Einzelnummer 10 Ggldpſennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
187. Jahrgang
Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Nummer 230
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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankionto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
eutſche Selegation aus London süt ück.
uſo mentritt des Reichstags am Freitag. — Vor der Regierungserklärung. —
Regierungs=
ſtax punkt: „Durchführung des Londoner Paktes mit allen parlamnentariſchen Mittein.
Wieder in Ber(in.
BIDelegationsführer zum Vortrag beim
Reichspräſidenten.
in, 18. Aug. Die deutſche Delegation iſt
ſte rittag, von London kommend, auf dem Lehrter
Bahn=
in Iin eingetroffen. Auf dem Bahnhof hatten ſich zum
npf g Vizekanzler Jarres, der Reichsverkehrsminiſter,
Re arbeitsminiſter, der Reichswirtſchaftsminiſter, der
ſchs/ riniſter und die Staatsſekretäre Meißner und von
ltzak! ſowie eine Anzahl weiterer Vertreter von Behörden
gefuuc. Meißner begrüßte im Auftrage des
Reichspräſiden=
die alegation.
Unv Uhr 15 empfing der Reichspräſident den
ſchsk5 er ſowie den Miniſter des Aeußern und Dr. Luther
ſm A trag über die Londoner Konferenz.
Mirgt errat und Paxteiführerbeſprechungen.
Beo n, 18. Aug. Wie wir von zuſtändiger Seite
erfah=
fan; eute nachmittag ein Miniſterrat über die Londoner
iferes ſtatt. Daran anſchließend wurden die Parteiführer
fang: und zwar zunächſt die
Koalitionspar=
en. orgen vormittag findet eine Konferenz der
Miniſter=
ſiderr, der Länder ſtatt.
Beif n heutigen Beſprechungen der Regierung
d. Parteiführern, die im Anſchluß an die
Kabi=
sſitz=4 ſtatfinden, werden, wie verlautet, die Führer der
litic arteien und dann die Führer der Deutſchnationalen,
Sost emokraten, der Bayeriſchen Volkspartei und der
riſcha hen Vereinigung empfangen. Bei der
Parteiführer=
rechre dürfte auch die Frage entſchieden werden, ob der
ſchsta m Freitag oder ſchon am Donnerstag dieſer Woche
amm Nitt.
Inferenz=Ende. — Wie es kam.
don 18. Aug. Die deutſche Delegation hat London
e fühlt ſich nicht als Sieger, mit Recht nicht. Obwohl die
ie aufzuweiſen hat, nicht geringfügig ſind, wenn man ſich
r0 kühe nimmt, die Protokolle durchzuſehen und dann
feſtzu=
u e erreicht hat. Man wird dann zugeben müſſen, daß durch
7! Ergebnis auch
die kühnſten Erwartungen übertroffen
Wir haben die wirtſchaftlichen Räumungsfriſten
weſent=
ruuredrückt. Wir bekommen die Juſtizhoheit und die
Zoll=
zurück. Auch die deutſche Verwaltungshoheit wird wie=
In einigen Wochen wird Deutſchland wieder
ſtaatsrecht=
aniſation mit eigenen Hoheitsrechten ſein, und auch die
anzu ſtimmungen ſind ertragbar. Es wird Zeit genug ſein,
n5) ir Tagen, bevor der Reichstag ſein Urteil ſpricht, auf dieſe
- einzugehen. Vorderhand hat ſich
ges Denken auf die militäriſche Räumung eingeſtellt
rade der Punkt, in dem wir unterlegen ſind. Nicht ganz.
Araregiebeamten, die uns unter militäriſchem
Geſichts=
au u zungen werden ſollten, ſind unter den Tiſch gefallen. Die
ſenhd haben wir vollkommen freibekommen. Die Befreiung
in * geſichert, und wenn für Ruhrort keine bindenden
Zuſa=
l, fo liegt das an den komplizierten Rechtsverhältniſſen,
Rul” unter die Zuſtändigkeit der Botſchafterkonferenz fällt, die
immis der einzelnen Staaten ſo raſch aber nicht zu erlangen war.
nfall E England dieſen deutſchen Wunſch unterſtützt und
Frank=
nicht widerſprochen. Aber das alles ändert nichts an
daß die militäriſche Räumung im Ganzen nicht
durchge=
iſt, daß vielmehr Frankreich das „Recht” beſitzt, noch ein
feine Truppen im Ruhrgebiet zu behalten. Herriot hat
er von dieſem „Recht” keinen Gebrauch machen wird. Es
anzunehmen, daß er das nicht kann, denn die
Verhandlungen über die Anleihe
iSi nen kurzem beginnen, und daß die Banken Geld geben, ſo=
A anzöſiſche Soldaten auf deutſchem Boden ſtehen, iſt fehr
Wenn alſo England am 10. Januar 1923 die Kölner Zone
wri, nicht zu zweifeln iſt, dann hängt die Ruhrbeſetzung in der
nSl in Herriot ſtark genug iſt, dürfte praktiſch zum großen Teil
uh d et geräumt ſein, zumal, da die Franzoſen jetzt die
Be=
aDigenen Taſchen bezahlen müſſen und ſchon daher in kür=: mit beginnen müſſen, ihre Truppen zu vermindern.
Trotz=
dir gen in den letzten Jahren mit franzöſiſchen Verſprechen
Erfahrungen gemacht, ſo daß es keinem Deutſchen zu
ver=
enn er an derartige Zuſagen nicht mehr glaubt. In
Iht ja das Verſprechen von der Ruhrräumung innerhalb
nur auf der Perſönlichkeit Herriots. Wenn er ſtürzen
r Nachfolger an ſich frei. Aber hier iſt es der deutſchen
dd ch gelungen, wenigſtens
eine Art von morgliſcher Sicherheit
Dadurch, daß ſich Macdonald für die Durchführung des
E Ber rechens, innerhalb eines Jahres die Ruhr zu
räu=
ſtar Tchte, und in ſeiner Schlußanſprache auch vor der
Kon=
z dar) egel unter dieſe Garantie ſetzte. Freilich wird England
ne Kon) anzen daraus ziehen, wenn Frankreich über den 15. Auguſt
8 im egebiet bleiben ſollte, ſondern ſich mit einer Proteſtnote
gnügen./ ber die Stimmung in der Welt iſt doch inzwiſchen ſo=
”t um agen, daß Frankreich kaum mehr eine Brüskierung des
fiedens en kann. Es gab allerdings einen Zeitpunkt, wo von
krribt zu erreichen geweſen wäre. Damals als er aus Paris
Fückkehre Da war er bereit, den deutſchen Wünſchen weitgehend
ſchzukonz. Nach den damaligen erſten Beſprechungen verließ ihn
* deutſoſ urßenminiſter Dr. Streſemann in der feſten Ueberzeugung.
6 wir — e Mindeſtforderung einer Räumung des Ruhrgebiets bis
M 10.: ar ſicher erreichen würden.
La taru, plötzlich Loucheur in London auf und machte Herriot
begreiff”, daß er entweder ein Entgegenkommen Englands in
der RA mg der allierten Schulden nach Hauſe bringen oder
einen : Egeerfolg bei der Ruhrbeſetzung erringen müfſe. Von
disſt Augenblick an war Herriot ein anderer Menſch.
hatte ihm einmal eine halbe Zuſage wegen des
Schul=
gemacht, die er aber wieder zurückziehen mußte und auch
Tagen; als der engliſche Miniſterpräſident noch einmal
den Verſuch machte, die Räumungsfriſt herabzudrücken, erwiderte ihm
Herriot, daß er ſehr gerne dazu bereit ſei, ſobald ihm Macdonald in
der franzöſiſchen Schuld Entgegenkommen bewieſen habe. Das konnte
und wollte Macdonald nicht.
Tatſächlich ſteht alſo feſt, daß Deutſchland büßen muß für die
Zurückhaltung, die England wegen des Schuldenausgleichs zeigte.
Die deutſche Delegation hat ſich lange geſträubt, den Vorſchlag
Herriots anzunehmen.
Sie hat ſämtlichen Miniſterpräſidenten die Erklärung abgegeben,
daß ſie entſchloſſen ſei, die Konfevenz ſcheitern zu laſſen, wenn das
Herriots äußerſtes Wort ſei. Beſonders der Außenminiſter hatte ſich in
dieſer Richtung feſtgelegt, als ein Telegramm der Regierung,
unter=
zeichnet von Reichsminiſter und Vizekanzler Dr. Jarres eintraf, worin
die Delegation aufgefordert wurde, den Faden trotz der franzöſiſchen
Bedingungen nicht abreißen zu laffen.
Erſt als Herriot die Zuſage gab, daß er, als Zeichen ſeines
gu=
ten Willens, die Dortmunder Zone unverzüglich räumen werde
— er hatte zunächſt den Tag angegeben, nach einem
Vertrauens=
votum in der franzöſiſchen Kammer, weil er für den Fall ſeines
Sturzes ſeinen Nachfolger nicht binden wollte —, glaubte die
deutſche Delegation, nachdem wieder ein gemeinſames Telegramm
des Reichspräſidenten Ebert und des Vizekanzlers Jarres
einge=
laufen war, den franzöſiſchen Vorſchlag annehmen zu müſſen.
Lediglich aus dem Geſichtspunkte heraus, daß er das kleinere Uebel
ſei, gegenüber den Folgen, die für die beſetzten Gebiete, wie für die
unbeſetzten Gebiete entſtehen müßten, wenn die Londoner Konferenz
ſcheitere. Es bleibt, darüber iſt kein Streit, ein Wagnis, nur auf die
zwei Augen Herriots hin, das Aukommen abzuſchließen. Das aber iſt
durch die Londoner Antmoſphäre hervorgerufen worden, daß wir die
deutſche Delegation nicht ſchelten dürfen, wenn ſie ſchließlich glaubte,
die Vorteile, die gerade dem beſetzten Gebiet wirtſchaftlich aus dem
Ab=
kommen heraus entſpringen, um den Preis der Verlängerung der
mi=
litäriſchen Befetzung annehmen zu ſollen, zumal, da es ſich ja eigentlich
nur um eine zehnmonatige Friſt handelt, weil das Gutachten ſelbſt erſt
am 15. Oktober d. J. in Kraft tritt.
Die Regierungsbeſprechungen mit den Parteiführern.
Berlin, 18. Aug. Die Beſprechungen der Reichsregierung
mit den Parteiführern dauerten heute den ganzen Nachmittag
bis in die Abendſtunden hinein an. Von ſeiten der Regierung
nahmen ſämtliche an der Delegation beteiligten Miniſter an
die=
ſen Beſprechungen teil. In den Kreiſen der Regierung rechnet
man damit, daß der Reichstag, wenn die Friſten für die
rechtzeitige Zuſtellung der Geſetzentwürfe zum Reichsrat
einge=
halten werden können, am Freitag zuſammentreten
kann, um die Erklärung der Regierung
entgegenzu=
nehmen. Die Ausſprache dürfte ſich dann bis Mitte nächſter
Woche hinziehen, ſo daß eine Entſcheidung im Laufe der
näch=
ſten Woche zu erwarten iſt. Die Regierung hält an ihrem
Standpunkt feſt, die Durchführung des Londoner
Paktes mit allen parlamentariſchen Mitteln zu
verſuchen. Ob man den Appell an das deutſche Volk,
falls er notwendig werden ſollte, in Form einer
Reichs=
tagsauflöſung oder eines Volksentſcheides
durchführt, ſteht noch nicht feſt.
Beginn der deutſch=belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen
TU. Päris, 18. Aug. Der „Petit Pariſien” meldet aus
Brüſſel: Reichsaußenminiſter Streſemann hat in der Nacht zum
Sonntag der belgiſchen Delegation eine Note überreichen laſſen,
daß die deutſch=belgiſchen
Wirtſchaftsverhand=
lungen am 1. September beginnen können.
Infolge=
deſſen wird der Direktor der belgiſchen Wirtſchaftsabteilung im
Außenminiſterium, van Langenſheetr, ſich zu dieſem Zeitpunkt
nach Berkin begeben. Berlin iſt als Verhandlungsort
gewählt worden, weil die deutſche Delegation zu verſtehen
ge=
geben hatte, daß die Arbeiten der Anwendung des Dawesplanes
es notwendig machten, daß das geſamte techniſche Perſonal in
Berlin verbleibt, und daß es alſo praktiſch unmöglich ſei, eine
genügend große Anzahl von techniſchen Sachverſtändigen zu einer
Delegation von Berlin aus zu entſenden.
* Bayeriſcher Miniſterrat.
BagernsStellung zuden LondonerErgebniſſen
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
* München, 18. Auguſt.
Halbamtlich verlautet, daß der Miniſterrat, der heute unter
dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Dr. Held tagte, ſich in
vier=
ſtündiger Beratung mit dem Londoner Ergebnis befaßte. Wie
wir hören, trat dabei eine völlig einheitliche Aufaſſung der Lage
zutage. Miniſterpräſident Dr. Held begibt ſich am
Mon=
tag abend nach Berlin, um an der Konferenz der
Miniſterpräſidenten zur ſelben Frage teilzunehmen.
Der Aufenthalt Dr. Helds in Verlin wird wahrſcheinlich zwei
Tage dauern. Am Mittwoch wird Dr. Held an den Beratungen
des Auswärtigen Ausſchuſſes und des Reichsrats perſönlich
teil=
nehmen. Ueber das Ergebnis des Miniſterrats wurde im
übri=
gen völliges Stillfchweigen bewahrt.
Die Bayeriſche Volksparteikorreſpondenz, die dem
Miniſterpräſi=
denten naheſteht, ſchreibt zu dem Londoner Ergebnis folgendes:
Die deutſche Delegation iſt zweifellos nicht mit leeren Händen aus
London zurückgekehrt, und doch iſt das Geſamtbild der Londoner
Kon=
ferenz ein recht unbefriedigendes. Die Entſcheidung iſt ſehr einfach.
Wenn feſtſteht, daß die ſchwachen Möglichkeiten der Konferenzergebniſſe
nicht ausreichen zur Rettung, daß wir eine kurze Hoffnung mit um ſo
bitterer Enttäuſchung büßen müſſen, dann muß nein geſagt werden.
Die Entſcheidung iſt aber bitter hart, wenn der Beweis erbracht
wer=
den kann, daß die ſchwachen Möglichkeiten der Konferenzergebniſſe doch
noch gerade ausreichend erſcheinen. Die deutſche Delegation hielt
of=
fenbar dieſen Beweis für erbracht, ſonſt hätte ſie wohl kaum zugeſtimmt.
Ihre Sache wird es nun ſein, auch den Reichsrat und den Reichstag von
dieſer Beweiskraft zu überzeugen. Dabei wird es von
ausſchlaggeben=
der Bedeutung ſein, zu hören, ob auch unter der nunmehrigen Form
der Abmachungen ausländiſche Kredite zu erhalten ſind.
Ausſchlag=
gebenb dürfte daneben auch noch der Beweis dafür ſein, daß zweifelsfrei
ſichergeſtellt iſt, daß die Franzoſen innerhalb der 10 Monate
etappen=
weiſe aus der Ruhr verſchwinden. Es darf kein Mittel für ßie
ge=
ben, ſich darüber hinaus dort feſtzuſetzen.”
Von unſerer Berliner Redaktion.
Wenige Tage vor dem Ende der Londoner Konferenz hat
Macdonald ſeinen Frieden mit den Ruſſen geſchloſſen. Der
Vertrag wird zwar vom Unterhaus niemals ratifiziert werden.
Er hat einen Sturm der Entrüſtung hervorgerufen, beſonders
bei den Unioniſten, weil er den Ruſſen ſehr weit entgegenkommt.
Es iſt daher nicht ganz unrichtig, wenn fich einem Deutſchen das
Wort auf die Lippen drängte, man müſſe offenbar ein
Bolſche=
wiſt ſein, wenn man in London gute Verträge bekommen wolle.
Denn das Protokoll, das die deutſche Delegation mit nach
Hauſe trägt, iſt nicht gut. Wir haben in einer Reihe von
Kleinig=
keiten geſiegt, aber die eigentliche Schlacht verloren. Ob es
richtig war, das Gewicht der öffentlichen Meinung ausſchließlich
auf die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes zu legen,
dar=
über kann man im Zweifel ſein. Geſchehen iſt es einmal, und
die deutſche Delegation muß die Folgen tragen, wenn in
Oeffent=
lichkeit, Preſſe und Reichstag die Vorteile, die aus dem
Lon=
doner Protokoll uns entſtehen, gering eingeſchätzt werden
gegen=
über der Tatſache, daß die Ruhrbeſetzung vielleicht noch ein Jahr
dauert. Nicht beſtimmt, denn Herriot hat in kleinem Kreiſe
Eng=
ländern und Deutſchen gegenüber die Zuſage gegeben, daß er
von dieſem Recht keinen Gebrauch machen würde. Macdonald
ſelbſt rechnet damit, daß ſchon am 10. Januar 1925, gleichzeitig
mit den: Abmarſch der Engländer aus Köln, kein feindlicher
Soldat mehr im Ruhrgebiet ſtehe. Aber das ſind Hoffnungen,
die ſich erfüllen können oder nicht, ſind jedenfalls von der Kritik
als reale Tatſache nicht anerkannt worden.
Es fragt ſich nun, ob die deutſche Delegation anderes
hätte tun können. Sie hat nicht ungeſchickt operiert.
Ihre vorſichtige Zurückhaltung bot der Gegenſeite ſehr geringe
Angriffsflächen. Der Vorwurf, daß ſie durch Gegenvorſchläge
den Franzoſen den Rang hätte ablaufen können, iſt abwegig,
denn wie die Dinge lagen, wäre Herriot nicht
im Stande geweſen, irgendwelche Konzeſſionen
zu machen, weil Loucheur ihm das Ultimatum
geſtellt hatte, daß er entweder auf dem Gebiete
des interalliierten Schuldenausgleichs einen
Erfolg mit nach Hauſebringen oder in der
Ruhr=
beſetzung das franzöſiſche Preſtige reſtlos
wahren müſſe, wenn er nicht geſtürzt werden,
wolle. Da Loucheur aber die Entſcheidung innerhalb des
Regierungsblockes bildet und Herriot den Mut zu einer
Kraftprobe nicht hatte, hat er ſich auf unſere Koſten
löblich unterworfen. Mit eigenen Mitteln war
alſo für unſere Delegationen nichts zu machen,
auch nicht mit einer anderen Taktik. In dieſem
Augenblick, wo die Gefahr eines Auffliegens der Konferenz
hand=
greiflich war, fanden ſich doch eben wieder alle Verbündete
auf Seiten Frankreichs ein und erkannten die
Schwierig=
keiten der franzöſiſchen innerpolitiſchen Lage an, ohne auf unſere
Schwierigkeiten entſprechend Rückſicht zu nehmen.
Allerdings hatten wir einen einzigen
Bun=
desgenoſſen, mit dem wir zuſammengehen
konnten: die Bankiers, die nachher die
An=
leihen zeichnen ſollen. Ihre Forderungen deckten ſich
im weſentlichen mit dem deutſchen Programm, gingen teilweiſe
ſogar noch darüber hinaus, und es hätte nahegelegen, daß die
deutſche Delegation ſich mit dieſer Gruppe verbündete, um bei
ihrem Kampfe gegen die Ruhrbeſetzung Rückendeckung zu haben.
Die Delegation hat das nicht getan. Sie wird deshalb
vermut=
lich angegriffen werden mit der Behauptung, daß ein
Zuſammen=
gehen mit den Bankiers größere Erfolge gebracht hätte. Wir
bezweifeln das. Die Bankiers verhandelten nicht um
Deutſchlands ſchöner Augen wegen, ſondern ſie handelten im
eigenen Geſchäftsintereſſe. Dieſes Intereſſe aber bleibt beſtehen
auch nach dem Abſchluß der Londoner Verhandlungen. Sie
werden vermutlich ihre Bedingungen
wieder=
holen, wenn man an ſie herantritt des Geldes wegen, und
dann ſind ihre Ausſichten, den franzöſiſchen
Widerſtand zu beſeitigen, jetzt — nachdem
Frankreichs Preſtige gewahrt iſt — größer als
vorher. Die ſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten Englands und
Frankreichs ſind aus ihrer Parteizugehörigkeit heraus
geſchwo=
rene Feinde des Kapitalismus. Sie dürfen das Geld als
gleich=
berechtigte Macht internationaler Beziehunge nnicht anerkennen,
zumal wenn die Eiferſucht zwiſchen Kapital und
Politik ſo groß iſt, wie in der Temperatur der Londoner
Ver=
handlungen. Macdonald wäre von ſeiner eigenen Labour=
Partei geſteinigt worden, wenn er öffentlich einem Druck der
Geldgeber gewichen wäre, und Herriot hatte offiziell erklärt, daß
er ohne Rückſicht auf alle erzielten Ergebniſſe die Konferenz
verlaſſen müſſe, ſobald die Bankiers aus ihrer Reſerve
heraus=
treten und öffentliche Eingriffe in die Politik machten. Dieſer
Wink war zu deutlich, als daß er hätte mißverſtanden werden
können.
Die deutſche Delegation mußte ſich alſo ſagen, daß ſie ſich
ſelbſt ihre Erfolge heillos kompliziere, wenn ſie Arm in
Arm mit den Bankiers arbeite. Sie hat ſelbſtverſtändlich durch
den Reichsbankpräſidenten Schacht und Staatsſekretär
Berg=
mann engſte Fühlung mit den Banken gehalten, ſchon um die
Zukunft nicht zu gefährden und den Bankiers den Weg nicht zu
verbauen, wenn ſie bei der Auflegung der Anleihe das
nach=
holen wollen, was ſie jetzt gegen den paſſiven Widerſtand von
Macdonald und Herriot nicht durchſetzen konnten, was
aller=
dings nichts daran ändert, daß die Geldleiher unſere
letzte Hoffnung ſind, und daß es ihnen doch
viel=
leicht gelingt, woran unſere politiſche Vertretung bei der
Beſchränkung ihrer Mittel ſcheitern mußte, die Franzoſen
durch den Druck der internationalen Anleihen
aus dem Ruhrgebiet herauszumanövrieren.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Auguft 1924.
Riumeie
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mac
teile
A
lun
Sanftionsgebiets.
Die Aenisbezirke Offenburg und Appenweier
von den Franzofen wieder frei.
km. Karlsruhe, 18. Aug. (Priv.=Tel.) Wie unſer
Korre=
ſpondent aus Offenburg erfährt, erſchien der Kommandant des
Brückenkopfes Kehl, General Boguet, heute morgen in
Be=
gleitung des franzöſiſchen Verwaltungsdelegierten Oberſt Rey
bei den Spitzen der hieſigen Verwaltungsbehörde und eröffnete
ihnen, daß am heutige Tage die beiden
Amtsbe=
zirke Offenburg und Appenweier von den
fran=
zöſiſchen Beſatzungstruppen geräumt werden.
Die genaue Angabe des Zeitpunktes der Räumung des
genann=
ten Gebietes konnte bis zur Stunde noch nicht erfolgen. Die
Räumung tritt jedoch unverzüglich in Kraft. Das
Kommando über den Abtransport der Truppen liegt in den
Händen des Oberſten Altmeyer. Die Kommandos bleiben
bis heute Mitternacht bezw. bis zum letzten Abtransport der
Truppen am Platze, ebenſo bleibt bis zu dieſer Zeit die Sperre
am Bahnhof beſtehen. Wagen zur Aufnahme der
Be=
ſatzungstruppen ſtehen bereit.
Die Meldung von der Räumung von Offenburg und Appenweier
am heutigen Montag wird nunmehr durch folgende Havasmeldung
be=
ſtätigt: Die badiſchen Städte Offenburg und Appenweier ſind am 4.
Fe=
bruar 1923 infolge der Aufhebung der internationalen Züge Paris—
Warſchau und Paris-Prag ſeitens der deutſchen Behörde als Sank=
„tionen von franzöſiſchen Truppen beſetzt worden. Da der Verkehr dieſer
Züge kürzlich wiederhergeſtellt worden iſt, haben ſich die franzöſiſche
und belgiſche Regierung darüber geeinigt, dieſe Ortſchaften räumen zu
laſſen. Die franzöſiſchen Truppen werden am 18. Auguſt aus dieſen
abziehen. Die Räumung der zwei wichtigen Eiſenbahnknotenpunkte der
internationalen Linie Paris—Warſchau und Paris-Prag bedeutet die
Beſeitigung der in das ſüddeutſche Wirtlſchaftsleben und den Verkehr
tief einſchreitenden Hinderniſſe. Darüber hinaus iſt der Abzug der
fran=
zöſiſchen Truppen am heutigen Tage als ein erſtes für Deutſchland
er=
freuliches Ergebnis der Londoner Arbeit zu werten.
* Die Räumung Offenburgs.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
Im. Offenburg, 18. Auguſt.
Wie heute vormittag angekündigt, iſt nunmehr das
ba=
diſche Sanktionsgebiet von den franzöſiſchen
Beſatzungstruppen befreit. Das franzöſiſche
Militär hat gegen 7 Uhr abends Offenburg und
Appenweier verlaſſen. Die abgerückten Truppen zogen
ſich auf das altbeſetzte Gebiet des Brückenkopfes Kehl, der bis
auf eine Wegſtunde an Offenburg heranreicht, zurück. Die
Räu=
mung umfaßt folgende Ortſchaften: Seltersweier, Windſchläg,
Ebersweier, Rahmerswein, Weierbach, Feſſenbach, Ortenberg,
Elgesweier, Zunzweier, Schuttenwalde bis zur Landſtraße nach
Dundenheim und Altenheim; Griesheim und Altenheim ſelbſt
bleiben beſetzt. Die Bevölkerung bewahrte beim Abzug der
Franzoſen eine ruhige und angemeſſene Haltung, zu welcher das
Bezirksamt aufgefordert hatte. Der Bezirk Appenweier
iſt ebenfalls von der Beſatzung befreit. Der
kommandie=
rende General verabſchiedete ſich in höflicher Form von der
Stadtverwaltung. Durch den Abzug der Franzoſen
werden 60—70 Wohnungen, ein Gebäude der
Verwal=
tung, das für 30000 Mark erſt erbaut werden mußte, frei. Die
Beſetzung hat 18 Monate gedauert.
* Die Räumung der Dortmunder Bone.
Nach den in London getroffenen
Vereinbarun=
gen ſoll die Dortmunder Zone mit Hörde und
Lünen einen Tag nach der Annahme der
Lon=
doner Beſchlüſſe geräumt werden. Es kommt aller
Wahrſcheinlichkeit nach der 30. Auguſt für dieſe Räumung in
Frage. In Wirtſchaftskreiſen iſt man
hoffnungs=
voller geſtimmt, begrüßt vor allem den Fortfall
der innerenoll=Linie. Dadurch wird es unſerer
In=
duſtrie möglich, wieder leichter an die Ruhrkohle und den
Ruhr=
koks zu gelangen. Die genaue Abgrenzung der Dortmunder
Zone ſteht im Augenblick noch nicht feſt, doch dürften weſentliche
Unternehmungen der Dortmunder Union, der Gelſenkirchener
Bergwerks=Akt.=Geſ., der Hibernia und Deutſch=Luxemburg frei
werden. In dieſer Zone befinden ſich keine ſogenannten Regie=
Zechen, die von Franzoſen und Belgiern direkt unter
Ausſchal=
tung der deutſchen Beſitzer verwaltet werden. Man glaubt in
wirtſchaftlichen Kreiſen, daß ſich nunmehr im
rheiniſch=
weſtfäliſchen Induſtriegebiet eine gewiſſe Erleichterung
bemerk=
bar machen wird, und hofft, daß es der Reichsregierung
gelingt, auch die militäriſche Räumung in
ſpäte=
ren Verhandlungen vor dem feſtgeſetzten Termin
durchzu=
drücken.
Vom Tage.
Der bekannte Philoſoph und Profeſſor an der Univerſität
Marburg Paul Natorp im am 17. Auguſt im Alter von 70
Jah=
ren geſtorben.
Bei den Knappſchaftswahlen für die
Siegerlän=
der Knappſchaft wurden Stimmen abgegeben: für den
Sozial=
demokratiſchen Verband 1347 für die Chriſtlichen
Gewerk=
ſchaften 4262, für verſchiedene Liſten 986.
In der Frage des Strafantritts Pöhners iſt noch keine Entſcheidung
getroffen. Pöhner hat ein neues Geſuch eingereicht, unter
Beifügung eines ärztlichen Zeugniſſes, das ihn für haftunfähig
erklärt. Er ſoll außer ſeiner Magen= und Darmkrankheit noch einen
allgemeinen Nervenzuſammenbruch erlitten haben.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, iſt der
Staatsſekve=
tär im preußiſchen Staatsminiſterium, Weismann, der als
Mit=
glied der deutſchen Delegation in London weilte, dort an einem
leichten Anfall von Scharlachfieber erkrankt.
Weis=
mann konnte deshalb, mit der deutſchen Delegation die
Heim=
reiſe nicht antreten.
Der neu ernannte Geſchäftsträger von El Salvador, Dr.
Fede=
rico Yudice überreichte dem Staatsſekretär im
Auswär=
tigen Amt, v. Maltzan, ſein Einführungsſchreiben.
Am Samstag abend ſind in Paris 150 deutſche
kommu=
niſtiſche Ferienkinder angekommen, die von verſchiedenen
Pariſer Kommuniſten während der Dauer der Ferien angenommen
wurden.
Wie die Neue Freie Preſſe aus Wien meldet, wird
Bundes=
kanzler Dr. Seipel am 25. oder 26. Auguſt die Führung
der Staatsgeſchäfte wieder übernehmen.
Der finnländiſche Generalſtabschef. Generalmajor
Enckell, hat nach dem Uuſi Suomi ſein Abſchiedsgeſuch
ein=
gereicht. Gleichzeitig wurde General Wilkama beurlaubt.
Zum neuen polniſchen Geſandten in Athen iſt der
Le=
gationsrat der polniſchen Geſandtſchaft in Rom, Mathias Loret,
auserſehen.
Im Warſchauer Außenminiſterium wurden die
Nati=
fikationsurkunden des am 22. März dieſes Jahres
unterzeich=
neten polniſch=däniſchen Handelsvertrages
ausge=
tauſcht.
König Georg ſandte dem engliſchen Premierminiſter
Mac=
donald für die Erfolge anläßlich der Londoner Konferenz ein in
herzlichem Tone gehaltenes Glückwunſchtelegramm.
Miniſterpräſident Theunis iſt vom belgiſchen König
empfangen worden, um über das Ergebnis der Londoner
Kon=
ferenz Bericht zu erſtatten.
Herriot iſt mit der Delegation geſtern abend gegen 6 Uhr in
Paris eingetroffen.
Oia
M Einderufung des Reichstages.
Die Polksvertreiungvorſchwerer Entſcheidung.
Der Reichstag tritt am Donnerstag, ſpäteſtens am
Freitagdieſer Woche zuſammen. Klarheit über den
end=
gültigen Zuſammentritt wird die am Dienstag ſtattfindende
Parteiführerbeſprechung bringen. Von dieſer wird
es abhängen, ob Exzellenz Wallraf die Beſchlüſſe des
Aelteſten=
rats am Mittwoch abwartet oder ſofort die Abgeordneten nech
Berlin ruft. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat
eben=
falls den Wunſch, ſchon am Donnerstag vor dem
Reichstag Rechenſchaft über die Verhandlungen
in London abzulegen, um dann im Anſchluß daran
meh=
rere Wochen nach der Nordſee in Urlaub zu fahren. Der
Reichs=
tag ſteht alſo nun vor außerordentlich ſchweren
Entſcheidungen. Er wird ſich darüber klar werden müſſen,
ob er die Verantwortung, das Londoner Ergebnis anzunehmen
vder abzulehnen, auf ſich nehmen kann. Bis zum Beginn der
Debatte dürften jedoch noch 2—3 Tage vergehen, ſo daß ſich in der
Zwiſchenzeit Gelegenheit findet zum eingehenden Studium der
Londoner Beſchlüſſe. Auch wird es bis dahin den einzelnen
Par=
lamentsmitgliedern möglich ſein, durch interne Ausſprachen ſich
über ihre weitere Haltung ſchlüſſig zu werden. Esmuß doch
immer wieder berückſichtigt werden, daß wir
uns zu ſehrauf die Theſe der militäriſchen
Räu=
mung feſtgelegt haben, daß aber die
Beratun=
gen im Reichstag durch fortſchreitende
Räumun=
gen der außerhalb des Ruhrgebiets beſetzten
Gebiete, ſowie durch die Räumung der
Dort=
munder Zone begleitet ſein werden. Dadurch wird
ſich im Reichstag eine Gelegenheit bieten, weſentliche Punkte der
Londoner Ergebniſſe günſtiger zu beurteilen. Es bleibt auch für
die Parteien zu beachten, daß die Reichsregierung eine
even=
tuelle Reichstagsauflöſung ins Auge gefaßt hat und
daß dadurch natürlich die endgültige Räumrung des Ruhrgebiets
weſentlich hinausgeſchoben wird.
Englands Stellung zur Ruhrbeſe
Ein Brief Macdonalds an Herriot und The
TU. London, 18. Aug. Miniſterpräſident
hat heute ſolgenden Brief an Herriot und Theunis
„Angeſichts der neuen Vereinbarung über die B
ſetzung und des Notenwechſels zwiſchen den in
daran beteiligten Regierungen iſt es notwendig, daß
lich noch einmal die Haltung der engliſchen
rung dieſer Frage gegenüber wiederhole, die ich
während der letzten zwei oder drei Tage auseinanderge
Die engliſche Regierung hat bisher v
mals die Geſetzmäßigkeit der Ruhrbe
noch auch die Art der Interpretierung
ſtimmungen im Verſailler Vertrag ane
nach denen die Verbündeten gehandelt
Die engliſche Regierung hat gehofft,
Beſetzung, da ſie lediglich zu wirtſchaftlichen Zw
genommen wurde, in demſelben Augenblick
zurückgezogen werden würde, in dem daz
gutachten zur Ausführung komme. Die
ſtändigenkommiſſion hatte, da der Kreis ihre
erſtattung zu eingeſchränkt war, davon abgeſehen,
mit Bezug auf die militäriſche Räumung zu unterbrei
ſie hat klargelegt, daß die wirtſchaftlic
wirkung dieſer Beſetzung nicht überſeh
den dürfe, ſobald ihr Bericht ausgeführt werde
Die Beſatzungsmächte und die deutſche Regierung ſind
dahin übereingekommen, eine Regelung anzunehmen,
die militäriſche Beſetzung in einer Dauer von nicht 1
Monaten geräumt werden muß und unter Umſtänder
ſchon früher beſeitigt werden kann. Ohne irgend ein
genommenheit der Haltung gegenüber, die Sie und
gänger im Amt dieſer Frage gegenüber eingenomm
und zwar insbeſondere mit Bezug auf die Auslegung
densvertrages, aber ängſtlich beſorgt darum, das Se
digengutachten bald in Wirkung zu ſehen, erkennt
liſche Regierung das Räumungsabkom
und erſucht dringend die daran bete
Regierungen, jeden innerhalb, des Be
des Möglichen liegenden Schritt zu un
men, um die Näumung, zu beſchleunig
nach Auffaſſung der engliſchen Regierung würde eine
rung der Beſetzung Voreingenommenheit gegen die
A=
des Sachverſtändigengutachtens ſchaffen und die auf
doner Konferenz geſchaffenen Arrangements würden
Die Beurteilung der Lage in Lond
London, 18. Aug. (Europapreß.) Die Erklä
Herriot an das engliſche Volk richtete, ſowie die Mel.
der Räumung Offenburgs hat in engliſchen politiſche
den beſten Eindruck gemacht. Nie ſeit vielen Jahren
land und Frankreich einiger als heute geweſen. Glei
der Frankenkurs heute gefallen. Die Finanz
Citt erklären dieſe Tatſache dadurch, daß die Spekul
während der Konferenz Franes im Hinblick auf ein
Erfolg gekauft hatte, gezwungen war, einen Teil ihrer
bilität abzuſtoßen, wodurch die heutige Verſchlechterun
gerufen werde. Nicht nur der Frane, ſondern auch da
Sterling iſt etwas gefallen, während alle engliſchen u.
zöſiſchen Wertpapiere feſt waren. Man iſt der Anſicht,
europäiſchen Valuten ſich raſch beſſern werden, ſobal die
Anleihe ausgegeben iſt.
In offiziellen engliſchen Kreiſen zweifelt man nich
daß die franzöſiſchen Parlamente die Londoner Am
ratifizieren werden, und man erwartet, daß dies ſchor
Tagen geſchehen würde. Weniger optimiſtiſch iſt man
auf Deutſchland. Man glaubt allerdings nicht, daß de
tag das Londoner Ergebnis ablehnen wird. Immerhi
man nur mit einem geringen Mehr. Man hält es
ſcheinlich, daß der Reichstag das einzige, ſich ſeit Jahren
Mittel, die deutſche Währung zu ſtabiliſieren, nicht zur
werde. Man rechnet damit, daß ſchon in 14 Tagen 10
deutſche als auch das franzöſiſche Parlament die Lond
ſchlüſſe ratifiziert haben werden.
Auflöſung der Micum zum 1. Oftol
Düſſeldorf, 19. Aug. In den Kreiſen ſre
Ingenieure und Zecheningenieure verlautet, daß bei Na.
Entwicklung der Dinge die Micum wahrſcheinlich zum
aufgelöſt werde. Die zurzeit beſtehende Hauptabtennn
wenn ſich alles zu Recht beſtätigt, bis zur endgültigen 2
nach erheblichem Perſonglabbau als Liquidanolt.
etwa weiterbeſtehen.
*9
Nun ſind die hehren Weiſen des „Parſifal” wieder einmal
verklungen, verhallt iſt der Jubel der „Meiſterſinger”=Feſtwieſe
und über dem gigantiſchen Drama „der Ring des Nibelungen”
hat ſich in dem Feſtſpielhaus auf dem grünen Hügel bei
Bay=
reuth ſür dieſes Jahr der Vorhang zum letzten Male geſenkt.
Da drängt ſich unwillkürlich die Frage auf nach dem
künſtle=
riſchen Ergebnis und den Schlußfolgerungen, die ſich daraus für
Bayreuth ſowie für die Nation (in bezug auf die Erhaltung der
Feſtſpiele) ergeben.
Die Eindrücke, die der Feſtſpielbeſucher diesmal mit nach
Hauſe in den Alltag nahm, waren nicht durchaus gleichwertig
und ausgeglichen. Es ſei gern zugegeben, daß weitaus die
Mehr=
zahl dieſer Eindrücke gewaltig waren und von Leiſtungen
her=
rührten, wie man ſie eben nur in Bayreuth ſehen oder hören
kann. Aber daß neben dieſen impoſanten Erinnerungen auch
alltägliche Eindrücke haften bleiben, berechtigt dazu, die Frage
aufzuwerſen: Iſt Bayreuth mit der Zeit
mitgegan=
gen oder ſtagniert das Bayreuther Werk in
ſeiner Tradition? Und mit der Bejahung oder
Ver=
neinung dieſer Frage fällt auch das Urteil über die exzeptionelle
Stellung Bayreuths in unſerem heutigen Kunſtleben, über die
Notwendigkeit ſeiner Erhaltung oder ſein allmähliches
Ein=
ſchlafen.
Was Bayreuth groß gemacht, ihm zu dieſer eigenartigen
Bedeutung verholfen hat, war doch dreierlei: erſtens der
Bay=
reuther Stil, jene nach Maßgabe der muſikaliſchen
Phraſen=
werte angelegte Durchbildung ſämtlicher Darſteller einſchließlich
des Chors, aufgebaut mehr auf einer muſikaliſch=formalen
Struk=
tur der einzelnen Phraſen denn auf der Intenſität ihres
Stim=
mungsgehaltes; zweitens die abſolnte Unterordnung
unter das Werk, ſo daß jeder einzelne nur Diener am
Werke war; drittens aber die auserleſenen Oualitäten
der Darſteller (herab bis zum letzten Chormitglied), der Regie
und des Orcheſters. Die außergewöhnliche Mühe und Sorgfalt,
die hier der Einſtudierung jedes einzelnen Werkes gewidmet
wurde und im Gegenſatz zu unſeren anderen Bühnen gewidmer
werden konnte), ließen auch einzigartige Erfolge heranreifen,
Erfolge, die gerade in der Durchbildung des einzelnen Werkes
bis in die letzte Kleinigkeit begründet waren und in dieſer
Be=
ehung hätten muſtergültig werden können für alle Bühnen.
Was Bayreuth bis heute nicht gelungen iſt, das iſt das
Fin=
den der allerletzten, allerbeſten Darſtellungsform der
Wagner=
ſchen Werke, die höchſtmöglichſte Verwendung aller
Darſtellungs=
mittel und ihre Eingliederung in das Werk, organiſch, aus dem
Charakter des Dramas, aus dem Geſetz der Muſik heraus. Für
Richard Wagner ſelbſt war das unmöglich, weil er ſich alles erſt
ſchaffen mußte, die Schauſpieler und Sänger, die Regiſſeure und
Kapellmeiſter, die ſeinem Stil gerecht werden konnten. Den
kongenialen Regiſſeur hat er nicht gefunden. Daß Bayreuth in
ſeiner erſten Faſſung (1876) ſzeniſch noch nichts Vollendetes bot,
geht ſchon daraus hervor, daß ſich unſere Kunſtanſchauungen und
unſere Schönheitsbegriffe weſentlich gewandelt haben.
Bei den diesjährigen Bayreuther Feſtſpielen waren
ledig=
lich drei Szenen neu hergerichtet worden; Klingſors
Zauber=
garten im „Parſifal”, die Mimenhöhle im „Siegfried” und die
Gibichungenhalle in der „Götterdämmerung‟. Die
Neuinſzenie=
rung, die Siegfried Wagner beſorgte, kann als durchaus
glücklich bezeichnet werden, weil er einen wirkungsvollen
Kom=
promiß fand zwiſchen der romantiſch=naturaliſtiſchen
Anſchau=
ungsweiſe ſeines Vaters und unſerem modernen
Kunſtempfin=
den. Form, Farbenkompoſition und Beleuchtung fügten ſich bei
ihm zu einem organiſchen Ganzen zuſammen, das ſowohl dem
Stil Richard Wagners gerecht wurde, wie es unſerem
Kunſt=
geſchmack ſich anpaßte. Zweifellos wäre auch diesmal ſchon
manch anderes neu inſzeniert worden, wenn der gute Wille an
den Finanzfragen nicht geſcheitert wäre. Ich kann nicht
leug=
nen, daß in vielem dieſe romantiſch=naturaliſtiſchen Dekorationen
noch heute wirkſam ſind, was vielleicht daraus zu erklären iſt,
daß ſie Richard Wagners dramatiſchem Stile adäguat ſind. Uind
ich glaube, was man in Bayreuth auch neu inſzeniert, man wird
immer der romantiſch=naturaliſtiſchen Einſtellung Wagners
Rech=
nung tragen müſſen, da jede Dekoration im modernen Stile
ſeinem Stildrinzip zuwiderläuft. Nur durch geſchickte
Kom=
promiſſe iſt hier eine Erneuerung des Bühnenbildes zu erzielen,
wie ſie jetzt am ſicherſten in der Blumenmädchenſzene erreicht
wurde.
Die praktiſche Erfahrung hat gezeigt, daß der Wille des
Bay=
reuther Meiſters, den „Parſifal” auf Bahreuth zu konzentrieren,
durchaus gerechtfertigt war. Zehn Jahre ſind ſeit ſeiner
Frei=
gabe dahin gegangen, einige Dutzend Bühnen haben damit
herumexperimentiert, aber keine iſt der Bayreuther Löſung
ge=
recht geivorden, ſo daß das Werk nach ſeiner Wanderſchaft wohl
wieder in den alleinigen Beſitz Bayreuths in nicht allzu ferner
Zeit zurückkehren wird. Gerade der „Parſifal” iſt ein
Muſter=
beiſpiel dafür, wie die nach unſerem Geſchmack heute ſchon
ver=
alteten Dekorationen noch zu wirken vermögen, weil man ſtiliſtiſd
das Empfinden der abſoluten Konſequenz zwiſchei
niſchen Wiedergabe und der Muſik hat. Auch heule
dieſe Wandeldekorationen ein ſzeniſches Meiſterwert.
ziſion der Durchführung, die hervorragende Reſie
Wagners und die ausgezeichnete Orcheſterleitung
haben auch jetzt wieder zu einer vollendeten Wiede”
zu einer Weiheſtimmung ſondergleichen geführt.
Wie geſagt, manches hätte ſich geändert, wenn. Mee
frage nicht hindernd im Wege geſtanden hätte. Die Mei
inſzenierungen bewieſen aber, daß Bayreuth .t
niert, daß man mit der Zeit mitgeht und verſüche
niſchen Errungenſchaften der Gegenwart dem Wei.
leiben, ſoweit dies möglich iſt. Natürlich muß, ſelbſ. .
promiſſe mit der Gegenwart geſchloſſen werden, imlle.
heitlicher, ein dieſem Werke zugehöriger Stil erhal”
Die Tradition muß im großen Ganzen gewahrt bleihe.”
bildet das Rückgrat des Werkes. Und das, was iis
an Hervorragendem ſah und hörte, war ja nur ſie *
alles (die Soliſten, die Chöre, das Orcheſter) bis zu. *
des letzten Wortes auf Grund dieſer Tradition Ni”
worden war.
Aber nicht nur in ſzeniſcher Beziehung muß Bählt.
allen Umſtänden unerreicht daſtehen, erſt recht iſt.
De=
auf die Beſetzung der einzelnen Partien nötich.
hier bei der Auswahl im allgemeinen auch eine Aut
gewaltet, ſo kann doch nicht geleugnet werden, dah.
Stellen Fehlbeſetzungen vorgekommen ſind. Es ſit
hier auf einzelne Namen einzugehen, da dies bei der. d
im einzelnen wohl ſchon geſchah. Grundſcttlich
l=
werden, daß Bayreuth ſich nur auf der Höhe halten.!"
auch in dieſer Beziehung mit peinlichſter Sorgfalt.!
getroffen wird. Der Nachwuchs an Künſtlern, die."
gaben gerecht werden können, iſt nicht allzu Aohl
moderne Muſik ſtiliſtiſch völlig andere Anforderunge”
Künſtler ſtellt.
Prinzipien und Grundſätze ſind ſehr ſchön, obe.
amnium rerum iſt und bleibt Geld. Diesmal Re
ſtiele nur möglich, weil Siegfried Wagner durh. .
reiſe einen finanziellen Hintergrund geſchaffen haue. L
iſt es betrübend, daß das Ausland eines unſe.
Kulturgüter finanzieren und ſomit erhalten müß. L
unſeren Zeitläuften auch erklärlich, ſo muß doch mit.
teln dahin geſtrebt werden, daß zur Erhaltung De.
Feſtſpiele wieder ein Feſtſpielfonds geſchelle.
mit dem die Familie Wagner, wohlbemerkt, perſönlich
zu tun hat — der bei einer Summe von ca. 1 Million
er 230.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Seite 3.
Amerika und London.
Amz gniſche Arteile über den Konferenzabſchluß.
Zon unſerem Korreſpondenten.
London, 18. Aug. (Durch Flugpoſt.)
un 2ondoner Korreſpondent hatte Gelegenheit, nach dem
chli)r Londoner Konferenz fich mit einem prominenten
erikesl, über Amerika und London zu unterhalten.
er — eſpondent ſchreibt uns hierüber in einem Flugpoſt=
„Sierden,” ſagte er zu mir, „alle die Gerüchte über
Biligung der amerikaniſchen Vertreter
ſen en, die von einem Senſationsblatt kolportiert wur=
„Siöchte warnen, ſich den Blick durch ſolche
Ausſtreu=
en On zu laſſen. Ich bitte feſtzuhalten, daß Amerika von
inn / Konferenz an keinen anderen Wunſch gehabt und
olgt=t: als den, daß die Konferenz erfolgreich verlaufen
ſe. er alleiniges Intereſſe iſt der Weltfriede und die
derl lung und Weiterentwicklung des Weltverkehrs.
um Amerika die Ueberwindung auch der letzten
Schwie=
eitem den Londoner Verhandlungen mit größter
Genug=
ig Eißen, und ich kann mir wohl denken, wie die deutſche
tölke—, Männer wie Frauen, die endliche Löſung
herbei=
hnt
Wa==: Anleihe betrifft, ſo glaube ich, daß die wirklichen
reſſ=r ſich durch den entſtandenen Zeitverluſt nicht
ab=
cken en werden. Derartige Begleiterſcheinungen machen
ame riſchen Kapitaliſten nicht irre. Ich glaube auch nicht,
ſich S mveſtition durch irgendwelche Rückſichtnahme auf die
nen./räſidentenwahl beeinfluſſen laſſen wird. Die
Repu=
ner en ja etwas liberalere Anſichten wie die Demokraten.
be ich eines ſolchen Anlagegeſchäftes wie dieſe Anleihe,
dochAr erſt den Anfang darſtellt, wird ſich zwiſchen den
blils hen und demokratiſchen Kapitaliſten kaum ein
Unter=
d erz ni.
Wase Stellungnahme unſerer Regierung
t, riiſcht ſie ſich nicht in ſolche, äußere Anleihen und
läßt den einzelnen Gruppen, ihre Entſcheidung je nach
iem ieſſen zu treffen. Darum iſt die kürzliche Auslaſſung
Prä yiten über die Pflicht des bemittelten Bürgers, ſeine
el zri niterſtützung der von dem Krieg ſo ſchwer betroffenen
onerz ib zur Verbeſſerung der Weltverhältniſſe
anzuwen=
wokeer noch beſonders die private Anleihe für
Deutſch=
beru e, doppelt bemerkenswert. Ich glaube, er iſt damit
it grgen, wie kein Präſident vor ihm, und die
Rück=
ung I die Aufnahme der Anleihe kann unbedingt nicht
ib=
über die Ausſichten von Lafolette für
Pr dentenwahl denke? Ich denke, daß keine
Aus=
ficf)n vorhanden ſind.”
Das lff=Büro verbreitet eine Unterredung des
Sonder=
ſſiſhterff rs des „Petit Pariſien” mit einer
amerika=
en P önlichkeit, die die Arbeiten der Konferenz aus aller=
2 beobachtet hat. Dieſer hat ſich über die Ergebniſſe
lonff z wie folgt geäußert:
ſch vollkommen davon überzeugt, daß wir diesmal
ich F in großes Zeitalter des Friedens und der lohalen
immer beit getreten ſind. Der Londoner Pakt iſt
erſt iſem ſeit dem Kriege alle diejenigen, die ihn
unter=
net An, freiwillig ihre Zuſtimmung gegeben haben;
keins ite iſt der geringſte Zwang ausgeübt worden,
jeder=
nhegxuten Willens unterſchrieben, weil jedermann
de vollkommen aufrichtigen Wunſch nach
do ekommen war, ſich zu verſtändigen und
ſer 2 e ein Ende zu machen, die nicht ohne
ahweiter andauern konnte. Weiter war nichts
un u bewirken, daß man den Erfolg der Konferenz in
rika der lebhafteſten und aufrichtigſten Weiſe aufnahm.
LSoolidge über die Konferenz.
PräſFſ* Coolidge, der zurzeit auf einem zweiwöchigen
ub ge ſeiner väterlichen Farm in Plymouth im Staate
nont 1 ebt, äußerte ſeinem Sekretär gegenüber die Anſicht,
die zndoner Konferenz die wichtigſte
Er=
igeri aft ſeit dem Waffenſtillſtand darſtelle,
genonur vielleicht die Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz.
lidge. per Anſicht, daß es wenig Schwierigkeiten
ſen wu”,ausden Privatguellen der Vereinig=
St1 en zur Durchführung des Planes die nötige
anz ile Unterſtützung aufzubringen.
Preſſeſkretern erklärte Coolidge, das Ergebnis der
doner nferenz beweiſe, wie nichts anderes es gekonnt
dies isheit der amerikaniſchen Stellungnahme und die
ſamk 3 er amerikaniſchen Methode der Zuſammenarbeit.
hein u B ob das Ende des Krieges endlich gekommen und
ob u. der Anfang eines ehrendollen und hoffentlich
rnder riedens da ſei.
G Im
Zi ” abwirft, daß die laufenden Unkoſten damit
be=
en wln können. Da der alte der Inflation zum Opfer
iſt de Zeſtand der Feſtſpiele ſo lange problematiſch, als
Foo nicht geſchaffen iſt. Wenn auch der Zähigkeit und
zielk 3ten Energie Siegfried Wagners der Grundſtock
inem uien Fonds zu danken iſt, ſo ſollte unſere Nation
das r Richard Wagners als ein nationales
Kul=
gut achten lernen, das erhalten werden muß.
Gewi5 Vagners Dramen und Wagners Muſik ſind
Ge=
e geDen, unſere Zeit mit ihrem neuen Lebensrhythmus
nachbtivalenten Ausdrucksformen. Aber gerade die
dies=
yreuther Feſtſpiele haben gezeigt, wiebiel
unver=
niskraft noch in dieſen Werken ſteckt, wie ſie uns
gelii und uns Weiheſtunden ſeltenſter Art vermitteln
re Nation der Welt beſitzt ein Kulturgut, das ſich
jahme vergleichen läßt. Beſinnen wir uns darauf und
wri eſes Gut auch der Nation ungeſchmälert zu erhal=
Dasl eine nationale Aufgabe. Aber gerade, wenn man,
— er Notwendigkeit der Erhaltung Bayreuths
über=
iſt, ia man den kritiſchen Maßſtab gar nicht hoch genug
nen. ayreuth muß in jeder Beziehung (
hin=
lich do Inſzenierung, der muſikaliſchen wie darſtelleriſchen
derga uer Werke Richard Wagers) muſtergültig und
kunNbend daſtehen, nur dann kann es die große
ſtleriſcſ end ethiſche Miſſion erfüllen, die ihm durch das
lic Wagners ward. Aufgabe der Nation aber muß
Lieſe Miſſion, die mit der Erhaltung Bayreuths
erknüpft iſt, nach Möglichkeit zu erleichtern.
F.=H. Ch.
8 500
15. Q
Vorber?
chalon,.
s der
3 ein
infzehn
g wurß!
de —
V=
chloſſen!
A4nſi, Wiſſenſchaft und Leben.
rhre Weltpoſtverein. Der Vertrag wurde
er 1874 unterzeichnet, nachdem er ſeit 15 Jahren
rig war. Sein Urheber war 1859 der Däne Joſef
T es bedurfte des Eintretens des Generalpoſtmini=
Sinigten Staaten von Nordamerika, daß im Mai
ereitender internationaler Kongreß zuſammentrat.
ierungen nahmen daran teil, aber der
Weltpoſtver=
ſt 1874 unterzeichnet. Heute ſind alle Länder der
aniſtan ausgeſchloſſen — an den Weltpoſtverein an=
— K/ sruher Herbſtwoche 1924. Der
Verkehrs=
tem Ko) rihe wird der Herbſtwoche dieſes Jahres durch die
SSſtellung ges geſamten Graphik=Werkes von Hans Thoma
Herriots Reſumee.
Aufklärungen über die Londoner=Konferenz.
London, 18. Aug. (Europapreß.) Herriot empfing am
Sonntag nachmittag die Journaliſten, denen er eine längere
Er=
klärung abgab. 1. a. ſagte er, der Durchſchnittsfranzoſe bedarf
einiger Aufklärungen über die Londoner Konferenz, nachdem er
während eines Monats nur techniſche Erörterungen über
Sach=
leiſtungen uſw. gehört hat. Ich habe Deutſchland geſagt, daß
es bezahlen muß und daß ihm in dieſem Falle geholfen wird,
ſein finanzielles Gleichgewicht wieder herzuſtellen. Der Plan
Dawes wird ſomit Deutſchland mithelfen, ſeine wirtſchaftliche
Einheit zu ſchaffen.
Sanktionen werden nur im Falle ſchlechten Willens erfolgen.
Sie werden gemeinſam durch alle Alliierten vollzogen werden.
Somit iſt in London die interalliierte Front wieder hergeſtellt
worden. Die Vereinigten Staaten haben ihre Zuſtimmung dazu
gegeben, an der Kontrolle über Deutſchland mitzuarbeiten.
Deutſchland iſt erſucht worden, dieſe Kontrolle aus freien Stücken
gutzuheißen. In Zukunft kann Deutſchland nicht mehr ſagen,
daß es nur der bloßen Gewalt gehorcht. Es hat ſich vor der
ganzen Welt verpflichtet, vor den Vereinigten Staaten
ebenſo=
wohl wie vor Frankreich. Wenn es gegen ſeine Verpflichtungen
verfehlen wird, wird die Ehre aller Nationen, denen gegenüber
dieſe Verpflichtungen angenommen wurden, fordern, Deutſchland
zur Beachtung ſeiner Pflichten zu veranlaſſen.
Bei der Durchführung des Planes Dawes könnten zahlreiche
Schwierigkeiten auftreten.
Frankreich hat das Schiedsgerichtsprinzip vorgeſchlagen und
dieſes iſt angenommen worden. Wir hoffen, daß dieſes neue
Prinzip in Zukunft eine immer größere Ausdehnung erfahren
wird. Wir werden von Deutſchland in bar oder in Waren
be=
zahlt. Schon jetzt können wir im nächſten franzöſiſchen Budget
eine erſte Annuität von 900 Millionen Goldmark eintragen.
Die Sicherheit iſt Frankreich durch die Beſetzung des linken
Rheinufers verbürgt.
Frankreich hat ſeine Zuſtimmung dazu gegeben, daß die
Ruhr=
beſetzung nur als eine Sanktion zur Erlangung von
Repara=
tionen betrachtet werden darf. Wir haben aber von franzöſiſchen
und engliſchen Juriſten feſtſtellen laſſen, daß die Kölner Zone
nur geräumt werden kann, wenn Deutſchland bis 1925 ſeinen
Verpflichtungen nachgekommen ſein wird, beſonders den
Ab=
rüſtungsverpflichtungen.
Die Frage der interalliierten Schulden
konnte im Verlaufe der ſchon genügend komplizierten Diskuſſion
über den Plan Dawes nicht behandelt werden. Macdonald hat
nun am Schluſſe der Konferenz erklärt, daß dieſes Problem
Gegenſtand einer anderen Konferenz ſein wird, und daß es im
Sinne des jüngſten Abkommens von Paris behandelt werden
muß. Man kann die Londoner Konferenz kritiſieren oder
ver=
ſpotten, das unparteiiſche Publikum aber muß anerkennen, daß
es die erſte Konferenz iſt, die zu praktiſchen Reſultaten gelangt iſt.
Herriots Abſchied von London.
London 18. Aug. (Europapreß.) Die franzöſiſchen
Dele=
gierten ſind heute vormittag 10 Uhr nach Paris zurückgekehrt.
Sie wurden bei ihrer Abreiſe von den Beamten des Foreign
Office und vom franzöſiſchen Botſchafter verabſchiedet. Herriot
gab vor ſeiner Abreiſe folgende Erklärung ab: Ich bin
Eng=
land ſehr dankbar für die Aufnahme, die es uns während der
Konferenzarbeiten gewährte. Ich hoffe aufrichtig, daß
die Konferenz die Erneuerung der Entente
cordiale bringen und gleichzeitig eine neue
Aera in der europäiſchen Geſchichte einleiten
vird. England und Frankreich werden fortfahren, Hand in
Hand zu gehen.
Die Ratiſizierung durch Frankreich geſichert?
U. Paris 18. Aug. Herriot trifft heute nachmittag
mit ſeinen Begleitern um ½6 Uhr in Paris ein.
Diens=
tag früh 10 Uhr findet ein Miniſterrat ſtatt, in deſſen
Ver=
lauf Herriot Bericht über die Londoner Konferenz erſtatten wird.
Bei dieſer Gelegenheit dürfte auch das dem Parlament
gegen=
über einzuſchlagende Verfahren feſtgelegt werden. Herriot wird
zuerſt in der Kammer ſprechen. Dieſe tritt
Donners=
tag nachmittag zuſammen. Zu derſelben Zeit
verſam=
melt ſich auch der Senat.
Nach Anſicht maßgebender politiſcher Kreiſe ſind Herriot
die 300 Stimmen der Mitglieder der
Radikal=
ſozialiſtiſchen und Svzialiſtiſchen Partei
ge=
ſichert. Man wird daher die Ratifizierung des
Lon=
doner Abkommens als höchſtwahrſcheinlich, wenn nicht
nahezu als gewiß anſehen dürfen. Trotzdem wird die Debatte
nach den angemeldeten Interpellationen zu ſchließen, einen
recht bewegten Verlauf nehmen. Unter den Interpellanten
ſind zu nennen Leo Blum. Cachin und Dubois
Zur Auffindung der Leiche Matteottis.
Rom, 18. Aug. (Europapreß.) Heute morgen wurde im
Friedhof von Riano die offizielle Identifizierung der Leiche
Matteottis durch zwei ſeiner Schwäger und die ſozialiſtiſchen
Abgeordneten Turati, Bocconi und Tonella vorgenommen. Die
bezüglichen Protokolle wurden unterzeichnet. Die Witwe hatte
im letzten Augenblick den Mut nicht mehr aufgebracht, die
zer=
ſtückelten Ueberreſte ihres Mannes anzuſehen. Später erfolgte
die gerichtsärztliche Begutachtung der Leiche, deren Feſtſtellung
ergab, daß die Leiche ohne Hände iſt, von dem Knochengerüſt
halten nur noch die Beckenknochen” zuſammen, während
alle anderen Teile auseinandergefallen ſind. Die Leiche
muß von den grauſamen Mördern Mätteottis bei der
eiligen Begrabung ſchrecklich verſtümmelt worden ſein, um
ſie in das zu kleine Grab hineinlegen zu können. Der Schädel
der Leiche weiſt noch die charalteriſtiſchen Züge der Ermordung
auf, ſo daß über die Identität des Ermordeten kein Zweifel
be=
ſteht. Man nimmt jetzt als feſtſtehend an, daß Matteotti
un=
mittelbar nach Entführung im Auto durch Dolchſtiche getötet
worden iſt, weshalb auch die gefundene Jacke Blutflecken
auf=
weiſt. Um für den Fall einer Auffindung der Leiche die
Iden=
tifizierung zu erſchweren, war der Ermordete nachher entkleidet
worden. Die Mörder haben ſich wahrſcheinlich zu dem Zwecke
unter die Kleider geteilt, um ſie möglichſt raſch verſchwinden zu
laſſen, wozu ſie bis zur Verhaftung hinreichend Zeit hatten.
Vom Bürgermeiſter von Rom, der Bevölkerung und der
Sozialiſtiſchen Partei ſind im Friedhof von Riano Kränze
nie=
dergelegt worden. Die Sozialiſtiſche Parteileitung hat dem
Polizeioffizier, der die Leiche gefunden hat, die ausgeſetzte
Be=
lohnung von 25 000 Lire zur Verfügung geſtellt.
Blutige Zuſammenſtöße in Neapel.
Rom 18. Aug. (Europapreß.) Die Stadt Neapel war am
geſtrigen Sonntag der Schauplatz politiſcher Unruhen. Die
Oppoſitionsparteien hatten eine Verſammlung anberaumt, die
dann von der Polizei verboten wurde. Zahlreiche Angehörige
der Oppoſitionsparteien verſuchten aber gleichwohl, an
verſchie=
denen Stellen der Stadt Verſammlungen abzuhalten. Die
Po=
lizei ſchritt überall ein und vertrieb die Verſammelten
geſoalt=
ſam. Dabei kam es wiederholt zu Zuſamenſtößen, auch zwiſchen
bewaffneten Faſziſten und Oppoſitionsgruppen. Die Faſziſten
verſuchten, die Redaktionräume der Zeitungen „Mondo” und
„Matino” durch Steinwürfe zu demolieren. Als einige
Revol=
verſchüſſe fielen, ſtarb ein Paſſant vor Schreck. Ein Greis
wurde durch ein Geſchoß getötet. Der Oppoſitionsführer
La=
briola wurde, als ihn die Menge erkannte, Gegenſtand einer
Sympathiekundgebung. Die Polizei nahm einige
Verhaftun=
gen vor.
Blutiger Aufſtand in Oſtindien.
London, 18. Aug. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Madras iſt in der Provinz Hyderabad ein
Auf=
ſtand ausgebrochen. Bei den Kämpfen mit der
Polizei ſind 200 Perſonen verletzt worden. Der
Chef der Sicherheitspplizei wurde getötet, und
der Generaldirektor der Polizei ſei verletzt. Es ſind Truppen
aufgeboten worden, um den Aufſtand
niederzu=
ſchlagen. In Gulbarga kam es zu einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen Mohamedanern und Hindus, wobei
ebenfalls zahlreiche Perſonen verletzt wurden.
*
Wie aus Rangoon gemeldet wird, kam es am Samstag
an=
läßlich einer burmeſiſchen Prozeſſion in Mandalay zu ſchweren
blutigen Zuſammenſtößen. Zwei Prieſter und zwei
Poliziſten wurden dabei erſchoſſen. Eine ganze
An=
zahl von Teilnehmern an der Prozeſſion wurde zum Teil ſchwer
verwundet. Auch aus Madras, Orahamaipura, Gulbarga und
Hyderabad werden ſchwere Zuſammenſtöße gemeldet. Die
Zu=
ſammenſtöße entſtanden dadurch, daß Mohamedaner die
Hindu=
prozeſſionen vor ihren Moſcheen aufzuhalten verſuchten. Die
Teilnehmer an der Prozeſſion wehrten ſich dagegen, und es kam
zu ſchweren Feuergefechten.
Engliſche Maßnahmen im Sudan.
London, 18. Aug. (Wolff.) Die britiſche Regierung hat
der ägyptiſchen Regierung kategoriſch mitgeteilt, daß ſie ſich als
für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Sudan verantwortlich
betrachtet und deshalb beabſichtigt, die Regierung des Sudans
in allen zur Erhaltung der öffentlichen Sicherheit nötigen
Maß=
nahmen zu unterſtützen. Die britiſche Regierung hat daher die
dortigen engliſchen Truppen verſtärkt und die Regierung des
Sudans zur Entfernung aller unzufriedenen Elemente unter den
im Sudan ſtehenden ägyptiſchen Truppen ermächtigt.
eine beſondere künſtleriſche Note geben. Als Ausſtellungslokal
hat das Finanzminiſterium die Räume der Orangerie an der
Hans=Thoma=Straße freundlichſt zur Verfügung geſtellt. An
dieſer Veranſtaltung, die zu Ehren des in die Herbſtwoche
fallen=
den 85. Geburtstages des Meiſters gedacht iſt, beteiligt ſich auch
die Stadtgemeinde Karlsruhe durch Einrichtung der Räume zu
dieſer erſtmaligen, das ganze große Werk der Graphik
umfaſſen=
den Darbietung.
C. In Ergänzung unſerer Notiz über den kürzlich in
Mün=
chen verſtorbenen Profeſſor Dr. Auguſt Föppl ſei mitgeteilt,
daß F. am 25. Januar 1854 in Groß=Umſtadt geboren iſt, wo
ſein Vater praktiſcher Arzt war. Er beſuchte das Gymnaſium
in Darmſtadt und die Techniſche Hochſchuke daſelbſt, ſowie
die=
jenigen in Stuttgart und Karlsruhe und verheiratete ſich am
12. September 1878 mit Emilie Schenck. Im Jahre 1876 wurde
er als Lehrer an der Baugewerkſchule in Holzminden, 1877 als
ſolcher an der ſtädtiſchen Gewerbeſchule in Leipzig angeſtellt und
1892 als außerordentlicher Profeſſor an die Univerſität Leipzig
berufen, von wo er im Jahre 1894 als ordentlicher Profeſſor an
die Münchener Techniſche Hochſchule überſiedelte. F. iſt
Ver=
faſſer einer Anzahl wiſſenſchaftlicher Werke über Mechanik.
— Zum Andenken an den Komponiſten Joſef
Rheinberger. Im Geburtsort Vaduz beabſichtigt man
eine Sammlung der Manufkripte der Rheinbergerſchen
Kom=
poſitionen, die in einem Rheinberger=Zimmer, in dem ſich auch
der Flügek, auf dem Rheinberger ſpielte, befinden würde,
auf=
bewahrt werden ſoll. Ein großer Teil der Kompoſitionen
befin=
det ſich im Münchener Staatsarchiv.
* Fünf Stunden am Seil überm Abgrund. Drei italieniſche
Bergſteiger mußten fünf Stunden an einem Seil über einem
300 Fuß tiefen Abgrund hängen, bevor ihnen Hilfe gebracht
wer=
den konnte. Die Touriſten, alle drei Turiner, waren ohne
Füh=
rer auf den 1100 Fuß hohen Aiguille de Grepon hinaufgeſtiegen,
einen der am ſchwierigſten zu erſteigenden Berge der Alpen.
Beim Abſtieg glitt einer aus und riß die andern, die an ihn
an=
geſeilt waren, mit ſich. Glücklicherweiſe blieb das Seil zwiſchen
dem zweiten und dem dritten Mann an einem Felſen hängen,
und die Drei ſchwebten ſo an dem Seil über dem Abgrund. Der
Bergſteiger, der dem Felſen am nächſten hing, ſuchte vergebens,
ſich auf ihn heraufzuſchwingen. Die Gefährten warnten ihn vor
heftigen Bewegungen, weil ſonſt das Seil von dem Felſen
her=
untergleiten könnte. So mußten ſie in der furchtbaren Lage
ſtill=
halten. Der Vorfall war von unten beobachtet, denn man hatte
den Abſtieg mit Ferngläſern verfolgt. Sofort brach eine Ret=
tungsgeſellſchaft von Führern auf, die aber den Ort erſt bei Nacht
erreichten. Nur mit großer Mühe konnten ſie die Drei in
Sicher=
heit bringen. Der Abſtieg nach Chamounik geſtaltete ſich ſehr
ſchwierig, da der eine ein Bein gebrochen hatte und die anderen
mit Abſchür ungen, Schnitten und Beulen bedeckt waren.
* Die Hebung der „Goeben”. Nun iſt das deutſche
Schlachtſchiff „Goeben” im wahren Sinne des Wortes
wieder „aufgetaucht” und unter türkiſcher Flagge nach
Konſtantinopel gebracht worden. Sie war allmählich immer
mehr von See und Sand verſchluckt worden, und ſechs Zoll dicke
Stahlſeile vermochten ſie nicht aus ihrem dolce far nienté
auf=
zurütteln. Endlich brachte man ſie mit vierundzwanzigzölligen
Manilaſeilen, die eine Belaſtung von 2300 Tonnen aushielten,
wieder hoch oder vielmehr in tiefes Waſſer. Als Kriegsſchiff wird
ſie kaum noch viel leiſten, ſie iſt veraltet. Dem Leiter der
Hebe=
prozedur, Grafen Landi, iſt es auch geglückt, das italieniſche Schiff
„Athene”, das vor fünf Jahren in der Nähe von Konſtantinopel
ſank, zu bergen, nachdem eine Geſellſchaft ſchon 9000 Pfund
Ster=
ling vergebens an das Unternehmen gewandt hatte, eine andere
ſogar 16 000 Pfund Sterling. Der Graf und eine britiſche
Mann=
ſchaft gruben und baggerten einen Weg zu dem im Sande
ge=
lagerten Schiff und brachten es nach Konſtantinopel. Der „
Man=
cheſter Guardian” gibt einige intereſſante Einzelheiten über
Lan=
dis Pläne und Methoden. Sein nächſter Bergungsverſuch ſoll
der „Luſitania” gelten. Zu dieſem Zweck hat er ſchon Pläne und
Vorbereitungen ſeit mehreren Monaten gemacht. Jedermann
weiß, daß kein Taucher in der Tiefe arbeiten kann, in der die
„Luſitania” ruht. Doch ſoll der Graf einen neuen,
geheimnis=
vollen Taucheranzug erfunden haben, der die Taucher in den
Stand ſetzen ſoll, bis zum Rumpf der „Luſitania” zu gelangen
und dort eine halbe Stunde zu verweilen, während welcher Zeit
ſie ſich zu den Kaſſenſchränken des Schiffes Wege bahnen. Als
die „Luſitania”, unterging, hatte ſie große Summen an
gemünz=
tem Gold in Verwahrung, jedoch iſt der annähernde Wert des
Schatzes niemals bekannt gegeben worden. Doch beläuft ſich der
Wert der Juwelen und Schmuckſachen eines einzigen
Amerika=
ners, die mit dem Schiff verſanken, auf mehrere zehntauſend
Pfund.
* Eine koſtbare Spitze. Die neue Kathedrale von Liverpool,
die ſoeben eingeweiht worden iſt, hat ein außergewöhnlich
koſt=
bares Geſchenk, eine Spitze von ſeltener Pracht, erhalten.
Zwan=
zig Damen haben an dieſem Prachtſtück ſeit 1902, alſo volle 22
Jahre, ununterbrochen gearbeitet. Sachverſtändige nennen die
Stickerei unvergleichlich. Ein Teil dieſer Spitze, der 36 Figuren
enthält, iſt mit 1500 Pfund verſichert worden.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Auguſt 1924,
Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
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Freier
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nach ſehr kurzer, ſchwerer, mit
großer Geduld ertragener
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heit im Alter von 66 Jahren
heute morgen zu ſich zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Frau Frieda Beilſtein.
Darmſtadt, den 17. Aug. 1924.
Wienerſtr. 73.
Die Beerdigung findet Dienstag
nachmittag 3½ Uhr vom Portale
des Fr edhofs, Nieder=Ramſtädter
Straße, aus ſtatt.
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Dem Herrn über Leben und
Tod hat es gefallen, heute vorm.
10 Uhr unſere liebe, herzensgute
Mutter, Schwiegermutter u.
Groß=
mutter
Frau
Dorotheg Schacker Bwe.
im Alter von nahezu 71 Jahren
unerwartet aus unſerer Mitte
ab=
zuruften.
(*23807
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Gundernhauſen, Darmſtadt,
Frankfurt, 18. Auguſt 1924.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 20. Auguſt, nachmitt. 3 Uhr,
in Gundernhauſen ſtatt.
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Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung vom
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Mutter
und Schwiegermutter
Katharine Caſtan
geb. Exel.
Im Namen
der trauernden Sinterbliebenen:
Hugo Windecker u. Frau
geb. Caſtan.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 20. Aug., um 3½ Uhr, auf
dem Friedhof, Nied.=Ramſtädter
Straße, ſtatt. (*23762
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer lieben
verſtor=
benen Mutter
Eliſabethe Beſt
für die Kranzſpende ihrer
Schulkameraden. Ferner danken
wir Herrn Pfarrer Uhl für die
troſtreichen Worte am Grabe;
aber auch denjenigen, die ihr
während ihrer Krankheit nahe
ſtanden, und allen, die ihr die
letzte Ehre erwieſen haben,
ſagen auf dieſem Wege
herz=
lichen Dank
(*23703
Palentin Beſt
nebſi Sohn.
Weiterſiadt, d. 19. Aug. 1924.
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guter, treuſorgender Gatte, unſer
Vater, Schwiegervater u.
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Herr Gutsbeſitzer
Georg Soebel.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Großrohrheim, 16. Aug. 1924.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 19. Auguſt, nachmitttags
3 Uhr, ſtatt. (10432
Nach längerem Leiden ſtarb am
15, Auguſt unſer Kontrolleur
Herr
Nahezu 25 Jahre hat er ſeine
Arbeitskraft der Kaſſe voll und ganz
gewidmet.
Durch ſeine Treue hat er ſich
die Achtung ſeiner Vorgefetzten,
durch ſein gutes, kollegiales
Ver=
halten die Liebe ſeiner Kollegen
ſtets zu erwerben und zu erhalten
gewußt.
Er wird deshalb in uns allen
weiterleben,
(10451
Bezirksſparkaſſe Reinheim:
Der Vorſtand. Der Aufſichtsrat.
Die Beamten der Kaſſe.
Dankſagung.
Für die wohltuenden
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang unſerer lieben
Entſchläfenen ſagen innigſten
Dank.
(*23773
Namens der Hinterbliebenen:
Frau Margarete Weber Bw.
Darmſtadt, den 18. Aug. 1924.
(Hoffmannſtr. 413.)
Von der Reiſe
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Jgelsbach i. Odw.
Hiermit beſcheinige ich Ihnen, daß ich tro5 Ie
beide Leiſtenbrüche in nur 12 Wochen zur Aushe
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Ehriſtian Kraus, Maurer, Freiburg i. Br., 608)
Schloßgaſſe 23.
Telephon 1924.
die Geſchäftsſtelle llteppich, etwa 24 auf Wer an HAnltläüst
K 45 Geſchſt. (*23769 hüte sich, mit dem Messer zu schneiden. Ehense
keine Mittel, welche nur aus einem Stückene4
Pflaster bestehen. Denn diese kleben meistele
fest, verschiebeh sich häufig und entstehen däitt
licher Zehenhauf leicht Entzündungen. Gege,
Hühneraugen auf den Leh
gibt es nichts besseres als die seit 20 Jafk*
Zehenbinden
Hühneraagen Lebele
fiasterb=
Hefigflasterban
R
Gebr., guterhalten
Nähmaſchine
billig
erk.
3aos
Geſchäftsſt.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herzlichſter
Teil=
nahme anläßlich, der Krankheit und der
Beerdi=
gung unſeres innigſigeliebten
Herrn Wilheim Schmidt
ſprechen wir, auf dieſem Wege unſeren
aufrich=
tigſien Dank aus.
Seeßeim a. d. Bergſir, im Auguſi 1924.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Schreiner=und
werden auf
Gegen=
leiſtung jeder Art
aus=
geführt. Angeb. unt.
K44 Geſchſt. (*23770
Die (*237321,
Oreſchmaſchine
in Eberſtadt
m. Selbſ binderpre
nimmt von auswär
noch Dreſcharbeit an.
Standort
Alte Darmſtädterſtr.
mussen Sie veriangen-dann
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radikal beseitigt. Gegen schmerandt"
Hornhaut auf der Fussol
eind Lebewofi-Ballen-Sche
in ihrer Art einzig
Deckscheiben verhin
rutschen sowie das 19814
am Strumpfe. Der
schwindet bald nach &
Die Hornhaut stirbt 20
von selbst los.
Beschleunigt wird
durch farheriges Boceh
* mit
Lebewohl-Fußbat
nebenbei ein geradezu ideales Mittel
licher Füße, gegen Wundlaufen und
Erhältlich in Drogerien und Apofheße.
au sdrücklich „Lebewohl‟.
aimer 230.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Seite 5.
Tus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 19. Auguſt.
irnannt wurden am 15. Mai der Lehrer Ernſt Müller zu
Do——), zum Lehrer an der Volksſchule zu Hof=Sporkenheim (Gemeinde
Niels ugelheim), Kreis Bingen; am 13. Auguſt der Oberarzt an der
Unis äts=Frauenklinik zu Gießen, Privatdozent Dr. Adolf Seitz aus
Elbes, zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor an der
Lanxz riverſität Gießen; — der Lehrer Philipp Schmitt zu
Viern=
heimy r Lehrer an der Volksſchule zu Hirſchhorn a. N., Kreis
Hep=
penh / am 15. Auguſt der Lehrer Karl Bopp an der Volksſchule zu
Niddsz reis Büdingen, zum hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer in
der bildungsſchule daſelbſt; der Lehrer Martin Götzky an der
Volk=sl e zu Bieber, Kreis Offenbach, zum hauptamtlichen
Fortbil=
dung= llehrer an der Fortbildungsſchule daſelbſt, beide mit Wirkung
vom bril 1924 ab.
— is dem hefſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde am 13. Auguſt
der Sienrat Otto Rückert an der Kunſtgewerbeſchule zu Mainz
uf /Nachſuchen mit Wirkung vom 1. September 1994 an.
— den Ruheſtand verſetzt wurden: am 10. Juli: der Lehrer
m d. / olksſchule zu Weiſenau im Kreiſe Mainz Karl Trau auf
ein ſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten
dienſ:5 m 1. Auguſt 1924 an; am 13. Auguſt: der Lehrer an der
ſolks-/ zu Kleeſtadt Kreis Dieburg, Heinrich Vonderheit auf
ein O uchen vom 1. September 1924 ab.
— den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde am 13. Auguſt: die
m ei=1iligen Ruheſtand befindliche Lehrerin Emilie Weber, zu
ffenks rnit Wirkung vom 1. Oktober 1994 ab .
— ſedigt ſind: 2 Schulſtellen, je eine für einen evangeliſchen
ehrew d eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule zu Hainſtadt,
reis enbach. Dienſtwohnungen ſind nicht vorhanden,
Mietwoh=
unge— wver zu beſchaffen. — 2 Schulſtellen, je eine für einen
evan=
liſch== ehrer und eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule, zu
ump. m, Kreis Offenbach. Dienſtwohnungen ſind nicht
vorhan=
i. Woohnungen ſchwer zu beſchaffen.
— =mmerſpielzeit Bruno Harprecht. Das ſilberne
Ka=
nch.
das neue Luſtſpiel von Alfred Möller, wird auch heute
bend / Bruno Harprecht, Eliſabeth Horn als Gaſt, Hetta Hiltrop
nd N—: Fitz in den Hauptvollen wiederholt. Anfang 8 Uhr.
— Veratungsſtunden der Mutter= und Säuglingsfürſorge in
eſſun finden nicht mehr Freitag vormittags, ſondern Dienstag
nach=
ittagsyn 5½—6½ Uhr in der Kleinkinderſchule in der Beſſunger
traßes ſtatt.
— in der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Fhmn: ms. Der verdiente Vorſitzende der Vereinigung, Herr
I) hräſid Süffert, hat ſich durch erhöhte dienſtliche
Inanſpruch=
ſhahme der genötigt geſehen, den Vorſitz niederzulegen. An
Ne ine (e iſt Herr Provinzialdirektor Dr.
Kranz=
ühl getreten. — Wie in früheren, ſollen auch in dieſem
emef wieder Leſeabende ſtattfinden. Herr Studienrat
Nr. Mlan beginnt am Mittwoch, den 20. Auguſt, mit der
niter tion ausgewählter Briefe des jüngeren Plinius
ſehres imer des Ludwig.=Georgs=Gymngſiums, abends
30 u.5
— fcher Penſionärverein. Der Reichsverband deutſcher
Ruhe=
undsba) en und Hinterbliebenen hielt am 14., 15. u. 16. Aug, in
Ber=
eins: allen Teilen des Reiches zahlreich durch Delegierte beſuchte
erſamzurg ab, in der der Heſſiſche Penſionärverein durch ſeinen
rüitze-s vertreten war. Die dreitägigen Beratungen befaßten ſich
der — eitigen Lage der Penſionäre und Witwen und ergaben
zahl=
ſiche EV xläge und Forderungen zu geſetzlicher Beſeitigung der
Not=
ders en. Ueber dieſe Tagung Bericht zu erſtatten, iſt für
näch=
n Mt) ch, nachmittags 4 Uhr, im Fürſtenſaal eine
Mitgliederver=
nmlu u rnberaumt worden, in der auch zugleich den Mitgliedern
n einy en Regierung und Landtag zu richtenden Denkſchrift über
Lago — hefſiſchen Ruheſtandsbeamten und Hinterbliebenen
Kennt=
gegeu tverden ſoll. Im Hinblick auf dieſe wichtige und intereſſante
esorrerg werden alle Penſionäre, Beamtenwitwen und ſonſtige
nterb.d ne dringend eingeladen.
D. O. B. ceſſen ſchreibt uns: In der dem Penſionsgeſetz
zuru de liegenden Beſoldungsvorſchrift gab es nur einſtufige
jors 8 rſtleutnants ohne und mit Oberſtleu
We aurce er enltſtenſtenſt e eie
ei 3 Jar länger Truppen= oder Bezirkskommandeur war. Nach
Ein=
ung 9. neuen Gehälter mit Stufen und Gruppen haben ſich nun
chen u: Finanzminiſterium und dem D. O. B. Streitigkeiten
er=
en drd un R.V.=Gericht teils zugunſten der Offiziere, teils zu deren
gunſte” rtſchieden worden ſind. — In der Dienſtrangs= und
Dienſt=
ungss haben die Offiziere nach mehrfachem Obſiegen, wodurch
Finy ainiſterium zu neuen einſchränkenden Geſetzen ſich
veran=
ſah.) rmehr einen Sieg im 1. Senat des R.V.=Gerichts errungen,
Frage dem Großen Senat überwieſen wird. Um dieſe
reitigkur aus der Welt zu ſchaffen, hat der D. D. B. Anträge bei
m Rei=5' g geſtellt, dieſe geſetzlich zu regeln. Unter anderem 1.
Wie=
cherſte 21I, des durch das Ermächtigungsgeſetz geſtrichenen
Rechts=
ſtandess Auszahlung der Verſtümmelungszulage, Kriegszulage,
mpfzuzu ges, Tropen= und Seefahrtszulage uſw und
Kriegswitwen=
der nu Penſ.=Geſetz 06. 2. Wiederherſtellung des Rechtsanſpruchs
Penffy rung nach der Dienſtſtelle (und nicht nach dem Dienſtgrad),
Verlef= T des Rechtsanſpruchs an die Reſ.=pp.=Offiziere, nach Wahl
h R.S. oder Penſionsgeſetz 06 penſioniert zu werden, nach
den=
ben G29 fätzen, wie die aktiven Offiziere, 4. Volle Anrechnung der
einer 7 +sſtelle des Heeres verbrachten Dienſtzeit auf
Beſoldungs=
nſtaltst Ffiz. bei den Bezirkskommandos uſw.). 5. Berechnung der
enſtzei5 — im Kriege — vor allen Dingen bei den
Frontkampf=
ippen rwiederverwendeten Offiziere als Fortſetzung der aktiven
enſtzei3! die Deutſche Volkspartei, die Nationale und Völkiſche
Par=
werd d jieſe Wünſche unterſtützen. Die D. V. P. hat ſogar zu
ukt 1 I n diesbezüglichen Antrag eingebracht. — Die neuen
Ge=
er ſiu), den oberſten Stufen weſentlich erhöht worden. Man
ver=
es r nicht, wenn der Finanzminiſter ausgerechnet bei den
gsbe Zigten und im Kriege wiederverwendeten alten Offizieren
Krieh itwen ſparen will.
Kr.
2 Lrieger= und Militär=Verein Guaf von Haeſeler beging in
nem 22 mslokal die feierliche Einweihung des Fahnenſchrankes der
Kr4 feſt im Orangeriegarten in Darmſtadt enthüllten Fahne.
1. 8 zende, Kamerad Kämmer, eröffnete die Feier, begrüßte die
ſchienest und als Vertreter des Verbandes 1923 der Krieger=
Mili=
ſr= und d —inevereine den 1. Präſidenten, Herrn Kamerad Dietz. Er
hrte ar1 aß der Krieger= und Militärverein Graf von Haeſeler am
Augr/ /13 gegründet wurde und ſich trotz des Krieges der treuen
utſchen reradſchaftlichen Pflege, Zuſammenhalts und Feſtigkeit
er=
euen E. Ein Zeichen von Treue und Liebe zu dem noch uns
ge=
jebeneru tſchen Vaterlande ſowie einer echt deutſchen Kameradſchaft
dieſt chrank für immer dar. Der 1. Vorſitzende übergab ſodann
dei Tängen des Fahnenpräſentiermarſches in der feierlichſten
ſe desi erein den Schrank. Er dankte allen denen, die ihr
Scherf=
in dazusf getragen hatten, und ſprach im Namen des Vereins Frau
olt un n anmer, die in liebevoller Weiſe ſich mit den Sammelliſten
Mitz), zu Mietglied begeben hatten, herzlichen Dank aus.
Hier=
ergr—/ er Verbandspräſident das Wort und begrüßte das Werk
3 Verr” Unter dem Hinweis auf den Verband fowie Gedenken
uns 2; aller Feinde gebliebenen deutſchen Vaterlandes brachte
Verk, präſident ein Hoch auf den Verein ſowie deſſen Verband
SE gedachte der Verbandsvorſitzende noch in markigen Worten
deutf” Frauen ſowie des geweſenen Reichslandes Elſaß=Lothrin=
Ar em ſprachen noch Kamerad Kriechbaum ſowie der 1. Beirat
1874 9 reins, Herr Kamerad Dröll, unter Erzählung einer
luſti=
n erle 2. Anekdote Seiner Exzellenz des Grafen von Haeſeler im
ge —18. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein beſchloß die
* Ar) e Forderungen des Hypothekengläubiger= und
Sparer=
ſchutzber; es teilt die Stadtverwaltung Darmſtadt mit, daß ſie nicht
der 22 ſei, die einmal ausgeſprochene Kündigung der ſtädtiſchen
mleihenz) kickzunehmen. Die Forderung nach Einſtellung des
Rück=
ſufes de Eadtanleihen ſei unverſtändlich, hatte doch die Stadt ſchon
ſinge beil an Kriege Anleihen bei günſtigem Kursſtande ohne An=
(and zuu) kauft, und dies geſchehe auch jetzt. Die angebotenen Werte
ſirden s iem Kurſe zurückgekauft, den nur die wenigſten deutſchen
ſtädte H Ten. Bei Einſtellung des Rückkaufes könnten unlautere
lementeſ. Wertſtücke von den Geldbedürftigen zu einem weit
ungun=
igeren 2', an ſich nehmen. Bei einer günſtigeren Aufwertung
könn=
in die T rine ſtatt der Allgemeinheit dieſen Spekulanten zufließen.
ſine Ve=3 ang der gekündigten Anleihen könne überhaupt nicht, der
ngekündsl. Anleihen jedoch nur im Rahmen der noch zu
erwarten=
reickh' tzlichen Regelung geſchehen. Bezüglich der
Auslands=
nleihe 2 Millionen Mark ſei die Abdeckung aufgenommener
kurz=
iger Tden und der Bau von Wohnungen in Ausſicht
genom=
eim Tsführung von Luxusbauten ſei nicht beabſichtigt. Von der
ufnahmu cer Inlandanleihe unter Anrechnung von 50 Prozent der
orkriegsd” dtanleihen verſpricht man ſich keinen Erfolg, da die
Be=
vom -kriegsanleihen heute nicht imſtande ſeien, die weiteren 50
Zeichnungsbetrages bar aufzubringen. — Die Eingabe
mmlung unterbreitet.
4 40jähr. Grundungsfeier des Geſangvereins
„Frohſinn‟ Darmſtagt.
Im Städtiſchen Saalbau feierte am Samstag und Sonntag der
Geſangverein Frohſinn die Erinnerung an ſeine vor 40 Jahren erfolgte
Gründung. Von den 12 Gründern konnten noch drei Herren, der
Ehren=
vorſitzende Heinrich Möſer, Chriſtian Hartmann und
Ludwig Bangert durch den jetzigen Vorſitzenden, Herrn Gugen
Baſtian beglückwünſcht werden. Jeder der drei Herren erhielt ein
ſchön ausgeführtes Widmungsblatt. Für den dienſtlich verhinderten
Direktor Haſſinger hatte Herr Wilhelm Bitter die Feſtrede
über=
nommen und erklärte, man habe das allgemeine Wettrennen in
Ver=
gnügungen nicht mitmachen wollen und ſo die Gründungsfeier des
Ver=
eins Frohſinn zwar doch in größerem Maße, aber in ernſterem Rahmen
geſtaltet. So ſolle das Konzert am Samstag abend dartun, wie ernſt
der Verein es mit ſeiner Aufgabe nehme, dem Volke guten Geſang und
gute Muſik zu bieten.
Frl. Kathi Müller ſprach einen von Herrn Wilhelm Bitter
ver=
faßten Prolog friſch und anſprechend. Der Verein, der nunmehr auf die
ſtattliche Zahl von über 300 Mitgliedern ſchauen kann, ehrte ſeinen
Chormeiſter Paul Bäniſch durch Ueberreichung einer kleinen
Standuhr zum Ausdruck des Dankes für ſeine wirkungsvolle, erfolgreiche
Dirigententätigkeit, dem Verein ſelbſt hatten die Damen des Vereins
einen kunſtvoll gearbeiteten Pokal geſtiftet.
Nachdem noch mehrere Begrüßungsſchreiben verleſen waren und Herr
Martin Schäfer, der zweite Vorſitzende des Verbandes
Darm=
ſtädter Geſangvereine, in herzlichen Worten gratuliert hatte, rollte ſich
die vorgeſehene Vortragsordnung weiter programmäßig ab. Auf die
Pauſe wurde mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit verzichtet.
Bei der Fülle des Programms iſt es nicht möglich, die einzelnen
Nummern ſämtlich aufzuführen. Frau Konzertſängerin Clementine
Wehrle (Sopran) und Herr Konzertſänger Ernſt Roth (Bariton),
beide aus Darmſtadt, erfreuten die trotz der Ungunſt der Witterung
recht zahlreiche Zuhörerſchaft durch ihre Kunſt. Blumen und immer
er=
neuter Beifall, der zu mehreren Zugaben nötigte, waren ihr Dank. Der
Poſaunenvirtuoſe Alfred Günther, Kammermuſiker am heſſiſchen
Landestheater, bewies zur Ueberraſchung mancher der Zuhörer, daß
auch die Poſaune ein Inſtrument iſt, das bei künſtleriſcher Behandlung
ſeinen Platz in der Reihe der Soloinſtrumente wohl zu behaupten weiß.
Auch dieſer Künſtler erntete ſo herzlichen Beifall, daß er ſich zu einer
Zu=
gabe entſchließen mußte. Am Flügel, der von der Firma Carl Arnold
u. Sohn geſtellt war, zeigten ſich die Herren Oskar Schneider
und Geſanglehrer Franz Müller, als feinſinnige Begleiter.
Am Sonntag war leider der Wettergott ſo ungnädig, daß das
vor=
geſehene Volksfeſt am Nachmittag in den Saal verlegt werden mußte.
Alle Tiſche im Parkett und auch die Galerien waren dicht beſetzt. Die
Vortragsfolge wurde inſofern geändert, als an Stelle der Harmonie=
Muſik=Vereinigung der Beamtenverein ehemaliger Militärmuſiker, ein
kleines, aber ausgewähltes Orcheſter geſtellt hatte. Auch hier würde es
zu weit führen, die einzelnen Geſangvereine, die zum Teil von
außer=
halb zur Jubelfeier des Vereins Frohfinn ſich eingeſtellt hatten,
aufzu=
führen. Wenn im nachfolgenden zwei Vereine genannt werden, ſo ſoll
dies kein minderes Lob für die anderen bedeuten, die alle durchweg ihr
Beſtes gaben und, wie auch der gaſtgebende Verein ſelbſt in ſeinen
herr=
lichen Chören am Samstagabend, den Beweis erbrachten, daß die alte echte
deutſche Kunſt des Männergeſanges einer neuen Zeit der Blüte
ent=
gegengeht. Der Herbertſche gemiſchte Chor errang beſonders lauten
Beifall mit einem luſtigen Liedchen, während der Männergeſangverein
Ehrenkranz aus Worms, der mit über hundert Mitgliedern
ge=
kommen war, begreiflicherweiſe mit dem Jägerchor aus „Freiſchüitz” ſich
reichen Beifall verdiente. Die Wormſer überreichten nach einer
tief=
empfundenen Anſprache dem Verein Frohſinn zum Andenken an die
vielen Stunden gemeinſamer Arbeit und gemeinſamer Erbauung ein
großes Bild der alten Nibelungenſtadt Worms mit der bekannten, vom
Rhein aus geſehenen Anſicht. Wenn die rührige Leitung des Geſangvereins
Frohſinn einen Rückblick auf den Verlauf der 40jährigen
Gründungs=
feier wirft, darf ſie ſtolz ſein auf das Erreichte und auf den hohen
Kunſt=
genuß, den ſie mit dem Abendkonzert und der Veranſtaltung am
Sonn=
tag, nicht zuletzt Dank der eigenen vörzüglich durchgearbeiteten
Chor=
leiſtungen, den Zuhörern geboten hat. Möge der Verlauf des Feſtes
außer dem berechtigten Stolz über das bisher gewordene ein Anſporn
Aufgabe, gute Sangeskunſt in die weiteſten Volkskreiſe zu tragen.
Den Abſchluß am Sonntag abend bildete ein ſtark beſuchter Feſtball,
an dem auch der Jugend ihr Recht wurde.
* Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Dienstag, Mittwoch,
Donners=
tag. Führungen: vorm. halb 11 und 11 Uhr, nachm. halb 4 und 4 Uhr.
— Vom Bund der Kinderreichen wird uns geſchrieben: Am jetzten
Freitag hatten wir, von Herrn Dietz, bzw. Herrn Müller geleitet,
eine gut beſuchte Mitgliederverſammlung in „Feierabend‟. Ein
Mit=
glied des „Bundes deutſcher Bodenreformer”, Herrn O. Brambach,
hatten wir zu dem Vortrag gewonnen: „Welche Bedeutung hat eine
Bodengeſetz= und Bodenbeſitzreform für die kinderreichen Familien und
unſer Vaterland?‟ Der Vortragende führte etwa folgendes aus: „Wir
Bodenreformer erblicken die Hauptwurzel des ſozialen Elends in der
Boden= und Wohnungsnot. Alle Lohnerhöhungen nutzen nichts, weil
ſie ſofort mit Warenpreis= und Mietpreiserhöhungen beantwortet
werden. Nur Eigenheim, billige Wohnungen und vor allem
Garten=
land können helfen. Iſt es etwa chriſtlich, daß es in Deutſchland
Land=
ſtriche von 43 000 Hektar gibt, die nicht Tauſenden von Familien,
ſon=
dern nur einem Edelmann gehören?. Wozu die Auswanderung, wenn
wir 670 Quadratmeilen Oedland beſitzen? In den preußiſchen
Moor=
gebieten können 100 000 Bauernfamilien reichliche Nahrung finden.
Vielleicht wird doch einmal. Die Geſchichte der Entſtehung der großen
Güter” geſchrieben. Sie wird ſehr intereſſant ſein. Keine ſinnloſe
Zerſchlagung, aber gute Beſchneidung, und zwar Enteignung nach der
Einſchätzung zum Wehrbeitrag von 1913, unter Berückſichtigung der
heutigen Wertverminderung iſt durchzuführen. Hier haben die
Groß=
grundbeſitzer eine vaterländiſche Aufgabe zu erfüllen. Wenn ſie von
der „Wehrhaftmachung der Jugend” und von dem „Kinderreichtum als
Segen für die Nation” reden, dann ſollen ſie ihren Volksgenoſſen auch
Raum zum Wohnen und Land zur Ernährung geben. Dann weiß auch
der Deutſche, daß er im Kriege nicht nur ſeinen Blumentopf, ſondern
ſein Heim zu beſchützne hat. Unſere Bodenpolitik ſchrie ſchon vor dem
Kriege zum Himmel. Wären die Mahnungen der Bodenreformer
be=
folgt worden, ſo wären Oberſchleſien und Poſen heute noch deutſches
Land. Wir müſſen ſtatt des unſeligen Römiſchen Rechts unſer altes
gutes Germaniſches Bodenrecht wieder haben. Der
Bo=
den durfte nicht zur Ware erniedrigt werden. Und dann die
Woh=
nungsnot. Jede neunte deutſche Familie hat keine Familienwohnung
und ſieben Millionen Deutſche haben kein eigenes Bett. Im
Ruhr=
gebiet hatte ſchon vor 20 Jahren jedes dritte Haus eine Kellerwohnung.
In Dortmund wohnt eine Anzahl von Familien in Gefängniszellen.
Darmſtadt ſteht in Bezug auf Schaffung neuer
Wohnungen mit an erſter Stelle. Unſere Forderungen,
zu deren Erfüllung wir unſere Vertreter in den Parlamenten
ver=
antwortlich machen müſſen, lauten vor allem auf ein
Bodenreformge=
ſetz, das jeden Mißbrauch mit dem Boden ausſchließt. Aller
unver=
diente Wertzuwachs bei Boden= und Hausverkäufen muß in die
Staats=
bzw. Gemeindekaſſe fließen: Staat und Gemeinde müſſen bei jedem
Zwangsverkauf das Vorkaufsrecht haben; die Bodenſchätze müſſen
ge=
meinwirtſchaftlich ausgenutzt, der Artikel 155 der Reichsverfaſſung
ver=
wirklicht werden, dann werden alle Deutſchen, je nach ihrer Fähigkeit,
den ihnen gebührenden Anteil am Boden und gute Wohnungen und
die Kinder Luft und Licht, Sonne und Freude haben. Wir werden
ein geſundes und zufriedenes Volk ſein.‟ Durch die Herren Kehlbach,
Volz, Bleier, Müller und Lemke u. a. wurde der Vortrag teils
er=
gänzt, teils angegriffen. Ihre Ausführungen wurden in humorvoller
Weiſe von dem Referenten gewürdigt, bzw. widerlegt. Nach
Bekannt=
gabe verſchiedener Antworten der heſſiſchen Regierung und der
Stadt=
verwaltung auf unſere Eingaben in Steuerangelegenheiten und
Vor=
lage von Muſtern billig überwieſener Waren wurde die Verſammlung
um 11½ Uhr geſchloſſen.
* Ein weißer Rabe. Die ſteigende Arbeitsloſigkeit und Not bringen
es mit ſich, daß ſich die Zahl derjenigen, welche die Mildtätigkeit der
Nebenmenſchen in Anſpruch nehmen müſſen, von Tag zu Tag mehrt.
Die Hausfrau gibt nach Kräften, iſt aber dabei immer in Sorgen, ob
von den Anſprechenden nicht dieſer oder jener nur die Gelegenheit zu
Diebſtählen auskundſchaftet. Daß es aber noch immer Ehrliche unter
den Bettlern gibt, ſollte dieſer Tage ein Schweſternpaar in der
Soder=
ſtraße erfahren. Die beiden Damen machten ſich am Morgen auf den
Weg, ohne die Küchentür zu ſchließen. Als ſie am Abend zurückkehrten,
fanden ſie auf dem Küchentiſch einen Zettel mit „nachſtehender
Dank=
ſagung: „Werte Frau! Beſten Dank für das Eſſen. Er hat gut
ge=
ſchmeckt, hüten Sie aber Ihr Silber beſſer!‟ Erſchrocken über den
In=
halt des Zettels, durchſuchten ſie alle Behältniſſe in der Wohnung und
fanden, daß der Fechtbruder wohl eine tüchtige Mahlzeit zu ſich
ge=
nommen hatte, alles andere aber unberührt ließ.
* Die Karlsruher Lebensverſicherungsbank A.=G. hat an den
Auf=
wertungsausſchuß des Reichstags ein Schreiben gerichtet, in dem gegen
die Ausführungen des Sachverſtändigen Geheimrat Rieſe, eine
Auf=
wertung der Lebensverſicherungen über die 3. Steuernotverordnung
hinaus ſei bedenklich, Stellung genommen wird. Die 15prozentige
Auf=
wertung könne als „angemeſſene” Aufwertung da nicht angeſehen
wer=
den, wo mit Hilfe der von den Geſellſchaften gegebenen Darlehen
Sach=
werte geſchaffen oder erworben wurden, die jetzt mehr als 15 Prozent
ihres früheren Goldwertes darſtellen.
Evangeliſche Lukas=Gemeinde.
Am 13. Auguſt waren 25 Jahre verfloſſen, daß Herr Pfarrer
Kleberger als Seelſorger ausſchließlich an der Lukas=Pfarrei
(früher Süd=Oſt=Pfarrei) amtierte. Zur Erinnerung an dieſen Tag
veranſtaltete der Frauen=Verein in Gemeinſchaft mit der Männer=
Ver=
einigung der Lukas=Pfarrei für ſeine Mitglieder einen im ſchlichteſten
Rahmen gehaltenen Familien=Abend. Sollte doch im weitgehendſten
Maße dem wiederholt geäußerten Wunſche des zu Ehrenden, anläßlich
ſeiner 25jährigen ausſchließlichen Darmſtädter Tätigkeit keine laute Feier
zu veranſtalten, Rechnung getragen werden. Mit Pflanzengrün und
den ſchönſten Blumen geſchmückt, boten die Säle einen feſtlichen
Ein=
druck. Die Feier ſelbſt war ſtimmungsvoll umrahmt durch
Inſtrumen=
tal= (Klavier, Violine, Harmonium) und Geſangs=Vorträge, an welchen
ſich die Herren Born, Winkler, Engelter, Maſſoth und Fräulein Löſch
in dankenswerter, unermüdlicher Weiſe beteiligten. „An den Frühling”
von Grieg bildete den Auftakt für die Veranſtaltung. In
tiefempfun=
dener Weiſe von den Herren Winkler (Violine), Born (Klavier) und
Engelter (Harmonium) vorgetragen, hinterließen die oft ins Feierliche
geſteigerten Akkorde einen nachhaltigen Eindruck bei den Zuhörern.
Hiexauf folgte das „Ave verum” von Mozart. Fräulein Löſchs
herr=
licher Sopran, den wir ſchon des öfteren zu genießen die Freude hatten,
paßt ſo recht für dieſes Werk. Die durch eine ausgezeichnete Reſonanz
bedingte Tragfähigkeit ihrer Stimme ſowie ihr großer Atem kam gerade
hier recht zur Geltung. Die Begleitung lag in den bewährten Händen
der Herren Winkler, Born und Engelter, die ihr Beſtes gaben und dazu
beitrugen, dem Werke eine ganz beſondere Note zu geben. Hierauf
ergriff der zweite Vorſitzende der Männer=Vereinigung, Herr Rentner
Link, das Wort zu einer ſchlichten, herzlichen Anſprache an den
Jubilar.
Mit reicher Beifallsbezeugung erklärten die Anweſenden ihr
Einver=
ſtändnis mit den Ausführungen des Redners.
Daran anſchließend wurde das 13. Kapitel des erſten Briefes Pauli
an die Korinther, von Profeſſor Mendelsſohn in Muſik geſetzt, durch
Herrn Maſſoth zu Gehör gebracht. Dieſes äußerſt intereſſante und
klangreiche Werk, das an den Soliſten ſowohl als auch an die
Beglei=
ter ganz beſondere Anforderungen ſtellt, wurde auf das Wirkſamſte von
genanntem Herrn zu Gehör gebracht, meiſterhaft unterſtützt durch ſeine
Begleiter, die Herren Born, Winkler, Engelter. In Herrn Maſſoth,
der die Gemeinde ſchon öfters durch ſeine vortrefflichen Darbietungen
erfreute, lernen wir immer mehr und mehr einen Bariton kennen, von
einer ausgezeichneten techniſchen Schulung und warmer, innerlicher
Auf=
faſſung. Lebt er auch ſo ganz in ſeinen Geſangs=Vorträgen der ernſten
Art und Weiſe, ſo weiß er ſich jedoch mit ebenſo viel Geſchick heiteren
Geſängen anzupaſſen, wovon er im Laufe des Abends hinreichend
Zeugnis ablegeg konnte. Allerliebſt waren die Darbietungen der
Kin=
der der Kleinkinderſchule, wo die Darbietungen, der beiden Kleinen,
Marga Tietz und Aennchen Plößer, beſonders hervorgehoben werden
müſſen. Fräulein Göriſch, der Hilfsſchweſter der Kleinkinderſchule, muß
alles Lob für die Ginſtudierung geſpendet werden.
Bedauerlicherweiſe mußte das Programm der inzwiſchen weit
vor=
geſchrittenen Zeit wegen gekürzt werden. Dennoch war das Gehörte
von reicher und mannigfacher Art. Noch einmal im zweiten Teil des
Programms hörten die Anweſenden Lieder des kürzlich verſtorbenen
Tonkünſtlers Hildach. Friſch und ſonnig geſungen von Fräulein Löſch,
zeigte uns die Künſtlerin, daß ſie auch in der heiteren Muſe heimiſch iſt.
Herrn Lehrer Born, der uns als Begleiter auf dem Klavier ſchon
länger bekannt iſt, gebührt beſonderes Lob. Er verſtand es, ſich in
feinfühlichſter Weiſe den Soliſten anzupaſſen, und doch dem Ganzen
den Stempel ſeiner ſtarken muſikaliſchen Perſönlichkeit aufzuprägen,
was in allen Werken, die er zu begleiten hatte, voll und ganz zum
Aus=
druck kam. Auch Herrn Winklers Violinſpiel haben wir ſchon des
öfteren=
in anerkennenswerter Weiſe gedenken können; auch heute bewies er
wieder von Neuem ſeine Fähigkeiten, beſonders in ſeinen Solo=
Vor=
trägen. Neu war Herr Engelter. Dieſer ſpielte das Harmonium
mit viel Geſchick und erwies ſich als ein überaus ſicherer und
zurück=
haltender Begleiter. Die Kommiſſion, in deren Händen die
Veranſtal=
tung lag, drängt es aber von Herzen, allen Beteiligten den herzlichen
Dank auszuſprechen für die viele Zeit und Mühe, die ſie in der
uneigen=
nützigſten Weiſe der Veranſtaltung angedeihen ließen.
DIn.
— Verband evangeliſcher Männer=Vereinigungen Darmſtadt=
Beffun=
ſein, weiter ſo erfolgreich fortzuarbeiten an der hohen und dankbaren, gen E. V. Die evangeliſchen Glaubensgenoſſen zu Ober=Ramſtadt
ver=
anſtalten am Sonntag, den 24. Auguſt, einen Kirchengemeindetag, der
ſeinen Anfang vormittags 9½ Uhr mit einem Feſtgottesdienſt nimmt.
w. W. w. Zur Gemeindeverſammlung im Saale des Gaſthauſes „Zum Löwen”,
nachmittags 3 Uhr, ſind unſere Mitglieder von ſeiten der
Kirchen=
gemeinde zu Ober=Ramſtadt beſonders freundlichſt eingeladen. Wir
bit=
ten daher unſere Mitglieder, zahlreich der Einladung Folge zu leiſten.
Abfahrt ab Oſtbahnhof nachmittags 1 Uhr 37 Minuten. Diefenigen
Mitglieder die einem Spaziergang nach Ober=Ramſtadt den Vorzug
geben, müßten ſich um 1 Uhr am Botaniſchen Garten an der Roßdörfer
Straße verſammeln, woſelbſt Herr Stadtverordneter Finger die
Füh=
rung übernehmen wird.
8 Bezirksſchöffengericht. Eine Reihe von im Mai und Juni 1924
hier verübten ſchweren Diebſtählen, insbeſondere Kellereinbrüche,
wer=
den zur Laſt gelegt: 1. Karl Bruno Heiduga (vorbeſtraft), Schloſſer,
2. Ph. Bernh. Scheer, Schmiedgeſelle, 3. Hch. Engel,
Schneider=
geſelle (vorbeſtraft), 4. Otto Täufert, Veugolder (vorbeſtraft),
5. Kaufmann Wilh. Gaſſert hier iſt der Hehlerei angeſchuldigt.
Ge=
ſtohlen wurden Wein, Sekt, Eier, Aepfel, Kartoffeln, Holz, Briketts,
Koks, Schnaps, eingemachte Kirſchen (in Gläſern), Büchſenmilch, Oel
und Likör, Schmalz, Büchſenfleiſch, Schinken, Würſte, Gurken, ferner
auch Kleidungsſtücke, alles mittels Einſteigens, Einbruchs oder
Erbre=
chens von Behältniſſen. Nach Maßgabe der Einzelbeteiligung werden
gegen die in vollem Umfange geſtändigen diebiſchen Angeklagten
bean=
tragt: gegen Engel 1 Jahr 10 Monate Gefängnis, gegen Scheer 8
Mo=
nate, gegen Täufert 1 Jahr 3 Monate, gegen Heiduga 1 Jahr, gegen
Gaſſert Freiſprechung. Urteil (unter Anrechnung von je 10 Wochen
Unterſuchungshaft): gegen Engel 1 Jahr 5 Monate, gegen Scheer 4
Monate, gegen Täufert 10 Monate, gegen Heiduga 6 Monate
Gefäng=
nis; gegen Gaſſert ergeht freiſprechendes Urteil, weil, wie das
Ge=
richt annimmt, Gaſſert bei dem Erwerbe der Eier und dem gezahlten
Preiſe vollkommen gutgläubig war. — 2. Der Zeichner Max
Weſter=
weller und der Metzgergeſelle Rob. Machwirth, beide
vorbe=
ſtraft, ſind beſchuldigt, am 11. Februar 1924 im Amtsgerichtsgefängnis
zu Bensheim ſich als Gefangene zuſammengerottet zu haben, daß ſie ſo
den Oberwachtmeiſter Sames angriffen und einen gewaltſamen
Aus=
bruch aus dem Gefängnis unternahmen. Die Angeklagten gaben in
großen Umriſſen zu, einen planmäßigen Ausbruch beſprochen zu
haben. Einzelheiten ſchildert als Zeuge der dem Vorhaben abgeneigte
Mitgefangene Hartmann eidlich. Weſterweller ſuchte den den Kaffee
bringenden Oberwachtmeiſter, indem er ihm nach den Beinen griff an
den Füßen zu faſſen und ihn ſo zu Fall zu bringen. Dieſer begriff die
Situation und zog ſich aus der Zelle raſch wieder zurück. Weſterweller
hatte auch im Mainzer Gefängnis einen Fluchtverſuch gemacht. Den
Mitgefangenen, Zeugen Friſeur Riebel, ſuchte Weſterweller zu
beſtim=
men, ihm, wenn er freikomme, eine in Brot eingebackene Feile zu
be=
ſorgen, welches Anſinnen Riebel aber ablehnte. Auf dem Abort fand
man noch am 11. Februar das Stuhlbein eines Stuhls der
Gefängnis=
zelle. Der Staatsanwalt hält für erwieſen, daß beide Angeklagte am
fraglichen Tage den Oberwachtmeiſter überwältigen und dann
gemein=
ſchaftlich ausbrechen wollten. (achwirth ſollte an dieſem Tage
der=
ſchubt werden und trug deshalb Zivilkleider.) Weſterweller ſei der
trei=
bende Teil (wegen Meuterei hat er ſchon 9 Monate Gefängnis
erhal=
ten), Machwirth ſei als der Verleitete milder zu beurteilen. Gegen
Weſterweller wird 1 Jahr Zuchthaus, gegen Machwirth eine Strafe von
6 Monaten Gefängnis beantragt, Urteil: Weſterweller erhält 1 Jahr
Zuchthaus, Machwirth 6 Monate Gefängnis. — 3. Der
Verſicherungs=
beamte Karl Köppen von Halberſtadt, vorbeſtraft, „hat in Groß=
Rohrheim, Hähnlein, Lampertheim, Siedelsbrunn und Wald=Michelbach
durch Abſchluß von Papiermarkverſicherungen verſchiedene Perſonen im
Mai 1924 um Goldmarkbeträge geſchädigt oder durch derartige
Mani=
pulationen Schädigungen verſucht, auch in Aſchbach und Nordheim
nach der Anklage Zechprellereien verübt. Köppen war ſeit März 1924
bis etwa 10. Mai 1924 Verſicherungsagent der Firma Karl Bergner,
Aſſekuranzgeſchäft in Nürnberg. Er iſt geſtändig. Der Staatsanwalt
beantragt wegen Rückfallbetrugs hinſichtlich der Verſicherungsfälle
1 Jahr Gefängnis und in einem Falle wegen Zechprellerei 3 Monate
Gefängnis, zuſammengezogen in 1 Jahr 2 Wochen Gefängnis, wegen des
anderen Falles des Zechbetrugs Freiſprechung. Es ergeht Urteil:
Köppen erhält unter Freiſprechung im übrigen 9 Monate und 1 Woche
Gefängnis; 9 Wochen Unterſuchungshaft werden ihm angerechnet.
— Ein Wachtbeamter der „Debewag‟, Darmſtädter Bewachungs=
Geſellſchaft m. b. H., beobachtete in der Nacht zum 15. d. M. drei junge
Leute. Als gerade einer davon den Zaun eines hieſigen Kaffees halb
überſtiegen hatte, wurde er von dem Beamten feſtgenommen und der
Polizei übergeben.
— Verlängerung der Cehlonſchau im Zoo bis 28. 8 24. Infolge
der Abſage des Münchener Oktoberfeſtes konnte es ermöglicht werden,
die John Hagenbeckſche Ceylon=Schau im Zoologiſchen Garten noch bis
Mittwoch, den 20. Auguſt 1994 einſchl. zu verlängern. Am Donnerstag,
den 21. Auguſt früh erfolgt die Abreiſe der Truppe nach Nürnberg.
Aus den Parteien.
Deutſch =Demokratiſche Jugend. Mittwoch abend
Heimabend. Vortrag des Herrn Kunſtwarts Dr. Corwegh über ſeine
Reiſeeindrücke in Italien (mit Lichtbildern).
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die
San
wä
Zul
Aus Heſſen.
*Die Einweihungsfeierlichkeiten der
Krieger=
chrung auf dem Schöllenberg bei Erbachi. O.
Erbach, den 17. Auguſt. 1924.
Nach Schluß der Verfaſſungsfeier auf dem Marktplatz ordneten ſich
alle Vereine Erbachs zum Zug auf den Schöllenberg zur Einweihung
des Kriegerdenkmals. Es war ein endloſer Zug, der ſich in Bewegung
ſetzte und den Trauermärſchen der Feuerwehrkapelle folgte. Ernſte
Gedanken waren es auch, die die Zugmitglieder beſeelten, hatte doch
eint feder den Verluſt eines Familienmitglieds oder eines Freundes zu
beklagen, galt es doch heute noch einmal von ihm Abſchied zu nehmen,
ein Abſchied, der genau ſo ſchwer war, wie vor zehn Jahren, als er
ausrückte, und wie an dem Tage, als er fiel.
Nachbem der Zug Erbach verlaſſen hatte, wandte er ſich in
ſüd=
weſtlicher Richtung nach dem Schöllenberg, einer bewaldeten Kuppe,
die wie ein Luginsland den Bergen vorgelagert iſt und einen
pracht=
vollen Rundblick über ganz Erbach und weit in das Mümlingtal
ge=
währt. Dieſen einzigartigen Platz hatten die Erbacher für ihre
teu=
zen Gefallenen ausgeſucht, und die ſtets freigiebige Hand des Grafen
Konrad zu Erbach=Erbach hatte ihnen denſelben zur
Ver=
fügung geſtellt. Kurz bevor der Zug das Denkmal erreichte, paſſierte
er eine Sandſteinbank, die folgende mahnende Inſchrift trug: „Nahet
mit Ehrfurcht der Stätte, die den gefallenen Helden geweiht.”
Ein kurzer Aufſtieg noch, und der Zug hatte die neugeſchaffene
Terraſſe erreicht, in deren Mitte das Denkmal in ſeiner Umhüllung
ſtand. Auf den Bänken um das Denkmal hatten die Angehörigen der
gefallenen Helden Platz genommen. Väter und Mütter, Frauen und
Veplobte, Geſchwiſter und Kinder ſaßen da, alle hatten einen teuern
Lieben auf dem Altar des Vaterlandes geopfert. Nachdem ſich die
Fahnen der Vereine um das Denkmal und die Vereine in weiterem
Umkreis geprdnet hatten, begann mit dem „Niederländiſchen
Dankge=
bet”, dem ſein Geſangsvortrag des Arbeitergeſangvereins, „
Helden=
heimfahrt” folgte, das Programm.
Die Weiherede hielt der Vorſitzende des Denkmalausſchuſſes, Herr
Tuchfabrikant Kumpf=Erbach. Der Redner ſchilderte zuerſt die
Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, bis das Denkmal
fertig=
geſtellt war. Dann dankte er allen, die zu dem Gelingen des Planes
beigetragen hatten, und zwar in erſter Linie dem Grafen
Kon=
rad zu Erbach, der den einzigartigen Platz in hochherziger Weiſe
zur Verfügung geſtellt hatte, dem heimiſchen Künſtler Herrn Otto
Glenz, dem Schöpfer dieſes ſchönen Ehrenmals ſowie dem
Stadt=
baumeiſter Glenz, Hofgärteninſpektor Jäck Baumeiſter Flach,
der Firma Knodt in Frankfurt, der Fachſchule Erbach und den
vielen andern, die zu dem Gelingen des Werkes beigetragen hatten.
Voll herzlicher Dankbarkeit gedachte er unſerer gefallenen Helden, denen
das Denkmal geweiht iſt, und wies darauf hin, welch ſchwere Wege
dieſe durch Sperrfeuer und giftige Gaſe, durch Granattrichter und
Stacheldraht gegangen waren, um mit Leib und Leben ihre Heimat,
ihr Vaterland und uns zu ſchützen. Mit einem Gelöbnis das
Ver=
mnächtnis dieſer Toten heilig zu halten für alle Zukunft und mit jeder
Faſer des Herzens dafür zu leben, wofür ſie ſtarben ſchloß Herr
Kumpf ſeine eindrucksvolle Rede und übergab das Denkmal zu treuen
Händen des Stadtvorſtandes. Während der Enthüllung ſang die
Schul=
jugend das alte Soldatenlied „Morgenrot”.
Unſer Künſtler Herr Otto Glenz hat ein Denkmal geſchaffen, das
ein beredtes Zeugnis ablegt von ſeiner tiefen innerlichen Auffaſſung
un=
ſeres Heldentums im Kriege. Hat er doch ſelbſt einen Sohn als
Flie=
ger draußen vor dem Feinde gehabt und als Vater die bange Sorge
um ſein Kind während der Kriegszeit erlebt. Solche Eindrücke gehen
an einem Vater und Künſtler nicht ſpurlos vorüber. Auf hohem
Steinſockel, der die ſchlichte Inſchrift trägt: „Den Helden des
Welt=
krieges die Vaterſtadt Erbach, 1914—1918” kniet ein männlicher Akt.
Das Haupt, deſſen Züge Energie und Entſchloſſenheit tragen, iſt mit
der geballten Rechten auf das rechte Knie geſtützt. Der Linken iſt die
Siegespalme entglitten. Gedanken an den Wiederaufſtieg unſeres
ar=
men, geknechteten Vaterlandes mögen den Künſtler beim Schaffen an
dieſem einzigartigen Ehrenmal beſeelt haben, bringt doch die
ge=
ballte Fauſt das zum Ausdruck, was wir alle empfinden, wenn wir an
unſere teueren Gefallenen denken, die ohnmächtige Wut ob unſerer
politiſchen Lage. Der ſinnende Ausdruck ſagt: „Wie kommen wir
heraus aus dieſer unwürdigen Lage”. Fürwahr, Erbach hat ein
Denk=
mal, das ſeinesgleichen ſucht und ſeiner gefallenen Helden würdig iſt.
Nach Uebernahme des Ehrenmals hielt Herr Bürgermeiſter
Dengler= Erbach eine Anſprache, der er die Worte: „Sie ſtarben,
damit ihr Volk lebe” zu Grunde legte. Dieſe Worte ſind als
Ueber=
ſchrift in einem Buche aufgezeichet, das wertvolle Aufzeichnungen über
die Gefallenen enthält und von dem Vorſitzenden des
Denkmalaus=
ſchuſſes der Stadt überreicht wurde. Der Redner gab uns ein
anſchau=
liches Bild von der Zeit, als der Krieg ausbrach, die erſten Feldgrauen
ins Feld rückten, die Glocken die erſten Siege verkündeten und die
erſte Trauer in die Häuſer Erbachs einkehrte. Er ſchilderte uns die
Grauen des Krieges, wie ſie nur ein Mann ſchildern kann, der ſie
Lagerraum
mit evtl. 1—2
/Zim=
inern zu mieten
ge=
ſucht Storck,
Sand=
bergſtr. 29. (*23738
1 unmöbl.
Zimmer
für junge Dame g
ſucht. Ang. u. K 35
Geſchäftsſt. (*23745
Von Offizierswitwe
für ſofort großes
unmöbl. Zimmer
geſucht. Schriftliche
Angeb. an M. Betzhold.
Artillerieſtr. 6. (*23624
Gut möbliertes
Zimmer
für jung. Kfm. Nähe
Mornewegſtr. ſof. zu
rnieten geſ. Ang. u.
K 25 Geſchäftsſt.
Aelterer, ruhig,
Stu=
dent ſucht
möbl. Zimmer
mit elektr. Licht, evtl.
nicht weit v. d.
Hoch=
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Schüitzenſtr. 7 II, (*23735
ſelbſt miterlebt hat und zeigte uns, vor was uns unſere gefallenen
Helden bewahrt haben. Er gedachte nicht nur in herzlicher Dankbarkeit
unſerer Gefallenen, ſondern auch derer, die ſie in Kummer und Not
zurückließen. Mit den Worten: denn ſie gaben alles, damit ihr Volk
lebe, ſchloß er ſeine aus dem Herzen kommenden Worte. Als äußeres
Zeichen der Dankbarkeit der Stadt legte Bürgermeiſter Dengler noch
einen Kranz nieder.
Die Muſik ſpielte die alte Soldatenweiſe „Ich hatt” einen
Kame=
raden”, und das Rauſchen der Wipfel trug die verhallenden Klänge an
die fernen Gräber in Feindesland. Die Glocken der beiden Kirchen in
dem nahen Erbach läuteten kurze Zeit und forderten ſoweit ihr Klang
ertönte zum ſtillen Gebet zu Ehren der Helden auf.
Hierauf ſang der Geſangverein Tugendbund” das Lied „Der
ſchwarze Huſar” und der Männergeſangverein „Liederkranz‟ „
Hei=
matliebe‟.
Pfarrverwalter Rheinfurth wies in einer tiefdurchdachten Anſprache
darauf hin, daß das Denkmal ein Zeichen der Ehrfurcht, der
Dankbar=
keit und der Pflicht ſei.
Pfarrer Blatz ſprach in bewegten Worten von den großen Opfern,
die uns unſere Helden gebracht und ermahnte uns zur Einigkeit,
Ehr=
furcht und praktiſchen Religion, die jetzt die Kraftquelle für den Aufbau
des neuen Deutſchland ſein müſſe. Er wies auf die Hinterbliebenen
hin und forderte uns auf ihnen nicht nur Geld, ſondern auch Liebe zu
geben.
Nach einem Geſangsvortrag des Kirchenchors „Selig ſind die
To=
ten”, trat Graf Konrad zu Erbach=Erbach an das Denkmal und legte
mit den Worten: Unſer Herr und Heiland ſpricht: „Niemand hat
größere Liebe denn die, daß er ſein Leben läßt für ſeine Freunde‟
einen ſchlichten Eichenlaubkranz nieder. Der Kranz trug auf einer
Schleife in den Farben des Gräflichen Hauſes die Inſchrift: Wir
hal=
ten Treue‟. Hatte der Graf doch ſeinen Bruder den Grafen
Eber=
hard vor dem Feinde verloren, ihm und den gefallenen Erbachern galt
der Abſchiedsgruß.
Die Schule legte einen Kranz nieder, und ein Schüler trug das
Gedicht von Walter Flex „Heldendank” vor. Im Namen der Vereine
wurden Kränze niedergelegt. Ein Vertreter des Reichsbundes für
Kriegsbeſchädigte ermahnte, die Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen
nicht zu vergeſſen. Und dann legten die Angehörigen ihre Kränze
nie=
der. Manche Träne fiel auf das friſch gepflückte Reis, und die Gedanken
eilten ans ferne Grab in Feindesland.
Der Geſang der drei Erbacher Geſangvereine „Stumm ſchläft der
Sänger” gab dieſen Gefühlen beredten Ausdruck.
Mit dem Muſikſtück „Brüder reicht die Hand zum Bunde” ſchloß
dieſe eindrucksvolle Feier.
* Erbach i O., 17. Aug. Heute nachmittag um 1½ Uhr, fand hier
auf dem Marktplatz vor dem Kriegerdenkmal von 1870/71 die
Ver=
faſſungsfeier Erbachs ſtatt. Den Mittelpunkt der Veranſtaltung
bildete die Anſprache des Bürgermeiſters Dengler=Erbach, der in
ker=
nigen Worten auf die Bedeutung der Verfaſſung für unſer Volk
hin=
wies. Muſikaliſche Darbietungen der drei Geſangvereine und der
Feuerwehrkapelle bereicherten das Programm der Feier,
8 Griesheim, 17. Aug. Scharfſchießen. Auf dem Truppen=
Uebungsplatz findet in dieſer Woche täglich von 5 bis 11 Uhr vorm. und
3 bis 6 Uhr nachm. ſeitens der Beſatzungstruppen Infanterie=
Scharf=
ſchießen ſtatt. Das Gelände iſt während dieſer Zeit in weitem
Um=
kreiſe für jeden Verkehr geſperrt.
* Eberſtadt, 17. Aug. Die Ernte geht, obwohl ſich die
Ernte=
arbeiten infolge des ungünſtigen Wetters in der vergangenen Woche
erheblich verzögert haben, ihrem Ende entgegen. Auch die
Druſcharbei=
ten ſind nahezu vollendet. Die hier aufgeſtellte Eſchollbrücker
Dreſch=
maſchine iſt heute morgen wieder weggefahren. Die Ernteferien ſind
ebenfalls zu Ende. Am Montag geht die Schule wieder an.
* Ober=Ramſtadt, 16. Aug. Durch das Kreisamt Darmſtadt wurden
Konrad Fiſcher 12. als Nachtſchutzmann, der ſeitherige Hilfsfeldſchütze
Vatter als Feldſchütze und Adolf Greiß und Georg Böhmig als
Hilfs=
feldſchützen für die Gemeinde Ober=Ramſtadt eidlich verpflichtet. Die
Genannten haben ihren Dienſt bereits angetreten. Die neuerbaute
Adlergaſſe iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß heute mit den Walzarbeiten
be=
gonnen werden konnte.
8 Groß=Umſtadt, 16. Aug. Der Ferkelmarkt findet am
Don=
nerstag, den 21, Auguſt ſtatt.
* Egelsbach, 18. Aug. Im ſtädtiſchen Krankenhauſe zu Darmſtadt
verſchied am Sonntag Herr Lehrer J. Schimmel im 50. Lebensjahre.
Gewiſſenhafteſte Behandlung und Pflege während ſeines 5monatlichen
Aufenthaltes daſelbſt konnten die bereits zu weit vorgeſchrittene
Krank=
heit nicht wieder gutmachen. Der Verblichene verſah lange Zeit den
Dienſt als Organiſt, war Dirigent des Geſangvereins „Germania” und
ein eifriger Förderer verſchiedener gemeinnütziger Vereine. Durch ſeine
Popularität und engegenkommendes Weſen erwarb er ſich die Liebe und
Achtung der ihm Näherſtehenden. Er ruhe in Frieden.
X Büttelborn, 17. Aug. Die Beerdigung des an der
Ueber=
landzentrale verunglückten Elektromonteurs Stork fand unter großer
Anteilnahme aus allen Kreiſen der Bürgerſchaft ſtatt. Seine Kollegen
und Altersgenoſſen widmeten ihm ehrende Nachrufe.
D
8 Crumſtadt, 17. Aug. Unfall. Beim Dreſchen
ſiger Einwohner namens Jakob Steuernagel ſo unglückl
an der Dreſchmaſchine ſtehenden Leiter, daß er ſich ſch
gen zuzog.
— Gobdelau, 17. Aug. Die Kreisſtraße
Groß=
heim iſt wegen Vornahme von Walzarbeiten bis Ende
zwiſchen Goddelau und Stockſtadt für den Durchgangs
* Guſtausburg, 17. Aug. Der hier beſchäftigte, 53
beiter L. Ackermann, wohnhaft in Mainz, welcher mit
Eiſenteilen beſchäftigt war, glitt ſo unglücklich mit der
ein ſpitzes Stück Eiſen, daß dieſes tief in die Hand ein
feſtſteckte. Der herbeigeholte Arzt konnte trotz großen
Eifen aus der Hand nicht entfernen und mußte der
Schr=
dem Städt. Krankenhauſe gebracht werden, wo ſofort
vorgenommen werden mußte.
ch. Nierſtein, 16. Aug. Unerwartet trafen am verg
nerstag die neuen Glocken für die hieſige katholi
am Bahnhof ein. Da keinerlei Vorbereitungen zum Emt
waren, verblieben die Glocken am Bahnhof, „woſelbſt ſie
5 Uhr durch eine Prozeſſion abgeholt und nach der K.
wurden. Nun ſie ihrem Zwecke übergeben ſind, iſt zu 1
ihnen vergönnt, länger als ihre Vorgängerinnen, die
wurden, zum friedlichen Geläut benutzt zu werden.
ch. Vom Rhein. Durch die anhaltenden Regenfälle
ſtets im Steigen begriffen und hat bereits nieder gelegene
ſchwemmt, ſodaß an Heu, Frucht und Kartoffeln große S
den ſind. So gefahrbringend der Waſſerſtand iſt, iſt er für
von großem Nutzen, können doch die Schiffe ihre ganze
ohne Gefahr zu laufen, an weniger tiefen Stellen feſtzufa.
cher Verkehr, wie er jetzt auf dem Rhein zu ſehen iſt, war
verzeichnen.
* Alsfelb, 15. Aug. Der Geſchichts= und Altertumst
weiteren Ausbau des Muſeums beſchloſſen. Es iſt
im Hochzeitshaus weitere Räume zur Ausſtellung bereit:
wertvoller Altertümer und zeitgeſchichtlicher Dokumente
Ein Muſeumsführer wird angeſtellt werden. Bekanntlie
Alsfeld, das ja auch als das oberheſſiſche Rothenburg be
eines guten Fremdenbeſuches.
* Lingelbach bei Alsfeld, 15. Aug. Ein Denkmal
der Gefallenen des Weltkrieges wurde hie=
Kaiſereiche eingeweiht. Es trägt die Namen von 22 gefal
der Gemeinde. Kriegerverein, Geſangverein und Schüle
bei der Feier mit.
* Lauterbach, 15. Aug. Eine erregte
Ausſpra=
ſich in der letzten Stadtvorſtandsſitzung über verſchiede
artikel, welche die angeblich koſtſpielige Ausſtattung des
handelten und ſcharf kritiſiert hatten. Dadurch war nach
rungen des Bürgermeiſters die Kreisſtadt Lauterbach inr
und weit über die Grenzen Heſſens hinaus in Mißkredit
ſeine Stadtverwaltung als gewiſſenlos und unſozial hinge
Der Stadtvorſtand wies einſtimmig die Ausführungen
bekannt gewordenen Artikelſchreibers als falſch und als bix
rück. Die Herſtellung und Erweiterung der bisher unzul
ſchäftsräume ſei nur im Intereſſe des Publikums erfolgt.
terung der Büroräume ſei auf langgehegte Wünſche der
ſowie auf Verlangen der Aufſichtsbehörde erfolgt. Die
terung koſte nur 2500 Mk. und könne nicht als Luxus beze
Stadtſekretär und Stadtkaſſe erhielten beſondere Räume.
* Grußen=Linden, 15. Aug. Unter dem Vorſitze des 9
Lang faßte der Gemeinderat den Beſchluß, ein ner
haus zu erbauen, welches mehrere Klaſſenſäle enthalten
wird einem langgefühlten Bedürfnis Rechnung getragen.
ſoll ſpäteſtens im Frühjahr begonnen werden.
Rumpenheim, 15. Aug. Der Gutsbeſitzer Eduard O
wurde durch Strafbefehl des Amtsgerichts Offenbach zu 3
ſtrafe oder 6 Tagen Gefängnis verurteilt, weil er nachde
preis im Juni freigeſtellt war, den Preis der Milch vr
Pfennig je Liter erhöht hatte. Der Landwirt Heinrich
aus dem gleichen Grunde zu 10 Mark Geldſtrafe oder 2 Ta
verurteilt. Das Amtsgericht ſieht in dieſer außergewöhnlichk
des Milchpreiſes eine Zuwiderhandlung gegen die Preist
verordnung vom 13. Juli 1923.
* Aus Oberheſfen, 15. Aug. Der Landwirt hat heuer ſe
Ernteſorgen, denn es geht nicht vorwätts mit den
Kaum ein Tag iſt ohne Regen und dabei herrſcht kühle,
Vogelsberg ſehen die Sommerſaaten Gerſte und Hafer,
ſie brauchen dringend Wärme und Sonnenſchein, und in
wo der Weizen und die Gerſte ſchon geſchnitten ſind.
ſtehen, beginnt die Frucht auf dem Haufen zu wachſen
der Ausfall der Ernte lange nicht ſo gut wie man erſtA
wicklung des Getreides hat viel unter der Näſſe gelitten.
an Stroh läßt zu wünſchen übrig, da viele Halme au
die Frucht ſteht auf vielen Aeckern dünn. Auch der Körne
hinter dem vorjährigen zurück. Sonniges Erntewetter wä
notwendig, damit der Landwirt die Garben trocken heimbri
neil Lasanasd.
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Darzftädter Tab!
Seite 7.
Reic und Austand.
Dr. Lohmeher, Frankfurter Oberbürgermeiſter?
Frankfurt a. M. Totgeſagte leben gewöhnlich noch recht
rd Dementis beſtätigen gewöhnlich die Wahrheit des in Abrede
r. So ging es auch der auf zuverläſſigſter Information
be=
uh r kürzlichen Meldung Ihres Korrefpondenten über den
Rück=
ritry Woigts als Frankfurter Oberbürgermeiſter; dieſe außerdem noch
in .hieſigen Blatt verbreitete Meldung war prompt dementiert
vor Heute findet ſie ihre amtliche Beſtätigung in einer Mitteilung
ſes riſtratswahlausfchuſſes an die Preſſe: es wird zugegeben, daß
er ſchuß ſeinerzeit mit verſchiedenen Perſönlichkeiten Fühlung
ge=
om=m habe. Er habe den Königsberger Oberbürgermeiſter Dr.
Loh=
neh/ r einer Beſprechung hierher gebeten, die am Freitag im
Magi=
rat4 Tausſchuß ſtattgefunden habe. Bindende Beſchlüſſe follen zwar
achl em Kommuniqué noch nicht vorliegen und follen zunächſt die
Fra=5 en erneut Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen. Wie man
edo= bürgerlichen Fraktionskreiſen hört, wird die Wahl Dr.
Loh=
vohl durchgehen.
Gegen die Reichs=Fremdenſteuer.
Frankfurt a. M. Der Abbau der gemeindlichen
Fremden=
ſteuerung in den meiſten deutſchen Städten, u. a. auch in
a—yk, hat ſeine Wirkung nicht verfehlt; nach den immerhin als
„Naß) brauchbaren Fremdenverkehrsziffern der Frankfurter Hotels
anmp geſtellt werden, deß ſeit dem Abbau dieſer verkehrsfeindlichen
teryer Fremdenverkehr aus dem Inland erfreulich zugenommen
at. * Auslandsbeſuch dagegen läßt immer noch ſehr zu wünſchen
bri /O wird allgemein als ſehr mäßig bezeichnet. Dies iſt darauf
ihren, daß die Fremdenbeſteuerung bei uns in Deutſchland
och im Zeichen der Inflation ſteht. Die gemeindliche Steuer
vielen Bemühungen jetzt zwar größtenteils beſeitigt. Folgen
aber noch die ebenfalls aus den Nöten der Inflationsperiode
re Reichs=Fremdenſteuer, gegen die jetzt zur Generaloffenſive
twird. Den Hotelier= und andern Verbänden, die ſich für ihre
rig einſetzen, haben ſich jetzt auch, wie Ihr Kerreſpondent von
eter Stelle hört, auch die Pioniere des Fremdenverkehrs, die
uien Verkehrsvereine angeſchlofſen; ihr Verband, in
grg zentraliſiert, der die ſämtlichen örtlichen Verkehrsvereine
unfc/ dat an den Reichsverkehrsminiſter das dringende Erſuchen
ge=
ſchte aldigſt an die Aufhebung dieſer Steuer heranzugehen. Eine
eſurz Konkurrenzfähigkeit unſerer Fremdeninduſtrie gegenüber dem
ſuslx; iſt nur möglich, wenn auch dieſer verkehrsfeindliche Auswuchs
— ionszeit beſeitigt wird.
Eine Eiferſuchtsſzene und ihre Folgen.
2 Lin. Die Ehefrau Gurskamp geriet mit ihrer 19jährigen
hve s ateten Schweſter, auf die ſie eiferſüchtig war, in einen
hef=
genm =eit, in deſſen Verlauf ſich letztere plötzlich aus dem Fenſter
ürzez b mit zerſchmetterten Gliedern auf dem Straßenpflaſter liegen
ſieb d rüber verfiel Frau Gutskamp in Krämpfe. Die herbeigerufene
ſettix wache ſtellte feſt, daß ſie vor Schreck wahnſinnig geworden war.
ſie 4 e deshalb in eine Irrenanſtalt gebracht.
Großer Teppichſchmuggel.
W Tin. Im Verlaufe eines Zivilprozeſſes vor dem Berliner
ntsi It ſtellte ſich heraus, daß ein ſeit 1916 in Berlin anſäfſiger
ürke: rned Sia Beh Teßpichſchmuggel im Großen betrieben hat. Bei
mena rliner Spediteur wurde ein großer Poſten Teppiche
beſchlag=
ahun e der Türke dort auf Lager gegeben hatte. Auch bei einem
ffan u er und bei einem Kaufmann wurden Teppiche entdeckt, die der
ürke! B Deutſchland eingeſchmuggelt hat, ohne ſie zu verzollen. Sia
efinku ich in Wien. In ſeiner elegant eingerichteten
Neunzimmer=
ſohnz) turden für etwa 75 000 Goldmark Wertobjekte beſchlagnahmt,
Jetrag der hinterzogenen Zölle ſicher zu ſtellen. Sia betrieb
ratggel unter Verwendung von gefälſchten Diplomatenpäſſen.
Fallſchirmkünſtler Leiz tödlich abgeſtürzt.
t=; darlsruhe. Wie die hieſigen Morgenblätter melden, iſt
hres Des geſtrigen Kreisturnfeſtes in Konſtanz der bekannte
Fall=
irna tler Leiz aus Stuttgart, als er Fallſchirmabſtürze vorführte,
Alichi =unglückt. Als er gegen abend aus dem Flugzeug abſpringen
Utet in der Fallſchirm nicht zur Entfaltung. Leiz ſtürzte auf das
ach /s Hauſes und wurde dabei ſchwer verletzt. Er iſt ſeinen
Ver=
tumu nach einer Stunde erlegen.
Schweres Antounglück bei Schönwald.
fr7 rieberg. Ein der Lebensmittelfirma Ruef u. Sohn in
ibd gehöriges Laſtauto, das mit 80 Zentnern Lebensmitteln aller
ah em Wege nach Triberg war, erlitt unterwegs einen
Bremſen=
ſekt z. rafte in der Gefällſtrecke unterhalb der Eſchek in vollem
nod, die ſcharfe Kurve am Dorfeingang Schönwald. Der Führer
die Geiſtesgegenwart, das Steuer herumzudrehen, um ein
des Wagens auf das Haus des Bürgermeiſters zu verhüten.
en ſchlug um und wurde ſamt ſeiner Ladung zertrümmert.
2 er ſprang noch im letzten Augenblick ab, während ſein Be=
3 cer das Auto zu liegen kam und ſchwere Verletzungen erlitt.
Wieder frei!
fmi Zirmaſens. Die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden haben
jeſter— in der Pfälzer Separatiſtenaffäre in Mainz in
Unterſuchungs=
haft E olichen Perſonen aus Pirmaſens und anderen Orten der Pfalz,
egenm ein Verfahren wegen Mordes eingeleitet war, und die ſeit
Febrrg ieſes Jahres im Gefängnis ſaßen, aus der Haft entlaſſen und
s T9 hren eingeſtellt.
Großfeuer.
nober. In einer Fabrik zur Verarbeitung von Edelhöl=
Meppen brach in einem mit großen Holzvorräten gefüllten
uide Großfeuer aus. Drei Fabrikgebäude brannten bis auf die
„Smauern nieder. Nur das Maſchinenhaus wurde gerettet.
Sägewerk Deutſch=Evern in Hannover wurde durch ein
Groß=
den geſamten Lagerbeſtänden eingeäſchert.
Raus aus dem Aerger — rein in den Aerger.
Ohaufen. In Not geraten kann, jeder einmal. Glücklich der,
G noch Wertgegenſtände beſitzt, die in klingende Münze
umzu=
ſen u" wodurch dann der Nor geſteuert werden kann. Zu bedauern
der dabei Pech hat. Und dieſes Pech hatte ein Bergmann,
g eitig auch glücklicher oder auch unglücklicher Hausbeſitzer war.
in Steuererklärungen machten ihm Schwierigkeiten und die Mieter
ger hn. Nun war er auch noch in Not geraten. Was tun? Um
jer: nilie zu helfen, entſchloß er ſich, das Haus zu verkaufen.
Da=
ch.ADachte er, bekäme er ein anſtändiges Geld und enkgehe dem
ge Held iſt aber heute rar und wer ein Haus kaufen will, bezahlt
bar. Was alſo geſchah? Der Bergmann mußte Geld haben.
kaufte er ſein Haus, das einen Friedenswert nach (der
Steuer=
x des gemeinen Wertes) von 45 000 Mark hatte, für 6000 Mark.
te er ſich und ſeiner Familie helfen. Doch mit des Geſchickes
.. . . Der Bergmann hatte die Rechnung ohne die
Steuer=
hör30 macht. Die kam eines Tages und verlangte als
Grunderwerbs=
uer: Mark, ſodaß dem Manne nur noch 2400 Mark als
Verkaufs=
inzſ reben. Alle Einſprüche nützten nichts. Die Behörde machte
terc’ aß der Beſitzer ſeines Hauſes ſelbft dafür verantwortlich ſei,
Imein Beſitztum zu billig verkaufe. Womit dem Manne natür=
: geholfen war.
Humoriſtiſcher Gaunerſtreich.
einen geriſſenen Hochſtapler aus Sachſen wurde eine große
in Perſonen in Schleſien geſchädigt, und zwar mit einem Trick,
Umors nicht entbehrt. In verſchiedenen Städten der Provinz
r elegant gekleiderer Herr auf, der die Haushalte erſter
Per=
an aufſuchte, und dort die immer erfreulich
entgegengenom=
keilung machte, er habe Grüße von lieben Verwandten zu be=
— ſich gegenwärtig in einem Bade befänden, aber am nächſten
der Durchreiſe die betreffende Stadt paſſieren würden.
Lei=
en ſie nicht vom Zuge fort und es möchten doch die Verwand=
Genswürdig ſein, auf den Bahnhof zu kommen. Der
Ueber=
refer Nachricht habe aber leider den Namen der Verwandten
*gST ebenſo einen Brief, den er in ſeinem Auto liegen gelaſſen
r aber ſeinen Auftrag auszurichten, habe er bereits telebho=
Niert I. verſchiedene Auslagen gehabt, die ihm natürlich immer gern
erſtat) Hurden. Er fand Glatben und ſo trafen ſich denn die
Betro=
gener!! großen Scharen auf dem Bahnhofe. In Reichenbach z. B. hatte
der O er in der vorigen Woche die halbe Stadt mobil gemacht. Es
befamn ſich dort hervoragende Mitglieder der Bürgerſchaft auf dem
Fahm)”, zuſammen und erwarteten den lieben Verwandten.
Blumen=
ſträutu rd Präſente wurden mitgenommen. Leider kamen die
Ver=
vandöſ richt. Durch Zufall ſprachen die Belogenen alsdann
mitein=
andens entdeckten den Betrug. Der Betrüger hatte aber inzwiſchen
Stadt verlaſſen. Jetzt nun wurde er in Vad Landeck
ver=
längſ
längſ-
ets, er inzwiſchen neue Adreſſen für weitere Streiche ſammelte.
if1 Sachſe, ein 24jähriger Arbeiter, namens Erich Strobelt aus
r der Amtshauptmannſchaft Grimma.
Briefkaſſen.
Sch. hier. Ob die Möbelverpfändung rechtswirkſam iſt oder
uu nach Kenntnis des genauen Vertragsinhalts zu beurteilen.
Der 1; eſſere Recht Anſprechende muß Ihnen dieſes angebliche Recht
durch A Tage des Vertrags glaubhaft machen.
Sport, Spiel und Turnen.
Radfahren.
„Rund um Darmſtadt”, veranſtaltet vom V.C.D. 1899 e. V.
Zugleich Landesverbandsmeiſterſchaft für Heſſen.
Am kommenden Sonntag, den 24. Auguſt, ſteht Darmſtadt
wie=
derum im Zeichen einer größeren Radſportveranſtaltung. An dieſem
Tage kommt die Landesverbandsmeiſterſchaft im Einer=Streckenfahren
über 150 Kilometer des Landesverbands „Heſſen” B.D.R. zur
Aus=
tragung, die alle bedeutenden Rennfahrer der Gaue 69 (Rheinheſſen),
70 (Heſſen=Darmſtadt), 71 (Frankfurt), 72 (Sieg=Lahn) uſw. vereinigen
wird. Mit diefer Meiſterſchaft iſt der Darmſtädter Sportgemeinde eine
ſportliche Seltenheit geboten, ein Rennen, wie es in feiner=Beſetzung
und Bedeutung Darmſtadt noch nicht geſehen hat.
Der Velociped=Club 1899 hat ſich auch diesmal der Mühe
unter=
zogen und die Austragung der Meiſterſchaft durch Uebernahme der
Or=
ganiſation, Durchführung und Stellung der Preife für Darmſtadt
ge=
ſichert. Für dieſe Organifation und Durchführung zeichnet der
Gau=
ennfahrwart L. Raab ſen, vom V.C.D. verantwortlich, die ſomit in
guten Händen liegen..
Schon heute kann mitgeteilt werden, daß alle bekannten Kanonen
Meldung abgegeben haben, weitere Mitteilungen folgen nach Ablauf
des Meldetermins, der infolge des Bundesfeſtes bis zum 20. Auguſt
verlängert werden mußte. Der Start zu dieſem Rennen iſt
vormit=
tags 61 Uhr, an der Nennbahn Heidelberger Straße, das Ziel am
Böllenfalltor, dortſelbſt während des Rennens Konzert und Wirt=
Sw.
ſchaftsbetrieb.
„Heſſen”, Verein für Leibesübungen, Darmſtadt.
Berichtigung.
Wir bitten, in dem geſtrigen Bericht über die nationalen
Wertkämpfe in Arheilgen (Sportvereinigg. 04.
richtig zu leſen: 300 Meter f. Junioren: 1. Sieg Hans Schnelle, 39,1
Sek., 100 Meter f. Anf.: 1. Sieg Hans Gleim, 12 Sek. —
Schwim=
men in Lampertheim: Damenjugendlagenſtaffel und
Da=
menjugendbruſtſtaffel je den 2. Platz.
Nationale Wettkämpfe der Sportvgg. 04, Arheilgen.
Die Leichtathleten der Sportögg. 04, Arheilgen haben aus dem
Sportplatz am „Mühlchen” eine Sportſtätte geſchaffen, die jedermann
Anerkennung und Achtung einflößen muß. Mit rührender Hingabe,
ohne Zuhilfenahme fremder Arbeitskräfte, haben die 15 Mann ihr
Ideal, die neue Laufbahn, zur Vollendung gebracht, die am Sonntag
durch die nationalen Wertkämpfe offizielle Einweihung erhielt. Nahezu
100 Sportskeute hatten ihre Meldungen abgegeben. Aus Darmſtadt
und Umgebung waren, außer Sportverein 98, alle Leichtatheletik
trei=
benden Vereine vertreten. Die am Vormittag ſtattgefundenen
Vor=
kämpfe wurden zwar durch zeitweiſe einſetzende Regenſchauer etwas
be=
einträchtigt, zeitigten aber trotzdem gute Leiſtungen. Schneider, der
ſüd=
deutſche Meiſter im Weitſprung, erreichte 6.41 Meter (!!) gegen 6.18
Meter in Nürnberg. Auch Allwohn, der Sieger im Dreikampf für
Jungmannen, ſprang über 6 Meter, hatte aber im Hochſprung am
Nachmittag gegen Baß, Pol.=Sportverein Frankfurt, keine Chancen.
Letzterer ſprang 1.70 ohne Anſtrengung. Die Läufe wurden durch die
noch etwas weiche Bahn beeinträchtigt. Die Reſultate: 800
Me=
ter: Lorz=Arheilgen in 2.11 Min 1000 Meter: Hetterich=
Frankfurt in 2.53. Leunig=Frankfurt lief die 800 Meter als Jungmann
in 2. 10 Min. In den Staffeln dominierte Turn= und Sportgem.
Nieder=Erlenbach und Sportv. 99 Offenbach. Die Läufe wurden von
den zahlreich erſchienen Zuſchauern mit Intereſſe verfolgt, ein Zeichen,
daß auch in Arheilgen die Leichtathletik Anhänger gefunden hat.
Die Ergebniſſe:
Dreikampf für Jungmannen: 1. Allwohn, A S.C.,
Darmſtadt, 1151/ Punkte; 2. Lotz=Arheilgen, 92 P.; 3. Rothärmel=
Rödelheim 86 P.
400 Meter, offen: 1. Bender, Turngem. Dieburg, 57,1 Sek.,
2. Andres=Arheilgen 59,2 Sek.; 3. Kuhn, V.f.R.=Darmſtadt.
1000 Meter Anfänger: 1. Hetterich, V.f.L.=Frankfurt,
2.53.2 Min.; 2. Oeſterreich A. S. C.=Darmſtadt, 2.59.4 Min.; 3.
Sche=
rer, 99 Offenbach, 3.94.1 Min.
100 Meter Anfänger: 1. Gleim „Heſſen‟, Darmſtadt,
12 Sek. 2. Karg, Arheilgen, 12,3 Sek. 3. Höhle, Griesheim,
Hand=
breite.
800 Meter Jugend: 1. Leunig, Eintracht=Frankfurt, 2.10
Min. 2. Müller, „Heſſen”, 2.14 Min. 3. Oehlſchläger, Aſchaffenburg,
2.17.6 Min.
Hochſprung offen: 1. Baß, Pol.=Sp.=V., Frankfurt, 1.70.
2. Allwohn, A. S. C. Darmſtadt, 1.65.
Schwedenſtaffel: 1. Nieder=Erlenbach, 2.15.2 Minuten.
2. „Heſſen”= Darmſtadt, 2.16.8 Min. 3. V.f.L. Frankfurt, 2.18.8 Min.
3000 Meter offen: 1. Neuhauer, Union=Darmſtadt, 9.56.3
Min. 2. Stölling, Polizei, Frankf., 9.56.4.
Kugelſtoßen, offen: 1. Baß, Polizei Frankfurt, 11 Meter.
2. Guttandin, Dieburg, 9,95 Meter; 3. Höhl, Vikt.=Griesheim, 9.54
Meter.
100 Meter offen: 1. Baß, Pol.=Spv., Frankfurt, 11,8 Sek.
2. Schneider, 99 Offenbach.
Okympiſche Staffel Anfänger: 1. Nieder=Erlenbach, 4.07
Min. 2. Preis Vikt. Grieshein, 4.13.8 Min. 3. V.f.L Frankfurt
4.15.8 Min.
Weitſprung offen: 1. Schneider, 99 Offenb., 6.41 Meter.
2. Lemke, Pol.=Sp. Frankfurt, 6.30 Meter. 3. Baß, Pol.=Spv.
Frank=
furt, 5.99 Meter
4mal 100=Meterſtaffel, offen: 1. Sp. C. 99, Offenbach,
48,1 Sek. 2. Polizei=Sp.=V. Frankfurt, 48.8 Sek. 3. Nieder=Erlenbach,
49 Sek.
Ballwerfen, Jugend bis 18 Jahren: 1. Frey, Union=
Wix=
hauſen, 76.06 Min.; Pfeffer, Nieder=Erlenbach, 64.31. Min.
800 Meter offen: 1. Lorz, Sp.=Vgg., Arheilgen, 2.17 Min.
2. Hange, A. S. C., Darmſtadt, ½ Meter zurück.
Hochſprung Anfänger. 1. Keller, Dieburg 1.51 Meter.
2. Lindenhaub, Arheilgen, 1.50 Meter; 3. Höchft, Griesheim, 1.4:
Meter.
3mal 1000 Staffel, offen: Niedererlenbach, 8.51.3 Mins
2. Offenbach 99, 9.10.2.
Erfolg des Akab. Sp.=Cl. in Arheilgen.
Einige Leute des Akad. Sport=Clubs weilten am Sonntag
nach=
mittag bei den Konkurrenzen der Sportvereinigung 04 in Arheilgen.
Allwohn wurde einmal Erſter im Dreikampf für Jungmannen, und
dann Zweiter im Dreikampf (offen). Hauge wurde knapp Zweiter im
800=Meter=Laufen in 2:11 Min. Weiter wurde noch im 1000=Meter=
B. K.
Lauf ein zweiter und ein vierter Platz erzielt,
Söllinger in Jena.
Weitſprung über 7 Meter.
Bei den nationalen, leichtathletiſchen Wettkämpfen in Jena am
17. Auguſt konnte Diplomſportlehrer Söllinger, Mitglied des Akad.
Sportklubs Darmſtadt, folgende ganz hervorragende Leiſtungen
auf=
ſtellen: Er gewann, bei ſtarker, erklafſiger, aus dem ganzen Reich
be=
ſchickter Konkurrenz, vier Einzelkämpfe. Außerdem gelang es ihm, den
großen Fürſtenpreis von Jena, um den ein Dreikampf ausgetragen
wird, zum zweiten Male zu gewinnen. Um dieſen Wanderpreis
kämp=
fen nun ſchon 10 Jahre ſportliche Größen, wie K. v. Halt (langjähriger
deutſcher Zehnkampfmeiſter), Paſemann, Weinſtein, Abraham uſſ.,
ohne daß es einem der genannten gelang, ihn zum dritten Male zu
erringen und endgültig in ſeinen Beſitz zu bringen.
Bei den Einzelkämpfen konnte er in folgenden Konkurrenzen den
1. Sieg erringen: Speerwerfen 50,98 Meter, Diskuswerfen 32,87
Me=
ter, Kugelſtoßen 13,13 Weitſprung 6 95, der dritte
Sprung war 7 14 Meterl!, doch hatte Söllinger das Pech, genau
2 Zentimeter überzutreten.
Bei den deutſchen Meiſterſchaften 1924 in Stettin, an denen
Söl=
linger wegen Erkrankung leider nicht teilnehmen konnte, wurden im
Weitſprung nur 6,87 erzielt. Mit 13,13 im Kugelſtoßen wäre er
zwei=
ter Sieger geworden. — Dem würdigen Vertreter der Darmſtädter
Sportfache unſere herzlichſten Glückwünſche!
hb.
Carr ſchlägt Scholz über 100 Meter.
Unter Beteiligung zahlreicher Olympiakämpfer gingen in Dublin
große internationale Leichtathletikwettkämpfe vor ſich. Leider hatte die
Veranſtaltung unter dem ſchlechten Wetter zu leiden, wodurch
nakur=
gemäß die Leiſtungen beeinträchtigt wurden. Einen prachtvollen Kampf
gab es im 100=Meter=Laufen zwiſchen dem Auſtralier Carr und dem
Amerikaner Scholz, aus dem Erſterer mit Bruſtbreite Vorſprung als
Sieger hervorging. Der Kanadier Coaffee endete dichtauf als Dritter,
während der Neu=Seeländer Porritt bereits im Vorlauf ausgeſchieden
war. In den Vorläufen über 200 Meter zeigte Carr ebenfalls die beſte
Leiſtung; er gewann ſeinen Vorlauf trotz des ſchweren Bodens in 22,2
Sekunden überlegen gegen Porritt. Die übrigen Vorläufe wurden von
Scholz=Amerika, Lahan=Irland und Coaffee=Kanada gewonnen. Den
Hochſprung brachte der Olympiaſieger Osborne=Amerika mit der
fabel=
haften Leiſtung von 1,99 Metern an ſich. — Die Ergebniſſe: 100 Meter:
1. Carr=Auſtralien 10,8 Sek., 2. Scholz=Amerika Bruſtbreite, 3. Coaffee=
Kanada ½ Meter. 800 Meter: 1. Mc. Eachern=Irland 1:56,2, 2. Buker=
Amerika, 3. Dodge=Amerika. — 110 Meter Hürden: 1. Kinſeyh=Amerika
15.4 Sek., 2. Porritt=Auſtralien, 3. Conwah=Irland. — 3000 Meter
Gehen: 1. Mc. Maſter=Südafrika 13:34,8, 2. Goodwin=Irland 25 Yards,
3. Auſtin=Auſtralien 200 Yards. — Weitſprung aus dem Stand: 1. Os=
borne=Amerika 3,27 Meter; 2. Winter=Auſtralien 3,15 Meter. — 3000
Meter Hindernislaufen: 1. J. Nyan=Irland 10:45,4, 2. Rick=Amerika
150 Yards, 3. Aherne=Irland 1 Yards. — Dreiſprung aus dem
Stand: 1. Osborne 10,52 Meter, 2. Winter 9,99 Meter. — Hochſprung:
1. Osborne 1,99 Meter 2. Stanley=Irland 1,96 Meter. —
Hammer=
verfen: 1. Mc. Grath=Amerika 51,18 Meter, 2. Ryan=Irland 45,81.
Meter.
Schwimmen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Bei recht ungünſtiger Witterung fand am 16./17. b. M. im
Rhein=
hafen zu Gernsheim das von über 40 Vereinen des Mittelrheinkreiſes
der Deutſchen Turnerſchaft zahlreich beſchickte Kreisſchwimmfeſt ſtatt.
Die im letzten Halbjahr vollſtändig neu aufgebaute Schwimmabteilung
konnte bei zum Teil ſcharfen Kämpfen ganz beachtenswerte Erfolge
er=
ringen, und zwar: 7 erſte Siege, 2 zweite und 2 dritte. Die Ergebniſſe
ſind folgende:
Bruſtſtaffel für Jugendturnerinnen: 2. Sieg.
Seiteſchwimmen für Jugendturner: 3. Hugo Pollek.
Seiteſchwimmen für Jugendturnerinnen: 1.
Eli=
ſabeth Nothnagel.
Beliebigſchwimmen für Jugendturnerinnen:
1. Elifabeth Fuchs, 2. Lotte Hoffmann.
Jugendſpringen: 2. Adolf Mayer.
Kopfweitſprung für Jugendturnerinnen: 1.
Eli=
ſabeth Nothnagek.
Rückenſchwimmen für Jugendturnerinnen: 1.
Eli=
ſabeth Fuchs.
Hauptſpringen für Turner: 1. Adolf Jüngling.
Mehrkampf für Turner: 2. Adolf Jüngling.
Seiteſchwimmen für Turner: 1. Erich Leber.
Rertungsſchwimmen: 1. Ludwig Penck.
Rückenſchwimmen für Turner: 3. Fritz Knoch.
In der Rheinſtaffel — 2 Läufer, 2 Schwimmer — konnte die
Mann=
ſchaft nach äußerſt hartem Kampf nur an 4. Stelle landen.
Tennis.
Tſchechoflowakei—Deutſchland.
Zwiſchen den Tennisverbänden beider Länder ſind Verhandlungen
zwecks Austragung eines Länderkampfes im Gange, der erftmalig in
Prag zum Austrag gelangen ſoll. Die Vertretung der deutſchen
Inte=
reſſen dürfte Landmann, Kreutzer, Froitzheim, Kleinſchroth anvertraut
werden. — Als Termin ſind die Tage vom 22. bis 24. Auguſt in
Aus=
ſicht genommen.
Boxen.
Prenzel fchlägt Milenz k. v.
Im Sportpalaſt in Berlin ging der Kampf um die Meiſterſchaft im
Mittelgewicht zwiſchen Prenzel als Verteidiger und Milenz als
Heraus=
forderer vor ſich. In der vierten Runde traf Prenzel ſeinen Gegner mit
einem vernichtenden Kinnſchlag. Unter toſendem Jubel wurde Prenzel
erneut zum Meiſter des Mittelgewichts erhoben.
Pferdeſport.
Engliſche Jockehy=Statiſtik.
Der erfolgreichſte engliſche Flachrennjockey iſt zur Zeit C. Elliott, der
366 Mal in den Sattel ſtieg, und 63 Mal als Sieger zur Wage
zu=
rückkehrte. Im Kampfe um den zweiten Platz hat ſich A. Jones mit
57 Siegen einen kleinen Vorfprung geſichert vor H. Wragg, dem
Stall=
jockey des engliſchen Königs ſowie dem vorjährigen Champion S.
Donoghue, die mit je 55 Siegen als Nächſte folgen. Dicht dahinter liegt
tuch C. Smirker mit 53 Siegen. Erſt in größerem Abſtand folgen Mac
Lachlan jr. mit 40, Th. Weſton 35, G. Archibald, G. Richards und M.
Beary mit je 32 ſowie J. Leach und V. Smyth mir je 31 Siegesritten.
Rund=Funf=Programm.
Frankfurt a. M.
Wellenlänge 467 m.
Antennenenergie zirka 0,8—1 kw.
Mittwoch, den 20. Auguſt 1924.
11. 10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
11.55 Uhr: Zeitangabe.
12 Uhr: Nachrichtendienſt.
4. 10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen.
4.30—6 Uhr: Nundfunknachmittag in Muſik und Wort.
7. 30 Uhr: Sechſter Vortrag von Dozent Clemens Taeſler:
Goethes „Fauſt” (Fauſt und Helena).
8 Uhr: Die Beſprechung.
8 30 Uhr: Sonderveranſtaltung Dr., C. Schleußner A.=G.,
Frankfurt a. M.: Die deutſche Tanzkompoſition. Erſter Abend: Aus
der Zeit vor Bach. 1. Suite aus „Studentenmuſic” (1654), Joh.
Roſe=
müller; 2. Beſprechung des Abends, Ernſt Schoen; 3. a) Zwei
Sa=
rabanden, Joh. F. Froberger; „b) Suite „für die Singuhr”, J. Ph.
Kirnberger; 4. Suite aus „Luſtige Feldmuſic” (1704), J. Ph. Krieger.
Ein Kammerorcheſter. — Am Grotrian=Steinweg=Flügel: Herr Dr.
Merten.
9. 30 Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung und
Sport=
bericht.
9. 50 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau.
10—11 Uhr: Der Kunſtpfeifer: Herr Harania.
Berlin.
Berlin: Sender 1 Welle 430 m, Sender 2 Welle 500 m.
Mittwoch, den 20. Auguſt 1924.
7. 80 Uhr: Vortrag des Herrn Schontek: „Heimatdichtung”.
9—10 Uhr: Ruſſiſcher Abend. 1. A. Arensky: Trio für
Vio=
line, Cello, Klavier, 1 und 2. Satz: Franz Veikt (Violine), Walter
Schulz (Cello). Dr. Felix Günther (Klavier). — 2. Tſchaikowsky:
a) Nur wer die Sehnſucht kennt; b) Warum?: c) Inmitten des
Bal=
les: Serafime Radinowa (Geſang). — 3. Tſchaikowsky: a) Canzonettg
aus dem Violinkonzert; b) Scherzo: Franz Veit, 1. Konzertmeiſter des
Berliner Philh. Orcheſters. — 4 Rubinſtein: a) Die Träne; b) Der
Asra: Serafime Radinowa (Geſang). — 5. Glazounoff: Geſang des
Minneſängers, für Cello: Walter Schulz, Solocelliſt des Berl. Philh.
Orcheſters. — 6. Gretſchanioff: a) Wiegenlied; b) Alabieff: Die
Nach=
tigall: Serafime Radinowa (Geſang). — 7. Rubinſtein: Krio für
Violine, Cello, Klavier, 1. Satz: Franz Veit (Violine), Walter Schulz
(Cello), Dr. Felix Günther (Klav.). — Am Steinwah=Flügel: Dr.
Felis Günther. — Anſchließend: Dritte Bekanntgabe der neueſten
Ta=
gesnachrichten, Zeitangabe Wetterdienſt, Sportnachrichten.
Engliſche Stationen.
Wellenlänge der engliſchen Sendeſtationen:
Cardiff 351, London 365, Mancheſter 375, Bournemouth 385, Newcaſtle
400, Glasgow 420, Birmingham 475, Aberdeen 495, Sheffield 303,
Plymouth 330.
Zeitangabe mittelenropäiſch.
Mittwoch, den 20. Auguſt 1924.
Cardiff, 9 Uhr: Leslie Woodgate, Werke.
Ausführliches Rundfunk=Programm in der „Radio=Umſchau”.
ArAf
der erfrischende
für Sportler.Turner wanderer Raucher.
m Apotheke. Drogerie u. Sportariikelgechäft.
Mleinige Hertellerin: Exnerserk A-G. fönigstein Ehe Dam. 14t.
Tageskalender. — Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Landestheater Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno
Harp=
recht, abends 8 Uhr: „Das ſilberne Kaninchen”. — Union=,
Reſi=
denz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Mittwoch, den 20. Auguft:
Wolkig, zeitweiſe aufheiternd, Nachlaſſen der Niederſchläge,
durch=
weg kühl.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Numer hat 10 Seiten
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vere
Bandelsbig
19. Augyſt 19247
Schwierige Lage des belgiſchen
Kohlenbergbaus.
B. R. Dem belgiſchen Kohlenbergbau iſt es bisher trotz der
am 15. Juli und 1. Auguſt vorgenommenen Preisermäßigungen
von je 10 Prozent nicht gelungen, die Abſatzſchwierigkeiten zu
beheben. Die Vorräte der Gruben und des Kohlengroßhandels
haben ſich im Gegenteil in der letzten Zeit noch vergrößert. Die
Bergwerke beabſichtigen daher, die Kohlenpreiſe noch weiter
herabzuſetzen, um nicht zu einſchneidenden
Betriebseinſchrän=
kungen gezwungen zu werden. Durch einen weiteren
Preis=
abſchlag wird allerdings die Rentabilität vieler Gruben in Frage
geſtellt, weil die Arbeiterlöhne ſich nicht nach den Kohlenpreiſen,
ſondern nach dem Preisindex richten, der im Juli ſeinen bisher
höchſten Stand mit 530 gegen 100 in 1914 erreicht hat.
Der Kohlenbergbau macht für ſeine ſchwierige Lage, die ſich
im Verlauf der wirtſchaftlichen Stagnation von Monat zu
Mo=
nat mehr verſchärft hat, die im Verſailler Vertrag feſtgelegten
Reparationslieferungen verantwortlich. Belgien, das
vertrags=
mäßig auf zehn Jahre 8 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr auf
Reparationsrechnung zu beanſpruchen hat, erhält gegenwärtig
625 000 Tonnen Kohle, Koks und Briketts pro Monat, alſo 7,5
Millionen Tonnen pro Jahr geliefert. Vor dem Krieg belief
ſich der Jahreskonſum Belgiens an deutſchen
Bergbauerzeug=
niſſen auf durchſchnittlich 6,2 Millionen Tonnen: Während der
erſten Jahre der wirtſchaftlichen Proſperität, die nach
Kriegs=
ſchluß einſetzte, vermochte die belgiſche Induſtrie die deutſchen
Kohlenlieferungen zu abſorbieren, trotzdem die belgiſche
Kohlen=
produktion ſich auf 2 Millionen Tonnen pro Monat bezifferte.
Seit dem im März eingetretenen Rückſchlag iſt jedoch Belgien
für dieſe Reparationslieferungen in ihrem vollen Ausmaß nicht
mehr aufnahmefähig, ſo daß bereits in den Kreiſen des
Kohlen=
bergbaues der Gedanke erwogen wurde, auf eine Einſchränkung
der Lieferungen an Reparationskohle hinzuwirken. Von dieſem
Plan ſurde ſchließlich Abſtand genommen, vorwiegend aus der
Erwägung heraus, daß dieſe Lieferungen für Belgien vorläufig
die einzige Möglichkeit bieten, Reparationen zu erhalten.
Nichtsdeſtoweniger wird in den intereſſierten Kreiſen an
den Reparationsvereinbarungen" herbe Kritik geübt und die
Politik, die zu einer Ueberfülle an Brennſtoffen geführt hat, als
kurzſichtig bezeichnet. Die belgiſche Schwerinduſtrie, deren
poli=
tiſcher Einfluß nicht geringer iſt als ihr wirtſchaftlicher, hält
zwar eine Neugeſtaltung der Reparationslieferungen im
Augen=
blick für verfrüht, beabſichtigt aber, die deutſchen
Reparations=
verpflichtungen als Kompenſationsobjekt zu verwerten, ſobald
die Frage des neuen deutſch=belgiſchen Handelsvertrages akut
wird. Man geht dabei von dem Gedanken aus, daß
Deutſch=
land eine Ermäßigung ſeiner Kohlenlieferungen mit
handels=
politiſchen Vergünſtigungen, die Belgien zu gewähren wären,
erkaufen könnte und daß mit einer neuen Regelung auf Grund
gütlicher Verſtändigung beiden Teilen gedient wäre.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Benz u. Co. A.=G. Rheiniſche Automobil= und
Motorenfabrik A.=G. In der G.=V. wurden durch 39 Aktionäre
und deren Vertreter insgeſamt 333 925 Aktien, darunter 48 000
Vorzugs=
aktien vertreten. Die Regularien wurden einſtimmig und debattelos
genehmigt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Geheimrat Dr. Broſien,
Mannheim, bemerkte einleitend, daß die vorliegenden Bilanzziffern
wert=
los ſeien, da ſie weder über den Stand noch über das Ergebnis des
Unternehmens ein zuverläſſiges Bild geben. Mit Rückſicht auf die
gegen=
wärtige ungeklärte Lage der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und deren
Unſicherheit hat die Geſellſchaft von der Aufſtellung einer Goldmarkbilanz
zur Generalverſammlung Abſtand genommen. Außerdem ſei auch noch
nicht bekannt, wie hoch die auf Induſtrie und Handel zu verteilenden
Laſten der kommenden Anleihe ſei. Der rechnungsmäßige Ueberſchuß
von 39 671 Bill. Mark wurde auf neue Rechnung vorgetragen und
Vor=
ſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die turnusgemäß aus dem
Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder, Geheimrat Dr. Broſien, Dr.
Karl Benz=Ladenburg und Kommerzienrat Perron=Frankenthal wurden
einſtimmig wiedergewählt. Für Dr. H. Schacht=Berlin der infolge
Ueber=
nahme des Amtes des Reichsbankpräſidenten im Laufe des
Geſchäfts=
jahres ſeinen Rücktritt aus dem Aufſichtsrate angezeigt hatte, wurde
keine Neuwahl vorgenommen. Was die Ausſichten anbelangt, ſo
be=
tonte der Vorſitzende, daß es eine Vermeſſenheit wäre, über die
Aus=
ſichten und über die Zukunft des Werkes etwas zu ſagen. Der
Ge=
ſchäftsgang ſei ſo gut, wie er überall ſei.
Meſſen.
— Eröffnung der Anuga in Köln. Am Sonntag fand
im Ehrenhof der Ausſtellungshallen in Köln=Deutz durch einen Feſtakt
die Eröffnung der im Rahmen des diesjährigen Verbandstages des
Reichsverbandes deutſcher Feinkoſtkaufleute E. V. (Sitz Berlin)
veran=
ſtalteten, bis zum 24. d. M. dauernden Anuga (Allgemeine Nahrungs=
Genußmittel=Ausſtellung) ſtatt. Der erſte Verbandsvorſitzende, Weigt=
Berlin, hob in ſeiner Begrüßungsanſprache hervor, Induſtrie,
Groß=
handel und Einzelhandel hätten durch die Ausſtellung bewieſen, daß
die echte deutſche Treue, die deutſche Ausdauer und die deutſche Arbeit
ſich trotz ſchwerſter Schickſalsſchläge, nicht unterkriegen ließen. Namens
der Stadt Köln erklärte Beigeordneter Beſt die Ausſtellung für
er=
öffnet. Die Wahl Kölns als Ausſtellungsort zeige dem beſetzten Gebiet
und der ganzen Welt, daß das unbeſetzte Deutſchland das beſetzte
Ge=
biet nicht vergeſſe, ſondern daß beide trotz der künſtlichen Grenze
un=
trennbar zuſammenſtehen. Es folgte dann ein Rundgang durch die von
etwa 350 Ausſtellern aus ganz Deutſchland reich beſchickte Warenſchau.
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 18. Auguſt. Getreide, Hülſenfrüchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl. Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 22,50—23, Roggen 18,50
bis 19, Sommergerſte für Brauzwecke 22,55—23,50, Hafer, inländiſch
19—19,50, ausländiſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 33—34,50,
Noggenmehl 26,50—27, Weizen= und Roggenkleie 11,25—11,75. Tendenz:
ſehr feſt.
* Mannheimer Produktenbörſe. Die geſtrige Börſe
zeichnete ſich durch großen Beſuch von auswärts aus. Die Tendenz war
— angeregt durch die ſtarke Hauſſe an den amerikaniſchen
Produkten=
märkten — feſt. Die Nachfrage blieb lebhaft bei kleinem Angebot. Man
nannte Weizenmehl mit 22—23, ausl. mit 25½—28, Roggen, inl. 18½,
ausl. 1834, inl. Gerſte 21—23, Hafer 18½, Mais 18½, aller per 100
Kilogram bahnfrei Mannheim. Futterartikel lagen ebenfalls feſt. Für
Weizenkleie wurden 11—111 GMk. für die 100 Kilogramm bahnfrei
Waggon hieſiger Mühle verlangt. Mehl lag in Uebereinſtimmung mit
dem Brotgetreidemarkt feſt. Man verlangte für Weizenmehl Baſis 0
33½—34½ GMk. und für Roggenmehl 26½—27 GMk für die 100
Kilo=
gramm frei Waggon Mühle Mannheim.
* Mannheimer Kolonialwaren=Börſe. Die
Stim=
mung war ſtetig feſt. Es wurden folgende Notierungen feſtgeſetzt:
Kaffee Santos 3,88—4,36, gewaſchen 4,80—6,10, Tee gut 6—7, mittel
7—8, fein 8—11, Kakao, holl. 1,50, inl. 1,30, Reis Burmah 0,40,
Weizen=
grieß 0,/44, Hartweizengrieß 0,55, Zucker (Kriſtall) 0,80 das Kilo
bahn=
frei Mannheim.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem geſtrigen
Viehmarkt waren zugeführt: 298 Ochſen, 182 Bullen, 650 Kühe und
Rin=
der, 431 Kälber, 123 Schafe. Natiert wurden: Ochſen 2—49, Bullen
30—40, Kühe 28—51, gering genährtes Jungvieh 10—26, Kälber 44—60
Schafe 20—30, Lämmer 16—20, Schweine 66—80. Marktverlauf: Mit
Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauft, mit
Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand.
w. Berliner Produktenbericht. Infolge der höheren
amerikaniſchen Preiſe trat auch am Berliner Produktenmarkt eine
Be=
feſtigung des Preisſtandes für Brotgetreide ein, zumal das Angebot in
Weizen und Roggen ziemlich knapp war und die Forderungen hierfür
ſeitens der auswärtigen Verkäufer erhöht waren. Sehr groß waren
die Offerten in Gerſte, die jetzt von allen Seiten herauskommt, in den
Qualitäten aber nicht gleichmäßig ausfällt. Weniger gute Partien
laſſen ſich kaum verkaufen, für erſtklaſſiges Material erhält ſich die
Nach=
frage. Die hohen Forderungen waren aber größtenteils nicht
durch=
zuſetzen. In Hafer hat ſich das Angebot in neuer Ware ebenfalls
ver=
ſtärkt, wobei für nahe Termine die Tendenz feſt blieb. Auch für
Futter=
artikel behaupteten ſich die Preiſe.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 18. Auguſt 1924. (Eigener
Bericht.) Die Börſe eröffnete die Woche in befeſtigter Haltung. Die
Beendigung der Londoner Verhandlungen regte etwas an, konnte aber
einen tiefer gehenden Einfluß nicht ausüben, da man ſchon am Ende
der vorigen Woche an der Börſe allgemein mit einer Einigung und
einem guten Abſchluß der Konferenz gerechnet hatte. Im Hinblick auf
die noch bevorſtehenden weiteren Verhandlungen und die
Stellung=
nahme der Regierungen der einzelnen beteiligten Länder neigte man
ſpäter wieder zur Zurückhaltung. Größere Schwankungen gegenüber
den Anfangskurſen ergaben ſich jedoch an den Aktienmärkten nicht. Der
deutſche Rentenmarkt hatte zeitweiſe recht lebhaftes Geſchäft bei nach
wie vor ſchwankenden Kurſen. Kriegsanleihe 746—760—770. An der
Nachbörſe gaben deutſche Renten im Kurſe etwas nach, währen
eine Kleinigkeit feſter waren.
w. Berliner Börſenbericht. Wenn ſich die Bö
nicht die Schwierigkeiten politiſcher und wirtſchaftlicher
Bezieh=
hehlt, die ſich für Deutſchland aus den Verhandlungen der
Konferenz ergeben, ſo war ſie überwiegend doch geneigt, den
trotz aller dieſer Bedenken gutzuheißen. Aus der Erwägung
daß Induſtrie und Handel nun endlich aus dem lähmenden
der Ungewißheit herauskommen, und daß ausländiſches Kaf
in verſtärktem Maße, als es bis jetzt ſchon geſchehen iſt, durch
währung von Krediten an Deutſchland betätigen würde, geſta
der Börſenverlauf feſt, wenn die Kursbeſſerungen auch nicht
fach erwartete Ausmaß erreichten, weil ein Teil der Mitläufe
dies beim Eintritt von vollendeten Tatſachen üblich iſt — ber
ſierte. Das Geſchäft hat eine gewiſſe Anregung erhalten, da
kum beteiligte ſich weiter vorſichtig und auch das Ausland
verſchiedentlich Intereſſe durch Aktienerwerb. Die Kursſteigern
die führenden Dividendenpapiere, einſchließlich Schiffahrtsakti
gen 1 bis 2 Billionen Prozent, und außer Montanwerten hat.
aktien, einſchließlich der im Freiverkehr gehandelten Kalipavi
Führung. Für heimiſche Anleihen blieb das Geſchäft umfang
Kürſe ſtiegen trotz aller Abmachungen zumeiſt weiter, hauptſä
alte Reichsanleihen und Konſols. Von Auslandsrenten lagen
ſchwach, ungariſche dagegen feſt. Auch in den zu Einheitsdr
handelten Induſtriepapieren traten zumeiſt Kursſteigerungen
Geld= und Deviſenmarkt hat ſich nichts verändert.
Deviſenmarkt.
2d. Amſterdam=Notterdam . 164.19 163. Brüſſel=Antwerpen ....." 21.95— 22.0.)— 21.71 Chriſtiania. . . . . . 58,60 58 9 58.35 Kopenhagen .. . . . . . ..." 68.23 68,57 68 18 Stockholm .. . . . . . . .. . .. 111.47 112.03 11147 126 Helſingfors .. . . . . . ...." 10.435 10 555 10.495 U.=R. Italien ..." 18.925 19.025 18. 925 19.0 London. 19.063 19.153 19,015 19.115 New=York.. 4.13 4.21 4.19 4.2 Paris. . . 24.04— 24.16— 25 465 Schweiz". 79.1)— 79.*0— 79.30 Spanien ........
.. 56.26 50.54 56.26 19 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.93— 5.95 — 5 93— 5.95— Prag............ ..... 12.52— 12.59 — 12.59— 12.65— Budapeſt. . ........ ..." 5.53 — 5.55 5.52— 5.54— Buenos=Aires. . . . . . . . . ." 1.405 1415 1.40— Bulgarien. ... . ...... .." 3.07— 3.09 — 3.)7 Japan
.. 1.72— 1.73— 1.72— 15. Rio de Janeiro........" 9.40 — 0.41— 0.40— 0.41- Belgrad.. .
V.. 5. 24— 5.26— 5.2 Liſſabon.
. 11.52 11.58 Danzig.
75.91 76.29 * Konſtantinopel
21. —
Berliner Kurſe
Sämtliche Zahlen
15. 8. 1
Attiengeſ. für Anilinfr. 1462
AſchaffenburgerZellſtoff
226
Augsb.=Nürnb. Maſch .1 2 009
Berl.=Anhalt=Maſchinen 6770
Berl. ſ.Elektr. W.vorzug. / 6250
Bismarckhütte ....."
Braunkohlen=Briketts . / 46759
Bremer Vulkan ...."
4750 1
Wolle. . . . . . . . / 83:00
Chem. Heyden .......
„ Weiler ......"
14509
Deutſch=Atlant. Tel.. . . / 15125
Deutſche Maſchinen. ..
7315
Deutſch=Niedld. Tel. ..
3200
Deutſche Erdöl ......
42000
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ....... / 42000
Dt. Waffen u. Munition / 79625
Donnersmarckhütte ... / 84930 4600)
8100
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . . / 15875
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter .........."
3000
Gaggenau Vorz. .....
7250
Gelſenk. Gußſtahl .... ! 14930 16304
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen ...."
17770
Han. Maſch.=Egeſt.. . . . 1 61030
(Eigene telegr. Meldung.)
verſtehen ſich mit 1000 000000.
18. 8
15600
23600
26:50
7500
6790
3410 4000
15500
7509
44510
45000
79675
8315
16009
1451
3200
7250
18303
11000
63:50
Hanſa Dampfſch. . . .
Hemoor Zement ....
Hirſch Kupfer .......
Höſch Eiſen ........
Hohenlohe Werke.. ...
Kahla Porzellan ....
Lindes Eismaſch. . . . .
Lingel Schuh ......"
Linke u. Hofmann ...
L. Loewe u. Co. ......"
C. Lorenz ........."
Meguin
Niederländiſche Kohle
Nordd. Gummi ....."
Orenſtein. . . . . . . . . ..
Rathgeber Waggon...
Rombacher Hütten. . . .
Noſitzer Zucker .......
Nütgerswverke ....."
Sachſenwerk
Sächſiſche Gußſtahl. .
Siemens Glas .....
Thale Eiſenhütte . . . .
Ver. Lauſitzer Glas ..
Volkſtedter Porzellan.
Weſtf. Eiſ. Langendreer
Wittener Gußſtahl ...
Wanderer=Werke ....
Frankenkurs in London: 80.05
Markkurs „ „ 19.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 18. Auguſt1
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
........
..
3½ „
„....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—IX.
42 Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . .."
Zwangsanleihe .............."
48 Preuß. Konſols ........."
8½% „ „ ......."
„
470 Bad. Anl. unk. 1935 ......
3½% „ v. 1907 ......"
„ 1896 ......."
43 Bahern Anleihe ........."
...
8½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ........"
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . .. . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% ........... . ....."
3% „ ................"
4% Württemberger alte ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........."
. .........
70
0% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/4% Griech. Monopol ......."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ........... .......
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Num. am. Nente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13....."
4% „ am. Goldrente konv.
4½ „ am. v. 05 ....."
4%0 Türl. (Admin.) v. 1903....
4½ „ (Bagdad) Ser. I..
„HI..
4% „ v. 1911, Zollanl. ..."
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...
„ Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ....
4
Kronenrente .. . . ..
4%
Außereuropäiſche.
5% Mexik amort innere ... . .."
5% „ lonſ. äuß. v. 99.....
Gold v. 04. ſtfr. . . . ."
4
konf. inner. ......."
Frrigationsanleihe .
5% Tamaulipas, Serie l......
Oblig. v. Transportanſt.
49 Uliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . ."
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. 4Lomb.) ſtfr. . .
15. 8.
0,7325
1.15
11
4,2
4,2
85.9
0.595
0 .490
3,25
3,25
0.42
19 Md
1.12
1,57
1,4
0.45
1,3
165
4,2
5.25 M
1.3
1,3
1,10
145
1,5
2,5
18. 8.
0,7425
128
1,6
4,2
2,2
85.
0.560
0.470
0,450
17 M-
1.1
G5u
1.15
13
1,55
4,2
11M0
1.1
0.9
1.05
6!g
2.5
6,5
0,8
6,75
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
26%Neus
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
30 Oeſt.
1. b. 8. En..,
3%
9. Em. .. . ."
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
32 Salon. Conſt Jonclion ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . .."
4½%0
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . .. . .. .. . . . . .
5% Ffſter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . .
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23......."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23..........."
5%0 Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . ... . .. . .. . .."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Noggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. b. 24 ..........
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ........"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II...... .. . ....."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . ...."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . ."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . ..
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban ...........
Hypothekenbank
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . . . ..... ......."
Wiener Bankverein .........."
Berowerks=Aktien.
Berzelius .................."
Boch mer Bergb. ..... ... . ..
Buderns. . . . . . . . . . . . . . . . ...
Dt. Luxemburger .......... ."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ...
Gelſenkirchen Bergiu. ........
Harpener Bergbau.. . .. ......
215. 8.
3
18/g
9,75
155
56
10,5
2,8
2.1
45
1,9
2,4
9,5
1,57
52,6
10.25
Kaliwerke Aſchersleben ....."
Salzdetfurth . ...
Weſteregeln ..
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren ....
35,25
Mansfelder ..........."
45
Oberbedarf ............. . ... . 13.25
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
*
Phönix Bergbau ......."
31,75
Rhein. Stahlwerke ...
27,75
—
Riebeck Montan.. . ..
Rombacher Hütte.. .. . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte ..
15
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . ."
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding).... . ..."
Werger ..... . . ... . .. . .....
37,75
47
13,75
143g
25,5
36
30
18.25
2.25
175
155
0370
13
1.95
4,5
13.8
2.15
0.430
42
24
5.4
9,25
0.375
296
6,35
19
2,4
1,7
2,6
1,55
2.2
*
34
6,5
9,75
11,5
3.9
0.345)
13218
1.95
147
2.35
42,75
2.3
6.25
9,5
0,28
53.25
13.:
54
Md — Milliarben. 6U —vöte Umſa: X— katfoſiiert
Vrttee
Akkumulat. Berlin ..........."
Abler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . .. . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano.. .. . . . . . . . . . . .
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........ .
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. .. . .."
„ Karlſtadt .. . . . ..."
Lothringen (Metz).
34 Chem. Werke Albert. ........
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
„ Weiler=ter=mer ..... ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Deutſche Erdöl ..... .. . ......"
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
43:21 Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
0370 Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
2. Meher fr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Bayer ..
Kupfer= u. Meſſingw.
6,.25 Clektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . . . . . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle...... . . . . .."
Emnag, Frankfurt a. M... . . . ..
Email. & Stanzw. lillrich ...."
Enzinger Werke ........... .."
65,75 Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ....:....
gaßer, Jéhn Bleiſtiſe ..:.
2.
6.9
12,85
7.25
25
14.5
9.25
8,6
3.300
4,25
61
3
Faber & Schleicher ..... .....
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter). . . . . . . .."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gaz.... . . . . . . . . ."
Frankfurter Hof .............
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......"
Goldſchmidt, Th. .... . . ......
Gotha Waggon .... .... ....."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. .......... . ."
Holzverk.=Induſtr. .. .........
Hydrometer Breslau ........"
Inaa ... . ... ...............
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R. . . . . . . . . ... ......"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. . .. . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . .. . . .
Meyer, Dr. Paul ...........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deuz ........"
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Reckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ........ ... ..
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge ... . . . ."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke .............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Afm.
SMMErF Eleftr. (RifFntuFfeh .
15. 8.
0.435
094.
10,5
12
14
127g
125ig
18, 8.
4.05
61
3,3 i. 26 25 9,75 95 2,3 2 35 8.1 6,5 5,73 79 13,25 15 0.375 0.700 13,75 20" 2,8
3,6 3,05
3,3 5.3 5,6 4,1 4,5 6.3 Aic
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
S hultz, Grünlack, Rdsh... . . . .
Seilinduſtrie Wolff. ..........
Sichel & Co.. Mainz ........."
Sie nens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .. . . . .."
Siemens & Halske.... . . . ...."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
ührenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach ....
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkſ..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin .... .. ....."
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme ...
Voltohm, Seil ....... . . . . . ."
Wayß & Frehtag. . . . ..... .. ."
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldhof Stamm .. ..
Zuckerfabr. Waghäuſel ........"
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . ......
Offſtein ..........
Rheingau ........."
Stuttgart . . . . . . .
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. ..
Schantung E. B. ............"
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Llohzd.. . . . .. ........"
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf................"
Dampfkeſſel Rodberg.........
Helvetia Konſervenfabrik. ...
Gebr. Lutz ...............
Motorenbfarik Darmſtadt ....
Gebr. Noeder .............
Venuleth & Ellenberger ......"
—
Annotierte Aktien.
Apt...... ... .. . . . . ........."
Beckerkohle.. ..............."
Beckerſtahl ..................
Benz.. . . . . ... ......... . ...
Brown Boveri ............."
Chem. Andreae ............"
Deutſche Petrolenm ........."
Diamond Shares ............
Entrepriſe .................."
Falconwerke ................"
Großkraftw. Württemb. Growag)
Unterfranken (Ufra) ... ......"
Hanſa Lloyd .............""
Hero Conſerven .............
Holſatiawerke, Altona ........
Kabel Rheydt.......... .. ."
Krügershall Kali ..........."
Metall Starkenburg ........"
Otto & Quanz.. . . . . . . . . . """"
Raſtntter Waggon ...... .. .."
Tezlik-Ind. Wirmen (Sftab).-"
Meec
195
[ ← ][ ][ → ] ſenz
Nin
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des
z
ehe
nmer 230.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Auguſt 1924.
Seite 9.
Das deutſche Herz.
S
u
B
Na
n—
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
gingen die Treppe vollends hinunter und ſtanden im
Hof. Urſa reichte dem Herrn und der Frau zum Abſchied
o und dankte ihnen für Heimat, Erziehung und Fürſorge.
ſandte ſie ſich zum Gehen.
zſt du deinem jungen Herrn nicht auch die Hand?” fragte
geleite ſie zu ihrem Gatten”, ſagte Hans und ging
* Braut über den Hof.
Eltern ſchauten dem Paare nach.
) hinauf,” ſagte Urſula, „ich will mit Hans allein reden,
zurückkommt. Warte auf uns. Will’s Gott, ſo bringe
ur dir.”
3 ging ſtumm neben Urſa durch das Tor und über den
dem Wärterhäuschen zu. Sie berührten ſich nicht, und
aute ſtrack vor ſich hin.
res ſtand unter dem Torbogen vor der Türe zu ſeiner
ng.
bin ich,” ſagte Urſa.
biſt lange fortgeblieben. Wer iſt bei dir?”
bin es, Hannes.”
junge Herr?”
ne Frau hat von mir Abſchied genommen.”
z hat lang gedauert.”
hatten uns viel zu ſagen."
fürcht’, ich fürcht, junger Herr, Ihr ſeid mein Hagel
bringe ſie dir, wie ſie zu mir kam.”
wenn ich die junge Herrſchaft wär” —‟
in ſtünde es damit anders? Siehſt du, Hannes, ich
er als du. Und nun, behüt’ dich Gott!“
* Ihr meiner Frau nicht auch noch die Hand?”
Urſa war ſchon zur Türe eingetreten, und Hans kehrte
ſm und ging über den dunklen, ſchweigenden Hof zum
erre lis zurück.
biſt noch da, Mutter?”
„Komm mit zum Vater und ſag ihm ein freundliches Wort.”
„Wofür? Ich war nicht unehrerbietig gegen ihn.”
„Nein, aber kalt und herb. Er hat Gram deinetwegen.”
„Ich habe auch Gram.”
„Du weißt es nicht, wie lieb er dich hat.”
„Ich glaub’ es wohl, aber was nützt es mich, daß er mich
lieb hat, wenn er mich zwiſchen Tür und Angel zu Schanden
martert?”
„Er hat dir zu reiſen erlaubt."
„Von einem Tiſch zum andern! Was nützt mich die Welt.
Ueberall klirren die Schwerter, und ich ſoll keines tragen!“
„Du weißt nicht=
„Ich weiß —
„Du biſt du ſelbſt und weiter nichts. Er aber trägt den
Namen ſeines Geſchlechts in vorſichtigen Händen durch eine wilde
Zeit.”
„Er ſoll ihn tragen und ſoll mich laſſen.”
„Er trägt ihn für dich.”
„Für mich?" O Mutter, ich will das Erbe nicht! Die ſüße
Liebe und der Tod.”
„Hans, der Abſchied geht dir zu Herzen. So ſei auch gegen
deinen Vater gut. Warum willſt du ihm nicht gute Nacht ſagen?”
„Heute nicht! Mutter, die Hundepeitſche ſchaut noch hinter
deinem Rücken vor.”
„Das begegnet Vätern oft, daß ſie meinen, ihre großen Söhne
ſeien kleine Buben.”
„Wahrhaftig, auch mir kommt es vor, als lägen zwiſchen ihm
und mir unzählige Jahre. Der Vater iſt ſehr alt.”
„Da muß ich doch lachen! Dein Vater alt? Ich weiß, wie
jung er iſt.”
Urſula wurde rot und ſah verſchämt aus wie eine Braut.
„Ja, Mutter, für dich jungt er, für mich ältelt er. Grüß ihn
von mir Gute Nacht.”
Friedrich ſtand unter der Türe des Schlafgemachs und
lauſchte. Als er einen Schritt ſich nahen hörte, wurde er traurig.
„Hans läßt dich grüßen,” ſagte Urſula.
„Er wollte nimmer kommen?”
„Er läßt dich grüßen."
Die Gatten lägen zu Bett. Die Stube war finſter. Da fing
Friedrich an:
„Ich hätte ihn an mein Herz gezogen und hätte ihn auf den
Mund gegüßt. Das iſt jetzt vorbei.”
„Morgen?”
„Nein ſolche Stunden kommen niemals zweimal. Gute
Nacht.”
„Gute Nacht! Friedrich, wir beide lieben uns!”
„Gott Lob und Dank! Gute Nacht!”
Neunzehntes Kapitel.
Der Herbſt kam ins Land. Das Jahr war gut geweſen. Schon
lange waren die Kirchweihen nicht ſo üppig gefeiert worden wie
heuer. Die Zehntſcheuern und Kellereien füllten ſich, daß ſie
ſtrotzten, und die Bauern ſpürten es kaum: ſo viel hatten ihre
Felder, Weinberge und Gärten getragen. Als Martini vor der
Türe war, ſaß der Junker vergnüglich bei ſeiner Urſula und
ſtellte zuſammen, was ihm nach den Berichten ſeiner Vögte und
Zehntmeiſter anher geworden, und als er damit fertig war, ſagte
er zu ſeiner Frau: „Urſula, unſer Weſen blüht. Wohlan, wir
reiſen nach Heilbronn, und kaufen uns dort ein ſchönes Haus.
Ich weiß eines, das feil iſt. Es liegt am Markt und iſt ſtolz und
warm."
„Möchteſt du dir nicht lieber Aecker und Weinberge kaufen
oder Geld ausleihen gegen Pfand und Leute?‟
„Nein, liebe Hausfrau,” ſagte Friedrich lächelnd. „Aller
Grund und Boden und was daraus erzielt wird, iſt teuer, denn
noch iſt der Frieden üppig. Aber ich trau' dieſem Frieden nicht.
Ich fürchte, das böhmiſche Weſen bringt uns den Spanier ins
Land. Dann gute Nacht, Zehnten und Gülten! Wer am meiſten
Land und Leute hat, wird dann am meiſten Schererei und
Scha=
den haben. Aber die Häuſer in den Städten werden im Wert
ſteigen; auch bieten ſie die ſicherſte Zuflucht. Wir haben ſolche
Neſter in faſt allen Städten zwiſchen Oppenheim und Heilbronn,
nur in dieſer braven Stadt ſelber noch nicht. Morgen gehen wir
hin, du und ich und drei Knechte und der Notarius, und kaufen
uns Joſt Schreibers Haus am Markt. Willſt du dich mit dem
Notar in deine Kutſche ſetzen?”
„Um Gottes Willen nicht! Der Notar ſoll auf einem
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Seite 10.
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