Die Teilnehmer an dieſer Tagung nehmen
ge=
ſchloſſen an den Veranſtaltungen des Gewerkſchaftsbundes der
Angeſtell=
ten teil die anläßlich des zweiten Bundestages vom 22. bis 25. Auguſt,
verbunden mit dem zweiten Deutſchen Angeſtelltentag am 24. Auguſt,
veranſtaltet werden.
Zollgrenze.
Höchſt a. M. Seit geſtern iſt es wieder möglich, die Zollgrenze
bei Griesheim a. M. und Soſſenheim mit Fahrrädern zu überſchreiten,
ohne ſich dabei Zollſchwierigkeiten auszuſetzen. Die Zollbeamten üben
ihre Tätigkeit vorläufig nicht mehr aus. Trotzdem die Zollkontrolle
noch nicht offiziell aufgehoben worden iſt, wird die Zollreviſion an den
Grenzſtationen jetzt bedeutend toleranter gehandhabt.
Eingemeindung Biebrichs nach Wiesbaben.
Wiesbaden. In der Kreistagsſitzung des Kreiſes Wiesbaden=
Land wurde die Eingemeindung der Stadt Biebrich und der Vororte
Schierſtein und Sonnenberg in die Stadtgemeinde Wiesbaden mit 10
gegen 8 Stimmen beſchloſſen. Um eine Verzögerung der Angelegenheit
zu vermeiden, die durch die Regelung der finanziellen
Auseinander=
ſetzung entſtehen würde, hatte ſich die Stadt Wiesbaden damit
einver=
ſtanden erklärt, daß die auf die einzugemeindenden Orte entfallenden
Kreisſteuern auch nach erfolgter Eingemeindung dem Kreis bis zu der
endgültigen Regelung der Auseinanderſetzung verbleiben. Dieſe
Ver=
flichtung ſollte erlöſchen, ſobald eine Neuregelung der Kreiseinteilung
erfolgt, ſpäteſtens am 26. April 1927.
Brennendes Auto.
Karlsrühe. Auf der Kaiſerſtraße geriet bei der Douglasſtraße
der Perſonenkraftwagen eines Pfälzer Fabrikanten durch
Benzinrohr=
bruch in Brand. Der vordere Teil des Wagens einſchließlich Führerſitz
ſtand ſofort in Flammen. Einem Mechaniker gelang es mit einem
her=
beigeholten Minimaxlöſchapparat, das Feuer zu löſchen, ohne daß die
Feuerwache einzugreifen brauchte. Perſonen wurden nicht verletzt. Das
Auto iſt ſtark beſchädigt.
Ein Jubilar.
fm. Der „Lahrer Hinkende Bote”, der wegen ſeines humorbollen
Plaudertones im ganzen Lande Baden ſtets willkommen war, feiert in
dieſem Jahre ſein 125jähriges Beſtehen.
Ein neues Obſeravtorium in der Schweiz.
Berlin. Wie ein Berliner Mittagblatt meldet, hat die
Kommu=
nalverwaltung von St. Moritz dem Leiter der Treptower Sternwarte,
Direktor Dr. Archenholt, in 2500 Meter Höhe Terrain zum Bau eines
modern eingerichteten Obſervatoriums zur Verfügung geſtellt. Dr.
Ar=
chenholt ſei nunmehr bemüht, in Deutſchland die Mittel für das neue
Inſtitut aufzubringen.
Straßenbahnunfall.
Berlin. An der Straßenkreuzung Kurfürſtendamm=Joachim=
Friedrich=Straße ſprang ein in voller Fahrt befindlicher
Straßenbahn=
wagen aus den Schienen und fuhr gegen ein Holzfuhrwerk und gegen
einen Möbelwagen. Der Kutſcher des Holzfuhrwerkes wurde ſo ſchwer
verletzt, daß er bald darauf ſtarb. Der Straßenbahnführer und einige
Fahrgäſte kamen mit leichteren Verletzungen davon.
Die Fahrt unter dem Zuge.
Ein 16jähriger Menſch, der in Kreuz an der Oſtbahn vergeblich nach
Verdienſt gefahndet hatte, verſuchte auf recht abenteuerliche Weiſe nach
Berlin, woher er gekommen war, zurückzukehren. Er kroch unter einen
von Kreuz nach=Berlin fahrenden Perſonenzug und klammerte ſich an
den Federn mik verzweifelter Gewalt an, wobei ſeiner Ausſage nach
das Furchtbarſte bei dieſer Fahrt das raſſelnde und ſchüttelnde Geräuſch
des Zuges war, das ihn faſt um den Verſtand und ſein Gehör brachte.
In Friedeberg (Nm.) mußte er die Fahrt aufgeben, da er am Ende
ſeiner Kräfte war. Er wurde der Polizei übergeben, die ihn auf ſichere
Weiſe nach der Reichshauptſtadt transportierte.
Die Kölner Goldmacher.
Das Kölner Tageblatt veröffentlicht eine Mitteilung, der zufolge
bereits im März von Kölner Chemikern ein Verfahren zur künſtlichen
Goldgewinnung ausgearbeitet worden iſt, das gegenüber dem Verfahren
des Profeſſors Miethe erheblich vorteilhafter ſein ſoll. Danach käme
alſo die Priorität bei der Erfindung nicht dem Profeſſor Miethe zu.
Die Kölner Erfindung ſoll in allernächſter Zeit große Ueberraſchungen
bringen.
Z. L. 126 nach der Schweiz.
fm. Nach der „Baſler Nationalzeitung” wird der Amerika=Zeppelin
Ende Auguſt eine Probefahrt nach der Schweiz unternehmen. Der
Bundesrat ſoll ſeine Einwilligung zum Ueberfliegen des Schweizer
Ge=
bietes gegeben haben. Zürich, Luzern, Bern und eventuell auch Baſel
ſollen berührt werden.
Der Mann mit dem Hut.
Bei einem Prozeß zwiſchen einem Hauswirt und ſeinem Mieter
fragte der den Mieter vertretende Anwalt, ob der hohe Gerichtshof
bereit ſei, einen Zeugen anzuhören, welcher allerdings an ſeine
Aus=
ſagte eine Bedingung knüpfte. Er knüpfte an ſeine Ausſage die
Bedin=
gung, daß er den Hut auf dem Kopfe behalten dürfe. Es ſei ein etwas
nervöſer und merkwürdiger Menſch dieſer Zeuge. Aber er würde nicht
in der Lage ſein, eine auch nur halbwegs vernünftige Ausſage zu
machen, würde man ihn zwingen, den Hut abzunehmen. Er lebe inn
der fixen Idee, ueter dem Hut ſeine Gedanken beieinander zu haben.
Wie es denn nachts mit dem Zeuge ſei, erkundigte ſich der Gerichtshof;
er gehe wohl auch nicht mit dem Hute ſchlafen? So weit ich
unter=
richtet bin, antwortete der Anwalt, geht er ja mit dem Hute ſchlafen.
Man könne aber, ſo meinte der hohe Gerichtshof dann, unmöglich
je=
mand den Eid abnehmen, der den Hut auf dem Kopfe habe, das ſei
eine Entweihung der heilgen Handlung. Der Anwalt ging noch einmal
hinaus auf den Korridor, wo der etwas merkwürdige und nervöſe
Menſch wartete. Ob er nicht wenigſtens bei der Vereidigung den Hut
abnehmen möchte? Nein, das könne er unter keiner Bedingung, und
dabei ſprudelte er erregt einige Vorwürfe gegen das Gericht heraus
wegen einer derartigen Zumutung. Da mußte alſo der hohe
Gerichts=
hof auf die Ausſage dieſes Zeugen verzichten.
Eiſenbahnunfall.
Paris. Dem Petit Pariſien wird aus New York gemeldet, einer
Nachricht aus Cranford (New Jerſey) zufolge, iſt auf der Strecke
Philadelphia—New York der Zug der New Jerſey Zentrallinie, der
mit einer Geſchwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde fuhr nach
der Station Trenton auf einen allein auf dem Geleiſe ſtehenden Wagen
geſtoßen. Der Stoß war ſo heftig, daß die Lokomotive und zwei
Wagen zur Seite geſchleudert wurden. Bisher ſind 5 Tote und 15
Ver=
letzte geborgen worden.
Brückeneinſturz.
Paris. Nach einer vom Petit Journal veröffentlichten Meldung
aus Dakar (franzöſiſch Senegal) iſt dort infolge ſtarker Regenfälle eine
Brücke über den Thies=Kayes eingeſtürzt.
Entdeckung neuer Königsgräber.
EP. London. Die Zeitungen teilen mit, daß im Königstal in
Aegypten drei neue Königsgräber entdeckt worden ſeien. Diefelben ſeien
tauſend Jahre älter als das Grab Tut=anch=Amon. Die Gräber
wur=
den von einem amerikaniſchen Bankier aus Chicago entdeckt, und zwar
auf Grund von Inſchriften, die im Grabe Tut=anch=Amons gefunden
worden waren. Da die ägyptiſche Regierung, wie verlautet, nicht über
die nötigen Geldmittel verfügt, um koſtſpielige Ausgrabungsarbeiten
vornehmen zu laſſen, will der amerikaniſche Bankier verſuchen, in
Amerika die nötigen Kredite aufzubringen, um dann unter der
Kon=
trolle der ägyptiſchen Regierung die Ausgrabungen vorzunehmen.
Englands niedrigſte Heiratsziffer.
Die Heiraten in England und Wales haben im erſten Viertel dieſes
Jahres die niedrigſte Zahl erreicht, die man ſeit der Regiſtrierung, alſo
in den letzten 60 Jahren, gefunden hat. Ebenſo war die Geburtsziffer
in der erſten Hälfte von 1924 die niedrigſte, die es mit Ausnahme der
Kriegsjahre gegeben hat. Die Zahl der Perſonen; die heiraten, betrug
im erſten Viertel 1924 93 990, 59 422 weniger als in dem entſprechenden
Viertel von 1923. Die Zahl der Geburten war um 9674 geringer als
in dem Viertel des Vorjahres.
Der Pyjama als Irrenhaustracht.
Allen Reiſenden, die nach Belgrad kommen und gewohnt ſind, im
Pyjama zu ſchlafen, ſei eindringlich abgeraten, ſich in dieſem
Beklei=
dungsſtück dritten Perſonen zu zeigen. In Belgrad iſt nämlich der
Pyjama das vorgeſchriebene Bekleidungsſtück für die Geiſteskranken, die
in Irrenanſtalten untergebracht ſind, eine Uebung, die zu folgender
kurioſer Geſchichte Anlaß gegeben hat. Ein Dieb ſchlich ſich zur
nächt=
lichen Stunde in ein Belgrader Haus ein. Der Beſitzer, durch ein
Ge=
räuſch aus dem Schlaf aufgeſchreckt, verjagte den Eindringling und
ahm ſeine Verfolgung auf. In der Aufregung des Augenblicks hatte
er ganz überſehen, daß er nur einen Pyjama am Leibe trug. Eine
wilde Jagd durch die nachtſtillen Straßen ſetzte ein, und der
Beſtoh=
lene ſchrie unaufhörlich: „Haltet den Dieb, haltet den Dieb!" Als
Polizeibeamte auftauchten, wandte ſich der verfolgte Gauner an ſie und
bat ſie mit gut gekünſteltem Schrecken, ihn aus den Händen des
Wahn=
ſinnigen zu befreien, der ihn töten wolle. Die Beamten verhafteten den
Herrn im Pyjama und nahmen ihn trotz erregtem Proteſt mit auf die
Wache. Der Dieb aber, ſchmunzelnd über das gelungene Stückchen,
brachte ſich inzwiſchen in Sicherheit.
Der Affe bei den Radiohändlern.
Einer der Affen, die zur Beluſtigung der Ausſtellungsbeſucher
in Wembley da ſind, iſt am Samstag ſeinem Käfig entſprungen und
erſt am Montag wieder eingefangen worden. Die beiden Tage aber
waren ein ſo ungeheuerer Gewinn für die Ausſtellung, daß man ſich
mit dem Gedanken trägt, ſtändig einen Affen frei herumlaufen zu
laſſen. Er hat, um nur einen Fall herauszugreifen, den
Radio=
händlern einen ungeahnten Zuſtrom gebracht und ihrem Geſchäfte viele
neue Freunde gewonnen. Zu den Apparaten und namentlich zu den
Lautſprechern fühlte ſich der Affe hingezogen. Er weilte lange vor
einem Trichter und fand die Muſik, die daraus hervorquoll, der
Be=
achtung wert. Er verſuchte aber auch, hinter das Geheimnis dieſer
Dinge zu kommen, kroch in den Trichter hinein, und man ſah es ihm
an, daß er vor einem Rätſel ſtand. Dann ſchien er aber genug davon
zu haben. Er ſtreckte die Hand gegen den Trichter aus; eine Geſte,
deren Bedeutung den Menſchen unverkennbar iſt. Wegen dieſer
Hand=
ſewegung fingen die Radiohändler den Affen ſofort ein, und brachten
ihn in den Käfig zurück. Denn nun verſprachen ſie ſich keinen
Vor=
teil mehr zum Beſten ihres Geſhäftes.
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harprecht
abends ½8 Uhr, Abſchied Eliſabeth Horn: Sudermann=Abend; abends
10½ Uhr: „Nur ein Traum”. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſteilungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 24. Auguft 1924.
Ziemlich kühl, wechſelnde Bewölkung, nur ſtrichweiſe etwas Regen,
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heitige Zmier hat 14 Seiten
[ ← ][ ][ → ] nehmi
Ernſt
Bedin=
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lun
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Anguſt 1924,
Ruuzier
A
Palast-Lichtsplele
Nach vollständiger Renovierung
Beginn der neuen Spiel-Saison!
Den Reigen eröffnet der große
Richard-Oswald-Film
Karlos und Elisabetk
Ein Drama von Liebe und Eifersucht
Uber 3000 Meter
fabelhafte Akte!
In den Hauptrollen: (10555sg0
Dagny Servaes, Aud Egede Nissen,
Conrad Beidt, Eugen Klöpfer,
Wilh. Biekerle, Friedrich Kühne,
Adolf Klein, Oiko Taube
Lustspiel-Einlage
Heute Anfang 14 Uhr. Letzte Aufführung 8 Uhr.
Herrngarten
Morgen Sonntag ab 11 Uhr
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Großes
Promengde Kanzert
S9mmerſpielzeit
Brand Haxprecht
(Großes Orcheſter)
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Gaſthaus
„Zum goldenen Löwen”
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Sonntag, den 24. Auguſt, und
Montag, den 25. Auguſt
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Der Beſitzer Friedrich Seibert
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AKHO
Traiſa
Am 24. und 25. Auguſi
Kirchweih-
Fest
Militärkapelle
Blas= und Streichkonzert.
Rnngggg4
TANZ
Sonntag und Montag
im
Kühlen Grunde
Jugenheim
(Balkhäuſerial)
Streichmuſik — Glatter Saal
Samstag, den 23. Aug., abends
Welifleiſch
Sonntag und Montag
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Daniel Lautz, Groß=Umſtadt A.
10
[ ← ][ ][ → ]mer 234.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Augnſt 1924,
Seite 9.
Sport, Spiel und Turnen.
Pferdeſport.
Baden=Baden.
Bweite internationale Rennwoche, die nach langen
jahr o im erſtenmal wieder wirklich international beſetzt iſt, begann
m Zig bei trübem Wetter. Es ſchien mehrmals, als würden die
eger) ingeren Wolken zur Entladung kommen, doch blieb es trocken.
ſas uf war infolge der vielen Regengüſſe vorher immerhin recht
hwe— der Beſuch des erſten Renntages war ſehr ſtark. Der Tag
egam it drei Erfolgen O. Schmidts, der mit Memnon ſeinen 100.
jeg dieſem Jahre ſteuerte und gleich darauf mit Palamedes den
undes r Erfolg überſchritt; eine Leiſtung, die noch von keinem Jockei
Des land erreicht wurde.
2 Hauptereignis des Tages war traditionsgemäß den
Dreijähri=
r;iert, die in dem mit Ehrenpreis und 40 000 Mk.
ausgeſtatte=
n nbergrennen über 2000 Meter die Klingen kreuzten. Sechs
dertr unſerer Zucht ſtellten ſich die in deutſchem Beſitz befindliche
ngläs in Whatagild, der Franzoſe Midland und die aus Italien
ſitſar— Roſalba Carriera entgegen. Nach langer Zeit war alſo
end=
heI ein Maßſtab zwiſchen unſerer und der italieniſchen Zucht
gebei Es muß leider gleich hervorgehoben werden, daß unſere
Drei=
hrig —y egen die Vertreterin der italieniſchen Zucht in keiner Weiſe
ſtehr onnten. Vom Start weg ſorgte Petunie im Intereſſe des
tallgy eten Oſtreg für ein ſchnelles Rennen. Hinter Petunie lagen
näch Tidland, Roſalba, Carriera, Oſtrea, Fundin und Whatagild,
ähre Holdwert im Abſtand folgte und nie ins Rennen kam. Ende
— feite fällt Rofalba Carriera, die von W. Wright geſteuert
de— r in Front. Im letzten Bogen lag Midland, Hornbori, Oſtrea
id in in dieſer Reihenfolge hinter der italieniſchen Stute, doch
r de =nbiegen in die Gerade war Midland geſchlagen, Oſtrea
paſ=
rte er Geraden Hornbori, konnte aber Roſalba Carriera nie
ge=
hrdes e im Handgalopp mit vier Längen Vorſprung gewann. Nach
ve bſalba gezeigten Form muß man natürlich auch den beiden
deres ertretern des italieniſchen Rennmannes Teſiv in den anderen
zer tſcheidungen eine erſte Rolle einräumen.
( rgebniſſe:
fnungs=Rennen; 5000 Mk., 1400 Meter: 1. Guenole
Sst), 2. Roſenkelch, 3. Kili. Tot.: 17: 13, 33. Ferner lief:
ſſin L., 2 L.
J nd=Rennen; 5000 Mk., 1000 Meter: 1. Memnon (D.
hmix: 2. Königliche Hoheit, 3. Chiemgauerin. Tot.: 11: 11, 16.
ernerr f: Edelreis. 4 L., 2½ L.
P (s von Karlsruhe; 5000 Mk., 1000 Meter 1. Palamedes
Sc‟ t), 2. Eigilolf, 3. Nobelmana. Tot. 25; 12, 12, 23. Ferner
:: innain, Hannar, Karlheinz und Mäuſeturm. 5 L., 3 L.
ersberg=Ausgleich; 6000 Mk., 2000 Meter: 1.
Le=
ras), 2. Le Chalenge, 3. Pan Robert. Tot.: 125; 47, 82,
Feix liefen: Aralinda, Lorentzo, Kaſſiopeja, Miramar und
Arau=
ia, enriede, Le Gerfaut, Malaviſta und Der Mohr. 1 L., 2 L.
Fri enberg=Rennen; Ehrenpreis und 40000 Mk., 2000
jeter:: Roſalba Carriera (Wright), 2. Oſtrea, 3. Hornbori. Tot.:;
192., 19. Ferner liefen: Fundin, Midland, Falſum, Petunie,
oldwo Whatagild. 4 L., 3 L.
Tu Liſator=Hürdenrennen; 5000 Mk., 2800 Meter:
Jahr) Tnterholzner), 2. Gianutri, 3. Pglette. Tot.: 18; 11, 12.
new‟: Bogarwo. 2½ L., 2½ L.
Radfahren.
„Bd um Darmſtadt” des Pelociped=Club 1899
gleick Reiſterſchaft des Landesverbands „Heſſen”, 145 Kilom.
Dasy nnen „Rund um Darmſtadt” des V. C.D. iſt eines der
älte=
n Re=2, im Bunde Deutſcher Radfahrer und wurde bereits im Jahre
13 er Tkig ausgefahren. Wurde dieſes Rennen in früheren Jahren
r als einskampf ausgetragen und war maßgebend für die
Bewer=
de( lubmeiſters, ſo iſt in dieſem Jahre mit dieſer Austragung
roches/ ſorden und für das Rennen zugleich die Austragung der
iſter des Landesverbands „Heſſen” im „Einer=Streckenfahren
15S Tometer verbunden. Der V.C.D. geht noch weiter und wird
3 W en im nächſten Jahre für den ganzen B. D.R. offen machen.
Amm rmenden Sonntag werden ſomit wiederum große auswärtige
er Start erſcheinen, darunter der Sieger aus „Rund um die
wig=ge‟ Emmerich, der im Verlaufe dieſes Sportjahres durch
gle täßigen, hervorragenden Erfolge ſeine Klaſſe bewieſen hat,
r wel) alle Zweifler verſtummen müſſen. Mit ihm erſcheinen die
annt= roßen Fahrer Gugau, Stroh, Knappke, Colom, Ranis,
Bött=
rtgen, A., Müller (Sieger in „Unſer Auguſt Lehr” und
zwei=
n der Deutſchen Straßenmeiſterſchaft), alle Frankfurt; ferner
Hiſter Deibel=Gießen, Wir nennen weiter unſere einheimiſchen
F. Hirſch, Dingeldein, Gans und Kälber, die wir ebenfalls in
rſt: ierten ſuchen. Wolf, der in dieſem Jahre ſchon verſchiedene
reich beſtand, ſollte bei der Vergebung der Meiſterſchaft ein
ſaf Vort mitreden, und ſeine großen Frankfurter Kollegen haben
rs Auge gefaßt. Des weiteren ſchickt der Heſſengau aus Die=
(ſtadt, Groß=Gerau uſw. ſein beſtes Material ins Rennen.
nSIIt weiſt die Starterliſte 54 Namen auf, von welchen jeder
Fähigkeit beſitzt, den ſtolzen Meiſtertitel zu erringen, wes=
3 ; ein heißes Ringen geben wird.
Dies anſtrecke führt von Darmſtadt (Rennbahn) über Eberſtadt
kenbe” Bensheim, Weinheim, Mörlenbach, Wegſcheide nach
Michel=
t, drri dauptkontrolle mit 20 Minuten Zwangspauſe. Dann geht es
ter +. König, Groß=Umſtadt, Dieburg, Gundernhauſen, Ober=Ram=
Wr=Ramſtadt, Eberſtadt, Landskronſtraße zum Ziel am
Böl=
faltat
De=s art iſt vorm. 6.30 Uhr an der Rennbahn Heidelberger Straße,
erſtei ahrer werden am Ziel Böllenfalltor gegen 11 Uhr erwartet.
Zisi; 10 Uhr, Konzert und Wirtſchaftsbetrieb. Numerierte
Sitz=
z Mark, ferner Rennprogramme mit dem Namensverzeichnis
jax) uind dem Streckenplan ſind ab Samstag früh bei dem zwei=
Voxdrden, Willy Hermes, Luiſenſtraße erhältlich.
Bend an das Rennen findet im „Sportplatzreſtaurant Böllen=
Verteilung der ſehr wertvollen Preiſe ſtatt.
nſchen zu dieſer erſtklaſſigen Sportveranſtaltung — die bei
W3 uing ſtattfindet — ein gutes Rennwetter und den dieſer
Ver=
ſtaltu) ürdigen Beſuch der einheimiſchen Sportler und
Sportinter=
ſenten- nal ſie dieſe Veranſtaltung koſtenlos haben können.
Siewener.
Motorſport.
S D. M. V.=Inſelbergrennen am 31. Auguſt 1924.
Deu” uitſche Motorradfahrer=Verband hat infolge Mangels an
dur U, das für den 10. Auguſt ausgeſchriebene Fabrikrennen auf
nf)=gſtrecke, wie wir bereits berichtet, abſagen müſſen.
Da u — die Intereſſen des Verbandes, und ganz beſonders die
In=
ereſſen I. Mitteldeutſchen Landesgruppen die Durchführung dieſes
ſtennenm Hieteriſch fordern, hat ſich der D. M. V. entſchloſſen, das
ſennem! m für ſeine Mitglieder der Fahrerklaſſe A, und für ſolche
Mitglies/ Oer Fahrerklaſſe B, welche bereits im Jahre 1924 in
Ver=
lands= Landesgruppen=Veranſtaltungen 1. und 2. Preiſe gewonnen
haben, gen 3 1. Auguſt ds. Js. erneut auszuſchreiben.
Bei; hervorragenden Qualität der Rennſtrecke iſt bei dieſer
teuen =hreibung mit ſtarker Beteiligung der Verbandsmitglieder
t rechrc
Diesſ Ɨringiſchen Badeorte Tabarz und Friedrichsroda
zaben a an dieſem Rennen direkt Beteiligten wefentliche
Erleich=
erunge 20 Ausſicht geſtellt.
Infi). Gefährdung einzelner D.M.V.=Meiſterſchaften durch
behörd=
he Wr” Xnde gegen die Genehmigung von Veranſtaltungen, auf denen
Meiſter 7 Släufe liegen, werden folgende D.M.V.=Meiſterſchaftsläufe
auf dassd elsbergrennen am 31. Anguſt verlegt: 1. Meiſterſchaftslauf
für Klesl. Fträder nicht über 150 ccm; 2. Meiſterſchaftslauf für
Leicht=
frafträds) cht über 250 ccm; 3. Meiſterſchaftslauf für
Juniorenmaſchi=
nen nickhi —x 350 ccm; 4. Meiſterſchaftslauf für Seniorenmaſchinen über
0 semy), atürlich ſind dieſe Läufe nur für Verbandsmitglieder offen.
Dieſe A rahme der Verbandsſportleitung dürfte nicht verfehlen,
ſo=
wohl da” ritereſſe der Fahrer, wie auch dasjenige des Publikums für
das In i ergrennen noch weiter zu ſteigern. Die Meldungen gehen
auch wol in qualitativ und quantitativ ſo befriedigend ein, daß
hoch=
eiitereſſoſſ ämpfe in dieſem prächtigen Rennen zu erwarten ſind.
Turyen.
Jugendwettkämpfe.
1. Bezirk des 3. Gaues (Main/Rhein).
Der Turnverein Frankenhauſen lädt am 31. Auguſt d. J. die
Turner=
jugend des 1. Bezirks zu den Jugendwettkämpfen ein. In verfchiedenen
Altserklaſſen wird ſich die Jugend, männlich wie weiblich, im „Vier=,
Sechs= oder Neunkampf um den ſchlichten Eichenzweig meſſen. Mit
welcher Arbeit der Turnverein Frankenhauſen zu rechnen hat, um der
Jugend einige angenhme Stunden zu bereiten, zeigen die Meldungen,
ſind doch weit über 500 Jugendliche gemeldet, eine Zahl, die alle
Erwar=
tungen übertrifft. Eine angenehme Abwechſelung wird das
Gemein=
turnen bringen. Gleichzeitig an 6 Längspferden und 6 niedergeſtellten
Barren werden ſich die Vereine mit mehreren Mannſchaften, unter
Lei=
tung des Bez.=Turnwarts Klein, unter das Auge des Kampfrichters
ſtellen müſſen.
Auch die Woogsplatz=Turngemeinde hat für ſämtliche. Wettkämpfe
insgeſamt 55 Meldungen abgegeben. Wünſchen wir unſerer Jugend,
daß ihr an ihrem Feſte der ſchönſte Sonnenſchein beſchieden ſein möge
und hoffen wir, daß ſie ſich der Erfolge ihre älteren Turnbrüder und
Turnſchweſtern bewußt iſt und neue Siege an die Fahne der
Turnge=
meinde 1846 heftet. In dieſem Sinne „Gut Heil”, vorwärts —
auf=
wärts.
K.
4. Bezirk Main=Rhein=Gau D. T. am 30. und 31. Aug. in Roßdorf.
Ueber 200 Teilnehmer und Teilnnehmerinnen werden am
Sams=
tag, den 30. Auguſt, und Sonntag, den 31. Auguſt, im friedlichen
Wett=
kampfe in Roßdorf ihre Kräfte meſſen. Ein Mannſchaftskampf an den
drei Hauptgeraten, ausgetragen von ſämtlichen Bezirksvereinen, bildet
den Auftakt zum Feſt am Samstag abend, wobei noch Darbietungen der
hieſigen Vereine zur Geltung kommen werden.
Das Turnen der Jugend beginnt am Sonntag vormittag um 9 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr geht ein Umzug durch die Ortsſtraßen nach dem
Turnplatz, wo turneriſche Sondervorführungen der einzelnen Vereine
und die allgemeinen Freiübungen den Nachmittag ausfüllen werden.
Für die auswärtigen Gäſte ſtehen genügend Freiquartiere zur
Ver=
fügung. Der Jugend wird, ähnlich wie im vorigen Jahre in
Harres=
hauſen, koſtenloſe Verpflegung in Ausſicht geſtellt.
Alle Veranſtaltungen finden in der Turnhalle auf dem Turnplatz
des Turnvereins Roßdorf ſtatt. Die Einwohnerſchaft von Roßdorf wird
gebeten, durch reichen Flaggenſchmuck dieſes Feſt, das unſerer Jugend
gilt, verſchönern zu helfen.
Weſtdeutſchland — Berlin.
Der zwiſchen den Vertretern des Weſtdeutſchen Spielverbandes und
des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik=Vereine vereinbarte
Leicht=
athletikkampf wird erſtmalig am 28. Juni 1925 in Berlin
ſtatt=
finden. Das Programm beſteht aus 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 Meter=
Laufen, 4X100 Meter, Olympiſche Staffel, Hoch=, Weit=,
Stabhoch=
ſprung, Diskus=, Speerwerfen und Kugelſtoßen, verzeichnet alſo genau
die gleichen Konkurrenzen wie der Kampf Deutſchland—Schweiz.
Deutſchlands Vertreter im Olympiſchen Komitee.
Baron de Coubertin, der Vorſitzende des Internationalen
Olympi=
ſchen Komitees, hat ſoeben Staatsſekretär z. D. Dr. Lewald, dem
Vor=
ſitzenden des Deutſchen Reichsausſchuſſes, für Leibesübungen, die
Neu=
wahl von zwei deutſchen Vertretern in das Komitee an Stelle des im
Kriege gefallenen Barons Venningen und des verſtorbenen Grafen
Sierstorpff mitgeteilt. Die Sitzung des Komitees in Paris hat Dr.
Lewald und Dr. Ruperti, den Vorſitzenden des Deutſchen
Ruder=
verbandes, zu neuen Mitgliedern einſtimmig gewählt. Die Neuwahl
eines öſterreichiſchen Vertreters wird, wie Baron de Coubertin mitteilt,
demnächſt erfolgen. Er gab gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, daß
Deutſchland beim nächſten Kongreß 1925 in Prag und bei den nächſten
Spielen 1928 in Amſterdam vertreten ſein wird.
Länderkampf Schweiz-Deutſchland.
Zum 4. Leichtathletik=Länderkampf Deutſchland—Schweiz, der am
31. Auguſt in Düſſeldorf ſtattfindet, iſt jetzt nach Erledigung der deutſchen
Meiſterſchaften die Auswahl der heimiſchen Vertreter erfolgt, die im
großen und ganzen einen recht guten Eindruck macht, aber doch nicht das
Beſte darſtellt. Verſchiedene mißliche Umſtände ſind dafür verantwortlich
zu machen. Der deutſche 400 Meter=Meiſter Neumann=Mannheim iſt
beruflich verhindert, die beiden beſten Hürdenläufer Troßbach und Kaſten
verletzt; während die Schupoleute, der Hochſprungmeiſter Skorczinski
und der Meiſter im beidarmigen Diskuswerfen Hänchen, mit Rückſicht
darauf, daß der Kampf im beſetzten Gebiet ſtattfindet, nicht mitgenommen
werden können. Immerhin iſt Ausſicht vorhanden, daß nach den drei
deutſchen Siegen, die in Baſel, Frankfurt a. M. und wieder in Baſel
errungen worden ſind, ſich die deutſche Mannſchaft auch diesmal wieder
recht ehrenvoll aus der Affaire ziehen wird. Nachſtehend die Aufſtellung:
100 Meter: Houben=Crefeld, Schlößke=Berlin, 200 Meter: Houben,
Apfel=Mannheim, 400 Meter: Schmidt=Berlin, Wellenreuther=
Mana=
heim, 800 Meter: Peltzer=Stettin, Schoemann=Berlin, 1500 Meter:
Schoemann=Berlin Böcher=Köln, 5000 Meter: Huſen=Hamburg, Bedarff=
Düſſeldorf, 110 Meter Hürden: Koepke=Stettin, Lehniger=Berlin, 4mal
100 Meter Staffel: Houben—Apfel—Dreibholz—Schlößke, Olympiſche
Staffel: Peltzer—Wellenreuther—Apfel—Schlößke, Hochſprung:
Fritz=
mann=Berlin, Koepke=Stettin, Weitſprung: Schumacher=Hamburg, Koepke,
Stabhochſprung: Lehniger=Berlin, Schumacher=Hamburg, Dirkuswerfen:
Steinbrenner=Frankfurt a. M., Hoffmeiſter=Münſter, Speerwerfen:
Lü=
decke=Berlin, Hoffmeiſter, Kugelſtoßen: Haymann=München, Wenninger=
Saarbrücken.
Das „Internationale” des S.=C. Charlottenburg
am kommenden Sonntag im Deutſchen Stadion bringt eine ganze Reihe
von Ausländern an den Start, denen leider nicht immer unſere Beſten
entgegengeſtellt werden können. Den Höhebunkt bildet natürlich das
Zuſammentreffen von Houben mit Carr=Auſtralien und
Por=
rit=Neuſeeland über 100 Meter. Der Start des Krefelders war bis
zuletzt recht zweifelhaft, da auch Breslau, Duisburg und Wien Zuſagen
von Houben erhalten hatten. Jetzt iſt jedoch die Teilnahme des
deut=
ſchen Meiſters gefichert. Von den gemeldeten Ausländern, die zum Teil
ſchon eingetroffen ſind, werden weiterhin Driscoll=Amerika über
400 Meter am Start erſcheinen, der amerikaniſche Hochſchulmeiſter
Kennedy und der Tſcheche Riedl den 1000 Meter=Lauf beſtreiten,
Rieck=Amerika, Hochmann und Nedobity (Tſchechoſlowakei)
über 1500 Meter antreten, der Japaner Morita in 200 Meter
Hür=
denlauf in Wettbewerb treten. Neben den beſten Berliner Vertretern
ſind aus dem Reiche bisher der vorjährige Hochſprungmeiſter Huhn=
Jena, der 10 000=Meter=Meiſter Graßmann=Vielau, ferner Oſterhoff=
Hamburg, Frandſen=Oldeslohe, mehrere Vertreter aus dem Saargebiet
uſw. zu dem großen Feſt gewonnen worden. Reichspräſident Ebert hat
dem Verein einen koſtbaren Ehrenpreis zur Verfügung geſtellt.
Tennis.
Deutſche Meiſterſchaften.
Die Deutſchen Tennismeiſterſchaften konnten am Dienstag in
Ham=
burg, zu Ende geführt werden. In der Herren=
Einzel=
meiſterſchaft fertigte der Ungar v. Kehrling nach prächtigem
Kampfe Grandy 8—6 6—1 9—7 ab und ſicherte ſich damit den deutſchen
Meiſtertitel, v. Kehrling hatte in der Vorſchlußrunde den vorjährigen
Meiſter Landmann ebenfalls nach ſpannendem Kampfe mit 7—5 6—4
7—5 aus dem Felde geſchlagen. — Die Damen=
Einzelmeiſter=
ſchaft fiel erwartungsgemäß an Fr. Friedleben, die ihren Titel durch
den Sieg über Fr. Neppach von 6—2 1—6 6—3 erfolgreich verteidigte.
Letztere war mit Kleinſchroth als Partner in der Meiſterſchaft im
ge=
miſchten Doppelſpiel nach hartem Kampf mit 9—7 7—5 gegen Fr.
Fried=
leben=Kreutzer erfolgreich. — Von den übrigen Spielen, die jedoch nicht
zur Meiſterſchaft zählen, intereſſierte beſonders das Damen=Doppelſpiel.
Hier erlitten Fr. Friedleben=Frl. Weihermann durch Fr. v. Varady=Frl.
v. Diergardt mit 2—6 6—4 6—4 eine überraſchende Niederlage. Letztere
wurden dann von Fr. Käber=Fr. Neppach 6—3 6—2 leicht geſchlagen.
Rahe ſchlägt v. Kehrling.
Mit der Meiſterſchaft von Hamburg wurden die Tenniskämpfe in
der Hanſeſtadt abgeſchloſſen. In der Vorſchlußrunde konnte der Roſtocker
Rahe den neuen deutſchen Meiſter v. Kehrling, der den Titel als
Mei=
ſter von Hamburg zu verteidigen hatte, 6:0, 6:4 aus dem Felde
ſchlagen. Auf der anderen Seite erwarb ſich erwartungsgemäß
Hay=
den, der unter dem Pſeudonym Grandy ſpielt, durch einen 6:4, 6:2=Sieg
über Dr. Deſſart die Teilnehmerberechtigung an der Schlußrunde. Hier
lieferten ſich Hayden und Rahe einen erbitterten Kampf, der erſt nach
fünf Sätzen zugunſten des Erſteren entſchieden wurde. Mit 4:6, 14:12,
6:2, 3:6, 6:3 gewann Hayden die Meiſterſchaft von Hamburg und
zu=
gleich die Anwartſchaft auf den Senats=Preis.
Fußball.
Sportverein 98 Darmſtadt—04 Ludwigshafen.
Kommender Sonntag — Tag der Entſcheidung. Die
Ligamann=
ſchaft Sportvereins ſteht im Rückſpiel in Ludwigshafen derjenigen von
Germania 04 gegenüber. Auf eigenem Platze buchte Sportverein einen
knappen 3:2=Sieg, nachdem das Spiel in der Pauſe 3:0 ſtand und es
den Anſchein hatte, daß ein noch höherer Sieg herausgeſpielt würde.
Aber die ſchwache Viertelſtunde, die ſich zur halben ausdehnte,
ermög=
lichte den Germanen das Aufholen der beiden Tore, und es roch ſchon
ſtark nach Ausgleich, als der Schiedsrichter dem Ringen ein Ende machte
und die Anhänger aufatmen ließ. Wie ſind nun die Ausſichten
näch=
ſten Sonntag? Sportvereins Mannſchaft ſpielt, durch die immer noch
beſtehenden Paßſchwierigkeiten jeglichen Anhanges entkleidet, mit Erſatz
für Mahr auf ihr fremdem, ungewohntem Boden. Kommt hierzu noch
die läſſige, aufgelöſte Spielweiſe, wie vergangenen Sonntag gegen
Aſchaffenburg, dann iſt eine Niederlage bombenſicher und wohlverdient.
Aber wir haben doch noch Hoffnung. Wir bauen auf das Verſtändnis
und den guten Willen jedes einzelnen Spielers. Es ſteht bei der
Liga=
mannſchaft, die Geſchicke ihres ganzen Vereins für die kommenden
Jahre am nächſten Sonntag zu beſtimmen. Es bedarf wohl keines
Hin=
weiſes darauf, wer die Gegner, bei einer Niederlage, für die nächſten
Verbandsſpiele ſind. Bei einem eventuellen Gewinnen der
nächſtſonn=
tägigen Spiele und ſomit faſt ſicherem Aufſtieg in die Bezirksliga wird
die Mannſchaft Gegner haben, gegen die zu ſpielen ihr ſelbſt Freude
machen muß. Drum, Ihr elf Mannen, beſinnt Euch auf Eure
Vergan=
genheit, beſinnt Euch auf Euer Können und Ihr müßt, Ihr werdet
es ſchaffen. Unſer aller ſehnlichſten Wünſche begleiten Euch auf Euerer
ſchweren Fahrt.
Von aktiven Mannſchaften ſpielt die dritte gegen die erſte von
Roß=
dorf um 2½ Uhr auf dem Uebungsplatz. Die Junioren begeben ſich
zum Rückſpiel zu den Reſerven von Aſchaffenburg=Damm und werden
hoffentlich ihren Sieg vom Vorſpiel wiederholen.
Auch die Jugendabteilung hat ihren großen Tag. Nachdem
ver=
gangenen Sonntag die 1a Jugendmannſchaft in hartnäckigem Kampfe
der gleichen von Germania=Eberſtadt die Meiſterſchaft abgerungen hat
und ſomit Meiſter ihrer Abteilung wurde, ſehen wir ſie am kommenden
Sonntag zu neuer Tat gerüſtet auf dem Plan. Um 10 Uhr trifft ſie
auf dem Stadion mit dem Meiſter der 2. Abteilung, der 1.
Jugend=
mannſchafr vom Sportverein Arheilgen, zuſammen. Bei dem ſchon
gezeigten Können der beiden Mannſchaften iſt Gewähr gegeben für
aus=
gezeichneten Sport und iſt daher allen Freunden unſerer Jugend der
Gang nach dem Stadion ſehr zu empfehlen. — Die 2a und 2b Jugend
empfangen um 4 und 5 Uhr die gleichen Mannſchaften von Union auf
dem Uebungsplatz zu friedlichem Wettkampf. Die 1a Schüler haben um
10,30 Uhr die gleichen von Germania=Frankfurt zu Gaſt, während die
1b Schüler um 9 Uhr auf der Rennbahn gegen die gleichen von Union
anzutreten haben.
1a Jugend F.=Kl. Union—la Jugend V. f. R.
Am morgigen Sonntag trifft die 1a Jugendmannſchaft des F.=Kl.
Union, die ſich innerhalb einiger Monate zu anerkennenswerter
Spiel=
ſtärke emporgeſchwungen hat, um 12 Uhr auf der Nennbahn erſtmalig
mit der 1a Jugend des V. f. R. Darmſtadt zuſammen. Da beide
Jugend=
mannſchaften ſpieleriſches Können verzeichnen, wird jedem Zuſchauer ein
ſchönes Spiel vorgeführt werden. Vor dieſem Spiel treffen ſich zwei
Schülermannſchaften im ehrlichen Wettſtreit.
F.=C. „Eintracht” — V.f.R. Mannheim.
Wie ſchon berichtet, weilt am Sonntag, vormittags 11 Uhr, die in
Fußballkreiſen beſtbekannte Privatligamannſchaft des V.f.R. Mannheim
bei F.=C. „Eintracht” zu Gaſt. Die Mannſchaft ſetzt ſich meiſt aus alten
Ligakämpfern zuſammen, ſind uns doch die Namen Hoock, Mayer,
Lud=
wig aus dem vor 2 Jahren hier ausgetragenen Bezirksſpiel gegen
Ger=
mania 94, Frankfurt noch in guter Erinnerung. Außerdem werden wir
in Odenwälder, dem früheren Weinheimer Torwächter, einen alten
Be=
kannten zu ſehen bekommen. Derſelbe, im Verein mit der guten
Ver=
teidigung und Läuferreihe, werden den Eintrachtſturm wohl ſchwerlich
zu Erfolgen kommen laſſen, ob die Hintermannſchaft der Hieſigen den
Gäſteſturm zu halten vermag, wird ſie beweiſen müſſen. Alles in allem,
wird ein ſchönes Treffen zu erwarten ſein, deſſen Beſuch jedem zu
emp=
fehlen iſt, und deſſen äußerſt niedrige Eintrittspreiſe denſelben jedem
ermöglichen.
Tv. 1897 Bickenbach I.—Tv. Neu=Ifenburg I. 5: 3 (3:1).
Tv. Bickenbach Jgd.—Tv. Neu=Iſenburg Jgd. 1:3 (1: 2).
Am vergangenen Sonntag trat die 1. Mannſchaft der
Handballab=
teilung des Tv. Bickenbach der gleichen Mannſchaft des Tv. Neu=
Iſen=
burg gegenüber. Bickenbach betrat in den Farben Blau=Weiß und in
folgender Aufſtellung den Plan:
Herpel II
Dingeldey Loos
Schüler. Götz Schneider I
Schneider II Fiſcher Hennemann Bernhardt Herpel I.
Neu=Iſenburg ſtellt ihre vollſtändige 1. Mannſchaft in ſchwarzer
Kleidung gegenüber. Die Iſenburger Stürmer haben Anwurf und
drängen ſchnell gegen das Bickenbacher Tor. Durch einen Drehwurf
des Halblinken erzielt Iſenburg das erſte Tor. Doch auch die
Bicken=
bacher finden ſich ſchnell zuſammen, und es gelingt ihnen, durch den
Linksaußen, einen Ausgleich zu erzielen. Durch zwei weitere Tore, die
der Mittelläufer ſchön einſetzt, ſichert ſich Bickenbach den Sieg in der
erſten Halbzeit mit 3: 1 Toren. Nach der Pauſe drängt Iſenburg ſtark
vor und kann den Ausgleich herſtellen — 3: 3. Jetzt nimmt das Spiel
ein äußerſt lebhaftes und ſcharfes Tempo an. Beiderſeits wird auf Sieg
geſpielt. Da iſt es wiederum der heute in blendender Form ſpielende
Mittelläufer Götz der Blau=Weißen, der ſeinem Verein erneut zur
Füh=
rung verhilft. Ein weiteres Tor, durch den Mittelſtürmer der
Einhei=
miſchen geſchoſſen, erhöht die Zahl auf 5, und mit dem Ergebnis von
5: 3 Toren verläßt Bickenbach als Sieger den Platz.
Dem Spiel der erſten Mannſchaften ging das der
Jugendmannſchaf=
ten voraus, das Iſenburg mit 3:1 für ſich entſcheiden konnte.
Schwimmen.
Schwimmer=Jugendtagung auf dem Otzberg i. Odw.
Die alte Feſte Otzberg iſt in letzter Zeit gerne zu Abhaltung von
Jugendtagungen benützt worden. Veranlaſſung hierzu gab wohl die
ſchöne Lage der Feſtung mit ihrer prächtigen Fernſicht und romantiſch
gelegenen Jugendherberge.
Auch am Samstag, den 23. Auguſt, wird wieder reges jugendliches
Leben dort oben herrſchen, und ſind es diesmal die Jugendſchwimmer
und Jugendführer des Gaues I (Frankfurt) des Deutſchen
Schwimm=
verbandes, welche auf dem Otzberg zuſammentreffen. Die Führung der
Tagung hat der als verzüglicher Redner und Jugendführer bekannte
Vorſitzende des Deutſchen Schwimmverbandes, Herr Dr. Geiſow,
per=
ſönlich übernommen und iſt damit eine für unſere Schwimmerjugend
wertvolle Durchführung der Tagung gewährleiſtet.
Eine am Sonntag anſchließende Wanderung führt die Teilnehmer
der Tagung nach König i. Odw., woſelbſt nachmittags ein Gaujugend=
Werbefeſt ſtattfindet.
A. G.
Gqujugend=Werbeſchwimmfeſt in König i. Odw.
Anläßlich einer Gaujugendtagung, welche am Abend des 23. Auguſt
auf dem Otzberg ſtattfindet, veranſtalten die Vereine des Gaues I (
Frank=
furt) des Deutſchen Schwimmverbandes am Sonntag, den 24. Auguſt,
nachmittags 2½ Uhr, im ſtädtiſchen Schwimmbad in König ein
Gau=
jugend=Werbeſchwimmfeſt. Die Vorführungsfolge ſetzt ſich zuſammen
aus einem volkstümlichen Teil, beſtehend aus Reigenſchwimmen,
Figu=
renliegen der Schwimmerinnen, Kunſtſchwimmen und
Rettungsſchwim=
men, ſowie aus einem ſportlichen Teil, welcher Staffel= und
Einzel=
wettkämpfe, Springen, Tauchen und Waſſerballſpiel umfaßt.
Durch die Zuſammenlegung von Jugendtagung mit folgendem
Werbefeſt iſt es möglich, zahlreiche gut durchgebildete Jugendſchwimmer
und Erwachſene zur Durchführung des Feſtes zur Verfügung zu ſtellen.
Die kommende Werbeveranſtaltung dürfte ſehr zur Förderung des
Schwimmens in König und der dort neugegründeten Schwimmabteilung
des Sportvereins beitragen. König beſitzt ein Bad mit ausgemauerter
Schwimmbahn von 68 Meter Länge und 14 Meter Breite, eine Anlage,
welche mit geringen Mitteln weiter ausgebaut werden könnte. Sehr
wünſchenswert wäre es, wenn die mitten in die Schwimmbahn
einge=
hauten Zellenbäder entfernt würden, wodurch die Herrichtung einer
ſportlich einwandfreien 50=Meter=Bahn möglich wäre.
A. C.
„Selb
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von d
Quadr
meind
noch 6
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Zeit
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Freier
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Her
lun
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Auguſt 1924.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 7. Auguſt: Schulz, Philipp, Polizei=
Zugwacht=
meiſter, 35 J., ledig, Holzhofallee 36. Am 9. Auguſt: Lapp, Heinrich,
Regimentsſchuhmachercheiſter i. R., 78 J., Beſſungerſtr. 87; Hummel,
Heinrich, Schloſſermeiſter, 63 J., Pankratiusſtr. 30½. Am 10. Auguſt:
Chriſtoffel, Albert, Kaufmann, 55 J., Emilſtr. 17; Hagemann, Eliſe,
geb. Birk, Witwe des Kaſernenwärters, Griesheim b. Darmſtadt, hier,
Eliſabethenſtift: „Marx, Emmi, geb. Kramer, 41 J., Ehefrau des
Kauf=
manns, Groß=Gerau, hier, Stadtkrankenhaus. Am 9. Auguſt: Dern,
Helene, Klavierlehrerin, ledig, Grafenſtr. 35. Am 10. Auguſt:
Hart=
mann, Johannes, Former, 57 J., Seeheim, hier, Eſchollbrückerſtr 4½.
Am 12. Auguſt: SchmidtMarie, geb. Ruhl, 83 J., Witwe des
Schloſ=
ſers, Karlsſtr. 41; Lehn, Katharina, geb. Weber, 63 J., Ehefrau des
Schneidermeiſters, Marktplatz 4. Am 11. Auguſt: Schlick, Eliſabeth,
geb Werner; Gaubatz, Friedrich, Bahnaſſiſtent, 42 J., Liebfrauenſtr. 27;
Luckhaupt, Ludwig, Fabrikarbeiter, 69 J., Nieder=Ramſtadt, hier,
Eliſa=
bethenſtift. Am 12. Auguſt: Steinmetz, Helene, geb. Fey, 39 J..
Ehe=
frau des Händlers Pfungſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Am 13. Auguſt:
Leonhard, Karl, Erheber in Ruhe, 70 J., Rundeturmſtr 7. Am 27.
Juli: Flumm, Emil, Artiſt, 63 J., Marktplatz 12. Am 9. Auguſt: Pfeng,
Oskar, Eiſenbahnſekretär, 42 J., Kiesbergſtr. 62. Am 14. Auguſt: Beſt,
Eliſabethe, geb. Becker, 49 Jahre, Ehefrau des Werkhelfers,
Weiter=
ſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Wenzel, Dorothea, geb. Richters, 57 J.,
Ehefrau des Poſtaſſiſtenten, Rhönring 69. Am 15. Auguſt: Zotz, Kathr.,
geb. Schneider, 63 J., Witwe des Gardeſergeanten i. R., Wienerſtr. 80.
Am 14. Auguſt: Deeg, Barbara, geb. Walter, 56 J., Witwe des
Spezerei=
händlers, Pallaswieſenſtr. 121.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
10. Sonntag nach Trinitatis, den 24. Auguſt 1924.
(In allen Kirchen Kollekte für den Landesverein der Inneren Miſſion.)
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dr. Avemarie.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Samstag, den 23. Aug., abends ½9 Uhr: Andacht
der Evang. Jugendgemeinſchaft. Prof, Dr. Frick. — Sonntag, den
24. Aug.: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Vorm,
9½ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei; um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Oberhofprediger a. D.
Ehrhardt, Pfarrer zu Hirzenhain. — Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt: Pfarrer D. Waitz.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Gemeindehaus, (Kiesſtraße 17): Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für
die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Nordoſt=
und Oſtbezirk im Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Reinhardt; für den
Nordweſtbezirk im Gemeindehaus: Pfarraſſiſtent Müller. — Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarraſſiſtent Reinhardt. —
Chrfſtenlehre für den Weſtbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz,
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Die Chriſtenlehre für den
Weſtbezirk fällt aus.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
(I. Gruppe). Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Berſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Ausflug des
Frauen=
vereins nach Schönberg. Abfahrt 115: Uhr: Uhr vom Südbahnhof.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der „tänneriran
en=
pflege=Station im Evang, Männerheim, Forſtmeiſterſtraße 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſ. Bellon.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntagsver=
ein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag, nachm. von 4 bis
7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 28. Aug., abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
— Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt —
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Lehrer Spamer. — Abends 8½ Uhr:
Evangeliſation. — Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde —
Mitt=
woch: Philadelphia=Konſerenz. Vorm. 10 Uhr: Thema: „Braut und
Dirne”; nachm. 3 Uhr: „Die Hochzeit des Lammes”; abends 8½ Uhr:
Evangeliſation. Redner: Pfarrer Thimme, Lehrer Weimar,
Juden=
miſſonar Löwy u. a. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in
der Stadtmädchenſchule, Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor, — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag:
Teilnahme am Jahresfeſt in Eberſtadt. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde, für Jungfrauen.
— Mittwoch: Teilnahme an der Philadelphia=Konferenz. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends
8½ Uhr: Unterhaltungsabend für Jünglinge. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſaunenchor.
Wartburgverein Darmſtadt (C. V. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr, 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 24. Aug.: Teilnahme am Poſaunenfeſt in Bad
Hom=
burg. Abfahrt für die Samstagsfahrer 32 Uhr nachm, für die
Sonn=
tagsfahrer 50 Uhr vorm. — Dienstag, den 26, Aug., abends 8½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Bereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und Umgegend:
Sams=
tag, den 23. Aug., nachm. 33 Uhr, reſp. Sonntag, den 24. Aug.,
vor=
mittags 50 Uhr; Abfahrt vom Darmſtädter Hauptbahnhof, mit
durch=
gehendem, paßfreiem Zug (Sonntagsfahrkarte) bis Frankfurt a. M.
zum Poſaunenfeſt 1924 in Bad Homburg v. d. H.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde: — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. —
Donners=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreiſe.
Shriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 24. Auguſt 1924,
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Bittandacht.
Numme
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vyz
Heil. Meſſe. — Nachm. 194 Uhr: Verſammlung der Jun
gregation. — Um 6 Uhr Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr;
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr:
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit
Um ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr=
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachn
7 Uhr und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 71
Meſſe — Um 73 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſten
2½ Uhr: Andacht. — An allen Werktagen, vorm. 6½ Uhr=
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Frö
Waldſtraße.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und ab
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6!
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt
— Nachni. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andach
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, mo
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. ½9 Uhr: B
heit. — Um 9 Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, d
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 27. Aug., abe
Gebetsſtunde. — Freitag, den 29. Aug., abends 8½ Uhr:
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44):
24. Aug., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule, — Abends 8½,
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 28. 9
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40)
den 24. Aug., vorm. 8 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um ½.
geliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibelſtunde,
abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententag8=Adventiſten, Mauerſtr.
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffe
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Shriſten (Baptiſten), M
Sonntag, den 24. Aug., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde,
4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 28, Auguſt, aben)
Bibelſtunde
Kirche Jeſu Shriſti der Heiligen der letzten Tage
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 24. Aug., vorm
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mi
27. Aug., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkom
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt,
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, de
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11½ Uhr: Sonntag
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Wanderungen durch Bergſtraße und Odenwald
der 15
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
23. Auguſt 1924
*Heppenheim a. d. B.
Von E. Katto.
Blüten duften allerwegen,
Lerchenjubel füllt die Luft.
Heppenheim, d welcher Segen
Liegt auf Dir in Glanz und Duft!
Wie des Südens milde Zonen,
Biſt Du reich an Frucht und Wein.
Rebenland und Waldeskronen.
Grüßen von den Höhn zum Rhein.
Mandeln blüh’n und Aprikoſen
In des Lenzes Sonnenglühn.
Lieblich leuchten Mohn und Roſen
Durch der Hecken dunkles Grün.
Vom Gebirg zur blauen Weite
Schaut die Burg aus grauer Zeit,
Als im ſchweren Eiſenkleide
Ritter kehrten heim vom Streit.
Lorſcher fromme Mönche ſchritten
Still empor zu Turm und Wall,
Laut aus grünen Waldesmitten
Klang des Hifthorns froher Schall.
Lieder tönen allerwegen
Hell hinaus zu Tal und Kluft,
Heppenheim, o welcher Segen
Liegt auf Dir in Glanz und Duft!
n der letzi I ſchönerer Gruß kann die Wanderung zu unſerem
idylli=
ſen openheim geleiten, als dieſe ſchimmernde Perle des
euer denwalddichters Karl Schäfer. Enthält ſie doch
kuy. Worten alles angedeutet, was ſich zum Preis des
n 2 r und Geſchichte ſo reich begabten Platzes ſagen läßt.
Em friedlich liegt die einſtige Hauptſtadt der „Marcha
erſt-Muemep: heim” (773) an der alten „Strata Montana”, im
uü un aitte sr ,Heppinheim in Berſtraßen” genannt. In
wa utende Stille dringt nicht der Lärm der Großſtadt und
ie Melchenent und eäiſch eit enle e
zuchh• Fabrikſchlote. Die niedlichen Häuſer paſſen treflich
n Rotbur löl ichen Umgebung und üben vereint mit dieſer in ihrer
0 am de nfarn t und breiten Behaglichkeit einen eigenen Reiz aus,
r efg dt, den Frieden der Ländlichkeit zu genießen und die
deh Winderves eruhigt und umſchmeichelt.
U die Umgebung, die Lage Heppenheims könnte nicht
Zickläl ſein: „Hier will Deutſchland Italien werden”, hat
Riſerz anz Joſeph II. ausgerufen, als er, von der
Kaiſer=
inuru nr Frankfurt kommend, von Darmſtadt nach Heidelberg
ner 1. mnat entgegenreiſte. Hat doch die Bergſtraße das
mil=
ſte ra von Deutſchland, wo zuerſt im Jahre in
Heppen=
ſim, msheim und Weinheim die weiße Blütenpracht des
andö uums ſich zeigt, bald abgelöſt von dem Roſarot der
irſiei rmmchen, die in den Weinbergen zerſtreut ſtehen. Und
un. ch= und Birnbäume, Pflaumen=, Aprikoſen=,
Zwetſchen=
o We bäume, das ganze Land ein einziges Meer von Blüten,
Oſtr. 2 (anz 7 5. Duft!. In der Luft der Jubel des Lenzes,
Lerchen=
ſeller 17 Kuckucksruf. Finkenſchlag und Droſſelſang.
Url rach der Frühlingspracht die Sommerernte, und
dlickh ſchen Herbſtes lachende Luſt. Winzerluſt!. Herbſtlich
erbemn, ſteht der Wald, der bunte Faſching der Natur.
Die Lage Heppenheims teilt die Vorzüge der
ober=
rheiniſchen Tiefebene, bekanntlich die wärmſte Gegend von ganz
Deutſchland, iſt aber dieſer noch voraus durch den Schutz, den
die nahen Höhen der Bergſtraße gegen die rauhen Nord= und
Oſtwinde gewähren. Kein Bunder, daß die mittlere
Jahres=
temperatur faſt 10 Grad C. erreicht und z. B. im Mittel der
Jahre 1885 bis 1896 — 9,8 Grad C. betragen hat. Sommertage
(25 Grad C. und höher) gab, es in jenem Zeitraum im
Jahres=
mittel 60 (in Darmſtadt 45)).
Dabei bietet die Lage unmittelbar am Ausgang der
wald=
reichen Gebirgstäler den großen Vorzug, daß die nachts aus
den Tälern herausfließenden kühlen Luftſtröme ſtets eine
Ab=
kühlung bringen, ſo daß die nächtlichen Minima in den
Sommermonaten faſt alle unter 15 Grad C. und oſt unter
10 Grad C. liegen. So erguickt die Nacht, und der nächtliche
Schlaf gleicht etwaige Erſchlaffung durch die Tageshitze ſtets
wieder aus, für Nervenleidende von hohem Wert und
ſehr zu beachten. Jene Sommertage halten noch bis zum Oktober
an, und in jedem November finden ſich noch einige.
Mit dieſen Annehmlichkeiten des Klimas verbindet
Heppen=
heim den Vorzug, in Gaſt= und Privathäuſern Unterkommen zu
finden, die geſtatten, die Erholung in friſcher Natur durch den
Aufenthalt im trauten Heim zu ergänzen und zu verſtärken.
In erſter Linie iſt hier der „Halbe Mond” zu nennen, nicht
weit vom Bahnhof an der „Bergſtraße” gelegen.
Der „Halbe Mond” war urſprünglich ein Edelſitz derer von
Helmſtatt, Glieder der ſchwäbiſchen Reichsritterſchaft, einer
jetzt noch als Grafen Helmſtatt am Neckar zu
Neckar=
biſchofsheim, Handſchuhsheim und anderen Orten begüterten
Familie, benannt nach dem zwiſchen Heidelberg und Wimpfen
gelegenen Waſſerſchloß und Ort Helmſtadt. Nach Zedler trugen
ſie ehemals u. a. von Worms das Dorf Steinfurt zu Lehen, das
möglicherweiſe das ausgegangene Dorf Steinvortowa (
Stein=
furtau, Steinfurt — Winkelbach) ſein kann, mit dem die
Heppen=
heimer Markbeſchreibung vom Jahre 773 anhebt. In Bensheim
hatten die Helmſtätter einen Hof, den ſie 1518 an die „Präſenz”
verkauften (jetzige Wirtſchaft „Zum Präſenzhof”).
Das alte Wappen hat am Neubau des „Halben Monds”
links vom Eingang einen Platz gefunden. Das ganze, weit über
12000 Quadratmeter haltende Anweſen war ehedem mit einer
doppelten Mauer umgeben, die, den erhöhten und
ver=
ſtärkten Ecken nach zu ſchließen, zu Verteidigungszwecken diente.
Sie iſt jetzt überall auf Gartenmauerhöhe abgebrochen. Schon
im 17. Jahrhundert wird der „Halbe Mond” in der
Heppen=
heimer Chronik als Gaſthof erwähnt, wozu der frühere Edelſitz
ſeiner Lage an der Landſtraße nach ſich auch vortrefflich eignete.
Das alte Vorderhaus mit dem beſchindelten Oberſtock und
dem ſchmiedeeiſernen Wirtshausſchild am langen Arm iſt noch
dasſelbe, in dem die Turn und Taxisſche Poſt amtierte
und die Poſtillone übernachteten. Das Herrenhaus ſtand
am felben Fleck, wo jetzt der neue „Halbe Mond” den Ruhm
Meiſter Metzendorfs verkündet. Heppenheim, gerade in der
Mitte zuiſchen Darmſtadt und Heidelberg gelegen, war
Haupt=
umſtannſtation. Kein Wunder, daß große Ställe und Schuppen
erbaut werden mußten, um bei dem ſich ſtets ſteigernden
Reiſe=
verkehr all die Poſten und Extrapoſten beherbergen zu können.
Und wie „riß” ſichs damals ſo gemütlich (um mit Anatol
Schumrich zu reden). Beim Klang des Poſthorns konnte man
gemächlich die Gegend betrachten, auch einmal ohne Angſt um
den „Anſchluß” die Einkehr verlängern, wo ein beſonders guter
Tropfen (z. B. „Steinköpfer Ausleſe” im „Halben
Mond”) dies heiſchte. Wenn es aber „eilte”, ging’s auch ſchneller.
Z. B. die berühmten Darmſtädter Spargel, die unſere
Landgrafen „als” nach Paris in die königliche Küche ſchickten,
brauchten kaum einen Tag. Heute wurden ſie geſtochen, morgen
waren ſie ſchon in Paris. Daß es aber auch bei Spargel
wirk=
lich „eilt”, wenn ſie nicht welk werden ſollen, weiß jede
Haus=
frau.
Die ſeltenſten Gäſte ſah der „Halbe Mond” im Laufe der
Jahrhunderte in ſeinen Mauern. 1793 wohnte hier die damalige
Kaiſerin von Rußland, als jie, von Frankfurt
kommend, unterwegs erkrankte, bis zu ihrer Geneſung. Hier
kehrte Landgraf Ludwig X. von Heſſen ein, um ſich
von der Untertanen ſeiner neuen Gebietsteile, der früher
kur=
mainziſchen Aemter an der Bergſtraße, huldigen zu laſſen. 1840
hielt ſich der Kurfürſt von Heſſen=Kaſſel längere Zeit
hier auf. Nachdem 1866 der „Weiße Saal” (jetzt als Speiſeſaal
in das neue Haus einbezogen) erbaut war, feierten hier die
Offiziere der Darmſtädter Garniſon lange Jahre
den Ludwigstag, weil in Darmſtadt kein, ſo großer Saal
vorhanden war. 1874 weilte wieder eine ruſſifche Kaiſerin
hier und ſpäter noch mancherlei Fürſtlichkeiten, darunter auch
die jetzige Königin unſerer eidbrüchigen Dreibundsbrüder von
Italien.
Man ſieht, der „Halbe Mond” nahm eine führende Stellung
unter den Gaſthöfen der Bergſtraße ein, und er hat ſich dieſe
Stellung zu wahren gewußt. Nicht wenig trägt hierzu der
Neubau des ganzen Gaſthofs bei, der nach dem Brande im
Sommer 1911 nötig wurde und es ermöglichte, alles nach dem
neueſten Erfahrungen aufs Zweckmäßigſte zu ordnen. Schon
das weite Zurückſtehen von der Landſtraße, hinter einer großen,
von Bäumen beſchatteten Hofanlage, überraſcht angenehm und
gibt dem ganzen Anweſen den Eindruck vornehmer Ruhe und
Behaglichkeit. Den Eindruck verſtärken die einfachen und doch ſo
gefälligen Formen, die ſchon das Aeußere aufweiſen.
Der Meiſter, Profeſſor Metzendorf, hat ſich auch den
Schmuck=
wert der deutſchen Schrift nicht entgehen laſſen, und „Gaſthof
zum Halben Mond” (nicht „Hotel”) prangt daher in
ſchönen deutſchen Buchſtaben auf der Mitte des Gebäudes.
Die deutſchen Buchſtaben ſind eine Zierſchrift. Der große
Goethe nannte ſie „eine Offenbarung des deutſchen Gemüts”
Jeder iſt ein Kunſtwerk an ſich.
Zu dem Eindruck ruhigen Behagens, den der „Halbe Mond”
ſchon äußerlich macht, trägt nicht wenig der rieſengroße
Garten bei, bei weitem der größte Wirtsgarten der
Berg=
ſtraße. In der Nähe des Hauſes parkartig, mit hohen Bäumen,
Muſikpavillon, Kinderſpielplatz uſw., geht er weiterhin in einen
Nutzgarten über, der mit ſeinen ausgedehnten Obſtſpalieren,
Lauben und Spazierwegen den Stempel des fürſtlichen
Herren=
ſitzes bewahrt hat und in dem Städter ein eigenartiges Gefühl
unbeengten Genießens hervorruft. Die Blütenpracht dieſes
Gartens im Lenz, der Obſtſegen im Sommer und Herbſt, das
Grün der Nadelhölzer im Schnee des Winters wirken gleich
reizvoll und umrahmen den „Halben Mond” in vorteilhafteſter
Weiſe.
Wie haben wir ſchon als Kinder uns auf dieſen Garten
gefreut, auf Schaukel, Turngeräte und anderes. Welches
Ent=
zücken rief jedesmal, das Beſchauen der großen ſpiegelnden
Glaskugel hervor, in der jeder, der nahte, ſo wohlbeleibt, mit
breitem Mund und dicker Naſe erſchien. Die Tante Ida
Onkel Fritz ſprach nur deutſch und ſagte „Muhme” Ida (öfters
auch Mumie”) — von Natur ein bißchen ſchlank Und ſchmal,
betrachtete ſich ſehr gerne in der Kugel, dagegen Tante Ling,
die ſchon mehr der breiten Behaglichkeit zuneigte, war überhaupt
nicht mehr heranzukriegen, nachdem Onkel Fritz einmal geſagt
hatte: „Ling, bleib weg, die Kugel platzt!”
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Bolizelamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzſeidener
Unter=
rock und 1 blauſeidene Bluſe, 1 grauweiße
karierte Mütze, 1 ſchwarzes
Gummiſtrumpf=
band, 1 dunkelgrünes Portemonnaie mit
2 Pfg. und Quittungen von Frl. Umſonſt.
3 Schlüſſel am Ring. 1 Eiſernes Kreuz
1. Kl. 1. graue Damenſportweſte, 1
vio=
lettblauſeidener Damenmantelgürtel. Ein
Trauring, gez. H. Koch. Eine Anzahl
ver=
ſchiedene Schlüſſel. — Zugelanfen: Ein
ſchwarzgrauer Pinſcher (männl.), 1
dunkel=
grauer Wolfshund ſweibl.) 1 ſchwarzer
Baſtardhund (männl.). 1 Schäferhund.
Eonntagsdienſt und Nachtdienft in
den Apothelen Darmſtadts: Es verſehen
den Eonntagsdienſt und in der Woche vom
23. Aug. bis einſchließlich 30. Aug, den
Nachtdienſt die Apotheke am Fuſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorneſlpotheke,
Kirchſtraße 10½
Die Lieferung
von 4 Waggon guten geſunden
Hafers alter Ernte ſoll vergeben
werden. Lieferung alsbald frei Stall.
Angebote nebſt Mnſter ſind bis zum
28. Auguſt 1924 an die
Fuhrparkver=
tl waltung, Riedeſelſtr. 76, zu richten.
Darmſtadt, den 22. Aug. 1924. (st10571
Der Oberbürgermeiſter
Medeugſteigerng.
werden in der ehemaligen 6ter Kaſerne,
Beſſungerſtraße
(10556si
8 überzählige Pferde
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung
verſteigert.
Pelizei=Pachtgbteilung Darmſtadt.
Darmſtädter Tagblatt
meiſter
nehmi
Bedin
„Selb
ſtaltur
Zeit c
ung d.
Freier
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loſen
We
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allen
mit
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die
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wärt
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beſo
gege
mae
teile
Her
lun
Handelsbia
4Die Wirtſchaftsfriſe in Baden.
Von unſerem Karlsruher im Korreſpondenten wird uns geſchrieben:
Der durch die mangelnde inländiſche Kaufkraft hervorgerufene Druck,
der auf der Wirtſchaft laſtet, hält noch an. Wie aus den don den
Arbeitsämtern veröffentlichten ſteigenden Erwerbsloſenziffern
herdor=
geht, verſchärft ſich die Induſtriekriſe in letzter Zeit. Ueberall mangelt
es an Krediten und Betriebsmitteln. Auch der badiſche Staat, der noch
vor vier Monaten glaubte, als einziges ſchuldenfreies Land dazuſtehen,
iſt durch die Wirtſchaftskriſe in ſtarke finanzielle Mitleidenſchaft
ge=
zogen, wie aus den letzten Verhandlungen des Landiaus dor den
Som=
merferien zu erſehen war. Die Lage wurde als ſehr eruſt bezeicmet.
Auf der einen Seite ſteht ein ſteigender Staatsbedauf, auf der anderen
Seite eine Wirtſchaft, die nicht mehr in der Lage iſt, die ſtändig
zu=
nehmenden Staatsausgaben zu tragen. Der Nückgang der Kapitalien iſt
geradezu erſchreckend. So beträgt der Wert des ſtenerbaren Kapitals
aus Grund und Boden nur 9 Milliarden, während er im Voranſchlag
auf 10 Milliarden kerechnet war. Der Rückgang der geterblichen
Ka=
pitalien iſt, namentlich in der badiſchen Induſtriemetropole Mannheim,
wo nur noch ein Sechſtel des Betriebskapitals von 1914 (ſtatt 1,4
Mil=
liarden nur 230 Millionen) vorhanden iſt, ganz ungeheuerlich. Der
Geſamtetat des badiſchen Staates ſchließt mit einem Defizit von vier
Millionen ab, für das augenblicklich keine Deckung vorhanden iſt. In
den letzten zwei Wochen ließ ſich mit aller Deutlichkeit erkennen, wie
ſchlimm es in der ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaft ſteht. Auch aus den
Ver=
handlungen des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller in Karlsruhe
ging dies hervor. Vorausſetzungen für eine baldige günſtige Wendung
ſind im Augenblick noch nicht erkennbar. Die Nachrichten aus London
waren dazu angetan, den Peſſimismus, der allgemein über die Lage
herrſcht, noch zu verſtärken. Frankreich verlangte bekanntlich im Falle
eines deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrags die erhöhte Einfuhr
fran=
zöſiſcher und belgiſcher Luxuswaren nach Deutſchland. Ein Nachgeben
dieſer Forderung würde, wenn man ſich vergegenwärtigt, in welchem
Maße die induſtrielle Betriebſamkeit Frankreichs in Elſaß=Lothringen
in jüngſter Zeit zugenommen hat, eine ernſtliche Gefährdung für Handel,
Induſtrie und Landwirtſchaft gerade in den Grenzgebieten Baden,
Württemberg und der Pfalz bedeuten, welche insbeſondere durch den
Einfluß des Standes der franzöſiſchen Valuta verſchärft würde. Selbſt
wenn nach Unterbringung der Anleihe für Deutſchland eine Beſſerung
der Kreditbedingungen zu erwarten wäre, ſo würde dieſe Hoffnung
durch die Ueberſchwemmung der Grenzgebiete mit franzöſiſchen
Einfuhr=
waren ſehr weſentlich beeinträchtigt werden. Selbſt die Ausſicht einer
allmählichen Stärkung der Kaufkraft in den franzöſiſchen Grenzgebieten
vermöchte hierfür wohl kaum einen nennenswerten Ausgleich zu ſchaffen.
Eine induſtrielle Umſchau im badiſchen Wirtſchaftsgebiet ergibt faſt
durchweg das gleiche Bild: Mangel an Betriebsmitteln, Abſatzſtockungen,
Betriebseinſchränkungen. Die Ausnahmen hiervon bleiben vereinzelt.
In der metallverarbeitenden Induſtrie hat ſich die Lage weiter
ver=
ſchlechtert. Die Betriebsſtillegungen, Entlaſſungen und Kurzarbeit
neh=
men mehr und mehr zu. Verſchiedene Großbetriebe mit vielen
tauſen=
den von Arbeitern kündigen völlige Stillegung an. Ein Mannheimer
Großbetrieb mit 4500 Arbeitern führte Kurzarbeit ein, ein weiterer
ebenſo großer Betrieb beſchränkte die wöchentliche Arbeitszeit auf vier
Tage. Zwei Großbekriebe im Murgtal mit zuſammen 4500 Arbeitern
arbeiten nur vier Tage in der Woche. Die Pforzheimer
Schmuck=
wareninduſtrie arbeitet noch in ſehr ſtarkem Umfange verkürzt. Von der
Kurzarbeit ſind rund 15 000 Arbeitskräfte mit über 200 Betrieben
be=
troffen. Andererſeits haben verſchiedene Betriebe, die echtes Material
verarbeiten, wieder Aufträge erhalten. Die Pforzheimer
Handels=
kammr weiſt darauf hin, daß trotzdem die Pforzheimer Induſtrie unter
den allgemeinen kriſenhaften Verhältniſſen zu leiden hat, dennoch
bis=
lang kein Betrieb gezwungen war, ſich unter Geſchäftsaufſicht zu ſtellen
oder den Konkurs anzumelden. Die Lage der Schwarzwälder
Uhren=
induſtrie iſt nach wie vor geſpannt. Das Inlandsgeſchäft ſcheitert an
der Geldknapphheit der Abnehmerkreiſe, während andererſeits einer
ins Gewicht fallenden Ausfuhr nach England, ſelbſt nach erfolgter
Auf=
hebung der Einfuhrzölle auf Uhren, die über Weltmarktniveau
liegen=
den deutſchen Uhrenpreiſe noch entgegenſtehen. Einzelne ſeither
ver=
kürzt arbeitende Betriebe können indes wieder voll arbeiten. In der
chemiſchen Induſtrie zeigt ſich ſtellenweiſe eine leichte Beſſerung. So
konnten verſchiedene Betriebe Südbadens wieder Arbeitskräfte
einſtel=
len. Die Farbſtoffbetriebe mußten allgemein zu weiteren
Betriebs=
einſchränkungen ſchreiten. In der Brauinduſtrie hat ſich der Abſatz
etwas geſteigert. Die Bierpreiſe ſind ſich gleich geblieben. Die Lage
der Textilinduſtrie entwickelt ſich weiter ungünſtig, wenn auch
ſtellen=
weiſe Aufträge für die Winterſaiſon eingehen. Es werden durch
Geld=
knappheit und Abſatzſtockung bedingte weitere Betriebseinſchränkungen
angekündigt. Die Zahl der in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen
Fir=
men hat zugenommen. Teilweiſe wird nur noch 24 Stunden in der
Woche gearbeitet. Auch im Textilgroß= und Einzelhandel iſt der
Ge=
ſchäftsgang durchweg unbefriedigend trotz verluſtbringender
Preisſenk=
ungen. Wie uneinheitlich die Geſamtlage der Textilinduſtrie iſt, geht
aus der Tatſache hervor, daß eine Spinnerei und Weberei in Zell=
Schönau (Wieſental) die tägliche Arbeitszeit auf 9½ Stunden ver=
längerte und ein gleicher Betrieb in Rohmatt ſogar auf 10 Stunden.
Die Lage der Papierinduſtrie iſt ebenfalls ſtärker von Kurzarbeit
be=
troffen. Die Preife ſind ſtark gedrückt. Die Zelluloſefabrik in Zell im
Wieſental hat nach 14tägiger Unterbrechung und Umſtellung des
Be=
triebs die Arbeit wieder voll aufgenommen. Die Lage der
Tabakindu=
ſtrie hat ſich außerordentlich ungünſtig entwickelt. Im Einkauf von
Rohmaterial iſt man äußerſt zurückhaltend, weil ſich der Abſatz der
Tabakinduſtrie in ſehr engen Grenzen hält. In der Holzinduſtrie iſt
der Geſchäftsgang ſtill. Namentlich iſt die Möbelinduſtrie ſchlecht
be=
ſchäftigt. In der Sägewerksinduſtrie ſind die Firmen vielfach zur
Ab=
ſtoßung von Warenvorräten genötigt, um die erforderlichen
Betriebs=
mittel zu erlangen. Das Exportgeſchäft iſt ebenfalls ſtill. Auch die
Induſtrie der Steine und Erden klagt über unbefriedigenden
Gelchäfts=
gang. Die Lederinduſtrie des Weinheimer Bezirks iſt noch gut
be=
ſchäftigt, dagegen geſtaltete ſich die Lage in anderen außerbadiſchen
Bezirken ungünſtiger. Die Lage der Nahrungsmittelinduſtrie bewegt
ſich, allerdings mit Ausnahmen, in einem gewiſſen befriedigenden
Rahmen.
Handel und Wandel in Heſſen.
* Bahnbedarf=A.=G., Darmſtadt. Der Bericht des
Vor=
ſtandes für das 4. Geſchäftsjahr iſt äußerſt knapp gehalten. Aus ihm
geht hervor, daß die Geſchäftsführung infolge des paſſiven Widerſtands
an der Nuhr und der alle Berechnungen zunichte machenden Inflation
außerordentlich erſchwert wurde. Das vorgeſehene Bauprogramm
wurde beendet. Der Abſatz der Erzeugniſſe war zufriedenſtellend. Der
ausgewieſene Buchüberſchuß (Reingewinn) von 9 119 Bill. Mark wird,
wie erinnerlich, vorgetragen. Bilanz im Bill. Mk.:
Akzeptverpflich=
tungen 67 000, Verbindlichkeiten 517 988 einſchl. 65 083 Bankſchulden,
gegenüber Außenſtänden 268 228, einſchl. 41 386 Bankguthaben, ſowie
297 698 Bill. Vorräten.
— Heſſiſche Landes=Hypothekenbank in
Darm=
ſtadt. Die Geſellſchaft legr den Geſchäftsbericht vor, aus dem
hervor=
geht, daß ab Februar 1923 dazu übergegangen wurde, bei Rückzahlungen
von Hypotheken=Darlehen einen perſönlichen Aufwertungsvorbehalt zu
machen. Später wurde ausnahmslos mit der Erteilung von
Löſchungs=
bewilligungen zurückgehalten.— Bei ſolchen Schuldnern, die der
fort=
ſchreitenden Geldentwertung entſprechend ſteigende Aufwertungen
frei=
willigerweiſe zahlten, ließ man den Aufwertungsvorbehalt fallen. Dieſe
Aufwerkungsbeträge ſind als Rückſtellungen in die Bilanz eingeſetzt.
Der Reingewinn von 50 238 Bill. Mark wird vorgetragen. Der Beſtand
an Kommunaldarlehen betrug am 31. Dezember 1923 in Mill.
Mark: 79,17 (1922: 164,45), der an Hypothekendarlehen 40,29 (92,84), der
Umlauf an Kommunalobligationen 179,89 (159,80), der an Pfandbriefen
107,52 (113,90). Die Bilanz weiſt bei 14 Mill. Mark Aktienkapital u. a.
aus: 3,42 Mill. Mark verſchiedene Rücklagen, andererſeits Beteiligung
bei der Reichsanleihe Aktien=Guthaben 100 000 Mark ſowie den
Be=
ſtand an eingelöſten bzw. zurückgekauften Schuldverſchreibungen 1,58
Mill. Mark und die Bankgebäude mit 182,7 Mill. Mark, Schulden
669,199 Bill. Mark, denen Kaſſe mit 30,832 Bill. und Bankguthaben
mit 670,356 Bill. Mark gegenüberſtehen. Wertpapiere und Einrichtungen
ſtehen mit je 1 Mark zu Buch. Im Geſchäftsjahr kamen
Zwangsver=
waltungen nicht vor, dagegen war die Bank bei einer
Zwangsverſtei=
gerung eines ſtädtiſchen Grundſtücks beteiligt.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 22. Auguſt. Getreide, Hülſenfrüchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit
Sack. Preis je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 22—22,50, Roggen
18—18,50, Sommergerſte für Brauzwecke 22—23, Hafer, inländiſch 19,50
bis 20, ausländiſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 33—34,
Roggen=
mehl 26,50—26,75, Weizen= und Roggenkleie 11,25—11,75. Tendenz:
unverändert.
w. Berliner Produktenbericht. Die in Amerika
ein=
getretene ziemlich unvermittelte Abſchwächung der Schlußnotierungen
machte inſofern Eindruck auf die Preisgeſtaltung für Brotgetreide, als
bemerkenswerte Preisveränderungen nicht zu verzeichnen waren. In
Weizen blieb gute alte Ware nach wie vor begehrt und knapp; neue
wird noch wenig angeboten. Das inländiſche Roggenangebot hat nur
wenig zugenommen; aus zweiter Hand war manches am Markte, ſo
daß die Preiſe etwas nachgiebiger waren. In Gerſte iſt die Lage der
letzten Tage unverändert geblieben. Hafer war etwas ſchwächer, Mehl
ruhig.
Börſen.
* Frankfurker Börſe vom 22. Auguſt 1924. (
Eigen=
bericht.) Auch an der heutigen Börſe herrſchte an allen Aktienmärkten
noch ziemliche Zurückhaltung. Nach ruhigem, etwas ſchwächerem
Be=
ginn konnte ſich jedoch im Verlaufe des Verkehrs eine Befeſtigung
durchſetzen, ehne daß von irgend einem Gebiet Beſonderes zu erwähnen
wäre. Stärker anziehen konnten deutſche Renten; Kriegsanleihen
wur=
den unter lebhaften Umſätzen bis 795 geſteigert und konnten dieſen
23. Auguſt 1924N
Kurs nachbörslich nahezu bollkommen behaupten. Auch 3
½zhr=
ßiſche Konſols waren geſucht und konnten bis 1,5 anziehen. D:
märkte behaupteten an der Nachbörſe bei kleinen Umſätzen die
Tageshöchſtkurſe.”
w. Verliner Börſenſtimmungsbild. Wie in
woche die Börſe trotz aller Zwiſchenfälle an ihrem
Optimism=
lich des Verlaufs der Londoner Konferenz feſtgehalten hatte
das auch jetzt bezüglich der heute beginnenden entſcheidend
tagsverhandlungen. Sie hofft, daß trotz der offiziell ablehn
tung der Deutſihnationalen doch noch die Grundlage
für=
digung gefunden werden wird, worüber in Verguickung
wertungsfrage allerlei Anſichten zu hören waren. Hinſich
ſchäftstätigkeit wurde zwar allſeitig= Zurückhaltung geſual
Kursbildung aber machte ſich doch eine Widerſtandskraft und
laufe ziemliche Feſtigkeit bemerkbgr. Die Veränderungen
und nach unten hielten ſich in engen Grenzen und gingen
nu=
über eine Billion Prozent hinaus; ſpäter Würden bei freundlt
dender Grundtendenz die Kursabſchläge teilweiſ= wieder
wobei es in Mannesmann. Phönix, Rheinſtahl und
Hirſch=
etwas größeren Umſätzen kam. Auch der Markt der
Vorkri=
ließ durchweg feſte Veranlagungen erkennen und zeitweiſe
Umſätze in Kriegsanleihen, die wieberholt bis 775 anzogen, in
ländiſcher Käufe recht bedeutend. Die übrigen Anleihen erfur
falls Kursbeſſerungen. — Der Geldmarkt blieb unverändert I.
Deviſenmarkt war die Nachfrage heute anſcheinend wegen 6.
politiſchen Spannung größer als bisher. Immerhin halten
Reichsbank die Eingänge ungefähr die Wage mit den Anforde
Bell Z.A Amſterdam=Notterdam.. 162.44 163.28 162.7 Brüſſel=Antwerpen ..... 20.85— 20.65— 2/,95 Chriſtiania. . . . . . . . . . . .." 57.85 58.15 57.,85 Kopenhagen .........." 67.73 68.07 67,38 Stockholm . . . . . . . . . . . . ." 111.22 111.78 11122 111.78 Helſingfors .. .. . . .. ... / 10.47— 1033— 1 10.48— 10. Italien ...... . . . . . . ... / 18:40—— 18.50 — 1 18,60— 1870— London ...... . . . .. . .. 18.8)— 18.89— 18,875 1895 New=York. .
......" 4.19 4.21 4.19 Paris. . .. .
. 22.59 22.71- 22 79 Schweiz .. .... 1 78.75— 79.15— 78,60
65.50 Spanien .............." 55.56 55.84 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.915 5.935 5933 Prag......" Budapeſt.. Buenos=Aires. . . . . . . . . . Bulgarien. Japan". Belgrad. . .. . . . . . . . . .. ." Liſſabon ... Danzig ...
163
...... / 12.57—
12.63— 12.60— 12.6
...... / 5.47—
5:49—
5.49—
51-
1.40—
1.41-
1.405
........ / 3.04—
3.06 —
3.045.
..........1 1.71—
1.72—
1.71—
Rio de Janeiro ........ 0.40 — 0.41— 0.40—
5. 19—
5.21—
j.19
11.97
12.03
11.97
74.96
75.34
75,41 7M
Konſtantinopel
A.
24—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ... . .."
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan ......"
„. Wolle........
Chem. Hehden .......
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. .
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld, Tel. ..
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ..
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung.
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ..
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.
21. 8.
14750
20625
24000
7500
6375
31000
56000
90000
3700
15250
6800
41600
18000
43750
77000
86000
8:00
16250
14000
3000
7000
16960
19360
9750
66000
22. 8.
15000
20100
22500
7500
6375
29750
56500
89100
3500
15300
6800
44300
15250
44500
77750
82500
8500
16375
14100
3000
7000
16100
19100
10000
6400
Hanſa Dampfſch. . ..
Hemoor Zement ...
Hirſch Kupfer ......."
Höſch Eiſen .........
Hohenlohe, Werke. ...
Kahla Porzellan ..
Lindes Eismaſch. ...
Lingel Schuh ....."
Linke u. Hofmann ...
L. Loewe u. Co. .....
C. Lorenz ..........
Meguin .. .........
Niederländiſche Kohle,
Nordd. Gummi ...
Orenſtein. . . . . . . .. . ."
Rathgeber Waggon..
Rombacher Hütten. . . .
Roſitzer Zucker .......
Rütgerswerke .......
Sachſenwerk ....."
Sächſiſche Gußſtahl
Siemens Glas .....
Thale Eiſenhütte ....
Ver. Lauſitzer Glas...)
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendreer
Wittener Gußſtahl:.
Wanderer=Werke ....!
1a0
Frankenkurs in London: 83.—
Markfurs „ „ 18.15
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 22. Auguſt 1
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ........... 0,72
"
"
812%
„....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% . u. V. Schatzanweiſg.
4½%VI.—IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämiengnleihe ........."
Zwangsanleihe ...... .. ..... ."
4% Preuß. Konſols ........"
8½%. „.:½
.........
48 Bab. Anl. unk. 1935 „.....
3½% v. 1907 ......."
1896 .......
4% Bahern Anleihe ........."
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 ........"
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . .... .."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½% .................
„...
*
4B Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
69
4½ „ v. 1902 ........
„...... ..
6% Bulgar. Tabak 1902... . . . .
12/,2 Griech. Monopol ... ...."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ............
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ...."
4% am. Goldrente konv.
4F „ am. v. 05 .........
4; Türk. (Admin.) v. 1903....
(Bagdad) Ser. I ..
42
„HI..
4%
4F „ v. 1911, Zollanl. ..."
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10 „...
Kronenrente . . . . ..
Außereuropckiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . . ."
5% „ konſ. äuß. v. 99... . .
4F „ Golb v. 04, ſtfr. . . . .
konſ. inner. ......."
3%
Frrigationsanleihe .
5% Tomaulipas. Serie l......
Oblig. v. Transportanſt,
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . ."
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. .. 6,6
Hfäfe ei
Hypothekenbank ......
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..... . ......... ...."
Wiener Banwerein ..........
Bergwerks=Aktien.
16I. Berzelius ..........
Bochamer Bergb. .. ..... . . .
Buderus. . . . . . . . . . . . . . . ...."
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
1,55
Gelſenkirchen Bergw. .... . . ..
1,8
6,75 Harpener Bergl
T==Tauſende M—
ſliarden aU -ohne
rafionierf,
— 1,6 6,5 6,5 9,25 3,75 15 — — — ſt. 10,5 7.25 6,9 1,8 ſt D
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:6%Neue
49 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Er.,
9. Em. .. . .
*
9. 1885 ...."
% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
40 Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......
5% Tehuantepec. . ... . . . . ...."
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. ... . . . . . . . . .. ..
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.. .. ...
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23... . .. . . . . . . ....."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . . . . . . . . . . . .
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ....... . . ... . ."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ................"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.... . .... .. ... ."
5% Sächſ. Noggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. . . . . . . . .
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . .."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . . ."
Frankfurter Bank ..........."
Hypothelen=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . .. .. ..
21.
(t
9,6
11.2
9,5
1,58
56
11.25
2,2
1.6
2.9
5,2
1,6
2,6
4,3
1,65
6,5
9,6
111,
3,5
3,1
0.320
138/
7.25
2
4,6
—
2,1
0,425
43,75
2,6
9
0.350
(275
6,1
12,4
50,75
70
54
66
10
9,6
9,7
9,85
1,6
56
16.35
24
1,8
2,5
1,6
1,51
19
11.25
3,6
2.9
0.3
131
4.3
12,9
0,420
43,75
2,5
5,2
9.25
0.33
0.37.
1
121,
50,5
70
54, 25
25
Kaliwerke Aſchersleben ......."
Salzdetfurth . . . . . . .
Weſteregeln ......."
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder ..
......."
Oberbedarf ................."
Oberſchlef. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . ."
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ..
.."
Riebeck Montan..
..
Rombacher Hütte.. . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte ..
.
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
WVerger .....
D
Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.4 ...
5% „ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano.....
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . ... ..........
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ....... .."
Bing. Metallwerke .........!"
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg.......
Karlſtadt . . . . . . . .
Lothringen (Metz).
*
Chem, Werke Albert. . ... . . . ..
Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
Beiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl .............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..."
L. Meyer jr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ...
Licht und Kraft ..
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ... ..
Emag, Frankfurt a. M... . . . ..
Email.= & Stanzw. Ullrich ..."
Enzinger Werke ...........
Eßlinger Maſchinen ........"
Ettlingen Spinnexei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift „„1.7700
— 4,2* 6,4 6,6 69 13,75
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter). . ... . . ..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurter Gas.. . . . . . . .. ..
Frankfurter Hof ............."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum ....... .."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. ..
......
Gotha Waggon.... .. ......."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach.
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)
.."
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ..
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ.......
Hoch= und Tiefbau
Höchſter Farben ......
Holzmann, Phil. ............
Holzverk.=Induſtr. ...........
Hydrometer Breslau ........"
Fnag ....................."
Junghans Stamm. . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ..
Karſtadt N.......
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. .. . .. .
Konſervenfabrik Braun ..
Krauß & Co., Lokom. . .. . . . ..
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ...
Lingel, Schuhw. Erfurt ,
Löhnberger Mühle ...
Lüdenſcheid Metallwv.
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lur’ſche Induſtrie ....
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach ....
Metallgeſ. Frkft. . . . . .
.
Meyer, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . .
Motorenfabrik Deutz".
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........
Philipps A.=G. ....
Porzellan Weſſel....."
Reiniger, Gebbert & Schall. .
Rhein. Elektr. Stamm . . . ..
Metall Vorzüge.......
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen ....
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ...............
Schleußner (Frankfurta. M.) ..
Schneider & Hanau..... . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
9,5 0.305 19,5 13,75 ü.s 3,4 3,4 1,5 23 22,5 13,25 13,25 14,5 14.25 1025 145 141½ 52,25 2,6 2,75 15 5,25 2,65 2.9 3,5 8,25
13,25 13 12 1,2 1.1 1,1 2 13,5 14 7.5 3,.35 26 2,5 5.25 9,75 2,5 25 9 8,75 6,25 Gil= 5,75 6.1 15 15,5 0.305 0,60= 17,5
3,5 „
3,6 5,4 5,4 4,2 4,2 35,5 36,75
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.......,.
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co. Mainz ........
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske. . ........"
Stöckicht=Offenbach=Gummi. . ..
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ,
Verein f. Chem. Induſtr. Frkſt.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
. Faßfabriken Caſſel ..
„ Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg .
.. Ultramarin .. . . . . . . . . "
Zellſtoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . ...
Voigt & Haeffner Stämme .
Voltohm, Seil........... .."
Wayß & Frehtag. . . . . .. . . . .""
Wegelin Rußfabrik ........"
Zellſtoff Waldhof Stamm ...
Zuckerfabr. Waghäuſel......."
Frankenthal ......
Heilbronn. . . . .. ..."
Offſtein ........
Rheingau .........
Stuttgart . . . . ....
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm..
Schantung E. B............"
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) ........
Nordd. Llohd.. ............"
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. ... ...........
Dampfkeſſel Rodberg........"
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ..................
Motorenbfarik Darmſtadt .....
Gebr. Roeder ..............."
Benuleth. & Ellenberger ...."
Annotierte Aktien.
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Beckerkohle.. ...... .........
Beckerſtahl ..................
Benz... . . . .. . .. .. .... . ..."
Brown Boveri .......""
Chem. Andreae ........ . . .""
Deutſche Petroleuim ....... ."
Diamond Shares ..........."
Entrepriſe ..................
Falconwerke .. . . ....... . .."
Großkraftwv. Württemb./ Growag)
Unterfranken (ufra) ........."
Hanſa Lloyd ..... .. . . . . .""
Hero Conſerven ....... . . .. "
Holſatiawerke, Altona ......."
Kabel Rheydt............"
Krügershall Kali ..........."
Metall Starkenburg .......
Otto & Quanz.... .. ... . . . ""
Rim er 234.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 23. Anguſt 1924.
Seite 13.
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hat
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„Aus
„Ve2
rfluckh
Mer.
„VH
gen.
an.
Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
wieg eine Weile. Plötzlich rief ſie: „Gott im Himmel,
immel! Er hat einen Sohn! Aber hüte dich, du!
ind Blut! Der Tod kommt auch an die Jungen. Ich
hoff es."
het Ihr mir den Tod, edle Frau?”
) ſtündlich! In jedem Vaterunſer.”
hab’ ich Euch zuleid getan?”
Vater hat mir beide Söhne getötet. Meinen Johann
gemeuchelt, und meinen Angelo hat er mir verbrannt."”
O — Von Eurer Lüge nachher! Geſtattet, daß ich
echtsvoll die Hand küſſe. Ihr ſeid meine
Urgroß=
g vom Pferd, hielt es mit der rechten Hand am
friff die auf dem Kutſchenſchlag ruhende Hand der
der Linken und führte ſie an die Lippen.
ſagte die Frau und ergriff ſeine Hand. „Laß mich
ehen! Er iſt’! Lamore dolce e la morte! Wo
her? Den hat mein ſüßer Angelo getragen.”
hielt ihn von einem Mädchen.”
einer Tochter! Von meiner Enkelin! O, ich weiß!
von Zwingenberg und von Hirſchhorn. Dein Vater
einem Blöden vermählt.
ollte ſelbſt.”
ſt du? O, ich glaube, ſie wollte dich.”
eiſin lachte irr.
ſich dir hingegeben? War ſie ſüß?”
ar die Gattin eines andern.”
ie hat dich doch geküßt. Ihr hattet eine Schäferſtunde,
ir den Ring geſchenkt. O, ich glaub’ es wohl, denn
n! O, daß ihr Kuß dich vergiftet hätte! Daß ſie dir
erbrannt hätte!"
n meinem Mark iſt Euer Blut, ehrwürdige Frau.”
cht ſei jeder Tropfen in dir, der von mir herrührt.
er Mutterſchoß meiner Tochter, aus dem die Brut
r und Mordbrenner —
gt in Euern Hals.‟ Der dienende Kavalier zog den
eine der Knechte trieb ſein Pferd dicht an den Hans
S zog das Schwert und ſchaute wild um ſich. Der
Hirſchhorner Knecht bog in die Wieſe und gab ſeinem Roß die
Sporen.
„Schlagt ihn nieder!” rief die wütende Frau in italieniſcher
Sprache. Der eine der Knechte drückte ſein Piſtol los, aber es
verſagte, und im nächſten Augenblick hieb ihn der Hirſchhornſche
mit dem Schwert über die Achſel, daß er laut aufſchreiend vom
Pferde ſank. Hans und der Kavalier kreuzten die Klingen, aber
beim zweiten Hieb flog dem Italiener die Waffe aus der Fauſt.
Die beiden Knechte hatten ſich mit drohenden Augen und
ge=
ſchwungenen Schwertern gemeſſen. Plötzlich riß der Fremde
ſein Pferd herum und entfloh, der Kutſcher hieb auf die Roſſe
der Wagen eilte davon. Die Beußerin ballte die Fauſt wider
die heranſpringende Urſula, dann fiel ſie laut ſchluchzend in die
Kiſſen zurück.
Zwanzigſtes Kapitel.
Was keine Ausſprache hätte leiſten können und was wohl
auch durch keinerlei andersartige Lebensgefahr bewirkt worden
wäre — das Abenteuer auf der Landſtraße vollendete es im Nu:
Mutter und Sohn hatten ſich wiedergefunden. Auf deutſches
Frauengeblüt macht keine Mannestugend ſo tiefen Eindruck als
der berſönliche Mut; er deckt eine Menge von Sünden zu. Als
Urſula ihren Sohn ſo trutzig in der Gefahr erſchaute, warf ſie
unwillkürlich trotz aller Todesangſt die Arme in die Höhe gleich
einer Walküre; aber auch Hans hätte aufjauchzen mögen über
ſeine herrliche Mutter, als er ſie ohne Wehr und Schutz zum
blu=
tigen Austrag heranreiten ſah. Die beiden hatten ſich wieder,
und ſo wie ſich nie beſeſſen: ſie waren Kameraden geworden.
Kein Wort herüber und hinüber. Sie ſagten ſich’s mit ihren
leuchtenden Blicken.
Eine übermütige Laune war über Urſula gekommen.
„Wir wollen die Halunken verfolgen”, rief ſie und ſchaute die
Straße hin. „Joſt ſoll hinter ihnen her reiten; du und ich jagen
uf der Wieſe an ihnen vorüber und faſſen ſie von vornen.”
Diesmal war Joſt der Geſcheiteſte von den dreien. „Man
weiß nicht, wie’s ausgeht,” ſagte er und kratzte ſich hinter den
Ohren. „Sie haben Piſtolen, und in der Kutſche ſitzt der Teufel.
Ein feiner Fuchs!” fügte er hinzu und ſtieg von feinem Gaule
gb. „Den wollen wir in Sicherheit bringen!“
Joſt ſchwang ſich auf das Pferd des Italieners und führte
das ſeine an der Trenſe neben ſich.
Unter Geplauder und Lachen ritten ſie in ſcharfem Trab den
beiden Genoſſen nach. Herbold war hinter ſeinem Herrn
zurück=
geblieben und hielt auf der Straße. Was machte er Augen, als
er die Drei mit vier Pferden herankommen ſah! Er ritt ihnen
entgegen, hörte, was ſich zugetragen hatte, und fluchte, daß er
nicht dabei geweſen ſei. Sie trabten nun um ſo luſtiger dahin,
und als ſie nach einem Wegerank den Junker vor ſich jahen,
nahmen ſie die letzte Strecke im Galopp.
Friedrich war all die Weile her unbekümmert vor ſich
hinge=
ritten. Er grübelte darüber nach, wozu ihm die Frau, vor der
er ſich fürchtete und der er ſo gerne die Hand geküßt hätte,
be=
gegnet ſei, ob zum Guten oder zum Schlimmen. Er wehrte ſich
mit allen Kräften ſeines herzhaften Glaubens wider die
Anfech=
tungen heidniſcher Schickſalsfurcht und ſagte ſich gerade tapfere
Bibelſprüche in das lauſchende Herz, als die Viere hinter ihm
herſprengten.
Urſula und Hans nahmen ihn in die Mitte, und Urſula
er=
zählte. Die beiden Knechte, die dicht hinter ihnen ritten, warfen
ihre Ergänzungen hinein. Friedrich hörte ſchweigend zu. Er
er=
ſchrak innerlich, denn er ſah in dem feindlichen Zuſammenſtoß
die Antwort auf ſeine Grübelfrage. Für die Erzähler war es
eine bittere Enttäuſchung, daß der, auf deſſen Freude ſie ſich
ge=
freut hatten, weder als Gatte noch als Vater, noch als Herr
An=
teil nehmen wollte.
Endlich gab er ein Zeichen, daß er überhaupt gehört hatte:
er ſeufzte tief auf. Dann wandte er ſcharf den Kopf gegen den
Sohn und fragte, ob er ehrerbietig gegen ſeine Urgroßmutter
ge=
weſen ſei. Hierauf erkundigte er ſich nach dem Verwundeten. Daß
dieſer in der Kutſche geborgen worden war, ſchien ihn mehr zu
erfreuen als des eignen Sohnes Rettung. Schließlich hielt er
ſein Pferd an, rief die Knechte zurück, die an der Herrſchaft
vor=
übergeritten waren, und befahl ihnen, umzukehren und in den
Dörfern zu erfragen, wo die Dame Herberge genommen habe;
dann ſollten ſie alſogleich die Herrin oder ihren Hofmeiſter
auf=
ſuchen, das erbeutete Pferd zurückerſtatten, der Dame die
ſchul=
ige Ehrfurcht der beiden Herren von Hirſchhorn vermelden und
ſie in deren Namen um Vergebung bitten, wenn ihr ein Schreckem
oder Schaden widerfahren ſei.
Urſula wollte aufbegehren, Hans bekam einen roten Kopf,
die Knechte ſahen ſtörriſch drein. Als ſie aber in Friedrichs
Ant=
litz ſahen, ſchwiegen alle. Die Knechte trabten, den ledigen Fuchs
zwiſchen ſich, die Straße zurück, und die drei andern Gäule
vol=
lendeten rüſtig die wohlbekannte Strecke bis zu dem Stall auf
Burg Zwingenberg; ſie waren hierbei vergnügter als die
Men=
ſchen, die auf ihnen ſaßen.
(Fortſetzung folgt.)
Wohlfeile Taue
A
A
A
reine Wolle, ca. 100 cm br., in allen
Gabardine modernen Larben . . . . lleter 3.96
eine Wolle, 130 cm breit, in vielen
Gabardine modernen Parben .... lleter 4.90
reine Wolle, 80 cm breit, marine und
Finette
. . Ueter 2.50
nur solide, reinwollene Qual., schwarz
Chevie
u. marine, sowie viele Farben, Meter:
140cm br.3,95, 130 cm br.3, 25, 105 em br. 2 95,90 cm br. 1.90
Heisswaren
cm breit, solide kräftige Qualität
Groisé
Ueter 125 98
Fotoffe
loppelbreit, in vielen gangbaren
Cheviots Parben
Mete.
in großer Auswal
Kar. Kleiderstoffe
Meter
kariert, zirka 105 cm breit, reine Woll=
Foul8 in nenen Dessins
Meter 5.8C
doppelbreit, reine Wolle, in allen
Popeline
ingbaren Farben . . . . . Mete
schwarz-weiß kariert, solide
Kleiderstoffe Oaal, für Hanskleider, Ueter
1.40
0.98
3.95
3.90
0.95
ahre
MSl
t bewa!
gliſcher-1
chen S2‟
jgraphie!
n.
Infäri
gebr—d
die
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0 Silb=
Aaang
nde Stet
41
Gee
unge, g 9.
Sten.M
cht ſofo d
ng. unt.1
Saubere” Hrliches
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elch. 1.
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J. als
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tellung.
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1.40
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80 cm breit, in hübschen, modernen
Damast Farben
..... . Uleter 1.75 1.28
130 cm breit, Streifen- und Blumen-
Damast muster
. . Ueter 2,65, 2.30 1.90
Baumaellwaren
SportHanell in neuen Streiken . . . Ueter 189
solide Qualität, in modernen
SportHanell Streiken
Ueter 95 9
kariert, in großer Auswahl
Hemdenbiber
Ueter 659 08 9
in enorm g
Auswahl, hübsche ner
Zephir Streifen
Ueter 99 659
weißgrundig, Croisé, mit eleg
Gostr. Flanell Streiten, für Hlemden n. Blusen 1.10
Schürzenstoffé doppelbr.unifkarbig, Ueter 189
BortZeug 80 cm breit, solide Oual., Meter 989 169
80cm breit, vorzügliche
Blaue Haustuche Ware. ... . Uleter 115
30cm br., in groß. Musterauswahl,
Bottkattun gol. naschechte Guzl, Ueter 1.33 189
10580
W. 1f
Fräß
ein
O Klaſſ.
riſchule,
*; in der
franzö
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Ste=
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Stellg.
rr. (424107
L. 37
ftsſt.
iſtin
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I=
chtpaſ=
2lng. u.
(224 172
nhafte
in
ellung.
* andie
(*24231
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Alice=
tochter
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geb. u.
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ſit gut.
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rau, ſeh.”
and in allo”
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So unglaublich es bei der nach wie vor noch herrschenden Geldknappheit klingt, die Tatsache besteht leider. Nicht nur
Lebensmittel, wie Brot, Fleisch, Eier und Butter, sind in letzter Zeit wieder erheblich teurer geworden, auch für Schuhwaren
verlangen die Fabrikanten neuerdings wieder Preise, die sich zum größten Teil über unseren Verkaufspreisen bewegen.
Dank unseres Riesenlagers sind wir glücklicherweise — allerdings nur noch für kurze Zeit — auf Neueinkauf nicht so dringend
angewiesen, sonst müßten wir unsere Waren mindestens ein Drittel teurer verkaufen, wie es in Wirklichkeit der Fall ist.
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