Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Nummer 219
187. Jahrgang
Freitag, den 8. Auguſt 1924.
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jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichilicher Beitreibung fällt jeder
Rabat weg. Banklonio: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
1 .
Rh.
flichkeitsbeſache. — Günſtige politiſche Atmoſphäre. — Beratung der Geſetzentwürfe durch
Repfo. — Deutſche Exfolge in der Amneſtie= und Anſeihefrage. — Vollſitzung am Freitag.
Kar
Deutſche Einwendungen und
Gegenvorſchläge.
Dhtbericht unſeres Sonderkorreſpondenten.
M. London, 7. Auguſt.
der heutige Vormittag war in der Hauptſache
Kom=
er Rheinfiſt
ar ſionsſitzungen gewidmet. Im Augenblick läßt ſich
ur nicht überſehen, ob heute noch eine Vollſitzung ſtattfindet.
U11 Uhr vormittags haben alle drei Gremien ihre Beratungen
au nommen, ſowohl die Miniſterpräſidenten, als auch die
be i Unterausſchüſſe.
ſum Verſtändnis iſt es vielleicht nützlich, die
wichtig=
ſte Punkte, die in den Unterkommiſſionen behandelt
wer=
de herauszuſchälen.
ſei dem erſten juriſtiſchen Ausſchuß bilden die Proto=
M
kole der alliierten Konferenzbeziehungen die Grundlage
deVerhandlungen. Im Vordergrunde ſteht die Frage,
wo unter einem Verſchulden Deutſchlands zu
ver=
ſtel iſt. Es iſt darauf hinzuweiſen, daß das Gutachten
ſel) immer nur von einem böswilligen Verſchulden
en zuc 9 ztſchlands ſpricht, ſo daß hier alſo eine nähere
Begriffs=
beß mung erfolgen muß. Weiter iſt hier die wichtige Frage
zu iren, ob Sonderſanktionen, die wir
ſelbſtverſtänd=
flicky Uehnen, künftighin noch möglich ſind. Vor allem muß für
der ige Sanktionen ein beſonderes
Uebereinkom=
me mit Deutſchland getroffen werde, damit nicht eines
Tax Sanktionen über unſeren Kopf hinweg verhängt werden
törr i.
m zweiten Komitee geht die Frage hauptſächlich um die
ſch’ tlichen Räumung. Die deutſche Regierung iſt der
ſch1 agen ihren geſamten Dienſtbetrieb wieder aufnehmen zu ergeben. Nebenher gehen die Verhandlungen der
lörr), da die erforderlichen Beamten bereitgeſtellt ſind.
Außer=
derg t im Gutachten ein Zeitunterſchied zwiſchen der Rückgabe
ſaden Eiſenbahnen fordern. Für die Technik der
Nä ung geht unſer Vorſchlag auf die Zuſammenſetzung eines
Au uſſes, der den Umfang der Räumung und alle dabei
ge=
tro)en Maßnahmen zu überwachen habe. — Hier wird auch das Schlußprotokoll unterzeichnet werden kann.
die age der Amneſtie angeſchnitten werden, bei der ſich die
Fr zoſen, ſtark für die Begnadigung der in
De hland verurteilten Separatiſten einfetzen, eine
Fo) ung, auf die ſich die deutſ gierung nur ſchwer
ein=
laf) kann. Auch geht unſer PSehlag auf ein
Schieds=
ht mit neutraler Be achung aus.
ie techniſch verwicke’ ſten Probleme bietet
der ericht des dritten Ausſchuſſes über die
Uebertra=
gU sbeſtimmungen. Das Syſtem, das die Alliierten
vox agen, iſt ſo verwickelt, daß nur die Sachverſtändigen ſelbſt
ſich rin zurecht finden können. Generell hält Deutſchland an
der iffaſſung feſt, daß die Zumutungen, die hier an uns
geſt werden, weit über den Verſailler Vertrag
hi usgehen. Infolgedeſſen ſtehen vorläufig die alliierten
Vo läge und der deutſche Vorſchlag ſich noch ſtark unausge=
Aré gegenüber. Auch hierbei macht Deutſchland wieder
der ſorſchlag, ein internationales Schiedsgericht
enk itzen. Darüber hinaus verlangt, aber die deutſche
Réerung, daß ſie bei der Organiſation und Plenarſitzung ſtatt.
de Auswahl der Perſönlichkeiten
herangezo=
gelwird. Vor allem, daß die perſonelle Auswahl des Die Amneſtſefrage zu Gunſten Deutſchlands erledigt.
ScE sgerichtes, das über böswillige Verfehlungen Deutſchlands
zu ſcheiden haben ſoll, nur mit deutſcher Zuſtimmung erfolgt.
neben laufen natürlich noch eine ganze Reihe von gering=
1Sen deutſchen Wünſchen, über die ſich aber vermutlich ſehr
91 ine Einigung erzielen laſſen wird.
Ze idlungen: Am Dienstag abend um 7 Uhr hätten der Schiedsgericht appellieren zu können. Dieſer An=
Siſche Reichskanzler und Außenminiſter Streſe=
R1 Maedonald einen Beſuch abgeſtattet und mit
ihes wwiſſe Fragen bezüglich der auf der Konferenz zu
befolgen=
der erfahrensart erörtert.
Die deutſchen Vertreter bei Herriot.
I. London, 7. Aug. Die Führer der deutſchen
Dele=
aas Reichskanzler Marx und Außenminiſter Streſe=
Ri, hatten heute um 4 Uhr Herriot einen Beſuch
Ibiſtattet und bei den anderen Delegationen
TSen abgegeben. Herriot hat den Beſuch bereits
vert.
1ter Eindeuck der deutſchen Vorſchläge.
I. London, 7. Aug. Die Sitzung der großen Sieben iſt
* Uhr unterbrochen worden. In belgiſchen Kreiſen
Ser bereits von engliſcher Seite mitgeteilte Eindruck
„igt, daß die deutſchen Vorſchläge einen guten
ruck gemacht haben. Eine hervorragende belgiſche
Inlichkeit erklärte, der Bericht der
Deut=
ſei das Beſte, was die Deutſchen jemals fer=
ſtellt hätten.
* Ein politiſch entſcheidender Tag.
Beſuche und Gegenbeſuche.
Drahtbericht unſeres Sonderkorreſpondenten.
M. London, 7. Auguſt.
Die Miniſterpräſidenten und die beiden
Unteraus=
ſchüſſe haben heute vor= und nachmittag ausgedehnte
Sitzun=
gen abgehalten, in denen man wieder gut vorwärts gekommen
iſt. Bei allen Delegationen beſteht der Eindruck, daß bisher gute
und ſchnelle Arbeit geleiſtet worden iſt. Die Miniſterpräſidenten
haben die Frage der Sanktionen und das Kapitel der deutſchen
Verfehlungen, alſo das Thema der erſten Kommiſſion, erledigt.
Wie es ſcheint, hat Deutſchland allen Grund, mit dem
Ergebnis zufrieden zu ſein. Eine offizielle
Mit=
teilung wird jedoch erſt morgen erfolgen. — In der
Frage der Amneſtie ſind eingehende Verhandlungen geführt
worden. Man kann auch hier ſeſtſtellen, daß die Parteien
ſich auch in dieſer Frage nähergekommen ſind, ſodaß nur
noch die entſprechende juriſtiſche Formulierung fehlt. — Das
politiſch Entſcheidende iſt aber doch der Beſuch, den
der Reichskanzler und Reichsaußenminiſter bei
den Führern der übrigen Delegationen,
insbeſon=
dere bei dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot, gemacht
hat. Der Beſuch wurde noch heute im Laufe des
Nachmit=
tags erwidert. Man darf annehmen, daß damit der
Ver=
ſuch einer Einleitung unmittelbarer
Verhand=
lungen zwiſchen den an der Ruhrbeſetzung beteiligten Mächte
gemacht iſt. England wird in dieſem Falle vorausſichtlich den
Vermittler ſpielen. Schon in den letzten Tagen waren
dauernd Bemühungen im Gange, eine Form zu finden, die eine
jeliche Reihenfolge und das Tempo der wirt= derartige Ausſprache einleiten ſollte. Da die deutſche Delegation
als letzte in London angekommen war, war es nach diplomati=
Rit, daß die Näumung ſchneller vollzogen werden kann, als ſchem Brauch ihre Aufgabe, zunächſt ihre Karten bei den Führern
ſih im Gutachten vorgeſehen iſt. Das Finanz= und das der Delegationen abzugeben. Man muß nun abwarten, ob
ſei berkehrsminiſterium halten ſich für ſtark genug, in etwba, aus dieſem förmlichen Beſuch ſichweitere Möglichkeiten
Bankiers, mit denen Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſich
ſeit Mittwoch in Verbindung geſetzt hat. Er hat darüber am
der iſenbahnen im beſetzten und unbeſetzten Gebiet gemacht, Donnerstag der Delegation berichtet. Ueber dieſe
Verhandlun=
hälid wir die gleichzeitige Rückgabe, der ge= gen liegen abſchließende Ergebniſſe noch nicht vor.
Es iſt verfehlt, irgend einen Zeitpunkt anzugeben, an dem die
Konferenz zu Ende gehen könnte. Man rechnet aber im
allge=
meinen damit, daß früheſtens Mitte nächſter Woche
Das Problem der Verfehlungen und
Sanktionen vor dem Rat der Vierzehn.
SD. London, 7. Aug. Die großen Vierzehn, die um 11 Uhr
im Zimmer des Premierminiſters im Unterhaus
zuſammentra=
ten, beraten, wie wir von einer maßgebenden Perſönlichkeit
er=
fahren, das Problem der Sanktionen und
Verfeh=
lungen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird auch die Frage der
militäriſchen Räumung zur Sprache gebracht werden.
Die großen Vierzehn nahmen außerdem einen Bericht der
Sach=
verſtändigen über das geſtern überreichte deutſche
Memo=
randum entgegen. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Die
Sach=
verſtändigen ſetzten die Beratungen fort. Heute findet keine
SD. London, 7. Aug. In der Amneſtiefrage wurden die
deutſchen Forderungen erfüllt, wonach auch Verbrechen der
Sa=
botage ſowie Vergehen gegen die Sicherheit der
Befatzungstrup=
pen in die Amneſtie einbezogen werden ſollen. Im übrigen wurde
beſchloſſen, daß auf beiden Seiten keine neuen Verfahren mehr
in Kraft treten ſollen. Die Einzelheiten des Uebereinkommens
Narx und Streſeiann bei Macdonald. werden gegenwärtig von dem juriſtiſchen Komitee ausgearbeitet.
ondon, 7. Aug. (Wolff.) Der diplomatiſche Bericht= Die deutſche Delegation ſtellte ferner den Antrag, daß die
Deutſchen das Recht erhalten ſollen, auch gegen Entſchei=
Eſär des „Daily Telegraph” meldet über die geſtrigen dungen der Rheinlandkommiſſion an ein
trag wurde jedoch abgelehnt und zwar auf Antrag des
engliſchen Vertreters Crewe.
Bedingte Annahme der Anleihe=
Durchführungsgeſetze durch Deutſchland.
SD. London, 7. Aug. Bei den Verhandlungen über die
Anleihefrage haben die deutſchen Vertreter heute mit
Er=
folg auf einen der vielen Widerſprüche in den
bisheri=
gen Konferenzbeſchlüſſen hingewieſen. Bekanntlich
hat die Reparationskommiſſion eine Reihe von Bedingungen
auf=
geſtellt, von deren Erfüllung die Durchführung des Finanzplanes
abhängig ſein ſoll. Dazu gehört auch die Durchführung
der Anleihe. Von deutſcher Seite wurde nun darauf
hinge=
wieſen, daß Deutſchland auf die Erledigung dieſer Angelegenheit
keinen Einfluß habe. Man verlange alſo vom deutſchen
Reichs=
tag, daß er ſich durch die Annahme der
Durchfüh=
rungsgeſetze binden ſolle, während andererſeits die
alliierten keinerlei Bürgſchaften für die Anleihe
übernehmen. Dieſer Einwand konnte natürlich nicht
wider=
legt werden, und es wurde alſo ein Beſchluß gefaßt, wonach
die Annahme der Durchführungsgeſetze im
deut=
ſchen Reichstag nur unter der Vorausſetzung
aufrecht erhalten werden ſolle, daß auch die
An=
leihe zuſtande kommt.
Londoner Sachwertphantaſien.
Von Dr. Walther Croll, Berlin
Zu den bedenklichſten Kompromiſſen, die in London gegen
den Wortlaut und den Sinn des Sachverſtändigen=Programms
zuſtande gekommen ſind, gehört die Verſtändigung über die
deutſchen Sachlieferungen. Die Franzoſen und Belgier beſtehen
darauf, daß die Sachlieferungen an die Stelle von Barzahlungen
treten ſollen, wenn ſich der „Transfer=Ausſchuß” nicht in der
Lage ſieht, Barüberweiſungen an die empfangsberechtigten
Staaten vorzunehmen. Allerdings ſoll das Recht der
Repara=
tionsmächte, Waren ſtatt Bargeld zu erhalten, an gewiſſe
ein=
ſchränkende Bedingungen geknüpft ſein. Es iſt jedoch notwendig,
grundſätzlich die Frage zu prüfen, wie verſtärkte deutſche
Sach=
lieferungen wirtſchaftlich, finanziell und valutariſch wirken
wer=
den, wenn — aus Rückſicht auf die deutſche Währung — die
Barüberweiſungen in fremder Valuta eingeſchränkt oder gar
zeitweiſe ganz eingeſtellt werden. Im Sachverſtändigengutachten
iſt der Satz enthalten, daß Barzahlungen und Sachlieferungen
wirtſchafts= und finanzpolitiſch ziemlich die gleiche Wirkung
haben. Dieſer Satz wurde ſeinerzeit als große Weisheit gefeiert.
Es war jedoch ein Mitglied des Dawes=Ausſchuſſes, der
ameri=
kaniſche Bankier Owen Youngh, welcher die opponierenden
fran=
zöſiſchen und belgiſchen Vertreter in London darauf hinwies,
ſie könnten ſtatt des ſtockenden deutſchen Geldſtroms ebenſo gut
deutſche Materialien zur Errichtung produktiver Anlagen auf
franzöſiſchem und belgiſchem Boden benutzen. Praktiſch könnte
dies wie folgt zugehen: Der Transfer=Ausſchuß weiſt der
Repa=
rationskommiſſion gewiſſe Markbeträge aus dem (bis 5
Milliar=
den Goldmark anwachſenden) Fonds an, der bei der neu zu
errichtenden deutſchen Goldnotenbank zugunſten der
Repara=
tionsmächte angeſammelt wird. Die Reparationskommiſſion
teilt dieſe Beträge nach dem Spager (oder einem etwa neu zu
vereinbarenden anderen) Verteilungsſchlüſſel den einzelnen
empfangsberechtigten Staaten zu. Dann würde z. B. Frankreich
außer den normalen Sachlieferungen weitere Poſten deutſcher
Waren kaufen und an ſich ziehen. Die deutſchen Lieferanten
würden Bezahlung in Mark erhalten, während ſie bei
freihän=
digem Verkauf dieſer Waren ans Ausland Bezahlung in
De=
viſen erhielten. Um ſich nun neue Rohſtoffe zu verſchaffen,
müß=
ten die deutſchen Lieferanten ihre erzielten Markerlöſe zum
be=
trächtlichen Teil in Deviſen umzuwandeln ſuchen, alſo das
tun, was durch zeitweilige Siſtierung der
Bar=
überweiſungen vermieden werden ſoll.
Das Kompromiß der Alliierten in der Sachlieferungsfrage
würde alſo die wichtige Vorkehrung, welche die internationalen
Sachverſtändigen zum Schutz der deutſchen Währung treffen
wollten, in der Praxis aufheben. Es iſt auch kein Ausweg,
wenn die neue deutſche Goldnotenbank (bezw. die für den
Deviſenankauf zuſtändige Stelle) den deutſchen Sachlieferanten
die Beſchaffung von Deviſen unmöglich machen würde. Um
die Produktion fortzuſetzen, müſſen die nötigen Rohſtoffe
ge=
kauft werden. Eine Droſſelung des Deviſenankaufs würde dann
nur die Folge haben, daß die Neuproduktion ſtockt und daß
alle anderen Quellen, die wir in den Dienſt der
Reparations=
erfüllung ſtellen müſſen, ſpärlicher fließen. Tritt einmal der
Fall ein, daß der in Deutſchland anzuſammelnde
Reparations=
fonds die 5 Milliarden Mark=Grenze (oder die etwa feſtgeſetzte
niedrigere Grenze) erreicht, ſo muß jede Leiſtung an das
Aus=
land zu einer Verſchärfung der Finanz= und Valuta=Lage führen.
Nicht minder bedenklich wäre es, wenn den einzelnen
Repara=
tionsmächten Markbeträge mit der Einſchränkung übergeben
würden, daß ſie dieſe Summen nur zum Erwerb deutſcher
Anlagewerte oder inländiſcher Warenvorräte benutzen dürfen.
Dann würde mit einem Schlage eine ungeſunde Effekten= und
Sachwerthauſſe ſowie eine Erhöhung des inländiſchen
Preis=
niveaus mit allen ihren ſozialen und wirtſchaftlichen Folgen
eintreten. Darum muß die deutſche Delegation in London
Vor=
kehrungen treffen, daß die von den Sachverſtändigen für nötig
erklärten Schutzmaßnahmen auch voll wirkſam werden können.
Der Reparationsfonds, der in Deutſchland geſchaffen
wer=
den ſoll, birgt ernſte Gefahren in ſich. Das Gutachten hat
be=
kanntlich einen neutralen internationalen Bankier=Ausſchuß als
ſouveräne Stelle über dieſen Fonds vorgeſchlagen. Werden alle
Nebeneinflüſſe ausgeſchaltet, ſo kann dieſer Fonds allenfalls im
Intereſſe des Schuldners wie auch der Gläubiger verwaltet
wer=
den. Gewährt man jedoch anderen Stellen ein
Mitverfügungs=
recht, ſo drohen bei jeder Aenderung in der politiſchen
Kon=
ſtellation gefährliche Einflüſſe ſich geltend zu machen. Die
Sach=
verſtändigen haben ſehr vernünftig daran getan, den künftigen
Transſer=Ausſchuß nicht an einengende Inſtruktionen zu binden.
Kein Menſch kann vorausſehen, ob ſich auf dem
Reparations=
konto bei der deutſchen Goldnotenbank große, nicht
transferier=
bare Veträge anſammeln werden. Es muß aber von vornherein
dagegen Vorkehrung getroffen werden, daß die Verwalter dieſes
Fonds die etwaigen, vielleicht ſogar ſehr hohen Summen zu
Valuta= und Warenſpekulationen gegen Deutſchland verwenden
oder anderen eine ſolche Verwendung ermöglichen. Die alliierten
Delegierten in London haben viel zu lange unter ſich über die
Auslegung des Sachverſtändigen=Programms gefeilſcht. Es iſt
die höchſte Zeit, daß unſere Vertreter die richtigen Gedänken
des Gutachtens von den Schlacken befreien, die dieſen Gedanken
künſtlich beigemengt ſind. Die deutſche Oeffentlichkeit iſt noch
aus den Zeiten des ſeligen Wiesbadener Abkommens vom Jahre
1921 gegenüber allen Plänen, die mit Sachlieferungen zu tun
haben, bedenklich kritiklos und entgegenkommend.
Seite 2.
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Darmſtädter Teg6!
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Räumungsplan Nollets.
DeutſcheAbneigung gegen einen Tauſchhandel.
London, 7. Aug. (Wolff.) Der franzöſiſche
Korreſpon=
dent der „Daily Telegraph” meldet, Nollet habe, in
der bereits gemeldeten Beſprechung mit Macdonald erklärt, daß
die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets Deutſchland
ledig=
lich gewährt werden könne, wenn es gezeigt habe, daß
es ſeine Verpflichtungen unter dem Dawes=Plan und unter dem
Verſailler Vertrag ſtrikt erfülle, beſonders die Klauſeln, welche
die militäriſche Abrüſtung betreffen.
Nach der „Ere Nouvelle”, wurde geſtern abend in
Konferenzkreiſen in London erzählt, daß General Nollet
Mac=
donald einen Plan, betreffend die militäriſche
Räu=
mung des Ruhrgebiets und die Räumung der
Köl=
ner Beſatzungszone, überreicht habe. Es ſei darin
vor=
geſehen:
1. eine internationale Regelung im Zuſammenhang mit der
Räumung der Kölner Zone: der Völkerbund würde damit
be=
traut, ſich die Sicherheitsfrage angelegen ſein zu laſſen;
2. die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes könnte mit
gewiſſen Garantien für die Abrüſtung Deutſchlands erfolgen.
Der engliſche Premierminiſter, ſo fügt das Blatt hinzu, ſei
anſcheinend nicht recht damit zufrieden geweſen, habe jedoch
nichts dagegen gehabt, daß der Plan der Konferenz unterbreitet
werde.
Der diplomatiſche Berichterſtatter der „Weſtminſter Gazette‟
ſchreibt, man glaube, daß die Eiſenbahnfrage durch ein Kompromiß
ge=
regelt werden könne; die Frage der Räumung des
Ruhr=
gebiets werde ſich aber vorausſichtlich viel ſchwieriger erweiſen. Die
Deutſchen ſeien dem Gedanken abgeneigt, in dieſem Punkte
einen Tauſchhandel abzuſchließen, da ſie fürchteten, daß ein
ſolcher als Anerkennung der Legalität der Ruhrbeſetzung aufgefaßt
wer=
den könnte.
Die Sachverffändigen hoffen auf einen Ausgleich.
London; 7. Aug. (Reuter.) Wenn es auch nicht tunlich
iſt, die Verhandlungen in ihren einzelnen Phaſen zu verfolgen,
ſo kann doch im allgemeinen geſagt werden, daß die Atmoſphäre
in der Konferenz auch weiterhin recht gut iſt. Die
Sachver=
ſtändigen haben das deutſche Memorandum
ge=
prüft und ſind der Anſicht, daß eine beträchtliche Anzahl der
aufgeworfenen Fragen zu einem Ausgleich führen könne.
Dieſe ſpielten auch in den geſtrigen Beſprechungen der alliierten
Miniſter untereinander und mit den Deutſchen eine große Rolle. Man
einigte ſich dahin, daß die ſieben Sachverſtändigen am
Nach=
mittag zuſammenkommen und am Abend dem „Rat der
Vierzehn” einen Bericht vorlegen ſollten. Die deutſchen
Delegierten zeigten offenbar den lebhaften Wunſch, Macdonalds
Ver=
langen nach ſchneller Arbeit zu unterſtützen. Wie verlautet, ſind ſie aber
der Anſicht, daß beſonders im Zuſammenhang mit ſchwierigen
internationa=
len Problemen gute Arbeit nicht geleiſtet werden könnte,
wenn man haſtig und im Zuſtande der Uebermüdung
arbeite.
Die Kontrolle der deutſchen Monopoleinnahmen.
Paris 7 Aug. Die juriſtiſchen Sachverſtändigen, die mit der
Ab=
faſſung eines Berichtes über die Kontrolle der deutſchen
Monopolein=
nahmen beauftragt waren, haben ihre Arbeiten geſtern zu Ende geführt.
Dem „Petit Pariſien” zufolge hat das Abkommen nachſtehenden Worllaut:
1. Die vorgenannten Beſtimmungen erfordern nicht die Annahme
eines ſolchen Geſetzes, da die Unterzeichnung des Protokolls ausreicht.
2. Die deutſchen Statiſtiken werden als Grundlage für die Feſtſetzung
des Wohlſtandindexes benutzt und die Berechnung dieſes Indexes wird
von einem gemiſchten Ausſchuß überwacht werden.
3. Der Kommiſſar hat das Recht, während der Dauer der politiſchen
Kontrolle ſeine Vollmachten auszuüben, ohne daß eine Verſtändigung
mit dem Generalagenten für die Zahlungen notwendig iſt. Es genügt
die einfache Befragung dieſes Agenten.
4. Das Protokoll enthält eine beſondere Beſtimmung, das die deutſche
Zollpolitik vor jeder Einmiſchung ſchützt.
5. Die Koſten für die normale Kontrolle werden auf die
Jahres=
leiſtungen in Anrechnung gebracht. Doch muß die Anrechnung die
Zu=
ſatzkoſten beſtreiten, die durch eine Verſtärkung der Kontrolle entſtehen.
Die Reparationskommiſſion hat den Text des vorſtehend angeführten
Berichtes erhalten.
Handelsveriragsverhandlungen nach Schluß
der Londoner Konferenz.
SD. London, 7. Aug. Wie wir erfahren, ſetzte ſich die
bel=
giſche Delegation mit allem Nachdruck dafür ein, daß
Handels=
vertragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Belgien und
Frankreich auf der Grundlage der franzöſiſchen Vorſchläge
erfol=
gen. Der „Figaro” glaubt jedoch heute morgen melden zu
können, daß dieſe Verhandlungen ſofort nach Schluß der
Lon=
doner Konferenz beginnen werden. Wahrſcheinlich jedoch nicht in
London.
Vom Tage.
Das Spielen von Militärkapellen in Uniform iſt
bei allen Veranſtaltungen von Organiſationen, Vereinen und Bünden
unterſagt, deren Mitgliedſchaft den Heeresangehörigen auf Grund
der Paragraphen 36 und 37 des Wehrgeſetzes unterſagt iſt.
Der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf v.
Brock=
dorf=Rantzau, iſt dort abgereiſt, um ſich über Petersburg nach
Berlin zu begeben. Sein Eintrefen in Berlin wird am Freitag
abend erwartet.
Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, haben ſich
Anhalts=
punkte für eine Beteiligung deutſcher
Reichsange=
röiger an den angeblichen Putſchverſuchen im
Memel=
gebiet bisher nicht ergeben.
Der kommuniſtiſche Schriftſteller Dr. Karl Frank
in München, der ſeinerzeit bei der Aushebung des geheimen
kommuniſti=
ſchen Bezirkstages in der Germaniabrauerei feſtgenommen und im
Kom=
muniſtenprozeß im Juli zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, iſt
entwichen, als er aus dem Gefängnis zu einem Zahnarzt gebracht
werden ſollte.
Die Streiklage in Oſt=Oberſchleſien iſt im „
weſent=
lichen unverändert.
Die Belgrader Regierung hat ihren Vertreter in Paris
beauf=
tragt, bei der Botſchafterkonferenz gegen die
albani=
ſche Regierung einen Proteſt einzureichen, weil ſie jede
gedeihliche Arbeit der ſüdſlawiſchen=albaniſchen
Grenzbeſtimmungskom=
miſſion in Montenegro verhindert.
Nach einer Havasmeldung aus Athen wird Kronprinz Ras
Taffari von Aetiopien am 17. Auguſt dort eintreffen.
Wie aus Angora gemeldet wird, hat die Regierung eine Reihe
von amerikaniſchen, engliſchen und ſchweizeriſchen Perſönlichkeiten zur
Leitung und Kontrolle der Staatsfinanzen berufen.
Die zur Aufklärung der Ermordung Matdottis
herangezogenen Sachverſtändigen haben dem Unterſuchungsrichter ihr
Gutachten über ihre Erhebungen zugeſtellt.
Primo de Rivera iſt am Donnerstag früh vom König
empfangen worden. Man erklärt in politiſchen Kreiſen, daß das
Direktorium wahrſcheinlich nicht mehr lange Beſtand
haben werde.
In Madrid wird die Nachricht verbreitet, daß der ehemalige
Hauptfeind der Spanier Raiſuli, den ſpaniſchen Truppen
mit 4000 Mann zu Hilfe gekommen ſei.
Nach dem „Matin” wird in parlamentaxiſchen Kreiſen allgemein
angenommen, daß Miniſterpräſident Herriot ſeine
Erklärun=
gen vor dem Parlament über die Londoner Konferenz ſobald
wie möglch zu machen gedenke, nachdem die Konferenz ihren
Ab=
ſchluß gefunden hat.
Es verlautet, daß der engliſch=ruſſiſche Vertrag nach
der Vertagung des Unterhauſes unterzeichnet werden ſoll.
„Daily Telegraph” zufolge hat das gemiſchte deutſch=alliierte
Komitee über die Daweskontrolle eine Vereinbarung
erreicht.
Nach einer Reutermeldung aus Mexiko teilte der
Militärkomman=
dant von Puebla dem Kriegsminiſter telegraphiſch mit, daß die
Mör=
der der Farmbeſitzerin Frau Evans eingefangen
und nach Puebla gebracht worden ſind.
Im Weißen Hauſe erklärt man, es könne keine Rede davon
ſein, den amerikaniſchen Zolltarif zu erniedrigen,
um im Zuſammenhang mit dem Plane Dawes die deutſche
Ausfuhr=
tätigkeit zu erleichtern.
E
Sitzung der Reparationskommiſſion.
London, 7. Aug. (Europapreß.) Die
Reparations=
kommiſſion hat heute eine offiziöſe Sitzung abgehalten und
in ihr die Beratung der von dem
Organiſations=
komitee ausgearbeiteten Gefetzentwürfe
fort=
geſetzt. Dieſe Beratungen wurden auch heute nachmittag wieder
aufgenommen. Nach wie vor wird erklärt, daß die offizielle
Sitzung morgen vormittag zuſammentreten wird, und
daß dabei die deutſchen Delegierten angehört werden ſollen.
Die Pariſer Preſie zum deutſchen Memorandum.
* Paris 7. Aug. (Priv.=Tel.) Die Abendpreſſe ſtimmt im
weſentlichen mit ihren Ausführungen ziemlich überein. Vor allem
geht die Uebereinſtimmung dahin, daß man allgemein zu der Anſicht
gelangt zu ſein ſcheint, die deutſche Politik finde ihre beſte Stütze darin,
daß die engliſche Politik mit ihr übereinſtimme. Die meiſten Blätter
beklagen dieſe Tatſache mehr oder weniger bitter. Im Gegenſatz zum
„Eelair”, deſſen Wur gegen England beinahe ebenſo groß iſt
wie gegen Deutſchland, können ſie ſich jedoch beherrſchen und
erkennen faſt alle die in der deutſchen Note enthaltene Mäßigung an.
Dagegen wird es von der franzöſiſchen und auch engliſchen Preſſe übel
genommen, daß der deutſche Begleitbrief in der deutſchen Preſſe
ver=
öffentlicht wird und die Welt daher davon Notiz nehmen kann, daß
Deutſchland gegen die militäriſche Beſetzung des Ruhrgebiets offiziell
proteſtiert, während es andererſeits dem Programm der Konferenz
Rech=
nung trägt. Die letzte Abendausgabe der Preſſe legt auf die
Ver=
handlungen wegen eines deutſch=franzöſiſchen
Handelsvertrags beſonderen Wert. Es ſcheint, daß die Belgier
bei dieſen Verhandlungen nicht vertreten ſein werden. In der
Tat wird immer häufiger davon geſprochen, daß Frankreich und
Belgien, nicht mehr übereinſtimmen. Dazu hat ſich der
franzöſiſch=engliſche Gegenſatz auch in der Repko bemerkbar gemacht,
und damit erklärt ſich, daß Herr Bradbury und Herr Barthou in den
England betrefenden Fragen verſchiedener Meinung ſind.
Die interalkiierte Schuldenfta
Geſunde amerikaniſche Geſchäftspolitik fü
Reviſion der europäiſchen Schulden.
Burton und dem ehemaligen amerikaniſchen Vertreter in
Repko Boyden in der Frage der interalliier=
Schulden.
Burton habe in einem Schreiben erklärt, daß der Kone
und die öffentliche Meinung eigentlich gegen einen Erl
der europäiſchen Schulden ſeien, und daß die Beſt
rung in den Vereinigten Staaten größer ſei als in denfeni
europäiſchen Ländern, deren Schuldverſchreibungen Amerika
ſitze. Wenn den Mächten ihre Schulden abgenommen würden
würde das ſie nur ermuntern, ihre Mittel zum Aufbau ihrer
meen und Flotten zu verwenden.
Boyden habe gegen die Auffaſſung proteſtiert: „Die
S=
mung gegen eine Streichung der Schulden werde dem Volken
angedichtet als von ihm wirklich zum Ausdruck gebracht.
Prinzipien des Geſchäftslebens und die wirtſchaftlichen Tatſa
würden ſchließlich zwangsläufig eine Rebiſion der interalliie
Schulden herbeiführen, und zu den Grundſätzen einer geſun
Geſchäftspolitik gehöre es auch, das, was unumgänglich
nott=
dig ſei, ſo früh wie möglich zu tun und Nutzen daraus zu z
Optimismus der amerikaniſchen Anleihezeichner.
New York, 7. Aug. (Funkſpruch.) In hieſigen
kreiſen wird erwartet, daß die großen amerikaniſchen
Korp=
tionen ſich an der Zeichnung der deutſchen Anleihe, falls
innerhalb der nächſten Monate auf den Markt kommt, in ei
großen Umfange beteiligen werden, da gegenwärtig Mangel
Neu=Emiſſionen herrſcht und innerhalb der nächſten W
keine umfangreiche Neufinanzierung zu erwarten ſteht.
Amerikas Intereſſe an einer Finanzminiſter=Konfere
London 7. Aug. (Wolff.) Der amerikaniſche Botſche
Kellogg hat an den Generalſekretär der interalliierten
ferenz dem „Daily Chronicle” zufolge einen Brief
richtet bezüglich des franzöſiſchen Vorſchlages, unmittelbar n
der Londoner Konferenz eine Konferenz
Finanzminiſter in Paris abzuhalten. In dem B:
heißt es, die amerikaniſche Delegation ſei mit d
Vorſchlage einverſtanden. Im Hinblick auf die 7
der amerikaniſchen Beſetzungskoſten ſollten die Vereinigten S
ten vertreten ſein, da ſie an der Frage der einzuziehenden
träge intereſſiert ſeien.
Beteiligung Amerikas am europäiſchen Wiederanfb
Paris 7. Abg. Nach einer Agenturmeldung aus Waſhe
ton wird in Finanzkreiſen mit einer intenſir
amerikaniſchen Beteiligung am europäiſch!
Wiederaufbau gerechnet, falls auf der Londoner Konfer
eine Einigung zuſtande kommt. Es verlaute, daß die Fei
Reſerve Bank den Wechſeln der neuen Reichsbank dieſel
Vergünſtigungen gewähren werde wie der vorläufigen
G=
diskontbank, vorausgeſetzt, daß die Grundlage geſund ſei.
Tfu=
bedeute, wie man annehme, daß die künftige deutſ Mi
Währung eine Dollar= und nicht eine Pfun
Baſis haben ſolle.
„Der Film von London‟."
„Es dürfte an der Zeit ſein, daß man die Vernunſt
ſprechen läßt!“
* Kopenhagen, 8. Aug. (Priv.=Tel.) „Politiken” 1
öffentlichte geſtern einen Aufſehen erregenden Artikel von Geo
Brandes mit der Ueberſchrift: „Der Film von London”,
dem dieſer die Uebereinkommen zum Gegenſtand ſeines Spot
macht. In dem Artikel heißt es: „Der Dawes=Plan ford
von Deutſchland eine jährliche Summe von 2400 Millic
Goldmark. Herriot hat ſeinen Franzoſen die Hoffnung gegek
daß dieſe Summe in den nächſten 40. Jahren" fließen wii=
Gibt es einen ſo großen Schafskopf in Europa, der ſich einbil
daß die Kindeskinder der deutſchen Soldaten, die auf
Be=
den blutigſten Krieg auskämpften, nach 40. Jahren ſich da
abgeben werden, die ihren Froßeltern und Urgroßeltern au
zwungenen Schulden zu——c len? Welche Rolle ſpielt die e
liſche Arbeiterpartei, ind f1zar ſich verleiten läßt, ſolche Fol
rungen zu unterſtützen? msopas Bevölkerung hat Unmen
liches unter dem langjähriva Krieg gelitten. Der noch ſchi
mere „Frieden” hat die Leiden vermehrt und die Lebensk
der Bevölkerung zerſtört. Es dürfte an der Zeit ſein, daß n
die Vernunft ſprechen läßt.”
* Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 8. Auguſt.
„Die ſpaniſche Fliege” — Franz Schneiders Abſchied.
* Franz Schneider verläßt nach 15 Jahre langer vielſeitiger
und von ſeltenem Erfolg gekrönter künſtleriſcher Tätigkeit am
Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt. Der Künſtler verabſchiedet
ſich im — Sommertheater! In einer Rolle trat er noch einmal
vor das Darmſtädter Theaterpublikum, deren überwältigender
Komik ſich niemand entziehen konnte, ſeit er ſie in Darmſtadt
kreierte: als Heinrich Meiſel in „Die ſpaniſche Fliege” Franz
Schneider hätte mit dem gleichen künſtleriſchen Erfolg Abſchied
nehmen können in irgend einer klaſſiſchen oder auch jeder anderen
Charakterfigur. In allem fand ſeine vielſeitige Veranlagung
Gelegenheit zur Entfaltung künſtleriſcher Individualität. Er
war und iſt ein Künſtler von ſeltenen Qualitäten, der ſeine
Auf=
gaben, ganz gleich, von welcher Art und Größe ſie waren, ernſt
auffaßte und ihnen ſtets den Stempel ſeiner künſtleriſchen
Eigen=
art aufdrückte. Dabei waren ſeine menſchlichen Qualitäten ſo,
daß er hier eine Reihe von perſönlichen Freunden und Menſchen,
die ihn, auch ohne Freund zu ſein, hoch ſchätzen, hinterläßt.
Die beſten und aufrichtigſten Wünſche begleiten ihn in ſeine
neue Wirkungsſtätte. Die zahlreichen und koſtbaren
Blumen=
ſpenden, goldene und Lorbeerkränze waren beredter Ausdruck
hierfür.
Die ſpaniſche Fliege” hat ihre Wirkung nach der
über=
wältigend komiſchen Seite noch nicht eingebüßt. Man lachte auch
geſtern wieder Tränen und — tobte Beifall. Bruno
Harp=
rechts Regie hatte wieder meiſterhaft alle Pointen
heraus=
gearbeitet und die Rollen höchſt geſchickt verteilt. Er ſelbſt ſpielte
den Moſtrichfabrikanten Klinke. Als Gäſte wirkten erfolgreich
außer Franz Schneider noch Käthe Gothe (Frau Klinke) und
Paul Peterſen (Tiedemeier) mit. Franz Sauer als
Wim=
mer, Hans Ausfelder als Burwig und Gert Bernowsky als
Dr. Gerlach fügten ſich mit den beiden verliebten Backfiſchen
Paula und Wally — Mariela Baumann und Eva Biſchoff
— zu einem Enſemble, das den Schwank zur beſten Wirkung brachte.
Heute abend findet in der Wiederholung das letzte
Auf=
tretent Franz Schneiders in Darmſtadt ſtatt.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— In Bad Ragaz, das ſich heuer eines ungemein ſtarken
Beſuches Heilung Suchender erfreut, wurde eine öffentliche
Radioſtation ernichtet.
Zu Joſeph Conrads Tode.
Seefahrer und Dichter.
Der engliſche Dichter Joſeph Conrad, der jetzt im Alter von
65 Jahren auf ſeiner Beſitzung in Kent geſtorben iſt, war bei
uns verhältnismäßig wenig bekannt. Nur ſein Roman „Der
Nigger von Narziſſus” hatte in der Ueberſetzung auch bei uns
hohe Anerkennung gefunden. In den angelſächſiſchen Ländern
aber, beſonders in Amerika und bis tief nach Oſtaſien, gehörte
er ſeit dem letzten Jahrzehnt zu den geleſenſten und gefeiertſten
Schriftſtellern. Koſtbare Ausgaben ſeiner geſammelten Werke
ſind erſchienen; für die Erſtausgaben und Handſchriften ſeiner
Romane wurden die höchſten Preiſe bezahlt, und man feierte
in ihm einen Dichter, der der in England, ſo beliebten
See=
geſchichte eine ganz neue künſtleriſche Geſtaltung gegeben hat.
Conrad war ein geborener Pole, der am 6. Dezember 1857 in
dem zu Polen gehörigen Teil der Ukraine geboren wurde und
auf den Namen Joſef Theodor Konrad Korzoniowski
ge=
tauft war. Der Vater, der an dem letzten polniſchen Aufſtand
teilnahm, wurde von der ruſſiſchen Regierung nach Wologda
verbannt, und er verbrachte ſeine Jugend erſt in der Verbannung
beim Vater und dann nach dem Tode der Eltern bei einem
Onkel in Krakau. Von Abenteuerluſt und Sehnſucht nach dem
Meer getrieben, ging er 1874 zur See und führte nun 20 Jahre
lang das Leben eines Seefahrers, arbeitete ſich langſam vom
Schiffsjungen zum Kapitän empor. Seine weiten Seereiſen
und die Erlebniſſe als Matroſe, die Beobachtungen, die er in
den Häfen, wo die Schiffe anlegten, und bei Reiſen zu Lande
machte, haben ihm den Hauptſtoff für ſeine zahlreichen Romane
gegeben. Nachdem er zunächſt unter franzöſiſcher Flagge
ge=
dient hatte, trat er 1878 als Matroſe in die engliſche
Handels=
flotte ein und unternahm Fahrten nach Weſtindien, nach
Auſtra=
lien und haubtſächlich nach dem fernen Oſten. Die Inſeln des
malayiſchen Archipels hat er am häufigſten beſucht, und in dem
bunten, phantaſtiſchen Leben dieſer kleinen Häfen ſpielen die
meiſten Geſchichten. Nachdem er auf dem Schiffe „Narziſſus”
eine Reiſe nach Bombay gemacht und hier die Geſtalt ſeines
weltberühmten „Niggers” gefunden hatte, fuhr er jahrelang an
den Küſten von Sumatra, Borneo und Celebes auf dem Schiff
„Vidar”. Zuletzt befehligte er als Kapitän ein engliſches
Han=
delsſchiff und beſuchte zweimal das Kongogebiet. Auf einer
dieſer Reiſen wurde er von einem ſchweren Fieber ergriffen,
das ſeine Geſundheit untergrub und ihn zu einem kränkelnden
Manne machte. Im Jahre 1889 hatte er zum erſten Male ſeine
Erlebniſſe in einem Roman „Almayers Folly” verarbeitet und
führte das Manuſkript auf ſeinen Weltreiſen mit ſich, nachdem er
eine Abſchrift an das Verlagshaus Fiſher Unwin geſchielt hatte.
Im Jahre 1895 wurde er durch die Veröffentlichung die
Buches überraſcht, das der Lektor des Verlages unter eit
Haufen von Manuſkripten zufällig gefunden und zur Herd
gabe empfohlen hatte. Nun erſt erwachte in ihm ſein die
riſches Talent, und er ſchuf eine große Anzahl von Romar
die zunächſt wenig Beachtung fanden. Erſt 1914 machte ihn
Buch „Chance” allgemeiner bekannt, und der Ruhm kehrte
nach dem Kriege bei ihm ein. Die Dichtungen Conrads, die
von dem alten Seeroman durch ihre feine Beobachtung der
tiſchen Stimmungen und die pſychologiſche Geſtaltung der
raktere aus der Umwelt heraus unterſcheiden, haben eine
ſondere Note in der engliſchen Literatur der Gegenwart
dürften auch bei uns immer mehr Leſer finden.
* Ein Wunderkind als Maler. In den Kunſtkreiſen
Moskau erregt zurzeit der fünfzehnjährige Peter Mironow,
als ein künſtleriſches Wunder geprieſen wird, allgemeines
ſehen. Der junge Mann entſtammt einer Bauernfamilie
dem Ural und wurde durch Zufall von einem Ingenieur
deckt, der dort bei den Eiſenbahnbauten beſchäftigt iſt. de
raſcht durch die eine Künſtlerhand verratenden Zeichnun!
brachte er den Knaben nach Moskau und vertraute ihn zur 2
bildung dem Maler Maliawitſch an. Dieſer erklärte, nachden
ihn kurze Zeit unterrichtet hatte, daß er ihn nichts mehr leh
könne und ſandte einige Arbeiten ſeines Schülers zur Be‟
achtung nach Paris und London. Der bekannte engliſche Pork.
maler Orpen hat ſich in geradezu begeiſterten Ausdrücken 1
die Bilder des fünfzehnjährigen Malers geäußert.
* Der transamerikaniſche Eiſenbahnrekord übertroffen.
ſchnellſte Zug, der den nordamerikaniſchen Kontinent durchgu
iſt der „Canadian Pacific Flyer”, genannt „Transcanada”,
die ganze Reiſe von dem Atlantiſchen bis zum Stillen Ozean
neunzig Stunden zurücklegt. Im vorigen Jahre brauchte
Eiſenbahn, die nur im Sommer verkehrte, zu dieſer Fahrt 31
undneunzig Stunden, aber dieſes Jahr wurde der Vorſc.
gemacht, den Fahrplan ſo umzuarbeiten, daß zwei Stunden
ſpart werden, um damit den Vorrang über alle Bahnen
nordamerikaniſchen Kontinents zu erringen.
* Aufdeckung alter Fresken unter fünffachem Verputz.
aus dem Mittelalter ſtammende Kapelle des Zoffingerkloſt
in Konſtanz wird augenblicklich wiederhergeſtellt. Unter T
fünffachen Verputz kamen ſelten ſchöne Fresken zum Vorſch
die nach dem Urteil von Kunſtforſchern aus dem 13. Jahrhun?
ſtammen. Die Fresken erinnern im Stil und in der Farbent!
poſition an die Wandmalereien des Dominikanerkloßters
Konſtanz.
er engliſch=ruſſiſche Vertrag.
Vor der Unterzeichnung.
EU. London, 7. Aug. Der allgemeine
Staatsver=
g und Handelsvertrag zwiſchen England und der
jetrepublik wird morgen von den beiderſeitigen
Dele=
uunterſchrieben.
lmtlich wird heute der Entwurf des vorgeſchlagenen
eng=
uſſiſchen Vertrages veröffentlicht. Er enthält vier Kapitel.
Im erſten Kapitel werden diejenigen Verträge aufgeſtellt,
di ie beiden Negierungen gegenſeitig als noch geltend oder
as als erloſchen anerkennen. Es wird aber feſtgeſtellt, daß
dalls noch in Geltung befindlichen Verträgen gegenüber noch
ſe neue Aenderungen und damit auch neue
Verhand=
gen Platz greifen müſſen.
apitel 2 ſtellt die Fiſcherei=Gerechtfame in den nördlichen
torialgewäſſern Sowjetrußlands feſt. Es wird aber dabei
, daß dieſe Regelung nirgendwie den Anſchein erwecken
als übertrügen, die beiden Länder ihre Beſtimmungen
auf die Territorialgewäſſer anderer Staaten.
apitel 3 beſchäftigt ſich mit der Frage der gegenſeitigen
denanſprüche und der Anleihe in Verfolg der Aenderungen
nhang zum Handelsvertrag vom 16. März 1921. Die
egierung erklärt, daß ſie in Erfüllung der neuen
Ver=
jeſtimimungen die Ausnahmeverordnung vom 28. Januar
r die Nichtigkeitserklärungen der Schulden der zariſtiſchen
g und der ihr folgenden Regierungen zurücknehmen
Nach den im gegenwärtigen Vertrag vorgeſchriebenen
mungen wird die Sowjetregierung die von den früheren
en Regierungen oder von ruſſiſchen Städten garantierten
ſen Staatspapiere an die engliſchen Inhaber in
auslän=
jedenfalls nichtruſſiſcher Währung zurückzahlen.
ie engliſche Regierung erkennt hiergegen an, daß die
värtige finanzielle und wirtſchaftliche Lage der
Sowjet=
die volle Befriedigung dieſer Anſprüche unmöglich macht.
einer detailierten Regelung dieſer Entſchädigungsfrage
n dieſem Kapitel beſtimmt, daß die Beſtimmungen darüber
ſtand eines zweiten Vertrages werden ſollen, der nach
egenwärtigen beſonders abgeſchloſſen werden ſol=,
voraus=
daß die engliſche Regierung hat feſtſtellen können, daß
Zeſtimmung durch die Inhaber von nicht weniger als der
der Geſamtſumme der Anſprüche angenommen worden
Alle gegenfeitigen Anſprüche der Regierungen auf Grund
ſchehniſſe zwiſchen dem 4. Auguſt 1914 und dem 1. Februgr
derden für weitere Erörterungen zu einem ſpäteren
Zeit=
aufgeſpart. Unter dieſen gegenſeitigen
Schadenserſatz=
chen befinden ſich die während des Krieges gewährten
en Englands an Rußland und auch die Anſprüche der
tunion aus den engliſchen Interventionen zwiſchen dem
ber 1917 und dem 19. März 1921. Ebenſo bleiben die
itigen Schadenserfatzanſprüche beiderſeitiger
Staatsange=
ir erlittene Verluſte und Schädigungen durch kriegsgemäße
hmen ſeit dem 1. Auguſt :1914 noch offen.
zd George gegen das Abkommen mit Ryßland.
ndon 7. Aug. (Wolff.) In der geſtrigen Unterhausſitzung
oyd George noch über die von Ponſonby bezüglich der engliſch=
Verhandlungen gemachten Mitteilungen, Ponſonby beabſich=
Abkommen zu unterzeichnen, über das er gar keine klare
Vor=
habe; alles, was er davon wiſſe ſei, daß er es heute
unter=
werde. Er, Lloyd George, ſei der Meinung, daß das
Unter=
erkennen geben ſollte, daß es ſich nicht auf die vagen Vorſchläge
te, die in Rußland in der von der Sowjetregierung gewünſchten
ekannt gegeben würden.
Pertagung des Interhauſes.
ndon, 7. Aug. (Wolff.) Im Unterhaus erklärte heute
Mac=
es ſei ſeine Abſicht, das Abkommen mit der
Sowjet=
ofort zu unterzeichnen. Einen Antrag Sir
No=
den dieſer für die Konſervativen eingebracht hatte, die
chnung bis Anfang nächſter Woche aufzuſchieben, lehnte er ab.
Ue das Abkommen nicht ganz zufrieden, aber er glaube, daß
arſtelle, das erreicht werden konnte. Clynes wandte ſich
all der Arbeiterpartei gegen die Kritik Hornes, der er=
Abkommen ſei geeignet, Verdrehungen, Kniffe und
Vor=
rbeizuführen. Die Regierung ſei willens, an der
Ent=
feſtzuhalten, die das Unterhaus oder das Land hinſichtlich des
reffen werde. Das Unterhaus vertagte ſich dann bis zum
tember
1d kemmuniſtiſche Propagandatätigkeit in der Schweiz
nf, 7. Aug. Der franzöſi che Kommuniſt
Gil=
nd der deutſche KommrC ,Thomas in Zürich
Schaffhauſen ſind verhachtent worden. Das ſcharfe
en der ſchweizeriſchen Behört wergegen ausländiſche Kom=
In iſt darauf zurückzuführen, 9: man in der Schweiz
n hat, es würde zurzeit von ruſſiſcher kommuniſtiſcher
ine überaus ſtarke Propagandatätigkeit entfaltet.
Darmftädter Tagblatt, Freitag, den 8. Auguſt 1924.
Bulgariens Schwierigkeiten.
Der bolſchewiſtiſche Terror eine Gefahr für
Sofia, 6. Aug. (Wolff.) Der Miniſter des Innern
Ruſſew empfing die ausländiſchen Preſſevertreter und führte
etwa folgendes aus: Die bulgariſche Regierung hat
trotz der bereitwilligen Mitarbeit der Bevölkerung große
Schwierigkeiten, mit dem bolſchewiſtiſchen
Terror fertig zu werden, da die bolſchewiſtiſchen
Agi=
tatoren im Beſitz großer Mittel ſind. Dieſe
Agi=
tation bildet eine gemeinſame Gefahr für alle
Bal=
kanſtaaten. Die Dobrudſcha iſt voll von bolſchewiſtiſchen
Agenten, die mit den Kommuniſten in Vulgarien zuſammen= Vorbereitungen zu einem hochverräteriſchen Unternehmen
arbeiten. Es würde ſich daher ein Zuſammengehen
zwiſchen Rumänien und Bulgarien empfehlen.
Bul=
garien hat kein ſtehendes Heer, was die Bekämpfung der
kommu=
niſtiſchen Gefahr aus eigener Kraft ſehr erſchwert.
Bulgorien vor ernſien Ereigniſſen.
TU. Belgrad, 7. Aug. Zu der Verhängung des
Belage=
rungszuſtandes in Bulgarien melden die Blätter aus Sofia,
daß dort infolge der kritiſchen Lage der Regierung Zango wegen
der ſtändigen Unruhen und des Verhaltens der mazedoniſchen
Organiſationen, welche heute gegen die Regierung eine
feind=
liche Stellung einnehmen, ein Kabinettsrat einberufen für den Angeklagten Großmann einen
worden ſei. Zango erſtattete einen peſſimiſtiſchen Bericht über
die Lage und beantragte verſchärfte Maßnahmen zur Aufrecht=
„ltung der Ruhe und Ordnung, die auch bewilligt wurden.
ofia wurde daraufhin, wie bereits gemeldet, der
Be=
dungszuſtand erklärt. Alle öffentlichen Gebäude
ci von ſtarken militäriſchen Abteilungen in kriegsmäßiger
ziftung bewacht. In der Umgebung von Sofia wurden
Ar merieabteilungen zuſammengezogen. Im aligemeinen herrſcht
di Anſicht vor, daß Bulgarien am Vorabend von ernſten
Er=
eigniſſen ſteht.
Neuer bolſcheriſtiſcher Einfall in Polen.
U. Warſchau 7. Aug. Der polniſche Außenminiſter
hat an den ruſſiſchen Geſandten in Warſchau wegen des bereits
gemel=
deten Ueberſalles einer bolſchewiſtiſchen Bande eine Proteſtnote
gerichtet. Am 4. d. M., um Mitternacht, hat eine bolſchewiſriſche Bande
in der Stärke von hundert Mann, mit Maſchinengewehren,
Handgrana=
ten und Gewehren ausgerüſtet, die polniſche Grenzſtation Stolzie
über=
fallen. Die Staroſtei, das Bezirkspolizeikommando, die
Ortspolizei=
wache, das Poſtgebäude, das Finanzamt, das Ortsgefängnis und eine
Reihe von Privatgebäuden wurden beſetzt. Das Poſtamt und das
Bahnhofsgebäude wurden ausgeplündert und die Polizeiwache
vollſtän=
dig demoliert. Die Telegrahenapparate der Eiſenbahnſtation wurden
vollſtändig zerſtört. Auch eine Anzahl Privathäuſer und Geſchäfte
wurden ausgeplündert. Bei dem Ueberfall wurden ein Beamter der
Staroſtei und ſieben Poliziſten getötet. Ein Stationstelegraphiſt wurde
ſchver verletzt. Zwei Mitglieder der Bande wurden in Haft
genom=
men. Der Ueberfall dauerte über eine Stunde. Während des
Ueber=
falles war die Stadt von Poſten umſtellt. Aus der Nachbarſchaft zu
Hilfe gerufene Ulanen wurden beim Eintritt in die Stadt mit
Maſchi=
nengewehren empfangen. Nach dem Einmarſch der Ulanen zog ſich
die Bande, die größtenteils den bolſchewiſtiſchen Helm mit dem
Sowjet=
ſtern trug, in der Nichtung auf die ruſſiſche Grenze zurück. Es iſt
ge=
lungen, die Bande bei Koloſowo zu umzingeln. Während des Kampfes
beſchoſſen die bolſchewiſtiſchen Grenzwächter die auf der Verfolgung
be=
findlichen Ulanen. 17 Mann der Bande iſt es gelungen, auf das
Sowjetgebiet zu entkommen.
Das ſerbiſche Regierungsprogramm.
Belgrad, 7. Aug. (Europapreß.) Miniſterpräſident
Davi=
dovitſch legte in der Skupſchtina das Programm der neuen
Re=
gierung dar, in das ihre Politik beſtehe. Es iſt ein Werk der
Konſolidierung und Vereinheitlichung ſowe der Löſung der Frage
der verwaltungspoltiſchen Autonomie. Aus den Slawen, Kroaten
und Slowenen müſſe ſich die Staatsordnung Südſlawiens, die
unerſchütterliche Eintracht und ein gerechtes und aufrichtiges
Aus=
kommen aller drei Stämme ergeben. Der Kernpunkt der
Außen=
politik liege in der Wahrnehmung der Bündnisbeziehungen mit
den Alliierten und des Bündniſſes mit Italien zur Erhaltung
des Friedens ſowie der brüderlichen Verbindung mit Rumänien
und der Tſchechoſlowakei als eines unerſchütterlichen
Stützpunk=
tes des Friedens in Mittel= und Südoſteuropa. Ebenſo gedenke
die ſüdflawiſche Regierung die freundnachbarlichen Beziehungen
mit den anderen Staaten zu erhalten. Der Miniſterpräſident
hofft, bald die normalen Beziehungen mit Rußland und der
Tür=
kei wieder aufnehmen zu können, ohne die nationale Würde und
die nationalen Intereſſen ſchmälern zu laſſen und die
Souveräni=
tät mit den Weſtmächten preiszugeben. Die neue Regierung wolle
auch zur Förderung und Befeſtigung des Völkerbundes beitragen.
der, Schminke und Sonnenbrand.
Eine Kulturbetrachtung vom Lido.
Von Oscar A. H. Schmitz.
S Beſtreben jeder Kultur iſt, die Gaben der Nalur zu
und möglichſt gegen Vergänglichkeit zu ſchützen. Kein
r) daß ein ſo köſtliches und empfindliches Gut wie die
iche Schönheit des Weibes in allen fortgeſchrittenen
Ge=
ten ganz beſonders zum Gegenſtand ſolcher Beſtrebungen
Puder Schminke, die klaſſiſchen Mittel zur Erhaltung
itte und Farbe einer bereits welkenden Haut, ſind daher
tike und dem Orient genau ſo bekannt wie uns ſeit
eini=
ahrhunderten. Sie ſind nicht zu verwechſeln mit den
Hautbemalungen wilder und halbwilder Völker, die
da=
benſo wie durch Tätowierung nicht der Natur zu Hilfe
, ſondern etwas ganz anderes als Natur hervorbringen
das unſere Augen als widerſinnig empfinden.
ſei hier gleich bemerkt, daß in der Erſcheinung die
Gren=
ſchen Naturwidrigem und Kultur oft nicht leicht zu ziehen
iwohl es ſich im Sinn um einen ganz klaren Gegenſatz
In beiden Fällen wird die Natur ſich nicht ſelbſt
ſen, aber im einen wird ihr Sinn vergewaltigt, im
an=
u höherem Ausdruck geführt. Alles Naturwidrige wirkt
ſch, das Weſen des Klaſſiſchen dagegen iſt ein tieferer
c deſſen, was in der Natur verborgen liegt. So haben
Künſtler aller großen Zeiten verſtanden, im Gegenſatz zu
ituraliſten, die ſich mit dem begnügten, was für jedes
n der Oberfläche der Natur liegt, dabei aber, wie etwa
und Zola, bisweilen unverſehens tiefer blickten, als ihre
ſimatiſche Abſicht war, und zu den halbbarbariſchen
Pri=
die über ihre naturwidrigen Abſtraltionen noch nicht
inauskommen und ſogar, wie manche gotiſche Künſtler,
dieſen und einem rohen Naturalismus unſicher hin und
anken. Erſt ſpät entdeclt der Menſch den Sinn der
und ſehr ſchnell vergißt er ihn wieder. Die Zeiten, da
feſtzuhalten vermag, nennt man klaſſiſche, denen primi=
1d barbariſche vorausgehen, manirierte und wiederum
ſche folgen.
haben, wie jeder weiß, die klaſſiſche Epoche unſerer
Niiiter uns. Noch ſtehen wir in der maniriſtiſchen Zeit
ſte, Moden, Sitten verſuchen es jährlich mit neu
ausge=
oder alten primitiven Manieren —, aber auch dieſe wird
lEſt bald müde ſein, ſchon droht uns deutlich ſichtbar der
völliger Barbarei. Freilich haben wir die Fähigieit
lehens, dieſe letzte Blüte der Kultur, tieſer entwicfelt,
Ius ugendein überreifes Zeitalter, und das gibt Lie
Hoffnung, daß wir innehalten auf dem Weg des Niedergangs,
daß die tieferen Geiſter in ſich den Sinn der Natur feſthalten
und wiederum eine klaſſiſche Welteinſtellung finden aus dem
ſubjektiden Erleben heraus, die völlig unabhängig wäre von
den objektiven Form= und Tatbeſtänden irgend, eines
vergan=
genen klaſſiſchen Zeitalters, wohl aber das Schaffen neuer
Form= und Tatbeſtände ermöglichte, die man niemals klaſſiſch
nennen könnte, weil ſie weder Unnatur noch Rohnatur wären,
ſondern durch verſtehenden und verſtehbaren Ausdruck
geſtei=
gerte Natur.
Kehren wir nun zu Puder und Schminke zurück, ſo erkennen
wir in ihnen einen Schritt über den groben Naturalismus
hin=
aus, der die Natur laſſen möchte, wie ſie iſt, und ſich daher
ſtets auf äſthetiſchem wie auf ethiſchem Gebiet als Feind aller
Form und Zucht erwieſen hat. Nun ſehen wir aber heute, daß
Schminke und Puder keineswegs einer Hebung der Natur dienen.
Als ſie dies taten, war heißeſtes Beſtreben der Anwenderingen
ſolcher Kulturmittel, daß man davon nichts merkte. Die mehr
oder weniger künſtliche Röte und Glätte der Haut ſollte natürlich
erſcheinen, und nur puritaniſche Engherzigkeit, von Reſſentiment
genährt, konnte etwas Ernſtliches einwenden gegen eine ſo
ſozial eingeftellte Citelkeit, die den Mitmenſchen einen möglichſt
angenehmen Anblick bieten wollte. Freilich war die Kunft, eine
ſolche Naturwahrheit zu erzielen, ſehr ſchwer. Nur wenige
Frauen haben ſie verſtanden, die meiſten ließen aus dem
rich=
tigen Gefühl die Hände davon, daß es beſſer iſt, etwas blaß, als
ſichtbar geſchminkt auszuſehen. Dies galt wohl his zum Anfang
dieſes Jahrhunderts in ganz Europa, bis zum Krieg in
Oeſter=
reich und Deutſchland nicht nur bei allen anſtändigen, ſondern
auch bei allen geſchmackvollen Leuten für den Inbegriff einer
ahnungsloſen Vulgarität.
Wie erklärt es ſich, daß man heute dieſe Vulgarität als
allgemeinen Brauch ſieht? „Frauen, die ſich ſchminken, tun dies
ſo, daß jeder es ſieht, ja viele ziehen vor aller Augen die ſogen.
Vanith=box heraus, zeichnen Augenbrauen und Lippen mit
ſchwarzen und roten Stiſten nach und ahnen nicht, einen wie
ſchauderhaften Geſchmack es verrät, in Gegenwart anderer ſich
in einem Taſchenſpiegel zu betrachten und auch nur die viel
harmloſere Püderquaſte zu benutzen. Es beweiſt, daß die ſolcher
Gewohnheit fröhnende Frau ſtets in erſter Linie mit ſich
be=
ſchäftigt, d. h. eine Närrin iſt, für die alles übrige beſtenfalls
ein ſekundäres Intereſſe hat.
Das Herkunftsland dieſer jeden Sinn der Geſelligkeit
auf=
hebenden Sitte iſt Amerika. Natü=”) wied auch dort, wie bei
uns, gegen dieſen Brauch, beſonder, von kirchlicher Seite, heftig
gezetert, aber dies bleibt unwirkſam, weil es vom moraliſchen
Standpunkt aus geſchieht. Bei uns ſprechen viele ganz offen
von Dirnengewohnheiten. Das aber gibt jenen Danen nur eine
Kommaniſten=Prozeß vor dem
Staatsgerichtshof.
Waffendiebſtähle bei der Reichswehr. — Zuſaenmenſtöße
vor Gericht.—Die Berteidiger legen ihr Randat nieder.
Leipzig, 7. Aug. Die heutige Verhandlung vor dem
Stgats=
gerichtshof zum Schutze der Republik bezieht ſich auf Waffendiebſtähle bei
der Potsdamer Reichswehr. Zu verantworten haben ſich 10 Angeklagte,
von denen 4, zwei Unteroffiziere, ein Gefreiter und ein Schütze, zur Zeit
der Straftaten beim Potsdamer Truppenteil des Infanterie=
Regi=
ments 9 bzw. Reiter=Regiments 4 dienten. Angeklagt ſind ferner der
Maurer Karl Fiebler, der Bootsmann Kurt Großmann und der Arbeiter
Wilhelm Schatz, ſämtlich aus Potsdam, die ſich an den
beteiligt haben, indem ſie die angeklagten Soldaten, die Unteroffiziere
Ludwig Burkhardt aus Schletzen und Max Mehlhorn, Gefreiter Paul
Krauſe und Unteroffizier Karl Fehlina veranlaßten, im Oktober und
November 1923 Waffen und Sprengſtoffe aus Seeresbeſtänden für die
Kommuniſtiſche Partei zu beſchaffen, wobei ſie ſich der Vermittlung der
angeklagten Brüder Franz und Gerhard Frackmaun, beide Gärtner aus
Potsdam, bedienten. Außerdem iſt die Ehefrau Bertha Burkhardt wegen
Beihilfe angeklagt. Weiter iſt ein Obergefreiter an den Straftaten
be=
teiligt. Er hat in der Unterſuchungshaft ſeinem Leben freiwillig ein
Ende gemacht. Die Verhaftung der Angeklagten erfolgte im Anſchluß
an die Entdeckung des Waffenlagers bei dem Angeklagten Fiedler. Zur
Verhandlung ſind etwva 20 Zeugen geladen. Vor dem Eintritt in die
Verhandlung wurde das neue Mitglied des Staatsgerichtshofs,
Reichs=
gerichtsrat Hettner, vereidigt. Hierauf brachte Rechtsanwalt Samter
Ablehnungsantrag gegen den Verſitzenden, Senatspräſident
Niedner,
wegen ſeiner Haltung in Königsberg ein. Er führte aus Niedner habe
ch als Vorſitzender des höchſten Gerichts in abfälliger Weife gegen die
OArtei ausgeſprochen, der Großmann angehört, indem er in bezug auf
ſe einer kommuniſtiſchen Jugendvereinigung von einer gleichen
ruſſi=
hen Vereinigung geſtifteten Fahne von einem „ruſiſchen Fetzen” ſprach.
jeſe Beſchimigfung des Symbols der Kommuniſtiſchen Partei, müfſe
zder Kommuniſt als Fauſtſchlag ins Geſicht empfinden. Weiter habe
der Vorſitzende die Sitzungspolizei nur gegen die der Kommuniſtiſchen
Partei angehörenden Zuhörer, z. B. gegen den Landtagsabgeordneten
Dr. Meher und auch gegen ihn ſelbſt, ausgeübt. Deshalb habe Dr.
Meher Anzeige beim Reichsfuſtizminiſter und er ſelbſt bei der
Anwalts=
kammer erſtattet. Rechtsanwalt Herzfeld ſchloß ſich dem
Ablehnungs=
antrag an. Er betonte beſonders, daß es ſich um das Symbol einer
Macht handele, mit der die deutſche Republik in diplomatiſchen
Be=
ziehungen ſtehe. Das Gericht lehnte den Antrag ab, da das Verhalten
Niedners in Königsberg keine Voreingenommenheit gegen die
Kommu=
niſtiſche Partei erkennen laſſe. Hierauf wurde in die
Vernehmung der Angeklagten
eingetreten. Fiedler erklärt, Mitglied der Kommuniſtiſchen Partei zu
ſein, er habe ſich aber von den Arbeiten der Partei zurückgezogen, da
er ſich an der Saarmünder Chauſſee ein Siedlungshaus gebaut habe.
Eines Tages ſeien zwvei Unbekannte zu ihm gekommen und hätten
ge=
droht, ihm eine Kugel in den Kopf zu ſchießen, wenn er ſich nicht
betei=
lige, und vor allem Sachen, die ihm zur Aufbewahrung gegeben
wür=
den, nicht behalte. Dem Eindruck dieſer Drohung habe er ſich, als er
von dem Angeklagten Schatz aufgefordert wurde, Kaſtenſäule auf dem
Ruinenber,, in einem Wagen abzuholen, nichr widerſetzt. In dieſem
befanden ſich, wie er nachher feſtſtellte, fünf Granaten. Es war ihm
verſprochen worden, daß dieſe bald wieder abgeholt würden. Dieſe
Waffen ſtummten aus der Kadalleriekaſerne am Ruinenberg.
Der Angeklagte Mehlhorn, der in der Vorunterſuchung zugegeben
hatte, daß er Gewehre entwendet und über die Mauer der
Kavallerie=
kaſerne geworfen habe, erklärte ſodann, er habe dieſe belaſtenden
Aus=
ſagen nur geznungen gemacht, weil man ihm nichts zu eſſen gab. Auch
hatte er
Angſt vor dem Krimninalkommiſſar,
Staatsanwaltſchaftsrat Gyſae. Eines Morgens antwortete ihm der
Staatsanwaltſchaftsrat auf ſeinen „Guten Morgen”=Gruß: „Für Sie
wäre es das beſte, Sie würden gleich an die Wand geſtellt.” Als der
Angeklagte nach wiederholten Vorhaltungen über ſeine
widerſpruchs=
vollen Ausſagen auf den angeblichen Drohungen des
Staatsauwalt=
ſchaftsrat Gyſge beharrt, macht der Voxſitzende, Senatspräſident
Nied=
ner, eine Bemerkung, die nicht verſtändlich iſt, und ſagt am Schluß
etwa, es wäre vielleicht auch beſſer, Sie wären an die Wand geſtellt
worden. Die Worte löſen lebhafte Bewegung aus. Die Rectsanwälte
Dr. Herzfeld und Samter packen ſofort die Akten zuſammen. Als
Herz=
feld eine Erklärung abgeben will, entzieht ihm der Vorſitzende das Wort
mit der Bemerkung, hier würden keine Erklärungen abgegeben, ſondern
nur Anträge geſtellt. Herzfeld will den Saal verlaſſen, wird aber vom
Vorſitzenden zurückgehalten. Samter gibt hierauf eine Erklärung ab,
daß er infolge der Worte des Vorſitzenden ſein Mandat als Verteidiger
niederlege. Herzfeld ſchließt ſich dem an. Beide
Verteidiger verkafſen den Sitzungsſagl.
Der Vorſitzende gibt nunmehr bekannt, daß er vorhin ſagte: Wenn Sie
das wirklich getan hätten, die Beſchaffung von ſchweren Waffen und
Munition zur Vorbereitung des Hochverrats, dann wäre es vielleicht
gerechtfertigt geweſen, daß Mehlhorn an die Wand geſtellt würde.
Wei=
ter teilt er mit, daß die Verhandlungen bis zum Nachmittag vertagt
werden ſollen, um neue Verteidiger von Amts wegen zu beſtellen. Der
Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Döring äußert jedoch Bedenken hiergegen
da neue Verteidiger ſo ſchnell nicht zu beſtellen ſeien. Infolgedeſſen
wird die Verhandlung bis zum Freitag vertagt.
willkommene Gelegenheit, obendrein durch ein Lächeln ihre
Vor=
urteilsloſigkeit in moraliſcher Hinſicht zum Ausdruck zu bringen.
Was beglückt ſie, da ſie große Damen zu ſein doch nicht
ver=
mögen, mehr, als für große Dirnen gehalten zu werden, wozu
ihnen natürlich im Ernſtfall der Mut fehlen würde. Verſuchen
wir es lieber, ihnen von einer anderen Seite beizukommen und
ſchrecken wir nicht von einer höchſt bösartigen Enthüllung zurück.
Das öffentliche Pudern und Schminken iſt im Grund der
Exhi=
bitionismus einer an ſtarken Minderwertigkeitsgefühlen
leiden=
den ſehr kleinen Seele, die ſich und anderen dauernd zu
be=
weiſen hat, daß die ehemalige Lyceumſchülerin, die noch vor
wenigen Jahren in Fähnchen herumlief, nun zu jener
vermeint=
lich großen Welt der Hotelhallen, Tanzdielen uſw. gehört, wo
man kleinbürgerliche Vorurteile über Bord geworfen hat. Die
Vanity=Box iſt das Schiboleth dieſer Welt. Ihr gewandter
Ge=
brauch be reiſt die Zugehörigkeit, zugleich aber auch ungewollt
den miſerablen Geſchmack emporgekommener kleiner Leute, die
nichts mehr bedauern, als daß wahre Eleganz unauffällig iſt.
So würde auch das Schminken für ſie jeden Reiz verlieren,
wenn es nicht für jeden, beſonders die Zeugen früherer
Unbe=
deutendheit, weithin ſichtbar wäre. Das ſchlimmſte aber iſt, daß
viele Damen, welche die Vorausſetzungen hätten, den guten Ton
anzugeben, aus Angſt vor Rückſtändigkeit in dieſen ſchlechten
einſtimmen.
Damik aber tritt das Schminken auf die oben erwähnte
Stufe des Tätowierens und Hautfärbens wilder Völker zurück.
Es hebt nicht mehr die Natur, ſondern es hebt ſie durch
Ver=
zerrung auf. Jedes ſolche Extrem zeitigt nun immer
gleich=
zeitig ſeinen Gegenpol in der Erſcheinung. Neben ſolcher
Un=
natur ſehen wir heute überall den groben Naturalismus der
gewollt ſonnverbrannten Geſichter. Daß eine bei einem
Aus=
flug entſtandene leichte Bräunung des Geſichts reizvoll ſein
kann, wird niemand leugnen, aber die planmäßige Ausdörrung
der Haut iſt keine kleinere Narrheit, als ihre Bemalung, und
letzten Endes ebenſolche Unnatur. Zunächſt will die Sonne nur
den Häuten wohl, die von Natur dunkel ſind, die Blonden
macht ſie purpurrot, was einen beſonders ſchlimmen Anblick
bietet, wenn es mit Blaſen durchzogen iſt und die Haut ſich zu
ſchälen beginnt. Wie blind muß man ſein, um nicht von
Grauen erfüllt zu werden vor einem abendlichen Dekolleté, in
das ein ſolches purpurrotes Dreieck ragt als Ausläufer des
Halſes einer Landarbeiterin. Das Ganze ſetzt ein völliges
Miß=
verſtändnis der ſo vortrefflichen Sonnenbäder voraus. Sollen
ſie heilſam ſein, muß gerade Kopf und Geſicht im Schatten
liegen und die Sonne den nackten Körper treffen, der vor dem
Ankleiden abgewaſchen werden muß. Aber wo bleibt da das,
Vergnügen, wenn man da braun iſt, wo es niemand ſieht, oder,
was dem gleichkouumt, nur der Gatte?
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. Auguſt 1924,
Aus der Landeskauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
— Ernannt wurde am 4. Auguſt der Veterinärrat Dr. Albert
Ga=
aus Darmſtadt unter Belaſſung ſeiner ſeitherigen
Amtsbezeich=
zum ſtändigen Hilfsarbeiter im Miniſterium des Innern,
Abtei=
für öffentliche Geſundheitspflege, mit Wirkung vom 1. Juli 1924 an.
— Der Stand der Feldfrüchte in Heffen Anfang Auguſt 1924. Nach
amtlichen Saatenſtandsbericht für Heſſen von Anfang Auguſt iſt
rute infolge der ungünſtigen Witterung größtenteils noch im Rück=
Der Roggen ſteyt infolge der ſchlechten Beſtockung im
Früh=
lückenhaft und hat teilweiſe keine vollen Aehren. Die übrigen
Ge=
arten verſprechen eine gute Mittelernte doch wird von einigen
hterſtatern über großen Hagelſchaden geklagt. Kartoffeln, Zucker
Runkelrüben haben ſich gut erholt, die Kartoffeln leiden aber an
n Orten ſtark unter Engerlingen. Die Wieſen haben zum Teil
fute Ernte gegeben, durch das anhaltende Regenwetter ſtehen aber
Zieſen in den niederen Lagen teilweiſe unter Waffer. Die
Nach=
n uber den Rebſtand lauten diesmal günſtiger. Die Reben ſind
urch die Blüte gekommen und die Krankheiten ſind mit den
ge=
lichen Mitteln bekämpft worden. Quanritativ wird die Ernte
, qualitatio aber gut ſein. Die Saatenſtandsnotizen betragen für
rweizen 3,3, für Sommerweizen 2,8, Winterſpelz 2,7,
Winter=
n 3,5, Sommerroggen 3,4, Wintergerſte 3,0, Sommergerſte 2,4,
2,5, Lupinen 2,5, Kartoffeln 2,4, Zuckerrüben 2,5, Futterrüben
lee 3,2, Luzerne 3,1, Be=(Ent=)wäfſerungswieſen 2,4, andere Wie=
6 und für Reben 2,6. Hierbei bedeutet 2 gut, 3 mittel und 4 gering.
Verbot der Einfuhr von Bienen. Ab 1. Auguſt 1924 iſt die
Ein=
von Bienen mit und ohne Wabenbau und von gebrauchten
Bienen=
ingen bis auf weiteres verboten.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Heute abend ſpielt Franz
dieſer ausgezeichneten Komödie von Georg Kaifer, die im
Ber=
ſingtheater 300 Aufführungen erlebte, findet am Samstag abend
Regie von Frau Eliſabeth Horn=Harprecht ſtatt. Die
Haupt=
ſind beſetzt mit Bruno Harprecht, Eliſabeth Horn, Frieda
Eichels=
ind Käthe Gethe als
Gäft=
ut Benofsky, Robert Fitz, Franz
Walter Brücke ubnd Eva Biſch
Anfang 8 Uhr. — „
Kaba=
fur weißen Maus”
Darbietungen der
Nachtvor=
in der letzten Woche haben bei Puüblikum und Preſſe einen ſo
lten Beifall gefunden, daß mit der zweimaligen Wieberholung
amstag und Sonntag nur einem Wunſche des Bublikums
Rech=
getragen zu werden ſcheint. Franz Sauer, der ſchlagfertige
An=
ſtellt unter Mitwirkung der bekannten Gäſte, zu denen ſich noch
Peterſen zugeſellt hat, ein neues Programm zuſammen.
Verfaſſungsfeier. Die Beſtellung auf Karten zu der von dem
präſidenten und dem Oberbürgermeiſter veranſtalteten Feier im
3theater ſind ſo zahlreich eingelaufen, daß leider die Anmeldungen
Ue befriedigt werden konnten. Die Anſprache bei der akademiſchen
im Landestheater wird Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. v. Aſter
Die Schulkinder, welche ſich am Zuge beteiligen, verſammeln ſich
iſtimmung des Stadtſchulamtes in dem Hofe des Schulhauſes an
andeturmſtraße.
Verordnung über Verzugszufchläge bei Steuerrückſtänden. Ab
Da B Ii 1924 gilt in Abänderung des Art. 18 8 1 der zweiten
Steuer=
no ordnung vom 19. Dezember 1923: Es iſt für jeden auf den
Zeit=
we der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag
m je von 2 Prozent (ſeither 5 Prozent) des Rückſtandes zu zahlen.
in halber Monat, für den ein Verzugszuſchlag zu entrichten iſt,
eil in die Zeit vor 20. Juli 1924, zum Teil in die Zeit nach
li 1924, ſo iſt für dieſen halben Monat der Verzugszuſchlag nach
enannten Hundertſatz zu berechnen.
Aenderung der Wochenmarktordnung. Nachdem bei den jetzt
ein=
en Zufuhren von Kaxtoffeln und Kraut der Markt= und
Schiller=
ir den Marktverkehr nicht mehr ausreichen, iſt der alte
Schlacht=
z als Marktplatz für den Verkauf von Kartoffeln und Kraut be=
Der Kreisarzt, Obermedizinalrat Dr. Langermann iſt vom
uſt bis 6. September d. J. beurlaubt. Vertreter iſt der
Amst=
err Dr. Vix, Karlſtraße 72, Fernruf 907. Sprechſtunden
Werk=
on 3—5 Uhr nachmittags.
Geheimer Kommerzienrat Dr. Eugen Dyckerhoff zu Bibrich a. Rh.,
oktor der Techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg und
Ehren=
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, iſt am 4, Auguſt im 81.
jahr verſtorben. Die Einäſcherung fand Freitag vormittag in
den ſtatt. Eugen Dyckerhoff war 1844 in Mannheim geboren, er
orſitzender des Aufſichtsrats der Dyckerhoff=Wichmann=A.=G. in
und u. a. Ehrenvorſitzender der deutſchen Beton=Vereinigung.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Aus Anlaß der
Verfaſſungs=
eginnt der Unterricht erſt am 12. Auguſt.
Zweiter Bundestag des G. D. A. Vom 22. bis 25. Auguſt fin=
Frankfurt a. M. der zweite Bundestag des Gewerkſchaftsbundes
tgeſtellten (G. D. A.), verbunden mit dem zweiten Deutſchen
An=
entag, ſtatt. Aus allen Teilen Deutſchlands, ſowie ehemaliger
er Gebiete, werden Vertreter an dieſer Tagung teilnehmen. Die
g wird ſich beſonders mit der durch die letzten Ereigniſſe geſchaf=
Wirtſchaftslage befaſſen. Ein fehr ſchwieriges Problem bildet
age der Sozialpolitik, die ja der Bund als eine ſeiner
Hauptauf=
betrachtet. Aber auch die Frage der Selbſthilfeeinrichtungen des
5 wird eine ebenſo wichtige Rolle ſpielen. Wenn es im letzten
möglich war, dieſe Einrichtungen, die durch die ungeheure
Geld=
tung gefährdet waren, ungeſchmälert zu erhalten, ſo wird der
heute ſeine Aufgabe darin betrachten, dieſe noch weiter auszu=
Schwere und ernſte Aufgaben werden die
Bundestagsabgeord=
zu löſen haben. Die Tagung wird am Freitag, den 22. Auguſt,
inen Deutſchen Abend im großen Feſtſaal des Palmengartens
Am Samstag, den 22., findet der ordentliche Bundestag ſtatt.
Anweſenheit von Vertretern der Reichsregierung und der
Län=
wie Vertretern der Stadt Frankfurk, der politiſchen Parteien und
adeter Organiſationen des In= und Auslandes wird am
Sonn=
en 24., der zweite Deutſche Angeſtelltentag ſtattfinden. Am
Nach=
findet im Opernhauſe die Feſtvorſtellung der Meiſterſinger ſtatt.
igs iſt Fortſetzung des Bundestags anſchließend gemeinſame
nach Auerbach — Beſuch des neuen Erholungsheims — und der
raße.
Die Ortsgruptze Darmſtadt des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädig=
nd Hinterbliebenen veranſtaltete am vergangenen Sonntag eine
Efeier für die Opfer des Weltkrieges am Herrgottsberg. An
aus=
en Ortsgruppen waren unter anderem Ober=Ramſtadt,
Nieder=
adt und Eberſtadt vertreten. Die ſehr eindrucksvolle Anſprache
ameraden, Landtagsabgeordneter Storck, ließ alle Teilnehmern
eltkrieg mit ſeinen Erlebniſſen, Schreckniſſen und Nöten im Geiſte
als erleben und gipfelte in dem Schlußwort: „Nie wieder Krieg”
ßend fand für die Kriegswaiſen eine Wohltätigkeitsfeier ſtatt
erlebten die Kinder einige frohe Stunden. Wenn auch der
Wetter=
lißgeſtimmt war, ſo vermochte er doch den Kleinen nicht die Freude
ſtören. Allen Darmſtädtern, Geſchäftsleuten, die in hochherziger
zu dieſem Liebeswerk ihre Hilfe nicht verſagt haben, ſei an dieſer
nochmals der herzlichſte Dank ausgeſprochen.
Die bereits per 20. April 1924 aufgerufenen Reichsbanknoten zu
zu 20 Billionen Mark ſowie die per 5. April 1924 aufgerufenen
anknoten zu 5 Billionen Mark, welche daran kenntlich ſind, daf
uckſeite unbedruckt iſt, ſind nunmehr nahezu reſtlos an die
Reichs=
uptkaſſe zurückgefloſſen. — In der letzten Zeit ſind vielfach Fäl=
warnt wird. — Die bei der Reichsbankhauptkaſſe, Abteilung
ufene Reichsbanknoten in Berlin SW 19, Kurſtraße 38, der
* die Einlöſung aufgerufener Reichsbanknoten zuſtändigen Stelle
n Noten werden daſelbſt auf das genaueſte geprüft.
Feſt=
fälſchungen werden unverzüglich der zuſtändigen Polizeibehörde
iteren Verfolgung übergeben.
Schutz des Funkverkehrs. 8 7 der Verordnung vom 8. März 1924
bekanntlich, daß Ankündigungen, Anpreiſungen und Anzeigen
Sende= und Empfangseinrichtungen und Einrichtungseinzelteile
Dinweis auf die genehmigungspflichtige Einrichtung
EO) berboten und ſtrafbar ſind und daß auf vorſätzlicher oder fahr=
Uebertretung dieſer Beſtimmung Geldſtrafe wahlweiſe mit C
ſteht. Durch Verordnung vom 24. Juli 1924 iſt
ufgehoben.
Beirat für das Kraftfahrweſen. Derſelbe hat die Aufgabe, in
aHlichen und ſonſtigen beſonders wichtigen Fragen auf dem
Ge=
des Kraftfahrweſens Gutachten abzugeben. Vorſitzender und Stell=
E werden vom Reichsverkehrsminiſter aus den Veamten
Behörde für die Dauer des Hauptamts ernannt. Die
Hrlich tätigen Mitglieder (zum Reichstag wählbare Deutſche), die
Verkehrsminiſter ernannt werden, haben auf Koſtenerſtattung aus
skaſſe keinen Anſpruch. Die Mitgliedſchaft endet mit Verluſt
eit zur Bekleidung öffentlicher Aemter oder Konkurseröf
Die Kunſt
im Alltag der Stadt Darmſtadt.
Durchwandert man die Straßen unſerer Stadt, ſo empfängt man
trotz des Rufes, den Darmſtadt als Kunſtſtadt genießt, vielfach ein Bild,
das manches zu wünſchen übrig läßt. Die folgenden Zeilen ſollen nun
Hinweiſe ſein, wie mit einfachen Mitteln und ohne große Koſten ſo
man=
ches gebeſſert werden kann. Die Geſchäftswelt kann nämlich bei
Um=
änderung von Läden, beim Neuanſtrich von Häuſern, bei der
Ausſtat=
tung der Schaufenſter und der Läden ſelbſt, bei der Wahl der Aufſchriften,
beim Anbringen der Reklame und auch beim Bedienen der Kunden
außerordentlich viel zur Geſamthalkung der Stadt beitragen. Ja, ich
ſage ſogar, ſie könnte vorbildlich für das ganze Land werden. Es gehört
dazu nur der gute Wille, denn die aufgewendeten geringen Koſten machen
ſich ſicher bezahlt und fallen ſelbſt heute in geldknapper Zeit gar nicht
ins Gewicht.
Es gilt die künſtleriſchen Beſtcebungen zu unterſtützen, die Staat
und Stadt ſeit Jahren propagieren, und darf kein Hausbeſitzer, kein
wir nur ernſtlich wollten, einen inneren Kulturwert zeigen, wie er
nirgends zu ſehen iſt.
Beginnen wir mir den Geſchäftsſtraßen und da mit den
Schau=
fenſtern. Mit welche einfachen Mitteln ein Scheufenſter gut ausgeſtattet
werden kann, das zeigen zahlreiche Muſterbeiſpiele, auf die nicht
nament=
lich hingewieſen zu werden braucht. Eine Umwandung des
Schau=
fenſters im Innern mit einfachen Farben, ſei es mit Stoffbehang, oder
eine einfach gegliederte Vertäfelung iſt der beſte Hintergrund für wenige,
aber auserleſene Schauſtücke. Diefe ſind dann leicht in geſchmackvoller
Weiſe zu ordnen. Es iſt gewiß nicht nötig, zahlreiche Gegenſtände der
gleichen Art, ſagen wir 100 Spazierſtöcke, oder 60 Hüte, oder 200 Stück
Seife, oder 30 Pakete Maggiwürfel, oder 40 Paar Stiefel uſw.
auszu=
ſtellen. Viel beſſere Wirkung wird erzielt, und viel Arbeit wird erſpart,
wenn nur einzelne ausgewählte Stücke vor einem einheitlichen
Hinter=
grund in einheitlicher Vorführung zu ſehen ſind. Dann könnte auch
häufig mit den Auslagen gewechſelt werden. In der Beſchränkung zeigt
ſich der Meiſter. Weniger wäre meiſtens mehr. Wenn z. B. vor einem
fattgrünen und ſattklauen Hintergrund mit ſchwarzer Umrahmung nur
weiße Wäſcheſtücke ſtehen, oder vor einem ſomtſchwarzen Hintergrund
einige wenige Silberſachen, oder Kriſtallſchalen, dann wird kaum ein
Menſch vorübergehen, ohne ſich die Ausſtellungsobjekte anzuſehen. So
wie die Schaufenſter heute zum Teil ausſehen, lohnt es ſich ja vielfach
gar nicht, einen Blick darauf zu tun. Es iſt nicht ratſam, Wachspuppen
zu maskieren, Löwen und Tiger auszuſtopfen, Holzbeine mit Strümpfen
zu bekleiden, Pyramiden von Töpfen aufzubauen, ein Teppichbeet von
Kaffee und Linfen anzuordnen uſw. Das alles ſind geſchmackliche
Ver=
irrungen, die einer Kulturſtadt, um nicht den Ausdruck Kunſtſtadt zu
ge=
brauchen, unwürdig ſind
Die Schaufenſter ſollen auch mögilchſt frei bleiben von allzuvielen
Schildern mit Ankündigungen. Wenn alle das beachten, dann ſind dieſe
Hinweiſe auch zwecklos. Jedenfalls iſt es nützlich, wenn auch im
Schau=
fenſter Preiſe angegeben werden. Die unvermeidlichen Ankündigungen
ſollten immer in einer geſchmackvollen Weiſe ausgeſtattet ſein, keine
Schreibfehler enthalten und in deutſcher Schrift und deutſcher Sprache
abgefaßt ſein. Ein roter Pfeil über die ganze Hausbreite iſt nicht mehr
geſchmackvoll und beeinträchtigt die ganze Umgebung. Das dauernde
Vertrauen der Käufer iſt ein heikler Punkt. Es wächſt bei mir wenigſtens
nicht im Verhältnis zur Größe und Aufdringlichkeit der Reklame, auch
wenn ſie in Form von ſchönen Gedichten auftritt. Je einfacher die
Auf=
ſchrift, umſo vornehmer iſt der Eindruck. Die Beleuchtung des
Schau=
fenſters iſt ebenſo wichtig. Im Schaufenſter ſoll ſie möglichſt wenig
ſicht=
bar ſein. Außen iſt ſie ſehr nötig und nützlich. Der Verkehr zieht ſich
gerne in die beleuchteten Geſchäftsſtraßen.
Auch über die Bedienung der Käufer muß ich ein Wort ſagen. Ein
freundliches Wort, die Bereitwilligkeit, den Wünſchen des Käufers durch)
reichliche Auswahl nachzukommen, das offene Auszeichnen der Waren
und größtmögliche Höflichkeit, auch wenn der Kunde ohne etwas zu
kaufen weggeht, wirken Wunder. So war es früher, ſo macht es der
gute Kaufmann, ſo ſollte es auch heute wieder ſein. Ueber die Zeit der
ſchlechten Währung und des Warenmangels ſind wir hinaus.
Die Abſicht, möglichſt viel Waren in den Schaufenſtern aufzuhängen,
führte früher dazu, daß jeder Kaufmann die Schaufenſter ſb breit und ſo
hoch wie möglich machte. Das führte ſchließlich dazu, daß faſt ſämtliche
Geſchäftshäuſer aus eiſernen Stützen und ungeheuren Glasflächen
be=
ſtanden, oft fogar auch in den bberen Geſchoſſen. Das gab natürlich der
Hauswand und der Straße ein äſthetiſch, geradezu unmögliches
Aus=
ſehen, denn die oberen Geſchoſſe ruhten nach dem erſten Eindruck eigentlich
auf der Glaswand. Heute iſt dieſe Bauweiſe endgültig überwunden.
Man hat allenthalben eingeſehen, daß es nicht auf die Größe und Höhe
der Glasflächen allein ankommt. Das ſollte man bei jedem Umbau
be=
herzigen, und die dünnen eiſernen Stützen, wenn irgend möglich, wieder
beſeitigen. Die Architekten ſollten aber auch fihon beim erſten Entwurf
daran denken, daß der Kaufmann Flächen für Aufſchriften braucht. Wenn
dieſe organiſch mit der ganzen Baugliederung angeordnet werden, dann
fallen ſie nicht aus dem Rahmen. Andernfalls bedecken ſich Fenſter und
Balkone und ſchließlich noch das Dach mit Auſchriften, die dann die ganze
Architektur unſichtbar machen. Beiſpiele dafür bieter die Kaiſerſtraße in
Frankfurt, wo ich an einem Haus am Roßmarkt über 30 verſchiedene
Schilder, faſt alle an ganz unmöglichen Stellen gezählt habe.
Die Ausſtattung der Läden, Wirtſchaften uſw. im Innern ſollte ſich
jeder Inhaber am Herzen liegen laſſen. Die großen Kaufhäuſer haben
nicht ohne Grund eine prunkvolle Ausſtattung ihrer Geſchäftslokale
an=
geordnet. Sie wiſſen zweifellos und erfahren es täglich, daß der
Zu=
ſpruch darunter leicht leidet. Mit einfachen Mitteln, mit kräftiger
Farben=
gebung läßt ſich ſo viel erreichen, daß es erſtaunlich iſt, warum nicht jeder zu
dieſem Mittel greift und dazu beiträgt, daß der Ruf der Darmſtädter
Geſchäftswelt noch weſentlich beſſer wird, wie er jetzt ſchon iſt. Der beſte
Kunde der Frankfurter Geſchäftswelt iſt der Darmſtädter. Das iſt ein
unwürdiger Zuſtand und es liegt nicht allein an den Käufern.
Der Anſtrich der Häuſer im Aeußern iſt ſchließlich auch von höchſter
Bedeutung. Ein vernachläfſigtes Gewand läßt Schlüſſe auf den Träger
zu. Dabei ſollte man ſich nach und nach von dem ewigen Grau in Grau
trennen. Faubenfreudigkeit belebt das Stadtbild ungemein. Nur müſſen
die Farben gut abgeſtimmt ſein. Auf Einheitlichkeit zueinander
gehöri=
ger Gruppen iſt natürlich Rückſicht zu nehmen. Gruppenbildung erhöht
die Monumentalität. Gute Beiſpiel ſind vorhanden. Sie mehren ſich von
Tag zu Tag. Man überlaſſe die Ausſtattung des Hauſes, des Ladens,
des Schaufenſters, aber nicht jedem beliebigen Anſtreicher, ſondern ziehe
wenn möglich erſte Kräfte oder einen anerkannten Künſtler oder
Kunſt=
gewerbler zu Rate.
Der künſtleriſche Geſchmack iſt nicht eine Wiſſenſchaft, die man
er=
lernen kann, nicht etwas, was man durch Studium ſich aneignet. Er
liegt im Empfinden. Jedes Ding, ein Tintenfaß, ein Schuh, ein Stuhl,
eine Taſſe, kurzum, jeder Gegenſtand des täglichen Gebrauchs kann eine
äſthetiſch einwandfreie Form und Farbe haben oder auch nicht. Das iſt
eß eben, was wir erſtreben müſſen, daß man von Darmſtadt ſpricht
mit dem Hinzufügen, daß hier alles eine gewiſſe vornehm künſtleriſche
Haltung hat. Vor 3 Jahren bin ich in Weimar vor einem
geſchmack=
voll ausgeſtatteten Laden unwillkürlich ſtehen geblieben. Ich war
er=
ſtaunt über den erleſenen Geſchmack. Mein Erſtaunen wuchs aber, als
ich eine kleine Tafel mitten unter den ausgeſtellten ſchönen Dingen ſah,
mit der Aufſchrift: „Darmſtädter Kunſt” Es waren Vaſen, Töpfe,
Meſſingſachen, Gläſer und Textilwaren von Albin Müller, Olbrich und
anderen. Kein Stück war Kitſch. Was ſagt uns dieſe Tatſache? Man
muß nach auswärts gehen, am zu erfahren, daß unſer Ruf doch noch
beſſer iſt, als wir es eigentlich verdienen.
Nun zum Schluß ein Vorſchlag:
Wäre es nicht möglich, eine Darmſtädter Schaufenſterwoche,
viel=
leicht um die Weihnachtszeit zu veranſtalten, nach der die beſten 20
Aus=
ſteller mit Ehrenpreiſen auf Grund künſtleriſcher Beurteilung
ausgezeich=
net und bekannt gegeben würden? Es wäre Sache der beteiligten Kreiſe,
des Detailliſtenverbandes und des Verkehrsvereines, ſich das zu überlegen.
Könnte man es nicht ermöglichen, daß alljährlich Ehrenpreiſe für die
Hausbeſitzer bzw. Künſtler ausgeworfen würden, die das künſtleriſch
wertvollſte Haus erbaut oder die künſtleriſch beſte Hausherſtellung
vor=
genommen haben? In anderen Städten hatte man dieſe Einrichtung
bereits, ſo z. B. in Worms. Es wäre Sache der Stadtverwaltung, hier
Vorbildliches zu ſchaffer
Ich bin der Anſicht, daß es zum Wohl der Allgemeinheit dient, wenn
man ſolche Fragen erörtert und es kann nur nützlich ſein, wenn ſich die
beteiligten Kreiſe eingehend mit meinen Vorſchlägen beſchäftigen.
Auf andere künſtleriſchen Fragen wie Ausſtellungen,
Theaterdeko=
rationen, die Altſtadt, modellmäßiges Bauen, Großſtadtſorgen,
Hern=
garten, Orangeriegarten und die Verwüſtung unſerer Anlagen und
Wälder will ich demnächſt eingehen.
Buxbaum, Stadtbaurat.
6. Bundestag der Beaitienvcreine -Fzigliger
Militärmuſifer Deutſchiands.
Zu Beginn der Verhandlung wird beſchloſſen, die abgeänderten
Satzungen der Bundeszeitung demnächſt beizulegen
Der Antrag Gelſenkirchen auf Errichtung eines Erholungsheimes
wird auf ein Jahr zurückgeſtellt. Auf einen Antrag von Münſter i. W.
teilt der Schatzieiſter Reeck mit, daß infolge des Umlageverfahrens das
Weiterbeſtehen der Sterbekaſſe geſichert erſcheint. Der Antrag Dresden
auf Zulaſſung von außerordentlichen Mitgliedern und Gönnern wird
abgelehnt. Es wird dann der Antrag angenommen, bei der
Sterbekaſſe eine Umlage von 1,25 Mark zu erheben und
die Begräbniskoſten auf 300Mark zu erhöhen. Es wird
weiter beſchloſſen, für die Sterbefille vom 1. Oktober 1923 bis 1.
Ja=
nuar 1924 eine Aufwertung von 100 Mk. zu bewilligen; die Sterbefälle
vom September 1923 ſollen mit 50 Mk. aufgewvertet werden. Der
An=
trag der Ortsgruppe Magdeburg auf Anſchaffung eines einheitlichen
Bundesabzeichens findet einſtimmige Annahme. Der Antrag Berlin=
Oſten auf Gewährung von Sitz und Stimme auch anderer Orts= und
Landesgruppen im Bundesvorſtand wird nach kurzer Ausſprache
ab=
gelehnt.
Dann wird der Dringlichkeitsantrag Spielberg=Hamburg, betr.
Ab=
ſendung eines Proteſtſchreibens, beſprochen und das von der Kommiſſion
abgefaßte Proteſtſchreiben gegen die Nichtlinien, das den
maß=
gebenden Stellen zugehen ſoll und das in erſter Linie die
Wiederher=
ſtellung des früheren Zuſtandes anſtrebt, in Form einer Entſchließung
einſtimmig angenommen. Es wird weiter zugeſtimmt, dafür
einzu=
treten, daß den Mitgliedern des Bundes der Eintritt zu einer
Kranken=
verſicherungsanſtalt für Beamte erleichtert wird.
Dann wird die Wahl des Bundesvorſtandes beraten. Der
Vorſitzende dankt für das ſeitherige Vertrauen und legt die Aemter des
Verſtandes in die Hände der Verſammlung zurück. Auf Vorſchlag des
Koll. Wiglepp=Erfurt, der über die zukünftige Arbeit des
Bundesvor=
ſtandes verſchiedene Vorſchläge macht, werden die ſeitherigen
Vorſtands=
mitglieder, bis auf den 2. Vorſitzenden, wiedergewählt. Als 2.
Vor=
ſitzender wird Koll. Kägel=Berlin gewählt.
Als nächſter Tagungsort wird zwiſchen den vorgeſchlagenen Orten
Schweidnitz, Elberfeld und Magdeburg durch das Los Magdeburg
gewählt.
Mit einem herzlichen Schlußwort dankt der Vorſitzende wiederholt
dem Feſtort Darmſtadt und deſſen Vorſitzenden Wuttig für ſeine
um=
fangreiche Arbeit. Ganz beſonderer Dank wurde auch dem
Saalbau=
reſtaurateur. Hern Schilling, durch den Vorſitzenden ausgeſprochen, der
die Delegierten während der dreitägigen Verhandlungen in ganz
aus=
gezeichneter Weiſe bewirtet hatte.
— Sonderzulagen in der Unfallverſicherung. Am 2. d. iſt
bezüg=
liches Geſetz in Kraft getreten: Wer aus der Unfallverſicherung eine
Rente von zwei Dritteln oder mehr der Vollrente bezieht, erhält vom
1. Juli 1924 ab eine Sonderzulage von 15 GMMk. monatlich zu ſeiner
Rente. Iſt die Rente nach dem durchſchnittlichen Jahresarbeitsverdienſt
eines landwiutſchaftlichen Arbeiters feſrgeſetzt oder wird ſie zu Laſten
der Zweiganſtalt der Seeberufsgenoſſenſchaft gewährt, ſo beträgt die
Sonderzulage 10 GMk. monatlich.
* Ein Meteor? Man teilt uns mit: Am Donnerstag, den 31. Juli,
abends /10 Uhr, ging ich in Olfen i. O. auf der Chauſſee nach Hauſe.
Es war ein klarer Sternenhimmel, jedoch ohne Mondſchein, alſo nicht
beſonders hell. Da ſah ich am öſtlichen Himmel, faſt ſenkrecht zur Erde
einen nach meinem Geſicht, 20—25 Zentimeter großen, hellgrünen
leuch=
tenden Körper, von dem eine Menge rötlicher Funken abſtoben, zur Erde
ſaufen. Ein Geräuſch konnte ich nicht wahrnehmen. Es wäre intereſſant
feſtzuſtellen, ob anderswo auch die Beobachtung dieſes Meteors gemacht
wurd.
* Die Singhaleſen im Frankfurter Zoo erfreuen ſich ſtändig
wach=
ſender Beliebtheit beim Publikum, das auch außerhalb der eigentlichen
Vorſtellungszeiten gern den Arbeiten der Handwerker und den
Vor=
führungen der Zauberer mit großem Intereſſe folgt, während die
Jugend von der Erlaubnis, auf den beiden Arbeitselefanten Lechimie
und Jenny und auf dem Elefantenbaby Mally reiten, ſowie auf den
Zebu=Rennwagen fahren zu dürfen, reichlich Gebrauch macht. Der letzte
Sonntag wies einen Maſſenbeſuch auf, wie ihn der Garten ſeit
Jahr=
zehnten richt mehr geſehen hat. Am Samstag wohnten die Singhaleſen
als Gäſte des Schumann=Theaters den Ningkämpfen mit lebhaftem
In=
tereſſe bei. Am Montag abend folgen ſie einer Einladung der Direktion
des U. T., die aus dieſem Anlaß als. Beigabe zu ihrem Programm
einen vom Ufa=Verleih in dankenswerter Weife zur Verfügung
geſtell=
ten Film von Charlie Chaplin, dem Lieblingsfilmſtar der Singhalefen,
abrollen läßt
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linfe. Nach
New York: D. „Reliance” am 5. Aug., D. „Legie” am 7. Aug.,
D. „Albert Ballin” am 14. Aug., D. „Weſtphalia” am 16. Aug., D. „
Re=
ſolute” am 19. Aug., D. „Hanſa” am 21. Aug., D. „Deutſchland” am
28. Aug., D. „Reliance” am 2. Sept. Nach Philadelphia-
Bal=
timore: D. „Legie” am 7. Aug., D. „Emden” am 5. Sept. Nach
der Weſtküſte Nordamerikas: D. „Sachſen” am 9. Aug.,
M. S. „Iſis”, ca. 30. Aug., D. „Montpellier”
13. Sept. Nach
Südamerika: D. „Baden” am 9. Aug., D. „Sachſenwald”, am
9. Aug., D. „Wasgenwald” am 23. Aug., D. „Bayern” am 6. Sept.
Hamburg—Cuba-Mexiko: D. „Holſatia” am 12. Aug., D.
„Weſterwald” am 26. Aug., D. Toledo” am 12. Sept., D. „Liguria”
am 27. Sept. Hamburg—Weſtindien: D. „Seſoſtris”, am
2. Aug., D. „Teutonia” am 16. Aug., D. „Naimes” am 30. Aug. Nach
Oſtaſien: M. S. „Havelland” am 9. Aug., engl. D. „Kosmos” am
16. Aug., D. „Elberfeld” am 23. Aug., ein Dampfer am 30. Aug. D.
„Saarland” am 6. Sept. Mitgeteilt durch den Vertreter Adolf Rady
in Darmſtadt, Zimmerſtr. 1.
Lofale Veranſtaltungen.
Die blerunker erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritif.
— „Heſſen”,, Verein für Leibesübung, Darmſtadt. Dank der
nunmehr eingetretenen günſtigen Witterung verſpricht das für
Sams=
tag feſtgeſetzte Sommernachtsfeſt auf dem „Heiligen Kreuz” ein in jeder
Beziehung hübſches Vergnügen zu werden. Turneriſche und ſportliche
Schauvorführungen, von denen wir die ſeinerzeit bei der
Gründungs=
feeir mit ſo großem Erfolg gezeigten plaſtiſchen Gruppen der
Leicht=
athleten erwähnen wollen, wechſeln in bunter Reihenfolge mit
Muſik=
vorträgen des Philharmoniſchen Orcheſters, Tanzvorführungen,
Lam=
pionreigen u. a. m. Der Reinertrag des Feſtes iſt ausſchließlich für
den Ausbau des neuen Sportplatzes an der Rheinallee beſtimmt. Die
ſämtlichen Näume des „Heiligen Kreuzes” ſtehen für das Vergnügen
zur Verfügung. Der ſchön gelegene Garten wird den Beſuchern
ange=
nehmen Aufenthalt bieten. Bei ungünſtiger Witerung ſtehen gedeckte
Räume in genügender Anzahl zur Verfügung. Im übrigen verweiſen
wir auf die heutige Anzeige.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der
Fa=
milie E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Ein in der gegenwärtigen Zeit
pafſender und wichtiger Vortrag, der die Intereſſen der Mitglieder
wachruft, wird von einem Mitglied des Deutſchen Bodenreformbundes
am Freitag, den 15. Auguſt, im Saale des Feierabend ſtattfinden. Außer
dem Vortrag „Welche Bedeutung hat eine Bodenbeſitzreform für die
Kinderreichen und für unſer Vaterland?” wird der 2. Vorſitzende, Herr
Dietz, einen Bericht erſtatten über die Reichsbundesausſchußſitzung vom
27./28. Juni in Berlin, ſowie das Ergebnis unſerer Eingabe, betr. der
Steuerermäßigung der 3. Steuernotverordnung vom bebauten
Grund=
beſitz vom Miniſterium und Stadtverwaltung.
— Bach=Abend in der Stadtkirche. Am Sonntag, den
10. Auguſt, abends, wird wieder auf Einladung des Chriſtl.
Jugend=
vereins. Dieburger Straße 26 I, der weit über die Grenzen ſeines
Vater=
landes hinaus rühmlichſt bekannte Poſaunengeneral Herr Paſtor
Kuhlo=Bethel mit ſeinen 6 Meiſterbläſern in der Stadtkirche ein
Kirchenkonzert veranſtalten. Es kommen zum Vortrag die herrlichen
Originalſätze Johann Sebaſtian Bachs. Der Reinertrag iſt für die
Innere Miſſion beſtimmt. Programme, die zum Eintritt berechtigen,
ſind in folgenden Geſchäft erhältlich: Konzert=Arnold,
Wilhelminen=
ſtraße 9, Buchhandlung E. Schlapp, Schulſtraße 5, Wäſchegeſchäft
Müller, Kirchſtraße 12, Kolonialwarengeſchäft Ruckelshauſen, Klappacher
Straße 24, Schuhmaßgeſchäft E. Späth, Emilſtraße 25.
— Kavallerie=Verein Darmſtadt. Die
Standarten=
weihe am 10. Auguſt I. Js. der 1. Baher. Ulanen in Aſchaffenburg iſt
auf den 7. September I. Js. verlegt worden. Es findet daher
Sams=
tag, den 9. I. M., im Vereinslokal zur Stadt Koburg, Waldſtraße,
Mit=
gliederverſammlung ſtatt.
— Verein ehemaliger 6ler Artilleriſten. Der
Ge=
ſamtvorſtand nebſt Ausſchüſſen hält am Samstag, den 9. Auguſt 1924
im Klubzimmer des „Chauſſeehauſes” ſeine Vollverſammlung ab.
— Reichs=Offizier=Bund. Auf die Monatsverſammlung
am Freitag, den 8. d. M., wird hingewieſen.
— Vereinigte Poſaunen=Chöre von Darmſtadt
und Umgebung. Sämtliche Mitwirkende ſeien nochmals auf die
zweite gemeinſame Probe, die anläßlich des Homburger Poſaunenfeſtes.
morgen Samstag, den 9. d. M., im zentral gelegenen evgl. Vereinshaus.
Mühlſtraße 24 (großer Saal) ſtattfindet, aufmerkſam gemacht.
— Hiſtoriſcher Verein. Am Samstag, 9. d. M., findet ein
Ausflug nach Groß=Umſtadt ſtatt. Darmſtadt ab 1,20 Uhr (Oſt
1.38), Groß=Umſtadt an 2,50 Uhr; Rückfahrt 8,25 Uhr, Darmſtgdt an
1 9.40. (Oſt 9.25), evtl. über Pabenhauſen bereits. 6.1I. au
rf Sachverſtändige hinzu
Aus den Barteien.
— Deutſche Volkspartei, Frauenausſchuß. Die
monatliche Zuſammenkunft der Frauen der D.V.P. findet nach kurzer
Sommerunterbrechung wieder dieſen Samstag, den 9. Auguſt,
nach=
mittags 4 Uhr, im Nummelbräu ſtatt. In dankenswerter Weiſe
hat ſich ein Mitglied bereit gefunden, das Zuſammenſein durch
Geſangs=
darbietungen zu verſchöne=
Mitglieder und Freundinnen, auch
un=
ſere Ausgewieſenen, mögen
ſvieder zahlreich einfinden. Gebäck
mit=
bringen,
wirtſch
meiſte:
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quad=
meind
noch
über
ſtaltur
Zeit
ung d
Freiet
Satzes
wertig
hat ſi
die
Ebe
Kaſp
Hüte
geſchl
Bewi
loſen
man
We
Ang.
allen
mit
gont
San
wärt
Zun
vere
Al.
beſo
ma
teile
He
lun
mer
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. Anguſt 1924.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 7. Aug. Am Sonntag, den 10. Auguſt bs. J3., wird
ſich auch die hieſige Bevölkerung an der Feier des Verfaſſungstages in
Darmſtadt beteiligen. Aus dieſem Anlaß hatten ſich die Vorſtände
der Gefang= und Sportvereine ſowie die politiſchen Parteien
zuſam=
mengefunden, um zu der Beteiligung Stellung zu nehmen. Herr
Bür=
germeiſter Schüler legte in längeren Ausführungen den Zweck der
Feier klar und bat die einzelnen Vereine und Parteien, an der Feier
teilzunehmen. Eine engere Kommiſſion befaßte ſich alsdann mit den
Einzelheiten und beſchloß außerdem die Heranziehung einer
Muſik=
kapelle. Mit der Direktion der Eiſenbahn wurde wegen Stellung
eines Extrazuges in Verbindung getreten. Der Zug ſoll nachmittags
Punkt 1 Uhr in Griesheim abfahren und ſoll die Leilnehmer abends
8 Uhr wieder nach Griesheim zurückbringen. Der von der Bahn in
Ausſicht geſtellte Fahrpreis iſt ein geringerer und beträgt 50 Pfennig
für eine Sonntagskarte hin und zurück. Um einem allzu großen
An=
drang am Billettſchalter vorzubeugen, iſt es rätlich, daß die Karten
ſchon am Samstag nachmittag gelöſt werden. Nach Schluß der Feier
iſt der Beſuch des ſchattigen Gartens im Rummelbräu in Ausſicht
ge=
nommen woſelbſt Muſik= und Geſangsvorträge die Teilnehmer noch
einige Stunden zuſammenhalten ſollen.
* Griesheim, 7. Aug. Unter den hieſigen Schweinebeſtänden hat ſich
die Rotlaufſeuche auch in dieſem Jahre wieder in erſchrechender
Weiſe ausgebreitet. Die verheerende Wirkung der Seuche hat in der
letzten Zeit förmliche Maſſenabſchlachtungen von Schweinen notwendig
gmacht, weshalb der Verkehr auf der Freibank zurzeit in höchſter Blüte
ſtehr. Das Charakteriſtiſche an dem Auftreten der Seuche iſt, daß
aus=
ſchließlich Schweine, die nicht geimpft worden ſind, von derſelben befallen
werden. Es iſt deshalb die Vornahme einer Schutzimpfung dringend zu
empfehlen, die laut Mitteilung von fachmänniſcher Seite auf die Dauer
von 3 Monaten ſicher nachhalten ſoll.
A Pfungſtadt, 6. Aug. Die Gedächtnisfeier für die
Kriegs=
opfer, die am Sonntag in der ev. Kirche ſtattfand, erfreute ſich eines
guten Beſuches. Der Fußballklub „Germania” hielt nach dem
Gottes=
dienſt eine beſondere Trauerfeier für ſeine gefallenen Mitglieder auf dem
Sportplatz ab. Die öffentlichen Gebäude im Orte hatten Halbmaſt
geflaggt.
* Nieber=Ramſtadt, 7. Aug. Die letzten Sonntag und Montag
ſtatt=
gefundene Kirchweihe erfreute ſich eines außerordentlich guten
Beſuchs namentlich der Fremdenverkehr war ein derart ſtarker, wie er
ſeit Jahren in hieſiger Gemeinde nicht beobachtet wurde. Dem
Ver=
nehmen nach ſollen allein durch die Abendzüge nahezu an 1500 Per=
ſonen befördert worden ſein. Ueberaus zahlreich war auch der
Markt=
platz mit Buden, Karuſſells und Warenſtänden beſtellt, ein Beweis
dafür, daß ſich gerade in letzter Zeit infolge der Arbeitsloſigkeit ſehr
viele Leute auf dieſem Gebiet einen Erwerbszweig ſuchen. Im
all=
gemeinen konnte man aber auch die große Geldknappheit unter dem
Publikum wahrnehmen. Trotzdem daß die Tanzböden überfüllt waren,
wurde allſeits über ſchlechte Geſchäfte geklagt.
* Nieder=Namſtadt, 7. Aug. Der durch den Gemeinderat
ein=
geſetzte viergliedrige Ausſchuß hat im Einvernehmen mit den
Vereins=
vorſtänden und ſonſtigen Organiſationen für die Feier des
Verfaſ=
ſungstages folgendes Programm feſtgeſetzt: Die Veranſtaltung
findet am Sonntag, den 10. ds. Mts., abends 8½ Uhr beginnend, im
Saale des Gaſthaufes „Zum Schützenhof” (Beſ. J. Kreutzer) ſtatt.
Ein=
geleitet wird dieſelbe durch ein Muſikſtück. Hierauf folgr
Begrüßungs=
anſprache des Herrn Bürgermeiſters. Die eigentliche Gedenkrede wird
durch einen eigens zu dieſem Zwecke gewonnenen, auf dem Boden der
Verfaſſung ſtehenden Redner gehalten. Im weiteren Verlauf der Feier
wechſeln Gefangsvorträge der drei hieſigen Geſangvereine ſowie
tur=
neriſche und ſportliche Aufführungen der beiden hieſigen Turnvereine
miteinander ab. Die Feier iſt als eine gemeinſame der ganzen
Bevöl=
kerung, ohne Unterſchied der Parteizugehörigkeit, gedacht und wurde
bei der Zufammenſtellung des Programms auf deren würdige äußere
Geſtaltung beſonders Wert gelegt. Es iſt Pflicht eines jeden auf dem
Boden der Verfaſſung ſtehenden Bürgers, an dieſer gemeinſamen Feier
teilzunehmen. Am Verfaſſungstage ſelbſt wird eine beſondere Feier
nicht veranſtaltet; es werden nur die öffentlichen Gebäude beflaggt
wer=
den. Die Bureaus der öffentlichen Behörden ſind gemäß Anordnung des
Geſamtminiſteriums am 11. Auguſt I. Js. geſchloſſen.
— Groß=Zimmern, 7. Aug. Die Verfaſſungsfeier ſoll
auch hier in würdiger Weiſe begangen werden. Dazu hatten ſich am
Dienstag. Abend im Rathaus Vertreter ſämtlicher hieſiger Vereine
ſowie die Mehrheit des Gemeinderats eingefunden. Nach längerer
Ausſprache wurde einſtimmig beſchloſſen: Am Sonntag, vormittag
10 Uhr, nach Aufmarſch der 11 Vereine in der Hauptſtraße einen Um=
ug unter Begleitung der Muſikkapelle Reitzel durch die Straßen des
Ortes zu veranſtalten. Hierbei ſchließen ſich die anderen Teilnehmer
der Bevölkerung an. Im Schulhofe in der Hauptſtraße findet dann
unter Abſingen geeigneter Lieder der beteiligten Geſangvereine,
Muſik=
vorträge und einer Anſprache des Herrn Bürgermeiſter Brücher die
allgemeine Feier ſtatt.
— Fränkiſch=Crumbach, 7. Aug. Heute mittag ſchoß der 10jährige
Sohn des Philipp Treuſch (Spengler) hier dem 1jährigen Kinde des
Johannes Scholl mit einem geladenen Flobert, der auf der
Ofenſtange ſeines Vaters lag, eine Kugel in den Kopf. Aerztliche Hilfe
war ſofort zur Stelle; da aber die Kugel im Kopf ſtecken blieb, mußte
das Kind mit einem Auto nach Darmſtadt zur Operation gebracht werden.
8 Lengfeld i. O., 6. Aug. Der Dank der Ausgewieſenen.
Die große Zahl der hier untergebrachten Ausgewieſenen, die in dieſen
Tagen in ihre Heimat zurückkehren haben zum Dank und Andenken
der Lengfelder Kirche ein ſchönes Meßgewand geſchenkt.
X Höchſt i. O., 7. Aug. Ein Reit= und Fahrverein, der es
ſich zur Aufgabe gemacht hat, junge Leute im Reiten und Fahren ſowie
in der Pferdepflege auszubilden, hat ſich hier gebildet. Der Verein zählt
bereits 25 Mitglieder.
* Beerfelden i. O., 7. Ang. Der neue Bürgermeiſter Löb,
der ſeitherige Beigeordnete, hat mit Beginn dieſer Woche nach amtlicher
Verpflichtung ſeinen Poſten angetreten. Zwei Jahre lang war
Beerfel=
den ohne Bürgermeiſter.
Aus dem Odenwald, 6. Aug. In Oberflockenbach wurde ein
Unterlehrer unter dem dringenden Verdacht, unzüchtige Handlungen
an Schülerinnen vorgenommen zu haben von der Gendarmerie
feſt=
genommen. — Der 12jährige Quintaner Robert Bauer, der ſich kürzlich
wegen einer Schulrüge eine Kugel in den Kopf ſchoß, iſt im
Heidel=
berger Krankenhauſe operiert worden. Es geht dem Knaben etwas
beſſer, doch iſt zu befürchten, daß er gelähmt bleibt.
* Erbach i. O., 6. Aug. Am Sonntag, den 10. d3. Mts., nachm.
2 Uhr, wird das von Graf Konrad zu Erbach=Erbach geſtiftete
Erbacher Schwimmbad von dem Erbacher Schwimmklub
ein=
geweiht. Der Schwimmklub „Jung=Deutſchland” in Darmſtadt hat ſeine
Teilnahme zugeſagt. Mit der Einweihung wird ein Werbe=
Schwimm=
feſt mit reichhaltigem Programm verbunden.
* Erkach i. O., 6. Aug. Nach Bekanntmachung des Kreisamtes
und der Bürgermeiſterei wird in dieſem Jahre die Feier des
Ver=
faſſungstages mit Rückſicht, auf die Verhältniſſe mit der am
17. Auguſt ſtattfindenden Einweihung des Denkmals der
Kriegerehrung auf dem Schöllenberg verbunden. Das
Krieger=
denkmal iſt nach dem Entwurf unſeres Mitbürgers, des bekannten
Elfenbeinſchnitzers und Künſtlers Otto Glenz ausgeführt.
— Auerbach, 6. Aug. Ernſt Ludwigs=Ruhe. Der Ernſt
Ludwigs=Tempel auf der Schönbergerhöhe, der bekanntlich wegen
Bau=
fälligkeit abgetragen werden mußte, wurde durch einen ſteinernen
runden Tiſch und zwei hübſche neue Ruhebänke mit der Benennung
„Ernſt Ludwigs=Ruhe” erſetzt, und zwar durch den Kur= und
Ver=
ſchönerungsverein Auerbach. Dadurch iſt dieſer herrliche
Ausſichts=
punkt an dem vielbegangenen Wege nach dem Felsberg uſw. wieder
zu einem angenehmen Ruheplatz geworden und werden beſonders die
Kurgäſte Auerbachs dieſe Reuerung freudig begrüßen. Dem Kur=
und Verſchönerungsverein ſei hiermit öffentlicher Dank geſagt. —
Aber das nahe Fürſtenlager! Verwahrloſung überall, wo man
hinſieht, kein Menſch nimmt ſich anſcheinend deſſen mehr an. Plätze
und Wege werden nicht mehr gereinigt und ausgebeſſert und die
An=
lagen ſind gewiſſermaßen jedermann freigegeben und verwildern
in=
folgedeſſen vollſtändig. Wenn es noch einige Jahre ſo weiter geht,
wird unſer ehemals ſo ſchönes Fürſtenlager der Vergangenheit
an=
gehören. Jetzt wäre es noch Zeit, wenn die zuſtehende Stelle in
Darm=
ſtadt ein gewichtiges Wort in der Sache ſprechen würde.
* Heppenheim (Bergſtr.), 6. Aug. Gemeinderatsbericht.
Vor Eintritt in die Tagesordnung bedankte ſich der Bürgermeiſter
Wie=
gand für die ihm anläßlich ſeiner Goldenen Hochzeit erwieſenen
Ehrun=
gen und dargebrachten Geſchenke. Alsdann berichtete er über den Bau
Stt
der erfrischende
für Sportler. Nrner, wandlerer, Reucher. U
MApofzele. Drogerie u. Spertariikeigeshäft. A
Aleinige Haiellerin: Erneruerk A.-G. Königstein Ae Marw. MH.
neuer Häuſer. Die Poſtverwaltung hat ſich bereit erklärt, für die
ſtellung von vier Wohnungen für Poſtbeamte die erforderlichen Baud
lehen zu gewähren. Für die weiterhin von der Baugenoſſenſchaft zu
bauenden zwei Häuſer ſind die Pläne jetzt fertiggeſtellt, ſodaß mit d
Bau demnächſt begonnen werden kann. Die Bauvorhaben ſind aber
zu unzulänglich, um dem hier herrſchenden Wohnungselend und der
beitsloſigkeit der Bauhandwerker wirkſam zu ſteuern. Die Schwierig
der Geldbeſchaffung und der hohe Zinsſatz laſſen durchgreifende Maßn
men nicht zur Ausführung bringen. — Nach Mitteilung der Stac
regierung hat die Volkskammer für die Inſtandſetzung des baufällie
Turmes auf der Starkenburg anſtatt der notwendigen Summe von 60
Mark nur 30 000 Mark bewilligt. Die fehlenden Baugelder ſollen du
freiwillige Beiträge der Provinz, des Kreiſes und der Stadt aufgebre
werden, was notgedrungen die Belaſtung mit neuen Steuern erford,
Der Gemeinderat ſchlägt vor, die notwendige Summe durch eine Lotte
aufzubringen, wie dieſes anderorts für Kirchenbauten uſw. ſchon geſchel
iſt. — Die Verfaſſungsfeier ſoll am Sonntag, den 10. Auguſt, vormitt
11 Uhr, auf dem grotzen Marktplatz ſtattfinden, wohin ſich die Schulkin
und die Vereine in geſchloſſenem Zuge begeben. Im Falle der vorgeſeh
Feſtredner von auswärts ausbleibt, übernimmt die Feſtrede der H
Bürgermeiſter. — Der mächtige Birnbaum (Stuttgarter Geißhirtl) in
Kaiſerſtraße war bisher an den Hotelbeſitzer K. M. Seibert für 6
jährlich verpachtet geweſen. Dieſe Pachtſumme iſt mit Rückſicht auf
Obſtertrag viel zu gering. Da Seibert bei der Obſtaberntung und we
der auf ſein Grundſtück überhängenden Aeſte Schwierigkeiten ma
wird beſchloſſen, den Baum zu fällen. — Zur Abhaltung des
Bezi=
jugendturnfeſtes am 23. und 24. Auguſt wird der „Graben” freigegek
Außerdem ſtellt die Stadt das zur Erbauung der Feſtbühne notwent
Holz und gewährt zu den allgemeinen Unkoſten einen Beitrag von
Mk. — Außerhalb der Tagesordnung bringt Stadtrat Diſtel die
ſtände am hieſigen Bahnhof zur Sprache. Bei dem ſtarken Perſonen!
kehr an den Kirchweihtagen haben ſich die Zugangsräume wieder alsv
ſtändig unzureichend erwieſen. Ganz abgeſehen davon, daß ſie ſich
einem Zuſtande befinden, der weder dem Anſehen der Stadt, noch
Anſehen der Bahnverwaltung zuträglich iſt. Durch die kleinen Verbe
rungen, die auf frühere Klagen vorgenommen worden ſind, ſind
Grundübel in keiner Weiſe behoben. Auch darf der Perſonalabbau n
ſoweit getrieben werden, daß Menſchen und Tiere Gefahr laufen, ur
die Räder zu kommen. Seitdem der Uebergangspoſten an der Lorſ
Straße eingezogen worden iſt und die Schranken vom Stellwerk aus
dient werden, iſt es wiederholt vorgekommen, daß Perſonen und Fr
werke innerhalb der Schranken gerieten und ſich kaum vor dem her
brauſenden Zuge in Sicherheit bringen konnten. Der Bürgermei
ſagt zu, ſich erneut wegen Abſtellung der Mißſtände mit der Eiſenba
direktion ins Benehmen ſetzen zu wollen.
z. Erzhauſen, 5. Aug. Geſtern verſchied hier der Polizeidiener i.
H. Becker im 76. Lebensjahre. Derſelbe hatte 35 Jahre die Stelle
Polizeidieners inne. — Vergangene Nacht war unſer Ort wieder
ein=
ohne Licht. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die Mängel,
an der Lichtleitung beſtehen, einmal gründlich beſeitigt würden. — N
ſten Sonntag, nachmittags 3 Uhr, findet hier in der „Krone” eine 2
ſammlung vom Heſſiſchen Bienenzuchtverein (Sektion 9
gen) ſtatt. Die Tagesordnung lautet: Vorbereitung zur Einwinteru
Standſchau bei Mitglied Briehl und Vorführung einer neuen Vier
beute uſw.
* Aus dem Rieb, 6. Aug. Kartoffelpreiſe. Allgem
ſinken die Preiſe für die Frühkartoffeln immer weiter. Sie wer
bereits mit 4½ und 5 Pfennig vom Erzeuger angeboten.
j. Aus dem Vogelsberg, 6. Aug. Die Maul= und Klaue
ſeuche iſt in verſchiedenen Gemeinden feſtgeſtellt worden, ſo in Ei
dach, Rixfeld und Schadges.
P
Parfümerie Th. Frank, Elisabethenstr. 9, Drogerie Gg. Hübner,
K=
ztr. 56, Parfümerie W. Hermes, Luisenstr. 8, Parfumerie Gust, Kanzl
Schulstr. 12, Hub.-Drog. K. Lennartz, Ballonplatz 5, Central-Droge
A. Logel, Elisabethenstr. 30, Apotheke E. Merck, obere Rheinsi
Parfümerie Müller &r Sohn, Ludwigsplatz 1 Parfümerie Müller, Rhei
strasse 6 Parfümerie H. Ortmann, Wilhelminenstr. 13, Drog. Ludw
Petri, Rossdörferstr. 5, Parfümerie Friedr, Tillmann, Elisa
strasse 21. In Leeheim: Georg Cisinger.
Fbe.
Di
Familiennachrichten
Ihre Verlobung beehren ſich
ergebenſt anzuzeigen
Margarete Petri
Hermann Volz
Darmſtr. 43 Schloßgartenſtr. 1
Darmſtadt, 7. Augufif 1924
(*22700
hre am Samstag, 9. Aug.,
Onachm. 21/, Uhr, in der
Mar=
tinskirche ſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Johanna Menger
Hermann Ebrecht
IhreſiattgefundeneVermählung
beehren ſich anzuzeigen
Auguſt Dörner
Gertrude Dörner
geb. Faßbender
Darmſiadt, Saalbaufr. 97
(*22 82
Todes=Anzeige.
Mittwoch nachm. 5½ Uhr
ent=
ſchlief nach kurzem Leiden unſer
lieber Vater, Großvater u. Onkel
Saidd Piunnann
Privatier
im Alter von 81 Jahren.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Fr. Dillmann u. Familie
Franz Cramer u. Familie.
Statt Karten
Ihre in Bad=Nauheim ſtattgefundene
Ver=
mählung zeigen an
Friedrich Martenſtein u. Frau
Käthe, geb. Werner
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen,
heute nachm. /,2 Uhr unſeren innigſtgeliebten Bruder,
Schwager und Onkel
Philipy Schulz
Darmſtadt, Kittlerſtraße 44
m Auguſt 1924
Polizei=Zugwachimeiſter bei der 4.
Ausbil=
dungsgruppe der Heſſ. Schutzpolizei
im Alter v. 35 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Todes=Anzeige.
Am 7. Auguſt 1924, nachmitt. 1½/, Uhr,
wurde plötzlich unſer lieber Kamerad
Mips Scuf
Polizeizugwachtmeiſter
aus unſerer Mitte geriſſen. Die
Ausbildungs=
gruppe verliert in ihm einen tüchtigen Beamten
und treuen Kameraden, der es jederzeit
ver=
ſianden hat, ſich das Vertrauen und die
Achtung ſeiner Vorgeſetzten und Untergebenen
zu erwerben.
Die Ausbildungsgruppe wird ihm ſtets
ein ehrendes Andenken bewähren. (10072
Die 4. Ansb.=Gruppe Heſi. Landespolizeiſchule
Kumpa, Polizei Hauptmann.
Familie Chriſtian Nübling
„ Georg Schulz
„ Oskar Kolberg
Criſioph e8
Darmſtadt, Crumſtadt, Nieder=Beerbach, Griesheim,
den 7. Auguſt 1924.
10078
Die Beerdigung findet am Samstag, 11 12 Uhr vorm.,
v. Portale des Friedhofes, Nieder=Ramſtädter=Str. ſtatt.
Nachruf.
Todes=Anzeige,
Heute verſchied plötzlich nach
kurzem, ſchwerem Leiden mein
innigſtgeliebterGatte, unſer lieber
Vater, Bruder, Schwiegervater,
Großvater, Schwager und Onkel
Herr
Lazarus Wolf
im bereits vollendetem 74.
Le=
bensjahre.
Bickenbach, 6. Augnſt 1924.
Im Ramen d. trauernd Hinterbliebenen:
Lina Wolf. geb. Mosbacher.
Die Beerdigung findet Freitag
vormitt. 10¾ Uhr vom
Trauer=
hauſe aus ſtatt. (10028
Heute verſchied nach kurzem Leiden völlig
un=
erwartet
Polizeizugwachtmeiſter
Philipp Schulz.
Der Verſtorbene gehörte der Heſſiſchen
Landes=
polizeiſchule an und war wegen ſeiner Pflichttreue,
ſeines gediegenen Wiſſens und ſeiner freundlichen
Weſensart bei Vorgeſetzten, Kameraden und
Unter=
gebenen gleich geachtet und beliebt. Wir werden
ihm ſtets ein treues Andenken bewahren. (10076
Der Leiter der Landespolizeiſchule
Fendel=Hartorius, Polizeimajor.
9741ft
Zeilzahlang
liefere ſeit 19 Jahren.
Dankſagung.
Die Beerdigung ſindet Samstag
vormittag 11 Uhr auf dem alten
Friedhof. „Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße, ſtatt. (10030
Von Blumenſpenden bittenAbſtand
nehmen zu wollen.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem Hinſcheiden
und der Beerdigung meiner lieben
Frau, unſerer lieben Mutter, Tochter,
Schweſter, Tante und Sch ägerin
ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden
ſage ich allen Beteiligten, auf dieſem
Wege meinen herzlichſten Dank.
Des=
gleichen danke ich hrn Pfarrer
Lauten=
ſchläger für ſeine troſtreichen Worte
am Grabe aufs herzlichſte. (*22769
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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J. Donges& Wieſt.
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ein=
ſenden unt. Nr. 3124
an die (IV.10045
Anuoncen=Exped.
Udlerz Erben. Roſtock.
Mittwoch früh entſchlief ſanft
nach kurzem ſchweren Leiden im
Alter von 85 Jahren unſer lieber
Vater, Großvater, Bruder u. Onkel
Andreas Bock.
Darmſtadt, 6. Auguſt 1924.
Wienerſtr. 74,
Die trauernden Hiuterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Jalius Wagner
Woog, 7. Aug. 1924.
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7 Uhr 20‟ C.
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Karlſtraße Nr. 30.
[ ← ][ ][ → ]BELAGE DESDARHSTADTERTAGRLNTT
8. August 1924
Von
Ernst Kahn.
Aus Englauds Tagespreſſe kommt zu uns die Nachricht über
neue Strahlungsart, deren Verwendung die Fernlei=
*gekektriſcher Energie ohne die Vermittlung
er Leiter möglich acht. Die techniſche
3 der
dung ſoll ſoweit ausgebildet werden, daß
rung
r Körper durch blitzähinliche Entladungen au
Ent=
ngen möglich wird. Aus den aufgebauſchten
uniſſen=
fa lichen Berichten iſt wenig Sieheres zu entnehmen. Es ſollen
d” ihnen die bisher erzielten Reſultate entnommen werden,
Gegenwart der Reportes und Beſucher feſtgeſtellt wurden;
e5Unterſuchung ihrer Beſchreibung foll dann das Weſen der
Slen erläutern und nach ihrer Zukunft beurteilen.
er Erfinder iſt ein bekannter, von der engliſchen Regierung
1006 Pfund Sterling für die Löſung der Aufgabe, motoriſch
jte Fahrzeuge lichfelektrifch fernzuſteuern, ausgezeichneter
ker; H. Grindell=Matthews. Aus naheliegenden
Rff
O ſelig, wer der Forſchung ſich geweiht,
Und abgewandt dem unruhvollen Treiben,
Das der Parieien wilder Haß erzeugt,
Den klaren Sinn ins ew’ge All verſenki,
In der Naiur geheimnisbolles Walten,
Wie ſich der Stoff zum ſchönen Weltbau fügt,
Wie er entſtand, und welch Geſetz ihn regelt.
Wer dieſer Forſchung ſich ergab, des Geiſt
Bleibt über Schuld und ſchimpflich Tun erhab’n.
Euripides (480 —406 v. Chr.)
Oihnepezotge
den äußert er ſich nur aufs fpärlichſte über ſeine Experi=
9 ja, er macht ſogar wiſſentlich falſche und ſich wider=
ende Angaben. Auf ihn iſt alſo kein Verlaß.
eine Experimente haben manchen beachtenswerten Erfolg
t. In ſeinem Laboratorium gelang es ihm unter anderem:
inen Elektromotor zu brernſen,
ine kleine Gaskraftaſchine zum Stillſtand zu bringen,
ſchießrulver zu entzünden,
ne Maus zu töten,
all das auf größere Entfernungen, bis ca. 18 Meter, und ohne
Vo ndung von „Empfargsapparaten” oder Leitergebilden.
freiwillig betäubte er ſeinen Aſſiſtenten Lynes, als dieſer
den beſtrahlen Raum begab. In den Fällen Lynes und 4.
auf der Haut intenſive Sonnenbrandſpuren zu entdecken;
ie Hochſpannung verwendet wurde, trat keine Verkohlung
ſeiſchteilen ein, wie ſie bei einer Erhitzung durch elektriſchen
AuSt1 fonſt zu entſtehen pfkegt.
ich im Fall 1. und 2. traten keine Entladungen auf,
wäh=
er ie Skizzen, die wir über den Verſuch 3. beſitzen, einen
ſu tübergang zeigen, der mit großer Heftigkeit verlief. Das
fündende Schießpulver lag in einem Roſeſchen Tiegel, der
m Stativ befeſtigt war, das durch eine 8 Zentimeter dicke
Ble3 atte gegen Erde ifoliert auf einem Tiſch in ca. 20 Meter
vorx ſtrahler entfernt untergebracht wurde. Beim Einſchalten
der kahlung detonierte das Exploſivgemiſch unverzüglich,
wäh=
gen2 n dauernder Funkenübergang vom Stativ, unter
Durch=
hlsng der Glasplatte, auf den Tiſch und von ſeinen Beinen
n Boden erfolgte, ſolange bis die Strahlung abgeſtellt
eſen Angaben entnehmen wir ohne weiteres, daß es ſich
ei völlig unabhängig voneinander erzeugte Komponenten
4 Matthewsſchen Konſtruktion handelt, einen
Joniſations=
nd eine elektriſche Hochſpannung. Die „Joniſationsſtrahl”
Aufgabe längs ſeines Verlaufs die Luft ſo ſtark leitend
ſen, zu „ioniſieren”, daß ſie beinah wie ein Leitungsdraht
„Ind daß auf ihm entlang die Hochſpannungsentladung ſich
en Körper ausgleichen kann, der eine geringere oder gar
pannung aufweiſt.
Erzeugung ioniſierender Strahlen iſt vom Radium und
Verwandten her bekannt, die ja ſtändig eine oder mehrere
irIingen ausſenden, die ſich durch hohe Joniſationswirkung
Cihlen) hohes Durchdringungsvermögen durch ſämtliche
1: Stoffe — auch dem in dieſer Beziehung äußerſt
wider=
thigen Blei gegenüber — (7 Strahlen), Mitführung
poſi=
oder negativer (8 Strahlen), Ladung, magnetiſche
Ab=
keit (8, a) und photographiſche Wirkſamkeit (6, 7) aus=
Eine gewiſſe Möglichkeit, ſie gerichtet verlaufen zu
alſo nicht planlos nach allen Seiten, beſteht ſhon jetzt.
wierig iſt auch die Erzeugung der zu größeren Zerſuchen
praktiſchen Zwecken nötigen Hochſpannung. Als höchſte
im Laboratorium erzeugte Spannung iſt wohl die eines
ormators der General Electric Cy, Schenectady, N. J.,
, zu bezeichnen, der für Prüfungszwecke zwei Millionen
pannung hergibt. Eine bis anderthalb Million Volt
ſon häufiger, auch in Deutſchland im Laboratorium
ge=
unK Letwandt.
chdem foir alſo feſtgeſtellt haben, daß die beiden
Kompo=
wohl bisher erzeugbar waren, wären die noch
ausſtehen=
ragen: ker Zuſammenbau der Generatoren in einem
M)brauchbaren Appgrat und die Verwendbarkeit der
Mar wsſchen Pläne.
r Erfinder läßt auch hier nicht das geringſte über ſeine
Ent 2 ffe verlauten. Der Zuſammenbau der Generatoren für
99S ninung und Joniſationsſtrahlen iſt ſchon deshalb ſehr
ge=
ſſchy weil innerhalb der ioniſierten Zone die Hochſpanung
uten köunte. Nur allerſorgfältigſte Iſolation kann hier
ſchätzt man überſchläglich die Spannung pro Millimeter
lagene Glasplatte auf 10 000 Volt und denkt daran, daß
in Pr Mifdne Wiet eitger uft Se. Gaſtäiute.
Uber foll ja ganz ſchmal verlaufen, ein Leitendwerden der
ings der Tiſchbeine kam bei dem Verſuch alſo nicht in
t, bvielmehr war ihr voller Ohmſcher Widerſtand zu über=
: Matthews will die Strahlung nachts „leuchtend
” , d. h. er hat noch einen Scheinwerfer mit eingebaut der
Von
Ing. F. Scheuermann.
Die neuen, elektriſch betriebenen Kleinhebezeuge gewinnen
in allen Induſtriezweigen an ſtändig zunehmender Bedeutung.
Welche Gründe ſprachen bisher und ſprechen auch weiterhin für
die Notwendigkeit, dem Kleinhebezeug unſere beſondere
Auf=
merkſamkeit und Pflege angedeihen zu laſſen? Die Beantwortung
dieſer Frage ließe ſich nach zwei Geſichtspunkten hin finden, und
zwar: Entweder haben wir überhaupt erkannt, daß es vom
tech=
niſchen Standpunkte aus das Richtige iſt, die Weiterentwicklung
dieſer Hebezeuge nicht nach oben, d. h. zu höheren PS=Leiftungen,
größeren Abmeſſungen, größerer Gewichte uſw., ſondern nach
unten, d. h. zu niedrigen PS=Leiſtungen, kleinen Abmeſſungen
und geringerem Gewichte, durchzuführen, oder aber die
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe zwingen uns zu dieſem Vorgehen.
Weun=
gleich auch das erſtere zutrifft, ſo ſteht doch feſt, daß das letztere
der ausſchlaggebende Faktor war und weiterhin bleiben wird.
Obwohl dieſe Tatſache feſtſteht, wird ſie jedoch nicht immer
er=
kannt und zugegeben.
Unſer heutiges Oleinhebezeug iſt entſtnden aus der
Not=
wendigkeit, ein in Anſchaffung, Unterhaltung und Betrieb billiges
Hebezeug zur Verfä ung zu haben. Wenngleich man auch unter
günſtigen Verhälts iſſen dem Kleinhebezeug zu ſeinem Recht
ver=
holfen hätte (vgl. das wirtſchaftlich beſſer daſtehende Ausland),
ſo muß aber zugegeben werden, daß wir auf dieſem Gebiet heute
noch lange nicht ſo weit vorgeſchritten wären, wenn uns die
Notwendigkeit nicht dazu gezwungen hätte. Somit hat alſo dieſer
Zwang auch ſein Gutes gezeigt, indem er die Eirwicklung des
Kleinhebezeugs in Deutſchland beſchleunigt und uns zu einer
zukunftsreichen Induſtrieerzeugung geführt hat, die in
kommen=
den Zeiten den Weltmarkt beherrſchen wird.
Abbildung 1 zeigt links eine
alte Motorlaufwinde mit
Rund=
gliederkette und rechts einen
neuzeitlichen Elektrozug. Der E=
Zug iſt alſo heute die Loſung!
Die Vorteile, die ein ſolches
Hebezug bietet, ſollen im
folgen=
den etwas näher unterſucht
werden. Da wäre zunächſt der
Anſchaffungspreis zu
betrach=
ten. Dieſer iſt beim E=Zug nicht
unweſentlich niedriger als beim
Hebezeug herkömmlicher
Aus=
führung, und ſpielt hierbei
na=
türlich die Konſtruktion und Aus=
Abbildung 1.
ſtattung eine ſehr große Rolle.
Motorlanfwinde u. Elektrozng. Weiterhin kommt als
ſehrweſent=
licher Preisfaktor die Art der
Herſtellung (Einzel= und Maſſenfabrikation) in Frage. Kann
man auch beim Anſchaffungspreis noch ein Auge zudrücken (ein
E=Zug iſt heute eine gute Kapitalanlage), ſo iſt jedoch weit
wich=
tiger die Frage der laufenden Betriebskoſten. Maßgebend iſt
hier in erſter Linie die zu fördernde Nutzlaſt und der
Kilowatt=
preis. Es iſt durchaus einleuchtend, daß die Koſten für die zu
fördernde Laſt nur dann am niedrigſten ſein kann, wenn eine
entſprechende wirtſchaftliche Ausnutzung der Motorleiſtung
ge=
geben iſt. Mit anderen Worten: Wenn man einen E=Zug
ver=
wendet, deſſen PS=Leiſtung im richtigen Verhältnis zur Nutzlaſt
ſteht. So wäre es z. B. unſinnig und unwirtſchaftlich, mit einem
5 To.=E=Zug, der 6,5 PS verbraucht, regelmäßig nur 1 oder 2
hinreichen würde. Es iſt auch Sache jedes Einzelneg(und deſſen
Geldbeutels), ob er im erſteren Falle das Doppelte an
Betriebs=
koſten bezahlt als im zweiten. Vom v.Zwirtſchaftlichen
Stand=
punkte aus betrachtet, iſt dies jedoch zu verwerfen, denn er ſtellt
immerhin eine Verſchwendung von Energie dar, die unſerem
geſamten Krafthebebetrieb aus Gründen, die jedoch im Rahmen
halb zu verurteilen iſt.
Frage der Unterbringung eine nicht zu unterſchätzende Verein=
Auch die Koſten für Erſatzteile werden ſich naturgemäß nicht
Zieht man nun unter Verückſichtigung der erwähnten
Einzel=
heiten einen Vergleich mit einem nornralen Laufkran, ſo ſchneidet
der E=Zug — ſoweit die Wirtſchaftlichkeit in Frage kommt —
in jeder Beziehung am günſtigſten ab. Da ſich der Betrieb
weſentlich billiger ſtellt, ſo erſcheint es ſelbſtverſtändlich, daß man
den E=Zug immer da bevorzugen wird, wo er für den in Frage
kommenden Verwendungszweck als völlig ausreichend betrachtet
werden muß. So kommt er u. a. in Frage auf Hüttenwerken,
Gießereien, Schiffswerften, Blechbearbeitungswerkſtätten, in
Maſchinenhäuſern, Druckereien, Speichern, Gerbereien und vielen
anderen. Kurz, er iſt überall für kleine Laſten verwendbar.
Jn konſtruktiber Hinſicht ſucht man die beſonderen Vorteile
— niedriger Anſchaffungspreis, niedrige Betriebskoſten, geringes
Gewicht, einfache Bedienung uſw. — auf verſchiedenen Wegen zu
erreichen. Die elementarſten Schwierigkeiten, die ſich anfangs
in bezug auf Leiſtungsfähigkeit und Zuverläſſigkeit für den Bau
von leichten Hebezeugen ergaben, ſind heute völlig überwunden.
Ihre Anpaſſungs= und Leiſtungsfähigkeit, von denen der große
Abſatz in den vergangenen Jahren Zeugnis abgelegt hat, ſetzte
mitunter ſelbſt den Fachmann in Erſtaunen. Man kann heute
ſchon feſtſtellen, daß die einſchlägige Induſtrie viel, ſehr viel
geleiſtet hat, und hoffen wir, in Zukunft noch weitere Erzeugniſſe
vereinfachen wird.
Nacau ite
itthews hat dieſen Apparat dann zur Flugzeugabwehr
7 wollen. Wie er ein ſolches Ungetüm von Spiegeln und
ren maſchinell mit der einem Flugzeuge angepaßten
igkeit einviſieren will, iſt nicht abzuſehen. Seine dürftigen
haben das Problem nicht erfaßt. Es iſt wohl zuzugeben,
bſt ſchlecht gezielte Schüſſe ihren Zweck erreähen, da die
nemos durch den Kurzſchluß, in den ſie in der ioniſierten
derſetzt werden, verſagen. Doch würden hier einige ein=
Akkumulatoren und ein verkapſelter Transformator noch
nd Spannung hergeben, eventuell eine Abreißzündung
nden Erſatz bieten. Die magnetiſche Ablenkbarkeit der
De enden Strahlen zu benutzen, um ſie auf ein „totes”
Flug=
deiE bzulenken, während ein anderes als Angreifer plötzlich
wäre eine andere Löſung. Es könnten auch noch andere
deſchritten werden, für die jedoch zunächſt ſicherere Nach=
Düber die Strahlen vorliegen müßten.
lte es Matthews gelungen ſein, den Zuſammenbau und
9tbarkeit des Apparates günſtig zu geſtalten, ſowie die
ammachung ewvaiger Gegenmaßnahmen von vornherein
ektieren, ſo wäre jedenfalls eine neue Epoche der
Krieg=
angebrochen. Der ewige Friede gegenüber einer ſo
ren Macht wäre gewiß. Die Grundlagen haben ſich als
en erwieſen, die techniſche Ausbildung hat den Beweis
ingen, ob unſere Zeit ſo überreif iſt, daß ein ſoſcher
Insſtifter” möglich iſt.
Abbildung 2. Verschiedenartige Verwendbarkeit eines Elektrosnges
unbedeutend verringern. Zu erwähnen wäre ſchließlich noch die
leichte Bedienung und größere Beweglichkeit des E.=Zuges, die
ihn zu einem vorzüglichen Univerſalhebemittel ſtempeln. Aus
Abbildung 2 erſieht man, daß man ihn feſiſtehend, aufhängbar
und fahrbar, je nach Verwendungszweck, ausführt.
Von
Dr. Albert Neuburger.
Aus Amerika kommt wieder einmal eine gar merkwürdige
Kunde: Es ſoll dort gelungen ſein, eine Art von durchſichtigem
Stein herzuſtellen, der vor allem auch die Eigenſchaft einer
bis=
her noch nicht gekannten Unzerſtörbarkeit aufweiſt. Weitgehende
Hoffnungen werden an dieſen neuen Stein geknüpft.
Geht man nun der Sache etwas näher nach, ſo findet man
bald, daß es ſich hier im Weſen um eine Erfindung handelt, die
vor nicht allzu langer Zeit auch in Europa gemacht wurde, und
an die ſich die gleichen Erwartungen knüpften. Freilich führt der
in Europa gemachte Fortſchritt einen etwas anderen Titel: er
nennt ſich nicht „durchſichtiger Stein”, ſondern „unzerbrechliches
Glas”. Schon aus dieſen beiden Bezeichnungen läßt ſich ohne
viele Mühe erkennen, daß in bezug auf die Sache ſelbſt kein
großer Unterſchied vorliegen kann.
Und dem iſt in der Tat ſol Es wird alſo genügen, wenn
wir uns hier mit der Frage des unzerbrechlichen Glaſes
beſchäf=
tigen. Sie iſt ſchon eine ziemlich alte und vielleicht hat man ein
derartiges Glas bereits bei den Völkern des Altertums gekannt,
wenigſtens berichtet Plinius, daß ein Mann zu Kaiſer Tiberius
kam und ihm ein ſolches Glas zeigte, das außerdem noch biegſam
geweſen ſein ſoll. Der Kaiſer ließ ſofort die Werkſtatt dieſes
Mannes zerſtören, damit durch das neue Glas der Wert der
Metalle nicht herabgeſetzt würde. Aehnliche Berichte finden wir
moch mehrfach in den alten Schriftſtellern.
Man ſieht hieraus, daß ein „unzerbrechliches Glas” oder ein
„durchſichtiger Stein”, wie man es nennen will, wohl geeignet
ſind, mit den Metallen, dann aber auch mit dem gewöhnlichen,
zerbrechlichen Glas ſelbſt, in Wettbewerb zu treten. Dieſe
Tat=
ſache mag auch die Urfache ſein, warum man von dem ſo ſehr
erwünſchten Stoff nie etwas zu ſehen bekommt — ſo oft er auch
erfunden wird! Die Glasfabrikanten haben gar kein Intereſſe
daran, eine zerbrechliche Ware durch eine unzerbrechliche zu
er=
ſetzen und dadurch ihren Umſatz zu verringern. So blühte das
unzerbrechliche Glas, das bereits im Jahre 1674 von dem
fran=
zöſiſchen Chemiker de la Baſtie zum erſten Male erfunden wurde,
immer ſchön im Verborgenen. Dieſes Glas, auch „Hartglas”
genannt, wird durch eine eigenartige Technik gewonnen. Es
be=
ſteht aus gewöhnlichem Glas, das auf Rotglut erhitzt und dann
in gleichfalls erhitztes Oel oder Harz gebracht wird, mit denen
zuſammen es ſich langſam abkühlt. Man kann es auf den Boden
werfen, ohne daß es ſpringt . Mit der Zeit kamen dann immer
weitere Sorten von unzerbrechlichem Glas auf, wie z. B. das
Verbundglas”, das aus zwei Arten von Glas mit verſchiedenem
Ausdehnungsvermögen zuſammengeſchmolzen wird uſw. uſw.
Das große Publikum bekam aus den eben dargelegten Gründen
ſo gut wie nichts davon zu ſehen.
In allen erwähnten Fällen handelt es ſich, wie nochmals
betont ſei, ſtets um Glas. Die neueren Beſtrebungen der Technik
gehen jedoch nach einer ganz anderen Richtung. Der „
durchſich=
tige Stein” der Amerikaner, und das „unzerbrechliche Glas”
eu=
ropäiſcher Herkunft ſind kein Glas im eigentlichen Sinne mehr,
ſondern geſchmolzene Kieſelſäure. Dieſe kommt in den
mannig=
fachſten Abarten in der Natur vor, vom undurchſichtigen
Fels=
geſtein angefangen bis zum klaren, durchſichtigen Vergkriſtall. In
Bezug auf die techniſche Behandlung macht es keinen Unterſchied,
ob man einen Felsbrocken, alſo ein Quarzſtück, vor ſich hat oder
einen Bergkriſtall. Mit Hilfe des Knallgasgebläſes gelingt es,
To. Nutzlaſt zu befördern, wozu ein 2 To.=E=Zug vollkommen, beide zu ſchmelzen. Die geſchmolzene Maſſe kann dann nach
be=
ſonderem Verfahren in jede beliebige Form gebracht werden:
War das Nohmaterial undurchſichtiges Felsgeſtein, ſo erhält man
undurchſichtige Gefäße, beſtand es aber aus waſſerklarem
Berg=
kriſtall, ſo iſt das Erzeugnis gleichfalls waſſerklar und
durch=
ſichtig. Die Gefäße der erſteren Art entſprechen unſerem
Stein=
gut, die der letzterem unſerem Glas, nur mit dem Unterſchied,
dieſer Abhandlung nicht erörtert werden können, ſchadet und des= daß ſie die wertvolle Eigenſchaft einer bei dieſen nicht
vorhan=
denen Widerſtandsfähigkeit beſitzen. Man kann ſie bis zur Rot=
Daß beim A=Zug, infolge geringeren Raumbebarfs, die glut erhitzen und ſofort in kaltes Waſſer eintauchen — ſie
wer=
den nicht ſpringen. Ebenſo zeigen der durchſichtige Stein und
fachung erfährt, iſt ein weiterer Vorzug dieſes Hebezeuges, das mit ihm im Weſen identiſche unzerbrechliche Glas eine
be=
trächtliche Härte. Man kann mit beiden ähnliche wie mit dem
Diamanten, gewöhnliches Glas ritzen. In bezug auf die
Bruch=
feftigkeit iſt der neue Stoff etwa zwölfmal ſo ſtark als
gewöhn=
liches Glas.
Es wäre ja nun ſicherlich ſehr erwünſcht, wenn wir dieſes
ſo dauerhafte Material möglichſt bald auch in Küche und Haus
benutzen könnten. Die Ausſichten hierfür ſind jedoch keine ſehr
großen; es iſt für die Glasfabriken, vorteilhafter, zerbrechliche
Ware herzuſtellen. Aber vielleicht tritt, nachdem man ſich
nun=
mehr auch in Amerika mit dieſer Angelegenheit beſchäftigt, bald
eine Wandlung ein. Es iſt, wie die eingangs erwähnten
Be=
richte melden, einer der größten Betriebe der Vereinigten
Staaten, der mit der Herſtellung des durchſichtigen Steines
be=
gonnen hat, deſſen Durchläſſigkeit für Licht noch viel größer ſein
ſoll als die des gewöhnlichen Glaſes. Während dieſes von der
auftreffenden Lichtmenge etwas 35 bis 40 Prozent verſchluckt und
nur den Reſt hindurchgehen läßt, ſoll der durchſichtige Stein nur
10 Prozent zurückhalten und ſomit volle 90 durchlaſſen. In einem
Zimmer, deſſen Fenſterſcheiben aus durchſichtigem Stein beſtehen,
würde es alſo um ein ganz Beträchtliches heller ſein als bei einer
Verwendung gewöhnlicher Glasſcheiben. Alle unſere Brillen
wür=
den eine bisher noch nicht gekannte Deutlichkeit des Geſehenen
ergeben, und mit Hilfe unſerer Fernrohre würden vielleicht Sterne
erkennbar ſein, von deren Daſein wir infolge ihrer Lichtſchwäche
bisher keine Ahnung hatten. Der durchſichtige Stein wird, wie
die amerikaniſchen Berichte melden, nicht im Knallgasgebläſe,
ſondern auf elektriſchem Wege geſchmolzen und man kann in
kürzeſter Zeit große Mengen davon herſtellen. Man darf nun
begierig ſein, ob er wirklich jene Umwälzung bringen wird, zu
der ihn ſeine Eigenſchaſten befähigen oder ob wvir auch in
Zu=
kunft das alte, leider ſo zerbrechliche Glas zu benutzen gezipungen
ſein werden.
wir
meiſte.
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Ing. F. Scheuermann.
In Duisburg am Niederrhein iſt im Laufe der Zeit, dank lichen Modellen hergeſtellt iſt.
der günſtigen geographiſchen Lage, am Zuſammenfluß von Rhein
und Ruhr, ein Umſchlaghafen von außerordentlicher Größe ent= in einem Erkenntnis vom Jahre 1887 bereits den Grundſatz aus=
Vergleich mit den jährlichen Umſchlagsmengen der wichtigſten nungen (einſchl. wiſſenſchaftliche) nicht erſtrecke, wenn ſie weiter
Seehäfen Aufſchluß:
London . .. 19,7 Mill. To.
Hongkong .. 230
Neu=York . . . . 24,0
im Jahre 1923
Duisburg=Ruhrort .
28,0
Technik der Gegenuart, Beilage des Darmstädter Tagblatt.
Freitag, 8. August re
Duisburg=Ruhrort
einſchl.
der Hütten=u. Zechenhäfen 40,0 „
Die Geſamtumſchlagsmenge ſämtlicher Induſtrie= und
Handels=
häfen des Stadtgebietes Duisburg überſteigt ſomit die des
größ=
ten Seehafens, ſo daß der Duisburger Hafen nicht nur der Betracht kommenden Perſonen darſtellen.
gewaltigſte Flußhafen der Welt, ſondern auch einer der
bedeu=
tendſten Häfen des Weltverkehrs iſt. Von den 28 Millionen To.
Güterumſchlag waren 18 Mill. To. Kohlen. Vergegenwärtigen
wir uns die Bedeutung dieſer Zahlen! Auf 300 Arbeitstage
verteilt, müßten täglich 60 000 To. verladen werden, was bei
Eiſenbahnwagen von 15 To. Tragkraft täglich 4000
Wagen=
ladungen bedeuten würde. Auf 8 Arbeitsſtunden verteilt, bedeutet
dieſes etwa 500 Wagenladungen in der Stunde, alſo etwa 8½/
Wagen in der Minute. Dieſe Zahlen veranſchaulichen den
Rieſen=
verkehr in dieſem Hafen.
Wenn auch für den allgemeinen Güterumſchlag eine große
Kohlenumſchlag von Eiſenbahn in Schiff, in ſo
vorbild=
licher Weiſe eingerichtet, daß Stauungen oder Ueberfüllungen des
Hafens kaum vorkommen. Achtzehn elektriſch angetriebene Kipper
dienen dem Kohlenumſchlag, außerdem eine Anzahl
Schwerkraft=
kipper und ein ziemlich umfangreicher Verſchiebebahnhof, auf dem
die Wagen nach Schiffen und Kohlenſorten geordnet und den
Zu=
ſtellgleiſen zugeführt werden. Außer dieſen Kippern dienen
mehrere Schwimmkrane mit Selbſtgreifer für den Kohlenumſchlag
im Hafen und auf dem Rheinſtrom. Da hochwertige Stückkohlen,
Koks oder Briketts infolge der beim Stürzen aus dem Waggon
unvermeidlichen Grusbildung oft erheblich an Wert verlieren,
ſind viele Zechen dazu übergegangen, die Kohlen in große Kübel
zu füllen, die mit den Bahn nach dem Hafen gefahren und erſt
unmittelbar über dem Schiffsboden entladen werden. Dieſe
Ver=
ladeart kann man heute wohl als die vorteilhafteſte bezeichnen.
Das Anwachſen des Umſchlagverkehrs erforderte größere
Schiffe und die ſich dadurch ergebenden höheren Anſprüche an
das Förderweſen werden wohl am beſten durch die
Gegenüber=
ſtellung (Abb.) der wichtigſten Kranen des letzten halben
Jahr=
hunderts gekennzeichnet. Hier iſt der erſte eiſerne Handkran aus
dem Jahre 1860 mit dem erſten Dampfkran von 1870 und mit
dem neueſten elektriſch betriebenen großen Demag=Drehkran der
Allgemeinen Speditionsgeſellſchaft Duisburg=Ruhrort verglichen.
Alle Bewvegungen desfelben leitet nur ein Kranführer, der von
ſeinem hohen Führerſtande aus das ganze Arbeitsfeld überſehen
kann und mit wenig Steuerhebeln die Laſtbewegung ſpielend
und ſicher ſteuert. Die geräumigen Führerhäuſer dieſer neuen
Kranen mit ihren erkerartig vorgebauten Fenſtern und ihren
ſauberen, ruhig arbeitenden Maſchinen unterſcheiden ſich
wohl=
tuend von den engen Führerſtänden der alten Dampfkranen mit
ihren fett= und ſchmutzſtarrenden, geräuſchvoll arbeitenden
Ge=
trieben, deren Reibungskuppelung durch eine Anzahl Hebel mit
Aufwendung großer Kraft betätigt werden mußten. Schon die
ſtete Bereitſchaft der elektriſchen Kranen macht ſie für den
un=
regelmäßigen Kaibetrieb beſonders geeignet. Auch die läſtige
Ueberwachung und Inſtandhaltung der Dampfkeſſel fällt bei
ihrer Anwendung weg, ſo daß heute nur noch elektriſche Kranen
für das Speditionsgeſchäft gebaut werden, falls nicht beſondere
Gründe dagegen ſprechen. Man erſieht ferner aus der Abbildung,
daß der Greifer jetzt allein ſchon größer iſt, als der geſamte
Handkran. Die Ausladung des neueſten Kranes iſt ſo bemeſſen,
daß die Spitze des Auslegers über 2 Schiffe und landſeitig über
3—4 Gleiſe hinweg auf den Lagerplatz reicht. Ferner iſt das
Anwachſen der Schiffsgrößen vom ehemaligen Nuhrkohlenkahn
bis zum größten Rheinkahn „Karl Schroers Nr. 8”
veran=
ſchaulicht.
Das Leben und Treiben im Hafen bietet ein
abwechſlungs=
reiches, feſſelndes Bild. Die zahlreichen, mit Güter aller Art
beladenen Schiffe, die Schleppdampfer und kleinen Boote, die
Klappbrücken, die ſich beim Herannahen eines Schiffes
geräuſch=
los öffnen, um ſich gleich nach ſeiner Durchfahrt wieder zu
ſchließen, ſo daß der mächtige Verkehr nur wenige Minuten
unterbrochen wird, das Spiel der Hebezeuge, die die Laſten leicht
bewältigen, alles läßt den Pulsſchlag eines fleißigen,
unterneh=
menden Volkes verſpüren.
Wer einmal eine Fahrt durch die Duisburg=Ruhrorter
Hafen=
anlagen gemacht hat, wird eine bleibende Erinnerung an die
Bedeutung dieſes mächtigen Binnenhafens mitnehmen.
Vom Schutz der
toohnisohen Zeichnungen
Von
Crim.-Ob.-Insp. Müller-Schönecke.
Das literariſche Urheberrecht, das den Gegenſtand des
Reichsgeſetzes vom 19. Juni 1901 bildet, ſchützt außer den Werken
der Literatur und Tonkunſt gemäß 8 1 Ziffer 3 auch ſolche
Ab=
bildungen wiſſenſchaftlicher und techniſcher Art, die ihrem
Haupt=
zwecke nach nicht als Kunſtwerke zu betrachten ſind.
Es handlet ſich hier um geographiſche, naturwiſſenſchaftliche,
architektoniſche, techniſche und ähnliche Zeichnungen, zu denen
auch plaſtiſche Abbildungen gehören können, deren Zweck und
Bedeutung es rechtfertigen, ſie den Zeichnungen hinſichtlich des
Schutzes gleichzuſtellen.
Die große Bedeutung, die gerade die techniſchen Zeichnungen
für das kaufmänniſche und gewerbliche Leben haben, rechtfertigen
es, die Vorausſetzungen, unter denen ſie Schutz gegen
Nach=
bildung genießen, genauerer zu betrachten!
Als Fundamentalſatz gilt zunächſt, daß auch techniſche und
wiſſenſchaftliche Abbildungen nur dann den geſetzlichen Schutz
genießen, wenn ſie als Originalwerke zu betrachten ſind. Dieſer
WBer grolteHafender elt Satz iſt inſofern von der größten Wichtigkeit, als ſich unter den
vielen Tauſenden von Abbildungen und Klichees, die bei
Her=
ſtellung der Kataloge und Preisliſten der Firmen aller Branchen
benutzt werden, eine große Anzahl befindet, die nichts weniger
als originell, vielmehr nach allgemein bekannten und gebräuch=
In richtiger Würdigung dieſer Tatſache hat das Reichsgericht
ſtanden. Ueber die Bedeutung dieſes Hafens gibt nachſtehender geſprochen, daß der Schutz des Geſetzes ſich auf techniſche
Zeich=
nichts enthielten als eine der ſelbſtändigen geiſtigen Bearbeitung
entbehrende Darſtellung allgemein bekannter und deshalb als
Gemeingut der geſamten Induſtrie zu bezeichnender
Einrich=
tungen. Denn da die für Schriftwerke geltenden Grundſätze auf
die wiſſenſchaftlichen und techniſchen Abbildungen allgemein
An=
wendung finden, ſo können die letzteren auch nur in gleichem
Maße wie jene gegen Nachdruck bzw. Nachbildung für geſchützt
gelten, insbeſondere alſo auch nur unter der Vorausſetzung, daß
ſie ſich als Ausfluß eigener geiſtiger Tätigkeit der als Urheber in
Verlangt wird für die Schutzberechtigung einer techniſchen
Zeichnung, alſo nur die Originalität, während der geiſtige Wert
der Arbeit, ebenſo wie beim Schriftwerk, für die Frage der
Schutzberechtigung ohne Belang iſt.
Nehmen wir ein Beiſpiel. Bekanntlich erzeugt die Induſtrie
eine große Anzahl ſogenannter Maſſenartikel, die wieder durch
Engrosgeſchäfte an Detailliſten und von dieſen an das
Publi=
kum verkauft werden. Wenn nun ſowohl der Fabrikant wie der
Engroshändler und Detailliſt je einen Katalog herausgeben
und in denſelben gleiche Abbildungen, z. B. von Hufnägeln,
Drahtſtiften, Hämmern uſw. bringen, ſo wird, da es ſich um Ab=
Anzahl Krane, Getreideheber und Speicher angelegt wurden, ſo bildungen allgemein bekannter, längſt Gemeingut der Induſtrie
iſt doch der bei weitem größte Teil der Hafenanlagen, für den gewordener Gegenſtände handelt, jeder Strafantrag wegen
Nach=
drucks unwirkſam fein, ſelbſt wenn jemand dieſe Gegenſtände
noch einmal von neuem im Original zeichnen und Klichees bzw.
Abbildungen danach herſtellen würde.
Es wird alſo, um den Schutz einer techniſchen Zeichnung
gegen Nachdruck zu begründen, wie bereits oben erwähnt, der
Nachweis der Originalität zu erbringen ſein, dergeſtalt, daß, wie
die genannte Reichsgerichtsentſcheidung ausführt, eine Zeichnung
nach eigenen, in der betreffenden Fabrikation gemachten
Er=
fahrungen unter Berückſichtigung als zweckmäßig erprobter
Ein=
zelheiten der Einrichtung derart angefertigt iſt, daß die danach
hergeſtellten Gegenſtände originell ſind.
So wird z. B. die Abbildung von Modellen eines wirklich
neuen Gebrauchsmuſters, einer patentierten Erfindung oder eines
neuen Modeſchnittes ſtets den geſetzlichen Schutz beanſpruchen
können.
Uebrigens iſt auch dieſer Schutz kein ewiger, denn nach § 29
des Geſetzes vom 19. Juni 1901 endigt der Schutz des
Urheber=
rechts, wenn ſeit dem Tode des Urhebers dreißig Jahre
ver=
floſſen ſind, oder, wenn die Veröffentlichung erſt nach dem Tode
des Urhebers ſtattfand, der Reſt von dreißig Jahren ſeit dem
Tode des Urhebers verfloſſen iſt. Wenn dieſer Reſt weniger
als zehn Jahre beträgt, ſo dauert die Friſt noch zehn Jahre nach
der Veröffentlichung.
Aus obigen Ausführungen ergibt ſich, daß es bei
Straf=
anzeigen wegen Nachdrucks wiſſenſchaftlicher und techniſcher
Zeich=
nungen immer in erſter Linie darauf ankommt, die Originalität
der nachgebildeten Zeichnungen und das Urheberrecht an ihr,
das übrigens vom Autor erworben ſein kann, einwandfrei
nach=
zuweiſen.
*
Aitg und neue
Teiegraghie.
Von
Regierungsbaumeister a. D. W. Müller.
Unter Telegraphie iſt der Austauſch von Nachrichten zwiſchen
entfernten Orten mit Hilfe von Licht, Schall oder Elektrizität zu
verſtehen. Wir Menſchen von heute betrachten dieſe Einrichtung
als etwas ganz ſelbſtverſtändliches und doch ſpricht das Wort
„Telegraphie” von Wunderwerken. Es ſoll nur daran erinnert
werden, welch gewaltiges Aufſehen damals Marconi mit ſeiner
Erfindung der drahtloſen Telegraphie hervorrief. Wie nun
ein=
mal der Weltenlauf der Dinge iſt, bleibt heute eine Erfindung
nicht liegen, ſondern wird durch unſere Genies immer weiter
aus=
gebaut. Wir verfügen daher heute über ein ausgezeichnetes,
über die ganze Welt ausgebautes Rundfunknetz, mit deſſen Hilfe
unſere Nachrichten in ganz kurzer Zeit in entfernte Teile der Welt
gelangen und zwar drahtlos über Meere, Gebirge und Täler.
Iſt es nicht eigentümlich, daß nach einer Reihe von
Jahr=
zehnten wieder zur drahtloſen Weitergabe von Nachrichten
über=
gegangen und ſomit zum alten drahtloſen Verkehr wieder
zurück=
gekehrt wird. Unwillkürlich wird wohl mancher die Frage
auf=
werfen: „Haben denn unſere Vorfahren auch ſchon ſich drahtlos
verſtändigt?‟ Dieſe Frage muß mit „ja” beantwortet werden,
allerdings mit der Einſchränkung, daß die Weitergabe von
Nach=
richten für ſie ohne Hilfe der Elektrizität geſchah.
Das Bedürfnis, wichtige Nachrichten raſcher in die Ferne zu
ſenden, als dies durch Schnelläufer oder reitende Boten möglich
iſt, wurde ſchon im frühen Altertume empfunden. Damals
be=
diente man ſich zur ſchnellen Uebermittelung von wichtigen Nach= Vater der Metalflugzeuge iſt Prof. Junkers in Deſſau, ihr Geburts
richten auch fon des drahtloſen Weges, nämlich der Feuerſig= iſt das Jahr 1915, wo die erſten freitragenden Ganzmetalflüigel ge
nale oder der Poſtenkette. So berichtet Aeſchylos, daß Agamem= erſte Eiſeneindecker im Deutſchen Muſeum aufgeſtellt.
nons Gemahlin Klytämneſtra noch in derſelben Nacht, in der
Troja fiel, dies durch Feuerzeichen auf den Bergen erfuhr. Fer= Dornier, Luft=Fahrzeug=Geſellſchaft, Rohrbach, und ferner in den
ner iſt bekannt, daß man ſich der Alarmfeuer auch in den Feld= dern England, Frankreich, U. S. A., Holland. Das Ganzmetallflug
zügen Hannibals, aber auch bei den Schotten und germaniſchen mit dem verſpannungsloſen Flügel hat auch den Holzbau und den
Völkern bediente, zur raſchen Weitergabe von Nachrichten. Die
alten Geſchichtsſchreiber Thucydides, Polybios, Julius Africanus Metall hergeſtellt.
und andere geben uns hiervon Nachricht. Ganz beſonders muß
der König der Perſer, Dareios Hyſtaſpis (550—485 vor Chriſti
Geburt) ſein Nachrichtennetz ausgebaut haben. Er ſoll in
gewiſ=
ſen Entfernungen auf Anhöhen Männer aufgeſtellt haben, die Die Waſſerkräfte Bayerns. Sonderheft der Baheriſchen
Induſtrie=
durch Zurufen wichtige Nachrichten mit einer Schnelligkeit
weiter=
gaben, daß eine ſolche an einem Tage über eine Strecke
weiter=
gegeben werden konnte, zu deren Zurücklegung man ſonſt 30 Tage= kräften, deren Umfang und Bedeutung für die Verſorgung des Lat
reiſen gebraucht haben würde. Auch Perſes, der letzte König von mit Elektrizität, leiten das reich mit guten Abbildungen ausgeſtat
Macedonien (212—166 vor Chriſti Geburt) hatte, wenn man ſo Heft ein. Dieſen folgen Abhandlungen über das Bahernwerk”
ſprechen darf, förmliche Telegraphenlinien eingerichtet, auf denen deſſen Hauptſtromquellen: „Walchenſeewerk” und „Mittlere Jſar”, 2
Nachrichten mittels Fackelſignalen weitergegeben wurden.
Viel Mühe mit der Auffindung beſſerer Mittel zur ſchnellen Alzwerke, die Kachletſtufe an der Donau, die Mainkraſtwerke, 90s *
Beförderung von Nachrichten gab man ſich erſt im 18. Jahrhun= werk bei Augsburg und die Innwerke in ihren weſentlichen Beſte
dert und zwar waren es zunächſt in Deutſchland Bergſträßer und
Baron Buchröder, aber zu einer wirklichen Einführung eines Sy= ſten Waſſerkraftwerke Bayerns, und zwar durchweg aus berufener Fe
ſtems der optiſchen oder Lufttelegraphie kam es erſt in Frankreich
durch die Gebrüder Chappe, die im Jahre 1793 die
Lufttelegra=
phenlinie Paris=Lille eröffneten und mit Hilfe von 20
Zwiſchen=
ſtationen zwiſchen Paris und Lille in 2 Minuten eine
Verſtändi=
gung zwiſchen beiden Städten herbeiführten. Dieſes Eyſtem fand
ſchneil in den verſchiedenen Ländern Europas Eingang. So an der Techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg ernannt.
gab es auch eine Lufttelegraphenlinie Cöln=Frankfurt, und wer in
der Gegend von Rott bei Hennef an der Sieg bekannt iſt, kann
auf der Höhe von Rott noch heute einen Turm des Lufttelegra= lottenburg wurde von der Techn. Hochſchule Danzig der Grad ei
phen Cöln=Frankfurt ſehen. Diefe Erfindung wurde erſt durch Dr.=Ing. e.h. verliehen.
die Einführung des elektriſchen Telegraphen verdrängt, nur auf
den Eiſenbahnen und an den Küſten entlang ſind ähnliche
Zeichen=
geber noch in Gebrauch.
Wie unſer jetziger Funkentelegraph eroberte ſich der eleltriſche
Telegraph ſehr bald die ganze Welt, d. h. was die Verbindung / Sarat Kumar Dutta iſt in ſeiner Heimat in
auf dem Feſtlande anbetraf, dagegen war eine telegraphiſche
Ver=
bindung zwiſchen Feſtland und den Inſeln oder gar anderen
Erdteilen noch nicht möglich, bis das Problem des Unterſeekabels, furter Gasgeſellſchaft wurde als Direktor der ſtädtiſchen Gas= Bad
gelöſt war und dieſe Ausgeſtaltung der Kabel brachte eine und Inſtallationswerke nach Würzburg berufen,
weitere Verkörperung der Weitergabe von Nachrichten. We
nämlich im Jahre 1801 man noch 21 Tage gebrauchte, u
Nachricht vom Tode des ruſſiſchen Kaiſers Paul I. durch s
nach London gelangen zu laſſen, erfuhr man 1855 bereits d
leben des Kaiſers Nikolaus ſchon nach 4½ Stunden in L.
Die Kabeltelegraphie war bereits im Jahre 1866 ſoweit
baut, daß der Inhalt der Eröffnungsrede des nordamerika
Präſidenten im Parlament in einer Viertelſtunde nach
land kam.
Nicht der zufällige oder glückliche Gedanke eines
Ein=
nicht das Verdienſt oder der Ruhm eines einzelnen Mann
die elektriſche Telegraphie, nein, wie bei allen großartige
weitgehenden Erfindungen, die umgeſtältend in das ganze
der Menſchheit eingreifen, iſt es die emſige und durch lange
fortgeſetzte Arbeit ausgezeichneter Geiſter geweſen und
da=
bewußte Ringen vieler tüchtiger Kräfte mit all den Schwie
ten der Naturkräfte und der Menſchenſchwächen.
Was ihre praktiſche Verwertung anbetrifft, iſt jedoch b
dem noch keine Erfindung, jedoch ſo ſchnell in ſich vervollko,
und ſo ſchnell über die ganze Erde verbreitet worden
gerade die Telegraphie. Nachdem zum erſten Male im
1840 die elektriſche Telegraphie an der Blackwell Eiſenbo
England zur Anwendung kam, fand ſie bereits 1843 auf den
Boden ihren Eingang und zwar war es bei der rheiniſchen
bahn bei Aachen, im folgenden Jahre wurde Waſhingto
Baltimore verbunden und das Verkehrsmittel fand imme
teren Eingang, ſo 1845 in Frankreich, 1848 in Holland, 17
Belgien, 1851 in Rußland, 1852 in der Schweiz uſw.
Und die drahtloſe Telegraphie von heute macht einer
viel ſchnelleren Siegeslauf durch die Welt.
Durch Land und über Meer trägt der Dampf wohl
Güter und Perſonen mit einer Geſchwindigkeit, die im
Ve=
zu den früheren Transportmitteln ein Flug genannt n
kann, die Elektrizität aber trägt unſere Gedanken in faſt ge
ner Zeit in die weiteſten Fernen, ja wir würden mit un
nächſten Nachbar bequem ſprechen können durch einen Drak
um die ganze Erde lief, wenn die Leitung hierfür nur vo
men genug hergeſtellt iſt. Was iſt nun die Funkentelegraph
ein Fortſchritt gegenüber den langſamen Bewegungen von
richten in früheren Zeiten.
KURZE MITTEILUNGI
* Automobillaſtzüge mit Luftbremſe. Da die bisherige Hand
ſung der Anhänger eines Autolaſtzuges nicht ſo zuverläſſig und
mäßig wirkte, wie es im Intereſſe der Verkehrsſicherheit erwünſ
hat man neuerdings Verſuche unternommen, um die Bremſung der
züge vom Motortriebwagen aus vornehmen zu können, wie es ja b
Perſonenzügen der Eiſenbahn ſchon ſeit langem geſchieht. Auch f1
Automobilbetrieb erwies ſich eine Luſtbremſe als geeignetſte
Bre=
da nur dieſe ein gleichmäßiges und ſchnelles Bremfen aller Wage
Laſtzuges zugleich gewährleiſtet. Ein kleiner, zweiſtufiger Komp
der vom Wechſelgetriebe aus angetrieben wird, erzeugt die erford
Preßluft. Die Bremſe wird vom Kraftwagenführer durch Nieder
eines Fußhebels betätigt, wobei ſich vier Stellungen des Führerk
ventils unterſcheiden laſſen. Da ſich die Bremswirkung vom 3u
aus nach vorn fortpflanzt, wird ein Auflaufen der hinteren 2
vermieden. Das Löſen wiederum beginnt vorn und pflanzt ſich
hinten fort. Bei Zugtrennung trütt die Bremſe an beiden getre
Zugteilen von ſelbſt in Tätigkeit.
Ein Rieſenluftbild von Neu=York wird, den Nachrichten des V.
Deutſcher Ingenieure zufolge, demnächſt fertiggeſtellt werden. A
dem Vorgehen der Beobachtungsflieger im Felde, die von den
lichen Stellungen einzelne Aufnahmen machten und dieſe Bilder o
Stück für Stück zuſammenklebten, auf dieſe Weiſe eine zuſau
hängende und lückenloſe Luftbildaufnahme des betreffenden Fro ß.
ſchnittes erreichend, hat man auch im vorliegenden Falle die ganze
Neu=York in 2000 Fliegeraufnahmen, die in zirka 5000 Meter
erfolgten, aufgenommen. Die einzelnen Bilder follen nach Fertigſt
auf eine Platte von 9881 Meter Größe aufgezogen werden,
weniger denn 4800 Kilometer mußten die Flieger in der Luſt zu
legen, um die zirka 1600 Quadratkilometer große Innenſtadt au
nehmen. Da den Aufnahmen ein Maßſtab von 1:12000 zuur
gelegt iſt, wird auf dem fertigen Luftbild jedes Gebäude dieſer Ni
ſtadt zu ſehen ſein. Weitere Bilder von amerikaniſchen Städten
geplant.
* Das Telegraphon. Vielfach ſind ſchon durch mißverſtändig
genommene Ferngeſpräche erhebliche Verluſte Prozeſſe und ſor
Unannehmlichkeiten entſtanden. Auch die briefliche Beſtätigung und
Telephonnotizblock können dieſen Uebelſtand nicht beſeitigen, da
ſofortige Anordnungen notwendig ſind und eine Niederſchrift nicht
bperſönlichen Fehler ausſchalten kann. Das Telegraphon nimmt
ähnlich wie das Diktaphon ein Ferngeſpräch auf eine Wachswalze
von der es beliebig oft wieder abgehört und danach niedergeſchr
werden kann. Durch die vorzügliche Durchbildung des Schreibge
werden ſchwach ankommende Laute deutlicher aufgenommen, als
mit dem Ohr möglich iſt, ſo daß Geſpräche, die ſehr weit herkom
verſtärkt wiedergegeben werden. Wie beim Diktaphon können die W
walzen wieder abgeſchliffen werden, ſo daß eine Walze etwa 8
benutzt werden kann. Auch ankommende Radiogeſpräche können
genommen werden. Für viele Betriebe, beſonders auch für die P
iſt das Telegraphon daher von einſchneidender Bedeutung.
HEUE BÜOHER UND ZEITSCHRIETI
Entwicklung und gegenwärtiger Stand des Metallflugzeugbaues
C. W. Erich Meyer=Dresden. Sonderabdruck aus. Deutſche M.
Zeitſchrift”, Verlag Droſcha, Dresden=A. 19, Müller=Berſet=Straß
Der mit 72 Abbildungen ausgeſtattete Sonderdruck ſtellt einmal
hiſtoriſche Studie über die Entwicklung des Metallflugzeugs dar.
wurden. In hiſtoriſch gerechter Würdigung dieſer Tatſache wurde
Weiter ſchildert das Heft die Entwicklung der Bauarten von Jut
der Propeller ſtark beeinflußt. Vielfach werden heute Propeller
Es iſt erfreulich, an vielen Stellen der Abhandlung zu erſehen,
die Arbeiten Prof. Junkers auch im Ausland Anerkennung gefur
haben und wie hier deutſche Technik dem Ausland voranging.
Handelszeitung. 55 Jahrgang, Heft 24. Verlag F. C. Mayer 8
b. H., München, Briennerſtraße 9. Preis 3 Gmk.
Aufſätze über die volkswirtſchaftliche Bedeutung von Bayerns Wa
ter werden das Uppenborn=Kraftwerk, die Waſſerkräfte der Iler,
teilen geſchildert.
Das Heft gibt intereſſierten Leſern einen Ueberblick über die wich
RERSOHLIOHES AUS DER TECHNI
Oberregierungs= und Baurat E. Mattern wurde zum Profe.
Prof. Oswald Flamm von der Techn. Hochſchule zu Ch
Der Führer der deutſchen Kaliinduſtrie auf chemiſchem Gebiet P!
Dr. phil. Dr.=Ing e. h. H. Precht iſt in Hannover geſtorben.
Ein Vorkämpfer der deutſchen Induſtrie in
Indien Dipl.=J
Kalkutta geſtorb
Der Betriebsingenieur Dipl.=Ing. L. Kammerer der Fra
[ ← ][ ][ → ]Zummer 219.
Das Erntefeſt im Polksbrauch.
Von Ernſt Edgar Reimérdes.
nen zu Ehren der Erntegottheiten durch Opfer,
Schmauſe=
a. und Trinkgelage feierten, iſt unſer Erntefeſt
hervorgegan=
deſſen kümmerliche Reſte immer mehr verſchwinden, wie in
o licher Zeit aus den gütigen Göttern dieſes Feſtes, Wodan
y. Freya, böſe Geiſter und Dämonen geworden ſind, die im
arihr Unweſen treiben. — Das Erntefeſt, eines der älteſten
9sfeſte, bürgerte ſich bei den Germanen ſeit der Zeit ihrer
Syaftigkeit, als ſie Ackerbau zu treiben begannen, mehr und
ein. Die Erntezeit war bei ihnen eine heilige Zeit, in
S jeder Streit ruhte und keine Gerichtsſitzungen abgehalten
„en durften. Im Mittelalter hing das Erntefeſt mit den
Hweihfeſten zuſammen, wurde aber wegen der dabei
vor=
cnmenen Ausſchweifungen wieder davon getrennt. —
Nach=
der letzte Getreidewagen das Feld verlaſſen hatte,
ent=
ete man früher unter gewiſſen Zeremonien das Erntefeuer,
Srgabe hinein. Die Aſche ſtreute man auf die Felder, um ſie
(2 Ungeziefer zu ſchützen und fruchtbar zu machen. Gegen
* heidniſchen Unfug” wurden frühzeitig die härteſten
Stra=
eſtgeſetzt, namentlich zur Zeit der Bauernunruhen. Trotz=
9 hielten ſich die Erntefeuer, z. B. in Franken, unter dem
Hen Orieſchlag und Schnittlag bis zur Mitte des 18.
Jahr=
ie an, ein vom Gutsherrn gegebenes Zechgelage, das den
zu einer bloßen Tanzerei herabgeſunken iſt. — Früher
der letzte Getreidewagen mit Birkenzweigen, Kränzen und
vern geſchmückt. Bisweilen ſetzte man einen Hahn aus
Pappe uſw. oder einen lebenden . .. eine Erinnerung
onar (Thor), den Wettergott. Der Papphahn wurde auch
am Erntekranz befeſtigt. Sichel, Senſe, Rechen.
Fuhr=
hinter dem Erntewagen gingen die mit Grün, Kränzen
r1 Bändern geputzten Schnitter und Schnitterinnen. Erſt
1r kam die aus Laub, Blumen und Bändern hergeſtellte
* krone auf. In feierlichem Zuge ging es nach dem Hofe,
er Gutsherr und ſeine Familie entblößten Hauptes zum
Sfang bereit ſtanden. Ein Vorſchnitter oder eine Schnitterin
h) eine kurze Anſprache in Proſa oder Poeſie und überreichte
gl us Feldblumen und Aehren gewundenen Erntekranz. Der
herr dankte mit einigen Worten, ſpendete ein Geldgeſchenk Berlin. In Ahrensdorf bei Drewitz, unweit Potsdam, ſtürzte ein
rlud alle zum Erntefeſt ein. — In Süddeutſchland ſowie im
kannte man noch bis vor kurzem die Sitte, daß im Beiſein
Uanzen Gutsherrnfamilie die letzten Garben vom jüngſten
ieder ein Gebet ſprachen. — Ein Bündel aus den letzten
u, Glückshämpfel genannt, wurde mit buntem Band
um=
en und im Wohnzimmer bis zum nächſten Jahre aufge=
2, da es angeblich dem Hauſe und der kommenden Ernte
Male auf das Feld hinauskam, nahmen die Mägde ihn in
Mitte, umwanden ihn mit einem Strick oder einem Seil aus
Slarz wird dem Gutsherrn ein Blumenſtrauß an den Arm
ges den und ein Gedicht aufgeſagt. — Wenn ſich in der Gegend
bo Bentheim zur Erntezeit ein Fremder in der Nähe eines
16s Geldgeſchenk. Noch vor kurzer Zeit bedienten im
11Knechte und Mägde bei den Mahlzeiten, ein Brauch, der
in die römiſchen Saturnalien erinnert, bei denen der Herr
da sklaven die Speiſen vorlegte und alle Standesunterſchiede
49 hoben waren.
SATVRIM Erschöpkunsszustände,
sek. Neurasthenie u. vorzeit. Alterserscheinungen ein an. Der Kompagnieführer wurde leicht verletzt.
regendes und kräftigendes Hormon-Vohimbin-Präparat.
Fachärztlich begutschtet und empkohlen. Einzel- u.
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ackung. In jeder Apotheke erhältlich.
(UV.8595 verletzt.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. Auguſt 1924.
Reich und Ausland.
*Der Fall Gumbel.
Aus dem großen Herbſtfeſt, welches unſere heidniſchen Vor= tm. Karlsruhe. (Eigenbericht.) Wir berichteten bereits in
Kürze über den Fall Gumbel, mit dem ſich gegenwärtig die Blätter
be=
ſchäftigen. Der Privatdozent an der Heidelberger Univerſität, Dr.
Gum=
bel, hatte bekanntlich kürzlich in ſeiner Rede in der
Propagandaverſamm=
lung „Nie wieder Krieg” eine Redewendung gebraucht, die einen
miß=
verſtändlichen Sinn hatte und eine Entgleiſung war. Er ſprach von den
auf dem Felde der „Unehre” Gefallenen, um die Entſetzlichkeiten des
Schlachtfeldes und des Krieges zu kennzeichnen. Eine
Studentenver=
ſammlung verlangte am Tage nach der Friedenskundgebung mit 30 gegen
20 Stimmen die Entfernung Gumbels von ſeinem Lehramt. Die
philo=
ſophiſche Fakultät leitete nunmehr, mit Zuſtimmung des engeren
Se=
nats, ein Diſziplinarverfahren gegen ihn ein, und der Miniſter für
Kul=
tus und Unterricht unterſagte am 31. Juli Gumbel die Ausübung ſeiner
Lehrtätigkeit. Eine Entſcheidung iſt von der Diſziplinarkammer noch
nicht getroffen.
Dr. Gumbel hat hierauf in einem an den engeren Senat der
Uni=
verſität Heidelberg gerichteten und dem Unterrichtsminiſter mitgeteilten
Briefe ſein Bedauern über die von ihm gebrauchte Redewendung ausge=
Anzte es und warf Getreidekörner, ja ganze Garben als ſprochen. Daraufhin iſt durch das Untetrichtsminiſterium die Aufhebung
der ſofortiegen Ethebung von Lehramt verfügt worden. Der Gang des
gegen Dr. Gumbel eingeleiteten Verfahrens bleibt davon unberührt.
Im badiſchen Landtag kam der Fall Gumbel ſowohl geſtern wie heute
zur Sprache. Das ſofortige Vorgehen des Unterrichtsminiſters Hellpach
wurde von ſozialdemokratiſcher und kommuniſtiſcher Seite einer ſcharfen
Kritik unterzogen. Ein kommuniſtiſcher Antrag, wonach der Landtag
die Maßregelung des Privatdozenten Gumbel mißbilligt und die Re=
Berts. An die Feuer ſchloß ſich die Ahntwäſche oder Arnt= gierung auffordert, denſelben wieder in ſein Lehramt einzuſetzen, wurde
dem Haushaltsausſchuß überwieſen. Gelegentlich der Beratung des
Bud=
ſeiß der Ernte abwaſchen ſollte, unſer heutiges Erntebier, gets für Kultus und Unterricht nahm auch Kultusminiſter Hellpach das
Wort und führte dabei u. a. aus: Ein Hochſchullehrer, auch wenn er ſich
nicht auf den Boden des neuen Staats ſtelle, genieße diejenige
Rechts=
freiheit, welche die Weimarer Verfaſſung jedem Deutſchen gewähre, er
müſſe ſich indeſſen darüber klar ſein, daß er als Beamter in den Grenzen
ſeiner Verantwortlichkeit bleiben müſſe und vor der Jugend, die immer
radikal ſei (wenn ſie rechte Jugend ſei), zur Mäßigung zu reden habe.
Auf den Fall Gumbel eingehend, bemerkte der Miniſter, wie berechtigt
speitſche und Waſſerkrug zeigten bunten Schmuck. Vor das Diſziplinarverfahren ſei, gehe jetzt aus einem Briefe Dr. Gumbels
vom 30. Juli an den Senat der Univerſität hervor, in dem es u. a.
heißt: „daß der unglückliche Ausdruck ein Produkt des Augenblicks war,
und daß ihm weder bei der Formulierung noch ſpäter der Gedanke
ge=
kommen ſei, die Gefühle anderer zu verletzen, die nicht wie er den Krieg
im Prinzip verneinen, daß er aber heute großes Gewicht darauf lege,
ausdrücklich feſtzuſtellen, daß er dieſen Ausdruck vom erſten Moment an
bedauert habe und heute noch bedauere‟.
Bau=Unfall.
Villenbau kurz vor Vollendung des Dachſtuhls im Rohbau zuſammen.
Die im Neubau anweſenden Perſonen, eine bereits im unteren Stockwerk
als ſogenannte Trockenmieterin wohnende Frau und ein im Keller
ar=
abgeſchnitten wurden, während die übrigen Familien= beitender Maurer, wurden von den herabſtürzenden Ziegeln begraben
und getötet; ein weiterer Maurer, wurde ſchwer verletzt, der Polier
konnte ſich nur durch einen Sprung aus dem zweiten Stockwerk retten.
Der Zweigverein Berlin des
Deutſchen Beamtenvereins
brachte. — Wenn der Gutsherr früher zur Erntezeit zum hatte eine Mitgliederverſammlung einberufen, um zu der gegenwärtigen
Tarifbewegung und zur wirtſchaftlichen Lage der Bankangeſtellten im
allgemeinen Stellung zu nehmen. Es wurde eine Entſchließung
ange=
nommen, in der gegen die Ablehnung des Schiedsſpruches vom 28. Juli
Elidehalmen, wobei ſie einen Spruch herſagten. Sie ließen durch den Reichsverband der Bankleitungen Proteſt erhoben und mit
ſchlrſt wieder frei, nachdem er ſich durch ein Geldgeſchenk los= größtem Nachdruck gegen die neuerlich beabſichtigten Entlaſſungen
prote=
ge ft hatte. Dieſe Sitte kennt man einzeln heute noch. Im ſtiert wird, durch welche weitere Tauſende der Exiſtenzloſigkeit
preie=
gegeben würden. Die Entſchließung endet mit einem Appell. an den
Reichsarbeitsminiſter.
Morb.
Fés ſehen läßt, ſtürzt ein Mäher mit einem Tuch auf ihn zu Der fünfzehnjährige Sohn Georg des Rittergutsbeſitzers v. Behr in
urd wiſcht ihm den Staub von den Schuhen, wofür er ein Hoha a. d. Weſer wurde in dem Schlafzimmer, das er mit ſeinen beiden
Ea geld erwartet. Im Kreiſe Osnabrück heben die Schnitter jüngeren Brüdern teilte, mit durchſchnittener Halsſchlagader in ſeinem
Bett ermordet aufgefunden. Der Mörder muß von der Waſſerſeite aus
Fremden in die Höhe. Für das „Upbören” gibt man ein mittels einer Leiter durch das Fenſter eingeſtiegen ſein. Die beiden
Brüder und die Eltern des Ermordeten vernahmen nicht das geringſte
Slarzwald während des Erntefeſtes Bauern und Bäuerinnen Geräuſch. Allem Anſchein nach liegt ein Nacheakt vor. Als der Tat
drin=
gend verdächtig wurde der Kutſcher des Rittergutsbeſitzers verhaftet.
Zwei Todesopfer einer Handgranatenexploſion.
Marienburg. Ein entſetzliches Unglück ereignete ſich geſtern auf
dem Exerzierplatz Willenberg bei Marienburg. Eine Kompagnie des
hieſigen Ausbildungsbataillons war nach dem Werfen ſcharfer
Hand=
gegen Nerveschmächen, granaten damit beſchäftigt, die Blindgänger mit Hilfe einer Zündſchnur
zur Exploſion zu bringen. Dabei verunglückten zwei Feldwebel tödlich.
In Buer=Erle explodierte dort eine von Kindern gefundene
Hand=
granate, als dieſe damit ſpielten. Sieben Kinder wurden dabei ſchwer
Seit” 9.
Antompbilunfal.
Weilmünſter. Ein mit ſieben Perſonen beſetztes Auto aus
Bad Nauheim kam auf der aufgeweichten Landſtraße bei Dietenhauſen
ins Rutſchen und rannte in voller Fahrt gegen einen Baum. Eine
Dame wurde durch den gewaltigen Anprall durch die Scheibe ins
Freie geſchleudert und ſchwer verletzt. Die übrigen Inſaſſen kamen
mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde völlig
zer=
trümmert.
Die ſüdindiſchen Ueberſchwemmungen.
London. Wie die „Times” melden, hat in Madras unter dem
Vorſitz des Gouverneurs von Madras eine ſtark beſuchte Verſammlung
zur Organiſation der Hilfe für die durch die ſüdindiſchen
Ueberſchwem=
munsct angerichteten Schäden ſtattgefunden. Der Gonverneur verſprach,
an den Bürgermeiſter in London die Bitte um Unterſtützung zu richten.
Die Ueberſchwemmung iſt jetzt zurückgetreten. Doch ſind die
Eifenbahn=
verbindungen noch unterbrochen. Viele Lauſende von Bewohnern haben
alles verloven, und bis zur nächſten Ernte nichts zum Leben. Alle
Tee=
pflanzungen des High Bange in Travancore ſind zerſtört worden.
Der Prager Bergarbeiterkongreß.
Prag. Die heutige Tagung des internationalen
Bergarbeiterkon=
greſſes iſt in der Hauptſache der Kriegsgefahr gewidmet. Eine
ange=
nommene Reſolution beſagt, daß die Kriegsgefahr nicht beſeitigt ſei,
ſo=
lange die Völker nicht befreit ſeien, das heißt ſich die Regierungen in den
Händen der Kapitaliſten befänden. Der franzöſiſche Vorſchlag nach einer
vierundzwanzigſtündigen Streikdemonſtration wurde nicht genehmigt, da
ſich die engliſchen und deutſchen Delegierten weigerten und dagegen
ausſprachen. Großen Beifall fanden die Ausführungen des deutſchen
Ab=
geordneten, der ſich für die Ertüchtigung der Jugend einſetzte und der
Regktion in Deutſchland erbitterten Kampf anſagte.
Aachen 7. Aug. Vergangene Nacht fand man in dem um 19 Uhr
30 Min. aus München=Gladbach hier einlaufenden Perſonenzug im Abort
eines Wagens 4. Klaſſe einen Mann, der vollſtändig nackt und mit einem
Knebel in dem Mund an den Füßen aufgehängt war. Der Bewußtloſe
wurde ſofort abgeſchnitten und ins Krankenhaus eingeliefert. Sein
Name iſt Rudolf Schwarz. Da man bei ihm eine Handtaſche mit Garn
und Seidenröllchen fand, ſo handelt es ſich vermutlich um einen
Hand=
lungsreiſenden. Der im Krankenhaus Eingelieferte hat zwar die
Beſin=
nung wieder erlangt, iſt aber noch nicht vernehmungsfähig.
Brieffaſten.
V. Sch. und G. W. hier. Beide Fragen ſind zu befahen.
8. G. Wir bedauern, Auskunſt dieſer Art im Briefkaſten nicht
geben zu können. Wenden Sie ſich an einen Fachmann, bzw. ein
ein=
ſchlägiges Geſchäft in Darmſtadt.
Deiheih der ſaclichen elheneneſcte.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 8, Aug Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 9. Aug. Morgengottesdien, 8 Uhr 30 Min. —
Sabbatausgang 8 Uhr 45 Min. — Beginn des Faſtages Zerſtörung
Feruſalems.
Sonntag, morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 7 Uhr,
Wochentags=Gottesdienſt: „Morgens 7 Uhr. — Abends 7 Uhr,
Gottesdienſt in der Synggoge der Iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 9. Aug. Vorabend 7 Uhr 15 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachm. 5 Uhr. — Sabatausgang 8 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachm. 7 Uhr.
Sonntag, den 10. Aug.: Faſttag Tiſchv=beaw. Faſtenbeginn
abends 7 Uhr 45 Min. — Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 15 Min,
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zullt
nal=
dia”,
Sport, Spiel und Turgen.
Turnen.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Jugendabteilungen.
Die Uebungsſtunden finden ab Mittwoch dieſer Woche wieder an
den feſtgelegten Tagen ſtatt. Bei dem Bezirksjugendturnen des 1. Bezirks
am 31. Auguſt in Frankenhauſen wird die T.=Geſ. D. 1875 durch eine
ſtattliche Anzahl Jugendturner und Turnerinnen vertreten ſein. Sind
doch allein für den Mehrkampf 45 Teilnehmer, ſowie 1 Muſterriege für
Schüler und Schülerinnen zum Wettkampfe gemeldet, ein Zeichen, daß
das Turnen unſerer Jugend ſehr große Freude macht. Den Eltern
unſerer Jugendlichen können wir aber empfehlen: beſuchen Sie das
Jugend=
turnen in Frankenhauſen, Sie können dort einige angenehme Stunden
verbringen. Ein Zeichen, auf welch hoher Stufe das Jugendturnen
im 1. Bezirk ſteht, beweiſen die zahlreich eingegangenen Meldungen;
ſind doch bis jetzt ſchon 550 Teilnehmer gemeldet. Am vormittag finden
die Mehrkämpfe ſtatt, während am nachmittage ein Feſtzug das Feſt
ein=
leitet. Daran anſchließend findet ein allgemeines Muſterriegenturnen
ſtatt, dem ſich die allgemeinen Freübungen anſchließen.
Die Wanderabteilung wird an genanntem Tage eine
Tageswande=
rung unternehmen, welche am nachmittag, 1 Uhr, in Frankenhauſen
eintrifft und es ſomit jedem Teilnehmer ermöglicht wird, dem Turnen
am nachmittage beizuwohnen.
Odf.
Verbandsfeſt A. D. T. in Stuttgart.
* Am Dienstag abend kehrten die vom Südweſtdeutſchen
Turner=
bund zum Verbandsturnfeſt nach Schwaben entſandten Wetturner und
Turnerinnen zurück. Das am Samstag, Sonntag und Montag
ab=
gehaltene Turnfeſt auf dem Stadion Stuttgarts auf Degerlochs Höhen
hat mit einer Beteiligung von 1800 aktiven Turnern und Turnerinnen
einen guten Verlauf genommen. Die grüne Sportzeitung des „Neuen
Stuttgarter Tagblattes”, ſchrieb mit Recht, daß der Allgemeine
Deutſche Turnerbund jetzt eine Organiſation darſtelle, mit der unbedingt
zu rechnen iſt. Die vom Main=Radgau (S.T.B.) entſandten
Tur=
nerinnen aus den Orten Eberſtadt, Wixhauſen, Weiterſtadt und Klein=
Gerau haben ſämtlich im Siebenkampf Preife errungen (3. Preis Greta
Geiß, Tgſ. Eberſtadt, 7. Pr. E. Röcke, Tv. Wixhaufen). Die Muſterriege
der Turnerinnen machte unter der Leitung des Turnwartes Jung den
2. Preis. Der Turner Draisbach=Tv. Raunheim machte die
Meiſter=
ſchaft im Stabhochſprung. Sehr gut abgeſchnitten haben auch die
Wetturner, die ſich aus je 4 Mann von jedem Gau zuſammenſetzten.
Die meiſten Vereine (ſo z. B. Tgſ. Eberſtadt, Tam. Weiterſtadt, Tv.
Wixhauſen) holten die mit Eichenlaub bekränzten Sieger mit klingen=
dem Spiele ab.
Das Werbefeſt des Sportklubs „Viktoria”=Griesheim.
Das Werbefeſt des Sportklubs „Viktoria”=Griesheim nahm einen in
jeder Hinſicht befriedigenden Verlauf. Zwar waren die Wetterausſichten
an beiden Tagen nicht die beſten, drohende Gewitterwolken umſäumten
den Himmel ringsum und die Sonne kam gerade nicht übermäßig zum
Vorſchein. Aber die Himmelsſchleuſen, die uns in den vorhergehenden
Tagen allzureichlich mit ihrem Naß verſorgt hatten, blieben geſchloſſen
und ſo konnte das Feſt einen ungeſtörten Verlauf nehmen. Daß es in
allen Teilen gründlich vorbereitet war, bewies die vollſtändige, lückenloſe
Durchführung des Programms. An dem Fackelzug am Samstag abend
beteiligten ſich mit wenig Ausnahmen alle hieſigen Vereine. Ein
im=
poſanteres, farbenprächtigeres Bild wurde der hieſigen Einwohnerſchaft
noch bei keinem Feſt zuvor geboten. Auf dem Feſtplatz angekommen,
begrüßte der Vorſitzende des Vereins die Feſtteilnehmer aufs herzlichſte.
Er erläuterte Zweck und Ziele der Sportvereine, in denen ſich alle
Volks=
genoſſen ohne Unterſchied der Partei oder religiöſen Bekenntniſſes
zu=
ſammenfinden ſollten, denn ſie bezweckten die körperliche Ertüchtigung
und Geſundheit unſeres Volkes. Der Sport dürfe nicht zur Parteiſache
gemacht werden, er ſei Volksſache und auf ſeinem Boden müßten ſich alle
Volksgenoſſen zuſammenfinden. Jede Art von Sport, in vernünftigen
Grenzen betrieben, diene der Geſundheit und ſei von hohem erzieheriſchem
Wert für die heranwachſende Jugend. Darum ſollten die Eltern, denen
das körperliche und geiſtige Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt, nicht
verſäumen, ihre Söhne und Töchter den Sportvereinen zuzuführen. Daß
die Ausführungen des Redners allgemeine Zuſtimmung fanden, bewies
der reiche Beifall, der ihm von allen Zuhörern zuteil wurde. Der weitere
Verlauf des Abends ging dann in programmgemäßer Weiſe vor ſich.
Die Geſangvereine trugen ihre gut eingeübten Chöre vor, die Jugend=
und Schülerabteilung des Sportklubs brannte ihren Holzſtoß ab, der
Kraftſportverein und die Turngeſellſchaft ſtellten Pyramiden und
Mar=
morgruppen von einer Vielſeitigkeit und Schönheit, die allgemeine
Be=
wunderung hervorriefen, dazu geſellten ſich das Kunſt= und
Jugend=
reigenfahren des Radfahrervereins Conus, die leichtathletichen Maſſen=
Freiübungen, der brennende Hürdenlauf des Sportklubs „Viktoria” und
das elektriſche Keulenſchwingen der Turngeſellſchaft. Alle dieſe Spiele
und Uebungen wurden mit einer Exaktheit und Sicherheit durchgeführt,
G
die ſo leicht nicht überboten werden kann und von einem
bewunderns=
werten Geſchick der Mitwirkenden zeugte. Ein großes Brillantfeuerwerk
bildete den Schluß der ſportlichen Veranſtaltungen. — Der Sonntag
vormittag brachte den Austrag des Fußballwerbeſpiels zwiſchen „
Olym=
pia”=Worms und „Viktoria” Ib=Mannſchaft=Griesheim, das unentſchieden
endete, da es keiner der beiden Mannſchaften gelang, ein Tor zu erzielen.
Um 2 Uhr nachmittags nahm der Feſtzug in der Pfungſtädter Straße
Aufſtellung. Ein Regenſchauer, der um dieſe Zeit einſetzte, war bald
wieder vorüber und die Sonne kam zum Vorſchein. Wie der Fackelzug
am Abend vorher, bot auch er ein impoſantes Bild, als er ſich in beſter
Ordnung durch die vorgeſehenen, reich mit Fahnen und Girlanden
ge=
ſchmückten Straßen bewegte. Die Sportvereine in ihrem Dreß nahmen
ſich ſehr gut aus und gaben dem Feſtzug ein farbenfrohes Gepräge. Auf
dem Feſtplatz angekommen, hielt Bürgermeiſter Schüler die Feſtrede.
Er begrüßte zunächſt die Teilnehmer und beſonders die von auswärts
erſchienenen Vereine und wendete ſich dann der Aufgabe der
Sport=
vereine zu. Wenn es ihnen gelingt, die Erziehung unſerer Jugend in
körperlicher und geiſtiger Richtung in die Bahnen zu lenken, die ſie ſich
vorgezeichnet, ſo könnten ſie ſpäter ſtolz auf ihr Werk zurückblicken und
die nachfolgenden Generationen würden ihnen dafür danken. Das
Er=
ziehungswerk der Jugend müſſe dahin gerichtet werden, daß ſie ſich ſtets
die Frage vorlegt, was darf ich tun, was muß ich laſſen, um in ihrem
Nebenmenſchen nicht den Feind, ſondern den Freund zu ſehen, zu dem
ſie Vertrauen faſſen müſſen, und wenn ſie auf dieſer Grundlage an ihrer
Selbſterziehung arbeite, werde ſie die Hoffnungen erfüllen, die wir alle
in ſie ſetzen. Die eindringlichen, an die Vereine und die Jugend
gerich=
teten Worte fanden den lebhaften Beifall aller Feſtteilnehmer. Nach dem
Begrüßungschor der „Liedertafel” fand das Werbeſpiel zwiſchen den
Liga=
mannſchaften der Sportvereinigung Arheilgen—,Viktoria”=Griesheim
ſtatt, das mit 1:0 zugunſten Arheilgens endete. Dann folgten, wie am
Abend vorher Geſangsvorträge, Reigenfahren, leichtahtletiſche Spiele,
Geländelauf, Turnen allerlei Volksbeluſtigungen uſw., denen das
zahl=
reich anweſende Publikum mit geſpanntem Intereſſe folgte. Trotz der
großen Menſchenmaſſe, die ſich auf dem Sportplatze eingefunden hatte,
war doch für ausreichende Sitzgelegenheit in gedeckten Hallen geſorgt.
Mit eintretender Dunkelheit rüſteten die Vereine zum Rückmarſch. So
nahm auch der zweite Feſttag ſeinen programmäßigen Verlauf, dem
ver=
anſtaltenden Verein zum Nutzen und allen Feſtteilnehmern zur hohen
Befriedigung.
Eine Porſchau zu den Deutſchen Meiſterſchaft
in Mannheim.
Von Karl Heckmann=Dieburg.
Schwiimen.
Gauſchwimmfeſt des Rhein=Maingaues 9.
Ein intereſſantes Waſſerſportfeſt — für Dieburg vollſtändig neu —
veranſtaltete der Turnverein Dieburg 1863 im Rahmen eines
Gau=
ſchwimmfeſtes des Rhein=Maingaues, im ſtädtiſchen, neuhergerichteten
Schwimmbad. Das Wettſchwimmen nahm am Sonntag früh 9 Uhr ſeinen
Anfang, zu dem ſich eine große Anzahl Schwimmer und Schwimmerinnen
des Gaues einfanden. Man muß der Gemeindeverwaltung Dieburg für
die ſchöne Schwimmbadeanlage ein Lob zollen, die wohl den
Anforderun=
gen des Schwimmfeſtes, wenn auch nicht ganz, genügte. Mit Genugtuung
ſei feſtgeſtellt, daß Dieburgs ſportliebendes Publikum, trotz des nicht
ge=
rade einladenden Wetters, ſehr zahlreich zu den ſpannenden
Waſſerſport=
kämbfen erſchienen war, die mit einem hier noch nicht gezeigten
Waſſer=
ballſpiel endigten, die ein großes Intereſſe der Zuſchauer auf ſich zogen
und mit großem Beifall aufgenommen wurden. Und das mit Recht,
denn das Schwimmen marſchiert unter den Leibesübungen mit an der
Spitze. Die Kämpfe ſelbſt verliefen einwandfrei und gaben Zeugnis von
der guten Uebung der Turnerinnen und Turner. Die Veranſtaltung war
muſtergültig und brachte dem Veranſtalter ſelbſt ſchöne Erfolge.
Pferdeſport.
Rennen zu Grunewald. — Eine Senſationsquote von 1087:10.
Ebenſo wie Hoppegarten hat nun auch Grunewald eine kurze
Som=
merpauſe angetreten. Die vor der Tür ſtehenden Ereigniſſe in Köln
und Frankfurt a. M. nehmen das ganze Intereſſe der großen
Rennſtall=
beſitzer in Anſpruch, da lohnt es ſich nicht, in Berlin mit größeren
Ent=
ſcheidungen aufzuwarten. Am Mittwoch ſattelten die Ställe noch einmal
alles, was laufen konnte. Im Fervor=Rennen gab es einen Zweikampf
zwiſchen Hannar und Iſchida, in dem der Hengſt, nachdem er in der
Ge=
raden die bis dahin führende Sinir überholt hatte, zum Schluß wieder
die Luſt am Kampfe verlor, ſodaß Iſchida gerade noch den Kopf vor ihm
durchs Ziel ſtechen konnte. Das Feſta=Rennen endete mit einer
Ueber=
raſchung durch den Sieg von Melanie. Die beiden Favoriten Pelagia
und Tante Lotte, die ſehr ſchlecht abgekommen war, kamen nie ins
Ren=
nen. Das unbedeutenſte Rennen das Tages endete mit einer Senſation,
denn in dem 15ner Felde des Verkaufs=Rennens für Zweijährige errang
der Lehrling Biedermann, der zum erſten Male im Nennen ritt, auf
Graf Arnims Groſa einen leichten Sieg, den der Toto mit der netten
Quote von 1087:10 honorierte.
Kraftſportes, iſt als Feſtſtadt beſtimmt. Nachſtehende Zeilen ſollen
Leſer mit den beſten Athleten unſeres Verbandes bekannt machen.
auf Grund genauer Ergebniſſe zuſammengeſtellte Material dürfte 1
die derzeitige Form unſerer beſten Kraftſportler Aufſchluß gel
Das Intereſſe für die diesjährigen Meiſterſchaften dürfte um ſo grö
ſein, da auch die beſten Mitglieder von hier und Umgebung teilt
men. Man tut jedoch gut, die Erwartungen nicht ſehr hoch zu ſchr
ben, und inwieweit ſie für eine Plazierung in Frage kommen, mö
nachſtehende Zeilen zeigen.
Gewichtheben.
Fliegengewicht (neu aufgenommen), Burri=Durlach, dü
der ausſichtsreichſte Anwärter auf die Meiſterſchaft ſein.
Rein=
pingen, Biſchof=Fulda und Helfmann=Köln könnten für die Plätze
Frage kommen. Im Bantamgewicht wird ein heißer Kampf au
tragen. Mein Typ lautet Friedrich=Nürnberg. Auf Grund geze
Leiſtungen kann aber ebenſo Fuchs=Euskirchen, Geißler=Mannhe
Lang=München, Winter=Waiblingen oder Becker=Koſtheim für
Meiftertitel berechtigt ſein. Das Federgewicht hat in Widmann=St
gart immer noch ſeinen Favoriten. Wölpert=München und Jaguem
Aachen ſind ſeine gefährlichſten Mitläufer. Im Leichtgewicht
Rheinfrank=Mannheim zur Zeit keinen Gegner. Baumann und
mermann=München und Stefan=Magdeburg könnten für die Plät
Frage kommen. Das Leichtmittelgewicht hat in Franz Zinner=A
burg ſeinen Meiſter. Liſte Neu=Iſenburg, Merkle=Mannheim,
haber=Koblenz und Baruch=Kreuznach dürften ſich in die Plätze
Im Schwermittelgewicht ſteht mit dem Start von Hünenberger=R
(bei Baſel) der Sieger feſt. Lang=Stuttgart, Münch=Ulm. Wa
Würzburg und Jung=München werden aſſiſtieren. Im Schwerge
intereſſiert uns der Zweikampf Straßberger=München—Trappen=Tr
Kaufmann=Berlin dürfte hier Dritter werden. Im Stemmen
Altersklaſſe=Leichtgewicht iſt Lenzen=Aachen wohl der Beſte.
Mittelgewicht hat in Kißling=Stuttgart ſeinen Anwärter und Ck
nitzer=Plauen dürfte im Schwergewicht nicht leicht zu ſchlagen ſein.
Ringen.
tragen wird. Jedenfalls wird Altmeiſter Gerſtacker ein Wörtchen
reden. Die Kreismeiſter des 1., 2., 4. und 6. Kreiſes dürften unter
Siegern zu ſuchen ſein. Das Bantamgewicht hat in Bukal=Müne
Dorer=Kollnau, Fabrovski, Gundelach=Berlin, Zirkel=Pirmaſens
Leucht=Nürnberg ausſichtsreiche Vertreter. Im Federgewicht
Meiſterſchaft nicht minder heiß umſtritten. Pongratz=München, Mül
Koſtheim, Stahl=Ludwigshafen, Brodbeck=Untertürkheim, Schunk=Me
Rupp=Ludwigshafen, Steputat, Stuwe=Berlin, Sürth=Köln und K
Auerbach werden ſich den Sieg gegenſeitig ſchwer machen. Im L
mittelgewicht finden wir Bräun=Kreuznach, Falkner und Ma=
Berlin, Fiſcher und Schürmann=Köln, Stiefel=Ludwigshafen
Sattig=Dieburg unter den Favoriten. Sehr ſchwer fällt das Naten
Schwer=Mittelgewicht. Das Können eines Schäfer=Bruchſal,
mann=Nürnberg, Frex=Oftersheim oder Presber=Ludwigshafen dü
zum Siege reichen. Das Schwergewicht hat Döppel=Nürnberg
Sieger. Paulini=Gleiwitz, Bogner=München, Gehring=Ludwigshe
und Ewert=Berlin ſollten die Plätze unter ſich ausmachen. Im L
gewicht der Altersklaſſe beſitzt die Feſtſtadt ſelbſt einige ausſichtsre
Bewerber. Im Mittelgewicht iſt Eckerl=Darmſtadt und Knöp
Untertürkheim ſtark favoriſiert und im Schwergewicht werden Freu
Ludwigshafen und Huber=Bingen ein Wörtchen mitreden.
Das Schwergewicht im Steinſtoßen (33½= Pfund) ſieht einen he
Kampf zwiſchen Wenninger=Zuffenhauſen und Geier=München.
ſollten die 9 Meter erreichen. Auch Luther=Erfurt hat ſeine
Le=
gen verbeſſert. Im Mittelgewicht müſſen 8 Meter und im Le
gewicht 7 Meter geſtoßen werden, falls es zum Siege reichen ſoll.
Hammerwerfen iſt Furtwengler=Regensburg immer noch der
der es ſogar zu einer neuen Deutſchen Höchſtleiſtung bringen d.
Ze
Das Mittelgewicht ſollte Steinmetz=Aſchaffenburg als Sieger
während im Leichtgewicht Furtwengler jun.=Negensburg ziemlich
Anwärter auf den Meiſtertitel iſt. Das Gewichtwerfen (50
ſollte Wenninger=Zuffenhauſen für ſich entſcheiden, Furtwengle
gensburg, Schafer=Eſſen, Luther=Erfurt machen mit. Auch die Sie
mit 25 Pfund=Gewicht ſollten unter den Letztgenannten zu ſuchen ſe
Ueber Muſterriegen eine Vorausſage zu machen, fällt ſchwer.
nang, Untertürkheim Neu=Iſenburg, Bochum, Karlsruhe und Man
heim beſitzen erſtklaſſige Muſterriegen. Unter ihnen ſollte der Sie(
zu finden ſein. Auch das Tauziehen iſt ein undankbares Gebiet zu
Orakeln, zumal dasſelbe in mehreren Gewichtsklaſſen ausgetrag
wird. Regensburg, Möhringen, Karlsruhe, Aſchaffenburg, Grunbe
und Laubenheim ſtellen gute Mannſchaften, die das Ende wohl und
ſich ausmachen. — Alles in allem, die Deutſchen Meiſterſchaften ſteh
unter einem günſtigen Stern und was Leiſtungen anbetrifft, werd
ſie wohl Vorgänger in den Schatten ſtellen. Kraft Heil!
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8. Auguſt 1924 Nr. 21
— Perſonalien. In Biebrich ſtarb der Gründer der A.=G.
Dyckerhoff u. Widmann. Geh. Kommerzienrat Eugen Dyckerhoff
im 81. Lebensjahre, Ehrenſenator der Darmſtädter Techniſchen
Hoch=
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Sl. Gäelide Ance ud Nodele e MNta.
Warenvoräte 297 697 Bill., Kaſſe 18 178, Wechſel 6826, Außenſtände
268 288 auf. Demgegenüber ſteht ein A.=K. von 88 Mill., Reſerve 35
Mill., Obligationen 10 Mill., Verbindlichkeiten 517 988 Mill., Akzepte
67 000, Werkerhaltungsfonds 136 Mill. Der Saldo von 9118 Bill. wird
vorgetragen. An Stelle des verſtorbenen Aufſichtsratsmitgliedes Wilh.
Merzbach in Offenbach iſt Dr. Rudolf Mexzbach in Frankfurt a. M. in
den Aufſichtsrat gewählt worden.
* Volksbank Pfungſtadt e. G. m. b. H. Die in Nr. 205
unſeres Blattes angeführten Zahlen ſind der Papiermark=Bilanz
ent=
nommen. Die Gokdmarkbilanz dagegen weiſt aus: Geſchäftsanteile (durch
Aufwertung) Goldmark 1035, Umſtellungskonto für aufzuwertende
Ge=
ſchäftsanteile und Spareinlagen 1394,23, Reinvermögen 3500. Von dem
obigen Reinvermögen ſind: Goldmark 2000 dem Refervefond und 1500
dem Spezial=Reſervefond zugeführt worden.
— Zur Verfügungſtellung von Staatskredit. Zur
Linderung der Kreditnot hat die heſſiſche Regierung der Wormſer
Han=
delskammer eine kleinere Kapitalſumme darlehensweiſe zur Verfügung
geſtellt. Für die Beleihung kommen nur eingetragene Firmen in Frage.
— Holzverwert ung A.=G. in Worms. Die v.
Generalver=
ſammlung genehmigte die Bilanz per 1923 mit Gewinn= und
Verluſt=
rechnung, die einen Reingewinn von 1385 Bill. Mark aufweiſt, der auf
neue Rechnung vorgetragen wird. Nach dem Geſchäftsbericht wurde das
Mannheimer Werk bei der Beſetzung des Mannheimer Induſtriehafens
von den Franzoſen beſchlagnahmt, die Werke in Darmſtadt und Heideck
konnten zeitweiſe nur eingeſchränkt arbeiten. Die Ausſichten für 1924
werden als ſehr undurchſichtig bezeichnet. In der Papiermarkbilanz
ſtehen Debitoren mit 23 127, Kaſſe mit 254, Vorräte mit 84 346, auf der
Jaſſivſeite bei 31 Mill. Mark Aktienkapital, Kreditoren mit 191 192,
Bankſchulden mit 5404 Bill. Mark zu Buch. — Wie wir hören, findet am
26. Auguſt eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Vorgefehen
iſt eine Kapitalserhöhung bis zu 150 000 Goldmark. Falls dieſer Antrag
nicht die Genehmigung findet, iſt Liquidation geplant.
* Kundgebung des rheinheſſiſchen Handwerks.
In Mainz fand unter Leitung des Gewerbe= und Handwerksamts Mainz
eine Vertreterberſammlung des rheinheſſiſchen Handwerks ſtatt, die
außerordentlich gut beſchickt war und zu der auch eine Reihe von
Par=
lamentariern und Verkretern von Behörden erſchienen waren. Zur
Beſprechung ſtand die Lage des Handwerks im beſetzten rheinheſſiſchen
Gebiet. Die Forderungen des Handwerks wurden in einer einſtimmig
gefaßten Reſolution niedergelegt, die folgenden Inhalt hat: 1. Schnellſte
Vorlage und Verabſchiedung des Handwerksgeſetzes. 2. Mehr
Rückſicht=
nahme der Regierung auf die Handwerker des beſetzten Gebiets und
Unterſtützung derſelben durch Kredite und Wiederaufnahme der
Bau=
ten. 3. Beſeitigung der örtlichen Prüfungsſtellen. Schärfſter Proteſt
und Abfchaffung jeder Art von Vergebungsweſen, die den
ſelbſtändi=
gen Handwerker von der Mitwirkung ausſchließen. Reſtloſe
Einſtel=
lung von Handwerksarbeiten in eigener Regie bei behördlichen Stellen.
4. Tragfähige Steuergeſetzgebung, insbeſondere ſchnellſte Beſeitigung
der zurzeit gültigen, die Wirtſchaft erſtickenden Vorauszahlungsſyſteme.
5. Anerkennung der volkswirtſchaftlichen Bedeutung des Handwerks und
Beteiligung desſelben an den öffentlichen Krediten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Aufrechterhaltung der Umſatzſteuerfreiliſten.
Wie der Zentralverband des Deutſchen Großhandels mitteilt, ſind in
einer am Dienstag, den 5. Auguſt ſtattgefundenen Sitzung des Zwölfer=
Ausſchuſſes für die Umſatzſteuer und des Unterausſchuſſes für
Landwirt=
ſchaft und Ernährung des Reichswirtſchaftsrats, die Anträge der
Land=
wirtſchaft auf Streichung von der Umſatzſteuerfreiliſte Ia und Ib
ab=
gelehnt worden. Die Sachverſtändigen des Handels und die
Sachver=
ſtändigen der verarbeitenden Induſtrie haben übereinſtimmend in
über=
zeugenden Ausführungen die Notwendigkeit der Beibehaltung der
Frei=
liſten Ia und Ib für die Lebens= und Futtermittel dargelegt.
Banken.
— Ueberſchuß bei der Reichshauptkaſſe. Nach der
Ueberſicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe betrugen vom
21. bis 31. Juli die Ablieferungen rund 260,6 Mill. Mark, die
Aus=
zahlungen rund 211,4 Mill. Mark; mithin verbleibt ein Ueberſchuß von
49,2 Millionen Goldmark. Hiernach ergibt ſich für den Monat Juli ein
Geſamtüberfchuß von rund 81,8 Millionen Goldmark gegenüber einem
Zuſchußbedarf von 1,4 Millionen Goldmark für den Monat Juni. Der
Ueberſchuß ſeit dem 1. April 1924 beläuft ſich auf rund 46,8 Millionen
Mark.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe
Abteilung Getreide, vom 7: Auguſt 1924. Getreide,
Hülfenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und
Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilogramm: Weizen, Wetterau 20,50
bis 20,75, Roggen 17,50—17,75, Sommergerſte für Brauzwecke 18,50 bis
19,25, Hafer, inländiſch 18—18,50, ausländiſch 00—00, Weizenmehl, ſüdd.
Spezial 0 31,75—32,75, Roggenmehl 26—26,50, Weizen= und
Roggen=
kleie 10,50—11. Tendenz: etwas ruhiger.
* Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der in den
letzten zwei Tagen von den amerikaniſchen Getreidemärkten gemeldeten
beſſeren Kurſe verkehrte der geſtrige Markt bei kleinem Geſchäft und
ruhiger Haltung. Man nannte Weizen, ausländiſcher mit 25,50—2
inländiſcher 22—23. Noggen, ausländiſcher 18,25—19, inländiſcher 18 bis
18.50, Gerſte, neue Wintergerſte 19, alte Sommergerſte 20, neue
Sommergerſte 21, Hafer, ausländiſcher 16,50, inländiſcher 17,75—18,50
die 100 Kilogramm bahnfrei Mannheim. Auch Futtermittel lagen etwas
ruhiger. Für Weizenkleie forderte man 10,75 per 100 Kilogramm frei
Bahn Mannheim. Für Mehl verlangten die Mühlen für Baſis 0
33,50, wogegen bei der zweiten Hand zu 32,50 anzukommen iſt.
Roggen=
mehl nannte man mit 25,50—26,25 per 100 Kilogramm frei Waggon
Mühle Mannheim.
* Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt
waren zugeführt: 3 Schafe, 305 Kälber, 231 Schweine und 627 Ferkel und
Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 42—54, für Schweine 60—71
Gold=
mark für die 50 Kilogramm Lebendgewicht, für Ferkel und Läufer 7—22
Goldmark per Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam
ge=
räumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern
ruhig, Ueberſtand.
w. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmaukt
ſtand auch heute wieder unter dem Einfluß ſchwächerer amerikaniſcher
Preiſe. Weizen wurde weniger umgeſetzt. Das Roggengeſchäft hatte
unter unbefriedigenden Mehlabfatz zu leiden. Gerſte wurde in
Winter=
ware vermehrt angeboten; auch Sommergerſte iſt ohne Muſter nicht zu
verkaufen. Hafer war nach der Küſte gefragt, gleichwohl aber in der
Haltung eher matter. Sonſtige Artikel hatten ruhiges Geſchäft.
t. Nürnberger Hopfenmarkt. Obwohl es zeitweiſe noch
ziemlich kühl war, haben die Gärten nicht gelitten, doch geht der
Blü=
tenanſatz nur langſam in Doldenbildung über. Auch bei dem
Früh=
hopfen geht es nicht mehr ſo raſch wie in der letzten Zeit vor ſich. Der
Blütenanſatz und der Doldenbehang iſt in manchen Gärten nicht mehr ſo
reichlich, als man erwartet. Einige Gärten ſind ſehr dünn belegt,
wäh=
rend der Laubanſatz und das übrige Wachstum als üppig bezeichnet
wer=
den muß. Für die vom Kupferbrand befallenen Gärten war die
Witte=
rung der letzten Tage günſtig. Im allgemeinen wären aber für die
gün=
ſtige Entwicklung warme Tage und Nächte nötig. Die Hopfenſaiſon
1923/24 geht immer mehr ihrem Ende entgegen. Im Gegenſatz zu
früheren Jahren, in denen der Markt faſt ohne Geſchäft verlief, zeigt
ſich in den letzten Tagen wieder ſtärkere Nachfrage. Beſonders begehrt
grünfarbige und grüne Ware, wovon aber am hieſigen Markte keine
all=
zu großen Beſtände mehr vorhanden ſind. Auch unter den Zufuhren
befinden ſich keine großen Poſten Ia, Hopfen, die Käufer müſſen daher
vielfach auf die nächſtbeſte Qualität zurückgreifen. Der Marktumſatz
bewegte ſich zwiſchen 10 und 50 Ballen. Der Geſamtumſatz der Woche
machte etwa 200 Säcke aus, die Tageszufuhr betrug zwiſchen 10 und
Balſen, wodurch in der Zeit vom 31. Juli bis 6. Auguſt insgeſamt 270
Säcke abgeladen wurden. Der Preisſtand konnte ſich neuerdings wieder
etwas beſſern. In den letzten drei Tagen hielt ſich der Preis auf der
gleichen Höhe. Die Notierungen waren zurzeit für Ia. Ware 280—300
Mark, für mittlere Ware 230—270 Mk. und für geringere Ware 180—220
Mark. Am Platze ſelbſt wurden allerdings 300 Mk. nicht bezahlt,
außer=
halb des Marktes wurden aber zu dieſem Preiſe einige Ballen verkauft.
Die zuletzt gezahlten Preiſe beziffern ſich für Markthopfen auf 184—240
Billionen Mk., für Elſäſſer 220 Billionen, für Hallertauer 235—265.
Am heutigen Hopfenmarkte betrug die Zufuhr 10 Ballen. Das Geſchäft
war ſehr ruhig. Preis zwiſchen 220—268 Billionen Mk.
Bösſen.
* Frankfurter Börſe vom 7. Auguſt 1924. (Eigener Bericht.)
Die an der geſtrigen Nachbörſe eingeſetzte feſtere Tendenz hielt heute
weiter an. Beſonders machte ſich dies am Schiffahrtsmarkte bemerkbar.
Nordd. Lloyd 82/ Geld auf Kreditabſchlüſſe, Hapag bis 32 Bill. Proz.
geſucht. Der Chemie= und Montan=Markt zeigte zum Teil ſehr
leb=
haftes Geſchäft und Kursſteigerungen der Montanwerte unter Führung
von Mannesmann, bei welchen ſich günſtige Zuſammenlegungsberichte
erhalten. Der Bank=Aktienmarkt bleibt ruhig. Diskonto=Kommandit=
Anteile 11½ Bill. Proz., Deutſche Bank 9¾ Bill. Proz., Reichsbank feſt
bis 39½ Bill. Proz. Das Hauptintereſſe der Spekulation nimmt nach
wie vor der Rentenmarkt in Anforuch. Ung. und ruſſiſche Anleihen
wurden heute mehr beachtet und ſchließen feſt, während türk. Werte ihre
anfängliche Kursgewinne faſt töllig wieder hergeben mußten. In
deut=
ſchen Anleihen herrſchte wieder ſehr lebhaftes Geſchäft.
Der Börſenvorſtand und die Kommiſſion für Zulaſſung von We
papieren haben in einer geſtern ſtattgefundenen gemeinſamen Sitzu
beſchloſſen, das Mindeſtgrundkapital bei bisher notierten auf Gold u
geſtellten Aktien auf Goldmark 200 000 und bei Neuzuſaſſungen auf Go.
mark 500 000 feſtzuſetzen. Dieſe Beſchlüſſe unterliegen der Genehmigr
des Preußiſchen Handelsminiſteriums.
w. Berliner Börſenbericht. Die günſtige Beurteilung
aus London vorliegenden Nachrichten hatte die Unternehmungsluſt
geregt, und demgemäß lagen bei Beginn des Effektenverkehrs auf al
Umſatzgebieten umfangreiche Kaufanträge vor. Bei fehlendem Ang
kam es daher bei der erſten Kursfeſtſtellung vielfach zu namhaften
A=
beſſerungen.. Namentlich für Schiffahrtsaktien beſtand gute Meinung, 1
dieſen Papieren Gewinne bis etwa 2 Bill. Proz. brachte. Norddeut
Lloyd waren beſonders begehrt und ereichten den Kurs von 8 Bill. 9
Montanwerten ſetzten Mannesmann um mehr als 4 Bill. Proz. h5l
ein; Bochumer, Gelſenkirchner, Köln=Neueſſener und Stollberger 7
beſſerten ſich um etwa 2 Bill. Proz. Auf anderen Gebieten ſtiegen
Kurſe in verhältnismäßig gleichem Umfange. Auch Petroleumakt
wurden wieder lebhaft gekauft. Bankaktien veränderten ihren Kursſt
wenig. Deutſche Anleihen bröckelten nach anfänglicher Feſtigkeit f
geſetzt ab unter Wirkung der Dementierung ſtaatlicher Käufe; dag
wurden ausländiſche Renten, insbeſondere Türken und Ungarn zu hö
ren Kurs aus dem Markte genommen. Nach Befriedigung der anfä
lichen Kaufluſt bröckelten die unter dem Einfluß von
Gewinnrealiſier=
gen der vorſichtigen Spekulation etwas ab. Die Grundſtimmung b.
aber durchweg freundlich.
Deviſenmarkt.
Amſterdam=Rotterdam.. 161 161.74 162.56 Brüſſel=Antwerpen ....." 21.50 21.25— 21.35— Chriſtiania. . . . . . . . . . . .." 7.56 Kopenhagen .........." ſt4 68.2 6(.33 67.6‟ Stockholm .. . . .. .. ....." 11142 111.98 111.47 112.08 Helſingfors ..........." 10, 10.5‟ 10.47— 10.53— Italien ..............." 18.375 18.475 18.50— 18.60— London .............." 18,71— 18.80 18.705 18.795 New=York ............." 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris.... . . . . . . . . . . . . ." 23.19— 23.31— 23.04— 23. 16— Schweiz ..... . .. .. . . .. 79.00 79.40 78.95— 79.35— Spanien ............." 56.11 58.39 56.11 56.39 Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 5.92— 5.94— 5.91— 5.93 — Prag ................ 12.30— 12.46— 12.34— 12. 405 Budapeſt. . . . . . . .... ... 5.40— 5.42— 5.49— 5.42— Buenos=Aires. . . . . . . . . . 1.375 1.385 1.375 1.385 Bulgarien. ......... . . . 3.07— 3.05— 3.07 — Japan .............." 1. 1.725 1.715 1.7 Nio de Janeiro ........" 0.335 0.405 0.393 0.405 voll Belgrad.. . . . . . . . . . . . . ." 5.04 5.14— 5.16— voll Liſſabon ........... ..." 112 11.33 11.27 11.33 Danzig .............." 74.46 74 84 74.41 74.79 voll Konſtantinop217.— Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Mafch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ....."
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......"
Volle. . ......
Chem. Hehden ......."
Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen..
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......"
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ....."
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte .. .
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..........."
Gaggenau Vorz. ... . .
Gelſenk. Gußſtahl ...."
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
Frankenkurs in London: 81.50
Markkurs „ „ 18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Rotierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 7. Auguſt 1924
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."
„.....
49.
„.."
W
......
Döllar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932 ..
Dollar=Schatzanweiſungen.
4½% II. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—TX.
4¾ Dr. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ... .. ...."
Zwangsanleihe ........ .. . . .."
40 Preuß, Konſols ........."
3½%„ „ .
„.
49 Bad. Anl. unk. 1935 ....."
3½% „ v. 1907 ......"
„ 1896 ......."
420 Bahern Anleihe ........."
.......
8½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw,
rckz. 26 .... .."
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28 . . . . . . . . .. . ..."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . ..."
3½%................."
„...........
4½ Württemberger alte .. . ..."
b) Ausländiſche.
% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
„ v. 1902 .........."
„....
Gulgar, Tabak 1902.... . . .
9 Griech. Monopol .... . . .
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ......"
4½% Oeſt. Schatzanweif., ſtfr.
b. 1914 ................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Nente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ..
„ am. Goldrente konb.
am. v. 05 .... . . ..."
420
4%0 Türk. (Admin.,) v. 1903..
(Bagdad) Ser., I
„ II..
v. 1911, Bollanl. ..
*
420
g. Staatsr. v. 14 .
Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ...
Kronenrente .. ..
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere . . . . . ."
konſ. äuß. v. 99... .
Gols v. 04, ſtfr. ..
konſ. inner.
Orrigationsanleihe
amaulipas. Serie T.....
6. 8.
li=
42
z.
3,55
3,55
0,350
20 Md
1,75
1,65
1,2
1.3
3
1.55
4,2
1 W
0.263
1,5
5,25
7.25
6.75
Oblig. b. Transportanſt,
4% Cliſabethbahn ſtſr. . . . . .
6 Gal. Carl Ludw.=Bahn..
58 Deſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.6 %Neue
20 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
20 Oeſt. „ 1. b. 8. En..
„ 9. Em. ....
v. 1885 ....
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
Rudolfb. (Salzkammerg.) .
Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonetion ..."
Salonique Monaſtir ......"
/ Tehuantepee. . . .........
4½% „ ......."
,2
1.2M
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
I. Em. . . . . .
%0 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. .. . . . . . . . . . . . .... .
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23......
1% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. b. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. v. 23..............
3% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.. . . .. . . . . . . . . .
5½ Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Noggenwert=Anl. ..
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24.........."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23................
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II...............
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
4,75
13.
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . . . .
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft”. . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein..
Deutſche Vereinsbank ........"
„Disconto=Geſellſchaft .. . . . . ..."
Dresdner Bank. .. . . . . . . . . ."
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . .. . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban . ..........."
Hypothekenbank . . . . ."
Südbeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . . . . . . . . ......."
Wiener Bankverein.......
10,5
14
N5
25
1,5
2.10
1.26
1.5
it.
275
5,75
39
11
1,9
3.2
14,5
9.9
14
10,5
1.5
15
2,25
17
1,5
Kaliwerke Aſchersleben ..
Salzdetfurth.
Weſteregeln ..
glöcknerwerke (abg. Lothr.
Mannesmann Nöhren..
Mansfelder ............"
Oberbedarf ..........."
Oberſchleſ. Eiſen CCaro),
Otavi Minen u. Eb.=Ant.
Phönix Bergbau ......."
Rhein. Stahlwerke . . . ..
Riebeck Montan.. . . .
Rombacher Hütte .. . . . ."
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . .. . ...
Hütte)
Rktien induſtr. Anternehmnng.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ........
1.9
22
9,450
38,25
3
8,1
0.300
0.21
Bergiverks=Aktien.
Berzelius ...............
Bochamer Bergb. ..... ..
Buderus. . . . . . . . . . .. .....
Dt. Luxemburger ... . . .. ."
Eſchweiler Bergwerks=Akt,
Gelſenkirchen Bergw. ....
10,5
49
6.
Akkumulgt. Berlin .........
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit.A ...
5% „ „„ Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . .
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. .. . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... ... ."
Bing. Metallwerke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf.... ."
Eementwerk Heidelberg... .. . .."
Karlſtadt . . . . . ...
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert.. . . . . ..
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Natinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingwv.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
ht und Kraft .. . . . .."
Elſäſſ. Bad. Wolle........ . . .."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email. E Stanzwv. Ullrich ...."
Enzinger Werke .......... ..
Eßlinger Maſchinen ...
Ettlingen Spinnerei
Faber, Foh., B
Faber & Schleicher ......."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter). .... ...."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.... . ... . . . ..
Frankfurter Hof.........."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling E Cie. .............."
Germania Linoleum ........."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... . . .. ...."
Gotha Waggon.... ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtgedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... ..
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... ... .."
Holzverk.=Induſtr. .... .....
Hydrometer Breslau ........"
Inag ... . ......... .. . ......
Junghans Stamm. . . . . . . . . . ."
Karlsruher Maſchinen .. ......"
Karſtadt N....... . . ... ....."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
Kolb & Schüle Spinn. . .. . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ."
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederwv. Rothe ............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .... . . .."
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........
Bainkraftwerke Höchſt......
Meguin, Butzbach ..
Metallgeſ. Frkft. . . . .
Meher, Dr. Paul.........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . .. . . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. . .
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M... ..
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. ............"
Porzellan Weſſel ....
Reiniger, Gebbert & Schalle:,
Rhein. Elektr. Skamm .. . .
Metall Vorzüge ......."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ..... .. .."
Rückforth, Stettin ..........."
erke ..............."
eußner (Frankfurt a. N.) ..
er &
Hana=
chnellpreſſen Frankenthal. .
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
ickert Elektr. (Nürnberg) ..
14,75
2,55
19
0.4 9=
0.81
10
33
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh... . . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co.. Mainz.........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie .. . .. . ."
Siemens & Halske. . . ...... . ."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler ...
Beithwerke in Sandbach .
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin . . . . . . . . . . ."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil .............."
Wahß & Frehtag. . . . . . . . . . ..."
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. ..
Zuckerfabr. Waghäuſel ........
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau ........."
Stustgart . . . . . . . .
Transport=Rktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B............
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) .........
Nordd. Aohd.. . . . . . . .. . . .
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. . . . . ......"
Dampfkeſſel Rodberg....
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz.............."
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder ...........
Venuleth & Ellenberger. ..
Unnotierte Ektien.
4,6
Apf... . . . .. . .. .. .. ... . ....."
Beckerkohle. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Beckerſtahl .. . . . . . . .... . ....."
Benz.. . . . . . . .. . . . . ... .....
Brown Boveri .............."
Chem. Andreae ............."
Deutſche Petroleum .. ... . . . . ."
Diamond Shares .. .. . .. ....."
Entrepriſe ............ ......"
Falconwerke ................
Großkraftw. Württemb. (Growag)
Unterfranken (Ufra) .........."
Hanſa Llohd ..............."
Hero Conſerven ............."
Holſatiawerke, Altona . . . . . . .."
Kabel Rheydt.. ... ... ......"
Krügershall Kali...... ....."
Metall Starkenburg ........"
Otto & Qnanz... . . . . . . . . . ...
Raſtatter Waggon ...........
Textil=Ind. Barmen (Tiag)...."
Ufa Film ............... ....
Fe
En
Fr.
eimmer 219.
Rtauft 1924.
Darmſtidter 2. biait, Freitn , B4
4 3
Das deutſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Das Merkwürdigſte an dem Treiben auf dem Heidelberger
ß in jenen Tagen war die Eintracht zweier mächtiger
Trieb=
n, die ſonſt in der Regel widereinander wirken: der Liebe
der Politik. Der Heidelberger Hof war ein Liebeshof, wie
einer in der Provence oder im Burgunderland vorhanden
en. Von dem Tage an, an dem Friedrich und Eliſabeth,
halbe Kinder, ſehnſüchtig und ſcheu ſich in die Arme
ge=
n waren, hatten ſich die Gatten immer lieber gewonnen und
r ſüßere Schätze im ſteten Beiſammenſein gefunden. Es
wwie wenn ſich durch allzufrühe Gewöhnung all ihre
Lebens=
in die Liebe ergöſſe. Die Liebe wurde zu dem einen großen
iſtand des Lebens. Sie verſchlupfte nicht in dem Gehäuſe
she, ſondern quoll darüber hinaus und erfüllte die ganze
bung mit heißer Luft und berauſchendem Schwall. Bis
is letzte Bürgerhaus hinein ſpürte man etwas von der
efehnſucht, welche die Gemächer des Eliſabethenbaues und
ingliſche Garten ausatmeten. Die Liebesfröhlichkeit und
tsfröhlichkeit, die ſich ſonſt nur nach langem, ſchwerem
Un=
einſtellt, war durch ein wundervolles Naturſpiel vorher da.
Nädchen und Frauen in Heidelberg hatten gute Tage. Wie
n auf dem Schloſſe, ſo wuchſen in den Gaſſen der Stadt
begabte Kinder auf, voll Mark und Feuer und Geiſt. Das
die Menſchen, die aus Schutt und Aſche die neue fröhliche
aufbauen ſollten.
igentümlich war der reformierte Zuſchnitt dieſes Liebes=
Hugenottiſche Zucht und Frömmigkeit hatten im Heidel=
berger Schloß ihre Heimat und behielten ſie auch miiten in
die=
ſem Schäferſpiel. Das war keine Heuchelei und keine Frechheit.
In aller Ehrlichkeit und Treue liebten und beteten jene
Men=
ſchen. Auch nicht der ſtrengſte Theologe nahm irgend welchen
Anſtoß an dem verbuhlten Weſen der gnädigen Herrſchaft. Sie
waren ja Eheleute, und ihre Zärtlichkeit war von Gott geboten.
Allerdings zogen die Herren vom Kirchenrat die Stirne kraus
über ſo mancherlei, was ſich im Gefolge dieſer ehelichen
Zärt=
lichkeiten zutrug. Der Heidengott Amor war im Heidelberger
Schloß der rückſichtsloſe Burſche von ehedem, obgleich er hier
das Predigtmäntelein des kalviniſtiſchen Pfarrers trug. Er
winkte dem Edelknaben und dem Hoffräulein und zeigte ihnen
wie der Kurfürſt ſeine Gattin hinter einer Portiere küßte. Dann
gingen der Fürſt und die Fürſtin zur Geſellſchaft zurück, der Page
und das Fräulein aber beſahen ſich die Gelegenheit von nahem
und taten hinter dem Vorhang das gleiche, obſchon ſie nicht
ver=
heiratet waren. Aber bekanntlich iſt der Mißbrauch kein Beweis
gegen einen verordneten und geſegneten Gebrauch der Gabe
Gottes, und ſo waren es nur wenige wunderliche Menſchen, die
in Beſorgnis den Kopf ſchüttelten über die Verſinnlichung des
Hofes, durch die das Denken ſchlaff und das Wollen üppig wurde
zu einer Zeit, wo Beſonnenheit, Nüchternheit und Tatkraft
not=
wendig waren wie das rote Blut.
Denn in ebendieſen Tagen entſchied ſich im Heidelberger
Schloß das Schickſal Europas. In dem Stimmengewirr, das
durch die Hallen, Säle und Rotunden flutete, waren die
italie=
niſche, die franzöſiſche, die holländiſche, die engliſche Sprache ſeit
einem Menſchenalter vertraute Laute, aber wenn zwiſchen dieſe
Idiome und durch das Gemiſch der deutſchen Mundarten ein
ſeltſames Ziſchen und Sprudeln ertönte, wandten ſich alle Köpfe
um und den ſpaniſch gekleideten Edelleuten folgten die Blicke:
das waren die Böhmen, die dem Pfälzer die Wenzelskrone
an=
boten. Die Sitzungen des Geheimrats, die Beratungen der
Vertreter der verbündeten ebangeliſchen Reichsſtände, die
Be=
ſprechungen der Geſandten und Agenten aller europäiſchen
Staaten folgten ſich in ununterbrochener Reihe. Daneben
grup=
pierten ſich täglich neue verantwortungsloſe politiſche Zirkel, in
denen beſonders die müßigen Herren des Adels ſich über die
Dinge, von denen ſie nichts wußten, in breiten Mutmaßungen
ergingen. Jeder Tag brachte neuen Stoff. Denn jeden Tag
kamen und gingen die Boten, ſchweigſame, hochgewachſene
Schweden, kleine ſchwarze Savoharden, Geiſtliche, Notare,
Kava=
liere, kalte, verſchloſſene Diplomaten, plaudernde Wichtigtuer.
Kein Fürſt, der nicht ein Gutachten ſchickte, Warnung oder
Auf=
munterung gab oder wenigſtens erfahren wollte, wie die Sachen
gingen und ſtanden.
Für Friedrich von Hirſchhorn wäre der Aufenthalt am
Hofe unerträglich geweſen, wenn ihm nicht eine Fülle ernſter
Arbeit zugefallen wäre. Er ſowie ſein Freund Philipp von
Helmſtatt wurden auf beſonderen Wunſch des Kurfürſten zu
allen Beratungen, die von einigem Gewicht waren, zugezogen.
Es war den beiden Geſellen eine innige Freude, daß ſie
dies=
mal einig gingen. Sie verurteilten die hochfahrende Politik der
gegenwärtigen Ratgeber des Fürſten und hielten dafür, daß die
Annahme der böhmiſchen Krone der evangeliſchen Sache einen
ſchweren Stoß, der Pfalz das Verderben und viel
Blutvergie=
ßen über Deutſchland bringen werde. Sie bemühten ſich redlich,
den Kurfürſten zu überzeugen, aber bemerkten bald mit großer
Betrübnis, daß ſie an einen Stein redeten, weil ſein Sinn vom
Glanze der Majeſtät geblendet war.
(Fortſetzung folgt.)
EAA TOMauSgEreiehineten
Welchwärkargag!
n die Bevölkerung Darmſtadts
und Umgebung
er Tag der Verfaſſung, der Geburtstag des aus Nieder=
„d Verwirrung wieder auferſtandenen Deutſchen Reiches,
evor.
berall rüſtet das deutſche Volk, dieſen Tag feſtlich zu
der, der das deutſche Vaterland liebt und ſich zu ſeinem
Wgrundſatz bekennt, iſt zu der
zerfaſſungsfeier
rmſtadt am 10. und 11. Auguſt herzlichſt eingelader
Programm:
Sonntag, den 10. Auguſt,
rmittags 6 Uhr: Wecken;
chmittags 1½ Uhr: Aufſtellen des Feſtzuges in der
arter Straße mit der Spitze am Gaswerk.
n die Frankfurter Straße für den Abmarſch frei zu
nehmen die einzelnen Gruppen in den Seitenſtraßen
lung.
pe 1: 1. Reiter. 2. Radfahrer „Solidarität” 3. Kinder.
4. Reichsbanner. 5. Parteien (Aufſtellung am
Gaswerk — Kinder Blumenthalſtraße).
ee 2: 1. Sportvereine. 2. Beamten. 3.
Angeſtellten=
verbände. 4. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten.
5. Baugewerkſchaften. 6, Griesheim. (Aufſtellung
Rhönring.)
pe 3: 1. Nadfohrer „Waldesgrün” 2. Geſangvereine.
3. Militärvereine. 4. Metallarbeiterverbände.
5. Chauffeurverein. 6. Berufsfeuerwehr. 7.
Ge=
meinde und Staatsarbeiter. 8. Fabrikarbeiter.
9. Weiterſtadt. (Aufſtellung Emilſtraße, rechts.)
pe4: 1. Freiwillige Feuerwehr. 2.
Holzarbeiterver=
bände. 3. Graphiſches Kartell. 4.
Nahrungs=
mittelgewerbe. 5. Arheilgen. Aufſtellung
Pal=
laswieſenſtraße — links).
pe5: 1. Rabfahrer „Fortung”. 2. Eiſenbahner, 3.
Waldkolonie. 4. Transportgewerbe. 5. Klein=
Gerau, Michelſtadt. 6. Reiter. (Aufſtellung
Kahlertſtraße — links).
ankt 2 Uhr: Abmarſch durch folgende Straßen: Frank=
Straße, Wilhelminenſtraße, Rheinſtraße bis Rheintor,
ſtraße, Eliſabethenſtraße, Wilhelminenſtraße, Rhein=
Ernſt=Ludwigs=Platz, Marktplatz.
ie Schulkinder ſammeln ſich punkt 1 Uhr in der
Uturmſchule und marſchieren unter Vorantritt einer
Dapelle durch die Rundeturmſtraße, Große Ochſengaſſe,
rplatz, Marktplatz, Rheinſtraße, Luiſenſtraße, Frank=
Straße nach dem Gaswerk, um ſich dort in den
Feſt=
zugliedern.
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ir die Kinder, die beim Vorbeigehen des Feſtzuges am
ſe in den Schloßhof geführt werden, findet daſelbſt eine
ere Feier ſtatt. Nach der Feier erhalten die Kinder ein
Geſchenk zur Erinnerung an die Verfaſſungsfeier 1924.
nſprachen: Reichstagsabgeordneter Dr. Queſſel
igsabgeordneter Nuß, Landtagsabgeordneter Reiber
Feierliches Hiſſen der Reichsflagge.
ach dem Feſtakt Freikonzert im Saalbau, Fürſten=
Zewerkſchaftshaus, Konkordiaſaal, Hanauer Hof,
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mit eigenerWohnung niſſe gegen entſprechende Abnahme. Die
Offene Stellen
Montag, den 11. Auguſt,
dends 7½ Uhr, Verfaſſungsfeier im Landestheater
kaltet von der heſſiſchen Regierung und dem
Ober=
ineiſter der Stadt Darmſtadt).
Soner: Univerſitätsprofeſſor Dr. van Aſter, Gießen
2ends 8½ Uhr, Aufſtellen des Fackelzuges mit über
12 Fackelträgern auf dem Marienplatz.
marſch durch folgende Straßen: Neckarſtraße, Rhein=
TE1 Luiſenplatz, — Anſprache des Herrn Staatspräſidenten
vom Valkon des Landtags — Rheinſtraße, Paradeplatz,
Tplatz, Hochſchulſtraße, Pankratiusſtraße, Müllerſtraße,
2 imer Straße, Alexanderſtraße, Obergaſſe, Gr. Ochſen=
Narktplaz, Kirchſtraße, Karlsſtraße, Hügelſtraße, Marien=
Dortſelbſt Feuerſpruch und Auflöſung des Fackelzuges.
* Sinwohner von Darmſtadt werden höflichſt gebeten, F 100 Geſchſt. (9819
und 1I. Auguſt ihre Häuſer zu flaggen, die Bewohner
Taßen, durch die der Fackelzug geht, am 11. Auguſt
zurs3 minieren.
ein) zahlreicher Beteiligung an allen Feierlichkeiten laden
*SPublikaniſchen Parteien und vereinigten
(1006
republikaniſchen Verbände=
An ſehr gut.
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Als Beiprogramm:
(10037ksgo
letzten Augenblick
6 Akté mit Ernst Reicher, Darv Holm
Karl Wüstenhasen, A4ruth Wartau
Bei jedweder Witterung!
Sommernacht-Fest
der Liedertafel
Samstag, den 9. August 1924, abends 8 Uhr
Marienplatz, Darmstadt
Seite 14.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 8. Anguſt 1924:
214
wirtfc
meiſte.
nehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
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der
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dia‟
eine
Eei
und
gen
Beh
loſen
Re
M
allen
mit
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Während der Weißen Woche gibt es nur ein Urteil:
Das Geſchäftshaus Rehfeid iſt, was Preiſe u. Qualitäten anbetrifft, immer führen
Enorme
Poſten
Meine Weisse Woche dauert bis inkl. Montag, den 11. ds. Mis.
Kretonne, Damaſte, Handtücher, Bettuch=Haustuche und Halbleinen, Bettkattune, Frottier=Wäſche, Dam
Hemden, =Hoſen, Nachthemden, Untertaillen, Prinzeß=Röcke, Stickereien, Zephir und Berkals, Croiſé
zu Preiſen, die teilweiſe weit unter dem heutigen Wiederbeſchaffungspreis liege
Neuauslagen in alen Abtelungen
Beſichtigen Sie im eigenen Intereſſe
meine Weiße Woche.
Geschäfts-
friir MAMS fiser:
R
Vet
Vt
Ladeis
straße
„Seſſen”, Verein für Leibezübung, Darmſtadt
Santag 9. Auguf 1924,abends 2.Ahrzaufden
„Heiligen Kreuz
im Garten und ſämtlichen Räumen
mit
BALL
mit ausgewählt künſileriſcher und ſportlicher Vortragsfolge
unter Mitwirfung des Phiſßarm. Orcheſiers, Leitung Herr
Obermuſikmeiſter Mickleh. Tänze eingeübt vön
Tanzmei=
ſferin Rehr. Freunde und Gönner des Vereins ſind herzl.
willkommen.
Der Veranſtaltungsausſchuß
*22729)
Eintritt einſchließlich Tanz: Mitglieder des Vereins ſowie
deren Angehörſge und Mitglieder der Darmſfädter
Sport=
vereine gegen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte 1.— Mk.,
Jugendliche tes Vereins 0.50 Mk. Nichtmitglieder 4.50 Mk.
Der Reſnertrag iſt ausſchließlich für den Ausbau unſeres Sportplatzes
an der Aheinalle beſimmt.
Bei ſchlechter Witterung findet d. Veranſtaltung i. Saale ſiatt
Perbandsſcheimifeſ
(2. Gauverband Deutſche Zurnerſchaft)
am 9. und 10. Ruguſi am Arheilger Mühichen
(unbeſetztes Gebiet)
(Bahnſtation Kranichſtein)
Samstag, abends 9 Uhr: Begrüßungsabend für die Wetiſchwimmer, Konzert,
Geſangsvorträge, turneriſche Aufführungen.
Sonntag, vormittags 6 Uhr: Weckeuf.
8 Uhr: Sitzung des Kampfgerichts.
9 Uhr: Beginn des Wetiſchwimmens für Turner und
Turnerinnen.
nachmittags 3 Uhr: Staffeln, Schauſpringen, Waſſerballſpiele.
abends 8 Uhr: Feſſabend mit Konzert und Tanz.
Gute Reſtauration am Platze
Eintritt zu den Einzelveranſtaltungen je —.30 Mk.
Dauerkarte ..
—80 „
Es ladet ergebenſt ein
Turnverein Arheilgen.
(994211)
Union-Theater
ieie
SE
D
Rhein-
Fhein-
str.8 Schloß-Café str. 2
Rhein. Tonkünstler-Orchester
Kapellmeister Willy Schlupp
Freitag, den 8. August 1924
Opgretten-Abend
10057
Sonntags
von 11—1 Uhr Früh-Konzert
aich
Nächſien Samstag (10040
Schlachtfef
Prima Speiſen und Getränke
Gaſthaus u. Penſion Zum Löwen”
Beſitzer: Peter Wendel vorm. Heldmann)
Seeheim a. d. Bergſtraße.
Habe von heute ab mein Geſchäft wieder
(Sze77s
übernommen.
Sonntag und Montag (Kirchweihe)
D.
Tanz=Mufik
Gute Getränke und gutes Eſſen.
Es ladet freundlichſt ein
Wendel.
Verein für
Pogel=
u. Geflüägelzucht.
Sonntag, 10. Aug.
Ausflüg
nach Frankfurt a. M.
zur Beſichtigung des
Waſſerhofes.
Abfahrt 14 Uhr ab Hauptbahnhof mit
Sonn=
tagsfahrkarte 1V. Kl. (10062
Rückfahrt abends 74 oder 93 Uhr.
Der Borſtand.
nan Parig
In der Hanptrolle:
arl de vogt
Jeat fie Caoean
der Wanderknabe in dem
6aktigen Filmspiel
Meitt
Rasileng-Thadt
Macistes
Abenteue
2. Teil — 5 Akte
ſch.
Macistes Kampf ge8
List und Verderben P.
In der Hauptrolle
Maciste, der stärk
Mann der Velt
Scheine des Toit
Sittendrama in 6 Alten T.
BraMlay, 4ffred Abel us 5
Gestörte
Flitterwocheln
3 Akte mit Leo Peuk *
Sommerſpielzeit
Bradg Harpreol
Abends8 Uhr (isar
Abſchied
Franz Schneider.
Kegelgefellſch. ſucht
Kegelbahn.
Angeb. an dr. Zecher,
Rheinſtr. 43 1002.
ene Frächt
werdezd, empfiehlt
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Wienerſtr.65. Tel. 1234
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tungskörper uſp.
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pariert ſofort gut u.
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ſteinerſtr. 7. (*22702
Heſſcher
Odenwald=Perein, Darm
Gegründet 1903
Der diesjährige
findet am Sonntag, den 10. Auguſt m
Abfahrt ab Oſtbahnhof 6,14 bis Ober 8
ſtadt mit dem Endziel Fränkiſch=Cru E
Bemeinſchaftlicher Mittagstiſch bei 8 E
Hönig, Wirtſchaft zur Pfalz, in P
Beerfurth. Marſchzeit ca, 4 Stunden
Zur zahlreichen Beteiligung ladet
Der Vorſt
NB. Anmeldungen zum Mittagstiſch*
bis Samstag abend noch beim !
ſitzenden, Herrn Rieſinger, Maue
entgegen genommen.
Faſt neu. Kichenherd
und 1 O.=Rahmenbau
bill. zuvk.
Liebfrauen=
ſtr. 80 Hth I r./722685
„Weißer Gashe
Tiſch u. Schlau
10.N zuverk.
Gerbinusſtr.
Srelfngſchfuif.
arbeiten werd. ſauber
und bill. angefertigt.
Ernſt Wagner,
Schulſtr. 10,II. fszstsid
Ma-Bund.
Die Mitglieder des Z. d. A., des D. W. V.
und des Butab finden ſich zur Teilnahme
am Feſtzug am Sonutag nachmittag
pünkt=
lich 342 Uhr Rhönring Eke Arheilgerſtraße
ein und treffen ſich nach dem Feſtzug im
Garten des Fürſtenſaales.
EV Republikaner heraus!
Afg=Ortskartell.
(10061
Die ſeitherigen Mieter werden hiermit
nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß
die Friſt für die Erneuerung der Mieten
mit dem 10. Auguſt abläuft. Das
Landes=
theater behält ſich von dieſem Tage an das
Recht vor, über die Plätze zu verfügen.
Wegen der großen Zahl der
Neuanmeldun=
gen iſt eine Verlängerung der Friſt ausge=
(10075
ſchloſſen.
Die Generaldirektion des Heſſiſchen
Landestheaters.
Autonosi
neu oder wenig gebraucht, ſofort preiswert
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Im Garten und in sämtlichen Sälen des Städtischen Saalbaue
Darmstädter Streichorchester
A. SCHAEFER, I. Konzertmeister am Stadthester in Bielefeld
Fackel-polonals
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Eintrittskarten: für Mitglieder 50 Pfg. an der Abendkasse nur gege
Vorzeigen der Mitgliedskarte bezu. Beikarte.
Fremde Mk. 7.—. — Vorverkauf: Musikalien-Handlung, Elisabethenstrasst
Marfenplatz, Barmstadt
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Heute Freitag, den 8. August 1924, abends 8 Uhr, und folgende Tage:
10032
in jeder Vorstellung 25 Sensationen PogamAtechset in jeder Vorstelng 25. Senstionen
Mur noch kurze Zeitl — Vorverkauf Zigarren-Geschäft Koch, Marksplatz