Darmstädter Tagblatt 1924


31. Juli 1924

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Einzelnummer 10 Goldpfennige

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Nummer 211
187. Jahrgang.
Donnerstag, den 31. Juli 1924.

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Rabatt weg. Banſktonto: Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Naionalbank.

der Kampf um die militäriſche Räumang.
DieKompronißverhandlengen
Der Räumungsplan.
Wachſende Zweifel über die Haltung Frankreichs.
Räumung der Ruhr in vier Etgppen.
* In London ſind die Dinge noch ungeklärt. Täglich finden TU. Paris, 30. Juli. Nach dem Londoner Sonderbericht=
te
Sitzungen ſtatt. Neue Pläne tauchen auf und werden wie= erſtatter des Petit Pariſien haben die franzöſiſchen und bel=
verworfen
. Kompromißvorſchläge werden erwogen und zu giſchen Sachverſtändigen, die den Plan, für die wirtſchaftliche
dtokoll genommen. Vier Komitees, außer dem Rat der Fünf. Räumung des Ruhrgebietes abfaßten, geſtern nachmittag auch
den Plan ſür die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes aus=
am
Werk, ohne bis jetzt ein greifbares Reſultat zu erzielen. gearbeitet. Von franzöſiſcher Seite waren an den Beſprechungen
ange die Allierten ſich nicht einig ſind, wird Deutſchland nicht Seydoux und Buitton beteiligt, von belgiſcher Seite Gutt und
ziell eingeladen. Nun iſt die Reparationskommiſſion auf dem Terlinden. Jede Partei arbeitete ein Programm aus, beide wur=
ben
dann miteinander verbunden. Wie das Blatt meldet, konnte
ge nach London, und man wird nicht fehlgehen in der Ver= dereits geſtern eine nahezu vollſtändige Uebereinſtimmung er=
ung
, daß bald nach ihrem Erſcheinen neue Pläne und Kom= zielt werden. Der militäriſche Räumungsplan ſieht, wie der wirt=
nißvorſchläge
auftauchen, die unter Umſtänden zu neuen Ver= ſchaftliche, Einzeletappen vor. Der Berichterſtatter des Blattes
lungen führen können. Die Konferenz war ſchon mehr als glaubt zu wiſſen, daß die franzöſiſchen Behörden für den militä=

nal auf dem toten Punkt angelangt und Konfliktsſtoffe ſind
ig vorhanden. Das Ringen geht hin und her und es wird
ier klarer, daß es die Franzoſen mit ihrer Bereitſchaft zur
ſtändigung und zum Frieden nicht ernſt meinen, ja nie ge=
it
haben. Für Frankreich iſt die Londoner Konferenz ein
ſchgeſchäft. So oft die militäriſche Räumung des Ruhrgebiets
ſchnitten wurde, gaben die Franzoſen zur Antwort: Wie=
Die Franzoſen wollen die Ruhr möglichſt teuer verkaufen.
ei denkt Frankreich gar nicht daran, das Ruhrgebiet ſo=
zu
räumen. Nach dem Matin will man franzöſiſcherſeits
Aingen, daß die progreſſive Räumung auf zwei
re verteilt werde. Man will verſuchen, die britiſche Be=
ag
der Kölner Zone mit der Anweſenheit der Franzoſen im
rgebiet ſolange zu verbinden, ſolange die militäriſche Räu=
g
nicht durchgeführt ſei.
Daraus geht hervor, wohin der Kurs geht. Aber noch deut=
beleuchtet
Echo de Paris die Lage, das die Wand=
1 g Herriots in bezug auf die militäriſche Be=
Aung des Ruhrgebiets als die markanteſte Tatſache be=
iet
und das Verdienſt dafür General Nollet zuſchreibt,
iei drei Tagen nicht aufhöre, Herriot zu beſtürmen.
ei jetzt wahrſcheinlich, ſchreibt das Blatt, daß die franzöſiſche
gation verſuchen werde, die militäriſche Ruhrbeſetzung
end der Periode beizubehalten, in der man, wenn der
esplan ſcheitere, nützlicherweiſe den Verſuch machen könne,
Regime vom 11. Januar 1923 wieder aufzu=
ten
.
deber die Kompromißverhandlungen im erſten
itee (Verfehlungen und Sanktionen) berichtet der Petit Pa=
. aus London, man werde franzöſiſcherſeits den Verſuch
en, das politiſche Programm der Feſtſetzungder Ver=
lungen
und Sanktionen mit den vitalſten Fragen
franzöſiſchen Intereſſes, alſo der Sachlieferung und
Transferierung zu verbinden. Außerdem denke
daran, daß jeder Nation das Appellationsrecht
In eine Entſcheidung zuſtehe, die gegen ihr eigenes Intereſſe
oße.
2ſenſtimmung in der franzöſiſchen Oelegation
D. London, 30. Juli. Die Schwierigkeiten, die infolge der
rollung der militäriſchen Räumung entſtan=
* ſind haben eine Kriſe innerhalb der franzöſi=
n
Delegation herbeigeführt, die ſich in immer wieder
retenden Gerüchten von einem Rücktritt Nollets aus=
en
. Herriot iſt zu bedeutenden Zugeſtändniſſen bereit,
er befindet ſich dabei im Widerſpruch mit der außenpoliti=
eine
beinahe ſchon ſchwindende Majorität entgegen=
n
kann. Es iſt deshalb die Möglichkeit einer Vertagung
r Frage bis zur Ankunft der deutſchen Delegation nicht von

Hand zu weiſen.
Das franzöſiſche Meiorandum im Mittel=
punkt
des Konferenzintereſſes.
SD. London, 30. Juli. Der tote Punkt der Konferenz
nt überwunden zu ſein. Für morgen ſind Sitzungen des er=
und dritten Komitees anberaumt worden. Heute hat neben
Beſprechung des Siebener=Ausſchuſſes auch eine Sitzung der
en juriſtiſchen Kommiſſion ſtattgefunden. Bei der Beratung
or allem das franzöſiſche Memorandum beſprochen
den, das ſich auf die bekannten drei Punkte bezieht. Dieſes
torandum bildet heute den Hauptpunkt des Konfe=
zintereſſes
. Bei der Unterhaltung ſind die Fragen der
käriſchen Räumung ebenfalls beſprochen worden. Die
Ie der deutſchen Einladung iſt noch nicht erörtert worden. Sie
och nicht einmal im Entwurf fertiggeſtellt. Die Reparations=
niſſion
wird vielleicht ſchon morgen in London vollſtändig
immelt ſein und mit ihren Beratungen beginnen, die wahr=
* ilich im Schatzkanzleramt ſtattfinden werden. Die Beur=
ng
der geſamten Ausſichten der Konferenz iſt nach wie vor
niſtiſch, wenn auch nicht hinſichtlich der erforderlichen Fort=
* mit einem abſchließenden Ergebnis vor Ende der nächſten
)e gerechnet werden kann. Nicht zuletzt wegen des amerika=
Ien Beſtrebens, auch die nicht in den direkten Rahmen der
erenz gehörigen Fragen zu behandeln. Noch ſind von der
ſtreet keine weiteren Schritte unternommen worden. Es ver=
aber
, daß man ſich bemüht, für die 40 Millionen
Anleihe Bürgſchaften von den allier=
hten
zu erlangen, weil man der Meinung iſt, daß da=
rheit
und Verkäuflichkeit der Anleihe inſofern ge=
len
würde, als die Unverſehrtheit Deutſchlands dann im
keſie der einzelnen Regierungen auch liegen würde.

riſchen Abbau der Beſatzung einen Zeitraum von zwei Jahren
vorſehen.
Paris, 30. Juli. (Europapreß.) Der Plan für die mili=
täriſche
Räumung der Ruhr, der bereits geſtern abgeſprochen war,
ſieht vor allem vor, daß nach der Plazierung der deutſchen An=
leihe
ein Teil der Ruhr geräumt werden ſoll. Die weitere Räu=
mung
würde in drei Etappen erfolgen und beendet ſein, ſobald
die erſten 2 Milliarden der deutſchen Obligationen plaziert ſein
werden. Die Theſe Poincarés, wonach die Ruhr erſt nach
der Bezahlung des letzten Reparationspfennigs geräumt werden
könnte, iſt ſomit fallen gelaſſen worden. Herriot geht von
der Auffaſſung aus, daß Deutſchland nach der Plazierung der
erſten 2 Milliarden ſeine weiteren Verpflichtungen erfüllen müſſe,
wenn es ſich nicht der Gefahr ausſetzen wolle, ſeinen Kredit in
der Welt ruiniert zu ſehen. Wenn dagegen die 2 Milliarden Obli=
gationen
bis zum Auguſt 1926 noch nicht vollſtändig plaziert ſein
werden, ſo würde die Räumung gleichwohl erfolgen, allerdings
unter der Bedingung, daß Deutſchland bis zu dieſem Zeitpunkt
alle ſälligen Verpflichtungen des Dawesplanes erfüllt habe. An
den Räumungsplan knüpfen ferner Frankreich und Belgien die
Bedingung, daß die engliſche Zone im Rheinland auch nach dem
10. Januar 1925 beſetzt bleikt. Man glaubt, daß die Repa=
rationskommiſſion
ſchon morgen die deutſchen Delegier=
ten
nach London rufen werde, um die zwiſchen der Kommiſſion
und der deutſchen Regierung ſchwebenden Fragen zu behandeln.
Die alliierten Regierungen würden allerdings gemäß den Beſtim=
mungen
des juriſtiſchen Komitees mit den Deutſchen erſt in Be=
ziehungen
treten, nachdem über alle Kommiſſionsberichte eine
Einigung erzielt worden iſt.
Amerikaniſcher Druck auf Frankreich?
Paris, 30. Juli. (Europapreß.) Die Tatſache, daß der
Frankenkurs ſeit einigen Tagen wieder zurückgeht und daß das
Fallen ſeinen Ausgang von Amerika nimmt, hat hier zu Gerüch=
ten
geführt, daß die amerikaniſchen Bankiers auf die
franzöſiſche Delegation in London einen Druck
auszuüben beabſichtigen. Der Dollar mußte an der
heutigen Pariſer Börſe mit 19,94 bezahlt werden gegenüber
geſtern 19,67. Der heutige Eröffnungskurs in New York betrug
19,87, während Paris zu Anfang der Börſe nur 19,73 notierte.
Die Repko reiſt nach London.
Paris, 30. Juli. (Wolff.) Die erſten und zweiten Delegier=
ten
der Reparationskommiſſion reiſen heute nachmittag um 5 Uhr
nach London. Der engliſche Delegierte befindet ſich bereits
dort. Morgen vormittag um 10 Uhr findet die erſte offi=
zielle
Sitzung in London ſtatt.
Die Form der Einladung.
TU. Paris, 30. Juli. New York Herald ſchreibt: Die
Autorität Frankreichs, der er ſelber keine Autorität, ſondern Einladung an Deutſchland wird entweder eine kurze ſchriftliche
Mitteilung ſein, oder es wird eine mündliche Benachrichtigung
durch den Londoner deutſchen Botſchafter erfolgen. Die Ein=
ladung
wird keine genauen Angaben betreffend Verhandlungs=
gegenſtände
enthalten.

Keine Beteiligung Frankreichs an der
800 Millionen=Anleihe.
EU. Paris, 30. Juli. Die Reiſe der franzöſiſchen Ban=
kiers
nach London hat, wie der Ere Nouvelle mitgeteilt wird, kein
Ergebnis gehabt. Es wurden den Bankiers die nachſtehenden
Fragen zur Beantwortung vorgelegt:
1. Sind die Forderungen der amerikaniſchen Finanzkreiſe un=
angemeſſen
und nicht in Einklang zu bringen mit den Vorſchrif=
ten
für die Unterbringung einer 800 Millionen=Anleihe?
2. Iſt es möglich, einen Teil der Anleihe in Frankreich unter=
zubringen
?
Die Bankiers haben auf die erſte Frage eine ſehr zurückhal=
tende
Antwort gegeben. Sie gaben zu verſtehen, daß angeſichts
des außergewöhnlichen Charakters der Anleihe kein Grund vor=
liege
, die Forderungen der amerikaniſchen Finanziers zu kritiſie=
ren
. Was die zweite Frage anbelangt, ſo erwiderten die Ban=
kiers
, es beſtünde keine Hoffnung, auch nur einen ſehr geringen
Teil der Anleihe in Frankreich unterzubringen.
Es verlautet, daß die Vertreter der Finanzgruppe, die auf
Veranlaſſung des belgiſchen Miniſterpräſidenten in London er=
ſchienen
, erklärten, ſie wären nur in der Lage 200 Millionen
Goldmark aufzubringen, könnten aber für eine ſpätere Anleihe
die Unterſtützung der Morganbank und der Bank von England
nicht entbehren.

Frankreich
gegen den Berſaiſler Vertrag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Wenn nur eine reinliche und klare Löſung der in London zur
Erörterung ſtehenden Probleme Ausſicht auf eine Beſſerung un=
ſerer
Lage gewährt, ſo ſei rund herausgeſagt, daß ſich in den
beiden letzten Tagen die Ausſichten auf ein erſprießliches Er=
gebnis
der Konferenz wieder erheblich verſchlechtert haben.
Frankreich, das ſich zuerſt als Hort und Hüter des Verſailler
Friedensvertrages aufgeſpielt hat, verſucht in einem neuen Kom=
promißvorſchlag
wichtige Feſtſetzungen des Verſailler Vertrages
beiſeite zu ſchieben. Macdonald, deſſen Anregungen ſich bis=
her
als wenig glücklich erwieſen haben, hat der franzöſiſchen De=
legation
mitgeteilt, daß er die militäriſche Räumung des
Ruhrgebietes ſpäteſtens 6 Monate nach dem In=
kraftireten
des Reparationsprogramms für not=
wendig
halte. Die Franzoſen haben daraufhin prompt eine
zweijährige Friſt für die Räumung eines Gebietes ver=
langt
, über welches ſich alle anſtändigen Menſchen in der Welt
einig ſind, daß es wider Vertrag und Völkerrecht beſetzt wor=
den
iſt.
Wer nicht an franzöſiſche Verhandlungsmethoden gewöhnt
iſt, wird es unbegreiflich gefunden haben, wie Herriot und
ſein militäriſcher Berater Nollet es überhaupt wagen
konnten, zwiſchen der Räumung der Ruhr und der Räumung
des Kölner Bezirkes eine Verquickung herzuſtellen. Die
franzöſiſche Regierung fordert unter Berufung auf das Angebot
Macdonalds, daß England die Kölner Zone keinesfalls eher
räumt, als nicht Frankreich und Belgien ihre Truppen aus dem
Ruhrgebiet herausgezogen hätten. Die unendliche Hochachtung,
welche man bis dahin in Paris vor den Paragraphen des Ver=
ſailler
Vertrages bekundet hat, kommt in dieſem Vorſchlag, den
Vertrag in einer ſeiner wichtigſten Beſtimmungen abzuändern,
nicht zum Ausdruck. Man erzählt ſich allerlei über die Anſtren=
gungen
, die General Nollet gemacht hat, um Herriot in der Räu=
mungsfrage
das Rückgrat zu ſtärken. Zweifellos hat der franzö=
ſiſche
Kriegsminiſter neben Herrn Peretti della Rocca als Ver=
treter
Poincaréſchen Geiſtes in London gewirkt. Herriot, der ein
heimliches Grauen vor ſeiner heimatlichen Deputiertenkammer
und vor allem vor ſeinem Senat bekundet, hat ſich die Anregun=
gen
Nollets zu eigen gemacht. Er urteilt etwa wie folgt: Das
deutſche Volk erwartet als Ergebnis der Londoner Konferenz
mindeſtens die ſchleunige wirtſchaftliche Räumung der Ruhr und
in Bezug auf die militäriſche Räumung wenigſtens die Bekannt=
gabe
feſter Termine. Die Vertreter der Reichsregierung werden
bereit ſein, ſich die Erfüllung dieſes Wunſches etwas koſten zu
laſſen. Bis zum 1. April braucht, dieſe Anſicht hegt ſogar Mac=
donald
, das Ruhrgebiet nicht geräumt zu ſein. Ziehen die
Engländeram 10. Januar ihre Truppen aus dem
Kölner Abſchnitt heraus, ſowürden die franzö=
ſiſch
=belgiſchen Truppen an der Ruhr in der
Luft hängen. Da man ihnen dies aber nicht zumuten
könnte, müßten die Engländer eben ſo lange in Köln bleiben, bis
das letzte Käppi vom Ufer der Ruhr verſchwunden ſei. Herriot
ſcheint im Ernſt anzunehmen, daß die Reichsregierung dieſer Be=
weisführung
zuſtimmen würde. Am gleichen Tage, an welchem
Herriot dieſe Kompromißformel erſonnen und vorgebracht hat,
haben ſich die juriſtiſchen Sachverſtändigen in der franzöſiſchen
Kommiſſion den Kopf darüber zerbrochen, ob nicht durch die Ein=
räumung
von Befugniſſen an ein internationales Schiedsgericht
der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Souveränität der Repko
Abbruch geſchehe. Um die Befugniſſe der Repko zu wahren, iſt
der Verſailler Vertrag gut. Um aber eines der wenigen deutſchen
Rechte zu ſichern, iſt er jederzeit abänderungsfähig. Es iſt nicht
anzunehmen, daß ſich irgendeine deutſche Regierung bereitfindet,
mitzumachen.
Die neueſte franzöſiſche Kompromißformel bezweckt aber
augenſcheinlich mehr als eine formelle Einigung mit den Alli=
ierten
. Die Väter dieſer Kompromißformel wiſſen ganz genau,
daß ſich jeder Bewohner im beſetzten deutſchen Weſten, auch die
unter der weſentlich milderen britiſchen Beſetzung Lebenden,
leidenſchaftlich nach der Befreiung und nach der völligen Wieder=
vereinigung
mit dem Reiche ſehnt. Ließen ſich die Vertreter der
Reichsregierung und nachher der Reichstag in London breit=
ſchlagen
unter dem Druck der dort verſammelten Mächte, in eine
Verlängerung der Beſatzungsdauer für den Kölner Abſchnitt,
auch nur im Ausmaße von 12 Wochen einzuwilligen, ſo würde
das zu einer Neuentfachung ſeparatiſtiſcher Strömungen am
Niederrhein führen. Wir erinnern uns, an einem Wilſonſchen
Erguß mehr als genügend zu haben, daß Völker nicht wie Sachen
behandelt werden und nach dem Belieben anderer Völker hin
und her geſchoben werden dürfen. Selbſt Herriot, der einen ſo
ganz neuen Geiſt in die franzöſiſche Politik einführen zu wollen
behauptete, nimmt das Schickſal von Millionen hochkultivierten
Menſchen als Kompenſation an, um ſich und ſeine Verbündeten
aus einer diplomatiſchen Verlegenheiten zu ziehen. Wenn künf=
tig
noch einmal ein franzöſiſcher Staatsmann die Unantaſtbarkeit
des Verſailler Vertrages behauptet, ſo werden wir ihn an die
Haltung erinnern, welche Herriot in der dritten Verhandlungs=
woche
auf der Londoner Konferenz vom Juli 1924 einge=
nommen
hat.

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Seite 2.

wirtſch
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Darmftädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Inli 1924.

Ruttmer 211

Amerikaniſcher Optimismus.
Eine Unterredung mit Staatsſekretär Hughes.
Paris, 30. Juli. (Wolff.) Staatsſekretär Hughes ge=
währte
einem Mitarbeiter des Petit Pariſien ein Interview,
in dem er unter anderem ſagte:
Ich bin optimiſtiſch, weil ich es ſein will und weil man es
ſein muß. Seit fünf Jahren kämpft man gegen unentwirrbare
Schwvierigkeiten. Was würde ſich ereignen, wenn die Konferenz
ſcheiterte? Welche Verwirrung würde dann entſtehen? Es iſt
beſſer, nicht daran zu denken! Der Plan Dawes' iſt keine voll=
kommene
Löſung, denn ein Ideal iſt er nicht; aber er entſpricht
der Gerechtigkeit und der Vernunft und iſt leicht ausführbar. Ich
bin der Anſicht, daß in London Männer mit gutem Willen, Ge=
duld
und Menſchenverſtand arbeiten, die nur den einen Wunſch
haben, zu einem Ergebnis zu gelangen. Wie könnten ſie ſonſt
die Formeln finden, die alle Wünſche, alle Intereſſen miteinander
verbinden und untereinander ausgleichen, um den wahren Frie=
den
zu ſichern?
Auf die Frage, ob Amerika bereit ſei, die Koſten für die 800=
Millionen=Anleihe zu tragen und ob es auch Obligationen zeich=
nen
werde, antwortete Hughes: Sie begreifen, daß es mir un=
möglich
iſt, die Einzelheiten der Operation aufzudecken. Ich kann
nur den Wunſch ausdrücken, daß ihr Erfolg ſichergeſtellt werde.
Schließlich ſchnitt der Vertreter des Petit Pariſien die
Frage des franzöſiſchen Imperialismus an und erwähnte hierbei
die militäriſche Beſetzung des Ruhrgebietes. Hughes erwiderte:
Ich glaube, die wahre Sicherheit beſteht darin, den Haß zu be=
ſeitigen
und die normalen Beziehungen zwiſchen den Völkern
durch die Arbeit aller am wirtſchaftlichen Frieden, das Wohl=
ergehen
und den guten Willen wieder herzuſtellen.
Der Berichterſtatter ſagte: Und wenn dieſer Friede doch ge=
ſtört
wird? Haben Sie nicht jüngſt erklärt, Frankreich könne im
Falle eines Angriffs auch auf die moraliſche und materielle Unter=
ſtützung
der Vereinigten Staaten zählen? Hughes habe ſich er=
hoben
und bewegt erklärt: Ich habe nicht das Recht, zu antwor=
ten
. Ich würde nur die Arbeit derer ſtören, die in London ſich in
dieſem Augenblick bemühen, ein Ergebnis herbeizuführen. Ich
will nur ſagen, der Plan Dawes’ ſtellt die erſte Vorausſetzung
dar, die anderen Fragen werden ſich hiernach regeln. Wenn der
Plan zuſammenbricht, dann kommt das Chaos; wenn er aus=
geführt
wird, glaube ich in voller Ueberzengung verſichern zu
können, daß das nicht nur zum Wohle aller, ſondern auch zum
Wohle Frankreichs ſein wird."
Hughes in Paris.
* Paris, 30. Juli. (Priv.=Tel.) Seit geſtern befindet ſich
bekanntlich der amerikaniſche Staatsſekretär Charles Evans
Hughes in Paris. Offiziell nur wegen eines Advokaten=
feſtes
. Aber ſelbſtverſtändlich ſieht man in ihm den großen Ame=
rikaner
, von deſſen Eingreifen mehr als von der Konferenz in
London abhängt. Man ſchreibt ihm allerlei zu. Aber man erwar=
tet
von ihm, daß er ſich mit Poincaré in den wichtigſten Fragen
verabreden wolle. Die Kommuniſten meinen, daß er einen
gemeinſamen Feldzug gegen Sowjetrußland einleiten wolle, und
ſie ſehen in verſchiedenen Schritten des Quai d’Orſay eine Be=
ſtätigung
ihres Verdachtes. So namentlich in der Bekanntgabe,
Herriot werde bei der Mitte Auguſt geplanten ruſſiſch=
franzöſiſchen
Konferenz ſich von den Anſprüchen leiten
laſſen, welche von dem Verein der in Rußland geſchädigten Fran=
zoſen
aufgeſtellt worden ſind, dann natürlich auch von den Bün=
den
der Emigranten, die ſehr zahlreich ſind. Auf bürger=
licher
Seite vermutet man, daß Hughes im Hinblick auf die
Londoner Konferenz Herriots Sorgen durch Poincaré aus der
Welt ſchaffen wolle. In dieſem Sinne kann man einer Mitteilung
der Herriot naheſtehenden Information Bedeutung beimeſſen,
Poincaré habe geſtern erklärt, er traue ſich nicht das Recht zu, die
Vertreter Frankreichs auf der Londoner Konferenz zu führen.
Geſtern fand für Staatsſekretär Hughes im Juſtizpalaſt
ein Empfang in der gewohnten und herkömmlichen Weiſe ſtatt.
Es waren außerordentlich viel Juriſten zugegen, unter anderem
auch Millerand und Poincaré. Beſonders letzterer iſt ſcheinbar
viel in der Nähe des großen Amerikaners, denn auf verſchiedenen
photographiſchen Aufnahmen erſcheint Poincaré unmittelbar
neben Hughes. In den Reden war viel von Freiheit und Ge=
rechtigkeit
zu hören, aber da es ſich um Juriſten handelte, ließ
man dieſen den Vorrang. Hierauf begab man ſich in das Han=
delsgericht
und in das Stadthaus.
Heute hat Hughes Empfang bei der franzöſiſchen Univerſi=
tätsvereinigung
für den Völkerbund, um 5 Uhr bei dem Präſiden=
ten
, um ½10 Uhr beim Präſidenten der Advokatenkammer. Er
dürfte aber dieſes Feſt kaum beehren können, da er am Don=
nerstag
ſchon in Brüſſel erwartet wird, wo er vor=
ausſichtlich
Freitag und Samstag verbringt. Am Sonntag
wird er in Berlin erwartet, wo er ſich wie der
Matin wiſſen will mit Herrn v. Maltzahn über politiſche
Fragen unterhalten werde, da die Herren Dr. Marx und Dr.

4Begegnung mit unſerem Nachbar Mars
Der Mars in größter Erdennähe.
Von Dr. Peter Graf.
(Nachdruck verboten.)
bx. Die Erde befindet ſich in den Tagen von Mitte Juli bis
Ende Auguſt in größter Nähe des Mars. Unſer Nachbaxplanet
iſt zwar immerhin noch 150 mal weiter entfernt als
der Mond, das bedeutet ſo viel, daß ein Perſonenzug etwa
750 Jahre brauchen würde, ehe er dieſe Entfernung zurückgelegt
hätte, und das ſchnellſte Geſchoß würde 31 Tage und 6 Stunden
fliegen, ehe es auf dem Mars eintreffen würde. Trotzdem iſt das
die geringſte Entfernung, auf die uns der Nachbarplanet nahe=
kommt
. So nahe ſind die jetzt lebenden Menſchen ihm noch nicht
geweſen, und ſo nahe kommen wir ihm zeitlebens auch nicht wie=
der
; denn erſt im Jahre 2003 iſt die nächſte ebenſo günſtige Mars=
oppoſition
.
Die Erde iſt ein einſames kleines Wohnhaus im unendlichen
Raume der Welt. Das Nachbarhaus iſt ſchon ſo weit entfernt,
da wir es wohl noch ſehen können, aber eine Verſtändigung
mit ſeinen vielleicht vorhandenen Bewohnern oder gar ein Aus=
flug
dorthin, das ſind Dinge, auf die wir Menſchen bis heute
verzichten mußten und allem Anſchein nach auch noch längere Zeit
werden verzichten müſſen. Aber gerade unſere Zeit iſt eifrig
beſchäftigt, Mittel zu finden, die nicht nur eine Verſtändigung
mit den Marsbewohnern, ſo es welche gibt, ſondern auch einen
Beſuch des Mars ermöglichen ſollen. Eine Verſtändigung will
man neuerdings durch Funkſpruch und Lichtſignale erreichen.
Den direkten Ausflug nach dem Mars bereiten Erfindungen vor,
die vermittels eines Rückſtoßgeſchoſſes von rieſenhaften Aus=
meſſungen
, in deſſen Innerem Menſchen untergebracht werden
können, über den Anziehungsbereich der Erde hinaus in den
Weltraum gelangen wollen, um dort ein beliebiges Ziel, den
Mond, den Mars, oder einen anderen Stern als Landungsplatz
zu wählen. Wir verzeichnen hier nur dieſe kühnen Pläne, ohne
uns weiter mit der Möglichkeit ihrer Durchführung zu beſchäf=
tigen
.
Die menſchliche Phantaſie ſtellt ſich den Mars bewohnt vor,
und zwar von Lebeweſen, die, wie die Menſchen, mit Ver=
nunft
begabt ſind. Die Wiſſenſchaft ſelbſt, das muß ausdrücklich
betont werden, hat bisher keine Tatſachen feſtſtellen können, die
als Beweis für das Vorhandenſein vernunftbegabter Menſchen
auf dem Mars angeſehen werden kann. Die Möglichkeit, daß der
Mars bewohnbar iſt, beſteht, aber es toerden andere Leßeweſen
ſein als auf der Erde, denn die Atmoſphäre des Mars iſt weſent=
lich
dünner als die Lufthülle der Erde. Aus
und

Vom Tage.

Die für den Stichtag des 29. Juli berechnete Großhandels=
indexziffer
beträgt nach den amtlichen Feſtſtellungen gegenüber
der Vorwoche (114,5) unter dem Einfluß der weiter anziehenden Ge= Heftiger Tumult im franzöſiſchen Senat
treidepreiſe 118,5. Es iſt alſo eine Steigerung um 3,5 Proz.
zu verzeichnen.
Der Staatsgerichtshof hat die Ablehnungsgeſuche gegen bei der Beſprechung der Amneſtievorlage. Der Berichterſte
den Landgerichtsdirektor Vogt für unbegründet erklärt und die Be=
ſchwerde
wegen der Durchſuchung im Reichstag und Landtag verworfen, der Kommiſſion erklärte, daß die Kommiſſion die Ablehnung
Am 3. Auguſt findet auf dem Zentralfriedhof in Wien eine führung eines Geſetzes aus dem Jahre 1921 vorſchlägt, das
reichsdeutſche Gedenkfeier, für die Gefallenen des Welt=
krieges
ſtatt. Der Geſandte Dr. Pfeiffer wird die Gedenkrede halten Regierung das Recht gibt, gewiſſe Kategorien der Verurteilten
und im Namen der deutſchen Regierung einen Kranz niederlegen.
Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, haben über die Frage
der Verlängerung der Mieumverträge, am Mittwoch tigſte, insbeſondere der Senator de Monzie. Dieſer wurde
Beſp echungen innerhalb der Reichsregierung ſtattgefunden. Die dem nationaliſtiſchen Senator Delahaye heftig unterbrochen.
Verhandlungen der Sechſerkommiſſion mit der Micum werden heute ſer rief: Sie haben die Liebe zu Deutſchland im Herzen! D
ihren Fortgang nehmen.
4 Uhr nach London abgereiſt und wird heute früh dort zu einer offi= Präſidenten auf, den Senator Delahaye zur Ordnung zu r
ziellen Sitzung zäſammentreten.
Painearé wird ſich am Freitag nach Lüttich begeben, wo Demiſſion! Die Sitzung mußte daraufhin vorübergehend
ihn die Univerſität zum Doktor h. e. ernennen wird.
Die Liberté teilte geſtern mit, Herriot ſei entſchloſſen, nach
ſchlag in der Sanktionenfrage nicht angenommen werde.
Der Kabinettschef Herriots dementiert die Nachricht, daß Herriot
bei dem engliſchen Innenminiſter zugunſten des zum Tode verurteilten, die Kammer zurückgewieſen. Die beſondere Kammerkommit
Franzoſen Vacquier interveniert habe.
Infolge des Generalſtreiks in Polniſch=Oberſchleſien iſt die Stadt
Natibor von der Stromzufuhr abgeſchnitten. Sämt=
liche
Werke, mit Ausnahme derjenigen mit eigener Krafterzeugung, ſind
ſtillgelegt. Auch die Zeitungen konnten geſtern nicht erſcheinen.
Das Memeler Dampfboot meldet aus Kowno, daß das Memel=
abkommen
im Seim ohne beſondere Debatte angenommen miſſion hat heute nachmittag den Bericht über die Ratifizier
wurde.
des Protokolls über die Beendigung des deutſch=ruſſiſchen Zwi= ein Regierungsvorſchlag eingereicht, daß General Sarrail,
ſchenfalls beſonders in Handelskreiſen große Genugtuung ausge= ſeinerzeitige Kommandant des Expeditionskorps von Salo
löſt. Man hofft dadurch auf eine ſtarke Wiederbelebung des Handels= wieder in die altive Armee zurückverſetzt werden ſoll.
verkehrs zwiſchen den beiden Ländern.
Der ägyptiſche Miniſterpräſident Zuglul Paſcha iſt geſtern eine Anfrage antwortete der Handelsminiſter, daß ſein Mir
vormittag in Paris angekommen. Er wird dort zwei Wochen blei= rium ſchon ſeit längerer Zeit mit der Frage der Einfuhr=
ben
und ſich dann zur Kur nach Vichy begeben.
ruſſiſche Sowjetrepublik anerkannt habe.
Das Induſtrieviertel von Sao Pgolo iſt wihrend des
Aufſtandes ſtark beſchädigt worden. Nach Berichten aus Santos
weiſen alle auswärtigen Banken und die meiſten Dienſtgebäude nur
geringe Beſchädigungen auf.
Streſemann um dieſe Zeit bereits ſich in London befinden wer= Uebereinſtimmung gebracht werden ſoll, inſofern abzuänderr
den. Verſchiedene Blätter machen ſich darüber luſtig, daß mit als der Vorſchlag die Deutſchen bei der Beratung der Siche
öffentlichen Anläſſen tatſächlich keine Weine ſerviert worden ſind. Theunis ſehe vor, daß der Reparationsagent, der amerikani
Die Blätter ſtellen darüber allerlei naheliegende Vermutungen an. Bürger iſt, eine deutſche Verfehlung der Repko mitteilen ſoll,
Hughes Aufenthalt in Berſin.
Berlin, 30. Juli. Wie zuverläſſig bekannt wird, wird, erſtens eine böswillige Verfehlung vorliegt, zweitens die
der amerikaniſche Staatsſekretär Hughes ſich etwa zwei fehlung ernſt iſt, drittens welche Strafmaßnahmen, wenn
Tage in Berlin aufhalten. Der Tag der Ankunft ſteht überhaupt in Betracht kommen, ergriffen werden ſollen. Im
noch nicht feſt. Hughes wird ſeinen Aufenthalt in Berlin be= eine Uebereinſtimmung nicht erzielt werden ſollte, ſoll ein
nutzen, um verſchiedene leitende deutſche Perſönlichkeiten ken= tes ſchiedsgerichtliches Komitee einberufen werden.
nen zu lernen und um einen, wenn auch nur flüchtigen Eindruck
über die deutſchen Verhältniſſe zu gewinnen. Der amerikaniſche Einberufung des jugoſlawiſchen Parlamei
Staatsſekretär wird vorausſichtlich die Rückreiſe nach Ame=
In der geſtern nachmittag abgehaltenen Miniſterratsſit
rika von Bremen auz antreten.

Am die Amneſtie.
Paris, 30. Juli. (Europa=Preß.) Im franzöſiſchen S=
entſtand
heute nachmittag eine außerordentlich heftige Deb
Kammervorlage beantrage, an deren Stelle ſie die Wieder
begnadigen. Mehrere Senatoren bekämpften dieſen Verſuch,
Amneſtievorlage der Kammer einfach zu begraben auf das
Ausruf führte zu ſtürmiſchem Tumult, wie er ſeit 25 Jahren
Die Reparationskommiſſion iſt geſtern nachmittag um Senat nicht mehr ſtattgefunden hat. Die Linke forderte
und als der Präſident ſich weigerte, ertönten Rufe: Demiſt
tagt werden. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung nahm
Senat den Geſetzentwurf der Kommiſſion an, wodurch die
Paris zurückzukehren, wenn der neue franzöſiſche Vor= ratung der Amneſtievorlage der Kammer einſtweilen aufgeſch.
wird und bis dahin ein Geſetz in Kraft tritt, das der Regier
ausgedehnte Vollmachten erteilt. Die Vorlage wurde darau
hat die Vorlage ſofort beraten und beſchloſſen, der Kammer d
Annahme zu empfehlen.
Aus der franzöſiſchen Kammer.
Paris, 30. Juli. (Europapreß.) Die Auswärtige 9
des Lauſanner Vertrages beſprochen. Der Antrag wurdeh
In Moskau hat die Nachricht von der Unterzeichnung nachmittag der Kammer vorgelegt. Zu Beginn der Sitzung w.
wurde über eine Reihe von Kreditergänzungen beraten.
Ausfuhr=Zölle nach dem Januar 1925 beſchäſtigt ſei und daf
Das mexikaniſche auswärtige Amt teilt mit, daß Mexiko die notwendigen Maßnahmen ſchon in einigen Tagen ergriffen
den würden.
Die Zimes über die Kompromißvorſchlä
SD. London, 31. Juli. Die Times ſind der Mein
daß der von dem amerikaniſchen Vertreter Logan, gem
Kompromißvorſchlag, welcher mit dem Vorſchlag Theuni=
Rückſicht auf die amerikaniſche Antialkohol=Geſetzgebung bei den der Anleihe hinzuziehen will. Times glauben, der Vorſ
daß dieſer Vorſchlag von den Franzoſen angenommen we
wird. Die Repko wird ſich über die Meinung der Sonder
miſſion vergewiſſern und dieſe beiden werden dann erörterr

Vor einer Einigung in der Eiſenbahnfrage?
SD. London, 31. Juli. Die Lage der Londoner Konfe=
renz
wird nach wie vor kritiſch beurteilt, obwohl der Fortgang
der Verhandlungen geſichert erſcheint. Evening News ſind der
Meinung, daß die entgegenkommende Haltung Frankreichs, die
in dem Memorandum zum Ausdruck kommt, auch ein gewiſſes
Entgegenkommen auf Seiten Englands in Bezug auf die Zurück=
behaltung
einer kleinen Anzahl belgiſcher und franzöſiſcher Eiſen=
bahnbeamter
auf den Rheineiſenbahnen während der Zeit der
ökonomiſchen Räumung auslöſen würde. Bisher iſt man der
Meinung geweſen, daß ſich auf der Vollkonferenz über dieſe
Frage keine Einigung finden laſſen werde. Nunmehr
gewinne man den Eindruck, als ob man auf engliſcher
Seite in dieſen Punkten zum Nachgeben bereit
wäre, zumal ſchon früher betont worden iſt, daß eine grundſätz=
liche
Meinungsverſchiedenheit in den Punkten der Eiſenbahn=
frage
zwiſchen den beiden Regierungen nicht beſtehe. Frankreich
beſtehe auf der Beibehaltung der Eiſenbahnen, während England
die Wiederherſtellung des Zuſtandes vor der Ruhrbeſetzung für
notwendig halte.
auch wegen der größeren Entfernung von der Sonne muß die
Temperatur auf dem Mars beträchtlich niedriger ſein als auf
der Erde. Wir dürfen alſo das Kapitel der Marsbewohner vor=
erſt
ruhig als Phantaſie beiſeite laſſen.
Aſtronomiſch geſprochen, iſt der Mars nach Newcomb= Engel=
mann
der vierte Planet nach der Reihenfolge der Entfernung
von der Sonne und der nächſtfolgende außerhalb der Erde. Seine
mittlere Entfernung von der Sonne beträgt etwa
228 Millionen Kilometer, bei der beträchtlichen Exzentrizität ſei=
ner
Bahn ſchwanken aber die Entfernungen um 42 Millionen
Kilometer, ſo daß die größte Sonnennähe nur 207 Millionen
Kilometer, die größte Sonnenferne dagegen 249 Millionen Kilo=
meter
beträgt. Der Mars iſt, nächſt dem Merkur, der kleinſte
der Hauptplaneten, ſein Durchmeſſer beträgt nur 6900 Kilometer.
Der Mars braucht zu einem Umlauf um die Sonne 687 Tage,
alſo nur 43 Tage weniger als zwei Erdenjahre. Die Stel=
lung
des Mars zur Erde verſchiebt ſich dabei ſtändig.
Wir kommen unſerem Nachbarn am nächſten, wenn er ſich in
größter Sonnennähe befindet, während wir uns in größter
Sonnenferne befinden. Dann rückt der äußerſte Punkt der Erd=
bahn
an den innerſten Punkt der Marsbahn auf etwa 55 Mil=
lionen
Kilometer heran, während bei der größten Entfernung die
Erde 377 Millionen Kilometer vom Mars entfernt iſt. Das hat
zur Folge, daß uns der Mars zu verſchiedenen Zeiten verſchieden
groß erſcheint, in ſeiner größten Erdennähe leuchtet er etwa 60
mal ſo hell, als in ſeiner größten Erdenferne.
Von Mitte Juli bis Mitte Auguſt befinden wir uns in
größter Nähe des Mars, dann entfernt ſich unſer Nachbar wieder,
und wenn ſich die beiden Planeten auf ihrem Spaziergang um
die Sonne auch etwa alle zwei Jahre begegnen, ſo kommen ſie ſich
doch erſt in rund 80 Jahren wieder ſo nahe wie in dieſem Jahre.
Das iſt der Grund, weshalb unſere Aſtronomen jetzt das Nach=
barhaus
im Weltraum zum Gegenſtand ihrer Beobachtungen
machen. Denn wir wiſſen ja von dieſem Nachbarhaus noch ſo
herzlich wenig. Wir wiſſen nicht einmal genau, wie es äußerlich
ausſieht. Wir kennen gewiſſe hellere und dunklere Flecken auf
der Oberfläche des Mars, Flecken, die im Laufe von mehr als
zwei Jahrhunderten ſich nicht verändert haben, ſo daß wir ſie
als feſte Beſtandteile der Oberfläche, vielleicht als Kontinente,
beurteilen dürfen. In der Nähe der Pole des Mars hat man
weiße Flecken beobachtet, die im Marswinter größer ſind und
ſich im Marsſommer verkleinern. Man ſchließt daraus, von irdi=
ſchen
Vorgängen ausgehend, auf eine ausgedehnte Vereiſung
der Polargegend. Daß der Mars eine Lufthülle hat,
ſchließt man daraus, daß ſich auf der Oberfläche keine ſcharf um=
riſſenen
Einzelheiten erkennen laſſen, ſondern daß die Kontinente
verſchwommene Umriſſe zeigen. Dieſe Atmoſphäre aber wird in=

wurde beſchloſſen, die Skupſchtina zu einer außerordentl
Tagung einzuberufen, ferner an die Staatsbeamten die
forderung zu richten, ſich der ſtrengſten Pflichterfüllung zu
fleißigen, und gleichkalls beſchloſſen, daß die Miniſter den
ſtand zu ermitteln haben, in der ſich ihre Reſſorts bei der 1
nahme befinden. Beſondere Aufmerkſamkeit ſoll der Bekäu
fung der Korruption zugewendet werden. Der
miniſter wurde aufgefordert, eheſtens zur Aufhebung der Se
ſter und zur Reviſion der Reparationen zu ſchreiten.
Keine Aenderung der jugoflawiſchen Außenpolitt
Paris, 30. Juli. Havas meldet aus Belgrad, der
Außenminiſter Maringowitſch habe der Preſſe unter a.
rem erklärt: Unſere Außenpolitik kann durch einen Regieru
wechſel nicht in ihren Grundlagen geändert werden; eine Ae
rung kann ſich nur auf die Modalität und die Methoden bezie
Was die heutige Regierung und den gegenwärtigen Außenn
ſter anlangt, ſo kann die Hauptänderung nur darin beſtehen,
zwiſchen den Zielen unſerer nationalen Politik und den Erfo
der demokratiſchen Sache in. Europa engere Beziehungen he
ſtellt werden.
folge der geringeren Anziehungskraft des Mars weniger
ſein als die der Erde, und ſie wird vielleicht auch eine an
Zuſammenſetzung haben als unſere Lufthülle. Vor allem
es bisher nicht möglich, die Gegenwart von Waſſerdampf in
Marsatmoſphäre einwandfrei nachzuweiſen, obgleich eine 7
von Beobachtungen auf Wolkenbildung ſchließen laſſen.
Damit iſt unſere Kenntnis des Nachbarhauſes im Weltr
auch ſchon erſchöpft. Die berühmt gewordenen Marskan
die von Schiaparelli zuerſt beobachtet und gezeichnet worden
und die ſich zu gewiſſen Jahreszeiten verdoppeln ſollen, ſind
fallenderweiſe gerade in den größeren Fernrohren nicht zu
Sie ſind eine noch vollkommen rätſelhafte Erſcheinung, die bi
lediglich der Phantaſie weite Möglichkeiten der Ausdeutun
geben hat. Man wollte techniſche Wunderwerke der
bewohner in ihnen erkennen, rieſenhafte Bewäſſerungsanl
die das Schmelzwaſſer der Pole der Bewäſſerung landwirtf
licher Gebiete und dem Verkehr nutzbar macht. Beſtimmtes n.
wir über die Marskanäle bis heutigen Tages noch nicht, und
wollen deshalb auch dieſes Kapitel beiſeite laſſen.
Um ſo ſicherer ſind unſere Kenntniſſe von den bei
Monden des Mars, die bei der Taufe die ſchönen Na
Phobos und Deimos erhalten haben. Es ſind Zwerge gegen
unſerem Monde, denn Phobos hat nur etwa 9 Kilometer D.
meſſer und Deimos 16 Kilometer. Ihre Entfernung vom 2
iſt verhältnismäßig gering. Phobos ſchwebt nur etwa 5900
meter über der Oberfläche des Mars, während unſer Mond
mittlere Entfernung von 385 080 Kilometern von der Erde be
Infolge dieſer geringen Entfernung hat er eine ſehr kurze
laufszeit: in nur 7½ Stunden umkreiſt er den Mars. Dei=
der
größere von den beiden, beſitzt eine über dreimal ſo 9
Entfernung und braucht rund 30 Stunden zu ſeinem Um
während der Mars ſelbſt zu einer Eigenumdrehung 24½ Stu1
braucht. Ein Marstag iſt alſo nur eine halbe Stunde
als ein Erdentag, und an einem Tage umkreiſt der kleinere M
den Mars dreimal, während der größere etwas mehr als e
Tag zu einem Umlauf braucht. Mit Hilfe dieſer beiden M.
war es möglich, ziemlich genaue aſtronomiſche Beſtimmut
der Dichte des Mars zu errechnen. Das Ergebnis beſagt, daf
Mars ungefähr ein Neuntel der Erdenmaſſe beſitzt und daß
Dichte etwa dreiviertel derjenigen der Erde beträgt.
Die Begegnung mit unſerem Nachbar Mars in dieſen 2
wird der Aſtronomie die Möglichkeit geben, neue Beob‟
tungen, und Berechnungen anzuſtellen, die vielleicht das
oder andere Rätſel des Mars der Löſung näherbringen.
dieſer Gelegenheit wird das ſoeben erbaute Obſervatoriun
Gletſchereis des Jungfraujoch in einer Höhe von 3450 Meter,
höchſtgelegene in Europg, ſeine erſte wiſſenſchaftliche Tot

[ ][  ][ ]

Darmftädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924.

Seite 3

Rummer 211.

Aus Bagern.
Hegen die Feſifeier=Geuche. Der Schaden
des Hitlerputſches.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
* München; 30. Juli.
* Preſſe, die er für heute zu einer Beſprechung in das Mini=
rium
geladen hatte, den Standpunkt der bayeriſchen Regierung
genüber den in der letzten Zeit überhand nehmenden öffent=
I oder mit Umzügen verboten würden, wenn es ſich nicht um hat große Verkehrserſchwerniſſe und wirtſchaftliche Schäden von
ranſtaltungen für das ganze Volk ohne Unterſchied der Par=
en
handele. Da unter dieſes Verbot auch etwa geplante Ver=
ſtaltungen
einzelner Gruppen anläßlich des Verfaſſungstages
(e, erklärte der Miniſter, daß es der Staatsregierung fernliege,
rch ihre einſchneidenden Maßnahmen die Reichsverfaſſung
iskieren zu wollen. Allerdings habe die bayeriſche Regierung
nen Anlaß, von ſich aus eine Verfaſſungsfeier zu veranſtalten
gierung reſpektiere und achte die Verfaſſung und werde ſie
eriſche Regierung habe aber keinen Zweifel darüber gelaſſen,
che und daß ſie beſtrebt ſei, die Verfaſſung mit legalen Mitteln
ſuändern. Der Miniſter drückte im weiteren Verlaufe der
ſprechung ſeine Befriedigung aus, daß der zwiſchen Bahern
o dem Reich drohende Konflikt infolge der Verſchiebung der
snahmezuſtandes in Bayern beſeitigt worden ſei. Er erklärte,
Mitglieder der bayeriſchen Regierung ſeien Föderaliſten, aber
te Partikulariſten, und die bayeriſche Regierung habe das Be=
ben
, in allen Dingen mit der Reichsregierung Hand in Hand
gehen.
Auf eine Anfrage bezüglich der finanziellen Folgen des
(erputſches für den bayeriſchen Staat erteilte das Staats=
iſterium
folgende Antwort: Durch die Alarmierung und Ver=
idung
der Landespolizei und ſonſtigen Polizei bei den Ereig=
en
vom 8. und 9. November 1923 ſind dem bayeriſchen Staat
ten in Höhe von insgeſamt 108 698 Mark erwachſen. Die
ten der Alarmierung und Verwendung der Reichswehr ſind
Auffaſſung der bayeriſchen Regierung von dem Reich zu
ſen. Für Sachſchäden infolge des Putſches wurden Ent=
digungen
im Betrage von rund 2000 Mark gewährt. An Zin=
und fortlaufenden Renten ſind jährlich 4040 Mark zu zahlen.
Entſchädigungen für Perſonen= und Sachſchäden fallen zur
te dem Reiche, zu einem Drittel dem bayeriſchen Staat und
inem Sechſtel der beteiligten Gemeinde zur Laſt. Für die im
ammer hang mit dem Putſch ſtehenden Strafverfahren waren
mt 41 751 Mark aufzuwenden.
Münchener Beſprechung über die Eiſenbahnfrage.
München, 30. Juli. Heute vormittag 10 Uhr haben die
ſandlungen zwiſchen Bayern und dem Reich in der Eiſen=
Reichsminiſter Dr. Luther und Reichsverkehrsminiſter Ogſer
mehreren Referenten zu den Verhandlungen nach München
nmen. Den Vorſitz führt der bayeriſche Miniſterpräſident
Held. Von bayeriſcher Seite, nehmen Handelsminiſter Dr.
Meinel und Finanzminiſter Krausneck ſowie mehrere Refe=
etwa
20 Perſonen. Ein amtlicher Bericht über die Ver=
lungen
iſt in den ſpäten Abendſtunden zu erwarten.
je Verhandlungen des Bergbaus mit der
Reichsregierung.
2ts angekündigten Verhandlungen der Vertreter des deut=
Bergbaues mit der Reichsregierung begonnen. In der
itſache drehen ſich die Verhandlungen um die weitere Finan=
ng
der durch die Verlängerung der Micum=Verträge für den
at Auguſt entſtandenen Laſten. Die Bergbauvertreter haben
iner Beſprechungen bereits heute abgeſchloſſen werden
en.

gen. Mit größter Beſchleunigung werden dort zwei Rieſen=
kope
zur Aufſtellung kommen, damit ſie noch während der
tigen Marsoppoſition zu aſtronomiſchen Beobachtungen be=
werden
können. Man darf geſpannt ſein, was dieſe wiſſen=
tlichen
Beobachtungen für Ergebniſſe liefern. In allen Kultur=
ern
iſt man dazu gerüſtet, und die Amerikaner wollen darüber
us vom Berge Hamilton aus durch optiſche und elektriſche
iale eine Verſtändigung mit dem Mars verſuchen. Ob unſer
zbar im Weltraum dieſe Anſtrengungen der Menſchen be=
t
, ob er ſo gnädig iſt, bei der Begegnung auch ſeinerſeits uns
Zeichen zu geben, oder ob er keinen Wert darauf legt, mit den
iſchen auf der Erde in Verbindung zu treten? Wir befürchten
er kümmert ſich weniger um uns, als wir um ihn. Wer ein
trohr beſitzt, benutze jedenfalls die Gelegenheit, es in dieſen
en auf den Mars zu richten. Der Planet geht Mitte Juli
n ½10 Uhr, Ende des Monats bereits um 9 Uhr am Südoſt=
mel
auf, ſo daß er etwa von 10 Uhr an ohne Störung durch
Dunſt des Horizonts beobachtet werden kann. Durch ſeine
e Helligkeit und ſein rötlich ſchimmerndes Licht iſt er leicht
ufinden. Die Vergletſcherung der Pole wird unſchwer zu
inen ſein, denn ihr gelbliches Weiß hebt ſich von der ſonſt
chen Färbung des Planeten deutlich ab. Vielleicht kann der
bachter auch die beiden Monde des Mars entdecken und ihren
ellen Lauf über die Marsſcheibe verfolgen. Die Suche nach
älen gebe man lieber auf. Es gehört übrigens ſchon ein Rohr
*5facher Vergrößerung dazu, um den Mars in der Größe zu
7, in der wir den Mond mit bloßem Auge erblicken.

Die 14. Perſammlung deutſcher Hiſtoriker.
Ls war der Münchener Univerſitätsprofeſſor Felix Stiewe,
im Winter 1891/92 die Anregung zu jener Tagung gab, die
erſtenmal deutſche Hiſtoriker, Dozenten an den Univerſitäten,
tbare und Mittelſchullehrer in größerer Anzahl, und zwar
rn 1892 im Jſarathen vereinigte. Dieſe erſte Verſammlung
ſcher Hiſtoriker war vornehmlich von Süddeutſchen und
reichern beſucht, der Norden hatte dagegen nur wenige Teil=
ter
geſandt. Die Tagung ſtand unter dem Zeichen echt baju=
ſcher
Gemütlichkeit. Mit Vorliebe ſprachen auf ſpäteren
augen die Fachgenoſſen, die in München anweſend geweſen
en, von den fröhlichen Nachſitzungen im Platzl, da Stiewe
ſeinen von feinem Humor durchtränkten Reden exzellierte
Haheriſche und öſterreichiſche Gelehrte mit ihren Schnadahüpf=
die
Tafelrunde erheiterten. Wenige aus dem Kreiſe der Teil=
lek
an jener Münchener Zuſammenkunft ſind wohl heute
unter den Lebenden. Wir denken da an den Stuttgarter
Ingſialdirektor Egelhaf, deſſen Studien über die neueſte Ge=

Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Verkehrsfrage im Ruhrgebiet.
Eſſen, 30. Juli. In der Induſtrie= und Handelskammer
Eſſen hielt geſtern der Verkehrsverband des Induſtriebezirkes
eine Sitzung ab. Der Verband beſchloß, ohne Rückſicht auf et=
waige
Veränderungen der Lage, die Arbeit des Verkehrsverban=
Der baheriſche Innenminiſter Stützel legte den Vertretern, des in der bisherigen Weiſe fortzuſetzen und faßte folgende Re=
ſolution
: Das Ruhrgebiet iſt durch Beſetzung, paſſiven Wider=
ſtand
und ſeine Folgen eines großen Teiles ſeiner durchfahren=
hen
Feſtlichkeiten dar, welche Erſcheinung der Miniſter als den Schnell= und Eilzugverbindungen verluſtig gegangen. Das
jahre Feſtfeier=Seuche bezeichnete. Er kündigte an, daß in Fehlen der alten Durchgangszüge nach und von Berlin, Mün=
tkunft
von der Regierung alle Feſtlichkeiten unter freiem Him= chen und Süddeutſchland, Sachſen, Hamburg, Frankfurt a. M.
ſchwerwiegender Tragweite zur Folge gehabt, ſo daß die als=
baldige
durchgreifende Hilfe der Reichsverkehrsverwaltung von
allen Kreiſen erwartet wird, damit das Verkehrselend des Ruhr=
bezirks
, des wichtigſten deutſchen Wirtſchaftsgebietes, endlich ge=
beſſert
wird. Die aus Anlaß der Ruhrbeſetzung umgelegten und
noch heute durch die Reichsgebiete fahrenden Züge müſſen wie=
er
ſich offiziell an einer ſolchen zu beteiligen. Die bayeriſche der dem Ruhrgebiet zugeführt werden, nachdem die Notwendig=
keit
der Umlenkung weggefallen iſt. Da Verhandlungen mit der
ſen jede widerrechtliche Angriffe ſchützen und verteidigen. Die Regie, in Bezug auf die jetzt ſchon verkehrenden wenigen Durch=
gangszüge
getätigt ſind, erwarten die im Verkehrsverband der
z ihr die gegenwärtige Reichsverfaſſung keine reine Freude Induſtriebezirke vertretenen Kreiſe, daß dieſe Verhandlungen
unverzüglich fortgeſetzt werden, damit dem Ruhrgebiet wieder
die früheren, auch heute dringend notwendigen Verkehrsverbin=
dungen
zurückgegeben werden.
ſchlußfaſſung über den Reichstagsantrag auf Aufhebung des Auf der Tagung hielt dann Beigeordneter Lanſing, vom
Siedelungsverband Ruhrkohlenbezirk, einen Vortrag über die
verkehrstechniſchen Aufgaben des Siedelungsverbands. Als
vornehmſte Aufgabe hat der Siedelungsverband die Förderung
der zwiſchengemeindlichen Straßenverbindungen im Ruhrbezirk
verfolgt. Auf der Tagung wurde weiter beſchroſſen, die Beſtre=
bungen
der an der Bahnſtrecke Velbert-Kettwig liegenden Ge=
meinden
auf Inbetriebnahme der fertiggeſtellten Strecken bis
Heiligenhaus und Weiterführung der von der Reichsbahn inzwi=
ſchen
ſtillgelegten Strecke Heiligenhaus-Kettwig zu unter=
ſtützen
.
Benachteiligung der Eiſenbahnbeamten im Regiedienſt.
Berlin, 30. Juli. Aus gewerkſchaftlichen Kreiſen wird auf
die Lage der Eiſenbahnbeamten bei der franzöſiſch=belgiſchen
Regie hingewieſen. Seinerzeit war von der Regie zugeſagt wor=
den
, die bei ihr beſchäftigten deutſchen Beamten nicht ſchlechter
zu ſtellen, als die Beamten im unbeſetzten Gebiet. Die Bezah=
lung
der Regiebeamten erfolgt ſeit längerer Zeit in ſogenannten
hließlich der Koſten der Bereitſtellung von Landespolizei ins= Regiefranken, die den Zahlungskurs des franzöſiſchen Franken
haben und alle Schwankungen der franzöſiſchen Währung dem=
zufolge
mitmachen. Bei der letzten Beſoldungsregelung im un=
beſetzten
Gebiet, bei der die Reichsregierung die Gehälter aller
Gruppen auf durchſchnittlich 60 bis 80 Prozent des Friedensge=
halts
aufgebeſſert hat, ſoll nun, wie gemeldet wird, Reichsver=
kehrsminiſter
Oeſer in einem perſönlichen Schreiben den General=
direktor
der Regie, Breaud, unter Bezugnahme auf das Reichs=
frage
im Miniſterium des Aeußeren begonnen. Vom Reich beſoldungsgeſetz von den neuen Beſoldungsgeſetzen Kenntnis ge=
geben
haben, worauf der Generaldirektor verſprochen haben ſoll,
dieſe Sätze auch bei der Regie baldigſt einzuführen. Als dann
aber eine Perſonaläbordnung aus Eſſen bei der Regieverwaltung
vorſtellig wurde, weil ſeit dem 1. Juni die Bezüge der zur Regie
übergetretenen Beamten infolge des ſchlechten Frankenſtandes
vind des Stehenbleibens bei den bisherigen Sätzen bis zu 200
Mark geringer waren, als die des Perſonals bei der Reichsbahn=
n
an den Beratungen teil. Die Konferenz umfaßt im gan= verwaltung, ſtellte ſich Generaldirektor Breaud auf den Stand=
punkt
, daß er von einer Aenderung der Beamtenbeſoldung im
Reiche noch keine amtliche Kenntnis habe. Abgeſehen von dieſer
Benachteiligung, haben die Regiebeamten auf Grund zuverläſſi=
ger
Berechnungen feſtſtellen müſſen, daß die franzöſiſch=belgiſche
Regie für die Zeit vom 16. Oktober 1923 bis zum 1. April 1924
allein vier Millionen Goldmark dadurch geſpart hat, daß ſie den
bei ihr beſchäftigten deutſchen Beamten nicht die beim Eintritt
Berlin, 30. Juli. In Berlin haben heute vormittag die verſprochenen Bezüge auf Grund, der Reichsbeſoldungsordnung
bezahlt hat. Dieſes Vorgehen ruft bei der Beamtenſchaft der Re=
gie
außerordentliche Erbitterung hervor, die auch dadurch nicht
verringert wird, daß die Regie auf Grund von Vorſtellungen der
Beamten in Mainz wie auch direkt in Paris nunmehr ab 15.
Juli die Gehälter der deutſchen Beſoldungsordnung einführte,
Vorlegung ſtatiſtiſchen Materickls nachgewieſen, daß der ohne aber die Beamten für die eineinhalb Monate geringeren Ge=
bau
überhaupt nicht mehr in der Lage iſt, irgendwelche haltszahlungen irgendwie zu entſchädigen. Unter dieſen Umſtän=
n
zu tragen. Da morgen, Donnerstag, die Verhandlungen, den wird gerade von den bei der Regie beſchäftigten Eiſenbahn=
der
Micum wieder aufgenommen werden ſollen, werden die beamten des beſetzten Gebietes die Wiedervereinigung der Eiſen=
bahnen
des beſetzten Gebietes mit denen des Reiches herbeige=
ſehnt
.
ſchichte ihm im Kreiſe der Gebildeten einen Namen erworben
haben, an den Würzburger Univerſitätsprofeſſor Julius Kaerſt,
den feinſinnigen Geſchichtſchreiber des Hellenismus. Wir denken
an den Geheimrat Dr. Ulmann, bekannt unter den Fachgenoſſen
durch ſeine Werke über Franz von Sickingen und Kaiſer Max I.,
der, weiland Profeſſor der Geſchichte in Greifswald, ſich ſeit eini=
gen
Jahren in Darmſtadt niedergelaſſen hat und uns Heſſen
durch die Herausgabe der Denkwürdigkeiten des Miniſters. Du
Thil lieb und wert geworden iſt.
Der Münchener Tagung ſind andere gefolgt, Tagungen, zu
denen alles, was auf dem Gebiet der hiſtoriſchen Wiſſenſchaft
Name und Ruf beſaß, ſich eingefunden hatte. Nachdem aber noch
einmal das Jahr 1913 die deutſchen Hiſtoriker in ſtattlicher An=
zahl
vereint geſehen hatte, unterbanden zunächſt der Weltkrieg
und ſeine Folgen weitere Zuſammenkünfte. Um ſo mehr iſt es
zu begrüßen, wenn jetzt ans der alten Reichs= und Krönungs=
ſtadt
Frankfurt der Ruf an die Fachgenoſſen ergeht zu einer Ver=
ſammlung
, die dort vom 30. September bis 3. Oktober ſtatt=
finden
ſoll.
Dieſe 14. Verſammlung deutſcher Hiſtoriker wird am Diens=
tag
, den 30. September, 8 Uhr, mit einem Begrüßungsabend im
Römer beginnen, bei dem die Tagung von den verſchiedenen
Reichs=, Staats=, Stadt= und Univerſitätsbehörden willkommen
geheißen wird. Aus der ſtattlichen Anzahl von Vorträgen, die
bereits angemeldet ſind ſie finden in der Univerſität ſtatt
heben wir folgende hervor: Brandenburg=Leipzig: Die Ur=
ſachen
des Weltkrieges Caſpar=Königsberg: Hermann von
Salza und die Gründung des Ordensſtaats Hashagen=
Köln: Zur Geſchichte der Menſchenrechte Küntzel=Frankfurt:
Die proviſoriſche Reichs=Zentralgewalt und die deutſche Frage
1848/49 Meyer=Berlin: Blüte und Niedergang des Helle=
nis
nus in Aſien Ruppersberg=Saarbrücken: Aus der
Geſchichte des Saargebiets mit beſonderer Berückſichtigung ſeiner
Beziehungen zu Frankreich Srbik=Wien: Der Ideengehalt
des Metternichſchen Syſtems.
Wir machen dann noch darauf aufmerkſam, daß die Anmel=
dung
zur Teilnahme an der Verſammlung, ſowie etwaige Wün=
ſche
hinſichtlich der Unterkunft ob Freiquartier, Privatwoh=
nung
gegen beſcheidenen Entgelt oder Zimmer in Gaſthöfen
baldmöglichſt an Profeſſor Dr. Küntzel, Hiſtoriſches Seminar der
Univerſität, Mertonſtraße 17, zu richten ſind, nicht ohne darauf
hinzuweiſen, daß das Seminar vom 10. bis 24. Auguſt geſchloſ=

ſen bleibt.
Möge nun dieſe Frankfurter Zuſammenkunft ſich würdig den
früheren Tagungen anſchließen und über der 14. Verſammlung
deutſcher Hiſtoriker ein günſtiger Stern walten.

Die Lage auf dem Kohlenmarkt.
Keine Herabſetzung des Kohlenpreiſes.
Eſſen, 30. Juli. In der heutigen Sitzung des Ruhr=
kohlenſyndikats
wurde die unhaltbare Lage beſprochen, die ſich
auf dem Kohlenmarkt infolge der Lockerung der Syndikatsbin=
dungen
bei den Haupthandelsorganiſationen herausgebildet hat.
Die in der Inlandsgruppe zuſammengeſchloſſene große Mehr=
heit
der Mitglieder ſteht auf dem Standpunkt, daß nur ein
ſtraff gehandhabtes Syndikat geeignet ſei, eine Beſſerung zu
bringen. Es wurde beſchloſſen, ſchon vor Ablauf des jetzigen
Syndikatsvertrages (31. 12. 1924) eine Regelung in dieſem Sinne
herbeizuführen. Die Mitgliederverſammlung trug dem ſchlechten
Abſatz dadurch Rechnung, daß ſie beſchloß, die Verkaufsanteile
bis auf weiteres in Kohle auf 75 Prozent, in Koks auf 60, Proz.
und in Briketts auf 70 Proz. zu verringern. Von einer weite=
ren
Kohlenpreisermäßigung, über die gerüchtweiſe
in der Sitzung der Ruhrkohle=Akt.=Geſ. am 30. Juli beſchloſſen
werden ſollte, hat man aber abgeſehen, da man mit der
letzten Kohlenpreisermäßigung um 20 Prozent ſchon an die
Grenze des Möglichen gekommen ſei, ſo daß eine weitere Her=
abfetzung
eigentlich gar nicht mehr in Frage kommen konnte, um
ſo mehr, als der Ruhrkohlenbergbau durch die Micumverträge
weiterhin belaſtet bleibt.
Die Frage des Abbaues der Reichsgetreideſtelle.
Duisburg, 30. Juli. In der Duisburger Getreidebörſe
wurde geſtern nachmittag auf Einladung der Niederrheiniſchen
Induſtrie= und Handelskammer Duisburg=Weſel eine ſtark be=
ſuchte
Verſammlung der Vertreter der neun Induſtrie= und
Handelskammern des großen Wirtſchaftsgebietes von Münſter
bis Köln abgehalten, um zu der überaus wichtigen Frage des
Abbaues der Reichsgetreideſtelle in der künftigen Getreide= und
Brotverſorgung, namentlich für das rheiniſch=weſtfäliſche Indu=
ſtriegebiet
, Stellung zu nehmen. Es wurde nach einem Referat
des erſten Syndikus der Duisburger Handelskammer, Reichstags=
abgeordneten
Dr. Moſt, eine Entſchließung angenommen,
in der geſagt wird: Die verſammelten Vertreter der Induſtrie=
und Handelskammern von Münſter in Weſtfalen, und zwar von
Münſter bis Köln einſchließlich, erklären: die Reichsgetreideſtelle
kann ohne Gefährdung der Brotverſorgung des rheiniſch= weſt=
fäliſchen
Induſtriegebietes verſchwinden. Sie braucht nicht durch
eine amtliche oder halbamtliche Einkaufsſtelle erſetzt zu werden.
Getreidehandel und Mühleninduſtrie erachten ſich in der Lage,
die Brotverſorgung im Induſtriegebiet ſicherzuſtellen. Dabei wird
von der Vorausſetzung ausgegangen, daß erſtens keine weſentliche
Verſchlechterung der außenpolitiſchen Lage eintritt, zweitens die
Deviſenbeſchaffung keine Erſchwerung erfährt. Erwünſcht iſt eine
weſentliche Aenderung des Verfahrens der Reichsbank in der
Diskontierungspolitik.
Großſtadtbevölkerung und Schutzzollfrage.
Berlin, 30. Juli. Die vaterländiſchen Arbeitnehmerver=
bände
im Nationalverband deutſcher Berufsverbände waren am
geſtrigen Dienstag beim Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz
vorſtellig geworden, um Auskunft über die Zollfragen einzu=
holen
. Der Miniſter begründete die Zollvorlage mit der Not=
wendigkeit
, die deutſche Landwirtſchaft, im Intereſſe des ganzen
Volkes, aufrecht zu erhalten. Auf die Frage des Abg. Geißler,
ob der Schutzoll die Lebenshaltung der ſtädtiſchen Bevölkerung
verteuern würde, glaubte der Miniſter verſichern zu können, daß
dieſe Gefahr gering ſei, daß aber auf der anderen Seite bei
einem Rückgange der landwirtſchaftlichen Produktion in Deutſch=
land
die ſtädtiſche Bevölkerung ſchutzlos dem Preisdiktat des
Auslandes preisgegeben ſei. Im übrigen aber würde die gleich=
zeitige
Herabſetzung der Umſatzſteuer eventuelle Preiserhöhungen
ausgleichen. Der Miniſter ſagte ferner eine Prüfung der Vor=
ſchläge
zu, welche, die Arbeitnehmervertreter zum Zweck einer
günſtigeren Preisgeſtaltung der Lebensmittel unterbreiteten. Er
betonte dabei, daß im Intereſſe der Verbraucher mit einer För=
derung
der Produktion am beſten gedient ſei. Die jetzt vom
Weltmarkt durch hohe ausländiſche Zölle vielfach verdrängte
deutſche Induſtrie könne einen Erſatz nur in der Aufnahme=
fähigkeit
der deutſchen Landwirtſchaft finden, ſo daß die letztere
gleichbedeutend mit dem Schutz der Arbeitsſtellen der deutſchen
Arbeitnehmer ſei.
Avarescu bereitet einen Staatsſtreich vor.
Bukareſt, 30. Juli. (Wolff.) Im geſamten Königreich
Rumänien iſt im Anſchluß an eine Zuſammenkunft der ehe=
maligen
Miniſter und der von General Avarescu geführten Par=
tei
der Belagerungszuſtand verhängt worden. Die rumä=
niſche
Regierung beſitze nämlich Dokumente, denen zufolge Gene=
ral
Acarescu einen Staatsſtreich beabſichtige, um die Regie=
rung
Bratianu zu ſtürzen und ſich ſelbſt zum Diktator zu machen.
In Bukareſt ſtreifen Patrouillen die Straßen ab. Alle Verſamm=
lungen
und Gruppenbildungen ſind verboten.

* Launen des Blitzes.
Die ſchweren Gewitter, die in dieſen Tagen nicht nur in
Deutſchland, ſondern übertll in Europa ſtattfanden, haben wieder
viel Unheil angerichtet, und uns ſo recht vor Augen geführt,
welch furchtbare Gewalt der aus der Wolke zückende Strahl be=
ſitzt
. Es iſt daher begreiflich, daß die Menſchen früherer Zeiten,
die noch nichts von den natürlichen Vorgängen der Luftelektri=
zität
wußten, im Blitz ein ſchreckliches Strafmittel der Götter
erblickten. Im Mittelalter ſah man darin eine hölliſche Erfin=
dung
des Teufels, und wirklich benimmt ſich dieſer überirdiſche
Poltergeiſt, der ſich im elektriſchen Strahl äußert, manchmal wie
ein ſchlimmer Kobold, der an den armen Sterblichen ſeine Lau=
nen
ausläßt. So iſt verſchiedentlich berichtet worden, daß der
Blitz Menſchen die Kleider vom Leibe reißt und ſie beſinnungs=
los
, aber ſonſt unverletzt, liegen läßt. Vier Matroſen waren
einmal während eines Gewitters auf die Spitze des Hauptmaſtes
ihres Schiffes geklettert, als der Blitz hineinſchlug. Zwei von
ihnen wurden getötet und von allen Kleidern entblößt. Die bei=
den
anderen blieben völlig unverletzt, aber die Beinkleider waren
ihnen vom Leibe geriſſen. Aber der Blitz entkleidet nicht nur die
Menſchen, ſondern er raſiert ihnen auch die Haare ab, wie der
franzöſiſche Arzt Dr. Cabanes in einem ſeiner kulturgeſchicht=
lichen
Werke erzählt. Dies paſſierte einem Fräulein Laura L.
im Juli 1886; ſie ging während eines Gewitters von dem Dorfe
Dumesnil nach Fresnaux und hatte ihren Regenſchirm aufge=
ſpannt
. Der Blitz ſchlägt neben ihr ein, ohne daß ſie irgend
welche Erſchütterungen verſpürt. Aber als ſie zu Hauſe an=
kommt
, bemerkt ſie, daß ſie keine Haare mehr auf dem Kopfe hat;
ſie waren ihr, wie mit einer Maſchine, glatt abgeſchnitten wor=
den
. Das gleiche paſſierte am 12. Februar 1812 einem Schiffs=
leutnant
, der von Lorient nach Breſt fuhr. Ein andermal zuckte
der Blitz durch den Schornſtein in ein Häuschen, warf den Deckel
von einem Kochtopf ab, der auf dem Herde ſtand, und riß den
Schlüſſel aus der Tür, der dann ſpäter unter einem Schrank
wiedergefunden wurde. Als Detektiv erwies ſich der Blitz im
Sommer 1864. Einem Arzt war ſein Portemonnaie geſtohlen
worden, das auf der einen Seite in Stahl ſein Monogramm,
zwei gekreuzte D trug. Der Dieb konnte nicht ermittelt werden;
jedoch wurde der Arzt einige Tage ſpäter zu einem vom Blitz
getroffenen Mann gerufen, der leblos unter einem Baum lag.
Man entkleidet ihn, und was findet man? Zwei gekreuzte D.
die auf das Fleiſch des einen Schenkels gleichſam tätowier;
waren. In ſeiner Taſche fand ſich das geſtohlene Portemonnaie.
Die Elektrizität hatte den Stahl geſchmolzen, und dabei hatte
das Metall ſeine Spuren dem Fleiſch aufgedrückt. Der Blitz ver=
wundet
und tötet nicht nur, ſondern er ſoll auch heilkräftige Wir=
kungen
haben.

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Bedin=
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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Inli 1924.

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ſtadt
an die Opfer des
Weltkriegez.
Es jährt ſich der Tag, an dem vor
10 Jahren der Weltkrieg begann. Im
Reiche wird am 3. Auguſt von der ge=
ſamten
Bevölkerung, die in allen ihren
Teilen durch Opfer im Weltkriege ge=
troffen
iſt, der Toten gedacht.
Die Bewohner unſerer Stadt lade ich
ein auf Sonntag, den 3. Auguſt,
Saalbau, vormittags pünktlich
/12 Uhr, zur Gedenkſtunde der Stadt.
Bei dem Anfang des Geläutes der
Glocken unſerer Gotteshäuſer beginnt die
Feier mit einem Chor unſerer vereinig=
ten
Männergeſangvereine. Sie wird vor
z1 Uhr beendet ſein.
Rechtzeitiges Erſcheinen und ge=
ſchloſſene
Teilnahme unſerer Mitbürger
iſt die Vorausſetzung für die Feier, die
unſeren toten Brüdern gewidmet iſt.
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Nummer 211.

Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924.

Seite 5.

Aus der Landesbauptſtadt. *Die Erſchließung des Martinsviertels.

Darmſtadt, 31. Juli.
Gedenkſiunde der Stadt Darmſtadt
en die Opſer des Welkrieges.
Im Reiche wird am 3. Auguſt in Erinnerung an den Beginn
ſes Weltkrieges vor 10 Jahren von der geſamten Bevölkerung
er Opfer des Weltkrieges in würdiger Form gedacht. Der Ober=
ürgermeiſter
hat die Bewohner unſerer Stadt eingeladen auf
ächſten Sonntag, vormittags pünktlich ½12 Uhr in den Saalbau
ur Gedenkſtunde der Stadt. Die Mitwirkung unſerer vereinigten
Nännergeſangvereine iſt geſichert. Im Mittelpunkte der Feier
eht die Anſprache zu Ehren unſerer toten Brüder. Die Gedenk=
unde
wird vor ½1 Uhr beendet ſein.
Die ſtädtiſche Verwaltung bittet um rechtzeitiges Erſcheinen
nd geſchloſſene Teilnahme unſerer Bevölkerung.

Auf Grund des Art. 1 des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom
Dezember 1923, in Verbindung mit Art. 3 der Perſonalabbauverord=
ung
des Reichs vom 27. Oktober 1923 iſt am 1. Juni d. Js. in den
nſtweiligen Ruheſtand getreten der Lehrer an der Volksſchule in Hep=
mheim
a. d. W. im Kreiſe Worms Philipp Traub und der Lehrer
der Volksſchule zu Wenings im Kreiſe Büdingen Karl Vogt.
Die Auguſt=Miete. Das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit
nd Wirtſchaft gibt für die Berechnung der Miete für den Monat
uguſt folgendes bekannt: Die für den Monat Juli getroffene
egelung bleibt auch für den Monat Auguſt beſtehen.
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine. Der Herr Oberbürger=
eiſter
hat zu einer am Sonntag, 3. Auguſt, ſtattfindenden Gedenk=
ier
für die Gefallenen eingeladen. Obwohl unſer Gedenktag ſeit
ahren der kirchliche Totenſonntag war und auch in dieſem Jahre
reits feſtgelegt iſt, will der Verband an der von der Reichsregierung
r das ganze Reich veranſtalteten Feier nicht fehlen und bittet die
geſchloſſenen Vereine, ihren Mitgliedern die Teilnahme am Gottes=
enſt
und der Saalbaufeier zu empfehlen.
* Küche des Hausfrauenbundes. Die Küche Heidelbergerſtraße 47
rd ihren Betrieb vom 4. Auguſt an auf vier Wochen ſchließen, um allen
ran arbeitenden Frauen eine Erholungszeit zu gönnen. Ebenſo
IIt im Auguſt die Sprechſtunde der Vorſitzenden am Donnerstag
is und auch die Beratungsſtunden für die Zimmervermieter werden.
nächſten Mongt nicht gehalten. Der Betrieb der Küche wird am
ontag, den 1. September, wieder eröffnet.
Reichsbahnſchalter. Um den Reiſenden Gelegenheit zu geben,
on im beſetzten Gebiet Fahrkarten einſchl. Sonntagsfahrkarten zu
alten, die von den Uebergangsbahnhöfen der Reichsbahn ab gelten,
auf den Regiebahnhöfen Mainz und Wiesbaden ſeit
aumer Zeit je ein Reichsbahnſchalter eingerichtet worden. Ein glei=
Reichsbahnſchalter wird am 1. Auguſt in Groß=Gerau in
trieb genommen werden. Die Fahrpreiſe werden in Markbeträgen
oben. Die Vorverkaufsſtellen geben auf Wunſch auch Auskünfte über
ſchlußzüge, Fahrpreisermäßigungen u. dgl. Da die Fahrkartenaus=
ſen
der Uebergangsbahnhöfe erfahrungsgemäß ſtark in Anſpruch ge=
nmen
werden und bei dem zunehmenden Reiſeverkehr Stockungen
unter nicht zu vermeiden ſind, liegt es im Intereſſe der Reiſenden,
dieſer Vorkaufsmöglichkeit Gebrauch zu machen.
R.D.V. Aufhebung der Beherbergungsſteuer. Zur Belebung des
mdenverkehrs hat auch die Stadtverordnetenverſammlung in Magde=
g
die Aufhebung der ſtädtiſchen Wohnſteuer einſtimmig beſchloſſen.
mſo iſt ſie in Bad Münſter am Stein beſeitigt. In Leipzig
ſie entgegen der früheren Meldung aber noch nicht aufgehoben, ſon=
n
nur ermäßigt.
Der Zirkus Otto Mark, der für einige Tage auf dem Marien=
6 ſeine Zelte aufgeſchlagen hat, hat geſtern abend ſeine Vorſtellun=
mit
beſtem Erfolg eröffnet. Das Unternehmen, das bereits auf
NGjährige Tätigkeit zurückblickt, bringt eine Anzahl ſchöner zirzen=
er
und akrobatiſcher Darbietungen, die viel Beifall fanden. Wir
imen auf die Vorſtellung zurück.
Beamtenverein ehem. Militärmuſiker, Ortsgruppe Darmſtadt.
wird nochmals auf das am Dienstag, den 5. Auguſt, abends 8 Uhr,
Städtiſchen Saalbau= Garten ſtattſindende Große Mikitär=
ſtkonzert
anläßlich der Bundestagung vom 4.7. Auguſt
merkſam gemacht. Das Feſtkonzert wird von zwei ſtark beſetzten
beſtern abwechſelnd ausgeführt. Während der zweite Teil nur Werke
Richard Wagner enthält, wirken im letzten Teil beide Orcheſter zu=
men
. Der Eintrittspreis beträgt 1 Mark mit Steuer und Pro=
mm
. Das Konzert iſt für jedermann zugänglich und findet bei jeder
terung ſtatt.
Waldgottesdienſt am Sonntag, den 3. Auguſt nachmittags 4 Uhr,
Waldeingang Roßdörferſtraße. Redner: Herr Apotheker Vietor.
anſtalter iſt der Chriſtliche Jugendverein, Dieburger Str. 26 1 Tr.
Vom Woog, 30. Juli. Waſſerhöhe am Pegel 3,86 Meter. Luft=
me
16 Grad Celſius, Waſſerwärme vormittags 7 Uhr 19 Grad
ſius.

Allgemein wird der nordweſtliche Stadtteil Martinsviertel genannt;
ſeine Grenzen liegen nicht feſt. Im weiteſten Sinne umfaßt es den
Bezirk, der umſchloſſen wird von der Dieburger Straße, Alexander=
ſtraße
, Hochſchulſtraße, Schwanenſtraße, dem Rhönring und dem
Speſſartring. Es hat trichterförmige Geſtalt; die Mündung liegt am
Endpunkte der Hochſchul= und der Alexanderſtraße. Der Verkehr wird
aufgenommen von der Straßenbahnlinie über die Alexander= und die
Dieburger Straße; es fehlt aber eine Linie, die den Mittelpunkt des
Viertels mit dem übrigen Straßenbahnnetz verbindet.
Schon im Jahre 1896, als die Errichtung einer Straßenbahn in
Darmſtadt beſchloſſen wurde, trat im Martinsviertel der Wunſch nach
einer Verkehrsverbindung zum Markte hervor. Man verlangte die
Linienführung durch die Hochſchulſtraße, jedoch die Stadtverordneten=
verſammlung
lehnte mit Rückſicht auf die Techniſche Hochſchule dieſes
Projekt ab. Die Straßenbahnverwaltung hatte dann ebenfalls einen
Plan ausgearbeitet, der ſogar Doppelgleiſe in der Hochſchulſtraße vor=
ſah
; aber auch er konnte nicht durchgeführt werden, denn das Mini=
ſterium
lehnte ihn im Jahre 1901 ab. Nach etwa fünf Jahren wurde
abermals der Verſuch gemacht, das Projekt wieder aufzunehmen in=
deſſen
auch dieſe Bemühungen ſcheiterten an dem Widerſtande der Tech=
niſchen
Hochſchule. Die Stadt hatte nämlich, als die Techniſche Hoch=
ſchule
an ihren jetzigen Platz verlegt wurde die Verpflichtung ein=
gehen
müſſen, nichts zu unternehmen, was den Hochſchulbetrieb benach=
teiligen
könnte; durch eine Straßenbahn in der Hochſchulſtraße wären
allerdings feinere wiſſenſchaftliche Arbeiten und Beobachtungen des
Phyſikaliſchen und des Elektrotechniſchen Inſtituts, infolge der elektro=
magnetiſchen
Einwirkungen von Starkſtrömen der Bahn beeinträchtigt
worden.
Charakteriſtiſch für die Beſtrebungen, das Martinsviertel zu er=
ſchließen
, ſind langjährige Pauſen, denen immer erneute Vorſtöße folg=
ten
. Ein ſolcher geſchah im Jahre 1909 durch den Beziuksverein, des
Martinsviertels. Diesmal ging er ſo weit, daß ſich die Stadtverord=
netenverſammlung
mit dem Straßenbahnprojekt beſchäftigte, auch ſetz=
ten
neue Verhandlungen mit der Techniſchen Hochſchule ein, jedoch wie=
der
ohne Erfolg. Nach langwierigen Verhandlungen hatte ſchließlich
die Techniſche Hochſchule ihren Widerſtand aufgegeben, weil es geeignete
Schutzmittel gibt, die feineren Inſtrumente der oben genannten In=
ſtitute
vor elektromagnetiſchen Einflüſſen zu ſchützen; die Stadt müßte
indeſſen der Techniſchen Hochſchule für die Zurückziehung ihres Ein=
ſpruches
eine Entſchädigung bezahlen. Außerdem wären noch mehrere
Bedingungen anzunehmen, um den Straßenbahnbetrieb in der Hoch=
ſchulſtraße
möglichſt geräuſchlos zu geſtalten. Die Geſamtkoſten für die
Entſchädigung und die Herſtellungen wurden damals auf 40 000 Mark
veranſchlagt und dürften heute wohl das Doppelte betragen. Als nun
die Stadt mit ihren genauen Straßenbahnplänen hervortrat, erfolgte
trotzdem ein neuer Einſpruch der Techniſchen Hochſchule und das Pro=
jekt
iſt wieder geſcheitert. So ſtand die Angelegenheit kurz vor Aus=
bruch
des Weltkrieges; ſeitdem hat man nichts mehr davon gehört. Es
iſt auch nicht wahrſcheinlich, daß dieſes Projekt jetzt durchführbar iſt.
Die Techniſche Hochſchule hatte im Jahre 1912 der Stadtverwaltung
ein anderes Projekt zur Erſchließung des Martinsviertels vorgelegt,
worin vorgeſchlagen wird, eine Straßenbahnlinie vom Riegerplatz unter
Durchbruch des Straßenzuges der Mauerſtraße, dieſe entlang zu füh=
ren
und in der Dieburger Straße in die dortige Bahnlinie einmün=
den
zu laſſen. Der Techniſchen Hochſchule kam es darauf an, eine Linien=
führung
durch die Hochſchulſtraße zu vermeiden. Das Projekt fand
weder bei der Einwohnerſchaft des Martinsviertels, noch bei den ſtädti=
ſchen
Körperſchaften Gegenliebe.
In den letzten Jahren ſind Beſtrebungen hervorgetreten, die Bis=
marckſtraße
bis zur Hochſchulſtraße zu verlängern und die Straßenbahn
in die für jene Straße projektierte Linie einmünden zu laſſen; es wäre
damit eine unmittelbare Verbindung des Martinsviertels mit dem
Hauptbahnhof geſchaffen. Die Befürworter dieſes Planes laſſen die
Widerſtände der Techniſchen Hochſchule außer acht und ſetzen ſich über
die Frage des Herrngarten=Durchbruchs hinweg. Auf dem Papier
nimmt ſich ein Projekt wie dieſes ſehr ſchön aus: es iſt kaum denkbar,
daß es in die Wirklichkeit umgeſetzt wird. Es müßte eine ſtattliche Zahl
herrlicher Parkbäume geopfert werden, zugleich gingen aber auch koſt=
bare
ideale Werte verloren. Vor allem ſtehen, dieſem Plan ent=
gegen
, daß der Herrngarten dem Staat gehört und daß dieſer kaum
gewillt ſein dürfte, den Straßenbahndurchbruch zu geſtatten; jedenfalls
würde er ſich das Gelände ſehr hoch bezahlen laſſen, um damit Unkoſten
der Gartenunterhaltung zu decken. Aber auch, wenn der Herngarten
einmal in ſtädtiſchen Beſitz übergehen ſollte, hat die Regierung immer
noch das Genehmigungsrecht, denn ſie wird den Garten nur unter der
Bedingung abgeben, daß er in ſeinem Beſtande erhalten bleibt. Ob
der Staat den Straßendurchbruch erlaubt, erſcheint ſehr fraglich. Bei
der Lage der ſtädtiſchen Finanzen wäre in erſter Linie zu prüfen, ob
ein ſo koſtſpieliges Projekt, wie eine Straßenanlage durch den Herrn=
garten
überhaupt verantwortet werden kannd. Die Mehrzahl der Stadt=
verordneten
iſt ohne Zweifel nicht dafür zu haben.
Das ausſichtsreichſte Projekt, das einzige, das wohl zur Zeit in
Frage kommt und befürwortet werden kann, iſt die Weiterführung der
Straßenbahnlinie. Liebigſtraße-Pallaswieſenſtraße Schloßgartenplatz
über die Beckerſtraße, Eckhardtſtraße (Liebfrauenplatz), Liebfrauenſtraße,
Heinheimerſtraße bis zum Niegerplatz, der etwa im Mittelpunkte des
Martinsviertels liegt. Hier ſind keine Schwvierigkeiten zu überwinden,
wenigſtens bei weitem nicht ſo große, wie bei einer Linienführung durch
die Hochſchulſtraße. Die Bevölkerung eines großen Teiles des Martins=
viertels
wünſcht dieſe Linie; dies wurde auch dieſer Tage in einer Ver=
m

mar

Fennlun de Petriherind Nand der Fere. 2.
Gibt doch dieſe Verkehrsverbindung die Möglichkeit, nach dem Bahnhof
und nach dem Stadtinneren Markt) zu gelangen. Zum Bahnhof führt
die Linie Riegerplatz-LiebfrauenſtraßeSchloßgartenplatz- Pallas=
wieſenſtraße
LiebigſtraßeBismarckſtraße. Zum Mittelpunkte der
Stadt könnte man über die Strecken RiegerplatzLiebfrauenſtraße
Schloßgartenplatz-PallaswieſenſtraßeFrankfurter Straße gelangen.
Die Straßenbahn über die Frankfurter Straße wird demnächſt aus=
gebaut
.
Das Martinsviertel iſt ſehr bevölkert; es wohnen dort viele Ge=
werbetreibende
, kleinere Geſchäftsleute, Händler, Angeſtellte und Be=
amte
, die ein ſtarkes Verlangen nach einer Straßenbahnverbindung mit
dem Bahnhof und dem Stadtinneren haben. Es wäre zu wünſchen, daß
ſich bald Mittel und Wege fänden, um den Hauptwunſch dieſes Stadt=
teils
zu befriedigen.
* Eine Radio=Ausſtellung iſt vom Südweſtdeutſchen Radioklub für
November geplant. Der Zweck der Ausſtellung iſt, das Intereſſe des
Publikums für das Rundfunkweſen zu wecken, durch populäre und
wiſſenſchaftliche Vorträge und Führungen in das Weſen der Radio=
technik
einzuführen, die wirtſchaftlichen und kulturellen Aufgaben zu
zeigen und zu erweitern und den Amateuren und Firmen einen An=
ſporn
zu geben, auf techniſchem Gebiete die Apparaturen zu verbeſſern.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſt.
Der Kameradſchaftliche Kriegerverein Darm=
ſtadt
begeht am Samstag, 2. Auguſt, abends 7½ Uhr, im Konkordia=
ſal
ſein 50jähriges Stiftungsfeſt. Durch ein ausgewähltes Programm,
beſtehend in Konzert und zwei Theateraufführungen, und zwar Ver=
lorenes
Spiel, Schauſpiel in zwei Akten, und Ueberrumpelt, Luſt=
ſpiel
in Darmſtädter Mundart, wird der Verein allen Anſprüchen voll
und ganz gerecht werden. Der Neinertrag iſt zur Unterſtützung der
Angehörigen der im Kriege gefallenen Kameraden beſtimmt. (Siehe
heutige Anzeige.)
Vereinigung früherer Teibgardiſten. Gelegent=
lich
des 10jährigen Stiftungsfeſtes wurde beſchloſſen, die Gründungs=
mitgliedev
durch Verleihung einer Gründerehrennadel beſonders zu
ehren. Zu dieſem Zweck findet Donnerstag, 31. Juli im Reſtaurant
Bürgerhof (früher Stadt Pfungſtadt) ein Gründer=Ehrenabend ſtatt,
zu dem alle Kameraden nebſt Angehörigen eingeladen ſind. (S. Anz.)

Monatskalender für Aquarien=und Terrarien=
freunde
für Auguſt 1924.
Gewitter ſind im Auguſt recht häufig und vernichten oft ganze
Fiſchbeſtände. Darum iſt in den heißen Monaten Durchlüſtung recht
angebracht. Das Altwaſſer ziehe man häufig zur Hälfte ab und er=
neuere
es; denn viele Arten verlangen gerade einen Zuſatz von Friſch=
waſſer
. Friſchwaſſer fördert auch das Ablaichen der lebendgebärenden
Zahnkärpflingen, Danio=, Barben und Salmler=Arten. Der Daphnien=
fang
iſt im Auguſt ſehr ergiebig und es empfiehlt ſich, einen Vorrat
für den Winter zu trocknen. Auch die Larven der Stechmücke treten
in großen Mengen in den Schlammgewäſſern auf und können an
größere Fiſcharten verfüttert werden. Der Reſt wird gleichfalls ge=
trocknet
und im Winter als infuſorienbildendes Jungfiſchfutter in
kleinen Mengen auf die Zuchtbecken, der Fundulus=, Rivulus= und
Hablochilusarten geſtreut. Bosmiden färben das Waſſer der Tümpel
und ſind ein wertvolles Jungfiſchfutter. Weil dieſe Tiere das ganze
Waſſer beleben, dürfen nicht viele verabfolgt werden, weil ſie ſonſt den
Fiſchen den Sauerſtoff entziehen und erſticken. Auf keinen Fall dürfen
in Zuchtbecken mit Jungfiſchen weiße und ſchwarze Mückenlarven; denn
dieſe räumen unheimlich unter der Jungbrut auf und vernichten ganze
Cichliden= u. a. Bruten.
Mit dem lebenden Fiſchfutter werden gerade im Auguſt viele
Schädlinge der Zierfiſche in die Becken geſchleppt. Außer den bereits
genannten Süßwaſſerpolipen ſind es die Waſſermilben, die Larven der
Waſſerkäfer und Libellen, der Gelbrand und Waſſerkolbenkäfer, Nücken=
ſchwimmer
, Ruderwanzen, Pferde= und Fiſchegel u. a. Wenn man dieſe
Paraſiten nicht einſchlepren will, empfiehlt es ſich, das lebende Fiſch=
futter
anfangs in flache Gefäße auszuſchütten, denn dann haben ſich
dieſe Paraſiten an den Rand der Behälter geſetzt und man kann die
Futtertiere getroſt durch einen Durchſchlag abgießen. Milben tötet man
im Zuchtbecken durch hohe Temperaturen.
Im Auguſt wird es auch Zeit, mit der Nachzucht zu räumen. Ein
großer Fehler iſt es, wenn ſuperkluge Leute die ganze Nachzucht über=
wintern
wollen, um ebentuell dann im Frühjahr daraus Kapital zu
ſchlagen. Dieſe Liebhaber bekommen in der Regel derart große Ver=
luſte
, daß ſie im Frühjahr nicht einmal Zuchttiere behalten haben,
Wer für das nächſte Jahr neues Zuchtmaterial wünſcht, ſollte ſich jetzt
Zuchtiere anlegen, welche er dann leicht großziehen und eingewöhnen
kann.
Gitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde Hot=
tonia‟
, Darmſtadt. Sitzung jeden 1. und 3. Samstag im Monat im
Vereinslokal Karlsburg‟, Ecke Karl= und Kiesſtraße, abends 8 Uhr.
Reichhaltige Bibliothek und Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte
ſtets willkommen.)
Hle.

Wegen Umbau zur Vergrößerung meiner Verkaufsräume
gelähre vom 31. Huli bis 10. August

Ta

G18

Babatt

auf mein gesamtes Warenlager ausgenommen einige Marken-Artike

Holz- und Blechwaren
Emaille- und Lackieraren
Aluminium-Artikel
Haushalts-Maschinen
Einkoch-Apparate, Einkochgläser
Steintöpfe, Zinkwaren
Bürsten-Waren usw.

Darmstadt,

Lederwaren, Rucksäcke
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Stahlwaren, Bestecke, Tortenplatten
Gebäckkästen usM.

Gerahmte Bilder, Kunstporzellan
Bronzen, Marmor-Figuren
Schreibzeuge in Glas und Marmor
Alpacea-Bestecke (gegossen)
Elektrische Koch- und Heiz-Apparate
Rauch-Tische, Rauch-Service
Glas- und Holz-Tabletten

OOLNMIIAA

Ludwigsplatz

[ ][  ][ ]

Seite G.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924.

Rummer 21.

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Aus Heſſen.
Abwickelung des Verkehrs beim Jubiläums= Spiellieder am nächſten Sonntag, den 3. Auguſt, nachmittags 5 Uhr,
Eulbachermarkt.
Gs wird für die Allgemeinheit von Intereſſe ſein zu erfahren, welche holt das Landestheater (Kleines Haus) gefüllt, ebenſo mußten in allen
Anforderungen der ſehr ſtarke Verkehr anläßlich der 100jährigen Wieder= großen Städten, wohin die Komponiſtin eingeladen wurde, u. a. Frank=
kehr
des Eulbacher=Marktes an die Reichseiſenbahn geſtellt hat. Von den furt, Köln, Stuttgart, Dresden, Leipzig, Ulm uſw., wie auch in der
Feſtbeſuchern haben Sonntag, den 20. Juli 1924, 11= bis 12=Tauſend Schweiz, Theater oder die größten Säle gewählt werden, um die Menge
und am Montag, den 21. Juli 1924, etwa 3500 Perſonen die Eiſenbahn der Hörer zu faſſen. Es iſt alſo etwas ganz beſonderes, was unſerer
benutzt. Außer den bis zur Höchſtbelaſtung verſtärkten fahrplanmäßigen Gegend am nächſten Sonntag geboten wird.
Zügen verkehrten am Sonntag 9 und am Montag 4 Sonderzüge. Außer=
dem
waren Reſervezüge zur jederzeitigen Verwendung aufgeſtellt. Zwi=
ſchen
7 und 8 Uhr abends ſind am Sonntag in Erbach i. O. innerhalb hier die Reichsjugendwettkämpfe des 3. Bezirkes des Oden=
40 Minuten nicht wenigr als 4000 Perſonen abbefördert worden, für waldgaues, D. T., ſtatt. Sie verſprechen ein ſchönes Bild turneriſcher
einen kleinen Bahnhof mit nur 3 Gleiſen an einer eingleiſigen Strecke. Tätigkeit im Bezirk zu geben. Am Samstag abend iſt Eröffnungsabend
eine ſehr bedeutende Leiſtung. Es iſt verſtändlich, daß die Züge zeitweiſe der Veranſtaltung. Einige Turner der Turngeſellſchaft Darmſtadt haben
ſehr ſtark beſetzt waren, aber irgendwelche Unfälle oder ſonſtige Un= früh halb 8 Uhr beginnen die Wettkämpfe. Um 12 Uhr iſt feierliche
rgelmäßigkeiten ſind nicht vorgekommen. Es iſt gelungen, den überaus
abzuwickeln. Wie weitgehend die Vorbereitungen von der Eiſenbahnver= Kollbacher mitwirken. Am Nachmittag gibt es nur Vorführungen von
Rückverkehrs am Sonntag immer noch ein Reſervezug aufgeſtellt war, dungen hierzu verſprechen einen anregenden Verlauf. Man hofft auf
der nicht eingeſetzt zu werden brauchte.
* Arheilgen, 30. Juli. Für Herrn Becher=Kranichſtein wurde als ſung des Heſſiſchen Genoſſenſchaftsverbandes eine Veu=
ſtellvertretender
Bürgermeiſter für den unbeſetzten Teil unſerer Ge= ſammlung der Genoſſenſchaften der hieſigen Umgebung ſtatt, zu der
meinde Herr Mühlenbeſitzer Bernh. Appel ernannt. Die am letzten zahlreiche Genoſſenſchaftsvertreter erſchienen waren. Von Darmſtadt
Sonntag wegen ungünſtiger Witterung ausgefallene Schwimmbad= waren anweſend für den heſſiſchen Genoſſenſchaftsverband. Direktor
Einweihung wurde auf nächſten Sonntag verſchoben. Hoffentlich / Saalund für die Landesgenoſſenſchaftsbank e, G. m. b. H. Bankdirektor
tritt bis dahin beſſeres Wetter ein und kann die in großem Stile geplante Mager. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Dimgeldein=Reichels=
Feier programmgemäß ſtattfinden. Auch in Anbetracht der Kornernte heim betonte einleitend die Wichtigkeit ſeiner Ausſprache über die gegen=
wäre
unbedingt jetzt Sonnenſchein vonnöten; denn der größte Teil des wärtigen gnoſſenſchaftlichen Vrhältniſſe, insbeſondere auf dem Gebiet des
Roggens iſt geſchnitten und kann unter der gegenwärtigen feuchten Witte= Geld= und Warenverkehrs. Direktor Saal behandelte in ſeinem Ne=
rung
nicht eingebracht werden. Alſo Sonnenſchein und ſommerliche Tem= ferat die allgemeine wirtſchaftliche Notlage, zu deren Linderung die
vergtur ſind nun ubedingt erforderlich, um die verhältnismäßig gute ländlichen Genoſſenſchaften bis jetzt ſchon außerordentlich viel beigetragen
Ernte heimzutun. Am 10. Auguſt findet im hieſigen Schwimmbad am hätten, und ſtellte als Vorbedingung für weitere Erfolge die Förderung
Arheilger Mühlchen das Verbandsſchwimmfeſt ſtatt, zu dem ſchon eine des Sparſinns durch beſonders dafür geſchaffene Einrichtungen ſo=
große
Zahl Schwimmannſchaften ihre Teilnahme zugeſagt haben. Den wie die Treue zu den gemeinſamen Selbſthilfeeinrichtungen. Alle Ver=
erwarten
.
züchter Griesheim feierte im Reſtaurant Zum Kaiſerſaal ſeine Grün= mer wieder Geld koſten. Direktor Mager behandelte insbeſondere
tenverein Bavaria=Frankfurt a. M. bayeriſche Volkstänze, die, mit anerkannt, daß der heſſiſche Genoſſenſchaftsverband, dem nunmehr nach
großem Beifall aufgenommen, ſämtlich wiederholt werden mußten. Die 50jähriger Tätigkeit mehr als 1000 ländliche Genoſſenſchaften in Heſſen
von Herrn Ballettmeiſter und Diplom=Tanzlehrer Herrn Roo

herrſchte. Die von Herrn Willi Hein vorgetragenen Rezitationen ſowie
der Humoriſt Ebersmann regten die Lachmuskeln der Anweſenden aufs
tes Intereſſe.
ds. J3. auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen.

in der alles Nähere beſprochen werden ſoll.
nen Turn=Sportvereine veranſtaltet werden.

R. Jugenheim, 30. Juli. Man ſchreibt uns: Frl. Lili Hickler aus
Darmſtadt, deren Beziehungen zu unſerem Ort wir ſchon viele muſika=
liſche
Genüſſe verdanken, hat ſich auf die Anregung ihrer hieſigen
Freunde hin entſchloſſen, die von ihr komponierten Kinder=, Tanz= und
im Gartenſaal des Hotels Goldene Krone zur Aufführung zu brin=
gen
. Bekanntlich haben dieſe Schöpfungen einer Künſtlerin, die für das
Seelenleben des Kindes volles Verſtändnis beſitzt, in Darmſtadt wieder=
Werſau, 30. Juli. Kommenden Samstag und Sonntag finden
ihr Erſcheinen zu turneriſchen Vorführungen zugeſagt. Am Sonntag
ſtarken Verkehr auf den eingleiſigen Gebirgsſtrecken ohne jede Störung Ehrung der Kriegsgefallenen, wobei der Geſangverein und die Kapelle
waltung getroffen waren, geht daraus hervor, daß nach Abwicklung des Frefübungen, Reigen, Volkstänzen uſw. der Jugendlichen. Die Anmel=
eine
gute Beteiligung für unſere Jugendturnſache.
* Reichelsheim, 30. Juli. Am letzten Sonntag fand auf Veranlaſ=
Vorbereitungen nach iſt ein Sportfeſt von hervorragender Beteiligung zu ſuche durch unverantwortliche Agitation einen Keil in die geſchloſſene
heſſiſche Genoſſenſchaftsorganiſation zu treiben, müßten mit Entſchieden=
* Griesheim, 30. Juni. Der Verein der Vereinigten, Kleintier= heit zurückgewieſen werden, zumal ſie die Landbevölkerung boch nur im=
dungsfeier
. Der Saal, räumlich der größte im hieſiger Geeminde, war Geld= und Kreditfragen ſowie Zins= und Proviſionspolitik. An der regen
bis auf den letzten Platz gefüllt. Aufgeführt wurden von dem Trach= Ausſprach beteiligten ſich zahlreiche Genoſſenſchafter. Allgemein wurde
e= angehören, mit ſeinen Einrichtungen für den Geld= und Warenverkehr
ſ= überaus ſegensreich für unſere Gegend gewirkt hat und beſchloſſen, allen
Aufführung im Saale eine kinchliche Stille landfremden Zerſplitterungsverſuchen geſchloſſen entgegenzutreten.
* Kirch=Brombach, 29. Juli. Endlich iſt es dem hieſigen Turn=
äußerſte
an. Zum Schluſſe wurde Robert und Bertram Poſſe mit verein nach Ueberwindung ſo manch ernſten Hinderniſſes gelungen,
Geſang in 1 Akt von Philippi, geſpielt. Die hierfür ausgeſuchten Per= mitten im Ort einen geräumigen Turnplatz ſein Eigen zu nennen. Im
ſonen und deren Koſtüme erweckten bei den Zuſchauern ebenfalls lebhaf= Laufe des Jahres wurde der Platz geebnet und mit einer Gerätehalle
verſehen, die im Winter, da ſie heizbar und in ſolchen Maßen gehalten
* Griesheim, 30. Juli. Die anhaltende naffe Witterung iſt, daß am Reck und Barren geübt werden kann, als Turnhalle dienen
hindert die Landwirte an der Einbringung der Kornernte. Das Korn, wird. Dem Opfermut der Mitglieder des Vereins mußte in dieſer
das ſchon über eine Woche auf dem feuchten Boden lagert, fängt bereits geldraren Zeit manche Zumutung geſtellt werden. Am 16. und 17. Aug.
an zu keimen. Der dadurch entſtandene Schaden iſt ſehr erheblich. Die d. J. ſollen der Platz und ſeine Einrichtungen durch eine würdige Feier
im Freien aufgeſtellte Dreſchmaſchine mußte mangels Zufuhr der Frucht der öffentlichen Benutzung zugeführt werden. Schon jetzt ſind hierzu
ihren Betrieb einſtellen. Die Gemeinderechnung für das Rechnungs= die Vorarbeiten rüſtig im Gange. Der erſte Turnwart hat aus allen
jahr 1922 liegt in der Zeit vom 31. Juli bis einſchließlich 6. Auguſt / Gebieten des Turnens Uebungen zuſammengeſtellt, die ſicher allſeitig
größtes Intereſſe wachrufen werden. Ich will etwas aus der Schule
* Eberſtadt, 29. Juli. Der Verfafſungstag, der allerdings plaudern: Es werden gezeigt: Maſſenfreiübungen vom 6jährigen Schü=
mit
den Kirchweihtagen zuſammenfällt, ſoll auch hier feierlich begangen ler bis zum gereiften Mann, eine Bauernhochzeit, Vorträge zum
werden. Die Bürgermeiſterei hat zur Vorbereitung der Veranſtaltung Lachen und ſolche mit tiefem Ernſt. Das alles iſt Samstag abend. Am
alle Vereine und Organiſationen zu einer gemeinſamen Sitzung geladen, Sonntag findet dann der eigentliche Einweihungsakt ſtatt. Der Ver=
treter
des Kreiſes Mittelrhein, der eingeladen iſt, wird hierbei zu den
* Eberſtadt, 29. Juli. Sportplatzfragen. Die Herſtellung Odenwälder Turnern ſprechen. Anſchließend hieran findet ein leicht=
eines
zweiten größeren Sportplatzes ſcheink ſichergeſtellt zu ſein, nach= athletiſcher Fünfkampf ſtatt. Jahrmarktsrummel iſt keiner dabei, und
dem die Gemeinde ſich bereit erklärt hat, den Platz, der ſchon lange ab= wir glauben damit jedem, der es ernſt mit der deutſchen Turnſache
geholzt iſt, herzurichten und andererſeits auch die Sportvereine zu meint, eine Gelegenheit zu bieten, damit er ſich unterrichten kann, ob
einem Teil der Unkoſten beitragen wollen. Nach Planierung des Platzes, ſolche Veranſtaltungen auch Maſſenanziehung ausüben können. Pflicht
der ſich an den ſeitherigen Sportplatz (neben dem Feſtplatz im Gries= jedes Ernſtgemeinten iſt es aber auch, zu kommen und eine Schar gleich=
heimer
Wald) anſchließt, ſoll auf dem alten und neuen Gelände ein geſinnter Freunde ſeinen ganzen Verein, mitzubringen. Die Gedanken,
größeres Sportfeſt aller im Ortsausſchuß für Leibesübungen vertrete= die wir verwirklichen wollen, ſind ja zur Genüge im Frühjahr auf dem
Gautage zu Mümling=Grumbach erörtert worden.
Wr

* Fürth i. Oöw., 39. Juli. Der diesjährige Kirchweihm
findet nicht wie im Märkteverzeichnis angegeben, am 6. und 7. Or
ſondern bereits am 28. und 29. September 1924f
X Kleeſtadt, 27. Juli. Martin Selzer V. von hier, wurk ils
Jagdaufſeher für die hieſige Gemeindejagd eidlich verpflichtet.
* Mainz=Koſtheim, 28. Juli. Der Männergeſangverein Lieder n=
Mainz=Koſteim errang bei dem großen nationalen Geſangswettſtre im
letzten Sonntag in Winkel i. Rhg. unter Leitung ſeines Dirig
Herrn Ph. Bitz=Mainz=Koſtheim in der 2. Stadtklaſſe unter ſche
Konkurrenz den zweiten Klaſſenpreis und den erſten Ehrenpreis.
Friedberg (Oberheſſen), 29. Juli. (Eine öffentliche Autolinie.
Nieder=Florſtadt fand eine von Vertretern der Oberpoſtdirektion
Kreisamtes, der Handelskammer und verſchiedener Gemeinden beſt
Verſammlung ſtatt. Es wurde die Gründung eines Zweckverbande
Errichtung einer Automobillinie zwiſchen Nieder=Florſtadt und ed=
berg
beſchloſſen. Mit einem Anlagekapital von 33 000 Mark ſo
Perſonenauto mit Anhängewagen, zuſammen 60 Perſonen faſſend
ein Laſtwagen beſchafft werden. Die jährlichen Ausgaben ſin euf
17 650 Mark, die jährlichen Einnahmen 18 450 Mark veranſchlagt, em
Zweckverband gehören die Stadt Friedberg und die Gemeinden
heim, Nieder= und Ober=Florſtadt an. Die Gemeinde Nieder=Flu
übernahm 20 000 Mark Stammteile, Friedberg, Ober=Florſtadt
Oſſenheim je 5000 Mark.
* Klein=Linden bei Gießen, 29. Juli. Der älteſte hieſige G
verein Eintracht feiert nächſtes Jahr ſein 60jähriges Beſte
In ſeiner geſtrigen Hauptverſammlung beſchloß der Verein, aus
des Jubiläums am 5. Juli 1925 einen großen Geſangsnſt
ſtreit in mehreren Stadt= und Landklaſſen abzuhalten.
* Lich, 29. Juli. Eine große Zuchtvieh=Auktion
der Landwirtſchaftskammer fand geſtern hier ſtatt. Es handelt ſie
um eingetragene Zuchttiere der Simmentaler Rinderraſſe und
böcke. Die beſten Zuchten Oberheſſens waren vertreten, beſonder u
den Kreiſen Gießen, Büdingen und Friedberg. Man ſah den Tier
daß die günſtigen Futterverhältniſſe der letzten Jahre ihre Entwi
günſtig beeinflußt hatten, die Tiere waren zum großen Teil von h b=
ragender
Beſchaffenheit. Von 43 angemeldeten Bullen wurden 2
kauft, den höchſten Preis, 1040 Mk., erhielt für ein außergewi
ſchönes Tier Wilhelm Nern Kirch=Göns, Käuferin war die züch
berühmte Gemeinde Heuchelheim in der Wetterau. Der Durchſe
preis betrug etwa 600 Mk. Die teuerſten Schafböcke kamen auf 30
Züchter war Fürſtliche Stammfchäferei Lich, Käufer Götzen und 9
hauſen bei Ulrichſtein. Die Durchſchnittsereiſe betrugen 260 M ür
den Schafbock.
* Gebern, 28. Juli. Unſer Städtchen prangte geſtern im ſch
Feſtſchmuck, denn die Kirchengeſangvereine der Pron;
Oberheſſen hatten es zum Feſtorte auserſehen. Schon am ns.
tag abend trafen die entfernt wohnenden Vereine ein, denn am Sr a
fruh begann die Hauptprobe der Chöre unter Leitung des Chorm
Profeſſor Mendelsſohn aus Darmſtadt. Um die Mittagszeit he
großer Verkehr am Bahnhof; denn die Züge brachten aus Voge
und Wetterau zahlreiche Gäſte, während andere mit zahlreichen
wagen ankamen. Um halb 1 Uhr begann der Feſtgottesdienſt, der rch
einen Maſſenchor der Vereine eröffnet wurde. Der Feſtprediger Pſe=
Göckel=Hungen ſchilderte Entſtehung und Bedeutung des evange
Kirchenliedes, das vielen Soldaten im Felde Redner war Feldpr el
in ſchwerer Stunde Troſt geſpendet habe. Aus 10 Vereinen e
ſich etwa 500 Sänger und Sängerinnen eingefunden, weshalb der wi
Chor einen gewaltigen Eindruck machte. Um 3 Uhr wurde am Be
der Feſtzug aufgeſtellt. Die Feuerwehrkapelle eröffnete dn Zu
Schulklaſſen folgten und dann ſchloſſen ſich die Kirchengeſangvereit
Die nach Tauſenden zählenden Gäſte aus Nah und Fern vereinigt ſch
im Schloßgarten zum zweiten Gottesdienſt. Der Ortsgeiſtliche
prediger Widmann=Gedern, begrüßte beſonders die Ehrengäſte und
treter der Behörden, darunter den Vertreter der oberſten Kirchenbe
Prälat D. Dr. Diehl=Darmſtadt, Kreisrat Dr. Weber, Kirchenmuſikr er
Profeſſor Mendelsſohn=Darmſtadt und das Vorſtandsmitglied des
des=Vereins der heſſiſchen Kirchengeſangvereine Weider=Darmſtadt, r=
germeiſter
Müller begrüßte die Vereine namens des Städtchens,
Volp im Auftrag des Dekanats, für den evangeliſchen Bund
Göbel=Büdingen. Prälat D. Dr. Diehl=Darmſtadt ſprach über die m
Aufgaben der Vereine zur Verſchönerung und Erhebung des kird m
Lebens. Die Pflege des Kirchenliedes, deſſen 400jähriges Be
wir feiern, iſt die Hauptaufgabe der Vereine. Lehrer Heuſel tru
ſeinem Schülerchor ſehr wohlgefällige, mehrſtimmige Lieder vor,
ſchloſſen ſich Einzelchöre der Vereine, darunter Büdingen, Orter
Vilbel, Herchenhain u. a. Die gaſtfreundliche Einwohnerſchaft
in beſter Weiſe für Unterkunft und Verköſtigung der Gaſtvereine.
* Schotten, 29. Juli. Der in ganz Oberheſſen rühmlichſt ber
Schottener Sommermarkt iſt auf den 4. und 5. Auguſt feſtg
Er iſt verbunden mit Pferde= und Rindviehmarkt.

en
fer
In
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zur
ein
md
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dt
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ig=
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in

Familiennachrichten

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere liebe, treue Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin u. Tante
Frau Marie Kölſch
geb. Hell
entſchlief heute ſanft nach langem
ſchweren Leiden im 65. Lebens=
jahre
.
Im Namen der ginterbliebenen:
Marſe Kölſch.
Lilli Maaß, geb. Kölſch
Robert Maaß
Fritz und Reinhard Morell
Carola Kranzbühler, geb, Kölſch
Darmſtadt, den 30. Juli 1924.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 1. Auguſt, nachm. 3 Uhr, von
der Kapelle des alten Friedhofs
aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir 6
abzuſehen, (*2189

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten u. Bekannten
die traurige Nachricht, daß am
Dienstag nacht, 112 Uhr, unſere
liebe, unvergeßliche, gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante
Frau
Katharine Reeg
geb. Trinkaus
von ihrer ſchweren Krankheit im
73. Lebensjahre erlöſt wurde,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Jakob Metzger
Familie Georg Reeg
Familie Adam Reeg
Familie Robert Buchwald.
Darmſtadt, 30. Juli 1924,
Liebfrauenſtr. 46,
(9738
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 4 Uhr vom alten Fried=
hof
. Nied.=Ramſtädterſtr., aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen,meine innigſtgeliebteFrau,
unſere gute Mutter, Schweſter,
Schwägerin, Nichte und Tante
nach langem mit großer Geduld
ertragenem Leiden zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernd, Hinterbliebenen:
Ludwig Schäfer.
Darmſtadt, 80, Juli 1924,
Kirchſtraße 8,
Die Beerdigung findet Freitag,
den 1. Aug, nachm. 3½ Uhr, auf
dem alten Friedhof, Nieder= Ram=
ſtädter
Straße, ſtatt, ( 21899

Alleinſtehendel
Dame
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[ ][  ][ ]

Rummer 211.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924.

Seite 7.

Die Grönlandexpedition.

(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Kronborg A. M., 20. Juli 1924.
Der Wind hat den ganzen Tag herumgeflattert, bald Süd=
ſt
. bald Weſt. Nun gegen Abend, bläſt er ſo gut, daß die
ße Wetterſcheibe auf der Hafenmole in Helſingör ihr War=
agsſignal
herausgeſteckt hat: Sturm von Nordweſt!
Die Schiffe haben es eilig, all die, die vom Kattegat kom=
zn
Richtung Kopenhagen raffen nur das Allernötigſte,
ſchneller als der Eilzug, ſauſen ſie an der Kronborger Land=
ze
vorbei, vorbei an den vielen Seglern, deren Beſtimmung
endwie der Norden iſt, und die jetzt für die Nacht in Schutz
* chen.
Zwiſchen den Schiffen, die hier beieinander hocken, wie
ſlahh, twen auf einem Stück Felſen in der Brandung, iſt ein drei=
ſtiger
Schoner, ein altes, gut gezimmertes Fahrzeug, lauter
z. ein winziger Schornſtein zwiſchen all der Takelage. Grön=
d
heißt das Schiff. Nach Grönland will es, nähere Ortsbe=
mung
Scoresbyſund, Oſtküſte Grönlands. Heute mittag
mes Abſchied von Kopenhagen. Aber die harte See und der
ſenwind, der vom Kattegat in den Sund hineinbläſt, ließen es
vor Helſingör vor Anker gehen.
Nur für die Nacht, denn es hat Eile. Ich nehme ein Fähr=
t
mit einem alten Lotſen, wir ſchaukeln dem Schiffe zu, rufen
an, bekommen ein Ende und klettern die ſenkrechte Fallrep=

ppe hinauf. Ich will als Letzter auf däniſchem Gebiet Ab=
d
nehmen von der Grönlandexpedition, die in wenigen
2/ nden nordwärts geht, dem Eis und dem ungewiſſen Schick=
zu
entgegen. Einar Mikkelſen iſt der Führer, der erſte an Bord.
als ſolcher empfängt er den ſpäten Gaſt. Er erklärt und
t herum in dem Schiff, wo alles noch drüber und drunter
k. Kaum möglich, an Deck einen Weg zu finden, Gebälk,
herboote, Motore, Material für Radiotelegraphen, Feuer=
er
, Kiſten, Koffer und Pappſchachteln, große und kleine
esgaben für die Leute der Expedition. Gebell und Geheul
den Hunden, die jetzt noch, ſeit der Abreiſe von Kopenhagen
gebunden ſtehen. Einzeln, hier und da, von vorn bis achtern.
ſind lauter deutſche Schäferhunde, die man Ejnar Mikkelſen
einen Zeitungsaufruf hin für ſeine Grönlandreiſe geſchenkt
Die Sache iſt die: wenn Mikkelſen in Scoresbyſund landet,
t es unbewohntes Gebiet, auf das er all ſein Hab und Gut
ädt. Kein Hund, kein kleines isländiſches Pferd, geſchweige
ein=Eskimo ſteht zu ſeiner Verfügung. Er muß alſo, um
Gepäck zu befördern, ſelbſt ſeinen Packeſel mitbringen. Und
ieſem Falle ſollen alſo deutſche Schäferhunde die grönländi=
Hunde erſetzen. Ein grauſames Experiment!
Mag ſein, daß der Pelz des deutſchen Hundes dick iſt, der
ferhund hat nicht die Tradition des Grönländers im Blut,
m Sommer, wenn es heiß iſt auf Grönland, in den Sund
usſpaziert und ſich die loſen Eisſtücke an Land holt, um ſich
uf zu legen. Der deutſche Hund kennt die europäiſchen
fe, die grönländiſchen kennt er nicht, und Mikkelſen wird ſo=
nicht
nur eine Enttäuſchung erleben, er begeht eine Grau=
eit
, indem er dieſe Hunde in die Polargegend verpflanzt.
In Bord ſind außerdem eine Reihe junger Leute, deren
kſal mich gewiſſermaßen an das der deutſchen Hunde erin=
Es ſind junge Gelehrte und ein Maler, der ſchon in Däne=
einen
Namen hatte. Damals, als die Glückſtadtperiode
Land unſelig machte, kaufte die Landmannsbank ſcheffelweiſe
dieſen halbjungen, ganz tüchtigen Künſtlern. Und ſie wähn=
ch
, Könige zu ſein. Nun geht einer von ihnen mit auf die
dition als Heizer, ohne Entgelt, nur für die tägliche
Und in der Hoffnung, auf Grönland Skizzen machen zu
n, die ſpäter in Dänemark Grönland iſt ja höchſte Mode
oſatz finden können. Wenn der arme Mann auch nicht ver=
daß
es auf Grönland vom Herbſt an Nacht iſt die Sonne
dann überhaupt nicht auf über dem Horizont. Er ver=
icherlich
, daß nichts ſo ſchnell friert, wie das Oel. Will er
* auf Grönland malen, ſo wird er den Pinſel tief in den
leum=Tank tauchen müſſen.
die anderen Leute ſind vier junge Gelehrte, die Scoresby=
3 Küſten erforſchen wollen. Die Flora und Fauna dieſes
räulichen Rieſenlandes wollen ſie belauſchen. Die Grön=
trägt
ſie hinauf in die Einöde und hinterläßt ſie dort oben,
e möglicherweiſe im nächſten Jahre wieder abzuholen. Einſt=
n
tut der junge Aſtronom, der unterſuchen ſoll, ob die Be=
tung
, daß Grönland ſich jedes Jahr um 20 Meter nach
m hin verſchiebt, richtig iſt, an Bord Dienſt als Heizer. Der
oge will ſein nächſtes Jahr dem Leben der Polarvögel wid=
Auch führt er ein Tieſwaſſerſcharrnetz mit ſich, das bis auf
eter hinab reicht, um dadurch der Fauna des Fjordes näher
mmen.
Dann iſt da ein junger Geologe, der es beſſer hat als die
cen, weil er ſich nicht nach Grönland hinaufzufechten braucht.
Carlsbergfind beſtreitet ſeine Reiſe. Er will den Fußſpuren
Risſeneulen nachgehen, deren Knochengerippe er in Felſen=
n
ſuchen will. Braunkohlenlager hofft er zu finden.
Einſtweilen ſitzen ſie alle in der Meſſe und putzen ihre Schieß=
en
. Die Liebesgaben liegen unausgepackt um ſie herum in
er Unordnung. Dieſe Büchſe iſt vortrefflich für die See=
e
, einem Eisbären kann ſie nichts anhaben; aber dieſer
I Ejnar Mikkelſen holt ihn hervor aus ſeiner Kajüte, der
gen, die in Ordnung iſt, mit dem Bild ſeiner Frau auf dem
eibtiſch dieſer Riffel wird manchen Moſchusochſen in den
nel befördern können.
Wenn man nur erſt da oben iſt! Alles Sehnen auf dem
en Schoner geht gen Norden. In 14 Tagen hofft man die
inte erreicht zu haben, und wenn das Glück es ſo will, kann
ſich durch das Treibeis es iſt dann Anfang Auguſt und
eſte Zeit zu dem offenen Waſſer längs der Küſte hindurch=
ten
. Das nimmt wenigſtens eine Woche in Anſpruch.
In Scoresbyſund angelangt, wird man löſchen und aus dem
ebrachten Gebälk zwölf Eskimohäuſer errichten. Man beab=
9t, zu nächſtem Sommer zehn Eskimofamilien von Weſt=
land
aus nach Oſtgrönland in dieſe Häuſer zu verpflanzen,
einem ſchnellen Ausflug ins Land hinein will man dann
c aufs Schiff, ehe das Eis ſich ſchließt. Die vier Gelehrten
man mit vier Zimmerleuten zurück.
Im September hofft Grönland wieder Kronborg zu paſ=
I. Doch alles hängt von dem Druck des im Laufe des Som=
geſchmolzenen
Schneewaſſers ab. Iſt der nicht ſo ſtark,
er die Eiskante in gebührendem Abſtand von der Küſte halten
dann bleibt Grönlands Beſatzung an Land und bereitet
ruf den Winterſchlaf vor.
einen Tannenbaum in einem Blumentopf hat man für alle
mit an Bord genommen.
Die Sonne geht unter. Die Flagge wird geſtrichen. Auf
Rkonborger Trompeterturm reitet noch immer der Reiter
n Galopp in nordweſtlicher Richtung. Vom Fallrep rufen
zum Abſchied hinauf aufs Deck den grönländiſchen Jäger=
9: Viel Tran und Speck, du mein öliges Walroßkind!
Aüleraagelt
Hornhaut, Schwſelen und Warzen
beseitigt schnell, sicher,
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Merztlich empfohlen. Millionenfach bewährt. In Apotlieken und
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Reich und Austand.
John Hagenbeck
Bur Vorführung feiner Ceylon=Schau im Frankfurter Zoo.
A. E. Frankfurt a. M., 29. Juli.
Von morgen ab wird John Hagenbeck, der Bruder des weltbekann=
ten
Kommerzienrats Karl Hagenbeck, der ſein reiches Lebenswerk durch
die Einrichtung des einzigartigen Tierparks in Stellingen bei
Hamburg krönte, im hieſigen Boologiſchen Garten eine Völkerſchau
Ceylon vorführen; 30 Singhaleſen mit mehreren Elefanten und
anderen exotiſchen Tieren werden in dem im Zoo aufgebauten cehlone=
ſiſchen
Dorf einen kleinen wahrheitsgetreuen Ausfchnitt aus der großen
indiſchen Wunderwelt vörführen. Nicht ſo ſehr dieſe Ceylonſchau an
ſich, als vielmehr die Anweſenheit eines Auslandsdeutſchen, der dem
deutſchen Namen über das ganze Erdenrund hin zum Ruhm gedient
hat, hat Ihren Korreſpondenten veranlaßt, Herrn John Hagenbeck um
eine Unterredung für die Leſer des Daxmſtädter Tagblatt zu erſuchen,
die ihm in ſehr liebenswürdiger Weiſe gewährt wurde.
Aus den ausführlichen Darlegungen des Herrn Hagenbeck ergibt
ſich, daß er bereits in früher Jugend im Auftrage ſeines Bruders Karl
nach Indien gekommen iſt, um dort die Tieraufkäufe zu beſorgen. Die
Hagenbecks vermittelten ſchon ſeinerzeit ſozuſagen im Monopol die
Verſorgung der ſämtlichen Tiergärten nicht nur der europäiſchen
Länder einſchließlich Englands, ſondern auch des ganzen ameri=
kaniſchen
Kontinents. Eigentümlich berührt die Tatſache,
daß John Hagenbeck für London die erſte indiſche Völkerſchau vor=
führte
, daß ſich alſo im ganzen britiſchen Imperium keine Perſönlich=
keit
fand, die dem Deutſchen dieſen ehrenvollen Auftrag ſtrittig gemacht
hätte.
Aber nicht allein auf den die höhere Kulturſtufe einnehmenden Teilen
der Erde hat der Name Hagenbeck einen guten Klang, bedeutet er eine
Glorifizierung deutſcher Arbeit, auch in Aſien, in Vorderindien ſo=
wohl
wie in Burma, Siam, Holländiſch=Indien und weiter ſogar im
Fernen Oſten, in China und Japan, iſt der Name Hagenbeck ſo
geläufig wie bei uns. John Hagenbech hat dort mit ſeinen Tierdreſ=
ſuren
, die er in einem Zirkus durch die Lande führte, um ſo mehr Auf=
ſehen
erregt, als die Eingeborenen von abergläubiſcher Furcht vor den
wilden Tieren beſeſſen ſind. John Hagenbech hat außerdem ſeinen
Namen in einer ganzen Reihe von vorder= und hinterindiſchen Städten
verewigt durch die Einrichtung von Zoologiſchen Gärten, z. B.
in Kalkutta, Lahore, Madras, Bombay uſw., wie er auch manchem indi=
ſchen
Maharadſcha einen ſolchen Tiergarten eingerichtet hat.
Dieſe indiſche Tätigkeit John Hagenbecks, die ihre Fäden um den
ganzen Erdball ſpannte und dem deutſchen Namen durch die
Lauterkeit der Geſinnung ſeines Trägers und ſeine hervorragende
Tüchtigkeit beſte Repräſentation war, wurde jäh unterbrochen durch den
Weltkrieg. Hagenbech wurde nach Batavia geſchickt, und von dort aus
gelang es ihm mit dem Paß eines belgiſchen Kolonialſoldaten, über
Neapel Deutſchland glücklich zu erreichen. Hier widmete er ſich ſeitdem
dem Wiederaufbau des Tierparks in Stellingen, der in den Beſitz der
Söhne ſeines Bruders übergegangen iſt. Das eigentliche Betätigungs=
feld
John Hagenbecks liegt jedoch in ſeiner zweiten Heimat, in Indien.
Seine Unternehmungen auf Ceylon liegen inzwiſchen, da die Engländer
ſeine Rückkehr noch nicht erlaubten, in den Händen ſeiner treuen ſing=
haleſiſchen
Freunde . . .
John Hagenbeck hat uns Europäern zum erſten Male die
geheimnisvolle indiſche Wunderwelt durch eine Singhaleſen=Karawane
in den 80er Jahren nähergebracht. Seine jetzige Cehlon=Schau, die über
München, Italien zum Herbſt wieder in die Heimat zurückgebracht wird,
iſt die Vorläuferin einer großen indiſchen Völkerſchau, die
Herr Hagenbeck im nächſten Jahre aus indiſchen Zigeunern, Fakiren,
Joghis, Bajaderen und dem ganzen ſonſtigen Zauber zuſammenſtellen
und durch Europa führen will.
So iſt der heute den Sechzigern nahe, aber immer noch elaſtiſche,
friſche und weltgewandte Mann unermüdlich dabei, der Welt zu zeigen.
daß deutſche Unternehmungsluſt nicht totzukriegen iſt. John Hagenbeck
iſt einer der verdienſtvollen Pioniere des Deutſch=
tums
auf dem ganzen Erdball.

Verbotene baterländiſche Feier.
Frankfurt a. M. Die von der Arbeitsgemeinſchaft Vater=
ländiſcher
Verbände für den 3. Auguſt, vormittags 11½ Uhr, auf dem
Opernplatz geplante Gedenkfeier die im Zeichen der Ehrung unſerer
Gefallenen, der Erinnerung an die Einmütigkeit des deutſchen Volkes
im Auguſt 1914 und der Heldentaten unſerer Truppen im Weltkrieg
ſtehen und gleichzeitig der Abwehr der Kriegsſchuldlüge dienen ſollte,
iſt polizeilich verboten worden. Die Kundgebung der Arbeitsgemein=
ſchaft
Vaterländiſcher Verbände findet nunmehr am 3. Auguſt, abends
8 Uhr, in der Paulskirche ſtatt.
Der 16. Deutſche Genoſſenſchaftstag in Berlin.
* In den Verhandlungen am Montag ſprach nach dem Direktor
Klein der Leiter der juriſtiſchen Abteilung des Verbandes F. Müller
über Stand und Tätigkeit des Reichsverbandes. Am 1. Januar d. Js.
gehörten rund 500 Genoſſenſchaften mit über 800 000 Mitgliedern dem
Verbande an. Die Zahl der Warenabgabeſtellen iſt im Berichtsjahre
auf rund 2000 geſtiegen. 32 Genoſſenſchaften betrieben die Eigenpro=
duktion
auf den verſchiedenſten Gebieten der Lebensmittelverſorgung.
Viele Konſumgenoſſenſchaften haben bei der Preisfeſtſetzung während
der Inflation ſich mehr von genoſſenſchaftlich=ſozialen als von kauf=
männiſchen
Geſichtspunkten leiten laſſen und ſind jetzt in Bedrängnis.
Mittel zum Wiederaufbau ſeien vor allem: Neufinanzierung durch ent=
ſprechende
Feſtſetzung und Einziehung der Geſchäftsanteile, ſowie Pflege
des Sparkaſſengeſchäfts, Hebung des Umſatzes und Minderung der Un=
koſten
, Vergrößerung der Warenumſchlagsgeſchwindigkeit, Rückkehr zu
den alten, geſunden Geſchäftsmethoden der Vorkriegszeit, genoſſenſchaft=
liche
Propaganda, kaufmänniſche Reklame, Feſthaltung an der Geſamt=
bewegung
des Reichsverbandes und Benutzung ſeiner Einrichtungen.
Ueber die ſozialpolitiſchen Einrichtungen des Verbandes berichtete
Geſchäftsführer Nick. Die Unterſtützungskaſſe des Verbandes hat 1300
Mitglieder. Die im vorigen Jahre gegründete Ruhegehaltskaſſe für
leitende Genoſſenſchaftsangeſtellte erfreut ſich einer guten Beteiligung.
Mit einem Schlußwort des Verbandsdirektors Schlack wurde die von
wirtſchaftlicher Einſicht und einem geſunden Nationalgefühl getragene
Genoſſenſchaftstagung geſchloſſen. Der Beamtenwirtſchaftsverein zu
Berlin=Tempelhof, der zu den größten Konſumgenoſſenſchaften der Welt
gehört, hatte die auswärtigen Gäſte am Montag nachmittag zu einer
Beſichtigung ſeiner Lagerei= ud Produktionsbetriebe in Tempelhof ein=
geladen
.
An die Unrechten geriet
ein Wegelagerer an der Ecke der Seyydel= und Alten Jakobſtraße in
Berlin. Als dort um 4 Uhr zwei Männer vorübergingen ſprang ein
junger Mann hinter der Litfaßſäule hervor, ſchlug eine Piſtole auf ſie
an und tief ihnen zu: Die Marie' her oder das Leben! Die beiden,
es waren ausgerechnet Kriminalbeamte, verabreichten ihm aber nicht
ihre Marie, d. h. Portemonnaie oder Brieftaſche, ſondern eine kräftige
Ohrfeige, nahmen ihm die Waffe ab und brachten ihn nach der Wache,
wo er als ein 22 Jahre alter Sattler Fritz Henke feſtgeſtellt wurde.
Großfeuer in Nürnberg.
Nürnberg. Am Dienstag abend geriet an der Bahnlinie Nürn=
berg
Ansbach eine Halle, in der ſich landwirtſchaftliche Maſchinen,
ſowie Benzol= und Oelfäſſer befanden, in Brand. Drei Feuerwehr=
löſchzüge
arbeiteten nahezu vier Stunden an der Brandſtätte. Ein
nebenan befindlicher großer Holzſchuppen in dem gepreßter Torf
lagerte, geriet ebenfalls in Brand, desgleichen die an der Lagerrampe
ſtehenden Güterwagen, die in brennendem Zuſtand von einer Lokomo=
tive
weggefahren werden mußten. Die Reichswehr wurde zu Löſch= und
Abſperrungsarbeiten herangezogen. Die Brandurſache konnte noch
nicht feſtgeſtellt werden. Der Sachſchaden ſoll ſehr bedeutend ſein.
Das Grnbenunglück auf der Gewerkſchaft Friebrich Thyſſen.
Hamborn. Zu dem von uns bereits gemeldeten Grubenunglück
auf Gewerkſchaft Friedrich Thyſſen, dem ſechs Bergleute zum Opfer
fielen, werden noch folgende Einzelheiten berichtet: In einem ſogen.
blinden Schacht, in dem die Nebenförderung von Kohlen betrieben wird,
ſtürzten vorgeſtern nachmittag 2 Uhr auf der Strecke von der 5. zur 6.
Sohle zwei Förderkörbe etwa 80 Meter tief in den Sumpf. Einer der
Körbe war mit ſechs Bergleuten beſetzt, die bei dem furchtbaren Sturz
fämtlich den Tod fanden. Da man bei den Bergungsarbeiten mit ganz
außerordentlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, gelang es erſt am
Abend, die Verunglückten herauszuholen. Wahrſcheinlich haben die
ſechs Bergleute bereits während des Sturzes infolge des ungeheueren
Luftdrucks den Tod gefunden. Beſtimmte Angaben über die Urſache
des Seilbruches laſſen ſich noch nicht machen. Wie die Zechenverwaltung
bekanntgibt, hat noch am letzten Samstag eine Seilprüfung durch die
Bergbehörde ſtattgefunden, bei der ſich eine 18,8fache Sicherheit des
Seiles ergab. Der Korb war mit ſeiner Einrichtung von 14 Mann
keineswegs überlaſtet und förderte bei der Unglücksfahrt doch nur ſechs
Perſonen. Der andere Korb enthielt leere Kohlenwagen. Anſcheinend
haben die Fallvorrichtungen verſagt oder ſind, weil ſie zu ſchwach waren,
um die Gewalt des Sturzes aufzuhalten, geriſſen. Auch an der Förder=
maſchine
waren am letzten Samstag noch Ausbeſſerungen vorgenommen
worden. Seit dem Exploſionsunglück vor Pfingſten 1913 iſt dieſes Un=
glüch
das erſte, das den Hamborner Bergbau betroffen hat.

Der Heidelberger Kommunalkonflikt.
Heidelberg. Oberbürgermeiſter Walz hat ſein Rücktrittsgeſuch
wieder zurückgezogen, nachdem ſich aus den Beſprechungen ergeben
hat, daß in der ſtattfindenden Bürgerausſchußſitzung der abgeänderte
Voranſchlag mit Mehrheit angenommen werden wird. Die Wendung
iſt dadurch entſtanden, daß das Zentreum, das urſprünglich gegen den
Voranſchlag geſtimmte hatte, ſich nunmehr mit den Abänderungen zu=
friedengeſtellt
hat.
Schwerer Unfall.
Herford. Geſtern nachmittag ereignete ſich ein ſchweres Un=
glück
in dem benachbarten Roedinghauſen in der Nähe des Rangier=
bahnhofes
der Rheiniſch=weſtfäliſchen Kalkwerke. Ueber eine etwa 12
bis 13 Meter lange Brücke war ein Anſchlußgleis gelegt worden, um
Ziegeln abzufahren. Am Samstag war die Brücke von der Bahn zum
erſtenmal benutzt worden. Als geſtern nachmittag ein mit 3000 Ziegel=
ſteinen
beladener Wagen die Brücke paſſierte, brachen die Nieten, die
den Querträger in der Mitte hielten. Die Brücke brach zuſammen,
der Wagen ſtürzte in die Möhne. Zwei Arbeiter wurden getötet und
zwei ſchwer verletzt. Eine Unterſuchung über den Unglücksfall iſt ein=
geleitet
worden.
Der Beſuch der Oſtſeebäder.
Nach den in der Geſchäftsſtelle des Oſtſeebäderverbands Berlin, Unter
den Linden 76a, aufliegenden Fremdenliſten weiſen die Oſtſeebäder zurzeit
folgende Beſuchsziffern auf: Travemünde 6000, Arendſee 4723, Bruns=
haupten
9412, Warnemünde 11000, Göhren 5945, Baabe 1700, Sellin
7295, Binz 9208, Saßnitz 6849, Banſin 5000, Heringsdorf 4000, Ahlbeck
8713, Swinemünde 12 437, Misdroy 5280, Kolberg 6000, Stolpmünde
1850, Zoppot 6600, Kahlberg 1654, Rauſchen 5145, Cranz 7000. In faſt
allen größeren Bädern iſt für Juli noch Auswahl in den verſchiedenſten
Unterkunftsmöglichkeiten, ſo melden Zoppot, Kolberg, Misdroy, Swine=
münde
, Ahlbeck, Heringsdorf und Binz ſogar noch Auswahl in Küchen=
wohnungen
. Von kleinen Bädern empfiehlt ſich beſonders weil noch
genügend Platz Eckernförde bei Kiel. Ab Anfang Auguſt tritt dann
in allen Bädern ein größerer Wechſel ein.
Auto=Unfall.
Königshütte. Auf der Rückfahrt von Rybnik verunglückte der
Fleiſcher Reck aus Königshütte mit ſeinem Auto tödlich. Auch der mit=
fahrende
Beamte Barſch war auf der Stelle tot. Zwei weitere In=
ſaſſen
wurden ſchwer verletzt.
Eine neue Erfindung.
Der frühere Leiter der Erdbebenwarte Bochum und Lehrer an der
Bochumer Bergſchule Dr. Mindrop hat, einer Meldung der Voſſ. Ztg.
zufolge, einen Apparat erfunden, mit Hilfe deſſen es möglich iſt,
Kohlen=, Erz=, Salz= und Oelvorkommen in der Erde feſtzuſtellen. Alle
bisher mit dem Apparat gemachten Verſuche haben vollen Erfolg gehabt.
Die holländiſche Staatsbergbaudirektion will mit Hilfe des Apparats
ihre Kohlenfelder Pendrik und Maurits unterſuchen laſſen.
Die Sicherheit in Berchtesgaden.
Meldungen über zwei in der Umgebung Berchtesgadens vorgekom=
mene
Raubüberfälle könnten geeignet ſein, ein Gefühl der Unſicherheit
bei den nach Berchtesgaden kommenden Reiſenden hervorzurufen. Die
dortige Kurdirektion teilt uns deshalb mit, daß der ſchon beſtehende
Sicherheitsdienſt durch ſechs Mann der Landespolizei verſtärkt
worden iſt, die in regelmäßigen gewiſſenhaften Patrouillengängen für
die Sicherheit der Berchtesgaden beſuchenden Gäſte ſorgen werden.
Der ortsfremde Täter befindet ſich bekanntlich längſt hinter Schloß
und Riegel und wird ſeine gerechte Strafe für ſeine zwei Verbrechen
erhalten.
Feuersbrunſt im Königsberger Speicherviertel.
Königsberg. In dem Speicherviertel in der Anaſtaſienſtraße
brach geſtern früh gegen halb 7 Uhr Großfeuer aus. In den
unteren Räumen des Speichers, in dem die Oſtpreußiſche Handelsver=
einigung
Futtermittel gelagert hat, war vermutlich ducch Kurzſchluß ein
Brand entſtanden, der binnen kurzem den ganzen Speicher in ein Flam=
menmeer
hüllte. Auch die benachbarten und gegenüberliegenden Spei=
cher
wurden zum Teil von den Flammen erfaßt.
Winter im Hochgebirge.
Garmiſch. Im Hochgebirge iſt bis auf 1000 Meter herab Neu=
ſchnee
gefallen. Es verlautet, daß im Schneeſturm mehrere Berg=
ſteiger
umgekommen ſind.
Eifenbahnzuſammenſtoß in Edinburg.
London. In Edinburg ſind vorgeſtern zwei Perſonen=
züge
zuſammengeſtoßen. Vier Perſonen wurden getötet, 29 ſchwer
verletzt. Unter den Verletzten befinden ſich größtenteils Frauen und
Kinder.
Hungersnot und Ueberſchwemmung in Indien.
London. Nach einer Meldung aus Madras herrſcht in Nord=
Madras infolge der anhaltenden Dürre der letzten Zeit unter der
Bevölkerung eine verheerende Hungersnot, während in den ſüdweſt=
lichen
Teilen der Provinz und in den Eingeborenen=Staaten durch an=
haltende
Wolkenbrüche eine rieſige Ueberſchwemmung hervorgerufen
worden iſt. 146 Meilen Schienenweg ſind von den Fluten weggeſpült
worden.
Ein japaniſcher Dampfer mit 192 Perſonen untergegangen.
Einer Meldung aus Otaru zufolge iſt der der Nordjapaniſchen
Dambfſchiffahrtsgefellſchaft gehörige Dampfer Tai Rainaru auf
der Höhe von Kap Notoro untergeangen. Man nimmt an, daß 138
Paſſagiere und 54 Mann der Beſatzung den Tod in den Wellen gefun=
den
haben. 18 Paſſagiere und 5 Mann der Beſatzung landeten auf
Rettungsbooten in dem Dorfe Notoro. Ob der Dampfer auf einen
Felſen gelaufen oder mit einem anderen Schiff zuſammengeſtoßen iſt,
iſt noch ungewiß.
Ueberſchwemmung in China.
Die erſt kürzlich ven einer Hochwaſſerkataſtrophe heimgeſuchten
Provinzen Chinas ſind von einer neuen Ueberſchwemmung betroffen
worden. Nach einem Telegramm der New York Times ſind über 1000
Ortſchaften völlig überf utet. Auch die Stadt Tientſin iſt bedroht. Die
Zahl der Wohnungsloſen beträgt zwei Millionen. An mehreren Stellen
ſind die Eiſenbahnverbindungen unterbrochen. Für Peking beſteht die
Gefahr, daß es vom Verkehr abgeſchnitten wird. Die Ueberſchwem=
mungen
haben ungeheure Ernteſchäden verurſacht.
Der 15jährige Löwentöter.
Der jüngſte Löwentöter der Welt iſt der 15jährige Pfadfinder Ro=
nald
W. Ryan, der mit 200 anderen ſüdafrikaniſchen Pfadfindern nach
London gekommen iſt. Der 15jährige, deſſen Vater in der Kenja=Kolonie
angeſiedelt iſt, hat bereits 2 Löwen getötet, und er trägt die Tatze des
einen ſtolz auf ſeinem Hut. Den einen Löwen erlegte ich erſt kürzlich,
erzählte er. Ein Löwe hatte eines unſerer beſten Maultiere geraubt,
und ich ſpürte ihm nach. Plötzlich ſtieß ich auf eine ganze Familie,
nämlich 6 Stück. Der Größte ſchien zu ſchlafen, und ſo ſchoß ich auf ihn.
Aber er ſprang auf und floh, eßenſo wie die übrigen. Ich folgte ihnen
und kam an den alten Löwen bis auf 10 Meter heran. Dann ſchoß ich,
die Kugel traf ihn ins Herz. Ein andermal war ich mit meinem Vater
auf der Jagd nach einem Löwen, der uns drei Pferde getötet hatte.
Wir fanden ihn bald. Es war ein großes, ſtarkes Tier, ein rechter
Menſchenfreſſer. Ich feuerte und fehlte; dann gab Papa drei Schüſſe
ab, aber der Löwe war nicht erlegt, ſondern griff uns an und ſchlug
uns beide nieder. Erſt in dieſem gefährlichen Augenblick tötete ich ihn
mit raſchen Schüſſen.

Eine billige Hausapotheke iſt eine Flaſche Carmol. Die Vielſeitig=
keit
ſeiner Anwendung iſt in dem der Landauflage unſeres Blattes
beiliegendem Proſpekt beſchrieben. Man verlange überall ausdrücklich
(9722
Carmol. Carmol tut wohl.

Ein großer Mord hat ſtattgefunden
Gar viele Leichen dies bekunden,
Und alles fahndet nach dem Täter:
18 iſt Dr. Weinreichs Mottenäther!

(I.9057

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Freitag, den 1. Auguft:
Nach vorübergehender Aufheiterung wieder bedeckt, Winde über
Oſten nach Südweſt drehend; warm, ſpäter Regen, auch Gewitter=
bildungen
.

Tageskalender.
Landestheater, Kleines Haus, Sommerſpielzeit Bruno Harp=
recht
, abends 8 Uhr: Vertagte Nacht. Vereinigung
früherer Leibgardiſten, abends 8 Uhr, im Bürgerhof:
Gründer=Abend. Saalbau: Orcheſterkonzert. Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinoverſtellungen.
w

Hauptſchriftleitung: i. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: i. V. Ad. Fleiſchmann
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924,

Rummer 211.

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Freiet
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zul

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San
wärt
Buw

ma
teile
Her
lung
men

Sputt Shier und" Tarnen.

Das Deutſche Akademiſche Olhmpia
MMmloutg.

Unſere Zeit verlangt Menſchen der Kraft, Menſchen des Willens
und der Tat. Von einer kraftvollen, willensſtarken und tatbereiten
Jugend hängt die Zukunft des Vaterlandes ab. Dringender als je iſt es
daher unſere Aufgabe, uns körperlich und ſeeliſch zu ertüchtigen, um für
alle Dienſte, die das Vaterland von uns verlangt, wohl vorbereitet zu
ſein. Zur Anregung und Aneiferung der ganzen Studentenſchaft in
dieſer Vorbereitung dienen unſere akademiſchen Wettkämpfe, auch das
Akademiſche Olmpia gilt dieſem heiligen Zwecke.
Mit dieſem Vorfpruch ludt das Deutſche Hochſchulamt für Leibes=
übungen
zu dem diesjährigen Akademiſchen Olympia in Marburg ein.
Wahrlich, das Olympia war eine Tat. Wie ein Uhrwerk, ohne jede Rei=
bung
und Störung verlief die ganze Veranſtaltung programmäßig und
harmoniſch. Alle die daran mitarbeiten durften, können ſtolz auf den
glänzenden Verlauf ſein.
Nahezu 1500 Wettkämpfer maßen ihre Kräfte, ihr turneriſches und
ſportliches Können in der Turnhalle, im Waſſer und auf dem grünen
Raſen. Zahlreiche neue Hochſchulbeſtleiſtungen und ſogar eine deutſche
Höchſtleiſtung wurden aufgeſtellt. Sie waren jedoch nur Begleiterſchei=
nungen
, die an ſich erfreulich ſein mögen, aber doch nicht von ausſchlag=
gebender
Bedeutung ſind. Der eigentliche Wert der Olympia liegt nicht
in einzelnen Gipfelleiſtungen, ſondern in den Vorbereitungsarbeiten und
in den Maſſenleiſtungen.
Wochenlang hatten in fieberhafter Tätigkeit ſämtliche deutſche Hoch=
ſchulen
von der älteſten Univerſität Prag bis zu der jüngſten von Dan=
zig
, von den öſterreichiſchen Alpen bis zur hartbedrängten Weſtmark,
von der meerumbrandeten Nordmark bis zum Schwarzwald, in edlem
Wettſtreit ihre erprobten Kämpfer ausgeſucht für den Endkampf in Mar=
burg
, bei dem diesmal die Teilnehmer an den Mannſchafts=, Mehr= und
Einzelkämpfen im Geräteturnen, im Spielen, Schwimmen, Fechten und
allen ſonſtigen Sportarten im Gegenſatz zu früher nicht für ihren Ver=
band
oder als Einzelkämpfer, ſondern ausſchließlich für ihre Hochſchule
kämpften.
Bewußt hatte das Deutſche Hochſchulamt für Leibesübungen den
Deutſchen Akademiſchen Mehrkampf in den Vordergrund geſtellt, aus=
gehend
von dem Gedanken, daß gute Durchſchnittsleiſtungen in einem
Vielkampf, die an Mut, Willenskraft und Entſchlußfreudigkeit ebenſo
wie an körperliche Ausdauer, Schnelligkeit, Geſchicklichkeit und Spann=
kraft
gleich hoche Anforderungen ſtellt, weit wertvoller ſind als alle Gip=
felleiſtungen
.
Dem Sieger im Deutſchen Akademiſchen Mehrkampf der Mehr=
kampf
umfaßte außer einer Pflichtübung am Reck, Barren und Pferd den
100=Meterlauf, Weitſprung, Kugelſtoßen, 1500=Meterlauf, 100 Meter=
Schwimmen beliebig, einen Kopfſprung vom Dreimeterbrett Isberg=
Hamburg, wurden die böchſten Auszeichnungen und Ehrungen zuteil.
Er erhielt außer der Olympiamedaille den Staatsehrenpreis des preußi=
ſchen
Miniſters für Kunſt und Volksbildung. Am Höhepunkt des ganzen
Feſtes, bei der Siegerverkündung, übergab ihm der Rektor der Uni=
verſität
Marburg die brennende Fackel, mit der er den Bismarckturm
emporſtieg, um den ragenden Holzſtoß zu entzünden, der darauf weithin
in das Heſſenland leuchtete und Kunde gab von dem glimmenden Fun=
ken
, an den man ſtets denken, von dem man aber nicht ſprechen ſoll. Der
weithin leuchtende Feuerbrand war der Ausdruck dafür, daß das dies=
jährige
Olympia mehr als ein turneriſches oder ſportliches Ereignis war,
daß es den Anfang einer Entwicklung darſtellt, die über die allgemeine
Pflege der Leibesübungen zu einer ſchöneren und helleren Zukunft unſe=
res
Vaterlandes führen ſoll.
Noch ſtehen wir im Anfangsſtudium dieſer Entwicklung, und es be=
darf
der ernſten Mitarbeit all der Freunde der Jugend, um gerade die
künftigen Führer unſeres Volkes durch Turnen und Sport ſo zu er=
tüchtigen
, daß ſie den immer größer werdenden Anforderungen gewachſen
ſind. Die ferneren Aufgaben, die dem Deutſchen Hochſchulamt für Lei=
besübungen
erwachſen, ſind ſo unermeßlich groß und ſo bedeutungsvoll,
daß ſie der eifrigſten Unterſtützung der zuſtändigen Regierungsſtellen

bedürfen, die bisher, ſei es aus Sparſamkeitsrückſichten, ſei es auch aus
ſonſtigen Schwierigkeiten, bisher nicht in dem Ausmaße gewährt worden
iſt, wie es wünſchenswert wäre.
Mehr und mehr erkennt auch die Wiſſenſchaft den Wert der Leibes=
übungen
, und ſie hat gerade im vorliegenden Fall ſich die ſportlichen Ver=
anſtaltungen
in ihren Dienſt geſtellt. Sie hätte kein beſſeres und ver=
ſtändigeres
Objekt für ihre Unterſuchungen finden können als gerade die
akademiſche Jugend. Jeder Wettkämpfer hatte ſich einer anthropometri=
ſchen
Unterſuchung und einer röntgenologiſchen Herzgrößen=Beſtimmung
zu unterziehen. Von den Läufern und Wettſchwimmern, namentlich
über größere Strecken, nahm man ein Elektrokardiogramm auf und ſtellte
eine ſpirometriſche Lungenunterſuchung an. Dazu kamen dann noch
weitere phyſiologiſche und pſychologiſche Feſtſtellungen. Die Auswirkung
und das Studium der gewonnenen Ergebniſſe wird, wenigſtens bei den
phyſiologiſchen Unterſuchungen, einige Wochen in Anſpruch nehmen. Man
darf auf die Ergebniſſe geſpannt ſein. Mag es ſich nun um Ergebniſſe
handeln, die lediglich die wiſſenſchaftliche Kenntnis der Dinge fördern.
Die Phyſiologen hoffen eine Aufklärung über die bisher noch ungeklärten
Zwiſchenſtadien des Stoffwechſels oder um ſolche, die dem Sport dienſt=
bar
gemacht werden können. Die Wiſſenſchaft hofft auf Grund der Unter=
ſuchungen
auch ſagen zu können, welche Körperbeſchaffenheit jeweils am
beſten zur Erreichung eines beſtimmten Ziele in irgend welchem Sport=
zweig
geeignet iſt. Auf die Ergebniſſe werden wir noch eingehend nach
Abſchluß der Unterſuchungen zurückzukommen haben.

Turnen.

Odenwaldgau, D. T.
Die Durchführung der Reichsjugendwettkämpfe iſt für dieſes Jahr
m 1. Bezirk dem Turnverein Steinbach bei Michelſtadt, im 2. dem Turn=
verein
Sichkenhofen und im 3. dem Turnverein Werſau übertragen wor=
den
. Die drei Jugendfeſte finden ſtatt am kommenden 3. Auguſt. Die
Beteiligung der Turnerjugend an den Wettkämpfen iſt geradezu glänzend.
So ſind im kleinſten Bezirk für Werſau allein 420 Turner und Turne=
rinnen
gemeldet. In den übrigen Bezirken iſt die Teilnahme entſpre=
chend
der Größe der Bezirke noch beſſer.
Nun liegt es an den Alten, wenn die Jugend für ihre turneriſche
Tätigkeit bei den Wettkämpfen, Reigen, Volkstänzen uſw. nicht den rech=
ten
Rahmen finden ſollte. Drum auf all ihr Odenwaldturner aus den
Bezirken, auf am Sonntag, ob alt, ob jung, zu den Jugendkämpfen nach
Steinbach, Sickenhofen und Werſau.

Bezirksjugendwettkämpfe.
Die Bezirksjugendwettkämpfe in Steinbach und Sickenhofen ſind des
außerordentlich ſchlechten Wetters wegen um acht Tage verſchoben
worden.

Fußball.

F.=K. Union e. V. Wixhauſen.

Nach einer einmonatigen Sperrfriſt für den Fußballſport beginnt
am kommenden Sonntag die neue Spielſaiſon. Obiger Verein hat es
ſich zur Aufgabe gemacht, ſeinen Anhängern, Freunden und Gönnern
mit einem Sporttag in ſeiner vollſten Form und Vollendung aufzu=
warten
. Von vormittags 7½ Uhr ab finden auf dem Union=Sportplatz
leichtathletiſche Vereinswertkämpfe ſtatt, woran die
Mitglieder dieſes Vereins in Schüler=, Jugend= Aktiv= und Altersklaſſen
teilnehmen werden. Es empfiehlt ſich, ſein Auge beſonders auf die
Jugendleichtathleten zu richten, die ja von dem Gaufugendſportfeſt in
Frankfurt=Niederrad her noch in beſter Erinnerung ſtehen. Ein Beſuch
dieſer Wettkämpfe dürfte deshalb jedem Sportler aufs wärmſte em=
pfohlen
ſein. Der zweite Auftakt beginnt nachmittags um 3½ Uhr mit
einem Spiel der Ligamannſchaft gegen Fußballverein 04 Lud=
wigshafen
. Wer den Fußballer aus der Mannheimer Kante kennt,
wird ſich wohl auf ihre flüſſige, ſchöne und flinke Spielweiſe beſtens
erinnern können. Union wird in etwas veränderter Aufſtellung an=
treten
, und zwar wie für die Verbandsſpiele 1924/25 vorgeſehen.

Radfahren.

41. Bundestag und Sportwoche des Bundes Deutſcher Radfahrer
zu Frankfurt a. M.
Die ſportlichen Kämpfe beginnen am Samstag, 2. Au
mit, der Meiſterſchaft im 4er Mannſchaftsrennen über 100 Kilomet
Es haben 39 Elitemannſchaften genannt aus Nord und Süd, aus
und Weſt. Die Meiſterſchaft wird von Tornado=Leipzig verteidigt.
deſſen gefährlichſte Konkurrenten wir nennen möchten: Sport=Ha
burg, Schweinfurt 1889, München 1884, Zugvogel Berlin; auch
wackeren Frankfurter Germanen werden ein ernſtes Wort mitſprech
Am Sonntag, den 3. Auguſt, werden die Bundesmeiſte
ſchaften auf der Feſthallen=Radrennbahn ausgetragen. Oſzmel
Köln iſt der Verteidiger der 1 Kilometer=Meiſterſchaft, Nickel=Bres)
hat die 25 Kilometer=Meiſterſchaft zu verteidigen. Oſzmella iſt in gro
Form, wie ſein Sieg in der Preußen=Meiſterſchaft bewieſen hat. A
ſeine Gegner, von denen beſonders erwähnt ſeien: Roßbach, der jur
Oskar Rutt und Graue, werden es ihm nicht leicht machen. Auch 9
meiſter Julius Bettinger, der Kampfgenoſſe Auguſt Lehrs, wird
am Start einfinden.
Am Montag, den 4. Auguſt, wird die Meiſterſchaft v
Deutſchland im 1er Streckenfahren über 239 Kilometer vor
gehen. Der Start iſt an der Friedberger Warte, das Ziel Forſtha
ſtraße. 103 Fahrer haben ſich einſchreiben laſſen. Die bekann
Schweinfurter: Sachs, Zeißner und Schneidawind werden eine
Klinge ſchlagen; Zeeh=Hamburg, Deibel=Gießen, Wallenborn=Köln
die Frankfurter Stroh und Knappke werden gute Ausſichten hab
Der Start des Verteidigers Papenfuß=Berlin iſt leider infolge ei
ſchweren Sturzes zweifelhaft geworden. In der Berufsfahr=
klaſſe
ſind die beſten deurſchen Namen vertreten, vor allem Huſ
(der Sieger von Zürich-Berlin), die Brüder Kohl, die dicht hinter
waren, ſowie Pfiſter, Schenkel, Mantey u. a. m. Golle=Pankow,
Verteidiger dieſer Meiſterſchaft, wird natürlich alles daranſetzen,
ſeinen Titel zu halten.
Am gleichen Tage beginnen die Vorwettbewerbe der Saalmeiſt
ſchaften, die am Dienstag ihre Fortſetzung finden.
Im 8er Kunſtreigen bewerben ſich: Pfeil=Erfurt, Merk
Schwenningen, Wanderer=Spandau, Blitz=Neukölln.
Im 6er Kunſtreigen: Frühauf=Hainichen, Radtouriſtenver
Bonn, Wanderluſt Okriftel, Breslauer Rv. Adler 1891, Rv. Hawa=
toria
=Hannover, Rv. Panther=Braunſchweig, R.=C. Darmſtadt,
Möve=Brietz.
Im 1er Kunſtfahren haben gemeldet: Weller=Bechtel=L
wigshafen, Gg. Reichert=Nürnberg, Willy Gutſchmidt=Berlin; im 2
Kunſtfahren: Heyer=Panze=Nordhauſen, Gebr. Junghans=Leip;
Gebr. Stoltze=Erfurt.
Am Dienstag, den 5., und Mitttwoch, den 6. Aug.,
den 2er, Zer und 6er Raſenballſpiele mit ausgewähl
Mannſchaften ſtatt. Das größte Intereſſe dürfte dann der Länd
kampf DeutſchlandSchweiz finden, der am Montag, den 4.,
Mittwoch, den 6. Auguſt, zum Austrag gelangt.

Motorſport.

Abſage des Inſelberg=Rennens.

Das vom Deutſchen Motorradfahrerverband für den 10. Auguſt
geſchriebene Inſelberg=Rennen in unmittelbarer Nähe der thüringiſe
Bäder Tabarz, Friedrichsroda, Klein=Schmalkalden, Brotterode iſt
1924 abgefagt worden, da die Anzahl der von den Motorradfabriken
gegebenen Meldungen (29) nicht genügt.

Boxen.

PrenzelMilenz am 15. Augufk.

Der Berliner Sportpalaſt eröffnet die neue Boxſai
am 15. Auguſt mit einem nationalen Kampfabend, der als größtes
eignis das mehrmals verſchobene Meiſterſchaftstreffen im Mittelgen
zwiſchen Prenzel und Milenz bringt. Beide Boxer bereiten ſich in ih
Trainingsquartieren außerhalb Berlins eifrig auf dieſe Begegnung
Prenzels Handverletzung iſt völlig ausgeheilt.

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Darmſtädter Tagblatt

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Handelsbia

31. Juli 1924 Nr. 2

Perſicherungsweſen.

Die Statiſtik des deutſchen Anßenhandels für Juni weiſt eine Ein=
fuhr
im Werte von 753,1 Millionen gegen 886,8 Millionen Goldmark im
Mai und eine Ausfuhr von 475,2 Millionen gegen 516,2 Millionen im
Mai auf. Der Wert der Einfuhr in den Monaten Januar bis Juni
betrug 4480,6 Millionen, der Wert der Ausfuhr im gleichen Zeitraum
2827,3 Millionen Goldmark. Die Verminderung der Einfuhr geht haupt=
ſächlich
von der Gruppe Rohſtoffe und Lebensmittel aus, während die
Gruppe der Fertigwaren eine ſteigende Tendenz hat. Die Ausfuhr hat
dagegen bei allen maßgebenden Gruppen nachgelaſſen und bei dem über=
ragenden
Anteil, den die Fertigwaren in der Ausfuhr beſitzen, war der
Rückgang bei dieſer Warengruppe am ſtärkſten. Die Einfuhr von Lebens=
und Futtermitteln hat durchweg abgenommen.
Schärfer noch als die Einfuhr der Lebensmittel iſt die der Roh=
ſtoffe
geſunken. Hieran ſind faſt alle Warenarten beteiligt. Textilroh=
ſtoffe
, auf die faſt die Hälfte der geſamten Einfuhr an Rohſtoffen und
halbfertigen Waren entfällt, haben alle eine Verminderung der Ein=
fuhr
aufzuweiſen. Bei Fertigwaren iſt im Gegenſatz zu Lebensmitteln
und Rohſtoffen eine weitere Steigerung in Fortſetzung der ſchon ſeit
Monaten zu beobachtenden Einfuhrerhöhung erfolgt. Sie beruht vor
allem auf der ſehr ſtarken Einfuhrvermehrung von Walzwerkserzeugniſ=
ſen
und Eiſenwaren, bei denen eine Steigerung von 610 750 Doppelzent=
ner
auf 1095 130 Doppelzentner eingetreten iſt. Auch bei den übrigen
Metallwaren ſowie bei Waſſerfahrzeugen hat die Einfuhr zugenommen.
Dagegen hat die Einfuhr von Textilfertigerzeugniſſen ſich im allgemei=
nen
vermindert.
Was die Ausfuhr angeht, ſo iſt eine beträchtliche Steigerung der
Ausfuhr von Zucker, dagegen ein Rückgang derjenigen von Hafer zu
verzeichnen. Bei der Gruppe Rohſtoffe und halbfertigen Waren iſt die
Fortſetzung der Ausfuhrverminderung von künſtlichen Düngemitteln,
namentlich von Kaliſalzen, zu erwähnen. Auch die Ausfuhr der übrigen
chemiſchen Rohſtoffe und Halberzeugniſſe hat, nachdem ſie im Vormonat
erheblich zugenommen hatte, wieder eine Abnahme erfahren. Die Fer=
tigwaren
weiſen faſt durchweg eine Ausfuhrverminderung auf. Bei
Textilwaren iſt der Rückgang recht erheblich, ebenſo bei chemiſchen und
pharmazeutiſchen Erzeugniſſen, ſowie bei Ton, Porzellanwaren, Glas
und Glaswaren.. Auch die Ausfuhr von Walzwerkserzeugniſſen und
Eiſenwaren ſowie von Maſchinen iſt geringer geweſen als im Vormonat.
Walzwerkserzeugniſſe. und Eiſenwaren zeigen eine Ausfuhr von
844 090 Doppelzentner gegenüber 864 180 Doppelzentner im Vormonat
und 1 930 970 Doppelzentner im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1922,
Maſchinen eine Ausfuhr von 203 740 Doppetzentner gegenüber 217 230
Doppelzentnern im Vormonat und 398 950 Doppelzentnern im Monats=
durchſchnitt
des Jahres 1922. Bei dieſen Zahlen muß jedoch daran er=
innert
werden, daß der Außenhandel des beſetzten Gebietes nur unvoll=
kommen
erfaßt wird. Es hat eine ſehr ſtarke Einfuhr von Gold und
Silber und zwar vornehmlich von Silber für Rechnung der Reichsbank
ſtattgefunden, während zugleich die Ausfuhr von Gold und Silber ſich
vermindert hat.
KiK- EAISai
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Reichsbankausweis. Der Ausweis vom 23. Juli zeigt
einen weiteren Rückgang der geſamten Kapitalanlage um 33,8 auf
1942,9 Trillionen Mk. Die Abnahme wurde zum großen Teil durch
vermehrte Weiterbegebung von Rentenmarkwechſeln herbeigeführt, deren
Summe um 26,6 auf 82,5 Mill. Rentenmark geſtiegen iſt. Im einzelnen
haben ſich die Rentenmarkwechſel= und Lombardbeſtände um 39,9 auf
1034,7 Mill. Rentenmark vermindert, während für die Papiermark=
kredite
eine geringfügige Vermehrung um 5,9 auf 831,7 Trillionen Mk.
ausgewieſen wird. Die Abnahme der Anlage wurde wiederum durch
Zugänge bei den ſonſtigen Aktiven ausgeglichen. Der Umlauf an Zah=
lungsmitteln
ermäßigte ſich etwa in dem Umfange der Vorwoche. Der
Banknotenumlauf ging um 52,3 auf 1009,5 Trillionen, der Umlauf an
Rentenbankſcheinen um 66,4 auf 1637 Mill. Rentenmark zurück. Die
Rückfälle an Noten und Rentenbankſcheinen zuſammen belaufen ſich auf
118,7 Trillionen. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
ſind entſprechend auf 443,2 Mill. Rentenmark gewachſen. Dem Zah=
lungsmittelrückfluß
ſtanden beträchtliche Eingänge auf den Konten der
fremden Gelder gegenüber, die ſich um 130,7 auf 1060,8 Trillionen Mk.
vermehrten. Dem Goldbeſtande wurden durch Umwandlung eines De=
viſenbetrages
in Gold im Auslande und durch Ankauf im Inlande 8,7
Millionen Mk. Gold zugeführt. Insgeſamt ſtieg damit der Goldvorrat
der Bank von 469,4 auf 478,1 Mill. Goldmark. Die Scheidemünzen=
beſtände
hoben ſich um 2,6 auf 31,3 Trillionen Mark.
Einrechnung der Eröffnungsbilanzen für
Steuerzwecke. Für Steuerzwecke ſollten nach der Verordnung des
Reichsminiſters der Finanzen vom 30. April 1924 die Eröffnungs=
bilanzen
und in beſtimmten Fällen die Inventare bei den Finanzämtern
bis zum 15. Auguſt 1924 eingereicht werden. Durch eine Verordnung
vom 26. Juli 1924 hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß die
Eröffnungsbilanzen oder ſonſtigen Unterlagen erſt bis zum 30. Septem=
ber
1924 bei den Finanzämtern einzureichen ſind.

* Norddeutſche Hagel=Verſicherungsgeſellſchaft,
Berlin. Die in den letzten Monaten in verſchiedenen Preſſenach=
richten
behandelten Verhältniſſe bei der Norddeutſchen Hagel= Verſiche=
rungsgeſellſchaft
haben, wie uns mitgeteilt wird, auf Grund der in=
zwiſchen
geführten Verhandlungen und der Beſchlüſſe der Generalver=
ſammlung
vom 23. Juli 1924 zu einer erfreulichen Löſung geführt, die
alle Schwierigkeiten beſeitigt. Durch Entgegenkommen der Aachener
und Münchener Feuer=Verſicherungs=Geſellſchaft iſt die Aktienmehrheit
der Norddeutſchen Hagelverſicherungs=Aktiengeſellſchaft auf die Nord=
deutſche
Hagel=Verſicherungs=Geſellſchaft auf Gegenſeitig zu Berlin
übergegangen, die nunmehr die Geſchäfte wieder in einheitlicher Ver=
waltung
führt. Mit der Aachener und Münchener Feuer=Verſicherungs=
Geſellſchaft iſt ein enges Freundſchafts= und Arbeitsverhältnis begründet
worden, wonach beide Geſellſchaſten ſich gegenſeitig unterſtützen und
ihre Organiſation zur Verfügung ſtellen.

Erwerbsgeſellſchaften.

* Pfalz=Saarbrücker Hartſteininduſtrie, A.=G.
Neuſtadt a. d. H. und Saarbrücken. Die in Mannheim ab=
gehaltene
Generalverſammlung beſchloß, den Reingewinn von 26 899
Billionen Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Die Goldmarkbilanz
ſoll erſt ſpäter vorgelegt werden. Im laufenden Jahre konnten die
infolge des Ruhrkampfes ſtilliegenden Betriebe allmählich wieder in
Gang gebracht werden. Bedarf an Wegebaumaterial ſei genug vor=
handen
. Es werde von der Entwicklung des Kapitalmarktes abhängen,
ob die Abnehmer die nötigen Mittel bekommen, damit die Werke wieder
voll und damit gewinnbringend für die Geſellſchaft beſchäftigt werden
können.
Schuhfabrik Confluentia, Joſef Cornelius, A. G.,
Koblenz. Die Geſellſchaft hielt am Montag in Frankfurt a. M.
ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Vertreten waren ſechs Aktio=
näre
mit 19 153 Stamm= und 1000 Vorzugsaktien. Der Jahresbericht
des Vorſtands wurde genehmigt. Danach hatte der Betrieb durch die
franzöſiſche Blockade des deutſchen unbeſetzten Gebietes ſchwer zu lei=
den
, er konnte zeitweiſe kaum zur Hälfte beſchäftigt werden. Nach
Abſchluß eines mit der oberſten Zollbehörde betätigten verhältnismäßig
günſtigen Zollabkommens konnte bereits zu Ende des Jahres das Ge=
ſchäft
nach dem unbeſetzten Gebiet von Deutſchland ſich wieder etwas
beleben. Infolge der Anfang des Jahres eingetretenen ſtabilen Wäh=
rungsverhältniſſe
konnte der Betrieb im neuen Geſchäftsjahr im weſent=
lichen
wieder auf neuen Umfang gebracht werden. Bilanz, Gewinn=
und Verluſtrechnung wurden ebenfalls genehmigt. Der
hmäßige
Reingewinn mit 116 315 Bill. Mk. wurde auf neue Ae=
vorge
vorge=
tragen
. Dem Aufſichtsrat wurde Apotheker Sigmund
Zetzlar
zugewählt.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 30. Juli. Amt=
liche
Notierungen (Preiſe je 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,7521,25,
Noggen 17,7518,25, Sommergerſte für Brauzwecke 1818,50, Hafer
inländiſcher 1818,50, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 31,7533,
Noggenmehl 2626,50, Weizen= und Roggenkleie 10,5010,75. Ten=
denz
: feſt.
w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
hat die Kaufluſt abgenommen infolge der Abſchwächung Amerikas. Für
Weizen kam namentlich Angebot aus zweiter Hand an den Markt. Die
Tſchechoſlowakei kaufte nicht mehr und auch die Mühlen hielten ſich zu=
rück
infolge des wieder ſchleppend gewordenen Mehlverkaufs. Von
Roggen iſt neue Abladung zum Teil auf ſofortige Lieferung vermehrt
angeboten, dagegen iſt alter guter Roggen knapp. Gerſte wird ziemlich
feſt gehalten. Hafer behauptete ſeinen Freiſtand, obgleich die letzten
Forderungen ſchwer durchzuſetzen waren. Für Futterartikel änderte ſich
die Lage nicht.

dungen aus London die Zuverſicht auf ein günſtiges Reſultat eher
ſtärkten, kann man auch hier die Erklärung für die heutige Feſti/
ſehen. Nach den erſten Kurſen ließ das Geſchäft auf den varia
Märkten etwas nach, dafür wandte man ſich neuerdings den deutſ
Anleihen zu, und ſpeziell in Preußiſchen Konſols entwickelte ſich wi
großes Geſchäft. Auch für Türkenwerte erhielt ſich das Intereſſe,
ebenſo waren Ruſſen, insbeſondere Ruſſenbankaktien wieder geft
Bemerkenswert iſt noch am Deviſenmarkt die Schwäche von Paris,
Heimatland ſelbſt trat in der Hauptſache als Käufer für fremde T
ſen auf,
w. Berliner Börſenbericht. Die günſtige Beurtei,
der aus London vorliegenden Nachrichten, ſowie große Flüſſigkeit
Geldmarkte ließen den heutigen Effektenverkehr in feſter Haltung
vorwiegend etwas gebeſſerten Kurſen eröffnen. Beſonderes Inte
machte ſich für Petroleumwerte und elektriſche Hochbahn bei namha
Kurserhöhungen geltend. Späterhin nahm auch die Kaufluſt auf a
ren Gebieten, beſonders am Montanaktienmarkte, ſowie für chem
Werte und Elektrizitätsaktien zu. Man ſah darin eine erhöhte Bei
gung des Auslandes. Felten u. Guilleaume gewannen mehr als
Billionen. Deutſche Erdöl gewannen 3,5 Billionen Prozent. Be
Karlsruher Induſtrie ſtellten ſich gleichfalls wieder namhaft hr
Elektriſche Hochbahn konnten den anfänglichen Gewinn von 2½
Prozent im Verlaufe der Börſe infolge von Gewinnrealiſationen
voll behaupten. Ausländiſche Renten änderten ſich wenig. Für deu
Anleihen hat das Intereſſe abgenommen; die Kurſe ſtellten ſich
niedriger, nur 3½prozentige Preußiſche Konſols waren feſt. Tägl
Geld war zu ½¼ pro Mille leicht zu haben.
Oeviſenmarkt.

Börſen.

* Frankfurter Börſe vom 30. Juli. (Eigener Bericht.) Der
verhältnismäßig große Eingang von Kaufaufträgen aus Publikums=
kreiſen
bewirkte ſchon im heutigen Frühverkehr eine ſtärkere Nachfrage
nach Aktienwerten. Wenn auch die Höchſtkurſe an der heutigen Börſe
nicht ganz behauptet blieben, ſo iſt die Tendenz doch wieder als ſehr feſt
anzuſprechen. Insbeſondere hatten die meiſten Kaſſawerte heute grö=
ßere
Kursſteigerungen zu verzeichnen, da ſich das Intereſſe des Publi=
kums
in der Hauptſache dieſem Gebiete zuwandte. Hervorzuheben iſt
das lebhafte Geſchäft in Chemieaktien, für die noch immer das Aus=
land
als Käufer auftritt. Lebhaft umgeſetzt wurden auch Felten u.
Guilleaume und Phönix; letztere wohl im Zuſammenhang mit den
Auslaſſungen des Generaldirektors in der geſtrigen Generalverſamm=
lung
. Die Veröffentlichung der Goldmarkbilanzen des Metallbankkon=
zerns
blieb ohne Einfluß auf die heutige Börſe. Da die heutigen Mel=

Amſterdam=Notterdam ..
Brüſſel=Antwerpen ... . ."
Chriſtiania. . .
Kopenhagen .
..
Stockholm . .
Helſingfors
Italien.
London
New=York.
Paris.. .
Schweiz
Spanien.
Wien (i. D.=Oſterr, abg.).
Prag .....
Budapeſt. . . . . . .
..
Buenos=Aires..
..
Bulgarien.
Japan
Rio de Janeiro:
Belgrad.
Liſſabon
Danzig.

159.95
19.05
56.51
67.53
111 47
10,47
18.10
18.415
4.19
21 15
77.06
65.61
591
12.405
5.24
1.355
3.01
1.715
0.393
4.94
11.27
73.42

160.75
19.15
56.79
67.87
112.03
10.53
18.20
18.505
4.21
21.25
77.44
55.89
5.93
12.4355
5.27
1.365
3.03
1.725
0.435
4.96
11.33

160.10
19.025
56,51
67.58
111.42
10.47
18.10
18.42
4.19
21.00
77.46
55.61
5.91
12.39
5.23
1.365
3.01
1.715
0.395
4.98
11.27
73.47

160.90
19.125
56.79
67.92
111.98
10.53
18.20
18,51
4.21
21.10
77.84
55.89
5.93
12.45
5.31
1.375
3.03
1.725
0.405
5.00
11.33
73.83

vr
vr
vo
voll
voll
voll
voll
vo
vo
vr
vo
vo

Bismarckhütte ......"
Braunkohlen=Briketts".
Bremer Vulkan ..
Wolle. ... .. . ."
Chem. Heyden ......."
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen. . .
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke .......
Dt. Waffen u. Munit ion
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben.. ..
Elektr. Lieferung .
R. Friſter ........
Gaggenau Vorz. .
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen ....
Han. Maſch.=Egeſt.

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr. 13100 13375 Hanſa Dampfſch. . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff 18500 19000 Hemoor Zement ..
36000
Augsb.=Nürnb. Maſch.. 2162:) 21750 Hirſch Kupfer.
Berl.=Anhalt=Maſchinen ! 5750 5875 Höſch Eiſen ..
Verl. f. Elektr. W. vorzug. / 5125 5100 Hohenlohe Werke.

22000
45000
72000
3500
12390
11500
6500
38500

78000
80000
6875
12625
700
11500 11000
9125
44500

29. 7. 130.7 29. 7. 20000 36000 20750 Kahla Porzellan ..... 300 20500 Lindes Eismaſch. . .... 6300 45000 Lingel Schuh ....... 2100 73300 Linke u. Hofmann .... 11750 3100 L. Loewe u. Co. .. 58500 12933 C. Lorenz. 4250 12000 Meguin . 10000 6000 Niederländiſche Kohle. 33500 16909 Nordd. Gummi". 0400 40875 Orenſtein. . .. . . . . . 14125 Rathgeber Waggon.. 4700 35000 Rombacher Hütten. 13500 80000 Roſitzer Zucker. 25500 83009 Rütgerswerke 12700 5875 Sachſenwerk 1750 14700 14875 Sächſiſche Gußſtahl 18100 13500 Siemens Glas 13000 3200 Steaua Romana 7625 Ver. Lauſitzer Glas .. 16000 Volkſtedter Porzellan. 15000 15375 15100 Weſtf. Eif. Langendreer 12750 9125 Wittener Gußſtahl .. 27000 45500 Wanderer=Werke 7000

Frankenkurs in London: 87.50
Markkurs
18.25

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäkiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ..........."

.
3½%0
.....
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½‟ HI.TK.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13 2.8
v. 14
Sparprämienanleihe .... . ...."
Zwangsanleihe .. . . . . . . .. .. . ."
42 Preuß, Konſols ........."
8½% .... 0,665


8%
40 Bab. Anl. unk. 1935 ....."
3½% b. 1907 ..... 0.650
1896 ......"
8%0
42 Bahern Anleihe ........."

8½½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
kc. 26 .... ......."
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% ........... . . . . . . 6,640
3% ........... 0,625
4½ Württemberger alte ......
b) Ausländiſche.
5% Bosnien B.=E.=B. v. 1914..
6% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ......."
4½ .........."
5% Bulgar. Tabak 1902... . . ..
12, % Griech. Monopol .... . .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............. 16
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
b. 1914 ...............
4% Oeſt. Goldrente ........."
49 einheitl. Nente ......"
50 Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ....
4% am. Goldrente konv.
49 am. v. 05 .... ....
40 Türk. (Admin.) v. 1903....
4% (Bagdad) Ser. I..
II..
4%
4% v. 1911, Zollanl. ...

4½% Ung. Staatsr. v. 14 ...
4½ Goldrente ......."
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente .. . . .

4%
4%
Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . . . . .
5% konſ. äuß. v. 99...
4% Golb v. 04. ſtfr. . . .
konſ. inner. ......"
Frrigationsanleihe .
2 Tamaulipas, Serie l.. ...

29, 7. 39. 7. 0.,2975 0.29 42 42 4,2 4,2 81,8 82,4
D 0.215 2,75 2.,8 2.75 0.250 0.280 10,5 Md 11.5 Mc 0.680 0,670 0,700 . 072 0. 770 4,2 4,2 775 T 875 T 0.700 0,650 0,62 0.575 0,560 0,9 0.9 8 1,5 6,25 25 0,95 6,25 7i5 3,25 3.2 0.850 v 0.90

Frankfurter Kursbericht vom 30. Juli 192

Oblig. v. Transportanſt,
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
0,90
4% Gal. Carl Ludwv.=Bahn.. . . 0.90
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
6.9
ratfonieri-
Millionen Md Milliarden aU
A= Tauſend

2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.
2.6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
1. b. 8. Em...
3% Oeſt.
9. Em. .. ..
v. 1885 ...."
390 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4½ Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonetion ...
3%0 Salonique Monaſtir ......
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . ..

4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23
5% Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.

I. Em. . .. . . . . .
5%0 Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em. . . . . . . . . . . . . . . . .. ."
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23.... . . ."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5%Neckar A.=G. Stuttgart Gold=
anl
. v. 23..............."
5% Pfälzer Hyp.=Bank. Gold=
Pfdbr. v. 34... ... . . . .. . . .
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfddr. v. 24 ............"
5% Rhein=Main=Donau Gold=
anl
. v. 23 .............."
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23
Ser. T u. II..............."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . ."
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . . . . . . . . ."
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . ...."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . ..
Frankfurter Bank ..........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . ."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. ...........
Rhein. Creditban ..........."
Hhpothekenbank ...."
Sübdeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .. . . . .... . . . .......
Wiener Bankverein ......."
Bergwerks=Aktien,
Berzelius .. . .... .. .........
Bochumer Bergb. .. ... .... ..
Buderus. . . . . . . . . . . . . . . .....
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt. ....
Gelſenkirchen Bergw. .... . ..."
Harpener Bergbau.. ....... .

725
10½g

Kaliwerke Aſchersleben ... . . .."
Salzdetfurth. . . . . . .
Weſteregeln .......
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren..... ..."
Mansfelder ...
......
Oberbedarf .. . . . . . . . . .......
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Phönix Bergbau ............"
Rhein. Stahlwerke ...........
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . .. .
Rombacher Hütte . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbrän München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...


0.350
10-.
1471.
2,2
9.36)
39, 75
1.7

0.250
0,240

5,5
49,75
66
50,9
58,5

0,340
108g
5,75
18
2.9
14,25
2,75
39,
3,3
8
0,260
0.262

5,75

Akkumulat. Berlin ..........."
Adler & Oppenheimer ........
Adlerwerke (v. Kleher) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.4 ...
5%0 Vorzug Lit. B..,
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) ........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach........."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . .. .. .."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ......."
Bergmann El. Werke ..... . . ..
Bing. Metallwerke ...... .... ."
Brockhues, Nieder=Walluf... .."
Eementwerk Heidelberg. ... . ..
Karlſtadt . . . . . . . ."

Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . ."
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Deutſche Erdöl ... .. ... ......"
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
23871 Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Natinger (Dürr) .....
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L. Meher jr. ......
Elberfelder Farbw. v. Bayer .."
Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. .... ..
Licht und Kraft . . . . . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle.......... ..
Emag, Fsankfurt a. M.. .. . . . .
Email. & Stanzwv, Ullrich ...."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........"
Baßer John Bleiſtift ...

29. 7.
9ls
14,7
*3.
25,25
22,5
35.

23

1

25

9. 7.
3,8
23
35

26
38,5
15

27
2,8
13
19.2
4,6
2,5

13
14½
0,700
13,35
8,3

10.25 Faber & Schleicher ..........
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
15,5 Felten & Guilleaume, Carlsw...
42,25 Feinmechank (Jetter). . . . . . . .."
27,25 1 Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. .. . . . . . . . . .
9.25 Frankfurter Hof............."
1125 ) Frf. Maſch. Pokornh & Wittek.
25,25 1 Fuchs, Waggon Stamm ....."
28 Ganz. Ludwig. Mainz ......
Geiling & Cie...............
Germania Linoleum .. . ... ...
Gelenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .. . . .. .. ...."
6,5 Gotha Waggon.... .........
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen ........
Hebdernheimer Kupfer ..
Hehligenſtaedt, Gießen ..
13,5 1 Hilpert Armaturenf. ..
Hindrichs=Auffermann.
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .....
Hoch= und Tiefbau .......
Höchſter Farben ..........."
Holzmann, Phil. ....."
1,55 Holzverk.=Induſtr. . ....
9,05 Hydrometer Bresla ......."
2,8 Inag ......................"
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
2,5 Karlsruher Maſchinen ........
9.1 Karſtadt R... . . . . . . . . . ......"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ............"
0,8901 Kolb & Schüle Spinn. .... . . .
16.25 Konſervenfabrik Braun ......"
13,5 Krauß & Co., Lokom. ..... ..
119 Lahmeher & Co. ............"
1,4 Lech, Augsburg ............."
5.75 Leberw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz ........
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
13,75 Löhnberger Mühle .........."
2.25 Lüdenſcheid Metallv. .. . . ...."
5,75 1 Luther, Maſch.=u Müh enbau..
10,6237 Lux’ſche Induſtrie ..........."
Rainkraftwerke Höchſt ......"
6.9
3,25 Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . ..
142 Meher, Dr. Paul ..........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.,
10
12,75 Moenus Stamm ............
Motorenfabrik Deuß ........."
2,5
Motorenfabrik Oberurſel ....."
40,5 Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
1P/, I Neckarwerke Eßl. Stamm .....
Oleawerke Frankfurt a. M.... .
37
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. .... ........."
3,2
2,55 1 Porzellan Weſſel............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
11
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
1.45
Metall Vorzüge ... . . . .
14/=
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . .
12.9
1 Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau... . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . ...
5,4
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
42
1.75
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..

13,5
55
11.25
2.4
0.650
0.430
0,650
9,25
115

12.5
6,5
2,5
3,4
3.9
13,5
2,35
13
3,7
6,75
5,3
1,5
7.25
2,9
1.9
3,2
3,25
8,75
0.900
9.75
10
56,5
2.25
1.,8
4,8
1.9
4.5
8,5
10
13,5
0,740
0,925
2.1

30.
4,25
5.1
13.9
15
6,6
11.5
2,2
0 850
0.455
0,5904
10,75

Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz ............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
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Seilinduſtrie Wolff .........."
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Uhrenfabrik Furtwängler ....."
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Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..."
Gummifabr. Bln.=Frkf.
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Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil.............."
Wahß & Frehtag. . . . . . . . . . . . .
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Zellſtoff Waldhof Stamm .. .."
Zuckerfabr. Waghäuſel ..... ..."
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
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Rheingau ... ......"
Stuttgart . .
..

2,1

Transport=Aktien.
Deutſche Eiſenb.=Geſ. Fftm.
Schantung E. B. ...........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ........
Nordd. Llohd. . ... . .. . . ....
Darmſtädter Werte,
Bahnbedarf . . . . . .. . ......
Dampfkeſſel Rodberg.... . ..
Helvetia Konſervenfabrik. . . . .
Gebr. Lutz ................
Motorenbfarik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder .............."
Venuleth & Ellenberger .....

18,5

12.9

49
11,5
0.608
1P
2.,45
2,9
35,2

Unnotierte Aktien.
Api ......
Beckerkohle.
Beckerſtahl ..
Benz.. . . . . . .."
Brown Boveri,
Chem. Andreae",
Deutſche Petrolenn
Diamond Shares"
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Hero Conſerven ...
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[ ][  ][ ]

Rummer 211.

Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924

Seite 11.

Das deutſche Herz.

Roman von Adolf Schmitthenner.
(Nachdruck verboten.)
Dreizehntes Kapitel.
Als der Fährmann das Fahrzeug auf den Kies gezogen
e und nun auf die Seite trat, den Ritter an ſich vorüberzu=
en
, faßte er ſich ein Herz und ſing nochmals an: Wiſſet Ihr
n, Junker?
Aber der Junker wollte nichts erfahren. Die abweiſende
ärde war deutlich genug. Er zog ſein Pferd auf den Strand
führte es den Rain hinauf nach der Straße zu. Der Fähr=
in
brummte vor ſich hin und ſah ihm nach. Dann ſchlang er
Kette um den Pflock und ging langſam hinter dem Jun=
her
.
Ein großer Volkshaufe ſtand vor dem Kirchhof. Die Leute
uten alle nach derſelben Richtung. In einer Gruppe von
nnern war ein lautes, ſcheltendes Geſpräch. Der Junker
den Hut ins Geſicht, um nichts zu ſehen, und wollte ſein
rd vorüberführen; da kam der Schultheiß von Ersheim auf
zu und ſagte: Entſcheidet Herr! Wer ſoll den Selbſt=
der
abſchneiden? Der Waſenmeiſter von Hirſchhorn wei=
ſich
, der unſrige liegt am Fieber.
Da horchte Friedrich auf.
Wer iſt es?
Ja, wißt Ihr es denn nicht? Euer Knecht Nikolaus. Dort
gt er, an dem Weidenbaum hinter der Kirchhofmauer. Er
ſich ſelber noch das Grab gegraben in der Armſünderecke.
braucht nur den Strick durchzuſchneiden, ſo fällt die Leiche
offene Grab.
Friedrich winkte dem Hannes, der ſich herbeigedrängt hatte,
hl ihm, ſein Pferd zu halten, und gab ihm den Auftrag,
nächſten Morgen nach Heidelberg zu reiten, auf dem Heiligen=
ſe
nach dem Einſiedler Leonhard zu ſuchen und ihm die
gricht zu bringen: Gefunden! Dann ging er, ohne ein
eres Vort zu ſagen, um den Kirchhof herum auf die Weide

zu, in deren Aeſtegewirr ſein Knecht die Bürgſchaft für ſein
ewiges Verſtummen geſucht hatte.
Die Leute drängten ſich herzu, um zu ſehen, blieben aber
in ſcheuer Entfernung; die innere Linie ihres Haufens bäumte
und bog ſich wie eine Gerte, weil die Hinteren drückten, die Vor=
deren
ſtemmten. Zuweilen wurde ein Burſche vorgeſtoßen und
man rief ihm lachend zu: Schneid ihn ab! Schimpfend kehrte
er in den Ring zurück und ſagte: Fällt mir nicht ein!
Jetzt aber ſchwiegen alle, und ſchauten mit gereckten Hälſen
her. Der Junker ſelber tat, was niemand tun wollte. Feſten
Schrittes ging er auf die Weide zu, umfaßte die Leiche mit dem
linken Arm, zog ſein Jagdmeſſer und zerſchnitt den Strick. Sein
treuer Knecht fiel über ſeine Schulter, er legte ihn ſorgfältig
neben das offene Grab, dann ſtieg er die Höhlung hinunter,
zog den Toten an ſeine Bruſt, nahm ihn auf die Arme und
bückte ſich. In lautloſer Stille warteten die Leute, niemand
rührte ſich vom Fleck, die älteren Gemeindebürger flüſterten zu=
ſammen
und redeten einander zu, aber keiner bewegte einen
Fuß. Endlich erſchien der Junker wieder. Vorſichtig ſtieg er
aus dem Grab, indem er in die Stufen trat, die er aus der Erde
geſchnitten hatte. Als er draußen ſtand, nahm er die Schtufel
des Totengräbers, die neben dem Grab in einem loſen Erd=
haufen
ſtak, und ſchüttete, Wurf um Wurf, die Erde über den
Toten. Jetzt eilten Männer herbei, ihm zu helfen. Der Junker
aber ſchickte ſie zurück und vollendete allein ſein Werk. So be=
grub
der Herr ſeinen Knecht.
Es war indeſſen völlig finſter geworden. Der Nebel zog
ſich vom Neckar herauf, legte ſich über die Wieſe und ſtieg in
den Schluchten hinan. Die Leute verliefen ſich, ſtellten ſich unter
ihre Haustüren oder begaben ſich zur Ruhe.
Hannes hatte das Pferd des Junkers auf und ab geführt.
Jetzt kam er ſeinem Herrn entgegen. Friedrich wiederholte ſeinen
Auftrag, daß Hannes andern Tages nach Heidelberg reite, um
Leonhard zu holen. Er ſoll ſich auf meinem Fronhof zu Kirch=
heim
ein Reitpferd nehmen, fügte er hinzu.
Wo reitet der Junker heute nacht noch hin? fragte er.
In die Stübercent.

Das hätt’ ich ſelber geſehen, am Wege; da hätt’ ich nicht
zu fragen brauchen. Mein Junker, wenn ich Ihr wäre, ſo tät:
ich einmal nachforſchen, wo der Landſtreicher geblieben iſt, ich bin
ihm noch Schläge ſchuldig.
Der Ritter ſchwang ſich aufs Roß. Er gab keine Antwort.
Hannes hielt das Pferd am Zügel feſt und ſagte: Ich
glaube, der dort wüßte Beſcheid. Jetzt aber ſind beide ſtumm.
Er wies nach dem Grabe und ſah ſeinem Herrn forſchend in
die Augen.
Laß! ſagte Friedrich und ritt davon.
Er weiß darum, murmelte Hannes und ſah dem Junker
mit düſterem Blicke nach. In Stübercent wohnt der Henker.
Er ſtand und lauſchte, bis der Hufſchlag zwiſchen den Bergen.
verhallt war.
Ich, wenn ich der Henker wär!! Was er noch in ſich hinein=
flüſterte
, hat nicht einmal ſein eigen Herz vernommen. Er wandte
ſich um und ging an den Neckar zurück.
Es war dunkle Nacht geworden.
Wer von den Neckarwaldungen her ſich dem Dorfe Reicharts=
hauſen
näherte, wurde in der Regel von wütendem Hundegebell
empfangen. Er pflegte dann ſeinen Stock feſter zu faſſen oder
an ſeine Wehr zu greifen und zu ſeinem Wandergenoſſen oder
zu ſeiner Seele zu ſagen: Hoffentlich ſind ſie angebunden! Sie
lagen auch gewöhnlich an der Kette, darum aber heulten ſie ſo
raſend, wenn ſich auf dem einſamen Wege Schritte nahten. Zu=
weilen
waken ſie ledig, dann liefen ſie knurrend hinter dem Hof=
gatter
hin und her, dicht an den Brettern und ſprangen hinauf
und winſelten vor Wut. Wer ſo beherzt war, über das ver=
wilderte
Kleefeld näher hinzugehen und zwiſchen den Pfählen
in den Hof zu ſchauen, kam erſchrocken zurück und erzählte ſeinem
Geſellen oder ſeiner Seele, daß es keine greulicheren Tiere auf
der Welt gäbe, ſie hätten blutunterlaufene Augen und in ihrem
Blick glühte ein tückiſches Feuer. Dies ſei kein Wunder, denn von
Zeit zu Zeit bekämen ſie abſonderliches Futter. Wenn dann der
Kamerad oder die Seele fragte: Was kriegen ſie denn? blieb
der Erzähler die Antwort ſchuldig und ſchüttelte ſich vor Grauſen.

Zutaten: 250 g ungeselzene Butter
Dr. Oetker’s Sandtorte, oder Margarine, 280 g Zucker, 128 g
Weizenmehl, 125 g Dr. Oetker’= Gustin, 4 Eier, 1 Teelöffel voll von Dr. Oetker=
Vanillin=Zucker, 1 Messerspitze voll von Dr. Oetker’s Backpalver Backin‟.
(Zußereitung: Michl, Gustin und Backin werden gut gemischt. Die Buttee wird

DACKCHEN BPFG.

etwas erwärmt und schaumig gerührt. Dann gibt man Zucker und Vanillin-Zockes.
hinzu. Hierauf ein Ei und etwas von der Mehlmischung, Ist dieses gut verrühre,
wieder ein Ei und etwas von der Mehlmischung, bis die Eier und das Mehl w-
raucht
sind. Die Masse wird in eine mit Butter ausgestrichene Form gegeben udh
gei mittlerer Hitze rund 1 Stunde gebacken. Sandtorte hält sicb lange Zeit Erisch.

ellengeſuche
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Abweſenheit d.
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Ausſicht auf Staats=
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Eiſen= oder Automo=
bilinduſtrie
, geht auch
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bensſtellung
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führl
. Zuſchrift. zwecks
perſönl. Vorſtell unt.
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. Juli 1924.

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