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Seſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 122
Freitag, den 2. Mai 1924.
187. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Botſchafterkonferenz und
Militärfontrolſe.
Paris, 1. Mai. Havas veröffentlicht folgendes
Kom=
munigué:
Die Botſchafterkonferenz hat ſich in einer heute
vormittag abgehaltenen Sitzung mit laufenden Angelegenheiten,
ſowie mit der Antwort beſchäftigt, die demnächſt
Deutſch=
kand in der Frage der interalliierten
Militär=
kontrolle erteilt werden ſoll. Dieſe Note wird nicht vor
nächſter Woche nach Berlin abgehen können.
Die heutige Botſchafterkonferenz dauerte von 11 bis 1 Uhr.
Ueber den Inhalt der an Deutſchland zu richtenden Note erhält
man an den amtlichen Stellen keinerlei Aufſchluß. Es ſteht jedoch
mit Sicherheit feſt, daß die Note im Verlaufe der nächſten Woche
abgehen wird und daß die alliierten Regierungem im Prinzip an
den Forderungem der Abrüſtung, ſo wie ſie in den vergangenen
Noten bereits definiert ſind, feſthalten werden.
Eine Verordnung des Reichspräfidenten.
Berlin, 1. Mai. Der Reichspräſident hat auf Grund des
Artikels 48 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung zur Ergänzung der
Ver=
ordnung vom 28. Februar über die Aufhebung des militäriſchen
Ausnahmezuſtandes und die Abwehr ſtaatsfeindlicher
Beſtrebun=
gen folgende Verordnung erlaſſen:
Der Verordnung des Reichspräſidenten über die Aufhebung
des militäriſchen Ausnahmezuſtandes und die Abwehr
ſtaats=
feindlicher Beſtrebungen vom 28. Februar wird folgender Abſ. 3
hinzugefügt: Wer an nicht zugelaſſenen Verſammlungen unter
freiem Himmel oder Aufzügen auf öffentlichen Straßen oder
Plätzen teilnimmt, wird mit Haft oder mit Geldſtrafe bis 150
Goldmark beſtraft. Wer ſolche Verſammlungen oder Aufzüge
veranſtaltet, leitet oder als Redner in ihnen auftritt, wird mit
Gefängnis und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen
belegt.
Bad Mergentheim, 25. April.
Reichspräſident (gez.) Ebert. Reichskanzler (gez.) Dr. Marx.
Reichsminiſter des Innern (gez.) Jarres.
Vom Tage.
Eine Revierkonferenz des Verbandes der Bergarbeiter
Deutſchlands für das Ruhrgebiet hat den Schiedsſpruch vom 23.
April über die Lohnfrage angenommen, dagegn den
Schieds=
ſpruch vom 28. April über die Mehrheit abgelehnt und
be=
ſchloſſen, nach dem 30. April die alte Siebenſtundenſchicht, über Tag
acht Stunden, zu verfahren.
Am Mitttvoch fand auf der Froettmainger Heide eine größere
tak=
tiſche Uebung ſämtlicher Truppen des Standortes München ſtatt.
General v. Seeckt wohnte der Uebung mit Generalleutnant Frhr. v.
Kreß bei und nahm zum Schluß den Vorbeimarſch ab.
Wie die ſtaatliche Preſſeſtelle mitteilt, beſchloß der Hamburger
Senat, die Reichsregierung nachdrücklichſt darauf hinzuweiſen, daß die
zur Zeit unzulängliche Beſoldung der Beamten einer
baldigen Abhilfe bedarf, und daß eine beſchleunigte Klärung der
Frage, wie dieſem Zuſtande Rechnung getragen werden kann,
unab=
weisbar iſt.
Der Premierminiſter des iriſchen Freiſtaates Craig erklärte in
einer Rede über die iriſche Grenzkriſe unter Betonung des
Ern=
ſtes der Lage, der Boden, der den Irländern durch das Geſetz von 1920
gegeben worden ſei, ſei heilig. Er weigere ſich, auch nur einen Zoll
nachzugeben.
Die engliſchen Liberalen beſchloſſen einſtimmig, das
Budget Snowdens zu unterſtützen. Aſquith ſagte, er
betrachte es als Rechtfertigung für den Beſchluß der liberalen Partei,
die Regierung Baldwin zu ſtürzen.
Theunis und Hymans ſind geſtern um 11.45 Uhr nach
Lon=
don abgereiſt.
Nach dem Brüſſeler Bericſſterſtatter des Deupre iſt Marſchall
Haig zum Beſuche des engliſchen Botſchafters in Paris eingetroffen.
Der Berichterſtatter fügt der Nachricht hinzu, ſie ſei vielleicht nicht ohne
politiſche Bedeutung.
Der Generalrat der Roten=Kreuz=Liga hat geſtern ſeinen
Arbeits=
bericht in einer Reihe von Reſolutionen und das Programm der Liga
und die vom Sekretariat entfaltete Tätigkeit gebilligt. Deutſchland
wurde aufgefordert, einen Vertreter in den Rat zu entſenden.
In Warſchau trafen 108 polniſche Staatsbürger ein, die
von der Sowjetbehörde als Geiſeln feſtgenommen und
in Haft gehalten waren.
Nach einer Havasmeldung aus Belgrad hat die ſüdſlawiſche
Regierung die Republik Griechenland anerkannt.
Die Wirtſchaftshoheit.
Der 10. Januar 1925 iſt ein bedeutſamer Stichtag. An
die=
ſem Tage iſt nicht nur der Brückenkopf Köln zu räumen, es fallen
auch ſelbſttätig die Ausnahmebeſtimmungen fort, die Art. 268
des Verſailler Vertrages den Noh= und Fertigerzeugniſſen aus
dem elſaß=lothringiſchen Wirtſchaftsgebiet zugeſichert hat. Es
würde ſich dann gegenüber Frankreich ein nahezu vertragsloſer
Zuſtand ergeben, da trotz der imperialiſtiſchen Verſeuchung
Frankreichs kaum anzunehmen iſt, daß der Handelsverkehr mit
Deutſchland auch weiter im Stil des Verſailler Vertrags
gere=
gelt wird.
In der franzöſiſchen Preſſe wird nun ſchon Lärnt geſchlagen,
wie das ſo üblich iſt, unter einer Flut von Verdächtigungen,
die alle Staaten auf den Plan rufen ſollen, die mit Deutſchland
eine gemeinſame Grenze haben. Feſt ſteht einſtweilen nur, daß
Deutſchland unter Einwirkung des Verſailler Vertrags
gezwun=
gen iſt, ſeine handelspolitiſchen Verbindungen vollſtändig neu
zu ordnen. Es iſt aber ohne weiteres klar, daß es in keinem
Falle Deutſchlands Abſicht ſein kann, die wirtſchaftlichen
Inter=
eſſen anderer Länder zu ſchädigen. Wenn Deutſchland trotzdem
die Einfuhr ſchärfer als bisher überwachen muß, ſo iſt das eine
Folge des Verſailler Vertrags, der ſich auch in dieſem
Zuſam=
menhang als Störer und Feind der internationalen Wirtſchaft
be=
währt. Einigermaßen merkwürdig berühren die Klagen der
franzöſiſchen Preſſe über die deutſche Verkehrspolitik.
So ſoll Deutſchland den ausländiſchen Erporteuren, die über
Hamburg und Bremen verkehren, Vorzugstarife eingeräumt
haben. Das iſt ſein gutes Recht; denn Deutſchland muß alles
daran ſetzen, um ſeine Handelsflotte und die Reichsbahnfrachten
zu ſichern, da ja vor allem die Reichsbahn dazu beſtimmt iſt,
einen der Hauptträger der deutſchen Zahlungen zu bilden. Wenn
ausländiſche Exporteure den Verkehr über Deutſchland
bevor=
zugen, ſo ergibt ſich das ſchon aus der geographiſchen Lage,
end=
lich aber auch aus den Betriebseinrichtungen, wie ſie
Deutſch=
land vorbildlich und muſtergültig geſchaffen hat.
Die franzöſiſche Preſſe will weiter wiſſen, daß Italien ſchon
in Berlin Beſchwerde erhoben habe, weil es ſeinen Trieſter
Ver=
kehr benachteiligt ſehe. Wenn das tatſächlich geſchehen ſein
ſollte, ſo hätten ſich die Italiener an eine falſche Anſchrift
ge=
wandt. Niemand kann Schweizer Exporteure hindern, den
Ver=
kehr über Hamburg und Bremen vorzuziehen. Erſt recht kann
Deutſchland nicht zugemutet werden, die fremden Kaufleute
daran zu hindern, Deutſchland als Durchfuhrland zu benutzen,
da hier wiederum die verkehrsgeographiſche Lage eine erhebliche
Rolle ſpielt.
Die franzöſiſche Preſſe, die ſich über die Verkehrspolitik
Deutſchlands aufregt, behauptet ſogar, zu wiſſen, daß
Deutſch=
land mit der Abſicht umgehe, nach der Rückgewinnung ſeiner
handelspolitiſchen Freiheit den Handel mit den Nachbarſtaaten,
als da ſind Polen, die Tſchechoflowakei, Südſlawien und einige
Balkanländer, durch Behinderung der Durchfuhr zu erſchweren.
Das iſt eigentlich ein Widerſpruch in ſich ſelbſt. Legt
Deutſch=
land Wert darauf, aus ſeiner verkehrsgeographiſchen Lage Nutzen
zu ziehen, ſo wird es hierfür nicht einen Staffeltarif aufziehen,
der ſich gegen die Vaſallen Frankreichs richtet.
Wahrſcheinlich haben dieſe Verdächtigungen der
franzöſi=
ſchen Preſſe auch nur den Zweck, die öffentliche Meinung darauf
vorzubereiten, daß keine Rede davon ſein könne, Deutſchland
die volle Wirtſchaftsfreiheit zurückzugeben. Dazu mag vor allem
die Erwägung dienen, daß Frankreich in Verlegenheit kommen
wird, wenn es die Erzeugniſſe des elſaß=lothringiſchen
Wirt=
ſchaftsgebiets auf ſeinem eigenen Markt unterbringen muß. Der
Verſailler Vertrag beſtimmt, daß Deutſchland bis zum 10.
Ja=
nuar 1925 dieſen Erzeugniſſen Zollfreiheit zu gewähren hat, was
ſicher auch gründlich ausgenutzt wird. Frankreichs Textilinduſtrie
kann beiſpielsweiſe den Wettbewerb der techniſch gut
ausgerüſte=
ten elſäſſiſchen Textilinduſtrie ſchwer ertragen.
Deutſchland iſt gezwungen, ſeine Handelspolitik künftig ſo
einzurichten, daß unter allen Umſtänden ſeiner eigenen
Indu=
ſtrie der innere Markt völlig erhalten bleibt. Einfach iſt
die=
ſes Prgblem nicht zu löſen, da der Verſailler Vertrag
Deutſch=
land die Verpflichtung auferlegt, allen Verbündeten die
Meiſt=
begünſtigung zu gewähren. Auch das iſt eine der börsartigen
Beſtimmungen, die Deutſchland daran hindert, ſich finanziell und
wirtſchaftlich zu entickeln. Dieſe Entwickelung iſt aber die
Vorausſetzung, wenn es irgendwie Zahlungen leiſten und
er=
füllen ſoll. Die Sachverſtändigen hätten an der
Meiſtbegünſti=
gungsklauſel nicht vorübergehen dürfen. Sie iſt geradeſo eine
Beeinträchtigung der deutſchen Wirtſchaftshoheit, als die
wider=
rechtliche Beſetzung des Ruhrgebiets, der Ruhr= und Rheinhäfen.
Auch die Frage des Rückkaufs der Saargruben durch
Deutſch=
land iſt im Gutachten der Dawes=Kommiſſion übergangen
wor=
den, obſchon oder gerade weil es ſich hier für Deutſchland darum
handelt, das Saargebiet nach der Volksabſtimmung von jedem
franzöſiſchen Einfluß zu befreien. Wie ſoll Deutſchland die
Summen für den Rückkauf aufbringen, wenn vorausſichtlich bis
dahin der internationale Geldmarkt ohnedies mit deutſchen
An=
leihen ſtark überlaſtet ſein wird? Die deutſche Handelspolitik
wird unter dem Druck des Verſailler Vertrags Bindungen
ein=
gehen müſſen, die nicht nur für Deutſchland allein nachteilig
ſind.
Die franzöſiſche Preſſe behauptet nämlich, daß auch Belgien
und Holland ſich darüber aufregten, daß Deutſchland den
euro=
päiſchen Seeverkehr über ſeine Häfen zu lenken verſuche.
Viel=
leicht erkundigen ſich die Franzoſen in Amſterdam und anderswo,
daß dort die Erbitterung über die franzöſiſche Gewaltpolitik viel
größer und echter iſt, weil ſie dadurch von dem erſten
Kohlen=
verſorgungsgebiet Europas wie durch Drahtverhaue
gbge=
ſperrt ſind.
Ausſſchien deg Sicverſmmneigenderſhin
Konferenz der Alliierten in Mailand.
Kein Londoner Pefſimismus.
London, 1. Mai. (Wolff.) Die hieſigen politiſchen Kreiſe
ſcheinen heute die Ausſichten auf eine Regelung und Annahme
des Sachverſtändigenberichtes durch alle intereſſierten. Mächte
keineswegs peſſimiſtiſch zu beurteilen. Die große Bedeutung
des heutigen Beſuchs der belgiſchen Miniſter in London und
ihre nützliche Rolle bei den Verhandlungen wird anerkannt. Es
wird hervorgehoben, daß die Anſichten Englands, Italiens und
Belgiens über den Dawes=Bericht und die darin vertretene
Not=
wendigkeit der Wiederherſtellung der Einheit Deutſchlands
mit=
einander übereinſtimmen. Es ſcheint der Eindruck
vorzuherr=
ſchen, daß ſich auch die franzöſiſche Regierung, wenn ſie auch auf
der Fortdauer der militäriſchen Beſetzung des Ruhrgebiets
be=
ſtehe, ſich dieſen Anſichten nähere. Die Tatſache, daß die
Zu=
ſammenkunft zwiſchen dem belgiſchen Miniſter und Muſſoloni
nicht vor Mitte Mai ſtattfindet, wird dahin ausgelegt, daß die
entſcheidenden Entwickelungen von dem Ausgang der Wahlen
in Deutſchland und Frankreich erſt abgewartet werden ſollen.
Die optimiſtiſche Aaffaſſung Londons weiterhin beffärkt.
* London, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Die optimiſtiſche
Auf=
faſſung des Expertenberichtes wird weiterhin geſtärkt durch
Nach=
richten aus Rom. So berichtet der Korreſpondent der Times
von der klaren Tendenz Muſſolinis, eine engliſch=
italieniſch=
belgiſche Kooperation herzuſtellen: Muſſolini, der bisher
jegliche Eingriffe als ausſichtlos betrachtet habe, glaube, der
Expertenbericht biete eine gute Chance für
eine aktive Haltung.
Die belgiſchen Miniſter in London.
TU. London, 2. Mai. Der belgiſche Premierminiſter
Theunis und der Außenminiſter Hymans ſind geſtern
abend in London eingetroffen und auf dem Viktoria=Bahnhof
in Vertretung Macdonalds durch Herrn Monc vom Auswärtigen
Amt begrüßt worden. Sie begeben ſich heute nach Chequers,
um mit Macdonald die Frage der Sachverſtändigenberichte zu
erörtern. — Nach Brüſſeler Meldungen zu ſchließen, werden die
belgiſchen Miniſter auch das ruſſiſche Problem zur Sprache
bringen. Am Samstag treten ſie die Rückreiſe nach Brüſſel
wieder an.
Kurze Vertagung der Sitzung der Repko.
TU. Paris, 1. Mai. Die übliche offizielle Sitzung der
Reparationskommiſſion am Freitag morgen wird vorausſichtlich
nicht ſtattfinden. Neue offizielle Beſprechungen ſind vor Anfang
der kommenden Woche nicht in Ausſicht genommen.
Baldiger Zuſammentritt der Organiſationskomitees?
* Paris, 1. Mai. (Pribv.=Tel.) In hieſigen politiſchen
Kreiſen ruft die auf den von der Kriegslaſtenkommiſſion in Paris
bei der Reparationskommiſſion geäußerten Wunſch hin erfolgte
Ernennung der alliierten Delegierten zu dem im Dawes=Bericht
vorgeſehenen Komitee große Befriedigung hervor. Man betont,
daß es in der Tat unlogiſch ſeitens der Reparationskommiſſion
geweſen wäre, nach der raſch erfolgten Ernennung der deutſchen
Vertreter die Bezeichnung der alliierten Komiteemitglieder zu
verſchleppen. In der Reparationskommiſſion rechnet man mit
der baldigen Ankunft der deutſchen Vertreter und damit mit
Einem baldigen Zuſammentritt des Komitees.
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Die Chicago Tribune
will wiſſen, daß es nicht ausgeſchloſſen ſei, daß Poincaré
und Macdonald beſchließen würden, der belgiſch=
ita=
lieniſchen Konferenz am 18. Mai in Mailand
beizuwohnen. Am Quai d’Orſay ſchwanke man zwiſchen
dem Plan und einem anderen, wonach Poincaré kurz nach den
franzöſiſchen Wahlen gegen den 13. oder 14. Mai zu
Beſprechun=
gen nach London reiſen würde.
* Mailand, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Im heutigen
Miniſter=
rat hat Muſſolini mit Bezug auf die Zuſammenkunft
mit Theunis am 16. und 17. Mai erklärt, daß er eine
gewiſſe Bedeutung für die Außenpolitik Italiens
zugeben könne. Der Corriere Italiano ſchreibt dazu: Dieſe
Zu=
ſammenkunft mit Theunis wird eine große Bedeutung erhalten,
und es wird ſich nicht nur darum handeln, das
Zuſammen=
gehen Belgiens und Italiens gegen Frankreich
im Hinblick auf das Reparationsproblem zu präziſieren, ſondern
auch die Stellung Italiens und Belgiens
gegen=
über England im Hinblick auf die interalliierten
Schulden zu klären. Es iſt bekannt, daß Muſſolini ſich
von den Reparationsverhandlungen beinahe immer ferngehalten
hat, wahrſcheinlich, weil er mit unfruchtbaren Verhandlungen
ſeine Zeit nicht vergeuden wollte. Wenn er heute aus
ſei=
ner Zurückhaltung herausgehe, ſo könne dies als
eine günſtige Vorbedingung für die Löſung angeſprochen werden.
Italiens Reparationsſtandpunkt.
* Rom, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Der Eingriff Italiens
in die Reparationsdebatte nimmt einen immer aktiveren
Charakter an, um die letzten Hinderniſſe für die Anwendung
der Sachverſtändigen=Gutachten aus dem Wege zu räumen.
Muſſolini erklärt, daß ſeine Auffaſſung über die interalliierten
Schulden inſofern einer Aenderung unterzogen worden ſei, als
man die Verbindung dieſer Frage mit der Reparationsfrage
nicht mehr als conditio sine gua non für die Teilnahme Italiens
an der Reparationsfrage betrachten wolle.
Muſſolini gegen Poincaré.
* Rom, 1. Mai. (Priv.Tel.) Im Palazzo Chigi herrſcht
große Unzufriedenheit, über die Entwicklung
der Reparationsfrage. Muſſolini, deſſen Politik
auf die Räumung des Ruhrgebietes eingeſtellt iſt, ſieht ſeine
Pläne von Poincaré durchkreuzt. In einem
offen=
ſichtlich inſtruierten Leitartikel greift Corriere Italiano die
franzöſiſche Politik ungewöhnlich heftig an. Man wirft
ihr vor, ſie wolle die Arbeiten der Sachverſtändigen
ſabotieren und verhindern. In Frankreich
glaube man, nicht leben zu können, ſo lange
Deutſchland noch atme. Selbſt wenn der
Experten=
bericht, angenommen werde, würde Frankreich ſeiner
Durchführung paſſiven Widerſtand entgegenſetzen.
Um ſo wichtiger erſcheine die Mailänder Zuſammenkunft.
Muſſo=
lini hoffe, noch Belgien auf die Seite Englands und Italiens
zu ziehen.
Seite 2.
Rummer 122
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Mai 1924.
Die Maifeier.
Eine Maibotſchaft Macdonalds.
In einem Maigruß des engliſchen Premierminiſters Ramſay
Macdonalds heißt es: Auch dieſer erſte Mai findet noch immer
nah und fern Millionen im Unglück, in Unterdrückung und Angſt.
Zugleich aber bringt er die Erkenntnis, daß in aller Welt die alte
ſchlechte Ordnung des Mißtrauens, des Haſſes und der Zwietracht
im Kampfe ſteht mit der neuen Ordnung der Arbeit und
Gemein=
ſamkeit. Hierzulande hat die Arbeiterſchaft die Aufgabe der
Reichsregierung übernommen und iſt trotz aller Schwierigkeiten
am Werke, der ſtreiterfüllten und irregeleiteten Welt Frieden
und Sicherheit zu bringen. Die engliſche Arbeiterſchaft hofft,
daß das, was ſie in ihrem Lande tut, die Arbeiter anderer Länder
ermutigen möge, und daß die Zeit nicht fern iſt, in der die Mächte
der Unterdrückung und der Diktatur den Kräften der Demokratie
und der Freiheit überall Platz machen müſſen.
Am 1. Mai in Berlin.
Die Kommuniſten, die einen Aufmarſch in das Stadtzentrum
ge=
plant hatten und in den Vororten Demonſtrationszüge zu bilden
der=
ſuchten, konnten ſchon bei den erſten Anfammlungen ohne
Schwierig=
keiten auseinander getrieben werden. Auch in Neukölln und
Lichten=
berg gelang es der Polizei, mühelos Zuſammenballungen zu zerſtreuen.
In den Betrieben wird durchweg gearbeitet und die Teilnahme an den
Feiern wird nur durch Abordnungen ausgeübt. Im Luſtgarten hatten
ſich zwiſchen 10 und 11 Uhr vormittags mehrere tauſend Anhänger der
Kommuniſten eingefunden und, nachdem die Polizei ſich zuerſt
abwar=
tend verhalten hatte, nahm ſie kurz nach 11 Uhr eine Räumung des
Luſtgartens und des Schloßgartens vor. Dieſe Aktion konnte ohne
ernſte Zwiſchenfälle durchgeführt werden.
Schwere Zuſammenſtöße in Königsberg.
Geſtern vormittag gegen 11 Uhr bewegte ſich trotz des Verbotes ein
Demonſtrationszug von etwa 2000 Perſonen durch die Hufen= und
Goltz=
allee. Als ein Polizeikommando den Zug zum Stehen bringen wollte,
ſchlugen die Demonſtranten auf die Polizeibeamten mit Gummiknüppeln,
Stöcken uſw. ein. Die Polizeibeamten zogen hierauf ihre Säbel und
forderten die Menge auf, auseinanderzugehen. In demſelben Augenblick
fiel aus der Menge ein Schuß, und der Polizei=Oberwachtmeiſter
Mar=
genfeld brach, am Halſe getroffen, zuſammen. Ein anderer
Polizei=
beamter ſchoß den Führer nieder. Als die Schüſſe gefallen waren, ſtob
die Menge auseinander. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß außer den beiden
Schüffen noch andere Schüffe aus der Menge abgegeben worden ſind.
Auch an anderer Stelle wurden die Beamten derart von der Menge
be=
droht, daß ſie von ihrer Waffe Gebrauch machen mußten.
Kommuniſtiſche Umzüge in Leipzig.
Die Maifeier in Leipzig iſt bis zur Mittagſtunde ohne beſondere
Zwiſchenfälle verlaufen. Die Sozialdemokzaten, das
Gewerkſchafts=
kartell und der Afabund veranſtalteten im Palmengarten eine
Maſſen=
kundgebung mit redneriſchem und künſtleriſchem Teil. Dagegen
ſammel=
ten die Kommuniſten trotz des Verbotes unter freiem Himmel ihre
An=
hänger aſt verſchiedenen Stellen, namentlich in den Außenvierteln, von
wo aus dann geſchlöſſene Trupps mit zahlreichen roten Fahnen nach
dem Stadtinnern zogen, wo ſie von einem verſtärkten Polizeiaufgebot
zum Halten gebracht wurden. Nach längerem Aufenthalt und nachdem
die Meie auf mehrere Tauſend Perſonen angewachſen war, zog ſie
ſchließlich unter Abſingen revolutionärer Lieder vom Innern der Stadt
in die ſüdlichen Viertel. Um Ruheſtörungen zu vermeiden, iſt die
Poli=
zei in dauernder Alarmbereitſchaft. Verfchiedentlich durchfahren
Panzer=
autos die Straßen der Stadt.
Die Maifeier in Frankreich und England.
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Die Maifeier in Frankreich iſt
nach den bis zum frühen Nachmittag eingelaufenen Nachrichten
vollkommen ruhig verlaufen. Faſt ſämtliche Fabrikarbeiter
ſiehen im Streik. In Paris verkehren die Kraftdroſchken nicht.
Die Straßenbahnen, Omnibuſſe und Untergrundbahnen
ver=
kehren, wenn auch mit ſtarker Einſchränkung des Betriebes. Am
Nachmittag fanden die von den Gewerkſchaften der
Sozialiſti=
ſchen und Kommuniſtiſchen Partei veranſtalteten
Volksverſamm=
lungen ſtatt. Bis jetzt werden keine Zwiſchenfälle gemeldet.
London, 1. Mai. (Wolff.) Bei ſchlechtem Wetter fanden
zur Feier des 1. Mai im Heydeparr die üblichen Kundgebungen
der Arbeiterpartei ſtatt. Von 12 Rednertribünen wurden
An=
ſprachen gehalten.
Biutiger Zuſamienſtoß
zwiſchen Kommeniſten und Deutſchvölkiſchen.
Greiz, 1. Mai. Im Anſchluß an eine Wahlverſammlung
des deutſchvölkiſchen Blocks kam es geſtern abend zu blutigen
Zu=
ſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Deutſchvölkiſchen. Die
Polizei ſtellte unter Benutzung von Gummiknüppeln die
Ord=
nung wieder her. In Greiz wurde heute in den Weberei= und
Färbereibetrieben überall gearbeitet, nur etwa 10 Prozent der
Arbeiter fehlten. Morgens verſuchten radikale Elemente, die
Ar=
beitswilligen von der Arbeit zurückzuhalten, ſo daß die Polizei
einſchritt.
Miniſterrat in Paris.
EU. Paris, 1. Mai. Unter dem Vorſitz von
Mille=
rand hat heute im Elyſée ein Miniſterrat ſtattgefunden.
Das Kommuniqus, das über den Verlauf veröffentlicht worden
iſt, beſagt, daß Poincaré ſeine Kollegen von dem Stand der
aus=
wärtigen Angelegenheiten in Kenntnis geſetzt hat. Es ſeien
ferner einige Beſchlüſſe, die innere Politik betreffend, gefaßt
worden; u. a. wurde beſchloſſen, das Nationalfeſt vom 11. Mai
ſo wie im letzten Jahre zu feiern. Es wurden auch einige
Be=
ſchlüſſe bezüglich der in den letzten Kammerſitzungen
vorgeſe=
henen Erſparniſſe gefaßt.
Der Wert der Zeitung
wird dokumentiert
durch die redaktionelle Ausſiattung
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:: Mai Mk. 2.40 frei Haus :
Der Wink an die alliierten Schuldner.
* London, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Der Daily Telegraph
macht heute darauf aufmerkſam, daß vom Standpunkt der
euro=
päiſchen Politik aus beſonders die Erklärungen in der
Budget=
rede bemerkenswert ſein müßten, in denen auf die
interalliierten Schulden Bezug genommen
wor=
den iſt. Der Redner habe keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß
das engliſche Volk die an ſeine Verbündeten gewährten
Kriegs=
anleihen aus eigener Kraft aufgebracht habe und daß die
Nicht=
bezahlung der Zinſen für dieſe Anleihen eine ungemein ſchwere
Belaſtung für das engliſche Voll bedeute. Beſondere Betonung
habe der Redner dem Satz verliehen: „Wenn wir nur irgend
einen Teil dieſer Schulden zurückbezahlt erhielten, würden wir
in der Lage ſein, unſere eigene Verſchuldung und ſteuerliche
Be=
laſtung viel ſchneller zu verringern, als uns heute aus eigenen
Hilfsquellen zu ſchöpfen möglich iſt.‟ Das Blatt glaubt, daß der
Redner dieſen Satz auf ausdrücklichen Wunſch ſeiner
Kabinetts=
kollegen und finanziellen Berater in ſeine Haushaltsrede
auf=
genommen hat. Das Blatt bemerkt dazu, das ſei natürlich auch
die einzig mögliche Politik jeder Regierung im gegenwärtigen
Augenblick.
Die Kſeine Eniente gegen Deutſchland.
Erklärung des tſchechiſchen Staatspräſidenten.
Rom 1. Mai. (Wolff.) Der tſchechoſloivakiſche
Staats=
präſident Maſaryk betonte gegenüber einem Mitarbeiter der
Tribung, daß die Kleine Entente militäriſch gegen Deutſchlands
Drang nach Oſten und gegen die Orientierung Berlin—-Bagdad
gerichtet ſei. Daraus erkläre ſich die Sympathie Frankreichs für
die Kleine Entente. Die Tſchechoſlowakei habe ſich bisher
Ita=
lien gegenüber zurückgehalten, weil in Italien ſowohl vor und
nach den Weltkriege als auch während desſelben es vielfach
deutſchfreundliche Strömungen gegeben habe.
Der Wirtſchaftskampf.
Der Schiedsſpruch für die Werftarbeiter.
* Bremen, 1. Mai. (Prid.=Tel.) Auf Veranlaſſung der
drei hanſeatiſchen Schlichter Dr. Stempel, Dr. Link und Dr.
Völ=
ker haben geſtern in Hamburg erneut Verhandlungen zwiſchen
den Werftbeſitzern und den Werftarbeitern wegen Beilegung des
Wirtſchaftskampfes ſtattgefunden. Da nach eingehenden
Beſpre=
chungen der Schlichter in beiden Verhandlungskommiſſionen
eine Einigung nicht möglich war, vereinbarten die Parteien eine
Schlichtſtelle, beſtehend aus den drei Schlichtern als
Unpartei=
iſchen und je zwei Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Die Schlichter waren geſtern abend noch zuſammengetreten.
Nach 17ſtündiger Verhandlung wurde heute vormittag 4 Uhr der
Schiedsſpruch verkündet, in dem insbeſondere die Arbeitszeit,
die Leiſtungen an Ueberſtunden und Löhne geregelt wurden.
Hinſichtlich der Arbeitszeit ſchreibt der Schiedsſpruch vor,
daß die ſchwierige wirtſchaftliche Lage Deutſchlands und die
be=
ſonderen Schwierigkeiten der Seewerften ſtatt normalerweiſe
täglich 8 Stunden Arbeitszeit bis zum 31. Januar 1925 auf 54
Stunden ſöchentlich feſtgeſetzt wird. Soweit darüber
hinaus in dringenden Fällen Ueberſtunden notwendig werden,
ſind ſie im Benehmen mit der Betriebsvertretung zu leiſten. Der
Stundenlohn der gelernten Arbeiter ſtellt ſich nach dem
Schieds=
ſpruch auf 47—51 Pf. für Bremen, auf 46—50 Pf. für die übrigen
Werftorte der Nordſee. Dazu tritt in Bremen und den übrigen
Werftorten ein weiterer Pfennig, der mit Rückſicht auf die
Rege=
lung der Arbeitszeit auf alle Stundenlöhne aufgeſchlagen wird.
Der Schiedsſpruch gibt den Parteien auf, bis Dienstag, den
6. Mai, nachmittags 6 Uhr, zu erklären, ob ſie die in Vorſchlag
gebrachte Regelung annehmen wollen.
Betriebsratswahlen im Remſcheider Bezirk.
* Remſcheid, 1. Mai. (Priv.=Tel. Die Remſcheider
Be=
triebsratswahlen haben folgendes Ergebnis gehabt: In den
ber=
giſchen Stahlwerken hat weder die Amſterdamer noch die
Mos=
kauer Richtung des deutſchen Metallarbeiterverbandes eine eigene
Liſte zuſammenbringen können. Der Chriſtliche
Metallarbeiter=
verband und der Gewerkverein Hirſch=Duncker haben 5 Mann in
den Betriebsrat und 1 Mann in den Arbeiterrat bekommen. Der
Vorſitzende des Betriebsrates wird von Hirſch=Duncker geſtellt.
In vielen Betrieben wird der geſamte Betriebsrat von dem
Hirſch=Dunckerſchen Gewerkverein gebildet, obwohl er ſich bisher
ausſchließlich aus Kommuniſten zuſammenſetzte. In weiteren
kleineren Betrieben kann man die Beobachtung machen, daß faſt
überall der Hirſch=Dunckerſche Gewerkverein und der Chriftliche
Metallarbeiterverband die Mandate zu den Betriebsräten i die
Hand bekommen haben.
Die Beſatzung und das Wahlrecht
der politiſchen Gefangenen.
Mannheim 1. Mai. Die aus der Zeit des paſſiven
Widerſtandes und der Separatiſtenherrſchaft noch in großer
An=
zahl in den pfälziſchen Gefängniſſen ſchmachtenden
poli=
tiſchen Gefangenen könnten nach den deutſchen Geſetzen anr
4. Mai ihr Wahlrecht ausüben. Die
Beſatzungs=
behörde verweigerte dieſen Gefangenen die
Aus=
übung ihres Wahlrechts, indem ſie behauptet, in dem
pfälziſchen Gefängniſſen ſeien keine politiſchen Gefangenen mehr.
Mit anderem Worten: Die in den pfälziſchem Gefängniſſen
be=
findlichen oben erwähnten Gefangenen werden von ihnen als
gewöhnliche Verbrecher betrachtet. Zu dieſen „gewöhnlichen
Ver=
brechern” hat in letzter Zeit übrigens nicht einmal das Rote
Kreuz Zutritt.
Neues Flaggenverbot im beſetzten Gebiet.
Nach einer neuen Verfügung (112) des Generals Degoutte über das
Flaggen iſt es in den beſetzten Gebieten verboten, auf öffentlichen oder
privaten Gebäuden jegliche nationale Flagge aufzuhängen, ohne die
vor=
herige Genehmigung des kommandierenden Generals des betreffenden
Gebietes zu beſitzen. Die auf dem Waſſerwege verkehrenden Schiffe
kön=
nen ohne vorherige Genehmigung ihre Nationalflagge und andere durch
die Schiffahrtsordnung genehmigten Flaggen hiſſen. Verboten werden
weiterhin jegliche Kennzeichen auf Land= und Waſſerfahrzeugen, ſoweit
es ſich dabei nicht um die Abzeichen des Roten Kreuzes, um Fabri”= und
Urſprungsmarken ſowie kaufmänniſche Abzeichen, ausgenommen die auf.
den Vorderſeiten und den Seitenfenſtern der Kraftfahrzeuge befindlichen,
handelt. Zuwiderhandelnde werden mit Freiheitsſtrafen bis zu fünf
Jahren und Geldſtrafen bis zu 10 000 Goldmark bedroht.
Von dieſem Flaggenverbot werden nicht betroffen, in erſter Linie
alle Flaggen der Beſatzungsmächte und der alliierten Staaten; dieſe
dürfen ohne Rückſicht auf ihre aufreizenden Wirkungen der deutſchen
Be=
völkerung täglich vor Augen halten, daß ſie in dem Geßlerfron ſtehen,
daß ſie Deutſche nur dem Namen nach ſein dürfen, daß aber ihre
Geſin=
nung nicht zum Ausdruck gebracht werden darf, daß ſie ſich den
Anord=
nungen fremder Mächte zu fügen haben. Ueber die Verwendung oder
das Verbot der Verräterfahnen iſt nichts geſagt; doch läßt ſich die
Be=
handlung dieſer Frage leicht vermuten, wenn man weiß, daß die
Fran=
zoſen die „Separatiſten” als ihre Verbündeten betrachten.
Ratſchläge für Radio=Liebhaber
Von Erich Weintraud.
Radio=Liebhaber gibt es viele. Alle bedienen ſich der
komplizierteſten Fgchausdrücke. Die wenigſten beſitzen Apparate.
Die Beſitzer ſind glücklich, aber der Empfang iſt häufig
unbe=
friedigend. Vieſe zögern noch mit dem Kauf. Bei jedem Anlauf
ſteht als Hemmung die Frage: Welcher Apparat kommt für mich
in Betracht und wie höre ich am beſten?
Reichweite.
Der billigſte Radio=Apparat iſt der „
Kriſtalldetektor=
empfänger‟ Er iſt gewöhnlich auf einem kleinen Holzkaſten
montiert und kommt nur für den Empfang im engſten Umkreis
einer höchſtens 5 Kilometer entfernten kräftigen Sendeſtation in
Betracht.
Die größeren Empfangsapparate enthalten „
Verſtärker=
lampen”. An der Vorderwand ſind große Drehknöpfe, weiße
Skalen und blanke Buchſen. Ein Drehknopf dient zur „
Ab=
ſtimmung”, einer regelt die Heiztemperatur der Lampen, die
Buchſen vermitteln den Anſchluß der Antenne, Batterien und
Telephone.
Poſtmäßig zugelaſſene Apparate mit einer Verſtärkerröhre
genügen gut zum Empfang aus 3 Kilometer Entfernung, mit
zwvei Röhren bis 5 Kilometer, drei Röhren bis 30 Kilometer,
vier Röhren bis 100 Kilometer und mit fünf Röhren bis 150
Kilometer. Mit Lautſprecher empfängt man gut bei Apparaten
mit zwei Nöhren aus 1 Kilometer Entfernung, drei Röhren aus
8 Kilometer, vier Nöhren aus 15 Kilometer und fünf Röhren
aus 20 Kilometer. Es iſt natürlich leicht möglich, unter
beſon=
ders günſtigen Bedingungen weit größere Reichweiten zu
er=
zielen. Bei dem üblichen Empfang in der Großſtadt mit kleinen
Antennen wird man aber ſeine Erwartungen in Bezug auf
regelmäßigen Empfang nicht zu hoch ſchrauben dürfen.
Wellenlänge.
Die Rufnummern der Telephonie ſind im drahtloſen
Ver=
kehr die „Wellenlängen”, d. h. jede Sendeſtation ſendet auf einer
beſtimmten Welle. Zur Zeit, wenn die betreffende Station
„gibt”, ſtimmt man auf die richtige Wellenlänge ab, und man
kann hören. Ueberſeedienſt, Blitzfunk, „Schiffsverkehr” „
Broad=
caſting” und Wirtſchaftsfunk teilen ſich in den Bereich der
Wellen=
längen von 100 bis 4000 Meter. Unſere Amateurapparate
ſind nur für 200 bis 750 Meter Wellenlänge gebaut. Dieſer
Be=
reich des „Rundfunks” iſt aber groß genug, um vielen Stationen
Möglichkeit zu ausgiebigſtem Senden zu geben. Auch die anderen
Länder gebrauchen ähnliche Einteilungen.
Amerikaniſcher Broadcaſting.
Der Amerikaner unterſcheidet zwei Gruppen unter den „radio
kans”, den Experimentator und den Genießer. Eine ganze
In=
duſtrie liefert Einzelteile und gibt Anweiſungen zum Selbſtbau
der „sots”. Für die anderen werden Empfänger hergeſtellt, die
größte Reichweite, gute Wiedergabe mit möglichſt einfacher
Be=
dienung verbinden.
Die Mannigfaltigkeit der Apparate iſt groß. Vom kleinſten
Reiſekofferempfänger der Radiola Co. bis zum
komplizier=
teſten „Suder heterodyne receiver” der „Experimenters
Infor=
mation Service‟. Die Mode und das Beſtreben, das Allerbeſte
zu beſitzen, veranlaßt den gutſituierten Amerikaner, ſelbſt 220
Dollar für einen ser ohne Zubehör auszugeben, bei dem er auch
die Gewißheit hat, aus 5000 Kilometer, d. h. aus dem ganzen
Erdteil, ſich die Konzerte ausſuchen zu können.
Größe deutſcher Apparate.
Für Deutſchland ſind Apparate notwendig, die mit
gering=
ſtem Aufwand größtmögliche Lautverſtärkung erzielen. Die
weit=
verzweigte Nadio=Induſtrie baut heute meiſt kleine
Primän=
empfänger und Verſtärkerkäſten als Zuſatz. Nirgends werden
mehr wie drei oder dier Verſtärkerlampen verwandt, während
bei amerikaniſchen Apparaten, z. B. denen der „Federal
Tele=
phone & Telegraph Co.” ſechs Lampen keine Seltenheit ſind. Es
iſt möglich, unſere Empfänger ſo klein zu halten, da an die
deut=
ſchen Apparate die Anforderungen in Bezug auf Reichweite nicht
ſo hoch geſtellt ſind und da durch andere Schaltprinzipien die
Verſtärkung intenſiviert iſt.
Die Form.
Die formale Durchbildung der Apparate iſt in Deutſchland
nicht ſoweit gediehen wie in anderen Ländern. Die zurzeit
üb=
lichen Pyramidenform kann nicht als die beſte bezeichnet werden.
Geſchloſſene Linienführung muß dem Apparat einen Platz in
jedem Raum ſichern. Die zerbrechlichen Teile ſollten geſchützt
ſein. Die Verſtärkerlampen gehören ins Innere des
Empfän=
gers. Die Apparate müſſen ſicher ſtehen und ſollten deshalb
nicht überhöht und zu ſchmal gebaut ſein. Polierte Holz= oder
Hartgummiſvände, blanke Nickelteile, gut proportionierte
Dreh=
knöpfe und unauffällige Skalen können dem techniſchen Apparat
eine Eleganz verleihen, die ihn durchaus ſalon= und
boudoir=
fähig macht und zur Beſchäftigung mit ihm anreizt.
Die Firma Dr. E. F. Huth baut ihre Apparate in ein
verſchließbares glattes Holzkäſtchen, das Telephone und Zubehör
aufnimmt. Die Telefunken=Geſellſchaft für drahtloſe
Telephonie baut für ihre beiden Apparate einen größeren
vier=
beinigen Schrank. Die C. Lorenz A.=G. bringt einen ganz
geſchloſſenen Empfänger heraus, der aber etwas hoch und ſchmal
iſt. Audere Firmen bieten höhere Pyramidenform, auch
ſpiele=
riſche Abwandlungen. Im Ganzen gibt es etwa 60 herſtellende
Fiumen. Für die Wahl entſcheidend iſt natürlich nicht nur die
Form, ſondern guch die Güte der Verſtärkung.
Rückkoppelung oder nicht?
Das Wort Rückkoppelung kommt in jeder Anpreiſung von
Radioempfängern vor. Der eine betont, daß er dieſe Schaltung
verwendet, der andere, daß er ſie vermeidet. Was bedeutet das?
Hier liegt für den Radio=Amateur eine Gefahrenquelle. Er kann
mit der Rückkoppelung in der eigenen und in der benachbarten
Antenne Störgeräuſche verurſachen. Denn: Bei der
Rück=
koppelungsſchaltung, die von der Telefunken=Geſellſchaft patentiert
iſt, wird ein Teil der durch eine Audiongleichrichterlampe
verſtärk=
ten Energie dem Antennenſchtvingungskreis wieder zugeführt,
d. h. rückgekoppelt. Dort tritt eine Energiezunahme auf, die die
Lautſtärke vergrößert und gleichzeitig als
Widerſtandsverminde=
rung wirkt. Bei zu enger Rückkoppelung nun kann dieſe
Wider=
ſtandsverminderung erreichen, daß der Verſtärker als Sender
ungedämdfter Schwingungen arbeitet, die in weitem Umkreis
den Empfang ſtören. Alſo: Der Vorteil einer Rückkoppelung
liegt in einer eminenten Verſtärkung, die ſonſt nur durch einen
Mehrauftand von zwei bis drei Röhren erreicht wird.
Die Störgefahr vermeidet das Audiongerät „Telefunken (r”
der Telefunken=Geſellſchaft, indem hier die Rückkoppelungsſpule
zwangsläufig mit der Wellenſtimmung verbunden iſt, ſo daß der
Gebraucher keine eigene Rückkoppelungsveränderung vornehmen
kann. Die gleiche Bauart verwendet mit Telefunken=Lizenz die
Siemens & Halske A.=G. und die E. Zwietuſch
Tele=
phon= und Apparate=Fabrik. Ein Audiongerät mit
Rückkoppe=
lung bringt ebenfalls die Radio=Geſellſchaft Behm & Co. im
Typ RLL 11 heraus. Hier iſt die Einſtellung der Rückkoppelung
dem Gebraucher ſelbſt in die Hand gegeben. Das Gerät
erfor=
dert alſp verſtändige Bedienung.
Auch ohne Rückkoppelung kann man durch gut
durchkon=
ſtruierte Wellenvariationen genauen Empfang erzielen. Dieſes
Prinzip verwendet die C. Lorenz A.=G. in ihrem
Primär=
empfänger, und auch bei vielen amerikaniſchen Apparaten kommt
es in Verbindung mit ausgezeichneter Verſtärkung zur
An=
wendung.
Die Verſtärkung.
Will man über größere Entfernung empfangen und wünſcht
man die Wiedergabe mittels Lautſprecher, dann reicht die in
dieſen einfachen Apparaten gewonnene Lautſtärke nicht aus.
Wei=
tere Verſtärkung iſt notwendig. Dieſe kann begrenzt durch
An=
einanderreihen von Verſtärkerlampen in Verbindung mit
Trans=
formatoren erreicht werden. Die meiſten Firmen beſchränken ſich
auf zweifache Verſtärkung. Die Apparate von E. Zwietuſchs
*Die Lage des ſpaniſchen Sirektorzums.
Von unſerem ſpaniſchen Korreſpondenten.
a—d., Madrid, Ende April.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Situation des
ſpa=
niſchen Direktoriums neuerdings wieder optimiſtiſcher oder doch
zum mindeſten weniger peſſimiſtiſch beurteilt werden kann, als
dies noch vor 4 bis 6 Wochen der Fall war. Das zweite
Se=
meſter des ſeit vorigem September die Politik beſtimmenden
Kurſes läßt ſich günſtiger an, als man am Ende des erſten
Halb=
jahres hätte erwarten können. Aeußerlich kommt dies vielleicht
ſchon darin zum Ausdruck, daß die bereits bedenklich abwärts
gleitende Bewegung der Peſeta nicht nur zum Stehen kam,
ſondern ſogar eine nicht unweſentliche Beſſerung zu verzeichnen
iſt. Selbſiverſtändlich muß es ſich um verſchiedene Urſachen
ge=
handelt haben, die hierbei ineinander griffen; ausſchlaggebend
aber jedenfalls war es, daß gewiſſe Alarmnachrichten, die in
ten=
denziöſer Abſicht im Ausland über beunruhigende Vorgänge in
Nordafrika verbreitet worden waren, ſich in keiner Weiſe beſtätigt
haben. Ja ſogar die Empörung darüber, daß es ſich hierbei
lediglich, wie ſo oft ſchon, um eine gewiſſenloſes, gegen Spaniens
internationales Anſehen und hiermit ſeinen Kredit gerichtetes
Manöver gehandelt hat, kommt indirekt der jetzigen Regierung
zuſtatten. Das gleiche gilt von abfälligen Urteilen in der Preſſe
des Auslandes über beſtimmte Maßnahmen des Direktoriums,
wie beiſpielsweiſe die Landesverweiſung von Miguel Unamuno,
weil man hierin, genau wie dies zur Zeit des Ferrer=Rummels
der Fall war, nichts weiter als eine unerwünſchte Einmiſchung
in interne ſpaniſche Angelegenheiten erblickt. Wenn derartige
Anrempelungen von franzöſiſcher Seite kommen, ſo nimmt man
dies ja beinahe als etwas Selbſtverſtändliches hin; ganz
beſon=
ders aber hat es verſtimmt, wenn auch in argentiniſchen
Zeitun=
gen (La Nacion) oder neuerdings in Italien, wo Gabriele
dAnnunzio zum Wortführer ſich berufen fühlt, ein ähnlicher
Ton angeſchlagen wird. Für General Primo de Rivera jedoch
war auch hier das Ergebnis ein unbeabſichtigtes, nämlich, daß
ſelbſt von ſeinen Gegnern anerkannt wird, in welch maßvoller
Weiſe, unter Vermeidung unnötiger Härten und jeder Art von
Ausſchreitungen, die ſpaniſche Diktatur bis jetzt ihr
Reform=
programm durchgeführt hat.
In einer Kundgebung, die im März der Marqués de Eſtella
an dem Tage, als er ſeit ſechs Monaten an der Spitze der
Regie=
rung ſtand, Vertretern der Madrider Preſſe gegenüber erlaſſen
hatte, war wohl am beachtenswerteſten der zum Schluß
ausge=
ſprochene Hinweis, daß der Moment des Ueberganges der
Mili=
tärgewalt an geeis ete Zivilinſtanzen ſchneller eintreten könne,
als man vorläufig im allgemeinen noch annimmt. Seit dieſer
Erklärung iſt aufs neue rund ein weiterer Monat vergangen,
und wenn man in dieſer Friſt die Einſtellung der
Regierungs=
politik mit Aufmerkſamkeit verfolgt hat, ſo ſcheint ſich tatſächlich
zu beſtätigen, daß auf dieſes Ziel planmäßig hingearbeitet wird.
Sollten daher keine unerwarteten Ereigniſſe ein in dieſer
Rich=
tung orientiertes Programm durchkreuzen (wofür aber, wie
ſchon angedeutet, vielleicht augenblicklich die Gefahren geringer
ſind, als ſie es eine Zeit lang ſchon waren), iſt die Situation
im jetzigen Zeitpunkt etwa ſo zu beurteilen, daß ſeitens des
Direktoriums der erſte Teil ſeiner nationalen Reformaufgabe,
die unerläßliche Reinigungs= und Säuberungsarbeit, als in
großen Zügen durchgeführt angeſehen wird, und daß es
nun=
mehr daran denkt, in den zweiten Abſchnitt einzutreten: den
almählichen Abbau eines nur als Mittel zum Zweck geſchaffenen
Ausnahmezuſtandes und den Uebergang zu auf neuer und
feſterer Grundlage ſich aufbauenden normalen Zuſtänden. Im
nationalen. Intereſſe wäre es ſicher nur zu begrüßen, wenn
dieſer zweite und wichtigſte Akt der mit dem Staatsſtreich
ein=
geleiteten Geneſungsprozeſſes ſich ungeſtört vollziehen könnte.
Der erſte Schritt zu einer vollſtändig nach anderen
Geſichts=
punkten orientierten politiſchen Neuordnung iſt mit der im
all=
gemeinen abgeſchloſſenen, ziemlich durchgreifenden Reform der
Stadt= und Gemeindeverwaltungen ausgeführt worden. Hier
lag vor allem das Prinzip zugrunde, alle ungeſetzlichen
Neben=
einflüſſe, die allenthalben in der Provinz von zahlloſen größeren
und kleineren, unverantwortlichen Lokaldeſpoten, den
ſogenann=
ten „Caciquen”, ausgeübt wurden, auszuſchalten. Sollte dieſes
Experiment, mit Mißbräuchen, die durch hunderttjährige
Tra=
ditionen ſanktioniert waren, aufzuräumen, tatſächlich geglückt
ſein, was ſich natürlich vorläufig auch nicht im entfernteſten
be=
urteilen läßt, dann wäre auch die wichtigſte Vorbedingung erfüllt,
eine weitere Aufgabe, die nunmehr offenbar an die Reihe
kom=
men ſoll, mit Ausſicht auf Erfolg anzupacken: die Geſundung
des Parlamentarismus. Denn wie es der Einfluß der Caciquen
war, der die Atmoſphäre in den Rathäuſern und
Gemeinde=
ämtern vergiftete, ſo waren ſie auch in erſter Linie verantwortlich
für die beiſpielloſe Entartung der Wahlmoral in Spanien.
Ein Anfang zu dieſer parlamentariſchen Reform iſt mit dem
am 12. April bekannt gegebenen Dekret über ein neues
Wahl=
geſetz gemacht worden, in dem die wichtigſte Neuerung gegen
früher entſchieden in der Einführung des weiblichen Wahlrechtes,
allerdings mit ziemlich ſtarken Einſchränkungen, beſteht. Hiernach
ſind in Zukunft alle ſpaniſchen Staatsangehörigen, ohne
Unter=
ſchied des Geſchlechts, vom vollendeten 23. Lebensjahre ab,
wahl=
berechtigt. Gleichzeitig verdient eine, namentlich von verſchiedenen
Provinzzentren ausgehende Bewegung, die auf Bildung neuer
politiſcher Parteien abzielt, die größte Aufmerkſamkeit, und zwar
gibt hierbei die Tendenz den Ausſchlag, daß die parlamentariſchen
Parteien nicht mehr, wie bisher, lediglich ein Inſtrument im
Dienſt der Berufspolitiker ſein ſollen, die ihrerſeits wieder, mit
verſchwindend geringen Ausnahmen auf den äußerſten rechten
und linken Flügeln (mochten ſie ſich nun als konſervativ oder
liberal bezeichnen) nichts weiter waren, als die ausführenden
Organe einer kapitaliſtiſch=opportuniſtiſchen Intereſſen= und
Cliquenpolitik. Im künftigen Parlament werden vorausſichtlich
drei Faktoren: Kirche, Landwirtſchaft und Arbeiterverbände mehr
zu Wort kommen, als dies bis, jetzt der Fall war. Gerade in
dieſen Tagen iſt das Programm der in verſchiedene
Provinzial=
gruppen (teilweiſe mit beſonderen Bezeichnungen) ſich teilenden
„Union Patriotica” bekannt, gegeben worden, die ſich in erſter
Linie den Schutz von Religion und Monarchie zur Aufgabe macht.
Wahl=Propaganda
liefern
in kürzeſter Friſt
und wirkungsvoller Ausführung
L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23 / Darmſiadt / Rheinſiraße 23
Vermutlich werden ſich in dieſer über alle Landesteile ſich
aus=
dehnenden Organiſation, geſtützt auf die erſt unlängſt nach
kata=
laniſchem Muſter in der ganzen Monarchie eingeführten „
ſoma=
tenes” (Einwohnerwehren), die Elemente zuſammenfinden, bei
denen die jetzige Regierung im kommenden Wahlkampf gegenüber
der Front der alten Parteien den erforderlichen Rückhalt zu finden
hofft. Kurz zuvor hatten im Volkshauſe von Madrid, auf
Ver=
anlaſſung von Largo Caballero, die Vertreter der ſozialiſtiſchen
Partei, und der Arbeiter=Union ſich über den feſteren Zuſammen=
Aluß homogener Elemente zu einem Arbeiterblock verſtändigt, für
den ebenſo eine intenſive Propaganda in allen Provinzen
vor=
geſehen iſt.
Anläßlich einer Reiſe, die General Primo de Rivera
un=
längſt, in Vertretung des Königs, zum Schlußakt der
internatio=
nalen Automobil=Ausſtellung in Barcelona am 14. April
unter=
nommen hatte, ließ er anläßlich einer Unterhaltung mit einem
dortigen Journaliſten eine Bemerkung fallen, die
begreiflicher=
weiſe vielfach komentiert worden iſt. Der General ſagte:
Wäh=
rend ſich die Organiſation neuer politiſcher Kräfte vorbereite,
werde ſich die Regierung mit anderen wichtigen Problemen,
ins=
beſondere dem von Marokko, beſchäftigen. Es dürften alſo in
nächſter Zeit aller Vorausſicht nach neue militäriſche Ereigniſſe
in Nordafrika zu erwarten ſein. Nach wie vor bleibt vorläufig
die Entſcheidung über die Zukunft des ſpaniſchen Protektorats
in Marokko das Problem, von dem alle übrigen der ſpaniſchen
Politik ihren Ausgang nehmen und zu dem ſie unwillkürlich
letzten Endes imer wieder zurückkehren müſſen.
In einigen Wochen wird der Gegenbeſuch des italieniſchen
Königspaares in Spanien erwartet. Begleitet von ſpaniſchen
und italieniſchen Kriegsſchiffen, werden die königlichen
Reiſen=
den auf dem Seewege in Barcelona eintreffen. Dort und in
der Reſidenzſtadt Madrid werden Empfangsfeierlichkeiten von
noch nicht dageweſener Prachtentfaltung vorbereitet. Die
Kund=
gebungen und Freundſchaftsverſicherungen, an denen man ſich
ſchon vor einigen Monaten in Rom berauſcht hatte, werden ſich
wiederholen. Es fragt ſich nur, ob man darüber vergeſſen wird,
daß man damals durch das Statut von Tanger eine nicht ganz
willkommene Antwort erhalten hatte.
Ein franzöſiſch =japaniſches Bündnis.
Die Sondermiſſion eines franz. Generalgouverneurs.
London, 1. Mai. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph ſchreibt unter Bezugnahme auf
die bevorſtehende Sondermiſſion des
Generalgou=
verneurs von Franzöſiſch=Indochina nach
Ja=
pan, es beſtehe wenig Zweifel, daß die Reiſe den Zweck
ver=
folge, gegen ein eventuell ruſſiſch=deutſches
Bündnis in Zukunft ein franzöſiſch=japaniſches
Verteidigungsbündnis zu ſchaffen.
Franzöſiſch=deutſcher Handelsvertrag?
Paris, 1. Mai. In einer Berliner Nachricht, die das
Jouenal abdruckt, heißt es, der franzöſiſche Handelsminiſter ſei
angeſichts des demnächſt in Erſcheinung tretenden neuen
Wirt=
ſchatfsregimes mit der Ausarbeitung eines
franzö=
ſiſch=deutſchen Handelsvertrages beſchäftigt. Er
habe auch die Abſicht, eine Studienkommiſſion nach Berlin zu
ſenden, der franzöſiſche Jnduſtrielle, Kaufleute und Exporteure
angehören ſollen. (An Berliner uuterrichteten
Stel=
len iſt von der Entſendung einer ſolchen Kommiſſion und von
derartigen Vorarbeiten nichts bekannt.)
Rußlands Angebote an England.
* London, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Der Daily Telegraph
meldet, daß in der engliſch=ruſſiſchen Finanzkommiſſion die
Ruſſen eine Anleihe von 30—50 Millionen Pfund verlangt haben.
Sie ſeien bereit, England wirtſchaftliche Vorzugsrechte in
Ruß=
land einzuräumen. Bezüglich der Entſchädigungsanſprüche von
Privatperſonen gegen die ruſſiſche Regierung ſchlägt die ruſſiſche
Delegation vor, daß ſie pro rata befriedigt werden ſollen aus
den Summen, die die engliſche Regierung und die engliſchen
Ban=
ken aus der Vorkriegszeit als Garantie für die ruſſiſche
Kriegs=
ſchuld in Depot hatten. Das Gold, das die Sowjetregierung auf
Grund des Vertrages von Breſt=Litowsk bezahlt habe und das
Deutſchland an die Alliierten ausliefern mußte, ſoll gleichfalls
für dieſe Zwecke Verwendung finden. Fabriken, Bergwerke und
andere Beſitztümer, die heute noch vorhanden ſind, könnten auf
Grund langfriſtiger Pachtverträge an die urſprünglichen Beſitzer
zurückgegeben werden. Die ruſſiſchen Anleiheſcheine aus der
Vor=
kriegszeit könnten wieder verzinſt werden, wenn die engliſchem
Banken bereit ſeien, das Geld für die Zinſen vorzuſchießen.
Von unterrichteter engliſcher Seite verlautet, daß die
eng=
liſch=ruſſiſchen Verhandlungen bisher normal und befriedigend
verliefen, und daß keine der in gewiſſen Preſſeberichten
ange=
deuteten Schwierigkeiten auftauchten. Die Ausſchüſſe waren
bisher mit der Gegenüberſtellung der Tatſachen beſchäftigt
ge=
weſen. Es ſei natürlich noch zu früh, um ein endgültiges
Nr=
teil über den Ausgang der Verhandlungen, die wahrſcheinlich
noch lange dauern werden, zu fällen.
Beigiens Annäherung an Sowjetrußland.
Paris, 1. Mai. Hanas berichtet aus Brüſſel, die
bel=
giſche Regierung habe ihrem Botſchafter in
Lon=
don Inſtruktionen erteilt, er möge Fühlung mit
Ra=
kowski, dem Delegierten der ruſſiſchen Sowjets, nehmen.
Der Brüſſeler Berichterſtatter des Echo de Paris ſchreibt,
daß während der Anweſenheit der Miniſter Theunis und
Hymans in Chegeuers auch über das ruſſiſche Problem
geſprochen worden ſei. Nach der Anſicht des Berichterſtatters
ſind die bereits vor kurzem begonnenen Verhandlungen
der belgiſchen Regierung mit der
Sowjetregie=
rung über die Wiederanknüpfung der Beziehungen ziemlich
weit vorangeſchritten, ſo daß mit der Möglichkeit
ge=
rechnet werde, offizielle Unterhändler zu ernennen, um die für
die Intereſſen des Hafens von Antwerpen und die belgiſche
In=
duſtrie ſo weſentlichen Unterhandlungen zu fördern.
Beitritt Amerikas zum Haager Schiedsgericht?
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Wie der Neu=Yorker Herald aus
Waſhington berichtet, ſind geſtern im Auswärtigen Ausſchuß
des Senats zahlreiche Redner für den Beitritt der Vereinigten
Staaten zum internationalen Schiedsgericht im Haag
einge=
treten. Das Blatt nennt u. a. Brent, der die kirchlichen
Or=
ganiſationen, und Walker D. Hines, der die amerikaniſchen
Handelskammern vertritt. George Wickerſham erklärte
für die Rechtsanwaltsvereinigung, daß die Präſidenten Harding
und Coolidge, die Staatsſekretäre Hughes und Hoover, ſowie
Elihu Root und zahlreiche andere Perſönlichkeiten die gegen
den Beitritt Amerikas vorgebrachten Gründe unterſucht
und ſie nicht für ſtichhaltig befunden hätten. Es wurde
nach dem Neu=York Herald keine Oppoſition gegen den
Beitritt Amerikas laut.
u. Co. und der Siemens u. Halske A. G. ſind dem
Telefunken=
modell „Telefunken C” ſehr ähnlich und laſſen ſich bequem an
den Audionempfänger anſchließen. Ebenſo der Verſtärker der
C. Lorenz A.G. an den Primärempfänger dieſer Firma. Der
Niederfrequenzverſtärker L,F 22 der Behmwerke geſtattet durch
einen kleinen Klinkenumſchalter das Abhören der einzelnen
Ver=
ſtärkungsſtufen. Dieſe praktiſche Einrichtung findet man vielfach
in ähnlicher Form an amerikaniſchen Apparaten.
Die Firma Dr. E. F. Huth baut von vornherein ihren
Empfänger mit den Verſtärkern zuſammen, und bringt
dem=
entſprechend, je nach dem Verſtärkungsgrad, verſchiedene Modelle
heraus (Audiongerät, Audion mit einfacher, zweifacher und
drei=
facher Verſtärkung). Eine herausnehmbare Scheibe, die
ſo=
genannte „Spinne” ermöglicht bei dieſen Apparaten den
An=
ſchluß von acht Fernhörern.
Lautſprecher und Fernhörer.
Kopftelephon dauernd zu tragen, iſt läſtig und unbequem.
Aber tcotz langjähriger Forſchung iſt noch kein wirklich
brauch=
barer Lautſprecher für Sprache und Muſik in Deutſchland
kon=
ſtruiert worden. Aehnliche Schwierigkeiten wie früher beim
Bau der Grammophone treten hier auf, Reſonanzerſcheinungen
in den Membranen und Trichtern. Die Amerikaner verwenden
verſchiedentlich zur Vermeidung des Mitſch ingens geſchickte
Kombinationen von Holz und Metall. Die Firma G. Seibt
brachte einen hornloſen Lautſprecher heraus. Ebenſo, aber ohne
Erfolg, verſuchte die franzöſiſche Firma Pathé eine
freiſchwin=
gende paraboliſche Membran. Alle großen Firmen bauen heute, nehmen — den wohlgenährten Sängern eine erfundene Gaſt=
Lautſprecher zum Zuſammenarbeiten mit ihren Apparaten. Wohl
der beſte für uns erreichbare Lautſprecher iſt das Fabrikat der
engliſchen Firma Brown, bei dem eine ſehr gut
durchkonſtru=
ierte Membran verwendet wird. Die Firma Dr. E. F. Huth
ſtimmt ihre Apparate auf das Zuſammenarbeiten mit dem
Brownſchen und dem Amplion=Lautſprecher ab.
Trotz aller Unannehmlichkeiten wird der Doppelkopfhörer
noch lange bei den meiſten im Gebrauch bleiben. Denn ein guter
Hörer mit verſtellbarer Membrau ermöglicht äußerſt genauen
Empfang.
Störungen.
apparaten beſucht, erzählt er uns von der wundervollen „Aida”=
Aufführung in London oder ſonſtwo. Aber im Telephon iſt nur
häßliches Rauſchen und Knacken. Der eine ſpricht dann von
magnetiſchen Stürmen, Gewittern uſw., der andere von ſchlecht
konſtruierten Apparaten. Kosmiſche und atmoſphäriſche
Störun=
gen kommen ſicher häuſig vor, ganz abgeſehen von den lieblichen
Rückkoppelungstonleitern der Nachbarn. Aber oft liegt die
Ur=
jäche an den Batterien und Anſchlüſſen und der Autenneneinfüh=
rung. Das geringſte Geräuſch, das der Stromübergang an loſen
Kontakten verurſacht, wird zu unangenehmen Tönen verſtärkt.
Störungen durch Straßenbahn und Lichtleitung ſind auch keine
Seltenheit. Die Nähe ſolcher Störherde iſt natürlich möglichſt
zu vermeiden.
Im übrigen gilt für das Beſchaffen von Radioapparaten die
alte Regel, daß man bei Firmen, die ihre Apparate auf Grund
jahrelanger Erfahrung bauen, wohl am wenigſten Ettäuſchung
erlebt.
*Ein Bekenntnis.
Von Anton Hartmann.
Zwei junge Vögel ſaßen auf einem Birken=Aſt. Lie Birke
war begrünt, ihre Zweige ſproſſen aus dem einen ſtehenden
Zweig, der die „Birke” ſich nannte, auch in der Erde ſich
Wur=
zeln gezogen, die ſeine hungrigen Faſern ernähren und ſtillen.
Alles, was von Leben um den wachſenden Birkenzweig ſich
be=
fand, merkte bald den fremden Singlaut beider ihnen völlig
entfremdeten Vögel; alle Gewächſe lauſchten auf, bewunderten
die ſich ſtets ſteigernde Art ſolcher Naturſtimmen, und zuletzt
ließen ſie ſich es nicht nehmen, den ſingenden Gäſten
Gaſt=
freundſchaft zu leiſten, die ihnen wohlbekam . .
Doch ſolche Gaſtfreundſchaft, die die wachſende Natur als
Lauſcherin den Eingenden enrgegenbrachte, war einer Neugierde
untergeordnet, ſodaß dieſelbe — nur um den Geſang zu
ver=
freundſchaft anbot.
Trotz dieſer Gedanken=Spielerei, die den Sängern nicht von
Bedeutung war, ſteigerten dieſe ihre Stimmchen ins Unendliche,
das da einer Lüge unterliegt, wo dasſelbe der Wahrheit zu
ehrlich entgegenkam. Die Mutter Natur bewachte mit liebender
Strenge den verſammelten Zuhörerkreis, bewies auch dabei ihre
Offenheit denen, die oben auf den Zweigen gemeinſam ein Lied
verkörpern mit ihren weichen Stimmchen.
Alles Naturleben ſchaut auf das eine ſingende Leben,
ver=
nimmt deſſen Formen, mit denen es etwas geſtaltet, was uns
Immer, wenn man einen glücklichen Beſitzer von Radio= nirgends ehrlicher vorkommt, als im Walde, welcher der Palaſt
der Naturgeiſter ſein darf. Die fremden Gäſte ſingen; ſingen
allein für ihre Sehnſucht; beſingen die Treue der Natur zu ihnen,
die wie echte Geſchwiſterliebe im Geſange ſich ihnen offenbart.
Deswegen offenkart ſich ihr Geſang denen am eheſten, die
ihn als Bekenntnis erfaſſen wollen ..."
* Stern=Straßen. Woher kommt es, daß die Himmelskörper
zu mächtigen Firmanent 19 bill und ſicher ihre Straße ziehens
Schon mancher hat ſich darüber den Kopf zerbrochen, warum
die Sterne grade dieſe und keine andere Bahn verfolgen, und die
Aſtronomie hat den Lauf der Sterne berechnet, ohne doch einen
Grund für dieſe feſte Richtung angeben zu können. So wiſſen
wir z. B., daß die Sonne mit ihren Wandelſternen und dem
gan=
zen übrigen Hofſtaat der Kleinkörper nach dem Sternbild der
Leyer mit einer Sekundengeſchwindigkeit von 20 Km. hinfliegt.
Bisher vermutete man, es befinde ſich wohl dort ein Körper, der
unſere engere Welt anzieht. Andere Forſcher meinten, es gäbe
irgend wo im All eine uns ferne, unſichtbare Rieſenſonne, um die
das geſamte Sternenzelt den ewigen Reigen zöge. Nun gibt es
aber Sterne, die ſich ſo auseinander bewegen, daß ihre nach
rück=
wärts verlängerten Bahnen ſich in einem Punkte ſchneiden; es
gibt Sternhaufen, die wie eine Geſchoßgarbe trichterförmig
aus=
einanderſtreben. So türmte ſich ein Wall von Widerſprüchen und
Dunkelheiten auf. In einem Aufſatz von „Reclams Univerſum”
wird nun darauf hingewieſen, daß die in vieler Beziehung ſo
be=
deutende Welteislehre auch die Straßen der Sterne in
einwand=
freier Weiſe erklärt. Nach dieſer Anſchauung derdanken ſämtliche
Sonnenwelten ihr Entſtehen einer kosmiſchen Geburt durch einen
Exploſionsſtoß aus dem Schoße eines Rieſenſterns. Durch die
Exploſion dieſer „Sternenmutter”, die etwa 200 Millionen
Son=
nenmaſſen gehabt haben mag, iſt auch unſer Sonnenſyſtem
ent=
ſtanden. Wir fliegen alſo mit unſerer kleinen Erde in der
Ge=
folgſchaft der Sonne nach den Leyerſternen hin, nicht, weil wir
von ihnen angezogen werden, ſondern weil wir dorthin
abge=
ſchoſſen wurden. Die Eilſterne, die trichterförmig
aufeinander=
ſtreben, ſind ebenſo die Ergebniſſe einer Exploſion aus den
Glut=
tiefen eines einzigen Rieſenſternes; ſo laſſen ſich die Straßen der
Sterne durch einen einheitlichen Vorgang erklären,
übereinſtim=
mend mit dem tieffinnigen Wort Goethes, daß unſer Weltall und
wir alle „nach dem Geſetz” leben, „nach dem wir angetreten”.
* Der gefeſſelte Baum. Nahe bei der englifchen Stadt
Bur=
ton am Trent liegt der Bretbypark, deſſen Sehenswürdigkeit ein
uralter Zedernbaum iſt. Die einzelnen Zweige des Baumes
ſind durch Ketten verbunden, ſo daß der ganze Baum wie
ge=
feſſelt ausſieht. Eine alte Sage verbindet mit der Zeder eine
verhängnisvolle Vorbedeu ung für den Beſitzer des Wäldchens.
Sobald nämlich ein Zweig des Baumes abgebrochen wird und
zur Erde fällt, ſo iſt dies ein Zeichen, daß ein Todesfall in der
Familie des Beſitzers bevorſteht. Um dieſe unheimliche
Todes=
kündigung unmöglich zu machen, hatte ein früherer Beſitzer
an=
geordnet, daß alle Zweige des Baumes durch Ketten ſo feſt mit
dem Stamm derbunden werden, daß ein Herabfallen eines
Zwei=
ges ausgeſchloſſen erſcheint. Die Zeder, die zu den älteſten
Bäu=
men Englands gehört, zeigt ſich heute noch in der originellen
Ketteufeiglung, die die Bewungerung jedes Beſchauers erregt.
Seite X.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 2. Mai 1924.
Rummer 122.
Der Reichskanzler über die
Haltung Englands.
Paris, 1. Mai. (Wolff.) Der Berliner Berichterſtatter
des Daily Expreß berichtet über eine Unterredung mit dem reits gemeldeten Erkundigungen wegen der Ausweiſung und Einkerke=
Regierung hat mit Befriedigung geſehen, daß England den
Be=
richt als Ganzes und ohne Vorbehalte angenommen hat. Ob= die Aufmerkſamkeit des Miniſteriums auf die Zahl der deutſchen
wohl der Sachverſtändigenplan Deutſchland Laſten auferlegt, Untertanen, die jetzt wegen politiſcher oder anderer Vergehen
in=
deren Durchführbarkeit erſt die Zukunft lehren kann, hat die folge von Urteilsſprüchen alliierter Kriegsgerichte im beſetzten Gebiete
deutſche Regierung den Bericht als Grundlage für die Befängnisſtrafen zu verbüßen hätten. Harbey fragte, ob
Löſung des Nevarationsproblems, angenom= für dieſe Fälle eine allgemeine Amneſtie geplant ſei, und richtete an die
ſchaftliche und fiskaliſche Einheit Deutſchlands zwecks Freilaſſung dieſer Gefangenen geltend zu machen.
und ſeine Souveränität, in den beſetzten
Ge=
bieten ſofort wiederhergeſtellt wird, wie es der Harvey, daß die von ihm erwähnten bedauerlichen Umſtände dauernd die
Bericht vorſieht. In der Antwort Englands glaubt die beutſche Aufmerkſamkeit der britiſchen Negierung beſchäftigen. Die von den
Regierung eine Würdigung ihrer Auffaſſung zu erkennen; ſie
hofft, daß es ohne Verzögerung gelingen wird, die wichtigſte rung unternommene Aktion in der Pfalz ſeien dem Hauſe wohl be=
Vorausſetzung für die Inangriffnahme des Planes zu ſchaffen. kamnt. Das Ruhrunternehmen fei ein Abenteuer,
vorſieht.
einer neuen Note Stellung zu nehmen.
Jarres über die Weſifragen.
Görlitz, 30. April. In einer von der Deutſchen Volkspartei
heute Abend in der Stadthalle abgehaltenen öffentlichen Wähler= im engliſchen Unterhaus auf Anfragen über die
Gefan=
verſammlung ſprach Reichsminiſter des Innern und Vizekanzler
dringlich die unerträglichen Verhältniſſe des beſetzten des Regierungsvertreters im weſentlichen auf franzöſiſchen und
Gebietes, namentlich des Induſtriebezirkes. Er berichtete belgiſchen Quellen beruhen, wurde ſeitens der deutſchen
Oeffent=
eingehend über den Inhalt des Sachverſtändigengutachtens und lichkeit hieraus der Schluß gezogen, daß die deutſche Regierung
lung der Reichsregierung arbeitenden Kritiker und betonte, daß Fragen unterlaſſen hat. Dies trifft, wie uns von unterrichteter
die Reichsregierung pflichtgemäß, um die Zeit richtig
aus=
zunutzen, vorläufig Stellung zu dieſem Gutachten habe nehmen hauptſählichſten Ländern haben entſprechend den ihnen erteilten
müſſen. Damit ſei jedoch, wie auch der Reichskanzler
hervor=
gehoben habe, keineswegs der Entſcheidung des Juſtrultionen fortdauernd die Regierungen, bei denen ſie
be=
der zukünftige Reichstag ſtänden in voller Freiheit noch der
end=
gültigen Entſcheidung gegenüber. Das Problem könne aber nicht / Belegenheiten genaue Zahlen angegeben. Nach den letzten
deut=
die politiſchen Fragen, namentlich die Ehrenpunkte, müß= 140 000. In den Gefängniſſen der beſetzten Gebiete befinden
ten gleichzeitig damit ein= für allemal geregelt
ſinn des deutſchen Volkes, das nüchtern, aber auch entſchieden ſchen Militärgerichtsbarkeit ungefihr 1700 Deutſche in
biete im Glauben und im Vertrauen auf eine beſſere Zukunft ſich auf die verſchiedenen Kategorien folgendermaßen: Etwa
löſen müſſe.
Die Haftpflicht der Regie.
ter gerichtlicher Ausſchuß der Regiebahn eingeſetzt wird. Der der dieſen Unterſuchungsgefangenen zur Laſt gelegten Taten
die Haftpflicht der Regie, namentlich infolge von Un= Unterſuchungsgefangenen als Gefangene politiſchen Charakters
fälſen, Verluſten, Verſpätungen, ſachlichen oder körperlichen Schä= anzuſehen ſein. In die Gefangenenanſtalten
Frank=
haben.
En
England und das beſetzte Gebiet.
Das Ruhrunternehmen ein Abenteuer.
London, 1. Mai. (Wolff.) Vor Schluß der geſtrigen
Unterhaus=
ſitzung lenkte das liberale Parlamentsmitglied Harvey, der die be=
Reichskanzler Marx. Der Reichskanzler erklärte: Die deutſche rung deutſcher Untertanen im beſetzten deutſchen Gebiet erbeten hatte,
men unter der Vorausſetzung, daß die wirt= Regierung die Aufforderung, ihren Einfluß bei Frankreich und Belgien
Der Unterſtaatsſekretär des Aeußeren Ponſonby verſicherte
Rheinländern eingelegten Proteſte ſowie die von der britiſchen Regie=
Die deutſche Regierung iſt zurzeit damit be= an dem England nicht teilgenommen habe, und die von
faßt, die geſetzgeberiſchen Maßnahmen vorzu= den franzöſiſchen und belgiſchen Beſatzungsbehörden dort verfügten
Ein=
bereiten, die der Sachverſtändigenbericht kerkerungen ſeien von der britiſchen Regierung nicht zum Gegenſtand
amtlicher Vorſtellungen gemacht worden. Die Regierung habe indeß die
Entgegen einer Times=Meldung vom 23. April erfahren wir, Frage keinen Augenblick aus dem Auge gelaſſen, und ſei bereit, allen
daß die deutſche Regierung nicht beabſichtige, anläßlich der Ant= Einfluß, den ſie beſitze, für die Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe
wortnote der alliierten Regierungen an die Neparationskom= im beſetzten Gebiet anzuwenden. In dieſer Zeit indeß, wvo man
ver=
miſſion zu den Einzelheiten des Sachverſtändigengutachtens in nünftigerweiſe die Regelung größerer Fragen erhoffen könne, fühle er
ſich nicht berechtigt, dieſes Sonderproblem eingehender zu behandeln. Die
Zeit ſei für eine ſolche Erörterung noch nicht geeignet.
Berlin, 1. Mai. (Wolff.) Da in der geſtrigen Debatte
Dr. Jarres über die außenpolitiſchen Verhand= Keuen und Ausgewieſenen der beſetzten deutſchen
Ge=
biete von Regierungsſeite Zahlen angegeben wurden, die nach
lungen der Weſtfragen. Der Miniſter ſchilderte dabei ein= den deutſchen Feſtſtellungen unzutreffend ſind und nach Angabe
wandte ſich gegen die vielfach mit Schlagworten gegen die Stel= eine Information der auswärtigen Negierungen über dieſe
Seite mitgeteilt wird, nicht zu. Die deutſchen Miſſionen in den
Reichstages vorgegriffen. Die Reichsregierung und Kaubigt ſind, auf die beſondere Wichtigkeit der Frage der
Ge=
fangenen und Ausgeſoieſenen hingewieſen und habei bei dieſen
ſchen Feſtſtellungen beträgt die Zahl der
Ausgewieſe=
lediglich nach der wirtſchaftlichen Seite erledigt werden, ſondern nen aus dem geſamten beſetzten Gebiet noch immer rund
werden. Der Miniſter richtete einen Appell an den Gemeinſchafts= ſich auf Grund der Anordnungen der franzöſiſchen und
belgi=
dieſe Schickſalsfragen im Sinne der Befreiung der beſetzten Ge= Straf= und Unterſuchungshaft. Dieſe Zahl verteilt
1000 befinden ſich in Strafhaft. Hiervon ſind etwa 300 nach
deuttſcher Auffaſſung als politiſche Gefangene anzuſehen, in
Unterſuchungshaft befinden ſich zurzeit etwa 700. Da
Vorunter=
ſuchung und Ermittlungsverfahren nicht öffentlich ſind, zum
Berlin, 1. Mai. General Degoutte hat eine Ver= Teil ſogar mit einem abſoluten Geheimnis umgeben werden,
fügung erlaſſen, wonach in den beſetzten Gebieten ein gemiſch= laſſen ſich durchaus zuverläſſige Angaben über den Charakter
Ausſchuß iſt beauftragt, über alle Rechtsſtreitigkeiten, betreffend nicht mechen. Schätzungsweiſe dürften etwa 300 von dieſen
den zu entſcheiden. Der Ausſchuß wird in Düſſeldorf ſeinen Sitz reichs und Belgiens wurden im ganzen 54 Deutſche
verſchleppt.
Ein engliſcher
Verhältniswahl=Geſetzentwurf.
Schwierige Lage der Arbeiterregierung.
* London, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Großes Intereſſe bringt
man der morgen vor ſich gehenden zweiten Leſung einer
Geſetzes=
vorlage für die proportionale Wahl entgegen, die von Athelſtan,
Rendall und anderen liberalen Mitgliedern des Hauſes
einge=
bracht worden iſt und die grundſätzliche Zuſtimmung der
libe=
ralen Partei gefunden hat. Auch ein Teil der Arbeiterpartei
unterſtützt den Antrag. Wie die Preſſe mitteilt, hat ſich die
Exekutive der Liberalen Partei mit Miniſterpräſident Macdonald
ins Benehmen geſetzt, um ihn zu veranlaſſen, dem Antrag ſeine
offizielle Unterſtützung angedeihen zu laſſen. Es hängt alſo von
der Autwort Macdonalds das Verhalten der Liberalen
gegen=
über der Arbeiterpartei ab. Die Liberale Partei hält
das Verhältniswahlſyſtem für richtiger als
das bisherige. Die Verhältniswahlvorlage der Liberalen
bietet inſofern beſondere Schwierigkeiten, als Macdonald
ein Geguer der Verhältniswahl iſt. Wenn er alſo
die Unterſtützung des liberalen Antrages verweigert, dann
unter=
zeichnet er das Todesurteil für ſein Kabinett. Es hat ſich daher
eine ernſte Kriſe entwickelt, und es fragt ſich, ob
Mac=
donald nachgeben wird. Wenn nicht, dann muß er einem
orga=
niſierten liberalen Vorſtoß begegnen, der von der Abſicht diktiert
wird, den Beweis anzutreten, daß die Partei Macdonalds eine
durchaus demokratiſche Frage hat unter den Tiſch fallen laſſen.
Dr. Bell über die Friedengreſolation im Jahre 1917.
FU. Bonn, 2. Mai. Der ehemalige Reichsminiſter Dr.
Bell, der bekanntlich den Friedensvertrag mit unterzeichnet
hat, ſprach geſtern hier in einer Zentrumsverſammlung. Er
er=
klärte, hiſtoriſche Tatſachen mitteilen zu wollen, die noch nicht
der Oeffentlichkeit unterbreitet worden ſind, und Dinge, die er
ſich eigentlich vorbehalten habe zur Veröffentlichung nach ſeinem
Tode. Die Art aber, wie heute von verſchiedenen Seiten die
Tatſachen auf den Kopf geſtellt werden, zwingen ihn, ſchon jetzt
mit der Aufklärung des wahren Sachverhalts zu beginnen. Zur
Friedensreſolution des Jahres 1917 ſagte Dr. Bell: „Es wird
von unſeren Gegnern gefliſſentlich verſchwiegen, daß dieſe
Re=
ſolution damals angenommen worden iſt mit Wiſſen und Willen
der Oberſten Heeresleitung, daß Hindenburg nur in bezug der
Form das Bedenken hatte, es müſſe etwas mehr Pfeffer
hinein=
getan werden. Was den Waffenſtillſtand angehe, ſo habe
Erz=
berger unbeſchränkte Vollmachten gehabt und die Weiſung der
Oberſten Heeresleitung, einen Waffenſtillſtand unu jeden Preis
abzuſchließen. Erzberger habe keinen Schritt getan, ohne ſich
vorher ſowohl mit der Reichsregierung als auch mit der
Ober=
ſten Heeresleitung ins Beuehmen zu ſetzen. Er habe die
be=
ſtimmte Weiſung erhalten, in einigen Punkten eine Milderung
zu erzielen. Daran ſei aber die ſtrikte Weiſung geknüpft
ge=
weſen, wenn ihm das nicht gelinge, dann müſſe er doch unter
allen Umſtänden den Waffenſtillſtand zum Abſchluß bringen.”
Bagern.
München, 1. Mai. Nach dem Pfälziſchen Kurier hat der
ordentliche Miniſterrat in der Sache der Ausſetzung des
Straf=
vollzugs gegen Hitler, Pöhner, Weber und Kriebel noch keinen
Beſchluß gefaßt. Man habe es jedoch, wie das Blatt erfährt, demr
Juſtizminiſter Gürtner überlaſſen, ſelbſtändig mit einem
ent=
ſprechenden Antrag an den Miniſterrat heranzutreten. Dies habe
der Juſtizminiſter bisher noch nicht getan.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Mai 1924.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 2. Mai.
— Heſſiſches Dollargeld. Die vom Volksſtaate Heſſen
ausgegebenen und vom Reichsfinanzminiſterium
genehmig=
ten Dollarſchatzanweiſungen und Stücke der
Dollar=
anleihe zu ½, ½, 1, 2 und 5 Döllar ſind nicht
aufge=
rufen und gelten daher nach wie vor als vollwertiges
Zah=
lungsmittel — wie wertbeſtändiges Notgeld —. Sie werden
nicht nur bei den heſſiſchen Landes=, Kreis= und Gemeindekaſſen,
ſondern auch bei den Kaſſen der
Reichsfinanzverwal=
tung und den Eiſenbahn= und Poſtkaſſen in ganz
Heſſen und im Grenzgebiet Heſſen=Naſſau in Zahlung genommen
und in Heſſen im weiteſten Umfange wieder zur Auszahlung von
Gehältern und ſachlichen Ausgaben verwendet.
— Heſſiſches Landestheater. In der heutigen Erſtaufführung von
Domenico Cimaroſas Heimliche Ehe” ſind in größeren Partien
beſchäftigt, die Damen Margarete Albrecht, Eugenie Stephanowa, Paula
Kapper und die Herren Heinrich Hölzlin, Hans Hoefflin und Heinrich
Kuhn. Das Werk wurde für die Aufführung von Eugen Keller
bearbei=
tet. Muſikaliſche Leitung: Joſeph Roſenſtock. — Die heutige
Auffüh=
rung von „Ehre” mit Bruno Harprecht als Gaſt wird die einzige in
dieſer Spielzeit ſein, da Bruno Harprecht für weitere Abende nicht zur
Verfügung ſteht.
— Roſe=Quartett. Am Mittwoch, den 7. Mai, konzertiert im
Kleinen Haus das Roſe=Quartett. Der Vorverkauf für Mieter findet
am Samstag, den 3. Mai, ſtatt. Der allgemeine Vorverkauf beginnt am
Montag, den 5. Mai.
— Das Landestheater iſt von der Vereinigung „Die Kaſette‟,
aufgefordert worden, mit der Aufführung von „Giovanni und
Annabella” im Düſſeldorfer Schauſpielhaus zu gaſtieren. Es wird
der Einladung im Laufe des Mai folgen.
— Herr Paul Peterſen teilt uns mit, daß er nach 14jähriger
Tätig=
keit das Heſſiſche Landestheater verläßt, um einem Ruf als Spielleiter
und erſter lyriſcher Bariton an das Stadttheater Bremerhaven zu folgen.
— Volkshochſchule. Auf Einladung verſchiedener amerikaniſcher
Univerſitäten weilte Herr Prof. Dr. Goldſtein fünf Monate in
Amerika. Am Mittwoch, den 7. Mai, wird nun im Rahmen der
Volks=
hochſchule Herr Prof, Dr. Goldſtein über ſeine amerikaniſchen
Reiſe=
eindrücke berichten. Da er weite Teile Nordamerikas aus eigener
An=
ſchauung kennen gelernt, und mit den verſchiedenſten
Bevölkerungs=
ſchichten in Berührung gekommen iſt, vor allem auch genauen Einblick
in das techniſche und induſtrielle Leben des Landes der „unbegrenzten
Möglichkeiten” gewonnen hat, können wir unſeren Mitgliedern und
Hörern den Beſuch dieſes Vortrags, der auch ſonſt jedermann zugänglich
iſt, dringend empfehlen. Er beginnt abends 8 Uhr, im Saale 326 der
Techniſchen Hochſchule. Karten für Mitglieder 50 Pf., Nichtmitglieder
1 Mark in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 3. — Am Montag, den
5. Mai, abends 8 Uhr, findet im Hörſaal 140 (Eingang Weſtportal) der
Techn. Hochſchule ein öffentlicher Lichtbildervortrag über die Entwicklung
der Stenographie ſtatt. Der Redner des Abends, Herr Jng. M. Dries,
wird an Hand tiefgründiger Forſchung auf ſtenographiſchem Gebiet den
Beſuchern die Anwendung der Kurzſchrift vom Altertum bis zur
Gegen=
wart und deren Entwicklungsſtadien gemeinverſtändlich, geſtützt auf
treff=
liche Lichtbilder vorführen und erläutern. Dem Vortrag iſt das
Erſtre=
ben einer Einheitskurzſchrift und der am 12. Mai bei der
Volkshoch=
ſchule beginnende Anfängerkurs in Nationalſtenographie zugrunde
ge=
legt, jedoch iſt der Vortrag geſondert von dieſem Kurs und jedermann
zugänglich. Der Eintritt beträgt 20 Pfg.
— Kolonial=Gedächtnisabend in Darmſtadt. Am 24. April waren es
40 Jahre, daß Bismarck in einem Telegramm an die Regierung der
Kapkolonie die Erwerbungen des deutſchen Kaufmanns Lüderitz an der
füdweſtafrikaniſchen Küſte unter deutſchen Schutz ſtellte und damit die
koloniale Aera Deutſchlands anbahnte. Sie iſt vielem Mißverſtändnis
im kolonial unerfahrenen eigenen Volke begegnet, hat aber ſchließlich
bis zum Jahre 1914 eine beiſpielloſe Entwicklung aller deutſchen
Kolo=
nien geſehen und bewieſen, daß die Deutſchen die beſten Koloniſatoren
unter den europäiſchen Kulturvölkern ſind. Die Kolonialſchuldlüge war
ein Vorwand gleich der Lüge von der Schuld unſeres Volkes am
Welt=
kriege. Sie nahm uns die Kolonien. Nie aber ſoll, ſolange wir ein
Volk ſind vergeſſen werden, was Deutſche in den rund 30 Jahren
kolo=
niſatoriſcher Betätigung unſeres Volkes an Ungeheurem geleiſtet haben.
Höher ſchlagen ſollen deutſche Herzen bei dem Gedanken an dieſen
Mär=
chentraum von Deutſchlands Kolonien und Deutſchlands Koloniſten, nach
denen heute noch überall die Eingeborenen jener fernen Länder
ver=
langen, von denen ſie ſingen und ſagen, als von den weißen Menſchen,
die ein Herz für ſie hatten. In Darmſtadt hat ſich eine Anzahl
vater=
ländiſcher Vereine zuſammengefunden, um dem kolonialen Gedanken
einen Gedächtnisabend zu weihen. Führend iſt der Frauenverein vom
Roten Kreuz für deutſche Ueberſee, Landesverband Heſſen. Am Montag,
den 5. Mai, abends 8 Uhr, wird im Kleinen Haus des Landestheaters
die Veranſtaltung vor ſich gehen. Einer Gedächtnisanſprache wird ein
Vortrag folgen, in dem Herr Dr. Reuning, jetzt Dozent an der
Landes=
univerſität Gießen, früher drüben Ingenieur bei der Deutſchen
Diamant=
geſellſchaft und Direktor der deutſchen Kolonialgeſellſchaft für
Südweſt=
afrika, ein Mann, der auf weiten Reiſen das Land durchſtreift und
er=
forſcht hat, von Selbſterlebtem ſprechen und Lichtbilder nach eigenen
Aufnahmen bringen wird. Dr. Reuning iſt vor allem, wenn nicht der
beſte, ſo einer der beſten Kenner der gewaltigen ſüdweſtafrikaniſchen
Küſtenwüſte, der Namib, die er als Geologe durchforſchte. Der Namib,
deren Geheimniſſe an Diamanten, Aquamarinen und anderen
Edel=
ſteinen er hat enträtſeln helfen, der Namib, deren unendliche, weite
Einſamkeit wie nichts anderes in den deutſchen Kolonien zum deutſchen
Gemüt ſprach. Wiſſenſchaftlich, geſchichtlich und künſtleriſch wird der
Vortrag gleichermaßen einen Höhepunkt darſtellen. Das Orcheſter, unter
Meiſter Ballings eigener Führung, wird die Erinnerungen an
Deutſch=
deutſcher Seele quoll. Kartenvorverkauf im Verkehrsbüro und an der
Theaterkaſte. Preiſe der Karten 3, 2 und 1 Mark.
— Der katholiſche Kirchenchor St. Martin und St. Marien begeht am
Sonntag, den 4. Mai, nachmittag ½5 Uhr, im Konkordiaſaal ſeine erſte
Stiftungsfeier mit einer ſtattilchen Vortragsfolge. Neben verſchiedenen
Tänzchen am Schluſſe wird der Jugend Rechnung tragen. (Siehe Anzeige.)
— Schloß=Café. Auf das heute abend ſtattfindende Extra=
Konzert im Schloß=Café ſei hierdurch beſonders hingewieſen.
Das Programm verſpricht einige genußreiche Stunden. (S. Anz.)
Umzug durch die Straßen ſtatt. Der Umzug, an dem etwa 2000 Per= ſie ſelbſt bei gutem Wahlerfolg der Mithilfe anderer großer Parteien
ſonen mit 3 Muſikkapellen teilnahmen, bewegte ſich durch die
Riedeſel=
ſtraße, Neckarſtraße, Rheinſtraße über den Paradeplatz nach dem
Gewerk=
ſchaftshaus, wo die Auflöſung erfolgte. Anſchließend hielten vor dem
Muſeum mehrere kommuniſtiſche Redner Anſprachen. Im Städt.
Saal=
bau veranſtaltete um 11 Uhr die Sozialdemokratiſche Partei ihre Maifeier.
bei der ſich Dr. Strecker über die internationale Bedeutung des 1. Mai
und über die am Sonntag ſtattfindende Reichstagswahl verbreitete. In
Ordnung und ohne Zwiſchenfall gingen die Feiern von ſtatten.
— Der Bismarck=Film. Nichts ſtärkt das Nationalgefühl eines
Volkes mehr als die Erinnerung an ſeine großen Söhne. Welcher
Deutſche würde nicht mit Stolz und Begeiſterung des Mannes
ge=
denken, der das ſehnſüchtige Ziel aller edelgeſinnten Männer der Zeit glaubt, und die plötzliche Bauernfreundlichkeit ſind die Hauptmerkmale
nach dem Verfall des heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation
end=
lich verwirklicht hat? Die Gelegenheit, das Leben der gewaltigen
Per=
ſönlichkeit Bismarcks in den „Palaſt=Lichtſpielen” vor ſeinen Augen
vorüberziehen zu ſehen, ſollte niemand verſäumen. Der Film iſt
ge=
treu nach den hiſtoriſchen Bildern und Photographien angefertigt und
iſt reich an packenden Szenen aus dem Leben des großen Kanzlers.
Nicht nur die Perſon Bismarcks, ſondern auch die anderen
geſchicht=
lichen Perſönlichkeiten, wie Kaiſer Wilhelm I., die einzelnen deutſchen
und ausländiſchen Fürſten, die bekannten Reichstagsabgeordneten
ſei=
ner Zeit, ſind treffend wiedergegeben. Den vorliegenden Bildern nach
zu urteilen, darf der Bismarck=Film als eine Meiſterleiſtung deutſcher
Filmkunſt bezeichnet werden.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf den Tie=Abend am nächſten
Samstag, den 3. Mai, ſeien hiermit die Mitglieder der T. G. D. 1846, deutſchen Volksgemeinſchaft, den ſozialen Gedanken zum Siege und
deren Angehörige ſowie die Eltern der Jugendlichen aufmerkſam
ge=
macht. Dieſe Veranſtaltung beginnt pünktlich um 8 Uhr im kleinen Partei maßgebend ſind. Wo Lambach bisher geſprochen hat, waren die
Turnſaalz der Eintritt iſt frei. — Eine Wanderung in die
Blüten=
pracht der Bergſtraße wird am nächſten Sonntag, den 4. Mai
unter=
nommen. Der Abmarſch iſt der Wahlen wegen erſt auf 9.30 Uhr
feſt=
geſetzt. Zuſammenkunft am Tierbrunnen in der Nieder=Namſtädter
Straße. — Am Mittwoch, den 7. Mai, abends 8 Uhr, wird im großen
Saal die Lokalpoſſe „Der tolle Hund” wiederholt. Der Kartenverkauf iſt
bei Müller, Rheinſtraße 6.
Gewerbemuſeum. Die Arbeiten des Architekten Prof. Söder
in der Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion am Rheintor lenkt die
Aufmerkſamkeit wieder auf die eigenartigen Beſtrebungen der jüngeren
Baukunſt. Durch ein günſtiges Zuſamnentreffen gibt das ſoeben er= tagsabgeordneter Dingeldey wird in dieſer Verſammlung
ſchienere Doppelheft von Wasmuths Monatsheften für Baukunſt an ſprechen, die zu einer wuchtigen Kundgebung für die Ziele der
den ausgeführten Arbeiten des Berliner Architekten Erich
Mendel=
ſohn einen reicheren Einblick in das Schaffen und Wollen der neuen
Architekten. Die Begleitworte von Mendelſohn geben einen knappen Freunde bitten wir, wegen der ſicherlich großen Teilnahme an die=
Ueberblick über die begrifflichen Grundlagen dieſer Kunſt. Die
Zeit=
ſchrift liegt im Leſezimmer des Gewerbemuſeums zur Anſicht auf=
Seize 5.
Zu den Reichstagswahlen.
Stimmzettel.
Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß bei der
Reichstagswahl am 4. Mai 1924 nur mit amtlich
her=
geſtellten Stimmzetteln gewählt wird, die nur im
Abſtimmungs=
raum an die Abſtimmungsberechtigten ausgegeben werden. Die
nichtamtliche Herſtellung von Stimmzetteln und deren
Verwen=
dung widerſpricht, den geſetzlichen Beſtimmungen. Derartige
Stimmzettel werden als nichtamtlich hergeſtellt erkannt werden
können und ſind deshalb ungültig.
Eine volksparteiliche Aufrage an den deutſchnationalen
Abge=
ordneten Kindt.
Der Spitzenkandidat der Deutſchen Volkspartei in Heſſen,
Dr. Becker, richtete an den deutſchnationalen
Landtagsabgeord=
neten Kindt nachſtehendes Schreiben:
Darmſtadt, 1. Mai 1924.
Herrn Landtagsabgeordneten Kindt, Darmſtadt.
Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Wie mir von abſolut zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird,
haben Sie gelegentlich Ihrer letzten Wahlverſammlung in
Beer=
felden nachIhremVortrage in größerem Kreiſe folgendes erklärt:
„Ich weiß durch einen Vertrauensmann, daß der
Spitzen=
kandidat der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, Herr Dr.
Becker, nur deshalb noch der Deutſchen Volkspartei angehört,
weil er einmal Aufſichtsratsmitglied, in der Firma Heyl=Worms
ſei und Herr v. Heyl bekanntlich ein getreuer Anhänger
Streſe=
manns iſt; ferner ſei die Stellung Dr. Beckers aus
Pietäts=
rückſichten gegenüber dem verſtorbenen Freiherrn Cornelius
v. Heyl bezüglich der D. V. P. bedingt.”
Ehe ich in der Sache etwas tue, ſcheint es mir angebracht,
Sie erſt um eine gefl. Aeußerung darüber zu bitten, ob Sie eine
ſolche oder ähnliche Aeußerung getan haben und wie ſie gelautet
hat. Ich darf bitten, mir eine Antwort auf dieſe meine Anfrage
umgehend zukommen zu laſſen, da Sie wohl begreifen werden,
ein wie großes Intereſſe ich an der unverzüglichen Aufklärung
dieſer Angelegenheit habe.
Schon jetzt geſtatte ich mir übrigens zu bemerken, daß, wenn
eine ſolche Bemerkung tatſächlich ausgeſprochen worden ſein
ſollte, ich ſie als eine gemeine Verleumdung brandmarken müßte.
Ich bin dazu um ſo mehr veranlaßt, als mir auch von meinen
gehäſſigſten Gegnern bis jetzt noch niemals unterſchoben worden
iſt, daß ich mich von anderen Gründen in meiner politiſchen
Arbeit beſtimmen ließe, als durch meine Ueberzeugung und mein
Gewiſſen allein.
Da uns vom Wahltage nur noch zwei Tage trennen, werden
Sie es wohl begreiflich finden, wenn ich von dieſem Brief
als=
bald der Oeffentlichkeit Kenntnis gebe.
Ihre Antwort bitte ich an meine Adreſſe,
Landesgeſchäfts=
ſtelle der D. V. P, Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 5, gelangen
zu laſſen.
Hochachtungsvoll
gez.: Dr. Becker, Miniſter a. D.
Die Wahlarbeiten in Rheinheſſen.
Die Deutſche Volkspartei ſchreibt uns: Durch die bevorſtehenden
Reichstagswahlen iſt das politiſche Leben in dem beſetzten Rheinheſſen,
welches durch die Ereigniſſe des vorigen Jahres völlig zum Erliegen
gebracht wurde, neu erwacht. Trotz der Kürze der Zeit finden in faſt
allen Hauptplätzen Verſammlungen unſerer Parteifreunde ſtatt, in der
auch Angehörige anderer Parteien anweſend ſind. Die bisherigen
Ver=
ſammlungen in Worms, Alzey, Ober=Ingelheim, Wörrſtadt und anderen
Orten legten beredtes Zeugnis dafür ab, daß die Ideale der Deutſchen
Volkspartei nicht nur den bisherigen Boden behauptet, ſondern darüber
hinaus wetieren Anklang gefunden haben. Die Erfolge, die die Deutſche
Volkspartei in ihrer verantwortungsvollen Regierungsarbeit errungen
hat, finden weit über die Grenzen der eigenen Partei hinaus die
der=
diente Anerkennung. So bedauerlich es auf der einen Seite ſein mag, ſo
lands Kolonialtraum mit einer Muſik umweben, die aus den Tiefen iſt es doch andererſeits das beſte Zeugnis für die Wertſchätzung unſerer
Mitarbeit, daß von den gegneriſchen Parteien der Boden der Sachlichkeit
vielfach verlaſſen wird, um in perſönlichen Angriffen ihr Heil zu ſuchen.
Auch die mit ſo großem Aufwand politiſch inſzenierten
Wirtſchaftsgrup=
pen finden längſt nicht den Beifall, der einen wirklichen parlamentariſchen
Erfolg dieſer Intereſſenorganiſation verbürgen würde. Immer mehr
bricht jetzt die Erkenntnis durch, daß wirtſchaftliche Berufsintereſſen am
Chören wird geſunder Humor in reichlichem Maße geboten werden. Ein beſten in großen, alle Stände umfaſſenden Parteien gewahrt werden.
Die freie Bauernſchaft, welche in Rheinheſſen, wenn auch nicht offiziell, ſo
doch tatſächlich ſich an den politiſchen Wahlen beteiligt, hat für ihre Liſte
keine eigene Wahlparole, die ſich ſo weit ſie landwirtſchaftliche Inteveſſen
betrifft, von den Forderungen der Deutſchen Volkspartei unterſcheidet.
— Maifeier. Geſtern vormittag fand die Maifeier, verbunden mit Namhafte Vertreter dieſer Organiſation haben es ausgeſprochen, daß
bedürfen, um ihre Forderungen durchzuſetzen, es möchte faſt ſcheinen,
als ob der Ehrgeiz bei der ganzen Mache eine nicht geringe Rolle ſpielt,
eine Meinung, die man vielerorts hören kann. Die Deutſchnationale
Partei ergeht ſich in der üblichen nichtsſagenden Kritik, die, wie man
zugeben muß, ſich hier in Rheinheſſen allerdings nicht zu den im
unbeſetz=
ten Gebiet ſo gern gezogenen Folgerungen verdichtet. Es muß feſtgeſtellt
werden, daß der Boden auch dadurch für die Deutſchnationalen nicht
fruchtbarer wird. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten arbeiten
vornehmlich mit den überkommenen Kraftausdrücken, ohne damit
ſach=
licher zu werden. Die mit viel Kunſt und Eifer an die Wand gemalte
angebliche Gefahr eines neuen Krieges, an deſſen Ernſt wohl niemand
ihres diesjährigen Wahlkampfes. Wir freuen uns, feſtſtellen zu dürfen,
daß die politiſche Schulung unſrer rheinheſſ. Landleute all dieſen billigen
Agitationsmitteln gegenüber die gebotene Vorſicht gebraucht und daß
wir als Erfolg unſerer Werbearbeit die berechtigte Hoffnung hegen
dürfen, die Wahlſchlacht in Ehren zu beſtehen.
— Der Angeſtelltenausſchuß der hieſigen Ortsgruppe der
Deutſch=
nationalen Volkspartei ſchreibt uns: Der Redner der Deutſchnationalen
Volkspartei, der am Samstag Abend in der Turnhalle am Wogsplatz
ſprechen wird, Reichstagsabgeordneter Walther Lambach, gehört zu den
erfolgreichſten Vertretern des völkiſchen und ſozialen Gedankens in der
deutſchen Politik. Auf dem Hannoverſchen Parteitage der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei führte er in einer glänzenden Rede über den Weg zur
gab die Formulierungen, die heute noch für die ſoziale Politik der
Säle überfüllt, weil er wie wenige andere aus dem Vollen ſchöpft und
feſſelnd darzuſtellen verſteht, ohne irgendwie einſeitige Politik zu
vertreten.
— Große öffentliche Wählerverſammlung der Deutſchen
Volkspartei. Am heutigen Freitag abend um 8 Uhr
ver=
anſtaltet die Deutſche Volkspartei in der Turnhalle
am Woogsplatz ihre letzte öffentliche Wählerverſammlung
vor der Reichstagswahl. Der Landesvorſitzende der Partei, Land=
Deutſchen Volkspartei werden ſoll. Alle unſere Mitglieder und
ſem Vortrag, ſich zeitig einfinden und überall für die
Verſamm=
lung ſelbſt werben zu wollen.
Reichswehrminiſſer Geßler
ſprach geſtern Abend im Städtiſchen Saalbau in einer Verſammlung
der Demokratiſchen Partei. Die Verſammlung wurde von
Abg. Reiber geleitet, der nach Begrüßung der Erſchienenen darauf
hinwies, daß nur noch wenige Tage von der Entſcheidung trennen.
In letzter Stunde wolle man noch einmal zu den Wählern ſprechen
laſ=
ſen von einer Perſönlichkeit, die die letzten Jahre im Brennpunkt des
Intereſſes geſtanden hat.
Reichswehrminiſter Geßler, mit lebhaftem Beifall begrüßt, ſprach
dann über die Bedeutung der Reichstagswahlen. Der Reduer wies
zunächſt darauf hin, daß ein weſentlicher Unterſchied herrſche zwiſchen
den Reichstagswahlen früher und jetzt. Heute kann die Regierung ohne
die Reichstagsmehrheit weder Innen= noch Außenpolitik treiben. Das
ſcheint dem deutſchen Volke noch immer nicht klar zu ſein. Der
Welt=
krieg hat uns bewieſen, daß wir keinen Freund in der Welt haben.
Das war im Weſentlichen Schuld der früheren Regierung, bzw. des
Herrſchers, der mit dem Reichskanzler die deutſche Außenpolitik machte.
Das hat verſchuldet, daß das deutſche Volk für die Außenpolitik noch
nicht erzogen iſt. Jahrhundertelange Verbildung hat ihm den Inſtintt
für die Außenpolitik ertötet. Es iſt nur innenpolitiſch eingeſtellt und
beachtet nicht die Tatſache, daß es ſeine innenpolitiſchen Nöte nicht
be=
kämpfen kann, wenn es nicht zunächſt der außenpolitiſchen Lage Herr
wird. Der nach dem Weltkrieg zuſammengebrochene Staat wurde vor
Aufgaben geſtellt, die auch ein geſunder ſtarker Staat kaum hätte löſen.
können. Der Verſailler Vertrag bewies, daß die Sieger des Weltkrieges
gewillt ſind, für ſich herauszuſchlagen, was nur möglich iſt, und
Deutſch=
land zu ruinieren. Die ganzen Jahre hindurch hat Frankreich
verhiu=
dert, daß das Reparationsproblem gelöſt wurde, und die anderen Völker
haben nichts getan, uns zu helfen. Wir mußten ſehen zu einer Löſung
zu kommen, die es uns ermöglicht, am Leben zu bleiben. Es gibt nur
grundſätzlich zwei Löſungen. Entweder alles daran zu ſetzen, die
Forde=
rungen zu erfüllen, oder offen zu ſagen, wir können nicht mehr wir
ſind am Ende. Bisher gingen die Negierungen Deutſchlands den erſteren
Beg. Nun liegt das Gutachten der Sachverſtändigen vor, wodurch die
Situation geändert iſt. Die Erfüllungspolitik iſt außerordentlich
ge=
fährlich. Das Gutachten ſchafft uns wohl Erleichterungen, eine
Atem=
pauſe, aber nicht, um uns zu helfen, ſondern um uns leiſtungsfähiger
zu machen für neue Laſten. Wir ſtehen vor den folgenſchwerſten
Ent=
ſcheidungen. Niemand wird wieder etwas unterſchreiben wollen, das wir
nicht leiſten können, was aber geſchieht, wenn wir ablehnen, wiſſen wir
nicht. Klar iſt, daß die Franzoſen eine Verſtändigung nicht wollen, daß
ſie die Länder an Rhein und Ruhr in der Hand behalten wollen, um
aus ihnen ſo viel als möglich herauszuſchlagen. Poincaré wird uns
wiederum zum Weißbluten bringen. Wollen wir uns entſcheiden, müſſen
wir beide Wege eingehend prüfen. Die Gegner rechnen immer noch,
und leider mit Erfolg, auf die Uneinigkeit der deutſchen Stämme.
An=
ſtatt einig zu ſein im Widerſtand gegen das eine Außenſtehende,
zer=
fleiſchen wir uns gegenſeitig. Wir tragen unſer Unglück nicht groß,
wie der Starke, der die Zähne zuſammenbeißt, ſondern mit der Geſte
des Schwachen.
Die Weimarer Verfaſſung war ſicher ein Notbau, aber ſie hat uns
doch eine Rechtsgrundlage zum Weiterleben geſchaffen. Tatſächlich iſt ja
auch viel ſtille Aufbauarbeit geleiſtet worden, trotz aller Widerſtände.
Was wir nicht konnten, war, daß der Reichstag in nationalen
Situgtio=
nen die Würde des deutſchen Volkes vertrat. Daran waren aber die
Parteien Schuld, die Gegner der Verfaſſung waren. Es gibt keinen
ſtarken Maun, der die Folgen des Weltkrieges mit einem Schlage
be=
ſeitigen und 10 Prozeut Dividende verteilen kann. Das deutſche Volk
muß froh ſein, wenn ſich ein Dutzend Männer bereit finden, die deu
Wagen wieder ein paar Kilometer vorwärts bringen. (Bravo!) Wer
an der Regierung teilnehmen will, der muß den Mut aufbringen, ſich
unpopulär zu machen. Es kommt heute darauf an, daß die
Unterhäud=
ler in den Verhandlungen über das Sachverſtändigengutachten, das
deutſche Volk geſchloſſen hinter ſich haben. Es kann ſich entſchließen für
den einen oder den anderen Weg, aber es muß ihn geſchloſſen gehen,
ſonſt ſteht die Schlacht von vornherein ſchlecht. Wir müſſen der deutſchen
Wirtſchaft ausländiſches Kapital zuführen. Dazu iſt nötig, die inneren
Verhältniſſe zu konſolidieren und mit der Entente zu einem erträglichen
Verhältnis zu kommen. Das muß jeder Wähler beachten, wenn er am
4. Mai abſtimmt. (Lebhafter Beifall!)
Abg. Reiber ſprach dem Vortragenden den Dank der
Verſamm=
lung aus und empfahl auch ſeinerſeits die Wahl des Abg. Korell.
Zu der Ausſprache meldete ſich niemand, woraus der Vorſitzende den
Schluß zog, daß die Verſammlung reſtlos mit den Ausführungen des
Redners einverſtanden ſei. (Bravo!)
— Adreßbuch 1924. Der alphabetiſche Straßenteil, umfaſſend die
Straßen von Liebfrauenſtraße bis einſchl.
Morne=
wegplatz, liegt in der Zeit vom Freitag, den 2., bis einſchließlich
Montag, den 5. Mai, in Zimmer 23 des Stadthauſes während der
Dienſtſtunden zur Einſicht auf. Es wird gebeten, von dieſer
Gelegen=
heit, etwaige Irrtümer berichtigen laſſen zu können, Gebrauch zu
machen.
— Muſik vom Stadtkirchturm. Anläßlich der Bezirkskonferenz des
Jugendbundes für E. C. bläſt am kommenden Samstag, abends 6 Uhr,
der Poſaunenchor der evang, Stadtmiſſion vom Stadtkirchturm einige
Choräle.
— Jubiläum. Die Firma Carl Bayer, Eiſenwaren, Haus= und
Küchengeräte, Schulſtraße, konnte am 1. Mai auf ihr 25jähriges Beſtehen
zurückblicken.
— Grober Unfug wird in den letzten Nächten am Verkehrsbüro
ver=
übt. Vergangene Nacht wurde nun eine ſchwere eiſerne Bank vor den
Schalterraum gebracht, die irgendwo weggenommen war. Es wäre gut,
wenn die Polizei ein Augenmerk auf dieſen Platz richten würde.
— Markusgemeinbe. Berichtigung. In der geſtrigen Notiz
betr. Veranſtaltung des Jugendbundes der Markusgemeinde
muß es natürlich ſtatt Sonntag, 4. Juni, heißen: Sonntag, 4. Mai.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krilk.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, D. T. Nach
der Turnſtunde am Freitag, den 2. Mai, findet im Kneipſaale des
Vereinslokals eine Turnerſchaftsverſammlung ſtatt. Da an dieſem
Abend wichtige turneriſche Angelegnheiten beſprochen werden ſollen,
bitten wir alle aktiven Mitglieder an dieſem Abend anweſend zu ſein.
Beſonders erwarten wir von den älteren Turnern, daß ſie ihr
Inter=
eſſe durch ihre Anweſenheit bezeugen. — Am Sonntag, vorm. 10 Uhr,
iſt Uebungsſtunde auf dem Sportplaße in Leichtathletik und Fauſtball=
Spiel. Turner, welche Intereſſe an einer dieſer Sportarten haben,
bitten wir, an genanntem Vormittage anweſend zu ſein.
— Kam. Vereinig, ehem. heſſ. Garde=Drag. 23,
Hauptgruppe Darmſtadt. Am Samstag, den 3. Mai,
abends 8½ Uhr findet im Vereinslokal, Reſtauration zur Eiſenbahn,
Monatsverſammlung ſtatt. Auswärtige Kameraden ſind anweſend. Die
Mitglieder werden gebeten zahlreich zu erſcheinen.
Mandolinenkranz Darmſtadt, gegr. 1911. Am
Freitag, den 9. Mai abends 7¾ Uhr, veranſtaltet der Mandolinenkranz
Darmſtadt, unter Mitwirkung des Mandolinen= und Zithervirtuoſen
Felis Adam=Hannover, welcher in Darmſtadt kein Fremder mehr. iſt,
ein volkstümliches Konzert für Mandolinen und Gitarre. Die
Spiel=
folge enthält nur Originalwerke für dieſe Inſtrumente. Das Konzert
wird ausgeführt von dem Mandolinen= und Gitarrenorcheſter des
Ver=
eins (zirka 30 Damen und Herren), dem 1. Darmſtädter,
Mandolinen=
doppelquartett ſowie dem 1. Darmſtädter Gitarrenquartett.
Doppelquar=
tett und Quartett ſetzt ſich ebenfalls aus Mitgliedern des Vereins
zu=
ſammen. Weiterhin gelangen zum Vortrag: „Mandolinenſolo,
Zither=
ſolo, Gitarrenſolo Gitarrenduo und Lieder zur Laute. Alle zum
Vor=
trag gelangende Stücke ſind auf das Sorafältigſte vorbereitet, und
ver=
ſpricht dieſer Abend einige Stunden reinſter Volkskunſt. Muſikaliſcher
Leiter dieſes Vereins iſt Herr Hinz, Lehrer an der Städt. Akademie
für Tonkunſt. Das Verhältnis von Dirigent zu Spielern iſt ein äußerſt
harmoniſches. Der Kartenverkauf hat bereits ſehr rege eingeſetzt.
Nähe=
res ſiehe Anzeige und Plakate.
— Darmſtädter Oberheſſen=Verein. Samstag, den
3. Mai, findet Vereinsabend im Hanauer Hof ſtatt.
— Aus dem C.V. J.M., Wartburgverein Darmſtadt.
Die für Sonntag abend angeſetzte geiſtliche Maifeier im Heim
muß umſtändehalber ausfallen. Bei günſtiger Witterung findet ein
Abendgang ſtatt. Treffpunkt 8 Uhr pünktlich an der
Odenwaldbahn=
brücke (Dieburger Straße).
* Der Jugendbund ſchreibt uns: Es iſt nicht nur Pflicht,
ſon=
dern eigenſtes, perſönliches Intereſſe, recht zu wählen, wenn Fragen
an den Menſchen herantreten, die ſein Lebensglück betreffen. Gerade
die Jugend, die noch friſche, unverbrauchte Kräfte an eine große
Sache ſetzen kann, iſt in erſter Linie berufen, Schmied ihres
Lebens=
glückes zu ſein. Ernſte Fragen zu beantworten, erfordert eine ernſte
Beſchäftigung mit denſelben. Deshalb laden wir zu folgenden
Verau=
ſtaltungen ein: Samstag, den 3. Mai, abends 8 Uhr, Thema: ein
Gan=
durch die E. C. Burg, Bilder aus der Weltbewegung. Sonntag, der
4. Mai, vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt in der Stadtkapelle (Pfr.
Schäfer). Mitwirkende: Poſaunen= und gemiſchter Chor. Nachmittags
3 Uhr: Thema: Quellen der Kraft. — Leben der Kraft. (Gitarrenchou,
Gefangschor, Deklamationen). Abends 8 Uhr: Konfirmandenabend
(ſiehe Anzeige). Das Geheimnis einer glückſeligen Jugend. (Poſaung,
Soli, E. C. Quartett, Orcheſter, Deklamationen). Redner: Sekretär
W. Geugelin, Karlsruhe.
Seite G.
Mumiter 122.
* Wahlpflicht der Frauen.
Der kommende Sonntag ſtellt alle Deutſchen — Männer und
Frauen — vor eine folgenſchwere Entſcheidung. Das deutſche
Volk wählt ſeinen Reichstag, der über ſein Schickſal in den
nächſten vier Jahren entſcheiden wird; es wird den Reichstag
haben, den es verdient. Parteizerſplitterung, politiſche
Gleich=
gültigkeit und Wahlmüdigkeit ſind keine günſtigen Anzeichen für
einen guten Ausgang der Wahl im Sinne der bürgerlichen
Par=
teien, die darunter am meiſten zu leiden haben werden.
Inter=
eſſenpolitik der kleinen Gruppen, Stimmenthaltung der
bürger=
lichen Wähler, beides iſt dem Erfolg im ſozialiſtiſchen Lager
äußerſt günſtig, deſſen muß man ſich bewußt ſein.
In letzter Stunde ſollten darum vor allem unſere Frauen
ſich ihrer Pflicht erinnern, denn ſie machen den größten
Prozent=
ſatz der Wähler aus.
Seit den Frauen im November 1918 das Wahlrecht zufiel,
tragen ſie mit an der ſchweren Verantwortung für die Zukunft
unſeres Volkes, die ja doch die Zukunft unſerer Kinder bedeutet.
Wohl haben viele von uns das Wahlrecht nicht gewünſcht und
erſtrebt, und ſie haben dem Kampf um das weibliche
Stimm=
recht völlig fern geſtanden. Das iſt jedoch heute kein Grund,
iſt. Uebt man dieſe Pflicht aus Gleichgültigkeit oder
Nachläſſig=
keit nicht aus, begeht man eine Unterlaſſungsſünde, die ſich
ſchwer rächen wird. Auf jede Stimme kommt es an, und dieſe
Mahnung kann unſeren Frauen nicht ernſt genug auf das Ge=
Fernbleiben, denn Zeit und Gelegenheit findet ſich im Laufe
des Sonntags bei einiger Zeiteinteilung auch für die am
ſtärk=
ſten belaſtete Hausfrau.
und Beſſerung der politiſchen Verhältniſſe zu erſtreben, die ſo
tief in das perſönliche und häusliche Leben eingreifen.
Welche Hausfrau erinnert ſich nicht mit Schrecken der
Infla=
tionsperiode, beſonders in der zweiten Hälfte des vorigen
Jahres; ſie hat allen Grund, mit dafür zu ſorgen, daß dieſe
Zeiten nicht wiederkehren; daß die Rentenmark ſtabil bleibt, iſt
das erſte Erfordernis eines geordneten Haushaltes. Dann
wer=
den auch die Ernährungsſchwierigkeiten dieſer furchtbaren Zeit
nicht wiederkehren und die Beziehungen zwiſchen Stadt und
Land natürliche und geſunde bleiben. Dafür mit zu ſorgen,
liegt zum großen Teil in der Hand unſerer Frauen. Wir Frauen
wollen, daß Kirche und Schule auf die Erziehung der
Jugend ihren Einfluß behalten, ja, daß er zunehmen
und ſich verſtärken ſoll. Nur von innen heraus, aus den geiſtigen,
den ſittlichen und religiöſen Kräften, kann ſich die große
Wieder=
geburt unſeres Volkes, auf die die Beſten unter uns mit Bangen
warten, vollziehen. Nur aus dieſen Keimkräften der Einigkeit,
die in ihm ſchlummern, kann der neue Geiſt erwachen, der die
nationale Volksgemeinſchaft erſtehen läßt, der neue Geiſt, der
uns wieder aufwärts führt. Wir Frauen wollen dafür ſorgen,
daß dieſe Kräfte in unſerem Volke gepflegt und gehütet werden,
daß unſere Jugend erſtarkt an den Bildern aus der deutſchen
Geſchichte, daß die großen Männer und Frauen unſerer
Ver=
gangenheit ihnen ein Vorbild bleiben. Dieſer großen Ziele
müſſen wir uns bei der Wahl bewußt ſein, in dieſem Sinne gilt
es national zu ſein!
Gefühlsmäßig leiden gerade unſere beſten Frauen tief unter
der Schmach und den fortgefetzten Demütigungen, die unſerem
waffenloſen Volk ſeit fünf Jahren in immer neuen Formen
auf=
erlegt werden. Das Gerechtigkeitsgefühl lehnt ſich auf, und wer
noch nicht ſtumpf, wurde unter den immer neuen Qualen der
letzten Jahre, verſteht es, daß in manchen Herzen der Zorn auf=
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Mai 1924,
wallt, daß wir noch immer weiter ſchweigend dulden ſollen.
Bedenken wir aber, daß die Führung eines großen Volkes in
einer ſo furchtbaren Lage wie der unſeren eine
verantwortungs=
volle Aufgabe iſt, die niemals vom Gefühl allein geleitet werden
darf. Vaterlandsliebe kann im Schweigen und Dulden größer
ſein, als im heißblütigen Reden und Handeln. Was wir auch
wünſchen, hoffen und erſehnen für unſer Vaterland und unſere
Kinder, es kann ſich nur erfüllen, wenn wir pflichttreu und mit
Ueberlegung unſeren Stimmzettel abgeben und von unſerem
Wahlrecht Gebrauch machen. Wählen wir im Bewußtſein unſerer
Verantwortung!
Dd.
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 1. Mai. Am 18. d. M. wird die Darmſtädter
Madrigal=
vereinigung unter Leitung des Herrn Dr. Noack im hieſigen
Gottes=
hauſe zur Gedächtnisfeier der Herausgabe des erſten Geſangbuchs ein
Kirchenkonzert veranſtalten. Zur Einleitung wird Herr Dr. Noack einen
Orgelvortrag zu Gehör bringen und wird die Feier damit
ſtimmungs=
voll ihren Anfang nehmen. Doch muß die Einreiſegenehmigung der
Beſatzungsbehörde zuvor noch eingeholt werden. — Die hieſige
Sport=
vereinigung hat für das Training des Vereins einen Trainer
ver=
ſich der Wahlpflicht zu entziehen, die den Frauen jetzt auferlegt, pſlichtet und das gemeinſame Training aller Aktiven findet jeden
Sams=
tag von ½6 Uhr an auf dem Sportplatz ſtatt. Das Training iſt
obliga=
toriſch und muß jeder Spieler aus der Mannſchaft ausſcheiden, der gar
nicht oder unregelmäßig an den Uebungen teilnimmt. Erſtes Training
iſt nächſten Samstag.
— Traiſa, 1. Mai. Die am geſtrigen Abend von der Deutſchen
wiſſen gelegt werden. Nur ſchwere Krankheit entſchuldigt das Volkspartei anberaumte Wählerverſammlung war von Angehörigen
aller Parteien zahlreich beſucht. Leiter der Verſammlung war Kapitän=
Leutnant Richter, Redner Obereallehrer Kahl, aus Darmſtadt.
Dieſer ſchilderte in mehr als anderthalbſtündigem Vortrage die
zahl=
reichen Parteien, Gruppen und Grüppczen, die im Wahlkampfe um
Wieviel Grund haben gerade die Frauen, eine Aenderung die Stimmen der Wähler werben, und wies auf die Gefahren hin, die
infolge der unüberwindlichen Stimmenzerſplitterung entſtehen. Ein
Reichstag, in dem die extremen Parteien links und rechts das große
Wort führten, werde niemals arbeitsfähig ſein, werde unſeren Feinden
gegenüber nichts erreichen, aber dagegen die mühſam genug errungenen
Anſätze einer aufwärts ſtrebenden Außenpolitik ſicher zerſtören. Er
ent=
warf damn ein Bild der Politik der Deutſchen Volkspartei während der
letzten vier Jahre und zeigte, daß dieſe, getragen von Opferwilligkeit
und Verantwortungsgefühl, berechtigt ſei, die Erfolge auf dem
Ge=
biete der Außenpolitik für ihren Führer Dr. Streſemann in Anſpruch
zu nehmen. Im Gegenſatz zu den in wirkungsvoller Weiſe
vorgetra=
genen Ausführungen des Redners ſtanden die Verſuche eines
Sozial=
demokraten, den Redner zu widerlegen, was in ſolcher Weiſe mißlang,
daß es dem Vortragenden leicht wurde, in ſeinem Schlußwort die
un=
ſachlichen und den Tatſachen nicht entſprechenden Redeleiſtungen des
Ge=
noſſen zurückzuweiſen.
* Ober=Ramſtadt, 1. Mai. Angeſichts der immer noch ſtark
anhal=
tenden Wohnungsnot haben ſich hier in dieſem Jahre wieder eine
An=
zahl Leute entſchloſſen, ſich ein eigenes Heim zu erſtellen.
Fördernd iſt dabei für ſie der Umſtand, daß ihnen die Gemeinde
Bau=
gelände zu angemeſſenem Preiſe zur Verfügung ſtallt und die
Bauplatz=
koſten erſt nach Beendigung des Baues bezahlt zu werden brauchen, daß
ſie ferner Gelegenheit haben, ſich die Mauerſteine im Gemeindewald
koſtenlos ſelbſt zu brechen, und die Gemeindeverwaltung beſtrebt iſt,
auch in finanzieller Hinſicht durch Uebernahme von Bürgſchaft uſw. zu
helfen. Gegenüber dieſen Vergünſtigungen übernimmt der Bauende
die Verpflichtung, außer ſeiner eigenen Wohnung der Gemeinde eine
ſolche zum Vermieten zur Verfügung zu ſtellen. Alle Erdarbeiten und
dergleichen werden im Selbſthilfeverfahren bewältigt. Trotzdem ſind
die finanziellen Ausſichten der Bauenden geradezu troſtloſe, denn ſelbſt
wenn Sparkaſſen und Kreditanſtalten Kapital ſtellen könnten, ſind die
Zin=
ſen uerſchwinglich. — Hier wäre es Sache aller öffentlichen
Körper=
ſchaften, mitzuhelfen ud daran zu arbeiten, daß für Bauvorhaben
Mittel zu erträglichem Zinsſatze zur Verfügung geſtellt wurden, demm
längſt hat ſich doch allſeits die Ueberzeugung durchgerugen, daß das
Wohnungsſuch= und Beſchlagnahmeverfahren nahezu abgewirtſchaftet hat
und die Wohnungsnot letzten Endes einzig und allein nur durch eine
vege Bautätigkeit behoben werden kam.
* Reinheim, 1. Mai. Geſtern abend hielt der Bund derGeufen
hier im Gaſthaus „Zum Ochſen” eie gut beſuchte Wählerverſammlung
ab. Nach Eröffnung durch Herrn Steuerſekretär Liſt ſprach Hetr
Pro=
feſſor Axt aus Darmſtadt als Kandidat des Bundes über die 3.
Steuer=
notverordnung, ihr Unrecht und ihre Fehler, ſowie die Möglichkeit,
Not=
wendigkeit und Bedeutung einer Aenderung, die einen gerechten
Aus=
gleich zwiſchen den Intereſſen der Gläubiger und Schuldner anſtrebt.
Er beleuchtete die Stellung der Parteien zu dieſer Frage und zeigte,
wie ſich hieraus die Notwendigkeit eines ſelbſtändigen Vorgehens für
den Bund der Geuſen ergab. Mit der Hoffnung, daß alle, die auf dem
Boden der Gerechtigkeit ſtehen, ſich in dem Bund zuſammenfinden
möch=
ten, und daß daraus eine große Gruppe der Vertretung des jetzt
ent=
rechteten Mittelſtandes erwachſe, ſchloß er und empfahl die Liſte des
Bundes der Geuſen mit der Spitzenkandidatur Dr. Beſt. Auf
An=
fragen von Verſammlungsteilnehmern legte er in einem Schlußwort
noch die Stellung des Bundes zu den anderen politiſchen Fragen dar,
beſonders auch ſein Eintreten für die Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen. Eine größere Anzahl der Anweſenden trat dem
Hypo=
thekengläubiger= und Sparerſchutzverband bei.
r. Babenhanſen, 30. April. Die Deutſche Volkspartei
hielt geſtern abend im Gaſthaus „Zum Adler” eine gut beſuchte
Wähler=
verſammlung ab. Den Vorſitz führte Herr Schmiedemeiſter Göhrig,
der die Verſammlung herzlich begrüßte und dem Redner des Abends,
Herrn Rechtsanwalt E. Dingeldey=Darmſtadt, das Wort erteilte.
Der Redner bedauerte zunächſt die Aufſtellung der vielen Parteien, die
ein Zeichen der politiſchen Unreife unſeres Volkes ſei und nur zur
Zer=
ſplitterung führe. In vornehmer, ſachlicher Rede behandelte der
Vor=
tragende die Fragen der deutſchen Innen= und Außeppolitik. Scharf
rechnete er mit den Deutſchnationalen und Deutſchvölkiſchen ab, die
un=
ſachliche Kritik an der ſeitherigen Politik Streſemanns übten und dem
Volke, wie es Herr Dr. Hergt in Verſammlungen getan hätte, große
Ver=
ſprechungen machten, die ſie ſpäter, wenn ſie poſitive Nealpolitik treiben
wollten, doch nicht halten könnten. Dis ſozialdemokratiſche Politik lehnte
Redner ebenfalls ab, da ſie nicht imſtande geweſen ſei, die
Staatsinter=
eſſen über die Parteiintereſſen zu ſtellen. Herr Dingeldey verteidigte
die ſeitherige Außenpolitik Streſemanns, die die beſte
Erfüllungs=
politik ſei und von allen verantzwvortungévollen Staatsmännern
ge=
billigt worden ſei. Seinen Ausführungen über das Gutachten der
Sachverſtändigen, über die Mittelſtandsfragen, den Beamtenabbau und
die Aufwertung folgten die Anweſenden mit lebhaftem Intereſſe. Die
Bildung der Geuſenpartei bedauerte der Vortragende ſehr, indem er
näher auf die 3. Steuernotverordnung und die praktiſchen Vorarbeiten
zur Erhöhung des Aufwertungsgeſetzes durch Herrn Miniſter
Dürin=
ger, der auch auf der Liſte der Deutſchen Volkspartei ſtehe, einging.
Da ſich niemand nach den glänzenden Ausführungen des Redners zum
Worte bei der Ausſprache meldete, ſchloß der Vorſitzende mit
dankens=
werten Worten an Herrn Dingeldey die gut beſuchte Verſammlung.
. Beerfelden, 29. April. Veranlaßt vom „Verein für Heimatkunde
und Volkstum im Odenwald” ſprach geſtern abend in der Turnhalle
General Graf v. d. Goltz über „Meine Sendung in Finnland und
Bal=
tikum während des Weltkrieges‟. Seine Ausführungen leitete Redner
ein mit einer Schilderung von Land und Leuten, anſchließend gab er
einen Ueberblick über die geſchichtlichen Ereigniſſe der vergangenen
Jahr=
hunderte. Im Geiſte begleitete man das Heer auf der Fahrt nach
Finn=
land und erlebte den Kampf um die Hauptſtadt des Landes. Später wurde
die Aktion im Baltikum fortgeſetzt und mußte beendigt werden infolge
der Unterzeichnung des Verſailler Vertrags. Der Bweck des
Unterneh=
mens wurde teilweiſe erreicht, der Schutz des Landes gegen den
Bolſche=
wismus wurde erreicht, während die erhoffte Beſiedelung nicht in dem
beabſichtiaten Maße geſchehen konnte. — Am Samstag abend ſprach Heru
Miniſterialrat Windiſch=Darmſtadt in der Brauerei Schmucker hier
für die Demokratiſche Partei, Redner behandelte die einſchlägigen
Fragen in ſehr ſachlicher und objektiver Weiſe, beſonders wohltuend
wirkte die vornehme Art der Ausführungen, die auch dem Gegner
Gerech=
tigkeit widerfahren läßt, die jedes Schlagwort vermeidet und nicht auf
bloßen Stimmenfang ausgeht. Der lebhafte Beifall zeigte das
Einver=
ſtändnis der Anweſenden mit dem Geiſte, den die Ausführungen atmeten.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Maf 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
— Der geheimnisvolle Schuß. Noch immer nicht
auf=
geklärt iſt der Schuß in der Hagenauer Straße, der jetzt dem 17 Jahre
alten Arbeiter Emil Stolzfuß das Leben gekoſtet hat. Des junge Mann
wurde am Sonntag, den 13. April, von ſeiner Mutter, als ſie abends
um 9 Uhr nach Hauſe kam, in der Hagenauer Straße in der Küche mit
einer Schußverletzung in der rechten Bruſtſeite bewußtlos aufgefunden
und nach dem Virchowkrankenhaus gebracht. Wie die Ermittlungen der
Kriminalpolizei ergaben, hat er den Schuß erhalten, als er ſich im
Toilettenraum auf dem Treppenabſatz befand. Die Kugel durchſchlug
den Körper des jungen Mannes und wurde in der Wand gefunden.
Stolzfuß iſt geſtern im Krankenhauſe geſtorben, ohne daß es möglich
war, von ihm Auskunft über den verhängnisvollen Schuß zu erhalten.
Er hatte an jenem Sonntag mit mehreren Mitgliedern einer
Jugend=
vereinigung einen Ausflug gemacht. Seine Begleiter behaupten, daß
ſie nach der Rückkehr vom Bahnhof aus einzeln nach Hauſe gegangen
ſeien und von dem Vorfall nichts wüßten. Hausbewohner können nur
bekunden, daß kurz nach dem Schuß zwei junge Männer eiligſt das
Grundſtück verlaſſen haben. Stolzfuß ſelbſt wurde von
Kriminalkom=
miſſar Buſch im Krankenhauſe wiederholt gehört, ſoweit ſein Zuſtand
es zuließ. Er gab jedesmal etwas anderes an, die Widerſprüche waren
nicht aufzuklären, klare Ausſagen waren nicht zu erlangen. Nach dem,
was das Pflegeperſonal gelegentlich aus ſeinen zum Teil im Fieber
ge=
fallenen Aeußerungen heraushörte, ſcheint ein Unglücksfall vorzuliegen.
Stolzfuß iſt öfter im Krankenhaus von einem jungen Mann beſucht
worden.
Sabotageakte.
Bochum. Auf der Zeche Bismarck III bemerkten drei mit der
Verladung beſchäftigte Grubenwächter an der Hängehank drei
ver=
mummte Kerle, die, als die Grubenarbeiter herbeieilten, auf ſie
ſchoſ=
ſen, aber niemand trafen. Da die Wächter keine Waffen tragen dürfen,
konnten ſie das Feuer nicht erwidern. Als ſie Hilfe herbeiholten,
be=
merkte man auf der Zechenhalde weitere vier Kerle. Zweifellos
han=
delt es ſich um geplante Sabotageakte.
„Cdlumbus” in Neuyork.
Einem dem Norddeutſchen Lloyd zugegangenen. Telegramm zufolge
iſt der deutſche Dampfer „Columbus” in Neuhork glücklich eingetroffen.
Die Ueberfahrt vollzog ſich trotz teilweiſe heftiger Gegenwinde zur
voll=
ſten Zufriedenheit. Das Schiff legte die Strecke Bremen=Neuyork in
zirka acht Tagen zurück.
Der Norddeutſche Lloyd erhielt vom Dampfer „Columbus”
folgen=
des Telegramm: Beim „Abſchiedseſſen der erſten „Columbus”=Fahrt
wünſchen die Reiſenden aller Klaſſen der Direktion des Norddeutſchen
Lloyds herzlichſt zu danken für die außerordentlichen Annehmlichkeiten
und die unausgeſetzte Fürſorge, derer ſie ſich auf dieſem prächtigen
Schiffe unter Führung des bewährten Kapitäns Johnſen, ſeiner
Offi=
ziere und der ganzen Beſatzung zu erfreuen hatten. Möge der „
Colum=
bus” Ihrer Geſellſchaft reichſten Erfolg bringen und zur
Wiedererſtar=
kung der deutſchen Wirtſchaft beitragen.
Drei glückliche Durchbrenner.
An Bord des aus Bremen in Neuyork eingetroffenen
Rieſen=
dampfers „George Waſhington” hat ſich eine Szene ereignet, die alle
Beteiligten ſehr beluſtigte. Nach der Ankunft des Schiffes kamen drei
deutſche Jungen zum Vorſchein, die die Fahrt als blinde
Paſſa=
giere mitgemacht hatten. Sie ſahen zitternd ihrer Beſtrafung entgegen,
waren aber nicht wenig erſtaunt, als ſie ſogleich in einen prächtigen
Raum geführt und auf das feſtlichſte bewirtet wurden. Das geſchab
auf Anordnung des Zahlmeiſters De Caro, der in dieſer Art den Tag
feierte, an dem er vor gerade 31 Jahren (es war am 29. April 1893)
ſelber als blinder Paſſagier zum erſtenmale in den Vereinigten Staaten
ngetroffen war. Kapitän Conningham gab darum Auftrag, daß die
Zewirtung der ausgehungerten Burſchen aus der Schiffsküche den
gan=
zen Nachmittag fortgeſetzt werden dürfe.
Hundertjährige.
Die älteſte Priegnitzerin, die Bäuerin Sophie Meher in Strehlen,
konnte dieſer Tage ihren 101. Geburtstag feiern. Der älteſte Einwohner
von Eckmannshauſen (Weſtfalen) Adolf Müller, beging den 100.
Ge=
burtstag.
D
Niedergebrannt.
Halle. Die Knopfbearbeitungsmaſchinenfabrik Sytar und
Pon=
dorf in Thüringen, die über tauſend Arbeiter beſchäftigt, iſt mit großen
Vorräten und wertvollen Maſchinen bis auf die Grundmauern
nieder=
gebrannt. Man vermutet fahrläſſige oder böswillige Brandſtiftung,
Noch ein deutſches Todesopfer in Bellinzona.
Bei dem Eiſenbahnunglück in Bellinzona iſt auch, wie ſich jetzt erſt
herausgeſtellt hat, der Generallandſchaftsrat, Rittergutsbeſitzer von
Enckevort=Warſin, ums Leben gekommen. Er hatte im Kreiſe
Stettin viele Ehrenämter inne.
Nach der Kataſtrophe von Bellinzona war unter den Trümmern ein
Bädecker gefunden worden mit dem eingetragenen Namen Halls aus
Kaſſel. Das Buch gehörte den Brüdern Halls in Kaſſel. Einer von
ihnen war mit dem Berliner Ehepaar Wertheim, das mit den Brüdern
verwandt iſt, in Zürich zuſammen und hatte das Buch an Frau
Wert=
heim verliehen, die mit ihrem Gatten nach Italien fuhr und mit dem
verunglückten Zuge zurückkehrte. Es wird angenommen, daß das
Ehe=
paar Wertheim zu den Opfern der Kataſtrophe zählt. Heute trifft ein
Freund der Verunglückten, Dr. Klopſtock, in Bellinzona ein, um die
auf=
gefundenen Papiere Wertheims zu prüfen. Er wird ſich alsdann nach
Zürich begeben, um m dem dortigen gerichtsärztlichen Inſtitut weitere
Feſtſtellungen zu machen.
Kein Luftverkehr über die Türkei.
Der Morning Poſt wird aus Konſtantinopel gemeldet, daß der
Kommiſſar für nationale Verteidigung in Angora die Vorſchläge der
franco=rumäniſchen Luftſchiffahrtsgeſellſchaft abgelehnt hat. Der
Kom=
miſſar unterſagte gleichzeitig franzöſiſchen Fliegern, die wiederholt die
Reiſe nach Angora angetreten hatten, künftig türkiſches Gebiet zu
über=
fliegen.
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Sondern sogar
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Sarah Bernhardt.
Zum Gedächtnis der verſtorhenen Künſtlerin Sarah Beenhardt
wird in der Nähe von Paris bei Pleſſis=Robinſon eine Ortſchaft erbaut
werden, die den Namen Sarah Bernhardt tragen wird. Mit der
Aus=
führung des Plans iſt ein Ausſchuß betraut, deſſen Vorſitz der bekannte
Philoſoph Bergſon führen wird; hervorragende Perſönlichkeiten der
Politik und der Kunſt ſollen teilnehmen.
Im Segelboot von Chriſtiania nach Amerika.
Dagbladet meldet, daß zwei junge amerikaniſche Seglerſportleute
Nutting und Hildebrandt, geſtern in Chriſtiania angekommen ſind, um
von dort in einem Segelboot nach Amerika zu fahren. Das Boot
wer=
den ſie in Norwegen kaufen und ausrüſten. Die Route legen ſie über
Bergen, Fgerverne, Island zurück, und über Grönland hoffen ſie
Amerika zu erreichen, dieſelbe Route, die der normaniſche Wikingen
Leif Ericſen ſeinerzeit verfolgt haben ſoll, als er Amerika entdeckte.
Das größte Waſſerwerk der Welt
iſt in Sardinien im Tirſo=Waſſerwerk fertiggeſtellt und feierlich
ein=
geweiht worden.
Ein Automobil vom Zuge zertrümmert.
Zwiſchen den Eiſenbahnſtationen Poſſenhofen und Starnberg wurde
von einem Zug ein Automobil überfahren und die beiden Inſaſſen, der
Architekt Hatzl aus Feldafing und ſeine Frau ſchwer verletzt. Das Auto
wurde völlig zertrümmert. Das Unglück wurde dadurch herbeigeführt,
daß die Schranke des Ueberganges nicht geſchloſſen war.
Wirbelſturm.
Atlanta (Georgia). Ein Wirbelſturm ſuchte am 1. Mai
früh=
morgens mehrere ſüdöſtliche Staaten heim.” Bisher werden 47 Tote und
130 Verletzte gemeldet; außerdem viele Vermißte. Der Schaden wird
auf mehrere Millionen Dollar geſchätzt.
Budapeſt. Im Bezirk Gzyoengyoes und den umliegenden
Dör=
fern verurſachte ein Wolkenbruch großen Schaden. Dem Unwetter
fie=
len vier Menſchenleben zum Opfer.
Braſilien.
Am 30. März trafen in Sao Paulo 300 deutſche Einwanderer ein,
die eine Zeitlang auf der Blumeninſel bei Rio de Janeiro beherbergt
worden waren. Auf der Inſel ſind noch ungefähr tauſend deutſche
Ein=
wanderer untergebracht, die das Siedlungsamt nach Govaz und Matto,
Groſſo ſchicken will. Es iſt zu bezweifeln, daß dies auf Wunſch der
Ein=
wanderer geſchieht, da in den beiden Bundesſtaaten keine neuen
Kolo=
nien angelegt ſind.
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorausſage für den 2. Mai:
Veränderlich, doch Nachlaſſen der Niederſchläge, etwas milder.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(D 18 d 9): „Die Ehre”. — Kleines Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10
Uhr (Sondermiete 225): „Die heimliche Ehe‟. — Orpheum)
7½4 Uhr: Mädi”. — Deutſcher u. Oeſterr. Alpenverein,
abends 8 Uhr, im Feſtſaal des Realgymnaſiums:
Monatsverſamm=
lung. — Hausbeſitzer abends 8 Uhr, im Saalbau:
Verſamm=
lung. — Union=, Reſidenz= Central=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kinw=
vorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Amtsgerichtstaxator.
Rummer 122.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Mni 1924,
Harry Rill der Weltmeisterdetektiv in
dem grossen Film
Offentuche
Dahlerverſammlun=
am Freitag, den 2. Mai, abends 8 Uhr
in der Zurnhalle (Woogsplatz)
Es ſpricht:
Landtags abgeordneter
DISNIATen4
Sensationelles Abenteuer in 6 Akten
In der Hauptrolle:
Marga Lindt Valy Arnheim
„Er” verdient sich 5060 Dollar
Lnstspiel in 2 Akten.
In der Hauptrolle Harald Loyd. (*12652
Residenz-Theater
Lsuattetag LGbonsdrand
Akraä
Freier Eintritt
Freie Ausſprache
Eine beſchränkte Anzahl numerierter Karten wird auf der Parteigeſchäftsſtelle,
Wilhelminenſtr. 5, zum Preiſe von 0.50 Mk. für Mitglieder
und 2.— Mk. für Nichimitglieder ausgegeben
(5572mt
5Akte n. d. gleichen Roman von Hans Land.
In der Hauptrolle
Hanni Weisse Bruno Kastner
Der politische Teppich
Detektivkomödie in 6 Akten.
iane Rosen u. der Meisterdetektiv Max Landa
Der große Kanzler
Lebensbild in 6 Akten
1. Abteilung: Jung Bismarck
2. Abteilnng: Des Reiches Schmied
3. Abfeilung: Der große Kanzler
Hauptdarsteller der Heldengestalt Bismarcks:
Hofschauspieler Franz Ludwig
Oentral-Theater
6 Akte nach Reinhold Eichackers Roman
„Die drei Lieben der Gaston Meder‟
Der Frauenkönig
In der Hauptrolle Esther Carena.
Mia Pankau — Georg Alexander.
Der Reuerreiten
5 Akte mit Bruno Kastner.
Mitglieder und Wähler unſerer Partei, die aus irgend welchem Grund nicht zu
den Wahllokalen gehen können, werden mit Wagen oder Auto abgeholt. Wir bitten
diesbezügliche Wünſche auf der Geſchäftsſtelle Wilhelminenſtr. 5 mündlich oder durch
Fernruf 1304 anzumelden. Am Wahltag, Sonntag, den 4. Mai, bitten wir die
Mel=
dungen direkt an unſer
Zentralbüro in der Turnhalle Woogsplatz
Fernruf 1932 zu richten
oder:
Haalbau, Muſikzimmer
Frankfurter Hof, Ecke Landwehr= und Frankfurterſtr. Feruruf 61
Gaſtwirt Nagel, Ecke Mauer= und Lauteſchlägerſtr. Fernruf 871
Gaſtwirt Canz, Chauſſeehaus (Heidelbergerſtr. 89). Fernruf 1366
woſelbſt auch Rat und Auskünfte erteilt werden.
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Ramſtädterſtr. 22 ſowie im Sekretariat der ſfädt. Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. (5694
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am Samstag, den 3. Mai 1924, abends
8 Uhr, bei Schnellbächer, Paugswieſenſtraße.
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Darmſtadt.
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Darmſtadt
am Sonntag, den 4. Mai 1924, nachm. ½5 Uhr
im Konkordiaſaal, Waldſtra e 33.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 122.
Darmſtädter Tagbkatt, Freitag, den 2. Mai 1924.
Seite 9.
Sport, Spiel und Zurnen.
Turnen.
Turngemeinde Befſungen 1865 e. V. Darmſtadt.
Das Schauturnen rückt immer näher und fleißig wird weiter geübt.
Das Turnen ſelbſt iſt als Bühnenſchauturnen gedacht und mußte
dieſer=
halb die im Turnhauſe nach der Weſtſeite eingebaute Bühne durch einen
Vorbau bedeutend vergrößert werden. Durch dieſe Maßnahme iſt es
möglich, daß alle Uebungen auf der Bühne gezeigt werden können. Die
Vorturnerſchaft legt den größten Wert auf wirklich korrekte Ausführung
der Uebungen, weniger auf die Schwierigkeit, denn der Punkt
Schwierig=
keit iſt ein Kapitel für ſich und hauptſächlich für Gipfelturner beſtimmt.
Daß bei der Turngemeinde auch ſchwierige Uebungen vorgeführt werden,
bedarf jedenfalls eines beſonderen Hinweiſes nicht, denn jeder
Sach=
kenner wird bei einer gut durchgebildeten Riege, z. B. „JahmNiege‟,
neben der Korrektheit auch die Schwierigkeit der Uebung werten. Man
muß eben mit der Turnſache leben, um ſich in den Gedankengang der
Vor=
turnerſchaft hineindenken zu können. Das eine ſteht jedoch feſt, wenn der
Zuſammenhalt gewahrt wird und die Vorturnerſchaft mit dem 1.
Turn=
wart es verſteht, weiter ihre Leute zu nehmen, daß es einen wirklichen
Ruck vorwärts gibt. Jedenfalls ſollten Außenſtehende, deren Jungen und
Mädchen gerne turnen, die Gelegenheit nicht verſäumen, ſich das
Schau=
turmen zum Wohle ihrer Kinder anzuſehen, denn wir brauchen ein ſtarkes
Geſchlecht. Das Schauturnen findet beſtimmt am Samstag, den 3. Mai,
in der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Eintrittskarten ſind bei dem
Haus=
meiſter für Mitglieder zu 0,50 Mk., für Nichtmitglieder zu 1 Mk. zu
haben.
Fußball.
Sportverein 98 Jungmannen—Eintracht 1. Jugend.
Heute Freitag abend 6,15 Uhr treffen ſich obige Mannſchaften auf
dem Sportplatz am Finanzamt. Da die Jungmannſchaft des Sportvereins
eine vorzügliche Elf darſtellt, die ſich aus erfahrenen Spielern
zuſam=
menſetzt, und die Eintrachtjugend ſich in guter Form befindet, ſo dürfte
der Beſuch dieſes Spieles, allen Freunden des Jugendfußballs zu
empfehlen ſein.
Wi.
Deutſche Fußballmeiſterſchaft.
In vier von den ſieben Landesverbänden ſtehen die Meiſter
nun=
mehr feſt, und zwar der mitteldeutſche Meiſter in Spielvereinigung
Leipzig, der weſtdeutſche Meiſter in Duisburger Spielvereinigung, der
Baltenmeiſter in V.f.B. Königsberg und der norddeutſche Meiſter in
Hamburger Sportverein. Um die Berliner Meiſterſchaft liefern ſich am
Donnerstag Alemannia und Norden=Nordweſt das zweite
Entſchei=
dungsſpiel. Den ſüdoſtdeutſchen Meiſter hat man in Sportfreunde=
Breslau zu erblicken, der am Sonntag gegen Vorwärts=Gleiwitz nur
ein unentſchiedenes Ergebnis herauszuholen braucht. Die ſüddeutſche
Meiſterſchaft iſt dem 1. F.C. Nürnberg ſo gut wie ſicher. Der
ſüd=
deutſche Verbandsvorſtand hat die über den S.V. Waldhof=Mannheim
ausgeſprochene Disqualifikation von vier Monaten aufgehoben.
Von den Waldhof abgeſprochenen fünf Punkten werden die im Spiel
gegen Kickers=Stuttgart erzielten Punkte abgerechnet. Dadurch har der
1. F.C. Nürnberg einen Vorſprung von zwei Punkten gegen Fürth zu
verzeichnen. Ein unentſchiedenes Ergebnis im letzten Spiel am
kom=
menden Sonntag gegen Waldhof genügt alſo den Nürnbergern zur
Er=
ringung des Meiſtertitels. — Bleiben Ueberraſchungen aus, ſo zeigt
die Vorrunde zur Deutſchen Meiſterſchaft am 11. Mai
folgendes Bild: Spielvereinigung Leipzig gegen V.f.B. Königsberg in
Leipzig; Hamburger Sportverein gegen Sportfreunde=Breslau in
Breslau; Alemannia=Berlin gegen 1. F.C. Nürnberg in Berlin. Der
Duisburger Spielverein iſt in der Vorrunde ſpielfrei.
Schottiſche Fußballer in Deutſchland.
Die erſtklaſſige ſchottiſche Amateur=Fußballmannſchaft von
Aber=
deen tritt Anfang Mai eine große Wettſpielreiſe durch Teutſchlund en.
Die Schotten ſpielen am 8. Mai in Hamburg, am 10. Mai gegen
Eintracht=Leipzig, am 11. Mai in Magdeburg gegen Viktoria=
Fortung (komb.), am 17. Mai in Dresden gegen Sport=Club=F.C.
93 Ckomb.), am 25. Mai in Plauen gegen eine Städtemannſchaft und
am 29. Mai in Hamburg gegen Viktoria.
Schwimmen.
„Jung=Deutſchland” in Ulm.
Mit kleiner Mannſchaft beſuchte der D. S. C. „Jung=Deutſchland”
den S. V. Ulm anläßlich ſeines 1. Verbandsoffenen und konnte mit
ſchönen Erfolgen die Heimreiſe antreten. Elſe Nagel errang einen
Erſten im Damen=Jugend bel. 40 Meter und einen Dritten im
Damen=
fugend=Seite 40 Meter, Karl Walther einen Erſten im Jugend bel. 80
Meter gegen ſchärfſte Konkurrenz, H. Schmuck einen Zweiten im Herren
bel. 200 Meter und A. Fiſcher einen Dritten im Juniorſtreckentauchen.
Den Hauptanteil an den Erfolgen hatte S. V. Göppingen, der in
ſtärk=
ſter und großer Beſetzung 9 Siege landen konnte. Anſchließend die
Er=
gebniſſe:
Damen=Jugend Seite 40 Meter: 1. K. Klunzinger,
Stut cart 35,2; 2. F. Stapf, Nürnberg 35,4; 3. E. Nagel,
Darm=
ſtadt 36,2.
Herren=Jugend bel. 80 Meter: 1. K. Walther,
Darm=
ſtadt 57,4; 2. W. Thomas, Gelſenkirchen 59,2.
Juniorſtreckentauchen 40 Meter: 1. K. Oſtermeher,
Göppingen 29,2; 2. A. Müller, Gelſenkirchen 29,3; 3. A. Fiſcher,
Darm=
ſtadt 29 4.
II. Senior bel. 200 Meter: 1. H. Fauſt, Göppingen 2,43,3;
2. H. Schmuck, Darmſtadt 2,47.
Damen=Jugend bel. 40 Meter: 1. E. Nagel,
Darm=
ſtadt 30, 4: 2. L. Dietrich, UIm 31,2.
Dr. H.
Leichtathletik.
In Verfolg des Ende vergangenen Jahres abgehaltenen Lehrkurſus
für Leichtathletik iſt beabſichtigt, vom 11. Mai bis 3. Juni d. Js. einen
weiteren Lehrgang für Leichtathletik unter Leitung des Hochſchul=Turn=
und Sportlehrers Söllinger durchzuführen. Der Lehrkurſus umfaßt alle
Zweige der Leichtathletik und iſt vorwiegend für Vorgeſchrittene gedacht.
Zugelaſſen werden von den verſchiedenen Vereinen und Körperſchaften
bis zu 6 Perſonen. Die Unterrichtszeiten ſind feſtgeſetzt auf Sonntng
vormittags von 10—12 und Dienstags von 7.30—9 Uhr jeder Woche und
finden auf dem Sportplatz der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Meldungen
zur Teilnahme werden auf dem unterzeichneten Amte,
Alexander=
ſtraße 27 I. mündlich oder ſchriftlich unter ſofortiger Zahlung ven
3 Mark Teilnahmegebühr bis zum 10. 5. 94, vormittags,
entgegenge=
nommen.
Amt für Leibesübungen Darmſtadt.
Athletik.
Kraftſportvereinigung 1895 Darmſtadt.
Beinahe ein Vierteljahr ſchon hat die Kraftſportvereinigung ſich
der Oeffentlichkeit fernzuhalten, aber dafür ein fleißiges Training unter
bewährter Leitung in den Uebugsſtunden entwickelt, ſo daß ſie jetzt mit
den beſten Hoffnungen in die nun folgende Wettſtreitſatſon treten kann.
Mit dem Einſetzen einer wärmeren Witterung hat ſich der
Uebungs=
betrieb ſtark gehoben, daß ſogar manches Mal das Uebungslokal (
Turn=
halle Ballonſchule) zu klein erſchien. Sämtliche Abteilungen, Stemmen,
Ringen und Boxen, arbeiten in zwei Niegen außerdem wird noch
Leichtathletik getrieben und ganz reſpektable Leiſtungen, beſonders im
Kugelſtoßen, Steinſtoßen und Hammerwerfen, gezeigt, über welche wir
in dieſem Sommer bei leichtathletiſchen Wettſtreiten noch viel mitreden
werden.
Was unſere Stemmannſchaft anbetrifft, ſo ſind ihre Leiſtungen in
ſämtlichen Gewichtsklaſſen ſehr gut. Es ſei nur an die der Sportwelt
bekannten Größen wie: Koch Groh, Rühl, Feldmann, Hardt, Ludw.
Heß, Aßmuß und die Altmeiſter Hauffenmeher und Harf erinnert.
Die Ringermannſchaft dürfte in der oberen Gewichtsklaſſe etwas
beſſer ſein, findet aber um ſo mehr nach unten würdige Vertreter.
Be=
ſonders ſeien hier erwähnt: Barowsky, Daniel Heß, Siegriſt, Groh,
Feldmann, Ludw. Heß, die Altmeiſter Eckerl,, Zahnarzt Joſeph und
Otto ſen.
Die Boxmannſchaft findet uuter den Kreismeiſtern Schwöbel, Scholz,
Debus, Bock, Kurtz, Boekle und Mathes ganz beſondere Größen und
wird noch viel von ſich reden machen.
Was die Kraftſportvereinigung in nächſter Zeit hier unternimmt,
ſei einſtweilen bekannt gegeben. Die Termine hierzu werden noch durch
Zeitung und Plakate bekannt gemacht, erwähnt ſeien nur beſonders:
Natiorale Fauſtkämpfe, 30jähriges Stiſtungsfeſt, verbunden mit
Manu=
ſchafts=Ehrenpreis=Ringen, offen für ſämtliche deutſchen
Ringermann=
ſchaften, kombinierte Gaumannſchaft gegen eine der beſten Mannſchaften
im Ningen. Nach außerhalb begibt ſich der Verein am Sonntag, den
11. Mai, nach Altheim zum nationalen Ringerwettſtreit, am 18. Mai
Ning= und Stemmannſchaft nach Lampertheim, am B. Mai ſämtliche
Abteilungen nach Fürth i. O.
Wir geben uns den beſten Hoffnungen hin, daß es uns überall
ge=
lingt, unſeren Verein und Stadt würdig zu vertreten.
Der Verein übt regelmäßig Dienstags und Freitags von ½8 bis
½10 Uhr in der Schulturnhalle am Ballonplatz. Die nächſte
Hauptver=
ſammlung findet am Sonntag, vormittags 10 Uhr, im Vereinslokal ſtatt.
Motorſport.
Internationale Automobil= und Motorrabrennen.
Der Automobilklub von Italien veranſtaltet am 7. September auf
der Automobilrennbahn von Monza bei Mailand zum 4. Male den
Großen Preis von Italien für Automobile. Für das über
800 Kilomter führende Rennen liegen bisher 13 Meldungen vor, und
zuar wurden genannt: Deutſchland: 3 Mercedes (Fahrer
Lauten=
ſchlager Werner, Neubauer), Italien: 4 Alfa Romeo (Aseari,
Moretti, Wagner, 7.), 4 Fiat (Nazzaro, Bordino, Salamauo, X.) und
Frankreich: 2 Schmid (Goux, Foreſti).
Großer Preis von Argentinien nannte ſich ein vom
Automobilklub von Argentinien veranſtaltetes Automobilrennen das
in vier Etappen auf der 1500 Kilometer langen Strecke Buenos Aires—
Noſario-Cordoba—Roſaro—Buenos Aires zum Austrag kam. Am
Geſamtergebnis ſiegte De la Tuenta auf Studebaker in 25:05:11 gegen
Duggan (Hudſon) B:11:10, Terreyra (Studebaker) 27:G5:00 und
Ba=
waren nicht vertreten.
Gottesdienſt der iſraekitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 2. Mai. Vorabendgottesdtenſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 3. Mai. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
Sabbatausgang 8 Uhr 40 Min.
Wochentags=Gottesdienſt: „Morgens 7 Uhr. — Abends 8 Uhr
40 Min.
Gotteddienſt in der Synagoge der Iſrael. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 3. Mai, Vorabend 7 Uhr 05 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 8 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachm. 7 Uhr 80 Min.
— Abends 8 Uhr 40 Min.
Sonntag, den 4. Mai, und Montag, den 5. Mai: Rauſch
Ha=
chandeſch Jior.
Gratis=Verteilung. Unſerer heutigen Auflage liegt ein
Proſpekt der altbekannten Seifenfabrik Auguſt Jacobi, Aktiengeſellſchaft
in Darmſtadt, bei, den wir zur Beachtung empfehlen. Gleichzeitig
machen wir darauf aufmerkſam, daß in den einſchlägigen Geſchäften beim
Kauf von Bade= Lavendel= oder Raſierſeife der Firma im Werte von
je 40 Pfennig koſtenlos ein 60=Gramm=Stück feinſte Lavendelſeife ab=
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v. Der Reichsbankausweis. Wie der Ausſeis der
Reichs=
bank vom 23 .d. M. erkennen läßt, haben ſich die privaten Kreditanſprüche
an das Zentralnoteninſtitut in der dritten Aprilwolle weiter ſcharf
ein=
ſchränken laſſen. Die Neuzugänge zur Wechſel= und Lombardanlage, die
in der Vorwoche von 8,8 auf 31,6 Trillionen Mk. zurückgeführt waren,
ſtellten ſich diesmal auf 18,7 Trill. Mk. Dabei zeigen die ausgeliehenen
Rentenmartkredite zum erſtenmale eine Verminderung, nämlich um
3,7 Millionen Nentenmark; die Rentenmarkwechſelbeſtände nahmen um
14,4 auf 1149,5 Millionen Nentenmark ab, während die
Rentenmark=
lombardforderungen um 10,7 auf 118,8 Millionen Rentenmark
anwuch=
ſen. Gleichzeitig nahmen die ausgeliehenen Papiermarkkredite im
gan=
zen um 22,4 Trillionen Mark zu; das Papiermaukwechſelkonto ſtieg um
20,9 auf 757,2, das Papiermarklombardkonto um 1,5 auf 24,1 Trillionen
Mauk. Infolge Uebernahme von Aktien der Golddiskontbank in Höhe
von 5 Millionen Pfund Sterling vermehrte ſich das Effektenkonto der
Bank um 91,4 auf 91,9 Trillionen Mark. Den zu dieſer Uebernahme
erforderlichen Pfundbetrag beſchaffte ſich die Reichsbank durch ein
ent=
ſprechendes Darlehen der Bank von England. Die Verbuchung des
Dar=
lehens erſcheint alſo als Gegenpoſten der Effektenbuchung bei den
Son=
ſtigen Pafſiven, für die eine Zunahme um 96,8 Trillionen Mark
ausge=
wieſen wird. Wie in den beiden Vorwochen, waren große Zuflüſſe an
fremden Geldern zu beobachten; ſie überſtiegen in ihrem Ausmaß die
Summe der Kreditgewährung und trugen ſomit zu einer weiteren
Entlaſtung des Statuts der Reichsbank bei. Die Girobeſtände erhöhten
ſich insgeſamt um 93,9 auf 943,9 Trillionen Mark. Damit im
Zu=
ſammenhang erfuhr der Umlauf ſowohl an Reichsbanknoten wie an
Ren=
tenbankſcheinen einen Rückgang um zuſammen 77 Millionen Goldmark.
Der Banknotenumlauf verminderte ſich um 4,2 auf 674 Trillionen Mauk,
der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm, nach den Bewegungen in den
Beſtänden der Reichsbank an Rentenbankſcheinen, um 72,8 auf rund
1653 Millionen Rentenmark ab. Die Beſtände der Bank an ſolchen
Scheinen wuchſen dementſprechend von 259,8 auf 332,6 Millionen
Ren=
tenmark. Das Darlehen bei der Reichsbank blieb unverändert. Die
Ausleihungen der Darlehnskaſſen wurden um 0,2 auf
1,8 Trillionen Maxk eingeſchränkt. Auf den gleichen Betrag ermäßigt ſich
der Beſtand der Reichsbank an Darlehnskaſſenſcheinen. Der Goldbeſtand
weiſt eine neue Verminderung um 18 auf 441,8 Millionen Goldmark
auf. Sie iſt auf den Verkauf von Gold in Newyork zurückzuführen; der
Erlös diente zur Abdeckung von noch aus der Kriegszeit herrührenden
Verpflichtungen. Dem Metallbeſtande floſſen weitere „Ablieferungen
neugeprägter Reichsſilbermünzen zu. Die Beſtände an Scheidemünzen
ſtiegen um 0,3 auf 1,3 Millionen Goldmark.
* Scheckzahlung bei den Eiſenbahnkaſſen. Nach
einer Mitteilung des Eiſen= und Stahlwaren=Jinduſtriebundes nehmen
die Eiſenbahnkaſſen Schecks zur Schuldbegleichung unter folgenden
Be=
dingungen an: Der Einzahler muß ſich von dem Verkehrsamt folgende
Beſcheinigung ausſtellen laſſen: Dem .. . . . in . . . . . . iſt unter
Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs geſtattet worden, bei den Güterkaſſen
im Bezirk des Verkehrsamts . . . . . . Zahlungen durch Abgabe von
Schecks zu begleichen. Dieſer Ausweis iſt bei allen Scheckzahlungen
vorzulegen. Ohne Vorweiſung nehmen die Kaſſen keine Schecks an. —
Es iſt alſo die Ausſtellung einer derartigen Beſcheinigung bei dem zu
ſtändigen Verkehrsamt zu beantragen. Es ſei aber ausdrücklich darau
aufmerkſam gemacht, daß die Eiſenbahn dieſes Zugeſtändnis zurückzieht
wenn die Honorierung der Schecks nicht unbedingt pünktlich erfolgt.
* Gewichtsangabe auf Paketen nach und aus dem
beſetzten Gebiet. Der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund
macht darauf aufmerkſam, daß die Anordnung des Reichspoſtminiſteriums
bei gewöhnlichen Paketen (einſchl. der Einſchreibpakete und
unverſiegel=
ten Wertpakete) nach und aus dem beſetzten Gebiet im Gewicht von mehr
als 4½ Kilogr, und weniger als 5 Kilogr., als Gewicht 4,9 (nicht 5
Kilo=
gramm) auf der Paketkarte und dem Aufgabezettel des Pakets
anzuge=
ben, immer noch nicht genügend beachtet wird. In den meiſten Fällen
handelt es ſich um Selbſtbeklebervakete. Die Beachtung der Anordnung
iſt unter allen Umſtänden einzuhalten, da die Zollgebühren für Pakete
mit der Gewichtsangabe 5 Kilogr, den doppelten Betrag der
Ge=
bühren für Pakete bis 5 Kilogr. ausſchließlich ausmachen, die
Paket=
empfänger mithin bei einer unrichtigen Gewichtsangabe geſchädigt
werden.
Die latente Kriſe in der Berg= und
Hüttenin=
duſtrie Polniſch=Schleſiens hat, nach einer Meldung des
Oberſchleſ. Kur., in den letzten Tagen eine Verſchärfung erfahren. Da
der Abſatz auf dem inländiſchen Markt ſtockt, wurde beſchloſſen, die
Ar=
beitstage herabzuſetzen, bzw. die Werke, die mit Verluſt arbeiten, zu
ſchließen. Von der drohenden Kriſe werden u. a. die Ver. Königs= und
Laurahütte, die Friedrichshütte, die Bismarckhütte, die Baildorhütte und
die Marthahütte betroffen. Die Lage auf dem Kohlenmarkt hat
gleich=
falls eine Verſchärfung erfahren. Es iſt mit einer Kohlenpreiserhöhung
zu rechnen, um die Rentabilität der Produktion aufrecht zu erhalten. Am
Donnerstag begeben ſich die Gewerkſchaftsvertreter nach Warſchau, um
dem Handelsminiſter die Wünſche der Arbeiterſchaft vorzutragen.
Banken.
Elbe=Bank A.=G., Hamburg. Die Verwaltung der im
April gegründeten Elbe=Bank A.=G., Hamburg, hat die
Geſchäftsauf=
ſicht über das Unternehmen beantragt, da ſie nicht vorauszuſehende
Ausfälle teilweiſe dadurch erlitten habe, daß die Kunden ihren
Engage=
ments per Ultimo April nicht nachgekommen ſeien. Die Verwaltung
bezeichnet den Status der Bank als derart, daß die Geſchäfte
vorausſicht=
lich ohne Schädigung Dritter abgewickelt werden könnten.
8. Der Wiener Baukverein hält die Generalverſammlung
am 14. ds. in Wien ab. Außer den Regularien ſteht auf der
Tagesord=
nung die Erneuernug des Beſchluſſes der außerordentlichen
Generalver=
ſammlung vom 2. Auguſt 1923 bezüglich der Erhöhung des
Aktien=
kapitals von 18 000 000 000 Kronen auf 21 000 000 000 Kronen.
Wirtſchaft des Auslandes.
w. Der engliſch=ruſſiſche Handel. Im engliſchen
Un=
terhaus erklärte der parlamentariſche Staatsſekretär für den
Außen=
handel in Beantwortung einer Anfrage, ob der engliſch=
ruſſi=
ſche Handel ſeit Anerkennung der Sowjekregierung eine Steigerung
erfahren habe, daß die ruſſiſche Einfuhr nach Großbritannien im Januar
1 217 099, im Februar 612 868, im März 433 297 Pfund betrug. Die
entſprechenden Zahlen von 1923 ſind im Januar 539 229, im Februar
243 923 und im März 66 592 Pfund. Die britiſche Ausfuhr nach dem
Ausland bezifferte ſich im Januar d. J. auf 138 641, im Februar auf
136 937, im März auf 33 018 Pfund gegen 414 586 im Januar, 121 213
im Februar und 110 964 Pfund im März 1923. Der Rückexport betrug
im Januar d. J. 369 611, im Februaz 60 830, im März 246 693 Pfund,
während die entſprechenden Zahlen für 1923 70 163 im Januar, 55 954
im Februar und 33 277 im März ſind.
Warenencrfte.
Amtliche Notierungem der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 1. Mai. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber, ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie, mit Sack.
Preis je 100 Kilogramm. Weizen, Wetterau, 18.10—18.40, Roggen 16.—
bis 16.20, Sommergerſte, für Brauzwecke, 20.— bis 20.50, Hafer,
in=
ländiſch, 15.— bis 15.40, Hafer, ausländiſch, —.—, Weizenmehl, ſüdd.,
Spezial 0, 27.— bis 25.50, Roggenmehl 23.— bis 24.—, Weizen= und
Roggenkleie 9.25—10.25.
* Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinbiehmarkt
wurden zugeführt: 43 Kälber, 63 Schweine, 1046 Ferkel und Läufer.
Bezahlt wurden für die 50 Kilogr. Lebendgewicht: für Kälber 48—60
Schweine 50—60, Ferkel und Läufer pro Stück 13—36. Marktverlauf
mit Kälbern mittelmäßig geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand;
mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
* Mannheimer Produktenbörſe. Das Geſchäft an der
Mannheimer Produktenbörſe, an der im Vormittagsverkehr mehr als
ein Dutzend Verſteigerungen meiſt franzöſiſchen Weizenmehls ſtattfanden
verlief ſehr ruhig. Verlangt wurden für die 100 Kilogr., bahnfrei
Mannheim: Weizen, ausländ. 19,50—20,25, inländ. 18,75—19,50,
Nog=
gen, ausländ. 157 Pfälzer Braugerſte 21—211/, Hafer 15,25—15,50
Mais 19,75—20, Weizenmehl, Spez. 0 28,25—28,50, Roggenmehl 23,25—
23,50, Weizenkleie 10,25—10,50.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt iſt
auch heute keine Veränderung in der Geſchäftsſtille, die in der
Haupt=
fache eine Folge der ungünſtigen Geldverhältniſſe iſt, ſowie in der
Preis=
geſtaltung eingetreten. Für Weizen beſtand zwar etwas Nachfrage, doch
war, das Angebot unerheblich. In Roggen war nicht viel angeboten
und noch weniger begehrt. Stärker waren die Offerten in Hafer bei
leicht nachgebenden Preiſen. Das Mehlgeſchäft iſt unverändert kuſtlos,
Von auswärts will man in der Hauptſache verkaufen. In Gerſte iſt das
Angebot aus Polen größer geworden.
Börſen.
Frankfurter Börſe vom 1. Mai. (Eig. Bericht.)
freundlichere Grundſtimmung, die ſich an der Effektenbörſe ſeit einigen
Die
Tagen bemerkbar machte, jedoch infolge der immer wieder einſetzenden
Realiſationen bis jetzt kursmäßig nicht zum Ausdruck kommen konnte,
trat heute deutlicher hervor. Größeres Angebot lag bei Vörſenbeginn
auf keinem Gebiet vor, dagegen war das Publikum mit Kaufaufträgen
am Markte. Die Spekulation neigte gleichfalls eher wieder dazu, ſich
2 la Hauſſe zu engagieren, und auch Käufe für ausländiſche Rechnung,
die zwar größeren Umfang bis jetzt nicht anzunehmen ſcheinen, konnten
wieder feſtgeſtellt werden. Wenn auch einer Hauſſebewegung nach wie
vor die allgemeinen Verhältnifſe, insbeſondere die unverminderte
Geld=
knappheit und die noch bevorſtehende Abwicklung des Maitermins am
Deviſen= und Produktenmarkt, entgegenſtehen, ſo betrachtet man die
Lage doch etwas zuverſichtlicher und hält es für durchaus möglich, daß
die derzeitigen außerordentlich niedrigen Effektenkurſe eine Korrektur
nach oben erfahren. Bei Börſebeginn konnten die im heutigen
Früh=
verkehr genannten Kurſe nicht ganz erreicht werden, aber die geſtrigen
Nachbörſenkurſe blieben voll behauptet. Gegenüber den geſtrigen
amt=
lichen Notierungen ſind Srholungen bis zu 20 Prozent zu verzeichnen.
In der Hauptſache profitierten hiervon wieder Montanaktien, daneben
aber auch chem. und elektr. Werte, von letzteren beſonders Lahmeher,
die zirka 25 Proz, ihres geſtrigen Kurſes gewannen. Am Maſchinen=
Aktienmarkt erreichten die Erholungen etwa 15—20 Proz. Großbank=
Akt., die geſtern nachbörslich im Vordergrund des Intereſſes geſtanden
hatten, behaupteten bie Höchſtkurſe voll. Am Auslands=Rentenmarkt
blieb das Geſchäft wieder klein, doch profitierte auch dieſes Gebiet von
der feſteren Geſamttendenz. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe trat,
infolge von Abgaben der Arbitrage auf niedrigere Berliner Kurſe, eine
geringfügige Abſchwächung ein, die aber bald wieder überwunden wurde,
2. Mai 1924 Nr. 122
und die Kaſſakurſe konnken nach kleinen Schwankungen durchweg auf den
höchſten Tagesſtand feſtgeſetzt werden. Am Einheitsmarkt, der gleichfalls
überwiegend anziehende Kurſe zeigte, ſind als beſonders feſt zu nennen:
Jetter u. Scherer, Leder Spicharz, Gebr. Fahr, Ver. Ultramarin und
troleum 11½, Raſtatter Waggon 4,5, Ufa 5,5. Die Nachbörſe ſchloß zu
den höchſten Kurſen.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Eine
freund=
lichere Stimmung, deren Urſachen ſchon geſtern dargelegt wurden, hat
zu einer weiteren mäßigen Erhöhung des Kursſtandes auf der ganzen
Linie geführt. Außer vereinzelten Meinungs= und Auslandskäufen ſpie
len eine weſentliche Rolle hierbei vor allem Deckungen der
berufs=
mäßigen Spekulation, die ihren Grund, neben einer ſich weiter
ausbrei=
tenden Beruhigung, vornehmlich in der Auffaſſung haben, daß der
jetzige Kursſtand eine Unterwertung darſtellt. Auch das Publikum
be=
ginnt ſich an dem Geſchäft etwas zu beteiligen, hauptſächlich auf dem
Gebiet der zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerte. Die
Geld=
verhältniſſe ſind, obwohl die Sätze im allgemeinen unverändert ſind,
et=
was leichter geworden. Am Deviſenmarkt iſt die Nachfrage in
ſtändi=
gem Abnehmen begriffen, worin verſchiedentlich bereits die Wirkungen
der von der neuen Golddiskontbank gegebenen Kredite erblickt werden.
Auch der Ausfall der heutigen Hamburger Börſe und einiger
Provinz=
plätze dürfte hierzu beigetragen haben. Die Anforderungen waren heute
erheblich niedriger als geſtern, was für ziemlich alle Plätze gilt. Die
Kursſteigerungen betragen in der Mehrzahl bis zu 1 Billion Prozent,
für Eiſen=, Kohlen= und Kaliwerte auch bis zu 3 Billionen Prozent.
Die nach oben gerichtete Kursbildung hielt bei einer leichten Belebung
der Umſätze auch weiterhin an. Die erneute Kursſteigerung für ſchleſifche
Zinkhütten um abermals 5 Proz. iſt auf belgiſche Käufe ſowie langſam
zunehmendes Intereſſe für Sachwert=Anleihen zurückzuführen.
Detiſezmarkt.
tie Amſterdam=Notterdam . . 177.3 157.36 1 Proz. Brüſſel=Antwerpen ....." 3.16 22.94 70 30 Pr. Chriſtiania. . . . . . . . . . . . ." 58.15 58.47 5 Proz. Kol enhagen ..
.. 7082 71.18 7102 71.36 2 Proz. Stsckholm. 110.47 111.03 111.12 111.68 2 Proz. Helſingfors 10.52 10.58 10 52 10.58 5 Proz. Italien”. 18.85 18.95 18 85 18.95 2 Proz. London 18.405 18.495 18.405 18.495 1Proz. New=Yor 4.19 4. 21 1Proz. 27.23 7.37 1 Proz. S 40 71.81 75.19 2 Proz. 57.61 57.76 58.04 5 Proz. Wien ſi. 5.98 6. 02 voll Prag. 12.46 12.46 12.51 5 Proz. Budapeſt 5.42 5.33 5.27 voll Buenos=Ai= 1.365 1.355 1.365 10 Pr. Bulgarie 3.09— 3.11— 3.19 3.21 voll Japan 1.675 1.685 1.675 1.685 voll Nio de Jane 0.475 0.485 0.475 0.485 voll Felt 5.32 voll Liſſabo 13.16 13.24 13.16 13.24 vo 73.61
Danzig 73.61 73.99 10 Pr.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung,
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .. . .."
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan .. ....
„ Wolle........
Chem. Heyden ...."
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte .. .
Dynamit Nobel .....
Elberfelder Farben. . .
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter
Gaggene
Gelſenk. Gußſta
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch.-
11250 Hanſa Dampfſch. . . . 30. 4.
8125 14500 15500 Hemoor Zement .. ." 29 1890 6800 Hirſch Kupfer ..... 2425 27750 6259 7250 Höſch Eiſen ......... 30 12- 32500 5250 Hohenlohe Werke. . . . . 19250 23250 26509 27800 Kahla Porzellan ...." 8900 1709. 18000 Lindes Eismaſch. 11600 4800 45900 Lingel Schuh 11250 80 Linke u. Hofmann 1300 2600 L. Loewe u. Co. 14600 9000 Lorenz. 46500 9500 Reguin 132:0 17000 Niederländiſche Kohle 29000 2500 450 1850 Nordd. Gummi .. . . . 32500 30000 5 Orenſtein. . .. . . . .. 10750 7700 Rathgeber Waggon. . . 460 7275 30830 33750 Rombacher Hütten. . . 106 13250 53000 9300 Roſitzer Zucker ......." 2 30500 75000 84009 Rütgerswerke .... 9000 10300 Sachſenwerk .. . .." 1800 12000 1275 Sächſiſche Gußſtahl . . 2200 10250 Siemens Glas ...... 130 16400 4080 Thale Eiſenhütte . . . . . 4000 Ver. Lauſitzer Glas. 14 Volkſtedter Porzellan. 5100 5600 170 Weſtf. Eiſ. Langendreer 11500 13500 Wittener Gußſtahl 19250 21500 52 57750 Wanderer=Werke .. 7000 7900
Frankenkurs in London: 67.83
Markkurs „ „ 18.50
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelt
Europäiſche Staatspapiere.
)Deutſche.
5½ Reichsanleihe ........."
„
3½7 „
...."
3%
Dollar=Goldanleihe. .........
Dollar=Schatanweiſungen ..
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
IIv. 23
K Tv. 24
K Hv. 24
4½½ T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% HI.—H.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ...
Zwangsanleihe .. .. . . .. ......"
4% Preuß. Konſols".
...."
8½½
„...
480 Bab. Anl. unk. 1935 ......
3½% „ v. 1907 ......"
4½ Bayern Anleihe ..
3½½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .. . . . . . . ..."
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28 . . . .
.
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% „................."
5% „ ...............
4½ Württemberger ... .. ....
b)Ausländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ . v.1902 ....."
..............
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
17/,½ Griech. Monopol ..... .."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ......... .. .......
4% Oeſt. Goldrente .........
4½ „ einheitl. Rente ......"
52 Rum. am. Rente v. 03 ... .
4½½ Goldrente v. 13 ...."
40 .„ am. Goldrente konv.
49- „ am. v. 05 ........
470 Türk, (Admin.) p, 1903.
4‟ „ (Bagdad) Ser. I.."
„ II.."
4% „ v. 1911, Zollanl. .
41a½ Ung. Staatsr. v. 14 ....
42 „ Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente . ....
42
Außereuropäiſche.
5½ Mexik. amort. innere ... . . ."
57.
konſ. äuß. v. 99.. . . .
„ Gold v. 04. ſtfr. . . .
8½ „ konf. inner. .. . . .."
gationsanleihe
5½ Tamaulipas, Serie T.
I— Zsziund
A de
A.
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . ..
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neus
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em..
„ „ 9. Em. .. . .
v. 1885 ...
% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) . .
4½% Anatolier I...........
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ..
5% Tehuantepee. .. . .
4½%
„ .....
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
Roggenwert=Anl. .
5%
5½ Sächſ. Braunk.=Anl. Ser,. Iu, II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . . . . . . ."
Bayer Hhpothelen= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..."
Commerz= und Privatbank ...
Durmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .......
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſeliſchaft ........."
Dresdner Ban:..... . . . . . . . . .
Frankfurter Bauk.........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank.
........
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. .
Reichsbank=Ant. . . . . . . . .. . . . ."
Rhein. Creditban ..........."
Hypokhekenbank
Süiodeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein .........."
Eergwerkö=Aktien.
Berzelius ......... .........
Bochumer Bergb. .. .. ......."
Buderus.... . . . . . . . .. .... ...
Di. Luxemburger .. . . . . . . . . . .
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelienkirchen Berzw. ........"
Harpener Bergöau..... ......"
Kaliwerke Aſchersleben.
Salzdetfurth . .
Weſteregeln ..."
Klöcknerwverke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Nöhren ..... ...
Mansfelder .................
Oberbeousf.................
Oberſchlef. Eiſen (Caro) .....
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . ."
Phönix Bergbau ............"
Frankfurter Kursbericht vom 1. Mai 1924.
Rhein. Stahlwerke . ..
Riebeck Montan.. .
Rombacher Hütte ..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. ..
Ber. Laurahütte . . . . . . . . . . . ."
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ....................
Akkumulat. Berlin .. . .. ... ..
Adler & Oppenheimer .. . . . .."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit. A ..."
5% „ „ „ Vorzug Lit. B ...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano . . . . .
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Badenia (Weinheim) ..."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. . . . . . . . . . .. .."
Baſt Nürnberg ......... ....."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... . . . .
Bing. Metallwerke ...... . . . .."
Brockhues, Nieder=Walluf.. . . .
Cementwerk Heidelberg. ... . .."
„ Karlſtadt . . . . . . . .
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. ... . . .. .."
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
„ Weiler=ter=mer .. . . . ..."
Daimler Motoren ......... ..."
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken .. . . . .. .
Dresdener Schnellpreſſen .. . ."
Dürkoppwerk (Stamm) ... . . ."
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ... .."
Dyckerhof & Widm. Stamm . . ."
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ..... .
Licht und Kraft ..... ..
Elſäſſ. Bad. Wolle........ .. ..
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.- & Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke ........ .. ..."
Eßlinger Maſchinen .... ......
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher ..........
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. . . ."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter)..
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurker Gaz.. . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof ..........."
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . . .
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . .."
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. . . . . .
Gotha Waggon............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen (Osnabrück)....."
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ..... ..
Heyligenſtredt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ."
Hindrich3=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ............"
Holzverk.=Induſtr. ... . ... ..."
Hydrometer Breslau ........"
Fnag .. . . . . . ...... .. ......
Junghan3 Stamm. . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ....."
Karſtadt N.
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn.. . . . . . . . . .."
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun .. . . ..
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ."
Lahmeher & Co. ..........."
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe ..............
Lederwerke Spicharz .. . . . . . .
Lingel, Schuhw. Erfurt ......
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. . . . . . . . ."
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.,
Moenus Stamm . . . . . . . . . . . ."
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke . . .
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . ."
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
Peters Union Fransfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kahſer ........"
Philipps A.=G. .... .........
Porzeilan Weſſel ..........."
Rkeiniger, Geöbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
„ Metall Vorzüge ... .. ..
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen .. . . . . . . ."
Rückforth, Stettin ...."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.... . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..
Schuhfabrik Herz.........."
Schuhf. Leander Offenbach .."
Schult, Grünlack, Rdsh.. . . . . .
Seilinduſtrie Wolff ..........
Eien 20—D.in.
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is
15
Rummer 122.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Mai 1924.
Seite 11.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
9)
(Nachdruck verboten.)
Ihre Phautaſie führt Sie doch zu weit, mein werter Mr.
Jack=
ſon”, ſagte er, indem er mit Mühe ſein Lachen zu unterdrücken
ſuchte. „Dann müßte ja meine Frau die Anführerin der „Vollers”
ſein. Von ihr habe ich nämlich die Zigaretten erhalten, die ſie
ſelbſt in einem Geſchäft für mich gekauft hat, und ſehen Sie
ein=
mal hier”, dabei brachte der Lord ſein Zigarettenetui zum
Vor=
ſchein und zeigte Jackſon die Zigaretten, „ſehen dieſe vergiftet
aus?”
Jackſon bemerkte ſofort, daß dieſe Zigaretten nicht die gleichen
wie vom vorigen Tage waren. Er fuhr ſich langſam mit der Hand
über die Stirne. „Und doch ſoll er verhaftet werden, Mylord”,
ſagte er beinahe feierlich, dabei aufſtehend, um ſich zu
verab=
ſchieden. Der Lord wollte ihn zur Türe geleiten. Jackſon aber
meinte freundlich: „Bemühen Sie ſich nicht!‟ Dabei machte er
eine leichte Verbengung und verließ haſtig das Zimmer, die
Türe feſt zuziehend. Am Ende des Ganges ſah er gerade ein
Dienſtmädchen um die Ecke verſchwinden. Es trug einen
blau=
karrierten Rock und war von kurzer Geſtalt. Ein feines Lächeln
umſpielte Jackſons Lippen. „Lady Dunck ſelbſt als Dienſtmädchen.
„Nicht übel” murmelte er vor ſich hin. Dann bückte er ſich, holte
einen Maßſtab aus der Taſche und flugs nahm er das Maß eines
Fußabdrucks, der vor der Tür in dem hier geſtreuten Pulver
deutlich ſichtbar war. Der Abdruck war von einem Schuh . .
Maß 43. Jackſon kombinierte raſch. Es gab nur zwei
Möglich=
keiten, die in Betracht kommen konnten: entweder hatte Lady
Dunck Herrenſchuhe angezogen, oder ein Mann, der ihn belauſchte,
ſteckte in Frauenkleidung. Er nahm das letztere als das
Wahr=
ſcheinlichſte an. Darauf fegte er mit ſeinem Taſchentuch das
Pulver weg und verließ das Gebäude.
Es war ſo gekommen wie er gedacht hatte. Als er draußen
war, zog er einen kleinen Spiegel aus der Taſche und ſah darin,
wie durch das Gitter der Außentür ein etzwva 60jähriger Mann,
der viele Aehnlichkeit mit Lord Dunck hatte, ihm folgte.
Der=
ſelbe trug eine blaue Brille, hatte ganz weiße Haare und einen
Spitzbart. Unter dem Arm hatte der Mann eine braune
Akten=
mappe.
Jackſon beeilte ſich nicht beſonders. An der nächſten
Halte=
ſtelle der Straßenbahn drückte er einem Herrn, der in Begleitung
einer Dame anſcheinend auf einen Wagen wartete, einen
Papier=
ſtreifen in die Hand, auf dem in Geheimſchrift einige
Mitteilun=
gen vermerkt waren. Der Herr unterhielt ſich weiter mit der
Dame, nahm unauffällig Kenutnis von dem Inhalt des Papiers
und zerriß dieſes dann. Der Detektiv verfolgte ſeinen Weg weiter
durch die Hauptſtraßen, bis er auf einem Platze anlangte. Vor
der Fenſterauslage der Metzgerei Backer und Sohn blieb er
ſtehen. Mit Aufmerkſamkeit beſah er ſich die Fleiſchſtücke, die
hinter den großen Spiegelſcheiben hingen. Jemand, der
Jack=
ſon kannte, würde gefunden haben, daß er nicht ſo friſch ausſah,
wie ſonſt. Er machte einen ermüdeten Eindruck und an ſeiner
Zigarette tat er nur kurze Züge. Sein Geſicht klärte ſich aber
merklich auf, als jetzt ein Metzgerburſche aus dem Laden
heraus=
trat und Anſtalten machte, ſich auf ſein Rad zu ſchwingen. Auch
dieſem Burſchen wurde in dem Augenblicke, als er davon fahren
wollte ein Zettel zugeſteckt.
Wieder ging der Detektiv weiter. Er bemerkte, daß der
alte Mann, der ſchneller war, als man bei ſeinen Jahren hätte
vorausſetzen können, ihm noch immer folgte. Auf ein paar
hundert Meter Abſtand von Kingſtreet beflügelte der Detektiv
plötzlich ſeine Schritte, nachdem er zu Füßen Eddys, der dort
ſtand, ein leeres Zigarettendöschen hatte fallen laſſen. Raſch
bog er darauf in die Kingſtreet ein. Und plötzlich war es, als
ob Jackſon von der Erde verſchwunden ſei. Nicht die geringſte
Spur war mehr von ihm zu ſehen. Wenige Augenblicke ſpäter
kam ein kleiner alter Mann mit runzeligem Geſicht, ein
zer=
riſſene Mütze auf dem grauen Haar, mühſam einen Obſtwagen
drückend, aus der Kingſtreet in die Hauptſtraße, mit heiſerer
Stimme ſeine ſchönen Früchte anpreiſend.
Der Alte zog unermüdlich ſtundenlang durch die Straßen.
In Bloomsbury machte er mit ſeinem Wagen vor der Wohnung
des Detektivs Jackſon Halt, und nachdem er ſich vergewiſſert
hatte, daß anſcheinend die Luft rein war, ſchloß er die Tür auf
und trat ins Haus. Fräulein Tinny, die damit beſchäftigt war,
das Heiligtum des Detektivs aufzuräumen, erſchrak nicht wenig,
als das alte Männchen eintrat und ſich in den Stuhl hinter dem
Schreibtiſch niederließ.
„Erſchrecken Sie nicht, Tantchen,” ſagte der Mann mit
heiſerer Stimme.
„Ich kenne Mr. Jackſons Verkleidung Nr. 12,” meinte ſie
ſelbſtbewußt.
„Gut geſagt, doch laſſen Sie mich jetzt allein, Fräulein,” ſagte
er haſtig. „Ich habe Wichtiges zu tun.”
Die Getreue verließ das Zimmer, während der alte Mann
nochmals hinausging, um den kleinen Karren mit den Früchten
ſicher unterzuſtellen. Dann kehrte er in das Zimmer zurück.
Nachdem er ſich nochmals überzeugt hatte, daß Tinny in der
Küche war, legte er Mütze und Perücke ab. Uind anſtatt Detektiv
Jackſon, ſaß in dem Siuhl hinter dem Schreibtiſch — — Lord
Dunck.
„Wenn er es nur nicht merkt,” ſagte er laut in dem kurzen,
abgemeſſenen Ton von Jackſon, während er ſchnell an einen
Schrank trat und nach kurzem Suchen aus demſelben ein Etui
mit Zigaretten hervorholte. Wenige Angenblicke nachher hatte
er den Inhalt des Etuis mit dem eines zweiten, das er aus der
Taſche hervorzog, gewechſelt, worauf er ebenſo ſchnell, wie er
gekommen war, wieder verſchwand.
Eine halbe Stunde ſpäter klingelte das Telephon in
Jack=
ſons Zimmer, dech Scotland Yard fand kein Gehör, der Detektiv
war nicht daheim, obgleich er Auftrag gegeben hatte, um halb
zwei bei ihm anzurufen.
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