Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 148
Mittwoch, den 28. Mai 1924.
187. Jahrgang
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Rabatt weg. Vaniktonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbant.
Berlin, 27. Mai. Der Reichspräſident empfing
im Laufe des Vormittags zuerſt den Reichstagspräſidenten
1Loebe und ſodann die Führer der Fraktionen, und
zwar von den Deutſchnationalen Hergt, der Vereinigten
ſo=
zoldemokratiſchen Partei Hermann Müller, der
Zentrums=
partei Fehrenbach, der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz,
der Deutſchen Demokratiſchen Partei Koch und der Bayeriſchen
Volkspartei Leicht zu einer Einzelbeſprechung über die
poli=
tiſche Lage und die Frage der Regierungsbildung.
*
Berlin, 27. Mai. Dem Parteiführerempfang
beim Reichspräſidenten, der heute morgen in der Reihenfolge der
Stärke der Parteien erfolgte, legt man in politiſchen Kreiſen nur
kzorbereitende Bedeutung bei. Wie man hört, hat der
Reichspräſid nt insbeſondere den deutſchnationalen Führer nur
allgemein informatoriſch gehört.
Aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren wir, daß man in
gen Kreiſen der Mittelparteien nach wie vor
an=
nimmt, daß ein Kabinett Tirpitz wenig Ausſicht
hauf Gelingen beſitzt. Man glaubt in Kreiſen der
Mittelpar=
ſteien auch, von ſich aus nach geeigneten Perſönlichkeiten Umſchau
halten zu ſollen, die in der Lage wären, ohne ein vorher genau
feſtgelegtes Programm eine Kabinettsbildung zu verſuchen.
Welche Perſönlichkeiten hierfür in Betracht kommen, kann aber
im Augenblick nicht geſagt werden. Doch hält man die
Mög=
lichkeit der erneuten Betrauung des
bisheri=
gen Reichskanzlers Marx zur Kabinettsbildung offen.
*
Der Reichspräſident hat heute nachmittag ſeine
Beſprechun=
gen mit prominenten Führern der Reichstagsparteien fortgeſetzt.
ar hat vom Zentrum die Herren Dr. Marx, Fehrenbach,
uud Stegerwald empfangen. Ueber ſeine politiſche
Auffaſ=
ſung befragt, legte der Abg. Stegerwald ſein außenpolitiſches
Programm dar, das, wie er ausdrücklich dem Reichspräſidenten
gegenüber hervophob, ſich von dem des Reichskanzlers nicht.
unterſcheidet. Der Abg. Stegerwald betonte außerdem, daß
bei der Bildung der Regierung das Primat der Außenpolitik
gebühre.
Nach dem Abg. Stegerwald wurde der Führer der Deutſchen
Volkspartei Dr. Scholz empfangen. Zur Stunde läßt ſich
noch nicht ſagen, welche Konſequenzen der Reichspräſident aus
ſeinen Beſprechungen ziehen wird. In Zentrumskreiſen
hält man nach wie vor an der Auffaſſung feſt, daß der
Reichspräſident endgültig Dr. Marx wieder mit der
Neubildung der Regierung beauftragen werde.
Was die Frage der Neubeſetzung des
Reichstags=
präſidenten=Poſtens anlangt, ſo haben — wie bereits
gemeldet — die Deutſchnationalen Herrn Wallraff,
die Sozialdemokraten Herrn Loebe präſentiert. Es
verlautet, daß die Deutſche Volkspartei für Herrn Wallraff, die
Demrokraten dagegen für Loebe ſtimmen werden. Die Haltung
des Zentrums iſt noch ungewiß. Die Zentrumsfraktion hält
morgen vormittag vor Beginn der Plenarſitzung noch eine
Frak=
tionsſitzung ab, in der auch dieſe Frage entſchieden werden ſoll.
Der Abgeordnete Hergt iſt vom Reichspräſidenten
noch=
mals für morgen Vormittag zur Rückſprache über die politiſche
Lage eingeladen worden.
Die Deutſche Volkspartei
für eine große bürgerliche Mehrheit.
Berlin, 27. Mai. Die Deutſche Volkspartei gibt
folgende Mitteilung aus: In einem Teil der deutſchen Preſſe
wird die Behauptung aufgeſtellt, wonach auch die Fraktion der
Deutſchen Volkspartei die Verhandlungen über den
Bürger=
block als geſcheitert betrachten würde. Demgegenüber wird von
dem Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei feſtgeſtellt, daß die
Fraktion der Deutſchen Volkspartei nach wie vor daran feſthält,
daß aus innen= und außenpolitiſchen Gründen
die Schaffung einer großen bürgerlichen Mehr=,
heit von Deutſchnationalen bis Demokraten dringend
er=
forderlich iſt, und daß in dieſem Sinne die Verhandlungen
weitergehen.
*
Ueber die Haltung der Bayeriſchen Volkspartei erfahren
wir von zuſtändiger Seite, daß an dem prinzipiellen Standpunkt,
den die Bayeriſche Volkspartei zur Regierungsbildung im Reich
von jeher einnahm ſich nicht das Geringſte geändert hat. Die
Partei erachtet nach wie vor als das wünſchenswerte Ziel die
Zuſammenfaſſung aller bürgerlichen Parteien.
Die Haltung der Sozialdemokraten.
Berlin, 27. Mai. Die ſozialdemokratiſche
Frak=
tion des Reichstags hat heute folgenden Beſchluß gefaßt: Die
Fraktion ſtellt feſt, daß die bisherigen Verhandlungen mit
den Deutſchnationalen bereits zu einer empfindlichen
Schädigung der außenpolitiſchen Stellung des
Deutſchen Reiches geführt haben. Sie ſieht in der
ſchnel=
len Durchführung des Sachverſtändigen=Gutachtens den einzig
möglichen Weg zur Befreiung der Ruhr, zur Befriedigung
Europas und zur Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und
po=
ſttiſchen Sicherheit und damit zu einer Erleichterung der
Wirt=
ſchafts= und Kreditkriſe und zur Vermeidung neuer ungeheurer
Arbeitsloſigkeit. Sie fordert daher von jeder
Regie=
rung die Fortführung einer Außenpolitik auf
der Grundlage der Durchführung des
Gutach=
tens unter ſozialer, gerechter Verteilung der Laſten. Sie wird
jede Regierung bekämpfen, deren Außenpolitik durch
Verzö=
gerungen Deutſchland einer Kataſtrophe entgegenführen würde.
Die Demokraten für raſche Regierungsbildung.
Berlin, 27. Mai. Die demokratiſche Reichstagsfraktion
nahm in ihrer Sitzung den Bericht des Abg. Koch über die
bis=
tung ihrer Unterhändler. Sie gab dem Abg. Koch, der ſich dann
Regierungsbildung möglichſt raſch vollzogen werden möge.
Die Antwort der Deutſchnatiogalen im Wortlaut.
Berlin, 27. Mai. DDie Antwort der Deutſchnationalen
Reichs=
tagsfraktion auf die Frage der Mittelparteien, die wir bereits dem In= Aus der Gegend der Wilhelmſtraße wird angedeutet, daß Herr
halt nach wiedergegeben haben, lautet dem Wortlaut nach folgender= Ebert den beſonders von der Deutſchen Volksparei
vorgetra=
maßen:
„Die Deutſchnationale Fraktion war und iſt
ent=
ſchloſſen, ſich an der Regierungsbildung in der ihrer
Stärke und dem Ergebnis der Wahlen entſprechenden Weiſe zu
betei=
ligen. Sie hat den Beweis für dieſe Bereitwilligkeit dadurch erbracht,
daß ſie in Herrn von Tirpitz eine allgemein vertrauenswürdige
Per=
ſönlichkeit genannt hat. Sie verhauut dabei, daß die Frage der
Führerperſönlichkeit der Frage über Formeln
vor=
angeſtellt werden müſſe. Die beſtehenden politiſchen
Schwierig=
keiten können nicht durch parlamentariſche Formeln gemeiſtert werden.
Die Grundlinien der erforderlichen Einigung mit den anderen Parteien / Deutſchnationalen ſelbſt beſtreiten dieſe
Les=
könnten nach deutſchnationaler Ueberzeugung in der Richtung gefunden art und behaupten, daß ſie nach wie vor an der Kandidatur
Tir=
werden, daß die Regierungserklärung zum Ausdruck bringt: Die neue
Regierung ſei bereit, die erforderlichen Verhandlungen mit dem
Aus=
land, ausgehend von dem Sachverſtändigengutachten, das die bisherige Es gilt, einen Reichskanzler zu finden, der nicht zu weit nach
Reichsregierung als Verhandlungsgrundlage angenommen hat, zu
füh=
ren, doch muß dabei gleichzeitig klargeſtellt werden, daß die Entſcheidung
über das aus dieſen Verhandlungen ſich ergebende Abkommen über die
uis der Verhandlungen der Zukunft vorbehalten bleiben muß.”
4
„Deutche Zweifel".
Eine Zuſchrift Prof. Hoetzſch an die Times.
London, 27. Mai. (Wolff.) Die Times veröffentlicht eine
Zuſchrift von Prof. Otto Hoetzſch, in der er, anknüpfend an
den „Deutſche Zweifel” überſchriebenen Leitartikel der Times,
zur Frage der Annahme des Dawesberichts durch
Deutſchland, unter Bezugnahme auf Macdonalds
Erklä=
rung, daß der Dawesbericht von Deutſchland als Ganzes
ange=
nommen werden müſſe, beiont, daß zwar die alliierten
Sachver=
ſtändigen, aber noch nicht die alliierten Regierungen den Bericht
als Ganzes angenommen haben. Es beſtänden noch immer ſehr
weſentliche Meinungsverſchiedenheiten
zwi=
ſchen London und Paris bezüglich der „unité indivisible‟
des Berichts der Räumung des Ruhrgebietes und
der ſogenannten „Sanktionen”. Zu der Erklärung der
Times, daß Frankreich durch die Freilaſſung der deutſchen
poli=
tiſchen Gefangenen im Ruhrgebiet und Rheinland und durch die
Erteilung der Rückkehrerlaubnis für die Ausgewieſenen, dem
deutſchen Volke zeigen würde, daß ein Zuſammenwirken auf
Grund des Sachverſtändigenplanes nicht nur die Löſung
ver=
wickelter wirtſchaftlicher Probleme, ſondern der Beginn des
Frie=
dens und der Verſöhnung bedeute, erklärte Hoetzſch, in dieſer
Richtung hänge viel von Frankreich und nur von
Frankreich ab. Hoetzſch weiſt zum Schluß darauf hin, daß
die franzöſiſchen Truppen im Ruhr= und
Sank=
tionsgebiet gegenwärtig, 52 715 Mann ſtark ſeien,
und daß daher von der Unſichtbarmachung der
Be=
ſetzung keinerlei Anzeichen zu erblicken ſind.
Außerdem forderten die Franzoſen in Düſſeldorf augenblicklich
den Bau neuer Kaſernen. Mehr als 90 Familien würden durch
dieſe neuen Maßnahmen der franzöſiſchen Militärbehörden ihrer
Heimſtätten beraubt. In dieſer Richtung ſeien die „deutſchen
Zweifel” zu ſuchen.
„Genugtuungen patriotiſcher Art”
Paris, 28. Mai. (Wolff.) Der Temps ſchreibt: Um
zu einer Löſung der mit den Sachverſtändigenberichten
aufgewor=
fenen Fragen zu gelangen, bedarf es zweier grundlegender
Ele=
mente: eines techriſchen Programms und einer
poli=
tiſchen Idee. Das techniſche Programm ſei durch den
Sach=
verſtändigenbericht beigebracht worden.
Franzöſiſcherſeits
werde er reſtlos angenommen. Man erwarte, daß auch
Deutſch=
land eine Regierung bilden werde, die zur reſtloſen Annahme
entſchloſſen ſei. Es würde ſich dann nur noch darum handeln,
das zweite Element, die politiſche Idee, zu finden. Wenn die
Regierungsparteien die in Rede ſtehenden
Bedingun=
gen ſtellten, ſo ſei dabei ihr Ziel, in ihrem Lande eine politiſche
Situation zu ſchaffen, die es ihnen ermögliche, das Programm
der Sachverſtändigen unter Zuſtimmung der großen Mehsheit
des deutſchen Volkes anzunehmen. Sie ſeien alſo auf der
Suche nach einer politiſchen Idee. Aber ſie ſuchten
ſie nur in dem Maße, in dem ſie für Deutſchland notwendig ſei,
und das genüge nicht. Um auf beiden Seiten einen guten Willen
wachzurufen, bedürfte es einer Idee, die den Begriff der
Gegenſeitigkeir enthalte. Der Temps ſchlägt alſo vor,
die Frage wie folgt zu formulieren: Die Franzoſen
müß=
ten begreifen, daß die Deutſchen, um das
Pro=
gramm der Sachverſtändigen völlig
durchfüh=
ren zu können, darauf angewieſen ſeien, nach
und nach gewiſſe Genugtuungen patriotiſcher
Art zu erreichen. Aber die Deutſchen müſſen auch
begrei=
fen, daß die Franzoſen, wenn ſie nach und nach auf ihre
derzeitigen Poſitionen verzichten ſollten, zuverläſſiger
Garan=
tien bedürften, die es ihnen geſtatteten, die Summen zu
erhal=
ten, die ſie effektiv berechnen würden. Man könne alſo nicht
wieder den Anfang damit machen, daß man ſich über die
Formu=
lierung der Bedingungen ſtreite. Man müſſe vielmehr beſtrebt
ſein, die Mittel ausfindig zu machen, dieſe Bedingungen zum
Nutzen der beiden Parteien zu erfüllen.
Der erſte Verſuch geſcheitert.
Stegerwald lehnt ab.
(Von, unſerer Berliner Redaktion.)
Der erſte Verſuch der Bildung einer neuen Regierung
iſt geſcheitert. Am Dienstag Abend hat der
Reichs=
präſident den Zentrumsabgeordneten Stegerwald, den
herigen Verhandlungen entgegen und billigte einmütig die Hal= hemaligen preußiſchen Miniſterpräſidenten, zu ſich berufen und
mit der Kabinettsbildung beauftragen wol=,
zum Reichspräſidenten begab, den Auftrag, dem Reichspräſiden= len. Herr Stegerwald hat aber die Miſſion
ab=
ten mitzuteilen, daß der Wunſch der Partei dahin gehe, daß die gelehnt. Die Berufung Stegerwalds iſt offenbar das
Ergeb=
nis der verſchiedenen Beſprechungen, die der Reichspräſident
vor=
mittags mit den Parteiführern und nachmittags auch noch mit
dem bisherigen Reichskanzler Dr. Marx hatte. Was dabei
ver=
handelt worden iſt, darüber gehen die Meinungen ſehr weit
aus=
einander auch in Kreiſen, die eigentlich unterrichtet ſein müßten.
genen Gedanken einer ſtarken Betonung des bürgerlichen
Ele=
mentes durchaus anerkannt habe, indem er ſich bereit erklärte,
aus, der Tatſache der bürgerlichen Mehrheit
die Folgerungen zu ziehen. Aus der gleichen Quelle
heraus wird behauptet, daß der deutſchnationale Führer Hergt
in ſeiner einſtündigen Unterredung mit dem Reichspräſidenten
die Kandidatur von Tirpitz ſchließlich fallen
ge=
laſſen habe und ſich mit einer Regierung unter einem
Reichs=
kanzler begnügen wollte, der den Deutſchnationalen als
Perſön=
lichkeit genehm ſei. Die Deutſchnationalen wären auch gewillt,
mit einer ſolchen Regierung zuſammen zu arbeiten. Die
pitz feſthalten. Es ſcheint aber unter den Parteien mancherlei hin
und her geſpielt zu werden, was nicht in die Oeffentlichkeit ſoll.
rechts belaſtet iſt, aber doch für die Deutſchnationalen tragbar
wäre. Einen derartigen Mann glaubte der Reichspräſident
offenbar in Herrn Stegerwald gefunden zu haben, der allerdings
ſchwebenden wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen je nach dem Ergeb= im Zentrum gegenwärtig nur ſehr geringen Rückhalt hat und
auch im gegemwärtigen Augenblick durch die Lohnkämpfe im
Ruhrgebiet, bei denen auch ſeine eigene chriſtliche Partei führend
beteiligt iſt, wohl nicht hinreichend freie Hand hat. Es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß Herr Stegerwald nach vorheriger
Fühlung=
nahme mit dem Zentrum die Miſſion ablehnte.
Damit ſind wir vorläufig an den Ausgangspunkt
zurückge=
kehrt. Herr Ebert wird alſo weiter ſuchen
müſ=
ſen. Die Schwierigkeiten ſind unverkennbar. Im Zentrum
arbeitet der linke, Flügel mit Hochdruck daran, jedes
Zu=
ſammengehen mit den Deutſchnationalen überhaupt zu
ſa=
botieren, wobei er auch den linken Flügel der Demokraten auf
ſeiner Seite hat. Auf der anderen Seite iſt es keineswegs ſicher,
daß die Deutſche Volkspartei ſich an einer kleinen Koalition
be=
teiligen würde, falls durch die ablehnende Haltung des Zentrums
und der Demokraten eine gemeinſame bürgerliche Regierung
verhindert worden wäre. Die Dinge gehen alſo nach wie vor
ſtark durcheinander.
Unter dieſen Umſtänden iſt es mehr als Chroniſtenpflicht,
wenigſtens feſtzuſtellen, daß der Name des Fürſten Bülow
von neuem ſtark genannt wird, weil man es ſeiner
diplomatiſchen Geſchicklichkeit offenbar zutraut, daß er die
ver=
ſchiedenen Parteien unter, einen Hut bringen
kann. Er wird aber kaum der nächſte Anwärter ſein, der ſich an
dieſem Experiment die Zähne ausbricht.
Ausländiſche Stimmen.
Wien, 27. Mai. (Wolff.) Angeſichts der durch die Demiſſion des
Kabinetts Marx und den Zuſammentritt des Reichstages in ein letztes
entſcheidendes Stadium getretenen Regierungskriſe gibt die Neue
Freie Preſſe unter dem Ausdruck des Bedauerns, daß durch die
bisherige Haltung der Deutſchnationalen koſtbare Zeit verloren gegangen
ſei, nochmals einen Ueberblick über die für Deutſchland günſtige
Geſtal=
tung der internationalen Lage und erklärt, daß die Annahme des
Sach=
verſtändigenberichtes die einzige Grundlage für den deutſchen
Wieder=
aufbau ſei. Das Blatt ſchreibt, in welcher Art ſich die nene Regierung
auch zuſammenſetze, das neue Kabinett müſſe ein Miniſterium der
Er=
füllungspolitik, ein Miniſterium der Erwiderung des Vertrauens des
Auslandes und ein Miniſterium der unbedingten Annahme der neuen
Reparationslöſungen ſein. Es ſei bekannt, was auf dem Spiele ſtehe.
Auf der einen Seite winkv die Freiheit des deutſchen Weſtens, das Ende
der Qualen des Ruhrgebietes der Wiederbeginn der wirtſchaftlichen
Reichseinheit, die Hoffnung auf den Abzug der fremden Beſatzung vom
rechten Rheinufer, die Garantie für die Golddiskontbank und die
Hoff=
nung auf eine vernünftige Regelung der großen Zahlungen. Auf der
anderen Seite wäre das letzte Ergebnis die Iſolierung des Reiches in
ganz Europa.
TU. Paris, 28. Mai. Die hieſigen politiſchen Kreiſe verfolgen
die Entwickelung der deutſchen Kabinettskriſe mit Intereſſe. Die
all=
gemeine Auffaſſung geht dahin, daß Ebert einen der Führer der
Deutſch=
nationalen zur Bildung des Kabinettes auffordern werde. Als
An=
wärter für den Kanzlerpoſten wird hauptſächlich von
Dir=
pitz und Hergt genannt. — Intranſigeant verzeichnet eine
in diplomatiſchen Kreiſen verbreitete Anſchauung, wonach Hergt mit der
Bildung des Kabinetts beauftragt werden wird. Man könnte aber
vorausſehen, daß er ablehnen oder die Kabinettsbildung nicht zuſtande
bringen werde. So würde es ſchließlich zu einem zweiten
Ka=
binett Marx kommen — Journal de Debats rechnet ſtark
mit der Uebernahme der Geſchäfte durch die Deutſchnationalen. Es
glaubt, daß in dieſem Falle Präſident Ebert zum Rücktritt von
ſeinem Amte veranlaßt werde, und die in der Weimarer Verfaſſung
vor=
geſehene Ernennung des Reichspräſidenten dann definitiv vorgenommen
werden könne.
Der Gaulois beſpricht die Folgen des Rücktritts des Kabinetts
Marx und erklärt, es ſei möglich, daß Präſident Ebert ſich entſchließen
werde, Marx von neuem den Auftrag zur Kabinettsbildung anzubieten.
Er werde in dieſem Falle an die Unterſtützung der Sozialiſten und
einiger Parteien der Mitte appellieren. Auf dieſe Weiſe könne man
Verhandlungen auf der Grundlage des Sachverſtändigenberichts
ein=
leiten. Es frage ſich noch, welche Haltung die Deutſchnationglen
einneh=
men würden. Sie ſeien wohl imſtande, dieſem Uebergangskabinett das
Leben unmöglich zu machen. Damit bliebe nur die Auflöſung des
Reichs=
tags übrig
Das Deuvre ſchreibt: Da die Deutſchnationalen wie die
Sozial=
demokraten die ihnen angebotene Kabinettsbildung ablehnen würden, ſo
ſei wahrſcheinlich, daß Reichskanzler Marx wieder mit der
Kabinetts=
bildung betraut werde. Die alte Regierung, mit Ausnahme der
Mi=
niſter Dr. Jarres, Dr. Luther und Hamm, werde alsdann wohl
wieder=
kehren. Aber die ſo geſtaltete Regierung wäre nach Anſicht des Blattes
konſtitutionell unfähig, ſich für oder gegen den Sachverſtändigenbericht
zu entſcheiden.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
Nummer 148.
Dieengliſch=italieniſchen Beziehungen.
Italieniſcher Königsbeſuch in London.
London, 27. Mai. (Wolff.) Geſtern abend wurde zu
Ehren des italieniſchen Königspaares im Buckinghampalaſt ein
Staatsbankett gegeben. Der König von England
nahm in ſeinem Trinkſpruch Bezug auf die „dauernden
un=
gebrochenen Bande der Freundſchaft zwiſchen Italien und
Eng=
land, die im Verein mit den anderen Verbündeten für die Sache
des Friedens und des Fortſchritts wirken”
In ſeiner Antwort gab der König von Italien der
Hoffnung Ausdruck, daß die ungebrochenen Bande der
Freund=
ſchaft und Sympathie, die ſtets die beiden Nationen vereinigten,
in Zukunft im gegenſeitigen Intereſſe beider Länder noch
ge=
ſtärkt werden.
Mancheſter Guardian ſchreibt zum Beſuch des
italie=
niſchen Königspaares, eine alliierte Konferenz finde
wahrſcheinlich innerhalb eines Monats in einer der alliierten
Hauptſtädte ſtatt. Herriots freundſchaftliche Geſte
gegenüber Deutſchland habe in amtlichen britiſchen
Kreiſen einen ſehr günſtigen Eindruck gemacht. Es
werde erwartet, daß der italieniſche Königsbeſuch eine
Atmo=
ſphäre des Einvernehmens zwiſchen Italien und Großbritannien
erzeugen werde. Glücklicherweiſe läge den Alliierten bereits das
Gerippe des Reparationsplanes in Geſtalt des Dawesplanes
vor, der von jeder der alliierten Regierungen angenommen
wor=
den ſei. Wie verlautet, ſei die britiſche Regierung bereit, die
Frage der interalliierten Schulden zu verſchieben, um dem
Da=
wesplan einen guten Beginn zu ermöglichen.
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz.
FU. London, 27. Mai. In der heutigen Sitzung der
engliſch=
ſſiſchen Konferenz, die unter dem Vorſitz des Unterſtaatsſekretärs für
Auswärtiges, Ponſonby, im Auswärtigen Amt ſtattfand, wurden
wie=
der die Fragen der Forderungen erörtert. Nach dem amtlichen
Com=
muniqué fragten die ruſſiſchen Delegierten zuerſt, ob ihr Antrag, den
ſie in der vorigen Sitzung der Konferenz eingebracht hatten,
annehm=
bar ſei, nämlich, daß ſie nicht in der Lage ſeien, die Vorkriegsſchulden
Rußlands in vollem Umfange und mit den rückſtändigen Zinſen zu
zah=
len. Von den britiſchen Delegierten wurde erwidert, daß dieſe
Erklä=
rung nicht annehmbar ſei. Die Sowjetvertreter erklärten darauf, daß,
falls die britiſche Regierung auf einer Formel beſtehen wollte, durch
die die Sowjetregierung verpflichtet iſt, alle Vorkriegsſchulden und alle
rüchſtändigen Zinſen in vollem Betrage zu zahlen, ſo ſtünden ſie einer
ſolch wichtigen Tatſache gegenüber, daß es unbedingt notwendig wäre,
darüber zu einer Einigung zu kommen, ehe man zu anderen Fragen
übergehe. Es ſei klar, daß eine Regelung dieſer Art, ſelbſt wenn ſie ſich
auch nur auf eine beſtimmte Klaſſe von Forderungen beziehe,
Ver=
pflichtungen mit ſich bringen würde, die weit über die Leiſtungsfähigkeit
des Sowjetſtaates hinausgehen würden. Die gegenwärtigen
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe ſeien bereits derart, daß man kaum andere
For=
derungen berückſichtigen könnte.
Die britiſchen Vertreter führten aus, ſie hätten nicht den Wunſch,
betreffs der Vorkriegsſchulden unvernünftige Forderungen
aufzuſtel=
len und ſie ſchlagen auch nicht vor, daß dieſe Schulden ſofort und voll
bezahlt werden ſollten. Sie ſeien bereit, zur gegebenen Zeit neue
Vor=
ſchläge zu unterbreiten. Dagegen müßten die Vorkriegsſchulden ohne
jede unnötige Verzögerung geregelt werden. Dieſe Regelung ſollte nach
den Sowjetvorſchlägen von dem Erfolg einer Anleihe an Nußland
ab=
hängen, während die anderen Forderungen mit dieſer Anleihe nicht in
Verbindung gebracht waren.
Die Sowjetdelegierten erwähnten ferner: Es würde das beſte ſein,
wenn man beide Klaſſen der Forderungen trennen und ſich zuerſt mit
der Prüfung der Privatforderungen beſchäftigen würde. Die
Sowjet=
delegation ſprach ſich anerkennend darüber aus, daß die britiſche
Regie=
rung nicht vorhabe, die ſofortige und vollſtändige Tilgung der
Vor=
kriegsſchulden durchzudrücken. Nach eingehenden Erörterungen der
ver=
ſchiedenen Arten der Forderungen wurde beſchloſſen, daß die ruſſiſche
Delegation neue Vorſchläge unterbreiten follte, auf die die britiſchen
delegierten beſondere Gegenvorſchläge ausarbeiten werden, die dann
ohne Verzögerung der Sowjetdelegation zugeſtellt und in der nächſten
Sitzung der Konferenz verhandelt werden könnten.
Polniſch=ruſſiſcher Notenwechſel.
Moskau, 27. Mai. (Wolff.) In ihrer Antwort auf die
Note Tſchitſcherins über die Verfolgung der nationalen
Minder=
heiten in Polen verweigert die polniſche Regierung jede ſachliche
Erörterung, da die Note eine Einmiſchung in die inneren
An=
gelegenheiten Polens darſtelle. Die polniſche Regierung weiſt
in ihrer Antwort darauf hin, daß ſie weitere Schritte der
Sow=
jetregierung in dieſer Angelegenheit unbeantwortet laſſen werde.
In ſeiner Antwort weiſt Tſchitſcherin unter Berufung auf
Art. 7 des Rigger Vertrages den Vorwurf der Einmiſchung
zu=
rück. Denn dieſer Artikel gewähre der Sowjetregierung das
feierliche Recht, die Intereſſen der in Polen anſäſſigen ruſſiſchen
Minderheiten zu ſchützen, denen gegenüber ſich Polen zur
Ge=
währleiſtung der freien Entwicklung ihrer Kultur, Sprache und
Kultus verpflichtet habe. Die Sowjetregierung weiſt ferner
die Behauptung der polniſchen Regierung hinſichtlich der
Ueber=
griffe in den Sowjetrepubliken zurück, da dieſe Beſchuldigungen
jeder ſachlichen Grundlage entbehrten und eine Einmiſchung in
die inneren Angelegenheiten der Sowjetregierung darſtellten.
* Münchener Kunſtbrief.
Mit großer Genugtuung können wir die Ernennung des
ehe=
maligen Generalintendanten Freiherrn Clemens v.
Franken=
ſtein als Nachfolger des hochverdienten, ſo plötzlich durch den
Tod abberuſenen Geheimrats Dr, Karl Zeiß feſtſtellen.
Frei=
herr v. Frankenſtein, ein hervorragender Komponiſt und
Diri=
gent, leitete ſchon einmal die Geſchicke unſerer Staats=, der
da=
maligen Hofbühnen mit großem Erfolge. Sein ganzes
Ver=
gehen war, daß er ein Ariſtokrat und darum den roten
Terro=
riſten der Näterepublik ein Dorn im Auge war. Ueber Nacht
wurde der wahrhaft vornehme Adelige geſtürzt und ein
künſt=
leriſcher Parvenü an ſeine Stelle geſetzt, der heute wegen Betrug,
Urkundenfälſchung und Diebſtahl im Gefängnis ſitzt.
Unſer Staatstheater konnte keinen bewährteren Mann
fin=
den, unſere ruhmreichen Kunſtinſtitute zu leiten, als ihren
frühe=
ren hochverdienten Mentor, den wir freudigſt begrüßen.
Der langandquernde Winter dieſes Jahres hat unſere
The=
ater= und Konzertſäle außergewöhnlich gefüllt. Es waren aber
auch noch Genüſſe von beſonderer Erleſenheit, die geboten
wurden.
Das Nationaltheater hat in Anweſenheit des
Kom=
poniſten Hans Pfitzners „Roſe vom Liebesgarten” neuinſzeniert
zur Aufführung gebracht. Maria Müller war als Minneleide
wie ein Leben gewordenes Traumbild, Nikola Reinfeld ſang den
Siegnot mit ſeiner unvergleichlich ſchönen, jugendfriſchen
Stimme, während Julius Gleß ſeinen warmen Baß dem
Nacht=
wanderer lieh. Der Meiſter wie die Sänger wurden denn auch
begeiſtert gefeiert, ebenſo Hans Knappertsbuſch, der Pfitzners
blühenden Minne= und Frühlingsgeſang in einer das
Geſamt=
bild der Partitur erſchöpfenden Klarheit der muſikaliſchen
Aus=
führung mit einer dramatiſchen Lebendigkeit wiedergab, die
die=
ſer Neueinſtudierung einen dauernden Zukunftswert gibt. Die
innerlich=traumhaft beſeelte Aufführung erwies ſich als die
voll=
endete Löſung, auf die die „Roſe vom Liebesgarten” bisher
ge=
wartet hatte.
Das letzte Konzert der Saiſon der Muſikaliſchen
Aka=
demie galt wie alljährlich der Matthäus=Paſſion von Joh.
Seb. Bach, die von Robert Heger geleitet wurde. Broderſens
Chriſtus iſt in ſeiner unerreichten Durchgeiſtigung bekannt. Er
iſt wirklich über jedes Lob erhaben. Eine Ueberraſchung war
mir unſere hochdramatiſche Sängerin Johanna Heſſe, die
im letien Augenblick eingeſprungen war, ihr ſonſt
leidenſchaft=
liches Teperanent in die ſtrenzbeherrſchte Form des
Orato=
riun8 ſſigen ſvüßte. Bertholy Sterneck ſang die Baßpartie,
Kar —S3.” ben Ehangeliſten. Von der dramatiſchen Kraft,
Vom Tage.
Wie die völkiſche „Deutſche Preſſe” meldet, wurde ihr Berliner
Schriftleiter Kleo Pleyer, der zu einem zweitägigen Aufenthalt nach
München gekommen war, verhaftet. Pleher ſei nunmehr
ver=
anlaßt worden, die Rückreiſe nach Berlin anzutreten.
Die Lohnbewegung der Hamburger
Hafenarbei=
ter iſt durch Schiedsſpruch der Schlichtungskammer vorläufig beendet.
Das Koblenzer Abkommen zwiſchen der Micum und den
Farbſtoffabriken des beſetzten Gebietes iſt bis zum 15. Juli verlängert
worden.
Die neue nach Rußland abgeſandte Note der deutſchen
Regierung wird vorläufig nicht veröffentlicht werden.
In einem Berliner Morgenblatt wird ein angeblicher
Inſtruk=
tfon sbrief Sinojews an die Mitglieder der Botſchaft der
Sowjetunion veröffentlicht. Die Botſchaft der Sowjetunion teilt hierzu
mit, daß der angebliche Brief glatt erdichtet iſt.
Der Deutſche Frauenausſchuß zur Bekämpfung
der Schuldlüge ladet für den 26.—30. Juni zu einer
Schulungs=
woche in Eiſenach ein.
Der Konflikt in der Metallinduſtrie Mannheim=
Ludwigshafen, iſt nach beinahe ſechswöchiger Dauer vollſtändig
und endgültig beigelegt. Die Betriebe ſind wieder
ge=
öffnet worden. In den großen Werken wird die Arbeit zunächſt
ab=
teilungsweiſe wieder aufgenommen.
Im engliſchen Unterhaus erklärte Graham, die Summen, die auf
das Konto der deutſchen
Reparationseinziehungs=
akte in den Monaten April 1924 bzw. 1923 eingezahlt worden ſeien,
hätten 147 000 bzw. 69 800 Pfund betragen.
Die Veröffentlichung des Briefwechſels Macdonald=
Poincaré wird am Mittwoch abend erfolgen.
Das Jubaland=Abkommen, iſt in den Hauptpunkten auf
Grund des Briefwechſels zwiſchen Macdonald und Muſſolini bereits
fertiggeſtellt. Man erwartet daher, daß die Sachverſtändiger
zur Feſtlegung der Einzelheiten, die allein noch auszuarbeiten ſind, nich.
mehr viel Zeit brauchen werden.
Zum italieniſchen Senatspräſidenten wurde
Tit=
toni mit 200 Stimmen bei 62 Enthaltungen gewählt.
Kammer=
präſident wurde der Faſchiſt Alfredi Rocco mit 328 Stimmen
bei 127 Enthaltungen.
Das Gerücht über einen beabſichtigten Rücktritt des
polni=
ſchen Geſandten in Moskau Darowski wird von dem
Außen=
miniſterium dementiert.
Havas meldet aus Waſhington: Das Repräſentantenhaus
hat mit 276 gegen 9 Stimmen den Geſetzentwurf angenommen, der
be=
reits die Zuſtimmung des Senats gefunden hat, und auf Grund deſſen
die Einkommenſteuer für das Jahr 1923 um 25 Prozent
her=
abgeſetzt wird.
Oe Metz hintertreibt die Rückkehr der Pfälzer.
München, 27. Mai. Der Provinzdelegierte für die Pfalz, der
General de Metz, hat am 21. Mai d. Js. an den ſtellvertretenden
Regierungspräſidenten der Pfalz, Regierungsdirektor Staehler, folgende
Note gerichtet: In der Angelegenheit des Bürgermeiſters von
Münch=
weiler und ſeines Sohnes habe ich vom Präſidenten der
Rheinlandkom=
miſſion den Auftrag erhalten, Ihnen folgendes mitzuteile
1. Die Rheinlandkommiſſion hat mit Stimmenmehrheit beſchloſſen, daß
dem Helffrich in Anwendung der Ordonnanz 186 die Summe von
20 000 Mark zur Reparierung der Materialſchäden anzuweiſen iſt,
die er infolge öffentlicher Unruhen wiederholt erlitten hat. Dieſe
Summe wird bei den öffentlichen Banken der Pfalz erhoben werden,
wenn nicht Helffrich innerhalb eines Monats, vom 20. Mai an
ge=
rechnet, von den deutſchen Behörden nach den beſtehenden deutſchen
Geſetzen, beſonders nach dem Geſetz vom 12. Mai 1920, eine gerechte
Entſchädigung erhalten hat.
2. Der franzöſiſche Oberkommiſſar hat von den Schritten Kenntnis
genommen, die von den in Frage kommenden deutſchen Behörden
Freilaſſung des Helffrich jun, unternommen worden ſind.
3:
Der franzöſiſche Oberkommiſſar behält ſich vor, der
Rheinlandkom=
miſſion bis auf weiteres keinerlei Berechtigungen zur
Rückkehrerlaub=
nis von Pfälzern vorzuſchlagen.
Eröffnung der Landwirtſchaftlichen
Wander=
ausſtellung in Hamburg.
Hamburg, 27. Mai. In Anweſenheit von Vertretern
des Senats ſowie der Reichs= und Landesbehörden wurde heute
auf dem Heiligengeiſtfeld die 30. Wanderausſtellung der
Deut=
ſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft durch den Vizepräſidenten des
Ausſtellungsgaues 4, Grafen von Rantzau=Breitenburg, eröffnet.
Bürgermeiſter Dr. Peterſen hieß die deutſchen Landwirte
na=
mens des Senats in Hamburgs Mauern herzlich willkommen.
Ein Regierungsvertreter überbrachte die Grüße des
Reichsmini=
ſters für Ernährung und Landwirtſchaft. Die Beſchickung der
Ausſtellung weiſt nahezu das Bild der Vorkriegsjahre auf.
Zahl=
reiches Groß= und Kleinvieh iſt wieder ausgeſtellt; auch
land=
wirtſchaftliche Erzeugniſſe und Hilfsmittel ſowie wiſſenſchaftliche
Darſtellungen werden von den 1300 Ausſtellern aus faſt allen
Teilen Deutſchlands gezeigt. Eine Kolonialausſtellung iſt
eben=
falls vorhanden. Faſt 12000 landwirtſchaftliche Maſchinen und
Geräte, darunter viele Neuheiten, ſind ausgeſtellt.
Innigkeit und Klangpracht, mit der Orcheſter und Chor
wett=
eiferten, können Worte keinen Begriff geben. — Ein zweitesmal
— diesmal zum Beſten der notleidenden Univerſitätskinderklinik
— führte die Muſikaliſche Akademie mit dem Lehrergeſangverein
Beethovens 9. Sinfonie auf unter Knappertsbuſchs ſtraffer und
doch hinreißender Führung.
Eine künſtleriſche Tat vollbrachte, die Akademie der
Tonkunſt, indem ſie mit ihren eigenen Kräften Liſzts Chriſtus
aufführte. Profeſſor Eberhard Schwickerath, bis ins Feinſte mit
dem eigenartigen Werke vertraut, führte den von ihm ſelbſt
er=
zogenen, begeiſtert ſingenden Chor ſieghaft bis zum Schluſſe.
Paula Haldenſtein, Theodora Münſter, Albert Mayer und
Wil=
helm von Hoheneſche boten in den Solopartien erfreulich Gutes.
Der Bach=Verein beſcherte uns unter Dr. Ludwig
Landshoffs bewährter Leitung in ſeinem letzten Konzert einen
außergewöhnlich ſeltenen muſikaliſchen Genuß. Dr. Landshoff,
von einer längeren, an großen Erfolgen reichen Reiſe durch
Ita=
lien zurückgekehrt, hatte ausſchließlich Werke der beiden Söhne
Johann Sebaſtian Bachs, Karl Philipp Emanuel und Johann
Chriſtian Bach, gewählt.
Die neue Muſikwiſſenſchaft hat in dieſen beiden Brüdern —
Riemann zum Trotz — das Bindeglied zwiſchen J. S. Bach und
Händel und den Wiener Klaſſikern Haydn, Mozart und
Beet=
hoven erkannt. Namentlich Beethoven hat große Stücke auf
Emanuel Bach gehalten und viel von ihm gelernt, während
Mozart ſich am meiſten zu dem jüngſten und Lieblingsſohn des
Vaters, Johann Chriſtian hingezogen fühlte, deſſen Spuren ſich
bis in Mozarts jüngſte Opern verfolgen laſſen, wie denn auch
in deſſen Arien der Einfluß Johann Chriſtians am deutlichſten
zu erkennen iſt.
Doch nicht nur, um muſikgeſchichtliche Zuſammenhänge
nach=
zuweiſen, widmete Dr. Landshoff dieſen beiden Meiſtern einen
Abend, ſondern um darauf hinzuweiſen, daß dieſe beiden ſcharf
umriſſenen muſikaliſchen Perſönlichkeiten eine intenſivere Pflege
verdienen, als ihnen in der Gegenwart zuteil wird: den
pathe=
tiſchen und phantaſiereichen Philipp Emanuel und den mit einem
unerſchöpflichen Melodienreichtum begnadeten Johann Chriſtian.
Wir Deutſchen wiſſen gar nicht, welche Schätze wir beſitzen.
Die P=Dur=Sinfonie und das D=Dur=Cembalo=Konzert des
erſteren gaben ein klar umriſſenes Bild von deſſen ſchöpferiſcher
Perſönlichkeit. Das barockmäßig verſchnörkelte Andante und das
menuettartige Finale des Konzertes könnten von Mozart ſein.
Der „Morgengeſang am Schöpfungstage” für zwei Soprane,
Noch mehr erinnern die Werke Johann Chriſtians an Mozart,
drei Szenen aus dem Schäferſpiel „Amor Vinſitare”, ſowie das riger Energie leitete. Der hochdramatiſche Stoff verlangte abet
TU. Paris, 27. Mai. Die heutige Morgenpreſſe
kommen=
tiert die Rede, die Poincaré geſtern nachmittag vor dem
General=
rat des Maas=Departements gehalten hat. Oeuvre und
Ere Nouvelle wenden ſich ſcharf gegen die Behauptung, daß
der politiſche Umſchwung aus Anlaß der Wahlen auf das
feh=
lerhafte Wahlſyſtem der Proportionalvertretung zurückzuführen
ſei. Ere Nouvelle ſtellt feſt, daß es Poincaré nicht anders
ge=
wollt habe und im Senat gegen die Wiedereinführung des
Be=
zirkswahlrechts die Vertrauensfrage ſtellte, daß er es ſogar für
angebracht gehalten habe, ſich auf Millerand zu berufen. Die
Politik vom 1. Januar 1923 habe die begründeten
Forderungen Frankreichs zerſtückelt und den
deut=
ſchen Nationaliſten genützt. Frankreichs Verpflichtungen
gegen=
über den verbündeten Gläubigerſtaaten ſeien unbeſtreitbar
ge=
worden, deren kleine Anſprüche gegenüber Deutſchland nur
rela=
tid geblieben wären. Dieſe Feſtſtellungen würden die Vertreter
der Linken im Auge behalten. Man müſſe ſie daher in
feier=
licher Weiſe zum Ausdruck bringen, um gegenüber dem Lande
die Verantwortung für die befolgte Politik abzulehnen.
Die Linke fordert den Rückiritt Millerands.
Paris, 27. Mai. Das Kartell der Linken
ver=
langt kategoriſch, daß Präſident Millerand
demiſſioniere. Der ſozialiſtiſche Populgire ſchreibt heute
u. a.: Wenn Millerand nicht freiwillig gehe, dann müſſe man
ihn hinauswerfen. Der Quoditien fordert die radikalen Führer
auf, den Auftrag zur Regierungsbildung nicht aus den
Hän=
den Millerands entgegenzunehmen, eine Aufforderung, die in
der Millerand freundlichen Preſſe als eine Art Staatsſtreich
be=
zeichnet wird. Wenn Millerand bisher in ſeinem Verhalten keine
Neigung gezeigt hat, das Elyſee zu verlaſſen, ſo erfährt man
durch die Wohnungsſuche ſeiner Frau und ſeiner beiden Töchter,
daß Millerand nunmehr anſcheinend doch ernſthaft ſich mit dem
Gedanken vertraut gemacht hat, ſeinen Präſidentenpoſten
auf=
geben zu müſſen.
Oer franzöſiſche Botſchafter im Foreign Office.
TU. London, 27. Mai. Der franzöſiſche Botſchafter, Graf
St. Aulaire, hat ſich geſtern auf das Foreign Office begeben, und
eine längere Unterredung mit dem ſtändigen Unterſtaatsſekretär
Sir Grewe gehabt. Die Unterredung befaßte ſich mit der
Ruhr=
frage und mit der Reparationsfrage. Der franzöſiſche
Botſchaf=
ter hat ferner mit Sir Grewe über das Datum der
Veröffent=
lichung des Briefwechſels Poincaré—Macdonald verhandelt. Als
Datum der Veröffentlichung iſt Mittwoch abend feſtgeſetzt
worden.
Eine Staatsmänner=Konferenz in Genf?
London, 27. Mai. (Wolff.) Der Morning Poſt zufolge
beabſichtigt Macdonald, an der
Völkerbundsver=
ſammlung teilzunehmen, die im September in Genf tagen
wird, um eine Darlegung der britiſchen internationalen Politik
zu geben. Sollte Macdonald dieſe Abſicht ausführen, ſo ſei es
wahrſcheinlich, daß ſich auch Herriot, falls er franzöſiſcher
Miniſterrräſident wird, nach Genf begeben würde, und daß
auch die Regierungschefs anderer Staaten Wert darauf legen
würden, an der Völkerbundstagung ſelber teilzunehmen. In
dieſem Falle wäre möglich, daß Genf der
Zuſammen=
kunftsort einer großen Konferenz von
Staats=
männern werden würde, die dann verſuchen würden, ein auf
den Sachverſtändigenbericht gegründetes Programm
durchzu=
führen. Von mancher Seite, ſo ſchließt die Morning Poſt, werde
gehofft, daß auch der deutſche Reichskanzler, wer es
auch immer ſein möge, eingeladen werden wird, an einer
derartigen Zuſammenkunft teilzunehmen.
Rondo für Sopran und Oboe, alles könnte ebenſo gut von
Mo=
zart geſchaffen ſein.
Es war nicht anders zu erwarten, als daß die Aufführung
unter einem ſo feinſinnigen und begeiſterten Kenner der alten
Muſik, wie Dr. Landshoff es iſt, eine ausgezeichnete war.
Das Cembalo=Konzert wurde von Otto Vriesländer mit
fein=
ſtem Klangſinn und perlender Technik geſpielt. Philippine
Lands=
hoff ſang die ſchwierigen Koloraturen mit der ihr eigenen
Innig=
keit und Beſeeltheit, und Eliſabeth Feuge fiel durch die ſpielende
Leichtigkeit auf, mit der ſie ihre Sopranpartie beherrſchte. Die
Inſtrumentalſoliſten Hugo Birkigt (Violine), Chriſtian
Döberei=
ner (Violoncell), Guſtav Kalebe (Flöte), Michael Uffinger (Oboe),
ſowie die Cembaliſten Julia Menz und mit ihnen das aus
Mit=
gliedern des Nationaltheaters beſtehende Orcheſter boten ihr
Allerbeſtes.
Wilhelm Furtwängler brachte uns die Berliner
Philharmoniker zu zwei Konzerten nach München. Dieſem
einſt von keinem Geringeren als Hans von Bülow erzogenen,
auch von Arthur Nikiſch geleiteten vortrefflichen Orcheſter geht ein
großer Ruf voran, dem es auch am Jſarſtrande Ehre machte. Die
ſuggeſtive Art der Dirigentenperſönlichkeit Furtwänglers zwang
die Zuhörer wie mit Zaubergewalt in ihren Bann. Mochte manche
Auslegung bei Einzelnen Befremden erregen, im großen und
gan=
zen waren ſeine Interpretationen von bezwingender Kraft. Das
erſte Konzert war Webers „Freiſchütz”=Ouvertüre, Bruckners
4. Sinfonie und Wagners „Meiſterſinger”=Vorſpiel gewidmet,
das zweite brachte Haydns Sinfonie mit dem Paukenſchlag, Joh.
Seb. Bachs herrliches Klavierkonzert in F=Moll, von
Furtwäng=
ler ſelbſt geſpielt, und Beethovens 5. Sinfonie. Das Orcheſter, in
jedem Nerv eins mit ſeinem Leiter, ſpielte mit einer Bravour und
Feinſinnigkeit, die nicht leicht zu übertreffen iſt.
Siegmund v. Hausegger beſchloß ſeine dieswinterliche
Konzertfolge mit Anton Bruckners herrlicher 8. Sinfonie, und er
ſtellte ſie in ihrer ganzen monumentalen Größe dar, der Serie
ſeiner Orcheſterkonzerte damit einen weihevollen Abſchluß gebend.
Wir ſind glücklich, Bruckners großen Schüler in unſeren Mauern
zu haben und hoffen, ihn noch lange den Unſeren, nennen zu
dürfen.
Ein muſikaliſches Ereignis erſten Ranges war die
Urauffüh=
rung der Apokalyptiſchen Sinfonie von Hermann W.
v. Waltershauſen, eines Werkes von wahrhaft
überwäl=
tigender Wirlung. Die muſikaliſche Geſtaltung des 6. Kapitels
der Offenbarung Johannes” unter völligem Verzicht auf das
Chor und Orcheſter iſt von edelſter Einfachheit und Erhabenheit. Wort verlangt eine grandioſe künſtleriſche Konzeption und eine
alle Schwierigkeiten meiſternde Genialität, die, in Waltershauſen
ſo die Ouvertüre zur Oper „La Clemenza di Scipione” ſowie die vereint, ein grandioſes Werk ergaben, das ſein Schöpfer mit feu=
Nummer 148.
Eröffnung des Reichstags.
Kommuniſtiſche Radauſzenen.
* Berlin, R. Mai. (Eigener Bericht.) Schon lange vor Beginn
deu Sitzung ſind die Publikumstribünen überfüllt. In der
Diplomaten=
oge haben der englliſche Botſchafter Lord d’Abernon, der
ameri=
aniſche Botſchafter Houghton und M
chechoflowakiſchen Geſandtſchaften. Platz genommen.
Schon vor 3 Uhr betreten zahlreiche Abgeordnete den Saal. Eine
Tagesordnung liegt noch nicht vor. Auch amtliche Druckſachen ſind noch
icht verteilt worden.
Aich De Migl der de Neckerais
ſoben ſich nahezu volzählig eingefunden.
Um 3.20 Uhr betritt der Alterspräſident, der Abg. Bock=Gotha
Soz.) den Saal und nimmt am Präſidium Platz. Er eröffnet die erſte
öitzung des Reichstags. Sofort ſetzen die Kommuniſten mit einem
Sie ſchreien im Chor: „Heraus mit den
politi=
hen Gefangenen!”
cbt Dir er Die kommuniſtiſchen Frauen ſchlagen mit den
Fäu=
ſenr auf den Tiſch. Auf einmal ertönen aus den kommuniſtiſchen Reihen
hrille Pfiffe. Die Abgeordneten der übrigen Parteien ſehen ſtaunend
ſieſem Treiben zu. Als einige lachen, ſchreien die Kommuniſten: „Wir
verden Euch das Lachen eintränken! Schlagt ihnen in die Freſſe, wenn
e lachen!” (Anhaltender minutenlanger Lärm, Proteſtrufe bei den
üb=
igen Parteien.) Der Alterspräſident dringt mit ſeiner ſchwachen Stimme
icht durch. Plötzlich begibt ſich der kommuniſtiſche Abg. Katz, ehe noch
Reichstag konſtituiert iſt und ehe er das Wort erhalten hat, auf die
ſednertribüne und verlieſt einen Antrag, der die ſofortige Freilaſſung
er politiſchen Gefangenen fordert. (Lebhafter Widerſpruch bei den
an=
eren Parteien.) Es herrſcht minutenlanger Lärm. Die Kommuniſten
hreien und toben, die Vertreter der anderen Parteien rufen: „Schluß!
der Abg. Katz (Kommuniſt) beantragt, ſeinen Antrag ſofort auf die
agesordnung zu ſetzen. Als er geendet hat, klatſchen die Kommuniſten
ſürmiſchen Beifall. Der Alterspräſident ſtellt dann feſt, daß er das
ſteſte Mitglied des Hauſes iſt, da er am B. April 1846 geboren iſt. Er
ernimmt das Amt mit dem lebhaften Wunſch, daß die auf den
neu=
wählten Reichstag geſetzten Hoffnungen ſich erfüllen mögen. (
Stür=
iſches Gelächter bei den Kommuniſten.)
Zu Schriftführern werden ernannt: Die Abgeordneten Philipp
deutſchnational), Frau Teuſch (Zentrum), Frau Agnes (Soz.) und
chhorn (Kommuniſt). Sie nehmen am Präſidium Platz und der
kamensaufruf beginnt. Wenn ein kommuniſtiſcher Abgeordneter
auf=
ſerufen wird, der ſich augenblicklich in Haft befindet, rufen
Kommu=
ſiſten ſtürmiſch: „Heraus mit den politiſchen Gefangenen!
Als Dr.
reitſcheidt (Soz.) ſich nicht meldet, rufen die Kommuniſten: „Iſt
uf Geſchäftsreiſen befindlich!” (Heiterkeit.) Beim Namensaufruf des
bg. Emminger (Bayer, Vpt.) rufen ſie: „Juſtizverbrecher! Schuft
Is ein weiterer kommuniſtiſcher Abgeordneter aufgerufen wird, der in
aft iſt, rufen die Kommuniſten: „Der ſitzt im Gefängnis und
Luden=
ſorff ſitzt im Reichstag!” Bei, dem Namen Ludendorff, erheben die
ſommuniſten ein ohrenbetäubendes Geſchrei. Die Nationalſozialiſten
ſntworten mit Heilrufen. Ludendorff lächelt und verneigt ſich ſpöttiſch
or den Kommuniſten. Der Abg. Scholem (Kommuniſt) hebt eine
aue Brille hoch, die er dann auf den Tiſch des Hauſes niederlegt. Der
ſäum dauert längere Zeit an. Als der eben genannte Kommuniſt
Scho=
m aufgerufen wird, antwortet er: „Hier! Ich werde Euch ſchon noch
zfregen!” (Gelächter.) Der Name Severing wird von den
Kommu=
iſten mit den Rufen „Pfui, nieder mit dem Verräter, Bluthund!”
be=
rüßt. Beim Namen Sollmann ruft Scholem: „Sind Sie noch nicht
üben bei den Deutſchvölkiſchen?” Als Tirpitz aufgerufen wird,
ver=
hſtalten die Kommuniſten ein Pfeifkonzert auf den Fingern.
Die Abgeordneten, die beim erſten Aufruf nicht geantwortet haben,
lerden dann zum zweiten Male aufgerufen. Hierbei wiederholen ſich
mmerfort die laut
en Rufe der Kommuniſten: „Sitzt im Gefängnis, iſt
Schutzhaft uſw.” Als bei dem Namen Kriebel auch einige
Natio=
rliozialiſten antworten: „Im Gefängnis”, rufen die Kommuniſten
nen zu: „Ihr kennt das noch nicht, Ihr müßt das noch lernen!“ (
Hei=
tukeit.) Als der Namensaufruf beendet iſt, rufen die Kommuniſten: „Da
ja ein ſchöner Stall beiſammen.
Die Schiftführerin Frau Agnes verließt die Liſte der
eingegange=
u Vorlagen. Darunter befinden ſich die Sachverſtändigengutachten,
uige Verträge mit den Randſtaaten, eine Denkſchrift über die
Be=
tungskoſten und ein Bericht der Reichsſchuldenkommiſſion für 1924.
Dann tritt eine Pauſe ein, während der die Schriftführer die
Prä=
des Reichstages feſtſtellen.
Alterspräſident Bock teilt nach der Pauſe das Ergebnis des
Na=
ensaufrufes mit, daß 449 Abgeordnete anweſend ſind, und daß der
leichstag danach beſchlußfähig iſt. Es wird dann eine ganze Reihe
mmuniſtiſcher und nationalſozialiſtiſcher Anträge verleſen, in denen
Aufhebung des Ausnahmezuſtandes im Reich und in Bayzern und
Freilaſſung der in Haft befindlichen Abgeordneten verlangt wird.
Ger verſchiedenen kommuniſtiſchen Abgeordneten iſt der
National=
zialiſt Kriebel in Haft.
Abg. Katz (Komm.) verlangt die ſofortige Beratung der Haftbefrei=
9santräge. Er proteſtiert zugleich dagegen, daß ſich im Vorraum des überſehen war, eine Erhöhung der Gehälter vorgenommen. Das
ſitz ungsſaales Polizei aufhalte.
Abg. Dittmann (Soz.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner Fraktion
der Haftbefreiungsanträgen. Dieſe Anträge könnten allerdings erſt
un zur Abſtimmung kommen, nachdem der Reichstag ſich konſtituiert
ſein Plenum gebildet habe.
Abg. Scholem (Komm.) verlangt die ſofortige Beratung der
träge.
ik es für unzuläſſig, daß vor der Wahl des Präſidiums derartige
An=
äge beraten werden.
Niung der morgigen Sitzung werde geſetzt werden:
. Wahl des Präſidiums,
2. Anträge auf Freilaſſung der in Haft befindlichen Abgeordneten.
ſuch nach ungewöhnlichen Klanggewalten, und ſo war das
Or=
ſeſter bedeutend vergrößert. Zahlreiche Mitglieder des
Münche=
r Tonkünſtlervereins, Muſiker von Ruf, Kollegen aus dem
ſehrerſtab der Hochſchule für Tonkunſt, Künſtler von erſtem
kange ſaßen mit im Konzertvereinsorcheſter, um dem
außer=
dentlichen Werke auch eine außergewöhnliche Aufführung zuteil
derden zu laſſen. Der Erfolg war denn auch ein grandioſer, und
err v. Walterhauſen wurde mit nicht endenwollendem Beifall
befeiert.
Den Abſchluß der großen Konzerte bildete eine Aufführung
on Händels „Meſſias” durch den
SingchordesNational=
heaters unter Konrad Mengers Leitung zum Beſten des
gritas=Verbandes.
Unſere Münchener Geigerin Milli Wildner=Berber
ſab im Verein mit Helene Zimmermann einen
Konzert=
hend, in deſſen Verlauf ſie Beethovens Kreutzerſonate mit einer
iblimen Klarheit, Kraſt und einem trotzigen Temperament ſpielte,
je es die Kenner ihres Spiels von ihr nicht anders erwarteten.
In einem Konzerte mit dem Konzertvereinsorcheſter hörten
ir unſere leider ſo ſelten gewordene Geigerin Melanie
Micha=
li’s in dem Violinkonzert von Brahms, das ſie durchgeiſtigt
Und formvollendet wiedergab.
Walter Rehberg, ein junger, hochbegabter Pianiſt, gab
s Gelegenheit, Hans Pfitzners neues Klavierkonzert nochmals
hören, und er geſtaltete es mit geiſtſprühendem Feuer,
elaſti=
hem Schwung und virtuoſer Kraft unter der Führung von
riedrich Umater, ſo daß abermals ein hinreißender Eindruck
Folge war.
Den Höhepunkt des dieswinterlichen Konzertlebens bildeten
as Konzert mit Kammerorcheſter von Edwin Fiſcher und drei
uſch=Abende. Wie Edwin Fiſcher muſiziert und was er
em Klavier entlockt, iſt einfach meiſterhaft. Die Begeiſterung
ollte denn auch kein Ende nehmen.
Die Buſch=Abende aber boten Genüſſe von reinſter
Geiſtig=
lit. Der Sonatenabend mit Rudolf Serkin bot Werke von
ach, Beethoven und Schubert; der Quartettabend beſcherte uns
herrliche Es=Dur=Quartett von Reger, ein Haydn=Quartett
nd Beethovens Opus 127. Der dritte und letzte Abend war ganz
eethoven gewidmet und gab Gelegenheit, Adolf Buſch ſowie
fudolf Serkin als Soliſten zu bewundern, erſteren in dem gro=
Violinkonzert von Beethoven.
Auch Herma Studeny ließ ſich mit der nach ihr genannten
Lu artettvereinigung wieder einmal hören und erfreute ihre
Ge=
ainde mit Mozarts D=Dur=Quartett und Schuberts D=Moll=
Auartett.
Die Herren Anton Huber (Violine), Rudolf Hindemith
Fello), K. Lemberger (Viola), Hans Hedenus (2. Vio=
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924,
Abg. b. Graefe (nat=ſoz.) widerſtpricht der Auffaſſung des Abg.
Fehrenbach und beantragt, an die erſte Stelle der morgigen
Tagesord=
nung die Haftbefreiungsanträge zu ſetzen.
Abg. Koenen (Komm.) beantragt außerdem noch, die Anträge
auf Befreiung aller politiſchen Gefangenen und auf Aufhebung des
Aus=
nahmezuſtandes und des Verbotes der „Roten Fahne” vor der Wahl des
Präſidiums zu erledigen.
Darauf tritt Abg. Thelmann (Komm.) ans Rednerpult und
proteſtiert gegen die Polizei der Schieberrepublik und ſchließt mit einem
Hoch auf die politiſchen Gefangenen. Die Kommuniſten ſtimmen dreimal
laut in die Hochrufe ein. Sie ſingen hierauf eine Strophe der
Inter=
nationale. Die Nationalſozialiſten antworten mit einer Strophe des
Deutſchlandliedes, in das die Tribünenbeſucher mit einſtimmen. Die
Kommuniſten lärmen und pfeifen und ſingen eine weitere Strophe der
Internationale.
Der Alterspräſident hatte bereits bei Beginn des Geſanges ſeinen
Hut aufgeſetzt und den Saal verlaſſen.
Nächſte Sitzung Mittwoch 12 Uhr: Präſidentenwahl.
Konſtitnierende Fraktionsſitzungen.
Berlin, 27. Mai. Die kommuniſtiſche Fraktion des
Reichstags konſtituierte ſich heute in ihrer erſten Sitzung und beauftragte
mit der Fraktionsleitung die Abgeordneten Thelmann=Hamburg, Frau
Ruth Fiſcher=Berlin, Koenen=Halle, Katz=Hannover uned Roſenberg=Ber
lin. Zum Sekretär der Fraktion wurde Stöcker=Düſſeldorf beſtimmt.
Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, hat ſich die bisher als
„Wirtſchaftspartei” bezeichnete neue Parteigruppe des
Reichs=
tags, die aus ſieben Mitgliedern des bayeriſchen
Bauernmittelſtands=
bundes, fünf Mitgliedern, der deutſch=hannoverſchen Wirtſchaftspartei
und drei Mitgliedern des deutſchen Mittelſtandes zuſammenſetzt, unter
dem Namen „Wirtſchaftliche Vereinigung” konſtituiert. Zu
Vorſitzenden wurden Profeſſor Fehr (Bayeriſcher Bauernbund), Alpers
(D.=Hann.) und Profeſſor Bredt (Deutſche Wirtſchaftspartei) gewählt.
* Zur Regierungsbildung in Bahern.
g. München, 27. Mai. (Priv.=Tel.) Es will ſcheinen, als
wenn man nun auch in Bayern auf dem Wege zur
Negierungs=
bildung einen Schritt weitergekommen ſei. Die parteiamtliche
Korreſpondenz der Bayeriſchen Volkspartei meldet wenigſtens:
„Die Landtagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei hat am
27. Mai, nachmittags, neuerdings über das aktuelle Thema „
Re=
gierungs= und Koalitionsbildung in Bayern” Beratungen
ge=
pflogen und hat die Verhandlungen über das einzuſchlagende
Vorgehen zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht.‟ Dazu iſt
er=
gänzend zu bemerken, daß die Bayeriſche Volkspartei nunmehr,
nachdem ſie ſich auf einen beſtimmten Weg geeinigt hat, an die
übrigen Fraktionen des Landtags, ſoweit ſie zur
Regierungs=
bildung in Frage kommen, herantreten wird. Wir haben keinen
Anlaß, das Geheimnis zu lichten, das die Fraktion aus ſehr
be=
ſtimmten Gründen über ihrem geplanten Vorgehen beläßt. Umſo
weniger, als anzunehmen iſt, daß in den Verhandlungen mit den
beteiligten Fraktionen noch ſehr weſentliche Aenderungen,
namentlich bezüglich der Perſonenfrage, notwendig werden.
Die Nationale Rechte tritt morgen zu einer Fraktionsſitzung
zuſammen, der Bauernbund, der als dritter Partner in Frage
kommt, erſt am Montag.
Dr. Luther
bei den Reichsſieuerbeamten.
Der Reichsfinanzminiſſter über Beſoldungsfragen.
Hamburg, 27. Mai. Auf der 4. Bundestagung des
Bun=
des der Reichsſteuerbeamten, die in dieſen Tagen in Hamburg
ſtattfindet, ergriff auch der Reichsfinanzminiſter Dr.
Luther das Wort, um ſich allgemein über
Beſoldungs=
fragen uſw., die zur Erörterung ſtanden, zu äußern. Er wies
eingangs ſeiner Ausführungen darauf hin, daß er nur noch als
geſchäftsführender Miniſter ſpreche. Er führte unter anderem
aus, daß eine zulängliche Beſoldung das erſte
Er=
fordernis ſei. Die Reichsregierung habe dauernd die Hand
am Pulsſchlag der Entwicklung und der ſich daraus ergebenden
Beſoldungsmöglichkeiten. Am 16. November hat die Notenpreſſe
ſtillgelegt werden müſſen, ſo daß an Gehältern nichts anderes
gewährt worden iſt als das Allernotwendigſte. Wir haben
da=
mals einen Teilkonkurs des Reiches gehabt. Wir haben zu dem
Zeitpunkt, wo tatſächlich unſere Finanzlage etwas klarer zu
Charakteriſtiſche der Regelung vom 1. Juni iſt:
Während bisher immer nach dem Syſtem der Zulagen zu den
bisherigen Gehältern gearbeitet worden iſt, iſt jetzt grundſätzlich
der Schritt getan, um auf den Ausgangspunkt der
Friedens=
gehälter zurückzukommen. Mit den ſozialen Zulagen ſtellt ſich
das Einkommen der unteren und mittleren Beamtengruppen zum
Abg. Fehrenbach (Ztr.) verweiſt auf die Geſchäftsordnung und Teil über die Friedensſätze. Worauf es ankommt, iſt eine
Beſ=
ſerung der Kaufkraft. Dieſe Kaufkraft iſt immer in
Ge=
fahr, wenn es heißt: Es wird auf ein ganz beſtimmtes Gehalt
Alterspräſident Bock ſtimmt dem zu und erklärt, auf die Tages= ein weiterer prozentualer Zuſchlag darauf gelegt. Das, was jetzt
an Beſoldung geboten worden iſt, iſt das Aeußerſte, was nach
dem Stand unſerer finanziellen Lage geleiſtet werden kann.
Seite 3.
Ein politiſcher Mord?
Ermordung eines 16 jähr. Schülers durch Kemmuniſten.
Verlin, 27. Mai. Geſtern abend fanden zwei Männer
im Dahlwitzer Forſt bei Mahlsdorf die Leiche des 16
jäh=
rigen Schülers Günther Bayer, dem die Augen
ver=
bunden waren. Am Kopf zeigte ſich eine Verletzung, die von
einem Schuß herzurühren ſcheint. Auf der Bruſt war ein Zettel
befeſtigt mit der Inſchrift „Tod den Faſchiſten!“ Der.
Vater des Ermordeten iſt Magiſtratsaſſiſtent.
Hierzu wird uns noch berichtet: Günther Bayer ging geſtern
nachmittag gegen 5 Uhr aus der elterlichen Wohnung fort, um
ſich mit der Straßenbahn zur Teilnahme an einer Verſammlung
der Schüler=Ruderriege in Köpenick zu begeben. Von dieſer
Fahrt iſt er nicht mehr nach Hauſe zurückgekehrt. Gegen 1½Uhr
nachts erſchienen zwei Perſonen auf der Polizeiwache von
Mahlsdorf, die die Auffindung der Leiche Bayers im Dahlwitzer
Forſt meldeten. Auf der Bruſt des Toten war ein aus einem
Notizbuch herausgeriſſener Zettel befeſtigt, der die Inſchrift trug:
„Tod denFaſchiſten! K.P.D.=Exekutive‟. Unten links ſteht: „
Er=
ledigt am 26. Mai 1924‟. Die Rückſeite des Zettels trägt die
Ueberſchrift: „Schwarze Liſte Mahlsdorf”. Es folgen dann
zwölf. Namen von Mitgliedern der Bismarckjugend, darunter
die Unterſchrift: „K.P.D.=Exekutive‟ Unter den ausgeführten
zwölf Namen befindet ſich auch der Name des Ermordeten.
Die=
ſer iſt zweimal durchſtrichen. Links neben dem Namen befindet
ſich ein Kreuz, rechts ſteht wieder das Datum „26. 5. 1924‟. Der
Zettel war an der oberen Seite mit einer ſchwarz=weiß=roten
Knopfnadel, an der unteren Seite mit dem Taſchenmeſſer des
Ermordeten, das durch das Hemd durchgeſteckt war, befeſtigt.
In der Mordſache Günther Bayer in Mahlsdorf hat die
Polizei bisher 3 Perſonen feſtgenommen, die offenbar in
Ver=
bindung mit der Tat ſtehen.
Die Vergarbeiterverhandlungen.
Der tote Punkt im Ruhrkonflikt.
* Eſſen, 27. Mai. (Priv.=Tel.) Aus Kreiſen der Chriſtlichen
Ge=
werkſchaften wird uns geſchrieben: Der Wochenwechſel hat eine
erſchwe=
rende Verſchärfung der Lage im ganzen Ruhrgebiet gebracht. Trotz der
Maßnahmen der Zechenverwaltungen nimmt die Behinderung der
Not=
ſtandsarbeiten überhand. Der Streik ſelbſt iſt auf dem toten Punkt
an=
gelangt. Zechenderband und Bergarbeiter ſtehen ſich wie zwei feindliche
Heere vor der Entſcheidungsſchlacht gegenüber. Der Kampf geht weiter.
Das in Brüſſel tagende Exekutivkomitee der Bergarbeiter=
Internatio=
nale hat den ſtreikenden Grubenleuten in Deutſchland weiteſtgehende
Unterſtützung verſprochen. In den neutralen Ländern, vor allem in
Holland, hat man mit der Organiſation einer großen Hilfsaktion für die
deutſchen Bergarbeiter begonnen. Aber dieſe ausländiſche Hilfe kommt
meiſtens zu ſpät und hat nicht viel Ausſicht. Das unbeſetzte Deutſchland
fieht gegenwärtig in einer ſchweren Wirtſchaftskriſis. Niemand hat Geld.
Ueberall herrſcht der Schrei nach Kredit. Das Bürgertum des
Ruhr=
gebietes ſelber trägt zurzeit ſehr ſchwer und kann den Bergarbeitern
nicht helfen. Die Regelung kann nur von der raſchen
Löſung der Reparationsfrage kommen, deutlicher, von
dem baldigen Fortfall der Micumverträge. In dem
Augenblick, wo dieſer Druck fortfällt, können die Werke wirtſchaftlich
ar=
beiten und ihre Arbeiter entſprechend entlohnen.
Einer Mitteilung des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes zufolge
wird den Metallarbeitern, die infolge des Konflikts im Bergbau zum
Feiern gezwungen ſind, die Erwerbsloſenunterſtützung nicht gewährt.
Da durch die Schließung weiterer Betriebe der Großinduſtrie die Anzahl
der in Not geratenen Metallarbeiter ſtark gewachſen iſt, wandte ſich der
Chriſtliche Metallarbeiterverband nochmals an die Regierungsſtellen mit
dem Erſuchen, eine Unterſtützungsaktion für die zum Feiern
Gezwunge=
nen einzuleiten.
Die Einigungsformel gefunden.
Berlin, 27. Mai. Wie wir erfahren, beſteht begründete
Ausſicht, daß noch im Laufe des heutigen Abends im
Reichs=
arbeitsminiſterium in der Frage des Bergarbeiterkonflikts im
Ruhrbergbau ein Schiedsſpruch gefällt wird, der den
Wün=
ſchen beider Parteien ſo weit als möglich Rechnung trägt. Eine
Veröffentlichung iſt für heute nicht mehr zu erwarten. Im Laufe
des morgigen Tages werden ſowohl die Arbeitnehmer= als auch
die Arbeitgeber=Organiſationen an Ort und Stelle Gelegenheit
haben, zu dem Schiedsſpruch Stellung zu nehmen. Es beſteht
Ausſicht, daß beide Teile den neuen Schiedsſpruch nicht ablehnen
werden. Im Laufe des morgigen Vormittags wird ein Auszug
des Schiedsſpruchs der Oeffentlichkeit übergeben werden.
*
Wie wir in ſpäter Abendſtunde erfahren, hat das
Reichs=
arbeitsminiſterium im Ruhrſtreik einen
Schieds=
ſpruch gefällt.
line) und Fritz Müller=Rehrmann führten an zwei
Aben=
den Hans Pfitzners Kammermuſik auf und erwarben ſich damit terich”=Ausgaben, wie zum Beiſpiel die uns vorliegende 6.
Auf=
den lebhaften Dank der Pfitzner=Verehrer.
werte Erſtaufführungen zu nennen. Des alten Plautus Luſt= laſſen bleiben.
ſpiele „Der Geldtopf” und „Der Bramarbas” feierten im
Reſi=
denztheater ihre Auferſtehung in der Nachdichtung des J. M. R. reits bekannt, hält der Allgemeine Deutſche Muſikverein ſeine
Lenz bzw. Wilhelm Scholz unter der Regie von Erwin Fa= 54. Jahresverſammlung in den Tagen vom 9. bis 15. Juni in
ber. Es hatten ein bißchen zu viele herumgedoktert an dem alten Frankfurt a. M. ab. Mit ihr in Verbindung ſteht ein
mehr=
mußte, blieb wenig Witz und nur die graue Langeweile übrig.
Genuß bereitete nur Richard Kellerhals' angeborene,
natur=
gegebene geniale Komik. Im großen und ganzen bedeutete die
Ausgrabung einen gelinden Mißerfolg.
Franz Werfels Trauerſpiel „Schweiger” hatte im
Schau=
ſpielhaus einen problematiſchen Erfolg. In die Irre geratene
Kunſt, ein beſſeres Kinodrama mit okkulten Einſchlägen, ein
dra=
matiſches Kolleg über Pſychopathie, Knalleffekte, Schluß: Sprung
des Helden vom vierten Stock nach Nirwana. Zum Ruhme des
Schauſpielhauſes ſei es geſagt: die Darſteller des Schauerdramas
taten ihr Beſtes, um eine würdige Wirkung zu erzielen.
Die zweite literariſche Entgleiſung war an derſelben Bühne
Georg Kaiſers neue Komödie „Kolportage‟. Dieſe iſt als
leiner Ulk aufzufaſſen. Der kitſchigſte Kolportageſtil auf die
Bühne projiziert, ein dramatiſcher Hintertreppenroman, durchaus
auf die Lachmuskeln berechnet, als ob wir nicht genug an den
Kinos unſerer Stadt hätten, eine Verſündigung an Georg
Kai=
ſers Muſe einer beſſeren Vergangenheit. Die Aufführung war
brillant, Herrn Mercks Regie ließ alle Minen des Parodienſtils
ſpringen. Die Damen Wittels, Holm und Borkmann, die Herren
Stöckel, Dyſing, Raabe und Rüthmann ſpielten mit glänzendem
Humor und verhalfen ſo bei 30 Grad Hitze dem modernen
Augen=
blicksſpektakel zu einem Erfolg, der dem unſterblichen Römer
verſagt blieb.
Clara Ebert.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Zur „Datterich”=Aufführung. Herr Franz
Schneider bittet uns, mitzuteilen, daß der in der „Datterich”=
Auf=
führung leider unterdrückte Wunſch Dummbachs, daß „die
Fran=
zoſe de Rhein liewer wie Hofmenniſche Proppe uff Zucker
ein=
nemme ſollte als uff ſunſt e Weis”, u der Regie geſtrichen
war, ſo daß der Wegfall dieſes ſchünen ernſages nicht ſein
ei=
ſchulden iſt. Herr Schneider weiſt a. f hin, daß die (
wähnung der „abgesaufte Müniet iii Fer Mäuhre05
Konjektur für zwei geſchwärzte Worte enthalten iſt. Aeltere „
Dat=
lage von Seriba, haben dieſe Konjektur, die ſpäter auch Seriba an=
Was nun das Schauſpiel betrifft, ſo ſind drei bemerkens= genommen hat, nicht. Ob ſie richtig iſt, muß der Forſchung über=
— Das Frankfurter Tonkünſtlerfeſt. Wie be=
Römer, und da der ausſchlaggebende Beſtandteil der plautini= tägiges großangelegtes Tonkünſtlerfeſt, deſſen Opern= und
Kon=
ſchen Komik, die Zote, begreiflicherweiſe wegkanoniſiert werden zert=Aufführungen in dem ſchönen Bau des Frankfurter
Opern=
hauſes ſtattfinden werden. Das Feſt beginnt am Pfingſtmontag,
den 9. Juni und ſchließt Sonntag, 15. Juni. U. a. werden Werke
zur Aufführung kommen von Krenek, Haba, Hindemith,
Stra=
vinsky, Ingenhoven, Berg, Ermatinger, Wolff, von Keußler,
Pfitzner, Jemnitz, Petyrek, Richard Strauß, Schöck, Schönberg,
Rathaus, Buſoni. In dem Rokokotheater in Homburg v. d. H.
wird Heury Purcells „Dido und Aeneas” von erſten Kräften
der Frankfurter Oper aufgeführt werden. Die künſtleriſche
Leitung des Feſtes liegt in den Händen von Hermann Scherchen.
Wiesbaden. Otto Klemperer iſt vom Intendanten
Karl Hagemann an das Staatstheater nach Wiesbaden
berufen worden. Er hat die Verpflichtung übernommen, ſechs
Monate jeder Spielzeit dem Inſtitut zur Verfügung zu ſtehen.
Er wird die Symphoniekonzerte der Staatskapelle leiten,
meh=
rere Neuheiten und ältere Opern mit Karl Hagemann
einſtu=
dieren und eine Anzahl der laufenden Vorſtellungen dirigieren.
Hamburg, 27. Mai. Der Ordinarius für deutſche
Litera=
tur an der Univerſität Hamburg, Profeſſor Robert Petſch, iſt
von der Univerſität London eingeladen worden, drei
Vor=
leſungen in deutſcher Sprache über Goethes
„Fauſt” zu halten. Vorleſungen in Liverpool, wo Petſch
früher wirkte, ſollen folgen.
— Nheiniſche Bühnenſchau. Im Rahmen der dritten
Rheiniſchen Literatur= und Buchwoche, die in den
Ausſtellungs=
hallen der Stadt Köln vom 7. Juni bis 15. Juli ſtattfindet, wird
eine großzügige Jahresſchau rheiniſcher Bühnen verauſtaltet. Das
geſamte Theaterweſen in geſchloſſener Form herauszuſielten und
den weiteſten Kreiſen der rheiniſchen Bevölkerung zugängig
zu machen, iſt das Ziel der Bühnenſchau. Sie bildet eine
erſt=
malige Zuſammenſtellung des Materials rheiniſcher
Bühnen=
meiſter im Rahmen einer literariſchen und muſikaliſchen
Veran=
in der
ſtaltung. Syſtenatiſch ſind die Einzelkräfte erfaßt die
Geſanitiwirkung des Theaters mittzirken. Die
des
zur Ber/igz=ug ſiehenden Materia18 tuird die 2.
einent ke77/4 Püzfehlngslzuft der geiaMteit P 4ung
Macen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924
Rummter 148.
Helafke Bailäliekauf
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Sensations- und Zirkus-Großfilm in 6 spannenden
Akten. In den Hauptrollen:
Albert Patry, Ferry Slckla, Aruth Wartan,
Arnold Kortf, Rudolf Lettinger, Herm.
Picha, Carl Falkenberg, Helene Makowska,
Elise Fuller
Die tödliche Schleifenfahrt
von der Spitze des Zirkus herab, ist der
Schwerpunkt der überaus spannenden Handlung.
(6997mdfsg
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Residenz-Theater
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Sittenbild in 6 Akten, nach dem Roman
von Sir Hall Caine
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Lustspiel in 2 Akten mit Leo Peukert.
Eine lustige Geschichte in 5 Akten
Hauptdarsteller:
Tackie Coogan
Einlage! (*15579
Ferner:
Das kurehtbare Eisenbahnanglück bei
Bellinzona
ohentwielfeſtſpiele 1924
27. Jun bis 24. Aug
Lahrdtr Sautbigsg
Mittwoch, den 28. Mai
Uerru Könzer
Philharmoniſchen Orcheſters
Gaſidirigent:
Muſikdir. E. Irrgang aus Karlsruhe
Anfang 4 Uhr (6990) Anfang 4 Uhr
Ludwigshöhe
Telephon 591
Himmelfahrtstag
Früh=Konzer
Punkt 5 Uhr: Choral vom Turm /
Nachmittags 4 Uhr
Extra=Konzert
ausgeführt vom
philharmoniſchen Orcheſter Darmſtadt
Leitung: R. Ludwig (B 6984
Treffpunkt der ehemaligen 146er, Gießen
Liederzweig Darmſtadt.
Donnerstag, den 29. Mai (Himmelfahrt)
Familien=Ausflug
mit Muſik nach dem „Diebsbrünnchen” mit
Endziel Roßdorf. Einkehr „Darmſtädter
Hof” (Krämer) Abmarſch 10 Uhr vom
Schwimmbad; bei ungünſtiger Witterung
Abfahrt 170 Oſtbahnhof. (6954
Der Vorſtand.
Darmſtädter Männergeſangverein.
Himmelfahrtstag
Spaziergang
nach dem Rücksbrünnchen.
Abmarſch um 7 Uhr vom Ballonplatz
Brauerei Fah.
(215481
Familienausſtug
(Himmelfahrtstag)
Abmarſch mit Muſik um 7 Uhr vormittags
ab Ballonplatz nach d. Bismarck=Eiche
NB. Bei ungünſtiger Witterung ab
6 Uhr nachmittags Gemütliches
Bei=
ſammenſein im Hanauer Hof.
15423)
Der Vorſtand.
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Getränke und Speiſen iſt beſtens geſorgt.
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Lanzfeſt
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Himmelfahrtstag
Familien=Spaziergang nach
Gundernhauſen
Einkehr bei Gaſtwirt Hanſtein.
Abmarſch morgens 7 Uhr vom „Feierabend”
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Stiftſtraße 51.
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Familien=Spaziergang nach Traiſa
Abmarſch 2 Uhr vom alten Friedhof
14
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Himmelfahrtstag
mit Muſik nach Roßdorf.
Einkehr bei Kaffenberger „Zur Sonne‟
Daſelbſt Tanz. Abmarſch um 6 Uhr vorm.
vom Vereinslokal „Landsberg”, Ballonplatz
Alle Mitglieder nebſt Angehörigen, Freunde
und Intereſſenten ſind herzlichſt hierzu
(*15472
eingeladen.
Gleichzeitig machen wir noch unſere
Mit=
glieder auf die am Sonntag, den 1. Juni,
vorm. 10 Uhr, ſtattfindende außerordent
liche Mitglieder=Verſammlung aufmerkſam.
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Abmarſch mit Muſik 6 Uhr früh ab
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Dortſelbſt große Kinderbeluſtigungen und
ſonſtige Ueberraſchungen.
Für Speiſen und Getränke zum Tages
preis iſt reichlich geſorgt.
(*15565
Freunde u. Gönner des Vereins ſind
herzlichſt eingeladen.
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15558)
Rummer 148.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. Mai.
— Ernannt wurden am 13. Mai: die Schulamtsanwärterin Eliſabeth
Mechler aus Fürth i. O. zur Lehrerin an der Volksſchule zu Nieder=
Roden Kreis Dieburg; die Schulamtsanwärterin Frieda Weiler aus
Darmſtadt zur Lehrerin an der katholiſchen Volksſchule zu Groß=
Um=
ſtadt, Kreis Dieburg; am 14. Mai: der Schulamtsanwärter Franz
Fiſcher aus Gießen zum Lehrer an der Volksſchule zu Hebſtahl, Kreis
Erbach i. O.; am 15. Mai: der Lehrer Karl Darmſtädter zu
Heu=
bach unter Zurücknahme der Verſetzung nach Wald=Amorbach zum
Leh=
rer an der Volksſchule zu Schaafheim, Kreis Dieburg; der Lehrer
Fried=
rich Funk zu Schaafheim zum Lehrer an der Volksſchule zu Heubach,
Kreis Dieburg; am 16. Mai: der Lehrer Adam Berg zu Bad=Nauheim
zum Lehrer an der Volksſchule zu Dorn=Aſſenheim, Kreis Friedbera; der
Lehrer Adam Winkler zu Dorn=Aſſenheim zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Bad=Nauheim, Kreis Friedberg; am 17. Mai= der Lehver
Friedrich Höreth zu Vielbrunn zum Lehrer an der Volksſchule zu
Mümling=Grumbach, Kreis Erbach; am 20. Mai: die Polizeiwachtmeiſter
auf Probe Adolf Alt aus Eichelsdorf, Otto Böcher aus Eichelsdorf,
Andreas Gallena aus Mainſondheim, Wilhelm Geideck aus
Heu=
bach i. O., Edmund Halbig aus Oberthulba, Fritz Andreas Hofer
aus Rimbach Karl Löſch aus Biſchheim, Willy Müller aus
Frank=
furt a. M., Konrad Röhrig aus Schwabenrod und Ludwig
Pathen=
chneider aus Ober=Beerbach zu Polizeiwachtmeiſtern mit Wirkung
vom 1. Juni 1924 an.
Hefſiſches Landestheater. Es wird beſonders darauf aufmerkſam
gemacht, daß die Aufführung von „Liebestrank” am Donnerstag,
den 29. Mai, im Kleinen Haus nicht der Zuſatzmiete IK, ſondern, der
Zuſatzmiete UII als 10. Vorſtellung zufällt.
Die für Samstag
an=
gekündigte Auffühung von „Hans Heiling” findet nicht ſtatt. Das
Große Haus bleibt an dieſem Tage geſchloſſen.
— Volkshochſchule. Wegen dringender Verhinderung am Mittwoch,
den 28. Mai, werden die beiden nächſten Abende des Herrn Dr.
Cor=
wegh am Freitag, den 30. Mai, und Freitag, den 6. Juni, ſtattfinden.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt.
Sonntagsrück=
fahrkarten und Rundreiſe= (ſog. Gabel=) Karten. Auf
Anregung des Odenwaldklubs und des Verkehrsvereins hat die
Eiſen=
bahnverwaltung in dankenswertem Entgegenkommen zu ermäßigten
Preiſen zahlreiche Fahrkarten vorbezeichneter Art, die an den
Kaſſen=
ſchaltern zum Verkauf offen liegen und dort erfragt oder aus den
da=
ſelbſt befindlichen Aushängen erſehen werden können, genehmigt. D
Karten können ſchon jeweils am Tage vor Sonn= oder Feiertag gelöſt
und zur Abfahrt am Nachmittag des gleichen Tages von nach 12 Uhr ab
benutzt werden. Zur Rückfahrt ſind ſie gültig an Sonn= und Feiertagen
für Züge, welche die Rückfahrtſtation fahrplanmäßig vor 12 Uhr nachts
verlaſſen. Der Odenwaldklub beabſichtigt, ſobald ihm alle Verzeichniſſe
der in Betracht kommenden Eiſenbahndirektionen vorliegen, demnächſt
eine zu geringem Preis käufliche Ueberſicht über alle auf das Klubgebiet
bezügliche Karten herſtellen zu laſſen.
— Vogelsberger Höhenelub. In der 43. Hauptverſammlung des
V. H. C., im Saale des neuen Klubhauſes auf dem Hoherodskopf, wurde
Oberſtudiendirektor Kiſſinger zu Darmſtadt, der verdiente
Vor=
ſitzende des Verbands der deutſchen Gebirgs= und Wandervereine,
ein=
ſtimmig zum Ehrenmitglied des Vogelsberger Höhenclubs ernannt. Der
Tagung, die unter der zielbewußten Leitung des 1. Vorſitzenden, Dr.
Bruchhäuſer=Ulrichſtein, einen glatten Verlauf nahm, ging ein
wohl=
gelungener Begrüßungsabend im alten Klubhaus und am frühen
Vor=
mittag eine Sitzung des Geſamtvorſtandes voraus. Der vom 1.
Vor=
ſitzenden erſtattete Jahresbericht ergab ein Bild über die rege Tätigkeit
ſowohl im Hauptverein, wie in den Zweigvereinen im abgelaufenen
Vereinsjahr. Der Bericht über die Jugendbewegung wurde vom
zwei=
ten Obmann, Dern=Offenbach, für den verhinderten erſten Obmann,
Prof. Bender=Frankfurt a. M., vorgetragen. Auch er ergab ein Bild
regſten Lebens innerhalb der V. H.C.=Jugend. Mit Genugtuung konnte
der 1. Vorſitzende die Tatſache feſtſtellen, daß der V. H.C. in der
Jugend=
bewegung im deutſchen Wandergebiet an erſter Stelle marſchiere, wie
ihm von berufener Seite verſichert wurde. Aus den Verhandlungen
ſelbſt ſei noch angeführt, die Feſtlegung des Geſchäftsjahres allgemein
für Haupt= und Zweigvereine auf das Kalenderjahr und ein Beſchluß,
wonach die Vereinszeitſchrift, der „Friſchauf”, wieder als
Pflichterem=
plar für jedes Mitglied (Familie) zu halten iſt. Klubhäuſer,
Bismarck=
turm, Gefallenen=Denkmal auf der Herchenhainer Höhe.
Wegmar=
lierungen, Liederbuch, Neuauflage des Verzeichniſſes über die
Sommer=
friſchen uſw. im Vogelsberg u. a. führten eine lebhafte Ausſprache
herbei. Der Herbſtausflug 1924 findet anfangs September (etwa am 7.)
nach Birſtein ſtatt. Für 1925 iſt Schlüchtern in Ausſicht
genom=
men. Als Ort der nächſtjährigen Hauptverſammlung wurde Schlitz
beſtimmt. Dem hochverdienten 2. Vorſitzenden und Schriftleiter des
„Friſchauf”, Lehrer Karl Link=Rudingshain, der im März d. J. auf
eine 40jährige erſprießliche Tätigkeit im V.H.C. zurückblicken konnte,
widmete Dern=Offenbach ehrende Worte der Anerkennung und
über=
reichte im Namen ſeines Zweigvereins ein Ehrengeſchenk. Finger=
Lau=
terbach dankte dem Geſamtvorſtand für ſeine Tätigkeit und ſchilderte
in begeiſterten Worten die Schönheiten des Vogelsberges, worauf der
1. Vorſitzende gegen 1½ Uhr, mit Worten des Dankes an die Erſchie=
B.
nenen, die Hauptverſammlung ſchließen konnte.
F. Waiſenſchutz. Am Samstag abend hielt der Heſſ. Fechtverein
Waiſenſchutz im Konkordiaſaal ſeine diesjährige Abendunterhaltung ab.
der 1. Feſtwart, Herr Ernſt Thomas, hatte keine Mühe geſcheut, unter
Mitwirkung der Bühnengeſellſchaft Darmſtadt ein Programm
zuſam=
menzuſtellen, das dem Verein zur Ehre gereichte. Nach einem
ſchnei=
dig geſpielten Marſch begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Burggraf, die
Erſchienenen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß alle ein paar
genuß=
reiche Stunden erleben möchten. Sämtliche Mitwirkenden, die Damen
Frl. Martha Fleiſchmann (Geſang), Frl. Elſe Falkenſtein (Tanz), beide
vom Heſſ. Landestheater, Frl. Hanny Meher, Frl. Anny Lang, Frl.
Mia Meyer, Frl. Mechler, ſowie die Herren G. König, W. Peters,
G. Falk. Ernſt Aſſelmeher, Heinz Heuſohn, der unverwüſtliche
Darm=
ſtädter Humoriſt Ph. Mechler, ſämtlich Mitglieder der
Bühnengeſell=
ſchaft Darmſtadt, hatten ihre ganze Kraft in den Dienſt der
Waiſen=
ſchutzſache geſtellt und erledigten ihre Aufgabe reſtlos, was der lebhafte
Beifall bezeugte. Am Schluß dankte der 1. Vorſitzende allen
Mitwir=
kenden und brachte ein dreifaches „Fecht=Heil” auf dieſelben aus. Eine
reichbeſchickte Tombola — den Stiftern ſei auch hier nochmals
herz=
lichſt gedankt — und ein flottes Tänzchen beſchloſſen die Feier. Zum
Schluſſe ſei noch bemerkt, daß das diesjährige Sommerfeſt des Heſſ.
Fechtvereins Waiſenſchutz am Sonntag, den 17. Auguſt, in ſämtlichen
Räumen des Saalbaues ſtattfindet. Näheres folgt an dieſer Stelle.
*Nochmals die „ſkandalöſen Zuſtände
am Realgymnaſium”.
Wir erhalten nachſtehende Zuſchrift:
Mit ruhiger Sachlichkeit hat der Artikel in der Freitagsnummer
des Tagblatts die Entſtellungen und Unterſtellungen und die vielen
Un=
wahrheiten zurückgewieſen, die ſich die ſozialdemokratiſche Preſſe in ihrer
Hetze gegen die Söhne des Großherzogs und gegen den Leiter des
Real=
gymnaſiums geleiſtet hat. Die Angelegenheit konnte damit für uns erledigt
ſein, denn letzten Endes handelt es ſich um eine Sache der Schule, die die
Oeffentlichkeit gar nichts angeht. Die Linkspreſſe abev hetzt weiter.
Es ſcheint aber, als ob die Abrechnung mit der ſozialdemokratiſchen
Preſſe noch einer Ergänzung bedürfe. Es gebt nicht an, daß die
Wiſſen=
den aus lauter vornehmer Rückſicht und aus Schonung verſchweigen, was
ſie wiſſen. Die ganze Aktion der ſozialdemokratiſchen Preſſe hat doch
den Zweck, den „monarchiſtiſchen‟ Direktor unmöglich zu machen, und
nebenbei den Leiter des heſſiſchen Schulweſens, ſchon jetzt wieder zu
zwingen, den Nachfolger des „republikaniſch” geſinnten Konrektors aus
der Gruppe derjenigen zu wählen, die zu der intereſſierten Klique
ge=
hören. Die Leute, die da glauben, daß die Prinzenaufnahme die
Mög=
lichkeit geben könne, dem zu Unrecht verſchrieenen Direktor den Strick
zu drehen, ſie wiſſen ganz genau, daß der ſo zuverläſſig „republikaniſche‟
Konrektor in erſter Linie die Klaſſeneinteilung vorgenommen hat,
ſie wiſſen auch, daß der Direktor ſich recht wohl auf das Mitwiſſen, das
Mitverantworten, ja ſogar auf die Verantwortung des
Kon=
rektors berufen könnte, ſie wiſſen aber auch, daß der Direktor zu
vor=
nehm iſt, dies zu tun. Da aber in der Konferenz, in der die Angriffe
der ſozialdemokratiſchen Preſſe gegen die Schule erörtert wurden, der
Direktor ſeinen Antrag, die Verhandlungen als vertraulich zu betrachten,
wegen des Widerſpruchs des Konrektors und einiger wenigen fallen ließ,
ſo beſteht kein Anlaß, zu verſchweigen, daß gerade in dieſer Konferenz
ausdrücklich die volle Kenntnis und Mitverantwortung des Konrektors
für alle dieſe Dinge feſtgeſtellt wurde. Wenn alſo der Direktor zu
Un=
recht an den ihm zugedachten Strick gehängt werden ſoll, ſo gehört auch
der Konrektor an denſelben Strick, der dann die Monarchiſten und die
Republikaner gleichmäßig in die Hölle der Hetzer befördert. Außerhalb
der Konferenz hat man ſich ja auch erzählt, daß der Konrektor nach dem
erſten Hetzartikel ſich mit einem bekannten Herren in Verbindung geſetzt
hat, um gemeinſam mit dieſem zu erreichen, daß weitere Angriffe
unter=
blieben; vielleicht zu ſpät, jedenfalls erfolglos. Ob dies richtig iſt, weiß
ich nicht, wenn es richtig iſt, ſo geſchah es doch wohl, weil ſich der
Kon=
rektor ſeiner eigenen Verantwortung bewußt war, und der
Grundloſig=
keit der Angriffe. Es darf ferner aus der dem Dienſtgeheimnis nicht
unterworfenen Konferenz mitgeteilt werden, daß ein junger
Afſeſ=
ſor ſozialdemokratiſcher Obſervanz, der jedenfalls ein
be=
ſonderes Intereſſe an den Prinzen nimmt, in dieſem 60=
Män=
nerkollegium das große Wort führte, obgleich er erſt ſeit 3 Wochen mit
einer halben Stelle an der Anſtalt Verwendung gefunden hat! Er
glaubte, die Form der Angriffe in der ſozialdemokratiſchen Preſſe, die
er im übrigen nicht verteidigen wollte, damit entſchuldigen zu ſollen, daß
das Volk derbere Koſt brauche, und daß man ſich darüber nicht
aufzu=
regen brauche!! Da er zu den „Förderern der Volksbildung” gehört,
ſollte man annehmen, er möchte auch den Standpunkt vertreten, dieſe
derbe Koſt brauche nicht gar zu grobſalzig zu ſein, jedenfalls aber durfte
man von dem jungen Pädagogen erwarten, daß er die Lügen und
Un=
wahrheiten und das gehäſſige und verleumderiſche Hetzen verurteilen
werde. Man kennt in den Kollegenkreiſen des Realgymnaſiums ganz
genau die wenigen, die von morgens bis abends nichts anderes
zu tun haben, als die Geſinnung der anderen darauf zu kontrollieren,
ob nicht ein Blick, ein Wort, ein Satz, als im Widerſpruch mit
republi=
kaniſcher Geſinnung gedeutet werden müſſe. Man kennt die Männer,
die da zetern, wenn Schüler im Schritt und mit „Augen rechts” zur
ge=
meinſamen Kinodarbietung gehen, man kennt die Leute und lacht über
ſie, die den Geſang eines Ehrhardtliedes beanſtanden, das ſich nachher
als ein in der Schule eingeübtes Lied erweiſt. Man weiß auch, wer die
Feder in dieſen Dingen führt, die innerhalb der eigenen Anſtalt nur
Unfrieden ſtiſtet; man weiß auch, daß Schüler in der Preſſe zu Wort
kommen dürfen gegen ihre eigene Schule und gegen ihre Mitſchüler,
Man weiß aber auch, daß man in einer Zeit, in der ſolche Betätigung
als wertvoll und als eine der Republik ſchützende Tat anerkannt wird,
ge=
gen dieſe Schädlinge vorzugehen nicht den Mut hat. In der
vielge=
ſchmähten alten Ordnung wären Schüler mit ſolcher Geſinnung
aus der Schule entfernt worden, Lehrer wären der allgemeinen
Ver=
achtung anheim gefallen. Erſt wenn dieſe Geſinnungsſchnüffelei, erſt
wenn dieſe verletzende Schreiberei mit all ihren unlauteren
Nebenabſich=
ten aufhört, kann wieder das gegenſeitige Vertrauen in den Schulkörper
einziehen, ohne das ein fegensreiches Arbeiten unmöglich iſt.
* Siedlungen für abgebaute Beamte. Nachdem die
Beamtenſied=
lungsberordnung vom Reiche geſchaffen war, ſind jetzt erhebliche Mittel
zur Durchführung der Verordnung für die abgebauten Beamten zur
Verfügung geſtellt worden. Die Poſtverwaltung hat für die abgebauten
Beamten 5 Millionen Mark, das Reichsverkehrsminiſterium 7,5
Millio=
nen Mark, das Reichsfinanzminiſterium für die übrigen Reichsbeamten
4 Millionen Mark gegen einen äußert billigen Zinsſatz hergegeben. Es
iſt zu erwarten, daß für die abgebauten preußiſchen Beamten und
Lehrer auch ein ettſprechender Betrag bereitgeſtellt wird. Durch dieſe
Mittel, in Verbindung mit den Mitteln aus der Hauszinsſteuer, die
durch die Gemeinden uſw. zur Verfügung geſtellt werden, iſt die
Finan=
zierung von Siedlungen und Heimſtätten für abgebaute Reichsbeamte
ſichergeſtellt, und zwar in einer Weiſe, daß eine wirtſchaftliche
Beſſer=
ſtellung der Beamten gewährleiſtet wird. Die Kredite werden auch für
gärtneriſche oder landwirtſchaftliche Siedlungen gegeben, wo ein
Heim=
ſtättenbau nicht in Frage kommt. Die Bereitſtellung der Mittel geſchieht
durch die „Deutſche Wohnſtättenbank” und die Wohnfürſorge=
Geſell=
ſchaften, die in Preußen in jeder Provinz beſtehen. Dem Heimſtättenamt
der deutſchen Beamtenſchaft, das die Beamten=Siedlungsverordnung
an=
geregt hat, iſt ein Mitbeſtimmungsrecht gegeben.
— Der Ev. Arbeiter= und Handwerker=Verein e. V. unternimmt an
Himmelfahrt und 2. Pfingſtfeiertag Familienſpaziergänge, worauf wir
die Mitglieder und Freunde des Vereins aufmerkſam machen. (Näheres
ſiehe heutige Anzeige.)
— Auszahlungen an Kleinrentner für die 1. Junihälfte finden ſtatt
im Städt. Leihamt wie folgt: am Mittwoch, den 28. Mai, nachmittags
von 1—4 Uhr, Kleinrentner mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen
4—N; am Freitag, den 30. Mai, nachmittags von 1—4 Uhr,
Kleinrent=
ner mit den Anfangsbuchſtaben der Zunamen 0—Z. Nicht abgeholte
Beträge werden nur am Samstag, den 31. Ifd. Mts., auf der Stadtkaſſe
ausbezahlt.
Ludwigſtein-Jugendbewegung.
Um das Jahr 1900 brach, geführt von dem Student der Rechte Kark
Fiſcher=Steglitz, in Deutſchland eine Bewegung hervor, die in ihrem
Kern dem tiefſten Weſen des deutſchen Menſchen urverwandt iſt.
In der deutſchen Jugend, die im öden Meer der Städte
heran=
wuchs, erwachte die Sehnſucht nach Freiheit und Selbſterneuerung, nach
innigem Naturerlebnis und Selbſtverantwortung, und trieb ſie hinaus
in die einſamen Wälder und lachenden Fluren der deutſchen Heimat zu
den einfachen Menſchen mit natürlichem Empfinden, aus dem äußeren
Wiſſenswuſt der Schule zu den Quellen tiefſter Bildung, aus der
Scheinkultur der Ziviliſation der Umwelt in die Natur.
Und wenn auch die Inbrunſt des Erlebens des Einzelnen wie
gan=
zer Gruppen zur Zerſplitterung der Bewegung führte, ſo wurde trotz
der Bemühungen aller Menſchen der Umwelt, doch keine
Entwicklungs=
ſtufe überſprungen, und die Jugend behielt ihren klaren Blick.
Mochte auch vieles, was den Erwachſenen als heiliges Gut und
Tradition galt, von dieſer Jugend zunächſt aus innerer Aufrichtigkeit
vor der eigenen Erkenntnis und Entfaltung als hohl und weſensfremd
abgelehnt werden, ſo trieb ſie doch eine heilige Nüchternheit und das
innere Wachſen und Werden, genährt durch inniges Naturerlebnis, zur
unbewußten Erkenntnis der Bindung an Familie und Heimat, an Volk
und Vaterland.
In der weiblichen Jugend erwachte der Drang zum Weſenhaften
und damit der Wille zur Befreiung von alten Gewohnheiten und
ſchädi=
genden Einengungen. So ging hier unbewußt das Streben zur echten
deutſchen Frau, begabt, mit tiefen Gemütskräften und dem Ahnen der
Verantwortung als heiligſte Quelle eines neuen Geſchlechts. Die
Ent=
wicklungsſtufen des Individualismus, mit all den Licht= und
Schatten=
ſeiten, wurden von dieſer Jugend durchſchritten. Doch ließ der Glaube
an die Lebenskraft des einzelnen Menſchen, trotz äußerlicher Trennung,
gemeinſame Wege finden.
Es war natürlich, daß dieſer Geiſt, von vielen Gruppen mit
hei=
ligem Feuer genährt, bald weitere Teile der Jugend ergriff und die
beſtehenden Reformbeſtrebungen in ihren Jugendgruppen nachhaltig
be=
einflußte. So war die deutſche Jugendbewegung in Fluß gekommen.
Da brach der Weltkrieg herein. Die geſamte Jugend, treu ihrem
Volk, zog hinaus in den Kampf. Nur wenige der alten Führer kehrten
in ihre Heimat zurück. Faſt ſchien es, als habe der blutige Tod dieſer
Notzeit die Lebenskraft der Jugendbewegung gebrochen. Die
Nach=
kriegszeit hat dem nicht recht gegeben. Wenn auch die Bewegung ins
Breite ſtrömte, ſo lebt doch in Einzelnen, wie in den Gruppen der alte
Geiſt weiter. Die Jugendbewegung kann nie ſterben, ſolange deutſche
Menſchen atmen. Mag die äußere Form ſich ändern, ſtets werden
Menſchen ſolcher Art den Weg gehen, dem Ziele der Jugendbewegung
zuſtreben.
Aus der Glut des gemeinſamen Jugenderlebniſſes und dey
Perſönlichkeit heraus, ſchloſſen ſich die Aelteren zuſammen, um auch im
Beruf und Leben den eigenen Erkenntniſſen Wirklichkeit zu geben.
Es trat dabei auch die Verpflichtung gegen die toten Wegkameraden
verſunkener Jahre in das Bewußtſein. So entſtand der Gedanke zu
einem weſensgemäßen Gedächtnismal für die gefallenen Brüder. Nicht
ein Totenmal im üblichen Sinn, — als Dankesmal ein Mal dem neuen
Leben in Wahrheit und Reinheit geweiht, galt es zu ſchaffen. So reifte
der Plan zum Erwerb und zur Ausſtattung, einer Burg auf hohem
Berge, am deutſchen Strom, als eine Bleibe, eine Sammelſtätte der
wandernden neuen Jugend.
Der Ludwigſtein bei Witzenhauſen a. d. Werra, gegenüber
dem Hanſtein, wurde vom preußiſchen Staat erworben.
Die Inſtandſetzung der ſchadhaften Gebäude und die Ausgeſtaltung
zu einer Weiheſtätte erfordert große Summen, die bisher von allen
Zweigen der deutſchen Jugend aufgebracht wurden. Doch noch iſt das
Werk nicht vollendet. Die Jugend iſt arm wie unſer Volk an
materiel=
len Gütern geworden.
Darum richten wir an alle Deutſchen, die dazu in der Lage ſind und
unſer Wollen verſtehen, die Bitte, helft mit zum Gelingen dieſes
Wer=
kes, das uns ein Symbol des lichtwärtsſtrebenden jungen Menſchen iſt.
Es findet am Dienstag, den 3. Juni, abends 8 Uhr, in der
Landesbaugewerkſchule ein Werbetag für den Ludwigſtein,
wie auch für unſere Jugendherbergen überhaupt ſtatt. Alle, die die
Sache fördern wollen, vor allem unſere Mitglieder und die geſamte
Jugend, deren eigenſte Angelegenheit es iſt, ſind herzlich und dringend
dazu eingeladen!
* „Datterich” und deutſche Schrift. Man ſchreibt uns: In der
Aufführung des „Datterich” am Samstag im Kleinen Haus, Szene:
Wirtsgarten in Traiſa, fiel allgemein auf, daß die Aufſchrift „Zum
grünen (Baum?)” in lateiniſcher Schriſt gemalt war. Das iſt für die
Zeit, in der der „Datterich” ſpielt, nicht richtig. In den Volksſchulen,
ſowohl in Heſſen, wie im übrigen Deutſchland, wurden ſeit ihrer
Grün=
dung im 16. Jahrhundert keine lateiniſchen Buchſtaben gelehrt. Erſt in
den 1870er Jahren wurde damit begonnen. Es gibt daher jetzt noch alte
Leute, die weder Lateiniſch leſen noch ſchreiben können. So war es
früher ſelbſtverſtändlich, daß alle Aufſchriften, die für die
Oeffentlich=
keit beſtimmt waren, in deutſchen Buchſtaben ausgeführt wurden. Man
vergleiche die noch vorhandenen alten Aufſchriften auf den Bahnhöfen
der Main-Neckar=Bahn von 1846: „Station Eberſtadt, Zwingenberg,
Auerbach” (Güterſchuppen) uſw. Um ſo mehr war dies bei Wirtſchaften
der Fall, wie alte Aufſchriften aus jener Zeit und alte Gemälde
bewei=
ſen.
Es iſt erfreulich, daß man ſich jetzt wieder mehr auf die
deutſche Schrift, als ein koſtbares Volksgut, beſinnt und beſonders auch
amtlich mit beſtem Beiſpiel vorangeht. So werden neuerdings alle
Auf=
ſchriften im Hauptbahnhof zu Frankfurt in deutſcher Schrift
ausgeführt. Die deutſche Schrift iſt das einzige ſtumme Zeichen des
Deutſchtums, die einzige unpolitiſche, auch im beſetzten Gebiet nicht
ver=
botene deutſche Flagge!
wb. Einreiſegeſuche. Wie die Beſatzungsbehörden bekannt geben,
ſind den Einreiſegeſuchen, die durch die Ausgewieſenen oder deren
An=
gehörige an die Kreisdelegationen zu richten ſind, zukünftig 3
Photo=
graphien in Paßformat und 25 Franken beizufügen. Die Bewohner des
beſetzten Gebietes müſſen in Zukunft beim Ueberſchreiten der Grenze
ihren Ausweis mit dem Aufdruck Territoire occupé” verſehen haben.
Die Abſtempelung der Ausweiſe muß bis 10. Juni erfolgen. Ein
Ueber=
ſchreiten der Grenze ohne dieſen Aufdruck iſt nicht möglich.
Die Fahrradmarder ſind in der letzten Zeit wieder ſtark am
Werk. Während früher meiſt öffentliche Gebäude das Ziel für ihr
ver=
brecheriſches Treiben waren, ſuchen ſie ſich in letzter Zeit meiſt die
Hausflure von Privatwohnungen aus, wo ſie, mit Zangen ausgerüſtet,
die Schlöſſer an den Rädern leicht entfernen können und mit ihrer Beute
verſchwinden. Es ſei insbeſondere darauf hingewieſen, daß
Fahrrad=
diebe bei einer Aburteilung mit einem Jahr Gefängnis belegt werden.
Allerdings arbeiten dieſe Näuber derart vorſichtig, daß nur ſelten einer
gefaßt wird.
Man kut gut, sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, daß von all den Maßnahmen, die der
moderne Mensch zur Gesunderhaltung seines Körpers vornehmen mutz, die richtige Pflege der Zähne
beinahe die wichtigste ist. Wenige ahnen, daß schadhafte Zähne nicht nur unser Wohlbefinden erheblich
beeinträchtigen, sondern (neue Untersuchungen haben das in überraschender Weise bewiesen) häufig
den Ausgangspunkt mannigfachster Krankheiten bilden können, deren Ursache oft rätselhaft blieb.
Als nichtig kann eine Zahnpflege nur dann bezeichnet werden, wenn die zahnzerstörenden Gärungs-
und Räulniserreger, die sich im Munde täglich neu bilden, auch täglich unschädlich gemacht werden.
Das ist nur zu erreichen durch den täglichen Gebrauch eines wirklich antis eptischen Mund- und
Tahnpflegemittels. Und das ist Odol. Die Wirkungsweise des Odol ist eine ganz einzgartige.
Während andere Mund- und Zahnpflegemittel lediglich während der wenigen Sekunden der
Mund-
reinigung ihre Wirkung ausüben, wirkt Odol noch stundenlang, nachdem man sich die Lähne
genutzt und den Mund gespült hat. Diese einzigartige Dauerwirkung ist darauf zurückzuführen,
da6 sich das Odol beim Mundspülen förmlich in die Zähne und die Mundschleimhaut einsaugt,
diese gewissermaßen imprägniert und so gleichsam einen antiseptischen Vorrat hinterläßt, der
noch stundenlang den zahnzerstörenden Fäulnis- und Gärungsprozessen entgegenwirkt.
Odol ist antiseptisch! Odol ist sicher antiseptisch! Odol ist ganz bestimmt antiseptisch!
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mat 1924,
Nummer 148
Perſtümmelungszulagen und Zuſchläge
zum Witwen= und Waiſengeld.
Auf Grund des Artikels 6 der Verordnung über die zwölfte
Er=
gänzung des Beſoldungsgeſetzes in der Faſſung der Verordnung vom
11. Februar 1924 (Fkeichsgeſetzbl. I S. 55) werden mit Wirkung vom
1. April 1924 die Verſtümmelungszulagen und die Zuſchläge zum
Wit=
wen= und Waiſengeld neu feſtgeſetzt. Es betragen von dieſem Zeitpunkte
an jährlich
a) die Verſtümmelungszulagen (Artikel IV des Geſetzes zur Ab
änderung des Reichsverſorgungsgeſetzes und anderer Verſorgungsgeſetze
vom 22. Juni 1923 — Reichsgeſetzbl. I S. 513 — und zweite Verordnung
über die Aenderung der Grundbeträge in den Verſorgungsgeſetzen vom
14. Dezember 1923 — Reichsgeſetzbl. I S. 1195): ſtatt bisher 270 — 432
Goldmark, ſtatt bisher 18 — 144 Goldmark, ſtatt bisher 12 — 96
Gold=
mark; b) die Zuſchläge zum Witwen= und Waiſengeld (Artikel V des
Ge=
ſetzes vom 22. Juni 1923 und Verordnung vom 14. Dezember 1923):
für Witwen 144 Goldmark, für Waiſen 108 Goldmark. Trotz vorſtehender
Erhöhung der Verſtümmelungszulagen und der Zuſchläge zum
Witwen=
geld werden die jetzt zahlbaren Gebührniſſe derjenigen
Penſions=
mpfänger und Kriegswitwen, die infolge Dienſt= oder
Kriegsdienſt=
uſw.Beſchädigung die entſprechenden Zulagen oder Kriegsverſorgung
er=
hielten, hinter den früher bezogenen Gebührniſſen noch vielfach erheblich
zurückbleiben, wodurch beſondere Härten entſtehen können. Zur
Beſeiti=
gung ſolcher können auf Grund des § 13 P.E.G. bei vorliegender
Be=
bürftigkeit zu den jetzt zahlbaren Penſionsgebührniſſen Zuſchüſſe
be=
willigt werden. Dieſer Zuſchuß iſt ſo zu bemeſſen, daß Verſ.=Gebührniſſe
und Zuſchuß zuſammen ein Drittel der früheren Bezüge ausmachen.
Bei dringender Notlage kann die Höchſtgrenze, bis zu der das Ruhegehalt
durch Zuſchüſſe erhöht werden darf, bis auf 40 v. H. erweitert werden.
Bedürftigkeit iſt ohne weiteres anzunehmen, wenn Ruhegehaltsempfänger
oder die Witwe im weſentlichen nur auf die Verſorgungsgebührniſſe
an=
gewieſen ſind. Iſt ſonſtiges Einkommen vorhanden, ſo iſt für die
Be=
urteilung der Bedürftigkeit unter anderem, insbeſondere auch der
Fami=
lienſtand zu berückſichtigen. Unter keinen Umſtänden wird der Zuſchuß
gewährt, wenn die Vorausſetzungen für die Anwendung der
Kürzungs=
vorſchriften gegeben ſind. Dringende Notlage kann vorliegen bei
ſchweren Erkrankungen des Verſorgungsberechtigten oder ſeiner
Familien=
angehörigen von längerer Dauer, bei Pflegebedürftigkeit infolge hohen
Alters, bei Unterhaltungspflicht für Familienangehörige, für die
Kinder=
oder Frauenzuſchläge nicht zahlbar und die zu eigenem Erwerb nicht in
der Lage ſind, uſw. Der Empfang von Zuſchüſſen ſchließt die Bewilligung
von Beihilfen zu Heilbehandlungskoſten gemäß R. V. Bl. 24 S. 57 Nr. 163,
owie von einmaligen Unterſtützungen und Notſtandsbeihilfen in
beſon=
deren Notfällen nicht aus. Soweit ſolche Beihilfen oder Unterſtützungen
daher bewilligt worden ſind, haben ſie auf die Gewährung des Zuſchuſſes
keinen Einfluß. Etwa bewilligte laufende Unterſtützungen ſind dagegen
auf den Zuſchuß anzurechnen. Die Zuſchüſſe werden auf Antrag
und zwar vom 1. des Monats, in dem der Antrag geſtellt iſt, widerruflick
bewilligt, im allgemeinen auf die Dauer eines Jahres gewährt und in
Monatsbeiträgen zuſammen mit den laufenden Penſionsgebührniſſen
ge=
zahlt. Errechnet ſich der Jahreszuſchuß auf weniger als 36 Mark, ſo wird
kein Zuſchuß gewährt. Die Zuſchüſſe können entſprechend der
augen=
blicklichen Notlage (z. B. bei Krankheit uſw.) nach Maßgabe der
Richt=
linien vorübergehend erhöht und wieder herabgeſetzt werden. Die
Zu=
ſchüſſe ſind ſteuerfrei. Die Bewilligung der Zuſchüſſe bis zur Erreichung
eines Drittels der früheren Gebührniſſe wird den Vorſorgungsämtern,
die der darüber hinausgehenden Zuſchüſſe bis auf weiteres den
Haupt=
verſorgungsämtern übertragen.
— Juni=Fahrplan des Norddeutſchen Lloyd Bremen. (Ohne
Ge=
währ.) 1. Bremen—Neuyork. D. „Stuttgart” ab
Bremer=
haven 5. Juni; D. „Bremen” ab Bremerhaven 7. Juni; D. „Preſident
Harding” ab Bremerhaben 10. Juni; D. „Lützow” ab Bremerhaven 14
uni; D. „Republic” ab Bremerhaven 18. Juni: D. „George
Waſhing=
ton” ab Bremerhaven 20. Juni; D. „München” ab Bremerhaven 21.
Juni; D. „Derfflinger” ab Bremerhaven 21. Juni; D. „Sierra
Ven=
tana” ab Bremerhaven 24. Juni; D. „Preſident Rooſevelt” ab
Bremer=
haven 25. Juni; D. „Columbus” ab Bremerhaven 26. Juni; D. „Yorck”
ab Bremerhaven 28. Juni; D. „America” ab Bremerhaven 29. Juni.
— 2. Bremen— Philadelphia—Baltimore — Norfolk.
D. „Hornfels” ab Bremen 7. Juni; D. „Hannover” ab Bremen 21. Juni.
3. Bremen — Cuba. D. „Raimund” ab Bremen 3. Juni. —
4. Bremen—Braſilien. D. „Horncap” ab Bremen 21. Juni.
5.
Bremen — La Plata. D. „Werra” ab Bremen 1. Juni, ab
nburg 5. Juni, Paſſagiereinſchiffung in Bremerhaven 7
Juni. D.
ſotha” ab Bremen 15. Juni, ab Hamburg 19. Juni,
Paſſagiereinſchif=
fung in Bremerhaven 21.
Juni. D. „Sierri Cordoba”,
Paſſagierein=
ſchiffung in Bremerhaven 28. Juni. — 6. Bremen — Oſtaſien.
N. S. „Münſterland” ab Bremen 7. Juni; D. „City of Madrid” ab
Bremen 14. Juni; D. „Aachen” ab Bremen 21. Juni; D. .
ab
Bremen 28. Juni. — 7. Bremen — Auſtralien. D. „Hamburg”
ab Bremen 14. Juni.
Kellereinbruchsdiebſtähle. In letzter Zeit mehren ſich die
Ein=
brüche in Keller zur Nachtzeit. Die Diebe haben es in der Hauptſache
auf eingelegte Eier, Weine u. dergl. abgeſehen, und ſind insbeſondere im
5. und 6. Polizeirevier, und zwar in der Heidenreich=, Beck= Heinrich=,
Wittmann= und Schießhausſtraße aufgetreten. Nach der Arbeitsweiſe
und Aufmachung, die bei dieſen Diebſtählen beobachtet werden, kommen
für ihre Ausführung zweifellos ein= und dieſelben Täter in Betracht.
Durch Herausbrechen der zum Schutz eingelegten Eiſenſtangen und
ſon=
ger Vorrichtungen gelangten die Täter, bei den zur Jetztzeit meiſt
un=
verſchloſſenen Kellerfenſtern, in das Innere der Keller. Das Schließen
und Verriegeln der Kellerfenſter zur Nachtzeit iſt den Hausbewohnern
daher zu empfehlen. Perſonen, die irgend welche zur Aufklärung der
Diebſtähle dienende Angaben machen können, werden gebeten, dies auf
dem Polizeiamt, Kriminalabteilung, Zimmer 1 oder 5, zu tun.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlſch als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krit
— Ludwigshöhe. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich,
fin=
bet heute auf der Ludwigshöhe, wie jeden Mittwoch, Konzert des
Phil=
harmoniſchen Orcheſters ſtatt. Als Dirigent für dieſes Konzert iſt Herr
Muſikdirektor Emil Irrgang aus Karlsruhe, langjähriger Leiter des
Kurorcheſters Bad Ems und der Philharmoniſchen Konzerte in
Koblenz, als Gaſt gewonnen.
Verein der Offiziere des Leibgarde=Regiments.
Am nächſten Vereinsabend, Samstag, den 31. d. M., wird S. Exz. Gen.
Inf. v. Hutien teilnehmen. Es wird deshalb um möglichſt zahlreiche
Beteiligung gebeten.
— Kriegerverein 1874, Darmſtadt, Verband „
Ka=
meradſchaftliche Vereinigung, de
Krieger= und
Marinevereine Darmſtadts, 1923‟ Die Kameraden des
Vereins 1874 und Verbands 1923, nebſt ihren Familien, werden
hier=
durch herzlichſt gebeten, ſich zahlreich an dem vom Krieger= und
Mili=
tärverein „Graf v. Häſeler” am Donnerstag, den 29. d. M.,
ſtattfin=
denden Familienausflug mit Muſik nach der Scheftheimer Eiche zu
be=
teiligen. Abmarſch vormittags 6 Uhr, Landwehrſtraße 26, oder
Oſt=
bahnhof, 6½ Uhr. Bei ungünſtiger Witterung findet die
Veranſtal=
tung Landwehrſtraße 26 ſtatt. Ferner bitte ich die Kameraden, mit ihren
Angehörigen ſich an der vom Marineverein am Sonntag, den 1. Juni,
nachmittags 4 Uhr, im Mathildenhöhſaal vera=
Aus den Parteien.
— Bickmarckjugend der D. N. V. P. Die hieſige
Orts=
gruppe veranſtaltet am Himmelfahrtstage einen Tagesausflug durch den
vorderen Odenwald. Alle Mitglieder, ſowie die Mitglieder der
Alt=
partei, ſind zur Teilnahme herzlichſt eingeladen. Treffpunkt Ecke
Moos=
berg= und Heidelberger Straße, 7 Uhr früh. Führer; Karl Wagner,
Geſchäftsführer Süß.
Parlamentariſches.
Die Beratung des Finanzausſchuſſes begann geſter.
mit Kapitel 6, Bad Nauheim und Bad Salzhauſen. Nach den Darle
gungen des Regierungsvertreters entwickelt ſich Bad Nauheim ſehr
gün=
tig, ſo daß ſchon vom nächſten Jahre an mit einem erheblichen
Ueber=
ſchuß gerechnet werden kann. Kapitel 7 (Landestheater) wurde zurück
geſtellt, damit zunächſt der Theaterausſchuß des Landtages mit der R
gierung und dem neuen Intendanten beraten kann. Auf die Anfrage
wegen der Vorgänge bei der Feſtvorſtellung anläßlich des Genoſſer
ſchaftstages erklärte die Regierung, daß die Oeffnung des beſonderer
Eingangs für den früheren Großherzog inſofern nichts ungewöhnliche
darſtelle, als das bei ähnlichen Vorfällen ſchon früher der Fall gewe
en ſei. Die Kapitel 8, 9 und 10 (Steuern) werden zurückgeſtellt un
mit dem Finanzgeſetz zuſammen beraten. Bei Kapitel 27 (Miniſteriu
des Innern) und 31 (Kreisämter) machte ein Regierungsvertreter lär
gere Ausführungen über den geplanten Abbau im Bereich dieſe
Miniſteriums. Bei Kapitel 33 (Polizei) ſagt die Regierung eine Unter
ſuchung über die Vorgänge bei der Darmſtädter Kriminalpolizei (Fal
Weber—Hoffmann) zu. Die folgenden Kapitel wurden ohne erheblich
Debatte erledigt. Fortſetzung: Mittwoch, 10 Uhr.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 26. Mai. Die auf 22. d3. Mts. anberaumt geweſene
Gemeinderatsſitzung mußte, da der Gemeinderat nicht in
be=
ſchlußfähiger Anzahl erſchienen war, ausfallen. Daraufhin wurde
ge=
mäß Artikel 104 III. der Landgemeinderordnung eine weitere Sitzung
auf Samstag, den 24. ds. Mts. anberaumt, die Beſchlußfähigkeit
auf=
wies. Es wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt. Für die Gemeinde ſoll
für das Rechnungsjahr 1924 eine Sonderſteuer vom bebauten
Grund=
beſitz erhoben werden. Der Ausſchlagsſatz für dieſe Steuer wurde auf
60 Goldpfennig von 100 Mk. Steuerwert (gleich dem ſtaatlichen
Aus=
ſchlagsſatz) feſtgeſetzt. Die Erhebung der Steuer ſoll in 6 Zielen,
je=
weils zum 6. Mai, 6. Juli, 6. September, 6. November 1924, 6. Januar
und 6. März 1925 ſtattfinden. Mit dem Ausſchlag für die Gemeinde
ſoll gleichzeitig auch der Ausſchlag der Sondergebäudeſteuer für den
Kreis mit 6 Goldpfg. von 100 Mk. Steuerwert bewerkſtelligt werden.
Die Erhebung von Verzugszuſchlägen für Steuerrückſtände wurde
ab=
gelehnt. Die Gemeinde iſt bereit, zur Förderung des Wohnungsbaues
10 Prozent der in ihr eingehenden Gemeindeſonderſteuer einem aus
den Landgemeinden des Kreiſes zu bildenden Gemeindeverband zur
gemeinſamen Verwertung mit den vom Staate aus der ſtaatlichen
Sonderſteuer und beſonderer Zuwendung bereit geſtellten Beträgen zur
Verfügung zu ſtellen. Zur Anſchaffung einer Kücheneinrichtung für die
weibliche Fortbildungsſchule werden 1200 Mk. bereitgeſtellt. Das
Ge=
ſuch des Wiegemeiſters um nachträgliche Vergütung für die Verwiegung
von Eis= und Zuckerrüben wurde abgelehnt. Die Bürgſchaft für ein
Darlehen in Höhe von 800 Mk. für einen Bauluſtigen wurde
übernom=
men. Für die Herſtellung eines Gasanſchluſſes für das Schulzimmer
der Naturlehre, ſowie für die Anſchaffung eines Schrankes zur
Aufbe=
wahrung der Modelle des Zeichenlehrers wurden die erforderlichen
Mit=
tel bewilligt. Das Geſuch eines Viehbeſitzers um Erlaß von Deckgeld
wurde abgelehnt. Das Geſuch der katholiſchen Kirchengemeinde, um
Uebernahine einer Bürgſchaft im Betrage von zirka 30 000 Mk. wurde
mit Rückſicht auf die ungünſtige Finanzlage der Gemeinde zurückgeſtellt.
Semd, 27. Mai. Am Himmelfahrtstag, nachmittags 2 Uhr wird in
der evangeliſchen Kirche zu Semd das Dekanatsmiſſionsfeſt für das
De=
kanat Groß=Umſtadt abgehalten. Die Feſtpredigt hält Pfarrer Schrimpf
aus Dieburg. Aus der Arbeit der Baſler Miſſion wird deren Miſſionar
Ittmann aus Groß=Umſtadt erzählen. T kan Knodt=Groß=Zimmern
wird das Schlußwort ſprechen. Alle Miſſionsfreunde der Umgegend
ſtnd herzlich eingeladen.
Fränkiſch=Crumbach, 26. Mai. Am Sonntag, den 25. Mai, kam
es bei einer Tanzmuſik zu einer Schlägerei, wobei das Meſſer eine
Rolle ſpielte. Der Sohn des Landwirts Georg Greim erhielt zwei
Stiche und mußte noch in der Nacht ärztliche Hilfe haben; die
Ver=
etzung iſt jedoch nicht lebensgefährlich, der Täter iſt ein Burſche aus
Reichelsheim. — Bei dem am Sonntag, den 25. Mai, in Spachbrücken
abgehaltenen Turnergang verunglückte der Sohn des hieſigen
Land=
wirts Geerg Baumer; er erlitt einen Armbruch.
* Gronau (Odenwald), 26. Mai. Freunde und Touriſten des
Oden=
walds und der Bergſtraße werden es mit Freuden begrüßen, daß am
Himmelfahrtstag eine Erfriſchungsſtätte in der Klauſenmühle in Gronau
eröffnet wird. Die Mühle iſt auf ſchönem Fußweg über den Baßmann
in 50 Minuten von Station Bensheim zu erreichen. (Fahrweg über
Zell.) An der maleriſch gelegenen Muhle befinden ſich erquickende
Ruheplätze. Geboten werden zu mäßigen Preiſen nur Erzeugniſſe
eigener Landwirtſchaft wie Milch, ſüß, ſauer, Schlagfahne, Landbrot
Schinken, Wurſt, Butter, Käſe, Eierſpeiſen, Kuchen mit oder ohne Kaffee
uſw. Jeder müde Wanderer möge daher nicht verſäumen, das idylliſch
gelegene Plätzchen aufzuſuchen und ſich an den gebotenen Genüſſen zu
erfriſchen. Einer guten und reellen Bedienung darf man ſicher ſein,
da die Unternehmerin jahrelang mit Geſchick und zur Zufriedenheit ihrer
Gäſte in Königſtein (Taunus) das Haus „Adolf” geleitet hat, das ſie
Dezember 1918 der franzöſiſchen Beſatzung räumen mußte.
Heppenheim a. d. Bergſtraße, 26. Mai. Am vergangenen
Sonn=
tag feierte der hieſige Männergeſangverein ſein 80
jäh=
riges Stiftungsfeſt, verbunden mit dem
Wertungsſin=
gen des Bergſtraß=Sängerbundes. Das Feſt wurde
durch eine recht eindrucksvolle Gedächtnisfeier für die verſtorbenen und
gefallenen Mitglieder des Vereins auf dem Friedhof am Samstag
Nach=
mittage eingeleitet. Die am Abende veranſtaltete Feſtverſammlung im
„Halben Mond” brachte eine erleſene Auswahl muſikaliſcher und
ge=
anglicher Darbietungen, bei welchen beſonders Herr Lippmann=
Mann=
heim (Tenor), Herr A. Rapp (Piſton), allgemeine Anerkennung fanden
Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Verleihung der von
Bildhauer=
meiſter Martin Metzendorf kunſtvoll ausgeführten Ehrentafeln an die
Veteranen des Vexeins, wobei der älteſte Bürger unſerer Stadt, der
neunzigjährige, Herr Nikolaus Dorn, der 67 Jahre lang als aktiver
Sänger dem Verein angehörte, beſonders gefeiert worden iſt.
Dem
Feſtbericht iſt zu entnehmen, daß der Verein ſeit ſeiner Gründung nur
zwei Dirigenten gehabt hat. Fünfzig Jahre lang, bis 1893 leitete Herr
Kantor Müller den Verein. Seitdem führt Herr Muſiker Georg
rimm den Dirigentenſtab. Es war ſelbſtverſtändlich, daß die ganze
Stadt an dem Jubelfeſte des Vereins Anteil nahm und zum Empfang
der zahlreich am Sonntag zum Wertunggsſingen eingetroffenen Gäſte
ſich aufs prächtigſte geſchmückt hatte. Am Wertungsſingen beteiligten
ſich 15 Vereine. Nach Schluß desſelben bewegte ſich ein nicht
enden=
wollender Feſtzug mit drei, den Einzug des Frühlings darſtellenden
Gruppenwagen durch die feſtlich geſchmückten Straßen der Stadt nach
dem Marktplatz, woſelbſt das Feſt ſeinen Höhepunkt erreichte.
Um=
rahmt von den altertümlichen Hauſern bot die feſtlich geſtimmte Menge
mit den Feſtjungfrauen, den blumengeſchmückten Feſtwagen und den
zahlreichen Vereinsbannern ein überaus farbenprächtiges Bild. Unter
Leitung des Gauchorleiters, Herrn Döbert=Bensheim, wurden von einem
aus nahezu 500 Stimmen beſtehendem Maſſenchor drei Lieder
wirkungs=
voll zum Vortrag gebracht. Eine vom Erker des Rathauſes von dem
Bundesvorſitzenden, Herrn Oberregierungsrat Dr. Siegert=Darmſtadt,
gehaltene kernhafte Anſprache, fügte ſich in den Rahmen der Feier
wir=
kungsvoll ein. In Wurts Garten” nahm bei Reden, Geſangs= und
Muſikvorträgen die Feier ihren feſtlichen Fortgang.
Aus dem Kreiſe Heppenheim, 26. Mai.
Bürgermeiſterver=
ammlung. In der abgelaufenen Woche hielten die Bürgermeiſter
des Kreiſes bei Gaſtwirt Keil auf der Hohen Tromm ihre
dies=
jährige Hauptverſammlung ab. Dazu hatten ſich 33 Bürgermeiſter
ein=
gefunden. Die Verſammlung hat wieder aufs neue bewieſen, daß dieſe
Verſammlungen nicht nur im Intereſſe der Bürgermeiſter ſelbſt ſind,
ondern auch das Wohl der Allgemeinheit zu fördern beſtrebt ſind. Dies
möge aus nachfolgendem hervorgehen. Zuerſt nahm die Verſammlung
Stellung zu der Erhebung einer Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz durch die Gemeinden, äußerte darüber großes Bedenken
und erklärte dieſe Steuer für untragbar. Die Bürgermeiſter können die
Anſicht des Kreisamts, daß die Steuerzahler dieſe Steuern zahlen
kön=
nen, durchaus nicht teilen. Ferner verlangen die Bürgermeiſter, daß
jie bei der Veranlagung der örtlichen Steuern durch
das Finanzamt zugezogen werden, weil dies zu einer gerechten
Ein=
ſchätzung unerläßlich ſei. In dritter Linie nahm die Verſammlung
Stellung gegen den weiteren Ausbau der
Mädchenfortbil=
dungsſchulen, wodurch den Gemeinden wieder neue untragbare
Laſten aufgebürdet werden. In der heutigen ſchweren wirtſchaftlichen
Not kann ein Bedürfnis zu dieſen neuen Maßnahmen nicht anerkannt
werden, und dies um ſo mehr, als man ſich nicht den geringſten Erfolg
davon verſpricht. Sie verlangt deswegen kategoriſch, daß dieſe
Maß=
nahmen ſofort aufgehoben werden. Die Bürgermeiſter bitten dann das
Kreisamt um ſeine Stellungnahme zu den drei Beſchlüſſen und um
Weiterleitung an die Regierung, bezw. an das Finanzamt bezw. an das
Landesamt für das Bildungsweſen in Darmſtadt.
* Heppenheim, 26. Mai. Wochenmärkte. Die hieſige
Bürger=
meiſterei macht bekannt, daß die infolge der Kriegsverhältniſſe
einge=
gangenen Wochenmärkte wieder eingeführt werden ſollen. Sie finden
ſtatt an den Dienstag= und Freitag=Vormittagen, beginnen um 6½ Uhr
und endigen um 10 Uhr. Der erſte Markt wird am Freitag, den 30. d.
Nonats, abgehalten. Erzeuger und Händler werden gebeten, die
Märkte gut zu beſchicken, die Hausfrauen, von der wiederbelebten
Ein=
richtung ausgiebigen Gebrauch zu machen.
Von der Bergſtraße, 26. Mai. Vom Auto getötet. In
raſender Eile kam ein Auto in einer Straße in Plankſtadt dahergeſauſt,
als das 6 Jahre alte Söhnchen der Familie Klein von einer Seitenſtraße
daherkam. Es wurde vom Auto erfaßt, geriet unter die Räder und
wurde 10 Meter weit mitgeſchleift. Infolge ſchwerer Verletzungen ſtarb
der Knabe anderen Tages. Wann wird man dem unſinnigen
Auto=
rennen einmal ernſtlich zu Leibe rücken?
i. Airlenbach, 26. Mai. Der hieſige Geſangverein „
Ein=
tracht” beging geſtern das Feſt der Fahnenweihe. Das Wetter am
Samstag und Sonntag früh ſchien die Veranſtaltung zu gefährden, doch
wandte ſich noch alles zum Guten. An der „Dicken Eiche” ſtellte ſich
mittags der 28 Vereine umfaſſende Feſtzug in ſeiner ſtattlichen Länge
auf, und unter den Klängen verſchiedener Muſikkapellen — die Beine
wußten oft nicht, welchem Takt ſie gehorchen ſollten — gings nach dem
chön hergerichteten Feſtplatz. Dem „Sängerſpruch” des feſtgebenden
Vereins folgte die Begrüßung durch den Vereinspräſidenken und
Bür=
germeiſter, Herrn Rebſcher, dieſer die Feſtrede durch Herrn Pfarrer
Grießmer=Beerfelden. Frl. Fr. Kaiſer ſprach einen Prolog und
ent=
hüllte die Fahne, Frl. K. Neff überreichte unter entſprechenden Worten
im Namen der Frauen und Jungfrauen eine ſehr hübſche Fahnenſchleife,
der Fahnenträger Herr John übernahm die Fahne mit paſſenden
Wor=
ten. Nur trug jeder der erſchienenen Vereine einen Chor vor, das
Leben und Treiben auf dem Feſtplatz war harmoniſch und gemütlich. Die
Stimmung war wohl deshalb eine ſo ausgezeichnete, weil jeder das
Gefühl hatte einem „verregneten Feſte” glücklich entronnen zu ſein.
* Unter=Abtſteinach, 26. Mai. Beerdigung. Geſtern wurde
unter ungemein zahlreicher Beteiligung der verſtorbene Bürgermeiſter
Joh. Adam Helfrich zu Grabe getragen. Er erreichte ein Alter von
30 Jahren. Sein Hinſcheiden wird von der hieſigen Bürgerſchaft und
allen, die ihn kannten, tief betrauert. Die ganze Gemeinde wird den
hochverehrten und tüchtigen Ortsoberhaupte ein treues Andenken
be=
wahren.
Lampertheim, 27. Mai. Walderholungsheim. Da
zur=
zeit faſt keine Zuſchüſſe zu Kinderkuren, Solbadkkuren uſw. zu erwarten
ſind, hat die hieſige Kreisfürſorgeſtelle angeregt, dem Projekt der
Errich=
tung eines Walderholungsheimes in dem hieſigen
Gemeinde=
wald für Lampertheimer Kinder näher zu treten. Und dies ſei um fo
angebrachter, als die Tuberkuloſe infolge der Unterernährung in den
Kriegsjahren ſich unter den Kindern ſehr verbreitet und in
erſchrecken=
der Weiſe überhand genommen habe. Geplant ſei, daß die Kinder,
die nach ärztlichem Gutachten erholungsbedürftig und nicht in der
Lage ſind, eine Kur auswärts zu erlangen, vorweg für die Aufnahme
ndem Heim in Frage kommen. Die Kinder ſollen des Nachts zu Hauſe
Dann
ſchlafen und morgens zu Hauſe auch noch den Kaffee trinken.
gehen ſie geſchloſſen nach dem Heim im Walde. Dort ſollen unter
Leitung einer Schweſter und einer Kindergärtnerin die Kinder ſich in
friſcher Waldesluft tummeln. Die Verköſtigung der Kinder tagsüber
ſoll im Walde geſchehen. Man hofft, daß die nötigen Nahrungsmittel
durch die Quäker zur Verfügung geſtellt werden. Es iſt wohl zu
er=
warten, daß die hieſige Gemeinde dieſem überaus kinderfreundlichen
Unternehmen ein warmes Intereſſe entgegenbringen wird.
Gernsheim, 27. Mai. Eine Uraufführung. Anläßlich des
25jährigen Stiftungsfeſtes der Gernsheimer Marianiſchen Jünglings=
Sodalität findet am 1. Juni eine Jünglingswallfahrt ſtatt, zu der
be=
reits 2500 Teilnehmer angemeldet ſind. Auf der Naturbuhne kommt
in Maria Einſiedel bei Gernsheim das Freilichtſpiel: „Im Hauſe zu
Nazareth” von Dr. Juſtus, ein Marienpreis in einem Vorſpiel und acht
dramatiſchen Bildern mit Chören und Reigen zur Uraufführung. Bei
dem Werk werden 130 Perſonen mitwirken. Zur Bewältigung des
Ver=
kehrs ſind eine Reihe Sonderzüge nach Gernsheim eingelegt. So von
Darmſtadt ein paßfreier Zug ab Darmſtadt vorm. 7,48, Rückfahrt ab
Gernsheim 8,40 nachm.
z. Erzhauſen, 26. Mai. Der Geſangverein „Germania”
veran=
ſtaltete geſtern abend einen Liederabend unter Leitung ſeines
Diri=
genten in ſeinem Vereinslokal zur Krone, woran ſich ein Tanzkränzchen
ſchloß. Die Veranſtaltung war gut beſucht und fanden die
Liedervor=
träge den beſten Beifall. Als die Aufführung der Lieder beendigt war,
wurde die Aufmerkſamkeit der Anweſenden auf einige Beſucher gelenkt.
Es. hatte ſich nämlich ein Quartett aus einem Arheilger Geſangverein
eingefunden, welches die Pauſen mit Geſang ausfüllte; den
Quartett=
ſängern wurde reicher Beifall zuteil.
z. Erzhauſen, 25. Mai. Der Gemeindevoranſchlag liegt
zurzeit acht Tage auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. — Die
Hoff=
nung auf eine reiche Obſternte ſcheint ſich nicht zu erfüllen. Die
Bir=
ten, die ſo reichlich geblüht haben, ſind nach der Blüte maſſenhaft
abge=
fallen, teils durch ſtarke Winde, Regen uſw. Die Aepfel haben auch nicht
o reichlich angeſetzt, desgleichen die Zwetſchen, und ſo dürfte mit einer
mäßigen Ernte zu rechnen ſein. Das Beevenobſt hat reichliche Früchte
ngeſetzt. Frühjahrsfutter iſt in reichem Maße gediehen; das Setzen der
Kartoffeln hat ſich teilweiſe verzögert, weil viele Aecker mit Grünfutter
beſtellt waren, auf welche ſpäter Kartoffeln geſetzt werden. Auch hat die
naſſe Witterung manche Arbeit hinausgeſchoben.
(. Mörfelden, 26. Mai. Blitzſchlag. Bei einem Gewitter
ſchlug der Blitz in das Haus der Familie H. Schwappacher ein, ohne
glücklicher Weiſe zu zünden. Der entſtandene Schaden iſt nicht allzu
groß. — Tags darauf brach in einem Anweſen in der Darmſtädter
raße ein Stallbrand aus, der durch das ſofortige Eingreifen von
Nachbarsleuten bald gelöſcht werden konnte.
e. Gießen, 25. Mai. Das 100jährige Profeſſoren=Ju
biläum von Juſtus Liebig wurde heute im Muſeum feſtlich begangen.
Damit verbunden war eine Ausſtellung von Liebig=Erinnerungen.
Stu=
dienrat Dr. Heuſel hielt einen Vortrag über „Der ſprechende Film als
Glied der Erfindungsreihe‟. Danach verſammelten ſich die
Feſtteilneh=
mer am Liebig=Denkmal in der Oſtanlage, wo der Univerſitätsrektor
Prof. Dr. Laqueur die Gedächtnisrede hielt. Im katholiſchen
Vereins=
haus ſprach Prof. Dr. Elbs über „Die Entwicklung des chemiſchen
Unter=
richts in Deutſchland‟. Die Feier war aus den Kreiſen der hieſigen
Schu=
len und der Studentenſchaft ſtark beſucht.
e. Rödgen bei Gießen, 24. Mai. Der älteſte Einwohner unſeres
Dorfes, Johannes Seipp II., iſt im hohen Alter von 90 Jahren
ge=
ſtorben.
k. Wieſeck, 25. Mai. Glockenweihe, fand heute in unſerer
Kirche ſtatt. Pfarrer Sattler hielt die Feſtpredigt. Von den drei Glocken
war die mittlere aus dem Jahre 1734 im Kriege geopfert worden. Die
neue Glocke iſt in der Glockengießerei Rinker in Sinn hergeſtellt worden;
nach Klang, Material und Form iſt ſie vortrefflich gelungen. — Auch auf
dem Veitsberg bei Saaſen wurde eine neue Glocke geweiht.
k. Klein=Linden, 2. Mai. Eine mutige Tat vollbrachte Fritz
Schim=
mel, welcher einen Knaben vom ſicheren Tode des Ertrinkens rettete. Der
Knabe war in einen kleinen Teich geſtürzt und tauchte bereits zum
zwei=
ten Male wieder unter, als ihn Schimmel erblickte und ſofort nachſprang.
Es gelang ihm, mit großer Anſtrengung den Jungen herauszuziehen und
zum Leben zurückzurufen.
e. Großen=Buſeck, 26. Mai. In die Fremdenlegion
ver=
ſchleppt wurde ein hieſiger junger Mann, der ohne Paß in das beſetzte
Gebiet reiſte. Man ſperrte ihn ein, mißhandelte ihn und ließ ihn
hun=
gern, bis er ſich für fünf Jahre unterſchrieb. Die Eltern erhielten dieſer
Tage einen Brief aus Algier.
i. Ulrichſtein, 25. Mai. An Pfingſten tagt der „Bund deutſcher
Wanderer” in unſerer Stadt und veranſtaltet eine Religiöſe Woche.
An fünf Tagen finden Vorträge über religiös=ſittliche Fragen ſtatt.
Aus=
flüge in den oberen Vogelsberg ſchließen ſich an. — Die
Autopoſt=
verbindung mit Schotten iſt wieder eröffnet. Die Gemeinden haben
ſich verpflichtet, etwaige Mindereinnahmen zu dechen.
Südweſideutſche Jagdausſiellung.
1. bis 15. Juli 1924.
Vielfacher Anregung folgend haben ſich jagdliche Vereine von
Frank=
furt a. M. und Umgebung ſowie eine Anzahl Jäger und Freunde
grünen Faxbe entſchloſſen, eine Jagdausſtellung in Frankfurt a.
zu veranſtalten. Das Intereſſe, das die Jägerwelt und die mit der
Jagd in engerer Verbindung ſtehende Induſtrie der Ausſtellung
ent=
gegenbringt, zeigt, ein wie großes Bedürfnis gerade für Süd= un
Weſtdeutſchland die geplante Ausſtellung iſt. Der Abſicht, unter Mit
arbeit hervorragender Jagd= und jagdkynologiſcher Vereine zur Hebung
des Weidwerks, zur Vertiefung und Kenntnis des Baues und der
Lebensgewohnheiten unſeres heimiſchen Wildes, zur weidmänniſcher
Erziehung des Einzelnen beizutragen, kann nur erreicht werden, wenn
für die Veranſtaltung auch in den weiteſten Kreiſen Intereſſe geweckt
wird.
Während der Ausſtellung werden fünf hervorragende Jagd= und
Naturfilme vorgeführt. Ein Jägerball und Jägerabend im Zoologiſchen
Garten, ein Jägerabend in den Blumenſälen, wozu der 1.
Frankfur=
ter Jagdklub einladet, wird den Beſuchern der Ausſtellung genußreich
Abende bieten. Weitere Veranſtaltungen ſind in Ausſicht genommen.
In den Bürgerlichen Schießſtänden findet neben einem Kugel= und
Schrotſchießen ein Tontaubenſchießen ſtatt.
Mit der Ausſtellung iſt eine von Herrn Prof. Müller, Direktor
des Hiſtoriſchen Muſeums; geleitete hiſtoriſche Abteilung verbunden,
ferner hat es Herr Prof. Dr. Popp übernommen, eine
jagdkriminali=
ſtiſche Abteilung, die erſte in ihrer Art, zu bringen.
Für ausreichende Bewachung durch Herren des Ehrendienſtes,
Jä=
ger in Uniform und andere Aufſichtsorgane iſt geſorgt.
Die Bildung eines Schieß=, Finanz= und Preſſeausſchuſſes iſt im
Gange.
Auskünfte erteilt die Ausſtellungsleitung, Zoologiſcher Garten=
Meldeſchluß: 12. Juni 1924.
Nummer 148.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
* Aus Frankfurt a. M.
Die Stadt rüſtet ſich, nicht zuletzt dank der rührigen Arbeit des
Verkehrsvereins, zu neuen Veranſtaltungen. Am 1.—15. Juli d. Js.
findet im Zoologiſchen Garten die Südweſtdeutſche Jad=
Aus=
ſtellung ſtatt, zu der die Vorbereitungen im vollen Gange ſind.
Folgende Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt: Heſſiſcher Jagdklub
Darmſtadt, Frankfurter Jagdklub St. Hubertus, Allgem. Deutſcher
Jagdſchutzverein, Erſter Frankfurter Jagdklub (Klub Kurzhaar) und der
Verein Hirſchgerechter Taunusjäger.
Fünf hervorragende Jagd= und Naturfilme, Jägerabende,
Jäger=
bälle, Kugel=, Schrot= und Tontaubenſchießen ſind u. a. im Programm
vorgeſehen. Mit der Ausſtellung iſt eine von Prof. Müller, Direktor
des Hiſtoriſchen Muſeums geleitete Hiſtoriſche Ausſtellung verbunden;
ferner hat es Prof. Dr. Popp übernommen, eine jagdkriminaliſtiſche
Ab=
teilnug zu bringen. In den Ausſchüſſen ſind außer zahlreichen
Frank=
furter Namen u. a. vertreten die Herren, Hübner=Darmſtadt, San.=
Rat Dr. Mogh=Offenbach, Herr Göbel Präſident des H.J.K.,
Darmſtadt, Prof. Dr. Zimmer=Darmſtadt, Forſtmeiſter Koch=
Michel=
ſtadt. Man darf alſo hoffen, daß die Angelegenheit in beſten
Hän=
den iſt.
Auch ſonſt bringt die laufende Woche allerlei Bewegung. Die fällige
Stadtverordnetenſitzung wird ſich auch mit der Verteilung der Poſten der
unbeſoldeten Stadträte befaſſen. Von der Deutſchen Volkspartei iſt
Stadtrat Frank vorgeſehen, von der Deutſchnationalen Volkspartei der
Rektor Jaſper, Sanitätsrat Dr. Amberger und andere, vom Zentrum
Stadtrat Heil, Reg.=Rat de la Fontaine und Frau Landgerichtsdirektor
Aeken. Im übrigen liegt ein ſehr vernünftiger Antrag Sandgrebe vor,
die Stadtverordnetenverſammlung aus den Prunkräumen des Römer
wieder in den ſchlichten Raum des Hauſes Limpurg zu verlegen.
Im Schumanntheater läuft augenblicklich ein ſprechender
Film, über den wir ſchon berichteten. Eine der genialſten
Erfin=
dungen wird für wenige Pfennige gezeigt. Man ſollte glauben, das
Publikum riſſe ſich um die Plätze. Ach nein, die bekannte Stecknadel
könnte noch ruhig zu Boden fallen. Die große Maſſe geht achtlos daran
vorüber. Und doch wäre dieſe deutſche Erfindung ſchon des Staunens
wert. Hoffen wir, daß bald eine neue Generation heranwächſt, die für
alles wahrhaft Große, auch für den Erfindergeiſt und Wunder der
Technik, wieder mehr Verſtändnis und Achtung empfindet.
Unſer lieber alter Römerberg iſt kaum mehr wiederzuerkennen,
denn er wird gerade in einen großen Jahrmarkt umgewandelt, der für
14 Tage zugunſten des Brückenbaus erſtehen ſoll.
Noch ſind alle Diskuſſionen über das Taunusrennen am letzten
Sonn=
tag nicht abgeſchloſſen und ſchon ſteht ein neues ſportliches Ereignis
vor der Türe: Die 24=Stundenfahrt des Frankfurter
Automobilklubs, das dieſer als älteſter deutſcher Klub anläßlich
ſeines 25jährigen Jubiläums am 21. und 22. Juni veranſtaltet.
Diesmal handelt es ſich um eine ausgeſprochene
Zuverläſſigkeits=
fahrt, bei der nicht die Geſchwindigkeit, ſondern die „Geſchmeidigkeit”
maßgebend iſt. Der Start iſt in ſieben Klaſſen, von 6 St.PS bis 22
St. PS., auf die Strecke verteilt, die Stundengeſchwindigkeit mit 43—54
Kilometer je nach Motorſtärke genau vorgeſchrieben. Es werden alſo
an die Ausdauer und die Geſchicklichkeit der Fahrer außerordentlich hohe
Anforderungen geſtellt. Sogenannte „friſche” Wagen werden nicht
zu=
gelaſſen. Die Rundſtrecke, die zirka 135 Klm. groß iſt, muß je nach
Wagenſtärke 12—15mal durchfahren werden. Sie führt von der
Saal=
burg über Oberhain, Anſpach, Weilnau, Weilmünſter, Weilburg,
Grä=
venwiesbach, Uſingen, Wehrheim zurück nach der Saalburg. Es wird
nur einen Sieger geben. Durch die Anlage der geſamten Konkurrenz
ſoll der gewandteſte Fahrer und der geeignetſte Tourenwagen feſtgeſtellt
werden.
Es kann als ſicher gelten, daß die geſtrige Verteilung der Mandate
der unbeſoldeten Stadträte das nachſtehende Reſultat haben wird: Durch
Liſtenverbindung der Deutſchnationalen, des Zentrums und der
Wirt=
ſchaftspartei einerſeits und den Demokraten, der Deutſchen Volkspartei
und der Arbeitnehmergruppe andererſeits wurde verhindert, daß evtl.
durch Losentſcheid den Kommuniſten oder den Deutſchvölkiſchen noch ein
Sitz zugefallen wäre. Als vorausſichtlich gewählt gelten:
Deutſch=
nationale uſw.: Rektor Jaſpert, San.=Rat Dr. Amberger,
Buch=
druckereibeſitzer Heil, Kaufmann Weber und Frau Alken; Deutſche
Volkspartei uſw.: Syndikus Dr. Trumpler, Schornſteinfegermſtr.
Frant, Prof. Dr. Julius Ziehen; Sozialdemokraten: Stadtrat
Langemach, Stadtrat Liebmann, Stadtrat Weidner; Kommuniſten:
Spengler Gramheller. Die Deutſchvölkiſchen erhalten keinen Sitz.
Vermißt.
Ludwigshafen. Vermißt wird ſeit dem 23. Mai abends 9 Uhr
der im Stadtteil Mundenheim wohnende Wirt und Metzger Jgnatz
Kon=
rad Johann. Johann war nachmittags in Altrip bei einem
Geſchäfts=
kollegen und iſt von dort abends gegen 9 Uhr mit ſeinem Fahrrad
weg=
gefahren in der Richtung nach Rheingönnheim. Auf dieſem Wege iſt
Johann verſchollen. Streifen, die von Polizei und Feuerwehr mit der
Unterſtützung von Spürhunden unternommen wurden, waren bis jitzt
erfolglos.
Großfener in Hamm.
Hamm. Heute morgen gegen 7 Uhr entſtand in der Schoko
ladenfabrik Marx ein Brand, der das Fabrikgebäude bis au
die Grundmauern einäſcherte. Die über das Gebäude hinwegführenden
Fernſprechleitungen ſind vollſtändig zerſtört, ſo daß eine ganze Reihe
von Fernleitungen nach Köln, Düſſeldorf, Duisburg, Dortmund uſw.
gänzlich unterbrochen iſt.
Wieder ein politiſches Verbrechen? Knabenmord bei Mahlsdorf?
Mahlsdorf. Ein Leichenfund, der geſtern abend im
Dahle=
witzer Forſt gemacht wurde, läßt auf ein politiſches Verbrechen ſchließen,
Zwei junge Männer, die einen Ausflug in den Dahlewitzer Forſt
mach=
ten, fanden die Leiche eines Knaben. Es war am Abend noch möglich,
feſtzuſtellen, daß der Tote ein 15 Jahre alter Schüler namens Günther
Beyer iſt. Der Vater des Ermordeten iſt der Stadtoberſekretär Beyer,
der in der Lindenſtraße in Mahlsdorf wohnt. Ein Verbrechen ſcheint
ohne Zweifel vorzuliegen. Beim Abſuchen der Stelle, auf der die Leiche
lag, war keine Waffe aufzufinden. Auch in der näheren Umgebung
er=
wies ſich die Suche erfolglos. Dagegen waren Spuren auf dem
Erd=
boden zu entdecken, die darauf ſchließen laſſen, daß mehrere Perſonen
in dieſer Gegend gegangen ſind. Ein Zettel, den man bei der Leiche
gefunden hatte, trug die Aufſchrift „Tod den Faſchiſten”.
Lohngeldraub.
Hamm. Vorgeſtern nachmittag wurde vor den Toren der Stadt
Hamm auf einen Boten der „Bauhütte, in Hamm, der Lohngelder in
Höhe von 500 bis 600 Mk. zu einer Bauſtelle bringen wollte, ein
Ueber=
fall ausgeführt. Zwei Burſchen überwältigten den Boten unweit der
Bauſtelle in der Nähe der Gemeinde Heeſſen, entriſſen ihm die Geldtaſche
und verſchwanden. Der Bote, der um Hilfe rief, konnte die Bauarbeiter
der nahen Bauſtelle herbeiholen, die auf Rädern ſofort die Verfolgung
der beiden Räuber aufnahmen. Es gelang ihnen, ſie zu ſtellen und ihnen
das Geld bis auf eine Lohntüte wieder abzunehmen. Nachdem man den
beiden Burſchen einen gehörigen Denkzettel verabfolgt hatte, wurden ſie
der Polizei der Gemeinde Heeſſen übergeben.
Kefſelexploſion auf einem italieniſchen Torpedoboot.
Linz. An Bord eines italieniſchen Torpedobootes, das
donau=
aufwärts fuhr, ereignete ſich eine ſchwere Keſſelexploſion, wobei mehrere
der Maſchiniſten teils leicht, teils ſchwer verletzt wurden. Die Exploſion
iſt auf einen Rohrbruch zurückzuführen.
Ein römiſcher Fund bei Trier.
Im Süden der Stadt wurde ein römiſcher Keller von vier
Meter Breite und ſechs Meter Länge entdeckt, der 5,5 Meter unter dem
heutigen Niveau liegt. Die Steintreppe und der torbogenartige
Ein=
gang wurden ebenfalls freigelegt. Von einem danebenliegenden
Wohn=
haus wurde eine Zimmerwand gefunden, auf deren Verputz allerlei
Figuren gemalt ſind. In einem Kaſtengrab befand ſich ein Skelettz ohne
jede Beigabe.
Ein nichtöwürdiger Anſchlag.
Beamten des Erzgebirgiſchen Steinkohlenbauvereins in Zwickau
iſt es durch Zufall geglückt, einen verhängnisvollen Anſchlag auf die
Kokerei des Steinkohlenbauvereins zu verhüten. Man fand in einem
Kohlenlager eine Birne verſteckt, die mit gefährlichem Sprengſtoff gefüllt
und mit einer Zündſchnur verſehen war. Wäre dieſe Birne in die
Kokerei gelangt, ſo wäre ſie vollſtändig in die Luft geflogen, und die
ganze Gasverſorgung Zwickaus wäre dadurch zerſtört geweſen. Es
handelt ſich offenbar um einen kommuniſtiſchen Sabotageakt.
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Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Donnerstag, den 29. Mai 1924,
Himmelfahrttag.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil,
Abendmahls. Pfarrer Vogel,
Stadtkapelle: Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zim=
mermann.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarraſiſtent Müller, (Kollekte
für den Kirchenſtock der Martinsgemeinde.)
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Goethe.
In der Kolonie. Vorm. 9 Uhr: Waldgottesdienſt am
Dornheimer=
weg. Pfarrer Wagne
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: Pfarrer
Schäfer.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24); Nachm. 3 Uhr: Waldfeſt am
Hartig=
denkmal (bei Regen abends 8½ Uhr: Bibelſtunde). — Freitag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule, Beſſungerſtraße. —
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jugendbund für E. C.
(Mühlſtr. 24): Waldlager mit Andacht am Hartigdenkmal. — Abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Unter=
haltungsabend, für Jünglinge. — Samstag, nachm. 4 Uhr:
Kinder=
bund für Knaben.
Abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Wartburg=Verein Tarmſtadt. Waldlager am Diebsbrunnen,
Abmarſch vormittags 7 Uhr Eiſenbahnbrücke. Dieburgerſtraße (
Wart=
burgbrücke). Inſtrumente, Klampfen, Selbſtverpflegung, Kochgeſchirr
uſw. mitbringen. (Es ſoll ein Tag der Freude ſein !)
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Drittes
Jahresfeſt. Verſammlungen finden ſtatt: Morgens 10 Uhr, Nachm.
44 Uhr. Abends 8 Uhr.
Katholiſche Gemeinden.
Chriſti Himmelfahrt.
Donnerstag, den 29. Mai 1924,
St. Ludwigskirche: Mittwoch, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhrz
Beichtgelegenheit
Donnerstag, vorm. ½6 Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
hl. Meſſe — Um 7 Uhr: Hl. Meſſe mit Predigt — Um 8 Uhr:
Sing=
meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr: Feierliche Veſper,
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Vorm. ½7 Uhr: Hl. Meſſe,
Nachm. 6 Uhr: Roſenkranzandacht
Kapelle in der Waldſtraße: Vorm. 7 Uhr: Hl. Meſſe.
St. Eliſabethenkirche: Mittwoch, nachm. 5 Uhr und abends um
8 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte.
Donnerstag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur hl. Beichte,
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Hl. Meſſe mit Predigt.
Um
½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachmi. 2 Uhr: Andacht
mit Segen.
Kapelle zu Arheilgen. Vorm, 7 Uhr: Hl. Meſſe. — Um ½10 Uhr:
Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, 29. Mai:
Wolkig bis heiter, mäßig warm, trocken.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(B 22): „Der fliegende Holländer”.
kleines Haus, Anfang 7 Uhr,
Ende gegen 10 Uhr (Sondermiete 1822): „Bürger Schippel”.
Or
pheum 7¾ Uhr: „Das Radiomädel”. — Union=, Reſidenz=,
Zen=
tral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich
Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortli
Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streel,
Verantwortlich für Sp=
Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich
Schlußdienſt: Andreas Baue=
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für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druch und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
Seite 9.
Ein Porſchlag zur Löſung der Aufwertungsfrage.
unterbreiten ſind. Ich habe ihn auf Grund von Leitſätzen
auf=
angenommen worden ſind. Zur gründlichen Einzeldurcharbeitung anſtalten die Reichsregierung, für die Sparkaſſen die
Landes=
hat mir die Zeit gefehlt, da der Entwurf ſchon in den nächſten
Tagen in Berlin zur Beratung geſtellt werden ſoll. Die
Ver=
bffentlichung empfiehlt ſich trotzdem, damit beachtliche
Einwen=
dungen und Bemerkungen bei der endgültigen Abfaſſung
be=
rückſichtigt werden können.
8 1.
(1) Anſprüche aus Rechtsverhältniſſen, die vor dem
Inkraft=
einer beſtimmten in Reichswährung ausgedrückten Geldſumme,
die durch den Währungsverfall entwertet worden iſt, zum
Gegen=
ſtand haben, ſind, unbeſchadet anderweitiger Vereinbarungen
der Beteiligten, in dem Betrage von geſetzlichen Zahlungsmitteln
zu erfüllen, der durch Treu und Glauben zur Zeit der Zahlung
bedingt wird. Eine Aenderung des Nennbetrages des Anſpruchs
nach Satz 1 findet inſoweit nicht ſtatt, als der Gläubiger die
Ge=
fahr der Geldentwertung ausdrücklich oder ſtillſchweigend
über=
nommen hat.
(2) Bei Feſtſetzung des Geldbetrages nach Abſ. 1 Satz 1 iſt
beſonders die Vermögenslage des Schuldners, ſoweit ſie durch
das rechtliche Verhältnis bedingt iſt, auf dem ſeine
Verpflich=
tung beruht, das urſprüngliche Wertverhältnis zwiſchen dem
Anſpruch und einem dafür beſtellten Pfande ſowie weiter zu
berückſichtigen, inwieweit der Schuldner zur Zeit der Erfüllung
durch Zahlung des Nennbetrages der Schuld in dem geſetzlichen
Zahlungsmittel auf Koſten des Gläubigers durch den Wert von
Vermögensgegenſtänden bereichert würde, die er auf Grund der
Leiſtung des Gläubigers unmittelbar oder mittelbar erworben hat.
8 2.
(1) Der Beſtimmung der Leiſtung nach § 1 iſt der
Goldmark=
betrag des Anſpruchs zu Grunde zu legen.
Als Goldmarkbetrag gilt bei Anſprüchen, die vor dem 1.
Ja=
nuar 1918 entſtanden ſind, der Nennbetrag. Geht bei der
Aus=
gabe von Schuldverſchreibungen die Zahlung des Erwerbspreiſes
jener voraus, ſo gilt der voraus beſtimmte Einzahlungstag als
Zeitpunkt der Entſtehung.
(2) Bei Anſprüchen, die nach dem 31. Dezember 1917
ent=
ſtanden ſind, wird der Goldmarkbetrag dadurch feſtgeſtellt, daß
der Neunbetrag nach der letzten der Entſtehung
vorausgehen=
den amtlichen Veröffentlichung über die innere Kaufkraft der
Mark umgerechnet wird. Für die Zeit, in der ſolche
Veröffent=
lichungen nicht erfolgt ſind, wird die innere Kaufkraft der Mark
durch die Reichsregierung beſtimmt.
§ 3.
„Iſt der Anſpruch dadurch entſtanden, daß Vermögensſtücke
auf längere Dauer zum Zwecke der Kapitalnutzung oder der
Kapitalaufbewahrung verwendet worden ſind (Vermögensanlage),
ſo kann, ſoweit ſich aus dieſem Geſetz nicht ein anderes ergibt,
die Zahlung nach den 88 1, 2 nur mit Zuſtimmung aller an dem
Schuldverhältniſſe Beteiligten vor dem 1. Januar 1932 erfolgen.
Bei Anſprüchen, die durch Hypothek an einem Grundſtücke geſichert
ſind, deſſen Erträgniſſe durch eine Zwangswirtſchaft zum
Nach=
teile des Verpflichteten beſchränkt ſind, muß überdies ſeit der
Beendigung der Zwangswirtſchaft ein Jahr verfloſſen ſein.
8 4.
(1) Erfordern die Verhältniſſe des Schuldners eine Zahlung
vor dem in 8 3 beſtimmten Zeitpunkt und iſt der Schuldner zur
Leiſtung des vollen Goldmarkbetrages nicht imſtande, ſo muß der
Gläubiger eine Teilzahlung annehmen, deren Betrag ſich nach
den 88 1, 2 bemißt. Die Zahlung des nicht getilgten Betrages
erfolgt nach Maßgabe der 88 1 bis 4..
(2) Die Vorſchriften des Abſ. 1 ſind entſprechend
anzuwen=
den, wenn die Verhältniſſe des Gläubigers eine frühere Zahlung
erfordern und ein berechtigtes Intereſſe des Schuldners nicht
ent=
gegenſteht.
(3) Erfordern überwiegende Intereſſen ausnahmsweiſe eine
von Abſ. 1, 2 abweichende Regelung, ſo kann die in 8 10 bezeich= dieſes Geſetzes erforderlichen Vorſchriften zu erlaſſen.
nete Stelle ſie unter billiger Berückſichtigung der beiderſeitigen
Intereſſen treffen.
8 5.
Hat der Verbflichtete ein Grundſtück veräußert, an dem zur
Sicherung des Anſpruchs eine Hypothek beſteht, ſo iſt der
Er=
werbspreis inſoweit an den Gläubiger zu entrichten, als dies
erforderlich iſt, um Nachteile von dem Gläubiger abzuwenden,
die ſich nach dieſem Geſetze aus der Veräußerung ergeben können.
In dem Falle des 8 329 BGB. erwirbt unter den gleichen
Vor=
ausſetzungen der Glänbiger auch dann unmittelbar das Recht
an den Erwerber, wenn eine Schuldübernahme nicht erfolgt iſt.
8 6.
Der Betrag der Zinſen, die für die im § 1 bezeichneten
An=
ſprüche jeweils zu entrichten ſind, ſowie der jeweilige Betrag ſie das Reichsgericht zutreffend auslegt, bedrohen die Exiſtenz
wiederkehrender Leiſtungen iſt auf Grund des Goldmarkbetrages
des Anſpruchs nach den 88 1, 2 mit der Maßgabe zu beſtimmen, wußtſein des Volkes. Unbeſchadet der Frage, ob ſie überhaupt
daß an die Stelle der in 8 1 Abſ. 2 bezeichneten Vermögenslage zu Recht beſtehen, ſind ſie deshalb umſomehr aufzuheben, als
des Schuldners deſſen Einkommen, ſoweit es auf demſelben
recht=
lichen Verhältniſſe wie ſeine Verpflichtung beruht und an die
Stelle der dort bezeichneten Vermögenswerte deren Ertrag tritt.
8 7.
Auf Hypotheken, Grundſchulden und Rentenſchulden, ſowie
auf Reallaſten und auf Pfandrechte an im Schiffsregiſter einge= in der III. St.N.V. aufgegeben. Dasſelbe gilt von dem
ſelt=
tragenen Schiffen und an Bahneinheiten, die vor dem
Inkraft=
treten dieſes Geſetzes begründet ſind, finden die vorſtehenden machen könne. Die angebliche Notwendigkeit, eine gerechte
Vorſchriſten dergeſtalt ſinngemäße Anwendung, daß das
Ver=
hältnis zwiſchen Anſpruch und dinglichem Rechte unverändert durch die Steuerſätze der III. St. N.V. widerlegt und das ſpäter
bleibt. Einer Eintragung der ſich hiernach ergebenden Aende= geltend gemachte Kreditbedürfnis der öffentlichen Verbände und
rungen der Rechte bedarf es nicht.
§ 8.
(1) Hat der Berechtigte die Zahlung angenommen oder die und nicht ihn fördert. Auch das Gutachten der Sachverſtändigen=
Löſchung des Rechtes bewilligt, ſo finden, auch wenn er ſich ſeine kommiſſion rechtfertigt das Fortbeſtehen der Aufwertungsbe=
Rechte nicht vorbehalten hat, die vorſtehenden Beſtimmungen in= ſchränkungen nicht. Denn der Wegfall der Verſchuldung von
ſoweit Anwendung, als dies nach den Vorſchriften des bürger= Reich uſw. Induſtrie und Landwirtſchaft, den das Gutachten
rung und über die Anfechtung wegen Irrtums, verlangt wer=, an das Neich benützt, bedeutet, da es ſich um innere Schulden
den konn.
ter fünf vom Hundert des Goldmarkbetrags des Rechtes zurück= Leiſtungsfähigkeit der Gläubiger ausgeglichen. Da auch die
Sta=
bleibt oder im übrigen den Berechtigten in grob unbilliger Weiſe bilität der Rentenmark und die weiter geltend gemachten
benachteiligt.
der öffeutliche Glaube des Grundbuchs nicht entgegenſteht.
(4) Anſprüche nach Abſ. 1 und 2 können nur geltend gemacht vom 28. November 1923 nicht zwingend, trägt aber zur
Ver=
neten Stelle angemeldet ſind.
5 9.
Von Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, Darmſtadt.
SeT Nc M Nende Lentwurf gibt die Forderungen wieder, die Vorzugsrecht im Konkurſe geſicherten Schuldverſchreibungen, die um eine Erhöhung des Schuldbetrags, ſondern um di Negelung
ü4 Lngen Frage dem Reichstag und der Reichsregierung zu Sparkaſſeguthaben und die Anſprüche aus Verſicherungsverträgen der Frage, welcher Betrag an entwerteten geſetzlichen
Jahlungs=
geſtellt, die ich letzter Tage in München vorgetragen habe und gleichmäßig zu befriedigen ſind. Die näheren Anordnungen Forderung uſto. aufzuwenden iſt.
die von den Vertretern der bayeriſchen Gläubigerſchutzverbände, treffen für die Grundkreditanſtalten und die
Lebensverſicherungs=
regierungen.
8 10.
erledigen iſt, unterliegt, ſoweit es ſich um Vermögensanlagen, gung der beſonderen Umſtände feſtzuſtellen. Im Gegenſatze dazu
handelt und nicht bereits vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes, ſieht die III. St.N. V. als die durch den 8 7 d. V.O. vom 1. Mai
Entwurf eines Geſetzes, betr. die Erfüllung alter Geldſchulden, ein Verfahren bei den Gerichten anhängig war, ausſchließlich 1924 weſentlich verſchärfte Regel einen Durchſchnittsſatz von
der Entſcheidung des Einigungsamts.
gungsamt zu beſtellen, das aus einem Vorſitzenden und zwei Bei= Wert dieſes Durchſchnittsſatzes wird durch die Stundung und
treten dieſes Geſetzes begründet worden ſind und die Zahlung ſitzern beſteht. Der Vorſitzende muß die Fähigkeit zum Richter= die Zinsbeſchränkungen in 8 5 der StN.V. auf etwa die
amt erlangt haben; die Beiſitzer ſollen durch eigenes Intereſſe Hälfte vermindert. Die Neuregelung kann ſich nicht, wie einzelne
nicht befangen und zur Beurteilung der einſchlagenden wirt= meinen, darauf beſchränken, den Durchſchnittsſatz zu erhöhen
gen über die Einigungsämter trifft die Reichsregierung nach zuzulaſſen. Denn auch dadurch würde den Forderungen von
Anhörung des Reichsrats.
ſuchen; es kann Sachverſtändige zum Einigungstermine zuziehen, nicht herbeigeführt. Dies folgt daraus, daß der Durchſchnittsſatz
barkeit ſinngemäße Anwendung.
ſofortige Beſchwerde an das Landgericht und gegen die Entſchei= die leiſtungsfähigſten Schuldner auf Koſten ihrer Gläubiger
un=
dung des Landgerichts die weitere Beſchwerde ſtatt; die Vor= gerechtfertigt bereichern würde. Im Gegenſatze zu 8 242 B.G.B.
ſchriften der 88 26 bis 30 des im Abſ. 4 bezeichneten Reichs= wurde in Abſ. 1 Satz 1 der Hinweis auf die Verkehrsſitte
weg=
geſetzes finden Anwendung.
volſtreckbar und für die Gerichte bindend.
(6) Das Einigungsamt erhebt nach Maßgabe der Durch= bringen die von ihr anerkannte, ſogenannte Mügelſche Formel
führungsbeſtimmungen eine Gebühr und verteilt die Koſten auf zum Ausdruck und weiſen darauf hin, daß die wirtſchaftliche
die Beteiligten, ſoweit nicht die Vorſchriften der Zivilprozeßord= Lage des Schuldners nur inſofern in Betracht kommt, als ſie
nung entſprechende Anwendung zulaſſen nach billigem Ermeſſen, mit dem Rechtsverhältnis zuſammenhängt, aus dem der An=
im Verhältnis ihrer nach § 2 feſtzuſtellenden Goldmarkbeträge mitteln zur Erfüllung einer in Reichswährung 41.=eorückten
8 11.
Iſt eine Regelung des Betrags, der an die Stelle einer in
Reichswährung ausgedrückten Geldſumme zu treten hat, durch
Vereinbarung, rechtskräftiges Urteil, Sondergeſetz oder
Staats=
vertrag vor dem Inkraftreten dieſes Geſetzes erfolgt, ſo bleibt
dieſe Regelung, unbeſchadet der Beſtimmung des 8 8 Abſ. 2
un=
berührt.
8 12.
(1) Die Einlöſung von Anleihen des Reiches und der
Län=
der, die vor dem Inkrafttreten, dieſes Geſetzes aufgenommen
worden ſind und auf Reichsmark lauten, kann bis auf weiteres
nicht gefordert werden. Dies gilt nur für Schuldverſchreibungen
und Schuldbuchforderungen, ſowie für ſolche anderen Anleihen,
bei denen nicht eine Verpflichtung zur Rückzahlung der ganzen
Anleihe innerhalb zweier Jahre nach der Aufnahme der Anleihe
beſteht.
(2) Die Verzinſung der im Abſ. 1 bezeichneten Anleihen hat
unter ſinngemäßer Anwendung der Vorſchriften des 8 1 zu
er=
folgen. Den Beginn und den umfang der Verzinſung beſtimmt
bei Reichsanleihen mit Zuſtimmung des Reichsrats die
Reichs=
regierung, bei den übrigen in 8 12 bezeichneten Anleihen die
Landesregierung.
(3) In den Fällen des Abſ. 1, 2 iſt der Gläubiger bis auf
weiteres nicht verpflichtet, den Reichsmarkbetrag von Zins und
Kapital zum Nennbetrag als Schulderfüllung anzunehmen.
(4) Die Vorſchriften der Abſ. 1 bis 3 gelten auch für
Ge=
meinden und Gemeindeverbände, ſoweit nicht durch Reichsgeſetz
ein anderes beſtimmt wird. In Einzelfällen kann die oberſte
Landesbehörde, falls beſondere Verhältniſſe vorliegen, für die
Anleihe einer Gemeinde oder eines Gemeindeverbandes eine
Regelung treffen, die von den Vorſchriften der Abſ. 1, 2 abweicht.
(5) Die Reichsregierung kann mit Zuſtimmung des
Reichs=
rats die für Gemeinden geltenden Vorſchriften der Abſ. 1 bis
4 auf die Anleihen anderer öffentlicht=rechtlicher Körperſchaften
und Anſtalten, ſowie auf die in 8 41 des Hypothekenbankgeſetzes
bezeichneten Schuldverſchreibungen für anwendbar erklären.
§ 13.
Die Reichsregierung wird ermächtigt, die zur Durchführung
8 14.
Die Artikel I und II der dritten Steuernotverordnung vom
14. Februar 1924, ſowie die zu deren Durchführung, Ergänzung
und Aenderung erlaſſenen Vorſchriften werden aufgehoben.
8 15.
Dieſes Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft.
Begründung.
Im Allgemeinen.
Die Vorſchriften der III. St. N.V. über die ſogenannte
Auf=
wertung verletzen zu Gunſten, insbeſondere der
großkapitali=
ſtiſchen Schuldner, die Vorſchriſten des bürgerlichen Rechtes, wie
des entrechteten Mittelſtands und untergraben das
Rechtsbe=
die Gründe, auf die man ſie ſtützt, nicht zutreffen. Die
Zahlungs=
unfähigkeit einzelner Schuldner eines Gläubigers hat nie und
nirgends die Befreiung auch ſeiner zahlungsfähigen Schuldner
zur Folge und deshalb wurde der Standpunkt, der wegen der
Unmöglichkeit, die Kriegsanleihen uſw. in naher Zeit
aufzu=
werten, die Aufwertung auch der Hypotheken uſw. ablehnte, ſchon
ſamen Satze, daß man die Geldentwertung nicht rückgängig
Aufwertung im Intereſſe des Steuerfiskus zu unterſagen, wird
der Wirtſchaft kann die Vergewaltigung des Rechts nicht
be=
gründen. Um ſo weniger, als der Verſuch, neuen Kredit auf
Koſten der alten Gläubiger zu erlangen, den Kredit untergräbt
lichen Rechtes, insbeſondere über die ungerechtfertigte Bereiche”, aus der 1II. St. N.V. herleitet und zur Erhöhung der Anſprüche
handelt, nur eine Verſchiebung der Leiſtungsfähigkeit. Die daraus für den Gläubiger ergeben können.
(2) Ein Vertrag nach 8 779 BGB. ſteht der Anwendung des geringere Leiſtungsfähigkeit der Schuldner, die eine gerechte
Abf. 2 nicht entgegen, wenn die gezahlte Abfindungsſumme hill= Regelung nach ſich zieht, wird durch eine entſprechend erhöhte
Gründe der Beſeitigung der Aufwertungsbeſchränkungen nicht
(3) Ein gelöſchtes Recht iſt inſoweit wieder herzuſtellen, als entgegenſtehen, iſt dieſe geboten. Eine geſetzliche Neuregelung der
Frage erſcheint im Hinblick auf das Urteil des Reichsgerichts
tverden, wenn ſie bis zum 1. Juli 1925 bei der in 8 10 bezeich= minderung von Streitigkeiten bei. Aus der Einzelbegründung höheren Zinſen als eine notleidende, und der Grundſtücksbeſitzer,
ergibt ſich, weshalb die neuen Vorſchriften von denen der der aus dem Unterpfande hohe Erträge zieht, keine höheren Zin=
III. St.N.V. in den weſentlichſten Punkten abweichen müſſen, ſen als der Hausbeſitzer bezahlen ſoll, dem durch die Mieter=
Bei Grundkreditauſtalten Sparkaſſen und Lebeusverſiche= Auch der Begriff „Aufwertung” war auszuſchalten, denn wenn
rungsanſtalten iſt aus dem Vermögen, auf das die vorſtehenden er auch, ſolange die Papiermark geſetzliches Zahlungsmittel iſt, deshalb die für die Kapitalzahlung aufgeſtellten Grundſätze mit
Vorſchriften Anwendung finden, eine Teilungsmaſſe zu bilden, rechtlich zutrifft, iſt er doch für den Rechtsunkundigen irre= der Abweichung auf die Entrichtung der Linſen uſw., daß an die
aus der die Pfandbriefe und die ſonſtigen dinglich oder durch ein führend. Es handelt ſich nicht, wie er den Anſchein erweckt, Stelle der Vermögenslage und der Vermögenswerte des Schuld=
Im Einzelnen
Zu 81
Im Einklange mit § 242 BGB. iſt nach der Rechtſprechung
(1) Ein Streit, der nach den Vorſchriften dieſes Geſetzes zu des R.G. der zu zahlende Betrag im Einzelfalle unter Würdi=
15 Prozent des Goldmarkbetrags vor, der zwar auf Verlangen
(2) Tunlichſt im Bezirke jeden Amtsgerichts iſt ein Eini= des Schuldners ermäßigt, aber nicht erhöht werden kann. Der
ſchaftlichen Verhältniſſe geeignet ſein. Die näheren Beſtimmun= und eine Abweichung davon auch zu Gunſten des Gläubigers
Treu und Glauben nicht entſprochen, und ein gerechter Ausgleich
(3) Das Einigungsamt hat eine gütliche Einigung zu ver= zwiſchen den Intereſſen der Gläubiger und der Schuldner
Im übrigen finden auf das Verfahren die Vorſchriften des notwendig den ungünſtigeren Schuldnerverhältniſſen angepaßt
Reichsgeſetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts= werden müßte, die Zulaſſung der Erhöhung wegen jeden
Billigkeitsgebots den Durchſchnittsſatz hinfällig machen, die Be=
(4) Gegen die Entſcheidung des Einigungsamts findet die ſchränkung der Erhöhung auf grobe Unbilligkeit aber gerade
gelaſſen, weil er durch das Geſetz erſetzt wird. Die Einſchrän=
(5) Die rechtskräftige Entſcheidung des Einigungsamts iſt kungen in Abſ. 1 Satz 2 entſprechen der Rechtſprechung. Die
Vorſchriften in Abſ. 2 lehnen ſich an die Rechtſprechung an,
ſpruch erwachſen iſt.
Die angeſtrebte feſte Grundlage für die weitere
wirtſchaft=
liche Eutwicklung wird durch die Anerkennung der Mügelſchen
Formel ebenſogut wie durch die Aufſtellung eines ſachlich
un=
gerechten Durchſchnittsſatzes gewährleiſtet. Bei Bilanzen und
Steuererklärungen uſw. ergibt die Bewertung der in Betracht
kommenden Vermögensgegenſtände die Höhe, in der die Schuld
jeweils einzuſtellen iſt.
Zu 8 2.
Die Vorſchriften weichen von denen in den 88 2 und 4 der
III. St.N.V. nach folgenden Nichtungen ab:
1. Sie bezeichnen auch bei anderen Anſprüchen als ſolchen
aus Schuldverſchreibungen (8 4 d. StN.V.) die Entſtehung
des Anſpruchs und nicht deſſen Erwerb durch den letzten
Gläu=
biger als maßgebend. Die Vorſchrift in 8 2 Abſ. 2 Satz 2
St. N. V. bedeutet bei ererbten Anſprüchen vielfach eine eben
ſo willkürliche wie ungerechte Benachteiligung des Gläubigers.
Aber auch bei einer Sondernachfolge in die Forderung
kann die Wiedereinführung der lex Angstasiang nur eine
un=
gerechtfertigte Begünſtigung des Schuldners bezwecken. Es muß
im Gegenſatze zur III. St.N. V. dem Gläubiger, der die
Forde=
rung abgetreten hat, überlaſſen bleiben, eine etwaige
Benach=
teiligung durch den Schuldner mit den geſetzlichen
Rechtsbehel=
fen zu ſeinen eigenen Gunſten geltend zu machen.
2. Bei der Ausgabe von Inhaberſchuldverſchreibungen geht
oft die Einzahlung des Zeichnungspreiſes um viele Monate
vor=
aus. Deshalb iſt in ſolchen Fällen billigerweiſe der Zeitpunkt der
Einzahlung der Umrechnung des Nennbetrages zu Grunde zu
legen.
3. Da dem Schuldner die innere Kaufkraft der empfangenen
Leiſtung zugute kam und dieſe namentlich zu Beginn der
In=
flation deren Dollarkurs erheblich überſtieg, bedeutet die
Nege=
lung der III. St.N. V., die im Abſ. 2 geändert wird, eine
unge=
rechtfertigte Begünſtigung des Schuldners auf Koſten des
der=
geſtalt doppelt entrechteten Gläubigers.
Zu 8 3.
Da es zurzeit regelmäßig an den erforderlichen Mitteln
fehlt, iſt dem 8 5 Abſ. 1 der III. St. N.V. darin zuzuſtimmen,
daß die Zahlung, ſoweit es ſich um Vermögensanlagen handelt,
die ſchon ihrer Natur nach langfriſtig ſind, auf geraume Zeit
hinausgeſchoben werden muß. Die Hinausſchiebung muß aber
zugleich im Intereſſe des Gläubigers erfolgen. Denn es
wider=
ſpricht Recht und Billigkeit, wenn die III. St.N.V. trotz der
Stundung die, Zeit ſtärkſten wirtſchaftlichen Tiefſtandes dazu
benützt, die wohlerworbenen Nechte der Gläubiger mit einer
unzureichenden Abfindung endgültig zu beſeitigen, während
ſie den Schuldnern die Ausſicht auf Wertſteigerung unbeſchränkt
offen läßt. Bei einer Regelung der Zahlung nach
Durchſchnitts=
ſätzen würde die Feſtſtellung dieſer Sätze hinauszuſchieben ſein,
weil deren Höhe nach der Wirtſchaftslage zur Zeit der Zahlung
zu beſtimmen iſt. Bei einer Regelung nach der Mügelſchen
Formel, wie 8 1 ſie vorſieht, hat die Vorſchrift des 8 3 Abſ. 1
Satz 2 ſelbſttätig zur Folge, daß eine beſſere Wirtſchaftslage
des Schuldners zur Zeit der Zahlung auch dem Gläubiger
zu=
gute kommt. Wird, wie bei der hypothekariſch geſicherten
For=
derung, die Höhe der zu leiſtenden Zahlung durch den Wert des
Unterpfandes weſentlich beeinflußt, ſo muß, falls eine
Zwangs=
wirtſchaft dieſen Wert beeinträchtigt, die Erfüllung überdies ſo
lange verſchoben werden, bis der wertmindernde Einfluß der
Zwangswirtſchaft beſeitigt iſt.
Zu 8 4.
Durch die Beſtimmungen des § 4 ſoll mit den Mitteln des
bürgerlichen Rechts möglichſt den Nachteilen abgeholfen werden,
die ſich aus der Stundungsvorſchrift des 8 3 für die Gläubiger
und die Schuldner ergeben können. Es wird aber zu erwägen
ſein, ob nicht weiter und wirkſamer dadurch geholfen werden
kann, daß zwiſchen dem Gläubiger, der Geld, und dem Schuldner,
der Zeit braucht, Landesdarlehensbanken oder Hypothekenbanken
eingeſchaltet werden, die die Forderung des Gläubigers
über=
nehmen und ihm dafür in zu beſtimmendem Verhältniſſe
börſen=
gängige Wertpapiere zur Verfügung ſtellen, durch deren
Ver=
wertung er das erforderliche Geld alsbald erhalten kann.
Zu 8 5.
Bei Grundſtücksverkäufen wurden ſeither bei Bemeſſung
des Kaufpreiſes beſtehende Hypotheken vielfach nur zu ihrem
Nennbetrage berückſichtigt. Die Vorſchriften des 8 5 ſollen den
Nachteilen vorbeugen, die ſich nach den Vorſchriften der 85 1 bis 3
Zu 8 6.
Die Vorſchriften des 8 5 Abſ. 2, 3 der III. St. N. V. tragen,
ebenſo wie die V. dies bei der Kapitalaufwertung tut, den
Um=
ſtänden des Einzelfalles keine Rechnung, ſondern bemeſſen die
Zinsanſprüche überall nach den ungünſtigſten
Schuldnerverhält=
niſſen. Es erſcheint aber unbillig, daß beiſpielsweiſe die
beſt=
ſtehende Induſtriegeſellſchaft zum Vorteile der Aktionäre keine
zwangswirtſchaft jede Rente genommen iſt. Der 8 7 überträgt
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
148.
ners deren Erträge zu treten haben. Da, abweichend von der
III. St. N. V., nach dem Entwurfe der Betrag der Hauptleiſtung
erſt bei der Erfüllung feſtgeſtellt wird, iſt der Beſtimmung des
Zinsſatzes uſw. der volle Goldmarkbetrag des Anſpruchs
zu=
grunde zu legen.
Zu 8 7.
Im Gegenſatz zur III. St.N. V. beſchränkt der Entwurf auch
die dingliche Laſt nicht auf einen beſtimmten Höchſtſatz, ſondern
läßt das urſprüngliche Verhältnis zwiſchen dem perſönlichen
Anſpruch und dem dinglichen Rechte unverändert fortbeſtehen.
Dies gilt auch dann, wenn nach dem in Betracht kommenden
Rechte weitere Belaſtungen des Grundſtücks eingetragen ſind.
Denn wegen der Geldentwertung iſt der eingetragene Nennbetrag
nicht mehr entſcheidend für den Umfang der Belaſtung. Er bildet
vielmehr nur gemäß § 242 B.G.B. die Grundlage für den zu
er=
mittelnden Markbetrag. Damit mußte jeder, der das Grundbuch
einſieht, rechnen. Der Erwerber eines nachſtehenden Rechtes kann
deshalb nicht unter Berufung auf den öffentlichen Glauben des
Grundbuchs verlangen, daß ihm das voreingetragene Recht nur
mit ſeinem Papiermarkbetrage vorgeht. Das hat grundſätzlich
auch die III. St. N. V. anerkannt.
Zu 8 8.
Da viele Milliarden von Hypotheken und
Induſtrieobligatio=
nen in entwertetem Gelde zurückbezahlt und Vorbehalte von den
Gläubigern in den ſeltenſten Fällen gemacht wurden, hat die
Vorſchrift des §§ 11 der III. St.N. V. zur Folge, daß die
Auf=
wertung von Pfandbriefen, Sparkaſſeguthaben und
Lebensver=
ſicherungsanſprüchen tatſächlich ausgeſchloſſen bleibt. Die
gegen=
teilige Vorſchrift des Entwurfs ermöglicht ſie und erſcheint
ſach=
lich durchaus gerechtfertigt. Denn die Gläubiger ſahen von dem
Vorbehalt ihrer Rechte nur deshalb ab, weil die Schuldner auf
Grund des Verhaltens der Regierung und der Gerichte mit Klage
drohten und die Gläubiger nicht Gefahr laufen wollten, neben
dem Verluſte ihrer Erſparniſſe die Prozeßkoſten tragen zu müſſen.
Die Vorſchriften des Abſ. 2 tragen u. a. den Fällen
Rech=
nung, in denen beſonders Induſtriegeſellſchaften ſich dazu
ver=
ſtanden, den Nennbetrag der Rückzahlung in einer Weiſe zu
erhöhen, daß der Papiermarkbetrag der Leiſtung zwar den
un=
erfahrenen Gläubiger blendete, ihr innerer Wert aber ihn um
nahezu ſeine ganze Forderung brachte.
Die Vorſchrift in Abſ. 3 ſoll baldtunlichſt klare Verhältniſſe
ſchaffen.
Zu 8 9.
Der 8 9 d. E. zieht die Vorſchriften der §8 6—8 der
III. St. N.V. zuſammen und weicht von ihnen weſentlich nur
inſofern ſachlich ab, als er die Bevorzugung einzelner Gruppen
von Sparkaſſegläubigern beſeitigt.
Zu 8 10.
Von den Vorſchriften der 88 9, 10 der III. St. N.V. weicht
S 10 d. E. weſentlich nach folgenden Richtungen ab:
1. Er vermeidet aus den oben angegebenen Gründen die
Be=
zeichnung „Aufwertungsſtelle”, trifft die wichtigſten
Beſtimmun=
gen über die Einigungsämter im Geſetze ſelbſt und wirkt auf
eine unparteiiſche und ſachgemäße Beſetzung dieſer Aemter hin.
2. Wegen der Wichtigkeit der in Frage ſtehenden Intereſſen
läßt der Entwurf die Beſchwerde und die weitere Beſchwerde zu
und beſchränkt die Beſchwerde an das Landgericht nicht auf die
Fälle der Geſetzesverletzung.
3. Der Entwurf läßt die Koſtenverteilung nach billigem
Er=
meſſen nur inſoweit zu, als nicht die Vorſchriften der Z.P.O.
ent=
ſprechende Anwendung geſtatten.
4. Eine vertragsmäßige Erweiterung der Zuſtändigkeit des
Einigungsamtes läßt der Entwurf nicht zu und ſieht im ſachlichen
Intereſſe davon ab, die bereits anhängigen Sachen den Gerichten
zu entziehen.
Im übrigen ſei darauf hingewieſen, daß, wenn erſt einmal
die Vorſchriften der III. St.N. V. durch ſolche erſetzt ſind, die die
Interſſen von Gläubigern und Schuldnern in billiger Weiſe
aus=
gleichen, nach den Erfahrungen in Polen und in Danzig die
mei=
ſten Streitigkeiten ſich ohne Gericht und Einigungsamt gütlich
er=
ledigen werden.
Zu 8 11.
Der § 11 d. E. gibt unter Ausſchaltung des 8 13 Abſ. 2 die
88 13 bis 15 der III. St.N.V. in abgekürzter Form im
weſent=
lichen wieder.
Zu 8 12.
Der 8 12 entſpricht dem 8 16 der III. St.N. V. über die
öffent=
licher Anleihen, weicht aber von deſſen Beſtimmungen
insbeſon=
dere im folgenden ab:
1. Er ſchließt den Anſpruch auf Tilgung nicht bis zur
Er=
ledigung ſämtlicher Reparationsverpflichtungen, ſondern nur bis
auf weiteres aus.
2. Der Entwurf ordnet in Abſ. 2 an, daß die Verzinſung
der öffentlichen Anleihen nach Maßgabe des § 1, d. h. in einer
Weiſe aufzunehmen und zu ſteigern iſt, die mit dem Erſtarken
der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der Schuldner im
Ein=
klange ſteht. Geſchieht das, ſo wird der Kurs der öffentlichen
Anleihen ſich heben und dadurch die Schädigung der
Anleihe=
gläubiger auch hinſichtlich des Kapitals erheblich gemindert werden.
3. Die Vorſchrift des Abſ. 5 in § 16 der III. St. N. V. kehrt
im Entwurf nicht wieder, weil ſie nicht nur eine
Entrechtun=
der Gläubiger enthält, ſondern auch den Kredit der Schuldner
untergräbt.
Zu 88 13—15.
Bezüglich des § 14 wird auf die allgemeine Begründung
Bezug genommen; die §8 13 und 15 bedürfen keiner beſonderen
Rechtfertigung.
C4
M
4
A
8.
=(nan
S Hoechst
Moin.
Zum Kiichen-Patz
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T
NeIel BendLg
Lydia Bonin
Eduard Dingeldeg
Verlobie
Alsbach a. d. B.
Zugenheim a. d. B.
Himmelfahrt 1924
Gis )
Ihre Vermählung erlauben
sich anzuzeigen
Auguste Morlock
Heinrich Flath
Darmstadt
28. Mai 1924
Gutse )
Nach langem, ſchwerem
Lei=
den entſchlief am 26. Mai 1924
mein lieber Mann, unſer treuer
Vater und Bruder
m Wäſche
z, Waſchen, Stärken,
Cnamelin
Fverte Gindl:
Hocchst FFain Plain S
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute mittag 12½ Uhr entſchlief
nach langem, ſchwerem Leiden,
ſanft in Gott unſere liebe gute
utter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter und Tante, Frau
ſowie Vorhänge und
Kleider werden
ange=
nommen bei guter
Behandlung und
bil=
ligſter Berechnung.
Mathildenplatz 11
2. St., Vdh. (*15589
Katharine Hedtler Bw.
geb. Lamm.
Darmſtadt, den 27. Mai 1924.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familien
Hedtler, Stern und Großmann
Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, hant.
Offen v. 9—7Uhr.
Sportwesten
Socken
Hemden
Hosenträger
Wolle
Meue
Manufakturwaren
Herren-Anzugstoffe
in nur soliden Oualitäten
7"
Hochstrasse
M. MaleR
— 18 —
Strümpfe
Taschentücher
Erstlingswäsche
Selbstbinder=
Kurzwaren
Mee Rie
Beerdigung Freitag mittag, 3½ Uhr
auf dem Waldfrtedhof. (702
O(nläßlich unſerer Silberhochzeit iſt
A es uns unmöglich, jedem Einzelnen
zu danken und ſagen hiermit Allen
für die vielen Aufmerkſamkeiten
herz=
lichen Dank.
Hauptmann a. 9.
Hefſ. Leibgarde=Rgt. Nr. 115
Johannes Emmrich
und Frau Marie
geb. Dambier.
Karlſiraße 39. (15485
Alexander von Gordon
und Töchter
Fanny Nagel,
geb. von Gordon
Marie von Gordon
Oskar von Gordon,
Kapitän zur See a. D.
Charlottenburg,Gieſelbrechtſtr. 15
Darmſtadt, Göttingen. (*15498
Preisabſchlag.
Ofenfertig gehacktes, prima
Buchenholz
mit etwas Eichen liefert in Fuhren frei ans
Haus per Zentner 1.50 Mk.
Günſtige Zahlungsbedingungen.
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
Seite 11.
Sport, Spiel und Lurnen.
Fußball.
Sportverein 98, Darmſtadt, e. V.
Zu einem fälligen Rückſpiel treffen ſich heute nachmittag um ½7 Uhr
bie 1. Mannſchaft des F.C. Eintracht=Darmſtadt und die Ensgraber=
Mannſchaft auf dem Stadion. Ueber beide Mannſchaften viel Worte
z machen, erübrigt ſich wohl, jedem Eingeweihten ſind dieſe gut
be=
kannt. Nach der knappen 1:2=Niederlage der Eintrachtler gegen die
Ligamannſchaft Sportvereins darf man geſpannt ſein, ob und wie ſich
die älteren Semeſter der Ensgraber=Mannſchaft gegen die jugendlichen
ſpieltüchtigen Eintrachtler behaupten werden. Der Beſuch dieſes
Spie=
les iſt daher ſehr zu empfehlen. — Die Ligamannſchaft Sportvereins
be=
gibt ſich morgen, Himmelfahrtstag, nach Frankfurt, um das Rückſpiel
gegen die gleiche von Fußballſportverein zu erledigen. Das Vorſpiel,
das bereits voriges Jahr hier in Darmſtadt ſtattfand, entſchied
Sport=
verein 4:2 zu ſeinen Gunſten, doch dürfte ſich das Stärkeverhältnis
bei=
der Mannſchaften heute etwas verſchoben haben. Fußballſportverein,
der Bezirksligameiſter des Mainbezirks, hat in den ſchweren Meiſter
ſchaftsſpielen gegen beſte ſüddeutſche Klaſſen ſicherlich zugelernt, und
dürfte Darmſtadt morgen eine harte Nuß zu knacken geben. Doch mit
der Stärke des Gegners wächſt die eigene Kraft. Sportvereins
Liga=
kämpen werden auf jeden Fall ihr Beſtes tun, um Sportvereins Namen
auch gegen die Meiſtermannſchaft des Mainbezirks, wie ſeinerzeit gegen
die des Rheinbezirks, ehrenvoll zu vertreten. Am Vormittag ſpielt die
Sondermannſchaft Sportvereins gegen die zweite von Fußballſportverein
in Frankfurt. Auch hier erwarten wir nach den in letzter Zeit gezeigten
Leiſtungen der Sondermannſchaft ein günſtiges Reſultat.
Verein für Raſenſpiele, Darmſtadt, e. V., Jugend=Abteilung.
Am nächſten Sonntag, bezw. am Himmelfahrtstag ſchon, treten
ſämtliche Jugendmannſchaften des V. f. R. zum Kampf auf dem grünen
Raſen an. Am Donnerstag ſtehen ſich folgende Mannſchaften
gegen=
über: V. f. R. Ia Jgd.
1. Jgd. Spielvereinigung Sandhofen;
V. f. R. IIa Jgd. — B I Jgd. Eintracht Frankfurt, während am
näch=
ſten Sonntag, den 1. Juni, folgende Spiele ſtattfinden: V. f. R. Ia
Jgd. — 1. Jgd. Sportv. Arheilgen; V. f. R. Ib Jgd. — 2. Jgd.
Sportv. Arheilgen; V. f. R. IIa Jgd. — 1. Jgd. Germania
Baben=
hauſen; V. f. R. IIb Jgd. — 1. Jgd. Sportverein Roßdorf; V. f. R.
Ia Schüler — 1. Schüler Sportv. Arheilgen; V. f. R. Ib Schüler —
2. Schüler Sportv. Arheilgen. Wünſchen wir dem glänzenden
Pro=
gramm der V. f. R.=Jugend ſchönes Wetter und fairen Sport. E. W.
Leichtathletik.
Handball.
„Heſſen” — Hochſchule.
Am kommenden Freitag, abends 7 Uhr, tritt auf dem
Hochſchul=
ſportplatz die Mannſchaft des V. f. L. „Heſſen” der
Hochſchulhandball=
mannſchaft zu einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Die „Heſſen” ſpielt
in folgender Aufſtellung: „Jäger, Günther, Köhler, Gleim, Michel,
Wirz, Reichert, Schröder, Aßmann, Zeters, Zorrgiebel. Die Kleidung
iſt rote Hoſe, weißes Hemd.
Zwiſchenrunde der Deutſchen Handballmeiſterſchaft am 1. Juni.
Es treffen ſich Tv. Seckbach=Frankfurt (weſtdeutſcher Meiſter) gegen
Mtv. Leinhauſen (nordweſtdeutſcher Meiſter) in Duisburg und Tv.
Frieſenheim=Pfalz (ſüddeutſcher Meiſter) —
Mtv. Saalfeld (
mittel=
deutſcher Meiſter) in Chemnitz.
Die Vorſpiele um die
Handball=
meiſterſchaft der D. T. 1924 erbrachten große Ueberraſchungen. In
Sachſen vermochte ſich der ſpielſtarke Leipziger Meiſter A. T. V. Leipzic
Connewitz nicht durchzuſetzen. Er wurde vom mittelſächſiſchen Meiſter
Tv. Chemnitz=Gablenz mit 2:1 aus dem Felde geſchlagen. Die
Chem=
nitzer wiederum verloren als Sachſenmeiſter in Breslau gegen den
Schleſiermeiſter Tv. Vorwärts=Breslau nach Spielverlängerung 5:4.
Breslau unterlag dem mitteldeutſchen Meiſter Mtv. Saalfeld 4:3. Der
geringe Torunterſchied in jedem Spiel zeigt die aufſtrebende
ausge=
glichene Spielſtärke der mitteldeutſchen Handballmannſchaften. Auch aus
anderen Kreisgruppen meldet man unerwarteten Ausgang der Spiele.
Die Anwärter der Deutſchen Meiſterſchaft ſind faſt überall nicht mehr
im Rennen. Die ſüddeutſchen Stuttgarter unterlagen ſchon in den
Vor=
ſpielen. Sie mußten ſich dem Pfälzer Tv. Friefenheim, der ſchon im
Vorjahre in München im Endſpiel der ſüddeutſchen Meiſterſchaft
kämpfte, beugen. Noch größer iſt die Enttäuſchung über die Niederlage
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des mehrjährigen deutſchen Meiſters T. u. Sp.=V. 1860=Spandau, der
den Leinhäuſern den Sieg überlaſſen mußte.
Die Zwiſchenſpiele der
deutſchen Meiſterſchaft entfachen daher große Spannung, weil eine
Vorausſage der Sieger völlig unmöglich iſt.
Handballmeiſterſchaft.
Das letzte Vorrundenſpiel, das in der Handballmeiſterſchaft der
D. S. B. noch ausſtand, iſt geſtern in Breslau zwiſchen dem Vertreter
von Südoſtdeutſchland, den Vereinigten Breslauer Sportfreunden, und
Süddeutſchland, vertreten durch die Spielvereinigung Fürth, zugunſten
der Breslauer entſchieden worden. Die Einheimiſchen konnten das Spiel
mit 4:3 gewinnen. Sie ſtehen fetzt am 15. Juni in der Zwiſchenrunde
dem Sportklub Hagen 1905 gegenüber. Am gleichen Tag kämpfen
Poli=
zeiſportverein Berlin und der Baltenmeiſter um die Zulaſſung zum
Kampf um die Meiſterſchaft, für die im Augenblick aber weder der
genaue Tag, noch der Ort beſchloſſen ſind.
„Heſſen”, Verein für Leibesübung, Darmſtadt.
Dem eigentlichen Zweck des Vereins entſprechend, ſollen die
Mit=
gliederverſammlungen dazu benutzt werden, die Mitglieder, und
beſon=
ders die Neulinge, mit dem Wert der einzelnen Sportzweige und deren
geſchichtlicher Entwicklung bekannt zu machen. In der nächſten
Frei=
tag, den 30. Mai I. J., abends 8 Uhr, im Bürgerhof, hier,
ſtattfinden=
den Monatsverſammlung wird Herr Dipl.=Sportlehrer Adamheit,
da=
hier, einen intereſſanten Vortrag erwähnter Art zu Gehör bringen.
Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt erforderlich, da der Vor
tragende frühzeitig die Verſammlung verlaſſen muß. Wegen dieſer
Ver=
ſammlung und wegen der Feſtlegung der Sommerübungszeiten
ver=
weiſen wir auf das heutige Inſerat.
Sportverein Darmſtadt 98.
Die Leichtathleten des Sportvereins 98 haben an Himmelfahrt zu
ihren nationalen Wettkämpfen geladen. Viele namhafte Sportsleute
werden dieſer Einladung Folge leiſten und morgen nachmittag um 3 Uhr
ſich auf dem Stadion zu friedlichem Wettkampf treffen. Kurz=, Mittel=
und Langſtreckenläufe wechſeln mit Staffeln, Speer= und Diskuswerfen,
mit Kugelſtoßen, Hoch= und Weit prung. Es iſt alſo für jeden
In=
tereſſierten Gelegenheit geboten, ſeinen Lieblingsſport in der
Ausfüh=
rung zu ſchauen. Auch den Fußballbefliſſenen, denen der fußballoſe
Nachmittag ſonſt recht lange werden ſollte, ſei der Beſuch dieſer
Ver=
anſtaltung ſehr empfohlen.
Rudern.
Rennkajak=Regatta.
Die 3. Saale=Rennkajak=Regatta bei Halle=Röpzig gelangte, am
Sonntag bei gutem Wetter vor zahlreichen Zuſchauern zur Abwickelung
und ergab folgende Reſultate: Großer Einer=Kafak: 1. Pobbig (Aegir=
Leipzig) 4:00; 2. A. Hüttig (K.C. Ammendorf) 4:15; Doppelkajak für
Anfänger: 1. Halle 1920 4:02. — Einer=Kajak für Jugendfahrer:
1. Böllberg=Halle 4:11.
Doppelkajak für Senioren:
1. F. Meinel—
K. Heimerdinger (K.S. Merſeburg) 4:04; 2. Wiedbrauck—Richter (V.
f. K.=Leipzig) 4:19. — Gaſt=Einer=Kajak: 1. A. Pobbig (Aegir=Leipzig)
4:11; 2. A. Hüttig (K.S. Ammendorf). — Doppelkajak für Junioren:
1. V. f. K.=Dresden) 3:59,2. — Großer Doppelkajak: 1. Turich-
Wein=
gärtner (Böllberg=Halle) 3:53; 2.
G. Schröder—W. Roſt (V. f. K.=
Einerkajak für Anfänger:
Dresden) 3:55.
F. Hoffmann (Halle
1920) 4:15. — Doppelkajak für Jugendfahrer: 1. Böllberg=Halle
5:07. — Zweier=Falbovt: 1. Böllberg=Halle 4:21 (Alleingang). — Gaſt=
Doppelkajak: 1. E. Caſſel=Heidenbluth (C.K. Caſſel 3:55).
Turnverein 1863 Groß=Zimmern.
Bei dem geſtern in Spachbrücken abgehaltenen Frühjahrsturngang
des Odenwaldgaues der Deutſchen Turnerſchaft beteiligte ſich auch der
hieſige Turnverein 1863. Es gelang ihm, eine ſtattliche Anzahl Siege
zu erringen, und zwar in der Oberſtufe den 6., zweimal den 7., den
10. und 11. Preis; in der Unterſtufe den 10., 11., 12., zweimal den 13.,
den 15., 16., 18. und 19. Preis. Zöglinge errangen den 17., 21. und
23. Preis. Sehr ſchöne Erfolge hatte auch die Damenabteilung zu
ver=
zeichnen. Sie errang den 1., zweimal den 3., den 7., dreimal den 11.,
den 12., 13., 14. und 18. Preis. Dieſe Siege ſind um ſo höher
einzu=
ſchätzen, als die Damenriege erſt vor einigen Wochen gegründet wurde.
Einen Glanzpunkt des Feſtes am Nacht ittag bildeten die von 60
Tur=
nern, Zöglingen, Turnerinnen und Schülerinnen des Vereins
ausge=
ührten Freiubungen, unter Leitung des erſten Turnwarts Jordan.
Aufmarſch und Ausführung waren vorzüglich, ſo daß der 1.
Gauvor=
ſteher, Pfaff, Veranlaſſung nahm, öffentlich ſein Lob auszuſprechen und
die Leiſtungen zur Nachahmung zu empfehlen. — Nächſten Sonntag,
den 1. Juni, findet auf dem hieſigen Turnplatz die Austragung der
Bezirksmeiſterſchaften in Leichtathletik und verſchiedenen Spielen für
den 2. Bezirk des Odenwaldgaues ſtatt. Zahlreiche Vereine haben ihre
Anmeldung bereits bewerkſtelligt. Der hieſige Turnverein hat alle
Vor=
bereitungen getroffen, damit das Feſt würdig und glanzvoll verläuft,
Fechten.
Darmſtadt—Stuttgart.
Das Mannſchaftsfechten in Florett und Säbel, das der Darmſtädter
Fechtklub gegen den Stuttgarter Fechtklub am Sonntag austrug, brachte
den hieſigen Farben einen vollen Erfolg. Zum Kampfplatz hatte mam
die recht geeignete Gartenhalle der Traube hergerichtet, die nur für
grö=
ßeren Beſuch etwas zu enge war. Die Zuſchauer folgten mit lebhafter
Zeilnahme den einzelnen Gefechten, für welche Stuttgart die Herren Dr.
Henry, Hofmann, Miller und Kupfer, Darmſtadt die Heuren Kötting,
Löffler, Fr. Müller und M. Steffan geſtellt hatte. Das ſchwierige Amt
des Unparteiiſchen hatte Herr Büdinger=Frankfurt als Obmann unter
Beiſtand von Suttgarter und Darmſtädter Fechtern mit Geſchick und
Sachlichkeit verſehen. Die Stuttgarter, meiſt jüngere, ſchlanke
Fechter=
geſtalten, gefielen in ſehr gewandten und überraſchenden Angriffen,
konnten aber, mit Ausnahme eines Linkſers, den mit großer Ruhe
fech=
tenden älteren Darmſtädtern nicht gefährlich werden und mußten ſich oft
getroffen bekennen. Beſonders Löffler und Steffan gewannen überlegen
ihre Gefechte, während Kötting und Müller keinen ebenſo glücklichen Tag
hatten und ſchon öfters beſſere Erfolge erzielten. Das Endergebnis war
für Darmſtadt bei je 16 Gefechten in Florett 12 Siege bei 4 Niederlagen
mit 40:22 Treffern und in Säbel ſogar 13 Siege, bei nur 3 Niederlagen,
bei 72:39 Treffern. Am Abend vereinte der Darmſtädter Fechtklub ſeine
Gäſte aus Stuttgart und Frankfurt zu einem Eſſen mit Damen im Hotel
zur Traube zur Feier ſeines 34. Stiftungsfeſtes, das glänzend verlief.
Schwimmen.
S.=S. „Möwe‟ — „Heſſen”, V. f. L.
Man ſchreibt uns: Der am 18. Mai im Hallenbad ſtartgefundene
Staffelzweikampf zwiſchen S.=S. „Möwe” und „Heſſen”, B. f. L. mußte
angefochten werden, da durch ein Verſehen von „Heſſen” V. f. L. zu
einer Reihe von Wettkämpfen nicht ſtartberechtigte Angehörige höherer
Altersklaſſen herangezogen wurden. Aus dieſem Grunde darf dieſer
Vereinszweikampf nicht als Maßſtab verwendet werden bei der
Feſt=
ſtellung der Kräfteverhältniſſe beider Vereine.
Pr.
Wandern.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am Himmelfahrttage findet ein Vereinsausflug nach der
Moltke=
eiche ſtatt. Für die Mitglieder der Wanderabteilung zählt dieſer
Aus=
flug mit Muſik als 4. Wanderung; wir bitten daher alle Mitglieder ſich
hieran zu beteiligen. Abmarſch ab ½7 Uhr am Vereinslokal. — Am
kommenden Freitag muß wegen anderweitiger Benutzung des Saales
das Turnen für Männer= und Jugendturner auf dem Sportplatz
ab=
gehalten werden. Desgleichen findet am Mittwoch das Turnen der
Schüler und Schülerinnen auf dem Platze ſtatt, und zwar ab 6 Uhr.
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Darmſtädter Tagblatt
Aufſchwung und Methoden der
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banken in den Vereinigten Staaten.
In den letzten dreieinhalb Jahren ſind im Gebiet der Union
zwei=
undzwanzig Arbeiter= und Genoſſenſchaftsbanken gegründet worden, die
ſich auf 13 verſchiedene Bundesſtaaten verteilen. Ihre Geſamtreſſourcen
belaufen ſich gegenwärtig auf mehr als 60 Millionen Doll. Von den
22 Arbeiterbanken haben vier, die alle erſt im Laufe des letzten Jahres
ſegründet worden ſind, ihren Sitz in Neu=York: die Amalgamated
ſank, die im Beſitz des Zentralgewerkſchaftsrats und einer Anzahl von
Member=Gewerkſchaften der American Federation of Labor befindliche
Federation Bank of Neu=York, die International. Union Bank, die dem
Damenſchneiderverband gehört, und die Brotherhood of Locomotive
Engineers Cooperative Truſt Company, die, wie ſchon ihr Name
an=
deutet, ſich im Beſitz des Lokomotiführerverbandes befindet.
Die älteſte Gewerkſchaftsbank iſt die im Mai 1920 gegründete Mount
Vernon Savings Bank des Maſchiniſtenverbandes mit dem Sitz in
Wa=
ſhington (D. C.); ihre Reſſourcen belaufen ſich jetzt auf rund 3 Millionen
Dollar. Ihre Tätigkeit als Sparbank beſchränkte ihre Geſchäfte auf
einen mäßigen Umfang, im Vergleich wenigſtens mit der zweitälteſten
der Gewerkſchaftsbanken, der Lokomotive Engineers Cooperative
Natio=
nalbank in Cleveland (Ohio), die mit einem Kapital von 1 Million Doll.
gegründet, jetzt über Geſamtmittel in Höhe von 25 Millionen Doll.
ver=
fügt. Ihre großen Erfolge ermöglichten es der Bank, zwei beſtehende
Privatbanken hinzuzuerwerben und den Ankauf eines 16ſtöckigen
Bank=
gebäudes in Cleveland durchzuführen, um darin eine neue Filiale
auf=
zumachen, ferner ein ſtarkes Paket von Aktien der Empire Truſt Co. in
Neu=York zu erwerben, wo ſie über eigene Filialen verfügt.
Die Geſchäftsprinzipien der Axbeiterbanken ſind durchgehends die
folgenden: Beſitzer iſt die Gewerkichaft als ſolche, die über die
Aktien=
mehrheit verfügt; die übrigen Aktien werden an Einzelmitglieder der
Gewerkſchaften abgegeben. Dividendenzahlung findet nur in von
vorn=
herein begrenzter Höhe ſtatt; an dem Reinertrag werden die Depoſitäre
beteiligt, ſo daß dieſe durchgehends eine höhere Verzinſung ihrer
Ein=
lagen erfahren als bei ſonſtigen Banken oder Sparkaſſen. Ueberhaupt
nehmen ſich die Arbeiterbanken prinzipiell des kleinen Depoſitärs
be=
ſonders an, und es wird keine auch noch ſo kleine Einlage
zurückgewie=
ſen. Neuerdings ſind die meiſten unter ihnen zur Gewährung von
klei=
neren Darlehen gegen Stellung von ein oder zwei Bürgſchaften
über=
gegangen; dieſe Darlehen bleiben zumeiſt unter der Höhe von 300 Doll.,
ab
für den Empfänger bedeuten ſie ſozuſagen das „Manna vom
Him=
me
Es ſind auf dieſe Weiſe diele tauſend Dollar verliehen worden,
ohne daß eine der Banken dabei nennenswerte Verluſte erfahren hätte.
Daß ſolches Entgegenkommen der Labor=Banken auf den Arbeiter eine
ſtarke Anziehungskraft ausübt, iſt nur natürlich, zumal die übrigen
Banken ſich den auf die Dauer mehr koſtſpieligen als einträglichen Luxus
der Entgegennahme von kleinen Sparguthaben nicht leiſten können. Die
Arbeiterbauken haben gleichwohl ſehr günſtige Abſchlüſſe zu verzeichnen.
uf die Frage woher, gibt der Kaſſierer der oben genannten Neu=
Torker Amalgamated Bank, Leroy Peterſon, Auskunft: „Im Gegenfatz
zu jeder privat organiſierten Bank, die ſich erſt um ihre Depofiten
be=
müten mußte, hat die Labor=Bank den Vorteil, daß ſie ſofort mit relativ
großen Reſſourcen anfangen kann, die ihr ſowohl aus den Mitteln
der Gewerkſchaft wie auch aus den ihr alsbald nach der Gründung, wie
die Erfahrung gelehrt hat, übergebenen Sparguthaben der
Gewerkſchafts=
mitglieder zufließen. Jeder Bankfachmann wird beurteilen können, was
dieſe von dornherein ſicheren Depoſiten bedeuten. Denn im Bankgeſchäft
kommt der Erfolg entweder durch relativ große, aber ebenſo
riſiko=
reiche Profite auf Grund kleiner Kapitalien oder durch geringe Profite
aus ſehr beträchtlichen, aber ſehr geſicherten Depoſiten. Die ihrer großen
Depoſiten ſicheren Labor=Banken haben in der Frage der
Darlehens=
gewährung und Inveſtieruns eine im höchſten Maße vorſichtige Politik
befolgt.
Sie können ſich mit einem beſcheidenen Reinertrag zufrieden geben
und darum auf Riſiko um ſo eher verzichten. Im allgemeinen neigen
die Labor=Banken aus ſol=hen G=ünden durchaus mehr zu dem
Anlage=
geſchäft als zum Finanzieren von Handelsgeſchäften etwa. Sie legen
ihre Kapitalien zudem mehr und mehr in ſolchen Unternehmungen an.
die nicht nur Sicherheit gewährleiſten, ſondern auch
gewerkſchaftsfreund=
lich ſind.
Befonders ausgebaut haben die Gewerkſchaftsbanken, infolge der
2
weiten Verbreitung der Genoſſenſchaftsmitglieder über nahezn das ganze
Unionsgebiet, ſchließlich noch das Baukgeſchäft per Poſt; dies gilt
be=
ſonders von dem Lokomotivführerverband, deſſen Bank auch über eine
beſondere Beratungsabteilung für die Verwendung von Witwengeldern
verfügt. Die Amalgamated Bank der Schneiderverbände, deren
Mit=
glieder zum großen Teil aus den mittel= und oſteuropäiſchen Ländern
ſtammen, übernehmen die Beförderung von Dollarnoten nach dieſen
Ge=
bieten und haben in den anderthalb Jahren ſeit Beſtehen dieſer
Ein=
richtung über 4 Mill. Doll, dorthin zum Verſand gebracht, ohne daß
die Auftraggeber dabei den Verluſt auch von nur 1 Cent zu beklagen
gehabt hätten.
Die Errichtung der Labor=Banken iſt die Frucht der jahrelangen
Erfahrungen, die die Gewerkſchaftsführer im Kampf um Verkürzung der
Arbeitszeit und um Erhöhung der Löhne gemacht haben. Die ganze
Geſchichte der Lohnkämpfe in den Vereinigten Staaten hat bewieſen, daß
ſowohl die Löhne im ſtändigen Steigen begriffen ſind, daß ſie aber mit
den Lebenskoſten niemals Schritt zu halten vermögen. Die Führer in
dieſen Kämpfen mußten feſtſtellen, daß diejenigen, in deren Hand die
Kontrolle über die Kreditquellen eines Landes ruht, die Geſchicke des
Landes beſtimmen. Dieſe Erfahrung haben ſie „kapitaliſiert”, als ſie im
Herbſt 1919 auf einer Konferenz der Genoſſenſchaften den Beſchluß
her=
beiführten, in der ganzen Union Banken ins Leben zu rufen, die ſich im
Beſitz von Gewerkſchaften befinden und von dieſen kontrolliert werden
ſollten.
Wirtſchaftlicke Rundſchau.
w. Im deutſch=ſchweizeriſchen Staatsvertrag vom
25. März 1923 iſt zur Regelung gewiſſer Fragen eine Vertrauensſtelle
vorgeſehen, die aus je einem von der deutſchen bezw. der
ſchweizeri=
ſchen Regierung ernannten Mitglied beſteht. Zum deutſchen Mitglied
wurde der Leiter des deutſchen Generalkonſulates in Zürich, Miniſter
a. D. Dr. Rheinboldt, zum ſchweizeriſchen das Mitglied des Direktoriums
der Schweizeriſchen Nationalbank, Prof. Dr. Bachmann=Zürich,
er=
nannt. Gemäß Staatsvertrag hat ſich die Vertrauensſtelle eine
Ge=
ſchäftsordnung gegeben, die nunmehr von den beiderſeitigen
Regierun=
gen genehmigt worden iſt. Danach hat die Vertrauensſtelle ihre
Tätig=
keit mit dem 1. Mai 1924 aufgenommen. Sie hat ihren Sitz in Zürich,
das Sekretariat befindet ſich daſelbſt Sonnenquat 10,4. Anträge von
deurſchen Goldhypothekenſchuldnern ſind an das deutſche Mitglied der
Vertrauensſtelle (Anſchrift: Deutſches Generalkonſulat,
Vertrauens=
ſtelle für Goldhypotheken in Zürich, Kirchgaſſe 48) zu richten. Die
Vertrauensſtelle ſetzt auf einſeitigen Antrag von dem Gläubiger oder
Schuldne: den Reinertrag der mit Frankengrundſchulden belaſteten
Grundſtücke feſt und entſcheidet auf Antrag beider Parteien darüber,
ob eine die Anwendung der ſtaatsvertraglichen Regelung anſchließende
beſondere Vereinbarung über das Hypothekenſchuldverhältnis vorliegt.
Auf gemeinſchaftlichen Antrag beider Parteien kann ſie auch üüber
an=
dere Streitigkeiten entſcheiden. Die Gläubiger und
Grundſtückseigen=
tümer ſind verpflichtet, der Vertrauensſtelle jede gewünſchte Auskunft zu
erteilen ſowie auf Verlangen ſämtliche auf die Angelegenheit bezügliche
Geſchäftsbücher und Akten vorzulegen. Im Falle des Zuwiderhandelns
kann die Vertrauensſtelle auf Grund des einſeitigen Vorbringens der
nichtſäumigen Parteien entſcheiden. Sofern deutſche Schuldner den
Reinertrag ihrer Grundſtücke für das Kalenderjahr 1923 feſigeſtellt
haben wollen, ſind entſprechende Anträge bis längſtens 30. Juni an das
deutſche Mitglied der Vertrauensſtelle zu richten. Der Wortlaut der
Geſchäftsordnung wurde dem Schuldnerſchutzverband zugeleitet.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 27. Mai.
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack.
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preiſe je 100 Kilogr.):
Weizen Wetterau 16,25—16,50, Roggen 14,50—14,75, Sommergerſte für
Brauzwecke 16,75—17,25, Hafer inländiſch 14,50—15, do. ausländiſch —,
Weizenmehr ſüddeutſches Spez. Null 26—28, Roggenmehl 22—23, Weizen=
und Rongenkieie 9—3,60.
w. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkte
gab ſich bei befriedigender Nachfrage für Roggenmehl und bei den dafür
zu erzielenden etwas höheren Preiſen auch für Roggen mehr Beg‟
kund. Nach Sachſen ſind verſchiedentlich Abſchlüſſe gemacht worden
und ebenſo wurde fob Küſte=Ware gehandelt, wobei zum Teil auch
beſſere Preiſe durchzuſetzen waren. Weizen und Weizenmehl ziehen von
dieſem Umſchwung nur langſam Nutzen, weil von Mehl noch andauernd
viel zweithändiges billiges Angebot im Markt bleibt. In Gerſte, Hafer
und anderen Artikeln war wenig Verkehr.
Getreide= und Futtermittelbericht. Mitgeteilt von
der Rauhfutter= Futtermittel=, Getreide=, Gemüſe= und Hülſenfrucht=
Großhandlung Internationale Import= und Export=Handelsgeſellſchaft
m. b. H. Emden.
Emden, den 23. Mai.
Deutſcher Markt.
Futtermittel (Preiſe pro Zentner in Goldmark): La
Plata=
mais frei Hamburg, oder Bremer Kai 9,40—9,50, Mixed Mais frei
Hamburg oder Bremer Kai —, Kleeheu ab norddeutſcher Station 4,70
bis 5,00, Wieſenheu ab norddeutſcher Station 3—3,25, Getreide=
Preß=
ballenſtroh ab nordd. Station 1,75—1,80, Drahtgepr. Erbſenſtroh ab
Oſtfriesland 1,90—2,00, Drahtgepr. Bohnenſtroh ab Oſtfriesland 1,30 bis
1,40, Runkelrüben und Steckrüben —,—
Getreide: Inländiſcher Hafer 7,70—7,80, do. Weizen 8,30—8,40,
do. Noggen 7,20—7,30, do. Sommergerſte 8,50—8,65, do. Wintergerſte
8,50—8,65.
Hülſenfrüchte: Inländiſche grüne Speiſeerbſen 13—13,50,
do. graue Speiſeerbſen 11,50—11,75, do. graue Futtererbſen 9,50—9,60,
28. Mai 1924 Nr. 148
do. Ackerbohnen 9,30—9,35. — Ohne Verantwortung. Aenderungen
vor=
behalten!
Börſen.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Bei der noch
vollkommen ungeklärten politiſchen und wirtſchaftlichen Lage, die u. a.
dauernd ihren Ausdruck in beinahe täglich erfolgenden
Inſolvenzmel=
dungen nicht nur unbedeutender Firmen, ſondern auch von alten
an=
geſehenen Häuſern findet, iſt die Zurückhaltung und infolgedeſſen die
Geſchäftsſtille in noch größerem Maße als bisher an der Börſe
vorherr=
ſchend geblieben. Die Unternehmungsluſt iſt außerordentlich gering, und
aus dieſem Grunde ſind auch die Kursveränderungen nach oben und
unten nicht bedeutend. Immerhin iſt eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit
des Marktes nicht zu verkennen, weil man glaubt, daß nach der
Neu=
bildung der Negierung eine Veränderung in dieſen Zuſtänden eintreten
wird. Die Kurſe einiger Montanwerte konnten daher auch etwas in die
Höhe geſeit verden, wobei Gerüchte von einer baldigen Beilegung des
Ausſtandes im Ruhrgebiet infolge einer Einigung zwiſchen den Parteien
eine Rolle ſpielen. Der Geringfügigkeit im Großverkehr entſprachen
auch die unbedeutenden Abſchlüſſe in den zu Einheitskurfen gehandelten
Induſtriewerten. Am Geldmarkt hat die Erleichterung der Lage
ange=
halten. Im Deviſenverkehr iſt erneut ein Rückgang der Anforderungen,
beſonders in den Valuten, die geſtern voll zugeteilt werden konnten,
feſt=
zuſtellen. Da auch Danzig heute Vollzuteilung erfuhr, werden jetzt nur
noch Amſterdam, London und Neu=York repartiert, wobei London heute
10 Prozent gegen 3 Prozent erhielt.
Oeviſenmarkt.
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verſtehen ſich mit 1000 000000.
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30
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27. 5.
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58
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Därmſtadter und Itationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 27. Mai 1924.
Europäiſche Staatspapiere.
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Rummer 148.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
3y).
(Nachdruck verboten.)
„Und weiter?”
„Mit meinen dier Freunden blieb ich zurück wir konnten beiden ſo weggeführt hat””
es nicht über uns bringen, dem Beiſpiele Buffs zu folgen.
Außerdem ſagte ich mir, daß eine Flucht uns nichts nützen Suche nach unſeren Freunden geweſen waren, kam Buff zurück.
lönne, die Schwarzen würden uns doch einholen. Jetzt, wo
Klegn in Sicherheit war, mußten wir trachten, unſer Leben ſo
auch Buff möglich machen, mit Klean einen ſicheren Zufluchtsort lumpt aus. Nachdem wir ihm einige Stärkung gereicht — er
zu erreichen. Wir waren, als es dann zu einem Kampf kam, hatte in den zwei Tagen, nach ſeinen eigenen Angaben, nur von
Hoffnung, das Gefecht für uns zu einem guten Ende führen
ihr Ziel und ein Gegner nach dem andern ſtürzte getroffen nieder. Pfeile getroffen worden.”
s dauerte nicht lange, da ſuchten die übrigen ihr Heil in
ſchneller Flucht.”
„Wie viele Eingeborene waren es denn?” frug Jackſon.
„Höchſtens zwanzig.”
„Und ..."
es ſeien wohl einige Hundert?‟
Der Detektib nickte.
„Mit dieſer Frage haben wir uns ſpäter auch noch beſchäftigt,
doch wußten wir für den Widerſpruch keine Erklärung zu finden,
der erſte und glücklicherwveiſe auch der Einzige von uns, der durch
einen feindlichen Pfeil tödlich getroffen wurde,” fuhr der
Colo=
nel fort.
„Und was geſchah nun weiter mit Klean und Buff?”
„Nach dem Gefecht kehrten die Schwarzen, die uns auf
war keine Spur aufzufinden. All unſer Suchen war vergeblich, wachten, ſchliefen wohl beſonders feſt.”
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 28. Mai 1924.
In dem Buſche, in dem wir Buff hatten verſchwinden ſehen,
fanden wir einige Pfeile von Eingeborenen, und wir mußten wie er uns erzählte, mit dem Jugenieur im Walde umher und
annehmen, daß nur ein Teil der Feinde uns angefallen hatte, am Abend des zweiten Tages ſtarb Mr. Klean, unfern dem
während der andere ſich in dem Wald, des Ingenieurs und Lagerplatz der Expedition.”
ſeines Freundes bemächtigt hatten.”
„Es war wohl Zufall,” murmelte Jackſon, „daß man die
„Allein?” frug der Detektiv.
„Ja,” antwortete der Colonel. „Er brachte uns die traurige
teuer wie möglich zu verkaufen. Unſere Verteidigung ſollte es. Nachricht von dem Ableben Kleans. Buff ſah furchtbar zer= Schwarzen, von denen ſie überfallen wurden ...."
wgenehn, iberiſcht, Feſiſtelen zu konnen, daß die Zahl der rohen Früchten gelebt — erzählte er uns ſeine traurigen Erleb= meine Herren, aber angeſchts deſſen, daß ich für meine Gedanken
ſeindlichen Schwarzen nicht zweihundert, ſondern höchſtens niſſe. Ungefähr 20 Minuten hatte er ſich mit Mr. Klean in dem noch keine Beweiſe habe, ſage ich lieber nicht, was ich glaube
zwanzig betrug. Dies hob unſeren Mut und beſtärkte unſere Walde verſteckt gehalten, als ſie plötzlich ein Raſcheln in dem und denke.”
Strauchwerk hörten. Im ſelben Augenblick ſurrten einige Pfeile
zu können. Unſere Kugeln verfehlten nicht ein einziges Mal, durch die Luft und Klean ſtürzte zu Boden. Er war von einem nach dem Fenſter zeigend, rief er mit lauter Stimme: „Aber
„Wo?” frug Jackſon.
„Direkt in die Wunde an ſeinem Bein.”
„Finden Sie das nicht eigentümlich, Colonel?” ſagte Jackſon, Wagen vor der Villa ſtand, die zwei Pferde waren verſchwunden.
indem er den Offizier lächelnd anblickte.
„Ja, wo Sie mich jetzt darauf hinweiſen, ſcheint es auch mir
Sie Nenken wohl daran, daß Wels uns zugerufen hatte, ſehr eigenartig, aber es iſt wirklich ſo geweſen, denn wir haben ſeierlich. „Ich vermute, daß wir wenig angenehmen Beſuch
be=
war.”
„Erzählen Sie weiter, bitte.”
„Buff teilte uns mit, daß er und Klean, nachdem ſie ge=
und der arme Kerl, der uns dieſelbe hätte geben können, war flohen, von einer größeren Zahl Eingeborener überfallen worden dernehmen, „e muß gehandelt werden.
ſeien, die, nachdem ſie Mr. glean entwaffnet hatten, ſie banden Fackſons, folgten ihm aber in ein größeres nebenan liegendes
und als Gefangene mit zu ihren Wohnplätzen ſchleppten.”
„Der Schluß Ihrer intereſſanten Mitteilungen,” fiel Jackſon
dem Colonel ins Wort, „wird jedem, der John Gillis kennt,
ver=
ſtändlich ſein. Er flüchtete natürlich mit Mr. Klean aus der
unſerer Expedition begleiteten, zurück, von Klean und Buff aber Gefangenſchaſt der Schwarzen. Die Eingeborenen, die ihn be=
Seite 15.
„So iſt es, fügte der Colonel hinzu. „Zwei Tage irrte Buff.
In der Sterbeſtunde war natürlich niemand bei ihm?”
„Niemand”, beſtätigte der Colonel.
„In dieſen Mitteilungen gibt es einige beſondere Punkte, die
„Zwei Tage ſpäter, während deren wir beſtändig auf der noch der Auflärung bedürfen,” ſagte Jackſon. „Zunächſt lief der
Jugenieur weiter, bis er von einem Pfeil ins Bein getroffen
wurde. Weiter ſtarb er in der Nähe der Zelte der Expedition,
ſo daß Gillis ihn nicht weit hätte zu tragen brauchen, und zum
Schluß die Verwechſlung bei Wells mit Bezug auf die Zahl der
„Sie glauben demnach 2” frug der Profeſſor neugierig.
„Ich glaube allerdings das meinige von der Angelegenheit,
Der Colonel ſprang plötzlich von ſeinem Stuhle auf, und
wo ſind denn meine Pferde geblieben, Mr. Jackſon?”
Der Detektiv warf überraſcht einen Blick durchs Fenſter, und
zu ſeiner Beſtürzung mußte er wahrnehmen, daß nur noch der
Er klingelte dem Diener, aber niemand trat ins Zimmer.
„Ich bitte Sie, ruhig Blut zu bewahren,” ſagte Jackſon faſt
ſelbſt die Stelle geſehen, an der Mr. Klean getroffen worden kommen. Er öffnete ſeinen Schreibtiſch, entnahm demſelben
zwei Revolver, von denen er einen dem Colonel, den anderen
dem Profeſſor in die Hand drückte.
„Stellen Sie im Augenblick keine Fragen,” ließ er ſich noch
Die beiden begriffen nichts von dem befremdenden Verhalten
Zimmer. Hier müſſen Sie bleiben,” ſagte der Detektiv in
be=
fehlendem Tone. „Sollten Sie überfallen werden, dann machen
Sie von der Waffe Gebrauch.”
(Fortſetzung folgt.)
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