Darmstädter Tagblatt 1924


01. Mai 1924

[  ][ ]

Ulnzelnummter 10 Goſdpkennige

Bezugspreis:
Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Mal
bis 31. Mal 2.418 Goldmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 225 Goldmark, durch die
Agenturen 2.40 Goldmark frei Haus. Poſtbezugg=
preis
ohne Beſiellgeld monatlich 2.30 Goldmart.
Verantwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſfellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckfonto:
Franfurt a. M. 4301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſfattet.
Nummer 121
Donnerstag, den 1. Mai 1924.
187. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſfadt 20 Goldpfg
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellamezeile (02 mm
breit) 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg,
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite Reklame=
zeilſe
4.50 Goldmarf. Alle Preſſe in Goldmart
1 Dollar 4.20 Marll. Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auffräge
und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banklonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädier
8 Nationalbank.

Beſchlüſſe der Repko.
Das Communigué.
TU. Paris, 30. April. Die Reparationskommiſ=
ſion
hat ihre offiziöſe Sitzung im Laufe des Vormittages in
eine offizielle Sitzung umgewandelt und zu Beginn
des Nachmittags ein Communigué veröffentlicht. Dasſelbe hat
folgenden Wortlaut:
Die Reparationskommiſſion beſchließt:
1. Sofort das Organiſationskomitee der deutſchen
Eiſenbahnen zu bilden, ſo wie es in Artikel 9 des Anhangs
4 des erſten Expertenkomitees vorgeſchlagen iſt, und zu dieſem
Zweck die beiden Sachverſtändigen Sir William Aeworth
und Leverve zu bitten, perſönlich an den Arbeiten dieſes
Komitees teilzunehmen.
2. Die Reparationskommiſſion ernennt Sir Robert Kindersley
als Vertreter des Komitees für die Organiſation der in Artikel 3
des Anhangs 1 des Dawes=Berichtes vorgeſehenen Bank.
3. Die Reparationskommiſſion ernennt Alfred Descamps, Admi=
niſtrator
der Banque General du Nord und Präſident der Han=
delskammer
in Lille, ſowie Dr. Alberto Pirelli, Induſtrieller ( Ita=
lien
), zu Mitgliedern des Organiſationskomitees für induſtrelle Ob=
ligationen
(vorgeſehen in Anhang 5).
Deutſche Sachverfkändige auf dem Wege nach Paris.
* Berlin, 30. April. (Priv.=Tel.) Geſtern haben die
beiden deutſchen Eiſenbahnſachverſtändigen Staatsſekretär
Vogt und Staatsſekretär Bergmann Berlin verlaſſen, um
an den ſich aus dem Sachverſtändigen=Gutachten ergebenden
Arbeiten innerhalb der Reparationskommiſſion in Paris teil=
zunehmen
. Beide kommen für Angelegenheiten der Eiſenbahn=
Hypothek und der Umorganiſation der Reichsbahn in Frage.

Vom Tage.
Die Fachgewerkſchaft deutſcher Eiſenbahnfahrbeamten hat ſich mit
der Gewerkſchaft deutſcher Reichsbahnbeamten zuſammengetan. Die
Vereinigung führt den Namen Gewerkſchaftsbund deut=
ſcher
Reichsbahnbeamten und wird als Großorganiſation der
Eiſenbahnbeamten anerkannt.
Der Zechenverband hat den am 23. April gefällten
Schiedsſpruch des Schlichters, der eine Lohnerhöhung im
Ruhrbergbau um 15 Prozent vorſieht, abgelehnt.
Wie gemeldet wird, hat anläßlich der Anweſenheit des Generals
v. Seeckt in München in der Landeskommandantur ein großer
Empfang ſtattgefunden, dem u. a. Mitglieder der Regierung, der
Nuntius Pacelli und die Kommandeure des Standorts München bei=
wohnten
.
Der Vorſtand des bayeriſchen Baugewerbeberbandes hat einſtimmig
beſchloſſen, ſämtliche Bauarbeiter in Bayern auszuſper=
ren
. Es dürften etwa 40 000 bis 50 000 Arbeiter in Frage kommen.
Bis jetzt ſtreiken bereits mehr als 60 Prozent der Bauarbeiter.
Nach einer Havasmeldung aus Antwerpen hat dort die Er=
öffnungsſitzung
des erſten Weltkongreſſes der iſraeliti=
ſchen
Studenten ſtattgefunden.
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz hat einige Komi=
teeberatungen
abgehalten, über die aber kein Bericht.
ausgegeben wurde.
Der Matin erfährt aus Belgrad, daß der König Alexan=
der
am 15. Mai nach Paris reiſen werde.
Der amerikaniſche Senatsausſchuß für Handel und Induſtrie ſprach
ſich für die Schaffung von Freizonen in den amerika=
niſchen
Häfen aus.
Nach einer Havasmeldung aus Havana hat die ſeit langem an=
gekündigte
revolutionäre Bewegung in der Provinz Santa
Clara begonnen. In Havana wurden mehrere Perſonen ver=
haftet
.

A
Franzöſiſche Perſchleppungspolitik.

Die Bindung Frankreichs durch das Gutachten.
Paris, 30. April. (Wolff.) Die Journse Induſtrielle
ſchreibt zu den Verhandlungen über den Sachverſtändigen=
bericht
, man habe die Sachverſtändigen nahezu autonom ihre
Arbeiten durchführen und dann ihre Entſchließungen faſſen
laſſen, was an und für ſich gut war. Man habe aber gleichzeitig
unterlaſſen, von Regierung zu Regierung über die politiſche
Seite zu verhandeln, was unvorſichtig war. Der Sachverſtän=
digenplan
ſei ſehr intereſſant, ſehr bemerkenswert, voller Ver=
ſprechungen
, und niemand leugne ſeinen Wert, aber er binde
Frankreichmoraliſch, ob es wolle oder nicht. Er binde es
mit dem, was er ausſpreche, er binde es mit dem, was er nicht
ausſpreche, er binde es ſogar mit dem, was er ganz beiſeite laſſe.
Er habe Frankreich, von einem gewiſſen Geſichtspunkte aus be=
trachtet
, ſchon gebunden, bevor verhandelt wurde, und er binde
es jetzt ebenſo mitten in den Verhandlungen, was ſich auch nach=
her
nicht ändern werde. Mit anderen Worten: Frankreich wird
aus Furcht, ein wirtſchaftliches oder finanzielles Reparations=
ſyſtem
zum Scheitern zu bringen, dazu verkeitet, in den politiſchen
Fragen nachzugeben. Es kann ſich in voller Freiheit nur noch
verteidigen auf die Gefahr hin, den Anſchein zu erwecken, als
verzögere es die Durchfühung des Sachverſtän=
digenplanes
und bringe ihn zum ſcheitern. Es liegt auf der
Hand, daß Frankreich ſo ſeinen Verhandlungsgegnern eine Mög=
lichkeit
zum feilſchen gegeben hat, um Konzeſſionen willen, die mit
der Reparationsfrage nichts zu tun haben.
Das Echo de Paris beſpricht heute das Sicherheits=
programm
. Das Blatt ſchreibt, wenn die Stunde der entſchei=
denden
Ausſprache gekommen ſei, dann werde das Reparations=
problem
nicht allein auf dem Spiele ſtehen; man müſſe auch von
der Sicherheit Frankreichs ſprechen. Man ſei zwar nach dem
Ruhrgebiet gegangen, um Reparationen zu erlangen und habe
bielleicht weniger als vorher von einer Garantie für Frankreichs
Ruhe geſprochen. Aber da man auf induſtriellem Gebiet die
Umklammerung wieder aufgebe, müſſe man an Frankreichs Ver=
teidigung
denken. Poincaré hat ſich darüber Rechenſchaft gegeben;
daraus ſei ſeine Erklärung über die rheiniſchen Eiſenbahnen her=
zuleiten
. Man müſſe hinzufügen, daß nach dem Friedensvertrag
am 10. Januar 1925 die Engländer, den Brückenkopf Köln zu
räumen hätten. England müſſe alſo in ſehr kurzer Friſt erklären,
in welcher Weſie nach ſeinem Urteil die Sicherheit Frankreichs
gewährleiſtet werden müſſe. Die Geiſter arbeiteten bereits.
General Pears habe jüngſt Poincaré die Bildung einer deutſchen
Gendarmerie, befehligt von einem neutralen Offizier, vorgeſchla=
gen
. Dieſem Korps wolle man gern die Ueberwachung der
rheiniſchen Entmilitariſierung und die Durchführung der Artikel
42, 43 und 44 des Friedensvertrages anvertrauen. Das Echo de
Paris ſpottet über einen derartigen Plan.
Pariſer Angriff auf den Expertenbericht.
TU. Paris, 30. April. Die Information veröffentlicht heute
Nachmittag einen Artikel über die Reparationsfrage, in dem
der Standpunkt vertreten wird, daß die Expertenbeſchlüſſe
nur eine ſchwache Baſis zur Löſung des Repara=
tionsproblems
darſtellen. Das Blatt führt aus, daß es
ſchwierig ſein wird, den toten Angaben der Sach=
verſändigen
Fleiſch und Leben zu verleihen.
Das werde jedenfalls die Kraft der Reparations=
kommiſſion
überſteigen.

Italieniſche Stimmen.
betont die Notwendigkeit, den Sachverſtändigenplan als Ganzes anlage darſtelle und für die umfangreiche Bürgſchaften gegeben

fuk
Me

Zerſtückelung herbeizuführen. Die Stampa erklärt, das
Ruhr= und Rheingebiet müſſe der deutſchen Oberhoheit zurück=
gegeben
werden. Gleichzeitig müßten deutſche Geſetze für die
Durchführung des Dawes=Projektes vorbereitet werden, ſonſt ſei
der Sachverſtändigenplan unausführbar.
Die ergebnisloſe Pariſer Beſprechung.
* Paris, 1. Mai. (Priv.=Tel.) Heute kann man bereits
aus den Blättern aller Richtungen mehr oder weniger deutlich
erkennen, daß der belgiſche Beſuch in Paris ergebnislos geblie=
ben
iſt. Belgien braucht noch dringender Geld als Frankreich.
Das zwiſchenſtaatliche Schuldenproblem berührt die Brüſſeler=

* Die deutſchen Beamten der Regie.
Seit dem Eintritt deutſcher Eiſenbahnbeamter in den Dienſt
der Regie ſind nunmehr Monate verfloſſen. Die Erfahrungen
dieſer Zeit haben gelehrt, daß die Regieverwaltung gar nicht
daran denkt, den Beamten, wie ſie zuerſt zugeſagt hatte, dieſelben
Rechte zu gewähren, die ſie bei der deutſchen Verwaltung hatten.
Es offenbart ſich immer mehr, wie berechtigt die vielen Bedenken
waren, die die Beamten hatten, als ſie ſich, überzeugt, daß es
notwendig ſei, dem Vaterland das Opfer zu bringen, ſchweren
Herzens zur Dienſtannahme bei der Regie entſchloſſen. Alle
haben große Opfer gebracht.
Die Regie forderte beim Dienſtantritt die Leiſtung eines
Eides, der folgenden Wortlaut hatte:
Unter Eid verpflichte ich mich und beſchwöre es:
1. Mit Ehrlichkeit, Eifer und Ergebenheit der Militär= und
Zivilbehörde der Alliierten zu dienen, insbeſondere der Regie
der Rheiniſchen Eiſenbahn.
2. Sämtliche Befehle pünktlich und ohne Vorbehalt auszu=
führen
, die mir von den zuſtehenden Vorſtehern der Regie
zugeteilt werden.
3. Nichts zu tun oder zu unternehmen und keiner Einflüſte=
rung
Gehör zu ſchenken, die den Intereſſen der alliierten
Zivil= und Militärbehörden zuwider iſt.
Er erklärt, davon in Kenntnis geſetzt zu ſein:
1. Daß die Regie ihm ſeine vor der Arbeitsniederlegung er=
worbenen
Nechte auf Penſion, Kranken= und Invalidenver=
ſicherung
gewvährleiſtet.
2. Daß ein neues Statut erlaſſen wird, welches die Rechte und
Pflichten der Bedienſteten vom Tage der Dienſtleiſtung bei
der Regie an regeln wird.
Die Regie erklärte, um den Eid den Beamten ſchmackhaft
zu machen, daß es ja nur ein Berufseid, aber kein politiſcher Eid
ſei. Das iſt aber unzutreffend, denn man kann ſich keinen poli=
tiſcheren
Eid denken als den, mit dem der Schwörende allen
Militär= und Zivilbehörden fremder Mächte Treue und Gehor=
ſam
gelobt. Gegen den Eid beſtanden und beſtehen auch aus
dem Geſichtspunkte ſchwere Bedenken, daß den Beamten, die ihn
leiſten, im Laufe der Zeit unbedingt Konflikte zwiſchen ihrem
vaterländiſchen Empfinden und ihrem dem Reich geleiſteten Eid
einerſeits und den neuen der Regie gegenüber übernommenen
Pflichten andererſeits erwachſen.
Das Beamtenſtatut, das ſchon bei der Eidesleiſtung und
nachher wiederholt mündlich verſprochen wurde, iſt niemals er=
laſſen
worden, ſo daß die Anſprüche der deutſchen Beamten
nirgends verbrieft ſind. Das kommt auf eine beabſichtigte Ent=
rechtung
der deutſchen Regiebeamten heraus. In dem Statut
ſollten alle Rechte und Pflichten der deutſchen Regiebeamten ein=
ſchließlich
der Form der Beamtenvertretung geregelt werden. Die
verzögerliche Behandlung dieſer Angelegenheit beweiſt, daß
Rechtloſigkeit und Hinhaltung der übergetretenen deutſchen Be=
amten
beſchloſſen iſt. Dieſer Abſicht entſpricht auch die unwür=
dige
dienſtliche Stellung der übergetretenen Deutſchen. Es

Herren nicht. An eine Bedrohung durch Deutſchtand glaubt man iſt hinreichend bekannt, daß die deutſchen Beamten nirgendwo
in Brüſſel noch viel weniger, weshalb es auf die Ruhrpfänder Anordnungsbefugniſſe haben. Selbſt den übernommenen höheren
leichter verzichten könnte. Und wenn man ſchließlich noch die Beamten iſt keine Befehlsgewalt gegeben. Sie werden nur gut=

Mailand Muſſolini treffen und auch mit Beneſch verhandeln.
Endgültige
Feſtlegung des Dawesplanes.
Kein Amerikaner im Organiſationsausſchuß.
endgültige Feſtlegung des Dawes=Planes, zu Gruppe TV, verheiratet, mit einem Kind, in der Mittelſtufe bei
ſchen, die belgiſchen, die engliſchen und die italieniſchen Dele=
gationsmitglieder
, die zu den Arbeiten der Sachverſtändigen bei= zu bedenken iſt, daß ſchon die Bezüge der bei der deutſchen Ver=
getragen
hätten, hätten ihre Amortiſationstabellen und ihre waltung verbliebenen Beamten nach der Angabe der Regierung
Zwiſchenzeit werden die Regierungen ebenfalls unterhandeln
wirklichung kommen.
ſcheinlich betrachtet, daß in den vorläufigen Organi=
ſationsausſchuß
, der im Dawes=Plan; vorgeſehen iſt, noch Unglücksfälle oder Krankheiten die Aermſten heimſuchen,
Amerikaner gewählt würden. Dagegen ſei eine ameri=
kaniſche
Beteiligung an dem Konvertierungsausſchuß
nahezu ſicher und auch der endgültigen Organiſation der
deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft, der Treuhandgeſell=
ſchaft
für die Induſtrieobligationen und dem Direktorium der
angehören. Da die amerikaniſchen Sachverſtändigen ſämtlich
nach Amerika zurückgekehrt ſeien, nehme man an, daß in den
Organiſationsausſchuß für die Notenbank entweder ein engliſcher
oder ein franzöſiſcher Finanzſachverſtändiger gewählt werde.
Als etwaiger offiziöſer amerikaniſcher Mitarbeiter bei der Organi=
ſation
der Notenbank nennt das Blatt neben Morrow und
Lamont neuerdings den früheren Leiter des Federal Reſerve
Boards Harding.

Reuter meldet aus New=York, Young und Robinſon,
die an Bord des Dampfers Leviathan angekommen ſind, drin=
Franzöſiſche Sabotageberſuche am Oawesproſett. gen in einer gemeinſamen Mitteilung auf die Beteili=
gung
Amerikas an der Ausführung des Sach=
verſtändigenplanes
; beſonders bezüglich der Deutſchland
Nom 30. April. (Wolff.) Der Corriere Italiano zu gewährenden Anleihe, die eine geſunde Kapitals=
ſofort
in Wirkſamkeit zu ſetzen und bedauert, daß Frank= ſeien. Die Anleihe würde dem Dawesplan Wirkſamkeit geben,
ch durch paſſive Reſiſtenz das Dawes=Projekt zu ſabotieren die wirtſchaftliche Nuhe und die Kaufkraft Europas wiederher=
he
. Prarkugich gehe darauf aus, unter dem Deckmantel der ſtellen und zu einer Epoche bes Friedens und der Zuſammen=
varationen
Deutſchlands ewige Ohnmacht und iwemöglich ſetne / arbett 1Uhren.

nationale Zerriſſenheit Belgiens mit der nationalen Einheit achtlich gehört. Im Außendienſt iſt das Perſonal überall mit
Frankreichs vergleicht, ſo verſteht man das Unbehagen, mit dem Franzoſen durchſetzt, die ausnahmslos Vorgeſetzte der Deutſchen
die belgiſchen Herren am Montag abend nach Hauſe reiſten, um ſind und dementſprechend auftreten. Auch hier wird nur be=
am
Donnerstag nach London zu fahren. Am 16. Mai wollen ſie in fohlen. Von der Leitung und Handhabung des komplizierten
Betriebes des Ruhrgebietes verſtehen die Franzoſen wenig oder
gar nichts, um ſo mehr aber, ihre deutſchen Untergebenen zu
bedrücken.
Materiell herrſcht unter den deutſchen Regiebeamten die
größte Not. Die Bezahlung iſt trotz aller Zuſagen und insbe=
ſondere
trotz der bei den Mainzer Verhandlungen mit der deut=
ſchen
Reichsbahn getroffenen Vereinbarung, daß die deutſchen
Regiebeamten ebenſo bezahlt werden ſollten wie die Reichs=
beamten
, außerordentlich gering und ganz erheblich ſchlechter,
als die Bezahlung bei der deutſchen Reichsbahn. Beiſpielsweiſe
Paris, 30. April. (Wolff.) Das Journal berichtet, die erhielt in den Monaten 2zember und Januar ein Beamter der
der die Reparationskommiſſion jetzt von ſämtlichen Alliierten auf= einem Kursſtand von 1 Fr. 200 Milliarden (das Gehalt wird
gefordert worden ſei, habe bereits begonnen. Sämtliche Sach= in Franken ausgezahlt) 94,32 Billionen, während ihm bei der
verſtändige der Kommiſſion ſeien an der Arbeit. Die franzöſi= deutſchen Verwaltung 169,52 Billionen zugeſtanden hätten. Dieſe
Zahlen enthüllen die Not und Bedrängnis der Deutſchen, wobei
Rechenmaſchinen wieder vorgenommen. Man nehme an, daß ihre nur das Exiſtenzminimum darſtellen. Die Lage mancher Regie=
Arbeiten mindeſtens einen Monat dauern werden. In der beamten wurde geradezu verzweifelt. Alle haben ihre Vorräte
und ihre Erſparniſſe längſt verbraucht. Es muß erſchüttern,
und ſich hoffentlich verſtändigen. Dann werde die Phaſe der Ver= wenn man ſieht und hört, wie es den meiſten nicht möglich iſt,
ſich die für ihre aufreibende dienſtliche Inanſpruchnahme erfor=
derliche
Ernährung zu verſchaffen. Manche müſſen tagelang
Nach dem New York Herald wird es als unwahr= warme Speiſen entbehren, andere eſſen längere Zeit nur Brot,
wieder andere können nicht heizen. Was geſchieht, wenn dazu
iſt nicht zu ſagen. Wiederholt ſind die Beamten wegen Auf=
beſſerung
ihrer Gehälter und Einhaltung der gemachten Zu=
ſagen
bei der Negie vorſtellig geworden, aber immer abſchlägig
beſchieden oder vertröſtet worden. Dazu ſind die lächerlichſten
Begründungen gegeben worden, die man nicht für ernſthaft oder
neuen Notenbank würden amerikaniſche Mitglieder möglich halten ſollte. Immer wird die Schuld auf die deutſche
Regierung geſchoben, die ihren Beamten zu hohe Gehälter ge=
währe
und dadurch ihre Finanzen zerrütte. Der Appell an die
Zuſicherung, daß die früheren Bezüge ungeſchmälert fortgezahlt
werden ſollen, bewirkt nur ein Achſelzucken. Bei der letzten
Vorſtellung wurde wieder erklärt, eine Verbeſſerung der Bezüge
ſei beabſichtigt, zurzeit könne aber im Rahmen der der Regie=
verwaltung
, deren Einnahmen gering ſeien, zur Verfügung
ſtehenden Mittel nicht mehr gezahlt werden. Für die Regie ſei
oberſter Grundſatz, Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht
zu halten. Infolgedeſſen könnten die früheren Zuſagen nicht
eingehalten werden. Daß aber dieſe Begründung nicht der
Wahrheit entſpricht, beweiſt die Tatſache, daß dieſelbe Verwal=
tung
in einer Märznummer des franzöſiſchen Nachrichtendienſtes
bekannt gab, der Ueberſchuß der Regiebahn betrage im Monat
Januar 1924 15 Millionen Franken, im Monat Februar noch
mehr. Es liegt auf der Hand, auf weſſen Koſten dieſer Rein=
gewinn
erzielt wurde, nämlich der der deutſchen RRegiebeamten.
Die ferner von den Beamten erhobene Forderung auufmachträg=
liche
Vergütung des im Dezember und Inuar infülhn des=
EritEnftirzes eiifttenen Sirmakmenddii8 murde gundiätz

[ ][  ][ ]

Seite 2!

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

lich als undiskutabel abgekehnt. Im übrigen, ſo wurde erklärt,
müßten die deutſchen Beamten lernen, ſich einzurichten, um mit
den von der Regie gewährten Gehältern auszukommen. Wieder
wurde geſagt, daß das Reich ſeine Beamten zu hoch bezahle.
Dabei ſtelte das franzöſiſche Propagandablatt die Behauptung
auf, die deutſche Verwaltung bezahle ihre Beamten viel zu
ſchlecht. Das nahmen die Beamten der Regie ſofort zur Ver=
anlaſſung
, eine Erhöhung ihrer Gehälter, wenigſtens auf die
Höhe der deutſchen Gehälter, zu fordern. Auch das natürlich
wieder ohne Erfolg. Es bedarf wohl keiner weiteren Ausfüh=
rung
, was von der Gewiſſenhaftigkeit eines Regimes zu halten
iſt, das, je nachdem es beſſer paßt, bald behauptet, die deutſchen
Gehälter ſeien zu hoch, bald, und zwar zur ſelben Zeit, ſie
ſeien zu niedrig. Bezeichnend für die Verhältniſſe der deutſchen
Regiebeamten iſt auch der Vergleich mit der Stellung und den
Einkommensverhältniſſen der franzöſiſchen und derjenigen ehe=
maligen
deutſchen Regiebeamten, die unter Landesverrat, d. h.
ſchon während des Ruhrkampfs, zur Regie gegangen waren,
Sie ſtehen gehaltlich und dienſtlich erheblich beſſer. Die erwähn=
en
Landesverräter ſind auxiliaires, ranglich den Franzoſen
gleichgeordnet und beziehen ein Gehalt, das annähernd doppelt
ſo hoch iſt, wie das der übrigen deutſchen Beamten. In dieſer
Weiſe wird von den Franzoſen der Verrat ausgezeichnet.
Als durch eine zweimalige Tariferhöhung am 1. Januar
und am 1. Februar die Einnahmequellen der Regieverwaltung
reichlicher floſſen, wurde der Teuerungszuſchlag von 80 Prozent
auf 140 Prozent erhöht, was eine leichte Beſſerung der Notlage
mit ſich brachte, indem ſich das Einkommen der deutſchen Regie=
eiſenbahner
auf ungefähr drei Viertel der Höhe der deutſchen
Gehälter ſteigerte. Dieſe Beſſerlng hat aber nicht lange ge=
dauert
. Sie iſt durch den Frankenſturz wieder geſchwunden,
und auf Hilfe iſt in abſehbarer Zeit nicht zu rechnen. Schon
allein aus dieſem Grunde iſt baldiges Verſchwinden der Regie
unbedingteſte Notwendigkeit.

Engliſch=amerikaniſche Freundſchaft.
Eine Rede des Londoner amerikaniſchen Botſchaſters.
London, 30, April, (Wolff.) Der amerikaniſche
Botſchafter in London, Kellog, erklärte geſtern in
einer Rede auf einem Frühſtück der ehemaligen britiſchen Kriegs=
miſſionen
in den Vereinigten Staaten, die engliſch= ameri=
kaniſche
Freundſchaft ſei eine vollendete Tatſache. Nie=
mals
ſei die Freundſchaft ſo aufrichtig und allgemein unter dem
amerikaniſchen Volke geweſen, wie heute. Während des größten
Krieges aller Zeiten habe eine Koglition von Alltierten beſtan=
den
, die für dieſelben Ideale und für dieſelbe große Sache ge=
kämpft
und bis zum Ende zuſammengeſtanden hätten, und er
glaube, ſie ſtänden auch heute zuſammen, um die auf den Krieg
folgenden Probleme zu regeln. Nach faſt ſechs Jahren ſeit dem
Kriege ſehe man immer noch in Europa Bankerotte, Regierungen
völlig in Not, zerſtörte Induſtrien, Raſſenhaß und Eiferſucht.
Kellog erklärte: Hier iſt das größte Feld für die Staatsmänner
von heute. Geſtatten Sie mir, Ihnen eine Botſchaft des
Präfidenten der Vereinigten Stagten mitzuteilen.
Am 22. April hielt er eine bemerkenswerte Rede vor amerikani=
ſchen
Preſſevertretern, zum größten Teil über auswärtige An=
gelegenheiten
. Ich werde Ihnen eine Stelle daraus vorlefen,
weil ſie bisher nicht ausführlſch in der Preſſe erſchienen iſt. Der
Präſident erklärte;
Es ſcheint aller Grund zu der Hoffnung zu beſtehen, daß der
Bericht der Sachverſtändigen, der als Dawes=Bericht bekannt
iſt, eine Grundlage für eine praktiſche Obſung des
Reparationsprohlems bietet. Ich vertraue darauf, daß er
ſich allen intereſſierten europäiſchen Regierungen gnempfiehlt als
eine Methode, durch die ſie mittels gegenſeitiger Zugeſtandniſſe zu
einer ſtabilen Regelung des verwickelten und ſchweren Reparations=
problems
gelangen können, und daß ein ſolches Ergebnis die Wie=
derherſtellung
Deutſchlands und die größtmöglicher Bahlungen an
die übrigen Regierungen vorſehen wird. Einer zugleich verwickel=
ten
und ſchwierigen Lage iſt in der meiſterhafteſten Weiſe begegnet
worden. Unſere Landsleute blicken mit Recht, mit Stolz auf das
Ergebnis. Nichts iſt von gröherer Bedeutung für Europg ſeit dem
Waffenſtillſtand geſchehen.
Kellog führte dann weiter aus, es liege nicht nur im Inter=
eſſe
Amerikas als Mitglied der großen ziviliſierten Nationen,
daß Weſteuropa wiederhergeſtellt werde, daß die Regierungen in
Europa auf eine geſunde finanzielle Grundlage geſtellt werden,
daß ſeine Völker glücklich und zufrieden werden und auf dem
Wege der Ziviliſation fortſchreiten, ſondern Amerika ſei
auch an Europa in wirtſchaftlichem und finan=
ztellem
Sinne intereſſiert. Es könne keinen Frieden
in Europa und keine allgemeine Wohlfahrt geben, bevor Zentral=
europa
konſolidiert ſei und bevor Europa und ſeine Währung
überhaupt ſtabiliſiert ſeien, bevor ſeine Induſtrie wieder auflebe
und ſeine Völker zuverſichtlich glücklich gemacht ſeien. Kellog
ſchloß, er freue ſich, die große angelſächſiſche Nation in ihrer
Sympathie und in ihrem Ziel und Zweck vereint zu ſehen.
Der Herzog von Sutherland erklärte in ſeiner Be=
grüßungsanſprache
, in der großen, ſtets wachſenden Freundſchaft
ziwiſchen Großbritannien und den Vereinigten Staaten liege die
einzig mögliche Rettung für die durch Schulden und finanzielle
Schwierigkeiten ſchwer bedrückte Welt.

Die engliſche Budget=Oebatte.
Hornes Porſtoß gegen Snowden.
London, 29. April. Unterhaus. Der frühere unio=
niſtiſche
Schatzkanzler Horne beglückwünſchte Suowden
wegen der Klarheit ſeiner Ausführungen, betonte dann aber, daß
zwei grundlegende Meinungsverſchiedenhei=
ten
zwiſchen den Konſervativen und Snowden beſtünden. Die
erſte ſei Snowdens Haltung in der Frage der Reichsvorzugs=
behandlung
. Snowden ſei Willens, ein Handelsabkommen mit
Rußland abzuſchließen, weigere ſich aber, ein ſolches Abkommen
mit Auſtralien, Kanada und Neuſeeland in Erwägung zu ziehen.
Das ſet nicht der Weg, ein Reich zuſammenzu=
binden
. Die zweite Meinungsverſchiedenheit ſei die Haltung
der Regierung in der Frage der Mac Kenna=Abgaben,
die dieſelbe gefühlsloſe Gleichgültigkeit gegen=
über
der Frage der Arbeitsloſigkeit zeige, welche
die Regierung immer an den Tag gelegt habe, ſeit ſie zur Macht
gekommen ſei,
TU, London, 30,. April. Die allgemeine Budgetdebatte
wurde in der heutigen Sitzung des Unterhauſes wieder aufge=
nommen
. Kolonialminiſter Thomas erklärte, das von Snow=
den
eingebrachte Budget habe alle die Schwarzſeher Lügen ge=
ſtraft
, die vor drei Monaten noch infolge der Schaffung einer
Arbeiterregierung Not und Mißſtände aller Art prophezeit
hätten. Die Arbeiterregierung habe noch mehr Budgets vor=
zulegen
. Es ſei nur das erſte, aber es zeige der ganzen Welt,
daß der Arbeiter=Finanzminiſter zu ſeinem Amte wvohl be=
rufen
und daß die Arbeiterregierung bereit ſei, fair vorzugehen
und die Ueberſchüſſe gleichermaßen und gerecht zu verteilen.
Während ſomit die Arbeiterragierung die Befürchtungen derjeni=
gen
zunichte gemacht habe, die von ihr erſparteten, ſte werde ihre
Stellung zum Vorteil der Partei ausnutzen und mißbrauchen,
ſo können ſie jetzt auch der Ueberzeugung ſein, daß die große
Maſſe des Volkes dieſes Budget als einen Beweis dafür be=
grüßen
werde, daß die Regierung beabſichtige, jeden gerecht zu
behandeln. Trotzdem wende er ſich gegen die Vorwürfe einiger
konſervativer Sprecher, die erklärt haben, die Arbeiterregierung
ſetze ſich über die von den überſeeiſchen Dominions mit Bezug
auf die in den Entſchkießungen der Reichswirtſchaftskonferenz
zum Ausdruck gekomnenen Wünſche hinweg, und beklage die
Tatſache, daß jene Entſchließungen der Reichswirtſchaftskonfe=
renz
damals lediglich mut Rückſicht auf die jeweilige Regierung
bzw. regierende Partet gefaßt worden ſeien. Man dürfe doch
nicht ſagen, daß das ganze Land nunmehr an dieſe Entſchließun=
gen
gebunden ſein wüſſe. Auf einer ſolchen Reichskonferenz
müßten alle Parteien vertreten ſein. Die Entſchließungen hin=
ſichtlich
der betreffenden Bevorzugungen ſeien nicht die einzigen
geweſen, die die Konferenz gefaßt habe. Es ſeien vielmehr ins=
geſamt
32 angenommen worden. Von dieſen habe die gegen=
wärtige
engliſche Regierung bereits 28 ausgeführt und die not=
wendigen
Schritte unternommen, dieſelben in Wirkſamkeit zu
ſetzen. Zwei weitere Entſchließungen unterlägen zurzeit noch
der Prüfung der Regierung, und nur die beiden letzten, die ſich
mit den betreffenden Bevorzugungen beſchäftigen, fänden den
geſchloſſenen Widerſtand der Regierung. Die Konſervativen
könnten daher ſeiner Partei nicht vorwerfen, ſie vernachläffige
die Intereſſen des Imperiums. Die Annahme der 28 Entſchlie=
ßungen
ſei doch ein Beweis dafür, daß die Arbeiterregierung
diefe Intereſſen wohl zu wahren wiſſe.
Die Aufnahme der Budgetrede.
* London, 30. April. (Priv.=Tel.) Die Vorlage des Jahresbor=
anſchlages
der engliſchen Regierung wird wohl mit Recht von allen poli=
tiſchen
und parlamentariſchen Kreiſen in Engkand als ein Prüfſtein für
die Geſchicklichkeit und die pebtiſche Klugheit des betreffenden Miniſters
betrachtet, und daher findet auch die überlegene Sachlichkeit, mit der
geſtern Snowden ſein Budget dem Unterhauſe vorlegte, und vor allem
die Gründlichkeit, mit der er ſich gerade über die ſchwierigſten finanziel=
len
Probleme klipp und klar ausließ, die volle Anerkennung aller Par=
teien
, ſowohl im Parlament wie auch in der Preſſe. Die Grundlinien
ſeiner Finanzpolitik und insbeſondere die Behandlung, die er der Ver=
eingerung
der Stgatsſchuld angedeihen ließ, wird allgemein als mit der
Tradition einer geſunden engliſchen Finanzpolitik vollkommen Uberein=
ſtimmend
betrachtet.
Die Liberalen begrüßen in erſter Linie Snowdens
Bekenntnis zu den Grundſätzen des freien Handels.
wie es in der Verminderung der Lebensmittelzölle zum Ausdruck kommt
und ebenſo in der Aufhebung der Mae Kenna=Bölle auf ausländiſche
Fertigfabrikate, wie Automobilen, Uhren, Filmſtreifen uſw., vom
1. Auguſt dieſes Jahres ab. Selbſt die Konſervativen, deren
Haltung immer noch durch die Aückſicht auf die Entſchließung beſtimmt
wird, die im vorigen Jahre die britiſche Reichzwirtſchaftskonferenz hin=
ſichtlich
der ſogenannten interreichlichen Bevorzugungen gefaßt hat,
ſcheinen nicht abgeneigt, dieſes Budget der Arbeiter=
regierung
vollauf anzuerkennen und anzunehmen.
Die Times ſchreiben: Die Zahlung der Schulden erhält und för=
dert
unſeren Kredit, und die Beſſerung unſeres nationalen Kredits be=
deutet
, daß wir ſchneller und mehr Geld in die Hand bekommen, um un=
ſeren
Induſtrien auf die Beine helfen zu können. Die volkstümlichſten

Rummer 121.

Züge des Budgets ſind natürlich die, die die Verminderung der indirel=
ten
Beſteuerung von Lebensmitteln ausſprechen, von der insbeſondere
der ärmere Haushalt betreffen worden iſt. Der Mittelſtand wird voll=
kommen
die aus der Verminderung der Beſteuerung unbewohnter Häu=
ſer
und der Telephon= und Motorradſteuern entſpringenden Vorteils ge=
nießen
.
Im allgemeinen befaßt ſich die Preſſe jedoch in erſter Linie mit dem
in der Budgetrede Snowdens vorgetragenen Oytimismus, Faſt
einſtimmig wird das Budget als die Rückkehr zur alten Tradition des
engliſchen Schatzamtes bezeichnet, ſo nahe wie möglich Einnahmen und
Ausgaben miteinander in Einklang zu bringen und zwar nicht nur aus
den Ausſichten einer allgemeinen wirtſchaftlichen Beſſerung und einer
bevorſtehenden Regelung der europäiſchen Angelegenheit heraus, ſon=
dern
auch dadurch, daß verſchiedene unſichere finanzielle Elemente der
Nachkriegszeit (gemeint ſind die Einkünfte aus den Reparationszahlun=
gen
) reſtlos aus der Rechnung befeitigt wurden,
Der neue däniſche Kurs.
Die Programmrede Staunings.
U. Kopenhagen, 1. Mai. Der Premierminiſter Stau=
ning
hielt geſtern im Parlament folgende Programmrede: Die=
ſes
Miniſterium iſt aus der Sozialdemokratiſchen Partei hervor=
gegangen
, deren Program das Ziel ihrer Arbeit iſt. Das Mi=
niſterium
will eine demokratiſche Gemeinſchaftspolitit führen,
wobei Rückſicht genommen wird auf alle Erwerbszweige des Lau=
des
und auf alle berechtigten Intereſſen des gemeinſchaftlichen
Lebens. Die Regierung wunſcht deshalb auch, daß die politiſche
Arbeit auf dem Boden des Parlamentarismus verrichtet werde,
toovon man nicht abgehen dürfe. Die Außenpolitik werde der
Linie folgen, der man mit Zuſtimmung aller verantwortlichen
Stellen durch eine Reihe von Fahren gefolgt iſt, und deren Ziet
es iſt, daneben ein gutes und freundſchaftliches Verhältnis zu
allen anderen Nationen zu ſichern. Hieraus ergibt ſich, daß die
Verordnungen, die man in bezug auf die deutſch=däniſche Grenz=
frage
getroffen hat, volkauf reſpektiert werden müſſen, und daß
es auch künftig unſer Ziel ſein wird, eine freiſinnige und ge=
rechte
Ordnung der Sprach= und Nationakitätenverhältniſſe in
den Grenzgegenden zu ſſchern. Gegenüber den Schwierigkeiten,
die die Vakutaverhältniſſe dem Staat, dem Ernährungsweſen
und dem einzelnen Bürger auferkegt haben, wird das Miniſte=
rium
ſchon jetzt verſuchen, ſolche Maßnahmen zu treffen, die dazu
beitragen, den internationalen Wert der däniſchen Valuta zu
ſtabiliſiieren und deren Tragweite zu erhöhen. Gleichzeitig ſoll
der großen Arbeitsloſigkeit durch Vermehrung der däniſchen
Produktion und des daniſchen Exports entgegengewirkt werden.
Auch wird man unter der herrſchenden Wohnungsnot eine vor=
läufige
Verlängerung des jetzigen Wohnungsgeſetzes vorſchlagen.
Ferner wird das Miniſterium bemüht ſein, eine Formel zu fin=
den
, durch die das Jntereſſe der Arbeiter an der Produktion ge=
ſteigert
wird,
Die Auslieferungsforderung des Generals de Metz.
Köln, 30. April. Die vom franzöſiſchen Propinzialdele=
gierten
für die Pfalz wegen eines Anſchlags auf den ſepara=
tiſtiſch
geſinnten Bürgermeiſter Helfrich von Münchweiler und
wegen Verhaftung ſeines Sohnes im rechterheiniſchen Deutſch=
land
, angeblich im Auftrag der Rheinlandkommiſſion an die
pfälziſche Kreisregierung in Speyer gerichtete Note entbehrt
jeder rechtlichen Grundlage. Wenn der Provinzialdelegierte
ſeinem Eingriff in die deutſche Fuſtizhoheit einen Schein einer
rechtlichen Begründung durch den Hinſpeis auf die verſchiedenen
Ordonnanzen zu geben verſucht, ſo geht dieſe Behauptung fehl.
Denn jene Verordnungen enthalten lediglich die Vorſchrift, daß
keine Behörde im unbeſetzten Deutſchland im beſetzten Gebiet
Verhaftungen vornehmen dürfe. Bei der Entführung hat aber
irgend eine amtliche Mitwirkung nicht ſtattgefunden. Das von
den rechtsrheiniſchen deutſchen Behörden gegen ihn angeſtrengte
Verfahren iſt aber eine rein innerdeutſche Angelegenheit und
die Auskieferungsforderung des Generals de Metz nicht nur
nach deutſchem, ſondern auch nach alliiertem Beſatzungsrecht in
jeder Weiſe unberechtigt. Dasſelbe gilt auch für den Anſchlag
auf Helfrichs Vater, ber übrigens wegen betrügeriſchen Banke=
rott
zu 8 Jahren Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte verurteilt und wegen eines anderen Verfahrens aus
dem Schuldienſt entlaſſen worden iſt. Für die Tat einer einzel=
nen
Privatperſon, die die Heimat von einem Landesverräter und
gefährlichen Schſdling befreien wollte, können die deutſchen Ver=
waltungs
= und Gerichtsbehörden auch nicht nach dem ſogen,
Speyerer Abkommen verantwortlich ſein. Die Erfüllung der
Forderung der Rheinlandkomiſſion würde demnach die Aner=
kennung
der Sonderbündler als franzöſiſche Schützlinge bedeu=
ten
, wodurch die Rheinlandkommiſſion die von Poincaré behaup=
tete
Neutralität wiederlegen würde. Die franzöſiſchen Behör=
den
lehnten, wenn Deutſche erſchoſſen oder verwundet wurden,
den Schutz der Deutſchen ab, mit der Begründung, daß es ſich
um innerdeutſche Angelegenheit handele, und General de Metz
hat auf die Bitte um ſeine Fürſprache zugunſten der wegen Se=
paritiſtenabwehr
eingekerkerten 72 Pfälzer erklärt, er wolle in
ein ſchwebendes Gerichtsverfahren nicht eingreifen. Will er
nun in ein gegen einen deutſchen Staatsbürger ſchwebendes Ge=
ichtsverfahren
bei deutſchen Gerichtsbehörden im unbeſetzten
Deutſchland eingreifen?

Schickſalsfragen unſeres Landestheaters.
Aus der Fülle von Zuſchriften, die uns zur
Theaterfrage zugehen, geben wir die nachſtehende
ſehr beachtenswerte wieder:
Bei aller Verſchiedenheit der Einſtellung zu der Frage, wer
demnächſt die Leitung unſeres Landestheaters übernehmen ſoll,
iſt ſich die geſamte Darmſtädter Preſſe darüber einig, daß das
latente Fortbeſtehen der Intendantenkriſe für unſer Darmſtädter
Kunſtinſtitut die verhängnisvollſten Folgen zeitigen muß. Der
Verfaſſer des Artikels in Nr. 117 Ihres geſchätzten Blattes
ſpricht ganz mit Recht von einer Tragödie der hieſigen Bühne,
einer Tragödie allerdings, für deren Regie die Verwaltungs=
kommiſſion
und ihre miniſteriellen Berater verantwortlich zu
zeichnen haben. Und da erhebt ſich dann die Frage: Sind hier
die rechten Männer am rechten Platz?
Schon zu Beginn der diesjährigen Saiſon war es jedem,
der die Entwicklung der hieſigen Theaterverhältniſſe in den letz=
ten
Jahren aufmerkſam verfolgt hatte, klar, daß das Syſtem
Hartung abgewirtſchaftet hatte. Es wäre ungerecht, wenn man
Hartungs ſtarkes Regietalent nicht anerkennen, ihm nicht für
manche wohlgelungene und intereſſante Vorſtellung, die er
herausbrachte. Dank zollen wollte. In ſeiner einſeitigen Ein=
ſtellung
zur Kunſt hat er es aber nicht verſtanden, auf die Pſyche
der Darmſtädter Bevölkerung einzugehen. Die Schilderung des
Publikums in Goethes Vorſpiel auf dem Theater bleibt eine
eivige Wahrheit. Soll das Gold im Kaſten klingen, dann muß
die Theaterleitung bei aller Wahrung des künſtleriſchen Niveaus
die Sympathien der Theaterbeſucher, ſich zu erhalten wiſſen.
Dieſe Gunſt aber hat ſich Hartung verſcherzt, ſodaß ſein weiteres
Verbleiben an der Spitze unſerer Bühne als untragbar erſcheint
Wenn ſo unter allen Umſtänden mit einem Wechſel in der
Perſon des Intendanten gerechnet werden mußte, war es die
Pflicht der verantwortlichen Stellen, die Berufung des neuen
Leiters ſo zeitig vorzunehmen, daß er die Dispofitionen für die
nächſte Spielzeit noch treffen konnte. War hiernach der End=
termin
der Bewerbungsfriſt, der 15. Februar d. J., an und für
ſich ſchon ein ſpäter, ſo mußte man um ſo mehr darauf ſehen,
zu einer möglichſt umgehenden Löſung zu kommen, weil erfah=
rungsgemäß
in den ſpäteren Monaten das Engagement guter
neuer Kräfte ſich von Woche zu Woche ſchwieriger geſtaltet. Die
Ernennung des neuen Intendanten hätte deshalb unbedingt
noch in der zweiten Februarhälfte erfolgen müſſen. Auch wäre
ihm ſofort unter Ausſchaltung der derzeitigen Leitung die aus=

ſchließliche Dispoſitionsbefugnis bezüglich aller die kommeni
Saiſon betreffenden Fragen zu übertragen geweſen, da ih
andernfalls die Verantwortung für den Winter 1924/25 nich
zugeſchoben werden kann. In dieſem Zuſammenhang darf ſcho
feſtgeſtellt werden, daß die Situation, die der neue Leiter vor
findet, heute bereits faſt hoffnungslos verfahren i
Es wird deshalb der ganzen Kraft eines ganzen Mannes b
dürfen, um aus dem beſtehenden Chaos einen noch einigermaß
befriedigenden Zuſtand herauszubilden. Gelingt ihm die
Siſyphusarbeit nicht, daun trifft nicht ihn die Schuld, ſonder
die, die es ſoweit kommen ließen.
Trotzdem das alles für jeden, der nur etwas vom Bau
verſteht, klar ſein muß, veranſtaltete die Verwaltungskommiſſi=
ein
Blinde=Kuh=Spiel nach einem neuen Intendanten, ohne da
es ihr bis heute, Mai=Anfang, gelungen iſt, unter über 80 Bewer
bern den richtigen Mann zu finden. Auch die von einzelne
Mitgliedern der Verwaltungskommiſſion und deren Referente
veranſtalteten Erpeditionen nach Leipzig, Graz und Wien habe
zu keinem Ergebnis geführt, ſondern nur den Spöttern will
kommenen Stoff für launige Plaudereien abgegeben. Dazu
aber die Situgtion viel zu ernſt. Es handelt ſich hier um nich
mehr und nichts weniger als Sein oder Nichtſei
unſerer Landesbühne.
Schon zeigen ſich die zerſetzenden Wirkungen der Entſchluß
loſigkeit der Verwaltungskommiſſion, indem beſte Kräft
uns verloren gehen, ohne daß eine für die nächſte Satſor
verantwortliche neue Leitung das Engagement entſprechender
Erſatzes betreiben kbunte,
Das ganze Verhalten der Verwaltungskomimiſſion in dieſe
ernſten Frage beweiſt, daß hier ein Fehler in der Orge
niſation vorliegt. Ihre Mitglieder mögen in ihren Haup
berufen als Miniſter, Oberbürgermeiſter, Anwalt uſw. Hervo
ragendes leiſten, eine Eutſcheidnng in großen Theaterfragen
kann man ihnen um deswillen doch nicht ohne weiteres zumuter
Dazu gehört eine genaue Keuntnis des ganzen internen Be
triebes eines großen Theaters, die den derzeitigen Mitgliederi
der Verwaltungskommiſſion fehlt. Man kaun ſie auch billiger
weiſe nicht von ihnen verlangen.
Bei dem Fehlen dieſer Sachkeuntnis ſind die Herren deshal
vollkommen auf die Unterkagen angewieſen, die ihnen in den
ihrer Entſchließung zugrunde liegenden Referat gegeben werder
Bei der ausgeſprochenen Einſtellung des derzeitigen Miniſterial=
referenten
für Hartung kann es deshalb nicht Wunder nehmer
daß trotz Erkennbarkeit der in unſerem Theaterbetrieb aufge
kommenen Schäden nicht rechtzeitig eingegriffen wurde. Au=

dieſen Erfahrungen ſollte man die Lehre ziehen, zu verſuchen,
das Arbeitsgebiet der Verwaltungskommiſſion dadurch enger
zu begrenzen, daß man für den Intendantenpoſten eine Perſön=
lichkeit
fände, der man zufolge ihrer beſonderen Eignung mbg=
lichſt
weitgehende Befugniſſe einräumen könnte. Damit würde
auch das unerwünſchte Hereinreden von Kommiſſionen in den
Theaterbetrieb nach Möglichkeit vermieden, das überall und
immer von Uebel war. Bei Fragen jedoch, in denen eine Mit=
wirkung
der Vertretung von Staat und Stadt unumgänglich iſt,
ſollte man der Verwaltungskommiſſion etwa in Form eines
kleinen Arbeitsausſchuſſes einige Perſönlichkeiten zur Seite
geben, die als kunſtkritiſche Sachverſtändige die von der erſteren
zu entſcheidenden Fragen vorzuprüfen und Vorſchläge wegen
der Art der Entſcheidung zu machen hätten. Die Mitglieder
dieſes Arbeitsausſchuſſes könnten gegebenenfalls von dem
Theaterfachrat geſtellt werden. Dann wäre wenigſtens die wohl
auch den Intentionen der Verwaltungskommiſſion entſprechende
Gewähr dafür gegeben, ihre Entſchlüſſe in wichtigen Theater=
angelegenheiten
auf einer in derart weittragenden Fragen unbe=
dingt
erforderlichen objektiven und ſachlichen Beurteilung auf=
bauen
zu können.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Aus Dresden ſchreibt man uns: Die Karwoche war
wieder reich an muſikaliſchen Erlebniſſen, die dem Ernſt der
Paſſionszeit Rechnung trugen. Mit au erſter Stelle iſt der
Liederabend in der Ref. Kirche am 15, d. M. zu uennen, den die
Darmſtädter Sopraniſtin Thilde Walther gab. Schon das
Programm verriet die hochmuſikaliſche Künſtlerin. Außer Ge=
ſängen
von Bach und Wolf (mit Orgel= und zum Teik mit
Violinbegleitung) fehlte auch der hier in Dresden hochgeſchätzte
Komponiſt Arnold Mendelsfohn nicht. Die Künſtlerin
faug vollendet ſchön ihres Landsmannes Lieder Aus dem
hohen Lied, und Vaterunſer‟. Die Violinbegkeitung hatte
Konzertmeiſter Hofmann=Stirl übernommen und vornehm und
ſtilvoll ausgeführt. In der Matthäuspaſſion (Kreuzkirche,
Leit, Prof. Richter), in der Thilde Walther hier ſchon früher
mit Erfolg geſungen hat, ſtand ſie den anderen bedeutenden
Soliſten in nichts nach und ſang endlich noch am Karſamstag
in der Kreuzkirchen=Beſper mit einer hieſigen Altiſtin Arnold
Mendelsſohns Paſſionslied. Außerdem kamen uoch Ein neuer
armer Judas und A. Mendelsſohns Auferſtehung mit Alt=
folg
und Orcheſter eindrucksvoll zu Gebär.

[ ][  ][ ]

Seite 3.

Kummer 121.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924

Streſemanns Magdeburger Rede. Starke Ovationen für den Reichsaußenminiſter.

Magdeburg, 29. April. Außenminiſter Dr. Streſe=
mann
ſprach heute in einer Verſammlung der Deutſchen Volks=
partei
vor etwa 5000 Zuhörern im Kriſtall=Palaſt; eine Parallel=
verſammlung
mußte abgehalten werden, wo der Außenminiſter
aber nicht mehr ſprechen konnte. Unter dem Hinweis darauf, den ſie darüber ganz anders denken, wenn ihr Gold in unſerem
baß bei dieſen Wahlen nicht über Einzelfragen einzelner ent=
ſchieden
werde, ging der Miniſter ſofort auf das Gebiet der
Außenpolitik ein. Denn erſt wenn die außenpolitiſchen Dinge
erledigt ſeien, würden wir ſagen können, welche Innenpolitik
zu treiben ſei. Der Miniſter befaßte ſich ſofort mit dem
Sachverſtändigengutachten.

Er verteidigte die Regierung dabei gegen den Vorwurf des
Großadmirals v. Tirpitz, daß ſie ſo ſchnell auf das Gutachten ge=
antwortet
habe. Dieſer Tadel ſei unberechtigt aus dem Grunde,
daß dieſes Gutachten uns nicht etwa in den letzten Wochen über=
reicht
, von uns geleſen und dann der Beſchluß von uns gefaßt
wurde, ſondern daß über dieſes Gutachten auch von uns ſeit
Wochen Beratungen gepflogen worden ſind, daß Vertreter des
Reichsverkehrsminiſteriums und des Finanzminiſteriums in
Paris waren und daß wegen der Währungsbank mit Dr. Schacht
verhandelt wurde. Das Butachten war für uns nicht eine neue
Materie, ſondern eine Materie, mit der ſich das Kabinett ſchon
lange beſchäftigte.

Die deutſche Außenpolitik.
Wenn ich über Einzelheiten ſprechen will, fuhr Streſemann
fort, ſo muß ich einmal grundſätzlich zu der Frage Stellung
nehmen:
Wie kann von Deutſchland überhaupt Außenpolitik getrieben
werden? Ich unterſcheide hierbei verſchiedene Auffaſſungen. Die
eine iſt gekennzeichnet durch die völkiſchen Beſtrebungen, deren
einer der Führer geſagt hat: Wir wollen heute mit ſchwarz=
weiß
=roten Fahnen über den Rhein ziehen. Ich habe für dieſe
Bewegung ein volles Verſtändnis. Das ergibt ſich aus der gan=
zen
Einſtellung der Partei. Wie ſtark man heute ſelbſt im Aus=
lande
empfindet, daß die ganze Störmung in Deutſchland einen
berechtigten Kern hat, das hat lürzlich der britiſche Premier=
miniſter
zum Ausdruck gebracht, als er in ſeiner Rede in York
die ſogenannte nationaliſtiſche Bewegung in Deutſchland als die
Schuld einer Politik bezeichnet hat, die man mit Deut ſland ſeit
1918 getrieben hat. Das iſt ein Wort von ſehr großer Bedeu=
tung
, deſſen wir uns im Außenminiſterium noch erinnern wer=
den
, wenn wir auf diejenigen Noten zu antworten haben wer=
den
, die uns jetzt die Duldung der ſogenannten nationaliſtiſchen
Organiſationen vorwerfen. Es iſt aber doch meine Ueberzeu=
gung
, daß der, der an verantwortlicher Stelle ſteht in der deut=
ſchen
Außenpolitik, nicht das Recht hat, ſolchen Gefühlen nach=
zugeben
. Ich kann als Außenminiſter nicht ſagen: Wir wollen
mit ſchwarz=weiß=roten Fahnen über den Rhein ziehen. Es
wäre eine verderbliche Illuſionspolitik, ſich darüber zu täuſchen,
daß man nur dann Menſchen über den Rhein ziehen laſſen kann,
wenn ſie die Macht haben, den Sieg zu erringen. Der Redner
ging dann näher auf den deutſchnationalen Rat ein, den
Verſailler Vertrag
zu zerreißen. Ich kann doch keinem anderen eine Vertragsver=
letzung
vorwerfen, wenn ich mich ſelbſt davon loszulöſen ver=
ſuche
. Deshalb ſehe ich in meiner Situation nur eine Möglich=
keit
, uns davon loszuſagen, was in dem Vertrag unerfüllbar iſt
das iſt unendlich viel und indem ich dadurch von den
Rechtsverletzungen unſerer Gegner loszukommen ſuche, indem
ich das einzige Mittel für uns wirken laſſe, das in der Welt Ein=
druck
macht, das iſt das Intereſſe der Völker daran, daß Deutſch=
land
wirtſchaftlich nicht zugrunde geht. Redner ſieht in den
vielen Konferenzen der letzten fünf Jahre das Zeichen des böſen
Gewiſſens der Welt. Ich glaube nicht an die Wirkung von
Menſchheitsideen; ich glaube nicht, daß man ſich nur uns zuliebe
um die Dinge gekümmert hat. Aber die Dinge ſind den Weg
gegangen, daß der Friedensvertrag derartige Wirrniſſe über die
ganze Weltwirtſchaft gebracht hat, daß es im eigenen Intereſſe
und auch der anderen beteiligten Länder liegt, dieſes Chaos nicht
länger zu dulden. Dr. Streſemann ſchilderte die Entſtehung der

Idee der Sachverſtändigenkonferenz
über deren Ergebnis er u. a. ausführte: Ich komme zu dem, was
der deutſchnationale Abgeordnete Schlange=Schoeningen in Ham=
burg
geſagt hat: Waffenknechtſchaft iſt zu brechen, Schuldknecht=
ſchaft
nicht. Ich wäre Herrn Schlange dankbar, wenn er ſagte,
wie Waffenknechtſchaft zu brechen wäre. Ich bedauere es außer=
ordentlich
, daß wir während des Krieges nicht in die Schuld=
knechtſchaft
anderer Staaten dadurch geraten ſind, daß wir bei
ihnen ein paar Milliarden Kriegsanleihe aufgenommen haben
(Bravo!), dann wären dieſe Staaten an dem Ausgang des Krie=
ges
ganz anders intereſſiert geweſen, und wenn jetzt eine An=
leihe
von 800 Millionen geboten wird, ſo iſt es eine ganz falſche

Darſtellung, mit dem Gedanken dies abzutun: wir geraten in
fremde Schuldknechtſchaft. Ich begrüße die Anteilnahme Ame=
rikas
und Englands; wenn ich den Engländern ſage, daß wir
jetzt Freiheit verlangen in wirtſchaftlicher Beziehung, dann wer=
Lande arbeitet.
Streſemann wandte ſich dann gegen einzelne falſche Dar=
ſtellungen
über die Sachverſtändigenberichte und führte aus: Das
Gutachten ſage: Deutſchland kann in den erſten drei Jahren des
Moratoriums nicht aus dem Budget zahlen, weil jede Zahlung
mit einer Gefahr für die deutſche Währung verbunden wäre, und
weil ſie einſehen, daß das deutſche Budget nichts hergeben kann
für die feindlichen Laſten. Damit bricht eine Schuldlüge zuſam=
men
, die ebenſo groß iſt wie die von der Schuld am Kriege über=
haupt
. Denn Poincaré hat ſeine Nuhrbeſetzung und ſeine Po=
litik
der ganzen Welt gegenüber zu rechtfertigen verſucht, indem
er ſagte, Deutſchland könne zahlen und wolle nicht. Ihm er=
widern
die Sachverſtändigen: Die Deutſchen können nicht und
dürfen nicht. Wenn Deutſchland unter dieſen Umſtänden zahlt,
ſo würde es ſeine Währung vernichten. Damit iſt der ſtärkſte
moraliſche Vorwurf, der bisher gegen die deutſche Politik er=
hoben
worden iſt, hinfällig. Die Sachverſtändigen ſagen:
Deutſchland kann nur Reparationen zahlen, wenn es in Beſitz
der uneingeſchränkten wirtſchaftlichen, finanziellen und ökonomi=
ſchen
Souveränität über das ganze Reichsgebiet gelangt, das
heißt Ausſchließung anderer Intereſſen. Deutſchland muß über
das ganze Gebiet wieder Herr ſein. Man kann nicht von Deutſch=
land
Leiſtungen verlangen, wenn man ihm nicht freie Hand
läßt. Die Sachverſtändigen haben erklärt: Wir werden uns mit
Politik nicht beſchäftigen, wir ſind nur Wirtſchaftler.
In Wirklichkeit greifen ſie in den Kern der europäiſchen
Frage ein. In einem dritten Abſatz mit der Ueberſchrift Mili=
täriſche
Fragen ſagen die Sachverſtändigen, die deutſche Wirt=
ſchaft
und ihre Produktivität darf nicht eingeſchränkt werden
durch irgend eine andere Kontrolle als diejenige wirtſchaftliche
Kontrolle, die wir hier vorſchlagen. Es ſind wegen der Zah=
lung
der
Beſatzungskoſfen
Vorwürfe gegen uns gerichtet worden. Herren, die das tun,
dürfen niemals wagen, ſich im beſetzten Gebiet zu zeigen, denn
die Beſatzungskoſten haben wir nicht gezahlt nach Paris, Brüſſel
oder London, ſondern in der Form deſſen, was wir den Städten
und Gemeinden wiedergegeben haben für diejenigen Leiſtungen,
die die Beſatzung von ihnen verlangte. Die wichtigſte Frage iſt
gegenwärtig: Wie werden wir die Beſatzung los? Die Be=
ſatzungskoſten
betragen für Frankreich ungefähr 300 Millionen.
Muß es nach Vorſchlag der Sachverſtändigen dieſe aus eigener
Taſche bezahlen, dann wird das franzöſiſche Parlament ſich ſehr
eifrig mit der Frage beſchäftigen, ob man 300 Millionen für Be=
ſatzung
aus der Taſche der franzöſiſchen Steuerzahler nehmen
ſoll. Deshalb iſt dieſe finanzielle Beſtimmung von großem poli=
tiſchem
Wert. Wir haben den Satz geprägt: Durch Arbeit und
Opfer zur Freiheit! Gewiß kann jemand ſagen: Unſinn! Durch
Macht zur Freiheit! Gib mir Macht! Aber wenn ich Macht nicht
habe, muß ich nehmen, was ich brauche, um zur Freiheit zu kom=
men
. Um die Rückkehr der Ausgewieſenen, die Wiederherſtellung
der ganzen Reichsbahnhoheit im beſetzten Gebiet wird es harte
Kämpfe geben. Meine Meinung iſt, daß, wenn wir das Gut=
achten
annehmen, wir dafür zu ſorgen haben, daß dieſe
politiſchen Vorausſetzungen
erfüllt werden, und daß darüber hinaus ſichergeſtellt wird die
Rückkehr ſämtlicher Gefangenen, die Frankreich aus dem Ruhr=
kampf
, aus dem Polenaufſtand und aus Oberſchleſiens Beſetzung
noch bei ſich hat. Daher ſtehe ich auf dem Standpunkt, auch Lei=
ſtungen
, ſoweit ich ſie für erträglich halte, auf uns zu nehmen ; reichendem Maße geſchehen kann, hängt im weſentlichen von der
wegen der Freiheit im beſetzten Gebiet. Wir waren uns im
Kabinett darüber klar, daß es töricht wäre, wenn jetzt, wo die
Anfrage an uns kam, ob wir fachlich arbeiten wollten, wir ein
Unannehmbar ſagten. Wir hätten da die ganze Welt gegen uns,
und Poincaré hätte freie Hand bekommen gegen uns. Daß wir
Ja geſagt haben, wurde in Paris als am allerwenigſten er=
wünſcht
angeſehen. Es wird geſagt, wir ſeien oft getäuſcht wor=
den
. Allerdings, aber durch die Teilnahme der Vereinigten
Staaten iſt diesmal mehr Ausſicht für die Durchführung vor=
handen
. Ich bin ſehr fkeptiſch darüber, ob England in der Lage
iſt, gegen Frankreich viel durchzuſetzen. Dagegen ſind die Ver=
eingten
Staaten dazu beſſer in der Lage, da ſie Geldgeber aller
Staaten ſind. Es iſt ganz falſch, wenn jemand ſagt, die Politik ſtellte die Ruhe wieder her und nahm mehrere Verhaftungen
der Reichsregierung ſei aus Angſt davor zuſammengeſetzt, was
werden würde, wenn wir nein ſagten.
Nein, ſie iſt getragen von der Verantwortung, daß man in
dieſer Zeit, wenn man eine andere Macht nicht hat, zunächſt ein=
mal
für eines zu ſorgen hat, daß wir wenigſtens einige Jahre
ruhiger und friedlicher Entwicklung ver uns haben, daß wir
wiſſen, wo unſere Grenzen ſind, daß Poincaré nicht Land be=

ſetzen kann wie es ihm paßt, daß wir einen Konnex herſtellen
mit 12 Millionen Deutſchen im beſetzten übrigen Deutſchland.
In dieſen ganzen Kämpfen ſeit 1918 ſehe ich weit weniger Fra=
gen
finanzieller und wirtſchaftlicher Art, ſondern ich bin ſo ein=
geſtellt
, daß ich nicht glaube, daß die wirtſchaftlichen Fragen den
Vorrang vor den politiſchen, ſondern die politiſchen den Vor=
rang
vor den wirtſchaftlichen haben. Die Entſcheidung, vor der
wir ſtehen, iſt, ob die Politik Ludwigs XIV. im 20. Jahrhundert
ſich durchſetzen ſoll, und ob. Frankreich am Rhein bleiben und
weiter hinaus das ganze Wirtſchaftsgebiet und die größte
Waffenſchmiede der Welt für ſeine imperialiſtiſchen Zwecke ſein
eigen nennen ſoll, oder ob dieſer franzöſiſche Imperialismus ge=
brochen
und die Reichseinheit wieder hergeſtellt werden ſoll. Weil
ich die Politik heute vor die finanziellen Fragen ſtelle, ſage ich:
Es wäre eine erbärmliche Regierung, die auch nicht das Letzte
täte, um Rhein und Ruhrewieder zu gewinnen.
Unſer Weg iſt allein der richtige geweſen von jener Einſtel=
lung
aus, die uns durch die Entwicklung auch die Möglichkeit
gibt, in anderer Weiſe auch wieder ein politiſch aktionsfähiges
Land zu werden. Es iſt doch nicht ſo, wie dieſer oder jener
meint, daß wir jetzt nur neue Laſten auf uns nehmen. Anſtatt
der bisherigen Laſten durch die Micum=Verträge, die Militär=
kontrollkommiſſion
, die Reparationszahlungen und die Be=
ſatzungskoſten
, die zuſammen doch über 1½4 Milliarden aus=
machen
, wird ein
Moratorium
getährt, durch das unſer Budget entlaftet wird und es möglich
iſt, durch Kredite, die in die Währungsbank fließen, die deutſche
Wirtſchaft zu befruchten. Vor dieſer ganz nüchternen Frage
ſtehen wir, abgeſehen von der großen politiſchen Frage, die ich
in der Ferne ſehe.
Streſemann wandte ſich dann gegen mehrere Einzelvorwürfe,
die gegen die deutſche Außenpolitik erhoben werden, und zog in
längeren Ausführungen die Zeit der tiefſten Erniedrigung
Deutſchlands vor den Befreiungskriegen heran. Er fuhr dann
fort: Wenn wir heute fragen, wer hat damals Preußen er=
rettet
, wer hat es erhalten? Das waren nicht diejenigen, die
damals vorwärts ſtürmten und drängten. Erhalten hat es die
Staatskunſt derjenigen, die zunächſt den Staat erhielten und
warteten, bis eine Zeit gekommen war, die wieder die Möglich=
keit
zum Aufſtieg gab.
Der Miniſter ging hierauf auf
die Innenpolitik
über und ſchloß ſeine Rede mit den Worten: Im Vertrauen auf
die Zukunft ertragen wir die Gegenwart. In dieſer Gegenwart
arbeiten wir im Vertrauen auf die Zukunft, eine Zukunft, in
der es wieder heißen wird: O Deutſchland hoch in Ehren!
Nachdem der ſtürmiſche Beifall verklungen war und der
Vorſitzende des Deutſchen Stahlhelmbundes ein von der Ver=
ſammlung
mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommenes Hoch auf den
Reichsaußenminiſter ausgebracht hatte, ſang die Verſammlung
das Deutſchlandlied. Tauſende von Magdeburger Bürgern, die
keinen Eintritt in die Verſammlung gefunden hatten, hörten in
einer Parallelverſammlung einen Vortrag von Dr. Ludwig=
Magdeburg.

Magdeburg, 30. April. Reichsaußenmiiiſter Dr. Streſe=
mann
hat auf zahlreiche Anfragen über ſeine Stellung zum Be=
rufsbeamtentum
einem Vertreter der Magdeburger Zeitung fol=
gende
Erklärung abgegeben: Die Annahme des Sachverſtändi=
gengutachtens
als Verhandlungsgrundlage hat anſcheinend die
Beſorgnis erweckt, daß dadurch eine Entwickelung angebahnt
werde, die die Umwandlung des Berufsbeamtenverhältniſſes bei
der Eiſenbahn in ein Angeſtelltenverhältnis mit privatem Dienſt=
vertrag
zum Ziele habe. Etwas Derartiges iſt nicht in Ausſicht
genommen. Die Regierung ſteht vielmehr auf dem Standpunkt,
daß das Berufsbeamtentum unter allen Umſtänden aufrecht er=
halten
und ſeine wirtſchaftliche Lage verbeſſert werden muß. So=
bald
die nötigen Mittel zur Verfügung ſtehen, müſſen die Be=
züge
der Beamten erhöht werden. Ob und wann dies in aus=
außenpolitiſchen
Entwicklung ab. Auch iſt entſcheidend die
Frage, ob wir ein Moratorium erhalten, das uns die Sanie=
rung
des Haushalts ermöglicht. Die Mittel, die dann erübriat
werden, müſſen in erſter Linie den Beamten zufließen.
Geſtörie Wahlverſammlungen.
Berlin, 30. April. In der von etwa 1000 Teilnehmern
beſuchten Wahlverſammlung der Sozialdemokratiſchen
Partei in der Brauerei Königsſtadt kam es geſtern abend zu
einer Schlägerei mit den zahlreichen anweſenden Kommu=
niſten
, wobei etwa 15 Perſonen verletzt wurden. Die Polizei
vor. Im Anſchluß an eine Verſammlung der Deutſch=
völkiſchen
Freiheitspartei in Oberſchöneweide
kam es zu ſtarken Ruheſtörungen durch anweſende
Kommuniſten. Als die Polizei die Kommuniſten auffor=
derte
, das Lokal zu verlaſſen, leiſteten die letzteren Widerſtand,
ſo daß die Polizei von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen
mußte.

*Konzert.
N. Ein Abend der Freien Geſellſchaft für
Muſik Darmſtadt im Fürſtenſaal. Wieder eine Art Dis=
kuſſionsabend
, man bekommt von guten Künſtlern Proben
neuerer und neueſter Kunſt vorgeführt und darf innerlich dazu
Stellung nehmen und nach dem Konzert mit Bekannten über
dieſe verſchiedenen Verſuche philoſophieren und äſthetiſieren.
Arnold Schönberg, als der ſchwierigſte und ſtrittigſte der an
dieſem Abend zu Wort kommenden Komponiſten, ſteht zu Beginn
der Vortragsfolge mit einem Klavierſtück aus op. 11 in konzert=
mäßiger
Interpretation von Buſoni, die ſtark unterſtreicht. Uns
ſind manche ſpäter entſtandene Werke von Schönberg weit leich=
ter
verſtändlich als die ſeiner Uebergangsperiode, und wir fühl=
ten
uns gerade ſo ratlos dem Stück gegenüber wie die große
Mehrzahl der Hörer. Auch die Proeven van Stylkunſt von
Jacob van Domſelaer kamen uns vor wie Czerny=Etuden in
neutöneriſchem Gewand, ſpekulative Verſuche, wie die in der
bildenden Kunſt vor einem Jahrzehnt, die heute ſchon ſtark über=
wunden
ſind. Eine Sonatine für Flöte und Klavier, Werk 14,
von Phil. Jarnach war dagegen unſchwer in ihren künſtleriſchen
Abſichten zu erfaſſen und verfolgen und ſteht nicht auf extrem
umſtürzleriſchem Boden.
Der zweite Teil galt Bela Bartok, dem Komponiſten, der
auch in den gewagteſten Verſuchen nie den Vollblutmuſiker ver=
leugnet
und überall intereſſiert, mag er ernſthaft oder grotesk
zu wirken beabſichtigen. Man fühlt die Abſicht, das Ausdrucks=
bereich
zu erweitern, ſowohl in der Klavierſuite op. 14, deren
temperamentvolles, ſcharf rhythmiſiertes Allegretto ſtarke Gegen=
ſätze
verſchiedenſter Art und zuletzt ein feinſinniges Soſtenuto
folgen läßt. Die Texte der vier Lieder ſcheinen uns in ihrer
Maniriertheit ſchon reichlich einer Kunſt von geſtern anzuge=
hören
, eins aber iſt ſicher, daß ihre Art in den Vertonungen mit
verblüffender Sicherheit getroffen und wiedergegeben iſt. Das
Allegro barbaro macht ſeinem Namen alle Ehre, eine moderne
Wut über den verlorenen Groſchen.
Ausübend betätigten ſich Frau Elli Bommersheim,
die unermüdliche und verdienſtvolle Vorkämpferin für moderne
Klavierkunſt, die als Soliſtin wie als Begleiterin ihre Aufgaben
ausgezeichnet beherrſchte, Herr Robert Hager vom Landes=
theater
, deſſen ſchöner Bariton ſchon mehrfach von uns im Kon=
zert
willkommen geheißen wurde und der ſich in die Eigenart
der Lieder ausgezeichnet eingefühlt hatte, und Herr Martin

Geißler mit ſeiner hervorragenden Technik und dem ſchönen
Klang ſeines Flötenſpiels. Alle Künſtler fanden reichen Dank
für ihr verdienſtvolles Wirken.

* Weltliche und geiſtliche Maifeier.
Alles neu macht der Mai! Deshalb wird der Beginn dieſes
Luſt= und Wonnemonats von altersher feſtlich begangen, und eine
große Zahl von Frühlingsbräuchen ſind auf den 1. Mai vereinigt.
Nachdem in der Walpurgisnacht die Hexen und böſen Geiſter noch
einmal ihr dunkles Treiben mit aller Kraft entfaltet haben und
man ſich durch allen möglichen Spektakel, durch lodernde Feuer
und kräftige Segensſprüche gegen die Dämonen zu ſchützen geſucht
hatte, beginnt mit dem Aufgang der Sonne am 1. Mai der Jubel
über den Anbruch der ſchönen Jahreszeit. Mit luſtiger Muſik
wird der Maien eingeblaſen, und es gibt ſogar Orte, bei denen
am Maitag der Küſter auf der Orgel ein fröhliches Stückchen
ſpielt, das den Geſang des Kuckucks nachahmt. Hie und da werden
auch die Glocken geläutet. Vor allem feiert man den Mai mit
den lieblichen Kindern des jungen Frühlings, mit den Bkumen
und den friſch ergrünten Maien, hauptſächlich Zweigen von Bir=
ken
und Tannen, aber auch ganzen Bäumen, von denen die Aeſte
und die Rinde beſeitigt werden, ſodaß nur noch die grünen
Wipfel leuchten. Der Maibaum, urſprünglich ein Sinnbild der
Fruchtbarkeit der neuerwachten Natur, iſt all überall der lieblichſte
Schmuck des Maifeſtes, aber von ſeiner früheren magiſchen Kraft
hat er auch noch etwas behalten, indem man das Vieh und die
Brunnen damit ſchmückt, um die Tiere geſund und das Waſſer
rein und erquickend zu halten. Die jungen Burſchen ſetzen ihren
Schätzen ſolche Maibäume vor die Tür und halten wohl bis zum
Morgen neben der Maie Wache, damit nicht ein anderer den
Gruß an die Herzallerliebſte vor eine andere Tür pflanze. Gar
eindrucksvoll iſt die Liebesſprache der Maien. Läßt das Mädchen
das Bäumchen tagsüber ſtehen, ſo bedeutet das Gegenliebe; ſtößt
ſie ihn aber um, ſo erhält der Burſch damit einen Korb. Ehren=
maien
werden auch wohl dem Bürgermeiſter und Pfarrer ge=
ſtiftet
, während die anrüchigen Mädchen einen Schandmai in
Geſtalt eines alten Beſens oder ein paar zerriſſenen Lumpen oder
Schuhe vor das Fenſter geſetzt bekommen. In der Verwendung
der verſchiedenen Maienzweige hat ſich eine ganze Blumen=
ſprache
ausgebildet. Das brave Mädchen bekommt einen Buchen=
zweig
, die Schlimme einen Hollunderſtrauch. Verſchiedentlich wird
auch der Kirſchbaum als Schandmai benutzt Beſonders feierlich
iſt die Aufpflanzung des gemeinſamen Dorfmaibgumes, deſſen

Segen die ganze Gemeinde genießt. Er wird nachts in aller Heim=
lichkeit
von Burſchen des Ortes gehauen und eingebracht, mit
Fahnen, Bändern und Kränzen, wohl auch mit allerlei Bildern
und Figuren geziert und in der Mitte des Dorfplatzes oder vor
dem Wirtshaus aufgeſtellt. Fröhliche Tänze und Wettklettern mit
allerlei Preiſen verſchönen die Feſte, die um die Dorfmaien ab=
gehalten
werden.. Nach einiger Zeit wird er verſteigert oder ver=
brannt
; manchmal aber bleibt er auch das ganze Jahr über ſtehen.
Bei den Tänzen um den Maibaum wird eine Maibraut
oder Maienkönigin gewählt, ein uralter Nachklang der alten
Maigrafen, die vom Könige ein Mailehen erhielten. Auch das
Maimännchen oder der Maikönig fehlt nicht in unſeren Volks=
bräuchen
, und es haben ſich noch Feſtſpiele erhalten, die an die
uralte Darſtellung des Kampfes zwiſchen Sommer und Winter,
den Keim des deutſchen Volksdramas, gemahnen. Bei den Mai=
gängen
am frühen Morgen wäſcht man ſich im Maientau, der eine
beſonders weiche und reine Haut verleiht. Das Vieh wird am
1. Mai zum erſtenmal in feſtlichem Zuge ausgetrieben, und der
Hirt ſpart nicht an grünen Zweigen und bunten Bändern, um
ſeine Kühe ſtattlich herzurichten, beſprengt ſie beim erſten Austrieb
mit dem heiligen Waſſer der Quelle. Auch die Menſchen werden
mit Waſſer begoſſen oder mit dem glückbringenden Schlage der
Mairute bedacht. Die Arbeit ruht am 1. Mai, auch wenn er in
die Woche fällt, alles iſt feſtlich und froh geſtimmt. Wie ſehr dieſes
urſprünglich heidniſche Feſt im Herzen des deutſchen Volkes wur=
zelte
, das zeigt die Umformung der Maifeier in geiſtliche Bräuche,
wie ſie von der Kirche gepflegt werden. Am ergreifendſten iſt
wohl die Erzählung des Myſtikers Heinrich Sauſe von ſeiner
Maifeier. Die deutſchen Schriften dieſes gefühlvollſten und poe=
tiſchſten
aller unſerer Myſtiker ſind ſoeben in einer neuen ſchönen,
von Anton Gabele beſorgten Ausgabe im Inſel=Verlag zu Leipzig
erſchienen. Da heißt es in der Erzählung ſeines Lebens: In
der Zeit des einziehenden Mai fing er gewöhnlich an, einen gei=
ſtigen
Maien zu ſetzen, und ehrte den eine zeitlang alle Tage ein=
mal
. Unter all den ſchönen Zweigen, die je wuchſen, konnte er
nichts finden, was dem ſchönen Maien mehr glich, als den won=
niglichen
Aſt des heiligen Kreuzes, der reicher in Gnaden und Tu=
genden
und jeder ſchönen Zierde erblüht, als je alle Maien. Unter
dieſem Maien machte er ſechs Kniebeugungen, und jede Kniebeu=
gung
ſollte in ihrer Betrachtung den geiſtigen Maien mit den
ſchönſten Dingen zieren, die der Lenz hervorbringen mochte. So
brachte er ſtatt aller Roſen, Veilchen, Lilien und ſchönfarbigen
Blumen, ſtatt des Geſangs der Vögel und aller Maienluſtbarkeit
die Frömmigkeit ſeines Herzens dar,

[ ][  ][ ]

Seite 4

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924

Nummer 121

Der 1. Mai.
Kommuniſtiſche Sonderaktionen in Berlin.
Die Polizei warnt.
Berlin, 30. April. Die morgige Maifeier wird in Berlin
infolge der durch den Wahlkampf noch verſchärften politiſchen
Differenzen zwiſchen der S. P. D. und der K. P. D. keinen ein=
heitlichen
Charakter tragen. Die Sozialdemokratie veranſtaltet
am Vormittag 21 Verſammlungen, während die Kommuniſten
anſcheinend trotz des behördlichen Verbotes eine Demonſtration
im Luſtgarten veranſtalten wollen. Die Gewerkſchaften haben
ihre Mitglieder bereits gewarnt, an dieſen Veranſtaltungen teil=
zunehmen
. Da ſeitens der K. P. D. in den einzelnen Betrieben
alle Vorbereitungen für Umzüge getroffen worden ſind, wird die
Polizei ihrerſeits alle Maßnahmen treffen.
Der Polizeipräſident erklärt in einem Aufruf: Trotz des
beſtehenden Verſammlungs= und Umzugsverbotes planen die
Kommuniſten, wie ſie öffentlich bekanntgeben, am 1. Mai öffent=
liche
Demonſtrationen auf den Straßen und Plätzen Groß=
Berlins. Mit Rückſicht hierauf erſucht die Polizei von Groß=
Berlin die Bevölkerung, allen Anſammlungen am 1. Mai fern=
zubleiben
, damit nicht Unbeteiligte beim unvermeidlichen Ein=
ſchreiten
der Polizei zu Schaden kommen.
Umzüge in Braunſchweig.
Braunſchweig, 30. April. Mit Rückſicht darauf, daß
der 1. Mai im Freiſtaat Braunſchweig geſetzlicher Feiertag iſt
und zur Abhaltung von Maifeiern und anderen Volksfeſten
dient, ſind für dieſen Tag öffentliche Verſammlungen unter
freiem Himmel ſowie Aufzüge auf öffentlichen Straßen und
Plätzen allgemein zugelaſſen.
Demonſtrationsverbot in Eſſen.
* Eſſen 30. April. (Priv.=Tel.) Wie wir zuverläſſig
erfahren, beabſichtigen die Kommuniſten am 1. Mai, trotz des
inzwiſchen ergangenen Verbotes, Demonſtrationen in der
Oeffentlichkeit zu veranſtalten, und zwar einen Umzug. Aktiver
Widerſtand gegen polizeiliche Maßnahmen ſoll allerdings nicht
geleiſtet werden. Die Kommuniſten wollen ſich vielmehr damit
vegnügen, das Vorgehen der Polizei agitatoriſch (unter beſon=
derer
Berückſichtigung der Wahlen) zu verwerten. Im übrigen
ſcheint es ſo, als ob in dieſem Jahre die Maifeier von den
Kommuniſten hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt des Gegen=
ſatzes
der S. P. D. und der K. P. D. aufgefaßt wird. Die
Kommuniſten werfen den Sozialdemokraten vor, daß das Ver=
bot
der Maifeier im Widerſpruch ſtehe zu der früheren Haltung
der Partei und daß dies nur zu erklären ſei aus der Befürchtung
ſer öffentlichen Bekanntgabe des ſozialdemokratiſchen Mitglieder=
ſchwundes
, der ſonſt klar zutage treten werde.
Aushebung eines Kommuniſienneſtes.
Gelſenkirchen, 30. April. Bei der Aushebung
eines Kommuniſtenneſtes in einem Hinterhauſe der
Schillerſtraße kam es heute früh zu einem Feuergefecht
zwiſchen Polizei und Kommuniſten. Auch die Feuer=
wehr
wurde zu Hilfe gerufen. Da ſich die Kommuniſten nicht
ergeben wollten, wurden ſie ſchließlich nach ſtundenlanger
Belagerung ausgeräuchert. Einer erſchoß ſich, ein
anderer iſt anſcheinend erſtickt. Der Kriminalbeamte Blu=
dau
wurde durch mehrere Schüſſe ſo ſchwer verletzt, daß
er im Krankenhaus ſtarb. Ein anderer Beamter wurde eben=
falls
erheblich verletzt.

Entlaſiung des Arbeitsmarktes.
Berlin 30. April. Die Zahl der unterſtützten Erwerbs=
loſen
im= unbeſetzten deutſchen Gebiet iſt in der Zeit vom 1. bis
15. April 1924 weiter von 703000 auf 476 000 zurückgegangen.
Wenn auch dabei eine gewiſſe Aenderung in den Unterſtützungs=
vorſchriften
mitwirkt, ſo iſt eine weitere weſentliche Entlaſtung
des Arbeitsmarktes unverkennbar. Der ſpäte Eintritt des mil=
deren
Wetters hatte zur Folge, daß die Landwirtſchaft ſpäter als
ſonſt, dafür aber nun in erheblichem Ausmaß Arbeitskräfte ein=
geſtellt
hat. Innerhalb der Induſtriezweige zeigt ſich leider
noch immer eine unzulängliche Belebung im Ausfuhrgewerbe.
Im beſetzten Gebiet iſt die Entwicklung ſehr unregelmäßig,
wenn auch abſchließende Ziffern nicht vorliegen, ſo iſt doch offen=
bar
im Vergleich mit der Zeit vor dem Ruhreinbruch die Arbeits=
loſigkeit
in den beſetzten Gebieten noch immer unverhältnismäßig
viel höher.

Zur
Wahl=Propaganda
liefern
DANAIA
in kürzeſter Friſt
und wirkungsvoller Ausführung
C. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei
Rheinſtraße 23 / Darmſtadt / Rheinſtraße 23

Deutſch=ruſſiſche Eiſenbahnkonferenz.
Moskau, 30. April. Nach einer Meldung der ruſſiſchen
Telegraphen=Agentur hat das Volkskommiſſariat für Verkehrs=
weſen
dem deutſchen Vorſchlag, wonach in Moskau zum
11. Mai eine deutſch=ruſſiſche Eiſenbahnkonfe=
renz
einberufen werden ſoll, in der die Einzelheiten der Frage
einer direkten Verbindung zwiſchen Deutſchland und der Sowjet=
Union ſowie andere beide Seiten betreffende Eiſenbahnfragen
beſprochen werden ſollen, als annehmbar anerkannt.

Die Mannheimer Totenfeier.
Die Einäſcherung Dr. Helfferichs.
Mannheim, 30. April. Trotz der Gewitterſtimmung, die ſich
bei Beginn der Trauerfeier für Dr. Helfferich und ſeine Mutter in
einem Strom von Regen austobte, umſtand eine nach Tauſenden zäh=
lende
Menge das Krematorium, das innen und außen würdigen
Trauerſchmuck trug. Auf der Höhe der Freitreppe waren die Särge
aufgebahrt, umringt von einer Fülle von Blumen und Kränzen, darun=
ter
Kränze vom früheren Deutſchen Kaiſer und dem Kronprinzen. Auf
den Stufen der Treppe hatte die Studeutenſchaft der benachbarten Uni=
verſitäten
, der Mannheimer Handelshochſchule und der Ingenieurſchule
in vollem Wichs mit umflorten Fahnen Aufſtellung genommen. Unten
hatten ſich die Vaterländiſchen Jugendverbände aus Süddeutſchland mit
ihren Fahnen aufgeſtellt, denen ſich das Publikum anſchloß.
Mit dem Beethovenſchen Trauermarſch wurde die Feier ſtimmungs=
voll
eingeleitet. Alsdann hielt Konſiſtorialrat Dr. Fiſcher=Berlin, ein
Freund der Familie Siemens, die Gedächtnisrede. Er entwarf ein lebeu=
diges
Bild des Menſchen, Wiſſenſchaftlers, Staatsmannes und Patrioten
Helfferichs. Beſonders herzliche Worte fand der Geiſtliche für die Schil=
derung
des Verhältniſſes des Entſchlafenen zu ſeiner Familie. Mit der
Mahnung, der Treue, die Helfferich ſeinem Volke, ſeinem Staat und ſei=
ner
politiſchen Ueberzeugung gehalten habe, nachzueifern, ſchloß der
Redner.
Nach dem von dem Orcheſter geſpielten Choral Jeſus, meine Zu=
verſicht
, begann unter Niederlegung von Kränzen eine Reihe von An=
ſprachen
. Reichsfinanzminiſter Dr. Luther überreichte den Ab=
ſchiedsgruß
der Deutſchen Reichsregierung. Den
Kranz für den Reichstag legte Vizepräſident Dietrich nieder mit der
Widmung: Das Vaterland in Dankbarkeit ſeinem bis in den Tod ge=
treuen
Sohne‟. Der Präſident der Pfalz machte ſich zum Dolmetſcher
der Gefühle der bayeriſchen Regierung. Bayern und die Pfalz ſeien
ſtolz auf dieſen Sohn der Heimat und die Mutter, die ihn gebar. Es
folgte Bürgermeiſter Forthuber=Neuſtadt, als Vertreter der Vaterſtadt
Helfferichs und Dr. von Stauß als Vertreter des 6. Wahlkreiſes. Fer=
ner
traten an die Bahre Vertreter der Deutſchnationalen Volkspartei
Badens, Heſſens, Württembergs, Mannheims und Heidelbergs. Exz.
Wallraff, als Vertreter des Landesverbandes der Deutſchnationalen,
hob die Bedeutung des Toten für die Partei und das Vaterland her=
vor
. Weiter ſprachen noch Vertreter aus dem Saargebiet, ſowie der
Bismarckbünde und Vertreterinnen der Deutſchnationalen Frauen.
Als das Niederländiſche Dankgebet, geſungen von dem Lindeſchen
Männerchor, erklang, ſenkten ſich die Fahnen der Studenten über die
Särge.
Der neue deutſche Geſandte in Mexiko.
* Berlin, 30. April. (Priv.=Tel.) Der Leiter der Oſt=
aſiatiſchen
Abteilung des Auswärtigen Amtes, Miniſterial=
direktor
Knipping, iſt anſtelle des verſtorbenen Grafen
Montgelas zum Geſandten in Mexiko ernannt.
Miniſterialdirektor Knipping iſt am 25. März 1868 geboren
und aus dem preußiſchen Juſtizdienſt hervorgegangen. Im
Jahre 1897 iſt er in den auswärtigen Dienſt des Reiches einge=
treten
und war zunächſt mehrere Jahre im Auswärtigen Amt
in Berlin tätig. Von 1899 an war er in verſchiedenen deutſchen
Konſulaten Oſtaſiens tätig, u. a. in Apia und Shanghai. 1902
kehrte er in das Auswärtige Amt zurück und wurde Legations=
rat
. 19096 übernahm er die Leitung des Konſulates in Peking
und wurde 1913 Generalkonſul in Shanghai. 1917 kam er wie=
der
zurück ins Auswärtige Amt in Berlin und wurde 1918 zu
Verhandlungen über wichtige politiſche und handelspolitiſche
Fragen der Geſandtſchaft in Bern zugeteilt. 1920 wurde er
Miniſterialdirektor und übernahm die Leitung der Oſtaſiatiſchen
Abteilung des Auswärtigen Amtes.

*
K
MAINZER
VARENHAUS
GUcCENHEIM E MAR.
T MARKT 7

Soochtabl!

in allen Webarten, grau und weiß, b’wolle und
Handtuchstoffe hleinen
.. . Aeter 95 8, 789. 653, 48g
cm breit, solide kräftige Oualitäten, für Arbeitshemden
Nessel,
.... . .. . . . . . . . Ueter 689.

em breit, in guten und besten Onalitäten,
Kretonne, 9
... . . . . . Ueter 1.15, 989, 189
Croisé, neiß, solide Qualität
.. . Ueter 983
130 om breit, in nur guten Onalitäten, Streifen- und
Damaste, Blnmenmnter . . . . . . . . . . . . . . Ueter 2,95, 2.45
Haustuche, 150 cm breit, . . . . . . . 7 J r.. . . Ueter 1.95
150 om breit, sehr gute Qnalität, für Bettücher
Halbleinen,
..... . . . leter 3.25
Kleiderdruck, gute Onaltzt . . . . . . . . . . . Ueter 1.40, 1.10
Bettkattun, solide Oualität, nene Unster . . . . . . Aeter 1.10, 983
Schürzendrück, 120 cm breit, Ia Oualittt . Ueter 2,10, 195, 1.85
100 cm breit, hell u. dunkel
Schürzenbaumwollzeug,

... . Uleter 1.25
80 cm breit, durchgowebte solide Oualität, moderne Streifen
Zephir,
. . leter 125, 1.10

in hellen Streifen und Tupfen, 80 cm breit
Bwollmusseline
.. Ueter 6Sg
...
in hübschen Neuheiten, solide Qualitäten
Bwollmusseline . . . . . . . . . . . . . . . Ueter 125, 9Sg
Voll-Volle, doppelbreit, Schweiser Ausrüstung, weiß . . . Meter 1.95
18 cm breit, in allen modernen Farben, beste Oualitäten
Voll-Voile,
... . . . . . . . . . . . . . . . . . leter 2.99
in modernen Streifenmnsterungen, solide wasch-
Orepé-Frotté chte Oualitzt . ...
...... . . Ueter 1.78
doppelbreit, in enorm großer Auswahl, moderne Streifen und
TTOffe, Karos, nur zolide Gualtäten ... . . . Ueter 3,95, 2,95, 1.95
Crepellne, doppelbreit, in vielen modernen Farben . . . . . Aeter 2.50
130 cm breit, in modernen Farben, Ia Qualität, reine
Gabardine, wolle ......."
Ueter 7.95
130 cm breit, marine, blau, reine Wolle, Ia Ware
Satintuche,
.... . Ueter 6.95
Hoppelbreit, moderne neue Dessins
Gestr. Rockstoffe.
.... . . Ueter 480, 3.50
Seidentrikot, doppelbreit, in allen moderner Farben, Meter 9.80, 7.80
Crepe marocaine, doppelbreit, in kuranten Farben, Meter 8.80
doppelbreit, in solider Oualität, moderne
Crépe de chine, Farben
... Ueter 9.80

[ ][  ][ ]

Mmmer 1a1

Darmſtädter Tagblatt, Donerstag, den 1. Mai 1934,

Aus der Landeshauptſtadt.

Darmſtadt, 1. Rai.

In den Rnheſtand verſetzt wurden: am 19. April 1924 der Gen=
Harmeriewachtmeiſter Ludwig Oſt m Ober=Ramſtadt auf ſein Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. Juli 1924 an; am 23. April der Lehrer an der
Volksſchule zu Oſtheim, Kreis Friedberg, Wilhelm Rorh auf ſein
Nachſuchen vom 1. Juni ab.
In den Staatsdienſt wurden übernommen: Am 24. April 1994
die Forſtwarte: Heinrich Altenheimer zu Holzhauſen v. d. H.,
Heinrich Auguſt Hartmann zu Harreshauſen, Peter Anton
Hainz I. zu Dietesheim und Wilhelm Hörr zu Hiltersklingen
vom 1. April 1924 ab unter der Amtsbezeichnung Förſter Am 26.
April der Forſtwart Philipp Laudenberger II. zu Vielbrunn un=
ter
der Amtsbezeichnung Förſter vom 1. April an.
Heſſiſches Lanbe3theater. Cimaroſas Heimliche Ehe wird,
von Eugen Keller neu bearbeitet, am Freitag, den 2. Mai, im Kleinen
Haus zur Aufführung kommen. Inſzenierung: Eugen Keller, Büh=
nenbild
: T. C. Pilartz, muſikaliſche Leitung: Joſeph Roſenſtock.
Morgen, Freitag, den 2. Mai, gaſtiert Bruno Harprecht als
Graf Traſt in Sudermannß Ehre. In dieſer Aufführung ſpielt
Eliſabeth Stieler die Leonore, Gillis von Rappard den Kurt
und Gerhardt Ritter ben Kommerzienrat. Die übrige Beſetzung iſt
die der letzten Aufführung vor zwei Jahren.
Hannelore Ziegler in Darmſtadt. Am 8. Mai, abends 7.30 Uhr,
im Städt. Saalbau hat Darmſtadt nach längerer Pauſe wieder eine illu=
ſtre
Künſtlererſcheinung zu Gaſt. Hannelore Ziegler, die populärſte und
erfolgreichſte deutſche Tänzerin. Wie wenigen, iſt es ihr während zweier
Tourneen durch die Vereinigten Staaten gelungen, beiſpielloſe Erfolge
für ihre deutſche Kunſt zu erringen, erſt kürzlich noch widmete die große
amerikaniſche Preſſe der irrtümlich totgeſagten Hannelore, als der un=
vergeßlichen
Nachſchöpferin des feurigen Radetzhymarſches, begeiſterte
Nekrologe. Das Programm des Darmſtädter Abends verzeichnet eine
exquiſite Folge der beſten Zieglerſchen Tanzſchöpfungen. Karten bei
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9. Für den beſonderen Sperrſitz liegt
eine beſondere Liſte auf, Einzeichnungen können ſchon jetzt erfolgen.
Volkshochſchule. Unſere Teilnehmer am Ferienkurs Italien ſeien
darauf hingewieſen, daß der Kurſus Nr. 23 als regelmäßige Zuſammen=
künfte
gedacht iſt, ſie alſo zur Teilnahme verpflichtet. Er ſteht natürlich
auch jedermann offen, der ſich über Italien orientieren will. Der erſte
Abend iſt bereits am Freitag, den 2. Mai, Hörſaal 140, der Techniſchen
Hochſchule. Hörerkarten ſind alsbald in der Geſchäftsſtelle, Wilhelminen=
ſtraße
3, zu löſen.
Verſchobenes Konzert. Infolge plötzlicher Erkrankung des Herrn
Göſta Andreaſſon wird der für Freitag, den 2. Mai, im Saal Hotel
Traube angekündigte 3. Sonaten=Abend auf Dienstag, den 13. Mai, ver=
ſchoben
. Die gelöſten Karten behalten ihre Gültigkeit.
Gewerbemuſeum. Am Freitag, den 2. Mai, wird im Gewerbe=
muſeum
eine Ausſtellung der Staatlichen Akademie für graphiſche
Künſte und Buchgewerbe in Leipzig eröffnet. Sie enthält Ar=
beiten
der Meiſterklaſſen für Naturphotographie und Reproduktions=
technik
. Die Arbeiten der letzteren Abteilung ſind im Lichthof ausgeſtellt
und werden weitere Kreiſe vor allem durch die unter Leitung von Prof.
Fritz Götz hergeſtellten Lichtdrucke nach Grünewalds Iſen=
heimer
Altar intereſſieren. Unter den phrtographiſchen Arbeiten
im Vorderraum beſitzen die von Prof. F. E. Smith hergeſtellten Por=
trätaufnahmen
eine überragende Bedeutung in der Entwicklung der
Bildnisphotographie. Da ſich unter den Dargeſtellten eine Reihe be=
kannter
Perſönlichkeiten aus Literatur und Kunſt befindet, kann dieſe
Abteilung auch unter allgemeinerem Geſichtspunkt Intereſſe erwecken.
Die Ausſtellung iſt täglich von 1112½, Sonntags bis 1 Uhr, geöffnet.
Ein Katalog der Ausſtellung iſt zum Preiſe von 50 Pfg. in beſchränkter
Anzahl erhältlich.
Bismarck im Film. In dieſen Zeiten vaterländiſcher Not wendet
mancher Deutſche den Blick rückwärts in der Geſchichte ſeines Volkes, um
ſich an dem Leben und Wirken großer Vorfahren zu ſtärken und aufzu=
richten
. Dieſe geſunde, nationale Bewegung zu unterſtützen und zu för=
dern
iſt eine Kulturaufgabe des Films. Es kann daher nur freudig be=
grüßt
werden, daß die Palaſt=Lichtſpiele in den nächſten
Tagen ein großzügiges Lebensbild des eiſernen Kanzlers zur Vorfüh=
rung
bringen. Geboren in den traurigen Zeiten der Franzoſenherr=
ſchaft
, ſehen wir den jungen Bismarck bei den Spielen und Streichen
ſeiner Knabenjahre, über die Göttinger Studentenzeit allmählich zum
kernigen Manne heranreifen. Den Poſten eines Deichhauptmannes ver=
tauſcht
er 1852 mit der Diplomatenlaufbahn, die ihn bald an die rechte
Stelle bringt: Als Reichskanzler ſchmiedet er mit eiſerner Fauſt das
ſtolze deutſche Kaiſerreich. Was er in den ſiegreichen Kriegen erkämpft
hat, ſehen wir ihn, als Meiſter der Staatskunſt, noch viele ſegensreiche
Friedensjahre hindurch dem deutſchen Volke bewahren. Mit einer Hul=
digungsfahrt
Jung=Deutſchlands zu dem greiſen Kanzler endet das
glänzend ausgeſtattete, ſechsaktige Filmſtück.
National=Stenographen=Verein Darmſtadt. Am Freitag, den
2. und Dienstag, den 6. Mai, beginnen im Feierabend neue An=
fängerkurſe
in National=Stenogradhie für Damen und Herren, ſowie
Schüler vom vollendeten 10. Lebensjahre ab. Dieſes einfachſte Syſtem
der Gegenwart, das in ſeiner Verkehrsſchrift insgeſamt nur 40 Zeichen
(einſchließlich 11 Siegel) umfaßt, iſt in achtſtündigem Unterricht voll=
ſtändig
zu erlernen. Auskunft; Geſchäftsſtelle Bismarckſtraße 16.
(Siehe Anzeige.)
3 Strafgericht II. Inſtanz. 1. Ludwig Müller in Crum=
ſtadt
iſt vom Schöffengericht Gernsheim wegen Diebſtahls mit
vier Monaten Gefängnis beſtraft worden. M. war als Heizer bei der
einen der dortigen Dreſchmaſchinengeſellſchaften beſchäftigt. Da eine Re=
viſion
der Dampfkeſſelinſpektion bevorſtand, wurde die Maſchine ab=
montiert
. Eines Tages gewahrte man, daß Teile der Maſchine fehlten.
Die Gendarmerie ſtellte darauf umfangreiche Erhebungen an. Müller
will, als er noch zweimal in der Maſchinenhalle nach Verbringen der
Maſchine war, dort nur einige Briketts mitgenommen haben. Das Ge=
richt
I. Inſtanz ſchließt aus dem höchſt ſonderbaren und verdächtigen

ſind ihm zugebilligt, als ſtraferhöhend iſt der grobe Vertrauensbruch er=
achtet
, den Müller gegenüber der Dreſchmaſchinengeſellſchaft, in deren
Dienſten er geſtanden, begangen habe. Müller beſtreitet auch in der
Berufung, die er gegen die Verurteilung verfolgt, jeden Diebſtahl, er
habe ſelbſt feſtgeſtellt, daß, als er in die Halle gekommen, verſchiedene
Teile der Maſchine fehlten. Der Gendarmeriemachtmeiſter Lindenſtruth
von Goddelau hat auf Veranlaſſung der Geſellſchafter Crößmann und
Funk Erhebungen veranſtaltet. Student Otto Funk bei deſſen Vater
beide Maſchinen der Crumſtädter Dreſchmaſchinengeſellſchaft damals auf=
bewahrt
waren, betont, daß die Armatur nur von ſachverſtändiger Hand
entfernt worden ſein könne. Den Schlüſſel für die Halle bewahrte Fried=
ich
Crößmann auf. Müller behauptet, er habe als Mitgeſellſchafter an
der Dreſchmaſchine, weil der Weg ihm zu weit geweſen ſei, ſich einen
eigenen Schlüſſel zur Halle machen laſſen. Feſt ſteht, daß Angeklagter
gleichen Anteil an der Maſchie hatte, wie die übrigen Mitgeſellſchafter.
Der Verteidiger, Rechtsanwalt Neuſchäffer, zerpflückt die vom

Schöffengericht hervorgehobenen fünf Verdachtsmomente und betont, daß
es ſich um eine Dreſchgeſellſchaft, wie ſie auf dem Lande üblich ſind, ge=
handelt
habe, bei denen es keine Satzungen gibt und bei denen man nicht
weiß, wer Vorſtand und wer nur Vereinsmitgkied iſt. Unter ſolchen Um=
ſtänden
und dem Vorliegen eines ſtagnierenden Vereinslebens konnte ſich,
nach Anſicht des Verteidigers, der Angeklagte für berechtigt halten, ſich
einen Schlüſſel zur Maſchinenhalle machen zu laſſen. In letzterer Tat=
ſache
könne man kein Schuldindiz finden. Es entfalle deshalb auch die
Annahme eines mit Nachſchlüſſel begangenen ſchweren Diebſtahls. Die
ſubjektive Auffaſſung der beiden Crößmann über das Verhalten Mül=
lers
bei den Erhebungen des Gendarmeriewachtmeiſters könne nicht die
im erſten Urteil niedergelegte Wirkung und Folgerung nach ſich ziehen.
Sollte Müller einen Diebſtahl ausgeführt haben, durch deſſen Vollfüh=
rung
er ſich auch ſelbſt ſchädigte? Das könne die Verteidigung unmöglich
annehmen. Auf die ſubjektive Auffaſſung der Mitgeſellſchafter könne man
keine Häuſer bauen. Eine beſondere Sachkunde ſei für die diebiſche Weg=
nahme
nicht erforderlich. Die Verdachtmomente ſeien gänzlich unzu=
reichend
für eine Verurteilung, auch das Auftreten des Angeklagten vor
Gericht könne nicht als Schuldmoment verwertet werden. Auch der
Staatsanwalt vermißt einen ſchlüſſigen Schuldbeweis und beantragt mit
dem Verteidiger die Freiſprechung des Angeklagten, auf die auch
erkannt wird. Die Koſten hat die Staatskaſſe zu tragen.
2. Emailbrenner Fried. Freitag von Neu=Iſenburg iſt we=
gen
Forſtfrevels vom Forſtgericht Offenbach, begangen in drei Fällen,
mit dreimal 3 Wochen Haft beſtraft. Staatsanwaltſchaft und Angeklag=
ter
haben Berufung eingelegt. Da in Neu=Iſenburg ſtark im Walde ge=
frevelt
wird, werden 3 Monate als Geſamtſtrafe beantragt. Die Be=
rufung
des Angeklagten wird zurückgewieſen. Das
Urteil ſtellt dazu feſt, daß die Staatsanwaltſchaft gegen das Urteil
keine Berufung eingelegt hat.
Erwiſcht. In der Nacht zum 29. ds., 3 Uhr, ertappte ein Wach=
beamter
der Debewag‟ (Darmſtädter Bewachungs=Geſ. m. b. H.) im
Induſtrieviertel zuvei Mcnn, als gerade einer davon das Tor einer grö=
ßeren
Holzfirma überſteigen wollte. Das energiſche dienſtbewußte Ein=
greifen
des Wachbeamten hat, ohne Zweifel die Firma vor Schaden ge=
ſchützt
.

Der Kampf mit dem Drachen. Iſt von dem Nibelungen=
Film, deſſen erſter Film Siegfried demnächſt im UI. T. ſeine Erſt=
aufführung
erlebt, die Rede, ſo wirft ſich die Frage von ſelber auf:
Wie ſteht es mit dem Drachen? Drachen man hat deren auf
der Opernbühne ſchon genug geſehen. Sie erinnerten an Heringe
oder Karpfen. Und ihre ganze Gefährlichkeit beſtand darin, daß das
eine Auge rot und das andere grün erleuchtet war. Die Theater=
technik
wa

ſchon allein als Konſtruktion ein techniſches Wunder iſt. Auf dem
Decla=Bioſcop=Aufnahmegelände der Ufa in Regensburg der
großen Berliner Filmſtadt hat er dem Rieſentier eigens eine zeppe=
linhallengroße
Hundehütte bauen müſſen. Im Innern des Reptils
konnte eine ganze Schar Arbeiter auf bequemen Ruhebänken Platz
nehmen, um von ihrem Sitz aus mit Hebeln die plumpen Beine, den
Schwanz, den Hals, die Atmungsmaſchinerie die Bauchwände und
Nüſtern uſw. zu bewegen. Der Drache ſchreitet regelrecht daher, kann
ſich auf den Hinterfüßen erheben, kann ſaufen, Hals und Schwanz
ringeln, Feuerflammen ſpeien. Wenn ihm Siegfried das Schwert ins
Auge pflanzt, läuft literweiſe das Gallert aus, und es ſtößt im Takt
gewaltiger Pulsſchläge der Blutſtrom aus den Rippen, wenn Sieg=
fried
das Herz getroffen hat. Aber der Trumpf iſt die Seele des
Drachen. Welche Pſyche hat der Regiſſeur der Wundermaſchine, die
er ſich als Star engagiert hatte, eingeblaſen? Fritz Lang iſt der An=
ſicht
, daß dem alten Heldenlied echte Motive aus den Urtagen der
Menſchheit zugrunde liegen, Reminiſzenzen aus jenen Zeiten, da ſich
das junge Geſchlecht der Menſchen gegen die letzten Repräſentanten
der ausſterbenden Urweltrieſen zu verteidigen hatte, gegen jene ge=
waltigen
Kaltblüter, von denen wir Reſte in den mächtigen Verſteine=
rungen
der Juraformation wiederfinden. Als trägen, krokodilartigen
Kaltblütlerrieſen hat ſich der Regiſſeur den Drachen gedacht. Seine
Pfyche: eine Miſchung von unſäglicher Faulheit und plötzlicher Tücke.
Man muß die Tücke dieſer Drachenblicke geſehen haben; ſie wühlen
in einem Ekel und Haß auf. Und doch ſtaunenswert: der letzte Blick
dieſes verendenden Viehs löſt in einem nicht Befriedigung aus, ſon=
dern
wahrhaftes Mitleid. Dieſer letzte Blick iſt faſt menſchlich. Seine
Hoffnungsloſigkeit könnte erſchüttern; denn er ſpricht von dem Er=
löſchen
, dem Untergang einer ganzen Welt!

429. Sitzung der
Heſſiſchen Handwerkskammer.
Aus der reichhaltigen und wichtigen Tagesordnung ſei hervor=
gehoben
: Der ſtellv. Vorſitzende der Kammer, Nohl=Darmſtadt, be=
grüßt
die Erſchienenen, beſonders die aus dem beſetzten Gebiet, den
für die Regierung (Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft) anweſen=
den
Miniſterialrat Hechler; er wirft einen Rückplick auf das letzte
Jahr und erörtert die traurige Lage des Handwerks. Die Kammer hat
300 000 Goldmark für 600 Betriebe zum Wiederaufbau des Handwerks
beſchaffen können. Die ſteuerliche Belaſtung des Mittelſtandes, inſonder=
heit
des Handwerks, ſchreit zum Himmel. Mit Ausnahme des Bau=
handwerks
beginnt die wirtſchäftliche Tätigkeit im Handwerk anzu=
ziehen
. Hautoſache iſt die Geldbeſchaffung, die in ſichere Ausſicht geſtellt
iſt. Eine große Aufgabe war die Herausgabe einer Handwerker=
zeitung
: ab 1. Juli 1924 erhalten folche alle Handwerker. Solche
Fechpreſſe iſt unerlätzlich, zudem in dieſer Zeit. Der Landesgewerbe=
verein
wurde unter Mitwirkung der Kammer umorganiſiert. Vorſtand
und Geſchäftsführung waren und ſind bemüht, dem Sandwerk, wo
immer, zu helfen. Die Kammer arbeitet am Wiederauſuau der Wirt=
ſchaft
, des Vaterlandes. Redner gedenkt nochmals des Rücktritts vom
Vorſitz durch Geh. Gewerberat Falck=Mainz, ber in einer ſchlichten
Feier noch begangen werden ſoll.
Zu Punkt 2, Bericht über die Tätigkeit des Vorſtandes, ſchildert
Syndikus Schüttler die Verhältniſſe, die durch Zerrüttung der Wäh=
rung
im vergangenen Jahre auch im Handwerk eingetreten ſind. Er
verht

Der Wert der Zeitung

wird dokumentiert
durch die redaktionelle Ausſtattung
Die Beſiebtheit der Zeitung
wird dokumentiert
durch die weite Verbreitung
Beides trifft beim O. T. zu!
Tegen Sie die heutige Nummer nicht
beiſeite, ehe Sie ſich davon überzeugt
haben, daß es notwendig iſt, daß das
D. T. das Blatt iſt, welches unbedingt
in jedem Hauſe geleſen werden muß
Beſiellen Sie das Blatt
bei der Geſchäftsſielle, Darmſtadt, Rhein=
ſtraße
23, oder der Agentur Ihres Ortes
Abonnementspreis für den Monat
:: Mai Mk. 2.40 frei Haus :
(5532md

Jubiläum. Am 1. Mai ſind es 25 Jahre, daß Frl. Anna
Wenz als Küchenhaushälterin und Kaffeeköchin auf der Ludwigshöhe
tätig iſt. Ein treues Dienſtverhältnis, das Angeſtellte und Arbeitgeber
gleich ehrt.
Markusgemeinde. Der Jugendbund gibt Sonntag, den 4. Juni,
den Neukonfirmierten und deren Eltern im Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, abends 7½ Uhr, einen Feſtabend, zu dem auch die Ver=
kreter
des Kirchenvorſtandes freundlichſt eingeladen ſind. Außer dekla=
matoriſchen
und muſikaliſchen Vorträgen und verſchiedenen Reigen wird
das wertvolle Feſtſpiel Phöbe aufgeführt. Die Begrüßungsanſprache
hält Pfarrer Vogel. Der Saal wird ausdrücklich nur für die Konfir=
mierten
und die Eltern ſowie die geladenen Gäſte aus der Mar=
kusgemeinde
reſerviert.
Sonntagskonzert der Hauptfunkſtelle Königswuſterhauſen. Es dürfte
in weiten Kreiſen noch unbekannt ſein, daß von der Hauptfunkſtelle in
Königswuſterhauſen bei Berlin jeden Sonntag vormittag ein angenehm
zu hörendes Konzert über den dortigen großen Sender verbreitet wird.
Es handelt ſich um die Darbietungen der Kapelle Jenö Fesca, die in
den Vormittagsſtunden von 103 Uhr bis 12¾ Uhr ihre Weiſen er=
tönen
läßt. Da dieſe Station bekanntlich über eine ſehr große Energie
verfügt, ſo ſind dieſe Konzerte nicht nur in Berlin und in Deutſchland,
ſondern auch im Auslande mit den entſprechenden Empfangsapparaten
klangſchön zu hören.
Zu den Reichstagswahlen.
Deutſche Volkspartei. Am heutigen Donnerstag um
8 Uhr abends, ſpricht in der Turnhalle (Wogsplatz) Landtagsabgeord=
neter
Dingeldey zur Reichstagswahl. Der Eintritt iſt frei
und es wird Gelegenheit zur freien Ausſprache gegeben. In anbetracht
deſſen, daß bei dieſer Verſammlung mit einem ſehr ſtarken Andrang der
Beſucher zu rechnen iſt, bitten wir unſere Mitglieder und Freunde, ſich
rechtzeitig am heutigen Abend einfinden und vor allem auch in den Be=
kanntenkreiſen
weiterhin für dieſe Veranſtaltung werben zu wollen.
Deutſche Volkspartei. Mitglieder und Wähler unſerer
Partei, die aus irgendwelchem Grund nicht zu den Wahllokalen gehen
können, werden mit Wagen oder Auto abgeholt. Wir bitten, diesbezüg=
liche
Wünſche auf der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 5 (von 91,
und 36 Uhr) mündlich oder durch Fernruf 1304 vorzubringen. Am
Wahltag, Sonntag, den 4. Mai, bitten wir, die Meldungen direkt an
unſer Zentralbüro in der Turnhalle, Fernruf 1932, Deutſche Volkspartei,
zu richten.
Oeffentl. Wählerverſammbung der Deutſch=
nationalen
Volkspartei. Samstag, den 3. Mai, abends,
ſpricht in der Turnhalle am Woogsplatz Herr Reichstagsabgeordneter
Walter Lambach=Berlin, der Vorſitzende des Reichsangeſtelltenausſchuſſes
der Deutſchnationalen Volkspartei. Herr Lambach wird die Ziele aus=
führen
, welche die Deutſchnationale Volkspartei in ſozialer Hinſicht ver=
folgt
. (Näh. ſ. Anz.)
Demokratiſche Partei. Wir weiſen nochmals auf die heute,
8 Uhr abends, im Saalbau ſtattfindende Wählerverſammlung hin, in der
Reichsminiſter Geßler ſprechen wird.
Nach einer Mitteilung des Heſſiſchen Bauernbunds geht
der Heſſiſche Bauernbund gemeinſam mit der Rheinheſſiſchen
Bauernſchaft mit einer eigenen Liſte zur Reichstagswahl vor. Der
Wahlvorſchlag des Heſſiſchen Bauernbundes und der Rheinheſſiſchen
Bauernſchaft enthält die Namen nachſtehender Bewerber:
1. Landwirt Wilhelm Dorſch II., Wölfersheim,
2. Landwirt Dr. Otto Moebus, Siefersheim,
3. Landwirt Karl Konrad Glaſer, Nordheim,
4. Landwirt Wilhelm Konrad Fritz Crainfeld,
5. Landwirt Adolf Schilling, Undenheim,
6. Landwirt Adam Bär II., Langen=Brombach,
7. Landwirt Arnold Kohl=Mainz=Mombach,
8. Gaſt= und Landwirt Johann Heid=Wald=Michelbach,
9. Landwirt Friedrich Wilhelm Stein=Stumpertenrod,
10. Landwirt Ernſt Schoenfeld=Wendelsheim.
Die Reichsliſte beginnt mit den Namen:
Bürgermeiſter Dr. Oskar Maxetzky, Berlin W. 15, Uhlandſtr. 165.
2. Dr. Freiherr v. Lersner, Berlin NW. 23, Brücken=Allee
3. Miniſterialrat Dr. Hans Ponfick, Berlin=Schlachtenfee. Hein
ſtätterſtraße 18.

ſtellung gegenüber der Inflation über zweckmäßige Sicherungen in
Ungeboten, die VVerhandlungen, die mit den Vertretern des Handels
und der Induſtrie ſeitens des Handwerks= und Gewerbekamrmertags
geführt wurden, um augemeſſene Zahlungsbedingungen zu erreichen.
Eingehend wurden die Geſchäftsverhältniſſe und die Finanzlage der
Handwerkskammer während den Monaten der Inflation beſprochen.
Die Stabiliſierung der Mark brachte auch hier eine Beſſerung. Für
das Handwerk bemühte ſich die Kammer, eine umfangreiche Kredit=
hilfe
in die Wege zu leiten, die zahlreichen Betrieben den Wieder=
aufbau
erleichterte.
Die umfangreichen, immer wieder neu auftretenden Verhandlungen
über die Preisbildung im Handwerk wurden erläutert und
dargelegt, in welcher Weiſe die Handwerkskammer die Intereſſen des
Handwerks hierbei vertrat und auf Anerkennung der Berehnungsarten
im Handwerk wirkte. Auch die mit ſonſtigen Behörden in dieſer Sache
zu führenden Verhandlungen ſowie die Stellungnahme einzelner Berufs=
zweige
gegen das Handwerk wurden gebührend beleuchtet. Die Be=
ſeitigung
des Preistreibereirechts wird mit allem
Nachdruck gefordert.
Einen breiten Rahmen in dem Bericht nahm die Verhandlung der
Steuerfragen ein und gab Redner Darlegungen, in welcher
Weiſe bei den im Auguſt v. Js. neu aufgetretenen Steuerarten, bei den
Aenderungen durch die zweite Notſtenerverordnung, bei den Gewerbe=
und Gebäudeſteuern und in ſonſtigen Steuerfragen die Intereſſen des
Handwerks beachtet worden ſind.
Die Belebung des Baumarktes, die Verſorgung des
Handwerks mit Nutzholz, Verhandlungen über Errichtung einer Möbel=
zentrale
und ſonſtige wirtſchaftliche Fragen wurden erläutert.
Ueber die Organiſation des Handwerks ſowie auch
die hier fühlbaren Einflüſſe der Inflation gab Redner nähere Dar=
legungen
insbeſondere, in welcher Weiſe durch Veranſtaltung von
Verſammlungen, Schaffung eines neuen Gewerbeblattes, gewirkt wurde,
Aus dem Verwaltungsgebiet kamen zur Erwähnung die Verhält=
niſſe
im Lehrlingsweſen, im Geſellen= und Meiſterprüfungsweſen, die
Vergütungsfrage der Lehrlinge, Veranſtaltung von Ausſtellungen" die
Beratung verſchiedener Geſetzentwürfe auf ſozialem, arbeitsrechtlichem,
organiſatoriſchem und ſteuerrechtlichem Gebiet. Ebenſo wurde über die
ſonſtigen Arbeiten der Handwerkskammer im abgelaufenen Jahre, die
außerordentlich große Zahl perſönlicher, mündlicher und ſchriftlicher Be=
ratungen
auf den verſchiedenſten Gebieten, das Zuſammengehen mit
der Handelskammer bei Errichtung eines Schiedsgerichts ſowie in Steuer=
fragen
nähere Darlegungen gegeben. Mit einem Ausblick auf die zu=
künftige
Wirtſchaftsgeſtaltung beendete Redner ſeinen Vortrag.
Miniſterialrat Hechler dankt für die Eiladung, berührt kurz
die derzeitige Lage und erhofft baldiges Wiederaufleben einer ſtarken
wirtſchaftlchen Tätigkeit.
Zu Punkt 3 wird eine Ueberſicht über die Rechnungsergebniſſe aus
den Jahren 1922 und 1923 gegeben und beantragt, von einer Rechnungs=
ſtellung
Abſtand zu nehmen, da infolge der Inflation das Ergebnis
völlig nutzlos iſt. Entlaſtung des Rechners wird beantragt und erteilt.
Zu Punkt 4 gelangt der Haushaltsplan für 1924 nebſt entſprechen=
der
Erläuterung zum Vortrag. Erſtmalig ſind in dieſem Haushalts=
plan
Mittel vorgeſehen für die Zuſtellung der Zeitſchrift Heſſiſches
Handwerk und Gewerbe an ſämtliche Handwerker. Der Voranſchlag
wird angenommen.
Außerdem wird beantragt, zur Errichtung eines Hand=
werkskammergebäudes
Stellung zu nehmen und hierfür eine
erſte Baurate zu genehmigen. Die Kammer hat ſich an dem Bau=
projekt
für den alten Palaisgarten (Wilhelminenſtraße) be=
teiligt
. Direktor Parch beleuchtet die Mängel der Räume der Zentral=
handwerkergenoſſenſchaft
. Schmuck=Worms begrüßt die Idee des
Neubaues. Eine erſte Baurat wird bewilligt.
Zu Punkt 5 leitet der Ehrenvorſitzende, Geh. Gewerberat Falk,
eiſtweilen die Verhandlungen. Zum Vorſitzenden der Heſſiſchen Hand=
werkskammer
wird Herr Nohl gewählt.
Zu Punkt 6 wird die Ergänzungswahl für die durch Rücktritt und
durch Todesfall freigewerdenen zwei Vorſtandsſtellen vorgenommen. Es
werden gewählt die Herren Schmuck=Worms und Schönthal=
Mainz.
Zu Punkt 7 wird eine Satzungsänderung im Intereſſe der inneren
Geſchäftsführung beantragt insbeſondere die Umſtellung auf
kaufmänniſche Buchführung angenommen.
Zu Punkt 8 erſtattet Syndikus Schüttler eingehenden Bericht über
die Gründung des Heſſiſchen Bauwirtſchaftsbundes.
Ausgehend von dem völligen Daniederliegen des Bauhandwerks und
dem kraſſen Wohnungselend, erläutert Redner die Beſtrebungen, die
zur Behebung der Bautätigkeit bis jetzt gemacht worden ſind und die
zur Bildung des Bauwirtſchaftsbundes führten. Gemeinſam mit der
Architektenſchaft, dem Baugewerbe, der Rohſtoffinduſtrie, der Hand=
werkerzentralgenoſſenſchaft
und den Bauintereſſenten ſoll verſucht wer=
den
, auf gemeinnütziger Baſis eine Organiſation zu ſchaffen, die in der
Lage iſt, ein großzügiges Programm feſtzulegen. Verhandlungen mit
Staats= und ſtädtiſchen Behörden haben hierüber ſtattgefunden mit dem
Ergebnis, daß nach Möglichckeit Unterſtützung zugeſagt wurde. Nach
näherer Darlegung über den Verlauf der ſeitherigen Verhandlungen
wird im Hinblick auf die gleichartigen Beſtrebungen in anderen Bun=
desſtaaten
Aufklärung gegeben und insbeſondere darauf verwieſen, daß
der Reichsverband des deutſchen Handwerks in gleicher Form wie in
Heſſen mit dem Reich verhandelt habe. In Preußen iſt es gelungen,
den Gedanken der Organiſation zur Anerkennung zu brin=
gen
und wurde die Zuführung von Mitteln aus der 10 pro=
zentigen
Reſerve der dritten Notſteuerverordnung
in Ausſicht geſtellt.
Es wird beantragt, die Genehmigung zu erteilen, daß die Heſ=
ſiſche
Handwerkskammer dem Bauwirtſchaftsbund
beitritt, und gleichzeitig eine Reſolution zu faſſen, wonach die
Regierung erſucht werden ſoll, ähnlich wie in Preußen ebenfalls Zu=
ſchüſſe
aus den aus dem Aufkommen der dritten Notſteuerverordnung
entſtehenden Kapitalien der Privatbauwirtſchaft zuzuführen.
Zu Punkt 9 berichtet Syndikus Schüttler über die infolge der Um=
ſtellung
des Landesgewerbevereins herbeigeführte Geſamtorganiſation
des heſſiſchen Handwerks im heſſiſchen Handwerks= und Gewerbever=
band
. Eingehend werden Zweck und Ziel ſowie der Aufbau dieſer Or=
ganiſation
erläutert und die Genehmigung der Vollverſammlung zum
Beitritt der Handwerkskammer in den neugeſchaffenen Verband bean=
tragt
. Es erfolgt Annahme.
Zu Punkt 10 ſpricht Direktor Parch über die Tätigkeit der Heſſi=
ſchen
Handwerkerzentralgenoſſenſchaft im verfloſſenen Jahre; er er=
klärte
ſich für weitgehende Aufwertung geſchuldeter und an=
vertrauter
Gelder. Wenn die Wirtſchaft auch noch ſchweren Zeiten
entgegengehen wird, ſo wird ſie auch nach dem Schweren, was durch=
gemacht
wurde, auch das bevorſtehende Schwere überwinden. (Bravol)
Schluß 1½ Uhr.

Unerreicht
in Auswahl, Preiswürdigkeit u. Oualität ist unser Angebot
Herrenstoffe Damenstoffe
Waschstoffe

Spa

no&
Rheinstr

Schäfer
asse 1.

[ ][  ][ ]

Beginn: Bonnerstag, den 1. Mai

Günstige Kaufgelegenheit

Ausgestellt: Ecke Ludwig- und Klrchstraße

Damen-Hemden
mit Trägern, verschiedene Ausführungen
. . 4.50, 2.95,
Damen-Hemden
viereckige Form, mit schönen Stickerelen
5.75 3.75
Damen-Beinkleider
mit Hohlsaum, verschiedene Ausführungen" .
4.25, 2.75
Damen-Beinkleider
mit Stickereivolant
4.90, 4.25
Damen-Nachthemden
mit verschiedenen Stickereigarnituren
8.50, 6.75,
Damen-Nachtiacken
Kretonne und Oroisefinette
6.50, 5.50,

Prinzeß-Röcke
mit schönen Stickereien ..
.. . . . 8.75, 6.50,
Damen-Hemdhosen
großer Auswahl
11.50, 8.25,
Herren-Nachthemden
mit Umlegekragen und Geisha-Form.
9.75, 8.25,
Kissen-Bezüge
volle Größe, gebogt oder mit Einsätzen
4.50, 3.90,
Bettbezug u. 1 besticktes Kissen
rvorragende Oe
tät
Frottier-Handtücher
weiß und farbig
2.25, 1.45,

Wäschestoffe erprobte Oualitsten, Meter . .. . . . . 1.30, 1.10, 95, 18

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

Mummer 121.

Kriegsberſorgung der ehemaligen
Offiziere und deren Hinterbliebenen.
Der Deutſche Offiziersbund hat uns gebeten, Folgendes
zu veröfentlichen:
Der Deutſche Offiziersbund bittet, gelegentlich kommender Beſpre=
chungen
über die Neufeſtſetzung von Penſionen dafür eintreten zu
wollen, daß die nachſtehenden Bezüge in Goldmark derart neu feſtgeſetzt
werden, daß ſie grundſätzlich etwa im gleichen Verhältnis zu den Vor=
kriegsſätzen
ſtehen, wie der Durchſchnitt der Gehälter und Penſionen:
1. Verſtümmelungszulage, Kriegswitwen= und Kriegswaiſengeld;
2. Kriegszulage, Tropenzulage, Luftdienſtzulage;
3. der ſogenannte Kopfzuſchlag.
Die Kriegsverſorgung iſt zurzeit teils erheblich niediger feſtgeſetzt,
teils ganz fortgefallen, wie nachſtehende Gegenüberſtellung zeigt:

Einfache Verſtümmel.=Zulage für Offiziere

früher
75 Mr.

jetzt
1,50 Mk.
6,50
fortgefallen

Kriegswitwengeld
100 und 125
Kriegswaiſengeld
12,50 bis 16,70 1,50
60 und 100
Kriegszulage
Kampfzulage
verſchieden fortgefallen
So bekommt z. B. ein Leutnant mit einer penſionsfähigen Dienſt=
zeit
von 10 Jahren, der ein Bein und ein Auge verloren hat und nach
den alten Geſetzen 347 G.=M. heute aber unter Anrechnung von 1,50
Mark Verſtümmelungszulage für ein Bein und 1,50 für ein Auge nur
39,25 G.=M.
Ein Hauptmann und Kompagnieführer mit 15jähriger aktiver Dienſt=
zeit
und 18 Penſionsjahren, beinverletzt, bekommt ſtatt 352 Mk. heute
nur 114,25 G.=M.
Ein Major und Bataillonskommandeur mit 24 Jahren Dienſtzeit
und 28 Penſionsjahren, fußverletzt, bekommt heute nur 174,50 G.=M.
ſtatt früher 478,50 Mk.
Ein Oberſt, vor dem Kriege als Major penſioniert, im Kriege
wiederverwendet, patentierter Oberſt und Regimentskommandeur,
Höchſtpenſion, ſchwerverwundet würde nach den alten Vorſchriften 495,50
Mark Penſion, 155 Mk. Kampfzulage und 60 Mk. Kriegszulage 710,50
Mark bekommen. Er erhält heute ſtatt deſſen unter Streichung des
Kampfzuſchlages und der Kriegszulage 240 Mk. Penſion.
Ein Hauptmann, vor dem Kriege nach 10 Dienſtjahren als Leut=
nant
penſioniert, im Kriege patentierter Hauptmann und Kompagnie=
führer
, ſchwerverwunder, mit 19 Penſionsjahren, erhält unter Strei=
chung
des Kampfzuſchlages und der Kriegszulage 70 Mk. Nach dem
O. P. G. würden ſich ſeine Bezüge zuſammenſetzen aus Penſion 88,50
Mark, Kampfzuſchlag 172,50 Mk., Kriegszulage 100 Mk., zuſammen
361 Mk.
Die Kriegerwitwe eines Hauptmanns mit 16 Dienſtjahren würde
nach O. P. G. erhalten 93,60 Mk. Witwengeld, 100 Mk. Kriegswitwen=
geld
, alſo zuſammen 193 Mk. Sie erhält heute 56,25 Mk. Witwengeld,
Kriegswitwengeld 6 Mk., zuſammen 62,25 Mk.
Die Beiſpiele zeigen, daß die jetzigen Bezüge bei weitem nicht den
obengenannten Durchſchnitt der Vorkriegsbezüge erreihen, ſondern daß
die angeführten kriegsbeſchädigten Offiziere nur 1136 Prozent erhal=
ten
(anſtatt 43 Prozent wie nichtkriegsbeſchädigte Offiziere), während
die Kriegswitwen, von der Leutnants= bis zur Generalswitwe, auf 23
bis 43 Prozent ihrer Vorkriegsbezüge geſetzt ſind (anſtatt auf 60 Pro=
zent
, wie die Friedenswitwen). Die jetzigen Sätze ſind durchaus unge=
nügend
. Die Kriegsverſorgung entſpricht in keiner Weiſe dem gedach=
ten
Zweck, den Witwen ein Entgelt für den frühzeitigen gewaltſamen
Tod des Ernährers zu bieten und den kriegsbeſchädigten Offizieren eine
Summe in die Hand zu geben, mit der ſie die laufenden beſonderen Un=
koſten
, die ihnen aus der Verſtümmelung erwachſen, decken können.
Der Vergleich der Gebürhniſſe, die die kriegsbeſchädigten Penſionäre
oder die Kriegshinterbliebenen jetzt beziehen, mit denen, die ihnen im
Jahre 1918 oder 1919 zuſtanden, wird nie gezogen, die eingetretene
Schlechterſtellung nie erwähnt. Mit Recht fragen die kriegsverletzten
Offiziere und die Kriegshinterbliebenen, warum ihre Kriegsverſorgung
nicht in dem gleichen Prozentſatz der früheren Bezüge gewährt wird,
wie die Penſionen. Da die Penſionen der Offiziere im Mittel etwa 43
Prozent der Friedenspenſionen betragen, müßten gewährt werden: an
Stelle von 100 Mark Kriegszulage und 100 Mark Kriegswitwengeld
43 G.=M., an Stelle von 75 Mk. Verſtümmelungszulage 32,25 G.=M.
Außerdem kommt bei faſt allen Offizieren eine weitere Schmäle=
rung
, daß ſie nicht mehr auf Grund ihrer im Kriege innegehabten höhe=

ren Dienſtſtelle (88 6 Abſ. 3 und 10 des O. P. G. 06) penſioniert wer=
den
, ſondern nur noch nach den Dienſtgraden.
2. Im einzelnen.
Bezüglich des Fortfalls der Kriegs=uſw.=Zulagen ſei noch Folgen=
des
ausgeführt:
Gemäß Art. 21 II der Perſonalabbauverordnung iſt unter anderem
die Zahlung der Kriegs=, Tropen= und Luftdienſtzulagen ſowie der den
Kriegszulagen entſprechenden Penſionserhöhungen der Marine einzu=
ſtellen
. Nach der Faſſung des Wortlautes ſchien es ſich nur um eine
durch die Finanzlage bedingte vorübergehende Einſtellung der Zahlung
zu handeln. Aus Beſprechungen mit Vertretern des Reichsarbeits= und
Reichsfinanzminiſteriums ging aber hervor, daß regierungsſeitig die
Auffaſſung beſtand, auch der Rechtsanſpruch auf die Zulage ſei beſeitigt
worden. Anſcheinend, um hierüber Klarheit zu bringen wurde durch
Art. 8 der 12. Ergänzung zum Beſoldungsgeſetz beſtimmt, daß die vor
dem 1. April 1920 erworbenen und ſeitdem nicht aufgewerteten Zu=
lagen
durch die Goldmarkbezüge als abgegolten zu gelten hätten.
Hierzu iſt zunächſt zu bemerken, daß das Ermächtigungsgeſetz vom
13. Oktober 1923, auf Grund deſſen die Perſonalabbauverordnung er=
laſſen
worden iſt, zwar ein Abweichen von den Grundrechten der Reichs=
verfaſſung
geſtattet, aber die Reichsregierung nur zu den auf finan=
ziellem
, wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete für dringend und er=
forderlich
erachteten Maßnahmen ermächtigt hat. Eine dauernde Strei=
chung
der genannten Zulagen kann aber keinesfalls als dringende Maß=
nahme
angeſehen werden. Eine ſolche könnte ſich höchſtens auf eine
vorübergehende Einſtellung der Zahlung erſtrecken. Das Ermächti=
gungsgeſetz
vom 28. Dezember 1923 aber, auf Grund deſſen die 12: Er=
gänzung
des Beſoldungsgeſetzes erlaſſen worden iſt, geſtattet überhaupt
keine Abweichung von den Vorſchriften der Reichsverfaſſung. Die ge=
nannten
Zulngen gehören aber zu den wohlerworbenen, durch Art. 129
der Reichsverfaſſung geſchützten Rechten der ehemaligen Offiziere und
können daher durch die 12. Ergänzung nicht beſeitigt werden.
Neben dieſen Gründen rechtlicher Art ſprechen aber auch Billig=
keit
ſowie die Grundſätze von Treu und Glauben gegen eine dauernde
Entziehung der genannten Zulagen. Dieſe ſtellten früher einen erheb=
lichen
Teil der Penſion, für einen Leutnant in der Regel ſogar den
Hauptteil dar. Mit der fortſchreitenden Geldentwertung ſank der Wert
der Zulagen immer mehr, ſo daß es ſchließlich nicht mehr lohnte, ſie
auszuzahlen. Die Regierung verſuchte im Sommer, das fortgeſetzte,
ihr unbequeme Drängen auf Erhöhung der Zulagen gegenſtandslos zu
machen und dieſe dadurch aus der Welt zu ſchaffen, daß ſie eine durch=
aus
ungenügende Abfindungsſumme dafür anbot, die faſt von nieman=
den
angenommen worden iſt, und das mit vollem Recht. In Regie=
rungskreiſen
fiel damals die Aeußerung: Wer die Abfindungsſumme
nicht haben wolle, könne die geringen Beträge ja weiterbeziehen, denn
man wolle keineswegs in wohlerworbene Rechte eingreifen. Vielleicht
kommen noch einmal die Zeiten, wo die Zulagen wieder einen Wert
darſtellen würden. Die Abfindung ſollte bis zum 31. Oktober vorigen
Jahres beantragt werden können. Im Oktober beſann man ſich aber
anders und beſeitigte ſowohl die Zulagen als auch die Abfindungsſum=
men
, die natürlich der Geldentwertung nicht angepaßt worden waren
und daher keinen Wert mehr hatten. Der Gedanke liegt nabe, daß die
Regierung mit der Umrechnung der Gehälter und Penſionen in Gold=
mark
den Zeitpunkt kommen ſah, zu dem ſie die Zulagen in dem glei=
chen
Hundertſatz des Friedensbetrages zur Auszahlung in Goldmark
hätte bringen müſſen, wie die Penſionen. Das wollte ſie aber keines=
wegs
. Deshalb hob ſie unter dem Schutze des Ermächtigungsgeſetzes
die Zulagen ſchnell auf. Weſentliche Erſparniſſe ergaben ſich hierdurch
nicht, denn im Reichshaushalt ſpielen die Beträge nur eine untergeord=
nete
Rolle. Dafür hat die Regierung mit dieſer Maßnahme in den
Kreiſen der von ihr betroffenen ehemaligen Offiziere eine außerordent=
liche
Erbitterung hervorgerufen. Man erblickt mit Recht in ihr, und
namentlich in dem Umſtande, daß bei der Penſion die im Kriege inne=
gehabte
höhere Dienſtſtelle nicht mehr berückſichtigt wird, ein bewußtes
Vorgehen gegen die Gerechtſame der alten Offiziere. Die Empörung
iſt um ſo größer, als es ſich im vorliegenden Falle um kriegs= oder
tropendienſtbeſchädigte Offiziere handelt, denen man jetzt, nachdem ſie
ihre Geſundheit geopfert haben, den berühmten Eſelstritt als Dank gibt.
Bei der Tropenzulage kommt noch hinzu, daß die Ausſicht auf ihre
Gewährung ein Anreiz für die Wahl dauernden Kolonialdienſtes ſein
ſollte, indem ſie dem freiwillig in ihn übertretenden Offizier die Gewiß=
heit
gab, daß er bei vorzeitigem Eintritt der Invalidität eine aus=
reichende
Verſorgung erhielt.
Der ſogenannte Kampfzuſchlag iſt bekanntlich der Zuſchlag, der auf
dem Verwaltungswege ſeinerzeit den vor dem Kriege penſionierten und
im Kriege wieder verwendeten Offizieren bewilligt worden iſt, wenn

ſie während der Wieberverwendung im eimer höheren Dienſtſtelle, als
ihrer Penſion zugrundelag, an einer Kampfhandlung teilgenommen
haben. Er erhält den damaligen Unterſchiedsbetrag zwiſchen der Pen=
ſion
aus der früheren Friedensſtelle und der Friedensſtelle, die der
Kriegsſtelle entſprach, in der der Offizier an der Kampfhandlung teil=
genommen
hatte. Eine Anpaſſung dieſes ſogenannten Kampfzuſchlages
an die neue Beſoldungsordnung hat trotz dauernder Antrage aller
Betroffenen nicht ſtattgefunden. Der Kampfzuſchlag iſt jetzt in gleicher
Weiſe in Fortfall gekommen, wie die Kriegszulage.
Eine Beförderung der wiederverwendeten Offiziere zu höheren
Dienſtgraden iſt doch nur aus dem Grunde erfolgt, damit der wieder=
verwendete
Offizier ſeinem Dienſtalter entſprechend verwendet werden
konnte und nicht dauernd Offizieren unterſtellt werden mußte, die bei
Beginn der Wiederverwendung an Dienſtalter jünger waren als er. Es
entſpricht dem Billigkeitsgefühl, dementſprechend auch die Penſion zu
bemeſſen.
Offiziere und Offizierswitwen des Beurlaubtenſtandes.
1. Aufnahme eines Zuſatzes zu § 106 des R. V. G. iſt abſolut er=
forderlich
. Es muß dieſen Herren freigeſtellt werden, zu wählen, ob
ſie nach den bis zum 1. April 1920 für ſie geltenden Vorſchriften oder
nach dem R.V.G. abgefunden ſein wollen (vergleiche Beſchlüſſe des
19. Ausſchuſſes des Reichstags zur Abänderung der R. V. G., § 96).
2. Aufnahme eines Zuſatzes zu den §§ 106 und 110 a. a. O., daß
bei Abfindung nach den früheren Geſetzen in ſinngemäßer Anwendung
der früheren Verhältniſſe der Berechnung der Penſion oder Witwen=
gelds
die Grundgehälter zugrunde gelegt werden, die jetzt für die Pen=
ſionsberechnung
der ehemaligen aktiven Offiziere gleichen Dienſtalters
und gleicher Dienſtzeit oder Witwen von ſolchen maßgebend ſind. Viele
ehemalige Offiziere des Beurlaubtenſtandes und deren Hinterbliebene
ſind nach dem R.V. G. bedeutend ſchlechter geſtellt als nach den früheren
Vorſchriften.
Kr.

Lokale Veranfkaltungen.

Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachfen,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Auf den am Freitag, den 2. Mai 1924, abends 8 Uhr, im Bürgen
hof (ehem. Stadt Pfungſtadt) ſtattfindenden Familienabend des
Unteroffizier=Vereins ehem. Heſſ. Leib=Drag. 24
wird aufmerkſam gemacht. Auch die Mitglieder des Kreis=Vereins ehem,
Heſſ. Leib=Dragoner im Kreiſe Darmſtadt ſind hierzu herzlichſt einge=
laden
.
D. u. Oe. Alpenverein, Sektion Darmſtadt. Die Mit=
glieder
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß der Vortrag des Herrn
Geh. Nat Welker über Wanderungen im römiſchen Gebirge im Feſt=
ſaal
des Realgymnaſiums am Freitag, pünktlich 8 Uhr abends, beginnt.
Der Rentnerbund, Ortsgruppe Darmſtadt, hält
die Monatsverſammlung am 3. d., nachm. 3 Uhr, in der Aula des Real=
gymnaſiums
ab.
Die volkstümlichen Sonntagsvormittags=
muſiken
von Oberregierungsrat Grospietſch ſollen nach kurzer
Unterbrechung am Sonntag, den 11. Mai um 11½ Uhr im Realgymna=
ſium
wieder aufgenemmen und, genügende Beteiligung vorausgeſetzt,
bis zum Beginn der großen Muſik=Sommerpauſe durchgeführt werden.
Fräulein Hedwig Werle hat ſich bereit erklärt, an dieſem Sonntag das
vor Oſtern abgefagte Konzert nachzuholen. Sie ſingt vor allem den
Weſendonck=Liederzhklus von Richard Wagner, ſowie als Neuheit für
Darmſtadt, die Lieder des Falters des Kölner Komponiſten Konrad
Ramrath. An dieſem Tage ſollen auch verſchiedene Einzelheiten wegen
der Weiterführung beſprochen werden.

besefüigt sicher
Hiihneraugen
das Radlkalmttel Lebevvohl.
Hornhaut an der Fußsohle verschwindet durch
Lebewohl-Ballen-Scheiben.
In Drogerien und Apotheken. I L.3478
Drog. Anton Fischer, Frankfurterstr. 12/14, Drog. Gg.

Liebig & Co, Luisenstr. 4, Engel-Drog. H. Schaub,
Karlstr. 28, Drog, K. Steinhäuser, Nieder-Ramstädterstraße, Drog.
Gebr. Vierheller, Schustergasse 14; In Gr.-Umstadt: Adler-Drogerie.

[ ][  ][ ]

Rummer 121.

Darmſtädter Dagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

(Seite 72

Aus Heſſen.

* Arheilgen, 29. April. In Anbetracht des ſchlechten Beſuches mußte
der Lichtbildervortrag des Herrn Aſſeſſor Maurer aus Darm=
ſtadt
Das Liebesleben der Tiere und Pflanzen ausgeſetzt werden.
Die Kernobſtbäume ſtehen in voller Blüte und verſprechen bei
günſtiger Witterung reichen Ertrag. Auch Birn= und Aepfelbäume,
deren Blütenknoſpen am Aufbrechen ſind, laſſen die Ausſichten für eine
günſtige Obſternte aufkommen. Die Winterfrucht ſteht trotz der Feuch=
tigkeit
gut und in Bälde werden unſere Landwirte mit dem Stecken
der Kartoffeln zu Ende ſein. Alle Arbeiten ſind in dieſem Frühjahre
im Felde ſehr verſpätet, da der lange Winter die Beſtellung der
Aecker ſehr erſchwerte. Hoffen wir, daß nun bald warmes und beſtän=
diges
Wetter eintritt, damit das Jahr 1924 ein fruchtbares wird, was
unſerer deutſchen Heimat von ganzem Herzen zu gönnen wäre.
H. Eberſtadt, 30. April. (Gemeinderatsſitzung.) Vor Eintritt in die
Tagesordnung erhebt Gemeinderat Kaltwaſſer ſchärfſten Proteſt gegen
eine vor Oſtern von der Bäckerinnung erlaſſene öffentliche Bekannt=
machung
, in der angekündigt wurde, daß alle Kunden, die für ihre Oſter=
kuchen
das nötige Mehl nicht durch die Bäckerei beziehen, den doxpel=
ten
Backlohn zu zahlen hätten. Der Gemeinderat ſchließt ſich dieſem Pro=
teſt
an. Dem Kreisamt ſoll von dieſem Vorfall Mitteilung gemacht wer=
den
. Gemeinderat Gärtner beantragt, bei der Heag vorſtellig zu wer=
den
, Schülerkarten auch für Lehrlinge zu bewilligen, wie dieſes auch
ſeitens der Reichsbahn geſchehe. Der Antrag findet Annahme. Die An=
lieferung
von 1000 Zentnern Zechenkoks II und III für die Volksſchulen
wird den Kohlenhändlern Guſtav Weiſe und Wilhelm Fiſcher zu den An=
gebotspreiſen
übertragen. Dem Geſuche des Schwimmvereins, ihm das
Schwimmbad am Eröffnungstage zur Abhaltung eines Schau= und
Werbeturnens zu überlaſſen, wird ſtattgegeben. Die übrigen Anträge
des gleichen Vereins werden dem Ortsausſchuß für Leibesübungen zur
Stellungnahme überwieſen. Der Antrag des Gemeinderats Kaltwaſſer
auf Erwerbung einar Kiesgrube durch die Gemeinde wird abgelehnt bzw.
bis auf weiteres zurückgeſtellt. Dem Antrage des Ortsausſchuſſes für
Leibesübungen betr. Herſtellung und Befeſtigung des zweiten Sport=
platzes
(Nord) wird zugeſtimmt. Die erforderlichen Arbeiten ſollen in
öffentlicher Submiſſion vergeben werden. Ebenſo ſollen die bei der Er=
weiterung
des Schwimmbads vorkommenden Arbeiten und zwar
ſofort zur öffentlichen Ausſchreibung gebracht werden. Der Bürger=
meiſter
wird ermächtigt, mit Rückſicht auf die Dringlichkeit der Arbeiten
dieſe ſelbſtändig zu vergeben. Die Mittel herzu 5000 Goldmark
ſollen durch Anleihe bei der Kommunalen Landesbank aufgenommen wer=
den
. Das Baugeſuch des Turnvereins E. V. wird nach dem vorgelegten
Plane genehmigt. Vergeben werden folgende Lieferungen und Arbeiten:
1. Lieferung eines Aktenſchrankes zu 95 Mk. an Philipp Dächert 4.,
2 Lieferung von Drahtgeflecht und Spanndraht zu 92 Pf. pro Ifd.
Meter bzw. 60 Pf. pro Kilogramm an Wilhelm Bauer 1., 3. die Arbeiten
anläßlich der Umarbeitung und Anbringung der Waſſerſtandsfernmelde=
anlage
an Firma J. Lechner=Frankfurt a. M. gemäß Angebot, 4. die An=
ſchlußarbeiten
der Georgſchule an das elektriſche Ortsnetz an die Gas=
und Elektrizitätswerke A.=G. Eberſtadt zum Angebotspreis, 5. das An=
fahren
von Steingeröll, Klopfſteinen, Pflaſterſteinen an Wilhelm Weh=
gand
zum Angebotspreis, 6. die Abfuhr von Schlamm aus den Straßen=
ſinkkäſten
an Frau Joh. Gg. Knell für das Rechnungsjahr 1924 zu 200
Mark, 7. die Lieferung von Schul= und Reichstinte ſowie Kreide an Otto
Borrmann, Friedr. Meidinger 2. und Frau Marg. Wenzel Wwe. Die
Leſeholztage in den Monaten Mai bis September werden auf Mitt=
woch
feſtgeſetzt. Das Rechnungsergebnis des Rechnungsjahres 1923
ſchließt mit einem Fehlbetrag von 9000 Mark ab. Da eine Einigung
darüber, ob dieſer Betrag ganz oder teilweiſe auf Gemeinde=, Grund=
und Gewerbſteuer ausgeſchlagen werden ſoll, nicht erzielt werden kann,
wird der Punkt der Finanzkommiſſion zur Vorberatung überwieſen.
Ebenſo auch eine Verfügung des Kreisamts, durch welche die Gemein=
den
die miniſterielle Genehmigung erhalten, zunächſt für die erſten vier
Monate des Rechnungsjahres 1924 eine vorläufige Gewerbe=
ſteuer
in Höhe der ſtaatlichen Sätze zu erheben. Der Antrag der
Bauhütte um Erhöhung des Geſchäftsanteils der Gemeinde, die Mit=
glied
des Unternehmens iſt, wird durch die ſozialdemokratiſchen Stimmen
angenommen und ein Betrag von 300 Goldmark bewilligt. Bezüglich
der Bekleidung der Polizeibeamten und Wachtmänner wird beſchloſſen,
nach den miniſteriellen Beſoldungsvorſchriften zu verfahren und mit Rück=
ſicht
darauf, daß ſeit Inkrafttreten dieſer noch keine Lieferungen ſtatt=
gefunden
haben, die Koſten der erſtmaligen Beſchaffung ganz auf die
Gemeindekaſſe zu übernehmen. Der Antrag der Wachtmänner ( Nacht=
wächter
) um Einreihung in die Gruppe 4 der Beſoldungsordnung wird
mangels geſetzlicher Handhabe abgelehnt. Der iſraelitiſchen Religions=
gemeinde
wird für das Rechuungsjahr 1923 ein Zuſchuß von 50 Gold=
maik
bewilligt. Dem Vorſchlag des Fiuanzausſchuſſes entſprechend be=
ſchließt
der Gemeinderat, den bisher nach Gebühren beſchäftigten Toten=
gräber
Kaltwaſſer in ein feſtes, vollbeſchäfrigtes Arbeitsverhältnis zur
Gemeinde zu ſtellen, was ſich als dringend notwendig erwieſen hat. Außer
einem, nach dem Bauhilfsarbeitertarif bemeſſenen Lohn werden ihm für
die beſonderen Arbeiten (Verlegen und Tieferlegen von Leichen uſw.)
die Hälfte der für ſolche Arbeiten in dem Gebührentarik zur Friedhofs=
und Begräbnisordnung vorgeſehenen Sätze bewilligt. Ferner wird be=
ſchloſſen
, die Pachtſätze für die verpachteten Gemeindegrundſtücke auf
Goldmark umzuſtellen und die Vorkriegspachtpreiſe wieder herzuſtellen,
ſowie das von den Grundſtücksbeſitzern Johs. Emich u. Konf. ſeit 1904
benutzte Weggelände am Lämmchesberg zum Preiſe von 60 Pf. pro
Quadratmeter zu erwerben. In geheimer Sitzung: Perſonalabbau=
angelegenheiten
und Steuerſtundungsgeſuche.
8 Eberſtadt, 30. April. Das neue Schuljahr. In die hieſige
Volksſchule wurden an Oſtern 79 Kinder aufgenommen, und zwar
36 Mädchen und 43 Knaben.

direkte Begattung. Reizende Bilder bringt der vierte Teil, der die Brut=
pflege
behandelt. Namentlich bei Fiſchen iſt es der Vater, der die junge
Brut noch einige Tage verteidigt, ehe er ſie ſich ſelbſt überläßt. In=
tereſſant
ſind auch die Einblicke in das Leben der Ameiſen, mit ihrem
wohlgeordneten Staatenſyſtem. Der fünſte Teil endlich zeigt den oft lan=
gen
Weg vom Ei bis zum Ausſchlüpfen, die Entwicklung im Mutterleib.
während der Schlußteil Mutterliebe den inſtinktiven mütterlichen Trieb
behandelt. Reizende, oft ſehr humorvolle Bilder geben dem Film einen
glücklichen Abſchluß. Von fachmänniſcher Seite wird das Werk erläutert.
Die einmalige Vorführung findet hier am Samstag, den 3. Mai, ſtatt.
Der Eintrittspreis an der Abendkaſſe beträgt 0,75 Mk. Vorverkauf 60 Pf.
A Reichelsheim i. O., 30. April. Jungbauernverſamm=
lung
. Am Sonntag veranſtalteten die Mitglieder des Jungbauern=

herrſchte ein außerordentlich ſtarker Verkehr. Am Vormittag beſichtig= In die Schule wurden 9 Knaben und 8 Mädchen neu aufgenommen.
ten die jungen Landwirte dem muſtergültig bewirtſchafteten Gutshof Am Sonntag nachmittag wurde der hieſige Geſangverein Germania
des Odenwälder Rotviehs und Einführung der Weidewirtſchaft einen Es wurden beiderſeits Lieder vorgetragen und in geſelliger Unterhal=
bedeutenden
Ruf erworben hat. Dort hielt auch Herr Landwirtſchafts=
rat
Dr. Keil von hier einen Vortrag über die Ziele der Züchtung des ſchied wurde den Egelsbacher Sangesbrüdern das Verſprechen gegeben,
Odenwälder Rotviehs und die Rentabilität und Vorzüge der Weidewirt= baldigſt einen Gegenbeſuch abzuſtatten.
ſchaft. Dann gab Herr Gutspächter Siefert einen geſchichtlichen Rückblick
früher betriebenen, unſicheren Körnerbau aufzugeben und die Viehzucht wird abends geſammelt und morgens an der Bahn aufgegeben, von wo
auf eine höhere Stufe zu heben. Seine großen Erfolge auf dieſem ſie, für Rechnung eines Wishäuſer Milchhändlers, nach Darmſtadt beför=
Gebiete haben gewiß die Zuhörer angeregt, in ihrem Beruf über Fort= dert wird.
ſchritte in der ſo verzweigten Landwirtſchaft nachzuſinnen und ſeine
Beiſpiele nachzuahmen. Der Nachmittag vereinigte nochmals die vielen und Pfirſichbäume bieten zurzeit im Sand einen eigenartigen
mochte die Teilnehmer nicht alle zu faſſen), wo Herr Landtagsabgeordne= hochkultivierten Obſtanlagen, hat die Baumblüte jetzt eingeſetzt. Der
ter Dorſch einen Vortrag über die Aufgaben des Jungbauernbundes ganze Gemarkungsſtrich bildet ein einziges farbenfrohes, wogendes
hielt. Danach ſpielte die Hauskapelle Trautmann von hier im Saale Blütenmeer,

den Neichstagswahl iſt die hieſige Gemeinde in drei Wahlbezirke einge=
teilt
. Als Wahlvorſteher fungieren Lehrer Gg. Schäfer und die Ge=
meinderäte
Wenz und Jäger.
R. Bensheim, 30. April. Eine ſchöne Bereicherung des Bahnhofs=
blatzes
iſt hier dadurch zu verzeichnen, daß am Bahnhof ein Garten=
reſtaurant
eingerichtet worden iſt. Die Reſtaurationsräume im hieſigen
Bahnhof waren ſchon lange unzureichend infolge des ſtark anwachſenden
Verkehrs, namentlich in den Ausflugszeiten. Es war daher urſprünglich
eine Erweiterung der Reſtaurationsräume gedacht, doch ließ ſich dieſe
nicht durchführen. Die neue Anlage wird jedenfalls ein Meeting für
die abreiſenden und ankommenden Ausflügler werden.
Nieder=Ramſtadt, 30. April. Filmvortrag Das Liebes=
leben
der Tiere und Pflanzen. Der neue populär wiſſen=
ſchaftliche
Film, der dieſes allgemein intereſſierende Thema eingehend
behandelt, umfaßt 6 Teile. Der erſte Teil Geheimniſſe des Werdens
zeigt die verſchiedenen Arten der Vermehrung und der Befruchtungsvor=
gänge
im Tier= und Pflanzenreich. Wie Mutter Natur in alle Lebe=
weſen
den Trieb legte, ſich zu ſuchen und zu finden, behandelt der zweite
Teil, der auch von den Eiferſuchtskämpfen im Tierreich anſchauliche Bil=
der
gibt. Sehr reichhaltig und intereſſant iſt der dritte Teil, der die
Paarung in ihren verſchiedenartigen Erſcheinungen zeigt; äußere Be=
fruchtung
, Umklammerung, Anheften des Samens bei den Inſekten und

des Herrn Tritſch zum Tanze auf, dem die Gäſte bis zum Abgang des
Zuges eifrig huldigten. Das Wetter war der ganzen Veranſtaltung
günſtig, die Straßen waren belebt von Fuhrwerken, Motorrädern und
Autowagen.
Reichelsheim, 30. April. Am Freitag und Samstag findet nun=
mehr
beſtimmt die Aufführung des vaterländiſchen Schauſpiels Köni=
gin
Luiſe ſtatt. Es wurde bereits empfehlend darauf hingewieſen.
Ein derartiges Beſtreben des Volkstheaters Darmſtadt, das National=
gefühl
zu heben und zu ſtärken verdient volſte Anerkennung.
r. Babenhauſen, 29. April. Zu einer Dringlichkeitsſitzung
hatte der Bürgermeiſter den Gemeinderat geſtern abend geladen.
Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde an Stelle des zurückgetretenen
Herrn O. Krauß Herr Spenglermeiſter F. Mohr in ſein Amt einge=
führt
und durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet. Die Herren Hch.
Schroth und Heß legen neue, abgeänderte Baupläne dem Gemeinde=
rat
vor, der ſie nach Prüfung genehmigt. Da der Bauplatz des Herrn
Schroth außerhalb des Ortsbauplans liegt, muß dieſer auf Straßenher=
ſtellung
und Beleuchtung uſwv. verzichten. Herrn Heß wird die Eigentums=
grenze
als Baufluchtlinie zugeſtanden unter der Bedingung, daß die
Platanenallee unter allen Umſtänden erhalten bleibt. Der Pächter der
Jagdbezirke 1 und 2, Herr K. Weinreben=Frankfurt a. M., hat
ſich nach Verhandlungen mit dem Herrn Bürgermeiſter bereit erklärt,
für die reſtlichen 3 Jahre der Pachtzeit jährlich 200 Gm. Pacht zu zahlen.
Dies wurde genehmigt. Für den Jagdbezirk 3 will der andere Pächter,
Herr Gaſtwirt Heß. 900 Goldmark jährlich zahlen, die Finanzkom=
miſſion
forderte 960 Goldmark, der Gemeinderat beharrt einſtimmig auf
dieſer Forderung. Die Gehälter der Gemeindebeamten werden ebenſo
wie der Staatsbeamten ab 1. April entſprechend erhöht. Zwei Eingaben
bitten um die Erhöhung der Beſchäftigungsdauer. Feldſchütz Klein,
ſeither 50 Prozent beſchäftigt, bittet um Erhöhung auf 75 Prozent,
Schlachthausverwalter. Bender, ſeither mit 75 Prozent in Gruppe 4,
bittet um Vollbeſchäftigung in Gruppe 5. Die Vorſchläge der Finanzkom=
miſſion
werden nach Ausſprache vom Gemeinderat gutgeheißen. Danach
werden erhöht Feldſchütz Klein, von 50 auf 70 Prozent, Feldſchütz
Schroth von 50 auf 60, Stadtaſſiſtent Mohrhardt von 80 auf 85,
Schlachthausverwalter Bender von 75 auf 100 Prozent, aber unter
Belaſſung in Gruppe 4. Für Wohnung, Heizung und Garten werden
10 v. H. des Gehaltes, wie ſeither, in Abzug gebracht. Auf Antrag des
G.=R. Bender wird die Anſchaffung einer neuen Winde fürs Schlacht=
haus
genehmigt. Nach lebhafter Ausſprache beſchließt der Gemeinderat
die Erhebung einer vorläufigen Gewerbeſteuer in der Höhe der
Hälfte der ſtaatlichen Gewerbeſteuerſätze. Anforde=
rungszettel
werden dazu nicht ausgegeben.
r. Babenhauſen, 29. April. Die Zentrumspartei hatte, am
letzten Sonntag zu einer Wahlverſammlung im Gaſthaus zum Löwen
eingeladen. Den Vorſitz führte Herr Eiſenbahninſpektor a. D. Stephan,
der die Erſchienenen willkommen hieß und den Rednern für ihr Erſchei=
nen
dankte. Herr Generalſekretär Diehl=Mainz gab einen intereſſanten
Bericht über die Tätigkeit ſeiner Partei im letzten Reichstag; Herr Pa=
ter
Jgnatius Guardian=Dieburg hielt einen ſehr lehrreichen Lichtbilder=
vortrag
über die Miſſion. Eine Wahlverſammlung der Sozial=
demokratiſchen
Partei, die auch auf Sonntag nachmittag an=
geſetzt
war, fiel infolge Nichterſcheinens des Redners aus.
Michelſtadt, 25. April. Die geradezu glänzende Wähler= Ver=
ſammlung
der Deutſchen Volkspartei in Schmerkers Garten, welche
von vielen Hunderten von Wählern aller Parteirrichtungen beſucht war,
war von einem mehr als durchſchlagenden Erfolg gekrönt. Herr Mini=
ſter
a. D., Exzellenz Dr. Becker, referierte in ſeiner mehr als zwei=
ſtündigen
Rede über die Reichspolitik und die bevorſtehende Reichstags=
wahl
, welche Ausführungen unbedingten und koloſſalen Beifall ernteten.
In der Diskuſſion kamen 2 Sozialdemokraten und ein Kommuniſt zu
Worte. Die Ausführungen des Kommuniſten liefen ſich von ſelber tot
und kamen für eine Beantwortung oder Nichtigſtellung ſeitens des Mi=
niſters
Becker kaum in Frage. Ganz anders lag das Verhältnis bei den
Sozialdemokraten. Die geradezu unglaublichen und gehäſſigen Angriffe,
beſonders dieeinigen des Gewerkſchaftsſekretärs Endreß, wurden mit
einer allgemein wohlgefallenen Ruhe und Sachlichkeit zurückgewieſen
und klargeſtellt, daß es den beiden Herren am Schluſſe ſichtlich ganz un=
behaglich
zu Mute war. Die Deutſche Volkspartei kann mit dieſer Ver=
ſammlung
in dem früher ſehr weit links ſtehenden Michelſtadt mehr als
zufrieden ſein.
j. Beerfelden, 28. April. Geſtern hielt der hieſige Ortsgewerbeverein
eine Geſellenprüfung ab, an der ſich 24 Prüflinge beteiligten.
Dieſe gehörten verſchiedenen Gewerben an, nur die Prüflinge der
Schmiede=Innung des ganzen Kreiſes waven geſchloſſen beteiligt. In
dem einen Saal der Gewerbeſchule waren die Geſellenſtücke zu einer klei=
nen
Ausſtellung vereinigt, auch Zeichnungen und ſchriftliche Arbeiten
waren aufgelegt. Die Prüfung eröffnete der Vorſitzende des Geſellen=
prüfungsausſchuſſes
, Herr Schmiedemeiſter Schmahl=Beerfelden, mit einer
Anſprache, worauf die beiden Lehrer Arzt und Uhrig die theoretiſche
Prüfung vornahmen, auſchließend ſtellten auch die Prüfungsmeiſter ent=
ſprechende
Fragen. Mittags wurden die Geſellenbriefe in feierlichem
Akt ausgeteilt, den wieder Herr Schmahl mit paſſenden Worten eröffnete.
8 Waldmichelbach, 30. April. Oberförſterei. Hier ſoll eine
neue ſtaatliche Oberförſterei errichtet werden.

R. Bürſtadt, 30, Abril. Hier iſt in der Hühnerzucht einer Gaſtwirt=
ſchaft
eine naturgeſchichtliche Seltenheit zu verzeichnen. Dort wurde
dieſer Tage eine Pute geſetzt. Man war nicht wenig erſtaunt, eines
Tages den Truthahn auf den Eiern ſeiner Gattin ſitzen zu ſehen, wo er
ſorgſam und mit Bedacht brütete und nicht wegzubringen war. Darauf=
hin
wurde die Pute auf ein anderes Neſt geſetzt, und nun brüten die
beiden Tiere, jedes für ſich, gemütlich weiter.
z. Erzhauſen, 30. April. Das am Samstagabend über unſere Ge=
markung
ziehende Gewitter war von einem heftigen Sturm beglei=
tet
, der an der Bahnſtation eine Tanne an der Kreisſtraße umlegte, wo=
bei
die Telephondrähte zerriſſen wurden. Vorgeſtern Abend war
unſer Ort ohne Licht. An der Lichtleitung wurde eine Reparatur
vorgenommen, welche bis zum Abend nicht fertiggeſtellt werden konnte,
und ſo mußten ſich die Einwohner mit Notlicht verſehen, was heute ſehr
ungewohnt vorkommt. Am 28. April hat der hieſige Schulun=
waren
Vertreter, teils mit ihren Damen, erſchienen, und es terricht wieder begonnen. Der Unterricht beginnt morgens um 7 Uhr.
Fronhof, deſſen Pächter, Herr Jakob Siefert, ſich durch Züchtung von dem Geſangverein Sängerluſt=Egelsbach mit einem Beſuch beehrt.
tung blieben die beiden Vereine bis zum Abend zuſammen. Beim Ab=
z
. Erzhauſen, 30. April. Der hieſige Bauernverein hat be=
über
ſeine Erfahrungen, wie er aus eigenem Nachdenken dazu kam, den ſchloſſen, die überſchüſſige Milch nach auswärts abzuliefern. Die Milch
Gimbsheim, 30. April. 60 000 blühende Aprikoſen=
Gäſte auf einer Wieſe bei dem Gaſthaus zum Löwen (der Saal ver= Anblick. In dieſem Teil unſerer Gemarkung, mit überreichen und

A1 Offenbach. 28. April. Der Spitzenbewerber der Deutſch=
völkiſchen
, Dr. Dinter, ſprach am Samstag hier in einer ſehr=
gut
beſuchten Verſammlung. Während der Verſammlung ſtellte es ſich
immer mehr heraus, daß beſonders der vordere Teil des Saales nur von
Sozialdemokraten und Kommuniſten beſetzt war. Dr. Dinter ſprach etwa
eine Stunde, von den Sozialiſten beider Richtungen fortwährend geſtört
und unterbrochen. Er konnte nur mühſam den ſozialiſtiſchen Teil ſeiner
Bewegung vertreten. An der Ausſprache beteiligten ſich zunächſt So=
zialiſten
und Kommuniſten, darunter die kommuniſtiſchen Stadtverord=
neten
Galm und Härtle. Der frühere Stadtverordnete des Zentrums,
Herr Herd, warf Dr. Dinter vor, er habe ein Programm überhauut nicht
entwickelt. Herds Rede entwickelte ſich ſchließlich zu einem Zwiegeſpräch
mit einem Deutſchnationalen. Als deſſen Sohn einem Sozialiſten
gegenüber die Bemerkung machte, die Toten in München vom 9. Novem=
ber
1923 ſeien für das Volk gefallen, umringen ihn Kommuniſten, und
nur mit Mühe wurde der Zwiſt wieder beigelegt. Um elf Uhr ſollte der
Redner des Abends das Schlußwort erhalten. Ehe er beginnen konnte,
ſtimmten die Kommuniſten die Internationale an. Der größte Teil der
Anweſenden erhob ſich, als am Schluſſe der erſten Strophe in der Mitte
des Saales eine Rauferei entſtand. Die Poleizei, die ſchon vorher, jedoch
nicht im Dienſtanzuge, die Verſammlung überwachte, ſäuberte nun mit
der flachen Klinge und dem Gummiknüppel den Saal. Sie ging mit ſol=
chem
Schneid vor, daß alles in wilder Flucht auseinanderſtob und ſozu=
ſagen
in einem Augenblick der Gartenſaal des Stadtgartens geräumt war,
Dr. Dinter konnte durch einen zweiten Ausgang unbehelligt im Kraft=
wagen
das Grundſtück des Stadtgartens verlaſſen.
Bad Nauheim, 28. April. Das Kurorcheſter im Sommer
1924. Für die laufende Sommerkurzeit haben wir ein Kurorcheſter
zu erwarten, wie es ſtändig in gleicher Stärke bei uns noch nicht veu=
treten
war, denn es wird etwa 70 Mitglieder umfaſſen. Geplant ſind
für den Sommer große Orcheſter= und Opernaufführungen. Neben
Herrn Hofrat Profeſſor Hans Winderſtein und Muſikdirektor Julius
Schröder, ſollen berühmte Größen als Gaſt=Dirigenten herangezogen
werden. Die Namen der Herren veröffentlichen wir ſpäter, da die
Verhandlungen mit einigen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Jedenfalls er=
warten
uns muſikaliſche Genüſſe von großer Bedeutung und wünſchen
wir herzlichſt, daß der Erfolg den Aufwendungen entſpricht.
Gießen, 30. April. Gießen die teuerſte Stadt Heſ=
ſens
. Nach der Teuerungsſtatiſtik lauteten für den Stichtag, 23. April,
die Zahlen für Darmſtadt 98,72, für Gießen 99,43. für Worms 9,81.
Danach war an dieſem Tage Gießen die teuerſte Stadt in Heſſen.
I. Butzbch, 29. April. Da die Bahnſtrecke Butzbach-Lich auf eine
größere Strecke verlegt werden muß, ſo wird in nächſter Zeit der Verkehr
einige Störungen erleiden. Die Verlegung iſt nötig geworden, weil die
Meguinwerke eine bedeutende Erweiterung erfahren. Auch die Straße
Butzbach-Gießen wird verlegt und eine Ueberführung über die Bahn=
ſtrecke
wird errichtet.
k. Lich, 29. April. Mit der Stabiliſation, der Markwährung be=
ginnen
nun auch die finanziellen Verhältniſſe der Stadt in
geregelten Lauf zu kommen. Der Voranſchlag für 1924 konnte mit
313 600 Mark in Einnahme und Ausgabe feſtgeſetzt werden. Geplant ſind
die Erbauung eines neuen Schulhauſes und der Neubau für ein Landes=
geſtüt
und eine Zuchtviehſtation, ſowie der Ausbau zweier Straßen.
Der ehemalige Großherzog von Heſſen weilt gegenwärtig hier
und wohnte geſtern der Konfirmation der Prinzeſſin Chriſtine, von
Solms=Hohenſolms=Lich bei.
K. Gedern, 30. April. Das evangeliſche Kirchengeſangfeſt
findet im Juli hier ſtatt. Aus allen Teilen des Heſſenlandes ſind die
Kirchenchöre angemeldet. Man rechnet mit 500600 Sängern und
Sängerinnen, die an den Einzel= und Maſſenchören teilnehmen.
j. Laubach, 30. April. Der Landjugendbund für Heſſen ver=
anſtaltet
am 25. Mai hier einen Deutſchen Tag, verbunden mit einem
hiſtoriſchen Feſtzug und einer Schlageterfeier. Die Gäſte ſind zahlreich
angemeldet, ſie werden in hieſiger Stadt und den Nachbarorten Lauter,
Wetterfeld, Ruppertsburg und Gonterskirchen einquartiert.
Altendorf, 30. April. Jugendlicher Leichtſinn. Einen
traurigen Schuljahresabſchluß hat ſich ein Schüler zu Vohburg bereitet.
Er ließ ſich zu einem Zechgelage verleiten, wobei er vierzig Zigaretten
rauchte und reichlich Schnaps hinter die Binde goß. Nach 48 Stunden
verſchied er an Nikotin= und Alkoholvergiftung. Größer als ſein Feh=
ler
, den er ſelbſt beging, iſt wohl jener derjenigen, die ihn dazu reizten.
Ohne Trinken und Rauchen ſcheint es aber leider faſt überall nicht mehr
zu gehen. Das iſt die alltägliche Erfahrung, wenn auch nicht immer
mit dem gleichen tragiſchen Ende, wie dem geſchilderten.
v. allen Hautunreinigkeiten u. Hantaus-
schlägen
, wie Blütchen, Mitesser, Finnen,
OalNdb Pickelvsw. d. tägl. debranch der echten
Kockenpfer2-Jeesthwefel-Rife
OOrSsr.Bergmann & Co., Radebenl. Uberallerh.
E. Merck, obere Rheinstrasse.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Daumſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924,

191.

MANülSeVoIhNen AIIlIAL HieSoIe!

lch habe, um meiner Kundschaft den Einkauf zu erleichtern, In den verschledenen
Abtellungen große Posten Waren ganz bedeutend heruntergezelchnet

Mützen Sie die Gelegenheit

aus gutem Stoff, schön ver-
Damenhemd arbeitet.
aus gutem Renforeé mit
Damenbeinkkeid Hohlsanm
aus besonders gutem Kretonne
Untertaillen alle Moiten 225, 1.95, 1.45
mit breiter Stickereiverzierung
Prinzeßröcke
7.90, 5.96
schön verarbeit.
Kinder-Prinzeßröcke mit Stiekerei

Enorme
Posten Tascientücher Stück 38, B, 18

Ein
Posten

in weiß u. farbig
für Kleider u. Blusen, 80 cm breit,
besonders gnte Onglität . Ueter

175
475
95=
495
12=
95

g gute Elsäss. Ware, 80cm breit,
Ein
Posten MOUBB8lIN8 gehöne Unstes .. Uleter

Ein

Posten Wasch-Urepon gemustert. Ueter
Voll-Voile und Blusen . ... . . Ueter

in unifarbig und
schöne dunkle Dessins für Kleider
für Kleider und Blusen, herrliche
Enorme
Posten Frotté neue Sachen Uet. 3,95, 2.95, 1.95
Große
für Herren-
Posten Zephir und Perkal Oberhemd
Meter 1.50
in
Ia Qualitäte

Große
Posten

Zepbir-Flanelle
süddentsches Fabrikat

Hemden und

Blugen,

bestes
Ueter

65=
759
85
65
95
90

schnere Ware
Große
Posten Bettkattune
.. Ueter 1.25 n.
Große
posten Ungebl. Baumwolltuch
ganz schwere Ware für Leib- u. Bettwäsche Meter
nur bewährte Onal.
Große
Posten Handtuckstoffe Ueter 95, 85, 65,
130 cm, darunter allgr-
Groß
PBosten Bettdamaste beste GOualitäten
Ueter 3,50, 2.35, 2.45
mit kl. Schön-
Gelegen-
heitskans
Damenstrümpfé heitsfehlern,
jedes Paar
gute Oualitäten .
in Kunstseide,
Große
Posten Damenstrümpfe Seidendor und
Mako .. . . . . Paar 3,50, 2.95, 2.45, 1.95

853
689
8.
453

Geschaftshaus
O MOTt

Elektrotechn. Institat
Llange
Telephon 399 Schulſtraße 6
Kaufen Sie in einem Spezialgeſchäft
Eleftr. Koch=u. Heizapparate find Vertrauensſache!
Elektr. Bügeleiſen, kompl. mit Schnur 10.
1o Neu aufgenommen
Elektr. Reiſebügeleiſen,

Ludwigstraße

Tao

Elektr, Kocher, Alum., 1TCtr. ,
10.
Cleftr. Kocher, Meſſing,vernick.,4Ctr.,
kompl.mit Schnur 15.
18.
Elektr. Teekeſſel,
Elektr. Reiſe=Kochplatt. ,
12.50
Elektr. Heizkiſſen .....
18.
Elektr. Heizkiſſen für alle Spannungen 24.
Elektr. Kaffeemaſchinen (Prometheus)
mit leicht auswechſelbarem Heizkörper,
auch für Spiritus verwendbar .. . . 55.
Sämtliche Koch= und Heizapparate
werden fachgemäß in eigener Werkſtätte repariert.
Für Intereſſenten von 3 bis 6 Uhr nachmittags:
Hadib=Sorfuhrung

Paſſende Geſchenkartikel
äußerſt preiswert!
Aſcher, Meſſing . . . . 2.80
Aſcher, Nickel. . . . . . 3.10
Zigarettenkaſten .. . . 5.
Zigarrenkaſten . . . . 18.
Nauchgarnitur
8.50
Streichholzbehälter. . . 3.50
Tablett mit2Teegläſern
Meſſing ...... 10.50
Tabletts, Meſſing, in allen
Größen und Preislagen.

Beachten Sie bitte.
meine Schaufenſter:

Familiennachrichten

ie in Nr. 117 vom 27. April.
U 1924 des Darmſtädter
Tagblatts enthält eine Anzeige,
der zufolge ich die Verlobung
meiner Tochter Eliſabeth mit
einem Herrn O. C. H. von dem
Haagenbekannt gebe. Die Ver=
öffentlichung
dieſer Anzeige iſt
ohne mein Wiſſen und gegen
meinen Willen erfolgt.
Darmſiadt, 30. April 1924.
Erich von Helmolt=Holtenſen.
We

zu vermieten, 5635
Beinr. Aunad
Wühelminenſtr. 2.

Die bekannten
Hallore=Briketts u.
Oberſchleſiſche
Förder=Kohlen
empfiehlt b. prompt.
Lieferung ku12330
4. Trautmann,
Schwanenſtraße 13.

Gute Ziegenmilch abzu=
geb
. Wienerſtr. 52. (*

Strebſamer Herr
in ſich. Stellung, An=
fang
20er, wünſcht!
Mädchen (auch vom
Lande) bald kennen
zu lernen zw. Heirat.
Ernſtgemeinte. Zu=
ſchrift
, (nicht anonym)
mit Bild, welches un=
bedingt
retourniert
wird, unt G 85 an
die Geſchſt. erbet. *

Aſthma
kranke Verl. Sie ausf.
belehrende Gratisbro=
ſchüre
Dr HugoCaro,
G.mb., Berlin= Steg=
litz
105. (I.Bln. 5483

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die ſchmerzlicheMitteilung,
daß heute meine liebe, gute Frau,
unſretreuſorgende Mutter, Schwie=
germutter
, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante.
Frau Elifſabeth Trinkaus
geb. Lehr
nach langem ſchweren mit großer
Geduld ertragenem Leiden ſanft
in dem Herrn entſchlafen iſt.
Im Namen d. trauernd Hinterbliebenen:
Georg Martin Trinkaus.
Brensdach, Ober=Ramſtadt, Darmſtadt,
den 30. April 1924.
Die Beerdigung findet Freitag um
3 Uhr ſtatt. (563s

Todes=Anzeige.
Heute verſchied plötzlich meine 6
herzensgute, treuſorgende Gattin,
die Mutter meines Söhnchens.
Lisbeth Grandvierre
geb. Werth
mit der ich faſt 6 Jahre in glück=
lichſter
Ehe vereint war.
In tiefem Schmerz:
Fritz Grandpierre
Regierungsbaurgt.
Darmſtadt, den 30. April 1924.
Beerdigung Freitag, den 2. Mai,
vorm. 11 Uhr, vom Eingang des
Friedhofs au der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
. (*12535
Beileidsbeſuche ſind nicht erwünſcht.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gang
unſerer lieben. Entſchla=
fenen
ſagen herzlichen Dank.
Dieburg, 29 April 1924.
Für die
trauernden Hinterbliebenen:
M. Vogel
594)
Rechisanwalt.

Für die liebevolle Anteil=
nahme
und die zahlreichen Kranz=
ſpenden
bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Mutter vielen
herzlichen Dank.
(12456
Darmſtadt, 30. April 1924.
Im Namen der Geſchwiſter:
Wilh. Kirchmann.

Meine Frau war übe
50Jahremit einer
häßlichen

behaftet. Kein
geſundes Fleckchen hatte ſie auf
dem Leibe. Durch Zucker9 Patent=
Medizinal=eSeife wurdendie Flechten
in 3 Wochen beſeitigt. Dieſe Seife iſt
Tauſende wert. E. W. Dazu Zuckooh=
Creme (nicht fettend und fetthaltig).
In allen Apotheken, Drogerien und
Barfümerien erhältlich.

Neen
Stodäiger, Mihlaße 2.
Fernruf Nr. 545 und 546.
Photogr. Werkſtätte /Darmſtädter Kohlenhandels G. m. b. H.
vormals A. Caſtritius. (4498
Schuchardſtr. 14,part.
Offen v.3führ, (uug
mr!

Eilige
Paß bilder

Mandoline
mit Zug. u. Bänder
preiswert zu verkauf.
10 Schuſtergaſſe 10,.
Weinſchenk. (712.)

Die Marken der Zigarettenfabrik
Aktiengesellschaft
Salmt!

Frankfurt am Main

Bicke Salmi
mit dem goldenen.
Tabakblatt auf der Zigarette
Nerl Ee M Hen Hſnnen Hae A

Bicke Salmi
mit dem grünen
Tabakblatt auf der Zigarette
Leicht und blumi

itapparg.
Heute nochmalsVorführung
im Fürſtenſaal,v. 3 6 Uhr.
Wegen des großen Andranges bitten
wir, mögl. frühzeitig zu erſcheinen.

Bicke Salmt
mit dem roten
Tabakblatt auf der Zigarette
Gut, bekömmlich und genußreich
Sun

In stets frischer Oualitätsware vorrätig bei!
Zigarrenhaus L. Schorlemmer, Schulstraße
Beter Traude, Luisenstraße 8
Georg Wenz, Ludwigshöhstraße
Stephan, Landwehrstr, Ecke Blumenthalstr.
Lather, Elisabethenstr., Eeke Saalbaustr.
Berger, Blumenthalstraße 107
Wamser Nachk, Ballonplatz 6 (54691ds

[ ][  ][ ]

Für Sportfreunde!
Ein Poſken Damen= und Herren=
Strickweften, ſowie Herren= Sport=
hoſen
und =Hemden, Windjacken
und Herren=Anzüge.
Ein Verſuch ſehr lohnend.
Es ladet höflichſt ein

Wriächt

Mauerſfraße 6.

Kummer 191.

Darmkädter Tagblatt. Donersigg, den 1. Mal 1923.

A.2

R

bietet jedermann
die grdssten Vortedle

Abteilung
Strämpte und Trikotagen

Damen-Strümpfe, Schnars
. . Paar 58g
Damen-Strämpfe, moderne Farben, Deppelsohle
und Hochkerse ..
.. . . Paar 95 9
Damen-Strämpfe, Makoflor, Schwarz, weiss und
moderne Faxben, Doppelsohle und Hoehferze Paar 1.50
Herren-Socken, haltbare Oualität . . . . Paar 359
Herren-Socken, Baymwolle, gestriekt . . Paar 65 8
Herren-Socken, farbig, gewebt . . . Paar 1.50, 95
Schweiſſ-Soeken, Ia Onalität . . . . Paax 1.35, 95 3
Herren-Socken, gestriekt, Feine Welle . Paar 1,50
Sport-Stutzen, reine Wolle . . . . . . . Paar 3,50
Einsatz-Hemden, Mako mit Ripseinsitzen . 2.95
Mako-Hoseu, besonders gute Oualität . . . . . 3.50
Reithosen, Ia Fabrikat . ...
3.85
Mako-Hemden, Doppelbrust.
3,75
Mako-Jacken, prima Onalität . .
. . . 2,50
Farbige Garnituren, Hose und Jacke aus bestem
Nfte
. 6.50

Bisten-Halter, und gntem Tritot: . . . ..... . 1.35
Mädehen-Korgettz, aus bestem weissem Drell. . . . 2,75
Damen-Korsetts, ans fa Drell, alle Weiten . . . . . 2.95
Hüft-Halter, weiss Drell, mit Gummizug .. . T . 3.20
Kinder-Leibchen, aus haltbaren Stoffen ... . . . 1,15
Strympf-Halter, Ia Gunmi .. .
. Raur 45 9

Damen-Handschnhe, Ia Triket, viele Taxben und
sehwarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paar 959
Schlupfhosen, viele Farben, Ia Trikot . . . .. . . . 1.60
Scblupfhosen, aus Kunstseide, viele Farben . . . . . 5.50
Arbeiter-Hemden, 2. sehr haltb, kariert, Hemdenfauell 3.95
Abteilung
Wäsche und Schürzen
Damen=Hemden, haltbare Stoffe, mit Bogen, 1.95
Damen-Hemden, aus Kretonne mit Stiekerel, 2.95
Damen-Hemden, Ia Renfore8, Trägerfasson . . 2.75
Hemdhosen, Is Wäschetneh, mit gnter Stiokerel 5.95
Damen-Beinkleider, geschlossen, gute Stoffe 2.50
Damen-Beinkleider, Ia Renfereé, breite Stick. 2,95
Sehr billig
Ein Posten
Prinzeß-Röcke, aus Ia Stoffen, mit breiter
Stiekerel . . . .. . . . . . . . . . . 698, 4.75
Hntertaillen, Kretgnne, Trigerfaesen . . 150, 95 9
Kissen-Bezüge, aus la Kretonne, vollgross, mit
Hohlsanm ...."
.
... . . 2.95
Haug-Schürgen, waschechte Siamosen . ... . 1.75
Blnsen-Sehürzen, Ia Onalität, Siamogen . . . . 2.76
Wiener-Sehürzen, Ia Siamogen . . . . . . 2.25
Wiener-Sehürzen, mit Volant, bedruekt Gatin 2.95
Wiener-Schürzen, extra weit, Vol., aus bedr. Satin 3.95

Ke
Hauskalt

Kaffee-Serviee, 9teilig, echt Porzellan,
schöne Dekore .. ..
... 750, 4,95
Tonnen-Garnituren, 10 teilig . . . . . . . . T.95
Wasch-Garnitaren, 2teilig, ereme . . . . . . 2.50
Wasch-Behüsseln, groß . . . . . . . . . . . 1.75
Fleisehplatten, Awiebelmnster, greß . . . . 759
Suppenterrinnen, oral, bnnt . .
.. 1.95
Kinderbecher, bunt .
.189
Tassen, echt Perrellan, eroß . . . . . . . . . 299
Brotkörbe, vernickelt, Meiolika-Einlags .. . . . 1.45
Brotkasten, f. lackiert I..... . . . . 3.95
Löffelbleche, f. lackiert, schöne Muster . . . 125
Kaffee-Mühlen, Ie gesehmiedetes Werk .. . . 3.09
Wand-Haffeemühlen, Steingutbehälter . . . . 4.75
Weliholz-Garnitur, 7teilig . . . . . . . . . 2.59
Gießkannen . . . . Weißblech, 10 Ltr. Iphalt 2.75
grün lackiert . . . . . . . . . 10 Ltr. Inhalt 8.20
Thermos-Flasehen, Ia. Fabriket . . . . . . . 1.45
Einkaufs-Bentel, aus bestem Ledertuch . . . . 2.80

Ein Waggon
KIasdafen
zu sehr billigen Preiaen:
Wassergläser, gerippt . . . . . . . . . . . . Stüek 158
Teesläger, glatt 29 9, mit Mattband . . . . .Stück 286
Biergläger, ſn oder J. . . . . . . . Stüek 289
. . Stück 309
Weinzläger, glatt, Mathilde ...
.. . Stüek 40 8
Weingläger mit Mattband.
. . . Stück 188
Likörglüger, eckig . ...
Kompottgehalen, Steinmnster . . . . . anfangend 268
Glastellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stück 299
Kuchenteller, 28 em . . . . . . . . . . . . Stück 1.59
Stäek 30 9
Zuckerschalen, auf Fuß . . .
Stück 1,50
Käseglocke, mit Teller.
.. .Stück 773
Batterdose, mit Deckel
Allumininm-Eygenträger, 11 om . . . . . . Stüek 1.25
Aluminium-Kaffeelöffel, 6 Stück zusammen . . . . 50g
Aluminium-Löffel oder Gabeln, 6. Stück znsamm, 754
Afuminium-Wasserkeasel, 18 em . . . . Stück 2,50
Aluminium-Kochtänfe, 16 om, mit Beckel . Stück 1.28

Vapohhaus

Amateur=Kurſus.
Die Photographie iſt heute nicht nur
Sport, ſondern eine unentbehrliche Wiſſen=
ſchaft
, die jedermann erlernen ſollte ſo
findet auf vielſeitigen Wunſch ab 5. Mai
1924 von 2 bis 3 Uhr nachm, in meinem
Pheto=Laboratorium ein
Kurſus für Liebhaberphotographen
(53939
ſtatt,
Es erfolgt ein gründlicher Lehrgang in
der Bhotographie (von der Aufnahme bis
zur Vergrößerung) für
jedermann unentgeltlich.
Es können teilnehmen!
1. Anfänger.
2. Fortgeſchrittene, bie ſich peiter aus=
bilden
wollen,
3. Die noch keine Kamera beſitzen,
Uur Anmeldung bis zum 3. Mai wird
gebeten.
Phota=Spezial Haus Darmſtadt
PL. Baumhach lachilg. Otte Brrosks
Fernruf 2979. Rheinſtraße 19

2 gebr, Herrenräder
erhalt. Damenrad eute Marken) ſyott=

Gut
Breistp, z. Berk, /7474
Andregs, Kranichltein,

Hillig abzugeß: (15894
Franßfurterſtraße 5.

Aaffgensärnien
00 St. Mk,
Rateckartepprienne 2.90
Salem Auslese ..540
Ialem Cahinett . . 6.40.

3Pfg.
4
8y

Gols, 1.45
reine helle 1.95
Tebale (.80

Zigarettenvertrieb
R
Georg Hettinger (5313
Elisabethenstragse 35.
Felleidungsartikel alser Art

Bäſche und Stuſfe
1eTeilzahlang
NATER GSIHRA
Larmitädt, Fazikſitli 3-ff 93939

Meungesean

[ ][  ][ ]

GabardinMantel

Gabardin-Kleid

Dem werten Publikum zur Kenntnis, daß ich mein
Geſchäft vom 1. Mai ab
Luiſenſtraße Nr. 34
beſindet. Mein Beſtreben wird ſein, die verehrte Kund=
ſchaft
ſiets ſtireng reell und billig zu bedienen.

Otto Debus
Kunſi= und Bauſchloſſerei
Luiſenſtraße 34

Stempel=Schulz
Rheinſtr. 19. Tel. 26413 (122

Nummer 121.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

Seite 10.

beg

nnt

unser

NollSlolllelNädt

Billiger

Gummi-Mante

Covercoatmantel

Covercoatmantel

Covercoatmantel

lott verarbeitet, genäht und
A0.
geklebt . .

aus gezwirntem reinwollenen D
I5 Covereost 46.00, 4200, 01-

aus gezwirntem Wollstoff
180
2180, 10

zus Strichware

16.80, 15.80,

Rips-Mante
aus gezwirntem baumwollen.
180
16
Rips

Wetter-Manke

Cheviot-Mantel
99
aus reiner Wolle, dunkelblan,
42
mode, grau . . 27.80, 26.80,

Donegal-Mantel
aus soliden praktischen Stoffen
30
lotte Formen , 22.90, 19.50, 10

reine Wolle, in schönen mo-
dernen
Farben 42.00, 3800, EU

Tuch-Mantel
mod. Bindeform mit schön.
Stiekerei und Faltengarnier-
180
ug .. . . . 3700, 3300, 0.

aus Ia Ware, Hotte Form, in
geschmackroller Verarbeitung
79,00, 74.00,

aus gezwirnt. Ia Ware, Falten-,
Tregsen=, Plisges- und Volant- 4
920
garniernng . . 7200, 6600,

Hotte Form, mit Falten-, Tres-
gen
- und Biesengarnierung
00
4800, 4480, D0.

Gabardin-Kostüm

Cheviot-Kostüm

Donegal-Kostüm

Kammgarn-Kostüm

auf Seidenserge, in marine,
schwarz, mode, braun
64.00, 58.50, 56.00, 49.80,

jugendl, Form, Plisseerock,
Jacke auf Seidenserge gofüt-
3300
tert in dunkelblan

fotte Form, für Strasse und
Sport, Jacke mit Serge ge-
zach
L0L
fütert

mit hübscher Tressengarnier.
in schwarz, brann und mode
4200, 39,80, 34.00, 2J

ans weiss. Vollvoile mit Ein-
sätzen
und reicher Stickerei
5.90,

reine Wolle, in Hotter Verar-
180
beituvg. . . . 4700, 4500, GV-

reine Wolle, hübsch bestiekt
980
37.80, 32,00,

aus weiss. Voll-Voile mit reich.
Handstiekerei . . . . . 8.50,

Kinder-Mäntel

Hotte Formen aus strapazier-

in grosser Auswabl,in allen be-
10
liebten Parben 1650, 12.30, II-

in all. Größ., aus Covercoat,
0
Donegal, Cheriot,Tuch, anfang.
von 24.00, 18,50, 15.00, 13.80,

aus imprägniertem Ia Zwirn-
30
sorereoat 21,80, 20.50, 19.50, 10

fähig. Wollstoffen mit hübsch.

breiten Streifen 950, 600,

AOTTTaer AaOA

Ludwigsplatz 9

Ludwigsplatz 9

5639

Vor
derWahl

bei Neuanschaffung von Teppi-
chen
, Gardinen und Möbelstoffen
empfehlen wir die Besichtigung
unserer reich ausgestatteten Ab-
teilungen
. Wir stehen ein für Güte,
Geschmack und Preiswürdigkeit.

Honig
Blüten=, Schleuder=,
garant. rein, 10 Pfd.=
Büchſefranko.410ßo. Beulſinatrohäte
halbe ℳR 6., Nachn.
50 Pfg. mehr. Fiſcher,
Lehrer, em., Imkerei,
Honigverſ., Oberneu=
and
Si, Kr. Bremen, 124//ce, Bontdpütlei
(U.Bln 4760)
Samstag, den 3. Mai
abends 8 Uhr
Guhrrasel
Turnhalle am Woogsplatz
Ia Markenss
Pullmann
Oeffentliche
84 Moosbergſtr. 84

keif
Ihr 1e

ist es, Unsere Preise für Färben und
Reinigen Ihrer Garderobe usw. ein-
zuholen
, bevor Sie zu Neuanschaf-
fungen
schreiten
Sie sparen 80 Prozent und mehr

MöBEL u. KUNST-
GEWERBEHAUS

Auiſt
Nei

DARMSTADT
34 ELISABETHENSTRASSE 34

Berlit Schule.

Färberei Braubach & Fischer

Telephon 1494

Wilhelminenstrasse 19

Grosser Preisabschlag!

AL TERS

Continental,
beſte deutſche
Schreibmaſchine,
ſofort lieferbar.
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (145a
Paviermanufaktur
W. K. Kleinhens,
Waldſtr. 30, Tel. 3228
liefert. Papierhand=
(5205a
lungen
Schreibwaren,
Echul=rtikel.

Franz. Engl. Span,

Wilhelminenſtr.19,II.
Ital. Ruſſ. ete.
Deutſch f. Ausländer
Anmeld, tägl. von 10
bis 12 und sbis gühr.
Bis 3, 5. 10 0 Ab=
zug
. (5417a

Redner: 6640
Reichstagsabgeordneter
W. Lambach
Berlin
Freie Ausſprache!
Zur Deckung der Unkoſten wird ein Saal=
geld
von 50 Pf. erhoben. Eine Anzahl
numerierter Karten zum Preiſe von
Mk. 2. (Mitglieder Mk. 1.) in der
Papierhandlung Leuthner zu haben.

Modte

[ ][  ][ ]

Beilage zum O

ANNNA.

ter Tagblatt.

Nummer 121

O 7

1924

Das verborgene China.
Von Oskar A. H. Schmitz, Salzburg.
Wir ſind gewohnt, in China ein Land zu ſehen, das völlig in
einem dürren Nationalismus erſtarrt iſt, und vergeſſen dabei,
daß die Chineſen einmal die äußerſte Höhe der Kultur erklommen, übte und auf Autoomnibuſſen wie Straßenbahnen große Beute machte.
hatten, welche den Menſchen, die Griechen eingeſchloſſen, über=
haupt
je vergönnt war. Es gibt eine alte chineſiſche Tempelkunſt, einmal in einem bezeichneten Beiſpiel. Keine andere Verbrecherklaſſe
die an Erhabenheit Michelangelos Propheten und Sibyllen er=
reicht
, ja ſie an Unmittelbarkeit des Ausdrucks übertrifft. China ertappen läßt. Ganz ſelten kommt es vor, daß ein ſolcher Lanafiuger
beſaß in Litaipe einen Lyriker, mit dem in Europa nur Goethe im Augenblick der Ausübung des Verbrechens verhaftet werden kann.
an einfach großer Menſchlichkeit wetteifern kann. Beſonders ſeine
Kriegslyrik iſt von einer Tiefe des Blicks, wie ſie in der ſtets
irgendwie voreingenommenen Dichtung des Weltkriegs kaum vor=
gekommen
iſt. Die geſellſchaftliche Kultur der Sung=Oynaſtie ver=
einigte
das Stilgefühl der europäiſchen Antike mit der Grazie des
Rokokos. Dieſe Kultur iſt freilich verblüht, ihre Bildwerke er= Zu dieſen Banden gehören natürlich auch die notwendigen Hehler, die
freuen nur den heimiſchen Kenner, ihre Dichtungen mögen in man=
cher
zeitabgewandten Seele noch reinen Widerhall finden. Der mächtigſte Bundesgenoſſe des Taſchendiebes iſt die Nachläſſigkeit und
bedeutendſte Menſch Chinas aber, vielleicht der tiefſte Durchſchauer Zerſtreutheit des Publikums. Beſonders die Hüftentaſche, in der manche
der Dinge, den dieſe Erde je getragen, Loatſe, vermag uns heute
noch das Höchſte zu geben, was empfangen werden kann: Führer=
ſchaft
auf dem Weg aus dem Leid, und häufte es ſich noch ſo ſehr.
Laotſe und Kungfutſe (Konfuzius) lebten gleichzeitig in einer vo ein Gebränge von Menſchen herrſcht, alſo mit Vorliebe Omnibuſſe,
Epoche, wo alles Beſtehende ſich auflöſte. Beide ſuchten Heils= Untergrundbahn uſv. Das Opfer berichtet immer wieder, es habe
wege. Kungfutſe ſchuf das größte Syſtem, der vernunftgemäßen
äußeren Ordnung der Dinge, das je erſonnen wurde. Er bekehrte
China, beſonders ſeine Leiter, dazu, und wurde ſo der Vater jenes von den Handgriffen des Diebes abzulenken. In dem Augenblick, wo der
phantgſieloſen Rationalismus, in dem wir das moderne China Abtaſten der Kleidung vor und hat im Nu heraus, wo ſich die Geld=
erſtarrt
ſehen, der im 17. und 18. Jahrhundert durch rückehrende
Miſſionare in Europa bekannt wurde und die Vorbereiter der
franzöſiſchen Rebolution, die Enzyklopädiſten, ohne Zweifel be=
einflußt hat. Genau den entgegengeſetzten Weg wie Kungfutſe
ging Laotſe. Unter den 81 Sprüchen des Laotſe haben 80 dieſen
göttlichen Standpunkt, der ſich im Unendlichen verwurzelt. Allein
der 20. Spruch Abſeits von der Menge zeigt den Weiſen ſelbſt
noch auf dem Weg dorthin. Alle um ihn haben etwas zu tun, wo=
mit
ſie ſich über die Richtigkeit des Daſeins täuſchen; alle halten
irgend etwas hoch: Wiſſen, Moral, Ziele, Familie, Beſitz, Genüſſe.
Ich allein bin wie verlaſſen! Wahrlich, ich habe das Herz eines
Toren! Chaos, ach Chaos! Die Menſchen der Welt ſind hell, ſo
hell: ich allein bin trübe! Die Menſchen der Menge haben
alle etwas zu tun: ich allein bin müßig wie ein Taugenichts. Es
mag in dieſen Worten etwas von der in der chineſiſchen Art lie=
genden
Fronie klingen. Noch ſpricht hier Laotſe nicht wie in den
janderen Strophen deutlich aus, daß dieſes Nichtwiſſen, Nichthan=
deln
gleich der evangeliſchen Einfalt der geiſtig Armen poſitive
Heilzuſtände ſind. Damit iſt natürlich keine Verherrlichung der
Torheit, Dummheit und Trägheit gemeint, ſondern nur eine =
ſung
von der weltlichen Schätzung des Wiſſens und der betrieb=
ſamen
Geſchäftigkeit. Laotſe war kein ungebildeter Illuminat,
vielmehr beſaß er das ganze Welt= und Bücherwiſſen ſeiner Zeit,
aber er hat es als untauglich für das Erlebem des Sinnes von ſich
geworfen. Sein Nichttun iſt etwas weſentlich anderes als Nichts=
tun
, vielmehr höchſte innere Konzentration auf das Unendliche,
von wvo aus das äußere Handeln programm= und tendenzlos von
ſelber gerät. Zu der Zeit der großen Kaiſer Chinas, die den Sinn
erkannten, wurde nicht vielgeſchäftig regiert, und dennoch wurden
die Werke vollbracht, wurde die Arbeit getan. Das Volk wußte
eben nur, daß er (der Herrſcher) da iſt, und die Leute dachten
alle: Wir ſind ſelbſtändig. Auch den vorgeblich=ethiſchen Men=
ſchen
, der glaubt, ſich mitverantwortlich in alle Mißſtände ein=
miſchen
zu müſſen, lehnt Laotſe unbedingt ab: Der große Sinn
wurde verlaſſen, ſo gab es Sittlichkeit und Pflicht‟ Haben nicht
die Glaubensſtreiter in der Welt mehr Blut vergoſſen als die Ver=
geknechtet
als die Gewaltherrſchers Hohe Werte können nur im
walt oder Ueberredung durch Propaganda, und doch hat der
große Bejaher Nietzſche geſagt, daß die ſtärkſtem Gedanken auf
Taubenfüßen kommen. Wer ſeine Mannheit erkennt und den=
noch
ſeine Weibheit bewahrt, der iſt das Strombett der Welt.
giere die Welt, wobei natürlich nicht im entfernteſten an Weiber= dem Gutsbeſitzer Major Witte vom Gute Obramühle, dem Kreisaus=
herrſchaft
gedacht iſt, vielmehr an das Gegenteil, denn das Macht
erſtrebende Weib verläßt ja gerade das weibliche Prinzip. Je und überſchlug ſich. Meiners verſtarb gleich darauf, Witte ſtarb nach
mehr der Mann in zweckhaftes Tun verſtrickt iſt, deſto mehr be=
darf
er der dem Sinn näherſtehenden Frau. Sie iſt frei von der
Furcht des Starken, der in ewiger Verteidigungsſtellung gegen
vermeintliche Feinde Kriege vorbereitet und aus Mangel an Welt=
und Gottvertrauen am Sinn der Welt blind vorüberläuſt. In
der höchſten weiblichen Hingabe an den Sinn der Welt liegt mehr
Mut, als in der planmäßigen Vorkehrung gegen alle Gefahr. Da=
rum
findet in allen Religionen die Frau ſoviel ſchneller Erlöſung
als der Mann, wenn ſie nur einwilligt, ganz weibliches Prinzip,
Hingabe zu ſein.
Die Braut verdient ſich mehr mit einem Kuß um Gott,
Als alle Mietlinge mit Arbeit bis in den Tod.
(Angelus Sileſius.)
und außerdem ſeine Weibheit bewahrt‟. Dann entſteht dieſe
kraftvolle Milde, die alle Weiſen, wie Meiſter Eckhart, und alle
Religionsſtifter, wie Chriſtus und Buddha, kennzeichnet.
Laotſe kennt weder Askeſe noch ſittliche Gebote. Alles Ge=
waltſame
erſcheint ihm vom Uebel, ſei es ein Tun, ſei es ein Sich=
enthalten
von natürlichen Lebensbetätigungen. Darum iſt ſein
Nichttun etwas weſentlich anderes als Nichtstun. Das Lebeu= großer Anzahl ein. Viele der Stifter aber benutzten die Gelegenheit,
dige iſt zart und biegſam wie ein Kind, das Feſte und Starre aber um ihre älteſten Ladenhüter und unbrauchbarſten Scharteken loszu=
trifft
der Tod. Je mehr ſich der Menſch innerlich verfeſtigt, eine
unn ſo breitere Angriffsfläche bietet er dem Tod. Für den von folgende Bücher eingeſandt:
allen Kruſten ſeines Seins Erlöſten iſt der Tod überwunden, ſein
ſcheinbares Sterben iſt die Abſtreifung des letzten Feſten, des Lei=
bes
. Dies lehrt freilich jede höhere Religion. Laotſe unterſcheidet Direktor ein Bücherpaket, in dem mehrere Bände von Herzblättchens
ſtets dieſelbe, ſondern durch ſeine völlige Freiheit von aller Scho=
laſtik
und moraliſierenden Verzerrung. Manchen mag ſolche
äußerſte Abklärung doch zu menſchenfern fein, ihnen ſei der in
Laotſes Lehren wurzelnde Dichter Tſchuangtſe empfohlen, der ſich
in Bildern und Gleichniſſen nicht nur an den Geiſt, ſondern auch dieſem Jahr die Feier ſeines 700jährigen Beſtehens. Einſt eine der vielen
an die Seele wendet. Bei ihm ſpricht der heilige Baum: Eine
lange Zeit war es mein Ziel, nutzlos zu werden. Mehrmals war
ich in Gefahr, aber jetzt iſt es mir geglückt, und ſo kam es, daß ich
heute nützlich bin.
dem kann ſie zur Vorſtufe immer höherer Spannungen werden.
Tat antwortet, als ſei dieſe allein etwas ohne den Täter und
deſſen Verwurzelung jenſeits aller Taten.

anjetg.
1AS

FeMſt Sel ir Kaush
NiedéFisge y in al

Reich und Ausland.
in inehrerche
In Berlin iſt ſoeben eine große internationale Taſchendiebs=
bande
verhaftet worden, die ihre Kunſt mit großer Geſchicklichkeit aus=
Die Gefährlichkeit des geſchickten Taſchendiebes zeigt ſich damit wieder
iſt ſo weit verbreitet, arbeitet ſo heimlich und ſo geräuſchlos, wie der Taſchen=
dieb
, vor dem niemand ſicher iſt und der ſo ſchwver ſich auf friſcher Tat
Daher müſſen die Taſchendiebe meiſtens auf Indizien hin verurteilt
werden. Meiſtens arbeiten Taſchendiebe nicht allein, ſondern wenig=
ſtens
zu zweien: vielfach aher auch in größeren Gruppen von 5 oder 6.
Es gibt ganze Banden aus einem Dutzend und mehr Mitgliedern, die
in kleinen Trupps verteilt, an die Arbeit gehen, ihr genau abgeteiltes
Betätigungsfeld haben und dann mit der Beute ſich zuſammenfinden.
die geſtohlenen Sachen ſofort gegen bare Bezahlung übernehmen. Der
Herren ihr Geld tragen, lädt den Taſchendieb gerade zur Erleichterung
des Opfers ein. Tauſende von Geldtaſchen werden alljährlich aus dieſer
Aufbewahrungsſtelle, zu der geſchickte Finger ſo leicht gelangen können.
geſtohlen. Der Taſchendieb ſucht ſich für ſeine Arbeit ſtets Orte aus,
plötzlich einen Stoß bekommen und nachher erſt bemerkt, daß es be=
ſtohlen
ſei. Dieſer,Puff, iſt nur darauf berechnet, die Aufmerkſamtkeit
Geſtoßene ſich umſieht, nimmt der Dieb ein raſches und unmerkliches
taſche, die goldene Uhr befindet oder ob er ſich an die ſchwieriger zu er=
langende
Schlipsnadel machen muß. Iſt die Taſche feſtgeſtellt, dann iſt
mit einem einzigen geſchickten Griff des Daumens und Zeigefingers der
Wertgegenſtand im Augenblick herausgeholt. Der Taſchendieb ſieht
ſeinem Opfer niemals ins Geſicht, denn er will vermeiden, daß man
ihn wieder erkennen kann. Wenn einem die Uhr geſtohlen wird, ſo darf
man annehmen, daß es wahrſcheinlich der Herr geweſen iſt, der neben
uns ſo eifrig die Zeitung ſtudierte und ſie ſich dicht vors Geſickt hielt.
Mit dieſem ſogenannten Zeitungstrick haben auch die Berliner Taſchen=
man
ſich vor Taſchendieben dadurch, daß man alle Wertgegenſtände ſo bei
ſich trägt, daß ſie ohne Aufknöpfen nicht zu erlangen ſind. Eine Taſche, Eiſenbahnnetze in das Eigentum der Schweiz über.
die an der Innenſeite der Weſte angebracht iſt, ſchützt auch gegen den
geſchickteſten Dieb im ärgſten Gedränge, und in einer ſolchen Taſche
ſollte man ſein Geld tragen.
Schwindler verhaftet.
Düſſeldorf. Wegen Gemäldefälſchung und Betrug wurden derart auf, daß der Apparat ſofort in Flammen aufging. Der Führer,
verhaftet der Kunſtmaler Ferdinand Schmidt, der Reiſende Ewald Franz
und der Reiſende Wilhelm Müller. Schmidt hatte im Laufe der letzten
Jahre Kovien von den Oelwerken bekannter Meiſter hergeſtellt und dieſe
mit dem Zeichen der Künſtler verſehen. Franz und Müller haben dann
dieſe Bilder in Düſſeldorf und in auswärtigen Städten als Original=
Kopien konnte noch beſchlagnahmt werden. Die beiden Reiſenden wur=
den
auch noch von auswärtigen Gerichtsbehörden geſucht.
Eine kölſche Geſchichte.
Bonn. Ein amüſantes Geſchichtchen erzählt der Bonner G.=A.:
Auf der Bahnhofſtraße fiel eines Morgens eine Frau ohnmächtig zu
kamen Stärkungsmittel: Kognak, Wein und andere bekömmliche Dinge.
Einer der Umſtehenden ſah mit begehrlichen Augen, wie man der Ohn=
mächtigen
einen Kognak einflößte. Maht ens jett Plaatz, meint er
zu ſeinen Nebenmännern, nich lähge mich e beßge donävve; ne gode
Kognak ſchad mir och ni.
Gut abgelaufen.
Annweiler. Ein Unglücksfall, bei dem es allerdings noch gut den beläuft ſich auf 14 Millionen Lire.
abging, ereignete ſich am Freitag mittag auf der Landſtraße Annweiler
Queichhambach. Der mit Heu beladene Wagen des Straußwirts Brauch
von Birkweiler fuhr, von Annweiler kommend, gegen einen auf der
Straße ſtehenden Autoanhänger. Durch den Anprall erſchreckt ſprang nach Bagdad auf einem Brequet=Flugzeug in der erſtaunlich kurzen Zeit
brecher, die praktiſchen Idealiſten mehr die perſönliche Freiheit, das Pferd mit dem Wagen links herum in den Straßengraben und riß von 218 Tagen zurückgelegt. En traf am Samstag abend auf dem
ſich los. Zwei auf dem Wagen ſich befindende Perſonen wurden in wvei= Wege nach Indochina hier ein. Der Flieger hat Paris am Donners=
Seelengrunde der Perſönlichkeit reifen und durch ſtilles Wirken, tem Bogen zur Erde geſchleudert. In bewußtloſem Zuſtande wurde das tag verlaſſen und erreichte noch an demſelben Abend Bukareſt. Von
auch dem Nächſten ein Segen ſein. Europa glaubt nur an Ge= eine Mädchen in das Städt. Krankenhaus verbracht, während Brauch
und ſein Enkelchen unverletzt blieben.
Ein ſchweres Autounglück.
Tornau. Montag abend ereignete ſich ein ſchweres Autounglück
in der Nähe der Obramühle bei Schwerin an der Warthe. Beim
An anderer Stelle ſagte Laotſe ſogar, das weibliche Prinzip re= Ausweichen vor einem dort haltenden Fuhrwerk geriet das Auto in chem die Zaren ihren Sommeraufenthalt zu nehmen pflegten, ſolle
voller Fahrt, beſetzt mit dem Landrat des Kreiſes Schwerin Parthex,
ſchußſekretär Meiners und dem Kutſcher des Landrats, ins Schleudern
einer Operation, der Landrat und der Kutſcher wurden erheblich verletzt,
Folgen ehelicher Zwiſtigkeiten.
Infolge ehelicher Zwiſtigkeiten hat der 26 Jahre alte Kaufmann Otto
Berner in Ebingen ſeine, 18 Jahre alte Frau durch einen Schuß in den
Kopf ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf ſtarh. Außerdem hat er Eitelkeit eine ziemlich hohe Steuer. Während im Jahre 1820 noch
ſeinen Schwiegervater, den Kolonialwarenhändler Spanagel, durch 252 000 Perſonen dieſe Steuer zahlten, waren es 1914 nur noch 58 802
zwei Schüſſe ſchwer verletzt und ſich nach der Tat ſelbſt einen Kopfſchuß und im vorigen Jahr nur 39 315. Da ſich die Zahl der Adeligen keines=
beigebracht
, der ſeinen Tod zur Folge hatte.
Eine Strecke von 3000 Kilometern
haben zwei junge Deutſche, die im vorigen Jahre nach Rio de Janeiro
ausgewandert waren, zu Fuß und zum Teil in Kanus zurückgelegt. Cs rieſige Feuershrunſt aus. Die dort zur Neparatur im Dock liegenden
ſind dies der Zahntechniker Friedrich Duske aus Hamburg und der beiden Kriegsſchiffe California und Rhode Island wurden durch
Münchener Schloſſer Paul Heinrich. Am 16. Dezember begannen ſie, das Feuer zerſtört. Auch ein großer Teil des Docks, in der Ausdehnung
ihre Wanderung in Santos und trafen am 18. März in Buenos Aires von 200 Fuß, wurde vernichtet. Die Vernichtung der California be=
Das Weib verliert alles, wenn es ſich vermännlicht, der Mann ein. Hier hofften ſie Arbeit zu finden, ſahen ſich aber in ihren Er= deutet einen anſehnlichen Verluſt für die Kriegsflotte der Vereinigten
wartungen getäuſcht und haben nun die Rückreiſe nach Santos ange= Staaten. Es iſt eines der acht großen modernen Linienſchiffe Amerikas,
gewinnt alles, wenn er, wie Laotſe ſagt, ſeine Mannheit erkennt treten. Ihre ohne alle Hilfsmittel durchgeführte Wanderung zeugt von die erſt nach dem Kriege vom Stadel gelaufen ſind. Es hat eine Waſſer=
großer
Unternehmungsluſt und Zähigkeit gegenüber den Strapazen verdrängung von 33,500 To, iſt mit 34 Geſchützen, darunter zwölf
eines ſolchen Unternehmens.
Zeitgemäße Lektüre für Strafgefangene.
Bevölkerung erlaſſen, indem ſie um Bücherſpenden zur Ergänzung ihrer, ein Fiſcherboot verbrannten. Beim Brande des Viſcherboots ertranken
drei Bibliotheken bat. Es gingen auch daraufhin Bücherſtiſtungen in ſechs Fiſcher, die ſich durch Schwimmen zu retten verſuchten.
werden. Unter anderem wurden als Lektüre für die Strafgefangenen
Ein Verzeichnis der Rechtsanwälte von 1882; eine längſt nicht mehr ſchütteten 100 Bergleute noch zu retten.
geltende Gerichtsvollzieherordnung; Märchen für Kinder von ſechs bis
acht Jahren; ein Lehrbuch der Imkerei; ſchließlich aber bekam der
ſich von allen Erkennenden nicht im Inhalt, denn die Wahrheit iſt Zeitvertreib enthalten waren. Die Direktion iſt human genug, die virginien erfahren wir folgende Einzelheiten: 114 Bergleute
Gefangenen nicht zur Lektüire dieſer Bücher zu zwingen.
700=Jahrfeier eines deutſch=ſudetiſchen Gebirgsſtädtchens.
Aus Troppau wird uns geſchrieben: Eines der bekannteſten und zwei Leichen zutage zu fördern. Nach Anſicht eines Sachverſtändigen
Städtchen des einſtigen Oeſterreich=Schleſiens Zuckmantel, begeht in müſſen die übrigen Verſchütteten als verloxen gelten.
freien Bergſtädte, die ihren Bergbau längſt aufgegeben haben, förderte
es in früheren Zeiten ſogar Gold und unterhielt eine Münze, ju der die
Fürſtbiſchöfe von Breslau, zu deren Gebiet es in religiöſer Beziehung Schauſpiel darbot, wohnten die Beſucher eines Vorſtadttheaters von
noch heute gehört, von 1513 bis 1590 eine ſtattliche Zahl Dukaten und Tokio vor kurzem bei. Es wurde ein Stück mit dem Titel Der Ab=
Münzen prägen ließen. Früher betrieb das Städtchen auch bedeuten= ſchied der Mutter gegeben. Eine Frau, die bei den letzten Erdbeben
Wer in Laotſe und Tſchuangtſe Rechtfertigungen ſucht für tat= den Leinwand= und Weinhandel, und 1814 entſtand hier die erſte Fabrik, in Japan ihren 1Bjährigen Sohn verloren hatte, wurde von dem Titel
loſe Weltahkehr, der kann ſie finden wie in der Bergpredigt; wer von Waldwvolle zur Füllung von Matratzen, aus Fichtennadeln präpa= eigenartig angezogen und ging mit einem dunklen Gefühl, daß dieſer
aber daraus lerut, die tiefe Entſpannung des Nichttuns zu üben, riert. Jetzt beſchäftigen ſich die Zuckmanteler hauptſächlich mit Haus= Theaterbeſuch für ſie eine beſondere Bedeutung haben werde, in den
induſtrie, während die Vichtennadeln das Material geben zu den Bädern. Zuſchauerraum. Sie
mit denen Zuckmantel in den Sudetengebirgen zeitlich mit an erſter beim Ausbruch des Fe
wie ſie der nie erreicht, der allzu bereitwillig auf jeden Reiz mit Stelle marſchierte. Dazu kam noch die Einführung des Waſſerheil= uicht mehr hatte retten können. Auf dem Höhepunkt der Handlung auf
verfahrens, ſodaß Zuckmantel heute als Badeort einen klanavollen, der Bühne, als die Mutter von ihrem Sohne Abſchied nimmt, erkannte
Namen hat. Rings umgeben von ausgedehnten Tannen= und Fichten= die Frau plötzlich den Knaben, der die Nolle des Sohnes ſpielte, an der
waldungen, gehört das reindeutſche, faſt 5000 Einwoner zählende Städt= Stimme als ihren eigenen verlorenen Sohn. Bevox man ſie aufhalten
chen jetzt zu den beſuchteſten Kurorten und Sommerfriſchen des Sudeteu= konnte, ſtürzte ſie auf die Bühne und riß den Knaben mit einem Auf=
landes
. Von den nu: 6 Kilometer entfernten preußiſchen Stadt Ziegen= ſchrei an ſich. Die meiſten Zuſchauer glaubten, daß es ſich hier um einen
hals wird Zuckmantel durch die heute ziemlich verkehrserſchwverende beſonderen Trick der Regie handelte. Erſt die Verwirrung, die auf der
Barriere der Landesgrenze geſchieden. Südlich des Städthens ſteigen. Bühne entſtand, zeigte, daß da ein Drama des Lebens geſpielt wurde
die waldigen Höhen in ſteter Steigung zum Altvatergebirge auf. Unweit und nicht mehr Theater. Die Frau konnte dunch verſchiedene Merkmale
von Zuckmantel erhebt ſich die weithin ins Schleſierland ſichtbare, nachweiſen, daß es ſich wirklich um ihr verlorenes Kind handelte, und
Biſchofskoppe, über deren ausſichtsberühmten Gipfel die Landesgrenze, weinend vor Frende verließ ſie mit dem wiedergefundenen Sohne das
verläuft, wo in naher Zeit neben dem altöſterreichiſchen Rudolfshain und Theater,

der 1898 erbauten Kaiſer=Franz=Joſefs=Warte eine reichsdeutſche Schutz=
hütte
errichten werden ſoll. Nur 11. Stunden von der Stadt entfernt
ſteht inmitten hochſtämmigen Berawaldes das Wallfahrtskirchlein Maria=
hilf
, das vor dem Weltkriege alljährlich von etwa 30 000 Pilgern be=
ſucht
wurde. Sein 700=Jahrjubiläum will es durch ein größeres Heimat=
feſt
, u. g. auch mit einem hiſtoriſchen Feſtzug feiern.
Aus der Geſchichte der Gotthard=Bahl.
Die Gotthard=Bahn iſt durch das furchtbare Unglück, deſſen Schau=
platz
ſie wurde, in aller Munde. Sie iſt eine der großartigſten Leiſtungen
des Alpen=Bahnbaus und hat dem Gotthard=Paß, der im Mittelalter
für den Verkehr über die Alpen ſo wichtig war, eine neue Bedeutung
eröffnet. Der Paß wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als eine
fahrbare Straße über den Brenner und dann über den Simplon an=
gelegt
wurde, mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt, und ſo ent=
ſchloß
man ſich denn, in den Jahren 1820 bis 1880 die heutige Fahrſtraße
über den Gotthard zu erbauen, die von den Touriſten noch benutzt wird.
In denſelben Jahren wurden auch die Anſchlußſtrecken nach Luzern
und nach BellinzonaMailand ausgebaut. Die Beſchleunigung, die durch
dieſen Bau erzielt wurde, war ſehr bedeutend; man brauchte ſeitdem von
Luzern nach Mailand nur noch 27 Stunden gegenüber 84 Stunden,
die auf dem alten Saumpfad über den Gotthard erforderlich waren.
Unterdeſſen drang aber die Eiſenbahn ſiegreich auch in das Alpengebiet
ein. Durch die Anlagen des Gotthard=Tunnels in den Jahren 1872 und
1880 wurde die Straße über den Gotthardpaß für den Verkehr ent=
wertet
. Man erwog den Plan einer Bahn über den Gotthard, und es
waren zwei deutſche Ingenieure, B=ckh in Stuttgart und Gerwig in
Karlsruhe, die das entſcheidende Gutachten über die Anlage der Linie
abgaben. Am 31. März 186 ließ Bismarck durch den preußiſchen Ge=
ſandten
in Bern dem Schlweizeriſchen Bundesrat eine Note überreichen,
in der ſich die norddeutſche Regierung zu Gunſten der St. Gotthard=
Bahn ausſprach, und nun wurde die Anlage der Bahn mit Unter=
ſtützung
von Deutſchland, Italien und der Eidgenoſſenſchaft begonnen,
Die Gotthard=Bahngeſellſchaft, die zur Ausführung der Arbeiten ge=
gründet
wurde, neichte mit den ausgeworfenen 187 Millionen Frank nicht
aus, und es mußten von den Mächten weitere Unterſtützungen gegeben
werden. Die Geſamtkoſten des Baus beliefen ſich auf mehr als 30
Millionen Frank. Als am 1. Juni 1883 die Bahu dem Betrieb übergeben
wurde, war keiner der am Bau hauptſächlich beteiligten Männer noch
in leitender Stellung. Der Oberbaurat Gerwig, der durch ſein Gutachten
die Grundlage geſchaffen und zuerſt den Bau geleitet hatte, war 1875

diebe, die man jetzt feſtgenommen hat, viel gearbeitet. Am beſten ſchützt vor Vollendung der Dunchbohrung im Tunnel verſchieden, 1909 wurde
die Gotthardbahn verſtaatlicht und ging damit als letztes der großen
Abſturz eines Fliegers.
Auf dem Schweizer Flugplatz Dübendorf bei Zürich ſtürzte geſtern
vormittag ein Schweizer Militärflugzeug, das kaum den Aufſtieg be=
gonnen
hatte, infolge des ſtarken Windes wieder zu Boden und ſchlug
Leutnant Cuh, verbrannte. Der Beobachter, Leutnant Scheidecker, kam
mit einem ſchweren Beinbruch davon.
Die Schlafkrankheit in England.
Reuter meldet, infolge des ſchnellen Umſichgreifens der Schlafkrank=
gemälde
in den Handel gebracht und verkauft. Eine große Anzahl der heit herrſche in England große Beſorgnis. Im Januar ſind in England
75 Fälle vorgekommen, in den erſten drei Wochen des Monats April
wurden 649 Erkrankungen verzeichnet. Die Zahl der Todesfälle iſt ge=
ring
, doch ſind die Folgeerſcheinungen der Krankheit oft ernſt.
Muffolinia.
Rom. Gelegentlich der bevorſtehenden Reiſe Muſſolinis durch
Boden. Bald hatte ſich viel Volk angeſammelt, und von allen Seiten Sizilien wird die an Stelle der vom letzten Ausbruch des Aetna zer=
ſtörten
Ortſchaft Galtagirone erbaute Stadt den Namen Muſſolinia er=
halten
und in Gegenwart Muſſolinis feierlich eingeweiht werden.
Ein Baumwollager niedergebrannt.
In Sampier dArena bei Genua iſt ein großes Lager von 5000
Ballen Baumwolle niedergebrannt, die verſchiedenen Firmen gehörten.
Bei der Löſchung des Feuers wurden 12 Perſonen verletztz Der Scha=
Von Paris nach Bagdab.
Der franzöſiſche Fliegerleutnant Boiſy hat die Reiſe bon Paris
dort ſtieg er am Freitag früh don neuem auf, überflog Anatolien, er=
reichte
am Abend Aleppo und verließ es am Samstag morgen. Er
flog den Euphrat abwärts nach Bagdad, von wo er am Sonntag mor=
gen
in der Nichtung Basra ſeinen Flug fortſetzte.
Das Zarenſchloß in der Krim als Muſeum.
Das große kaiſerliche Luſtſchloß in Liwadia in der Krim, in wel=
reſtauriert
werden. Die Möbel und das Hausgerät werden wieder
eingeſtellt und der Palaſt ſoll genau ſo, eingerichtet werden, wie er in
der Zarenzeit war, um als hiſtoriſches Muſeum ein Bild von der Le=
bensweiſe
des ruſſiſchen Kaiſerhauſes zu geben.
Koſtfpielige Eitelkeit.
Wenn in England jemand an ſeinem Wagen oder Auto ſein Adels=
wappen
anbringen will, nimmt der Staat für dieſe Betätigung der
wegs vermindert hat, iſt anzunehmen, daß ſie dieſe leicht vermeidbare
Steuer ſparen wollen.
Zwei amerikaniſche Kriegsſchiffe verbrannt.
NewYork. In den Werften in Dakland in Kalifornien brach eine
35=Zentimeter=Kanonen, armiert und mit Oelfeuerung verſehen. Der
gleichzeitig verbrannte Panzerkreuzer Rhode Island iſt 17,900 Tonnen
groß und hatte 26 Geſchütze. Ein merkwürdiges Zuſammentreffen
Die Direktion der Strafanſtalt Plötzenſe hatte einen Aufruf an die wollte es, daß faſt gleichzeitig auch auf dem Erie=See fünf Dampfer und
Lebendig begraben.
Wie aus Wheeling in Virginia gemeldet wird, muß jetzt alle Hoff=
nung
aufgegeben werden, die im Berowerksſchacht von Bentwood ver=
114 Bergleute verſchüttet.
Zu der Meldung über das Grubenunglück bei Wheeling in Weſt=
wurden
durch ein Schlagwetter geſtein früh um 7.30 Uhr in einer
der Gruben der Gegend verſchüttet. Der Eingang der Mine iſt ver=
ſperrt
und bisher iſt es nur gelungen, zwvei ſchwerverletzte Bergarbeiter
Das Wiederfinden des verlorenen Sohnes.
Einem ergreifenden Vorgang, der ein einzigartiges Schauſpiel im
vergebens nach ihrem Kinde geſucht, das ſie
ſers in ihrem Hauſe während des Erdbebens

[ ][  ][ ]

Seite 12.

Darmſtädter Dagblatt, Donuerstag, den 1. Mai 1924.

Nummer 121.

UANIOOltO Taaulet!o

Fernruf 1074

5636

Samstad
Freitad
Donnerstag
kommen sämtliche Reste in
Kleiderstoffen, Weißwaren, Musseline
Zephir, Voile, Batista. Baumwollwaren
zu besonders billigen Preisen in bekannt guten Oualitäten zum Verkauf

Neu aufgenommenKiK

Sohloss
Aaaagg4
Zigarette
Groß- u. Kleinverkauf
Zigarettenvertrieb
O A4
Georg Hettinger
Elisabethenstraße 35.

Billiger (12413
Räumungs-Verkauf
Strickwolle
Schackenmaver, Grünschild
Schwarz und grau
10 Gebind Mk. 1.30
So lange Vorrat reicht
S. Guttmann
Wühelminenstr. 8 Telephon 1679

r wäre bereit, auf dem Rückweg von
Mannheim nach Darmſtadt.
Möbel für Auerbach
mitzunehmen?
Angebote unter G 100 Geſchäftsſt.

eeeerereree
Bohnenſtangen
Gartenpfoſten, Baumpfähle, 2
Schwarten, Latten uſw.
liefern äußerſt preiswert (560,
Neu & Heuſchke, Solzhandlung
Darmſtadt
Ecke Landwehrſiraße und Kirſchenallee 2
Telephon 1991
Sessssessessssssss

Gohnungstausch!
Geſucht: 45Zimmerwohnung mit Küche
in guter Lage ſelektr. Licht);
Gegeb.: 2 geräumige Zimmer mit Küche
elektr. Licht, Bentralheizung, in
beſter Lage.
(*1947:
Angeb. unter G 111 an die Geſchäftsſt.

Inlebendfriſch. Quglitätsware
empfehle:
allerbeſter, blütenweißer
Schellfiſch im Schnitt Pfd. 60 9
IaCabliau ſ. Schn. pfd. 4050
Ia Geelachs im Schnitt Pfd. 35
1a Backfiſche . .. pfd. 25309
Silberſalm, Seebecht, Goldbarſch
Neue Rieſenrollmöpfe Stück 2025 9
Feinſte Bismarckberinge . . . Stück 20 d
Hochfeine Matjiesheringe . Stück 25 9
Nene Kronſardinen . . ... 1Ipfd. 259
Fiſchhaus Fertigt
Markt 4
Karlſtraße 47
Telephon 641

liefert auf vorherige
Beſtellung frei Haus
Conrad Appel
Bismarckſtraße 61
6626ds1) Fernſpr. 31,

NZumieten geſacht)

Fabrikationsraum
5mal 7 m. zu mieten
geſucht. Elektr. Kraft
Beding. Am liebſten
ehem. Schmiede od.
Schloſſerei, Ang. unt.
C 98 a. d. Geſchäfts=
ſtelle
.
(e125o1

Jung. Beamter /Wit=
wer
m. 4 Kind) ſucht
1 Zimmer mit
2 Betten
Grunewald, Lagerhaus=
ſchule
, Bim. 25. ( zu

Zweibis drei
für Büro= und
Lagerzwecke ge=
eigneteRäumeod
.
feitrenſcd.
mit Nebenraum z.
alsbaldig. Bezuge
von ſehr ruhigem
ſowie reinlichem
Geſchäfte zu mie=
tengeſucht
, Ange=
bote
erb. u. G83
an die Geſchäftsſt.
ds. Bl. (12444ds

7. 5. Taroß.
leeres Zimmer
mit etwas Kochgele=
genheit
von berufs=
tätiger
Dame in gut.
Hauſe geſucht. (au=
Gefl. Angebote unt.
G 81 Geſchäftsſt.

34 Zim. Wohn.
beſchlagnahmefrei, zu
mieten geſucht. Ange=
bote
unt. G 54 an die
Geſchſt. (e1eséomdr

23 möblierte oder
leere Zimmer
mit Küchenbenutzung
bei, alleinſtehendem
Herrn od. Dame geg.
gute Bezahlung per
ſofort zu mieten geſ.
Angebote an Heſſ.
Bauernbund, Rhein=
ſtraße
1.
(12488

Geſucht ein Unter=
ſtellraum
für Motor=
rad
nahe Lagerhaus=
ſtraße
, Gefl. Ang, u.
G A1 Gſchſt. / 1246sdr

Student Ausländer)
ſuicht per ſofort 1 gr.
oder 2kleinere möbl.
Zimmer
möglichſt Villenviert.
Angeb. a. 0. 3aßharoff
Hotel Köhler, G1251s

möbl. Zimmer
zum 5. Mai. Gefl.
Angeb, mit Preis an
Otto Hermann beil
Matzelt, Schulſtr. 4. 6

Die ainzige Sekrelbnaachine mit
Vierstangen-Tabulator
gestattet die Verwendung von vier
veraahledenen Forntlare!

Für Berechnungszwecke unentbehrllch

Ausführtliahe Druckschritton So. 16 und Vortührung durch
HEINRICH ZEISS /UNIONZEISS
FRANKFURT AM MAIN
Kulsentrause 28

Gut bürgerlichen
Mittagstiſch
von 12 Uhr an Schüler und Schülerinnen
höherer Lehranſtalten zu 70 Pfennig (im
Abonnement 65 Pfennig) abzugeben.
Prima Veziehungen zum Lande.
Studenten erteilen daſelbſt gründlichen Un=
terricht
in Mathematik. Chemie, Deutſch,
Latein, Engliſch, Franzöſiſch ete. Preis je
3 Stunden 5 Mark. (e12426
Anmeldungen baldigſt erbeten unter C 74
an die Geſchäftsſtelle.

Mündelſicherel
Kapital=Anlagen
als 1. Sypothek auf Ia Objekt,
WVermittlung koſtenfrei
für den Geldgeber, ( 5623dso
Angeb. unter G 110 a. d. Geſchſt.

Student Golgare)
ſucht möbl. Zimmter.
Sotirokk. Sandberg=
ſtraße
68, II. (12488

Nuh. Student
ſucht ſofort mnöbliert.
Zimmer. Angeb, an
P. Markoff.
Beckſtr. 66,II. (12524

Alleinſteh. älterer
Herr ſucht 2 leere
Zimmer, evtl. mit
Küche, am liebſten
bei älterer Dame od.
Ehepaar. Angeb. an
Petry, Soderſt=, 58.1

Zimmer
geſucht II,5596
zur Ausübung zahnärzt=
licher
Praxis in guter Ver=
kehrslage
.
Angeb. unter F. T. 3799 an Ala=
Haaſenſtein &Bogler, Frankfurt g. M.

Geldverkehr 6
6
Gegen Sicherheit 1.
gute Binſen
2300 Mk.
v. gutgehendern Ge=
ſchäft
geſucht. Ang.
u. G 66 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (12398

200-300 Mk.
gegen Sicherheit und
hohe Binſen von Be=
amten
auf 2.8 Mon,
zu leihen geſ. Ang. u
G 69 Geſchſt. (unnd

Mf M.
abſolute. Sicherheit
ſofort zu leihen geſ
Ingeb. u. G 113
in d. Geſchſt. (usbls.
Kapitalkr. Herr
mit groß, Wohnune
zwecks. Einrichtung
einer Modellſchnei=
derei
geſucht. Ange=
bote
unter G 89 an
(e12436
die Geſchſt.

MGe
M
kurzfriſt zu l.
Angebote
Geſchäftsſt. C12430

Friſch eingetroffen
Speckige Ia Handkäſe
9 Holländ. Süßrahm=Butter
1 Pfd. 1.00 Mk.
ueberrhein. Mäuschen (Salatkartof, 6
Neue ägyptiſche Zwiebeln
per Pfd. 25 Pfg., 5 Pfd. Mk. 1.
Buchen=Holzkohlen Pk. 25 Pfg.
bei
L. Stilling Wwe.
Hochſtraße 4.

Bekanntmachung.
Der Kirchenvorſtand der evangeliſchen
Geſamtgemeinde Darmſtadt kündigt hier=
mit
das der evangeliſchen Kirche ( Geſamt=
gemeinde
) Darmſtadt von Gemeinde=
gliedern
gewährte Kaſſendarlehen für den ſtätteräumlichkeit ſehr
1. Auguſt 1924. Die Gläubiger, welche
auf die Rückzahlung Wert legen, werden
erſucht, ſich bis ſpäteſtens 1. Juli ds.
5s. bei den unterzeichneten Stellen zu
melden.
(5573
Darmſtadt, den 29. April 1924.
Die Kirchenvorſtände der evangeliſchen
Stadt=, Martins= u. Johannesgemeinde: loſtviertetel (*12472
Kleberger. D. Waitz. Marx.

Freitag, den 2. Mai, nachmit=
tags
5 Uhr, verſteigere ich auf freiw.
Antrag in der Reſtauration z. Krone das
Haus


Neugaſſe1
öffentlich meiſtbietend wegen Wegzugs
von hier, zu
(5592dr
günſtigen Bedingungen.
Sofort freie Wohnung. In dem Haus
wird ſchon einige Zeit ein Lebensmittel=
geſchäft
betrieben.
Darmſtadt
Waldſtraße3 Hch. Hilsdorf
Amtsgerichtstarator.
Vom 1. bis 18. Mat übe ich keine ärzt=
liche
Tätigkeit aus.

600-800HR.
zg, hohe Ziuſen zu
leihen geſ. Angeb. 1.
E 95 Gſchſt. (Buzsaks Entflogen KI
1 P. Schildtauben!
(Gelbflügel) entſlog. d
Lauteſchlägerſtr. 44,
(12448/7
. Stock.
ſt HImmobtlienll
Sld Fin
Hauskauf. i8
Haus mit Einfahrt F
vom Beſitzer zu kauf. e
geſucht. Angeb. mit n
Preisangabe u. G76
Geſchaftsſt ( 1242
Zſe Landhaus
m. Garten unweit des
Nordbahnh. Darmſt.
ſofortbeziehb. günſtig
zu verkauf. Ang, unt.
G 101a. d. G. ſ13g5 Sl,
Villia
3.
ſchön gelegen mit 800
am Garten mit eine 16
gebaut. Möbeln, bald /e
beziehbar, für 65000
GeM. zu verk. Dff./3
u. G 103 a. d. Geſch. 8
18 Mge
(3
Villen und 13
Einfamilien= *
Häufer.
in Darmſtadt u. aus= 1I
Klwärts, ebenſo auch 1I
Etagenhäuſer I1
habe ich ſehr preis=
wert
anzubieten. II
UU
Immobilen=Büro II
Brück,
Ernſt=Ludwigſtr. 21 I.
Telefon 1778. ( 125e7 32
6 (7
Bergſtraße ſin
Schöne 7 Zim.=Billalze
9ſſofort zu verk, u. be=
ziehb
. Preis 16000,K. v.
Angebote u. G 90
Geſchäftsſt. G1e45s) Haus=
in
zentr. Lage 31 ſtöck.
Einfahrt, Hinterbau
m. Lager=bzw. Werk=
preiswert
zu verkauf. 4
durch das
Immobilien=Büro in
Brück,
Li
Ernſt=Ludwigſtr. 21 I. /d.
Telefon 1778. (123
Plun v.
gebe
3 XK6 Z.=Haus, Süd=/W
Suche
2 (2½) ſt. 5 3., Haus
daſelbſt. Angebote u.
G 112 Geſchäftsſt. lie
Haus
ur
(6-7 Zimmer) Ar
in ſchöner Lage zu Vo
kaufen geſucht. (6637 kof
Angebote u. K. K./40
169 Geſchſt erbeten, fr In Darmſtadt od. ver
Umgegend E12460
bi
Metzgerei
zu mieten od. z. kauf. be
geſ. Angeb. u. G 94
Geſchäftsſt. (*12466 nu
erf 4971 qm Acker
u. G 102 an d. Ge=
ſchäftsſtelle
. (r12493

Vorläufige Gewerbe=
ſteier
iſt 194.
Die Stadtverordneten=Verſammlung
hat durch Beſchluß vom 27. März Ifd. 58.
die Ermächtigung erteilt, eine vorläufige
Gemeinde=Gewerbeſteuer für 1924 in Höhe
des ſtaatlichen Steuerſatzes, zunächſt auf
Abzug, geg. Belohn, die Dauer von 4 Monaten, zu erheben.

Dr. Hof.

Meine Vertretung hab. gütigſt übernommen;
Herr Dr. Brüning, Mühlſtr
Herr San.Nat Dr. Gösiug.
derr San=Mat Dr. Sior,
Gert Dr. A4fſz/alkif St:

W Gele beſched Sioge Zichte Vi.
ht rechtzeitiger Zahlung erfolgt Mah=
ung
und Beitreibung auf Koſten des
(6641
huldners.
Darmſtadt, den 1. Mai 1924.
Der Oberbürgermeiſter.

Montag, 12. Mai, 1/,9 Uhr vor=

4u4

Saf w M.ö üaKAlci

2.9 0. Di aacgeish

Balgenichene Fi.
verkauft. Stammholzver=

Darmſtad, den 29 Aprik 1984.
Heſſ. Oberſörſterei Kranichſtein.
pan der Hoop.

tenberg; dier im Dachltoch
des Süd= und Weſtflügels.

Kapitslanlage.
Auswanderungshalb.

verkaufe ich meiner
5312 qu großen Acker
hinter de

).

Die Arbeiten des inneren Ausbaues

Weißbinder= und Schreinerarbei=
ten
(Fußbodenlegen u. Anſchlag=
arbeiten
), Schloſſer=, Tapezier=
und Inſtallationsarbeiten (a. Be=
leuchtung
, b. Waſſerzu= und Ab=
leitung
).
Einfamilien) Die Zeichnungen und Bedingungei
jegen während der Dienſtſtunden in

Die Angebote ſind verſchloſſen, poſt=
i
und mit entſprechender, Aufſchrift
rſehen
(5590dd
s Mittwoch, den 14. Mai ds. Js.,
vormittags 10 Uhr,

an der Kaſtanienallee! Dieburg, den 29. April 1924.
billig z, verkauf. Ang. Heſſiſches Hochbauamt Dieburg.
Gombel.

Montag, den 5. Mai ds. Js.,
nachmitt. 3 Uhr, werden im Stadt=
krankenhaus
hier, Grafenſtr. 9, eine
Menge weißer und farbig. Lumpen
gegen Barzahlung verſteigert, (et5594

zlau5
Villen, Mühlen
ſowie Geſchäftshäuſer
hie= u. ausw., hat zu verk. Rudolf Ebert;
5.Auexbach a. d. B., Tel. 487 Amt Bensbeim

[ ][  ][ ]

Rummer 121.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mei 1924.

Seite 13.

4ImSchloſſe Belbedere beiWarſchau.
Die drei erſten Präſidenten Polens.
Von unſerem Warſchauer Korreſpondenten.
S. Warſchau, Ende April.
Das Belvedereſchlößchen bei Warſchau ließ Alexander I. von
Rußland für ſeinen Bruder, den Statthalter in Polen Großfürſt
Konſtantin, erbauen. Die ſchönſte Straße der Stadt führt da
hinaus, die einzige ſchöne Straße, kann man gleichzeitig ſagen,
die Ujazdowſka=Allee, der Korſo der oberen Zehntauſend. War=
ſchau
liegt auf dem linken Steilufer der Weichſel. Von dieſem
Steilufer blickt auch das Belvedere herab, hinüber über die
Wipfel unter ihm ausgebreiteter Parks, hinausſchauend in die
eintönige maſoviſche Flachlandſchaft und über die maeandriſchen
Windungen des Stromtals. Manche fremden Machthaber haben
dieſem Ausblick in ein Land, das in doppeltem Sinne zu ihren
Füßen lag, ſich ſinnend hingegeben. Ungeachtet gerade auf
das Belvedereſchlößchen der Ueberfall der polniſchen Fahnen=
junker
erfolgte, der das Zeichen zum Aufſtand von 1830 gab,
wohnten auch ſpäter alle ruſſiſchen Generalgouverneure hier.
Während des Krieges reſidierte im Belvedere, der deutſche
Generaloberſt von Beſeler. Seither iſt es die Reſidenz der pol=
niſchen
Staatspräſidenten geworden.
Das währt noch nicht lange und doch hat das Belvedere
unter der polniſchen Präſidentenſtandarte, dem weißen Adler
im roten Felde, ſchon mancherlei in dieſen 5½ Jahren erlebt.
Nicht nur an üblicher diplomatiſcher Gala, ſondern auch an
bewegten Szenen politiſcher Dramatik, ja das Schwarz der
Totenfeier hat die Säulen der Ehrenhalle bereits umkleiden
müſſen.
Von 1918 bis Ende 1922 war im Belvedere Pilſudſki der
Hausherr. Was man auch gegen ihn ſagen mag, und was be=
ſonders
ſeine eigenen Landsleute vom gegneriſchen Lager gegen
ihn ſagen; eine außerdurchſchnittliche, eine feſſelnde Perſönlich=
keit
iſt er. In ihm lebt die Zeit der italieniſchen Carbonari, lebt
die Polenromantik, die die gutmütige Begeiſterungsfähigkeit un=
ſerer
Lenau und Freiligrath gefangen nahm, noch einmal auf.
Sehr eitel, befangen in traumhafter Ueberſchützung des eigenen
Landes und der eigenen Perſon, ewig geſtachelt von napoleo=
niſchen
Plänen, für die ſowohl die Vorausſetzungen der Macht
wie der eigenen Feldherrgaben fehlen, ſo horſtete dieſe Adler=
natur
, als die ihn ſeine glühenden Verehrer bezeichnen, am
jebſten zurückgezogen, brütend über der Generalſtabskarte Ruß=
lands
oder im kleinen Konventikel der Getreuen ratſchlagend,
wie ſeinen inneren Feinden ein Paroli zu bieten ſei. Ein aus=
drucksvoller
Kopf; blaue tiefliegende Augen unter borſtigen
ſchwarzen Brauen, zurückſtehendes ſchwarzes Haar, ſtruppig
niederhängend der ſchwarze Schnurrbart. Immer militäriſch
gekleidet, aber in läſſiger Haltung, entweder in der Uniform des
Marſchalls oder in der Bluſe des Legionärs ohne alle Abzeichen.
Zumeiſt ernſt, ja finſter. In der Unterhaltung unter vier Augen,
durch den Kontraſt dann doppelt gewinnend, manchmal heiter,
witzig und von bezaubernder Freundlichkeit.
Zu Pilſudſkis Zeiten, der von ſeiner Frau getrennt lebte,
gab es an Feſten und Empfängen im Belbedere nur das aller=
notwendigſte
Mindeſtmaß. Es war dabei nicht zu leugnen, daß
von der eigenartigen, trotz ihres ſozialiſtiſchen Credos gänzlich
unmodernen, wie um zwei Generationen verſpäteten Perſönlich=
keit
des Staatschefs ein beſtimmter Reiz ausging. Pilſudſki hat
viel durchlebt. Eine rechte Verſchwörerlauſbahn liegt hinter ihm.
Im ſelben Warſchau, wo er als Staatschef reſidierte, war er
vor einem Menſchenalter aus dem ruſſiſchen Gefängnis entflohen;
in den folgenden Jahrzehnten der Verbannung hatte er nie auf=
gehört
, den Kampf gegen das zariſche Rußland zu ſchüren und

vorzubereiten. Nun war er am Ziel. Und doch nicht am Ziel.
Von der Terraſſe des Belvedere ſchaut man nach Oſten. Von
dieſer Terraſſe, auf die die Gäſte des Marſchalls im Sommer nach
der Mahlzeitt hinauszutreten pflegten, hatte er 1920 deutlich
das Aufblitzen der Artillerie der Roten Armee geſehen: ſo nah
ſtand ſie damals vor Warſchau. In einem ſtrategiſch verfehlten
Feldzuge hatte Pilſudfki ſelbſt die Gefahr des Sommers 1920
heraufbeſchworen. Er hatte ſich durch die zeitweilige Schwäche
der Roten verleiten laſſen, ihnen bis nach Kiew nachzu=
laufen
; er glaubte, wie einſt Karl II., in die Uikraine ſoweit
hineingehen zu können, ſoweit es ihm paßte‟. Da kam der
Rückſchlag. Er führte die Rote Armee bis vor Warſchau. Den
Polen zum Glück, waren auch die bolſchewiſtiſchen Führer kopf=
los
in ihrem überſtürzten Vormarſch geweſen, ſo daß ſie dann
ihrerſeits zurückgedrängt wurden bis zur heutigen Grenzlinie,
die zwiſchen Polen und Rußland ziemlich willkürlich inmitten
der ſo wenig gegliederten oſteuropäiſchen Ebene verläuft. Der
vom Belvedere Hinausſchauende ahnt ſie da oſtwärts irgendwo.
Niemand hält ſie für ein Definitivum. Und ſo mochte es nicht
ohne guten Grund geſchehen, wenn man Pilſudſki nachſagte, er
ſei mit dem Gedanken an den ruſſiſchen Gegner aufgeſtanden und
zur Ruhe gegangen.
So war dieſer erſte polniſche Inſaſſe des Belvedere. Sein
Nachfolger war von anderer Ark. Nach Herkunft und Geburt
ein Vollblutpole, war Profeſſor Narurowicz doch ein ganz von
Weſteuropa aſſimilierter Mann. Er ſtammte von der litauiſchen
Grenze her, aber ſchon als Knabe, kam er auf eine deutſche
Schule in Kurland, und ſeine Berufslaufbahn als Waſſerbau=
Ingenieur führte ihn auf ein Katheder der Techniſchen Hoch=
ſchule
in Zürich. Hier hat er jahrelang gewirkt. Er war ganz
Weſteuropäer geworden. Er ſprach Schweizer Dütſch wie ein
Schweizer und kannte keine größere Liebhaberei als das Schwei=
zer
Schützenweſen. Seine Lehrtätigkeit aber hatte ihm einen
Ruf verſchafft, ſo daß er 1920 als Miniſter für öffentliche Ar=
beiten
nach Warſchau berufen wurde. Auf den heiteren, welt=
offenen
Mann machte die düſtere Romantik Pilſudſkis großen
Eindruck. Er wurde deſſen Anhänger. Pilſudſki wußte Naru=
towicz’
Ernennung zum Außenminiſter durchzuſetzen, und es ge=
ſchah
auf ſeinen Wink, daß da er ſelbſt auf die Wiederwahl
zum Staatsrräſidenten verzichtete die Pilſudſki naheſtehenden
Parteien der polniſchen Linken ſich mit den Parteien der ſogen.
nationalen Minderheiten, d. h. der Deutſchen, Juden, Ukrainer
uſw., vereinigten, um Narutowicz zum Präſidenten der Republik
zu erwählen.
Als ſolcher hat Narutowicz ganze zwei Tage im Belvedere
reſidiert. An einem Sonnabend im Dezember 1922 wurde er
gewählt; am Donnerstag darauf bezog er das Präſidentenſchloß.
Am Sonnabend derſelben Woche wurde in ſeiner Staats=
equipage
, in der er wenige Stunden zuvor ausgefahren war,
ſeine Leiche ins Belvedere zurückgebracht: ein Fanatiker hatte
ihn erſchoſſen, zur Strafe, daß er eine Wahl angenommen,
bei der die nicht polniſchen Parteien den Ausſchlag gegeben
hatten. Narutowicz kannte den Geiſt dieſes Landes nicht. Er
ahnte nicht, auf welche Bahn er ſich begab. Er war zu ſehr
Europäer geworden.
Der Präſident iſt tot; es lebe der Präſident. Kaum war
in unüberſehbarem Kondukt, bei ſchwelender Fackelglut und
unter den Trauerklängen Chopins Gabriel Narutowicz durch die
Stadt auf den Friedhof geleitet worden, als das Staatsgebot
die Wahl des Nachfolgers forderte. Stanislaus Wojciechowſki
wurde Präſident. Er iſt der heutige Herr im Belvedere,
An jedem Donnerstag öffnen ſich die Geſellſchaftsräume
des Präſidentenſchlößchens zum allwöchentlichen Empfang. Es
gibt künſtleriſche Darbietungen meiſt einheimiſcher Kräfte; die
Bewirtung iſt ſchlicht. Die Honneurs werden hauptſächlich von
Mitgliedern des Außenminiſteriums und ihren Damen gemacht.
Denn Frau Wojciechowſki iſt eine wohltätige, wegen ihrer Gut=

herzigkeit in polniſchen Kreiſen nicht unbeliebte Dame, aber jede
Sprache außer ihrer Mutterſprache iſt ihr fremd. Auch der Prä=
ſident
Wojciechowſki ſelber verlieſt nur mit Mühe zur Neujahrs=
gratulation
einige franzöſiſche Begrüßungsworte; für die Unter=
haltung
ſteht ihm außer Polniſch nur Ruſſiſch zu Gebote. Ruſ=
ſiſch
konnte er z. B. mit dem König von Rumänien reden; aber
beim Beſuch des Marſchalls Foch war ſtets ein Dolmetſcher
zur Verſtändigung zwiſchen Staatschef und Ehrengaſt vonnöten.
Dieſer Mangel an Sprachenkenntnis iſt zumal in einem Lande
wie Polen eine große Erſchwerung der Repräſentationspflichten,
da die fremden Diplomaten und ſonſtigen Ausländer von
Diſtinktion eine ſonſt international nicht gebräuchliche Sprache
natürlich nicht beherrſchen.
In ſeiner Mutterſprache zeigt ſich Wojciechowſki im übrigen
als geſchickter Redner. Der Eindruck ſeiner hageren, etwas an
Don Quichotte erinnernden Figur verwiſcht ſich, wenn er redet;
aus dem ſich belebenden Auge ſpricht dann ein wacher Verſtand.
Wojciechowſkis Ideal iſt, ein guter Hausvater ſeines Landes zu
ſein, und er kann anführen, daß er vom erſten Tage ſeiner Prä=
ſidentſchaft
ſich für die Dringlichkeit der Finanzreform einſetzte.
In den großen Fragen der äußeren und inneren Politik gilt er
nicht als ſelbſtändiger Faktor; er ſucht die Durchſchnittsmeinung
der politiſchen Sphären mehr zu erkennen und ſich hier anzu=
paſſen
, als ſie zu leiten. Er befindet ſich wohl in ſeinem Amte
und geht Riſiken aus dem Wege. So ſieht man denn auch
keinen Grund, warum ihm die verfaſſungsmäßig vorgeſehenen
ſieben Jahre nicht beſchieden ſein ſollten.
Im Vorſaal des Belvedere träumt in Helm und Schild eine
Statue der Athene. Es iſt die Athene des Belvedere, die der
polniſche Poet Wyſpianſki in ſeiner Dichtung über den Aufſtand
von 1830 den Fahnenjunkern den Weg weiſen läßt, als ſie das
Palais des Großfürſten ſtürmen. Im früheren Studio des
erſten polniſchen Staatschefs blickt Pilſudſkis Porträt von der
Wand, die grübelnden Augen in irgend eine Ferne gerichtet.
Im Oſtwind ſchlägt und knattert die Präſidentenſtandarte am
Flaggenſtock auf dem Dach, im Oſtwind wiegen ſich und ächzen
die alten Linden im Park. Erinnerungen . . . Ahnungen

Rt

können Continental= Ab=
sätze
und =Sohlen nicht
entbehren. Der Gang wird
sicher u. elastisch; weite Strecken
können ohne vorzeitige Er=
müdung
zurückgelegt werden.
Viel haltbarer und billiger als
Leder. Der Name Continental‟
bürgt für Qualität.

OAAMAK
Bsötze u. Sonten
Erhältlich bei jedem Schuhmacher.
5o gut wie Continental=Reifen!
F

Fabrikat Rosenthal
Form Maria

weiß

Tafelgeschirre

23 Teile für 6 Pers Mk. 65. 12 105. 62 12 150. 12 165.

Kaffeegeschirre

15 Teile für 6 Pers Mk. 22. 27 12 38. 28 12 5. 12 .

Jede Zusammenstellung möglich, da jeder Teil
einzeln abgegeben wird

Sonder-Herkauf
ab 1. Mai 1924

Kunst und Keramik
Luisenplatz 4
Heu ausgestellk: Adolf Erbslöh-München
Professor Schinnerer-München / Otto Wachsmuth-
Darmstadt / Künstlergruppen Uris Beaumont-Berlin
Geöffnet von 101 und 36 Uhr

Bekorierte
1a
THer u. Kaftee-
Geschirre
aus den besten Fabriken
mit einfachem Rand bis zur
Ausführung in Handmalerei
und reicher Goldverzierung
Tafelgeschirre
45 Teile von 803000 Mk.
Kaffeegeschirre
30 Teile von 25500 Mk.
Alle Haushaltsporzellane
Pressglas / Stelngut
Roesler-Küchen

[ ][  ][ ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

Rummer 121.

IAAAAAAAAAAAAAAAAAAÄAAAAAAA

DAS FÜHRENDE HAUS FÜR HERREN- UND KNABEN-NODEN
WILLVSCHWAB TDARMSTADT TLUDWIGSRLATZ
EMPFLEHLT!
GABARDINE-, GÜHZT- UND LODEN-MANTEL
STRASSEN- UND SPORT-ANZÜCE

(RÖSSTE AUSNAHL

UNÜBERTROFFENE LETSTUNdSPAHTäKEIT

SAMMELPUNKT DER BESTEN ERZEUGNTSSE DEUTSCHLANDS

(5634

TIIHHAAAATTAATTTTHHAIIA

Rauckaudk
100 Gramm V. 26 Pf. an
Lisgrettentahck
in großer Auswahl,
100 Gramm v. 60 Pf. an
GeHeDat
Georg Hettinger
Elisabethenstraße 35.

Weiblich

Geb. jg. Dame m.
10j. Lhz.=Bildg. und
höh. Handelsſchule, ſ.
Anfangsſt. für Büro,
evtl, halb. Tg. (ratt
Gefl. Ang. u. G. 70
an die Geſchäftsſt.

Mädchen, 20 J., noch
nicht in Stellung,
ſucht Stelle in kl.
Haushalt v. morgens
bis nach d. Spülen.
Ang. u. G 68 Gſchſt. (*
16 jähr. Mädch. ſucht
Stelle. Langgaſſe 10,
im Laden. (*12496
Manfnlic

Junges Mädchen,
18 J alt, a. g. Hauſe,
ſucht Stellung als
Empfangsfräulein bei
Zahnarzt od. ähnl.
Angeb u. G 86 an
die Geſchſt. E12440

Fg. Kaufmann, 23 J.
alt, mit beſt. Zeugn.
firm in all. Kontor=
arbeiten
ſ Stellung.
Angebote u. G 109
Geſchäftsſt. e12479

Stenotypiſtin
ſucht paſſ. Beſchäftig.
flott in Stenographie
u. Maſchinenſchr. ſpo=
wie
ſchöne Handſchr.
Angeb. unt. G 93 an
die Geſchſt. (12461

ehrliches Mädchen
21 J., ſ. auf ſof. g.
Stellung. Karoline
Beck, gewerbsmäßige
Stellenvermittlerin,
Karlſtraße 25. (12455

Beſſeres Fräuleln welch.
Penſionat beſuchthat
geſchäftstüchtig u. im
Haushalt gut ausge
bildet iſt, ſucht Stelle
ohne gegenſeit. Ver=
gütung
als (* 12445
Hdustochter
mit Familienanſchlutz
in nur beſſ. Hauſe in
Darmſtadt oder Um=
gegend
. Angeb. unt.
G8Lan die Geſchäfts=
ſtelle
des Blattes.

Fäden
Aleinmädch, auch n.
auswärts. Ang. unt.
G 114 Gſchſt. (12581

Miiſutee
Beumter
(gepr. Heizer, 38 Jahre
alt) ſucht Stellg, als
Hausmeiſter, Pförtn,
Bürodiener. Lager=
arbeiter
od. ſonſt. Ver.
trauenspoſt. Angeb,
unter G 116 an die
Geſchſt.
(*12520

Sehrmädchen oder
Lehrling aus guter
Familie geſucht.
ThieleNachf., Bleich=
ſtraße
9. (5524md

Tücht. Hilfe f. einige
Std. tägl. geſ. Roß=
dörferſtr
. 72, Erdg. (*

Lauffrau
3 mal wöchentlich je
2 Std. geſ. Daſelbſt
einf. Sportwagen u.
3 Mädchen= Eommer=
mäntel
, 1J., 23 u.
34 J. z. bk. (12480
Grüner Weg 20, p.

Zuverläſſiges
Hausmädchen
geſucht. Weinreſtau
rbnt Bockshaut
Kirchſtraße. (e124

Stundenw. Hilfe
für Hausarb. geſucht.
m) Kaſinoſtr. 19, pt.

Mi

Mie Heee
gehilfe geſucht.
Adolf Krug
Stiftſtraße 2, Hth.

Unbeſcholtener
Mann
in den Abendſtunden
zum Verkaufvon Zei=
tungen
in Kaffees,
Reſtaur, ete. geſucht.
Näh. bei Ehr. Kull=
mann
, Wilhelminen=
ſtraße
9. (K.56os

Großhändler
von s guten Artkeln.
Poſtkarte ſchreiben an
Bäuerle & Söhne,
Fabrik, Kleinaſpach,
Württbg. (55somä
Vertreter
f. verz. Blechwaren
für Prov. Starken=
burg
geſucht. Angeb.
unt. G 7 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*12220ig

Fachkunciger, tüehtiger
Verkäufer
für Herrenwäsche findet dauernde
Stellung in teinem Geschäfte. Angebote
unter G 106 Geschättsstelle. (*12485

das rechniſche Vüro, eines
hieſigen größeren Fabrikgeſchäftes

geſucht. Angebote mit Lebenslauf
unter G 40 an die Geſchäftsſtelle
dieſes Blattes erbeten. (*7md

Feines Geſchäft ſucht!
für leichte Arbeiten
und Ausgänge zuver=
läſſiges

jung. Mädchen.
Näh. in d. Geſchäfts=
ſtelle
.
(*12488

Lauffran 2mal wöch.
2 Std. geſucht Stift=
ſtraße
48. (12531

Junge Frau, perf.
in Stenotypie, ſucht
p. bald Halbtags=od.
Aush.=Stell. Ang. u.
G 107 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (1248101

Mädchen
mit g. Empfehl. zu
3 Damen f. 15. Mai
geſ. Ludwigſtr. 6, 1.0

Einfaches, 2.
älteres Fräul.
perfekt im Haushalt
u. Koch., ſucht Stelle
in beſſerem Hauſe.
Angeb. unt. G 79 an
die Geſchſt. (12431

ordentlich und ehrlich,
auf Büro geſ. (5574
Karl Arnold & Sohn
Ecke Erbacherſtr.

eeteldssccsts
Geſucht
für großen Verein in
Daruſtadt
zuverl.; gewiſſenhafter Mann als
Kaſſier.
Angebote erbeten unter G 77 an
vie Geſchäftsſtelle ds. Bl. (5600

Junges, ehrl. (12451
Mädchen
für ruh. Haush. geſ.
Luiſenplatz 1, III. r.

Vertreter=
Reiſende
zum Verkauf meines erſtklaſſigen
Futterkalkes (5604
an Landwirte, Futtermittelhändler
uſw. bei hoher Proviſion ſofortgeſucht
F. A. Paſſiel
Chemiſche Werke

Donnerstag, Freitag u. Samstag
11e
Zer
kerTt
Pruuf
zu ganz außergewöhnlich billig. Preiſen.
Die zum Verkauf kommenden Reſte ſind nur erſtklaſſige
Qualitäten und habe, um damit zu räumen, keine
Rückſicht auf den ſeitherigen Preis genommen.
Zum Dählen auf Liſchen ausgelegt:
Damaſt=Reſte für einen und zwei Bettbezüge auch
kleinere Reſte Madapolame= und Eretonne=Reſte für
Leib= und Bettwäſche, Bettuch=Reſte aus Haustuch,
Linon und H.=Leinen, Handtücher und Küchentücher
Stück 6080 Pfennig, Zephir= und Perkal=Reſte für
Bluſen und Herrenhemden, baumwollene Flanell=
Neſte für Bluſen und Herrenhemden, Kleiderfrotte=
Reſte (jedes Kleid nur 7.50 Mk.) Ueberſchlag=Bettächer
und Kiſſenbezüge
10 Prozent Rabatt!
Einzelne Stücke fertiger Damen= und Herrenwäſche.
Ein Poſten zurückgeſetzter Herren=Selbſtbinder von
90 Pfennig bis 2 Mark, ein Poſten zurückgeſetzter
Damen=Strämpfe.

Heinrich Bauer jun.

Hergessen Sie nicht:
daß
Sichels Schuhwarenhaus
4 große Ochsengasse 4
nächst dem Schillerplatz
nur erstklassige Schuhe
zu billigsten Preisen
5621
Drückt der
dann hast
Schuh Kaufbel oichel Ruhl

Re
jüngeres Fräulein,
un allen Büroarbeiten
zuverläſſig u. tüchtig
(5398eie

Ve
für Reiſetätigkeit für) Stanzer (ind)
Leipzig=Thonberg, Dauteweg Darmſtadt u. Umgeb. Dackerin
ſofort geſ. Ang. unt.
UG99 Geſchſt. (*12499
(5595 X
welcher geſchmackvoll und zugkräftig dekoriert, per
ſofort oder ſpäter bei guiem Gehalt in Dauer=
ſiellung
geſucht. Angebote mit Bild, Zeugniſſen,
Angabe von Referenzen u. Gehaltsanſprüchen an

Rs
Tüchtiger
Dekorateu

bei mäßigen Gehaltsanſprüchen.
Angebote unter F 127 an die Geſchäftsſt.

Gebr. Höglein, Darmſtadt
Damenkonfektion. Kieiderſtoffe.
Pt3

ſofort geſucht. (557
Welo=Metallwerk
Spezſalfabr.f. Alumintum h
v.17.20Jahren geſucht
Beckerle, Liebigſtr 690 Schulentlaſſ. braver
Junge für leichte Be=
ſchäftigung geſucht.
Drogerie Hühner
Karlſtr. 56. (*12438 Kupferſchmied
zum ſofortigen
tritt geſucht
Gebrüder Roeder
A.=G.
Geſunder, intelligent.
Junge wird als
Elektro= Lehrling
angenommen. Ang
u. G 71 Geſchſt,

ausgekämmte und ab=
geſchnittene
, brauche
ich zur eigenen Fabri=

Shulraße 12.

Von einem gräßlichen

wurte ich durch Schanmanfkag
mcher 2
Medizinal=
befreit
.
in Fr. Zur
Zu haben im allen Apotheken, Drog. u. Park

Lpriahe AMünge
Nachbehandlg, iſt Aerte-Greme bef. J. empfehles

Leere
Weinflaſchen
Berein. Geſellſchaft Vee Mehrere Sommer=
zu
kauf. geſ. (uüedks kleider, Kittelkl. und
Jacken=Koſtüme, H.=
Rheinſtraße. Anzügeſverſch. Größ.) A
bl. Zimmerr
Karlſtr. 30, I., be
Müller, gut möbl.
Zim. ſof. z. vm. Herrenſtiefel 3942,
Sportanzüge,
D.=Trikot=u. Wollklet=
der
Fumper, Weſtent
Tiſch= u. Bettwäſche;
Waffeldecke. Ferner:
4/4 Eello
mit Bogen u. Ueber=
zug
, 1 ovales Paſtell=
bild
auf Pergament)=
1 Sekretär, 1 ovaler
Tiſch, 1 gr. Vorplatz=
Schrank mit Schiebe=
türen
, ſehr preiswert
ſtr. 15, Laden. (52074 zu verk. Herdweg 95, Karlſtraße 10, III.
Hohbach, einf. ſchön
möbl. Zimmer zu ver=
eue
47e
mieten. Dornehn, möhl
mm., ſof. beziehbar.
Fremdenheim. Hügel= Klappacherſtraße 20,
1. St., bei Heberer,
gut möbl. Zimmer
m. Penſ. an gebild.
Herrn oder Dame zu
vermieten. 1241o Gartenhaus. (e1252s Moder
An=u. Verkaufsſtelle
3 Alleganderſtraße 3
Dieſe Woche folgen=
des
billig abzugeben=
4 Kleiderſchränke, ein WWohnungstauſch?
Wohnungstauſch
in Darmſtadt. Geboken:
Kleine, 4=Zimmer= vollſt. Betten, 2weiße Eecächiſchränleenige
eiſerne Kinderbetten,
1 Schreibſeſſel, ver=
ſchiedene
Tiſche, neue
und gebrauchte Rohr=
ſtühle
, 1. Vorrats=
ſchränkchen
, Spiegel,
nußbaum. Kredenz,
Küchenſchrank, neue
Spiralrahmen
in jeder Größe und
Ausführung alier=
(*12503
billigſt. Wohnung m. Küche,
Bad ete, in ruhigem
Hauſe.
Geſucht:
Aehnliche größere
Wohnung, da für
9 Beſitzerobigez klein.
Angeb. an Moſer im
Medawerk, Wendel=
*12487
ſtadtſtr. 26.
Geboten: In Hanau
eine 3 B.=Wohnung
Geſucht: In Darm=
ſtadt
eine 3-4 Zim.= WBohng. Näheres b.
H. Pommer, Lieb=
frauenſtr
. 115. (r1aotdfs
Teleph. 462 hier. Siermarkt 8
Ein ſchönes. 21. Jahre
altes Zuchtrind zu Tauſche meine? Zim.= zu verkaufen
Gundernhauſen, Wohnung im Nord=
viertel
geg. eine ſolche
im Süd= od. Südoſt= Altgaſſe 148. 112467
1 Einlegeſchwein u.
gr. Küchenherd viertel. Angeb. unt.
AC 73 Gſchſt. (12428
Von Kauch.
Wohn, in fr., ruhig.
Lagei. 3. St. m. elektr. machermſtr. 0g. Breſt= zu verk. Kiesbergſtr.
Nr. 12, pt. (r12469
Eine gut gewöhnte,
friſchmelkende Kuh
Meine ſchöne 4 Bimn.= mit Kalb ſteht zu
verkaufen bei Schuh= * Licht u. Gas, tauſche
geg. 4-5 Zim., 1. vd. 2,
St., m. elektr. Licht u.
Gas, w. mögl. zentral.
Lage. Umzugsvergüt.
Angeb. u. G 67 an
die Geſchſt. (5585a wieſer,Ober=Ramſtabt
Darmſtädterſtraße
Nr. 98. (*12285md
Eine junge Milch= u.
Zugkuh/Herdbuchkuh)
mit dem 3. Kalb ſteht
zu verk. in Reinheim,
Grabenſtr. 8. (etateimd KL Zimmer
Leeres od.
möbliertes Zimmer
an ältere Dauie geg. Friſchmelkende (läckl
Ziege
zu vk. N.=örauſtadt,
Ob.=Ramſtädterſtr. 4. Verricht, klein. Haus=
arbeiten
abzug. An= gebote unt. G 63 an
die Geſchſt.
12381
Kleine Anzeigen du und Bstälſeiſo)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt GuterRattenpinſcher
zu verkaufen Kies=
ſtraße
9. (4230

die weiteſte Verbreitung

[ ][  ][ ]

Numer 131.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924

Seite 15.

Sport, Spiel und Turnen.

Radfahren.

Erſte Gauwanderfahrt des Gaues 70, Heſſen=Darmſtadt.
Anläßlich der großen Werbewoche im Bunde Deutſcher Radfahrer.
unkernahm der Gau 70. Heſſen=Darmſtadt, am Sonntag, den 27. April,
ſeine erſte Gauwanderfahrt, die zugleich als Werbefahrt gedacht war,
nach Babenhauſen. Vormittags um 10 Uhr trafen ſich die einzelnen
Gauvereine in Dieburg, Gaſthof Ludwigshalle, wo ihnen durch den
dortigen Radfahrerverein 1899 ein herzlicher Empfang zuteil wurde. Um
3/ 1 Uhr erfolgte von da aus die Weiterfahrt nach Babenhauſen. Eine
Muſikkapelle, die während des Aufenthalts in Dieburg konzertierte, be=
gleitete
die frohen Radler bis zum Ausgang der Stadt. Um 2 Uhr in
Babenhauſen angelangt, fand als Auftakt für den Werbetag eine Pro=
pagandafahrt
durch die Straßen der Stadt ſtatt. Alsdann wurde im
Gaſthof Adler, wohin man den Radfahrerverein Babenhauſen, früher
Mitglied des Heſſ.=Naſſ. Radf.=Bunds, eingeladen hatte, Einkehr ge=
halten
. Mit einem begeiſterten All Heil begrüßten uns die Anweſen=
den
. Der Gauvorſitzende, Herr Jak. König, ergriff das Wort, um in
kurzen Umriſſen Zweck und Ziele des Bundes Deutſcher Radfahrer zu
ſchildern, wobei er auch die einzelnen Sportbetätigungen hervorhob.
Mit einem dreifachen All Heil auf das weitere Blühen, Wachſen
und Gedeihen des Bundes Deutſcher Radfahrer, und nicht zuletzt auch
des Gaues 70, Heſſen=Darmſtadt, beſchloß er ſeine Ausführungen. Es
folgten dann die Vorführung eines Sechſer=Schulreigens durch den
Velocipedklub Darmſtadt und zweier Radballſpiele durch den Radfahrer=
verein
Michelſtadt i. O., um den Radf.=Verein Babenhauſen auch mit die=
ſer
Sportart des B. D. R. bekannt zu machen. Hierauf ſprach der
1. Vorſitzende des Radf.=Vereins Babenhauſen, Herr Roſe, und betonte,
daß er, ſowohl wie ſeine anweſenden Mitglieder ſich ganz beſonders
auf den Beſuch gefreut haben. Nach ſeiner Ueberzeugung von dem, was
er über den B. D. R. nunmehr geſehen und gehört habe, könne es kei=
nen
anderen Weg geben, als ſchleunigſt dem B. D. R. beizutreten. Ganz
beſonders das Verſicherungsweſen hat auf Herrn Roſe eine gute Einwir=
kung
gehabt. Nach ihm ſprach dann noch der ebenfalls anweſende Bun=
desſaalfahrwart
, Herr Karl Bauer aus Darmſtadt, und wies nochmals
auf die großen Vorzüge hin, die man als Mitglied im B. D. R. ge=
nießt
. Nicht zuletzt dankt er noch Herrn Roſe für ſeine überzeugenden
Worte. Der Erfolg des Werbetags blieb dann auch nicht aus, indem
ſich der Radf.=Verein Babenhauſen entſchloß, geſchloſſen dem B. D. R.
beizutreten. Dem nun folgenden gemütlichen Beiſammenſein ſchloß ſich
ein kleines Tänzchen an, zu dem ein von dem Babenhauſener Radfahrer=
Verein beſtelltes Streichorcheſter ſeine Weiſen ertönen ließ. Die Gau=
vereine
des Gaues 70, Heſſen=Darmſtadt, waren faſt ausnahmslos ver=
treten
. Im Juni d. J. wird eine gleiche Werbefahrt nach Groß=Umſtadt
ſtattfinden.
sti.

Motorfahren.

Motorradklub Darmſtadt (D M. V.).
Nach langwieriger Vorarbeit bringt der Frankfurter Motorradklub
im D. M. V. am 4. Mai 1924 eine Motorradprüfungsfahrt über 350
bzwv. 450 Kilometer zum Austrag, die alles bis jetzt gebotene in den
Schatten ſtellen wird. Die Fahrt führt den Titel Mitteldeutſche Prü=
fungsfahrt
für Motorräder und läuft von Frankfurt über Fulda, Als=
feld
, Siegen, Altenkirchen, nach Frankfurt zurück. Die Maſchinen bis
350 Kubikzentimeter müſſen eine Strecke von 350 Kilometer zurücklegen,
während für die nachfolgenden Klaſſen 450 Kilometer vorgeſchrieben ſind.
In gewiſſen Kilometerabſchnitten ſind Kontrollſtellen eingerichtet, die der
Fahrer in einer ihm beim Start bekanntgegebenen, genau für jede
Kontrolle feſtgeſetzten Zeit zu paſſieren hat. Zu frühes oder zu ſpätes
Eintreffen wird mit Strafpunkten belegt. Lediglich 1 Minute Karrenz=
zeit
bleibt ſtrafpunktfrei. Auf den Kontrollen ſind Tankſtellen errichtet,
damit die Fahrer ohne Zeitverluſte ihren Betriebsſtoff ergänzen können.
Wer die kurvereichen, weichen, ſchlammigen und teilweiſe friſch be=
ſchotterten
Straßen in der Wetterau und dem Siegerland kennt, kann ſich
ein ungefähres Bild machen, welche Anforderungen an die Fahrer und
Maſchinen geſtellt werden. Hierzu gehören Nerven von Stahl und un=
bezähmbarer
Drang zum Siegen, um unter dieſen Verhältniſſen die
Maſchinen nach 910ſtündiger ununterbrochener Fahrt zum Ziele zu
führen. Der Tatſache bewußt, daß die Fahrt eine Gewaltprobe für Ma=
ſchinen
und Fahrer bedeutet, werden ſich die Herren Pecher auf Wan=
derer
, Keller auf Harley=Davidſon, Langer auf Harley=Davidſon,
Deckart auf Mars, Kempa auf N. S.U., Wieſt auf Engl. Triumph, Schanz
auf Wanderer, Geil auf Klotz, Haecker auf Wanderer in Frankfurt den
Startern zur Verfügung ſtellen. Hoffen wir, daß es unſeren Darm=
ſtädter
Fahrern vergönnt ſein wird, ſiegreich die Fahrt zu überſtehen,

Heſſen, Verein für Leibesübung.
Das ſtetige Anwachſen der Mitgliederzahl hat es notwendig gemacht,
ſich nach einem größeren Verſammlungsraum umzuſehen. Die regel=
mäßigen
monatlichen Mitgliederverſammlungen finden jeden letzten
Freitag im Monat im hinteren Saal des neuhergeſtellten Bürgerhof
Eliſabethenſtraße 2, ſtatt. In Anbetracht der Oſterfeiertage tritt dies=
mal
eine Verſchiebung um 8 Tage auf Freitag, den 2. Mai, abends 8 Uhr,
ein. Die Mitglieder treffen ſich in der Regel Sonntags abends zu einem
ungezwungenen Zuſammenſein in den vorderen Räumen desſelben
Hauſes. Die endgültige Anerkennung unſeres Vereins ſeitens der Be=
hörden
iſt nunmehr erfolgt.
z.

Fußball.
Eintracht=Darmſtadt Sportverein=Darmſtadt.
Heute Donnerstag abend treffen ſich auf dem Platze am Finanzamt
die erſte Mannſchaft der hieſigen Eintracht und eine aus Spielern der
Liga= und Ensgrabermannſchaft des Sportvereins zuſammengeſtellte
Mannſchaft. Der Beſuch dieſes ſicher intereſſanten und abwechſelungs=
reichen
Fußballſpiels wird allen Freunden des Raſenſportes empfohlen.
Sp.=V. Groß=Gerau Sp.=V. Weiterſtadt=Braunshardt 4:3 (2:2).
Am Sonntag ſpielte die erſte Mannſchaft von W.=Br. in Groß=
Gerau gegen die gleiche des dortigen Sportvereins. Groß=Gerau erſcheint
in ſtärkſter Aufſtellung, während W.=Br. Erſatz für ſeinen Linksaußen
Weſp und ſeinen Tormann Becker einſtellte. Da beide Parteien au
Sieg ſpielen, entwickelte ſich ſofort ein flottes Spiel. W.=Br. geht gleich
nach Beginn in Führung, worauf Gr.=G. bald ausgleicht. Bis Halbzeit
können beide Parteien noch einmal einſenden. Gleich nach Halbzeit
ſchießt W.=Br. ſein drittes Tor und führt ſo bis kurz vor Schluß. Drei
Minuten vor Spielende wird der rechte Verteidiger von W.=Br. unſchön
gelegt. Der Schiedsrichter entſcheidet Strafſtoß gegen W.=Br. (!), der
den Ausgleich für Gr.=G. bringt. Den Anſtoß fängt Gr.=G. ab und
erzielt noch vor Spielſchluß den ſiegbringenden Treffer. Es wäre ange=
bracht
, für A=klaſſiſche Treffen Schiedsrichter zu wählen, die in ihren
Entſcheidungen ſicher ſind.
Auf vier Wochen disqualifiziert.
Der Vorſtand des Süddeutſchen Fußballverbandes hat fünf Inter=
nationale
, nämlich Kalb, Piegel (Nürnberg), Wellhöfer, Seiderer und
Hagen (Fürth) auf vier Wochen (ab 28. April) kaltgeſtellt‟ Die bei=
den
Nürnberger und Wellhöfer wegen Unſportlichkeiten im erſten Spiel
NürnbergFurth, Seiderer und Hagen wegen unſportlicher Aeußerun=
gen
gegen den Schiedsrichter im Umkleideraum. Die beiden ſüddeutſchen
Meiſterſchaftskandidaten müſſen am Sonntag in ihren letzten Verbands=
ſpielen
ohne dieſe bewährten Kämpen antreten. Der Klub empfängt auf
eigenem Platz den S.=C. Waldhof=Mannheim, gegen den er mindeſtens
ein unentſchiedenes Ergebnis herausholen muß. Im anderen Falle ſtehen
die Fürther, die ihr letztes Spiel gegen Boruſſia=Neunkirchen ſicher ge=
winnen
dürften, mit dem Klub abermals Punktgleich.

Rennen zu HamburgHorn.
Der äußere Erfolg des erſten Hamburger Renntages auf der Derby=
bahn
in Horn war nicht überwältigend. Das ſchlechte Wetter Sturm,
Regen und Sonnenſchein wechſelten in bunter Reihenfolge mag die
Hauptſchuld daran tragen. Die teueren Plätze waxen nur mäßig beſetzt,
die billigen dagegen ſtark. Sportlich hielt der Tag mehr, als er verſpro=
chen
hatte. Die Hauptnummer, der mit 10 000 Mark dotierte Frühjahrs=
ausgleich
über 1800 Meter, war ſogar dazu angetan, helle Begeiſterung
zu erwecken. Caſſiopeja, die ſchon im Grunewald ein gutes Rennen ge=
laufen
war, erwiſchte den beſten Start und führte in flotter Fahrt vor
Salvator, Coſimo und Jungfernrede, denen mit kurzen Abſtänden Notung,
Kasbek und als Letzter Sanguiniker folgten. Ausgangs gegenüber ließ
Salvator nach. Im Bogen galoppierte Coſimo als Zweiter hinter Caſ=
ſiopeja
knapp vor dem aufgerückten Notung, Jungfernrede und Kasbek.
In der Geraden war hinter Caſſiopeja bereits alles am Reiten. Die Stute
ſtand aber am beſten nach Hauß und wies die Angriffe von Coſimo und
Notung ſehr ſicher zurück. Die Reſultate: Eröffnungsrennen,
3000 Mark, 1400 Meter: 1. W. Hemſoths Oſt=Expreß (Zimmermann), 2.
Columbus (H. Schmidt), 3. Fegefeuer (Kühl). Tot. 31, Pl. 15, 14, 18.
Ferner: Jen, Arienta, Rauhgraf II, Obſidian (ſtehen gebl.), Muratis.
1½Kopf. Wandsbeker Rennen, 3000 Mark, 1200 Meter: 1.
v. Wedemeyers Leander (F. Conrad), 2. Antiope (M. Schmidt), 3. Im=
merweiß
(E. Reinicke). Tot. 25, Pl. 13,. 13, 14. Ferner: Soto, Roſebank,
Cyane, Bärwalde. 1½Hals. Hamburger Jagdrennen
3000 Mark, 3500 Meter: 1. Sißles Blauſchwarz (Dyhr), 2. Noprina (E.
Lüneberger). Tot. 13. 20 Lg. Frühjahrsausgleich, 10000
Mark 1800 Meter: 1. Stall Neos' Caſſiopeia (Staudinger), 2. Coſimo
(E. Reinicke), 3. Notung (Zimmermann). Tot. 34, Pl. 13, 16, 16. Fer=
ner
: Kasbek, Sanguiniker, Salvator, Jungfernrede. 11 Lg Dorn=
rennen
Ehrenpreis und 6000 Mark, 1600 Meter: 1. W. Hemſoths
Hanſeat (Zimmermann), 2. Abendwolke (H. Schmidt), 3. Compagnie
Eicken (Ackermann). Tot. 15. ½1 Lg. Volksdorfer Aus=
gleich
3000 Mark, 1400 Meter: 1. G. Baals Nogulna (Tarras), 2.
Meilenſtein (Ackermann), 3. Herzig (Kühl). Tot. 29, Pl. 14, 13. Ferner:
Sapienta (ausgebr.). 1½10 Lg. Hammonia= Hürdenren=
en
, 3000 Mark, 2800 Meter: 1. Stratmanns Serenade (Ackermann),
2. Waldrum FK. Brodg jr.), 3. Entſchluß (Rameſch). Tot. 80, Pl. 28, 80.
Ferner: Kavlet, Bajazzo, Achill (gef.). 10½ Lg.

II. Dn.5485

Bei Rheumatismus, Reißen, Hexenſchuß,
zur Maſſage nach ſportlicher Betätigung.
In all. Apothek. Tube 1 M., Flaſchen 1.20u. 2.00M.

Briefkaſſen.
Langjähriger Abonnent. Nach Ihren Angaben iſt das RMG. im
Hauſe eingeführt. Nach der amtlichen Mitteilung iſt für April der
Mietzins 32 Prozent der Friedensmiete. In dieſen 32 Prozent iſt für
April das Waſſergeld enthalten, alſo hat es der Vermieter zu zahlen,
wenn nicht die Beſchwerde des Hausbeſitzervereins beim Geſamtmini=
ſterium
durchdringt und inſolange dieſe Beſchwerde nicht entſchieden iſt.
Für Mai iſt ja die Regelung bezüglich des Waſſergeldes wieder geän=
dert
. Vgl. Nr. 119.
F. N., hier. Darüber gibt jede größere Buchhandlung Aufſchluß.
M., hier. Das Reichsmietengeſetz findet auf Neubauten oder
durch Um= oder Einbauten neugeſchaffene Räume, wenn ſie nach dem
1. Juli 1918 bezugsfertig geworden ſind, oder künftig bezugsfertig
werden, keine Anwendung. Trifft dieſe Vorausſetzung bei Ihnen zu,
was wir nicht beurteilen können, ſo wird an der ſeitherigen Verfahrens=
weiſe
überhaupt nichts geändert. Die Anordnung des Miniſte=
riums
betrifft nur Rechtsverhältniſſe, die dem R.M. G. mithin der
Wohnungszwangswirtſchaft unterſtehen.

Geſchäftliches.
Es iſt wichtiger, als die meiſten Hausfrauen annehmen, daß
man nur gute Schuhkreme kauft. Wiediel Schuhe hätten ein doppeltes
Alter erreicht, wenn ihnen nicht billige Kreme aufgekleiſtert worden wäre,
die das Leder hart, ſpröde und ſchließlich riſſig gemacht hat. Verlangen
Sie immer nur die ſeit 30 Jahren bewährte Pilo=Schuhkreme, ſelbſt wenn
ſie einige Pfennige teurer iſt. Niedrige Preiſe können nur auf Koſten
der Qualität gemacht werden.
R. Sch.
Pilo glänzt im Nu und erhält die Schuh’.

Kleindieſelmotoren.
Es iſt noch viel zu wuenig bekannt, daß ſich der kompreſſorloſe Dieſel=
motor
auch als Kleinkraftmaſchine hervorragend eignet. Sein Betrieb
iſt einfach, ſicher und billig. Die bei Benzin= und Benzolmotoren ſo
empfindlichen Zündverrichtungen, Kabel und Vergaſer fallen bei ihm
weg. Der kompreſſovlofe Dieſelmotor iſt auch jederzeit ſofort betriebs=
bereit
, da keinerlei Anwärmen eines Glühkopfes nötig iſt. Er kann viel=
mehr
aus dem kalten Zuſtand angelaſſen werden. Fur den Betrieb wer=
den
minderwertige, billige Schweröle verwendet, die Kilowattſtunde
koſtet daher zurzeit nur 35 Goldpfennige. Er wird daher in kleinen
und mittleren Betrieben, vorteilhaft verwendet, wie Metallwaren=
fabriken
, Schleifereien, Sägewerke, Mühlen, Brauereien, Fleiſchereien,
Druckereien, landwirtſchaftliche Betriebe, Pumpwerke uſw.
Die Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg A.=G. (M.A.N.), die vor
etwa 25 Jahren den Dieſelmotor zum erſten Mal gebaut und ſeitdem
über 1 Million PS geliefert hat, ſtellt kompreſſorloſe Dieſelmotoren von
8 PS an her.

Frau Schnatterich!
Die Kukirol=Fabrik in Groß=Salze bei Magdeburg, die durch die
Güte ihrer Fabrikate und ihre humoriſtiſche Propaganda ſchon ſeit lan=
gem
ein weltbekanntes Unternehmen iſt, tritt heute mit einer neuen An=
zeigen
=Serie an die Oeffentlichkeit. Wir möchten daher nicht verfehlen,
unſere Leſer beſonders darauf aufmerkſam zu machen, daß die Vortreff=
lichkeit
der Kukirol=Fabrikate (Kukirol=Hühneraugen=Pflaſter gegen Hüh=
neraugen
, Hornhaut, Schwielen und Warzen und Sanitätsrat Dr. med.
Campe’s Kukirol=Fußbad gegen Schweißgeruch, Brennen, Wundlaufen
und Ermüden der Füße) in geradem Verhältnis zur Originalität ihrer
Propaganda ſteht. Mit der neuen, ſehr luſtigen und witzigen Anzeigen=
Serie Frau Schnatterich verfolgt die Kukirol=Fabrik zwei Zwecke. Sie
beabſichtigt, die ſtarkverbreitete Klatſchſucht und allerlei Modetorheiten
und Modeauswüchſe zu bekämpfen, außerdem aber ihre Fabrikate dem
Publikum warm zu empfehlen. Die Anzeigen erſcheinen wie bisher ein=
mal
wöchentlich, worauf wir hiermit noch beſonders hinweiſen möchten.

Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Wahlaufruf der Deutſchen
5616
Volkspartei bei.

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für Freitag, den 2. Maf.
Keine Veränderung der Wetterlage.

Tageskalender.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 6½ Uhr, Ende 10½ Uhrz
Tannhäuſer. Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende nach 9½ Uhr,
(Zuſatzmiete IIT2): Giobanni und Annabella. Orpheum,
7½ Uhr: Mädi. Demokratiſche Partei, im Saalbau
ſpricht abends 8 Uhr Reichswehrminiſter Geßler. Völkiſch= So=
zialer
Block, in der Turnhalle am Woogsplatz, abends 8 Uhr:
Wählerverſammlung. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kino=Verſtellungen.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten

Einkaufsbeutel Leder . . . . . . . . . Mark 2.15
Einkaufsbeutel echt Boxkalf. . . . . . Mark 5.50
Beſuchstaſchen Leder ... . . . . . . Mark 1.45
Beſuchstaſchen Leder, große Form. . . Mark 2.50
Damentaſchen, mit Bügel .. . . . . . Mark 2.95
Koffertaſchen Leder, groß . . . . . . . Mark 6.75
Geldſcheintaſchen Leder .. . . . . . Mark 0.95
Geldſcheintaſchen Leder, extra groß . . Mark 1.50
Brieftaſchen Leder .
.. . . . . Mark 3.50

Reiſekoffer
echt Vulkan Fibre von
11.75 an
Haripappe, la Qualität
3.85
Schiffskoffer, gute Ausführung.
24.
mit und ohne (Einrichtung
Lederloffer äußerſi preiswert
Enorm billig!
Aftentaſchen geder . .. . von 4.1.D an
in großer Auswahl
von 2.00 an
Schulranzen

Mod. Beutel=Taſchen
in größter Auswahl, von 9.75 an
Ia Segeltuch, Lederkiemen
... . 2.1O
Ruckſacke groß ....."
Eiſenbahner=Taſchen
9.30
groß, gefüttert . .

Ia Segeltuch, mit
Reiſe=Taſchen Stofutter von O.1

an

Beachten Sie meine
2 Spezial=
Lederwarenfenſier
am Ludwigsplatz

Wegen Geſchäfts=
veränderung

Herren= und Damen=
Weſten
für 12 Mk. zu ber
(*12392
kaufen.
Adam Teuteberg,
Liebigſtraße

1 neue Häckſelma=
ſchine
zu verkaufen
Wienerſtr. 48, (12566

Sehr preisweri!
hermodealeſch
1.25

nwDaaaa-DTa

und einen leichten
Leiterwagen
zu verkaufen. (5627
ebfrauenſtr. 49

Gr. Koſſer kaufen
Erbacherſtr. 61, II, (*

Kein Laden
Kein Perſonal ;
Deshalb konkurrenzlos!
Hochfeine ¾ gr.
Kinderwagen
Klappwagen
aller Art, weit unter
Ladenpreis.
Kaffenberger
Riedeſelſtraße 39
Etagengeſchäft. (*

Gehrock mit Weſte,
Gr. 52, Sporthoſe
grün geſtreift, Gas=
herd
mit Backofen
4fl., ſchwarz, Größe
68/68, alles tadellos,
ſehr preisw. (*12477
Hochſtr. 18, part.

Ofen, 2 Stück, 35
Buttermaſchine, faſt
neu, 15 , zu ver
F. Klelnhanß, Allerts=
(*12388
hofen.

Du verk. 6 m Barchent,
0 Rot=u. W8eißwein
gläſer, Kuchenform.
Waffeleiſen, Hänge=
matten
, Offizierſäb. (*
Schleiermacherſtr. 21I

Gut erhalt. Kinder=
wagen
billig, zu ver=
kauf
. Kranichſteiner=
ſtraße
13, II. (r1250

Backfiſchkleider und
Hüte zu verkaufen
Soderſtraße 16, II. (*

Kinderbett

etwpas defekt, u. eiſ.
Bettſtelle, zuſammen
für 15 Mk. zu verk.
Dieburgerſtr. 69, I. (

Sehr guterh. weiß.

zu bk. Hochſtr. 53, II. (

Vollſt. eiſ. Bett z.
verkauf. Nied.=Ram
ſtädterſtr. 13, II, (-izei

Groß. guterh Eis=
ſchrank
zu verk. Ang
m Preis u. G105a. d
Geſchäftsſt. (*12489

Gebr. weiß=email.
Küchenherd
billig abzugeb. Hock
traße 47, pt. (*1247

Frackanzug (Ia Maß=
arbeit
) f. mittl. Fig
ſchw. Tuchhoſe z. v!
Eichbergſtraße 22, p./

2 verſch. Bettſtellen
billig abzug. (*12484
Arheilgerſtraße 4. I.

Gr. eiſernes Bett mit
neu. Sprungrahmen,
1 Gaszimmerlampe
zu verkaufen. (*12492
Herdweg 21, Laden

Opel=c.=Rad
äußerſt preiswert
zu verkaufen. (*12523

Tadellos erh. Zentri=
fuge
billig abzugeb
Näh. Geſchſt. (*12419

Unterricht

Konſervat. gebild., ält.
Klaviertehrerin
erteilt gründl. UInte
richt zu mäß. Preis
Nur auß. Haus. (*1-t
Näheres Wiener
ſtraße 95, 1. Stock.

Mandolin=, Zither=
u
. Gitarre=Unterr.
erteilt Gerbig
Neckarſtr. 24, Stb. I.
Daſ Inſtrumente u.
Saiten billigſt (3757a

u. Gemüſe=
Sälal= pflanzen,
Penſeeu. Bergißmein=
nicht
, Edelweiß zu
verkaufen Weicker,
Friedhof=Allee (eiwigms

[ ][  ][ ]

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

Rummer 121..

DiOoeer elogbbelle
in Schweinefleisch und Wurstwaren
Holzstraße 2, Arheilgerstraße 6
Mieltderkadf: Taunusstraße 26, Arheilgen: Dieburgerstraße

FRISCHE WURST
Hausm. Leberwurst . .
Hausm. Blutwurst .
Hausm. Schwartemagen
Blutschwartemagen
Blutmagen.
Breite Blutwurst
einfache Leberwurst
einfache Blutwurst .
feine Bratwurst.
Hansm. Bratwurgt
Flelschwurst:
Schweinefleisch m. B.
per Pfund .80
beste Oualität. .
Deutsches
ausgelass. Schweineschmalg
. per Pfund .80
von Ia Landschweinen.
Hackfeisch.

. . per //. Pfd. .25
er /. Pfd. .25

oS1ISto
KOCHWURST.-SPEZIALITATEN
(Geräuchert)
Kalbsleberwurst . .
Pfd. .25 Thär, feine Landleberwurt . . per /. Ptd. .40
Pfd. 28 Hess. Landleberwurst.
Pfd. as Thür, Rotwurzt
per 1. Pfd. .40 mit Knoblanch..
Hess. Bintwurgt.
Pfd. 25 Jungenblutwurst
ver 14 Pfd. , 18 Hildeslelmer
. . . per /. Pfd. .40
per 1 / Pfd. .18 Bierwurst . . .
..
. . per Pfund 1.00 Hausm. Schwartemagen . . . . per /4 Pfd. .30
.. . . . . . . per 1. Pfd. .30
. . per Pfund 1.20 Schinkenwurst
per Pfund ,90 DelikateV-Schwartemagen . . per /. Pfd. .40 per / Pfund ...
Gekochter Schinken
per 1/. Pfund .
Lachsschinken ver/Ftd. 30
Eisbeine
per Efand 70 in delee ohne Knochen . . . . . . . 2 Pfund-Dose 2.40 per Pfund.

ROHWURST
Zerverlatwurst . . . . . . . . . per //. Pfd. .55
per //. Pfd. 45 Plockwurst . . . . . . . . . . . per /. Pfd. .40
ver 11. Pfd. .30 Streichmettwurst . . . . . . . . per / Pfd. .40
per 1/. Pfd. .30 Bauern-Mettwurst mit Kümmel und
. .. . per 1/. Pfä. 40
. per 2/. Pfd. ,35 Polnische Bauern-Mettwurst . per //. Pfd. 40
... per /. Pfd. 40
per //. Pfd. 40 Teewurst . . . .

Pastéten und Bouladen
. . .60
Rollschinken
per //. Pfund ,65
.. .65 im Ansschnitt
Hassia‟-Würstchen

Dörrfleisch

.. . . . . . . 1.50

Achtung: Wiederverkäufe
erlangt sofort dle neueste Prelsllste

W. Meischwarentasrik
Uurst=

DARNTTADT
Blumenthalstr. 111. Tel. 1641

WilA Pue

DARNKTADT
Blumenthalstr. 111. Tel. 1641

Größtes und lelstungsfählgstes Unternehmen am hlesigen Platze,
Versand nach allen Tellen Deutschlands.

(56383

Schreibmaschinen
njeder Preislage
Büro-Möbel
vur erſter Spezialfabriken
ehr preiswert, günſt. Zahlungsbedingungen.
Karl Bauer, Bürobedarf, G. m. b. II.
Rheinſtraße 26 Telephon 376. (3402a

Möbel-u.
Betten-
Verkaufl
Viele komplette
Schlafzimmer
Speisezimmer
Herrenzimmer.
Küchen
EINZELNE MöBEL
Bettſtellen.
von Mk. 28
Stahlmatratzen
von Mk. 18

Bollmatratzen
Schoner.
Ehaifelongues
Divans.
Vertikos
glelderſchränke
Baſchkommoden
Nachtiſche.

von Mk. 36
von Mk. 16
von Mk. 65
von Mk. 110
von Mk. 45
von Mk. 70
von Mk. 38
von Mk. 14

Schlafzimmer, lack, 160 breit
mit Spiegel"
. . Mk. 300
Schlafzimmer. lack., 130 breit Mk. 245
Schlafzimmer, echt Eiche, mit echtem
Marmor, Kriſtall=Glas von Mk. 740 an
Speifezimmer Eiche gebelzt kompl. 790
Serrenzimmer . . . . kompl. 790
Küchen, Natur . . kompl. 250
Einzelne beſſereMöbelwieKlub=
ſeſſel
, Klubtiſche, Kleinmöbel.
Beſichtigung ohne Kauf=
zwang
gerne geſtattet.
EScheierings
Hähelkads sos
Karlſtr. 11. Telephon 1957.

A

Beamte, Gewerbetreibende und
Arbeiter Darmſtadts und Umgebung!
Spitzen-Kandidat
der
Herrenu. Damenkonfektions=Branche

Zentrale
Frankfurt/ M.
Vibeler-
strasse
Nr. 32

iſt einzig und allein die Firma
MLLOT

Zwelg-
niederlassung

Offenbach M.
H Gr.Marktstr.30

Darmstadt 15 Neckarstrasse 15
Nach wievor verkaufen wir beireicherAuswahl auf
Teilzahlung
mit geringer Anzahlung im Rahmen eines
3 4 monatlichen Kredits aus unſerer Abteilung
Herren=Konfektion:
Herren=Anzüge, Frühjahrs=Mäntel
Sporthoſen,Windjacken
Aus unſerer Abteilung Damen=Konfektion:
Koſtüme, Mantel= und Geſellſchafts=Kleider
Mäntel, Bluſen, Jumper und Rocke

(5617

Wir bitten, ſich mit genügendem Perſonalausweis zu verſehen und auch
beſimöglichſt die Vormittagsſtunden, zum Kauf zu verwenden, da an
den Nachmittagen in unſeren Verkaufslokalen ſtiarker Andrang herrſcht.

Ununterbrochen geöſfnet 1. 8.6.½zUhr

Ankauf
getragener Schuhe u.
Stiefel (*12447
Brandgaſſe 8.
Roßhaare
gebr., zu kauf. geſ.
Angeb. m. Pr. unt.
G 92 Gſchſt. (r12462
Ke
Sammler gegen
bar zu kaufen ge=
ſucht
: Eine mög=
lichſt
große.
Briefmarken=
ſammlung

(Auch einzelne
Marken.)
Gefl. Angeb. u.
G 97 an die Ge=
ſchäftsſt
. (12465

K
Bettſtellen
geſucht. Angeb. unter
G15 Geſchſt. ( 1251s
Sehr
gutes Pianol

Ke
Herrene 1. Damen Garderobe
erſtklaſſige Arbeit, billigſte Berechnung.
Maßſchneiderei B. Waldherr
Schuchardſtraße 11, II. (5402o

vder

Flügel
geg. bar zu kauf. geſ.
Angebote u. G 88
Geſchäftsſt. (5606dso
Dezimalwage
zu kauf. geſ. eb. geg.
gute Speiſekartoffeln
zu tauſchen geſ (elzun
Angebote u. G 108
an die Geſchäftsſt.
Herren= u.
Damegrad
faſt neu, gute Marke,
gegen bar zu kaufen
geſ. Ang. mit Preis=
angabe
unt. G 87 an
die Geſchſt. (r124z9

Zahle
die höchſten
Tages preiſe
X
Lumpen
Flaſchen
u. Papier
BEIER Geisbers 7
Beſtellungen werden
frei abgeholt. (*12482

NS
rad zu kauf geſucht.
Angeb. unt. G 84 an
die Geſchſt. D124431

empfehlen: (5577
Geräuch. Spell . Pfund 1.03
gerauch Blutwurſt Pfund 0.80 f
Hausmacher Blut= und
Leberwurſt . . Pfud 1.20f
zweiche Mettwurſt Pfund 1.69
Zerbelatwurſt . Pfund 1.80 k
Edamerkfſe . . Pfund 1.15
0% Fettgehalt)
Gondakäſe .. Pfund 0.85 6
(20%0 Fettgehalt)
Emmentalerkäſe Pfund 1.80 f
Meeue
Süßrahm-Tafelbutter
zum billigſten Tagespreis.

15 & F Kaffee
vorzüglich, rein=
ſchmeckende
Miſchung Pfund 2.60
extrafreine Qualitäten in
Originalpackung Pfund 4.20 u. 3.40
15 & F Kafento
Miſchung aus Bohnenkaffee und
feinſten Getreidekaffees, beſter Er=
ſatz
für reinen Bohnenkaffee.

mit 407
mit 253
mit 10%

Kaffee=
bohnen

1. Pfd. Packet

Fldlen inalen Stadtellen !

[ ][  ][ ]

Kummer 12r.

Spezialhaus für Kurzwaren u. Wolle Gg. Schubkegel, Rheinstr. 12½a
empfiehlt in nur guten Oualitäten, bei billigsten Preisen
Sportwolle, Geb. . . . . . 18 % Strümpfe aller Art

Füßlinge
0.45
70; Sportstutzen
Kragennadeln‟ . . . . 0.20 farb. Nähgarn

Biedermeiergarn
Häkelgarn, 20 Gr. .
1.80 an Strickgarn .. . ."
. .0.45 Perlsarn

A
Strumpfwolle, Geb. . . . 10,
Baumwolle, Lage ..
Straußmolle . . . . . . . 60 ) Sportkragen
Babvwolle, Knauel . . . . 80
DEONO TENN
Flügel u. Pianinos
Alleiniger Vertreter für Darmstadt und Umgebung
A. W. ZIMMERMANN

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Maf 1924.

Seite 17.

1.10 Gummiband . . Mtr. 20 5 an Nähgarn
.. 200 Mtr. 15 3
0.20 Rüschenb. . . . . Mtr. 70
. . 500 Mtr. 45
Nähsarn
Hosenträger
0.12
.80
. 20 Gr. 25
Reihgarn:
Prsatzsteile
0.15
..15)
.. 12;,
Sternselde
0.15
Schuhriemen
10.
Druckknöpfe . . . Dtzd. 8

gegenüber der
Hauptpost
(5582a

Handschuhe, H. u. D. 1.50 an
Glagehandsch uhe billigst.
Taschentücher
Schlupkhosen alle Parben
Wäschenamen . . Dtzd. 10.5

Pianomagazin
Grafenstraße 21, nächst Rheinstraße,

(5490imd!

Verkäufe

Ladenkaſſe, 2 große
Tiſche, Schrank, elek=
triſche
Lampen, Auf=
ſtellſachen
, br. neue
Lackſchuhe u. a. m.
Fung, Beſſunger=
ſtraße
68, I. (12510

Zu verkaufen!
Sehr gut erhaltene
Schulbücher. Ober=
realſchule
Quinta u.
Quarta, Mittelſch, I.
und II. Kl. e(*12533
Gervinusſtr. 34, Ph. I.
Herren=Mad
zu verkaufen. (12412
Rhönring 59, I. Stock.

AOLTOIOIOTI0

zum Beweis meiner Leistungsfähigkeit
gute, strapazierfähige Ware, für Sportanzüge
Pondsparfand Kostäme . . . . . . . . . . . ."
8.50
Fhellgran und hellbraun, für elegante Frühjahrs-
UnlGvioranzüge und Kostüme ............ g.0t
Diagonaltr praktiuche Reigermsige md Fostlue : . 12.50
grau u. braun in versch. Tönen
f. mod. Sportanz. u. Breecher
Uoräd. wißesrafs.1Rär25E 0
* besonders tragfähig, in großer Ansmnsterung,
EISCNOTAL mit und ohne Krbigen Darehans ...
15.0
mellert, in fielen hellen und dunklen
7 Mustern. Der beliebteste und prak-
72 Kammadt Wtschste 4mus fürs ganze Jahr
13.00
ine Spezialität für Strapazier- und Reise-
TOrlewIt Wanzüge. Verschiodene Parben ...."
10.00

TB.0u
18.00
sogenanntes Kümmel- und Salzmuster
Kammddri beste Lachener Nare 22.00, 24.00, 20,00
Streifen oder Karodurchzug, erstklassig
Gabafame dentschekabrikate 22.00, 24.00, 28.06, 20.00
Stoffe, nur ausgesuchte Aachener und Guben
A. Oualitäten, modernste Mnster, 24.00, 26.00,
TalftdSfe 28.00, 30.00 bis zu denfeinst, Inzusstoffen. L L.V0

Kammgarn:
Beuatta

klein kariert, marine, braun, dunkel- und
Kaniikiädt Whellgran. Der Anzng für jeden Zweck
einfarbig, marine, dunkelgrün, dunkelbrann,
schwarz. für hochelegante Abendanzüge
20.00, 22.00, 24.00, 28.05, 1U.0u
estr. Hosenstoffe sowie Drapé für Gesellschafts-
Marehauansüge 20.00, 22.00, 34.00, 26.00, 10.00
das gesuchteste Muster. Schwarz, marine, braun,
grün, marengo Grund mit feinen Wadelstreifen
19.00, 22.00, 24.00, 1O.UU
O braun und grünliche Covercoatfarben, für
Gaddr Ulffe tnsäge und Uäntel....."

Ausdrücklich mache ich darauf aufmerksam, daß ich
grundsätzlich nur erstklassige Qualitätsstoffe verkaufe.
ſch verschmähe es, minderwertige Ware zu führen, die
eine Verarbeitung nicht lohnt.
Um die Anschaffung eines wirklich tragfäh. Kleidungs-
stückes
zu erleichtern, gewähre ich bei ½½a Anzahlung
ANochen Ziel
für die zweite Hälfte der Kaufsumme.
Massgeschäfte Sonderpreise
zu bekannten Bedingungen.
(6601
Ludwldsplatz
Ecke Schul- und
UTSchützenstrasse

e Büfette
und Kredenz, einzeln,
Auszugtiſcheu. Stühle
Bücherſchränke
Diplomat m. Seſſel,
Schreibtiſch m. Auff.,
Sekretär, Bücher= u.
Notenſtänder, Kinder=
und Stehpult,
Kleiderſchränke
1- u. 2tür., Küchen=
ſchränke
, Anrichte,
Pfeilerſchr. Waſch=
kommode
, Stühle,
Bettſtellen
eiſ. weißes Bett mit
Matratze, 2. kompl.
gute, gleiche polierte
Betten, Kinder= und
Federbetten, (5581
Diwan
Sofa m. Seſſ., Chaiſe=
longue
, Woll= und
Spiralmatratzen, Pol=
ſter
=, Schreib= und
Backenſeſſel,
Flurgarderobe
gleiderſtänd., Rauch=
und Nähtiſche, Tru=
meau
=,Gold=u. Wand=
ſpiegel
, 1 Stand= u.
1 Negulator=Uhr zu
niederen Preiſen im
Auktions= und
Möbelhaus
3oh. Krummeck
Nr. 1 Bleichſtr. Nr. 1. R
Tägl. Eingang von
gebrauchten Möbeln.

Eine neue (12457
Ghaſſelongue
bilig zu verk. Lud=
wigshöhſtr
. 34, part.

7 Schulstraße 7

werden

ca. 20 Tausend Rollen
Tapeten d. Borden
Cwegen Aufgabe dieses Artikels)
zu weit herabgesetzten Prelsen
dasder Lauku.
Heinrich Luckhardt

7 Schulstraße 7

Waſchkommod.,Bett.,
kompl. u. Einzelteile
Roßhaar= und Woll=
matratzen
für Braut=
paare
, Federbetten,
ovale, runde u. vier=
eck
. Tiſche, Sofa mit
Füllhorn u. rundem
Tiſch Nähmaſchinenf.
Hand= u. Fußbetrieb,
Wandgasbadeofen m.
transportabl. Wanne,
1eu. 2tür. Eisſchränke.
Kunkel, Wienerſtr. 83.
Tel. 2497 (5620

eppiehe
4
Verbindungsstücke, Vorlagen, Auto- und Reisedecken.
EIHoleuI
zum Auslegen ganzer Räume, sowie Linoleum-Teppiche,
-Läufer und -Vorlagen.
Läuferstoffe, Felle, Kissen, Diwandecken, Steppdecken usw.
empflehlt in großer Auswahl. (47780
Heinrich Luckhardt
7 Schulstraße 7 Telephon 2ei 7 Schulstraße 7

Nußb. Bettſtelle mit
Pat.=MNatr., D.=Kleid
Bkuf. Nr. 44, Halbſch.
Nr. 37,38gt. erh. ſpott=
billig
abzugeb. (*12536
Näh. Geſchäftsſtelle.

Koſtüm=Rock
wie neu (Gr. 46), ver=
ſchied
. Sommerkleid.
billig zu verk. (12425
Landwehrſtr. 1,2.St.

Neu. Frack auf Seide
(f. ſchl. Fig.), br. Her=
renſt
. 46, Vogelbauer u.
Ständer zu verk. (utedr
Landskronſtr. 89, II.

Holzstab-Gewebe,
der Idenle Putsträger
Carentient desdmaidenchmansanfgeferausrug esRür
Hzpuan MERFE AAWERNERHEVDA
Freilossing ess EidAttievGsseutschaf.

Alleinverkauf-
für
Starkenburg durch
Hadele Thümmel
G. m. b. H.
Pallaswiesenstraße 47
Telephon 3063
5583a

Sehr guterhaltener
Gehrock=Anzug
(grau) u. neuer Tail=
lienrock
f. Bahn oder
Poſt u. ſehr guterh.
dunkl. Roſtüm z. vk.
Näh. Geſchſt. (12397

1 gebrauchter
Sitz=Liegewagen
1 neuer (etaun
Sportwagen
preisw. zu vk. Anzuſ.
v. 4-7 Uhr. Weiland,
Pankratiusſtraße 41.

Nähmaſchine verſenk=
bar
, f. neue Leder=
walze
u. neue weiße
eiſerne Bettſtelle mit
Matratze billig zu ver=
kaufen
. (* 12514
Liebigſtraße 7, ptr.

1 Kinderklappwag. m.
Verd., 1 Gliarre mit
Futteral u. Lehrbuch,
1 Orig.=Oelgemälde u. kl.
Bilder z. vk. Schröder,
Witzelminenpl. 7. (uster

Auto
N. S. U.
Zweiſitzer, zu verkauf.
Dr. Kopp, (5583
Ober=Ramſtadt.

Gut, ſchwarz. Facken=
kleid
, neu, Gr. 44-42,
umſtändeh. für 38.,
zu verkaufen. (12422
Angebote u. C 78
an die Geſchäftsſt.

Gerrn Sinerver

Gehrockanzug
geſetzte Figur mittl.
Größe, u. verſchied.
andere Kleider aus
Nachlaß bill. abzugeb.
Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
45, I.r. (euute

Neuer Anzug
für Größe 1,65 m
billig z. verkauf. (e uus
Näh. Geſchäftsſtelle.

Kinderwagen
Anzuſenurvorm, ſezur
Roth, Soderſtr 106,I1.
Ein kleiner, faſt neuer
Roederherd, (.). zu
verkauf. Nied.= Ram=
ſtadt
, Ober= Rani=
ſtädterſtr
. 4. (*12403

Zu verkaufen:
Eiſernes Fauchefaß,
100 Liter; daſelbſt
ſchöner Rhabarber.
Frankfurterſtr: 115. (

Gegr. 1862 Kohlenhandlung Gegr. 1862
Hauptgeſchäft:
K Zweiggeſchäft:
Friedrichſtraße Nr. 40 X. Heinrichſtraße Nr. 94

Rollchen, für Milch=
händler
geeign., und
eine Rolle, 25 Ztr.
Tragkr, zu verkauf.
Karlſtr. 60. (r12399

Regulator, ſehrſchdn.
runder pol. Tiſch u.
verſchiedenes billig zu
verkaufen. (* 18517
Grafenſtraße 41, I.
TLNeN
4fl., mit Bratofen,
faſt neu, 30 , ein
Roederherd, rechts,
gut erh., 30,4, ein
Porzellanofen, kompl.
25.4, zu vk. Rückert=
traße
8.

Hierdurch geſtatte ich mir, meinen werten Abnehmern die
Mitteilung zu machen, daß ich am heutigen Tage im Hauſe
Heinrichstraße 94
(zwiſchen Grüner Weg und Nieder=Ramſtädterſtraße) ein
Zweig-Geschäft
eröffne. Beſtellungen und Zahlungen werden dort genau
wieim Hauptgeſchäft jederzeit während der Geſchäftsſtunden
entgegengenommen. Lieferung erfolgt in ſämtl. Sorten
Kohlen Koks. Briketts. Holz
in erſtklaſſigen Qualitäten in jedem gewünſchten Qugntum
(Einzelzentner und Fuhren) prompt.
Hochachtungsvoll

Geyrn Scnerver

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Erwerbsgeſellſchaften.
* Steinkohlen=Bergwerke Becker A.=G. Crefeld.
Die Geſellſchaft wird den für 1923 ausgewieſenen Reingewinn zu
Abſchreibungen verwenden. Als Vertreter der ſchweizeriſchen Aktionär=
Gruppe, die ihren Aktien=Beſitz erweitert hat (dafür wurde die Beteili=
gung
an dem Stahlwerk Becker A.=G. abgeſtoßen) wird in der nächſten
G.=V. Direktor Ehrenſperger von der Gyerzeller Bank, Zürich in den
Aufſichtsrat gewählt werden. Der verſtorbene Generaldirektor Rein=
hold
Becker ſoll teſtamentariſch Sicherungen getroffen haben, daß die in
der Beckergruppe vereinigten Unternemungen als wirtſchaftliches Ganzes
erhalten bleiben und dies dadurch gewährleiſtet, daß zur Alleinerbin
die Gattin des Verſtorbenen eingeſetzt worden iſt.
* Eiſenhüttenwerk Marienhütte, Kotzenau A.=G.
i. Kotzenau. Von einer der Verwaltung naheſtehenden Seite wird
mitgeteilt, daß die Lage der Geſellſchaft unter den gegenwärtigen Ver=
hältniſſen
als zufriedenſtellend zu bezeichnen iſt. Die Beſchäftigung des
vielſeitigen Betriebes iſt in ihrer Geſamtheit recht gut. Die finanzielle
Lage iſt eine derartige, daß eine Beanſpruchung von Bankkrediten zurzeit
nicht notwendig iſt. Sowohl vom Inlande als auch vom Auslande liegt
eine Reihe von Aufträgen vor, und da die Werke in den letzten Jahren
erneuert und moderniſiert wurden, ſo ſind ſie in der Lage, weitgehenden
Anſprüchen gerecht zu werden. Die Vorarbeiten für die Bilanz des
mit dem 31. 3. abſchließenden Geſchäftsjahres ſind ſoweit gediehen, daß
ſich bereits über die Umſtellung des Aktienkapitals auf Goldmark einiges
ſagen läßt. Während der Inflationsjahre wurde das Kapital auf 26,4
Mill. Stamm= und 3,6 Mill. Vorzugsaktien, insgeſamt alſo auf 30 Mill.
erhöht und ſoll vorausſichtlich wieder auf den Friedensſtand von 4,8 Mill.
reduziert werden. Die Zuſammenlegung wird ſich alſo in einem Ver=
hältnis
6:1 vollziehen. Die Aktien wurden kürzlich mit 4,1 Bill. Prozent
notiert, was für die konventierte Aktie einen Kurs von etwa 25 Proz. er=
geben
würde. Demgegenüber ſtellen wir feſt, daß die Aktien der Geſell=
ſchaft
in dem für dieſe Branche verhältnismäßigen ungünſtigen Geſchäfts=
jahr
1913/14 mit etwa 70 Prozent und im Jahre 1912/13 mit 102 Prozeut
notiert wurden, wobei zu bemerken iſt, daß die Geſellſchaft in der Lage
war, während des Krieges ihre geſamten Hhyp.=Schulden abzutragen, ſo=
daß
die Grundſtücke und Werke zurzeit vollkommen ſchuldenfrei ſind und
außerdem während der Inflationszeit zweifellos auch moderniſiert
wurden.

Neugründungen.

w. Geſellſchaft für Hochdrucktechnik und Appa=
ratebau
in Mannheim. In Mannheim wurde die Geſellſchaft
für Hochdrucktechnik und Apparatebau m. m. H. unter der Beteiligung
der Berlin=Anhaltiſchen Maſchinenbau=Aktiengeſellſchaft (Berlin) und
Generaldirektor Dr. Bergius=Heidelberg gegründet. Leiter der Geſell=
ſchaft
iſt Dipl.=Ing. Tillmann, der bisherige techniſche Direktor der
Deutſchen Bergin=Aktiengeſellſchaft, wonach ſie die umfangreichen hoch=
druck
= und wärmetechniſchen Erfahrungen dieſer Firma verwerten kann.
Die Ausführung der Konſtruktionen erfolgt durch die Berlin=Anhaltiſche
Maſchinenbau=Aktiengeſellſchaft.
Wirtſchaft des Auslandes.
8 Ein aktives Budget, in Oeſterreich iſt in den erſten
Monaten des neuen Jahres zur Tatſache geworden. Der öſterreichiſche
Staatshaushalt iſt ſchon während 4 Monaten aktiv. Der Ueberſchuß iſt
von der Einnahmeſeite her erfolgt. Die Januarſchätzung ſah Ausgaben
in der Höhe von 592 und Einnahmen von 513 Milliarden Kronen vor,
was einem Defizit von 79 Milliarden gleichkam. Nun betrugen die
Roheinnahmen für Januar 743,5 Milliarden, ſo daß alſo die Ausgaben
um ein Beträchtliches überdeckt erſcheinen. Die ſtärkſte Steigerung der
Einnahmen erbrachten die Gebühren, die Einfuh=zülle und die Waren=
umſatzſteuer
. Im Februar war ein Defizit von 70 Milliarden ange=
nommen
. Auch hier iſt ein Aktivum erzielt worden.
w. Engliſche Reparationsabgabe. Die Abteilung
Friedensvertrag=Abrechnungsſtelle des Reichskommiſſariats für Repara=
tionslieferungen
, Berlin W 9, Potsdamer Straße 10/11, glaubt aus der
verhältnismäßig geringen Anzahl der bisher bei ihr vorgelegten eng=
liſchen
Gutſcheine über die ſeit 26. 2. 24 von den engliſchen Zollämtern
erhobene Hprozentige Abgabe auf deutſche Einfuhrwaren den Schluß
ziehen zu müſſen, daß die deutſchen Exporteure die ihnen von ihren
engliſchen Käufern eingeſandten Zollquittungen nicht mit der bisher
allgemein üblichen Beſchleunigung weiterleiten. Die Friedensvertrag=
Abrechnungsſtelle nimmt dieſe Beobachtung zum Anlaß, die beteiligten
Kreiſe darauf hinzuweiſen, daß die ungeſäumte Einreichung der eng=
liſchen
Gutſcheine ſowohl im Intereſſe der Exporteure wie in dem=
jenigen
der Verwaltung liegt. Wenn gegenwärtig auch nach Maßgabe
der Verordnung vom 3. 3. 24 (Reichsanzeiger Nr. 43) lediglich eine
zinsloſe Kontierung des Goldmarkbetrages der Reparationsabgabe er=
folgt
, ſo darf doch mit dem Erlaß einer die Auskehrung der ſo ent=
ſtandenen
Guthaben regelnden Verordnung in abſehbarer Zeit gerechnet
werden. Würde die Einreichung der Gutſcheine aber bis nach der Be=
kanntgabe
der Verordnung über ihre Einlöſung hinausgeſchoben werden,
ſo wäre eine die ordnungsmäßige und den berechtigten Wünſchen der
Exporteure gerecht werdende ſchnelle Aufräumung der Konten völlig

unmöglich. Die Friedensvertrag=Abrechnungsſtelle bittet deshalb drin=
gend
um baldigſte Vorlage der bereits im Beſitz deutſcher Exporteure
befindlichen engliſchen Zollquittungen; ſie beabſichtigt den Stand der
einzelnen Konten den Kontoinhabern in angemeſſenen Zeitabſtänden,
etwa monatlich, bekanntzugeben.
Banken.
Erſte Allgemeine Spar=Verſicherungsbank A.=G.
Saarbrücken. Unter dieſer Firma wurde ein Unternehmen ge=
gründet
, das Sparpolicen ausſtellt, wodurch zu einem vom Policen=
inhaber
gewährten Zeitpunkt die Auszahlung eines Kapitals garantiert
wird. Zwecks Tilgung finden ferner monatliche Ausloſungen ſtatt, wo=
durch
der Policeninhaber ſchon vorzeitig in den Genuß des auf der
Police garantierten Kapitals kommen kann. Die Geſellſchaft iſt vom
Aufſichtsamt für Privatverſicherungen in Saarlouis zum Geſchäfts=
betriebe
zugelaſſen. Anlaß zur Gründung gab, daß neuerdings fran=
zöſiſche
Sparverſicherungsgeſellſchaften ſich auch im Saargebiet Eingang
verſchaffen. Das Aktienkapital beträgt 500 000 Fr.
Warenmärkte.
Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe Ab=
teilung
Getreide. (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne
Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack). Preis je 100 Kg.:
Weizen, Wetterau, 18,1518,50, Roggen 1616,25, Sommergerſte für
Brauzwecke 2020,50, Hafer, inländiſch, 1515,40, Hafer, ausländiſch,
Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null, 27,5028,50, Roggenmehl 23,5024,
Weizen= und Roggenkleie 9,2510,50, Mais
Berliner Produktenbericht. Der Handel in Brotgetreide
wird durch die ſtarben Angebote aus den Beſtänden der Reichsgetreide=
ſtelle
, welche auf die Frachten keine Rückſicht zu nehmen ſcheinen, er=
ſchwert
, da hierdurch andere Offerten nur ſchwer oder zu unlohnenden
Preiſen Geneigtheit finden. Der Preisſtand am Produktenmarkt war
daher bei unverändert luſtloſem Geſchäft wieder wenig verändert, ſo daß
über Brotgetreide nicht viel zu ſagen iſt. Auch in Futterartikeln und
Hülſenfrüchten waren die Umſätze unbedeutend.
* Getreide= und Futtermittelbericht. (Mitgeteilt von
der Rauhfutter=, Futtermittel=, Getreide=, Gemüſe= und Hülſenfruchtgroß=
handlung
, Internationale Import= und Export=Handelsgeſellſchaft m. b.
H., Emden.) Emden, 28. April 1924. Deutſcher Markt. (Alles per
Zentner und in Goldmark.) Futtermittel: La Platamais, frei
Hamburg oder Bremer Kai 8,108,20; Mixed=Mais, frei Hamburg oder
Bremer Kai ,; Kleeheu, ab norddeutſcher Station 4,504,70; Wieſen=
heu
, ab norddeutſcher Station 3,003,25; Getreide=Preßballenſtroh, ab
norddeutſcher Station 1,851,95; drahtgepreßtes Erbſenſtroh, ab. Oſt=
friesland
2,102,20; drahtgepreßtes Bohnenſtroh, ab Oſtfriesland 1,50
bis 1,75; Runkelrüben ,; Steckrüben , . Getreide: Inlän=
diſcher
Hafer 7,607,70; inländ. Weizen 8,508,75; inländ. Roggen 7,30
bis 7,50; inländ. Buchweizen ; inländ. Sommergerſte 9,009,25;
inländ. Wintergerſte 9,009,25. Hülſenfrüchte: Inländiſche grüne
Speiſeerbſen 16,5016,75; inländ. graue Speiſeerbſen 14,0014,50; in=
länd
. graue Futtererbſen 10,2510,50; inländ. Ackerbohnen 9,309,40.
Ohne Verantwortung. Aenderungen vorbehalten.

Börſen.

* Frankfurter Börſenbericht vom 30. April 1924.
(Eig. Bericht.) Eine weſentliche Aenderung in der Verfaſſung der Effek=
tenmärkte
iſt auch heute nicht eingetreten. Zu den erſten Kurſen war
wieder recht viel Material vorhanden, das aber willig und ohne Kurs=
druck
untergebracht werden konnte. Es hat ſich beſonders bei der Speku=
lation
eine gewiſſe Beruhigung durchgeſetzt, wozu hauptſächlich das De=
menti
der geſtern beſprochenen Dortmunder Firma beigetragen hat, wo=
nach
es ſich nur um eine vorübergehende Illiquität handelt. Von neuen
Schwierigkeiten war heute nichts zu hören, und der Ultimo April darf
als abgewickelt angeſehen werden. Außer der Aufnahme durch die Spe=
kulation
konnten auch wieder Interventionskäufe von Großbankſeite be=
obachtet
werden. Fernr ſah man in Papieren wie Licht und Kraft und
A. E. G. einige Käufe für Schweizer Rechnung. So eröffnete die Börfe
im Großen und Ganzen mit behaupteten Kurſen. Montanwerte konnten
ſich durchweg eine Kleinigkeit befeſtigen, auch Großbank=Aktien lagen an=
geregt
. Dagegen waren Scheideanſtalt ſchwächer, die übrigen varjablen
Werte ſo gut wie unverändert. Auslandsrenten waren infolge der leich=
ten
Marktbeſſerung angeboten. Es mag dabei die Erwägung mitgeſpro=
chen
haben, daß ein Durchhalten der zurzeit keine Zinſen zahlenden
Exoten im Hinblick auf die hohen Zinsſätze des heimiſchen Geldmarktes
unrentabel erſcheint. Im weiteren Verlauf der Börſe machte ſich nach
Abwicklung der anfangs vorliegenden Verkaufsorders eine zunehmende
Befeſtigung bemerkbar, die Umſatztätigkeit nahm aber ab. Die Einheits=
notierungen
ſtellten ſich überwiegend höher, ſo beſonders bei Graßbank=
Aktien und Montanwerten. Auch Scheideanſtalt konnte die anfängliche
Kurseinbuße wieder voll ausgkeichen. Am Geldmarkt iſt eine fühlbare
Erleichterung bis jetzt nicht eingetreten, beſonders Monatsgeld iſt nach
wie vor zu den höchſten Sätzen geſucht. Am Kaſſamarkt überwogen die
Kurserhöhungen, nennenswert höher waren unter Anderem Armaturen
Klein, Berzelius, Chem. Albert und Frankfurter Allg. Verſicherung.

1. Mai 1924 Nr. 121

Nur vereinzelt waren auf Zufallsorders auch Kursabſchwächungen zu
verzeichnen. Der freie Verkehr eröffnete behauptet, indeſſen konnten die
in den letzten Tagen beſonders ſtark gedrückten Werte ſich bis jetzt kaum
nennenswert erholen. Man hörte, Api 3,5, Becker Stahl 5, Vecker
Kohle 5‟½, Benz 3,5, Entrepriſe 38, Georgi 0,325, Growag 0,390, Hanſa
1,4, Kaiſer Waggon 0,375, Krügershall 4, Petroleum 10, Raſtatter Wag=
gon
4, Schebera 1,75, Ufa 51/. Die Nachbörſe ſchloß zu den höchſten
Tageskurſen. Man hörte noch etwa Deutſche Bank 9,25, Darmſtädter
7,25, Badiſche Anilin 13,75, Höchſter 10,5.
Berliner Börſenſtimmungsbild. Nachdem der Ultimo
ohne befürchtete Zwiſchenfälle von Bedeutung endgültig vorübergegan=
gen
iſt, heute neue Zahlungsſchwierigkeiten nicht gemeldet ſind und von
ſolchen auch gerüchtweiſe nichts verlautete, zeigte die Börſe nach langen
Tagen des Mißvergnügens wieder ein entſchieden freundlicheres Aus=
ſehen
. Die bisher ſo erheblich auf den Kursſtand drückenden täglichen
Glattſtellungen haben aufgehört. Die meiſten Kurſe haben nach ziemlich
allgemeiner Anſicht einen derartigen Tiefſtand erreicht, daß die ſtark ver=
fixte
Börſe Deckungen für geraten hielt, zumal ſich auch von auswärts
einiges Kaufintereſſe zeigte. Die Kursſteigerungen betrafen im Ausmaß
von 1 bis 3 Billionen=Prozent hauptſächlich ſogenannte ſchwere Montan=
papiere
. Einen größeren Umfang nahm das Geſchäft nicht an, wenn=ſich
auch die Kursſteigerungen im V=rlaufe für die eingangs erwähnten
Montanwerte ſpäterhin noch fortſetzten. Auch in den zu Einheitskurſen
gehandelten Induſtriepapieren war ein weſentliches Nachlaſſen des An=
gebots
feſtzuſtellen. Am Geldmarkt iſt die bisherige geſpannte Lage
zwuar etwas leichter geworden, im allgemeinen aber bleibt Geld, nament=
lich
für längere Termine, unverändert ſehr knapp. Am Deviſenmarkt
ergab ſich ein erheblicherer Rückgang in den Anforderungen für die
Hauptdeviſen als bisher. Die Kurſe waren nur unbedeutend verändert.
Für die Nebenplätze konnten die Zuteilungen etwas erhöht werden.

Oeviſenmarkt.

3.7
Geld Vf
Brief Rfe
Geld
Bri Vue
tiert Amſterdam=Rotterdam .. 157.11 19.89 157.36 158.14 1 Proz. Brüſſel=Antwerpen ....." 23.14 23.26 23.04 23.16 2 Proz. Chriſtiania. . . . .
.... 58.10 58.40 57.85 58.15 5 Proz. .
Kopenhagen .." 70 52 70.88 70.82 71.18 1Proz. Stockholm.. 110.47 111.03 110.47 111.03 2 Proz. Helſingfors 10 52 10.58 10.52 10 58 4 Proz. Italien". 1875 18.85 18.85 18.95 2 Proz. London 18.405 18.395 18.405 18.495 1Proz. New=York: 4.19 .21 4.19 4.21 1Proz. Paris.. 27.23 27.37 27.23 27.37 1Proz. Schweiz 74.61 74.99 71.61 74.99 1 Proz. Spanien. 57.95 58.25 57.61 57.89 3 Proz. Vien (i. D.=Oſterr, abg.). 5.98 6.02 5.98 602 voll Prag 12.46 12.54 12.46 12.54 10 Pr. Budapeſt. 5.38 5.42 5.38 5.42 voll Buenos=Aires. ........ 1.355 1.365 1.355 1.365 10 Pr. Bulgarien.
..." 3.09 3.11 3.09 3.11- voll Japan
. 1.675 1.685 1.675 1.685 15 Pr. Rio de Janeiro......." 0.475 0.45 0.475 0.485 voll. Belgrad. 5.38 5.42 5.23 5.32 voll Liſſabon
.. 13 16 13.16 13.24 1Proz. Danzig 73.61 73.39 73.61 73.99 10 Pr.

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr. 9250
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen / 5875
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Bulkan
Wolle.
Chem. Heyden ..
Weiler .
Deutſch=Atlant. Tel. . .
Deutſche Maſchinen. .
Deutſch=Niedld. Tel. . .
Deutſche Erdöl......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ....."
Dt. Waffen u. Munition 52000
Donnersmarckhütte .
Oynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . ..
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter .
..
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen".
Han. Maſch.=Egeſt..

29. 4. 30. 4. 29. 4. 30. 4. 9875 Hanſa Dampſſch. . .... 7815 S125 1:500 14500 Hemoor Zement ....." 25250 29000 18250 Hirſch Kupfer ........" 24500 24250 6250 Höſch Eiſen .......... 29500 30125 46600 5250 Hohenlohe Werke.. . .. 17000 1925 28000 26503 Kahla Porzellan ..... 8900 8400 16500 77009 Lindes Eismaſch. . . . . 5200 5300 42000 48300 Lingel Schuh ....... Grt 200 81750 80093 Linke u. Hofmann .... 12800 13000 3200 3315 L. Loewe u. Co. ...... 38750 40000 9900 9000 C. Lorenz 3500 7625 9700 9500 Meguin 13500 13250 4750 5250 Niederländiſche Kohle. 25000 29000 15350 14500 Nordd. Gummi .. . . .." 600 500 28250 30000 Orenſtein. . . . . . . . . . . 9750 10750 Rathgeber Waggon.. . 4100 4600 30000 30600 Rombacher Hütten. 9630 10625 53030 Roſitzer Zucker .. 26150 25500 70000 75030 Rütgerswerke 8600 9000 4375 4875 1 Sachſenwerk 1400 1800 11100 12000 1 Sächſiſche Gußſtahl 16000 22000 9100 9400 Siemens Glas 11000 13000 3900 4000 1 Thale Eiſenhütte 3600 3750 Ver, Lauſitzer Glas: 12000 17700 Volkſtedter
rzellan.. 70000 5rog 11750 12 Weſtf. Eiſ. Langendreer 3100 11500 10600 10600 Wittener Guß 5500 19250 52000 52000 Wanderer=Werke‟. 9500 7000

Frankenkurs in London: 67.87
Markkurs 18.75

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 30. April 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Enropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5½ Reichsanleihe ...........

3½7

.
Dollar=Goldanleihe. . ........ .
Dollar=Schatzanweiſungen ..."
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23
IIv. 23
Tv. 24
k Iv.24
4½½ I. u. V. Schatzanweiſg.
4½%VI.IX.
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . ..
..
Zwangsanleihe ..
4% Preuß. Konſols .........

8½%

4% Bad. Anl. unk. 1935 ......"
v. 1907 ......."
4½ Bahern Anleihe ........."
8½

Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .. .. . . . . . . .
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . ..
4½ Heſſen unk. 1924.. . . .. . . ..
3½% ................."
.........
4% Württemberger .........."

b)Ausländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902........"
..........
5% Bulgar. Tabak 1902.......
17/.% Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ......"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ........ .......
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einbeitl. Rente ......"

5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ...."
4½ am. Goldrente konv.
4½ am. v. 05 ..... ....

425 Türk. (Admin.) v. 1903....
4½ (Bagdad) Ser. I ..
, II..
42
4% v. 1911, Bollanl. ..."
4½% Ung. Staatsr. v. 14 ....
4 Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ....
4½
Kronenrente .. . . ..
4½
Außereuropäiſche.
6½ Mexik. amor. innere . . . . . ."
fonſ. äuß. v. 99.. . . .
Gold v. 04. ſtfr. . . . .
konf. inner. .... . ..
Frrigationsanleihe
6½ Tamaulipas, Serie l......

29. 4. 30. 4. 00785 00775) 0,46
0.46 0.32 4.3 4,2 80,75


80,5


16
1,7 1,6 1.7 0,149 4 Md 4 Mic 0.23 0.2 0.2
0,333
0.385 037 4,2 4.2 555 T 650 T

0.23 0.26 0,2
D
2.25

2,4 5,25 5,1 0,35 0.4 18 0,725 07 4,25 6 1.75 3,25 33 3.7.

Bergwerks=Aktien.
Berzelius .................."
6.25 Bochumer Bergb. .. ... . . .. . .
Buderus........
....
4,25 4,5 Dt. Luxemburger ...... ... ...
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Bergw. ..... ...
Harpener Bergbau.... . . . . . . .
0.15 Kaliwerke Aſchersleben .......
Salzdetfurth . . . . . . .
Weſteregeln .......
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder ................."
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"

Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . ."
21,5 1 Phönix Bergbau ............
I Tauſend. M Millioner, M4 Milliarder. 0U ohne UImſatz. X rationiert,

Dblig. v. Transportanſt.
4% Cliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
4%0
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 69Neus.
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. 1. b. 8. Em..
39 9. Em. . . ..
v. 1885 ...."
% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
% Anatolier I............"
% Salon. Conſt. Jonction ..."
% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . . .
412%0
.
Nach Sachwert verzinzl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ.Braunk.=Rogg.Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Roggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu. II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . . . . . . . .."
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . ."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . .."
Frankfurter Bank ...........
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. . .. . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ...........
Hypothekenbank .....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ... ................"
Wiener Bankverein .........."

29 4. 30. 4. 0,9 0.9 4,25 1s 28 2,8 10.25 3. 9,75 6,5 7

6,5 6,75 1.25 2 0,825 09 1 1.5 12 1 *z 2.25 3ſo 65 8,5 2.5 0,6 0.65 7.9 42, 1,2 2,2 13,25 13.5 1,75 1.25 0.370 0.370 20,5 21.3 1.8 1.9 2
2,5 0.4 0,4 0.275 0.275 4,8 5,5 10,25 29,5 29.25 59,5 357, 38,75 44,8 46.25 6,75 12I. 33,2 23,5 21.5 5,5 5,6 11 13,5 20,5 20,25 20.25 22,5

Rhein. Stahlwerke . .. . ..
Riebeck Montan.. . . . . . . . . .
Rombacher Hütte .. . . . . . . ..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . .

Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding) ........"
Werger ...................."

Rkumulat. Berlin ....=
Adler & Oppenheimer .. . . . .."
Adlerwerke (v. Kleyer) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ..."
5% * Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow.. .. . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .........
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel Caſſel) ........"
Bergmann El, Werke . ........
Bing. Metallwerke ........ .. ."
Brockhues, Nieder=Walluf.. . .."
Sementwerk Heidelberg. .. . . . .
Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . .."
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Beiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .. . ."
Dürkoppwerk (Stamm) ... ..."
Düſſeld. Ratinger (Dürr).....
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . . .
Elberfelder Farbw. v. Baher..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft ... . . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle..... . .. . . . ."
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.= & Stanzw, Ullrich ...."
Enzinger Werke .... . . . . .. . .."
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Fetter). ....
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas... . . . . . . . .
Frankfurter Hof ............"
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Gann Ludwig, Mainz ......."

29. 4. 30. 4. 32 10 10,2 2,1 775 8’l= B25 3. 10 2,55 975 14 1,25 13,5 z. 9.75 14,6 13 2.2 1.8 5,25 5.25 525 2,5 10 105 2,4 2,75 5.2) 83 6.75 4,9 38 3,.4 13,4 4,6 38 1.55 1. 1.5 98 95ſ. 25 3.4 0.45 2.3 2.,8 9,5 10 5,25 5.25 30 86 4,25 3,5 2,3 22, 1,25 12 0.7

Geiling & Cie. .......... . . ..
Germania Linoleum . . . . . . . . .
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... .. .. . ..
Gotha Waggon.............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ...........
Hammerſen. (O3nabrüch) ....."
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau".
.....
Höchſter Farben ....
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtr.
Hydrometer Breslau
Inag .........."
Junghans Stamm.. .
Karlsruher Maſchinen ....
Kurſtadt R.
Klein, Schanzlin & Becker.
Knorr, Heilbronn............"
Kolb & Schüle Spinn. . . .. . . ."
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. .. . . . . . .
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.,
Moenus Stamm . . . . . . . . . . . ."
Motorenſabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Ezl. Stamm ....."
Oleawerke, Frankfurt a. M.. ..
Peters UInion Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . ."
Metall Vorzüge ......."
Rhenania, Aachen ..........."
Niedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.... . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . ..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..
Schuhfabrik Herz ............
Schuhf. Leunder Offenbach ..."
Schuls, Grünlack, Rdsh.... . . ..
Seilinduſtrie Wolff........."
Sithel & Co., Mainz ........

29. 4. 30. 22. 4. 30. 4. 1,8 Sienens Elektr. Betriebe .... 6.4 Siemens Glazinduſtrie .. ... . ." 33 1 25 Siemens & Halske. . ........." 31.75 Stöckicht=Offenbach=Gummi ... 931 0,385 2,75 Süddeutſche Immobilien ....." 2.25 13 1.5 Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha 15,75 uhrenfabrik Furtwängler ....." 8.9 Veith verke in Sandbah ..... 4.25 Verein f. Chen. Induſtr. Frkft. Berein deutſch. Olfabr. Mannh. 5,8 Faßfabriken Caſſel .. 225 2,8 Gummifabr. Bln.=Frkf.. 1,5 1,8 * 2 Pinſelfabr. Nürnberg .." 8,5 4,9 5.25 Ultramarin . . . . . . . . . .." 10,5 10 24 Zellſtoff, Berlin ......." 1.5: 3.6 Vogtländ. Maſch. Vorzüge .... 0,75 9 105 Stämme .. . . 1,75 19 Zus Boigt & Haeffner Stämme . . . 1.25 125 Voltohm, Seil......... .. . .. 2.4 2.2 4,4 4.25 Bahß & Freytag. . . . . . . . . . . . . 2,4 2,5 1.9 Wegelin Rußfabrik .........." 3,1 6.1 6.4 Zellſtoff Waldhof Stamm ...." 6,3 2,4 Zuckerfabr. Waghäuſel........ 2,75 275 1.,6 Frankenthal ......" 2,8 Heilbronn. . . . . . . . ." 2,5 38 Offſtein .......... 3 33. Rheingau ....... . ." 0.9 Stuttgart . . . . . . . 275 28 3,6 3,7 6.3
72 75 Transport=Aktien. 53 Schantung E. B..... . ......." 3,2 2.,8 Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 35. 3 2.95 Hapag (Paketfahrt) ... 19.1 201/. Nordd. Lloyd. . . . . . 4.3 49 2.2 2,4 2,75 2,5 Darmſtädter Berte. 43 Bahnbedarf................ 1,4 1,35 15.5 4,5 Dampfkeſſel Rodberg.. ..... . . 12,5 1. Helvetia Konſervenfabrik. . . . . . z= 0.9 Gebr. Lutz................ .." 0.9 0,835 Motorenbfarik Darmſtadt . . . . . 8.1 8,.1 1.4 0,82: Gebr. Roeder ..............." 13 Venuleth E Ellenberger .. 35 35 8,5 33 Unnotierte Aktien. 4.1 4,5 Allg. Bankverein Düſſeldorf... 3.25 Beckerkohle. .... . .. . ... . ....." 5,5 1.4 1,4 Beckerſtahl ..... . . . . . . ... . ... 4,75 1,55 1.95 Benz......... . . . . . . . . . ... .." ſ. 3 5,5 Brown Boveri .............." 1,5 1,4 9,5 95 Cont. Handelsbank ........... 0,11 6.1 1,6 Deutſche Handelsbank .. . . . . . . 0.040 5,5 * Frankf. Handelsbank. . . . . . . . . . 0,040 4,75 4,75 Falconwerke.
............ 4,25 4,3 de Giorgi Choc. ......... . . .." 0,2* 03 8" Growag .....
........... 6.17 0.18 0.95 Hanſa Lloyd.
.......... 1.55 1.3 Hero Conſerven ............." 0,6 0,8 9 Holſatiawerke, Altona . . . . . . . . 1.3 13 28 Kabel Rheyot .
... 5 4.75 4.,25 Krügershall Kali. 4,5 4,4 Metall Starkenburg 02 6,3 5= Metz, Karl & Söhne, Freibg. 3 Nekar=Gummi. Gu Betroleunr Dtſche. 93 10" 2. Raſtatter Waggon 5 ,5 2.1 Remy Chem.
....... 0.375 0,35 0,71 0,75 Textil=Ind. Barmen (Tiag).... 3 1,75 UIfa Film ........ . .... ......" 4.5 5.,5 5.73 Unterfranken Kreßkraftw. .. .. 9.3 0:

[ ][  ][ ]

Nummer 1ar.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1. Mai 1924.

Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
8)
(Rachdruck verboten.)
Ein kalter Luftzug kam ihm entgegen, als er den
Verſchluß einer Luke, die auf das flache Dach führte, emporhob,
Gleich darauf ſtand er auf demſelben und ſeine Taſchenlampe
beleuchtete jeden Winkel auch der benachbarten Dächer. Nicht die
geringſte Spur war zu entdecken. Hier war der fremde Dr. Makens
nicht geweſen. Gerade wollte Jackſon ſich umwenden, um ſich
wieder nach unten zu begeben, da hörte er den ſchweren Luken=
deckel
niederfallen und den Riegel vorſchieben. Ein kurzes. Dam=
ned
kam über ſeine Lippen. Gr hatte, ganz in Gedanken daran,
daß Miß Stewans ein Unglück treffen könnte, nicht an die Mög=
lichkeit
gedacht, daß ihm in ſeinem eigenen Hauſe jemand nach
oben folgen könnte, etwas, was ihm unter gewöhnlichen Ver=
hältniſſen
nicht würde entgaugen ſein.
Von dem Dache aus ſah er unten in den erleuchteten Straßen
die Menſchen wie in einem Bienenkorbe durcheinander wimmeln.
Er hörte das Geraſſel der Trams, der Autobuſſe und Taxameter,
die hin und her ſauſten. Es war iuzwiſchen ganz dunkel ge=
worden
. Das Unwetter hatte ſich verzogen und nur noch in der
Ferne leuchteten von Zeit zu Zeit Blitze auf. Jackſohn ging an
deu Rand des flachen Daches und kletterte behende auf das eines
nebenanliegenden niedrigeren Hauſes. Er traf es gut dabei, ein
Speicherfenſter ſtand offen und nach wenigen Minuten befand er
ſich wiedr im Zimmer von Fräulein Tinnh. Dieſe ſaß gauz ver=
ſtört
am Tiſche. Als ſie die Haustüre aufgehen hörte, ſtieß ſie
einen leiſen Schrek aus, doch bald beruhigte ſie ſich, als ſie den
Detekttiv unverletzt eintreten ſah. Er hatte ſich in der Küche
verborgen, Mr. Jackſon, kam es ängſtlich über die Lippen. Als
ich auf die Straße hinausgegaugen war, um auf Sie zu warten,
hat er dieſe Gelegenheit benutzt, und als Sie ſpäter aus Ihrem
Zimmer nach oben giugen, kam er hervor und beſtieg hinter Ihnen
die Treppe. Er iſt nachher mit einem Auto in der Richtung von
Gordon Pläce verſchwunden.
Haben Sie die Nummer des Autos erkannt? fragte Jack=
ſon
ſcheinbar ruhig.
Nein, nicht die Nummer. Aber es war ein . . . Polizeiauto,
das konnte ich deutlich ſehen, erklärte Fräulein Tinny, die ſich
jetzt von ihrem Schrecken erholt hatte.
Jackſons Augenbrauen zogen ſich zuſammen. Ein Polizei=

Mef Wierschalie er Tanfan. amfife r fanf den Schan
zum Einſteigen?!
Nein, das geſchah durch den Führer. Dann flog das Auto
geradezu davon.
Jackſon dankte der treuen, ergebenen Seele, drückte ihr als
beſondere Anerkennung und für den ausgeſtandenen Schrecken
eine Pfundnote in die Hand und ging in ſein Zimmer. Hier

wird, an der Ecke der Kingſtreet.
Es dauerte lange, bis Jackſon ſich an dieſem Abend zur
Ruhe begab. Der Fehler, den er gemacht hatte bei der Verfolgung
des Pſeudo=Dokktors, der niemand auders ſein konnte, als der
Mann mit dem Pelz, wollte ihm nicht aus dem Sinn. Doch
das war nicht allein die Urſache ſeines ſpäten Aufbleibens, des
ununterbrochenen Rauchens und ſeines angeſtrengten Nach=
denkens
. Ohne daß er ſich deſſen bisher bewußt geweſen, war ihm
nun die beſeligende Erkenntnis geworden, daß Miß Stewans
ihm nicht gleichgültig ſei. Und es überkam ihn etwas, was er
bis dahin nicht gekannt hatte, ein Gefühl des Verlangens nach
ihr. Er erkanute jetzt, daß die Arbeit allein ihm das wahre Glück
nicht geben könne, auch wenn er wie bisher, von derſelben mehr
hielt, wvie von irgend etwas anderenr auf der Welt. Ju Ihr
aber ſah enr das andere Ich ſeines Lebens. Mit größerem
Intereſſe, wie bisher, ſchaute er nach Ihrem Bilde, das ihm
gegenüber an der Wand hing. Und wvieder bemerkte er den blut=
roten
Streiſen, der ihre ſchönen Züge auf dem Bilde überzog.
Es war ſchon lange Mitternacht, als Jackſon den Inſpektor
Hunderſon, der Nachtdienſt hatte, autelephonierte.
Hunderſon, tragen Sie Sorge, daß morgen eine zweite Miß
Stewans da iſt klang ſeine etwas auffallende Anweiſung. Der
Inſpektor glaubte denu auch nicht richtig verſtanden zu haben und
bat, etwas deutlicher zu werden.
Ich meine, daß Bill Rahon, der leicht für eine Frau ge=
halten
werden kanu, ſich morgen nachmittag unn drei Uhr bei
dem Zentral=Hoſpital als Niß Stetuaus einſtellen foll. Melden
Sie e3 dem Direktor und ſorgen Sie für eine gute Verkleidung,
lautete die Anwort. Der Detektiv legte deu Hörer nieder, Hunder=
ſon
tat dasſelbe, und zum erſten Male in ſeiner Dienſtzeit begann
er an dem Verſtand ſeines Chefs irre zu werden.
Nun erſt begab ſich Jackſon zur Ruhe, und Freddo, der Affe,
wachte in ſeinem kupfernen Gefängniſſe. In ſeiner Pfote hielt
er eine kleine Nickelpfeife, mit der er ſicher ſeinen Herrn und

treuen Verſorger wecken würde, wenn er Unheil witterte, oder
wenn ein Fremder ſeinen Fuß ins Zimmer ſetzen ſollte.
4. Kapitel.
Am folgenden Mittag gegen ein Uhr begab Jackſof ſich zu
Lord Dunck, wie er es mit deſſen Gattin am vorhergehenden Tage
abgeſprochen hatte. Bevor er in das Zimmer des Lord eintrat,
ſtreute er ein ſehr feines Pulver von der Farbe des Parkett=
bodens
in den Gang.
Lord Dunck trat dem Detektiv recht aufgeräumt entgegen.
Er ſah noch etwas angegriffen aus und auf eine Frage Jackſons
autwortete er, daß ihn noch Kopfſchmerzen plagten, im Uebrigen
fühle er ſich wieder vollkommen hergeſtellt. Er war morgens auch
zu der gewohnten Zeit an die Arbeit gegangen.
Ich bringe wichtige Neuigkeiten begann Jackſon nach
einigen Augenblicken mit lauter Stimme, während er eine Ziga=
rette
anzündete.
In Verbindung mit den Vollers? fiel ihm Lord Dunck
in die Rede.
Geraten, fuhr Jackſon fort. Heute nachmittag werde ich
den Anführer verhaften.
Lord Dunck war von ſeinem Sitz aufgeſprungen und jah
Jackſon mit überraſchten Blicken an. Der Detektiv lächelte, und
indem er auf jedes Wort einen beſonderen Nachdruck legte, fuhr
er fort:
Der Anführer hat ſich ſelbſt verraten. Er hat Sie wie auch
mich des Verſtandes berauben wollen durch vergiftete Zigaretten.
Da brach der Lord in ein ſchallendes Gelächter aus.
(Fortſetzung folgt.)

HEn e
befeltgt ſchnell v
ſicher, ſchmert=
und geſahrlos Kukinol
Aerzilich empfoblen. Millionenfach be=
währt
. An Apotheken und Drogerten grhälelich. Gegen Baßl
ſchweiß, Brennen und Wundlaufen Kukkrol=Fußbad.
Engel=Apotheke Dr. E. Merck: Drogerten: Beſſunger=Drogerie, Jnh:
W. Hartlaub, Beſſungerſtraße 1: Anton Fiſcher, Frankfurterſtuaße 14;
Gg. Liebig & Co, Nachf, Luiſenſtr. 4: Apotheke Logel, Eliſabethen=
ſtraße
30: Martins=Drogerie, Pankratiusſtraße 41; Ph. Secker Nachk.,
Ludwigshöhſtr., 1; E. Watzinger Nachf., Wilhelminenſtr 11. (F.1o78

Bas Hertraden

Dönnerstag
Freitag
Samstag

das das kaufende Publikum unserem jungen Unternehmen entgegenbringt.
ist so groß
daß sich unsere Geschäftsräume als zu klein erwiesen haben
AAubol on Vor Haulsr aun
und gewähren aus diesem Anlaßt auf unsere ahnehin schan sehr scharf

kalkulierten Preise

SProzent Rabatt
auf unser gesamtes Warenlager,
welche an der Kasse In Abzug gebrachtwerden
Meülindis AAoIBPTäIZ

Elisabethenstr. 1

Anton & Co.

Elisabethenstr. 1

(5610

Deutſche Demokratiſche Parte
Mtt

NOT
Mer
Amtitt
(Gtraima
Richt
Donnerstag, den 1. Mai 1994, abends 8 Uhr

Eintritt 30 Pfennig

Mt Tagtbaa

Eintritt 50 Pfennig

[ ][  ]

Mur noch heute!
die Sanllliinsssene Beinieer
Ein Abenteuer zur See in 5 Akten.
Hanptdarsteller: Richard Dix, Henry Verrows, Helene Chadwick.

Die Stadt des Satans
Monnmentalflm in 5 Akten mit Edith Roberts.
Ein Film, der an Großartigkeit naturgetreuer Aufnahmen kaum
übertroffen werden kann. Der Ausbruch des Vulkans, die wallenden,
dampfenden Laraströme, die sich durch die Gebirgsschluchten nach
der Stadt wälzen und sie zerstören, das Bersten des Erdbodens
und der Einsturz der Häuser, die Flucht der Menschen und Tiere
sind Naturaufnahmen von packender, atemberaubender Wirkang.
5455imd

Fahrpiane
TooAent
Darmstädter Fahrplanbuchs
mit sämtlichen Zügen über Darmstadt-Haupt-
und Ostbahnhof, Frankfurt-Gießen und -Fulda,
allen Schnell-u. Eil-Personenzügen über Frank-
furt
a. M., Fernverbindungen nach: Amsterdam,
Basel, Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Mün-
chen
usw. und dem Fahrplan der Vorortzüge
Darmstadt Schloß-Eberstadt
Zu beziehen durch die Geschäftsstelle des
DarmstädterTagblattu. Verkehrsbüro
Prels 10 Pfennig
5570mdt

Hon Teufek
Harry Hill der Weltmeisterdetektir in
dem grossen Film
Der Herr der Welt
Sensationelles Abenteuer in 6 Akten
In der Hauptrolle:
Marga Lindt Valy Arnheim
Er verdient sich 5009 Dollar
Lnstspiel in 2 Akten.
In der Hanptrolle Harafd Lovd. (12515

Donnerstag, 8. Mai, abends 7½, Uhr, im
Städtiſchen Saalbau
HanneloreZiegler
Piaftik und Tänze
eigner Geſtaltung
nach der Muſik von
Bach, Schubert, Mozart,
Chopin, Lißt, R. u. Joh. Strauß
Intimes Orcheſter
Muſikaliſche Leitung: Hans Fichter
Jbach=Konzertfüügel von Heinrich Arnold,
Wilhelminenſtraße 9
Karten zu G.=M. 5. ,4., 3. , 2., 1.*
zuzügl. Steuer bei Konzert=Arnold, Wilhel=
minenſtraße
9.
(5631

Botreffen wir uns heute nachmittag?
Beim Eiskappes
Holzſtraße 22. (5399a
Treffpunkt der Feinſchmecker.

R
Kaßfee:
ſtets friſch gebrannt?
eigener Röſterei (5628
Prima Campinas
gar. reinſchm. Pfd. 2.80, 1. Pfd. 0.70 3
Conſum=Miſchung
kräftig u. gut Pfd. 3.20, (.Pfd. 0.80
Haushaltungs=Kaffee?
vorzügl. Qual. Pfd. 3.60, /.Pfd. 0.903

Wiener Miſchung
hervorr. Qual. Pfd. 4 00, /,Pfd. 1.00

Edel=Miſchung
mit arab. Mokka Pfd. 4.40, /.Pfd. 1.10

LaKriſtalzucker

Pfund.
WBß

0.47
4.60 1

054
fund
Emahl. Zucker be. 10 Bfand 5.
rtig
Narkt 4 u. Karlſtraße 471
641 Telephon 641
Verſ. nach allen Stadtteilen u. ausw.
Sstertsssrtttsss

Eigene Schlächterei Telephon 2505 Eigene Schlächterei

Eigene, maschinelle
Kühlanlage

Feine, auswahlreiche
Küche

Erkläruns!
Der in den gestrigen Zeitungen, von dem Bier-
ausschank
Heß‟" angepries. hochproz. Doppel-
Mai-Bock ist ein etwa 140 Darmstädter
Bier; höherproz. Biere dürfen, wie ja allgemein
bekannt, nicht zum Ausschank gelangen.
Dieses Bier ist nicht zu vergleichen mit den auf
der ganzen Erdenrunde eingeführten
Münchner, Kulmbacher
und Pilsner Bieren

Von heute ab im Ausschank:
14½% Doppel-Mai-Bock nur bei Bender
pro Liter 0,75 Mk.

Me

Residenz-Theater
Die schwarze Schachdams
6 Akte mit Max Landa
und der Grosstilm
Wilhelm Tell

7 Akte.

Asüle via
vom Pass bis zur Lehensgrösse
erhalten Sie im Phofographie-Ateller
H. Wettern, Darmstadt

Ballonplatz S.

5622 a

Krupp baut
Kontrollkassen
prompt lieferbar.
Kostenlose-Auskunft durch
Kiupp Registrier-Kassen-
Gesellschaft m. b. HI.
Befllh W8, Behrenstraße 3
oder deren Vertreter
für den hiesigen Bezirk
Heinr. Schneider, Fraukfurt a. H.
Mainzer Landstraße 18
Tel. Taunus 4561, (II Bln3149

Hotel,,Zur Linde‟
Miltenberg a. Main.
Altrenommiertes IINno
Reiſende= und Touriſienhaus
Ideale Sommerfriſche Schöne,
geſunde Lage Beſte Verpflegung
bei zivilen Preiſen. Auskunft durch
A. Bockshecker, Beſitzer

Seif.-Fabrikation
im Hause

richten wir ein. Dauernde u. sichere Ezistenz,
besondere Räume nicht nötig. Auskunkt
kostenlos, Rückporto erwünscht.
Wilhelm Glocke
Fabrik chem.-techn. Erzeugnisse
FINSTERBERGEN i. Th

Landestheater.
Großes Hans.
Donnerstag, 1. Mai
Geſchloſſene Vorſtellung.
Tannhäuſer
von R. Wagner.
Anf. 6½, Ende 10½ Uhr.
Etwa noch vorh. Karten
1 Stunde vor Beginn
zu 110 Mk.

Kleines Haus. (VPe0
Zuſatzmiete III:.
Giovanni
und Annabella
von J. Ford.
Aef. 7½, Enden.9½Uhr.
Preiſe: 0,904,50 Mk.

J. 9. O.
Sonntag, 4. Mai
1. Radfahrt
Nieder=Ramſtadt,
Mühltal, Bergſtr.
bis Auerbach.
Zuſammenk. 2 Uhr
am Böllenfalltor
(nicht wie erſt angeg.
Landskronſtr.). Um
rege Beteilig, bittet
12442) Der Vorſtand.

Reichelsheim
Gaſthof z. Elſenbahn
Zaſtſpieldes Volks=
theaters
Darmſtadt
Freitag, den 2., und
Samstag, d. 3.Mai (*
Vaterländ. Abend
Königin Luiſe.

Ludwig Nöſinger
nur untere Eliſabethenſtraße 42
367 Telephon 367
Empfehle in friſchſten Qualitäten
Bratſchellfiſch das Pfund 209
Cabliau im Ausſchnitt Pfd. 35 8
Süße Büchingedas Pfund 509

Rhein=Weißſiſch das Pfd. 55
Rhein=Breſem 1.3pfünd. billigſt

Mich
fetter Salm wie Rhein=Salm pfs. 4.80
Alle weiteren Sorten Fluß= u. See=
ſiſche
, Marinaden, Räucherwa=
ren
in bekannt beſten Qualitäten zum
billigſten Tagespreis. (*12474
Prompter Verſand nach all. Stadtteil.
und auswärts.
K
Hch. Eckert & Go.
DARMSTADT

2 Logenplätze, Ab. A,
f. d. Reſtd. Spielz. ab=
zug
. Näh. Gſchſt. (euen

Guter
Bechſtein=Flügel
zu vermieten. (*124
Angebote u. G 80
an die Geſchäftsſt.

Neuanfertigen und
Aufarbeiten von
Matratzen und
Polftermöbeln
ſowie ſämtl. Tapezier=
arbeiten
werden bei
billigſter Berechnung
gut ausgeführt.
Fritz Metz, Tapezier=
und Bolſtergefchäft,
Nollerſtr. 44, II. r. (

Wäſches
zum Waſchen und
Bügeln wird ange=
nommen
, ſowie ge=
bleicht
; wird abgeholt.
Eber=
Fr. H., ſtadt,
ue Schwanenſtr. 30

Union=Briketts
Kohlen
Holz
Bohnenſtangen
zum billigſten Preis
frei Haus (el2291dmi
empfiehlt
Heinrich Rühl,
Feldbergſtraße Nr.70

Waldstr. 26, Eing. Saalbaustr.
unssessssesmttestte
Jran
zuuesen
Spezialhaus für
Damen- und
Herrenstoffe
sowie sämtl. Futtenstoffe
Wir bieten an: (*12418
Kostümstoffe
reine Wolle
prachtvolle Dessius 4 Mtr, 5.50
reinwoll. Gabardine 5.50
Anzugstoffe
in erstkl. Oualität. u. größt. Auswahl
Sämtl. Stoffe sind äußerst billig kalku-
liert
. Zahlungserleichterung gestattet

nnunge nrunrnnnvans nane

K
Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmidt
Inh.: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19 Telephon 543
In nur la QAualität empfehlen:
Cabliau blätenw. i. Schnitt d. Pfd. 359
Schellfiſch
553
Seelachs Nordſee,
329
Bratſchellfiſch.
229
Nordſee=Cabliau, Seehecht, Rotzungen
Reinſalm TI Leb. Bummer
Lachsforellen/ Silberſalm

Rheinbarben, Hechte, Breſem, Räucher=
aal
und =Lachs im Ausſchnitt
Marinaden, Räucherwaren in
großer Auswahl, ff. Fiſchkon=
ſerven
, Butter, Eier, Käſe.
Obſt= und Gemüſekonſerven zu
bed. ermäß. Preiſen ſolange Vorrat.