Einzelnummer 20 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 227
187. Jahrgang
Samstag, den 16. Auguſt 1924.
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breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.
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(* Dollar — 4.20 Marhl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erſiſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankionto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbgnk.
ag Endſtadium der Londoner Konferenz.
Lage unveränderternſt. — Geſcheiterte Vermittelungsaktionen der Mächte. — Letztes deutſches
ſebot. — Die Verhandlungen mit den Franzoſen gehen weiter. — Räumung Ruhrorts?
u für Darms
Slaeh versts
160 em
krendrel, Bettete
Bettücher in Hie
peſchwerwiegenden Entſcheidungen
ie Situation iſt ungemein ernſt. Die deutſche Delegation
eits im Beſitze der heute vormittag beim Reichspräſidenten
en Parteiführern dargelegten Anſchauungen. Dieſe
wer=
cherlich für die weiteren Verhandlungen, vor allem aber
e deutſche Antwort an Macdonald, nach welcher dieſer
im Laufe des Tages ſchon wiederholt gefragt hat, von
bender Bedeutung ſein. Da gerade die gegenwärtigen
Ver=
ingen eine Störung von außen her durch unzutreffende
ibertriebene Meldungen über den deutſchen Standpunkt
vertragen, wird auf deutſcher Seite
aller=
gſte Vertraulichkeit geübt. In dieſen für die
Kon=
ſelbſt entſcheidenden Verhandlungen dürfte von deut=
Seite ein letztes Angebot gemacht werden, über
rauszugehen einfach unmöglich iſt, das vielleicht ſchon
mor=
innerpolitiſchen Schwierigkeiten führen und die Annahme
ſetze im Reichstag in Frage ſtellen würde. Ob. aber
inem Entgegenkommen von deutſcher Seite
zicherheit dafür verbunden iſt, daß
Frank=
auf ſeine wirtſchaftlichen
Expanſionsge=
verzichtet, ſteht noch keineswegs feſt. Ein
AAS enkommen dürfte alſo zwecklos ſein, wenn man uns auch
irtſchaftlich in Feſſeln ſchlagen wollte. Wir glauben gern,
erriot aus innerpolitiſchen Gründen
ge=
en iſt. Ein Feſthalten aber an ſeinem Programm wird
Telephon/l ichstag jede Zweidrittelmehrheit zerſtören. Wir dürfen
von der deutſchen Delegation erwarten, daß ſie für ihr
enkommen Garantien fordern wird, ebenſo wie für die
ihrung der Räumung. In welche Form ſie ihr
Entge=
men kleidet und wie es inhaltlich überhaupt ausſehen
nuß abgewartet werden, vorausgeſetzt, daß die noch
im=
a= und hergehenden Vermittlungsaktionen einen
n Schritt überhaupt angebracht erſcheinen laſſen.
Die Beratungen in Berlin.
rlin, 15. Aug. Nachdem die deutſche Delegation in London
reſtrigen Beſprechung mit Macdonald: und Kellog erklärt hatte,
Vollmacht nicht ſoweit gehe, um den Vorſchlag Herriots in
anungsfrage auch nur in Erwägung zu ziehen, und daß ſich
des=
deutſche Delegation veranlaßt ſehe, ſich erſt mit den in Ber=
N liebenen Kabinettsmitgliedern in Verbindung zu ſetzen, iſt die
A)ung der Londoner Konferenz nach Berlin verlegt. Der geſtern
4 5gehaltene Miniſterrat hat zu dem Beſchluß geführt, die Partei=
9 ber den Stand der Dinge in Kenntnis zu ſetzen und mit ihnen
2 zu beſprechen. Dieſe Beſprechung war für heute vormittag
orgeſehen, mußte aber auf 10 Uhr verſchoben werden, da noch
en in London erforderlich waren und außerdem nicht alle
Par=
rechtzeitig zur Stelle ſein konnten. Um 10 Uhr haben die
gen dann in der Reichskanzlei begonnen. Sie werden geführt
Führern der Regierungsparteien unter Hinzuziehung der
Par=
der Deutſchnationalen und der Sozialdemokratie. Die Be=
9gen dauern zur Zeit noch an. Ihr Ergebnis läßt ſich noch nicht
rgen. Es wurde aber der in der franzöſiſchen Preſſe zum
Aus=
kommenen Annahme entgegengetreten, als ob es für Deutſch=
1 bts Selbſtverſtändlicheres gäbe, als den franzöfchen Vorſchlägen
1men. Deutſchland führt nicht nur Preſtigegründe, ſondern vor
rechtsgründe ins Feld, und daß das Recht auf deutſcher Seite
as iſt nicht nur durch Poincaré, ſondern auch durch Herriot,
ald und durch die Amerikaner in ſtarker Weiſe betont worden.
tteilung franzöſiſcher Blätter, daß die deutſche Delegation
be=
habe, den franzöſiſch=belgiſchen Vorſchlag der einjährigen
Räu=
iſt anzunehmen, iſt eine bewußte Irreführung. Das Gegenteil
Fall. Dr. Streſemann hat geſtern abend noch in einer Beſpre=
A ait Macdonald und Kellog ausdrücklich darauf verwieſen, daß
Ve2l ährige Räumungsfriſt für Deutſchland unerträglich iſt, da ſie
Yel em Geiſte der Konferenz” noch vor allen Dingen der Voraus=
Ades Dawesplanes entſpricht.
Beſprechungen des Miniſterrats unter dem Vorſitz des
Reichs=
ken, die geſtern um Mitternacht abgebrochen und heute früh
aufgenommen wurden, ſind gegen halb. 11 Uhr beendet worden.
F ratungen drehten ſich hauptſächlich um die Frage, ob bei den
gegebenen Umſtänden ein für das deutſche Bolk tragbares
s namentlich hinſichtlich der Frage der militäriſchen Näumung
* verden kann. Das Ergebnis dieſer Beratungen wurde im
An=
hon den Miniſterrat den in der Reichskanzlei verſammelten
Par=
en bekannt gegeben. Von den Parteien waren erſchienen: Für
ttrum die Abgg. Spahn und Becker=Arnsberg, für die
Deutſch=
en Prof. Dr. Hötzſch, für die Demokraten Koch und Erkelenz,
Sozialdemokraten Wels und Hilferding, für die Deutſche Volks=
Dr. Scholz und Dr. Curtius und für die Wirtſchaftliche
Vereini=
vormann. Wie wir erfahren, iſt das Ergebnis der Beſprechung
Tiſterrats ſofort der deutſchen Delegation in London übermittelt
Die deutſche Antwort eingetroffen.
2. London, 15. Aug. Die deutſche Antwort iſt
rachmittag aus Berlin hier eingetroffen. Ihr
In=
dete den Gegenſtand einer Beratung der deutſchen Dele=
Sie wird vorläufig geheim gehalten und
abend überreicht werden. Macdonald war
rrös und ließ wiederholt nach der deutſchen
ort fragen.
E allgemeinen rechnet man mit einer Einigung, beſonders
iſchen Kreiſen war man ſchon vor Eintreffen der Note
* zuverſichtlich.
Beratungen der deutſchen Oelegation.
London, 15, Aug. Während des Nachmittags haben
utſchen Delegierten unaufhörlich Bera=
N A—n abgehalten. In Erwartung der deutſchen
maren die Delegationsführer heute früh um 1211 Uhr in
„wningſtreet zuſammengekommen, wo ſie bis 1 Uhr
ge=
haben. Herriot benutzte die Gelegenheit, ſeinen Kollegen
Is den Standpunkt der franzöſiſchen Delegation klarzu=
Ein Zwiſchenfall unter den Alliierten.
Herriots „Geſie des Edelmutes.”
Paris, 15. Aug. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtatter
niſter heute vormittag um 10.30 Uhr
zuſammenge=
kommen, ohne daß bisher eine Einigung erfolgt ſei. Nachdem geben ließen, ausreichend war oder nicht. Jedenfalls hat ein
heiten über die beabſichtigte Ruhrräumung auseinandergeſetzt
„Temps” Hymans, wie es ſcheine, eine Art Kompenſation
vorge=
für das Ruhrgebiet vorgeſehenen Friſt ins Auge zu faſſen.
Herriot habe entgegnet, er könne ſich zu ſolchen
Dingen nicht verſtehen.
„Ich ſage nur ein Wort”, hätte er erklärt, „ich habe meine
Politik loyal auseinandergeſetzt und kann mich auf kein Feilſchen
einlaſſen. Wenn Frankreich in der Folge eine Geſte des
Edelmutes machen will, ſo wird dieſe Geſte von ihm allein
ausgehen.
Weiſe abgefpielt, daß Macdonald Herriot ſelber
ge=
fragt habe, ob er nicht ſeinen Entſchluß wegen der tiker vom Schlage Poincarés auch kaum etwas Erwünſchteres,
einjährigen Räumungsfriſt einer Abänderung als daß ſich die deutſche Regierung formell ebenſo ins Unrecht
unterziehen könnte. Er habe dieſe, nach den Blättern
un=
begreifliche Bitte dadurch unterſtützt, daß er darauf hingewieſen
habe, daß die deutſchen Delegierten durch
Verpflich=
tungen gegenüber der Berliner Regierung gebunden ſeien,
und daß auf der anderen Seite ein Abbruch der
Konfe=
renz für die ganze Welt unheilvolle Folgen
ha=
ben werde. Da man ſich über den Grundfatz der Räumung einig
ſei, warum ſolle man nicht eine edelmütige Geſte
machen, die alle Schwierigkeiten glätten würde?
Herriot ſei kurz und energiſch geweſen: Es ſei
niemandens Sache, ihm zum Edelmut zu raten.
Wenn er eine ſolche Geſte zu machen habe, ſo werde er dies zu
der ihm paſſenden Stunde tun, ohne daß ihn jemand dazu
an=
zuregen brauche.
Strenge Geheimhaltung der deutſchen Note.
zentrierte alles Intereſſe auf die deutſche Note. Am Nachmittag
hat es bis jetzt keine weitere Zuſammenkunft der
Delegations=
führer gegeben. Man hört, daß die Antwort des
Präſi=
denten Ebert ſehr lange ſei, und daß ſie der deutſchen
Delegation endgültige Kompetenzen erteile.
Bei der Uebermittelung der Note wurde ein beſonderer Koder
verwendet, um Indiskretionen zu vermeiden. Nach der
Ent=
ziffrung, welche beinahe drei Stunden in Anſpruch nahm, traten
die deutſchen Delegierten zuſammen, um über die weiteren
Schritte zu beraten. Um 6 Uhr begaben ſich Reichskanzler Marx
und Außenminiſter Streſemann nach der Downingſtreet, wo ſie
Ramſay Maodenald von dem Laufenden in Kenntnis ſetzten.
Um 7 Uhr war der Inhalt der deutſchen Note noch nicht bekannt.
In franzöſiſchen Kreiſen glaubtman aber allgemein, daß
die deutſche Delegation den Vorſchlag Herriots
annehmen werde. Dieſer Glaube beruht allerdings auf
keinen beſtimmten Tatſachen, da die deutſchen
Delegier=
ten ſich beharrlich geweigert haben, irgend etwas über
den Inhalt der Note des Präſidenten Ebert zu ſagen. Eine
Ver=
ſammlung der deutſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Delegierten
iſt für heute abend vorgeſehen.
Die Berliner Antwort überreicht.
SD. Berlin, 15. Aug. Nach den letzten hier eingegangenen
Meldungen ſind die Londoner Verhandlungen in das
End=
ſtadium eingetreten. Die Führer der deutſchen
Dele=
gation haben nach ausgedehnter Rückſprache mit
Ber=
lin heute abend Maedonald und ſpäter Herriot die
von allen mit Spannung erwartete deutſche Antwort
überreicht. Damit iſt die Entſcheidung im weſentlichen
be=
reits gefallen. Die Räumungsfrage iſt bis zum
letz=
ten Augenblick der kritiſche Höhepunkt der
Ver=
handlungen geblieben.
Zurückziehung aller franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahner.
In der ſtrittigen Frage der Zurücklaſſung der 4000
Regie=Eiſenbahner im beſetzten Gebiet liegt von
Frankreich die bündige Erklärung vor, daß es auf dieſe
Forderung verzichtet. Sämtliche
franzöſiſch=
belgiſchen Eiſenbahner werden nach den Terminen
zurückgezogen, die für die Uebergabe der Regie=Eiſenbahn
im Eiſenbahnſtatut angeben ſind. Frankreich wird nur in ſeinem
Beſatzungskontingent eine kleine Genietruppe
zurückbehal=
ten, um für den Fall der Gefährdung des Unterhalts der
fran=
zöſiſchen Truppen geſichert zu ſein. Sie gelten als Truppen
und weiden nicht in den Eiſenbahndienſt
einge=
zogen, wie es mit den 4000 Eiſenbahnern beabſichtigt war.
Ein Königreich für ein Kompromiß.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Londoner Blätter vom Freitag früh ſind ganz plötzlich in
die Linie eingeſchwenkt, die Macdonald tags zuvor eingenommen
hatte. Bei der hohen Diſziplin, welche die engliſche Preſſe in
allen außenpolitiſchen Fragen kennzeichnet, iſt das nicht
beſon=
ders verwunderlich. Immerhin treibt eine Anzahl engliſcher
Blätter die Anpaſſung nicht ſoweit, daß ſie nun auf einmal die
Ruhrbeſetzung als etwas Gerechtfertigtes erklären. Vielmehr
geben ſie ihrer Ueberzeugung dahin Ausdruck, daß die
Herriot=
ſche Forderung im Hinblick auf die parlamentariſche Lage in
Paris angenommen werden müſſe und daß Deutſchland am
beſten täte, ſich der Notwendigkeit zu fügen. Es iſt jetzt nicht
des „Temps” aus London meldet, ſind die alliierten Mi= die Zeit, zu unterſuchen, ob das Mandat, das ſich die drei
deut=
ſchen Hauptdelegierten am 4. Auguſt von ihrem Kabinett
mit=
der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot die näheren Einzel= Teil der Alliierten=Vertreter in London den Eindruck empfangen,
daß ſich die von Marx und Streſemann verfochtene Theſe durch
hätte, habe ein Mitglied des belgiſchen Kabinetts, nach dem einen Meinungsaustauſch mit Berlin korrigieren laſſe. Den
Optimismus, wenn man ihn ſo nennen darf, daß
Reparations=
ſchlagen, wenn Frankreich einwillige, eine neue Herabſetzung der entſcheidungen in London zuſtande kommen werden, teilen
an=
ſcheinend auch die deutſchen Börſen, welche ſich durch die
Ver=
handlungskriſe nicht in ihrer Hauſſekriſe ſtören laſſen. An der
Berliner Börſe hörte man Freitag mittag das Wort:
„London geht in Ordnung!‟ Dagegen haben die
deut=
ſchen Zeitungen faſt aller Richtungen gegen die Herriotſche
Räu=
mungszumutung ſtark Stellung genommen. Im
Kabinetts=
rat, der am Freitag vormittag ſtattfand, und in der
Be=
ſprechung des Vizekanzlers mit den Parteiführern,
die ſich dem Kabinettsrat anſchloß, iſt es recht lebhaft zuge=
Nach der „Liberté” hat ſich der Zwiſchenfall in der gangen. Einen wüſten Abbruch der Londoner Verhandlungen
empfahl kein ernſt zu nehmender Politiker. Es gäbe für
Poli=
ſetzen ließe, wie vor zehn Jahren am Vorabend des Weltkrieges.
Wer zu der Londoner Kriſe Stellung nehmen will, tut gut,
jede Spekulation auf das Weltempfinden und die
Moral der Alliierten beiſeite zu laſſen. Wer das nicht
wahr haben will, vergegenwärtige ſich, daß z. B. die „Times”.
die Herriotſche Forderung unterſtützen und dabei ausdrücklich
ihre alte Anſchauung über die Rechtswidrigkeit und Tätlichkeit
der Ruhrbeſetzung beibehalten. Eines der Argumente, welches
Herriot noch in den Verhandlungen mit den deutſchen Vertretern
benutzte, war das, daß zwiſchen dem Ruhrgebiet und den drei
beſetzten Rheinhäfen unterſchieden werden müſſe. Ueber ddas
erſtere ſeien Frankreich und Belgien, für das zweite ſeien alle
Alliierten zuſtändig. Dieſer Unterſchied ändert nichts daran,
daß Deutſchland die Befreiung ſämtlicher über den Verſailler
Friedensvertrag hinaus beſetzten Gebietsteile durchſetzen muß.
Die Alliierten in London und ein großer Teil der engliſchen
Preſſe haben behauptet, es ſei für Herriot ſehr viel ſchwerer,
London, 15. Aug. (Europapreß.) Der heutige Tag kon= in ſeinem Parlament die ſofortige Räumung der Ruhr
durchzu=
drücken, als für Marx und Streſemann die Zuſtimmung des
deutſchen Reichstages zur Fortdauer der Ruhrbeſetzung um ein
Jahr zu erlangen. Dieſe Auffaſſung iſt irrig. Bisher hat die
Reichsregierung die Ruhrbeſetzung unter Proteſt geduldet, weil
ſie keine Mittel zur Gegenwirkung hatte. Stimmt ſie jetzt der
Formel Herriots zu, ſo gibt ſie damit ausdrücklich deutſches
Land einer fremden Beſetzung preis. Nur ein Narr kann
be=
haupten, daß ein ſolcher Akt ohne ein verfaſſungsänderndes
Ge=
ſetz möglich ſei. Es iſt vollſtändig ausgeſchloſſen, daß ſich im
deutſchen Reichstag eine Zwei=Drittel=Mehrheit dafür findet, daß
die rechtswidrige Ruhrbeſetzung noch ein Jahr andauert. Herriot
hat in ſehr beredten Worten gebeten, man möchte ihm doch
Ver=
trauen ſchenken. Er hoffe zuverſichtlich, daß er die Räumung
der Ruhr vor Ablauf von zwölf Monaten durchſetzen könne.
Wollte ſich die deutſche Reichsregierung auf eine ſolche
unver=
bindliche Zuſage einlaſſen, ſo würde ſie das unerträgliche Riſiko
laufen, daß Herriot eines Tages einen weniger
räumungsfreund=
lichen Nachfolger gefunden habe. Dieſelbe franzöſiſche öffentliche
Meinung, die jetzt Herriot zur Fortführung der rechtswidrigen
Beſetzung zwingt, kann dem deutſchen Volk keine Garantie in
einer Angelegenheit, die ihm ebenſo an das Leben wie an die
Ehre geht, geben.
In London und Paris ſucht man nach einer
Kompromißformel. Gewiſſe Kräfte ſind tätig, um für die
endgültige Räumung des Ruhrgebietes eine unbedingt
zuver=
läſſige, ſpäter völkerrechtliche Garantie zu erhalten. Alle
Er=
fahrungen ſprechen dagegen, daß die angelſächſiſchen Mächte eine
ſolche Garantie geben wollen und ſich dann ſpäter auch dafür
einſetzen werden. Sie werden ihre politiſche Haltung nach
eini=
gen Monaten oder einem Jahr noch immer nur wieder nach
nüchternen Nützlichkeitserwägungen einſtellen. Auch für uns
be=
ſteht keine Ausſicht, daß wir einem uns hier etwa erwartenden
vertraglichen Recht auf die Einhaltung der Räumungstermine
ſeitens der Franzoſen und Belgier mit eigener Kraft Nachdruck
geben könnten. Die Bankiers haben ſich in den erſten zwei
Konferenzwochen alle Mühe gegeben, die Möglichkeit von
Teil=
aktionen gegen Deutſchland auszuſchließen. Sie müſſen ſich vor
Augen halten, daß die Beſetzung durch franzöſiſch=belgiſche
Trup=
pen im Ruhrgebiet praktiſch nichts anderes bedeutet, als die
Verleihung eines geſviſſen Rechtes an Frankreich und Belgien,
Deutſchland eigenmächtig durch Beſchlagnahme von Territorien
zu beſtrafen. Ehe nicht der Rechtsbruch vom 10. Januar 1923
gelöſcht ift, beſteht keine Ausſicht, unſere weſtlichen Nachbarn ein
für alle Mal zum Verzicht auf Gewaltanwendungen zu veranlaſſen.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Die Militärkontrolle.
London, 15. Aug. (Europapreß.) Macdonald hat an
Herriot einen Brief geſandt, worin er ihm mitteilt, daß er die
deutſche Regierung auf die Notwendigkeit hingewieſen habe, die
militäriſche Kontrolle unverzüglich unter den Bedingungen
wie=
der aufnehmen zu laſſen, die von der Botſchafterkonferenz
vor=
geſchlagen worden ſeien,
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
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* Die deutſchen Forderungen.
Sämtliche Konferenzmächte ſollen im Schlußprotokoll das
fran=
zöſiſche Räumungsverſprechen garantieren. — Milderung der
unerträglichen Beſatzungsmethoden. — Verminderung der
Beſatzungstruppen.
In der Räumungsfrage war eine Verkürzung
der Friſt vor dem 15. Auguſt 1925, als äußerſtem
Räu=
mungstermin, trotz aller Bemühungen nicht zu
er=
zielen.
Die deutſche Delegation hat nunmehr noch folgende
For=
derungen angemeldet: Das franzöſiſch=belgiſche
Räumungsverſprechen ſoll ausdrücklich in das
Schlußprotokoll der Londoner Konferenz
aufgenom=
men werden, ſo daß die übrigen Konferenzmächte mit
ihrer Unterſchrift als Garanten des Abkommens
gelten. Die bisherigen unerträglichen
Beſatzungs=
methoden müſſen eine Milderung und Regelung
erfah=
ren, durch die das Hineinregieren der Beſatzungsorgane
unter dem Vorwand der Würde und Sicherheit beſeitigt und
das Rheinlandabkommen in loyaler Form
ange=
wandt wird. Hierfür dürfte die Einſchaltung einer
ſchiedsge=
richtlichen Inſtanz notwendig ſein. Die drei
Sanktions=
ſtädte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort müſſen mit dem
Ruhrgebiet vollkommen gleiche Behandlung und
Räu=
mung erfahren. Auch geht es nicht an, bei teilweiſer Räumung
die aus den geräumten Gebieten zurückgezogenen Truppen in
dem noch beſetzten Gebiet zu konzentrieren und damit deſſen
Laſten zu erhöhen.
Bei der deutſchen Delegation in London liegen
Anhalts=
punkte vor, daß Herriot, zum Zeichen ſeines guten Willens,
gleich nach der Unterzeichnung des
Schlußpro=
tokolls mit der Räumung an beſtimmten
Stel=
len und einer Verminderung der
Beſatzungs=
truppen beginnen wird, zumal nach dem Dawes=
Gutach=
ten die Koſten der weiteren Beſatzung ausſchließlich zu Laſten
der beſetzenden Mächte gehen. Die deutſchen Forderungen ſind
noch Gegenſtand der Verhandlungen, und die letzte endgültige
Entſcheidung wird von der Haltung Herriots zu ihnen abhängen.
Das Intereſſe an der deutſchen Note.
SD. London, 15. Aug. Nach einer Feſtſtellung der ſchon
bekannten Tatſachen über die Berliner Beſprechungen beim
Reichspräſidenten meldet der engliſche Funkdienſt: Es wird
ver=
ſichert, daß die deutſche Delegation die ihr zugehende Note zuerſt
dem engliſchen Miniſterpräſidenten Maedonald als Vorſitzenden
der Londoner Konferenz zuſtellen wird, der von ſich aus dann
die übrigen Delegationen zu einer neuen Beſprechung einberufen
würde. Für einige Stunden ruhen daher heute alle
Konferenz=
arbeiten. An und für ſich iſt nach Auffaſſung der Alliierten ſo
wie ſo ſchon die Hauptarbeit der Konferenz geleiſtet, da lediglich
noch zwei oder drei unweſentliche Fragen zu regeln ſind, die im
Falle einer Einigung über die militäriſche Räumung keinerlei
Schwierigkeiten mehr bereiten würden. Mt Bezug auf die von
der deutſchen Delegation geäußerte Befürchtung, daß auch, wenn
Deutſchland ſich mit der einjährigen Räumungsarbeit
einver=
ftanden erkläre, im Falle daß ein neuer Miniſterpräſident an die
Stelle Herriots treten werde, die franzöſiſche Regierung ſich
viel=
leicht an die einjährige Räumungsdaber nicht halten werde,
ſchreiben die „Daily News”, daß in dieſem Falle die ganze Welt
Frankreich zur Erfüllung ſeiner Verſprechen anhalten werde.
Im übrigen, fügt das Blatt hinzu, werde die Poſition Herriots
gegenüber den nationaliſtiſchen Elementen nur geſchwächt
wer=
den, wenn er ſich mit einer geringeren Periode als dem von ihm
als Maximum für die Dauer der militäriſchen Räumung
einver=
ſtanden erkläre. Weiter ſtellt das Blatt feſt, daß Herriot dem
amerikaniſchen Botſchafter Kellog die feierliche Verſicherung
ge=
geben habe, die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets in der
Zeit auszuführen, zu der er ſich verpflichten werde. Wie es heißt,
haben die Bankiers ſich damit einverſtanden erklärt, dieſes
Ver=
ſprechen als Garantie anzuerkennen.
Hinter den Kuliſſen von London.
Vom Tage.
Das Internationale Olympiſche Komitee hat zum
erſten Mal nach dem Krieg wieder zwei deutſche Vertreter er=
Paris 15. Aug. (Wolff.) Nach der „Chicago Tribune” ſoll
Herriot geſtern vormittag den Privatſekretär
Poin=
carés empfangen haben, der nach dem gleichen Blatte dem
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten die ſchriftliche Aufforderung
überbracht habe, über gewiſſe Konzeſſionen nicht hinauszugehen.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten beläuft
ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für Mittwoch,
den 13. Auguſt auf das 1,14 Billionenfache der Vorkriegszeit.
Nach einer Meldung aus Dortmund hat die
Gelſenkirche=
ner Bergwerksaktiengeſellſchaft heute auch die Zeche
Franziska in Witten ſtillgelegt.
Der Reichsminiſter des Innern hat die Rote Fahne wegen
An=
ſtrebung einer geſetzwidrigen Aenderung der geltenden Verfaſſung auf
die Dauer von drei Wochen verboten.
Im Berliner Apollo=Theater hat der Varieté=Direktoren=
Verband beſchloſſen, alle Artiſten auf 2 Jahre
aus=
zuſperren, die trotz abgeſchloſſener Verträge ſtreiken ſollten. Dieſem
Beſchluß haben ſich auch die Angehörigen des Hotelgewerbes
ange=
ſchloſſen.
Die beutſche Delegation ſtattete geſtern der italieniſchen Delegation
einen Beſuch ab, der von dieſer am Nachmittag erwidert wurde.
nannt. Dieſer Beſchluß bedeutet, daß die Deutſchen bei den
nächſten Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdam
wieder zugelaſſen werden.
Die Morning Poſt meldet aus Konſtantinopel, daß der
griechiſch=
türkiſche Vertrag über die Grenzberechtigung in
Thra=
zien wahrſcheinlich heute, Freitag, unterzeichnet werde.
Der Polizeipräſident von Konſtantinopel hat den Palaſt des
Sul=
tans für 250 000 Sterling zum Verkauf ausgeſchrieben. Verſchiedene
Geſellſchaften haben Angebote eingereicht. Es wird geplant, ihn zu
einem Theater umzubauen.
Aus Tſchita wird gemeldet, daß ein italieniſches Kriegsſchiff zum
offiziellen Beſuche der Republik des Fernen Oſtens Wladiwoſtok
an=
gelaufen hat.
Der Schnellzug Madrid=Liſſabon iſt in der Nähe des
Bahnhofes Lamaroſa mit einem aus Oporto kommenden Zug
zu=
ſammengeſtoßen. Man zahlt 18 Tote und Verletzte.
Nach einer Meldung aus Madrid hat die Königliche Akademie
der Künſte von San Fernando den Berliner Maler, Profeſſor Mag
Liebermann, zu ihrem Mitgliede ernannt.
Aus Belfaſt wird gemeldet, daß die politiſche
Grenzpoli=
zei Ulſters mobiliſiert worden iſt. Gewiſſe Abteilungen ſind
bereits in die Grafſchaften Tyrone und Donegal geſandt worden. Dieſe
Meldung hat in England große Senſation erregt.
Durch ein ſchlagendes Wetter ſind in der Grube von
Carabinier (Belgien) 15 Grubenarbeiter getötet
worden.
Der amerikaniſche Bundesanwalt hat die
Staatsan=
wälte angewieſen, daß ſie in der Zukunft berechtigt ſeien,
Alkohol=
ſchmuggel auf Grund des Geſetzes über gewöhnlichen Schmuggel zu
beſtrafen, d. h. mit Gefängnis bis 2 Jahren und Geldſtrafen bis
zu 5000 Dollar.
Nach einer Meldung aus Tokio ſind geſtern im nördlichen Teil
der Stadt erneut mehrere heftige Erdſtöße verſpürt worden.
Die meiſt ärmere Bevölkerung dieſer Stadtteile flüchtete ſich nur halb
bekleidet ins Freie. Menſchenopfer ſind bis jetzt noch nicht gemeldet
worden.
Die Lage in London.
Berlin 15. Aug. Die bis in die erſten
Nachmittags=
ſtunden hinein eingelaufenen Nachrichten aus London und Paris
teilen über die Londoner Konferenz nichts Neues mit, da alles
auf die deutſche Antwort wartet, die ſchon heute im Laufe des
Vormittags in London erwartet wurde, aber erſt in den erſten
Mittagsſtunden dort eingetroffen ſein dürfte. Die Preſſe
Lon=
dons und Paris' beſchränkt ſich darauf, durch Kombinationen
und Mutmaßungen den Inhalt der deutſchen Antwort
ergrün=
den zu wollen. Es wird erwartet, daß, wenn die deutſche
Ant=
wort ablehnend lauten ſollte, die Konferenz wahrſcheinlich auf
einige Wochen vertagt würde. Andererſeits hält man es nicht
für unwahrſcheinlich, daß Deutſchland mit neuen
Gegenvor=
ſchlägen kommt. In einer Londoner Meldung der „Deutſchen
Tageszeitung” wird bemerkt, daß die Formulierung von einer
deutſchen Annahme oder Ablehnung juriſtiſch nicht einwandfrei
ſei. Die Dinge lägen ſo, daß Frankreich eine Erklärung über
ſeine Räumung zu Protokoll geben will, gegen die Deutſchland
eine Rechtsverwahrung einlegen kann, der ſich vermutlich auch
England anſchließen wolle. Ein Zwang, das franzöſiſche
An=
gebot überhaupt anzunehmen, liege alſo für uns nur inſoweit
vor, als die Räumung mit dem Gutachten ſachlich verbunden
bleibt. Das Räumungsprotokoll ſelbſt aber würde nach ſeiner
ganzen Konſtruktion der Beſchlußfaſſung des Reichstages
ſpäter=
hin, aber nicht unmittelbar unterliegen.
London, 16. Aug. (Wolff.) Der amtliche engliſche
Funk=
dienſt meldet geſtern abend, daß Reichskanzler Dr. Marx und
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann heute in Downingſtreet dem
britiſchen Premierminiſter Macdonald ein Schriftſtück mit der
deutſchen Antwort auf die franzöſiſch=belgiſchen Vorſchläge
hin=
ſichtlich der Frage der Räumung des Ruhrgebietes übergeben
haben. Ueber den Inhalt des Schreibens iſt nichts bekannt. Es
verlautet, daß die Antwort von beträchtlicher Länge ſei.
* Vor dem Abſchluß.
* London 16. Aug. (Priv.=Tel.) Die
Londoy/=
renz iſt ſoweit vorgeſchritten, daß man wohl ſagen
die ſachlichen Streitfragen, die jetzt noch zu regeln ſind
ſentliche Rolle mehr ſpielen. Durch die ſchnelle und
Arbeit der Organiſationskomitees, iſt es gelungen,
Grundgeſetz=Entwürfe des Dawesgutachtens — Gold en
Eiſenbahn= und Induſtrie=Obligationen — zum Schlu,
gen und auch im Transfer ſind gewiſſe, im Sachverſtä gen
achten enthaltene Lücken in einer Weiſe ausgefüllt w em
denen man in Deutſchland durchaus zufrieden ſein ka
darf auch unterſtreichen, daß es gelungen iſt, gegen 7 g
der Franzoſen die politiſchen Fragen zum Thema der mufer
zu machen, obwohl Macdonald in Chequers Herriot urge
hatte, daß dieſe ausgeſchaltet bleiben ſollten. In dieſ Fra
der Rückkehr der Ausgewiefenen, der Amneſtie, der
Derb=
ſtellung der Verwaltungs= und Zollhoheit, der Zurückz tma de
4000 Eiſenbahner, iſt eine weſentlich befriedigende Ver Son
zuſtande gekommen.
Die Räumungsfrage iſt trotz des franzöſiſchen W ſkande
zum Mittelpunkt der ganzen Konferenzverhandlungen Horde
In dieſer Frage iſt freilich die ſehnlichſte Hoffnung de eſet
Gebietes nicht erfüllt worden. In Regierungskreiſen I4 m.
es für daskleinere Uebel, auch vom Standpun Des ſe
ſetzten Gebietes aus, daß die Räumungsfriſt ſchließ etwe
länger dauert, gegenüber der Gefahr, für ihre Verkür g
wirt=
ſchaftliche Zugeſtändniſſe zu machen, die uns auf Jal Eing
unerträgliche Laſten aufbürden. So hatte, Frankreich r in
nen letzten Forderngen die Einfuhrberechtigung von I mmmie
Warenkategorien aus Elſaß=Lothringen für weitere 1
verlangt, auch die einjährige Räumungsfriſt iſt noch
nerstag mit dieſen Forderungen verquickt worden. Er ch
die deutſche Delegation dieſe Verquickung auf Grund;
lungnahme des Kabinetts mit dem Reichspräſidenten Ete
gelehnt hatte, haben die Franzoſen hiervon abgele
außerdem zugeſtanden, daß die einjährige Räu
friſt von dem Inkrafttreten der Verträge, d. h. alſ
Oktober 1924 nicht, ſondern ſchon ab 15. Auguſt
ungefähren Tag derhUnterzeichnung d
doner Schlußprotokolls, laufen ſolle.
Die Wirkungen einer ſolchen Regelung der Räun =Sfre
müſſen natürlich erſt abgewartet werden. Wir glaub TBrun
zu der Annahme zu haben, daß man ſich auch in de Rreiſen
der Reichsregierung über die pſychologiſchen Auswirku x eine
ſo langen Beſetzungsfriſt auf das Ruhrgebiet durchaus klaren
iſt. Andererſeits aber hofft man, daß gewiſſe Er
chte=
rungen in der Art der militäriſchen Bikun
zuſammen mit der wirtſchaftlichen Räumung dazu an ri ſei
werden, wenigſtens einen kleinen Ausgleich z Saffen,
Aeußerſt bedenklich müſſen natürlich die Auswirkunge Tier ſo
langen militäriſchen Räumungsfriſt für das Ruhrgebi mid die
Sanktionsſtädte auf die Kölner Bone ſtimmen. Die rizoſen
haben bekanntlich erklärt, daß man Köln nicht ehe „e
Be=
ſatzung laſſen könne, als das Ruhrgebiet geräumt ſei. äe
Er=
klärung Macdonalds, daß er nicht daran denke, einen Kiſchen
Soldaten länger in Köln zu laſſen, als notwendig ſe wohl
ſo zu verſtehen, daß er wenigſtens eine verminderte „etzund
bis zum Auguſt des nächſten Jahres aufrecht zu ha
beab=
ſichtigt. Von ſchwerwiegender Bedeutung ften
dieſe Räumungsfriſten auch auf die par
ien=
tariſche Erledigung des Dawes=Gutach Sim
Reichstag werden. Das dürfte bei der geſtrige
geſpre=
chung der Parteiführer auch deutlich zum Ausdruck rrimen
ſein.
Eine grundſätzliche Einigung erzie
SD. London, 16. Aug. Kurz nach 10 Uhr geſt / bend
kehrte Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann von ſein ſ-
nter=
redung mit Herriot zurück. Bald darauf wurde folgen ASom
munigué herausgegeben:
„Zwiſchen den Vertretern der deutſchen und fr. Eſchen
Regierung hat heute eine Unterredung ſtattgefunde de iit
poſitives Ergebnis erwarten läßt. Die Fortſetzung
Ver=
handlungen erfolgt morgen, Samstag vormittag.”
Wir müſſen hinzufügen, daß, ſoweit wir wiſſen, eit munP
ſätzliches Einverſtändnis erzielt worden iſt, =Rſſ.
morgen die juriſtiſche Formulierung üb Sleinſt
Die deutſche Delegation hat am Freitag noch /Wei
ſuch gemacht, die ſofortige Räumung des Een
von Ruhrort zu erreichen. Die Ausſichte ene
nicht ganz ſchlecht, weil die Engländer den Verſ L.ymſet
ſtützen und auch Frankreich vorläufig keine unüber ſe Nſe
Schwierigkeiten zu machen ſcheint.
*Saalburgfeſtſpiele 1924 Bad Homburg v. d. H.
Künſtleriſche Leitung Willy Löhr.
Drei ſehr vornehme Engländer, die am früheſten Vormittag
zu einer Zeit, da ein anſtändiger Menſch noch ſchläft, ſchon Ruinen
beſichtigen, halten das Schauſpiel, das ſich ihnen an der
nörd=
lichen Porta praetoria des Saalburgkaſtells präſentiert, für eine
geſchickte Reklame der auf den Hund gekommenen deutſchen
Fremdeninduſtrie: „Die Auferſtehung der Römer!” Links und
rechts von dem mächtigen Tor treten aus zwei mit Tannengrün
maskierten Behauſungen verwegen ausſehende Krieger hervor,
gepanzert, behelmt, ſandalenbekleidet, fellig und bunt. Die oben
erwähnte engliſche Vornehmheit, die ſich äußerlich in gleichem
Strohhut, dreiviertels heraushängendem Taſchentuch,
Knikker=
bokkers, karierten Strümpfen und weißen mit braun eingelegten
Schuhen für Vater und Sohn kundgibt, ſchließt jetzt auf eine
Filmaufnahme und fragt: „When is the movie here? — O, we
will come and ſee, you know?!“ Aber das „movie” zu deutſch
Kinntopp, bewegt ſich zumeiſt nur im Jambenſchritt und
vor=
nehmlich ſolchem des Friedrich Schiller, und wir befinden uns
mitten in den letzten Vorbereitungen zu der Freilichtaufführung
der „Braut von Meſſina” unter der Leitung von Willy Löhr.
„Der Schauplatz beſteht aus einem Hochblick, einer
Ober=
bühne, dem Altan der Porta praetoria für die Beginn= und
Schlußfanfaren, den rauſchenden Eingangsmonolog der
Fürſtin=
mutter von Meſſina und die Totenwache der Aelteſten bei
Ab=
ſchluß der Tragödie; einem Durchblick in einen von hohen
Tannen eingeſäumten Weg, ein feierlich ernſter Proſpekt; ein
Fernblick mit links und rechts zwei großen Auf= und
Ab=
gängen für die herannahenden Ritterſcharen und eilenden Boten;
einem mittelpunktgefügten ſteinernen Fürſtenſitz und endlich
einer großen Eiche, dem Schauplatz aller felig=unſeligen Liebe,
Dorthin aber muß man über ein römiſches Trümmerfeld, und es
gibt nebenbei für den ganzen Chor des Don Ceſar kein beſſeres
Merkmal ſeiner wilden Verwegenheit, wie ſein Auftritt über dieſe
Ruine. Ueberhaupt iſt es prachtvoll, wie urzeitlich echt, wie
quadernhaft gefügt dieſer Schauplatz iſt, wie hier große Tragödie
iſt und nicht nachgeahmt werden muß. Wie hier ein Stück
friſch=
bebauten Raſens zu einer Liebesſzene einlädt und unter dem
breiten Geäſt ein Richtplatz iſt. Die Naturgewalten, die der
Dichter hier beſchwört, greifen in die Handlung mit ein. Sie
werfen einen Sonnenſtrahl auf eine der großen Liebesſzenen, wie
es kein Jupiterlicht vermag, denn das Herz geht ſozuſagen im
Strahl der Sonne dem Schauſpieler auf, eine fühlbare
perſön=
liche Regie des lieben Gottes. Sind aber die Gewalten ungnädig,
ſo tohen und wettern ſie von Ferne in die furchtbarſten Flüche
und Verwünſchungen hinein, und es wird übergewaltig groß
und erhaben. Nur wenn ſich die Schleußen des Himmels öffnen,
wird das Spiel wegen allzu heftiger naturaliſtiſcher Regie
abge=
brochen und das Publikum in die großen Wandelhallen des
Prätoriums geſchickt.
Löhr und ſeine Schauſpieler ſpielen hier einen Schiller
aus dem Manuſkript, von deſſen urſprünglichſter Vorſtellung des
Werkes. Kein düſter ſchwarzes Gemälde, kein feierlich ernſtes
Grabgewölbe des Palaſtes, keine antike Stimmung mit furchtbar
rauſchenden Chorſprüchen und gelegentlichen hellen Lichtblitzen
in den Beatrice=Szenen, ſondern mehr die Fabel der feindlichen
Brüder mit metaphyſiſchem Hintergrund, zumeiſt durch die Natur.
Eine Tragödie der Leidenſchaft während eines
Belagerungszu=
ſtandes, das iſt es. Am Tageslicht liegen weit ausgebreitet die
menſchlichen Wünſche und Begierden, offen und kühn wagen ſie
ſich in die Welt, mit der Rache der Götter müſſen ſie es büßen.
Das wird hier geſpielt. An der Spitze ihrer kriegeriſchen Scharen
ſtehen die Brüder, nicht trauerſammt, ſondern blitzend im
Waffen=
ſchmuck, zwei künftige Herrſcher auf die Frage: „Wer wird
ſiegen?" Zwei junge, kühne, ſtreitbare Herren, mit verſchiedenem
Charaktereinſchlag, brauſend und jäh, beſinnlich und zupackend.
Kein Mann neben dem Jüngling, ſondern zwei junge, die ſich
als Herrſcher, durchſetzen wollen. Zwiſchen ihnen ſteht eine
Schweſter, die ganz Empfinden iſt, und eine Mutter, die in Liebe
alles zu vereinigen gedenkt, was das Schickſal ihr verweigert und
zum tödlichen Ausgang biegt. Das zeitliche und dramatiſche
Gefüge des Werkes wird nie ſo klar wie hier. Mit der Sonne
im Zenith, gibt es die Verſöhnung und den tragiſchen Irrtum,
mit der Sonne im Niedergang geht es zum frevelhaften Mord,
und in der Dämmerung hebt die Totenklage an und vollzieht ſich
die Sühne. Das Stück gleitet pauſenlos wunderbar vorüber,
ſeine Einſchnitte ſind Fanfaren und kriegeriſche Muſik, ſeine
Schauplätze wandeln ſich in der Bewegung der Spieler.
An ihrer Spitze ſtehen der Don Ceſar des Rolf Jahn
und der Don Manuel des Peter Braug (Frankfurt).
Jahn iſt von Kopf und Art ein junger Löwe des
roma=
niſchen Stils mit italieniſchem Einſchlag. Er ſprüht Feuer, das
er innerlich hat, ſeine Blicke, ſeine Geſten tun es. Er hat eine
leuchtende Jugend und ſtirbt mehr im Trotz, denn in ſittlicher
Reinigung, aber vielleicht iſt dies für einen jungen Löwen auch
angebrachter. Braug geſtaltet aus einem weicheren, beſonneren
Charakter heraus und iſt in den großen dramatiſchen Ausbrüchen
von einer gedrängten, ſpannenden Leidenſchaft. Roſe Tergaſt=
Grawz (Frankfurt) war Donna Iſabella, die Mutter. Sie
war dieſe in Freude und Schmerz ſo ganz echt, daß man das
Stück heroiſche Tragödie, das Schiller mit hineinkomponiert hat,
nicht vermißte. Beatrice war Claire Chriſtl (Dresden)
Sie hat als Frau die herrliche Fähigkeit, ihr Empfinden ſo
vollendet auszudrücken, daß man darüher das eigentlich vorge=
ſchriebene blutjunge Geſchöpf vergißt und ſich ganz d Sſon
laut dieſer Stimme und dieſes Herzens anvertraut. —7..
Spitze der Ritterſcharen ſtand als Cajetan Werner .I9"
(Dresden), überragend nicht nur in der Geſtalt, ſon
in der Vorſtellung des großen Recken und Sprech
Majeſtät ſeiner Erſcheinung wahrt er auch in der 7—
verkörpert und erläutert den hehren Gehalt der Di 0
gleich vollendeter Weiſe. Er iſt ein Verſeſprecher von Di
klingender Eindringlichkeit. Die dunkle Grundgewe/70
Totenklage erſchüttert jeden. Die Schar der ihn un
älteren und jüngeren Ritter iſt nicht groß, aber ſiche:
treten, ſie wirkt geſchloſſen, es ſind gute Sprecher AM
Studenten und Schauſpielſchüler aus Frankfurt. Sie
ten die Zuſchauer mit neuen Wirkungen der Freilichta
im Bann, und nachdem das letzte Wort von Schuld u.
und von der Vergänglichkeit des irdiſchen Glückes gel
und die Menge noch ergriffen ſaß, kamen Kinder auf d. Eei
platz gelaufen und brachten Blumen, die ſie auf den „*
einem großen bunten Strauß geſammelt hatten, reichte —
Darſtellern hin, glücklich, ahnungslos, verſchämt, als
Großen für das Werk der Spieler und ihres Fuh!
endete der Tag, der mit den Engländern ſo rätſelhaf G
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Mondfinſternis. Man ſchreibt uns:
geſtrigen Nummer befindet ſich ein kleiner Aufſatz über
Mondfinſternis (Seite 4). In dieſem Aufſatz heißt *o
kupferige Licht iſt reflektiertes Erdlicht von denjenig
der Erdoberfläche, die noch von der Sonne beleuch
Dieſe Erklärung der Erſcheinung beruht auf einem
Wenn ſich der Mond ganz innerhalb der Kernſchatten.
Erde befindet, dieſe ihm alſo ihre unbeleuchtete Seite
kann natürlich nicht ein einziger Strahl von der be
Seite der Erde nach dem Monde reflektiert werden.
dem total verfinſterten Monde wahrnehmbare kupferfar
rührt vielmehr von denjenigen Sonnenſtrahlen
her=
die Erdoberfläche berührt zu haben, durch die Atmo)=
Erde gegangen ſind, in dieſer gebrochen, alſo von ihr
linigen Bahn abgelenkt worden ſind und ſo in den Rer
kaum gelangen. Es handelt ſich alſo nicht um eine
cions= ſondern um eine Refraktionserſcheinun
irdiſchen Dämmerung durchaus weſensverwandt iſt.
Farbe des durch die Atmoſphäre gegangenen Lichts er
genau wie bei der irdiſchen Morgen= und Abendröte,
daß die Waſſerdampf enthaltende Luft die blauen unl.
Sonnenſtrahlen abſorbiert,
Ltt
FI
Rummer 222.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
Seite 3.
Barnende Worte an Frankreich
as Schickſal Europas hängt von der Vereinbarung
zwiſchen Frankreich und Deutſchland ab.”
London, 15. Aug, (Wolff.) „Daily Telegraph” meldet,
Honald erklärte geſtern erneut, er werde nicht einen einzigen briti=
Soldaten in der Kölner Zone auch nur einen Tag länger als
not=
dig belaffen. Er ſei der Anſicht, daß das Schickſal der Ruhrhäfen
Hem des Ruhrgebietes ſelbſt auf das engſte verknüpft ſei. Das
* drückt die Meinung aus, daß Macdonald vielleicht im äußerſten
einen eigenen Vorſchlag unterbreiten werde, der ſicherlich als
be=
nende morgliſche Geſte angeſehen würde, doch ſei die Lage
weiter=
äußerſt beſorgniserregend; die Hauptdelegierten ſeien bis in die
m Morgenſtunden miteinander in Fühlung geblieben.
Im Gegenſatz zu der übrigen Preſſe ſchreibt die „Weſtminſter
ette, es ſei, falls die Ruhrbeſetzung noch ein weiteres Jahr dauern
ſchwer, dem Wunſch zu widerſtehen, daß die Konferenz in den
n Zügen liegen möge. Das franzöſiſche Beſtehen auf ein weiteres
ſcheine derartig willkürlich zu ſein, daß wenig Hoffnung beſtehe,
irgend ein Plan, ſo ſorgfältig er auch entworfen wird, eine
ange=
ne Ausſicht habe. Das liberale Blatt hält es faſt für unglaublich,
Maedonald zugeben werde, daß die Ruhrfrage nur eine Sache
ſchlands, Frankreichs und Belgiens ſei. Macdonald hätte dieſe
ſicklung niemals zulaſſen dürfen. Er mache neuerlich Fehler. Es
e klüger und ſtaatsmänniſcher von Macdonald geweſen ſein, in
Frage von Anfang an eine weit energiſchere Haltung
einzu=
die „Times” ſchreibt, das geſamte Reparationsproblem könne auf
neue, hoffnungsvollere Baſis gebracht werden, wenn die Franzoſen
die deutſchen die ſtrittige Frage des Zeitpunktes der militäriſchen
aung des Ruhrgebietes regelten. Ein Scheitern der Konferenz
e einen Zuſammenbruch bedeuten, der in ſeiner unmittelbaren
irkung weit zerſtörender ſein würde, als wenn die Konferenz
nie=
zuſammengetreten wäre. Das Schlimmſte, was Europa geſchehen
e, und zwar jedem Land in Europa, würde ein Fehlſchlag nach
a langen Monat beharrlicher Anſtrengungen auf ſeiten der
haupt=
hſten europäiſchen Regierungen ſein. Es handele ſich um die
renz zur Rettung der europäiſchen Ziviliſation. Der
Sachver=
genplan ſei augenblicklich der einzige Rettungsanker. Alles hänge
der Vereinbarung zwiſchen Frankreich und Deutſchland über die
riſche Räumung des Ruhrgebietes ab. Es beſtehe keinerlei logi=
Grund für die Beibehaltung franzöſiſcher und belgiſcher Truppen
uhrgebiet nach Annahme des Dawesplanes und des Grundſatzes
z
baldigen wirtſchaftlichen Räumung. Die britiſche Regierung habe
Is die Geſetzlichkeit oder Zweckdienlichkeit der Beſetzung anerkannt
önne ſie auch jetzt nicht zugeben oder unterſtützen. Es ſei jedoch
zu glauben, daß der vernünftige Teil der franzöſiſchen öffent=
Meinung nach der klaren Aufgabe der Ruhrpolitik lange auf der
ang von Gebieten beſtehen würde, die eine offene Verletzung des
Iler Vertrags darſtellen würde. Herriot, mit all ſeinem guten
ſei einem Druck ausgeſetzt. Ein Ausweg aber müſſe gefunden
r1 t. Die Sicherheit Deutſchlands und Frankreichs, die Sicherheit
itäriſchen MEA as hänge von einer klaren und endgültigen Vereinbarung zwi=
Frankreich und Deutſchland über die einzige und letzte
Schwierig=
fe! ber die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes, ab.
Aus
ondon, 15. Aug. (Wolff.) „Daily Telegraph” ſchreibt,
hed famte Ergebnis der Konferenz hänge jetzt von der Vereinbarung
5en Verbleib der franzöſiſchen Truppen im Ruhrgebiet ab. Es ſei
zu glauben, daß man es zulaſſen werde, daß der Unterſchied
nicht urt u Mitte Januar und Mitte Auguſt 1925 eine Fortdauer und
Geſchrei feindlicher Parteien außer Acht ließen. Was ſie jetzt
Gißten, ſei, nur noch ein wenig mehr Mut zu zeigen, damit dies
ſes: S dem Wiederaufleben des Vertrauens ziehen, das auf die An= abhängig gemacht werden könnte.
a üſtes des Dawesberichts folgen müſſe, der nicht wirken könne, bis der
land zurückerſtattet ſei. Die franzöſiſche öffentliche Meinung
die Sicherheit mehr als Reparationen, aber es müßte ihr klar
aß ein Deutſchland, das unter normalen Bebingungen arbeitet,
Nachegelüſte hegen würde als ein Deutſchland, das ſich im Zu= Konferenz Deutſchland beimeſſen würde.
Het Verwvirrung befinde. Großbritannien Amerika und Italien,
Ie alliierten Delegationen ſeien an der Regelung des
Ruhrpro=
intereſſiert. Frankreich würde ebenſo wie Deutſchland überall
anung finden, wenn jetzt oder in den nächſten Tagen eine
Ver=
ng zuſtande käme; eine Alternative würde für alle in Betracht
nden beklagenswert ſein.
engliſche Preſſe zur Reparationsabgabe.
ondon, 15. Aug. (Europapreß.) Der Beſchluß der
Re=
g5) g. die 26prozentige Einfuhrabgabe auf deutſche Waren vom
SIptember an wieder einzuführen, hat in konſervativen Krei=
2te ſehr gute Aufnahme gefunden, da dieſe ſeinerzeit die
RE ion der Abgabe auf 5 Prozent heftig bekämpft hatten. Sie
her= n, daß der Schatzkanzler Snowden ſeit ſeinem Beſchluß
bau 5. Februar ſich ſelber Rechnung davon abgelegt habe, daß
„dE eduktion der deutſchen Konkurrenzabgabe Schaden
ange=
ſſki” habe. Auch in gewerkſchaftlichen Kreiſen begrüßt man
„dc. Naßnahme, da man hier immer den Standpunkt vertreten
he/ rß die Reduktion der Taxe eine Vermehrung der Arbeits=
Et zur Folge haben werde.
*Berliner Brief.
ie größten Hausrat=Speicher Europas.
er Gürtel alter enger Straßen, der den Alexanderplatz
um=
rE: ſtellt den älteſten Stadtteil Berlins dar, der freilich nicht
wie früher, den Mittelpunkt der Stadt abgibt. Die Ent=
79 Berlins hat ſich nach dem Weſten verſchoben, und der
rderplatz hat heute ſchon das Weſen von etwas
Vorſtadt=
em. Aber in dieſen engen Straßen, die an der Nordfront
latzes liegen, ſind rieſenhafte Speicher untergebracht. In
renzlauer Straße, die ſich dicht an das berüchtigte
Scheunen=
mit ſeiner heutigen galiziſchen Bevölkerung anſchließt,
S wohl kein Haus, das nicht irgendwelche Räume zu
peichern umgebaut hätte. Das größte von ihnen, ein
I ckiges Gebäude, eine echte Mietkaſerne aus der
Gründer=
d2 kent heute nur noch Speicherzwecken und iſt mit Hausrat
Art vom Keller bis in die Bodenräume angefüllt. Bei
Raker in New York, dem größten Warenhaus der Erde,
kkan in 26 Stockwerken jeden Gegenſtand, aber auch jeden
ſtand mit Ausnahme von Mühlſteinen und Raubtieren
In dem Rieſenſpeicher der Prenzlauer Straße kann
Des Stück Hausrat erwerben, ja an Möbeln iſt der Speicher
2auſe Wanamaker noch bedeutend überlegen.
er dies Haus vom Boden bis zum Dachgeſchoß durch=
und ſich vor den Wolken von Staub nicht ſcheut, gegen
Heer von Reinemacherinnen vergebens mit Schrubber
* SiſchlatFen ankämpft, wird verwirrende Eindrücke davon=
Alle dieſe Einrichtungen ſtammen aus Nachläſſen, aus
Ken, werden hier zuſammengeſtellt, neu hergerichtet und
Is wieder auf Auktionen verhökert, im Falle nicht Käufer
her abfahren laſſen. Eine Tabelle beſagt, daß allein in
Dauſe 1000 Kücheneinrichtungen, 800 Schlafzimmer, 500
Simmer, 500 Salons und andere Zimmereinrichtungen der
rtung hauten. Das Haus weiſt über 20 000 Stühle auf,
Abſeſſel, 250 Schreibtiſche und viele, viele Einzelmöbel. Da
man die erleſenſten Stücke der Möbelinduſtrie aus den
ten Hölzern neben einfachem Geſtühl aus Kiefer, man
Aber auch zahlreichen Plunder, der ſeit Jahrzehnten
teht und nur ſelten einen Käufer findet. Man kann an
Okkäten den Geſchmack der vergangenen Jahrzehnte er=
Ver ſich Mühe gibt, wird noch auf einige ſehr ſolide
tete Möbel der Biedermeier ſtoßen, die augenblicklich
Seachtet werden, denn ſie ſind etwas aus der Mode. Aber
kutſtammen die hier lombardierten Stücke der Neuzeit
ener unglücklichen Muſchelperiode. Nirgends läßt ſich
Der Verfall des Tiſchlerhandwerks zur namenloſen „
Möbel=
n, als hier. Der Ungeſchmack waltet vor;
ion” feſti
Coolidge Präſidentſchaftskandidat.
Seine Außenpolitik im Zeichen des „Friedens.”
Waſhington, 15. Aug. (Funkſpruch.) In der
An=
ſprache, in der Coolidge die Nomination zum
Präſident=
ſchaftskandidaten annahm, erklärte er unter Hinweis auf die
Teil=
nahme Kellogs und Logans an der Londoner Konferenz, daß
Amerika während des ganzen Ganges der Ereigniſſe
über=
intereſſierten Regierungen ſollten deshalb nicht
Konzeſſionen zu machen, denn eine ſolche Maßnahme
der amerikaniſchen Staaten beſſern. Wenn der Reparationsplan
in Kraft geſetzt ſei, ſo ſei die Zeit gekommen, um den
Großmäch=
ten eine neue Konferenz zur Ausarbeitung von
Plänen für die Kodifizierung des Völkerrechts
Wort „Frieden” zuſammen und fügte hinzu, daß er, wenn der
Dawesplan in Kraft getreten ſei, eine neue
internatio=
nale Konferenz zur Erörterung einer weiteren
Be=
ſchränkung der Rüſtungen vorſchlagen werde. Ferner
billigte Coolidge den Beitritt der Vereinigten
Staa=
ten zum ſtändigen internationalen Gerichtshof
und die Mitwirkung amerikaniſcher Bürger beim
Wiederaufbau Europas.
Coolidges Programmpunkte.
Waſhington, 15. Aug. (Europapreß.) Präſident
Coo=
lidge legte am Schluſſe ſeiner Nede die Programmpunkte ſeiner
Partei wie folgt auseinander:
1. Oppoſition gegen alle Monopolpolitik,
2. Sparſamkeit im Verwaltungsbetrieb und Steuerreform,
3. fernere Rüſtungseinſchränkungen und Schaffung eines feſt, daß zwiſchen den chriſtlichen Konfeſſionen kein Hader beſtehen dürfe.
Schiedsgerichtshofes. Beitritt Amerikas zu einem ſolchen
Schiedsgericht,
4. Vermeidung alles deſſen, was eine Verwicklung Amerikas
in ausländiſche politiſche Händel bedeuten würde,
5. Schutz der Landwirtſchaft und Induſtrie.
Hughes zur Lage.
New York, 15. Aug. (Europapreß.) Staatsſekretär Hughes
immerung der wirtſchaftlichen und politiſchen Verwirrung ſchaffe, iſt geſtern, aus Bremen kommend, hier eingetroffen und erklärte,
n ſeit fünf Jahren erduldete. Schwierigkeiten, denen ſich ſowohl daß er voll Hoffnung und Optimismus über den Ausgang der
* als auch Marx gegenübergeſtellt ſehen, ſeien wohl begreiflich. Londoner Konferenz ſei. Er glaube, daß der Plan Dawes in
* und Marx hätten jedoch bisher wirklichen Mut gezeigt, indem ſehr kurzer Zeit durchgeführt werde. Auf den Einwand, daß die
Frage der militäriſchen Ruhrräumung den Erfolg der Londoner
ſes4 Hindernis überwunden wird. Frankreich gewinne nicht weniger Konferenz gefährden könne, erwiderte Hughes: Ich kann nicht
Aſ-3 urtſchland. Frankreich werde nicht weniger als Deutſchland Vor= glauben, daß die Annahme des Dawesplanes von dieſer Frage
London, 15, Aug. (Europapreß.) Der amerikaniſche
Dele=
ſae ichlichſte Induſtriebezirk Deutſchlands, das Ruhrgebiet, wieder an gierte Logan hat am Donnerstag abend der deutſchen Delegation
einen perſönlichen Beſuch abgeſtattet, wobei er erklärte, daß
Amerika die Verantwortung für einen eventuellen Fehlſchlag der Regierung fahndet auf die Perſonen, die bei der Einſchmugge=
Die Amerikaner warten ab.
SD. London, 15. Aug. Die Amerikaner legen Wert
lich ſei, ſondern daß es allein darauf ankomme, die Streit= riſchen Verhandlungen unterbrochen ſeien, entbehrt jeder
Be=
punkte durch ein Uebereinkommen zu beſeitigen.
Deshalb warten ſie die weitere Entwicklung der Dinge ab.
Die Bankiers ſehen in der einjährigen Friſt
nichts Hinderliches, für die Anleihe, werden
aber auf beſchleunigte Räumung in der Praxis
drängen.
Optimismus in Rom.
handlungen wird in offiziellen römiſchen Kreiſen nicht tragiſch
genommen. Man iſt immer optimiſtiſch und betrachtet es als nehmen. Wie eine Schiffahrtsgeſellſchaft mitteilt, herrſche in
einen großen Fortſchritt, daß die Frage der Ruhrräumung über= Para Ruhe, doch würde die Schiffahrt im
Amazonen=
haupt zum Gegenſtand ſachlicher deutſch=franzöſiſcher Beſprechun= ſtrom ſowie dem Zugang zu Manaos durch
Regie=
gen gemacht wurde.
die Schablone drängt ſich allen Gegenſtänden auf, das Ornament
ein Muſeum der Geſchmackloſigkeiten bilden. Man ſieht auch
die letzten Trümmer jenes Hexenſabbats, der ſich „Jugendſtil”, geren Probleme zu verhandeln. Die Friſeure ſind dadurch plötz=
Wir danken jetzt dem Schickſal, daß die Gegenſtände dieſer Epoche ringſte ahnten. Sie werden häufig nicht mehr wagen dürfen,
aus dem vergänglichſten Material beſtanden. Aber wer ſich die Schere an die Locken einer Dame zu ſetzen, bevor dieſe nicht
erſchrecken laſſen will, der betrachte einmal ein hier ausgeſtelltes ihre Großjährigkeit einwandfrei nachgewieſen oder das Einver=
Speiſezimmer im „Jugendſtil”, um zu wiſſen, welcher Verwir= ſtändnis des Ehemannes beigebracht hat. Der Vorſitzende des
rungen des Geſchmackes der menſchliche Geiſt fähig war, als er franzöſiſchen Friſeurvereins tritt mannhaft für das Recht der
zum Handwerk zurückwollte, ohne die ökonomiſchen Mittel dazu
zu beſitzen.
billiger, viel billiger, wenn man mit dem nötigen Scharfblick würden, dann würden wir uns einfach lächerlich machen.”
begabt iſt und Material von Aufmachung unterſcheiden kann.
lich, wie ja einzelne der Zimmer aus edlem Material nicht einmal eſſante Ziffern über die ruſſiſche Auswanderung, die im
Zu=
daß ſie nur in den Saal eines alten Herrenſitzes oder eines 30 000, die Türkei mit 29000 und in weitem Abſtand Belgien
Schloſſes paſſen. Aber man kann, demgegenüber, auch gute mit 1500 Ruſſen.
Dinge kaufen, einen Birkenſchrank für 40 Mark, einen Stuhl ſür
3 Mark, ſo daß für jeden Geldbeutel etwas bleibt, im Falle in
immer der Fall ſein dürfte.
* Das Recht auf den Bubenkopf. Darf der Friſeur einer
minderjährigen jungen Dame ohne Einwilligung der Eltern die
Haare abſchneiden, darf er eine verheiratete Frau ohne die
Er=
laubnis des Mannes um die Pracht ihrer langen Locken
brin=
gen? Mit dieſer Frage wird ſich demnächſt ein Pariſer
Ge=
richt zu beſchäftigen haben, und man darf auf das Urteil des
Richters geſpannt ſein, dem wir dazu ſalomoniſche Fähigkeiten
wünſchen. Ein Abgeordneter hat nämlich einen Haarkünſtler
auf Schadenerſatz verklagt, der, ohne ſich etwas Schlimmes
da=
bei zu denken, ſeiner ſiebzehn Jahre alten Tochter die Haare
kurz ſchnitt. Er wußte allerdings nicht, daß der jungen Dame
von ihrem Papa, der noch ſehr altmodiſche Anſchauzngen zu
haben ſcheint, ſtreng verboten worden war, ſie
nkopf
zuzulegen und daß ſie dieſen
Verrat an Volk und Staat.
Aufdeckung kommuniſtiſcher Terror= und
Sabotagegruppen.
Gelſenkirchen, 15. Aug. Nach einer Mitteilung des
Polizeipräſidiums hat die Polizei eine Organiſation von
kom=
muniſtiſchen Terror= und Sabotagegruppen, die bereits im April
feſtgeſtellt worden waren, aufgedeclt. Es gelang, auch den Leiter
der Organiſation feſtzunehmen. Es befinden ſich nunmehr fünf
all helfend eingegriffen habe. Falls die europäiſchen Mitglieder in Haft. Die Terrorgruppe hatte von der Partei=
Mächte den Dawesplan annähmen, würden die amerikaniſchen leitung die Anweiſung erhalten, neben der Beſeitigung von
Bürger dem Deutſchen Reich eine Privatanleihe gewähren. Die Polizeibeamten bei den kommenden Wirtſchaftskämpfen die
Zechenanlagen durch Sabotageakte zum Stillſtand zu bringen.
Mitglieder der Gruppen verſuchten dann auch, den Betrieb
zögern, für die Sicherung der Anleihe die nötigen mehrerer Zechen dadurch zu ſtören, daß ſie beladene
Förder=
wagen in den Schacht warfen. Drei Mitglieder der
Terror=
würde durch die Stabiliſierung Europas auch die Wirtſchaftslage gruppe ſind noch flüchtig. Sie ſind von der Berliner Zentrale
der K. P. D. nach der Tſchechoſlowakei abgeſchoben worden.
Der nationalſozialiſiſche Parteitag.
Weimar, 15. Aug. Im Weimarer Nationaltheater trat heute
vormittag der erſte nationalſozialiſtiſche Parteitag zuſammen, an dem
vorzuſchlagen. Er faßte ſeine auswärtige Politik in dem auch General Ludendorff teilnimmt. In ſeiner Begrüßungsanſprache
bezeichnete Reichstagsabgeordneter G. Feder als Ziel der Tagung die
Schaffung der Einigkeit im Kampfe um die Freiheit. In einer
An=
ſprache betonte General Ludendorff, daß er infolge der Inhaftnahme
Hitlers die Führung übernommen habe mit dem Ziel, eine freie
Be=
wegung, ein freies Deutſchland zu ſchaffen. Die deutſche
Weltanſchau=
ung ſei als Erbe des Weltkrieges, des Frontkämpfergeiſters geboren.
Dieſer Geiſt wolle die Macht im Staat ergreifen und das deutſche Volk
zur großen Kampfgemeinſchaft erziehen. Dazu bedürfe es der Löſung
der Arbeiter= und anderer ſozialer Fragen, darunter beſonders der
Kapitalfrage. Um der Bewegung die Macht zu geben, die ihr zukommt,
müſſe unter den Mitgliedern in erſter Linie Manneszucht herrſchen.
Alle Führer, die keine Führer ſeien und ſich nur als Spaltpilze
betäti=
gen, müßten aus der Bewegung entfernt werden. Er wandte ſich ſcharf
gegen das Parteibonzentum und gegen die Quertreibereien gewiſſer
Unterführer. Alle Mitglieder, die noch Bindungen haben außerhalb
der deutſchen Weltanſchauung, müßten abgelehnt werden.
Hierauf ſprach Profeſſor Adolf Bartels über die Verſchiebung
der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Er bezeichnete u. a. Fichte als
den erſteu Nationalſozialiſten und wandte ſich dann gegen das
inter=
nationale und gegen das nationale Judentum. Er verlangte die
Be=
gründung einer Hochſchule zur Erfaſſung des Deutſchtums und ſtellte
Der Aufſtand im Sudan.
Nach einer Meldung aus Kairo, haben geſtern in Port
Su=
dan heftige Kämpfe ſtattgefunden, als die engliſche Verſtärkung
aus Kairo angekommen war. Die Engländer wurden von den
Eingeborenen mit Gewehrfeuer empfangen. Die Erregung unter
der einheimiſchen Bevölkerung iſt ſehr groß. Die in ſchärfſtem
Ton gehaltenen Kundgebungen ſind überall angeſchlagen. Es
zirkulieren Flugblätter, welche die Mohammedaner zum Heiligen
Krieg gegen die Ungläubigen auffordern. In den Moſcheen wird
gegen die Chriſten im allgemeinen und die Engländer im
beſon=
deren gepredigt.
Ruſſiſcher Waffenſchmuggel nach Bulgarien?
Sofia, 15. Aug. Bulgariſche Telegraphenagentur. Am
12. Auguſt wurden von einer Patrouille nördlich Burgas 20
Kiſten mit Revolvern und dazu gehöriger
Mu=
nition. 10 Kiſten mit Bomben und 40 Kiſten mit
Munition für Karabiner aufgefunden. Die
Waf=
fen und Munition ſind ruſſiſcher Herkunft. Die
lung der Waffen beteiligt waren.
Die türkiſch=bulgariſchen Verhandlungen.
Angora, 15. Aug. (Wolff.) Betreffs der türkiſch=
bulga=
auf die Feſtſtellung, daß die einjährige Räumungs= riſchen Verhandlungen hat die Regierung Kemal Paſcha
fol=
friſt weder für ihre Politik noch für die Bankiers ſehr weſent= gende Mitteilung erlaſſen: Die Nachricht, daß die türkiſch=
bulga=
gründung.
Neue Unruhen in Braſilien.
New York, 15. Aug. (Wolff.) Die Zeitungen melden, daß
große Unruhe infolge der Nachricht über den Ausbrucheiner
neuen Revolution in Braſilien herrſche. Der Staat
Amazonas ſei ſeit Monatsfriſt vom Verkehr
abge=
ſchnitten. Das braſilianiſche Generalkonſulat
Rom, 15. Aug. Die Unterbrechung in den Londoner Ver= dementiert jedoch das Gerücht. Verſchiedene Handelshäuſer
bemühten ſich vergeblich, mit Manaos eine Verbindung
aufzu=
rungsbefehl verboten.
Fauſt unternahm. Der ſätende Vater erſchien in dem
Ge=
wird zur Sinnloſigkeit. Wie verkommen der Geſchmack der ſchäſt, in dem das Ungkück geſchehen war, bedrohte den Freiſeur
großen Menge iſt, erſieht man aus den zahlloſen Gegenſtänden, und erklärte, er werde ihn wegen Schadenerſatz verklagen und
die zum „Schmuck” der Wohnung dienen und die hier für ſich außerdem die Sache vor der Kammer zur Sprache bringen. Das
franzöſiſche Abgeordnetenhaus hat augenſcheinlich keine
wichti=
nannte und vor 25 Jahren das Modernſte und Schickſte war, lich von einer Gefahr bedroht, von der ſie vorher nicht das ge=
Frauen auf den Bubenkopf ein. „Wenn wir,” ſagt er, „jede
Dame, die ſich die Haare kurz ſchneiden laſſen will, erſt nach der
Die Preiſe für die Möbel ſind heute nicht viel höher als vor Berechtigung zu dieſer Tat fragen würden, wenn wir eine
dem Kriege — in dieſen Speichern kauft man ſogar nicht ſelten, ſchriftliche Erlaubnis von Vater, Mutter oder Gatten verlangen
* Ruſſiſche Auswanderung. Ein Pariſer Blatt veröffentlicht
Aber für die große Menge ſind ſelbſt dieſe Preiſe unerſchwing= an Hand der von Frithjof Nanſen ausgeführten Statiſtik
inter=
von reichen Leuten bezahlt werden können. Das Prunkſtück der ſammenhang mit der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft erfolgt iſt. Da=
Ausſtellung iſt ein Herrenzimmer aus Spiegelbirke mit Ebenholz= nach beherbergt Deutſchland die größte Zahl ausgewanderter
und Silbereinlagen, das nie benutzt wurde, ſondern nur als Ruſſen, die auf über eine halbe Million Köpfe angegeben wird,
Paradeſtück deutſcher Möbelkunſt auf der Brüſſeler Gewerbe= während in Frankreich 400 000 und zwiſchen Thrazien und
Maze=
ausſtellung ſtand. Der Preis iſt auch dementſprechend — 25 000 donien 660 000 ruſſiſche Auswanderer Aſyl gefunden haben. Es
Mark —, wie die Ausmaße der Einrichtung ſo gewaltig ſind, folgen Polen mit 80 000, Bulgarien mit 33 000, Rumänien mit
C. K. Eine Fahne mit fünf Farben. Den Rekord an
Viel=
farbigkeit unter den Flaggen, dürfte die neue internationale
dem Geldbeutel der Berliner überhaupt etwas drin iſt, was nicht Fahne halten, die von den die Neutralität des Hafens Tanger
verbürgenden Mächten auf den Hafenbauten gehißt worden iſt.
Dieſe Fahne, die unter der mauriſchen Flagge angebracht iſt
und den Beginn einer neuen internationalen Verwaltung des
Hafens anzeigt, zeigt in ſenkrechten Streifen die folgenden ſünf
Farben: Blau mit einem Anker in der Ecke, Weiß, Rot mit
einem Stern in der Mitte, Gelb und Grün.
* Ein Angler, der ſich ſelbſt angelte. Ein eigenartiges
Miß=
geſchick iſt einem in Ellenborough wohnenden Angler Thomas
Brown zugeſtoßen. Er hatte nämlich einen großen Angelhaken
in den Mund genommen, um ihn etwas zu biegen. Dabei mußte
er huſien; der Haken rutſchte nach hinten und durchſtach ihm
den Anſatz der Zunge. So hatte er ſich ſelbſt geangelt und
fühlte, wie weh ein ſolcher Angelhaken tut. Er mußte mit dem
Zuge nach dem Krankenhaus von Carliſe gebracht werden und
hielt ſich die ganze Zeit ſelbſt den Mund offen, um ſich vor
weiterer Beſchädigung zu ſchützen. Der Haken wurde ihm dann
mit einer Zange herausgezogen.
Rummer 2
neh=
Ern
Bedin
„Selb
hält n
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
Zur Kriegsſchaldfrage.
Von D. Dr. M. Schian.
Die ſeit zehn Jahren verhandelte Frage iſt gegenwärtig
aktueller denn je. Die Veröffentlichung der deutſchen Aktenſtücke,
die Londoner Beſprechungen, vorher eine Rede Scheidemanns
im Reichstag regten, beide Ereigniſſe freilich in ſehr ungleichem
Maß, neue Erörterungen darüber an. Nicht um oft Geſagtes
zu wiederholen, ſondern um auf einige nach meiner Anſicht noch
nicht ausreichend ſcharf beleuchtete Einzelpunkte hinzuweiſen,
möchte ich — übrigens zum erſten Male öffentlich — meine
Auf=
faſſung kurz darlegen.
Scheidemann hat erklärt, in der Beſtreitung der
Allein=
ſchuld Deutſchlands ſtünden alle Parteien hinter der
Reichs=
regierung. Ich bin mir nicht ganz ſicher, ob man ſtatt „alle
Parteien” auch ſagen dürfte: „alle Deutſchen‟. Ob auch
dermaßen um ihr klares Urteil gekommene Männer wie der aus
lauter antimilitariſtiſcher Prinzipienreiterei zum fanatiſchen
Feind des eigenen Volkes gewordene Friedrich Wilhelm Foerſter?
Aber dieſe, den Feinden immer wieder Munition liefernden
Ganzverblendeten dürfen wir jetzt einmal außer acht laſſen.
Man kann jetzt ſagen: das deutſche Volk lehnt mit einmütiger
Ueberzeugung die Behauptung ab, daß Deutſchland allein den
Krieg verſchuldet habe. Dabei muß man freilich bedauern, daß
diejenigen Parteien, die bis vor gar nicht langer Zeit anders
geurteilt haben, nicht ein ehrliches Bekenntnis dahin ablegen,
daß ſie vorſchnell zum Unheil des deutſchen Volkes die feindliche
Verleumdung geglaubt und verbreitet haben. Das deutſche Volk
hätte ein Recht darauf, gegen ſie einen Prozeß wegen
verleumderiſcher Ehrabſchneidung anzuſtrengen. Möchten es ſich
manche zur Lehre machen: auch ein Volk hat ein Recht auf
Wahrung ſeiner Ehre, nicht bloß ein Privatmann!
Jetzt ſind wir in der Ablehnung der Alleinſchuld einig.
Aber — Scheidemann muß es wiſſen — noch nicht in der
Ablehnung aller Schuld. Noch ſcheinen viele, mindeſtens im
ſozialiſtiſchen, wohl auch in dem ſich mit dem Sozialismus nicht
deckenden pazifiſtiſchen Lager, eine Mitſchuld Deutſchlands
anzunehmen. Das geſchieht, ſoweit ich ſehen kann, in doppeltem
Sinnt entweder mit Bezug auf das Verhalten Deutſchlands
bei Kriegsausbruch, oder im Blick auf die zum Krieg
hintrei=
benden Verhältniſſe überhaupt.
Was den erſten Punkt betrifft: Deutſchlands Verhalten
bei Kriegsausbruch, ſo habe ich die Dinge zeitweis ſo angeſehen,
daß die deutſche Regierung möglicherweiſe (ich konnte in
jener Zeit mir nur aus den allgemein bekannten Vorgängen
ein Urteil zu bilden ſuchen) damals, in der richtigen
Ueberzeu=
gung, daß Frankreich und Rußland auf jeden Fall eine
kriege=
riſche Auseinanderſetzung herbeizuführen beabſichtigten und daß
jedes weitere Jahr die Ausſichten Deutſchlands für ein
glück=
liches Beſtehen einer ſolchen Auseinanderſetzung verhängnisvoll
verſchlechtern müſſe, dem aus Anlaß des öſterreichiſch=
ungariſch=
ſerbiſchen Konflikts hereinbrechenden Unheil etwa mit dem
Ge=
danken gegenübergeſtanden habe: Wenn der Krieg ſchon (gegen
unſeren Wunſch und Willen) kommen muß, dann beſſer jetzt als
ein oder einige Jahre ſpäter, wenn die Feinde ihre Rüſtungen
bis aufs Letzte vollendet haben würden. Aus dieſem Gedanken
heraus wäre dann vielleicht zwar nicht eine tätige Förderung
des Krieges erwachſen, aber doch eine Art Lähmung in den
Ver=
ſuchen, ihn zu verhindern. Eine Schuld wäre dadurch
wahr=
haftig nicht auf Deutſchland gefallen. Kann man es jemandem,
dem Andere einen Strick um den Hals legen, mit dem ſie ihn
zu erwürgen trachten, als Schuld anrechnen, wenn er im letzten
Augenblick dieſen Strick zu zerſchneiden trachtet? Deutſchland
hätte aber auch bei dieſer Auffaſſung gar nicht einmal ſelber
das Meſſer gezogen, um den Strick zu zerſchneiden; es hätte nur
(und noch dazu ſtark zögernd) das ihm gegen ſeinen Willen in
die Hand gezwungene Meſſer — nicht wieder zugeklappt.
Aber ich habe infolge der Veröffentlichung der deutſchen
Dokumente und der weiteren Klärung der geſchichtlichen Fragen
auch dieſe Auffaſſung noch umgeſtalten müſſen. Es ſteht mir jetzt
ganz feſt, daß die deutſche Regierung zwar dem Strafvollzug an
Serbien nicht hinderlich ſein zu dürfen glaubte, daß ſie aber,
trotzdem ſie wußte, daß die Feinde längſt dabei waren,
Deutſch=
land den Strick um den Hals zu legen, alles getan hat, um eine
weitergreifende kriegeriſche Verwickelung zu verhindern. Wenn
das nicht gelang, ſo mag ein für jene Zeit nicht zu leugnendes,
höchſt bedauerliches Maß von Ungeſchicklichkeit auf deutſcher
Seite dabei zu konſtatieren ſein: die Urſache des Nichtgelingens
aber lag ganz allein in dem entſchiedenen Kriegswillen der
maß=
gebenden Kreiſe Rußlands und Frankreichs. Deutſchland hat
den Krieg 1914 nicht gewollt und nicht herbeigeführt.
Deutſch=
land hat ihn gezwungenermaßen führen müſſen. Auch nur von
einer Mitſchuld Deutſchlands am Kriegsausbruch kann nicht
die Rede ſein.
Das iſt meine perſönliche Anſicht. Aber ich habe den
Ein=
druck, daß die Veröffentlichung der Dokumente, die mancherlei
Unterſuchungen der Ereigniſſe jener Tage dieſe Auffaſſung zur
allgemeinen machen müſſen. Sie wird auch im Ausland immer
mehr Boden gewinnen. Vielleicht, hoffentlich, wird ſie in nicht
allzu ferner Zeit, die herrſchende werden. Wer künftig als
Deutſcher noch von einer Mitſchuld Deutſchlands am
Kriegs=
ausbruch reden wird, der wird jedenfalls (wenn er nicht als
übler Verleumder daſtehen will) genötigt ſein, den Beweis zu
verſuchen. Beweisloſe Behauptungen dieſer Art ſind beim
gegenwärtigen Stand der Unterſuchung einfach nicht mehr
er=
laubt. Wo aber ſoll er den Beweis hernehmen, nachdem die
deutſchen Archive aufgedeckt ſind? Nachdem Eisners gemeine
Fälſchung feſtgeſtellt iſt?
Soviel zu dem erſten Punkt: Deutſchlands Verhalten beim
Kriegsausbruch. Aber mir will ſcheinen, als ob die Kreiſe um
Scheidemann, die nach wie vor von einer Mitſchuld Deutſchlands
reden, gar nicht mehr ſo ſehr auf dieſe konkrete geſchichtliche
Frage Wert legten. Vielleicht (hoffentlich) haben ſie ſich ſogar,
wenigſtens zum Teil, zu der oben dargelegten Anſchauung
be=
kehrt. Sie reden dennoch von einer Mitſchuld, weil ſie an den
oben erwähnten zweiten Punkt, an die allgemeinen
Verhält=
niſſe denken, die zum Weltkrieg geführt haben.
Uns ſind die Gedankenreihen geläufig, die von Halb= und
Viertelsphiloſophen, von Geſchichtsdogmatikern und
Schlagwort=
jägern reichlich vorgetragen worden ſind. Danach iſt der
Welt=
krieg aus dem „Syſtem” erwachſen, das in der europäiſchen Welt
regiert, aus dieſem kapitaliſtiſchen, militariſtiſchen Syſtem der
Macht= und Gewaltpolitik. An ſolchen Gedankengängen iſt
natür=
lich etwas Richtiges. Der Krieg als ultima ratio der Politik iſt
unlöslich verbunden mit der Geſamtgeſtaltung der Welt, wie ſie
nun einmal iſt. Die Lebensbedingungen der Völker einerſeits,
die nationalen Leidenſchaften anderſeits, dazu das aus dem
Sicherungswunſch hervorgehende Beſtreben, ſich durch Bündniſſe
und Rüſtungen gegen Angriffswillen und Eroberungsſucht zu
ſchützen, führen Zuſtände herbei, in denen ein Funke genügt, um
das ganze politiſche Pulverfaß zum Auffliegen zu bringen. Noch
tiefer betrachtet: menſchliche Unvollkommenheit (um nicht mehr
zu ſagen), Neid und Bosheit, Eigennutz und Haß laſſen die
Völker nicht in dem Friedenszuſtand leben, in dem ſie leben
könnten, — wenn alle Menſchen Engel wären. Was aber an
jenen vorhin angeführten ſcheinbar tief klingenden
Philoſophaſte=
reien über Kapitalismus und Militarismus über dieſe Linie
hinausgeht, das iſt undurchdachtes Gerede, das in Wirklichkeit
nicht tief, ſondern ganz oberflächlich, nicht klärend, ſondern ſchief
und unklar iſt.
An der allgemeinen Beſchaffenheit der Welt und der
heit nimmt natürlich auch Deutſchland teil. Inſofern de
aus dieſer allgemeinen Beſchaffenheit herauswächſt, w
auch aus deutſchem Boden heraus. Dieſe ethiſche Binſe —
hr=
heit aber ſollte eine Mit ſchuld begründen? Im allerer
religiöſen Sinn hat jeder ſich zu fragen, wie er in die all
ſittliche Unzulänglichkeit verflochten ſei. Aber gerade ſ
es die Sozialdemokratie nicht. Die dort noch immer gro
herrſchende materialiſtiſche Geſchichtsauffaſſung weiß je
von einer ſittlichen Schuld des Einzelnen. Die Zuſtär
Verhältniſſe ſind es, aus denen die Geſchichte herauswäc. Wo
iſt da Schuld? Wenn wir Nichtmaterialiſten aber dies
Gerede weit ablehnen: — haben wir aus jener
Verflo=
eine Mitſchuld zu folgern? Ich ſtelle die Gegenfrage: n
Volk imſtande, von ſich aus jene Verhältniſſe zu ändern
Wer=
möchte ein Volk, einen Zuſtand herbeizuführen, der Kri
hindert oder überflüſſig macht? Es mag eine derartige
den Reden von einer deutſchen Mitſchuld zugrunde liege
in ſehr wenig durchdachter, höchſt wirrer Geſtalt. Nun
vorhanden iſt, beruht ſie eben auf einer im beſten Fall Hlich
naiven, meiſt aber doktrinariſtiſch=prinzipienreiteriſch=welt aaden
Art, das Weltgeſchehen anzuſchauen. Wir erleben die 1 Sſten
Blüten dieſer, zumal in Deutſchland in Reinkultur exiſt
Art im Pazifismus.
Auf dieſes dauernd wichtige Thema kann ich her
weiter eingehen. Wer den üblichen Pazifismus ſo beurt
ich eben getan, der wird mit mir weit davon entfernt
dem Umſtand, daß nicht rechtzeitig vor 1914 ein We
neds=
gericht zur Vermeidung aller Kriege gebildet wurde, ei
ſchuld Deutſchlands am Wektkriege zu konſtruieren. N) und
wenn ein noch ſo vollendetes Schiedsgericht vorhanden
wäre, — Frankreich wollte Elſaß=Lothringen und h.
Ziel zähe verfolgt und damit beſtimmt einen Krieg entf k.
es ſei denn, daß Deutſchland das Reichsland ohne Krieg /
aus=
gegeben hätte. Iſt das etwa die Meinung derer um
mann, daß wir das deutſche Reichsland, um einen Krieg
ver=
meiden, freiwillig hätten herausgeben ſollen? Dann hö wir
nur bald ganz Linksrheinland dem Reichsland ne rfen
können! Uind das Ruhrgebiet auch; denn ſonſt hätte
dieſes franzöſiſche Begehren einen Krieg geben könn
Genug. Hier kann es ſich nur um die Frage de
tiſchen Mitſchuld handeln. Dieſe Frage aber iſt, vor
Seite man ſie anſieht, mit einem glatten Nein zu bear, —ten,
Deutſchland hat weder die Alleinſchu
eine Mitſchuld am Weltkrieg. Deutſchland
weder gewünſcht noch gewollt; es hat ihn mit allen M
verhindern geſucht.
Dieſe Wahrheit muß ſich durchſetzen.
ſch=
ieg
ſten,
Sine
reint
keils
ächts
und
Ltete
nheit
ein
wer=
ſicht
rieiſt
Dſ
anden
richt
wie
aus
MMit=
peſen
das
eide=
Hli=
Icher
roch
Rizu
Die ſpaniſche Front unter dem Druck der Rif Ke.
Paris, 15. Aug. (Wolff.) Aus Madrid wird geme
zeit ſtehe die geſamte ſpaniſche Front unte
Druck der Riffleute. Im Weſten ſeien die B.
im Aufſtand: ein Stamm habe unter Benutzung des N.
Dorf überfallen und verſucht, die Einwohner wegzuführ
ſpaniſche Truppenabteilung habe die Aufſtändiſchen an
und in die Flucht geſchlagen ſowie ihr das mitgeführt
abgenommen und eine Anzahl der Rebellen getötet. A
Seite der ſpaniſche Gegendruck genügend ſtark. Im Oſt
man Anſammlungen der Aufſtändiſchen und Angriffe
ſpaniſchen Poſten in der Gegend von Alhucemas. — In
habe man geſtern die Ankunft Primo di Riveras erwar
Situation in Marokko abſorbiere die ganze Aufmerkſan
Regierung.
zurt
Oem
Saſſt
ein
ine
Ihre Vermählung geben bekannt
Dipl-Ing. Walther Richler
Oberleutnant des Marine-IngenleurtWesens
Lina Richler, geb. Kahlert
Wilhelrnshauen
Darmstadt
LInlenschlff „Braunschwelg‟
Schützenstraße 1
23378)
16. August 1924
hre am 17. Aug. 24 in Fürth i. O.
I ſtattfindende Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Anng Bindewald
Philipp Oehlenſchläger
Darmſtadt
Fürth i. O.
Kaupſtraße 54. Heppenheimerſtr. 37
(23513,
Unſere Trauung findet Sonntag, den
17. „Auguſi, nachm. 3 Uhr, in der
Stadt=
käpelle ſtatt.
Fritz Leußler
Dina Jeck
Darmſtadt
(*23357
Schützenſtr. 8 Prinz Chrtſtiansweg 17
Todes=Anzeige.
Heute morgen 2½ Uhr
ver=
ſchied nach kurzer, ſchwerer
Krank=
heit unſere herzensgute, überaus
eliebte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
geb. Schneider
im 63. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fam. Karl 3otz
„ Ludwig Zotz
„ Jakob Zotz
„ Walt. Loos u. Fran, geb. 3otz
Anna Zotz.
Darmſtadt, Jugenheim,
Wienerſtr. 80, 15. Aug. 1924.
Die Beerdigung findet Montag.
den 18. Aug., vorm. 11½ Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtr.,
Statt beſonderer Anzeige.
Ein ſanfter Tod hat unſern
lieben
Günther
von ſeinem langen, ſchweren
Leiden erlöſt.
Darmſtadt, den 14. Aug. 1924.
Amtsgerichtsrat Dr. Melior
und Frau Annemarie
geb. Großmann.
Die Feuerbeſtattung hat in
Frank=
furt a. M. in der Stille
ſtattge=
funden.
Blumenſpenden und
Beileidsbe=
ſuche ſind nicht im Sinne der
Trauernden. (*23481
Nachruf.
Am 14. I. M. ſtarb infolge
eines im Januar erlittenen
Un=
falls unſere Beamtenanwärterin
Wir betrauern in der
Ver=
ſtorbenen eine langjährige,
flei=
ßige und gewiſſenhafte
Mitar=
beiterin und Kollegin, der wir
für alle Zeiten ein ehrendes
An=
denken bewahren werden. (10346
Verwaltungsrat, Direktion
und Perſonal
der Städt. Sparkaſſe Darmſtadt.
1 Mikrometer
0-25, fabrikneu, tadell.
Ausf., ſehr billig zu
verkaufen (*23548
Näh. Geſchſt.
Erſtkl. ſchwere
Mo=
torradbereifungen
um=
ſtändeh. äuß. bill.
verk. Näh. Büro R. A. D.
Brücher, Rheinſt. 19,1.(
Dankſagung.
Nur auf dieſem Wege ſagen wir
Allen, die uns anläßlich des
Ab=
lebens unſeres lieben Vates, des
Reallehrers i. R.
Georg Leich
Beweiſe ihrer Teilnahme
zukom=
men ließen, unſeren herzlichen Dank.
Darmſtadt, 15. Auguſt 1924.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau K. Lerch
*23562) geb. Streuber.
Bin unter Nr.
N
an das Fernſprechnetz
angeſchloſſen. (*23374
Ludwig Jung=Diefenbach
Kolonialwaren, Delikatefſen
Grüner Weg 36. Ecke Herdweg.
Halte von Montag,
d. 18. Aug. an, wieder
Sprechſtunden ab
Zahnarzt.
Ar
Von der
Reise zurück
Dr. Gallus
(10272ds
Dr.Mebeltgau
Heidelbergerſtr. 7
unterbricht
ſeine Tätigkeit bis
Anfang September.
Die Vertretung
haben freundlichſt
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Hügelſtr. 11
Dr. Nöllner,
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ſchäftsſtelle
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
— Durch Entſchließung des Miniſteriums des Innern vom 13. Aug.
2s, wurden die Neferendare Dr. Joſef Eckert, aus Mainz und
lipp Lupus aus Darmſtadt zu Negierungsaſſeſſoren ernannt.
— Erledigt ſind 13 Lehrereſtellen an der Volksſchule in Darm=
Ht., von denen 11 mit evangeliſchen und 2 mit katholiſchen Lehrern
beſetzen ſind. Wohnungen ſind ſehr ſchwer zu beſchaffen; ferner eine
rerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu
Drei=
zenhain (Kreis Offenbach).
— Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Die
chäftsleitung teilt mit, daß die geplante
Publikumsabſtim=
ag am Sonntag nicht ſtattfinden und auch ſpäter nicht zur
Fführung kommen wird. An Verkäufen in der Ausſtellung
hinzugekommen: „Im blauen Zimmer”, Waſſerfarbenbild
Franz Huth (Weimar) und „Höchenſchwand”, Radierung
Reinhold Nägele (Stuttgart).
v. HI.
— Schloßmuſeum. Das Schloßmuſeum iſt geöffnet: Samstag
nach=
rg, Führung halb 4 und 4 Uhr; Sonntag vormittag, Führung 10,
und 11 Uhr.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Die diesjährige Spielzeit
ihrem Ende entgegen. Nur noch zwei kurze Wochen ſtehen zur
ügung, und doch ſoll dem Darmſtädter Publikum noch viel Neues
en werden. Kein Wunder deshalb, daß der heutige Samstag
zwei Premieren bringt; in der Abendvorſtellung Anfang
r): Das ſilberne Kaninchen” von Alfred Möller, in der
vorſtellung Anfang 10½ Uhr): „Nurein Traum” von Lothar
tidt. Im Grunde ſind beides Luſtſpiele, das erſte nur mehr zum
ank, das zweite zur Komödie hinneigend, aber doch beide wieder
unterhaltſam für ein Publikum, das ins Theater geht, um ſich
Nühen und Sorgen des Alltags wieder einmal für kurze Stunden
egzulachen. Lachen iſt Medizin, und wer die braucht, der komme
eleine Haus in die Sommerſpielzeit. Bruno Harprecht und Elifa=
Horn als Gaſt ſpielen in beiden Stücken mit die Hauptrollen und
n ſo ſchon für ausgezeichnete Aufführungen. „Nur ein Traum”
amüſante Ehebruchsſpiel, kann trotz des großen Erfolgs, den es
U hatte, nur am Samstag und Sonntag gegeben werden.
* Bühnenvolksbund. Man ſchreibt uns: Wer chriſtlich und deutſch
tritt der Theatergemeinde des BV.B. beiz er bezweckt die
Er=
lrng der Berufsbühne aus dem Geiſte des Chriſtentums, Förderung
höpferiſchen Kräfte in der Dichtung und auf der Bühne, Pflege
2Jugend= und Laienſpiels als Urquell des Kulturlebens unſeres
T3. Wir gewährleiſten die Darbietung deutſcher Werke chriſtlichen
a s zur Förderung unſerer Weltanſchauung. Anmeldung bei Chr.
2ſold, am Weißen Turm.
Der Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters ſchreibt
Nachdem wir eine große Anzahl von Einladungen zum Beitritt
c le Perſönlichkeiten unſerer Stadt, deren Intereſſe an unſerem
ar wir glauben vorausſetzen zu dürfen, haben ergehen laſſen,
—r n wir darauf hinweiſen, daß der Verein Ende dieſes Monats
7 erſte ordentliche Mitgliederverſammlung einberufen wird, in der
dc tzungsgemäße Vorſtand gewählt werden ſoll. Wir bitten deshalb
dc nd. mit den Anmeldungen zum Beitritt nicht mehr zu zögern,
dd dieſe erſte Verſammlung bereits alle Kreiſe umfaßt, welche für
usu r Frage kommen. Der neue Vorſtand hat zunächſt die Aufgabe,
d.d ertrag mit der Verwaltungskommiſſion des Theaters abzuſchließen,
muu 1 dem Verein eine ſtändige Mitarbeit und beratende Tätigkeit in
int afü ſed erwaltung des Theaters geſichert werden ſoll. Der Zweck des
hA9 S kann aber nur erreicht werden, wenn hinter ihm das geſamte
k.c ebende Bürgertum ſteht. Der perſönliche Beitrag von 50 Mk.,
„dgll, vierteljährlichen Raten von je 12,50 Mk. zu zahlen iſt, wurde
hEu ich ſo niedrig gegriffen, um es weiteſten Kreiſen des Publikums
jurn töglichen, dem Verein beizutreten und ſo zur Stützung und För=
Ues) unſeres Theaters beizutragen. Höhere Beiträge ſeitens derer,
dis zu in der Lage ſind, ſind natürlich im Intereſſe der Sache ſehr
ers cht. Diejenigen, denen eine beſondere Aufforderung zu ſchicken
bi ! 9t überſehen wurde, bitten wir, ſich bei der Geſchäftsſtelle (Herrn
WEaIhfuß. Marktplatz 10), wo auch die Satzungen erhältlich ſind,
den.
Die Verfafſungsfeier der Jugend. Bei der am letzten Sonntag
undenen Verfaſſungsfeier war den Kindern, die am Feſtzug
teil=
nen haben, ein Erinnerungsgeſchenk verſprochen worden. Der
itende Ausſchuß hatte mit einer Teilnahme von 2000 Kindern
et und demgemäß auch 2000 Notizbücher mit dem Aufdruck „Zur
eung an die Verfaſſungsfeier 1924 in Darmſtadt” herſtellen laſſen.
er vorgenommenen Zählung waren aber etwa 5000 Kinder er=
. Damit nun nicht der größte Teil der Kinder ohne Geſchenk
während 2000 Kinder die Notizbücher erhalten hätten, entſchloß
Ausſchuß, den fehlenden Reſt der Bücher noch herſtellen zu
und dann die Geſchenke an alle Kinder, die an dem Feſtzug
teil=
nen haben, zu verteilen. Die genaue Zeit und der Ort der
Aus=
erden noch bekannt gegeben.
D.H.V. und V.W.A. Wie in früheren Jahren wird ſich der
nach Rückſprache mit der Direktion des Heſſ. Landestheaters
dieſem Jahre an den Sondermieten beteiligen. Die Vorteile
ſelben wie in früheren Jahren und auch die Zahl der
Vorſtel=
dieſelbe — 12 Vorſtellungen. Wir bitten deshalb urſere
Mit=
die Anzeige in der heutigen Nummer dringendſt zu beachten.
Verband Heſſiſcher Negimentsvereine. Sonntag, den 17. Auguſt,
ags, finden für unſere Vereinsangehörigen und auswärtigen
iden zwei Führungen durch die Uniform= und
Waffenſamm=
eſſiſcher Negimenter im Schloßmuſeum ſtatt, und zwar um
ur und 10 Uhr vormittags. Treffpunkt 10 Minuten vorher am
ſpiel. Wir bitten, daß von jedem Verein bei jeder Führung ein
Vereinsmitglied zugegen iſt, das die teilnehmenden Kameraden
9 t und für Hilfe bei den Führung ſorgt. Wir fügen hinzu, daß
ßen Saal nunmehr alle Unformen unſerr Regimenter bis zur
form Aufſtellung gefunden haben.
Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Dragoner 23, Hauptgruppe
adt. Die Vereinsmitglieder werden an die heute Samstag und
Sonntag ſtattfindende Feier erinnert. Wir dürfen damit
daß alle Mitglieder etſcheinen. Ferner machen wir die
Ver=
glieder darauf aufmerkſam, daß Abzeichen und Dauerkarten nur
einslokal und am Sonntag am Sammelplatz um 1 Uhr erhält=
Stadtmifſion. Am Sonntag, vormittags 10 Uhr, findet auf der
eine Straßenpredigt unter Mitwirkung des
Poſgunen=
att.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V., Darmſtadt. Heute Sams=
Auguſt, abends 9 Uhr, findet im Kneipſaal eine
Wochenver=
lung ſtatt. Neben geſchäftlichen Mitteilungen wird der erſte
Herr Oberſtudiendirektor Profeſſor Kiſſinger, über die
ſſe bei ſeiner letzten Wanderung in Tirol ſprechen. Es ſollte ſich
rner noch Turnerin die Gelegenheit entgehen laſſen, wieder
ein=
vas über Sitten und Gebräuche anderer Volksſtämme zu hören,
aß der erſte Sprecher packend erzählen kann, bedarf keines
be=
n Hinweiſes. Turner und Turnerinnen, die jüngeren wie die
folgt zahlreich und pünktlich der Einladung der Kneipwarte,
dermann kann bei dieſem Vortrag ſein Wiſſen bereichern und
kletzt nähere Anknüpfungspunkte untereinander finden. Turner
irnerinnen, es muß immer wieder darauf hingewieſen werden,
enzuhalten, denn nur Einigkeit macht ſtark.
der Zweigausſchuß Odenwald vom Verband für deutſche Jugend=
En beſitzt ſeit kurzem ein eigenes Geſchäftszimmer in der Jäger=
2, Alexanderſtraße 27. Geſchäftsſtunden von 9—12½ vorm. und
yr nachmittags. Samstags nachmittags geſchloſſen. So lange
G nicht an das Fernſprechnetz angeſchloſſen ſind, hat uns das
ir Leibesübungen ſeinen Fernſprecher zur Verfügung geſtellt.
Stadtamt 438. — Das Reichs=Herbergsverzeichnis 1924/25, das
Zem erſchienen iſt umfaßt rund 1600 Jugendherbergen aus dem
Reiche und der Südmark, gibt Aufklärung über die Benutzung
gendherbergen, über Karten und Führer der einzelnen
Wander=
über Preisermäßigung für Jugendfahrten. Gliederung des
uſw. Verkaufsſtellen ſind: „Geſchäftsſtelle des Zweigaus=
Odenwald, Haus der Jugend (Stiſtſtraße 45) und Buchhandlung
Beſtellungen von auswärts ſind zu richten an die Geſchäftsſtelle
2igausſchuſſes. Verſand, nur gegen Nachnahme.
— Verein ehemaliger Annaburger von Darmſtadt und Umgebung.
Am 7. d. M. wurde im Reſtaurant Sitte ſeitens ehemaliger Schüler vom
Schloß Annaburg ein Verein gegründet. Es wurden gewählt als 1.
Vorſitzender: Bankbeamter Paul Elsner, Karlſtr. 67; als Schriftführer:
Oberleutnant Willi Winzer, Friedrichsſtr. 20: als Kaſſier: Ober=
Eiſen=
bahnſekretär Eduard Meyer, Liebigſtraße 75. Vereinsabende: jeden
1. und 3, Mittwoch im Monat. Zuſchriften ſind nur an den erſten
Vor=
ſitzenden zu richten. Vereinslokal: Reſtaurant Sitte, Karlſtraße.
Prüfung von landwirtſchaftlichen Lehrlingen. Die Herbſtprüfung
von landwirtſchaftlichen Lehrlingen findet vorausſichtlich im September
d. Js. vor der Prüfungskommiſſion der Landwirtſchaftskammer ſtatt.
Die Prüfung hat den Zweck, den landwirtſchaftlichen Lehrlingen nach
beendeter 2jähriger Lehrzeit die Möglichkeit zu geben, ſich einen
Befähi=
gungsnachweis für ihre praktiſchen Kenntniſſe zu erwerben. Diejenigen
jungen Landwirte, welche an der Prüfung teilnehmen wollen, müſſen
ſich bis ſpäteſtens 15. September d. Js. bei der
Landwirtſchafts=
kammer angemeldet haben. Mit der Anmeldung iſt gleichzeitig
einzuſenden: 1. ein kurzgefaßter ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf. 2. eine
Zuſtimmungserklärung und das Zeugnis des Lehrherrn, ſowie das letzte
Schulzeugnis, 3. eine Beſchreibung der Lehrwirtſchaft, 4. der Nachweis
der zweijährigen Praxis, 5. die Prüfungsgebühr in Höhe von 5 Mk.
Die Prüflinge werden von dem Termin und dem Ort der Prüfung
ſchriftlich in Kenntnis geſetzt. Die Beſtimmungen für die
Lehrlings=
prüfung ſind bei der Landwirtſchaftskammer zu erhalten.
— Städtiſche Gewerbeſteuer. Die Handelskammer Darmſtadt teilt
im Anſchluß an die vorgeſtern in den Tageszeitungen ſtattgehabte
Ver=
öffentlichung „Keine Herabſetzung der ſtädtiſchen Gewerbeſteuer”, mit,
es ſei den Gewerbetreibenden anzuempfehlen, zunächſt nur 60 Prozent
ſtädtiſcher Gewerbeſteuer zu zahlen, bis eine endgültige Klärung darüber
ſtattgefunden hat, in welcher Höhe die Stadt Darmſtadt Gewerbeſteuer
zu erheben berechtigt iſt.
— Umſatzſteuer. Vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt wird uns
ge=
ſchrieben: Zur Vermeidung von Irrtümern und unnötigen Koſten
wird darauf hingewieſen, daß die Umſatzſteuer noch nicht herabgeſetzt
worden iſt und daher auch weiterhin 2½ v.H. des Umſatzes beträgt.”
— Die Rückzahlung der Ausgewieſenen=Darlehen. Auf eine
Ein=
gabe der chriſtlichen Gewerkſchaften, die den Ausgewieſenen von Rhein
und Ruhr gewährten Darlehen nicht zurückzufordern, hat der Miniſter
für die beſetzten Gebiete folgende Antwort erteilt: „Vielfach war es den
Ausgewieſenen bei ihrer Vertreibung aus dem beſetzten Gebiete nicht
möglich, die notwendigen Gebrauchsgegenſtände, vor allem Kleider und
Wäſche, mitzunehmen. Sie mußten ihr Eigentum zurücklaſſen, das von
der Beſatzung vielfach beſchlagnahmt wurde, teils aber auch nach der
Beſchlagnahme in den bisherigen Aufbewahrungsräumen verblieb.
Vielfach konnte der Ausgewieſene auch einen Teil ſeiner Habe bergen.
Nur bei einer tatſächlichen Wegnahme der Gegenſtände erhielt der
Aus=
gewieſene eine Verluſtentſchädigung. Im anderen Falle wurde ihm
auf Anforderung, um ihn und ſeine Familie vor Not zu ſchützen, ein
wertbeſtändiges Beſchaffungsdarlehen gewährt, zu deſſen Rückzahlung
ſich der Ausgewieſene nach Wiedererhalt ſeiner im beſetzten Gebiet
zurückgelaſſenen oder ſonſtwie ſeinem Zugreifen entzogenen Sachen
aus=
drücklich verpflichten mußte. Für den laufenden Lebensunterhalt
wäh=
rend der Zeit der Ausweiſung wurden ausreichende Betreuungsgelder
gewährt, die auch die notwendigſten Beſchaffungen ermöglichten. Kommt
der Ausgewieſene nach ſeiner Rückkehr wieder in den Beſitz ſeines
Eigentums, dann iſt auch das Darlehen fällig, auf deſſen Rückerſtattung
aus haushaltsrechtlichen Gründen und aus Gründen der Vertragstreue
nicht verzichtet werden kann. Die Niederſchlagung würde zudem eine
einſeitige Bevorzugung dieſer mit Darlehen Ausgeſtatteten bedeuten, die
nur einen Prozentſatz aller Ausgewieſenen ausmachen. Ein ſolches
Verfahren würde verbitternd wirken und zu Berufungen Anlaß geben.
Ich bedauere daher, Ihrem Antrag nicht entſprechen zu können. Jedoch
beſtehen keine Bedenken, daß bei der Nückzahlung die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe der Darlehensnehmer gebührend berückſichtigt werden und
gegebenenfalls Stundungen oder Ratenrückzahlungen bewilligt werden.”
— Vom Backen und der Süßſteiſenbereitung. Ein gut gelungenes,
im Haushalt ſelbſt hergeſtelltes Backwerk iſt auch heute noch der Stolz
jeder Hausfrau, und eine an ſich anſpruchsloſe Bäckerei oder
wohlge=
lungene Süßſpeiſe löſt mit ſeltener Ausnahme eine freudige, faſt
feſt=
liche Stimmung aus. Für alle diejenigen, die ihre Kenntniſſe in der
Zubereitung von Backwaren, Süßſpeiſen, Wiener Mehlſpeiſen uſw.
ver=
vollkommnen wollen, finden ab Montag, den 1. September, durch Frau
Dr. W. Jürgenſen in dem ſtädtiſchen Gebäude, Waldſtraße Nr. 6
(Erdgeſchoß) Kurſe für die Herſtellung von Backwaren und Süßſpeiſen
ſtatt. Hierbei iſt den Teilnehmerinnen Gelegenheit gegeben, Bäckereien
und ſüße Speiſen aller Art in den in genügender Menge zur Verfügung
ſtehenden Gasherden unter Anleitung der Kursleiterin ſelbſt zu backen.
Die Kursbeſucher werden während der Kursdauer von fünf Tagen zu
je drei Stunden ſich davon zu überzeugen Gelegenheit haben, daß es
bei der leichten Regulierbarkeit des Gasbackofens nur weniger
Hand=
griffe bedarf, um ſelbſt die feineren Bäckereien mühelos in ganz kurzer
Zeit herſtellen zu können. Ein ungefährer Lehrplan, ſowie jede
ge=
wünſchte Auskunft iſt in dem Stadtbureau der ſtädtiſchen Betriebe,
Grafenſtraße 30, erhältlich.
— Unſere Kriegsblinden im Bezirk Heſſen veranſtalten am
Donners=
tag den 21. Auguſt im Saal „Nummelbräu” ein Wohltätigkeits=
Konzert zum Beſten ihrer bedürftigen erwerbsloſen Kameraden.
Die Einlaßkarten ſind erhältlich im Blindenarbeitsheim (Karlſtraße),
im Schillereck und im Reſtaurant Rummelbräu, ſowie durch Liſte zu
1 und 2 Mk. Ein Beſuch iſt ſehr empfehlenswert. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließl
in keinem Falle irgendwie als
als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
Heſprechung oder Kritl.
— Der Deutſchvölkiſche Turnverein „Jahn” (
Deut=
ſcher Turnerbund) wander am Sonntag, 17. Auguſt, ins
Schweizer=
loch, veranſtaltet dort eine Jahnfeier und hört den Bericht der Plauen=
Fahrer. Wir treffen uns um 7 Uhr früh, Ecke Martin= und
Schieß=
hausſtraße.
— „Jungdeutſcher Orden‟. Der Einladung des
Verban=
des der 25. J. D. zufolge, wurde auf dem geſtern abend ſtattgefundenen
Bruderabend einſtimmig beſchloſſen, eine Bannerabordnung zu den am
17. d8. Mts. ſtattfindenden Feſtlichkeiken zu entſenden. Die übrigen
Brüder treten Punkt 1 Uhr, Ecke Hermann= und Karlsſtraße an.
— Der Verband ev.=kirchl. Frauenvereine veranſtaltet
am 24. Auguſt einen Sonntagsausflug in den Schloßgarten zu
Schönberg. Eine möglichſt zahlreiche Beteiligung iſt ſehr erwündcht.
Die Darmſtädter Mitglieder werden gebeten, ihre Teilnahme bei ihren
Vereinsvorſitzenden bis ſpäteſtens 18. Auguſt anzumelden. Wegen der
Verpflegung iſt ebenfalls Anmeldung notwendig. Sonntagskarten bis
Auerbach, Abfahrt 11,47 Uhr ab Hauptbahnhof.
— Familienfeier: „Einigkeit‟=Beſſungen, Doppel=Quartett
„Rheingold”, Darmſtädter Männergeſangverein. Wir weiſen nochmals
auf die am Sonntag, den 17. Auguſt, abends 7 Uhr, im Rummelbräu
ſtattfindende gemeinſame Familienfeier obiger drei Vereine hin. (S.
heutige Anzeige.)
—Kathol. Jugend= und Jungmännerverein St.
Eliſabeth, Darmſtadt. Sonntag, den 17. Aug., abends 7 Uhr,
Theaterabend im Konkordiaſaal. (Siehe Anzeige.)
— Vereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und
umgebung. Der geſchäftsführende Ausſchuß erſucd alle Chöre, die
noch mit den Fragebogen im Rückſtand ſind, dieſe doch ſofort
auszufül=
len und an Herrn Organiſt Oskar Endreß, Frankfurt a. M.=Oberrad,
alsbald einzuſenden. Die Feſtprogramme, die zum freien Eintritt für
alle Veranſtaltungen anläßlich des Homburger Poſaunenfeſtes am
Sonn=
tag, den 24. Aug, berechtigen, ſind für jedermann bei den Bläſern,
ſo=
wie in Darmſtadt im Hoſpiz, Obergaſſe 12. zu haben. Die auswärtigen
Chöre erhalten die ihnen zuſtehenden Feſtprogramme und Plakate in
der am Samstag abend im Evgl. Vereinshauſe, Mühlſtraße 24,
ſtatt=
findenden Hauptprobe, auf die an dieſer Stelle noch einmal
aufmerk=
ſam gemacht ſei.
— Morgen Sonntag, den 18. Auguſt, findet im Herrngarten
ein Großes Frühkonzert im Stile ehem. Militärmuſik unter
Leitung von Herrn Obermuſikmeiſter Mickley ſtatt. Der Eintritt iſt
nur noch auf 30 Pf. pro Perſon feſtgeſetzt. Herr Mickleh, der Schöpfer
der beliebten Frühkonzerte im Herrngarten und Platanenhain, wird für.
morgen ein beſonders konkurrenzloſes Programm zum Vortrag
brin=
gen. Siehe im Anzeigenteil.)
— Wir weiſen, nochmals auf die am 1. Sebtember beginnenden
Backkurſe von Frau Dr. W. Jürgenſen hin. (Siehe Anzeige.
Der am B. April 1924 frühmorgens im Dieburger Bahnhof
erfolgte Eiſenbahnunfall führte heute den Lokomotibführer
Seb. Veeh und den Reſervelokomotivführer Hugo Karl, beide in
Frankfurt am Main wohnhaft und unbeſtraft, wegen
Eiſenbahn=
transportgefährdung vor die Schranken des
Bezirksſchöffenge=
richts. Es ſind eine Reihe von Zeugen und als Sachverſtändige Reg=
Baurat Morraſch, hier und San.=Nat Dr. Schmidt=Dieburg geladen.
Beide Bahnbeamte ſind angeklagt, bei Einfahrt des Perſonenzugs
Reinheim=Dieburg in letztere Station das auf „Halt” ſtehende Signal
überfahren, mit dem Zug, der in das ſtumpfe Geleiſe abgeleitet wurde,
über deſſen Prellblock hinaus die Wand des Bahnhofsgebäudes
angefah=
ren zu haben. Die Maſchine des Zuges entgleiſte, der Unfall ſelbſt ging
noch glimpflich ab, da verſchiedene Perſonen nur leichte Verletzungen
er=
litten. Der Lokomotioführer fährt die Strecke Reinheim=Ober=Roden
ſchon lange, während der Heizer Karl am Unfalltage erſt zum zweiten
Male die Strecke fuhr. Beide Angeklagte verbrachten nach Eintreffen
ihres Abendzuges am 22. April in der Wirtſchaft von der Schmitt in
Reinheim, wo ſie zu Abend aßen, Skat ſpielten und dabei ein jeder 6—7
Glas Apfelwein tranken. Nach Ausſage des Wirtes wurde bis zum
Schluß der Wirtſchaft (etwas nach 12 Uhr nachts) geſpielt, die Gläſer
Aepfelwein enthielten je einen Viertel Liter des Getränkes.
Weichen=
wärter Krämer in Reinheim überwacht den Bahnhof daſelbſt in der
Nacht und hatte um 7 Uhr abends den Dienſt angetreten. Die
Ange=
klagten übernachteten im Warteſaal 2. Klaſſe des Bahnhofs; ſie wollen
daſelbſt etwa um 1 Uhr nachts durch den ſeparaten Eingang einpaſſiert
ſein. Der Zeuge Krämer hat das Heimkommen beider nicht bemerkt;
allerdings hörte er Punkt 3 Uhr im Stationsraum ein ſtarkes Gepolter,
deſſen Urſache er nicht ergründen konnte, er machte Licht, konnte aber
nichts wahrnehmen, fand auch im 3. Klaſſe=Warteſaal, in welchem er
Licht machte, nichts Auffälliges. Um 3½ Uhr früh hat der Putzer das
Fahrperſonal des Frühzuges zu wecken. Dies geſchah auch am
Mor=
gen des Unfalltages. Während das Fahrperſonal das Wecken befolgte,
mußten beide Angeklagten 5 Minuten vor 4 Uhr nochmals geweckt
wer=
den. Krämer kann im Uebrigen nicht ſagen, wann beide in das
Sta=
tionsgebäude zwecks Uebernachtung einpaſſierten.
Veeh behauptet, daß Vor= und Hauptſignal auf „Freie Fahrt” (
grü=
nes Licht) geſtanden, im Bahnhof Dieburg habe noch Licht gebrannt, er
habe erſt, als er die zweite Weiche paſſierte, bemerkt, daß er ſich auf dem
ſtumpfen Geleiſe beſand und will zu ſeiner Entſchuldigung vorbringen,
er ſei an der Maſchine beſchäftigt geweſen, die Schnellbremſe hat er
aber erſt 5—6 Wagenlängen vor dem Uebergang gezogen, aber den 26
Achſen führenden Zug nicht mehr zum Halten bringen können. Karl.
der als Heizer damals fuhr, perließ ſich, an den Kohlen der rückwärts
fahrenden Maſchine, wie er ſagt, beſchäftigt, auf die Angaben des
Füh=
rers, daß das Hauptſignal auf Einfahrt ſtehe. Erſt, als er das
Horn=
ſignal des vom Stellwerke heruntereilenden Zeugen Nagel hörte, machte
er die Handbremſe zu, während ſein Führer bremſte. Nach beider
An=
gaben ſei man mit normaler Geſchwindigkeit gefahren. Tatſache iſr
aber, daß der 4 Uhr 30 Minuten von Großzimmern fahrplanmäßig nach
Dieburg abfahrende Perſonenzug ſchon 4 Uhr 36 Minuten (ſtatt
fahr=
planmäßig 4 Uhr 38 Minuten) im Bahnhof Dieburg nach Ausweis des
Bucheintrags einlief, ſo daß über die normale Geſchwindigkeit damals
gefahren worden ſein muß. Zeuge, Eiſenbahninſpektor Landgraf=
Die=
burg, wurde, nachdem der Unfall paſſiert war geweckt. Nach ſeinen
Feſtſtellungen war es dämmerig. Der nach Meſſel mit Verſpätung
aus=
gefahrene, Dieburg damals mit zwei Maſchinen durchfahrende Güterzug
hatte vom Fahrdienſtleiter freie Fahrt auf Geleiſe 2 erhalten. Nach der
Stellwerkseinrichtung war es unmöglich, daß das Signal für den
Per=
ſonenzug frei war. Der Wächter des Stellwerks gab als Gefahrzeichen
das Hornſignal, das der Führer des Güterzuges beachtete und den Zug
zum Anhalten brachte, während der Perſonenzug weiterfuhr.
Zeuge Nagel bekundet, daß das Geleiſe nach Meſſel (D 1) für den
Güterzug freigegeben war, ſo daß die Strecke für feindliche Weichen
blockiert war. Die Weichenſignale waren nicht beleuchtet, auch der
Bahnhof nicht, weil ſchon Tagesanbruch war. Dem Zeugen,
Eiſenbahn=
aſſiſterten Knapp meldete Bahnhofsarbeiter Dreieicher den Unfall. Der
Zeuge beſtätigt, daß er das Geleiſe B. 1 nicht für die Einfahrt
freige=
geben hatte.
Heinrich Fornoff fuhr die Zuglokomotive des Güterzuges, hörte das
Hornſignal und bremſte. Als man ihm ſagte, daß das Signal dem
Güterzuge nicht gegolten, fuhr er weiter.
Der Sachverſtändige, Rea.=Baurat Morraſch, betont, daß die
Station Dieburg der wichtigſte Bahnhof auf der Strecke für den
Loko=
motivführer iſt, er bezeichnet der dortigen Stationsblock als ein
ah=
ſolut ſicher funktionierendes Syſtem. Im Fragefalle ſeien Vor= und
Hauptſignal nicht beachtet worden. Veeh habe unter allen Umſtinden
den Zug zum Halten bringen müſſen.
San.=Rat Schmitt bezeugt, daß beide Angeklagten ſehr ſtark nach
Alkohol rochen, was auch dem Zeugen Landgraf auffiel, der Puls ging
beſchleunigt und ein Erregungszuſtand war erkennbar. Die
Angeklag=
ten hätten offenbar zuviel getrunken gehabt.
Rechtsanwalt Löwenthal=Frankfurt a. M., vermißt im Gegenſatz".
zum Staatsanwalt, der eine Freiheits= (Gefängnis=)ſtrafe von 6 bezw.
4 Monaten wegen fahrläſſiger Transportgefährdung in Antrag bringt,
ein ſtrafrechtliches Verſchulden des Angeklagten Veeh und will äußerſten
Falls die Tat durch eine Geldſtrafe geahndet wiſſen, da Veeh ſich in 23 Dienſtzeit untad lhaft geführt habe. Juſtizrat Eſchenbach=
Ber=
lin, Shndikus des Bundes deutſcher Lokomotipführer, kann nicht
fin=
den, daß der genoſſene Apfelwein, der doch wohl weder Steinberger
Cabinet noch oſtpreußiſcher Maitrank geweſen, den Angeklagten zum
Verſchulden gereichen könne, er könne deshalb auch hier der ärztlichen
Autorität nicht folgen, von einer Einwirkung des Alkohols könne
des=
halb keine Rede ſein, weil beide Angeklagten in freier Luft faſt
einein=
halb Stunden bereits auf der Maſchine geſtanden hätten, der von ihm
vertretene Heizer habe inſtruktionsgemäß gehandelt, indem er ſich bei
ſeinem Führer nach dem Stande des Signals erkundigt habe, dieſer
habe hier allein die Verantwortung zu tragen. Das Urteil findet die
Fahrläſſigkeit beider Angeklagten, die des Heizers nach 85 316, Abſ.
2. RStG., erwieſen, und geht davon aus, daß angeſichts der dargetanen
Fahrläſſigkeit und der Auswirkung des Alkohols bei fahrläſſiger
Trans=
portgefährdung die Erkennung einer Geldſtrafe unter allen Umſtänden
ausgeſchloſſen ſei; Veeh. erhält 5 Monate, Karl 2Monate
Gefängnſis.
— Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donners=
tag, den 21. Auguſt, nachmittags 5 Uhr, iſt folgende Tacesordnung
feſtgeſetzt: 1. Abſchluß der Kaſſen der Viktoriaſchule und der
Eleonoren=
ſchule für 1922; 2. Beitrag zur „Reichsdeutſchenhilfe” in Wien; 3.
Her=
ſtellung der Hausmeiſterwohnung in der Mädchen=Mittelſchule I;
4. Beſchaffung von verſchließbaren Zahltiſchhauben für die Stadtkaſſe;
5. Erlaß einer Polizeiverordnung, den Verkehr in der Grafenſtraße
vor dem Krankenhaus betr.; 6. Mitteilungen.
— Ehrenvolle Aufträge. Zu dem kommenden Kreisſchwimmfeſt am
16. und 17. Auguſt des 9. Kreiſes Mittelrhein in Gernsheim hat der
dortige Turnverein einen Wanderpreis geſtiftet, der von Bildhauer
W. Götze=Darmſtadt ausgeführt iſt. Die Anregung gab der
Wander=
preis des Turnvereins Darmſtadt, der auch von demſelben Künſtler
ſtammt. Das Schwimmfeſt, das in Gernsheim, als dem einzigen
neutralen Hafen des rechten Rheinufers, ſtattfindet, wird von über 50
Vereinen beſucht werden; von Saarbrücken, dem Ruhrgebiet uſw. liegen
Anmeldungen vor. Außerdem hat der Künſtler für den Sportverein
für Leibesübungen Mannheim=Neckarau eine Ehrentafel, in
Bronze für ſeine gefallenen Mitglieder geſchaffen.
— Mietgeldprellerei. Alle diefenigen Perſonen, bei denen ſich eine
gewiſſe Fanny 3ölz als Dienſtmädchen vorgeſtellt und nach Empfang
des Mietgeldes die Stelle nicht angetreten hat, werden gebeten, ſofern
Anzeige noch nicht erfolgt iſt, ſich bei der Kriminalpolizei, Zimmer 3,
zu melden.
Aus den Parteien.
— Anßerordentliche Mitgliederberſammlung
der Deutſchnationalen Volkspartei. Samstag, den 16.
Auguſt, findet im Gelben Saal bei Sitte eine außerordentliche
Mit=
gliederverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchn.
Volks=
partei ſtatt.
ende reine Seife, die jeden Stoff, ob weiß oder farbig, glänzend reinigt fenster sichtbar., Für Wiederverkäufer auch bei den altbekannten Orossisten, (o39
reter: Ph. Hammer, D
sie kann niemals durch und schont, die empfindlichen Farben frischt, Wolle und Baumwolle Weien er-
Parforcemittel und Zau- hält und nicht verfilzt, ist die Seit nun über 30 Jahren von allen erfahrenen
OMOOOIOL BOIIO ber-Chemkalienetsetzt Snersamen Hausfralen gerühmte weiße LUHNS Salmiak-
Terpentin-
den, wenn es darauf ankommt, Ihren Wertvollen Wäschebestand, die Wollsachen Kernseife mit rotem Kreuzband. LUHMS stellt das Volkommenste dar, Was
7. zu schonen und lange zu erhalten. Schnellwäsche und Schnellbleiche geht sich nach alten Erfahrungen an feiner Wäsche-Wasch-Kernseife überhaupt her-
Ial auf Kosten der Gewebe, das ist wissenschaftlich erwiesen und auch ganz stellen läßt. Deswegen auch ist EUHNS Salmiak-Terpentin-Kernseife
rlich. Ihre gute, teure Wäsche geht dabei alzubald in die Brüche. Eine hervor- aus LUHMS Seifenfabrik, Barmen, in jedem Geschäft zu haben, Wo im Schau-
nehmi
Ernſt
Bedin
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Anguſt 1924.
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 15. Aug. Gemeinderatsſitzung. Die
geſt=
rige Gemeinderatsſitzung wurde anſtelle des zurzeit beurlaubten
Bürger=
meiſters vom Beigeordneten Flick geleitet. Aus beſonderem Anlaß hat
der Finanzausſchuß vorgeſchlagen, die Wiegegebühren für Steine aller
Art fortan auf 5 Pfg. pro 100 Ko. (ſeither 10 Pfg. pro 100 Ko.) zu
er=
mäßigen. Der Gemeinderat ſtimmt dem Vorſchlage zu. Das Geſuch der
Nachtwachmänner um Einreihung in Gruppe 3 der Beſoldungsordnung
ab 1. Auguſt findet Genehmigung unter dem Vorbehalt, daß das
Mini=
ſterium ſeine Zuſtimmung zu dieſer Einſtufung erteilt, da eine
vor=
behaltliche Einſtufung im Hinblick auf die Eſtehenden Richtlinien nicht
angängig erſcheint. Die Anfertigung und Anlieferung von zehn
Feuer=
wehrbluſen wird an Wilhelm Veith und Ludwig Bauer zu den
Ange=
botspreiſen übertragen. Gemäß dem Vorgehen des Staates beſchließt
der Gemeinderat, auch den Gemeindebeamten, ſoweit dieſe den
Beſol=
dungsgruppen 1—6 angehören, eine einmalige Beihilfe in der Höhe der
ſtaatlichen Sätze zu gewähren und dieſe alsbald zur Auszahlung zu
bringen. Die Lieferung der Pflaſterſteine zur Herſtellung der
Schul=
ſtraße wird der Hoch= und Tiefbaugeſellſchaft gemäß Angebot
übertra=
gen. Die Ausführung der Weißbinderarbeiten anläßlich der
Inſtand=
ſetzung der Kleinkinderſchule wird dem Friedrich Darmſtädter als
We=
nigſtnehmenden übertragen. Für die Benutzung des nunmehr
fertig=
geſtellten Sonnenbades im Gemeindeſchwimmbad wird ein Zuſchlag von
10 Pfg. zu dem übrigen Badepreis beſchloſſen. Nachdem mit den
hie=
ſigen Sportvereinen eine Einigung mit der Gemeinde hinſichtlich der
Aufbringung der für die entſtehenden Koſten aufzubringenden Zinſen
nebſt Amortiſation erzielt worden iſt, wird beſchloſſen, die Planierung
des zweiten Sportplatzes, der ſich an den erſten Sportplatz unmittelbar
anſchließt, nunmehr zur Ausführung zu bringen. Bezüglich der
Er=
hebung einer vorläufigen Gemeindegewerbeſteuer wird angeregt, eine
Ermäßigung des Satzes auf 60 Prozent, wie dies auch bei der ſtaatlichen
Gwerbeſteuer erfolgt iſt, eintreten zu laſſen. Der Punkt wird zur
Nach=
prüfung an den Finanzausſchuß überwieſen. Das Geſuch der
Anwoh=
ner der oberen Luiſenſtraße um Herſtellung dieſer Straße erſcheint dem
Gemeinderat gerechtfertigt. Es ſoll zunächſt eine Beſichtigung
ſtattfin=
den und ſpäter über die Inſtandſetzung beſchloſſen werden. Die Anträge
des Gewerkſchaftskartells, betreffend den Automobilverkehr (
Beſchrän=
kung der Fahrgeſchwindigkeit bei der Ortsdurchfahrt, Sperrung des
Mühl= und Mordachtales für jeglichen Automobilverkehr an
Sonn=
tagen) und die des Gemeinderats Meidinger, betreffend Anſchlußgleis im
Induſtriegebiet, Erhöhung der Vorortfahrpreiſe der Elektriſchen ſowie
Nachprüfung der Gaspreiſe auf Grund der vereinbarten Kohlenklauſel,
werden den Ausſchüſſen zur Stellungnahme überwieſen. Die wiederholte
Beſchwerde des Schwimmvereins bezüglich der Feſtſetzung der
Bade=
zeiten für das Gemeindeſchwimmbad wird wiederholt als unbegründet
abgewieſen, ebenſo eine weitere Beſchwerde des gleichen Vereins wgen
der für die Ueberlaſſung des Bades anläßlich des Gauwerbetags am
3. Auguſt feſtgeſetzten Benutzungsgebühr. In geheimer Sitzung:
Sicher=
heitsleiſtung des Gemeinderechners, Stundungsgeſuche,
Wohlfahrtsan=
gelegenheiten.
D Pfungſtadt, 14. Aug. Gemeindevoranſchlag. Der
Ge=
meinderat genehmigte in ſeiner letzten Sitzung den Gemeindevoranſchlag
für das Rechnungsjahr 1924. Allerdings beſteht im Voranſchlag ein
Defizit von 45 000 Mark, obwohl mit der äußerſten Sparſamkeit
ver=
fahren wird, und für den Reſervefonds nur 6000 Mark eingeſtellt ſind.
Nach den allgemeinen Richtlinien ſollte für Pfungſtadt ein
Betriebs=
kapital von 30 000—35 000 Mark vorhanden ſein. Die Bildung eines
ſolchen Kapitals ſoll mit Rückſicht auf die herrſchende Geldknappheit und
die ſchon ſowieſo großen Steuerlaſten auf mehrere Jahre verteilt
wer=
den. Hinſichtlich der Gewerbeſteuer hat der Gemeinderat beſchloſſen,
dieſelben Steuern wie der Staat zu erheben, anfangs 80 Prozent, jetzt
60 Prozent der Einkommens= und Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlungen.
Nach Mitteilung des Finanzamts iſt mit einem Jahresbeitrag von rund
15 000 Mark zu rechnen. Dieſe 15 000 Mark Steuern aus dem
gewerb=
lichen Anlage= und Betriebskapital ſollten zur Deckung des evtl.
Aus=
falles, der Einkommenſteueranteile, Erhöhung des Reſervefonds für
un=
vorhergeſehene Ausgaben und für den Anfang zur Bildung des nötigen
Betriebskapitals Verwendung finden. Der Fehlbetrag von 45 000 Mark
ſoll wie folgt aufgebracht werden: Vom bebauten Grundbeſitz 13 161,72
Mark und vom land= und forſtwirtſchaftlichen Grundbeſitz 32 438,13 Mark.
Die Erhebung dieſer Steuer ſoll auf ſechs Ziele verteilt werden.
— Eſchollbrücken, 15. Aug. Eine ſeltene Geburtstagsfeier von 186:
aus der Schule entlaſſenen Kameraden feierten am 14. Auguſt noch
6 Altveteranen, nämlich ihren 75. Geburtstag. Es ſind die Herren Gg.
Götz, Theodor Werrißhofer, Gg. Leichtweiß, Ad. Roth, Peter Seibert,
H. Raab.
+ Nieder=Beerbach, 14. Aug. Wohnungsinſpektor.
Ge=
meinderat Spieß 1. iſt zum Wohnungsinſpektor für die Gemeinde
er=
nannt worden.
r. Babenhauſen, 14. Aug. Die Beamtenſchaft der Schutzpolizei wird
zugunſten der Brandgeſchädigten am Samstag in 14 Tagen ein
Wohl=
tätigkeitskonzert im Gaſthaus zum Adler veranſtalten.
Nähe=
res wird noch bekannt gegeben.
r. Babenhauſen, 14. Aug. Wegen dringenden Verdachtes, durch
Brandſtiftung das große Brandunglück hier verurſacht zu haben,
wurden hier drei Perſonen, eine Frau, ihr Sohn und ihr angeblicher
Liebhaber, von der hieſigen Gendarmerie verhaftet und ins Amtsgericht
Seligenſtadt übergeführt. Ob fahrläſſige oder vorſätzliche Brandſtiftung
vorliegt, wird durch die Unterſuchung feſtgeſtellt werden müſſen.
8 Höchfſt i. O., 14. Aug. Zugentgleiſung. Vorgeſtern
ent=
gleiſte die Maſchine des um 37 Uhr von hier nach Aſchaffenburg
gehen=
den Perſonenzuges am Bahnübergang nach dem Tempel. Perſonen
ſind nicht zu Schaden gekommen.
— Steinbach, 14. Aug. Verfaſſungsfeier. Am Montag,
den 11. ds. Mts., beging die hieſige Gemeinde ihre Verfaſſungsfeier.
Um 1 Uhr bewegte ſich ein ſtattlicher Zug unter Vorantritt der
Feuer=
wehrkapelle unſerer Nachbarſtadt Michelſtadt durch die Straßen.
Sämt=
liche Vereine und Korporationen hatten ſich dem Zuge angeſchloſſen.
Die Standesherrſchaft Fürſtenau hatte für die Feier in dankenswerter
Weiſe einen ſchönen Platz zur Verfügung geſtellt, auf welchem ſich
als=
bald nach Eintreffen des Zuges ein reges Leben und Treiben entwickelte.
Verbunden mit der Feier war die Austragung der Jugendwettkämpfe
der Schule und die ſportlichen Wettkämpfe um die von dem Herrn
Reichspräſidenten geſtifteten Plaketten, die an dieſem Tage ſchon zum
Teil zur Verteilung gelangen konnten. Herr Bürgermeiſter Stein,
wel=
cher in der Hauptſache die ſchön verlaufene Feier in die Wege geleitet
hatte, begrüßte in markiger Anſprache die Erſchienenen namens der
Ge=
meinde, wies insbeſondere auf die Bedeutung des Tages hin und ſchloß
ſeine Anſprache, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde, mit
einem dreifachen Hoch auf unſer deutſches Vaterland. Alsdann
ſchil=
derte in längeren Ausführungen Herr Riegel aus Darmſtadt die
Ent=
wicklung und den Werdegang der Demokratie bis zum Zuſtandekommen
der Weimarer Verfaſſung. In klaren, verſtändlichen Ausführungen hob
er beſonders die Unterſchiede zwiſchen der beſtehenden und der früheren
Verfaſſung hervor. Beſonders gedachte er der Vorkämpfer des
deut=
ſchen Volkstums, wie Ernſt Moritz Arndt, des Turnvaters Jahn und
anderen mehr. Nachdem er ſeinen mit großem Beifall aufgenommen
Vortrag beendet und ebenfalls ein Hoch auf unſer Vaterland ausgebracht
hatte, ſtimmten ſämtliche Feſtteilnehmer den 3. Vers des
Deutſchland=
liedes an. Es folgte dann das Jugendwetturnen der Schule ſowie
tur=
neriſche und ſportliche Wettkämpfe der beiden Turnvereine und des
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Sportvereins, wobei ſehr ſchöne Leiſtungen erzielt wurden.
durch erfreute der Geſangverein „Sängervereinigung” das irk
mit einigen der Bedeutung des Tages angepaßten Liedern.
anſtaltung wurde faſt von ſämtlichen Einwohnern auf das „
unterſtützt, ſodaß ſie der Bedeutung des Tages gemäß al äne
poſante Kundgebung verlief.
* Erbach i. O., 14. Aug. Die Einweihungsfeierlichkeiten / a
gerdenkmals auf dem Schöllenberg werden am frn
Sonntag um 1½ Uhr nachmittags beginnen, nachdem die A—
feier auf dem Marktplatz (Beginn 2 Uhr) zu Ende iſt. Di se
keiten werden aus muſikaliſchen Darbietungen des Kirchenchor 6
Geſangvereine und einer Muſikkapelle, ſowie Anſprachen
niederlegungen beſtehen.
Auerbach, 12. Aug. Haas=Berkow=Spiele,
anlaſſung des Ortsausſchuſſes für Volksbildung und Juge
Auerbach finden nächſten Sonntag und Montag, abends 8:mr
ginnend, im Schweizerſaal des Hotels „Zur Krone” Vorſtellz ey
Zur Aufführung kommen „Theophilus” mit anſchließendem Fen
am erſten Tag und die Märchenſpiele „Die kluge Bauerntoch ſyund
zertanzten Schuhe” am zweiten Abend. Man darf wohl Txei=
Beſuche entgegenſehen.
— Wixhauſen, 15. Aug. Beſonders ſchöne Erfolge konn Her
ſige Turnverein bei den Verbandswettkämpfen des E ſäh
Turn= und Spielverbandes in Stuttgart=Degerloch erzielen, k. Fen
die entſandten Turner und Turnerinnen alle als Sieger z EEkeh
An den Wettkämpfen, die im Stuttgarter Stadion ſtattfand raah
über 1100 Turner und Turnerinnen teil und waren dementſ) hen
ſonders hohe Anforderungen geſtellt. Es ſind deshalb dieſe a
ſonders anzuerkennen: Von den Teilnehmern errang Fritz fo
Zehnkampf den 16. Sieg, ferner im Neunkampf Eliſabeth Rr/
Settchen Vetter den 9., Anna Petry den 15., Anna Laumaz 5
Kätchen Jung den 19., und Anna Joſt den 21. Sieg. Außer
Eliſabeth Röder im Verbandsmeiſterſchaftslaufen über 100
4. Sieg. Bei der Rückkehr wurden die Teilnehmer von dem ke
Muſik am Ortseingang empfangen und nach dem Vereinsloka Saf
„Zur Krone” geleitet. Obwohl die Ankunft in ſpäter Aben in,
folgte, hatten ſich auch die Freunde des Vereins reichlich e
um die Sieger und Siegerinnen zu empfangen. Im Vereins)/
der Vorſitzende Stiedenroth den Teilnehmern in herzlicher W. fü
geleiſtete Arbeit und die Erfolge, auf die ſowohl jeder einzelr als
der Verein ſtolz ſein könne.
8 Groß=Gerau, 15. Aug. Die Obſtverſteigerung Gr
hatte nur wenig Steigerer angelockt. Für einen Zentner
durchſchnittlich nur 1 Mark geboten und bezahlt.
X Walldorf, 15. Aug. Keine Zuſchläge für Steſ
mige. Der Gemeinderat hat den Antrag des Kreisamts, Ste
ſäumige einen Zuſchlag zu erheben, einſtimmig abgelehnt. — Die
beiten zur Erweiterung des elektriſchen Ortsnetzes ſollen A=
Monats begonnen werden.
+ Haßloch b. Rüſſelsheim 15. Aug. Unfall. Als
unternehmer Mick von hier dieſer Tage mit ſeinem mit ffſten
ſchwer beladenen Wagen von Flörsheim aus auf dem Rückw. Hierk
war, verfehlte er mit ſeinem Fuhrwerk den Aufſtieg zur Mai gre u
geriet in die abſeits angebrachten ſpitzen Pfeiler. Seinem Pf
dabei buchſtäblich der Bauch aufgeſchlitzt, ſo daß es verendete
+ Offenbach, 15. Aug. Wohnungsnot. Die Zahl
lich Wohnungſuchenden iſt in der letzten Zeit erheblich geſtiee ſie h
trägt gegenwartig 2743 Familien. Die Zahl der Wohnun henden
überhaupt ſtellt ſich auf 5171. Durch Wohnungstauſch ſind=e
Halbjahr 1924 95 Wohnungen gewechſelt worden.
X Offenbach, 15. Aug. Radlerpech. In der Nähe / Wal
hofes bei Heuſenſtanm ſtießen zwei Radfahrer zuſammen. D Anpral
war ſo heftig, daß der eine eine Gehirnerſchüttterung und an
einen Bruch des Naſenbeins davontrug.
I. Langd, 14. Aug. Der Arbeiter Appel wurde auf. Gruß
Friedrich bei Hungen verſchüttet und getötet.
si=, Ober=Eſchbach, 14. Aug. Sein 50jähriges Beſtehen
hieſige Kriegerverein. Das Präſidialmitglieg der „He
Stumpf=Butzbach, überbrachte die Wünſche des Landesverbank Säm
liche Kriegervereine der Umgebung Vilbels waren vertreten. wnde=
Ehrung wurde den Altveteranen von 1870/71 zuteil.
(O) Ober=Schmitten (Oberheſſen), 15. Aug. Tödlicher Fall
In der hieſigen Papierfabrik geriet der 40 Jahre alte / Führe
Eberhardt den Trockenzylindern einer im Gange befindliche =
apier=
maſchine zu nahe und wurde derartig ſchwer verletzt, daß e 75
da=
rauf ſtarb.
K. Alsfelö, 14. Aug. In Loshauſen überfiel ein 6” der
Landwirt Diehl plötzlich, und ehe er ſich zur Wehr ſetzen kor Satte
ihn der Händler mit einer Hacke zu Boden geſchlagen. Der eber
letzte Landwirt wurde ins Krankenhaus gebracht.
Waiſe
Gutsbeſitzerstochter,
21 J. alt, eign. Haus
Feld und Weinberge,
nebſt. Barvermögen.
wünſchtm. nett. Herrn
zw. Heirat bek.z. werd
durch Fr. J. Marx, Ehe
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Rheinſtr
Rummer 223.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
Seite 3.
Reich und Ausland.
Internationale zabnärztliche Tagung.
Mit Einbeziehung der Deutſchen.
A.E. Frankfurt a. M. Wie der Vizepräſident der
Internatio=
talen zahnärztlichen Vereinigung (Fédération dentaire Internationale),
Prof. Schaeffer=Stuckert. (Frankfurt a. M.) der hieſigen Preſſe
nitteilt, fand dieſer Tage in Luxemburg die 17. Tagung der FDJ. ſtatt.
Die FOJ. iſt die erſte internationale Standesorganiſation, die ihre
Tagungen nach dem Krieg trotz ſtarker gegenſeitiger Strömungen un=
verändert, d. h. alſo unter Einbeziehung der Deutſchen, wieder
aufge=
rommen hat. Die erſte perſönliche Teilnahme deutſcher Vertreter fand
Is erſter Anfang internationalen Austauſchs in der Zahnheilkunde
Ugemeine Anerkennung. Prof. Schaeffer=Stuckert nahm bei der
Be=
rüßungsanſprache als Vizepräſident die Gelegenheit wahr, auf die
Fortſchritte der Zahnhygiene in Deutſchland zu
ver=
zeiſen. Unter den Kommiſſionsberatungen nahmen die Verhandlungen
er Hygienekommiſſion unter dem Vorſitz von Prof. Jeſſen das meiſte
fntereſſe in Anſpruch. Prof. Jeſſen (früher Straßburg, jetzt Baſel) iſt
er Begründer des Syſtems von Schulzahnkliniken, das namentlich in
deutſchland große Fortſchritte gemacht hat und für
an=
ere Staaten muſtergültig geworden iſt. Von deutſcher Seite nahmen
n der Tagung noch teil, Dr. Hauptmeyer, Direktor der
Krupp=
hen Zahnklinik, und Dr. Cohn, Berlin.
Die geſündeſten Orte des Reiches.
Die Geſundheit liegt jetzt aus den 534 deutſchen Orten bis zu 15000
inwohner herunter vom Februar vor. Als geſündeſte Orte mit einer
terblichkeit von weniger als 9 auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne
rtsfremde berechnet erwies ſich Oſterfeld mit 3,1. Es folgen Rheine,
ſiesdorf, Weiden, Solingen und Gütersloh, Lippſtadt, Wermelskirchen,
ſilhelmsburg, Höhſcheid, Geſtemünde und Rüſtringen, Werne und
Lü=
n, Helmſtedt, Göppingen und Datteln, Gevelsberg, Höchſt, Benrath,
ingendreer, Landau und Vohwinkel, Lahr, Recklinghauſen=Land und
rdwigsburg, Erlangen und Haſpe, Hildesheim, Ohligs und Wanne,
jegen und Schwenningen, Rheydt, Grünberg, Roßberg und Oelsnitz
V. Remſcheid Rieſa und Tuttlingen, Bruchſal. Alle übrigen Orte
ben eine Sterblichkeit von mindeſtens 9,6.
Unfall.
je mit ſein
it
aufs af dem
den Aufſieg
Pfeiler. Eei
ſo daß S un
asnot. 9e
Zeit erheblich
Zahl der Bchmzück
ſohnungstau
worden.
ech. In der M/44
hrer zuſammn 14
rſchütermg M44
Appel wurd
Gjähriges Beſte
ſitglieg der 4if
25 Jahre Dortmund—Ems=Kanal.
Dortmund. In dieſen Tagen ſind 25 Jahre verfloſſen, daß der
rtmund—Ems=Kanal ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Der in
* Jahren 1892—1899 erbaute Dortmund—Ems=Kanal, der anfänglich
rtmud—Emshafen=Kanal hieß, iſt über 200 Kilometer lang,
außer=
n werden über 70 Kilometer der Ems als Kanal benutzt. Die
Bau=
ten des Kanals einſchließlich verſchiedener Hafenbauten, insbeſondere
Dortmund, Münſter und Papenburg, beliefen ſich auf rund 80
Mil=
nen Mark. Der Dortmund—Ems=Kanal iſt der wichtigſte Teil der
Preußen=Deutſchland projektierten künſtlichen Waſſerſtraßen. Er hat
onders für das niederrheiniſch=weſtfäliſche Induſtriegebiet eine
außer=
entliche Bedeutung.
Gekentert und ertrunken.
Bonn. Ein jung verheiratetes Ehepaar machte in der Nähe der
onau eine Paddelfahrt auf dem Rhein. Als ſie wieder an der
Prit=
anlegen wollten, trieb ſie der Strom mit aller Wucht gegen ein
* ankommendes Floß, ſo daß das Boot kenterte. Die beiden
In=
en wurden unter das Floß gedrückt. Während es dem Manne noch
rng, ſich durch eine Lücke im Floß wieder nach oben zu arbeiten
ſich von hilfsbereiten Händen emporziehen zu laſſen, konnte die
ge Frau nicht mehr gerettet werden.
Beim Böllerſchießen tödlich verunglückt.
Eberfing. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich am
Sonn=
vormittag, als aus Anlaß des Patroziniums mit den Böllern
ge=
ſſen wurde. Beim vorletzten Schuß zerriß es einen Böller, wobei
ihn bedienende 54jährige Wagnergehilfe Andreas Bauer ſo
un=
klich von den Sprengſtücken am Kopf getroffen wurde, daß er
be=
tlos vom Platze getragen werden mußte und geſtern früh ſeinen
eren Verletzungen erlegen iſt.
Alpenerſatz im Schwarzwalb.
Ɨm. Ein kühnes Kletterſtückchen unternahmen am vergangenen
mtag zwei Mitglieder des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenvereins,
ion Freiburg, Ludwig Kuabnek und Erich Wagner. In
ſechsſtündi=
mühſamer und ſchwieriger Kletterei durchſtiegen ſie die bisher für
Herwindbar gehaltene große Feldſeewand zum erſten Male. Dieſe
tertour durch zum Teil überhängende Felswände muß zu den ſchön=
Felskletterpartien des Schwarzwaldes gerechnet und als den ſchwer=
Alpenpartien ebenbürtig angeſehen werden.
ſame Giſtmörder damit ſchon einen Mord begangen hat. Die Abſichten,
die er mit ſeinem toten Verband verfolgte, ſind zurzeit noch
undurch=
ſichtig. Vielleicht iſt der Mann geiſteskrank.
Radio=Empfangsverſuche in Zermatt.
Der „N. Zürich. Ztg.” wird geſchrieben: Wie die Mehrzahl der
Alpentäler, weiſt Zermatt ganz ſpezielle Verhältniſſe in Bezug auf
Auf=
nahmefähigkeit Hertzſcher Wellen auf. Das in einem Keſſel gelegene Tal,
flankiert von ſehr hohen Bergen (3. 1600 M. ü. M. und im Nundkreiſe
eine ſtattliche Zahl Berge von über 4000 Meter Höhe), die Nähe
elektri=
ſcher Kraftanlagen mit Hochſpannung, ſodann eine Anzahl mit
Metall=
platten belegter Häuſer, all das ſind ſehr ungünſtige Vorbedingungen
für gute Aufnahme der Wellen. Eine Doppelantenne wurde oberhalb
des Gartens der Konfiſerie des Hotels Mont Cervin aufgeſtellt,
ſorg=
fältig iſoliert. Zwei Antennendrähte führten die Wellen in den
Auf=
nahmeapparat. Der Apparat war in Vevey im Laboratorium
auspro=
biert worden und geſtattzete tadelloſe Aufnahme der Emiſſionen von
Lauſanne Paris und London und die Verſtärkung ermöglichte ſogar
einem zahlreichen Auditorium, alles ſehr ſcharf anzuhören. Trotz
ein=
gehendſter Verſuche, die während zweier Tage von morgens 6 Uhr bis
abends 11 Uhr vorgenommen wurden, war es nicht möglich, die
Mit=
teilungen der verſchiedenen telephoniſchen Stationen
auseinanderzuhal=
ten, während die Zeichen der drahtloſen Telegraphie mit
vollkommen=
ſter Schärfe zu hören und zu erkennen waren. Aus dieſen Verſuchen
wird gefolgert, daß Z. geographiſch und elektriſch ungünſtig gelegen iſt
und daß vorläufig eine Empfangsſtation für drahtloſe Telephonie nicht
in Frage kommen kann. (Die Zeitung bemerkt dazu: Es iſt bekannt, daß
gewiſſe Gegenden aus bisher nicht aufgeklärten Gründen für
radiotele=
phoniſchen Empfang völlig iſoliert ſind. So kann in Potsdam, etwa
18 Kilometer vom Berliner Sender, faſt nichts gehört werden und
ebenſo iſt Sheffield von allen engliſchen Stationen abgeſchnitten, was
die britiſche Broadcaſting=Geſellſchaft veranlaßte, in dieſer Stadt die
erſte Relaisſtation zu errichten. Die ſeltſame Iſolierung wird entweder
durch Grundwaſſer ausgedehnte Erzfelder oder große Wälder zu
er=
klären geſucht. Befürchtungen über den ungünſtigen Einfluß der
Ge=
birge ſind aber bis heute nicht beſtätigt.)
Mr. Fawſter weiß alles.
In allen amerikaniſchen Hotels, von New York bis San Franzisko,
pflegen die Gäſte an den Portier die gleichen Fragen zu richten: Wann
geht der Zug ab? Wann kommt das Schiff?. Was koſtet eine
Hochzeits=
reiſe nach Honolulu? Wo kann man einen guten Anzug kaufen? Wo kann
man ein Kind zum Adoptieren bekommen Wo befindet ſich der ſchönſte
Platz der Stadt? Was lohnt ſich zu beſichtigen? Wo bekommt man die
beſten Bonbon? Auf alle dieſe Fragen haben jetzt die Hotelangeſtellten
die einzige Antwort: „Gehen Sie zu Mr. Fawſter. Er weiß alles.”
Dieſer allwiſſende Mann hat in allen größeren Hotels in Amerika von
jungen Damen geleitete Bureaus eingerichtet, worin ein Regiſter
auf=
liegt, aus dem man auf jede für das reiſende Publikum in Betracht
kommende Frage in kürzeſter Zeit eine genaue Antwort erhält. Ein
großer Stab von Sachverſtändigen arbeitet dort dauernd an der Ver=
Bad-Salzhausen
(Oberhessen, unbesetztes Gebiet)
Herz- und Nervenheilbad — Rheuma und Frauenleiden
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Prospekt auf Wunsch.
10127a
Rund=Funk=Programm.
vollſtändiung dieſes Regiſters. Im Verlaufe der ſechs Jahre, die dieſe
Auskunftsſtellen exiſtieren, haben bereits drei Millionen Menſchen bei
Fawſter angefragt und zufriedenſtellende Antwort erhalten. Eing
Ge=
bühr wird für die Auskünfte nicht erhoben. Die Koſten werden von den
Hotelboſitzern gerne beſtritten, weil dieſe Einrichtung für ſie eine gute
Reklame bildet und ihre Angeſtellten entlaſtet.
Vom Treibeis eingeſchloffen.
Kopenhagen. Das von der däniſchen Regierung mit
Lebens=
mitteln für die amerikaniſchen Weltflieger nach Grönland ausgeſandte
Transportſchiff „Grask” iſt in der Nähe von Angmagaſſalik vom
Freih=
eis eingeſchloſſen worden.
Hungersnot in China.
Wie das Internationale Hilfskomitee für die Hungersnot in China
mitteilt, beträgt die Zahl der bei den jüngſten Ueberſchwemmungen
um=
gekommenen Perſonen 13 115. Die Geſamtzahl der Geſchädigten in den
Provinzen Kunan, Kiangſi, Fukien, Kwantung, Schantung, Honan und
Hupe wird auf 15 Millionen Perſonen geſchätzt.
Der Giftmörder mit der Bazillenflaſche.
Man könnte annehmen, daß der Fall Haarmann wohl in der
Scheuß=
eit, mit denen die Taten ausgeführt wurden, kaum zu überbieten
Aber aus Swinemünde kommen jetzt Nachrichten, die erkennen laſſen,
es faſt noch unheimlichere Dinge gibt. Dort wurde der tſchechiſche
atsangehörige Anton Peter uter dem dringenden Verdacht eines
endeten und mehrerer verſuchter Giftmorde feſtgenommen. Bei der
esviſitation fand man bei ihm eine ſeltſame Flaſche, die aber nicht
nd eines der bei Giftmördern gebräuchlichen flüſſigen Giſte enthielt.
Flaſche entwickelte beim Oeffnen einen furchtbaren Geruch. Der
alt wurde als gehacktes Fleiſch feſtgeſtellt, das bereits in Verweſung
gegangen war. Der unheimliche Menſch verſuchte zuerſt, bei irgend
and Stellung oder Wohnung zu bekommen. Dann begann er, an
ihm unbequemen Perſonen Vergiftungsverſuche mit den Bazillen
machen, die ſich in dem in Verweſung übergegangenen Fleiſch
ge=
et hatten. Es iſt das eine Methode, die in Deutſchland bislang
rdings unbekannt war, die aber von ruſſiſchen Verbrechern ſchon mit
olg angewandt wurde. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der ſelt=
Geſchäftliches.
—Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, hat die
Privat=Handelsſchule zu Darmſtadt, Leiter Herr Oskar Dierker,
Han=
delslehrer und beeidigter Bücherreviſor, den Beginn der neuen
Handelskurſe angezeigt. Gleichzeitig iſt dabei zu bemerken, daß das
In=
ſtitut am 1. Oktober auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Der
Inhaber hat dasſelbe im Jahre 1899 ſelbſt gegründet und durch ſeine
rege Tätigkeit dem Inſtitut einen im ganzen Heſſenlande verbreiteten
Ruf verſchafft. Möge es dem Leiter gelingen, ſeine Lehrtätigkeit noch
weitere 25 Jahre zum Wohle unſerer Jugend, die ſich dem
kaufmänni=
ſchen Berufe widmen wollen, ausüben zu können.
Frankfurt a. M.
Sonntag, den 17. Auguſt 1924:
Wellenlänge 467 m. Antennenenergie zirka 0,8—1 kw.
8 Uhr: Morgenfeier veranſtaltet vom Wartburgverein e, V.
Bläſerquartett des Wartburgvereins: „Choral: „Befiehl Du Deine
Wege”; 2. Orgelvortrag: Präludium Es=Dur von Seb. Bach (Herr
Organiſt Chriſtian Thomas); 3. Sopranſolo: „Sei ſtille dem Herrn”,
Mendelsſohn aus Elias; 4. Anſprache: Herr Pfarrer Trommershauſen
von der Luthergemeinde: 5. Orgelvortrag: Poſtludium Es=Dur von
Heſſe (Herr Organiſt Chriſtian Ludwig Thomas); 6. Sopranſolo:
„Schönſter Herr Jeſu”, Eug. Hildach Frau Johanna Thomas=Miſcheck);
7. Schlußchoral: Bläſerquartett des Wartburgvereins.
4 bis 6 Uhr: Bunter Kindernachmittag, veranſtaltet von der
Märchentante, dem Märchenonkel und dem Hausorcheſter.
8 Uhr: Stunde der „Frankfurter Zeitung”
8½ Uhr: Kompoſitionsabend Georg Liebling. 1. Sonate für
Klavier und Violine Op. 28. 2. Vier Lieder. 3. Liebesſzene aus dem
Myſterienſpiel „Katharina” Op. 57. 4. Vier Lieder. 5. 2) Nachtſtück;
b) Caprice, für Klavier. — Am Flügel: Der Komponiſt. Geſang: Frau
A. Braunfels (Alt), Herr Jaroſcheck (Tenor), Herr Guſtav Lenzewski
(Violine),
9½ Uhr: Nachrichtendienſt, Wettermeldung und Sportbericht.
Berlin.
Berlin: Sender 1 Welle 430 m, Sender 2 Welle 500 m.
Sonntag, den 17. Auguſt 1924:
5½ bis 7 Uhr: Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle).
7 Uhr: Märchen, geleſen von Johanna Meher.
8 bis 9 Uhr: Auf vielfachen Wunſch Wiederholung des Abends
Deutſche Heimat”, 1. Paraphraſe über das Deutſchland=Lied. (Fritz
Wenneis auf dem Schiedmayer=Meiſterharmonium). — 2. Wildenbruch:
Deutſchland und die Welt (Alfred Braun vom Schillertheater
Charlot=
tenburg; Rezitation), 3. 2) Schumann: Sonntags am Nhein; b)
Laſ=
ſen: Ich hette einſt ein teueres Vaterland; e) Wolf: Heimweh (
Opern=
ſänger H. Blaſel). — 4. Wagner: Waldweben aus der Oper „
Sieg=
fried”, (Fritz Wenneis auf dem Schiedmayer=Meiſterharmonium). —
5. Naabe: Aus der Chronik der Sperlingsgaſſe (Alfred Braun vom
Schillertheater Charlottenburg, Rezitation), — 6. R. Wagner: Hans
Sachs Anſprache aus der Oper „Die Meiſterſinger von Nürnberg”
(Opernſänger Heinrich Blaſel von der Großen Volksoper). Am
Stein=
wah=Flügel: Dr. Felis Günther.
9½4 bis,11 Uhr: Tanzmuſik. — Während der Pauſe:
Bekannt=
gabe der neueſten Tagesnachrichten. Zeitanſage, Wetterdienſt.
Engliſche Stationen.
Wellenlänge der engliſchen Sendeſtationen:
Cardiff 351, London 365. Mancheſter 375. Bournemouth 385,
New=
caſtle 400, Glasgow 420, Birmingham 475, Aberdeen 495, Sheffield 303,
Plymouth 330.
Zeitangabe mitteleuropäiſch.
Sonntag, den 17. Auguſt 1924:
London, 3 Uhr: Kap. J. M. Leibwache. — London, 9 Uhr:
Künſt=
ler=Abend. — Birmingham, 9 Uhr: Sinfonie=Konzert. — Bournemouth,
3 Uhr: Gounod=Mendelsfohn=Abend. — Cardiff, 8.40 Uhr: Muſik und
Arbeit. Mancheſter, 3 Uhr: Haydn: Schöpfung”. — Newcaſtle, 9 Uhr:
Kammermuſik. Aberdeen, 3 Uhr: Sinfonie=Konzert.
Ausführliches Rundfunkprogramm in der „Radio=Umſchau”.
beherrscht die Straße.
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die Weltmarke bürgt für Gualität!
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Brunv
Har=
precht, abends 8 Uhr: „Das ſilberne Kaninchen”; abends 10½ Uhr,
Nachtvorſtellung: „Nur ein Traum”. — Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Verein der Offiziere
des Großh. Artilleriekorps, nachmittags 3 Uhr, in der
Vereinigten Geſellſchaft, Vereinszimmer: Hauptverſammlung.
Auguſt=Erinnerungsfeier und Fahnenweihe des
Verban=
des heſſiſcher Regimentsvereine im Orangeriegarten, abends 8 Uhr:
Begrüßungsabend — Konzert. — Geſangverein Frohſinn,
abends 8 Uhr, im Städt. Saalbau: Konzert.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 17. Auguft:
Fortdauer des veränderlichen Wetters mit Niederſchlägen, warm.
Wh e Hh
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: 1. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 14 Seiten
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924
Rummer
Kathol. Jugend- u.
Jungmänner-
verein Darmstadt, St. Elisabeth
Palast-Lichtspiele
Theater-Abend
meiſt
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Ernſt
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Der große Zirkusfilm in 6
große Piel-Film!
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am 17. August 1924, abends 7 Uhr
im Konkordiasaal, Waldstraße 3:
Sensations-Großfilm
7 Akte in Eis u. Schnee
In der Hauptrolle:
der Held vom Passeier! (10366
Historisches Drama in 5 Akten.
von P. Schinhofen (Wiederholg.)
Karten im Vorverkauf u an der Kasse.
In der Hauptrolle:
Marg. Schlegel, Dr. N
Pohl
Seff kostet: 24
Dollar
frei nach Hans Müller u. Hanns Kräly
Regie Ernst Lubitsch
Der große Sittenfilm in 5 Akten
Schauplatz der Handlung Paris 1860 im Ouartier Latin
Das Montmarreviertel — Das Elysium aller Bohémiens
Das Dorada der Pariser Apachen und die Wohnstätte
der Grisetten
In der Hauptrolle die besten Künstler.
Fvette ...."
.. . . Pola Negri
Adolphe . . . . . . . . . Herman Thimig
Gaston
Alfred Abel
Hilde Werner, Frida Richard, Jakob Tidtke
HARRV PIEL
Als Einlage:
Morgen Sonntag, den 17. Auguſt
ab 11 Uhr
(1
III. Teil
Sensationsfilm in 6 Akt
mit
Maciste, der stärl
Mann der Welt.
ausgeführt v. Philharmoniſchen Orcheſter
im Stile ehem. Militärmuſik.
Leitung: Herr Obermuſikmeiſter Mickley,
Schöpfer der Frühkonzerte im Herrngarten
und Platanenhain.
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Beſonders gewähltes Programm.
Professor Rehbein geht tanzen
In der Hauptrolle: Leo Peuckert
(Militäränwärter)
(Ortsgruppe Darmſtadt)
Zu der am Samstag,
den 16. und Sonntag,
den 17. ds. Mts. im
Orangeriegarten
ſtattfindenden
9 Auguſtfeier und
0. Fahnenweihe
des Verbandes heſſ.
Regiments=Vereine‟
ſind alle Kameraden?
eingeladen u. werden
erſucht, ſich zu beteiligen.
Sammelplatz: 1 Uhr nachm am Tor des
Orangeriegartens. Eintrittskarten zu
er=
mäßigten Preiſen ſind unter Vorzeigung
der Mitgliedskarte bei Adolf Schneider,
Schulſtraße 8, erhältlich. Der Vorſtand.
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Sonntag, 17. u. Montag, 18. Aug
Hierzu ladet höfl. ein
Jum grünen Baum”
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Fox-Komödie in 2 Akten. (10303fsgo
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Beſiellungen auf Theaterkarten 1924—25
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nä=
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Sonntag, 17. u. Montag, 14
Saal Mauerstr. 5
Vortrag, Eing durch den Hlor
1. Treppe
Sonntag, 17. August. abends 8 Uhr:
vom Reich zur
Has EVangel. Zeit des Gerichts”
Zwei Welten treffen Entscheidungen.
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Darmſtädter Männergeſangverein
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laden hiermit die
Mitglieder, Freunde und
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Nachtvorf
Rummer 222.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
Seite 9.
Shorg Opit und Tarnen.
ſonderen Erwähnung, ſo daß auch dieſem
guten Sportſache, ein guter Beſuch zu wü=
Fußball.
4 Uhr erwartet „Union” die 1. Mannſchaft der Spielvereinigung „Hel=
Eiste, d
Hann der M
Lin
Intag, 18, Au
etdeck
vierkuf
ftlichkeit
Sportverein 1898 Darmſtadt—„„Viktoria”=Aſchaffenburg.
Die Sucht nach den Punkten und dem Aufſtieg erfährt am nächſten
ſonntag eine wohltuende Unterbrechung. Und das iſt gut ſo. In der
erwöchigen Ruhepauſe vermochten die Glieder und Nerven der
Spie=
ſich nicht ſo zu erholen, wie es zu einer regelmäßigen anſtrengenden
uinktjagd erforderlich erſcheint. Das haben die beiden letzten Spiele
Zeigt. Aus dieſem Grunde hat man ein Freundſchaftsſpiel eingelegt,
ar durch Neuauf= und Umſtellung in aller Ruhe die ehemalige
Spiel=
inke wieder herauszubekommen. „Viktoria”=Aſchaffenburg iſt der Geg=
„—, der bei dieſer Gelegenheit einer alten Rückſpielverpflichtung
nach=
mimt. Die Mannſchaft iſt in Darmſtadt durch ihre lange
Zugehörig=
it zum Odenwaldkreis nicht unbekannt. Sie lieferte immer gute Spiele
it ganz knappem Ausgang. Letztes Jahr gehörte Aſchaffenburg der
ezirksliga des Mainkreiſes an, muß aber in den ſauren Apfel des
Ab=
eges beißen. Es iſt nun intereſſant, dieSpielſtärke der beiden
Mann=
aften zu vergleichen, hie Abſtiegskandidat, hie wohlbefähigter
Auf=
egsanwärter. Das Spiel beginnt um 3½ Uhr und dürfte jedermann
F ſeine Koſten kommen.
Zum Rückſpiel begibt ſich die Ligaerſatzmannſchaft nach Frankfurt,
r mit der gleichen von „Eintracht” von neuem die Kräfte zu meſſen.
it Eifer und Hingabe werden ſie die Vereinsfarben ſchon würdig
ver=
ten, das Können haben ſie in ſich.
Die 2. Mannſchaft ſpielt gegen die gleiche von Aſchaffenburg=Damm
1½ Uhr auf dem Uebungsplatz, hieran die 3. gegen die 2.
Mann=
aft vom Sportverein Niederurſel.
Die Jugend hat ihren großen Tag. Mit 6 Mannſchaften tritt ſie
pen z. T. ſtärkſte Gegner in die Schranken. Da intereſſiert vor allem
3 Entſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft der 1a=Jugend gegen die
iche von „Germania”=Eberſtadt um 10½ Uhr auf der Rennbahn.
ide Mannſchaften errangen gleiche Punktzahl, ſomit war ein Aus=
„idungsſpiel auf neutralem Platz nötig geworden. Hoffentlich
bekun=
die Mitglieder durch zahlreicheres Erſcheinen ihr Intereſſe an der
gend des Vereins, zumal anſchließend daran noch die 1a=Schüler gegen
gleichen von „Union” in ehrlichem, friedlichem Wettſtreit um den
eg kämpfen. Die Ub= und 2a=Jugend empfangen die 1. und 2. Jugend
Lindenhof. Die erſteren ſpielen vor der Ligamannſchaft auf dem
rbion, die letzteren um 4½ Uhr auf dem Uebungsplatz. Hoffentlich
„den durch dieſe Spiele die ſeit Jahren beſtehenden Freundſchafts=
„de der Jugend beider Vereine noch feſter geknüpft. Die 2b=Jugend
die 1b=Schüler empfangen Gäſte aus dem beſetzten Gebiet, die glei=
Mannſchaften von Pfalz=Ludwigshafen. Wie wir ſehen, ein
wechſel=
es Programm, das hoffentlick nicht durch die Ungunſt des
Wetter=
res ins Waſſer fällt.
V. f. R. Darmſtabt—,Germania 03‟=Pfungſtadt.
Heute abend um 6 Uhr ſtehen ſich auf dem Exerzierplatz fie
Liga=
inſchaften der aus den letzten Kreisliga=Verbandsſpielen beſtbekann=
„Germania 03‟=Pfungſtadt und des V. f. R. Darmſtadt
„nüber. Seit Jahren pflegen beide Vereine einen regen ſportlichen
Eehr miteinander und dürfen die Spiele des V. f. N gegen „
Ger=
ria”=Pfungſtadt zu ſeinen ſchönſten und edelſten gezählt werden. So
2. auch dieſes Treffen ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen,
umſo=
r, als „Germania”=Pfungſtadt die im letzten Verbandsſpiel gegen
R. erlittene 0:4=Niederlage wieder wettzumachen beſtrebt ſein wird.
ausgezeichnet Können von „Germania 03” iſt zur Genüge bekannt;
* ſprechen die knappe 1:0=Niederlage durch Elfmeter gegen Sportv. 98
der überragende 7:1=Sieg gegen den Kreisligavertreter
Hertha=
rnheim. „Geumania”=Pfungſtadt beſitzt eine vorzügliche Hintermann=
* und der Innenſturm mit den Schußgewaltigen Steinmetz, Rein=
* und Eſſer verſteht es, durch gutes Kombinationsſpiel ſich
wieder=
durchzuſetzen. Auch die V. f. R.=Ligamannſchaft kann, wenn der
e vorhanden iſt, ein gutes Spiel hinlegen, das beweiſt die letzte
Be=
ung mit „Germania 03” in Pfungſtadt, wo V. f. R. trotz drei Er=
Tuten ein 2:2 herauszuholem vermochte. Hoffen wir, daß dieſes Spiel
würdig den vorausgegangenen Txeffen zwiſchen beiden Vereinen
zließt; dann werden alle Beſucher voll und ganz auf ihre Rechnung.
nen.
Alm Sonntag ſpielt V. f. R. in Heidelberg gegen die dortige „Union”
Vorſpiel konnte V. f. R. mit 4:3 für ſich entſcheiden. E.W.
F.=C. „Union”, Jugendabteilung.
Am heutigen Tage eröffnet die Ing.=Abt. das neue Geſchäftsjahr mit
Ten ſämtlicher Mannſchaften. Die 1. Jug, fährt nach Eberbach a. N.,
ſich mit der 1. Jug. der Jugendfreunde Eberbach zu meſſen. Die
jug. empfängt hier die gleiche Mannſchaft von Phönix=Frankfurt
9½ Uhr, vor dem Spiele Sportverein—Germania=Eberſtadt,
wäh=
nach dieſem Spiele die 1. Schülermannſchaft ſich mit der 1.
Schüler=
nſchaft von Sportverein 1898 mißt. Die 2. Schüler empfängt am
nittag um 3 Uhr die 2. Schülermannſchaft von Sportvereinigung
eilgen.
F.=C. „Union” e, V., Darmſtadt — „Germania‟=Eberſtadt.
Am Samstag, den 16. d. M. begibt ſich die 1. Mannſchaft nach
ſtadt um gegen die gleiche Mannſchaft des F.=C. „Germania” ein
„ndſchaftsſpiel auszutragen. Auf dem Sportplatz an der Heidelber=
Straße treffen ſich in friedlichem Wettkampfe: 1b=Mannſchaft
kon” — 1b=Mannſchaft „Germania”=Eberſtadt; 2. Mannſchaft
kon” — Sportverein 1898 e. V., Juniorenmannſchaft. Die Spiele
orechen einen intereſſanten Verlauf zu nehmen. Ein Beſuch dürfte
Tohnen. — Sonntag, den 17. Aug., vorm. 10.30 Uhr, ſteht unſer
rtplatz unter dem Zeichen der Meiſterſchaftskämpfe in der Jugend=
2. Es kämpfen um die Entſcheidung der Gaumeiſterſchaft die erſten
endmannſchaften des Sportvereins 1898 e, V. und des F.=C. „
Ger=
ia‟=Eberſtadt. Das Können beider Mannſchaften bedarf keiner be=
las” in Friedberg zum Freundſchaftsſpiele. Seine Spielſtärke iſt
an=
erkannt durch das Ergebnis gegen die Ligamannſchaft „Germania”=
Wies=
baden mit 2:1 Toren. Wir ſind überzeugt, daß ſich beide Mannſchaften
Mühe geben werden, ein Spiel vorzuführen, das ganz in dem Intereſſe
unſerer Bewegung liegt, und dürften auch in dieſer Hinſicht die
Sport=
intereſſenten volle Befriedigung finden.
F.=C. „Eintracht”=Darmſtadt — „Olympia”=Lorſch.
Heute abend um 6 Uhr wird der F.=C. „Eintracht” ſein erſtes Spiel
des neuen Verbandsjahres auf dem Platze am Finanzamt austragen.
Als Gaſt erſcheint die hier beſtbekannte Ligaelf von „Olympia”=Lorſch.
Ueber die Gäſtemannſchaft etwas zu ſagen, erübrigt ſich, iſt doch deren
faires und techniſches Spiel hier zur Genüge bekannt. Außerdem
konnte ſie dem diesjährigen Kreismeiſter die einzige Niederlage
bei=
bringen, was ſchon etwas Können vorausſetzt. Das Vorſpiel beider
Mannſchaften endete bekanntlich mit einem 3:2=Siege der Eintracht”
und wird Lorſch wohl alles daranſetzen, dieſe Niederlage wieder
gutzu=
machen. Aber auch die hieſigen werden verſuchen, den Sieg abermals
zu erringen. Da bekanntlich mit der Qualität des Gegners die Leiſtung
der „Eintracht ſich hebt”, was die Spiele gegen Sp.=V. 98, „Phönix”=
Karlsruhe uſw. bewiefen, iſt ein intereſſantes Treffen zu erwarten, deſſen
Beſuch zu empfehlen iſt.
Am Sonntag vormittag wird F.=C. „Eintracht” der. „Viktoria”=
Griesheim ebenfalls im Rückſpiel, auf dem Platze am Finanzamt
ge=
genüberſtehen.
1. Jugend Sportverein Darmſtadt—1. Jugend Eberſtadt.
Nach Beſchluß des Gaujugendausſchuſſes des Gaues Bergſtraße iſt
die 1. Jugend Sportvereins Darmſtadt mit der 1. Jugend Eberſtadt
punktgleich geworden und muß deshalb ein Ausſcheidungsſpiel den
Meiſter der Abteilung A bringen. Dieſes Spiel findet am Sonntag,
den 17. Auguſt, 10.30 Uhr, auf der Rennbahn ſtatt. Da beide Gegner
große Spielſtärke aufweiſen, wird jedermann ein intereſſantes Spiel zu
ſehen bekommen.
Sp.=Vgg. 04 Arheilgen—F.=Sp.=V. Aſchaffenburg=Damm.
Auf dem Sportplatz am Arheilger Mühlchen ſpielt am Samstag
nachmittag halb 6 Uhr, erſtmalig wieder nach mehreren Wochen, die
Ligamannſchaft der 04=Arheilgen ein Freundſchaftsſpiel. Als Gaſt
weilt die Liga=Elf des F. Sp.V. Aſchaffenburg=Damm in Arheilgen.
Da der Gaſtverein über eine gute techniſche Mannſchaft verfügt und
das ſchöne Kombinationsſpiel der kleinen, aber eifrigen Elf der Sp.=
Vgg. bekannt iſt, dürfte wohl ein ſchönes Spiel in Ausſicht ſtehen. Auch
werden die 04er in etwas geänderter Aufſtellung antreten.
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Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Am Sonntag treffen im Ausſcheidungsſpiel der weſtdeutſche Meiſter
Rhenus=Köln und der ſüddeutſche Meiſter Bayern 07 Nürnberg in
Frankfurt a. M. zuſammen, während in Leipzig S.V.
Weißen=
fels, Meiſter von Thüringen, mit Stern=Leipzig, Meiſter von Sachſen,
zuſammentrifft.
Leichtathletik.
Houbens Start geſichert.
Der deutſche 100 Meter=Meiſter Hubert Houben hat ſeine feſte
Zu=
jage gegeben, beim internationalen Feſt des S. C. Charlottenburg am
24. Auguſt, das wegen des zu erwartenden Maſſenandranges im
Sta=
dion ſtattfindet, zu ſtarten. Seine Gegner ſind, wie bereits gemeldet,
der Neufeeländer Porrit und der Auſtralier Carr. Eine weitere
ſportliche Delikateſſe iſt das Zuſammentreffen der beiden Erſten aus
der 4X100 Meter=Staffelmeiſterſchaft. Preußen=Krefeld will dem
Deut=
ſchen Sportklub Berlin Gelegenheit zur Revanche geben. Auch die
4X100 Meter=Rekordſtaffel der Mannheimer Turngeſellſchaft hat ihre
Nennung abgegeben.
Motorſpott.
D. M. V. — Inſelsbergrennen.
Um den zahlreichen D.M.V.=Mitgliedern, welche Maſchinen über,
1000 Kubikzentimeter beſitzen, Gelegenheit zum Start in dieſem
prächti=
gen Rennen zu geben, wird eine „Sonderklaſſe über 1000
Kubikzenti=
meter” für dieſes Nennen ausgeſchrieben. Auch dieſe Klaſſe, für die
im übrigen bezüglich Fahrer und Fahrzeuge die Beſtimmungen der
Ausſchreibung gelten, fährt acht Runden gleich 268 Kilometer. Als
Mindeſtgewichte und Bereifungsdimenſionen gelten diejenigen der
Ka=
tegorie E. Infolge der nachträglichen Verlegung von Meiſterſchaften
auf das Inſelsbergrennen und der Einlegung dieſer Sonderklaſſe wird
von der Erhebung des Zufchlags von 30 Prozent auf die
Nachmelde=
gebühr abgeſehen. Zweiter und letzter Meldefchluß am 21. Auguſt,
abends 6 Uhr.
Kegein.
Turnverein 1861. Neu=Iſenburg—Tv. 1897 Bickenbach.
Kommenden Sonntag empfängt der Turnverein 1897 Bickenbach die
ſpielſtarken Mannſchaften des Turnvereins 1861 Neu=Iſenburg. Da die
Spielweiſe der Mannſchaften in unſerem Gau unbekannt iſt, ſieht man
dem Spiel mit größtem Intereſſe entgegen, zumal die Bickenbacher in
ihrer Aufſtellung vom Sonntag in Pfungſtadt antreten wird. Vor dem
Spiel der 1. Mannſchaft, das um 3½ Uhr beginnt, treffen ſich die
Ju=
gendmannſchaften gleicher Vereine.
Turngemeinde Griesheim komb. 1. und 2.—Turnverein
See=
heim 1. 2:2 (2:0).
Turnen.
Abturnen des Tv. Nierſtein.
ch. Begünſtigt vom herrlichſten Wetter, konnte der hieſige
Turn=
verein ſein diesjähriges Abturnen, verbunden mit einem Schau= und
Werbeturnen, feſtlich begehen. Wenn auch der Beſuch von auswärts
nicht allzu zahlreich war, ſo konnte im Großen und Ganzen doch ein
Feſt gefeiert werden, das Nierſtein Ehre machte. Ume9 Uhr begann
das Einzelwetturnen der Schäler, Zöglinge und Turner, das ſich bis
halb 1 Uhr hinzog. Als Sieger bei dem Einzelwetturnen gingen
her=
vor: im Zwölfkampf: Fritz Kayſer 1. und drei weitere Turner,
Drei=
kampf: Guſtav Strub 1. und ſechs weitere Turner, Zöglinge: Karl
Stepp 1. und neun weitere Zöglinge, Schüler (Oberſtufe): Alfr. Strauß
und vier weitere Schüler, (Unterſtufe): Karl Leinweber und 10 weitere
Schüler. Um 2 Uhr nachmittags wurden die auswärtigen Vereine
ab=
geholt, und unter Vorantritt der hieſigen Feuerwehrkapelle ging es im
Feſtzuge durch die reich geſchmückten Ortsſtraßen nach dem Turnplatze
im Schulhof, der für das Feſt eigens hergerichtet war. Der 1. Sprecher
Herr Dr. Reuter dankte den auswärtigen Vereinen für ihr Erſcheinen
in kurzen, aber inhaltsreichen Worten. Alsdann wechſelten verſchiedene
Riegen ſämtlicher Vereine im Schauturnen und war hierbei zu erſehen,
daß gerade das Turnen mit ſeinen vielſeitigen körperlichen Bewegungen
und Anſtrengungen der Stählung des Körpers dienlich iſt. Beſonders
gut zuſammengeſtellt war die Riege der Turner und Schüler des To.
Schwabsburg, auch die Schüler des Tv. Dexheim ernteten mit ihrer
Sondervorführung reichen Beifall. Beſonders unterhaltend war das
ſogen. „Würſtchenſchnappen” auf dem Schwebebalken für die Jugend.
In vorgerückter Stunde trennte man ſich mit dem Bewußtſein, als
Turner wieder einmal im Geiſte des alten „Vater Jahn” gelebt und
gehandelt zu haben. Friſch, Fromm, Fröhlich, Frei. „Gut Heil!”
Neue turneriſche Beſtleiſtungen.
Frl. Martha Graſſe (Tv. Niederlehme) ſtieß die 10=Pfund=Kugel
9,60 Meter weit; der Turner Goſſow (Rathenow) ſprang beim
Sport=
feſt des Turnſports Eintracht”=Berlin 3,50 Meter hoch, Bräſicke (
Pe=
tershagen) lief die 3000 Meter in 9,36 Min.
Darmſtädter Keglerbund.
Am 16., 17., 23. und 24. Auguſt 1924 findet auf der Bahn in der
Beſſunger Turnhalle das diesjährige Kegeln um den Wanderpreis des
Verbandes (Silberne= Pokal) ſtatt. Die Bahn iſt als völlig neutral zu
betrachten, da kein dem Verband angehöriger Klub dort kegelt. Es haben
ſich daran alle dem Verband angeſchloſſenen Kegelklubs zu beteiligen.
Von jedem Kegler ſind 10 Kugeln in die Vollen zu ſchieben. Der
Wan=
derpreis fällt dem Kiuh zu, der prozentual die höchſte Holzzahl erreicht.
Verteidiger des Pokals iſt der Klub „Zwölfer”, der ihn zweimal
hinter=
einander errungen has. — In nächſter Zeit wird ein Seniorenkegelm
ausgeſchrieben, an dem ſich alle Kegler beteiligen können, die 50 und
mehr Jahre alt ſind.
Zweites ſäddeutſches Gaukegeln in Fraukfurk a. M.
Die enszültigen Ergebniſſe.
Gaumeiſterſchaft auf Aſphalt. Je 10. Mann A 100.
Kugeln: 1. Verbauo Mainz 5163, 2. Verband Frankfurt a. M. 5072,
3. Verb. Wiesbaden 4981, 4. Verk. Karlsruhe 4924, 5. Verb. Dürlach=
4878, 6. Verb. Schwanheim 4820, 7. Verb. Aſchaffenburg 4791,
8. Verb. Höchſt 4788, 9. Verb. Offenbach 4784, 10. Verb. Darmſtadt
4754, 11. Verb. Homburg v. .d. H. 4i00, 12. Verb. Bad. Nauheim /4667.
Sieger: Verband Mainz. 5163 Holz.
Jakob Sonntag=Wanderpreisz je 10 Mann 4 100
Kugeln: 1. Verband Frankfurt 5261, 2. Verb. Mainz 5146, 3.=Verb.
Aſchaffenburg 5014, 4. Verb. Offenbach 4944, 5. Schwanheim 4932,
6. Verb. Durlach 4900, 7. Verb. Darmſtadt 4862, 8. Verb. Höchſt 4856,
9. Verb. Bad Nauheim 4829, 19. Verb. Homburg v. d H. 4810, 11. Verb.
Karlsruhe 4787, 12. Verb. Kaſſel 4686 13. Verb. Limburg 4512,
14. Verb. Bensheim 4470. Sieger: Verband Frankfurt a. M., mit
5261 Holz.
Von den Darmſtädter Kegelbrüdern gingen auf der Ehrenpreisbahn
als Sieger hervor: 1. Schüßler (Haſſic) mit 57 Holz, 46. Preis, ein
Oelgemälde; 2. Grün (K.=K. 1911) mit 55 Holz, 74, ,Preis, ein
Radio=
apparat; 3. Thümmel (K.=K. 1911) mit 52 Holz, 149. Preis. eine
Brief=
taſche; 4. Scherer (Haſſia) mit 52 Holz, 154. Preis; ein/Zigarrenetui.
Es waren je 10 Kugeln zu werfen. — Ein „Gut Holz” den wockeren
Siegern!
Manuheimer Herbſtpferderennen.
Die Mannheimer Herbſtpferderennen, die am 7., 10., 14. September
im Anſchluß an Baden=Baden ſtattfinden, verzeichneten am Dienstag
einen ſehr guten Nennungsſchluß, indem für die fünf Handikaps 19
Unterſchriften abgegeben wurden. Die 16 Altersgewichtsrennen, die erſt
am nächſten Dienstag ſchließen, dürften wohl ein ähnliches Reſultat
er=
halten. Außer ſämtlichen Münchener und Frankfurter Ställen ſind saus
Norddeutſchland die Lots der Ställe Lewin, v. Opel, Sulzberger,
Ge=
ſtürt Skarpel, Geſtüt Weil, Lindenberg, Hemſoth u. a. m. verpflichtet;
aus dem Rheinland haben die Trainer Printen, Janſen, Baumeiſter
und Barleben Nennungen abgegeben. Wie im Mai und Juli wird es
alſo wieder ein ſportlich ſehr intereſſantes Treffen aus allen Richtungen
geben.
Aus dem größten Trabrennſtall Deutſchlands.
Der größte Trabrennſtall Deutſchlands, der unter dem Decknamen
„Geſtüt Bindow” ſtartende Stall des Herrn Leo Lewim wird
in Zukunfkt geteilt und zwei Trainern unterſtellt ſein. R.
Groß=
mann, dem bisher ſämtliche Pferde unterſtanden, deſſen Stall jedoch
durch die Einſtellung von 25 Jährlingen zu ſehr anſchwellen würde
wird ſich in die Pflegeſchar mit Ch. Mills teilen, der fchon= am
Dienstag für das Geſtüt Bindow fuhr und einen Doppelerfolg errang.
Dieſe Aenderung iſt ſehr zu begrüßen, denn die Vereinigung der beiden
größten Ställe in Großmanns Hand war weder für den Sport noch für
die Beſitzer vorteilhaft.
M.9 20
stärkt und reinigt den Haarboden
u. verhindert die Schuppenbildung.
Hinterlässt einen lieblichen, nicht
aufdringlichen Veilchengeruch!
Preis die Flnsche Hk. 2.25 und3.50
Zu haben in Apotheken, Drogen-,
Friseur- u. Parfümerie-Geschäften
F Wolff 8 Sohn.
Karlsruhe,
meiſte
nehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
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Quad=
meind
noch 6
über
ſtaltur
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Freier
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wertig
hat ſie
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Kaſp=
Hüte
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Bewi
loſen
all
mit
ge
di
San
wärt
Bun
Darmſtädter Tagblatt
Kündigung des
Ruhrkohlen=
ſondikats=Vertrages.
Wie die Ruhrkohlen=A.=G. mitteilt, iſt es gelungen, die zur
Kündigung des Syndikatsvertrages zum 30.
September erforderliche Mehrheit von 75 Prozent zu
er=
reichen. Die Kündigung iſt eingereicht worden. Der bisherige
Syndikatsvertrag tritt danach zum 30. September außer Kraft.
Ob der Vertragsentwurf, wie er in der Sitzung des Ruhrblocks
vom 13. Auguſt beſchloſſen worden iſt, am 1. Oktober an ſeine
Stelle tritt, hängt davon ab, welche Haltung die
Oppoſitions=
gruppen einnehmen werden. Es iſt damit zu rechnen, daß ſie in
der Frage der Zechenhandelsgeſellſchaften weitgehendere
Kon=
zeſſionen verlangen werden, als ſie der Vertragsentwurf vorſieht.
Die Eiſen=und Stahlinduſtrie im Zuli.
Dem Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund wird über die Lage
ſeines Induſtriezweiges im Monat Juli aus den einzelnen Bezicken wie
folgt berichtet:
Hagener Bezirk.
Die Lage der Eiſenfertigwareninduſtrie in dem Bezirke des
Märki=
ſchen Landes hat ſich im Juli noch weſentlich verſchlechtert. Allein in
den Kreiſen Hagen und Schwelm haben in etwa 120 Betrieben
Still=
legungsverhandlungen ſtattgefunden, die ſich im Laufe des Auguſt in
umfangreichen Arbeiterentlaſſungen auswirken werden, wenn keine
Beſ=
ſerung eintreten ſollte. Die Werke arbeiten zum allergrößten Teile
geſtreckt. Die Zahl der Arbeitsloſen erhöht ſich von Woche zu Woche
beträchtlich. — Die Ausfuhr ſteht noch unter demſelben Mißverhältnis
der Inlands= zu den Auslandspreiſen und iſt nur ſehr gering. Im
Inlande wird wenig gekauft aus Mangel an Kapital und Kredit. Die
Golddiskontbank als Kreditquelle kommt bei der ausbleibenden
Aus=
fuhr für die märkiſche Fertigwareninduſtrie wenig in Frage.
Auslän=
diſche, wie engliſche und Schweizer Banken, die Kredite anbieten,
wer=
den ſo gut wie gar nicht wegen untragbarer Bedingungen in Anſpruch
genommen. Die Kundſchaft läßt auf Zahlung monatelang warten,
ohne ſich durch die Auferlegung von Verzugszinſen und
Klageandroh=
ungen zu Zahlungen veranlaßt zu ſehen. Die Folgen zeigen ſich in den
angedeuteten Einſchränkungen und in Ausſicht ſtehenden Stillegungen.
Remſcheider und Velberter Bezirk.
Im Juli hat ſich die Lage der Werkzeuginduſtrie weiter ungünſtig
geſtaltet. Die Umſatzentwickelung iſt erneut zurückgegangen. Der
Ein=
gang neuer Aufträge läßt ſehr zu wünſchen übrig, wohingegen die
Be=
lieferung mit Rohſtoffen als gut bezeichnet wird. Die Löhne haben ſich
nicht verändert. Die Verkaufspreiſe ſind mit wenigen Ausnahmen
ge=
fallen. Bei vielen Notverkäufen ſind erhebliche Preisunterbietungen
feſtzuſtellen. Das Inland dürfte in der nächſten Zeit keine Belebung
erfahren, ſo lange die Kreditnot anhält und die durch die Beſetzung
entſtehenden Schwierigkeiten beſtehen bleiben. Das Auslandsgeſchäft
wird etwas günſtiger beurteilt, doch iſt der ausländiſche Wettbewerb mit
ſeinen günſtigen Rohſtoffpreiſen gegenüber den deutſchen Firmen
erheb=
lich im Vorteil. Eine Senkung unſerer Herſtellungspreife muß
unbe=
dingt und bald erzielt werden, und zwar in erſter Linie durch
Herab=
ſetzung der Rohſtoffpreiſe (Kohle, Eiſen, Kraftſtrom) und Beſeitigung
der überaus höhen toten Unkoſten.
„Schmalkalder Bezirk.
Die Vorausſagen am vorigen Monatsende ſind leider voll
einge=
troffen. Die Verhältniſſe haben ſich im hieſigen Induſtriebezirk im
laufenden Monat weiter verſchlechtert. Zahlreiche Betriebe haben die
Arbeitszeit verkürzt oder einige Wochen ganz ſtillgelegt, zum Teil auch
Arbeiter entlaſſen — alles Folgen nicht der mangelnden Aufträge,
ſon=
dern der immer ſchlimmer werdenden Kapitalnot. Die Preiſe müſſen
im allgemeinen als unſicher bezeichnet werden. Unter dem Druck des
Geldmangels werden Verkäufe zu ganz unnormalen Preiſen getätigt,
die auf das reguläre Geſchäft preisdrückend wirken. Eine Herabſetzung
der Preiſe, wie ſie vielfach von der Kundſchaft erwartet wird, kann bei
den meiſten hieſigen Artikeln nicht eintreten, weil ſich die Erſparnis bei
den etwas geſunkenen Materialpreiſen auf die meiſten hieſigen Artikel
nicht in dem Maße auswirkt, um die ſtets ſteigenden Unkoſten (Zinſen
und Steuern) zu kompenſieren. Die Lohnverhältniſſe ſind im großen
Ganzen dieſelben geblieben. Material kommt genügend herein wird
faſt mehr angeboten, als Bedarf da iſt. Hoffentlich tritt im Punkte
Kreditbeſchaffung bald Beſſerung ein. Es dürften ſonſt noch
ſchlim=
mere Folgen als bisher unausbleiblich ſein.
Handelsbia
Wirtſchaftliche Rundſchau.
— Der 61. Deutſche Genoſſenſchaftstag, findet vom
10.—13. Sept. in Hannover ſtatt. Am 11. und 12. werden
all=
gemeine Angelegenheiten behandelt, am 13. finden Verhandlungen der
Kredit= und Warengenoſſenſchaften, der Baugenoſſenſchaften und der
größeren Kreditgenoſſenſchaften ſtatt.
— Die Unterſuchung der Verhältniſſe in der
Textilinduſtrie. Der wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des
Neichs=
wirtſchaftsrats ſtimmte dem Bericht des Ausſchuſſes über die
Unter=
ſuchung der Verhältniſſe in der Tetilinduſtrie zu, in dem feſtgeſtellt
wird, daß die beſonderen Verhältniſſe der verſchiedenen Zweige der
Textilinduſtrie es unmöglich machen, ein allgemeines Urteil über die
Kalkulationsgrundſätze und ihre Berechtigung abzugeben. Die
weni=
gen in der deutſchen Textilinduſtrie vorhandenen Preiskartelle hätten
keine übermäßigen Gewinne erzielt. Der Ausſchuß ſei angeſichts der
Lage der deutſchen Textilinduſtrie nicht imſtande, unmittelbar wirkende
Vorſchläge zur Senkung der Preiſe ausfindig zu machen.
Banken.
— Diskontkredite der Preußiſchen Staatsbank
für den Getreidehandel. Wie wir hören, hat ſich die
Preu=
ßiſche Staatsbank (Seehandlung) bereit erklärt, auf dem Umwege über
die Getreidekreditbanken einen Diskontkredit in namhafter Höhe dem
Getreidehandel zu eröfffnen, nachdem bereits vorher den
Genoſſenſchaf=
ten ein Kredit in ähnlicher Weiſe bewilligt wurde. Man verſpricht ſich
hiervon eine weſentliche Erleichterung des Geſchäfts und der
Ernte=
bewegung.
Meſſen.
* Rußland auf der Kölner Meſſe. Wie die Ruſſiſche
Handelsvertretung in Berlin bereits, bekannt gegeben hat, wird die
Union der Sozialiſtiſchen Sowjet=Republiken ſich mit einer Ausſtellung
der wichtigſten ruſſiſchen Ausfuhrerzeugniſſe an der Kölner Herbſtmeſſe
(14.—19. September) beteiligen. Es handelt ſich dabei in erſter Linie
um Rohſtoffe und Halbfabrikate, aber auch um Erzeugniſſe der ruſſiſchen
Volkskunſt und des Buchgewerbes. Im einzelnen gliedert ſich die ruſſiſche
Ausſtellung in folgende Gruppen: 1. Getreide: Weizen, Gerſte, Roggen,
Hirſe, Mais, Buchweizen, Hülſenfrüchte, Oelkuchen, Hafer, Wicken u. a.;
2. Rohſtoffe: Rauchwaren, Felle und Häute, Borſten, Roßhaar, Hanf,
Flachs, Hede, Arzneikräuter, Rohtabak, Naphtha, Erze, Aſbeſt u. a.;
3. Fabrikate und Halbfabrikate: gereinigter Spiritus, Fuſelöle und
Eſter (Amylacetat), Juchentleder, Gummierzeugniſſe, Galoſchen,
Ueber=
ſchuhe u. a.; 4. Volkskunſt: Spitzen, Klöppelſpitzen, Stickereien, Gewebe,
Spielwaren, Holzſchnitzereien, Teppiche, Ural=Halbedelſteine, ruſſ.
Por=
zellan u. a.; 5. Buchgewerbe. Auf die ausgeſtellten Muſter werden
Be=
ſtellungen entgegengenommen. Für die Ausſteller der Kölner Meſſe
dürfte es von Intereſſe ſein, daß ruſſiſche Ingenieure, Techniker und
ſonſtige Fachleute die Herbſtmeſſe beſuchen werden, um ſich hier über
techniſche Neuerungen und Fortſchritte auf den verſchiedenen Gebieten
zu unterrichten.
Warenmärkie.
w. Frankfurter Getreidemarkt vom 15. Aug. Amtliche
Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,75—21,25,
Rog=
gen 17,50—17,75, Sommergerſte für Brauzwecke 21,50—22,50 Hafer inl.
18,50—18,75, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 32,50—33,75, Roggenmehl.
26,25—26,75, Weizen= und Roggenkleie 10,75—11,25. Tendenz feſt.
w. Berliner Produktenbericht. Infolge der
kriſen=
haften Spannung hinſichtlich des Ausgangs der Londoner Konferenz
beſtand am Produktenmarkt nur wenig Unternehmungsluſt. Das
An=
gebot überwog, ſo daß ſich der Preisſtand teilweiſe etwas ſenkte. In
Weizen ſtanden den wenig veränderten Forderungen etwas niedrigere
Gebote als geſtern gegenüber. Im Roggengeſchäft war man hinſichtlich
Waggonware zu Preiszugeſtändniſſen willfähriger. Mühlen und
Expor=
teure waren zurückhaltend, da das Geſchäft in Roggen und
Weizen=
mehl ſtill blieb. Die Kaufluſt für die etwas reichlicher angebotene
Gerſte iſt vorſichtiger geworden. Durch Zurückhaltung weiterer für den
Export erforderlicher Genehmigungen ſcheint bereits eine Erſchwerung
der Ausfuhr eingetreten zu ſein. In Hafer zeigte ſich in neuer Ware
größeres Angebot.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 15. Aug. (Eigener Bericht.) Die
Börſe nahm zum Wochenende im Großen und Ganzen einen ruhigen
Verlauf. Zu Beginn des Verkehrs war die Stimmung auf die
unge=
klärte Lage in London hin noch recht zurückhaltend, und die Kurſe
zeig=
ten Neigung zur Schwäche. Später konnte ſich jedoch auf günſtigere
Meldungen über den Stand der Konferenz eine Befeſtigung durchſetzen,
woraus gegen Schluß der Börſe beſonders die weſtlichen Montanwerte
Nutzen zogen. Auch Chemieaktien blieben nachbörslich auf erhöhtem
Niveau geſucht. Größere Umſätze kamen indeſſen wegen des
Wochen=
ſchluſſes nicht mehr zuſtande. Am Anleihemarkt war die Beteiligung
16. Auguſt 1924 N227
und die Umſätze etwas geringer als an den Vortagen, die K1 ſchwe
kungen aber immer noch ziemlich ſtark. Kriegsanleihe 715—
730—740.
w. Berliner Börſenbericht. Durch die Zuſt inig i
der zum Angelpunkt der Londoner Konferenz gewordenen zge d.
militäriſchen Räumung des Ruhrgebiets hat ſich die Börſe in i ym
bis=
her zur Schau getragenen Optimismus auf eine ſchließliche migung
in dieſer wichtigen Angelegenheit nicht erſchüttern laſſen. Sie g zwar
der Kriſis durch eine mäßige Abſchwächung des Kursſtandes F allen
Marktgebieten Rechnung. Doch waren dei eingetretenen Rück ge
bedeutend und gingen nur bei einigen wenigen Papieren über te
lion bis ganz vereinzelt bis 2 Billionen=Prozent hinaus. Le lich
der Geringfügigkeit der Umſätze ſpürte man die bis zur er filtie
Erledigung geübte Zurückhaltung. Auch am Rentenmarkt bliel fe
wirkung gering; die Kurſe waren hier zunächſt behauptet
Kriegsanleihe vermochte eine anfängliche leichte Abſchwächur wwiede
einzuholen. Dieſe allgemein herrſchende Widerſtandskraft e öglich
auch eine ſpäter überall eintretende Befeſtigung, die mit bis
unbe=
ſtätigt gebliebenen Gerüchten von einer bereits erfolgten Ein mg
zu=
ſammenhingen. Von den anfänglichen Einbußen konnte d
weſentlicher Teil zurückgewonnen werden. Die Geſchäftsſtille b aber
bis auf Kaliwerte, für die aus den geſtern genannten Grü n
Meinung beſtand, ſowie auch für einige Montanwerte vorl ſchend
Die Kursbildung der zu einheitlichen Notizen gehandelten duſtr
papiere entſprach im Großen und Ganzen der im Großvert
Geld= und Deviſenmarkte ſind Veränderungen von Bedeutung cht
ein=
getreten.
Oeviſenmarkt.
.. 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris...
23. 44— 23.56— 24.04— 24.16— Schweiz. 79.10 79.50 79.10— 79.50— Spanien..
.... 56.2 56.54 56. 26 56.54 Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.94— 5.96— 5.93— 5.95 — Prag ..
.... 12.51— 12.57— 12.52— 12.59— Budapeſt..
... 5.55— 5.57 — 5.53— 5.55— Buenos=Air=
1.405 1.415 1.405 1.415 Bulgarien. 3.06 3.08— 3.07— 3.09— Japan 1.72— 1.73— 1.72— 1.73— Rio de Janeir 0.41- 0.43— 0.40 — 0.41— Belgrad. 5. 29— 5.24- 5.26— Liſſabon 152 11.58 11.52 11.58 Danzig 75.51 75 09 75.91 76.29
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ......."
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......
Wolle...... . .
Chem. Heyden .......
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel. .
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum".
Dt. Kaliwerke ....
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarchütte
Oynamit Nobel..
Elberfelder Farben. ..
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ......"
Gaggenau Vorz. ... ..
Gelſenk. Gußſtahl ...
Geſ. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen.
Han. Maſch.=Egeſt.,
14625 Hanſa Dampfſch. 14. 8. 22875 Hemoor Zement. 26000 25000 Hirſch Kupfer. 7400 6750 Höſch Eiſen. 6250 Hohenlohe Werke. Kahla Porzellan .. 27000 26750 Lindes Eismaſch. 57000 54750 Lingel Schuh ......" 86000 83000 Linke u. Hofmann .. 13150 3600 3400 L. Loewe u. Co. . 600 00 15000 14500 C. Lorenz 5250 16510 15125 Meguin 13800 7875 7375 Niederländiſche Kohle 3850 34000 3200 Nordd. Gummi 42500 42000 Orenſtein. . . . . 18750 Rathgeber Waggon. 4300 42000 Rombacher Hütten. 16. 78500 79625 Roſitzer Zucker .. 36 82000 84000 Rütgerswerke 1. 8875 8100 Sachſenwerk 16250 15875 Sächſiſche Gußſtahl 12750 Siemens Glas 3200 3000 Steaua Romana. 725 7250 Ver. Lauſitzer Glas 14900 Volkſtedter Porzellan. 1780 Weſtf. Eiſ. Langendree 10750 10750 Wittener Gußſtahl .. z 60000 61000 Wanderer=Werke . ... 1600
50500
Z000
500 D
Frankenkurs in London: 80.05
Markkurs
19.25
Europäiſche Staatspapiere. 14,8. 15. 8.
a) Deutſche.
-
.
3½%0
.......... 175
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932.. 4,2
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% VI.—HX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .. ..
490 Preuß, Konſols ......... 1,26 1.12
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935 ......"
3½% „ „ v. 1907 ......."
1896 ......."
3%
.
31
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw,
rckz. 26 .. . . . . . . . . . .. ...
8—16% Heſſen Reihe XXXYI.
4% Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% „...............
3% „ ................. 0.900
4% Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ...
.. . . .
48
6% Bulgar. Tabak 1902... . . ..
12/.% Griech. Monopol ......."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
4½%, Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ......... .. ......."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ....
4½ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 .
4% Türk. (Admin.) v. 1903..
4% (Bagdad) Ser. I .. 13,5
42
4% „ v. 1911, Zollanl. . .. 111a 11g
4½% ung. Staatsr. v. 14 ...
Goldrente ........"
„ Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente ......
42
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . .."
konſ. äuß. v. 99.. . . .
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
49
konſ. inner. ... ...."
39
Irrigationsanleihe .
5½ Tamaulipas, Serie 1......
5% Reichsanleihe ....... .. .. 0,735/ 0.73251 4% Oeſt. Staatsb. b. 1883 ....
4,2
86
3,3
Zwangsanleihe . . . . . . .. . . . . . . 119,75 M- 19 Mc Nach Sachwert verzinsl,
1.50
1.30
1,6
4% Bahern Anleihe „.nsaas 165 1,05 V 6% Großkraftwerk Mannheim
11
85,9
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg. 0,600 0.5951 3% Salon. Conſt. Jonetion ...
0,4011 0,42
8½%„ „ : 160 1,57 1 5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
13
1,3
1.3
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2:6%Neue
1. b. 8. Em..
1,15 1 38 Oeſt.
9. Em. .. ..
v. 1885 ....
4,2 1 3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4,2 4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............
0.,480 0 ,4900 3% Salonique Monaſtir ......"
3,25 5% Tehuantepec. . . . . .. . . . . .."
D
.
3,25 4½%
Schuldverſchreibungen.
1,4 1 5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
..
I. Em. . . . . . . . . . . . . . .
1.45 1,3 5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ..."
Kohlenwertanl. v. 23 .......
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
42 42 5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23... . . . . . . . . .....
untilgb. b. 28.. .. . . .. . . . . . . 4 M. 5,25 M 5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.... .. . . . . . .. ..
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
110 / 5% „ Roggenwert=Anl. ..
1,300 145 J 5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ...... . . . . .. ..
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ...............
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II........ .... . .."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
27o
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
6,5
Barmer Bankverein. . . . . . . . ..
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
0,9 Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
1.75 ) Deutſche Bank .............."
Ple
1,75
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
8,5
13,5 Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . .."
Dresdner Bank. . . . . . . . . .. . .."
„I.. 10,75 11
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
1,8
1.
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......"
* Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ............. ......
Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Aktien,
Berzelius .. . . . . . . ..........
Bochrmer Bergb. ........
Buderus.. . . .. . . . . . . . . . ... . .
Oblig. v. Transportanſt.
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
Gelſenkirchen Bergw. .... . . .."
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . .
5% Deft. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
Harpener Bergbau..... .. . . ..
A— Tauſend
W U—ohne Umſaz X— rationiert,
44
24,8
9,6
12,5
1,8
10,5
2,8
2,4
2.25
2,25
2,75
6,75
it
4,2
3,4
0.380
12,75
4,5
14
2,2
0,465
43,5
2,8
5,1
8,75
0,360
0.290
6.1
Kaliwerke Aſchersleben ,.
Salzdetfurth . . . . . . .
Weſteregeln ......."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren.
Mansfelder
Oberbedarf
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ..
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. . .
Rombacher Hütte. . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . ..
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ....."
.-
13
1.9.
4,5
13.8
2.15
0,450
42
2,4
5.4
9.25
0,373
0 290
6.35
51
12.5
Akkumulat. Berlin .... ......."
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Adlerwerke (v. Kleher) ......."
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6% „ „ Vorzug Lit.4 ...
5% „ „ Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
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Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
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Baldur Piano. . . . . . . . . .... . ."
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Junghans Stamm.. . . . . . . . . .
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Frankfurter Kursbericht vom 15. Auguſt 124
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
14.
24
3,3
030 S.M
9,5
W
4,1
[ ← ][ ][ → ]Nummer 227,
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Auguſt 1924.
Seite 13.
Das deutſche Herz.
59)
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Die jungen Leute, die Zeugen von der Not des friſchen
Ehemannes waren, meinten’s gut mit ihm und wollten ihn vor
Dem Geſpött bewahren. Darum rieten ſie ihm, er ſolle ſich in
Feine Kammer begeben und ſich nicht ſehen laſſen, bis ſie ihm
Die Braut oder Nachricht brächten. Sie ſelber zerſtreuten ſich
uund ſuchten unauffällig in der Burg und Nachbarſchaft und im
Städtlein. Von Zeit zu Zeit kehrten ſie zurück nach
Verab=
xedung und gaben einander Nachricht von dem Bereiche ihres
Mißerfolges.
Mitternacht war nahe, als ſie ſich wieder im inneren Hof
zuſammengefunden hatten. Einer von den Knechten hob nach
einem allgemeinen Stillſchweigen den Kopf, ſah nach einem
FFenſter, hinter dem noch ein Licht flimmerte, und ſagte: „Ich
un wweiß, wo ſie iſt.‟ Da ſchauten alle ebendorthin, und es ſtellte
her ſich heraus, daß ſchon ſeit geraumer Weile ein jeder auf den
lieh gleichen Gedanken gekommen war, aber keiner hatte es gewagt,
ihn auszuſprechen. Nach kurzer Beratung machten ſie ſich auf,
(kopften die alte Barbara aus dem Schlafe, teilten ihr das
Nötige mit und baten ſie, zwei von ihnen durch den alten Bau
vch vor die Schlafkammer der Herrſchaft zu führen. Als Friedrich,
rus dem Schlummer geklopft, vor die Türe getreten war, wurde
hm berichtet, die Hochzeiterin ſei verſchwunden, alle Räume
eien nach ihr durchſucht bis auf die Stube des Herrn Hans. Die
* Eltern möchten doch dort nachſehen, damit man mit Gewißheit
agen könne, die Braut ſei nicht in der Burg.
„Sogleich,” ſagte der Junker und kehrte in die Kammer
0 zrück.
Urſula hatte gehört, was vor der Türe geredet worden war.
ſo Die Gatten ſchauten ſich an. Jedes war überzeugt, daß die
eute das Richtige vermuteten, aber keines redete ein Wort.
die zogen ſich an in fliegender Haſt und verließen das Gemach.
w die Leute wurden in den Hof hinuntergeſchickt, wo ſie auf das
Zeitere warten ſollten. Barbara trat hinter die Gatten und
ug ein Licht. Friedrich nahm im Vorübergehen eine an der
Zand hängende Hundspeitſche mit. Urſula ſah es, rang mit
iner Hand im ſtillen, haſtigen Vorwärtsgehen, entwand ihm die
a eitſche und warf ſie auf den Boden. Es geſchah dies ein paar
ſo chritte vor der Türe des jungen Herrn.
Um dieſelbe Zeit, wo im unteren Tore Hannes in die leere
ga tube trat und ſich nach ſeiner Braut umſchaute, öffnete ſich im
errenhaus leiſe eine Türe und Urſa trat über die Schwelle.
ans ſtand am geöffneten Fenſter, hatte eine Büchſe in den
änden und zielte, bald nach dieſem, bald nach jenem Ziel, in die
ämmerung hinaus. Er hatte das Geräuſch gehört, über die
chulter geſchaut und die Eingetretene erkannt. Aber er tat,
S ob ſie nicht da wäre, ſetzte die Büchſe ab, legte ſie wieder an,
5 ß den Hahn knacken und fuhr ſo eine geraume Weile fort.
„Gnädiger Herr!” ſagte Urſa leiſe.
Hans kümmerte ſich nicht darum und hob die Büchſe von
neuem an den Backen.
„Lieber gnädiger Herr!” ſagte Urſa lauter.
Da ſtellte Hans die Büchſe in den Winkel der Fenſterniſche,
wandte ſich um, ſchaute die junge Frau kalt an und fragte:
„Was willſt du?‟
„Ich will von euch Abſchied nehmen.”
„Gut. Lebe wohl!”
Er wandte ihr den Rücken und ſah zum Fenſter hinaus.
„Gnädiger Herr!” fing ſie wieder an.
„Willſt du noch etwas? Verzeih! Dein Hochzeitsgeſchenk.
Ich kann dir nichts kramen; es iſt kein Markt jetzt. Alles, was
ich beſitze, iſt in dieſer Stube. Wähle dir aus, was du willſt.
Die Schränke und Laden ſind unverſchloſſen. Oeffne ungeſcheut
und nimm, was dir gefällt, ich ſehe dir nicht zu.”
Urſa rühte ſich nicht von der Stelle.
Sie lachte leiſe auf und ſagte: „Hans, biſt du wunderlich!
Ich bin ja wohl zwei Jahre älter als du, aber ſo jung wie jetzt
biſt du mir noch nie vorgekommen.”
„Du haſt auch viel erlebt, ſeit wir zuſammen waren im
Burg=
graben,” höhne Hans.
„Allerdings. Und deswegen komme ich zu dir. Das wollte
ich dir ſagen, ehe ich ſcheide. Ich weiß es jetzt, damals wußte
ich noch nichts. Hans, du hatteſt recht.”
Der Junker ſah ſie mit großen Augen an.
„Ich verſtehe dich nicht.”
„Erinnerſt du dich noch, wovon wir damals redeten?”
„Wir ſprachen von der Liebe. Ich war ſo töricht, dir zu
erzählen, wie wir in Heidelberg die Liebe getrieben haben. Du
meinteſt, das ſei nichts für dich, und ſo biſt du dann auch
hin=
untergegangen zum Hannes in das Torhaus.”
Urſa ſchüttelte den Kopf. „So iſt es doch nicht ganz
ge=
weſen. Aber gleichviel. Ich wollte dir nur ſagen: Du haſt
recht gehabt. Was diſchilderteſt, das iſt Liebe. Das andere iſt
abſcheulich.”
Sie hielt die Hände vor das Geſicht.
„So ſprichſt du, Urſa?”
„O, hätteſt du mich deine Liebe gelehrt!“
„Urſa, Urſa, du täuſcheſt dich!” rief der Jüngling
leiden=
ſchaftlich. „Was du meine Liebe nennſt, das war verbrannt in
deiner Glut, noch ehe dein Schritt verhallt war. Du hatteſt
recht, Urſa, du! Jene ganze Nacht habe ich nach dir gerufen
und mich nach dir geſehnt. Du haſt mich liebeskrank gemacht.”
Urſa zitterte, ihre Augen wurden größer und größer, und
es leuchtete daraus eine triumphierende Freude. Aber ſie
be=
zwang ſich und ſagte:
„Es iſt beſſer ſo. Ich bin zu ſchlecht für dich. Ich hätte dich
ſchlecht gemacht.”
„Das weiß ich nicht, aber —‟ Er vollendete nicht. Raſch
trat er vom Fenſter, holte einen Stuhl und
gte: „Setze dich!
haſt du noch ein wenig Zeit?
„So lang du willſt.”
Er ſetzte ſich neben ſie und ſah ſie an.
„Ich kann dich nimmer ſehen,” ſagte er, „es iſt zu finſter
geworden.‟ Er ſchlug Feuer und entzündete eine Kerze, die
auf dem Tiſche ſtand. „Du biſt ſchöner geworden ſeit damals,”
ſagte er bewundernd, „weicher und milder, und deine Augen
brennen nimmer ſo.”
„Das kommt von den Tränen her.”
„Wann haſt du geweint? Heute? An deinem
Hochzeits=
tage?"
„Jede Nacht ſeit jener Nacht. Heute noch nicht. Aber ich
glaube, die Tränen kommen auch heute noch.”
„Wo iſt dein Bräutigam?”
„Drunten in der Kammer.”
„Das Warten wird ihm lange werden. Warum haſt du ihn
nicht mitgebracht?”
Urſa ſchwieg.
Auch Hans ſchwieg. Sie ſahen in Gedanken vor ſich nieder.
Endlich hob der Jüngling das Haupt und ſah die Braut
lächelnd an.
„Und nun?”
Aber das Mädchen ſtand nicht zum Gehen auf, wie er
er=
wartet hatte.
„Hans, ich bitte dich!
„Was möchteſt du?‟
„Küſſe auch mir nur die Fingerſpitzen, wie du den Mädchen
in Heidelberg getan hoſt, und ſtreife mit deinen Lippen auch mir
einmal leiſe die Stirne, wie du deiner — wie heißt ſie doch? —
„Du meinſt Giulietta.”
Urſa verſuchte den Namen nachzuſprechen, brachte es aber
nicht fertig.
„Wie du der getan hatſt,” vollendete ſie.
„Wozu ſolch Gaukelſpiel?”
„Gaukelſpiel?” wiederholte ſie ſchmerzlich. „Ich möchte ein
einziges mal erleben, wie es iſt, ſchön geliebt zu werden. Das
andere kenne ich.”
Sie ſchüttelte ſich.
„Urſa, Urſa!” rief Hans und rückte von ihr weg. „Weil ich
das andere nicht kenne, darf ich das eine nicht tun. Denn ich
fühle es. Deine Liebe iſt nicht tot. Ich höre ſie atmen. Und
wenn ſie nicht von ſich ſelber aufwacht, ich fürchte, dann wecke
ich ſie auf, und wenn ſie in uns beiden lebendig iſt, dann iſt es
geſchehen. Du biſt eines anderen Weib. Gehe jetzt. — O Urſa,
du weißt nicht, wie ich mich nach dir geſehnt habe!”
„Ich gehe ſogleich,” ſagte ſie, und Tränen traten in ihre
Augen. „Aber ein einziges mal in meinem Leben möchte ich
die edle Liebe erfahren. Auch ich habe mich nach dir geſehnt, und
am innigſten in jener Nacht. Meine Sehnſucht war beſſer als
die deine. Ich will ja nur, daß du mir die Fingerſpitzen küſſeſt
ind ich dir die Locken ſtreichle.”
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