Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Nummer 110
Samstag, den 19. April 1924.
187. Jahrgang
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ſede Verpſiſchtung auf Erfülung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder geriſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabait weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und Darme
Nädter 8 Naiſonaſbank.
Diefranzöſiſche Preſſe zu dem Beſchluß
ver Heparatongtommifſtion.
Paris, 18. April. (Wolff.) Zu dem geſtrigen Beſchluß
der Reparationskommiſſion ſchreibt das Journal,
gewiſſe Delegierten hätten zwar öfter die Anſicht vertreten, daß
geprüft werden müſſe, ob nicht an den Schlußfolgerungen der
Sachverſtändigen, von denen man annehme, daß ſie die Allierten
nicht vollſtändig befriedigten, gewiſſe Abänderungen
vorzuneh=
men ſeien, aber bald habe die Meinung vorgeherrſcht, daß man
vor allem keine Breſche in das Werk des Komitees ſchlagen dürfe,
und daß die Eröffnung einer das techniſche Gebiet berührenden
Erörterung, auf der jeder ſeine beſondere Anſicht zur Geltung
bringen würde, nur ein bis jetzt vollkommen klares Problem
ver=
wirren könne. Die Reparationskommiſſion habe ſich alſo
offi=
ziös auf den Standpunkt der Sachverſtändigen geſtellt. Sie ſei,
der Anſicht, daß man zu keinem glücklichen Ergebnis kommen
könne, wen man gewiſſe Empfehlungen annehme und andere
ab=
lehne. Der franzöſiſche Delegierte erklärte, daß vor allem
Deutſch=
land auf die Probe geſtellt werden müſſe. Es müſſe einen
Be=
weis ſeinen guten Willens dadurch geben, daß es den Vorſchlag
annehme. Es möge Entwürfe für Geſetze und Verordnungen
ausarbeiten, auf die es ſich ſtützen wolle.
Der Figaro ſchreibt: Die vorbereitende Phaſe der
Rege=
lung der Reparation iſt beendet. Alle Welt nimmt heute den
Plan der Sachverſtändigen an. Die Repko hat geſtern
zuge=
ſtimmt. Jetzt muß ohne Verzug zur Ausführung geſchritten
ſverden.
Der Gaulois ſagt, das einmütige Einvernehmen zwiſchen
den Mitgliedern der Repko ſetze nicht notwendigerweiſe ein
Ein=
vernehmen der Regierungen voraus, die ſie vertreten. Die
poli=
tiſche Frage ſei bekanntlich den techniſchen Fragen übergeordnet: Herabſetzung der Einzwanderungskontingente.
ſie falle ausſchließlich unter die Kompetenzen der allierten
Kabi=
nette. Sie ſetze Verhandlungen voraus, die bei weitem noch nicht
beendet ſeien. Niemand könne überſehen, daß zwiſchen London
nd Paris noch gewiſſe Meinungsverſchiedenheiten beſtänden, betreffenden Staatsangehörigen in der Bevölkerung der Vereinig=
Ramentlich, was die Räumung des Ruhrgebietes anlange.
„Das Echrdx Parts meint, es er Sache der
Reparations=
kommiſſion, zwei Aufgaben durchzuführen. Sie habe zunächſt
das Kontrollſyſtem, das für die Durchführung des Planes
bür=
gen ſoll, und das von den Sachverſtändigen in zu allgemeinen
Zügen feſtgelegt worden ſei, in allen Einzelheiten zu beſtimmen, in Erwägung gezogen und der Satz von zwei Prozeut wieder=
Ihre zweite Aufgabe wäre es, von Deutſchland die Annahme
aller Geſetze und aller Verordnungen zu verlangen, die die
Aus=
übung dieſer Kontrolle erfordere. Es ſei nun die Frage, welche nat, die Volkszählung von 1890 der Abſchätzung der
Einwande=
von beiden Aufgaben zuerſt durchgeführt werden müſſe.
Paris, 18. April. (Wolff.) Der Temps ſchreibt zu dem
geſtrigen Beſchluß der Reparationskommiſſion, Frankreich könne,
wie jedermann empfinde, zurzeit nur zwiſchen zwei Arten von
Politik wählen. Die eine beſtehe darin, daß es von ganzem
Her=
zen an dem Plane der Sachverſtändigen mitarbeite, in der feſten dung des amerikaniſchen Parlaments nicht notwendig geweſen
Hoffnung, zu einer Regelung zu gelangen, und in dem Entſchluß, wäre. Die Geſchichte Japans beweiſe, daß Japan zur Vernunft
keine Mühe zu ſcheuen, ſolange das geplante Werk nicht die neige und das Recht, die Einwanderung geſetzlich zu regeln, den
Lebensnotwendigkeit des Landes oder die grundlegenden
Bedin=
gungen des Friedensvertrages bedrohe. Die andere Politik
be=
ſtehe darin, die Beſchlüſſe der Sachverſtändigen zum Scheitern
zu bringen und das derzeitige Pfänder= und Zahlungsſyſtem erwecken, aber Japan werde niemals die finanzielle Unterſtützung
beizubehalten oder ein anderes Zwangsſyſtem einzuführen.
Wenn jemand beabſichtige, dieſe zweite Art von Politik zu ver= von amerikaniſcher Seite zuteil geworden ſei.
folgen, ſo möge er es frei heraus ſagen. Er müſſe durch
Argu=
ſtändigen abzulehnen wäre, er müſſe angeben, auf welche Weiſe
ein gleichwertiges Abkommen zu erlangen wäre, wenn Frankreich
der ganzen Welt als das Hindernis, und zwar als das einzige
digen zum Scheitern gebracht habe. Die von der
Reparations=
kommiſſion gebilligten Berichte, des Sachverſtändigenkomitees die auf eine Auslegung der japaniſchen Note als eine Drohung
ſeien entſprechend dem normalen Geſchäftsgang den beteiligten
Regierungen übermittelt worden. Jede Regierung erhalte
zu=
gleich mit dem Bericht ein von ihren Delegierten unterzeichnetes
Begleitſchreiben. Sämtliche Begleitſchreiben ſeien identiſch
ab=
gefaßt. Der franzöſiſchen Regierung werde es nicht ſchwer fallen,
erklären zu können, daß ſie die Vorſchläge der Sachverſtändigen
als Ganzes genommen billige und bereit ſei, bei ihrer Durch= einigten Staaten, abgefaßt ſei, eine unparteiſche Auslegung
führung mitzuwirken, ſobald die Reparationskommiſſion mit
ihrer „endgültigen Feſtlegung fertig” und „Deutſchland in die
Ausführung des vorgeſchlagenen Zahlungsplanes eingetreten”
ſei. Dagegen würde man vielleicht ſämtliche beteiligten
Regie=
rungen, und nicht die franzöſiſche, Regierung allein, in
Verlegen=
heit bringen, wenn ſie ſchon morgen Punkt für Punkt und Tag
für Tag die Maßnahmen angeben ſollten, die ſie zu treffen
beab=
ſichtigen, um an dem Plan der Sachverſtändigen mitzuwirken, war behauptet, daß bereits im Laufe der kommenden Woche eine
Wenn es uns darauf ankäme, erklärt das Blatt, die Diskuſſion in
tik im Dunkeln laſſen. Da wir aber verhindern wollen, daß eine
Stockung eintritt, ſo ſtellen wir dieſe Frage, ſchon heute. Der
Temps geht dabei von der Vorausſetzung aus, daß die deutſche
Regierung beſtrebt ſei, den wirtſchaftlichen Verkehr des
Ruhr=
gebietes ſobald wie möglich von den durch die Beſetzung ihm
auf=
aber es geht denn doch nicht an, daß die deutſche Induſtrie von
den Laſten bereits befreit werde, bevor ſie die in dem Bericht
der Sachverſtändigen vorgeſehenen anderen Laſten übernommen
hat. Wie kann alſo ein feſtes Programm für die Abänderung
des derzeitigen Zuſtandes aufgeſtellt werden, ſolange die
Repa=
rationskommiſſion die Pläne der Sachverſtändigen noch nicht in
Kraft geſetzt und Deutſchland für ſeinen Teil ſich auf ſie ein=
geſtellt hat?
Paris, 18. April. (Wolff.) Nach dem Journal haben ſchreiben gelangen laſſen. Das Begleitſchreiben wird für alle
die Eiſenbahnſachverſtändigen Aeworth und Leverve der
Repa=
rationskommiſſion zugefagt, in dem Eiſenbahnausſchuß,
den der Sachverſtändigenbericht vorſieht, mitarbeiten zu wolen; mit denen ſie an den Ausführungen der
Sachverſtändigengut=
zugleich hätten ſich Kindersley, Franc ui und Parmentier ſowie, achten mitzuwirken gedenken.
Pirelli bereit erklärt, in dem Ausſchuß zur Kontrolle der
Verwal=
tung der Goldnotenbauk und zur Ueberwachung der rung ſei bereit, die Empfehlungen der Sachverſtändigen e
Steuereinnahmen auf Reparationskonto mitzuwirken.
Vom Tage.
Der Reichspräſident iſt zum Kurgebrauch in Bad Mergentheim
ein=
getroffen.
Laut Deutſcher Allgemeiner Zeitung hat der Danziger Senat dem
Beſchluß des Volkstages auf Erlaß eines Amneſtiegeſetzes die
Zuſtim=
mung verſagt. Er hat aber einzelne Begnadigungen für gewiſſe
poli=
tiſche Straffälle eintreten laſſen. Die Meldung weiſt darauf hin, daß
dies der erſte Fall ſei, daß der Senat einem vom Volkstag beſchloſſenen
Geſetz die Zuſtimmung verweigert habe.
bahngeſellſchaft mit, daß auf Grund eines Beſchluſſes der Funktionäre
ein Streik der Hochbahner nicht ſtattfinden wird.
Die Setzer der Stuttgarter bürgerlichen Zeitungen beſchloſſen geſtern.
am 19. April wegen Nichtbewilligung der Lohnforderungen in den Streik
zu treten. Die Verleger der bürgerlichen Zeitungen bereiten die
Her=
ausgabe einer Notzeitung vor.
Nach mehrtägigem Streik haben die Buchdruckergehilfen in
Lör=
rach die Arbeit wieder aufgenommen. Die Arbeitslöhne bleiben
un=
verändert, dagegen iſt der Gehilfenſchaft eine Oſterzulage von 10 Mark
zugeſtanden.
Die bisher in Baden eingereichten Wahlvorſchläge ſind nach der
Voſſiſchen Zeitung mit Ausnahme derjenigen der Kommuniſten und der
Unabhängigen mit den entſprechenden württembergiſchen
Wahlvorſchlä=
gen verbunden worden.
Die republikaniſche Fédération Frankreichs wird unter dem Vorſitz
des ehemaligen Handelsminiſters Iſaac am B. und 24. April in Paris
tagen. Bei dem Schlußbankett wird Poincaré ein Rede halten.
Die franzöſiſche Regierung teilte dem Bundesrat mit, daß der
Rechtskonſulent im Miniſterium des Auswärtigen Fromageot als
fran=
zöſiſcher Sachverſtändiger für die Ausarbeitung eines Entwurfs, betr.
die Schiedsfrage in der Zonenangelegeuheit, beſtellt worden iſt.
Amerika und Japan.
Waſhington, 18. April. (Wolff.) Der Senat hat mit 53
gegen 25 Stimmen einen Antrag augenommen, die Kontingente
des neuen Einwanderungsgeſetzes auf ein Prozent der
ten Staaten herabzuſetzen. Mehrere Senatoren, erklärten, ſie
ſtimmt für den Antrag in der Erwartung, daß die Volkszählung
von 1910 als Grundlage für die Abſchätzung der Kontingente
an=
genommen werden würde. Wenn dagegen die Volkszählung bon
1890 als Grundlage gewählt würde, könnte der Autrag nochntals
hergeſtellt werden.
Nach einer Havasmeldung aus Waſhington beſchloß der
Se=
rungs=Kontingente zu Grunde zu legen.
Paris, 18. April. (Wolff.) Nach einer Habasmeldung aus
Tokio hat der Premierminiſter Graf Hiyourg über die Haltung
des amerikaniſchen Kongreſſes, in der
Einwanderungs=
frage einem Journaliſten gegenüber geſagt daß dieſe Eutſchei=
Vereinigten Staaten nicht beſtreiten wolle. Es verlange nur
Konzeſſionen und ſei bereit, ſich mit einem nominellen Privileg
zu begnügen. Die Ablehnung dieſer Konzeſſion würde Bedauern
und die Shmpathien vergeſſen, die ihm bei dem letzten Erdbeben
Paris, 18. April. (Wolff.) Der japaniſche Botſchafter in
mente auseinanderſetzen, warum die Entſcheidung der Sachver= Paris, Graf Iſhi, hat der Havasagentur folgende Erklärung zu aus deutſcher Zeit bekannten Dr. Pfleger (im Echo dAlſace
abgegeben: Es ſei nicht denkbar, daß irgend eine ausländiſche Re= lediglich durch Geſetz aufgehoben werden könnten. Auch ſei der
gierung oder ihr Vertreter an die amerikaniſche Regierung eine, neue Unterſtaatsſekretär als Regierungsmitglied viel leichter als
Hindernis erſcheinen würde, das den Bericht der Sachverſtän= Drohung richten könnte. Der einfache, geſunde Menſchenverſtand
verbiete eine derartige Annahme. Deshalb könne eine Auffaſſung,
hinauslaufe, nicht richtig und nicht vernünftig ſein. Er, der
Bot=
ſchafter, habe von der japaniſchen Note nur Kenntnis durch das,
was die Preſſe veröffentlicht habe. Er könne nur der aufrichtigen
Hoffnung Ausdruck geben, daß ein Schriftſtück, das von einem
der wärmſten Bewunderer der amerikaniſchen Nation im Geiſte
freundſchaftlichen Zuſammenwirkens mit der Regierung der
Ver=
erfahre.
Zunächſt noch keine Zuſammenkunft
der alſierten Mnſepräſidenen.
Zuſammenkunft des franzöſiſchen und belgiſchen
Miniſterpräſi=
die Länge zu ziehen, ſo würden wir dieſen zweiten Teil der Poli= denten zu einem Gedankenaustauſch hinſichtlich der
Sachverſtän=
digenempfehlungen herbeigeführt werde. Halbamtlich verlautet
aus Paris, daß eine ſolche Zuſammenkunft vorläufig als
ver=
früht anzuſehen ſei.
Aus Brüſſel wird gemeldet, daß man in Brüſſeler
diplo=
matiſchen Kreiſen gleichfalls eine Begegnung der beiden allier= gungen vor ſich ſelbſt, ob ſie nun bei Herrn Pfarrer Scheer,
ten Miniſterpräſidenten im gegenwärtigen Augenblick, für un= dem oberelſäſſiſchen Depute, heißen, im jetzigen Zuſtand ſei
erlegten Feſſeln zu befreien, un die deutſchen Ausfuhrpreiſe ſen= zweckmäßig halte. Man hebt hervor, daß die Reparationskon=, nichts mehr zu erhoffen, es ſei ganz gut, wenn das letzte Wort
len zu können. Wir verſtehen dieſe Sorge, ſchreißt das Blatt, miſſion zunächſt alle Modalitäten der Sachverſtändigen=Gut= auch geſetzlich Paris zuſtehe, das doch die Macht dazu habe —,
achten, ſoweit ſie dafür zuſtändig iſt, regeln müſſe.
Die Gutachten gehen an die alliierten
Regſerungen.
(
* Paris, 18. April. (Priv.=Tel.) Die
Reparationskom=
miſſion wird am Samstag an die verſchiedenen Regierungen
offiziell die beiden Sachverſtändigenberichte mit je einem
Begleit=
von gleichem Wortlaut ſein. Gleichzeitig wird die Kommiſſion
die alliierten Mächte um Mitteilung über die Maßnahmen bitten, ſ.
C
Der Temps betont erneut, die franzöſiſche Regie= b
r
in vollem umfange zu beherzigen.
„Reformpläne” in Elſaß=Lothringen.
Abbau der Sonderſiellung?
Von
Dr. Karl Brill.
Bisher war es mit Abſicht franzöſiſcherſeits in der Schwebe
gelaſſen worden, ob Elſaß=Lothringen im Rahmen der „Einen.
Der Verkehrsbund Berlin teilte der Direktion der dortigen Hoch= und unteilbaren Republik” ſeine aus deutſcher Zeit überkommene
Sonderſtellung beibehalten werde, oder ob man gar die
ver=
faſſungsmäßige Eigenverwaltung im Sinne eines „
Regio=
nalismus” ausbquen werde, wie dies von weiteſten Kreiſen
der einheimiſchen Bevölkerung erwartet wird. Daß die derzeitige
Formung der Selbſtändigkeit des Landes gerade auf
Mille=
rand, den derzeitigen Präſidenten der franzöſiſchen Republik,
zurückgeführt werden kann, erſchien als eine ſtarke Garantie
da=
gegen, daß etwa die Aſſimilationsfanatiker ſiegen könnten denen
dieſe gegenwärtige „Ausnahmegeſetzgebung” als eine
Entrech=
tung der Bebölkerung zu Franzoſen zweiter Klaſſe (1), als eine
Bevormundung () und Zurückſetzung gegen „Innerfrankreich”
erſcheinen will.
Die Regierungsvorlage, die am 19. und 20. Dezember der
Gonseil consultatik in Straßburg zu begutachten hatte, und die
vom Juſtizminiſter Colrat perſönlich verleſen wurde, dürfte die
Zweifel behoben haben. Die verfaſſungsmäßige
Selbſtändigkeit Elſaß=Lothringens iſt nicht
ein Ziel, ſondern ein dem Abbau geweihtes
„Uebergangsregime‟. Daß man es nicht gleich
beſeiti=
gen kann, iſt den maßgebenden Stellen in und außer dem Lande
peinlich genug.
Colrats Plan läßt ſich kurz dahin kennzeichnen, daß allez
Entſcheidung aus Elſaß=Lothringen fort nach
Paris verlegt wird, daß in Straßburg zwar einzelne
Dienſtzweige in Form von „Direktionen” und „
Generaldirek=
tionen” weiterhin erhalten bleiben, daß aber auch für dieſe die
beſchließende Inſtanz in Paris gelegen ſein wird. Dieſe
Aende=
rung ſoll ſchon am 1. Juli 1924 in Kraft treten. Zu dieſem
Zeitpunkt wird das Straßburger „Generalkommiſſariat” erſetzt
werden durch ein in Paris wirkendes „Unterſtaatsſekretariat für
Elſaß=Lothringen”.
Sehr ins Einzelne geht der Colrat=Plan bisher nicht:
Einzel=
heiten bedürfen noch der Entſchließung, ſind aber unwefentlich.
Nur ein Punkt iſt ſeltſamerweiſe unklar geblieben: Was wird
aus dei „Gouseil Sonsultatik”, dem als ſchwächliche
Volksver=
tretung bei Errichtung des Generalkommiſſariats dieſem zur
Seite geſtellten demokratiſchen Organ? Colrat ſchweigt ſich
därüber aus; der Bericht Schumann, der in zuſammenfaſſender
Form das Ergebnis der Beratungen des C. C. über die
Regie=
rungsabfichten darſtellt und infolge ſeiner Annahme als die
Meinung des Conseil zu gelten hat, äußert den Wunſch, es
möchte dem zu ſchaffenden „Unterſtaatsſekretär”, eine Kommiſſion
beigegeben werden, die einheimiſche Vertreter als Beräter der
Pariſer Zentralftelle umſchließe. Daß der Conseil sonsultatit
ſelbſt — vielleicht in abgeänderter Form — als ſolches
beraten=
des Organ beibehalten werden ſolle oder könne, davon ſpricht
der Bericht nicht, wohl in dem Empfinden, daß es etwas
be=
ſchämend wäre, wenn ſich ſeine bisherige Ohnmacht in ſolch
einem beſcheidenen Wunſch allzu deutlich dokumentieren würde.
Die Verteidiger des Colrat=Planes rühmen an dem
künf=
tigen Zuſtand, daß wirkſamere Garantien als bisher dafür
ge=
ſchaffen würden, daß man von Paris aus nicht fo eigenmächtig
wie bisher in die beſtehenden Zuſtände eingreifen könne. Denn,
ſo heißt es etwa in der Stellungnahme des Präſidenten der
„Unabhängigen Nationalen Nepublikaniſchen Volkspartei”, des
dem japaniſch=amerikaniſchen Konflikt in der Einwanderungsfrage et de Lorraine), es werde nun geſetzlich feſtliegen, daß die noch
nicht „rattachierten”, an Paris angeſchloſſenen Dienſtzweige
der bisherige Generalkommiſſar in der Lage, durch perſönliche
Vertretung ſeines Standpunktes im Miniſterrat und der Kammer
unheilvolle Uebereilungen zu verhindern.
Solcher Optimismus iſt durch die bisherigen Erfahrungen in
keiner Weiſe gerechtfertigt. Man könnte ihn geradezu
verbreche=
riſch nennen, wenn man nämlich den Standpunkt vertreten
wollte, daß Herr Pfleger das Wohl ſeiner elſaß=lothringiſchen
Heimat höher ſtelle, als die franzöſiſchen Intereſſen. (Dieſen
Verdacht” wollen wir aber nicht haben!) Auch bei Errichtung
des Straßburger „Generalkommiſſariats” war 1919/20 erklärt
und geſetzlich verankert worden, daß der „Commiſſare Général”
jederzeit Zutritt zum Miniſterrat haben werde, und der Anſchluß
beſtehender Landesverwaltuigen an Pariſer Zentralen würde
gleich wie die Einführung der franzöſiſchen Geſetzgebung nur
auf dem Wege der Spezialgeſetzgebung zuläſſig ſein. In Wirk=
* Paris, 18. April. (Priv=Tel.) In der Morgenpreſſe, lichkeit hat der Generalkommiſſar nicht ein einziges Mal im
Pa=
riſer Miniſterrat erſcheinen dürfen, und bezüglich der „
Aſſimila=
tion” hat man faſt immer den ſehr bequemen Weg des Dekrets
gewählt, obwohl er nur für „dringende Fälle” vorgeſehen war.
Ja, man hat ſich in Paris nicht einmal geſcheut, gegen den
ausdrücklichen Willen des Conseil sonsultatik zu grattachieren”,
wenn es der allmächtigen Pariſer Zentrale Spaß machte.
All dieſe beſchwichtigenden Sprüche ſind nichts als
Beſchöni=
oder ob ſie bei Herrn Dr. Pfleger heißen: Das
Generalkommiſſa=
riat iſt nun einmal ſo „ausgehöhlt” worden, daß es beſſer iſt,
es wird durch etwas Neues erſetzt.
Die völlige Hilfloſigkeit des „befreiten‟
Elſaß=Lothringen konnte kaum deutlicher an den Tag
gebracht werden, als durch die demütigende Rolle, die Frankreich
der elſaß=lothringiſchen Oeffentlichkeit bei dem ganzen Geſchäft
zugedacht hat. Seit über einem Jahr wußte man in allen
Pariſer Zeitungsredationen, daß die Regierung beabſichtige, das
Generalkommiſſariat zu beſeitigen. Seit Wochen und Monaten
ſprach man in Paris ungeniert von dem Termin dem 1. Juli
1924, den ſich die Negierung dafür vorgenommen habe. Nur in
Elſaß=Lothringen konnte man nichts Näheres in Erfahrung
bringen; weder die Mitglieder des Conseil consultatik, der doch
eigens als Vertretung des Volkes zwecks Beratung der
Negie=
rung für ihre Elſaß=Lothringer=Politik geſchaffen worden war,
Seite 2.
=Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. April 1924.
Nummer 110.
Noch die Deputés und Sendatoren des Landes konnten bei der
entſcheidenden Pariſer Stelle etwas über die =Ausſichten
erkun=
den. Und als nu tatſächlich der Conseil sonsultatif für die
entſcheidende Beratung am 19. Dezember nach Straßburg
ein=
berufen wurde, ſelbſt da erfuhren weder die Volksvertreter noch hängten Rheinlandabkommens und auf Grund der Verordnung
die Preſſe ein Sterbenswörtlein vor der Sitzung. Und weiter:
Herr Colrat, der Juſtizminiſter, kam gewiß höchſt perſönlich nach
Straßburg gereiſt und verlas ſelbſt den ausführlichen Entwurf
des Schreibens an den Staatsrat, der dieſem die Richtlinien
für das geplante Geſetz mitteilt, aber er verließ ſofort nach der
Verleſung den Saal und reiſte mittags heim nach Paris; was
kümmerte ihn, daß der Conseil consultatik ſomit auf die
Aus=
künfte angewieſen blieb, die der „Generalkommiſſar erteilen
würde?
Es iſt kein Zweifel: denen, die ehrlich geglaubt hatten, daß
Frankreich als „Befreier” gekommen ſei, iſt durch dieſe ſehr
an=
ſchauliche Art der „demokratiſchen” Regierungs= und
Verwal=
tungsweiſe gezeigt worden, was allen blüht, die ſich der
ge=
fräßigen Marianne in die Hand geben. Es iſt bisher ſo bequem
geweſen, ſich unangenehmer Gedanken zu erwehren; man ſagte,
es woird ſchon nicht ſo ſchlimm kommen. Künftighin wird
es Einſt; es gilt, ſich zu entſcheiden, ob man
Elfäſſer und Lothringer, oder ob man im
Fran=
zoſentum aufgehen will. Jede Entſcheidung erzwingt
Wahrheit, und das iſt gut. Ob es allerdings für Frankreich
ratſan iſt, eine ſolche Entſcheidung ſeiner „erlöſten Brüder”.
herbeizuführen?
Muſſolinis Kabinettsumbildung.
* Rom, 18. April. (Priv.=Tel.). Die Bildung des neuen
Kabinetts führt zu zahlreichen Aenderungen. Der
Kolonialmini=
ſter Federzoni übernimmt dem Präſidentenſitz in der neuen
Kammer. Anſtelle des zurückgetretenen Kriegsminiſters Diaz
tritt der Statthalter von Fiume, Generak Cavallero. Zwei
Miniſterien werden abgeſchafft, und zwar das Kolonial= und das
Wirtſchaftsminiſterium. Erſteres wird dem Miniſterium des
Aeußeren, letzteres dem Finanzminiſterium zur Mitverwaltung
zugeteilt. Muſſalini behält das Fortefeuille des Aeußeren und
regiert weiter im Chigipalazzo, während der Kronprinz in die
verwaiſte Konſulta einzieht.
Republik Griechenlazt.
Athen; 18. April. (Wolff.) Bei der Volksabſtimmung
wurden, wie nunmehr nach der Agence d’Athenes feſtſteht,
ins=
geſamt 758 742 Stimmen für die Republik und 325 322 gegen
dieſe abgegeben.
Paris, 18. April. (Wolff.) Der franzöſiſche Geſandte in
Athen iſt von ſeiner Regierung beauftrag”, die neue griechiſche
Republik anzuerkennen, ſobald die griechiſche Regierung ihm
ofiziell die Notifizierung zugeſtellt habe.
Frankreichs Bündnispolitik.
Belgxad, 18. April. (Wolff.) Das Blatt Nowoſti
be=
ſtätigt die geſtrige Nachricht des Matin, daß bei dem Beſuch des
ſerbiſchen Königspaares in Paris Ende Mai ein
Bündnisver=
trag zwiſchen Frankreich und Südſlawien, abgeſchloſſen
wer=
den ſoll.
Anerhörte Urteile des franzöfiſchen Kriegsgerichts.
Mainz, 18. April. (Wolff.) Am Mittwpo
rin vor
dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz der
jegen 30
Deutſche, die der Sabotage und Spionage W
s
Ruhr=
kampfes, ſowie verbotenen Waffenbeſitzes.
waren.
22 Angeklagtr. ſtunden vor Gericht, während es 2.1. übrigen 8
ge=
lungen war, ins unbeſetzte Gebiet zu entkommen. Die
Verhand=
lungen wurden unter Ausſchluß der Oeffentlichteit geführt, auch
deutſche Verteidiger waren nicht zugelaſſen. Die
Urteilsverkün=
dung hat heute ſtattgefunden. Von den 22 Angeklagten wurden
12 zu Zwangsarbeit verurteilt, und zwar: vier zu 20
Jah=
ren, zwei, darunter der frühere Kapitänleutnant von dem
Kreu=
zer „Breslau”, Otto Horder, zu je 12 Jahren, drei zu je 10
Jah=
rin und drei zu je 5 Jahren. Ferner erhielten zwei Angeklagte
je 5 Jahre Zuchthaus und ſieben Gefängnisſtrafen von 1 bis
4 Jahren. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen. Von den acht
Abweſenden wurden zwei zum Tode und die übrigen ſechs zu
f- 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In der
Urteilsbegrün=
dung wird geſagt, daß ſtrenge Strafen verhängt worden ſeien,
einerſeits wegen des verbrecheriſchen Charakters der Straftaten,
andererfeits wegen der grrogantem Haltung der Angeklagten vor
Gericht.
Ausgewieſen.
hafen, daß Zollinſpektor Settelmayer aus Berg, der im April
1923 von dem Franzoſen in Verbindung mit dem paſſiven
Wider=
ſtand zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und im März dieſes
Jahres begnadigt worden war, am Mittwoch mit ſeiner Familie
aus der Pfalz ausgewieſen und von franzöſiſchen Gendarmen
über den Rhein abgeſchoben wurde, ohne daß ihm der
Auswei=
fungsbefehl ausgehändigt wurde.
Kolonie Rheinland.
Auf Grund des Artikels 3 des dem Friedensvertrag ange=
149 der Rheinlandkommiſſion, die Einſetzung einer „Regie der
Eiſenbahnen” für das beſetzte Gebiet betreffend, hat die „Hohe” in
teralliierte Rheinlandkommiſſion eine Sonderverordnung
Nr. 244 erlaſſen, die beſagt, daß in dem beſetzten Gebiet eine
„gemiſchte gerichtliche Kommiſſion” der rheiniſchen
Eiſenbahnen einzuſetzen iſt, der die Aufgabe obliegt, in Zivil=
und Handelsſachen über alle, Streitigkeiten, betreffend die
zivil=
rechtliche. Verantwortlichkeit der Regie, insbeſondere bei Unfällen,
Verluſten, Verſpätungen, Beſchädigungen, Schäden an Leib und
Gut und bei jedweder durch den Betrieb der Eiſenbahnen ſelbſt
etwa veranlaßten Schuld, ſowie über die ſeitens der Regie auf
Wiedergutmachung aller Schäden und Nachteile geltend gemachten
Anſprüche zu entſcheiden. Der Sitz dieſer Kommiſſion ſoll in
Mainz ſein, doch ſollen ab und zu Sitzungen in Aachen ſtattfinden.
Zunächſt zur Zuſammenſetzung dieſer „gemiſchten”
Kommiſ=
ſion. Sie ſoll beſtehen aus drei Mitgliedern franzöſiſcher bezw.
belgiſcher Staatsangehörigkeit, die von der „Hohen” Kommiſſion
auf höchſtens ein Jahr ernannt werden und Juriſten ſein müſſen,
weiter aus nur einem Mitglied deutſcher Staatsangehörig.
keit, das gleichfalls auf ein Jahr von der Rheinlandkommiſſion
auf Vorſchlag der Handelskammer Mainz bezw. Aachen ernannt
wird, und Juriſt ſein muß. Bei den ſtellvertretenden Mitgliedern
liegt die Verteilung genau ſo.
Den Vorſitz der gemiſchten gerichtlichem Konniſſion führt
ſelbſtverſtändlich ein franzöſiſches oder belgiſches Mitglied. Der
Artikel 7 dieſer Verordnung beſagt nun, daß alle Entſcheidungen
mit Stimmenmehrheit getroffen werden, Reviſion iſt
mög=
lich bei der „Hohen Kommiſſion” oder bei einer von
ihr ernannten Sonderkommiſſion. Entſcheidungen
bis zu 5000 Goldmark fällt die „gemiſchte” gerichtliche Kommiſſion
endgültig. Die Vollſtreckung der gegen Privatperſonen gefällten
Urteile erfolgt nach den deutſchen Geſetzen, die deutfchen
Behör=
den müſſen zu dieſem Behufe den Anforderungen der
gericht=
lichen Kommiſſion nachkommen. Soweit dieſe merkwürdige
Or=
donnanz ſelbſt; bei der bekannten Zuverläſſigkeit der
franzöſiſch=
belgiſchen Eiſenbahnregie kann dieſe Verordnung eine erhebliche
praktiſche Bedeutung gewinnen.
Vom deutſchen Standpunkt aus kann es nur eine
Entſchei=
dung hier geben, und die muß lauten: „Eine Beteilligung
Deutſcher an dieſem gemiſchten
Eiſenbahnzivil=
gerichtiſtunmöglich, denn eine Teilnahme eines deutſchen
Staatsangehörigen würde von den Franzoſen-Belgiern ſofort
als eine Anerkennung der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie
aufgefaßt und ausgebeutet werden. Dieſe merkwürdige
Verord=
nung ſetzt voraus, daß die rheiniſchem Eiſenbahnen für den
fran=
zöſiſchen und den belgiſchen Staat für alle Zeiten beſchlagnahmt
bleiben, denn was ſollte es ſonſt für einen Zweck haben, für eine
begrenzte Uebergangszeit die deutſchen Gerichte auszuſchalten
und die Zuſtändigkeit eines ſo vertrauenerweckenden Gerichtes
vorzuſchreiben, abgeſehen davon, daß durch das Einſetzen eines
ſolchen Gerichtshofes der Artikel 3 des Rheinlandabkommens
ver=
letzt und für die Regie ein Vorrecht beanſprucht wird, das exterri.
torialen Gläubigern in keinem Kulturlande gewährt iſt. Man
ſteht tatſächlich vor einer Ungeheuerlichkeit, die das deutſche
Kul=
turvolk am Rhein zu einem „Kolonialvolk” herabwürdigt, indem
man ihm ein „landfremdes Gericht” aufbürdet.
„Gemiſchte gerichtliche Kommiſſion” nennt ſich dieſer „hohe
Gerichtshof”, der Name iſt richtig, die Kommiſſion iſt „
merk=
würdig gemiſcht” nämlich ſo, daß der „arme deutſche
Ver=
treter” immer den „ſchwarzen Peter” zieht, gleich wie er ſich
an=
ſtellen mag. Die „hohe” Rheinlandkommiſſion rechnet
anſchei=
nend von vornherein überhaupt nicht damit, daß der deutſche
Ver=
treter bei der Abſtimmung einmal die Unterſtützung eines der
drei alliierten Mitglieder gegenüber den beiden anderen finden
könnte, da ſie für die Entſcheidung Stimmenmehrheit
fordert und den Fall einer Stimmengleichheit unerwähnt
läßt. Aber auch das von der Rheinlandkommiſſion beanſpruchte
Recht, über Berufungen gegen die Urteile ſelbſt
zuent=
ſcheiden oder die Entſcheidung einer jeweils ernannten
Son=
derkommiſſion zu übertragen, iſt mit einer unabhängigen
Rechts=
pflege unvereinbar. Der Volksmund prägt hier das richtige Wort,
indenr er ſagt: „man verklage den Teufel bei ſeiner Großmutter!”
Verlängerung des
franzöſiſch=japaniſchen Handelsverirages.
FU. Paris, 18. April. Zu der Unterredung, die der
japa=
niſche Botſchafter, Graf Iſhii, geſtern nachmittag mit Poincaré
Die Deutſche Allgemeine Zeitung berichtet aus Ludwigs= hatte, verlautet halbamtlich, daß in keiner Weiſe die Frage der
japaniſch=amerikaniſchen Beziehungen angeſchnitten wurde. Der
japaniſche Botſchafter ſoll ſich mit Poincaré lediglich über die
Eröffnung von Verhandlungen, die ſich auf die Verlängerung des
franzöſiſch=japaniſchen Handelsvertrages beziehen, unterhalten
haben. Dieſer Handelsvertrag iſt von Frankreich nach dem Kriege
gekündigt worden, und wird bis zum Abſchluß eines neuen
Ab=
kommens automatiſch vierteljährlich verlängert.
Vom Aufbau der deutſchen Handelsflotte.
Bremerhaven, 18. April. (Wolff.) Anläßlich der am 22.
April erfolgten erſten Ausreiſe ſeines neuen Doppelſchrauben=
Perſonenpoſtdampfers „Columbus” hatte der Norddeutſche Lloyd
geſtern zahlreiche Vertreter der Preſſe aus allen Teilen
Deutſch=
lands, Oeſterreichs, der Schweiz und Amerikas zur Beſichtigung
des neuen Dampfers eingeladen. Eine zweiſtündige eingehende
Beſichtigung aller Schiffsräume gab den Gäſten ein überſichtliches
Bild von den techniſchen, künſtleriſchen und wirtſchaftlichen
Ein=
richtungen und Anlagen des neuen Rieſendampfers.
Im Anſchluß hieran fand ein Eſſen ſtatt. Der Geueraldirektor
des Norddeutſchen Lloyd, Geheimrat Stimming, hielt hierbei
eine Rede, in der er ausführte: Im heutigen Augenblick ein Schiff
wie dieſes in Dienſt zu ſtellen, iſt ein Ereignis, das hiſtoriſche
Würdigung verdient. Ich möchte die Indienſtſtellung dieſes
Schiffes als die Aeußerung des Lebenswillens eines
Kulturvolkes bezeichnen, das über alle Hemmungen hinweg
ſich weiter zu behaupten beſtrebt iſt. (Bravol) Ob dieſem Beſtre.
ben Erfolg beſchieden ſein kann, das hängt nicht allein von uns,
ſondern auch von höheren Gewalten ab. Unſere Tat beweiſt
unſere Hoffnung und unſere Zuverſicht, daß in der Welt ſich
ein=
mal die Vernunft, wie ich es bezeichnen möchte, durchſetzen werde.
Auch deshalb gilt es, Leiſtungen zu erzielen und Anlagen zu
pfle=
gen, die Früchte bringen. Es heißt für uns Deutſche,
Qualitäts=
arbeit zu leiſten. Leiſtungen für eine große Sache — und eine
große Sache iſt ſicher der Wiederaufbau der Welt! — laſſen ſich
nur erzielen, wenn die letzten Möglichkeiten erſchöpft werden. Es
muß ſich die Ueberzeugung durchſetzen, daß Helotenarbeit dieſe
Leiſtung nicht erzwingen kann, ſondern nur die freie Arbeit eines
freien Volkes. (Lebhafte Bravorufe.) Wir ſind uns bewußt, daß
harte Forderungen uns bedrücken, aber ſofern ſie ſich in
vernünf=
tigen Grenzen bewegen, werden wir ſie bewältigen, ſofern wir
hoffen dürfen, daß uns die Freiheit, unter der allein Leiſtungen
vollbracht werden können, garantiert wird. (Lebhafte Bravorufe.)
Ich ſpreche nicht nur zur deutſchen, ſondern auch zur
auslän=
diſchen Preſſe. Der Gedanke muß aber zum Durchbruch kommen:
Wir betrachten den Wiederaufbau der Welt als eine
gemeinſchaft=
liche Aufgabe, wobei wir eine Vorausbelaſtung in Kauf nehmen,
aber dieſe muß ſich in vernünftigen Grenzen halten und es muß
ein Ziel gewieſen ſein; denn nur der Freie ſchafft!
Der Vorſitzende des Reichsverbands, der deutſchen Preſſe,
Chefredakteur Bäcker, dankte in längeren Ausführungen. Nach
ihm ſprachen noch mehrere Redner, u. a. Prof. Foerſter, welcher
auf die glückliche Fahrt des Schiffes trank. Nach dem Eſſen fand
gegen 10 Uhr die Vorführung des Films „Neuland” ſtatt. Gegen
12 Uhr nachts erging dann der Ruf zur Ruhe im Schiff, worauf
ſich die Gäſte in ihre Kabinen zurückzogen.
Die Vorunterſuchung gegen die Organiſation Conſul.
Berlin, 18. April. Wie mehrere Blätter aus Leipzig
mel=
den, iſt die Vorunterſuchung gegen die Organiſation Conſul
ab=
geſchloſſen. Die Anklageſchrift iſt dem Oberreichsanwalt zur
Sichtung und Prüfung vorgelegt worden, doch iſt mit einer
bal=
digen Verhandlung nicht zu rechnen. Der Staatsgerichtshof iſt
vorläufig reichlich mit Arbeit verſehen; außerdem wird die
Prü=
fung der über 200 Seiten ſtarken Anklageſchrift geräume Zeit
beanſpruchen.
Die Jubaland=Frage.
London, 18. April. (Wolff.) Ein politiſcher Beobachter
des „Daily Telegraph” ſchreibt, die Jubaland=Frage werde
dem=
nächſt und auf jeden Fall vor der am 15. Ma5 erfolgenden
An=
kuuft des Königs von Italien in England geregelt werden.
Mac=
donald häbe beſchlöſſon, einer Trennung der Frage des Dode
kanes von der Jubalandfrage zuzuſtimmen. Italien werde in
der Jubalandfrage Gebiet zugeſtanden werden, jedoch beträchtlich
weniger, als es urſprünglich gefordert habe.
Franzöſiſche Ausfälle gegen Amerika.
Paris, 18. April. (Priv.=Tel.) Die Spannung zwiſchen
Ame=
rika und Japan wird nach wie vor ziemlich ernſt angeſehen. Die
Blät=
ter verurteilen allgemein die Haltung Amerikas. Namentlich das
Jour=
nal nimmt mit großev Schärfe Stellung für Jaban. Es ſeien kaum
zwei Jahre ſeit dem Waſhingtoner Vertrag verfloſſen, und ſchon ſei
dieſer neue Konflikt da und ſtrafe diejenigen Lügen, die immer betont
hätten, durch Beſchränkung der Flotten würde jeder Streitfall im Stillen
Ozean ausgeſchloſſen. Es habe ſich um einen Vertrag zwiſchen
Gentle=
men gehandelt und Japan habe dieſen Vertrag auf das peinlichſte
aus=
geführt. Amerika handele genau entgegengeſetzt.
Dr. Emanuel Lasker Sieger im Neu=Yorker
Schachturnier.
* Neu=York, 18. April. Bei dem internationalen
Schach=
ſpiel=Turnier erhielt Dr. Emanuel Lasker, mit 15
Punk=
ten den erſten Preis, Capablanca den zweiten Preis mit 14½,
Alechin den dritten Preis mit 12 Punkten.
*Konzert.
EN. Bachs Johannespaſſion, die der
Muſik=
berein am Karfreitag im Großen Hauſe des Landestheaters
zur Aufführung brachte, war mit großer Sorgfalt einſtudiert
worden, galt es doch, die Zweihundertjahrfeier der erſten
Auf=
führung dieſes herrlichen Werkes zu begehen. Einen wertenden
Vergleich mit der wenige Jahre ſpäter entſtandenen Matthäus=
Paſſion halte ich um deswillen für fruchtlos, weil beide Werke ſo
grundverſchieden, andererſeits in ihrer Art ſo vollkommen ſind,
daß beide die Gipfelpunkte alles deſſen, was gottesdienſtliche
pro=
teſtantiſche Kirchenmuſik ſchaffen konnte, darſtellen. Je öfter man
ſie hört, um ſo mehr wächſt die Ehrfurcht vor dem Unzeitlichen
über der Vergänglichkeit des Geſchmacks Stehenden, was Bach
hier vollbracht hat. Man hatte mit Erfolg danach geſtrebt, ſich
der alten Aufführungspraxis ſo weit zu nähern, als das zum
Ausdruck deſſen, was Bach will, nötig iſt. So wurde auch in den
Arien die Ausfüllung der Harmonie durch Klavier oder Orgel,
auf die Bach rechnet, vorgenommen, und es verſchwanden damit
die noch aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts ſtammenden,
gutgenieinten, aber unzulänglichen Füllſtimmen der Viola. Die
Flöten und Oboen, die für die ältere Zeit beſonders
charakte=
riſtiſch für Paſſionismuſiken ſind — Trompeten und Hörner haben
in der Paſſionszeit zu ſchweigen — waren ſo ſtark beſetzt, daß ſie
klanglich den Streichern ebenbürtig wurden. Die Arienritornelle
waren meiſt ſtärker beſetzt als die Begleitung der Singſtimmen
und der ſubjektiv=kammermuſikähnliche Charakter der Arjen kam
in ſtarken Gegenſatz zu den Chören. Das Pedalharmonium
be=
währte ſich beſſer als vor einem Jahre die Theaterorgel, an
einigen Stellen, wo, Herr Rehfuß Piano ſang, hätten wir nur
leiſere Regiſtrierung gewünſcht. Nicht einverſtanden waren wir
dagegen mit dem alten Tafelklavier als Cembalo. Denn ſobald
laute, temperamentvolle Begleitung der Rezitative am Platz war,
gab es ein klägliches „Bäng”, das an den Ton eines alten
Wirts=
hausklaviers erinnerte. Ein gutklingender Flügel, diskret
ge=
ſpielt, wie man ihn in Berlin und Leipzig verwendet, ſtört
weni=
ger. Auch die ſtrichloſe Aufführung war für Darmſtadt neu, die
zweite Tenorarie, manche Rezitative und Choräle wurden früher
übergangen. Ob man allerdings bei der ungemein ſchwierigen
Tenorarie „Erwäge, wie ſein blutgefärbter Rücken” gut daran
tut; den ganzen erſten Teil zu wiederholen, möchte ich bezweifeln.
Die Aufführung überragte die der letzten Jahre bei weitem
an Geſchloſſenheit, innerer Teilnahme und Feinheit der Aus=
führung im Einzelnen. Hatten wir noch vor wenigen Jahren
den Eindruck, als ob Michael Balling der Welt Bachs fremd
gegenüberſtehe, ſo iſt ſeine Einfühlung dieſes Jahr ſo feinfinnig
geweſen, wie nie zuvor. In den Chören wie den Einzelgeſängen
und vor allem in den Chorälen zeigte ſich dies aufs deutlichſte.
Der Chor des Muſikvereins leiſtete unter ſeiner Leitung
Vor=
treffliches. An Klarheit und Schönheit des Tones, an innerer
Anteilnahme beim Vortrag fühlen wir noch ſtets Fortſchritte.
Neu war uns die Auffaſſung des Chores der Kriegsknechte
„Laſſet uns den nicht zerteilen”, die in der leichten Art ihre
gänzliche Teilnahmsloſigkeit dem Drama gegenüber erkennen
ließ. Nicht im Einklang mit der ſonſt vorzüglichen
Lei=
ſtung ſtand das Verſagen bei den „Wohin”=Rufen der erſten
Baßarie und die ſtimmliche Mattigkeit bei dem Schlußchor „Ruht
wohl”. Auch wurde nach unſerer Auffaſſung der Choxal zu der
zweiten Baßarie allzu nebenſächlich geſungen. Er erſcheint uns
gleichberechtigt, nicht aber untergeordnet,
Von den Soliſten ſei in erſter Linie genannt Herr C.
Reh=
fuß, der die Partie des Jeſus ſtimmlich und im Ausdruck
voll=
endet ſang. Die ſtimmgewaltigeren Sänger in den
Paſſionskon=
zerten der letzten Jahre hinterließen bei weitem keinen ſo tiefen
Eindruck. Ihm am nächſten ſtand Haus Hoefflin, der die
überaus ſchwierigen Evangeliſten=Rezitative mit unermüdlicher
Stimmfriſche und einfachem, jede Gefahr des
Sentimentalwer=
dens glücklich vermeidendem Ausdruck ſang. Auch in den Arien
erwies er ſich als guter Bachſänger, wenn ihn auch die lange
Dauer der zweiten merklich ermüdete. Heinrich Hölzlin war
ausgezeichnet als Pilatus. Wir haben deſſen Perſönlichkeit
ſel=
ten mit ſolcher Schärfe gezeichnet geſehen. Von den beiden Arien
mit Chor hätte die erſte mit den Koloraturen in der
Stimm=
behandlung etwas leichter ſein dürfen. Auch der Ausdruck des
einzelnen Wortes durfte zuweilen ſtärker hervorgehoben werden,
ebenſo auch von Fräulein Margarete Albrecht, die uns für
Bach zu wenig extatiſch ſang, im übrigen aber die beiden ſchönen
Arien klanglich zu voller Geltung brachte. Sehr ſchön ſang auch
Gerta Doepner. Beſonders gut gelang ihr der Gegenſatz von
Haupt= und Mittelteil in der Arie „Es iſt vollbracht”, der
lyri=
ſchen Perle der Johannespaſſion. Das Orcheſter des
Landes=
theaters und die Begleiter an Orgel (Pedalharmonium) und
Klavier taten alles, um der Aufführung zu ſtarkem inneren
Er=
folg zu verhelfen. Denn äußerer Beifall iſt nach einer Paſſion
von Bach wirklich gar nicht am Plaße. Möge das ſtilgemäf
Gewand, das nun der Johannespaſſion gegeben wurde, bal!
auch ihrer Schweſter zuteil werden.
* Zu Lord Bhrons hundertſtem Todestag.
(19. Aprik 1924.)
Von Sophie Hochſtetter.
Die britiſche Nation iſt einmal im Stande geweſen, aus ihrer
Ruhe, Gelaſſenheit und ihrem Geſchäftsſinn in Enthuſiasmus zu
verfallen, in Begeiſterung für ihre beiden großen Dichter: Scott
und Byron. England hatte ſein Doppelgeſtitn in ihnen, und
wer von Beiden der Größere ſei, wurde wohl in ähnlicher Weiſe
abgehandelt, wie in Deutſchland das Problem Goethe und
Schiller. Walter Scott, der Aeltere, tat, als der
dreiundzwanzig=
jährige Byron plötzlich zum Abgott Londons wurde, das Beſte
und Schönſte, was er tun konnte, er trat aus eigenem Antriebe
in Verbindung mit Byron, und das Verhältnis der Beiden
zu=
einander wurde herzliche Freundſchaft.
Rückblickend auf dieſe Zeit (in der ſich als Weltgeſchick die
Epoche Napoleons abſpielte und die politiſch eine höchſt erregte
war) ſehen wir, wie anders ſich die heutige Welt zum Dichter
ſtellt. Es wäre in unſeren Tagen keinem Dichter möglich, einen
ſolchen Band der Begeiſterung zu entfachen, wie er (etwa ein
Luſtrum laug) Byron entgegenſchlug.
George Gordon Noel Byron, Lord Byron, wurde geboren
am 22. Januar 1788 zu London und lebte mit einer höchſt
ver=
ſtändnisloſen Mutter (einer Gordon, von den Stuarts
abſtam=
mend) die erſten Knabenjahre. Sie waren getrübt durch ein
Fußleiden, das ihm ſein Leben lang Pein bereitete. Er beſuchte
die Schule zu Harrow und ſtudierte zu Cambridge. Als
Neun=
jähriger erbte er die Peerage, und mit dieſer Würde und dem
Lordstitel den wundervollen Familienſitz Newſtead=Abbey bei
Nottingham, halb Schloß, halb Kloſter. Dieſe leidenſchaftlich
ge=
liebte und oft von ihm beſungene Heimat mußte er ſpäter in
fremde Hände fallen laſſen, weil eine unbezwingliche
Schulden=
laſt darauf ruhte.
Nahe bei Newſtead=Abbey liegt das Landſchloß Annesley,
und der fünfzehnjährige George verfiel in eine rührende und
unſterbliche Liebe zu dem „hellen Morgenſtern von Annesley”
der eben erwachſenen Mary Chaworth, und der ſeligſte, belebteſte
Sommer ſeines Lebens kam. Doch Mary wartete nicht ein
hei=
ratsfähiges Alter ihres Anbeters, ſondern vermählte ſich mit
einem Herrn Huſters. Dieſer Mary gelten Byrons ſchönſte
Lie=
lieder und eines der ergreifendſten Gedichte der Weltliteratur,
Fi” dreizehn Jahre nach Marys Heirat in der Schweiz
geſchrieben.
Rummer 110.
Darmſtädker Tagblatt, Samstag, den 19. April 1924
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 19. April.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Ofterſonntag, den 20., bis Sonntag, den 27. April.
Großes Haus.
(Sonntag; 6 Uhr: „Tannhäuſer” Oper von R. Wagner. U18.
Preiſe: 1,50 bis 15 Mk.
Montag: 6 Uhr: „Louis Ferdinand”. Schauſpiel von Unruh.
Sondermiete 22 (14). Preiſe: 1 bis 10 Mt.
Dienstag; 7 Uhr: „Hans Heiling”, Oper von Marſchner.
Sondermiet. 14 (11) u. 17 (11). Preiſe: 0,80 bis 8 Mk.
Mittwoch:
Donnerst.:
Freitag:
Samstag:
Sonutag:
Preiſe: 1 bis 10 Mk.,
7 Uhr; „Fatinitza”. Operette von Suppé. B 18.
Preiſe: 0,80 bis 8 Mk.
7 Uhr: „Der Troubadour” Oper von Verdi.
Son=
vermieten 11 (11) u. 20 (11). Preiſe: 0,80 bis 8 Mk.
7 Uhr: „John Gabriel Borkman”. Schauſpiel von
„bſen. D 17, d 8. Preiſe: 0,70 bis 7 Mk.
7 Uhr: Uraufführung: „Saul”. Schauſpiel von
Ludw. Berger. F 19, F10. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
7 Uhr: „Madame Butterfly”. Oper von Puccini,
D18. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
onntag: 7 Uhr: JZum erſten Male wiederholt: „Giodanni
und Annabella”, Tragödie von John Ford.
Zuſatz=
miete T (8). Preiſe: 1 bis 5 Mk.
Montag: 6½ Uhr: „Figaros Hochzeit.” Zuſatzmiete TV. (9)
Preiſe: 1,50 bis 7,50 Mk.
Dienstag: 7½ Uhr: „Der Liebestrauk”, Schwauk von
Wede=
kind. Zuſatzmiete VIT (7).Preiſe: 0,70 bis 3,50 Mi.
Mittwoch: 7½ Uhr: „Giovanni und Annabellg." Zuſatzmiete
VT (10). Preiſe: 1 bis 5 Mk.
Donnerstag und Freitag, je um 6 und 8 Uhr: Film: „Wie ein
Kulturfilm entſteht.” Preiſe: 0,50 bis 4 Mk.
Samstag; 7 Uhr: „Baftien und Baſtienne” hierauf: „Die
Gärtnerin aus Liebe”, Opern von Mozart.
Zuſatz=
miete VII (8). Preiſe: 1 bis Mk.
Sonntag: 7 Uhr: „Der Liebestrank.” Zuſatzmiete II (9)
Preiſe: 1 bis 5 Mk.
— Landestheater. In der Neuinſzenierung von Waguers „
Taun=
häuſer” am Oſterſonntag um 6 Uhr ſingt Hedwig Werle zum erſten
Male die Eliſabeth, Ludwig Weller den Schreiber und Walter
Haguer den Neinmar. Die übrige Beſetzung iſt die der vorigen
Spielzeit.
— Der Kirchengeſangverein St. Ludwig wird am erſten Feiertage
ſvährend des Hochamtes in der St. Ludwigskirche die Wissa solemnis
mnit Orgelbegleftung von Max Filke zuu Aufführung bringen. Zum
Offertorium ſingt der Chor das vierſtimmige Terra tremuit von M.
Haller, und zum Segen das vierſtimmige Tantum ergo von M. Klaſſert.
Orpheum. Oſtervorſtellungen. Heute Samstag
ſowie an den beiden Feiertagen: „Die luſtige Witwe.‟ Das
er=
folgreiche Werk bleibt auch die nächſte Woche bis auf weiteres
auf dem Spielplam
Das Kaffee „Fürſt Bismarck” wird laut Anzeige des neuen
Beſitzers, Herrn Leonhard Jäſt (Inhaber des Kaffeehauſes
„Zur Oper”) heute abend wieder eröffnet werden. In der
unglaublich kurzen Zeit von Dienstag bis heute ſind ſämtliche
Räumlichkeiten des „Fürſt Bismarck”, neu hergerichtet worden
und präſentieren ſich heute in völlig neuem, modernen
groß=
ſtädtiſchen Gewande. An den Wiederherſtellungsarbeiten waren
ausſchließlich Darmſtädter Firmen beteiligt, die mit bewährten
Arbeitern Tag und Nacht tätig waren und ganz Ausgezeichnetes
geleiſtet habez. Es irb nach der Eröffnung noch davon zu
ſpre=
ihrn fein. Herr Jöſt, der nach wie vor auch Beſitzer des Kaffee=
und Theaterreſtaurants „Zur Oper” bleibt, wird den Betrieb
des Kaffees „Fürſt Bismarck” nach den aus der Oper bekannten
Grundſätzen leiten und auch dieſes Kaffee aus der eigenen,
be=
hannt ausgezeichneten Konditorei verſorgen. Die Konzerte im
Kaffee Bismarck werden beibehalten und ſollen auf ausgeſprochen
hänſtleriſchem Nweau ſtehen.
se= Sportverein Darmſtadt 1898. Anläßlich der Anweſenheit ſeiner
zahlreichen auswärtigen Gäſte lädt der Sportverein ſeine Mitglieder zu
einem Familienausflug am Oſterſonntag mit dem Ziel
Jugen=
heim („Hotel zum kühlen Grunde‟) ein. Abfahrt für das Alter 2.20 Uhr
ab Hauptbahnhof, für die Jugend jeden Alters und Geſchlechts 1.30 Uhr
ab Schloß nach Eberſtadt, von dort Fußmarſch über den Frankenſtein.
Am .Oſterſamstag und =montag nach den ſportlichen Veranſtiltungen
Zuſammenſein mit den auswärtigen Gäſten im Vereinsheim Zur Krone
(1. Stock).
— Milchpreisſenkung. Nachdem bereits in allen größeren.
Städten Deutſchlands die Milchpreiſe eine bedeutende
Herab=
ſetzung erfahren haben, iſt es nach wiederholten Verhandlungen
vor der Landespreisprüſungsſtelle mit Vertretern der
Landwirt=
ſchaft, des Handels und des Lebensmittelamtes zu einer
Herab=
ſetzung des Milchpreiſes gekommen. Von Dienstag, den 22. April,
ab beträgt der Verkaufspreis für einen Liter Vollmilch 34
Pfen=
nige. In den Nachbarſtädten iſt dieſe Preisſenkung ſchon vor
14 Tagen erfolgt.
Jahresſchau Darmſtadt 1923/24. Die Vorarbeiten für die
Druck=
legung des mit Spannung erwarteten Buches ſtehen vor ihrem Abſchluß,
ſo daß mis dem Erſcheinen in allernächſter Zeit gerechnet werden kann.
Ein Begleitwort des Miniſters v. Brentano als Vertreters der Heſſiſchen
ſtegierung und des Reichsminiſters a. D. Dr. Dadid als Vertreters der
Neichsregierung leiten das Jahrbuch ein. Nach einem allgemeinen
Ueber=
blick über die Bedeutung der Stadt an ſich aus der Feder des
Ober=
burgermeiſters folgen Artikel über Darmſtadt als Garten= und
Wohn=
ſtadt, als Kunſtſtadt und als Induſtrieplatz, die den Beigeordneten
Bux=
baum, den Bürgermeiſter Mueller und den Beigeordneten Ritzert zum
Verfaſſer haben. In dem Kapitel „Kommunalpolitik und öffentlich=
Fürſorge” kommen die Beigeordneten Daub, Delp, Direktor Schrauth,
Medizinalrat Dr. Fiſcher, Stadtbaurat =Steinberger und mehrere in der
freien Wohlfahrtspflege führend tätige Perſönlichkeiten zu Wort. Von
beſonderem Intereſſe ſind die nun folgenden Abſchnitte über die
kultu=
relle, verkehrspolitiſche und wirtſchaftliche Bedeutung der Stadt, die zum
Teil feuilletoniſtiſch und durchaus aktuell behandelt werden. Als
Mit=
arbeiter feien hier u. a. genannt: der Rektor und mehrere andere her.
vorragende Profeſſoren der Hochſchule, Graf Keyſerling, Graf
Harden=
berg, Wilhelm Michei, Dictrich Dieſtelmam, Max Streeſe, Geh. Rat
Back, Direktor Profeſſor Dr. Schinidt, Profeſſor Haupt, Dr. Corwegl,
Obervegierungsrat Emmerling, Muſikdirektor Schmitt, Studienaſſeſſor
Dr. Kaiſer, Dipl.=Jng. Ulrich, Heinz Heberer, Oberregierungsrat
Gros=
pietſch, Heiniz Ruppel, Stadtverordneter Nordmann, Direktor Saal, Dr.
Schäfer, Syndikus Schüttler, Dr. Mößner, Güterverſvalter Triebskorn,
Oberſtudiendirektor Pfaff, Oberreglehrer Roth. Alles in allem gibt die
Jahresſchau einen feſſelnden Ueberblick über die geiſtigen und
wirtſchaft=
lichen Strömungen des Darmſtädter Lebens. Eine Fülle astueller
Photo=
ypien, Wiedergaben von Kunſtwerken Darmſtädter Maler, Bilder
her=
vorragender Perſönlichkeiten werden das außerordentlich vornehm
aus=
geſtattete Jahrbuch ſchmücken. für deſſen graphiſchen Aufbau ausgezeichuete
Künſtler vexpflichtet wurden. Das Buch wird trotz dieſer Vorzüge
außerordentlich billig ſein und in großer Auflage erſcheinen. Ein
An=
hang mit Stadtplan, ein Verzeichnis der Sehenswürdigkeiten und
Be=
hörden erhöht ſeinen Werr für den allgemeinen Verkehr. Dem
redaktio=
nellen Teil in Inhalt und Formorganiſch augegliedert wird eine
Jahres=
ſchau der Leiſtung und Pläne der Darmſtädter Induſtrieunternehmungen
und Handelshäuſer gsſchhffen. Zu dieſem Zweck wurde eine Reihe
be=
kannter Graphifer und Zeichner vom Montanusverlag für Entwürfe,
Zeichnungen und Vorſchläge von Plakat= und Reklamemöglichkeiten im
Rahmen und Charakter der jährlichen Schau der Stadt geſvonnen. Die
Bürger meiſterei wird das Buch als Geſchenk und Informationsbuch, als
heimatlichen Beſitz zu ſchätzen wiſſen, ſollen doch alle Ziele, Ereigniſſe
Perſönlichkeiten und Stimmungen darin vertreten ſein, die ihr vertraut
und von bodenſtändiger Bedeutung ſind.
heute Samstag
(Kammermuſik)
Beſitzer: Leonh. Jöſt
Inhaber des Kaffeehauſes „zur Oper
Oſtervertehr. Zur Erleichnterung des Ausflugverkehrs von
Frauk=
furt und Darmſtadt nach der Bergſtraße und den Odenwald verkehren
an den beiden Oſterfeiertagen folgende Züge:
Sonderperſonen=
zug 2.—4. Klaſſe Frankfurt—Darmſtadt—Heidelberg
und Mannheim (paßfrei). Frankfurt ab 7.25 Uhr vorm., an
Darmſtadt 8.01, ab 8.10, Friedrichsfeld (B.) Nord an 9.45, ab 9.47, an
Heidelkerg 10.02 Uhr vorm. Ein Anſchlußzug nach Mannheim fährt
in Friedrichsfeld Nord um 9.52 vorm. ab und trifft um 10.05 Uhr in
Mannheim ein. Der Sonderzug hält zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt
nicht, auf der Strecke Darmſtedt—Friedrichsfeld auf allen Unterwegs
ſtationen an. Die nur Werktags verkehrenden Perſonenzüge: Hanau
ab 7.25 vorm., Wiebelsbach an 8.33 vorm., Wiebelsbach ab 8.55 vorm.
Erbach i. O. an 9.38 vorm., und Wiebelsbach ab 11.48 vorm., Hanau=O)
an 1.02 Uhr nachm., verkehren ausnahmsweiſe an den beiden
Oſterfeier=
tagen. An den Zug Hanau=Oſt ab 7.25 vorm. beſteht daſelbſt Anſchluß
von Frankfurt a. M. mit Pz. 807, Frankfurt a. M. ab 6.25 Uhr vorm.
von Frankfurt a. M.=Oſt mit Pz. 2361. Frankfurt a. M.=Oſt ab 6
Uhr=
vorm., und in Wiebelsbach Anſchluß von Darmſtadt mit Pz. 713, ab
Darmſtadt 7.45 vorm., Wiebelsbach an 8.52 Uhr vormittags.
— Tagesordnung zur Sitzung des Kreisausſchufſes des Kreiſes
Darmſtadt am Donnerstag, den 24. April, nachmittags 3 Uhr:
Klage des Andr. Peter Eſſinger zu Nieder=Beerbach gegen die Gemeinde
Nieder=Beerbach, Losholzverweigerung betr. „
Seite 3.
— Am Oſterfonntag führt der Kirchenchor St. Martin und St.
Marien während des Hochamtes die Missa breris von C.
Allmen=
dinger, Regina eoeli jubilz aus dem Köln. Geſangbuch (1625) und das
Tantum ergo von Frz. Witt auf. In anbetracht der großen
Anforde=
rungen, die an den Chor während der Feiertage geſtellt werden, ſingt
ein Teil des Chores beim Empfang des Herrn Biſchofs ein eigens auf
dieſen Akt ſich beziehendes Lied „Willkommen”, und bei der
Grundſtein=
legung zur „St. Fideliskirche” das Sanctus von Schubert. Abends uu
6 Uhr bringt der Chor während der Grundſteinlegung zur
Liebfrauen=
kirche „Geleite durch die Wellen” und „Die Himmel rühmen” von Ludw.
van Beethoven zur Aufführung.
Lokale Veranſtalfungen.
Die Hirrtam richeinenden Reiiyen And audbliefiich 2 Hrweiſe auf ühsinen w beirachttz.
in fatnm Jole keendnte als Srdnochrns sdrr Rrlk.
— Kriegerverein 1874 Daumſtadt, Verband
Ka=
meradſchaftliche Vereinigung der Krieger= und
Marinevereine Darmſtadt 1923. Der Verbandsverein
„Kameradſchaft Germania” hat die Kameraden des „K. V. 1874 D.” und
der anderen Verbandsvereine zu ſeinem am 2. Oſtertag ſtattfindenden
Familienausflug mit Muſik nach Eberſtadt eingeladen.
An=
tretent und Abmarſch punkt 2 Uhr am Kapellplatz. Falls es um 1 Uhr
reguet, fällt der Ausflug aus und wird die Veranſtaltung ab 4 Uhr im
Vereinslokal der „Germania”, Reſtauration Gunder (Schloßgartenplatz),
abgehalten.
— Ju Schuls Felſenkellev finder zur Saiſoneröffnung aur
erſten und zweiten Feiertag großes Gartenkonzert bei freiem Eintritt
ſtatt. (S. Anzeige.)
— Die Promenadekonzerre im Heuungarten
be=
ginnen zu Oſtern und findeſt am erſten und zweiten Feiertag um
11 Uhr vormittags ſtatt.
Aus den Parteien.
Deutſche Volksparrei. Politiſcher Abend. Der
letzte „Politiſche Abend” der hieſigen Ortsgruppe, am 15. d. M., war
wieder einmal bis auf den letzten Platz des Sitteſchen Saales beſucht.
Herr Dr. Oſann, M. d. L., gab als Leiter des Abends zunächſt
Herrn Dr. Claß das Wort zu einem ausführlichen Bericht über den
D. V. P.=Parteitag in Hannover, an dem dieſer mit noch
mehrerern anderen Parteifreunden als Vertreter der Darmſtädter
Ortsgruppe teilgenommen hatte. In vergangenen Jahren bereits hatte
Herr Dr. Claß bei gleicher Veraulaſſung dieſe Aufgabe übernommen
und in glänzender Weiſe gelöſt. Auch dieſes Mal konnten ſich die
zahl=
reich verſammelten Parteifreunde an dem lebensvollen und feſſelnden
Bericht ein getreues Bild des Parteitages in Hannovex machen, der als
ein, machtvolle vaterländiſche Kundgebung in unſerer Erinnerung fort:
lebt. In meiſterhaft zuſammengefaßter Darſtellung, bereichert durch
gelegentliche Erweiterung des behandelten Stoffes und z. T. auch uit
Proben eines guten Humors gewürzt, ließ der Referent die Tage der
Verhandlungen nochmals vorüberziehen. — Der erſte Tag galt der
in=
neren Politik und hier namentlich all den Fragen die unſeren
Mittel=
d. in ſeinem Schickſalskampf betreffen. Erprobte Führer des
ſtandes waren es, die, in Hannoder zu Worte kamen und von der
zie. „üßten Arbeit unſerer Partei ſprachen. Sehr viel konnte bereits
erreicht werden, viel iſt noch zu tun. Unverzagt geht die Arbeit weiter;
nicht diel Worte, ſondern Taten, praktiſche Maßnahmen. — Im
Mittel=
punkt des zweiten Tages die große Rede Streſemanns, des mit
Begeiſterung gefeierten und begrüßten Führers. Seine Rede war ein
Ereignis; kein ſchnell herabſinkendes Feuer, durch oratoriſche
Meiſter=
haftigkeit lediglich entfacht. Hinter den Ausführungen Streſemanus
ſtand die erfolgreiche, — wenn auch oftmals undaukbare — im beſten
Sinne nationale Politik des verantwortlichen Staatsmannes. — Deu
Parteitag verlief in vollſter Einmütigkeit und gab das ſtolze Bild
kraſt=
voller Geſchloſſenheit. Die von gegneriſcher Seite gefliſſentlich
aufge=
hauſchten Abſplitterungsbeſtrebungen innerhalb der Partei konnten das
Gefüge der D. V. P. nicht im geringſten lockern; eher war das
Gegen=
teil der Fall. Dieſe erfreuliche Gewißheit brachte uns Hannover. Mehr
als einmal kam es in Hannover zum Ausdruck: „Wer hier den
Ver=
handlungen beigewohnt hat, der weiß, welche Kraft m unſerer Partei
ſteckt”. — Als beim Schluß des Parteitages, während des
Deutſchland=
liedes die tauſend und mehr Vertreter aus dem ganzen Reiche auf
ein=
mal impulſiv einander an den Händen faßten, da ward es noch einmal
offenbar, unter welchem Zeichen man in Hannover zuſammengekommen
war. (In den nächſten Tagen wird ein ausführlicher Parteitagsbericht.
von uns im ganzen Wahlkreis verbreitet.) — Reicher Beifall lohnte
Herrn Dr. Claß für ſeine trefflichen Ausführungen, die in der
Aus=
ſprache von Herrn Generalſekretär Kollbach beſonders noch
unter=
ſtrichen wurden. — Der zweite Teil des Abends war der
Organiſa=
dion des Wahlkampfes innerhalb der hieſigen Ortsgruppe
ge=
widmet. Herr Stadtverordneter Haury erſtattete dabei, geſtützt auf
reiche Erfahrungen, das einleitende Referat. Auch ſeine Worte fanden
lebhaften Beifall. Die Ausſprache verlief recht wertvoll und gab manche
Anregungen. In dieſem Zuſammenhang konnte Herr Dr. Oſann zum
Schluß den beiden Vortragenden noch den beſonderen Dank der Partei
ausſprechen, weil ſie in letzter Zeit gegenüber mancherlei bartnäckigen
Verſuchen von gewiſſer Seite mit allem Nachdruck den Standpunkt der
Partei vertreten haben.
— Deutſche Volkspartei, Kreisverband Erbach.
Die Vertreter der Organiſationen der D. V. P. im Kreiſe Erbach
raten am vergangenen Mittwoch in Erbach in ſtattlicher Zahl zu eiger
Freistagung zuſammen. Die Beratungen, die der Ausſprache über die
politiſche Lage, und weiterhin über die Durchführung des Wahlkampfs
im Kreiſe Erbach dienten, wurden von dem ſtellvertr. Kreisvorſitzenden
Herrn Otto Mühlhäuſer=Michelſtadt geleitet. — Zunächſt erſtattete
der Landesgeſchäftsführer Herr Kollbach= Darmſtadt ein
ausführ=
liches politiſches Referat, das mit lebhafteſtem Beifall aufgenommen
wurde. In der anſchließenden Ausſprache ergab ſich völlige
Einmütig=
keit. — Die Beſprechung der organiſatoriſchen Fragen zeigte zunächſt,
daß überall im Kreiſe von unſerer Seite die Wahlvorbereitungen
getrof=
fen ſind. Nach dem 22. April ſollen zahlreiche Vorträge im ganzen
Kreiſe veranſtaltet werden. Die Wahlarbeit wird von unſeren
Oden=
wälder Freunden mit einem regen Eifer geleiſtet, der uns ein
Unter=
pfand dafür iſt, daß wir auch bei ihnen den 4. Mai mit Ehren beſtehen
wverden.
Der Zwanzigjährige floh vor dieſer hoffnungsloſen Liebe
tf den Kontinent, nachdem er mehr durch eine literariſche
Sa=
hre als durch ſeine Erſtlingsverſe Intereſſe erweckt hatte.
Die Frucht jener Reiſe, deren Endziel Griechenland
bedeu=
te, war „Childe Harolds Pilgerfahrt”, eine Dichtung voll Feuer
raft und Schwermut, die den Heimgekehrten mit Ruhm
über=
füttete und für immer ſeine Großmachtſtellung in der Literatur
cherte. Byron drückt ſich darüber ſelbſt ſo aus: „Ich erwachte
nes Morgens und fand, daß ich berühmt war.”
Und nun begann für ihn ein volles, wildes Leben im London
ſeorge IV. Byron ſchreckte nicht zurück vor bizarren
Aben=
tern und er ſuchte erfolglos, in den Armen vieler Frauen
lary zu vergeſſen.
London lag, wie Disraeli ſagt, zu ſeinen Füßen. Nicht nur
on Frauenlippen klang es „mein Gott, wie iſt er ſchön!”, auch
e Männer waten hingeriſſen von der Vornehmheit und
Aus=
rucksfähigkeit und den Formen ſeines Geſichts. Er ſchrieb in
r Londoner Zeit viele kleine Erzählungen in Verſen, wie den
Ziaour” uſw., die um der Neuheit ihrer orientaliſchen Stoffe
illen begeiſterten. Dazwiſchen entfloh er in die Einſamkeit von
ewſtead=Abbey, die dann wieder Freunde unterbrachen, mit
enen er ſich in Mönchsgewänder hüllte, ihnen Monologe über
jonaparte hielt und mit ihnen aus dem „Schädelbecher” trank,
er die Mitwelt ſehr beunruhigte. Dieſes Treibens endlich müde,
erheiratete er ſich 1815 mit einer durchſchnittlichen Engländerin,
mabell Milbanke, aus dem Hauſe Noel. Dieſer Schritt wurde
in ſchweres Verhängnis. Lady Byron verließ nach der Geburt
ter Tochter 1816 ihren Gatten für immer, ohne daß eine
ge=
ſchtliche Scheidung ſtattfand.
Lady Byron gab als Grund an, daß ſie ihn für einen
Wahn=
nnigen oder Verbrecher hielte. Sie flüſterte auch zu ihren
Ver=
auten, von Beaulagungen „contre la nature”, womit ſie nicht
ur die ihr ſo traurige „ſchlechte Gewohnheit des Verſemachens
rſtand. Die engliſche Geſellſchaft nahm ihre Partei, und der
efeierte Lord war plötzlich ein Verfehmter. Die einzige Frau,
jie jene Zeit in kühner Treue zu ihm hielt, war ſeine
Halbſchwe=
er, Frau Auguſte Leig9.
Byron verließ zum zBeiten Male England, ſchrieb in der
ſchweiz und Italien ſeinen „Manfred”, ein
dramatiſchesGedich=
nd den „Don Juan”, letzteres gleich dem Childe Herold, in der
orm der Oktone mit der Spenderſtrophe.
Hin und hergeriſſen in ewviger Ruheloſigkeit, verpflichtete er
ch endlich mit dem engliſchen Comite zur Befreiung Griechen.
inds, reiſte dorthin, war mit „rovordeto eng verbunden in
ganiſgtoriſcher und ſtrategiſcher Wirkſamkeit. Er ſtarb, ſieben=
unddreißig Jahre alt, im Glanze ſeiner Mannesjahre für eine
Sache der Menſchlichkeit am 19. April 1824 zu Miſſolunghi.
Sein Tod traf die Kulturwelt als ein perſönlicher Schmerz.
Sein Werk bedeutet in ſeiner Kühnheit, der ſeltſamen Verſchmel.
zung aus Feuer und Kühle ein völliges Novum. Wir können
es in drei Gruppen teilen: die lyriſche, die abenteuerliche, die
kosmiſche.
Gipfel des Kosmiſchen iſt der „Manfred”. Gipfel des
Aben=
teuerlichen der „Don Juan”, während Childe Marold eine
Glei=
chung zwiſchen dem Lyriſchen und Abenteuerlichen darſtellt.
Ab=
ſolut neu für ſeine Zeit iſt die Einbeziehung der Landſchaft als
CixrcJn der Seele, unerhört neu die Erweiterung der
Land=
ſchaft zum Kosmos, ebenfalls als Expreſſion der Seele.
Wer ſich der Gefühlskraft echter Liebesgedichte nicht
hinzu=
geben vermag, iſt für Lyrik überhaupt unzugänglich. Wer den
„Manfred” und den childe Harold” nicht wenigſtens beſtaunt,
hat für Dichtung großen Stils keinen Sinn.
Byron iſt heute nicht in Mode. Ich habe verſucht, durch
Ueberſetzung einer kleinen lyriſchen Ausſahl dem Sprachgefühl
unſerer Zeit (Das Unvergeßliche von Byron, Verlag der Bund,
Nürnbera) vielleicht einige Menſchen zu veranlaſſen, ſich Byron
wieder zu nähern.
Die Welt lag ihm einſt zu Füßen. Scott und Th. Moore, die
Stael, Stendhal, Shelley vergötterten ihn. Goethe hat ihn
faſt arenzenlos bewundert und in ihm den Herold der
Weltlitergtur begrüßt.
Was ihn zu einem Einzigen macht, iſt vielleicht, daß Werk
und Schicſal, Werk und Charakter in dieſem Subjeltivſtem
rang=
gleich verbunden ſind.
Was ſeine Zeitgenoſſen in England ſpäter Entſetzen bereitete,
ſcheint uns beute ein Uebermaß von Temperament, dem Ventile
geſchaffen werden mußten. Sein Charakter war einer der
ner=
vöfeſten, der zu denken iſt.
Der hundertſte Todestag eines Genies gilt uns nicht als
Anlaß, das Allzumenſchliche einer höchſten menſchlichen
Potenz zu beleuchten. Byron ſelbſt wußte Ruhm und
Ver=
achtung gleicherweiſe zu tragen. Entrückt durch ein Jahrhundert
ſteht er vor uns als der Gipfel männlicher Faſcination und
Dä=
monie, und als ein Gütiger, ein ewig junger, dem Volks= und
Hirtenlieder Tränen erpreſſen konnten und der am Leid der
Welt litt nicht als Erfinder der Weltſchmerzpofe, ſondern in dem
Gefühl erlauchter Seelen, denen Leben heißt, Mitſchuld zu tragen
an der Not der Menſchheit.
Wir gedenken ſeines einſamen Todes zu Miſſolunghi und
ſeiner Grabfahrt in die alte Heimat. Den größten lyriſchen
Dichter Englands hat die britiſche Nation nicht in ihr Pantheon,
die Weſtminſter=Abtei, aufgenommen. Nicht Gattin und Tochter
empfingen ſeinen Sarg. Die ſeltſam ſchöne Schweſter war es,
die Byrons ſterbliche Reſte in der alten Heimat, der Kirche des
Dorfes bei Newſtead=Abbey beſtattete.
Und wir gedenken des großen Unſterblichen mit den Worten,
die er ſelbſt über den Zuſtand der entkörperten Seele ſchrieb:
„Sie darf in reiner Ruhe wohnen,
Hoch über Liebe, Furcht und Haß —
Sie weiß nicht mehr, ob die Aeonen,
Ob Menſchenjahre ſie durchmaß.=
Weit, weiter ſchwebt ſie ohne Schwingen
Ein ewig namenloſer Geiſt,
Und ihr unendlich All=Durchdringen
Vergaß es wohl, was ſterben heißt.”
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Das neue bayeriſche Staatswappen. Die
„Bayeriſche Staatszeitung” bringt von Prof. Otto Rupp, der das
neue Staatswappen entworfen hat, folgende Erläuterungen: Das
neue bayeriſche Staatswappen unterſcheidet ſich von dem früheren
durch ſeine Vereinfachung. Statt der drei Formen: größeres,
mitt=
leres und kleineres, gibt es jetzt nur ein größeres und ein kleines
Wappen. Das Königszelt, die königliche Bügelkrone und das
fünfte Feld des Schildes (Grafſchaft Veldenz) ſind weggefallen.
Das Wappenſchild iſt nur noch geviertelt und bringt in ſeinen
Feldern die im heutigen Bayern vereinigten Volksſtämme
her=
aldiſch zum Ausdruck. Das erſte Feld iſt von Weiß und Blau
ſchräg gerautet — Bayern; das zweite Feld zeigt in Schwarz
einen rotbewehrten goldenen Löwen — Pfalz; das dritte Feld
enthält in Gold drei übereinander aus dem Spalte
hervor=
brechende, herſchauende, rotbewehrte ſchwarze Löwen — Schwaben;
das vierte Feld iſt mit drei aufſteigenden Spitzen von Rot und
Weiß geteilt — Franken. Auf dem oberen Schildrande ruht als
Symbol der Staatshoheit die Volkskrone, ein mit Steinen und
Perlen geſchmückter goldener Reif, der oben mit fünf
ornamen=
talen Blättern beſetzt iſt und ſich ſo von jeder Rangkrone, wie
auch von der Mauerkrone der Städte unterſcheidet. Schildhalter
ſind zwei goldene Löwen. Das kleine bayeriſche Staatswappen
beſteht nur aus dem mit der Volfskrone beſetzten, vom Weiß und
Blau ſchrägrechts gerguteten Schilde.
Rummer 110.
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. Atpril 1924.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 17. April. Trotz des wiederholten Verbotes der
Orts=
polizeibehörde kommt es in letzter Zeit wieder häufig vor, daß
Perſo=
gen, insbeſondere Kinder, das Schießplatzgelände, während
des Scharfſchießens zum Zwecke des Aufſuchens von Sprengſtücken
be=
treten. Ein ſolches Betreten iſt ſelbſtverſtändlich mit Lebensgefahr
ver=
bunden. Da bei vorkommenden Unglücksfällen die Betreffenden, bzw.
die Eltern von Kindern, die volle Verantwortung zu tragen haben,
kann vor einem derartigen verbotenen Betreten des Geländes nicht laut
enug gewarnt werden. — Das Grundbuchamt hat für Griesheim
folgende Amtstage und Sprechſtunden feſtgeſetzt. Amtstage: Dienstag
und Donnerstag, vorm. 8—12 Uhr; Sprechſtunde:” jeden Vormittag
von 10—12 Uhr. Es liegt im Intereſſe des Publikums, möglichſt bei
Beginn der Sprechſtunden vorzuſprechen, um eine rechtzeitige und
um=
gehende Abfertigung zu ermöglichen.
* Eberſtadt, 16. April. Waiſenſchutz. Die hieſige Ortsgruppe
es Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz kann in dieſem Jahre auf ein
20jähriges, ſegensreiches Beſtehen zurückblicken. Aus Anlaß dieſes
Ju=
biläums iſt am 1. Juni eine kleine Feier geplant, in deren Mittelpunkt
ein akademiſcher Kommersabend und ein Blumentag ſtehen werden.
* Eberſtadt, 16. April. Poſtaliſches. Gegenwärtig ſchweben
Erwägungen, die Paketpoſt von hier nach Darmſtadt uſw. nicht mehr
mit der Bahn, ſondern mittels Auto zu befördern. Eine Entſcheidung
über dieſe evtl. Neuerung iſt noch nicht gefallen. — Die Vorarbeiten
für den geplanten Schulgarten ſind ſchon im Gange. Das
be=
trefende Grundſtück, das ſeither als Kleeacker diente, wird gegenwärtig
umgegraben. — Herr Pfarrer Knab aus Pfungſtadt hielt kürzlich in
der ebangeliſchen Kirche einen Lichtbildervortrag über das Leben Jeſu.
H. Eberſtadt, 18. April. Demokrariſche Partei. Die
Orts=
gruppe der Deutſchen Demokrasiſchen Partei hielt am letzten Mittwoch
im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” eine Mitgliederverſammlung ab,
die ſich mit den Vorbereitungen zu der bevorſtehenden Reichstagswahl
beſchäftigte. Es wurde beſchloſſen, zwei Wahlverſammlungen zu
ver=
anſtalten. Die erſte wird am Mittwoch, den 23. April, die zweite am
Freitag, den 2. Mai, ſtattfinden. In der erſten Verſammlung wird Herr
Rechtsanwalt Carnier=Darmſtadt ſprechen. Der Redner der zweiten
Verſammlung iſt noch nicht endgültig beſtimmt. Nach Erledigung einer
Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten wurden kommunalpolitiſche Fragen
erörtert, die ſehr anregend waren und die Mitglieder lange
zuſammen=
hielten.
z. Erzhauſen, 17. April. Die hieſige Kohlenkaſſe hielt
eine Verſammlung ab mit der Tagesordnung: Geſchäftsbericht vom ver= Magdeburger Fußballvereins Fortung” 1911. Die
floſſenen Rechnungsjahr und Wahl dreier Vorſtandsmitglieder. Der Magdeburger kämpfen in ihrer Heimat zurzeit mit in der Entſcheidung
Vorſitzende führte die ſchwierige Lage der Kaſſe vor Augen. Die
Ver=
ſammlung beſchloß einſtimmig, mit vereinten Kräften zuſammenzuwirken, baller im Deutſchen Fußballbunde wohlbekannt. Der „Sport=Sonntag”
um die Kaſſe wieder zur Höhe zu bringen. Es werden in nächſter Zeit
wieder Karten ausgegeben zu 50 Pfg. 1 Mk. und 2 Mk., welche Sonntags der Meiſterſchaftszwiſchenrunde gegen die Spielvereinigung Leipzig:
durch den Kaſſier ausgetragen werden. Es wird dadurch die Möglichkeit
werden kann. Bei Bedarf können jederzeit Kohlen und Briketts bezogen
werden. Die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder werden wieder einſtimmig
gewählt.
* Groß=Gerau, 17. April. Die Urſache der Störung.
Wie ſich nunmehr herausgeſtellt hat, war an der kürzlich gemeldeten nen ob die Einheimiſchen, denen das in Süddeutſchland gepflegte flache
Stromunterbrechung im Ueberlandwerk Groß=Gerau eine Eule ſchuld,
die ſich zum Schutze vor dem ſchlechten Wetter in ein
Transformatoren=
haus eingeſchlichen hatte und dort den Hochſpannungsdrähten zu nahe verfehlen. Nach einer Mitteilung tritt Magdeburg zum Spiel in
gekommen war. — Eine hier tagende Verſammlung der
Bauarbei=
führers Reiter die Lohnzahlung der erſten, ſtatt, wie bisher, der klub Stuttgart=Feuerbach wird ſicher einen ganz anderen
zweiten Stufe.
nende Beſchäftigung erhalten. Insgeſamt follen zirka 2000 Feſtmeter
tagslvahlen wurde Bürgermeiſter Einſiedel beſtimmt.
Waldiagd wurde ſeitens der Gemeinde auf 1200 Mk., für die Feldjagd
auf 600 Mk. feſtgeſetzt. Im Notfalle ſoll das Pachteinigungsamt
ange=
rufen werden.
Offenbach, 17. April. Die 54 hieſigen Milchhänöler, die
der Milchhändlergenoſſenſchaft Offenbach angeſchloſſen ſind, geben
be=
kannt, daß ſie nun in der Lage ſind, täglich friſche, fettreiche, gut
ge=
reinigte und gekühlte Vollmilch in jeder Menge zum Preiſe von 34 Pf.
das Liter ab Verkaufsſtelle abzugeben. Die Milchnot iſt damit hier
be=
ſeitigt. Es iſt zu hoffen, daß die Milchverſorgung dann, wenn es
Grün=
futter gibt, noch beſſer wird. Der Preisſturz von 40 auf 34 Pf. iſt durch
die Einfuhr holländiſcher Butter verurſacht. Bemerkenswert iſt die
Preisſenkung von 6 Pfennigen auf einmal, und die weitere Tatſache,
daß keiner der 54 Händler, die der Milchgenoſſenſchaft angeſchloſſen ſind,
das Auerbieten macht, die Milch, vielleicht zu einem geringen Aufſchlag,
ins Haus zu licfern. Das iſt, wenn man an unſere geplagten
Haus=
fraum denkt, außerordentlich bedauerlich. Im benachbarten Frankfurt
koſtete die Milch fchon in der vergangenen Woche ab Verkaufsſtelle 38,
ins Haus geliefert 42 Pf. Vielleicht machen auch die Offenbacher
Händ=
ler bald einen Unterſchied in dieſer Richtung. Der Wettbewerb mit
den auswärtigen Händlern wird ſie hoffentlich recht bald dazu zwingen.
Ab uhd zu ſieht man nämlich ſchon einen auswärtigen Fuhrmann mit
ſeinem Milchwagen durch die Straßen ziehen und Milch feilbieten. Die
Leute ſind durch die Zwangswirtſchaft aus dem Geſchift gedrängt, und
es hält ihnen nun ſchwer, ſich wieder einen Kundenkreis zu verſchaffen,
der das Ausmeſſen der Milch von Haus zu Haus lohnt.
Bemerkens=
wert iſt, daß die Händler Offenbach=Frankfurt in einem Schriftſatz, den
ſie veröffentlichen, den teuerſten Bezirk Deutſchlands nennen. Feſtgeſtellt
muß werden, daß nun, da unſere Währung wieder Feſtigkeit erlangt
hat, wieder Milch und auch Butter genug zu haben iſt. Des Rätfels
Löſung iſt alſo die ſtehende Mark. Unter der Zwangswirtſchaft blieb
i gleitender Währung jedes Mittel, genügend Milch und Butter in
die Stadt zu bringen, wirkungslos. Die Loſung für künftige Tage wird
alſo nicht Zwangswirtſchaft und Zwangsmittel, ſondern wertbeſtändiges
Geld ſein müſſen. Alles andere Gute wird dann von ſelbſt kommen,
wie es früher war.
j. Gießen, 17. April. Drei 25jährige Arbeitsjubiläen
zuurden dieſer Tage hieu gefeiert. Der Vorarbeiter H. Baſtian an dem
ſtädtiſchen Waſſerwerk wurde von ſeinen Arbeitskollegen mit einem
Nuhefeſſel beſchenkt. Die beiden andern Jubilare ſind der Schreiner H.
Flach, der in der Möbelfabrik Karl Hahn tätig iſt, und der Fuhrmann
L. Euler bei der Firma Ad. Linker. — Da ſeit 14 Tagen in der Stadt
dauernd falſche Billionenſcheine in den Umlauf kamen,
herrſchte lebhafte Erregung, beſonders in der hieſigen
Ge=
ſchäftswelt. Geſtern gelang es nu der Geheimpolizei, den
Falſch=
münzer in dem Augenblick zu verhaften, als er wieder Falſchſtücke in
einer Metzgerei an den Mann bringen wollte. Obwohl der Mann die
Angabe ſeines Namens und ſeiner Wohnung verweigerte, gelang es,
die Wohnung ausfindig zu machen. Hier entdeckte man dann eine
voll=
ſtändige Falſchmünzerwerkſtatt und eine größere Anzahl
Falſchſcheine. Der Falſchmünzer iſt der arbeitsloſe Wilhelm Mohr aus
Frankfurt.
O Gießen, 16. April. Verhaftung eines Falſchmünzers.
zolizei gelang es, den Herſteller falſcher Billionenſcheine, die ſeit
läugerer Zeit hier im Umlauf waren, zu verhaften. Der Verhaftete, ein
gewiſſeu von auswärts zugezogener Willy Mohr, hatte eine regelrechte
Werkſtatt aufgemacht. Seine Geräte wurden beſchlagnahmt.
Münſter (Kr. Gießen), 16. April. Sängertag. Der
Sänger=
bund „Chattia” hat beſchloſſen, ſein diesjähriges Bundesfeſt, verbunden
mit einem Wertungsſingen, hier abzuhalten.
O Alsfeld, 17. April. Zur Hebung der Viehzucht
beab=
ſichtigt der Kreisrinderzuchtverein Alsfeld im Laufe des Frühjahrs
Simmenthaler Zuchtbullen einzuführen.
willigt.
O Nonnenroth (Kr. Gießen), 16. April. Kirchenrenovie
vung. Die Gemeinde hat eine umfaſſende Erneuerung der Dorfkird
einDDunder der Ciechnik —
hat das DDort!
igen Sie kostenlose Zusendung unserer Cord-Broschüre.
Beutsche Dazlop-Guznmi Compagnie 1.-G., Hauan am Hlain.
Sport, Spiel und Turnen.
Oſterveranſtaltungen des Sportvereins Darmſtadt.
„e.. Eine Reihe von bemerkenswerten Veranſtaltungen hat der
Sportverein Darmſtadt während der Oſtertage auf ſeinen Sportplätzen
am Böllenfalltor in Ausſicht genommen. Außerordentlich groß wird
dabei die Zahl der Teilnehmer ſein, die ſich aus dieſen Anläſſen in
Darmſtadt ein Stelldichein geben werden. Sportsleute aus allen
Tei=
len des Deutſchen Reiches werden ſich mit den einzelnen Mannſchaften
des Sporwereins in friedlichem Wettkampf auf dem grünenden
Ra=
ſen meſſen. Die Ligafußballmannſchaft begrüßt als Gäſte
den Magdeburger Fußballverein. Fortuna 1911, eine erſtklaſſige
Liga=
mannſchaft des Elbkreiſes im Verband mitteldertſcher Fußballvereine.
Als zweiten Gegner empfängt ſie im Sportklub Stuttgart=Feuerbach
eine Bezirksligamannſchaft aus dem Kreiſe Württemberg-Baden im
Süddeutſchen Fußballverband, der großes Können vorausgeſagt, wird.
Die Leichtathletikabteilung veranſtaltet ihren
alljähr=
lich wiederkehrenden Oſterlauf „Rund um Darmſtadt” zu dem ſich in
allen drei Klaſſen Maunſchaften und Einzelläufer von Vereinen aus
Nord=, Süd= und Mitteldeutſchland, ebenfalls in größerer Zahl,
an=
geſagt haben.
Die Handballabteilung hat den Meiſter des Saargebiets
im „Handballſpiel”, die Spiel= und Sportvereinigung Saarlouis, zu
ſich geladen. Die weiteren aktiven Fußball=Jugend= und
Schülermannſchaften haben Abſchlüſſe auswärtiger Gegner
ge=
tätigt, um ſo den Rahmen der Oſterveranſtaltungen zu ergänzen.
Al=
les in allem ſtehen hierdurch den einheimiſchen Raſenſportlern während
der Oſterfeiertage Ereigniſſe in Ausſicht, die ob ihrer Vielſeitigkeit
er=
höhtes Intereſſe beanſpruchen. Für eine einwandfreie Durchführung
bürgt der Name des Sportvereins, von dem auch zu erwarten iſt, daß
ſich die große Zahl ſeiner auswärtigen Gäſte in Darmſtadts Mauern
wohl fühlen wird und auch den beſten Eindruck in ihre Heimat mit
zu=
rücknehmen werden. Auf die einzelnen Veranſtaltungen werden wir
noch beſonders zurückkommen.
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V.
se= Den Reigen der Oſterſpiele im Stadion eröffnet am heutigen
Nachmittag die Liga des Sportvereins gegen die Ligamannſchaft des
um die mitteldeutſche Fußballmeiſterſchaft ſie ſind als tüchtige
Fuß=
in Leipzig bemerkt anläßlich ihres Spiels am vergangenen Sonntag in
„Ihr Spiel iſt ganz fliegende Kombination, nie erlahmender Eifer, der
geſchaffen, daß bis zum Herbſt den Mitgliedern ihr Winterbrand beſchafft die vorzügliche Elf ſtets gefährlich und erfolgverſprechend macht. Neben
einer ſicheren Verteidigung (von Zweydorf=Reuter) glänzte eine
vorzüg=
liche Läuferreihe (Knoth=Frenzel=Goldmann). Im Angriff war der
Halbrechte (Siersleben) hervorragend ſchnell und ſchußfreudig.” Man
wird den Ausgang des Spieles abwarten müſſen, um beurteilen zu kön=
Zuſpiel eigen iſt, ſich auf dem Spielfelde ihrem Gegner gegenüber
be=
haupten werden. Das Spiel wird ſeine Anziehungskraft ſicher nicht
Darmſtadt mit feiner ſtärkſten Mannſchaft an. — Das Spiel der
Liga=
ter forderte auf Grund eingehender Darlegung des Verbandsgeſchäfts= mannſchaft am zweiten Oſterfeiertag gegen die Liga des Sport=
Spielverlauf zeitigen als das Samstagsſpiel. Im Sportklub
Feuer=
bach trifft der Sportverein auf eine beſonders harte Mannſchaft, der
Königſtädten, 17. April. Der Königſtädter Hochwald ſüddeutſcher Fußball nur zu gut bekannt iſt. Die Mannſchaft
ver=
fällt gegnwärtig einem umfangreichen Holzſchlagen zum Opfer. Zirka körpert erſte Klaſſe und hat ſich in len diesjährigen Bezirksligaſpielen
50 Holzmacher von hier und Trebur haben allerdings dadurch eine loh= ausgezeichnet durchgeſetzt. Ihr geht in Süddeutſchland ein guter Ruf
voraus, ſo daß ſicher auch bei dieſem Spiel alle Beſucher des Stadions
Holz geſchlagen werden. — Als Wahlvorſteher für die Reichs= auf ihre Koſten kommen werden. Wünſchen wir der erſten Elf des
Sportvereins, die während der Oſtertage vor zwei große Aufgaben ge=
Kelſterbach a. M., 17. April. Die Pachtſumme für die ſtellt iſt, vollen Erfolg. — Die Liggerſatzmannſchaft des Sportvereins
weilt über Oſtern in Stockſtadt a. Main beim dortigen Fußballverein,
während die IIIa Mannſchaft in Lengfeld gegen den dortigen
Sport=
verein ſpielt. An Jugend= und Schülerſpielen finden am
Oſterſonn=
tag ſtatt:
I2 Jugend gegen 1. Jugend F.=C. 1908 Manuheim in Mannheim;
Ib Jugend gegen 2. Jugend F.=C. 1908 Mannheim in Mannheims
IIa Jugend gegen 2. Jugend V. d. Sportfr. Mainz in Darmſtadt;
IIb Jugend gegen 3. Jugend V. f. R. Mannheim in Darmſtadt.
Am Oſtermontag:
12 Jugend gegen 1. Jugend Phönix Ludwigshafen in Darmſtadt:
Ib Jugend gegen 2. Jugend Phönix Ludwigshafen in Darmſtadt:
IIb Jugend gegen 3. Jgd. F. C. Germania 1894 Frankf. in Frankf.;
Ia Schüler gegen 1. Schüler F. C. Germania 1894 Frankf. in Frankf.;
Ib Schüler gegen 2. Schüler F.C. Germania 1894 Frankf. in Darmſt.
Nachträglich hat die Leitung des Sportvereins noch ein Wettſpiel
zum Abſchluß gebracht, das ſich würdig in ſeine geſamten
Oſterveran=
ſtaltungen einreiht. Keine geringere als die 1. Ligamanſchaft des
Deutſchen Fußballmeiſters des erſten Nürnberger
Fußballklubs ſpielt heute Nachmittag auf dem Sportplatz am
Böllenfalltor gegen die 1. Jugendmannſchaft des Sportvereins.
Ins=
beſondere wird dieſes Ereignis ſeine Anziehungskraft auf die geſamte
Darmſtädter Jugend nicht derfehlen, um ſo mehr, als die Nürnberger
geſtern Arheilgen 8:0 abfertigten.
Verein für Raſenſpiele E. V., Darmſtadt.
Ka. Die Ligamannſchaft begibt ſich an Oſtern nach Götkinge
und Nordhauſen. Am 1. Feiertag ſpielt ſie gegen die Spielver
einigung 06 Göttingen und gaſtiert am 2. Feiertag be
„Wacker'Nordhauſen. Beide Vereine vertreten beſte weſ
deutſche Gauliga. V. f. N. ſteht ſomit vor einer großen Aufgabe. Si
wird, und deſſen ſind wir ſicher, ſich dieſer aufs beſte entledigen. D
zweitägige Reiſe wird bereits am Samstag abend angetreten. — 2
Ligaerſatzmannſchaft gaſtiert am 1. Feiertag bei dem Fuß
ballſportverein Groß=Zimmern. Am 2. Feiertag emt
fängt ſie Gäſte aus der Pfalz, und zwar die langjährige A=Klaſſe=Mann
ſchaft des Sportvereins 05 Edigheim. Das Spiel
finde=
nachmittags auf dem Exerzierplatz ſtatt. Den Gäſten aus der Pfal
wird ein würdiger Empfang zuteil werden. Den Darmſtädter Sport
lern kann der Beſuch des Spiels nur empfohlen werden, denn unte
erſteren liefert zuszeit die Liggerſatzmannſchaft V. f. R. mit ihren alter
Kämpen ein vorzügliches Spiel, und dann, wis nicht unerwähnt bleibe
darf, guter Beſuch wird die Gäſte aus der Pfalz in jeder Beziehung ſeh
erfreuen. — Die 2a Mannſchaft begibt ſich am zweiten Feierta
zur ſpielſtarken „Germania”=Babenhauſen, desgleichen die 2a Jugent
mannſchaft.
Ferner finden folgende Jugendſpiele ſtatt: 1a Jgd.—1a Jgl
Srielv. Sandhofen (in S.), 1b Jgd.—1. Jgd. V. f. R. Heidelberg (die
ſes Spiel findet vor dem Treffen V. f. R.—Edigheim ſtatt), 20 Jgd—1
Jad. Sportv. Meſſel.
F. C. Eintracht 1. Jugend—1. F. C. Nürnberg 1a Jugend.
Des mehrfachen deutſchen Meiſters beſte Jugendmannſchaft
kommt am erſten Oſterfeierag nach Darmſtadt, wo ſie ſich mit der
hieſigen Eintracht=Jugend in friedlichem Kampfe mißt. Das
Spiel verſpricht eines der bedeutſamſten Ereigniſſe im Rahmen
des Darmſtädter Oſterſports zu werden, denn jeder nur
einiger=
maßen am Fußball Intereſſierte weiß, was der Fußballklub
Nürnberg in dem volkstümlichſten unſerer Spiele für eine Rolle
hat. Es iſt gleichzeitig das erſte Mal, daß ſich eine
Jugendmann=
ſchaft aus der Fußballhochburg in unſerer Stadt auf dem
Spiel=
feld vorſtellt. Die Nürnberger Jungens befinden ſich über die
Feiertage auf einer Reiſe, die ſie in unſere Gegend führte, und
Eintracht ſtellt dabei mit ihrer 1. Jugend den zweiten und wohl
auch ſpielſtärtſten Gegner. Durch eine ganz vorzügliche
Ausbil=
dung, welche alle „Klub”=Jugendlichen, ſpeziell aber deren erſte
Jugend, durchmacht, gehört die Nürnberger 1a Jugend mit zur
deutſchen Jugend=Extraklaſſe. Für die Einheimiſchen iſt das
Spiel die beſte Probe ihres Könnens, denn der Gegner iſt ohne
Zweifel der routinierteſte von allen, denen ſie bis heute
gegen=
überſtanden. Die Gäſte ſpielen in kompletter Aufſtellung,
Ein=
tracht tritt wie folgt an:
Wicklaus
Schmitt Schäfer
Thier Kaiſer. Wachsmuth
Hofferberth Steckenreuter Gatbs Lang Fuhrländer.
Es iſt zu hoffen, daß die Darmſtädter ihren Farben Ehre
machen. Das Spiel ſelbſt findet vormittags 11 Uhr auf dem
TGD.=Pſatz am Finanzamt ſtatt. Für Freunde eines geſunden
und frohen Kampfſpiels iſt der Beſuch unbedingt zu empfehlen.
Auf ſeine „Koſten” kommt ſicherlich jeder.
— heima. —
1. F.=C. Nürnberg in Darmſtadt.
Es iſt zwar nicht die Meiſterelf, die am Oſterfonntag auf dem Platz
am Finanzamt zu Gaſt wveilt, ſondern die auf einer Oſterreiſe
befind=
liche 1. Jugendelf des Altmeiſters.
Dem Jugendleiter des F.=C. Eintracht iſt es gelungen, obige
Mann=
ſchaft zum Propagandaſpiel, gegen ſeine erſte Jugendmannſchaft zu
verpflichten. Ueber das Können der Nürnberger etwas zu ſagen,
er=
übrigt ſich, denn unter dem Training eines Riegel und anderer
Kano=
nen zu ſtehen, gibt Gewähr, daß nur Gutes gelernt wird. Aber auch die
Eintracht=Jugend wird zeigen, daß ſie zu ſpielen verſteht und wird
ſich wohl ihrem Gegner, erſt nach harter Gegenwehr beugen. Ueber
die Leiſtungen dieſer Mannſchaft waren die bei den letzten Spielen
erſchienenen Zuſchauer ſehr erſtaunt, lieferte ſie doch ein ſchönes techni=
Germania=Eberſtadt — 03 Ludwigshafen.
Am 2. Oſterfeiertag empfängt F.=V. Germania 1911 Eberſtadt
(1. Maunſchaft) auf dem Eberſtädter Sportplatz die Kreisligamannſchaft
Ludwigshafen 03, die tags zuvor in Griesheim ſpielt. Die 1.
Mann=
ſchaft Eberſtadt ſteht in veränderter Aufſtellung.
F. C. Union=Wixhauſen—Sportklub 1910 Köln=Nippes.
Auf dem Union=Sportplatz in Wixhauſen ſtehen ſich am
2. Oſterfeiertag oben erwähnte Mannſchaften zu einem
Geſell=
ſchaftsſpiel gegenüber. Der weit über die Grenzen des Kölner
Bezirks bekannte „Köln=Nippeſer, Sportklub 1910‟
weilt nämlich in der Oſterwoche in Süddeutſchland und hat es
ſich der Spielausſchuß des F. C. U. zur beſonderen Aufgabe
ge=
macht, dieſen äußerſt fairen Verein nach hier zu verpflichten.
Vor=
weg kann man wohl ſchon heute ſagen, daß man mit einem
ſchö=
nen, flinken Fußball rechnen darf, zumal die Kölner eine ſehr
ſympathiſche Mannſchaft ins Feld ſtellen werden. Es dürfte
des=
halb die Hauptaufgabe der Unioniſten ſein, ihre Farben würdig
gegen unſere rheiniſchen Fußballer zu vertreten. Die Kölner
treten vorausſichtlich in folgender A ſſtellung an:
Höwers
Erfert. Schäfer
„Krames Efſertz. Sieler
Kött 1.* Kött 2.* Besgen Wollgarten. Ecker”.
Obige Mannſchaft zeichnet ſich im allgemeinen durch einen
kurzen, flachen Paß, verbunden mit einem weitmaſchigen
Flügel=
ſpiel, aus. Das Torfbehütet der noch jugendliche Höwer,
welcher ſich durch eine gute und ſichere Fangtechnik auszeichnet.
Die Verteidigung iſt äußerſt ballſicher und beſitzt einen gut
be=
freienden Schlag nach vorne. Von der Läuferreihe iſt beſonders
der Mittelläufer hervorzuheben, welcher ein präziſes Zuſpiel und
Flankenbedienung beherrſcht. Der Sturm hat ſeine beſten Stützen
in den Außenſtürmern, und iſt es beſonders der Rechtsaußen
Kött 1., welcher ſich durch ſeine ſchuellen Durchbrüche und präziſen
Flaukenſchuß auszeichnet. Die beiden Halbſtürmer Kött 2. und
Wollgarten wurden erſt vor kurzem aus der Jugendmannſchaft
eingeſetzt und beſitzen eine gute Ballbehandlung. Kött 2.,
wel=
cher trotz ſeiner Jugend ſeinem älteren Bruder nicht viel
nach=
läßt, zeigt ein gutes Täuſchungsſpiel, verbunden mit
fortwäh=
rendem Drang nach vorne. Der Mittelſtürmer Besgen beſitzt
gute Ballverteilung und verfügt über einen geſunden Torſchuß.
Noch erwähnt ſei, daß die mit einem * bezeichneten Spieler bes
öfteren in der linksrheiniſchen Städtemannſchaft die Kölner
Far=
ben vertreten haben. Nach allen dieſen Ausführungen ſteht zu
erwarten, daß uns die Kölner Elf ein gutes, faires Spiel zeigen
wird. Im allgemeinen iſt man auf den Ausgang dieſes Treffens
geſpannt. Anfang um 3 Uhr.
Fauſtball.
Am Oſtermontag, den 21. ds., weilt die Fauſtballabteilung
der Turngemeinde Landau in der Pfalz hier zu Gaſt. Landau
iſt Gau= und Kreisgruppenmeiſter im dortigen Bezirk uud müſſen
ſich die Fauſtballer der Turngemeinde Beſſungen, welche zurzeit
wieder auf der Höhe ſind, anſtrengen, um ein günſtiges
Reſul=
tat erzielen zu können. Außerdem ſind noch nachſtehende
Mann=
ſchaften an dieſem Tage eingeladen: 1. Der deutſche Meiſter
„Licht=Luft=Bad”, Frankfurt a. M., 2. Turnverein 1860,
Frank=
furt a. M., 3. Turnverein 1857 Sachſenhaufen, 4. Turnverein
1888/94 Nauheim. Die Spiele, finden zum Teil vormittags und
nachmittags auf dem Sportplatz an der Heidelberger Straße ſtatt.
Ueber den Ausgang der Spiele dürfte man geſpanut ſein.
Sämt=
lichen Intereſſenten dürfte ſich dieſer Beſuch lohnen.
Sporterein Darmſtadt—Spiel= und Sportvereinigung Saarlvuis.
e- Mit der heute Samstag nachmittag hier antretenden erſten
Handballmannſchaft der Sport= und Spielvereinigung Saarlouis
hat ſich die erſte Handballmannſchaft des Sportvereins einen
Geg=
ner von Klaſſe verſchrieben. Saarlouis ſteht im Saarkreis in den
diesjährigen Verbandsſpielen noch ungeſchlagen an erſter Stelle.
Mit 33:0 Toren hat die Mannſchaft in dieſen Spielen ein Reſultat
aufgeſtellt, das ihr Können in beſtem Lichte erſcheinen läßt. Es
iſt ihnen nicht unbekannt, daß ſie in den Handballern des
Sport=
vereins auf einen ebenfalls guten Gegner ſtoßen, und ſchon aus
dieſem Grunde wollten ſie bei ihrer derzeitigen Spielſtärke es nicht
verſäumen, in einem Spiel mit den Darmſtädtern die Klinge zu
kreuzen. Den Freunden des Handballſpiels ſteht damit vor
Be=
ginn des Ligafußballſpiel im Stadion ein hoher ſportlicher Genuß
bevor, auf den wir nicht verfehlen möchten, ganz beſonders
hin=
zuweiſen. Am erſten Oſtertag ſpielt die 2. Handballmannſchaft
des Sportvereins in Frankfurt a. M. gegen die 2.
Handballmann=
ſchaft des Polizeiſportvereins Frankfurt. Auch dieſem Spiel dürfte
reges Intereſſe geſchenkt werden
Sport im Velociped=Club Darmſtadt 1899.
Waren die Wintermonate vornehmlich für den Saalſport
reſerviert, ſo ſetzt jetzt nunmehr auch wieder der Reun= und
Wanderſport ein.
Eifrig iſt die Rennmannſchaft im Training, um ſich für das
alljährliche Eröffnungsrennen, das in dieſem Jahre am 2.
Oſter=
feiertag, vormittags 8 Uhr, auf der bekannten Strecke Henkels
Gärtnerei—Roßdorf—Gundernhauſen—Dieburg—Einſiedel (Ziel)
ſtattfindet, vorzubereiten.
Dieſes Eröffnungsrennen iſt zugleich eine Prüfung der
Fah=
rer über ihre bis jetzt erreichte Leiſtungsfähigkeit.
Ein beſonderes ſportliches Ereignis im Rennſport ſteht der
hieſigen Sportgemeinde am 11. Mai bevor. An dieſem Tage
fin=
det anläßlich des 25jährigen Jubiläums des V. C. D. auf der
bekannten Strecke „Rund um die Ludwigshöhe” ein Rennen
ſtatt, das für den ganzen Gau 70 offen iſt, ſomit über den
Rah=
men eines Vereinsrennens hinausragt und eine große
Betei=
ligung des ganzen Heſſengaues aufzuweiſen haben wird.
Nähe=
res folgt.
Am 1. Oſterfeiertag eröffnet der Klub auch die diesjährige
Wanderſaiſon mit einer Anfahrt, deren Endziel auf dem Heilig
Kreuz iſt. Anſchließend. Propagandafahrt durch die Straßen
Darmſtadts.
Die Vorbereitungen zum 25jährigen Jubiläum in den Tagen
vom 16. bis 19. Mai find im Gange, bedeutende
Kunſtmannſchaf=
ten und Radballſpieler von internatiogalem Ruf bereits
ver=
pflichtet, mit anderen ſtehen wir vor dem Abſchluß.
Auch hierüber werden wir Weiteres folgen laſſen.
Sielvener.
Turnen.
Durch Beſchluß des Vorſtandes der deutſchen Turuerſchaft iſt
Marburger Turnerſchaft das diesjährige deutſche
Judendtref=
fen endgültig übertragen worden. Dasſelbe findet in der Zeit vom
2. bis 4. Auguſt in Marburg ſtatt.
Nummer 110.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 19. April 1924.
Reich und Ausland.
Aufklärung eines großen Giftdiebſtahls.
Ein dreiſter Diebſtahl beſchäftigt ſeit über zwei Monaten die
Ber=
liner Kriminalpolizei. In der Nacht zum 2. Februar d. J. wurden,
wie wir ſeinerzeit mitteilten, aus einem verſchlofſenen Sonderraum
des Lagers einer hieſigen chemiſch=pharmazeutiſchen Fabrik 85
Kilo=
gramm Diacethylmorphin, ein ſchweres Gift, das für die Ausfuhr ins
Ausland beſtimmt und freigegeben war, geſtohlen. Jetzt iſt es der
Kriminalpolizei gelungen, die Diebe zu verhaften und die geſamte Beute
zu beſchlagnahmen. Die Täter ſind Arbeiter der Fabrik. Sie
verſuch=
ten, das Gift in Berlin abzufetzen, und benutzten dabei häufig den
Fernſprecher. Dadurch kam ihnen die Kriminalpolizei auf die Spur.
Ihre Verhaftung erfolgte, als ſie endlich einen Käufer gefundcn hatten
und im Begriffe ſtanden, das Gift aus dem Verſteck, in dem ſie es
ver=
borgen hielten, hervorzuholen und ins Ausland zu ſenden. Die Firma
hat beſtätigt, daß ſie das geſamte Material zurückerhalten habe, daß
alſo jede Gefahr eines Mißbrauchs beſeitigt iſt.
Ein ſchweres Unglück
ereignete ſich im Zirkus Taraſelli am Hermannplatz, Neukölln. Bei den
Vorführungen von Reiterkunſtſtücken ſtürzten ein Herr und eine Dame
ſo ſchwer, daß ſie bewußtlos in der Manege liegen blieben. Ein
zu=
fäLig anweſender Arzt bemühte ſich um ſie und ſorgte für ihre
Ucber=
führung in ein Krankenhaus.
Unter Verdacht des Giftmordes.
Eſſen. Vor etwa vier Wochen ſtarb ganz unerwartet der
In=
genieur Georg Müller, der Inhaber einer bekannten Eſſener
Zentral=
heizungsfabrik. Am 5. April folgte ihm ſeine Ehefrau ebenſo
uner=
wartet im Tode nach. Am Tage nach dem Tode der Mutter wurde
der Sohn Robert unter dem dringenden Verdacht des Giftmordes
ver=
haftet. Die Ausgrabung der Leiche des Vaters iſt unverzüglich
angeord=
net worden, weil auch da der Verdacht beſteht, daß bei deſſen Tod der
Sohn die Hand mit im Spiel hatte. Der 22jährige Robert Müller
ge=
hört den gebildeten Ständen an. Er hat das Gymnaſium abſolviert
und ſollte jetzt, nachdem er mehrere Jahre praktiſch gearbeitet hat, die
Techniſche Hochſchule beſuchen. Seit dem Tode des Vaters beſtanden
über die Erbſchaft ſtändig Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Mutter
und Sohn. Dieſer wollte das Geſchäft übernehmen, während die
Mut=
ter, im Intereſſe ihres Sohnes und ſeiner weiteren Ausbildung, das
Geſchäft vorerſt mit Hilfe eines Geſchäftsführers als Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung weiterführen wollte. In die Familientragödie
ſpielt eine Liebesgeſchichte des Robert Müller mit einer 38jährigen
Krankenſchwveſter hinein, die er im Krankenhaus kennengelernt hatte,
als er wegen eines Beinbruchs dort war, und die er noch in dieſem
Jahre heiraten wollte. Im Schlafzimmer der durch die Vergiftung
ſterbenden Mutter waren auch die Gashähne aufgedreht. Das
aus=
ſtrömende Gas hätte bei der darüber wohnenden Familie beinahe
gro=
ßes Unglück angerichtet. Bei Vorführung zur Vernehmung ſprang
No=
bert Müller im Gefängnis aus dem zweiten Stock in die Tiefe. Er
er=
litt aber nur eine Schädelverletzung nicht ſehr ernſter Natur. Zunächſt
leugnet der Verhaftete noch alles.
Flugzeugunfall.
Mittwoch nachmittag gegen 1¾ Uhr mußte das Flugzeug Leipzig
D. 149 der Deutſchen Flugzeugwerke in Staaken nahe der Bernd=Keller=
Brücke in Rudow wegen eines Motordefekts notlanden. Beim
Auf=
ſetzen der Räder auf den Boden bohrten ſich dieſe in das lockere
Erd=
reich hinein, ſo daß ſich das Flugzeug überſchlug und die beiden
In=
ſaſſen, den Führer Günther Schuſter und ſeinen Begleiter, den
Pho=
tographen Wilhelm Storch, unter ſich begrub. Wie durch ein Wunder
ſind beide unverletzt geblieben, doch mußte das Flugzeug auf einem
Laſtkraftwagen abtransportiert werden.
Schiffsbrand im Memeler Hafen.
Auf dem Dampfer „Berta Henkell” aus Hull, der mit einer
Koh=
lenladung im Hafen zu Memel liegt, geriet ein Petroleumtank in
Brand. Dabei erlitten zwei Mann der Schiffsbeſatzung Brandwunden,
ſo daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
Setie 5.
Schiffsunglück.
Nach den Danziger Neueſten Nachrichten hat der am Dienstag
nach=
mittag in Neufahrwaſſer eingelaufene deutſche Dampfer „Tip” der
Ree=
derei L. Nintz=Stettin am 14. April, morgens 234 Uhr, auf der Reiſe
von Stettin nach Danzig in der Nähe der pommerſchen Küſte, den
Mokorfiſchkutter „Hoffnung” aus Stolpmünde überlaufen. Der
Mo=
torfiſchkutter ſank und zwei Mann ſowie ein Paſſagier ertranken,
wäh=
rend ein Mann gerettet werden konnte und hier eingebracht wurde.
Eine geriebene Schwindlerin
ſucht ſeit längerer Zeit die Jugendbünde und Landwirtsfamilien in der
Probinz Brandenburg heim. Sie ſieht chriſtliche Zeitſchriften auf
An=
zeigen ein, nach denen Landwirte unter ſich Kinder auszutauſchen
wün=
ſchen, um ſie zu ihrer Erziehung in andere Verhältniſſe zu bringen.
Bei der einen Familie führt ſie ſich nun ein als Angehörige der anderen,
angeblich um den Austauſch zu beſprechen. Sie beruft ſich dabei auch au
die Judendbüinde und deren Vorſteher, die auf dem Lande in der Regel
Paſtoren ſind. Unter Mißbrauch ihrer Namen findet ſie überall Zutritt,
zumal ihr angenehmes Weſen für ſie einnimmt. Ihre chriſtliche
Nächſten=
liebe, die ſie zur Schau trägt, dient ihr aber nur dazu, die ahnungsloſen
Leute zu betrügen. Sie läßt ſich überall gut verpflegen, mitunter nicht
nur tage=, ſondern ſogar wochenlang, und erhält beim Abſchied oft noch
allerlei Geſchenke für den Auszutauſchenden. Nicht ſelten ſtiehlt ſie zu
guter Letzt auch noch, was ſie erreichen kann, Stoffe und dergleichen mehr.
Meiſtens erhält ſie für ſich auch noch Kleidung zum Dank für den Beſuch
und ihre Bemühungen. So iſt ſie in der Lage, ſtets in anderer Kleidung
zu erſcheinen. Auch den Namen wechſelt ſie oft, indem ſie jedesmal den
der Familie annimmt, die ſie gerade heimgeſucht hat. Sie iſt eine
aus=
geſprochene Blondine im Ausgang der zwanziger Jahre, mittelgroß
mit blauen Augen und friſchem Geſicht.
Die Düppeler Schanzen däniſcher Nationalpark.
Der Finanzausſchuß des däniſchen Parlaments hat den
Staatsmini=
ſter ermächtigt, im Auftrage des Staates die Düppeler Schanzen, die ja
ſeit der Abtrennung Nordſchleswigs von Deutſchland auf däniſchem
Boden liegen, als Nationalpark zu erwerben. Seinerzeit wurde das
die Schanzen 1, 3, 5 und 9 umfaſſende Gelände von einem Komitee
über=
nommen, das zu dieſem beſonderen Zweck gebildet worden war, und
die=
ſes Komitce hat nun dem däniſchen Staat das Gelände angeboten.
Außer=
dem ſollen die anſtoßenden Wegverbindungen erworben werden, und
das ganze Gelände ſoll danach als Andenken an den Gewinn
Nordſchles=
wigs in einten däniſchen Nationalpark verwandelt und gefriedet werden.
— Nach Auffaſſung von Deutſchen im abgetrennten Nordſchleswig iſt
das Eigentumsrecht und die Unterhaltungspflicht der Denkmäler von
Düppel noch nicht klargeſtellt, und man wünſcht eine Klarſtellung durch
das deutſche Auswärtige Amt. Man beklagt ſich übrigens, daß manche
der Gräber preußiſcher Gefallener von 1848/49 und 1864 im Sundewitt
und auf Alſen, alſo im Bereich von Düppel, nicht mehr gepflegt werden.
Der ſchönſte Naturpark Rußlands bedroht.
Der berühmte Tierpark in Askania Nova in der Südukraine,
ehe=
mals im Beſitze der reichen deutſchen Koloniſtenfamilie Falz=Fein und
jetzt verſtaatlicht, iſt durch ſchlechte Verwaltung ſo verwahrloſt und in
ſeinem Tierbeſtande bedroht, daß, wie der Oſt=Expreß meldet, mehrere
ruſſiſche Gelehrte, darunter Leiter zoologiſcher Gärten und Mitglieder
des Naturſchutzkomitees, die Regierung der Sowjetukraine um energiſche
Maßregeln zur Wiederherſtellung und Erhaltung des Tierparks erſucht
haben. Askania Noda iſt einer der ſchönſten Naturparks der Welt. Die
Urnatur der ſüdruſſiſchen Steppe iſt hier noch unzerſtört. Zu den
Reſt=
beſtänden der Tiere gehören u. a. einige Auerochſen, die wohl die letzten
in Rußland ſein dürften.
Springwürmer,
Spulwürmer
Eduunwe zer werden beſeitigt d. 2
Wurmmittel
„Lealzde‟
wohlſchmeck. Arekaſchokolade. Mit genauer Anweiſ. Schachtel 80 Pf.
Nur echt vom Labor, Leo, Dresden=N. In allen Apothek, u. Drog,
Die Lage auf dem finnländiſchen Holzmarkt.
Die finnländiſchen Exporteure betrachten die augenblickliche Lage auf
dem Holzmarkt recht optimiſtiſch. Der Hauptkäufer England beobachtet
jedoch fortfahrend eine abwartende Haltung und zeigt bei ſeinem
Ein=
käufen eine große Vorſicht. Von Holland, ſind in letzter Zeit ſtändig
Käufe getätigt worden. Frankreich, insbeſondere das nördliche
Frank=
reich, hat trotz ſeiner ſchlechten Valutaverhältniſſe auch be
Käufe, die in engl. Pfund und Finnmark lauten, abgeſchloſſen. Der
deutſche Maukt weiſt ſeit einigen Wochen eine äußerſt lebhafte
Neube=
lebung auf. Die Kontrakte, die bis jetzt abgeſchloſſen wurden, weiſen
jedoch nichts Außergewöhnliches auf, was aber auf eine Beſſerung
hin=
deuter, iſt die ungewöhnlich große Anzahl von Anfragen, welche von allen
Gegenden Deutſchlands, insbeſondere aber aus dem Weſten, gerich
werden. — Im ganzen dürften für ungefähr 300 000 Standards Käufe
abgeſchloſſen ſein. (Mitteilung des Inſtituts für Finnlandkunde der
Univerſitä: Greifswald.)
Der Richter als Shylock.
Vor dem Gerichte wird, dem Neſphorker Herald zufolge, über
einen Fall von Diebſtahl verhandelt. Der Verteidiger ſtellt folgende
ſonderbare Theſe auf: „Meine Heuren Richter! Mein Klient kann
auf keine Weiſe des Diebſtahls und des Einbruchs beſchuldigt werder
Er ging am Haufe vorbei, ſah das Fenſter eines kleinen Salons
ſchob den rechten Arm in die Oeffuung und nahm einige
Gegenſtäud=
von geringem Werte an ſich, die gerabe in der Reichweite ſeines Arm
waren. Ich behaupte, daß der Diebſtahl nur vom Arm ausgeführ
wurde, und nicht vom ganzen Angeklagten, und ich erwarte, daß
nicht das ganze Individuum beſtrafen werden, wenn allein der Arm
der Schuldige iſt.‟ Dieſe ſonderbare Beweisführung verſetzte di
weſenden ein wenig in Verblüffung, aber nicht beſonders den 9
der in unerſchütterter Ruhe autwortete: „Meinetwegen, Ihre
führung, mein ausgezeichneter Herr Advokat, iſt tadellos. Und ich z
nach Ihren überzeugenden Argumenten mein Urteil fällen.
urteile alſo nicht den Angeklagten, ſondern ſeinen rechten Arm zu zwei
Jahren Zuchthaus, und wenn er ſeinen Arm ohne ſeine werte
Per=
ſon ins Gefängnis ſchicken kann, bin ich’s zufrieden.” Advokat und
Klient zuckten nicht mit der Wimper. Der Angeklagte trat ſodann an
den Richtertiſch, ſchraubte in aller Ruhe feinen hölzernen Arm ab.
legte ihn auf den Tiſch und entfernte ſich friedlich mit ſeinem
Vertei=
diger, begleitet von dem tollen Gelächter des Publikums.
Heſſ. Bauwirtſchaftsbund.
Bauintereſſenten und Wohnungsſuchende, die über einiges
freies Kapital verfügen, werden gebeten, zwecks
Zuſammen=
faſſung zur Schaffung einer Baumöglichkeit auf
organiſa=
toriſcher Grundlage, ſich an die unterzeichnete Bauberatungs=
(3553a
ſtelle zu wenden.
Arch. Rud. Strecker, Nieder=Ramſtädterſtr. 65, Tel. 1998.
Tageskalender.
Samstag, den 19. April.
Orpheum, 734 Uhr: „Die luſtige Witwe‟. — Union=, Reſidenz=
Zentraltheater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortllch für Dolitik und Wirtſchaft: Rudelf Mauv=
Derantwortiich für Feuilleton und Heſſiſche Neckzichten: Max Streeſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmaun
Verantwortlich für Sehlußdlen: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kurle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darnzſiadt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
Familiennachrichten
VERLOBTE
Anna Offenbächer
Georg Schniering
Darmstadt, Ostern 1924
Statt Karten.
(B5C
Ihre am 1. Oſtertag, mittags 11
Uhr, in der St. Ludwigskirche
ſfatt=
findende Trauung beehren ſich
an=
zuzeigen
Ofto Kern und Frau
Auguſie, geb. Reiſch
Darmſtadt
Falkau
Erbacherſtr. 8
I. Schwarzwald
Statt Karten
Ihre am 2. Oſferfeiertage, nachm.
2 Uhr, in der Petruskirche ſtattfindende
Trauung beehren ſich anzuzeigen
Karl Kehres und Frau
Emmi, geb. Glittenberg
Bochum
Darmſtadt
i. Weſtf.
Nſederſir, 7
(B5078
Richard Jacob
Greiel Jacob
geb. Handſchuch
Vermählte
Die kirchliche Trauung findet am erſien
Oſferfeiertag, nachm. /„3 Uhr, in der
Martinskirche ſtatt
Karl Schneider
(liſabeth Schneider
geb. Schimmel
Vermählie
Darmſiadt, Oſtern 4924
Aliceſtraße 41 Aliceſiraße 30
Kirchliche Trauung: 1. Feiertag,
nach=
mittags 3 Uhr, in der Johanneskirche
(e11384
Darmſiadt
Ruthsſtr. 6
(e11388
Heinrich Werle
Berta Werle
geb. Duttweiſer
Vermählte
Lirchliche Trauung am 1. Oſterfeiertag,
nachmittags 2:/, Uhr, in der
Johannes=
kirche zu Darmſtadt
Kranichſtein
frankfurt a. M.
April 1924
Shre am 1. Feiertage, nachm.
O 1½/, Uhr, in der Petruskirche
ſtattfindende Trauung beehren
ſich anzuzeigen
Hans Nungeſſer u. Frau
Elſe, geb. Schmitt
Darmſiadt, Orangerieallee o
(*11360
hre am Sonntag, 20. April,
I nachm. 3 Uhr, in der
Mar=
tinskirche ſtattfindende Trauung
zeigen an
Willi Sattler und Frau
Friedel, geb. Vatter
Oſiern 1924
*11405
Statt jeder befonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat e
gefallen, unſeren guten,
unvergeß=
lichen Vater, Großvater,
Schwie=
gervater, Bruder, Schwager und
Onkel
Herrn
Georg Frey II.
Gemeinderechner i. R.
geſtern abend 8½ Uhr nach kurze
Krankheit ganz unerwartet zu ſie
zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
8 Familie Philipp Frey V., Wixh.
Familie Georg Frev IV., Wixh.
Familie Heinrich Göbel,
Nau=
heim b. Gr=Gerau.
Familie Peter Frey, Chemnitzi. E
Familie Heinrich Haber, Nau
heim b. Gr.=Gerau
Wixhauſen, 18. April 1924.
Die Beerdigung, findet am erſten
Oſterfeiertage in Wixhauſen,
nach=
mittags 4 Uhr, vom Sterbehauſe
Obergaſſe 4, aus ſtatt. (507
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme, ſowie Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen ſprechen wir auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank aus.
Ganz befonders danken wir Herrn
Pfarrer Rückert für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, ferner dem Herrn
Präſidenten Neumann und Beamten
der Landesverſicherungsanſtalt, ſowie
dem Turner=Kegelklub „Freitag”, dem
Verein ehemaliger 6ler Artillerie
und den Beamten des Verſicherungs=
Amtes für ihre erhebenden Nachrufe,
Muſik und Kranzſpenden.
Im Namen der trauernd, Hinterbliehenen:
Frau Jenny Henkel Bwe.
geb. Sergel.
507
Darmſtadt, 19. April 1924.
Elegante
Herren=u. Damen=Garderob.
erſtklaſſige Arbeit, billigſte Berechnung
Maßſchneiderei B. Baldher
Schuchardſtraße 11, II. (*10931gid
Ein gutes N zept zur Erzielung und Erhaktung
zarter, geſchmeidiger Haur. Beſeitigukg vor
J. Ff. 5012
Kt
*
Mnsstssttttt
iſt der ſtänd.
Gebrauch
mehee?
Mediziual= 19
Zur Nachbehandlung iſt Herba=greme beſond
zu enwpfehlen Zu hobei im allen Apotyeken,
Meke
Drogerien mud Pa=
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Rheinſtr. 8. Tel. 1223.
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Geſ. ält. Allein mädchen,
d. bürgerl. koch. kann,
i. kl. Haush. (2 ält.
Perſ.) m. g. Zeugn.
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inden durch das Darmſtädter Tagblatt
K
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. April 1924.
Rummer 110.
Nachichten des Standeskamfe Darmſtodt.
Geſterbene. Am 5. April: Beilſtein, Heinrich, Weißbinder, 17 J.
Eberſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. Hauſer, Luiſe, geb. Diehl, 64 J.,
Witwe des Geh. Obermedizinalrats i. N. Heinrichſtr. 141. Am 6.:
Schneider, Johann Jakob, Obexſtudienrat. Profeſſor Dr. 62 J.,
Mathil=
denſtr. 34. Karu, Peter. Jatob, Oberzollinſtoktor, 61 J., Bleichſtr! 51.
Heidinger, Johanna, geb. Dembach, 57 J. Ehefrau des Seifenſieders,
Lauteſchlägerſtr. 6. Molter, Anna, geb. Trupp. 70 J. Witwe,
Heidel=
berger Straße 2. Pabſt, Julie, geb. Hofmann, 69 J., Ehefrau des Oben=
Wmicere
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Oſtern.
Sonntag, den 20. April 1924.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bogel.
um 11½ Uhr: Kindergpttesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. —
Wbends 6 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Stadtkapelle: Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Heß.— Um 11 Uhr: Lindergottesdienſt. Pfarrer
Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann,
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
(In Stadttirche, Stadtkapelle und Schloßkirche am 1. Oſtertag Kollekte
für die Kirchenkaſſe.)
Martiuskirche: (Kollekte für die Martinsgemeinde.) Vorm. 7 Uhr:
Oſtermette. Pfarrer Beringer. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer D. Waitz. Feier des heil, Abendmahls mit Vorbereitung.
Anmeldung von 1219 Uhr an in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr:
Kin=
dergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorrt, 1410 Uhr: Pfarraſſiſteut Reinhardt.
Johanneskirche: Samstag, den 19. April, nachnt. 51= Uhr:
Bop=
bereitung zum heil. Abendmahl. Pfarter Gpethe. — Vorm. 7 Uhr:
Pfarrer Waguer. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer Marx,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): „Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt unit Feier des heil, Abendmahls. Pfarrer Wagner.
Au=
meldung von 110 Uhr au ju der Sakriſtei. — Nachm. 2 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Um 3 Uhr: Beichte für das
Kon=
ſtirmatzonsabendmahl. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Avends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. (In allen
Gottesdienſten Kollelte für die Kirche.)
Pauluskirche: (Kollette für den Kirchenfonds.) Vorm, 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. Feier des heiligen
Abend=
mahls mit Vorbereitung. Anmeldung vun 1210 Uhr an in der Sakriſtei,
Stiſtskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feior des
heil. Abendmahls. Pfarrer Wagner II. — Nachm. 3 Uhr:
Oſter=
andacht.
Kranichſtein (Echloßkapelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent 2etzel=Arheilgen.
2. Oſtertag, den 21. April 1924.
Stadtlirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaurer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt ſpochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkagelle; „Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner II.
2 Schloßkirche: Vereinigtig zur Abhaltung lutheriſcher Goitesdienſte.
Vorm, 93, Uhr: Beichte und Anmeldung zum heil. Abendmahl in der
Sakrſtei. — Un 10 Uhr: Hauptgpttesdienſt mit Feier des heil.
Abend=
nuhls. Lic. Dr. Frick.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfaurer
Lauten=
ſchläger.
Gemeindehgus (Kiesſtraße 17): Freitag, den 25. April, abends
7o Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde: Etern= und Empfangsabend
für die neukonſirmierten Mädchen.
Martinskirche: Vorm, 7 Uhr. Oſtermette. Pfarraſſiſtent
Rein=
hardt. — Um 9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des
Weſt=
bezirks (Aiſiſtentenbezirk) mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarr=
gſſiſtent Müller. — Nachm. 31 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der
Konfirmanden des OſtbezirkscAfſiſtentenbezirt) Pfarraſſ. Reinhardt.
Johazueskä=che: Vorm. 110 Uhr: Konftrmativnsfeier für den
Südbezirk.e Pfaurer Gprthe. Feier des heil, Abendmahls, (Kollekte
für den Kinhenfonds)
Beſfunger Airche (Betrusgemeinde): Vorm. 9½ Uhr: Koufirmation
(1. Gruptze) ſtüit *
des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent Gerſten=
maier. — Nachmittags 3 Uhr: Konfirmationsſchlußfeier (1. Grutzpel.
Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 4 Uhr: Vorſtellung und Prüfung
der Konfirmanden 2. Gruppe). Pfarrer Wagngr. (In allen
Gottes=
dienſten Kollekte für den Kindergottesdienſt.)
Panluskirche: (Kollekte für die Gemeinde.) Vorm. 9½ Uhr:
Kon=
firnatiousfeier (1. Gruppe). Pfarrer Rückert. — Nachm. 3 Uhr:
Konfirmandenprüfung (2. Gruppe). Pfarraſſiſtent Wolf. — Nachm.
5 Uhr: Nachfeier mit Austeilung der Gedenkblätter. Pfarrer Rückert
Strftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdſeuſt. Pfarrer Hickel.
Nachm. 3 Uhr: Oſterandacht. — Evangel. Sonntagsverein
(Ghriſtl. Verein junger Mädchen). Die Vereinsſtunden fallen an den
beiden Feſtagen aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 1114 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm 3½= Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Schäfer,
— Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. Dr. Avemarie — Montag, abends
8½ Uhr: Evangeliſation. Dialon Petig. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Blaukreuz=Bibelſtunde — Donnerstag, abends 8½9 Uhr: Bibelſtunde.
— Freitag, abends 8½ Uhr: Frauen= und Jungfrauen=Miſſionsſtunde
Schweſter Wegerle. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der
Stadt=
mädchenſchule Beſſungerſtraße. — Jugendbund für E. C.,
Mühl=
ſtraße 24: Sonntag, nachm. 21, Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jüng=
liuge — Um 41z Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. — Montag, vorm. 7 Uhr: Abmarſch nach
Lichtenberg, daſelbſt 1212 Uhr Vortrag: „Das größte Ereignis der
Welt=
geſchichte. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge
und Gebetsſtuude für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Ge=
betsſtunde für Fünglinge. — Freitag, abends 81= Uhr: Miſſionsſtunde
für Jungfrauen.
Vereinigung chriſtl. Eiſenbahner und Poſtbeamten
(Mauerſtr. 5). Sonntag, nachm. 2 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Evangeliſcher Bund: Donnerstag, den 24. April, abends
8 Uhr im Realgymnaſium: Vorkrag von Lie. Dr. Adolph über:
„Das Proteſtantiſche — der neueren Philoſpphie”,
Wartburgverein Darmſtadt (E. B. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfraulenſtr. 6 (Mollerſtr. 231
2. Oſtertag: Familienſpaziergang nach dern Ludwigstempel, daſelbſt
Treffen mit anderen Vereinen. Abmarſch nachmr. 2 Uhr gu
Woogs=
damnm. — Dienstag, deu 22. April, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung.
Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. Hier ſoll niemand fehlen
(Gäſte immer willkommen)
Chriftlicher Berein funger Männer Darnuſtadt, E. B.,
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ſtraße 22 (Infanterie Kaſerne, 1. Hof links): Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Fantilienkreis.
Ehriſtlicher Fogendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.): 1.
Oſter=
tag, vorm 9—9½ Uhr: Morgenwache. — Um 10 Uhr: Beſuch des
öffentl. Gottesdienſtes. — Nachtti. 3—6 Uhr: Spaziergang. — Abends
8½ Uhr: Veutiefungsſtunde. Apotſoker Vietor. — 2. Oſtertag, abends
8 Uh: Konfirmanden=Abend. — Mittwoch, abeuds 84, Uhr:
Vibel=
ſtunde für Jugend und junge Männer. — Donnerstag, abends 8½ Uihr:
Bibelſtunde für Familienangehörige.
Ktatholiſche Gemeinden.
Oſtern.
Sonntag, den 20. April 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Vorm. 51, Uhr: Beichtgelegenheit — Utſt 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe
und Auferſtehungsfeier. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
8 Uhr: Singmeſſe znit Predigt. — Um 9½ Uhr: Feierliches Hochamt
mit Predigt. — Um 11½ Uhr: Singmeſſe nit Predigt. — Nachm.
3 Uhr: Feierliche Beſper; darauf Beichigelegenheit.
Kapelle, der Barmherzigen Schweſtern: Sontitag; vorm, 6!s Uhr:
Heil. Meſſe. Um 6 Uhr Roſenkzanzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vornt. 7 Uhr: Heil, Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm, 21s Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Karſamstag, nachm, von 4—7 und abends
ab 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegerheit zur heil, Beichte. —
Um 6 Uhr: Auferſtehungsfeier mit heil, Meſiſe. — Um 8 Uhr: Heil.
Meſſe mit Predigt. — Um 91= Uhr: Hochant mit Predigt. — Nachm.
2 Uhr: Feierliche Veſper.
Kapelle zu Arheilgen: Vorut, 10 Uhr: Hochaint und Predigt,
St. Martinskapelte: Boum. 17 Uhr Auferſtehungsfeier — Um
714 Uhr: Heil Meſſe. — Um 734 Uhr: Predigt. — Um 8½4 Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 2½ Uhr:
Beſper.
St. Fidelis: In des. Kubelfe ver Gigliſcher Fräuleit aii der
Wald=
ſtraße an allen Sonn= und Feiertagen vorm, 8 Uhr: Heil. Meſſe und
Bredigt.
Firche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhn
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 127 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 914 Uhr: Hochamt mit Predigk. — Nachm. 122 Uhrt
Andacht.
Proviuzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 128 Uhrz
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr: Beichtgelegeie
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Oſtermontag, den 21. April 1924.
St. Ludwwigskirche: Vorm. 5½ Uhr: Gelegenheit zuu heil. Beichte,
um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Unr 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um
8 Uhr: Singmeſſe. — Um 9½= Uhr: Hochamt — Um 11 Uhr:
Sing=
meſſe. — Nachm, fällt der Gottesdienſt aus. — Die Gläubigen
wei=
den eingeladen zur Teilnahme an der Grundſteinlegung für die Fidelts=
und Liebfrauenkirche. Empfang des hochwürdigſten Herr Biſchofs
um 123 Uhr auf dem Banplatz der Fideliskirche.
Kapelle der Bärmherzigen Schweſtern: Vorm. 17 Uhr: Heil.
Meſſe. — Die Verſammlung des dritten Ordeus fällt aus. — Abends
6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtuaße: Vormt 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 91 Uhr: Hochanut
zrit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Vorm, 127 und 8 Uhr: Heil. Meſſe. — Um
1210 Uhr: Hochamt. — Nachm. 122 Uhr: Feſtandacht.
Kupelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St Martinskapelle: Borm. 7½4 Uhr: Heil Meſſe. — Um 8 uhr:
Hochamt mit Erſtkommunion der Kinder. — Uut 10 Uhr: Heil. Mrife.
Abends 6 Uhr: Grundſteinlegung durch den hochwürdigſten Herunt
Biſchpf für die Liebfrauenkirche an der Klappacherſtraße.
St. Fidelis: Amt Oſtermontag, nachm. 2½. Uhr auf dem Bauplotz
an der Feldbergſtraße Begrütſung des hochwürdigſten Herri Biſchofs
durch den Herrn Dekan und Grundſteinlegung für die Sideliskiuche:
Kirche zu Eberſtadt: Vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — 1ür
7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 914 Uhr: Hochamt. — Nachin. 143 Uhr:
Predigt und Andacht.
Kapelle zu Pfungſtadt: Vorm. 7 Uhr: Beichtzelegenheit. — Mui
71a Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: Andacht,
Dienstag, den 22. April 19241.
Firmung.
St. Ludwigskirche: Vorm. 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Uzir 7 Uhr:
Biſchöfliche Meſſe — Un 9 Uhr: Feierliches Hochamt und Firmung
der Erſtkommunikanten.
Eonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſamlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 20. April
borm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 41 Uhr:
Berkuncdi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 23. April, abends 814 Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 25. April, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Svangeliſche Genreinſchaft (Elifabethenſtraße 44): Sonntag, den
20. April, nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt — Donnerstag, den 24, April, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde.
Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40):
Oſter=
ſonntag, den 20. April, vorm. 10 Uhr: Oſterfeier. — Oſtermontag,
Abends 8 Uhr: Evangeliſation, — Freitag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. 1210 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17.
Sonntag, deu 20. April, vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachm. 4 Uhr:
Predigt: — Abenos 8 Uhr: Jugendſtunde. — Donnerstzug, den
24. April, abends 814 Uhr: Bibelſtunde.
Kirche Zeſu Shriſti der Heiligen der letzteu Tage (Darmſtabt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 20. April, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um 144 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 24, April,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ccke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 20. April: Vornr. 101, Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm 2 Uyr: Kindergottesbienſt. — Abenbs
8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr.:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3). Sonntag, den 20. Nvrilz
borta 1s10 Uhr: Predigt. — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. —
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[ ← ][ ][ → ]Rumer 110.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 19. April 1924.
Seite X.,
Huns Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
106)
(Rachdruck verboten.)
„roſt! Der Strohdach=Ferſchte ſoll leben!” rief Ballert und
hieltzie Schnapsflaſche übern Kopf. „Er ſoll ja in der Stadt das
Maulſehr weit aufgeriſſen haben. Na, uns kann das egal ſein,
Blödſnn iſts doch, den haben wir hinter uns, was! Brüder, es
lebe de Volksaufklärung! Bildung von heute, das iſt das einzig
Wahr, und wir haben ſie — haben ſie, haben ſie!” Ballert hatte
ſich a der Flaſche verſchluckt und pruſtete den eingenommenen
Bramtwein der Stine ins Geſicht.
(kel! Ekel! Hans Peter wollte fort. Nur ins Freie kommen,
nur Fes Scheußliche nicht mehr ſehn und hören! Er wandte ſich
und vurde eben noch gewahr, wie Ballert die Hand hob, die
Hanzmit dem Schinkenknochen! Gegen das Titje=Bild hob er ſie
undsröhlte: „Da, du heiliges Angeſicht, haſt auch n Happen —”
eb der Knochen flog, ob er ihn dem Frechling entriß, der
Vorfirzende hätts nicht zu ſagen vermocht; aber er hielt ihn,
hiekt hn gefaßt wie einen Hammer und fühlte in ſeiner Hand das
Gewht; ohne Worte und Laut, nur mit dumpfem Anſchlag, in
raſener Schnelle fiel die ſonderbahre Wehr auf Köpfe und
Schul=
tern ind vorgehaltenen Hände.
Nimm den Knüppel, Kleinicke,” ſchrie Stine Pauk und hielt
dem Angerufenen einen deftigen Knotenſtock hin. Der Knüppel
wpar hon gefaßt, nur von zwei anderen Händen, die hieben drein,
imme drunter und drüber, wos grade hintraf.
Meſſer raus!” ſchrie Stine wieder. „Gebts ihm doch! Macht
ihn alt, den Einäugigen. Ihr ſeid drei. Man zu, Kerls! Ich
halt de Tür zu —” — und fort war ſie.
Er mit dem Knüppel aber lehnte gegen die Wand unternt
TitjeBild. In ſeiner Linken zappelte der kleine Stübing, den er
am Kagen hielt: „Rührt euch einen Schritt vorwärts, ihr
Schand=
kerleyund ich ſchlage dieſem euren Genoſſen den Schädel ein, ſo
wahrch der Einäugige bin,” rief er mit ſtählerner Stimme. Das
Augg unkelte ſchwarz, und das andere, das mittat, ſtarrte ſo ſelt=
ſam drein, daß ſie ein abergläubiſches Grauſen befiel; rückwäris
duckten ſie ſich, dem Weibsbild nach.
Da ſie aber außer Treffweite waren, kam ihnen der Mut:
„Loslaſſen,” brüllten ſie mit vereinten Kräften. „Stübing
los=
laſſen, oder es geht nicht gut!“
„Jawohl euch! Kerls, verfluchte! Raus zum Tempel, ſag ich
euch! Muckt dagegen an, und dieſer Jämmerling iſt ein toter
Hund! So wahr mir Gott helfe, ich mach den Burſchen, der ſich
in meiner Fauſt windet, kalt.” Und ſo zum Fürchten ſah er aus,
daß ſie, ſchon aus Angſt für Stübing fortſchlichen.
Mit hartem Ruck warf Hans Peter den ſchmächtigen Menſchen
zu Boden. „Auch Sie fort! Und daß ich Sie nicht noch einmal
auf meinem Werkplatz finde! Ein Lump ſind Sie und ein Hetzer!
Und ein Dieb noch dazu! Daß Sie kein gutes Gewiſſen haben,
das ſeh ich Ihnen an, und wenn Sie hier mit heilen Knochen
wegkommen — —‟ Er ſah mit zuſammengebiſſenen Zähnen auf
das Titje=Antlitz.
Aber noch im Fortſchleichen griff der Kleine den
hingewor=
fenen Schinkenknochen auf und ſchleuderte ihn nach dem Manne,
der ihn freigelaſſen. — Dann lief er ſpornſtreichs den Genoſſen
nach.
Ueber dem Titje=Bild aber glänzte es in Goldbuchſtaben:
„Nur Menſch! Nur Mitenſch!”
Das war Hans Peters Heimkehr aus den Bildern und
Gleich=
niſſen in die harte und gefährliche Wirklichkeit des Werkplatzes.
Hans Peter Kromm, der Lebendige.
„Das Gleichnis ſtirbt — es lebt das Ziel.”
„Mir iſt heute ſo leicht zumute,” ſagte Hans Peter am
Sams=
tag zu Hilde, als ſie beide beim Frühſtück ſaßen. „Wo ſind die
Kinder, Liebſte?"
„Die ſind ſchvn auf der Fahrt, Mann. Da hats ſchon in der
Früh ein Trauerſpiel gegeben. Gerd hat mit dem kleinen
Flitz=
bogen, den der Marten ihm gemacht, auf Günters Hampelmann
geſchoſſen, weil der nicht mehr hampeln wollte. Darüber groß Leid
bei dem Kleinen, er hat den Verwundeten ins Bett getragen und
ſitzt als Doktor daneben. Ich glaube tatſächlich, Günterlein hat
nicht nur Titje=Augen, er hat die Titfe=Seele und wird auch
ein=
mal ein Arzt werden und ein Menſchenfreund. Harch! Sie ſind
jetzt unten, die lieben Kerle, ſie wollen dir beim Fortreiten,,Br. Gott” ſagen. Sollen ſie heraufkommen?”
„Nein, ich bin fertig, Schatz. Wo iſt aber mein Stock
ge=
blieben?”
„Hier.” Hilde rieb den alten Silbergriff an ihrer
Morgeu=
ſchürze. „Das iſt jetzt mein Wehr und Waffen,” meinte er lachend,
„ohne den will Neuterker mich nicht mehr über den Platz laffen.
Auch Mutter meinte geſtern, ſie würde die Oelbande mit eifernem
Beſen vom Gelände kehren. Was meinſt du dazu, Hildekind?”
Er hatte ihr Kinn erfaßt und ſah ihr in die guten blauen Augen.
Sie hielt die Hand feſt. „Sei, wie du ſein mußt,” ſagte ſie
leiſe, „nur — zerbrich mir nicht! So wie du biſt, haft du ein Recht
zu ſein, Liebfter, ſo braucht dich das Leben. Wenn du ein andrer
wärſt, wärſt du wohl meiner nicht. Aber denke daran, daß wir da
ſind und dich lieben — ſehr.” Sie küßte die Hand, die in der ihren
ruhte und ſchritt ihm nach, die Stiegen hinunter.
Hans Peter war ans Fenſter getreten und ſah den Hiniel.
an: „Hilde wird nicht kommen, das Wetter zieht ſich zuſammen.”
ſprach er vor ſich hin. Er öffnete den Sicherheitsſchrank und packte
ſeine Zeichenblätter fort, was er jetzt immer tat, ehe er die
Arbeits=
ſtube über Nacht verließ.
Die Platzglocke ſchlug an; gleichzeitig fiel ihm das dumpfe
Geräuſch ſchwerſtampfender Menſchenfüße ins Ohr: „
Lohy=
zahlung!” dachte er. Und tat weiter.
Da wurde die Tür aufgeriſſen, Lude Spatt hielt den Drücker
in der Hand, ſein verdroſchenes Geſicht ſpähte in den ſtillen Raum:
„Menſch! Hier ſtehſt du, und ſie ſchreien nach dir. Ein ganzer
Haufe! Und der Pahlke trägt den Stübing auf den Schultern —"
„Platz genug hat er da. Wenn ſie ſchreien, will ich hören.
Sie ſollen nur herkommen.‟ Der am Schrank drückte achtſam die
Fächer zu, ſchloß ab und ſteckte den Schlüſſel ein.
(Fortſetzung folgt.)
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