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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 125
Montag, den 5. Mai 1924.
187. Jahrgang
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Die Reichstagswahlen am 4. Mai.
Die Wahlſchlacht iſt vorüber; das deutſche Volk hat gewählt.
Das deutſche Volk hatte es in der Hand, ſeine Geſchicke innen=
und damit außenpolitiſch zu geſtalten, um ſeine Exiſtenz
wir=
ſchaftlich und politiſch zu ſichern. Ob es das nach beſtem Wiſſen
und Gewiſſen getan hat, bleibt nach dem vorliegenden —
aller=
dings noch nicht abgeſchloſſenen — Geſamtergebnis zweifelhaft.
Schuld daran trägt in erſter Linie das alte Erbübel der Deutſchen:
Die Parteizerſplitterung. Sowohl die Rechts= wie die
Linkspar=
teien haben, anſtatt ſich zu einigen großen Blocks zuſammen zu
ſchließen, d. h. die Parteien zu vermindern und ſowohl nach
in=
nen wie auch außen den einmütigen Willen zu bekunden, einig
und feſt zuſammen zu ſtehen, um der ſchweren wirtſchaftlichen
Lage im Innern wie auch außenpolitiſch Herr zu werden, noch
mehr geſpalten und die Zahl der Parteien in einer Weiſe
ver=
mehrt, die von vornherein als Ergebnis einen Rückſchlag in ſich
trug. Wie vorauszuſehen war, haben die extremen Parteien,
ſo=
wohl nach links wie nach rechts, ſtarke Stimmenzunahme zu
ver=
zeichnen, das iſt pſychologiſch durchaus verſtändlich, wenn es auch
in jeder Beziehung für das deutſche Vok bedauerlich bleibt. Die
jahrelangen fortgeſetzten politiſchen Kränkungen durch den
ehe=
maligen Feindbund, beſonders durch Frankreich einerſeits und
die ſchwere wirtſchaftliche Kriſis andererſeits, mußten zu dieſer
extremen Einſtellung führen. Immerhin dürfte die ſo ſtark und
ſicher betonte Hoffnung der extremſten Rechtsparteien dieſen doch
eine Enttäuſchung bereitet haben und das iſt gut ſo.
Obwohl die übergroße Anzahl der Ergebniſſe bereits vorliegt,
fehlen doch noch viele für das Geſamtreſultat maßgebende
Kreiſe, beſonders aus den beſetzten Gebieten, ſo daß ſich ein
End=
urteil mit Sicherheit noch nicht fällen läßt. Es iſt jedoch
anzu=
nehmen, daß die reſtlichen Reſultate im Laufe des heutigen
Montags ſämtlich vorliegen, ſo daß morgen ſchon über die
künf=
tige Zuſammenſetzung des neuen Reichstags und damit der neuen
deutſchen Reichsregierung beſtimmtes geſagt werden kann.
In Darmſtadt.
ſpurde gegen Mitternacht folgendes amtl. Reſultat ausgegeben:
1. Vereinigte Sozialdemokratiſche Partei".
13 266
2. Deutſche Volkspartei . 13117
3. Liſte der Kommuniſten . . .
2 988
4. Deutſche Demokratiſche Partei *
3 622
5. Haeußer=Bund . .......
36
6. Deutſchnatl. Volkspartei u. völk.=vaterl. Block =
5 529
7. Zentrum . ... . ....
3 052
8. Unabhängige Sozialdemokr. Partei (u. S.P.D.) 168
9. Deutſche Wirtſchaftspartei . z
619
10. Völkiſch=Sozialer Block
4190
11. Bund der Geuſen . .. z z 2487
12. Heſſiſcher Wirtſchaftsbund . . . , 25
13. Heſſ. Bauernbund und Rheinheſſ. Bauernſchaft • 146
Es wurden alſo insgeſamt in Darmſtadt abgegeben 49 245
Stimmen, was einer Wahlbeteiligung von rund 87 Prozent
ent=
ſpricht. Die Wahlbeteiligung war alſo etwas reger als 1920, der
letzten Reichstagswahl, bei der nur 82,3 Prozent abſtimmten.
Ueber Verluſt und Gewinn der einzelnen Parteien Zahlen zu
geben, würde ein falſches Bild ergeben, da ſowohl die
Links=
wie die Rechtsparteien ſich mehrfach geſpalten haben und die
einzelnen Parteien zuſammengezogen werden müßten. Am
ſtärkſten iſt bei dieſer Zerſplitterung wohl der Bund der Geuſen
mit 2487 Stimmen beteiligt, die ſicher faſt reſtlos der Deutſchen
Volkspartei zugefallen wären. Aus Darmſtadt bezw. aus dem
Wahlkreis Heſſen werden beſtimmt in den Reichstag einziehen:
Staatspräſident Ulrich, Darmſtadt, Reichsminiſter a. D. Dr.
David, Darmſtadt (V. S. P. D.), Reichsminiſter a. D. Dr. Becker,
Rechtsanwalt Dr. Bockius, Mainz, und Landwirt Wilhelm
Dorſch II., Wölfersheim. Vorausſichtlich dürfte Dr. Queſſel als
dritter Kandidat der V. S. P. D. noch hinzukommen. Heſſen
wird alſo anſtatt, wie bisher mit 8 Abgeordneten im neuen
Reichstag nur mit 4 bezw. 5 Abgeordneten vertreten ſein. Es
ſcheiden aus: Pfarrer Korell (Demokrat), Miniſter v. Brentano
(Zentrum) und Beckmann (U. S. P. D.) bezw. noch Dr. Queſſel
(V. S. P. D.). Nach Meldungen aus Heſſen=Naſſau lleiben
jedoch aus dieſem Wahlkreis etwa 30000 Stimmen übrig, die
dem Abgeordneten Korell zugute kommen, ſo daß auch dieſer
Abgeordnete noch als gewählt zu betrachten iſt. In dieſem wären
die heſſiſchen Sitze nur um zwei zurückgegangen. Die
Zerſplitte=
rung hat ſch alſo, wie vorausgeſagt, bitter gerächt.
Die Wahlhandlung iſt in Darmſtadt, ſo im allgemeinen auch
in ganz Heſſen, ruhig, wenn auch angeregt und intereſſiert
ver=
laufen. Jedenfalls ſind Meldungen über irgendwelche Unruhen
nicht eingelaufen. In Darmſtadt hat ſch gezeigt, daß der auf
5 Uhr zurückverlegte Schluß der Wahlhandlung nicht allgemein
beachtet worden iſt. In mehreren Wahllokalen war zu
beobach=
ten, daß nach Schluß der Wahlzeit noch eine Anzahl Wähler
vor=
handen waren, die, da der 5=Uhr=Schluß trotz vielfacher
Bekannt=
machung nicht bekannt geworden war, nach 5 Uhr noch zum
Wählen erſchienen und nicht mehr zugelaſſen werden konnten.
Die Werbetätigkeit der Parteien war in Darmſtadt während
des ganzen Sonntags, noch ſehr rege. Verſchiedene Parteien
ließen teilweiſe humoriſtiſch aufgezäunte Gruppen durch die
Stadt ziehen, um die ſäumigen Wähler noch zur Urne zu bringen.
Ein direkter Schleppdienſt war, ſoweit beobachtet werden konnte,
nicht eingerichtet, doch ſtanden für bewegungsunfähige Wähler
Wagen und Automobile zur Verfügung. Verſchiedentlich
be=
tätigte man ſich humoriſtiſch. Die Linksparteien ließen einen
Eſel durch die Straßen führen, deſſen weiße Schabracke rot
ein=
gefaßt das niedliche Bekenntnis trug: „Ich habe natürlich rechts
gewählt.” Auch die Hakenkreuzler und andere Organiſationen
ließen koſtümierte Gruppen durch die Stadt ziehen.
Nachſtehende bezeichnende Beobachtung teilt uns eine Leſerin
mit:
Am Sonntag vormittag konnte ich auf dem Heimweg vom
Wahllokal folgendes Geſpräch von zwei „bollidiſch gebildede
Fraue aus Heſſe=Damſtatt” belauſchen: „Sag emol”, ſagte die
eine zur anderen, „wen haſt Du denn heit gewehlt? Haſt de
aach de Richtige gedabbt? Soll ich der emol verrade, wie ich’s
gemeecht hab? Ich hob net gewißt, wen ich wehle ſollt, und do
bin ich in des Wahlkabineddche, hab die Aage zugemacht und
hob mit dem Zeichefinger in die Badeie gedibbt und do, wo er
Halt gemeecht hott, hab ich in des runde Ding e Kreizche enei
gemolt.” — — Ob wohl viele ſo gewählt haben?!
*
Der Wahldienſt des D.T. im Union=Theater und Palaſt=
Lichtſpiele funktionierte ausgezeichnet. Die beiden Lichtſpiel=
häufer waren bis lange nach Mitternacht überfüllt und die
Be=
ſucher folgten der Bekanntgabe der einzelnen Reſultate mik
leb=
haften Beifallskundgebungen. Die Parteien hatten in
verſchie=
denen Lokalen Wahlbureaus eingerichtet, in denen ſich ihre
An=
hänger zuſammenfanden, um die Reſultate entgegenzunehmen.
Die Deutſche Volkspartei war in der Turnhalle verſammelt, die
überfüllt war. Abgeordneter Dingeldey nahm im Laufe des
Abends Gelegenheit, allen, die ſich ſelbſtlos und aufopfernd in
den Dienſt der Wahlagitation geſtellt hatten, den herzlichſten
Dank der Partei auszuſprechen.
Das Wahlreſultat von Darmſtadt.
S * S
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S „S=
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GKS * Sé
2 533 474 61 162 187 105 145 102 242 326 36 124 121 83 76 58 542 295 97 124 111 136 81 62 596 244 93 81 93 95 12 83 51 382 319 69 99 139 97 26 101 70 245 469 27 151 199 95 30 157 84 332 454 60 124 185 89 22 157 109 476 219 117 58 72 20 71 51 503 R180 128 35 57 46 27 531 231 134 57 86 36 90 45 1 515 238 131 94 111 12 110 24 377 348 73 94 162 25 147. 75 398 289 109 99 96 21 120 39 308 332 68 71 143 50 15 114 69 439 295 100 82 112 16 87 66 318 449 88 100 219 69 10 162 111 269 353 75 95 288 121 89 277 477 49 135 257 141 89 265 527 46 116 200 194 113 304 487 66 108 195 101 147 99 308 363 69 90 148 131 140 87 118 723 22 150 379 95 136 133 236 583 52 145 227 100 143 107 1 522 375 126 152 133 71 111 44 18 517 279 79 98 122 50 78 48 546 277 138 67 109 55 100 35 353 407 57 106 241 96 142 68 259 290 68 99 151 101 143 67 249 660 30 151 303 167 189 138 3 268 505 42 155 198 151 157 88 309 422 48 133 134 164 150 61 32 349 429 60 99 95 106 116 66 33 321 375 93 123 138 73 137 66 34 504 212 283 40 59 30 10 58 27 35 506 191 195 55 58 31 13 40 19 Sa. Vi 13117 Ve Mieit W Fch Wiie Ve 68 V Vf 25 146 KeI 12969 17849 207 6349 1722 2697 2769
Die Wahlreſultate aus Heſſen.
In Heſſen betrug die geſamte Beteiligung der Wähler
nur etwa 66 Prozent. An dieſer geringen Wahlbeteiligung trug
ſicher die Beſetzung ein gut Teil Schuld, denn im beſetzten
Ge=
biet war die Werbetätigkeit, inſonderheit die der Deutſchen
Volkspartei, ſo gut wie ausgeſchloſſen, ganz abgeſehen davon,
daß dieſe Partei durch Ausweiſung ihrer Organifationsführer
ſchon kange vor der Wahl lahmgelegt war. Angeſichts dieſer
Tat=
ſachen iſt doch zu konſtatieren, daß die Wähler der Rechtsparteien
ſich außerordentlich tapfer gehalten haben.
Nach den bis zum Redaktionsſchluß vorliegenden Reſultaten,
von denen aus ſämtlichen heſſiſchen Kreiſen nur noch zirka 50
Ortſchaften ausſtehen, wurden in den einzelnen Provinzen an
Stimmen abgegeben:
Wir ſetzen der Einfachheit halber anſtelle der
Parteibezeich=
nung die laufende Nummer des amtlichen Wahlvorſchlags:
Nachſtehend Einzelreſultate aus Heſſen:
Kreis Darmſtadt:
Hahn: 265, 90, 18, 35, —, 45, 12, 5, 2, 12, 1, 5, 170.
, 1, 1, 100.
Schneppenhauſen: 116, 2, 32, 6. —, 1, 1. —
Griesheim: 1831, 317, 431, 249, 2, 83, 13, 17, 2, 23, 13, 3, 528.
Braunshardt: 39, 22. 30, 2. —, 1, 1. 2. —, 4. 2, 1, 122.
Weiterſtadt: 617, 49, 88, 23, —, 17, 1. 2, 14, 11, 12. 4, 234.
Erzhauſen: 370, 44, 292, 40, 1, 16, 4. 1, —, 2. —, 4, 102.
Ober=Namſtadt: 861, 203, 364, 107, 4, 173, 8, 5, 302, 27, 167, 6, 136.
Waſchenbach: 48, 6, 5, 2. —, 5, —, 1, —, 5. 2, 2, 37.
Traiſa: 221, 103, 57, 35, 2, 32, 7, 4, 2, 11, 24, —, 49.
Wixhauſen: 520, 79, 165, 69, —, 36, —, 1, 10, —, 4, 1, 151.
Gräfenhauſen: 325, 29, 110, 25, —, 3. —, 4, 2, 4, 7, 3. 222.
Eberſtadt: 1525, 482, 512, 387, 11, 201, 165, 27, 20, 203, 83, 5, 200.
Roßdorf: 509, 138, 160, 88, 2, 188, 13, 7. 11, 56, 54, 5, 294.
—, 20.
Malchen: 35, 8. 3. 15, —, 1, 1. 1, —, 7.
Nieder=Ramſtadt: 419, 160, 120, 75, 7, 156, 24, 8, 20, 76, 83, —, 88.
Arheilgen (befetzt): 2019, 367, 304, 169, 12, 54, 51, 20, 127, 63,
49, 9, 258.
Arheilgen (unbeſetzt): 97, 259, 21, 16. —, 44, 21, —, 5, 25,
11, 1, 7.
Kranichſtein: 97, 59, 21, 16. —, 44, 21, —, 5, 20, 11, 1, 7.
Pfungſtadt: 1764, 545, 399, 291, 5, 148, 58, 7. 282, 90, 39, 18, 431.
Kreis Bensheim:
Auerbach: 453, 217, 53, 88, —. 369, 67, 2, 3, 211, 40, — 220.
Bensheim: 931, 409, 484, 257, 6, 305, 1733, 27, 29, 442, 73, 4, 8.
Beedenkirchen: 25, 8, 3, 4, —,
2, 122.
Bockſtadt: 29, 3, 89, 5, —, 7, 64, 3, —, 2, 4, 1, 74.
Elmshauſen: 154, 21, 48, 10, —, 11, —, 4, —, 8, 16, 2, 80.
—, 126.
Gadernheim: 230, 36, 3. 13, —, 27, 2, 1. —, 10. —
Gronau: 22, 8, 14, 9, —, 9, —, —, —, 1, 6, —, 156.
Kolmbach: 107, 5, —, —, —. —, 27, 1, 1, 2. —, —, 56.
Knoden: 3. —, —, 2, —, 1, —, —, —, 1, —, 1, 43.
Laudenau: 19, 1, 7, 5, —, 8. —, 8, 2, 2, —, —, 75.
Lautern: 58, 9, 5, 4, —, 7, 7, 1. —, 8. —, 1, 37.
Lindenfels: 210, 90, 35, 24, —, 38, 93, —, 81, 113, 1. 1, 8.
Lorſch: 288, 47, 295, 71, 3, 65, 1194, 28, 10, 46, 9, 3, 25.
,6. —,
Schannenkach: 14,—
Asbach i. O.: 55, 13, —, 8. —, 10, —, 1. —
Georgenhauſen: 101, 2, 5, 6, —, 11, —,
Hering: 85, 16, 4, 3, —, 5, 48, 1, 3, 3, 11, —, 40.
Lengfeld: 226, 33, 31, 69, —, 27, 87, 3,. 3, 40, 20, 16, 235.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Mai 1924,
Kummer 125
Geite 2.
74.
Sickenhofen: 97, 6, 7. 9, 1, 17, 6, 3, 1, 2, 2,
663, —
Oberroden: 535, —, 108, —
Münſter: 437, 3, 136, —, —, —, 795, —
Eppertshauſen: 219, —, 36, —. —, —, 403,
Gundernhauſen: 283, 42, 40, 11, —, 24, 3, — 6, 27 20n — 17
146,
Dieburg: 631, 223, 287, 123, — 57, 1482,
112.
—, 464,
Gr.=Zimnern: 448, 115, 599, 115,
Groß=Umſtadt: 383, 184, 117, 122, 3, 131, 133, 12, 27, 105, 158,
4, 242.
15, 6, 4, —, 22, —, —, 154.
Harreshauſen: 5, 8, 3. —
Fränkiſch=Crubach: 328, 65, 16, 88, 1, 101, 63, 3, 1, 11, 15, —, 217
Ober=Modau: 98, 5, 6, 21, —, 2. 1, —, 1, —, 7, 1, 59.
Gr.=Zimmern: 436, 104, 599, 115, 3, 50, 464, 18, 2, 21, 22, 1, 174.
Schaafheim: 350, 46, 17, 26, —, 48, 5, 293, 3, —, 3, —, 190
Groß=Bieberau: 318, 60, 24, 46, 1, 287, —, 4, —, 7, 5, —, 175.
Langſtadt: 92, 6, 6, 7. —, 12, 6. 1. —, 7. 2. —, 188.
Babenhauſen: 535, 203, 41, 124, 3, 70, 58, 12, 5, 35, 22, 4, 190.
Mosbach: 4, 1, 12, 2. —, —, 116, 1. —, —, 2. —, 46.
2. —, 107.
Harpertshaufen: 24, 6, 1, 1. —, 11, 2. —, —
—, 1, 38.
— 2, 95, —
Radheim: 2
—, 214.
Kleeſtadt: 42, 11, 1, 12, —, 6, 1, 7.—
—, 85.
Schlierbach: 38, 12, 6. 2. —, 6. 2. —
Altheim: 63, 24, 31, 5, 1, 14, 2, 2. —, —, 16, 3, 186.
Hergershauſen: 112, 12, 8, 46, —, 11, 8, 2, 1, 4, 2, —, 171.
Habitzheim: 95, 23, 2, 25, —, 18, 175, 3, —, 6, 5, 25, 13.
—, 2, —, 1, 148.
Wembach: 86, 2, 7. 14, 1. —
Brandau: 81, 2, 3, 14, 1, 10, —, 1, 1, 25, 1, 1, 225.
Lichtenberg: 41, 47, 1. —, —, 29, —, 1, —, 3, 3, —, 23.
Kreis Erbach:
Erbach: 606, 267, 112, 187, 3, 188, 51, 14, 25, 46, 65, 2, 18.
Michelſtadt: 694, 373, 266, 228, 1, 95, 65, 14, 61, 83, 66, 7, 52.
Neuſtadt i. O.: 44, 62, 130, 34, 1, 50, 27, 2. —, 7, 6, —, 46.
Pfaffenbeerfurth: 43, 21, 5, 39, —, 30, 5, —, —, 6,
Groß=Gumpen: 37, 7. 2, 5, —, 11, —, 1, 1, 1. 1. —, 164.
—, 50.
Romrot: 74, 14, —, 1,
Hetſchbach i. O.: 84, —, 5, 1, 5, 24, —, 2. —, —, —, 19.
— 2, 61.
Airlenbach: 31, 7. —
„4, —, —, 1, 3, 2. —, 74.
Hüttenthal: 16, 9. —
9, 5, — 55.
Sandbach i. O.: 167, 25, 81, 20, —, 25, 48,
3, 8. —, 58.
Unter=Moſſau: 41, 15, —, 11, 1, 3, 1. —
14, 96
Rothenberg: 39, 36, 69, 58, —, 12, —, 1, 7. 3.
König: 444, 113, 39, 136, 5, 94, 15, 4, 4, 31, 13, 27, 104.
„47.
Haiſterbach: 37, 4. —, 5. —, 8, —, 1. —, 5, —
Rai=Breitenbach: 36, 7, 17, 5, —, 7. 1. 1,. 1. —, 2. 1. 24
—, 29.
Erlenbach: 58, 5, 2,. 2. —
Ober=Moſſau: 53, 13, 1, 6. —, 6, 2, 1, 6, 4. —, 6, 32.
—, 42.
Bullau: 12. 8, 2, 1. —, 9. —
(üntherfürſt: 134, 3, —, 15, —, —, 4, 3.
— 2, 1, 1, 1. —, 33.
Olfen: 13, 2, 4, 4.
Langen=Brombach (Fürſtenauer Seite): 3. —
—, 15.
Langen=Brombach (Breuberger Seite); 107, 6, 1, 7. 2, 3, 4, 5,
1, 5, 76, 77.
Kirch=Beerfurth: 91, 16, 8, 5, —, 29, —, 3, 1, 4, 3, 5, 108.
Reichelsheim: 348, 140, 131, 102, —, 276, 21, 3, 2, 10, 9, 2, 74
Kreis Groß=Gerau:
Crumſtadt: 269, 50, 55, 50, 1, 10, 3, 1. 1, 7. 32, 11, 272.
Ginsheim: 558, 96, 129, 149, 1, 12, 6, 2, 86, 5, 6. 6, 165.
Groß=Gerau: 641, 414, 546, 348, —, 678, 88, 18, 20, 37, 63, 17, 159
Guſtavsburg: 396, 144, 52, 149, —, 12. 188, 11, 3, 15, 8, 7, 1.
Klein=Gerau: 173, 17, 56, 13, —. 2. —, 2. 1, 3. 1. —, 134.
Trebur: 578, 27, 72, 78, 1, 37, 3, 4, —, 7. 15, 5, 334.
Worfelden: 184, 16, 7, 11, —, 8. —. —. —, 4, 1, 3, 227.
Kreis Heppenheim:
Gras=Ellenbach: 30, 19, 5, 15, —, 2, 5, 1, —, —, 6, 1.
—, 47.
Linnenbach: 4, 1, —
29,—, 5, 1, 5, 1, 39.
Tröſel: 60, 62, 6, 3.
Neckarſteinach: 256, 56, 56. 224, —, 35, 78, 4. — 12, 2, 2. —
Hirſchhorn: 70, 35, 88, —, —, 69, 488, 12, 3, 69, 7, 1, 5.
Neckarhauſen: 5, 11, 5, —, —, 12, 5, —, —, 1, 2. —
Heppenheim: 420, 262, 538, 217, 6, 87, 1386, 18, 86, 43, 116, 3, 68.
9.
Wald=Erlenbach: —. — 10, 1. —, —. 26, —
Löhrbach: 33, 2, 20, 3, 1. —, 126, 7, 2, 1, 1.-—, 22
Birkenau: 147, 52, 302, 130, 2, 39, 208, 12, 2, 17, 13, 1, 127.
Sonderbach: 12, 3. —, 2. —. —, 84, —, 1, 3, 2, —, 10.
Siedelsbrunn: 997 1, 50, 15, —. —, 1, 1. —, —, 6. —, 20.
—, 4.
Erbach: 8. —. —, 1. —, 1, 112, —
Weiher: 31, 2, 42, 7. —, —, 69, 3. — 1, 8. —, 8.
4, —, 1, 21.
Ober=u. Unter=Scharbach: 14, 6, 15, 7. —, 4, 10. —
14, —, 8.
Hirſchhauſen: 45, 17, 4, 10, 1, —, 134,
Aſchbach: 83, 7. 17, 11, —, 5, 62, 2, 3, 1, 5.
Lampertheim: 705, 722, 1204, 216, 13, 108, 1075, 29, 68, 99,
8, 29, 382.
Unter= u. Ober=Hambach: 41, 9, 98, 4, 1, 5, 150, —, 1. 1, 2, 2, 112.
Waldmichelbach: 218, 59, 99, 89, 2, 20, 237, 2. —, 13, 48, —, 90.
—, 104.
Gau=Weinheim: 10, 8, 3, 11, —, —, 100, 1.
Mitlechtern mit Egelsbach: 1, 11, 42, 4. —, —, 9, 1. 1, 1, —, —, 17.
m
Kreis Offenbach:
—, 1, 3, 2. 1, 179.
Offenthal: 164, 1, 37, 6. —. —
Buchſchlag: 24, 7, 8, 36, —, 120, 16. —, 5, 20, 4, 1. 1.
Dudenhofen: 328, 10, 31, 25, —, 38, 2, 6, 3, 7. —, 1, 442.
Neu=Iſenburg: 247, 537, 1319, 596, 6, 407, 448, 44, 285, 251,
95, 13, 171.
Offenbach (Stadt): 12731, 4128, 8496, 2872, 83, 3072, 5046, 328.
1776, 1715, 616, 729, 47.
Langen: 1548, 221, 949, 502 —, 150, 160, 40, 15, 73, 21, 9, 249.
Egelsbach: 1023, 134, 326, 80, 2, 31, 38, 9, 8, 22, 5, 2, 175.
Dietesheim: 576, 13, 208, 31, 2, 3, 509, 17, 16, 5, 1, 6. 40.
Offenbach (Land): 15 896, 1961, 8046, 2130, 54, 1429, 10 656 371,
1192, 734, 199, 128, 3135.
Sprendlingen: 1389, 337, 966, 138, 6. 106, 102, 19, 110, 28,
3, 10, 311.
Kreis Gießen:
Keſſelbach: 30, 13, 4, 36, —, 23. —, —, —, 3, 1, 1, 36.
Mainzlar: 94, 15, 6, 12. —, 9, —, —, —, 11, 2, 1, 144.
Burkhardsfelden: 81, 14/ 6, 1, —, 21, —, 1. —, 1, —, 1. 131.
—, 60.
Lindenſtruth: 78, 5, 4, 1, —, 4. —, —, —, —
— —, 82.
Oppenrod: 13, 1, 3. 2. —, 5. —
Hattenrod: 46, 4, 2. 2. —, 16, —, —, —, 7. —, —, 112.
,117.
Bersrod: 80, 4, 3, 3, —, 29, 2, 4, —, 3. —
Nieder=Beſſingen: 24, 16, 17, 2. —, 11, 1, —, 2, 4. —, 2, 73.
Eberſtadt: 36, 10, —, 3. 1, 33, 1, —, —, 7. —, 15, 181.
Obbornhofen: 171, —, 5, 5, —, 3, 8, 1. —, 1. 2. —, 137.
Gießen (Stadt): 3522, 3782, 1271, 1585, 11, 2909, 772, 81, 227
1016, 177, 10, 36.
1, 51.
Trais=Horloff: 141, 10, —, 24, —, 6. —, 1, 1.-
Lich: 375, 200, 45, 127, —, 125, 29. 10, 8, 61, 6, 3, 185.
—, 3, 2. —, 63.
Roethges: 35, 2, 1, 2. —, 5
Dorf=Güll: 2, 3. —, 2. —, 48, —, 1, 1, —, 1, 2, 180.
— 1, 55.
Stockhauſen: 11, 4, —
Kreis Alsfeld:
Alsfeld=Stadt: 785. 391, 8, 332, 5, 581, 127, 11, 63, 157, —, 5, 84.
60 Orte des Kreiſes: 1200, 300, 250, 170, — 750, 30, —, 40, 130,
150, 450, 5500.
105.
Bernsfeld: 58, 3, —, 1. — 8
. —, —, 3, 2, 42.
Ilsdorf: 5, 6. —
44.
Wettſaaſen: 49, 2, 1, 2.—
Ohmes: 1, —, —, 2. —, —, 185, —, —, 2. —, 1, 4.
—, 5, —, 4, 89.
Leufel: 12-, 15, 1., 4. 1. 24,
—, —, 1, 1, 17, 69.
Strebendorf: 3,
—, 5, —, —, 50.
Haarhauſen: 5, 2, 1. —
Ruppertenrod: 23, 8, 23, 7. —, 5, 1, 1, —, 1, 3. —, 127.
— 1, —, 6, 2, 23, 121.
Ermenrod: —,
109.
1.
Weitershain: 17, 10, —, 1, —, 10. —
Grebenau: 26, 20, 1, 17, —, 65, 1, —, —, 21, 3, 5, 149.
Kreis Büdingen.
Bad Salzhauſen: 25, 34, 1. 17. —, 39, 44. 1. 1. 5.
Bergheim: 53, 2. 1. 1. —, 13. —, —, —, 6. —, 1, 71.
Orleshauſen: 40, 82, 5, 1. —, 1. —, —, —, —, —, 59, 15.
Himbach: 8, 6, 5, 14. —, 3. —, 1. —, 18. —, 30, 99.
Büches: 19. —
Bellmuth: 10. —. — —. —, 3, 1. —, —, 1. —, 8, 27.
Wolf: 35, 12, 3, 3. —, 11. —, 1. —, 3. 1. 7. 66.
Stockheim: 192, 45, 6. 19, — 62, 5, 2. —, 1, 4. 9, 84.
Ranſtadt: 83, 8, 8, 33. —, 14, 1. —, —, 5. —, 8, 107.
, 9. 68.
Rinderbügen: 53, 7. 12, 1, 1. 2, 2, 2.—
Mittel=Gründau: 3. —, 80, 8. —, 12. 5, 2. 1, 6. 1. 12. 126.
Inheiden: 105, 3. —, 15. —, 8. —, — 2. 2. 1. 3. 89.
Obermockſtadt: 48, 11, 14. 24, —, 28. —, —, 4, 4. 2. 14, 1327.
—. —, 4, 223.
Wallernhauſen: 27, 15. —, 2. 1. 31. —, —. —
Kreis Friedberg:
108
Ober=Erlenbach: 261, 11. 41, 4. —, 3, 168, 4, —
Steinfurth: 74, 18, 76, 15, 1, 20, 1, 3, 3, 8, 11, 3, 245.
Holzhauſen: 213, 9, 15, 11, 1, 7. 48, 4, —, 7. 16. —, 193.
, 20.
Rödgen: 113, 4, 17. 2. —, 4, 7. —, 2, 1. —
Weckesheim: 171, 11, 1. —, —, 8, 1, 2, 1, 2, 2. —, 77.
Friedberg: 1342, 217, 490. 570, 12. 549, 503, 32, 268, 401, 179, 13, 163.
Heldenbergen: 297, 24, 102, 63, 118, 23, 178, 21, 3, 16, 2,
Bad=Nauheim: 996, 871, 306, 472, 4, 1182, 548, 35, 261, 427, 51, 9, 89.
Reichelsheim: 657, 29, 61, 70, —, 15, 7. 9. —, 2. 19, 1, 114.
Harheim: 206. 10, 57, 7, 1, 2, 278, 11, 2, 6, 4, 2, 47.
Rendel: 122, 2, 25, 95, —, 3, 4, 8, 1, 24, —, —, 154.
Butzbach: 822, 484, 120, 277, 3, 349, 184, 18, 87, 37, 12, 7. 24.
Okarben: 116, 35, 126, 13, —, 57, 12, 4, 1, 12, —, 1, 71.
Kreis Lauterbach:
Willofs: 5, 7. 3. —, —, 4, —. —, 2: —, 8, 22, 53.
— 1, —, 4, 70.
Reuters: 7, 2. 5, —, —, 5. —
Lauterbach: 728, 355, 100, 184, 2, 336, 40, 11, 5, 240, 175, 19, 55.
Schlitz (Stadt): 288, 216, 61, 82, 2, 104, 28, 9, 10. 20, 18, 15, 77.
Schlitz (Land): 66, 102, 5, 7. —, 88, 2. 1. 9, 9, 34, 234, 887.
*Der neue Intendant.
Als künftiger Intendant des Hefſſiſchen Landestheaters
wurde geſtern Herr Ernſt Legal, Regiſſeur und Dramaturg
an dem Staatstheater in Berlin, verpflichtet.
Wir erfahren hierzu folgende Einzelheiten: Nachdem die
bſterlichen Reiſen einzelner Mitglieder der
Verwaltungskom=
miſſion nach Graz, Wien und Leipzig zu keinem Ergebnis
ge=
führt haben, trat man im Laufe der letzten Woche mit Herrn
Legal in Berlin in Unterhandlungen. Herr Legal weilte am
geſtrigen Sonntag in Darmſtadt, und der Vertrag mit ihm kam
geſtern zum Abſchluß. Herr Legal tritt ſeine Stelle am 1. Juli
d. J. au, wird aber jedenfalls ſchon in nächſter Zeit Dispoſitionen
für die kommende Spielzeit treffen.
Heir Legal entſtammt einer franzöſiſchen Emigrantenfamilie.
Er iſt am 2. Mai 1881 in Schlieben geboren, wo ſein Vater eine
Apotheke führte. Nachdem er das Gymnaſium in Breslau und
die Landesſchule in Pforta beſucht hatte und zunächſt im
buch=
händleriſchen Berufe tätigt war, wandte er ſich im Alter von
20 Jahren der Theaterlaufbahn an der Großherzoglichen
Theater=
ſchule in Weimar zu. Von 1906 bis 1911 wirkte Legal am
Schil=
lertheater in Berlin und ging nach vorübergehender
Tätigkeit am Weimarer Hoftheater an das Königliche Theater in
Wiesbaden, wo er ſeit 1913 als Schauſpieler und Regiſſeur
und ſeit 1918 als Intendant wirkte. Gleichzeitig betätigte ſich
Legal auch literariſch. Ein Schauſpiel „Lätare” und die
Luſt=
ſpiele „Brandamante” und „Ja, ja und ja” entſtammen
ſeiner Feder. Am 1. April 1920 trat er in den Verband des
ſtaatlichen Schauſpielhaufes in Berlin ein, wo er unter der
Intendanz Jeßners als Spielleiter und Dramaturg und
ge=
legentlich auch ſchauſpieleriſch tätig iſt.
Ein erfreuliches Erbe tritt der neue Intendant nicht an.
Durch die außerordentliche Verzögerung der Intendantenfrage
ſind die beſten Kräfte des hieſigen Theaters veranlaßt worden,
mit Rückſicht auf die Unſicherheit der hieſigen Lage, die an ſie
herantretenden Unterhandlungen mit auswärtigen Stellen nicht
abzulehnen. Im Schauſpiel haben Herr Oberregiſſeur Eugen
Keller und Fräulein Eliſabeth Stieler glänzende Ange=
bote von angeſehenen Bühnen erhalten; ihr Ausſcheiden wäre
für Darmſtadt ſchwerſter Verluſt; erſte Aufgabe des neuen
Intendanten ſollte es ſein, mit allen Mitteln zu verſuchen, dieſe
künſtleriſch überaus wertvollen und beliebten
Kräfte der hieſigen Bühne zu erhalten. Auch der
Wegang des Herrn Gerhart Ritter, deſſen Begabung zwar
noch ungebärdig iſt, aber bei tüchtiger Arbeit ſchönſte
Entwick=
lung verſpricht, wäre für Darmſtadt ein Verluſt. Herr Fritz
Valk hat mit dem Staatstheater Berlin ſchon vor einiger Zeit
feſt abgeſchoſſlen, ſo daß ſein Weggang wohl nicht abzuwenden
iſt. In der Oper ſind wichtige Lücken zu füllen; ſollte es
ge=
lingen, den Verluſt des Herrn Enehjelm zu verhüten, ſo wäre
dies dringend zu wünſchen.
Ein umfangreiche und nicht leichte, aber zugleich auch eine
dankbare Aufgabe ſteht dem neuen Intendanten bevor.
Großes Haus. — Sonntag, den 4. Mai 1924.
Tannhäuſer.
Große romantiſche Oper von Richard Wagner.
In der Wechſelbeſetzung ſangen heute Pauline Jack die
Eliſabeth, die Herren Hagner und Hager den Landgrafen
und den Wolfram. Es waren erfreuliche, von Erfolg begleitete
Leiſtungen.
Pauline Jack iſt eine Eliſabeth von angenehniſter Wirkung,
der es nur im zweiten Akt noch an dramatiſcher Kraft gebricht.
Ihre naive Anmut, die Innigkeit ihrer Auffaſſung und
Durch=
führung, begleitet von trefflichem, ſehr perſönlichem
Mienen=
ſpiel und unterſtützt durch eine bildhübſchze Erſcheinung, war
überaus feſſelnd. Sie ging ſogleich ohne jede Befangenheit aus
ſich heraus, wie ſie überhaupt die Partie ſehr ſicher beherrſihte.
Ihre wundervolle Stimme und das Seelenvolle ihres
Aus=
drucks entzückten.
Bei den beiden Herren, iſt begreiflicherweiſe die völlige
geiſtige Beherrſchung ihrer Rollen noch nicht erreicht, Spiel und
Minik noch ohne Größe und unperſönlich. Auch ihr äußeres
Ausfehen tvollte mir nicht gefallen: beide ſahen zu jung, der
Landgraf nicht ſpürdig genug aus. Geſanglich aber boten Walter
Hagner wie Nobert Hager ſichere und dank prachwoller
Stimm=
mittel vortreffliche Darbietungen.
v. H.
Kreis Schotten:
Schotten (Stadt): 407, 204, 6, 202, —, 143, 16, 9, 15, 20, 1, 6, 156.
Schotten (Kreis): 2466, 703, 229, 738, 8, 769, 63, 47, 37, 219, 55,
180, 6373.
7
Ober=Seibertenroth: 6, 5, 2, 6, —, 1. —
—,
Feldkücken: 21, 4, 5, —, —, 1. —, —
— 1, —, 1, 83.
Buſenborn: 2. —, —, 6, —, 1, —,
Meiches: 25, 5, —, 2, 1, 8. —, 1, —, 2, 3, 2.,114.
Laubach: 91, 198, 31, 89, 1, 135, 29, 8, 5, 23, 11, 3. 180.
Gedern: 243, 34, 7, 76, 2, 80, 2, 3, 5, 68, —, 9. 323.
Kreis Mainz.
Zornheim: 13, 7, 4, 1. —, 2, 297, 1, 1, 2. —, 2, 51.
Nieder=Olm: 247, 69, 4, 62, 1, 11, 448, 1. —, —, 6, 6, 51.
—, 9.
Ebersheim: 4, 2, 1, 8, 1, 2, 521, 2. —
4.
Gau=Biſchofsheim: 3, 6, 4, 2. — 2. 197,
Mainz: 18 054, 4419, 4053, 6363, 55, 2511, 13 090, 424, 62, 463,
467, 10, 348.
Ober=Olm: 67, 12, 78, 32, 5, —, 166, 8, 1. —, 1, 3, 193
Mainz=Land: 5844, 612, 1749, 1266, 20, 351, 7399, 167, 92, 120,
90, 40, 1759.
Kreis Alzey:
25.
Zotzenheim: 9, 13, 3. —, —, 30, 22, —, —
43.
Bermersheim: 8, 2. —, 15, —, 4, 21.
Weinheim: 56, 74, 4, 23, —, 12, 142, 9. —, 3, 2. —
Flomborn: 47, 58, —, 14, —, —, 40, 1, 1, 2. —, 1, 102.
Dautenheim: 126, 5, 3, 1. —, 7, 6. —, —, 1, —, —, 155.
99.
Eſſelborn: 10, 5, —, 4, — —
Flonheim: 183, 108, 21, 247, —, 9, 82, 3, —, 5, —, 12, 67.
Ippesheim: —, 2, —, 9. —, 1, 6. —, —, 3. —, 1, 24.
Lonsheim: 5, 11. —, 6, —, 19, 49, —, — 1. — 1, 80.
Bechenheim: 42, 7, 3. 16, —, —, 32, —, —, 1, —, —, 45.
Heimersheim: 23, 18, —, 20, —, 3, 62, 1. —, 2, 2, 1, 121.
Offenheim: 8, 6, 11, 12. —, 4, 44, — —, 2, 1, —, 113.
Wendelsheim: 100, 85, 11, 132, —, 19. 29, 6. —, 5,
Pfaffen=Schwabenheim: 9, 23, 16, —, 1, 9, 76.
—, 135.
Wöllſtein: 118, 71, 11, 191, — 19, 235, 4. —, 7, 1, 3, 76.
79.
St. Johann: 6, 52, 7, 53, —, 2. —, —, 1, 1.
14
Alzey: 1429, 514, —, 816, —, 122, 583,
Kreis Alzey: 3087, 1970, 1321, 2918, 16, 452, 3563, 102, 61, 274,
50, 23, 3406.
Kreis Bingen:
Dietersheim: 12, 3, 1. —, —, 4, 148, 1,
Kempten: 80, 11, 13, 8, 2, 5, 279, 1, 1, 2. —, —, 10.
Wackernheim: 9, 7, 5, —, —, 2, 138. —
12,1.
Freiweinheim: 89, 14, 2, 60, 1, 4, 159, 5. —
Nied.=Ingelheim: 497, 119, 32, 565, —, 38, 346, 12, —, 8, 7. —, 116
Ober=Ingelheim: 293, 224, 116, 381, 3, 28, 330, 9, —, 18, 1. —, 173.
2, 120.
Schwabenheim: 153, 31, 1, 116, 1, —, 96, 3. —
Hau=Algesheim: 224, 73, 11, 75, —, 21, 485, 6, 1, 8, 2. —, 95.
3, —, 1, 98.
Groß=Winternheim: 126, 15, — 46, —, 6, 66. —
Bingen: 566, 413, 165, 565, 4, 135, 2171, 22, 46, 32, 13, 4, 3.
Kreis Oppenheim.
Arnsheim: 114, 54, 6, 181, 1, 29, 83, 4. —, —, 4. —
Dalheim: 30, 27. —, 6. —, 11. 42. 2. 1. —, —, —, 84.
Nackenheim: 175, 14, 16, 18, 1, 8, 276, 2, —, 4, 3. —
Lörzweiler: 10, 1, 3, 3, —, 7. 239, 6. —, 2. —. —, 65.
Föngernheim: 17, 12. —, 32, —, 5, 89, 1. —, 3, 1. —, 44.
Sulzheim: 7, 1, 1, 2, 1, 1, 312, —
, 1, 161
Schornsheim: 188, 43, 5, 50, —, 18, 19.
—, 137.
Udenheim: 81, 20, —, 19, 1. 12, 61, 3,
Oppenheim: 616, 238, 50, 314, 4, 46, 391, 5, 3. 11, 64, —, 1.
Kreis Worms:
Weinsheim: 152, —, 2, 5, —, 146, 44, —
205.
Dalsheim: 56, 60, 17, 17, 1, 21, 78, 5. —
Worms=Stadt: 6424, 7305, 1947, 1471, 25, 578, 2504, 120, 23, 260,
273, 5, 93.
Leiſelheim: 166, 193, 22, 7, 2, 17, 56, 6, 3, 6, 43. —, 20.
Eppelsheim: 54, 106, 18, 63, —, 14, 5, 4, 5, —, 3, 80.
Alsheim: 199, 190, 6, 91, —, 18, 130, 6. —, 4, 1. —, 91.
Dittelsheim: 17, 127, —, 8, 1, 91, 14, —, 1, 6, 2, 1, 85.
Hangenweißheim: 24, 12, — —, —, 6, 3, —, 2, 2, 1, —, 76.
—, —, 21.
Gundheim: 3, 23, 3, 3. — 3, 284, —, —
Monsheim: 164, 170, 5, 26, —, 8, 22, 2, 1, 7, 7. —, 62.
Horchheim: 284, 130, 70, 5, 4, 20. 603, 10, 2, 4, 10, —, 31.
6, 1. —, 13.
Monzernheim: 84, 92, 1, 8, —, 14, 52,
Mettenheim: 52, 90, 1, 13, 1. 17, 15, 2, 1, 1, 9, —, 97.
Hohenfülzen: 12, 32, —, 3. —, 11, 41, —, 21, —, 41, —, 21.
Eine große Anzahl von Wahlreſultaten aus Heſſen mußte
leider zurückbleiben. Das Telephon= bzw. Telegraphenamt war
in den erſten Stunden nach Schluß der Wahl derart überlaſtet,
daß weit über hundert Geſprächsanmeldungen nicht abgefertigt
werden konnten.
* Die Tragödie des Maiglöckchens.
An jedem Morgen treffen in Berlin jetzt viele Zentner von
Feld= und Waldblumen aus der Provinz ein, und Hunderte von
Blumenhändlern holen ſich aus den Markthallen Körbe voll
duf=
tiger zarter Blumenkinder, um ſie im Einzelhandel an den
Stra=
ßenecken und in den Läden zu verkaufen. Viel tauſende von
Spa=
ziergängern in die nähere und weitere Umgebung der Großſtadt
auch kehren mit großen Sträußen nach Hauſe, die ſie als frohe
Erinnernug an die Stunden der Erholung mitnehmen, um ihnen
ein Plätzchen in ihrem Heime zu beſcheren, damit ſie ſich in einem
freien Augenblick des zermürbenden Alltagstreibens an der
ſchlich=
ten farbigen Schönheit der Frühlingsnatur erfreuen können.
Lei=
der welken aber auch ungezählte Mengen dieſer Frühlingskinder,
gchtlos gepflückt und weggeworfen an den Wegen und Straßee
und niemand macht ſich darüber Gedanken, wie ſehr unſere
hei=
matliche Landſchaft dadurch ihres ſchönſten Schmuckes beraubt
wurde, ja, ganze Pflanzenarten einem förmlichen
Vernichtungs=
ſeldzug zum Opfer fallen. So zählte man bereits vor dem Kriege
mehr als 46 Sorten wilder Blumen der deutſchen Flora, die durch
dieſe rückſichtsloſe Art, direkt dem Ausſterben geweiht zu ſein
ſcheinen.
liche Frühlingsblüte des Maiglöckchens, iſt ganz beſonders dieſen=
Schickſal verfallen. Schon ſeit altersher iſt Convallaria majalis,
wie ihr botaniſcher Name lautet, von vielen Seiten begehrt tvor
den. Ein altes Werk über „die Bedeutung der Blumen” berichtet:
„Wer ſein Lieb mit Freuden anpfahet, und erhofft noch groß
Freude zu entpfahen, der ſollt Mayblumen tragen.” Aber nicht
nur dieſem ideellen Zweck wurde das Maiglöcſchen geopfert.
Schon die mittelalterlichen Kräuterkundigen deſtillierten aus die
ſem Frühlingskinde ein angeblich kräftiges Heilmittel gegen Gicht
und anderes bösartiges Reißen; und noch heute legen viele
Haus=
mütter auf dem Lande die getrockneten Maiglöckchen in Eſſig, um
daraus ein probates Mittel gegen Kopfſchmerzen zu erhalten
während in Stadt und Land fein zerriebene getrocknete
Conval=
laria als begehrte Priſe bei Schnupfen geachtet wird. Sogar die
Wiſſenſchaft hat ſich mit dieſem lieblichen Symbol des
Wonne=
mondes beſchäftigt; es wurde 1889 ernſthaft auf dem Mediziner
kongreß in Paris als Mittel gegen Herzkrankheit empfohlen. Hat
alſo immer ein großes Band zwiſchen Maiglöckchen und Menſchen
beſtanden, wurden ſie auch zu allen Zeiten, zu allen Zwecken ge
ſucht, nimmer hat dieſer Pflanzenraub ſolchen Umfang angenom
men wie in unferen Tagen. Bereits der bekannte Naturforſcher
Conwentz=Danzig meldet, daß von der Inſel Rügen in einem
Jahre 3400 Kilogramm Maiglöckchen geerntet wurden, wovon
mehr als die Hälfte zum Marktverkauf nach Berlin gingen; un
Rummer 125.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 5. Maf 1924.
Seite 3.
1. Reichswahlkreis Oſtpreußen (Wahlkreisverband Oſtpreußen).
Teilergebniſſe (50 Bezirke):
V. S. P. 2. 5066, Z. 1087, D.V.P. 7151, D.N. 1121, Dem. 99,
Bahr. V. 58, D.A=P. 3194, Völk. 4337.
Die Wahler gebniſſe aus dem Reiche.
2. Reichswahlkreis (Berlin).
Teilergebniſſe:
V. S. P.D. 210 445, Zentrum 38832, D.V.P. 65388, D.N.
207 413, Dem. 81 833, Kom. 198 251, Bayer. Bbd. 36 146, W. D.H. P.
0, U. S. P.D. 28 561, B.d. G. 0, Chr.ſ.V. 0, D.A. P. 2042, D.S.P.
32 166, F. W. B. 0, H.B. 844, N. V. 4908, N. F.P. 2024, N.M. 4356,
Miet. 0, Rep. 6516, S.B. 7225, Völk. 34 908.
3. Reichstagswahlkreis (Steglitz, Lankwitz und Charlottenburg).
Teilergebniſſe:
V. S. P.D. 8652, Ztr. 2254, D. V. P. 11 111, D.N. 18030, Dem.
5649, Bayer. Vpt. 0, Kom. 5423, Bayer. Bbd. 2830, W. D. H. P. 0,
1.S. P.D. 745, B.d. G. 0, Chr.ſ.V. 0, D.A.P. 168, D.S.P. 4530,
F. W. B. 0, H.B. 16, N. V. 681, N. F.P. 101, N.M. 0, Miet. 0, Rep.
396, S.B. 388, Völk. 7358, Polen 59.
4. Wahlkreis Potsdam I (Wahlkreisverband Brandenburg II).
(Potsdam Stadt.)
V.S. P.D. 1858: Z3. 27030; D.V. P. 999; D.N. 4500: Dem.
16 280: Bahr. V. 354; 9. 2142: D.A.P. 1846: F.W.B. 13: H.B.
433; N. V. 433: Rep. 107: S.B. 2289.
5. Reichswahlkreis Brandenburg a. O. (Wahlkreisverband
Brandenburg).
Teilergebniſſe:
V. S.P.D 4288, 3. 1049, D.V.P. 2618, D.N. 17271, Dem.
1265, K. 1918, U.S.P.D. 244, D.A.P. 144. D.S. P. 517. F. W. B.
586, N.V. 200, N.F.P. 376, Rep. 161, Völk. 1546, Polin 15,
Wenden 97.
6. Reichstagswahlkreis (Stettin=Stadt).
Teilergebniſſe:
V. S. P. D. 11 954, 3. 300, D. V. P. 1400, D. N. 9100, Dem. 1250,
Bahr. V. —, Kom. 7400, Bayr. B. 1020, B.d.G. 330, D. S. P. 1000,
F. W.B. 285, H.B. 75, N. F.P. 100, N.M. 115, Rep. 85, Völk. 4050.
Bezirk Wollin: V. S. P.D. 85, Zentrum —, D.V.P. 158,
D.N. 919, Dem. 98, Kom. 148, D. S. P. 24, Völk. 374.
9. Reichstagswahlkreis (Oppeln=Stadt).
(Teilergebniſſe.)
V. S. P.D. 9207: 3. 11690: D.V.P. 2450; D.N. 4420; Dem.
1243: K. 1738: D. S.P. 635: N.M. 862; Völk. 2561.
10. Reichswahlkreis.
Wahlkreis Magdeburg=Anhalt.
(Ergebniſſe von 27 Bezirken; 1 Uhr nachts.)
V. S. P.D. 140 878: 3. 14 708: D. V. P. 116 051: D.N. 203 612.
Dem. 95 780; K. 74 115:D.S.P. 12076; F.W.B. 997; H.B, 1221;
N.F.P. 1703: N.M. 550; Rep. 2312; S.B. 3254: Völk. 39 770;
Hausbeſitzer 23937. — Es ſind demnach gewählt: V.S.P.D.
Bauer, Silberſchmidt; D.V.P. Dr. Kuhlenkampf; D.N. Martin
Schiele, Karl Rieſeberg, Ernſt Martin; Dem. Eugen Schiffer;
K. Creuzburg.
11. Reichswahlkreis.
Teilergebniſſe:
Halle (Endg. Erg.): V.S.P.D. 11226, 3. 1518, D.V.P.
18919, D.N. 26 301, Dem. 6213, K. 29 768, U. S. P. D. 1399, Völk.
8206.
14. Reichswahlkreis (Weſer=Ems).
Teilergebniſſe:
Weſer=Ems: V.S.P.D. 51 342, 3. 3642, D.V.P. 40 738,
D.N. 31 427, Dem. 35 154, Bahr. V. —, K. 19 769, Bayr. B.
W.D.H.P. 913, U.S.P.D. 674, B.d.G. —, Chr.ſ.V. 509, D.A.P.
—, D.S.P. 382, F.W.B. 221, H.B. —, N.V. —, N.M.
Miet. —, Rep. 241, S.B. —, Völk. 15 017.
Bremen=Stadt: V.S.P.D. 12340, Ztr. 687, D.V.P.
5093, D. N.3554, D. D. 3780, Bayer. Vpt. 0, Kom. 5299, Bayer.
Bbd. 0, D.Hann. 214, 1I. S. P. D. 140, Bund der Geuſen 0,
Chriſt=
lichſoz. Volksgem. 122, D. Arbeitnehmer=Partei 0. D.S.P. 76,
Freier Wirtſchaftsbd. 0, Haeußer=Bd. 0, Nationallib. Vgg. 0, Nat.
Freiheitspartei 0, Nation. Minderheiten Deutſchl. 38, Mieterſchutz
u. Bodenrecht G, Republ. Partei Deutſchl. 51, Soz.Bund 0, Nat.=
Soz. Arb.=Partei u. Deutſchvölk. 2615, Poln. Partei 38.
16. Reichstagswahlkreis (Braunſchweig).
Teilergebniſſe (Braunſchweig endgült. Ergebnis.)
V. S. P. D. 22 432, Zentrum 1338, D.V.P. 13 317, D.N. 17 424,
Dem. 3904, Kom. 9537, W. D.H. P 1847, U. S. P. D. 2895, Chr.ſ. V.
250, D.A. P. 430, D. S.P. 407, H. B. 93, N. M. 58, Völk. 10846.
Hannover (vorläuf. amtliches Ergebnis). Die Zahl der
abgegebenen Stimmen beträgt 241 994, davon erhalten: V. S. P.D.
72 401, 3. 10 502, D.V. P. 30 274, D.N. 23 918, Dem. 8839, Kom.
28 457, W. D.H. P. 38 888, U. S. P. D. 954, Chrſ. V. 791, D.A.P. 793,
D. S. P. 1976, H.B. 133, N. M. 277, Völk. 20 688.
18. Wahlkreis (Weſtfalen=Süd).
(Vorlänfiges Ergebnis, 47 Orte): V. S.P. D. 121015
Stim=
men, Ztr. 263 599, D.V.P. 71664, D.N. 118 535 Dem. 47500,
Kom. 121 500, U.S.P.D. 14534, Chr. S.V. 13333, D.S.P. 3779,
H.B. 643, N.F.P. 1485, N.M. 4311, Völk. 18 356 Stimmen.
20. Reichstagswahlkreis (Köln=Stadt).
(Teilergebnis.)
V. S. P.D. 33 184: 3. 84804: D.V.P. 27 456: D.N. 16 957;
Dem. 8841: K. 44524: U.S.P. D. 2917: D.S.P. 2844; H.B. 172;
Miet. 15 849; Rep. 520; Völk. 852.
22. Reichstagswahlkreis (Düfſeldorf=Oft).
Vorläufiges Geſamtergebnis:
V. S. P. D. 109 865 Stimmen, Ztr. 216 716, D.V.P. 115311,
D.N. 144 469, Dem. 41 451, Kom. 239 846, 1I. S. P. D. 1649, Chr. S.=
V. 14361, F.W. B. 5117, H.B. 528, N. F.P. 2029, N. M. 2885, Völk.
38 044, Rheiniſcher Wirtſchaftsbund 22 808 Stimmen.
Gewählt ſind demnach: Limbertz (V. S. P. D.), Reichskanzler
Dr. Marx (3.), Giesberts (3.), Schlack (3.), Kempkes (D.V.P.),
Koch, Neuhaus (D.N.), König, Stöcker, Langenfeld (Kom.).
23. Reichswahlkreis.
Teilergebniſſe:
Duisburg: V.S.P.D. 3186, 3. 5810, D. V.P. 3007, D.N.
2518, Dem. 784, Bahr. V. —, K. 5294, Bahr. B. —, W.D.H.P.
U. S. P.D. 201. B.d.G. —, Chr.ſ. V. 56, D.A.P. —, D.S.P. 47,
F.W. B. 621, H.B. 27, NV. —, N.F.P. —, N.M. 164, Miet.
Rep. 30, S.B. 1, Völk. 1115.
25. Reichstagswahlkreis (Niederbayern).
Teilergebnis:
Regensburg (Donau): V. S. P.D. 4927, Z. —, D.V.P. —,
D. N. V. 2020, Dem. 3632, Bayr. V. 12695, Kom. 3952, Vahr. Bbd.
—, Völk. 2958.
26. Reichswahlkreis (Franken).
Teilergebniſſe:
Aſchaffenburg=Stadt: V.S.P.D. 3257, D.V.P. 161,
D.N. 1027, Bayer. Vpt. 5855, Kom. 515, U. S. P.D. 83, Chr.ſ. V.
743, Deutſchvölk. 1332, Deutſcher Block 702.
Aſchaffenburg=Land: V.S.P.D. 4570, D.V.P. 48,
D. N. 220, Bayer. Vpt. 7561, Kom. 1200, U. S. P. D. 104, Chr. ſ. Gem.
704, Völk. 230, Deutſcher Block 164. o
Nürnberg: V.S.P.D. 69 211, Ztr. 2700, D.V.P. 913,
D. N. 14 900, Dem. 7343, Bayer, Vpt. 12 919, Kom. 26 919, Bayer.
Bbd. 13 030, U.S.P.D. 1100, B.d.G. 0, Chr.ſ.V. 0. D.A.P. 0,
D. F. P. 0, F. W. V. 0, H. B. 0. N. V. 0, N. V. P. 0, N. M. 0, Miet. 0,
Rep. 0, F.B. 0, Völk. 59 958. Soz. gewinnen 9000, die die
Kom=
muniſten verlieren. Demokraten verlieren 2000, Bayer. Vpt.
Ver=
luſt 2000, Völkiſcher Block gewinnt 3000.
27. Reichswahlkreis (Pfalz).
Teilergebniſſe:
Pirmaſens=Stadt: V.S.P.D. 3958 Z. 1258, Dem.
829, Bayr. V. 2040, Komm. 4003, Völk. 4411, Vergt. nat. Rechte
2410 Stimmen.
Kaiſerslautern=Stadt: V.S.P.D. 7 700,
1200, Dem. 1600, Bayr. V. 3000, Komm. 3600, Völk. 1600, Vergt.
nat. Rechte 4700 Stimmen.
Neuſtadt (Hardt): V. S. P. D. 2147, 3. 460, Dem. 1160,
Bayr. V. 1598, Komm. 1334, 11.S.P.D. 48, H.B. 4, Rep. 61,
Völk. 336, Vergt. nat. Rechte 2111, Wirtſch. Bd. 14 Stimmen.
Zweibrücken: V. S.P.D. 1337, 3. 947, Dem. 531, Bahr.
V. 1123, Komm. 716, Bahr. B. 16, U. S.P.D. 426, Völk. 1634,
Vergt. nat. Rechte 997 Stimmen.
Speyer=Stadt: V.S.P.D. 2480, 3. 826. Dem. 706,
Bayr. V. 2971, Komm. 2802, Bayr.=B. 23, u.S. P.D, 41, H.B. 7,
Rep. 64, Völk. 827, Vergt. nat. Rechte 1725.
28. Wahlkreis (Dresden-Bautzen).
(Vorläufiges Geſamtergebnis.)
Die Zahl der abgegebenen Stimmen beträgt: 908 443.
Da=
von erhalten V. S. P.D. 334 652: 2. 11792: D.V. P. 125247: D.N.
225 280; Dem. 92 337; K. 80 902; 1. S. P. D. 7240; Chr. ſ. V. 5667;
D. S. P. 23 448;H.B. 655; N.V. 1862: N.M. 786 und 6346: Rep.
1514; Völk. 43 472: Evang. Partei 6351. Es ſind demnach
ge=
wählt: V. S. P.D. Fleißner, Frau Toni Sender, Schmidt, Krätzig,
Schirmer; D.V.P. Dr. Heinze, Rud. Schneider; D.N. Dr. Wilh.
Reichert, Alwin Domſch, Georg Hartmann; Dem. Dr. Külz;
K. Rädel.
29. Reichstagswahlkreis (Leipzig=Stadt).
V. S. P.D. 324 899, Zentrum 2429, D.V.P. 188 994, D.N.
174 188, Dent. 77 491, Kon. 167 637, 1. S. P. D. 6760, Chr.ſ. V. 1412,
D.S. P. 3514, H.B. 581, N. V. 1150, N. M. 192, Rep. 2208, S.B.
1024, Völk. 91 593.
Neuſtadt=Land: V.SP.D. 2872, Zentrum 1472, D.V.P.
3182, Dem. 876, Bahr. V. 3671, Kom. 3010, 1I. S. P. D. 28, F.W. B.
28, H.B. 8, Rep. 38, Völk. 226.
Landau=Stadt: V.S.P.D. 777, 3. 574, D.N. 1754, Dem.
690, Bahr. V. 1120, Kom. 254, 1I.S.P.D. 16, H.B. 3, Rep. 470,
Völk. 847.
Landau=Land: V.S.P.D. 3052, Z. 3676. D. V.P. 7026,
Dem. 978 Bahr. V. 7152, Kom. 886, U. S.P.D. 96, F. W.B. 9,
H.B. 8, Rep. 43, Völk. 422.
30. Reichswahlkreis (Chemnitz=Zwickau).
V. S. P.D. 43817, 3. 1110, D. V. P. 23 856. D.N. 30 851, Dem.
8823, Kcm. 33 518, Bahr. B. 9144, D. S.P. 329, H.B. 106, N.V.
355, Nep. 360, S.B. 442, Völk. 12588.
31. Wahlkreis (Stuttgart=Stadt).
(Geſamtergebnis.)
V. S. P. D. 31 952 Stimnen, Zentrum 4018, Deutſche
Volks=
partei 15 207, D. N. 32 879, Dem. 25 303, Bahr. V. —, K. 34 347,
B. d. B. 6011, F. W. B. 390, H. B. 517, Rep. 455, S. B.
Völk. 11 860, Arbeitsloſe 84, Mittelſtandspartei 418, Laudes=
und Volksbund 45.
32. Wahlbezirk (Baden).
V. S. P.D. 142 783 Stimmen, 2. Mandate: Geck, Schöpflin,
Zentrum: 325 886 Stimmen, 5 Mandate: Reichskanzler a. D.
Fehrenbach, Reichskanzler a. D. Wirth. Dietz, Erting, Damm,
D.V. P. 74 725 Stimmen, 1 Mandat: Dr. Curtius. D.N.
75 435 Stimmen, 1 Mandat: Max Wallraf. D. D.P. 73 965
Stim=
men, 1 Mandat: Miniſter a. D. Dietrich. Kom. 95 327 Stimmen,
1 Mandat: Kenzler. U. S.P.D. 6218 Stimmen. Geuſenbund
6981 Stimmen. Haeußerbund 799 Stimmen. N.Vg. 71 416
Stimmen, 1 Mandat: Julier. Rep. 1431 Stimmen. Völk. 46 903
Stimmen. Wirtſchaftspartei 21 444 Stimmen.
34. Reichswahlkreis (Hamburg).
Teilergebniſſe:
V. S. P. D. 170 000; D. V. P. 74 000; D.N. 120 000; Dem. 80000;
K. 112000; Völk. 36 000.
35. Reichswahikreis (Mecklenburg).
Teilergehniſſe:
Lübeck: V.S. P.D. 27 560, Ztr. 5876, D.V.P. 10018, D.N.
11 532, Dem. 5886, Bayer. Vpt. 0, Kom. 5807, Baher, Bbd. 124,
W. D.H.P. 0. 1.S.P.D. 201, B.3.G. 0, Chr.ſ.V. 0, D.uP 0,
D.S. P. 0, F.W.B. 0, H.B. 0, N.V. 0, N.F.P. 371, N.M. 124,
Miet. 0, Rep. 0, S. B. 0, Völk. 8926.
Schwerin=Stadt: V.S.P.2. 5203, Ztr. 72. D. V.P.
4261, D.N. 8688 Dem. 1687, Baher. Bpt. 0, Kom. 1230, Bayer.
Bbd. 0, W. D.H. P. 0, U. S. P. D. 149, B. d. G. 0, Chr.ſ. V. 0, D.A.P.
24, D. S. P. 0, F. W. B. 0, H.B. 16, N.V. 0, N. F.P. 86, N.M. 11,
Miet. 0, Rep. 0, S.B. 0, Völk. 4211.
* Berlin, 5 Mai. (PrivTel.) Bis 5 Uhr morgens lag
das Geſamtergebnis von 27 Wahlkreifen, ſowie ein umfangreiches
Teilergebnis von 6 Wahlkreiſen vor, wonach ſich für den neuen
Reichstag bis jetzt folgende Stimmenzahl ergibt:
Sozialdemokraten: 4 120 700 Stimmen (68 Abgeordnete).
Zentrum: 2 335 350 Stimmen (38 Abgeorduete).
Deutſche Volkspartei: 2 047 300 Stimmen (36 Abgeordnete).
Deutſchnationale Volkspartei: 3 968300 Stimmen (66 Abg.).
Demokraten: 1 281 700 Stimmen (21 Abgeordnete).
Bayeriſche Volkspartei: 881 300 Stimmen (14 Abgeordnetc).
Kommnniſten: 2 973 000 Stimmen (49 Abgcordnete).
Bayer. Bauernbd. u. Dtſch. Wirtſchaftsbd.: 595 000 (9 Abg.).
Deutſchhannoseraner: 125 109 Stimmen (2 Abgeordnete).
Deutſchvölkiſche: 1 497 600 Stimmen (24 Abgeordnete).
Bis jetzt beläuft ſich das Geſamtergebnis aus dem Reich auf
20 Millionen Stimmen gegenüber 28 Millionen, im Jahre 1920
einſchließlich der Ergebniſſe aus der Pfalz.
Geſamtergebnis in Heſſen=Naſſau.
V. S. P. D. 221 000 Stimmen, 3 Mandate: Scheidemann,
Diß=
mann, Hoch. Zentrum 200 000 Stimmen, 3 Mandate: Schwarz,
Dr. Crone, Roth. D.V.P. 178900 Stimmen, 2 Mandate: Dr.
W. F. Kalle, K. Hepp. D.N. 190 000 Stimmen, 3 Mandate: Dr.
Helfferich. Lindt, Hartwig. Dem. 93 000 Stimmen, 1 Mandat:
Prof. Schücking. Kom. 58 389 Stimmen, infolge der
Liſtenver=
bindung mit Heſſen iſt die Kommuniſtin Zetkin=Zundel als
ge=
wählt zu betrachten. U. S. P. D. 93 297 Stimmen, 1 Mandat: Dr.
Liebknecht. Völk. 59,628 Stimmen.
ein ſüddeutſcher Raturfreund klagt, daß in Hegau ſich Unmengen
von Schulkindern freie Tage nehmen, um dieſe Frühlingsblüten
zentnerweiſe pflücken zu können, die dann dem
Großblumenhau=
del zugeführt werden. Die Folge von ſolchem rückſichtsloſen Raub
iſt, daß bereits jetzt ganze Gegenden, in denen noch vor zehn
Jah=
ren das Maiglöckchen in großen Mengen blühte, dieſes nur ſelten
noch zu finden iſt. In der Schweiz und in Oeſterreich hat man
bereits ſehr energiſche Maßnahmen getroffen, um der Ausrottung
der Alpenpflanzen durch die Touriſten Einhalt zu bieten. Auch
bei uns in Deutſchland ſind vereinzelt derartige Beſtrebungen
zum Schutze der wilden Pflanzen im Gange; aber leider, iſt dieſe
Bewegung noch ſehr im Anfange. Es iſt dringend notwendig,
daß hier von behördlicher Seite eingegriffen wird, um der
ſinn=
loſen Zerſtörung unſeres heimatlichen Pflanzenſchmuckes
ent=
gegenzutreten. Vor allem müßte ſchon den Kindern durch Eltern
und Lehrer beigebracht werden, wie ſehr ſie der Schönheit der
deutſchen Landſchaft durch das ſinnloſe Pflücken der
wildwachſen=
den Blumen Gewalt antun. Was die Natur uns in ſo reichem
Maße darbietet, darf nun und nimmer der Ausbeutungsſucht
ge=
wiſſenloſer Großhändler zum Opfer fallen. Das feine Wunder
des ſprießenden Frühlingslebens iſt für alle, und die Blüten, die
die Natur uns zur Freude geſchaffen, ſind nicht dazu da, um im
Kehricht der Großſtadt zu welken und zu verkommen.
*Der Luftangriff auf den Nordpol.
Von Dr. Alfred Gradenwitz.
Von zwei Seiten will man im kommenden Sommer den
Nordpol auf dem Luftwege erobern; erſtens beabſichtigt die
ame=
rikaniſche Marine mit dem von ihr gebauten Luftſchiff „
Shenan=
doah” die noch unbekannten Breiten in unmittelbarer Nähe des
Nordpols zu erforſchen, in denen man das Vorhandenſein eines
größeren Kontinents vermutet, und zweitens will der norwegiſche
Polarforſcher Amundſen, gleichfalls unter Mitwirkung der
ameri=
kaniſchen Marine, im Flugzeug von Spitzbergen aus den Pol
überfliegen und nach Alaska gelangen. In dem einen oder
an=
deren Falle, wahrſcheinlich aber in beiden, wird der bisher kaum
von eines Menſchen Fuß flüchtig betretene Nordpol (die
Erleb=
niſſe Pearys ſind wohl immerhin noch nicht allgemein anerkannt)
dem menſchlichem Wagemut nachgeben, aus ſeiner Einſamkeit
heraustreten und in Kürze wohl gar ſich den alltäglichen
Ver=
kehrsrouten einreihen laſſen.
Als die Marineverwaltung an die Konſtruktion eines
Rieſen=
zeppelins ging, ließ ſie ſich von den vielen Mißerfolgen, die bei
der Uebernahme deutſcher Luftſchiffe zu verzeichnen waren,
kei=
neswegs beirren. Sie ſchrieb dies vielmehr unglücklichen
Neben=
umſtänden zu, die bei genügender Vorſicht vermeidbar waren,
und verlor ihr Vertrauen zu dem ſtarren Luftſchifftyp keineswegs.
Die „Shenandoah” hat die übliche Zigarrenform mit
kreisför=
migem Querſchnitt; ſie iſt nicht weniger als 680 Fuß lang und
mißt im mittleren Teil 79 Fuß im Durchmeſſer. Das geſamte
Ge=
rippe beſteht aus Duraluminium, einem merkwürdigen Metall,
das zwar dreimal leichter als Stahl, aber trotzdem von
hervor=
ragender Feſtigkeit iſt. Das Luftſchiff wird von ſechs
Sechszylin=
dermotoren angetrieben, die je in einer beſonderen Gondel
unter=
gebracht ſind und in einer Höhe von 900 Metern je 300
Pferde=
ſtärken entwickeln. Die Gondel des Luftſchifführers iſt größer als
die übrigen; ſie iſt unterhalb des Luftſchiffmittelpunktes
ange=
bracht, ebenſo wie die übrigen Gondeln aus Aluminium gebaut
und vorn an den Seiten mit großen Fenſtern verſehen, die einen
ungehinderten Ausblick geſtatten. Sie iſt etwa 20 Fuß lang, innen
etwa 8½ Fuß hoch und enthält ungefähr alle Inſtrumente, die für
Navigierungszwecke auf Seeſchiffen benutzt wurden. Die
Seiten=
ſteuerung erſolgt durch das vorn und die Höhenſteuerung durch
das an der Seite angebrachte Steuerrad. Außer mehreren
Kom=
paſſen und einem Kartentiſch ſind Inſtrumente für die Angabe der
Fluggeſchwindigkeit, eine Fernſteuerung für die Motoren, ein
regiſtrierendes Barometer, Höhenmeſſer und eine Vorrichtung zur
Angabe des Gasdruckes vorgeſehen. Durch die Decke laufen
Drahtſeile zur Betätigung der Gasauslaßventile.
Das noch unerforſche Polargebiet, deſſen Kartenlegung die
„Shenandoah” beſorgen ſoll, umfaßt eine Fläche von nicht weniger
als einer Million engliſchen Quadratmeilen und liegt zwiſchen
Alaska und dem Nordpol. Ein einmaliger Vorſtoß in dieſes
Ge=
biet kann natürlich nur ſpärliche Daten liefern; um ſeine Aufgabe
wirklich zu erfüllen, wird das Luftſchiff die ganze Fläche
ſyſtema=
tiſch überfliegen und fortlaufende photographiſche Luftbilder
her=
ſtellen müſſen. Der erſte Sommer ſoll daher auch nur für
vorbe=
reitende Erkundungsflüge und die Aufſtellung geeigneter Baſen
dienen, auf denen dann Landungsmaſten für die weiteren Flüge
aufgeſtellt werden ſollen. Schon die bloße Feſtſtellung, ob in
jenen Breiten wirklich noch Land vorhanden iſt, dürfte eine
wert=
volle Bereicherung unſerer geographiſchen Keuntniſſe liefern.
Der Laie hat nur einen unvollkommenen Begriff von den
un=
geheuren Schwvierigkeiten, die einem derartigen Unternehmen
ent=
gegenſtehen. Um nur die eine zu erwähnen, muß man die großen
Mengen Benzin bedenken, die für einen ſo langen Flug
erforder=
lich ſind und deren zunehmender Verbrauch eine ſtändig
zuneh=
mende Gewichtsverminderung bedeutet. Um nun nicht wie ſonſt
zum teilweiſen Ablaſſen des zur Füllung dienenden teueren
He=
jumgaſes genötigt zu fein, henutzt man auf der „Shenandoah”
in ſinnreicher Weiſe den bei der Benzinverbrennung entſtehenden
Waſſerſtoff, verbindet ihn mit Sauerſtoff, aus der umgebenden
Luft, erzeugt damit entſprechende Mengen Waſſer und bewirkt
da=
durch einen vollkommenen Gewichtsausgleich.
Man denkt in Amerika allen Ernſtes an die ſpätere
Einrich=
tung von Flugrouten über den Nordpol und erwartet davon z. B.
für den Flug von Weſteuropa nach Japan — eine ganz
außer=
ordentliche Wegkürzung. Die „Shenandoah” kann bei einer
Ge=
ſchwindigkei von 50 Knoten in ununterbrochenem Fluge eine
Strecke von 3000 Scemeilen zurücklegen, wobei immer noch ein
Plus von 15 Prozent als Reſerve bleibt.
Außer dieſer Luftſchiffexpedition will ſich die amerikaniſche
Marine aber auch an dem Amundſenſchen Polflug beteiligen, und
zwar ſoll Marineleutnant Daviſon von den drei
Metallflugzeu=
gen des norwegiſchen Forſchers das eine fliegen. Schon im
ver=
gangenen Sommer hat übrigens eine Hilfsexpedition unter
Lei=
tung von Herrn Mittelholzer auf einem freitragenden
Junker=
ſchen Eindecker mit verſpannungsloſen dreiteiligen Flügeln über
Spitzbergen wertvolle geographiſche Vorarbeiten geleiſtet. In
dieſem Flugzeug kann man mit größter Schnelligkeit an Stelle
des gewöhnlich verwandten Fahrwerkes (mit Automobilrädern)
entweder Schwimmer oder Schneeſchuhe einſetzen, was bei einem
Flug über die Gletſcherwelt der Arktis ſehr erwünſcht über
Spitz=
bergen aber bei dem Fehlen geeigneter Plätze für
Flugzeuglan=
dung einer abſoluten Notwendigkeit entſprach.
Die vorbereitende Expedition hat bereits mehrere kleine Flüge
zu 300 und 400 Kilometern und außerdem einen großen 1000=
Kilomterflug vorgenommen, der ſie in 6 Stunden 40 Minuten
über das ſchönſte und intereſſanteſte Gebirgsland der Arktis, das
unbewohnte Spitzbergen, führte und ihr Gelegenheit zu
über=
raſchend ſchönen und überaus lehrreichen photographiſchen
Flug=
bildern gab. Herbei erwies das Flugzeug ſich als
unübertreff=
liches Hilfsmittel für die Polarforſchung und lieferte in wenigen
Stunden geographiſche Ergebniſſe, wie ſie ſonſt nur durch
müh=
ſamſte — monats=, wenn nicht jahrelange — Forſchungsarbeit
(ſicherlich auch nicht in ſo vollkommener Form) hätten erzielt
wer=
den können.
In der Nähe des Nordpols verſagt bekanntlich der ſonſt
üb=
liche magnetiſche Kompaß; an ſeiner Stelle will Amundſen ein
von Kapitän Boykow (wiſſenſchaftlichem Mitarbeiter der Firma
Goerz) erfundenes Inſtrument benutzen, das mit Recht als „
Son=
nenkompaß” bezeichnet wird.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Das dritte offizielle Reger=Feſt der Max
Reger=Geſellſchaft, das unter Leitung von Fritz Buſch in
Dres=
den ſtattfinden wird, muß aus techniſchen Gründen auf
Novem=
ber verſchoben werden,
Darmſtädter Dagblatt, Montag, den 5. Mat 1924.
Rummer 125.
Seite 4:
Der Wahltag in Berlin.
WJ. Berlin, 4. Mai. Die Wahlbeteiligung in
Groß=Berlin, war ſchon in den frühen Morgenſtunden
ungewöhnlich ſtark. Vor den Wahllokalen, die in kurzen
Abſtänden voneinander lagen und zahlreich genug waren, um
Stauungen zu vermeiden, bemühten ſich die Plakatträger aller
Parteien noch in letzter Minute, den Wählern in der
Hand=
habung des neuen amtlichen Stimmzettels einen ſinnfälligen
Anſchauungsunterricht zu geben. Die Straßenpropaganda, die
kaum zur Nacht ruhte, ſetzte ſchon früh mit unverminderter
Heſtigkeit ein. Autos, Geſpanne und Motorräder durchfuhren
mit Fahne und Plakaten geſchmückt die Stadt. Selbſt kleine
Kinder vergnügten ſich mit der Verſchleuderung von Handzetteln
aller Parteien, und die papierene Sintflut, die die
Straßen=
feger bis zum Morgen nicht bewältigen konnten, fing von
neuem an. Das Wetter war günſtig. Etwas kühl, mit leichten
Regenſchauern. Hie und da verſuchten Muſikkapellen die
Siim=
mung zu erhöhen. Um die Mittagszeit hatte bereits ein großer
Teil der Wähler, beſonders in den Arbeitervierteln im Norden
und Süden, ſeiner Pflicht genügt. Von mittags ab ſetzte überall
der Wahlſchleppdienſt ein. Es war nirgends zu Zwiſchenfällen
gekommen, wie überhaupt die Stimmung im allgemeinen
er=
wartungsvoll, aber nicht gereizt war. Die Wahlbeteiligung
war auch am Nachmittag bis zum Schluß überaus rege, ſo daß
man mit 75 bis 80 Prozent abgegebener Stimmen rechnete.
Berlin 5. Mai. Unter den bis jetzt Gewählten befinden
ſich: Kaufmann Bill=Hamburg (Dem.), Syndikus Dr. Reichert
(Deutſchnat.), Miniſter a. D. Meißner und Frau Toni=Bender
(Soz.)=Dresden; ferner Prof. Hötſch=Leipzig (Deutſchnat.), ſowie
Werftdirektor Gock=Hamburg und Maurermeiſter Brekelbau=
Hamburg (beide Deutſchnat.).
Zu den bereits Genannten kommen noch Dr. Streſemann
(Deutſche Vpt.), Graf Weſtarp=Potsdam (Deutſchnat.), Dernburg=
Potsdam (Dem.), Siemens=Berlin (Dem.), Karl=Berlin (Deutſche
Vpt.), Schiffer=Magdeburg (Dem.) und Guſtav Bauer=
Magde=
burg (Soz.), Bernſtein=Berlin (Soz.), Zubeil=Berlin (Soz.),
Schiel=Magdeburg (Deutſchnat.), Heinze=Dresden (Dtſche. Vpt.),
Külz=Dresden (Dem.), Wirth, Fehrenbach, Dietz=Baden (alle drei
Zentrum).
Bis 3 Uhr morgens waren ferner gewählt: die
Deutſch=
nationalen: Hergt, Fürſt v. Bismarck, Geißler, Biener und
Wallraf; die Deutſchvölkiſchen: Ludendorff,
Oberamt=
mann Frick, Feder, v. Graefe=Goldebee; die
Volkspartei=
ler: Thiel, Curtius, Frau Mende und Dr. Scholz; die
Demo=
kraten: Dietrich=Baden, Koch=Weſer, Frau Dr. Bäumer; vom
Zentrum: Reichskanzler Dr. Marx, Dr. Spahn, Frau
Drans=
feld, Frau Dreuſch, Joos, Hofmann, Erſing, Ulitzka; die
So=
zialdemokraten: Hilferding, Wels, Bender, Kuhnt, Levy;
die Kommuniſten: Tählmann, Geſchke, Remmele=Baden.
Der Wahltag in Hamburg.
Hamburg, 4. Mai. Der Wahlvorgang war ohne
Störung verlaufen. Die Sicherheitspolizei, die zahlreich in den
Straßen patrouillierte, hatte alle Vorkehrungen getroffen, um
Ruheſtörungen unter allen Umſtänden entſchieden entgegentreten
zu können. In den letzten Nächten wurde von den großen
Par=
teien nochmals eine Plakatflut über die Stadt geſchleudert, an
der die Flügelparteien am ſtärkſten beteiligt waren. Schon vom
frühen Morgen an war die Verbetätigkeit der
einzel=
nen Parteien in vollem Gange, Beſonders die
Deutſchnationalen entwickelten eine bisher
nicht gekannte Verbepropaganda. Große
Laſt=
automobile, beſetzt mit jugendlichen Helfern mit Werbeplakaten
und zahlreichen ſchwarz=weiß=roten Fähnchen, durchſauſten die
Stadt, aus denen von den Inſaſſen ununterbrochen, ballenweiſe,
die Wahlplakate geſchleudert wurden. Bereits nach 8 Uhr früh
ſetzte der große Zuſtrom der Wähler in die Wahllokale ein, vor
denen Helfer ſämtlicher Parteien mit ihren Schildern Spalier
bildeten. Dank der zahlreichen Wahllokale wickelte ſich das
Wahl=
geſchäft flotz ab.
Die Stärke der Wahlbeteiligung hielt bis zum Schluß an.
Auch am Nachmittag haben ſich uirgends Störungen ereignet.
Ebenſo ſind in Schleswig und Mecklenburg die Wahlen nach den
hier eingelaufenen Berichten ruhig verlaufen. Die
Wahlbteili=
gung war äußerſt rege.
I Bremen nahm der Wahlakt bei kühler unfreundlicher
X riterung einen durchaus ruhigen Verlauf. Wie von polizeilicher
Stte gemeldet wird, iſt es an leiner Stelle der Stadt zu
irgend=
welchen Störungen des Wahlvorganges gekommen.
Der Wahltag in Stettin.
Stettin, 4. Mai. Die Wahlbeteiligung war in
allen Bezirken außerordentlich ſtark. Ruhe und
Ord=
nung wurde nirgends geſtört. Die Agitationstätigkeit der
Par=
teien ging, nachdem ſie anfangs im Regen untergegangen war,
nach Aufklarung des Wetters in den Mittagſtunden nicht ſehr
über den Umfang der Vortage hinaus. Die Plakatträger
vor den Wahllokalen, die der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei
angehörten, trugen die bekannte Hitler=Uniform.
Starke Wahlbeteiligung in Hannover und Minden.
Hannover, 4. Mai. Die Wahlbeteiligung war in den
Vormittagsſtunden verhältnismäßig ſtrk. In den einzelnen
Bezirken hatten bis 12 Uhr etwa 70 Prozent der
Wahlberech=
tigten ihre Wahlpflicht ausgeübt. Generalfeldmarſchall von
Hindenburg war ſchon kurz nach 8 Uhr im Wahllokal in der
Seelhornſtraße erſchienen, wo ihn die Menge ehrerbietig
be=
grüßtee. — Im Bezirk Lüneburg (Hannover=Oſt) war die
Wahlbeteiligung in den Vormittagsſtunden ziemlich lebhaft.
Man ſchätzt die Beteiligungsziffer auf etwa 60—65 Prozent.
Nach Mitteilung der Wahlkreisleitungen Minden (Weſtfalen=
Nord) iſt die Wahlbeteiligung in den Vormittagsſtunden ſehr
lebhaft geweſen, ſo daß bis mittags 1 Uhr 75 Prozent der
Wahlberechtigten ihrer Pflicht nachgekommen ſind.
Die Reichstagswahl iſt in Hannover bei ſehr ſtarker
Betei=
ligung ohne Zwiſchenfall verlaufen. Die Beteiligung betrug bis
zu 80 Prozent, in manchen Bezirken bis noch darüber.
Die Wahlbeteiligung in Eſſen=Ruhr.
Eſſen, 4. Mai. Nachdem am Vormittag etwa 50 Prozent
der Wahlberechtigten ihrer Pflicht genügt hatten, flaute in den
Mittagſtunden der Andrang zu den Wahlurnen merklich ab, um
in den letzten Stunden vor dem Wahl=Ende wieder
anzuſchwel=
len. Im Ganzen mögen etwa 75—80 Prozent aller
eingeſchrie=
benen Wähler ihre Stimmen abgegeben haben. Zu
Zwiſchen=
fällen iſt es weder hier, noch in der näheren Umgebung
gekom=
men. Die Beſatzungstruppen haben in den Wahlakt nirgends
eingegriffen. Der Freiwirtſchaftsbund (F.F. F.) verteilte geſtern
Abend Flugblätter mit der ſenſationellen Ueberſchrift: „
Ver=
ſchiebung der Reichstagswahlen” und
propa=
gierte zum Schluß für Wahlenthaltung. Die hieſigen
Morgenblätter wieſen jedoch dieſe Alarmmeldung zurück,
ſo daß das maſſenhaft verbreitete Flugblatt wohl kaum eine
ver=
heerende Wirkung anrichtete.
Sozialdemokratiſche Niederlage in Dortmund.
Dortmund, 4. Mai. Der Wahltag iſt überall ruhig
ver=
laufen. Soweit ſich überſehen läßt, haben die nationalen
Par=
teien und die Kommuniſten gewaltig an Stimmen gewonnen,
während die Vereinigten Sozialdemokraten etwa 40 bis 50 Proz.
an Stimmen verloren.
Die Wahlen in Frankfurt.
Der Ruck nach Rechts.
Frankfurt a. M., 4. Mai. Das Wahlergebnis in
Teil beträchtliche Stimmenzahlen, verloren ha= miniſtern mehr ſtattgefunden, mit Ausnahme des Beſuches
über den Reichstagswahlen um rund 4000 Stimmen verbeſſern tauſch gegeben, ſondern es wäre ein Schachzug geweſen, den
erreicht.
Wachstum der Kommuniſten waren die Vereinigten
So=
ſchlecht abgeſchnitten hat die Deutſche
Wirtſchaftspar=
ausſchließlich auf Koſten der Mittelparteien. Die übrigen
Par=
teien und Grüppchen ſpielen keine Rolle. Ihre Stimmziffern
ſo anwachſen, daß ihnen ein Mandat im 19. Wahlkreis zuteil
18 000 Wähler ſtärker als 1920. Relativ war ſie geringer, denn
die Zahl der Wahlberechtigten betrug 1920, 282 617, bei der
heu=
tigen Wahl 330 000.
Der Wahltag in München.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
g. München, den 4. Mai.
vorliegen, auch im Lande Bahern, ohne beſondere Störungen
verlaufen. Vereinzelt kam es zu Auseinanderſetzungen zwiſchen
völkiſchen Werbern und Agitatoren der anderen Parteien. Die
Polizei hatte jedoch keine Veranlaſſung, einzugreifen.
reges Leben ein, das ſich in den Mittagſtunden noch weiter
ver=
gegenüber der Landtagswahl dieſe wohl noch etwas überſteigen.
chen mit 416 934 um 8354 gegenüber der Landtagswahl erhöht, mit Macdonald beſchleunigen werden.
In der Wahlpropaganda ſtanden diesmal die bürgerlichen
Par=
teien, die Sozialiſten und Kommuniſten gegenüber der völkiſchen
Bewegung kaum zurück. Namentlich Sozialdemokraten,
Demo=
kraten, Kommuniſten, Deutſche Volkspartei und die
Deutſchnatio=
nale Volkspartei wie auch die Bayeriſche Volkspartei
wetteifer=
ten mit Plakaten und Flugblättern mit den Völkiſchen
ihrer=
ſeits. Alle Wahllokale und die beſten Plätze der Innenſtadt
waren auch heute mit Maſſenaufgeboten von Handzettelverteilern
beſetzt. Die bei den Landtagswahlen zu beobachtenden
geſchmück=
ten Autos der völkiſchen Bewegung waren diesmal aus dem
Straßenbild verſchtunden, da ein diesbezügliches Verbot der
Ehren Hitlers mußte aus dieſem Grunde unterbleiben. Nur
ſträußen geſchmückt hatten.
In den Mittagsſtunden meldeten einzelne Bezirke Münchens
einzelt ſah man heute auch wieder kleine Gruppen von
jugend=
lichen Nationalſozialiſten in der Stadt, die Windjacken,
Sturm=
des Junern das Tragen von Uniformſtücken und
Ausrüſtungs=
gegenſtänden des alten Heeres geſtern ebenfalls mit
Gefängnis=
oder Geldſtrafen bedroht hat. Vereinzelt wurden völkiſche
Wer=
ber von der Polizei veranlaßt, ihre noch verbotenen
Partei=
abzeichen abzulegen.
Die Anſchlagstafeln der Münchener Neueſten Nachrichten
nalen an erſter Stelle kandidiert, aufforderten.
des Wahltages.
* Der Wahlausgang in Bagern.
Von unſerem Berichterſtatter.
München, 4. Mai. Der Wahlausgang zeigt in Bahern,
kiſchen in Oberbayern—Schwaben und
Nieder=
bayern—Oberpfalz, ein geringes Anwachſen der
völkiſchen Stimmen in Franken. In Oberbahern—Schwaben
fachung ihrer Stimmenzahl auf Koſten der riſer Auffaſſung. Es verlautet hier, daß zwiſchen Theunis und
riſchen Volkspartei, erklärte der Landtagsabgeordnete Giehrl:
werde nicht lange getragen. — In dem völkiſchen Stammquartier
feſtgeſtellt, daß der völkiſche Block in München an der Spitze, in Händen habe. Der Temps — jedenfalls von der offiziellen
marſchiere. — Ludendorff war heute im Gegenſatz zu den Land=
Norddeutſchland wurden mit Heil=Rufen aufgenommen.
Ruhiger Wahlverlauf in Baden.
zu Zwiſchenfällen gekommen iſt. Die Wahlbeteiligung beträgt im riſchen Zwangspolitik.
Durchſchnitt 70—80 Prozent.
Reichs= und Landtagswahlen in Württemberg.
wo mit den Reichstagswahlen auch die Wahlen zum Württem= worden. Faltz iſt in letzter Zeit vielfach in Verſammlungen
Ruhiger Wahlgang in Thüringen.
Weimar, 4. Mai. Obgleich die Wahlverſammlungen aller
Parteien in den letzten Tagen unter dem Einfluß einer gewiſſen
Wahlmüdigkeit des Publikums zu leiden hatten, ſetzte die
Wahl=
beteiligung heute Vormittag, trotz ſchlechten Wetters ziemlich nete ſich nach Schluß der Wahl ein Zwiſchenfall. Eine Bande
lebhaft ein. Die Rechtsparteien begannen am Nachmittag mit von etwa 200 Mann drang in das Wahllokal ein und verſuchte
und Umgebung in voller Ruhe.
Die Beſprechung in England.
Londoner Preſſeſiimmen.
U. London, 4. Mai. Die Londoner Preſſe äußert ſich
t. im allgemeinen zurückhaltend zu den zwiſchen den belgiſchen
n= Miniſtern und Macdonald ſtattgefundenen Geſprächen. Die
zahl um rund 16 000 Stimmen vermehren können. Tatſache des belgiſchen Beſuches wird indeſſen an und für ſich
Dazu kommen die 15 410 Stimmen des Völkiſch=ſozialen Blocks, als ein Schritt auf dem Wege zur
Wiedereröff=
der zum erſtenmal in den Wahlkampf eingetreten iſt. Dieſe Par= nung perſönlicher Verhandlungen, mit
Poin=
teien haben zuſammen 31 410 Stimmen neu aufgebracht, wohl caré aufgefaßt. Seit dem Einfall in das Ruhrgebiet hat
be=
hauptſächlich auf Koſten der Mittelparteien, die zum kanntlich keine perſönliche Ausſprache zwiſchen den
Premier=
ben, die Demokraten rund 9000, die Deutſche Volkspartei rund von Baldwin am 19. Dezember 1923 in Paris. Zu dieſem Be=
10000. Die Zentrumspartei hat allerdings ihre Ziffern gegen= ſuche bemerkt der „Obſerver”, es hätte keinen
Meinungsaus=
können. Sie hat damit jedoch ihr Ergebnis von 1919 noch nicht Poincaré mit ſeiner Operation zur Niederringung Deutſchlands
vorgenommen habe. Immerhin bleibt nach der Meinung der
Aufder Linken fand eine ſtarke Verſchiebung Londoner Blätter, der Kernpunkt aller
Schwierig=
nach demäußerſten Flügel hin ſtatt. Die Kommu= keiten beſtehen, nämlich die Frage des Ruhrgebietes.
niſten wußten gegenüber 1920 ihre Stimmenzahl auf über Nach dem Sachverſtändigen=Gutachten hätte Frankreich ſofort
27000 zu ſteigern, alſo um über 26 000 Stimmen. Bei dieſem mit der Räumung des Ruhrgebietes beginnen müſſen.
Gegen=
wärtig ſtänden die Dinge ſo, daß man auf franzöſiſcher
zialdemokraten die Hauptleidtragenden, denn Seite die Räumung des Ruhrgebietes von Bedingungen
ab=
ihre Stimmenzahl ſank von insgeſamt 108025 (67 571 Mehrheit hängig mache, die ſich vor allem auf das Zuſtandekommen eines
und 40 454 unabhängige Sozialiſten) auf rund 66 000 Mehrheit detaillierten franzöſiſch=belgiſch=engliſchen Ab=
und 3500 unabhängige Sozialiſten herab. Der Verluſt der kommens für den Fall deutſcher Verfehlungen beziehe. Die
Sozialdemokratiſchen Parteien kam aber nicht vollſtändig den von Frankreich in dieſer Hinſicht aufgeſtellten Bedingungen wer=
Kommuniſten, zugute, da er um 11000 größer war, als der den von der engliſchen Regierung als untragbar und unan=
Stimmenzuwachs der Kommuniſten. Es liegt daher die Ver= nehmbar bezeichnet. Maedonald habe bei mehreren
Ge=
mutung nahe, daß von den Sozialdemokratiſchen legenheiten ſeine Abneigung gegen detaillierte
Wählern von 1920 diesmal eine beträchtliche An= verbündete Strafmaßnahmen für künftige Fälle zum
zahl den Anſchluß nach rechts gefunden hat. Nicht Ausdruck gebracht. So bleibt als Geſamtergebnis der
Stellung=
nahme der engliſchen Preſſe die Befriedigung, daß der
abge=
tei, die im erſten Anſturm rund 10 000 Stimmen eroberte, faſt riſſene Draht wieder zuſammengeflickt werden ſoll und aus
dieſem Grunde gebühre der belgiſchen Regierung Dank. Wenn
die Verhondlungen weiterhin einen günſtigen Verlauf nehmen,
werden durch die Stimmen aus dem Reſt des Wahlkreiſes nicht ſo rechnet man mit der Möglichkeit einer
inter=
alliierten Konferenz im Laufe der nächſten
werden wird. Die Wahlbeteiligung war abſolut um ungefähr Woche nachAbhaltungder franzöſiſchen Wahlen.
Aus dieſem Grunde iſt anzunehmen, daß auch die gegenwärtige
politiſche Kriſe in England, nicht ſo ſchnell in ein kritiſches
Stadium treten wird.
Ein belgiſcher Blockadeplan.
Paris, 4. Mai. (Wolff.) Ueber die Beſprechungen
Macdonalds mit Theunis und Hymans geben die
Pariſer Blätter ziemlich vage Berichte, woraus erkennbar wird,
Der Wahlſonntag iſt in München, ſoweit bisher Nachrichten daß, wie angekündigt, von beteiligter Seite keine Angaben üben
den Gegenſtand und das Ergebnis der Beratungen gemacht
wur=
den. Der Pariſer Vertreter der Agence Belge erklärt, die
bel=
giſchen Miniſter nähmen, ohne die noch zu überwindenden
Schwierigkeiten zu verheimlichen, die Hoffnung mit nach Brüſſel,
Schon am frühen Worgen ſetzte vor und in den Wahllokalen daß in naher Zukunft ein Einverſtändnis möglich ſein werde,
Andererſeits will der Londoner Korreſpondent der Agentu/
ſtärkte. Die Wahlbeteiligung dürfte nach den äußeren Anzeichen Havas feſtgeſtellt haben, man halte in gewöhnlich gut unterrick
teten engliſchen Kreiſen für wenig wahrſcheinlich, daß die bel=
Die Zahl der Wahlberechtigten zum Reichstag hat ſich in Mün= giſch=engliſchen Beſprechungen die Zuſammenkunft Poincares
Trotzdem alſo alle intereſſierten Perſönlichkeiten nichts
mit=
teilten, glaubt der Vertreter des Matin doch ſagen zu können,
es ſei hauptſächlich diskutiert worden, die Frage der
Eiſen=
bahnregie, die Wiederherſtellung der deutſchen
Verwaltung im Ruhrgebiet einerſeits,
Sanktio=
nen andererſeits. In der erſteren Angelegenheit werdeg
die britiſche Regierung ihren bekannten Standpunkt wohl
auf=
rechterhalten. Was die Sanktionen anlange, ſo habe Macdonald
die Notwendigkeit von ſolchen für den Fall, daß Deutſchland nicht
Polizei ergangen war. Auch der erſt geplante Blumenkorſo zu erfüllen ſollte, den belgiſchen Plan der wirtſchaftlichen
Blodkade, wobei auch Polen und Südſlawien mitwirken
ſoll=
vereinzelt ſah man Motorradfahrer, die ihre Räder mit Blumen= ten, für nicht unpraktiſch beurteilt, da er Frankreich Garantiem
geben würde, bei deren Gewährung es ſich zur vollkommenen
eine Wahlbeteiligung von über 60 Prozent, obwohl der Haupt= Beſeitigung der wirtſchaftlichen Kontrolle im Ruhrgebiet und zur
andrang zu den Wahllokalen erſt amr Nachmittag einſetzte. Ver= Genehmigung der Rückkehr aller ausgewieſenen
deutſchen Beamten verſtehen würde.
Auch der Londoner Berichterſtatter des Petir Pariſien
er=
mützen und Koppel umgeſchnallt trugen, obwohl das Miniſterium klärt, der britiſche Premierminiſter ſei nicht abgeneigt, dem
bel=
giſchen Blockadeplan zuzuſtimmen, wünſche aber, daß der
Völkerbund ihn durchführe.
Befremden in Paris.
T.1I. Paris, 4. Mai. Von dem Ausgang der Miniſter=
und der München=Augsburger Abendzeitung trugen Aufrufe, die beſprechungen zwiſchen Theunis und Macdonald iſt man in den
zur Wahl von Großadmiral v. Tirpitz, der für die Deutſchnatio= hieſigen Pgriſer politiſchen und journaliſtiſchen Kreiſen
keines=
wegs begeiſtert. Man fragt ſich, ob überhaupt durch die Vor=
Die Polizeibehörden meldeten vollkommen ruhigen Verlauf beſprechungen der Weg zu einer alliierten Konferenz gefunden
worden ſei.
Der Quai d’Orſay ſtellt in Abrede, daß Theunis mit einem
ſchriftlichen Manifeſt an Macdonald betraut worden war. Dieſe
Meldung der Chicago Tribune hat geſtern einiges Befremden
in den diplomatiſchen Kreiſen hervorgerufen, da man der
An=
ſicht war, daß ein derartiger ſchriftlicher Meinungsaustauſch
ſoweit bis jetzt erſichtlich, einen ſtarken Verluſt der Völ= eigentlich Sache des franzöſiſchen Geſandten in
London ſei.
Die Abweſenheit des Schatzkanzlers Snowden bei
den Londoner Beſprechungen mit Macdonald wird in der
Pari=
iſt der Verluſt wie vorauszuſehen — auf die Kandidatur, ſer Abendpreſſe ſehr kommentiert und mit großem Befrem=
Tirpitz der Deutſchnationalen Vollspartei zurückzuführen, welche den aufgenommen. Auch das Schweigen, mit dem die ganzen
der Deutſchnationalen Volkspartei, eine Verdrei= Beſprechungen umgeben werden, entſpricht keineswegs der Pa=
Völkiſchen brachte. — In einer Verſammlung der Bahe= Macdonald ein Einverſtändnis zuſtande gekommen ſei, daß man
die materiellen Pfänder in andere umtauſchen wolle, und im
Tirpitz habe Ludendorff beſiegt. Die Aprilmode Falle von Verfehlungen deutſcherſeits eine Art Blockade gegen
Deutſchland verhängen könne, um ſo mehr, als man auf Grund
im Bürgerbräukeller wurde von dem Sprecher mit Befriedigung, der vorgeſehenen äußeren und inneren Anleihe das Finanzmaß
tagswahlen nicht erſchienen. Die uationalen Wahlerfolge in Auffaſſung inſpiriert — wendet ſich jedoch in ſeinem heutigen
Leitartikel gegen dieſe Auffaſſung und erklärt, daß ſich im Falle
einer derartigen Blockade der Spieß eigentlich gegen die
Alliier=
ten richten würde, die ihr Geld in den Anleihen untergebracht
haben. Der Temps beſtätigt hiermit unfreiwillig die Unmöglich=
Karlsruhe, 4. Mai. Der Wahltag iſt in Karlsruhe in keit einer Zwangspolitik, die den an der Geſundung des
Deut=
aller Ruhe verlaufen und auch die aus anderen badiſchen Städ= ſchen Reiches intereſſierten Geldgebern ſelbſt zum Unſegen werde.
ten bis jetzt vorliegenden Nachrichten beſagen, daß es nirgends. Das Blatt zieht jedoch nicht dieſelbe Konſequenz bei der militä=
Revolver=Attentat in Berkin.
Berlin, 4. Mai. Auf den Führer derOrtsgruppe
der Deutſchen Volkspartei, Dr. Richard Faltz, iſt
Stuttgart, 4. Mai. In Stuttgart und Württemberg, heute Mittag ein Revolverattentat verübt
bergiſchen Landtag verbunden waren, iſt der Tag ruhig verlaufen, als Referent und Gegenredner aufgetreten. Allem Anſchein nach
iſt das Attentat von gegneriſcher Seite zur Ausführung gebracht
worden. Der Täter konnte bisher noch nicht ermittelt werden.
Ein Zwiſchenfall in Beuthen.
Beuthen, 4. Mai. Im 22. Bezirk von Dambrowa
ereig=
einem umfangreichen Schleppdienſt. Mit der Beteiligung an der die mit dem Wahlgeſchäft beauftragten Perſonen zu verprügeln
kürzlich ſtattgefundenen Landtagswahl kann der heutige Wahltag und das Stimmaterial an ſich zu bringen. Der Wahlvorſtand
kaum verglichen werden. Der Wahlakt vollzieht ſich in der Stadt mußte den Schutz der Feuerwehr in Anſpruch nehmen und in
einem Auto nach Beuthen flüchten.
Rummer 125.
Darmſtädter Tagblatt. Mon’ag, Eei 5. Mai 1921.
Seite 5.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Mai.
— Preußiſch=ſüddeutfche Klafſenlotterie. Mit Rückſicht auf die
heu=
tige wirtſchaftliche Lage wurden die Ziehungstermine der laufenden
23. Lotterie wie folgt feſtgefetzt: 3. Klaſſe: 10. Mai, 4. Klaſſe: 7. Juni
und 5. Klaſſe: 9.—26. Juli. Dadurch wurde erreicht, daß
monat=
lich nur eine Zahlugg notwendig iſt. Die Erneuerung der
Loſe zu der am 10. Mai ſtattfindenden 3. Klaſſe uuß planmäßig ſechs
Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Einnehmer
erfol=
gen. Dieſe Friſt läuft heute abend ab, worauf wir alle Intereſſenten
aufmerkſam machen. Eine Erneuerung der Loſe iſt noch bis zum
Tage vor der Ziehung, alſo bis zum 9. Mai, möglich, jedoch
müſſen die Spieler in dieſem Falle die vorſchriftsmäßigen
Mahngebüh=
ren mit 10 Pfennig entrichten.
— Heſſifches Landestheater. Die C=Mieter (C und c) haben in
die=
ſer Woche ausnahmsweiſe ihre Schauſpielvorſtellung am Mittwoch.
Dieſe Verſchiebung iſt notwendig, weil das Große Haus in dieſer Woche
am Donnerstag vermietet iſt und aus demſelben Grunde in der vorigen
Woche eine Vorſtellung unmöglich war.
— Zu dem Kammermuſikabend des Rofe=Quartetts am Mittwoch,
ben 7. Mai, im Kleinen Haus, beginnt der allgemeine Vorverkauf
Mon=
tag, den 5. Mai, an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes. Das Quartett
ſpielt Werke von Schubert, Mozart und Korngold.
* Eberſtadt, 2. Mai. Neuerung im Poſtpaketverkehu,
Die Verhandlungen über den zukünftigen Transport der hieſigen
Paket=
poſt, die ſeither unter ſchwierigen Umſtänden auf dem hochgelegenen
Main=Neckarbahnhof ein= und ausgeladen werden mußte, ſind nun
ſo=
weit gediehen, daß vom Montag kommender Woche ab die Verladung
auf dem hieſigen Bahnhof wegfällt und die hieſige Paketpoſt dafür von
einem der neuen Darmſtädter Poſtautos nach Darmſtadt beſorgt und
von hier aus weiter befördert wird. Das hat zur Folge, daß auch die
Pfungſtädter Poſt nicht mehr auf dem hieſigen Bahnhof von der
Neben=
bahn auf die Hauptſtrecke umgeladen wird, ſondern in einem
beſonde=
ren Poſtwagen direkt nach Darmſtadt geleitet wird. Dieſe Neuerung
ſtellt zweifelsohne einen großen Fortſchritt dar.
ch. Nierſtein, 2. Mai. In ſelten geiſtiger und körperlicher Friſche
iſt es unſerer allſeits beliebten und geachteten Mitbürgerin, Frau Georg
Schätzler Witwe hier, vergönnt, am 3. d. M. auf ihren 85.
Ge=
burtstag zurückblicken zu können. Ein reichbewegtes Leben in guten,
aber auch in ſchickſalsſchweren Tagen war ihr bis jetzt beſchieden.
B. Gernsheim, 4. Mai. Hochwaſſer. Der Waſſerſtand zeigt
ſoeben 4 20 Meter Höhe. Aecker und Wieſen, welche längs des Rheines
liegen, ..d ganz überſchwemmt. Die fliegende Rheinbrücke mußte heute
vormittag wvegen ſtarken Windes und Waſſers eingeſtellt worden. Das
Fahren mit einem Nachen iſt von den Franzoſen verboren worden,
mit=
hin iſt der Verkehr unterbrochen. Das Waſſer in den zwei
Stadtkanä=
len wird alle Tage durch 2 Waſſerpumpen geleert. Hoffentlich kommt
das Waſſer bald zum Fallen.
* Egelsbach, 3. Mai. Zur Stärkung des Fonds für elektriſche
Be=
leuchtung unſerer evengel. Kirche findet morgen Sonntag im Kronenſaal
eine Abendunterhaltung mit muſikaliſch=theatraliſchen
Auffüh=
rungen bei ſehr reichhaltigem Programm ſtatt. In anbetracht des guten
Zweckes iſt der Veranſtaltung beſter Erfolg zu wünſchen.
Reich und Ausſand.
Im Rhein ertrunken.
Köln. Geſtern nachmittag ereignete ſich in den neuen ſtädtiſchen
Hafenanlagen, gleich hinter Niehl, ein bedauerliches Unglück. Neun
Arbeiter wollten in einem Kahn vom Ufer zur Arbeitsſtelle, einem ganz
dicht am Ufer liegenden ſchwimmenden Kran fahren. Dabei kippte
der Nachen, vermutlich, weil ein Arbeiter zu früh auf den Kran
hin=
überſprang, um, und die anderen acht Arbeiter fielen in den Rhein.
Während ſechs gerettet wurden, konnten die zwei übrigen nur als
Lei=
chen geborgen werden.
Wieder ein genofſenſchaftliches Auswanderungsunternehenen geſcheitert!
D.4. I. Die im Januar 1923 gegründete „Colonia Suabia” des Herrn
Friedrich Keller=Stuttgart hat während des Jahres 1923 zahlreiche für
Südamerika intereſſierte Auswanderungsluſtige in Atem gehalten. Man
ſah den Erfolgen der im April und Juni 1923 ausreiſenden Gruppe
dieſer Genoſſenſchaft mit um ſo größeren Hoffnungen entgegen, weil ſie
von einem landes= und ſprachkundigen Führer geleitet wurde. Noch
ehe die zweite Gruppe ans Ziel gekommen war, trafen Berichte aus Sao
Paulo ein, wonach die Gruppe nach allerlei Mühen und allerlei
Ent=
täuſchungen endlich Ländereien im Hinterland von Sao Paulo gefunden
hatte, auf denen Baumwolle gezüchtet werden ſollte. Auf dieſe Nachricht
hin hat ſich Ende 1923 eine Gruppe von über 260 Württembergern aus
der Gegend von Schwenningen ebenfalls nach Sao Paulo auf die
Län=
dereien der Colonia Suabia bei Preſidente Wenceslau begeben. Das
Deutſche Auslands=Inſtitut äußerte damals Bedenken dagegen, daß ſo
große Gruppen ſo ſchnell hintereinander nach dem gleichen Ziele ſtrebten,
zumal bisher alle genoſſenſchaftlichen Auswanderungsunternehmungen
elend geſcheitert waren. Wie begründet dieſe Bedenken waren, beweiſt
ein Schreiben des bisherigen Schriftführers der Colonia Suabia, in dem
er berichtet, „daß ſich dieſe Auswanderer= und Siedlungsgeſellſchaft
in=
zwiſchen aufgelöſt hat, nachdem ſie bei verſchiedenen Gläubigern
Schul=
den für Lebensmittel im Betrag von ungefähr 12 Contos de Reis gemacht
hat. Von 70 Mitgliedern der Colonia Suabia ſind etwa 50 und
haupt=
ſächlich ſolche, die viele Schlden hatten, davongelaufen. Die noch am
Platze befindlichen Mitglieder arbeiten zur Zeit ausnahmslos an dem
Bau einer Automobilſtraße, welche die Landverkäuferin, die Firma
Mendes Campos u. Cia., durch ihre Ländereien anlegen läßt. Man
hofft, daß es dadurch den Mitgliedern ermöglicht wird, bis zur Ernte
durchzuhalten und eine Anzahlung auf das Land zu leiſten. Durch die
anhaltende Trockenheit der letzten Monate iſt die Ernte allerdings
ge=
fährdet”.
Der frühere Direktor der Colonia Suabia, Friedrich Keller, hat ſich
im Oktober 1923 auf ſechs Monate beurlauben laſſen. Er iſt nach
Curi=
thba abgereiſt und wird nicht mehr zurückkehren. Die Geſellſchaft kann
ſich vor Anfragen aus Deutſchland, beſonders vor Bitten um
Vermitte=
lung von Freifahrten durch die braſilianiſche Regierung, kaum retten,
und bittet das Deutſche Auslands=Inſtitut, die Oeffentlichkeit über den
Stand der „Schwabenkolonie” zu unterrichten. Die verſchiedenen
Ge=
ſuche der Colonia Suabia an die braſilianiſche Regierung um
Freifahr=
karten für zurückgebliebene Mitglieder wurden abſchlägig beſchieden.
Maßnahmen zur Sicherung der Arlbergbahn gegen Lawinengefahr.
Die gefährdeten Gebiete werden durch einen anerkannten Fachmann,
den im Dienſte der rätiſchen Bahnen ſtehenden Ingenieur Sukan in
Chur, beſichtigt, um feſtzuſtellen, welche Verbeſſerungen der bereits
ge=
troffenen Vorkehrungen erforderlich wären.
Unwetterſchaden.
Waſſerburg. In den letzten Tagen iſt Waſſerburg von eine
gewaltigen Windhoſe heimgeſucht worden. Während eines ſtarken Ge
witters erhob ſich plötzlich ein furchtbarer Wirbelſturm, deſſen Heupt
ſtoß nur einige Sekunde anhielt. Dieſer genügte jedoch, um in Sladt
und Umgebung ſchreckliche Verwüſtungen anzurichten. Wellhlecldächer
wurden weit fortgetragen, Fernleitungsmaſten wie Streichhölze= ge
knickt, Fernſprechleitungen zerſtört, zahlreiche Bäume entwurzelt. Von
der furchtbaren Gewalt des entfeſſelten Elements kann man ſich darau
einen Begriff machen, daß das Dach des Direktionsnehäudes der
ſtaat=
lichen Erziehungsanſtalt mit den ſchweren Balken über das
Gebäud=
hinweggetragen und auf die gleichfalls der Bedachung beraubte
Grein=
brauerei geſchleudert wurde. Schwer geſchädigt iſt auch das Dach der
Pfarrkirche. Etwa 20 Häuſer find abgedeckt, Hunderte von Fenſtern und
Schaufenſtern eingeſchlagen, Gärten vernichtet, die Straßen mit
Zie=
geln und Dachſchindeln überſät. Leider ſind viele kleins Leute uuter
den Geſchädigten.
Uraufführung der „Nibelungen in London.
Die Londoner Premiere des Ufa=Decla=Filmes „Die Nibelungel”
(erſter Teil „Siegfried”) fand in der Albert=Hall vor 9000 Perſonen
ſtatt, und brachte einen ungewöhnlich großen Erfolg. Unter den Gäſten
bemerkte man den deutſchen Botſchafter, den deutſchen Generalkonſul,
ſowie zahlreiche Vertreter des engliſchen Parlaments, aus der Finanz
welt, Literatur und Kunſt, die mit lebhaftem Jutereſſe der Auffüh=
giſſeur, vom Podium aus dantte. Die Volſtüung zurde eingeleitet
durch Richard Wagners Schmiedelied aus „Siegfried”, vo.fetragen vom
Londoner Symphonie=Orcheſter unter Leitung von Perch Pitt, dem
be=
kannten Londoner Waguermeiſter.
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„Mädi”. — Saalbau, 8 Uhr: Konzert erblindeter Künſtler.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl:4) für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdlent; Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtiich in Darmſtadt.
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Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
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G. Krauth,
Pfur
(5797
brück
Et
Todes=Anzeige.
Samstag vormittag iſt mein
lieber guter Mann, mein lieber
treubeſorgter Sohn, unſer guter
Bruder und Onkel
Otto Moog
Eiſenbahn=Oberinſpektor
im Alter von 45 Jahren, nach
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Leiden, im Städt, Kraukenhaus
ſanft entſchlafen.
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Ta4
[ ← ][ ]OnlÖN
Nur einlge Tage der amerikanische Großfilm:
Mäidkeizenteg
Ein Drama in 8 Akten.
In der Hauptrolle: Liliane Gish und Richard Barfhelmeß
Was das Auge nichtt sielat
Ein Kulturfilm von der Ufa.
Besidenz-Theater
5 Akte n. d. gleichen Roman von Hans Land.
In der Hanptrolle
Hanni Weisse Bruno Kasiner
Der politische Teppich
Detektivkomödie in 6 Akten.
Liane Rosen u. der Meisterdetektiv Max Landa
Oentral-Theater
6 Akte nach Reinhold Eichackers Roman
„Die drei Lieben des Gaston Meder‟
Ber Frauenkönig
In der Hauptrolle Esiher Carena.
Mia Pankau — Georg Alexander.
Ein Meistenwerk
und bis jetzt der Gedeutungsootiste Fiim den Welt:
Der Renerzeiten
5 Akte mit Bruno Kasiner.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
a)Geyer, Johann Georg Leonhard, Landwirt, b) Geyer,
Johann Georg Leonhard, Landwirt, Marie
Marga=
rethe, gob. Böch, ſeine Ehefrau, als Geſamtgut der
Er=
rungenſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch eingetragen waren,
(3800a
ſollen
Montag, den 12. Mai 1924, vormittags 10 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht in den Räumen des
Amts=
gerichts Darmſtadt I verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zweck der Aufhebung der
Erbengemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 5. Februar 1924 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenne der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläubi=
gers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle, des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 19. März 1924.
Heſſiſches Amtsgericht I.
gez. Trapp.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für die Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5,
Band I, Blatt 340:
1. Abteilung:
2. Abteilung:
3. Abteilung:
Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Betrag der
(Goldmark)
Schätung
Mk. Pfg.
Hauptdarsteller der Heldengestalt Bismarcks:
Hofschauspieler Franz Ludwig
8Bilder
aus der Amerikanischen Universal-Sammelmappe
Morhinteressaßt!
de ist mein Hund?
Amerikanische Groteske
Jugendliche haben Zutritt
und zahlen nachmittags halbe Preise.
Re
für Deutſche über Ses
bittet ſeine Mitglieder, ſich möglichſt
zahl=
reich am Kolonial=Gedächtnisabend
Montag, den 5. Mai 1924, abends 8 Uhr
im Kleinen Haus des Landestheaters, zu
beteiligen. Eintrittskarten zu 1.—, 2.— bzw.
(*19874go
3— Mk. im Verkehrsbüro.
Wo treffen wir uns heute nachmittag?
Beim Eiskappes
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Treffpunkt der Feinſchmecker.
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parterre. (*12800som
Landestheater.
Großes Haus.
Montag, 5. Mat
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von Fr. Schiller,
Anfang 7 Uhr.
Preiſe: 0.80—3 Mk.
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VT 925 Acker im Krötengrund 5222 7833
UT 1020 Acker am Heinrichs=
1719 3438
wingertsweg
IXNI 15 Wieſe, die Ruthswieſe 4161 1040 25
LXFIII 31 Wieſe, die Breitwieſe 1328 464 80
KX 41 Acker und im Gemmer=/2741 1370 50
Nadelholz) loch / 333 161 50
Grundbuch für die Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5,
Band V, Blatt 341:
V 916 Hofreite Beſſungerſtr. 10 703 8000
VI 897 Acker u./
K532 398
in der Klappach=
72830 4245
Wieſe
VI 898 Wieſe in der Klappach 645 967 50
VT 926 Acker im Krötengrund 1137 1705 50
XX 246 AckeramGriesheimerweg 1967 1857
KT 31 Acker im Gemnerloch 3494 1337 60
HT 11 Wieſe, die Lichtwieſe 1543 1543
XFV 21 Wieſe, die Lichtwieſe 2040 2040
XV 36 Wieſe, die Lichtwieſe 730 730
K1 42 Wieſe, die Lichtwieſe 484 484
XIIK 46 Acker, unterſte Golläcker 5098 2039 20
IXXfI 5 Wieſe, die Letſchbach 2023 404 60
Summa: 4
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