Einzelnummer 20 Goldpfennige
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sI Auguſt 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
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Nummer 213
Samstag, den 2. Auguſt 1924.
187. Jahrgang
27 mm breſte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
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breit) 4 Goldmark. Anzelgen von auswärts 30 Goldpfg.
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(1 Dollar — 4.20 Mark. — Im Falle höherer
Gewalti, wie Krieg, Alufruhr Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
* Das erſte Londoner Ergebnis.
Sie Lage vor der 4. Polſkonferenz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
s zöſiſche Ueberlegenkeit. — Engliſcher Rückzug. — Das Recht auf „theoxetiſche‟ Sonder=
Gnen. — Der Widerſiand der Bankwelt. — Offizielle Einladung Deutſchlands am Samstag?
Ain franzöſiſches Ultimatum.
Verſtimmung über Clémentel.
ndon, 1. Auguſt. (Wolff.) Ueber die geſtrige Sitzung
en Kommiſſion ſchreibt der diplomatiſche Berichterſtatter
Saily Telegraph”, die Haltung des franzöſiſchen Finanzmi=
Clémentel habe eine beträchtliche Verſtimmung
her=
fen; er habe der Vorlage der franzöſiſchen
el unnötigerweiſe den Charakter eines
itums gegeben und ſeinen Kollegen erklärt, wenn die
ſchen Vorſchläge bezüglich der Sachlieferungen und den
rs nicht angenommen würden, dürfte man nicht voraus=
)aß der erſte Vorſchlag, ſelbſt wenn er von dem erſten
angenomen worden ſei, aufrechterhalten bleibe. Ferner
einen Abänderungsantrag zu Art. 4 des urſprünglichen
IIs der Sanktionen gemacht, welcher beſage, daß für den
iß eine einſtimmige Annahme bezüglich gemeinſamer
nicht erzielt worden ſei, jede Macht ihre
Handlungs=
wieder erhalte.
* Vorſchlag habe Verblüffung erregt, da er den
franzö=
ſchen Konflikt über die korrekte Auslegung des 8 18 auf das
inge, den zu vermeiden man ſich 18 Monate lang bemühte,
habe den franzöſiſchen Finanzminiſter vor einer Aufwerfung
jährlichen Frage gewarnt. Nach dreiviertelſtündiger. Debatte
mentel unter belgiſchem und amerikaniſchem
den Antrag zurückgezogen, ſpäter ſei es zu
uen Meinungsverſchiedenheit gekommen,
hen Delegierten vorgeſchlagen hätten, daß die deutſche
g mit der Reparationskommiſſion bei der
des Schiedsrichters zuſammenwirken
Viedereinführung der Klauſel gefordert hätten, welche
be=
die Reparationskommiſſion über einen angeblichen
ſie den Generalagenten für die Reparationszahlungen
Vertreter der auswärtigen Bonsinhaber befragen ſolle. Dieſer
rief einen allgemeinen Widerſpruch hervor, da die
Ernen=
s Amerikaners zum Vorſitzenden der ſchiedsrichterlichen In=
Unparteilichkeit verbürge. Snowden habe dann nicht weiter
Vorſchlag beſtanden, ein anderer von ihm eingebrachter
Vor=
itet, daß die ſchiedsrichterliche Inſtanz aus einem Amerikaner
Neutralen beſtehen ſolle. Auf Hymans Vorſchlag ſeien für
die Worte „unabhängige und unparteiiſche Perſonen” geſetzt
s wurde beſchloſſen, den vereinbarten Text ſowohl dem Rat
n, als auch den Juriſten, letzteren zwecks korrekter Abfaſſung,
ierikaner mit dem Sanktionsplan einberſtanden.
ndon, 1. Auguſt. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
der „Weſtminſter Gazette” ſchreibt, er höre, daß Logan
wen Young den vom erſten Komitee
ange=
enen Plan gebilligt hätten, da er das
Haupt=
rnis für die Aufbringung der Anleihe für
chland beſeitige.
3 die Arbeiten des dritten Ausſchuſſes betreffe, ſo ſeien
dowei Punkte ungeklärt: der eine ſei die Frage
ſetzung eines Schiedskomitees für die vom Transfer=
Aus=
ich den Beſtimmungen des Dawesplanes getroffene
Ent=
g und der andere ſei die Frage der Einſetzung einer
In=
ie darüber entſcheiden ſoll, welche Abänderung (wenn
pt) an dem Dawesplan vorgenommen werden ſoll. Die
en hätten die Reparationskommiſſion vorgeſchlagen;
tannien habe eine unabhängige Körperſchaft verlangt.
„Times” ſchreibt zu der geſtern von der erſten Kommiſſion
Vereinbarung, es beſtehe Grund zu der Annahme, daß die
ſondiert worden ſind, bevor der Plan aufgeſtellt wurde, und es
glücklicherweiſe als wahrſcheinlich zu betrachten, daß die
Vor=
von der Konferenz endgültig angenommen werden. Was die
einer iſolierten Aktion betrifft, ſo werden die
Rechte eines jeden Landes nur durch den
iller Vertrag vorbehalten. Dieſe Rechte werden
ankreich vermutlich ſo ausgelegt, werden, daß es
zerſten Falle zu iſolierten Aktionen berechtigt iſt;
zugegeben, daß dieſe Möglichkeit eine ſehr entfernte iſt. Sie
ediglich eintreten, nachdem die drei verſchiedenen Autoritäten
und in Verzug erklärt haben. Auch dann verpflichtet ſich
Frank=
t den anderen Mächten zu beraten, um eine gemeinſame Aktion
bevor eine iſolierte Aktion endgültig in Erwägung gezogen
in darf alſo hoffen, daß das Schreckgeſpenſt einer
ſtuhrinvaſion gebannt iſt.
die „Daily News” glaubt, daß die franzöſiſche Formel die
befriedigen wird. Das Blatt ſagt, ſelbſtverſtändlich ſei es
möglich, daß, wenn die ganze für den Fall eines Verzuges
ene Maſchinerie in Gang geſetzt werde, auch irgend ein Staat
nabhängige Aktion unternehmen könnte. Aber
t des Planes liege darin, daß er dies ſehr viel unwahrſcheinlicher
ils es augenblicklick ſei.
Schiedsgerichtszuſatz zu der Verfehlungs=
und Sanktionenformel.
iris, 1. Auguſt. (Wolff.) Der von der erſten Kommiſ=
* Londoner Konferenz angenommene Text, der zu der
vom 19. Juli über die Verfehlungen und
Sank=
n hinzugefügt wird, lautet nach dem Berichterſtatter des
Pariſien” wie folgt:
ſei Sache der Repko über alle Anträge auf Feſtſtellung
SZerfehlung gegen irgend eine der vorgeſehenen Verpflich=
Beſchluß zu faſſen, ſei es, daß es ſich um den auf die
Re=
nen bezüglichen Teil des Friedensvertrages handelt, wie
10. Januar 1920 in Kraft geſetzt und in der Form,
ent=
id dem § 22 des Anhanges 2, abgeändert wurde, ſei es,
Verfehlung ſich gegen den Sachverſtändigenbericht vom
1924 richtet. Wenn infolgedeſſen der Beſchluß der Repko,
Antrag abweiſt oder ihm Folge gibt, mit einer blotzen
it zuſtande gekommen iſt, ſo kann jedes Mitglied,
der Abſtimmung teilgenommen hat, binnen 8
Ta=
ach dem Beſchluß an eineſchiedsgerichtliche
niſſion appellieren beſtehend aus drei Mitglie=
dern, deren Entſcheidung keine weitere Berufung zuläßt. Die
Mitglieder dieſes ſchiedsgerichtlichen Komitees werden auf
fünf Jahre ernannt und als unabhängige und
unpartei=
iſche Perſönlichkeiten entweder von der Repko ſelbſt einſtimmig,
oder, falls eine derartige Einſtimmigkeit nicht erzielt wird, von
dem Vorſitzenden des Internationalen Schiedsgerichts im Haag
gewählt. Der Vorſitzende der dreigliedrigen Kommiſſion ſoll
amerikaniſcher Staatsbürger ſein. Vakanzen werden auf die
gleiche Art wie die erſtmaligen Ernennungen geregelt werden.
Das Ringen um die franzöſiſche Theſe.
Dem diplomatiſchen Berichterſtatter des „Daily
Tele=
graph” zufolge ſetzte die dritte Kommiſſion, die unnnterbrochen
den ganzen Tag gearbeitet hatte, ihre Tätigkeit bis in die ſpäte
Nacht hinein fort. Schließlich ſchlug der belgiſche Delegierte Gutt
eine Kompromißformel über die Transferfrage
und die Sachlieferungen vor, die von einem beſonderen
Redaktionsausſchuß behandelt worden iſt. Die Sachverſtändigen
beabſichtigen, die ganze Nacht die Arbeit fortzuſetzen, um eine
Löſung zu finden, die die geſtrigen von der erſten Kommiſſion
erzielten Vereinbarungen und das bisherige Ergebnis der
Arbei=
ten der dritten Kommiſſion nicht gefährdet.
Verſtändigung mit der Bankwelt?
SD. London, 1. Auguſt. Die Beratungen des dritten
Ausſchuſſes über die Sachlieferungs= und Ueberweiſungsfrage
dauern noch an. Sie machen trotz erheblicher noch beſtehender
Schwierigkeiten gute Fortſchritte. Außer den
Delegationsfüh=
rern, hat auch die engliſche Delegation, der auch die Vertreter
der Dominions angehören, umfaſſende Beſprechungen
abgehal=
ten. Die Hauptſchwierigkeit beſteht gegenwärtig in der
Beſeitigung der Bedenken der Bankwelt gegen
eine Aenderung ber Befugniſſe des Ueberweiſungskommiſſars,
deſſen Hauptwert in der Möglichkeit der Beſetzung durch einen
erſtklaſſigen Vertreter der Bankwelt beſtünde. Jede Schmälerung
der Vollmacht würde zur Folge haben, daß ſich kein
repräſenta=
tives Mitglied dieſes Standes zu einer verantwortungsreichen
Tätigkeit bereitfinden würde. Mit anderen Worten: Auch
heute noch iſt der Widerſtand der Bankwelt
ge=
gen jeden Verſuch, das
Sachverſtändigengut=
achten politiſch umzudeuten, unverändert ſtark.
Die bisherige Zurückhaltung dieſer Kreiſe gegenüber der
franzö=
ſiſchen Kompromißformel über die Sanktionsfrage und die
Schaf=
fung eines Dreier=Ausſchuſſes erklärt ſich daraus, daß neben
die=
ſer Neuregelung der Repko=Befugniſſe eine
aus=
drückliche Verpflichtung der alliierten Mächte eingegangen iſt
oder zu ſein ſcheint, wonach ſie ſelbſtändig nur unter ganz
gewiſ=
ſen, feſt umſchriebenen Vorausſetzungen gegen Deutſchland
vorzu=
gehen berechtigt ſind. Zwar ſind auch dieſe Verpflichtungen
letzten Endes nicht bindend. Es ſcheint aber eine Verſtändigung
mit der Bankwelt und der franzöſiſchen Regierung bevorzuſtehen.
In unterrichteten Kreiſen erwartet man möglicherweiſe eine ſehr
ſchnelle Entſcheidung.
Vor der Einigung im dritten Komitee.
SD. London, 1. Auguſt. In den Konferenzarbeiten iſt
inſofern heute ein weiterer Fortſchritt zu verzeichnen, als die
dritte Kommiſſion den größten Teil ihrer Arbeiten beendet hat.
Nachdem die Kommiſſion heute grundſätzlich eine Einigung
er=
zielt hat, kann kein Zweifel mehr darüber herrſchen, daß ſie ihre
Arbeiten ſpäteſtens bis morgen früh abgeſchloſſen hat. Morgen
wird eine weitere Vollſitzung der Konferenz ſtattfinden. Sie wird
ſich mit den Berichten der erſten und dritten Kommiſſion
befaſ=
ſen. Höchſtwahrſcheinlich wird morgen auch die
Einladung an Deutſchland abgeſchickt werden.
— Macdonald hat ſich nach der heutigen Zuſammenkunft der
eng=
liſchen Delegation auf ſeinen Landſitz nach Chequers begeben,
wird aber morgen früh wieder in London ſein.
Die Einigungsformel über das Sachlieferungsproblem.
London, 1. Auguſt. Während in der geſtrigen
Nachmit=
tagsſitzung des dritten Ausſchuſſes es nicht gelang, eine
end=
gültige Einigung über die Transferfragen zu
erzielen, konnte, wie Daily Telegraph” berichtet, eine
Einigungsformel über das
Sachlieferungs=
problem auf Vorſchlag des Belgiers Gutte gefunden
wer=
den. Das engliſche Blatt umſchreibt die Einigungsformel etwa
folgendermaßen: Sowohl vor, wie nach dem Jahre 1930
müß=
ten Kohlen, Koks, Kali und ähnliche Produkte den Alliierten
ge=
liefert werden, wobei die deutſche Regierung verſprechen müſſe,
dieſe Lieferungen ſicherzuſtellen. Hierzu ſei eine beſondere
Ver=
einbarung mit Deutſchland, beſonders hinſichtlich der
Lieferun=
gen nach dem Jahre 1930 notwendig. Sollten Strafmaßnahmen
wegen Nichteinhaltung der Sachlieferungen notwendig ſein, ſo
ſoll das Urteil eines Schiedsgerichts in Anſpruch genommen
werden. Dieſes letztere ſoll durch einen beſonderen
Organiſa=
tionsausſchuſſes, in dem auch Deutſchland vertreten ſei, ernannt
werden.
Neue Vollſitzung am Samstag.
London, 1. Auguſt. (Europapreß.) Man teilt mit, daß
eine Vollſitzung der Konferenz am Samstag, 11
Uhr einberufen wird, wenn bis dahin die Kommiſſion zu
einer Einigung gelangt ſein wird. Im gegenteiligen Falle
wer=
den die Delegationsführer ſich mit dieſer Frage beſchäftigen und
verſuchen, einen Einigungsentwurf aufzuſtellen.
Wenn die Vollſitzung zuſammentreten kann, wird ſie
voraus=
ſichtlich ſich mit der Berufung, der deutſchen
Dele=
gierten beſchäftigen, die am Montag in London
ein=
treffen ſollen. Da aber dieſer Tag ein engliſcher Feiertag iſt,
ſo würde die deutſche Delegation erſt am Dienstag gbend. gehört
werden,
Das Auf und Ab der Londoner Konferenz hat endlich ein
Ergebnis gezeitigt hinſichtlich der Sanktionenfrage, die zwar die
Sanktionen nicht gänzlich verwirft, aber dieſelben doch in ſo weite
Ferne rückt, daß der Inſtanzenweg, der bei irgendwelchen
ſoge=
nannten deutſchen Verfehlungen von ſeiten der Alliierten zu
be=
ſchreiten iſt, uns doch immerhin gewiſſe Sicherheiten gibt. Die
Löſung entſpricht zwar keinewegs den deutſchen
Wünſchen. Auch die Reichsregierung wird, ſobald ſie nach
London kommt, ihre diesbezüglichen Bedenken geltend machen.
Immerhin bedeutet aber die Entſcheidung innerhalb der erſten
Kommiſſion die Beſeitigung der Macht der Repko,
vor allen Dingen alſo Frankreichs, wie ſie bisher beſtand. Nach
Ueberwindung dieſes Hinderniſſes darf man wohl annehmen,
daß nunmehr die Alliierten endlich untereinander zu einer
Eini=
gung kommen und die deutſche Regierung einladen werden. An
maßgebender Stelle wird erklärt, daß man in Berlin keineswegs
den Wunſch hat, vorzeitig nach London zu fahren. Es hat zwar
an und für ſich etwas Zurückſetzendes für Deutſchland an ſich,
wenn man in London den Zeitpunkt der Einladung an
Deutſch=
land immer wieder hinausſchiebt. Man darf aber nicht vergeſſen,
daß es ſich hier lediglich um eine fürdie Alliierten recht
blamable Angelegenheit handelt, die ſich trotz der
ein=
gelegten Sonderberatungen noch immer nicht haben einigen
kön=
nen. Es darf aber auch weiterhin nicht überſehen werden, daß
es gerade im deutſchen Intereſſe liegt, wenn die Alliierten unter
ſich alle heiklen Fragen bereinigen und das Anſchneiden von
An=
gelegenheiten wie der Ruhrräumung nicht der deutſchen
Dele=
gation überlaſſen. Obwohl das Haupthindernis nunmehr
beſei=
tigt iſt, verbleibt doch noch eine Reihe anderer ſehr wichtiger
Fragen, die gegenwärtig der zweiten und dritten Kommiſſion zur
Beratung vorliegen.
Sehr bedenklich iſt der franzöſiſche Vorſchlag
betreffend die Sachlieferungen und
Barüberweiſun=
gen, der dahin geht, daß es den einzelnen Mächten überläſſen
bleiben ſoll, Lieferung auf beſtimmten Gebieten und in
beſtimm=
ter Menge zu verlangen. Mit einer derartigen Regelung der
Sachleiſtungen, die nicht nur über das Dawesgutachten
hinausgeht, ſendern die es überhaupt umſtürzt, kann ſich die
deutſche Regierung naturgemäß keineswegs
ein=
verſtanden erklären. Das weiß man in London ſehr genau,
und man geht ohl nicht fehl in der Annahme, daß gerade der
deutſche Standpunkt in dieſer Frage zu dem heftigen Widerſtand
gegenüber der franzöſiſchen Delegation geführt hat. Frankreich
verſucht hier offenkundig, durch eine derartige Formel deutſche
Verfehlungen zu produzieren. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß zum
Beiſpiel eine Forderung, die ſich lediglich auf Chemikalien oder
Holz oder Kohle bezieht, binnen kurzem zu einer deutſchen
Ver=
fehlung führen könnte. Darüber hinaus wird es aber auch der
deutſchen Induſtrie unmöglich gemacht, irgendwelche Verträge
abzuſchließen, da ſie ſtets damit rechnen muß, daß es
Frank=
reich einfallen kann, auf dieſem oder jenem Gebiete
willkür=
liche Sachlieferungen in unbegrenzter Menge
zu fordern. Eine ſolche Auslegung des.
Sachverſtändigen=
gutachtens, die die Aufgabe des Transfer=Agenten unmöglich
macht, würde ſofort auf währungspolitiſchem Gebiete für uns
ungünſtig in Erſcheinung treten. Das Gutachten aber ſieht
aus=
drücklich vor, daß die deutſchen Leiſtungen nur in
einem ſolchen Ausmaß vorzunehmen ſind, daß
dies nicht zu einer Gefährdung der Währung
führt.
Ungelöſt iſt auch die Frage der militäriſchen
Räumung. Einig ſind ſich die Alliierten ſchon ſoweit, daß
ungefähr mit dem 15. Oktober die wirtſchaftliche
Räumung ihr Ende haben ſoll. Darüber hinaus
ver=
ſuchen nun aber die Franzoſen, die militäriſche Räumung mit
der Räumung der Kölner Zone zu verquicken und ſie auf
meh=
rere Jahre hinauszuſchieben. Eine derartige Löſung iſt aber für
die deutſche Regierung untragbar. Auch die Engländer haben
bisher noch nichts Beſtimmtes darüber verlauten laſſen, daß ſie
ſich mit einer Löſung, die dem franzöſiſchen Vorſchlag entſpricht,
einverſtanden erklären würden. In Berliner amtlichen Kreiſen
betrachtet man dieſe Frage jedoch recht optimiſtiſch. Im
Hinter=
grund der Londoner Konferenz ſtehen nach wie vor die
amerika=
niſchen Bankiers, die keineswegs zugeben werden, daß das
wirt=
ſchaftlich bedeutungsvollſte Gebiet noch länger als über den
10. Januar nächſten Jahres hinaus der franzöſiſchen
Militärherr=
ſchaft unterſtellt wird. Bemerkenswert iſt übrigens, daß während
der ganzen Londoner Verhandlungen keine Differenzierung
zwi=
ſchen dem Sanktionengebiet und dem neubeſetzten Gebiet gemacht
worden iſt, daß alſo bei einer Einigung über die
Räumungs=
frage auch Duisburg, Düſſeldorf und Ruhrort berückſichtigt
wer=
den. Die ganze Angelegenheit wird aber noch einen Gegenſtand
heftiger Auseninanderſetzungen bilden, da die deutſche
Re=
gierung keineswegs die Abſicht hat, in eine
Hin=
zögerung der Räumung einzuwilligen. Es beſteht
berechtigte Hoffnung, daß die Arbeiten der Konferenz in den
nächſten Tagen einen raſcheren Fortgang nehmen werden.
So=
wohl Macdonald als auch Herriot haben große Rückſicht auf ihre
Parlamente, Herriot vor allem auf Poincaré und deſſen
An=
hängerſchaft zu nehmen. Das belgiſche Parlament iſt bereits in
die Ferien gegangen. Die franzöſiſche Kammer wird in dieſen
Tagen ebenfalls ihre Sitzungen beenden. Dadurch wird für die
beiden Premierminiſter der Spielraum etwas erweitert, was ſehr
bald bei den Verhandlungen in London ſich bemerkbar machen wird.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
R
agesſpiegel t. Aid uns Wot
bei.
[ ← ][ ][ → ] wirtſch meiſter mehmi Ernſt Bedin „Selb hält n von 1 Quadr meind noch 6 über ſtaltun Zeit ung d Freiet Satzes werti( hat ſi. dieſen Eberſt 3 Kaſp Hüte geſchl Bewu loſen We An allen mit gont di San wärt Zum bere macteile Her lung men
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Runiier 21
Die Repko in London.
Bevorſiehende Verhandlungen mit
Deutſchland über die S Bedingungen.
Paris 1. Aug. (Havas.) Ueber die Arbeiten der
Re=
parationskommiſſion wird aus London gemeldet, die
Kommiſſion werde heute eine offiziöſe Sitzung abhalten und
offiziell zuſammentreten, wenn gemäß dem Artikel 9 des Berichts
des Juriſtenausſchuſſes ihr von den alliierten
Regie=
rungen der Auftrag erteilt worden ſei, mit der deutſchen
Regie=
rung eine entſprechende Regelung zu treffen, auf Grund deren
Deutſchland ſich verpflichten werde, den Sachverſtändigenplan
und die ihn betreffenden Beſtimmungen auszuführen. Vorher
könnten alſo die Regierungen ſich über den Wortlaut des
Proto=
kolls verſtändigt haben, der Deutſchland vorgelegt werden ſoll.
Die Verhandlungen über den
Kompromißent=
wurf der franzöſiſchen Delegation ſeien geſtern
abend mit der dritten Kommiſſion fortgeſetzt worden. Die
Reparationskommiſſion werde mit den Vertretern
der deutſchen Regierung, nicht mit der
Kriegslaſten=
kommiſſion, in Verhandlungen treten ſowohl über das
Pro=
tokoll, als über die Erfüllung der von der Repko
ſelbſt aufgeſtellten fünf Bedingungen. Dieſe fünf
Bedingungen, auf Grund deren der Sachverſtändigenplan als
ausgeführt bezeichnet werden ſoll, ſind bekanntlich in dem
Be=
ſchluß der Repko von 15. Juli enthalten und ſehen vor:
1. die Annahme der für das Funktionieren des
Sachverſtän=
digenberichts erforderlichen Geſetze in der von der
Reparations=
kommiſſion gutgeheißenen Form durch den Reichstag ſowie deren
Verkündigung;
2. die Errichtung ſämtlicher Ausführungsorgane und
Kon=
trollorgane am gegebenen Platz;
3. die endgültige Konſtitution der Goldnotenbank und der
Reichseiſenbahngeſellſchaft;
4. die Uebergabe der für die deutſchen Eiſenbahn= und
Indu=
ſtrieobligationen ausgeſtellten Zertifikate an den Agenten für die
Reparationszahlungen und
5. den Abſchluß von Verträgen, die die Unterbringung der
800=Millionen=Anleihe beim Ingangkommen des
Sachverſtändi=
genplanes garantieren.
Prüfung der deutſchen Reparationsgeſetze durch die Repko.
Vom Tage.
London, 1. Auguſt. (Europapreß.) Die
Reparations=
kommiſſion iſt heute Vormittag in offiziöſer Sitzung
zuſammen=
getreten. Sie hat die Geſetzentwürfe geprüft, die vom
Organiſa=
tionskomitee für die Emiſſionsbank, die Eiſenbahnen= und
In=
duſtrieobligationen ausgearbeitet worden ſind. Dieſe drei
Ent=
würfe müſſen bekanntlich von der Reparationskommiſſion
geneh=
migt werden, bevor ſie von der deutſchen Regierung dem
Reichs=
tag unterbreitet werden können. Die Kommiſſion wird morgen,
Samstag, eine lange Sitzung abhalten.
Deutſchland vor Tatſachen geſtellt?
Paris 1. Auguſt. Die Pariſer Morgenblätter vertreten
angeſichts der geſtrigen Annahme des franzöſiſchen
Sanktions=
planes in London die Auffaſſung, daß die Konferenz im
Prin=
zip das franzöſiſche Programm bereits angenommen habe.
„Petit Pariſien” erklärt voller Freude, der geſtrige Konferenztag
in London ſei weitaus der beſte ſeit Beginn der ganzen
Bera=
tungen. Der „Matin” glaubt, daß man nun die Deutſchen zu
dem denkwürdigen 4. Auguſt bekommen könne.
„Petit Journal” ſagt ganz offen, daß den Deutſchen in
London von der Reparationskommiſſion ein Programm
präſentiert werde, und es handele ſich einfach um
die Unterzeichnung eines Protokolls über, die
von der Konferenz angenommenen
Bedingun=
gen. Im Gegenſatz dazu ſteht allerdings Herriots geſtrige
Er=
klärung, er werde mit der deutſchen Delegation perſönliche
Be=
ziehungen aufnehmen und nicht durch Vermittler mit ihr
ver=
handeln.
Vor kurzem hat Reichsbankpräſident Dr. Schacht mit der
Schwei=
zeriſchen Nationalbank wegen dem ſchweizeriſchen Vertreter in der
Emiſſionsbank verhandelt. Wahrſcheinlich wird Generaldirektor
Bach=
mann von der Schweizeriſchen Nationalbank in Vorſchlag gebracht
werden.
Dem Reichstag iſt ein demokratiſcher Antrag zugegangen
betr. eine Novelle zum Reichspreſſegeſetz, wonach in § 8 die
folgende Beſtimmung eingefügt werden ſoll: „Als verantwortliche
Re=
dakteure periodiſcher Druckſchriften dürfen nicht Perſonen bezeichnet
wer=
den, die dem Reichstag oder einem Landtag angehören.
Sämtliche für den 3. Auguſt in Hamburg geplanten
kommu=
niſtiſchen Veranſtaltungen, auch die in geſchloſſenen
Räu=
men, ſind verboten worden.
Mit Rückſicht auf die bevorſtehenden heſſiſchen Landtagswahlen hält
die heſſiſche Sozialdemokratiſche Partei am 12.
Okto=
ber in Frankfurt a. M. einen Landesparteikag ab, auf dem
die ſozialdemokratiſchen Landtagskandidaten aufgeſtellt werden.
Bundeskanzler Seipel wird am 2. September wiederum ſein
Amt antreten, nachdem er von den Folgen des auf ihn verübten
Attentats wieder geneſen iſt.
In dem Prozeß gegen die wegen Teilnahme an den Krakauer
Unruhen vom November 1923 angeklagten Perſonen wurde am
Donnerstag das Urteil gegen ſechs Perſonen wegen Diebſtahls und
Plünderung gefällt.
Die ſerbiſche Skupſchtina wurde für den 5. Auguſt zu
einer außerordentlichen Tagung einberufen. Nach beendeter Debatte
über die Regierungserklärungen ſollen die Sitzungen bis Mitte
Septem=
ber vertagt werden.
Aus Sofia wird gemeldet, daß ein griechiſches
Grenz=
bataillon 26 Bulgaren in Griechiſch=Mazedonien gefangen
genommen und 19 davon getötet hat.
Das belgiſche Parlament hat einſtimmig die Mandate
Belgiens über die ehemaligen deutſchen Kolonien Ruando und
Urundi, die der belgiſchen Regierung durch den Völkerbund
angetra=
gen wurden, angenommen.
Die franzöſiſche Kammer hat mit 346 gegen 110 Stimmen
die Ueberführung der Leiche von Jaures nach dem Pantheon
be=
ſchloſſen. Der Senat hat dieſen Beſchluß bereits ratifiziert.
Nach einer Meldung des New York Herald aus Buenos Aires iſt
die Aufſtandsbewegung, in Braſilien wieder
auf=
geflackert. General Lopez verſucht, ſich mit ſeinen Truppen einen
Weg nach der Stadt. Porte Alegre zu bahnen, von wo aus er eine neue
Bewegung entfachen will.
Das amerikaniſche Staatsdepartement teilt mit, daß der
ameri=
kaniſch=perſiſche Zwiſchenfall als erledigt betrachtet
werden kann. Die amerikaniſche Regierung hat eine Note aus Teheran
erhalten, worin dieſe alle gewünſchten Zuſicherungen für den Schutz der
amerikaniſchen Bürger gibt.
Der Botſchafter der Sowjetrepublik Karachan hat
dem Präſidenten der chineſiſchen Repuhlik ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben überreicht.
Ainttürſiche Seſetzungs=Berlangerr
Weiterhin engliſche Beſatzung?
Paris 1. Aug. (Europapreß.) Der Korreſpondent
„Petit Pariſien” in London glaubt zu wiſſen, daß das e
liſche Kriegsamt auch nach der Räumung Köln=
Rheinland ein Beſatzungskorps aufrecht erha
will. Es habe angeregt, daß man England die
ſetzung von Koblenz überlaſſe. Die franzöſif
Behörden hätten aber vorgeſchlagen, daß die Eng
der Kehl beſetzen ſollten.
Um die Beſetzung der Kölner BZone.
U. Paris, 1. Auguſt. Die Londoner franzöſiſchen 6
ſpondenten melden, daß zwiſchen der franzöſiſchen und der
liſchen Delegation offiziöſe Beſprechungen im Gange ſind, di
rauf abzielen, die Aufrechterhaltung eines engliſchen Truppe
pers im beſetzten Gebiet nach Räumung der Kölner Zon
zum endgültigen Abzug des franzöſiſch=belgiſchen Heeres
zuſetzen.
Der Londoner Sonderberichterſtatter des Quotidien m
Als geſtern die Frage der Beſatzung der Kölner Zone angef
ten wurde, konnten Macdonald, Herriot und Theunis die
für ein Abkommen feſtlegen, wonach die engliſchen Trupp
Köln verbleiben ſollen, ſolange die franzöſiſch=belgiſchen Try
die Ruhr nicht geräumt haben. Der Berichterſtatter fügt
er müſſe aus politiſchen Gründen mit genauen Angaben
üb=
in der Privatunterhaltung zwiſchen Herriot und Macdonal
troffenen Vereinbarungen zurückhalten.
Der Schacher um die Ruhr.
1
geber dem Hügel.
Pertagung der franzöſiſchen Parlamente.
Paris, 1. Auguſt. (Europapreß.) Kammer und Senat
haben ſich heute auf unbeſtimmte Zeit vertagt, d. h. es wird den
Präſidenten der beiden Parlamente überlaſſen, die
Verſammlun=
gen wieder einzuberufen, wenn ſie es in Verbindung mit der
Regierung für angebracht erachten. Man rechnet allgemein mit
einer Wiedereinberufung der Kammer und des Senats
um den 13. Auguſt.
Von unſerem Londoner Korreſponden.
London, 31. Juli. (Durch Flugpoſt.)
Von den leitenden Kreiſen naheſtehender Seite wird uns
verſichert, daß man ſich bei größter Befriedigung über das
Er=
reichte der ernſten Hoffnung hingibt, daß man nach
Menſchen=
ermeſſen nunmehr „über dem Hügel” iſt. Man ſieht der Ankunft
der deutſchen Delegierten mit durchaus optimiſtiſchen
Empfin=
dungen entgegen. Man würde natürlich froh ſein, wenn die
Deutſchen bei den kommenden Diskuſſionen auf der Baſis der
Gleichbercchtigung die Tendenz verfolgen würden — bei aller
ſelbſtverſtändlicher Gründlichkeit der Erwägungen —, den
Dawes=
plan mit tunlichſter Beſchleunigung unter Dach und Fach zu
bringen, was man auch aus wirtſchaftlichen Gründen nicht nur
im Intereſſe Deutſchlands aufrichtig begrüßen würde. Hierhin
würde wohl auch gehören, daß man nicht gezwungen würde, mit
den deutſchen Delegierten jeden gemachten Vorſchlag bis ins
Ein=
zelne noch einmal „durchzudreſchen”, ſondern daß man nur die
Ergebniſſe, die für Deutſchland entſcheidenden Punkte zu
dis=
kutieren brauchte.
London, 1. Aug. (Wolff.) Zu dem
franzöſiſch=
giſchen Beſchluß, die Frage der militäriſchen Räumun
Ruhrgebietes mit den Reparationszahlungen zu verbi
ſchreibt die „Times”, daß in dieſem Punkte geſtern ni
neues erfolgt ſei. Sicher ſei, daß dieſe Frage nach
kunft der Deutſchen in London in der einen ode
anderen Ferm aufgeworfen werde. Der erwähnte Be
ſei nichts anderes als eine Modifizierung des Brüſſeler Be
ſes vom März 1923, die Räumung des Ruhrgebietes vor
deutſchen Zahlungen abhängig zu machen. Es werde au
manchen Kreiſen betont, daß der geforderte Preis
eine frühere Räumung von 1½ Milliarden G
mark ſo gut wie ſicher außerhalb der Leiſtur
fähigkeit Deutſchlands liege, ſo daß der
ſchluß tatſächlich nichts anderes bedeute als
Fortſetzung der Ruhrbeſetzung während we
rer zweier Jahre.
Vorbereitungen für die franzöſiſch=rufſiſche Konfe
* Paris, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.) Im Miniſteriun
Auswärtige Angelegenheiten werden bereits lebhafte Vore
ten für die bevorſtehende ruſſiſch=franzöſiſche Konferenz getr
Zwiſchen dem Quai d’Orſay und dem ruſſiſchen Auswär
Amt wurde der Kontakt hergeſtellt. Die wirtſchaftliche und f
zielle Abteilung des franzöſiſchen Auswärtigen Amtes iſt zu
damit beſchäftigt, die zuſtändigen Fragen zu diskutieren.
Mitglieder der für die Verhandlungen in Ausficht genomn
ruſſſchen Delegation ſind übrigens bereits inoffiziell in Paris
getroffen, um dem Quai d’Orſay Auskünfte über die ruſſt
Wirtſchaftsverhältniſſe zu erteilen.
Die neuen Micum=Beſtimmungen.
Hughes in Brüſſel.
„TU. Brüſſel, 1. Auguſt. Der amerikaniſche
Staatsſekre=
tär Hughes iſt geſtern abend 6 Uhr in Brüſſel eingetroffen. Er
wurde auf dem Bahnhof vom Wirtſchaftsminiſter, einem
Vertre=
ter des Auswärtigen Amts und dem Bürgermeiſter empfangen.
Die faſziſtiſche Miliz in die Staatstruppen eingereiht.
Rom, 1. Auguſt. (Europapreß.) Der Miniſterrat hat heute
die Neuordnung der faſziſtiſchen Miliz genehmigt. Nach dem
Neureglement wird die Miliz in die bewaffnete Macht des
Staa=
tes eingereiht. Ihre Mitglieder müſſen dem König Treue
ſchwö=
ren. Sie ſind der gleichen Diſziplin und den Strafmaßnahmen
unterworfen, wie die Angehörigen des Heeres. Das Reglement
der Miliz wird von dem Miniſterpräſidenten, dem Kriegsminiſter,
Kolonialminiſter und Finanzminiſter, ſowie den Generalkonſuln
aufgeſtellt. Der Titel Generalkonſul entſpricht dem eines
Armee=
korpskommandanten, der Titel Konſul dem eines
Diviſionskom=
mandanten.
Düſſeldorf, 1. Aug. Der Leiter der Micum, Frau
hat folgende Verfügung über die Anwendung der Ein= und
fuhrbewilligungen und Ab= und Zufuhrgenehmigung erle
1. Die vom 1. Auguſt ab erteilten Lizenzen oder Lizen
längerungen ſind bis auf Widerruf nur für einen Monat g
ohne daß eine Rückvergütung der Abgaben im Falle der
benützung verlangt werden kann.
2. Was die Lizenzen oder Lizenzverlängerungen, welche
dem 1. Auguſt 1924, ſpäteſtens bis 31. Juli erteilt worden
betrifft, ſo kann die Rückvergütung der Abgaben für dieſe 4
zen im Falle von gänzlicher oder teilweiſer Nichtbenützung
bis zum 31. Auguſt verlangt werden. Nach dieſem Datum
keine Rückvergütung mehr erteilt.
3. Ablauf= und Zulaufsbewilligungen (Derogationen),
im Auguſt erteilt worden ſind, können nur für eine Rückb
tung der Gebühren berückſichtigt werden, wenn das Geſuch
teſtens bis zum 15. Auguſt eingereicht wird. Derogationen, n.
vor dem 1. Auguſt erteilt worden ſind, werden bis auf A
ruf nur für eine Dauer von einem Monat erteilt, ohne daß
Rückvergütung erteilt werden kann.
Ratſchläge für Sommerreiſende.
Du kannſt zur Fahrt nicht früh genug rüſten. Sommle den
Winter hindurch Proſpekte und Empfehlungen. Notiere, berechne,
revidiere immer aufs neue den Reiſeplan. Einen Tag vor der
Abfahrt ſchmeiße alles um. Dann haſt du zweierlei Freude: das
bereits Geſammelte und den Reiz des überraſchend Neuen!
Trage dein irdiſches Gut ſtets bei dir. Es fremden Händen
während der Fahrt anzuvertrauen, wäre unvorſichtig. Wie leicht
kann ſich ein Gepäckwagen verlaufen. Zahlreiche Ruckſäcke,
Schirmhüllen, Pakete und Handtaſchen ſchulen dein
Dispoſitions=
talent und erweiſen den Wohlſtand der Familie. Bleibt ein
Stück liegen, ſo wird unter ſo reicher Auswahl der Verluſt erſt
ſpät oder gar nicht ruchbar.
Nimm immer die älteſten Kleidungsſtücke mit. Das Gute
wird doch bloß zerdrückt und unanſehnlich. Jägerwolle auf die
deutſche Bruſt! Sie ſpart die halbe Wäſche. Der Eispickel an der
See, die weiße Hoſe auf der Alm verbindet wohltuend nationale
Gegenſätze.
Das Reiſeprojekt im Freundeskreis durchzuſprechen, iſt
Selbſtverſtändlichkeit. Es gibt ſo manche, die ſich eine
Sommer=
fahrt nicht leiſten können. Beglücke auch dieſe mit den Genüſſen,
die deiner warten.
Nimm nie Wechſelgeld, ſondern nur große Scheine mit! Sie
verringern das Volumen deiner Brieftaſche, und die herzlichen
Mannestvorte des Schalterbamten, der dir bei ſtarkem Andrang
in letzter Minute einen Hundertmarkſchein wechſeln ſoll, werden
dir Vergnügen bereiten.
Dasſelbe Manöver gewährt dir auch auf der Trambahn
mindeſtens zwei Stationen weit die Freude einer Freifahrt.
Dann allerdings wirſt du meiſtens hinausgeſchmiſſen.
Zur Abfahrt lade zahlreiche Sippen und Freunde auf den
Bahnhof. Erſtens dienen ſie dir als Laſttiere und zweitens
kannſt du ſchon mit wenig Mannen ein ganzes Coupé kriegsſtark
belegen, um weiteren Zudrang abzuhalten. Beſonders neckiſch iſt
es, wenn dann Tante Röschen das rechtzeitige Wiederausſteigen
vergißt. Du haſt bis zur nächſten Schnellzugsſtation angenehme
Geſellſchaft.
ſitzeſt du Kinder, ſo verteile Bergſtöcke und
Schmetterlings=
netze unter ſie. Du wirſt bei deiner Umgebung ungeahnte
Er=
folge erzielen.
Da dein Gepäck ohnedies nicht in die dafür beſtimmten Netze
geht, ſo belege ruhig damit die Nachbarſitze. Vielleicht ſteigt dod
in letzter Minute ein entfernter Bekannte: ein, dem du ſo eigen
Platz reſervierſt. Er braucht ja ſchließlich nicht zu ſitzen,
Geſpräche führe laut, deines Wertes beſeußt!
Abſchiedsgrüße an die auf dem Bahnſteig Zurückbleibenden
übermittele am beſten durch ein Megaphon!
Vergiß nicht, ein Bettuch zum Winken mitzunehmen!
Pakete mit zerdrücktem Obſt und ſchlechtverkorkten Flaſchen
verſtaue über dem Platz deiner ſchönen Nachbarin. Du kannſt
dieſe dann bald mit weltmänniſcher Höflichkeit auf die
Kirſchen=
flecke und Rotweintropfen aufmerkſam machen, welche ihre weiße
Bluſe zu zieren beginnen. Es gibt keine nettere Gelegenheit, ein
freundliches Geſpräch anzuknüpfen.
Nicht unwichtig iſt die Sitzordnung im Coupé. Als
umſich=
tiger Familienvater wirſt du möglichſt häufig eine
Umgruppie=
rung deiner Kohorte vornehmen. Deine Frau wird ſich ohnedies
auf keinem Platz wohlfühlen. Der Vorderſitz rußt und der
Rück=
ſitz verurſacht Uebelkeit.
Bald nach Beginn der Fahrt werden ſich totſicher bei deiner
Familie Symptome von Hungertyphus bemerkbar machen. Es iſt
daher ratſam, möglichſt in jedes Gepäckſtück etwas Eßbares zu
verſtauen. Das lebhafte Suchen danach erhöht den Stoffwechſel
und hilft dir über die erſte Langeweile.
Iß laut und ziehe die Speiſereſte mit unmutigem Schnalzen
aus den hohlen Zähnen. Dein Wohlſtand wird ſonſt wenig
auf=
fallen.
Zahnſtocher brauchſt du nicht einzupacken, ſofern dir die
Gat=
tin eine Haarnadel leiht.
Haſt du kleine Kinder, ſo verſorge ſie rechtzeitig mit
Marme=
lade= und Butterſtullen. Die Patſchhändchen der Lieblinge
ſäu=
bern ſich von ſelbſt an den Hoſen der Mitfahrenden.
Kaufe nie Zeitungen oder Reiſelektüre. Dein Nachbar leiht
dir ſolche gern. Auch kannſt du ja, wenn du weitſichtig biſt, über
die Schulter des anderen mitleſen.
Verwickle deine Mitreiſenden ſofort in ein politiſches
Ge=
ſpräch, wobei du dich hüten mußt, gleicher Meinung zu ſein.
Worte von Ewigkeitswert werden oft ſolchermaßen getauſcht.
Fahrkarten ſteckſt du in die Stiefel oder auf den
Ruckſack=
boden. Das plötzliche Erſcheinen des Kontrolleurs bringt heiteres
Leben in die Bude. Am beſten gibſt du die Billette gleich deiner
Frau. Die findet ſie beſtimmt nicht wieder,
II.
Wähle im Hotel nur Zimmer im zweiten oder dritten Stock.
Deine Nagelſtiefel kommen für Unterwohner zu beſſerer Wirkung.
Kommſt du ſpät nach Haufe, ſo unterhalte dich laut und
an=
geregt auf Treppe und Flur. Vergiß auch nicht, die Zimmertür
zuzuwerfen. Deine Mitbürger können ſonſt deine Heimkunft
nicht kontrollieren und halten dich für einen Spießer, wo du
Nachtſchwärmer ſein willſt.
Bade nie auf der Reife! Du wirſt doch wieder ſchmutzig.
Gib deinen Namen der Umwelt bekannt! Wozu hat Gott die
Kloſettwände erſchaffen!
In Fremdenbüchern ſind ſinnige Gedichte und Zeichnu
von der Hand deiner Jüngſten ſehr beliebt.
Wohltätigen Sammlungen gegenüber verhalte dich ableh
unter Hinweis auf deine Mitgliedſchaft des Vereins gegen
bettel (Jahresbeitrag 1 Mark). Du verhüteſt dadurch übert:
nes Wohlleben und Völlerei der Beſitzloſen.
Das auf dieſem Wege Erſparte lege lieber in Anſichtsk
an! Die Fabrikanten wollen auch exiſtieren und ohne dies
verkehrsmittel hätte Tante Similde Popel und Onkel Napht
Hoſenlatz keine Daſeinsberechtigung.
Sei erhaben über fremde Sitten! Deine ſind ja doch die be
Immerhin iſt es gut, den Dialekt der von dir bereiſten
genden zu erlernen. Der Eingeborene ſieht im Nachahmen
Mutterlaute das Wohlwollen des Gaſtes.
Sei laut und grob! Du wirſt ſonſt für einen Auslände
halten, ſofern dich dein Jägerhemd nicht ausweiſt.
Trinkgelder verſchlechtern die beſcheidenen Sitten der die
den Klaſſen.
Ein verſchwitztes Hemd bei der Table dihöte läßt oft
tuend Fiſchgeruch und angebrannte Suppen vergeſſen.
Lobe beim Eſſen immer die heimiſche Küche! Du komm
deiner Gattin einen rauf!
Verſuche nicht gleich das erſtemal beim Almtanz zu
platteln. Es iſt dies ein ſchöner, aber ſchmerzhafter Tanz
gelernt ſein will.
Für Ausſtellungen und Lädenbeſichtigungen zwei
worte: „Kitſch!” und „Det ham wa zuhauſe viel ſcheener!“
Vergiß nicht, auf Ausflügen ein Meſſer mitzunehmen!
den Bänken und Tiſchen des Verſchönerungsvereins kann
leicht deine Begabung für Holzſchnitzkunſt vervollkommnen.
Butterbrotpapier, Orangen= und Eierſchalen verteile je
Geſchicklichkeit auf die ſchönſten Ausſichtspunkte. Die Primit
der Natur wird durch dieſe Dokumente menſchlicher Kultur 1
riſch unterbrochen.
Glasſcherben erhöhen die Dauerhaftigkeit der Radfahr!
Sie auf Wirtshausbänke zu legen, iſt nutzlos. Die Einheim!
tragen meiſt Lederhoſen.
Auch mit leeren Weinflaſchen nach aufſteigenden Ton!
zu werfen, empfiehlt ſich nur, wenn du einen Boxkurſus ge
men haſt.
Haſt du einen Berggipfel erreicht, ſo jodle laut und meld
Du übſt die Stimme und erinnerſt die ſchweigende Natur,
ein Höhenmenſch in ihr weilt.
Regnet es, ſo gib dem Wirt die Schuld. Vielleicht geht
ſich und ermäßigt die Preiſe.
Auch dem dauerhafteſten Lodentouriſten kommt unweis
nach diertoöchentlichem Landregen die Ueberzeugung, daß *
Haufe am ſchönſten iſt.
Hans Baumeiß!
Rummer 213.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Seite 3.
Zer geſprengte Londoner Nagmen.
Von
Dr. Walther Croll=Berlin.
In London haben ſich die Vertreter der alliierten Mächte
unſichere Examenskandidaten ins Allgemeine gerettet, als
in den ſpeziellen Fragen am Ende ihres Lateins angelangt
en. Sie ſprechen über interalliierte Schulden, über die
Räu=
igsfriſten des Verſailler Vertrages, über die künftigen
ſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen und über manches
ere, worüber man ſich nach dem urſprünglichen Plan nicht
rhalten wollte. Von Proteſten gegen dieſe Sprengung des
voner Konferenz=Rahmens iſt nichts zu hören. Herr Hughes,
7 in London eine ſeltene offiziös=inoffiziöſe Rolle geſpielt hat,
It in Paris und Brüſſel wohlgemeinte, aber ganz allgemein
ltene Ratſchläge. Von den Kabinettschefs der übrigen
füh=
en alliierten Mächten iſt außer ihm keiner, der von außenher
; geſprengten Rahmen wieder zuſammenleimen oder einen
rn Nahmen ſchaffen könnte. Der „Mancheſter Guardian” hatte
5 Richtige getroffen, als er nach der mißglückten Vollſitzung
letzten Montag erklärte, die Londoner Konferenz ſei zur
teſer Konferenz vom Frühling 1922 entartet. Damals
ga=
y ſich — wie heute in London — die Väter der großen
Konfe=
alle Mühe, ein greifbares Ergebnis der wochenlangen Ver=
I lungen zuſtandezubringen oder doch wenigſtens nachträglich
olches Ergebnis zu konſtruieren. Schon nach wenigen Wochen
r von den Früchten der Genueſer Konferenz nichts mehr zu
7i, und nur, als David Lloyd George ein paar Monate
ſpä=
urücktrat, erinnerte man ſich, daß er an den Folgen der er=
/oisloſen Genueſer Konferenz ſeinen miniſteriellen Tod erlitt.
Noch ehe die deutſche Regierung aufgefordert worden iſt,
sreter nach London zu entſenden, hat ſich die Reparations=
— iiſſion aufgemacht, um über die Abgrenzung ihrer Rechte
Siüber einer etwa zu ſchaffenden neuen Kontrollinſtanz, einem
7 nationalen Schiedsgericht, zu verhandeln. Daneben ſoll die
rationskommiſſion mit den Vertretern Deutſchlands über
ragen „verhandeln” welche der Zuſtändigkeit der
Kommiſ=
unterliegen. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß
as Zuſammentreffen der deutſchen Vertreter und der
Re=
konskommiſſion ſtreng in dem Rahmen vollziehen wird, der
erſailler Vertrag vorgeſehen iſt, d. h.: die
Reparationskom=
n wird den deutſchen Vertretern „billiges Gehör geben”
ſeir Beſchlußfaſſung werden die Entſandten Deutſchlands aber
inem Falle teilnehmen” — Wer das Arſenal der politiſchen
ſie diplomatiſchen Waffen Frankreichs kannte, ſah die Ladung
keparationskommiſſion nach London voraus. Zuerſt ver=
2 es die franzöſiſche Delegation in London, die einzuladen=
ᛋeutſchen Vertreter von der gleichberechtigten Mitarbeit
aus=
z2 ießen; dieſer Verſuch ſchlug fehl. Nach etwa vierwöchiger
Sherei unter ſich, werden die Alliierten ſich mit deutſchen
Be=
byächtigten auf gleichem Fuß unterhalten müſſen. Sowie
ydie Reparationskommiſſion zur Stelle iſt, gibt es für die
ierenden franzöſiſchen Politiker ein Forum, vor welches die
hen Vertreter zur bloßen Auskunftserteilung auf formu=
Fragen zitiert werden können. Es wird dann ein
Prüf=
für die diplomatiſche Geſchicklichkeit Herriots, Clémentels
s und Peretti della Roccas ſein, ob es ihnen gelingt, die
gſten Entſcheidungen in die Kompetenz des Herrn Barthou
erzuſchmuggeln. — Es iſt eine bewußte und gewollte
Er=
ng zu der Sprengung des Londoner Verhandlungsrahmens
ur Ueberleitung der Diskuſſion auf uferloſe, heiß umſtrit=
Zefilde, wenn ſich, die franzöſiſche Delegation die Poincaré=
Reparationskommiſſion verſchreibt, um wichtige Fragen
Diktat erledigen zu können.
ir Deutſchen haben, auch nicht das geringſte Intereſſe
wichtige Fragen der auswärtigen Politik von der
Dis=
auf der Londoner Konferenz auszuſchließen. Das
Ein=
vas uns vielleicht zu einer Beſchränkung des
Diskuſſions=
hätte veranlaſſen können, wäre die Ausſicht auf eine
Löſung der Reparationsfrage, und damit auf eine baldige
ig von quälenden Beſetzungen und Zwangsverträgen ge=
Dieſe Ausſicht iſt ſtark eingeſchrumpft. In den Fragen
ſchaftlichen und militäriſchen Räumung unſerer
reich=
hlen= und Induſtriegebiete haben die Alliierten unſere
en und die faſt in der gleichen Richtung liegenden
Vor=
s Sachverſtändigengutachtens ſoweit preisgegeben, daß
dch eine befriedigende Löſung zu erhoffen iſt. Die
Reichs=
ig hat während der nunmehr bald 3½ Wochen andau=
Verhandlungen eine große Anzahl von Wünſchen,
An=
gen und Proteſten über die Nordſee hinübergehen laſſen,
ſich kein angelſächſiſcher Regierungsvertreter und
Finanz=
mehr über das im Unklaren befinden kann, was eine
e Regierung heute dem Volk und ſeiner parlamentariſchen
tung zumuten kann. Es iſt dringend zu wünſchen, daß der
e Standpunkt, — und zwar in allen Punkten, die in dem
Kuhhandel der letzten Wochen eine Rolle geſpielt haben —
tlos vertreten wird, wenn die deutſchen Abgeſandten —
Mitte der kommenden Woche — in dem ſtattlichen Pa=
Downing Street erſcheinen werden. Den Rahmen der
ner Konferenz — wie er urſprünglich feſtgeſetzt war
nicht wir, ſondern diejenigen Mächte zerbrochen, welche zu
ehrlichen Verſtändigung immer noch nicht bereit ſind.
* Bayeriſche Landtagsferien.
Eine Dauerſitzung mit Ablehnungen.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
* München, 1. Auguſt.
In einer Dauerſitzung, die den ganzen Tag bis in die ſpäten
Nachtſtunden in Anſpruch nahm und die letzte Sitzung vor den
Sommerferien darſtellte, behandelte heute der bayeriſche Landtag
die Anträge und Interpellationen, die noch vor der Vorlage des
Etats im Herbſt dieſes Jahres ihre Erledigung finden ſollten.
U. A. wurde ein Antrag angenommen, der einen Ausgleich der
großen Unterſchiede in der Beſoldung der unteren und oberen
Beamtengruppen bezwecken ſoll. Ein Antrag der Völkiſchen und
Linksparteien, der ſo weit ging, für Bayern eine eigene
Beſoldungsordnung zu fordern, wurde abgelehnt.
— Mehrere Anträge auf Regelung der Arbeitszeitfrage brachten
in die Debatte einen ſehr ſcharfen Ton. Es kam namentlich
zwi=
ſchen einem völkiſchen Redner und den Linksparteien zu einem
ſehr heftigen Zuſammenſtoß, als dieſer mit ſehr ſcharfen Worten
die Erfüllungspolitik verurteilte. Es wurde ſchließlich ein
Sam=
melantrag angenommen, der eine baldige reichsgeſetzliche
Regelung der Arbeitszeitfrage und für
Schwer=
arbeiter den Achtſtundentag, ferner für
kontinuier=
liche Betriebe das Dreiſchichtenſyſtem vorſieht.
Eine ziemlich lange Ausſprache entſpann ſich ſodann bei der
Beratung der umfangreichen antiſemitiſchen Anträge
des Völkiſchen Blocks. Der Ausſchuß hatte, wie ſchon
mit=
geteilt, mit ſtarker Einſchränkung den Antrag angenommen, der
lediglich die Verweigerung künftiger Namensänderungen von
Juden und die Feſtſtellung der Zahl der jüdiſchen
Staatsbeam=
ten und =Angeſtellten durch die Staatsregierung verlangte. Bei
der heutigen Beratung im Plenum ſtellte die Bayeriſche
Volks=
partei den Antrag, daß in dem im Ausſchuß angenommenen
An=
trag an die Stelle des Ausdruckes „Angehörige jüdiſcher Raſſe‟
der Ausdruck „Juden” geſetzt werde. Da die Völkiſchen dieſem
Antrag ihre Zuſtimmung verweigerten, hielt die Bayeriſche
Volkspartei auch den im Ausſchuß angenommenen Antrag nicht
für tragbar, ſo daß durch ſie nunmehr auch dieſer Antrag zu
Fall gebracht worden iſt.
Auf Grund des Reichstagsbeſchluſſes auf Aufhebung
des Verbotes politifcher Parteien in Bayern
hatte der Völkiſche Block eine Interpellation wegen Aufhebung
des Verbotes der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei
einge=
bracht. Der Miniſter des Innern erklärte während der
Aus=
ſprache, daß der Reichstag, da er den Beſchluß auf Aufhebung
des Ausnahmezuſtandes in Bayern nicht gefaßt habe, auch nicht
in der Lage ſei, die Aufhebung von Maßnahmen auf Grund
die=
ſes Ausnahmezuſtandes zu beſchließen. Die Regierung ſei aber
bereit, in die Prüfung der Angelegenheit der Aufhebung der
Na=
tionalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei einzutreten. Eine Aufhebung
dieſes Verbots käme jedoch nur in Betracht, wenn die Sicherheit
gegeben ſei, daß die Nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei ſich
einordne in die Notwendigkeit des Staates. Dafür möge die
Partei ſorgen. Ein Antrag der Kommuniſten, auf Grund des
Reichstagsbeſchluſſes das Verbot der Kommuniſtiſchen
Partei in Bayern aufzuheben, wurde abgelehnt.
Damit hatte der Landtag ſeine Arbeit vor den Ferien beendigt
und er vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit.
Geſtern abend wurde in München eine Verſammlung von
Funktionären der Kommuniſtiſchen Partei ausgehoben. Es
wur=
den 35 Perſonen verhaftet, von denen jedoch der größte Teil
be=
reits wieder aus der Haft entlaſſen werden konnte.
Die Reichsindexziffer.
Berlin, 1. Auguſt. Die Reichsindexziffer für die
Lebens=
haltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung,
Kleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen
Reichsamts für Mittwoch, den 30. Juli, auf das 1,14
Billionen=
fache der Vorkriegszeit gegenüber der Vorwoche (1,16) iſt demnach
eine Abnahme von 1,7 Prozent zu verzeichnen, die auf das
Nach=
laſſen der Preiſe für Gemüſe und Kartoffeln zurückzuführen iſt.
Für den Durchſchnitt des Monats Juli berechnet ſich die
Reichs=
indexziffer auf das 1,16 Billionenfache gegenüber dem 1,12
Billio=
nenfachen im Durchſchnitt des Monats Juni. Es ergibt ſich eine
Steigerung von 3,6 Prozent. Die Ernährungskoſten allein
be=
tragen im Durchſchnitt des Monats Juli das 1,26 Billionenfache.
Das Waſhingtoner Abkommen.
Die Gewerkſchaften zum Volksentſcheid.
Berlin 1. Auguſt. Wie wir erfahren, ſind die Vertreter
der Spitzengewerkſchaften aller drei Richtungen, nachdem ſich
außer dem Gewerkſchaftsring auch die Chriſtlichen
Gewerkſchaf=
ten unter gewiſſen Vorausſetzungen für einen Volksentſcheid
über das Waſhingtoner Abkommen ausgeſprochen haben, bereits
heute vormittag zu einer gemeinſamen Konferenz
zuſammenge=
treten. Zweck der Beratungen iſt die Herbeiführung einer
end=
gültigen Klärung der Frage des Volksentſcheids nach allen
Rich=
tungen hin, nachdem ſowohl der Gewerkſchaftsring, wie der
Deut=
ſche Gewerkſchaftsbund, im Gegenſatz zu den freien
Gewerkſchaf=
ten, ſich keinesfalls bedingungslos für die Anwendung des
Volks=
entſcheides erklärt haben. Möglicherweiſe wird bereits in der
heutigen Sitzung die Entſcheidung darüber fallen, ob die
Reichs=
regierung in der Frage der Ratifizierung des Waſhingtoner
Ab=
kommens und einer Volksbeſchließung hierüber auf eine
Ein=
heitsfront der Gewerkſchaften in allen wichtigen Punkten des
Problems rechnen kann.
Berlin, 1. Auguſt. Der Geſamtvorſtand des
Gewerk=
ſchaftsvereins (Hirſch=Dunckerſche Gewerkſchaften) faßte zur
Frage eines Volksentſcheides über die Ratifikation des
Waſhing=
toner Abkommens in ſeiner geſtrigen Sitzung eine Entſchließung,
in der es heißt: Der Verſuch der deutſchen Wirtſchaft,
Deutſch=
land baldmöglichſt wieder vom wirtſchaftlichen und politiſchen
Druck und den Feſſeln der Reparationen zu befreien, kann nur
glücken, und ein gemeinſchaftlicher Leiſtungswille iſt nur zu
er=
reichen, wenn innere ſoziale Kämpfe und Erſchütterungen nach
Möglichkeit vermieden werden. Die Sicherung eines den
wirt=
ſchaftlichen Bedürfniſſen der Gegenwart ſich anpaſſenden
Acht=
ſtundentages und die Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens
ſind deshalb dringende Notwendigkeiten der inneren und
äuße=
ren Politik. Die Ratifikation hat zu erfolgen, ſobald feſtſteht,
daß England, Frankreich und Belgien ebenfalls ratifizieren. Das
Reparationsproblem kann, wenn überhaupt, nur dann einer
Löſung entgegengeführt werden, wenn durch ein verſtändiges
Reparationsabkommen zwiſchen Unternehmern und
Arbeitneh=
mern Leiſtungsvorausſetzung geſchaffen werden. Der
Gewerk=
ſchaftsring wünſcht einen Volksentſcheid möglichſt zu vermeiden,
da der vorhergehende Kampf den Wiederaufbau der deutſchen
Wirtſchaft ſchwächen und Unruhen in die Betriebe tragen würde.
Dieſer Standpunkt kann aber nur dann aufrecht erhalten werden,
wenn ein tragfähiges Reparationsabkommen im bevorſtehenden
Sinne zuſtande kommt. Unbeſchadet dieſes
Verhandlungswil=
lens wird der Vorſtand des Gewerkſchaftsringes beauftragt,
ent=
ſprechend der grundſächlichen Bereitſchaft nötigenfalls, um den
Volksentſcheid anzuwenden, alle techniſchen und finanziellen
Vor=
bereitungen für ſeine Durchführung zu treffen.
Die Gedächtnisfeier in Berkin.
Berlin, 1. Auguſt. Die am 3. Auguſt vor dem
Reichstags=
gebäude ſtattfindende Gedenkfeier des deutſchen Volkes zu Ehren
der Opfer des Weltkrieges wird pünktlich um 11 Uhr beginnen.
Der evangeliſche Feldprobſt der Reichswehr, Schlegel, wird eine
Anſprache zum Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges, der
ſtellvertrende katholiſche Feldprobſt der Reichswehr, Generalvikar
Schwamborn, eine Anſprache zum Gedächtnis an die vom
deut=
ſchen Volk gebrachten Kriegsopfer kalten. An dieſe Anſprachen
der zurzeit amtierenden Feldpröbſte der Reichswehr wird ſich eine
Anſprache des Reichspräſidenten ſchließen.
Der Opfertag in Batzern.
München, 1. Auguſt. Am kommenden Sonntag, den 3.
Auguſt, werden wie im übrigen Reich auch in Bayern aus
An=
laß der zehnjährigen Wiederkehr des Tages des Kriegsausbruchs
Feiern für die Opfer des Weltkrieges
veran=
ſtaltet. Die katholiſchen und evangeliſchen Gottesdienſte werden
dieſem Gedächtnis gewidmet ſein. Die Beamten werden zur
möglichſt zahlreichen Teilnahme an dieſen Gottesdienſten
einge=
laden.
Das Flaggverbot der franzöſiſchen Gewalthaber
Eſſen, 1. Auguſt. Die franzöſiſche Beſatzung macht
be=
kannt, daß am 3. Auguſt, jede Beflaggung, auch auf Halbmaſt,
verboten bleibt und daß das Verſammlungsverbot ganz den
Be=
dingungen der Verkündigung Nr. 14 unterſteht. Am 10. Auguſt
iſt keine andere Beflaggung geſtattet, wie die in den
republikani=
ſchen Farben ſchwarz=rot=gold. Die provinzialen, lokalen,
ſtädti=
ſchen und die preußiſchen Farben ſind verboten. Die Erlaubnis
zur Abhaltung öffentlicher Verſammlungen in geſchloſſenen
Loka=
len wird in weitgehender Weiſe erteilt werden. Prinzipiell
wer=
den ſtädtiſche Gartenanlagen, zoologiſche Gärten, Parkanlagen,
die durch Umzäunung abgeſchloſſen ſind, als geſchloſſene Lokale
betrachtet werden.
* Kuno Fiſcher=Anekdoten.
in Mitarbeiter ſchickt dem „Neuen Wiener Journal” zum
Zeburtstag des einſt berühmten Philoſophieprofeſſors eine
Blütenleſe weniger bekannter Anekdoten von „Kuno”
der erſten Zeit ſeines Heidelberger Wirkens, als noch
eitig mit ihm die berühmten Naturforſcher Bunſen und
in Heidelberg lehrten, hatte „Kuno” einmal ziemlich
in faulen mexikaniſchen Papieren verlören. Mit
ſicht=
r machte er ſeinem Kollegen Bunſen beim Späzier=
Verluſt Mitteilung, meinte aber, es ſei ihm
wenig=
iner Troſt, daß auch Helmholtz von dem gleichen
betroffen worden ſei.
meinte Bunſen mit boshafter Betonung, „dem
Helm=
ich eigentlich die Dummheit nicht zugetraut.”
5 Bunſen beerdigt wurde, fehlte natürlich auch „Kuno”
Auch Bunſen war ja Exzellenz und ihn mochte er, was er
ehrzahl ſeiner akademiſchen Kollegen gegenüber nicht tat,
iſtesverwandten betrachten. Während der Beerdigung und
ers bei der Grabrede des damaligen Rektors, des
bekann=
orachforſchers Oſthoff, mit dem „Kuno” in beſonders wenig
ſchaftlichen Beziehungen ſtand, fiel allgemein ſein ernſter,
adezu düſterer Geſichtsausdruck auf. Der Grund wurde
ekannt. Als die Beerdigung aus war und Kuno mit der
rverſammlung, ſelbſtverſtändlich aber allein den Kirchhof
winkte er ſich einen jüngeren Zunftgenoſſen heran. Er
* Zeitlang ſchwveigend und finſter neben ihm her; dann
den Mund zu den Worten:
habe mich bisher nicht vor dem Tode gefürchtet; ſeit ich
iſacen muß, daß vielleicht auch mich einmal nach meinem
ſolcher Boötier mit „Du” anreden wird — ſeitdem
h mich vor dem Tode.”
ſch’s und ſchlug ſich ſeitwärts in die Büſche.
Und: war einmal mit ſeiner zweiten Frau, einer
Schwe=
dem in Heidelberg ſtudierenden Sohne eines deutſchen
(9ayſes eingeladen. Da er nicht zur feſtgeſetzten Zeit
dartete man eine ſchwache Viertelſtunde auf ihn, fing aber
As er immer noch nicht erſchien, mit dem Eſſen an. In
Augenblick wurde „Kuno” gemeldet, betrat das Zimmer,
als er die Situation ſah, ſofort halt und ſagte
Romm, liebe Frau, man kann hier auch ohne uns
Als „Kuno” ſeine Profeſſur in Jena mit der in Heidelberg
vertauſchte, wurde der nachmals gleichfalls berühmt gewordene
Rudolf Eucken ſein Nachfolger. „Kuno” ſchien allerdings die
neue Kraft weniger zu ſchätzen, denn es wurde alsbald von ihm
das Wort bekannt: „Mein Haus in Jena hat ein Eſſigſieder
be=
kommen und meinen Lehrſtuhl ein Leimſieder.”
Seine Söhne ſchien „Kuno” geiſtig nicht ganz als
ſeines=
gleichen anzuſehen. „Mein Sohn iſt ein mittleres Genie”, ſagte
er einmal von ſeinem mediziniſchen Sohne; „er wird höchſtens
mal Medizinalrat werden.” Und vom Juriſten prägte er das
Wort; „Ich hatte gehofft, mein Sohn würde in die Verwaltung
gehen, damit er doch wenigſtens mal Miniſter würde; aber nun
iſt er Rechtsanwalt geworden.”
Als Vertreter der klaſſiſchen Weimarer Ueberlieferung
be=
ſuchte „Kuno” gern auch den Heidelberger Muſentempel, ſo auch
einmal, als gerade nach längerer Pauſe „Freiſchütz” wieder
auf=
geführt wurde. Als nun auf der Bühne die Worte geſprochen
wurden: „Ich glaub' der alte Kuno ſpukt ſchon wieder”, drehte
ſich alles nach der Loge um, worin „Kuno” Platz genommen
hatte. Das verletzte ihn, und er betrat von dieſem Tage an das
Theater nicht mehr.
C.K. Die Bergung der „Goeben”. Jetzt endlich iſt es
gelun=
gen, das frühere deutſche Schlachtſchiff „Goeben” das während
des Krieges der türkiſchen Flotte einverleibt wurde, zu heben
und unter türkifcher Flagge zur Ausbeſſerung nach
Konſtanti=
nopel zu bringen. Bereits verſchiedene Bergungsgeſellſchaften
hatten die Rettung der „Goeben” verſucht, aber ſie iſt erſt dem
Grafen Landi und einer engliſchen Rettungsmannſchaft mit dem
Schiff „Semperparatus” geglückt. Wie der „Mancheſter
Guar=
dian” meldet, war die „Goeben” allmählich ganz mit Waſſer und
Sand vollgeſchwemmt worden, und es mußten beſonders ſtarke
Kabeltaue verwendet werden, bis es mit einer Anwendung von
2300 Pferdekräften gelang, das Schiff in tieſes Waſſer zu
brin=
gen. Die Türken hoffen, die „Goeben” wieder als Kriegsſchiff
zu verwenden, aber ſie dürfte dazu im Bau veraltet ſein. Landi
beabſichtigt als ſeine nächſte Tätigkeit, die Goldſchätze der
„Luſitania” zu retten. Das Schiff, das im Atlantiſchen
Ozean geſunken iſt, enthält nicht nur gewaltige Goldbarren, deren
voller Wert nicht feſtſteht, ſondern auch Juwelen reicher
Ameri=
kaner im Werte von Zehntauſenden von Pfund. Bis jetzt konnte
kein Taucher in der Tiefe arbeiten, in der die „Luſitania” liegt,
aber Landi ſoll einen neuen Taucheranzug erfunden haben, der
es den Tauchern ermöglichen wird, eine halbe Stunde auf einmal
unter Waſſer zu bleiben und bis zu den Räumen vorzudringen,
in denen das Gold und die Juwelen liegen.
* Ein ruſſiſcher Wunderknabe. Großes Aufſehen erregt in
Rußland der Roman eines 15jährigen Bauernjungen Peter
Miwonow, von dem Moskauer Blätter berichten. Der Knabe
wird von dem berühmten ruſſiſchen Maler Maljawin für einen
der größten Künſtler erklärt, die je aufgetreten ſind. Die
Ent=
deckung des Wunderknaben erfolgte auf abenteuerliche Weiſe.
Ein Ingenieur namens Trautmann fand an einem kleinen Fluß
an der Grenze zwiſchen dem europäiſchen und aſiatiſchen
Ruß=
land im Uralgebirge einen barfüßigen, zerlumpten Jungen ſitzen,
deſſen Benehmen ſeine Aufmerkſamkeit erregte. Der Junge
blickte abwechſelnd in das Geſicht eines ſchönen, blondhaarigen
Mädchens, das wenige Fuß don ihm entfernt ſtand, und dann
auf einen Gegenſtand, der vor ihm lag. Dadurch neugierig
ge=
worden, ging Trautmann an den Fluß hinab und blieb nun
überraſcht ſtehen, denn vor dem Jungen lag, in rohem Ton
ge=
bildet, ein Kunſtwerk, das den Kopf des Mädchens mit größter
Natürlichkeit und Schönheit wiedergab. Der Ingenieur erfuhr
nun, daß der Knabe der Sohn eines armen ſibiriſchen Holzfällers
war, der im Kriege gefallen iſt; er hat niemals in ſeinem
Leben eine Schule beſucht, beſchäftigte ſich aber ſeit ſeinem
ſieben=
ten Jahre immerfort mit dem Kneten in Ton und zeigte eine
erſtaunliche Begabung im Nachbilden aller möglichen
Gegen=
ſtände. „Aber Zeichnen kann ich noch viel beſſer”, ſagte der Junge
ſtolz, als Trautmann ſeiner Begeiſterung Ausdruck verlieh, und
er brachte aus der Taſche ſeiner zerlumpten Jacke ein kleines
Notizbuch, in dem ſich die wundervollſten Zeichnungen befanden.
Der Ingenieur nahm den Wunderknaben mit nach Moskau, wo
er in das Atelier von Maljawin kam. Aber der Meiſter erklärte
bald: „Ich kann dieſen Jungen nichts lehren; aber ich möchte
bei ihm lernen, ſo vollendet ſind ſeine Arbeiten.” Zeichnungen
des Knaben ſind nech London an den bekannten Maler Sir
Wil=
liam Orpon geſandt worden. „Die Zeichnungen”, ſagte dieſer,
„ſind außerordentliche Proben eines großen Talentes, beſonders
ausgezeichnet durch den Reichtum an Einzelheiten. Sie ſind mit
ebenſoviel Fleiß wie Beobachtung geſchaffen. Jedenfalls ſind ſie
ein großes Verſprechen für die Zukunft.‟ Die ruſſiſche Regierung
ſorgt für die weitere Ausbildung des Knaben, der jetzt auf zwei
Monate nach Südrußland geſchickt worden iſt, um dort
Land=
ſchaften zu zeichnen.
C. K. Neue Krater in Südafrika. Ueber einen Vulkanausbruch.
der ſich 15 Kilometer von den Victoria=Fällen entfernt ereignete,
wird aus Kapſtadt berichtet. Auf die Meldung von Eingeborenen
hin ſtellte eine wiſſenſchaftliche Unterſuchung feſt, daß es ſich um
eine Reihe von neuen Kratern handelt, die drei Meter im
Durch=
meſſer haben und gewaltige Rauchmaſſen ausſenden.
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Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Anguſt 1924.
Rummer 21
Der neue Kurs in Südafrika.
Von
Fregattenkapitän W. Schoenfeld, Kapſtadt.
Kapſtädt, im Juli 1924.
Die Bevölkerung der Südafrikaniſchen Union hat ihr neues
Parlament gewählt. Die Wahl war ein voller Sieg der
Natio=
naliſten. Gegenüber der nationalen Welle, die durch das Land
flutete, blieben die Anſtrengungen der Südafrikaniſchen Partei
und ihrer Preſſe wirkungslos. Auch die Farbigen, aufgehetzt
durch die ſchwärzeſten Bilder von Bedrückung, Arbeitszwang und
Steuern, von Ausweiſungen und Freiheitsbeſchränkungen für
Malaien und Inder im Falle eines Sieges der Nationaliſten,
haben den Anhängern der Südafrikaniſchen Partei ihre Mehrheit
nicht retten können.
Die Urſachen der ſchweren Niederlage des Generals Smuts
waren einerſeits ſeine Kriegspolitik und die aus dieſer
hervor=
gegangene Ueberſchuldung der Union, ſeine Willfährigkeit
gegen=
über den großen Finanzgruppen, ſeine Bevorzugung engliſcher
Intereſſen vor denen Südafrikas, und andererſeits ſein blutiges
Vorgehen gegen die Rand=Revolte im Jahre 1921, die ihn bei
den Arbeitern zum beſtgehaßten Mann gemacht hatte.
Der neue Premierminiſter General Herzog hat es verſtanden,
auch die Arbeiterpartei für den Eintritt in die Regierung zu
ge=
winnen. Nach anfänglichem Zögern entſchied ſie ſich zur
Ueber=
nahme von zwei Miniſterien. Mit acht nationaliſtiſchen und zwei
Arbeiterminiſtern ſteht das neue Kabinett auf einer breiten
arbeitsfähigen Baſis, geführt von einer ſo überragenden
Per=
ſönlichkeit wie General Herzog. Dieſer charakterfeſte und
recht=
liebende Mann, der unter den Deutſchen in Südafrika ſtarke
Sympathien genießt, iſt ein geborener Südafrikaner. Es
inter=
eſſiert, über die politiſche Laufbahn dieſes künftigen Leiters der
Geſchicke der Union mehr zu erfahren.
General Barry Herzog, der jetzt 58 Jahre alt iſt war bis zum
Burenkriege Anwalt und Richter im Oranje=Freiſtaat. Im
Burenkriege ſtieg er bis zu dem Rang eines Generals empor. Mit
Schärfe und Rückſichtsloſigkeit ſuchte er militäriſchen Geiſt in die
vielfach diſziplinloſen Burenkommandos einzupflanzen. Energie
und Gewandtheit im Guerillakrieg waren ſeine hervorſtechenden
Eigenſchaften und ſo wurde er bald einer der bewährteſten
Unter=
führer von de Wet. Nach Friedensſchluß fand er ſich an leitender
Stelle im erſten Freiſtaat=Kabinett. Er drückte 1908 die
obliga=
toriſche Einführung der afrikaniſchen Sprache in den Schulen
der Union durch gegen den hartnäckigen Widerſtand des
eng=
liſchen Teils der Bevölkerung. Es war der erſte Schritt in die
Freiheit!
blikaniſche Bewegung im ganzen Lande und ebenſo das
Ver=
trauen zu ihrem Führer. Es gelang General Herzog, die
Arbeiter=
partei, die er bei den Wahlen 1921 noch bekämpft hatte, für ſich
zu gewinnen, und ſo gingen er und ſeine Politik aus den letzten
Wahlen mit einem Erfolge hervor, der eine neue und in ihren
Folgen noch nicht abſehbare Politik in der Union inaugurierte.
Denn es iſt kein Zweifel, daß die Idee des freien,
unabhängi=
gen Südafrika ſich nun weiter ausbreiten und Boden finden
wird. In dem noch nicht zur Union gehörenden Rhodeſien
iſt man plötzlich ſehr hellhörig geworden. Es iſt kein Zweifel,
daß es auch dort zahlreiche Anhänger des Gedankens an ein
un=
abhängiges Afrika gibt. Nach den Erfahrungen des Weltkrieges
und angeſichts der durch die imperialiſtiſchen Gelüſte Frankreichs
geſchaffenen Weltlage iſt es begreiflich, wenn die Südafrikaner
wenig Luſt verſpüren, Verbindungsketten zur alten Welt zu
ſchmieden. Früher oder ſpäter wird Südafrika doch als
ſelb=
ſtändiges Reich ſeine eigenen Wege gehen, und keine Macht der
Welt wird es daran hindern.
Das Programm der neuen
griechiſchen Regierung.
Die Nationalverſammlung ſpricht der
Regierung das Vertrauen aus.
Athen, 1. Aug. (Wolff.) In der geſtrigen Abendſitzung der
Nationalverſammlung verlas Miniſterpräſident Sofulis das
Programm des neuen Kabinetts, in dem er beſonders hervorhob,
daß die Regierung ihre ganze Aufmerkſamkeit auf die
Verwinde=
rung der Ausgaben und die Ausnutzung der wirtſchaftlichen
Hilfsquellen Mazedoniens richten werde. Ueber die äußere
Poli=
tik ſagte Sofulis: Die Hauptſorge der Regierung werde darin
beſtehen, gute Beziehungen zu den Feinden von
geſtern und allen Nachbarn herzuſtellen und die
Freund=
ſaftsbande mit allen verbündeten Staaten
enger zu knüpfen, an deren Seite man den Weltkrieg
ge=
führt, insbeſondere mit dem jugoſlawiſchen Nachbar,
wo=
für das griechiſche Volk nach geſchichtlicher Ueberlieferung ſtets
ein Gefühl brüderlicher Zuneigung hegen müſſe. In der
Aus=
ſrache erklärten alle Parteiführer außer Papanaſtaſiu, daß ſie die
Regierung unterſtützen würden. Die Nationalverſammlung ſprach
darauf mit 181 gegen 141 bei 20 Stimmenthaltungen dem
Ka=
binett ihr Vertrauen aus. Im weiteren Verlauf der
An der Gründung der Union nahm General Herzog tätigen Sitzung, die ſich bis in die Morgenſtunden hinzog, nahm die
Die iriſche Frage.
Macdonald droht mit Parlamentsauflöſt
und Neuwahlen.
Verſchärfung in der Grenzfrage von Ül=
London, 1. Aug. (Wolff.) Macdonald erkläu wei
der Beſprcchung der iriſchen Lage, die er geſtern vormitt mit
den Führern der verſchiedenen parlamentariſchen Parteien 4ᛋ
er werde zwedls Regelung der Grenzfragen ein Geſe
in=
bringen. Sollte es von einem der Häuſer des Parlamen
ab=
gelehnt werden, ſo werde die Regierung dem König de no
geben, das Parlament aufzulöſen und Neuwae
ſtattfinden zu laſſen. Dem „Daily Telegraph” zufolge wi vos
Geſetz eingebracht, bevor das Parlament in Ferien, geh d.
Beſprechung des Geſetzes ſoll aber erſt nach
Ferien erfolgen.
Anteil. Als Miniſter im erſten Unions=Kabinett ſtellte er ſich in Nationalverſammlung einige dringende Geſetze an und
ermäch=
ſo ſcharfen Gegenſatz zu den englandfreundlichen Neigungen des tigte die Regierung, Drekrete zu erlaſſen, die ſich auf beſtimmte
verſtorbenen Generals Botha, daß man die Regieruns der Dop= Kategorien von Fragen beſchränken. Darauf vertagte, ſich die
pelzüngigkeit zieh. Als General Botha immer mehr, von der
Bahn der rein ſüdafrikaniſchen Intereſſen abbog, trat Herzog aus
dem Kabinett aus und gründete im Frühjahr 1914 die
Natio=
naliſtiſche Partei. Bei Ausbruch des Weltkrieges ermahnte er
ſeine Gefolgſchaft zunächſt zum Gehorſam gegen die Regierung,
nahm aber gegen den Raub von Deutſchſüdweſt auf das
aller=
ſchärfſte Stellung. Nach Ausbruch der ſüdafrikaniſchen Rebellion
weigerte er ſich, ſeine Gefolgſchaft zur Ruhe zu ermahnen, wenn
ihm die Regierung nicht offene Kritik ihrer Politik geſtattete. Als
ſodann 1917 die republikaniſche Bewegung mit dem Ziel der
Selbſtändigkeit Südafrikas ins Leben gerufen wurde, trat er ihr
bei (1918) und nahm ſogar an der Deputation nach London teil,
die England zum Verzicht auf Südafrika aufforderte (1919).
Trotz des ſelbſtverſtändlich negativen Erfolges wuchs die repu=
Nationalverſammlung bis zum 1. Oktober.
Ein deutſch =tſchechiſcher Wirtſchaftsvertrag.
Berlin, 1. Auguſt. Die ſeit dem 15. Juli im Gange
be=
findlichen deutſch=tſchechoſlowakiſchen Verhandlungen über eine
Anzahl von Wirtſchaftsfragen führten am 31. Juli zur
Unter=
zeichnung eines Protokolls, in dem die beiden Regierungen ſich
gegenſeitig hinſichtlich der Einfuhr einer Anzahl Waren
Erleich=
terungen zugeſtehen. Das Protokoll wurde deutſcherſeits von
Miniſterialdirektor v. Stockhammern vom Auswärtigen Amt und
tſchechoſlowakiſcherſeits von Legationsrat Dr. Ihl von der
tſche=
choſlowakiſchen Geſandtſchaft unterzeichnet; es tritt am 7. Auguſt
in Kraft.
London, 1. Aug. (Wolff.) Im Unterhauſe
der Miniſter für die Kolonien, Thomas, der Bericht d He
heimen Rates über die Grenzfrage von Ulſter
ab=
ſchwerwiegende und folgenreiche Fragen aufgeworfen. E ab
deshalb Cosgrave und Craia zu einer Beſprein
mit ihm nach London eingeladen. Wenn ſie ül di
Ernennung der Grenzkommiſſion nicht einig werden
werde die Regierung ſofort ein Geſetz einbri
das den von dem ſeinerzeit getroffenen Abkommen unzwei
beabſichtigen Zweck verwirklichen ſolle, und er werde da u
beſtehen, daß das Geſetz, ohne Rückſicht au
etwaigen Folgen für die Regierung, ange
m=
men werde.
Thomas erklärte weiter, der Bericht der juriſtiſchen S ex
ſtändigen des Kronrats drücke die Meinung aus, daß di
gerung der Ulſterregierung, Vertreter in die Grenzfeſtſe gs.
kommiſſion zu entſenden, einen im engliſch=iriſchen Vertra ſchl
vorgeſehenen Fall darſtelle. Wenn die Ulſterregierung be rei
Weigerung beharre, gebe es nach dem beſtehenden Vertre ei
rechtliches Mittel, die Kommiſſion zum Zuſammentritt zu
fin=
gen. Ein derartiges Verhalten müſſe jedoch ſchwerwi d
Folgen haben, denn die iriſche Regierung fühle ſich dur pre
Ehre verpflichtet, ſoweit es in ihrer Macht liege, den vom ur
gebilligten und ratifizierten Vertrag zu ſichern. Es beſt f
doch die ernſte Hoffnung, daß die Ulſterregierung noch in er
Augenblick einen Weg finden werde, um Vertreter in die
m=
miſſion zu entſenden. Sollte ſich aber dieſe Hoffnung n er
füllen, ſo ſei die britiſche Regierung entſchloſſen, unverzügl alf
geſetzlichen Maßnahmen zu ergreifen, um dem Vertrag di
Ek=
ſamkeit zu geben, die ſein Inhalt zweifellos erfordere, un mre
Rückſicht auf die Folgen für ihren eigenen Beſtand dieſe tz
lichen Maßnahmen im Unterhaus zur Annahme zu bringen hn
es ſei nicht nur die Ehre der Regierung, ſondern die Ehre
britanniens verpfändet, daß die eingegangene Verpflichtun ki
Geiſt wie dem Buchſtaben nach erfüllt werde. Thomas e
weiter, daß er im Augenblick nicht in der Lage ſei, die Eſte
anzugeben, die nach Anſicht der Regierung notwendig ſeie mit
den ehrlichen Willen des Parlaments und des britiſchen E
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Die republikaniſchen Verbände und Parteien rüſten ſich, dieſen Tag feſtlich zu begehen.
Jeder, der das Deutſche Vaterland liebt, und ſich zu ſeinem Staatsgrundgeſetz bekennt, iſt zu der
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am 10. und 11. Auguſf herzlich eingeladen.
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anſchließend gemütliches Beiſammenſein in verſchiedenen Lokalen bei Konzert.
Montag, den 11. Auguſt: Abends 7½. Uhr Verfaſſungsfeier im Landestheater (veranſtaltet von der Heſſ.
Regierung und dem Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt), 84 Uhr Aufſtellen des
Fackel=
züges im Herrngarten, Umzug durch die Stadt, Schluß auf dem Marienplatz.
Alle Vereine, Organiſationen, Verbände uſw. werden hiermit zu den Feierlichkeiten beſonders
ein=
geladen. Die Vorſtände der Vereine, die ſich an den Veranſialtungen beteiligen wollen, werden gebeten,
am Dienstag, den 5. Auguſf, abends 81/, Uhr, im Fürſienſaal, Grafenftraße, zu einer Beſprechung zu
erſcheinen. Die Vorbeſprechung für die Kinder findet Dienstag, den 5. Auguſi, abends 6 Uhr, in der
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zu verkaufen. (*22097
Inſelſtr. 19, III. Pdh.
gegen jeden Argwohn ſicherzuſtellen. Auf alle Fälle he ſie
britiſche Regierung nicht die Abſicht, vor einer Beſprechurſi
Cosgrave und Craig dem Parlament entſprechende Geſetz E
ſchläge vorzulegen.
Der Präſident des iriſchen Freiſtaates, Cosgrave, ur
Präſident von Ulſter, James Craig, ſind zu einer Konferer
den britiſchen Miniſtern zwecks Regelung des iriſchen Gre
blems nach London eingeladen worden.
Nummer 213.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Seite 5.
Günſtige Zugverbindung von Frankfurt aus zu
flügen. Die diesjährigen Rhön=Segelwettflüge, die in
Aus der Lanveshauppravt.
15. bis 31. Auguſt d. J. ſtattfinden ſollen, werden, wie im vergangenen
den Rhönſegel=
Darmſtadt, 2. Auguſt.
* Bei der ſtädtiſchen Gedenkfeier für die Toten und Opfer
S Weltkrieges am kommenden Sonntag im Saalbau hat Herr
farrer Lautenſchläger auf die Bitte des Herrn
Ober=
irgermeiſters die Gedächtnisrede übernommen. Zu Beginn der
eier werden die vereinigten Darmſtädter Männergeſangvereine
s Lied „Wie ſie ſo ſanft ruhen” und zum Schluß das
Volks=
d „Ich hatt’ einen Kameraden” gemeinſam mit der
Verſamm=
ng ſingen. Es war nicht möglich, beſondere Einladungen
er=
hen zu laſſen. Die Stadtverwaltung bittet, rechtzeitig zu
ſcheinen. Beginn der Feier pünktlich 11½ Uhr; für die
inger zur Abhaltung einer Hauptprobe pünktlich 10½ Uhr.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Die vertagte Nacht‟
3 ungeheuren Erfolges wegen, wird dieſer köſtlichſte
ler Schwänke noch bis einſchl. Mittwoch durchgeſpielt. Da
an=
jeßend dann die Abſchiedsvorſtellung Franz Schneiders, der nach
ähriger Tätigkeit Darmſtadt verläßt, angeſetzt werden mußte
wer=
die Mietvorſtellungen am Montag, den 4., und
Don=
rstag, den 7. Auguſt, ausgeſetzt. — „Das Kabarett
ur weißen Maus‟. Die Nachtvorſtellung heute Samstag und
nntag bringt zunächſt einen bunten Teil, unter Mitwirkung der
be=
nten Gäſte, und dann Thomas entzückendes Luſtſpiel „
Lott=
ns Geburtstag”, mit Bruno Harprecht, Eliſabeth Horn und
inz Sauer. Im bunten Teil löſen ſich in zwangloſer Folge
Re=
tion, Chanſons, Original=Kabarett=Vorträge, die Kopie des bekann=
Charell=Balletts, Lieder zur Laute, Humoriſtiſches, Biedermeier und
derne Tänze einander ab, ſo daß jeder auf ſeine Koſten kommen
fte. Der Kartenverkauf für dieſe beiden einzigen Abende hat ſo ſtark
feſetzt, daß dem Eile geboten iſt, der noch keine Karten hat.
Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters. Von
tändiger Stelle wird uns mitgeteilt, daß der „Verein der
unde des Heſſiſchen Landestheaters” zunächſt aus Kreiſen
Handels, der Induſtrie und des Gewerbes gegründet wurde,
och mit der Abſicht, ihn auf alle kunſtliebenden Kreiſe unſerer
idt auszudehnen. Der Verein ſtellt ſich die Aufgabe, unſer
idestheater finanziell, ſoweit es in ſeinen Kräften ſteht, zu
erſtützen und ihm über die jetzige kritiſche Zeit hinwegzuhelfen.
will aber auch ein Mittler ſein zwiſchen der Leitung des
The=
s und dem Publikum, deſſen berechtigte Wünſche er zu
ver=
en beabſichtigt. Auch hofft er, durch enge Fühlungnahme mit
Leitung des Theaters mißverſtändlichen Kritiken und
Be=
ilungen vorleugen zu können. Mitglied können Perſonen
ie Firmen und Körperſchaften werden, und zwar erſtere mit
m Mindeſtbeitrag von 50 Goldmark pro Jahr, letztere mit
Goldmark Mindeſtbeitrag. Auf je 50 Goldmark entfällt eine
nme, doch wird die Stimmenzahl für ein Mitglied auf die
ſtzahl von 36 beſchränkt. Wer einen Betrag von mindeſtens
Goldmark zunächſt für ein Jahr ſchenkungsweiſe zur
Ver=
ing ſtellt, gilt als Förderer im Sinne der Satzung. Der
vor=
ige geſchäftsführende Vorſtand beſteht aus den Herren Dr.
Büchner. Direktor C. Bohnenberger, Direktor Karl
hlert und Kaufmann Wilhelm Kalbfuß. Die Wahl des
fültigen Vorſtandes ſoll durch eine ſpätere
Mitgliederver=
nlung erfolgen, nachdem die Werbetätigkeit für den Verein
prechende Erfolge gezeitigt hat und weitere Kreiſe ſich
betei=
haben. Es iſt dringend zu wünſchen, daß alle diejenigen, die
Intercſſe an der Erhaltung unſeres Landestheaters auf
ſei=
ſeitherigen künſtleriſchen Höhe haben, dem Verein als
Mit=
oder Förderer beitreten. Anmeldungen nehmen die
vor=
nnten Hetren ſowie die Geſchäftsſtelle, Marktplatz 10, ent=
—Südweſtdeutſche Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924. Der
ch der Ausſtellung beſteht ſeit einigen Wochen faſt nur aus
därtigen Gäſten, die wiſſen, daß es auf der Mathildenhöhe
cdem Sommer etwas an Kunſt zu ſehen gibt. Unabhängig
der ſtrengen Fachkritik, die der Ausſtellung nicht günſtig
iüberſteht, hört man faſt nur Stimmen der Anerkennung,
es Daymſtadt gelungen iſt, in dieſem Jahre trotz finanzieller
ierigkeiten nieder eine eigenartige Kunſtſchau darzubieten.
Darmſtädter ſpart ſich wie gewöhnlich ſeinen Beſuch auf die
Wochen auf; oder aber er betet blind fremdes Urteil nach
glaubt, obwohl kunſterzogener als andere Städter, dennoch
r Mehrzahl beſchämend unſelbſtändig im eigenen Urteil, ſich
Beſuch ſchenken zu können. Dabei war ſelten eine
Ausſtel=
ſo geeignet, eigenes Urteil zu bilden oder nachzuprüfen, wie
eurige. Sie gibt zum erſten Male vergleichenden Aufſchluß
der, welche Gegenſätze beſtehen zwiſchen drei benachbarten
tſtädten in künſtleriſchen Dingen, ihrer Ueberlieferung,
Er=
ng, Anſchauung, Schulen, und zwingt dadurch, ſich klar zu
en über das Richtige und Bleibende in der bildenden Kunſt.
ie Verkäufe gehen langſam, aber ſtetig weiter und haben
jahl 31 erreicht. Neudings wurden verkauft: „Kakteen mit
gen”, Oelgemälde von Alexander Poſch; „Frühling am
zhof”, Oelgemälde von Georg Altheim; „Einſame”
Gips=
von Richard Daenzer — ſämtliche Künſtler aus Darmſtadt.
v. HI.
Polizei=Oberaffiſtent Paul Müller iſt am 1. Auguſt 1899 bei der
n Schutzmannſchaft eingetreten und hat ſomit am 1. Auguſt eine
ige Dienſtzeik bei der hieſigen Polizei zurückgelegt. Herr Müller
zunächſt als Schutzmann zur Dienſtleiſtung beim 3. Polizeirevier
ellt und war im Laufe der Jahre beim 1., 4. und 2. Polizeirevier
bei der Bahnwache dienſtlich tätig. Vom 1. Oktober 1923 ab wurde
Müller als Polizei=Oberaſſiſtent angeſtellt und iſt ſeitdem auf
kechnungsbüro des Polizeiamts beſchäftigt. Als gewiſſenhafter und
ommender Beamter iſt Herr Müller, ſowohl unter dem
Publi=
als auch bei ſeinen Vorgeſetzten und Kameraden beliebt, die ihm
Jubiläum gratulieren und ihm ferneres Wohlergehen wünſchen.
Evangeliſcher Bund. Die diesjährige
Landesverſamm=
des Evangeliſchen Bundes — die 36. — findet vom 6.—8. Sept.
önen Büdingen ſtatt. Die Vorbereitungen zu einer großen
rliſchen Tagung ſind im Gange. Der Samstagabend iſt
Vorver=
ungen möglichſt mit ortsgeſchichtlichen Vorträgen gewidmet. Am
agvormittag ſollen in Büdingen und in 22 Orten der Umgebung
ttesdienſte gehalten werden. Des Nachmittags bringt ein
Son=
die Feſtteilnehmer von Gedern und Nidda nach Büdingen. Um
findet ein Feſtzug und danach eine große evangeliſche
Volksver=
ung im Freien ſtatt, die unter dem Thema ſteht: „Evangeliſche
und deutſche Zukunft”, und Anſprache, Geſangs= und
Poſaunen=
bringt. Abends ſind Begrüßungsverſammlungen in mehreren
Montag vormittags in der Abgeordneten= und
Mitgliederver=
ung wird der Jahresbericht erſtattet (von Pfarrer Berck), vom
enden (Pfarrer D. Waitz) eiin Vortrag gehalten über „Der Ev.
ein Volksbund aller Evangeliſchen‟ Ein zweiter Vortrag
och in Ausſicht. Man rüſtet ſich ſchon allgemein zu dieſer Tagung,
ne hochbedeutende zu werden verſp=t, zumal Büdingen durch
artiere u. a. alles tut, um ſeinen alten gaſtlichen Ruf aufs neue
beiſen. Vorſitzender des dortigen Feſtausſchuſſes iſt Pfr. Göbel.
Stelle des zurückgetretenen Rechners Graf iſt Rechnungsrat
mehl=Darmſtadt, Waldſtraße 40, Schatzmeiſter und
Geſchäfts=
geworden. Seine Poſtſchecknummer iſt Frankfurt a. M.) Nr.
Das Verbandsfeſt des Mittelrheiniſchen Verbands evangeliſcher
erbereine in Offenbach a. M. nahm einen glänzenden Verlauf
wies das innere und äußere Erſtarken des Verbandes. Schon am
ag, den 26. Juli, traten Vertreter der Vereine im Evangeliſchen
Shaus zu einer Arbeitstagung zuſammen, in der es galt, die
Or=
ion und Aufgaben des Verbandes zu beraten, ſowie Mittel und
zu beraten, die der Erfüllung der Aufgaben dienen ſollen. Der
er Arbeits= und Opferfreudigkeit beherrſchte die eingehenden und
eichen Beratungen. Am Abend fand die Feier des 25jährigen
ns des Offenbacher Vereins ſtatt. Am Sonntag vormittag
fan=
ſamtlichen Kirchen Offenbachs gutbeſuchte Feſtgottesdienſte ſtatt.
en Gottesdienſten vereinigten ſich in ſtattlichen Zügen die
Ver=
einer eindrucksvollen Kundgebung auf dem Wilhelmsplatz. Mit
rnden Worten rief Herr Pfarrer Probſt=Frankfurt die evan=
1 Manner und Frauen auf, dem evangeliſchen Glauben, Sitt=
und Reinheit die Treue zu bewahren. Um 3 Uhr nachmittags
ſich die Vereine zu einem Feſtzug auf, in dem 30 Vereine mit
Sbchnen und andere ohne Fahnen marſchierten. Im Anſchluß
fand eine Nachfeier im Stadtgarten ſtatt. Die große Halle die
neßenden Regen benutzt werden mußte, war überfüllt. Chöre
angsabteilungen der Vereine und Darbietungen des Poſaunen=
Dechſelten ab. Herr Oberkirchenrat Dr. Büchner=Darmſtadt
Ie die Grüße der heſſiſchen Kirchenregierung.
Verbandsſekre=
iler hielt die Feſtrede und wies dabei beſonders auf die be=
* Kundgebung des evangeliſchen Kirchentages in Bethel hin,
kgung in Offenbach bedeutet einen Markſtein in der Entwicklung
rbandes.
Jahr, wieder einen großen Zuſtrom von Zuſchauern aus allen Teilen
Deutſchlands, aus dem Auslande und namentlich auch aus der näheren
Umgebung des Rhöngebirges herbeilocken. Eine beſondere Bedeutung
erhalten die Wettflüge noch dadurch, daß an ihnen der Deutſche
Welt=
rekord=Segelflieger Schulz und andere deutſche Flieger von Weltruf
teilnehmen werden. Es ſind in dieſem Jahre ſorgfältige und
umfang=
reiche Vorbereitungen zur erfolgreichen Durchführung der Wettflüge
und namentlich auch zur Bewirtung und Unterbringung der Fremden
uſw. getroffen worden. Für die Bewohner von Frankfurt a. M. und
der benachbarten Gebiete iſt es aber beſonders erfreulich, daß die
Reichs=
bahndirektion Frankfurt a. M. für die Dauer der Segelflüge günſtige
Zugverbindungen in der Weiſe geſchaffen hat, daß von Frankfurt aus
die Reiſe nach Gersfeld in der Rhon und der Beſuch der täglichen
Vor=
führungen bis zum Schluß in den ſpäten Abendſtunden in einem Tage,
ohne Uebernächtigung, möglich iſt. Bereits vom 1. Auguſt ab finden
täglich Probeflüge ſtatt, ebenſo nach Abſchluß der eigentlichen
Wett=
kämpfe, bis in die Mitte des September hinein. Es beſtehen folgende
Zugverbindungen: Frankfurt a. M. ab 7.02 Uhr vorm., mit D 41 oder
4.52 Uhr vorm. mit Perſonenzug 801; Fulda ab 9.30 Uhr vorm.,
Gers=
feld an 10.29 Uhr vorm.; Gersfeld ab 8.26 Uhr nachm. Dieſer Zug
verkehrt vom 1. Auguſt ab täglich, anſtatt, wie bisher, nur Sonntags,
und iſt vorerſt bis zum 14. September vorgeſehen. Fulda ab 9.32 Uhr
nachm. mit D 44, Frankfurt an 11.09 Uhr nachm.
Nedeiollier
Hamstag mittag 2 Uhr
* Das Kaffee „Ernſt Ludwig”, in der Rheinſtraße, bekanntlich das
erſte Reſtaurant, das vor Jahren im expreſſioniſtiſchen Stil ausgeſtattet
wurde und in gewiſſem Sinne eine Sehenswürdigkeit Darmſtadts war,
iſt einer Renovation unterzogen worden, die das Kaffee wiederum zur
Sehenswürdigkeit ſtempeln dürfte. Grundſätzlich iſt der expreſſioniſtiſche
Stil beibehalten, dazu aber in der künſtleriſchen Ausſtattung der
ge=
lungene Beweis erbracht, wie dieſer ſich mit altägyptiſcher Malerei und
Technik harmoniſch verträgt. Das allerneueſte iſt auch hier —
Tu=
tanchamon! Die Arbeiten werden heute Samstag beendet, und
werden wir darauf zurückkommen. Die geſamte neue Ausſtattung des
wiederum erſtklaſſigen Etabliſſements iſt ausſchließlich von
Darm=
ſtädter Firmen und Künſtlern erſtellt worden, und zwar Entwurf
und Leitung von den Architekten F. und A. Soeder die
umfang=
reiche, künſtleriſch geſchmackvolle Malerei von Gebr. Nover (Inh. H. J.
Nover), Anſtrich und Lackierarbeiten: Darmſtädter Baudekoration
Blümlein u. Heeb, elektr. Anlagen: Schoeller Nachf., Inh.
Ge=
deck, Rheinſtr., Möbelſchreinerei: Hans Schäfer, Heidelbergerſtr.
(ehedem in Firma Alter), Möbel= und Bauſchreinerei: Heinrich
Flamm Grafenſtr. 4, Inſtallation: Rühl u. Lang,
Saalbau=
ſtraße. Die Renovation, unter der Leitung der Architekten Fritz und
Auguſt Soeder, wurde in der kurzen Zeit von 12 Tagen durchgeführt.
— Münchener Hofbräu=Ausſchank in Darmſtadt. Man ſchreibt uns:
Eine für unſere Stadt ganz neue Errungenſchaft iſt die Errichtung eines
Spezialausſchankes des Münchener Hofbräu im Hotel Darmſtädter Hof,
Ecke Grafen= und Waldſtraße. Die Eröffnung findet am Samstag abend
6 Uhr ſtatt. (S. Anz.) Der Inhaber, Herr Baumann, ſieht auf eine
vieljährige Tätigkeit als Direktor des ſehr bekannten Hotel „Lennartz” in
Düſſeldorf zurück. Neben dem erſtklaſſigen Original Münchener
Hof=
bräubier kommen erſtklaſſige, beſtgepflegte Weine zum Ausſchank. Die
Räume ſind vollſtändig und auf das geſchmackvollſte neu hergerichtet.
— Die bereits per 20. April 1924 aufgerufenen
Reichsbank=
noten zu 10 und zu 100 Billionen Mark, ſowie die per 5. April
1924 aufgerufenen Reichsbanknoten zu 5 Billionen Mark, welche
daran kenntlich ſind, daß ihre Rückſeite unbedruckt iſt, ſind
nun=
mehr nahezu reſtlos an die Reichsbankhauptkaſſe zurückgefloſſen.
In der letzten Zeit ſind vielfach Fälſchungen dieſer
Ab=
ſchnitte in Verkehr gebracht worden, vor deren Annahme gewarnt
wird. Die bei der Reichsbankhauptkaſſe, Abteilung für
aufge=
rufene Reichsbanknoten, in Berlin SW. 111, der allein für die
Einlöſung aufgerufener Reichsbanknoten zuſtändigen Stelle,
ein=
gereichte Noten werden daſelbſt auf das genaueſte geprüft.
Feſt=
geſtellte Fälſchungen werden unverzüglich der zuſtändigen
Poli=
zeibehörde zur weiteren Verfolgung übergeben.
Wertbeſtändige Spareinlagen. Wie aus der Anzeige in der
heu=
tigen Nummer erſichtlich, vergütet die Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
ab 1. Auguſt d. J. bis auf weiteres für Einlagen auf Sparkaſſenbücher
und Scheckkonten jährlich 9 Prozent. Die Berechnung und
Gut=
ſchrift der Zinſen erfolgt wie ſeither vierteljährlich. Für Einlagen
grö=
ßerer Beträge auf längere Zeit feſt, wird auf Grund beſonderer
Ver=
einbarungen ein höherer Zinsſatz bewilligt. Für alle Spareinlagen auf
Rentenmarkkonten wird die Wertbeſtändigkeit zugeſichert. Die näheren
Bedingungen für die Anlage und Führung von wertbeſtändigen Konten
ſind im Kaſſenrgum angeſchlagen und an den Einlagſchaltern erhältlich.
Zehn Jahre Heilverfahren der
Angeſtellten=
verſicherung von 1913 bis 1922.
Bei Schaffung des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes wurde neben
dem Rentenverfahren eine weitgehende Heilfürſorge vorgeſehen. Das
Direktorium dieſer Anſtalt hat nun einen Bericht über die Durchführung
dieſer Heilfürſorge in den erſten zehn Jahren, von 1913 bis 1922,
heraus=
gegeben. Die Angaben, die in dieſem Bericht enthalten ſind, geben einen
Ueberblick, in welch ſegensreicher Weiſe die Angeſtelltenverſicherung zur
Hebung der Geſundheit weiter Volkskreiſe beigetragen hat. Die
nach=
ſtehenden, aus dem Bericht entnommenen Angaben beſtätigen dies im
vollen Maße.
Die Heilfürſorge konnte ſchon nach kurzer Zeit des Beſtehens der
Verſicherung aufgenommen werden. Die gemachten Aufſtellungen zeigen,
daß der Wert dieſer Heilfürſorge von den Verſicherten immer mehr
er=
kannt wurde, denn die Anträge auf Heilverfahren nehmen von Jahr
zu Jahr zu.
Man iſt bei Durchführung eines Heilverfahrens von dem Grundſatz
ausgegangen, daß ein wirklicher Kurerfolg nur dann erzielt wird, wenn
man auf die Lebensgewohnheiten des Verſicherten Rückſicht nimmt. Es
wurde deshalb in erſter Linie auf die ſogenannten Mittelſtands=
Sana=
torien und =Heilſtätten zurückgegriffen, damit die kranken Verſicherten
eine ihrem bisherigen geſellſchaftlichen Verkehr entſprechende Umgebung
vorfanden. Dieſe Vorſorge hat ſich als außerordentlich wirkungsvoll
er=
wieſen, denn die vorgebrachten Klagen ſind verſchwindend gering
geblie=
ben, während ein großer Teil ſeine Anerkennung über das
Heilverfah=
ren zum Ausdruck brachte. Durch die zentrale Organiſation der
Heil=
fürſorge war es ferner möglich, alle innerhalb des Deutſchen Reiches
liegenden Lungenheilſtätten, Sanatorien, Spezialheilſtätten und
Bade=
orte im weitgehendſten Maße der Heilfürforge nutzbar zu machen. Es
konnten deshalb im Einzelfalle die beſonderen ärztlichen Vorſchläge
be=
rückſichtigt werden, ebenſo konnten auch berechtigte Wünſche der
Verſicher=
ten Berückſichtigung finden. Dadurch wurde eine Vielſeitigkeit der Kur
möglich, ein Vorzug des Heilverfahrens der Angeſtelltenverſicherung,
was auch bald von den Aerzten und den Verſicherten anerkannt wurde.
Seit dem Inkrafttreten des Geſetzes im Jahre 1913 bis Ende 1922
wurden insgeſamt 204 430 Anträge auf Heilverfahren bewilligt und
durch=
geführt. Die Zahl der Anträge iſt während und nach dem Kriege
außer=
ordentlich geſtiegen; ſo wurden im Jahre 1921 55 716 Anträge gegenüber
20 187 Anträgen im Jahre 1914 geſtellt. Da im Jahre 1920 auch eine
Zählung der Verſicherten vorgenommen wurde, kann ein Vergleich
zwi=
ſchen der Zahl der Verſicherten und der der Anträge auf Heilverfahren
gemacht werden. Auf 1 437 455 Verſicherte kamen im Jahre 1920 22 750
durchgeführte Heilverfahren, ſo daß auf 1000 Verſicherte 15 Heilverfahren
entfielen. Nimmt man dieſe Zahlen vergleichsweiſe als Grundlage an,
dann würde ſchätzungsweiſe auf jeden 7. bis 8. Verſicherten innerhalb der
erſten zehn Jahre ein Heilverfahren gekommen ſein. Deutlicher kann
man wohl kaum die ſegensreiche Leiſtung dieſer Verſicherung darſtellen.
Leider mußte Ende 1923 durch die Verhältniſſe die Heilfürſorge
ein=
geſchränkt werden. Nach Eintritt beſſerer Verhältniſſe anfangs 1924 war
es möglich, dieſe Einſchränkung nach und nach ganz aufzugeben, ſo daß
die Heilfürſorge heute wieder im vollen Umfange durchgeführt wird.
Durch die Bereitſtellung umfangreicher Mittel kann das Heilverfahren
jetzt wieder in großzügiger Weiſe zum Segen weiter Volkskreiſe durch=
Hugo Weinberg.
geführt werden.
— Verein für Vogel= und Geflügelzucht. Der für Sonntag, den
3. Auguſt, geplante Ausflug nach Frankfurt muß um 8 Tage verſchoben
werden. Bei der am Montag ſtattfindenden Monatsverſammlung
wer=
den die beſtellten Geräte für Geflügelzucht ausgegeben und neue
Beſtel=
lungen entgegengenommen. Am kommenden Mittwoch findet bei
Wei=
gold Futterverteilung ſtatt. Näheres hierüber wird in der Verſammlung
bekannt gegeben.
— Möblierte Zimmer. Vom Verband der Zimmervermieter wird
uns geſchrieben: Da der Satz der Wohnungsmiete für Auguſt der
gleiche geblieben iſt, wie für Juli, und ſich auch an den übrigen
Grund=
lagen zur Berechnung des Preiſes für möblierte Zimmer nichts
geän=
dert hat, ſo verbleibt es im Auguſt für ein einfach möbliertes
Durchſchnittszimmer bei dem bisherigen Satz von 14½ Mark
(7 Mark für den Raum, 3 Mark für die Möbel, 4½ Mark für die
ge=
wöhnliche Bedienung und Putzmittel). Frühſtück. Stiefelputzen,
Kleider=
reinigen ſowie Anteil des Zimmers an den die Wohnung treffenden
Sonderſteuern für den bebauten Grundbeſitz extra. Ebenſo Bettwäſche,
ſofern dieſe ausnahmsweiſe von dem Vermieter geſtellt wird. Die
mon=
tägliche Auskunft in den Räumen des Hausfrauenbundes iſt während
des Auguſt geſchloſſen.
C. Ferienkinder. Geſtern früh ſind 17. Darmſtädter Kinder, Buben
und Mädels, in die Nähe von Bamberg zu einem achtwöchentlichen
Er=
holungsaufenthalt aufs Land gefahren. Die Plätze wurden dem Orts=
Caritasverband Darmſtadt von dem Caritatsverband der Erzdiözeſe
Bamberg zur Verfügung geſtellt.
Schulgeld=Mahnung. Das Schulgeld der höheren und der
Mit=
telſchulen iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 9. Auguſt I. J. an
die Stadtkaſſe Grafenſtraße 28, zu zahlen. (Siehe auch die
Bekannt=
machung im Anzeigenteil dieſes Blattes.)
se. Der Zirkus Mark auf dem Marienplatz erfreut ſich
zahl=
reichen Beſuches. Die Leiſtungen des Unternehmens ſind
aus=
gezeichnet und können ſehr wohl mit den größten ihrer Art
kon=
kurrieren. Das vorhandene Pfermaterial ſind erſtklaſſige, beſtens
gepflegte und vielſeitig dreſſierte edle Tiere, die vorbildlich
vor=
geführt werden. Angenehm berührt übrigens ſchon die gediegene
äußere Aufmachung des Zirkus. Und dieſer Aufmachung
ent=
ſprechen die Darbietungen, die ſehr reichhaltig und vielſeitig
ſind. So brachte das Eröffnungsprogramm unter anderem:
Fahrſchule, geritten von Direktor Rud. Mark — Fräulein
Bea=
trice am hängenden Bambus — Clown little Richard und
Zwergauguſt Arthur — Fräulein Amalie Lorch, Dreſſurpotpourri
— Profeſſor Hawkius dreſſierte Hunde — Fräulein Netty,
Par=
forcereiterin — Herr Jackley=Roſton, Menſch oder Affe? — Hohe
Schule auf dem Operettenpferd „Paſcha”, geritten von Direktor
Rudolf Mark — Dreifacher Drahtſeilakt der Geſchwiſter Mark —
The Barbers, Kunſt und Komik am dreifachen Reck — Komiſches
Entrée des Clown Peterſen — Freiheitsdreſſuren des Direktors
Rudolf Mark — Richard=Compagnie, komiſche Akrobaten — Die
vier Bentens, Schleuderbrettakrobaten — Der komiſche Jongleur
Herr Peterſen — Voltige à la Richard. Dieſe Aufzählung beweiſt
das Geſagte. Einzelne der Darbietungen beſonders
hervorzu=
heben, erübrigt ſich wohl, es iſt alles gut, auch die Clowns, die
ſogar neue Witze bringen, was ſicher ſelten der Fall iſt.
Singhaleſen=Schau Cehlon im Zoo Frankfurt. Vielfachen
Wün=
ſchen entſprechend findet auch eine Vormittagsvorſtellung, und zwar um
11 Uhr pünktlich, ſtatt. Nach dieſer Vorſtellung werden die
Arbeits=
elefanten zum Baden in das Baſſin des Elefantenhauſes geführt. Die
Zauberer und Gaukler zeigen auch außerhalb der Hauptvorſtellungen im
kleineren Kreiſe ihre Künſte.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Untffz=Verein ehem. Heſſ. Leib=Dragoner 24.
Auf die am Samstag, den 2. Auguſt, abends 8½ Uhr, im Vereinlokal
ſtattfindende Mitglieder=Verſammlung (kein Familienabend) wird
hin=
gewieſen.
— Verein ehemal. 6ler Artill. Sämtliche Mitglieder des
Hauptvorſtandes und der Ausſchüſſe werden zur Vollſitzung am
Sams=
tag, den 2. Auguſt 1924, eingeladen in die Reſtauration Bangert,
Saal=
bauſtr. 37. An dieſem Abend werden die Feſtkarten zum Jubiläumsfeſt
ausgegeben. Aus dieſem Grunde iſt das Erſcheinen der Mitglieder auch
erwünſcht.
— Zentrale der Kameradſchaftlichen
Vereini=
gungen Garde=Drag. 23. Unſere Hauptgruppe in Offenbach
lädt die Haupt= und Ortsgruppen im Kreiſe Starkenburg zu dem am
Sonntag, den 3. Auguſt, ſtattfindenden 10jähr. Stiftungsfeſt herzlichſt
ein. Zuſammenkunft bei Kam. Bauer, Speierſtraße 21, am Main.
— Am Sonntag, den 3. Auguſt 1924, nachmittags 2 Uhr,
veranſtaltet der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen,
Ortsgruppe Darmſtadt, am Herrgottsberg (bei ungünſtiger Witterung
im Beſſunger Herrngarten) eine Gedenkfeier für die Opfer des
Welt=
krieges. Feſtredner: H. Landtagsabgeordneter Storck. Anſchließend
fin=
der eine Wohltätigkeitsveranſtaltung zu Gunſten der Kriegswaiſen ſtatt.
Ferner fordern wir unſere Mitglieder auf, recht zahlreich ſich an der
ſtäd=
tiſchen Feier zu beteiligen. (Siehe Anzeige.)
— Oeffentliches Konzert im Garten der
Ver=
einigten Geſellſchaft. Am kommenden Sonntag, den 3. d. M.,
findet in dieſem Garten ein großes Extrakonzert, ausgeführt von dem
vollſtändigen Philharmoniſchen Orcheſter unter Leitung des Herrn
Ober=
muſikmeiſters Mickley ſtatt. Das Programm iſt ſehr reichhaltig. Herr
Piſtonſoliſt Ludwig wird einige Soli zum Vortrag bringen.
— Miſſionar Rottmann wird am Sonntag, den 3. Aug.,
nachm. 3½ Uhr, im Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, über die
Basler Miſſionsfeſtwoche berichten und Mitteilungen machen über die
frohe Ausſicht, die ſich der Basler Miſſion eröffnet hat, wieder
Miſſio=
nare auf ihre alten Arbeitsfelder zu ſenden. Jedermann iſt dazu
herz=
lich eingeladen.
wirtt
meiſte.
mehmi
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von d
Quadt
meind
noch 6
über
ſtaltm
Zeit
ung d
Freier
Satze!
wertie
hat ſiu
dieſen
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loſen
N.
mit
S
wär
Bur
teile
Her
lun
men
Seite 6.
Aus Heſſen.
* Eine kulturhiſtoriſche Tat.
Der glänzend verlaufene Feſtzug anläßlich der Jahr= erkennung.
hundertfeier des Eulbacher Marktes iſt allen Zuſchauern
darüber geworden ſein, welch” umfangreiche Vorarbeiten notwendig ausgefallene Einweihung des Schwvimmbades am Arheilger Mühlchen
Bäuerinnen in Tracht dargeſtellt wurde, ſtieß man auf Schwierigkeiten, lingen, das Programm ſo zu geſtalten, daß das Feſt einen äußerſt
Die Trachten ſind leider im Odenwald gänzlich verſchwunden. Früher intereſſanten und ſchönen Verlauf nehmen wird, ſodaß alle
Feſtteilneh=
hatte jedes Tal, jede Gegend ihre beſondere Tracht, die ſich durch kleine mer voll befriedigt ſein werden.
Merkmale, oft dem Kenner nur ſichtbare Feinheiten unterſchieden. Es
bedurfte umfangreicher Studien des verdienten Feſtzugsleiters, des feierlich begangen werden. Zur Vorbereitung der Veranſtaltung hat die
eigentlich ausgeſehen hatte. Durch Heirat und Erbſchaft war manches ſamen Sitzung auf das Rathaus eingeladen.
alte ſchöne Stück in die Erbacher Gegend gekommen, das aber nicht nur
zur alten Erbacher Tracht gehörte, da mußte ſtreng geſchieden werden.
Mühſam wurde die richtige alte Tracht herausgeſchält. Alles, was in geht der hieſige Geſangverein, Liederkranz” am 2. und 3. Auguſt. Den
der Umgegend zu erreichen war, wurde für den Feſttag erfaßt.
Ueber=
wältigend viel war es ja nicht. Manches Stück, das noch gut war, verſpricht aber das reichhaltige Programm in geſanglichen und
künſtleri=
verwandt.
die faſt verlorenen Schätze künftigen Geſchlechtern zugänglich zu machen tags: Großer Liedertag. Abends: Feſtball in den Sälen von Wagner
und um die mühſamen Studien der Nachwelt zu überliefern, hat ſich
Graf Konrad zu Erbach entſchloſſen, ſeinen prachtvollen Sammlungen, des Herrn Kapellmeiſters Friedel Fiſcher Darmſtadt.
im Gräflichen Schloſſe zu Erbach eine Abteilung für
Odenwäl=
der Trachten anzugliedern. Fürwahr eine kulturhiſtoriſche Tat.
er ſich an alle Beſitzer echter Trachtenſtücke — wie Häubchen,
Bruſt=
ticher, Mieder, Schürzen, Strümpfe. Hemden, Dreimaſter die
ſogenann=
ten Gewitterverteiler), Mutzen (Röcke), Weſten uſw., dieſe der
Trachten=
ſammlung entweder als Leihgabe, Geſchenk oder käuflich zur Ver=
Feſtzug wachzuerhalten und einen neuen Anziehungspunkt für Erbach
zu ſchaffen.
Der Wanderer, der auf ſeinem Wege die Sammlungen im
Schloſſe zu Erbach beſichtigt, der Kulturhiſtoriker und Künſtler, der ſie
ſeiner Trachten wegen aufſucht, ſie werden, dem Grafen Konrad für
dieſe Tat Dank wiſſen.
8 Eberſtadt, 31. Juli. Ein Gedächtnisgottesdienſt zu
Ehren der Gefallenen findet am Sonntag vormittag in der evangeliſchen
Kirche ſtatt. Sämtliche Vereine ſollen dabei möglichſt mit ihren Fahnen
vertreten ſein.
II. Eberſtadt, 1. Auguſt. Verfaſſungsfeier. Auf Einladung
der Bürgermeiſterei fand geſtern Abend im Gemeinderatsſitzungsſaale
eine Zuſammenkunft von Vertretern hieſiger Vereine und Korporationen
unter Vorſitz des Beigeordneten Flick ſtatt, um zu der Feier des Ver
faſſungstages Stellung zu nehmen. Vertreten waren die Gemeinde durch
die Gemeinderäte Gärtner, Meidinger und Heißt, die Volksſchule durch
Herrn Nektor Vogel, der Ortsausſchuß für Volksbildung und
Jugend=
pflege durch Herrn Lehrer Becker ſowie 23 Korporationen und Vereine
durch von ihnen entſandte Delegierte. Da der Verfaſſungstag mit der
Kirchweihe zuſammenfällt, mußte von einer umfangreicheren
Veranſtal=
tung am 4. Auguſt Abſtand genommen und die Feier auf einen Umzug
mit anſchließendem Feſtakt beſchränkt werden. Alle Vertreter haben ihre
Mitwirkung an der Verfaſſungsfeier zugeſagt. Es wurde Einſtimmigkeit
darüber erzielt, daß ſich die Vereine mit den Schulklaſſen an der Spitze
nach Schluß des Gottesdienſtes am Kriegerdenkmal zu einem Feſtzuge
formieren, um dann mit Muſik und unter Mitwirkung der Pfeifer= und
Trommlerkorps der Freien Turnerſchaft und der Turngeſellſchaft durch
einige Ortsſtraßen nach dem Schulhofe zu ziehen, woſelbſt die Bedeutung
des Tages von einem noch zu beſtimmenden Redner gewürdigt werden
ſoll. Geſangs= und Muſikvorträge ſollen die Feier umrahmen und
ab=
ſchließen. Die republikaniſch geſinnte Bevölkerung ſoll durch einen
Auf=
ruf in der Preſſe zur Beteiligung an der Feier eingeladen werden. Es
wurde ein zwölfgliedriger Ausſchuß gewählt, der über die Einzelheiten
der Feier beraten und beſchließen ſoll. Der Ausſchuß wird am
kommen=
den Montag zu dieſem Zwecke auf dem Rathauſe zuſammentreten.
— Eberſtadt, 31. Juli. Schwimmfeſt. Am kommenden
Sonn=
tag veranſtaltet der hieſige Schwimmverein ein größeres Schau= und
Werbeſchwimmen in der Anlage des Eberſtädter Schwimmbades. Unter
gütiger Mitwirkung hervorragender auswärtiger Waſſerſportvereine iſt
ein ſehr umfangreiches und ſpannendes Programm zuſammengeſtellt,
welches auch die verwöhnteſten Beſucher auf ihre Koſten kommen laſſen
wird. Einzelne Wettkämpfe der Damen= und Herrenſtaffeln, ſowie der
Jugend= und Schülerriegen werden muſtergültige Leiſtungen brigen.
Der Schwimmverein Eberſtadt, dem es durch ſeine aufopfernde Tätigkeit
im Intereſſe der allgemeinen Volksgeſundheit gelungen iſt, nahezu 200
Mitglieder um ſein Banner zu ſchließen, hat alle Vorbereitungen
ge=
troffen, dieſen Tag für die weitere Entwicklung des Waſſerſports zu
einer machtvollen Kundgebung werden zu laſſen. Die Veranſtaltung
wird ab 1 Uhr durch Platzkonzert am „Gaſthaus zum Mühltal”
ein=
geleitet. Anſchließend werden die Teilnehmer durch einen kleinen
Feſt=
zug nach dem Schwimmbad verbracht, woſelbſt um 2½ Uhr mit der
Ab=
wicklung des Programms begonnen wird. Während der Darbietungen
findet Platzkonzert ſtatt. Da das Erſcheinen hervorragender
Schwim=
mer und Schwimmerinnen gemeldet iſt, dürſte mit einem äußerſt
inter=
eſſanten Nachmittag zu rechnen ſein. Abends 8 Uhr findet in den
Näu=
men „Zum Darmſtädter Hof” (Laun) die Vereinsfeier ſtatt. (Die
Darm=
ſtädter Teilnehmer benützen die Elektriſche ab Darmſtadt=Schloß 132)
Pfungſtadt, 29. Juli, Volksbank. Die hieſige Volksbank
hat in der Bornſtraße ein Haus käuflich erworben. Es beſteht die
Ab=
ſicht, die Geſchäftsräume der Bank dortin zu verlegen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
klub, Ortsgruppe Pfungſtadt, hielt am Sonntag im „Rheiniſchen Hof”
ſein Stiftungsfeſt ab. Infolge dens ungünſtigen Wetters mußte die wird die Veranſtaltung durch Fackelzug nach der Burgruine eröffnet,
Veranſtaltung in den Saal verlegt werden. Die Begrüßungsanſprache unter der Leitung der bekannten Pyrotechniker Gebr. Bauer, Offen
hielt der Ortsgruppenvorſitzende, Herr Gg. Fr. Roth. Die
Darbietun=
gen des neu gegründeten Inſtrumentalvereins fanden allgemein An= werk ſtattfindet. — Daran ſchließt ſich auf dem Feſtplatz im nahen 9
— Arheilgen, 1. Aug. Schwimmbadeinweihung. Die an. — Die am Sonntag, vormittags 8 Uhr, angeſetzte große Geſe
noch in beſter Erinnerung. Die Meiſten werden ſich aber nicht klar für den verfloſſenen Sonntag geplante, infolge des ungünſtigen Wetters Uebung des Brandhilfsbezirks „Dreieich” wird durch die Beteiligung
waren, um dies prächtige Schauſpiel zu inſzenieren. Schon bei der findet nunmehr beſtimmt am nächſten Sonntag ſtatt. Durch die Mit= den Mittelpunkt der ganzen Veranſtaltung bilden. — In dem mit
erſten Gruppe: Der Willkumm”, der von Odenwälder Bauern und wirkung der Waſſerſportvereine Darmſtadt und Frankfurt wird es ge= (Punkt) 2 Uhr abgehenden Feſtzug wird eine größere hiſtoriſche Abteil
* Roßdorf, 31. Juli. Der Verfaſſüngstag wird auch hier
Herrn Müller=Hickler, um feſtzuſtellen, wie die alte Erbacher Tracht Bürgermeiſterei ſämtliche Vereine und Oraaniſationen zu einer gemein= der Eliſabethenſtraße hat die Stadt drei Bauplätze zur Verfügung
— Groß=Zimmern, 31. Juli. Seine goldene Jubelfeier be=
Zeiten angemeſſen, iſt von äußerlichen Feſtlichkeiten abgeſehen. Dafür
wanderte während des Krieges zu den Sammlungen des Roten Kreu= ſchen Darbietungen unter Mitwirkung nambafter Geſanavereine. Ge= je 2 Spengler, Schreiner und Dreher und je ein Schloſſer, Zimr
zes, manches andere wurde bei der Stoffnot verſchnitten und anderweitig ſangs= und Muſik=Soliſten, ſowie des Darmſtädter Sinfonieorcheſters mann, Maler und Bäcker. — Kinderfürſorge. Eine ſehr 1
einige genußreiche Stunden zu bieten. Samstag Abend: Jubiläums=
Um nun das Intereſſe für die Heimattrachten wach zu erhalten, um Konzert. Sonntag vormittags: Allgemeine Totengedenkfeier. Nachmit=
und K. Pullmann. Der Verein ſteht unter der künſtleriſchen Leitung
— Reinheim, 1. Aug. Gedächtnisfeier. In einer
gemein=
ſchaftlichen Sitzung des Ortsvorſtandes mit Lehrerkollegium und den giftet hat ſich der 11 Jahre alte Sohn der Familie 9. Steher
In einem Aufruf im Zentralanzeiger für den Odenwald wendet 1ojährigen Wiederkehr, des Kriegsausbruchs Trauergottesdienſt um
1810 Uhr in hieſiger Kirche, anſchließend Gedächtnisfeier an dem für die
Gefallenen von Reinheim errichteten Gedenkſtein auf hieſigem Friedhof ſammenbrach. Am Ufer weilende Perſonen brachten den Schwerkra,
abzuhalten. Alles Nähere ſoll durch Anſchläge bekannt gegeben werden.
— Bensheim, 31. Juli, Sterbefall. Der weit über unſere wurde ſofort nach dem Krankenhaus gebracht.
üigung zu ſtellen. Der Graf hoft dadurch die Erinnerung an den Gegend hinaus bekannte und alſeits ſehr geachtete Küfermeiſter und
Weinhändler Joſef Schober iſt im 78. Lebensjahre geſtorben. Der
Verſtorbene gehörte viele Jahre, bis zur Einführung der Städteord=
Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſer großzügig angelegte nung, dem Gemeinderat unſerer Stadt als Mitglied an. In weiteren
Plan zur Ausführung gelangt. Hierfür bürgt ſchon der Umſtand, daß Kreiſen wurde er beſonders durch ſeine umfangreiche Faßfabrikation meter an. Mit einer weiteren Steigung iſt zu rechnen.
ſeine Durchführung in die Hände des Herrn Müller=Hickler gelegt iſt, bekannt. In zahlreichen Kellereien, beſonders in weinbautreibenden
Ge=
genden, befinden ſich Lagerfäſſer bis zu den größten Ausmaßen, die aus ſatzungsamt in Bochum teilt folgende Verfügung der Beſatzungsbehi
der Werkſtatt Schobers hervorgingen. Schober war ein fleißiger und mit: Alle Geſuche um Genehmigung von Feſtlichkeiten, ſportlichen 9
alle, die mit ihm in Berührung kamen, ein ehrendes Gedenken bewah= werden ſollen, müſſen von jetzt ab mit einem wollſtändigen Progra
ren werden.
Heppenheim, 31. Juli. Das Kirchweihfeſt wird am Sonntag, zwei Eintrittskarten, damit die Zenſur ſich ihrer evtl. bedienen kann.
den 3. Auguſt und Montag, den 4. Auguſt, in unſerer Stadt gefeiert. Der
Beſuch iſt von Jahr zu Jahr immer größer geworden, man darf ſagen,
die beiden Tage haben ſich zu einem Stelldichein für die Bewohner der werden ſeit geſtern hergeſtellt und ſollen bis zum Donnerstag voller
Bergſtraße und der Städte von nah und fern geſtaltet. Die Heppen= ſein, damit Samstag die feierliche Grundſteinlegung erfol
heimer Geſchäftswelt, beſonders die Wirte wetteifern um ihren fremden kann. Um 4 Uhr ſammeln ſich die ehemaligen Angehörigen des In
und einheimiſchen Gäſten angenehme und vergnügte Stunden zu bieten.
Ein großer Teil des Fremdenverkehrs lenkt ſich hauptſächlich auf unſe= Philipp=Platz vor der alten Kaſerne, dazu kommen Vertreter der Bel
ren altbekannten Halben Mond und findet aus dieſem Anlaß am erſten den und die hieſigen Militärvereine und vaterländiſchen Verbände.
Kirchweihtag, Sonntag, den 3. Auguſt, von nachmittags 4½ Uhr ab, ein feierliche Grundſteinlegung beginnt um 4½ Uhr.
großes Streichkonzert ſtatt. Das uns vorliegende Programm weiſt Stücke
erſter Meiſter auf und iſt ſomit dem muſikliebenden Publikum ein ange= tion durch die Landwirtſchaftskammer für Heſſen, ſtatt. Zur Ver
nehmer Nachmittag in Ausſicht geſtellt.
* Von der Bergſtraße, 31. Juli. Die ſeit etwa 14 Tagen faſt täg= der Oldenburger und Belgier Raſſe. Der größte Teil der Fohlen ſtam
lichen Niederſchläge haben den Fruchtertrag ganz empfindlich
beeinträch=
tigt. Die geſchnittene Frucht wurde durch ſchwere Gewitterregen ſo in ſtütes. Sämtliche Züchter waren Landwirte. Zahlreiche Käufer, 5'
den Boden geſchlagen, daß ſie zu wachſen anfing, und ſo an Wert viel ler und Landwirte, hatten ſich eingefunden, der Handel ging flott, und
verlor. Nur einige Tage gutes Wetter und die Ernte wäre geborgen. Anbetracht des vorzüglichen Materials waren die Preiſe hoch.
Für die Spätkartoffel war die Witterung von großem Vorteil, da dieſe
die ſehr benötigte Feuchtigkeit erhielten und wir nun einem guten Ertrag Städtchen Lauterbach in Oberheſſen ſcheint ſehr kunſtſinnige
Stadtv=
entgegenſehen dürfen. Alle Hackfrüchte, ebenſo die Bohnen und die zu haben, die auch in der heutigen ſchweren Zeit noch Gelegenheit
Blattgemüſe ſehen durch den erhaltenen Regen jetzt ſehr gut aus.
r. Babenhauſen, 31. Juli. Heute nacht, 2½ Uhr, wurden die Be= gen. Eines Tages teilte der Hohe Rat in dem Lokalblatt ſeinen lie
wohner unſeres Städtchens durch Feueralarm aus dem Schlafe. Bürgern mit, daß den Einwohnern der Stadt eine große Freude
geweckt. „Gs brennt im Hotel Heß!”, dieſer Alarmruf brachte bald die reitet worden ſei, indem die Innenräume des Rathauſes mit einem ne
Feuerwehr und eine Menge Hilfsbereiter und Neugieriger zur Brand= und geſchmackvollen Gewand ausgeſtattet worden ſeien. Durch fark
ſtätte. Glücklicherweiſe war das Feuer von tatkräftigen Nachbarn und prächtigen Anſtrich und kunſtvolle Täfelung ſei in dem Rathaus
den Bewohnern des Gaſthauſes auf feinen Herd beſchränkt und von der Zimmerſchmuck geſchaffen worden, der an Kunſtfertigkeit und Behal
Feuerwehr, die in muſtergültiger Weiſe in kurzer Zeit zur Stelle war, keit ſeinesgleichen ſucht. Leider fanden dieſe Neuerungen bei den ehn
zum Erſterben gebracht worden. Es entſtand nur ein leichter Material= werten Bürgern durchaus nicht die begeiſterte Aufnahme, die die Sto
ſchaden im Billardzimmer; ein Sofa fiel dort dem Feuer zum Opfer, väter erhofften. Am nächſten Tage nach der Veröffentlichung der Büre
r Babenhauſen, 31. Juli. Der Gedenktag an die Opfer des meiſterei ſchrieben einige biedere Lauterbacher in derſelben Zeitu
Weltkrieges ſoll auch in unſerem Städtchen in würdiger, feierlicher Beſcheidene Anfrage. Mit eigenartigem Gefühl haben wir die geſtr
Form begangen werden. Vormittags 9½4 Uhr treffen ſich die ſämtlichen Bkanntmachung über die koſtſpielige, kunſtvolle und „behaaliche‟ Neu
Vereine vor der früheren Bürgerſchule und ziehen um 9½ Uhr im ge= richtung der Amtsräume der Bürgermeiſterei geleſen. Wie muß d
ſchloſſenen Zuge, unter Vorantritt der Muſikkavelle Lautz, die in zu= Darſtellung auf diejenigen wirken, welche nun ſchon ſo lange vergeb
vorkommender Weiſe unentgeltlich ihre Mitwirkung zugeſagt hat, und auf eine, wenn auch noch ſo geringe Verzinſung ihrer Darlehen wart
unter Glockengeläut zum Ehrenfriedhof. Dort findet ein feierlicher Got= Mit welchen Worten würde man wohl z. B. einen Gewerbetreiben
kesdienſt zu Ehren unſerer toten Kameraden ſtatt. Im Mittelpunkte der bezeichnen, der behauptet, zahlungsunfähig zu ſein und gleichzeitig
Feier ſteht die Anſprache des ebangeliſchen Geiſtlichen, Herrn Pfarrer der „behaglichen” Neueinrichtung ſeiner Werkſtatt prahlt. Mehr
Weiß, und vorausſichtlich auch eine des katholiſchen Pfarrers. Nach
der Gedenkfeier wird ein Kranz im Namen der Stadt niedergelegt wer= leidtragende Gläubiger der Stadt Lauterbach”,
den. Bei ſchlechtem Wetter wird ſich die Gedenkſtunde an die Opfer
des Weltkrieges auf feierliche Gottesdienſte in den beiden hieſigen Kir= wird durch das regneriſche Wetter außerordentlich verzögert. Mit d
chen beſchränken, an denen alle Vereine teilnehmen werden.
r. Babenhauſen, 31. Juli. Kommenden Sonntag, den 3. Auguſt, ſie in Anbetracht des ſchlechten Wetters Hüte au die Haufen geſtü
ds. Js., abends 8 Uhr, findet im großen Saale des Gaſthauſes zum haben. Dadurch läßt ſich das Anwachſen der Aehren weſentlich*
Löwen eine öffentliche Verſammlung des Deutſchen Republikaniſchen hindern. Der Roggen ſteht ziemlich gut, während der Weizen eine
Reichsbundes ſtatt. Es ſprechen Bundeskaſſierer Higler=Frankfurt a. M. geringe Ernte verſpricht. Er ſteht dünn und viele Aecker mußten
und Polizei=Hauptwachtmeiſter Weidmann=Frankfurt a. M. über die Frühjahr umgepflückt werden, da der Weizen ausgewintert war.
Themen: 2) Vor 10 Jahren, b) Was will der Deutſche Republikaniſche Sommerfrucht dagegen (Hafer und Gerſte) zeigt einen guten Stand 1
Reichsbund?
Montag den 2. 3. und 4. Auguſt ds. Js, findet in unſeren Mauern, ſehr häufen. Die Hackfrüchte ſtehen gut, aber auch ſie haben jetzt gen
der 26. Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes Offenbach am Main, ver= Negen. Der Stand der Wieſen verſpricht eine gute Grummeternte.
Nummer 213
Pfungſtadt, 29. Juli. Odenwaldklub. Der Odenwald= bunden mit dem 20jährigen Fubiläum dar Freiwillig
Feuerwehr Dreieichenhain ſtatt. — Am Samstag Ak
am Main eine erſtklaſſige große Schloßbeleuchtung mit Brillant=Fe
(Schießhaus) die Gründungsfeier unter Mitwirkung aller Ortsver
zuſammen 7 Wehren der Umgebung und einer großen Sanitätskolt
u. a. das aus der Geſchichte Dreieichenhains („Des Heiligen Römiſ
Reiches Deutſcher Nation Hundeſtall) entnommene Motib: „Karls
Großen Auszug zur Jagd in den Reichsbannforſt „Dreieich” veranſe
lichen. (Näheres ſ. Inſerat.)
+ Groß=Gerau, 31. Juli. Bauweſen. In der Verlänger
ſtellt. Gleichzeitig werde ein größerer Komples Baugelände von der
meinde angekauft.
— Kelſterbach a. M., 29. Juli. Geſellenprüfung. In
ſem Jahre haben ſich 14 Junggeſellen der Geſellenprüfung unterzo
Nach den Gewerben verteilen ſich die Junggeſellen wie folgt: 3 Mau
kenswerte Einrichtung hat Herr Rektor Liſtmann für die Schulkit
geſchaffen. Für nur 1 Mark wöchentlich kann jedes Kind ein war
Frühſtück, beſtehend aus einem Weck und einer Taſſe Kakao, erhal
Quäkerſpeiſungen beſtehen zurzeit hier nicht.
R Mainz=Koſtheim, 29. Juli. Durch Leichtſinn ſchwer v.
Vorſitzenden aller hieſigen Vereine wurde beſchloſſen, anläßlich der hier. Der Junge war am Main ſchwimmen und ſchnaptte mit
Mund nach einer auf dem Waſſer treibenden weißen Maſſe. St
ſchwamm nach dem Ufer, wo er einige Minuten darauf bewußtlos
nach Hauſe, wo der Arzt eine ſtarke Vergiftung feſtſtellte. Der Ju
R. Mainz, 31. Juli. Durch die anhaltenden ſtarken Regenf
welche in den letzten Tagen in der ganzen Umgegend niedergingen
der Main ſowie der Rhein in ſtändigem Steigen. Vom 30. zum 31.
zeigte der Waſſerſtandspegel eine Steigung des Waſſers von 30 Ze
t. Mainz, 29. Juli. (Neue Schikanen der Franzoſen.) Das
gewiſſenhafter Geſchäftsmann, ein liebenswürdiger Geſelſchafter, dem anſtaltungen, bei welchem Lieder geſungen oder Muſikſtücke aufgefi
verſehen ſein, unabhängig von dem Verſammlungsantrage, ſowie
k. Gießen, 29. Juli. Die Grundmauern für den 116er Sti
terie=Rtegiments 116 und ſeiner Kriegsformationen auf dem Landg
* Nidda, 30. Juli. Auf der Gänſewieſe fand eine Fohlen=A
gerung kommen 40 Saugfohlen und ein= zwei= und dreijährige Fol
von Stammbuchſtuten und alle von Beſchälern des heſſiſchen Lande
— Lauterbach, 30. Juli. Ideal und Wirklichkeit.
finden wiſſen, ihrer durchaus lobenswerten Neigung Rechnung zu
* Aus Oberheffen, 30. Juli. Der Schnitt des Getreid
Roggen iſt bereits begonnen, und die Landwirte haben klug getan.
verſpricht gute Erträge. Infolge des feuchtwarmen Wetters reiſt ſch
— Dreieichenhain, 31. Juli. Kommenden Samstag, Sonntag und die Gerſte, und die Arbeit wird ſich bei eintretender trockener Witteru
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[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Seite 2.
Reich und Ausland.
Der Frankfurter Oetektorſtreit.
Die Erreichung ausländiſcher Radioſtationen mit Detektor.
A.E. Frankfurt a. M., 31. Juli.
In den letzten Wochen war in der hier wie überall bekanntlich
g ins Kraut geſchoſſenen Radioinduſtrie, mit deren Entwicklung
* der Unfug der Schwarzhörer gleichen Schritt gehalten haben
te, ein heſtiger Streit entbrannt. Unſere Radioinduſtrie iſt jung,
den Entwicklungsjahren. Ein bedeutender Schritt in dieſer
Ent=
ung ſchien die Erfindung einer Frankfurter Firma, die behauptet
mit Hilfe ihrer zum Patent angemeldeten Detektorapparate ſei es
ich, auch engliſche und franzöſiſche Stationen regelrecht zu hören.
Etorapparate ſind bekanntlich die einfachſte Konſtruktion von
Radio=
raten, die in der Regel=nur für die benachbarten Rundfunkſtationen
etracht kommen. Für die ausländiſchen Stationen benutzt man die
Fergleich mit den Detektorapparaten allerdings ſehr teuren
Röhren=
rate. Es iſt daher klar, daß die ſenſationelle Ankündigung der
kfurter Firma in den Kreiſen der Rundfunkliebhaber großes
Auf=
erregte, zumal, wovon ſich Ihr Korreſpondent perſönlich überzeugte,
eiche Anerkennungsſchreiben aus nah und fern vorliegen. Uebrigens
Ihr Korreſpondent auch Gelegenheit, mit dieſem Detektor den
ſer Eiffelturm zu hören — allerdings nicht recht laut und deutlich.
die Detektorfehde war längere Zeit im Gang, man bekämpfte ſich
en öffentlichen Plakatſäulen, und auch die „Radio=Umſchau”, das
kfurter Organ der Radioamateure, brachte Artikel für und wider.
eßlich veranlaßte die in Frage ſtehende Firma eine gerichtliche
Feſt=
ngsklage, zu der von ſeiten des Gerichts, die erſten Kapazitäten auf
Gebiet des Radioweſens zugezogen wurden. Geheimrat Profeſſor
hsmuth gab ein Gutachten über die Erfindung ab. auf Grund
z jetzt die ſtreitenden Firmen, die Induſtriebedarfsgeſellſchaft
einer=
z und die Firmen Julius Jeſſel, Ideal=Radio=Telephon Berlin,
die Schneider=Opel A.G. andererſeits, jetzt einen Vergleich
ge=
t ſen haben, in dem folgende Feſtſtellungen gemacht werden, die von
g ſſätzlicher Bedeutung ſind: Das Empfangsgebiet der
Detektorappa=
ſt bei den heutigen Sendern im allgemeinen auf zirka 40—50 Klm.
Ia änkt. Unter beſonders günſtigen Umſtänden kann ſie überſchritten
—n (bei guter Hochantenne, hochwertiger Apparatur, gutem
Emp=
m wetter). Gegebenenfalls beſteht die Möglichkeit, auch in Frank=
Fi und Umgebung mit hochwertigen Detektoren, zu denen auch der um=
5 ne Senſiblator gehört, ohne Verſtärker auswärtige, auch engliſche
S onen, zu hören — bei allerdings geringerer Lautſtärke.
Femn es ſich dabei auch um einen offenſichtlich verklauſulierten,
ſagenden Vergleich handelt, ſo bedeutet dach die Angelegenheit
Beweis dafür, daß unſere deutſche Radioinduſtrie an ihrer
Ent=
ng nicht nur im Großen, ſondern auch im Kleinen eifrig arbeitet.
e fünf Vergiftungen durch Corned Beef.
Die Meinung der Wiſſenſchaft.
A. E. Frankfurt a. M., 31. Juli.
er bereits durch Korreſpondenzmeldung verbreitete Fall, daß fünf
: in Griesheim a. M. durch den Genuß von Corned Beef ſich
vere Vergiftungen zugezogen, daß ſie trotz ſorgfältigſter ärztlicher
Ezungen alle fünf geſtorben ſind, erregt nicht nur in Frankfurt,
ſo n im ganzen Reiche das allergrößte Aufſehen. Selbſt die lieſigen
vonbenten der großen Berliner Blätter geken ihren Blättern
hr rliche Schilderungen von dem ſenſationellen Fall, der die Frage
de enuſſes von Büchfenfleiſch wieder in den Mittelpunkt der
Tages=
di ion rückt. Die großen Frankfurter Tageszeitungen bringen in
ſ= heutigen Mittags= und Abendausgaben ausführliche
Schilderun=
ger näheren Umſtände des einzigartigen Falles. Als weſentlich iſt
ſas nur zu entnehmen, daß es ſich nach dem Befund des zur
Behand=
erangezogenen Griesheimer Arztes zweifellos um eine
Fleiſch=
iftung handelt. Die Reſte des noch in der Wohnung der
be=
en Familie vorgefundenen Büchſenfleiſches, das ausländi=
Herkunft iſt, wurden von der Griesheimer Polizeibehörde
rankfurt zur chemiſchen Unterſuchung gegeben. Auch wurden in
aden des Metzgermeiſters, der das Fleiſch verkaufte, die noch vor=
Vorräte beſchlagnahmt. Soweit die Frankfurter Mittags= und
blätter, d.h. alſo, man ſteht hier dem Fall noch vollkommen
rat=
ber.
Ihr Korreſpondent hat nun im Laufe des heutigen Nachmittags
verſucht, angeſichts der Ungeheuerlichkeit des Falles einige Aufklärung
über die möglichen Urſachen der tödlich wirkenden Vergiftungen zu
er=
langen. Bei den hieſigen wiſſenſchaftlichen Inſtituten, die für die
Unter=
ſuchung des Falles in Frage kämen, iſt offiziell außer durch die Preſſe
noch nichts bekannt. Geheimrat Profeſſor Neiſſer, deſſen
Hygieni=
ſches Inſtitut für die Unterſuchung der Angelegenheit in erſter Linie in
Frage kommen müßte, neigt nicht dem hier aufgetauchten Gerüchte zu,
daß es ſich um Paratyphusvergiftungen handeln könnte. Seiner
Mei=
nung nach kommt entweder eine baktereologiſche
Vergift=
ung in Frage, falls nämlich die Konſervenbüchſe nicht richtig mehr
ver=
ſchloſſen war, oder durch eine unſachgemäße Behandlung bei der
Zube=
reitung und Konſervierung des Fleiſches. Prof. Tillmann, der
Leiter des Städtiſchen Geſundheitsamtes, hält eine Vergiftung durch
Paratyphusbazillen für nicht ausgeſchloſſen, während das Chemiſche
Inſtitut des Prof. Dr. Popp auch die Möglichkeit einer
Metallver=
giftung in den Kreis der Betrachtung zieht.
Dies alles ſind jedoch, wie geſagt, unter dem erſten Eindruck der
Nachricht geäußerte Vermutungen der wiſſenſchaftlichen Kapazitäten von
Frankfurt, die ihre Mutmaßungen zudem mit allem Vorbehalt äußerten.
Beruhigend iſt jedenfalls das eine, daß es ſich um eine Sorte ganz
billi=
gen ausländiſchen Konſervenfleiſches handelt; es wäre deshalb
unver=
nünftig, daraufhin den Konſervenerzeugniſſen im allgemeinen ablehnend
gegenüberzuſtehen. Allerdings wäre es an der Zeit, die aus den Zeiten
der großen Nahrungsmittelverlegenheit nach dem Kriege da und dort
noch lagernden Beſtände ausländiſchen Büchſenfleiſches einer
geſundheit=
lichen Reviſion zu unterziehen. Die Verdorbenheit ſolcher Erzeugniſſe
zeigt ſich übrigens jedem Laien ſchon auf den erſten Blick von außen:
die Büchſen ſind aufgebläht. Auch ſonſtwie geknickte oder gedrückte
Büchſen ſind möglicherweiſe nicht mehr luftdicht abgeſchloſſen und
deshalb Fäulnisbakterien zugänglich.
Schwerer Einbruch in die päpſtliche Delegation in Berlin.
Berlin. Am Donnerstag nacht wurde in den Räumen der
päpſt=
lichen Delegatur in Berlin ein ſchwerer Einbruch verübt und dabei die
Gelder, die für die Gehälter der Geiſtlichen der Delegatur beſtimmt
waren, aus dem Kaſſenſchrank geſtohlen. Die Diebe ſind in der Nacht
von einer Seitengaſſe in die Räume eingedrungen, und zwar mit Hilfe
einer Strickleiter, und haben den Kaſſenſchrank geſprengt. Erſt die
Be=
amten, die gegen 8 Uhr zum Dienſt erſchienen, entdeckten den Einbruch.
füp
Aute
Hraftad
Fahriad
Fahren Sie nach der
neuen Continental-
Strassenkarte.
Hauptverſammlung des Deutſchen Werkmeiſterverbandes.
Der im Jahre 1884 gegründete Deutſche Werkmeiſter=Verband, Sitz
Düſſeldorf, hielt vom 2. bis R. Juli ſeine Hauptverſammlung in
Würz=
burg ab. Er zählt heute 160 000 Mitglieder. Beſonders eingehend
wurde das Sachverſtändigen=Gutachten erörtert ſowie der Austritt aus
der Zentral=Arbeitsgemeinſchaft. Durch den Bundesausſchuß des AfAl=
Bundes wurde er bereits Anfang dieſes Jahres vollzogen. Der D.W.V.
hatte ſich aber vorbehalten, zunächſt ſeinen Abgeordnetentag zu befragen.
Dem Beſchluß des AfA=Bundes wurde nachträglich zugeſtimmt.
Außer=
dem wurde das Bekenntnis zur freigewerkſchaftlichen Bewegung durch
eine Entſchließnug bekräftigt, die einmütig von allen Delegierten
an=
genommen wurde. Darin kommt zum Ausdruck, daß der D.W.V. im
AfA=Bunde die für ſich gegebene Spitzenorganiſation ſieht und daß auch
weiterhin die ſtrikte Beachtung parteipolitiſcher und konfeſſioneller
Neu=
tralität vornehmſter Grundſatz ſein ſoll. Ferner iſt eine Aufforderung
an Regierung und Reichstag gerichtet worden, die ſeit 1919
angekündig=
ten Bezirkswirtſchaftsräte und den endgültigen Reichswirtſchaftsrat
be=
ſchleunigt auf geſetzlichem Wege zu verwirklichen und die Vorarbeiten
zur Schaffung des einheitlichen Arbeitsrechts nun endlich durchzuführen.
Das Hochwaſſer in Bayern.
München. Nach Meldungen aus den Hochwaſſergebieten ſind
bereits Störungen im Eiſenbahnverkehr entſtanden. Auf
der Strecke Mittenwald—Garmiſch iſt das Gleiſe unterſpült worden, ſo
daß der Verkehr ſchwer behindert iſt. Die Verbindungsbrücke zwiſchen
Bayern und Württemberg bei Illertiſſen iſt durch das Hochwaſſer
ein=
geriſſen worden. Auch die Telephon= und
Telegraphenlei=
tungen ſind teilweiſe zerſtört. Die Salzach iſt ſowohl in
Salz=
burg als unterhalb und oberhalb der Stadt über die Ufer getreten und
hat weite Landſtrecken überſchwemmt. Es wurde ſchwerer Schaden
angerichtet, und in Parſch ſtieg das Waſſer derart gefahrdrohend, daß
es zur Abwendung ſchwerer Schäden norwendig war, militäriſche Hilfe
heranzuziehen. Infolge Hochwaſſers ſind mehrere Perſonen in der
Salzach ertrunken.
Die dankbare Gemeinde.
Ein jungverheiratetes Schauſpielerpaar, das ſich in Amerika großen
Popularität erfreut, machte ſeine Hochzeitsreiſe im Automobil.
Unter=
wegs wurde es wegen ſchnellen Fahrens angehalten und vom Richter zu
einer Geldſtrafe verurteilt, die ſofort vollſtreckt wurde. Als ſich das
Paar zur Weiterreiſe anſchickte, trat der Richter mit den Stadtälteſten
an das Paar heran und gab ihm das Strafgeld zurück. „Siehaben uns.”
ſagte er, „ſo oft durch ihre Kunſt erfreut. Zum Dank dafür überreichen
wir ihnen das Geld als Hochzeitsgeſchenk.”
*
X Aſchaffenburg, 29. Juli. Kommenden Samstag, den 2. Auguſt,
abends 8½ Uhr, veranſtaltet der Verein „Jung=Aſchaffenburg” eine groß
angelegte bengaliſche Beleuchtung des Aſchaffenburger Schloſſes und des
Pompejanums, verbunden mit einem prächtigen Waſſerfeuerwerk.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 3. Auguſt:
Nach vereinzelten Regenfällen und Gewitterſtörungen wieder
auf=
klarend, nördliche bis weſtliche Winde, kühler.
*
Tageskalender.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht (Kleines Haus), 8 Uhr
abends „Vertagte Nacht”. — Oberwaldhaus, ab 4 Uhr Konzert.
— Heiliges Kreuz, abends 8 Uhr: Sommernachtsfeſt. — Café
Aſtoria, ab 8 Uhr: Gaſtſpiel des berühmten Fröhr=Quartetts.
Kameradſchaftlicher Kriegerverein Darmſtadt,
abends 7½ Uhr, im Konkordiaſaal: 50jähr. Stiftungsfeſt. —
Steno=
graphenverein Stolze=Schrey, abends 8 Uhr, bei
Schnell=
bächer (Pallaswieſenſtraße): Monatsverſammlung. — Union=, Reſidenz=
Theater. Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchrifleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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mich schon 20 Jahre mit meinem „Muleuto‟-Selbstrasierer rasiert, ohne das Messer
extra schleifen zu lassen und kann die beste Anerkennung aussprechen. Herr Dr. Otto,
prokt. Arzt, Kamien schreibt: Habe mich mit dem Apparat fast 6 Jahre hindurch
rassiert und bisher nur 3 Klingen gebraucht. Der Apparat ist ganz vorzüglich. Herr
Dr. med. Riedel, Baden-Baden, Alleekurhaus, schreibt: Benutze Muleuto seit 15 Jahren
und habe ihn als den besten befunden. Herr Kommerzienrat Max Hentschel, Alten-
Aburg S.-A., Terassenstr. 2 schrelbt: Mit Ihrem Rasierapparat bin ich sehr zufrieden
und habe denselben auch mehrfach anderweitig empfohlen. Herr Ott0 Jannack,
zIMagdeburg, Wasserkunststre 15 schreibt: Ausserdem muss ich Ihnen mitteilen, dass
Flich mit Ihrem Apparat sehr zufrieden bin, da ich mich ca. 2½ Jahre stets mit ihm
rassiert habe, ohne dass die Messer inzwischen geschliffen worden sind.
Herr Franz Börner, Lichtenberg-Berlin, Frankkurter Allee 256 schreibt: Nach 2
½jäh-
rigem Gebrauch bei starkem Bart mit nur einem Messer, dasselbe ohne zu
„„fschleifen, das ist eine Leistung, die meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat.
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Anguſt 1924.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle: Am 17. Juli: Steinacker, Chriſoſtomus, 72 J., Mälzer,
Heinheimerſtraße 18. Biedenkopf, Eliſabeth Chriſtine, geb. Emmert,
3 J., Ehefrau des Bahnwärters i. R., Dieburgerſtraße 116. Heck,
Wilhelm, 7 Mon., Wixhauſen, hier Stadtkrankenhaus. Henkler
Her=
mann Chriſtian Ernſt, Gärtner, 50 J., Darmſtraße 1. Kretzſchmar,
Marie geb. Ramge, 61 J., Ehefrau des Miniſterialkanzleidieners,
Saal=
bauſtraße 36. Metzger, Eliſe, geb. Baum, 76 J., Ehefrau des Küfers,
Wedekindſtraße 16. Ruppel, Jakob, Anton, Schriftſetzer, 21 J., ledig,
Riedeſelſtraße 68. Albrand, Heinrich Karl, Fabrikarbeiter, 48 J.,
Rhön=
ring 55. Am 18.: Vogel Ernſt, 1 J., Blumentalſtraße 109. Am 19.:
Henn Marie, geb. Hoffart, 25 Jahre, Ehefrau des Kaufmanns,
Bark=
hausſtraße 11. Am 20.: Bremmer, Michael, Eiſenbahnſchloſſer i. R.,
81 J., Ludwigshöhſtraße 46. Beck, Chriſtine, geb. Schneider, 61 J.,
Ehefrau des Kaufmanns, Saalbauſtraße 29. Am 19.: Wiemer, Ludwig,
Taglöhner, 69 J., Gardiſtenſtraße 20. Am 20.: Rügner, Luiſe, geb.
Friedmann, 61 J., Ehefrau des Polizeidieners, Pfungſtadt, hier
Stadt=
krankenhaus. Scheele, Heinrich, Apotheker, 69 J., Viktoriaſtraße 64. Am
21.: Gehbauer, Hedwig, geb. Fleiſcher, 22 J., Ebefrau des Tapeziers,
Orangerieſtraße 9. Feldmann, Marie, geb. Feldmann, 47 J., Ehefrau
des Landwirts und Beigeordneten zu Griesheim, hier Alicehoſpital. Am
23.: Jacob, Max, Oberſtabsveterinär a. D., Dr., 59 J., Karlſtraße 104.
Junghaus, Kathinka, Privatin, ledig, 80 J., Sandſtraße 42. Jonas,
Lina, geb. Grode, 82 J., Witwe des Notars, Roßdörferſtr. 5.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
7. Sonntag nach Trinitatis, den 3. Auguſt 1924.
Znm Gedächtnis an den Beginn des Weltkrieges und an den Tod
der Gefallenen.
Trauergeläute in allen Kirchen von 11½ bis 12 Uhr.
(In allen Kirchen Kollekte zur Erbauung einer evangeliſchen Kirche in
Hüttenfeld bei Viernheim.)
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Wagner II.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarcer Zimmermann.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt,
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer D. Waitz; für den Oſt=(Aſſiſtenten=
/Be=
zirk im Martinsſtift. Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. Feier des heil. Abendmahls
init Vorbereitung. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei.
Ailtersheim: Vorm. ½10 Uhr: Pfarraſſiſtent Müller.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfr. Goethe.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
(II. Gruppe). Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Wagner. Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Mittwoch, den 6. Auguſt, abends
8½ Uhr im Gemeindehaus: Monatsverſammlung des Männervereins,
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf.
Häusliche Pflege von kranken Männern (Aushilfe am Tage und
Nachtwachen) übernehmen die Brüder (Diakonen) der
Männerkranken=
pflege=Station im Evang, Männerheim, Forſtmeiſterſtraße 9.
Fern=
ſprecher 2883.
Stiftskirche: Samstag, den 2. Aug., abends 8 Uhr: Beichte. —
Sonntag, den 3. Aug., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heil. Abendmahls. Pfarrer Hickel. — Der Kindergottesdienſt fällt aus.
— Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger Mädchen):
Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. Bei gutem Wetter
Spaziergang. — Donnerstag, den 7. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 7 Uhr: Hofmiſſion.
— Um 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 3½ Uhr: Miſſionsſtunde, Miſſ.
Rottmann. — Abends 8 Uhr: Deklamatorium. — Montag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſpreihſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuzbibelſtunde. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Miſſ. Neuber. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. —
Jugend=
bund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Weißkreuz=
ſtunde. — Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um
4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends 8 Uhr:
Dekla=
matorium. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Freundeskreis. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge, — Freitag, abends 8½ Uhr:
Unter=
haltungsabend für Jünglinge.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten,
Mühlſtr. 24. Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt (C. V. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23),
Sonntag, den 3. Aug.: Gedächtnisfeier zu Ehren der Gefallenen im
Weltkrieg. Näheres an den Anſchlagsſtellen und durch die Preſſe. —
Während der Neuherrichtung der Vereinsräume findet die
Bibelbe=
ſprechſtunde Dienstags abends im Pfarrhaus, Mollerſtr. 23, ſtatt.
Vereinigte Poſaunenchöre von Darmſtadt und Umgegend:
Ge=
meinſame Proben zum Homburger Poſaunenfeſt. Samstag, den
2. Aug., abends pünktl. 8 Uhr, im Evang. Vereinshaus, Mühlſtr. 24, Hth.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E.V.,
Alexanver=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag: Sang und Klang
im Heim. — Dienstag, abends 81 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreiſe.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): Jeden
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Beſprechung der Offenbarung
Johannes).
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 3. Auguſt 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt und Kommunion
des Männerapoſtolates. Um ½11 Uhr: Verſammlung. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe init Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Anſprache und
An=
dacht für die im Weltkrieg Gefallenen.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. ½7 Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht,
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
Rummer 21
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
amt mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und
8—9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beie
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um ½
Hochamt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr? Hochamt.
St. Martinskapelle am Herdweg: Samstag, nachm. von 5.
und abends von 8—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil, Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7½ Uhr
Meſſe. — Um 7¾ Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe.
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre,
2½ Uhr: Andacht. — An allen Werktagen, vorm. 6½ Uhr: Heil.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen morg,
heil. Meſſe und Predigt in der Kapelle der Engliſchen Fräulein
Waldſtraße,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr
teilung der heil, Kommunion — Um 9½ Uhr: Hochamt mit A
— Nachm. ½2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2 Uhr: Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. ½9 Uhr: Beichtg
heit. — Um 9 Uhr: Hochamt und Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 3
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr: Ve
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 6. Aug., abends 81
Gebetsſtunde. — Freitag, den 8. Aug., abends 8½ Uhr: Bibe
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonnte
3. Aug., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr:
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 7. Aug.,
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Se
den 3. Aug., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag,
½9 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtund
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauer
Sonntag, den 3. Aug., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. —
4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerste
7. Aug., abends 8¼ Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Dar
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 3. Aug., vorm. 10½
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwo
6. Aug., abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Sonntag, vorm. 10 Uhr:
gungs=Verſammlung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
8 Uhr: Eine beſondere Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag; den 3.
vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11½ Uhr: Sonntagsſchu
F.4
Die Ankunft eines ſtrammen
Jungens zeigen in dankbarer
Freude an
Apotheker Heinrich Oswald
und Frau Friedel
geb. Thomaſius
Nachruf.
Nach kurzem mit Geduld getragenem
Teiden verſchied am 31. Juli 1924
(B9810
Marthel Brändel
Paul Radfe
Verlobte
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1924
Herr
Alogs Fütterer
Dankſagung.
Statt Karten
Fritz Betz
Anng Betz
geb. Hofmann
Vermählte
Die kirchliche Trauung findet Sonntag,
den 3. Auguſi, nachmittags 3 Uhr, in
der Schloßkirche ſiatt
22098
Geheimer Postrat
Paul Pormann
Ober-Postrat a. D. und
Frau Ella Pormann
geb. Bohrmann
geben ihre Vermählung
hier-
durch bekannt
Darmstadt, 2. August 1924
Wf5
Wilſy Ranzow
Lini Ranzow
geb. Roth
Vermählte
Beſſungerſtr. 116 Moosbergſtr. 12
Die kirchl. Trauung findet ſtatt:
Sonntag, den 3. Auguſi, ½3 Uhr,
Pauluskirche
918
Zeugnisabſchriften
Vervielfältigungen, Geſuche, Aundſchreiben,
Examenarbeiten uſw. (*22174
Stenographiſche Diktat=Aufnahmen.
ſchwanenſiraße 30.
Hans Schlöſſer, 4. Soc.
Ingenieur
im blühenden Alter von 25 Jahren. Wir
verlieren in ihm einen treuen, aufrichtiger
Freund und Kollegen, der durch ſein
lau=
teres, ſiets gleichbleibendes,
liebenswür=
diges Weſen uns allen ſehr nahe ſiand.
Ehre ſeinem Andenken.
(9818
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſeres lieben Vaters
innig=
ſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Kaplan Dr. Kunz ſowie
den Schweſtern der Eliſabethen=
Ge=
meinde für ihre liebevolle Pflege.
Darmſtadt, 1. Aug. 1924.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
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Reparaturen. Finkl,
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Seine Freunde und Kollegen.
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Meine liebe Tochter, unſere
gute, treue Schweſter,
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gerin und Tante
eind Seun
iſt heute nacht nach einem
ſchwe=
ren Leiden ſanft entſchlafen.
Darmſtadt, den 1. Aug. 1924.
Pallaswieſenſtr. 11.
Die trauernden Hinterbllebenen:
Eliſabeth Heun, geb. Becker
Emma Heun
Luiſe Eiſenhauer, geb. Heun
Willy Heun
Marie Heun, geb. Heid
Hans Eiſenhauer
Urſula Eiſenhauer.
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. Aug., vormittags 11 Uhr,
vom Portale des alten Fried=
(*22090
hofes aus ſtatt.
„Meine Frau war Ub48
50 Jahre mit einer
häßlichen
behaftet. Kei.
geſundes Fleckchen hatte ſie 2:!
dem Leibe. Durch Zucker’s Pater.
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in 3 Bochen beſeitigt. Dieſe Seife
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Junge Frau, ohne
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kenn. zu lern. (Witwer
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ladet hiermit für die Spielzeit 1924/25 zur
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Die Erhebung der Miete erfolgt in 10
Monats=
raten. Die erſte Rate iſt am 30. Auguſt, die
folgenden Zahlungen ſind jeweils am 20. jeden
Monats fällig. Die Anmeldungen ſind an die
Hauptkaſſe des Landestheaters zu richten.
Münd=
liche oder ſchriftliche Anträge können für die
ſeit=
herigen Mieter bis ſpäteſtens 5. Auguſt, für die
neu hinzutretenten Mieter bis ſpäteſtens 15. Auguſt
bei der Hauptkaſſe geſtellt werden, Sprechſtunden
in Mietangelegenheiten ſind von 9—2 Uhr
eingerichtet.
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(3.—12. Reihe)
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(13.—19. Reihe)
1. Parterre 1—20)
2. Rang a
(1.—3. Reihe)
2. Parterre
(2.—6. Reihe)
2. Rang b.
(4.—7. Reihe) .
3. Parterre
(7. und 8. Reihe).
1. Galerie .. „
Goldmark ——— Dollar
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10
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(1. u. 2. Reihe
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Nummer 213.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Seite 9.
Aus meinem Wanderbuch.
Von Walter Schweter.
Durchs Fichtel= und Erzgebirge und den Thüringer Wald.
Der erſte warme Frühlingsſonnenſchein lag auf Feld und Wald.
Die Wieſen begannen ſich ſchon zu ſchmücken mit Gelb und Weiß.
Da=
ein blitzte da und dort der kleine Speſſartbach ſilbern auf, erfreut, den
inſteren Wald endlich hinter ſich zu haben. Die Kinder liefen ſchon
jarfuß um die braunen Schollen und die weißen und gelben Rinder,
ie vor ihren Pflügen und Bauern in den Aeckern hin= und hergingen.
Von Würzburgs ſchönen, reichen Kunſtdenkmalen und
menſchen=
urchfluteten ſonntäglichen Straßen gehe ich durch eine ſchmale, dun=
„ige Judengaſſe zum Main, und langſam den behaglich dahinziehenden
fluß entlang Kitzingen zu.
Abend wird’s, ein Glöcklein bimmelt, ein ferner Lerchentriller, der
etzte Ruf des Kuckucks, und jetzt wölbt ſich über mir das Tor von
sibelſtadt. Am anderen Tag geht es über den Berg, zwiſchen
Wein=
eben, zwiſchen blühenden Schlehenhecken und Kirſchbäumen, zwiſchen
Zuſchwindröschen, Schlüſſelblumen und Veilchen nach Kaltenſondheim.
In ſeinem ſchönen bunten Bildſtöckle wende ich mich ins Tal und
jandere, bis mir die Eiſenbahn in den Weg läuft und mich mitnimmt.
Spät am Abend in Lichtenfels und am frühen Morgen zwiſchen
ebelumwogten Wieſen und kleinen Teichen. Bunte Frauentrachten
be=
ben den Alltag. Dreieckige Bruſt= und Kopftücher mit langen Franſen.
jrüne und blaue Faltenröcke mit bunten Schürzen. Ich ſehe auch
teinen Main wieder; er iſt kleiner, aber nuch lebendiger geworden.
ſor mir ſitzt ein ſtilles Mädel, das zum erſten Male in die Ferne
eht und ſchon heimwehkrank leiſe von der verlaſſenen Heimat ſpricht.
fald ſagen uns Wieſenblumen und Blütenbäume Lebewohl. Die Luft
ird kühler und friſcher und kündet die Nähe des Gebirges an.
Eine gemütliche Fahrt über Himmelskron und Goldmühl folgt, ſo
mütlich, daß ich dem ſchönen Waldtal zulieb dem Wagen vorzeitig
itfliehe und auf den Schienen vorausgehe. Ein paar Faſanen ſcheuche
h auf. Sie trippeln ängſtlich durch die Blumen und Gräſer des
jahndammes vor mir her. Jetzt kommt ein barfüßiger Junge auf
ich zu mit einem dickbauchigen Krug voll Wein und einem
Nieſen=
itterbrot. Er will’s dem Zugführer bringen. Jetzt möcht ich für
ne Viertelſtunde der Zugführer ſein.
Biſchofsgrün auf der freien Bergeshöhe beſchert mir zwei gebackene
ier und ein fauſtdickes Bauernbrot und einen luſtigen Gang durch die
inze wilde friſche Schuljugend des Fichtelgebirgsdorfs.
Auf einem Knüppelpfad, der über den auf= und niederwippenden
ügeriſchen Moorboden leitet, komme ich zum Fichtelſee, deſſen Ufer
ſch dicke Schneepolſter trägt; dann über die Waſſerſcheide zwiſchen
ordſee und dem Schwarzen Meer auf ſteinigen Pfaden zwiſchen
ichtigen Granitblöcken in tiefſter Waldeinſamkeit, nun wieder durch
r grünes Tal zum Koſſeinegipfel, der mich weit ins Land, auf Meiler
d Höfe, Wies und Feld und Wald ſchauen läßt.
Am eiskühlen Brunnen Raſt und Labe. Im grünen Niederholz
wärts ſchreitend, finde ich zwei Paar kleine Schuhe am Weg, nach
rer Weile zwei Paar Strümpfe, dann ein Holzbündel, jetzt wieder
is, und auf einmal auch die Beſitzer all der Herrlichkeiten: zwei bar=
Zige Kinder, ein Bub und ein Mädel, die den fremden Wandersmann
chrocken anſtarren.
Durch das Labyrinth der Luiſenburg mit ihrem ſeltſamen
Fels=
lüfte hinab nach Wunſiedel, vorüber am Geburtshaus Jean Pauls,
d dann in den „Grünen Baum”, meiner Herberge, und höre wieder
3 heimatliche „Guten Tag” nach dem freundlicheren „Grüß Gott” des
rchwanderten Gebirges.
Auf der Fahrt nach Hof frohes Geſchwätz mit einem runden,
rot=
kigen Mädel, das, wie es mir gleich verrät, noch acht gerade ſo runde
d geſunde Geſchwiſter hat: vier Schweſtern und vier Brüder. Die
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Schweſtern ſchrieben alle ſchlecht und ſeien fleißig, die Brüder faul und
ſchrieben alle ſchön — ſagt das Dinglein luſtig.
Jetzt geht’s durchs ſchöne grüne fleißige Vogtland dem Erzgebirge
zu. Wir überfliegen das tiefe Tal der Elſter, eilen in der Zwickauer
Mulde nach Aue und im blaſſen Schein des Mondes das
Schwarz=
waſſertal hinauf nach Schwarzenberg, wo ich mich nach einem dunklen
und irren Hinauf und Hinab im Mondſchein und dem ſchwachen Schein
der erleuchteten Fenſter im Ratskeller einniſte.
In aller Morgenfrühe wandere ich über Grünſtädtel und Pöhla
dem Fichtelberg zu. An den ſteilen Hängen weiß= und gelbgefleckte
Rinder, kleine, blitzſaubere Häuſer, da und dort an den Fenſtern ihre
tüchtigen Spitzenklöpplerinnen und hier und da vor dem Wald einzelne
ernſte Fichten. Kein Glockenläuten kommt von den Kühen, kein Lied
von den Hirtenbuben. Alles iſt ſtill und ernſt, nicht fröhlich wie einſt
daheim am Rhein. Aber Waldesrauſchen umweht mich, die Sprache
der Heimat, mir vertraut und lieb.
Ueber der Tür eines Gaſthauſes ſteht neben ſeinem Namen „
Freund=
liche Uebernachtung”. Wäre es nicht noch heller Tag, hier würde ich
einkehren! Hier und da begegnen mir noch Fuhrwerke mit ſchwerem
Nadelgeäſt beladen. Dann wird’s ſtill und einſam. Immer dicker und
breiter werden die Schneelager, immer zerzauſter die vom Sturm
ge=
quälten Baumwipfel.
Zwei Stunden gehe ich dahin, da rollt, als ich um eine Waldecke
biege, ein Wagen vor mir her. Der Lenker ſchreitet daneben und ſpringt
von Zeit zu Zeit über den Straßengraben ins Gehölz und wirft einen
dürren Aſt oder ein verdorrtes Fichtchen zwiſchen die Wände des
Fuhr=
werks.
Was der kann, kann ich auch, denke ich, gehe ſchneller, ſag „Grüß
Gott!” und fange an, auch über den Graben zu ſpringen und dürres
Holz zu laden. So hüpfen wir beide hinüber und herüber, nur der
Gaul trottet langſam ſeinen geraden Weg. Als nichts mehr auf den
Wagen geht, heißt man mich freundlich mit aufſitzen. Und dann hocken
wir, vergnügt unſere Pfeifen ſchmauchend und uns erzählend,
neben=
einander. Der Bauer ſchwatzt von ſeiner Arbeit beim Förſter, dem er
heute Setzlinge für den Pflanzgarten gebracht hat, von ſeinem kleinen
Acker in Oberwieſenthal, von Weib und Kind — ich vom Wandern.
Nach einer guten Stunde zeigt er mir den Weg zum Fichtelberg, der in
den Waldteilen mit den ſchönen Namen „Hämmerle‟, „
Hirtenwegwäld=
chen”, „Brückenbächle” hinaufführt. Am wilden Bergwaſſer, das noch
tief zwiſchen dicken Eiswänden ſteckt und unter mächtigen Eisbrücken
dahinſchießt, halte ich Frühſtücksraſt, und die Maiſonne umflirrt den
Becher und den kühlen Trunk.
Ein paar Hundert Schritte vom Gipfel, im Angeſicht des Keilbergs
im Böhmerland, lege ich mich an den Wegrain und laſſe mir die Sonne
auf den Pelz brennen. Dann ſtehe ich im Turm hoch oben und mag
mich nicht trennen von dem betörenden Bild, das die unüberſehbaren
Wälder, die Berge, Wieſen und kleine Menſchenwohnungen unter dem
weiten, weiten Himmelszelt mir zeigen.
An dem zauberhaft grün durchſchimmernden Eistrichter des aus
der Bergwand hoch emporſchießenden Springbrunnens vorüber, bringt
mich der ſteile Pfad nach Oberwieſenthal mit ſeinen ſchönen alten
ſaube=
ren Häuſern. In einem von ihnen wird jetzt wohl mein Fuhrmann
ſitzen und erzählen von dem Hin= und Herhüpfen zu Zweien und dem
weiten Wanderweg des Landſtreichers vom Rhein.
Vorbei an Knechten und Mägden, die ſich, vom Wieſenrechen
aus=
ruhend, luſtig herumbalgen, und an Kindern, die ihre roten Hände an
kleinen Feuern wärmen, denn friſch weht hier noch der Lenzwind über
die kümmerlichen Felder, komme ich zur Bahnhalteſtelle „Viererſtraße
und laſſe mich mit nach Annaberg nehmen, weil ich noch in ſeine
ſchöne Kirche möchte. Das Züglein iſt aber, trotzdem es immer bergab
geht, nicht ſchnell genug, und kein Bitten hilft, den alten Küſter zu
bewegen, den fremden Wandersmann noch in das Heiligtum zu laſſen.
Es ſei ſchon zu dunkel. Da laufe ich noch ein wenig draußen herum
auf den ſteilen Straßen, zum Denkmal für den alten Rechenmeiſter Adam
A
PLAUPUNKT 8A
WaLASCO
in Bleehpaekung
Rieſe und zum Brunnen der tüchtigen Barbara Uttmann, der
Spitzen=
klöpplerin.
Am erquicklichen Abend ſitze ich bei lieben Freunden in
Wolken=
ſtein, müde gelaufen und hungrig, und am Morgen ſatt und friſch
wie=
der im Bähnlein.
Es folgen Beſuche bei meinen guten Vettern im Schleſierland, die
neben ihrem feurigen Schmelzofen und tüchtigen Glasbläſern wohltätig
und klug wie kleine Fürſten hauſen, und dann ſtehe ich vor der
ergrei=
fenden Einfachheit der Arbeits= und Sterbezimmer unſerer großen
Dichter in Weimar.
Im Abendſonnenſchein die ſanften Höhenzüge des Thüringer
Wal=
des, und nun in der milden Dämmerung des Tages: Ilmenau.
In der Frühe erſt ein wenig Regen, jetzt wieder ſchöner
Sonnen=
ſchein auf dem Wege zum Kickelhahngipfel. Aus einer Schonung ſpringt
haſtig ein Forſtmann auf mich zu. Was, denk ich, haſt du jetzt angeſtellt?
Iſt’s ein verbotener Weg, auf dem du gehſt? Hält man dich für einen
Wilderer? Atemlos vom ſchnellen Lauf, ein wenig wartend, fragt er
dann, ob ich nicht ein Streichholz hätte für ſeine Morgenpfeife. Das
bekommt er gern, und ſchmunzelnd dankend wendet er ſich wieder ſeinem
Walde zu.
Vom neuen, über und über von Fremden bekritzelten
Goethehäus=
chen auf dem Kickelhahn flüchte ich in die Einſamkeit und Ruhe des
mai=
friſchen Waldes zurück, wandere bergauf und =ab, dann lange an den
Hängen des ſchönen Waldgebiets hin.
Immer im Grün des Frühlingslaubes, vorüber an rauſchenden
Bächen, an lauten Sägewerken, freundlichen Dörfern und Städtchen,
jetzt durch den kühlen Lauchagrund, auf weichen Wieſenpfaden, komme
ich am Abend nach Winterſtein. Es dunkelt ſchon in den Straßen. Ich
trete ins erſte einladende Gaſthaus. Nur eine Mehlſuppe könne ich
haben. Die iſt dann aber ſo reich mit Milch und Speck und dicken
Mehl=
klößen verſorgt und füllt eine ſo große Schüſſel, daß der ausgehungerte
Wanderer Mühe hat, ſie unterzubringen.
Am nächſten Mergen ſetze ich meinen Weg fort, und jetzt, nach
einem tüchtigen Marſch, liegt das langerſehnte Ziel, die Wartburg, vor
mir. Lange ſchaue ich weltentrückt von den Burgmauern ins ſchöne
grüne Waldland zurück, folge mit hundert anderen dem Führer — wie
gern wäre ich allein gegangen — durch Prunk und Moder und altem,
ehrwürdigen Hausrat. Langes Verweilen in der Lutherſtube vor den
Bildern unſeres lieben Moritz von Schwind und in der Elifabethen=
Kemenate. Und dann, weil mich der faule Kellner die Suppe nicht dort
eſſen laſſen will, wo ich’s t möchte, am einzigen im
Frühlingsſonnen=
ſchein ſtehenden Tiſch, der iym nicht nahe genug iſt, ſchnell zurück zum
freundlichen Eiſenach und heim.
beherrscht die Straße.
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den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
2. Aug. bis einſchließlich 9. Aug, den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 101
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Wertbeſtändige Spareinlagen.
Wir vergüten ab 1. Auguſt 1924 b. a. w. für Einlagen
auf Sparkaſſenbücher und für Einlagen auf
Schech=
konten
jährlich 90
bei vierteljährlicher Berechnung und Gutſchrift der Zinſen.
Für alle Spareinlagen wird die Wertbeſtändigkeit
zugeſichert. Die Beſtimmungen für Einlagen
wertbeſtan=
der Konten ſind in unſerem Kaſſenraum angeſchlagen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1924.
(st9826
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Es jährt ſich der Tag, an dem vor
10 Jahren der Weltkrieg begann. Im
Reiche wird, am 3. Auguſt von der
ge=
ſamten Bevölkerung der Toten gedacht.
Die Bewohner unſerer Stadt lade ich
ein zu der öffentlichen
Trauerverſamm=
lung auf Sonntag, den 3. Auguſt,
vormittags pünktlich /=12 Uhr,
Saalbau.
Bei dem Anfang des Geläutes der
Glocken unſerer Gotteshäuſer beginnt die
Feier mit einem Chor der
vereinig=
ten Männergeſangvereine. Sie wird vor
z1 Uhr beendet ſein.
Rechtzeitiges Erſcheinen und
ge=
ſchloſſene Teilnahme unſerer Mitbürger
iſt die Vorausſetzung für die Feier, die
unſeren toten Brüdern gewidmet iſt.
Im Ramen der Bevölkerung unſerer Stadt:
Der Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing. (9737ds
Der Plan über die Herſtellung
unter=
irdiſcher Telegraphenlinien in der
Eliſa=
bethenſtraße und Karlſtraße liegt hier
auf die Dauer von 4 Wochen aus. (9814
Darmſtadt, den 2. Aug. 1924.
Telegraphenbauamt.
Schulgeld Mahnung.
Das Schulgeld der höheren und der
Mittelſchulen für Juli ds. Js. iſt bei
Meidung der Beitreibung bis zum
9. Auguſt Ifd. Js. hierher zu zahlen.
Vom 11. Auguſt ab ſind außer den vom
1. ds. Mts. ab zur Erhebung kommenden
Zuſchlägen von je 5%o des Rückſtandes
für jede angefangene oder volle Hälfte
eines Verzugsmonats noch Pfandkoſten
zu zahlen.
(st9831
Darmſtadt, den 31. Juli 1924.
Stadtkaſſe.
wirtſch
meiſte.
mehmit
Ernſt
Bedin
„Selb
hält n
von
Quadt
meind
noch 6
über
ſtaltun
Zeit
ung d
Freiet
Satzet
wertie
hat ſiu
dieſen
Eberſ.
89
loſen
Eon
wärt
Bum
ber
zſſe
Her
lun
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Nummer 213.
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sportverein 98 Darmſtadt — Sp.=Cl. Germania 04, Ludwigshafen.
Zum fälligen Spiel um den Aufſtieg in die Bezirksliga treffen ſich
morgen Nachmittag 4 Uhr auf dem Stadion obige Gegner.
Ludwigs=
hafen, den Darmſtädtern durch den Krieg und die Beſetzung etwas aus
dem Geſichtskreis entrückt, iſt ein alter Bekannter. Viele Jahre vor dem
Krieg ſchon, kämpfte Sportverein mit wechſelndem Erfolg mit ihm um
die Siegespalme. Nun erſt iſt zum erſtenmal wieder ſeit Jahren
Ge=
legenheit gegeben, die Kräfte miteinander zu meſſen. Leider nicht in
einem friedlichen Freundſchafts= ſondern in einem Kampfſpiel. Ein
Kampf wird es werden, denn es geht um ſehr viel. Wir wollen hoffen,
daß es bei dieſem Kampf bleibt. Ueber die gegenwärtige Spielſtärke der
Germanen ſind wir leider nicht unterrichtet, da ſie ihre Krätte mit
Un=
ſersgleichen rechts des Rheins noch nicht gemeſſen haben.
Ueberraſchun=
gen ſind daher nicht ausgeſchloſſen. Bei Sportverein werden wir ſehen,
ob die Ruhepauſe zum Guten oder zum Gegenteil war. Wir wollen
hoffen, daß mindeſtens die alte Spielſtärke erhalten geblieben. Mit
Aus=
nahme von Heß, für den Anger aus der Juniorenmannſchaft ſpielt und
für Mahr, der immer noch an der in Neckarau erlittenen Verletzung
laboriert, ſteht die Mannſchaft in gewohnter Aufſtellung mit
Ellenbeck
Laumann
Stephan
Jakoby
Bärenz
Fiſcher W.
Anger
Frick
Müllmerſtadt Becker Takaſh
Vor dem Spiel der Ligamannſchaft treffen ſich im Freundſchaftsſpiel die
Junioren Sportvereins mit der Liggerſatzmannſchaft von Aſchaffenburg=
Damm um 2½4 Uhr. Wen anuch die Junioren ihre Anhänger in ihren
letzten Spielen etwas enttäuſcht hatten, ſo glauben wir doch, das Spiel
jedem empfehlen zu dürfen. Denn die Ruhepauſe iſt von ihnen gut
genutzt worden, oft konnte man ſie in harter Uebung auf dem
Uebungs=
feld ſehen. Die Mannſchaft iſt ja morgen etwa benachteiligt dadurch,
daß ſie ihren guten Rechtsaußen an die Liga abgeben und der linke
Flügelſtürmer ausſetzen muß. Da das Mannſchaftsganze aber immer
aus 14 Leuten beſteht, werden die entſtandenen Lücken gut ausgefüllt
ſein. — Zu einem Freundſchaftsſpiel empfängt die 4. Mannſchaft
Sport=
vereins die 3. von Eintracht=Weinheim um 2,30 Uhr auf dem
Uebungs=
feld, was an dieſer Stelle auch erwähnt ſei.
Fußballklub Union e. V., Darmſtadt.
Nach einer angenehmen Unterbrechung des Spielbetriebs, ſetzt der
Verein erneut mit ſeiner ſportliche Tätigkeit ein. Am Samstag, den
2. d8. Mts., nachm 6 Uhr, eröffnet die Ligaelf die Saiſon 1924/25 mit
einem Geſellſchaftsſpiele gegen die erſte Mannſchaft des F. C. Eintracht,
Darmſtadt, auf dem Sportplatze an der Heidelbergerſtraße. Wir
wün=
ſchen dem Spiele einen ſchönen Verlauf, und hoffen, daß man in
Sport=
kreiſen dem Spiele die erforderliche Beachtung gönnt. Der Ausgang iſt
offen, eine Vorherſage unmöglich. Abends 8,30 Uhr findet im
Vereins=
lokale Stiftungsfeſt mit guten Darbietungen ſtatt. Die reſtloſe
Teil=
nahme aller Mitglieder wird erwartet. — Am Sonntag, den 3. ds. Mts.,
begibt ſich die Ligaelf nach Frankfurt=Heddernheim, um der Einladung
des dortigen Liga=Vereins Folge zu leiſten. Im Intereſſe unſerer guten
Sportſache, mögen alle diejenigen, in die man die großen Hoffnungen
ſetzt, den Verein durch ihre Spielweiſe würdig vertreten, damit er zu
dem unbedingten Anſehen, weit über den Odenwaldkreis hinaus, gelangt.
Freie Turn= und Sportvereinigung Griesheim a. M. I (Sonderklaſſe —
Spielvereinigung Darmſtadt I.
Während ſich die erſte Mannſchaft der Spielvereinigung am
Sams=
tag abend zu einem Freundſchaftsſpiel nach Hahn begibt, ſtehen ſich am
Sonntag, nachmittag 5 Uhr, auf dem Platze an der Windmühle
oben=
genannte Mannſchaften im fälligen Rückſpiel gegenüber. Im Vorſpiel
mußten ſich die Darmſtädter den Griesheimern mit 4:1 beugen. Wenn
die Spielvereinigungsmannſchaft dieſes Mal die damalige Scharte
aus=
wetzen will, muß ſie ſich ganz bedeutend anſtrengen. Griesheim befindet
ſich auch derzeit in guter Form, konnten ſie doch erſt kürzlich ihren
Be=
zirksmeiſter, Kaſteler Fußballklub „Boruſſia”, mit 3:1 heimſchicken.
Vor dieſem Spiel ſtehen ſich die zweiten Mannſchaften beider Vereine
gegenüber. Die erſte Jugendmannſchaft begibt ſich nach Pfungſtadt.
Städtekampf Hamburg—Rotterdam.
Die bisher ausgetragenen Fußball=Städteſpiele zwiſchen Hamburg
und Rotterdam brachten den Hamburger Vertretern nur Niederlagen,
aber wohl nur deshalb, weil es nie gelang, das Beſte auf die Beine zu
bringen. Für den 27. Auguſt ſteht eine Mannſchaft in Bereitſchaft, die
die Hamburger Farben ſicher in Ehren vertreten wird. Ausgewählt
ſind: Martens; Beier, Riſſe, Lang, Halvorſen, Krauſe, Michelſen,
Weſtphalen, Harder, Hartmann, Endruleit.
Tennis.
Pforzheimer Tennisturnier.
Trotz ſchlechter Witterung war dem Pforzheimer Tennisturnier ein
voller Erfolg beſchieden. Im einzelnen gab es folgende
Schlußergeb=
niſſe: Schwarzwaldpokal: Dr. Buß=Demaſius 2/6, 7/57 6/4, 4/0,
zurück=
gez. — Herreneinzelſpiel 4: E. Bermann=L. Lorenz o. Sp.;
Damen=
einzelſpiel 4: Fr. Friedleber=Fr. Dyhrenfurth 6,/0, 6/0. —
Herrendoppel=
ſpiel: Dr. Buß=Demaſius gegen Elka=Oppenheimer 6/4, 6/0; gem.
Doppel=
ſpiel: Fr. Friedleben=Demaſius gegen Fr. Dyhrenfurth=Dr. Buß o. Sp.;
Doppelſpiel f. Ehepaare: Oppenheimer=Wagner o. Sp.
Leichtathletik.
Internationale Wettkämpfe von Preußen=Krefeld.
Die großen internationalen Leichtathletikwettkämpfe der Krefelder
Preußen gingen in der vorgeſehenen Beſetzung vonſtatten. Die
Haupt=
konkurrenz der Einheimiſchen war eine italieniſche Mannſchaft, die den
beſten Eindruck hinterließ. In den kurzen Strecken über 100 und 200
Meter blieb der Krefelder Houben erwartungsgemäß ſiegreich. Als
ſein gefährlichſter Gegner entpuppte ſich der Mannheimer Apfel, der
jedesmal den zweiten Platz beſetzte. Houben lief 100 Meter in 10,5,
200 Meter in 22,1 Sek. Das 3000 Meter=Laufen beendete Bedarff=
Düſſel=
dorf als überlegener Sieger. Die Italiener kamen im 800 und 1500
Meter Laufen ſowie in verſchiedenen Wurf=, Stoß= und
Sprungkonkur=
renzen zum Siege. In der 4mal 100 Meter=Staffel wurde die italieniſche
Mannſchaft im Verlauf wegen falſchen Wechſels disqualifiziert. Auch
Preußen=Krefeld trat daraufhin aus der Konkurrenz zurück und
verein=
barte mit Italien einen Einladungswettbewerb, den die Krefelder in
41,4 gegen Italien 45,2 gewannen. Die Reſultate: 100 Meter: 1. Houben
10,5 Sek.; 2. Apfel=Mannheim; 3. Marettaski=Italien. 200 Meter 1.
Houben 22,1; 2. Apfel 4 Meter; 3. Marettaski=Italien. 400 Meter:
1. Neumann=Mannheim 52,4; 2. Steves=Köln 1½ Meter; 3.
Gertz=Koblenz. 800 Meter: 1. Cominetto=Italien 2:01,4; 2. Wellenreuter=
Mannheim ¼ Meter; 3. Klotz=Köln. 1500 Meter: 1. Ferrario=Italien
4:14; 2. Voſſen=Krefeld 8 Meter; 3. Otto=Magdeburg 15 Meter. 3000
Meter: 1. Bedarff=Düſſeldorf 9:13,5; 2. Heite=Elberfeld 35 Meter; 3.
Dieckmann=Magdeburg 65 Meter. 110 Meter Hürden: 1. Köpke=Stettin
16 Sek.; 2. Hebel=Mannheim 12 Meter; 3. Hüllſtrug=Koblenz. 4mal
100 Meter: 1. Mannheimer Turngeſ. 44,8; 2. Preußen=Duisburg; 3.
Duisburg 99. 3mal 1000 Meter: 1. Germania=Magdebu g 8:19,2; 2.
Italien 20 Meter; 3. Turn= und Sportverein Bochum Schwedenſtaffel:
1 „Mannheim 2:07; 2. Kölner B. C.; 3. D. S. C. Düſſeldorf.
Speer=
werfen: 1. Clementi=Italien 54,65 Meter; 2. Hauer=Köln 50,61 Meter;
3. Hoffmeiſter=Münſter 48,00 Meter. Diskuswerfen: 1. Pighi=Italien 41,25
Meter; 2. Hoffmeiſter=Münſter 40,09 Meter. Kugelſtoßen: 1. Pighi=
Italien 12, 68 Meter; 2. Dieckmann=Magdeburg 12,40 Meter.
Hoch=
ſprung: 1. Köpke=Stettin 1,75 Meter; 2. Kraatz=Barmen 1,68 Meter.
Weitſprung: 1. Commani=Italien 6,62 Meter; 2. Köpke 6,59; 3. Weber=
Magdeburg 6,22 Meter.
Großer deutſchenr Sprinterpreis.
Die IV. internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe des S. C.
Münſter 08, die urſprünglich ſchon für den 1. Juni geplant waren,
finden unmehr beſtimmt am 17. Auguſt ſtatt. Die Ausſchreibung
um=
faßt neben 12 Einzelwettkämpfen einen Dreikampf und vier
Staffel=
läufe, ferner als bedeutungsvollſten Wettbewerb den Großen Deutſchen
Sprinter=Preis (ehemals Kronprinzen=Preis) über 50, 100 und 200
Meter, der früher von R. Rau, jetzt von Weſtermann=Hannover
ver=
teidigt wird. Verbindungen mit beſten in= und ausländiſchen
Leicht=
athleten ſind bereits aufgenommen worden.
Rudern.
41 Meldungen zur deutſchen Meiſterſchafts=Ruderregatta.
Am 10. Auguſt bringt der Frankfurter Regatta=Verband das 13.
deutſche Meiſterſchaftsrudern zur Durchführung. Die Beteiligung iſt
recht gut ausgefallen, da von 28 Vereinen 41 Boote mit 141 Ruderern
und 9 Steuerleuten gemeldet wurden. Sämtliche Titelverteidiger haben
ihre Nennungen abgegeben, wie aus nachſtehender Meldeliſte erſichtlich:
Einer: Frankfurter RV. 1865 (Flinſch, Vert.), Berl. RC. (Hofmann),
Favorite Hammonia Hamburg (Ruttowski), Germania=Tegel (Dr.
Rein=
hold), Hanſa=Hamburg (Jacob), Königsberger RC., Waſſerſportverein
Mülheim, Wormſer RC. Wiking Linz, Germania Frankfurt a. M.
2 Boote (Wruck und Fremersdorf). Zweier v. St.: Kölner Klub für
Waſſerſport (Vert.), Alemania Hamburg, Viktoria Berlin, RC. Franken=
Schweinfurt, Hellas Verlin,, Doppelzweier v. St.: Wiking Linz
(Vert.), Havel Brandenburg, Favorite Hamonia Hamburg, Königsberger
RC., Waſſerſport Mülheim, Ha. RV. Böllberg, Germania Frankfurt a.
M., Frankfurter RV. 1865. Vierer v. St.: Sport Boruſſia Berlin
(Vert. Potsdamer RC., RK. am Wannſee, Wratislawia Breslau,
Rhenania Koblenz, Naſſovia Höchſt, Germania Frankfurt a. M., Undine
Offenbach. Achter: Kölner Klub für Waſſerſport (Vert.), Potsdamer
RC., RK. am Wannſee, Wratislawia Breslau, Sport Boruſſia Berlin,
Kaſteler RG., Germania Frankfurt a. M., Münchener RC., Mainzer RV.
Motorſport.
Sportwoche in Friedberg.
Für die vom 9. bis 11. Mai in Bad Nauheim geplante Sportwoche,
die durch den Widerſtand der Aerzteſchaft nicht abgehalten werden
konnte, hat der Gau 3a nunmehr eine ebenfalls von der
Arbeitsgemein=
ſchaft für die Reklame freigegebene, am 17. Auguſt 1924
ſtatt=
findende Sportwoche in Friedberg in Heſſen
aus=
geſchrieben, welche in jeder Weiſe unter weitgehendſter Unterſtützung der
Stadt Friedberg einen großen Erfolg zeitigen wird.
Pferdeſport.
Trabrennen zu Ruhleben.
Der Eröffnungstag der Ruhlebener Sommerſaiſon bor zwar we
Anlaß zu größerer Spannung, dafür aber gab es andere Momente,
Anregung boten. Zuerſt einen kleinen Skandal, der durch die Stre
der Bahnrichter veranlaßt wurde, die den Zweijährigen Kinoſtern,
ſein Rennen ganz überlegen gewonnen hatte, ſchon nach den erſten
Metern disqualifiziert hatten, obwohl ſie ſonſt älteren Pferden gee
über wiederholt größere Nachſicht an den Tag legen. Dann kam
große Ereignis: der 1000. Sieg von Eugen Treuherz
Katzbach. Ein Lorbeerkranz und lauter Beifall des Publikums zeie
dem vieljährigen Champion, wie man ſich allſeits über das Ereie
freute. Die einzige Leiſtung, die Erwähnung verdient, war das gr
artige Laufen von Wilaska, die die glänzende Zeit von 1:23,3 trabte.
Die Reſultate: Preis von Swinemünde, 2300 Mk., 2400 Mtr.: 1. G
L. Brohs Cobra (Dinſe); 2. Alpenfex; 3. Federnelke; Tot.: 78, Pl.
19, 26. Ferner: Nathan IV. (als 2. disg.), 80 Prozent d. Platzw. zu
Hauptmann, Johannisfeuer, Lady Petauriſt, Della, Diane VII., Ebe
Ludmill I. Hals—Hals. — Preis von Ahlbeck, 2300 Mk., 1200 97
1. Stall Heicos Knicker (F. Schmidt); 2. Mora; 3. Kammerſänger: T.
278, Pl. 17, 11, 13. Ferner: Baron Nushaga, Kapellmeiſter, Ma
Dunajee, Haraldus B., Lindenwirtin I., Altmeiſter, Kinoſtern (als
disg., 80 Prozent d. Sieg. u. Platzw. zur.), Winnie 1—2 Lg. — P
von Heringsdorf, Ehrenpreis und 4000 Mk., 2600 Mtr.: 1. Stall Fre
Ferner: Florian. 1½—5 Lg. — Preis von Banſin, 2300 Mk., 2400 M
Wildkatze (Grube); 2. Importation; 3. Lucullus; Tot.: 15, Pl. 11.
1. Th. Retzkis Linsco (Beſ.); 2. Maikönigin I.; 3. Aktorie; Tot.:
Pl. 19, 22, 24. Ferner: Lumpi, Flora, Bingen, Barometer, Nachtfal
Altgold, Karneval, Schneewolke, Hannover, Salome, Lu. ½—8 Lg.
Preis von Zinnewitz, 2300 Mk., 2300 Mtr.: 1. G. Jauß” Siegle
(Bef.); 2. Ninon I; 3. Inhaber; Tot.: 109, Pl. 37,36, 17. Ferr
Coriolanus, Gouvernante, Wainsca, Elſe B. I. Long Ninichen, Doil
Kämpfer, Clärchen M. 1—10 Lg. — Preis von Greifswald, 2600 9
1400 Mtr.: 1. O. Kleinaus Katzbach (Treuherz); 2. Primus; 3. Et
höferin; Tot.: 11, Pl. 11, 13. Ferner: Dichtung, Tudora, Lebensl
5—8 Lg. — Preis von Binz, 3000 Mk., 2400 Mtr.: 1. Geſt. Rehhofs
laska (Switzer); 2. Kottingbrunn; 3. Edeltochter; Tot.: 25, Pl. 11,
Ferner: Clematis blau, Lord Ellersly (2. o. W.). 4—1 Lg. — Preis
Sellin, 2600 Mk. 2200 Mtr.: 1. Irmers Zufall (Beſ.); 2. Natter=
Ballonkönigin; Tot.: 1706, Pl. 111, 29, 18. Ferner: Barmoid, N
Heidemann, Pontreſina, Baron Watts jr., Willy I. Importeur, P
Harveſter, Peralta, Armidal Gudrun II., Nebel, Schlips. 2/2—½
— Preis von Göhren, 2600 Mk., 2700 Mtr.: 1. Geſt. Falkenhagens 9
(Großmann); 2. Oſtermagda; 3. Simplex. F., Koranna, Fürſt, Pechfa
Longobarde, Fenelon, Gawein (o. W.). Kopf—1½ Lg.
Ein= und Ausfuhr von Rennpferden.
Die Verhandlungen der Oberſten Rennbehörde mit dem zuſtändi,
Miniſterium, um eine vereinfachte Einfuhr von Rennpferden zu
reichen, haben den Erfolg gehabt, daß das Reichsminiſterium die Gre
Zollämter ermächtigte, die Ein= und Ausfuhr von Rennpferden zur T
nahme an Rennen für die Dauer einer Rennſaiſon unter beſtimm
Bedingungen ohne beſondere Bewilligung zuzulaſſen.
Bedingung werden 1. eine Beſcheinigung der O. B. darüber, da es
um Rennpferde handelt, 2. die Hinterlegung einer Sicherheitsſum
bei dem zuſtändigen Grenz=Zollamte gefordert. Dieſe iſt jetzt von
auf 300 Mark ermäßigt worden.
Ein Jubiläum.
Vor einem ſeltenen Jubiläum ſteht der Trabertrait
Eugen Treuherz. In einer mehr als 35jährigen, überaus erfo
reichen Tätigkeit glückte es ihm jetzt in München, ſeinen 999. Sieg
dem Sulky zu feiern, und es ſteht zu erwarten, da er am heutigen Rei
tage in Ruhleben die erſte vierſtellige Zahl erreicht.
Winterſport.
Mitgliederbewegung im Deutſchen Skiverband.
Am 6. und 7. September hält der Deutſche Skiverband in Teger
ſee ſeine Jahreshauptverſammlung ab, der ein umfangreiche
Tageso=
nung vorliegen wird. Im Zuſammenhang hiermit dürſte es inter
ſieren, daß der Deutſche Skiverband heute im Verein mit dem ihm na
dem Kriege beigetretenen öſterreichiſchen Skiverband zum größten all
Landesverbände geworden iſt. Im Reich beſtehen 12 Unterverbände u
zwar: Bayeriſcher Skiverband (7600 Mitglieder), Skiklub Schwarzw=
(7426), Skiverband Sachſen (7207), Schwäbiſcher Schneelaufbund (614
Thüringer Winterſportverband (4834), Schleſiſcher Skibund (3641), 9
gäuer Skiverband (3003), Oberharzer Skiklub (2755), Skiklub Sau
land (1370) Norddeutſcher Skiverband (Sitz in Berlin, 1118), Verba
Mitteldeutſcher Skivereine (Frankfurt a. M. (963), Winterſportverba
der Eifel (90). Zu dieſen im letzten Geſchäftsjahre um 10 000 Mann v.
mehrten 46 000 Mitgliedern geſellen ſich 12500 Angehörige des Oeſt
reichiſchen Skiverbandes (mit 8 Landesverbänden) ſowie rund 150
Jugendlichen des DSV. Stattliche Zahlen, die mehr als Worte vom C
oberungszug des Ski in deutſchen Landen Kunde geben. Zählen n
hierzu noch unſere Brüder vom Hauptverband der Tſchechoſlowakiſch
Republik mit 15 326 Mitgliedern, deren Erfolge im In= und Auslan
uns mit Bewunderung und Stolz erfüllten, ſo haben die Deutſchen S
läufer nicht nur der Zahl nach, ſondern auch, was ihr Können betrif
ſich eine achtunggebietende Stellung errungen.
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Nummer 12
2. Auguſt 1924
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
Die Roſenau.
Von E. Katto.
Eine der anmutigſten Gegenden des Odenwaldes iſt unſtreitig
das Mümlingtal in der Nähe des Breubergs, der
größten und beſterhaltenen Burg unſerer engeren Heimat, und
der alten freundlichen Städtchen Höchſt und Neuſtadt. Höchſt
rſcheint in früheren Jahrhunderen unter dem Namen Hoiſte
1158). Der Name ſoll eine Verkürzung von Hochſtatt (hoch
ge=
egene Stätte am Ufer der Mümling) ſein. Neuſtadt hieß
ehe=
nals Nuvenſtatt (1113) und war demnach eine (damals) neuere
Kründung. Die ganze Gegend am Fuße des Breubergs trug
hrem Charakter entſprechend den poetiſchen Namen
Blumen=
zu Noſenau oder Noſental. Das Dörſchen
Roſen=
ach öſtlich Breuberg leitet zweifellos hiervon ſeinen Namen ab.
Wie das herrliche Tal zu dem duftigen. Namen kommt, iſt
eicht zu verſtehen: Lachende Auen wechſeln mit blumigen Angern,
vie ſie ein fruchtbarer Boden im Schutze der ſchirmenden Berge
icht anders erwarten läßt. Ringsum die grünen Kiſſen der
Laldeshöhen, die die Blütenkinder der Au in ſorgenden Armen
viegen, und die noch andere Schätze bis in unſere Zeit in treuer
ut gehalten hat. Ich meine die Fülle von Zeugen der
Ver=
angenheit aus der vorgeſchichtlichen Röm erzeit,
ie der ſchützende Waldbeſtand uns aufbewahrte.
Die Fruchtbarkeit des Gebiets veranlaßte ſchon lange vor
hriſti Geburt ſeine Beſiedelung. Zahlreiche Grabhügel aus
er Hallſtattzeit (1000—500 v. Chr.) und der ſpäteren, der
atzne=Periode, wurden in den umliegenden Waldungen
ifgedeckt mit Reſten der Leichenbeſtattung durch Beerdigung
Lelten) und Verbrennung (Germanen). Da die Bearbeitung
r Steine und der Steinbau jenen Völkern unbekannt war, ſind
idere Reſte aus jener Zeit nicht vorhanden.
Dann lockte die Gegend die Römer zur Niederlaſſung.
id die alten Römerſtraßen und die Ueberreſte zahlreicher
römi=
er Bauernhöfe aus der langen Zeit von über 2½
Jahrhunder=
n bei und hinter der ſchützenden Kaſtellreihe der Mümlinglinie
d ebenfalls auf uns gekommen und bewahrte der treue Wald.
Schen allein wegen der Altertümer aus der Römerzeit wäre
ſchſt und Neuſtadt wie wenig andere zum Standplatz und
Aus=
ngspunkt für anregende Wanderungen geeignet. Dazu kommen
er noch glänzende Erinnerungen an das Mittelalter mit
unſtdenkmälern aus der romaniſchen, gotiſchen und
naiſſancezeit, wie ſie die genannten Städtchen und beſonders
Breuberg auf engem Naum in ſo köſtlicher Auswahl bietet.
und nun gar die Fülle der landſchaftlichen Reize
Roſenau: Die herrlichen Spazierwege durch Wald und Flur,
I und Hihe. Liebliche Ausſichtspunkte, trauliche Tempel und
hebänke. Weite Fernblicke von hohen Bergkuppen und idlliſche
Sblicke auf verſchwiegene Waldwieſen mit graſenden Rehen
d murmelnden Bächlein. Man muß ſchon wie Tannhäuſer
ſchloſſinen Augs, die Wunder nicht zu ſchauen”, oder proſaiſch
Bgedrückt, „wie ein Poſtpaket” auf die Wanderſchaft gehen, um
yt der Blumenau den Preis ehrlichen Entzücken und
aufrich=
er Bewur derung zu gewähren.
Noch einen anderen unſchätzbaren Vorzug hat die Au. Nicht
te Grund hat die heſſiſche Alters= und
Invaliditätsverſiche=
ig hier in Sandbach die Ernſt=Ludwig=Heilſtätte
Lungenkranke geſchaffen. Es iſt die köſtliche Luft, die gerade
hſt und Neuſtadt als Luftkurorte auszeichnet. Die
köſt=
e Luft, bie bekanntlich, wie boshafte Menſchen behaupten, im
enwald allgemein aus demſelben Grunde ſo gut iſt, weshalb
„fleißige Lieschen” hinter den Scheiben ſo kräftig gedeiht.
Vortreffliche Gaſthäuſer, wie in Höchſt die trauliche „Poſt”
in Neuſtadt der ſtattliche Gaſthof „Zum Ochſen” laden
längeren Aufenthalt zu nehmen. Für kürzere Stärkung iſt
Gaſtwirtſchaft und Metzgerei „Zur Eiſenbahn” in Höchſt,
n wegen ihrer Lage dicht am Bahnhof, dringend zu empfehlen.
Weg in die Stadt und noch mehr bergan zum Bahnhof zieht
nämlich recht ſehr in die Länge, was zu beachten iſt.
Die Gegend um Höchſt iſt wahrſcheinlich ſchon als Zubehör
fränkiſchen königlichen, Villa Autmundiſtadt (
Groß=
ſtadt) an die Abtei Fulda gekommen, als im Jahre 766
tig Pivin dieſe Villa der Abtei zum Geſchenk machte. Auch
Otzberg und Habitzheim, der Breuberg und Neuſtadt waren
rſt fultiſcher Beſitz. Die geſchichtliche Entwicklung war kurz
ſende:
Nachdem die Alamanen im 4. Jahrhundert endgültig die
iſche Macht in unſerer Gegend vernichtet hatten, unterlagen
Ende des 5. Jahrhunderts den mächtigeren Franken, und
fränkiſchen Könige treten als Herrn des Landes auf. Die
inken begannen in jedem neu erworbenen Gebiet „Marken
zuſetzen”, d. h. fie teilten i. d. N. das ganze Land,
ein=
ießlich des herrenloſen, unbebauten Gebiets und des Waldes,
Marken ein und ſchieden dabei große königliche Hofgiter
eichsgut) aus. (Im alten Volksrecht war es ganz anders,
er di Aufſtände der Sachſen, Thüringer uſw.) Mit dieſen
nigsgütern machten ſie in zahlreichen Fällen den meiſtens
ebenfalls von ihnen gegründeten Klöſtern, Stiftern und
Bis=
tümern großartige Schenkungen. Es bedeutete dies
keines=
wegs eine Verſchleuderung von Reichsgut. Denn die
Reichs=
kirchen, die Abteien und Bistümer ſtanden nach damaliger
Auf=
faſſung im Eigentum des Reichs, ihre Güter und Rechte hatten
alſo nach heutigem Nechtsbegriff nur den Wert von
Nützeigen=
tum. Solche Schenkungen boten doppelten Vorteil: Die Abteien
uſw., übrigens faſt die einzigen Orte, wo man leſen und ſchreiben
konnte, ſorgten für geregelte Verwaltung und richtige Erfüllung
der Neichspflichten, z. B. des Kriegsdienſtes, und wirkten
außer=
dem auf geiſtigem Gebiet bei den unterworfenen Stämmen im
Sinne der Befeſtigung der fränkiſchen Herrſchaft.
So kam z. B. Darmſtadt als Zubehör des königlichen
Saalhofs Groß=Gerau an das Bistum Würzburg, von wo
es ſpäter die Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen trugen. Die
königliche Villa Heppenheim kam mit der gleichnamigen
Mark ans Kloſter Lorſch. Und ſo kam alſo auch Höchſt und
Um=
gegend als Zubehör zum königlichen Hofgute Groß=lmſtadt an
die Abtei Fulda, die ſich ihrerſeits in Fulda auf dem Grund und
Boden erhob, den der Bruder Pipins Karlmann 20 Jahre
früher dem Apoſtel der Deutſchen Bonifacius geſchenkt hatte.
Die Abteien und Bistümer ließen ihre Beſitzungen von
be=
ſonderen Vögten verwalten. Urſprünglich nur Beamte vererbten
ſie ſpäter ihre Würde und den Beſitz. So erſcheint Höchſt
nach=
einander im Beſitz der Herrn zu Breuberg, der Grafen
von Wertheim und ſchließlich als gemeinſames Eigentum
der Grafen von Erbach und der Fürſten von Löwenſtein.
1806 kam es an Heſſen.
Im Mittelalter war Höchſt befeſtigt. Im Südweſten und
Nordoſton war Wall und Graben. Im Südoſten ſchützte die
Mümling, im Nordweſten die feſtungsartigen Kloſtermauern.
Die Straße „An der Schanz” im Weſten und der Name
„Burggraben” im Oſten erinnert an die alte Befeſtigung.
Die Stadt macht mit ihren vielen Schindel= und
Fach=
werkshäuſern z. T. mit geſchnitzten Eckpfoſten, Vordächern
und Vorbauten über den Haustüren (Brunnengaſſe), einen
maleriſchen Eindruck. Es fallen auf die zahlreichen,
zweiſtöcki=
gen, alten Doppelhäuſer aus dem 18. Jahrhundert, womöglich
zwei um einen einzigen Hofraum gruppiert. Es wurde mir
ver=
ſichert, daß bis zu vier Familien für ihre Landwirtſchaft einen
Hofraum, Scheuer und Stallgebäude benützten, ohne ſich zu
ſtrei=
ten! — „Freilich Knopp, der will ſich ſträuben, das Geſagte
gleich zu gläuben.‟ Nach den Erfahrungen meiner richterlichen
Tätigkeit ging mir s auch ſo. Ich mußte mich aber von der
Nich=
tigkeit dieſer Angaben überzeugen und ſtehe daher nicht an, den
Höchſtern den höchſten Preis der Verträglichkeit zuzuerkennen und
ihr einträchtliches Zuſammenleben jetzt in der Zeit der „
Zwangs=
mieter” als leuchtendes Beiſpiel der allgemeinen Nachahmung
zu empfehlen. Jedenfalls ſtellte jene Tatſache dem Charakter der
Bevölkerung (wohl auch dem ſegensreichen Wirken ihres
treff=
lichen Pfarrers) ein ſchönes Zeugnis aus.
Einige hübſche Laufbrunnen aus der Mitte des vorigen
Jahr=
hunderts beleben das Straßenbild. In der Hauptſtraße feſſelt
Gaſthof und Penſion „Zur Poſt” durch ſeine ſchöne Aufſchrift
in deutſchen Buchſtaben die Aufmerkſamkeit des Beſchauers. Auch
im Innern bewährt ſich die alte Gediegenheit, ſowohl in der
Ausſtattung (die Bilder aus der ſtolzen Kaiſerzeit hängen noch)
wie in den Leiſtungen. Das alte Haus iſt zufolge einer Inſchrift
auf den Tragſteinen für die Durchzugsbalken in den traulichen
Gaſtzimmern im Jahre 1767 erbaut. Die neuen Anbauten, der
große Saal uſw. ſind natürlich viel jünger.
Die Hauptſtraße findet einen wirkungsvollen Abſchluß durch
den Marktplatz. Den Norden dieſes Platzes beherrſcht die
eindrucksvolle Baugruppe des aus dem 16. Jahrhundert
ſtam=
menden, im Stil der deutſchen Renaiſſance erbauten
Cent=
hauſes (jetzt Amtsgericht) und der dahinter, höher gelegenen
und ſich prächtig aufbauenden Kirche nebſt den Bauten des
ehemaligen Nonnenkloſters. Links vom Centhaus zeugt
ein Denkmal „Gewidmet den im Weltkrieg 1914—1918
Ge=
fallenen und Geſtorbenen der Gemeinde Höchſt”, ein ſtumpfer
Obelisk mit trauernder Frauengeſtalt in Hochrelief, von dem
Heldenmut der Söhne und zugleich der Pietät der Väter.
Das Denkmal zeichnet ſich vor vielen anderen
Kriegerdenk=
mälern unſerer Zeit dadurch aus, daß es alle Aufſchriften in
heimatlicher Schrift wiedergibt, während man ſonſt faſt überall,
ſogar die Namen der Gefallenen in lateiniſchen, welſchen
Schrift=
zeichen geſchrieben findet, wie ſie unſere lieben Freunde, die
Franzoſen, Engländer uſw., denen wir alle dieſe Toten
verdanken, benutzen, und die noch nicht einmal, wegen des
Feh=
lens der verſchiedenen 8, ſ. ß. die Namen unſerer Helden
rich=
tig zu ſchreiben geſtatten.
Nicht mit Unrecht mahnt ſchon Turnvater Jahn: „Die
Unſitte, deutſche Wort in welche Schrift zu kleiden, iſt eine
vater=
ländiſche Abſcheulichkeit!”
Das Kloſter um 1200 erbaut, gilt als eine Filialgründung
des Kloſters der Auguſtinerinnen zu Fulda. Es war
1508 bis auf eine Nonne ausgeſtorben, die, wie aus fuldiſchen
Akten hervorgeht, mit einer Nente in Naturalien ausgeſtattet, zu
ihrer Familie heimkehren durfte. Das Kloſter wurde dann von
Benediktinerinnen beſetzt. Die erhaltenen Gebäude
ſtam=
men aus ſpätgotiſcher Zeit. Das ältere Kloſter ſcheint etwas
weiter nördlich geſtanden zu haben. Ein Wallgraben in den
Gärten und öſters zutage tretender Bauſchutt läßt dies
ver=
muten.
Von der alten romaniſchen Anlage ſteht noch der ſtämmige
Turm der ehemaligen Kloſterkirche. Das jetzige Langhaus
iſt nach Aufhebung des Kloſters um 1566 als breiträumige, durch
gotiſche Fenſter erhellte Plananrage erbaut, deren Flachdecke von
drei hohen, in der Längsachſe der Kirche ſtehenden Säulen
ge=
tragen wird, ſo daß der Naum zweiſchiffig ſich darſtellt. Die
Kirche iſt ſehr beachtlich und für die Kunſtgeſchichte dadurch von
Wert, daß ſie das Fortleben der Gotik in den Odenwaldgegenden
bis zum Beginn der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
beglau=
bigt, als ringsum in der mittelrheiniſchen Bauzone ſchon die
Nengiſſance in Blüte ſtand.
Im Innern beſonders bemerkenswert, ſind die alten
Grabſteine des Grafen Otto II. von Waldeck von 1310, des
Dekans Krafto von 1336 und der als „Meiſterin” der
Auguſtine=
rinnen geſtorbenen Ida von Erbach von 1345. Auf den zwei
letzten Grabſteinen ſind die Figuren als Koilanaglyphen, d. h.
in vertieſten Umriſſen dargeſtellt, wie auf dem Grabſtein der
Elyſabet Pfottin in der Kloſterruine Heiligenberg bei
Jugen=
heim von 1480 (und ſchon auf ägyptiſchen Bauwerken ſeit 2000
vor Chriſt).
Von den Kloſtergebäuden iſt noch erhalten: der an den
Kirchturm ſich anſchließende Konventsbau (jetzt
Pfarrwoh=
nung), das Refektorium (jetzt Scheuer) und die Propſtei
(jetzt Wohnhaus). Die Propſtei, nordöſtlich außerhalb des
eigent=
lichen Kloſterhofs gelegen, empfängt durch den in der Mitte der
Hausſeite vorſtehenden, ehemals mit Zinnen bekrönten gotiſchen
Treppenturm ein ſtattliches Ausſehen. Die mit dem Erdboden
gleichliegenden Schießſcharten laſſen vermuten, daß dort eine
ſpäter verſchüttete wehrhafte Grabenanlage vorhanden war. Im
Innern iſt noch eine gotiſche Türbekrönung mit geſchwungener
Giebelung (Eſelsrücken) erhalten.
(Schluß folgt.)
Solbad Wimpfen am Neckar.
Steil über dem Neckar ragt empor die alte Reichsſtadt Wimpfen,
dad „heſſiſche Nothenburg”.2). Durch den Beſuch des früheren Groß=
worden, fanden beſonderen Anklang die brächtigen Beleuchtungen der
ſtolzen Stadtſilhouette.
Wie eine Fata morgana erſchien die magiſch beleuchtete Neckarfront,
die auch bei Tage ſchon, zumal vom D.=Zug aus nördlich von Heilbronn
bei Jagſtfeld mit ihren ragenden Türmen, ſich als ein imponierendes
Bild dartut. Im Städtchen ſelbſt findet man all die reizvollen Echen,
Brünnelein, Giebel, Mäuerchen, Arkaden, Kreuzgänge und Türme, die
das Auge ergötzen. Zu der ſtarken Anziehungskraft für den Fremden=
und Touriſtenverkehr tritt nun erneut der Ruf Wimpfens als Solbad.
Die geſamten Anlagen und Gebäude des Mathildenbades” ſind anfangs
vergangenen Jahres in den Beſitz einer Aktiengeſellſchaft übergegangen,
die alles daran geſetzt hat, um den zum Kurgebrauch hierhin Pilgernden
behagliche und modern ausgeſtattete Unterkunſts= und Geſellſchaftsräume
zu bieten. Die Bäder werden von der Saline „Ludwigshall” geſpeiſt,
ſind nach Nauheimer Muſter neu erſtellt und unmittelbar mit dem
Kur=
hotel verbunden. Ein Punkt, den ich beſonders hervorheben möchte,
iſt die preiswerte vorzügliche Verpflegung im Kurhotel Mathildenbad,
die einſchließlich Wohnung z. Bt. 6 Mk. beträgt.
Das Kleinod des Mathildenbades iſt ſeine breite Terraſſe: 200
hoch ſteil über dem Neckar angeklebt, bietet ſich von hier ein Fernblick
ſeltener Art. Das Auge ruht auf dem lachenden Neckartale mit den
Schlangenwindungen des von Schiffen und Flößen belebten Fluſſes und
auf einer offenen Aue, hinter der in allmählicher Erhebung das
ehe=
malige Deutſchordengebiet emporſteigt. Stromaufwärts ſieht man am
Fuße des nhen Berges „Wimpfen im Tale”, an der Jagſt hinauf
Dut=
tenberg und Schloß Heuſchlingen, Jagſtfeld. Friedrichshall, Kochendorf
mit ſeinem Hochſchloſſe; weiterhin hinauf Neckarſulm mit ſeinen alten
Mauern und Türmen, vom Schauerberge überragt. Darüberhin ſchweift
der Blick in das Weinsberger Tal mit der Weibertreu und nach dem
Heilbronn beherrſchenden Wartberge, mit ſeinem beknopften Turme.
Links hinab bilden Heinsheim, auf das Airche und Schloß Ehrenberg
herabblichken, mit Offenau auf dem anderen Ufer den Vordergrund. Ueber
den das Städtchen Gundelsheim verdeckenden Hügel ſcheint das
weiß=
gewaſchene Hornegg heraus, darüber herein ragt der Michelsberg mit
ſeinen Weinpflanzungen und der Kapelle, und aus der Ferne her winkt
die graue Ruine Hornberg, wo die Rüſtung des Götz von Berlichingen
aufbewahrt wird. Den Fluß herauf gegen Norden ſchließt der
Oden=
wald die Ausſicht ab. Gegen Oſten und Süden begrenzen die
Hohen=
loher Berge mit dem fernen Waldburg=Löwenſtein und dem Gebirgszug
hinter Heilbronn unſeren Blick.”
So haben ſich hier Erdoberfläche und Erdinneres mit der Kunſt
menſchlicher Hände aus Vergangenheit und Gegenwart glücklich
zuſam=
mengefunden, um mit den Reizen, der altertümlichen Stadt die
An=
ziehungskraft eines modernen Heilbades und Luftkurortes zu verbinden
und damit Wimpſen nächſt Heidelberg zur Perle des Neckartales zu
er=
heben.
Wk.
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Darmſtädter Tagblatt
Handeisbia
Steuerlaſt und Steuerſtundung.
Von Miniſter a. D. Dr. Becker, M. d. R.
In der erſten Sitzung des Steuerausſchuſſes wurden der Regierung
die ſchweren ſteuerlichen Laſten vorgetragen, über die die Wirtſchaft
zur Zeit mit Rückſicht auf die Beſtimmungen der II.
Steuernotverord=
nung vielfach zu klagen hat. Man ging dabei vor allem auch auf die
Verhältniſſe im beſetzten Gebiet und die Nöte des Weinbaus ein und
verlangte insbeſondere, ſo lange ſich nicht eine materielle Aenderung der
Steuernotverordnung ſich ermöglichen laſſe, Herabſetzung der
Zinsſätze für verſpätete Zahlungen und weitgehendſte
Rückſicht=
nahme auf die derzeitigen Verhältniſſe bei Gewährung von
Stun=
dung der geſchuldeten Abgaben. Es iſt erfreulich, feſtſtellen zu können,
daß dieſe Wünſche, die in jener Sitzung bei den Vertretern der
Reichs=
finanzverwaltung, und insbeſondere bei dem Reichsfinanzminiſter ſelbſt,
wenig Gegenliebe fanden, nun doch nicht ganz ungehört verhallt ſind.
Unter dem 15. Juli ds. Js. hat das Reichsfinanzminiſterium zunächſt
eine Verordnung erlaſſen, nach der die Zuſchläge für verſpätet gezahlte
Steuern von 5 auf 2 vom Hundert für jeden angefangenen halben
Monat herabgeſetzt werden. Auch dieſer Zinsſatz, der einer Verzinſung
der rückſtändigen Steuer von 48 v. H. im Jahre entſpricht, iſt natürlich
noch außerordentlich hoch. Dabei iſt indes zu beachten, daß bei Stun=,
dung von Steuern Verzugszuſchläge überhaupt nicht
er=
hoben werden. Außerdem ordnet eine Verfügung des
Reichsfinanz=
miniſters vom gleichen Tage ausdrücklich an, daß Stundungsgeſuche
ſtets als „Sofortſachen” zu behandeln ſind, und der gleiche Erlaß macht
ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß Stundungsgeſuche, die rechtzeitig
eingereicht ſeien, in der Regel auch ſo zeitig erledigt werden müſſen,
daß dem Steuerpflichtigen eine etwaige Ablehnung ſo frühzeitig zugeht,
„daß er noch einige Tage Zeit hat, den geſchuldeten Steuerbetrag ohne
Verzugszuſchlag zu zahlen‟. Der Erlaß ordnet weiter an, daß dort,
wo rechtzeitige Erledigung ausnahmsweiſe nicht möglich iſt, der
Steuer=
pflichtige möglichſt umgehend durch einen Zwiſchenbeſcheid auf die
vor=
ausſichtlich eintretende Verpflichtung zur Zahlung von
Verzugszuſchlä=
gen aufmerkſam gemacht wird. Endlich läßt der Miniſterialerlaß auch
zu, daß bei geringfügigen Friſtüberſchreitungen die Einziehung
belang=
loſer Verzugszuſchläge unterbleiben kann, eine Anordnung, die ganz
beſonders erfreulich iſt in einer Zeit, in der Behörde und Steuerzahler
ſich mit Bagatellen wirklich nicht abgeben ſollten.
In einem längeren Erlaß vom 15. Juli ds. Js. hat der
Reichs=
finanzminiſter ferner, den in jener Steuerausſchußſitzung geäußerten
Wünſchen folgend, klargeſtellt und ausdrücklich angeordnet, daß nicht
etwa, wie vielfach geglaubt wurde, nur die Erbſchaftsſteuer, ſondern
auch die Vermögensſteuer ſowie die
Vorauszahlun=
gen auf die Einkommen= und Körperſchaftsſteuer
vollſtändig oder teilweiſe geſtundet werden können.
Wenn glaubhaft gemacht wird, daß die zur Begleichung der Steuern
erforderlichen Mittel nicht flüſſig gemacht werden können und daß die
Veräußerung von Gegenſtänden des Betriebsvermögens entweder die
Aufrechterhaltung des Betriebes gefährden würde oder nur zu
Prei=
ſen erfolgen könnte, die dem Steuerpflichtigen billigerweiſe nicht
zu=
gemutet werden können. Ausdrücklich wird in dem Erlaß darauf
hin=
gewieſen, daß die in Betracht kommenden Verhältniſſe mit „Verſtändnis
für die wirtſchaftliche Notlage zu prüfen ſeien. Es wird ferner geſagt,
daß überall dort, wo der Steuerpflichtige nicht gleichmäßig laufende
Einnahmen habe, bei Bemeſſung der Stundungsfriſt vor allem darauf
Rückſicht zu nehmen ſei, wann der Steuerpflichtige vorausſichtlich in der
Lage ſei, Teile der geſtundeten Beträge abzudecken; bei der
Landwirt=
ſchaft werde es ſich nicht immer vermeiden laſſen, Stundungen
wenig=
ſtens eines Teils der Steuerſchuld bis zu dem Zeitpunkt zu bewilligen,
in dem größere Einnahmen aus den Verkäufen
land=
wirtſchaftlicher Erzeugniſſe zu erwarten ſind.
Viel=
fach ſcheinen die Finanzämter einen förmlichen Beweis darüber
ver=
langen zu haben, daß Mittel zur Steuerzahlung nicht flüſſig gemacht
werden können. Der Miniſter ſagt ausdrücklich, ein ſolches Verlangen
gehe oft zu weit. Es müſſe in dieſer Hinſicht eine
Glaubhaft=
machung genügen. Auch für die Prüfung, ob durch die Ablehnung
der Stundung die Aufrechterhaltung des Betriebes gefährdet werden
könne, gibt der Erlaß entgegenkommende Anweiſungen.
Insbeſon=
dere macht er darau faufmerkſam, daß bei der Landwirtſchaft durch
Wegnahme der Zugtiere einſchließlich der für die Einbringung
der Ernte erforderlichen, der Betrieb regelmäßig gefährdet werde
und daß Maſchinen, die zum Anlagekapital gehören, im
allgemei=
nen als unentbehrlich für den Betrieb anzuſehen ſeien, ſelbſt
wenn ſie infolge der gegenwärtigen
Wirtſchafts=
lage vorübergehend ſtilliegen.
In jener Sitzung des Reichstages war auch darauf hingewieſen
wor=
den, daß die Steuern von Ländern, Gemeinden und
Kommunalverbän=
den den Steuerzahler zur Zeit faſt härter drückten als die an das Reich
zu entrichtenden Abgaben, und es war gebeten worden, die
Reichsregie=
rung möchte doch auf Länder uſw. dahin einwirken, daß auch ſie
Stun=
dungsgeſuchen gegenüber entſprechend entgegenkommend ſich verhielten.
Erfreulicherweiſe ſind auch dieſe Anregungen nicht ohne Erfolg geblie=
ben, das Reichsfinanzminiſterium hat bielmehr über dieſe
Angelegen=
heit mit den Vertretern der Länder mündlich verhandelt und überdies
auch die Länderregierungen ſchriftlich erſucht, ſich doch umgehend, den
Reichsrichtlinien über die Erledigung von Stundungsgeſuchen und die
Erhebung von Verzugszuſchlägen anzuſchließen. Hoffentlich hat dieſes
Erſuchen Erfolg, wenn nicht, wäre es Sache der Landesparlamente und
der ſtädtiſchen Vertretungen, die Behörden der Reichsregierung zu
unterſtützen. Nimmt man hinzu, daß auch für die Zwangsvollſtreckung
Anordnungen in jenem Erlaß des Reichsfinanzminiſters getroffen
ſind, nach denen auf die Verhältniſſe des Schuldners tunlichſt Rückſicht
genommen werden ſoll, und darf man nun noch die Hoffnung hegen,
daß in abſehbarer Zeit dieſe formalen Milderungen einer vernünftigen
materiellen Regelung des geſamten Steuerrechts folgen, ſo darf mit
Befriedigung feſtgeſtellt werden, daß jene erſte Beſprechung im
Steuer=
ausſchuß des Reichstages zwar keine volle Erfüllung aller Wünſche
ge=
bracht, aber doch auch nicht ganz ohne Erfolg geblieben iſt. Freilich
muß dabei vorausgeſetzt werden, daß nun die
ört=
lichen Steuerbehörden die Weiſungen des
Reichs=
finanzminiſters in dem Geiſte ausführen, in dem
ſie gegeben ſind.
Handel und Wandel in Heſſen.
* Konkurſe in Offenbach. Ueber das Vermögen der
Bre=
dolwerke, Vertriebswerke=Aktiengeſellſchaft, zu Offenbach, wurde
das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Dr. Katz zu
Offen=
bach wurde zum Konkursverwalter ernannt. — Das Konkursverfahren
wurde auch über die Bredolwerke, G. m. b. H. eröffnet.
Konkursver=
walter iſt ebenfalls Rechtsanwalt Dr. Katz. — Weiter iſt das
Konkurs=
verfahren über das Vermögen der Fima Ihlefeld u. Blechner
und über das Vermögen des Johann Wilhelm Ihlefeld, zu
Offenbach eröffnet. Konkursverwalter iſt in beiden Fällen Rechtsanwalt
Dr. Stein.
Schiffahrt und Verkehr.
* Erleichterung für die Rheinſchiffahrt. Es iſt zu
einer Vereinbarung zwiſchen den franzöſiſchen und deutſchen
Rheinſchiff=
fahrtsbehörden gekommen, wonach den deutſchen Schiffen, künftig beim
Anlegen in den verſchiedenen Rheinhäfen keine Schwierigkeiten mehr
ge=
macht werden. Auch das Anlaufen in den franzöſiſchen Häfen iſt künftig
geſtattet. Das Abkommen läuft bis zum 1. Dezember ds. Js.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 1. Aug. (Amtliche
Notierungen (Preis je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,50—21, Noggen
17,50—18, Sommergerſte für Brauzwecke 18—18,50, Hafer inländiſcher
18—18,50, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 31,75—33, Roggenmehl
26—26,50, Weizen= und Roggenkleie 10,50—10,75. Tendenz unverändert.
w. Berliner Produktenmarkt. Ein beſſeres Amerika
veranlaßte eine günſtige Haltung des Produktenmarktes. Roggen wurde
zur Ausfuhr nach den Oſtſeehäfen und auch für die Tſchechoſlowakei
ver=
langt; auch die Inlandsmühlen zeigten ſich kaufluſtiger, da das Angebot
aus neuer Ernte nur ſpärlich war. Weizen befeſtigte ſich infolge einiger
Nachfrage für die Ausfuhr. Mehl änderte ſich wenig im Preiſe. Für
Wintergerſte trat vermehrte Nachfrage hervor. Hafer hatte gleichfalls
eine feſtere Haltung. Hülſenfrüchte und Futterſtoffe fanden auf die
Aus=
fuhrfreigabe mehr Beachtung.
t. Nürnberger Hopfenmarkt. Die Zufuhr betrug 70
Bal=
len, der Umſatz 30 Ballen. Das Geſchäft iſt unverändert feſt.
Hal=
lerthauer und Württemberger 200—260 Mark.
Börſen.
Frankfurter Börſe vom 1. Aug. (Eigener Bericht.) Es
tritt immer mehr die Zuverſicht zutage, daß alle Beteiligten der
Lon=
doner Konferenz den feſten Willen haben, die Verhandlungen zu einem
erfolgreichen Ergebnis zu führen. Die Börſe läßt ſich deshalb vorerſt in
ihrem Optimismus nicht irre machen. Auch das Publikum zeigt mit
jedem Tage größeres Intereſſe, und der Verkehr an der heutigen Börſe,
ſpeziell am Rentenmarkt, erinnerte an die lebhafteſten Tage der
Infla=
tionszeit. Das Geſchäft war auf dieſem Gebiet zeitweiſe geradezu
ſtür=
miſch zu nennen. Abwechſelnd wurden Deutſche Anleihen, Türken,
Un=
garn und Ruſſen gehandelt, ſo daß alle Kategorien ſtark im Kurſe
an=
ziehen konnten. Das Treiben hielt bis zum Schluß der Börſe an und
die Werte konnten durchweg ihre höchſten Tageskurſe behaupten. Man
ſpricht bei den deutſchen Anleihen nach wie vor von Aufkäufen und gibt
ſich der Hoffnung hin, daß die Aufwertungskommiſſion doch ein
günſti=
ges Ergebnis zeitigen werde. Bei den Türken=Anleihen ſollen wieder
Käufe des Heimatlandes vorgelegen haben. Am Ruſſenmark
konzen=
trierte ſich das Intereſſe in der Hauptſache immer noch auf Ruſſenbank=
Aktien, die bis 13½ anziehen konnten. Ebenſo bleiben nach wie vor
Canada Shaes bevorzugt auf Freigabe=Hoffnungen. Sie waren heute
2. Auguſt 1924 Nr. 21
mit zirka 34 gefragt. Im freien Verkehr hörte man: Beckerſtahl
Beckerkohle 5, Benz 2½, Growag 0,180, Hanſa Lloyd 0,750, Kaiſer=
W=
gon 0,140, Krügershall 42/s, Petroleum 14, Raſtatter Waggon 2),, Kal
Rheydt 4¾, Ufa 5½=. Berliner Börſenbericht. Die Einigung im 1. Au
ſchuß der Londoner Konferenz wurde günſtig dahin beurteilt, daß nu
mehr auf einen glatten Verlauf der weiteren Verhandlungen zu hof
ſei. Demgemäß zeigte ſich die Börſe entſchieden unternehmungsluſtig
Bei geringer Abgabeneigung bewirkte die größere Nachfrage recht
ſehnliche Kursaufbeſſerungen, namentlich am Montanmarkte, wo
pener und Mannesmann um 5 Prozent ſtiegen und andere ſchwere We
um 2—3 Prozent; auch Petroleumaktien waren ſtark begehrt: Deutſ
Erdöl gewannen etwa 4 Billionen Prozent. Großes Intereſſe beſta
auch für Schiffahrtsaktien, von denen Hamburger Paketfahrt 1½ B
Prozent gewannen. Bankaktien änderten ſich im allgemeinen wen
jedoch ſtellten ſich Berliner Handelsgeſellſchaft um 12, Bill. Proze
höher. Kanada=Aktien wurden von der Spekulation gleichfalls nie
ſtark in die Höhe getrieben; ſie ſtellten ſich um 5 Billionen Proz. ge
den geſtrigen Schlußkurs höher. Elektriſche Hochbahn wurden im V
laufe um 2½ Bill. Prozent höher bewertet. Deutſche Anleihen ſetz
ihre Aufwärtsbewegung kräftig fort; Kriegsanleihe ſtieg auf 375; 4
prozentige Preußiſche Konſols auf 85. Von ausländiſchen Anleihen w
den türkiſche Werte bevorzugt bei namhaft anziehenden Kurſen.
Zinsſatz für tägliches Geld blieb unverändert. Reichsbankanteile wurd
heute zum erſten Male im freien Verkehr amtlich notiert. Der Anfan
kurs ſtellte ſich auf 39¾ Billionen.
Oeviſenmarkt.
fGeld Ofe
Briel.
Geld Nepa= Amſterdam=Notterdam.. 160 10 160.90 160.05 160.85 Brüſſel=Antwerpen ....." 18.95 19.05 19.20 — 19.30— Chriſtiania. . . . . . . . . .. .. 56.61 56.89 66.61 56.89 Kopenhagen.
67,53 67.87 67.44 67.77 voll Stockholm.. 111.42 111.98 111.42 111.98 voll Helſingfors 10.47— 10.53— 10.47— 10.53— voll Italien". 18.10— 18.10— 18.10— 18.20— voll London 18.14— 18.:3— 18.455 18.545 vo New=York. 4.19 4.21 4.19 4.21 Paris. 20 95— 21.05— 21.175 21.275 Schweiz. 77.61 77.99 77.76— 78.14— Spanien. 55.61 55.89 55. 61 65.89 Wien (i. D.=Oſt
abg.). 5.90— 5.92— 5.90— 5.92— Prag .. 12.30— 12.43— 12.38 — 12.44— vol Budapeſt. 5.31— 5.33— 5.36 — 5.38— Buenos=Aires. . 1.363 1.375 1.36 — 1.37— 1.
Bulgarien.
.. 3.05 3.07— 3.03— 3.05 — Japan
1.715 1.725 1.715 1.725 Rio de Janeiro
0.385 0.395 0.385 0.395 voll Belgrad. 5.01 5.03— 4.99— 5.01— voll Liſſabon, 11.27 11.33 11.27 11.33 voll Danzig". 73.47 73 83 73.62 73.98 voll lonſtantinot
2.125
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ....."
Braunkohlen=Briketts”",
Bremer Vulkan ..
„ Wolle.... . . ..
Chem. Heyden .......
Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum..
Dt. Kaliwerke ......."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel ....
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen ..
Han. Maſch.=Egeſt.. . .
1B30 13500 Hanſa Dampfſch. 1.
10250 13000 1370 Hemoor Zement . 35000 21730 21000 Hirſch Kupfer .. 18400 5250 5500 Höſch Eiſen .. 33500 4750 4730 Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan. 21500 8100 19300 19500 Lindes Eismaſch. 6900 45400 45060 Lingel Schuh .." 2250 75000 73250 Linke u. Hofmann 11625 3200 3700 L. Loewe u. Co. .. 56500 12125 13690 C. Lorenz". 4250 10500 Meguin 9000 6250 63ue Niederländiſche Kohle: 33400 16900 Nordd. Gummi", 0425 3940 40500 Orenſtein.
14000 Rathgeber Waggon.. 3000 33800 34000 Rombacher Hütten. 12750 75375 77625 Roſitzer Zucker. 27250 82000 78000 Rütgerswerke 12500 6500 7000 Sachſenwerk 1625 13500 14250 Sächſiſche Gußſtahl. 17000 12500 12800 Siemens Glas. 1400 2900 Steaua Romana". 7377 Ver. Lauſitzer Glas.. 16000 11800 1037 Volkſteoter Porzellan. 5100 Weſtf. Eiſ. Langendreer Wittener Gußſtahl ... 1 z000 56000 Wanderer=Werke .. 7506
Frankenkurs in London: 86.40
Markkurs
18.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 1. Agguſt 1924
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
6% Reichsanleihe ..........."
8½%0
......
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
„ 1932 ..
Dollar=Schatzanweiſungen ....
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.—IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
4% Preuß, Konſols ........."
8½½ „ „ ...
4% Bad. Anl. unk. 1935 ...."
8½% „ v. 1907 ....."
1896 ......."
8%
4½ Bahern Anleihe ........."
......."
81
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ........ ..
8—16% Heſſen Neihe XXXYI.
untilgb. b. 28.. . .. . . . . . . . . .
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
8½%, ..............."
% „ ....... P........"
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........."
20
6% Bulgar. Tabak 1902.. .....
17/,26 Griech. Monopol .......
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 .................."
4%0 Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Nente ......
5% Num. am. Nente v. 03 ....
4½% „ Goldrente v. 13 ....
4% „ am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ........."
4% Türk. (Admin.,) v. 1908...
4½ (Bagdad) Ser. I..
„II..
4½
4% „ v. 1911, Bollanl. ..."
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........"
4%
Staatsr. v. 10 ....
4%
Kronenrente .. . . .."
4½
Außereunrupckiſche.
6% Mexik. amort. innere . .. . . .
konſ. äuß. v. 99... . .
5%
Golv v. 04. ſtfr. . . . .
konſ. inner. .......
Frrigationsanleihe
52 Tamaulipas. Serie T....
Oblig. v. Transportanſt.
4% Cliſabethbahn ſtfr. ..
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn...
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
1. 7.
0,330
4,3
4,2
82,25
0.225
2,8
2,8
0,.280
120d
—
0.,760
0,780
0,650
0,630
0.600
0,650
2.5
0,950
1,3
3,2
5,5
4,85
0,94
1. 8.
0.355
0810
0,780
1.350
4,2
4,2
81.7
0.300
z1
0.270
13.5 Mol
0,790
0,870
4.2
960
0800
0,7000
0,750 1
8,75
6,8
2,60 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2,6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. b. 1883 ....
8%0 Oeſt.
1. b. 8. En..
9. Em. .. .."
v. 1885 ...."
z Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz,
4% Nudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
2o Salon. Conſt Jonclion ...
% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. .. . . . . . . . . .."
4½%0
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Golbobl.
I. Em. . . . . .
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
...
Tf. Em.....
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23....."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart
Gold=
anl. b. 23.. .. . . . .. . . ...."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24.... . . . . .. .....
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe .
Roggenwert=Anl.
25 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............."
5% Rhein=Main=Donau
Gold=
anl. v. 23 ............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. I u. II.......... .. . ..
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bauk=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ...
Barmer Bankverein. . . . .. . ...
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . .."
Dresdner Bank. . . . . . . . . .. . ..
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . .
Mitteldeutſche Creditbank. . ...
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . ....
Rhein. Creditban . ...........
Hypothekenbank . . . . ..
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ...................
Wiener Bankverein .....
Berowverk8=Aktien,
Berzelius ......"
D
Bochzmer Bergb. ........ . ..
Buderus.. .. . . . . . . . . . . . .....
Dt. Luxemburger ............
Eſchweiler Berawerks=Akt. . . ..
Gelſenkirchen Verowv. ......
Harpener Bergbau.... . ..
1.36
2.:
3,8
Kaliwerke Aſchersleben ......"
Salzdetfurth ....
Weſteregeln ..
glöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ... . . . . . 26,5
Mansfelder ................."
Oberbedarf ... . . . . . . ........"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ..........
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . .
T
Rombacher Hütte . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger .......... .. .. . ....."
0,360
10,3
6
1,6
2.9
14
2I,
0.4125
39,75
2
3,6
7,8
0,300
0. 29
46,25
T—Fquſenb, M— Milſionert Md — Miſliardeit aU —eſte ſtmſa; X — rationiert,
Akkumulat. Berlin ..........
Adler & Oppenheimer ...."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . ."
6% „ „ Vorzug Lit. A ..."
5% „ „„ Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ... . .
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim).........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . .. . .."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke .... . .. . .
Bing. Metallwverke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Cementwerk Heidelberg. ... ...
Karlſtadt . . . . . ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . ..... ..
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. ... ...
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdol ... .. .. . ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) .. . .. ."
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dhckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
8. Meher jr. ......
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad. Wolle......... ..."
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.- E Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ......"
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber Joh. Bleiſtiſt vriee
1.35 13.9 14. z34 12. 73 63) 73 0.270 3.3001 3,4 3,75 5,5 12,5 1.
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ..... 5,5
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter)... . . . . . ."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurter Gas... . . . . . . . . . ."
Frankfurter Hof ............."
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . ."
Ganz. Ludwig. Mainz ......."
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum ...... ..."
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. . . . . . ..... .."
Gotha Waggon.... .. . . ....."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . .. . .. . . ."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... .. .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ....... . .. .."
Holzverk.=Induſtr. ... .. . ....."
Hydrometer Breslau ........
Fnag ...................
Junghans Stamm.. . . . . . . . ..
Karlsruher Maſchinen ........"
Karſtadt N. .. .. .. . . . ........"
Klein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn............
Kolb & Schüle Spinn. . ... . ..
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle ..........
Lüdenſcheid Metallwv. .......
Luther, Maſch.=u Müh enbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . ..
Reher, Dr. Paul ...........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.,
Moenus Stamm ......"
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Lahſer ........
Philipps A.=G. .......
Porzellan Weſſel............"
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Metall Vorzüge .. . .. . .
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .........
Rückforth, Stettin ...........
Rütgerswverke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider E Hanau... . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . .. . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
chuckert Elektr. (Nürnberg) ..
Schuhfabrik Berneis=Weſſel.
Schuhfabrik Herz..........."
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.... . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz ........."
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie ... ....
Siemens & Halske..... . . . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummt .. .
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Jnduſtr. Frkft,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..
„ Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg .."
Ultramarin .. . . . . . . . . .
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme .. .
Voltohm, Seil .............."
Wayß & Freytag. . . . . . . . . .. ..
Wegelin Nußfabrik .........."
Beliſtoff Waldhef Stamm .. ..
Buckerfabr. Waghäuſel ......"
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau ........."
Stuttgart . . . . . . .
Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B.........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ........"
Nordd. Llohd. . . . . . . .
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf.. .. ..". Dampfkeſſel Rodberg.... .... ."Helvetia Konſervenfabrik. . . . . .
Gebr. Lutz.................. Motorenbfarik Darmſtadt ... . .
Gebr. Roeder ..............." Venuleth & Ellenberger .. nunotierte Aktien.
Apf........." Beckerkohle.. Beckerſtahl ..
Benz......." Brown Boveri
Chem. Andreae
Deutſche Petrolenn
Diamond Shares Entrepriſe..
Falconwerke Großkraftw. Württe.
Unterfranken (ufre 0.175 Hanſa Lloyd". Hero Conſerven Holſatiawerke, Alt Kabel Rheydt Krügershall Kali Metall Starkenburg Otto & Quanz...
Raſtatter Waggon.
„
Textil=Ju6, Barmen (Tiag)....
ufa Filſt —i.770
:7.. [ ← ][ ][ → ]
Nummer 213.
Das deuſche Herz.
Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
45)
auf das Land, ſchwang ſich auf und ſchaute über die Schulter in den Gang.
zurück.
mauer hin dem Burgwege zu.
„Hinter mir kommt ein Gaſt — von Rechts wegen. Laß ihn
ein!” ſagte Friedrich zum Torwart.
Der alte Peter wollte wach bleiben; aber die Augen fielen
ihm zu.
Da ruchte es an das Tor.
„Wer iſt draußen?”
„Einer, den niemand gerne einläßt.”
„So ſoll er draußen bleiben.”
„Er kommt von Rechts wegen.”
Da öffnete der Pförtner das Tor.
ich an ihn heran und ſpähte ihm ins Geſicht.
vort und ſchritt, das Pferd am Halfter führend, vorüber,
rſchrak er und ſtand und lauſchte. Die Hufſchläge verhallten in dränge.
der Burg. Alles war ſtill.
eſſen Wänden er ſein Weib geſchlagen hatte.
Der Scharfrichter ſah den Junker erſtaunt an.
„Hier ſoll es geſchehen?”
„Hier.”
„Es fahlt der Block.”
Friedrich ging am Henker vorbei in die Wohnſtube und ich habe den Blutbann auf Burg Hirſchhorn.”
vinkte. Die Männer gingen in die Küche. Friedrich blieb an
er Türe ſtehen, der Henker warf einen Blick hinein und ſchüttelte Sünder?”
en Kopf. Er tat es grimmig, als wäre ihm Unziemendes
zu=
emutet worden. Darauf führte der Ritter ſeinen Gaſt in den „Kopf oder Hand?”
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924.
Darmſtädter Tagblatt. Samſtag, den 2. Anguſt 1924.
Block vom Boden und legte ihn ſich auf die Achſel. „Rindenſaft
und Menſchenblut, das darf zueinander”, ſagte er, „aber Men= das Beil auf den Block, hob das mitgenommene Bündel vom
ſchen= und Tierblut iſt ein Frebel.”
Sie waren ans Land geſtoßen. Der Ritter führte ſein Pferd, nach dem herben Schweiße grünen Holzes roch, die Treppe hinauf Boden zurecht. Dann faßte er das Beil am äußerſten Stil,
„Nun hole den andern!” ſagte er und ritt an der Stadt= Boden. Es war die Stelle auf der er als Knabe geſtanden hatte, und drehte es dergeſtalt, daß ſein Schein auf den Block zu
als er die Lücke in der Mauer verſchloß.
Der Scharfrichter legte den Mantel ab und legte das Beil Junker auf die Lippen.
auf den Block.
„Und nun?” fragte er.
Friedrich verließ den Gang. Der Henker hörte, wie ſich des zum Ellbogen entblößten Unterarm auf das Holz, dergeſtalt, daß
Junkers Tritte entfernten. Er ergriff die Axt am Stiel und die Handwurzel für die Schneide des Beiles zugerichtet war, und
ſtützte die Hand darauf. Es war ſtockfinſter im Gang. Da hörte ſagte:
der Wartende, wie ſich am hinteren Ende des Ganges eine Tür
öffnete und jemand hereinſchlüpfte. Er räuſperte ſich aber und rechte Hand. Henker, haue ſie ab!”
ſchwieg. Es war ſtille geworden im hinteren Winkel.
Tritte hallten vom neuen Hauſe her und kamen näher, die und niederhängen und ſagte: „Junker, Ihr ſeid von Sinnen.”
Der Gaſt ſtieg draußen vom Pferd. Der alte Peter drängte Türe wurde geöffnet, der Junker trat herein und hielt das Licht
hoch. Er warf einen ſcharfen Blick an dem Henker vorbei auf vernünftig und ohne Anſehen der Perſon, wie es vor Gott und
„Biſt du’s wirklich?” murmelte er. Der Gaſt gab keine Ant= die Frauengeſtalt im Hinterarund, redete aber kein Wort. Urſula Menſchen meine Pflicht iſt, der ich das Haus Hirſchhorn bin, die
blieb regungslos ſtehen. Mit weitgeöffneten Augen ſah ſie her, Geſchlechtsverſammlung mit all ihrem Fug und mit all ihrer
Peter ſchaute ihm nach und ſah das Richtbeil blinken. Da als ob ſie gebannt wäre und ſich all ihr Leben in das Schauen Ehre."
„Ueberzeuge dich, Meiſter,” ſagte Friedrich mit trockener Geſtalten. Sie ſtellten ſich auf die Zehen und reckten die Hälſe
Im Hofe kam Friedrich dem Henker entgegen und führte ihn Stimme und hielt dem Henker ein aufgeſchlagenes Buch vor die und ſchauten ſich über die Achſeln. Der Vorderſte, gleichſam der
die Treppe hinauf, durch die Kemenate in den Gang, zwiſchen Augen. „All meine Geſchlechtsgenoſſen ſind tot. Hinter jedem Führer des geſpenſtiſchen Geſindels, war der phantaſtiſche Greis;
Namen auf dem Stammbaume hier ſteht das Kreuz. Suchet ſein wires weißes Haar hing in zitternden Strähnen über die
ſelbſt, wo das Kreuz fehlt.”
„Bei einem einzigen, und der ſeid Ihr.”
„Ihr werdet’s erfahren.”
Seite 13.
D
„So brauche ich das Gezeug,” ſagte der Scharfrichter, legte
Boden, ſchnürte es auf und legte allerlei Binden und Tücher, das
Friedrich leuchtete und der Scharfrichter trug den Block, der Blut zu ſtillen und die Wunde zu verbinden, neben ſich auf dem
ſchwang es auf die linke Schulter, ergriff das Licht, das der
„Hier ſtell ihn hin,” ſagte Friedrich und deutete auf den Junker in einer Mauerniſche dicht vor die Türe geſtellt hatte,
fallen kam, richtete ſich ſtrack auf und ſah erwartungsvoll dem
Und nun kniete Friedrich vor dem Block nieder, ſtreifte den
Aermel ſeines Kleides und ſeines Hemdes zurück, legte den bis
„Der arme Sünder, der ſein Leben verwirkt hat, iſt meine
Der Scharfrichter trat einen Schritt zurück, ließ das Beil ſinken
„Ich raſe nicht,” erwiderte Friedrich. „Ich urteile klar und
Der Junker ſchwieg. Der dämmerige Gang füllte ſich mit
Stirn, in den Augen glühte die Gier, mit theatraliſcher Gebärde
Der Henker beugte ſich vornüber, ſah in das Buch und ſagte: winkte er nach rückwärts und wies auf den Jüngſten des Hauſes
in toller Freude. Blitzſchnell ſchaute er herum und ſein gleiten=
Friedrich nickte. „So bin ich die Geſchlechtsverſammlung und der Blick gab den ſtarren Augen der Geſchlechtsgeſellen die
Loſung: Wenn das Blut aufpringt, dann Hirſchhorn auf ewig!
„So iſt es,” erwiderte der Henker. „Wer iſt der arme Und nun ſchaute er wieder in zitternder Erwartung auf die
ein=
zige Schwerthand, die im Hauſe Hirſchhorn noch nicht moderte.
(Fortſetzung folgt.)
Däiche
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Frau ſuchen
urmittags
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ſchäftsſt. (*22122
Weißnäherin
umt noch Kunden
(H.=Wäſche).
Nied=
mſtädterſtr. 63.
Männlich —
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Führerſchein,
iſſe z und 3 b mit
ten Zeugniſſen,
ge=
nter Autom.=
Mon=
r. 6 Jahre in eig.
brik tätig geweſen
d in ungekündigter
ellung, ſucht ſich zu
ändern. Bei
Herr=
ift oder Fabrik auf
ſtu. Perſonen=
Wa=
r, auch als Autom.=
Inteur. Ang u. 652
ſchäftsſt. (219794
Durchgeb.
draktiker
ämtlichen Sparten
des Bank= u.
erſich.=Weſens,
tionalökonom, Dr.
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ſt. Stellg ſucht,
a. n. erſte Ref.
te Poſition in
leitender Stellg.
81 an die
722071
Kleinrentner, noch
rüſtig, fucht Stelle a.
Einkaſſierer
oder ſonſtigen
Ver=
trauenspoſten.
Ange=
bote unt. B 82 a. d.
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20 J. alt aus der
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Steuer= und
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Geſchäftsſt. (*22075
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mittels bei höchſter
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geschildert.
In den Hauptrollen:
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Helene v. Mattyasovsky, Dary Holm, Ellen Kürti
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 2. Auguſt 1924,
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Rossini
Fantasie aus „Cavalleria
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rusticana‟
4, Potpourri aus Wagners Opern
Tourbic
5, Potpourri aus „Preeiosa‟
Nitge
III. Teil: Unterhaltungs-
Es ladet höflichst ein
II. Teil
6. Ouvert, zu d. Operette Die
Amazone‟ Fr v. Blon
7. Walzer aus „Fledermaus‟”
Joh. Strauſ.
8. Fantasie a. „Zigeunerbaron”
Joh. Strauß
9. „Blumengeflüster
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10. Parademarsch „Fridericus
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Schalter 12 Einzahlungen gemacht
haben, gebeten, etwa zu wenig
ein=
gezahlte Beträge nachzuzahlen, da
der Beamte den Minderbetrag zu
erſetzen hat. Sollte jemand
Wahr=
nehmungen gemacht haben, die mit
dem Vorfall in Zuſammenhang
ſtehen könnten, wird gebeten, dieſes
beim Poſtamt 1 zur Sprache zu
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