Einzeinummer 10 Goidpfennige
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bis M. Brll 218 Goldmant und 22 Pfrmnis
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beffimmnen Tagn wird nicht übemommen.
Nchi=
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berechtigt den Bezieber nichi zur Kürzuns des
Seusspreiſes. Befielſungen und Abbsſtelungen durch
Femmf ohne Verbindlichkrit für und
Franffant a. M.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufirierte Beilgge: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigeven Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.* geſiattet.
Samstag, den 12. April 1924.
187. Jahrgang
Nummer 103
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Finamz=Anzeisen 30 Goldpig, Relſamezeile (gr mm
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(4 Dollar — 420 Marl. — Im Felle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufrühr, Streik uſw., erſiſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiffung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichlicher Beltreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Banitonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädier 8 Nationalban.
Das Gutachien vor dem Reichskabinett
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.) Das Reichskabinett trat
heute in Beratungen über die Sachverſtändigengutachten ein. Es
nahm Vorträge über die einzelnen Teile der Berichte entgegen
und beſchloß, die Vorarbeiten zur Prüfung aller Einzelhenen der
Gutachten mit größter Beſchleunigung fortzuſetzen. Am
Mon=
tag ſoll eine gemeinſame Sitzung des Reichskabinetts mit den
Staats= und Miniſterpraſidenten der Länder ſtattfinden.
Die Reichsregierung hat ſich am Freitag zum erſtenmal
offi=
ziell mit dem Gutachten der Sachverſtändigen, das inzwiſchen
in einwandfreier Ueberſetzung vorliegt, beſchäftigt. Es zeigte ſich
bereits, daß die Auffaſſung innerhalb der Regierung durchaus
einhellig iſt und ſich in den Bahnen bewegt, die Außenminiſter
Dr. Streſemann angedeutet hat, das heißt, Annahme des
Gut=
achtens als diskuſſionsfähige Grundlage, jachliche
Einwendun=
igen aber gegen die Höhe der Jahresrente, gegen den Verzicht
rauf die Geſamtſumme, gegen die Ueberſpannung des
Kontroll=
firſtems und Unklarheiten, die zu unerwünſchten politiſchen
In=
merpretationen führen könnten. Ein Zwang zur auntlichen
Aeu=
fßerung liegt aber für die Reichsregierung bisher nicht vor. Die
Wrwarteng, daß die Resarationskommiſſion in dringender Form
gein Gutachten einfordern wurde, hat ſich bisher nicht erfüllt. Es
Eſt ſogar möglich, daß die Rexarationskommiſſion von ſich aus ſich
ffür unzuſtändig erklären und die Entſcheidung an die alliierten
Segierungen zurückgeben wird. Das würde freilich nur formell
ine Verzögerung bedeuten. Soweit man in Berlin unterrichtet
aſt, ſind die Belgier, die um jeden Preis das Ruhrabenteuer
Tiquidieren wollen, die Italiener und Engländer bereit, mit der
Deutſchen Regierung ſich über das Cutachten zu verſtändigen. Die
große Unbekannte bleibt Frankreich, wo unter der Oberfläche
Politik und Wirtſchaft miteinander ringen. Mit welchem
Ergeb=
rris iſt zweifelhaft. Jedenfalls liegen noch keinerlei zuverläſſige
Mnhaltsrunkte dafür vor, in welcher Nichtung die franzöſiſche
Wolitik ſich in den nächſten Dochen entwickeln wird.
Vom Tage.
Die letzten Mrteilungen über Perſonalveränderungen in der
Reichs=
wvehr enthalten die Ernennung Generalleutants Kreß v. Kreſſenſtein
zum Landeskommandanten in Vayern und Komamndeur der ſiebenten
Diwviſion und zum Befehlshaber im Wehrkreiskommando 7.
Bei den Berliner ſtädtiſchen Gas= und Waſſerwerken iſt ein
Lohn=
konflikt mit den Arbeitern ausgebrochen. Der über die Löhne gefällte
Schiedsſpruch iſr von den Funktionären der Arbeiter abgelehnt worden.
Es wurde gleichzeitig Urabſtimmung beſchloſſen über die Frage der
An=
nahme des Schiedsſpruches oder Streik. Die Abſtimmung dürſte am
Monta beendet ſein.
Wegen der Ausſperrung bzw. Arbeitsniederiegung in den Heinrich
Lanz=Werken haben geſtern in Karlsruhe Einigungsverhandlungen
ſtatt=
gefunden, die aber ergebnislos verlaufen ſind und am Montag fortgeſetzt
werden.
Die Beſatzungsbehörde hat in Verfolg der von der Interalliierten
Rheinlandkommiſſion angeordneten Aktion im Ruhrgebiet eine Anzahl
Deutſchvölkiſcher verhaften laſſen, die in das franzöſiſche Gefangnis in
Düſſeldorf eigeliefert worden ſind. Die Gerichtsverhandlungen gegen
die Verhafteten ſollen bereits in der nächſten Woche beginnen.
Der päpſtliche Delegar Monſignore Teſta hat für charitatibe Zwecke
im Saargebiet 10 000 Lire zur Verfügug geſtellt.
Das engliſche Unterhaus hat die Vorlage, betreffend die
Ratifizie=
rung des Lauſanner Friedensvertrags mit der Türkei, im dritter Leſung
einſtimmig angenommen.
Aus Neu=York wird berichtet, daß amerikaniſche Banken und
Ban=
kiers mit der deutſchen Golddiskomtbant wegen der Gewährung von
Rediskontkrediten in Verbindung ſtehen. Von Berliner
unter=
richteter Seite wird die Meldung beſrätigt, doch ſind definitiwe
Ab=
machungen noch nicht getroffen worden.
Blättermeldungen aus Wien zufolge wird ſich Bundeskanzler Seipel
in der zweiten Hälfte des Juni nach Genf begeben, wo über die weitere
Geſtaltung der Völkerbundskontrolle Beſchluß gefaßt werden ſoll.
Nach einer Havasmeldung aus Athen veröffentlichen die Blätter
Erklärungen des Miniſterprändenten, die den Raubüberfall auf den
Schnellzug Athen—Saloniti bei Doxana in Theſialien als einen Aft
reaktionärer Politiker hinſtellen. Die Banditen hätten den Zug
anzu=
halten geglaubt, in dem Miniſterpräſdent Papanaſtafiu ſich befand, der
jedoch eine zweiſtündige Verſpätung hatte.
Det Beſchlaß der Reßarationskommiſſion.
Die Gutackten eine Frauchbere Verhandiungsbafis.— Deuiſche Verireier ſoliſen gehöri werden.
Paris, 11. April. (Wolff.) Die Reparationskommiſſion hat,
achdem ſie eine offiziöſe Sitzung abgehalten hatte, ſich heute
nach=
mittag zu einer offiziellen Sitzung zuſammengefunden. Sie hat
(Enſtimmig folgende Entſchließung angenommen:
Die Reparationskommiſſion hat nach Kenntnisnahme der
Perichte der Sachverſtändigen ſich auf den Standpunkr geſtellt, daß
fr eine praktiſche Grundlage für die raſche Löfung des
Kexarationsproblems bilden. Sie iſt deshalb geneigt, ſchon ſetzt
im Rahmen der ihr zuſtehenden Befügniſie die Konkluſionen zu
½ligen und die vorgeſchlagenen Merhoden anzunehmen. Um die
Turchführung der Vorſchläge der Sachverfiändigen zu erleichtern
end zu beſchleunigen, beabſichtigt die Reparationskommiſſion, den
irtereiſierten Regierungen die Entſchließnngen der Berichte die
der Kompetenz der Regierungen unterſiehen, zur Annahme zu
pfehlen, jedoch fieht ſich die Reparationskommiſſion in die
Not=
nendigfeit verſetzt, ihre Zuſtimmung und ihre Initiative
zurück=
zſellen, bis die deutſche Regierung bereit iſt, ihre Mitarbeiter
an dem Plan der Sachverſtändigen ficherzuſtellen. Zu dieſem
Zrpccke wird die Reparationskommiſſion die Delegierten
der deutſchen Negierung am Donnerstag, den
15. April, anhören, es ſei denn, die deutſche Regierung
näirde es vorziehen, eine ſchriftliche Antwort zu erteilen.
Mitteilung dieſes Entſchlufſes iſt bereits der deutſchen
Kriegs=
eFtenkemmiſſion zugegangen.
Die engliſche Regierung und Finanzwelt
zum Sachverſiändigenbericht.
London, 11. April. (Priv.=Tel.) In offiziellen eng=
Kreiſen ſchweigt man ſich immer noch über den Eindruck
den die Sachverſtändigenberichte auf die Regierung gemacht
und wird ſich auch in Stillſchweigen büllen, bis der Kabi=
Sſchuß und das Geſamtkabinett ſich über ihre Haltung zu
Sachverſtändigenvorſchlägen ſchlüfſig geworden ſein werden.
in den finanziellen Kreiſen der City äußert man ſich ſehr
rrückhaltend, indem man erklärt, erſt dann ei klares Urteil
ab=
zu können, wenn die Prüfung der umfangreichen
Doku=
nte in allen Einzelbeiten erledigt ſein wird. Immerhin zeigen
unter den genannten Vorbehalten bisher bekannt
geworde=
er Meinungsäußerungen die ziemlich optimiſtiſche Stimmung,
onders mit Rückſicht auf die finanztechniſche Ausführung der
richte. Allgemein anerkannt werden die Klarheit und
Unpar=
sllichkeit der Berichte. Beſondere Bedeutung mißt man dem
mſtand bei, daß die Sachverſtändigen ihre Vorſchläge als ein
tneilbares und untrennbares Ganzes betrachten. Von dieſem
Fichtspunkt aus betont auch ie Preſſe, daß die Vorſchläge das
her autoritativſte Gutachten darſtellen, das jemals in der
Re=
erationsfrage abgegeben werden iſt und daß es von allen
be=
znisten Seiten und Stellen eingehend und ohne Hintergedanken
tyrüft und unterſtützt werden müßte, wenn auch vielleicht einige
z—llen in dieſen Vorſchlägen in irgend einer Beziehung nicht
anz vollkommen ſeien. So ſagen die Times zurk Beiſpiel, in
nen Grundzügen ſcien die Sachverſtändigenberichte zweifellos
yrand, und okwohl man nicht vorausfehen könne, wie ſich dieſe
Jorrſchläge in ihrer Verwirklichung und in der Praxis ausmach=
und wieviel Schwierigkeiten ihre Erfüllung noch bereiten
urde, ſo ſei doch das eine ſicher, daß ſie ſich in der Praxis nur
rproben und bewähren könnten, wenn alle daran
beteilig=
ien ſich oſſen und vorbehaltsles zu ihnen bekennen.
känen ſie nur daun zur vollen Wirkſamkeit, wenn
ſie freimütig annehme und ihre Bedingungen mit
bar beſten Eillen zur Ausführung brächte. Es ſei zwar
richtig, daß in ihnen mit Bezug auf die deutſchen Verpflichtungen
noch kein abſchließendes Ergebnis enthalten ſei, aber der Bericht
der Sachverſtändigen ſei doch darauf zugeſchnitten, die
Forderun=
gen, die man an Deutſchland ſtellen könne, zu begrenzen.
Außer=
dem gebe er Deutſchland die günftige Gelegenheit, ſeinen
Wohl=
ſtand nach Kräften zu entwickeln.
London, 11. April. (Wolff.) Robert Horne erklärte
geſtern in einer Rede über die Berichte der Sachverſtändigen, der
beſte Weg ſei, auf ihrer Grundlage weiter zu ſchreiten und zu
berſuchen, einen dauernden Frieden in Europa zuſtande zu
brin=
gen. Der einzige Weg, um das Kapital in Deutſchland zu halten
oder das im Ausland befindliche deutſche Kapital
zurückzubrin=
gen ſei, Deutſchland zu einem Lande zu machen, in dem die
Kapitaliſten leben können. Er freue ſich, zu ſehen, daß
Deutſch=
land eine Laſt tragen wolle, die mit der Laſt Englands
vergleich=
bar ſei, und daß dem deutſchen Volks Steuern auferlegt werden
ſoſſen, die den Steuern, die England infolge des Krieges tragen
mriſſe, entſprächen, daß dadurch der Nachteil vermindert werde,
unter dem Exgland ſonſt zu leiden haben würde. Horne ſchloß,
er könne ſich nicht denken, daß Deutſchland die ihm angebotene
Regelung ablehnen werde. Wenn es dies tue, ſo würde dies
bedeuten, daß alles in Deutſchland zum Stillſtand gebracht werde.
Großbritannien werde ſie ſicherlich annehmen und was Frankreich
betreffe, ſo habe er die größten Hoffnungen, daß es dasſelbe tue.
Er ſei überzeugt, die Welt werde dieſen Bericht als eine neue
Ur=
kunde der Zivilifation anſehen.
London, 11. April. (Wolff.) Die Times berichtet aus
Waſhington über die Aufnahme des Sachverſtändigengutachtens
in den Vereinigten Staaten. Niemand ſcheine der Anſicht zu ſein,
daß der Plan ohne etwaige Aenderungen in manchen
Einzel=
beiten angenommen werden ſolle; aber ebenſo beſtehe nirgends
ein Zweifel, daß ſeine wefentlichen Grundſätze angenommen
wer=
den müßten, wenn ein Ausweg aus der gegenwärtigen
Verwir=
rung gefunden werden ſolle.
Die Bedingungen Frankreichs.
* Paris, 11. April. (Priv.=Tel.) Die Stellung der
fran=
zöſiſchen Regierung zu den Berichten der Sachverſtändigen läßt
ſich nach den ziemlich übereinſtimmenden Informationen der
Morgenblätter annähernd erkennen. Das Syftem der
Sachver=
ſtändigen könne für Frankreich annehmbar ſein, wenn gewiſſe
Forderungen im Sinne der franzöſiſchen Auffaſſung gedeutet
werden und wenn in dem Bericht erwähnte Garantien durch
Aenderungen politiſcher Natur, die aber den ganzen Aufbau nicht
zu ſtören brauchten, für Frankreich verwendbar gemacht werden
könnten. Wie das verſtanden werden ſoll, geht aus einigen
Be=
merkungen des Petit Pariſien und des Echo de Paris hervor.
Der Satz des Berichts, daß die Annahme des Planes die
Auf=
hebung der Modiſikation des jetzigen Zuſtandes bedeute, wird ſo
ausgelegt, daß auch die wirtſchaftliche Räumung des
Ruhr=
gebietes progreſſiv erfolgen ſoll.
Paris, 11. April. (Prib.=Tel.) Die Bedingungen
Frank=
reichs werden im Echo de Paris in folgender Weiſe kommentiert:
1. Allmähliche Ablöſung der vorhandenen Sicherheiten gegen
die Garantien des Sachverſtändigenberichtes. Die
tech=
niſchen Einzeiheiten dieſer Forderungen wird die
Repa=
rationskommifſion feſtſetzen.
2. Andauer des jetzigen Zuſtandes (Regie, Micumverträge
und Abgabeſyſtem), bis Deutſchland die Vorſchläge der
Alliierten endgültig annimmt oder bis der neue Reichstag
das Geſetze für die Aenderungen der
Zachverſtändigenkom=
miſſion angenommen hat.
3. Regelung der interalliierten Schulden.
4. Solidariſche Verpflichtung aller Verbündeten für den Fall
einer deutſchen Zahlungseinſtellung.
5. Sicherheitsmaßnahmen für die zurückbleibende Beſatzung.
Zum 4. Mai.
Was lehren die baheriſchen Landtagswahlen?
Von unſerem Münchener Korreſpondenten.
g. München, 11. April.
Die Wahlen zum bayeriſchen Landesparlament liegen hinter
uns, deren zahlenmäßige Bedeutung hier bereits gewürdigt
wor=
den iſt. Vor uns aber liegen die Wahlen in der Pfalz, deren
Ausgang diesmal bei der faſt annähernden Stimmengleichheit
der möglichen alten Koalitiön (Bayeriſche Volkspartei, Nationale
Rechte und Bauernbund) und der Oppoſition (Völkiſcher Block,
Deutſcher Block und Linksparteien) entſcheiden) für die
Regie=
rungsbildung in Bayern werden kann. Vor uns liegen, was
in dieſem Zuſammenhang weit wichtiger iſt, die Wahlen zum
Reichstag, die im ganzen Reiche am 4. Mai ſtattfinden
wer=
den. Wer den ſelbſt für gute Kenner der bayeriſchen Verhältniſſe
ganz unerwarteten Ausgang der Landeswaslen im
rechtsrheini=
ſchen Bayern objektiv betrachtet, kann nicht umhin, aus den hier
bereits mitgeteilten Zahlen Schlüſſe zu ziehen, die ganz
allge=
mein auch für die Reichstagswahl von entſcheidender Bedeutung
werden müſſen.
Das entſcheidende Merkmal der bayeriſchen Landeswahlen
ift, von keiner Seite beſtritten, eine vollkommen außerhalb der
gehegten Erwartungen in den beteiligten Lagern ſtehende
Stär=
kungder Extreme rechts und links neben der
entſchei=
denden Schwächung der Mittelparteien und auch der Bayeriſchen
Volkspartei, obwohl dieſe ſich relativ gut halten konnte — dank
einer muſtergültigen Orzaniſation, die namentlich auf dem Lande
auch den letzten Wähler zur Wahlurne brachte. In dieſer
Feſt=
ſtellung liegt ſchon eine der wefentlichſten Wurzeln des
Fehl=
ſchlags der Mittelparteien begründet. Eine angeſichts der
unvoll=
ſtändigen Ergebniſſe naturgemäß nur oberflächliche Schätzung der
Wahlbeteiligung zeist, daß am 6. April mindeſtens
25 Prozent, wenn nicht noch mehr, der Stimmberechtigten
nicht zur Urne gegangen ſind. Man wird wohl kaum
fehl=
gehen, wenn angenommen wird, daß die in der völkiſchen
Be=
wegung, dem Kommunismus, der Baveriſchen Volkspartei, der
Sozialdemokratie und den Bauernbünden organiſierten
Wähler=
maſſen nicht in dieſer Fehlziffer enthalten ſind. Hier iſt
über=
all ſtramnſte Paxteidifziplin, ſtrammſte Wahlarbeit eine
Selbſt=
verſtändlichkeit, der ſich keiner der Organiſierien zu entziehen
vermag. Auch diejenigen Wähler, die einer dieſer Richtungen
zuneigen, dürften wöhl kaum — wie das Anwachſen der
völ=
kiſchen und kommuniſtiſchen Stimmen am draſtiſchſten belegt —
der Wahl ferngeblieben ſein.
Ver waren die Nichtwähler? Es ſoll hier ganz
offen gejagt werden, daß die erſte und überragende Stelle ganz
zweifellos die Schichten einnehmen, die nach den gauzen
Wur=
zeln ihres Seins, politiſch und wirtſchäftlich genommen, von
Rechtswegen in die bürgerlichen Mittelparteien, in die Deutſche
Volkspartei, die nationale Rechte, in Bayern vielleicht auch zu
einem minder großen Teile in die demokratiſchen Reihen,
hinein=
gehörten und — vorgezogen haben, die geringe Mühe der Abgabe
eines Stimmzettels den anderen zu überlaſſen. Iſt es uns
doch zuverläffig bekannt, daß in Bezirken, die
eingeſchrie=
bene Mitglieder dieſer Parteien i großer Zahl aufweifen,
nicht eine einzige Stimme für dieſe abgegeben worden
ſind! Mag ſein, daß vielen dieſer Nichtwähler die
Parteiwirt=
ſchaft, wie ſie ſich in der Republik bedauerlicherweiſe
heraus=
gebildet hat, ausſchlaggebendes Motiv, für ihre Paſſivität im
Wahlakt geweſen iſt. Sie vergeſſen aber eines: daß es ſich bei
dieſen Stimmabgaben im herrſchenden Syſtem nicht darum
bandelt, einer beſtimmten Partei, einem beſtimmten Kandidaten
Sympathie oder Antipathie zu bezeugen, daß vielmehr jede
einzelne Stimme Bauſtein für eine parlamentariſche
Kör=
perſchaft iſt, deren Zuſantmenſetzung normalerweiſe vier lange
Jahre über Wohl und Wehe des deutſchen Volkes — damit aber
auch über das Einzelſchickſal eines jeden Staatsbürgers zu
ent=
ſcheiden hat. Sie vergeſſen, daß es leicht iſt, über herrſchende
Eyſteme zu ſchimpfen und zu räſonnieren, daß es ihnen aber
ebenſo leicht wäre, ſelbſt mit Hand an die Wurzeln des Uebels
zu legen, wenn ſie ihre Stimme einer der aufbauenden Parteien.
Lie im ſchwerſten Ringen gegen fanatiſche oder böswillige Störer
poſitiven Arbeitens ihren Wege gehen, geben würden.
Ein Viertel, vielleicht ſogar ein Drittel der Wahl=
Eerechtigten hat ſich in Bayern ſeiner vornehmſten
Staatsbürger=
pflicht, mit über das eigene Geſchick zu beſtimmen, entzogen. Die
Folgen werden ſich für das Land Bayern in kürzeſter Friſt
zeigen. Sorge man in den Aufbauparteien, nicht nur in
Bayern, dafür, daß die Paſſivität der Vielzuvielen, denen
auch heute noch jedwede Politik Hekuba iſt, durch intenſivſte
Auf=
klärungsarbeit wenigftens in die geringe Aktivität der
Stimm=
abgabe umgewandelt wird. Beſinne man ſich, daß das politiſche
und wirtſchaftliche Eigenintereſſe, wenn man ſchon dem Wohle
der Geſamtheit mehr oder weniger indifferent gegenüberſteht,
nurdurch Abſtimmung für den Kandidaten einer
Aufbau=
partei gewahrt werden kann — dann wird es vielleicht bei der
Reichstagswahl noch möglich ſein, unabſehbaren Schaden,
wie ihn die Zermürbung der Mittelparteien naturnotwendig
nach ſich ziehen müßte, von ſich ſelbſt und der Volksgeſamtheit
abzuwenden, mit der das Geſchick des einzelnen Bürgers
un=
trennbar verflochten iſt und bleibt.
Man legt ſich in Bayern und außerhalb der weißblauen
Erenzpfähle heute immer und immer wieder die Frage vor, auf
Unſerer heutigen Ausgabe liegt
Re
ſiegel m Eid und 2Oork
bei.
[ ← ][ ][ → ]Seite 2.
Rummer 103.
Darmſtädter Tagblalt, Samstag, den 12. April 1924.
welche Urſachen das mächtige Erſtarken der völkiſchen
Bewegung zurückzuführen iſt, deren Abgeordnete alle
Aus=
ſicht haben, als zweitſtärkſte Fraktion in den bayeriſchen
Landtag einzuziehen. Wer waren die völkiſchen Wähler? Es iſt
das große Heer derer, denen der dornenvolle Rettungsweg der
Aufbauparteien, den die — heute noch nicht zu ſprengenden
Feſſeln des Verſailler Vertrags dem geknechteten deutſchen Volke
auferlegen, zu langſam iſt, die die Befreiung von den
unwür=
digen, ſchmählichen Feſſeln durch einen kühnen Streich erhoffen
und erſehnen. Es iſt vor allem die deutſche akademiſche Jugend,
es iſt das Heer der alten Frontkämpfer, denen Mannesmut und
Mannestat noch etwas bedentet, die die Schmach des
Vaterlan=
des als eigene Schmach brennend und bitter empfinden. Es iſt
die Legion derer, die die Revolution von 1918 ihrer beſcheidenen,
aber ſicheren Exiſtenzgrundlagen beraubt hat. Es ſind nicht
zu=
letzt wohl auch die vielen, die die Verheerungen der
Inflations=
wirtſchaft als Leichen auf dem Schlachtfeld der Wirtſchaft liegen
ließ, denen das wenige erſparte Hab und Gut durch Inflation,
Wucher= und Schiebertum unter den Händen zerrann, ohne
daß ſie ſich hätten zur Wehr ſetzen können.
Aber: dieſe völkiſchen Wähler ſehen nicht und wollen oft
nicht ſehen, daß es neben dem Nationalismus des Wortes einen
Nationalismus der Tat gibt, der mit dem ihrer
Führer=
ſchaft eines unbedingt gemein hat: das glühende Wollen, die
Fefſeln zu löſen, dem deutſchen Volke und allen ſeinen
geknech=
teten Söhnen wieder zur Freiheit zu verhelfen. Dieſer
Natio=
nalismus wägt die Mittel und Wege ab, die zur Freiheit führen
können. Dieſer Nationalismus hat den Mut, ſeinen Anhängern
zu bekennen, daß es Wahnſinn und Verbrechen wäre, das
zer=
mürbte, ſeiner Waffen beraubte, ohne Freunde in der Welt
ſtehende Volk in einen „Befreiungskrieg” hetzen zu wollen, der
nach wenigen Tagen mit dem Feinde im Herzen Deutſchlands
ein graufames, blutiges Ende auf den Trünnern der zerſtörten
Rheinlande und der ſchönſten Striche deutſchen Landes finden
müßte. Dieſer Nationalismus geht unbeirrt ſeinen Weg
här=
teſter Erfüllung unabwendbarer Laſten, die der völkiſche
in gleichem Ausmaß übernehmen müßte, käme er in die
Ver=
legenheit, die Regierungsgewalt übernehmen zu müſſen — wenn
ſich die Laſten dadurch nicht noch verſchärfen, die Demütigungen
noch häufen würden. Dieſer Nationalismus ſucht den legalen
Weg zur Geſundung der innerdeutſchen Verhältniſſe zum Ende
zu gehen, an dem die Aufrichtung eines für alle Deutſchen
wohn=
lichen Hauſes ſteht, ohne daß die Flammen des Bürgerkrieges
das noch nicht erſtellte Haus und den Baugrund verzehren. Er
hat die Grundlagen geſchaffen, auf denen der Wirtſchaft neues
Leben, deur Einzelnen eine ſichere Wurzel ſeines Daſeins
ver=
bürgt ſind — wenn nicht neue, gefährliche Experimente anderer
Machthaber dieſe Grundlagen der Rentenmark, die
Stabiliſie=
rung der Währung erneut zerſchlagen. Er verſpricht nichts mit
den Worten — er arbeitet revolutionär durch die Tat. Die
Quittung hat er durch den Abfall der Wählermaſſen, durch
ihr Einſtrömen in das Lager des radikalen Wortes, der
phan=
taſtiſchſten Wirtſchaftspläne einſtecken müſſen — ein
beſchä=
mendes Zeichen realpolitiſcher Unkenntnis, moraliſcher
Un=
dankbarkeit, wie es beſchämender wohl kaum denkbar iſt.
Das völkiſche Wirtſchaftsprogramm: Selten iſt
wohl ein Programm erſtellt worden, daß die harte Realität
kapi=
taliſtiſcher Staaten rings um Deutſchland raſcher zerſchellen
laſ=
ſen müßte als dieſes. Eines aber wird immer wieder bei dieſem
Progremm vergeſſen: daß es ſeine wichtigſten
Dog=
men — Sozialiſierung, die hier bei den Banken
begin=
nen und weiß Gott wo aufhören ſoll, Brechung der ſogenannten
Zinsknechtſchaft, der Grundlage jeder wirtſchaftlichen
Blüte auch für den kleinen Geſchäftsmann, Sozialiſierung
des Bodens, der ererbten Scholle des deutſchen Bauern, an
der er mit all ſeinen Faſern hängt — aus dem ſo heftig
befeh=
deten ſozialiſtiſchen und marxiſtiſchen Programm
gezogen hat. Schließlich hat es ja jeder Wähler mit ſich ſelbſt
auszumachen, wenn er durch ſeine Stimme eine Bewegung in
ihren uferloſen, radikalſozialiſtiſchen Ideen und Plänen be=, ſtatt ſie auf einen Weg zu führen, der das hier
unbe=
ſtritten ruhende Kapital an nationalem, aber irregeleitetem
Wol=
len der Stgatsidee zuführt. Wie es ja auch immer richtig bleiben
wird, daß nur die allergrößten Kälber ihre Metzger ſelber
wählen ..."
Neben dieſer Würdigung der bedeutſamſten Erſcheinung der
bayeriſchen Wahlen, die der Wahlſieg der völkiſchen Bewegung
nun einmal darſtellt — obwohl ſich in ihr neben der gigantiſchen
Führerperſönlichkeit eines Ludendorff auch der
Leibchauf=
feur Eisners Aßner, der braunſchweigiſche Räteminiſter
Sepp Oerter, der Räteheld Weber und andere ehemalige
Linksradikale in größerer Zahl finden — bleibt nur wenig zu
jagen. Daß der Kommunismus ſeine Stimmen verdoppeln
konnte, liegt in der Not dieſer Zeit gerade in der großen Schicht
der arbeitenden Maſſe pfychologiſch begründet. Daß die
Deut=
ſche Volkspartei als ſolche kein Mandat, ihre Sezeſſion,
die Nationalliberale Landespartei des vor zwei
Jahren noch unentwegten Demokraten Profeſſor Lent
— was auch ſehr viele Nationalliberale nicht mehr zu wiſſen
ſcheinen — allenfalls vielleicht ein Mandat erreichen werden, iſt
zum großen Teile wohl dem Bruderzwiſt, der zur Trennung
führte und jedwede organiſatoriſche und Werbearbeit lähmte
t
*Konzerte.
S.N. Das dritte Konzert des Darmſtädter
Kammer=
orcheſters unter der Leitung des jungen Herrn Auguſt Vogt
fand am Donnerstag abend im ausgezeichnet beſuchten Kleinen
Haus des Landestheaters ſtatt und hatte ſtarken Erfolg. Das
Orcheſter iſt recht gut eingeſpielt und folgt ſeinem Leiter gut, der
mit einer für ſeine Jahre ſtaunenswerten Sicherheit die Werke
und die Dirigententechnik beherrſcht. Starkes Temperament iſt
ſeine Hauptſtärke, und man glaubt den Einfluß der Perſönlichkeit
Ballings in der Art der Auffaſſung zu ſpüren, der ja auf jeden
jungen begabten Menſchen mit Nachhaltigkeit wirken muß als
der unſer Kunſtleben am ſtärkſten beeinfluſſende Künſtler. Daß
dieſe Eigenſchaft Auguſt Vogt manche Kleinigkeit überſehen läßt,
daß zuweilen das Piano noch beſſer abgetönt ſein könnte, das
ſind Mängel, die gerade als Folge einer ſo ſeltenen Begabung
leicht auftreten und wohl bei weiterem Studium verſchwinden
werden. Im Orcheſter ſind naturgemäß die Streicher am beſten
beſetzt, während bei Dilettanten als Bläſern leicht einmal eine
Kleinigkeit mißlingt. Daß dies nur ſelten vorkam, möge
beſon=
ders erwähnt werden. Der Soliſt des Abends, noch jünger als
der Dirigent, Edgar Hoffmann aus Leipzig, fand mit ſeiner
Wiedergabe des Klavierkonzertes in D=Moll ungeteilten Beifall.
Die erſtaunliche Technik und der ſchöne Anſchlag gehen Hand in
Hand mit einer natürlich muſikaliſchen und fein künſtleriſchen
Auffaſſung. Gewiß, es gab Stellen, wo das eine das andere
überwog, ſo im erſten Satz, der mit erſtaunlicher
Leidenſchaft=
lichkeit geſpielt wurde, zum Teil das Techniſche. Die Innigkeit
und das Mitfühlen im langſamen Satz zeigte eine
bewunderns=
werte Reife der Auffaſſung, der Schlußſatz jubelte aus vollem
Herzen, enthielt aber techniſch weniger klare Stellen. Was am
ſympathiſchſten und wohltnendſten berührte, war, daß man es
hier nicht mit einem „Wunderkind”, ſondern mit einem ernſthaft
ſtrebenden jungen Menſchen von hervorragender Begabung zu
tun hat, von dem man ſich Biel verſprechen darf.
Die Vortragsfolge begann mit Schubert, deſſen Ouvertüre
zu dem Luſtſpiel. Der Teufel als Hydraulikus” für Darmſtadt
eine Neuheit geweſen ſein dürfte und deſſen B=Dur=Sinfonie, ein
Seitenſtück zu der von Balling am Montag aufgeführten, zu den
ſonnigſten und unbeſorgteſten Werken der geſamten Literatur
ge=
hört. Iu ihrem Andante hätten wir manches Piano leiſer
ge=
wünſcht. Zum Schluß kam die Abſchieds=Sinfonie in Fis=Moll
von Haydn zu Gehör, deren ſchwierige Tonart in einigen Kleinig=
oder zunichte machte, zuzuſchreiben. Daß die alte Partei noch
ſchlechter als die Sezeſſion abſchnitt, darf ſie der Tatſache
zuſchreiben, daß ſie — im Gegenſatz zu den Sezeſſioniſten — den
Mut hatte, poſitiv an der Geſundung des Reiches als
Aufbau=
partei mitzuarbeiten. Den Dank, Dame, begehr’ ich nicht
Zwei Möglichkeiten drängen ſich angeſichts des
Wahl=
erfolgs der Extreme auf: die eine, dem Völkiſchen Block — der
als ſolcher eine denkbar heterogene Maſſe von Monarchiſten,
Republikanern, Bauernfeinden, Freien Bauern,
Mittelſtands=
vertretern und Sozialiſierungsfreunden darſtellt —
rückſichts=
loſen parlamentariſchen Kampf anzuſagen. Niemand,
der die geſunden nationalen Triebkräfte dieſer in der Irre
gehen=
den Bewegung keunt, die erſt nach Formen und Traditionen
ringt, wird ſich für dieſen Weg entſcheiden können, der die
Um=
ſturztendenzen der Bewegung nur verſtärken müßte.
Wir halten es mit dem, was heute der bekannte Hiſtoriker
Profeſſor Karl Alexander v. Müller, in wenigen Kernſätzen
entwickelte:
„Zu helfen, daß dieſe völkiſche Bewegung und die lebendigen
Kräfte des Staates, deſſen organiſche Entwicklung 1918
abge=
brochen wurde, ſich finden und daß eine neue deutſche Staatsidee
ſich bilde. Auf dem Weg zu dieſem Ziel wird die völkiſche
Bewe=
gung viel Waſſer in ihren Wein tun müſſen. Sie wird vor allem
die ungeheuere Schwierigkeit unſerer äußeren Lage begreifen
müſſen, die jedem auch ihrer Schritte mit ganz anderem
Blei=
gewicht aufliegt als dem italieniſchen Vorbild des Faſzismus.
Sie wird lernen müſſen, die große konfeſſionelle Spaltung unſeres
Volkes als eine für unabſehbare Zeiten gegebene Vorausſetzung
jeder deutſchen Politik zu achten, und einſehen, daß großdeutſche
Ziele und Kampf gegen den Katholizismus einen Widerſpruch
in ſich ſelbſt bedeuten.”
Auch wir glauben mit ihm, daß ſich die Front derer, die
Deutſchland über alles lieben, eines Tages wieder ſchließen wird,
weil kein anderes Mittel unſer Volk retten kann. Wir hoffen
mit ihm, daß dieſe Front nicht zu erſchüttern ſein wirdß weil
in ihr die zwei Millionen Deutſcher, die für Deutſchlands
Frei=
heit gefallen ſind, mitkämpfen werden. In der Führung der
völkiſchen Bewegung wird es begründet liegen, ob ſie den Mut
und die Kraft aufbringt, ihre Schlacken abzuſtreifen, ſich von
„Führern”, die keine Führer ſind, zu befreien und ſich bewußt
und freudig in dieſe Einheitsfront der Deutſchen zu ſtellen.
Amerikaniſche Zuſtimmung zum Sachverſkändigenbericht
TUI Neu=York, 11. April. Der Bericht der Sachverſtändigen
wird in der amerikaniſchen Preſſe allgemein beifällig aufgenommen. Allen
beteiligten europäiſchen Regierungen wird der Rat erteilt, die in dem
Bericht enthaltenen Vorſchläge anzunehmen. Handelsminiſter
Hoover erklärte den von den Sachverſtändigen ausgearbeiteten Plaut
als einen Schritt vorwärts zur Wiederherſtellung der allgemeinen
Wohl=
fahrt. Die Vorſchläge der Sachverſtändigen werden jetzt namentlich von
den Beamten des Schatzamts der Vereinigten Staaten ſorgfältig ſtudiert.
Nach einer Depeſche aus Waſhington wird der Dawes=Bericht in den
Kreiſen der amerikaniſchen Regierung in vollem Maße gebilligt.
Belgien und das Sachverſtändigengutachten.
Paris, 11. April. (Wolff.) Der Brüſſeler Korreſpondent
des Temps berichtet, in den belgiſchen Regierungskreiſen, wo
man geſtern die Anſchauungen der Sachverſtändigen wegen des
Fehlens ausreichender Garantien mit einer gewiſſen, kaum
ver=
hüllten Reſignation aufgenommen habe, ſcheine man heute
opti=
miſtiſcher zu ſein. Zweifellos habe man es hier mit einer
Wir=
kung des Beſuches des General Dawes bei Miniſterpräſident
Theunis zu tun. Vielleicht habe der amerikaniſche
Sachverſtän=
dige Theunis davon überzeugt, daß gewiſſe Ausſtellungen und
Befürchtungen zu weit gingen. Wie dem auch ſei, man ſehe in
Brüſſel heute vertrauensvoll in die Zukunft, denn man nehme
an; daß es möglich ſein werde, einen erſten Abſchnitt der
deut=
ſchen Schuldbonds flüſſig zu machen, wobei namentlich für
Frankreich und Belgien erhebliche Zahlungen und die
Kommer=
zialiſierung der Neparationsſchuld in Ausſicht ſtände. Obwohl
noch kein Miniſterrat ſtattgefunden habe, habe Theunis ſich mit
den Hauptmitarbeitern verſtändigt, und man könne auf Grund
zuverläſſiger Informationen annehmen, daß die belgiſche
Regie=
rung für ihren Teil die Entſcheidungen der Sachverſtändigen als
Ganzes annehmen werde. Da die Vollmachten der
Sachverſtän=
digen ſtreng begrenzt geweſen ſeien, hätten die Regierungen im
Einverſtändnis mit der Reparationskommiſſion noch mehrere
höchſt wichtige Fragen, wie die der Garantien (Sicherheit und
Ertrag der Pfänder) und die der Sanktionen zu löſen, die bei
neuen deutſchen Verfehlungen automatiſch einſetzen müßten. Die
belgiſche Regierung habe, wie verlautet, in dieſer Beziehung eine
feſtſtehende Meinung; ſie denkt beiſpielsweiſe an eine direkte
Er=
hebung der Zölle, falls Deutſchland verſage. Nach dem
Kor=
reſpondenten dringe man in offiziöſen Kreiſen in Brüſſel auf eine
raſche Erledigung der Sachverſtändigenberichte, wenn möglich
noch vor den deutſchen Wahlen.
keiten den Spielern zu ſchaffen machte. Der Scherz des letzten
Satzes, daß die Muſiker im Adagio allmählich ihre Plätze
ver=
laſſen, wurde ſzeniſch durchgeführt und wirkte recht hübſch. Das
Werk bildete gleichzeitig eine Abſchiedsfeier für den Dirigenten,
der in Leipzig ſeine muſikaliſchen Studien vollenden wird. Auch
der überaus herzliche Beifall und die Lorbeerſpende verlieh dieſem
Abſchied Bedeutung, denn Herr Vogt hat in der kurzen Zeit des
Beſtehens des Darmſtädter Kammerorcheſters mit dieſem ſo
er=
folgreich gearbeitet, daß man von Aufführung zu Aufführung
die Fortſchritte bemerken konnte.
*
F.N. Am Freitag abend veranſtaltete im Kleinen Haus Herr
Kammermuſiker W. Manecke ein Konzert, das die Gitarre in
ihrer Bedeutung für die Haus= und Kammermuſik zeigte und ſie
ſowohl als Soloinſtrument als auch in Verbindung mit den
verſchiedenſten anderen Inſtrumenten vorführte. Die mit großer
Sorgfalt und feinem Geſchmack zuſammengeſtellte Vortragsfolge
enthielt eine Reihe hochintereſſanter Werke, die es verdienten,
der Vergeſſenheit entriſſen zu werden. Beſonders intereſſierte
das erſte Quintett von Bocherini für Gitarre und
Streichquar=
tett, ein dreiſätziges, techniſch wie inhaltlich intereſſantes und
überaus liebenswürdiges Werk, das im Zuſammenſpiel von
Herrn Manecke und dem Drumm=Quartett herrlich wirkte.
Dem=
gegenüber war eine Sonate für Violine und Gitarre von
N. Paganini, der vor ſeiner Violinvirtuoſenlaufbahn zwei Jahre
als Gitarrevirtuoſe reiſte, mehr eine Kurioſität aus dem Gebiet
der verblüffendſten Virtuoſenſtücke. Herr Drumm konnte ſein
Können hier im hellſten Lichte zeigen. Sehr anſprechend waren
auch die Stücke für Gambe und Gitarre, in denen ſich der
rühm=
lichſt bekannte Gambiſt Heinrich Hebbel mit Herrn Manecke
vereinigte und zwei Werke für zwei Gitarren, in denen Herr
Oldendorf erfolgreich mitwirkte.
Am Anfang und Schluß ſpielte die Mandolinen=Gitarre=
Vereinigung Darmſtadt einige anſprechende ältere und neuere
Kompoſitionen, und bewies in gut rhythmiſchem und fein
abge=
töntem Zuſammenſpiel ihre Leiſtungsfähigkeit unter Herrn
Maneckes Leitung. Mit großer Herzlichkeit aufgenommen ſang
dazwiſchen Frau Paula Momber=Manecke Kunſt= und
Volkslieder zur Laute. Mit den heiteren Stücken fand ſie
natür=
lich den ſtärkſten Beifall, da ihre hübſche Vortragsart hier am
meiſten wirkt. Verdienſtvoll iſt es, daß die Künſtlerin trotzdem
gute, ernſte Lieder vorträgt. Ihre tragfähige Stimme befähigt
ſie durchaus dazu, und ſie darf getroſt manches noch mehr nach
Eine beachtenswerte Kritik des Gutachtens
durch Profeſſor Caſſel.
Stockholm, 11. April. (Wolff.) Profeſſor Caſſel gibt im
Sbenska Dagbladet den erſten Eindruck vom Gutachten der
Re=
parationsſachverſtändigen wieder und erklärt, daß das
Schwer=
gewicht des Gutachtens in den allgemeinen Vorausſetzungen liege,
auf denen es ruhe, alſo in der Aufhebung oder Abänderung der
die deutſche Wirtſchaft henyenden Sanktionen und in der
Be=
ſtimmrung, daß Deutſchlands ſämtliche Zahlungsverpflichtungen
einheitlich, definitiv und im voraus überſehbar formuliert
wer=
den ſollen. Dieſe Vorausſetzungen ſeien aber, ſagt Caſſel, nicht
hinreichend für die Geſundung Deutſchlands. Sie allein
bilde=
ten keine Gewähr dafür, daß der Lebensſtandard des deutſchen
Volkes auf das notwendige Niveau gebracht und das
Gleichge=
wicht im inneren Staatshaushalt wie in der äußeren
Zahlungs=
bilanz wieder hergeſtellt werde. Das Gutachten gebe nur die
Quelen an, aus denen die Zahlungen fließen ſollen, zeige aber
nicht die wirtſchaftlichen Möglichkeiten ſür Deutſchland als
Nation, eine Zahlung nach außen zu leiſten. Der Verſailler
Ver=
trag gab bereits den vier Mächten ein weitreichendes Pfandrecht
auf Deutſchlands Beſitz und Einkünfte. Wo es etwas zu nehmen
gebe, könne die Reparationskommiſſion immer Zahlungen
er=
zwingen. Sei dagegen die Zahlung ökonomiſch unmöglich, ſo
nutze es wenig, beſtimmte Pfänder in erſter Lime für die
Zah=
lung haften zu laſſen. Bedenklich erſcheine weiter die harte
Be=
ſteuerung des inneren deutſchen Transportweſens und die
vor=
geſchlagene Hypothek auf die deutſche Induſtrie. Werde hiermit
vielleicht beabſichtigt, die Konkurrenzfähigkeit der deutſchen
Indu=
ſtrie auf dem Weltmarkt einzuſchränken? Zweifelhaft ſei auch die
Möglichkeit, aus der deutſchen Staatskaſſe bald ſehr große
Bar=
zahlungen zu erhalten, wenn ihr im voraus die Einkünfte aus
den Eiſenbahnen entzogen, und wenn die Steuerkraft der
Indu=
ſtrie im voraus in ſo großem Umfang direkt in Anſpruch
genom=
men werde, und wenn weiter die Zolleinkünfte aus Tabak,
Al=
kohol und Zucker für die Staatskaſſe fortfallen. Der
augenfäl=
ligſte Fehler des Programms aber ſei daß es kein wirkliches
Mo=
ratorium vorfehe. Nur dieſes hätt dem Auslande Vertrauen
auf die Geneſung Deutſchlands gehen können. Daß ſich im
Aus=
land Zeichner auf die deutſche Geneſungsanleihe gefunden
hät=
ten, ſei anzunehmen, da die Geneſung an ſich ja eine gewiſſe
Sicherheit für die Anleihe bedeutet hätte, aber es ſei ſehr gewagt
zu glauben, daß die ausländiſchen Anleihezeichner bereit ſein
werden, 800 Millionen Goldmark vorzuſchießen, nur damit
Deutſchland bereits im erſten Jahre Schadenerſatz leiſten könne.
Caſſel ſchließt: Die am Gutachten zunächſt intereſſierten Partner
mögen ſich klarmachen, daß nicht Machtſprüche die Möglichkeit
eines Finanzplanes entſcheiden: entſcheidend iſt allein das
Ver=
trauen, das er der Außenwelt einflößt.
Dr. Sorge für Annahme der Vorſchläge.
London, 11. April. (Wolff.) Dr. Sorge, Vorſitzender des
Präſidiums des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie und Mitglied
des Direktoriums der Kruppwerke, erklärte dem Berliner Vertreter des
Reuterſchen Bureaus:
Nach Durchſicht des Auszugs des Berichts der Sachverſtändigen bin
ich der Anſicht, daß die Vorſchläge der Sachverſtändigen angenommen
werden müſſen. Die Laſten, welche den deutſchen Induſtriellen
aufge=
bürdet werden ſollen, ſind rieſig ſchwer, aber die Vorſchläge der
Sach=
verſtändigen bedeuten einen beträchtlichen Schritt vorwärts gegenüber
allen Vorſchhlägen, die bisher gemacht wurden, vor allem, inſofern ſie
losgelöſt ſind von militäriſchen und politiſchen Eewägungen und ſich
nur auf die wirtſchaftliche Baſis ſtellen. Und da wir kaum beſſere
Be=
dingungen erhalten können, müſſen wir ſie annehmen. Dr. Sorge
betonte, daß die volle Wiederherſtellung der deutſchen wirtſchaftlichen
Hoheit in den beſetzten Gebieten, nämlich die Abſchaffung der
franzöſiſch=
belgiſchen Regie und der Zöllſchranken zwiſchen dem beſetzten und deu
unbeſetzten Gebiet, abſolute Vorbedingung für die Erfüllung der von
den Sachverſtändigen feſtgelegten Bedingungen iſt. Dr. Sorge
erklärte=
ferner, daß es für die Induſtrie eine Erleichterung ſei, wenigſtens auf
einige Jahre im voraus endgültige Zahlungen feſtgeſetzt zu ſehen,
ob=
gleich es vorzuziehen geweſen wäre, die Gfamtſumme der Neparationen
feſtgelegt zu ſehen, da dadurch die deutſche Induſtrie in den Stand geſetzt
würde, ihre Pläne dementſprechend aufzuſtellen. Dr. Sorge erklärte mit
Nachdruck, daß die Ausführung der Vorſchläge der Sachverſtändigen
nur möglich ſei, wenn eine internationale Anleihe aufgebracht werden
könne, drückte ſich aber über dieſe Angelegenheit etwas ſkeptiſch aus.
Er=
fügte hinzu, er ſei ſicher, daß, ſobald die Vorſchläge der Sachverſtändigen
von der deutſchen Regierung angenommen worden ſeien, die deutſchen
Induſtriellen ihr Aeußerſtes tun würden, um der Regierung bei ihrer
Ausführung zu helfen, obwohl er ſich keiner Illuſion hingebe angeſichts
der ungeheueren Laſten, die die deutſche Induſtrie auf viele Jahre zu
tragen haben würde.
Ueberreichung des Gutachtens an den Völkerbund.
Genf, 11. April. (Wolff.) Die Reparationskommiſſion hat
dem Generalſekretariat des Völkerbundes offiziell eine Abſchrift
der beiden Sachverſtändigenberichte zugeſandt. Als Grund dafür
gibt man im Völkerbundsſekretariat an, daß die Berichte an zwei
Stellen dem Völkerbund rein techniſche Funktionen zuweiſen.
dem Piano hin abtönen. Der Beifall war überall ſehr herzlich,
abgleich das Haus nicht mehr als mittelmäßig beſucht war.
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier des Kath. Kirchen=
Geſangvereins St. Ludwig
E.N. Eine erhebende Weiheſtunde war die Aufführung des
Stabat Mater von E. Aſtorga. Unter den drei berühmteſten
älte=
ren Vertonungen der herrlichen Dichtung von Jacopone da Todi
nimmt Aſtorgas Werk eine ſo glückliche Mittelſtellung ein, daß
es für die Jetztzeit die ſtärkſte Wirkung verbürgt. Am
weihe=
vollſten, ganz im altkirchlichen Stil iſt zweifellos das
doppel=
chörige Stabat Mater von Palgeſtrina, aber durch ſeine
kirchen=
tonartliche Herbheit nicht jedermann zugänglich. Pergoleſi
ver=
gräbt ſich am ſtärkſten in den tief leidenſchaftlichen Schmerz,
nimmt aber durch das ſtarke Ueberwiegen des Sologeſangs und
ſeine Arienformen ſo viel Elemente der Opernkunſt ſeiner Zeit
in ſein Werk auf, daß dies bei aller Genialität und Innigkeit
leicht unkirchlich wirken kann. Aſtorga vertritt die Mittellinie.
Seine Chöre atmen ſtrengen, tiefen Geiſt, knüpfen an die
Mo=
tettenform an und bilden die Schwerpunkte der Kompoſition,
während in den Sologeſängen das Soliſtenenſemble über den
Einzelgeſang überwiegt und dadurch das Hervortreten der
Kunſt=
fertigkeit eines Einzelnen ſtark vermeidet.
Die Aufführung ſtand auf achtbarer Höhe. Die Chöre, oft.
von erheblicher Schwierigkeit, waren ſehr gut einſtudiert, klangen
edel und voll und ließen die Textworte gut verſtändlich. Das
Orcheſter, verſtärkt durch Künſtler vom Landestheater, ſpielte
tonſchön und ſicher, die Orgelbegleitung war bei Herrn
Muſik=
direktor Klaſſert in beſten Händen. Das Soliſtenquartett,
dem ſchwierige Aufgaben zufallen, zeigte ebenfalls recht gute
Be=
ſetzung. Die Sopraniſtin, Frau Joſefine Hermes, begabt
mit ſehr ſchöner Stimme, ſchien an manchen Stellen durch
Auf=
regung etwas in der Reinheit der Intonation behindert.
Fräu=
lein Cl. Herber entfaltete prächtige Stimmittel und ſang mit
tiefempfündenen Ausdruck. Herr Konzertſänger Franz
Mül=
ler (Tenor) bewährte ſeinen vorzüglichen Ruf und Herr
Hag=
ner vom Landestheater ſang mit großem ſtimmlichen Aufwand,
ſonorer Klangebung und ſtarker Hingabe. Der
Kirchengeſang=
verein St. Ludwig hat ſich durch dieſe Aufführung ein großes
Verdienſt erworben. Möge er durch den Dank der zahlreich
er=
ſchienenen, andachtsvollen Hörer in ſeiner Aufgabe beſtärkt
wer=
deu, Meiſterwerke wertvollſter musica saera der Oeffentlichſeil
zugänglich zu machen,
Nummer 103.
Der Reichskanzler über
Sachver=
ſtandigengutachten und Bahlen.
Für eine Erfüllungspolitik.
Frankfurt a. M., 11. April. (Wolff.) In einer heute
abend im Palmengarten hier abgehaltenen Wahlverſammlung
des Zentrums ergriff Reichskanzler Dr. Marx das Wort
zu folgenden Ausführungen:
Die Entſcheidung, vor die wir in der nächſten Zeit geſtellt
werden, erfordert von uns tiefſten Ernſt,
Beſonnen=
heit und Vaterlandsliebe. Noch immer ſcheint ſich in
Frankreich der Gedanke nicht durchringen zu können, daß nur
eine ruhige Entwwicklung der für Deutſchland lebenswichtigen
In=
duſtrie in den beſetzten Gebieten die Leiſtungsfähigkeit
Deutſch=
lands herbeiführen kann, und daß alle Verſuche Deutſchlands,
die Laſten aus dem Verſailler Vertrag auch nur zu einem Teil
aufzubringen, vergeblich ſind, wenn die Wirtſchaft immerfort
ge=
ſtört wird, wie es in den letzten Jahren durch die Eingriffe
Frankreichs geſchah. Und doch beginnen auch bisher
chauvini=
ſtiſch geſinnte Kreiſe Frankreichs allmählich einzuſehen, daß nur
ein verſtändnis= und verantwortungsvolles Zuſammenwirken
beider Länder erträgliche Verhältniſſe und beiderſeitiges
Wohl=
ergehen herbeiführen kann. Selbſt der Temps, der bisher noch
hinter allem, was von deutſcher Seite geſagt und getan wurde,
Heimtücke und Hinterliſt ſah, meint, es ſei doch auch im Intereſſe
Flankreichs, eine Verſtändigung zwiſchen den beiden
Nachbar=
ſtaaten herbeizuführen.
Wir haben es als Fortſchritt begrüßt, daß hervorragende
Wirtſchaftler mit der Prüfung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit
betraut wurden. Die deutſche Regierung hat ihre Akten und
Bücher in vollſter Offenheit den ausländiſchen Sachverſtändigen
vorgelegt, die von dieſen auch anerkannt wurde. Ob die
Möglich=
keit vorhanden iſt, dem Gutachten der Sachverſtändigen,
nament=
lich der Entſcheidung der Reparationskommiſſion, zu entſprechen,
wird abgewartet werden müſſen. Die deutſche Regierung wird
mit aller Gewiſſenhaftigkeit und Vorſicht prüfen müſſen, was vom
deutſchen Volke wirklich getragen werden kann. Sie wird
aller=
dings von der deutſchen Wirtſchaft und von dem deutſchen
Steu=
erzähler verlangen müſſen, daß Laſten bis an die Grenze des
Möglichen übernommen werden. Aber darüber hinaus in eine
Belaſtung einzuwilligen, kann gerochterweiſe von niemanden
ver=
langt werden. In gewiſſen Parteien, namentlich bei den
Deutſch=
nationalen und Deutſchvölkiſchen wird allerdings noch ſcharfer
Widerſpruch gegen die von uns als richtig erkannte Politik
er=
hoben. Was aber wollen denn dieſe Parteien an ihre Stelle
fſetzen? Es iſt eine charakteriſtiſche Erſcheinung, daß dieſe
Par=
tteien nicht einmal den Mut haben, offen und frei zu erklären,
Evelchen Weg denn ſie einzuſchlagen gedenken, um Deutſchland
(die von uns allen erſtrebte Freiheit wirtſchaftlicher Entwicklung
wvieder zu verſchaffen. Man hätte erwarten können, daß die
Deutfchnationalen, die ſich nunmehr bereit erklären, an
Der künftigen Regierung ſich zu beteiligen, auf ihrem Parteitag
an Hamburg darüber Auskunft gegeben hätten, welche Politik
ſie an die Stelle der von ihnen ſo hart getadelten
Erfüllungspoli=
tik ſetzen wollen. Man wird vergebens in den Reden ihrer
Füh=
rek — auch Dr. Hergts — irgend eine Andeutung davon ſuchen.
Die Deutſchvölkiſchen gehen ſogar ſo weit, zu erklären,
Saß ſie ſich überhaupt nicht an einer Regierung, die nicht rein
weutſchvölkiſch wäre, beteiligen werden. Es iſt ein trauriges
Beichen der Zerrüttung und Zermürbung unſeres Volkes, daß
rrotzdem ſo weite Kreiſe ſich dieſer geradezu unſinnigen und für
Meich und Volk letzten Endes den Untergang bedeutenden
Be=
uvegung angeſchloſſen haben. Keiner von uns bekämpft den
völ=
iſchen Gedanken an ſich. Das deutſche Volk hat ſolch großen
ge=
öchichtlichen inneren Wert und blickt zurück auf ſolche rühmliche
Vergangenheit der Geſchichte, und ſeine Kultur ſteht ſo hoch und
Fft in der ganzen Welt angeſehen und geehrt, daß es unſere
hei=
äge Pflicht iſt, für die Erhaltung, Pflege und Förderung unſeres
Deutſchtums alle Sorge und Mühe aufzubieten. Der völkiſche
Sedanke hat etwas durchaus berechtigtes und wertvolles. Aber
mi der Ueberſpannung, die er durch die völkiſche Bewegung
er=
nahren hat, iſt er unchriſtlich und bedeutet eine große Gefahr für
as deutſche Volk. Er hat in folgerichtiger Auswirkung den
KKrieg aller gegen alle zur Folge und würde den Zerfall des
Rei=
ſges und die vollſtändige wirtſchaftliche Zerrüttung unſeres
Lan=
zes herbeiführen.
Glaubt denn ein vernünftiger Menſch, daß bei einer
Mehr=
beit von Deutſchvölkiſchen und auch deutſchnationalen
Abgeord=
weten im Reichstag eine friedliche Auseinanderſetzung zwi=
*hen Deutſchland und den Ententeſtaaten möglich wäre? Würde
ſann nicht in Frankreich die radikalſte, chauviniſtiſche Richtung
gei den Wahlen Oberhand gewinnen und mit einem Schein von
Techt darauf beſtehen, daß ein Deutſchland, deſſen radikale
natio=
aliſtiſche Richtung auf dieſe Weiſe klar feſtgeſtellt ſei, mit
Waffen=
wwalt niedergehalten und zerſtückelt werden müſſe? Alle
En=
entemächte würden dan geſchloſſen als unerbittliche Gegner
uns gegenüberſtehen. Wir brauchen uns durch den allerdings
ſuarken Stimmenzuwachs, den die Völkiſchen in Bayern
aufzu=
neeiſen haben, nicht ängſtigen zu laſſen. In Bayern iſt in den
lrtzten Monaten die nationaliſtiſche Woge ſehr hoch gegangen, im
iwrigen Deutſehland aber ſieht man die Dinge etwas ruhiger und
überlegter an als in Bahern. Namentlich die beſetzten Gebiete
m
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Seite 3.
ſind für uns in dieſer Hinſicht eine ſtete Warnung und Mahnung.
Die beſetzten deutſchen Landesteile würden wohl endgültig dem
Deutſchen Reiche verloren ſein, wenn die Deutſchvölkiſchen und
deutſchnationalen Ideen im Volke weiter Boden gewinnen
wür=
den. Vielleicht wird das Verantwortungsbewußtſein der
Deutſch=
nationalen durch den Umſtand geweckt, daß der Skimmenzuwachs
der Deutſchvölkiſchen hauptſächlich auf Koſten der
Deutſchnationa=
len Partei geht. Die Deutſchnationale Partei dürfte bei der
Wei=
terverfolgung ihrer Politik nicht dem Schickſal aller Parteien
ent=
gehen, die mit Schlagworten und Phraſen auf die Inſtinkte
gro=
ßer Maſſen rechnen und dabei die Erfahrung machen müſſen, daß
ſie ſchließlich ihre eigene Macht an diejenigen verlieren, die noch
leichtfertiger und noch radikaler demagogiſche Agitation zu
trei=
ben verſtehen. Die Wahlergebniſſe in Bayern müſſen auch nach
der anderen Seite hin uns zur Lehre und Warnung dienen. Wir
ſehen an dieſen Wahlen, wie unſelig die Zerſplitterung in viele
Parteigruppen wirkt. Zum änderen mahnen ſie uns daran, wie
ernſt die Pflicht eines jeden deutſchen Staatsbürgers iſt, von
ſei=
nem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Am 4. Mai ſich der Stimme
zu enthalten, aus Gleichgültigkeit oder Verdroſſenheit der
Wahl=
urne fern zu bleiben, iſt nicht nur gewiſſenlos und leichtſinnig, es
iſt Verrat am deutſchen Vaterlande und am deutſchen Volke. Wir
müſſen uns bewußt ſein, daß die extremen Parteien auch den
letz=
ten ihrer Anhänger an die Urne bringen werden. An der
Wahl=
beteiligung der Anhänger der Mittelparteien hängt diesmal da3
Schickſal des Vaterlandes. Wenn die radikalen Parteien ſelbſt
200 Mandate erobern ſollten, ſo müſſen ſich die Mittelparteien 300
Sitze im neuen Reichstag ſichern. Das liegt nur in der Hand der
Wähler. Ich muß nochmals mit allem Nachdruck betonen, daß an
dem Ueberhandnehmen nationaliſtiſcher Agitation und
deutſchvöl=
kiſcher Ideen die verblendete Politik Frankreichs die Hauptſchuld
trägt. Ich kann und will nicht annehmen, daß man in Frankreich
beabſichtigt, die völkiſche und nationaliſtiſche Bewegung durch
brutales Vorgehen gegen Deutſchland zu ſtärken, um ſich dadurch
neue Vorwände für weitere ungerechte Maßnahmen zu ſchaffen.
Ein großes Volk wie das deutſche kann nicht Stlavenarbeit
ver=
richten. Es will in Freiheit die übernommenen Verpflichtungen
erfüllen. Es erhebt auch als beſiegtes Volk Anſpruch auf die
Achtung, die ihm als große Nation mit ehrenvoller Geſchichte
gebührt.
Die Forderungnach einer deutſchen Rheinpolitik
* Frankfurt a. M., 11. April. (Prid.=Tel.) Die dritte
Rheinkonferenz der Zentrumspartei fand geſtern und heute unter
dem Vorſitz von Reichskanzler a. D. Fehrenbach ſtatt. Ihren
Ab=
ſchluß fand die Tagung, in der, wie wir an anderer Stelle
berich=
ten, auch Reichskanzler Marx das Wort ergriff, mit der Annahme
einer längeren Entſchließung, in der es unter anderem heißt:
Wir vertrauen auf den treudeutſchen Vaterlandsſinn unſerer
Bevölkerung und mahnen ſie, ihre deutſche Seele mit Kraft zu
wappnen und im Kampf auszuharren. Die Regierungen im
Reich und in den Ländern ſollen deſſen eingedenk ſein, daß das
Volk an Ruhr und Rhein, an der Saar und in der Pfalz den
geſchichtlichen Kampf kämpft für die Befreiung Deutſchlands und
Europas. Unſere Bevölkerung in dieſem Kampf jederzeit und
ohne Schwanken reſtlos zu unterſtützen, iſt die heilige Pflicht der
Regierungen und des geſamten Deutſchlands. Eine bewußte
deutſche Rheinpolitik auf weite Sicht tut not. Nur ein in ſeinen
Stämmen und Ständen einiges, in einem ſtarken Reich
zuſam=
mengefaßtes deutſches Volk, das ſich nicht in
verfaſſungspoli=
tiſchen Gegenſätzen zerreißt, vermag dem geſchichtlichen
Augen=
blick gerecht zu werden. Die Bevölkerung der beſetzten Gebiete
widerſpricht feierlich mit allem Nachdruck den alten Methoden
politiſcher Strömungen durch Wortegetöſe und lärmende
Ge=
bärde oder durch ſchwächlichen Verzicht dem drängenden Gegner
Stützpunkte und Vorwände liefern. Klarheit und
Selbſtbeherr=
ſchung, ruhige Gelaſſenheit in den Strömungen des Tages, kluge
Ausnutzung der Gunſt des Augenblicks und politiſche
Gewiſſen=
haftigkeit aller Volksgenoſſen ſind Vorausſetzungen zur Erlöſung
aus qualvoller Unklarheit und bedrohendem Zwang. Endlich
muß das Gemiſſen der Welt doch für Recht und Gerechtigkeit ſein.
Die „Befriedung” der Pfalz.
Ludwigshafen 11. April. (Wolff.) Von 5262
ausge=
wieſenen pfälziſchen Eiſenbahnern bezw. ihren Familien dürften
bis jetzt nur etwa 900 in die Pfalz zurückgekehrt ſein. Ihre
Rückkehr geſchieht auf Anforderung der Regie. Die
Zurückgekehr=
ten müſſen den Eid auf die Regiebahn leiſten. Trotz des Speyerer
Abkommens werden von den Beſatzungsbehörden noch zahlreiche
Perſonen wegen Bekämpfung der Separatiſten in Haft gehalten.
Elf Dürkheimer Bürger befinden ſich in den Gefängniſſen in
Lan=
dau, 11 Polizeibeamte in dem Gefängnis von Kaiſerslautern, 4
verhaftete Polizeibeamte im Krankenhaus in Kaiſexslautern, 35
Pirmaſenſer Bürger werden in den Gefängniſſen in Landau
(nämlich 18), Mainz (15) und Pirmaſens (2) feſtgehalten,
außer=
dem liegen vier verhaftete und verwundete Pirmaſenſer Bürger
im dortigen Krankenhaus. Dazu kommen noch die vielen
Flücht=
linge, die in die Heimat nicht zurückkehren können, weil ſie Gefahr
laufen, von den Beſatzungsbehörden verhaftet zu werden. Von
einer wirklichen Befriedung der Pfalz kann daher noch nicht die
Rede ſein.
Das Ableben von Hugo Stinnes.
Die Aufbahrung.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.) Heute nachmittag ſind
die ſterblichen Ueberreſte von Hugo Stinnes aus dem
Sana=
torium in der Joachimstaler Straße in die Villa ſeines Vaters,
des Direktors der Dienos=Werke Dunlop überführt worden. Vor
dem Sanatorium hatte ſich eine große Menſchenmenge, darunter
auffallend viel Ausländer, verſammelt, um den Kondukt zu
ſehen. Gegen ½5 Uhr, nachdem der Zinkfarg verlötet worden
war, erſchienen die Söhne des Verſtorbenen und trugen, auf die
Hilfe der Leichenträger verzichtend, gemeinſam mit Direktor
Dun=
lop ſowie dem Sekretär und Chauffeur von Hugo Stinnes, die
beide ſeit über zwei Jahrzehnten im Dienſte des Verſtorbenen
ſtehen, den Sarg über die Straße in ein ſchmuckloſes Leichenauto.
Viel bemerkt wurde es, daß die Söhne des Dahingegangenen
keine Trauer trugen und daß auch die Damen nur Halbtrauer
angelegt hatten. Entſprechend dem Wunſche des Großinduſtriellen
wies auch der Sarg weder Blumenſchmuck, noch die ſonſt übliche
Trauerdekoration auf. Der Trauerzug fuhr dann nach der
Dou=
glasſtraße in Grunewald vor die Villa des Direktors Dunlop.
Dort trugen die Söhne und die übrigen Begleiter ſelbſt den
Sarg zum großen Saale der Villa, wo er aufgebahrt wurde. Auf
die Entfaltung des ſonſt bei ſolchen Anläſſen üblichen
Trauer=
pomps iſt dabei völlig verzichtet worden. Nur einige immergrüne
Pflanzen und Flieder umgeben die Bahre, an der zwei große
Altarkerzen brennen.
Die Beiſetzung.
TU. Berlin, 11. April. Die Beiſetzung von Hugg Stinnes
findet am Moütag im Wilmersdorfer Krematorium ſtatt. Die
Stunde wird vorher nicht bekannt gegeben werden, da ein zu
großer Menſchenandrang vermieden werden ſoll. Aus allen
Ge=
genden des Reiches ſind viele Beileidstelegramme eingetroffen.
Nach einer teſtamentariſchen Verfügung von Hugo Stinnes
wird in der Verwaltung des Stinneskonzerns keine Aenderung
eintreten.
Stimmen des Ausſandes.
Wien 11. April. (Wolff.) Der Tod Stinnes
veran=
laßt die Blätter, ſich ausführlich über ſeine Bedeutung für das
deutſche Wirtſchaftsleben und die Politik des Reiches, beſonders
in den letzten Jahren, auszulaſſen. Mit Achtung und hoher
An=
erkennung wird von Stinnes als von einer durch kaufmänniſche
Begabung und organiſatoriſches Talent überragenden
Perſön=
lichkeit geſprochen. Sein Einfluß auf die deutſche Politik wird
je nach der Einſtellung des Blattes verſchieden beurteilt.
London, 11. April. (Wolff.) Die Blätter veröffentlichen
Bilder und eingehende Lebensbeſchreibungen von Hugo
Stin=
nes. Die Times bezeichnet Stinnes als eines der größten
Finanzgenies ſeines Zeitalters. Dank ſeines Weitblicks und
ſei=
ner Organiſationsfähigkeit habe die deutſche Induſtrie die
Nach=
kriegskriſe ſo erfolgreich überwunden. Stinnes habe ſtets den
Ehrgeiz gehabt, für die Wiedergeburt Deutſchlands zu arbeiten.
Er habe der Wohlfahrt von Tauſenden ſeiner Angeſtellten
kei=
neswegs gleichgültig gegenübergeſtanden und den Vorteil
er=
kannt, der darin liege, daß die Arbeiter ſelbſt ein materielles
In=
tereſſe an dem Unternehmen haben, in dem ſie beſchäftigt ſind.
* Neu=York, 11. April. (Priv.=Tel.) Der Tod von Hugo
Stinnes hat in den Vereinigten Staaten große Teilnahme
her=
vorgerufen. Alle Zeitungen widmen ihm auf der Hauptſeite
lange Nachrufe und ſchildern in Bildern und Artikeln die
groß=
artige Laufbahn dieſes Mannes. Die meiſten Zeitungen
wid=
men Stinnes Leitartikel.
Wahlvorſchlag der Deutſchen Volkspartei
im Wahlkreis Heſſen.
Die Deutſche Volkspartei im Wahlskreis Heſſen=Darmſtadt
hat folgende Kandidaten für die Reichstagswahl am 4. Mai 1924
aufgeſtellt:
Dr. Becker. Johann, Reichsminiſter a. D., Duisburg und
Ludwigshöhe (Rheinheſſen); Schott, Friedrich Jakob, M. d. L.,
Landwirt und Bürgermeiſter, Uffhofen, Kr. Alzey; Dingeldey,
Eduard, M. d. L., Rechtsanwalt, Darmſtadt; Birnbaum,
Maria, M. d. L., Gießen; Dr. Claß, Peter, Rektor, Darmſtadt,
1. Vorſitzender des Heſſ. Beamtenbundes und des Landeskartells
Heſſen des Deutſchen Beamtenbundes; Joutz, L., Kaufmann,
Butzbach, Kreis Friedberg; Nohl, Jakob, Vorſitzender der
Hand=
werkskammer und Vorſitzender der Heſſ. Verbände des
Hand=
werks und der Gewerbe, Darmſtadt; Altendorf, H.,
Ober=
landesgerichtsrat, Vorſitzender des Heſſ. Bundes der
Ausgewie=
ſenen, Mainz, z. Zt. Darmſtadt; Schäfer, Heinrich, Landwirt
und Bürgermeiſter, Rimbach (Odenwald); Boehm Theodor,
Fabrikant, Offenbach a. M.; D. Dr. Schian, Martin,
Univerſi=
tätsprofeſſor, Gießen.
* Frankfurter Meſſe.
Von Ali Lichtenſtein.
Uebervolle Züge brauſen in die Halle. Unzählige Menſchen
elllen durch den Bahnhof. Nur wenige haben nicht das
gemein=
ſume Ziel. Der breite Bürgerſteig kann gerade den Strom
faſ=
ſe, der ſich zum Meßgelände wälzt, unabläſſig. Autos überholen
emander in ſcharfer Fahrt, doch wohlgeordnet vollzieht ſich der
e kige Verkehr, denn Beamte der Schupo auf glänzenden
vorzüg=
zah gerittenen Pferden erteilen den Durchbrechern der Ordnung
ſicenge Rügen. Bunte Straßenreklawen hätten wohl kaum mehr
Alatz gefunden zwiſchen all den Autos, Droſchken, Trambahnen
u id Nadlern.
Das Meſſegelände iſt weitläufig, — will man alles beſehen,
hat man wohl eine Tagestour vor ſich. Doch ſchnell hat ſich der
Ettrom verteilt, Ausſteller eilen zu ihren Ständen, Käufer zu den
Hſäuſern ihrer Branche. Schauluſtige gehen etwas langſamer zu
dam, was ſie gerade intereſſiert; und die Preſſe eilt mit Bleiſtift
und Notizbuch in der Hand treppauf treppab durch Säle, Räume
unid Hallen, — denn überall gibt es etwas Intereſſantes zu
ſechen, ſei es nur, daß in Deutſchland vorzügliche Ausklopfer
her=
gfſtellt werden, wobei gegnüber Radio, das Unvermeidliche, ſchon
zu— 25 Mk. der Apparat angeboten wird, — eine Anſchaffung, die
man doch ſeinen Dienſtboten geſtatten kann, damit eventuell das
Teppichklopfen im Walzer=, Jazz=, oder Marſchtempo — je nach
Liaune — vor ſich gehen kann.
Auserleſene Lederarbeiten prangen in kleinen erleuchteten
St haufenſtern den Beſuchern entgegen, und ein zarter Duft
ver=
rſtt, daß es wohl bald etwas zu riechen gibt. In eigenen kleinen
Tempeln ruhen ſüßeſte Wohlgerüche in allen Formen und Farben
anrf ſeidenem Grunde in leuchtenden Schreinen. Treppenſtufen
füchren hinauf zu dieſen Duft=Tempeln, ins Allerheiligſte, wo ein
rnger Verkehr vermuten läßt, daß wohl Gott Hermes ſeinen
be=
fungelten Füßen hier ein wenig Ruhe gönnt, voller Verſtändnis
ſür den Zauber einer Duftwolke.
Es muß auch Geſchmackloſigkeiten geben, (es gibt auch viele
ſeſſchmackloſe Menſchen) und ſo ſind auch dieſe vertreten.
Spie=
eneien auf Leder — ſchade um das ſchöne Leder.
Draußen ſcheint warm die Frühlingsſonne; am ſtrahlenden
Himmel ſchaukeln Junkerflieger flugluſtige Gäſte ſpäzieren.
Ein großer Radio=Trichter, errichtet vor der Nadio=Halle,
plätzlich zit ſeinen Tönen alle draußen weilenden Beſucher
* ein Magnet.
Eine rieſige Rauchwolke ſteigt gen Himmel: „Feuer.
Feuerwehr” Alles rennt dorthin, wos brennt: ein Scheiterhaufen
lodert groß und rot und ein Mann löſcht ihn mit einem kleinen
Spritzapparat in einer Minute.
Kleine geſtreifte Zelte bergen Boote — Falt=, Ruder=
Pad=
del=, Segel=, Motorboote und Hanus, kleine glänzende
Schiffs=
körper, zweckmäßig und edel geformt, — man möchte ſie ſtreicheln
— und die Gedanken eilen zum Orte ihrer Beſtimmung: Sonne
— Waſſer — Wind, gurgelndes Plätſchern am Kiel, blendende
Segel, blitzende Wellen, Duft über dem Waſſer. —
In der Radio=Halle Antennen aller Art und Form.
Laut=
ſprecher ragen wie teufliſche Hörner überall hervor, bald ſtarren
ſie lautlos finſter, bald ertönt, geheimnisvoll redend die Stimme
eines Mannes daraus, der unſichtbar für jeden irgendwo
radio=
wichtige Dinge ſpricht, — oder auch Muſik, Geſang, ertönt, —
manchmal jedoch auch quietſcht und quakt es. Dann ſagt der
Fachmann: „Nückkoppelung‟ Empfänger gibt es aller Art, —
bald Schreinchen mit Türen, bald. Würfel mit abgeſchrägter
Vorderſeite, oder auch gerade, bald aus Hartgummi mit
abgerun=
deten Ecken oder aus Holz, ſchwarz oder hell, mit
Elfenbeinplat=
ten, — für Radio=Aeſtheten.
Die Wiener Werkſtätte bringt wenig Neues. Mit großer
Er=
wartung betritt man den kleinen Bau. Peche iſt tot —! Manche
Motive letzter Zeit ſeines Schaffens kehren verarbeitet wieder
doch Peche iſt tot, Dagobert Peche, der Künſtler unter den
Kunſt=
gewerblern.
Im Hauſe Werkbund findet man recht gewiſſenhaft
nach=
geahmte Peche=Ideen wieder. Daneben gute Keramiken aus Wien,
getriebenes Meſſinggerät, freundliche Druckſtoffe, Gewebtes und
Geſticktes, entzückend luſtige Glasbläſereien; — (hätte doch der
kleine Elefant auf meinen Pfiff gehört!)
Die Zehlendorfer Werkſtätte ſtellt äußerſt reizvolle
Tüllvor=
hänge her, die in ihrer Wirlung einer Tüllhandarbeit faſt
gleich=
kommen; jedes Muſter iſt in ſeiner Art zart und wirkungsvoll.
Im Haus der Technik iſt wie immer reges Leben. Maſchinen
aller Größen und Arten fführen ihre mehr oder weniger
geräuſch=
vollen Tätigkeiten vor. Eine Klöppelmaſchine zeigt ihre Kunſt
und läßt einen Kranz kleiner Zwirnsrollenmännchen einen
ge=
heimnisvollen Tanz im Kreife um ihren gemeinſamen Zweck
voll=
führen, wie es die Schablone vorſchreibt. — Eine kleine Laufkatze
ſchwebt an der Decke entlang. Ein Lehrbub ſitzt darin und macht
ein vergnügtes Geſicht.
Mit Freude ſieht man all die Maſchinen. Lange Jahre der
Arbeit und Erfahrung haben dieſe letzte — wohl noch nicht aller=
letzte — Form der Vollendung gefunden. Jede wurde durch
Liebe ſo wie ſie iſt: Jedes kleinſte Schräubchen hat ſeine
Beſtim=
mung, jede Form ihren Sin, jede Bewegung ihren Zweck ..
Es iſt, als habe man ein Geſchenk erhalten, und dankbar
verläßt man die Hallen, in denen man des Menſchen ſchaffende
Hand ſehen durfte.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Frau Hertha Greeff iſt, wie wir erfahren, an das
Braunſchweigiſche Landestheater verpflichtet worden. Man wird
das Scheiden der liebenswürdigen und begabten Künſtlerin aus
dem Verband der Landesoper allgemein bedauern.
Ein Tizianfund in Kalifornien. Auf dem
Dachboden eines Hauſes in Santa Barbara wurde vor kurzem
ein Gemälde gefunden, welches nach Angabe der Chicago
Tri=
bune ein ſeit 400 Jahren verlorenes Werk Tizians ſein ſoll. Es
ſtellt die Madonna mit dem Kinde und Tizians Tochter Lavinia
dar. Der Beſitzer des Hauſes kaufte das Bild von 34 Jahren
in Italien und bezahlte 150 Dollars dafür. Jetzt hat er es für
mehr als 100 000 Dollars verkauft.
Majolika=Münzen ſüddeutſcher Städte.
Die Städte Ulm, Schwäbiſch=Hall, Gaildorf, Weiblingen,
Ravens=
burg, Marbach a. N., Wildbad, Rothenburg ob der Tauber und
Heidelberg haben ſeinerzeit ſchöne Majolika=Münzen
heraus=
gegeben. Darunter befinden ſich auch Schiller=, Welfen= und
Barbaroſſaſerien, eine von Graf Eberhard im Bart, von den
Schenken von Limpurg und Nachbildungen des berühmten
Ulmer Geldes uſw., alle in ſchöner Plaſtik. Sie ſind beinahe
vergriffen, jetzt noch ſehr billig und begegnen allgemeinem
Inter=
eſſe. Sämtliche 32 Münzen in 10 verſchiedenen Etuis ſind gegen
Voreinſendung von 4,45 Mark und 60 Pfennig Verſandſpeſen zu
beziehen vom Verkehrsverband Württemberg=Hohenzollern in
Stuttgart, Hauptbahnhof (Poſtſcheckkonito Stuttgart Nr. 4883).
Schriftſteller und Umſatzſteuer. Gegen die
Umſatzſteuer für ſchriftſtelleriſche Arbeiten, die nicht nur
kultur=
widrig, ſondern zugleich eine Doppelbeſteuerung iſt, hatten die
Münchener Fachvereine der Preſſe und des
Schrifttums ſich gewendet. Es wurde in einer
Verſamm=
lung beſchloſſen, eine Eingabe an das Reichsfinanzminiſterium
zu richten, damit dieſe Steuer dauernd beſeitigt wird,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Nummer 103.
* Das Ergebnis
der italieniſchen Wahlen.
Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.
Ha. Rom, 7. April.
Die italieniſchen Wahlen, die geſtern ſtattgefunden haben,
und deren Ergebnis, wenn auch nicht in allen Einzelheiten, heute
Morgen in amtlichen Meldungen vorliegt, bedeuten einen
durch=
ſchlagenden Sieg des Muſſoliniſchen Staatsgedankens über die
alte parlamentariſche Mentalität der alten Parteien. In
verſchie=
denen Wahlkreiſen, beſonders in Süditalien und Sizilien haben
ſie die Erwartung der Regierung noch weit übertroffen, ſo daß
die Charakteriſierung der Wahlen in der faſziſtiſchen Preſſe als
Plebiszit durchaus treffend iſt. Das Telegramm, mit dem
Muſ=
ſolini dem Präfekten von Neapel befahl, dafür Sorge zu tragen,
daß Amendola, der Führer Ter ſogenanten konſtitutionellen
Oppo=
ſition, in Neapel einen geeigneten Saal für ſeine Wahlreden
fände, war bezeichnend für die Zuverſicht und Gelaſſenheit, mit
der er in den Wahlkampf eintrat und dem Erfolg der Oppofition
elet ete ele eei
durchaus gleichgültig ließe, und nicht durch kleinliche Mittel
ver=
ſuchen, den Gegner zu verhindern, zu Worte zu konunen. Denn
das iſt ein Merkmal dieſer Wahlen, daß ſie in Ordnung und ohne
Gewalttätigkeiten vor ſich gegangen ſind, vor allem in den großen
Städten. Einzelne Schönheitsfehler können das Bild eines
wür=
digen Ganges zur Wahlurne nicht trüben. Das muß
gerechter=
weiſe hervorgehoben werden, da die Gewalttätigkeiten während
der faſziſtiſchen Revolution in Erinnerung geblieben ſind und
be=
ſonders im Auslande die Auffaſſung lebendig erhalten haben, als
ob der Faſzismus, zur Regierung gelangt, die Methoden der
Ge=
walttätigkeiten beibehalten hätte. Daß die faſziſtiſche Regierung
alle legalen Machtmittel der ſtaatlichen Verwaltung, der
faſziſti=
ſchen Organiſation, der ihr zur Verfügung ſtehenden Fonds
aus=
genützt hat, um die Wahlen durchzuführen, iſt ſelbſtverſtändlich.
Die Propaganda iſt aber auch überaus geſchickt inſzeniert und mit
weiſeſter Kenntnis der Pſhche dieſes, im Grunde genommen leicht
führbaren und leicht beinflußbaren Volkes durchgeführt worden.
Daß die Oppoſition vor allem in der glänzenden Bildpropaganda
nicht mitkommen konnte, iſt letzten Endes eine reine Geldfrage.
Muſſolini hatte recht, als er einem hieſigen Botſchaſter
gelegent=
lich des überhaſtet eingeleiteten Wahlkampfes der engliſchen
Kon=
ſervativen ſagte: ſo unvorbereitet werden wir allerdings nicht in
den Wahlkampf gehen. Doch alle Propaganda, all dieſe
äußer=
liche Aufmachung hätte den durchſchlagenden Sieg nicht bringen
können, wenn nicht hinter Muſſolini der tatſächliche Erfolg ſeines
diktatoriſchen Negierungsjahres ſtände, und das ganze Land nicht
die friſche kräftige Wirkung dieſer Arbeit auf den verſchiedenen
Gebieten der inneren und äußeren Politik ſpürte. So kritiſierte
die Oppoſition mehr das „Wie” als das „Was” und verlor damit
die zündende Kraft, überſieht aber vor allem, daß die Auswertung
der Wahlen, die die weitere Entwicklung Italiens in den
näch=
ſten Jahren maßgebend beeinfluſſen wird, die ſtabile nationale
Zweidrittel=Majorität im neuen Parlament nur möglich
gewor=
den iſt mit der von dem alten charakterloſen, parteipolitiſch
zer=
ſetzten Parlament ſelbſt genehmigten Wahlrechtsänderung, die
die von Nitti eingeführte Proportion ausſchaltet und dieſe
Zwei=
drittel=Maforität der nationalen — faſziſtiſchen — Partei zuteilt,
wenn die Wahlen das Ergebnis bringen, daß die nationale Liſte
mit auch nur einer Stimme die nächſtſtarke Liſte ſchlägt und die
auf die nationale Liſte entfallende Maſſe als Ganzes 25 Prozent
aller im Wahllampfe abgegebener Stimmen gleichkommt. Die
Oppoſition hätte vielleicht noch im Wahlkampfe ſelbſt das
Ergeb=
nis beinfluſſen können, wenn ſie ſich zu einem oppoſitionellen
Vlock zuſammengeſchweißt hätte, doch die innere Schwäche der
liberaldemokratiſchen Parteien, auch der Volkspartei, der
Popo=
lari, und der Sozialiſten, zeigte ſich immer wieder: anſtatt ſich
zu=
ſammen zu tun, zerſetzten ſie ſich noch im entſcheidenden
Augen=
blick in weitere Güüppchen, denen jede Stoßkraft fehlt, und die an
dem geſchloſſenen Willen zur Macht der jüngſten aufſtrebenden
Partei zerſchellen mußten.
Um das Ergebnis der Wahlen richtig einzuſchätzen, muß
man zwei Tatſachen in den Vordergrund ſtellen. Die eine, daß
die Wahlbeteiligung eine regere geweſen iſt, als bei den beiden
letzten Wahlen. Die Wahlen unter Nitti 1919 vereinigten 47
Prozent, die Wahlen unter Giolitti 1921 56 Prozent aller
Wahl=
berechtigten; die heutigen Wahlen haben 63 Prozeſit der Wähler
an die Urne geführt. Man kann alſo mit Recht behaupten, daß
die heutigen Wahlen, rein zahlenmäßig eingeſchätzt, beſſer die
Volksſtinmung wviderſpiegeln, als die beiden letzten Wahlen. Die
andere Tatſache iſt die, daß die nationale Liſte eine Ziffer von
Wählern auf ſich vereinigte, die die Zahl der Wähler der
nächſt=
ſtärkſten Liſte in einem ganz eutſcheidenden Maße ſchlägt, uämlich
3= bis 10mal ſo viel Wähler vereinigte, als die Liſten der
So=
zialiſten und Popolaren. Die nationale Liſte hat rund 1,5
Mil=
lionen Stimmen erzielt, die Liſten der Popolari 242 000, der
Uni=
tarier und Mehrheitsſozialiſten 158000, der Maximaliſten
150 000, der Komuniſten 87000, der Republikauer rund 40 000,
der Liberalen aller Schattierungen rund 150 000.
So ergibt ſich das Geſautbild, daß hinter Muſſolini eine
kompakte Maſſe von 1,5 Millionen Wählern ſteht, gegen eine
Oppoſition von 827 000. Dabei iſt aber noch zu berückſichtigen,
daß unter die Oproſition auch einige Gruppen der Liberalen
ge=
rechnet ſind, die wohl auf eine eigene Liſte nicht verzichtet haben,
aber grundſätzlich nicht Gegner der Negierung ſind. Das
Kräfte=
verhältnis von 1 zu 2 wird ſich noch zu Gunſten Muſſoliuis
ver=
ſchieben. Ueber die Zuſammenſetzung des neuen Parlaments,
über die Verteilung der Sitze auf die einzelnen im Wahlkampf
unterlegenen Parteien, wird ſich erſt in den nächſten Tagen, nach
Eintreffen weiterer Nachrichten, ein abſchließendes Urteil bilden
laſſen. Aber an der Grundwahrheit, daß die Wahlen einen
ent=
ſcheidenden Sieg Muſſolinis gebracht haben und daß die
Fort=
dauer ſeiner Machtſtellung auch im parlamentariſchen Rahmen
geſichert iſt, läßt ſich nicht deuteln.
bei den Deutſchvölkiſchen.
Die Rechtsradikalen ſind keineswegs eine geſchloſſene Partei.
Sie zerfallen in mindeſtens ein halbes Dutzend kleinerer
Grup=
pen, von denen aber die Deutſchvölkiſche Freiheitspartei bei
wei=
tem die ſtärkſte iſt. Auch bei ihr beginnen allerdings ſich bereits
Zerſetzungserſcheinungen bemerkbar zu machen. Man ſcheint im
weſentlichen mit der Parteiführung unter Wulle und Graefe
nicht überall einverſtanden zu ſein. Dem hat der Thüringer
Landesführer Dr. Dinter Ausdruck verliehen in einer ſehr
ſchar=
fen Erklärung gegen die Berliner Parteileitung. Nachträglich
hat ihm das aber offenbar wieder leid getan. Er veröffentlicht
jetzt eine neue Erklärung, worin er ſein Vorgehen gegen die
Ber=
liner Zentrale bedauert, die ihn dafür noch an einer ſicheren
Stelle für die Reichstagswahl unterbringen will. Der Frieden iſt
damit wiederhergeſtellt, aber vermutlich doch nur vorläufig. Es
wird ſich nach den Wahlen ſehr bald herausſtellen, daß die
deutſchvölkiſche Fraktion Gegenſätze in ſich birgt, die ſich auf die
Dauer nicht vertragen können.
Die ergebnisloſen Micum=
Verhandlungen.
Ihre Foriſetzung am Sonntag.
* Düſſeldorf, 11. Abril. (Priv.=Tel.) Die
Sechſerkom=
miſſion hat iun der heutigen Verhandlung mit der Micum erneut
ihre Bereitwilligkeit, die Sachleiſtungen über den 15. April
hin=
aus fortzuführen, bekannt gegeben, als ein Weg zu deren
Finan=
zierung gefunden wird. Für eine ſolche Regelung hat ſie der
Micum ſchriftliche Vorſchläge unterbreitet. Die Verhandlungen
ſind nicht zum Abſchluß gelangt. Sie werden am Sonntag
vor=
mittag 10 Uhr fortgeſetzt.
Der franzöſiſche Bericht.
* Düſſeldorf, 11. April. (Priv.=Tel.) Von amtlicher
franzöſiſcher Seite wird folgender Bericht über die heutigen
Micum=Verhandlungen ausgegeben. Eine neue Beratung
zwi=
ſchen der Sechſerkommiſſion und der Micum hat heute
nachmit=
tag in Düſſeldorf ſtattgefunden. Die deutſchen Induſtriellen,
welche eine Bedeutung erſten Ranges in der Gewährung ihnen
zur Produktionsſteigerung notwendig erſcheinender Kredite
er=
blicken, haben die Sachleiftungen von Bedingungen abhäugig
ge=
macht, die nur im Zuſammenhang mit einer allgemeinen
Rege=
lung der Reparationsfragen gedacht werden könnten. Um das
Datum einer ſolchen Vereinbarung abwarten zu können, konnte
die Micum nur auf ihrem Standpunkt in bezug auf die
Notwen=
digkeit einer Verlängerung der augenblicklich in Kraft
befind=
lichen proviſoriſchen Vereinbarungen feſthalten.
Das Schickſal der „Ruhrverbrecher”.
Berlin, 11. April. Der im Oktober 1923 als „
Ruhrver=
brecher” zu 10 Jahren Zwangsarbeit verurteilte Kapitänleutnant
a. D. Andler beſindet ſich ſeit Mitte Dezember auf der Inſel St.
Martin de Rö. Mit 30 anderen Gefangenen iſt er dort der
in=
famſten Behandlung ausgeſetzt. Die Franzoſen legen es, wie ſie
es ſchon bei den Kriegsgefangenen taten, bewußt darauf an, alle
Deutſchen körperlich und ſeeliſch zu ruinieren. Die Unterbringung
ſpricht jeder Meuſchlichkeit Hohu.
Ein franzöſiſch=rumäniſches Oefenſiv=Bündnis?
TU. Paris, 11. April. Der Daily Mail zufolge wird
wäh=
rend des Aufenthaltes des rumäniſchen Königspaares ein
franco=
rumäniſcher Bündnisvertrag ausgearbeitet werden. Dieſer
Ver=
trag ſoll im großen und ganzen den Geſichtspunkten entſprechen,
die für den Abſchluß des Bündnisvertrages mit der
Tſchechoſlo=
wakei maßgebend waren. Er ſoll einen rein defenſiven Charalter
tragen. — Es heißt weiter, daß die Generalſtäbe der beiden
Län=
der in einen Meinungsaustauſch über beſtimmte Maßnahmen
ein=
treten werden, die die Durchführung des Vertrages ſicherſtellen
ſollen.
Die Lohnbewegung im Buchdruckgewerbe.
Der Schiedsſpruch.
Berlin, 11. April. (Wolff.) Zur Lohndifferenz im
Buch=
druckergewerbe, wird mitgeteilt, daß der Schiedsſpruch vom 4.
April, der die Löhne bis zum 31. Mai regelt, heute vom
Reichs=
arbeitsminiſterium für verbindlich erklärt wvorden. Damit iſt
die=
ſer Schiedsſpruch Tarifgeſetz für beide Parteien geworden. Der
Deutſche Buchdruckerverein erklärte ſich bereit, unabhängig davon
den Spitzenlohn der mit dem 3. Mai beginnenden Lohnwoche um
1,50 Mark zu erhöhen.
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u
ädda
MAz
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 103.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Seite 5.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
1. beſſiſcher Volksbühnentag.
Aus der Landeshauptſtadt.
Die im Freiſtaat Heſſen beſtehenden Freien Volksbühnen hielten in
Darmſfadt, 12. April.
— Ernannt ſurde am 7. April 1924: der ſtändige Hilfsarbeiter bei
dem Landesamt für das Bildungsweſen Schulrat Johann Hoffmann
zum Vortragenden Rat in dem Landesamt für das Bildungsweſen miil
der Amtsbezeichnung „Oberſchulrat” mit Wirkung vom 1. April 1924 ab.
— Poſtperſonalien. Der Obexppſtrat Rink in Liegnitz iſt naſh)
Darmſtadt verſetzt und der Poſtrat Deutler in Darmſtadt zum
Ober=
poſtrat befördert worden. Dem Poſtrat Rheinwald in Frankfurk
a. M. iſt die Vorſteherſtelle des Poſtamts in Bad. Nauheim übertragen
worden; er führt
von Sonntag, den 13., bis Oſtermontag, den 21. April.
Sonntag:
Montag:
Dienstag:
Mittwoch:
Großes Haus,
Keine Vorſtellung.
kats Storck aus Bremen als Poſtdirektor nach Worms
komut wegen des Einſpruchs der Beſatzungsbehörden nicht zur
Aus=
führung. Der Poſtdirektor Geiſt in Darmſtadt iſt in den Dienſt der
Reichsfinanzverwaltung übergetreten und zum Regierungsrat ernanmt
tworden.
Peförderung. Der Leiter der hieſigen Kriminalabteilung,
Polizei=
inbeftor Heinrich Weller, wurde zum Polizeioberinſpektor ernannt.
Weller, der der hieſigen Kriminalabteilung nun ſeit 2 Jahren vorſteht,
war der dienſtälteſte Polizeiinſpektor in Heſſen und iſt nun auch wieder
der dienſtälteſte Polizeioberinſpektor. Er hat es während ſeiner
Berul=
fung zum Vorſteher der Kriminalabteilung verſtanden, ſich durch ſein
rühiges und ſympathiſches Auftreten nicht nur das Vertrauen ſeiner
Untergebenen, ſondern auch die allgemeine Beliebtheit bei dem
Publi=
um zu erwerben. Möge es ihm vergönnt ſein, noch recht lange im
Dienſte zu verbleiben.
Donnerst.: 7 Uhr: Hauptprobe zum 4. Konzert des
Muſikver=
eins: „Die Johannespaſſion” von Joh. Seb. Bach.
Freitag: 7 Uhr: 4. Konzert des Muſikvereins: „Die
Johan=
nespaſſion” von Joh. Seb. Bach.
Samstag: Keine Vorſtellung.
Sonntag: 6 Uhr: „Tannhäuſer.” Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag: 6 Uhr: „Louis Ferdinand.” Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag:
Dienstag:
Kleines Haus.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrente für den Monat April
ds. Js. für nicht im Erwerbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte,
Hinter=
bliebene, Altrentner und Altrentnerinnen erfolgt am Dieustag, den 15.
d2. Mts., vormittags von 8—12 Uhr, auf der Stadtkaſſe.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung, Darmſtadt. In
den letzten Jahren der Inflationszeit und der Zuſtände die im geſamten
Deutſchen Reich herrſchten, konnte ſich der Ausſchuß nicht mit
Veranſtal=
tungen vergnüglicher Art befaſſen, ernſtere Arbeit war am Platze.
Dem allgemeinen Wunſch unſerer Mitglieder entſprechend, aber auch
der Jugend von der rein menſchlichen heiteren Seite zu gedenken, hat
der Ausſchuß beſchloſſen, am Tage der feierlichen Ueberreichung der
Ge=
ſellenbriefe, am Spätnachmittag und Abend eine Familienfeier (
Früh=
lingsfeſt) zu veranſtalten. Erſte Kräfte des Heſſiſchen Landestheaters
Künſtlerinnen und Künſtler, haben ſich jetzt ſchon bereit erklärt, das
Feſt zu verſchönern, welches am 27. April 1924 in ſämtlichen Räumen
des Vereinshauſes der Turngemeinde 1846, am Woogsplatz, ſtattfindet.
Damen und Herren, welche gewillt ſind bei dem Feſt mitzumachen,
wer=
den gebeten, ſich bei dem Vorſitzenden, Luiſenſtraße 40, zu melden.
(Näheres in den noch erſcheinenden Anzeigen.)
— Geſellenprüfung 1924. In den Gewerben, bei welchen die
Witte=
rung keinen Einfluß hat, ſind die Prüfungen faſt reſtlos beendet. Dank
der Mithilfe aller dabei beteiligten Stellen konnten die faſt 700
Prüfun=
gen reibungslos durchgeführt werden. Allen, welche ein Intereſſe an
der Heranbildung unſerer gewerblichen Jugend haben, dürfte
Gelegen=
heit geboten ſein, ſich von den Leiſtungen der Prüflinge zu überzeugen,
um ſich ſelbſt ein Bild zu machen, wie und was auch auf dieſem
Ge=
biete gearbeitet wird, unſere gewerbliche Jugend ſo auszubilden, daß
ſie dereinſt, als mit eines der wichtigſten Glieder unſeres
Staatsgebil=
des, fähig ſind, mitzuhelfen, unſer Vaterland wieder hochzuſchaffen. Die
Ausſtellung der Geſellenſtücke und Arbeitsproben für alle Gewerbe,
In=
duſtrie= und Eiſenbahnwerkſtätten findet in dieſem Jahre in den
Räu=
men des Ausſtellungsgebäudes auf der Künſtlerkolonie (Mathildenhöhe)
ſtatt. Die Ausſtellung wird am Samstag, den 26. April, eröffnet und
bleibt bis einſchlißelich Montag, den 28. abends zugängig. Die
feier=
liche Ueberreichung der Geſellenbriefe findet am Sonntag, den 27. April,
vormittags, in der Turnhalle am Woogsplatz, ſtatt. (Alles Nähere
dem=
nächſt noch durch die Anzeigen.)
8 Lokalkommiſſion. Geſtern fand eine Sitzung ſtatt, die ſich mit einem
Enteignungsbegehren der Stadt zwecks Erweiterung des
In=
duſtriegleiſes beſchäftigte. In Betracht kommen dem Heinrich
Rin=
neu hier und Genoſſen eigentümlich gehörige Grundſtücke. Erſchienen
ſind: Lehrer Sann und Frau, geb. Rinner, Hch. Rinner, zugleich in
Vollmacht der übrigen Geſchwiſter; für die Stadt: Beigeordneter
Bau=
rat Buxbaum. Die Notwendigkeit der Enteignung iſt unbeſtritten,
das Gleiſe längſt gebaut. Die Stadt hat pro Quadratmeter 1,40 Goldmark
geboten, die Vormundſchaftsbehörde verlangt bezüglich der in Betracht
kommenden minderjährigen Kinder 7 Goldmark pro Quadratmeter. Hch.
Rinner betont, die Stadt habe von den Grundſtücksteilen Beſitz
genom=
men, ohne Verkaufsderhandlungen vorher eingeleitet zu haben. Das
„Gelände war landwirtſchaftlich genutzt. Beig. Buxbaum ſagt, Kaufnotul
ſei ſchon früher abgeſchloſſen worden; das Geld, das die Stadt jetzt auf
dem Enteignungswege bezahle, nehme ſie den Enteigneten bei
Heran=
ziehung zu den Straßenanliegerbeiträgen wieder ab, für die zu
Enteig=
nenden hätte es deshalb keinen Zweck, ihre Anſprüche höher zu ſchrauben.
Das Ortsgericht I Darmſtadt hat eine Friedenstaxe von 7 Mark
ero Quadratmeter dem Vormundſchaftsgericht in Schleſien mitgeteilt.
Es kommt folgende Einigung zuſtande: Das Ortsgericht ſoll veranlaßt
werden, den heutigen Wert der in Betracht kommenden
Grundſtücks=
parzellen durch Schätzung feſtzuſtellen und dieſer Schätzung ſollen ſich
Ent=
eigner und zu Enteignende unterwerfen, vorbehältlich der Genehmigung
der Vormundſchaftsbehörde in Breslau. Den Kaufpreis will die Stadt
von der Inbenutzungnahme — 1. Oktober 1920 — mit 5. v. H. bei
ſofor=
tiger Zahlung desſelben verzinſen bis zum Tage der gerichtlichen
Auf=
laſſung. Die Steuern und Abgaben trägt vom 1. Oktober 1920 ab die
Stadt Darmſtadt.
— Mozart=Verein. Im vergangenen Jahre konnte der Mozart=
Verein auf ſein 80jähriges Beſtehen zurückſchauen. Noch iſt in aller
Er=
innerung die glänzende und würdige Feier dieſes Gedächtnistages.
Dies=
mal kann der Verein wiede= ein ſeltenes Jubiläum feiern. Zwanzig
Jahre ſind es nämlich her, ſeit Herr Kapellmeiſter Friedrich Rehbock
die künſtleriſche Leitung des Mozartchors übernahm. Die geſamte Prefſe,
die ſtets wachſende Zuhörergemeinde und nicht zuletzt die Sänger, die
unter ſeiner Stabführung geſungen haben, ſind ſich darüber einig, daß
dieſer hervorragende Muſiker in zwei Jahrzehnten raſtloſer Arbeit den
Mozaatchor zu ſtolzer Höhe des Könnens emporgeführt hat und durch
ſeine Konzerte das ernſte Muſikleben Darmſtadts wahrhaft bereichert
hat. Es liegt durchaus in dem Sinne des künſtleriſch denkenden,
tatbe=
wußten, allem Aeußeren abholden Mannes, wenn ſein Ehrentag durch
eine Leiſtung, nicht durch Worte gefeiert wird. Der Verein veranſtaltet
deshalb ein Konzert am Montag, den 28. April, im Großen Hauſe des
Landestheaters. Bei dieſem Konzert werden neben dem
Landestheater=
orcheſter beliebte Künſtler unſeres Landestheaters mitwirken. Beſonders
erfreut iſt der Verein darüber, daß die unvergeſſene, unerſetzte Frau
Johanna Heſſe aus München durch ihre hohe Kunſt die Jubelfeier
ver=
herrlichen wird.
— Vortragsabend der Städt. Akademie. Ungemein anregend verlief
der am letzten Mittwoch gehörte Vortrag „Die Geiſteskrankheit Robert
Schumanns” der Herren Dr. med. Happich und Dr. Bodo Wolf.
Nach einleitenden Worten des letzteren, die auf die Bedeutſamkeit des
erſtmaligen Verſuchs verwieſen, mediziniſche und muſikaliſche
Wiſſen=
ſchaft in der Erörterung der vorliegenden Spezialfrage zuſammengehen
zu laſſen, und nach den hinreißenden Klängen der Manfred=Ouvertüre,
die Dr. Wolf als künſtleriſches Symbol der ſich ſpäter in Schumanns
4Leben erſchütternd vollziehenden Wirklichkeit deutete ergriff Herr Dr.
rined. Happich das Wort. In überaus feſſelnder Weiſe gab er einen
Ueberblick über die verſchiedenen mediziniſchen Diagnoſen der
Schumann=
ſſchen Kxaukheit. Daach ſind die Ausführungen von Dr. Richartz, der
feinerzeit behandelnder Arzt Schumanns war, heute nicht mehr aufrecht
Bu halten. Eine Krankengeſchichte der Endenicher Zeit iſt uns leider
uiicht überliefert. Die Aeußerungen Richartz konzentrieren ſich in einem
ektionsprotofoll und einer allgemeiner gehaltenen Darſtellung für
Sie Waſieleski=Biographie. Die heutige mediziniſche Wiſſenſchaft uimmt
im Gegenſatz zu Nichartz nicht Paralyſe, ſondern dementia praecox au,
Samit der Diagnoſe von Dr. Moebius folgend. Dr. Happich verfolgte
iun die verſchiedenen Perioden der geiſtigen Erkrankung Schumanus
on den Zwangsvorſtellungen des Jahres 1833 bis zu den organiſchen
EErkraufungen der letzten Zeit. Sehr intereſſant wird nun die Frage
ein, ob ſich dieſe mediziniſch erkennbaren Krankheitsperioden
ent=
prechend im muſikaliſchen Schaffen des Meiſters niedergeſchlagen haben.
IIn einem weiteren Vortrag gedenken die beiden Herren ſich ſpeziell über
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Was gibt es ſchöneres
mls Wandern in Gottes herrlicher Natur? Früh morgens, wenn die
Sähne kräh’n, hinaus in Feld und Wald, hinauf auf die Bergeshöh’n.
Wie weitet ſich da die Bruſt, wie glänzt freudig das Auge und wie leicht
rind froh ſuird es dem Wanderer ums Herz. Danm verſteht er das
Murmeln de Bächlein, die Sprache der jubilierenden, gefiederten
Be=
wohner des Waldes und dann, und nur dann, fühlt er ſich wirklich frei
Solch prächtiges Wandern hat der Odenwaldklub im Klubjahr 1923/24
ſ inen treuen Wanderern geboten. Zwölfmal im Jahre haben beiährte
Führer die Getreuen ins Klubgebiet geführt. Und nun gilt es, den
Uhr, in ſämtlichen Räumen der Turnhalle am Woogsplatz, unter Tau
engrün abgehalten wird. Hierzu läd der Klub ſeine Wanderer,
Klub=
ſtglieder und =Freunde ein, (S. Anzeige.)
Die Tageskaſſen
ſind während der Karwoche geöffnet: im Großen Haus:
Donnerstag und Samstag vormittag von 10 bis 1 Uhr; im
Kleinen Haus: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und
Samstag vormittag von 10 bis 1 Uhr, — außerdem jeweils
eine Stunde vor Beginn der Vorſtellungen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend findet im Kleinen Haus,
um 7 Uhr, die Uraufführung der Tragödie „Giovanni und
Anna=
bella” in folgender Beſetzung ſtatt: Bruder Bonaventura: Fritz Valk,
Florio: Kurt Weſtermann; Giovanni: Gillis von Rappard;
Annabella: Eliſabeth Lennartz; Soranzo: Walter Kuliſch;
Gri=
maldi: Ferdinand Faber; Vasques: Gerhard Ritter; Putana:
Käthe Meißner; Inſzenierung: Guſtav Hartung; Bühnenbild:
T. C. Pilartz.
Heſſ. Bauwirtſchaftsbund.
Bauintereſſenten und Wohnungsſuchende, die über einiges
freies Kapital verfügen, werden gebeten, zwecks
Zuſammen=
faſſung zur Schaffung einer Baumöglichkeit auf
organiſa=
toriſcher Grundlage, ſich an die unterzeichnete Bauberatungs=
(3553a
ſtelle zu wenden.
Arch. Rud. Strecker, Nieder=Ramſtädterſtr. 65, Tel. 1998.
— Zur Kriegsſchuldfrage. Die Hauptſtelle für Auslandsaufklärung
des Deutſchen Fichte=Bundes e. V., Hamburg, Colonnaden 47, hat ein
neues Flugblatt in deutſcher und engliſcher Sprache gegen die
franzö=
ſiſche Lügenpropaganda herausgebracht. Es enthält die Hauptpunkte einer
äußerſt wirkſamen Rede, die der amerikaniſche Senator Owen kürzlich im
Senat zu Waſhington gegen die Kriegsſchuldlüge gehalten hat. Ein
wei=
teres neues Flugblatt, wovon ebenfalls eine engliſche Ausgabe hergeſtellt
iſt, bringt Aufklärung über die gewaltigen deutſchen Tributleiſtungen.
Beide Flugblätter bilden eine wichtige Ergänzung der vom Fichte=Bund
ſeit vier Jahren in allen Weltſprachen herausgebrachten Kampfſchriften.
Dieſe werden koſtenlos abgegeben. Das Ausland muß die Wahrheit
er=
fahren, darum möge jeder Leſer, der Auslandsbeziehungen hat, die
Flug=
blätter des Fichte=Bundes ſeinen Auslandsbriefen beilegen. Bei
Be=
ſtellung gebe man Stückzahl und Sprache an.
— Aus der Martinsgemeinde. Gibt es einen Gott?. Es war die
ur=
alte Frage, die am letzten Donnerstag Herr Goernert, Ober=
Poſt=
ſekretär i. R., in ſeinem Vortrag behandelte. Die Sprache und die
Ge=
dankengänge des Redners bewieſen, wie ſehr er ſich in philoſophiſche
Fragen eingelebt hat. Aus dem Inhalt ſei hervorgehoben: Der
Ver=
ſuch der gegenwärtigen ruſſiſchen Machthaber, den Gottesglauben
aus=
zurotten und zu vernichten, iſt Torheit. Zeiten der Not und Knechtung
mehren im Gegenteil die Zahl der Gottſucher und ſtählen religiöſe
Ge=
ſinnung. Die ewigen Fragen nach der letzten Urſache alles Seienden und
dem Sinn und Zweck unſeres Lebens ſind mit der Menſchennatur
un=
löslich verknüpft und fordern auch in unſerem Zeitalter gebieteriſch
Ant=
wort. So führt uns unſer Denken zu dem Glauben an ein höchſtes
Weſen als Träger der hohen, ſittlichen Ideen, die im Menſchenſchickſal
ſich auswirken und dor deren erhabener Majeſtät ſich alle beugen.
Lö=
ſungen, wie ſie Monismus und Pantheismus verſuchen, werden vom
Redner abgelehnt. Dagegen klingen ſeine Worte aus in ein freudiges
Vekenntnis zu einem perſönlichen Gott, deſſen tiefſtes Weſen dem
Men=
ſchengeiſt ſich nie ganz enthüllen wird und dem der Menſch nur mit
tief=
ſter Anbetung und heiliger Ehrfurcht nahen kann.
— Für die Landwirtſchaftliche Woche ſind, wie der
Verkehrs=
verein mitteilt, die Zimmermeldungen noch nicht in ausreichendem
Maße eingegangen. Um falſchen Gerüchten entgegenzutreten, betonen
wir ausdrücklich, daß, nach einer beſtimmten Zuſage der Bürgermeiſterei,
eine Beſchlagnahmung von Zimmern bei denjenigen Familien, die ſolche
für den Ausnahmezweck zur Verfügung geſtellt haben, unter keinen
Umſtänden ſtattfinden kann, und daß das Wohnungsamt angewieſen
wurde, keinerlei Nachforſchungen zu dieſem Zweck anzuſtellen. Wir
bit=
ten deshalb dringendſt um weitere Anmeldungen an das Verkehrsbüro.
— Der Guſtav=Adolf=Frauenverein hielt, im Hinblick auf eine
langjäh=
rige ſegensreiche Tätigkeit am Donnerstag einen Teeabend ab. Nad
dem gemeinſamen Geſang eines Liedes entwarf Herr Pfarrer Vogel
in feſſelnden Worten ein Bild von dem Entſtehen und Wirken des
Vereins, wobei er ſeinen Vortrag durch Einflechten mannigfacher
ern=
ſter ſowie heiterer Erlebniſſe aus ſeiner arbeitsreichen Vergangenheit
belebte. Er führte im Geiſte die Zuhörer auf das Schlachtfeld von
Lützen, auf dem an einem Novembertag des Jahres 1632 der große
Schwedentönig und noch größere Kämpfer für den deutſchen Proteſtan=
rend in unſerer Stadt die erſte Anregung im Jahre 1841 von Pfarrer
Zimmermann gegeben wurde. Der Nedner ſprach ſich dann aus über
die chriſtliche Liebestätigkeit des Vereins und gedachte hierbei auch der
äußerſt tätigen Mitarbeiterin, der verſtorbenen Frau Dr. Mühlberger,
in danrbaren anerkennenden Worten. Reicher Beifall belohnte ſeine
Ausführungen. Verſchönert wurde der Abend durch geſangliche Dar=
nenbeleuchtung äußerft ſtörend empfunden. — Der Abend war ſehr gut
beſucht und verfehlte ſicherlich nicht ſeinen uneigennützigen Zweck, auch
fernerhin tren zur Sache zu ſtehen.
— Frühlingsfeſt des Bundes der Zivildienſtberechtigten. Der
Zweig=
verein. Darmſtadt feierte in den Näumen des Städt. Saalbaues ſein
den mit kernigen Worten und ermahnte zur Einigkeit und zum
Zuſam=
menhalt, denn gerade die Inhaber des Zivilverſorgungsſcheines ſind durch
die Perſonalabbauverordnung am ſchwerſten getroffen. Die muſikaliſchen
geſanglichen und deklamatoriſchen Darbietungen befriedigten alle
An=
weſenden reſtlos, und die Feier verlief in ſchönſter Harmonie. Allen
Mitwirkenden, die ſich in uneigennütziger Weiſe dem Verein zur
Ver=
fügung ſtellten, ſei an dieſer Stelle herzlichſt gedankt. Beſonderer
Er=
wvähnung derdienen: Fräulein Ruppel (Sopran), Fräulein Kuhl (
Pro=
log), die Geſangsabteilung des Vereins und ihr hervorragender Dirigent
Herr Kamerad Vowend, Herr Kuhl als Bühnenleiter und alle, die ihm
treut zur Seite ſtanden, ſowie die Herren Kameraden Buslau (Piſton,
Soliſt), Savelsberg (humoriſtiſche Vorträge), Gunſchmann (Pigniſt).
Montag: 7 Keine Vorſtellung.
Mittwoch: 7½ Uhr: Charlotte Bara: Religiöſe Tänze (nach
Joh. Seb. Bach). Preiſe 1 bis 3 Mk.
Donnerst.: 8 Uhr: Gedächtnisfeier zum 200. Geburtstage
Im=
manuel Kants, veranſtaltet von der Techn.
Hoch=
ſchule, der Geſellſchaft für freie Philoſophie und der
Stadt Darmſtadt.
Freitag und Samstag: Keine Vorſtellung.
Sonntag: 7 Uhr: Zum erſten Male wiederholt: „Giovanni
und Annabella”, Tragödie von John Ford. Preiſe
1 bis 5 Mk.
Montag: 7 Uhr: Zum erſten Male: „Die heimliche Ehe‟,
Oper von Cimaroſa. Preiſe 1 bis 5 Mk.
bandsſekretärs Hans v. Zwehl, Frankfurt a. M., über die künſtleriſchen
Forderungen des nunmehr in 120 Theatergemeinden mit mehr als 700 000
Mitgliedern im ganzen Reich wirkenden Verbandes eröffnet wurde, trat
einmütig für die Uebertragung des Volksbühnengedankens von den
Groß=
ſtädten auf die mittleren Orte und das platte Land ein. Insbeſondere
wurde eine programmatiſche Linie von Leuſchner, Darmſtadt, Dr.
Waas, Mainz, Studienrat Heyl, Worms, und Dr. Bappert, Neu=
Iſenburg, gezeigt. Die Verdienſte der großſtädtiſchen Volfsbühnen
un=
die Schaffung eines feſten, literariſch wertvollen Spielplans wurden
all=
geiein anerkannt. Ein ſyſtematiſches Gaſtſpielrepertoire wurde für
Offenbach und Worms als notwendig erklärt. Der Kongreß ſprach ſich
weiter für unbedingte Ablehnung des korporativen Syſtems aus und
hielt an dem bisherigen Prinzip der Einzelmitgliedſchaft mit in ſich
ge=
ſchloſſenen Gemeinden feſt. Eine parteipolitiſche Einſtellung wurde
all=
ſeitig verworfen. Zur Vertiefung der Theaterpflege auf dem Lande
wurde der künſtleriſche Ausbau des Frankfurter Künſtlertheaters in
Ver=
bindung mit der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und
Ju=
gendpflege in Heſſen gefordert. Zahlreiche Klagen über das
Dilettanteu=
theater und die Mißſtände auf dem Gebiete des Konzeſſionsweſens
wur=
den erörtert. Die Ausſichten der Bewvegung wurden trotz der
wirtſchaft=
lichen Not der Zeit als ſehr günſtig angeſehen. Verdreten waren 15
Dele=
gierte der heiſiſchen Volksbühnen und der beſtehenden
Gründungsaus=
ſchüſſe; unter den Gäſten befand ſich u. a. Direktor Haſſinger von der
heſſiſchen Zentralſtelle. Beſchloſſen wurde die Errichtung einer hefſiſchen
Bezirksgruppe des Verbandes, zu deren Vorſitzenden Grötzner,
Darm=
ſtadt, gewählt wurde. Als Vorort der Geuppe wurde Mainz beſtimmt.
Das Sekretariat des Verbandes für Südweſtdeutſchland unter der
Lei=
tung Hans v. Zwehls befindet ſich Frankfurt a. M., Böttgerſtraße 12.
— Volfshochſchule. Mittwoch, den 16. April, abends 8 Uhr, ſpricht
im Feſtſaal des Gymnaſiums, Karlsſtraße 2, Herr Prof. Julius
Gold=
ſtein über amerikaniſche Reiſeeindrücke”, Karten in
der Geſchäftsſtelle, Wilhelminenſtraße 3 und an der Abendkaſſe. Der
für Mittwoch, den 16. April, vorgeſehene Uebungsabend der
Teilneh=
mer des Kurſes in Nationalſtenographie wird wegen anderweitiger
Vergebung des Leſezimmers im „Feierabend” kommende Woche am
Montag, den 14. April, abends von 8—10 Uhr, ſtattfinden.
— Paſſionsfeier. Trotz der Fülle von Darbietungen während der
Karwoche dürfte die Paſſionsfeier in der Stadtkapelle am Palmſonntag,
abends 8 Uhr, ein erhöhtes Intereſſe finden. Sind es doch hauptſächlich
Werke neueſter Zeit, aus denen in modernen Tönen das alte Lied vomr
Leiden einen ergreifenden Widerhall findet: ein „Armer Judas” unſeres
einheimiſchen A. Mendelsſohn, in den Choralkantaten von M. Reger „O
Haupt voll Blut und Wunden” und „Meinen Jeſum laß ich nicht”.
Letz=
tere ſind Variationen über die einzelnen Choralſtrophen, in deren
Vor=
trag ſich Chor und Sologeſang teilen, umrahmt von Solovioline und
Bratſche, getragen von anſchmiegender Orgelbegleitung, die dem Ganzen
einen außerordentlich koloriſtiſchen Reiz verleihen. Beide Kantaten heben
ſich in den Schlußverſen durch Hinzutritt eines Halbchors (
Oberrealſchü=
ler) zu geradezu dramatiſcher Höhe. Für die Aufführung ſind
hervor=
ragendſte Kräfte unſeres Landestheaters gewonnen (Frl. H. Werlé
(Sopran), Frau Kuhn=Liebel (Alt), Herr Konzertmeiſter Schnurrbuſch
(Violine) und Herr W. Horn (Bratſche), von denen die beiden Erſteren
durch Arien aus der „Matthäuspaſſion” und dem „Meſſias” dem
Pro=
gramm eine erhöhte Anziehungskraft geben. Herr A. Weber wird auf
der Orgel die Fantaſie C=Moll und Choralvorſpiele, von J. S. Bach
ſpielen. Möchte ein guter Beſuch dem Kirchengeſangverein für
Stadt=
kapelle und Stadtkirche und ſeinem Dirigenten, Herrn Reallehrer Pfaff,
die Mühe lohnen, welche ſie aufgewendet, und auch der finanzielle
Rein=
ertrag der Kinderhilfe bei der Gemeinde neue Mittel zuführen.
* Für den allgemeinen Buß= und Bettag, der nach alter, frommer
Sitte wviederum am Sonntag (Palmarum) zu begehen iſt, ſind von dem
evangeliſchen Landeskirchenamt die folgenden Schriftworte als
Predigt=
texte beſtimmt worden: 1. Für den Vormittag: O Land, Land, Land,
höre des Herrn Wort! (Jeremia 22,29.) 2. Für den Nachmittag: Gottes
Kraft iſt in den Schwachen mächtig. (2. Korinther 12, 9.)
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die=Abend. Ein weiterer
Tie=Abend findet am nächſten Samstag, den 12. d. M., im kleinen
Turnſaal ſtatt. Für dieſen Abend iſt ein äußerſt intereſſantes Programm
zuſammengeſtellt, hält doch Herr F. Harres ſeinen Lichtbildervortrag
über Alt=Darmſtadt‟ Dieſen Vortrag werden Darbietungen der
Sing=
mannſchaft und des Hausorcheſters ſowie Gedichte in Darmſtädter
Mund=
art umrahmen. Die Veranſtaltung beginnt pünktlich um 8 Uhr. Um
zahlreichen Beſuch ſei hiermit gebeten. Gäſte willkommen. (Eintritt
frei!)
—Nähſchule für ebangeliſche Mädchen. Auf Veranlaſſung der eb.
Frauenvereine Darmſtadts und der Umgebung wird das Diakoniſſenhaus
Eliſabethenſtift in dem Lydiaſaale des Marthahauſes, Stiftsſtraße 14,
eine neue Nähſchule eröffnen, in der jungen Mädchen Unterricht im
Weißnähen und Kleidermachen gegeben wird. Auch Flicken. Stopfen,
Sticken wird hierbei berückſichtigt. Die Kurſe werden am 1. Mai
begin=
nen und dauern fünf Monate; vormittags ſind die Kleidermachkurfe,
nachmittags Weißzeugnähkurſe (5 Tage in der Woche). Dic Leitung liegt
in der Hand einer Diakoniſſe. Anmeldungen können an der Pforte
des Eliſabethenſtifts abgegeben werden, außerdem ſind die evang.
Pfarr=
ämter zur Vermittlung der Anmeldungen bereit.
— Jubiläum. Heute feiert Fräulein Margarete Diez in Treue und
Pflichterfüllung ihr 20jähriges Dienſtjubiläum in der Familie Oskar
Wolff.
II. Urlaubsregelung für die Angeſtellten. Im Reichsbeſoldungsblatt
Nr. 21 ſind die Grundſätze für die Bemeſſung des Urlaubs der
Ange=
ſtellten des Reichs für das Urlaubsjahr 1924 veröffentlicht worden.
Da=
nach beträgt die Dauer des Urlaubs, vorbehaltlich der endgültigen
Rege=
lung durch den neuen Reichsangeſtellten=Tarifvertrag, nach einer
Dienſt=
zeit von 6 Monaten: 3 Kalendertage, von 1 Jahr: 7 Kalendertage, von
3 Jahren: 10 Kalendertage, von 5 Jahren: 14 Kalendertage. Dazu
er=
halten diejenigen Angeſtellten, die das 30. Lebensjahr vollendet haben,
einen Zuſchlag von insgeſamt 5 Kalendertagen, die das 40. Lebensjahr
vollendet haben, einen Zuſchlag von insgeſamt 14 Kalendertagen. Der
Urlaub wird auch Angeſtellten gewährt, die ſich in gekündigter
Stel=
lung befinden, es ſei denn, daß die Kündigung auf ihr Verſchulden
zu=
rückzuführen iſt. Beim Ausſcheiden bis zum 30. Juni 1924 ſteht den
Angeſtellten kein Urlaub zu. Die Lehrlinge erhalten im Anſchluß an
eine ununterbrochene Dienſtzeit von mindeſtens 6 Monaten 10
Kalen=
dertage Urlaub, unter Fortzahlung ihrer Vergütung.
HI.K. Geſchäftsſtenographenprüfung. Mit Rückſicht auf die durch die
Reichstagswahl erforderliche Verſchiebung ähnlicher Veranſtaltungen
mußte auch die auf den 11. Mai feſtgeſetzte Geſchäftsſtenographenprüfung
haben ſpäteſtens bis zum 15. Mai zu erfolgen. Da hierdurch die für die
Vorbereitung zur Verfügung ſtehende Zeit weſentlich verlängert
wor=
den iſt, darf mit einer regen Beteiligung an der
Geſchäftsſtenographen=
den Angeſtell=
weſentlich ins Gewicht fallen.
— Die Anzeigen=Werbung für den Katalog der Südweſtdeutſchen
Kunſtausſtellung 1924, die für den Platz Darmſtadt ſeitens des Herrn
Karl Menger, im Auftrag der „Ala” Vereinigte Anzeigen=
Geſell=
ſchaften, Haſenſtein u. Vogler A.=G., Daube u. Co. G. m. b. H.,
Frank=
furt a. M., durchgeführt wurde, hatte bisher ſo reichhaltige Ergebniſſe,
daß auch dieſes Jahr mit einem ſtattlichen Umfang des Kataloges
ge=
reihnet werden kann.
Opfer der Franzoſen. Die am 13. 4. 1923 von den Frauzoſen
verhafteten und zu Gefängnisſtrafen von 1 Jahr und 1½ Jahr
verur=
teilten Oberpoſtſekretär Lauf und Poſthelfer Kahl aus Bingen
(Rhein) ſind am 8. 4. 1924 aus der Haft entlaſſen worden.
* Einbrüche. Bei der jetzt wieder beginnenden Reiſezeit ſei zu
be=
ſonderer Vörſicht vor Einrechern gewarnt. Schon beginnen ſich wieder
die Fälle zu mehren, daß in Wohnungen, wo die Inhaber abweſend
ſind, eingebrochen wird, und hierbei wird es in den meiſten Fällen den
Verbrechern leicht gemacht. In den letzten Tagen wurde verſucht, in
einem Hauſe in der Clemensſtraße einzubrechen, doch wurden durch die
Wachſamkeit des Wohnungsinhabers die Täter geſtört und verſchwanden
unter Zurücklaſſung der bereitgeſtellten Beute. In der Abweſenheit
einer Familie im Grünen Weg draugen Einbrecher in die Wohnung ein
und raubten Schmuckſachen im Werte von nahezu 2000 Mark. Unter den
gleichen Umſtänden wurde in der Heinrichſtraße ein Einbruch verübt. Den
Tätern fielen eine ſilberne Nachttiſchgarnitur ſowie weitere ſilberne
Schmuckgegenſtände im Werte von 1700 Mark in die Hände. In allen
Fällen ſind die Täter entkommen. — In dem Anweſen der
Motoren=
fabrik in der Landwehrſtraße ſind Einbrecher über die Mauern und
ſon=
ſtige Einfriedigungen eingedrungen, erbrgchen den Hühnerſtall und
ent=
kamen mit der Beute, ſcchs wertvolle Hühner.
Springwürmter,
Cpulwürmer
werden beſeitigt d.
Wurmmittel
„Leolade‟,
genauer Anweiſ. Schachtel 80 Pf.
den=V. In allen Apothek. u. Drog.
Nur echt v.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Rumeter 103.
Lokale Verauſtaltungen.
Die dierunter urſchelienden Nofizen ſind ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anusigen zu beirachten.
m leinem Falle irgendwie aie Beſpricang oder Rit.
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der
nächſten Monatsſitzung, am Dienstag, den 15. d. M., abends 8½ Uhr,
im Staatsarchiv, ſpricht Herr Stadtbibliothekar Noack über „
Darm=
ſtädter Familiennamen, 1. die von altdeutſchen Vornamen und von
kirchlichen (Heiligen u. a.) Namen abgeleiteten Familiennamen”.
— Ev. Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Am
Palmſonn=
kag findet eine „Paſſionsfeier im Mozartfaal, Schulſtraße 8,
abends 7½ Uhr, ſtatt, wozu jedermann herzlich eingeladen iſt.
Frauengruppe des Kriegervereins 1874 bzw.
Ver=
bands=Kameradſchaftliche Vereinigung der Krieger= und Marine=
Ver=
eine 1923. Den Mitgliedern der Gruppe ſowie des Vereins und
Ver=
bands zur Kenntnis, daß am Sonntag, den 13. d. M., Treffpunkt
Hirſch=
köpfe, Abmarſch punkt 2 Uhr, ein Familienausflug nach dem
Oberwald=
haus oder dem Forſthaus Einſiedel ſtattfindet. Um zahlreiche
Beteili=
gung wird gebeten. Der Ausflug findet nur bei gutem Wetter ſtatt.
— Arbeiter Samariter=Bund (Ortsgruppe Darmſtadt).
Sonntag, den 13. April: Gemeinſamer Spaziergang nach Eberſtadt zur
Schlußprüfung der Eberſtädter Kolonne.
— Wartburgverein Darmſtadt, Liebfrauenſtraße 6 (Ge
meindehaus). Am Sonntag abend 8½ Uhr Familienzuſammenkunft.
Alt=
freund Weber ſpricht über: „Palmſonntagsgebräuche und
Palüſſonntags=
gedanken”. Gäſte willkommen.
e- Lichtbildvortrag. Auf den vom Sportverein Darmſtadt
1898 e. V. heute abend in der Aula des Realgymngſiums ſtattfindenden
Lichtbildervortrag des Herrn Studienrates Steidde aus
Frankfurt a. M. wird nochmals hingewieſen. Der Vortrag muß mit
Rückſicht auf die Rückreiſe des Vortragenden pünktlich um 8 Uhr beginnen.
Anſchließend an den Vortrag verſammelt ſich der Sportverein noch zu
einem gemütlichen Zuſammenſein in ſeinem neuen Vereinsheim „Zur
Krone‟
— Frauenberein vom Roten Kreuz für Deutſche
über See. Dienstag, den 15. April, nachmittags 5 Uhr, findet ein
Vortrag des Herrn Archivrat Dr. Herrmann, Annaſtraße 15, ſtatt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Rünffler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähnung
geſchſeht bebält ſich die Redaktion ibr Arteil vor.
— In Lob und Anerkennung des Künſtlerpaares
bas ſich am 25. April im Muſikvereinsſaale mit Kapellmeiſter Noſen
ſtock zu einem Konzert vereint, ſind ſich die Urteile namhafter
Kritike=
einig. Beſtätigt doch ein ſo ſtrenger und berufener Beurteiler wie Prof
Siegfried Ochs, der aus der Schule von Margarete Deſſauer in
Frank=
furt hervorgegangenen Altiſtin Grete Nies, daß ſie zu den n—igen
jungen Sängerinnen gehört, die auf dem Gebiet des Oratorien= und
Lie=
dergeſanges das Beſte zu bieten imſtande ſind. Uebereinſtimmend
rüh=
men die Kritiken großer Zeitungen Weichheit und Schmiegſamkeit der
Tongebung, die Innerlichkeit und Vertiefung des Vortrages. — Otfrid
Nies, der Sängerin Bruder, als Meiſter der Geige beſonders in
Süd=
deutſchland und in der Schweiz wohlbekannt, erfreut neben glänzender
Technik vor allem durch das geiſtige Erleben der ihm anvertrauten
Ton=
welt, das den Hörer in ſeinen Bann zwingen muß. Kapellmeiſter
Roſen=
ſtock wieder einmal im Konzertſaal zu hören, wird Vielen eine Freude
ſein. Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9. (S. Anzeige.)
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei. Die hieſigen Wählerliſten
lie=
gen nur noch bis kommenden Sonntag, einſchließlich, in der
Turn=
halle, Soderſtraße 30, zur Einſicht offen. Wir empfehlen allen
un=
ſeren Freunden dringend, ſich zu vergewiſſern, ob ſie in der
Wähler=
liſte auch Aufnahme gefunden haben, damit ſie nicht am 4. Mai ihres
Wahlrechts verluſtig gehen. Namentlich empfehlen wir dieſe Vorſicht
unſeren ausgewieſenen Freunden. Zu beachten iſt weiterhin, durch
Be=
kannte prüfen zu laſſen, ob die gegenwärtig während der Ferien
ab=
weſenden hieſigen Studierenden alle in die Wählerliſte eingetragen ſind.
Wir bitten unſere Freunde, die kleine Mühe nicht zu ſcheuen, die mit
dieſer Sicherung ihres Wahlrechts verbunden iſt.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Wir
berweiſen noch einmal auf den Vortrag von Frau Bierau über den
Parteitag in Hannover, heute nachmittag 4 Uhr, im Rummelbräu,
und hoffen auf zahlreichen Beſuch.
Deutſche Demokratiſche Jugendgruppe. Sonntag,
bei ſchönem Wetter, Wanderung nach Jagdſchloß Kranichſtein. Treff
punkt: Odenwaldbrücke, ½2 Uhr. Auch Parteifreunde ſind herzlich
willkommen.
Rückſchau
auf die Frankfurter Meſſe.
Von unſerem Sonderberichterſtätter.
sw. Heute, am Freitag, ſteht die Frankſurter Meſſe ſchon
unter dem Zeichen des Abbaus und es iſt bereits möglich, einen
Ueberblick über das bisherige Ergebnis zu gewinnen. Wickelte
ſich das Geſchäft auf der letzten Meſſe im Herbſt 1923, der
ſoge=
nannten „Inflationsmeſſe”, unter dem Druck eben dieſer
Infla=
tion ab, ſo wirkte hemmend auf den Geſchäftsgang der
Frühjahrs=
meſſe 1924 die allgemeine Kreditnot und die Knappheit an
Zah=
lungsmitteln. Und dech wird faſt allgemein das Geſchäft auf der
eben zu Ende gehenden Meſſe als lebhafter und beſſer bezeichnet
wie im vergangenen Herbſt. Die Peſſimiſten, die die Anſicht
ver=
treten, daß in Deutſchland zu viel Meſſen abgehalten werden,
haben mit ihrer Beſürchtung, daß der Beſuch in Frankfurt im
April 1924 ſchwächer ſein werde, nicht Recht gehabt. Ausſteller
waren aus allen Teilen Deutſchlands eingetroffen, wenn auch
natürlicher Weiſe am ſtärkſten aus Südweſtdeutſchland. Auch das
beſetzte Gebiet, Rheinland, Rheinheſſen und Ruhrgebiet war
neben dem Saargebiet unter Ausſtellern wie Einkäufern ſtark
ver=
treten. Mag ein Vergleich zwiſchen den Meſſen von Leipzig und
Frankfurt aus verſchiedenen Gründen nicht ſo einſach zu ziehen
ſein, ſo beſtätigten mir doch verſchiedene Firmen, die in Leipzig
ſchon lange ausſtellen, in Frankfurt aber jetzt zum erſten Male,
daß ſie mit dem Geſchäft hier in Frankfurt ſehr zufrieden waren,
ja teilweiſe beſſer abſchließen konnten als in Leipzig. Auch die
bevorſtehende Meſſe in Köln hat nicht, wie vielfach erwartet
wurde, auf den Zuſtrom von Einkäufern aus dem beſetzten
Ge=
biet einen ungünſtigen Einfluß ausgeübt.
Die Beteiligung des Auslandes an der Meſſe war ungleich,
Oeſterreich, Wien vor allem, hatte viel ausgeſtellt, Einkäufer aus
der Schweiz waren in größerem Umfang erſchienen, wenige aus
Italien und Frankreich; Engländer fragten nach den Preiſen,
be=
ſtellten aber kaum. Als Geſamteindruck wäre feſtzuſtellen, daß
Frankfurt ſeine Bedeutung als Meſſeſtadt im Zentrum des
ſüd=
weſtdeutſchen Wirtſchaftsgebietes und im Mittelpunkt der großen
europäiſchen Verkehrs= und Wirtſchaftslinie „Rhein=Main=
Donau” noch befeſtigen konnte. Darüber hinaus wirkt ſich die
Anziehungskraft der Frankfurter Meſſe auf Nord= und
Oſt=
deutſehland — recht viele Stände waren durch Hamburger und
Berliner Firmen beſetzt — immer ſtärker aus. Das
Hauptge=
ſchäft wurde an den beiden erſten Tagen, am Sonntag und
Mon=
tag gemacht. Auch am Dienstag war das Geſchäft noch rege, um
m Mittwoch ziemlich und am Donnerstag ganz abzuflauen.
Heute, am Freitag, fanden, trotz des Aufbruchs zahlreicher
Aus=
ſteller und der ſtarken Niederſchläge von Schnee und Regen, die
die Wege vor und auf dem Meſſegelände in grundloſen Schlamm
verwandelten, noch namhafte Abſchlüſſe in mehreren Branchen
ſtatt. Erwähnt werden mag noch, daß die Frage der Kreditierung
bei Aufgabe von Beſtellungen trotz der allgemein lebhaften
Nach=
frage oft ausſchlaggebend war. Daher konnten diejenigen
Fir=
men, die bezüglich der Gewährung günſtiger
Zahlungsbedingun=
gen ihrer Kundſchaft oder wenigſtens ihren alten Kunden weit
entgegenkamen, günſtiger abſchließen.
Ueber das geſchäftliche Ergebnis in den einzelnen
Bran=
chen wäre folgendes zu bemerken. Im Haus Werkbund war der
Geſchäftsgang zwar beſſer als auf der letzten Herbſtmeſſe, aber im
allgemeinen matt. Die mangelnde Aufnahmefähigkeit des
Mark=
tes für kunſtgewerbliche Erzeugniſſe trägt daran die Hauptſchuld,
mitbeſtimmend mögen äußere Momente geweſen ſein, ſo die
An=
ordnung des Eingangs von der Straße aus, das Fehlen
markan=
ter Hinweife zum oberen Stockwerk, ſo daß z. B. viele Beſucher
gar nicht nach oben kamen. Im Haus der Bücher waren die Aus=
ſteller im allgemeinen nicht zufrieden mit dem geſchäftlichen
Er=
gebnis, mehrere größere Firmen waren ſchon fort, ein Schweizer
Verlag, der zum erſten Mal erſchien, konnte größere Beſtellungen
buchen. Verhältnismäßig gut war das Geſchäft in
Kinder=
büchern. Sehr gut fielen die Beſtellungen in der Schuhinduſtrie
aus, weniger gut im Haus Offenbach, die Seifen= und
Par=
fümeriefabriken konnten mit wemigen Ausnahmen micht viel
Auf=
träge erhalten.
„Im Gegenſatz hierzu erzielten reichliche Beſtellungen die
Wie=
ner Ausſteller in der Wiener Halle, Lederbekleidung, Emaille=
und Elfenbeinarbeiten, Ledertäſchchen überhaupt Schmuck= und
Nutzgegenſtände jeder Art aus Leder wurden viel beſtellt.
Gün=
ſtig wirken auf den Abſatz der Wiener Schmuckinduſtrie die
nied=
rigen Unkoſten ein, die (Löhne z. B.) relativ geringer ſind, als
bei uns. In Herrenartikeln ging das Geſchäft gut,
merkwürdi=
gerweiſe auch in Strohhüten. Hier iſt durch die
Währungsſtabi=
liſierung in Deutſchland die Möglichkeit des Materialimports
wieder gegeben und die Firmen der Strohhutbranche prophezeien
bei niedrigen Preiſen, für den Sommer mit aller Beſtimmtheit
das Ende der (Stroh=)hutloſen Mode bei der Herrenwelt. Auch
in der Textilinduſtrie war man mit dem Verlauf der Meſſe ſehr
zufrieden; bereits Sonntag früh ſetzten die Beſtellungen flott ein,
hier war das beſetzte Gebiet mit größeren Einkäufen vertreten;
Anzug= und Vorhangſtoffe fanden beſonders guten Abfatz. An
den Ständen im Freien herrſchte heute, trotz der ungünſtigen
Witterung, ein lebhafter Verkehr, ſo daß u. a. die bisher ſchon
erheblichen Abſchlüſſe in landwirtſchaftlichen Maſchinen noch
beſ=
ſer wurden. Knapp fielen die Aufträge in der Büromöbel= und
Papierinduſtrie aus, vornehmlich für Anſichtspoſtkarten zeigte ſich
bei reichſter Auswahl wenig Nachfrage. Hier leidet der
Detail=
markt im Inland äußerſt ſtark unter der Deflation an
Zahlungs=
mitteln, und die Käufer aus dem Ausland blieben ziemlich aus;
dabei iſt die Anſichtspoſtkarteninduſtrie von jeher ja auf den
Ex=
port angewieſen. Ueber das Haus der Technik iſt in der geſtrigen
Nummer ein Sonderbericht erſchienen, an dieſer Stelle ſollen noch
einige Einzelheiten nachgetragen werden. Abgebaute. Stände
waren faſt keine zu ſehen. Dementſprechend der Andrang und
auch die Kaufluſt noch ziemlich ſtark. Viel gefragt wurden
elektri=
ſche Bedarfartikel für den Haushalt und Lampen, ausländiſche
Einkäufer hatten ſich weniger eingeſtellt, aber durch inländiſche
Geſchäftsfreunde Beſtellungen aufgegeben. Ganz gut ſchnitt auch
die Herdinduſtrie ab, trotz der durch die hohen Materialpreiſe
(Kohlen und Eiſen) bedingten, immer noch hohen Verkaufspreiſe.
Die Motorradinduſtrie konnte ſchöne Auftrage nach Hauſe
mit=
nehmen, volle Beſchäftigung iſt auf lange Friſt geſichert. Das
Motgrrad beginnt immer mehr und mehr, wie einſt das Rad,
ſich vom Sportfahrzeug zum Verkehrsmittel zu entwickeln, das
bei den billigen Preiſen für den Betriebsſtoff der Eiſenbahn
Konkurrenz zu machen geeignet iſt. Eine Beeinträchtigung des
Abſatzes durch ausländiſche Firmen iſt noch nicht zu fürchten,
ſolange der Zollſchutz beſteht. Wenn er im Herbſt fällt, iſt mit
engliſcher und franzöſiſcher Konkurrenz zu rechnen, wenn auch
das beſetzte Gebiet, aus den bekannten Gründen, der deutſchen
Automobil= und Motorradinduſtrie jetzt ſchon ziemlich verſchloſſen
iſt. In der Radiohalle war das Ergebnis der Meſſe ſehr
ver=
ſchieden, gute Erfolge hatten diejenigen Firmen, die einfache und
billige Apparate auf den Markt brachten, hier wurde, z. B. von
kleineren Firmen, Inſtallationsgeſchäften und dergleichen, viel
gekauft. In Mufikinſtrumenten, ſo in Grammophonen und
Spielwaren, die in einer Halle untergebracht ſind, war das
Ge=
ſchäft ziemlich rege, Exportaufträge ſchwach. Bei Spielwaren
überwogen kleine Beſtellungen. Ueber Erwarten gut zeigte ſich
das Geſchäft in der im Gewerbehaus untergebrachten
Möbelin=
duſtrie. Nicht nur Küchen und einfache Schlafzimmer, auch
Her=
ren= und Eßzimmer fanden Intereſſe und Käufer. Weniger
er=
folgreich war das Geſchäft in Klubmöbeln, dieſer in der
Infla=
tionszeit allgemein beliebten Kapitalanlage.
Im allgemeinen war man doch bei aller Kritik ziemlich
zu=
frieden und erhofft von der nächſten Meſſe im Herbſt dieſes
Jahres noch eine Beſſerung und Belebung des Marktes — wenn
die Reparationsfrage und die damit zuſammenhängenden
außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Fragen eine einigermaßen
befriedigende Löſung finden.
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Aus Heſſen.
* Nieder=Ramſtadt, 11. April. Verfloſſenen Samstag abend fand die
Generalberſammlung des Obſt= und Gartenbauvexeins hier
ſtatt. Verbunden war dieſelbe mit einem Vortrag des Herrn
Obſtbau=
inſpektors Behne von der Landwi
chädlingsbekämpfung und Sortenfrage erörtert,
die jedem Obſtzüchter ſehr gute Fingerzeige und Anregungen geboten
haben dürften. Aus der anſchließenden Diskuſſion ergab ſich, daß in
bieſiger Gemeinde die Klärung der Sortenfrage noch ſehr im Argen liegt.
Der Verein beſchloß daher einſtimmig, im Herbſt eine Ausſtellung bzw.
Schau für Obſt= und Gartenerzeugniſſe zu veranſtalten. Ferner foll,
gleichfalls im Herbſt, ein Obſtbaumpflegekurſus veranſtaltet werden. Des
treiteren wurde noch angeregt, des öfteren Verſammlungen, derbunden
mit fachgemäßen Vorträgen bzw. Verloſungen von Blumen und
Same=
reien, abzuhalten. Dieſer Anregung ſoll in gewiſſen Zeitabſchnitten
ſtattgegeben werden.
* Nieder=Ramſtadt, 11. April. Im Saale des „Darmſtädter Hof”
(Beſitzer Knapp) finden hier durch Beamte des Heſſiſchen
Landwirtſchafts=
amtes folgende Vorträge ſtatt: 1. am Samstag, 12. April, abends
8 Uhr beginnend, über das Then
3. April, nachmittags 3.30 Uhr beginnend, über das
Thema: Bodenbearbeitung und Fruchtfolge. Referent Herr
Landwirt=
ſchaftsrat Schmnitzler. Die Vorträge ſind öffentlich und dürfte ſich der
Beſuch in Anbetracht der Wichtigkeit der einzelnen Themen ſehr lohnen.
* Ober=Ramſtadt, 9. April. Bekanntlich hat der Gemeinderat vor
kurzem ab 1. April ds. Js. die Einführung ſogenannter
Einheits=
ſärge in der Gemeinde beſchloſſen. Die Anfertigung dieſer wurde heute
öffentlih verſteigert, wobei für einen Sarg für eine Perſon über 14
Jahre ein Preis von 45,50 Goldmark, von 6 bis 14 Jahre ein ſolcher
von 38, von 3 bis 6 Jahren ein ſolcher von 25 und von 1 bis 3 Jahren
ein ſolcher von 15 Mark ſeitens der Schreinermeiſter verlangt wurde.
Dieſe Preiſe verſtehen ſich bei Lieferung des erforderlichen Holzes durch
die Gemeinde und alle übrigen Zubehörteile durch den Unternehmer.
Das Fahren des Leichenwagens wurde zu 10 Mark pro Fuhre verſteigert.
Die Tagelohnfuhren kamen auf 1 Mark o Stunde für den Einſpänner
und 1,70 Mark für den Zweiſpänner. Dieſe Steigpreiſe unterliegen
Allerdings nochmals der Genehmigung des Gemeinderats.
H. Eberſtadt, 10. April. Gemeinderatsſitzung. Die
Be=
fchlüſſe des Feld= und Waldausſchuſſes hinſichtlich der Durchführung des
Projektes einer Bewäſſerungsanlage der Weinwegwieſen werden
gut=
geheißen. Die Ausführung wird einen Koſtenaufwand von etwa 5000
Mark beanſpruchen. Das Gemeindegelände in der Ringſtraße, deſſen
hachtweiſe Ueberlaſſung einigen Geſuchſtellern verſagt werden mußte
iſt in drei Loſen öffentlich meiſtbietend verpachtet worden. Die
Ver=
pachtung wurde genehmigt. Die Preisprüfungsſtelle teilt dem
Gemeinde=
rat mit, daß ſie ſich aufgelöſt habe, weil eine poſitive Arbeit für ſie nicht
mehr in Ausſicht ſtände. Die Ausführung der Arbeiten für die Zu=
Teitung zur elektriſchen Klingelanlage in der Schule wird dem Guſtad
Mange gemäß ſeinem Angebot übertragen. Die
Gemeindennterhal=
tungsarbeiten und =lieferungen für das Rj. 1924 werden wie folgt
der=
geben: Kieslieferungen an Wilhelm Schott I. zu 5 Mk. pro Kubikmeter
einſchl. Anfuhr; Fuhrleiſtungen an Ludwig Harniſchfeger I. gemäß
An=
gebot; Anlieferung von Putzgerätſchaften dem Wilhelm Dietz gemäß
An=
gebot; die Ausführung von Pflaſtererarbeiten an Georg Wieder II.
gemäß Angebot; die Anlieferung von 300 Kilo Fußbodenöl zum Preis
von 39 Mk. pro Kilo an Philipp Eyſenbach. Dem auf rund 5000 Gmk.
lautenden Koſtenanſchlag über den Ausbau des Schwimmbades wird
zugeſtimmt. Die Ausführung kann indeſſen erſt begonnei werden, wenn
die Finanzierungsfrage, über die noch Beratungen ſchweben, geklärt iſt.
Dem Umbau der elektriſchen Fernmeldung im Waſſerwerk unter
An=
ſchluß an das Ortsnetz wird zugeſtimmt. Die Ausführung wird der
Firma Lechner u. Co.=Frankfurt a. M. gemäß ihrem Angebot vom 24. 3.
d. Js. übertragen. Hinſichtlich der Durchführung der Anlage einer
Siedlung für Kleinwohnungsbau beſchließt der Gemeinderat, im Sinne
der vorgebrachten Wünſche des Gemeinnützigen Bauvereins zugleich auch
mit dem Miniſterium wegen beſchleunigter Abtretung des in Betracht
kommenden fiskaliſchen Geländes am Lämmchesberg weiter zu
verhan=
deln. Die Pächter der Schrebergärten ſollen zu einer Erklärung darüber
aufgefordert werden, ob ſie zu einer weiteren zweijährigen Pachtung
geſonnen ſind. Inſoweit hiervon Abſtand genommen wird, ſoll eine
Neuverpachtung ausgeſchrieben werden. In der Schiedsgerichtsſache
zipiſchen Gas= und Elektrizitätswerke A. G. und der Gemeinde Eberſtadt
iſt von den Schiedsrichtern: 1. Oberbaudirektor Fr. Kuckuck=Heidelberg
und 2. Direktor Dr. H. Schütte=Bremen im Einvernehmen mit den
Par=
tejen folgende Abänderung des Schiedsſpruches vom 7. Januar 1920
vereinbart worden: Der Gaspreis wird bis auf weiteres auf 25 Goldpfg.
pro Kubikmeter feſtgeſetzt. Dieſer Preis baſiert auf einem
angenom=
menen Kohlenpreis und iſt unter Zugrundelegung eines Vorkriegswertes
nach einer beſtimmten Kohlenklauſel errechnet. Bei einer Ermäßigung
oder Erhöhung des Kohlenpreiſes ermäßigt oder erhöht ſich der
Gas=
preis in Gemäßheit der Kohlenklauſel. Nachdem der Pächter des
Ge=
meindegrundſtücks Flur XVI Nr. 303 (Acker am Schafnußbaumweg) ſich
zur Löſung des Pachtverhältniſſes bereit erklärt hat, beſchließt der
Ge=
meinderat, dieſes vom 1. April 1924 ab der Schule zur Benutzung als
Schulgarten auf jederzeitigen Widerruf zu überlafſen. Den Landwirten,
die im Herbſt v. Js. an die Gemeinde Kartoffeln geliefert haben, ſoll
— ihrem Antrag entſprechend — als Gegenwert Stockholz geliefert
wer=
den. Die Lieferung eines für das Standesamt erforderlichen
Akten=
ſchrankes ſoll öffentlich ausgeſchrieben werden. Dem Verkauf des
Bau=
platzes mit Verkaufsſtand an der Seeheimer Straße zum Preiſe von
700 Gmk. an Wilhelm Breitwieſer wird zugeſtimmt. Bezüiglich des
An=
ſchlußgleiſes im Induſtriegebiet, deſſen baldige Anlage im Intereſſe der
beabſichtigten Anziehung und Förderung gewerblicher und induſtrieller
Betriebe erwünſcht und dringend nötig geworden iſt, ſind die
Verhand=
lungen der Gemeinde mit der Reichsbahndirektion inſofern einen guten
Schritt weiter gekommen, als ſich letztere zu einer bemerkenswerten, von
der Gemeinde geforderten Konzeſſion bereit erklärte. Es beſteht Anlaß
„Auffallende Erfolge”, „glänzende Erfolge‟
„eklatante Erfolge” erzielten zahlreiche Arzte bei
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zu der Annahme, daß die Verhandlungen dadurch in Bälde zu einem
be=
friedigenden Abſchluß gelaugen werden. Dem Geſuch des Lehrers Göllnen
um Zuteilung eines Gartens ſoll in der Weiſe entſprochen werden, als
Lehrer Bröſand zur Teilung ſeines Gartens und Ueberlaſſung der Hälfte
an den Geſuchſteller veranlaßt werden ſoll. Nach Erledigung kleinerer
Vorlagen geheime Sitzung.
* Eherſtadt, 11. April. Auto=Unfall. Schon wieder hat ſich
auf der Landſtraße nach Eberſtadt inmitten der Villenkolonie ein recht
ſchwerer Auto=Unfall ereignet. Heute morgen kurz nach 11 Uhr ſtießen
an der Einmündung der Schlangenſchneiſe zwei beſetzte Perſonenautos
mit aller Kraft zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß das eine Auto
über das Bahngleis der Elektriſchen hinweg in den Chauſſeegraben flog
und ein Laternenpfahl der Gasleitung abgeriſſen wurde, ſo daß das
Gasrohr platzte. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt, doch wurden
beide Autos ſchwer beſchädigt.
Pfungſtadt, 11. April. Selbſtmordverſuch. Ein
unge=
fähr 20 Jahre alter junger Mann aus Griesheim ſuchte ſich hier zu
vergiften. Er mußte ins Darmſtädter Krankenhaus übergeführt werden.
— Beſitzwechſel. Das Polſterſche Anweſen iſt zum Höchſtgebote
von 4000 Mk. in das Eigentum eines hieſigen Schuhmachermeiſters
über=
gegangen.
+ Eſchollbrücken, 11. April. Die Wählerliſte zur
Reichstags=
wahl verzeichnet zirka 460 Wahlberechtigte. — Die Torfgräberei
ſoll zur Behebung der Arbeitsloſigkeit wieder aufgenommen werden. —
Die Gemeindeſteuerveranlagung für 1923 ergibt folgende
Prozentſätze: 13 Prozent für Gebäude, 25 Prozent für Grundſtücke,
7 Prozent für Betriebs= und Anlagekapital.
* Jugenheim (Bergſtraße), 10. April. Den Meiſter mag es reizen,
ausgebildeten Kennern die verborgenen letzten Schönheiten eines
Kunſt=
werkes aufzuzeigen. Nicht minder verdienſtlich iſt es, den auf dem Weg
zur Bildung begriffenen Liebhabern die erſte Bekanntſchaft mit dem
Kunſtwerk zu vermitteln. Solchen elementaren Lehrgang hielt Herr
Privatdozent Dr. Noack am letzten Sonntag, indem er im Spiegelſaal
des Hotels „Zur goldenen Krone” in Jugenheim vor überaus
zahl=
reicher Zuhörerſchaft von der ganzen unteren Bergſtraße als Gaſt des
Geſangvereins „Sängerluſt” das Thema „Lied und Ballade im
Volks= und Kunſtlied” behandelte, und mit beſonders lehrreichen
Beiſpielen aus deutſcher Dichtung und deutſchem Geſang belegte.
Bün=
dig und klar und in gutem Sinne volkstümlich entwickelte er den Begriff
des Liedes und der Ballade. Als Muſter reinen Stimmungsausdruckes
wurde das Seſenheimer Mailied des jungen Goethe vorgetragen, das
allerdings in ſeiner entzückenden Schönheit und himmliſchen Freudigkeit
unerreichbar daſteht. Insbeſondere verfolgte der Vortragende die
Ent=
wicklungsgeſchichte des Volksliedes. Die Ballade Freiligraths „Prinz
Eugen, der edle Ritter”, beſingt die Entſtehung eines Volksliedes, wie
ſie wohl ſchon tauſendmal vor ſich gegangen ſein mag. Hier dichtet ſich
der Trompeter Text und Weiſe eines Reiterliedes zum Preiſe ſeines
Prinz Eugen. Nachdem er das Lied „denen Reitersleuten” nochmals
vorgeſungen hat, bis es ſitzt und wie ein Ungewitter weit ins
Türken=
lager hineinklingt, „tät er den Schnurrbart ſtreichen und ſich auf die
Seite ſchleichen zu der Marketenderin”, untertauchend in das Meer der
Namenloſigkeit. Wie die freude= oder leidvolle Stimmung des Li=des
und die tragiſch=heroiſche der Ballade in guten Tonſchöpfungen wieder
erklingt und ſich auf den Hörer überträgt, wies Herr Dr. Noack durch
muſtergültig vertonte Lieder und Balladen aus dem Bereich des
ein=
fachen Volksliedes und des Kunſtliedes im Einzel= und Chorgeſang nach.
Die Zuhörer wurden zuſehends immer ſtärker gefeſſelt. Es mag
man=
cher wohl geſtaunt haben über die Kraft und Tiefe, die z. B. in unſerer
alten deutſchen Dichtung und Muſik liegt. Es ſei nur erinnert an die
meiſterlich vorgetragenen Lieder: „Jungfräulein, foll ich mit Euch gehn”.
oder das allerliebſte „Feinsliebchen, du follſt mir nicht barfuß gehn”.
Von größter Wirkung war die düſtere und dennoch aller innigen Süße
volle Ballade: „Es reit ein Herr und auch ſein Knecht”, und ebenſo die
ergreifende: „Es war eine ſchöne Jüdin‟. Das Können des Künſtler=
Gelehrten ſteigerte ſich mit dem Vortrag der komplizierten Schöpfungen
aus dem Kreis um Goethe (J. A. P. Schulz und C. Fr. Zelter) und der
Klaſſiker (Mozart und Schubert) und erreichte eine ſeltene Höhe mit den
prachtvoll geſungenen Meiſterballaden Prometheus' (Goethe=Schubert)
und Archibald Douglas (Fontane=Loewe), dieſen gewaltigen
Dirſtel=
lungen großer ſeliſcher Spannungen. Am wohlverdienten reichen Beifall
dürfte teilhaben der zuverläſſige und feinfühlige Begleiter am Klavier,
Herr Auguſt Vogt, den wir als Pianiſten ebenſo ſchätzen gelernt haben,
wuie wir ihn als erfolgreichen Dirigenten wiederholt hier bewunderten.
Wie ein gut geleiteter Männerchor trotz der größeren, in der
Kompli=
ziertheit des Organismus begründeten Schwierigkeiten, ſelbſt feinere
Empfindungsſchwingungen ausdrücken kann, fahen wir an dem
hoch=
erfreulichen Beiſpiel des hieſigen Männergeſangvereins „Sängerluſt”
dem die Aufgabe zugefallen war, das echt Liedmäßige gut komponierter
Chormuſik zur Darſtellung zu bringen. Mit großem Geſchick und gutem
Gelingen haben die Sänger unter Führung des Herrn Lehrers Jöckel
aus Alsbach ihrer Aufgabe ſich entledigt. Beſonders der Vortrag der
Ballade „Der Wirtin Töchterlein” zeugte von gutem Stimmaterial und
forgfältiger Schulung. Angenehm berührte die gute Ausſprache der
Sänger, die den Schluß auf eine ſehr verſtändige Leitung des Chores
ohne weiteres zuläßt. Früher oder ſpäter wird unſer Volk zu ſeiner
Wiedergeſundung ſein Heil wieder einmal in der Hinterlaſſenſchaft
unſerer großen deutſchen Vergangenheit ſuchen. Einen der Wege zu
dieſem Ziel hat uns dieſer glückhafte Abend gezeigt.
Zwingenberg, 10. Apriſ. Steryefcl. J dem hohen Alter
von 84 Jahren verſtarb Fräulein Scha=fcnberg, die Jahrzehnte
hier gewohnt und viele Wehltaten in der Gemeinde erwieſen hat. Die
Verewigte war eine Schweſter des Herrn Dr. Scharfenberg in
Michel=
ſtadt, dem langjährigen Beſitzer der bekannten dortigen
Kaltwaſſerheil=
anſtalt. Die Beſtattung fand in Darmſtadt ſtatt.
Auerbach, 10. April. Kleingärten. Das große Gelände
der früheren Chininfabrit an der Straße nach Bensheim, der
Aktien=
geſellſchaft Böhringer in Mannheim=Waldhof gehörend, wurde in
zahl=
reiche kleine Parzellen geteilt und an hieſige Einwohner verpachtet.
Da=
mit erhalten viele Leute ein kleines Gärtchen für Gemüſebau uſw. Das
Gelände lag ſeit der Niederlegung der Fabrikgebäude brach und
komm=
uun, nach mehr als 30 Jahren, zur Bewirtſchaftung, zum Wohle vieler
ſogen. kleinen Leute.
— Bensheim, 10. April. Todesfall. Herr Oberreallehrer i. R.
Mohr, der viele Jahre am Gymnaſium wirkte, iſt heute in der Frühe
nach kurzer Krankheit im Alter von 70 Jahren verſchieden. Als junger
Lehrer wirkte der Verſtorbene in Lauerbach i. O., in Erbach und ſpäter,
bis zu ſeiner Ernennung als Reallehrer hier, in Oberheſſen. Herr Mohr
war ein ſehr gewiſſenhafter, tüchtiger Lehrer und erfreute ſich infolge
ſeiner vorzüglichen Eigenſchaften als Menſch in der Stadt und weiteren
Umgegend größter Hochachtung. Möge er ſanft ruhen!
* Michelſtadt, 9. April. Man ſchreibt uns: Es ſoll nun einmal
offen=
bar ſo ſein, daß in unſerer Gegend wirklich hervorragende Kräfte nur
immer eine verhältnismäßig kurze Zeitſpanne bleiben, um dann einem
anderen, größeren Wirkungskreis zugeführt zu werden. So verdichtet
ſich hier und in der Umgebung das Gerücht, der hochverdiente Direktor
der Oberrealſchule Herr Dr. Keller werde demnächſt von Michelſtadt
weggehen, um die Leitung eines oberheſſiſchen Gymnaſiums zu
über=
nehmen. Weiteſte Kreiſe bei uns haben den dringendſten Wunſch, den
vortrefflichen Schulmann, bedeutenden Gelehrten und ausgezeichneten
Menſchen ſeiner hieſigen Wirkungsſtätte erhalten zu ſehen, in der er
Vorbildliches geleiſtet hat. Unter der überlegenen Leitung Dr. Kellers
hat unter den derzeitigen außerordentlich ſchwierigen Verhältniſſen der
Ausbau der für den ganzen öſtlichen Odenwald überaus wichtigen
hieſi=
gen Realſchule zur Vollanſtalt ſtattgefunden, allen Widerwärtigkeiten
zum Trotz, die Leute, die alles beſſer zu wiſſen glauben und denen das
klare Bewußtſein für die Grenzen ihres eigenen Könnens abgeht, Herrn
Dr. Keller bereiten zu dürfen geglaubt haben, ohne daß ſie an
perſön=
licher und wiſſenſchaftlicher Bedeutung ihm auch nur entfernt
nahe=
kämen. Daß noch weitere von ihrer Gewichtigkeit ſehr überzeugte
Per=
ſönlichkeiten unſerer Gegend, die ihre Bedeutung für die Allgemeinheit
allerdings weit überſchätzen, ſich der unſchönen Hetze gegen Herrn Dr.
Keller anſchließen zu ſollen glaubten, iſt eine beſonders betrübliche
Tat=
fache, die in weiteſten Kreiſen gebührend beurteilt wird. Noch immer
beſteht die Hoffnung, daß Herr Dr. Keller, der ſich auch durch die
ge=
radezu ausgezeichnete Leitung der für unſere Gegend nachgerade
unent=
behrlichen. „Odenwälder „Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft” ein
großes Verdienſt um das hieſige, ſonſt recht im Argen liegende geiſtige
Leben erworben hat, und der auch in dieſer Beziehung eine höchſt
ſchmerzliche Lücke hinterlaſſen würde, dem Odenwald erhalten bleibt.
Sollte dies wider Erwarten nicht möglich und ſollte der nach den
Vor=
gängen der letzten Zeit allerdings nicht unbegreifliche Wunſch des Herrn
Dr. Keller, ſeinen hieſigen Wirkungskreis mit einem anderen, größeren
zu vertauſchen, unabänderlich ſein, ſo müßte von der oberſten
Schul=
behörde zum mindeſten erwartet werden, daß ein den hieſigen, unter
den obwaltenden Umſtänden beſonders ſchwierigen Verhältniſſen völlig
geſachſener, nach allen Seiten unabhängiger Schulmann die Leitung
der hieſigen Oberrealſchule erhält, ein Mann, der auch die nicht
alltäg=
lichen Fähigkeiten beſitzt, die wichtige Kulturarbeit, die Dr. Keller
ge=
leiſtet hat, in der ſo bewährten, vorbildlichen und überlegenen Weiſe
fort=
zufetzen. Würde etwaigen anderweitigen, höchſtens bei einem ganz
begrenzten hieſigen Kreiſe vorhandenen Wünſchen bei der Löſung der
Direktorfrage entſprochen, ſo müßten damit notwendig neue ſchwere
Unzuträglichkeiten verbunden ſein, die gleichermaßen im Intereſſe der
Schule wie des geiſtigen und kulturellen Lebens des Odenwaldes
ver=
mieden bleiben müſſen. Die beſte und allſeits freudigſt begrüßte Löſung
wäre jedenfalls die: Herr Dr. Keller, der ſich übrigens auch durchaus
des vollen Vertrauens der Elternſchaft erfreut, bleibt der Oberrealſchule
Michelſtadt und damit dem Odenwald erhalten!
* Dieburg, 11. April. Der ſeitherige Kreisſchulinſpektor des Kreiſes
Dieburg, Herr Schulrat Gunderloch, trat am 1. Februar 9.
J=
nach faſt 25jähriger Tätigkeit im Kreiſe — vorher leitete er das
Schuſ=
weſen im Kreiſe Schotten — in den Ruheſtand, verſah aber auf Wunſch
des Landesbildungsamtes den Dienſt bis zum Schluſſe des Schuljahrs
Ihrem ſcheidenden Vorgeſetzten zu Ehren veranſtaltete die Lehrerſchaft
des Kreiſes am 3. April im Gaſthaus „Zum grünen Baum” eine
er=
hebende Abſchiedsfeier, an welcher ſich auch die Mitglieder des
Kreis=
ſchulamts beteiligten. Der überfüllte Saal legte Zeugnis ab von der
Liebe, Achtung und Verehrung der Lehrer zu ihrem Vorgeſetzten. Muſiſ=
und Geſangsvorträge wechſelten ab mit Anſprachen, deren Reihe der
Kreisobmann eröffnete. Heer Schulrat Gunderloch dankte ſichtlich
be=
wegt für die ihm gewordene Ehrung. Die Lehrerſchaft des Kreiſes
der=
liert in Herrn Schulrat Gunderloch einen Vorgeſetzten, deſſen Herz ſtets
warm für die Schule ſchlug; einen Schulmann von umfangreichem
Wiſ=
ſen, Können und klarem, gerechtem Urteil, der es jederzeit verſtanden
hat, die kleinen Leiden und Freuden ſeinen Lehrern im Amte
abzulau=
ſchen und ſie mit ihnen zu teilen, der ihnen als väterlicher Berater ſtets
treu zur Seite ſtand. Möge ſich Herr Schulrat Gunderloch noch redht
lange eines geſunden Lebensabends im Kreiſe ſeiner Familie erfreuen.
X Schaafheim bei Babenhauſen, 11. April. Jubiläum. Dieſer
Tage konnte der Kirchendiener und Glöckner Fungel ſein 25jähriges
Dienſtjubiläum feiern. Ihm zu Ehren fand eine kleine Feierlichkeit ſtatt.
* Butzbach, 9. April. Entſchieden gegen den Schul
abbau iſt ſowohl der Stadtvorſtand als auch die Einwohnerſchaft
Bürgerverſammlungen und Stadtvertretung faßten Beſchlüſſe, die
ſo=
wvohl in der Volksſchule als auch bezüglich der Realſchule jeden Abbau
als bildungsfeindlich ablehnen. Im Gegenteil ſoll die Realſchule durch
Aufſetzen weiterer Klaſſen zu einer Oberrenlſchule, ausgebaut werden.
Die Maſchinenfabriken Meguin haben ihre Unterſtützung zugeſagt. Auch
in den Nachbarorten tritt man lebhaft für die Erweiterung der
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Nummer 103.
Reich und Ausland.
Aufklärung eines Mordes.
Ein Kapitalverbrechen, das in der Nacht vom 16. zum 17. Auguſt
1922 in der Gegend von Jüterbog verübt wurde, iſt jetzt nach 1½ Jrhren
von der Berliner Kriminalpolizei aufgeklärt worden.
Der Bierkutſcher Ernſt Haufe, der am Oberhag 37 zu Jüterbog
wohnte, fuhr am 16. Auguſt mit einem Wagen der Schultheiß=Brauerei
aus, um die Kundſchaft in Kloſter Zinna und Umgegend zu
ver=
ſorgen. Am andern morgen fand man den Kutſcher zwiſchen Langer=
Liepsdorf und Hohenalsdorf tot im Chauſſegraben liegen.
Eine Kugel war im hinter dem linken Ohr in den Kopf geſchoſſen worden
und war aus der Schläfe wieder herausgetreten. Das Geld, das er auf
ſeiner Nundfahrt bei der Aundſchaft eingezogen hatte, war geraubt. Die
Leiche war mit Garben von einem benachbarten Felbe zugedeckt. Das
Fuhrwerk ſtand abſeits der Chauſſe hinter Hohenalsdorf in der Nichtung
nach Jüterbog in einer Vertiefung, dem ſogenannten Schinderloch, in
dem es zunächſt nicht zu ſehen war. Jetzt endlich iſt es dem
Kriminal=
kommiſſar Dr. Berndorff, der ſich ununterbrochen mit der
Angelegen=
heit beſchäftigt hat, gelungen, volle Aufklärung in die dunkle Sache zu
bringen. Als Täter hat er jetzt zwei junge Leute, ehemalige
Fürſorge=
zöglinge, ermittelt und zwar einen jetzt 18jährigen Hanns Lönning
und einen 23jährigen Karl Simon. Die beiden hatten ſich in jener
Zeit in der Gegend von Luckenwalde arbeitslos herumgetrieben. Den
Kutſcher Haufe hatten ſie in Zellendorf getroffen und ihn gebeten, ſie
auf ſeinem Wagen mitzunehmen, was der gutmütige Mann auch tat,
Die ſchändliche Tat war jedoch zwiſchen den beiden entarteten Burſchen
verabredet worden und an der geſchilderten Stelle ſchoß Lönning den
Kutſcher nieder. Mit dem erbeuteten Gelde trieben ſich die jungen
Verbrecher zunächſt in Berlin herum. Dann fuhren ſie nach Luckenwalde,
und nachdem ſie ſich hier neu eingekleibet hatten, trennten ſie ſich. Lönning
wurde wieder aufgegriffen und der Fürſorgeanſtalt wieder zugeführt.
Simon wandte ſich nach Oberſchleſien, wurde dort feſtgenommen und
ebenfalls nach Berlin gebracht. Auch er iſt der Tat geſtändig, leugnet aber
den Einbruch in Luckenwalde. Die Verhafteten, die von den Beamten
wiederholt auch an den Tatort geführt wurden, haben nach den bisherigen
Ermittelungen ſicher noch mehr auf dem Kerbholz.
Einbruch im Reichsbankgebäude in Stettin.
Ein Einbruch wurde am Sonntag nachmittag im Reichsbankgebäude
am Roßmarkt in den Treſor, und zwar durch einen Deckencinbruch
aus=
geführt. Die Ginbrecher wurden überraſcht. Einer der Verbrecher konnte
feſtgenommen werden, während der zweite und zwar der Hauptbeteiligte.
der Kaufmann Schwantes, entkam, Letzterem ſind etwa 14 00 Nentenmark
in die Hände gefallen.
Großfeuer in einem vommerſchen Dorf.
Ein Großfeuer wütete in der vergangenen Nacht im Dorf Löttow.
Mehrere Perſonen, die aus den brennenden Häuſern geholt werden
mußten, haben Brandwunden erlitten. Zahlreiches Vieh verbraunte.
Das Feuer ſoll durch einen ſchadhaften Schornſtein entſtanden ſein,
viel=
leicht aber auch durch Brandſtiſtung. 2 verdächtige Perſonen ſind
ver=
haftet worden.
Ein hundertjähriges Schulbuch.
— Die Höhere Mädchenſchule der Brüdergemeinde Gnadenfrei in
Schleſien hat anläßlich des vollendeten Ausbaues zum Lyzeum den
Namen Setzdlitzſchule angenommen und damit ihrem einſtigen
Direktor Ernſt von Sehdlitz und Kurzbach ein ehrendes
Denkmal geſetzt. Sedylitz ſchrieb vor 100 Jahren in Gnadenfrei ſeinen
berühmten „Leitfaden der Geographie”, der heute noch nicht
nur exiſtiert, ſondern in zahlreichen Höheren Schulen Deutſchlands, aber
auch in vielen Schulen des Auslandes, die Grundlage für den
erdkund=
lichen Unterricht bildet. Sein ehrwürdiges Alter hat ſeinen Wert
keines=
wegs vermindert, vielmehr hat der Verlag — das Buch befindet ſich ſeit
1882 im Beſitze des Verlags Ferdinand Hirt in Breslau — und haben
die ſpäteren Verfaſſer es verſtanden, die notwendigen Neuauflagen nach
Inhalt und Ausſtattung den jeſveiligen Zeitbedürfniſſen anzupaſſen, ſo
daß die Sehlitzſchen Geographie=Lehrbücher allezeit zu den führenden
erdkundlichen Lehrbüchern gehört haben. Geuerationen von Deutſchen
verdanken ihnen ihre erdkundliche Unterweiſung. Es iſt reizvoll, bei
einer Durchſilt aller einander folgenden Auflagen zu ſehen, wie alle die
wiſſenſchaftlichen Nichtungen in der Geograbhie ſeit Karl Ritter, und die
jeweiligen pädagogiſchen Zeitſtrömungen des 19. Jahrhunderts in dieſem
Lehrwerk ihren Niederſchlag gefunden haben. Der hiſtoriſche der
an=
throvogepgraphiſche, der geologiſch=naturwiſſenſchaftliche Einſchlag und
zuletzt die gleichtvertige Berückſichtigung aller geographiſchen Elemente
— ganz neuerdings unter beſonderer Betonung des wirtſchaftlichen —
löſen einander ab. Zugleich gibt die 100jährige Seydlitzreihe einen
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Seite 9.
Ueberblick über die Entwickung des Bildes im geographiſchen Lehrbuch
vom alten Holzſchnitt zur Autotypie, zum Vierfarbendruck und der
Lu=
miere=Aufnahme. Zu keiner Zeit wurde der Sehölitz in bezug auf ſeine
Ausſtattung mit Textſkizeu, vom „Sehdlitzſtrich” angefangen, und mit
Bildern von anderen georgraphiſchen Unterrichtswerken erreicht.
Es wird, abgeſehen von ſtatiſtiſchen Werken, wenige Bücher geben,
die ſich einer ununterbrochenen Erneuerung durch einen ſo langen
Zeit=
raum hin rühmen können. Wie friſch aber das hundertjährige Reis
noch im Safte ſteht, beweiſt die Tatſache, daß nicht nur der „Schul=
Sehd=
litz” unter der Leitung und Mitarbeit von Männern wie Rohrmann,
Reinhard, Lütgens, ſeine alte führende Stellung bis heute bewahrt,
ſon=
dern daß auch der von ihm ſeit 1908, feit Erſcheinen der 25., der „
Jubi=
läums=Ausgabe, abgezweigte „Große Sehdlitz” demnächſt ſeine 2i.
Auf=
lage als großes vierbändiges „Gandbuch der Erdkunde” durch
etwa 20 Vertreter der Erdkunde unter der Redaktion des Leipziger
Geo=
graphen Wilhelm Volz erleben wird.
* Der größte je aufgerichtete Stein.
Eine uralte und vorher kaum bekannte Kultur wurde durch die
deutſche Expedition erſchloſſen, die ſeinerzeit die Denkuäler von Akſum
in Abeſſinien erforſchte. Akſum war einſt die Hauptſtadt eines
ſemitiſch=
heidniſchen, dann, vom 6. nachchriſtlichen Jahrhundert an, eines
Ghriſt=
lichen Königreiches. Wie Profeſſor Krencker in einem Vortrag des
Berliner „Wiſſenſchaftlichen Vereins” mitteilte, wurde hier der größte
Stein entdeckt, der jemals in der Welt aufgerichtet worden iſt. Es iſt
dies eine der berühmteſten Stellen, die man hier am entfernteſten Punkt
der antiken Kultur fand. Einer dieſer Monolithe hatte eine Länge
von 33½ Metern, war alſo länger als der längſte erhaltene ägyptiſche
Obelisk. Dieſe gewaltigen Totenſteine waren mit Neliefs verziert, die
eine alte Holzbauweiſe nachahmen und wie mehrſtöckige Häuſer, mit
Türen und Fenſtern ausgehildet ſind. Aus dieſer älteſten Zeit brachte
man große Inſchriftſteine. Königsthrone, Felsreliefs, Ruinen von
Tem=
peln und Paläſten ans Licht. Aus chriſtlicher Zeit ſtammen zahlreiche
Kirchenrumen. Heute iſt Atfum die heilige Stabt der Aethiopen und
birgt bas große Nationalheiligtum der Abefſinier, die Zionskirche, in
der die Geſetzestafeln des Moſes mit der Bundeslade aus dem Tempel
Salomonis aufbewahrt ſein ſollen. An dieſem Mittelpunkt des
äthiopi=
ſchen Chriſtentums wvohnen weit über 1000 Mönche und Prieſter.
Das Hochwafſer in Polen.
Nach der erſten amtlichen Ueberſicht ſind u. a. im Bezirke Chlume=
220 Häuſer eingeſtürzt, 94 wurden beſchädigt 1162 Bewohner ſind
ob=
dachlos. Im Kreiſe Kapuſan ſind 9 Hauſer eingeſtürzt, 30 Häuſer
beſchädigt und 90 Bewohner rbdachlos. Im Kreiſe Michalow ſind
20 Häuſer eingeſtürzt und 300 Bewohner obdachles. Die Zahl der
ein=
geſtürzten Häuſer wird ſich wahrſcheinlich noch vergrößern, da die Häuſer
aus ungebrannten Ziegeln aufgebaut ſind, die leicht weich werden und den
Druck nicht aushalten. Der geſtern eingetretene Regen erweckt die
Be=
fürchtung einer neuen Kataſtrophe.
Die Kokainſeuche unter den ruſſiſchen Kindern.
* Furchtbare Enthüllungen, die in das ganze Elend des ruſſiſchen
Lebens hineinleuchten, ſind nach den Berichten engliſcher Blätter aus
Moskau von dem Kommiſſar gemacht worden, der von dem ruſſiſchen
Geſundheitsamt zur Unterſuchung der Lage der obdachloſen Kinder
eingeſetzt wurde. Nach ſeinen Angaben gibt es allein in Moskau über
50 000 Kinder, die obdachlos ſind, und etwa 40 Prozeut dieſer
unglück=
lichen kleinen Weſen ſind der Kokainſeuche verfallen. Es ſind Kinder im
Alter von 8—13, die durch Kokain frühzeitig ihre Geſundheit
unter=
graben. In einem Falle wurden von einem Obdachloſenheim 20 Kinder
aufgenommen, und bei jedem von ihnen mußte man feſtſtellen, daß ſie
dem Laſter des Kokgins verfallen waren. Einer der bekonnteſten
Mos=
kauer Aerzte Dr. Bechorow erklärt, daß er feſtgeſtellt habe, viele Kinder
verwvendeten wöchentlich eine Summe von 200 Goldmark für Kokain, und
dieſes Geld verſchafften ſie ſich zumeiſt durch Stehlen. Der größte Teil
dieſer jugendlichen Kokainiſten lungert in den Vorſtädten von Moskau
herum, wo ſie in verfallenen Häuſern und Hütten Unterſchlupf finden.
Einige dieſer Plätze waren richtige Kokginhöhlen, vo ganz kleine Kinder
den Tag über unter dem Einfluß des Narkotikums lagen. Ein
Kinder=
arzt ſagt, daß die Zunahme der Todeszahl unter den Kindern in den
letzten Jahren ganz ausſchließlich dieſem Gift zuzuſchreiben iſt, das „von
den Straßen Moskaus bis zu dieſen unglücklichen Kindern gelangt”.
Gorilla=Empfang in Neu=Bork.
* Aus Neu=York kommt die Meldung, daß „John Daniel II.‟, der
einzige in der Gefangenſchaft lebende Gorilla, mit dem Luxusdampfer
Deutſchland” in Neu=York eingetroffen iſt. John Daniel II. iſt der
Nachfolger jenes berühmten Gorillas John Daniel l., der vor einigen
Wochen in den Vereinigten Staaten ſtarb. Er erlag dem Klima, dem
bis=
her alle Gorillas in den Vereinigten Staaten zum Opfer gefallen ſind,
und ſelbſt die Reiſe ſeiner Pflegeriu und Fretndin Ai3 Cunningham,
die an ſein Krankenlager eilte, konnte den tödlichen Ausgang der
Lungen=
entzündung nicht aufhalten. Nun iſt Miß Cunningham mit einem neuen
Vertreter dieſer edlen Affenart eingetroffen, und der Gorilla wird
außer=
dem noch begleitet von der ſchönen Miß Bathleen Baius und einigen
männlichen Pflegern. Er reiſte in einer luxuriöſen Staatskabiue, und
eine ganze Flucht von Zimmern iſt in einem Broadwah=Hotel für ihn
gemietet, bebor er ſich auf ſeine „Turnee” begibt. John Daniel erregte
großes Aufſehen, als er bei der Ankunft ſich zunächſt auf eigene Fauſt
dem Heer der wartenden Photographen vorſtellte. Der dreijährige Sohn
des Kongo, deſſen Liebenswürdigkeit die Neporter rühmen, wurde dann
noch einmal aufgenommen, während er ſeine Arme zärtlich um die Taille
von Mrs. Baines ſchlang.
Der Diamanten=Detektiv.
* Auf jedem großen Paſſagierdampfer, der von der alten Welt nach
den Vereinigten Staaten fährt, befinden ſich auch einige „Digmanten=
Detektibe‟, Keiner der Mitreiſenden hat eine Ahnung von den wahren
Beruf dieſer eleganten Herren, die ſich höchſt ungezwungen unter der
Schiffsgeſellſchaft bewegen. Dabei haben ſie aber ein ſcharfes Auge auf
gewiſſe Perſonen, von denen ſie wiſſen, daß ſie Dirmanten mit ſich
führen, oder bei denen ſie ſolche Schätze ahnen. Alle Juwelen und
koſt=
baren Steine ſind bei ihrer Einfuhr in die Vereinigteu Staaten eiuemr
Zoll von 60 Prozent ihres Wertes unterworfen. Die auerikaniſche
Re=
gierung hat ſeit langem erkannt, daß dieſe Juwelenſteuer ihr ſehr
be=
deutende Einnahmen bringt, da in keinem Lande der Welt eine ſo ſtarke
Nachfrage nach Juwelen herrſcht wie in den Vereinigten Staaten. Die
Zollbehörden haben daher einen ſehr umfangreichen Nachrichtendienſt
eingerichtet, der ſie über alle größeren Verkäufe oder Verſteigerungen
von Edelſteinen in London, Paris, Amſterdam und anderwärts
unter=
richten. Aber auch die berufsmäßigen Jnporteure von Juwelen nach
Amerika haben ein großes Intereſſe daran, den Diamandenſchmggel
zu verhindern, denn geſchmuggelte Edelſteine können faſt zur Hälfte
des Preiſes verkauft werden als die, die mit der hohen Steuer belaſtet
ſind, und der Schmuggler bildet daher die ſchwerſte Konkurrenz für den
Händler, der die geſetzlichen Beſtimmungen erfüllt Infolgedeſſen hat die
„Schutzgeſellſchaft für Juweliere” ein ganzes Heer von Diamanten=
Detekiven in ihren Dienſt eingeſtellt, die mit den Behörden
zuſammen=
arbeiten und jeden Schmuggel zu verhindern ſuchen. In dem Augenblick,
wo ein Amerikaner außerhalb der Vereinigten Staaten einen koſtbaren
Schmuckgegenſtand erwirbt, z. B. einen Perleukette, eine Saphir=Broſche,
einen Diamanten=Anhänger uſw., wird das ſofort an die auerikaniſchen
Zollbehörden telegraphiert, und dieſe rüſten ſich, den Käufer bei ſeinem
Eintreffen gehörig zu empfangen. Aber dieſe Mitkeilungen entbehren
meiſt der Genauigkeit und Sicherheit. Deshaib muß der Detektiv die
Telegramme, von denen er ſofort Mitteilung erhält, auf ihre Richtigkeit
prüfen, auch ſonſt herauszubekommen ſuchen, wer von den Paſſagieren
Diamanten bei ſich führt. Jeden Verdähtigen lewachen die Detektive
mit Falkenaugen, und wenn ſie einten bedründeten Verdacht hegen, dann
wird dieſe Tatſache auf drahtloſem Wege ſofort dem Newu=Yorker Zoll
mitgeteilt.
Wetterbericht der Gießener Betterwarte.
Wettervorherſage für den 13. April:
Nachts Temperatur nahe dem Nullpunkt, tagsüber bei wechſelnder
Bewölökung durchweg kühl. Keine Niederſchläge von Bedeutung.
De een
Lanbestheater, Großes Haus, Anfang 61 Uhr, Ende 10½. Uhr,
(P 1): Die Walküre”. — Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr, (Zuſatzmiete 10): „Giovanni und Annabella”
Orpheum, 734 Uhr: „Die luſtige Witwe‟. — Darmſtädter
Mieter=Verein, abends 8 Uhr, im Saale der Turnhalle:
Gene=
ralverſammlung. — Deutſchnationale (Heſſ.)
Volks=
partei, 7½ Uhr abends, im Gaſthaus „Taunenberg” in
Jugen=
heim a. d. B.: Oeff. Verſammlung. — Union=, Reſidenz=, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
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Seite 10.
Fußball.
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In Anbetracht der ſchlechten Witterung werden für Sonntag, den
13. April, ſämtliche Jugend= und
Schülerverbands=
ſ piele abgeſagt und zu einem ſpäteren Zeitpunkt nachgeholt.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.
e Am morgigen Sonntag ſpielt die Ligamannſchaft des
Sport=
verein3 Darmſtadt ihr letztes Verbandsſpiel der Kreisliga 1933/24.
Ihr Gegner iſt der Fußballklub Olympia=Lampertheim,
dem es unter beſonderen Umſtänden gelang, beim Vorſpiel in
Lampert=
heim ein Unentſchieden (1:1) gegen den Sportverein zu erzielen.
Abge=
ſehen davon, daß der Sportverein gegen den Ausgang dieſes Spieles bei
der Verbandsbehörde Verufung eingelegt hat, die bis heute noch nicht
eutſchieden iſt, wird er anderenteils ſicher am morgigen Sonntag auf dem
Spielfelde beweiſen, daß das von Lampertheim im Vorſpiel erzielte
Re=
ſultat nicht einwandfrei geweſen iſt. Das Spielfindet beſtimmt
ſtatt. In letzter Stunde hat zuar das Heſſiſche Miniſterium
Fußball=
ſpiele für Palmſonutag verboten, da es ſich hier um Luſtbarkeiten
han=
deln ſoll, die den betreffenden Feiertag entheiligen könnten. Um die
Un=
haltbarkeit dieſes Standpunktes darzutun, hat ſich die Leitung des
Sport=
vereins eutſchloſſen, das Spiel dennoch auf eigene Verantwortung
ſtatt=
fin en zu laſſen, um dadurch gerichtlich zur Anzeige gebracht und damit
in die Möglichkeit verſetzt zu werden, im Intereſſe aller eine gerichtliche
Auslegung der in Frage kommenden Beſtimmung (Art. 229 des
Polizei=
ſtrafgeſetzbuches von 1855!) zu erlangen. Um nach Erreichung dieſes
Zweckes aber der betreffenden miniſteriellen Auslegung bis zu beſagter
Entſcheidung nicht entgegen zu handeln, ſei ſchon jetzt darauf
hingewie=
ſen, daß das anfänglich für Karfreitag angeſetzt geweſene Spiel
ge=
gen den mitteldeutſchen Fußballmeiſter Fortung=
Magde=
burg nunmehr erſt am Oſter=Samstag ſtattfinden wird.
Nummer 103.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924,
Leichtathletik.
Waldlaufueiſterſchaft der Heſſiſchen Schutzpolizei.
e Die alljährlich von der Heſſiſchen Schutzpolizei in Ausſicht
ge=
nommene Austragung der Waldlaufmeiſterſchaft, findet am
morgigen Sonntag auf den Sportplätzen am Böllenfalltor ſtatt. Die von
jeher begeiſternde Anteilnahme an dieſer Veranſtaltung und die
aus=
gezeichnete Durchführung dieſes Waldlaufes ſind bekannt. Er bildet im
Darmſtädter Sportleben ein Teil neben den anderen gleicher Art ſtets
wiederkehrenden jährlichen ſportlichen Wettkämpfen. Es iſt auch diejenige
Veranſtaltung, der beſonders von ſtaatlicher Seite das meiſte. Jutereſſe
und die größte Unterſtützung entgegengebracht wird. Kein Waldlauf in
der näheren und weiteren Umgebung, wie dies am Samstag der Fall iſt,
hatte bis fetzt eine Teilnahme von über 300 Läufer, alle aus einem
engeren Verbande, aufzuweiſen. Dieſe außerordentlich große Zahl von
aktiven Teilnehmern rückt eindrucksvoll die Wirkung für die Sache
ſelbſt ins beſte Licht. Der Lauf geht über 6 Kilometer und iſt offen für
ſämtliche Beamte der Heſſiſchen Schutzpolizei. Jede Mannſchaft muß
aus 8 Mann beſtehen, von denen 6 bei Erreichung des Zieles durch
Punkte gezählt werden. Gleichzeitig werden ſämtliche Läufer als
Ein=
zelläufer gewertet. Derfenige, der in der kürzeſten Zeit die Strecke
durch=
läuft, erringt den Titel Waldlaufmeiſter der Heſſiſchen Schutzpolizei.
Diejenige Mannſchaft, die mit 6 Läufern zuerſt und damit mit den
wenig=
ſten Punkten das Ziel erreicht, erhält den Titel Waldlauf=Meiſterſchaft
der Hefſiſchen Schutzpolizei. Für den Sieger im Einzellauf hat der Herr
Staatspräſident einen Wanderpreis geſtiftet, den Wachtmeiſter Meyer
ſchon zweimal hintereinander gewonnen hat. Den
Maunſchaftsmeiſter=
titel verteidigt die erſte Bereitſchaft mit dem bekannten Sportsmann
Herrn Hauptmann Jans. Daß dieſen früheren Siegern bei der großen
Zahl von Teilnehmern eine außerordentlich große Konkuxrenz in dieſem
Jahre entſtanden iſt, iſt ſicher. In dem 19jährigen Polizeiſchüler
Gell=
weiler iſt Meher ein ſtarkcr Konkurrent entſtanden. Auch im Mann=
ſchaftslauf wird der erſten Bereitſchaft abermaliger Sieg nicht leicht ſein.
Für Darmſtädter Verhältniſſe iſt der Ausgang des Waldlaufs inſofern
intereſſant, als ſich die meiſten für den Sieg in Frage kommenden
Teil=
nehmer als aktive Mitglieder aus faſt allen Darmſtädter Turn= und
Sportvereinen zuſammenſetzen. Was alſo Turn= und Sportvereine von
gemeinſamen Veranſtaltungen abhält, vereinigt, ſich zum größten Teil
unter den Beamten der Heſſiſchen Schutzpolizei bei einem gemeinſamen
Waldlauf. Dieſe Tatſache ſichert der morgigen Veranſtaltung ſchon im
voraus den großen Erfolg.
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berg, Major a. D., 48 J., Neue Niederſtr. R. Am 25.: Eliſabethe
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fer geb. Rethmann, 73 J., Nieder=Ramſtädter Str. 56. Am 24.: Auguſt
Volk, Kaufmann, 31 J., Kirchſtr. 19. Am 26.: Margar. Eckart geb.
Emig, 22 J., Pareusſtraße 11: Aurelie König geb. Burk, 75 Jahre,
Pareusſtraße Nr. 7. Am V.: Gertrude Biedenkapp geb. Ganß,
Hafide elalnaflt e ech eche de er iche
mann. Kaufmaun, en J. Seheim, hier Stadtkrankenhaus. Am 2.
Kathar. Ockin geb. Reeg, 56 J., hier Stadtkrankenhaus. Am 30.: Marn.
Müiller geb. Engel, 66 J., Rhönring 95; Johannes Wagner,
Privat=
mann, 77 J., Kiesſtr. 135. Am 29.: Heinz Haager, Student, 21 J.,
Die=
burger Str. 14. Am 30.: Erna Kunz, 8 Stunden, Gutenbergſtr. 35. Am
31.: Chriſtina Schmidt geb. Keil, 71 J., Teichhausſtr. 34. Am 30.:
Ludwig Veter Wilhelm. 2 J., Mvosbergſtr. 99; Luiſe Krauſe geb. Heing
mann, 75 J. Heinrichſtr. 74. Am 31.: Kathar. Schad geb. Hirſchner,
76 J., Schulſtr. 5; Emilia Leydhecker, Privatin, Herderſtr. 17;
Hilde=
gard Koch, 11 T., Stadtkrankenhaus. Am 1. April: Gg. Hermann,
Direktor i. R., Riedlingerſtr. 21; Margar. Tietze geb. Kratz, 73 J.,
Er=
bacher Str. 25. Am 31. März: Marie Lenz, Privatin, 49 J.,
Rückert=
ſtraße 26. Am 1. Abril: „Eliſabeth Felmer, 10 Jahre,
Wendelſtadt=
ſtraße 33. Am 2.: Grimme, Marie, 23 J., ledig, Herdweg 21. Am 1.:
Adam Steinmetz, Taglöhner, 67 J. Neue Niederſtraße Nr. 3.
Verg=
mann, Philipp, Fabrikarbeiter, 44 J. Fuhrmannſtraße 12. Deeg. Wilh.,
Spezereihändler, 64 J., Pallaswieſenſtraße 121. Vix, Irmgard, 7 Mon,
Karlſtraße 72. Am 2.: Weidmann, Philipp, Schuhmachermeiſter, 70 J.,
Wittmannſtraße 8. Am 1.: Metzner, Johanna, geb. Sautier, 35 J.,
Ehefrau des Finanzbeamten, Riegerplatz 12. Am 2.: Dittmann, Ludwig,
Gärtnerlehrling, 17 T. Auerbach, Bergſtraße, hier Hermannſtraße 6.
Bitſch, Philipp, 2 J., Illigweg 54. Am 3.: Mertz, Chriſtian, ohne Beruf,
63 J.. Gräfenhauſen, hier Stadtkraukenhaus. Am 2.: Späth, Georg,
1 J., Obergaſſe 26. Am 3.: Geher, Karl Heinz, 1 J., Beſſungerſtraße 86.
Am 2.: Martin, Chriſtine, geb. Weigand, 68 J. Chefrau des
Rechnungs=
rats, Hoffmanſtraße 44. Am 3.: Erb, Geinrich, Obergärtner, 74 J.,
Kranichſteinerſtraße 51. Hinze, Ludwig, Lokomotivführer i. N. 79 2
Heinheimerſtraße 63. Am 4.: Bornhauſen, Otto, Generalkonſul 77 J.,
Am Erlenberg 21. Zentgraf, Charlotte Friederike Marie, geb Föhliſch,
69 J., Witwe des Pfarrers in Wertheim a. M., hier Eliſabethenſtifk.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Edangeliſche Gemeinden.
Sonntag Palmarum, den 13. April 1924,
Landes=Buß= und Bettag.
(IJu allen Kirchen Kollekte für bedürftige evang. Gemeinden in Heſſen.)
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Kleberger. — Um 111, Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Nachm. 5 Uhr: Gottedienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Montag, den
14. Avril, abends 8 Uhr: „Matthäus=Paſſion” von Heinrich Schütz,
aufgeführt vom Kirchengeſangverein der Stadtkirche. (Kollekte für die
Kirchenmuſik)
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
8 Uhr: Paſſionsfeier des Kirchengeſangvereins für Stadtkirche und
Schloßkirche.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. — Um 11 Uhr: Chriſtenlehre für die Neukonfirmierten.
Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
— Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk
im Gemeindehaus: Pfarrer D Waitz; für den Oſtbeziuk in der Kirche:
Pfarrer Beringer. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfr.
Beringer. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt. Feier des
heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 16 Uhr an in
der Sakriſtei.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Superinten=
dent D Flöring. Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 5½ Uhr: Pfr. Goethe,
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent
Gerſten=
maier. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm.
2 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Avends
6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls. Pfarrer
Wagner. Anmeldung von 146 Uhr an in der Sakriſtei.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
1s10 Uhr an in der Sakriſtei. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Wolf.
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 16 Uhr
an in der Sakriſtei.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel,
— Um 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: 1.
Paſſions=
andacht. — Montag, den 14. April, nachmi. 3 Uhr: 2. Paſſionsandacht.
Dienstag, den 15. April, nachm. 3 Uhr: 3. Pa’ſionsandacht. —
Mitt=
woch, den 16. April, nachm 3 Uhr: 4. Paſſionsandacht. — Ebangel.
Sonntagsverein CChriſtl. Verein jungerMädchen), Sonntag,
nach=
mittags von 4—7 Uhr: Vereinsſtunden
Kranichſtein (Schloßkavelle): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarraſſiſtent Wetzel=Arheilgen.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½4 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Schäfer.
— Abends 81, Uhr: Mitgliederverſammlung — Montag, abends 8/ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends 81, Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8½, Uhr: Bibelſtunde in der
Funkerkaſerne. — Donnerstag, abends 8½, Uhr: Bibelſtunde (
Opfer=
geſetze). — Karfreitag, nachm 3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfr. Schäfer.
— Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Sekretär Otto. Charlottenburg. —
Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24: Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½= Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für Jungfrauen. — Abends 8½= Uhr: Evangeliſation. —
Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge und
Gebets=
ſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge. — Karfreitag, abends 8 Uhr: Evangeliſation. Sekr, Otto=
Charlottenburg.
Wartburgverein Darmſtadt (C. V. J. M.). Vereinslokal:
Ge=
meindehaus der Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 (Mollerſtr. 23).
Sonntag, den 13. April, vorm. 10 Uhr: Geme nſamer Kirchgang in die
Martinskirche. — Abends 8 Uhr ſpricht Altfreund Weber über
Palm=
ſonntagsgebräuche. Der Abend wird muſikaliſch umrahmt.
Familienange=
hörige und Gäſte willkommen. — Dienstag, den 15. April, abends
8½ Uhr: Mitgliederverſammlung. — Karrreitag, den 18. April,
vor=
mittags 10 Uhr: Abendmahlsgang in der Schloßkirche.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. B.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 814 Uhr:
Anſprache von Rein Frauk: „Jeſu Gebetsleben”, ſimnit Angehörigen).
— Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelſtunde — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Familienkreis. — Karfreitag, abends 8 Uhr: Anſprache
von Reg.=Baurat Keſſel: „Buße, der Weg zur Kraft” (mit Angehör).
Ehriſtlicher Fugendverein Daruſtaot (Dieburgerſtr. 26, I.)
Sonn=
tag, den 13. April, vorm. 9 Uhr: Gebetsgemeinſchaft. — Um 10 Uhr:
Beſuch des öffentlichen Gottesdienſtes. — Montag, abends 814 Uhr:
Gebetsgemeinſchaft — Mittwoch, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde. —
Donnerstag, abends 834 Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Palmſonntag, den 13. April 1924.
Kollekte für arme Erſtkommunikanten.
St. Ludwigskirche: Vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um
6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um 8 Uhr: Heil.
Meſſe. — Um 9 Uhr: Palmenweihe und Prozeſſion; darauf Hochamt
mit Paſſion. — Um 11½ Uhr: Letzte heil. Meſſe. — Nachm. 3 Uhr:
Paſſionsandacht. — Abends 8 Uhr: Faſtenpredigt. — Montag,
Diens=
tag, Mittwoch, vorm 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um 9 Uhr: Singmeſſe.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6” Uhr
Heil. Meſſe. — Nachm. 14 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kon=
gregation. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kaßelle zu Griesheim: Sonntag, vorm, 9½s Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm, von 4—7 und abends von
8—9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
Um 1=7 Uhr: Frühnteſſe. — Um 8 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt.
— Um 91= Uhr: Palunenweihe und Hochamt. — Nachm. 2 Uhrt
Faſtenandacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt,
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 5—7 Uhr und von
8—81= Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. — Um 7½4 Uhrz
Heil. Meſſe ſvor und in derſelben Austeilung der heil. Kommunion)
— Um 7½ Uhr: Predigt. — Um 8½4 Uhr: Heil. Meſſe (nur in
der=
ſelben Austeilung der heil. Kommunion). — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt ſvorher Austeilung der heil. Kommunion). — Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre. — 11m 21 Uhr: Andacht. — An Wochentagen 7.
Stun=
den vor Schulbeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sountag im Monat Männerkongregativn. —
714 Uhr: Heil Meſſe mit Generalkomnunion, — Nach der Andacht
Verſammnlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. — 7½4 Uhr: Heil Meſſe mit
General=
kommunion. — Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. — Um 41= Uhr:
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden letzten
Sonntag im Monat Frauenſonntag. — Um 7½ Uhr: Heil. Meſſe mit
Generalkommunion der Frauen. — Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 1. und 3. Donnerstag im
Mo=
nat, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung
St. Martin Beſſungen (jüngere Abt., 14—17 Jahre) im Vereinsſaal,
Herdwveg 28. — Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St. Martin Beſſungen
ältere Abt., 18—24 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28.
Katholiſcher Kirchenchor St. Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Bickelmann, Beſſungerſtr. 8.
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 81): Vorm.
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der St Fideliskirche „Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Airche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. b Uhr, und abends 8 Uhrr
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm, 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Un ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½4 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 122 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg, 198 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 13. April;
vorm. 111. Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 16. April, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 16. April, abends 814 Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evaugeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
13. April, nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr:
Paſ=
ſions Feier im Mozartſaal. Schulſtr. 8. — Karfreitag, den 18. April,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Bred. Erhardt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 13. April, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Epangeliſation. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Karfreitag, vormr, 110 Uhr: Stille Stunde.—
Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 13. April: Sonntagsſchullehrertag. Beginn 9½ Uhr
vor=
mittags bis 1 Uhr mittags, 3½= Uhr nachm. bis 7 Uhr abends.
Jeder=
mann iſt herzlichſt eingeladen, — Donnerstug, den 17. April, abends
8½4 Uhr: Bibelbeſpechſtunde
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt;
Saalbauſtr. 67, Bürgerhallel: Sonntag, den 18. Aprul, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um 144 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 17. April,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 13. April: Vorm. 10½ Uhr:
Heili=
gungs=Verſammlung. — Nachm 2 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
8 Uhr: Heils=Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 13. April
nachm. 1a3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um 1.4 Uhr: Gottesdienſt.
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Ooooooeoleeloelgoleeessoeo
Rummer 103.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
Seite 13.
Die glückliche Geburt eines
kräf-
tigen Jungen zeigen hocherfreut an
Kammermusiker
Arthur Sawitzky und
Frau Emmy
Darmstadt, den 10. April 1924.
Ihre am Samstag, den 12.
April,nachm. 2 Uhr, ſtattfindende
Trauung
zeigen an
Aenne Kunz
Ludwig Jung
Arheilgen.
(4667
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme an dem
ſchmerz=
lichen Verluſte unſeres lieben
Mannes und Vaters ſagen wir
allen lieben Freunden unſeren
wärmſten Dank.
(*10788
Berta Ettling, geb. Eſſelborn
Sophie v. Rahlo, geb. Ettling
11. April 1924.
Herdweg 63.
Wir erfüllen hiermit die ſchmerzliche Pflicht,
von dem am 10. d. Mis. erfolgten Hinſcheiden
des Vorſitzenden unſeres Aufſichtsrats
Herrn
Duge Lines
Kenntnis zu geben.
Wir verlieren in ihm den hochgeſchätzten
Mit=
arbeiter und Berater, der ſeine hervorragenden
organiſatoriſchen Gaben und reichen Erfahrungen
auf techniſchem und wirtſchaftlichem Gebiete bis
zuletzt in unermüdlicher Tätigkeit unſerem
Unter=
nehmen gewidmei hat.
Wir werden dem Verſtorbenen dauernd ein
ehrendes Andenken bewahren.
Darmſtadt, den 11. April 1924.
(4707
Aufſichtsrat und Porſtand
der Süddeutſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamst
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paar braune Damen=
Glacéhandſchuhe. 1 Paar alte gr.
Kinder=
handſchuhe, 1 goldene Halskette mit
An=
hänger, in der Mitte 1 Amethyſt. 1 ſchw.
Lederhandtaſche mit Schlüſſel und
Taſchen=
tuch. 1 ſchwarzes Geldmäppchen mit 1Mk.
1 grüner Herrenfikzhut. Eine Anzahl
ver=
ſchiedene Schlüſſel und Schlüſſelbund. Ein
Trauring, gez. K. B. 1 grüner Kinder=
Sweater. 1 grauer Damengürtel. 1 Brille
in Silberfaſſung. 1 Abreißkalenderblock,
1 Paar braune Damen Hausſchuhe. Ein
braunes Damen=Geldtäſchchen mit 45 Mk.
— Zugelaufen: 1 ſchwarz=weiß gefleckter
Hund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonstagsdienſt und in der Woche vom
12. April bis einſchließl. den 17. April den
Nachtdienn die Merck ſche Apotheke,
Rhein=
ſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Karl=
ſtraße 111.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem Ableben
unſeres lieben Vaters, des Herrn
Georg Hermann
Direktor i. R.
ſagen wir allen herzlichen Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ernſt Schmitt.
Dänkſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher, Teilnahme beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege allen
un=
ſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Antonie Schneider
geb. Külp (*10737
Wäſche und Stoffe
kanfen Sie geg.bequeme Teilzahlung nur bei
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Darmſtadt, Saalbauſtr. 2—6. (3332a
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Kalbfleiſch . . . . . Pfund 1.20
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Dallgswieſenſtraße 30 Telephon 305
In tiefſter Trauer geben wir hiermit bekannt,
daß der Mitvorſitzende des Aufſichtsrates unſeres
Unternehmens
Hern
Dugs Sinnes
am 10. ds. Mis. in den Abendſiunden infolge
wiederholter Operationen in Berlin verſchieden iſt.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen den
Mitbegründer der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. und
den regſien Förderer und tatkräftigſien Berater
unſeres Unternehmens, dem er neben feinen weit
ausgedehnten ſonſtigen Unternehmungen mit
Rück=
ſicht auf die techniſche Entwicklung der (
Elektrizitäts=
wirtſchaft das größte Intereſſe entgegengebracht hat.
Wir werden demſelben allzeit ein ehrendes
Andenken bewahren.
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Nadelholz=Verſteigerung
aus Staats= und Gemeindewaldungen
der Provinz Starkenburg am Freitag,
den 25. April ds. Js., vormitiags
10½ Uhr, zu Darmſtadt im
Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße 18.
Im Ganzen kommen zum Ausgebot:
Schnitth.: Ki. 1407 Fm, Lä. 45, Fi. 8;
Bauholz: Ki. 927 Fm:
Sonſt. Stammholz: Ki. 2410 Fm, Lä
539 Fm, Fi. 293 Fm;
Rutz=Scheiter: Ki. 667 Rm;
Nutz=Knüppel: Ki. 206 Rm, Fi. 2 Rm.
Bei den Loſen bezeichnen: römiſche
Ziffern die Stärkeklaſſen, arabiſche Zi
fern die Feſtmeter= bezw. Raummeterzahl.
Aenderung der Loseinteilung
vorbe=
halten.
Im einzelnen aus den Oberförſtereien:
Babenhauſen zu Babenhauſen: Sonſt.
Stammh. Ki.: Los 1: II. 3; Los 2: III.
192; Los 3. IN. 25: Los 4: V. 18: Ff.:
Los 5 IV., Va u. Vb 12. Hirſchhorn z‟
Hirſchhorn: Nutzknüppel: Ki: Los 1:
176 Rm 1,55 m Ig., 7—10 cm Zopf. Los
2: 32 (mit 6 Wey=Ki. u. 2 Fi.) 1,10 m
Ig., 4/5—7 cm Zopf. Dieburg zu
Die=
burg: Schnitth.: Ki.: Los 1: II. 10:
Los 2: III. 63, IV. 4; Lä.: Los 12: II.
110; Los 13: III. 35: Fi.: Los 19: I. 2,
II. 4, III. 2. Honſt. Stammh.: Ki.:
Los 3: I. 2, II. 12; Los 4: III. 113; Los
15: III. 40; Los 6: III. 67; Los 7: TV.
50; Los 8: IV. 97; Los 9: IN. 130; Los
10: V. 75; Los 11: V. 129. Lä.: Los 14:
III. 36: Los 15: IV. 13: Los 16: T. 103
Los 17: V. 84; Los 18: V. 240. Fi.:
Los 20: II. 6, III. 34; Los 21: IN. 24;
Los 22: Va 13; Los 23: Vb 18.
Jſen=
burg zu Offenbach: Schnitth.: Kie.:
Los 1: I. 4: Lvs 2: II. 10. Sonſt.
Stammh.: Ki.: Los 3: II. 9; Los 4:
III. 7: Lys 5: III. 23; Los 6: III. 21;
1Los 7: III. 21; Los 8: III. 21; Los 9:
1II 23: Los 10: 25; Lo8. 11—25: HV.
139. Lampertheim: Schnitth.: Ki.:
Los 1: I. 6; Los 2: II. 21; Los 3: II.
119; Los 4: III. 7. Sonſt. Stammh.
K:.: Los 5: II. 19; Los 6: III. 51; Los
7: III. 85; Los 8: IV. 86; Los9: V. 75;
Los 10: V. 114. Nutzſch.: 2 m Ig.: K:.:
Los 11: II. 104; Los 12: II. 139; Los
13: II. 136; Los 14: II. 156: Los 15:
II. 138. Langen zu Dieburg: Schnitth.:
Ki.: Los 1: I. 2; Los2: II. 10; Los 3:
III. 17. Sonſt. Stammh.: Kie.: Los
4: I. 3; Los 5: II. 6; Los 6—8: III. 52;
Los 9: IV. 6. Lorſch: Bauh.: Kie.:
Los 1: III. 285: Los 2: TV. 177: Los 3:
V. 285. Meſſel b. Darmſtadt: Schnitth:
Ki.: Los 1: II. 9: Los 2: III. 68; Los
3: IN. 49. Nutzſcheiter (rund 1,75 m
lg.): Ki.: Los 1: 100 Rm, Los 2: 100,
Los 3: 82. Ober=Ramſtadt: Sonſt.
Stammh.: Ki.: Los 1: III. 56; Los 2:
TV. 13. Fi.: Los 3: II. 7; Los 4: III.
73; Los 5: IV. 37: Los 6: Va 13; Los
pelfenſter z vk (eios 7: III. u. IV. 19; Los 8: Va 18: Lo8 9:
Vb 19. Lä.: Los 10: III. u. IV. 13; Los:
11: V. 19. Schaafheim zu
Babenhau=
ſen: Sonſt. Stammh.: Lä.: Los 1: II.
3: Los 2: III. 22: Los 3: IV. 5.
Seligen=
tadt: Schnitth. (Abſchnitte): Ki.: Los
1: I. u. II. 17: Los 2: I. u. II. 25: Los
½I. u. II. 15: Los 4: II. 15; Los 5:
III. u. TV. 48; Los 6: III. u. IV. 47; Los
7: III. u. IV. 48: Los 8: III. u. IV. 48;
Los 9: III. u. IV. 48; Los 10: III. u. T.
49: Los 11: III. u. IV. 46; Los 12: III.
u. IV. 47: Los 13: III. u. IV. 51; Los 14:
III. u. IV. 51;. Lo8 15: IIl. u IV. 48; Los
16: III. u. IV. 47; Bauh. (Abſchnitte)
Ki.: Los 17: V. u. Vl. 26; Los 18: V.
u. Vl. 27; Lo8 19: V. u. Vl. 26; Los 20:
V: u. Vl. 25; Los 21: V. u. VI. 21; Los
22: V. u. VI. 29: Los 23: V. u. f1. 27.
Biernheim: Schnitth.: Ki.: Los 1—3:
. 10: Los 4—13: III. 300; Los 14—20:
V. 170; Los 21—25: V. 35. Sonſt.
Stammh.: Ki.: Los 1 u. 2: III. 5: Los /
3—8: 1V. 180; 8os 9—14: V. 190.
Rutz=
ſcheit. (2,5 m lg.): Ki.: Los 1: 25 Em
L.8 2: 122; Los 3: 55: Los 4: 58; Los
5. 53; Los 6 (2m lg.) 68. Gde.
Beer=
felden(Obf. Beerfelden). Sonſt. Stammh
Ki.: Los 1: 111-V., 86; Los 2: III.-V. 46.
Nähere Auskunft erteilen die
Ober=
förſtereien. Die Oberförſtereien
Seligen=
ſtadt und Viernheim geben Losverzeichniſſe
gegen Vorauszahlung von 1 G.=M. ab
Darmſtadt, den 8. April 1924.
Heſſiſches Miniſterium der Finanzen.
Abteilung für Forſt= und
Kameralverwaltung. (1,Ff.,4681
Großer
In erſteren Tagen treffen 50
erſt=
glaſſige Arbeitspferde ein, darunter
und
Die Pferde werden bei ſchriftlicher
Gargntie 14 Tage auf Probe gegeben.
Eine Anzahlung iſt nicht erforderlich.
Gebr. Barmann
Erbenheim bei Wiesbaden.
Näheren Beſcheid bei (*10815
Leopold Karisberg,
Arheilgen.
Telephon 2678. Darmſtädterſtraße 1.
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Seligenſtadt a. M. Preisangebot erbeten,
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Allgem. Ortskrankenkaſſe
Blumenthalſtraße, 7.
Beilrags=Mahnung.
Alle Arbeitgeber und freivil ige
Mit=
glieder, die noch mit Beiträgen für den
Monat März 1924 im Rückſtand ſind, we den
aufgefordert, die ſchuldigen Beträge, erſtere
einſchließlich 100, für jede Woche des
Ber=
zugs, bei Vermeidung der zwangsweiſen
Beitreibung nebſt der behördlich feſtgeſetzten
Mahngebühr ſoforr an die Kaſſe abzuführen.
Zahlſtunden ſind an allen Wochentagen
von ½8 Uhr bis 1 Uhr im
Verwaltungs=
gebäude.
(4708
Parmſtadt, 10. April 1924.
Ber Vorſtand:
Knoblauch.
Freibank Schlachthof
Hamstag vorft. v. 8 U. ab:
Rindfleich,
Schweine=
fteiſch und
Hammel=
fleiſch.
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Qualität, ausgewog. Pfd.
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2.60
Die Stammholzverſteigerung vom
8. April d. J. wird genehmigt.
Abfuhr=
ſcheine werden gemäß den Verſteigerungs
bedingungen ab 20. April d. J. bei dem
Gemeindeeinnehmer dahier ausgehändigt.
Erfelden, den 10. April 1924. (469.
Heſſiſche Bürgermeiſterei
J. V.; Schaefer.
Allerfelnſte Säßrahm=
Tafel=Butter P5. 1—
Gemahl. Zucker . Pfund 528
Würfel=Zucker . . Pfund 569
Ia Beizenmehl Pfund 10 8
Feinſt. Blitenmehl . Pfd. 179
Feinſtes amerikaniſches
AuSzugSmeAl Pfund A0
Haferflocken loſe ..Pfd. 188
arantiert
Molssfenr rein
Tafel 58 8 . loſe Pfd. 0X9
Dhabe 4
Füllgrabe
Filialen in allen Stadtteilen.
Darmſtädter Tagbtakt
*
Handel und Wandel in Heſſen.
Falconwerke A.=G., Ober=Ramſtadt. Die
Aktien=
mehrheit der Geſellſchaft iſt, einer Meldung zufolge an den
Niebekon=
zern=Berlin übergegangen. Die Geſellſchaft iſt auf längere Zeit gut
beſchäftigt.
Rundſchau.
Die erſte Einzahlung auf die Golddiskontbank.
Die Reichsbank hat nunmehr die erſte Einzahlung von 25 Prozent auf
die Aktien der Golddiskontbank eingefordert. Die Einzahlung erfolgte
in Pfund Sterling bei der Bank von England, wobei die Neichsbank
bereit iſt, fremde Deviſen in Lſtel. umzutauſchen, wenn ſolche zur
Ein=
zahlung benötigt werden. In den nächſten Tagen wird die
Golddiskont=
bank ihre Geſchäftsbedingungen veröffentlichen, Offiziell ſoll die Bank
ihre Tätigkeit am 16. April beginnen.
Weitere Erhöhung der Eiſengußpreiſe. Der
weſt=
deutſche Gießereiverband hat mit Wirkung vom 8. April eine weitere
Preiserhöhung um 10 Prozent eintreten lafſſen.
Hugo Stinnes Riebeck=Montan= und Oelwerke
A.=G., Halle. Die Geſellſchaft hat ihr Jutereſſengebiete in der Gegend
von Aſchersleben (Reg.=Bezirk Magdeburg), in dem von ihr vor kürzem
Bergwerks=Eigentum in einem 2,2 Mill. Quadratmeter großen Felde
verliehen wurde abermals erweitert. Das Oberbergamt Halle verlieh
ihr unter dem Namen „Wulferſtedt” Bergwerkseigentum von 2,2 Mill.
Quadratmeter in den Gemarkungen Wulferſtedt, Hornhauſen und
Neu=
wegersleben zur Getvinnung der dort lagernden Braunkohle.
"* Die Abgabe der Vermögensſteuererklärung.
Die Friſt zur Abgabe der Vermögensſteuererklärung iſt nach Mitteilung
aus dem Reichsfinanzminiſterium bis zum 30. 4. verlängert worden.
Schwierige Lage der Kaliinduſtrie. Aus
unter=
richteten Kreiſen wird mitgeteilt, daß der Akſatz an Kali, Superphosphat
und Thornasmehl im Inlande in dieſem Frühjahr gegen alle Erwartungen
zurückgeblieben iſt. Die Landwirtſchaft hat von dem ihr
vom Staate eingeräumten Kredit nur in Höhe von
10 Prozent Gebrauch gemacht. Ein nicht unerheblicher Teil
der Kali=Induſtriebetriebe mußte ſtillgelegt werden, die noch arbeitenden
Betriebe haben drei bis vier Feierſchichten eingelegt, ſodaß umfangreiche
Arbeiterentlaſſungen ſich nicht verhindern ließen. Daß überhaupt noch
etwas zu tun iſt, liegt daran, daß infolge der kühlen Temperatur des
Frühjahrs einige Aufträge bis Oſtern laufen. Eine Beſſerung der
Ge=
ſchäftslage in der Kali=Induſtrie iſt vor Juli nicht zu erwarten.
8 Bayer. Zelluloidwarenfabrik vorm. Albert
Wacker A. G. in Nürnberg. Der Geſchäftsbericht über das 27.
Geſchäftsjahr verzeichnet wiederum befriedigende Umſätze. Die
aus=
gewieſenen Gewinnziffern der Bilanz, ſowie des Cewinn= und Verluſt=
Kontos ſeien lediglich ein Spiegelbild des bedauerlichen
Währungsber=
falls im letzten Jahre, ſie verlören jede vergleichende Bedeutung mit
dem Vorjahr. Mit Rückſicht auf die geſetzlich vorgeſchriebene
Eröffnungs=
bilanz in Goldmark ſoll der verbleibende Reingewinn von Mark
72 818 973 691 012 322,26 auf neue Rechnung vorgetragen werden. —
Die Nachfrage nach den Erzeugniſſen des Betriebes ſei in den erſten
Monaten des neuen Geſchäftsjahrs, das das Kalenderjahr iſt, eine rege
geweſen (der Bericht datiert vom 17. März); ein Urteil über die weitere
Entwicklung laſſe ſich bei den derzeitigen Verhältniſſen naturgemäß noch
nicht abgeben.
Schiffahrt und Verkehr.
* Norddeutſcher Lloyd A.=G., Bremen. Der
Nord=
deutſche Lloyd ſoll, Blättermeldungen zufolge, in Brooklyn in
Unter=
handlungen wegen der Miete eines zirka 1300 Fuß langen Piers, den
er für die Abfertigung der Paſſagiere ſeiner größeren Dampfer,
insbe=
ſondere des „Colambus” zur Verfügung zu haben wünſcht, ſtehen. Die
bisher vom Norddeutſchen Lloyd benutzten vier Anlagen in Hoboken
werden wie bisher weiter von ihm benützt.
Warenmärkte.
* Frankfürter Getreidebörſe vom 11. April. Amtliche
Notierungen (Getreide, Hüilſenfrüchte und Biertreber ohne Sack.
Weizen=
mehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilo): Weizen
Wetterau 18—18,35, Roggen 16—16,50, Sommergerſte für Brauzwecke
20—21, Hafer inländiſch 15—15,50, do. ausländiſch — Weizenmehl
ſüd=
deutſches Spezial Null 27,75—28,50, Roggenmehl 23,25—23,75, Weizen=
und Roggenkleie 9,75—10,50, Mais gelb 19,25—20. Tendenz: ruhig.
* Berliner Produktenbericht vom 11. April. Der
Pro=
duktenmarkt ließ wieder jegliche Lebhaftigkeit vermiſſen. Nach wie vor
war das Angebot vom Inlande gering und die Käufer beobachteten
Zurückhaltung. Der letztere Umſtand hat ſeiner Urſache in der
Geld=
knappheit. Die Mühlen kaufen nicht wegen der Konkurrenz der
Reichs=
getreideſtelle und des immer ſchwieriger werdenden Mehlabſatzes. Auch
Gerſte war ſehr ſtill und luſtlos. Für Hafer will der Konſum die
ge=
forderten Preiſe nicht anlegen. Nur nach der Küſte wurde etwas
ver=
kauft. Jutterartikel und Hülſenfrüchte wurden wenig umgeſetzt.
—r. Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter
ſchreibt uns: Die Wogen der Kaufluſt gingen in der zweiten Hälfte des
Monats März am deutſchen Holzmarkte ziemlich hoch. Inzwiſchen iſt
wieder eine gewviſſe Beruhigung eingetreten. Die Kaufluſt hat
nach=
gelaſſen, die Umſätze ſind kleiner geworden. Es fehlt in weiteren
Krei=
ſen des Holzhandels die rechte Stimmung zur Stellungnahme
gegen=
über den in Schnitthölzern vorliegenden Angeboten. Ein leichter
Um=
ſchwung iſt erkennbar. Worauf iſt die Veränderung der Verhältniſſe
zurückzuführen? Vor allem auf die unſichere politiſche Lage und zum
Teil auch auf den wenig günſtigen Gang des Exportgeſchäfts. Dazu
kommt, daß viele Zwiſchen= und Platzholzhändler ſich Schnitthölzer
ein=
kauften und nun, da ſie angemeſſene Preiſe im Wiederverkauf an den
Konſum zu erzielen beabſichtigen, dort auf einen gewiſſen Widerſtand
ſtoßen. Die Möbelhändler ſind nämlich noch immer trotz der
Preisſtei=
gerungen, die an allen Warenmärkten eingetreten ſind, bemüht, die
ferti=
gen Möbel zu Friedenspreiſen oder wenig darüber einzuk aufen. Sie
machen alſo allen Ernſtes häufig genug den Verſuch, die Tiſchler zur
Hergabe ihrer Erzeugniſſe zu unrentablen oder ſogar verluſtbringenden
Preiſen zu veranlaſſen. Dieſe ungeſunde Lage wirkt auch auf den
Holz=
maukt zurück. Trotzdem iſt feſtzuſtellen, daß die Verkaufspreiſe für das
Schnittholz ſeit etwa Mitte März um 4—5 Mk. je Kubilmeter geſtiegen
ſind. Für Schalbretter, Kanthölzer und Bauware iſt die Preisſteigerung
größer. Es wurden z. B. in letzter Zeit Kanthölzeu, die Aufangs März
46 Mark frei norddelitſchen Stationen brachten, für 54 Mark und
dar=
über verkauft. Am deutſchen Schwellenmarkt iſt eine kleine Belebung
eingetreten, die auf Kaufabſichten des Eiſenbahnzenkralamtes
zurück=
geführt wird. Auch in Grubenhölzern ſind die Umſätze größer. Dagegen
ſah es am Papierholzmarkt verhältnismäßig ruhig aus, weil die
Geld=
not den Verkehr zur Zurückhalkmg nötigte. Am ſüddeutſchen
Bau=
holzmarkt iſt die Lage feſter geworden, insbeſondere beſtehr dauernd
ſtarke Nachfrage nach guter geſägter Tiſchler=Eiche.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 11. April. (Eigener Bericht.)
Die Beruhigung an den Effektenmärkten hielt auch heute an. Außer der
Nachricht von dem Ableben Hugo Stinnes, die aber ohne jeden Einfluß
auf die Börlenſtimmung blieb, lagen neue Momente nicht vor. Die
Börſe eröffnete zunächſt in gut behaupteter Haltung und konnte ſich
dann auf einige Meinungskäufe, und beſonders auf Wochendeckungen der
Spekulation, etwas befeſtigen. Die erſten amtlichen Notierungen
brach=
ten auf allen Gebieten leichte Erholungen, die bei einigen
Montanwer=
ten 2 Billionen Prozent erreichten. Auch der Chemie= und Elektr.
Aktien=
markt lag einheitlich feſt. Zu erwähnen iſt hier Schuckert, die 5½
ge=
wannen. Auch Zucker= und Großbankwerte tendierten einheitlich nach
oben. Schiffahrts= und Maſchinenwerte lagen feſt, wenn auch auf dieſen
Gebieten einzelne Papiere, wie Nordd. Lloyd, Daimler und Karlsruher
Maſchinen kaum verändert waren. Im freien Verkehr waren
Vor=
kriegs=Stadtanleihen zu ſteigenden Kurſen gefragt. So alte Frankfurter
Stadtanleihe 2½, alte Darmſtädter 5 Bill. Geld, alte Berliner 3 Bill.
Geld. Vorkriegspfandbriefe waren im Großen und Ganzen unverändert
mit 2—2,5 geſucht, nur Frankfurter Pfandbriefbank=Pfandbriefe
auffal=
lend feſt bis 3:/.. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe trat auf Realifationen
eine leichte Abſchwächung ein, die jedoch bald überwunden wurde, ſodaß
die Kaſſakurſe nur vereinzelt geringe Ermäßigungen gegen die erſten
Notierungen brachte. Am Kaſſamarkt war die Kursgeſtaltung nicht
ein=
heitlich, neben einer ganzen Reihe von Erholungen waren auch da und
dort infolge von Zufallsorders erneut Abſchwächungen zu verzeichnen.
So bei Jetter u. Scherer, Bad. Maſchinen, Faber u. Schleicher und
Hindrichs Aufferman.
Der freie Markt verkehrte ebenfalls in feſter Haltung. Man hörte
hier: Api 41 Beckerſtahl 8½, Beckerkohle 5‟/., Benz 47/9, Brown Boveri
2½, Hanſa Lloyd 1,7, Krügershall 6½, Petroleum 13¾, Naſtatter
Wag=
gon 5½4, Schebera 2½, Ufa 6. An der Nachbörſe konnte ſich erneut eine
Befeſtigung durchſetzen und man ſchloß zu den höchſten Tageskurſen.
Es wurden noch genannt: Badiſche Anilin 1534—15‟),, Höchſter 12/s
Elberfelder 13½4—14, Norddeutſcher Lloyd 57/s.
12. April 1924 Nr. 103
* Berliner Börſenbericht vom 11. April. Im Anſchluß
an die geſtern eingetretene Befeſtigung eröffnete der heutige Verkehr in
zuverſichtlicher Haltung. Auf allen Gebieren übetwogen die Aufträge,
was ſich aus dem Anreiz, den der niedrige Kursſtand bietet, erklärt. Der
Tod von Stinnes bildete kein Moment der Beunruhigung mehr, weil
man auf das Ereignis ſeit mehreren Tagen vorbereitet war. Auch die
Gerüchte von Zahlungsſchwierigkeiten einzelner Firmen waren
ver=
ſchwunden. Die Kurſe ſtellten ſich auf allen Gebieten vorwiegend etwas
höher. Von den Montanwerten erfuhren beſonders einige
Stinnes=
papiere nach den vorangegangenen Nückgängen eine namhafte Erhöhung,
ſo Deutſch=Luxemburger und Siemens u. Halske, die ſich um 2,75 bzw.
2,50 Billionen Prozent bei den erſten Kurſen höher ſtellten. Bochumer
ſetzten dagegen 1 Billion Prozent niedriger ein. Kattowitzer gewannen
einen namhaften Teil der letzttägigen Verluſte zurück, nämlich 4,5
Bil=
lionen Prozent. Das Geſchäft war nicht beſonders lebhaft, und
vor=
übergehend machte ſich auch bald eine Erſchlaffung geltend. Dann aber
zeigte ſich erneut Kaufluſt, die angeblich auch vom Auslande genährt
wurde, und die Aufwärtsbewegung begann in mäßigem Tempo von
neuem. Am Deviſenmarkt wurden einige Kurſe ermäßigt.
Deviſenmarkt.
VeG TA Ree Amſterdam=Rotterdam .. 156,61 157.39 156,61 157.39 Brüſſel=Antwerpen ...." 21.65 21.65 20.95 21.05 Chriſtiania.. . 57.35 58.25 57.85 58.15 Kopenhagen 69.82 70.18 69 82 70.18 Stockholm.. 110.92 111.48 110.92 111.48 Helſingfors 10.57 10 63 10 57 10.63 Italien .. 18.70 18.80 1855 18,65 London 18.205 18.235 18.205 18.265 New=York. 4.19 4.21 4.19 21 Paris. . . 25.64 25.76 2174 24.*6 Schweiz". 73.72 74.08 73.72 74.08 Spanien. 56.36 56.64 56.16 56.4 Wien (i. D.=Oſterr. 6.08 6 12 6 08 6.12 Prag ....." 12.71 12.79 1256 12.64 Budapeſt.. . 6.08 6.12 6.08 6.12 Buenos=Aires. 1.375 1.385 1.375 1.385 Bulgarien. . 3.29 3.31 3.20 331 Japan". 1.795 1.805 1.795 1.805 Rio de Janeiro 0.485 0.505 0.475 0.485 Belgrad. 5.63 5.67 5.62 5.67 Liſſabon 13.21 13.29 129 13.04 Danzig 72.81 73.19 72.81 73.19
Vefe
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Berliuer Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
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AſchaffenburgerBellſtoft
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Berl.=Anhalt=Maſchi
Berl. f.Elektr. B.vorzi
Bismarckhütte .
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Bremer Bulkan,.
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Chem. Heyden.
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Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..."
Deutſche Petroleum.
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Dynamnit Nobel ..."
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Eleftr. Lieferung ..
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Halle Maſchinen ..
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9750 17300 Hemoor Zement. 33500 22125 21000 Hirſch Kupfer. 24600 8500 8500 Höſch Eiſen 700 Hohenlohe Werke.:
Kahla Porzellan .. 23000 36000 33000 10000 18000 20000 Lindes Eismaſch. .. 15000 56000 Lingel Schuh ..."
Linke u. Hofmann .. 3400 83000 18000 3800 4000 L. Loewe u. Co. .. 39250 11060 10500 C. Lorenz ... 4100 12600 14000 Meguin 18500 5875 6375 Nieberländiſche Kohle: 25060 af4 23250 Nordd. Gummi ...." 700 37250 38750 Orenſtein. . . .. . . . . .. 12000 Rathgeber Waggon. 6080 35250 38000 Rombacher Hütten.. 15100 69000 69000 Roſitzer Zucker ... 24250 100000 119000 Rütgerswerke". 11250 6000 6300 Sachſenwerk .....
Sächſiſche Gußſtahl: 2000 12250 13560 24000 11750 13750 Siemens Glas .. 17000
— 4500 5090 Thale Eiſenhütte . . . 5000 5100 Ver. Lauſitzer Glas ... — 17000 16000 Volkſtedter Porzellan.. 7500 13100 13875 Weſtf. Eiſ. Langendreer 13000 13800 13250 Wittener Gußſtahl .. .. 23000 85000 80000 r=Werke ... 8250
1 Proz.
1Proz.
1Proz.
1Proz.
1Proz.
1Proz.
1Proz.
1 Pros.
1Proz.
1Proz.
1 Proz.
1Proz.
1Proz=
1Proz=
5 Proz=
1Proz.
10 Pr.
1Proz.
10 Pr.
1Proz.
1Proz=
2 Proz.
11. 4.
9875
36000
27750
36060
24500
10000
15300
3300
19500
43000
4376
18500
29750
700
13250
6200
15750
28750
12250
2100
18600
7600
14100
26000
8750
Frankenkurs in London: 73.80
Markkurs „
19.30
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1924.
Europäiſche Staatöpapiere.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe .........
........
„...
33a
„......
3%
Dollar=Goldanleihe. . .. .. . .. .."
Dollar=Schatzanweiſungen ....
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
K IIv. 23
Tv. 24
*
*
k, Iv.24
(½‟ D. u. V. Schekanweiſg.
4½%HI.—IK.
4% Df. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
4½, Preuß, Konſols ....... 0.31
3½½ „ „ ...... 025
„ ........ 0,4
4½ Bad. Anl. unk. 1935 ......
3½% „ v. 1907 ....... 039
4½ Bahern Anleihe ........."
...
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rc. 26 ... . . . . . . . . .
8—16% Heſſen Reihe XXXJI.
untilgb. b. 28 . . . . . . . . .. . . .."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . .
3½% ................
3% „ ............
4% Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902 ........."
.....
4% „...
5% Bulgar. Tabak 1902.. .. .
171 % Griech. Monopol ....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 „.........."
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..................
4% Oeſt. Goldrente ......... 11
4½ „ einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ...."
4% am. Goldrente konv.
4½ „ am. b. 05 ..... ...."
425 Türk. (Admin.) v. 1903..
4½ „ (Bagdad) Ser. T.
„II..
4% „ v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatsr. v. 14 .
„ Goldrente ........"
„ Staatsr. v. 10 .„...
42 Kronenrente ...... 055 055
Außereuropäiſche.
6% Mexik. amort. innere . . . . . ."
5% „ konſ. äuß. b. 99,.... 58
4% „ Gold v. 04, ſtfr. . . . ."
3% „ konf. inner. ......."
4½% Irrigationsanleihe .
5% Tamaulipas, Seriel...... 23
— 2,55 2,4 2.55 0.152 2.9 Md 3,4Mc 0,3 05 — 4,2 4,2 — 0,3 2.9 — 07
— 2,5 — 65
Lblig. v. Tranzportanſt.
g üliſabethbahn ſtfr. . . .. . . .
2 Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
50 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtr. . .
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neue „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...."
Oeſt. „ 1. b. 8. Em.,
9. Gm. .. . .
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonction ..."
Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . ..........
...
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl. .
6‟ Heſſ.Braunk.=Rogg.Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser. Iu. II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bauk=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
550 % Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. . . .. ... ..
927 Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
D:26 Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
03 025.) Commerz= und Pribatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein....
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft .. . . .. ..."
Dresdner Bank. . .. . . . . . . . . . ."
Frankfurter Bank ..........."
„ Hypotheken=Bank.
3,4 Metallbank. . . . . . . . . . . . . . .. .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . ."
5,25 Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . ."
Rhein. Creditban: ..........."
—
„ Hypothekenbank ......"
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
2.2
Weſtbank ...................
1
9.9 Wiener Bankverein .........."
Bergwerks=Altien.
Berzelius .................."
WBochumer Bergb. ......... .."
Buderus... . . . . . . .. . . . ......
6,5 6,7
Dt. Luxemburger .. . . . . . . . ..."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . .
Gelſenkirchen Bergw. .... . .. .
3,75 42 Harpener Bergbaut, ”naaaaa:.7
Kaliwerke Aſchersleben .... ..."
Salzdetfurth .. . . . . ."
Weſteregeln .......
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ......."
Mansfelder ................."
Oberbedarf ................."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. ..
B
Phönix Bergbau ........."
T— Tauſend. M—Millionen. M4 — Milliarden. 9U—ohne Umſaz, X —rationiert.
10 4.
18
5,75
11
35
1,6
33
3,5
081
9.5
5,35
33
15.5
0.4875
24
2.25
7,1
0,525
0338
65
52
1.25
7,1
20,75
27,5
22
11 4.
11
4,5
25
2.
3.4
0,9
1
18
2 —
1.
1,8
16
2,4
0.4625
23,5
2,25
2,4
0.5255
0.35
6.1
12.,75
36,5
62
39,75
54
12
17
27
7,6
16,25
28
24
Rhein. Stahlwerke . .. . . . .
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . .
Rombacher Hütte . . . .. . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Alt.
Ver. Laurahütte ....
Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Verger ........ ............"
Akkumulat. Berlin .... ......."
Adler & Oppenheimer .. . . . .."
Ablerwerke Gb. Rleher) ......."
A. E. G. Stamm.. . . . . . .."
6% Vorzug Lit.4 ...
5% „ „ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ... . .
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim).........
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . .. .. .."
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ..... .. . .
Bing. Metallwerke ...........
Brockhues, Nieder=Walluf....."
Eementwerk Heidelberg.. .. ..."
Karlſtadt . . . ....."
Lothringen (Metz).
Chem, Werke Albert. . . . . . . . ..
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weilerster=mer ........"
Dainler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheibeanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr)....."
Dyckerhof & Widm. Stamm .. .
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. .. . . .."
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer=u. Meſſingw.
Clektr. Lieferungs.=Geſ. ....."
Licht und Kraft . . . . . ..
Elſäfſ. Bad. Wolle. . . ... ... . ..
Emag, Frankfurt a. M... . . . . .
Email.= & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Werke .... . .. ... . . ."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. ..."
Felten & Guilleaume, Carlsw.. .
Feinmechank (Jetter). ... . . ."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas... . . . . . . . .
Frankfurter Hof............
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ... ..
Ganz. Ludlvig, Mainz ......."
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum ... . .....
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... .. . . . . ..
Gotha Waggon ... . . ........."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. ... . .. . ..
Hindrichs=Auffermann. . ... ...
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ... . . . .
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ..... .... .."
Holzverk.=Induſtr. ..... . .....
Hydrometer Breslau ........"
Inag .. . . . . . ...............
Junghans Stamm. . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Kurſtadt R... . .. . .........."
Kelein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn... . . . . . . . .."
Kolb & Schüle Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Leberwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ...... .."
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ...... .. ....
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . .
Dleawerke Frankfurt a. M... ..
Zeters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Phdlipps A.=G. ..... ........"
Porzellan Weſſel............"
Reiniger, Gebbert & Schall...
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . .
„ Metall Vorzüge.
Rhenania, Aachen ..
Niedinger, Maſchinen
Rückforth, Stettin
Rütgerswerke ............"
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . ."
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..."
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz...
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh... . . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz ........"
Siemens Elektr. Betriebe ... ..
Siemens Glasinduſtrie .. ... . .
Siemens & Halske. . . . . .. . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ....
„ Gummifabr. Bln.=Frkf.,
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin ..........."
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Bogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Boigt & Haeffner Stämme...
Voltohm, Seil ..............
Wahß & Frehtag. . . . . . .. . ...."
Wegelin Rußfabrik .........."
Bellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghäuſel ..... ..."
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau ........"
Stuttgart . . . . . . . . .
Transport=Aktien.
Schantung E. B. .........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paletfahrt) ..... . . .
Nordd. Lloyb.... .. .."
..
10. 4.
10
056
3,6
2,75
8,25
—
3,3
2,6
9,75
14
1,5
—
2.55
1,2
2.5
3,5
3.3
8,5
3,3
3,8
3,1
3,6
3,25
Darmſtädter Werte.
Pahnbedarf .. . . .. ......"
Dampfkeſſel Rodberg. . . . ..
Helvetia Konſervenfabrik. ..
Gebr. Lutz .............."
Motorenbfarik Darmſtadt.
Gebr. Roeder ............
Benuleth & Ellenberger ..
Annotierte Aktien.
Allg. Bankverein Düſſeldorf...
Beckerkohle. . ... .. . .... .. .. .."
Beckerſtahl .. . . . . . . . .. .. .. ...
Benz..... . .. . . . .."
Brovn Boveri ....."
Do
Cont. Handelsbank ...........
Deutſche Handelsbank ........"
Frankf. Handelsbank. . . . . . . . . .
Falconwerke ....
de Giorgi Choe. ..
Growag ....."
Hanſa Lloyzd ...
...
Hero Conſerven ....
Holſatiawerke, Altone .. . ....!
Kabel Rheydt
Krügershall Kali.
...
Metall Starkenburg .... ..
Metz, Karl & Söhne, Freibg.
Neckar=Gummi ..
Petroleum Dtſche.
Raſtatter Waggon
Nemy Chem. ..
Textil=Ind. Barmen (Tiag):...
Ufa Film .. ..
.........
Unterfranken Großkraftw. . ... .
17
4,25
3,5
8,1
40
2,5
0.125
0,05
0,055
0,35
0,4
0,2
1.75
0,6
13
5,5
0,19
3,5
0.15
13.5
5,5
0.35
2,5
5.75
0.5
11. O
11
17
8,4
15
14
1,525
0,8
1.45
3.75
3,75
9,4
3,4
3,3
3,2
3,6
2,5
B.5
5,4
z0
0.08
778
iß
0.45
0.55
2379
0,35
0,2
1.7
0,6
1,3
6.25
i.
Bankgeschaft
Fernsprecher 1308, 1309
11—2O 2 FUTN
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
Rummer 103.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
101)
(Nachdruck verboten.)
Stübing ſpar erſt ſeit Jahresfriſt auf dem Werkplatz. Man
hatte ihn zu Anfang nicht ſonderlich beachtet. Ob er ſich dann
ſelber vorgeſchoben oder die andern es getan, jedenfalls ſtand er
jetzt unter der Arbeiterſchaft in vorderſter Reihe, man hörte auf
ihn und ſeine Mundtüchtigkeit war geradezu ſprichwörtlich
ge=
ſvorden. Neuwerker hatte den kleinen Menſchen einer
ungehöri=
gen Antwort wegen entlaſſen wollen; da Stübing ſich aber
ent=
ſchuldigte, wurde er behalten, und jetzt hätte man ihn ohne
Widerſpruch der Leute nicht abſtoßen können.
Hans Peter lehnte im Schreibſtuhl und ſah auf die beiden
hin, mit denen er nun als „Räte” verhandeln ſollte. Er hatte
wohl bemerkt, daß Stübing mit der Mütze auf dem Kopf
herein=
gekommen war, Knauers aber hatte mit ſeelenruhiger
Hand=
bewegung ihm den Deckel vom hübſch geſcheitelten Haupt
ge=
ſtoßen. „Sieh ſo”, ſagte der Vollbärtige und ſchaute ſtill in
ſeinen Sonntagshut hinein.
„Wer ſpricht zuerſt?” fragte der im Stuhl.
Stübing räuſperte ſich.
„Ich zuerſt,” ſagte Knauers, „ich bin der Oellſt, und dann
haben wirs auch vorher ausgeknobelt.”
„Schön! Daun reden Sie, Knauers.”
„Das ſagen Sie woll, Herr Kromm, als ob das Reden ſo
leicht ging wie’s Arbeiten. Hand und Fuß ſind düchtiger bei
mir wie der Mund. Na. aber ich will’s kurz machen: Möchten
bißchen Lohnerhöhung. Herr!. Zeiten ſind ſchlimm, und jünger
wird man auch nicht. An viel Zurücklegen hat unſereins nicht
denken können. Kinder ſollen doch nicht aufgebracht werden wie
die jungen Hunde.‟ Heſtig drehte er den ſaubern Hut in den
braunen Händen.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 12. April 1924.
„Vom Erſten ab hätt ich meinen Leuten freiwillig Zuſchlag
gegeben”, ſagte der Ingenieur, ein großes Buch aufſchlagend.
„Hab ich’8 nicht geſagt! Sie ſollen wenigſtens das
Viertel=
jahr abwarten, hab ich geſagt. Na, nichts für ungut, Herr,”
fügte er hinzu und ſtieß erleichtert den Odem aus: „Sie ſind man
bißchen dumm, die Leut, die hinter mir ſtehn, ſind ja auch ganz
zufrieden ſonſt; ſie wiſſen, daß ſie’s nicht ſchlecht haben, im
Gegenteil! und wenn ſie jetzt ein paar Groſchen die Stunde
mehr kriegen —
Stübing ſchnitt ein ſpöttiſches Geſicht und räuſperte ſich
angelegentlich. „Nas Was ſoll das? Soll das etwa mir
gel=
ten?” fragte Knauers und trat dem andern einen Schritt näher,
ihm mit merkwürdig blanken Augen ins Geſicht ſehend.
Stübing wich aus. „Nichts!. Gar nichts!” murmelte er
halb dreiſt und halb verlegen, „man wird ſich doch ſchneuzen
dürfen.”
„Denn wär ich fertig, Herr Kromm.”
„Schön, Knauers. Wiederſehn!”
„Ja, dauk auch ſchön! Hab’s mir ſchwerer vorgeſtellt. Na
aber, der Erfolg iſt die Hauptſache! Was hätt ich bloß
ange=
fangen, wenn der Herr nein geſagt hätte —
Befriedigt trat er zurück.
„Nun, Stübing?” Ruhig ging das Einauge über den jungen
Menſchen hin. Ob er ſein Gegenüber richtig einſchätzte? Der
An=
geſprochene ſchoß ein Auge nach rechts, das andere nach links
und fand dann die Mitte ſo zwiſchendurch: „Iſch vertrete den
Teil der Genoſſen, der nach Menſchenfreiheit und Brüderlichkeit
ſtrebt —” er ſtockte und ſtrich ſeine kümmerliche Lippenzier.
„Schön. Alſo vertreten Sie weiter”, klang’s vom
Schreib=
tiſch her.
„Im Ernft, Herr Ingenieur —
„Ja, meinen Sie denn, ich ſcherze? Zur Sache, bitte!”
Stübing ſtrich noch einmal ſein Bärtchen. Wollte die
Sicher=
heit, mit der er hier eingetreten, ihn im Stich laſſen? Vielleicht
war’s doch beſſer, nicht ſo geradeaus in dies ſonderbar glänzende
Eindlige Aneinztſehen. Er ließ ſine Mik. — Se
links ſchießen und äugte ſo zwiſchendurch: „Die Genoſſen hier
wünſchen den erſten Mai frei zu haben. Sie erklären ſich mit
andern ſolidariſch, denen die Forderung längſt bewilligt
wor=
den.‟ Er hatte das Vorbereitete glatt herausgebracht.
„Und wie begründen die Leute den Wunſch? Wir in
Deutſch=
land hätten wahrhaftig alle Urſache, einen Tag mehr als einen
weniger zu arbeiten; ich weiß auch, daß viele Arbeitgeber
ab=
gelehnt haben, ebenſo die Regierung.” Es klang ſachlich=kühl.
Stübing geriet in Eifer. Wenn er in Eifer geriet, ſchielte
er gefährlich: „Begründen? Wer hat uns Begründung über
Weihnachten, Oſtern und Pfingſten gegeben? Da müſſen wir
ein=
fach feiern! Wir wollen aber ein Feſt haben, das der Erde und
den Menſchen zugehört. Gott und der Himmel können zufrieden
ſein, man hat ſie lange genug angefeiert.” Schwang da nicht
ein menſchlich=neuer Ton in der Stimme des jungen Menſchen?
Sein Inneres ſchien redlich mitbeteiligt an dem, was er
bor=
brachte. Und lag nicht auch eine gewiſſe Berechtigung in ſeinem
Ausſpruch? „Die Volksſeele drängt, neuen Ufern zu,” dachte
Hans Peter.
„Ich fürchte, Sie werden für Ihre Anforderung kein
all=
gemeines Verſtändnis finden,” erwiderte er nachdenklich, „Gott
und der Himmel pflegen ihre Vorrechte ſehr gut feſtzuhalten.”
Stübing zuckte die Achſeln, zwiſchen den ſchielenden Augen
hindurch ſchien ſein Lächeln ins Unerfüllbare zu gleiten: „Es
muß ein Anfang da ſein. Leute wie ich und die Genoſſen und
andre wiſſen nicht mehr, was ſie mit den drei Zwangsfeſten
anfangen ſollen. Wir ſind abgerückt von dem Sinn, der dieſen
Feiern zugrunde liegt. Aber wir verlangen nach einem neuen
Zuſammenſchluß.
„Und den ſoll der erſte Mai euch jetzt bringen? Warum hat
ers denn nicht früher getan? Ihr ſeid doch nicht die erſten,
die ihn feiern.”
(Fortſetzung folgt.)
TOMBMAHIIIIM OMOONAL TAEIA
vorzüglich zur Festtagsbäckeren
M.4297
Weiblich
Fräulein
tüchtig im Geſchäft
und Haushalt, ſucht
Stellg. Ang. u. C147
Geſchäftsſt. (rgeos
nmit guten
Fräulein
Empfeh=
lungen ſucht Stelzung
zur ſelb ſtändigen
Führung eines beſ ſ
Haushaltes hier oder
auswärts. Ang= unt.
C121 Gſchſt. (Eunesg
Aelt. Fräulein
vom Lande ſ. Stelt
b. einz. Herrn od ält.
Chep. Ang. u. C 134
Geſchäftsſt. Ei06s
Jg. Dame, 21
J=
aus München, ſucht
Stelle als beſſ. Stütze.
Angebote u. C 79
Geſchäftsſt. (106141s
Mine
TüchtigeDameſ
Die
für Lager u Verkauf
von hieſ g.
Großhand=
lung geſucht. Ange=!1 All
bote unter D 1 and. für eine erſtklaſſige Handelszeitſchrift
Geſchäftsſt. (e1osi8es
Zeugnis=Abſchriften” an nur tüchtigen Herrn für den hieſi=
Bäumer s (2082
Maſchinenſchreibſtube
Rheinſtr. 8. Tel., 1223.
Nur Qualktätsarbeit!
Lehrmädchen
gewandt u. mit gut.
Zeugn. geſ. Gg Karp,
Ludwigſtr.20, Gugsts
Tüchtige.
Jackenarbeiterin!
ſofort geſucht (*10732
Marie Heléne.
Mornewegſtr. 33, I.
Frazt oder Mädchen
bis nach dem Spülen
geſucht.
(*10745
Saalbauſtr. 10, II.
Junger Mann 22 J
wvelcher 21. Jahre in
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