Einzelnummer 20 Gofdpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 137
Samstag, den 12. Mai 1924.
187. Jahrgang
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz.
Konfurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankfonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Deutſcher Botſchafterwechſel.
Nadolny, Botſchafter in Konſiantinopel,
v. Roſenberg, Geſandter in Stockholm.
Berlin, 16. Mai. Der bisherige Geſandte in Stockholm,
Nadolny, iſt in gleicher Eigenſchaft, unter Verleihung des
perſönlichen Charakters als Botſchafter, nach
Konſtan=
tinopel verſetzt worden. Der Reichsminiſter des Auswärtigen
a. D. v. Roſenberg iſt zum Geſandten in Stockholm
er=
nannt worden.
Der zum Botſchafter in Konſtantinopel ernannte bisherige Geſandte
in Stockholm, Rudolf Nadolny, iſt am 12. Juli 1873 geboren. Nach
beſtandener juriſtiſcher Staatsprüfung wurde er am 6. April 1902 in das
Auswärtige Amt einberufen und am 28. Juni 1903 der Botſchaft in
Pe=
tersburg zugeteilt. Am 23. Dezember 1907 wurde er im Auswärtigen
Amt zum Legationsrat, am 25. Mai 1914 zum Wirklichen Legationsrat
ernannt. Nachdem er 1913 bereits an den Konſulaten in Serajewo und
Albanien tätig geweſen war, wurde ihm im Juli 1916 die Verwaltung
der Geſandtſchaft in Perſien übertragen. Am 30. Juni 1918 wurde er
zum Geh. Legationsrat ernannt. 1919 war er Leiter der politiſchen
Ab=
teilung beim Reichspräſidenten. Am 17. Januar 1920 wurde er zum
Ge=
ſchäftsträger in Stockholm, am 5. Mai 1920 zum Außerordentlichen
Ge=
ſandten und bevollmächtigten Miniſter in Stockholm befördert.
Der neu ernannte Geſandte in Stockholm, Frederie von
Roſen=
berg, iſt am 26. Dezember 1874 geboren. Nach beſtandener großer
Staatsprüfung wurde er am 17. April 1903 in das Auswärtige Amt
ein=
berufen und am 21. Februar 1905 nach Antwerpen entſandt. — Am
30. Oktober 1907 wurde er als ſtändiger Hilfsarbeiter ins Auswärtige
Amt einberufen, wo er 1912 zum Wirklichen Legationsrat und
Vortra=
genden Rat, 1916 zum Geh. Legationsrat ernannt wurde. Am 8.
De=
zember 1917 wurde ihm der Titel und Rang eines Außerordentlichen
Geſandten und bevollmächtigten Miniſters verliehen. Nach längerer
Tätigkeit in der Geſandtſchaft in Bern wurde er am 19. Januar 1920
zum Geſchäftsträger in Wien, am 30. Mai 1920 zum Außerordentlichen
Geſandten und bevollmächtigten Miniſter in Wien ernannt. In
glei=
cher Eigenſchaft leitete er vom 24. Dezember 1921 die Geſandtſchaft in
Kopenhagen, bis er am 22. November 1922 zum Reichsminiſter des
Aus=
wärtigen ernannt wurde. Am 13. Auguſt 1923 iſt er mit dem Kabinett
Cuno von dieſem Poſten zurückgetreten.
Vom Tage.
Gelegentlich der Schlageterfeier am 24. Mai ſoll angeblich
Reichstagsabgeordneter General v. Ludendorff, ſeine erſte große
Rede in Berlin halten.
Zur Beilegung des jetzt 13 bzw. 15 Wochen andauernden
Werft=
arbeiterſtreiks haben in Hamburg zwiſchen den Arbeitnehmern
und Arbeitgebern, unter Ausſchluß des Schlichters, erneut
Verhand=
lungen begonnen.
Theunis und Hymans werden am Samstag in Begleitung
ihrer Kabinettschefs nach Mailand aufbrechen, um ſich mit
Muſſo=
lini zu begegnen.
Dr. Beneſch iſt in Rom eingetroffen, um mit Muſſolini den
Zeitpunkt für eine Zuſammenkunft von Sachverſtändigen zur Beratung
bahntarife feſtzuſetzen.
Der König und die Königin von Italien werden am
26. Mai in London eintreffen.
Aus Athen traf die Nachricht ein, daß die italieniſch=
alba=
niſchen Verhandlungen in Durazzo abgebrochen worden ſind.
Die Italiener verlangten für Italien das Privilegium der
Küſtenſchiff=
fahrt.
Nach einer Agenturmeldung aus Konſtantinopel iſt der ruſſiſche
General Tannenberg, von der Organiſation der
kommuniſti=
ſchen Propaganda feſtgenommen worden und wird ausgeliefert
werden.
Der Kronprinz von Abeſſinien iſt zum offiziellen Beſuch
in Paris eingetroffen. Er wurde am Bahnhof vom Präſidenten der
Republik und vom Miniſterpräſidenten empfangen.
Das engliſche Unterhaus hat den Antrag auf
Nationaliſie=
rung der Vergwerke in 2. Leſung mit 264 gegen 168 Stimmen
abgelehnt.
Die in Amerika zu Beſuch weilende Gruppe der
Oberammer=
gauer Paſſionsſpieler, mit Anton Lang trat an Bord des
„Albert Ballin” die Heimreiſe an.
Nach einem Funkſpruch aus Neu=York haben beide Häaſer des
Kongreſſes die Bill für den Ausfchluß der Japaner
an=
genommen, der, falls Coolidge kein Veto einlegt, am 1. Juli in Kraft
tritt.
Ein Brief Poincares an Macdonald.
Der franzöſiſche Botſchafter bei Macdonald. — Offizielle Abſage der Englandfahrt Poincarés.
Der gegenwärtige Stand der Beziehungen zwiſchen London und Paris.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Das Echo de Paris teilt mit,
am 14. Mai habe Poincaré einen wichtigen Brief an
Miniſter=
präſident Macdonald gerichtet, in dem er ſein Bedauern darüber
zum Ausdruck bringt, daß er am 19. Mai nicht nach Chequers
reiſen könne. Er verſuchte dann in großen Zügen die
Verſtändi=
gung in der Reparationsfrage darzulegen, wie er ſie ſich
vor=
ſtelle, ausgehend von dem Bericht der Sachverſtändigen. Der
Brief könne alles in allem als eine Aufzählung der aus den
letzten internationalen Verhandlungen hervorgegangenen
Reſul=
tate betrachtet werden. Er fixiere den Stand der
Reparations=
frage in dem Augenblick, wo in Frankreich ein neues Kabinett
m Begriff ſei, die Außenpolitik zu übernehmen.
Havas berichtet aus London, Maedonald habe heute mittag
den franzöſiſchen Botſchafter empfangen, der ihm das Schreiben
Poincarés übergeben habe. Der franzöſiſche Miniſterpräſident
ſpreche in dieſem Schreiben ſein Bedauern darüber aus, daß er
nicht zu der Zuſammenkunft mit Macdonald nach London
kom=
men könne und ſetze, wie verlautet, in verſchiedenen Punkten die
Grundſätze auseinander, an Hand derer die Durchführung des
Sachverſtändigenberichts ihm durchaus möglich erſcheine.
Poin=
caré berühre auch in längeren Ausführungen die Ruhrfrage und
hebe hervor, daß den zurzeit mit den Vorbereitungen zur
Um=
wandlung der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie beauftragten
Sachverſtändigen eine gewiſſe Bewegungsfreiheit belaſſen werde,
damit der Bericht der Sachverſtändigen im gegebenen Zeitpunkt
ohne Zeitverluſt durchgeführt werden könne. Im Ganzen ſei
der Brief Poincarés, der in den freundſchaftlichſten und
ent=
gegenkommendſten Wendungen abgefaßt ſei, eine präziſe
Dar=
ſtellung des gegenwärtigen Standes der Beziehungen zwiſchen
London und Paris.
Wie wir erfahren, hatte Maedonald ſeinerſeits an Poincaré
einen Brief gerichtet, der jedoch in den Beſitz des franzöſiſchen
Premiers erſt nach der Abſendung des franzöſiſchen Briefes
gelangte. Beide Briefe hatten ſich gekreuzt.
Nach der Uebergabe des Briefes.
London, 16. Mai. (Wolff.) Reuter zufolge wird wegen
der Unſicherheit der parlamentariſchen Lage in Frankreich in
Londoner politiſchen Kreiſen nicht erwartet, daß Macdonald
irgend eine weitergehende Mitteilung auf den heute in ſeine
Hände gelangten Brief Poincares, abſenden wird, als eine
freundliche Empfangsbeſtätigung. Inzwiſchen iſt der allgemeine
Eindruck der, daß eine Ruhepauſe in der Reparationsfrage
un=
vermeidlich ſei. Endgültige Beſprechungen der Alliierten könnten
nicht abgehalten werden, bevor die neue franzöſiſche Regierung
gebildet ſei. Im großen und ganzen erſcheint es wahrſcheinlich,
daß eine Alliierten=Konferenz abgehalten werden muß, bevor ein
wirklich entſcheidender Schritt getan werden kann. Aber es iſt
zu bezweifeln, daß ein ſolcher Schritt vor Ende Mai oder Mitte
Juni abgehalten werden kann.
Pariſer Kabinettsrat zur Stützung des Franken.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Die Miniſter ſind kurz vor
mittag zu einem außerordentlichen Kabinettsrat zuſammenberufen
worden, der um 3 Uhr 30 begonnen hat. Nach Beendigung des
Kabinettsrats wurde folgendes Communiqué ausgegeben: Der
Finanzminiſter hat ſeine Köllegen über das Ergebnis der
Maß=
nahmen in Kenntnis geſetzt, die er ergriffen hat, um ein weiteres
Sinken des Franken zu verhindern. Der Kabinettsrat hat
be=
ſchloſſen, daß der Finanzminiſter ſeine wirkungsvolle Politik
ſartſetzt
Die franzöſiſche Kabinettskriſe.
Um die Teilnahme der Sozialiſten.
TU. Paris, 16. Mai. Die politiſche Situation iſt
unver=
ändert. Bis zur Rückkehr Herriots, die im Laufe der kommenden
Woche erfolgt, dürfte keine weſentliche Neuentwicklung eintreten.
Die Sozialiſtiſche Partei iſt ſich über die Möglichkeit einer aktiven
Zuſammenarbeit mit den Radikalſozialiſten noch nicht ſchlüſſig
geworden. Irgendwelche Schritte zur Klärung der Frage ſind
vor der Einberufung des Nationalkongreſſes am 1. Juni nicht zu
erwarten. Immerhin hat eine Reihe führender ſozialiſtiſcher
Perſönlichkeiten bereits inoffiziell zu der Frage ſowohl eine
zu=
ſtimmende als auch ablehnende Stellung genommen. Léon
Blum verwirft keineswegs eine Mitwirkung der
Sozia=
liſten an einem künftigen Kabinett.
Der Matin druckt heute früh Erklärungen von Paul
Bon=
court ab, die eine vorbehaltloſe Zuſtimmung im Sinne
einer Mitarbeit darſtellen. Boncourt meint, die Sozialiſten
müßten aus dem hartnäckig erſtrebten Wahlſiege die
Konſequen=
zen ziehen, d. h. an der Führung der Geſchäfte und an der
Ver=
antwortung in hervorragendem Maße teilnehmen.
Von radikalſozialiſtiſcher Seite würde man eine
Enthaltung der Sozialiſten, wie aus der Morgenpreſſe
hervorgeht, aufrichtig bedauern und ſogar zum Anlaß
einer Neugruppierung der Parteien in der
Kammer benutzen. Auf die letztere Möglichkeit deutet zumal
ein Leitartikel des Oeupre, aus der Feder Robert de
Jouve=
nels hin. Jouvenel ſtellt feſt, daß die Zuſammenſetzung des
künftigen Kabinetts einzig und allein von den Sozialiſten
ab=
hänge. Für den Fall, daß die Sozialiſten ſich tatſächlich zu einer
aktiven Mitarbeit nicht entſchließen könnten, wäre die Partei
Herriots, die nur 150 Mitglieder zählt, außerſtande
al=
lein zu regieren und in die Notwendigkeit verſetzt,
eine Erweiterung nach rechts vorzunehmen. Zum
Schluß ſagt Jouvenel, ein Verzicht der Sozialiſten, in die
Regie=
rung einzutreten, ſei unannehmbar. Das Land habe ſein
Ge=
ſchick in die Hände des Kartells gelegt. Keine dieſer beiden
Par=
teien dürfe ſich der Miſſion entziehen, die es ihnen zuſammen
übertragen habe, ſonſt würden ſie eine noch ſchwerere
Verant=
wortung auf ſich laden, als die Uebernahme der Regierung ſelbſt
bedeuten würde. Das Kartell würde dann nur eine Minute
ge=
dauert haben, aber der Sieg der Demokratie würde nicht viel
länger gedauert haben.
Das Programm der neuen Kammermehrheit.
Paris, 16. Mai. (Wolff.) Von einem Redakteur der
Havasagentur über das Programm befragt, das die neue
Kam=
mer durchzuführen habe, erklärten die Abgeordneten Herriot,
Painlevé und Léon Blum: Das Programm der neuen Mehrheit
iſt ein Programm der Ausſöhnung und der internationalen
Ver=
ſtändigung, das die gerechten Forderungen Frankreichs nicht
außer Acht laſſen dürfe. Es iſt aber auch ein Finanzprogramm,
das zum Ziele hat, das Budget auszugleichen nach den
Grund=
ſätzen, die wir in der Oppoſition verteidigt haben, alſo ein
Pro=
gramm des Kampfes gegen die Lebensmittelteuerung und
in=
folgedeſſen auch des Kampfes gegen das Sinken des Franken.
Eine neue Lage in Europa.
Nachdem in Deutſchland keine Gefahr beſteht, daß ſich die
Fehlentſchlüſſe vom Juni 1919 und vom Mai 1921 wiederholen,
und nachdem in Frankreich durch die Parlamentswahlen vom
1I. Mai der bloc national zur Minderheit geworden und ihr
Führer Poincaré geſtürzt worden iſt, hat man das Recht, von
einer neuen Lage in Europa zu ſprechen. Man wird, da ja
Poin=
caré bis zum 1. Juni die Regierungsgeſchäfte weiterführen wird,
mit der Aufſtellung der Eröffnungsbilanz für das neue
fran=
zöſiſche Kabinett noch etwas warten müſſen. Inſonderheit wird
man ſehen müſſen, wieweit das franzöſiſch=rumäniſche
Schutz=
eines italieniſch=tſchechiſchen Abkommens über die Eiſen= und Trutzbündnis und das franzöſiſch=jugoſlawiſche
Defenſiv=
bündnis gediehen ſind. Wenn Herriot oder ein anderer
ſozialiſt=
iſcher Führer die Leitung des neuen Kabinetts übernehmen
ſollte, wäre es ſicher, daß die Poincaré’ſche Bündnis= und
Ein=
kreiſungspolitik gegen Deutſchland liquidiert werden würde.
Wenn aber Briand oder ein anderer Mann aus einer der
parla=
mentariſchen Mittelgruppen den Vorſitz in der neuen Regierung
übernimmt, wird man in dieſem Punkte nicht mit einer baldigen
grundſätzlichen Neuorientierung der franzöſiſchen Politik rechnen
dürfen. Dies geht u. a. auch aus der Pariſer Meldung hervor,
daß der Präſident der franzöſiſchen Republik, Herr Alexander
Millerand, ſich nicht zum Rücktritt veranlaßt ſehen würde, wenn
Briand die Kabinettsbildung übernehmen ſollte. Bei der
Stel=
lung, die der Präſident der Republik in Frankreich einnimmt,
iſt es zweifellos, daß Millerand die Bündnis= und
Einkreiſungs=
politik Poincarés nicht bloß nachträglich gebilligt, ſondern
viel=
mehr unterſtützt, wenn nicht ſogar mit inſpiriert hat. Allerdings
würde eine erheblich nach links verlagerte Regierungsmehrheit
ſchwerlich jene Politik der Subventionen fortſetzen, auf der die
Bündniſſe Frankreichs mit Polen und den Ländern der „Kleinen
Entente” aufgebaut waren. Entſchließt ſich die neue franzöſiſche
Regierung — und das iſt nach dem Ausfall der Wahlen und
nach dem Rücktritt Poincarés wahrſcheinlich — zur Preisgabe
der bisherigen franzöſiſchen Taktik, ſo muß ſie den Weg der
Ver=
handlungen beſchreiten, eine endgültige geſchäftliche Löſung der
Reparationsfrage betreiben und mit dem deutſchen Nachbar
einen modus wivendk ſuchen.
In England verdankt die jetzige Arbeiterregierung ihr
Da=
ſein im Grunde nur der Tatſache, daß weder eine liberal=
konſer=
vative Koalition noch auch eine reine konſervative
Parlaments=
mehrheit und =Regierung eine Ausſöhnung der engliſchen und
franzöſiſchen Intereſſen zuſtande gebracht hat. Macdonald hat
bisher mit den Leitern der franzöſiſchen Politik nicht zu kämpfen
brauchen. Er übernahm die von ſeinem Vorgänger Baldwin im
Verein mit dem amerikaniſchen Staatsſekretär Hughes
verwirk=
lichte Idee der Sachverſtändigen=Beratung und hatte ein paar
Monate Zeit, ſich in ſeinem Arbeitsgebiet zurechtzufinden und ſich
auf die Auseinanderſetzung mit Poincaré vorzubereiten. Dieſe
Auseinanderſetzung begann mit den Noten, in welchen die
Reparationsmächte zu dem Sachverſtändigen=Gutachten Stellung
nahmen, und mit den Reden, die in Paris und London über das
Thema „Reparation” gehalten wurden. Eine Art
Vorpoſten=
geplänkel waren die beiden Briefwechſel (vom Februar und
vom April), in welchen Poincaré und Macdonald ihre Wünſche
in propagandiſtiſch wirkſamer Art zu formulieren ſuchten. Der
eigentliche Kampf wurde durch die Reiſen der belgiſchen Miniſter
Theunis und Hymans am 27. April nach Paris und am 2. und
3. Mai nach Chequers eingeleitet. Die erſte Schlacht ſollte bei
der geplanten Begegnung Poincarés mit Macdonald in London
geſchlagen werden. Dieſe Begegung wird nicht ſtattfinden, da
der eine der beiden Kämpen vor dem Waffengang geſtürzt iſt
und ſich für einige Zeit von der Niederlage erholen muß. Man
wird nicht fehl gehen, wenn man annimmt, daß der Ausgang
der Wahlen vom 11. Mai nicht nur den Sturz des einen, ſondern
auch die Feſtigung der Poſition des anderen bedeutet.
Mac=
donald wird warten können, bis ſich Anfang Juni in Paris eine
neue Regierung gebildet und bis dieſe neue Regierung ſich in
die ſchwebenden Probleme eingearbeitet und zu einem Entſchluß
durchgerungen haben wird. Es wird zweifellos über den Juni
hinüber dauern, bis eine endgültige Löſung der
Reparations=
frage gefunden ſein wird, beſonders wenn — was nunmehr
gleichfalls wahrſcheinlich iſt — Deutſchland zu einer mündlichen
Beratung und zu einer Teilnahme an der Beſchlußfaſſung
heran=
gezogen wird. Bei dieſen Verhandlungen wird es ſich darum
handeln, die Vorausſetzungen des Sachverſtändigenvorſchlags
(Wiedervereinigung des geſamten deutſchen Wirtſchaftsgebietes)
in der einzig wirkſamen Weiſe ſicherzuſtellen: durch die Räumung
des Ruhrgebietes und die Beſeitigung aller vertragswidrigen
Zuſtände am Rhein. Wir dürfen uns jedoch nicht verhehlen, daß
ein tiefgreifender Intereſſengegenſatz zwiſchen Frankreich und
England gerade dann in die Erſcheinung treten wird, wenn
ernſtlich an die Löſung der Reparationsfrage herangegangen
wird: Frankreich will deutſche Zahlungen, aber England will
nicht das einzige Mittel, das uns hierzu befähigt, eine große
deutſche Ausfuhr.
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Ot
agssſpiegln Add uns Wlort
bei.
Am die Regierungsbildung.
Die Stellungnahme der Deutſchnationalen.
*Berlin, 16. Mai. (Priv.=Tel.) Als Antwort auf die in
der heutigen Morgenpreſſe veröffentlichte Stellungnahme der
Reichsregierung zu der Entſchließung der Deutſchnationalen
Volkspartei erläßt heute die Deutſchnationale Volkspartei eine
Gegenerklärung, in der ſie der Behauptung entgegentritt, daß
den Deutſchnationalen Parteiführern verſchiedentlich Gelegenheit
geboten worden ſei, ſich über ihre Haltung bezüglich der
Außen=
politik der Reichsregierung programmatiſch zu erklären. Die
bisherigen Beſprechungen der Regierung mit den Parteiführern
ſeien über Informationen nicht hinausgegangen. Im übrigen
werde bezüglich der Aufforderung an die Deutſchnationalen, ihr
außenpolitiſches Programm zu entwickeln, auf die früheren
Er=
klärungen des Parteiführers Dr. Hergt verwieſen. Die
Deutſch=
nationalen erwarten nach wie vor den alsbaldigen
Rücktritt der Reichsregierung und erklären ſich
be=
reit, auf Aufforderung der zuſtändigen Stelle — d. h. des
Reichs=
präſidenten — ihre Stellungnahme unzweideutig feſtzulegen.
Die Stellungnahme der Deutſchnationalen
dürfte ſich nach unſeren Jformationen in folgenden Punkten
zu=
ſammenfaſſen laſſen: Die Deutſchnationale Partei iſt ſich mit der
Reichsregierung darin einig, daß die Behandlung der
Sachverſtändigengutachten von den im Bericht
vor=
geſehenen wirtſchaftlichen Zuſicherungen abhängig iſt, ferner
politiſch auch von der Erfüllungderbekannten
Ehren=
punkte, der Räumung des Ruhrgebietes und des
Düſſeldorfer Brückenkopfes, mit anderen Worten,
von der Wiederherſtellung des Status quo des
Friedensvertrages. Die Deutſchnationalen glauben
aber, daß die Regierung ſich durch die Annahme des Gutachtens
der Möglichkeit begab, in ſpäteren Verhandlungen zuverläſſige
Garantien für die wirtſchaftliche Freiheit und politiſche
Souve=
ränität Deutſchlands durchzudrücken. Derartige Zuſicherungen
ſeien aber beſonders in der Frage der Kontrolle und der
Eiſen=
bahnfrage unerläßlich. Damit wäre bereits geſagt, daß die
Deutſchnationale Volkspartei ſelbſtverſtändlich
be=
reit iſt, auf der Grundlage der
Sachverſtändigen=
berichte zu verhandeln. Sie glaubt aber darüber
hin=
aus noch das Aequivalent in die Wagſchale werfen zu können,
durch den maßgebenden Einfluß der Deutſchnationalen dem
Aus=
lande eine diskontfähigere Unterſchrift zu bieten, als —
wenig=
ſtens nach Anſicht der Drutſchnationalen — die
gegenwärtige Regierung.
Erklärungen der Deutſchnationalen
und der Reichsregierung.
* Berlin, 16. Mai. (Priv.=Tel.) Wie von der Leitung
der Deutſchnationalen Volkspartei zu der geſtern durch Wolff
verbreiteten Meldung über die Haltung der Reichsregierung in
der Frage der Regierungsbildung mitgeteilt wird, hat die
Deutſchnationale Volkspartei in einer Unterredung des
Staats=
miniſters a. D. Dr. Hergt mit einem Vertreter des Lokalanzeigers
vom 6. Mai über ihr Programm Auskunft gegeben und in
wei=
teren Erörterungen ſei darüber keine Unklarheit gelaſſen worden.
Sie ſei bereit, den zuſtändigen Stellen, wie etwa dem
Reichs=
präſidenten oder den Führern der anderen Parteien, jederzeit
darüber hinausgehende Erklärungen abzugeben.
Berlin, 16. Mai. Die Leitung der Deutſchnationalen
Volkspartei veröffentlicht eine Erwiderung auf die Darſtellung
über die Stellungnahme der Regierung zu dem geſtrigen
Be=
ſchluß des Vorſitzenden der Deutſchnationalen Volkspartei. Dieſe
Erwiderung vermeidet ein Eingehen auf die ſachliche
Zurück=
weiſung des deutſchnationalen Verlangens und verſucht indeſſen,
die Darſtellung über die mit den deutſchnationalen Parteiführern
gehabte Beſprechung und über die anderen Feſtſtellungen als
falſch und ärreführend abzutun. Demgegenüber wird nochmals
feſtgeſtellt, daß den Parteiführern Hergt, Graf Weſtarp und
Reichert vom Reichskanzler und dem Reichsfinanzminiſter Dr
Luther eingehend die Gründe dargelegt wurden, welche die
Reichsregierung zwingen, die Vorarbeiten für die zur
Durch=
führung des Sachverſtändigengutachtens erforderlichen
Geſetz=
entwürfe ohne Aufſchub zu erledigen. Die deutſchnationalen
Parteiführer haben gegen die von dem großen Ernſt der Lage
be=
herrſchten Ausführungen des Reichsfinanzminiſters keine
ſach=
lichen Einwendung gemacht. Uebrigens ſei zur Erwiderung der
deutſchnationalen Parteileitung nur feſtgeſtellt, daß es leider
nicht richtig iſt, daß durch, das bekannte Interview von Hergt über
das deutſchnationale außenpolitiſche Programm Klarheit
geſchaf=
fen worden ſei. Vielmehr ſind gerade die an die Erklärung
Hergts in der deutſchnationalen Preſſe ſich anknüpfenden
Erörte=
rungen durchaus widerſpruchsvoll.
Beſprechungen der Parteiführer der Mitte.
Sie Reichstagswahlen.
Das endgültige amtliche Ergebnis.
Berlin 16. Mai. Nach dem endgültigen Ergebnis der
Reichstagswahl ſind 29 388891 gültige Stimmen abgegeben
worden. Davon entfallen: Vereinigte Sozialdemokrat. Partei
6014380 Stimmen, Deutſchnationale 5 778 313. Zentrum
3 920 798, Kommuniſten 3 746 671, Deutſche Volkspartei 2 640 484,
Deutſchvölkiſche Freiheitspartei 1924 553, Demokraten 1647 954,
Bayeriſche Volkspartei 946 699, Bayeriſcher Bauernbund 684 395,
Landliſte 574 280, Deutſchſoziale 337 924, Deutſch=Hannoveraner
319 779, Unabhängige 234 708. Nationale Minderheiten 133 540,
Chriſtlichſoziale Volksgemeinſchaft 124 626, ſonſtige Gruppen
zu=
ſammen 349 531 Stimmen.
Der Reichstag umfaßt 472 Mitglieder, die ſich wie folgt au
die einzelnen Parteien verteilen: Vereinigte Sozialdemokratiſche
Partei 100 Mandate, Deutſchnationale 96, Zentrum 65,
Kommu=
niſten 62, Deutſche Volkspartei 44, Deutſchvölkiſche
Freiheits=
partei 32, Demokraten 28, Bayeriſche Volkspartei 16, Bayeriſcher
Bauernbund 10, Landliſte 10, Deutſch=Hannoveraner 5,
Deutſch=
ſoziale 4 Mandate.
Keine Einberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes.
Berlin 16. Mai. Infolge des Antrages der
kommu=
niſtiſchen Reichstagsfraktion, den Auswärtigen Ausſchuß des
Reichstages zur Behandlung des Zwiſchenfalls mit der
ruſſi=
ſchen Handelsdelegation in Berlin ſofort einzuberufen, hat der
Vorſitzende des Ausſchuſſes, Abg. Dr. Scholz (Deutſche Volksp.),
bei ſämtlichen Fraktionen des Reichstages Umfrage gehalten,
wie dieſe ſich zu dem Antrag ſtellen. Nachdem ſämtliche
Frak=
tionen des Reichstages erklärt haben, daß ſie keinen Wert auf
eine Einberufung des Ausſchuſſes legen und die meiſten ſich
ſogar dagegen ausgeſprochen haben, nachdem ſchließlich auch das
Auswärtige Amt mitteilte, daß die mit der ruſſiſchen Regierung
gepflogenen Verhandlungen noch andauern und zu einem
Ab=
ſchluß noch nicht geführt haben, hat der Abg. Dr. Scholz der
kommuniſtiſchen Fraktion mitgeteilt, daß kein Anlaß vorliege,
jetzt den Auswärtigen Ausſchuß einzuberufen.
Beſchlüſſe des Sozialdemokratiſchen Parteiausſchuſſes.
Berlin, 16. Mai. Geſtern tagte der Parteiausſchuß der
Sozialdemokratiſchen Partei. Er gab ſeine Zuſtimmung zur
Ein=
berufung des ſozialdemokratiſchen Parteitags für den 11. Juni in
Berlin. Ferner beſchäftigte ſich der Parteiausſchuß mit den
jüng=
ſten Vorkommniſſen in Halle. Es kam die Anregung zum
Aus=
druck, zu gegebener Zeit wüchtige Kundgebungen für die
Repu=
blik zu veranſtalten. Schließlich billigte der Parteiausſchuß gegen
eine Stimme, die vom Parteivorſtand beſchloſſene Aktion zur
Herbeiführung eines Volksentſcheids über die Annahme oder
Ablehnung des Sachverſtändigengutachtens.
Dr. Streſemann über das Ergebnis der
franzöſiſchen Wahlen.
Berlin 16. Mai. Im Reichstag ſind heute die Führer der
Parteien der Mitte, nämlich das Zentrum, die Deutſche
Volks=
partei und die Demokraten zu einer Beſprechung über die
ſchwe=
benden politiſchen Fragen zuſammengetreten.
Beklin, 16. Mai. Der Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann gewährte dem Vertreter des „Weſtens”, eine längere
Unterredung über verſchiedene ſchwebende Fragen, in der er
zu=
nächſt der Meinung Ausdruck gab, daß gerade im gegenwärtigen
Augenblick unter allen Umſtänden der Außenpolitik der Primat
bei der Beurteilung der politiſchen Geſamtlage Deutſchland=
und auch für die Neubildung der Regierung gebühre. Dr.
Streſe=
mann lenkte ſodann das Geſpräch auf die äußere Politik, wobei
er ſich über das Ergebnis der franzöſiſchen Wahlen
folgender=
maßen äußerte: „Im großen und ganzen wird der Ruck nach
links aus innerpolitiſchen wie aus außenpolitiſchen
Erwägun=
gen erfolgt ſein. Freilich hatte gerade der franzöſiſche
Miniſter=
präſident vor den Wahlen wiederholt den unbedingten
Prima=
der auswärtigen Politik betont. Ein Miniſter ſeines Kabinetts
hatte noch wenige Tage vor den Wahlen erklärt, der
Wahl=
kampf gehe um Poincarés Außenpolitik. Dieſe
Theſe hat jedenfalls die Mehrheit der Wähler nicht abgehalten,
für den Block der Linken zu ſtimmen. Prophezeiungen für die
Zukunft kann ich nicht machen. Wir müſſen uns aber jedenfalls
vor Augen halten, daß ſich alle franzöſiſchen Parteien
darin einig ſind, von Deutſchland ein
Höchſt=
maß von Reparationen zu verlangen. Dr.
Streſe=
mann betonte zum Schluß, jedenfalls würde für die großen
Fragen, die in den nächſten Tagen zu löſen ſeien, nur dann die
hierfür notwendige. Denkungsart vorhanden ſein, wenn die
franzöſiſche Regierung, möge es nun wieder die bisherige oder
eine andere ſein, von ihrer bisherigen inneren Einſtellung
gegen=
über Deutſchland abgehe und ſich darüber klar werde, daß gute
Beziehungen zwiſchen beiden Völkern von der Beachtung der
Gebote der Menſchlichkeit abhängig ſeien. Er denke dabei in
erſter Linie an die Ausgewieſenen und Gefangenen von Rhein
und Ruhr.
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz
Beſchuldigungen und Gegenbeſchuldigungen.
TU. London, 16. Mai. Die erſte Plenarſitzung der
eng=
liſch=ruſſiſchen Konferenz fand geſtern im Foreign Office ſtat
und beſchäftigte ſich geraume Zeit mit der Abfaſſung eines
Com=
muniqués, das geeignet wäre, in der Preſſe und im Publikum
wieder neue Hoffnungen zu ſchaffen. Nach Mitteilungen von
Teilnehmern an der Sitzung begannen die Verhandlungen mit
einem ſcharfen Wortgefecht, in dem die britiſchen Vertreter
die Ruſſen beſchuldigten, daß ſie verſuchten, die
Kon=
ferenz zu ſabotieren und daß trotz einiger Wochen Arbeit
noch keine Reſultate erzielt worden ſeien. Die
Ruſſen dagegen beſchuldigten die britiſchen
Ver=
treter, daß ſie in der Preſſe, Angriffe auf die
Bolſchewiſten veranlaßt und die Finanzkreiſe geger
Sowjetrußland aufgebracht hätten. Zeitweilig war
die Stimmung gegen Sowjetrußland ſo gereiz
und das Wetterleuchten ſo ſtark, daß man zu der Anſicht
kam, die Sitzung würde das Ende aller Verhandlungen bedeuten.
Schließlich beruhigten ſich die ruſſiſchen Vertreter jedoch wieder
Es wurden Beſprechungen begonnen, nach denen man in einigen
Handelsfragen, wie in Fragen, die die Schiffahrts= und die
Fiſchereirechte betreffen, gewiſſe Fortſchritte machte. Dagegen
ſcheint die Frage der Forderungen und
Gegen=
forderungen nicht gefördert zu werden. Macdonald
war durch eine Kabinettsſitzung verhindert, an den
Verhand=
lungen teilzunehmen.
Vertagung der Konferenz auf den 20. Mai.
TU. London, 16. Mai. Die geſtern vormittag
ſtattge=
fundene Plenarſitzung der engliſch=ruſſiſchen Konferenz iſt au
den 20. Mai vertagt worden. Die engliſchen Delegierten
bean=
tragten unbefriſtete Vertagung unter Hinweis auf die Errei
chung einer Annäherung der beiden Standpunkte. Im Verlauf
der Debatte verlangten die engliſchen Vertreter Schadenserſat
für ſämtliches Eigentum engliſcher Bürger, das auf ruſſiſchem
Boden konfisziert worden war, und zwar verlange England eine
angemeſſene Entſchädigung in der Form von Rückerſtattung oder
Konzeſſionen, ſowohl für alle Private wie auch Geſellſchaften.
Die Höhe der Schadenserſatzanſprüche ſolle durch ein
Schieds=
gericht feſtgeſetzt werden. Die ruſſiſchen Delegierten erklärten
hierauf, daß ein ſolches Schiedsgericht erſt in Kraft treten könne,
wenn eine direkte Einigung zwiſchen der Sowjetregierung und
den Privaten nicht zuſtande komme. Nach längerer Beratung
fügten die Ruſſen weiter hinzu, ſie müßten überhaupt erſt
ein=
mal die Höhe der engliſchen Anſprüche, in ihrer Geſamtheit
kennen lernen, um den Standpunkt der ruſſiſchen Regierung
mit=
zuteilen. Angeſichts dieſer Obſtruktion beantragten die
eng=
liſchen Vertreter hierauf eine Vertagung der Debatte bis auf
weiteres. Dem widerſetzten ſich die ruſſiſchen Delegierten.
Die Nationaliſierung des engliſchen Bergbaus abgelehn
* London, 16. Mai. (Priv.=Tel.) Das Unterhaus hatte
heute eine intereſſante Debatte über die Nationaliſierung
des engliſchen Bergbaues, die durch einen von der
Ar=
beiterpartei ausgegangenen Antrag veranlaßt wurde. Lloy=
George griff mit einer ſehr lebhaften Rede in die Debatte
und bekämpfteden Antrag auf das ſchärfſte, als den erſten
Teil der neuen ſozialiſtiſchen Ordnung, die die Regierung einfüh
ren wolle, wenn ſie die Mehrheit habe. Die Nationaliſierung des
Bergbaues würde bedeuten, daß, wenn die Gruben mit Profi
arbeiten, dieſe Profite zu den Angehörigen der Induſtrie zurüd
gehen, während etwa entſtehende Verluſte vom Staat getragen
werden ſollten. Der neue Sozialiſierungsplan verlange alſo von
Parlament einen Blankoſcheck, der von den Steuerzahlern gedeck
werden ſolle. Dies wäre ein gigantiſcher Truſt, der das ganz
Wirtſchaftsleben des Landes dirigieren werde, und zwar nicht in
Intereſſe des ganzen Volkes, ſondern nur einer kleinen Min
derheit.
Ein anderer liberaler Abgeordneter, Rees, wies auf die
Erfahrungen der Kriegszeit hin, wo von 1915 bis 1921 die Natio
naliſierung in Kraft war. Die Folge davon war, daß die engliſche
Kohlenerzeugung in dieſen Jahren von 253 Millionen Tonnen
auf 229 Millionen Tonnen fiel, die Zahl der Arbeiter von 950 000
auf 1 250 000 ſich erhöhte. Die einzige Folge dieſer ſozialiſtiſchen
Forderung könne nur darin beſtehen, daß die Verbraucher die
Koſten zu zahlen hätten.
Im Namen des Kabinetts erklärte der Staatsſekretär für
den Bergbau, Shinwell, daß die Regierung keine
Verantwor=
tung für den Antrag trägt, ihm aber im Prinzip vollkommer
zuſtimme. Nach Anſicht des engliſchen Kabinetts gebe es für
die Schwierigkeiten im engliſchen Bergbau nur eine Löſung,
da=
ſei eben die Nationaliſierung. Die Debatte verlief ſehr erregt, und
beſonders Lloyd George wurde fortgeſetzt durch heftige Zwiſchen
rufe aus den Reihen der Arbeiter unterbrochen. Der Antrag
wurde mit 264:168 Stimmen abgelehnt.
* Karl Stahl=Ausſtellung.
II. O du, mein Odenwald!
Nachdem wir auf unſerer erſten Wanderung durch die Karl
Stahl=Ausſtellung in dem Kupferſtichkabinett
des Landesmuſeums das gemütliche Darmſtadt der
Bie=
dermeierzeit uns angeſehen, wollen wir heute einen Ausflug in
den herrlichen Odenwald, das damals noch ganz idylliſche
Dörf=
chen Fränkiſch=Crumbach machen, und ihn ausdehnen bis
Wimp=
fen. Als Führer kann uns ein wundervolles Album dienen, das
Karl Stahl ſeinem Onkel und Paten Karl St. (1804—1848) bei
deſſen Verheiratung mit Mathilde geb. Huth (1816—1908)
am 5. Mai 1840 als Hausſteuer gemalt hat. Sie ſelbſt war
die Tochter des bekannten Darmſtädter Arztes, Medizinalrats
Dr. Bernhard Huth (1783—1843). Dieſes Album, das uns
die Güte ſeines jetzigen Beſitzers, eines Enkels, uns ermöglichte,
der Darmſtädter Allgemeinheit zugänglich zu machen, ſollte
eigentlich obige Ueberſchrift tragen. Um die Leſer in die richtige
tige Stimmung zu verſetzen, ſeien hier einige Zeilen aus dem
Eingangsgedicht, das von einem Herrn oder Fräulein Kekulé
ge=
dichtet iſt, mitgeteilt. Es iſt überſchrieben: „Ländlicher
Sonntag”.
Der letzte Vers verklang, die Orgel brummt
Und ſchweift zum Heimgang in ein Schelmenlied;
Die Männer ſchreiten ſchmuck, die Jugend ſummt;
Geputzte Weiber bilden Reih’ und Glied.
Und rechter Hand von den Erbauten allen,
Wallt ſittſam, ihrer Magd ein wenig vor,
Durchglüht von heiligem Stolz und Wohlgefallen,
Die junge Pfarrfrau, nach dem nahen Tor;
Und ſpendet, eh’ ſie geht, mit ſanftem Weſen
Ein Lächeln dort, hier liebevollen Gruß,
Fragt eine Mutter, ob ihr Kind geneſen,
Und einen Alten nach dem müden Fuß —
Dann ordnet ſia den Tiſch ......
Das könnte der gute, alte Johann Heinrich Voß
gedichte=
haben. Herr und Frau Pfarrer Stahl waren bedeutende
Men=
ſchen, die dem Leben ihrer Gemeinde ihren Stempel
aufgedrück=
haben. Beſonders wirkſam waren ihre Beſtrebungen auf dem
Gebiete des Vereinsweſens, ein Leſeverein, eine Orts=
Sammel=
darkaſſe ſind hier zu nennen, endlich ein Geſangverein, 1842 be
ründet, damals „Singverein” geheißen, legt noch heute Zeugnis
davon ab (vgl, den Aufſatz des jetzigen Pfarrers Meiſinger
in dem Fr.=Crumbacher „Heimat”=Blatt 1921 Nr. 3—6).
Un=
vergeſſen iſt auch noch ihre raſtloſe Tätigkeit in den Hungerjahren
der 40er Jahre.
Jetzt zu den einzelnen Blättern. Zuerſt eine reizende
Zeich=
nung, eine Anſicht von Fr.=Crumbach mit Kirche und
Pfarrhaus, das Innere der Kirche, die Anſichten der
Ritter von Rodenſtein, darunter eine prachtvolle
Feder=
zeichnung des Ritters Hans von Rodenſtein, der bekanntlich
auf einer Pilgerfahrt in Rom 1500 geſtorben iſt (vgl. dazu das
Buch von Meiſinger „Junker Hans v. R.‟ Darmſtadt 1919),
Dann kommt ein wundervoll gezeichneter Baum aus dem
Roden=
ſtein, eine der wenigen landſchaftlichen Studien Stahls. Eine
Anſicht vom Rodenſtein iſt leider nicht vorhanden, obgleich er
wohl oft auf dem Rodenſtein war. Ich glaube mich ſogar
erin=
nern zu können, ſeinen Namen in dem bekannten Gäſtebuch
ge=
leſen zu haben. Das mag wohl daraus zu erklären ſein, daß
da=
mals die Ruine faſt ganz mit Schlinggewächſen überwuchert
war. Ein reizendes Blatt iſt nun wieder das folgende, auf dem
allerlei Crumbacherinnen abgebildet ſind. Daß es
Crumbacherin=
nen ſein müſſen, beweiſt der prächtige Kopf des Ritters Hans in
der Mitte des Blattes. Wer dieſe einzelnen ſind, konnte noch
nicht genau feſtgeſtellt werden; vielleicht kann hier ein Leſer oder
eine Leſerin uns auf die rechte Spur helfen. Nur eine
Ver=
mutung möchte ich nicht unterdrücken: eine der dargeſtellten
Frauen iſt wahrſcheinlich die „Jungfer Zißlerin” — ſie konnte
nämlich ganz böſe werden, wenn ſie mit „Fräulein” angeredet
wurde. Aus den Erinnerungen meiner Mutter iſt ſie mir
gan=
vertraut. Sie war eine Pfarrerstochter und in Fr.=Crumback
ganz feſtgewachſen. Sie war gewiſſermaßen die
Gemeinde=
ſchweſter, bevor dieſe ſegensreiche Einrichtung beſtand. Ueberall,
wo ein Kranker zu pflegen oder Kinder zu betreuen waren, da
wurde die „Jungfer Zißlerin” geholt. Sie ſprang ſofort hilfreich
bei, ohne je das Geringſte dafür zu erhalten. Höchſtens, daß ſie
im Herbſt bei großem Ueberfluß von einer oder der anderen
Bauersfrau einen Korb voll Obſt oder Kartoffeln geſchenkt
er=
hielt. Sie war eine ſelbſtloſe, einfache Seele und hat es verdient,
von dem Stift Karl Stahls feſtgehalten zu werden.
In den folgenden Jahren war das idhlliſche Leben für Karl
Stahl noch viel ſchöner. Hier ſind die Erinnerungen meiner
Mut=
ter die beſte Quelle. Dieſe war in den 40er Jahren des vorigen
Jahrhunderts zuerſt, faſt ein Jahrzehnt Haushälterin meines
Vaters, der damals als Revierförſter (wie früher die Oberförſter
hießen) in Fr.=Crumbach war. Wenn nun die großen Akademie=
Ferien begannen, dann kam Auguſt Noack zu ſeinem Onkel
und brachte oft auch ſeinen Freund und Studiengenoſſen R. Frey=
tag (der ſchon in der erſten Wanderung erwähnt iſt) mit. Karl
Stahl verbrachte oſt auch ſeine Ferien bei ſeinem Onkel. Dann
brach eine herrliche Zeit für dieſe vier Leutchen an. Sie ſchweiften
in Wald und Flur herum, es wurde gezeichnet und gemalt, oft
auch nur Unſinn getrieben. In der Gedächtnis=Ausſtellung zum
100. Geburtstag Auguſt Noacks waren einige Bilder
aus=
geſtellt, die davon Zeugnis ablegten. Namentlich ein Bild, an
dem wahrſcheinlich Freytag und Noack gemeinſam gemalt, iſt hier
zu erwähnen. Es behandelt die Ankunft in Fr.=Crumbach. Na
türlich kamen dieſe Leute gewöhnlich zu Fuß, die Forſtmänner,
die aus dem Odenwald nach Gießen ins Semeſter zogen, hatten
meiſt noch ein Waldhorn mit und blieſen darauf luſtige Stücke.
Als nun die beiden obengenannten Kunſtjünger durch den
prächtigen Wald von Lichtenberg nach Fr.=Crumbach die Höhe
er=
ſtiegen hatten, ſahen ſie ihr Ziel unten im Tal. Hier ſetzt nun
das Bild ein: auf einem Felſen ſteht einer dieſer Jünglinge mit
einem Malgerät auf dem Buckel, ſchwenkt den großen Kalabreſer
und bricht in den Jubelruf aus: „O du mein Odenwald!" Zu
Füßen liegt Fr.=Crumbach, in der Ferne ſieht man die Umriſſe
des Rodenſteins. Eine weitere Urkunde iſt das Bild meiner
Mutter im Egloffſteiniſchen Garten*), das kleine
Hermännchen Stahl ſpielt mit unſerem Hühnerhund
Diana, gezeichnet iſt es von A. Noack. Aus ſpäterer Zeit iſt aud
noch ein Bildnis, gezeichnet von R. Freytag, vorhanden. Bis
etzt konnte leider noch kein Bild von ihr von der Hand Karl
Stahls aufgefunden werden.
Jetzt kommt der tragiſche Schlußakt. Im Herbſt 1848 malte
Stahl die Kinder ſeines Onkels. Meine Mutter war meiſt dabei,
um die Kleinen zu beaufſichtigen, daß ſie ſtill hielten. Sie hat,
wie ſie ſich ausdrückte, faſt jeden Pinſelſtrich mitgemalt. Als
Stahl gerade faſt fertig war, brach in Fr.=Crumbach eine
Typhus=
pidemie aus. Pfarrer Stahl ſtarb am 28. Oktober daran und
eine ſeiner Schweſtern, zwei der Kinder genaſen wieder. Karl
Stahl erkrankte auch, wurde dann aber, als kaum eine Hoffnung
mehr war, nach Darmſtadt übergeführt und erlag hier hier in
Vaterhauſe (Steinſtraße 24) dem grauſen Geſchick. Zuerſt haderte
ich mit dem mitleidloſen Schickſal, jetzt aber kann man ihn
glück=
lich preiſen, der als Jüngling, faſt auf der Stufe der Vollendung,
aus immer neuen künſtleriſchen Verzückungen in das Land der
ewigen Schönheit hinüberging, entrückt allem irdiſchen Jammer,
K. Noack.
*) Dieſes Prachtſtück des damaligen Fr.=Crumbach mit einem
rei=
zenden See nebſt Inſelchen iſt leider in den 70er Jahren des vorigen
Jahrhunderts verbaut worden. Nur der Name Seegaſſe erinnert noch
an die frühere Herrlichkeit
Mimmet: 133
Der Ruhrkonſiſkt.
Das Ergebnis der Berliner Verhandlungen.
Berlin, 16. Mai. Nach dreitägigen Verhandlungen über die
Arbeitsſtreitigkeiten im Ruhrgebiet iſt am 16. Mai ein Schiedsſpruch
gefällt worden, deſſen weſentlicher Inhalt folgender iſt:
1. Der Tarifvertrag für das rheiniſch=
weſtfäli=
ſche Steinkohlenrevier vom 1. Auguſt 1922 (Rahmentarif)
iſt in ſeinen weſentlichen Beſtandteilen bis zum 30. Juni 1925
verlän=
gert worden. Beſonders zu vermerken iſt hier lediglich, daß die von den
Bergleuten zu beziehende Deputatkohle unverändert geblieben und der
Preis pro Zentner auf 40 Goldpfennig feſtgeſtetzt worden iſt. Der
Tarif=
vertrag iſt zweimonatig kündbar und läuft, falls eine Kündigung nicht
erfolgt, drei Mongte weiter.
2. Die Arbeitszeit wird in der Weiſe geregelt, daß die
Be=
ſtimmungen des Rahmentarifs aufrecht erhalten worden ſind. Es hat
aber eine beſondere Regelung der Mehrarbeit ſtattgefunden.
Die Mehrarbeit für die Arbeiter in Betrieben unter Tage und für die
Arbeiter über Tage, die unmittelbar mit der Förderung zu tun haben,
iſt eine Stunde. Für Arbeiter in durchgehenden Tagbetrieben beträgt
die Mehrarbeitszeit bis zu zwei Stunden. Hiervon ſind allerdings
die=
jenigen Arbeiter ausgenommen, die in beſonders ſchwierigen
Verhält=
niſſen arbeiten. Die Mehrarbeit wird entſprechend der geleiſteten
Stun=
denzahl vergütet, aber ohne beſonderen Aufſchlag.
Dieſe Regelung entſpricht im allgemeinen dem Zuſtand, wie er ſeit
Mo=
naten entſprechend früheren Vereinbarungen beſtanden hat.
Die Regelung der Mehrarbeit gilt bis zum 31. März 1925 und kann
von dieſem Zeitpunkte erſtmalig mit zweimonatiger Friſt gekündigt
werden.
3. Die Unparteiiſchen haben ferner zur Beendigung der
Arbeits=
ſtreitigkeiten vorgeſchlagen, daß ſämtliche Arbeitnehmer, ſoweit
es die Betriebsmöglichkeiten geſtatten, wieder eingeſtellt und
lediglich ſolche Arbeitnehmer ausgeſchloſſen werden dürfen, die ſich
ſchwerer Verfehlungen ſchuldig gemacht haben. Im übrigen dürfen
Maßregelungen nicht ſtattfinden. Die ausgefallene Maiſchicht
foll im Hinblick auf die tariflichen Beſtimmungen nicht als
Unterbrech=
ung des Arbeitsverhältniſſes gelten.
Nachdem der Vorſitzende Vizepräſident Dr. Hausmann die
Verhand=
lungen geſchloſſen hatte, lud der Reichsarbeitsminiſter die Mitglieder
des Schiedsgerichts und die Parteien nochmals zu ſich und dankte ihnen
für die in den dreitägigen Verhandlungen geleiſtete aufopferungsvolle
Arbeit. Er wies auf die ungeheuere Bedeutung der vorliegenden
Ar=
beitsſtreitigkeiten hin und auf die furchtbare Verantwortung, die die
Parteien nunmehr bei ihrer Entſcheidung über den Schiedsſpruch zu
tragen hätten, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Arbeitsfriede im
Ruhrgebiet möglichſt bald wieder hergeſtellt werde.
*
* Berlin, 16. Mai. (Priv.=Tel.) Die im
Reichsarbeitsminiſte=
rium im Gange befindlichen Verhandlungen über die Beilegung des
Kampfes im Bergbau wurden heute fortgeführt. Es handelt ſich einmal
Harum, feſtzuſtellen, ob die Ausſperrungen ſeitens der
Zechenverwaltun=
gen nach den vorausgegangenen Verhandlungen mit dem
Reichsarbeits=
miniſter zu Recht beſtanden haben und ob der Streik der Bergarbeiter
nur als eine aus der Ausſperrung entſprungene Maßnahme zu
be=
krachten iſt, oder ob beide Parteien in ihren Maßnahmen, trotz der
vor=
ausgegangenen Beſprechungen freie Hand gehabt haben.
Betriebseinſchränkungen.
Düſſeldorf, 16. Mai. Die Rheiniſche Metallwaren= und
Maſchinenfabrik A.=G. in Düſſeldorf gibt über die Verkürzung
der Arbeitszeit folgendes bekannt: Die Folgen des paſſiven
Widerſtandes, des dauernden Geldabfluſſes durch die
Micum=
verträge, ferner die immer wiederkehrenden Streiks, die letzten
Endes nach unſerer Meinung durchaus berechtigten Maßregeln
der Reichsbank und die mit all den angeführten Gründen
zu=
ſammenhängende akute Kreditnot veranlaßten uns, aus
kauf=
männiſcher Vorſicht ſchon jetzt eine Verringerung unſerer
Pro=
duktion auf den Gebieten vorzunehmen, auf denen Geſchäfte nur
durch langfriſtige Kreditgewährung möglich ſind. Wir nehmen
an, daß der gegenwärtige Zuſtand ſich noch weiter verſchärfen
und auch noch längere Zeit dauern wird, da wegen des
ſchlep=
penden Ganges der politiſchen Verhandlungen die endgültige
Löufng vor Herbſt 1924 kaum zu erwarten iſt.
Braunſchweig, 16. Mai. Wegen Mangels an Abſatz
von Kaliſalzen wird der Schacht Thiedeshall in Thiede auf
Betriebes iſt zum 17. Mai gekündigt worden. Man hofft, daß
Bedarf in Kaliſalzen wieder ein Abſatz möglich iſt.
Eſſen 16. Mai. Die Kruppſche Fabrik hat die
Arbeits=
zeit auf 6 Stunden täglich verkürzt. Die Maßnahme wird auf
Koks= und Kohlenmangel zurückgeführt.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Maf 192x.
Seite 3.
Der Stuttgarter Separatiſten=Prozeß.
Die Anklagerede des Oberreichsanwalts.
Stuttgart, 16. Mai. In der Verhandlung vor dem
Staatsgerichtshof gegen die pfälziſchen Separatiſten wurde heute
die Beweisaufnahme beendet.
In der Nachmittagsſitzung des Separatiſtenprozeſſes vor dem
Staatsgerichtshof wies Oberreichsanwalt Vetter in ſeiner
An=
klagerede darauf hin, daß nach dem Fehlſchlagen des
hochver=
räteriſchen Unternehmens des ſozialdemokratiſchen Abg.
Hoff=
mann der General de Metz ſich auf die neuen
Loslöſungs=
beſtrebungen ſtützte, die vom Rheinland her auch auf die Pfalz
übergriffen. Es ſei erwieſen, daß die Franzoſen Waffen an die
Separatiſten verteilten und ihren Einzug in die pfälziſchen Städte
ermöglichten, nachdem ſie vorher die deutſche Polizei entwaffnet
hatten. Der Oberreichsanwalt ſprach ſich gegen die Gewährung
mildernder Umſtände aus und betonte die ehrloſe
Ge=
ſinnung der Angeklagten, die dem Erbfeind in die Hände
arbei=
teten. Man müſſe dem pfälziſchen Volke gerecht werden. In
ſeiner Geſamtheit ſchaue es auf Stuttgart und ſei geſpannt, wie
ſich das Gericht bei der Strafbemeſſung zu dieſer Bewegung
ſtel=
len werde. Die Pfalz habe eine Leidenszeit durchgemacht, wie
noch kein Volk und ſei trotzdem als Heros durch dieſe Zeit
hin=
durchgedrungen. Weder Zuckerbrot noch Peitſche hätten ihm
imponiert.
Die Sirafanträge.
Der Oberreichsanwalt beantragte ſodann gegen Glicher
und Gießler je 10 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre
Ehrver=
luſt und 500 Mark Geldſtrafe, gegen Weiß 8 Jahre. 6 Monate
Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt und 500 Mark Geldſtrafe gegen
Wagner und Fett je 8 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre
Ehrver=
luſt und 500 Mark Geldſtrafe und gegen Wild,
Steinbre=
cher und Nees je 5 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverluſt und
300 Mark Geldſtrafe.
Die Verteidiger ſprachen ſich für Gewährung mildernder
Um=
ſtände aus, baten um Anrechnung der Unterſuchungshaft und
wie=
ſen darauf hin, daß man nur die Kleinſten unter den Kleinen
er=
griffen habe. Die Angeklagten ſeien nicht vekloren, ſondern nur
entgleiſt.
Das Urteil.
Das Urteil, das am Spätnachmittag verkündet wurde,
lautet: Angeklagter Gilcher 6 Jahre Zuchthaus und 6 Jahre
Ehrverluſt, Angeklagter Walz 5 Jahre Zuchthaus, Angeklagter
Wagner 5 Jahre 6 Monate und eine Woche Zuchthaus und
ebenſo lange Ehrverluſt, Neß 3 Jahre Zuchthaus, Gießler 5
Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, Fett 4 Jahre
Zucht=
haus und 4 Jahre Ehrverluſt, Wild 4 Jahre Zuchthaus und
4 Jahre Ehrverluſt, Steinbrecher 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre
Ehrverluſt. Außerdem ſind ſämtliche Angeklagten zu 500
Gold=
mark oder im Nichteinbringungsſalle einen Monat Zuchthaus
verurteilt worden. Ein Monat Unterſuchungshaft wird allen
Angeklagten angerechnet. Mildernde Umſtände wurden verſagt.
Die Verurteilung erfolgte bei ſämtlichen Angeklagten wegen
Beihilfe zum Hochverrat gemäß den 88 81 und 49 des
Straf=
geſetzbuches. Die bayeriſchen Verordnungen kamen nicht in
Be=
tracht. Im großen und ganzen ſind alle Anſchuldigungen des gezogenen Grenzen überſchreitet. Denn dort werden Aenderun=
Staatsanwalts als wahr erwieſen.
Der Kommuniſt Bozenhardt wieder feſtigenommen.
Berlin, 16. Mai. Von Beamten der Berliner politiſchen
Polizei wurde der Angeſtellte der rufſiſchen
Han=
delsvertretung Bozenhardt feſtgenommen, der „Rede ſein kann, iſt klar,
bekanntlich vom Unterſuchungsrichter des Staatsgerichtshofs in
Stargard wegen Hochverrats geſucht wurde und auf dem Trans= haben demnächſt die Gerichte zu entſcheiden, die dabei auch die
port von Württemberg nach Stargard am 3. Mai in der ruſſiſchen Gültigkeit der 3. St. N.V. ſelbſt nachzuprüfen haben. Auf beide
einige Monate ſtillgelegt. Dem größten Teil der Arbeiter dieſes Handelsvertretung den ihn begleitenden württembergiſchen Poli= Punkte ſowie auf die Verordnung vom 1. Mai, werde ich
dem=
zeibeamten entkommen war. Bozenhardt fand ſeitdem in Berlin
nach Beendigung der Ernte und dem dann wieder einſetzenden bei einem anderen Angeſtellten der ruſſiſchen Handelsvertretung der außerordentlich praktiſchen Bedeutung des 8 7 glaubte ich
namens Lehmann Unterſchlupf. Lehmann, ſowie die Braut
Bozenhardts wurden wegen Begünſtigung gleichfalls von der
Polizei feſtgenommen. Die drei Feſtgenommenen werden dem
Unterſuchungsrichter des Staatsgerichtshofes in Stargard
zuge=
führt.
zur 3. Steuernotverordnung.
Von Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt.
Die 3. St. N. V. ſieht als normalen Höchſtſatz der Aufwertung
15 b. H. des Goldmarkbetrages der Forderung vor (88 1, 2.
d. V.). Von dieſer Regel macht aber der 8 3 d. V. eine wichtige
Ausnahme. Er beſtimmt, daß durch Hypothek, Schiffspfandrecht
oder Bahnpfandrecht geſicherte Forderungen nur inſoweit auf
15 Prozent aufgewertet werden, als nicht nach allgemeinen
Vor=
ſchriften eine höhere oder geringere Aufwertung ſtattfindet.
Da=
nach bleibt zwar das zur Sicherung beſtellte dingliche Recht ſtets
auf 15 Prozent beſchränkt, aber für die geſicherte Forderung aus
einem Darlehns=, Kauf= oder ſonſtigem Vertrage gilt dies nur
inſoweit, als nicht die Billigkeit im Einzelfall unter
Berückſich=
tigung der Verhältniſſe beider Teile ſowie insbeſondere des
gegenwärtigen und früheren Grundſtückswerts eine andere
Auf=
wertung verlangt. Wenn vereinzelt behauptet wird, 8 12 Abſ. 1
d. V. beſchränke die Aufwertung auch in den Fällen des 8 3 auf
höchſtens 15 Prozent, ſo trifft dies nicht zu. Denn die
Be=
ſchränkung des 8 12 Abſ. 1 bezieht ſich nur auf Anſprüche anderer
als der im 8 1 Abſ. 2 bezeichneten Art und die durch Hypothek
pp. geſicherten Forderungen ſind im 8 1 Abſ. 2 unter Ziffer 4
aufgeführt. Die Vorſchrift des 8 3 der 3. St.N.V., die in den
Entwürfen nicht enthalten war, iſt von größter praktiſcher
Be=
deutung und ſollte offenbar dem Urteil des Reichsgerichts vom
28. November 1923 entgegenkommen. Nun ſcheint wegen der
beteiligten Schuldnerkreiſe dieſes Entgegenkommen der
Reichs=
regierung leid geworden zu ſein. In 8 7 einer ſogenannten
Durchführungsverordnung vom 1. Mai hat ſie deshalb die
Auf=
wertung „nach allgemeinen Vorſchriften” auf Forderungen aus
gewiſſen näher bezeichneten Unterhalts= und
Auseinander=
ſetzungsanſprüchen ſowie auf nach dem 31. Dezember 1918
be=
gründete Reſtkaufgeldforderungen beſchränkt. Bei allen
ſonſti=
gen Forderungen, insbeſondere bei allen Darlehnsforderungen,
die nicht nach dem 31. Dezember 1918 aus einer
Kaufgeldforde=
rung in eine Darlehnsforderung umgewandelt wurden, wird
im Abſ. 2 des 8 7 die Aufwertung auf 15 Prozent ausdrücklich
beſchränkt. Daß damit die Vorſchrift des 8 3 der 3. St.N.V.
ihrer Bedeutung nahezu reſtlos beraubt und auf ein
verſchwin=
dendes Anwendungsgebiet beſchränkt wird, bedarf für
Sach=
kundige keiner Darlegung. Das Recht, dergeſtalt das Geſetz in
ſein Gegenteil zu verwandeln, leitet die Regierung aus 8 64 der
3. St.N.V. ab. Dieſer ermächtigt, ſoweit er hier in Betracht
kommt, die Reichsregierung „ſoweit es ſich als
not=
wendig erweiſen ſollte, für beſondere Fälle
allgemeine Anordnungen ergänzenden oder
abweichenden Inhalts zu treffen.” Nun erſcheint
zunächſt eine ſolche Ermächtigung ungültig. Denn niemals kann
ein „Geſetz” ſeine unveränderte Fortgeltung in das einſeitige
Ermeſſen der Regierung ſtellen. Und dann erſtreckt auch die
be=
zeichnete Vorſchrift die Ermächtigung, die das
Ermächtigungs=
geſetz vom 8. Dezember 1923 der Regierung nur bis zum 15.
Februar 1924 und nur unter gewiſſen Garantien (Anhörung der
Ausſchüſſe des Reichstags und des Reichsrats) erteilt hatte, über
den 15. Februar hinaus und ſchaltet jene Garantien aus. Die
Ueberſchreitung läge nicht vor, wenn es ſich um bloße
Durchfüh=
rungsbeſtimmungen handelte. In 8 64 wird aber darüber
hin=
aus eine Aenderung der 3. St.N.V. zugelaſſen. Es kommt
hinzu, daß 8 7 der Verordnung vom 1. Mai auch die in 8 64
gen nur „für beſondere Fälle” und „ſoweit es ſich
als notwendig erweiſe” zugelaſſen. Der 8 7 dagegen
ſtellt den Entwurf wieder her und verwandelt ſo die wichtigſte
Beſtimmung der St.N. V. zu Gunſten des ſchuldneriſchen
Groß=
kapitals in ihr Gegenteil. Daß hier von „beſonderen Fällen” und
von „nachträglich hervorgetretenen Notwendigkeiten” nicht die
Ueber die Gültigkeit des § 7 der Durchführungsverordnung
nächſt ausführlich zurückkommen. Wegen der Tragweite und
aber ſchon jetzt in der Tagespreſſe auf die Bedenken gegen ihn
hinweiſen zu ſollen.
Gegen die Lostrennung Hannovers.
Kommuniſten=Prozeß in Offenbach.
Offenbach a. M., 16. Mai. Vor dem hieſigen großen
Schöffengericht ſtanden heute 13 Kommuniſten, die ſich an
einer von der Kommuniſtiſchen Partei gebildeten Roten
Hun=
dertſchaft beteiligt hatten. Die Hundertſchaft wurde gelegentlich
einer Hausſuchung entdeckt, wobei ferner feſtgeſtellt wurde, daß
auf Weiſung der Kommuniſtiſchen Partei in einem hieſigen Werke
Handgranaten hergeſtellt wurden. Das Gericht verurteilte drei
Angeklagte zu je 5 Monaten Gefängnis. Die übrigen
Angeklag=
ten kamen mit kleinen Geldſtrafen davon. Ein Angeklagter wurde
freigeſprochen.
* Das Ende des lautloſen Films?
Zur Aufführung des ſprechenden Films
im Frankfurter Schumann=Theater am 15. Mai 1924.
Der ſprechende Film iſt Wirklichkeit geworden! Auf der
Leinwand erſcheint ein Herr in tadelloſem Smoking und beginnt
ach einer Verbeugung zu ſprechen, richtig zu ſprechen. Klar
ind deutlich begrüßt er die Anweſenden, man kann ihm faſt
ſie Worte an den Lippen ableſen. Und merkwürdig — man
indet die ſprechende Koloſſalfigur ganz natürlich. Wenn ein
ibhaftiger Menſch aus Fleiſch und Blut daſtehen würde, er
önnte kaum Aufſehen erregen.
Der Film iſt aus ſeiner Starrheit erlöſt, in Deutſchland iſt
hm die Sprache gegeben worden durch einen Apparat, der ſich
Tri=Ergon nennt. Durch die Zuſammenarbeit dreier Erfinder:
Dr. Engl, Hans Vogt und Joſeph Maſolle, iſt das
roblem gelöſt, gleichzeitig mit dem Bild auch den Schall
photo=
raphiſch auf dem gleichen Film aufzunehmen (durch das
Ele=
nent Selen) und dieſen photographierten Ton bei Ablauf des
Filmſtreifens im organiſchen Gleichmaß wiederzugeben, ſo daß
B. beim Sprechen eine unbedingte Einheit zwiſchen den
Be=
degungen des Mundes und dem Schall hergeſtellt iſt. Die
Er=
inder erſcheinen ſelbſt auf der Leinwand und erklären den Film
durch den Film.
Variétékünſtler — alte Bekannte — treten auf mit Geige,
ello, Zither, Ziehharmonika und Trompete. Ein
Tierſtimmen=
mitator verblüfft durch ſeine Fertigkeiten, Kammerſänger
abiſch und Elſe Knepel, ſingen uns die „Zauberflöte” in
inem Akt. Das Publikum iſt ganz von der Illuſion befangen,
eibhaftige Rieſenmenſchen vor ſich zu ſehen, und klatſcht lebhaft
Zeifall.
Ein Dorf=Idyll bringt uns zum Schluß bellende Hunde,
chnatternde Enten, krähende Hähne, quiekende Schweine,
blö=
ende Lämmer und tutende Nachtwächter ſo überraſchend
natur=
etreu, daß man die bekannte gute Landluft zu riechen ſcheint.
Das Problem iſt gelöſt, ſoweit es überhaupt nach dem heutigen
Stand der elektromagnetiſchen, mit dünnen, ſchwingenden
Eiſen=
lättchen arbeitenden Lautwiedergabe zu löſen iſt. Wenn wir
as Staunen in den letzten Jahren nicht nachgerade verlernt
ätten, müßten wir eigentlich begeiſtert ſein über die geniale
Oöſung des Problems.
England und die deutſche Kreditnot.
London, 16. Mai. Die Times beſchäftigen ſich in ihrem
Handelsteil mit der Frage der deutſchen Kreditnot, die in
zahl=
reichen Geſuchen deutſcher Unternehmungen an den engliſchen
Kapitalmarkt zum Ausdruck kämen. Die Nachfrage nach
Kre=
diten für Deutſchlands Handel und Induſtrie ſei dringend, und
die hohen Zinsſätze, die gegeben würden, verliehen dieſem
Ge=
ſchäft eine beſondere Anziehungskraft für ſpekulativ veranlagte
Gemüter. Mehr als ein Syndikat ſei in London zu dem Zwecke
gegründet worden, um eine Anzahl deutſcher Firmen zu
finan=
zieren.
Was nun? Mag auch der alte ſtumme Film ſich auch noch
eine Zeit lang ſträuben. Sein Sterbeſtündlein hat doch geläutet.
Wir ſind eigentlich nur neugierig darauf, mit welchen
Argu=
menten man die Todesqualen verlängern will. Erſt durch den
Klang iſt der Film zum wirklichen künſtleriſchen Leben erwacht.
Damit aber wird auch ein neuer Zeitabſchnitt der
Film=
produktion beginnen. Freilich der ſprechende Film wird erbitterte
Feinde finden, bis er ſich durchgekämpft hat. Alle die Halben
und Mittelmäßigen, die ſeither beim Film Unterſchlupf, fanden,
werden verſchwinden und den wirklichen Künſtlern Platz machen
müſſen. Wir werden erſtklaſſige Leiſtungen nun auch im
Film=
theater oder wie man es ſonſt benennen mag, zu löſen bekommen,
und auch im kleinſten Dorf werden Kräfte von Ruf ihre Stimme
hören laſſen.
Der ſprechende Film wird ſeinen Siegeszug antreten. W.C.
*Neue Entdeckungen
bei den Ausgrabungen von Aegypten.
Die engliſchen Archäologen haben im vergangenen Winter
große Ausgrabungsarbeiten in Aegypten unternommen, die
frei=
lich durch den glanzvollen Fund des Tutanchamon=Grabes im
allgemeinen Intereſſe ein wenig zurückgedrängt wurden, aber
von größter Bedeutung für die Vorgeſchichte und Geſchichte des
Nillandes ſind. Der Leiter der Grabungen, der berühmte
Archäd=
loge Flinders Petrie, berichtet über dieſe neuen Entdeckungen in
der „Times‟. Die Grabungen bei der alten Hauptſtadt der
neun=
ten Dynaſtie Quau, 50 Kilometer ſüdlich von Aſſiut, verfolgten
in erſter Linie den Zweck, näheres über die menſchlichen
Ueber=
reſte der älteren Steinzeit zu ſuchen, die früher dort
gefunden worden waren. Weitere Knochen dieſer vorzeitlichen
Aegypter wurden zutage gefördert, darunter Teile von zwei
Kinnbacken, mit einem rieſigen Haufen von Flußpferd= und
ande=
ren Knochen vermiſcht. Knochen aus vier verſchiedenen Zeitaltern
wurden hier freigelegt, von den ſchweren Knochen der Steinzeit
an bis zu den verbrannten Knochen, die die Aegypter der
ge=
ſchichtlichen Zeit hier beſtattet hatten. Um den Urſprung dieſer
früheſten menſchlichen Ueberreſte in Aegypten feſtzuſtellen,
be=
dürfte es einer langen Expedition in die ferne Wüſte. Viel mehr
wurde aus der Zeit der Pyramiden gefunden: Alabaſtervaſen,
Amulette und Tongefäße von der 4. bis zur 7. Dynaſtie. Die für
die Geſchichte bedeutſamſte Arbeit war das Kopieren der
Male=
reien aus dem großen Grabe des Prinzen Uahka, die
Berlin, 16. Mai. Die oſtfrieſiſchen Parteien erlaſſen dem
Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt zufolge gegen die Abtrennung
Hannovers einen Aufruf, in dem ſie betonen, daß ſie durch die
Reichstagswahl unzweideutig zum Ausdruck gebracht haben, daß
ſie Preußen ſind und bleiben wollen, und zwar im Verband
der preußiſchen Provinz Hannover. Sie ſchließen ſich daher allen
Kundgebungen aus dem Rheinland und Weſtfalen und dem
Aufruf der preußiſchen Staatsregierung gegen eine Abtrennung
Hannovers an. Der Aufruf iſt unterzeichnet von der
Deutſch=
nationalen Volkspartei, der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchen
Demokratiſchen Partei und der Vereinigten Sozialdemokratiſchen
Partei.
SEEE
ſind von allen anderen Gräbern und Tempeln Aegyptens
ver=
ſchieden, aber eng verwandt mit den nubiſchen Tempeln. Eines
dieſer Gräber wurde von Granitarbeitern bei Aſwan freigelegt.
Darin fanden ſich Porträts von Königen der 12. Dynaſtie, die in
ihrem Ausſehen an die Galla=Raſſe erinnern. Man fand hier
auch, daß der Prinz Uahka einen Sohn namens Senuſert hatte,
wie der Familienname der 12. Dynaſtie lautete. Auf dieſe Weiſe
iſt die Verbindung hergeſtellt zwiſchen den Eindringlingen des
Galla=Stammes einerſeits und den Fürſten von Quau und der
12. Dynaſtie andererſeits. Dadurch fällt Licht auf die Geſchichte
der bisher dunklen Zeit zwiſchen dem alten und dem mittleren
Reich. Die Felſenräber wurden genauer durchforſcht. Das größte
von ihnen hat eine in den Felſen gehauene Halle, von 52 Fuß
Länge und 31 Fuß Breite; die Wände ſind ganz mit Malereien
bedeckt; das 22 Fuß hohe Dach war mit 100 Quadraten bedeckt,
in denen ſich über ein Dutzend verſchiedene Ornamente befanden,
darunter auch das Gitterwerk und die Spirale, die wir 2000
bis 3000 Jahre ſpäter in der klaſſiſchen griechiſchen Dekoration
bewundern. Einige Kilometer nördlich wurde eine
vorgeſchicht=
liche Siedlung aufgefunden, deren einzelne Fundſtücke einem
bisher unbekannten Stamm zugehören; darunter war eine
weib=
liche Figur in Elfenbein, völlig verſchieden von allem, was bisher
in Aegypten gefunden worden iſt. In einer vorgeſchichtlichen
Tempelanlage fand man die Steinfigur eines Falken; an anderen
Stellen ſchöne Pfeilſpitzen aus Feuerſtein. Aus geſchichtlicher
Zeit wurden Gefäße geborgen, die nach ihren Inſchriften der
2. und 6. Dynaſtie angehörten; ebenſo merkwürdige Siegel und
Knöpfe aus der Zeit des ſyriſchen Einfalls. Aus der römiſchen
Zeit legte man eine Einäſcherungsſtätte frei.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Was die Trockenlegung Amerikas koſtet.
Einer der bedeutendſten Pädagogen der Vereinigten Staaten,
Dr. Nicolas Murray Butler, hat ſich kürzlich ſehr energiſch gegen
das Alkoholverbot ausgeſprochen und erklärt, daß die
beabſich=
tigte „Trockenlegung” Amerikas undurchführbar ſei. Er erklärte,
daß er überall in Geſellſchaften Alkohol bekommen habe und daß
es auch überall Alkohol zu kaufen gäbe. Den größten Schaden
hätte der Staat; dieſer verlöre durch das Alkoholverbot jährlich
100 Millionen Dollar, die in die Taſchen der
Schmugg=
ler und Alkoholſchieber fließen=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Mai 1924.
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Gleichzeitig machen wir die verehrl. Vereine auf das
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nächſt ſtattfindende Gruppenſchießen aufmerkſam. Einladungen
hierzu ſind bereits ergangen. Um baldige Ausfüllung und Ein=
14394
ſendung des Meldebogens wird gebeten.
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[ ← ][ ][ → ]Mummer 1371
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1924.
Aus der Landeshauptſtadt.
* Der Pelozipedkſub Darmſtadt
Seite 5.
Darmſtadt, 17. Mai.
*Zur (röffnung der Südweſtdeutſchen
Kunſtausſtellung Darmſtadt 1924.
Heute vormittag wird die diesjährige Darmſtädter
Ausſtel=
ung im Olbrichtempel auf der Mathildenhöhe eröffnet werden.
Im Katalog=Vorwort heißt es: Das Programm der
Aus=
tellung entſprang weſentlich praktiſchen Geſichstpunkten. Weit
hinausgreifend, wie im Vorjahre, deutſche Künſtler aller Gaue
aufzurufen, ſchien heuer gewagt und finanziell undurchführbar.
Indem man, die Grenzen enger ziehend, ſich auf die
ſüdweſt=
deutſche Ecke beſchränkte, ſuchte man gleichzeitig den künſtleriſchen
und wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß von drei Ländern, deren
Künſtlerſchaft am Rande des beſetzten Gebietes, z. T. ſogar in
dieſem Gebiete ſelbſt, mit annähernd gleich ſchwierigen
Verhält=
niſſen zu kämpfen hat. Der an ſich nicht neue Gedanke wurde
in dieſer Form noch nicht verwirklicht: ein Nebeneinander dreier
in ſich geſchloſſener Länder=Kunſtgruppen in einer Ausſtellung
zu unmittelbarem Vergleich. Auswahl und Zuſammenſtellung
der Werke erfolgte innerhalb der Gruppen nach erhaltenen
Wei=
ſungen ſelbſtändig: in Karlsruhe und Stuttgart unter Leitung
beauftragter Vertrauensmänner, in Darmſtadt durch den
Aus=
chuß. Alle Gruppen ſtellen unter getrennten Schiedsgerichten,
unter eigener Verantwortung aus. Die Hängung beſorgte überall
Darmſtadt. Die Ausſtellung wurde ermöglicht durch
dankens=
werte Unterſtützungen ſeitens der Stadt Darmſtadt, des Heſſiſchen
Staates und des Reiches.
Geſtern Nachmittag fand eine Vorbeſichtigung der
Ausſtel=
ung durch die Preſſe ſtatt. Der Ueberblick den die noch der
letz=
ten Hand harrende Ausſtellung bot — viele Bilder waren noch
nicht gehängt —, zeigt, daß ſie ebenſo reichhaltig wie intereſſant
ſt, wenngleich auch dieſe Ausſtellung kaum im Urteil der Kritik
und des Publikums unumſtritten daſtehen dürfte. Dazu iſt das
Stadium der Gährung, der Entwicklung, noch zu wenig
über=
wunden, ſteht immer noch Richtung im Kampf gegen Richtung,
Stil gegen Stil, alte Schule gegen die Moderne. Ja, es gewinnt
ſogar den Anſchein, als werde die Grenze immer ſchärfer
gezo=
en zwiſchen „alt” und „neu” die ja wohl in der Kunſt nie
zu=
ſammenkommen werden, wenn ſie auch in einer Ausſtellung
fried=
ſich neben einander hängen.
Kunſt iſt Kampf. Daß dies gerade in der heutigen Zeit und
im heutigen Deutſchland ſo ſtark zutage tritt, beſonders in den
Preiſen, die ſonſt internationale Verbrüderung und Pazifismus
predigen, entbehrt nicht einer gewiſſen Tragik.
Freuen wir uns des friſch=fröhlichen Kämpfens in der Kunſt
und freuen wir uns beſonders darüber, daß auf dem
Kampf=
platz, der heute ſeine Pforten der Oeffentlichkeit erſchließt, die
eimiſchen Künſtler offenſichtlich die Siegenden ſind. Es iſt
ſicher kein Lokalpatriotismus, der dieſes Urteil beeinflußt, die drei
Gruppen unterſtehen jeweils einer anderen Jury.
Möge auch dieſe Ausſtellung dazu beitragen, den Ruf
Darm=
ſtadts als einer ernſt zu nehmenden Pflegeſtätte der Kunſt neu zu
feſtigen und zu mehren.
St.
— Ernannt wurden: am 12. Mai 1924 der Lehrer Konrad Merz
haif zu Wallenrod (Kreis Lauterbach) zum Lehrer an der Volksſchule zu
Leihgeſtern (Kreis Gießen), am 13. Mai 1924 die Forſtreferendare
Wil=
nidt helm Berwig aus Weſthofen, Hans Bruchhäuſer aus
Ulrich=
ſtein, Ludwig Heid aus Heppenheim a. d. B., Dr. Erwin Jäger
dFaus Gießen, Rudolf Klump aus Gießen, Fritz Köhler aus Gießen,
Otto Kratz aus Heppenheim a. d. B., Jakob Raab aus Oppenheim,
Fritz Zimmer aus Gießen — zu Forſtaſſeſſoren.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 26. Februar 1924 der
Lehrer an der Volksſchule zu Mainz=Mombach Johann Ziegler auf
ſein Nachſuchen vom 1. März 1924 ab; am 20. März der Lehrer an
der Volksſchule zu Mainz Ludwig Färber auf ſein Nachſuchen vom
I. April 1924 ab: am 11. April 1924: der Oberſtudienrat am
Real=
gymnaſium zu Mainz David Spreitzer auf ſein Nachſuchen vom
Mai 1924 ab; am 30. April 1924 der Studienrat an der
Oberreal=
ſchule zu Heppenheim Ludw. Schmitt auf ſein Nachſuchen vom 1. 6.
d. Js. ab.
Auf Grund des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember
1923 tritt in den einſtweiligen Ruheſtand am 23. April 1924 die
Leh=
rerin an der Volksſchule zu Mühlheim (Kreis Offenbach) Evr Kaiſer
vom 1. Juni ab. — Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die
Alters=
grenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923
tritt in den Ruheſtand am 12. Mai 1924 der Lehrer an der Volksſchule
zu Langsdorf (Kreis Gießen) Heinrich Hardt mit Wirkung vom 1. 6.
z/ d. Js. ab. — Auf Grund der 88 1 und 2 des Geſetzes über die
Alters=
grenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923
100 treten in den endgültigen Ruheſtand am 13. Mai 1924 die im
einſt=
weiligen Ruheſtand befindlichen Studienräte Dr. Rud. Erb in Gießen
und Dr. Karl Gaul in Darmſtadt, beide vom 1. Juni 1924 ab.
— Heſſiſches Landestheater. Infolge weiterer Erkrankungen muß
heute abend im Kleinen Haus „Aleſſandro Stradella”
ge=
geben werden. Die urſprünglich dafür angeſetzte Schülermiete hat für
dieſe Vorſtellung keine Gültigkeit. Die Karten können geſammelt an
der Tageskaſſe zurückgegeben werden.
Der „Blaue Vogel” im Lanbestheater. Das deutſch=ruſſiſche
Kabaret „Der Blaue Vogel” aus Berlin befindet ſich zur Zeit auf einer
Gaſtſpieltournee und ſpielt an zwei Abenden, und zwar Freitag,
1den 23. Mai, im Kleinen Haus und am Samstag, den 24. Mai, im
Großen Haus des Landestheaters.
Aenne Osborn, die für die nächſte Spielzeit als Solotänzerin an
die Staatsoper in Berlin verpflichtet iſt, gibt zum Abſchied am
Mon=
teik tag, den 19. Mai, um 8 Uhr im Kleinen Haus einen Tanzabend.
Uhr
ie tanzt nach Werken von Beethoven, Bach, Schumann, Muſſorgsky
Rie
uvd Seriabine.
Johannesgemeinde. Das 400jährige Jubiläum des evangeliſchen
iſe) Geſangbuches wird am Sonntag, den 18. Mai, durch einen Feſtgottes
dienſt in der Johanneskirche gefeiert werden, der reich liturgiſch
aus=
er geſtaltet iſt und bei dem der Kirchenchor fünf alte Choräle nach dem Satz
von Joh. Seb. Bach vortragen wird. Abends um 8 Uhr findet im
Ge=
meindehaus ein Familienabend ſtatt, bei dem Pfarrer Marx einen
Vor=
trag halten wird über „Die Entſtehung und Bedeutung des evangeliſchen
Geſangbuches” Gemeinſame Geſänge, Vorträge der Kurrende und
Deklamationen ſollen den Vortrag umrahmen. Das Geſangbuch iſt auch
ain Abend mitzubringen.
Der Veloziped=Club Darmſtadt, ſeit 25 Jahren der
füh=
rende Verein ſeiner Art von Darmſtadt, bekannt über
Deutſch=
land hinaus durch ſeine großen ſaalſportlichen Erfolge und in
unſerer Stadt bekannt nicht nur als einer der erſten
Sport=
vereine, ſondern als ein Verein, der es beſonders verſteht, Ver=
),Tanſtaltungen groß aufzuziehen, hat für ſein 25 jähriges
Jubi=
läum ein beſonders großzügiges Programm aufgeſtellt. Aus
allen Teilen des Deutſchen Reiches treffen ſich die Wettbewerber
zut einem Saalſportfeſt zuſammen. Waren die Saalſportfeſte
bon jeher erſtklaſſig, ſo wird das am morgigen Sonntag
Ge=
botene alles übertreffen. Dies gilt beſonders für die
Radball=
ſtiele. Die deutſchen Meiſter, Gebr. Richter (Berlin), die
wie=
derholten Sieger internationaler Radballkämpfe, ſind zum erſten
2 Male in Darmſtadt und ſtehen einer würdigen Gegnerſchaft
ſſcheb gegenüber. Die zurzeit beſten weiteren Spieler, zufällig
Ge=
brüder, ſind die Gebr. Stolze aus Erfurt und die Gebr. Schultze
aus Hamburg. Die Genannten haben ſich bisher, für die
Deutſche Meiſterſchaft qualifiziert und ſtehen zum erſten Male
in einem Dreier=Kampf gegenüber. Wenn auch die Gebr. Richter
bisher mit Erfolg ihren Meiſterſchaſtstitel verteidigen konnten,
ſo haben ſie doch in der heranwachſenden Generation Gegner
jefunden, die ihnen ebenbürtig ſind, beſonders gilt dies für
Gebr. Stolze, die bisher faſt alles geſchlagen haben, was ihnen
gegenüberſtand. Das Intereſſe des Darmſtädter Publikums an
den Radballſpielen iſt ungemein groß, und ſo bietet dieſer
Wett=
bewerb eine beſondere Anziehungskraft der Veranſtaltung.
i9/ Eleichgut ſind die Hamburger Reigen=Mannſchaft, die in
Vier=
ander Tracht einen Trachtenreigen aufführen werden; daß die
Saal=Mannſchaften des veranſtaltenden Clubs in bekannt
vor=
liglicher Weiſe die einheimiſchen Farben vertreten werden, ſoll
ſoch erwährt werden, ſo daß wir allen Freunden den Beſuch
der Veranſtaltungen nur empfehlen können. Ein neues Panther=
Ead kommt an die Inhaber der Feſtbücher zur Verloſung und
verweiſen wir auf das heutige Inſerat,
begeht in dieſen Tagen die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens.
Wenn es eines Beweiſes bedurfte, daß die ganze Bevölkerung
Darmſtadts an dieſer Jubiläumsfeier teilnimmt, in richtiger
Er=
kenntnis einmal der Tatſache, daß dieſer Klub in ſportlicher
Be=
ziehung an der Spitze der Vereine gleicher Art von ganz
Deutſch=
land ſteht — ſeine Kunſt= und Reigenmannſchaften genießen
Ruf weit über Deutſchland hinaus —, zum anderen der der
Be=
deutung ſportlicher Betätigung überhaupt, ſo erbrachte der
Auf=
takt zu den Jubelfeſtlichkeiten, der geſtern abend abgehaltene
Lampionkorſo dieſen Beweis reſtlos. Der V.C.D. hat das
Kunſtſtück fertig gebracht, ganz Darmſtadt auf die Beine zu
brin=
gen. Man muß ſchon zurückgehen auf die pompöſen
Karneval=
feſtzüge aus früheren ſchöneren Tagen (ohne damit einen
Ver=
gleich konſtruieren zu wollen), wenn man ſich erinnern will an
eine gleich große Menſchenmenge, die die Straßen und Plätze
um=
ſäumte, ein intereſſantes Spalier bildete oder den Zug durch
1½ Stunden hindurch begleitete. So viel Menſchen gibts gar
nicht in Darmſtadt, wie geſtern Abend das Schauſpiel des
Lam=
pionkorſos genoſſen. —
er Zug ſelbſt bot ein ſelten ſchönes Schauſpiel. Weit über
500 Radfahrer, einzeln und in künſtleriſchen Gruppen nahmen
daran teil. Alle Räder geſchmückt mit Lampions in den Farben
woeiß und rot. Zwei Muſikkapellen begleiteten den Zug, und
trotzdem war am Schluſſe keine Muſik zu hören. Die ganze
Hein=
richsſtraße bis über die Hochſtraße hinaus wurde benötigt zur
Aufſtellung und dieſe endloſe feurige Schlange bewegte ſich dann
durch die Hauptſtraßen der Stadt, um in der Heidelberger Straße
und am Saalbau zu enden. Die Kunſtmannſchaft des V. C. D. hatte
verſchiedene impoſante Arrangements hergeſtellt, die von
Grup=
pen bis zu 10 Radlern gefahren wurden. U. a. ſah man den
Hochzeitsturm in 4 Meter hoher Nachbildung transparent
erleuchtet, mit auf das Jubiläum bezüglichen Inſchriften, ferner
eine Rieſennachbildung des Klubabzeichens und des
Bundes=
abzeichens und vieles andere. Sämtliche Klubmitglieder, einſchl.
der alten Herren und der Jugend, nahmen am Zuge teil,
durch=
weg in kleidſamem Sportdreß oder Koſtümen. Ueberall wurden
die Teilnehmer mit begeiſterten All Heil=Rufen und
Blumen=
ſpenden begrüßt. Die Vorbeifahrt des impoſanten Zuges, der von
herrlichſtem Wetter begünſtigt wurde, dauerte faſt eine halbe
Stunde.
Eine derart wirkungsvolle Veranſtaltung ſetzt das ſtärkſte
Intereſſe und die Opferfreudigkeit aller Klubmitglieder voraus,
die denn auch mit ihrem rührigen Vorſtand wetteiferten. Dieſer
und die neuen Ehrenmitglieder folgten in lampiongeſchmückten
Landauern dem Zuge und waren vielfach Gegenſtand beſonders
herzlicher Ovationen. — Wahrlich, eine wirkſamere Propaganda
für das große Saalſportfeſt am Sonntag nachmittag im
Saalbau konnte der Klub kaum veranſtalten, als dieſer glanzvoll
verlaufene Lampionkorſo es war.
St.
— Die Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion in der Kunſthalle am
Rheintor hat während der letzten Wochen durch einige neu ausgeſtellte
Werke eine weitere Bereicherung erfahren; unter anderem trafen neue
Arbeiten von Wladimir Zabotin und mehrere graphiſche Blätter von
Georg Scholz ein, welch letztere wegen ihres aktuellen Charakters
be=
ſondere Beachtung finden werden. Schon jetzt ſei darauf hingewieſen,
daß die Ausſtellung am 29. Mai d. Js. geſchloſſen wird, um an
verſchie=
denen anderen Plätzen, hauptſächlich Süddeutſchlands, gezeigt zu werden;
bis zu dieſem Termin bleibt ſie täglich von vormittags 11 Uhr bis 6 Uhr
nachmittags (Sonntags, von 10 bis 4 Uhr) geöffnet. Um vielſeitigen
Wünſchen zu entſprechen, hat ſich die Ausſtellungsleitung entſchloſſen, für
Studenten und Schüler den Eintrittspreis von 1 Mk. auf die Hälfte zu
reduzieren.
—
den zweiten Vortrag in der Darmſtädter Sezeſſion, den geſtern
tbend Dr. Obenauer, (in der Kunſthalle am Rheintor) hielt, brachte
den Abſchluß der Erläuterung des Kunſtmärchens von Novalis. Zu
dieſem Märchen, das zum Roman „Heinrich von Ofterdingen” gehört
hat der Dichter allegoriſche Elemente verwandt, die vorwiegend dem
antiken Mythos von Amor und Pſyche entnommen ſind, aber auch
Mo=
tive aus dem Zeitalter der Romantik fehlen nicht. Der Redner ging
geſtern näher auf Einzelheiten der tiefſinnigen Dichtung ein, zeigte,
wie u. a. der Begriff Sophia, Weisheit, in derſelben Art verwandt iſt,
wie bei Jakob Böhme. Der Weisheit und der Liebe werden in dem
Märchen eine bedeutſame Rolle zugeteilt. Aus der Naturphiloſophie
ſtammt z. B. die Verwendung des Magneten als Anziehungskraft in
dieſer romantiſchen Dichtung. Schelling hatte mit ſeiner Anſchauung,
daß der Magnetismus eine weltbedeutende Kraft ſei, die Anregung
dazu gegeben, das Motiv hier aufzunehmen. Die Traumgeſichte oder
das prophetiſche Vorausſchauen ſind beſondere Schönheiten der Dichtung,
wie ſie ſonſt die Romantik kaum aufzuweiſen hat. Die Erläuterungen
waren breit angelegt und ſuchten das Dunkel, das über vielen Stellen
der Dichtung liegt, aufzuhellen. Die Deutungen gaben ſich ganz
un=
gezwungen und machten ſichtlich auf die Anweſenden tiefen Eindruck. Es
iſt hier übrigens zum erſten Male verſucht worden, eine
zuſammen=
hängende Deutung des Märchens zu geben.
Billard=Akademie. Donnerstag abend fand hier das von
allen Intereſſenten des Billardſports mit Spannung erwartete
Wettſpiel zwiſchen den Billardmeiſtern Herrn Dornhauſer
Frankfurt a. M.) und Herrn Blöckl (München) ſtatt. Es wurde
eine Quadre=Partie auf dem Match=Brett mit 15 Zentimeter
Abſtrich auf 500 Bälle geſpielt. Durch die plötzlich eingetretene
Hitze waren beide Spieler nicht auf der Höhe ihrer Leiſtungen.
Herr Dornhauſer erreichte trotzdem eine Höchſtſerie von 79 Bällen
und bei 50 Aufnahmen einen Durchſchnitt von 10. Die
Höchſt=
ſerie des Herrn Blöckl war 38 und bei 49 Aufnahmen ein
Durch=
ſchnitt von 8,03. Der Abend zeigte durch den ſtarken Beſuch, wie groß
die Zahl der Anhänger des Billardſports iſt. Hoffentlich gelingt es
dem rührigen neuen 1. Vorſitzenden des Darmſtädter
Billard=
lubs, Herrn Wenz, bald wieder ein ſolches Turnier zu
ver=
anſtalten.
Sonderkonzert des Muſikvereins. Der Muſikverein veranſtaltet
am Montag, den 26. Mai, abends 7½ Uhr, unter Leitung von Mich.
Balling ein Senderkonzert, in dem neben der „Tragiſchen Ouver
türe” und dem „Schickſalslied” von Brahms zur Feier der 100.
Wieder=
kehr des Jahres ihrer erſten Aufführung Beethovens Neunte
Sym=
phonie aufgeführt werden wird. Als Soliſten wirken Frau Gercke,
Frau Kuhn=Liebel, Herr Hoefflin und Herr Hölzlin vom Landestheater
t. Oeffentliche Hauptprobe am Sonntag, 25. Mai, vorm. 11½ Uhr,
Die Eintrittspreiſe ſind ſo niedrig wie irgend möglich gehalten. (Siehe
heutige Anzeige.) Um den Mitgliedern des Muſikvereins ein
Vorzugs=
recht zu gewähren, beginnt der Kartenverkauf an ſie bereits Montag,
den 19. Mai, der öffentliche Kartenverkauf am Mittwoch, 21. Mai.
— Heſſ. Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der nächſten Sitzung
am Dienstag, den 20. ds. Mts., abends, im Staatsarchiv berichtet Herr
Archivrat Dr. Hermann über die Ahnentafel von Johann Heinrich
terck. Im Anſchluß daran erfolgen geſchäftliche Mitteilungen.
Nächſte Zuſammenkunft findet erſt wieder im Oktober ſtatt. Zeit und
Ort werden noch bekannt gegeben.
Der Mieterverein ſchreibt uns: Vielfach werden unſere
Mitglie=
der jetzt wieder in Unruhe verſetzt durch die ſogenannte
Sondergrund=
ſteuer. Es handelt ſich hier nicht um eine Grundſteuer, denn die
recht=
mäßigen Grundſteuern ſind als Betriebskoſten jetzt in der Mieke
ent=
halten. Die ſo als Sondergrundſteuer bezeichnete Steuer iſt vielmehr
auf Grund der dritten Steuernotverordnung erlaſſen und iſt die ſog.
Mietzinsſteuer. Mehr wie jetzt — 35 Prozent der Friedensmiete
ſind für alle Erwerbsſtände nicht tragbar. Auf der anderen Seite wird
dann der Zwiſchenraum zwiſchen der niedrigen Miete und der
Frie=
densmiete für Steuerzwecke herangezogen, und nun ſollen die
betreffen=
den Mieter und Hausbeſitzer plötzlich das Geld für dieſe Steuern haben,
das ſie für Zahlung höherer Mieten angeblich nicht beſitzen. Der heſſiſche
Staat erhebt 0,60 Mark und die Stadt Darmſtadt ebenfalls 0,60 Mark
für 100 Mark Grundſteuerwert, und die ſo entſtandenen Beträge
wver=
den auf die Mieter im Verhältnis zum benutzten Mietsraum umgelegt.
Die ſo erhobeien Steuern ſind deshalb ungerecht und unſozial, weil ſie
jediglich die Haushaltung beſteuern ohne Rückſicht auf die
Leiſtungs=
fähigkeit. Es kommt hinzu, daß nicht der einzelne zur Zahlung
ver=
pflichtete Mieter zur Reklamation berechtigt iſt, ſondern daß dies der
Hausbeſitzer tun ſoll. Wo ſoll der Beamte, Angeſtellte und A=beiter das
Geld hernehmen, dieſe Steuerbeträge zu entrichten? Wir erwarten don
dem neuen Reichstag, daß er dieſes Ungeheuer, genannt „3.
Steuernöt=
verordnung”, einmal vornimmt und es einer gründlichen Reviſion
unter=
zieht.
Die Braunkohlengrube „Prinz von Heſſen” wird auf
Be=
ſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung in allernächſter Zeiſ
ihren Betrieb vollſtändig einſtellen.
— Richard Wagner=Verein. Infolge Krankheit muß der für
Mon=
tag angeſetzte Liederabend von Frau Johanna Heſſe
aus=
fallen.
— Städtiſche Akademie, für Tonkunſt. Aus Anlaß des 100jährigen
Fubiläums der IX. Symphonie von Beethoven veranſtaltet der Muſik=
Verein bekanntlich am 26. d. Mts. ein Sonderkonzert, in dem das Werk
mit dem Brahmsſchen Schickſalslied zur Aufführung gelangt. Zur
Ein=
führung in dieſe beiden Werke findet am Mittwoch, den 21. d. M., ab
½7 Uhr, ein Vortrag mit muſikaliſchen Erläuterungen des Herrn
Bodo Wolf im Saale der Städt. Akademie für Tonkunſt ſtatt. Die
Mög=
lichkeit, ſich gerade in dieſe beiden Perlen unſerer deutſchen Chorliteratur
einführen laſſen zu können, wird ſicher allſeitig begrüßt werden. Karten
zu 1 Mk. im Sekretariat der Städt. Akademie. Die Mitglieder des
Muſik=Vereins erhalten bei Vorzeigen der Mitgliedskarte Karten zum
halben Preis.
Jubiläum. Der Vorarbeiter Rudolf Schweickert bei der
Firma E. Merck (Metallgießerei) begeht am heutigen Tage ſein 25jähr.
Arbeitsjubiläum.
— Evangeliſch=Sozialer Kongreß 1924. Die diesjährige Tagung des
Ebangeliſch=Sozialen Kongreſſes, der angeſichts der tiefgreifenden
ſozi=
alen Umſchichtungen der Gegenwart mit beſonderen Erwartungen
ent=
gegengeſehen werden darf, ſoll vom 10.—12. Juni (Pfingſtwoche) in
Reutlingen ſtattfinden. Die Hauptthemen der Verhandlungen
werden ſein: „Ethik und Sozialpolitik” (Privatdozent Dr. Raab von
rankfurt a. M.), „Die Wirkungen der Induſtrialiſierung auf die
Ge=
meinde” (Paſtor Dr. Cordes=Wilhelmsburg und Arbeiterſekr. Springer=
Stuttgart), „Gegenwartsnöte und ihre Wirkungen auf das
Familien=
leben (Frau H. Glaue=Jena). Univerſitätsprofeſſor D. Mahling=Berlin
hat die Eröffnungspredigt übernommen. In einer öffentlichen
Werbe=
verſammlung wird u. a. die bekannte ſchwäbiſche Schriftſtellerie Frau
Anna Schieber ſprechen.
* Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands. An Stelle des nach
11fähriger erfolgreicher Tätigkeit aus dem Dienſte des Verbandes
aus=
geſchiedenen bisherigen Direktors Herrn Georg Müller iſt vom
Auf=
ſichtsrat des Verbandes der Nationalökonom und bisherige
Geſchäfts=
führer der Ueberſeeiſchen Induſtrie= und Handelsgeſellſchaft (Berlin)
Herr Alfred Günther=Charlottenburg und an Stelle des nach 33 erfolgreichen Wirkens in den Ruheſtand verſetzten 2. Direktors
und Syndikus Herrn Hermann Pilz Herr Diplomkaufmann Dr. jur.
Dr. rer. pol. Löffler=Leipzig gewählt worden. Beide Herren
wur=
den am 2. Mai durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrats des Verbands,
Herrn Julius Lipp in Nürnberg, in ihr Amt eingewieſen. Der
Vor=
ſtand des Verbands beſteht nunmehr aus dem 1. Direktor Herrn Alfred
Günther, dem 2. Direktor und Syndikus Herrn Dr. Dr. Werner Löffler
und dem Bureaudirektor Herrn Karl Münkwitz, ſämtlich in Leipzig.
— Vernichtung der Mündelwerte durch die 3. Steuernotverordnung.
Amtsgerichtspräſident a. D. Dr. Becker=Dresden beſpricht in „D.J.3.”
dieſe Frage und erwähnt dabei im neuen Reichstage folgende in
Be=
tracht zu ziehende Möglichkeiten: 1. Die geſetzlichen Vorſchriften über
die Zwangsanlage von Mündel=, Stiftungs= und ähnlichen Geldern in
öffentlichen Anleihen ſollten beſeitigt, der Vormund und die
Obervor=
mundſchaft in die Lage geſetzt werden, ausſchließlich ihr pflichtmäßiges
Ermeſſen entſcheiden laſſen zu können. — 2. Der Prozeßrichter müßte
in die Lage geſetzt werden, zu entſcheiden, ob der in die Form eines
Pſeudomoratoriums ſich kleidenden Vermögenskaſſation rechtlicher
Be=
ſtand auch zugeſprochen werden kann. — 3. Die führenden inländiſchen
Banken ſollten bei allen künftigen ſtaatlichen und kommunalen
Neu=
emiſſionen darauf beſtehen, daß die älteren Anleihen, im Gegenſatz zu
der von der V.O. erſchloſſenen Möglichkeit bei den Zeichnungen an
Zahlungsſtatt angenommen werden können. Recht und Pflicht zu
die=
ſer Forderung ergibt die Tatſache, daß die Vermittelung und
Mitwir=
kung der Banken ausſchlaggebende Bedeutung für das anlageſuchende
Kapital gehabt hat und ſich weiter wahren will. — 4. Endlich ſollte die
Volksgeſamtheit jede Zeichnung auf etwaige Neuemiſſionen ablehnen,
o lange die älteren Anleihen nicht im Aufwertungswege die ihnen
zu=
kommende Berückſichtigung finden. Auch wird ſie durch ihre Reichs=,
Landes= und Kommunalvertretungen Sorge tragen müſſen, daß dem
nicht in weiterer Schädigung des öffentlichen Kredits durch die Formen
einer „Zwangsanleihe” entgegengetreten werde.
Billiger Sonntag im Zoologiſchen Garten. Am Sonntag, den
18. Mai, iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium in Frankfurt
während des ganzen Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich.
Nach=
mittags 4 Uhr und abends 8 Uhr finden Konzerte ſtatt. Bei günſtiger
Witterung Reit= und Fahrbetrieb für Kinder im „Wäldchen”.
— Reiſeverbindung mit der Schweiz. Trotz der beſtehenden
Aus=
reiſeverordnung ſcheint man ſich in der Schweiz auf eine Verbeſſerung
des Reiſeverkehrs mit Deutſchland vorzubereiten. Im Juli und Auguft
oll heuer erſtmalig ein raſcher Schnellzug Rorſchach-Chur verkehren
im Anſchluß an den Schnellzug München-Lindau—Schiff-Rorſchach.
Das Schiff kommt 1.45 Uhr nachmittags in Rorſchach an, 2.12 Uhr fährt
der Zug ab und iſt 3.42 Uhr in Chur. Der Gegenzug verläßt Chur
um 2.13 Uhr nachmittags, hält in St. Margarethen 3.38 und kommt
3.58 Uhr in Rorſchach an, wo er das Schiff nach Lindau erreicht, das den
Anſchluß mit dem Abendſchnellzug nach München vermittelt.
wb. Vom „Toten Mann” bei Verdun. Vor einigen Wochen ging
durch die franzöſiſche und die deutſche Preſſe die Mitteilung von der
Auffindung deutſcher Kriegerleichen in einem
unter=
irdiſchen Gang am „Toten Mann” bei Verdun. Das
Zentralnachweis=
imt für Kriegsverluſte und Kriegergräber in Spandau unternahm
ſo=
fort durch Vermittelung der franzöſiſchen Militärmiſſion in Berlin
Schritte, um die Feſtſtellung der Toten herbeizuführen. Die franzöſiſche
Dienſtſtelle hat jetzt im allgemeinen die Tatſache beſtätigt, aber
hinzu=
gefügt, daß infolge der gegenwärtigen ungünſtigen Witterungs= und
Bodenverhältniſſe (Erdrutſchgefahr) das Vordringen in die
ausgedehn=
en unterirdiſchen Gänge zur Zeit untunlich erſcheint. Sobald ſich
Ge=
legenheit bietet, ſollen die nötigen Feſtſtellungen umgehend getroffen
werden. Das Amt wird alsdann die erhaltenen Auskünfte
veröffent=
lichen, ſowie — ohne beſonderen Antrag — die Angehörigen der etwa
als vermißt Geführten und jetzt als tot feſtgeſtellten Krieger ſchnellſtens
benachrichtigen.
— Bezirksſchöffengericht. Adolf Lehr Ph. Georgi, Konr.
Montag, Hch. Bitſch Mich. Ehrler, ſämtliche in Biblis, ſind
durch Strafbefehle des Amtsgerichts Gernsheim beſtraft worden. Am
9. November 1923 war in Biblis ein Umzug, um die Landwirte zur
Herausgabe von Kartoffeln zu veranlaſſen. Es waren meiſt Erwerbsloſe
im Umzug vertreten. Bei Martin Müller 5. gab es längere
Verhand=
lungen. Lehr, Bitſch und Ehrler ſind der gemeinſchaftlichen
Körper=
verletzung des Sohnes Martin des Martin Müller 5. angeklagt; dieſer
Vorgang war am 13. November 1923. Georgi (Gemeinderat) war mit
im Umzug am 9. November und ſoll ſich durch widerrechtliches Eindringen
in die Wohnung und Behauſung des Martin Müller 5. des
Hausfriedens=
bruchs ſchuldig gemacht haben, ebenſo Montag (der auch noch bei Müller
ein Ei mitnahm). Lehr, Bitſch und Ehrler beſtreiten jede Mißhandlung
des Martin Müller. Lehr ſelbſt hat dabei eine Stichwunde im Rücken,
wie er angibt, von Martin Müller erhalten. Feldſchütz Kiſſel ſchildert,
daß der Umzug vom 9. November ſich in voller Ruhe und Ordnung
vollzogen und ſich ebenſo auch aufgelöſt habe. Der Staatsanalt hält die
Anklage im vollen Umfange anfrecht. Der Verteidiger R.=A. Städel
kann nicht, wie der Staatsanwalt meinte, finden, daß der Umzug am
9. Novembeu an Landfriedensbruch grenze, das Ergebnis der
Beweis=
aufnahme biete für dieſe Annahme keinen Anhalt; die Erregung war in
den Verhältniſſen — Kartoffelnot und ſtärkſte Geldentwertung —
begrün=
det und erklärt, der Hunger diktierte das Vorgehen, bei welchem mit den
Landwirten wegen Hergabe von Kartoffeln verhandelt wurde. Von
Hausfriedensbruch kann nach Anſicht des Verteidigers keine Rede ſein,
auch Mangels Strafantrags, deshalb ſei Georgi freizuſprechen, auch bei
Montag fehle es an rechtswidrigem Eindringen, bezüglich der
Wegnahme des Eis ſei Montag vom ſtrafloſen Verſuche des Diebſtahls
zurückgetreten, jedenfalls ſei eine hohe Geldſtrafe dafür nicht
ange=
meſſen; zum Vorfall vom 13. November ſei eine Tätigkeit von Bitſch
und Ehrler nicht erwieſen, ebenſowenig die Anwendung eines Knüppels
durch Lehr, ein Wortwechſel zwiſchen Müller und Lehr ſei
vorhergegan=
gen, auch hier fehle ordnungsmäßiger Strafantrag. Vorſorglich zur
Strafhöhe übergehend findet Verteidiger nur eine Geldſtrafe am Platze.
Urteil: gegen Lehr 200 Mark Geldſtrafe gegen
Mon=
ag wegen Mundraubs 15 Mark Geldſtrafe Bitſch
und Ehrler werden freigeſprochen, wegen
Hausfrie=
densbruchs wird das Verfahren eingeſtellt Mangels
aus=
reichenden Strafantrags. Die Körperverletzung des Müller durch Lehr
mittels hinterliſtigen Ueberfalls hält das Gericht für erwieſen, bezüglich
Bitſch und Ehrler reicht der Beweis für ihre Teilnahme nicht aus.
Gate Stimnung
im ganzen Haufe durch Pfeiffer &
Dillers Kaffee -Eſenz. Sie Iſf
un-
erreicht ausgiebig, dabei Iparfam
und ausgezeichnef rein von Ge-
(chmack. Der Kaffee wird mit ihr
am feinften.
Silberpabet 30 Pf., Ogle 49 Pf. in allen Geſchäften.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Mai 1924,
Nummer 132.
Parlamentariſches.
— Der Finanzausſchuß fuhr geſtern mit Kapitel 5 fort
(Braunkohlenbergwerk und Kraftwerk). Hierbei wurde mit beſonderer
Befriedigung erwähnt, daß das Verhältnis der Provinz Oberheſſen und
dem Kraftwerk gut geworden ſei. Bei Kapitel 6 (Bad=Nauheim und
Bad=Salzhauſen) wurden unter anderem die hohen Verwaltungskoſten
beanſtandet. Bei Kapitel 7 (Landestheater) wurde allgemein dem
Wunſche Ausdruck gegeben, es möge dem neuen Intendanten gelingen,
durch Maßnahmen organiſatoriſcher Art die hohen Verwaltungskoſten
zu verringern. Denn, wenn man ſich auf allen Seiten des Ausſchuſſes
darüber klar war, daß das Landestheater erhalten werden müſſe, ſo
ſteht doch feſt, daß man ſeine Fortführung nur verantworten hann
wenn das Defizit auf ein Mindeſtmaß verringert wird. Ein Mitglied
fragt an, wer bei der Feſtvorſtellung anläßlich des Genoſſenſchafstages
für den ehemaligen Großherzog den beſonderen Eingang geöffnet habe,
und was gegen den ſchuldigen Beamten veranlaßt worden ſei. — Kap. 8
(Reſte aus früheren Jahren), das das Defizit mit 3 684000 Mark
ent=
hält, wurde genehmigt. Kap. 9 und 10 (Reichs= und Landesſteuern
ſollen mit der Regierung beſprochen werden. Kap. 12 (Lotterie) wurde
angenommen. Kap. 15 und 16 ſollen ebenfalls mit der Regierung
be=
ſprochen werden. Kap. 18 (Landtag), 19 (Staatspräſident), 20 (
Staat=
verlag), 21 (Reichsverhältniſſe) werden angenommen. Bei Kapitel
(Oberrechnungskammer) ſoll mit der Regierung beſprochen werden, ob
nicht Perſonalverminderungen möglich ſind. Kap. 23 (
Verwaltungs=
gerichtshof), 24 (Staatsarchiv), 25 (Rheinſchiffahrt) werden ohne Debatte
angenommen. — Fortſetzung Dienstag, 10 Uhr.
Nach Schluß der Finanzausſchußſitzung trat der
Abbauaus=
ſchuß zu einer Sitzung zuſammen. Er wählte den Abg. Kaul zum
Präſidenten. Alsdann wurden die Referate über das eingegangene
Ma=
terial verteilt und beſchloſſen, mit den Arbeiten am nächſten Donnerstag
zu beginnen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließti
in leinem Falle irgendwie als
als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
ſprechung oder Kritik.
— Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=
Dra=
goner 23, Hauptgruppe Darmſtadt. Am Sonntag, den 18. Mai, findet
ein Familienausflug mit Marſchmuſik bei jeder Witterung nach Nieder=
Ramſtadt ſtatt. Zuſammenkunft Punkt 2 Uhr Ecke Heinrich= und Nieder=
Ramſtädter Straße.
— Kurkonzerte auf der Ludwigshöhe. Die
Kurkon=
zerte Mittwoch, Samstag und Sonntag auf der Ludwigshöhe ſollen
wie=
der eingeführt werden. Der gute Beſuch am Mittwoch war ein Beweis,
daß ſtarkes Intereſſe dafür vorhanden iſt. Das neugegründete
Phil=
harmoniſche Orcheſter hat es ſich zur Aufgabe gemacht, in dieſen
Kon=
zerten recht abwechslungsreiche Programme zu bringen. Heute Samstag
und morgen Sonntag finden wiederum Konzerte ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Waiſenſchutz. Am Samstag, den 24. Mai, veranſtaltet der
Heſſiſche Fechtverein Waiſenſchutz — Zweigverein
Darm=
ſtadt — im Konkordiaſaal (Waldſtraße 33) einen Unterhaltungsabend
mit Tanz. Zur Verſchönerung des Abends haben gütigſt ihre
Mitwir=
kung zugeſagt: Fräulein Martha Fleiſchmann (Geſang), Frl. Falkenſtein
(Tanz), beide vom Heſſiſchen Landestheater, ſowie die
Bühnengeſell=
ſchaft Darmſtadt. Es ſteht ſomit den Beſuchern ein genußreicher Abend
in Ausſicht. Der Eintrittspreis iſt ſo gering gehalten — 30 Pfg.
daß ſich jeder nach des Tages Laſt und Mühe einige genußreiche
Stun=
n bieten kann. Den Vorverkauf hat Herr Koch, Zigarrenhandlung
Marktplatz 3) übernommen. Aber auch die Jugend ſoll auf ihr Recht
kommen, indem der Tanz bis 2 Uhr verlängert wird. Eine reichhaltige
Tombola iſt auch vorhanden. Alles weitere erſehe man aus der
kom=
menden Anzeige ſowie Plakaten.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der
Familie (E. V.), Ortsgruppe Darmſtadt. Für die Mitglieder des Bun=
Aus Heſſen.
Wer liefert täglich2 Liter
Vollmilch
ins Haus (obere
I. 93 Geſchſt. (6463sge voz.Waſchen,
Wäſche Bügeln
und Ausbeſſern wird
angenommen (*14457
Grafenſtr. 2, Stb. I. Neuanfertigen, Um=
ändern, Ausbeſſern
Wäſche, Kleid., Schür=
zen, Bluſen all. Art,
Sport=Hemdbluſen
Sommeranz. f. Knab
w. angenomm. Näh.
Kiesſtr. 34,II I. (*1437
oooooeoooooooeooeesoooeeeeeeee
H. Eberſtadt, 12. Mai. Schwimmbaderweiterung. Das
hieſige von der Gemeinde vor etwa 25 Jahren erbaute Schwimmbad
zeigte ſich ſowohl in Bezug auf Ausdehnung als Ausgeſtaltung den
An=
ſprüchen der Bevölkerung unſerer ſtark aufblühenden Gemeinde in den
letzten Jahren nicht mehr gewachſen. Der Gemeinderat hatte ſich in
die=
ſer Erkenntnis erſtmals vor drei Jahren mit der Frage einer
Erweite=
rung und zeitgemäßeren Ausgeſtaltung des Schwimmbades befaßt. Der
Plan mußte aber damals und auch in den beiden folgenden Jahren mit
Rückſicht auf die finanzielle Lage der Gemeinde zurückgeſtellt werden.
Nachdem ſich aber im Vorjahre ein Schwimmverein mit über 100 Mitglie
dern gegründet hatte und dieſer ſowohl als auch die übrigen Sportvereine
Eberſtadts auf Ausführung des Erweiterungsplanes unter Uebernahme
gewiſſer Verpflichtungen drängten, konnte der Gemeinderat nicht mehr
länger zögern und fand ſich vor einiger Zeit bereit, das
Erweiterungs=
proſekt zur Hälfte in dieſem Jahre und zur anderen Hälfte im nächſten
Jahre zur Ausführung bringen zu laſſen. Die Koſten für die Arbeiten,
welche in dieſem Jahre ausgeführt werden ſollen, belaufen ſich auf etwa
5000 Goldmark. Die Gemeinde hofft, im Hinblick darauf, daß ihr durch
die Umgeſtaltung größere Einnahmen zufließen, die Verzinſung und
Amortiſation des aufzuwendenden Kapitals hieraus voll zu decken. Die
diesjährigen Arbeiten erſtrecken ſich auf eine beſſere Ausgeſtaltung des
Schwimmbades, ſo auf einen Teil der im Projekt vorgeſehenen
Sonnen=
badgalerie mit einer Fläche von etwa 80 Quadratmeter, der zu dieſer
Galerie führenden Treppe, der Errichtung von 12 Badekabinen und
Her=
richtung des entſprechenden Teils der Baſſinwand. Die Anlagen werden
in Eiſenbeton ausgeführt, und zwar derart, daß ſie ſich der vorgeſehenen
Geſamtausgeſtaltung des Schwimmbades einfügen werden. Des Weiteren
erhält das Schwimmbad eine neue Zulaufleitung, die eine Länge von
etwa 220 Meter aufweiſt. Im Einlaßbauwerk iſt ein Sandfang mit
Re=
chen vorgeſehen, der die Schmutzſtoffe aus der Leitung zurückhält, ſo daß
nur ſauberes Waſſer nach dem Baſſin gelangt. Die Arbeiten ſind bi
auf das Einlaß= und Staubauwerk fertiggeſtellt, während die übrigen
A=
beiten noch etwa vier Wochen in Anſpruch nehmen werden. Mit der E
öffnung dürfte mithin nicht vor dem 15. Juni zu rechnen ſein. Der
wei=
tere Ausbau, beſonders die Erweiterung des Baſſins, wied im nächſten
Jahre erfolgen.
* Nieder=Ramſtadt, 16. Mai. Gemeinderatsbericht.
Ge=
meinderat Steiger erſtattet Bericht für die Elektrizitätskommiſſion. Der
Gemeinderat erklärt ſich mit der demnächſt vorzunehmenden, noch näher
auszuarbeitenden, Staffelung des Kraftſtrompreiſes einverſtanden.
Wei=
ter beſchließt der Gemeinderat die Aufnahme eines noch feſtzuſetzenden
Darlehns zum Zwecke der Reparatur des Sauggasmotors und der
Saug=
gasanlage. Verſchiedene andere Angelegenheiten fanden die Zuſtimmung
des Gemeinderats. — Auf den Bericht der Finanzkommiſſion hin, den
Gemeinterat Jährling erſtattet, wird nunmehr die Errichtung der
Schal=
teranlage für die Gemeindekaſſe im Hauſe des Gemeinderechners Wagner
beſchloſſen. Die Koſten werden zu zwei Drittel von der Gemeinde und
zu einem Drittel von Rechner Wagner getragen, im gleichen Verhältnis
bleibt auch das Eigentumsrecht an der Anlage vorbehalten. Die
Aus=
führung der Arbeit wird dem Schreinermeiſter Keil als
Wenigſtfordern=
den zum Angebotspreis von 490 Mk. übertragen. — Der
Geſundheits=
zuſtand des Feldſchützen Blum erfordert eine Aenderung in dem
Dienſt=
verhältnis. Der Gemeinderat beſchließt daher Letzteres zu löſen, Blum
dagegen auf ſonſtige Art und Weiſe in der Gemeinde zu beſchäftigen. Die
Stelle ſoll zur Neubeſetzung ausgerufen werden, die Bezahlung erfolgt
nach den Grundſätzen der Gemeindebeamtenbeſoldungsordnung.
Be=
werber haben einen ſelbſtgeſchriebenen Lebenslauf baldmöglichſt bei der
Bürgermeiſterei einzureichen. — Das Kreisamt Darmſtadt iſt an die
Kreisgemeinden herangetreten, ſich darüber ſchlüſſig zu werden, ob dieſe
bereit ſind, 10 v. H: der in jeder einzelnen Gemeinde eingehenden
Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz, einem wieder aus den
Landge=
meinden des Kreiſes zu bildenden Gemeindeverband zur gemeinſamen
Verwertung mit den vom Staate aus der ſtaatlichen Sonderſteuer
bereit=
geſtellten Beträgen, zur Verfügung zu ſtellen. Der Gemeinderat
ſchließt die Sache für die hieſige Gemeinde zurückzuſtellen bis feſtſteht,
welchen Betrag die Steuer in hieſiger Gemeinde aufbringt. — Im
An=
ſchluß hieran wird dem Geſuch des Förſters Roß auf Gewährung des
Gemeindebaudarlehens zur Errichtung eines Wohnhauſes nebſt einer
Mietwohnung ſtattgegeben. — Das Kreisamt empfiehlt den
Landgemein=
den, gleichwie in der Stadt Darmſtadt, zur beſſeren Kontrolle der
An=
meldung und zur Vermeidung der Hinterziehung der Hundeſteuer di
Einführung von Hundemarken. Der Gemeinderat erachtet indeſſen eine
ſolche Maßnahme für die hieſige Gemeinde nicht für notwendig.
Einem Anſinnen des Kreisamtes entſprechend, bewilligt der Gemeindere
für das Jahr 1924 eine Aufwandsentſchädigung von 58,50 Mk.
mn!
Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes für Kriegsbeſchädigte und Kriegshin
bliebene. — Die Abſchaffung des älteren Gemeindebullen wird beſch
ſen. — Die Verwaltung wird ermächtigt, verſchiedene Reparaturarbe
an der Bachufermauer nach dem Ermeſſen der
Bauk=
miſſion ausführe
um Ueberlaſſ
zu laſſen. — Einem Geſuch der „Freien Turnerſchaft
des Sportplatzes anläßlich des am 5. und 6. Juli I. Js. ſtattfindend
Feſtes der Fahnenweihe wird ſtattgegeben und ebenſo das zur C
jung benötigte Holz geſtellt unter der Vorausſetzung, daß der feſtge.
Verein die Einfriedigung unentgeltlich vornimmt. Die
Einfriedigu=
die nach Angabe der Baukommiſſion gefertigt werden muß, ſoll e
Dauereinfriedigung gelten. — Eine Beſchwerde der Gemeinnützigen
Ba=
genoſſenſchaft „Wildnis” über die Benutzung des Sportplatzes wird
Kenntnis genommen und beſchloſſen, ſoweit als möglich, Abhilfe zu ſche
fen. — Zum Schluß werden noch verſchiedene Armenſachen verhand
* Nieder=Ramſtadt, 15. Nov. Die durch Amtsniederlegung des E
herigen Inhabers frei gewordene Stelle eines Kirchenrechnersder
evangeliſchen Kirche wurde dieſer Tage vergeben. Die Wahl entſchied
mit Stimmenmehrheit auf den Rechner der Kaſſe der Anſtalt für Epilet
tiſche,, Herrn Friedrich Weber.
Ober=Ramſtadt, 16. Mai. Für den infolge Erreichung der Alters
grenze in den Ruheſtand verſetzten Rektor der hieſigen Schule, Hofma
wurde der hieſige Lehrer Lehr als ſolcher nunmehr beſtätigt und
Geſtrigen im Beiſein der Lehrerſchaft, des Schul= und Gemeindevorſtan
des, durch Herrn Kreisſchulrat Dieterich in den Dienſt eingeführt.
Worms, 15. Mai. Umfangreiche Scheckſchwindeleie
führten mit außerordentlicher Kühnheit der 16jährige Kaufmannslehrl
Willi Krug und der 18jährige Gärtner Martin Reis,, beide von
Worm=
aus. Sie verſtanden es, ſich von der Bank ein Scheckbuch ihres Prit
pals zu verſchaffen, ahmten dann die Unterſchrift nach und erhoben Be
träge von nahezu 3000 Goldmark. Außerdem verſtanden ſie es,
Hundertdollarnote, die außer Kurs geſetzt und ungültig war, einer
Notar als gültige Note zu verkaufen. Mit den ſo erſchwindelten Bet
gen lebten die Beiden in Saus und Braus, ſpielten die reichen Kavaliere
un
bis durch ihre gar zu noble Lebensweiſe die Sache auffällig wurd
zur Nachforſchung und Aufdeckung der von ihnen verübten Sch
deleien und zu ihrer Verhaftung führte. Willi Krug ſowohl wie Marti
Reis wurden zu je zehn Monaten Gefängnis verurteilt. 80 Tage der e
littenen Unterſuchungshaft kommen von der Strafe in Abrechnung.
Worms, 15. Mai. Die Stadtverordnetenverſammlun
beſchloß am Dienstag, die vor einigen Monaten beſchloſſene Getränt
ſteuer, die bisher noch nicht in Kraft getreten war, wieder aufzuheb
Auf das zu gewerblichen Zwecken verwendete Gas ſoll ein Rabatt von 2
Prozent, auf die Mengen über 100 Kubikmeter gewährt werden. Für die
Erbauung von Kleinwohnungen wurden 335 000 Mark bewilligt. Es ſo
he ei
len 56 kleine Wohnungen erſtellt werden. Eine längere
Ausſ=
folgte über die Autoraſerei in den Straßen der Stadt, die nicht nur z
Schädigungen des Verkehrs ſondern auch der Häuſer führe.
R. Mainz=Kaſtel, 15. Mai. An Pfingſten dieſes Jahres begeht di
Geſangsabteilung des Turnvereins Mainz=Kaſtel unter Leitung
Dirigenten, Herrn Peter Silbersdorf, ihre 50jährige Gründungsfe
verbunden mit einem Wertungsſingen, für das bis heute zahlreiche Mel
dungen vorliegen. Sogar von Dortmund, Barmen, Solingen, Griesheim
uſw. haben die Geſangs=Abtlg. der Turnvereine ihr Erſcheinen geme
um ihr Stimmaterial auch hier zu Gehör zu bringen. Mit beſondere
Stolz ſieht die Gemeinde Kaſtel dem Feſte entgegen, denn es iſt der erſte
Geſangswettſtreit, den die Gemeinde zu verzeichnen hat. Dem Feſte gel
am Pfingſtſamstag ein Feſtkommers voraus, für den ein erſtklaſſige
Programm ausgewählt iſt. Den Schluß des Feſtes bildet eine Dampfer
fahrt am Pfingſt=Dienstag nach St. Goar.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Mai 19241
Reich und Ausſand.
30 Jahre Deutſcher Bankbeamtenverein.
Am 16. Mai ſind 30 Jahre ſeit der Gründung des Deutſchen
Bank=
beamtenvereins, der Berufsorganiſation der kaufmänniſchen
Bankange=
ſtellten Deutſchlands, verfloſſen. In Magdeburg ſtand die Wiege der
Bankbeamtenorganiſation. Später wurde die Zentrale nach Berlin
verlegt, wo ſie ſich auch heute noch befindet. Seinen Aufſtieg nahm der
Deutſche Bankbeamtenverein mit der Kapitalkonzentration im
Bank=
gewerbe. Vor dem Kriege zählte er etwa 25 000 Mitglieder, heute iſt er
auf über 100 000 Mitglieder angewachſen und an allen größeren und
kleineren Bankplätzen Deutſchlands vertreten. Als die weitaus ſtärkſte
Gewerkſchaft der deutſchen Bankbeamten bildet der Deutſche
Bank=
beamtenverein heute den Mittelpunkt der geiſtigen und wirtſchaftlichen
Kräfte der Bankangeſtellten Deutſchlands. Trotz ſchärfſter
Intereſſen=
wahrung der Bankangeſtellten hat der Deutſche Bankbeamtenverein bei
ſeiner Gewerkſchaftsarbeit niemals die vaterländiſchen Geſichtspunkte
außer Acht gelaſſen, welchen Urſachen es mit zuzuſchreiben iſt, daß er
ſich zu dieſer großen Maſſenbewegung der Bankangeſtellten entwickeln
konnte. Naturgemäß wird der gegenwärtige enorme Abbau im
Bank=
gewerbe auch einen Rückgang der Mitgliederziffer des Deutſchen
Bank=
beamtenvereins zur Folge haben; die Grundlagen der Organiſation
dürf=
ten aber hierdurch nicht berührt werden, da der Deutſche
Bankbeamten=
verein ſeit ſeinem Beſtehen Wert darauf gelegt hat, inſonderheit die
qualifizierten Bankbeamten Deutſchlands bei ſich zu vereinigen.
Aus der Reichshauptſtadt.
Als der Inhaber einer Wohnung in der Bremerſtraße in Berlin
geſtern abend auf ſeinem Balkon, ſaß, brach dieſer plötzlich zuſammen
und ſtürzte in die Tiefe. Der Wohnungsinhaber konnte ſich noch
rechtzeitig an dem eiſernen Balkonrahmen feſthalten; er wurde von den
Familienangehörigen durch die Balkontür in die Wohnung gezogen. Der
Balkon ſtürzte auf den darunter befindlichen, auf dem ſich glücklicherweiſe
niemand befand; dieſer bog ſich zwar ſtark unter der aufprallenden
Steinlaſt hielt aber ſtand und verhinderte ſo das Herabſtürzen der
Steinmaſſen auf die Straße. Sämtliche Balkons des Hauſes wurden
ſo=
fort von der Polizei für die Benutzung geſperrt.
Nach der B. 3. ſtanden heute vor dem großen Schöffengericht
Berlin=Mitte die Kaufleute Goldluſt und Toller, der praktiſche Arzt Dr.
Bernhart, ferner der Phyſiker Dr. Löwenſtein und der Kaufmann Thal
unter der Anklage, einen bewaffneten Haufen gebildet zu haben und im
unbefugten Beſitz von Schußwaffen geweſen zu ſein. Der Angeklagte
Löwenſtein, der, wie Toller, dem Vorſtande des Reichsbundes jüdiſcher
Frontſoldaten angehört, gab an, als Mitglied des Bundes ſich anläßlich
der im November 1923 im Schönhauſer Viertel vorgekommenen
Plünde=
rungen jüdiſcher Geſchäfte freiwillig gemeldet zu haben, um die
Geſchäfts=
leute in der gefährdeten Gegend ſchützen zu helfen. Das Gericht nahm
an, daß die Angeklagten Toller, Bernhart und Goldluſt einen Akt der
Notwehr begangen hätten, und erkannte auf Freiſprechung. Bezüglich
der beiden anderen Angeklagten Dr. Löwenſtein und Thal wegen
unbe=
fugten Beſitzes von Schußwaffen wurde das Verfahren eingeſtellt, weil
es ſich um eine unbedeutende Verfehlung handele.
Die Rache der Wilderer.
Allenbach (Hunsrück). Der Revierförſter Roſenfeld befand
ſich dienſtlich auf dem Forſtrentamt in Morbach. Auf dem Rückweg,
der in den Abendſtunden erfolgte, wurde er im Morbacher Wald
plötz=
lich von drei Männern überfallen. Mit Stöcken hieben ſie derart auf
den Förſter ein, bis er liegen blieb. Mit den Worten „der verrät uns
nicht mehr” warfen ſie den Beſinnungsloſen in den Straßengraben,
Erſt im Morgengrauen erwachte der Schwermißhandelte und kroch
un=
ter großen Anſtrengungen ſtundenlang bis kurz vor ſein Wohnhaus,
wo er vor Erfchöpfung liegen blieb und gefunden wurde. Erſt am
Abend konnte der Schwerverletzte über den Vorfall Angaben machen.
Die Täter ſind bereits feſtgeſtellt. Es handelt ſich um notoriſche
Wil=
derer, die im letzten Jahre von Roſenfeld auf friſcher Tat erwiſcht
worden waren.
Vergrabene Kirchengeräte.
wurden in einem Orte bei Eiſenſtein in Nordbayern gefunden. Der
Taglöhner Joh. Achatz, der wegen gefährlicher Drohung verhaftet und
dem Bezirksgericht in Neuern übergeben worden war, verſuchte Zettel
aus dem Arreſt zu ſchmuggeln, in denen er ſich um falſches Zeugnis
bewarb und aus denen auch hervorging, daß er eine Reihe von
Kirchen=
diebſtählen verübt hat. Es wurden auch in der Nähe ſeiner Wohnung
Nachgrabungen vorgenommen und tatſächlich eine größere Anzahl ſolcher
Gegenſtände gefunden.
Eeite 7.
Die Einſätze der T.N. in der Landwirtſchaft dauern an.
Die infolge Tarifdifferenzen entſtandene und ſeit dem 23. April im
Gange befindliche umfangreiche Arbeitsniederlegung in der
oſtpreußi=
ſchen Landwirtſchaft hat auch auf Weſtpreußen übergegriffen und
um=
faßt nunmehr die Kreiſe Königsberg, Fiſchhauſen, Labiau, Sensburg,
Preußiſch=Eylau, Oſterode, Angerburg, Stallupönen, Elbing,
Marien=
burg, Tilſit. Inſterburg, Darkehmen und Stuhm. Die Zahl der Güter,
auf denen die Techniſche Nothilfe zur Verrichtung der als lebenswichtig
von den Behörden anerkannten Arbeiten hat einſetzen müſſen, erhöhte
ſich laufend auf annähernd 400 Gütern mit etwa 1900 Nothelfern. Im
beſonderen iſt die T.N. mit der Ausführung der von den Ausſtändigen
verweigerten Viehpflege und der nicht mehr aufſchiebbaren
Frühjahrs=
beſtellung beſchäftigt. Der Ernſt der durch den Streik geſchaffenen Lage
wird durch einen Bericht der Berliner Tageszeitung „Der Deutſche” vom
t. Mai gekennzeichnet, in dem es heißt: „Weit über zwei Drittel der
Winterſaat in Oſtpreußen iſt infolge des langen und ſtrengen Winters
vollſtändig vernichtet. Mit der Frühjahrsbeſtellung konnte infolge des
ungünſtigen Wetters nur langſam begonnen werden. Aus dieſen
Grün=
den allein iſt der Streik ein Verbrechen am Volke..
Der am
25. April erfolgte Einſatz der T.N. im Kreiſe Zauch=Belzig (Mark), wo
72 Nothelfer zu gleicher Verwendung wie in Oſtpreußen auf beſtreikten
Gütern herangezogen wurden, dauert zum Teil noch an. Der Einſatz
bei Krakow in Mecklenburg, wo die T.N. am 23. April die Ausführung
der unterbliebenen Notſtandsarbeiten auf dem beſtreikten Gute Dobbin
übernahm, läuft ebenfalls noch weiter.
Zwei Kinder durch explodierende Sprengpatronen ſchwer verletzt.
Rendsburg. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich in
Breken=
dorf, im Hauſe der Witwe des verſtorbenen Steinhauers B.
Wäh=
rend der Abweſenheit der Mutter, die auf Arbeit geht, hatten ſich deren
Kinder zum Sprengen von Steinen zu derwendende Sprengpatronen
zu verſchaffen gewußt, um damit zu ſpielen. Eins der Kinder nahm
ein Streichholz und brachte eine Patrone zur Entzündung, was eine
fürchterliche Wirkung hatte. Von den beiden 7 und 9 Jahre alten
Kin=
dern wurden dem einen drei Finger abgeriſſen und außerdem erhielt
es Verletzungen am Leib, während das andere ſchwere Wunden, am
Kopf, namentlich an dem einen Auge, erhielt. Sie wurden ſofort na
Kiel ins Krankenhaus befördert, und es iſt Hoffnung vorhanden, daß
die Kinder am Leben bleiben. Ein drittes Kind, das etwas entfernt
ſtand, blieb unverletzt. Der Vater der verunglückten Kinder wurde vor
Jahresfriſt in Eutin von Zigeunern, mit denen er Karten ſpielte, beim
Streit erſchoſſen.
Raſche Abwicklung.
Athen. Das Beſitztum der königlichen Familie in Theſſalien iſt
für 2 200 000 Drachmen verkauft worden. Zwei Drittel davon ſind der
Königin Sophie ausbezahlt, der Reſt an die anderen Erben Konſtantins
und an den Exkönig Georg verteilt worden.
* Das Begräbnis des Zigeunerkönigs.
Die Zigeuner leben in England noch in den uralten Formen ihres
Geſchlechterverbandes, obgleich ſie ſonſt ziemlich ſeßhaft geworden ſind.
Der „Zigeunerkönig” Levi Boswell hatte ſeit, faſt 20 Jahren in dem
Tugmutton=Lager in der Nähe von Bromley, in der Grafſchaft Kent,
ſeine Reſidenz aufgeſchlagen und wurde von ſeinen Untertanen ſehr
geehrt. Der König iſt jetzt geſtorben, und ſein Begräbnis, das feierlich
begangen wurde zeigte manche ſeltſamen und uralten Bräuche des
Zigeunertums. So wurde er mit hellgelben Strümpfen und leuchtend
roten Handſchuhen in den Sarg gelegt; verſchiedene geheime Gaben
wurden ihm mitgegeben. Der Sarg wurde von 6 ſchwarzen Pferden
in reichen purpurgoldenen Schabraken gezogen. Auf dem Handpferd des
Leichenwagens ſaß ein Reiter, in einer kurzen ſchwarzen Jacke,
pur=
purnen Kniehoſen und einer ſchwarzen Jockeimütze. Die Witwe, die
die „Königin von Kent” heißt, fuhr mit ihren beiden Söhnen in einem
Auto hinter der Leiche her; die beiden Söhne ſind wie ſie ſelbſt Krüppel
und gehen auf Krücken. Sie trug ein altmodiſches ſchwarzes Kleid und
einen großen Federhut. Der Zigeunermiſſionar hielt die Grabrede, in
der er von dem uralten Herrſchergeſchlecht ſprach, dem der Verſtorbene
angehörte. Die Zigeuner, die tief ergriffen waren, fangen
Kirchen=
lieder, und nachher hielt die „Königin” in ihrem Lager eine große
Audienz ab, bei der ihr alle ihre Untertanen huldigten.
Für rheumatiſch
Veranlagte:
Bei Gliederſchmerzen, Reißen, Hexenſchuß, Neuralgien,
Nervenſchmerzen ſeit Jahrzehnten bewährt. (TI. Dn.5488
In allen Apotheken. — Tube 1 M., Flaſchen 1,20M. u. 2M.
Hervorragende Erfolge mit der Wünſchelrute im Burgenland.
Aus Pinkafeld wird der „Reichspoſt” geſchrieben: Der
herrſchaft=
liche Revierförſter, Hauptmann i. R., Emanuel Dité in Pinkafeld, hatte
in letzter Zeit eine ganze Reihe glänzender Erfolge im Aufdecken von
Waſſeradern mit der Wünſchelrute zu verzeichnen. Im Bezirke
Ober=
warth allein gelang es ihm, in brunnenarmen Ortſchaften 50
Waſſer=
adern feſtzuſtellen. Groß=Petersdorf iſt bereits im Beſitze von 6 Brunnen,
Miedlingsdorf, Waiden, Grafenſchachen folgen nach. Auch in Pinkafeld
ſelbſt ſind zwei durch die Wünſchelrute bezeichnete Adern nutzbar gemacht.
Wie im mittleren und ſüdlichen Burgenland kann auch Revierförſter
Dité im nördlichen Lande (Sauerbrunn, Wieſen) auf Erfolge hinweiſen.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
übernimmt die Redaktion keinerlei Ver=
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrif
d des 5 21 Abſ. 2 des Preſſe
für ſie bleibt auf
zes in vollem Umfange
der Einſender verantworiſch)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
— Wer am Eröffnungstage der Badeſaiſon am Großen Woog
vor=
beiging, konnte gegen Abend die große Teilnehmerzahl der Badenden
beobachten. Wer ſich aber auch näher umſah, konnte unter den vielen
Zuſchauern, die ſich auf dem Woogsdamm aufhielten, vicle ältere Leute
ſowie Kriegsbeſchädigte, die ſich nicht mehr an dem Waſſerbade
betei=
ligen können, beobachten.
Wäre es hier nicht angebracht, einige Ruhebänke für die Zuſchauer
auf dem Woogsdamm aufzuſtellen?
Ich bitte verehrl. Woogsdeputation, ſich mit dieſer Angelegenheit
einmal zu befaſſen. Der Dank von Vielen wäre ſicher.
Tho.
—
Geſchäftliches.
Wegen der großen Geldknappheit hat die bekannte
Schuhfabrik Conrad Tack u. Cie., A.G. in Burg, ohne Rückſicht auf die
Selbſtkoſten, nochmals eine große Menge Artikel eigenen Fabrikats
ſtark im Preiſe ermäßigt. Unſere Leſer brauchen alſo das heute
knappe Geld nicht für minderwertige Schuhwaren anzulegen, ſondern
haben in der hieſigen Verkaufsſtelle der Schuhfabrik eine ſeltene
Gelegen=
heit, weit unter Marktpreis einzukaufen. Man beachte das
Inſerat in dieſer Nummer, in welchem Preis=Beiſpiele genannt ſind
(6420
wie ſie einzig billig daſtehen.
Die Bekämpfung des Ungeziefers bei Menſch und Tier iſt eine
der wichtigſten Aufgaben der Geſundheitspflege. Mit Cuprex ge
lingt die Ungezieferbeſeitigung ſchnell ſicher, leicht und unauffällig, ſo
wie ohne geſundheitliche Nachteile. Cuprer iſt das wirkſamſte und
beſte Mittel gegen Kopfläuſe und übertrifft alle bisherigen Mittel,
weil es das Ungeziefer ſamt Eiern (Niſſe) mit einem Male vernichtet
Apotheken und Drogerien halten Cuprex in kleineren
(54529
größeren Packungen vorrätig.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 18. Mai:
Meiſt heiter, trocken, warm.
Tageskalender.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(E 19, e10): „Saul”. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(Zuſatzmiete VII 9): „Aleſſandro Stradella”. — Orpheum 734
Uhr: „Sennora‟. —
Deutſcher Verkmeiſterverband,
abends 7 Uhr im Fürſtenſaal: Familienfeier. — Kaufm.
Steno=
graphenverein „Gabelsberger” e. V., abends 8 Uhr im
Konkordiaſaal: Tanz=Unterhaltung. — W. S. C. und K. S. C., 2.20
Uhr ab Hauptbahnhof Ausflug nach der Wachenburg bei Weinheim. —
Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinovor=
ſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
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Politik und Wirtſchaf
Rudolf Mauve
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für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streef=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
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Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
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u. Ausſteller, hat
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Walter Raab,
Hahn b. Pfungſtadt
3 Haſenſtälle,
5 Haſen zu verkf.
Exerzierplatz 12d, C
Seite 8.
Runimer 137.
* Das ſchwimmende Hotel.
Die Jungfernfahrt des Columbus II.
Von unſerem Sonderberichterſtatter Dr. Kurt Metger.
An Bord des Columbus, Anfang Mai 1924.
Natürlich, die Herren Engländer haben ſich noch eine
beſon=
dere Freundlichkeit ausgedacht, mit der ſie uns überraſchen
wollen: Wir ſind an der maleriſchen Inſel Wight entlang
ge=
fahren und haben gerade auf der Außenrede von Southampton
Anker geworfen, um die Londoner Paſſagiere an Bord zu
nehmen, da taucht aus dem Hafen die Silhouette eines
Ozean=
rieſen mit vier Schornſteinen, der „Olymple”, auf, nähert ſich
uns, fährt im kurzen Bogen an uns vorüber, um die
Größen=
dimenſionen auf nahe Entfernung zum Vergleich zu ſtellen und
zu beweiſen, daß das größte deutſche Schiff den Wettbewerb
mit der engliſchen Konkurrenz nicht aushalten kann und rauſcht
ſtolz in der Richtung Cherbourg an uns vorbei. Das iſt kein
Zufall, der Zweck der Uebung war vielmehr, uns alle engliſchen
Fahrgäſte vor der Naſe wegzuſchnappen und gleichzeitig
feſtzu=
ſtellen, daß die engliſchen Schiffe ſchneller fahren als die
deut=
ſchen. Ein billiges Vergnügen, daß wir im Kampf um das blaue
Band des Ozeans für abſehbare Zeit ausgeſchaltet ſind, wiſſen
wir auch ohnehin, dafür hat England durch den Raub unſerer
geſamten Handelsflotte ſchon geſorgt, daß wir bei Neuaufbau in
erſter Linie an die Wirtſchaftlichkeit denken müſſen und uns den
Luxus von ausgeſprochenen Schnelldampfern nicht leiſten dürfen.
Wem es alſo darauf ankommt, möglichſt raſch zu fahren, der
wird zu den Engländern gehen müſſen. Aber das ſind doch nur
die wenigſten, die meiſten werden es vorziehen, die Fahrt mög=
Vorzug der deutſchen Schiffe geweſen, an dieſer Tradition hat
der Lloyd bei der Einrichtung des Columbus feſtgehalten. Und
der Erfolg gibt ihm Recht. Wir haben doch viele Amerikaner
an Bord, darunter ſo manchen, der mehr als ein Dutzend mal
ſchon den Weg über den Ozean gemacht hat. Sie alle ſind des
Lobes voll, man hört nur die eine Stimme von der Anerkennung,
daß der Columbus das ſchönſte und bequemſte Schiff iſt, das
ſie bisher kennen gelernt haben. Sicherlich alſo ein
hoffnungs=
voller Anfang. Es wird nicht raſch gehen, den Boden
zurück=
zuerobern, den wir im Kriege verloren haben, aber es wird
gehen, zumal, da ſich herausſtellt, daß die Amerikaner der
Schwierigkeiten nicht Herr werden und ſich mit dem Problem
des Paſſagierverkehrs weder nach der wirtſchaftlichen noch nach
der pſychologiſchen Seite zurechtfinden. Sie haben zwar Geld
genug, um aus Preſtigegründen ihre Linien aufrecht zu erhalten
— und werden das auch tun —, aber ſie können nun einmal
niemanden zwingen, auf ihren Schiffen zu fahren, und daran
werden ſie ſcheitern. Wie kompliziert der Apparat iſt, den ein
ſolches modernes Schiff beanſprucht, das merkt man erſt, wenn
man in tagelangem Studium den ganzen Mechanismus kennen
gelernt hat. Für 1900 Paſſagiere in drei verſchiedenen Klaſſen,
eine Mannſchaft von über 800 Mann, die nur zum kleinſten Teil
für die eigentlichen navigatoriſchen Zwecke zur Verfügung ſteht,
in der Hauptſache dagegen die vielfältigen Aufgaben zu erfüllen
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 12. Mai 1924.
iſt ein modernes Schiff ein ſchwimmendes Hotel mit allen
An=
nehmlichkeiten der Luruskarawanſereien. Wir haben morgens
unſer Bad, am Vormittag ein Konzert, ebenſo ſelbſtverſtändlich
bei Tiſch, wir haben eine Turnhalle mit einem ausgezeichneten
Turnlehrer, unter deſſen gütiger Mitwirkung wir boxen, rudern,
reiten und mancherlei andere nützliche Uebungen treiben, die ein
gutes Gegengewicht gegen die Trägheit des Seelebens und die
Gefahren allzu guter Verpflegung bilden, wir haben eine gute
Bibliothek, ſogar eine eigene Bordzeitung, die täglich vormittags
die neueſten drahtloſen Nachrichten verbreitet, kurz, es fehlt an uns vorüberziehen. Doch die Freude iſt nur von kurzer
nichts, was der moderne Kulturmenſch als Exiſtenzvorausſetzung
betrachten gelernt hat. Und, was das Beruhigende dabei iſt,
dieſe Annehmlichkeiten beſchränken ſich nicht allein auf die erſte
Klaſſe, die ja vornehmlich, dem internationalen Verkehr dient.
Auch die zweite und dritte Klaſſe haben in ihren
Lebensbedin=
gungen Verbeſſerungen erfahren, die alle Begriffe auf den Kopf
ſtellen. Man darf ruhig ſagen, daß heute die dritte Klaſſe —
das ehemalige Zwiſchendeck, alſo die Domäne des
Auswanderer=
verkehrs — mehr bietet, als noch vor 20 Jahren die erſte Klaſſe.
Die grauenhaften Bilder des Zwiſchendecks ſind überholt, keine
Maſſenquartiere mehr, ſondern Kabinen, die ſich angenehm von
den Schlafwagen der deutſchen Eiſenbahn unterſcheiden, ſauber
Luft und Licht hinreichend Zutritt finden. Damit iſt ein gutes
Stück Romantik begraben, aber wir haben keinen Grund, ihr
nachzuweinen. Mit dem Zebergang zur Oelfeuerung iſt
übri=
gens gleichzeitig der Kohlentrimmer verſchwunden, auch eine
Figur, die in den Auswandererromanen ſtark auf die
Tränen=
lichſt behaglich zurückzulegen. Das iſt nun einmal von jeher der mußte, indem er halbnackt in der unſinnigen Hitze der Keſſel
Kohlen ſchaufelte, wird ſich andere Möglichkeiten ſuchen müſſen;
heute wird das Oel in Röhren zu den Keſſeln geleitet und
auto=
matiſch dem Feuer zugeführt. Wo früher Dutzende von
Men=
ſchen ſchuften mußten, genügt jetzt ein einziger Hebeldruck, um
genau dieſelbe Leiſtung zu erzielen, ganz abgeſehen von den
Vorteilen, die dies Verfahren vom Geſichtspunkt der Sauberkeit
aus hat, alſo auch eine ſtarke finanzielle Erſparnis.
Das Ausſchlaggebende für ein Paſſagierſchiff bleibt aber
letzten Endes doch ſeine Seetüchtigkeit oder, richtiger ausgedrückt,
die Art, wie es in der Lage iſt, die Gefahren der Seekrankheit
auf ein Minimum herabzudrücken. Wir haben reichlich
Gelegen=
heit gehabt, auch darauf die Probe abzulegen, denn unſere Fahrt
war zwar ſehr intereſſant, aber keineswegs vom Wetter
be=
günſtigt. Im Kanal überfiel uns der Nebel, „überfiel”, anders
kann man es wirklich kaum nennen. Eben noch klares, ſichtiges
Wetter, urplötzlich iſt das Schiff eingehüllt in eine Dunſtſchicht,
die ſo dick iſt, daß ſchon vom Vordermaſt zum Hintermaſt die
eigenen Lichter nicht mehr zu erkennen ſind. Die Maſchine wird
ſofort auf langſame Fahrt geſtellt und in kurzen
Zwiſchen=
räumen ſtößt unſere Dampfpfeife ihre Warnungsſignale aus,
ein Ton, der durch Mark und Bein geht, ſo ſchneidend, daß der
Aufenthalt neben dem Schornſtein zur Unmöglichkeit wird.
Trotz=
dem iſt faſt alles auf dem Promenadendeck, um das geſpenſtiſche
Schauſpiel zu genießen. Der Nebel iſt ſo dick geworden, daß
hat, die ein Hotel ſeinen Angeſtellten zuweiſt. Denn tatſächlich ſich der Schatten unſeres Schiffes deuttich darauf abzeichnet.
Dazu in der belebten Fahrſtraße auf allen Seiten Schiffe, ich
zähle gleichzeitig bis zu 6 Nebelhörnern, die leiſer oder lauter
an unſer Ohr dringen. Und allein nach der Kraft des Tones,
nach der Verſchiebung der Lautſtärke in den Pauſen muß die
Navigation erfolgen, eine Aufgabe, die, zumal auf der erſten
Fahrt, an die Nerven des Kapitäns erhebliche Anforderungen
ſtellt. Ebenſo plötzlich, wie er gekommen, ſcheint der Nebel zu
verſchwinden, mit einem Male wird es wieder klar, und wir
ſehen in wenigen Hundert Meter Entfernung ein großes Schiff
Dauer, nicht lange, und wir ſind wieder von einem dichten
Schleier umhüllt, bis die Gefahrzone paſſiert iſt und im Laufe
der Nacht die Maſchine wieder auf volle Kraft geſchaltet wird.
Kaum aber ſind wir endgültig aus dem Schutz der engliſchen
Küſte heraus — eine volle Woche ſollen wir jetzt kein Land ſehen
da packt der Wind uns kräftig, und da kann der Columbus
Zeugnis ablegen von ſeiner Stabilität. Gewiß, er rollte und
ſtampft, ſtöhnt wohl auch, daß ſeine Leiſtungsfähigkeit gleich auf
eine ſo harte Probe geſtellt wird, immerhin, er trägt doch durch
ſeine Ausmaße den Ausgleich in ſich. Nicht alle bleiben von der
Seekrankheit verſchont, man ſieht viele Geſichter durch mehrere
Tage hindurch nicht, aber es iſt doch nur ein kleiner Teil, der
gedeckte Speiſezimmer, und vor allem ein eigenes Deck, ſo daß von dem Uebel gepackt wird, die meiſten halten durch und
er=
ſcheinen regelmäßig an Deck, ſchon um die Kunſt des
Seemanns=
ganges zu üben, die einzige Möglichkeit, um bei dem ewigen Hin
und Her das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Auch ſonſt geht
das Leben trotz des wachſenden Sturms ſeinen Weg weiter, die
Tiſche werden für alle Fälle feſtgeſchraubt, die Schlingerleiſten
drüſen wirkte. Der verkrachte Kavalier, der kein Geld zur Ueber= angeſchraubt, um zu verhindern, daß die Sachen vom Tiſch
fahrt in die neue Welt hatte, und ſich den Preis ſauer verdienen heruntergleiten, aber getanzt wird abends trotzdem, auch als die
Windſtärke auf 11 geht — die Skala ſchließt bei 12 mit „Orkan”
und die Differenz zwiſchen Wellenbergen und =tälern über
15 Meter beträgt. Ein Glück freilich, daß dieſer Sturm uns nicht
dauernd treu bleibt, unter der amerikaniſchen Küſte flaut er ab
und das Meer beruhigt ſich. Aber daß bei einem Sturm, der
faſt ſchon Orkan war, noch getanzt werden konnte, das iſt doch
ein Rekord der Seefeſtigkeit, den nur wenige Schiffe dem
Colum=
bus nachmochen dürften.
Tätut
AP
St
ein?WDunder der Technik
hat das DDort!
Mein innigſigelſebter Mann, unſer guter Pater, Bruder, Schwager
und Onkel
direktion Mainz
wurde uns durch einen plötzlichen Tod entriſſen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Emilie Hummel, geb. Nies, nebſt Söhnen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1924
Wilhelmſtr. 6.
Auf Wunſch fand die Einäſcherung in aller Stille ſtatt. Von
Beileids=
beſuchen bittet man abſehen zu wollen.
(14378
Durch einen jähen Tod wurde uns am 15. Mai I. Js. Herr
Abteilungsdirektor Geheimer Oberbaurat
Hummel
Mitglied der Reichsbahndirektion Mainz
entriſſen.
Tief erſchüttert ſtehen wir an ſeiner Bahre. Wir verlieren
in ihm einen wohlwollenden und gerechten Vorgeſetzten, einen
erprobten Mitarbeiter, einen geraden, offenen Menſchen, einen
echt deutſchen Mann, der für uns, für ſein Vaterland geſtritten
und gelitten hat. Wir werden ihn nie vergeſſen.
Darmſtadt, den 16. Mai 1924.
(6495
Reichsbahndirektion Mainz
in Darmſtadt.
Guſtel Darmſtädter
Artur Scharmann
Studienaſſeſſor
Verlobte
Darmſitadt
Bingen
Rhein
Heinrichſtr. 118
Mai 1924
(e14217
Bauline Walter
Sheo Günther
Verlobte
Darmſtadt, 18. Mai 24
Neue Niederſtr. 10
(6459
Eliſabeth Ganßmann
Heinrich Emmerich
Verlobte
Darmſiadt
Friedberg
Hochſchulſtr. 2
(Heſſen)
17. Mai 1924
Apotheker Ernſt Kühn
und
Frau Johanna, geb. Martin
geben hiermit die Verlobung
ihrer Tochter Erika mit Herrn
cand. dipl. ing. Friedrich Schimpf
aus Oſterode am Harz bekannt.
Darmſiadt, den 12. Mai 1924
Ohlyſtraße 70
Geine Verlobung mit Fräu=
Wllein Erika Kühn, Tochter des
Herrn Apotheker Ernſi Kühn und
ſeiner Frau Gemahlin Johanna,
geb. Martin, gebe ich hiermit
bekannt.
Friedrich Schimpf.
Oſterode am Harz— Darmſiadt,
den 17. Mai 1924
(e14099
Mrg
Aiss5)
Karoline Oeckenbach
Otto Welfer
Verlobte
Stockheim
Darmſiadt
(Oberheſſen)
Mai 1924
Alst 3
Ponnywagen (Braek)
u. Kinderklappſtuhl z.
verk.
Kranichſteiner=
ſtraße 7, Stb., pt. (*
1 ov. ſilb. Armbd.=Uhr
1 Cutaway, 1 Mdch.
Strohh.zvk.
Kranich=
ſteinerſtr. 65,I. (F1423
Dipl.-Ing. Rolf Leinberger
Else Leinberger
geb. Schlttler
VERMAHLTE
Darmstadt, den 17. Mai 1924
Elisabethenstr. 62
Ar.3
Tomaten=
pflanzen
kräftig
großer Vorrat,
Loos
Schießhausſtraße 18
Teleph. 2810. (euuueg
Am 3. Mai verſchied nach kurzer
Krank=
heit unſere liebe
geb. Wintz.
In tiefer Trauer:
Ben van Oelden
Benno van Oelden
Wilh. Wintz und Frau
Margarete, geb. Wagner
prof. Dr. E. Agricola und Frau
Suſanne, geb. Wintz
Margarete Wintz.
Rotterdam, Darmſiadt, Kreuznach, (e144so
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ſchweren Leiden unſere liebe
Mutter und Großmutter
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und für die überaus zahlreichen Kranzſpenden
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben,
unver=
geßlichen Entſchlafenen ſagen herzlichen Dank
Darmſtadt, 16. Mai 1924
Wilhelm Lang
Familie Gärtner.
14349)
Frau
geb. Ritze.
zw.
Darmſtadt, den 16. Mai 1924
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Die feierliche Einſegnung findet am
Samstag 3 Uhr in der Kapelle des
Städt. Krankenhauſes, die Beerdi=
At
gung am Montag nachmittag in
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ſcheiden unſeres geliebten teuren
Entſchlafenen, ſo innige Teilnahme
erwieſen haben, herzlichen Dank.
In tiefer Trauer:
Frau Eliſe Trietſch
4385) und Kinder,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen herzlichſten Dank (*14379
Familie Günther.
Darmſtadt, den 16. Mai 1924.
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Rummer 137.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Mai 1924.
Seite 2.
Sport, Spiel und Turnen.
Motorradſport.
„Rund um die Ludwigshöhe‟.
Zu dem Motorradrennen des Heſſiſchen Motorrad=Clubs e. V.,
Ortsgruppe des A. D.A. C. „Rund um die Ludwigshöhe”, welches am
Sonntag, den 18. Mai, vormittags 6 Uhr, ſtattfindet, haben überaus
zahlreiche Fahrer mit erſtklaſſigem Maſchinenmaterial gemeldet, die
um den Wanderpreis des A. D.A.C. Gau IIIa, den Ehrenpreis des
Agrippina=Konzerns für die ſchnellſte Zeit des Tages und weitere ſehr
wertvolle Preiſe, die von hieſigen Firmen und Mitgliedern geſtiftet
wurden, kämpfen werden. Das Rennen wird ein ſehr intereſſantes
ſportliches Ereignis. Folgende Maſchinen ſind im Rennen vertreten:
„K.W., Grade, Zürtz=Rekord, Zürtz=A.3. D., Renner Original, Dolf,
N. S. II.=Ponny, Ardie, Heka, D.=Rad, Gaggenau, O.K.=Junior, N. S.U.,
Trumpf Aß, Sphynx, Imperia, Engl. Triumph, Viktoria, Wanderer,
A. J. S., K.G., Sarolea, Mabeco, K.M.B., Mars, Triumph=Rigado,
Hego, Douglas. Die kurvenreiche Strecke, die mehrere Nunden
durch=
fahren wird, ſtellt an die Fahrer und Maſchinen die größten
Anforderun=
gen. Die ganze Fahrſtrecke iſt mit Sicherheitsmannſchaften beſetzt. Das
Rennen findet bei jeder Witterung ſtatt. Start und Ziel befidet ſich
unterhalb Böllenfalltor, woſelbſt während des Rennens von morgens
6 Uhr ab Promenadenkonzert ſtattfindet. Start und Ziel iſt bereits
von 5,45 Uhr an für den Verkehr geſperrt.
Fußball.
Sportverein 98 Darmſtadt e. V.
Hochkonjunktur; mit nicht weniger als zehn Mannſchaften tritt
Sportverein wiederum auf den Plan. Um die Treffen der Reihe nach,
wie ſie aufeinanderfolgen, zu behandeln, fangen wir mit der
Junioren=
mannſchaft an. Wie allgemein bekannt, weilte vor vierzehn Tagen die
Juniorenmannſchaft der Sportgemeinde Eintracht=Frankfurt hier zu Gaſt
und mußte in einem Freundſchaftsſpiel mit 1:6 die Ueberlegenheit
un=
ſerer Junioren anerkennen. Die gefällige und überzeugende Spielweiſe
der Darmſtädter veranlaßte die Reiſebegleiter der Frankfurter, unſere
Junioren für heute Nachmittag vor dem großen Treffen Weſtham United
zum Rückſpiel zu verpflichten. Eine hohe Ehre, aber auch eine große
Aufgabe. Frankfurt dürfte, geſtützt auf die hieſigen Erfahrungen, mit
verſtärkter Mannſchaft antreten, um einer Niederlage vor einer
wahr=
ſcheinlich ſehr großen Zuſchauermenge vorzubeugen und eventuell zu
entgehen. Aber trotzdem ſind die Ausſichten für die Darmſtädter keine
allzu ſchlechten. Beſinnen ſie ſich auf ihr Können und ſind ſie ſich
be=
wußt, daß ſie mit dazu berufen ſind, den Namen Sportverein 98
hochzu=
halten, ſo ſollte ihnen der Erfolg nicht verſagt bleiben. Die Mannſchaft
fährt in der Aufſtellung: Röhl, Ruckelshauſen, Girmſcheid, Naumann,
Koch, Süßenbeck, Ruppel, Schöfer, Daab, Stephan, Köhler; Erſatzmann:
Herge, um 3,25 Uhr. Die Darmſtädter Schlachtenbummler, die ſich das
Engländerſpiel anſehen wollen, ſollten nicht verſäumen, ſchon mit den
Junioren zu fahren und ihnen einen moraliſchen Halt zu bieten.
Der morgige Sonntag bringt als Fortſetzung der bis jetzt ſo
erfolg=
reich durchgeführten Jugendfußballrunde nachſtehende Begegnungen: um
10,30 treffen ſich auf dem Uebungsplatz die la. Jugend und die 1. Jugend
von Germania Eberſtadt. Ebenfalls um 10,30 Uhr treffen ſich in
Ar=
heilgen die Ib Jugend mit der II. Jugend von Spielvereinigung. Die
Ia Schüler ſpielen in Arheilgen um 2 Uhr gegen die gleichen von
Spiel=
vereinigung und die Ib Schüler um 1 Uhr hier gegen die gleichen von
Arheilgen. Im Freundſchaftsſpiel treffen ſich in Frankfurt die IIa Jgd.
und die gleiche von Eintracht in friedlichem Wettkampf.
Nun zum Hauptfußballereignis dieſes Tages d. h. für
Sportverein=
ler und deren Anhänger. Zum ſechſten Pokalſpiel muß Sportvereinsliga
nach Frankfurt, um gegen die gleiche von Eintracht anzutreten. Fünfmal
war den Einheimiſchen das Glück hold und fanden ſämtliche Spiele durch
das Los entſchieden in Darmſtadt auf heimiſchem, gewohnten Boden
ſtatt. Zum ſechſtenmal kam es anders. Die Elf hat auf ihr fremdem
Boden und vor meiſt fremdem Publikum zu zeigen, daß es nicht allein
das Glück des Loſes war, was ſie von Erfolg zu Erfolg auf ihrem Platze
Brachte, ſondern daß doch auch ein gediegenes, ſolides Können vorhanden
ſt. „Einigkeit macht ſtark”, ſei für dieſes Spiel das Motto. Jeder
ein=
zelne Spieler kann Fußball ſpielen, das haben ſie ſchon oft „bewieſen.
Morgen nun kommt es darauf an, daß ſich alle zu einem einheitlichen
Ganzen zuſammenfinden, ſich gegenſeitig verſtehen und verſtehen wollen,
uim eine Höchſtleiſtung zu vollbringen und entweder zu ſiegen oder
ehren=
voll zu unterliegen, den Eintrachtlern aber zu zeigen, daß wir hier in
Darmſtadt auch Fußball zu ſpielen verſtehen und einen Gegner abgeben,
mit dem man vor ſeinem Publikum Ehre einlegen kann. Das iſt der
Wunſch all derer, die nicht mit von der Partie ſein können. Die
Mann=
ſchaft fährt in der Aufſtellung: Ellenbeck, Stephan, Laumann, Mahr,
Ta=
kaſh, Jakoby, Heß, Mülmerſtadt, Becker, Bärenz, Frick, bereits um 10,15
Uhr, um ausgeruht zum Spiel anzutreten. Für Anhänger läuft um 12
Uhr der Schnellzug Baſel=Berlin, aber auch der 1,45 dürfte ſie noch
recht=
zeitig nach der Mainſtadt bringen.
Doch auch für die Daheimgebliebenen iſt für Unterhaltung in
dop=
pelter Auflage geſorgt. Um 2 Uhr ſpielt die Liggerſatzmannſchaft gegen
die gleiche vom Fußballverein Weinheim. Die Einheimiſchen haben
eine Scharte vom letzten Sonntag auszumerzen und ſollte ſie ſich
des=
halb ſehr anſtrengen und ein anſprechendes Spiel liefern. Anſchließend
hieran treffen ſich die altbewährte Ensgrabermannſchaft mit einer
Son=
dermannſchaft von Germania Pfungſtadt.
Ueber die Ensgrabers
be=
ſondere Worte zu machen, erübrigt ſich wohl, es ſei nur an den 2:1 Sieg
über die Ligamannſchaft Union erinnert.
In der Pfungſtädter
Mann=
ſchaftsaufſtellung finden wir Namen wie: Eck, Lautz, Schilling; für
Fuß=
ballerohren wohl bekannt. Sie bürgen auch hier für erſtklaſſige
Leiſt=
ungen. Es ſei alſo jedem empfohlen hinauszuwandern auf das in
herrlichem Grün liegende Stadion. Er kann ja anſchließend ſeinen
ſonntäglichen gewohnten Spaziergang in den nahen Wald noch tätigen.
„Vorwärts Mannheim—,V. f. R.‟ Darmſtadt.
Ka. Dem V. f. R. iſt es gelungen, den beſtbekannten
Mann=
heimer Fußball=Club, Vorwärts” zu verpflichten. Die
Gäſte, die ſich auf einer Reiſe nach Aſchaffenburg befinden, treten heute
Abend 6.30 Uhr auf dem Exerzierplatze mit ihrer Ligamannſchaft
gegen die gleiche von V. f. R. an. „Vorwärts” genießt nicht nur in
Mannheim einen vorzüglichen Ruf, ſondern iſt auch durch ſeine
wieder=
holten Reiſen ins Ausland weit über ſeine Vaterſtadt hinaus bekannt.
Erſt kürzlich, Oſtern war es, veranſtalteten ſie ein internationales „
Pokal=
turnier”, an dem Schweizer und Oeſterreicher Mannſchaften
teilnah=
men. Die Mannheimer konnten am 27. April die hier beſtens bekannte
Spielvereinigung Sandhofen auf deſſen eigenem Platze
mit 1:0 ſchlagen und bezwangen am letzten Sonntag den gegenwärtig
in Hochform befindlichen „08” Lindenhof mit 3:2 Toren. Dem
Darm=
ſtädter Sportpublikum iſt ſomit Gelegenheit geboten, eine vorzügliche
Mannſchaft zu ſehen, um ſo mehr, als die Gäſte hier in ihrer ſtärkſten
Aufſtellung antreten. Die Raſenſpieler werden gegen einen ſolchen
Gegner ſchwere Arbeit haben. Daß die Mannſchaft voll und ganz aus
ihrer Reſerve herausgehen muß, muß ihr klar ſein. V. f. R. tritt wie
folgt an: Friedmann, Nungeſſer, Weißmantel, Friedrich, Meyer,
Schnei=
der, Berger, Rückert, Schwarz, Müller, Dillmann P.
Das Spiel der Liga=Mannſchaft gegen Friedrichsfeld am morgigen
Sonntag fällt mit Rückſicht auf das Bjährige Jubiläum des „V. C. D.‟
und deſſen Veranſtaltungen aus. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern
den Beſuch der Veranſtaltungen des befreundeten Vereines. — Dagegen
tritt die II. M. vormittags auf dem Hochſchulſportplatz dem A. S. C.
gegenüber. — Von den Jgd.=Spielen ſeien folgende genannt:
Ia Jgd. V. f. R.—1. Jgd. Münſter 10.30 (Exerzierplatz).
Ib Jgd. V. f. R.—II. Jgd. „Eintracht‟ Darmſtadt.
Schl. V. f. R.—I. Schl. „Eintracht‟ Darmſtadt.
II. Schl. V. f. R.—II. Schl. Meſſel.
Zum morgigen Sonntag lädt der Verein alle Mitglieder und deren
Familien, ſoweit ſich dieſelben nicht an den Veranſtaltungen des „V. C.
D.” beteiligen, zu einem Nachmittagsſpaziergang in das Mühltal ein.
Treffpunkt 2.20 Uhr Mathildenplatz.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt—„Fidelio”, Traiſa.
Auch an dieſer Stelle weiſen wir nochmals auf das heute abend 6 Uhr
auf dem Sportplatze „Windmühle” zwiſchen der 1. Mannſchaft „Fidelio”=
Traiſa und der 1. Mannſchaft der Spielvereinigung ſtattfindende Treffen
hin. Die Spielvereinigung eröffnet mit dieſem Spiel den Reigen ihrer
Abendſpiele, in deren Verlauf bekannte Mannſchaften eine Gaſtrolle hier
geben werden. Ein guter Beſuch für das heutige Spiel wäre zu
wün=
ſchen. — Morgen Sonntag findet auf dem Platze an der Windmühle
nur ein Treffen ſtatt: Freie Turner Auerbach I. — Spielvereinigung II
heißt die Begegnung.
Spielvereinigung „Union” (Jugendabteilung).
Am morgigen Sonntag tritt die erſte Jugendmannſchaft um halb
11 Uhr zum fälligen Verbandsſpiel gegen dieſelbe von „Germania”=
Pfungſtadt an. Da Pfungſtadt Meiſter 1923/24 iſt und „Union” in
ſtärkſter Aufſtellung antritt, wird man ein ſchönes faires Spiel zu
ſehen bekommen.
Schießſport.
Oeffentliches Preisſchießen.
Die Schützengeſellſchaft „Tell‟ Darmſtadt veranſtaltet zurzeit ein
großes öffentliches Preisſchießen in ihrem Vereinslokal Reſtaurant
Roß=
ler, Ecke Beck= und Soderſtraße. Zum Austrag gelangen wertvolle Preiſe,
welche z. Z., wie aus dem Inſerat der heutigen Nummer erſichtlich, in de
Fahrradhandlung von Gg. Hahn u. Co., Große Ochſengaſſe 12, ausgeſtellt
ſind.
Handball.
Wanderpreisſpiele im Main=Rhein=Gau der D. T.
ser= Das neue Kampfſpiel, das ſich in der kurzen Zeit von vier
Jahren eine unvergleichliche Sympathie bei den Turnern und
Leicht=
athleten eroberte, greift immer weiter um ſich und gewinnt neuen
Boden. Die begeiſterte Anhängerzahl, die ſich von rund 1000 auf 4000
Mannſchaften vermehrt hat, iſt ſtändig im Wachſen. Aufs ſorgfältigſte
wird das junge, zarte Pftänzchen bei der Deutſchen Turnerſchaft
ge=
pflegt, die den Handball zu einem Maſſenſport ausbaut. Im Main=
Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft, wo ſich das Handballſpiel einer
großen Beliebtheit erfreut, wird es von Alt und Jung, Groß und
Klein mit idealer Begeiſterung betrieben und gefördert. Wenn es
auch immer noch ſtark im Ausbau und in Verbeſſerungen begriffen iſt,
ſo übt es für den Zuſchauer doch eine ſtarke Anziehungskraft aus, die
dem Fußball nicht nachſteht.
Um immer neue Anhanger zu gelinnen, hat der Gauſpielausſchuß
ſeine Mannen zu Pokalſpielen aufgerufen. Alle Vereine haben ihr
Scherflein zum Gelingen der edlen Sache beigetragen und ein
wert=
voller Pokal, der jährlich ausgeſpielt wird, war die Belohnung. Die
Mannſchaft, die ihn in ſechs Jahren am meiſten errungen hat, ſoll ihn
ihr Eigen nennen. Zum ehrlichen Kampf mit dieſem hehren Ziel
tre=
ten ſich am 18. Mai nun folgende Mannſchaften gegenüber:
Tv. Pfungſtadt — Bickenbach,
„Vorwärts”=Langen — Tgeſ. Griesheim I.
Tgde. Neu=Iſenburg — T. Sp.V. Worfelden,
Tgeſ. Griesheim II — Eberſtadt
Tgde. Egelsbach — Tgde. Griesheim,
Tv. Wolfskehlen — Sprendlingen,
Tv. Nauheim — Tgde. Darmſtadt 1816,
Tv. Seeheim — Tgde. Beſſungen.
Beim zweiten verlorenen Spiel ſcheidet der betreffenb= Verein
aus.
Hoffentlich ſind ſich alle Mannſchaften des Charakters als
Werbeſpiel bewußt und tragen zur Verbreitung und zum guten Ruf
des Handballſpiels bei.
Schwimmen.
Staffelzweikampf S.S. „Möve‟—,Hefſen” V.f.L. Darmſtadt.
Sonntag, den 18. Mai 1924, nachmittags 3 Uhr, treffen ſich die
bei=
den obigen Vereine zu einem Staffelwettkampf im Städt.
Hallen=
ſchwimmbad. Die Wettkampffolge zeigt eine ſehr reichhaltige
Beſetz=
ung. Unter anderem z. B. eine 20X50 Meter Bruſtſtaffel, eine
Schwell=
ſtaffel 50, 100, 150, 100, 50 Meter, eine Bruſtſtaffel 50, 100, 150, 100, 50
Meter und eine Freiſtilſtaffel 10mal 50 Meter. Auch die Jugend= und
Knabenſtaffeln ſind ſehr gut beſchickt und verſprechen intereſſanten und
guten Sport. Die Damen und Mädchen der „Heſſen” werden in
Bruſt=
ſtaffeln die Ruhepauſen ausfüllen. In der Mitte der Wettkampffolge
werden gute Springer ihre Springkunſt vorführen. Zum Schluß
fin=
den Waſſerballſpiele der 1. und 2. Mannſchaften ſtatt. Es iſt geplant,
auch ein Knabenwaſſerſpiel austragen zu laſſen, um auch den Jüngſten
Gelegenheit zu geben, ihr Können zu zeigen. Es kann alſo nur
emp=
ohlen werden, dieſen Wettkampf zu beſuchen. Die Eintrittspreiſe ſind
o gehalten, daß jeder Anhänger des Schwimmſportes ſich den Beſuch
erlauben kann.
Leichtathletik.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Bei den am Samstag und Sonntag, den 17. und 18. Mai,
ſtattfin=
denden leichtathletiſchen Wettkämpfen, veranſtaltet vom Turnverein Neu=
Iſenburg und offen für den 9. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft, hat
unſere Abteilung zahlreiche Meldungen abgegeben. Abfahrt Sonntag
vormittag 6 Uhr ab Hauptbahnhof. Rückfahrt Sonntag nachmittag
7.13 Uhr ab Louiſa. Ein Ausweis für das beſetzte Gebiet wird nicht
benötigt.
Wiho.
Deutſche Tagung für Körpererziehung.
Der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hat alle Freunde
der Turn= und Sportſache zu einer deutſchen Tagung für
Kör=
pererziehung vom 22. bis 25. Mai nach Berlin berufen. Der
Reichspräſident ließ dem Reichsausſchuß mitteilen, daß er an
der Eröffnungsſitzung der deutſchen Tagung für Körpererziehung, die
am 23. Mai, 10 Uhr vormittags, im Reichswirtſchaftsrat ſtattfindet,
Die Tagung ſchließt mit einem Turn= und
teilnehmen wird.
Sportfeſt der Berliner Verbände im Stadion, das am 25. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr, beginnt.
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Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
Der „alte Eberſtädter Weg”.
Von E. Katto.
„Es geht in die Bergſtraße!” Welcher Zauber
umfing ſchon die Kindesſeele, wenn vom Vater dieſe Loſung
für dei nächſten Sonntag ausgegeben wurde. Inzwiſchen iſt
man älter geworden und hat vieles Andere geſehen, aber der
Zauber dieſes Klanges iſt geblieben. In der Tat: Ein Gang
durch die Bergſtraße gehört zu dem Schönſten „in der Welt”
wie mein Freund M. aus Cineinnati (eigentlich aus Langen)
als echter Amerikaner in ſeiner juperlativen Ausdrucksweiſe
fagen würde. Alles iſt bei ihm — der Hudſon, der Hafen von
Newyork, Barnum und Bailey — das Schönſte „of the world”.
Vor allem iſt die Bergſtraße zu preiſen von uns Anwohnern,
denen ein gütiges Geſchick dieſes herrliche Fleckchen Erde wie eine
gebratene Taube vor die Naſe gelegt hat, ſo daß wir nur
zuzu=
greifen brauchen.
Schon der Anfang iſt köſtlich. Die Bergſtraße, in ihrem
allgemeinen Zuge von den Römern angelegt, beginnt bei
Darm=
ſtadt. Das ehemalige, 1888 eingemeindete Dorf Beſſungen liegt,
wie eine Lorſcher Urkunde vom Jahre 1002 kündet, bereits an
der Bergſtraße. Es iſt der jetzige „alte Eberſtädter Weg”
(die Eberſtädter „Chauſſee” ſtammt erſt aus dem 18.
Jahr=
hundert) und der erſte Berg an dieſer Straße iſt unſere geliebte
„Ludwigshöhe” Beſſungen, früher Betzingen,
Beſ=
ſingen genannt, war der alte Sitz des Grafengerichts des
Oberrheingaues: Altersgraue Erinnerungen an die erſten Zeiten
unſerer Vorvorderen, der Franken, als Herrn dieſer Gegend
vom fünften Jahrhundert an mit den Reihengräbern am
Forſtmeiſterplatz und am alten Beſſunger Bahnhof und friſch
grünende Gegenwart mit Muſik und Tanz dicht beiſammen!
Eine prachtvolle Allee weißblühender Roßkaſtanien nimmt
den Erholung ſuchenden Stadtmenſch in ihre Arme. Die dichten
Baumkronen mit dem ſchönen Baumſchlag und den herrlichen
Blütenkerzen haben ſchon manches Auge entzückt, manches
Maler=
herz begeiſtert. „Der Lenz hat Kerzen angezündet an Leuchtern
von Smaragd im Dom” möchte man frei nach Lenau zitieren.
Wenn irgendwo, ſo trifft dies hier zu. Aber auch der Proſaiker
Materialiſt” muß man in unſerer „iſt liebenden Zeit ſagen)
kommt auf ſeine Koſten: Eine erfriſchende Kühle ſpendet das
dichte Laubdach der bunten, ſonntäglich geputzten Menge, die
mit uns zu den Altären des Frühlings wallfahrt.
Zunächſt rechts und links das Gewirr der Kleingärten
(nicht ſo wirr, Gott ſei Dank, wie Paul Klees Bild 1920 auf der
Mathildenhöhe), zum Teil mit in ihrer Art kunſtvollen
Einfrie=
digungen. Dann über den heuer ſehr munter fließenden
Klap=
pach! Der Schelm, aus dem Wiesgrund am Martinspfad
zwiſchen der Villa Göbel und dem Walde kommend, erzählt von
den früheren Badefreuden der Darmſtädter. An der
Nieder=Ramſtädter Landſtraße entſpringend, durchfloß er an
jener Stelle drei Teiche, in den Karten mit dem Namen „
Forellen=
teiche” bezeichnet. Die beiden öſtlichen waren kleinere und mit
Schilf bewachſen. Der größere weſtliche, ohne dieſen Nachteil,
wurde allgemein der „Beſſunger Teich” genannt. Hier
hatte Zimmermeiſter Kropp in den 1850er Jahren an der
Süd=
ſeite eine freundliche Badeanſtalt erbaut, die aus fünf Zellen
beſtand. Auch ein Kahn und Schwimmbalken waren zur Stelle.
Die Beſſunger badeten mit Vorliebe hier, aber auch viele
Darm=
ſtädter bevorzugten dieſen Teich, weil hier das Waſſer friſcher
und reiner war als im Woog. Im angrenzenden Wald ſtand ein
kleiner offener Feldſtall für die Pferde der aus der Stadt
kom=
menden Offiziere. So blühte das von den Zeitgenoſſen
ge=
rühmte Badeleben, bis zur Anlage der Waſſerleitung in die um
1860 erbaute Artillerie=Kaſerne an der Heidelberger Straße. Die
Gemeinde Beſſungen hatte ſich verpflichtet, für die in ihre
Ge=
markung kommende Kaſerne das Waſſer zu liefern, und ſo mußte
denn der Teich abgelaſſen werden. An die Stelle des
Bade=
paradieſes trat eine trockene Wieſe mit einer Brunnenſtube.
Aber auch vom verſchwundenen Dorf Klappach raunen
die Wellen. Wo die jetzige Goetheſtraße (ehemals
Klappacher=
ſtraße) von dem Bache durchſchnitten wird, heißt der dort
lie=
gende Wiesgrund „In der Klappach”. Weiter ſüdöſtlich heißt
es „Hinter der Klappach‟. Dort lag das gleichnamige Dorf, auch
Glappach und Clappach geſchrieben, an den Ufern und
ſüdlich des Bächleins. Ich ſelbſt habe in der Nähe des den
Wies=
grund durchſchneidenden Flachsbachwegs, und zwar wo ſich der
Weg teilt, an dem nach der Wieſelſchneiſe ziehenden Aſt einen
Spinnwirtel gefunden, ein redender Zeuge menſchlicher
Nieder=
laſſung an dieſem Orte. Das Dorf ſoll erſt im dreißigjährigen
Kriege ausgegangen ſein, hat aber wohl ſchon früher ſeinen
Untergang gefunden, da ſchon in einer Urkunde von 1450 die
Stelle vrrkommt: „Item 1/2 Mannsmahd Wieſen zu Glappach
iſt die Hoffſtadt geweſt.”
Die herrliche Allee, bei deren Anlage kurz nach 1838, dem
Erbauungsjahr des alten Hauſes auf der Ludwigshöhe,
glück=
licherweiſe das Lineal keine allzu große Rolle geſpielt hat, führt
in maleriſchen, ſanften Krümmungen aus dem Grunde auf die
Höhe. Hier ein Blick rückwärts nach Nord und Oſt!. Der
Wald=
rand im Oſten lenkt das Auge rückführend nach der Goetheſtraße
17. Maf 1924
und den Martinspfad, über braune und grüne Ackerflächen und
blühende Obſtbäume zu rotdachigen Landhäuſern und
farben=
prächtigen Gärten. Ueber alles hinweg grüßt mit rotem Hut die
Pauluskirche, Meiſter Pützers wohlgelungenes Werk.
Wenige Schritte trennen uns noch vom Walde. Die „
Berg=
ſtraße” verlaſſend und links den „Ludwigsweg” einbiegend,
er=
reichen wir den Waldeingang. Mit ehrfürchtigem Schauern
be=
treten wir die hohen Hallen, ehemlas ein Teil des
altehrwür=
digen Reichsforſtes Dreieich, eines königlichen
Wild=
banns, der zu den Reichspaläſten Frankfurt und Trebur gehörte.
Seine ſüdliche Grenze läuft ganz in der Nähe. Es war die
Linie Groß=Oſtheim am Main (gegenüber Aſchaffenburg),
Otz=
berg, Modau (Mühltal) bis Stockſtadt am Rhein. Nach Weſten
und Norden erſtreckte er ſich bis Rhein und Main. Die
kraft=
vollen fränkiſchen Könige, wie Dagobert I., der letzte tätige
Merowinger, und Karl der Große haben hier mit ihren
rieſigen Doggen auf Bär und Auerochs gejagt. Von welcher
Größe dieſe Jagdhunde waren, davon kann man ſich heutzutage
kaum mehr eine Vorſtellung machen. Von Karl dem Großen
an den Khalifen Harun=al=Raſchid zu Bagdad als
Freund=
ſchaftsgabe geſandt, haben ſie dort die Löwen gefangen wie
unſere heutigen Jagdhunde die Füchſe.
Die ehrfürchtige Begeiſterung, mit der wir den Wald
be=
treten, ſteigt oder fällt je nach Veranlagung, wenn wir erfahren,
daß bis vor wenigen Jahren an dieſer Stelle am Waldeingang,
wo die „Alte Bogenſchneiſe” den Ludwigsweg ſchneidet, die
„Branntweinbuche” ſtand, ein hohler, äſtiger Buchbaum
mit einer Bank davor, wo wohl, mancher Waldarbeiter, wie
Ritſert meint, ſich vor Beginn ſeines Tagewerks durch einen
kräftigen Schluck aus der Branntweinflaſche zu ſtärken pflegte
und ſo dem Baum zu ſeinem Namen verhalf.
„Raſch tritt der Tod den Menſchen an‟: Damit die
Erinne=
rung an das „Vergehen” in dieſer Zeit des „Werdens” nicht
fehle, trägt ein mächtiger Granitblock in der Nähe bergauf des
Regenſchutzſchirms die inhaltsſchwere Inſchrift: „Den am 27.
Febr. 1909 verunglückten Leutnants des Gr. Artilleriekorps
Maximilian von Reden, Hans von Trott zu Solz,
Wolfgang Chales de Beaulieu von den Kameraden
ge=
widmet.”
Die drei Offiziere waren beim Bobſchlittenfahren auf der
jetzt noch im Winter eifrig beſuchten Rodelbahn mit voller Wucht
gegen einen Baum gefahren. Trott war ſofort tot, Reden lebte
noch einige Stunden, Beaulieu noch einige Tage. Das
Bob=
fahren wurde infolgedeſſen verboten.
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8. Auguſt 1902, vorgenommen.
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Sterbefälle. Am 24. April 1924: von Wiſſow, Editha, 2 M.,
Anna=
ſtraße 34. Am 25.: Hamacher, Anna, geb. Stoſſer, 30 J., Ehefrau des
Kaufmanns, Hügelſtraße 65. Kirchmann, Charlotte, geb. Heil, 51 J.
Wtw. des Schloſſermeiſters, Kiesſtraße 47. Groß, Marie. Pfründnerin
ledig, 72 J., Erbacherſtraße 25. Herzberger, Anna, geb. Mosberger,
52 J., 9
Stw. des Heizers, Gardiſtenſtraße 19. Am 26.: Eiſenhauer,
Mar=
garete, geb. Reinhard, 77 J., Wtw. des Gefängnisaufſehers,
Darm=
ſtraße 39. Am 25.: Peterſen, Fritz, Major a. D., 74 J., Aliceſtraße 19
Ingold, Peter, Fabrikarb., Fränkiſch=Crumbach, hier Stadtkrankenhaus
Am 26.; Klotzſch, Barbara, geb. Millmann, 61 J., Wtw. des
Büro=
dieners, Feldbergſtraße 92. Am 27.: Jöckel, Marie, geb. Rettig, 30 J.
Ehefrau des Stadtverwaltungsinſpektors, Heidelbergerſtraße 122. Frank,
Ernſt, 1 M., Babenhauſen, Heinheimerſtraße 21. Am 27.: Maurer,
Margarete, geb. Brunner, 85 J., Wtw. des Photographen,
Mathilden=
ſtraße 3. Sitte, Clara, geb. Hitzfeld, 83 J., Wtw. des Gaſtwirts,,
Karl=
ſtraße 15. Wagner, Gottlieb, Gewerberat i. R., 70 J., Rückertſtraße 16.
Schwinn, Leonhard, 53 J., Landwirt, Hainſtadt, hier Stadtkrankenhaus.
Sander, Johanna, geb. Backofen, 84 J., Wtw. des Hofbankiers,
Sand=
ſtraße 3
Am 28.: Kartſcher, Adam, Schreiner, 37 J.,
Schleiermacher=
ſtraß
26. Heß, Eliſabeth, geb. Schömbs, 71 J., Wtw. des
Landgeſtüts=
dieners, Eliſabethenſtraße 43. Am 29.: Hammel, Margasete, geb. Röth
57 J., Ehefrau des Schreibwarenhändlers, Blumenthalſtraße 43.
Kin=
dinger, Peter, Maurer, 41 J., Waſchenbach, hier Eliſabethenſtift.
Höhl, Paul, Lokomotivführer, 47 J., Arheilgen, hier Eliſa=
Am 2
beth
ft. Am 29.: Fritſch, Johann, Fuhrmann, Liebfrauenſtraße 64
Am 30.: Grandpierre, Eliſabeth, geb. Werth, 34 J., Ehefrau des
Re=
gierungsbaurat, Aliceſtraße
Müller, Philipp, Werkmeiſter, 48 J.,
Seeheim, hier Eliſabethenſtift. Marquard, Katharina, geb. Lannert
72 J., Ehefrau des Gärtners, Nieder=Ramſtadt, hier Eliſabethenſtift.
rmbruſt, Guſtav, Privatier, 75 J., Mühlſtraße 58. Am 2. Mai:
Grune=
dald, Heinrich Jakob, 1 J., Marienplatz 1. Oehlenſchläger, Peter, ledig,
28 J., Nieder=Ramſtadt, hier
liſabethenſtift. Am 3.: Moog, Otto
Eiſenbahnoberinſpektor, 45 J., Waldſtraße 38. Am 4.: Meiſter, Georg
1 J., Bleichſtraße 34. Caſpary, Peter, 1 J., Crumſtadt, hier
Heinheimer=
ſtraße 21. Am 5.: Simon, Eliſe, o. B., 20 J., Bingen a. Rh., hier
Eliſabethenſtift. Am 3.: Führer, Lilly, Diakoniſſe, 75 J., Erbacherſtr. 20.
Am 4.: Mack, Adam, Taglöhner, 74 J., Wingertsgäßchen. Roeder, Otto,
Kaufmann, 40 J., Viktoriaſtraße 63. Am 5.: Horneff, Valentin, 8 Mon.
Roßdorf, hier Stadtkrankenhaus
Wachenfeld, Elſe, 1 J.,
Pallaswieſen=
ſtraße 60. Schmidt, Thereſe, geb.
Diel, Wtw. des Eiſenbahners,
Sand=
bergſtraße 35. Am 6.: Wilding, Chriſtine, geb. Emich, 57 J., Ehefrau
des Maurers, Rhönring 131. Göckel, Bernhard, Maurer, 54 J., Gr.=
Zimmern, hier Eliſabethenſtift.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Cantate, den 18. Mai 1924,
Gedächtnisfeier des 400jährigen Beſtehens des evang. Kirchenliedes
und Geſangbuchs.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Um 11¾ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Juhl=
Hamburg. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wag
ner II. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz,
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Abends 7½ Uhr: Frauenverein
der Lukasgemeinde: Familienabend.
Baſler Frauenmiſſionstag am Freitag, den 23. Mai, im
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17. Nachm. 3 Uhr: Bundesverſammlung. Vorträge
und gemütliches Zuſammenſein bei Tee. — Abends 8 Uhr:
Lichtbilder=
vortrag über China von Miſſionar Rottmann.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im
Gemeinde=
haus: Pfarrer D. Waitz. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mit
wirkung des Kirchengeſangvereins. Pfarraſſiſtent Müller. — Um
für Starkenburg durch
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11 Uhr: Gemeinſamer Feſt=Kindergottesdienſt für den Oſt= u.
Weſt=
bezirk. Pfarrer Beringer. — Abends 8 Uhr: Gemeindeabend im
Gemeindehaus unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins mit
Vor=
trag von Pfarrer D. Waitz über: „Luthers Lieder, wie ſie wurden und
wirkten” und Aufführung eines Feſtſpiels: „Drei Bilder aus Paul
Gerhardts Leber
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre, für den Südbezir.
im Gemeindehaus. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt zur Feier des 400 Jubiläums des Geſangbuchs, unter Mitwirkung, des
Kirchen=
geſangvereins. Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
Kollekte für den Kirchenchor. — Abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Familienabend. Vortrag: „Unſer Geſangbuch” Muſikaliſche und
de=
klamatoriſche Darbietungen. Geſangbuch mitbringen! Eintritt frei
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
ehre (1. Gruppe). Pfarraſſiſten Gerſtenmaier. —
Um 10 Uhr
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: (Kollekte für den Kirchengeſangverein der
Paulus=
kirche zur Anſchaffung von Noten.) Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für
beide Konfirmandengruppen. Pfarrer Rückert. — Um 10 Uhr: Feſt
gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarrer Rückert. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Abends
8 Uhr: Geineindeabend zur Feier des 400jährigen Jubiläums des
Kirchen=
liedes unter Mitwirkung des Kirchenchors. Vortrag von Pfr. Rückert
über: „Die Entſtehung des evongeliſchen Geſangbuchs”.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Stein
aus Godesberg. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangel,
Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Sonntag,
nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden (Geburtstagsfeier),
—
Don=
nerstag, den 22. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 10 Uhr: Gottesdienſt in der Stadtkapekle. P. Juhl. — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. P. Juhl.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. P. Juhl. — Montag, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für
Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſionar
Schäfer. — Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der
Stadtmäd=
chenſchule Beſſungerſtraße. — Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund
für Knaben. — Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag
vorm. 10 Uhr: Kirchgang in die Stadtkapelle. — Nachm. 2½ Uhr
Bibelſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelſtunde für
Jung=
frauen. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. P. Juhl. — Dienstag
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebetsſtunde für Jung
frauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge,
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten.
Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde in der Mauerſtr. 5.
Wartburgverein Darmſtadt (C. B. J. M.). Vereinslokal:
Kr
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23
Sonntag, vorm. 11½ Uhr: Schloßbeſichtig
ng. Treffen 1120 Uhr im
Schloßhof. (Nur für Vereinsangehörige.)
Abends ½8 Uhr:
Wald=
gang zur Waldandacht. Treffen ½8 Uhr pünklich am Woogsdamm.
Dienstag, den 20. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung. Ausſprache
über Zeit= und Lebensfragen. Hier ſoll niemand fehlen (Gäſte immer
willkommen).
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V., Alexander
ſtraße 22 (Infanterie Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8½ Uhr:
Vortrag von Sekretär Rein Franck: „Der Wille zum Leben”
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, abds. 8½ Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreis.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.):
Sonn=
tag, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. — Abends 6 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abend
8½ Uhr: Bibelſtunde für Jugend und junge Männer. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Familienangehörige,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 18. Mai 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil, Meſſe. — Um 7 Uhr; Heil, Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr;
Singmeſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre;
da=
rauf Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht. — An allen Werktagen,
abends 8 Uhr: Majandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!, Uhr:
Heil. Meſſe. — Nachm. 5 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens,
Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
Nachm. ½3 Uhr: Verſammlung der Jugendabteilung der Jung
frauen=Kongregation,
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, um 5 Uhr und abends
um 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. —
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt und
Generalkommunion der Jungfrauen. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt. — Nachm 2 Uhr: Feierliche Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vornt.: 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
Nachm. 2 Uhr: Andacht. — Werktags, vorm. ½7 Uhr: Heil. Meſſe.
St. Martinskavelle am Herdweg: Samstag, nachm. 5 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. ½7 Uhr: Gelegenheit zur heiligen Beichte.
— Um ¼8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 38 Uhr: Predigt. — Um ½9 Uhr:
Heil Meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 6 Uhr:
Majandacht. — Gaben für die Liebfrauenkirche nimmt dankbar
ent=
gegen das katholiſche Pfarramt St. Martin.
St. Fideliskirche: An allen Sonn= und Feiertagen in der Kapelle
der Engliſchen Fräulein, an der Waldſtraße vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe
und Predigt. — Gaben für die Fideliskirche nimmt dankbar entgegen
der katholiſche Kirchenvorſtand St. Fidelis, Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 746 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 6½ Uhr:
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt,
Nachm. ½5 Uhr: Maipredigt und Andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, nachm. 3 Uhr: Andacht.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſaminlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 18. Mai,
vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 21. Mai, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 23. Mai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, der
18. Mai, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt — Um 9 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 22. Mai, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde Pred. Erhardt,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 18. Mai, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententag8=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
sonntag, den 18. Mai, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde.
Nachm. 4 Uhr:
Predigt. — Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstag, den
72
Nai, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 18. Mai, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 22. Mai,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſ
dem Schwimmbad: Sonntag, den 18. Mai; Vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abendt
Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 18. Mai,
vorm. ½10 Uhr: Predigt, — Um ½11 Uhr; Sonntagsſchule, — Abends
8 Uhr: Bibelſtunde,
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Das Ideal der Landwirte iſt die
Original-Lanz-Zentrifuge.
Die einfachſte und beſte Zentrifuge der
Gegenwart; der Name „Lanz” bürgt für
gute Qualität. Man darf ſich nicht von der
Billigkeit anderer Fabrikate beirren laſſen,
Die Lanz=Zentrifugen ſind in jeder Größe
Euh vorrätig und ohne Kaufzwang zu beſichtigen,
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Udezo
17. Mai 1924 Nr. 137
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Warenmärkte.
8 Geſchäftsaufſicht. In einem längeren Artikel behandelt
der Handelsteil der M. N. N. die Tatſache, daß ſich die Anträge auf
Stellung unter Geſchäftsaufſicht zunehmend mehren, ohne daß die
Oef=
fentlichkeit amtliche Kenntnis davon erlange; ſie betont die
Notwen=
digkeit der geſetzlichen Aenderung dahin, daß, wie im Konkursverfahren,
die Anordnung der Geſchäftsaufſicht analog den Beſtimmungen der
Kon=
kursordnung von Amtswegen bekannt gemacht werden. Die
Berufs=
vertretungen (Handels=, Handwerks= und Landwirtſchaftskammern)
ſollten, bis die Geſetzgebung hier abhelfe, dieſe Veröffentlichungen
über=
nehmen.
w. Ständiges Schiedsgericht für
Goldbilanz=
ſtreitfragen bei der Induſtrie= und Handelskammer
zu Verlin. Der Deutſche Induſtrie= und Handelstag, der
Reichsver=
band der Deutſchen Induſtrie, der Zentralverband des Deutſchen
Groß=
handels, der Centralverband des Deutſchen Bank= und
Bankiersgewer=
bes, die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und die
In=
duſtrie= und Handelskammer zu Berlin haben bei der letzteren ein
Srändiges Schiedsgericht für Goldbilanzſtreitfragen errichtet. Zu
Vor=
ſitzenden des Schiedsgerichts ſind die Herren Kammergerichtspräſident
D. von Staff, Vizepräſident des Kammergerichts a. D. Ring und
Staatsſekretär a. D. Oskar Meyer berufen. Das Schiedsgericht wird
die Schlichtung von Streitigkeiten, die aus der Aufſtellung der
Gold=
bilanzen hervorgehen, auf Antrag übernehmen und auf Wunſch auch
in Fragen von grundſätzlicher Bedeutung ſchriftlich gutachtliche
Aeuße=
rungen erſtatten. Anträge auf Eröffnung eines Schiedsverfahrens ode
Erſtattung von Gutachten ſind an die bei der Induſtrie= und
Handels=
kammer errichtete „Geſchäftsſtelle des Ständigen Schiedsgerichts für
Goldbilanzſtreitfragen”, Berlin NW 7, Dorotheenſtraße 8, zu richten.
Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 16. Mai. Getreide, Hülſenfrüchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilogramm. Weizen, Wetterau 16.75—17.25, Roggen 14.80
bis 15.—, Sommergerſte für Brauzwecke 17.50—18.—, Hafer, inländiſd
14.50—14,75, Hafer, ausländiſch —.—, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 22.75
bis 28.—, Roggenmehl 22.— bis 23.—, Weizen= und Roggenkleie 9.25
bis 10.—.
wb. Berliner Produktenbericht. Wenn auch die
Ge=
ſchäftsſtille am Produktenmarkt unverändert anhielt, ſo war die
Hal=
tung doch etwas ſtetiger als bisher. Weizen wurde von Magdeburg
ungefähr auf den letzten Preiſen gehalten. Hier beſtand um ſo weniger
Nachfrage ſeitens der Mühlen, als die Konkurrenz des amerikaniſchen
Mehls fortdauernd den Verkauf heimiſcher Ware beſchränkt, dagegen
gab ſich für Roggenmehl etwas mehr Konſumnachfrage zu erkennen
Die Roggenpreiſe haben eine Stütze in dem fortdauernden, wenn aud
wenig umfangreichen Roggenbedarf der Provinzmühlen gefunden, denen
ſeinerzeit durch die Ankäufe der Reichsgetreideſtelle das Material aus der
eigenen Umgebung fortgenommen worden war. In Gerſte, Hafer,
Futterartikeln und Hülſenfrüchten iſt ſowohl im Geſchäft als auch in den
Preiſen eine nennenswerte Veränderung nicht eingetreten.
vorzunehmen, ſondern auch für Amſterdam 2 Prozent anſtatt bisher
1 Prozent zu geben.
Am auffälligſten kam der Tendenzumſchwung in den neuerlichen
ſtarken Kurserhöhungen am Montanmarkte zum Ausdruck. Die nach
allſeitiger Anſicht über Gebühr entwerteten ſchweren Papiere wurden
in großen Poſten, wie es hieß, für Auslandsrechnung vom Markt
genom=
men, ſodaß bei den gleichzeitigen ſtarken Deckungen der Kontermine
Kursſteigerungen von 2 bis 4 Billionen Prozent und ſolche von 5 bis
6 Billionen Prozent nichts Seltenes waren. Bei den einzelnen
Induſtrie=
papieren waren die Kurserholungen ähnlich, im allgemeinen aber
ge=
ringer.
Nach Befriedigung des anfänglich ſehr lebhaften Kaufandranges
wurde das Geſchäft ruhiger. Die Kurſe mußten zum Teil ihre Aufſchläge
wieder hergeben. Das Publikum ſteht im allgemeinen noch abſeits und
beteiligt ſich nur ſehr vorſichtig mit Käufen. Daher entſprachen auch die
Umſätze in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten nicht der
zeitweiſen Lebhaftigkeit im Großverkehr. Das ſtarke Intereſſe für
weſt=
deutſche Montanwerte hing auch damit zuſammen, daß die vom
Reichs=
kanzler eingeleitete Vermittlung im Konflikt zwiſchen den Zechenbeſitzern
und den Bergarbeitern vor einem erfolgreichen Abſchluß ſtehen ſoll.
Oeviſenmarkt.
Börſen.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Siemens u. Halske A.=G., Berlin. Die
Generalver=
ſammlung genehmigte den Abſchluß für das am 30. September 1923
beendete Geſchäftsjahr und beſchloß, den Ueberſchuß von 95 Billionen
auf neue Rechnung vorzutragen. Zum Geſchäftsbericht führte der Vor
ſitzende Dr.=Ing. h. e. Karl von Siemens aus: Die
Verwal=
tung hat darauf verzichtet, eine Erklärung zu den
einzelnen Bilanzpoſten zu geben und bittet, die Bilanz
nur als eine formelle Erfüllung einer gefetzlichen Pflicht zu betrachten.
Die dritte Steuernotverordnung hat zwar verſucht, Klarheit in einige
Punkte zu bringen, ſo z. B. in der Frage, in welchem Werte die alten
Verpflichtungen einzuſetzen ſind. Bei der Feſtſetzung der Paſſivwerte
komme es z. B. beim Goldwert der Obligationen weniger auf 1 oder
2 Prozent an, als darauf, daß die Wirtſchaft mit dieſen Zahlen
als feſte Größen rechnen kann. Nach der dritten Steuer=
Notverord=
nung haben die Obligationäre das Recht, eine Aufwertung der noch nicht
eingelöſten Obligationen bis zur Höhe von 15 Prozent des eingezahlten
Goldbetrages zu verlangen. Diefenigen Obligationäre, die ihre
Obli=
gationen vor Erlaß der dritten Steuernotverordnung zurückgezahlt
er=
halten haben, haben keinen Anſpruch auf Aufwertung, ſoweit ſie die
Zahlung vorbehaltlos angenommen haben. Eine ſolche Aufwertung
die=
ſen Obligationären nachträglich zu gewähren, iſt ſolange unmöglich, als
der Staat den Anſpruch erhebt, daß an ihn die Differenz zwiſchen dem
ausgezahlten Goldbetrage und dem Goldbetrage, der der 15prozentigen
Aufwertung entſpricht, abgeführt wird. Die Verwaltung werde ſich jedock
bemühen, den Staat von der Ungerechtigkeit dieſer Maßnahme
zu überzeugen, die beſonders die Kreiſe betreffe, die dem geſchäftlichen
Leben ferner ſtehen und die ihre Lebenserſparniſſe in Obligationen
angelegt hatten. Zu dem Geſchäftsgang ſeit Beginn des neuen Jahres
wurde bemerkt, daß die erſten Monate in die Zeit der allerhöchſten
Geld=
entwertung fielen und in den Uebergang zu Goldwährung. Die
Durch=
führung der Goldrechnung mit der Kundſchaft hat ſich durch die
Einfüh=
rung der feſten Zahlungsmittel ſehr ſchnell vollzogen. Durch die dadurck
eingetretene Erſparnis an unproduktiver Arbeit iſt die im Verhältnis
zur Produktion hohe Anzahl der Angeſtellten etwas verringert worden.
je durch den Uebergang zur Goldrechnung ſich ergebenden
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe hatten zu einem Nachlaſſen der Aufträge geführt. In
letzter Zeit iſt das Geſchäft reger geworden. Neu in den Aufſichtsrat
wurden Bankdirektor Oskar Schlitter, Werner F. von Siemens
und Bankdirektor Dr.=Ing. h. c. Emil von Stauß gewählt.
Banken.
— Wiener Bankverein. Die Generalverſammlung beſchloß
die Auszahlung einer Jahresdividende von 8000 Kr. pro Aktie.
* Frankfurter Börſe vom 16. Mai. (Eigener Bericht.) Die
Befeſtigung der Börſe machte heute kräftige Fortſchritte. Die
anhal=
tende Entſpannung am Geldmarkt hat die Spekulation zu etwas
leb=
hafterer Tätigkeit angeregt. Auch das Ausland iſt als Käufer am Markt,
dagegen verhält ſich das inländiſche Publikum noch ſehr zurückhaltend
weil in deſſen Kreiſen die Mittel zur Beteiligung am Börſengeſchäft
doch noch fehlen. Die Märkte eröffneten lebhafter als geſtern, und
be=
ſonders am Montan= und Chemieaktienmarkt zeigte das Geſchäft einen
Umfang, wie man ihn ſeit längerer Zeit an der Börſe nicht mehr ge
wohnt war. Auch die Kursſteigerungen gingen über das geſtrige Maß
in den meiſten Fällen hinaus. Es gewannen zum erſten Kurs Deutſch
Lux 7½, Harpener 5, Phönix 3, Anilinwerte durchſchnittlich 1—1½. Die
übrigen Chemiewerte, mit Ausnahme von Rhenania, die gänzlich
ver=
nachläſſigt waren, erhöhten ihre Kurſe etwa im gleichen Ausmaß. Von
Elektr. Werten lagen A.E.G. ruhig bei kaum verändertem Kurs,
da=
gegen gewannen Bergmann, Felten=Guilleaume, Licht u. Kraft und
Schuckert etwa 10—15 Prozent des letzten Kursſtandes. Der
Maſchinen=
aktienmarkt, der von der freundlichere Stimmung ſeither wenig
pro=
fitiert hatte, erfreute ſich heute zunehmenden Intereſſes und die in
Be=
tracht kommenden Papiere ſtiegen durchweg etwa 10 Prozent. So gut
wie unverändert blieben nur Kleher. Als beſonders feſt ſind noch
Aſchaf=
fenburger Zellſtoff zu erwähnen, die zum erſten Kurs 1½, zur
Einheits=
notiz weitere 11 aufholten. Ausländiſche Renten lagen durchweg etwas
feſter. Im weiteren Verlauf der Börſe ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung
zunächſt in ſcharfem Tempo weiter fort. Etwa um 12.30 Uhr hörte man
Deutſch Lux 57 Geld, Anilin 17½ Geld, Höchſter 147/ Geld, jedoch
konnten ſich dieſe Höchſtkurſe nicht behaupten, da die Tagesſpekulation
zu Gewinnſicherungen ſchritt und auch die Arbitrage mit Abgaben
her=
vortrat. Die Kaſſakurſe ſtellten ſich überwiegend niedriger als die
Er=
öffnunsnotizen, beſonders die ſtark geſteigerten Montanwerte büßten
durchſchnittlich die Hälfte ihres Tagesgewinnes wieder ein.
Oberſchle=
ſiſche Werte blieben feſter. Der Kaſſamarkt lag durchweg recht feſt,
doch blieben die Umſätze hier kleiner als an den großen Märkten.
Weſentlich höher waren Berzelius, Gebr. Fahr, Jetter u. Scherer,
Löhn=
berger Mühle und Prometheus. Am freien Markte war größeres
Ge=
ſchäft in Api (4¾) auf die Hauſſe der Stinnespapiere, auch Petroleum
mit 14½ lebhaft gefragt. Im übrigen hörte man hier: Beckerſtahl 5½½
Beckerkohle 7/, Benz 3½, Brown Boveri 1,6, Entrepriſe 38, Growag
0,250, Kreichgauer 0,150, Krügershall 5, Petroleum 14½, Raſtatter
Wag=
gon 4, Ufa 5‟/g. — Die Nachbörſe ſchloß auf Wochen=Realiſationen etwas
leichter. Höchſter 13:/, A. E.G. 834, Anilin 16:/8.
„wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Der jähe
Stim=
mungswechſel von Verzagtheit, Bangen und Zweifeln zu einer
opti=
miſtiſcheren Beurteilung der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage iſt die
Folge einesteils der Wahlniederlage des Nationalen Blocks in
Frank=
reich, anderenteils der von Tag zu Tag mehr ſich auswirkenden
Entſpan=
nung am Geld= und Deviſenmarkt. Die Leihſätze für Geld gehen
in=
folge des neuerdings vorhandenen ſtarken Angebots allmählich ſtändig
zurück. Am Deviſenmarkt war auch heute eine allſeitige Abnahme der
Anforderungen feſtzuſtellen, ſodaß die Reichsbank in der Lage war,
größere Zuteilungen nicht nur für eine ganze Anzahl von Nebenplätzen
DM,
Bite
T
„slo Kf Amſterdam=Rotterdam .. Brüſſel=Antwerpen .... 3 hriſtiania. . . . . . . . . . . . . nhagen .. ... . . ..." 51 tocholm ............ Helſingfors .. . ........ talien .. . . . . . . . .. . ..." 1 95 London .............." 18. 184 3.
83 New=York ............. 2 „ Paris.. .. . . . . . . . . . . . . 4 Schweiz ............ Spanien ............."
r. abg.).
Wien (i. D.-8 ....." Z. bapeſt. . .......... Buenos-Aires. , aua..4 Bulgarien. .. . . . . . . ..." pan .............." de Janeiro ......." Belgrad. . . . . . . . . ...... 5.2 Liſſabon ............." 2. 64 1i Danzig ............ ... 73.61
73 73.61 13.
K
par
R.
voll
2
1P
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 10000
0
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Anui
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türnb. Maſch.
erl.=Anhalt=Maſchiner
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhü
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan ......
Wolle. . .. . .."
Chem: Heyden .......
Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel.. .
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum ..
dt. Kaliwerke ..
Waffen u
ersmarckhütte ..
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . .
Elekt
Lieferung .....
R. Friſter ..........."
aggenau Vorz. ...."
Gelſenk. Gußſtahl ..."
Gef. f. elektr. Untern...
Halle Maſchinen .....
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
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.. eguin
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ohle 194 Nordd. Gummi
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Vaggon.. 37000 im... 1275 Me
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rer=Werke ..... 700
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Markkurs „
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73.73
18.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Frankfurter Kursbericht vom 16. Mai 19
Europäiſche Staatspapiere.
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4% Heſſen unk. 1924... . . . . . ..
3½% ................
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4% Württemberger ..........
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
„v. 1902 ...........
5% Bulgar. Tabak 1902... .. ..
2 Griech. Monopol ......
g%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
b 1918 ...........
a%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ....... ... ... ....
Oeſt. Goldrente ........
einheitl. Rente ......
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
tev. 13 ...
Goldrer
4½½ „
„ am. Goldren=
„ am. v. 05 . .......
Türk. (Admin.) v. 1903...
(Bagbad) Ser. I
„ v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14
gente ...."
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Kronenrente ..
*
Außereuropäiſche.
% Mexik. amort. innere . . . . . .
konſ. äuß. v. 99... ..
bv. 04, ſtfr. . ..
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Irrigationsanleihe
4½
5% Tamaulipas, Serie T....."
— — — Me R6 — B6 550 O-
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Ludolfb. (Salzkammerg.) . .
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onique Monaſtir ......
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huldverſchreibungen
Kohlenwertanl.
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Kaliwert=Anleihe
Roggenwert=Anl.
ichſ. Braunk.=Anl. Ser. Iu. 1.
% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bank=Aktien.
Ng. Deutſche Creditanſtalt. . . .
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 137.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. Mai 1924.
Seite 15.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
(Nachdruck verboten.)
Es war ein harter Kampf, den Jackſon in ſeinem Innern
ärnpfte. In einem Seſſel ſitzend, eine Zigarette rauchend, lehnte
den Kopf zurück. Alles, bis in die kleinſte Einzelheit ließ er
ochmals an ſeinem Geiſte vorüberziehen. Sollte er Helene
nahe=
ſegen, das Kabarett nicht mehr zu beſuchen, wo ſie, wie er eine
zuunde vorher von dem Portier erfahren hatte, in der letzten
zeit beinahe jeden Abend geweſen war. Sollte er ſie auch bitten,
von Rayton abzulaſſen und die Freundſchaft mit Scrubb und
haſton aufzugeben? Oder waren dieſe Männer doch nicht ihre
freunde? Serubb hatte ihr doch etwas ins Glas geworfen.
ſein, er wollte lieber nicht mit ihr über das ſprechen, was er
ge=
hen hatte.
Es war doch leicht möglich, daß Helene die Geſellſchaft des
ebhaften Rayton mit ſeinen liebenswürdigen Manieren der
einiger vorzog, auch wenn er der tüchtigſte Detektiv von
Scot=
and Yard wäre. Was war er denn mehr als ein Detektiv? Sollte
r je eine Frau glücklich machen können? Sollte er einer Frau
uliebe Abſtand nehmen können von der Löſung einer beſonders
erwickelten Aufgabe, auch wenn ſie mit Lebensgefahr für ihn
erknüpft wäre?
Eine innere Stimme ſagte ihm, daß er doch ein guter
und liebender Gatte ſein könne, der ſich mit ganzem Herzen ſeiner
Frau widmen würde. Nach längerem Erwägen kam er zu dem
Entſchluſſe, Miß Stewans bei erſter Gelegenheit die Frage
vor=
ulegen, wo ſie an dieſem Sonntag vormittag geweſen ſei.
Be=
annte ſie, dann wollte er alle ſeine Ueberredungskunſt
anwen=
ſen, um ſie von dem Unſchicklichen ihres Handelns zu überzeugen.
Var es nicht für ihn, ſo wolle er es aber doch um ihrer ſelbſt
villen tun, da er ſie gerne glücklich ſehen wollte.
Allmählich kam wieder Ruhe über ihn und er tröſtete ſich ſchon
nit dem Gedanken, daß Helene ihn nach Neu=York begleiten
verde, wo ſie zuſammen Bob beſuchen und dieſen den Händen
er „Vollers” entziehen würden.
Als ſeine Gedanken auf Bob zurückgingen, begriff er, daß er
rotz allem den Mut nicht verlieren dürfe. Bob mußte gerettet
zerden. Allmählich vertiefte er ſich wieder in die Geheimniſſe
2es Nanms mi dem Fll und danft ine eine Grese.
zurück.
Nun ſtand es für ihn zweifellos feſt, daß John Gillis der
Pflegebruder von Lady Dunck war. Das Porträt auf deſſen
Zimmer ſagte genug, wenn auch andere Gründe dagegen
ſpra=
chen, denn John Klean, Lady Duncks verſtorbener Pflegebruder,
hatte ein lahmes Bein gehabt, und John Gillis rechtes Bein
war nicht lahm. Aber iſt es denn auch gewiß, daß Klean otwas
hinkte? Um dieſes feſtzuſtellen, beſchloß er, bei der geographiſchen
Geſellſchaft, für die Klean nach Afrika gegangen war, nähere
Er=
kundigungen einzuziehen. Da ging die Türe ſeines Zimmers auf
und unerwartet trat Miß Stewaus ein.
„Was iſt denn los, Jack, daß Du ſo finſter und mißmutig
dreinſchauſt?” fragte ſie fröhlich, einige Paketchen auf den Tiſch
legend.
Jackſon hatte in ſeinem tiefen Sinnen ihren Eintritt
über=
hört und ſprang nun überraſcht auf. Ein ſchroffer Zug lag um
ſeinen Mund und nicht ſo freundlich wie ſonſt begrüßte er ſie,
obſchon er ſich innerlich zwang, ſo zu ſein wie immer.
Nachdem Miß Stewans ſich des Mantels und Hutes
ent=
ledigt hatte, nahm ſie in ſeiner Nähe Platz.
„Nun, Jack,” fragte ſie weiter, „haſt Du etwas Beſonderes
entdeckt in der Angelegenheit Gillis?”
„Ja, Helene,” antwortete er bedächtig, „Bob lebt.”
Ein Lachen kam über ihre Lippen, als ſie antwortete: „Irrſt
Du Dich nicht, Jack? Jemand, der ſchon ſo lange tot iſt, wie kann
der plötzlich wieder lebendig ſeins
„Und doch iſt es ſo”, antwortete er. „Später werde ich Dir
das alles näher mitteilen. Aber was mich ſo verdrießlich macht,”
fuhr er langſam fort, dabei ſie ſcharf firierend, „iſt, daß ich
mei=
nen beſten Mitarbeiter verliere. Ich habe mich ſo ſehr an ihn
gewöhnt, immer gerne mit ihm zuſammengearbeitet, und nun
ſoll ich ihn an die Polizei von Northampton abgeben.
„Wen meinſt Du denn?” frug ſie neugierig.
„Bill Rayton.”
„Rayton?” wiederholte ſie leiſe und Jackſon ſah, wie ihre
Wangen erbleichten und ihre Hände ſich krampfhaft ineinander
ſchloſſen.
„Erſchrickſt Du über dieſe Mitteilung, Helene?"
„Oncin,” erwiderte ſie, ſich erhebend, „ich finde es nur ſchade
um Dich. Es ſchien ſo, als ſei ich beſtürzt, doch ich bin nur etwas
nervös. Ich fühlte mich heute morgen nicht recht wohl.”
„Warum biſt Du denn nicht länger zu Bett geblieben?” frug
Jackſon und er begriff, daß die Hoffnung, die er gehegt,
anſchei=
nend eitel geweſen war.
„Das habe ich getan”, erwiderte ſie, dabei vermeidend, ihn
anzublicken, als ſie fortfuhr: „Ich bin bis 11 Uhr zu Bett
geblie=
ben, und dann habe ich bis 6 Uhr frei bekommen.”
Dieſe Worte zerſtörten Jackſons Glück. Helene ſchenkte ihm
kein Vertrauen, ſie belog und betrog ihn ſogar. Nach einigen
Minuten gegenſeitigen Schweigens bemerkte der Detektiv, daß er
die Abſicht habe, ſich nach Neu=York zu begeben, um Bob
auf=
zuſuchen.
„Dann nimmſt Du mich doch ſicherlich mit, nicht wahr, Jack?”
frug ſie ihm ein Taſſe Tee einſchenkend.
„Nein, Helene, das iſt unmöglich. Ich möchte Dich den mit
der Reiſe und dann den mit den Nachforſchungen verbundenen
Gefahren nicht ausſetzen. Ich fahre allein, und hoffe in kurzer
Zeit zurück zu ſein.”
„Und mich überläſſeſt Du ganz meinem Schickſal?” frug ſie
mit einſchmeichelnder Stimme.
„Nein, da weiß ich ſchon Nat,” antwortete Jackſon, und ſeine
Augen blieben unverwandt an ihrem Geſichte haften, „ich werde
Bill Rayton hier laſſen, dann kann er dafür ſorgen, daß John
Gillis Dir nichts zuleide tun wird. Smith werde ich ſtatt ſeiner
nach Northampton abgeben.
„Das iſt recht lieb von Dir, Jack”, und ſie ward merkbar
auf=
geräumter bei dieſen Worten.
Die Weſtminſter=Pendule zeigte bereits ſechs, als Miß
Ste=
wans ſich verabſchiedete und beeilte zeitig ins Krankenhaus, in
dem ſie tätig war, zurückzukehren. Kaum war ſie fort, da erhob
ſich der Detektiv und trat an den Käfig von Freddy. Er ſtreichelte
das Tier und mit ſchwermütiger Stimme ſagte er: „Du biſt mein
einziger Freund, Fred. Menſchen können anſcheinend keine
wirk=
lichen Freunde ſein, von Tieren aber kann man wahre
Freund=
ſchaft erwarten. Komm, wir wollen zuſammen zu Abend eſſen,
Du ſollſt heute mit mir zu Tiſche ſitzen.”
Er klingelte Fräulein Tinny und bedeutete ihr in
unge=
wohntem Tone, daß ſie das Abendeſſen bringen möchte. Die gute
Seele ſchüttelte, die Treppe hinabgehend, den Kopf und meinte
laut, ſo daß Jackſon es hörte: „So habe ich ihn noch nie geſehen!“
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 16.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 17. Mai 1924.
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Dem verehrten Publikum, ſowie
mei=
ner werten Nachbarſchaft gebe ich
hier=
mit bekannt, daß ich in dem Hauſe
Liebfrauenſtraße 66 eine
Rinds=, Kalbs= und
Schweine=Metzgerei
eröffnet habe
Mein Beſtreben iſt, nur erſtklaſſige
Ware und Fabrikate zu liefern und
halte ich mich für Lieferungen jeder
Art im Großen und Kleinen beſtens
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empfohlen.
Peter Emmerich
Metzger
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Ankaufsstelle
von Brillanten, Gold= u.
Silßer=
waren, Perſerteppichen,
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gegenſtänden :: :: :: befindet ſich
Pädagogſtraße 2, Tel. 1202.
Der unterzeichnete Notar verſteigert
im Auftrage der Beteiligten:
Hamstag, den 24. Mai,
nachmittags 4 Uhr,
Sell Schlallt
Ludwigsplatz 2, 1. Stock, im Hause Arnheiter
Geöffnet von ½9 Uhr bis ½a 1 Uhr und von /43 bis ½a7 Uhr!
Eine Frage des Verkraueng!
Sie wissen, dass nur der Umsatz eine Ware
empfiehlt, weil ein Umsatz, wie wir ihn haben,
nur bei anerkannter Güte des Gebotenen möglich
ist. Nicht die Anzahl der Verkaufsstellen ist
mass-
gebend für die Billigkeit des Erzeugnisses, sondern
die Kalkulation, die man bei der Preisauszeichnung
zugrunde legt.
Wir haben nicht nur „eine grosse Menge Artikel
stark im Preise ermässigt” sondern
Unser
ganzes Warenlager
um volle 20 Prozent
herabgesetzt
und zwar schon zu einer Zeit, als andere Geschätte
noch nicht im entterntesten daran dachten, der
allgemeinen Geldknappheit Rechnung zu tragen.
Auch der von Gehässigkeit strotzende Neid auf
unsere Riesen-Ertolge einer weniger
leistungs-
fähigen Konkurrenz vermag die unerschütterliche
Treue und Anhänglichkeit, die uns Aro des auf
seinen Vorteil bedachten Publikums mit Recht
entgegenbringt, nicht zu erschüttern.
Der zwanzigprozentige Rabatt bleibt auch die
ganze nächste Woche bestehen, daher bitten wir
nochmals nach Möglichkeit um Besuch in den
Vormittagsstunden, da an den Nachmittagen,
speziell gegen Ende der Woche, der Andrang
zu-
meist beängstigend ist.
n Schwalheim im Chauſſeehaus am
Bahnübergang Friedberg —Bad=Nauheim
das Recht zur Ausbeutung des daſelbſt
befindlichen 8 Morgen großen Geländes
hergerichtet, für eine Ziegel= und
Back=
ſteinfabrik. Mitverſteigert u. mitübereignet
werden die auf dem Gelände errichtete
Wohnhäuſer, Trockenhallen, Maſchinen und
ſonſtiges Zubehör, Transformatoren=
Sta=
tion, ſowie ſämtliche, zum Betriebe eine
Ziegelei notwendigen Inventarien. Di
Ziegelei iſt im Betrieb und gewährleiſte
eine Produktion von 3 Millionen Stein pr
Saiſon. Die Verſteigerungsbedingungen=
und ſonſtige Unterlagen können bei dem
Unterzeichneten in den Geſchäftsſtunden
eingeſehen werden, woſelbſt auch
frei=
händige Angebote bis 21. Mai, 12 Uhr
mittags, entgegengenommen werden.
Zahlungsbedingungen: ½ in bar bei
ſofortigem Zuſchlag am Tage
der Verſteigerung, ½ in einem
Bankakzept auf 4 Wochen.
Beſichtigung der Ziegelei kann von
Mon=
tag, den 19. Mai, ab bei dem
Ziegel=
meiſter Noll in Schwalheim jederzeit
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Ludeigsplatz 2
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Aus den Amtsverkündigungen des Freisamn
Darmſtadt und den Bekanntmachungen di
Polizeiamts Darmſtadt.
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Scheck über 2000 Mk. der Emdener
Privat=
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Schildmütze.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt
den Apotheken Darmſtadts: Es verſeh
den Sonntagsdienſt und in der Woch
vom 17. Mai bis einſchl. den 24. Mai d
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke, Ballo
platz 11, die Adler=Apotheke, Wilhelminen
platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=Raxn
ſtädterſtraße 21.
Deſchaug don Mernochaun
Tou
rſ
gen und Feuet ſtatten.
Die Wohnungs= und Feuerſtättenb
ſichtigung findet gegenwärtig im 3. P.
lizei=Revier ſtatt.
(647
Darmſtadt, den 13. Mai 1924.
Das Baupolizeiamt.
Grundarbeiter
Die Herſtellung von Rohrgräl
die Einlegung der Gas= und Wa
leitungsrohre im Geſchäftsjahre
vergeben werden. Die Arbeitsk
bungen und Bedingungen liege
unſerer Verwaltung, Frankfurte
im 1. Stock, zur Einſicht offen
werden auch die Angebotsſcheine
geben. Die Angebote ſind b
Samstag, den 24. Mai, vorm.
einzureichen.
Darmſtadt, den 15. Mai 192.
Direktion der ſtädt. Betr
Die Plätze
zur Aufſtellung eines Ka
ſowie einer Schiffsſchau
auf dem Marktplatz der Gemein
ſtadt an den Pfingſtfeiertagen
9. Juni) und an der Vor= ut
kirchweihe (10. u. 11. und 17. A
ſollen in öffentl. Submiſſivn
Meiſtbietenden verpachtet werde
gebote mit entſprechender Aufſ
bis längſtens Dienstag, den
1924, nachmittags 4 Uhr,
unterzeichneten Stelle einzureic
ſelbſt auch die näheren Bedingu
erfahren ſind.
Eberſtadt, den 15. Mai 192=
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſt
Schäfer.
Holzverſteigeru
Montag, 26. Mai, 1/,9 Uhr vorn
werden in Darmſtadt (
Heilige=
verſteigert zunächſt das Dürn
Windfallholz aus Förſterei Ein
(Nr 3338—3386 in Aſpenſchlag
wieſenteil 4, Ober der Nottwie
Hengſtriedlache 9, 10) und Fö
Kalkofen (Dr. 1683—1773 in
häuſer Hegſtück 19—23, Hirtenhau
Prinzenſchlag 10, Ramſtadt 11,
platte 13, 15) Scheiter, rm: 93,8 Br
2 Hainbuchen, 20 Eichen, 7 Bir.
Erlen; Knüppel, rm: 64 Buche
Hainbuchen, 11 Eichen, 26 Birken,
1 Kiefer, 1 Lärche, 13 Fichten; S
rm: 7 Buchen. Dies iſt für lange
die letzte Brennholzverſteigeru
Darnach, vorausſichtlich //.10 be
nend, aus Aſpenſchlag 1a, Rottn
15b: Figten, 15 Stämme V 7,73
3 Derbſtangen II 0,09 tm; ſod
Nutzſcheiter, rm: 10,2 Eichen, 1
ſpalten, 253,3 II, rund, 10,9 Erle
rund. Die Nutzſcheiter ſitzen in II
34, V 26, VII 16, VI 64, 71, IIII 6
ſtanden, ſchon am 12. Mai zum A
gebot; hierzu kommt 1 rm Eichen
ſpalten Nr. 3348 in VIII 9. Verzeichn
der Nutzſcheiter für 0,50 G.=M.
erhältlich.
(64
Darmſtadt, 15. Mai 1924.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop.
Verſteigerung
nächſten Mittwoch, den 21. Mai ds. Js
von vorm. ½10 und nachm. ½3 Uhr
Marienplatz, frühere Dragonerkaſerne u.
z—4 Betten, 1 eiſerne Bettſtelle, ein
Matratzen, darunter 2 faſt neue 3te
Roßhaarmatratzen, 1 nußb. Spiegelſchran
2 polierte Waſchſchränke m. Marmor, Na
tiſche, 2 ſehr gute Kommoden, 3 pol.
tiſche, verſchiedene einfache Tiſche, 1 Plüſch
garnitur, 2 Sofa, Rohrſtühle, 1 Glasſchran
verſch. Kleiderſchränke, darunter 2 alte
nußb. Kleiderſchränke, 2 Eisſchränke, 2 vo
ſtändige Kücheneinrichtungen (1 Pitch.
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Gläſer, Bilder, Spiegel, Kleider, verſe
dene verſilberte Beſtecke uſw.
Möbel und große Stücke werden vo
mittags von 11 Uhr ab ausgeboten.
Die Beſichtigung findet 1 Tag vorl
(Dienstag) vormittag von 11 Uhr ab ſte
Hierbei werden eventuell auch einz. Stück
freihändig abgegeben
Darmſtadt, Waldſtraße 3.
Hch. Hilsdorf,
647280)
Amtsgerichtstaxator.
Verſteigerungs=Anzeige.
Am Samstag, den 17. Mai,
nach=
mittags 3 Uhr,
ſollen auf Grund des B. G.B. und des
H.G.B. und auf Koſten und Gefahr derer,
die es angeht, am Güterbahnhof in Darme
ſtadt, Gleis 121,
1 Waggon Saatkartoffeln
Induſtrie) öffentlich meiſtbietend geger
Barzahlung verſteigert werden.
(641
Darmſtadt, den 16. Mai 1924.
Gerichtsvollzieher
Jungermann, in Darmſtadt,