Darmstädter Tagblatt 1924


12. August 1924

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

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34. Auguſt 2.48 Goſdmark und 22 Pfennig
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Nummer 223
187. Jahrgang
Dienstag, den 12. Nuguſt 1924.

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
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aufträge
und Leiſtung von Schadenerfatz. Bei
Konkurs oder gerſchtſicher Beſtreibung fäſlt jeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbaul

rriot wieder in London. Meinungsverſchiedenheiten über die Farbſiofflieferungen. Deutſch.
nzöſiſch=belgiſche Ausſprache über die Räumung und den Abſchluß eines Handelsablommens.
einigen, insbeſondere über die Farbſtofflieferungen. Deutſchland weigert
ſich, eine offizielle Garantie für etwaige Manki in den Farbſtoffliefe=
Die heutige Vollkonferenz.
rungen zu übernehmen. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Sachverſtändigen
der dritten Kommiſſion den Bericht der nächſten Vollſitzung der Konfe=
Dem Ende zu.
ren vorlegen werden, die dann über die einzelnen Fragen zu entſchei=
Uin
den hat.
zD. London, 11. Aug. Die heutige Vollkonferenz
Gaujugendt
En Montag um 11 Uhr wieder zuſammengetreten.
und 3
Abends 7 Uhr erwiderten der belgiſche Miniſterpräſident
Dder Tagesordnung ſteht der Bericht der zweiten Sachver= Theunis und Außenminiſter Hymans den Beſuch der deutſchen
icer Ftlchi A F igenkommiſſion. Die Sachverſtändigen für den Bericht des Delegation, indem ſie Reichskanzler Marx im Ritz=Hotel be=
Dr Luſ n Komitees haben von Sonntag bis Montag getagt und ſuchten. Herriot und Streſemann trafen ſich heute abend
s Biebesheit
Bericht fertiggeſtellt. Eine Reihe von Fragen, über ebenfalls im Königlichen Automobil=Club.
de Veiterſio ine Einigung nicht erzielt werden konnte, iſt den
terpräſidenten zur endgültigen Entſcheidung vorbehalten
Turt
Ein deutſches Angebot?
Nörfelden, mn. Gleichzeitig liegt auch das Gutachten vor, das von
n London anweſenden Mitgliedern des Daweskomi=
* London, 11. Aug. (Priv.=Tel.) Wie unſer Sonderbericht=
ei
günſtigem
angefordert war. Es ſcheint, daß man ſich allgemein auf erſtatter aus London kabelt, hält man in Londoner politiſchen
und 50
aſches Ende der Konferenz vorbereitet. Jeden=
Kreiſen ein deutſches Angebot in der Frage der linksrhei=
abend
gi
hat der belgiſche Miniſterpräſident Theunis für Don=
niſchen
Eiſenbahner für wahrſcheinlich. Das Angebot werde nach
als am Feſt
1itag einen Kronrat einberufen.
wie vor die Entfernung der franzöſiſchen und bel=

und Gi.
außer den



G




1
E1.
(

Die Regieeiſenbahner=Frage.
D. London, 11. Aug. In Konferenzkreiſen hat man
indruck, daß die Frage der 3= bis 4000 Regie=
iten
keinen Konfliktsſtoff mehr geben wird,
ankreich ſich davon überzeugt hat, daß alle anderen Kon=
nizteilnehmer
dieſen Gedanken ablehnen.
eutſche Bemerkung, daß eine ſolche Forderung im Wider=
mit
dem Dawes=Gutachten ſtehe, hat bei England und
ni vollkommene Zuſtimmung gefunden. Wenn die Fran=
alſo
den Plan in der Vollkonferenz vorbringen, beſteht die
ing, daß ſie den Plan aufgeben müſſen, ſchon weil die
ten ihn nicht annehmen, und das um ſo eher, als ja in=
en
die Bankiers, dem engliſchen Premier=
ſter
die Voransſetzungen, unter denen ſie
Zeichnung einer Anleihe empfehlen wollen,
ich übermittelt haben. Mit dieſen Voraus=
ungen
iſt aber das Verbleiben der franzö=
belgiſchen
Eiſenbahner bei den deutſchen
ten unvereinbar.
Ergebnis der Bergtungen der großen Vierzehn.

9. London,
lat etwa zwei

11. Aug.
Stunden

Die Beratung der großen Vier=
gedauert
und ging gegen 1 Uhr

ſs zu Ende. Die Downing Street war von einer großen

l zeumenge umlagert. Die deutſche Delegation verließ zu=
n
Konferenzſaal. Kurz danach folgten die übrigen alli=
1Delegationen in ſchneller Reihenfolge. Bevor der fran=
che Premier ſein Auto verließ, hatte er eine kurze
)rredung mit dem amerikaniſchen Botſchafter Kel=
Edie ſehr lebhaft, aber ſehr freundſchaftlich vor dem Kon=
2jebäude geführt wurde. Die Konferenz hat raſche
it geleiſtet. Sie hat den Bericht der zweiten
dritten Sachverſtändigenkommiſſion angenommen,

ngs mit Ausnahme der ſtrittigen Fragen, die der Kon=
* ſelbſt zur Entſcheidung überlaſſen werden, ſo aus dem
t der zweiten Kommiſſion die Amneſtie und Rück=
S der Vertriebenen, die zurückgeſtellt wurden, bis
den beteiligten Delegationen (Deutſchen, Belgiern und
oſen) eine nähere Ausſprache ſtattgefunden hat. Herriot
SI den Sachverſtändigen für ihre erfolgreichen Bemühungen.

Zrotokoll, das zwiſchen den deutſchen Delegierten
aler Repko am Samstag abend abgeſchloſſen wurde, iſt

Kenntnis genommen worden. Einſtimmig
nommen wurde ein Vorſchlag der deutſchen

S(

gation, dahingehend, daß das amerikaniſche Mitglied
epko bei allen aus den Veſtimmungen des zweiten Be=
ſich
ergebenden Entſcheidungen mitzuwirken habe. Der
ittag wurde für die angekündigte Beſprechung zwiſchen
eutſchen und Franzoſen freigehalten. Bis zu deren Ab=
bleibt
der Termin der nächſten Vollſitzung
die aber nach einer Anbeutung Macdonalds wohl am
Stag vormittag 11 Uhr ſtattfinden dürfte.

E4ſemann bei Herriot, Elementel und Theunis.
ondon, 11. Aug. (Europapreß.) Reichsaußenminiſter
treſemann begab ſich heute nachmittag in Beglei=
von
Dr. Schmidt ins Hydepark=Hotel, wo er mit dem

ſiſchen Finanzminiſter Clémentel eine einſtündige Un=

1ng hatte, die wie verlautet auf den deutſch=franzöſi=
Dandelsvertrag Bezug hatte, der noch vor dem 10. Januar
lbgeſchloſſen werden ſoll. Hierauf erſtattete Dr. Streſe=
im
Ritzhotel dem Reichskanzler Dr. Marx Bericht. Dann
n ſich Dr. Marx und Dr. Streſemann ins Carlton=
So ſie Theunis über die Frage der militäriſchen Räu=
der
Ruhr geſprochen haben ſollen. Um halb ſieben Uhr
Streſemann und Herriot im Royal=Automobil=Club zu=
I ntueffen, um wie verlautet ebenfalls über die Räu=
der
Ruhr zu verhandeln.
Sachverſtändigen der dritten Kommiſſion haben, ſi.
Echmittag über die Frage der Plizierung der Kapitalien geein
t an die Allierten überwieſen, ſondern ſuſpenſiert werden
* lranzöſiſche Theſe, die ein Schiedsgericht in gewiſſen
t wurde angenommen. Darnach ſoll das Schiedsgericht

ch übrig, ſich über die
liefernden Sachleiſtungen zu

giſchen Eiſenbahner aus dem Dienſtbetrieb fordern,
aber die Zuſicherung enthalten, daß, ſolange die Beſetzung an=
dauere
, jeder Streit mit allen Mitteln unterbunden wird, ſodaß
die Sicherheit der Beſatzungstruppen nicht gefährdet werde. Man
nimmt ferner an, daß das Angebot dem Vorſchlage General God=
leys
, die militäriſche Eiſenbahnüberwachung in der Vertrags=
zone
leicht zu verſtärken, ſich entgegenkommend zeige. Reichs=
kanzler
Marx, der am geſtrigen Verfaſſungstag dem Gottesdienſt
der deutſchen katholiſchen Gemeinde in London beiwohnte, hatte
zum Empfang in der deutſchen Botſchaft eingeladen, an dem
außer den Mitgliedern der Delegation die in London anſäſſigen
Deutſchen teilnahmen.
Die Stimmung in Konferenzkreiſen.
London, 11. Aug. (Europapreß.) Nach dem Erfolg Her=
riots
in Paris iſt die Stimmung in Konferenzkreiſen heute wie=
der
zuverſichtlich geworden, doch iſt man überzeugt, daß die Kon=
ferenz
noch nicht am Ende ihrer Arbeiten angelangt iſt. Neuer=
dings
ſind Beſtrebungen im Gange, die Kriegsſchuldfrage in die
Debatte zu werfen, wenn auch nicht offiziell. In der Konferenz
der alliierten Delegationsführer ſoll Macdonald neuerdings er=
klärt
haben, daß England die Räumung der Kölner Zone im Ja=
nuar
1925 von dem Stande der Entwaffnungsfrage abhängig
machen werde.
Nachdem Herriot in ſein Hotel zurückgekehrt war, erklärte er
den Journaliſten, daß der Geiſt, von dem die Konferenz beſeelt
ſei, ſeit ſeiner Rückkehr aus Paris geändert ſcheine. Frankreich
habe jetzt noch mehr Freunde als zuvor, da man ſein wahres
Geſicht gefehen und von ſeinem Friedenswillen überzeugt ſei. Der
kritiſche Wendepunkt ſei jetzt umgangen, und der Erfolg der Kon=
ferenz
könne als geſichert gelten.
Die Entſcheidungen der Vierzehn.
SD London 11. Aug. Der engliſche Funkdienſt meldet: Da die
Frage der militäriſchen Räumung des Nuhrgebiets eine Angelegenheit
iſt, die ausſchließlich zwiſchen den franzöſiſchen, belgiſchen und deutſchen
Delegierten geregelt werden muß und nicht in den Aufgabenkreis der
Konferenz gehört, hat ſich die heutige Sitzung des Rates der Vierzehn
nur en passant damit beſchäftigt. Nichtsdeſtoweniger hegen die Führer
der Delegationen die ausgeſprochene Hoffnung, daß auch dieſe Frage
bald zu einem guten Ende komme und einen beſchleunigenden Einfluß
auf die allgemeinen Arbeiten der Konferenz haben wird. Die Sitzung
dauerte ungefähr bis 1 Uhr und beſchäftigte ſich mit dem Bericht über
die wirtſchaftliche Räumung des Ruhrgebiets, in dem auch ſämtliche deut=
ſche
Anſichten niedergelegt ſind und beſchloß, die Faſſung den juriſtiſchen
Sachverſtändigen derjenigen Delegation zu überlaſſen, deren Regier=
ungen
unmittelbar an dieſen Fragen intereſſiert ſind. Der Rat der
Vierzehn befaßte ſich außerdem mit dem Bericht, den verſchiedene der in
London anweſenden Sachverſtändigen des Daweskomitees ihm haben zu=
gehen
laſſen und in dem von der Frage der ſchiedsrichterlichen Entſchei=
dung
zwiſchen der Transferkommiſſion und der deutſchen Regierung im
Falle von Streitigkeiten mit Bezug auf die Uebertragung gewiſſer indu=
ſtrieller
Ueberſchüſſe die Rede iſt, die die Kontrollbehörde für die deut=
ſchen
Reparationszahlungen zu ihrer Verfügung hat. Der Zweck dieſer
vorgeſchlagenen Regelung iſt es, nachteilige Wirkungen auf die Wechſel=
kurſe
durch den Uebertrag von Reparationszahlungen zu verhindern,
die nicht ſofort abſorbiert werden können. In dem genannten Bericht
der Dawesſachverſtändigen heißt es, daß eine derartige ſchiedsrichterliche
Entſcheidung in ſolchen Fällen den bewundernswerteſten und vorteilhaf=
teſten
Einfluß haben würde, um jede Möglichkeit zu verhindern, daß
Deutſchland irgendwelche finanziellen Machenſchaften unternimmt. In
dieſem Bericht wird ebenfalls die Beſeitigung der weſtlichen Zollgrenze
vom 23. Auguſt ab gefordert, weiterhin ſieht er auch die Funktion eines
amerikaniſchen Staatsbürgers in der Neparationskommiſſion für den
Fall vor, daß ſich eine entſprechende Streitfrage mit Deutſchland aus
der Erfüllung des Dawesgutachtens ergibt. Der Bericht der Kommiſ=
ſion
wird erſt morgen in der Sitzung der Vierzehn durchgeſprochen weu=
den
. Inzwiſchen werden alle Kommiſſionsberichte in einem Protokoll
zuſammengefaßt, das der Vollkonferenz zur endgültigen Entſcheidung
vorgelegt werden wird. Wie verlautet, ſind die an der militäriſchen
Mäumung des Nuhrgebiets unmittelbar beteiligten Parteien im Laufe
des Tages dauernd in Fühlung mit einander geblieben.
Eine Konferenz über die Militärkontrolle.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Nach dem Sonderberichterſtat=
ter
des Temps wird die Konferenz über die Wieder=
aufnahme
der Militärkontrolle ſich unmittelbar
an die Reparationskonferenz anſchließen, die,
2a3 ſei der allgemeine Eindruck, in Konferenzkreiſen jetzt raſche
Fortſchritte machen werde. Wenn man indeſſen bedenke, daß zur
rage der militäriſchen Kontrolle und der der alliierten Schulden
rrich noch vor Ende der gegenwärtigen Konferenz eine For=
iel
gefunden werden müſſe, die den von Frankreich für die
Unwendung des Daſesplanes gemachten Zugeſtändniſ=
ſen
Rechnungtrage, ſo ſehe man, daß die Londyner Kon=

ſerenz noch nicht ver deut Abſchluß ihrer Arbeiten ſtehe.

* Der Kriſe entgegen.
Das Zünglein der Wage iſt doch die Ruhrräumung, obwohl
die Konferenz mit dieſer Frage nichts zu tun haben will, aber
doch ſchließlich immer wieder ihr Hauptaugenmaß auf dieſe An=
gelegenheit
konzentriert. Es wäre auch unverſtändlich, wenn die
Delegationen am Donnerstag oder Freitag ihre Arbeiten beſchlie=
ßen
wollten, ohne daß über das Kernproblem Klarheit geſchaffen
und das Ergebnis der direkten Ausſprache zwiſchen den Deut=
ſchen
, Franzoſen und Belgiern berückſichtigt worden iſt. Es ge=
nügt
nicht allein, einen Weg für die Durchführung des Dawes=
Gutachtens gefunden zu haben. Die amerikaniſchen Geld=
geber
verlangen vor allem ein kreditwürdiges
Deutſchland. Ein ſolches Deutſchland läßt ſich aber nur den=
ken
, wenn es wieder im Vollbeſitz ſeiner wirtſchaftlichen Kraft=
quellen
iſt. Daß dieſe nur im Ruhrgebiet zu ſuchen ſind, weiß
jeder Teilnehmer der Konferenz, ebenſo wie eine Durchfüh=
rung
des Sachverſtändigengutachtens auf deut=
ſcher
Seite nur möglich ſein wird, wenn dieſes Gebiet
dem Reich wieder angegliedert wird, und die dort herrſchende
franzöſiſch=belgiſche Militärregierung mit
ihrem geſamten Anhang verſchwindet.
Die neuen deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen über das Ruhr=
problem
ſind wieder aufgenommen worden. Uns will aber ſchei=
nen
, daß die Richtlinien, die Herr Herriot von Paris mitgebracht
hat, dieſe Verhandlungen zu keinem gedeihlichen Ende führen
werden. Es iſt zwar von London aus ſo dargeſtellt worden, als
ob Herriot einen Sieg über die durch Nollet vertretene Richtung
Poincarés erzielt habe. Bei einer genaueren Betrachtung dieſer
Richtlinien, von denen die Pariſer Preſſe allerlei zu berichten
weiß, ſieht es aber gerade ſo aus, als ob Herr Herriot im
Miniſterrat ſeine Forderungen recht weit zurück=
ziehen
und ſich dem Diktat der vereinigten indu=
ſtriellen
und militäriſchen Richtung beugen
mußte. Von einer zweijährigen Beſetzung des Ruhrgebietes
iſt zwar nicht mehr die Rede. Dafür aber von einer zwölf=
monatigen
, von der Verbindung mit der Räu=
mung
der Kölner Zone und von der Durchdrückung
eines neuen deutſch=franzöſiſchen Handelsver=
trages
, der die elſaß=lothringiſche Induſtrie vielleicht in noch
größerem Umfange berückſichtigen ſoll, als dies bei den Beſtim=
mungen
des Verſailler Vertrages der Fall iſt. Im Hintergrunde
dieſes Miniſterrates ſcheint eine Zuſicherung Mac=
donals
eine gewiſſe Rolle geſpielt zu haben, wonach die
Kölner Zone nicht vorzeitiggeräumt und ihre Räu=
mung
erſt noch auf Grund eines ſpäteren Meinungsaustauſches
getroffen werden ſoll. Nach dieſen alarmierenden Meldungen,
die den politiſchen Horizont trotz der guten Fortſchritte in London
in beunruhigender Weiſe verdunkeln, will uns ſcheinen, daß das
in London ſo mühſam errichtete Gebäude ins Wanken gerät. Die
Reichsregierung hat mehr als einmal durch ihre amtlichen
Organe verkünden laſſen, daß es für ſie nurnoch eine kurz=
friſtige
Ruhrbeſetzung geben kann. Wenn es alſo zu=
trifft
, daß Herriot mit gebundenen Händen zum deut=
ſchen
Außenminiſter zurückkehrt, dann darf man wohl ſchon
heute an alles andere, als an ein gutes Ausgehen der Londoner
Verhandlungen denken.
Der Peſſimismus wird noch ſtärker, wenn man ſich da=
ran
erinnert, daß die Franzoſen ſich ihre nach 12 Monaten ablau=
fende
Ruhrbeſetzung noch durch einen auf Koſten der deutſchen
Induſtrie gehenden Handelsvertrag abkaufen laſſen wollen. Auch
hier beſteht nach unſerer Kenntnis auf deutſcher Seite keine Luſt,
ſich in Gegenſatz zur deutſchen Induſtrie zu bringen. Höchſtens
dürfte man ſich bereit finden, einen kurzfriſtigen, nur über Mo=
nate
laufenden Vertrag abzuſchließen.
Das deutſche Volk erwartet, daß die deutſche Regierung ge=
rade
in dieſen Verhandlungen Rückgrat zeigt und ſich auf keiner=
lei
Abmachungen einläßt, die mit unſeren nationalen und wirt=
ſchaftlichen
Intereſſen unvereinbar ſind und die geeignet wären,
unſer Anſehen im Auslande aufs neue zu ſchädigen. Sie darf
aber auch gewiß ſein, daß das ganze deutſche Volk ohne Aus=
nahme
hinter ihr ſtehen wird, wenn ſie unannehmbare franzöſiſche
Forderungen zurückweiſt und in der Oeffentlichkeit keinen Zweifel
über die Gründe ihrer Handlungsweiſe läßt.
Nachdem die Pariſer Beſchlüſſe eine Grundlage für die Dis=
kuſſion
der praktiſchen Räumungsmöglichkeiten ergeben und dieſe
Diskuſſion ſchon am Montag nachmittag ihre Fortſetzung gefun=
den
hat, nähern wir uns mit großer Geſchwindigkeit dem Punkte,
in dem Frankreich offen zu bekennen hat, ob es die
Durchführung des Dawesberichtes will, oder ob
es die Beſchlüſſe der Londoner Konferenz durch
ſein ſtarrköpfiges Feſthalten an der Ruhrräu=
mung
ſabotieren und den Krieg nach dem Krieg
mit den von ihm gewählten Waffen fortſetzen
will.
*
Wie der Sonderberichterſtatter der Havasagentur aus Lon=
don
meldet, iſt Frankreich bereit, ſeine Truppen
aus dem Ruhrgebiet ein Jahrnach der Inswerk=
ſetzung
des Sachverſtändigenplanes zurückzu=
ziehen
. Nach dem Berichterſtatter glaubt man allgemein, daß
Deutſchland die von der franzöſiſchen Regierung für
die Räumung des Ruhrgebiets geſtellten Bedingungen,
nämlich den vorherigen Abſchluß eines deutſch=
franzöſiſchen
Handelsabkommens, ohne Diskuſſion
annehmen wird. Heute nachmittag 3 Uhr hat bereits Miniſter des
Aeußern Streſemann die franzöſiſche Delegation aufge=
ſucht
und mit Finanzminiſter Clémentel eine lange
Unterredung, wie man annahm, über dieſen Gegenſtand
gehabt.

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Auguſt 1924.

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Das Abkommen Deutſchlands
mit der Repfo.
Die gegenſeitige Verpflichtung.
London, 11. Aug. (Wolff.) Das zwiſchen der deutſchen ſtorben.
Regierung und der Reparationskommiſſion abgeſchloſſene Ab=
kommen
hat folgenden Wortlaut:
Reparationsverpflichtungen und anderer finanzieller Verpflich= zählende Menſchenmenge, die große Begeiſterung auslöſten. Am Fuße
tungen Deutſchlands nach dem Vertrage von Verſailles, wie er des Denkmals fand dann ein Feſtſpiel ſtatt, dem Hindenburg ebenfalls
von dem erſten von der Reparationskommiſſion ernannten Sach= beiwohnte.
Funktionieren des Sachverſtändigenplanes dadurch zu erleichtern,
daß diejenigen Zuſatzabmachungen, wie ſie zwiſchen der deutſchen
m London abgehaltenen Konferenz noch verembart werden ordentliche Mitgliederverſammlung ab.
der Neparationskommiſſion einerſeits und der deutſchen Regie= mittag zwiſchen kommuniſtiſchen Demonſtranten und Polizei
die vertragſchließenden Parteien folgendes, wobei die Repara= ſtößen.
tionskonmiſſion nicht nur in der Ausführung der Rechte han=
delt
, die ſie durch den Vertrag von Verſailles erhalten hat, ſter Clémentel ſind nach London zurück gekehrt.
ſondern auch in Ausführung der Vollmachten, die ihr durch die
gierungen in bezug auf alle im Sachverſtändigenplan behandel= Verhandlungen bisher mit der Türkei keinen Erfolg zeitigten.
ten, aber nicht im Teil VIII des Verſailler Vertrages enthal=
tenen
Zahlungsverpflichtungen Deutſchlands übertragen worden ſonen verhaftet, darunter auch einen ottomantſchen General, im
ſind:
geeigneten Maßnahmen zu treffen, um den Plan der Sach= wollten.
verſtändigen in Wirkſamkeit zu ſetzen und ſein dauerndes
Regierung

Nummer

Vom Tage.

Der Völkiſche Block beſchloß, die völkiſchen Landtagsabgeordneten
Emil Wiſſenbacher und Karl Frühaus ſowie Hermann Eſſer
und das Borſtandsmitglied Ludwig Woltereck aus der Partei aus=
zuſchließen
.
Die langjährige Oberhofmeiſterin der verſtorbenen Kaiſerin, die
Gräfn von Brockdorff iſt in Potsdam im 78. Lebensjahre ver=
Unter reger Beteiligung und in Anweſenheit des Generalfeldmar=
ſchalls
v. Hindenburg fand auf dem Kyffhäuſer die diesjährige
Tagung des Reichskriegerbundes ſtatt. Vor dem Kyff=
In dem Wunſche, die Durchführung des Planes für die häuſerdenkmal richtete Hindenburg einige Worte an die nach Tauſenden
verſtändigenkomitee am 9. April 1924 der Reparationskommiſſion Der Chef der Reichskanzlei, Staatsſekretär Bracht, des der Lon=
vorgelegt
worden iſt dieſer Plan wird in dem Abkommen als doner Delegation angehört, war am Sonntag in Berlin zum Zweck
Sachverſtändigenplan bezeichnet und in dem Wunſche, das einer perſönlichen Informierung der in Berlin zurückgebliebenen
Kabinettsmitglieder und Les Reichspräſidenten über den bisherigen Ver=
lauf
der Konferenz.
Die Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt E. V.
Regierung und den allierten Regierungen auf der gegenwärtig hält vom 25. September in der Frankfurter Univerſität ihre 13.
könnten, ſoweit ſie Gegenſtände betreffen, die zur Zuſtändigkeit Nach einer kommuniſtiſchen Verſammlung kam es am Sonntag vor=
rung
andererſeits gehören, in Kraft geſetzt werden, vereinbaren in der Dresdener Straße in Leipzig zu blutigen Zuſammen=
Miniſterpräſiden: Herriot, General Nollet und Finanzmini=
Die engliſche Regierung hat bei dem Völkerbund den
auf der oben aufgeführten Konferenz vertretenen alliierten Re= Antrag geſtellt, in der Moſſulfrage zu entſcheiden, da die
Die ägyptiſche Polizei hat in Kairo zahlreiche Per=
Zuſammenhang mit dem Attentat auf Zagul=Paſcha. Außerdem wurden
Dokumente gefunden, aus denen hervorgeht, daß die Organiſatoren den
1. Die deutſche Regierung verpflichtet ſich, alle ghediven wieder auf denägyptiſchen Thron fetzen
Die Chicago Tribune erfährt von ihrem Londoner Korreſpondenten,
Funktionieren zu ſichern, insbeſondere wird, die deutſche daß nach einer hohen Bankautorität Amerika vier Fünftel
der 800 Millionen Goldanleihe zeichnen werde. Die
a) alle notwendigen Maßnahmen treffen, um Bank Morgan werde allein 100 Millionen Dollar zeichnen, Kahn, Löb
die Geſetze und Anordnungen, insbeſondere die Ge= u. Cie, 40 Millionen, Speher u. Co. 20 Millionen. Der übrige Betrag
werde unter die kleinen Banken verteilt werden.
ſetze, betreffend die Bank, die Reichsbahn und die In=
Die amerikaniſche Frauenpartei hat beſchloſſen, vom
duſtrie=Obligationen, die zu dieſem Zwecke erforder= 15.17, Auguſt einen Kongreß in Weſtport einzuberufen, um die
lich ſind in der von der Reparationskommiſſion geneh= Haltung den Frauen bei der Präſidentſchaftswahl zu entſcheiden. Aus
migten Form zu verkünden und ihre Durchfüh= 30 Staaten haben die politiſchen Frauenverbände ſchon ihre Beteiligung
rung zuſichern.
an dem Kongreß zugeſagt.

b) Alle Beſtimmungen anzuwenden, die in An=
lage
I hinſichtlich der Aufſicht auf die verpfände=
ten
Einnahmen zum Zwecke der Sicherung der
Jahresleiſtungen des Sachverſtändigenplanes und hin=
ſichtlich
anderer Gegenſtände enthalten ſind.
2. Die Reparationskommiſſion verpflichtet ſich
ihrerſeits, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um den
Plan der Sachverſtändigen in Wirkſamkeit zu ſetzen und ſein
dauerndes Funktionieren zu ſichern, insbeſondere
a) die Ausgabe der deutſchen Anleihe, wie ſie
in dem Sachverſtändigenplan vorgeſehen iſt, zu er=
leichtern
,
b) alle Aenderungen finanzieller und rech=
neriſcher
Art vorzunehmen, die notwendig ſind,
um dem Sachverſtändigenplan volle Wirkſamkeit zu
geben.
3. Die deutſche Regierung und die Reparationskommiſſion ver=
pflichten
ſich:
a) ſoweit es innerhalb ihrer beiderſeitigen Zuſtändigkeit
liegt, diejenigen Zuſatzabmachungen auszuführen, die
zwiſchen der deutſchen Regierung und den auf der
Londoner Konferenz vertretenen alliierten Regierun=
gen
noch abgeſchloſſen werden ſollten, einſchließlich
aller Beſtimmungen, die möglicherweiſe vereinbart
werden könnten, um den Sachverſtändigenplan in
Wirkſamkeit zu ſetzen, oder Aenderungen in bezug auf
Einzelheiten für das Funktionieren des genannten
Planes vorzunehmen. Dieſe ſollen, ſobald ſie abge=
ſchloſſen
ſind, in der Form einer zweiten Anlage dieſer
Urkunde beigegeben werden und ſollen durch die
Unterzeichnung von zwei Mitgliedern der Reparations=
kommiſſion
und von zwei gehörig bevollmächtigten Ver=
tretern
der deutſchen Regierung beſcheinigt werden.
b) Alle Meinungsverſchiedenheiten, welche
zwiſchen der deutſchen Regierung und der Reparations=
kommiſſion
inbezug auf die Auslegung dieſer Verein=
barung
und ihrer Anlagen oder des Planes der Sach=
verſtändigen
oder der deutſchen Geſetzgebung, wie ſie
zur Ausführung des Sachverſtändigenplanes erlaſſen
werden ſoll, entſtehen, der ſchiedsrichterlichen Entſchei=
dung
nach den Methoden und unter den notwendigen
Geſetzen, wie ſie die genannte. Londoner Konferenz
für die Frage der Auslegung des Planes der Sachver=
ſtändigen
feſtlegen wird, zu unterbreiten. Durch dieſe
Abmachungen werden die Beſtimmungen über ſchieds=
richterliche
Entſcheidungen, wie ſie in dem Plan der

Pariſer Miniſterrat übe
Mitarionttone.
Anterredung Herriots mit Boncourt i
Militärkontrollentwurf.
Paris, 11. Aug. (Wolff.) Wie der Matin meldek,
Nollet im Miniſterrat am Samstag der Anſicht,
Räumung des Ruhrgebietes von der Ueberwachung d
ſchen Rüſtungen abhängig machen müſſe. Man dürfe
hätte Nollet erklärt, nicht verlaſſen, ohne ſicher zu ſein, daß w
der Folgezeit eine Kontrolle üben das Kriegsmaterial ausüber
das man in Eſſen herſtellen könnte. Herriot habe demgege
ſonders auf furiſtiſche und politiſche Gründe hiegewieſen und
digt, daß bezüglich der Sicherheitsfrage der Studienausſchuß de.
Rates der Nationalen Verteidigung unter dem Vorſitz von
court einen Beſchluß gefaßt habe. Diefer Beſchluß wurde ſchlie
dem Miniſterrat einſtimmig mit einer Abänderung angenomm
Er ſieht die Aufrechterhaltung des vom Völkerbund o=
geſchlagenen
Planes einer Rüſtungskontrolle Deutſch /s
durch den Völkerbund vor.
Herriot hat einem Berichterſtatter des Matin ausdrückli ſt
daß er den Plan des Ausſchuſſes Boncvurt zu dem ſeinigen
daß er ihn im September vor dem Völkerbund verteidige
Herriot habe den Glauben ausgedrückt, daß der Räumungsplan n
franzöſiſche Miniſterium angenommen habe, geeignet ſei, ſ.
Verbündeten wie auch den Deutſchen Genugtuung zu gewähre
Das Communigué über die Unterred
Nach dem Echo de Paris hat die Unterhaltung zwiſcher
und Boneourt über den gemeldeten Plan zwei Stunden gedauer
dieſe Unterredung iſt folgende Notiz durch den Quai dOrfay
licht worden
Der Miniſterpräſident hat den Vorſitzenden der Studienk=
Boneourt zu ſich gebeten. Es fand geſtern mittag eine lane
redung zwiſchen ihnen ſtatt, in der der Miniſterpräſident ſich
Stande der Verhandlungen im Studienausſchuß über die O
ſation der militäriſchen Kontvolle durch de
kerbund erkundigte. Zu dieſer Arbeit hatte der Studie
vor den Abreiſe Herriots nach London Auftrag erhalten. Bonel
den Miniſterpräſidenten davon in Kenntnis, daß die Verhandlu
geſchloſſen ſeien, und daß unter ſeinem Vorſitz eine Sitzung, a
Chefs des General und Admiralſtabes, ein Vertreter des Marſe
und der ſtellvertretends Leiter der politiſchen Abteilung im Au m
ſterium teilnahmen, ſtattgefunden habe. Unter Vorbehalt ein
änderungen und einer weiteren genauen Formulierung ſei der Kiſt
die durch den Völkerbund vorgeſehene Kontrolle einſtimmig ang En
worden. Boneourt ſprach dem Miniſterpräſidenten gegenüber
Sachverſtändigen oder der deutſchen Geſetzgebung oder nung aus, daß der Völkerbund bei ſeiner Verſammlung im & mrl
in einer der zugehörigen Anlagen vorgeſehen ſind, nicht, einen endgültigen Text zur Annahme bringe, der es den Or
Völkerbundes möglich mache, eine wirkſame Kontrolle über die
ſtungsbeſchränkungen des Verſaillev Vertrags unterliegenden Hel
Ausübung der Militär= und Rüſtungskor II4
durch den Völkerbund.

berührt.
4. Sollte auf der Londoner Konferenz zwiſchen der deutſchen auszuüben, und daß mit Hilfe der von den franzöſiſchen Sa
Regierung und den alliierten Regierungen für die Inkraft= digen beigebrachten Vorarbeiten die Durchführung dieſes Textes
ſetzung des Sachverſtändigenplanes keine Uebereinſtimmung volle Ausübung der Kontrolle in kurzer Zeit erfolgen könne.
erzielt werden, ſo wird die gegenwärtige Vereinbarung
nichtig.
London, den 9. Auguſt 1924.
Für die Reparationskommiſſion:
Der Abgeordnete Boneourt, über deſſen geſtrige zw Sit
Louis Barthou. Salvago Raggi. John Bradbury. Leon Delgcroix. Unterredung mit Herriot berichtet wurde, hat dem Matin s
dem Studienausſchuß des Oberſten Nates für die nationale Ver Ern
Für die deutſche Regierung:
bearbeiteten Militärkontrollentwurf, auseinanderg
Dr. Marx.
ſagt, ohne daß man die Frage der Räumung des Nuhrgebietes
Problem der Sicherheit verknüpfe, müſſe nicht feſtgeſtellt werde
Ruhrgebiet eine durchgreifende Ueberwachung auch nach Abzug
Verfaſſungsfeier in London.
zöſiſchen Truppen möglich ſei, bevor man dieſes Zentrum der
8.D. London, 12. Aug. Der Reichskanzler hat am Mon= Rüſtungen aus der Hand gebe. Auf eine engliſche Initiatiue F
tag abend die Mitglieder der beutſchen Delegation, die Damen und übrigens urſprünglich nicht auf Deutſchland abzielte, habe der
bund den Text aufgeſtellt, der dem Studienausſchuß vorgel
Herren der in London befindlichen deutſchen Kolonie, die Vertreter der Dieſer ſei von dem Generalſekretär des Oberſten Rates für die r
Preſſe, eingeladen, um im Rahmen der deutſchen Botſchaft, alſo auf Verteidigung General Serrigny einer gründlichen Prüfung u.
deutſchem Boden, der Verfaſſungsfeier zu gedenken. In einer kurzen worden. Auf Verlangen Herriots ſelber ſei das Schriftftück
Anſprache wies er darauf hin, daß der Verfaſſungstag der Tag des Sitzung des Studienausſchuſſes in den letzten Julitagen erörtert
Gedenkens iſt, und fuhr dann fort: Die Reichsverfaſſung entſtand in An dieſer Sitzung hätten teilgenommen: der Chef des Gen
Tagen tiefſten nationalen Unglücks. Aber ſie entſtand aus dem Recht, General Deveney, ein Vertreter des Marſchall Foch, der Chef
das uns aus dem Zuſammenbruch geblieben war, dem Recht des Volks, miralſtabes Admiral Salaun, General Dumesnil, Oberſtleutnant
und der ſtellvertretende Direktor am Quai dOrſay Laroche. A
zu leben. Es galt, die Einheit des Reichs zu retten, die von außen auf habe General Deveneh darauf hingewieſen, daß die Ausübn
das ſchärfſte bedroht war. Es kam darauf an, die Erſchütterungen des Kontvolle von Seiten des Völkerbundes ſtrikt
November 1918 zu überwinden. Hätte ſich das Reich aufgelöſt und eine geführt werden müſſe, wenn ſie nicht eine bloße Faſſa

Reihe zuſammenhangloſer Staaten gebildet, dann konnten wir nie und
nimmer als eine geſchloſſene Einheit verſuchen, neue Wege zu neuem
Aufſtieg zu finden. Durch die Schaffung einer geſetzmäßigen Verfaſſung
gelang es, das Reich vor der Gefahr des Verfalls zu bewahren. Nur
eine ſtarke Zentralgewalt, die aber die Länder nicht mehr als nötig in
ihrem Eigenleben beſchränkt, konnte eine Gewähr dafür bieten, daß alle
dieſe Staaten im Ganzen zuſammenhalten würden. Heute in dieſer
Stunde, an dieſem Orte, der Metropole der britiſchen Weltmacht, wo

ſtellen ſolle. Es ſeien dementſprechend Veränderungen an dem
des Völkerbundes vorgenommen worden, insbeſonder aber habe
wichtigſten Punkte präziſiert. So ſeien die Friſten zwiſch
Aufdeckung und der Feſtſtellung der etwaige
fehlungen auf ein gewiſſes Maximum beſchränkt worden.
ſammenſetzung der Kontrollkommiſſion, ſei
geregelt worden, daß ſämtliche beteiligten Länder, die eine Prüf
langt hätten, bei den Unterſuchungen vertreten ſeien. Gleichzeit
durch die Anweſenheit von Vertretern der mit Sitz und Stimme

über Deutſchlands Zukunft Entſcheidungen von größter Tragweite ge= kerbundsrat ausgeſtatteten Länder die Unparteilichkeit der unt

fällt werden, hegen wir den Wunſch und die Hoffnung, daß bald die
Stunde ſchlagen möge, in der Deutſchland in Freiheit und Frieden mit
den anderen Völkern der Welt dem Fortſchritt, der Kultur, der Zivili=
ſation
dienen kann. Zum Schluß betonte der Reichskanzler, daß das
Volk an der Grundlage der Reichsverfaſſung, dem Rechte des Volkes,
nicht rütteln laſſen werde, und ſchloß ſeine Anſprache mit einem Hoch
auf das deutſche Vaterland.

den Organe ſtreng gewährt werden. Ferner habe man es ſich a
ſein laſſen, den Entwurf dahin zu präziſieren, daß er nach ſei
nahme durch den Völkerbund binnen einigen Monaten voll in TK
keit treten könne. In ſeiner jetzigen Faſſung ſei der Entwurf
Studienausſchuß einſtimmig angenommen worden, ein Beſchl
auch den Oberſten Rat für die nationale Verb
gung binde. Miniſterpräſident Herriot und ſeine Mitarbei
den in Genf dieſen Entwurf vertreten.

*Südweſideutſche Kunſtausſtellung
Darmſtadt 1924.
III.
Der Zahl der Gemälde nach ſind die badiſchen Künſtler un=
gefähr
in gleicher Stärke auf der Südweſtdeutſchen Kunſtausſtel=
lung
vertreten wie die heſſiſchen, und zwar ſind von ihnen 56 Ge=
mälde
und 43 Graphiken zu ſehen. Im ganzen macht die Ab=
teilung
Baden einen ſehr geſchloſſenen Eindruck. Dieſer Zug der
Einheitlichkeit rührt wohl daher, daß die Ausſtellung im weſent=
lichen
nur von Karlsruhe aus beſchickt worden iſt. Außerhalb
der Landeshauptſtadt ſind nur noch ganz vereinzelt aus anderen
Orten einige Künſtler aufgeboten; ſelbſt aus größeren Städten,
wie Mannheim oder Heidelberg, verzeichnet der Katalog nicht
mehr als zwei Namen. So iſt Karlsruhe, weit mehr noch als
Darmſtadt für Heſſen, Mittelpunkt der badiſchen Kunſt, die über=
dies
in der Karlsruhe Akademie einen ſtarken Rückhalt hat. An
der Spitze der Badener ſteht Altmeiſter Hans Thoma mit
einem größeren Gemälde Brünhilde, das nicht mehr der
Gegenwartkunſt angehört, denn es iſt bereits vor etwa zehn
Jahren aus der Hand des Künſtlers hervorgegangen. Wie
dieſes Bild, das mit ſeinen klaren Formen und Farben die
Blicke der Ausſtellungsbeſucher auf ſich zieht, nichts Neues über
die Kunſt des Meiſters ausſagt, ſo gilt dieſe Feſtſtellung auch
für faſt alle die übrigen Künſtler unſeres Nachbarlandes. Das
Tempo der Kunſtentwicklung iſt dort ein langſameres als hier,
nicht zum Schaden der badiſchen Kunſt. Man ſtößt weniger auf
Forciertes und krampfhaft Gewolltes, aber es fehlt auch nahezu
ganz der friſche Zug jugenolichen Vorwärtsdrängens. Nur wenig
Namen ſeien genannt. Aug. Babbergers Bergtal iſt eine
phantaſtiſche Landſchaft, großzügig geſehen, jedoch nicht ganz frei
von expreſſioniſtiſchen Zutaten. Ludwig Dills Landſchaften
ſind von ſtarkem Stimmungsreiz, namentlich ſein Blumiger
Moorgrund. Ueberhaupt ſteht die Landſchaftsmalerei bei den
Badenern im Vordergrunde mit Auguſt Kutterers Win=
terlandſchaft
Adolf Lautzs Vorfrühling, Guido
Schreibers Verſchneites Tal, Hermann Tieberts
Waldidyll und Hans von Volkmanns Alblandſchaft
bei Münſingen.
Jede der drei Ländergruppen der Ausſtellung iſt von ihren
eigenen Kunſtrichtern beurteilt worden. Der Ausſiellungskatalog
erklärt,; daß dies in Karlsruhe und
ttaärt unter Leitung
beauftragter Vertrauensmänner geſchah. Es iſt anzunehmen,

daß die Abteilung Württemberg weſentlich anders ausſehen
würde, wenn der Richterſpruch über ſie in Darmſtadt gefällt
worden wäre. Sie unterſcheidet ſich von den Gruppen Baden
und Heſſen weſentlich dadurch, daß hier verhältnismäßig mehr
Namen auftreten, und die einzelnen Künſtler meiſt dafür nur ein
Werk bieten. Jedenfalls iſt damit wohl erreicht worden, daß
durch den weiter gezogenen Kreis der Beteiligten auch eine
größere Zahl von Bewerbern zufrieden geſtellt wurde. Man
hätte nun erwarten ſollen, daß bei der Beſchränkung auf ein
Bild jeder Künſtler nun ſein beſtes hergegeben hätte; daß dem
nicht ſo ſein kann, beweiſt eine Ausſtellung in Stuttgart, die
auf einer höheren künſtleriſchen Stufe ſteht. Nach dem Aus=
ſpruch
eines alten griechiſchen Weiſen iſt die Hälfte mehr als
das Ganze; wenn die Württemberger nur etwa die Hälfte der
Bilder, nach ſorgfältigſter Sichtung, geſandt hätten, der Geſamt=
eindruck
wäre unzweifelhaft günſtiger . Das Gute muß erſt aus
der Menge des weniger Guten herausgeſucht werden; wohl
kaum mehr als ein Dutzend Kunſtwerke bleibt dann übrig. Leo
Bauers Spätſommertag‟, Ernſt Gräſers Engelskampf,
Otto Jungs Mitternacht werden auch in weiteren Kreiſen
der Ausſtellungsbeſucher Beachtung finden, ebenſo auf dem Ge=
biete
der Landſchaftsmalerei Waldinneres, von Julius
Kurz, Sommer von Karl Schickhardt, Fraueninſel
mit Kampenwand von Alfred Schmidt und Im Gebirge‟
von Karl Schmoll v. Eiſenwert. Außer dem Blumen=
ſtück
von Pankok wäre noch als Stilleben Schneeballen von
Emil Kiemlen und dasſelbe Motiv von Ferdinand Zir
zu nennen. In den Motiven berühren ſich auch Alex Ecke=
ners
Schwimmdock und Alfred Renz mit ſeinem Afrika=
hafen
in Hamburg‟. Ein Damenbildnis von Robert Breyer,
eine Bauernſtube von Hugo Diez, Diana und Aktäon von
Martin Nikolaus mögen dieſe Aufzählung beſchließen.
Es iſt merkwürdig, wie in der gegenwärtigen Zeit der
Teuerung viele Künſtler Bilder von großem Format gewählt
haben, daß ſie ſo viel Leinwand brauchten, um ihren Ideen
Ausdruck zu geben. Ueberdies iſt ja die Zeit der Herſtellung der
Gemälde, die Inflationszeit, wegen der Beſchaffungskoſten noch
kritiſcher geweſen als die Gegenwart. Es ſpricht alſo viel Idealis=
mus
und wenig wirtſchaftliches Denken aus dieſen Bildern.
Wer ſoll ſie kaufen? Die Volksſchichten, die früher als Käufer
in Betracht kamen, ſind nun verarmt, und bei der Umſchichtung,
die ſich vollzogen hat und noch vollzieht, iſt kaum eine größere
Zahl von Kunſtfreunden hervorgetreten. Für die Mehrheit
unſerer Kunſtliebhaber iſt nur noch die Möglichkeit geblieben,
Erzeugniſſe der Grapyik zu erwerben; vorausſichtlich wird das

noch längere Zeit ſo bleiben. Die Künſtler wenden
dieſem Gebiet mehr zu. Die Stimme der Zeit, der A
des Lebens, des Fühlens und Denkens der Gegenwart?
hier öfters und treffender ſeine Ausprägung als in den g
Gemälden. Von dieſem Geſichtspunkte aus betrachtet, i
haupt die jeder der drei Ländergruppen angegliederte Ak
Griffelkunſt und Waſſerfarben an ſich von reinerer K1.
kung als die Abteilung Gemälde‟. Ein längere Betr
wäre hier angebracht, aber der Raum ſteht uns leider n *
Verfügung, zumal zykliſche Darſtellungen ſehr beliebt ſi.*
Einzelheiten, aus dem Zuſammenhang herausgegriffet
rechtes Bild bieten. Mehr als Hinweiſe können daher n
geben werden. Aus Baden ſind zu nennen die Rad
Nachtigallenlied von Hans Adolf Bühler, Radie
von Bruno Panitz, der Zyklus Die Brücke (Radier
von Joſephine Schaller, der Fauſt=Zyklus (Kupf
von Hans Otto Schönleben ſowie die Steindruc
Radierungen von Hans von Volkmann. Unter de
ſchen Künſtlern ſei nur aufmerkſam gemacht auf Holzſchni
Georg Altheim, Nadierungen von Roland Anh?
(Jugenheim), Waſſerfarbenblätter von Anna Bornen
Steinzeichnungen von Rudolf Börſig, Radierunge
löſerleben von Karl Deppert, Zeichnungen von Jo
Hammann (Bensheim), Radierungen von Albert
mann, Waſſerfarbenblätter von Margit Manz (Alze
Bruno Panitz (Mainz). Von Württembergern
Alex Eckener und Amandus Faure genannt ſei
Die Plaſtik hat es der Zahl und der Qualität nach
überragenden Leiſtungen gebracht, immerhin verdienen 1
nigen Objekte Beachtung. Heſſen ſteht hier zahlenmäß
fallend hinter Baden und Württemberg zurück und biet
nur Kleinplaſtik. Vertreten ſind aus Darmſtadt Ri.
Daenzer und Eliſabeth Weſtermann=Pfähl
wie aus Offenbach Karl Huber.
Jedes Jahr öffnet der Olbrichbau auf der Mathild
ſeine Pforten, um das Publikum zur Beſichtigung einer g1
Kunſtausſtellung einzuladen. Man hat den Eindruck, daß
letzten Jahren das Intereſſe an dem Ausſtellungsweſer
zwar nicht nur in Darmſtadt, immer mehr abnimmt.
nicht etwa die Wiederholung desſelben Vorganges a
Mathildenhöhe Jahr für Jahr, die dies bewirkt, ſonder
Teil der Abkehr von Kunſt liegt in den Zeitumſtänden
Alltagsſorgen belaſten ſo das Gemüt, daß für die Kun)
viel mehr übrig bleibt; andere Urſachen, wie das ſtärke=
tereſſe
am Sport aller Art, wie auch die Sucht nach oberflä

[ ][  ][ ]

Nummer 223.

RMtüFtFOTah4
N 19. AMtuft 1924.

Seite 3.

Die Perfaſſungsfeiern im Reich.
Reichs= und Staatsverfaſſung geſchützt und erhalten blieb. Er gedachte
ve Berſaſſungsſeier im Reichstag, der zahlreichen Schutzpolizeibeamten, die in treuer Pflichterfüllung
Leben und Geſundheit dahingegeben haben und forderte die Schutzpoli=

Berlin, 11. Aug. Für die Verfaſſungsfeier der Reichsregierung
e der Reichstagsſitzungsſaal auch in dieſem Jahre reichen Flaggen=
uck
angelegt. In demfelben hatten ſich die Mitglieder des Reichs=
ſowie
die geladenen Gäſte verſammelt und hielten alle Plätze be=
Auf der Miniſterbank hatte der Vizekanzler Dr. Jarres Platz
mmen, nebea ihm der Hauptredner des Tages, Oberbürgermeiſter
Peterſen=Hamburg; ferner die Reichsminiſter Dr. Brauns, Dr.
er, Dr. Höfle und Hamm. Pünktlich um 12 Uhr erſchien in der
omatenloge Reichspräſident Ebert, von der Verſammlung durch
ben von den Sitzen begrüßt. Durch den Chorgeſang: Wo iſt ein
herrliches Volk von Johannes Brahms leitete der Staats= und
chor die Feier ein.
Darauf ergriff Dr. Peterſen das Wort zu einer Anſprache.
ührte u. a. aus: Der Geiſt der Weimarer Verfaſſung bewahrt den
ben an das Gute im deutſchen Volk, bewahrt die ſittliche Weltord=
und zeigt uns den Weg, durch den die geſchichtlichen Schrecken
runden werden können. Der Name Weimar wäre zu Unrecht mit
er Verfaſſung verbunden, wenn ſie nicht eintreten würde für die
ſeit und die geiſtige Entwicklung des Einzelnen, für individuelle
inlichkeiten, die beſtimmt ſind, Wegweiſer und Führer zu ſein. Wer
)enn die Leiſtungen vollbracht, wodurch Deutſchland ſo groß ge=
en
iſt, wenn nicht das deutſche Volk; was der ſchwarz=weiß=roten
fe Achtung und Liebe verſchafft hat, das ſind deutſche Volksleiſtun=
feweſen
. Wir haben ſie mit unſerer Handelsflagge erneuert mit
Symbol der innig verbundenen deutſchen Gemeinſchaft Schwvarz=
3 zold und haben uns damit auch zu ihr bekannt. Wir wollen aber
. daß die Flaggenfrage zu einer Parteifrage wird. (Lebhafte Zu=
7 ung.) Als wir vor zehn Jahren in den Krieg zogen, würden wir
und mutlos geweſen ſein, wenn wir es nicht in der unerſchütter=
Gewißheit getan hätten, einen Verteidigungskrieg für
r Land zu führen. Wir haben gekämpft und gelitten, bis wir
ngen waren, uns dem gigantiſchen Gegner, dem Hunger, zu beu=
Wir taten es, weil es die höchſte und letzte Pflicht eines Volkes
ne Letzten zu erhalten. Wenn wir trotzdem im Jahre 1919 dem
a ſen Volke gemeinſam neue Geſetze, neue Formen gaben, ſo iſt das
eweis dafür, wie der deutſche Wille um ſeine Exiſtenz kämpft. Die
i Republik iſt nicht die Schöpfung des zuſammengebrochenen
d ſen Volkes vom Jahre 1919. Falſch iſt es, zu behaupten, daß ſich
rutſche Nationalgefühl innerhalb der republikaniſchen Form nicht
mier vollen Stärke auswirken lönnte. Im Gegenteil iſt der natio=
Ville das lebende Element des Völkerſtaates. Die deutſche Ne=
möge
ſein ein Hort des Friedens und des Rechtes. (Stürmiſcher
ſ.) An dieſe Anſprache ſchloß ſich ein Chor: Ich erhebe meine
zu den Bergen von Becker.
r Stelle des noch in London weilenden Reichskanzlers Dr. Marg
der Vizekanzler Dr. Jarres das Wort. Er führte u. a. aus:
Leimarer Verfaſſung iſt unſere Verfaſſung und deswegen haben
alle zu achten und zu ehren. Die Reichsregierung iſt ſich der
e und Verantwortung ihrer Aufgabe durchaus bewußt. Ich lege
Wert darauf, in ihrem Namen auch hier zu erklären, daß wir
Eſſen und in der Lage ſind, mit allen Mitteln und rückſichtslos
feglichen Verſuch geſetzwidriger und gewaltſamer Aenderung vor=
1r, mag dieſer Verſuch kommen, von telcher Partei er will. Jetzt
wir wieder vor entſcheidenden Augenblicken unſeres Schickſals.
igen der ganzen Welt ſind auf die Verhandlungen in London
t, denn man weiß, daß ſich dort in dieſen Tagen nicht nur das
I Deutſchlands entſcheidet. Aber das ſei auch hier geſagt, daß
land die unheimlichen Laſten, welche das internationale Sach=
igengutachten
ihm auferlegt, nur dann zu tragen in der Lage
in es wenigſtens die ſchmalen Freiheiten wieder erhält, die ihm
iedensvertrag raubte. Nach dem bisherigen Verlauf der Ver=
igen
dürfen wir hoffen, daß die Anſichten der maßgebenden poli=
Nichtungen zu einer annehmbaren Verſtändigung führen werden.
* dem gemeinſchaftlichen Geſang der erſten und letzten Strophe
utſchland=Liedes ſchloß die Feier. Als der Reichspräſident mit
Begleitung das Reichstagsgebäude verließ, begrüßte er die vor
Lichstagsgebäude aufgeſtellten Ehrenkompagnien der Reichswehr,
ann an ihm vorbeimarſchierten und unter den Klängen des
and=Liedes abzogen. Bei der Abfahrt wurden dem Reichspräſi=
von
der rieſigen Menſchenmenge ſtürmiſche Huldigungen dar=

al
I
Ir1
ſt.1

zei auf, auch künftig ihre ſchwere ſtaatspolitiſche Pflicht zu tun. Deutſch=
land
dürfe nicht durch Phantaſten und Fanatiker in Bürgerkrieg und
Chaos geſtoßen werden. Er entbot ſchließlich den anweſenden Vertre=
tern
der Schutzpolizei den Gruß der Deutſchen Republik. Reichsmini=
ſter
Oeſer ſchloß ſich namens des Reichskanzlers den Ausführungen des
preußiſchen Miniſterpräſidenten und des Reichspräſidenten an. Nach den
drei Anſprachen wurde unter Begleitung des Schupo=Orcheſters gemein=
ſam
das Deutſchlandlied geſungen. Dann erfolgte der geſchloſſene Ab=
marſch
der 5080 Schutzpoliziſten durch die Straße Unter den Linden.
Der Ausklang in Berlin.
Berlin, 11. Aug. Zum Abſchluß des heutigen Verfaſſungstags
fand am Abend im Schauſpielhaus eine Verfaſſungsfeier ſtatt, an der
die Spitzen aller Reichs= und Landesbehörden teilnahmen. Zur Auf=
führung
gelangte zunächſt die 9. Symphonie von Beethoven. Danach
hielt Reichspräſident Ebert, eine kurze Rede von der Treppe des
Schauſpielhauſes aus und führte etwa folgendes aus:
Wir begehen den Verfaſſungstag nicht aus der Neigung zu lärmen=
den
Feſtlichkeiten. Aber trotz der wirtſchaftlichen Nöte unſeres Vater=
landes
gedenken wir des Tages, an dem vor fünf Jahren nach dem Zu=
ſammenbruch
aller Staatsautorität das Fundament des neuen Staates
gelegt worden iſt, als in Weimar die neue Verfaſſung verkündet wurde,
in der alle Deutſchen zuſammengeſchloſſen find. Die letzten Jahre waren
eine Fortſetzung des Krieges mit anderen Methoden. Sie waren aus=
gefüllt
mit fortgeſetzten Verſuchen, Deutſchland zu zerſchlagen und unſer
nationales Selbſtbewnßtſein zu mißhandeln. Deutſchland kämpft noch
bitter um ſein Daſein. Unſere Augen richten ſich nach London, wo
unſere Delegation zu dieſer Stunde vereinigt iſt mit der deutſchen Ko=
lonie
, um des Verfaſſungstages zu gedenken. Wir ſenden ihnen unſere
Grüße zum Ausdruck, daß wir ihr feſt vertrauen. Im Sinne deutſcher
Einheit, deutſcher Freiheit und deutſcher Zukunft lebe unſer Vaterland
und das in der Republik vereinigte deutſche Volk hoch!
Zum Schluß der Rede ſtimmte die Verſammlung das Deutſchland=
Lied an. Darauf zogen die Huldigenden, die auf mehrere Tauſend zu
ſchätzen waren, mit den Standarten am Reichsprädſienten vorüber.
Telegramm der deutſchen Delegation
an den Reichspräſidenten.
Berlin, 11. Aug. Beim Reichspräſidenten iſt heute vor=
mittag
folgendes Telegramm des Reichskanzlers aus Lon=
don
eingegangen: Anläßlich des Verfaſſungstages überſendet Ihnen,
Herr Reichspräſident, die deutſche Delegation in London einen ehrerbie=
tigen
Gruß. Möge das Werk des Wiederaufbaues unſeres Vaterlandes
die Zuſammenfaſſung unſeres Volkes in allen Schichten und Stämmen
zu neuer Kraftentfaltung, für welche die Reichsverfaſſung den Grund=
ſtein
bildet, in den kommenden Jahren zu unſer aller Befriedigung fort=
ſchreiten
. Die außenpolitiſchen Bedingungen hierfür zu ſchaffen, iſt die
ſchwere Aufgabe, die der deutſchen Delegation obliegt. Sie widmet ſich
dieſer Aufgabe im Bewußtſein der damit verbundenen Verantwortung
und mit dem Ziele, eine Löſung zu finden, welche Europa den Frieden
und dem deutſchen Volke die Freiheit gewährleiſtet.
Der Reichspräſident an den Reichskanzler.
Berlin, 11. Aug. Der Reichspräſident beantwortete das
Telegramm des Reichskanzlers wie folgt: Ich er=
widere
Ihren Gruß mit dem herzlichen Wunſche, daß Ihre und
Ihrer Mitarbeiter verantwortungsvolle Arbeit zu einer Löſung
führen möge, die unſerem ſchwergeprüften Vaterlande die Frei=
heit
und Hoffnung auf eine friedliche Entfaltung ſeiner Kräfte
gibt. Ueberall, wo geſtern und heute das deutſche Volk in fei=
erlicher
Verſammlung ſich zu der Weimarer Verfaſſung und zum
Staatsgedanken bekennt, gedenkt es auch in Vertrauen und herz=
licher
Geſinnung Ihrer und der deutſchen Delegation in London.

Serfaſſungsfeier der Berliner Schutzpolizei

rlin, 11. Aug. Heute vormittag fand im Luſtgarken die Ver=

Die Verfaſſungsfeier in Köln.

Köln, 11. Aug. Die Verfaſſungsfeier, die geſtern vormittag in
feier der Berliner Polizei ſtatt, an der etwa 7000 Schutzpoli= der großen Meſſehalle in Köln=Deutz von der Sozialdemokratiſchen Par=
darunter
mehrere berittene Hundertſchaften teilnahmen. Der tei, der Deutſch=Demokratiſchen Partei, der Deutſch=Republikaniſchen
ar mit Guirlanden und Fahnen der Deutſchen Republik und des Partei ſowie einer Anzahl weiterer Organiſationen veranſtaltet wurde,
tes Preußen geſchmückt. Eine große Anzahl von Ehrengäſten hatte einen ſolchen Zuſpruch, daß zu der gleichen Zeit eine Parallelver=
Reihe der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden, der Han= ſammlung in der Oſthalle der Meſſe abgehalten werden mußte. Tau=
d
Handwerkskammern, der Gewerkſchaften und die Fahnenkom= ſende Kölner Bürger waren zum Meßgelände gepilgert, um an der
des Reichsbanners Schwarzrotgold hatten ſich eingefunden. Um großen Kundgebung teilzunehmen. Die Feier wurde eingeleitet durch
trafen der Reichspräſident, der Miniſterpräſident Braun mit einen Orgelvortrag des Domorganiſten Bachem. Nach einem kurzen
ichsminiſter Oeſer und dem preußiſchen Innenminiſter Severing / Begrüßungsworte des Parteiſekretärs, Riedmüller ergriff als erſter
leitet von Staatsſekretär Meißner. Die Feier wurde eingeleitet. Nedneu der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete David das Wort
e Egmont=Ouvertüre, ausgeführt vom Orcheſter der Schutzpoli= und gab in einer faſt einſtündigen Rede einen hiſtoriſchen Rückblick über
dann ergriff Miniſterpräſident Braun das Wort zu einer An= das Werk von Weimar. Als zweiter Feſtredner ſprach der demokratiſche
in der er u. a. ausführte: Die kurze aber ereignisreiche Ge= Reichstagsabgeordnete Freiherr v. Richthofen, der in längeren Aus=
S der neuen preußiſchen Polizei ſei ein Beweis, daß die zähe und führungen auf die Vorzüiige der Weimarer Verfaſſung hinwies, die er
ißte Arbeit zum Wohle des Vaterlandes ſich durchgeſetzt hat, die freieſte und toleranteſte der Welt nannte. Seine Rede ſchloß mit
eInn die äußeren und inneren Schwierigkeiten noch ſo viele ſeien, der Hoffnung auf inneren und äußeren Frieden zum Segen für Deutſch=
ußiſche
Schutzpolizei werde auch weiterhin treu zur Reichsver= land und die Welt. Chorgeſänge umrahmten die Feier, die ruhig und
ſtehen. Der Reichspräſident dankte in ſeiner Erwiderung für ohne Störung würdevoll verlief. Am Schluß wurde der Vorſitzende
klärung und rühmte mit lebhafter Genugtuung die Haltung der von der Verſammlung ermächtigt, ein Telegramm an die Tagung des
ligei, deren Angehörige ein weſentliches Verdienſt daran haben, Reichsbanners Schwarz=Rot=Gold in Weimar zu entſenden, in dem die
Sſt in den ſchwerſten Stürmen und Wirrniſſen der letzten Jahre deutſchen Republikaner an der Weſtgrenze ihre Ergebenheit zu Reich
atsautorität gewahrt, die Grundlage des öffentlichen Lebens, die und Verfaſſung ausſprechen.

EI

Die Verfaſſungsfeier in Karlsruhe.
Karlsruhe, 11. Aug. Am heutigen 11. Auguſt, der in Baden
als allgemeiner Feiertag gilt, fand um die Mittagsſtunde im großen
Feſthalleſaal eine von Tauſenden beſuchte Verfaſſungsfeier ſtatt, die ſich
zu einer impoſanten Kundgebung für die deutſche Republik geſtaltete.
Zugegen waren die Mitglieder der Regierung, der Landtagspräſident,
die Spitzen der Stadtverwaltung uſw. Nach einem Marſche der Polizei=
kapelle
begrüßte Staatspräſident Dr. Köhler die gewaltige Verſamm=
lung
, indem er betonte, daß man mit berechtigtem Stolz auf das Wei=
marer
Verfaſſungswerk blicken könne. Seine Rede klang aus in ein
Treubekenntnis des badiſchen Volkes zur deutſchen Republik. Nach dem
Aufzug der Meiſterſinger, ebenfalls geſpielt von der Polizeikapelle,
betrat, von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, der frühere Reichskanzler Dr.
Wirth das Rednerpult zu einer längeren Rede, in der er die Ver=
faſſung
als ein nationales Rettungswerk bezeichnete, welches dazu be=
ſtimmt
war, unſer deutſches Vaterland vor weiterem Zerfall und den
zerſtörenden Gewalten von innen und außen Einhalt zu gebieten. Er
berührte dann die Stellung der Wirtſchaft zum Staate und betonte:
Stagt und Wirtſchaft ſollen nicht einander ausſchließen, aber ſie können
auch nicht für das nationale Leben auf die gleiche Wertſtufe geſetzt wer=
den
. Die Wirtſchaft iſt kein politiſcher Begriff, dem die Entwicklung
und Verantwortung an Stelle des Staates zufallen könnte. Niemals
wird die Wirtſchaft innerpolitiſche Spannungen löſen und Regierungs=
taten
zur Herſtellung von Ruhe und Ordnung erſetzen können. Dazu
gehören ſtaatsbildende und menſchheitserhaltende geiſtige Faktoren. Dr.
Wirth= ſchloß: Ueber alles Konſtruktive von Staatsform und Staats=
gewalt
des Verhältniſſes der Länder zum Reich geht das eindeutig
Weſenhafte der Verfaſſung: der Volksſtaat. Ihn zu einem wahrhaften
Volksſtaat nach den Paragraphen unſeres Werkes von Weimar, mehr
aber auch in den Herzen und Hirnen aller deutſchen Männer und
Frauen zu vervollkommnen, das ſei unſer des freien demokratiſchen
badiſchen Landes Gelöbnis am Verfaſſungstage.
Die Menge ſtimmte begeiſtert in das Hoch auf das Vaterland und
die Verfaſſung und ſang daraf das Deutſchland=Lied. Damit war die
Feier beendet.
Kommuniſtiſche Richtlinien.
Die Kampfmethode der Kommuniſiten in den
Gemeindevertretungen.
Ruhrgebiet, 11. Aug. Für die nächſte Zeit iſt mit verſtärkter
kommuniſtiſcher Tätigkeit in den Gemeinden zu rechnen. Von der kom=
muniſtiſchen
Zentrale ſind hierfür neue Richtlinien aufgeſtellt worden,
die ſo eindeutig ſind, daß ſie für ſich ſelbſt ſprechen. Wir ſind in der
Lage, im Nachſtehenden die wichtigſten dieſer Richtlinien wiederzugeben.
Sie lauten:
In jeder Sitzung der Gemeindevertreter und möglichſt zu jedem .
Punkt der Tagesordnung müſſen die Kommuniſten beſondere Anträge
ſtellen. Werden beſondere Anträge zugunſten der Erwerbsloſen ein=
gebracht
, ſo iſt vorher eine Verſammlung der Erwerbsloſen einzube=
rufen
, bei Anträgen zugunſten Kriegsbeſchädigter eine Verſammlung
der Kriegsopfer, bei Anträgen zugunſten der ſtädtiſchen Arbeiter, der
Ausgeſperrten, der Streikenden, der Obdachloſen uſw. eine Verſamm=
lung
der Staats= und Gemeindearbeiter, der Ausgeſperrten, Streiken=
den
, Obdachloſen uſw. Am Tage der Verhandlung im Gemeindeparla=
ment
müſſen Umzüge der Streikenden; Ausgeſperrten, Obdachleſen, Er=
werbsloſen
uſw. durch die Straßen der Gemeinde auf die Verhandlung
aufmerkſam machen. Bei den Umzügen ſind Schilder mitzuführen,
die die Forderungen enthalten. Die Demonſtrationsumzüge ſind vor
die Rathäuſer uſw. zu führen, ſoweit durchführbar, auch in die Sitzungs=
ſäle
. Sowie der Demonſtrationszug ankommt, beantragen die kommu=
niſtiſchen
Gemeindevertreter, daß die Demonſtranten im Sitzungsſaale
zu Gehör kommen. Ein Teil der Fraktion begibt ſich ſofort vor das
Nathaus, hält eine kurze Anſprache und führt die Delegation der De=
monſtranten
oder den ganzen Zug der Demonſtranten in den Sitzungs=
raum
, wo die Vertreter der Demonſtranten das Wort nehmen. Werden
dieſe an der Durchführung dieſer Aktion mit Gewalt verhindert, ſo
haben ſie dieſen Gewaltakt ſofort zum Gegenſtand der Debatte zu machen.
Die politiſche Leitung des Ortes hat dafür zu ſorgen, daß an den Ver=
handlungstagen
die Tribünen oder die Zuhörerplätze im Sitzungsfaale
von Proletariern beſetzt ſind. Das Auftreten der kommuniſtiſchen Ge=
meindevertreter
muß ſich von dem der Bürgerlichen und ihrer ſozial=
demokratiſchen
Lakaien durchaus abheben. Jeder kommuniſtiſche Abge=
ordnete
des Parlaments muß deſſen eingedenk ſein, daß er kein Geſetz=
geber
iſt, der mit anderen Geſetzgebern eine Verſtändigung ſucht, ſondern
ein Agitator der Partei, der ins feindliche Lager entſandt iſt, um dort
Parteibeſchlüſſen nachzukommen. Der kommuniſtiſche Abgeordnete iſt
nicht der loſen Wählermaſſe, ſondern ſeiner legalen oder illegalen kom=
muniſtiſchen
Partei gegenüber verantwortlich. Die kommuniſtiſchen Ab=
geordneten
müſſen im Parlament eine Sprache reden, die jedem ein=
fachen
Arbeiter, jedem Bauern, jeder Waſchfrau, jedem Hirten ver=
ſtändlich
iſt, ſo daß die Partei die Möglichkeit hat, die Reden als Flug=
blätter
herauszugeben und in den entlegenſten Winkel des Landes zu
verbreiten. Die kommuniſtiſchen Abgeordneten haben in den Fällen,
wenn es ihrer nur einige im ganzen Parlament gibt, durch ihr ganzes
Betragen dem Kapitalismus gegenüber eine herausfordernde Haltung
zu zeigen. Sie dürfen nie vergeſſen, daß nur diejenigen des Namens
eines Kommuniſten würdig ſind, die nicht nur in Worten, ſondern auch
in ihren Taten ein Erzfeind der bürgerlichen Geſellſchaft und ihrer
ſozialpolitiſchen Handlanger ſind. Dieſe Richtlinien gelten nicht nur für
die Gemeindevertreter, ſendern auch für die Bürgermeiſter, Stadträte,
Eltern=, Mieterbeiräte uſw."
Ein weiterer Kommentar zu dieſen Richtlinien erübrigt ſich, dg aus
ihnen die kommuniſtiſchen Abſichten deutlich genug erſichtlich ſind. In
den Kommunen, in deren Bürger=Parlamenten Kommuniſten ſitzen
oder gar die Mehrheit haben, iſt deshalb ſchon bald mit intereſſanten
Zuſtänden zu rechnen.

ſtungen und Vergnügungen, wofür in manchen Bevölke=
hichten
ſtets Eeld da iſt, mögen an dieſem beklagensweren
id mitwirken. Aber auch innere Gründe machen ſich hier

los geltend. Die Zerriſſenheit, die durch die deutſche
eit dem Erlebnis der Revolution geht, hat ſich noch nicht
r ſeeliſchen Einheit wieder zurückgefunden. Weite Kreiſe
Volkes ſtehen der Gegenwartskunſt fremd oder ablehnend
2lber: ihnen ſagen die =Schöpfungen früherer Zeiten mehr.
inſt iſt viel zu ſehr eine Angelegenheit geworden, die um

ie Berlindnh mnit der deuſchen Gele, die. V. die
tiler hatten. Darum ſind ihre Bilder ins Volk gedrungen,
ſch heute, nach Jahrzehnten, ſind ſie in Reproduktionen
mmerſchmuck zu finden, ein Zeichen für ihre Volkstüm=
Von wie vielen Bildern. der Ausſtellung kann man
Ten, daß ſie mehr als nur ein äſthetiſches Genießen ge=
daß
ſie beim Betrachten auch die Seele mitſchwingen

hart Hauptmann und die Jugend.
Man ſchreibt uns: Nach Abſchluß des Reichsjugendtages
werkſchaftsbundes der Angeſtellten, der rund 5000 Mit=
in
Stralſund vereinigte, fanden ſich verſchiedene Gruppen
en, um in größeren und kleineren Fahrten ein weiteres
Inſeres deutſchen Vaterlandes kennen zu lernen. Eine
Gruppe hatte ſich unter Führung der Hamburger Gruppe
engetan, um den in Hiddenſee weilenden Dichter Gerhart
ann zu beſuchen. Die Freude, dieſen deutſchen Dichter
T zu können, war ſehr groß und wurde noch erhöht, als
End erſuhr, daß noch eine Reihe anderer deutſcher Künſt=
Sſend war, wie Thomas Mann, der Dichter des Budden=
Mar Kruſe, der bekannte Bildhauer, der Generalinten=
Staatsoper von Berlin, Max von Schillings und noch
Gerhart Hauptmann begrüßte die Jugend mit den
* ſungen ſeid zu mir gekommen, weil ihr in mir ein=
eutſchland
ſeht, daß aus der dunklen Zeit der Gegenwart
Teiſt in eine lichtere Zukunft. Ich komme zu euch, weil
DLeutſchland der Zukunft darſtellt, in dem wieder Einig=
Recht und Freiheit wohnen ſollen. Ihr ringt und
mpf iſt ſchwer. Bleibt nicht in der Enge ſtecken, in der
Meiſten heute lebenden Deutſchen befinden. Ihr ſollt
7htel, achtel oder halbe Deutſche werden, ſondern ganze

deutſche Männer und Frauen, die all die Uneinigkeit unſerer
Zeit überwinden durch die Anlagen, die uns von der Natur
geſchenkt worden ſind. Euer und mein Gedenken gilt unſeiem
armen und blutenden Vaterlande, das wir lieben und dem wir
Treue bis in den Tod ſchwören.
Darauf ſang die Jugend begeiſtert das Deutſchland=Lied,
das der Dichter ſelbſt mit anſtimmte. Gemeinſam lagerte ſich
dann alles auf dem grünen Raſen, während die Jugend Volks=
tänze
und Lieder zum Vortrag brachte. Die ſchlichten Darbie=
tungen
fanden großen Beifall bei den anweſenden Künſtlern,
die die Jugend zu immer neuen Liedern und Tänzen veran=
laßten
. Der Dichter bewirtete die Jugend hierauf, die in großer
Begeiſterung von ihm und den anweſenden Künſtern Abſchied
nahm.
* Fernſehen auf Tauſende von Kilometern. Ein engliſcher
Phyſiker hat vor einigen Monaten angekündigt, daß es ihm
gelungen ſei, das vielgeſuchte Problem des Fernſehens end=
gültig
zu löſen. Von Gelehrten, Fachſchriftſtellern und Jour=
naliſten
belagert, erklärte der Erfinder, daß er vorläufig an der
Vervollkommnung des Fernſehapparates arbeite und daß der
erſte Wunderapparat dieſer Art im Oktober in der techniſchen
Ausſtellung, die in London ſtattfinden wird, zu ſehen ſein werde.
In Berlin iſt nun dieſer Tage ein kleines Bändchen erſchienen
unter dem Titel Das elektriſche Fernſehen und das Telehor.
Der Autor dieſer Schrift, die geeignet iſt, auch in wiſſenſchaft=
lichen
Kreiſen 8=ößtes Aufſehen hervorzurufen, iſt ein junger un=
gariſcher
Ingenieur namens Dionys Mihaly. Die Perſönlichkeit
eines Gelehrten von Weltruf, Dr. Eugen Neſper, der das Vor=
wort
zu den Ausführungen des jungen Ingenieurs geſchrieben
hatte, bürgt dafür, daß es ſich nicht um einen Bluff oder einen
tviſſenſchaftlichen Irrtum handelt. Die Erfindung des Tele=
hors
, erzählte der Ingenieur, bedeutet die Löſung der ſchweren
Aufgabe: die Lichtenergie in elektriſche Energie zu verwandeln
und die elektriſche Energie wieder in Lichtenergie umzuſetzen.
Das Telehor iſt geeignet, die Lichtſtrahlen ebenſo weiterzuleiten,
wie das Telephon die menſchliche Stimme. Um einen Gegen=
ſtand
, den ich in Ofenpeſt ſehe, einer Perſon, die in Wien weilt,
vor die Augen zu führen, müſſen dieſelben Lichtſtrahlen, die im
gegebenen Augenblick den Gegenſtand beleuchten, in Wien er=
ſcheinen
. Dies ſei nur dann möglich, wenn man die Lichtſtrahlen
zunächſt in eine zur Weiterleitung geeignete Energie umwandelt.
Eine ſolche Energie ſtellt zunächſt die Elektrizität dar. Der
Sendeapparat muß daher die Lichtſtrahlen in elektriſche Energie

verwandeln, und der Empfangsapparat in Wien wird dieſe ihm
vermittelte elektriſche Energie wieder in Lichtſtrahlen umſetzen.
Es gibt zwei Methoden des Fernſehens: die Phototelegraphie
und das eigentliche Fernſehen. Sie verhalten ſich zueinander
wie das Telephon zum Telegraphen. Die Phototelegraphie ver=
mittelt
ein Lichtbild des Gegenſtandes auf eine beliebige Diſtanz,
während das Telehor ohne Photographie das unmittelbare
Sehen in die Ferne ermöglicht.
* Die Leiche im Gletſchereis. Der Leichnam eines jungen
Schweizers namens Oevy, der im Jahre 1921 bei einem Aufſtieg
auf das Aletſchhorn in eine Gletſcherſpalte fiel, wurde dieſer
Tage von Führern in dem Gletſcher gefunden. Der Körper, der
in einem Eisblock eingeſchloſſen war, iſt die ganzen drei Jahre
hindurch völlig unverſehrt geblieben. Selbſt die Briefſchaften,
die er bei ſich trug, waren noch nicht im geringſten beſchädigt.
Die Führer, die auf dieſen unheimlichen Fund ſtießen, zer=
trümmerten
das Eis=und befreiten die Leiche aus ihrem kalten
Sarg, ſie brachten ſie dann zur nächſten Stadt, damit ſie den
Verwandten des Verunglückten übergeben werden ſollte.
* Tiermenſchen in Tibet. Die alten Sagen von Menſchen,
die die Geſtalt von Tieren haben, von den germaniſchen Wer=
wölfen
, iſt in Tibet noch immer lebendig, und die Behaup=
tungen
, daß man ſolche Weſen mit eigenen Augen geſehen habe,
tauchen ſo häufig auf, daß die Vermutung, es exiſtierten noch
ſolche Tiermenſchen, nicht von der Hand zu weiſen iſt. Wie aus
Kalimpong in Nord=Bengal engliſchen Blättern berichtet wird,
will man in der Nähe von Pharijong ſolche primitiven Weſen
beobachtet haben, die in Felshöhlen wohnen. Dieſe Weſen, von
den Tibetanern Mi=gu oder ſchreckliche Schneemenſchen ge=
nannt
, werden als Menſchen geſchildert, deren Körper mit einem
dichten Haarkleid bedeckt ſind und denen lange Haare über die
Schultern hängen. Zwei dieſer Tiermenſchen ſollen einige
Yakochſen getötet und teilweiſe roh verzehrt haben. Ein Tibe=
taner
, der dieſe Ungeheuer ganz aus der Nähe geſehen haben
will, beſchreibt ſie folgendermaßen: Sie ſind etwa ſechs Fuß
groß, haben die Körper mit dichtem ſchwarzen Haar beſetzt wie
bei einem Bär und rötliche Geſichter, wie ſie ſich bei Affen
finden. Man hat ſie nur aufrecht gehend geſehen, niemals auf
allen Vieren. Ob ſolche Tiermenſchen wirklich in jenen abge=
legenen
Gebieten von Tibet vorhanden ſind, wird nicht früher zu
entſcheiden ſein, als bis einmal ein ſolches Exemplar gefangen
wird. Die Tibetaner nennen ſie Teufel, aber da ſie dieſen
Namen allen unheimlichen und ihnen unbekannten Erſcheinungen
verleihen, ſo laſſen ſich daraus keine Schlußfolgerungen ziehen.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Anguſt 1924,

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Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Auguſt.
* Die Verfaſſungsfeier in Darmſtadt.
Geſtern abend um 7½ Uhr begann im Landestheater die von
der Heſſiſchen Regierung und dem Oberbürgermeiſter der Stadt Darm=
ſtadt
veranſtaltete Verfaſſungsfeier, zu der Staatspräſident Ulrich, die
Miniſter, Vertreter der Regierung, des Landtags und verſchiedener Be=
hörden
, ſowie der republikaniſchen Parteien und Verbände erſchienen
waren. Die Feſtrede hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. v. Aſter, welcher
etwa folgendes ausführte:
Schwere Wolken laſten auf unſerem Volke und Vaterlande gerade
heute, und ein ſchmaler Pfad führt in die Zukunft. Es bedarf heute
ſchwerer Arbeit und einer langen entſagungsvollen Zeit, um das Haus
zu bauen, in dem künftige Generationen leben ſollen. Iſt es Zeit, Feſte
zu feiern? Es gibt Feſte verſchiedener Art, wie es eine Volks= und
Vaterlandsliebe verſchiedener Art gibt. Es gibt Feſte wie eine Ruhmes=
halle
, die in der Erinnerung an die Vergangenheit ſchwelgen, um ſich
groß zu fühlen als Erbe einer großen Zeit. Man hat das in früheren
Zeiten zu oft getan. Das Schlimmſte wäre heute, wenn man in die
Vergangenheit flüchtete und die Vergangenheit feiert, um zu glauben,
die Vergangenheit würde wiederkommen. Deutſchland würde den Spott
der anderen Welt fühlen. So gewiß wir das Haupt beugen in Ehr=
furcht
vor denen, die gefallen ſind, aber, laß die Toten ihre Toten
begraben, wir wollen leben! Wenn wir arbeiten, müſſen wir wiſſen,
wofür, wir müſſen das Ziel wiſſen, wofür wir arbeiten wollen. Auch
unſere Zeit iſt eine große Zeit, in der neue Werte geboren werden, um
eine Zukunft zu ſchaffen, nach der das gequälte Europa und die Menſch=
heit
verlangt. Vergangen iſt vergangen; noch nie war in der Ge=
ſchichte
dasſelbe; ſie war immer neu. Das Volk lebt nur, wenn es ſich
verjüngt, ſelbſt wenn es einmal einen Teil ſeiner Ideale verbrennt.
Laß die Toten ihre Toten begraben; wir wollen es mit dem Goethe=
Wort halten: Stirb und werde! Die Vergangenheit iſt der Mutterſchoß,
wir müſſen aus der Geſchichte lernen. Zweierlei Sehnſucht lebt in der
Geſchichte des deutſchen Volkes, die ſein Reichtum, aber auch ſeine Gefahr
ſind: 1. Die Sehnſucht nach Einheit, 2. das Streben, auseinianderzu=
fallen
. Als Papſt Leo Karl dem Großen die Kaiſerkrone aufſetzte, war
es die Krone des römiſchen Weltreichs, es war eine gefährliche Gabe.
Nach dieſem Weltreich ſtrebten die Ottonen, die Staufer und die Ro=
mantik
in unſerer Zeit. Es war ein ſchweres Mißverſtändnis, daß eine
Nation über andere Völker herrſchte, daß die Macht eines Einzelnen
über die ganze Welt gebot. Das Reich, von dem die Käiſer des Mittel=
alters
träumten, war ein Reich der Zukunft; ſo war auch das Weltreich
der Päpſte und das, wovon die Wiſſenſchaft des Mitkelalters ſprach,
ein Reich, das die Menſchheit erlöſen ſollte. Die Idee des einen Reichs
lebte weiter im 17. und 18. Jahrhundert in dem Gedanken von Leib=
nitz
, Rouſſeau und Kant, für die es nur eine Vernunft gibt, wie es auch
nur eine Wahrheit gibt. Der Drang des Auseinanderfallens iſt ein
altes Erbübel der Deutſchen. Die Zwietracht und der Kampf der Deut=
ſchen
untereinander iſt älter als der Traum von dem einheitlichen
Reiche. Deutſchland hat den Riß der Konfeſſion und die Blutopfer der
Religibnskriege erleiden müſſen. Die induſtrielle Entwicklung hat den
Zwieſpalt zwiſchen dem Arbeitertum und dem Unternehmertum gebracht.
Hinter dem Erbübel ſteckt aber doch etwas Großes, der Drang nach
Freiheit, die Sehnſucht nach der freien Perſönlichkeit, dem In=
dividuellen
. Die Sehnſucht nach Freiheit war vor hundert Jahren
am tiefſten gedrückt. Die Einheit war zerbrochen. Die Kaiſer
ſtellten ihre perſönliche Macht über die Einheit. Die Freiheit erlag
der deſpotiſchen Macht des Metternichſchen Syſtems. Damals war es,
daß der Gedanke der Republik Fuß faßte im deutſchen Volke und daß
die Farben ſchwarz=rot=gold Symbol der Einheit wurden. Die Be=
wegung
ſcheiterte aber an der Müdigkeit des deutſchen Volkes und an
dem Widerſtand der Fürſten. Es kam das Reich Bismarcks. Fern ſei
uns, das Werk Bismarcks herabſetzen zu wöllen; wir, die wir auf dem
Boden der Republik ſtehen, müſſen doch ausſprechen, daß das Reich
Bismarcks nicht der letzte Ausdruck des deutſchen Einheitsgedankens iſt.
Es ſchließt nicht Oeſterreich ein; es war ein Bund der Fürſten, es
prägte den Militär= und Beamtenſtaat Preußen dem Reiche auf. Bis=
hnarck
ſchuf die Ideologie, daß durch Blut und Eiſen ein Reich zu=
ſammengefügt
werden könnte und die Trutzidee nach außen hin. Hier
müſſen die anderen Gedanken vom ewigen Frieden zur Herrſchaft kom=
men
. Bismarcks Reich erfüllte nicht die Sehnſucht des deutſchen Volkes
nach Freiheit. Das Syſtem, auf dem das Reich erbaut war, hat ver=
ſagt
, ſo ſehr verſagt, wie ein Syſtem nur verſagen kann. Es kam der
Augenblick, wo die Vertreter des deutſchen Volkes neu aufbauen muß=
ten
, was zerbrochen war; die Weimarer Verfaſſung wurde geſchaffen.
Das Deutſche Reich iſt eine Republik und wird eine Republik bleiben.
Das Deutſche Reich iſt auch eine Demokratie.
Der Redner entwickelte dann zum Schluß die Grundfätze der demo=
kratiſchen
Weltanſchauung, wie ſie in gleicher Weiſe auch von der Demo=
kratiſchen
Partei formuliert ſind, und ſchloß mit einem Hoch auf die
deutſche Republik, in das die Verſammlung einſtimmte.
Zu Beginn und zum Schluß der Feier kam in Orcheſtervorträgen
unter der Leitung von Generalmuſikdirektor Winderſtein Beethovens
Tonwelt zu einer ſchönen Wirkung.
Abends um 811 Uhr ſtellte ſich ein Fackelzug mit über tauſend Fackel=
trägern
auf dem Marienplatz auf. Er zog durch die Neckarſtraße und
die Rheinſtraße nach dem Luiſenplatz, wo die ſtaatlichen Gebäude illu=
miniert
waren. Vom Balkon des Landtagsgebäudes hielt Staatspräſi=
dent
Ulrich eine Anſprache. Dann ſetzte der Zug ſich wieder in Be=
wegung
und paſſierte folgende Straßen und Plätze: Rheinſtraße,
Paradeplatz, Theaterplatz, Hochſchulſtraße, Pankratiusſtraße, Müller=
ſtraße
, Heinheimer Straße,, Alexanderſtraße, Obergaſſe, Gr. Ochſen=
gaſſe
, Marktplatz, Kirchſtraße, Karlsſtraße, Hügelſtraße, Marienplatz.
Dort war Feuerſpruch und Auflöſung des Fackelzuges.

Das Verordnungsblatt für die Evangeliſche Landeskirche in Heſſen
Nr. 13, ausgegeben am 28. Juli 1924, enthält: 1. Ausſchreiben Nr. 33
vom 25. Juli 1924, Gottesdienſt am 3. Auguſt d. J. zum Gedächtnis an
den Beginn des Weltkrieges vor 10 Jahren betreffend. 2. Ausſchreiben
Nr. 34 vom 25. Juli 1924, die Feier des Verfaſſungstages am 11. Auguſt
d. J. betreffend. 3. Ausſchreiben Nr. 35 vom 18. Juli 1924, Kundgebung
des Deutſchen Evangeliſchen Kirchentags in Bethel=Bielefeld an das
deutſche evangeliſche Volk betreffend.
Y Verband Hefſiſcher Regimentsvereine. Sonntag, 17. Auguſt,
vormittags, finden für unſere Vereinsangehörigen und auswärtigen
Kameraden zwei Führungen durch die Uniform= und Waffenſammlung
Heſſiſcher Regimenter im Schloßmuſeum ſtatt und zwar um 9,30 und
10 Uhr vormittags. Treffpunkt 10 Minuten vorher am Glockenſpiel.
Wir bitten, daß von jedem Verein bei jeder Führung ein hieſiges Ver=
einsmitglied
teilnimmt, das die teilnehmenden Kameraden ausweiſt und
für Hilfe bei der Führung ſorgt. Wir fügen hinzu, daß im Weißen
Saal nunmehr alle Uniformen unſerer Regimenter bis zur Felduniform
Aufſtellung gefunden haben.
Deutſcher Offizierbund. Am 7. Auguſt fand im Bürgerhof ein
Herrenabend ſtatt. Zunächſt wies der Vorſitzende auf die energiſche =
tigkeit
der Bundesleitung im Intereſſe der kriegsbeſchädigten
früher aktiven, Reſerve= und Landwehroffiziere hin. Er wies darauf
hin, daß dieſelben z. T. nur einen Bruchteil der ihnen nach der Ver=
faſſung
zugeſicherten Vergünſtigungen des Penſ.=Geſetzes 06 erhalten.
Anträge beim Reichstag erbitten erhebliche Beſſerung. Es ſteht in
Ausſicht, daß dieſe bewilligt werden. Dann teilte er mit, daß das
Wehrkreiskommando den Offizieren, welche mit Uniform verabſchiedet
ſeien, erlaubt hätte, bei den vereinigten Regimentsfeiern am 16. und
17. Auguſt Uniform zu tragen. Es folgte dann der Vortrag des Ka=
meraden
Speidel über Aenderungen der Kampfesweiſe der Infanterie
und ihrer Begleitwaffen. Der Vortrag war hochintereſſant. Am
Donnerstag, den 4. September, wird wieder ein Herrenabend mit Vor=
trag
über die letzten franzöſiſchen Herbſtmanöver ſtattfinden. Man
hofft, daß auch die auswärtigen Herren hierzu erſcheinen.

*Schweres Automobil=Unglück.
Am Sonntag nachmittag gegen ½5 Uhr ereignete ſich auf
der Landſtraße von Seeheim nach Bickenbach ein ſchweres
Automobilunglück. Ein von Jugenheim kommender
Motorradfahrer (Negierungsrat Emmerling) ſtieß beim Ein=
biegen
in die Kurve mit einem von Darmſtadt kommenden Per=
ſonenauto
zuſammen. Hierbei erlitt der Motorradfahrer ſchwere
komplizierte Unterſchenkelbrüche, Armbrüche, ſowie Kopfverletzun=
gen
. Der Beſitzer des Wagens erlitt einen Armbruch und Kopf=
verletzungen
, eine mitfahrende Dame, Frau Dr. Emmi Max,
ſchwere innere Verletzungen, denen ſie inzwiſchen im hieſigen
Krankenhaus erlegen iſt. Der Chauffeur blieb unverletzt.

* Forderungen des Deutſchen Rentnerbundes.
Dem hohen Reichstag hat der Bund nachſtehende Forderungen
unterbreitet:
1. Die Verordnung über die Fürſorgepflicht vom 13. Februar 1924
iſt, ſoweit ſie die Fürſorge für Rentner betrifft, aufzuheben.
2. Die Reichsregierung übernimmt die Entſchädigungspflicht für die
Rentner und führt ſie in der Weiſe aus, daß die Finanzämter auf
Grund der früheren Einkommenſteuererklärungen oder der Einſchätzung
zum Reichsnotopfer die Höhe des Einkommens oder Vermögenswertes
als Grundlage der ſeitens des Reiches zu leiſtenden Entſchädigung feſt=
ſetzen
.
3. Die Zahlung der feſtgeſetzten Entſchädigung hat durch die Finanz=
kaſſen
oder, wo dieſe niht am Orte ſind, durch die Poſtbehörde zu er=
folgen
.
4. Das Beſchwerderecht über die Höhe der zu leiſtenden Entſchä=
digung
wird gewährleiſtet. Es entſcheidet in zweiter Inſtanz das Lan=
desfinanzamt
und in dritter Inſtanz endgültig das Reichsfinanz=
miniſterium
.
5. Das allgemeine Aufſichtsrecht iſt der Reichsregierung zu über=
tragen
.
6. Eine Anrechnung etwa noch vorhandenen kleinen Einkommens
oder des Erwerbes durch Ausnutzung der noch vorhandenen geringen
Arbeitskraft iſt, ſowie die Heranziehung unterſtützungspflichtiger Ange=
höriger
auszuſchließen.
7. Grundſätzlich iſt von jeder Arbeitspflicht abzuſehen, da es ſich
nicht um einen Fürſorge=, ſondern um einen Entſchädigungsanſpruch
handelt. Damit fällt auch jeder Erſatzanſpruch auf Vermögen und Nach=
laß
der Rentner.
8. Die Entſchädigung ſoll zurzeit 50 Prozent des endgültig feſt=
geſetzten
Einkommenſteuerbeſcheides als Grundlage der Rentnerentſchädi=
gung
betragen.
Verleihung der deutſchen Ehrendenkmünze. Dem aus Worms
ausgewieſenen zurzeit in Darmſtadt wohnhaften Eiſenbahnſchaffner
Schaſſet wurde die deutſche Ehrendenkmünze des Weltkrieges mit
Schwertern verliehen.
C. Die Schäden des letzten Unwetters. Allmählich werden die
ſchweren Schäden des Unwetters vom 7. d. M. aus unſerer Umgebung
näher bekannt. Beſonders verheerend hat der Sturm längs des Schnam=
pelwegs
gehauſt. Nicht weit von der Unterführung unter die Oden=
waldbahn
iſt der Weg durch entwurzelte und abgebrochene Bäume ver=
ſperrt
und im angrenzenden Eichwald liegen dicht am Weg drei mäch=
tige
Stämme, die im Sturz wieder andere Bäume umgeriſſen haben,
An der Einmündung des Albertsbrunnenwegs, der an dieſer Stelle
unpaſſierbar geworden iſt, befindet ſich eine weitere Stelle der Verwüi=
ſtung
, der auch Fichten und Birken zum Opfer fielen. Auch müſſen in
dieſer Gegend gewaltige Waſſermaſſen niedergegangen ſein, da der
Darm ſtellenweiſe über ſeine Ufer getreten war, ein hier noch ſelten
beobachteter Vorgang.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Wer hätte beim Durch=
leſen
des Programms der 6. Wanderung, die als reine Wald= und
Höhenwanderung gedacht und feſtgeſetzt worden war, geglaubt, daß ſie
den Wanderern ſo ſchöne Ausblicke auf weite Gebiete des Heimats=
gebirges
verſchaffen würde. Von der Station Wiebelsbach aus ging der
Weg über den Burzelberg den Höhenrücken entlang, an der Ernſt=
Ludwig=Heilanſtalt vorbei, über Wald=Amorbach und die Sauſteige nach
Groß=Umſtadt. Wohl die wenigſten Wanderer hatten den Otzberg mit
dem Dorf Hering, im Vordergrunde das Dorf Wiebelsbach, in ſo male=
riſcher
Gruppierung geſehen, als am vergangenen Sonntag. Ebenſo
entzückend bot ſich der trutzige Breuberg nach einer weiteren Wegſtunde
den Blicken dar, und nicht unerwähnt bleibe zuletzt der Ausblick faſt
am Ende der Wanderung auf das ganze vordere Gebiet des Odenwaldes
von der Hohen Straße aus. Stille Andacht bemächtigte ſich der Wander=
ſchar
vor ſo viel Schönheit und Erhabenheit des Heimatgebietes. Doch
von Schönheit allein werden ſtramme Wanderer nicht ſatt, ſo daß die
vorgeſehenen Raſten voll ausgenutzt wurden. Her Gaſtwirt Jakob
Trippel in Wald=Amorbach hat bei der Frühſtücksraſt die knurrenden
Magen recht bald zufrieden geſtellt und Herr Gaſtwirt und Metzger
Jak. Ackermann (Gaſthaus zur goldenen Krone) in Groß=Umſtadt bot
ſo viel des Guten und Schönen, daß nur eine Stimme des Lobes und
der Zufriedenheit laut wurde. Hier ſprach dann Herr Rektor H.
Schäfer den beiden Führern Gg. Schött und W. Straub den Dank der
Wanderer aus. Anſchließend gedachte er auch der Bedeutung des Tages
in ſchlichten, doch kernigen Worten, die er ausklingen ließ in dem
Wunſche, daß unſer ganzes deutſches Volk, ohne Unterſchied der Par=
teien
, Stände und Religionen einig ſei in der Liebe zur engeren Heimat
und zum deutſchen Vaterland.
Verband der evangel, weiblichen Jugend in Heſſen. Am 13. und
14. September feiert der Verband der ev. weiblichen Jugend in Heſſen
ſein Landesverbandsfeſt. Nahezu 2000 junge Mädchen aus zahlreichen
Gemeinden Heſſens und darüber hinaus finden ſich in jenen Tagen in Darm=
ſtadt
zu gemeinſamer Feier zuſammen. Das Feſt beginnt Samstag, den
13. September, abends mit einer Begrüßungsverſammlung, auf die
Abendandachten in zwei Kirchen, Petruskirche und Martinskirche, folgen,
Der eigentliche Feſttag iſt der Sonntag. Er wird am Morgen eingeleitet
durch einen Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche. Am Frühnachmittag findet
ein Feſtzug ſtatt. Im Mittelpunkt der Nachmittagsveranſtaltungen im
Orangeriegarten ſteht ein Feſtſpiel, das Mädchen aus Darmſtädter
Jugendvereinigungen aufführen. Eine gemeinſame kurze Feier im
Schloßhofe ſoll gegen Abend das Feſt beſchließen.
Aus dem Steuerkalender für Auguſt ſei hervorgehoben, daß
der 15. Auguſt mit Schonfriſt von 7 Tagen die Vermögens=
ſteuerpflichtigen
der Zahlung des dritten Viertels der Ver=
mögensſteuer
unterwirft. (Das letzte Viertel iſt am 15. November fäl=
lig
.) In beiden Fällen iſt je ein Viertel der Jahresſteuer zu entrich=
en
, ſofern der Vermögensſteuerbeſcheid vor dem Fälligkeitstag zuge=
ſtellt
iſt. Lautet der Beſcheid über ein höheres, als in der Vermögens=
ſteuererklärung
mit Stichtag 31. Dezember 1923 angegebenen Vermögen,
ſo ſind am 15. Auguſt und 15. November die entſprechenden Nachzah=
lüngen
gegenüber der bisher auf Grund der Vermögensſteuererklä=
rung
entrichteten Hälfte der Steuer zu leiſten. Soweit Vermögens=
ſteuerbeſcheide
bis 15 d. M. nicht ergangen ſind, können die Finanz=
mter
nach § 82 RAbgO. von der Befugnis zur vorläufigen Feſtſetzung
der Steuer Gebrauch machen.
Für die Aufwertung nachdrücklich eingetreten iſt die württember=
giſche
Regierung bei der Reichsregierung. Sie erklärt es für eine der
wichtigſten Aufgaben des Reiches, das mit der Inflation vielen ange=
tane
Unrecht durch eine dem Recht und der Billigkeit entſprechende Auf=
wertung
wieder gut zu machen.

Aus den Parteien.

Deutſche Demokratiſche Partei. Die heute, Diens=
tag
, den 12. d. M., fällige Vorſtandsſitzung wird auf Dienstag, den 19.
d. M., verlegt.

NUlZ0

gibt allen Suppen, Gemüsen, Soßen
Fleischgeschmack!

Aus Heſſen.
*Großfeuer in Babenhauſen.
Drahtbericht unſeres Korreſpondent
Aus bis jetzt unbekannten Urſachen brach geſtern na
gegen 2 Uhr hier Großfeuer aus. In der Bndegaſſe, m
Fachwerkhäuschen dicht aneinander hängen, entſtand der
Im Nu flammten rieſige Feuerſäulen und ſtarke Rau
in die Höhe. Der Wind förderte das eifrig Zerſtörun
Bald war die hieſige Feuerwehr am Platze, desgleicher
mannſchaften der Polizeiwachtabteilung, aber ſie waren
dem wütenden Element gegenüber, das gierig die mit
Frucht beladenen Scheunen erfaßte, machtlos. Die
wehren der ganzen Umgebung, die von Harreshauſen, Le
Sickenhofen, Dudenhofen und Schaafheim waren ebenfa
zur Stelle und entwickelten eine fieberhafte Tätigkeit.
5 Uhr traf die große Motordampfſpritze aus Offenbach
mit ſtark vereinten Kräften gelang es endlich, des Rieſ
Herr zu werden. Ungefähr 7 bis 8 Scheunen und 4 Wol
mit Hintergebäuden wurden ein Raub der Flammen. 2
terial= und Sachſchaden iſt beträchtlich, groß iſt das Ele
Herzeleid der armen Familien, die ihr Hab und Heim
haben. Die ganze Bevölkerung Babenhauſens beteiligte
ſelſtloſer, aufopfernder Weiſe bei den Löſch= und Re
arbeiten. Das Fehlen der Waſſerleitung kam bei einem
Brande äußerſt unangenehm zur Geltung, zumal die 2
in der Nähe bald verſagten und kein Waſſer mehr abga
* Eberſtadt, 11. Aug. Blutige Schlägerei. In 1
vom Sonntag zum Montag kam es unter jungen auswärtigen
die hier die Kirchweihe in feuchtfröhlicher Stimmung mitgemack
zu einer Schlägerei, in deren Verlauf ein junger Mann von e
deren einen Meſſerſtich in den Leib erhielt. Der Verletzte m
einem Auto nach Darmſtadt übergeführt werden. Die Kirch
freute ſich trotz der großen Geldknappheit eines guten Zuſpru
von außerhalb. Sämtliche Tanzſäle und Vergnügungslokale n
beſucht. Auch auf dem Marktplatz herrſchte richtiger Jahrmar
Die Vorortlinie wies einen regen Verkehr auf.
* Erbach i. O., 10. Aug. Einweihung des Er
Schwimmbades. Heute nachmittag 2 Uhr begann hier 15
zur Einweihung des Erbacher Schwimmbades. Strahlender
ſchein beſchien das Bad, das direkt nördlich von Erbach an d
linie ErbachMichelſtadt liegt. Wehende Fahnen und Flaggen,
und Girlanden verliehen dem neu errichteten Bade ein feſtliches
Erbach kann ſtolz auf dieſe Errungenſchaft ſein. Das Baſſin un
Fläche von 50X60 Metern. Auf den Längsſeiten ein breiter
Bänken zum 2 hen nach dem Bad, auf der Weſtſeite ein langer
bau mit vorge gerter Liegehalle und nach Oſten zu eine bre:
als Sonnenbad und um das ganze ein zirka 2 Meter hoher Bre
und ſoweit das Auge reicht hohe bewaldete Berge und grüne
das iſt das neue Erbacher Schwimmbad. Das ganze Bad war
letzten Platz beſetzt von einer frohbewegten Menge. Nach eine
Eröffnungsmarſch hielt der 1. Vorſitzende des Erbacher Schwi
Herr Fabrikant Heinrich Kumpf=Erbach, die Weiherede. In
Worten ſchilderte er die Nor Erbachs, das nie die Mittel zur E
eines Bades auftreiben konnte. Da wande ſich der neugegrür
bacher Schwimmklub anfangs dieſes Jahres an den Grafen
Erbach=Erbach und bat um Beihilfe zur Errichtung eines
bades. Der Graf erkannte als echter Erbacher die Notwend
Anlage und verſprach nicht nur ſeine Beihilfe, ſondern ſagte di
tung des ganzen Bades zu. Grund Boden, Holz für die Bauter
Arbeit wurde von ihm geſtifter. Erbgraf Alexander, der frühere
ſitzende des Erbacher Schwimmklubs, betrieb mit aller Energie
des Bades, ſodaß dies nach wenigen Monaten ſchon eingeweil
konnte. In ehrlicher Dankbarkeit überreichte Herr H. Kumpf d
fen Konrad eine Ehrenmitgliedsurkunde und dem Erbgrafen
als Ehrenvorſitzender. Hierbei hob er nochmals die Verdienſte
grafen Alexander um den Schwimmklub und um das ſchnel
Bad hervor und teilte mit, daß der Klub auf einſtimmigen Be
das Bad Alexander=Bad nennen werde. Mit dem Rufe:
weihe ich dich Alexander=Bad ergriff er einen Kranz und war
das hochaufſpritzende Waſſer. Gleichzeitig fiel die Hülle von den
mit der Aufſchrift: Alexander=Bad, und Erbach war um e
Sehenswürdigkeit reicher. Alsdann begrüßte Herr H. Kumpf
glieder des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland
ihrem 2. Vorſitzenden Herrn Giesmann zur Taufe des Erbacher
bades herbeigeeilt waren. Mit einem dreifachen Naß naß,
die hochherzigen Spender ſchloß Herr H. Kumpf ſeine Ausfü
Nach einer Muſikeinlage beſtieg Graf Konrad die Rednertrib
führte aus, daß er gerne zum Gelingen des Schwimmbades be
habe. Es habe ihn mit Genugtuung erfüllt, daß Herr H. Ku
vorgehoben habe, daß er als echter Erbacher die Stiftung gen
er danke dem Schwimmklub für ſich und ſeinen Bruder für die
nung. Alsdann hob Graf Konrad die Verdienſte des Herrn E
um das Zuſtandekommen des Bades und Schwimmklubs her=
einem
dreifachen Gut Naß auf den Erbacher Schwimmklub und di
ſtädter Gäſte ſchloß der Graf ſeine Rede. Alsdann ſprach He
mann, der verdienſtvolle 2. Vorſitzende des Schwimmklubs Jung
land‟. Darmſtadt, einige einleitende Worte über die Bedeut
Schwimmens zur körperlichen Ertüchtigung unſeres Volkes und
es, daß jetzt Erbach ein derartiges muſtergültiges Bad habe
Worte belegte er praktiſch durch Vorführungen von Mitgliede
Schwimmklubs, die in muſtergültiger Weiſe von dieſen ausgefü
den. Herr Giesmann ſchloß ſeine Rede mit einem Gut Naß auf
bacher Schwimmklub und auf die hochherzigen Spender des Bad
einigen humoriſtiſchen Vorführungen des Erbacher Schwimmk
gann der zweite Teil des Feſtes mit ſeinen ſportlichen Wettkämpf
was die Darmſtädter, ſowohl Damen wie Herven, zeigten, war e
Auch die Erbacher bewieſen, daß ſie ihres neuen Schwimmbade
waren. Mit einem vorbildlich geſpielten Waſſerballſpiel ſch.
Vorführungen. Daß dieſe ſo glatt und reibungslos verliefen,
Giesmann=Darmſtadt zu danken, der liebenswürdigerweiſe die
übernommen hatte. Und Erbach hat wieder einmal bewieſe
verſteht, Feſte zu feiern. Möge das neue Schwimmbad recht
beſucht werden, und ſich auch der Freund des Herrn H. Kumpf
kehren laſſen, von dem dieſer in ſeiner Rede in launiger Weiſe b
einen Ausſpruch, der lautete: Unſittlich iſt das Baden immer,
es tut, ob Frauenzimmer.
K. Erbach i. O., 10. Aug. Der Arbeiter=Radfahrerbund So
feierte heute in Erbach ſein 3. Bezirksfeſt. Nach einem Fack
geſtrigen Tage wurden die Feſtlichkeiten durch Wecken um 5 Uhr
tags begonnen. Das Programm beſtand aus je einem Wettbel
Wettfahren, Langſamfahren und Saalradſport. Nachmittags 2
großer Feſtzug mit Blumenkorſo nach dem Feſtplatz, woſelbſt
und ſportliche Darbietungen geboten wurden. Abends 8 Uhr
neuerbauten Feſthalle Unter den Linden (in Erbach) ein Fe
Mosbach (Kreis Dieburg), 10. Aug. Am letzten Sonnta
hier das Kriegerdenkmal eingeweiht. An der Feier
ſich alle Vereine. Herr Pfarrer Walter hielt die Weiherede, be
mit Gedächtnisfeier der im Kriege Gefallenen.
8 Seligenſtadt, 11. Auguſt. Neues Baugelände
die Gemeinde durch den Ankauf mehrerer Grundſtücke entla
Bahnhofsſtraße.
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unen
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ſſer

Nummer 223.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Auguſt 1924.

Seite 5.

j. Beerfelden, 11. Aug. Vor einiger Zeit ſchloß ſich eine Anzahl
nger Leute zu einem Verein für Raſenſport 1924 zuſammen. Längere
3 it wollte ſich kein geeigneter Spielplatz finden; nun iſt ein ſolcher vor=
nden
, und die letzten Wochen wurde eifrig geübt. Geſtern mittag nun
ad das erſte Fußball=Wettſpiel gegen den Fußballverein
fſelbach 1923 (1. Mannſchaft) ſtatt. Da ein ſolcher Wettkampf für hier
vgs Neues war, hatten ſich viele Zuſchauer eingefunden; leider wurde
s Spiel nicht zu Ende geführt, beim Abbruch ſtand die Partie: Beer=
den
zu Heſſelbach 5:2. Dieſer Wettkampf zeigte eifriges Streben auf
den Seiten.
Dieburg, 10. Auguſt. Am Sonntag abend vereinigten ſich im
lich geſchmückten Saale des Mainzer Hofes die Behörden und
wohner der Kreisſtadt zur Verfaſſungsfeier. Eine ſtatt=
ſe
Anzahl Beſucher nahm an der Veranſtaltung teil, um ihre Treue
Volk und Stagt, Verfaſſung und Republik zu bekunden. Herr Kreis=
ektor
Gebhard begrüßte die Erſchienen mit einer warmen An=
ache
, den Zweck des feſtlichen Abends kurz berührend. Die hieſigen
ſangvereine, Männergeſangverein und Sängerluſt, wetteiferten mit
ander, den Gäſten des Abends durch ihre Darbietungen Freude zu
chen, während ein Berüfsorcheſter, die Kapelle Wohlfahrt, in Ver=
dung
mit den Herren Braun und Holzapfel und der Mandolinen=
5 durch inſtrumentale Vorträge zum Gelingen des Abends beitrugen.
Feſtred hatte, wie vor zwei Jahren bei der erſten hieſigen= Ver=
ungsfeier
, Herr Amtsgerichtsrat Becker übernommen, der an die
njährige Wiederkehr des Krieges als hiſtoriſchen Ausgangspunkt der
geſtaltung der politiſchen Dinge in Deutſchland erinnerte, von der
affung der Verfaſſung ſprach, die die Revolution liquidierte und aus
Chaos wieder geordnete Verhältniſſe ſchuf. Weiter behandelte der
ner die Schuldluge und warnte eindringlich vor allen Störungen
politiſchen Lebens, die nur zum Bürgerkrieg und neuen unabſeh=
en
Wirren führen können. Die Rede klang aus in der Mahnung zur
gabe an das Vaterland, zur treuen Pflichterfüllung, Zurückſtellung
Gegenſätze und der eigenen Intereſſen hinter dem großen Gedan=
der
Arbeit für die Nation. Das Hoch auf das Deutſche Reich und
Republik fand brauſenden Widerhall, worauf die Nationalhymne
ngen wurde.
B. Groß=Umſtadt, 9. Aug. Der Hiſtoriſche Verein für
ſſen ſtattete heute unſerem Städtchen einen Beſuch ab. Eine ſtatt=
Anzahl Teilnehmer erſchien aus Darmſtadt, begrüßt von den ein=
eiſchen
Geſchichtsfreunden und von Mitgliedern des Vereins aus
jurg und Erbach. Bei der Zuſammenkunft der Teilnehmer im
urm begrüßte Herr Archivdirektor Dieterich die Erſchienenen,
tuf Herr Studienrat Neumann einen kurzen Vortrag über die
jangenheit Groß=Umſtadts hielt, für den der Vorſitzende dankte.
auf begab man ſich in das alte Rathaus, einem ſchönen Renaiſſance=
wo
Herr Buchhändler Zibulski eine Ausſtellung von Bildern
alter und neuer Zeit und von Büchern veranſtaltet hatte. Dann
e die Beſichtigung der evangeliſchen Kirche, deren Pfarrer, Herr
tmann, einen Vortrag über ihre Baugeſchichte hielt. Herr
ivrat D, Hermann ſprach dann noch über eine Inſchrift an der
inſeite der Kirche aus dem Jahre 1462, die auf den Mainzer Kur=
zwiſchen
Diether von Iſenburg und Adolf von Naſſau Bezug hat.
folgte die Beſichtigung der alten Schlöſſer und Höfe, an denen
adt ſo reich iſt Darmſtädtiſches, Curtiſches, Rodenſteinſches,
boldſches, Pfälziſches Schloß und des Friedhofes. Eine Fülle
Sehenswürdigkeiten an alten Wappen, Inſchriften und ſonſtigen
nerungen bot ſich den Beſuchern, die hochbefriedigt von der hiſto=
ſo
intereſſanten Stätte ſchieden.
* Groß=Gerau, 11. Ang. Abgelehnter Voranſchlag. Der
S inderat hat den ſtädtiſchen Voranſchlag in ſeiner vorgelegten Form
e ehnt, da es einer Reihe der Gemeinderäte nicht möglich erſchien,
Fehlbetrag von 208 000 Mark durch weitere Steuern auszuſchlagen.
Bauſchheim (Rieb), 11. Aug. Unfall. Ein hieſiger Landwirt

ns Laun ſtürzte ſo unglücklich vom Scheuerboden, daß er einen
en Schätſelbruch erlitt, an deſſen Folgen er ſtarb. Laun ſtand im
ebensjahre.

8 Biſchofsheim, 11. Aug. Die Wohnungsnot der Heim=
kehrer
. Da faſt ſämtliche Wohnungen der hieſigen Ausgewieſenen,
die jetzt zurückkehren dürfen, beſchlagnahmt ſind, beſchloß der Gemeinde=
rat
, beim Staat die 50 Holzhäuſer, die für den Kreis Groß=Gerau be=
ſtimmt
ſind, anzufordern.
+ Biſchofsheim, 11. Aug. Wohnungsbau. Die Gemeinde
errichtet hier mehrere Wohnhäuſer, die teils Dreizimmerwohnungen und
teils Fünfzimmerwohnungen enthalten ſollen. Die Erdarbeiten werden
ausſchließlich von Erwerbsloſen ausgeführt. Auch ſind die Bauunter=
nehmer
angewieſen worden, bei evtl. Mangel an Arbeitern ihren Per=
ſonenbedarf
aus den Reihen der Arbeitsloſen zu decken.
R. Mainz=Koſtheim, 11. Aug. Das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern
dieſe Woche die Eheleute H. Durſt von hier. Das alte Paar, welches
leider ſeinen letzten Wohnſitz im Invalidenhaus Mainz finden mußte,
dürfte ſich wohl auch in dieſer Heimſtätte dieſem gedenkvollen Tag mit
beſonderer Freude widmen.
Mainz, 11. Aug. Feſtgenommen. Der kürzlich von hier
mit über 5000 Mark flüchtig gegangene Handlungsgehilfe iſt jetzt beim
Ueberſchreiten der ſchweizeriſchen Grenze feſtgenommen worden.
Mainz, 11. Aug. Weinhandel. Die Stille im Verkehr mit
Wein hält infolge der Fortdauer der Geld= und Kreditnot unvermin=
dert
an. In den Weinbergen ſelbſt herrſcht fieberhafte Tätigkeit. Die
Bodenbearbeitung und die Bekämpfung mehrerer Rebkrankheiten ver=
urſacht
den Weinbauern viel Arbeit und Sorge.
Mainz, 11. Aug. Ein rabiater Wirt. Der Beſitzer eines
hieſigen Gaſthauſes bearbeitete einen Gaſt mit dem Gummiknüppel, weil
er ſich darüber beklagte, daß ſein Zimmer mit Ungeziefer behaftet ſei.
Mit mehreren Beulen im Geſichte erſchien der Mißhandelte bei der
Polizei und erſtattete Anzeige gegen den Wirt.
Bingen, 12. Aug. Weitere Proteſte des Weinbaues.
Die Zentrumsfraktion ſtellte den Antrag, die Stadtverordnetenverſamm=
lung
ſolle die zuſtändige Stelle erſuchen, mit allen Mitteln die Ratiſi=
zierung
des deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrages zu bekämpfen. Auch
die Mitglieder der Zentrumsfraktion des Kreisausſchuſſes reichten bei
dem Kreisamt einen flammenden Proteſt ein, der u. a. darauf hinweiſt,
daß die Exiſtenz von rund 350 000 Winzerfamilien durch Abſchluß des
Vertrages zu Grunde gerichtet wird. Der heſſiſche Weinbauverband
hatte nach Oppenheim eine Verſammlung einberufen, um zu der durch
den oben erwähnten Vertrag geſchaffenen Lage Stellung zu nehmen..
Der Vorſitzende des Verbandes, Kommerzienrat Sittmann Wiesbaden,
ſchilderte ebenfalls die Lage als ſehr bedrohlich, mik allen Mitteln müſſe
man ſich Gehör ſchaffen, um noch in letzter Stunde eine Aenderung her=
beizuführen
. Die Verſammlung verlief äußerſt erregt. Die einſtim=
nig
angenommene Reſolution fordert unbedingte Ablehnung und er=
neute
Verhandlungen unter Hinzuziehung von Weinbauvertretern.
Bechtheim (Rheinheſſen), 11. Auguſt. Dienſtjubiläum.
Sein 25jähriges Dienſtjubiläum beging dieſer Tage Herr Lehrer Eb=
ing
. Er erfreut ſich hier und in ſeinem Flomborner Wirkungskreis
großer Beliebtheit.

Evangeliſch=ſoziale Führertagung.

Att
der erfrischende
Sicmna
(
für Sportler. Turner,wenderer Raucher. C
m Apotheke. Drogerie u. Sporlartikelgechöft. A
MNeinige Hertellerin: Ernerserk A-G. f6r
sein Ebe Raw. Akt.

Eine wichtige Tagung ging ſoeben wuchtig zu Ende die Betheler
chriſtlich=ſoziale Führertagung, aus dem ganzen Reiche ſtark beſucht
Arbeiter und Arbeitgeber, Pfarrer und Lehrer. Der Deutſche Ev. Kir=
chenausſchuß
hatte Direktor D. Schreiber entſandt, für die Ev. Eltern=
vereine
war Exz. Hegel erſchienen.
Die Tagung, von Abg. Franz Behrens, dem 1. Vorſitzenden des
Landarbeiterverbandes, geleitet, bot den erſten umfaſſenden Widerhall
auf die ſoziale Botſchaft, die der Deutſche Ev. Kirchentag wenig Wochen
zuvor von dem gleichen Orte her erlaſſen hatte. Es war kein blindes
Ja=fagen allein aus dem Arbeiterſtande waren etwa achtzig Sekretäre
und Sekretärinnen erſchienen. Aber es war eine Schar, die aus dem
Erlaß der Sozialbotſchaft neue Freudigkeit zum Wirken für die evang.
Kirche ſchöpfte. Charakteriſtiſch war, daß in der bewegten freudigen
Ausſprache wohl niemand ſtärkeren Beifall fand, wie der Arbeitgeber=
vertreter
Wiegand, der einen chriſtlich=nationalen Arbeitgeberverband
forderte; charakteriſtiſch war auch die geſteigerte konfeſſionelle Spannung.
Einſtimmig wurde beſchloſſen:
1. Entſchließung:
Die am 9. Auguſt 1924 in Bethel bei Bielefeld verſammelten evan=
geliſchen
Führer und mitarbeitenden Freunde der chriſtl.=nat. Arbeiter=
bewegung
(Chriſtl.=nat. Gewerkſchaften, Evang. Arbeitervereine) begrü=
ßen
die ſoziale Botſchaft, die der Deutſche evangeliſche Kirchentag von
Bethel aus an das deutſche evangeliſche Volk gerichtet hat.
Von größter Bedeutung in dieſer kirchlich=ſozialen Kundgebung ſind
für uns die Stellen, die die Arbeits= und Volksgemeinſchaft zwiſchen Ar=
beitgeber
und Arbeitnehmer und damit die ſoziale Gleichberechtigung
der Arbeitnehmer ausſprechen.
Gleiche Bedeutung haben die Beſchlüſſe des Kirchentages über die
Anſtellung von Sozialpfarrern und anderen ſozial tätigen Kräften im
Hauptamt durch die dem Kirchenbund angeſchloſſenen evangeliſchen Kir=
ſten
, die Beſchlüſſe gegen Trunkſucht und Unzucht ſowie über die Sonn=
tagsruhe
in kontinuierlichen Betrieben.
Wir erwarten, daß unſere Kirche gegenüber ſtaatlichen Machtanſprü=
chen
ihre durch die Reichsverfaſſung verbürgte Unabhängigkeit wahren
wird; wir erwarten, daß unſere Kirche wie unſere freie Liebestätigkeit,
der wir uns eng verbunden wiſſen, auf die ſoziale Durchbildung aller
ihrer Berufsarbeiter, erhöhtes Gewicht legen wird. Wir erwarten, daß
mehr als bisher auch bewußt evangeliſche Arbeitnehmer zu den kirch=
lichen
Vertretungen und Körperſchaften herangezogen werden.
Wir geloben unſerer Kirche, bei dieſen Beſtrebungen tatkräftig mit=
zuhelfen
; ſie werden mit Gottes Hilfe zur wahren Volkskirche führen.
2. Entſchließung:
Die heutige Tagung bittet, einer Anregung von Arbeitgeberſeite
folgend, bwußt nationale und bewußt evangeliſche Arbeitgeber, eine
Vereinigung chriſtlich=nationaler Arbeitgeber zu erwägen.
Die Ausſprache über ſoziale Aufgaben der evangeliſchen Chriſten=
heit
, über evangeliſche Arbeitervereine und chriſtlich=nationale Gewerk=
ſchaften
hatte etwas Frühlingsmäßiges. Friſche Kämpfer wie Sekr,
Dudeh=Duisburg, Baltruſch=Berlin vom Reichswirtſchaftsrat, Rüffer,
Langer, Hülſer und Lindner aus den Parlamenten waren zur Stelle.
Die Saat Adolf Stöckers, Adolf Wagners, Ludwig Webers und Fried=
richs
v. Bodelſchwingh beginnt zu reifen. Nicht weniger wie 30 chriſtlich=
nationale
Arbeiterführer ſind auf 5 Fraktionen verteilt im neuen
Reichstag. Die erſte Periode des rohen Klaſſenkampfes und des marxiſti=
ſchen
Atheismus geht zu Ende herauf zieht für Deutſchland eine neue,
chriſtlich=ſoziale Zeit.
D. Mumm, M. d. R.

Sonntagsmädel
angekommen
dans Pfeifer und Frau
Ottiſie, geb. Wulf
armſtadi, 10. Auguſi 1924
Statt Karten
med. Martha Oöcke
Fritz Dahlke
dipl. Kaufmann
VERLOBTE
G-Umstadt München
August 1924
(10191

e Vermählung geben bekannt
Willy Petzold
Louiſe Petzold
geb. Henning
armſiadt
Berlin=
abethenſtr
. 70 Großlichterfeide
12. Auguſt 1924
2:

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
machen wir die tiefſchmerzliche Mitteilung, daß
mein lieber, herzensguter Mann, mein treube=
ſorgter
Vater, Herr
Georg Herrmann
Weichenſteller
im Alter von 52 Jahren, plötzlich und uner=
wartet
von uns geſchieden iſt. Wir bitten um
ſtille Teilnahme.
10221
Griesheim, den 11. Auguſt 1924.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharing Herrmann, geb. Merker.
Die Beerdigung findet heute, Dienstag, vom Sterbehauſe,
Pfungſtädter Straße 2, aus ſtatt.

Wir erſüllen hiermit die 1rau=
Pflicht, unſere A. H. A.
d in, B. ia. B. von dem Ab=
Gen unſeres lieben Alten Herrn

Ingenlenx der Geſellſchaft für
Sahtlofe Telegraphie in Haniburg
tiv 1892/93, in Liverpool am
2. 7. 1924 in Kenntnis zu ſetzen.
2Aktivitasder 2.B.,Germania‟
J. A.: W. Keil. (10240

Die Beerdigung (*23116
Albert Chriſtoffel
dei
nittag um 3 Uhr
an
alten Friedhofs,
rſtraße, aus ſtatt

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher, liebevoller
Teilnahme und zahlreichen Kranzſpenden anläß=
lich
des uns ſo ſchwer betroffenen Verluſies bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben Bruders, Schwa=
geis
und Onkels fagen wir innigen Dank, ins=
beſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer Lauten=
ſchläger
für ſeine troſtreiche Grabrede, den Be=
amten
und Vertretern des Miniſteriums des
Innern (Abt. Schutzpolizei) für die Worte am
Grabe und Kranzniederlegung, ebenſo der 4. Aus=
bildungsgruppe
und 1. Bereitſchaft der Heſſ.
Schutzpolizei, ſowie für den erhebenden Grab=
geſang
der 3. Bereitſchaft und für die Begleitung
der Muſiſkapelle.
10201
Fattzilie Chriſfſan Nübling, Darmſtadt
Georg Schulz, Crumſiadt
Oskar Kolberg, Nieder=Beerbach
Chriffoph Heß, Griesheim.

Zodeg=Anzeige.
Hiermit allen Freunden und Be=
kannten
die traurige Nachricht, daß
es Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, meinen innigſtgeliebten, teue=
ren
Gatten, unſeren herzensguten
Vater, Bruder, Schwager und
Onkel, Herrn
Oskar Pfeng
Eiſenbahnſekretär
durch Unglücksfall plötzlich von uns
zu nehmen.
(1022,
In tiefer Trauer:
Marie Pfeng u. Kinder.
Darmſtadt, 11. Auguſt 1924,
Kiesbergſtr. 62,

Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 13. Auguft, nachm. 4 Uhr, von
der Kapelle des Friedhofs Nieder=
Ramſtädter Straße, ſtatt.

Unſeren Mitgliedern
zur Kenntnis, daß unſer
lieber Kamerad
Oskar Pfeng, hier
Ritter hoher Orden
(ehemalig. Wachtmeiſter) infolge eines
Unglücksfalles jäh. aus unſerer Mitte
geriſſen wurde.
Wir betrauern in demſelben einen
echten, viel zu früh heimgegangenen
Kameraden und werden ihm ſtets ein
reues Andenken bewahren.
Die Mitglieder des Vereins und
ehem. Kameraden werden gebeten,
ſich zur Teilnahme an der Beerdigung
am Mittwoch, den 13. Auguſt 1924,
nachm. um 3.45 Uhr, am Portal des
alten Friedhofes an der Nieder= Ram=
ſtädter
Str. vollzählig einzufinden.
Verein ehemal. 61er Artilleriſten
Der Borſtand.
* 23092)

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme anläßlich des
Ablebens meiner innigſtgeliebten
Frau, unſrer guten Mutter, Toch=
ter
, Schweſter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin u. Tante

8verw. Frau Dr. Sämann, geb. Dietrich
ſowie für die zahlreichen Blumen=
ſpenden
ſagen wir allen Ver=
wandten
, Freunden u. Bekannten
unſeren tiefgefühlten Dank.
Darmſtadt, Viktoriaſtr. 28.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Profeſſor Friedrich Deubner.
Durch die Ueberführung der Leiche
in das beſetzte Gebiet war es leider
nicht möglich, die Stunde der Beerdi=
gung
bekannt zu geben, was man gütigſt
entſchuldigen wolle.
(*23028

Triumph=
Motorräder
ſofort billigſt
lieferbar (5881a
J. Donges& Wieſt.

Brennholz
Unionbriketts
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. unt. H 127 an
die Geſchſt. (*23088

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von und nach
Frankfurt (*2303:
und ſonſtige Fuhren
nimmt an. (* 23033
Fritz Walther,
Veckarſtr. 4.

Dankſagung.
Für die dielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme, ſowie für die reichen
Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Entſchlaſenen
Frau
Eliſe Beute(
geb. Schachner
agen wir Allen unſeren tiefgefühlten
Dank. Insbeſondere ſagen wir den
Herrn Arzten, ſowie den Schweſtern
des ſtädt. Krankenhauſes für die liebe=
volle
Behandlung und Pflege und
Allen, die ſie zur letzten Ruheſtätte
begleiteten; unſeren innigſten Dank.
In tiefer Trauer:
Th. Beutel und Familie
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1924. (**

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme anläßlich des Hinſchei=
dens
unſeres lieben
Herrn
Georg Theodor Donges
ſprechen wir unſeren innigſten Dank
aus.
Eleonore Müller, geb. Donges
Konrad Müller
(10190
Georg Müller
Darmſtadt, den 11. Auguft 1924.

Maurer=,Beton=
Arbeiten werden bil=
ligſt
ausgeführt.
Ratenzahlung ge=
ſtattet
.
Angeb. unt. H 106
t. d. Geſchſt. (*=0ßeick

Schneiderin
billigſt
(*23112
Friedrichſtr. 16, I.

in Stückgutſendungen
von 50 Pfd. an per
Pfd. 28 Pfg. franko
dort, ſow inWaggon=
ladungen
liefert jedes
Quantum. Stückgut=
ſendungen
nur gegen
vorherige Kaſſa. (*
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gen
Akkreditiv. Erb.
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zwetſchen
. Dietrich,
Obſtgroßhandlung,
Regensburg.

34 Jahre alt, wünſcht
ſich mit anſtändigem
Herrn in gleichem
Alter wieder glücklich
zu verheiraten. Her=
ren
, die ſchönes Heim
haben ſind bevorzugt.
Anonym zwecklos.
Ang. u H 133 an
die Geſchſt. (*

Dr. Mayer ?
pr. Arzt u. Kinderarzt;
zurückgekehrt. Eliſa=
bethenſt
. 70. Tel. 3030.
Zurück:

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
lieben Vaters, Großvaters, Bruders
und Onkels
Herrn Andreas Bock
ſagen herzlichſten Dank. (*23140
Insbeſondere dankenwir Herrn Pfar=
rer
Vogel für ſeine ehrende Grabrede.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Wienerſtr. 74 u. Werſau,
den 11. Auguſt 1924.

Bohnerwachs

G. Krauth (1020a
Eſcholbrückerſtr. 3.

Faſt neue Nähmaſch.
uf. Wiener=
zu

ſtraße 83, I. C2311

2 vierr, Handw., 5 Z
Tragkr., z. verk. Gar=
diſtenſtr
. 21, (*2298781

Ich habe meine ärzt=
liche
Tätigkeit wieder
aufgenommen. (Kie=
Dr. Degen.

Dr. med.

verreiſt
bis Anfang
September.

Dr. Heinz Walther
Frauenarzt u. Chirurg
Privatfrauenklinik
Darmſtadt
Lagerhausſtraße 24
Beginn der Sprech=
ſtunden
: (*23138
Dienstag, 12. Mugn

[ ][  ][ ]

Seite 6.

meiſt
nehmi
Ernſt
Bedin
Selb
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Quad=
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Freier
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zelt
nal=
dia
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einer
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loſen
man
Wekt
Ang
allen
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dere

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Anguſt 1924.

Rummer 2

Reich und Ausland.
Eine Milchprozeß=Polonaiſe.
A.E. Frankfurt a. M. Vor einiger Zeit war hier ein Milch=
preiskrieg
ausgebrochen. Eine größere Anzahl Händler hatten dabei
auf eigene Fauſt hin einen Milchpreis von über 36 Pfg. pro Liter frei
ins Haus gefordert. Dies hatte zur Folge, daß die Staatsanwaltſchaft
gegen dieſe ſämtlichen Händler Anklage wegen Preiswuchers erhob. In
dem erſten dieſer Prozeſſe iſt dieſer Tage das Urteil bereits ergangen;
das Schöffengericht hat die Witwe F. zu einer Woche Gefängnis bezw.
100 Mark Geldſtrafe verurteilt ſowie zu weiteren 50 Mark Geldſtrafe.
In der Urteilsbegründung heißt es u. a.: Aufgabe des Milch=
handels
war es, durch Ausſchaltung des Zwiſchenhandels den Kleinver=
kaufspreis
herabzuſetzen. Durchweg haben aber die Milchhändler den
Landwirten einen höheren Preis geboten. Dieſe Zuwiderhandlung gegen
die wirtſchaftliche Berufsaufgabe iſt eine unlautere Machenſchaft. Die
zugrundeliegende Anſicht des Gerichts iſt nach dem Urteil aller Sachver=
ſtändigen
irrtümlich. Die gegenwärtige Verdienſtſpanne beträgt
2225 Prozent gegenüber einem Verdienſtaufſchlag von 50 Prozent vor
dem Krieg. Gegen das Urteil iſt Berufung eingelegt. Man darf auf
die Entſcheidung wie auf den ganzen Milchpreiskrieg mit der Staats=
anwaltſchaft
geſpannt ſein.
Automatifche Fernſprechämter.
A.E. Frankfurt a. M. Die zurzeit in Frankfurt beſtehenden
ſieben Fernſprechämter ſog. Handämter, die von Perſonal bedient
werden ſind trotz der Neueinrichtung eines Amts dem ſtändigen Zu=
wachs
an Fernſprechteilnehmern nicht mehr lange gewachſen. Unter Ver=
wendung
der neueſten Technik gedenkt die Poſtverwaltung künftighin
keine neuen Handämter mehr zu ſchaffen, ſondern von dem Selbſtan=
ſchlußſyſtem
Gebrauch zu machen. Im Nordoſten der Stadt ſoll das
erſte Selbſtanſchlußamt errichtet werden. Die Pläne ſind fer=
tig
, mit dem Bau wird in Kürze begonnen. Die Bedienungsweiſe des
neuen Syſtems unterſcheidet ſich von dem gegenwärtigen dadurch, daß
die Teilnehmer die Verbindung mit ihrem Anſchlußapparat ſelbſt her=
ſtellen
müſſen. Der Anſchlußapparat hat einen Hebel, der auf die ge=
wünſchte
Anſchlußnummer eine nach der andern eingeſtellt werden muß.
Das neue Amt ſoll zunächſt 3000 Teilnehmer umfaſſen, kann aber auf
10 000 ausgebaut werden. Ein zweites Selbſtverbindungsamt iſt
ebenfalls im Norden der Stadt geplant. Als drittes iſt Eſchersheim
auserſehen. Das Selbſtſchaltungsprinzip, iſt in einer Reihe deutſcher
Städte, z. B. in München und Leipzig, bereits eingeführt und hat
ſich hervorragend bewährt. In Wiesbaden ſoll in etwa zwei Jah=
ren
auch ein ſolches Selbſtſchaltungsamt in Betrieb genommen werden.
Benutzung von Fernkabeln angeht, die auf allen größeren Strecken
in Deutſchland mit der Zeit eingeführt werden ſollen, ſo ſind in Frank=
furt
außer dem in Betrieb befindlichen Fernkabel von Berlin über Leip=
zig
nach Frankfurt zwei weitere Fernkabel und zwar Frankfurt
Nürnberg und Frankfurt-KarlsruheStuttgart be=
reits
baulich in Angriff genommen. Die Fernkabel bedeuten eine gewal=
gen
ausgeſchaltet ſind.
Verhaftung von Geldfälfchern.
Höchſt. Von der hieſigen Kriminalpolizei wurden zwei Perſonen
in Haft genommen, die bei Ausgabe von falſchen Einbillionenſcheinen
mit dem Datum des 1. November 1923 überraſcht wurden. Eine große
Zahl von Falſchſtücken wurde beſchlagnahmt. Die Fälſchungen ſind
Nummern 259 087, 259 088, 259 089 und 259 095.
Raubüberfall eines Marokkaners.
Höchſt. Einen Naubüberfall verſuchte in den hieſigen Anlagen ein
Marokkaner, der von einem Arbeiter die Herausgabe der Uhr verlangte.
Als der Mann erklärte, daß er keine Uhr habe, ſetzte ihm der Marok=
kaner
das Seitengewehr auf die Bruſt. Nur durch das Dazukommen
von Paſſanten wurde die Vollendung des Naubüberfalls verhindert.
Unſchädlich gemacht.
Heidelberg. Der geriſſene Schwindler, der in den letzten
Monaten in verſchiedenen Fällen Frauen und Mädchen gegenüber ſich
angeboten hatte, Koffer und Handgepäck zu tragen, mit denen er in un=
7. Auguſt unſchädlich gemacht worden. Er befindet ſich im hieſigen

Amtsgefängnis und hat bereits ſieben Fälle ſeiner Gaſtrolle zugegeben,
darunter einen Fall, den er am 4. Auguſt in Schwetzingen verübte. Der
Schwindler iſt ein 56jähriger, verwitweter Reiſender aus dem Rhein=
land
, der in Weinheim a. d. B. wohnhaft iſt.
Großfeuer auf dem Magdeburger Güterbahnhof.
Magdeburg. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag brach
auf dem Gelände des Güterbahnhofes gegenüber dem Hauptbahnhof
Magdeburg in den Speicheranlagen der Landesproduktenfirma Siebert
u. Co. Großfeuer aus, das die in Eiſenkonſtruktion ausgeführten drei=
geſchofſigen
Speicheranlagen in einer Grundfläche von etwa 800 Qua=
dratmeter
vollkommen vernichtete. In den Speichern lagerten viele tau=
ſend
Zentner Melaſſe, Hafer und Aoggen, wovon nichts gerettet werden
konnte. Nach mehrſtündigem Brande ſtürzte das Gebäude vollkommen
in ſich zuſammen. Der Materialſchaden iſt ſehr groß, konnte aber noch
nicht abgeſchätzt werden. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen.
Eröffnung der Düffeldorfer Muſterſchau.
Düſſeldorf. Die Düſſeldorfer Muſterſchau, die am Sonntag
eröffnet wurde, hat an räumlicher Ausdehnung, mit der alten Schau
verglichen, noch gewonnen. Auch die Zahl der ausſtellenden Firmen iſt
beträchtlich. Doch hat die Geldnot eine Anzahl kleinerer Firmen abge=
halten
, wie ſonſt ihre Waren auszuſtellen. Beſonders reich beſchickt
ſind die Hauptabteilungen der Meſſe, nämlich die Abteilungen für
Textil und Schuhwaren. Das Angebot iſt aber auch in den übrigen
Abteilungen gut. Nach Mitteilung der Ausſteller hat der erſte Tag
einen durchaus befriedigenden Verlauf genommen. Trotz der Geldknapp=
heit
die ſelbſtverſtändlich das Geſchäft erheblich behindert,, iſt vor allem
in der Textil= und Schuhwarenbranche gut verkauft worden.
Bureaukraten=Stückchen.
Saarbrücken. Ein echtes Bureaukraten=Stückchen hat ſich, wie
die Saarbrücker Landeszeitung berichtet, wieder einmal eine hieſige Be=
hörde
geleiſtet. Zur Ausbeſſerung von Arbeitsanzügen wurden 12
Knöpfe benötigt. Zu dieſem Zwecke wurden von ſage und ſchreibe 5
Firmen Angebote eingefordert. Drei derſelben betrachteten ſich anſchei=
nend
außerſtande, das Rieſenangebot ſachgemäß auszuführen und ant=
worteten
nicht. Die vierte erwiderte, die Knöpfe könnten bei ihr
gegen Barzahlung abgeholt werden, während die fünfte ungefähr des
Inhalts ſchrieb, ein folch lächerliches Angebot könne bei ihr keine Be=
rückſichtigung
finden. Die Akten, die unterdeſſen zu reſpektabler Größe
angeſchwollen ſind, liegen jetzt der vorgeſetzten Dienſtbehörde zur Ein=
ſichtnahme
und Entſcheidung vor.
Ein geſchäftswidriges Preisausſchreiben.
Nach dem Vorwärts verurteilte das Schöffengericht in Thüringen
einen Kaufmann, der auf dem Wege der jetzt üblichen Preisausſchrei=
ben
ein Mentholpräparat vertrieb, das nicht den Angaben in ſeiner
Reklame entſprach, zu einem Jahr Gefängnis und 20 000 Mark Geld=
Was den weiteren Ausbau des Fernverkehrs durch die ſtrafe ſowie drei Jahren Ehrverluſt mit der Begründung, daß man der=
artige
Machenſchaften energiſch unterdrücken müſſe, wenn man zu einer
Geſundung des Geſchäftslebens gelangen wolle.
Eröffnungstag der neunten deutſchen Oſtmefſe.
Königsberg. Trotz der ſchwierigen Wirtſchaftslage war die
Königsberger Herbſtmeſſe nicht nur voll belegt, auch die Qualität der
tige Verbeſſerung des Fernverkehrs, da die oberirdiſchen Leitungsſtörun= Ausſteller hat ſich weiter gehoben. Die Witterungsumſtände bedingten,
daß der Meſſebeſuch erſt mittags einſetzte. Schon der Eröffnungstag
zeigte, daß der weitgehende Peſſimismus der Ausſteller übertrieben war.
Das Geſchäft ſetzte namentlich in Textilien, Lederwaren und Nahrungs=
und Genußmitteln lebhaft ein. Bei den kleinen Eiſenwaren und Wirt=
ſchaftsgeräten
entwickelte es ſich langſam. In der techniſchen Halle bei
den Papier= und Galanteriewaren zögerte man mit Abſchlüſſen. Spiel=
äußerſt
geſchickt nachgemacht. Die Falſchſtücke tragen hauptſächlich die waren, billige Muſikinſtrumente und Möbel waren gefragt. Bevorzugt
wurden faſt überall Gebrauchsqualitäten, während Luxuswaren flau
lagen. Insgeſamt berechtigt das Ergebnis des Meſſeſonntags zu einer
erheblich günſtigeren Beurteilung der Geſchäftslage als nach der wirt=
ſchaftlichen
Depreſſion erwartet werden konnte.
16. Eſperanto=Weltkongreß.
Wien. Am Sonntag fand hier die Feſtverſammlung des hier tagen=
den
16. Eſperanto=Weltkongreſſes ſtatt. Zu der Verſammlung waren
außer den äußerſt zahlreichen Teilnehmern Vertreter der öſterreichiſchen
Regierung ſowie der Gemeinde Wien und Vertreter des diplomatiſchen
Korps erſchienen. Nachdem der Vorſitzende die Ziele und Ideale der
Eſperantobewegung dargelegt, die Vertreter der öſterreichiſchen Regie=
rung
und der Gemeinden begrüßt hatte hielt Dr. Edmund Privat=Genf
bewachten Momenten verſchwand, iſt durch ſeine Verhaftung am die Feſtrede. Darauf ergriffen die Führer der einzelnen Abordnungen
aus allen Ländern das Wort in ihrer Mutterſprache und in Eſperanto.

Eröffnung der Eiſenbahnſtrecke RomOſtia.
Rom. In Gegenwart von Muſſolini, des Biſchofs von Oſti
dinal Vannutelli, des Innenminiſters Federzoni, des Arbeitsn
Sarrocehis und anderer hochgeſtellter Perſönlichkeiten fand am C,
die feierliche Eröffnung der Eiſenbahnſtrecke RomOſtia ſtatt,
ſeit Jahrzehnten erſehnte Verbindung der Hauptſtadt mit dem
darſtellt.
Tödlicher Autounfall in Italien.
Mailand. In der vergangenen Nacht iſt auf der Stre
Abbiategraſſo ein mit acht Perſonen beſetztes Automobil in der
geſtürzt; fünf Inſaſſen ſind ertrunken.
Eine Giftmordaffäre.
London. Das Innenminiſterium veröffentlicht eine Mi ſ
wonach der in England verurteilte franzöſiſche Giftmörder
gehenkt werden ſoll. Das Innenminiſterium ſcheint zu der u
gung gekommen zu ſein, daß kein Grund vorliegt, um die To
Vaquiers in lebenslängliches Zuchthaus unczuwandeln. Es har
bei dieſer Affäre um einen Giftmord, der von dem Franzoſen a
Gaſtwirt begangen wurde. Dieſe Angelegenheit hat beſonders iu kan,
reich zu einer Kampagne zugunſten Vaquiers geführt, und in Ion
ſelber ſind mehrere Petitionen dem Innenminiſterium zugegan
die Begnadigung von Vaquier zu erlangen, um den peinlich ( zu verwiſchen, daß während der Interalliierten Konfer
franzöſiſcher Staatsangehöriger in England gehenkt wurde.
Eine Pulverfabrik durch eine Feuersbrunſt zerſtört.
Naſhville (Tennefſee). In Oldhickory iſt durch eine
brunſt eine Pulverfabrik zerſtört worden. Fünfzig Gebäude,
tenteils, an die Regierung als Pulderſpeicher vermietet, waren,
nieder. 45 Millionen Pfund Pulver, die der Regierung währ
Krieges etwa 22½ Millionen Dollar koſteten und deren jetzig K
etwa 2 Millionen beträgt, wurden vernichtet. Der Wert der K.
betrug 5 Millionen. Perſonen ſind ernſtlich nicht zu Schaden ge me
Gasexploſion in einer japaniſchen Steinkohlengrube.
TDokio. Infolge einer Gasexploſion in der Steinkohlengr
Trihama in der Provinz Fukuſchima wurden 50 Bergleute einge
Es wird befürchtet, daß ſie ſämtilch umgekommen ſind. Bisher rhe
als Opfer der Gasexploſion in dem Kohlenbergwerk Irihama 65
geborgen.

J. W. in E. Zu 1: Falls der Gerichtsvollzieher, was au
Zuſchrift nicht hervorgeht, das Paket, um die Pfändung ken=
machen
, verſiegelt hat (mit Oblate oder aufgeklebter Dienſtmarke
ſo könnte 8 136 R.St.G. in Betracht kommen: Wer unbefugt Em
liches Siegel, welches von einer Behörde oder einem Beamten
iſt, um Sachen zu verſchließen, zu bezeichnen oder in Beſchlag
men, vorſätzlich erbricht, ablöſt oder beſchädigt, oder den durch
ches Siegel bewirkten gatlichen Verſchluß aufhebt, wird mit
nis bis zu 6 Monaten beſtraft. Zu 2: Beim Amtsanwal
oder der hieſigen Staatsanwaltſchaft. Zu 3: Erledigt.

Betterbericht der Gießener Wetterwart
Wettervorherſage für Mittwoch, den 13. Auguſt:
Wolkig, etwas kühler, Wind allmählich in nördlicher azn
drehend, einzelne Regenfälle.
De er el
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno H
abends 8 Uhr, Kolportage‟. Union=, Reſidenz=Theater, ſo
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. Reichsbund der Kg=
beſchädigten
und =Hinterbliebenen: Mitgliederv
lung, abends 8 Uhr im Bürgerhof (Stadt Pfungſtadt.)

Haunſchrfleitung: i. 9. Mar Streeſe.
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Stre
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

gu Ech E9.

Die heutige, Rummer hat 10 Seiten

Palast-Lichtspiele

Aus den Hkten einer
anständigen Frau
Großes Sittendrama in 6 Akten
In der Hauptrolle: Margit Barnay
Nachtasgl zotstimd
Drama in 5 Aken mit Willy Kaiser Hevl
4b Freitag: Der neueste Piel-Film!
Auf gefährlichen Spuren 7 Akte

Gommeriſbielzeit
Brund Happraedt
Abends 8 Uhr limne
Kolportage.

7 Alle abgebauten und
unkündb. angeſtellten
Bamten werden zu
einer Beſprech. zwecks:
Anſchluß an d. Bund!
d. abgebauten Beam=
ten
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Berlin, auf Mittwoch
um 4 Uhr, im Saale
der Stadt Koburg,
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Auguſt=Erinnerungsfeier
und Fahnenweihe
des Verbandes heſſiſcher Regimentsvereine
im Orangeriegarten.
Samstag, 16. Auguſt 1924, 8 Uhr abends:
Begrüßungsabend=Konzert derBeamten= Ver=
einigung
(ehemaliger Militärmuſiker); auch
Nichtmitglieder haben Zutritt.
3 Sonntag, 12. Auguſt 1924, 1 Uhr nachm.:
Antreten der Regimentsvereine vor dem Oran=
geriegarten
. Kriegsformationen bei den Ver=
einen
ihrer Stammtruppenteile.
130 nachm.: Fahnenweihe (Eintritt nur für Mit=
glieder
).
Nähere Anordnungen ertellen die Vorſitzenden der Ver=
eine
und die Feſfordner.
4 Uhr nachm.: Oeffentliche Feler, Feſikonzert,
Tanz, Beluſtigungen, Feuerwerk.
Vorverkauf.
Für Mitglleder: nur durch die Regimentsvereine, denen
Feſtabzeichen, Eintrittskarten und Programme zugehen.
* Für Nichtmitglieder: 1. Verkehrshäuschen, Ernſt= Lad=
wigsplatz
, 2. Manufakturwaren A. Schneider, Schulſtr. 8,
3. T. Welter, Friſeur, Eliſabethenſtr. 48, 4. G. Dälſam,
Friſeur, Beſſungerſtr. 37, 5. Reſiauration Zur Roſe‟,
C. Gick, Schloßgaſſe 2.
An der Tageskaſſe werden nur Karfen für Nichtmit=
glieder
verkauft.
d0213

Union-Theater
Nur einige Tage:
Die Masrarenfürstin

Dep

große Zirkusfilm
6 Akten

In der Hauptrollei
Margarete Schlegel, Dr.
Max Pohl, Martin Herz-
berg
, Walther Rilla

Der Sturn von der
Tenfelsbrücke

Maeiste:
Abenteu
3. Teil 5 Akte
Im Angesicht des 1
In der Hauptrol!
Maciste, der stä
Mann der Welt

Der Gxukler

Sensationsdrama in 5 Akten ſ Sittendrama 641
In der Hauptrolle:
Luctano Albertini
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G. Krauth A.
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Liedertafe

Dienstag, den 12. Aug. er.
abends 8 Uhr
Chorversammlung
Vereinslokal (1017

Bei dem am Montag; den
Auguſt, vormittags zwiſchen 7
½8 Uhr ſtattgefundenen unf
Ecke Mühl= und Landgraf=Ge
ſtraße, iſt der Dame, welche von
Motorradfahrer angefahren wu
in dem Moment, als ſolche in
Lokal verbracht wurde, die Ha
taſche nebſt Inholt abhanden
kommen. Der Täter iſt ermi
und wird gebeten, ſolche Wie
ſtraße 58, 1., abzugeben, and
falls Anzeige erfolgt.
Auch wollen ſich Zeugen,
den Unfall, mitangeſehen hal
Wienerſtraße 58, I., melden.

[ ][  ][ ]

Mummer 223.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 12. Auguſt 1924.

Seite 2.

Sporg Opiet und Tarnen.

Deutſche Zuverläffſigkeitsfahrt.
Der erſie Tag.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Zu Beginn der heutigen erſten Etappe ereignete ſich weiter
ſchwerer Unfall. Der Preſſewagen des bekannten
Irtſchriftſtellers Siegfried Dörſchlag (Stöwer) nahm
vor Simmern eine Kurve zu weit. Der Wagen
ide aus der Bahn geſchleudekt. Dabei flog ein
ifen ab und der Wagen überſchlug ſich. Siegfried
rſchlag, unſer bewährter Mitarbeiter, der unſern Leſern
h ſeine vorzüglichen Artikel und Feuilletons bekannt iſt, erlitt
n ſchweren Schädelbruch und befindet ſich noch in Le=
isgefahr
. Von den Mitfahrern erlitt Redakteur Bock
der Allgemeinen Automobilzeitung einen komplizier=
Beinbruch. Der Chauffeur wurde leichter verletzt. Der
gen iſt zertrümmert. Die Verletzten wurden in das
oliſche Krankenhaus in Simmern gebracht, woſelbſt auch ſo=
ärztliche
Hilfe zur Stelle war.
Im übrigen verlief der erſte Tag der Fahrt ohne Unfall.
Strecke war außerordentlich anſtrengend in=
e
der vielen und ſteilen Kurven, die zu nehmen waren. Eine
ahl von Wagen hat Strafpunkte erhalten. Ein end=
iges
Reſultat iſt daraus jedoch noch nicht zu konſtruieren.
er den Wagen mit Strafpunkten, iſt auch der Mercedes=
rer
Schwengers, der als zweimaliger Gewinner des
iderpreiſes die erſte Ausſicht auf endgültigen Gewinn hatte.
verlautet, wird Schwengers jedoch Proteſt einlegen.
Während die ſchweren Wagen im allgemeinen gut durch=
en
, war die Strecke für die vielen kleinen Wagen, die 35
meter durchſchnittlich fahren müſſen, erheblich anſtrengend.
ffallend präzis fährt der amerikaniſche Moon=
gen
, den ſür den verunglückten Diplom=Ingenieur Müller
bekannte Fafag=Rennfahrer Stumpf=Lekiſch
rt. Nach glatt verlaufenem Start ging es zunächſt über
nzSprendlingen nach Kreuznach, wo die erſte Kontroll=
eingerichtet
war. Weitere Kontrollſtellen waren in Dock=

er, Euskirchen und Altenahr. Beſonders intereſſant, aber
beſonders ſchwierig war die Fahrt über den Hunsrück zur
Wetterwo el und ſpäter über Manderſcheidt, Dockweiler, Euskirchen
y die Eifel und das reizvolle, aber an ſchwierigen Kurven
ſteilen Hängen ſehr reiche Ahrtal. Die erſten Fahrer
ſchweren Wagen, die durchſchnittlich 55 Kilometer fahren
ten, trafen gegen ½3 Uhr in Bonn ein, wo ein feſt=
* Empfang bereitet war. Am Ziel hatte ſich eine große
ſchenmenge eingefunden.

Schwimmen.

Verbandsſchwimmen am Arheilger Mühlchen.
Von prachtvollem Wetter begünſtigt, nahm das Verbands=
1 mmfeſt des 2. Gauverbandes Deutſcher Turnerſchaft einen
ſanten Verlauf. Zur Eröffnung am Samstag Abend konnte
Zerſte Vorſitzende des Tv. Arheilgen, Lehrer Frank, zahlreiche
2 aus der nächſten Umgebung und aus Frankfurt, Offenbach,
7u uſw. begrüßen. Verbandsſchwimmwart Troſt Darmſtadt
nahm das Feſt und betonte in ſeiner Rede die Bedeutung
*Schwimmens als idealſte Körperkultur. Marmorgruppen am
er, Pyramiden, Geſang= und Muſikvorträge unterhielten die
* aufs Beſte.
Am Sonntag, vormittags 9 Uhr, begannen nach vorausge=
ener
Kampfrichterſitzung die Vorkämpfe unter zahlreicher Be=

teiligung. Die dargebotenen Leiſtungen, insbeſondere die
Sprünge, befriedigten allgemein und die zahlreich erſchienenen
Zuſchauer kargten nicht mit Beifall. Die Hauptkämpfe am Nach=
mittag
, Staffeln, Waſſerballſpiele, verliefen ebenſo glatt und ohne
Unfall. Der Wettkampfleitung war durch die zahlreichen Nennun=
gen
eine große Aufgabe geſtellt, die ſie Dank der guten Organiſa=
tion
ſo zur Durchführung brachte, daß die Sieger anſchließend an
die Wettkämpfe ausgezeichnet werden konnten.
Dem Turnverein Arheilgen gebührt das Verdienſt, den
Boden für den Schwimmſport in Arheilgen in glänzendſter Weiſe
bereitet zu haben. Nach einem Tage reicher ſchwimmſportlicher
Arbeit erfreute die Feſtteilnehmer noch ein großzügig angelegtes
Feuerwerk. Muſik und Tanz bildeten den Abſchluß des großartig
verlaufenen Feſtes.
Siegerliſte.
Bruſtſchwimmen für Turner Jugend 400
Meter (Gauverbandoffen): 1. Sieg Franz Heck, Tgde. Beſſungen
1865, 7 Min. 19 Sek.; 2. Sieg Hans Müller, Tv. Groß=Gerau, 9 Min.
56½ Sekunden. Desgl. (kreisoffen): 1. Sieg Franz Heck, Tgde. Beſ=
ſungen
1865, 7 Min. 19 Sek.; 2. Sieg Simon Clausner, Offenbach=
Bürgel, 8 Min. 17 Sek.; 3. Sieg Adolf Klüh, Eintracht=Frankfurt,
8 Min. 6½ Sek.
Hauptſpringen für Turner: 1. Adolf Jüngling, Tgde.
Darmſtadt 46 53 Punkte; 2. Heinrich Repp, Tv. Arheilgen, 36 Punkte;
3. Philipp Fink jun., Tv. Groß=Gerau, 30½ Punkte. (Kreisoffen):
1. Adolf Jüngling, Tgde. Darmſtadt 46, 53 Punkte; 2. Friedel Büchner,
Turn= und Fechtklub Frankfurt, Ludwig Hemmer, Turn= und Fechtklub
Frankfurt, je 50½ Punkte; 3. Hans Liſtmann, Turn= und Fechtklub
Frankfurt 46½ Punkte; 4. Paul Dannenfeld, Eintracht=Frankfurt,
45½ Punkte.
Rückenſchwimmen für Turner, 50 Meter ( Verbands=
offen
): 1. Fritz Knoch, Tgde. Darmſtadt 46, 46 Sek.; 2. Wilh. Uffelmann,
Tgeſ. Darmſtadt, 46½ Sek.. (Kreisoffen): 1. L. Dernbach, Tv. Offen=
bach
, 41¾ Sek.; 2. Fritz Knoch, Tgde. Darmſtadt 46, 46 Sek.
Hauptſpringen für Turnerinnen (Verbandsoffen);
1. Martha Dieter, Tgde. Darmſtadt 46, 26 Punkte; 2. Irma Gunkel,
Tgde. Beſſungen 65, Eliſ. Nothnagel, Tgde. Darmſtadt 46, je 25 Punkte.
(Kreisoffen); 1. Hanni Brunnig, Tv. 1860=Frankfurt, 28 Punkte;
2. Helene Geiß, Tgde. Hanau, 26 Punkte; 3. Mina Annersbach, Tv.
Offenbach, 25½ Punkte.
Kopfweitſprung für Turner (Verbandsoffen): 1. Val.
Roth, Tv. Wolfskehlen, 10,50 Meter 9½ Sek.; 2. Hans Supp, Tv.
Eberſtadt, 10,50 Meter 10 Sek.; 3. Wilh. Schwarz, Tgde. Darmſtadt,
10,50 Meter 11½ Sek. (Kreisoffen): 1. Hans Liſtmann, Turn= und
Fechtklub Frankfurt, 13,50 Meter 11½ Sek.; 2. L. Dernbach, Tv. Offen=
bach
, 12 Meter 13 Sek.; 3. Gg. Stein, Tv. 1860=Frankfurt, 10 Meter
11 Sekunden.
Kopfweitſprung für Tuynerinnen (Verbandsoffen):
1. Martha Dieter Tgde. Darmſtadt, 11 Meter 12½ Sek.; 2. Irma
Kunkel, Tgde. Beſſungen, 9,5 Meter 10 Sek. (Kreisoffen): 1. Hanni
Brunnig, Tv. 1860=Frankfurt, 13 Meter 16 Sek.; 2. Doris Schmitt,
Tv. Offenbach, 10,5 Meter 11½ Sek.
Bruſtſchwimmen für Turner, 50 Meter ( Gauverband=
offen
): 1. Ernſt Hüter, Tgeſ. Darmſtadt, 45½ Sek.; 2. Ludwig Penk,
Tgde. Darmſtadt 46, 48½ Sek.; 3. Adolf Jüngling, Tgde. Darmſtadt,
Valentin Roth, Tgde. Wolfskehlen, je 52½ Sek. (Kreisoffen): 1. Ad.
Rommel, Tv. Offenbach, 43½ Sek.; 2. Ernſt Hüter, Tgeſ. Darmſtadt,
45½ Sek.; 3. Ludw. Penk, Tgde. Darmſtadt, 48½ Sek.
Rückenſchwimmen für Turnerinnen, 50 Meter:
1. Irma Gunkel, Tgde. Beſſungen, 51. Min. 2½ Sek. (Kreisoffen):
1. Angersbach, Tv. Offenbach, 51 Sek.; 2. Amalie Ruwe, Tv. Offen=
bach
, 513 Sek.
Bruſtſchwimmen für Turner, 400 Meter ( Verbands=
offen
): 1. Konſtantin Meß, Tgde. Beſſungen, 9 Min. 3 Sek. ( Kreis=
offen
): 1. Edmund Rüdiger, Tv. Offenbach, 8 Min, 8 Sek.; 2. Karl
Braun, Tv. Offenbach, 8 Min. 9½ Sek.
Mehrkampf für Turner (Verbandsoffen): 1. Adolf Jüng=
ling
, Tgde. Darmſtadt 46, 112 Punkte; 2. Fritz Knoch, Tgde. Darmſtadt,
96 Punkte; 3. Karl Horſt, Tade. Beſſungen, 62½ Punkte. ( Kreis=
offen
); 1. Adolf Jüngling, Tade. Darmſtadt, 109½ Punkte; 2. Friedel
Büchner, Turn= und Fechtklub Frankfurt, 106¾ Punkte; 3. Franz
Schäfer, Tgde. Hanau, 91 Punkte.
Mehrkampf für Turnerinnen (Verbandsoffen); 1. Irma
Gunkel, Tgde. Beſſungen, 54 Punkte. (Kreisoffen): 1. Hanni Brun=
nig
, Tv. Frankfurt 1860 63½ Punkte; 2. Angersbach, Tv. Offenbach,
61¾ Punkte; 3. Helene Geiß, Tgde. Hanau, 56½ Punkte.

Lagenſtaffel für Turner, 4850 Meter ( Verbands=
offen
): 1. Turngeſellſchaft Darmſtadt, 2 Min. 48½ Sek.; 2. Turn=
gemeinde
Darmſtadt, 2 Min. 57 Sek. (Kreisoffen); 1. Turnverein
Offenbach, 2 Min. 44 Sek.
Rückenſchwimmen für Turnerinnen Jugend
50 Meter (Verbandsoffen): 1. Lieſel Lämmerhirt, Tgde. Beſſungen,
53½ Sek.; 2. Leni Schubkegel, Tgde. Darmſtadt, 53½ Sek. ( Kreis=
offen
): 1. Lieſel Lämmerhirt, Tgde. Beſſungen, 53½ Sek.; 2.Käthe Lotz,
Tv. Offenbach, 59½ Sek.; 3. Anne Schuck, Tv. Offenbach, 59½ Sek.
Beliebigſchwimmen für Turner, 100 Meter ( Ver=
bandsoffen
): 1. Willy Olivier, Tgde. Darmſtadt, 1 Min. 30 Sekunden;
2. Ernſt Hüter, Tgde. Darmſtadt, 1 Min. 35 Sek. (Kreisoffen):
1. Willy Olivier, Tgde. Darmſtadt, 1 Min. 30 Sek.; 2. Hugo Barſch=
kier
, Tv. Offenbach, 1 Min. 32½ Sek.; 3. Ernſt Hüter, Tgſ. Darmſtadt,
1 Min. 35 Sek.
Bruſtſchwimmen für Turnerinnen, 100 Meter
V.O.W. (Verbandsoffen): 1. Lieſel Schipper, Tv. Babenhauſen, 2 Min.;
2. Elſe Volk, Tv. Groß=Gerau, 2 Min. 7 Sek. (Kreisoffen): 1. Lieſeh
Schipper, Tv. Babenhauſen, 2 Min.; 2. Elſe Volk, Tv. Groß=Gerau,
2 Min. 7 Sek.
Rückenſchwimmen für Turner Jugend 50 Me=
ter
(Verbandsoffen): 1. Heinrich Ehrhardt, Tgeſ. Darmſtadt, 45 Sek.z
2. Franz Heck, Tade. Beſſungen, 45½ Sek.; 3. Karl Schäfer, Tgde.
Beſſungen, 48½ Sek.; 4. Steinacker, Tgde. Darmſtadt, 51½ Sek.
(Kreisoffen): 1. Heinrich Ehrhardt, Tgeſ. Darmſtadt, 45 Sek.; 2. Franz
Heck, Tgde. Beſſungen, 45½ Sek.; 3. Adolf Klüh, Eintracht=Frankfurt,
48 Sek.; 4, Karl Schäfer, Tgde. Beſſungen, 48½ Sek.
Seitenſchwimmen für Turner, 50 Meter ( Verbands=
offen
): 1. Erich Leber, Tgde. Darmſtadt, 41½ Sek.; 2. Willy Olivier,
Tgde. Darmſtadt, 46½ Sek.; 3. Gg. Welter, Tgde, Darmſtadt, 48½
Sek. (Kreisoffen): 1. Erich Leber, Tgde. Darmſtadt, 41½ Sekunde;
2. Leopold Büttner, Tgde. Offenbach=Bürgel, 43 Sek.; 3. Heinrich Tilly,
Tv. Offenbach, 44½ Sek.; 4. Hugo Obermann, Tv. Offenbach, 45 Sek.
Bruſtſchwimmen für Turnerinnen Jugend
50 Meter (Verbandsoffen): 1. Lotte Hofmann, Tgde. Darmſtadt, 51½
Sek.; 2. Hedwig Horſt, Tgde. Beſſungen, 53½ Sek.; 3. Eliſe Noth=
nagel
, Tgde. Darmſtadt, 53½ Sek.; 4. Emma Lehr, Tgde. Beſſungen,
55½ Sek. (Kreisoffen): 1. Lotte Hofmann, Tgde. Darmſtadt, 51½
Sek.; 2. Erna Glanz, Tv. 1860=Frankfurt, 52½ Sek.; 3. Hedwig Horft,
Tgde. Beſſungen, 53½ Sek.; 4. Eliſe Nothnagel, Tgde. Darmſtadt,
53½ Sek.
Beliebigſchwimmen für Turner, V.o.W., 100 Me=
ter
(Verbandsoffen): 1. Hans Müller, Tv. Groß=Gerau, 1 Min. 42
Sek.; 2. Friedel Volk, Tv. Groß=Gerau, 1 Min. 43½ Sek. ( Kreis=
offen
): 1. Franz Schäfer, Tgde. Hanau, 1 Min. 38 Sek.
Bruſtſchwimmen für Turner Jugend 50 Me=
ter
(Verbandsoffen): 1. Franz Heck, Tgde. Beſſungen, 46 Sek.; 2. Karl
Schäfer, Tgde. Beſſungen 46½ Sek.; 3. Georg Schäfer, Tade. Beſſun=
gen
, 48 Sek.; 4. Hugo Pollet, Tgde. Darmſtadt, 49½ Sek.; 5. Georg
Benz, Tv. Arheilgen, 50½ Sek. (Kreisoffen): 1. Franz Heck, Tgde.
Beſſungen, 46 Sek.; 2. Karl Schäfer, Tgde. Beſſungen, 46½ Sek.;
3. Auguſt Grob, Tv. Hanau, 43½ Sek.; 4. Willy Zart, Tv. Offenbach,
48½ Sek.
Beliebigſchwimmen für Turner Jugend 50
Meter (Verbandsoffen): 1. Heinrich Ehrhardt, Tgeſ, Darmſtadt, 40½
Sek.; 2. Ernſt Weber, Tgeſ. Darmſtadt, 41 Sek.; 3. Hugo Pollet,
Tgde. Darmſtadt, 47½ Sek.; 4. A. Maher Tgde. Darmſtadt, 49 Sek.
(Kreisoffen): 1. Rudolf Klüh, Eintracht=Frankfurt, 37 Sek.; 2. Hch.
Ehrhardt, Tgeſ. Darmſtadt, 40½ Sek.; 3. Ernſt Weber, Tgeſ. Darm=
ſtadt
, 41 Sek.; 4. Fritz Klüh, Eintracht=Frankfurt, 43½ Sek.
Bruſtſtaffel für Turnerinnen Jugend 5X50
Meter (Verbandsoffen): 1. Sieg Turngemeinde Darmſtadt 3 Min.
30½ Sek. (Kreisoffen): 1. Sieg Turnverein Offenbach 3 Min. 40 S.
Seitenſchwimmen für Turnerinnen 50 Meter ( Ver=
bandsoffen
): 1. Elſe Gunkel, Tgde. Beſſungen, 59 Sek.; 2. Jula Luley,
Tv. Groß=Gerau, 1 Min. ½ Sek. (Kreisoffen): 1. Doris Schmitt,
Tv. Offenbach, 52½ Sek.; 2. Hanni Brunnig, Tv. Frankfurt, 53 Sek.z
3. Mina Angersbach, Tv. Offenbach, 53½ Sek.
Bruſtſtaffel für Turner Jugend 4X50 Meter
(Verbandsoffen): 1. Tgde. Beſſungen 3 Min. 15½ Sek.; 2. Tgeſ. Darm=
ſtadt
3 Min. 20½ Sek.; 3. Tgde. Darmſtadt 3 Min. 30 Sek. ( Kreis=
offen
): 1. Tade. Bürgel 3 Min. 7½ Sek.; 2. Tgde. Beſſungen 3 Min.
15½ Sek.; 3. Tv. Offenbach 3 Min. 18½ Sek.
Beliebigſtaffel für Turner, 3X50 Meter ( Verbands=
offen
): 1. Sieg Turngeſellſchaft Darmſtadt 2 Min. ½ Sek.
Bruſtſtaffel für Turner, 4X50 Meter (Verbands= und
Kreisoffen):Das Reſultat wird nach Erledigung durch die Verbands=
leitung
in der Gauzeitung des Main=Rhein=Gaues und der Kreiszeitung
des 9. Kreiſes bekanntgegeben.
Waſſerballſpiel für Turner: Turnverein Offenbach
Turngeſellſchaft Darmſtadt 9: 1.
Waſſerballfpiel für Jugend: Turnverein Offenbach
Turngeſellſchaft Darmſtadt 9: 1.

Dunck undere Beziekungen zum Orient Kattef win wieder
Selegenheit. besonders günstge Kaufe in Orientafüachen Jabg=
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abzuschließen. Sinige Hbtadungen dieden Jabake sind einge-
kroffen
und. konnten der Fabrikation zugeführt werden. Mit dem
Kusfall der Ware aind wir auderordentfich zu frieden.
Setreu underen Prinzip,an Guakität stets das Jtöchste zu
Ceistenwodken wir auck dieben orteik des Ginkaufes den
Kaucherkreiden underer Fabrikate zukommen. Caosen. .
Undere sehr bekannte und alloeits beliebte Marke Wassik brin
genwin jetzt wieder neu heraus und znar zu. 3 fg. Der edke"
deguptisch.- türkische Geschmack das Un Jdeakeiner Ciganette
wrd die Knhk der Wassil.-Kaurker unmer mehn vergrdedern4

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Darmſtädter Tagblatt
Handel und Wandel in Heſſen.
R. Konkurs. Ueber das Vermögen des Berthold Bachmann
zu Mainz, Inhaber der Geſchäfte mit Lebensmitteln unter der Firma
Thüringer Kaufhaus zu Mainz und Idſtein, wurde das Konkursver=
fahren
eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Kallmann in Mainz iſt zum Kon=
kursverwalter
ernannt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Der Sachverſtändigenausſchuß des Hypotheken=
gläubiger
= und Sparer=Schutzverbandes für das
Deutfche Reich (Sparer=Reichsverband) e. V., Sitz Berlin=
Biesdorf, deſſen Delegierte vor dem Aufwertungsausſchuß des
Reichstages die Forderungen des Verbandes vorgetragen und begrün=
det
haben, hat ſich neuerdings mit der Frage beſchäftigt wie trotz der
zur Zeit herrſchenden Kapital= und Kreditnot eine Flüſſigmachung der
durch die Umwertung berührten Schulden durchführbar iſt. Dem
Reichstag iſt in den letzten Tagen eine von Landrat Dr. Heine verfaßte
Denkſchrift vorgelegt, in der die Forderungen des Hypothekengläubiger=
und Sparer=Schutzverbandes für das Deutſche Reich, (Sparer= Reichsver=
band
) e. V., Sitz Berlin=Biesdorf, ausführlich begründet werden und
ihre wirtſchaftliche Durchführbarkeit dargeſtellt iſt.
Umſtellungskoſten bei der Durchführung der
Goldbilanzverordnung. Die Handelskammer München
weiſt darauf hin, daß mit einer entſprechenden Ermäßigung der No=
tariatsgebühren
und der Gerichtskoſten dem Vernehmen nach gerechnet
werden darf. Es empfehle ſich deshalb, Umſtellungsbeſchlüſſe nach
Möglichkeit einſtweilen noch hinauszuſchieben.
Perſicherungsweſen.
* Berliniſche Allgemeine Verſicherungs=Aktien=
Geſellſchaft in Berlin. Die ordentliche Generalverſammlung
genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1923, wonach der Ueber=
ſchuß
von 6 339 476 514=Millionen Mark auf neue Rechnung vorge=
tragen
wird. Die Beſchlüſſe der außerordentlichen Generalverſamm=
lung
vom 22. Dezember 1923 wegen Erhöhung des Aktienkapitals in
Papiermark, welche mit Rückſicht auf die allgemeine Umſtellung der
Wirtſchaft auf Goldmark nicht mehr durchgeführt und auch im Han=
delsregiſter
noch nicht eingetragen waren, wurden aufgehoben. Die
gleichfalls vorgelegte Goldmarkeröffnungsbilanz wurde genehmigt,
ebenſo die Umſtellung des Aktienkapitals von Mk. 5 000 000 auf 1500 000
Goldmark, wovon 25 Prozent als eingezahlt gelten. Die Herabſetzung
erfolgt demnach im Verhältnis von 10:3 durch Abſtempelung. Die
Goldmarkbilanz führt im einzelnen unter den Aktiven auf: Forderung
an die Aktionäre Mk. 1 125 0, Außenſtände Mk. 92 498, Guthaben bei
Banken und Verſicherungs=Unt rneymungen Mk. 359 475, Kaſſe Mk.
11 263. Inventar Mk. 61 724) unter den Paſſiven: Aktienkapital Mk.
1500 000, Umſtellungsrücklage Mk. 10 000 Prämienüberträge Mk.
29 562, Schadenrücklage Mk. 16 800, Verpflichtung an Rückverſicherer Mk.
98 152, fonſtige Verbindlichkeiten Mk. 446.
* Vereinigte Berliniſche und Preußiſche Lebens=
Verſicherungs=Akt.=Geſ. in Berlin. Die Generalver=
ſammlung
genehmigte den nach Bildung der geſchäftsplanmäßigen Rück=
lagen
gewinnloſen Jahresabſchluß für 1923, ebenſo die gleichzeitig vor=
gelegte
Goldmarkeröffnungsbilanz für den 1. Januar 1924 und er=
klärte
ſich mit der Umſtellung des voll eingezahlten Aktienkapitals von
24 000 000 Mk. auf 3 200 000 Goldmark einverſtanden. Die Herab=
ſetzung
erfolgt durch Abſtempelung der Aktien von 3000 bezw. 1500 Mk.
auf 400 bezw. 200 Goldmark. Aus dem Aufſichtsrat ſchieden aus die
Geh. Reg.=Rat Witting, Bankier Stürcke und Direktor Walter,
währ nd die Herren Reg.=Rat a. D. Dr. Hager und Juſtizrat Dr. Hirte
hineingewählt wurden. Die von der Verwaltung beantragten Satzungs=
änderungen
wurden gleichfalls genehmigt. In der Goldmarkeröffnungs=
bilanz
erſcheinen im einzelnen unter den Aktiven: Grundbeſitz 4 597 198
Mk., Hypotheken und Darlehen 20 535 142 Mk., Wertpapiere 194 455 Mk.,
Darlehen a. Verſicherungen 7602 Mk., Guthaben bei Banken und Ver=
ſicherungs
=Unternehmungen 332 668 Mk., geſtundete Prämien 97 878
Mk., Ausſtände 62 774 Mk., Kaſſe 2809 Mk., Inventar 1 Mk., Sonſtiges
1783 Mk.; unter den Paſſiven: Aktienkagital 3 200 000 Mk., Umſtellungs=
rücklage
160 000 Mk., Grundbeſitzentwertungs=Konto 1 124 485 Mk. Prä=
mienrücklagen
294 052 Mk., Prämienüberträge 150 628 Mk., Schaden=
rücklage
22 756 Mk., Aufwertungsrücklage 20 535 143 Mk., ſonſtige Rück=
lagen
174 230 Mk., Guthaben anderer Verſicherungs=Geſellſchaften 34 805
Mk., ſonſtige, Verpflichtungen 136 211 Mk. Das Neugeſchäft im laufen=
den
Jahre hat ſich befriedigend angelaſſen. Der Neuzugang an Gold=
markverſicherungen
betrug bis zum Juli 110 Millionen Mark.
Wirtſchaft des Ausſandes.
B.R. Anglo=Griechiſch=Amerikaniſche Bank. Ex=
change
Telegraph berichtet aus Athen, daß die vor kurzem unter Mit=
wirkung
engliſchen und amerikaniſchen Kapitals gegründete Anglo=
Griechiſch=Amerikaniſche Bank in Athen ihre Tätigkeit aufgegeben hat.

DMMdeTDd

12. Auguſt 1924 Nr /z

Meſſen.

* Kollektivausſtellung der Eiſen= und Stahl=
wareninduſtrie
. Zur Unterſtützung der amtlichen Meſſepropa=
ganda
im In= und Auslande hat die Eſti=Meſſe=Geſellſchaft m. b. H.,
die Veranſtalterin der Kollektivausſtellung der Eiſen= und Stahlwaren=
induſtrie
im Eſti=Haus (Halle 12, Betonhalle), auf der Techniſchen Meſſe
in Leipzig (31. Auguſt bis 6. September), Plakate und Siegelmarken
herausgegeben. Das künſtleriſch gut durchgeführte, auch in feiner Far=
benwirkung
anſprechende Plakat zeigt als Wahrzeichen einen Schmied
am Amboß und den Kuppelbau mit Säuleneingang des Eſti=Hauſes auf
der Techniſchen Meſſe in Leipzig. Durch die Einprägſamkeit dieſes
Wahrzeichens werden die Plakate und Siegelmarken ihren Zweck erfül=
len
, die Einkäuferſchaft im In= und Auslande dieſer erſten Kollektiv=
ausſtellung
der deutſchen Eiſen= und Stahlwareninduſtrie zuzuführen.
Warenmärkie.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 11. Aug. Amtliche
Notierungen (Preiſe je 50 Kilo): Weizen Wetterauu 20,7521,25, Rog=
gen
17,5017,75, Sommergerſte für Brauzwecke 2020,50, Hafer inländ.
1818,50, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 31,7533, Roggen=
mehl
2626,50, Weizen= und Roggenkleiie 10,7511,25. Tendenz: feſt.
t. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb 1113
Rinder (einſch. 10 amerikaniſche Ochſen), darunter 258 Ochſen, 41 Bullen,
814 Kühen und Färſen, 337 Kälber, 31 Schafe, 2274 Schweine. Preiſe
für 1 Zentner: Rinder 5056, 4349, 3342, 4045, 3239, 4854,
4249, 3847, 3541, 2534, 1520; Kälber: 5257, 4550, 3743;
Schweine: 7375, 6572, 7375, 7375, 7375, 6570. Marktverlauf
war rege und geräumt.
w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkte
waren die Preiſe für Weizen und Roggen behauptet, da das Provinz=
angebot
ſpärlich iſt und Nachfrage und Süd= und Mitteldeutſchland, ſo=
wie
von in= und ausländiſchen Mühlen beſteht. Das noch ſehr wenig
befriedigende Mehlgeſchäft läßt indeſſen höhere Forderungen für Brot=
getreide
nicht durchſetzen. Sehr feſt lagen demgegenüber Gerſte und
Hafer. Wintergerſte bleibt für das In= und Ausland geſucht, ebenſo iſt
die Nachfrage für Sommergerſte im Wachſen, die neuerdings auch von
den Brauereien, ferner zur fabrikmäßigen Verarbeitung und für den
Export geſucht wird. Das Angebot in Hafer (alte Ware) war knapp.
Mais wurde bei größeren Ankünften von der zweiten Hand billiger an=
geboten
.
r. Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter
ſchreibt uns: Aus verſchiedenen Bezirken des deutſchen Holzhandels
hört man von einer geringen Belebung der Umſätze. Es wird zweck=
mäßig
ſein, dieſe Nachrichten nicht im Sinne einer Beſſerung der Ge=
ſamtlage
am Holzmarkt zu deuten. In jedem Haushalt, der aus irgend
welchen Gründen während längerer Zeit nicht durch ergänzende Ein=
käufe
auf der urſprünglichen Höhe gehalten wurde, tritt ſchließlich der
Augenblick ein, an dem die Auffüllung der Vorräte nicht länger hinaus=
geſchoben
werden kann. Aehnlich liegen die Verhältniſſe beim Holz=
handel
und Holzverbrauch. Beide haben etwa ſeit Mitte April nur in
ganz beſchränktem Umfange eingekauft, ſo daß jetzt doch hier und dort
wieder an die Exgänzung der Vorräte gedacht werden muß. Eine An=
regung
bieten die teilweiſe weit über Gebühr herabgedrückten Schnitt=
holzpreiſe
, die häufig genug kein richtiges Spiegelbild der Marktlage
geben. Man wird in Verbraucherkreiſen gut tun, ſich nicht in Hoff=
nungen
auf eine Rückkehr zu den Friedenspreiſen für Schnittholz zu
wiegen, bevor am Weltmarkt die Preiſe auf den gleichen Stand abge=
baut
werden können. Wenn jetzt z. B. polniſche Stammkiefer in ge=
bräuchlichen
Abmeſſungen vereinzelt zu 3 Pfund 10 Schilling je Kubik=
meter
frei deutſch=polniſche Grenze deutſcherſeits unverzollt angeboten
wird, ſo iſt das ein Preis, der unter den Koſten der Herſtellung liegt.
Größere Häuſer der polniſchen=pommerelliſchen Sägewerksinduſtrie for=
dern
für gleichartige Sortimente 4 Pfund bis 4 Pfund 10 Schilling.
Aus Oſtpreußen iſt das Angebot in hochwertiger Stammware gering,
und es iſt erklärlich, daß unter dieſen Umſtänden die maßgebenden
uſer der oſtpreußiſchen Holzwirtſchaft nicht geneigt ſind, zu den viel=
gebotenen
Preiſen Verkäufe vorzunehmen. Für gute unſortierte
Stammkiefer von zweifelsfreier Beſchaffenheit werden 80 bis 85 Mark
ab oſtpreußiſche Stationen gefordert. Nebenher laufen Angebote zu
70 bis 75 Mark.
Börſen.
* FrankfurterBörſe vom 11. Auguſt. (Eigener Bericht.)
Nachdem bereits am Samstag im Freiverkehr durchweg höhere Kurſe
genannt worden waren, eröffnete heute die Börſe auf allen Märkten in
weiter ſehr feſter Haltung. An dem Aktienmarkte machte ſich nach den
erſten Kurſen Realiſationsneigung bemerkbar, doch blieben die Rückſchläge
in mäßigen Grenzen. Am deutſchen Anleihemarkte trat, nachdem die
Kurſe ſehr ſtark getrieben waren, an der Börſe ein ziemlich ſtarker Rück=
ſchlag
ein. Kriegsanleihen notierten 750 nach 930 Milliarden Proz. Aus=
ländiſche
Renten ruhig, Türken ſchwächer, ungar. Renten waren gehalten.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da ſich der
frühere ſchroff ablehnende Standpunkt in der Frage der militäriſchen

Räumung des Ruhrgebiets geändert hat, und der franzöſiſche
präſident ſeine verſöhnlichere Politik in dieſer den Angelpunkt
doner Konferenz bildenden Angelegenheit auch ſeinen Miniſte
gegenüber, wenn auch unter einigen, der franzöſiſchen Auffaſſt
ſprechenden Bedingungen durchgeſetzt hat, war die Börſe hinſich
weiteren Verlaufs der Konferenz zuverſichtlich geſtimmt. Dieſe uf
ſung fand in einer ziemlich allgemeinen Aufbeſſerung des Kur grie
ihren Ausdruck, womit gleichzeitig eine gewiſſe Geſchäftsbeleb
dem bisher vernachläſſigten Gebiet der Dividendenpapiere v unde
war. Das Publikum hatte etwas größere Kaufaufträge ertei
vom Ausland war das gleiche der Fall. Das Intereſſe für
Rentenwerte erhielt ſich auch heute und fand, obwohl ſich das 9 liku
in dieſer, von ſeriöſen Börſenkreiſen das Spiel bezeichneten B ea=
fernhielt
, in ausländiſcher Beteiligung neue Nahrung. Die 5p ent
Deutſche Reichsanleihe und die Zwangsanleihe notierten vo ſrs
940 bzw. 35, dann 875 bzw. 25. Es traten dann Schwankun
doch liegen die Kurſe noch immer beträchtlich über dem Sta
Freitag. Das allgemeine Intereſſe feſſelte aber die Bewegung
Rentenmarkt nicht mehr, weil es ſich heute erſtmalig den Di end
papieren zuwandte. Die Steigerungen hierfür waren allerdir /y
ſehr groß und erreichten mit 23 Billionen Prozent für dieſe gp
ihr größtes Ausmaß. Doch war die Stimmung hierfür, trotz 6e
ſpäter auftretender Schwankungen recht feſt. Auch bei den zur
kurſen gehandelten Induſtriewerten überwogen durchweg Kurs ſe=
gen
. Am Deviſenmarkt wurden die Kurſe entſprechend der
internationalen Bewegung in die Höhe geſetzt. Der Geldmar bl.
leicht.
Oeviſenmarkt.

Mife
W
Brief

KNe
Brief
Geld

Amſterdam=Rtotterdam..
Brüſſel=Antwerpen ... ..
Chriſtiania. . . . . . . . . . . ."
Kopenhagen .........."
Stockholm .. ..
Helſingfors
Italien.
London
..."
New=York..
...
Paris.. ..
......
Schweiz ... . . . . . . . .. .."
Spanien .............."
Wien (i. D.=Oſterr. abg.).
Prag ....... .........."
Budapeſt. . . . . . . . . . . . . ."
Buenos=Aires. . . . . . . . . .
Bulgarien. .. . . . . . . . ..."
Japan
.........
Rio de Janeiro ........"
Belgrad..
.....
Liſſabon..
....
Danzig ..

163.04
21.35
58.35
6803
111.72
10.47
18.80
18,975
4.19
23 54
79.65
56.36
5.915
12.36
5.45
1.375
3.08
1.72
0.405
5.22
1127
75.46

163.86
21.45
58,65
68.37
112.28
10.53
18.90
19.035
4.21
23.66
89.05
56.64
5.935
12.42
5.47
1.385
3.10
1.73
0.415
5.24
11.33
75 84
Konſtantinope

164.09
22.94
58.65
68.53
111.97
10.495
19.05
19.16
4.19
24.14
79.55
56.36
5.97
12.64
5.57
1.405
3.07
1.72
0.41
5. 26
11.47
76.51
224.

164.91
22.16
58.95
68.92
112.23
10 555
19.15
19.26
4.21
24.26
79.95
56.54
5.99
12.25
5.59
1.415
3.09
1.73
0.42
5. 28
11.53
76.89
226.

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsh.=Nürnb. Maſch.:
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug,
Bismarckhütte ..."
Braunkoblen=Briketts
Bremer Vulkan ...
K Mate
Chem. Heyden ...."
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel.. .
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .....
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ...
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung.
R. Friſter ....."
Gaggenau Vorz. ..
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.

1773 1I.
16375 Hanſa Dampfſch. . . .. 8. 8. 22750 23 Hemoor Zement ...." 26500 27000 Hirſch Kupfer. (125 Höſch Eiſen . 6163 7000 Hohenlohe Werke. Kahla Porzellan .. 27000 28500 Lindes Eismaſch. 5350 59750 Lingel Schuh 90000 90000 Linke u. Hofmann 3600 4000 L. Loewe u. Co. 15300 16000 C. Lorenz 1800
825 17750
8400 Meguin Niederländiſche 44000 30000 Nordd. Gummi 4300 44800 Orenſtein. Rathgeber 37500 39500 Rombacher Hütten. 78815
83090 78500
88000 Roſitzer Zucker Rütgerswerke 8070 8625 Sachſenwerk 17750 17800 Sächſiſche Gußſtahl. 1840 17250 Siemens Glas 19 3200 Steaua Romana. 750 7750 Ver. Lauſitzer Glas .." 1550 13939 13100 Volkſtedter Porzellan. 630 172:3 17.50 Weſtf. Eiſ. Langendreer 1600 12500 11400 Wittener Gußſtahl . . .. 2400 5200 595,0 Wanderer=Werke ... 870

Frankenkers in London: 80.45
Markkurs 19.25

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 11. Augut
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
.......
42
.
8½%
....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.IK.
42 Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v.14
Sparprämienanleihe ........."
..
Zwangsanleihe
48 Preuß. Konſols ........"
...
8½%
.
48 Bad. Anl. unk. 1935 .....
3½% v. 1907 ......"
1896 ......."
8%
49 Bahern Anleihe ........."

3½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 26 ..........."
816% Heſſen Reihe KKXFI.
untilgb. b. 28 . .. . . . . . . . . . . ."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½%, ................."
3% ..............."
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
..."
4½ v. 1902 .....

49 .........."
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/4% Griech. Monopol ......."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ............
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03...
4½% Goldrente v. 13 ..
4% am. Goldrente konv.
4½ am. v. 05 ..
4% Türk. Admin.) v. 1903..
(Bagdad) Ser. 1
4½
II
4½ v. 1911, Bollanl. .
½% Ung. Staatsr. v. 14 ...."
% Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...."
Kronenrente . . . . .
42
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . . ."
konf. äuß. v. 99.. . . .
5%
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konf. inner. .. . . . .
Irrigationsanleihe
naulipas. Serie l......"
Oblig, v. Transportanſt.
4% Uliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .

8. 8.

0,750
14
175
4,2
4,2
83
0.520
0,500
25.,5 Md
1.,45
1,84
13
1,3

1,85
4,2
2 M
1.3
1,3
1,6

4,6
1

9.35
14

4,9
2,5
13.4
1271,
127g
G,25

11. 8.

0.800
.35
4,2
4,2
84.5
0.,600
4,45
0,52*
2275
1,62
1,7
1.65
1,5
1,5

4,2
2,55 M
0.400
1,8
1,275
1,2

6,5
4,5
18

6,9

4,8

1175
119
1,75

2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2 6%Neue
40 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. En...
39 Oeſt.
9. Em. ...."

v. 1885 ...."
% Deſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
48 Rubolfb. (Salzkammerg.) ..
% Anatolier I............"
Salon. Conſt Joncrion ...
Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."
4½% ......."
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5½ Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em.
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . ...
60 Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23..
5% beſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23......"
5% Pfälzer Hhp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24. .............
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 ..........
5% Rhein=Main=Donau Golb=
anl
. v. 23............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II............."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein.. . . . . ..
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . ..
Dresdner Bank. . . . . . . . . . .. . .
Frankfurter Bank ...........
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . .. . . .. ....
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ......... ..........
Wiener Bankverein ..........
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ...... . . . ........."
Bochamer Bergb. .. .. . .. .. . ."
Buderus.. .. . . . . . .. . . ......."
Dt. Luxemburger .. . . . . . . . ...
Eſchwueiler Bergwerks=Akt. . ..
Gelſenkieihen Bergwv........."
Harpener Bergöan. . .. . . . . ..."

55
8ig

10.5

11
81lg
3,75
13

9,5
1,5
48
10.25

255
1,5
2,28
3.
1,5

2.1
1,9
2,4
30
1.
2.6
0.410
12.25
6'a
3,75
14.9
2.25
0.46
41
2,35
4,3
8,75
0,325
0.290

6.45
12,5
53, 75
68
54,77
61,5

92g
1,55
52
10,25

2,55
4,25
1,6
2.30
2
3.7
1,57

2.15
2.45
2.7
36
6
10.25
11,75
4,7
3,25
0,445
13,5
21
15,25
2,4
0,470
42.5
2,3

0.350
0.32:

14,2

Kaliwerke Aſchersleben .....
Salzdetfurth..
Weſteregeln ..
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren..
Mansfelder .....
Oberbedarf ...............
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...
Phönix Bergbau .........."
Rhein. Stahlwerke . . ... . . . .. .
Riebeck Montan.. . . . . ... ....
Rombacher Hütte.. . . . . . . . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver, Laurahütte . ............
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Werger ..................."

2 Tauſend. M Millionen. 1ü

ratieniert,

Akkumulat. Berlin .........."
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm.. . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ...
5% Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano . . . . .
Anilin Bln.=Treptow. . ..
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........"
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik,
Bad. Maſchf. Durlach ......"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . .
Baſt Nürnberg ..............
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel Caſſel) ......
Bergmann El. Werke ..... ..
Bing. Metallwerke ........"
Brockhues, Nieder=Walluf...
Cementwert Heidelberg...
Karlſtadt . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . .
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch ..........
Weiler=ter=mer .. ... .."
Daimler Motoren ........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ,
Deutſche Erdöl ...."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ....."
Dresdener Schnelipreſſen
Dürkoppwerk (Stamm) ...
Düſſeld. Ratinger (Dürr)
Dyckerhof & Widm. Stamm",
Eiſenwerk Kaiſerslautern".
L. Meher fr. .
Elberfelder Farbw. v. Baher
Kupfer=u. Meſſingw
Elektr. Lieferungs.=Geſ.
Licht und Kraft ..
Elſäſſ. Bad. Wolle...
Emag, Frankfurt a. M..
Email.= & Stanzw. Ullrich ..
Enzinger Werke ............
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
gaber, Foh., Bleiſtift nn

11.75
1
4.35
13,5
25
30
26
15,75
2.2
7,6

43,5
16

30
2.15
9,75
3.05
2,3
3.35
125.
15.75
22,5
19
16.9
8,55
7.3
0,400
4,75

13
15,5
39,9
1.3
148I.
25,75
32,25
27ig
44
17
2,3

27,25
45,5
18,5
15½g

31
2,22
10.75
3,4
ſ.
7,75
195
12
157o
3,25

16,75
4,25
3.25
17g
16
775
(,42

16

Faber & Schleicher ..... ...
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter). . . . . . . . .
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof ............"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . ."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum ... . . . . . ."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. ...... . . . . ..
Gotha Waggon.... ... . ....."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrückh) ......"
Hanfwerke Füſſen ... ........"
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . ..
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .......
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. .......... .."
Holzverk.=Induſtr. .... .. . ....
6ydrometer Breslau ........"
nag.. . . . . ...............
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .. ......"
Kurſtadt X............."
Klein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn..... .. .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . .. ..
Lahmener & Co. ............"
Lech. Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. . .......
Luther, Naſh. u Nüh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt.......
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . ......
Meyer, Dr. Paul..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . .
Motorenfabrik Deuz........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Reckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M.....
1,75. 9 Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .... ........."
3,6 Porzellan Weſſel ............"
1,75 Reiniger, Gebbert & Schall. .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Metall Vorzüge .... .. .
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..

4.1 Schuhfabrik Berneis=Weſſel .." 6’g Schuhfabrik Herz............ Schuhf. Leander Offenbach ..." 15,25 17 Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . . Seilinduſtrie Wolff .......... Sichel & Co. Mainz ......... 14 13 Sie nens Elektr. Betriebe ..... 2.75 Siemens Glasinduſtrie ... .. .." 1,75 Siemens & Halske. . ........." 0.430 Stöckicht=Offenbach=Gummi ... 0750. Süddeutſche Immobilien .... 1 11,5 Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha nhrenfabrik Furtwängler ...." 14,75 1573 Beithwerke in Sandbach 3.25 Verein f. Chem. Induſtr. Frkft. 6 1,6 Verein deutſch. Olfabr. Mannh. Faßfabriken Caſſel 19.8 Gummifabr. Bln.=Frkf. 12,75 13,75 Pinſelfabr. Nürnberg .. 14,6 16 16.5 Ultramarin .. . . . . . . . . . 6,6 71 Zellſtoff, Berlin ......." 2.9 3.2 Vogtländ. Maſch. Vorzüge ...." 3,75 4,5 Stämme . . . 5,5 Voigt & Haeffner Stämme . . . 23, 75 Voltohm, Seil.............." Wayß & Frehtag. . . . . . . . . . . . . 135 Wegelin Rußfabrik .........." 45 Zellſtoff Waldhof Stamm .. . ." Zuckerfabr. Waghäuſel ........ 773 Frankenthal ...... Heilbronn. . . . . . . . ." 19 Offſtein .........." 4,9 Rheingau .. 2,5 Stuttgart. 4,25 4,25
4,41 Tranzport=Uktien. 13.8 Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . 5. Schantung E. B. ...... .... 11.5. 122/g Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 11,75 13 Hapag (Baketfahrt) .........." 55 Nordd. Lloyd. . . .
...... 2,4 3.1 Darmſtädter /Werte.

3,25
7,6
9.45
13
13,75
1,1
2 3
23,5
14
7,25
3i
58g
6.5
0,850
16.75
,35
3,4
5,4
4,35
7,5
37,5

5.25
3,2
3,5
7775
9,2)
13
14.25
2,75
7,75
3.45
1,7
3
10.25
2,75
8,5
6,75
6,1
U.860
19
5.6
44
7.2.
39,5

Bahnbedarf .... ............"
Dampfkeſſel Rodberg. . .......
Helvetia Konſerveinfabrik. . . .. .
Gebr. Lutz...
.........
Motorenbfarik Dafrmſtadt ... .."
Gebr. Roeder ..!............"
Venuleth & Ellenberger ....."
Unnotierte Aktien.
Apf ... . .. .. . 4.... ........"
Beckerkohle. . ..4........... .."
Beckerſtahl . ......
....
Benz..... ... . . . . .
D
Brown Boveri
.
Chem. Andreag
....
Deutſche Petrolzeum ..........
Diamond Shafes ............
Entrepriſe ..

Falconwerke
.......
Großkraftw. Wfirttemb./ Growag)
Unterfranken Cufra) .........!
Hanſa Lloyd ..
........."
Hero Conſerven
v..
Holſatiawerke, Altona ........
Kabel Rheydt
*...."
Krügershall Ka=
..
Metall Starkehtburg ......"
Otto & Quanz.. .. ....
Raſtutter Wag on ....."
Textil=Ind. BArmen (Tiag)
ufa Film .......

16,

[ ][  ][ ]

Anmmer 223.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den

Attguſt 1124.

Seite 9.

Das

Herz

1

Znei.
Aibe
58.3
1123
10 555
19.15
19.26

1u.

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Friedrich blieb ſtehen. Wenn ich damit den Kaiſer betröge,
jte ich mir kein Gewiſſen daraus. Auch die Pfalz lög’ ich
lichen Herzens an, denn die Pfalz lügt auch wider mich.
e gegen Kurmainz kann ich nicht ſo tun.
Natürlich, dein heiliges Mainz!
Das iſt es nicht! Was ſchert mich die Pfaffenkappe. Aber
Mainzer iſt mein eigentlicher und urſprünglicher Lehensherr.
den Tagen Karls des Großen ſind die Hirſchhorn mainziſche
iſtleute, das iſt ſoviel wie Dienſtleute des Reiches. Meine
fahren haben viel Böſes getan, aber untreu gegen Mainz
ſie nie geweſen. Und niemals iſt uns Mainz in die Quer
mmen. Zu Ladenburg vor der Kirchen hat mein gnädiger
mich umarmt vor allen Herren und vor allem Volk und hat
aᛋsherum geſchaut und gerufen: Sehet, ſo küßt der Erzbiſchof
10 n lutheriſchen Vaſall."
Um ſo eher würde er dich entſchuldigen, wenn du ihm ſagen
dein Sohn ſei wider deinen Willen ins Lager der Feinde
ten.
Natürlich, wider meinen Willen! höhnte Friedrich. Ich
ſein Gefängnis von innen zugeſchloſſen und den Schlüſſel
n laſſen aus Verſehen; drauf hat mein Sohn aufgeſchloſſen
iſt hinaus, und ich bin an der Türe geſtanden, ganz in Ge=
en
, und habe geſagt: Hans, vergiß nichts!
Nun ja, ſchön iſt es nicht, ſeufzte Urſula. Aber in ſolchen
n iſt eine Ausrede
Weißt du, was mein gnädiger Herr ſagen würde: Fritz,
ſolche Schelmenausrede hätte ich dir nicht zugetraut.
In dieſem Augenblick fiel ein Schuß. Die Gatten blieben
und horchten.
Warte, Hans, das tränk ich dir ein! rief Urſas Stimme
irgendwoher aus der Nähe des Turmes.
Er ſchießt Tauben, ſagte Friedrich und ging, weiter.

Urſula blieb noch eine kurze Weile wartend ſtehen, dann kam
ſie dem Gatten nach.
Das will mir nicht gefallen, ſagte ſie.
Was meinſt du?
Daß man ſeine Antwort nicht hört. Ueberhaupt
Friedrich ſchüttelte den Kopf. Zu Heidelberg war eine kleine
Italienerin, eine Verwandte der Gonzagas; ich vermute, daß
Hans ſein Herz an ſie verloren hat. Sie iſt mit nach Prag. Auch
ſie zieht an einem Seil.
Ach! ſagte Urſula und zuckte die Achſel. Aber ſie verſchwieg
ihre Gedanken, die wohl von allgemeiner Art geweſen wären.
Die Zweie ſind anders als früher, fügte ſie hinzu.
Man ſieht ſie weniger beieinander, meinte Friedrich.
Das iſt es ja eben. Sie ſtecken nicht beieinander und ſtecken
doch beieinander. Ich wollte, die Dirne käme aus dem Hauſe
Er hat Langeweile und ſie iſt üppig. Du ſollteſt ſie verheiraten. Da=
nach
ſteht doch all ihr Trachten. Hannes, willſt du zum Herrn?
Du biſt ja ausſtaffiert wie ein Hochzeiter!
Der Burſche ſchob die Bemerkung der Schloßfrau mit dem
Ellbogen beiſeite, was ſoviel bedeutete als: Weiber haben nichts
zu reden, und ging mit großen Schritten auf den Junker zu.
Urſula ſah ihm mit lachenden Augen nach, dann ging ſie in den
Hof hinauf, um nach den Kindern zu ſehen, die keine Kinder
mehr waren.
Hannes grinſte über das ganze Geſicht und ſagte: Wer
weiß, was bis zur Kirchweih geſchieht!
Nicht wahr? Da würd’ ich mich auch nicht länger beſinnen.
Ich, wenn ich der Hannes wär Sag doch einmal, wie alt biſt
du denn eigentlich? Du biſt auch kein heuriges Häschen mehr
Nun, an den ſieben= oder achtunddreißig werd ich wohl vor=
über
ſein.
Da mußt du dir eben auch eine geſetzte Jungfer ausſuchen,
ſo eine von etwa fünfunddreißig.
Hannes kratzte ſich hinter den Ohren und ſagte: Das geht
nicht. Wenn ich eine Alte nehme, dann hab ich zu arg Heimweh
nach dem Peter ſelig und muß die ganze Nacht greinen.

Das ſchadet nichts, Hannes, das Eſſen ſchmeckt einem dann
um ſo beſſer.
Gnädiger Herr, der allmächtige Schöpfer Himmels und der
Erde hat den Ehebund geſtiftet.
Gewiß, Hannes.
Wie alt war der Adam, als er geheiratet hat?
Das ſteht nicht in der heiligen Schrift; aber ich ſchätze, daß
er ein geſtandener Mann war.
So wie Ihr oder ich, gnädiger Herr.
Das Antlitz des Torwartes leuchtete.
Hat unſer Herrgott aus Adams Rippe eine Alte oder eine
Junge geſchaffen? fragte er weiter.
Nun, ich denke eine Junge.
Hannes ſchlug ſeine Hände ineinander, daß es klatſchte, und
neigte inbrünſtig ſeinen Kopf über die verſchlungenen Hände, ſo
daß er daſtand wie ein Stifter vor der heiligen Jungfrau.
Der Junker ſah ihn verwundert an.
Was murmelſt du vor dich hin?
Es iſt Gottes heiliger Wille, daß ich eine Junge nehme.
Na! Höre! rief Friedrich unmutig. Ich weiß nicht, ob der
Apoſtel Pgulus ſagen würde: Der Hannes hat recht.
Laſſen wir den Apoſtel Paulus beiſeite, erwiderte Hannes
wegwerfend. Ich halte mich an die Erzväter. War Rebekka, die
Tochter Bethuels, eine Alte oder eine Junge?
Sie iſt jung geweſen und alt geworden. Aber an dir iſt
ja ein Pfarrherr verloren gegangen, Hannes.
Ich meine, wie ſie auf dem Punkt war, ſich zu verheiraten,
war ſie da alt oder jung?
Ohne Zweifel war ſie jung.
Ja, gnädiger Herr, und weiß und glatt und ſo etwa acht=
zehn
alt oder zwanzig. Jſaak aber war vierzig Jahre alt, als er
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