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zentſch Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
Auguff 2.18 Goldmark und 22 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 224
187. Jahrgang
Mittwoch, den 13. Auguſt 1924.
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Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtſcher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbank.
Egroßes politiſches Geſchäft. — Die Räumungsfrage als Tauſchobjekt. — Drohende
Ver=
ſjung der Ruhrräumung. — Frankreich und Belgien verlangen Porzugsbehandlung.
ſi
„ Am.
Ge
ſti
wa
leim!
erBrennpunkt der Konferenz
Von unſerem Korreſpondenten.
C. MI. P. London, 12. Auguſt. (Durch Flugpoſt.)
ir ſind jetzt auf dem eigentlichen Brennpunkt der
Lon=
bKonferenz angelangt. Man könnte dies die dritte und
ßperiode nennen, denn es iſt kein Zweifel, daß ſie
öchluß bringen muß. Wann? Herriot hat von
s bindende Inſtruktionen mitgebracht.
er auch bisher ſchon mehrfach ſeine
Voll=
en überſchritten hat — im Intereſſe der
inter=
ilen Einigung, was anerkannt werden muß —, ſo iſt es
ietzt viel ſchwieriger, den von der deutſchen Delegation zu
enden Einwendungen reſtlos nachzukommen, und ebenſo
ig iſt die Sachlage für die Deutſchen. Man wird ſich alſo
Auffaſſung hüten müſſen, daß nun alles ganz glatt
i werde. Das iſt ſicher kaum zu erwarten,
zu=
ich in der Frage des Zeitpunktes der militäriſchen Räu=
Herriot ſoll ja ein Jahr vorſchlagen. Das iſt ſehr lang.
ian hält das ſchon auf franzöſiſcher Seite, wie wir hören,
großes Zugeſtändnis. Jedenfalls wird ſich die
Ver=
digung kaum innerhalb 24 Stunden
errei=
iſſen. Dazu kommen noch zwei Punkte: Die Kommiſſionen
ihre Arbeiten in den letzten 36 Stunden mit ſtaunens=
Energie durchgeführt, und dieſe Leiſtung iſt auch in der
n Vormittagsſitzung der Vierzehn ganz beſonders
aner=
vorden. Nun müſſen aber auch die Berichte von juriſt=
Zeite in formaler Hinſicht abſchließend geprüft, es muß das
ßprotokoll der Konferenz aufgeſetzt, von der
ferenz begutachtet und das Abkommen unterzeichnet wer=
Dieſe Vorgänge mögen, wie erhofft wird, rein techniſchen
rmalen Charakters ſein. Aber über das Knie gebrochen
ſie doch nicht werden. Da iſt auch noch die
Bankier=
die in der zweiten Periode gar nicht hervorgetreten iſt.
liſt inoffiziell feſt gearbeitet worden, und
ind wiederholt die Amerikaner ſtark
her=
treten. Miſter Cormick ſoll in Paris ſehr tätig
ſein und Herriots Reiſe ſehr günſtig vorgearbeitet
Miſter Young hat erklärt, daß er keinen Zweifel
m Gelingen, der Zeichnung der Anleihe
abe. Alſo könnte man annehmen, daß man auch in dieſer
ſicheren Boden unter den Füßen hätte.
ollfitzung der alliierten Oelegationen.
. London, 12. Aug. Das erſte Ergebnis des heutigen
nztages war morgens der Zuſammentritt der
n Sieben. Man vermutet, daß der Zweck dieſer
Zu=
ikunft die Bekanntgabe des in den geſtrigen
Beſprechun=
tiſchen den franzöſiſchen, belgiſchen und deutſchen
Dele=
über die militäriſche Räumung erreichten Ergebniſſes an
gländer geweſen iſt. Nach dieſer Sitzung der großen
Sie=
at der Rat der Vierzehn zuſammen und
be=
te ſich mit den Kommiſſionsberichten über die
Transfer=
gen, die Sachlieferungen und andere noch ſchwebende
Fra=
unjärer Bedeutung. Heute nachmittag wird eine
Zu=
enkunft aller alliierter Delegationen
den, um an alle Dokumente, die während des Verlaufes
inferenz entſtanden ſind, die letzte Hand anzulegen und
ndere diejenigen Mächte, die in dem Rat der Vierzehn
ertreten ſind, über die bisherigen Ergebniſſe zu
unterrich=
er heutige Nachmittag wird alſo zweifellos ſchon einen
lick über das bisher auf der Konferenz Erreichte geſtatten.
Das deutſche Einſpruchsrecht gegen die
Uebertragungswaren.
I. London, 12. Aug. Die heutige Vollkonferenz der
en Delegationen dauerte 2½ Stunden, die hauptſächlich
ine Debatte über das Schiedsgericht wegen
Transfer ausgefüllt wurde. Es handelte ſich um die
itfrage, daß die deutſche Regierung ein
Ein=
hsrecht gegen die Waren haben will, die auf die
erliſte geſetzt werden ſollen, während die Franzoſen
ver=
daß auch über dieſes Einſpruchsrecht der
chen Regierung ein Schiedsgericht
endgül=
itſcheiden ſoll. Da man ſich nicht einig werden konnte,
zuletzt ein Unterausſchuß eingeſetzt, in dem alle Alliierten
eßlich der Japaner durch je ein Mitglied vertreten ſind.
ufe des Nachmittags ſollen dann die
Verhandlungen=
hen Herriot und Streſemann auf der einen
ſowie die wirtſchaftlichen Beſprechungen zwiſchen Streſe=
Luther und Clementel—Seydoux fortgeſetzt werden. Der
ter Berichterſtatter des „Temps” unterſtreicht die
ver=
liche Haltung der deutſchen Delegierten
rlaufe der Beſprechungen. Sie ſteht in einem gewiſſen
atz zu dem Verhalten des engliſchen Schatzkanzlers
den.
Der Perlauf der Nachmittagsſitzung.
London, 12. Aug. Am Schluß der heutigen alliierten
ng, die von 4 Uhr bis ungefähr 6 Uhr dauerte, machte Premier=
Macdonald die Mitteilung, daß wahrſcheinlich noch eine alli=
Jollſitzung ſtattfinden würde, ehe es zu der internationalen
onferenz mit den Deutſchen komme. Die Konferenz wurde mit
Warten des Premiers eröffnet, der über den Fortgang der
Kon=
erichtete. Die Arbeiten der verſchiedenen Komitees wurden von
narſitzung angenommen. Der Bericht des erſten Komitees mit
textlichen Aenderungen, ebenſo der Bericht des zweiten Komi=
Der Bericht des dritten Komitees wurde nur teilweiſe ange=
7.
Die Verhandlungenüber die Räumung
Die franzöſiſchen Forderungen.
Berlin, 12. Aug. Wie aus London berichtet wird, ſind
ſeit geſtern nachmittag die Beratungen über die Frage der
Ruhr=
räumung in vollem Gange. Die bisher von engliſcher und
fran=
zöſiſcher Seite, beſonders auch von Reuter veröffentlichten
Nach=
richten über die beiderſeitigen Standpunkte entſprechen nicht den
Tatſachen. Danach war behauptet worden, daß Herriot die
Ruhrräumung innerhalb eines Jahres
zuge=
ſagt habe, während der deutſche
Reichsaußenmini=
ſter Dr. Streſemann eine Friſt bis höchſtens
1. Januar 1925 zugeſtanden haben ſoll. Der deutſche
Standpunkt geht dahin, daß eine Hinausſchiebung der Räumung
nur um wenige Monate in Frage kommen könne.
Paris, 12. Aug. (Wolff.) Ueber die
Hauptverhandlungsgegen=
ſtände des geſtrigen Tages in London, die militäriſche Näumung des
Ruhrgebiets, die Militärkontrolle und die deutſch=franzöſiſchen
Wirt=
ſchaftsbeziehungen, meldet der Sonderberichterſtatter des „
Quoti=
dien”, der franzöſiſche Plan für die militäriſche Räumung des
Ruhrge=
biets ſtelle kein Tauſchgeſchäft dar. Gebunden durch die Verpflichtung
Poincarés, gedenke die franzöſiſche Negierung das Ruhrgebiet unter
den Bedingungen zu räumen, die ihr am gerechteſten erſcheinen. Sie
ſtehe auf dem Standpunkt, daß man in einem Jahre wiſſe, ob der
Sach=
verſtändigenplan angemeſſen funktioniere oder nicht. Sie werde das
Ruhrgebiet alſo bis ſpäteſtens einem Jahre nach der Ausführung des
Sachverſtändigenplanes räumen. Aber wenn ſie für die Dauer der
Ruhrbeſetzung ein Maximum feſtſetze, in der Annahme, daß
Deutſch=
land die neuen Verpflichtungen erfülle, die es in London eingeht, ſo
ſetze ſie dafür kein Minimum feſt; ſie behalte ſich auf dieſe Weiſe die
Möglichkeit vor, das Nuhrgebiet raſcher zu räumen.
Was die militäriſche Kontrolle anlangt, ſo habe Macdonald ohne
weiteres den Vorſchlag Herriots angenommen, bei Deutſchland die
An=
nahme der von der Botſchafterkonferenz geſtellten Bedingungen
durch=
zuſetzen, ehe die Protokolle der Konferenz unterzeichnet würden. Die
Kölner Zone werde von den engliſchen Truppen geräumt werden,
wenn die Abrüſtung Deutſchlands genügend durchgeführt ſei, damit die
interallierte Kontrollkommiſſion in Berlin ihre Vollmachten dem
Völkerbund übertragen könne.
Hinſichtlich der franzöſiſch=deutſchen Wirtſchaftsbeziehungen endlich
hat der franzöſiſche Finanzminiſter Clémentel geſtern Dr. Streſemann
mens und die franzöſiſche Auffaffung niedergelegt ſind. Das
Abkom=
men ſoll auf dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung mit Gegenſeitigkeit
für Frankreich und Deutſchland aufgebaut ſein. So werde Deutſchland
durch langfriſtige Verträge Frankreich z. B. im Austauſch von
loth=
ringiſchen Erzen den nötigen Koks liefern müſſen, desgleichen müſſe auch
nach 1925 das Saargebiet im Austauſch gegen die zollfreie. Einfuhr
deutſcher Waren die ſeinigen ſeinerſeits nach Deutſchland ausführen
können. Der leitende Gedanke beſtehe darin, die Wiederherſtellung
der normalen wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Oſtfrankreich und
Weſtdeutſchland anzuſtreben. Was Elſaß und Lothringen anlange, ſo
handle es ſich um eine Verlängerung des derzeitigen Regimes über einen
noch zu beſtimmenden Zeitraum; hierfür kommen zwei oder drei Jahre
in Betracht. Dr. Streſemann habe die franzöſiſchen Vorſchläge als
Gan=
zes angenommen, aber in gewiſſen Einzelheiten Vorbehalte gemacht.
Franzöſiſche Anſprüche auf Anteil an der
Ruhrzechen=Ausbeute.
TU. Paris, 12. Auguſt. Der Londoner Berichterſtatter
abgeſehen von den Beſprechungen über den Abſchluß eines
Han=
delsabkommens, eine Beteiligung an der Ausbeu= handelspolitiſche erſte Ausſchuß ſeine Arbeiten beendet hat
ufers ins Auge faßt. In dieſem Zuſammenhang iſt es
be=
achtenswert, daß Loucheur, der heute in London eintrifft, vor
der Konferenz, die um 11 Uhr begann, eine Unterredung mit dem
Finanzminiſter Clémentel hate.
Ein deutſcher Gegenvorſchlag über die Sachlieferungen.
ledigt iſt, bleibt noch die Regelung der Frage der
Sach=
lieferungen. Auf dieſem Gebiet beſtehen noch
erheb=
liche Differenzen zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen
Standpunkt. Deutſchland iſt bereit, Kohlen, Koks,
Braunkohlen und Stickſtoff auch nach dem Jahre 1930 zu
liefern. Frankreich jedoch ſtellt viel größere
Forderungen, vor allem in Bezug auf Lieferung von
Chemikalien. Hierüber wird in der nächſten Sitzung ent= ein.
ſchieden werden. Nebenbei wird die Frage des Handelsvertrages
abend fanden lange Beſprechungen zwiſchen
Finanz=
miniſter Dr. Luther, Staatsſekretär Trentelenburg und
Clemen=
tel und Seydoux ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wurde ein deut= früheren Auffaſſung feſtgehalten, daß die Kölner Zone am 10.
ſcher Gegenentwurf vorgelegt. Die Beratungen
hierüber ſind noch im Gange, denn eine vollſtändige
Verſtändigung über die vielen wirtſchaftlichen Fragen
er=
ſcheint äußerſt ſchwierig, beſonders da auch die Fragen
große Rolle ſpielen. Der deutſche Vorſchlag ſieht daher auch nur
kurzfriſtige Beſtimmungen für die deutſch=franzöſiſchen
Handels=
beziehungen vor.
Franzöſiſche Vorſchläge zur Militärkontrolle, den Londoner Verhandlungen erwarten.
TU. Paris, 12. Aug. Die Vorſchläge der franzöſiſchen
Delegation hinſichtlich der Militärkontrolle lauten dahin:
Die interalliierte Kontrollkommiſſion hat die Durchführung
der Generalinſpektion der deutſchen Abrüſtung unverzüglich in
die Wege zu leiten. Angemeldete Kontrollbeſuche Feier des Wochenendes zu verzichten. Die Eile, welche die an
lauf dieſer Friſt werden unangemeldete Beſuche drei
notwendig halten ſollte. Die franzöſiſchen militäriſchen
Sachver=
wertet werden ſoll.
* Die Londoner Nebenberhandlungen
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Es iſt ſchon gar manchem Dichter paſſiert, daß ihm unter
der Hand die Nebenhandlung zur Haupthandlung wurde. So
geht es auch Herrn Macdonald mit der Londoner Konferenz.
Urſprünglich ſollte nur über die Durchführung des
Sachver=
ſtändigen=Gutachtens verhandelt werden, während andere Fragen
ausgeſchloſſen waren. Am Ende der vierten Verhandlungswoche
ſind die zurückgeſtellten Fragen an erſte Stelle gerückt und die
eigentliche Londoner Konferenz läßt das dahingehen. Für das
Ergebnis der Londoner Verhandlungen wird die
Neben=
handlung, welche von Dr. Marx, Dr. Streſemann und Dr.
Luther einerſeits, dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot,
Clémentel und Seydoux andererſeits geführt wird, ſchlechthin
den Ausſchlag geben. Da nur wenige zuverläſſige
Nach=
richten über den in London geführten diplomatiſchen Kampf an
die Oeffentlichkeit gelangen, hat es wenig Wert, die einzelnen
optimiſtiſchen und peſſimiſtiſchen Aeußerungen aufzuſtellen, die
von angeblich unterrichteten Perſönlichkeiten in alliierten
Blät=
tern gemacht wurden.
Wir tun gut, uns über das Weſen des Sieges klar
zu werden, den Herriot in der Nacht vom 9. zum 10. Auguſt
im Pariſer Miniſterrat über Nollet davongetragen haben ſoll.
Wie beſtimmt verlautet, hat Nollet ſeine Oppoſition aufgegeben,
weil Marſchall Foch den Gedankengängen Herriots zugeſtimmt
habe. In der Preſſe wurde der Sieg Herriots wie folgt
dar=
geſtellt: Das gegenwärtige Kabinett hat die Theſe, Räumung
gegen Zahlung zu Fall gebracht und ſich Vollmachten
er=
teilen laſſen, den Deutſchen, für die Gewährung
eines früheren Räumungstermins einen
mög=
lichſt hohen Preis abzuverlangen. Hieraus ergibt
ſich, daß von einem Aufhören der militäriſchen
Be=
ſetzung des Nuhrgebiets, gleichzeitig mit der
wirtſchaftlichen Räumung nicht die Rede ſein kann.
Die Schuld daran, daß die franzöſiſchen Vertreter dies
über=
haupt verlangen können, trägt Macdonald, der im Laufe der
Konferenz weit von ſeiner urſprünglichen Abſicht abgewichen iſt.
Der Rechtsſtandpunkt, den die konſervative Regierung Baldwin
vor jetzt einem Jahr eingenommen hat und den der
Arbeiter=
parteiler Macdonald in noch viel höherem Maße teilen mußte,
hätte es mit ſich gebracht, daß die rechtswidrige Ruhrbeſetzung
reſtlos wieder gutgemacht würde. Es iſt ein ſtarkes Stück, daß
man uns zumutet, für die Beibehaltung der Ruhrbeſetzung
wäh=
rend eines weiteren vollen Jahres auch noch einen beſonderen
Preis an Frankreich und Belgien zu zahlen. Unſer Preis für
die Wiederherſtellung unſerer Weſtmark iſt das
Reparations=
ein Dokument überreicht, in dem die leitenden Grundſätze des Abkom= programm der Sachverſtändigen, nicht aber irgend ein Vorteil,
den wir darüber hinaus unſeren weſtlichen Nachbarn zu
ge=
währen haben. Es ſcheint, daß Herriot dem Marſchall Foch noch
beſtimmte wirtſchaftliche und finanzielle Gefahren, die
Frank=
reich im Falle des Scheiterns der Londdner Konferenz drohten,
verſtändlich gemacht hat. In London raunt man ſich zu, daß
der Franken alsbald einen ſchweren Sturz tun
werde, wenn die Londoner Verhandlungen
durch die Schuld der Franzoſen ſcheitern
wür=
den. Dieſes Gerücht ſcheint nicht ohne Mitwiſſen der
angel=
ſächſiſchen Bankwelt in Umlauf geſetzt worden zu ſein. Daneben
ſind es aber auch vielleicht wirtſchaftspolitiſche
Sor=
gen, durch deren Betonen Herriot am 10. Auguſt ſeinen Sieg
errungen hat.
Die Delegationen der Deutſchen und Franzoſen
haben in London zwei Unterausſchüſſe gebildet, deren erſter
handelspolitiſche Fragen und der zweite die
Räu=
mungsfrage behandeln ſoll. Der zweite Ausſchuß, dem
des „Temps” meldet, daß die franzöſiſche Regierung, die Außenminiſter der beiden Länder (Streſemann und Herriot)
angehört, wird erſt dann die Beratungen fortſetzen, wenn der
tung der Gruben des linken und rechten Rhein= Dies beweiſt zur Genüge, daß hier ein großes politiſches Geſchäft
abgeſchloſſen werden)ſoll. Die Abneigung der
deut=
ſchen Verteter gegen den Abſchluß eines
Handelsvertrages mit Frankreich iſt überwiegend
allgemeiner Natur. Wir würden die nach langen ſchweren
Jahren uns anfangs 1925 zurückgegebene
Handelsver=
tragsfreiheit praktiſch ziemlich illuſoriſch machen,
wenn wir Frankreich und Belgien eine Vorzugsbehand=
SD. London, 12. Aug. Nachdem die Transferfrage er= lung zuſicherten, die wir den anderen Staaten nicht ſo ohne
weiteres ebenfalls gewähren können. Man ſtrebt daher
gugen=
ſcheinlich eine proviſoriſche Einigung für eine
Uebergangszeit an. Ueber den gegenſeitigen Erz= und
Kohlen=Austauſch, der ja ſchon verſchiedentlich Gegenſtand
pri=
vater Unterhandlungen zwiſchen Unternehmergruppen beider
Lager geweſen iſt, wird eine Verſtändigung zu erzielen leichter
Es erweiſt ſich als überaus nachteilig für die deutſchen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich lebhaft erörtert. Heute Räumungsforderungen, daß Macdonald über die Räumung
der Kölner Zone durch England eine recht zweideutige
Erklä=
rung abgegeben hat. Hätte der britiſche Premier an ſeiner
Januar 1925 von den engliſchen Truppen geräumt und den
deutſchen Behörden übergeben werden würde, ſo wäre Herriot
kaum in der Lage geweſen, die Räumungsfrage als Tauſchobjekt
zu benutzen. Das deutſche Volk erwartet von ſeinen nach
Lon=
der deutſchen Handelsverträge mit anderen Ländern hierbei eine don entſandten Vertretern, daß durch das mit Frankreich und
Belgien abzuſchließende Abkommen die Beſetzung der Kölner
Zone nicht verlängert wird. Die Verſchiebung der
Ruhrräumung bis zum Auguſt 1925 ſchlägt dem ins Geſicht.
was auch die entgegenkommendſten Kreiſe in Deutſchland von
Die Londoner Nebenhandlung macht nur ſehr langſame
Fortſchritte. Macdonald, der ſchon am letzten Wochenende nach
Chequers fahren wollte, wird ſich vielleicht genötigt ſehen, noch
ein weiteres Mal auf den in England geheiligten Brauch der
werden während eines Monats ſtattfinden. Nach Ab= der Londoner Konferenz nicht unmittelbar beteiligten
Delegier=
ten zu haben ſcheinen, darf unſere Vertreter nicht veranlaſſen,
Monate lang erfolgen, wenn die Kontrollkommiſſion es für in der Verfechtung der uns hauptſächlich intereſſierenden Fragen
ungründlich und überſtürzt zu handeln. Würde man ſich mit
ſtändigen haben bereits ein Memorandum ausgearbeitet, das von einem faulen Kompromiß in London trennen, ſo würden
wahr=
der franzöſiſchen Delegation im Verlaufe der Beſprechungen ver= ſcheinlich die Parlamente in Berlin und Paris ihr Urteil
ſprechen.
Seite 2.
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Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 13. Auguft 1924,
Ruai
Deutſch=franzöſiſche
Sonderverhandlungen.
Die Unterredung zwiſchen Herriot und Streſemann.
Frankreichs handelspolitiſche Forderungen.
Paris 12. Aug. Der diplomatiſche Redakteur der Habas=
Agen=
tur in London ſtellt entgegen den geſtern abend in Konferenzkreiſen
verbreiteten Gerüchten feſt, daß der engliſche Premierminiſter der
ver=
traulichen Unterredung zwiſchen Herriot und
Streſemann geſtern abend nicht beiwohnte, obwohl er von dieſem
Meinungsaustauſch unterrichtet worden ſei. Mangels offizieller
Nach=
richten ſei anzunehmen, daß die Unterredung zwiſchen Herriot und
Streſemann ſich nahezu ausſchließlich auf
die Bedingungen für den Abſchluß eines Handelsvertrages
zwiſchen Frankreich und Deutſchland
bezogen habe, über deſſen Möglichkeiten bereits einige Stunden vorher
eine Ausſprache zwiſchen dem franzöſiſchen Finanzminiſter
Clémentel und dem deutſchen Außenminiſter
ſtattge=
funden hätte. Die Frage der militäriſchen Näumung des
Ruhrgebiets habe in Abweſenheit des franzöſiſchen Kriegsminiſters und
der belgiſchen Miniſter geſtern nur geſtreift werden können.
Aller Vorausſicht nach werde ſie ſpäter außerhalb der offiziellen
Bera=
tungen der Konferenz mit den deutſchen Bevollmächtigten erörtert
werden.
In deutſchen Kreiſen in London macht man ſich bereits die
Pari=
ſer Meldung zunutze, der zufolge der franzöſiſche Miniſterrat
den Abzug der Truppen aus dem Ruhrgebiet ein Jahr
nach der Inkraftſetzung des
Sachverſtändigenpla=
nes in Erwägung gezogen hätte und beſtehe auf einer
Räu=
mung binnen fünf Monaten, d. h. im Januar 1925,
gleich=
zeitig mit der Räumung der Kölner Zone.
Obwohl die franzöſiſchen Unterhändler verſuchen, die Frage der
Ruhrräumung als vollſtändig getrennt mit den übrigen franzöſiſchen
Forderungen auf handelspolitiſchem Gebiet zu behandeln, geht doch
immer mehr und mehr aus dem Gang der Verhandlungen hervor, daß
tatſächlich Frankreich zurzeit nicht die Frage der militäriſchen Räumung,
ſondern die Frage des Termins dieſer Räumung dazu benutzen will,
um Deutſchland neue Laſten durch einen Handelsvertrag aufzuerlegen.
Die Denkſchrift Seydoux enthält vor allem die
Forderung Frankreichs nach einem Meiſtbegünſtigungsrecht
durch den geplanten Handelsvertrag. Für die Uebergangszeit zwiſchen
dem 10. Januar 1925, an welchem Deutſchland ſeine Handelsfreiheit
wiedererlangt, und dem Inkrafttreten des Handelsvertrages verlangt
Frankreich die Gewährung beträchtlicher handelspolitiſcher Vorteile. Es
wird eine Liſte von Exportwaren, und zwar beſonders von Luxuswaren,
aufgeſtellt, für die günſtige Ausfuhrbewilligungen gewährt werden
ſol=
len. Obwohl Frankreich ſich zur Gewährung der Gegenſeitigkeit für
deutſche Waren bereit erklarte, ſo dürfte doch auf franzöſiſcher Seite ein
überwiegender Vorteil ſein. Ferner tauchen die bekannten Seydouxſchen
Projekte auf:
In der Räumungsfrage ſoll der erwähnte neue Vorſchlag
Herriots in einer weſentlichen Verkürzung der Friſten und
in einer Vereinbarung über die Räumungsetappen beſtehen.
Der franzöſiſche Finanzminiſter Clémentel brachte geſtern
ge=
genüber Außenminiſter Dr. Streſemann den Wunſch zum Ausdruck, daß
die beiderſeitigen Regierungen bevollmächtigte Unterhänbler ernennen
möchten, welche am 1. Oktober in Paris zuſammenkommen ſollen, um
über den deutſch=franzöſiſchen Warenverkehr nach dem 10. Januar 1925
weitgehende Abmachungen zu treffen. Die Verhandlungen ſollen
grundſätzlich im Geiſte eines möglichſt weitgehenden Entgegenkommens
auf beiden Seiten geführt werden. Die deutſche Regierung kann ſich mit
der Führung der Verhandlungen im Geiſte paritätiſcher
Gegenſeitig=
keit einverſtanden erklären.
Miniſter Clémentel brachte weiter eine Verlängerung der im
Verſailler Friedensvertrag für die Erzeugniſſe Elſaß=Lothringens
vor=
geſehenen Zollfreiheit mit der Begründung in Anregung, daß dieſe
Rechte des Verſailler Friedensvertrages in den letzten Jahren nicht
hätten ausgenutzt werden können. — Dieſer Standpunkt der Franzoſen
kann von Deutſchland in keiner Weiſe anerkannt werden.
Der Standpunkt der deutſchen induſtriellen Sachverſtändigen.
Die deutſche Reichsregierung hat am geſtrigen Tage
eine Reihe induſtrieller Sachverſtändigen nach
Lon=
don berufen, um mit ihnen über die franzöſiſchen wirtſchaftlichen
Forderungen zu ſprechen. Sie haben inzwiſchen bereits den Franzoſen
einen Zweifel darüber gelaſſen, daß ihrem Verlangen nach
unbe=
grenzter Fortſetzung der freien Einfuhr von Waren
aus Elſaß=Lothringen nicht ſtartgegeben werden könne.
Dagegen hat die Regierung den Vorſchlag Clementels angenommen, am
1. Oktober Verhandlungen über den Abſchluß eines deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrags aufzunehmen.
Franzöſiſches Memorandum in der Frage der interalliierten
Schulden.
Wie die Morgenblätter aus London melden, hat der
franzö=
ſiſche Finanzminiſter vor vier Tagen Premierminiſter
Mac=
donald ein Memorandum über die Frage der
interalli=
ierten Schulden überreicht, in dem die franzöſiſche Regierung
im weſentlichen folgenden Standpunkt einnimmt: Wenn auch die
Er=
örterung der Schuldenfrage von der Tagesordnung der Londoner
Kon=
ferenz zurückgeſtellt ſei, ſo habe doch die engliſche Regierung in dem
Pariſer Beſchluß vom 9. Juli ſich bereit erklärt, eine gerechte Löſung
des Problems unter Berückſichtigung aller damit zuſammenhängenden
Vom Tage.
Der Oberregierungsrat in der Preſſeabteilung der Reichsregierung,
der ordentliche Honorarprofeſſor der Univerſität Kiel, Oswald
Schnei=
der, wurde zum vortragenden Legationsrat und Dirigenten in
der Perſonalabteilung des Auswärtigen Amtes
er=
nannt.
Die Nachricht, daß der völkiſche Block beſchloſſen habe,
völ=
kiſche Mitglieder aus der Partei auszuſchließen, iſt nach einer
Erklärung des Preſſedienſtes des völkiſchen Blocks unbegründet;
ſogar die Unterſchrift des Schriftführers ſei gefälſcht.
Nach Meldungen aus Halle hat der ſozialdemokratiſche
Regierungspräſident Bergemann den
Kommuni=
ſten Kilian, Kutſchbauch und Fiſcher die Beſtätigung als
Stadt=
räte verſagt. Kilian und Kutſchbauch haben bereits drei Jahre
amtiert.
Im Stettiner Hafen traf der italieniſche
Torpedo=
bootszerſtörer „Caſtro Mirabelle” ein. Der Kommandeur machte den
Behörden einen Beſuch, der heute von den Behörden
erwi=
dert wurde. Beim Paſſieren von Swinemünde wurde der Salut
aus=
getauſcht.
Der Senat von Danzig hat gegen die Entſcheidung des
Völkerbundskommiſſars betr. die Ausweiſung der Danziger
Staatsangehörigen aus Polen Berufung eingelegt.
Oberbürgermeiſter Lomeher machte die Mitteilung, daß eine
Zweigſtelle der ruſſiſchen Handelsvertretung in den
nächſten Tagen in Königsberg eingerichtet werden ſoll,
Eine Abteilung bulgariſcher Truppen hat an der
grie=
chiſchen Grenze den Gegner angegriffen. Die bulgariſche
Nachrichtenagentur beſtätigt die Verhängung des Belagerungszuſtandes
über Bulgarien.
Nach einer Havasmeldung aus Sofia iſt die internationale
Kom=
miſſion für die griechiſch=bulgariſche
Auswanderungs=
frage, die eine Unterſuchung des Zwiſchenfalls zwiſchen bulgariſchen
Bauern und griechiſchem Militär anſtellt, in dem Dorfe Tarlis
ange=
kommen. Man nimmt an, daß die Unterſuchung gegend en 15. Auguſt
zu Ende ſein werde.
Die italieniſch=ſüdſlawiſche Grenzbeſtimmungs=
Kommiſſion hat in Abazzia eine Einigung erreicht. Es
muß nur noch die praktiſche Abſteckung auf dem Gelände erfolgen.
Nach einer Meldung aus Angora iſt zwiſchen der Türkei und
Bulgarien eine prinzipielle Einigung über den Abſchluß
eines Handelsvertrages erzielt worden.
Im Zuſammenhang mit dem Mordanſchlag auf Zaglul
Paſcha iſt der Führer der extremen Nationaliſten, der Scheich
Schawiſch, aufs neue feſtgenommen worden.
Der Handelsvertrag zwiſchen der Sowjetregierung
und Perſien iſt unterzeichnet und die Urkunden ausgetauſcht
worden.
Es wird mitgeteilt, daß die amerikaniſche Regierung
beſchloſſen hat, den Kreuzer „Galveſtan” nach Honduras zu
ſenden, um Leben und Eigentum und alle Intereſſen der
amerika=
niſchen Staatsbürger zu ſchützen.
Faktoren anzuſtreben. Sie habe ſich damit einverſtanden erklärt, daß
ſofort Sachverſtändige ernannt würden, die die Frage zu prüfen und
den Regierungen Vorſchläge zu machen hätten. Dieſe Sachverſtändigen
zu ernennen, wäre natürlich zwecklos, wenn die gewählten
Sachverſtän=
digen nicht durch eine Entſcheidung der Regierungen darüber
unter=
richtet würden, in welchem Sinne ſie ihre Arbeiten zu orientieren
hätten.
Berufung franzöſiſcher und belgiſcher Zoll=Sachverſtändiger
nach London.
Nach Blättermeldungen aus London hat die belgiſche Regierung den
Sachverſtändigen für Zollangelegenheiten van Langerhove nach London
gebeten. Dem Intranſigeant zufolge beabſichtigt auch die franzöſiſche
Delegation, den Sachverſtändigen für Zollfragen Sruys nach London zu
berufen, der bereits ſeit mehreren Monaten die Frage der künftigen
deutſch=franzöſiſchen Handelsbeziehungen bearbeitet.
Franzöſiſch=belgiſche Verhandlungen.
London, 12. Aug. (Europapreß.) Die
Verhandlun=
gen von heute vormittag zwiſchen Theunis, Hymans und
Herriot über die militäriſche Räumung der Ruhr
dauerten eine Stunde. Es wurden, wie verlautet, Beſchlüſſe
ge=
faßt, jedoch iſt über deren Inhalt nichts bekannt geworden.
Weitere Konferenzen?
London, 12. Aug. (Europapreß.) Wie die Blätter
mel=
den, iſt in Konferenzkreiſen der Gedanke erörtert worden, nach
Abſchluß der gegenwärtigen Konferenz noch weitere Konferenzen
abzuhalten, die die Aufgabe haben ſollen, die auf der
gegen=
wärtigen Konferenz gefaßten Beſchlüſſe in genaueren Umriſſen
feſtzulegen. Es werde auch der Plan erwogen, die gegenwärtige
Konferenz jährlich ſich automatiſch wiederholen zu laſſen, um
feſt=
zuſtellen, ob die gefaßten Beſchlüſſe auch wirklich zur
Durch=
führung gelangen.
Zu der Konferenz der alliierten
Finanzmini=
ſter, welche gleich nach der Londoner Konferenz ſtattfindet,
wür=
den die Vereinigten Staaten ebenfalls gebeten.
Amerika ſoll die Priorität, die ihm bezüglich Deutſchland
für die amerikaniſchen Beſatzungskoſten im Rheinlande
zugeſtan=
den ſind, wahrnehmen. Dieſe Priorität beträgt ungefähr
eine Milliarde Dollar.
Dgs Mittwochprogramn
Beginn der offiziellen Verhandlungen
die militäriſche Räumung.
SD. London, 12. Aug. In der Vormittagsſitzung
ſich die großen Vierzehn mit der Frage der Anlage vy
parationsguthaben in Deutſchland endgü e.
ſchäftigen. Ferner werden die offiziellen Ver ,
lungen über die militäriſche Räumung h
nen. Auf deutſcher Seite wird Reichskanzler Dr. Marr
handlungen führen. Das Ende der
Konferen=
noch unbeſtimmt. Man hofft jedoch, daß ſie bis e
beendet werden kann. Die Ausarbeitung des Schlußpr
wird wohl zwei Tage in Anſpruch nehmen.
Märx, Streſemann und Luther bei Macdr
SD. London, 12. Aug. Die deutſchen Delegierten
Streſemann und Luther ſtatteten am Dienste
mittag dem engliſchen Premierminiſter Macdonald
Beſuch ab, bei dem die noch unerledigtem Fragen
ſprochen wurden. Im Anſchluß daran begann im Hotel
wirtſchaftliche Beſprechung, während Stre
und Herriot ihre Ausſprache über die Räumung zurü
haben, um zunächſt abzuwarten, inwieweit eine
Annäh=
den wirtſchaftlichen Fragen möglich iſt. Um 6 Uhr trat 1
mitee zuſammen, das in der Vormittagsſitzung vom P
miniſter eingeſetzt worden war, um die Errichtun
Schiedsgerichtes vorzunehmen, welches über den
ſchen Einſpruch, betreffend die Anlagenliſt
Transferkapitals, entſcheiden ſoll.
Räumungstermine.
EP. Paris, 12. Aug. (Europapreß.) Der „Matin”
zu wiſſen, daß ſich die Londvner Konferenz au m.
Friſt von 9 Monaten für die militäriſche
ſm=
mung der Ruhr einigen werde. Die Verhandlr/
hierüber ſeien noch nicht abgeſchloſſen, aber die ſa
gung auch in dieſem Punkte ſei abſolut ſicher. Die Fi
zöſiſche Delegativn ſei bereit, die Ruhraktion zu i
den, wenn Deutſchland beſtimmte Sicherheiten gewähre, 1
mit den deutſchen Delegierten verhandelt werde. Die kſär
ſchen Delegierten ſeien ebenfalls dafür, daß diſg
tion an der Ruhr im Intereſſe des allgem
Friedens ſoraſch als möglich beendet werd
Der Londoner Korreſpondent des „Intranſig /m
ſchreibt, daß er nach ſeinen Informativnen an authentiſche: Se
zu der formellen Ueberzeugung gelangt ſei, daß die Ru mf
31. Dezember dieſes Jahres ſowohl wirtſ
lich als auch militäriſch vollſtändig ger
ſein werde.
Unſicheres Konferenzbild.
SD. London, 12. Aug. Das Konferenzbild iſt aud ſE
wiederum ein ſehr unruhiges und unſicheres. Die meh ſt
Sitzungen, die teils zwiſchen den Alliierten unter ſich, teils
Beteiligung der Deutſchen ſtattfanden, verliefen zum größte I!
ergebnislos. Man gewinnt mehr den Eindruck, daß die
a=
wicklung der Dinge auf Schwierigkeiten ſtößt, und e Lt
auf der Hand, daß dieſe Schwierigkeiten nicht nur in de
niſchen Form zu ſuchen ſind, ſondern vor allem in der all
herrſchenden Frage der militäriſchen Räumung. Der R
dieſer Verhandlungen ſcheint noch immer nicht vollkomme
zu ſein. Die privaten Beſprechungen ſollen auch heute for /
worden ſein, ohne daß aber über ihr Ergebnis etwas Beſti ſs
bekannt wurde. Immerhin läßt ſich ſoviel erkennen, d*
Franzoſen auch nach der Rückkehr Herriots aus Pari
immer neuen Forderungen auftreten,
ihrerſeits mit Bezug auf die Räumungsfriſten Ko
ſionen machen zu wollen. Nach Gerüchten,
der=
ſtätigung allerdings abgewartet werden muß, will man
daß jetzt auch wieder eine Beteiligung an gew
deutſchen Kohlengruben von den Franzoſen 9
dert wird. Der „Standard” will ſogar erfahren habe
ſowohl Streſemann als auch Herriot zu der Ueberzeugu
kommen ſeien, daß die ganzen Fragen zu kompliziert ſei, ſe
in London gelöſt zu werden und dieſe Angelegenheit au
beſonderen Konferenz behandelt werden dürſ ae
nach Abſchluß der Londoner Verhandlungen in Paris
Berlin ſtattfinden ſoll. Wir geben auch dieſe Nachritſa
die keinerlei Beſtätigung bisher vorliegt, nur als Stimt
zeichen wieder.
*Aus dem Allgäu.
Eine Ferienplauderei von Richard Ernſt.
Wer aus dem Heſſenlande ins Algäu fährt, hat zunächſt
einen gewiſſen Aerger zu überwinden. Selbſt wenn jemand
ganz republikaniſch eingeſtellt iſt, wird er doch nicht völlig damik
zufrieden ſein, daß das Unternehmen „Reichsbahn” ihn durchaus
anderwohin befördern will, nur nicht in das obere Illertal. Es
ſtellt in die Schnellzüge direkte Wagen nach München, nach
Friedrichshafen, nach Innsbruck, nach Baſel ein. Hat der
Al=
gäureiſende Glück, ſo wird er mit einem dieſer Wagen, ohne
um=
zuſteigen, bis Ulm gelangen. Aber dann muß er hinaus. Und
nun heißts aufpaſſen: in Ulm, in Kempten, in Immenſtadt iſt
umzuſteigen; wenns ſchlimm kommt womöglich auch noch in
Sonthofen. Immerhin wer den beſten Zug wählt, braucht von
Darmſtadt nicht ganz 11 Stunden bis Oberſtdorf! —
Beſchei=
dene Anfrage; könnte das Unternehmen „Reichsbahn” nicht in
der Sommerzeit einen beſchleunigten direkten Perſonenzug von
Ulm nach Oberſtdorf laufen laſſen?
Die Fahrt, anfangs ohne jeden individuellen Typ, geſtaltet
ſich von Ulm, noch mehr von Kempten an, ahnungsvoll
algäue=
riſch. Hat man erſt den Ulmer Bahnhof verlaſſen und jene
wunderſchöne Strecke zurückgelegt, die das Ulmer Münſter wie
auf dem Präſentierbrett von den verſchiedenſten Seiten her ſehen
läßt, hat man erſt die Donau überſchritten und iſt ins Bayerland
hineinkutſchiert, dann merkt man, daß die Reiſegeſellſchaft in
wachſendem Maße ſommerfriſchleriſch ſich geſtaltet. Ja, da ſind
ſogar ſchon ein paar kräftige Männer mit Eispickeln in der Hand
eingeſtiegen. Sie ſehen aus, als wollten ſie unmittelbar auf die
Trettachſpitze oder auf die Höfats oder noch viel weiter hinein
ins wilde Alpengebiet. Und neben dieſen Touriſten ſitzen
an=
dere: koſtümiert wie die Bergler — was für ſchöne kurze
Le=
derhoſen! Aber die Knie ſchauen ſo weiß hervor und man hat
gar nicht das Gefühl, als ob ſie in mutigem Kampf mit Bergen
ſich bräunen würden. Ihre Beſitzer werden das wohl der
Oberſtdorfer Höhenſonne überlaſſen! Aber auch der Anblick
die=
ſer Salongebirgler verſtärkt das Ahnungsvolle der Stimmung.
Nun ſchiebt ſich, maſſig und wohlgeformt zugleich, der „
Wäch=
ter des Algäus”, der Grünten, bei Immerſtadt ins Geſichtsfeld.
Jetzt ſind wir bald an Ort und Stelle. Jetzt ſtehen bald die
ſchneebedeckten Gipfel vor unſeren Augen. Die deutſchen Alpen!
Wer Algäu denkt, denkt meiſt auch ſofort Oberſtdorf.
Mit Recht und mit Unrecht. Mit Recht: denn Oberſtdorf iſt der
berühmteſte Platz, der beſuchteſte Ort des Algäus. Mehr noch:
es iſt wirklich von einzigartiger Schönheit. Zwar ſieht man vom
Ort aus nicht die ganze herrliche Kette der den wundervollen
Talkeſſel abſchließenden Gipfel. Die Ausſicht wird geteilt durch
den mitten ins Tal wuchtig ſich vorſchiebenden Himmelsſchrofen.
Auch iſt man zu nah an den Bergwänden im Oſten und Weſten;
ſo verdeckt der eine Berg den anderen. Will man das
Pano=
rama, ſo muß man ein bißchen klettern. Aber es bieten ſich
ge=
nug der prächtigſten Fernſichten, der koſtbarſten Wege. Wer
Oberſtdorf kennt, weiß genug; ich brauche ihm nichts zu
beſchrei=
ben. Wer es nicht kennt, würde auch aus meiner Schilderung
keinen vollen Eindruck bekommen. Genug: Oberſtdorf iſt ſchön!
Und dennoch hat Unrecht, wer beim Algäu nur an
Oberſt=
dorf denkt. Das obere Illertal zählt eine ganze Reihe von
Ort=
ſchaften. Manche haben den Rang von „Luftkurorten”; ſo
Fiſchen und das größere Sonthofen. Andere haben und wollen
gar keinen Rang; ſie ſchmiegen ſich näher an die Bergwände
heran, ziehen ſich an ihnen womöglich ein bißchen in die Höhe;
ſie haben gar keine Hotels, vielleicht nicht einmal eine Penſion,
Aber ein beſcheidener Gaſthof iſt da; und freundliche Menſchen,
die, um ein bißchen Geld zu verdienen, die Schererei auf ſich
nehmen, eine Stube irgendwelchen Sommerfriſchlern
einzuräu=
men. Und es gibt — wahrhaftig! — auch heute noch Städter,
die lieber in ſolche Neſter gehen, als nach Oberſtdorf. Warum?
Weil ſie in Oberſtdorf allzuweilen Zeitgenoſſen begegnen, die ſie
zwwar auf der Zeil in Frankfurt als notwendig dahingehörend
betrachten, die ſie aber im Algäu ganz beſtimmt nicht, ſehen
wollen? Oder weil ſie nicht täglich zweimal Toilette machen
wollen? Oder weil ſie überhaupt keine Freude am Kurleben
und an Kurgäſten haben und mal ein paar Wochen für ſich ſein
wollen — ohne Theater, ohne Konzert, ohne Promenade, ohne
Menſchen? Es iſt eine merkwürdige Sache, aber eben doch eine
Tatſache: man braucht ganz und gar kein Menſchenfeind zu
ſein, und man kann doch den Wunſch haben, einmal für einige
Zeit möglichſt wenige Exemplare der Gattung „Menſch zu ſehen ..
Man kann das ja ſo deuten, daß man ſich, wie an anderen
gu=
tin Dingen, ſo auch an Menſchen übernehmen kann . . . Man
kann es auch weniger liebenswürdig deuten. Wie man will.
Immerhin: daß die Ferienreiſenden dieſe Neſter entdeckt
haben, iſt wohl nicht auf ſolche Anwandlungen von
Menſchen=
feindſchaft zurückzuführen. Hiſtoriſche „Studien” lehren es
an=
ders. Vor dem Krieg waren dieſe kleinen Ortſchaften, zumal
die abgelegenen, unbeſucht. Aber nach dem Kriege, als die
Le=
bensmittelnöte kraß wurden und das Reiſen doch einigermaßen
möglich war, da kamen ganz Kluge auf den Gedanken,
Weide=
tlätze aufzuſuchen, an denen noch niemand gegraſt hatte. Da
gab es Milch und vielleicht auch Käſe (wenn er auch, trotz Bienche
Bimbernell, ſelbſt im Algäu nicht wild wächſt) und Butter!
Butter! Es iſt ſchade, daß materielle Motive den Weg in die
Einſamkeit gewieſen haben. Aber warum ſollten nun nicht an=
dere aus idealiſtiſchen Motiben die einmal gebahnten /e
gehen? Es iſt doch nicht das erſte Mal in der Geſchid
Menſchheit, daß der Hunger den Fortſchritt angebahnt
Iſt nicht ſogar manches Buch geſchrieben, manche Dichtur ſ
ſchaffen worden, weil — den Dichter hungerte?
Weil ich nun einmal beim Hunger bin, will ich eil
Bemerkungen über das Eſſen und die Preiſe einſchalten.
ja Leſer geben, die ſich auch dafür intereſſieren .. . Si
den Neigung haben, auch zu fragen, ob das Algäu heue
oder teuer iſt. Ich werde mich hüten, allgemeingülng
lende Urteile abzugeben. Aber mir ſcheint, daß Bäher
die billigſten Plätze hat. Tirol ſcheint — wegen der
— billiger zu ſein. Wer volle Penſion nimmt, kann
(ſoweit ich weiß) ſchon von 6 Mark aufwärts haben. P
auch noch ein bißchen darunter; jedenfalls aber ohne Sch
keit darüber, viel darüber! Für ein Mittageſſen wird
1.20 Mark der niedrigſte mögliche Preis ſein; und es We
ſeltener Fall ſein, daß man nur dieſen Preis zahlt. *
den in der Sommerfriſche ſind niemals billig, auch ime
nicht. Aber einige Landeserzeugniſſe kann man unmittel
der Quelle (in einer Sennerei) zu Preiſen kaufen, oe
Darmſtädter neidiſch machen müſſen. Man denke: prag)
Schſeizerkäſe zu 1.35 Mark das Pfund! Koſtbar ſchöne
zu 1.65 Mark! Aber — ganz ohne Mühe geht das nicht.
Wer aus Heſſen nach dem Algäu kommt, wundert
fern er auf die Nahrungsfragen achtet, am meiſten darübe
hier die Kartoffel eine ſo geringe Rolle ſpielt. Im Alge
mal im oberen Illertal, wurde vor dem Kriege nur ber
Kartoffelbau betrieben. Der Algäuer liebt die Mehlkoft
das Mehl im Krieg knapp und immer knapper wurde, en
ſen ſich die Bauern langſam zu vermehrtem Kartoffel
Seit 1918 gings raſcher damit. Jetzt ſieht man häufige
und da einen Kartoffelacker; oft mitten in einer Bere
wahrſcheinlich hat man die Plätze ausgeſucht, an denen O.
den am günſtigſten ſchien. Immerhin: auch heute nock.
den wenig Kartoffeln gegeſſen. Es gibt Haushaltunge
jetzt im Sommer ganz ohne Kartoffeln wirtſchaften. 7
Gaſthäuſern wird manche Mahlzeit ohne Kartoffeln verat
gibts aber welche, dann in einer Quantität, bei der der
weinen möchte. Wer ohne eine mächtige Portion Kal
nicht leben kann, der ſei vor dem Algäu gewarnt. Zum 2
ſten ſei er ſehr vorſichtig in der Wahl ſeines Mittagstiſche
Aber die Algäuer Mehlkoſt iſt wahrhaftig auch nicht. 2
achten. In den großen Abfütterungsgaſthöfen wird me
käum bekommen. Dort gehts ja im allgemeinen nach den
geglichenen Durchſchnittsgeſchmack des Sommerfriſchler
kums. Aber in kleinen Orten — oder im Priyathauß, wel
E
ſ-
Tummer 22.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Auguſt 1924.
W
Die Stimmung in Paris.
Die Preſſe zum Stand der Konferenz.
Paris, 12. Aug. (Priv.=Tel.) Die Abendblätter behandeln in
neinen Bemerkungen den Stand der Konferenz, wie er ſachlich in
en wiederholten Berichten geſchildert iſt. Frankreich hat ſich zur
rung der Ruhr früher entſchloſſen, als dies urſprünglich
beabſich=
var. Dieſe Räumung hängt offiziell einzig und allein von der
führung des Dawesberichtes ab. Dagegen werden aber noch zwi=
Deutſchland und Frankreich Verhandlungen in der
Ent=
nungsfrage und wegen einem neuen
Handelsver=
geführt, die offiziell um ſo mehr mit der Räumungsfrage zu tun
Hierbei ſoll Herriot das Mißgeſchick paſſiert ſein, die
er von den Ergebniſſen des Pariſer Miniſterrates nicht in Kennt=
„ſetzt zu haben, was Theunis zu einem dummen Streich veranlaßt
ſoll. Der Fall wurde alsbald geregelt und die Belgier betei=
5 ſich wieder an allen deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen. Es iſt
ch wahrnehmbar, welches bedeutende Gewicht franzöſiſcherſeits
je Frage des Handelsvertrages gelegt wird.
Das Eingreifen Loucheurs,
riſſenſten Handelsunterhändlers, in London, iſt natürlich von
die=
orge diktiert geweſen. Der Handelsminiſter und ſein
Miniſterial=
or erwarten anſcheinend jeden Augenblick die Berufung nach
Lon=
ind der Arbeitsminiſter, in deſſen Bezirk die Eiſenbahnerfrage
iſt in Begleitung eines ausgeſuchten Sachverſtändigen nach
Lon=
bgefahren. Man glaubt, daß die Reiſe des Arbeitsmini=
F mit der Frage der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahner
zuſammen=
in dürfte. Jedoch legt man der Beibehaltung dieſer Leute im
febiet auf Seiten der Regierungspreſſe keine große Bedeutung
—bei.
Die Einberufung der Kammer
katſächlich am 20. Auguſt angeſetzt werden. Ein Teil der Preſſe
* es Herriot gut an, daß er in London nichts unterſchreiben
ſondern erſt die Meinung des Parlaments hören wolle trotzdem
ntſcheidung aber bei der Regierung liege. Die Rechtspreſſe iſt
ich oppoſitionell. Die meiſten Rechtsblätter wundern ſich, daß
Her=
em Jubel der Straße bei ſeiner Ankunft und Abfahrt ſo große
tung beimeſſe und ſeinen eigenen Optimismus bezw. ſeine
Naivi=
ieder gefunden habe, und behaupte, daß die gleiche Begrüßung
andere Miniſter erhalten hätte. Es hänge nur von der Regie ab,
ie Leute riefen.
nowden greifen die Rechtsblätter heftig an, weil er wieder die
rungen der Deutſchen in der Räumungsfrage unterſtützt haben
„Intranſigeant” behauptet, daß
r 31. Dezember 1924 kein einziger franzöſiſcher Ziviliſt
oder Soldat ſich mehr im Ruhrgebiet befinde.
er „Temps” behandelt wieder einmal ſein Lieblingsthema, die
der Plazierung der Obligationen. Das Blatt verſucht den
Nach=
der ſchwierigen Lage der deutſchen Induſtrie und Landwirtſchaft
ehauptet die Unſicherheit der Rentenmark, weshalb Deutſchland
ſchen Erhalt der 800 Millionen=Anleihe ſehen müßte.
Der nächſte franzöſiſche Kabinettsrat
Donnerstag vormittag angeſetzt worden. Man rechnet in
damit, daß Herriot am Freitag oder Samstag dem Miniſterrat
as Ergebnis der Londoner Verhandlungen Bericht erſtatten kann
rß Kammer und Senat zum 20. Auguſt wieder einberufen werden,
e Erklärung der Regierung über die Londoner Vereinbarungen
enzunehmen.
Smmer neue franzöſiſche Forderungen.
D. London, 12. Aug. Die franzöſifchen Forderungen in bezug
militäriſche Kontrolle werden, wie nicht anders zu erwarten, von
nald geteilt. In dieſer Frage ſehen ſich die Deutſchen einer
ge=
nen Front gegenüber. Der von den Franzoſen vorgelegte
Ent=
tammte zwar vom Völkerbund, iſt jedoch letzten Endes auf eine
rng der engliſchen Regierung zurückzuführen. In bezug auf den
dieſes Entwurfs iſt man vorläufig auf Pariſer Meldungen
an=
n. Es beſteht jedoch Grund zu der Annahme, daß beſonderes
* gelegt wird auf die Kontrolle über die Herſtellung von Geſchützen
aderem ſchweren Kriegsmaterial. Beſonders über die Induſtrie
ahrgebietes wird wahrſcheinlich in dieſem Sinne eine Kontrolle
rt werden. Es iſt ſchwer zu glauben, daß die Alliierten von der
Coſigkeit ihrer Befürchtungen nicht ſelbſt vollkommen überzeugt
nd die Vermutung naheliegt, daß es ihnen vor allem darauf
an=
ſich auf dieſem Wege die Möglichkeit eines Einblicks in die
Ruhr=
ie zu verſchaffen, der ſowohl in Paris als auch in London
ge=
ich ſehr erwünſcht ſein könnte. Im übrigen ſtimmen die
franzö=
gliſchen Forderungen genau mit den bekannten fünf Punkten des
rmms der Botſchafterkonferenz in Paris überein.
Die Berliner Preſſe zur Lage.
erlin, 12. Aug. Eine Reihe von Zeitungen, insbeſondere die
oreſſe, zeigt ſich mit dem in London bisher Erreichten
g zufrieden. Auch wird von den Blättern der in den
Reuter=
igen zum Ausdruck gekommene Optimismus hinſichtlich der
ibon noch zu regelnden Fragen nicht gereilt. Vor allem
tet man die Ausſichten für die Einigung in der Frage
äumung des Ruhrgebietes als nicht gerade ſehr hoff=
Svoll. Die Kreuzzeitung erklärt es für ſelbſtverſtändlich, daß
nausſchiebung der Räumung um ein weiteres Jahr, wie ſie nach
* Meldungen von den Franzoſen vorgeſehen ſein ſoll, von der
en Delegation entſchieden abgelehnt wird. Auch wird von den
en betont, daß die notwendige Zweidrittelmehrheit des
Stags für das Sachverſtändigengutachten nicht zu erhalten iſt,
nicht das geſamte Sanktionsgebiet innerhalb kürzeſter Friſt
ge=
wird.
frau ſich bewegen läßt, einmal für die Fremden mitzu=
Knödel und Nockerl und Spätzle und Käskoteletts,
als Nachſpeiſe ein „Topfen” (ſteife Matte in ſüßer Milch)
bei läßt ſichs ſchon leben! Nahrhafte Gerichte ſinds jeden=
Und ſie ſchmecken vortrefflich. (Die Rezepte mitzuteilen,
h leider nicht in der Lage.)
2as Schönſte am Algäu ſind natürlich ſeine Berge. Wohl
dem Muskelkraft und Zeit zu Gebote ſteht, um einen oder
der Großen zu bewältigen. Es ſind da einige, die auch
wiegten Kletterer zur Ehrfurcht zwingen. Relata refero:
öfats ſteht in der Gegend in kräftigem Reſpekt. Wer vom
horn aus ihre ſteilen Wände betrachtet, der vermag ſchon
auben, daß ſie nicht leicht zu bezwingen iſt. Aber es gibt
zahme Berge im Oberagläu. Zu ihnen gehört das Nebel=
Es erreicht eine anſehnliche Höhe. Und mühelos iſt der
g auch nicht. Aber gefahrlos iſt er; und von Oberſtdorf
ticht übermäßig anſtrengend. Und — etwa eine Runde vor
Bipfel — ein geräumiges Unterkunftshaus, das
Nebelhorn=
mit guter Wirtſchaft. Ich glaube, mancher begnügt ſich
das Haus erreicht zu haben, und erzählt dann unten, er
dem Nebelhorn geweſen; die letzte Silbe „Haus” läßt ſich
nie Schaden verſchlucken. Das Nebelhorn aber iſt, wie mir
t, die Kurpromenade der Oberſtdorfer Gäſte, ſofern ſie
aupt noch ein bißchen kraxle können. An ſchönen Tagen
ochſommer iſt der Weg aufs Nebelhorn (es kann ja immer
iner hinter dem anderen marſchieren) ohne größere
Pau=
on Wanderern beſetztt auf dem Nebelhornhaus entwickelt
in äußerſt lebhafter Betrieb; und der vielzackige Gipfel iſt
eichzeitig von Dutzenden belebt. Der Bergſteiger mag wohl
tebelhorn verachten. Habeat sibi! Es iſt ſo ſchön, einmal
Seit von oben zu ſehen. Und daß der Weg gefahrlos iſt,
It nicht jedem Wanderer den Genuß. Gewiß, es be=
* bei Anſtieg und Abſtieg mancher komiſche, durchaus nicht
Temäße Anblick. Manch einer trägt ein allzu wohl gemäſtet
lein keuchend hinauf, ruht unterwegs zahlloſe Male; und
leint faſt, als habe er die Arbeit nur auf ſich genommen,
ihm oben ſein Bier noch viel beſſer ſchmecke, als unten.
Dieſem minder erfreulichen Anblick die ſehr ſportgemäß in
hes ſteigenden Damen ein volles Gegengewicht böten, ver=
Ech nicht zu behaupten. Damen in Breeches auf dem An=
Zum Nebelhorn bedeuten zweifellos eine ſehr unangebrachte
catzung dieſes wackeren und ſoliden Gipfels. Man ſchaffe
Eh nötigen Humor an, um ſolche Erſcheinungen ohne Aer=
* ertragen. Die Natur iſt ſchön und bleibt ſchön, und kein
biger Kurgaſt und keine allzu ſportlich gewandete Dame
19 ihre Herrlichkeit zu verkleinern!
Anleihe=Intereſſenten.
Coolidge wünſcht Annahme des Dawesplanes
und Aufbringen der Anleihe.
* Waſhington, 12. Aug. (Priv.=Tel.) Wie wir erfahren,
hat die höchſte Regierungsſtelle den Wunſch geäußert, daß der
Dawesplan angenomen, und damit auch die
inter=
nationale Anleihe aufgebracht werde, ohne die die
Reparationsfrage nicht gelöſt werden kann. Die höchſte
Regie=
rungsbehörde verweiſt aber auch andererſeits nachdrücklichſt
da=
rauf hin, daß die verſchiedenen Regierungen in
ihren Forderungen nachgeben müſſen, damit die
für die Anleihe zu bietenden Sicherheiten die Zeichner in
Amerika befriedigen. Dieſe Auffaſſung kann nur auf die
Ruhr=
frage anſpielen. Wenn man ſich offiziell um dieſe
Angelegen=
heit kümmert, dann geſchehe es, weil man ſich
Nückwirkun=
gen aufdie amerikaniſche Wirtſchaft verſpricht. Die
Regierung läßt ſich dabei von der Anſicht leiten, daß Amerika und
Europa wirtſchaftlich zu eng zuſammenhängen, als daß ſie
aus=
einander getrennt werden können.
Meinungsaustauſch unter den Citybanken.
London, 12. Aug. „Daily Telegraph” meldet, daß geſtern
ein Meinungsaustauſch über die geplante Anleihe in den Kreiſen
der Citybanken ſtattgefunden haben. Der Zinsfuß iſt allgemein
auf 7 Prozent, der Ausgabekurs auf 93 Prozent feſtgeſetzt
wor=
den. 91,5 Prozent würden von dem Syndikat, das die Anleihe
auflegt, der deutſchen Regierung zur Verfügung geſtellt werden,
ſodaß demnach eine Proviſion von 1½ Prozent für die Ausgabe
der Anleihe vorgeſehen ſei.
Verhandlungen mit der Bankwelt zur
Sicherung der Anleihe.
SD. London, 12.=Auguſt. Das Zuſtandekommen der
An=
leihe iſt die Grundvorausſetzung für das Inkrafttreten der
Lon=
doner Abmachungen. Da die Banken bei offiziellen
Verhand=
lungen nicht beteiligt ſind, iſt vorauszuſehen, daß unmittelbar
nach dem Schluß der Konferenz Verhandlungen mit
der Bankwelt aufgenommen werden, um die Anleihe
zu ſichern. Auf deutſcher Seite werden dieſe Verhandlungen
von Dr. Luther und Dr. Schacht geführt werden. Man hoſſt, daß
die Verhandlungen zu einem poſitiven Ergebnis führen werden,
da es ſich um einen verhältnismäßig geringen Betrag handelt.
Der Zinsfuß der Anleihe und der Emmiſſionskurs
iſt noch unbeſtimmt.
Amerika mit dem Verlauf der Konferenz zufrieden.
London, 12. Aug. In Amerika wird der Verlauf der Londoner
Konferenz mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt. Ueber das bisherige
Ergebnis iſt man zufrieden. Beſondere Genugtuung wird darüber
emp=
funden, als man dieſes Ergebnis eigentlich den Amerikanern zu
ver=
danken habe, von denen bekanntlich die Löſung der Reparationsfrage
durch ein Sachverſtändigenkomitee angeregt wurde. Es wurde
hervor=
gehoben, daß mit der Inkraftſetzung des Dawesplans auch das
Verhält=
nis Amerikas zu Europa ſich von Grund auf ändern würde.
Die Amneſtiefrage.
Paris, 12. Aug. (Wolff.) Nach dem Londoner
Sonder=
berichterſtatter des „Journal” hat der belgiſche
Dele=
gierte Hanndcart in einer Unterredung mit dem
franzö=
ſiſchen Sachverſtändigen Seydoux über die
Amneſtie=
frage ſich auf dee Standpunkt geſtellt, daß die
Be=
ſatzungsmächte die Beamten zwar als Privatperſonen
zurückkehren laſſen könnten, daß ſie aber nicht geſtatten
dürften, daß dieſe ihre früheren Aemter wieder
über=
nähmen. Frankreich, ſo erklärt der Berichterſtatter, könne ſich
dem belgiſchen Standpunkt nur anſchließen.
Der polniſche Geſandte erbittet eine
Unterredung mit Herriot.
Paris, 12. Aug. Wie der Sonderberichterſtatter der
Ha=
vasagentur aus London berichtet, hat der polniſche
Ge=
ſandte Skirmunt den franzöſiſchen
Miniſterprä=
ſidenten heute um eine Unterredung bitten
laſſen. Der Miniſterpräſident wird ihn morgen vormittag
emp=
fangen. Nach Anſicht des Korreſpondenten beabſicht der polniſche
Geſandte, Herriot um Berückſichtigung der beſonderen Situation
Polens an der deutſchen Oſtgrenze zu bitten, für den Fall, daß
zwiſchen zwei und drei Regierungen Vereinbarungen in der
Sicherheitsfrage zuſtande kommen ſollten.
*Berliner Brief.
Varieté.
Die Theater ſind leer. Die Scala und der Wintergarten
ſind voll. Woher es kommt? Man müßte ſchon eine
tiefgrün=
dige Pſychologie des Publikums ſchreiben, um ſein Bedürfnis
nach der Präziſionstechnik des Varieté zu erklären. Einfach
ausgedrückt, ließe ſich die Vorliebe des Publikums für das
Va=
rieté ſo bezeichnen: die Theater ſind ſchlecht, die Varietés ſind
gut. Dort wird ohne Elan gearbeitet, hier werden mit
uner=
hörtem Einſatz aller Kräfte Gipfelleiſtungen erzielt. Und es iſt
immer ſehenswerter, einen Körper in Höchſtſpannung, als eine
Seele in Schlappheit zu erleben.
Die Scala hat, nach einem Monat Pauſe, die neue Spielzeit
begonnen. Es gibt ein paar Ueblichkeiten, aber auch ein paar
Nummern von Niveau. Wieder einmal tritt ein Schimpanſe
auf, dem man nach einem abenteuerlichen Roman den Namen
Tarzan I. gegeben hat. Es iſt ſchade, daß die
Schimpanſendreſ=
ſur ſich nicht einmal von der langweiligen Tradition frei macht.
Es iſt nicht einzuſehen, warum ein Schimpanſe immer
Rad=
fahren, ſich ausziehen und aufs Töpfchen gehen muß. Sollte es
tatſächlich keine andere Möglichkeiten geben, die Intelligenz des
Schimpanſen zu erweiſen? Man hat das ſchon ſo oft geſehen,
daß man alles im voraus weiß. Das einzige Amüſante iſt für
den Zuſchauer, wenn durch einen kleinen Zwiſchenfall die
vor=
geſchriebene Linie einmal durchbrochen wird. Ich erlebte es.
Tarzan radelte um die ominöſen ſechs Flaſchen, prächtige
Kur=
ven fahrend. So etwas imponiert ſehr. Wer aber eine Ahnung
hat, was für Balancekunſtſtücke der Affe in der Freiheit zu
voll=
ziehen vermag, wird nicht ſo ſehr darüber ſtaunen. Der Herr
und Meiſter Tarzans hält den Schimpanſen an einer Leitſchnur.
Dieſe Schnur verwickelt ſich im Pedal, und da Tarzan I.
trotz=
dem zunächſt weiterfuhr, gab es ſchließlich eine tolle Verwirrung.
Er kippte um, und der Herr und Meiſter mußte ſich anſtrengen,
die Verknotung aufzulöſen. Da nun brach ſozuſagen etwas
wirklich Menſchliches aus dem Affen heraus. Er lachte. Er
lachte herzhaft und voll innerer Freude über den Zwiſchenfall.
Man ſpürt, wie er dem Herrn und Meiſter die Blamage gönnte.
Als der aber, nervös geworden, weil das Rad auf dem Boden
lag, ſo daß er die Schnur ſchlecht löſen konnte, ſeinen vierbeinigen
Freund anſchnauzte, griff er helfend zu. Und das war vielleicht
noch menſchlicher: wie er das Rad hielt, daß der Herr und
Mei=
ſter nun tatſächlich den Schaden reparieren konnte.
Ein ganz außerordentlicher Genuß ſind die neun Alliſons.
Die Parterreakrobatik iſt ſozuſagen im Stile des amerikaniſchen
Films aufgezogen: es iſt keinen Augenblick ein toter Punkt in der
Nummer. Die ſpieleriſche Leichtigkeit und hervorragende Präzi=
Baldiges Konferenzende?
Zuſammentritt des Reichstags in der nächſten Boche.
In Berliner parlamentariſchen Kreiſen rechnet
man auf Grund der aus London vorliegenden Meldungen
da=
mit, daß die Konferenz wahrſcheinlich in den
letz=
ten Tagen dieſer Woche zu Ende gehen wird. In
dieſem Falle dürfte, der Reichstag bereits anfangs
kommender Woche zuſammentreten, um ſich mit
den Geſetzentwürfen zur Durchführung des Dawes=Gutachtens
zu beſchäftigen.
Nachdem zwiſchen der Repko und der deutſchen Regierung
Abmachungen getroffen worden ſind, hat die Tätigkeit der Repko
im großen Ganzen ihre Erledigung gefunden. Ihr fällt
ledig=
lich noch die Aufgabe zu, die drei Geſetzentwürfe zur
Durch=
führung des Dawes=Gutachtens und der Kontrollprotokolle zu
prüfen. Die Retko hat ſich zwar ſchon mit dieſen Dokumenten
beſchäftigt, die offizielle Prüfung iſt jedoch noch nicht
abge=
ſchloſſen. Die deutſche Regierung wird darauf dringen, daß
dieſe Prüfung ſobald als möglich beendet wird, daß der
Ter=
min des 15. Auguſt der urſprünglich für die
Inkraft=
ſetzung des Gutachtens in Ausſicht genommen war, nicht
all=
zu ſehr hinausgeſchoben wird. In Konferenzkreiſen
iſt man auch heute noch der Auffaſſung, daß die Arbeiten der
Konferenz noch Ende dieſer Woche zu Ende gehen, man weiſt
darauf hin, daß dann etwa um die Mitte der nächſten Woche die
parlamentariſche Behandlung des Gutachtens
durch den Reichstag beginnen könnte,
Unrußen in Aegtpten.
Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Aegtptern
und Engländern.
London, 12. Aug. (Europapreß.) Nach einer Meldung
aus Kairo iſt es in Bara im Sudan zu einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen ägyptiſchen und engliſchen
Sol=
daten gekommen. Aegyptiſcherſeits wurden 10 Mann
getötet und 9 verletzt. Die Verluſte der
Englän=
der ſind nicht bekannt. Die ſudaneſiſche Bevölkerung iſt
gegen die Engländer ſehr aufgebracht. Es werden
Kundgebun=
gen verbreitet, in denen König Fuad als König der
Aegypter und des Sudan bezeichnet wird. In Kartum
haben die Engländer mehrere ſudaneſiſche Agitatoren
verhaftet und vyr ein Kriegsgericht geſtellt.
Eine mißglückte Meuterei.
Nach einer Meldung aus Kairo haben die Unruhen in
Kar=
thum größere Bedeutung, als man zunächſt annehmen konnte.
Die ägyptiſchen Kadetten der Militärſchule haben
ge=
meutert, indem ſie die Unabhängigkeit des Sudans forderten.
Als ſie zur Abgabe der Waffen aufgefordert wurden,
verweiger=
ten ſie das und erklärten, daß ſie feuern würden, wenn man ſie
dazu zwingen wolle. Die Schule wurde darauf von engliſchen
Soldaten umſtellt. Die Kadetten ergaben ſich ſchließlich.
Zehn ihrer Führer wurden verhaftet und werden vor das
Kriegsgericht geſtellt.
Muſſolinis Verfaſſungsänderungsplen.
TU Paris 12. Aug. Nach einer Meldung aus Rom wird
Muſ=
ſolini bei Wiedereröffnung des Parlaments im November oder
Dezem=
ber einen Vorſchlag auf Redigierung der Verkaſſung
ein=
bringen. Der Entwurf würde dahin führen, daß die
Abgeordneten=
kammer mehrere ihrer gegenwärtigen Vollmachten einbüßt und eine
völlig neuartige legislative Verſammlung geſchaffen
würde. Dieſe würde von Arbeitgeberverbänden,
Vertre=
tern der Univerſität, dev Induſtrie= und
Handels=
verbände und finanzieller Verbände gebildet werden.
Gleichzeitig ſoll in der Provinz ein legales Parlament
gebildet werden, das, ohne über beſtimmte legislative Rechte zu
ver=
fügen, die Verwaltung lokaler Reformen in die Hand
neh=
men wird. Alle dieſe Körperſchaften ſollen ausſchließlich faſziſtiſch ſein.
Die urſprüngliche Abgeordnetenkammer würde früher
oder ſpäter überhaupt verſchwinden.
Die japaniſche Anleihe.
New York, 12. Aug. (Wolff.) „New York World” melder
zu der japaniſchen Anleihe, der Anleihevertrag beſtimmt, daß die
Anleihe in Kriegs=wie in Friedenszeiten ohne
Rückſicht auf die Nationalität des
Stückbe=
ſitzers rückzahlbar iſt. Dieſe ungewöhnliche Feſtſetzung
geht vermutlich auf das amerikaniſche Verbot einer japaniſchen
Einwanderung zurück und drückt die Befürchtung der
ameri=
kaniſchen Geldgeber aus, daß ein Krieg zwiſchen den
Ver=
einigten Staaten und Japan zukünftig nicht außerhalb
des Bereichs der Möglichkeit liege.
ſion, mit der dieſe zum Teil noch jungen Burſchen arbeiten, iſt
kaum zu überbieten. Mit Recht findet dieſe Nummer den
größ=
ten Beifall.
Dann iſt noch der plaſtiſche Film zu nennen, der tatſächlich
einen bedeutenden Fortſchritt in der Filmtechnik bedeutet. Die
Methode, wie die Plaſtik — ohne Buntbrille, die ja nur ein
hüb=
ſcher Witz iſt — bewirkt wird, iſt vorläufig noch Geheimnis. In
der Tat aber iſt das Problem gelöſt, wenn die Löſung natürlich
auch noch vieler Verbeſſerungen bedarf, bis ſie einen mehr als
rein ſenſationellen Wert erhalten ſoll. Intereſſant iſt dabei, wie
dieſer neue Weg ſtofflich genau ſo ungeſchickt beſtritten wird wie
der urſprüngliche Film. Aber wieder kommt einem dabei zum
Bewußtſein, was für ein ziviliſatoriſches Mittel der Film
eigent=
lich iſt. Man vergißt das nur allzu leicht. Aus ſpäterer
hiſto=
riſcher Perſpektive geſehen, wird der Film die Welthiſtorie
ähn=
lich ſkandieren, wie die Erfindung der Buchdruckerkunſt. e.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Pocci im Bayeriſchen Staatstheater. Poccis
bisher nur duich die Puppentheater bekannt gewordene
Komödien, beabſichtigt das Bayeriſche Staatstheater in der
Be=
arbeitung und Bühnenformung des neuen Schauſpieldirektors
Eugen Keller, welche die urſprüngliche mimiſche und lebendig
dramatiſche Kraft dieſer köſtlichen Werke der großen Bühne zu
gewinnen ſuchen, als eine der erſten Aufführungen der
dies=
jährigen Spielzeit im Reſidenztheater zu geben. — Die erſte
Inſzenierung Eugen Kellers iſt Shakeſpeares „Titus
Andro=
nieus”, Ueberſetzung von Nicolaus Delius. Bühnenbild: Walter
von Weeus.
— Eine Kunſtausſtellung „Das Saarland”
Die 11. Frankfurter Kunſtmeſſe veranſtaltet im Rahmen der
Frankfurter Herbſtmeſſe, die vom 21. bis 27. September
ſtatt=
findet, in der Zeit vom 14. bis 28. September eine umfaſſende
Schau über die Geſchichte und die geographiſche und
architekto=
niſche Geſtaltung des Saarlandes, die durch eine Abteilung von
Kunſtwerken des ſaarländiſchen Gewerbefleißes ergänzt werden
wird. Außerdem wird die ſaarländiſche Künſtlerſchaft, ſoweit
ſie nicht ſchon durch landſchaftliche Darſtellung vertreten iſt, mit
einer eigenen Ausſtellung von Kunſtwerken vertreten ſein. Alle
Freunde des Saarlandes, ſoweit ſie im Beſitze von ſaarländiſchen
Kunſtwerken, Abbildungen und Urkunden ſich befinden, werden
gebeten, dieſe der Frankfurter Kunſtmeſſe für die Ausſtellung
anzuvertrauen, die für Her= und Rücktransport alle Koſten
über=
nimmt und für die pflegliche Behandlung während der
Aus=
ſtellung jegliche Gewähr leiſtet. (Geſchäftsſtelle der Frankfurter
Kunſtmeſſe im Nömer.
Seite 4.
meiſte.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Anguſt 1924.
Rumuter 2!
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. Auguſt.
— Ernannt wurden: Am 6. Auguſt der außerplanmäßige
außerordent=
liche Profeſſor Lic. Dr. Hch. Frick zu Gießen mit Wirkung vom 1. Oktober
1924 an zum orbentlichen Profeſſor für praktiſche Theologie an der
Lan=
des=Univerſität Gießen; am 7. Auguſt die Lehrerin im einſtweiligen
Ruheſtand Franziska Höhling zu Bensheim mit Wirkung vom
1. Auguſt 1924 ab zur Lehrerin an der Volksſchule zu Lorſch, Kreis
Bensheim.
— Aus dem Schuldienſt entlafſen wurde am 5. Auguſt die Lehrerin
an der Volksſchule zu Lorſch, Kreis Bensheim, Martha Janowitz,
auf Grund des Perſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember 1923 in
Ver=
bindung mit der Perfonalabbauverordnung des Reiches mit Wirkung
vom 1. Auguſt 1924 ab auf ihr Nachſuchen.
— Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule zu Reichelsheim, Kreis Erbach. Dienſtwohnung iſt
nicht vorhanden, Mietwohnung kaum zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Olſen, Kreis Erbach.
Eine Wohnung für einen verheirateten Lehrer iſt vorhanden; eine
Leh=
rerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Ober=
Kainsbach, Kreis Erbach. Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei; eine
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu
Viel=
brunn, Kreis Erbach. Mit der Stelle war früher Organiſtendienſt
ver=
bunden. Dienſtwohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen
evan=
geliſchen Lehrer an der Volksſchule zu Steinbuch, Kreis Erbach.
Dienſt=
wohnung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule zu Momart, Kreis Erbach. Dienſtwohnung iſt
vor=
handen; eine Lehrerſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der
Volks=
ſchule zu Jügesheim, Kreis Offenbach. Schöne Dienſtwohnung wird
in nächſter Zeit frei; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
der Volksſchule zu Eppertshauſen, Kreis Dieburg. Dienſtwohnung iſt
vorhanden.
— Preisausſchreiben zur Verfaſſungsfeier. Auf das
Preisausſchrei=
ben des Landesamtes für das Bildungsweſen zur Verfaſſungsfeier vom
13. Auguſt 1923 wurden von der heſſiſchen Lehrerſchaft 12 Arbeiten
ein=
gereicht, davon 11 vom Standpunkt der Volks= und Fortbildungsſchule
und 2 vom Standpunkt der höheren Schulen. Die ausgeſetzten Preiſe
für die wertvollſten Arbeiten wurden dem Lehrer Brunner, Sandbach
i. O. (Volksſchule), und dem inzwiſchen verſtorbenen Oberſtudiendirektor
Seidenberger in Bingen (höhere Schule) zuerkannt. Die Arbeit des
Schulverwalters Huf in Gießen wurde lobend anerkannt.
— Das heſſiſche Miniſterium hat die beantragte Städteordnung für
Butzbach genehmigt.
Herr Stadtbaurat Rudolph, Direktor der ſtädtiſchen
Be=
kriebe, tritt am 1. September infolge Erreichung der Alters=
grenze in den Ruheſtand. Herr Rudolph, der am 1. Januar
1900 als Regierungsbaumeiſter in den Dienſt der Stadt
Darm=
ſtadt eintrat, iſt der Erbauer unſeres neuen Gaswerks, das an
Stelle des vollkommen veralteten Werkes in den Jahren 1900
bis 1902 erſtand. Was zu jener Zeit hierin geſchaffen wurde,
war vorbildlich und bewährt ſich auch heute noch. Im Jahre
1903 wurde Herr Rudolph zum Direktor des ſtädtiſchen
Waſſer=
werks ernannt, das unter ſeiner Leitung in den Jahren 1904
bis 1906 ganz weſentlich erweitert wurde. Im Jahre 1914
er=
folgte unter ihm die Vereinigung des Gas= und Waſſerwerks
und im Jahre 1923 wurden Herrn Rudolph noch die übrigen
ſtädtiſchen Betriebe, Schlachthof, Hallenſchwimmbad uſw.
unter=
ſtellt. Herr Rudolph genoß die Wertſchätzung ſeiner
Berufs=
kollegen, was in der Uebertragung einer Reihe von einflußreichen
Ehrenämtern in der wirtſchaftlichen Vereinigung deutſcher
Gas=
werke und im Verein deutſcher Gas= und
Waſſerfach=
männer zum Ausdruck kam. Er hat aber insbeſondere in der
langen Reihe von Jahren, die durch Krieg und Nachkriegszeit
ſchwere Belaſtungsproben für die ſtädtiſchen Betriebe mit ſich
brachten, es verſtanden, ſich die Anerkennung der ſtädtiſchen
Ver=
waltung und der geſamten Bevölkerung der Stadt Darmſtadt
zu erwerben. Sein prächtiges Zuſammenarbeiten mit
Unter=
gebenen, und Arbeitern kann jedem Vorgeſetzten zum Muſter
dienen, was in dem liebevollen Vertrauen ſeiner Mitarbeiter
den ihm ſelbſt liebſten Lohn ällezeit gefunden hat. Wenn Herr
Direktor Rudolph nunmehr in den Ruheſtand tritt, ſo begleiten
ihn deshalb die beſten Wünſche aller, die ihn während ſeiner
Tätigkeit kennen lernten.
— Evangeliſche Lukasgemeinde. Am Sonntag, den 17. Auguſt,
ver=
anſtalten der Frauenverein und die Männervereinigung der
Lukas=
gemeinde gemeinſchaftlich einen muſikaliſchen Familienabend mit
beſon=
ders ausgewähltem Programm. Tee wird gereicht. Zucker und Gebäck
iſt mitzubringen. Unſere Mitglieder werden gebeten, auf das zahlreichſte
zu erſcheinen. Die Feier beginnt pünktlich 7½ Uhr.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Georg Kaiſers
ausgezeich=
nete Komödie „Kolportage” erlebt nur noch drei Aufführungen:
am Mittwoch, Donnerstag und Freitag, abends 8 Uhr. Wie die „
Ver=
tagte Nacht” ein Höhepunkt auf dem Gebiete des Schwanks bedeutete,
ſo iſt „Kolportage” wohl der Höhepunkt des ſommerlichen Spielplans
überhaupt, nicht nur, was die bühnenwirkſame Geſtaltung des
intereſſan=
ten Stoffes durch den Verfaſſer, ſondern auch die wohl muſtergültige
Darſtellung durch das Enſemble unter Bruno Harprecht, Eliſabeth
Horn, Frieda Eichelsheim und Käthe Gothe als Gäſte, Guſtav Benofskhy,
Robert Fitz, Walter Brück, Eva Biſchoff und Lily Runge anbelangt. —
„Im ſilbernen Kaninchen”, Möllers neueſter Schwank, wird
für Samstag unter Franz Sauers Regie vorbereitet.
— Verband Heſſiſcher Regimentsvereine. Die Auguſt=
Erinnerungs=
feier findet nunmehr beſtimmt am 16./17. Auguſt im Beſſunger
Herrn=
garten ſtatt. Alles Nähere iſt aus den Zeitungsanzeigen und Plakaten
erſichtlich. Alle Mitglieder der Regimentsvereine erhalten für ſich und
ihre Familienangehörigen die Feſtabzeichen und Karten, Feſtprogramme
uſw. durch ihre Vereine im Vorverkauf. Auswärtige Kameraden
erhal=
ten jede Auskunft bei den Empfangsausſchüſſen an den Bahnhöfen, ſowie
in den Stammlokalen ihrer Regimentsvereine. Alle Vereinsmitglieder
müſſen um 1.15 Uhr auf ihren im Programm verzeichneten Plätzen ſtehen,
ihre Angehörigen ſollen um 1.15 Uhr im Orangeriegarten eingetroffen
ſein, da ſpäter die Tore geſchloſſen werden. Unſere Darmſtädter
Mit=
bürger und Gäſte erhalten Karten ſowohl in den auf den Plakaten
er=
ſichtlichen Vorverkaufsſtellen, als auch an der Kaſſe ſelbſt. Der
Vorver=
kauf wird zur Vermeidung allzu großen Andrangs an der Kaſſe
drin=
gend empfohlen. Eingang in den Orangeriegarten nur von der
Oran=
gerieallee aus. Die geſamte Feier am Samstag abend, am Sonntag
ab 4 Uhr und das Volksfeſt am Montag iſt öffentlich für jedermann.
Reiche Darbietungen, ſtark beſetztes Orcheſter, Militärmuſik, 4
Braue=
reien, verſchiedene Zelte, Tanzmuſik uſw. ſorgen für Unterhaltung; für
Kinderbeluſtigung iſt ebenfalls geſorgt. Wir laden alle Kameraden und
die Darmſtädter Bürgerſchaft, die zahlreiche Fäden mit unſeren
Regi=
mentern verbindet, recht herzlich ein. Alle Reſerve= und
Erſatzforma=
tionen zählen zu den aktiven Stammregimentern. Die Genehmigung
zum Anlegen der Uniform — ſoweit verliehen — iſt von der zuſtändigen
Stelle grundſätzlich erteilt.
— Vereinigung ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 und angeſchloſſene
ehem. Kurmärk. Drag. Nr. 14 (Colmar), Bezirk Darmſtadt. Anläßlich
der Auguſt=Erinnerungsfeier des Verbandes Heſſ. Regimentsvereine der
ehem. 25. (Großh. Heſſ.) Diviſion treffen ſich die hieſigen Kameraden am
16. Auguſt, abends um 8 Uhr, im Orangeriegarten, ſowie am 17. Auguſt,
vormittags 9 Uhr, im Vereinslokal, Waldſtraße 23, zu einer
Vorſtands=
wahl. Näheres dortſelbſt. Um punkt 1 Uhr ſammeln ſich die
Kame=
raden in der unteren Schießhausſtraße, zwiſchen Klappacher= und
Cle=
mensſtraße.
— 40jähriges Stiftungsfeſt des Geſangvereins „Frohſinn‟ Am
Sonntag, den 17. Auguſt 1924, feierk der allen Darmſtadtern wohl
be=
kannte Geſangverein „Frohſinn” ſein 40jähriges Stiftungsfeſt in
ſämt=
lichen Räumen des Saalbaus. Neben geſanglichen und ſonſtigen
Dar=
bietungen iſt auch für die Unterhaltung der Kinder auf das beſte
ge=
ſorgt, ſodaß es ein rechtes Volsfeſt werden wird. (Alles Nähere aus
der Anzeige.)
— Donnerstags=Konzerte. Auf das morgige Saalbaukonzert ſei
ganz beſonders verwieſen. Ein ſchönes Programm iſt vorgeſehen. Das
Konzert wird vom Philharmoniſchen Orcheſter ausgeführt und
unter=
ſteht der Leitung des Obermuſikmeiſters Hauske. (Siehe Anzeige.)
Auszahlungen an Klein= und Sozialrentner. Auszahlungen für
die zweite Auguſthälfte finden ſtatt an: 1. Kleinrentner: im
Städtiſchen Leihamt am Donnerstag, den 14. Ifd. Mts., vormittags
von 8—12 Uhr, Kleinrentner mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen
A—N, nachmittags von 1—4 Uhr, Kleinrentner mit den
Anfangsbuch=
ſtaben der Zunamen 0—Z. Nicht abgeholte Beträge werden nur am
nächſtfolgenden Tage in der Stadtkaſſe ausbezahlt. 2.
Sozialrent=
ner: in der Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, am Samstag, den 16. Auguſt,
wie folgt: von 9—10 Uhr vormittags für die Feſtſetzungsbeſcheide 1—400,
von 10—11 Uhr vormittags für die Feſtſetzungsbeſcheide 401—800, von
11—12 Uhr vormittags für die Feſtſetzungsbeſcheide 801—1200, von 12
bis ½1 Uhr vormittags für die Feſtſetzungsbeſcheide 1201 und mehr.
Nicht abgeholte Beträge werden nur am nächſtfolgenden Tage ausbezahlt.
Die Auszahlung der laufenden Zufatzrenten für den Monat
Auguſt ds. Js. für nicht im Erwerbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte,
Hinrerbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Freitag, den
15. Auguſt ds. Js., vormittags von 8—12 Uhr, auf der Stadtkaſſe.
Die Ausſichten des techniſchen Berufe
Vom Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten wird
ſchrieben: Die Rieſenarbeitsloſigkeit, die wir zur Zeit in Deu nn
haben, äußert ſich in allen Berufen. Kataſtrophal liegen aber d Zen
hältniſſe im techniſchen Berufe. Die Nachkriegszeit hat den tee Ien
Berufen eine Fülle von Kräften wie nie zuvor zugeführt. Allein
Techniſchen Hochſchulen haben ſich in den einzelnen Semeſtern der Fe
1922—24 cv. 33 000 Studierende und Hörer eintragen laſſen.
deutet gegenüber der Friedenszeit, z. B. Winterſemeſter 1913.
nur im ganzen rund 17 000 Teilnehmer eingetragen waren, an
eine Zunahme auf das Doppelte. In den Maſchinenbaufächer W.
ſchineningenieurweſen und Elektrotechnik, iſt ſogar ein Zuwa
— In das hieſige Unterſuchungsgefängnis eingeliefert wurde der
Landwirt Ludwig Weber I. von Pfungſtadt, der im Verlaufe eines
Streites den Landwirt Jakob Schmidt aus Hahn in einer Gaſtwirtſchaft
in Pfungſtadt derart geſtochen hat, datz Letzterer lebensgefährlich
ver=
letzt wurde.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Offizierverein Artilleriekorpst Samstag, den
16. Auguſt, Hauptverſammlung und gemeinſames Eſſen. Anſagen zu
letzterem umgehend an Hauptmann Bickel erbeten. (Siehe Anz.)
ca. 4300 auf 14 000 zu verzeichnen, im Bergbau von 106 auf 1736
der Chemie von ca. 2000 auf 4500. Selbſt Arbeitgeberverbände, /Her
Arbeitgeberverband für die chemiſche Induſtrie und der Deutſche
kohleninduſtrieverband warnen „eindringlich vor der Ergreift
/He=
techniſch=wiſſenſchaftlichen Berufe.‟ Die Arbeitgeber haben
großes Intereſſe daran, daß immer genügende Kräfte zur Ve
ſtehen. Heute iſt es aber ſo, daß auch die Arbeitgeberverbände,
dem Angebot an techniſchen Kräften nicht mehr retten können.
Tat beſteht nicht die geringſte Ausſicht, das Heer von jungen Te
und Chemikern unterzubringen. Auch das Ausland wird ſie n au
nehmen, da es bekanntermaßen nur erfahrene Kräfte ſucht.
Ebenſo überſteigt der Zudrang zum mittleren techniſchen exuf
jedes normale Maß. Die ſtaatlichen techniſchen Fachſchulen w
nötigt, eine große Zahl von Meldungen zurückzuweiſen. Die te
Privatſchulen, die aus privatgeſchäftlichen Gründen niemals
Ueberfüllung ihrer Klaſſen Anſtoß genommen haben, haben b er
Parallel=Klaſſen eingerichtet, um der heranſtürmenden Flut zu
Noch immer exiſtieren auch die ſogenannten Fernunterrichts
die ſich nicht ſcheuen, den techniſchen Beruf in den roſigſten F
ſchildern, um Uneingeweihte geſchäftlich ausbeuten zu können.
Anſtalten ſind für die techniſche Ausbildung grundſätzlich zu ve=
Die techniſchen Wiſſenſchaften brauchen wie keine andere einen
gen und nicht einen papierenen Unterricht. Gerade bei dem
angebot an techniſchen Kräften werden nur die Tüchtigſten eine
finden und ſich erhalten können. Mehr wie je wird nur der
als brauchbare Kraft geſchätzt werden, der nach Profeſſor D In
Wehrauch folgende Eigenſchaften aufweiſt:
„Gute Geſundheit, ſtarke Widerſtandskraft des Nerverfyſtem atte
Auge und Ohr, Geſchicklichkeit der Bewegungen, konſtruktive und
liche Phantaſie, leichte Anpaſſungsfähigkeit, raſche Einſtellung an
Anforderungen, kritiſches Vermögen, Mut zur Verantwortlichk
verläſſigkeit, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Umſicht, raſche Entſch an
Der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten hat
„Deutſchen Technikerzeitung” vom 21. Mai 1924 eine Umfrage g
wieviel techniſche Angeſtellte und Beamte ſich am Ort befinden,
davon ſtellenlos ſind, wieviel mit verkürzter Arbeitszeit arbeit w
vielen die Stellen gekündigt waren und wieviel der techniſchein
ſtellten und Beamten von der in Deutſchland herrſchenden w.
lichen Not zur Auswanderung gezwungen worden ſind. Die
umfaßt ein Drittel der Ortsverwaltungen des Bundes an 91
in denen 39 027 Mitgliedern des Bundes, im ganzen aber 85
niſche Angeſtellte und Beamte ſich befanden. Von den 39(
gliedern waren 4071 Ende März ſtellenlos, während 1589 mit ſi
ter Arbeitszeit arbeiteten. 2104 von den 39 027 Mitgliedern eHen
ſich in gekündigter Stellung. Von der Geſamtzahl, aller te ren
Angeſtellten und Beamten aus dieſen 271 Orten ſinb im Verl Oeß
letzten Jahres 553 techniſche Angeſtellte und Beamte ausgel derh,
Wollte man dieſe Zahlen für das ganze Reich verallgemein
müßten ſie etwas mehr als verdoppelt werden. Dieſe Zahlen Xſen
deutlich die erſchreckende wirtſchaftliche Not, wie ſie beſonders be
den techniſchen Angeſtellten und Beamten, den Vorbereiter in
ſchaftlichen Fortſchritts, den Trägerm der techniſchen Ent rng
herrſcht.
Alles in allem, der techniſche Beruf iſt einer der ſchwerſt. DDit
Anſprüche, die an ihn geſtellt werden, ſind ſchon in normalen ren
außerordentlich hohe. Deshalb iſt er zur Zeit der ausſichtslof Be
ruf. Die wenigſten, die den Beruf ergriffen haben, werden i aich
tatſächlich ausüben können. Aber auch für dieſe wird er k En
träglicher Beruf ſein, denn die Arbeitsloſigkeit im Berufe drück 2rr
gemäß auf die Bewertung und Bezahlung der techniſchen Arb —uf
jeden Fall iſt jedem zukünftigen Techniker zu raten, ſich die g
ſten handwerkmäßigen Fertigkeiten anzueignen. Sie werden
nur für den Fall, daß es ihm gelingt, den techniſchen Beruf u H
auszuüben, zu Gute kommen, ſondern auch die Möglichkeit gel
gelernter Handwerker durchzukommen.
Die Berufsberatungsſtellen dürfen nicht berſäumen, die Re
den über alle dieſe Dinge aufzuklären. Jeder junge Mann v
auf keinen Fall, ſich vor der Ergreifung des techniſchen Beru
den amtlichen Berufsberatungsſtellen oder von den techniſchen
organiſationen Fingerzeige geben zu laſſen. Auch der Bund d
niſchen Angeſtellten und Beamten, der in einer beſonderen A.
die Fragen des techniſchen Schulweſens und der Berufsberat:
arbeitet, iſt zu Auskünften gern bereit.
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Rummer 224.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Auguſt 1924.
Seite 5.
Aus Heſſen.
st. Jugeſtheim (Bergſtr.), 10. Aug. Metevr. Hier wurde die
be=
ſchriebene Erſcheinung am 31. Juli, 10 Min. vor 10 Uhr, auch beobachtet.
Nur war die Bahn eine viel längere. Am öſtlichen Himmel löſte ſich
plötzlich ein hellgrünes Etwas, das ſeitlich zur Erde niederſauſte. Das
Bild entſprach genau einer Leuchtkugel (Magneſialicht). Kurz vor dem
Werſchwinden wurde der Streifen plötzlich dünner, um ſich in Nichts zu
verlieren. Funken wurden keine geſehen, wohl aber ganz feines Ziſchen
gehört.
A Reichelsheim i. Odw., 11. Aug. Das Jubiläumsfeſt der
Freiwilligen Feuerwehr. Von gutem Wetter begünſtigt,
be=
ging geſtern unſere im Jahre 1874 gegründete Freiwillige Feuerwehr
die Feier der Weihe ihres neuen Banners und ihres goldenen
Jubi=
läums. Reichen Feſtſchmuck hatte aus dieſem Anlaß unſer Ort angelegt.
Um 6 Uhr früh verkündeten Fanfarenbläſer, Trommler und Pfeifer den
Beginn des Feſtes. Zahlreiche Wehren waren aus der Nachbarſchaft,
wie aus größerer Entfernung hierher gekommen, um durch ihre
Teil=
nahme die Feier zu erhöhen. Erſchienen waren auch als Vertreter der
Behörden die Herren Kreisdirektor v. Werner, Kreisfeuerwehrinſpektor
Meher von Erbach, ſowie der Kreisfeuerwehrinſpektor des Kreiſes
Hep=
penheim, Herr Knaup aus Rimbach, und am Nachmittag als Vertreter
des Gräflichen Hauſes Graf Konrad von Erbach. Der Uebung der
hieſigen Wehr lag die Idee zugrunde: Die Rettungs= und Löſcharbeiten
in dem während der Schulzeit vom Blitzſchlag getroffenen Schul= und
Rathaus vorzunehmen. Auf die künſtliche Rauchentwicklung (
Kolopho=
rium und Magneſia) im Schulgebäude, in dem Schüler verſammelt ſind,
eilen dieſe unter Alarmrufen ſoweit als möglich die Treppe hinunter,
doch einige werden vom Qualm betäubt. Dieſe werden von den
Feuer=
vehrleuten gerettet. Daran ſchloß ſich die Auszeichnung von acht
Mit=
liedern der Wehr, denen für 25=, 40= und 50fährige Treue und Arbeit
m Dienſte des Gemeinwohls durch Herrn Kreisdirektor v. Werner
Ur=
unden und Gedenkmünzen unter Worten der Anerkennung überreicht
purden. Der Kommandant, Herr Schloſſermeiſter Georg Werner, ehrte
odann ihren Mitbegründer Herrn Adam Bangert durch Uebergabe
ines Bildes, das die ſchwere Arbeit des Feuerwehrmanns darſtellt,
ſo=
vie einer ſchönen Tabakspfeife. Der Feſtzug, an dem 13 auswärtige
Vehren und 7 hieſige Vereine teilnahmen, und dem die Feſtjungfrauen
id größere Schulmädchen, Gewinde und Tannengrün tragend, ſowie
ange Reiter durch ihre hiſtoriſchen Trachten ein beſonders hübſches
Ge=
räge verliehen — die drei älteſten Wehrleute fuhren im Wagen —
ewegte ſich, ſeinen Ausgang vom Erbacher Tal nehmend, nach dem
Feſt=
latz, wo der Kommandant den Dank für die am Feſte teilnehmenden
cemden Wehren wie für die Unterſtützung der Wehr bei ihren
Vorbe=
eitungen und den Feſtſchmuck ſeitens der Einwohnerſchaft Ausdruck
erlieh. Sein beſonderer Dank galt den hieſigen Frauen und
Feſtjung=
auen, deren Opferwilligkeit erſt die Beſchaffung der Fahne
ermög=
chte. Fräulein Babette Werner rühmte darauf in einem von ihr
orgetragenen ſinnvollen Gedicht die gemeinnützige Arbeit der
Feuer=
ehrleute und ihre Verdienſte. Herr Bürgermeiſter Dingeldein
„innerte in ſeinen beifällig aufgenommenen Begrüßungsworten an die
ückliche Zeit, wo er gelegentlich des 25jährigen Stiftungsfeſtes die
emden Gäſte willkommen heißen durfte, und gedachte der in dem
lan=
i Kriege auf dem Felde der Ehren gebliebenen Wehrmänner von
eichelsheim und des ganzen Bezirks. Herr Pfarrer
Klingelhöf=
er ging in ſeiner Feſt= und Weiherede des näheren auf den hohen
weck der Feuerwehr ein, in der ſich alle Gegenſätze ausgleichen und die
ar ihrem hohen Ziele, „Gott und dem Nächſten zur Wehr”, dienet.
nsbeſondere habe ſich auch unſere Wehr ſeit ihrer Gründung in 30
ößeren und kleineren Bränden hier und in der Umgegend großes
erdienſt und dankbare Anerkennung erworben. Die ſchöne, mit dem
jappen von Reichelsheim gezierte Fahne möge die Wehrleute ſtets an
re hehre Aufgabe erinnern. Seiner Aufforderung, in ein dreifaches
och auf unſere Feuerwehr einzuſtimmen, wurde allſeits entſprochen und
2 Rede mit Beifall belohnt. Frl. Frick wünſchte den unerſchrockenen
ännern, die unentgeltlich Blut und Leben für den Nächſten einſetzen,
hübſchen Gedichtworten „Gut Schlauch!” Namens der Feſtjungfrauen
erreichte Fräulein Joſt die von dieſen geſtiftete Fahnenſchleife. Herr
reisfeuerwehrinſpektor Knaup aus Nimbach dankte hierauf namens
* verſchienenen Brudervereine für den feſtlichen Empfang und für die
=undliche Aufnahme; indem er auf das Vorbild der älteren Mitglieder
awies, feuerte er die jüngeren an, dem Alter nachzueifern in dem
cundſatz: Einer für Alle, Alle für Einen. Die ganze Feier war
um=
hmt von Geſangsvorträgen der Männergeſangvereine und des Eval.
*chenchors. Die Turnvereine führten Frei= und Geräteübungen vor.
Die Treuſchſche Kapelle von Fränkiſch=Crumbach füllte die Pauſen durch
ſchöne Darbietungen aus und lockte mit ihren Tanzweiſen die Jugend
auf die zum Tanzen eingerichtete Bühne. Das Feſt und ſein Verlauf
waren in hervorragendem Maße dazu angetan, die in vergangenen
Jah=
ren hier ſtark hervorgetretenen Gegenſätze auszugleichen. Abends fand
in zwei Gaſthäuſern Feſtball ſtatt und heute ſchließt ſich eine kleine
Nach=
feier mit Volksbeluſtigungen (Sackhüpfen, Wurſtſchnappen uſw.) an.
K. Erbach i. O., 11. Aug. Anläßlich des Verfaſſungstags fanden
heute hier keine Veranſtaltungen ſtatt, da, wie bereits gemeldet, die
Ver=
faſſungsfeier mit der Enthüllung des Kriegerdenkmales am 17. ds. Mts.
verbunden werden ſoll. Die Schule, die mie alle Behörden frei hatte,
verſammelte am Nachmittage ihre Schüler in ihren Räumen, wies ſie
klaſſenweiſe auf die Bedeutung des Tages hin und veranſtaltete daran
anſchließend Wett= und andere Spiele auf der Eulbacher Marktwieſe.
Wer das muntere Treiben dort geſehen hat, konnte ſich davon
überzeu=
gen, daß unſere Schulleitung wieder das Richtige getroffen hat.
O Aus dem Birkenauer Tal, 12. Aug. Kerwe —
Trachten=
zug. Bei dem vorgeſtrigen weltlichen Erntedankfeſt konnte man einen
eigenartigen Feſtzug durch das Birkenauer Tal ſich bewegen ſehen,
näm=
lich den hiſtoriſchen Trachtenzug des Vereins „Alt=Weinheim”, zur
Ein=
holung des Kerwekranzes. Reiter in Odenwälder Nationalkoſtümen
eröffneten mit einer Muſikkapelle den Feſtzug. Dann kamen
hochbela=
dene geſchmückte Erntewagen, ein Feſtwagen mit einer Odenwälder
Spinnſtube, die voll im „Betriebe” war, ein Phantaſiewagen für das
Kerwebrautpaae, die Karoſſen für die Ehrengäſte und ein unabſehbares
Gefolge von Trabanten. Der Feſtzug bewegte ſich zunächſt durch das
Birkenauer Tal, wo das Kerwebrautpaar den in einem Steinbruch
ver=
ſteckten, mit bunten Bändern geſchmückten Kerwekranz auffuchen mußte.
Nachdem der Kranz glücklich aufgefunden und unter Muſiktuſch in dem
Brautwagen verſtaut war, zog der Feſtzug weiter, um ſchließlich vor
dem Feſtlokal zu landen, wo von einer hohen Kanzel herab ein
Feſt=
redner eine humoriſtiſche Anſprache an die verſammelte Menge hielt.
Dann kam der Kerwetanz zu ſeinem verbrieften Rechte.
r. Babenhauſen, 11. Aug. Der Verfaſſungstag wurde
hier am Sonntag von den Vereinen und Schulen gemeinſam gefeiert.
Morgens früh 7 Uhr war Weckruf und Choralblaſen von der Baſtion
des Schloſſes. Nachmittags 2½ Uhr ſetzte ſich ein ſtattlicher Feſtzug von
der Turnhalle aus zum Feſtplatz in Bewegung. Die Kapelle Lautz
ſorgte durch ſchneidig geſpielte Märſche für gute Stimmung, die
Kin=
der der Volks= und höheren Bürgerſchule ſangen gemeinſam gut
ein=
geübte mehrſtimmige Volks= und Vaterlandslieder. Gedichtvorträge
zweier Mädchen, die von der Heimatliebe ſprachen, leiteten geſchickt zur
Feſtrede über. Dieſe hielt Herr Polizeihauptmann Heinrich=
Frank=
furt a. Main. In äußerſt vornehmer, ſachlicher Form ging der Redner
auf das Werk von Weimar ein, erörterte in jedermann verſtändlichen
Worten das auf der Verfaſſung beruhende Selbſtbeſtimmungsrecht des
Volkes und erinnerte an die Pflicht, ſich dem Willen der Mehrheit des
Volkes unterzuordnen. Einigkeit und Recht, ſo folgerte der Redner,
ſeien die Vorausſetzungen für die Freiheit im Vaterlande. Die Jugend
in dieſem Sinne zu erziehen, ſei eine hohe, edle Aufgabe. Der Redner
brachte ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf das Vaterland aus,
worauf beim Hiſſen der Reichsflagge das Deutſchlandlied geſungen
wurde. Der Geſangverein „Sängerbund”, der Arbeiter=Geſangverein
und ſein gemiſchter Chor wetteiferten dann im Vortrag gut gewählter
Vaterlands= und Volkslieder. Der Turnverein 1831 bot unter der
be=
währten Leitung des Herrn Wilhelm Grünewald prächtige Leiſtungen
am Barren und Reck, der Wanderklub „Bergauf” erfreute die
dank=
bar lauſchenden Zuhörer mit ſeiner forſchgeſpielten Mandolinen= und
Gitarremuſik, und die Kinder empfingen freudeſtrahlend ihre von der
Stadt geſtifteten Brezeln. So verlief die Verfaſſungsfeier in ſchönſter
Harmonie.
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r. Babenhauſen, 12. Aug. Die Geflügelzuchtvereine der
Kreiſe Dieburg und Offenbach veranſtalten unter Führung des hieſigen
Vereins am 27. und 28. September d. J. aus Anlaß der in dieſen Tagen
hier ſtattfindenden Bezirkstierſchau eine große
Bezirksgeflügel=
ſchau. Ehrenfache und Pflicht der Züchter iſt es, die Ausſtellung zu
beſchichen, um einen Ueberblick über das in beiden Kreiſen vorhandene
Material zu gewinnen und zum Ausbau der Nutzgeflügelzucht
beizu=
tragen. Die hieſige Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß
Anmeldeformu=
lare zur Beſchickung der im September ſtattfindenden
landwirt=
ſchaftlichen Ausſtellung bei ihr zu haben ſind. Die
Anmel=
dungen ſind bis längſtens 12. September einzureichen.
Dreieichenhain, 10. Aug. Freiwillige Feuerwehr. Am
2., 3. und 4. Auguſt fand in unſerem altehrwürdigen Städtchen der
26. Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes Offenbach ſtatt. Der
außerordent=
lich guten Vorarbeit des zweiten Kommandanten der Freiwilligen
Feuerwehr Dreieichenhain, Herrn Georg Winkel, war es in erſter
Linie zu danken, daß ein voller Erfolg nicht ausblieb! Am Samstag
Abend fand eine noch nicht dageweſene Beleuchtung der Bnrg ſtatt, die
allgemeinen Beifall hatte, bann bewegte ſich ein Fackelzug nach dem
Feſtplatz im Walde. Sonntag, mittags 2 Uhr, fand der Feſtzug ſtatt,
dem voran eine hiſtoriſche Gruppe, darſtellend den Auszug Karls des
Großen zur Jagd aus der Burg zum Hayn in der Dreieiche, mit
Fan=
farenbläſern, Ehrengeleite und Ehrendamen ritt. Anſchließend eine
Hundemeute mit Führern. Alle Teilnehmer waren in den dem
Zeit=
alter entſprechenden Koſtümen, an denen die Wehr keine Koſten
ge=
ſpart hatte. In Kamerad Buchdruckereibeſitzer Thiel hatte man für die
Figur Karls des Großen einen glücklichen Griff getan! 9 Ortsvereine
und 35 Wehren nahmen am Zuge teil. In beſonders dankenswerter
Weiſe ſtellte der hieſige Bauernbund 4 Wagen, vorſtellend die vier
Jahreszeiten, welche allgemeine Bewunderung fanden. Auf dem
Feſt=
platz angenkommen, wo wiederum durch die vorzüglich durchgeführte
Organiſation für alles geſorgt war, begann ein vergnügtes Leben. Die
Kreiswehren zeigten, daß ſie neben ihren ernſten Pflichten auch
meiſter=
haft verſtehen, Feſte zu feiern. Wohl jedem Teilnehmer werden noch
lange die angenehm verlebten Tage in Erinnerung bleiben.
T. Mosbach, 10. Aug. Ein trauriger Unglücksfall ereignete ſich
am letzten Freitag. Der Landwirtsſohn Daniel ſiel beim Arbeiten in
der Scheune ſo unglückliche, daß er eine Gehirnerſchütterung davontrug
und abends an ſeinen inneren Verletzungen ſtarb. Daniel war noch der
einzige Sohn der Witwe Daniel. Die zwei älteren Söhne ſind im
Kriege gefallen.
W. Biblis, 12. Aug. Der hieſige Geſangverein „Frohſinn” hat am
9., 10. und 11. Auguſt, ſein 30jähriges Jubiliun, feſtkich begangen.
Ungefähr 20 Geſangvereine aus der näheren und weiteren Umgebung
waren der Einladung des feſtgebenden Vereins gefolgt und trugen zur
Ausgeſtaltung des Feſtes und zur Pflege des deutſchen Liedes bei. An
dem mit dem Jubiläum verbundenen Wertungsſingen nahmen 10
Ver=
eine teil, die im allgemeinen ſehr gute Leiſtungen erzielten und in zwei
Klaſſen verteilt waren. In der erſten Klaſſe, in der u. a. Vereine
aus Worms und Mannheim auftraten, konnte das „Männerquartett
Crumſtadt”, das von ſämtlichen am Wertungsſingen beteiligten
Ver=
einen die höchſte Punktenzahl erreichte, als Sieger hervorgehen,
wäh=
rend in der zweiten Klaſſe Liedertafel Lampertheim” an erſter Stelle
ſtand. Möge auch dieſer Sängertag für die Geſangvereine ein neuer
Anſporn ſein, raſtlos an der Vervollkommnung der Vortragsteiſe des
deutſchen Liedes zu arbeiten.
P. Trebur, 11. Aug. Unfall. Auf der Chauſſee Trebur=
Nau=
heim iſt heute früh gleich nach 5 Uhr der Tierarzt Dr. Rieffer von hier,
welcher den Referendar Acker mit ſeinem Motorrad an die Bahn
brin=
gen vvollte, infolge Schleuderns des Rades geſtürzt. Während der
Re=
ferendar Acker mit einem leichten Nervenchok davonkam, wurde Dr.
Rieffer unter dem Auge erheblich verletzt.
P. Trebur, 11. Aug. Verfaſſungsfeier. Die
Verfaſſungs=
feier iſt hier mit Rückſicht auf die Kirchweihe in einfacher, würdiger
Weiſe abgehalten worden. Sonntag, mittag um 1 Uhr, verſammelten
ſich die Ortsvereine, um unter Vorantritt von Muſik nach dem
Sport=
platz zu marſchieren. Der Bürgermeiſter Dörr begrüßte die
Anweſen=
den. Nach einem Muſikvortrag ſang der Geſangverein „Volkschor” das
Lied „Ich warte Dein‟. Darauf hielt Beigeordneter Haad von
Rüſ=
ſelsheim eine Anſprache, in der er auf die Bedeutung des Tages
hin=
wies. Hierauf ſang der Deutſche Männergeſangverein das Lied „
Rhein=
glaube”; nach einem abermaligen Muſikvortrag ſchloß die kurze Feier,
— Biſchofsheim b. Mainz, 12. Aug. Tödlich verunglückt
iſt bei Arbeiten an der Hochſpannungsleitung der Monteur Stork aus
Büittelborn. Scheinbar wurde der Strom während den Arbeiten
ange=
ſtellt, wovon der Monteur in wenigen Sekunden getötet wurde.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten
hiermit die ſchmerzliche
Mittei=
lung von dem am Dienstag nacht
2"/, Uhr erfolgten Ableben
mei=
ner geliebten Mutter, unſerer
guten Pflegemutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Tante und
(*23198
Couſine
MarieschmidtB=
geb. Ruhl
im 84. Lebensjahre.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Frau Zohanna Schlögel.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 14. Auguſt, um 5 Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Todes=Anzeige
Am 11. Aug, verſtarb nach
kur=
zem ſchweren Leiden mein
herzens=
guter Mann, unſer treubeſorgter
Vater, Sohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Friedrich Gaubatz
Eiſenbahnaſſiſtent
im Alter von 42 Jahren. (*23205
Darmſtadt, 12. Auguſt 1924.
Im Namen d. trauernd Hinterbliebenen:
Eliſe Gqubatz, geb. Appel, u. Sohn.
Liebfrauenſtr. 27, III.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag nachm. 3½ Uhr vom Portal
des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Treffpunkt 3 Uhr nachm. an der
Sperre. Paß nicht unbedingt nötig.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
meines lieben, unvergeßlichen Man=
„es ſage ich allen meinen
aufrich=
rigſten Dank.
(10236
Darmſtadt, 12. Auguſt 1924.
Frau Rarggrethe Vieſenecker
geb. Jäger.
Todes=Anzeige.
Geſtern nachmittag hat Gott meine liebe Frau, unſere
geliebte Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Elifabeth Schlick, geb. Werner
nach ſchwerem Leiden im Alter von 32 Jahren zu ſich gerufen.
Hermann Schlick
und Kinder Fritz, Wilbelmine, Eliſabeth
Heinrich Kraft und Familie.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1924.
Eliſabethenſtraße 36.
Die Beiſetzung findet ſkatt am Donnerstag, den 14. Auguſt 1924, auf dem
alten Friedhof, Nieder=Ramſtädter Straße; Einſegnung daſelbſt in der
Kapelle um 11:/, Uhr vormittags.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſchen. (*23148
Todes=Anzeige.
Vor kurzem ſtarb unſere
liebe Schweſter und Tante
nach ſchwerem Leiden.
Darmſiadt, 12. Aug. 1924.
Die Hinterbliebenen.
Oſe Beerdigung fand in der Stille
ſtatt. (*23229
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und zahlreichen
Kranz=
ſpenden anläßlich des Hinſcheidens
unſeres lieben Entſchlafenen
Sohann Heinrich Latzp
fagen wir innigen Dank.
Insbe=
ſondere danken wir dem Hrn.
Pfarr=
aſſiſtenten Gerſtenmaier für ſeine
troſtreiche Grabrede, den Kameraden
des Kriegervereins und dem
ange=
ſchloſſenen Verband ſowie deren
Präſidenten Herrn Dietz. (B10243
Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſres
lieben Entſchlafenen
(*28156
Jakob Heß
ſagen wir allen unſeren aufrichtigſten
Dank. Beſonders danken wir Herrn
Dr. Kurz und Schweſter Martha für
ihre mühevolle Pflege, Allen denen,
die uns hilfreich zur Seite ſtanden,
Herrn Pfarrer Uhl für ſeine
troſt=
reichen Grabesworte, den
Altersge=
noſſen und Genoſſinnen, den Bed. der
Bm. Gr.=Gerau, dem Deutſch. Eiſ.=
Verband, dem Sportverein, der
Turn=
gemeinde füir bie Kranzniederlegungen
und Allen denen, die ihm das letzte
Geleit gaben, ſowie für die zahlreichen
Kranz= und Blumenſpenden.
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Schwarz. Kater entl.
Wiederbring. g. Bel.
Wilhelmſtr. 23, pr.
entlaufen!
Abzug. gegen Belohn.
Luiſenſtr. 12, (*23186
Frau Schnatterich!
Aufheben!
14.
Schluß folgt!
Frau Schnatterich möchte nicht nach Neustadt zurückkehren, ohne den
Vesuv bestiegen zu haben, das soll das höchste Erlebnis ihrer Italienreise
werden. Es wird immer behauptet, die Besteigung sei sehr beschwerlich.
Für Frau Schnatterich ist ste, trotz ihrer 100 Kilo, eine leichte Sache,
denn sie hat vorher ein Kukirol-Fußbad genommen, und die heißen
Lava-
blöcke können ihr zwar die Schuhsohlen versengen, aber von Schwitzen.
Brennen oder Wundlaufen der Füße keine Spur. Gewichtig, aber elastisch,
steigt sie bis nahe zum Oipfel, und auch diesen besteigt sie schließlich.
Ihrem Führer, der über Hühneraugen jammert und dem deshalb vor dem
Abstiege graut, gibt sie eine Schachtel Kukirol, mit dem Rate, es gleich
aufzulegen
Gabriel d Annunzio Kukirol und Kukirol-Fußbad beuutzte, so wäre die
Welt um einige Perlen italienischer Literatur reicher, denn er würde diese
Präparate in glühenden Versen besingen, die berühmtesten Komponisten
würden sich um die Ehre streiten, diese Verse in Musik setzen zu dürfen,
und alle Drehorgein, die von Italien aus auf die verdorbene Welt losgelassen
werden, würden die Kuktrolhymne spielen. Verdient hätten es diese
vor-
züglichen, ärztlich empfohlenen und von Käufern in massenhaften
be-
geisterten Zuschriften gepriesenen Präparate schon längst. Sie sind in
allen Apotheken und Fachdrogerien zu haben. Achten Sie aber schon
beim Einkauf recht genau auf die Schutzmarke: Hahnenkopf mit Fuß,
damit Sie an Stelle des echten Kukirol-Hühneraugen-Pflasters und Sanitätsrat
Dr. med. Campe’s Kukirol-Fußbades nicht aus Versehen eine der zählreichen
minderwertigen Nachalmungen erhalten, über die in Zuschriften an uns
lebhafte Klage geführt wird. Manche Geschäfte, die von uns keine Ware
erhalten, versuchen andere Präparate als „auch sehr gut” 1oszuwerden.
Wir warnen Sie vor derartigen unreellen Geschäften in Ihrem Interesse!
Wichtig! Verlangen Sie die aufklärende und überaus lehrreiche
Broschüre „Die richtige Fußpflege die wir jedem Interessenten kostenlos
und portoftei zusenden. Unsere, unter der Teitung eines alten, erfahrenen
Arstes stehende Wissenschaftliche Abteilung erteilt gegen Einsendung von
Buckvorto kostenlos Rat und Auskunft über alle Fragen, die sicht auf
Fuß-
pflege und Fußleiden beziehen.
Für Kinder! Verlangt in den Apotheken und Drogerien die lustigen
eilder von Dr. Unblutig. Wir liefern diese an unsere Abnehmer gratis.
Hukirol-Fahrik Groß-Salze bei Hugdektig.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Auguft 1924.
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Ernſt
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noch 6
Über
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Freiet
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Kaſp
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Bew.
loſen
Weh
Ang
allen
mit
Zun
bere
mae
teile
G
lun=
Reich und Ausland.
Brände in der Pfalz.
Frankenthal. Durch Kurzſchluß entſtand am Samstag
nach=
mittag gegen ½2 Uhr im Anweſen der Firma Schmidt Söhne am
Lambsheimer Bahnübergang ein größeres Schabenfeuer. An einem
ſeiner Flügel iſt der Dachſtuhl ausgebrannt. Stark lagerndes Heu gab
den Flammen reichlich Nahrung. Der Schaden iſt beträchtlich.
Kaiſerslautern. Ein Brand entſtand am Sonntag
vormit=
tag gegen 11 Uhr im Licht=, Luft= und Sonnenbad des Naturheilvereins,
der voohl auf unvorſichtiges Wegwerfen einer brennenden Zigarette
zu=
rückzuführen iſt. Das Damenbad wurde ein Raub der Flammen.
Speyer. Sonntag früh 3 Uhr brach in der Karmeliterſtraße
Feuer aus, das die Werkſtätte des Glaſermeiſters Wilh. Hanemann
zer=
frörte. Der ſtädt. Feurwehr gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu
beſchränken.
Speyer. In der Nacht zum Sonntag brach in der bei dem
Roß=
marktſchulhauſe gelegenen einſtöckigen Werkſtätte mit Holzlagerraum auf
bisher unaufgeklärte Weiſe ein Brand aus, der Dachſtuhl, Decke,
Werk=
zeuge u. a. zerſtörte. Die bedeurenden, tiefer lagernden Holzvorräte
blieben erhalten, ebenſo die angrenzende Werkſtatt von Dengler.
Dage=
gen waren die angrenzenden ſehr alten Wohnhäuſer der
Roßmarkt=
ſtraße, die zu den alteſten, größtenteils auf die alte innere Stadtmauer
angeſetzten Wohnungsbauten der Stadt zählen, ſehr gefährdet. Der
Feuerwehr gelang es erſt nach vielen Bemühungen, trotz zahlreicher
Mängel und Hinderniſſe des Feuers Herr zu werden.
Vom Auto erfaßt.
Impflingen. Am Montag abend wurde am Dorfeingang von
Billigheim der 77 Jahre alte penſionierte Eiſenbahner Fritz Geiß von
dem Auto der Gebr. Levy aus Dahn erfaßt, eine Strecke weit
ge=
ſchleift und ſo ſchwer am Kopf verletzt, daß er auf dem Wege zum
Krankenhaus ſtarb. Geiß wollte ſeinen Hund von der Straße jagen,
wobei er in das Auto geriet. Er iſt der vierte Mann, der hier infolge
Autounfalls ſein Leben verlor.
Tänzerſtreik.
Rinntal. Am Kirchweihtag kam es hier zu einem Tänzerſtreik.
Nach dem üblichen Umzug durch das Dorf wollte man im Siegſchen
Saale das Tanzbein ſchwingen. Als aber bekannt wurde, daß die
Mu=
ſikkapelle pro Paar 5 Mark für Sonntag verlangte, zogen ſich die
Tanz=
luſtigen wieder aus dem Saale zurück. Nach Verhandlungen mit der
Kapelle einigte man ſich dann auf 4 Mark pro Paar, und nun erſt
konnte der Tanz beginnen.
Italieniſcher Bankſchwindel.
* Rom. Im Zentrum von Neapel waren in letzter Zeit von dem
berüchtigten ſizilianiſchen Schwindler Liotta und ſeiner Geliebten drei
neue Banken eröffnet worden, deren Tätigkeit ſich auf die Propaganda
zum Verkauf ihrer Aktien und zur Uebernahme von Waren beſchränkte.
Mehrere Firmen wurden auf dieſe Weiſe um hohe Beträge hineingelegt.
Der Schwindler iſt flüchtig.
Schlechte Getreideernte in Italien.
* Rom. Infolge der nicht beſonders günſtigen Ernteausſichten
ſind die Getreidepreiſe in Italien bereits von etwa 100 auf 115 Lire
per Zentner geſtiegen. Die Regierung ermahnt zur größten
Sparſam=
keit im Verbrauch und hat bereits die Ausfuhr verboten. Der bisherige
Ernteertrag dürfte nicht einmal die erwarteten 48 Millionen Zentner
er=
reichen, ſo daß über 20 Millionen eingeführt werden müſſen.
Folgenſchwere Ueberſchwemmungen.
Mailand. Infolge eines außerordentlich heftigen Wolkenbruches
iſt Slowenien von einer verheerenden Ueberſchwemmung heimgeſucht
worden, über die aus Laibach folgende Einzelheiten gemeldet werden:
Zahlreiche Bäume wurden vom Blitz gefällt. Die Bäche und Flüſſe
ſchwellen raſch an und treten über die Ufer. In Toike waren die
er=
ſten Opfer zu beklagen. Eine Mühle wurde vom Fluß mitgerifſen,
wobei 4 Kinder umkamen, während ſich der Müller mit ſeiner Frau
und einer Tochter retten konnte. Ebenſo wurde eine große Sägerei
mit allen Holzvorräten weggeſpült. Der Beſitzer kam in den Fluten
um. Ein Holzhändler erlitt infolge Zerſtörung von zwei Sägewerken
einen Schaden von 5 Millionen Dinar. Einige Holzbrücken ſind
ein=
geſtürzt. Zwei Familien wurden im Schlafe von den Fluten
über=
raſcht. Die Kinder kamen ums Leben, während die Erwachſenen ſich
retten konnten. Bis jetzt wurden 15 Leichen geborgen, doch glaubt man,
daß die Zahl der Opfer noch größer iſt. Das Gradetſchtal iſt
über=
ſchwemmt. 14 Brücken ſind eingeſtürzt.
Palast-Lichtspiele
Aus den Ekten einer
anständigen Frau
Großes Sittendrama in 6 Akten
In der Hauptrolle: Margit Barnay
Nachtasvl totstimd
Drama in 5 Aken mit Willy Kaiser Hevl
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Morgen, am 14. Auguft, 8 Uhr
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Leitung: H. Hauske.
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deten Schiedsrichter beginnt heute
abend bei Löffler, Waldſtraße 54.
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Der Vorſtand.
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Fabrik falſcher Banknoten.
* Mailand. In einer litographiſchen Druckerei von Vigevano
hat die Polizei eine modern eingerichtete Fabrik falſcher Banknoten
ent=
deckt, die ſich mit der Herſtellung von falſchen 10 Lirenoten beſchäftigte.
Es lagen ſchon für eine halbe Million falſche Noten zum Vertrieb
be=
reit. Als Inhaber der Fabrik wurden zwei junge Leute verhaftet, Einer
der Komplizen geſtand, ſchon im Militärdienſt 300 000 Lire geſtohlen
und damit die Flucht ergriffen zu haben.
Elſäſſiſch=polniſche Schlägerei.
Paris. Montag Nacht kam es bei Mülhauſen im Elſaß zu einer
blutigen Schlägerei zwiſchen elſäſſiſchen und polniſchen Arbeitern. 10
Polen wurden ſchwer verletzt und mußten ins Spital überführt werden.
Vier Elſäſſer ſind verhaftet worden. Angeblich ſoll der Streit dadurch
entſtanden ſein, weil die polniſchen Arbeiter unter den üblichen
Tarif=
ſätzen arbeiten wollen.
Vaquier gehängt.
London. Der franzöſiſche Giftmörder Vaquier iſt am Dienstag
morgen 9 Uhr 25 Minuten im Gefängnis von Wandsworth gehängt
worden. Eine nach tauſenden zählende Menſchenmenge hatte ſich vor
dem Gefängnis angeſammelt.
Ein amerikaniſches Kriegerdenkmal.
New York. Der amerikaniſche Bund der früheren
Kriegsteil=
nehmer (American Legion) hat beſchloſſen, in Evansville im Staate
In=
diana ein Kriegsdenkmal zum Andenken an die gefallenen Amerikaner
zu errichten. Die Koſten werden auf eine Million Dollar geſchätzt.
Von einem wütenden Stier aufgeſpießt.
New York. Nach einer Meldung aus Beresford in Süd=Dakota
iſt der demokratiſche Kandidat zum Gouverneurpoſten beim
Ueberſchrei=
ten einer Wieſe durch einen wütenden Stier angegriffen worden, der
ihm den Bauch aufſchlitzte. Er iſt ſeinen Verletzungen erlegen.
Mit Gewalt aus dem Gefängnis entfernt.
Das Gefängnis in Newport auf der Inſel Wight hatte dieſer Tage
große Schwierigkeiten, ſich von einem alten, treuen Stammgaſt zu
tren=
nen. Der Mann, der im ganzen 30 Jahre ſeines Lebens hinter
ſchwe=
diſchen Gardinen verbracht hatte, fühlte ſich ſo wohl im Gefängnis, daß
er ſich beſtimmt weigerte, das Lokal zu verlaſſen. Als man ihm ſein
Privateigentum auslieferte und ihm bedeutete, daß ſeine Strafzeit
ab=
gelaufen ſei, erklärte er, daß er gar nicht daran denke, die gaſtlichen
Räume, in denen er ſo heimiſch geworden ſei, zu verlaſſen. Der
Ge=
fängnisdirektor mußte ſchließlich die Hilfe der Polizei in Anſpruch
neh=
men, der es nur noch vieler Mühe gelang, den widerſtrebenden
Sträf=
ling an die Luft zu ſetzen. Immerhin glückte es dem Mann, ſich bei
dem Hinauswurf eines Widerſtandes gegen die Staatsgewalt ſchuldig zu
machen, ſo daß er wohl bald wieder ſeine ihm liebgewordene Wohnung
in dem gaſtlichen Gefängnis beziehen kann.
Heirat durch Flaſchenpoſt.
In New York hat ſich vor kurzem folgende dramatiſche Geſchichte
abgeſpielt: Ein reicher Bürger namens Frank Sawl fand am
Meeres=
ufer eine Flaſche, die einen Zettel folgenden Inhalts enthielt: „Dieſe
Flaſche iſt unweit Dublins, Irland, am 4. Dezember 1882 ins Meer
ge=
worfen worden. Ich heiße Eliſabeth Keſh und bin 18 Jahre alt. Ich
hoffe, daß ein ſchöner junger Mann dieſen Zettel finden und mir
zu=
rückbringen wird. Frank Sawl übergab dieſen Zettel einer New
Yorker Zeitung, die ihn abdruckte. Am nächſten Tage meldete ſich bei
ihm eine Dame und ſtellte ſich ihm als Verfaſſerin dieſes Zettels vor.
Sie hat, wie ſie erklärte, einige Zeit, nachdem ſie dieſe Liebespoſt den
Meereswellen anvertraut hatte, geheiratet und iſt mit ihrem Manne
nach New York ausgewandert. Vor einigen Jahren iſt ihr Mann
ge=
ſtorben. Nun wollte ſie den Mann kennen lernen, der die Flaſche
ge=
funden hat, und ihn um die Rückgabe dieſes Zettels bitten. Frank
Sawl erfüllte ihr nicht nur dieſen Wunſch, ſondern machte ihr ſogar
einen Heiratsantrag. So iſt ihr Liebestraum nach 42 Jahren
verwirk=
icht worden.
Bad-Salzhausen
(Oberhessen, unbesetztes Gebiet)
Herz- und Nervenheilbad — Rheuma und Frauenleiden
Hotel Kurhaus
Thermalbäder, Inhalatorium und Höhensonne im Hause,
Prospekt auf Wunsch.
(10127a
Allen, die dazu beigetragen haben, die diesjährige
Perfaſſungsfeier
zu einer ſo eindrucksvollen nationalen
Kund=
gebung zu geſtalten, ſei auf dieſem Wege
herz=
lichſter Dank geſagt.
Insbeſondere danken wir der Heſſiſchen Landes=
Regierung, dem Oberbürgermeiſter der Stadt
Darmſiadt, den auswärtigen Gemeinden, den
Geſang=, Turn= und Sportvereinen, den
Einwoh=
nern von Darmſiadt, die durch Beflaggen und
Illuminieren ihrer Häuſer die Feier verſchönerten,
und nicht zuletzt der geſamten Polizei für ihr
takt=
volles Verhalten.
Die republikaniſchen Parteien und vereinigten
republikaniſchen Verbände.
J. A.: K. Storck
10249
Bücher, Noten,
ſeitſchriften werden
gut und preiswert
ge=
bunden. Horn,
Alex=
anderſtr. 4, I. (102382
August-
Erinnerungsfeier
16. u. 17. August
Unsere Kameraden erhalten das
Festabzeichen und Beikarten für
Familien-Angehörige bei Kamerad
Ludwig Mever,
Zigarrenhand-
lung, Waldstr. 7.
Sämtliche ehemalige 116er u.
Kriegs-
formationen sammeln sich am
Sonn-
tag, 17. August um 1 Uhr pünktlich
in der Wittmannstr., Ecke Karlstr.
Verein Giessen u. Frankfurt a. M.
haben ihr Erscheinen zugesagt.
Zahlreiches Erscheinen erwünscht.
— Näheres siehe Plakate.
10244)
Der Vorstand.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktſon
feiſp=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, f5r
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Eine gefährliche Radfahrer=Unſitte,
Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt: Ich habe in letzter Zeit
beobachtet, daß Radfahrer direkt aus den Toren von Häuſe=
Vorgärten auf die Straße fahren und nicht, wie man annehm
ihr Rad über den Fußſteig führen. Meine Frau hatte letzter
Erlebnis, aus dem hervorgeht, wie gefährlich eine derartige Unſit ——
Radfahrers werden kann. Sie ging mit unſerem 2jährigen Jung
die Roßdörfer Straße. Letzterer trippelte 2—3 Schritte vor
ſodaß ſie ihn gut unter Aufſicht hatte, als plötzlich ein Radfahr
zu ſchellen, aus einem Haustor herausfuhr. Nur noch im letzten
blick war es meiner Frau möglich, das Kind zurückzureißen, ſor —.
es vom Rade erfaßt worden, da der Radfahrer nicht mehr in d.
war, ſein Rad zum Stehen zu bringen. Es iſt gerade genug,
Straßen durch den ſtarken Verkehr von Kraftfahrzeugen und
rädern, die noch zu allem Ueberfluß teilweiſe rückſichtslos und
ſchriftsmäßig verkehren, ſchwer überſchreitbar geworden ſind; d ans
ſteige müſſen für einen ungehinderten und ungefährdeten Verk ann
bedingt frei bleiben!
Briefkaſſen.
G. P. in E. Wie Sie wohl geleſen haben werden, iſt di
geberiſche Löſung der Aufwertungsfrage noch im Fluſſe. Zun So
hebt ſich die Frage: war das Darlehen eine Vermögensanlage ir ern
der 3. Steuernotverordnung? Nur Vermögensanlagen (ein gan ae=
und ſofort umſtrittener Begriff) fallen unter die Verordnung. G
zur geſetzlichen Regelung möchten wir raten, mit dem Gläubi/ fin
Zahlung für Zinſen zu vereinbaren, vorbehaltlich endgültiger 9 nu
und Verrechnung für beide Teile.
H. K. in E. Um eine ſachentſprechende Antwort erteilen
FIn=
nen, müſſen wir den genauen Inhalt der ſchriftlichen Erkläru
Sicherſtellung des Mobiliars kennen.
G. E., hier. Bei der Anfrage unterſtellen wir, daß es ſich nn
durch Hypothek nicht geſicherte Darlehensforderung aus de
Kor=
kriegszeit handelt. Sollte es ſich dabei um eine Vermöge
im=
lage gehandelt haben, was aus der Anfrage nicht hervorg
würde allerdings zurzeit § 12, Abſ. 1, der 2. Steuernotverordy
Frage kommen und nur eine 15prozentige Aufwertung geſchuld /s
den. Es muß angeſichts der Sachlage die geſetzliche Regel
Erb=
gewartet werden. — Die Sparkaſſeeinlagen bei der Volksban Ten
nicht unter die 3. Steuernotverordnung, wohl aber die Sp( S
guthaben bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe, da es ſich bei letzteren än
öffentliche Sparkaſſe handelt.
Geſchäftliches.
Verſicherungspflichtige. Wer ſich gegen Krankb
/er=
ſichern will, der ſei auf das Inſerat der 1902 gegründeten Bür/ Gen
Kranken=Verſicherung aufmerkſam gemacht.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte
Wettervorherſage für Donnerstag, 14. Auguft:
Wolkig bis heiter, mäßig warm, durchweg trocken.
Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno He E
abends 8 Uhr „Kolportage”. — Union=, Reſidenz=Theater, Pal/
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stree
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
1874.
Die im Heſſ. Kamerad, Nr. 4 für
Mittwoch abend, den 13. Auguſt, im
Fürſtenſaal einberufene
Verſamm=
lung iſt ohne Genehmigung des
Geſamtpräſidiums von
abſeits=
ſtehenden Quertreibern erfolgt.
Für unſere Mitglieder findet eine
Monatsverſammlung in aller Kürze
ſtatt.
In unſerer Verſammlung wird
Auskunft über die Gründe des
Aus=
tritts aus dem Landesverband,
Jubi=
läum uſw. gegeben. — Einladungen
werden den Mitgliedern zugeſtellt.
Das Geſamtpräſidium
10235) i. A.: Dröll, 1. Beirat.
Noltechnifkum Friedbetg
Heſſen (18)
(9145=
Abteilungen für Architektur, Bauingenieure,
Elektrotechnik und Maſchinenbau
Semeſterbeginn: Anfang April und Oktober.
Proſpekte durch das Sekreigrigt.
Union-Thoater
Nur einige Tage:
Die Magrarenkärstin
Der große Zirkusfilm in
6 Akten
In der Hauptrolle:
Margarete Schlegel, Dr.
Max Pohl, Martin
Herz-
berg, Walther Rilla
Ab 5 Uhr als Einlage:
Dar Sturz von der
Teufelsbrüoke
Sensationsdrama in 5 Akten
In der Hauptrolle:
Luciano Albertini
Einlage! (*23194
Maeistes
Abenteu
3. Teil — 5 Akte
Im Angesicht des T
In der Hauptroll
Maciste, der stäl
Mann der Welt
Sittendrama — 64ß
In derHauptrolle
Carl de Vol
U
Stenographen=B En
„Gabelsberge
Gegr. 1861.
Kaciſchdief Steuag !
Neue Anfängerkurſe
Stenographie und Maſchinenſchre
beginnen am
Donnerstag, 14. Auguſt und am Montag, 18. 2
abends 8 Uhr, in der Ballonſchule,
Anmeldung dortſelbſt in der 1. Stunde. — Syſtemwiederhl
Satzkürzungs= und Diktatkurſe jederzeit.
R.
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Fuhren und
Waggon=
ladungen (10144gms
Weiterſtadt — Tel. 9
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werdend, empfiehlt
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Wienerſtr. 65, Tel. 1234
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Eilige
Paßbilder
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Schuchardſtr. 14, part.
Offen v. 9-7 Uhr. (52
Fenſte
Reparat=
bei Stell. des
zu vergeben.
mit Preis un
Geſchäftsſt.
Berein der Offiziere des Gr.
Artilleriekorps-
Hauptverſammlung 19.
am Samstag, 16. Aug., 3 Uhr na
Ver. Beſellſchaft, Bereinszim!
Gemeinſames Eſſen 5 Uhr. Troc.
Gedeck etwa 2 ℳ. Anſagen, ſoweit
nicht erfolgt, umgehend an Hptm. 2
Karlſtr. 90. Karten für die Augu
werd, bei der Hauptverſammlung
gegeben. Wir bitten um Erſche
aller Mitglieder.
Der Borſtan
Rummer 224.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 13. Auguſt 1924.
Seite 7.
Sport, Spiel and Turnen.
* Deutſche Zuverläſſigkeitsfahrt.
Auch am zweiten Tag mehrere Unfälle.
rahtbericht unſeres Sonderberichterſtatters.
Köln, 12. Auguſt.
Auch die heutige zweite Fahrt der großen
Dauerprüfungs=
hrt verlief nicht ohne Unfälle, die das Ausſcheiden mehrerer
jagen zur Folge hatten. Darunter der Wagen des Herrn Karl
alzmann auf Auſto=Daimler, der infolge von Differenzialbruch
fgeben mußte. Ebenſo wurde ein Wagen der Oberleitung, der
im Ausweichen eines Fuhrwerks gegen einen Baum fuhr,
wer beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. Auch ein
teiger=Wagen wurde beſchädigt, ſoll jedoch wieder repariert
rden, ſo daß mit ſeinem Wiedereintritt in die Konkurrenz zu
hnen iſt.
Der Start zur zweiten Etappe, die erheblich größere
Schwie=
keiten aufwies wie die erſte, begann pünktlich um 6 Uhr in
nn=Beuel. 37 Wagen wurden ordnungsgemäß abgelaſſen.
e Fahrt war am zweiten Tag infolge ungünſtiger
Witterungs=
rhältniſſe beſonders ſchwierig. Zunächſt lagerte über den
hen der Rheinufer dichter Nebel, der die Fahrtſtrecke auf kaum
Meter überblicken ließ. Kurze Zeit, nachdem die Sonne
ſieg=
ch war, ging plötzlich ein Gewitterregen nieder, der im
iteren Verlauf der Fahrt zu einem Wolkenbruch ausartete und
ohnehin vorhandenen Schwierigkeiten der Strecke erheblich
größerte. Trotzdem wurde von der Mehrzahl der Teilnehmer
Strecke ſtrafpunktfrei oder doch mit nur geringen
Straf=
nkten durchfahren.
Die Strecke der zweiten Etappe führte über 463 Kilometer
rch das Siebengebirge und den Weſterwald nach Koblenz.
ntrollſtellen waren eingerichtet in Neuwied und Kohlenz.
n hier ging die Fahrt nach Dockweiler, wo getankt werden
inte, und dann durch die Hohe Eifel über Euskirchen,
Köln=
lich, Grafenbroich, Neuß und dann zurück nach Köln, wo die
en Fahrer noch trocken, alle anderen unter ſtrömendem Regen
amen. Die kleinen Wagen waren bis nachts 11 Uhr noch
ſt alle zur Stelle.
Der bisherige Verlauf der Fahrt hat erwieſen, daß die
Kon=
renz für die kleinen Wagen beſonders ſcharf iſt, da ſowohl
3 Tanken außer zu den geſtatteten Zeiten mit Strafen belegt
d und weder eine Zündkerze noch eine Düſe ausgewechſelt
rden darf. Demgegenüber ſind die ſchweren und großen
gen erheblich im Vorteil, ſo daß dieſe bis auf die genannten
fälle ſtrafpunktfrei blieben. Beſonders gut hielten ſich die
tſchen Marken N. S. U., Steiger, Mercedes uſw. Von den
ländiſchen Fabrikaten bildete die ſchwerſte Konkurrenz der
ner mehr Beachtung findende Moon=Wagen, den
Stumpf=
iſch ſteuerte. Dieſer 14/50 PS. ſtarke ſechszylindrige Wagen
ſich als ein ganz ausgezeichneter Bergſteiger erwieſen. Die
tſchen Fabrikate ſind ihm gegenüber nur durch ihre
Schnellig=
im Vorteil. Da bei der Flach= und Bergprüfungsfahrt noch
Möglichkeit beſteht, Strafpunkte auszugleichen, läßt ſich bis
über die mutmaßlichen Sieger noch keinerlei Anſicht äußern.
Die deutſche Bevölkerung im beſetzten Gebiet brachte den
ekurrenzteilnehmern der Wagen die herzlichſten Gefühle
ent=
en. In jedem, auch dem kleinſten Neſt, das paſſiert wurde,
den die Teilnehmer mit Jubel begrüßt. Vielfach ſtanden wies. Muſikaliſche, humoriſtiſche und turneriſche Darbietungen um=
Lehrer und Lehrerinnen mit ihren Klaſſen an den Straßen rahmten die Feier.
überboten ſich im Hurraſchreien, Bravorufen und
Tücher=
genken.
Die Beſatzungsbehörden, die die Fahrt genehmigt haben, bereiteten
Teilnehmern bisher keine Schwierigkeiten. Die
Konkurrenzteilneh=
wurden bisher überall, namentlich in Bonn und Koblenz, von den
igen Automobilklubs empfangen und nach Erledigung der
Formali=
in geſchloſſenem Zuge durch die Städte an die Garagen geleitet.
ads bereiteten die Klubs ihren Sportkameraden herzlichſten Emp=
In Bonn hatte die Stadt ein Feuerwek auf dem Rhein
ver=
iltet, das von den Konkurrenzteilnehmern von der Rheinterraſſe
Königshofes aus angeſehen wurde. Der Kölner Automobilklub
fing die Kollegen und die Teilnehmer an der Konkurrenz in ſeinem
ten Klubheim am Heumarkt, wo im Rahmen eines gemütlichen
Zu=
nenſeins die wenigen Stunden, die von der Nachtruhe abgeknappt
den konnten, verbracht wurden. Der Vorſitzende Herr Dr. Gair hieß Reißen einen neuen Weltrekord, und zwar den bisher von ihm ſelbſt
Teilnehmer herzlichſt in Köln willkommen und erörterte nochmals
großen Schwierigkeiten, die die Vorbereitung und die Organiſation
ſo weiten Strecke erfordern. Er wünſchte den Teilnehmern für
weitere Konkurrenz beſten Erfolg.
Schließlich wurde von der Oberleitung offiziell ausgegeben: Geſtartet
in Bonn 37 Wagen, davon iſt ſofort freiwillig ausgeſchieden Karl
mann auf Braſier. Im Verlaufe der zweiten Etappe ſind weiter
jeſchieden Alfred Noll auf Auſtro=Daimler, einer der ausſichtsreich=
Fahrer der Konkurrenz, wegen Bruchs des Differentialgetriebes;
er Emil Brauns auf F.N. wegen Ventildefekts, und der einzige
(fahrer Karl Gluth, deſſen Lager ausgelaufen ſind. Der
Steiger=
en, der heute an der Bremſe defekt wurde, wird verſucht zu
repa=
en. Der Wagen der Oberleitung, deſſen Unfall oben gemeldet wurde, einem dreifachen Hoch auf den deutſchen Kraftſport ausklang.
ebenfalls repariert und ſtartet morgen früh zur weiteren Fahrt.
Ueber das Befinden des Herrn Siegfried Doerſchlag erfahre ich,
ſein Zuſtand immer noch lebensgefährlich iſt, ſich aber nicht weiter
chlimmert hat. Die von ärztlicher Seite für notwendig erachtete
ration konnte noch nicht ausgeführt werden, weil dazu der Transport
Verunglückten nach Bonn oder Köln notwendig iſt.
Radfahren.
41. Bundesfeſt des Bundes deutſcher Radfahrer.
Am Sonntag, dem Schlußtage des zehntägigen Feſtes, fanden auf
Feſthallenrennbahn bei guter Beteiligung die letzten Rennen ſtatt.
* der vielen verſchiedenen Veranſtaltungen, die an dieſem Tage in
nkfurt abgehalten wurden, war die Rennbahn, wie alle Veranſtal=
Jen während des Bundesfeſtes, bei gutem Wetter von einer großen
ſchenmenge beſucht.
Leider lief die Veranſtaltung nicht ohne Unfall ab. Im 50=Km. um den Großen Sommerpreis ſtürzte Graue=
Ber=
der vorher bereits das Fliegerhauptfahren und das Vorgabefahren
onnen hatte, in der 21. Runde und mußte auf einer Tragbahre
getragen werden. Rauch=Köln, der über ihn fiel, kam mit dem
Eecken davon und konnte weiterfahren.
Ein eingelegtes Hochradrennen über zwei Stunden erregte
allge=
ſien Beifall und Heiterkeit.
Die Ergebniſſe:
Preis der Sportwoche: Fliegerhauptfahren, 1200 Mtr., 3 Runden:
Braue=Berlin, 2. Ehrt=Erfurt, 3. Walkenhorſt=Darmſtadt.
Vor=
fahren, 1200 Mtr., 3 Runden: 1. Graue=Berlin (Mal), 2. Hanf=
T (20 Mtr. Vorgabe), 3. Matheis=MMainz (25 Mtr. Vorgabe).
er Sommerpreis, 50 Km.=Mannſchaftsfahren nach Sechstageart,
fünf Wertungen, je eine nach je 25 Runden: 1. Leis=Matheis (Zeit:
144) 30 Punkte; 2. Fritſchle=Kötter 23 Punkte; 3. Rauch=Hanf 22
e: 4. König=Ehrt 16 Punkte; 5. Walkenhorſt=Ganz 15 Punkte: 6. 15 Punkte. — Hochradrennen über 800 Mtr., 2 Runden:
Stumpf, 2. Heinmüller.
Großer Straßenpreis von Hannover.
Die kläſſiſche Radfernfahrt um den Großen Sttaßenpreis bon Han=
F über 314,6 Km. gelangte am Sonntag unter ſtarker Anteilnahme
Bebölkerung zum 13. Male zum Austrag. In der Gruppe der
4preisfahrer wurde der neue deutſche Straßenmeiſter Möller=Han=
* durch Achſenbruch um ſeine guten Siegesausſichten gebrackt. Er
te ſich mit dem fünften Platz beſcheiden. Das Rennen der
Berufs=
er wurde im Endſpurt entſchieden. 12 Fahrer langten gleichzeitig
Ziel an, wodurch die Rennleitung vor eine äußerſt ſchwierige
Auf=
geſtelt wurde. Vorläufig konnten nur die erſten drei Fahrer feſt=
IIt werden. Den Sieg errang Nörenberg=Berlin für den
Deizer Max Suter und Dobbrack=Berlin. — Nichard Huſchke hatte
kurz nach Beginn aufgegeben. — Das Ergebnis der Anateurklaſſe:
Litzack=Hannover 10:29:00: 2. Genſchmer=Berlin 10:31:46; 3.
Schliep=
in 10:40:29; 4. Sieſenock=Hannoper 19:41:54; 5. Möhler Hannoyer
*RgK
betzt
Athſetif.
Oeutſche Schwerathletikmeiſterſchaften.
vom 8.—12. Auguſt in Mannheim.
Ueber 1000 Teilnehmer. — Neue deutſche — und Weltrekorde.
Der ſchönſte Athlet.
Von den fünf deutſchen Meiſterſchaften, die am vergangenen
Sonn=
tag im Reich zur Austragung gelangten, iſt bekanntlich die der
Schwer=
athletik nach Mannheim, der ſportfreudigen Stadt, entfallen. Mit der
Durchführung der Meiſterſchaften war der Mannheimer Verein für
Körperpflege von 1886 — im Auftrage des Deutſchen
Athletikſportver=
bandes — beauftragt worden, der ſich dieſer Aufgabe mit Eifer und
Umſicht unterzogen hat; bei der großen Zahl der Teilnehmer und der
Verſchiedenartigkeit der Kämpfe beſonders anerkennenswert. Das
Pro=
tektorat der Veranſtaltung hatte Bürgermeiſter Dr. Walli=Mannheim
übenommen. Dem Ehrenpräſidium gehörten Reichspräſident Ebert als
Vorſitzender, der badiſche Staatspräſident Dr. Köhler, Miniſter d. J.
Remmele, Kultusminiſter Hellpach und andere prominente
Perſönlich=
keiten aus Sport, Induſtrie und Handel an. Die Straßen zum
Ver=
ſammlungslokal trugen reichen Flaggenſchmuck, wodurch auch ſchon rein
äußerlich auf die Bedeutung der Meiſterſchaftsveranſtaltung aufmerkſam
gemacht wurde. Eine umfangreiche und mit Beiträgen über den
Kraft=
ſport ausgeſtattete Feſtſchrift, herausgegeben vom feſtgebenden Verein,
vermittelte dem Beſucher einn willkommene Ueberſicht zu den
Wett=
kampfkonkurrenzen. Eine überaus große Zahl von Ehren= und
Wan=
derpreiſen, darunter Stiftungen des Reichspräſidenten, warteten auf ihre
Empfangnahme durch die Sieger. Für die Schönheitskonkurrenz, d.h.
die Feſtſrellung des Athleten, der die idealſten Körperformen
aufzuwei=
fen hat, war von dem Verein für Leibesübungen in Mannheim=Neckarau
ein beſonders wertvoller Wanderpreis geſtiftet worden. Als Preisrichter
waren die beiden Mannheimer Herren Kunſtmaler Michael Koch und
akademiſcher Bildhauer Taglang gewonnen worden. Zu der
Schönheits=
konkurrenz hatten ſich insgeſamt 82 Bewerber gemeldet, von denen jedoch
knapp die Hälfte zugelaſſen werden konnte. Im Gegenſatz zu der
An=
ſchauung eines Kraftſportlers war bei der Bewertung nicht die
Maſſig=
keit der Körperform ausſchlaggebend, ſondern als Bedingung galt vor
allem ein vollkommen durchgebildeter Körper. Die Jury ſprach Fritz
Neukirchen=Eſſen den Preis zu. Die Preisverteilung für die Sieger in
den übrigen Konkurrenzen erfolgte am Sonntag abend, zum Teil aber
auch in der Frühe des Montag vormittag. Der Willkommensgruß von
ſeiten des feſtgebenden Vereins wurde den Kraftſportlern, die aus allen
deutſchen Gauen in der Rhein= und Neckarſtadt herbeigeeilt waren, am
Samstag abend in einem
Feſtkommers
im Vereinshaus des Turnvereins Mannheim von 1846 geboten. Hier
begrüßte der erſte Vorſitzende des Vereins für Körperpflege, Herr Ed.
Rudolf, die Gäſte beſonders die aus dem beſetzten Gebiet.
Herz=
lichen Dank= und Willkommensgruß entbot er auch dem Vertreter der
Stadt Ludwigshafen, Polizeirat Probſt, und dem Vertreter der
Mann=
heimer Stadtverwaltung Dr. Meher, ferner der badiſchen Regierung,
dem Reichspräſidenten, den verſchiedenen Körperſchaften uſw. für das
von ihnen dem Athletikſport gegenüber erwieſene Wohlwollen. Im
Auf=
trage des verreiſten Oberbürgermeiſters antwortete Dr. Meher für die
Stadt Mannheim, auf deren reges Intereſſe an allen ſportlichen
Veran=
ſtaltungen der Redner beſonders verwies. Der erſte Verbandsvorſitzende
Kampmann=Kaſſel ſprach ſeine Anerkennung für den feſtlichen Empfang
aus und dankte dem Mannheimer Verein für die glückliche Durchführung
der von ihm übernommenen Aufgabe. Der Verbandsvorſitzende teilte
ferner mit, daß der Ehrenvorſitzende des Mannheimer Vereins für
Kör=
verpflege von 1886 zum Ehrenmitglied des Verbandes gewählt worden
ſei. Nach kurzen markanten Ausführungen des Vorſitzenden des vierten
Kreiſes, Lang=Freiburg, wünſchte der Vorſtand des Männerturnvereins
1846 der Meiſterſchaftsveranſtaltung einen harmoniſchen Verlauf und
ein turneriſches Heil. Den Reigen der Reden beſchloß Polizeirat Probſt=
Ludwigshafen, der für die Ehrung der Einladung zum Feſtabend dankte
und auf die Bedeutung der körperlichen Ertüchtigung des Volkes hin=
Die Wettkämpfe
begannen am Samstag früh und dauerten bis Montag mittag.
Begün=
ſtigt vom prächtigen Sportswetter und dem gut arbeitenden techniſchen
Apparat (allein 63 Kampfrichter!) fanden die Kämpfe in den einzelnen
Uebungen, wie Gewichtheben, Ringen, Steinſtoßen, Hammerwerfen,
Gewichtwerfen uſw. ein glatte Abwicklung. Allein im Gewichtheben und
Ringen hatten 700 Konkurrenten Meldungen abgegeben. Zwanzig
Nund=
gewichtsriegen mit etwa 400 Leuten vertraten die impo anteſte
Uebungs=
art d’s deutſchen Kraftſports, und 30 Tauziehmannichaften mit etwa 180
Mann traten in der ſchwerſten Uebungsart zum Kampf um den Titel
an. Wiederum wurden neue Rekorde in der Ueberbietung bisheriger
Rekorde aufgeſtellt. Wölpert=München bewältigte im beidarmigen
Drük=
ken 185 Pfund, und der hervorragende Mannheimer Weltrekordmann
Willheim, der noch im jugendlichen Alter von 21 Jahren ſteht, ſchuf mit
185 Pfund bei einem Körpergewicht von 133 Pfund im beidarmigen
gehaltenen mit 184 um ein Pfund überbietend. Auch Zinner=Würzburg
ſtellte im beidarmigen Reißen mit 200 Pfund (letzter Rekord) einen neuen
Weltrekord auf. Der früher in Mannheim anſäſſig geweſene Stuttgarter
Kraftſportler Münch ſtellte im beidarmigen Reißen mit 195 Pfund im
Mittelgewicht B einen neuen deutſchen Rekord auf. Zu einer
macht=
vollen, den Gemeinſchaftsgedanken im Athletikſport darſtellenden
Kund=
gebung geſtaltete ſich am Sonntag nachmittag der
Aufmarſch
der geſamten Teilnehmer der Wettkampfkonkurrenzen auf dem Feſtplatz,
voran die Standarten und Banner der einzelnen teilnehmenden Vereine.
In Gruppenaufſtellung hielt der Zug vor der Tribüne, von der herab
der Verbandsvorſitzende Kampmann eine kurze Anſprache hielt, die in
Aus der Sitzung des Verbandsausſchuſſes iſt ein Beſchluß
bemerkens=
wert, wonach es den Verbandsvereinen verboten iſt, Boxabteilungen in
anderen Verbänden zu führen. Der vom Vorſitzenden erſtattete
Jahres=
bericht vermittelte ein deutliches Bild von der arbeitsreichen Tätigkeit
des Verbandes im letzten Jahre.
Ein Beſuch des benachbarten Heidelberg mit ſeinem hiſtoriſchen
Schloß am Verfaſſungstage beſchloß die diesjährigen Meiſterſchaften.
Die Meiſter.
Die Ergebniſſe der beiden Tage:
Gewichtheben:
Fliegengewicht: 1. Hubert Fuchs=Euskirchen 655 Pfund,
2. Adolf Rhein=Göttingen 645, 3. Fritz Buri=Durlach 645 Pfd. —
Ban=
tamgewicht: 1. P. Friedrich=Nürnberg 735, 2. Adolf Kahl=Zittau
710, 3. Albert Kühner=Durlach 705 Pfd. — Federgewicht: 1. H.
Wölpert=München 815, 2. E. Widmann=Stuttgart 795, 3. J.
Kühler=
heim 925, 2. Willi Stephan=Magdeburg 830, 3. Paul Bürger=Feuerbach
820 Pfd. — Mittelgewicht 4: 1. Franz Zinner=Würzburg 900,
2. Hans Ruttmann=Nürnberg 890, 3. Fritz Neukirchen=Eſſen 840 Pfd. —
Mittelgewicht B: 1. Heinrich Lang=Stuttgart 965, 2. Münch=
Stuttgart 930, 3. Fritz Jung=München 900 Pfd. — Schwergewicht:
1. Straßberger=München 1060, 2. Paul Trappen=Trier 1055, 3. Reinh.
Hapke=Berlin 930 Pfd.
Leichte Altersklaſſe: 1. Oskar Wolf=Baſel 128 Punkte,
2. Leutzen=Aachen 116, 3. Riedel=Ingolſtadt 105 Punkte — Mittlere
Altersklaſſe: 1. Ludwig Ohneſorg=Mannheim 122, 2. L. Klopfer=
München 118, 3. Fritz Haier=München 112 Punkte. — Schwere ſtatt, worauf unſere Schützenbrüder ſchon jetzt aufmerkſam gemacht wer=
Altersklaſſe: 1. Anton Thomas=Aachen 152, 2. W. Golditz=Plauen
146. M. Furtwengler=Regensburg 146 Punkte. — Aelteſtenklaſſe:
1. Joh. Verhard=Aachen 101, 2. K. Schlegelmilch=Neuwied 101, 3. G.
Seeger=Mannheim=Neckarau 96 Punkte.
Ringen:
Fliegengewicht: 1. Georg Gerſtacker=Nürnberg, 2. Fritz
Dorf=
müller=Köln, 3. Franz Zinner=Würzburg. — Bantamgewicht:
1. Kaſpar=Nürnberg, 2. Adolf Zirkel=Pirmaſens. — Leichtgewicht:
1. Alfred Stuwe=Berlin, 2. Guſtav Fimpel=Hornberg, 3. Karl Schmidt= Ernte=Jagd=Rennen brach Wind die linke Schulter, Ellen das linke
Sindlingen=Zeilsheim. — Leichtmittelgewicht: 1. Fr. Braun=
Kreuznach, 2. Heinrich Stiefel=Ludwigshafen, 3. Wilhelm Link=
Wein=
garten. — Schwermittelgewicht: 1. Wilhelm Müller=Köln,
2. Pöllmann=Nürnberg, 3. Hans Jockel=Königsberg. —
Schwerge=
wicht: In dieſer Gewichtsklaſſe wird noch bei Einbruch der
Dunkel=
heit gekämpft, jedoch konnte eine Entſcheidung nicht erzielt werden. Der guten Beſuch. Sportlich überragte das 7000. Rennen, eine Steeplechaſe
Meiſter wird am Montag früh feſtgeſtellt werden.
2. H. Ried=Köln=Mülheim, 3. B. Rathgeber=Mannheim. — Mittlere
Altersklaſſe: Fritz Bräun=Kreuznach, 2. Heinrich Stiefel=
Lud=
wigshafen, 3. Wilhelm Link=Weingarten. — Schwere Alterskl.:
Anton Thomas=Aachen, 2. Golditz=Plauen, 3. Furtwengler=Regensburg.
—Aelteſtenklaſſe: Joſef MetzgerFreiburg, 2. Ludäſcher=
Mann=
heim, 3. Ewald PlapitzerMannheim
Steinſtoßen:
Leichtgewicht: 1. Ludwig Seeger=Oßweil 7,24, 2. Karl Neipp=
Troſſingen 7,06, 3. Richard Frey=Eislingen 6,81. — Mittelgewicht:
Xaver Geier=München 9,03 (zweitbeſte Leiſtung des Tages), 2. H.
Mül=
ler=Zirndorf 8,18, 3. J. Knoch=Bingen 7,68. — Schwergewicht:
1. Fritz Wenninger=Zuffenhauſen (neuer deutſcher Rekord) 9,60, 2. Dr.
Luther=Erfurt 8,47, 3. Roland Ullrich=Nürnberg 7,60 Meter.
Hammerwerfen:
Leichtgewicht: 1. Karl Schmid=Neuſtadt 2. Hans Furtwengler=
Regensburg, 3. Stefan Kuſterer=München. — Mittelgewicht: 1.
Hermann Steinmetz=Aſchaffenburg, 2. Gottlieb Schmiedt=Höfingen, 3. E.
Kritt=Troſſingen. — Schwergewicht: Max Furtwengler=
Regens=
burg, 2. Aug. Wölfinger=Mainz=Mombach, 3. Joſ. Mang=Regensburg.
Gewichtwerfen:
Leichtgewicht: 1. Karl Krauß=Schwandorf, 2. Stefan Kuſterer=
München, 3. Rudolf Ackermann=Heimerdingen. — Mittelgewicht:
1. Hermann Steinmetz=Aſchaffenburg, 2. Gottlieb Schmiedt=Höfingen,
3. Xaver Geier=München. — Schwergewicht: Mas Furtwengler=
Regensburg 9,18 Meter, 2. Joſ. Lehner=Regensburg 8,24 Meter, 3. F.
Wenninger=Zuffenhauſen 8,13 Meter.
Tauziehen:
Leichtgewicht: 1. Heſikheim, 2. Musberg, 3. Feuerbach. —
Mittelgewicht: 1. Heſikheim, 2. Troſſingen, 3. Möhringen. —
Schwergewicht: 1. Möhringen, 2. Regensburg, 3. Düſſeldorf. —
Altersklaſſe: Aſchaffenburg.
Rundgewichts=Riegen:
Unterſtufe: 1. Gemmrigheim (Württemberg), 2. Triberg,
3. Kornweſtheim. — Mittelſtufe: 1. Oßweil, 2. Jungbuſch=
Mann=
heim, 3. Karlsruhe. — Oberſtufe: Botnang (vorjähriger deutſcher
Meiſter und Erringer der größten Punktzahl 131½. Der bewährte
Lei=
ter Zimmermann führte ſeine Riege heute zum 50. Male in den
Wett=
ſtreit), 2. Vaihingen, 3. Feuerbach. — Altersriege: 1. V.f.K.
Mannheim, 2. Untertürkheim, 3. Sportvereinigung Mannheim.
Zu der in dieſem Jahre erſtmals eingeſchalteten
Schönheits=
konkurrenz hatten ſich insgeſamt 82 Bewerber geſtellt, von denen
jedoch nur etwa 35 zugelaſſen wurden. Das Schiedsgericht kam zu
fol=
gendem Reſultat: 1. Fritz Neukirchen=Eſſen a. d. Ruhr, 2. Kurt
Kauf=
mann=Berlin, 3. Hans Böllmann=Nürnberg.
Erfolge der Kraftſportvereinigung 1895 Darmſtadt.
Bei dem am Samstag, Sonntag und Montag ſtattgefundenen
Deut=
ſchen Verbandsfeſt in Mannheim beteiligten ſich fünf Mann im Stemmen
und Ringen von unſeren Mitgliedern. Im Gewichtheben konnte Mich.
Groh den 7. Platz belegen in der Bantamgewichtsklaſſe. Konrad
Feldmann konnte ſich durch Verſagen einer Uebung nicht mehr
plazieren; er ſtartete in der Leichtgewichtsklaſſe. Unſere Ringer
ſchnit=
ten im Verhältnis ebenfalls ganz gut ab. Siegriſt wurde im
Feder=
gewicht mit ſieben Siegen 5. Sieger, was eine hervorragende Leiſtung
iſt. Joſeph kam in der ſchweren Altersklaſſe an 6. Stelle, Eckerl
— welcher für ſeine Klaſſe etwas zu ſchwer war — mußte eine Klaſſe
höher ſtarten und war ſelbſtverſtändlich gegen die 25 Pfund ſchwereren
Gegner ſehr im Nachteil; er lieferte einen ganz beſonders ſchönen
Kampf gegen den erſtmaligen deutſchen Meiſter im Schwergewicht —
Dießmer=Eſſen —, welcher unentſchieden blieb und nach Punkten
Dieß=
mer zugeſchrieben wurde. Auf alle Fälle haben unſere Ringer voll und
ganz ihren Ruf gewahrt und unſere Heimatſtadt würdevoll vertreten.
Houben in Budapeſt.
Mehrere deutſche Leichtathleten, unter dieſen auch Houben=
Cre=
feld, gehen am kommenden Sonntag in der ungariſchen Hauptſtadt an
den Start.
Turnen.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Am letzten Sonntag fand, wie alljährlich, in Würzburg das
Frankenwarte=Turnfeſt ſtatt. Das Wetturnen war offen für
die geſamte Deutſche Turnerſchaft, die Beteiligung ſehr ſtark und man
ſah beim Antregen nur die bekannteſten Meiſterturner wie Eichinger=
und Pfennig=München, Krämer=Würzburg uſw. Auch die Woogsplatz=
Turngemeinde entſandte 4 ihrer bewährten Kräfte. Würdig vertraten
dieſe die Farben ihres Vereins, denn alle 4 konnten als Sieger
heim=
kehren. Es errangen im Zehnkampf Hch. Fiedler mit 174 Punkten, den
4. Sieg, Lindner mit 142 Punkten den 24., Hoffmann mit 141 den 25.
und Lich mit 137 Punkten den 29. Sieg. Die knappe Anzahl der Sieger
— von 65 angetretenen Turnern wurden 30 Sieger — beweiſt die
Schwierigkeit der Uebungen, deren Wertung an das letzte Deutſche
Turn=
feſt in München erinnerte. Der 1. Sieger (Eichinger) erhielt Plakette,
Urkunde und Kranz. Wir beglückwünſchen unſere wackeren 1846er zu
die=
ſem Erfolg, der ſich würdig an die früheren anfügt.
Fußball.
F.C. Union E. V.=Wixhauſen — F.C. Rheingönnheim.
Am Sonntag war die Ligamannſchaft des F. C. Union=Wixhauſen
in der Pfalz bei F.C. Arminia=Rheingönnheim als Gaſt und konnte
einen ſchönen Sieg von 5—4 (3—1) mit nach Hauſe nehmen. Es war
ein ſehr ſchönes Spiel, reich an ſpannenden Momenten, was ſchon die
9 Tore im Spiel verraten. Union zeigte gute Leiſtungen und hat ihren
Kreis aufs Beſte im Rheinbezirk vertreten. Beſonders ließ ſich der
Sturm beſſer an, als in den letzten Spielen und konnte gefallen.
Läufer=
reihe und Verteidigung wie immer gut.
Tgde. Beſſungen — T.V. Pfungſtadt.
Am Donnerstag abend 6½ Uhr findet auf dem Sportplatze der
Turngemeinde Beſſungen 1865 das fällige Handballpokalſpiel der
1. Mannſchaften des Turnvereins Pfungſtadt und der Turngemeinde
Beſſungen ſtatt. Mit größtem Intereſſe wird dieſem Spiel
entgegenge=
ſehen, zumal es ſich um die Ausſcheidung Beſſungens, ſobald e8 als
Be=
ſiegte hervorgeht, handelt. Die Einteilung der Spiele iſt nämlich ſo
ge=
troffen, daß jede Mannſchaft mit zwei Niederlagen von der Pokalrunde
ausgeſchloſſen wird. Es iſt daher am Donnerstag abend ein ſehr
in=
tereſſantes Treffen zu erwarten, und ſei dieſes allen Handballanhängern
warm empfohlen.
Schießſport.
Privilegierte Schützengeſellſchaft, Darmſtadt.
Die Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt hatte
zum Sonntag, den 10. Auguſt, ihre Mitglieder zu einem internen Preis=
Karlsruhe 725 Pfd. — Leichtgewicht: 1. Willi Rheinfrank=Maun= ſchießen auf die Schießſtände in Nieder=Ramſtadt eingeladen, um dem
großen ſilbernen Wanderpreis der Stadt Darmſtadt auszuſchießen. Eine
große Anzahl alter bewährter Schützen fand ſich auf den Ständen ein,
um in zähem Wettkampfe den heutigen Siegespreis zu erringen. Erſt
mit einbrechender Dämmernug fand das Preisſchießen ſein Ende und
wurde von Oberſchützenmeiſter Keller als Sieger des Wanderpreiſes
Herr E. Gunſchmann bekannt gegeben. Die von Schützenbruder Schlapp
für heute geſtiſteten zwei weiteren Preiſe wurden von Herrn Bierbach
und Herrn Gelfius erſchoſſen. Ein gemütliches Beiſammenſein bei
Schützenbruder Bender beſchloß das ſchön verlaufene Preisſchießen. Das
nächſte Preisſchießen um die herrliche Königskette findet am 24. Auguſt
den. Gäſte und Freunde des edlen Schießſportes ſind willkommen.
Pferdeſport.
Schwere Stürze bei den Rennen in Halle.
Während der Samstag=Rennen zu Halle ereigneten ſich zwei Stürze,
Im
die für die beteiligten Pferde einen tödlichen Ausgang nahw
Vorderbein; beide Pferde erhielten die Gnadenkugel. Lt. v. Metzſch,
der Reiter von Wind, erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung und eine
Handverletzung.
Rennen zu Karlshorſt.
Das ſchöne Sommerwetter verſchaffte Karlshorſt am Sonntag ſehr
über 4000 Meter, das durch das vorzeitige Ausſcheiden des Favoriten
Leichte Altersklaſſe: 1. Scharmacher=Berlin=Schöneberg, Rotdorn, der bereits am Triuünenſprung zu Fall kam, viel an
Inter=
eſſe einbüßte. Der Hengſt lief das ganze Nennen reiterlos mit, entlief
dann im Walde und zog ſich dabei ſchwere Fleiſchverletzungen zu.
Elf=
chen und Mortale liefen zum Schluß ein Rennen für ſich nach Hauſe,
aus dem erſtere als leichte Siegerin hervorging. Im Oskar Oehlſchläger=
Jagdrennen kam der weit in Frout liegende Schloſſer am Waldſprung
zu Fall und brach das Genich
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Darmſtädter Tagblatt
Hondel und Wandel in Heſſen.
Geſchäftsanteils wurde unter Zulaſſung von drei Anteilen auf 300 Gm. einer Konzeſſion auf 10000 Hektar Petroleumterrain in der Nähe der
auf 30 Gm. feſtgeſetzt. Diejenigen Mitglieder, die entweder dieſe 30 führt. Ein Vertrauensmann des engliſchen Shndikats wird ſich in
Gm. oder mehr (bis zu drei vollen Anteilen) vor 31. Auguſt 1994 zah= Kürze zum Abſchluß des Vertrages nach Warſchau begeben.
len, erhalten für ihr am 1. September 1924 beſtehendes
Geſchäftsanteil=
guthaben die volle für 1924 zur Verteilung gelangende Jahresdividende.
Austrittserklärungen können früheſtens auf 31. Dezember 1926 und
nach dieſem Termin wieder wie früher mit viermonatlicher Friſt, alſo
vor 1. September jeden Jahres, erfolgen. Die Haftſumme wurde auf lung Getreide, vom 12. Auguſt 1924. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Gm. feſtgeſetzt.
Wirtſchaft des Auslandes.
einigten Staaten. Der Verbrauch von Kaffee und Zucker, auch ruhiger.
ein unfehlbarer Beweis des Wohlſtandes, hat in den Vereinigten Staa=
Gray, die Spezialiſten in Zuckerſtatiſtiken ſind, war im erſten Halbjahr
1924 der Zuckerverbrauch um 3,59 Prozent größer als im entſprechen= 2 Pferde zum Schlachten. Verlangt wurden für Ochſen 20—48, Bullen
Konſum der Union gehen aus folgender Ueberſicht hervor:
und Rübenzucker) 459 497 To., 417 974 To., Geſamtproduktion der Raf= ruhig.
finerien 2 779 172 To., 2 773 391 To., Zuckerausfuhr aus den Vereinig=
2593 691 To.
jahr 1923/24 belief ſich auf 10 758 080 Sack gegen 9 660 641 Sack im
Kopf von 13.30 Pfund gegen 11.63 im Vorjahre.
kaljahr 1923/24. Nach vorläufigen Angaben des
Handelsdepar=
tements in Waſhington hatte die Einfuhr der Vereinigten Skaaten, im Futterſtoffe hatten recht ruhiges Geſchäft.
letzten, am 30. Juni zum Abſchluß gelangten Fiskaljahr, einen Wert von
Doll. 3 557 147 532 (i. Vorjahre Doll. 3 780 958 965) und die Ausfuhr
754 478 265 verbleibt gegen nur Doll. 175 774 408 im Vorjahre. An hervorriefen.
Gold wurde im Fiskaljahr 1923/24 für 417 025 638 eingeführt (im
Vorjahre Doll. 284 089 550) und für nur Doll. 10 206 491 ausgeführt
(im Vorjahre Doll. 49 021 R75); an Silber gleichzeitig für Doll.
79 939 985 importiert (im Vorjahre Doll. 64947 025) und für Doll.
98 785 586 exportiert (im Vorjahre Doll. 55 906 956).
* Der ameri aniſche Eiſen=und Stahlmarkt. Fron
Trade Review”, Cleveland, Ohio, kabelt: Im Juli betrug die
Roheiſen=
produktion 1 73 000 To., die niedrigſte Ziffer ſeit Januar 1922. Jedoch
hat ſich der Rückgang der Erzeugung gegen die vorhergehenden Monate
erheblich verlangſamt. 146 Hochöfen ſind im Feuer. Die
Verkaufs=
abſchlüſſe in Stahl beſſern ſich langſam; die Erzeugung ſtieg um 5—10
Prozent. Von Cuba ging ein Auftrag auf 6000 To. Schienen, von
Japan auf 5000 To. Feinbleche und eine Anfrage auf 50 000 To.
Weiß=
blech ein. Ferromangan ging auf 99 Dollar zurück. In Rohrleitungen
kamen umfangreiche Abſchlüſſe zuſtande. Die Abſchlüſſe in Bauſtahl
ſind die umfangreichſten ſeit 2 Jahren. Der Eiſenbahnwagen= und
Lokomotivbau iſt etwas beſſer beſchäftigt. Halbzeug iſt wenig gefragt,
während das Geſchäft in Grobblechen ſich entſchieden belebt hat.
B.R. Syndizierung, der amerikaniſchen
Silber=
ausfuhr. Die nord= und ſüdamerikaniſchen Silberproduzenten haben
Anfang Auguſt in einer Konferenz, die in Salt Lake City ſtattfand,
über die Schaffung einer Exportorganiſation verhandelt. Der Präſident
der Anaconda Copper Co. hat die Statuten des Syndikats
ausge=
arbeitet, die als Grundlage der weiteren Beſprechungen dienen ſollen.
Um den Zuſammenſchluß der Silberintereſſenten möglichſt wirkungsvoll,
zu geſtalten, iſt auch der Eintritt der Silberraffinerien und
Schmelzer=
eien, ſowie der Banken, die ſich mit der Silberausfuhr befaſſen,
vorge=
ſehen.
B.R. Die engliſchen Kredite für die tſchechiſche
Zucker=Induſtrie. In den Verhandlungen, die von Vertretern
der Prager Großbanken in London wegen der Gewährung größerer
Kredite für die tſchechoſlowakiſche Zuckerinduſtrie geführt wurden, iſt
eine Vereinbarung zuſtande gekommen. Die Overſea Bank ſtellt den
zum Intereſſenbereich der Prager Kreditbank und Morawiſchen
Agrari=
ſchen Bank gehörigen Zuckerfabriken einen Kredit von eineinhalb
Mil=
lionen Pfund Sterling zur Verfügung. Als Sicherheit für die Kredite
dienen die Garantie der Prager Banken und die Verpfändung der
Zuckervorräte. Von dem Betrag laufen 300 000 Pfund Sterling als
Drei=Monats=Kredit und 1 200 000 Pfund Sterling als Sechs=Monats=
Kredit. Der Zinsfuß beträgt im Durchſchnitt 10,75 Prozent.
Sandelsbiat
B.R. Britiſche Petroleumkonzeſſionen, in den
Karpathen. Die Verhandlungen zwiſchen dem polniſchen Handels=
— Mainzer Volksbank e. G. m. b. H. Die Höhe eines miniſterium und einer britiſchen Finanzgruppe über die Einräumung
und der jährliche Mindeſtbeitrag, der darauf eingezahlt werden muß, Karpathen haben in allen wichtigen Punkten zu einer Verſtändigung ge=
Warenmärkte.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe, Abtei=
300 Gm. und das Eintrittsgeld für neu eintretende Mitglieder auf 10. Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Noggenmehl und Kleie mit Sack).
Preis je 100 Kg.: Weizen Wetterau 20,50—21; Roggen 17,25—17,50;
Sommergerſte für Brauzwecke 20—20,50; Hafer inländiſch 18—18,50;
Hafer ausländiſch —; Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 31,75—33; Rog=
EP.S. Der Kaffe= und Zuckerkonſum in den Ver= genmehl 26—26,50; Weizen= und Roggenkleie 10,75—11,25. — Tendenz:
* Mannheimer Viehmarkt. Dem Viehmarkt am Dienstag
ten im letzten Fiskaljahr Gbis 30. Juni) neuerdings einen Höchſtſtand, waren zugeführt 203 Ochſen, 175 Bullen, 634 Kühe und Rinder, 633
erreicht. Nach Zuſammenſtellungen der New Yorker Firma Willett u. Kälber, 136 Schafe, 1743 Schweine, 80 Wagenpferde, 107 Arbeitspferde,
den Halbjahr 1923. Ein= und Ausfuhr des Zuckers und der Zucker= 2—38, Kühe 32—50, gering genährtes Jungvieh 10—30, Kälber 38—56,
Schafe 20—30, Lämmer 18—22, Schweine 64—75, Wagenpferde 1200
Einfuhr über amerikaniſche Häfen (Mengen Rohzucker auf raffinier= bis 1800, Arbeitspferde 400—1400, Schlachtpferde 30—80 Mark.
Markt=
ten Zucker umgerechnet 1. Halbjahr 1924: 2319 675 To., 1. Halbjahr verlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam
1923: 2355 417 To., Inländiſche Produktion (Rohrzucker in Louiſiana geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, mit Pferden
wb. Berliner Produktenbericht. Trotz der am
Welt=
ten Staaten 94 200 To., 179 700 To., Halbjahrsverbrauch 2 684 972 To., markt eingetretenen Preisabſchwächung halten ſich die
Inlandsforderun=
gen für Brotgetreide ziemlich unverändert auf dem bisherigen Stand.
Der Kaffeekonſum der Vereinigten Staaten für das Fiskal= Den Weizenpreiſen gab die ſtarke, aus Süddeutſchland kommende
Nach=
frage nach alter guter Ware eine Stütze. Bei Roggen iſt ſofortig greif=
Vorjahr. In engliſchen Pfunden ausgedrückt belief ſich der Verbrauch bare neue Ware gefragt, auch ſonſt iſt für deutſchen Roggen Nachfrage
für 1923/24 auf 1463 372325; das entſpricht einem Kaffeekonſum pro zur Erfüllung früherer Auslandsverkäufe vorhanden. Bei
Bevor=
zugung ſeiner Qualitäten wurde Gerſte wieder höher bezahlt. Füir
FP.8. Der amerikaniſche Außenhandel im Fis= Hafer halten ſich für gute alte Ware bei knappem Angebot die
bis=
herigen Preiſe. Die Offerten in neuer Ware mehren ſich. Mehl und
* Schmiermittel=Marktbericht. Optimiſtiſche
Anſchau=
eines ſolchen von Doll. 4311 625 797 (i. Vorjahre Doll, 3 965 738 373), ungen über den Verlauf der Londoner Konferenz ſind es, die bei
glei=
ſo daß für das letzte Fiskaljahr ein Ausfuhrüberſchuß von Doll, chen Preiſen, wie in der vergangenen Woche, einen geſteigerten Abſatz
Unverzollt Berzollt
13 Auguſt 1924 Nr g4
Renten verließen den Verkehr nach ſtarken Schwankungen ſchwi
Kriegsanleihe 720 bis 74 bis 700 bis 690. Auch für ausländiſe
ten, beſonders für Türken und Ungarn hat das Intereſſe etw
gelaſſen, und die Kurſe bröckelten auch hier leicht ab. An der 9
hatten die Aktienmärkte kein nennenswertes Geſchäft mehr,
Nentenmarkt blieb unerholt.
wb. Berliner Börſenbericht. Auf Grund der
genden Nachrichten blieb die Börſe über den vorausſichtlich
Ausgang der Londoner Konferenz optimiſtiſch geſtimmt. Dief
fühl entſpricht auch die trotz einer gewiſſen Uneinheitlichkeit
Kursbildung vorhandene innere feſte Grundſtimmung. Das
hat aber eine weitere Belebung nicht erfahren. Seitens der
tion wurde bereits wieder Ware, auf welcher Nutzen ruhte,
die indes vom Publikum, das ſich langſam wieder mehr für di
zu intereſſieren ſcheint, aufgenommen. In Anleihen iſt das
allgemein ruhiger geworden; ausländiſche Käufe in
Vorkrieg=
ſind aber nach wie vor zu bemerken. Die Kurſe unterlagen
meiſt Abſchwächungen, trotzdem von der Börſe, entgegen allen
tis, hartnäckig daran feſtgehalten wird, daß die alten Anleihe
gendeiner Form bei der kommenden Auflegung neuer Anleil
wertet werden müſſen. In ausländiſchen Renten fanden zumei
abbröckelungen ſtatt. Bei Dividendenwerten hielten ſich die
rungen nach oben und unten zumeiſt im Rahmen von einer
Prozent und gingen nur bei ganz wenigen Papieren darüber
Die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere lagen über
feſt. Der Geldmarkt war unverändert leicht.
Oeviſenmarkt.
Tus.
Heißdampf=Zylinderöle:
Maſchinenöl=Deſtillate:
Naßdampf=Zylinderöle: Visk. 4—5/100 Flp. 240 8 5.90 8 8.55
„ 4—5/100 „ 270/80 „ 6.15 „ 9.—
„ 4—5/100 „ 280/90 „ 6.90 „ 9.80
4—5/100 „ 290/300 „ 7.65 „ 10.30
—6/100 „ ca. 320 . 11.15 „ 13.40
8/100 „ 330/35 „ 12.90 „ 15.65
Amerik, filtr. Zylinderöl, Marke „Continental‟ ... . „ 10.20 „ 12.90
Maſchinenöl=Raffinate: Visk. 2—3/50 Flp. 150/60 „ 5.15 „ 7.90
„ 4—5/50 „ 180
4—5/50 „ üb. 200 „ 7.65 „ 9.90
5—6/50 „ ca. 180 „ 7.15 „ 9.75
6—7/50
180/80 „ 7.15 „ 10.40
7—8/50 „ üb. 200 „ 7.90 „ 10.65
7—850
230/40 „ 8.15 „ 10.90
8—9/50
210
5—6/50 „ 180
7—8150
180
5.65
Maſchinenfett, heilgelb, unbeſchwert, Tropfp. 80/90
Amerik, Natur=Vaſeline, hellgelb, techniſch
pharmazeutiſch „ 10.65 „ 14.15
weißlich,
„ 27.15 „ 30,65
weiß,
„ 28.90 „ 32.40
ſchneeweiß
Amerik. Weißöl, hellgelb, enrſcheint
alles per 100 kg netto, einſchl, Holzfaß, verzollt, reſp, unverzollt; ab
Lager Hamburg,
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 12. Auguſt 1924. (Eigener
Bericht.) Die Börſe verkehrte heute, da beſondere Anregungen nicht
vorlagen, weſentlich ruhiger als an den Vortagen. An den
Aktien=
märkten wurden da und dort Gewinnrealiſationen vorgenommen, die
teilweiſe leichte Kursabſchwächungen zur Folge hatten. Die Rückgänge
blieben aber überall in engen Grenzen und es ſtehen ihnen auch eine
ganze Reihe weitere Kursſteigerungen gegenüber. Im weiteren
Ver=
laufe zeigten die Aktienmärkte recht gute Widerſtandsfähigkeit. Feſt
lagen beſonders Hypothekenbank=Aktien und Eiſenbahn=Papiere. Bei
den erſteren kam es ſogar vereinzelt zu Rationierungen. Heimiſche
6.40 „ 8.50
8.40 „ 11.15
5.40 „ 8.15
8.40
7.15 „ 8.40
9.40 „ 11.90
„ 30.90 „ 34.40
5,65 „ 8.40
Geld Amſterdam=Rotterdam . 164.09 164.91 164.19 Brüſſel=Antwerpen ....." 22.04— 22.16— 21.97 Chriſtiania. . . . . . . . . . . . . 58,63 58.95 58.65 58,8. Kopenhagen .. . . . . . ..." 68,5* 63.92 67.,83 68.17 Stockholm. ..
.... 111.97 112.23 111.62 112.18 Helſingfors
... 10.495 10.555 10.395 10.55 Italien . 19.05— 19.15— 19.00— 19.10— London 19.16— 19.26— 19.10— 19.20— New=York: 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris.. 24.14— 24.26— 25 98— 24.10- Schweiz 79.55— 79.95— 79.20 79.60 Spanien. 56.36 56.54 56.36 56. Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.97— 5.99— 5.94— 5.96- Prag..." 12.64— 12.25— 12.49— 12.55 Budapeſt.. 5.57 — 5.59— 5.58— 5.60— Buenos=Aires. 1.405 1.415 1.405 1.415 Bulgarien. 3.07— 3.09— 3.08 3.10— Japan 1.72— 173— 172— 1.73— Rio de Janei 0.41— 0.42— 0.41— 0.43— Belgrad. 5.26— 5. 28— 5.27 5.29— Liſſabon: 11.47 11.53 11.52 Danzig". 76.51 76.89 76 ,21 49 Konſtantinopel
222. 224—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000,
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. ſ.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte ...."
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Bulkan ..."
Wolle.....
Chem. Heyden:
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchi
Deutſch=Niedld.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munitior
Donnersmarckhütte .
Dynamit Nobel ...
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung ..
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch.=Egeſt..
16375 12. 8
15800 Hanſa Dampfſch. .. 23900 22750 Hemoor Zement ..... 27000 26000 Hirſch Kupfer ... A 7000 Höſch Eiſen ... 7000 6875 Höhenlohe Werke..
Kahla Porzellan ... 26000 9 28500 28500 Lindes Eismaſch. 59750 60069 Lingel Schuh .. 90000 89000 Linke u. Hofmann. M 4000 3900 L. Loewe u. Co.. 61685 15008 16250 C. Lorenz. 5300 17750 18010 Meguin 1 8400 8375 Niederländiſche Kohle 30060 36500 Nordd. Gummi . 44800 44000 Orenſtein. Rathgeber Waggon. 39500 400 00 Rombacher Hütten.. 7810 80000 Roſitzer Zucker .. 88000 8100 Rütgerswerke . 8625 8700 Sachſenwerk 17800 17000 Sächſiſche Gußſtah 17250 17750 Siemens Glas. 3206 3100 Steaua Romana 7750 7250 Ver. Lauſitzer Glas 13000 1390 Volkſtedter Porzellan. 17150 17500 Weſtf. Eiſ. Langendreer 11400 17570 Wittener Gußſtahl ... 59500 57000 Wanderer=Werke ...
Frankenkurs in London: 80.45
Markkurs „ „ 19.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 12. Auguſt 1
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
„."
„..
3%
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932.
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% II. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ... . . . . . .. ...."
48 Preuß, Konſols ........."
3½% „ „ ....."
„
390
49 Bab. Anl. unk. 1935 ....."
3½% „ „ v. 1907 ......"
„ „ 1896 ......."
8%
4½ Bahern Anleihe ........."
......."
3½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rck. 26 ..................
8—16% Heſſen Reihe XKXI.
untilgb. b. 28 . . . . . . . . ... .. .
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . ."
3½% .............."
„ .........
42 Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 .........."
4% „ ............"
5% Bulgar. Tabak 1902... . . ..
150 0 Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „....."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4½ „ einheitl. Rente ......"
5% Num. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ....
4% „ am. Goldrente konv.
48 „ am. v. 05 .....
4% Türk. (Admin.) v. 1903.
(Bagbad) Ser. I.
4½
„ II..
4% „ v 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. b. 14 ....
Goldrente ........
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente ......
42
Anßereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere.
konſ. äuß. v. 99, ....
Gold v. 04. ſtfr. . . . .
konſ. inner. ....."
Frrigationsanleihe
aulipas, Serie l.....
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr.
4 Gal. Carl Ludw.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir.
11. 8.
0.800
135
1.
4..
4,2
34,5
0,6001
4,45
0,525
22,75 Md
1,62
1.7
1.65
1,5
1,5
4,2
2,55 1
0,400
18
1275
12
6,5
4,5
Pſg
6,9
4,8
11,75
119
12. 8.
MK
11
4
3,6
0,500
16,5 M-
1,25
1,5
16
42
4 M
0,4
0.9
1,4
8.3
10,25
11½g
6,75
A
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
269Neue
42 Oeſt. Staatsb, b. 1883 ...
„ 1. b. 8. Em..
325 Oeſt.
3% „
9. Em. . . .."
v. 1885 ...."
2 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4%0 Nudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½g% Anatolier 1............
% Salon. Conſt. Jonction ..
3% Salonique Monaſtir ......
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . . ."
4½% „ ......."
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. b. 23
5%0 Ffter, Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . .. . . . . . . . . . . . . . . .."
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . . .."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23....
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
59Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23...... ..........."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24..... . . . .. . .. .."
50 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5%9 „ Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............."
5%6 Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ....... ..... .
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II..............."
5% Sächſ. Noggenwertanl. v. 23
5% Südd, Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . ..
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .........
Dresdner Bank. .......4
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank:
Metallbank. . . . . . . . . . . .. . ...."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . ..
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ......
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Beſtbank ..................."
Viener Bankverein ........
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .................."
Bochrmer Bergb. ..... .. . ..
Buderus....... . ... . . . . . . .."
Dt. Luxemburger .. ... ... ..."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
Gelſenkirchen Bergw. .......
Harpener Bergbau.... . . . . ."
11.8.
8le
*
13
97o
1.55
52
10.25
2.55
4,25
16
2.30
33
1,575
2.15
2.45
2,7
36
10B
11,75
4,7
3,25
0,4:5
13,5
31
15.25
2,4
0,470
42.5
2,8
0.2
0325
12. 8.
123
11,75
Be
1,55
62
10.5
19
1,6
2,35
1.9
1,6
2.45
2,75
33,5
6,75
6
19
3,9
32
9.
19.
2.3
0.475
42
2.75
4,33
0,37:
0.32
6.95
66, 75
A— Tquſend. M— Millionen.
Miſliardeft 9U ohne Umſaz X—rationiert
Kaliwerke Aſchersleben ......."
„ Salzdetfurth .. . . . . ."
Weſteregeln ......."
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........ 399
Mansfelder .................
Oberbedarf .................
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ..
Niebeck Montan..
Rombacher Hütte . ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. ..
Ver, Laurahütte .. . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding)........
Verger .........
.......
Rkkumulat. Berlin ........"
Adler & Oppenheimer .......
Adlerwerke Gv. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano . . . . ."
Anilin Bln.=Treptow. . .. . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....,
Badenia (Weinheim)........!
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............
Beck & Henkel Caffel) ........"
Bergmann El. Werke .........
Bing. Metallwverke ...........
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg. .....
„ Karlſtadt . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ...
„ Griesheim Elektron ...
„ Fabrik Milch ...
Weiler=ter=mer ..
Daimler Motoren . ..
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft . ... . ..
Elſäſſ. Bad, Wolle. ...........
Emag, Frankfurt a. M... ..
Email.- E Stanzi, Ullrich ...."
Enziuger Werke ............."
EEßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh. Bleiſtift „......
3.15 445 16,75 170. 4,25 43 1,75 1,85 3,25 3,6 1,75 1. 24 15,2 95 7.25 (,34 4,75 19 äe
Faber & Schleicher .......... 4,5
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). .....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . ........
Frankfurter Hof ............."
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz. Ludwig, Mainz ....... 0,450
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .........
Gelenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. .... .. ... ..."
Gotha Waggon ............ 3,25
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ...... 13,75
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. .........
Hindrichs=Auffermann. ......
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. .. . . . 23, 75
Hoch= und Tieſbau ........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ... .. . . ... .."
Holzverk.=Induſtr. ... ... ....."
Hydrometer Breslau ........"
Fnag ................."
Junghans Stamm.. . . . .. .. ..
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt R... .. . .. . ....... ."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. ....
Konſervenfabrik Braun .....
Krauß & Co., Lokom. .......
Lahmeher & Co. ...........
Lech, Augsburg ............. 13
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle ......"
Lüdenſcheid Metallw. . . . . . . . .
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt ......"
Meguin, Butzbach zsssasafa!
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . ..
Meher, Dr. Paul .........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.,
Moenus Stamm .. . . . . . . . . .."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Oleawerke Frankfurt a. M....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm:) Kahſer ........"
Philipps A.=G. ........ . .. .."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . ."
„ Metall Vorzüge ... . . . .
Rhenania, Aachen ..........."
Niedinger, Maſchinen .........
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswerke .... .. ........."
Schleuzner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau........ ..
Schnellpreſſen Frankenthal. .
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Ffm.=
Schuckert Eleftr. (Nürnberg) ".
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ..........!
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schulz, Grünlack, Rdsh.... . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co.. Mainz .........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske.. . ........
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring, elektr. Lieſ.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf.,
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin ..........
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme ...
Voltohm, Seil.............."
Wahß & Freytag. . . . . . . . . . . ..
Wegelin Rußfabrik ..........
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Nummer 224.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 13. Auguſt 1924.
Seite 9.
Das deutſche Herz.
56)
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Hannes blieb ſtehen und ſtand immer noch da, als der Junker
ruf ſeinem Rundgange zu der Stelle zurückkehrte.
„Willſt du noch etwas, Hannes?”
„Ich, wenn ich die Herrſchaft wäre, tät ich den Hannes fragen,
ber denn ſchon ſeine Augen auf eine geworfen hat.”
„Nun denn?” fragte der Junker barſch.
„Wenn ich die gnädige Herrſchaft wäre,” fing Hannes von
teuem an und weinerte ein bißchen dazu.
„In Dreiteufelsnamen, welche Kitze willſt du denn haben?"
„Wenn ichs kurz zergliedern ſoll, dann iſt es, um es gleich
nit einem Wort zu ſagen, mit Reſpekt zu vermelden —‟
„Heraus mit der Sprache!”
Der Junker hatte ſich hinter den Burſchen geſtellt und fing
n, ihn leiſe zu ſchütteln. Hannes würgte, wie wenn ihm ein
3fropfen in der Kehle ſtecke.
Friedrich ſchüttelte mit Vorſicht ſtärker.
„Mit Reverenz zu ſagen, wenn Ihrs nicht ungütig nehmen
vollt, ſie heißt, ich wills ganz kurz beſchreiben — Urſa!”
Der Name flog heraus wie ein Felsblock aus der
Wurf=
taſchine und ſchlug auch ſo nieder.
„Die Urſa!” rief der Junker über die Maßen erſtaunt. „Nein,
dannes, die iſt nichts für dich. Ich will dir einmal eine Geſchichte
rzählen.” Friedrich ſtellte ſich mit breiten Beinen vor den
Freiers=
tann und ſagte: „Hannes, ich will dir eine Geſchichte erzählen.
:s war einmal ein Eſel, der wollte gerne Kameradſchaft haben.
ber ein anderer Eſel war ihm zu ſchlecht. Da ging er zum Luchs
nd ſagte: „Du haſt ſo ſchöne, feurige Augen und ſo ſeidenweiches
aar. Du ſollſt mein Geſelle ſein.‟ Der Luchs ſchaute an des
ſels Nacken hinauf und antwortete: „Warum denn nicht?” Und
d gingen die beiden miteinander durch den Wald. ,Wir wollen
inaus auf die Wieſe,; ſagte der Luchs, ,da iſt es ſonniger.”
Mir auch recht, ſagte der Eſel. Aber kaum waren ſie draußen, ſo
zrang der Luchs dem Eſel auf den Rücken und ſchlug ihm die
rallen in den Hals. Du tuſt mir weh!’ ſchrie der Eſel. ,Geh
ieder herunter. — „Mir gefällt es ſo, ſagte der Luchs. Der
ſel jammerte vor Schmerzen und ſprang über die Wieſe. Der
uchs ſetzte ſich nur um ſo feſter und höhnte: „Sei froh, daß ich
ich nur kratze und nicht auch beiße.: Endlich ſprang der Eſel in
en Fluß und dachte: So ſoll der Luchs mit mir erſaufen. Der
uchs aber ſprang ans Land und lief davon und ſchaute nicht
ein=
al um nach dem toten Eſel.”
Während der Erzählung ſeines Herrn war das Geſicht des
Burſchen immer vergnügter geworden. Als der Junker zu Ende
war, deutete Hannes mit dem Zeigefinger in einen Winkel des
Gartens, als ob einer dort ſtünde, und ſagte:
„Gerede ſo iſt es dem Werner Nikolaus von Pleutersbach
gegangen, dem Eſel.”
„Wenn das alles iſt, was du aus meiner Geſchichte gelernt
haft, ſo nimm die Urſa.”
Friedrich ſah den Freier vom Kopf bis zu den Füßen
un=
gnädig an und wandte ihm den Rücken.
Plötzlich aber kam ihm die Erinnerung an Urſulas
Beſorg=
nis, und er kehrte ſich wieder um.
„Ich will für dich die Dirne fragen. Sagt ſie ja, dann
ge=
ziemt ſich zu der jungen Frau ein friſches Amt. Mein
Oppen=
heimer Hausverwalter iſt geſtorben. Ich ſchicke dich nach
Oppen=
heim. Dort ſitzeſt du in meinem ſchönen Haus, als ob ich es
wäre, und du ſorgſt für das Meinige. Du übſt das Recht aus,
den Lachs zu fangen an meiner Statt und für deinen Tiſch.
Von meinem Wein iſt ein gut Stück dein Eigen, wenn ich raten
darf, zum Verkaufen, nicht zum Trinken. So ſitzeſt du mit
deiner ſtolzen Frau wie der Graf in ſeinem Schloß. Iſt es dir
recht ſo?‟
Hannes tat einen Freudenſprung.
„So, nun gehe zurück an das Tor. Morgen geb’ ich dir
Beſcheid über der Dirne Sinn.”
„Wenn ich die Herrſchaft wär, tät ich der Urſa ſagen: du
mußt!“
„Wenn ich der Hannes wär’, tät’ ich meinen Mund halten.
Fort!”
Hannes ging. Aber beim nächſten Gartenbeet kehrte er um,
ſtellte ſich vor ſeinen Herrn und ſagte: „Wenn Urſa nicht will,
dann komme ich aber doch nach Oppenheim.”
„Dann bleibſt du hier.”
„O Herr, ſagt ihr, daß ich von meiner Großmutter einen
blau= und weißgewürfelten Schaubenmantel geerbt habe."
„Gut, geh jetzt.”
Um dieſelbe Zeit, wo der Burgherr mit ſeinem Pförtner
ein ſolch ernſthaftes Geſpräch führte, hatte des Burgherrn Sohn
eine Unterredung mit ebender unnützen Dirne, über die ſein
Vater mit dem Torwart verhandelte. Hatten es dieſe vom
Hei=
raten, ſo hatten es jene vom Lieben, und ſie waren nicht minder
von Herzen dabei.
Als die Schloßfrau in den Gemüſegarten trat, auf der Suche
nach den beiden und in der Abſicht, ſie auseinander zu ſcheuchen,
fand ſie ihren Sohn. Er kniete auf dem Boden, hielt ſein Schwert
in beiden Händen und mähte Salat von den Strünken.
Was machſt du da?” rief Urſula erzürnt.
„Ich mache mich nützlich,” antwortete Hans bitter, ſtand auf,
warf ſein Schwert unter die Krautköpfe und verließ den Garten.
Der Mutter ſtanden die Tränen in den Augen. Sie bückte
ſich, hob die Salatblätter vom Boden und trug ſie in den
Garten=
winkel zu dem Gebütze und Gewurzel, das dort auf einem Haufen
lag. Dann holte ſie das Schwert aus dem Beete, wiſchte die Erde
vom Stahl und trug es, den Griff an die Bruſt gedrückt,
lang=
ſamen Ganges zum Garten hinaus.
Hans war fortgegangen, ohne ſich nach der Mutter
umzu=
ſchauen. Er ſtieg in den Burggraben hinunter und wollte durch
ein Pförtchen hinaus ins Freie. Da hörte er dicht neben ſich ein
Geräuſch. Er ſah zur Seite. Hinter einem Haſelbuſch in einer
Mauerniſche ſaß Urſa.
„Was machſt du da?” fragte er.
„Nichts.”
„Das iſt nicht viel.”
Hans ſchlüpfte durch das Gebüſch und ſetzte ſich neben die
Dirne.
„Was tuſt denn du da?"
„Nichts.”
„Das iſt nicht viel.”
„So können wir uns einander helfen.”
Sie ſchwiegen beide.
Urſa gähnte und ſtreckte ihre Glieder.
„Meine Mutter arbeitet von früh bis ſpät und du faulenzeſt
den ganzen Tag.”
„Deine Mutter iſt töricht. Ich würde es anders halten an
ihrer Stelle.
„Wie denn?”
„Des Morgens nähme ich ein Bad, dann würde ich mich
langſam anziehen und putzen, aber ganz allein, ohne
Kammer=
magd, dann würde ich ausreiten und zum Schluß meinen Mann
herzen und küſſen, bis ihm der Atem vergeht.”
„Das beſte kommt zuletzt.”
„Natürlich.”
„Und wie müßte dein Mann leben?”
„Das wäre mir einerlei, wenn er nur ſauber am Leib und
lieb zu mir wäre.”
(Fortſetzung folgt.)
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