Darmstädter Tagblatt 1924


09. April 1924

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A
Nt
*

Einzelnummer 10 Goldsfenkige

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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 100
Mittwoch, den 9. April 1924.
187. Jahrgang

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ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſung von Schadenerſatz. Bei.
Konſurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabalt weg. Banftonto: Deuſche Bonk und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Der angebliche Sachverſtändigenbericht.

Eine Veröffentlichung des Pariſer Motin.

nien Auszug aus dem Bericht des Sachverſtändigen=
un
den hauptſächlichſten Zahlen und den wichtigſten Konkluſio=
am
, die er in der Lage ſei, zu veröffentlichen. Der Bericht des
Zegleitbrief, den der Vorſitzende, General Dawes, augenſchein= ner vorgeſehen, hauptſächlich:
ich an die öffentliche Meinung Amerikas richte,
einem kurzen Expoſé, in dem die leitenden Grundſätze der
(lbeiten und die Konkluſionen, zu denen man gelangt ſei, an=
egeben
ſeien, 3. dem Berichte ſelbſt und 4. etwa zehn Anhän=
en
, die von der größten Bedeutung ſeien, weil ſie den geſamten
zmt der Statuten der Goldemiſſionsbank, der deutſchen Reichs=
fiduſtrie
darſtellen.
1. Kapitel: Sanierung der deutſchen Finanzen.
Um das deutſche Budget auszugleichen, verlangen die Sach=
eſſtändigen
vom Deutſchen Reiche eine ſehr ſtrenge Kon=
rwlle
über das Ergebnis der deutſchen Steuereinnahmen.
als trotz der getroffenen Vorſichtsmaßnahmen wiederum, die
üranzen in Unordnung gebracht und Verfehlungen in der Aus= habe, das Notwendige zurückbehielte. Das liefe darauf hinaus,
inrung der Reparationsverpflichtungen eintreten würden,
urden die Sachverſtändigen die gutomatiſche Einrichtung einer
ierten ſtrengen Kontrolle vornehmen, der man die weiteſt=
mie
gewiſſe Verbrauchsſteuern auf Tabak und Alkohol direkt
7idie bei der neuen Goldemiſſionsbank errichtete Kaſſe abge=
hrt
würden.
2. Kapitel: Die Goldemiſſionsbank.
Alles, was über die Sanierung der deutſchen Finanzen ge=
zutſche
Währung ſaniere. Die Sachverſtändigen hät=
u
beshalb einen ſehr vollkommenen Plan für die Schaffung
um internationalen Goldemiſſionsbank aufgeſtellt, die ſpäter
Meichsbank, die Rentenbank und die Schachtſche Goldtredit=
Milliarden Goldmark, eingeteilt in vier Millionen Aktien,
Bar in Gold oder in ausländiſchen Deviſen. Eine Million
uns, einſchl, des Immobilienbeſitzes, übermittelt und drei
ſilſionen Aktien würden den internationalen Zeichnern ange=
tent
, die natürlich im Aufſichtsrat vertreten ſein ſollen. Die
aung der ausgegebenen Banknoten müſſe mindeſtens ein
kel des Wertes des umlaufenden Geldbetrages ausmachen.
3. Kapitel: Das Nuhrgebiet.
Machdem der Budgetausgleich und die finanzielle Sanie=
in
Deutſchland erfolgt ſei, glaubten die Sachverſtändigen
die wirtſchaftliche Wiederherſtellung nur unter einer Be=
nung
auf die Dauer geſichert werden könne, nämlich, wenn
ichergeſtellt werde. Ohne die militäriſche Beſetzung des
gebiets anzuſchneiden, erklären die Sachverſtändigen, daß
utig ſei, Deutſchland die freie Verfügung in den von
Truppen beſetzten Gebieten in ſeinen Zolleinnahmen, in ſei=
geſamten
Staatsbeſitz und in ſeinen Eiſenbahnen, einge=
in
regionale Direktionen, wiederzugeben. Die
Reubahnen des Nheinlandes und des Ruhrgebiets, werden
Betrieb, d. h. die Sicherheit der Befatzungstruppei, ſicher=
fenuelle
Wiederaufnahme der Beſetzung.
4. Kapitel: Steigende Jahreseinnahmen.
mm die finanzielle und wirtſchaftliche Wiederherſtellung
uſchlands zu ermöglichen, ſchlagen die Sachverſtändigen
, Haß man Deutſchland eine Herabſetzung ſeiner Zahlungs=
ppillichtungen
gewährt. Dieſe Zahlungen ſeien wie folgt, be=
unut
: Deutſchland werde im erſten Jahre eine Milliarde
ihllen, aufgebracht durch eine internationale Anleihe von
Millionen Goldmark und durch eine Verkehrsſteuer,
900 Millionen Goldmark einbringen foll. Im zweiten und
ann Jahre ſoll Deutſchland je 1200 Millionen Goldmark und
mierten Jahre 1750 Millionen Goldmark zahlen. Deutſch=
könne
nach Anſicht der Sachverſtäudigen vom fünften Jahr
jährlich 2460 Millionen zahlen, die dürch die verſchiedenartig=
Einnahmequellen ſichergeſtellt werden ſollen. Vom 6. Jahr
werde die Reparationskommiſſion von Deutſchland jähr=
Zahlungen verlangen, die nach einem Beſſe=
sſchein
feſtgeſetzt werden ſollen, den das Komitee Da=
lbeſtimmt
habe. Nach dieſen Angaben ſollen die Zuſatz=
ungen
, die von Deutſchland gefordert werden können, grad=
mehrere
hundert Millionen Goldmark zu den bereits ver=
zien
2500 Millionen ausmachen.
2eie obengenaunten 2460 Millionen Barzahlungen ſeien, wie
zuſammengeſetzt: Budgeteinnahmen (darunter
Millionen Verkehrsſteuern), 1500 Milionen, Goldmark.,
nbahneinnahmen: 660 Millionen Goldmärk,
uhmen aus der Hypothek des induſtriellen Be=
300 Millionen Goldmark.
5. Kapitel: Die Reichseiſenbahnen.
ieſe ſollen auf 50 Jahre in eine Geſellſchaft mit
m Kapital von 26 Milliarden Goldmark konzediert
thrwen. Das Kapital beſteht aus. 2 Milliarden Vorzugs=
Ky. die zu einem Viertel zu Gunſten der deutſchen Negierung
19 nu drei Vierteln zu Gunſten der Geſellſchaft verkauft wver=
ſollen
. 13 Milliarden gewöhnliche Aktien, die entſprechend
1½ SBewinn der Geſellſchaft veränderliche Dividenden tragen
10 der deutſchen Regierung übergeben werden ſollen, 11 Mil=
Uunn bevorrechtigter Obligationen zu 6 Prozent (5 Proz. Zin=
Proz. Tilgungsrate, wobei die Tilgung in 37 Jah=
gerechnet
vom vierten Jahre ab, durchgeführt, werden
Dieſe letzteren ſollen der Noparationskonmiſſion über=
werden
und nach dem vierten Jahre, eutſprechend obi=

Paris, 8. April. (Wolff.) Der Matin veröffentlicht ger Berechnung, 660 Millionen einbringen. Die Reparations= ſie ſich um ſo lieber auf die Geſchichte berufen, um Irrtümer der
kommiſſion könne die in ihrem Beſitz befindlichen Obligationen
mitees. Er ſpricht von einem vollkommenen Reſums ſowie auf dem internationalen Markt anbieten und auf dieſe Weiſe
raſch etwa 10 Milliarden Goldmark flüſſig machen.
Um dieſe Flüſſigmachung zu ermöglichen, hätten die Sach=
7omitees Dawes umfaßt 60 Seiten. Er beſteht aus einem verſtändigen zahlreiche Garantien für die internationalen Zeich= ſtürzte, ſo brach zwanzig Jahre nach dem Tode Bismarcks das
lich die Tarife erhöhen.
2. Die zur Verzinſung und Tilgung der bevorrechtigten
Obligationen erforderlichen Summen würden unmittelbar von Nationalſtolz ſich aufrichten kann. Kein Wunder, daß die Er=
eöngeſellſchaft
und der Hypothekengeſellſchaft für die deutſche den Bruttoeinnahmen, nicht von den Nettogewinnen der Ge= innerung daran heute den Gedanken der Wiederholung anregt.
ſellſchaft, erhoben werden.
ſchaft an die Reparationskommiſſion eines Tages unzureichend
würde die Reparationskommiſſion das Deſizit dadurch decken,
daß ſie von dem Teile gewiſſer Steuern, den die Eiſenbahnge=
daß
das Reich in letzter Linie verantwortlicher Garant gegen=
über
den Eiſenbahn=Obligationsbeſitzern werde.
4. Induſtrielle Hypothek. Der Plan ſehe die Aus=
zgenden
Befugniſſe zuerkenne. Die Sachverſtändigen ſchlagen gabe von 5 Milliarden Obligationen auf der Grundlage des in= Nur einige Andeutungen darüber! Der Zuſammenbruch Preu=
zu
erdem vor, daß ein Teil der Budgeteinnahmen, die Zölle, duſtriellen Beſitzes vor, die der Reparationskommiſſion über=
geben
werden ſollen. 40 Jahre hindurch erfoderten dieſe Obli=
gationen
eine Annuität von 300 Millionen Goldmark (Zinſen
5 Prozent, Tilgungsrate 1 Prozent). Die Verwaltung dieſer
Annuität ſei einem Treuhänder überlaſſen, der die Zinſen dieſer
Hypothek einzugiehen habe. Nicht allein, daß jeder belaſtete
Beſitzer gezwungen ſei, dieſe Zinſen zu bezahlen, falls er ſich
ſei, wäre wirkungslos, wenn man nicht gleichzeitig die nicht der Beſchlagnahme oder dem Verkauf ſeines Beſitzes aus=
ſetzen
wolle, ſondern auch die deutſche Regierung ſei für dieſe
Zahlungen herantwortlich, in Ermangelung deren die Repara=
tionskommiſſion
die Verzinſung und Tilgung der Obligationen.
durch Einbehaltung von Steuern ſichern würde, die an und für
n in ſich aufnehmen ſollen. Die Goldemiſſionsbank hat ihren ſich an die deutſche Finanzverwaltung abzuführen wären. Die
in Berlin. Sie wird begründet mit einem Kapital von Einbehaltung ſoll erfolgen auf Grund eines ähnlichen Syſtems,
wie bei den oben angegebenen, für die Eiſenbahnobligationen.
Dieſe Garantien ſetzen die Reparationskommiſſion in den
Lien werden der Reichsbank gegen Uebermittelung ihres Ak= Stand, ihre 5 Milliarden hypothekartſcher Obligationen auf dem
Geldmarkt anzubieten und raſch flüſſig zu machen.
Die Konvertierung der deutſchen Zahlungen.
Suunma Summarum hingen die verſchiedenen Kapitel, die
zu dieſer minimalen Annuität von 2½ Milliarden beiſteuerten,
eng miteinander zuſonmen. Jedes Defizit unter einem dieſer
Punkte werde einer gleichartigen Forderung der Reparations=
kommiſſion
gegenüber anderen Kapiteln entſprechen. Ein De=
fizit
bei den Eiſenbahnen oder deu Hypotheken würde, wie
wirtſchaftliche Einheit in Deutſchland wie= oben erklärt, gedeckt werden durch Mittel aus den fiskaliſchen
Einnahmequellen des Reiches, die über die vorgeſehenen Be=
träge
hinaus erhoben würden.
Mit Recht betrachteten die Sachverſtändigen dieſes letztere
Problem als ſchwieriger, denn die Frage, wieviel und wie
Deutſchland zahlen ſoll. Sie hätten es lange ſtudiert und ſchlü=
eine
interallierte Kommiſſion überwacht, um den norma= gen die Errichtung eines ſtändigen Komitees, beſtehend aus
fünf Kommiſſaren, vor, von denen jeder einzelne Spezialiſt ſein
tllen und um alle Erleichterungen zu gewähren für eine und zu denen je ein von der Reparationskommiſſion vorgeſchla=
gener
und von den Regierungen genehmigter Vorſitzender hin=
zukommen
ſoll. Dieſes Komitee ſoll die Leitung eines ver=
wickelten
und heitlen Mechanismus innehaben, der in letzter
Linie die Aufgabe hätte, einerſeits die Konvertierung der Kapi=
talien
zu vermitteln, die vorübergehend in Deutſchland gelaſſen
werden müſſen, weil ſie ſich im Augenblick nicht konvertieren
ließen.
Das offiziöſe Wolffbüro bemerkt hierzu:
Der Auszug des Matin entſpricht im allgemeinen den bis=
her
aus der Preſſe bekannt gewordenen allgemeinen Grund=
linien
des Aufbaues des Sachverſtändigenberichts. Ob die Ein=
zelheiten
richtig ſiund, muß abgewartet werden, bis der ganze
Bericht ſelbſt amtlich vorliegt, was binnen ein oder zwei Tagen
der Fall ſein wird. Es dürfte ſich empfehlen, bis dahin in der
Beurteilung des Sachverſtäudigenberichts größte Zurück=
haltung
zu üben. Voreilige Urteile über Einzelheiten könn=
ten
zu einer Irreführung der Oeffentlichkeit führen. Ein zu=
treffendes
Urteil iſt nur bei vollſtändiger Kenntnis aller Einzel=
heiten
und nach genauer Vergleichung der einzelnen Beſtim=
mungen
miteinander möglich. Nur dann kann ſich die Oeffent=
lichkeit
ein Geſamtbild von dem Sachverſtändigenbericht machen.
Von beſonderem Jutereſſe ſind die Andeutungen am Schluß
über die Konvertierung der in Deutſchland aufgebrachten Bar=
beträge
in fremder Währung. Die Mitteilungen hierüber ſind
zwar nicht klar, laſſen aber darauf ſchließen, daß die Sachver=
ſtändigen
erkannten, daß es ſich hierbei um die wichtigſte Frage
der ganzen Neparationsregelung handelt. Man wird dieſem
Kapitel nach dem Vorliegen des Geſamtberichts daher beſon=
deres
Augenmerk zu ſchenken haben.
* Parts, 9. April. (Priv.=Tel.) Der Sachverſtändigen=
bericht
wird heute vormittäg 10 Uhr der Nebaratiouskommiſſion
in einer feierlichen Sitzung überreicht werden. Die beiden Vor=
ſitzenden
der Sachverſtändigenkomitees werden Anſprachen hal=
ten
. Barthou wird ihnen namens der Reparationskommiſſion
für ihre Arbeiten danken. Der Bericht wird danach ſofort der
Preſſe zur Beröffentlichung übergeben werden. Den Vertretern
der deutſchen Preſſe wird der Bericht mit einigen Kommentaren
vom Sekretär der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion Dr. Meher
überreicht werden.

Schill oder Scharnhorſt.
Von
W. b. Maſſow.
Man wiederholt gern das treffende Wort, daß die Menſchen
aus der Geſchichte nichts lernen; man könnte hinzufügen, daß
Gegenwart zu begründen. So werden mit Vorliebe Parallelen
zwiſchen der heutigen Not und der Franzoſenzeit vor hundert
Jahren gezogen. Der Vergleich liegt nahe. Wie zwanzig Jahre.
nach dem Tode Friedrichs des Großen ſein Stagt zuſammen=
Deutſche Reich zuſammen. In beiden Fällen folgte der Kata=
1. Ein alliertes Fideikommis, das in dem Aufſichtsrat die ſtrophe eine Zeit des Sittenverfalls, der Demütigung und Fremd=
nichtdeutſchen
Obligationenbeſitzer vertrete. Es könnte nament= herrſchaft. Dem Frieden von Tilſit folgte ſchon nach ſechs Jah=
ren
die Befreiung in einem Kampfe von ſeltener Größe, einem
der wundervollſten Beiſpiele, an dem ein ſchwer getroffener
Wenn das nur heißen ſoll, daß wir, dem Vorbilde unſerer Väter
getreu, alles daranſetzen müſſen, um dem Vaterlande wieder die
3. Falls trotz alledem die Zahlungen der Eſſenbahngeſell= ihm gebührende Stellung unter den freien Völkern zu verſchaf=
fen
, ſo ſprechen wir damit etwas Selbſtverſtändliches aus. Aber
für die Verzinſung und Tilgung der Obligationen würden, eine verfehlte Anſchauung, ja ein gefährlicher Wahn wird es,
wenn wir glauben, daß wir aus den Ereigniſſen der Vergangen=
ſelſchaft
jährlich an die deutſche Finanzverwaltung abzuführen heit einfach Rezepte für die Heilung unſerer heutigen Wunden
und Gebrechen entnehmen können. Die Geſchichte kann nur dann
unſere Lehrmeiſterin werden, wenn man niemals vergißt, daß
ſich die Ereigniſſe nicht einfach wiederholen.
Die heutige Lage iſt von der damaligen grundverſchieden.
ßens im Jahre 1806 erfolgte aus ganz anders gearteten Urſachen
als unſere Niederlage von 1918. Unerfchüttert blieb ferner da=
mals
die Treue, die man dem König hielt, als er mit den Sei=
nen
alle Leiden und Entbehrungen mit dem Volke teilte, und
ſeinen Anteil daran mit Tapferkeit und Würde auf ſich nahm.
Deutſchland war auch damals nicht das allein unterdrückte, von
allen anderen gehaßte, gefürchtete oder beneidete Land; die harte
Hand des korſiſchen Eroberers laſtete auf dem ganzen europä=
iſchen
Feſtland und bedrohte auch die Großmächte, die noch frei
geblieben waren; England und Rußzland. Weiterſchauende Poli=
tiker
ſahen voralls, daß einmal die Stunde kommen werde, in der
die Erhebung eines Volkes alle unterdrückten und bedrohten
Mächte gegen Frankreich vereinen würde.
Schon aus dieſen wenigen Hinweiſen dürfte hervorgehen,
wie verſchieden, ja entgegengeſetzt unſere heutige Lage im Ver=
gleich
zu der damaligen iſt. Daß aber trotzdem fremde Be=
drückung
und Siegerübermut in einem gedemütigten Volk nach
einem verlerenen Kriege und einem ungerechten Frieden heute
wie damals gleiche Wirkungen auslöfen, iſt ſelbſtverſtändlich.
So kann ſich begreiflicherweiſe das tiefverletzte Ehrgefühl eines
wvehrhaften Volkes nicht ohne die äußerſte Selbſtüberwindung
mit der Tatſache eines verlorenen Krieges abfinden. Unter ſol=
chen
Umſtänden kaun es kaum ausbleiben, daß der glühende
Wunſch, das Vaterland aus einer unwürdigen Lage zu retten,
in leidenſchaftlichen Naturen alle Feſſeln ſprengt und ſie zur Tat
auf eigene Verantwortung treibt.
Vor unſerem Geiſte taucht hier die Perſönlichkeit Ferdi=
nands
von Schill auf, der ſich im volkstümlichen Urteil die
Stellung eines Helden aus der Zeit der Wiedergeburt Preußens
und eines Vorläufers der Befreiung erworben hat. Das unbe=
ſtechliche
Richteramt der Geſchichte gelangt zu einem etwas ande=
ren
Urteil. Schill war ohne Zweifel ein Mann, der durch ſeine
perſönlichen Eigenſchaften, beſonders durch die Fähigkeit, ſeine
Untergebenen mit fortzureißen, den wohlverdienten Nuf eines
tüchtigen Offiziers und eines geborenen Freiſcharenführers ge=
noß
. Aber ein Führer für Unternehmungen mit politiſcher Ver=
antwortung
wwar er nicht. Wenn ſein Unternehmen, das ſeinenr
Könige gegenüber ein grober Vertrauensbruch, ſeinen Unter=
gebenen
gegenüber ein unverantwortlicher Frevel war, dem
Vaterlande nicht noch größeren Schaden brachte und ihm ſelbſt
ſogar großen Nachruhm beſchert, ſo war das die Folge von Er=
eigniſſen
, die Schill gar nicht in ſeine Berechnungen einſtellen
konnte. Noch mehr aber war es die Nachwirkung der unedlen
uud barbariſchen Nache, die Napoleon an den Schillſchen Offi=
zieren
und Mannſchaften nahm, die in ſeine Gewalt gerieten.
Auch fiel bei der ſpäteren Beurteilung Schills ins Gewuicht, daß

Machaufi eidheile.
Am allerwenigſten natürlich, wenn die Verhältniſſe, unter
denen eine ſolche Tat unternommen wird, ſo wenig geeignet ſind,
ihrem Urheber auch nur die paar mildernde Umſtände zuzubil=
ligen
, die Schill noch für ſich in Anſpruch nehmen konnte. Heute
iſt alles, was geſchieht, nur um der Empörung der gekränkten
uationalen Ehrgefühls Luft zu machen, ohne den harten Tat=
ſachen
der politiſchen Wirklichkeit Rechnung zu tragen, ein un=
verzeihliches
Verbrechen am Vaterlande. Fehlen ſoll dieſer Geiſt
namentlich unſerer wehrfähigen Jugend gewiß uicht; denn er iſt
eine durch Gefühl und Temperament bedingte, berechtigte und
ſogar notwendige Spielart einer Geſinnung, die wir in unſerem
Volke nicht eutbehren können. Aber er ſoll ſich unterordnen
unter den Geift, der den richtigen Weg zur Befreiung zu weiſen
vermag; er ſelbſt iſt nicht geeignet dazu. Er könnte heute nur
zum Untergaug Deutſchlands führen.
Nicht Schills leidenſchaftliche und verantwortungsloſe Toll=
heit
kann uns zum Vorbild dienen, ſondern nur der Geiſt, der in
einem Scharnhorſt lebendig war. Aber auch hier dürfen wir
nicht gedankenlos nachahmen. Die Franzoſen, die mehr als vier=
zig
Jahre hindurch die Vorbereitung auf die Nevanche gepflegt
und wahrlich Zeit genug gehabt haben, darüber nachzudenken,
haben auch die Geſchichte gründlich ſtudiert und dafür geſorgt,
daß im Verſailler Vertrag die Wege, die Scharnhorſt einſchlug,
uns vollſtändig verbaut wurden. Selbſtverſtändlich müſſen wir
anders verfahren als zu jener Zeit. Das Weſentliche des Scharn=
horſtſchen
Wirkens beſteht darin, daß er ſich ſtreng innerhalb der
Verpflichtungen hielt, die der Tilſiter Frieden vorſah, und den=
noch
mit Klugheit und Geduld die Lücken wahrnahm, die der
Vertrag gelaſſen hatte. So konnte er eine Arbeit der Sammlung
und Ertüchtigung des Volkes leiſten. Kein törichtes Drängen,
kein leichtfertiges Hineinpfuſchen in die Politik im Siung kurz=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.

ſichtiger Unreife oder ungezügelter Leidenſchaft oder vom Stand=
punkte
einer einſeitigen und beſchränkten ſoldatiſchen Auffaſſung,
ſondern beſonnene Unterordnung unter die vaterländiſchen Ge=
ſamtintereſſen
, Einfügung in die Rückſichten, die die Mitarbeit
mit anderen zum gleichen Ziel notwendig machte. Seine Sache
war es nicht, den Augenblick der Befreiung herbeizufüh=
ren
, ſondern dafür zu ſorgen, daß dieſer Augenblick, der not=
wendig
kommen mußte, ein einiges, diſzipliniertes, den Anfor=
derungen
der Stunde moraliſch gewachſenes Volk fand. Das
ſt es, was wir von Scharnhorſt lernen können.

Der Weg, den wir jetzt gehen können, iſt viel ſchwerer als
der, der unſeren Vorfahren offen ſtand. Wir haben zwar in dem
größten Teil unſeres Landes nicht wie damals eine offene Ge=
traltherrſchaft
eines fremden Eroberers, aber wir haben ein
umfangreiches beſetztes Gebiet und ſind im übrigen rings um=
ſtellt
von mißgünſtigen und haßerfüllten Aufpaſſern, die jede
unſerer Bewegungen überwachen. Wir haben ferner bei jedem
Schritt, der den Wünſchen Frankreichs zuwiderläuft, vertrags=
widrige
Gewalttaten zu erwarten, die wir nicht abwehren können
und denen die anderen ruhig zuſchauen, da ihnen der be=
ſchönigende
Name Sanktionen den Vorwand dazu gegeben hat.
Wir müſſen daher einen unendlich viel größeren Aufwand von
Geduld etnwickeln und die innere Arbeit an uns ſelbſt mit ſehr
viel mehr Selbſtbeherrſchung und Einſicht leiſten, als es vor
hundert Jahren nötig war. Es gibt bei uns immer noch Leute,
die. die Entwicklung durch Säbelraſſeln beſchleunigen wollen.
Ach, wenn wir das nur könnten! Aber dieſes eingebildete Raſ=
ſeln
mit dem Säbel iſt in Wahrheit ein Raſſeln mit unſeren
Ketten, und das iſt das einzige Geräuſch, wofür man im Aus=
land
ein Ohr hat. Wir machen uns damit nur lächerlich und
verächtlich.

Anders, wenn unſere Gegner ſehen, daß trotz ihrer Anſtren=
gungen
Deutſchland durch eigene Kraft und Arbeit immer eini=
ger
, geſchloſſener, geſünder wird, während die unvermeidlichen
Folgen ihres in krankhaftem Siegesrauſch uns aufgezwungenen
wahnſinnigen Vertrages immer deutlicher auf ſie ſelbſt zurück=
fallen
. Dann werden ſie einlenken müſſen, mögen ſie wollen
oder nicht. Die erſten Symptome dieſen Entwicklung werden
ſchon jetzt ſichtbar, obwohl dabei freilich vor allzu großem Opti=
mismus
gewarnt werden muß. Denn bei uns beſteht immer
die Gefahr, daß der Zwietrachtswahnſinn unſerer Parteien jeden
kleinen Vorteil immer wieder verdirbt. Die traurigen Erſchei=
nungen
des Münchener Prozeſſes ſollten uns als Warnungs=
zeichen
dienen. Es ſind nicht die Schillnaturen, die uns zur
Freiheit führen. Wenn wir einen Lehrmeiſter brauchen, ſo iſt
es der wohlverſtandene Scharnhorſt.

Franzöſiſche Kommentare zum Sachverſtändigenbericht.
* Paris, 8. April. (Priv.=Tel.) In der Pariſer Preſſe
liegen bereits Kommentare zu dem Inhalt des Sachperſtändigen=
berichts
vor. Die Kommentare äußern ſich wie auf ein Stich=
wort
hin befriedigt und beinahe optimiſtiſch. Der Intranſi=
geant
nennt den Bericht eine wohlfundierte Arbeit, von Leuten
zuſtande gebracht, die die wirtſchaftlichen Verhätlniſſe genau ken=
nen
und die das Beſte von allem, was in den letzten Jahren zur
Löſung des Reparationsproblems vorgeſchlagen wurde, zuſam=
menfaßten
. Namentlich ſeien der Plan Cuno ſowie die Projekte
der verſchiedenen alliierten Regierungen, die belgiſchen Studien
und die Ergebniſſe der ſtattgehabten Konferenzen benutzt
worden.
Der Bericht enthält dem genannten Blatt zufolge als weſent=
liche
Hauptpunkte: Daß kein Moratorinm bewilligt werde, ſon=
dern
ſofort Zahlungen in Kraft treten ſollen. Dieſe Zahlungen
würden von Jahr zu Jahr ſteigen. Die Pfänder, die dafür zu
leiſten ſeien, ſeien: Eiſenbahnen, wirtſchaftliche Hypotheken und
Monopole, ferner eine interalliierte Kontrolle über das deutſche
Budget und die Schaffung einer Anleihe an Deutſchland, deren
Obligationen vom internationalen Geldmarkt gern aufgenommen
würden.
Die Frage der Ruhrbeſetzung wird in den Blättern geſtreift,
doch ohne daß eine genauere Mitteilung darüber gegeben wird.
Dem Intranſigeant zufolge wäre es ein Erfolg, daß die Ruhr=
beſetzung
den Sachverſtändigen bewieſen habe, daß Deutſchland
trotz ſeiner gegenteiligen Behauptungen in der Lage ſei, erheb=
liche
Summen jährlich zu leiſten. Im übrigen läßt das Blatt
durchblicken, daß die militäriſche Ruhrbeſetzung wohl durch die
Kontrolle über die Eiſenbahnen im gefamten deutſchen Gebiet
abgelöſt werden würde.
Das Journal des Debats rühmt gleichfalls die Arbeit
der Sachverſtändigen und unterſtreicht, daß die Deutſchland zur
Verfügung zu ſtellenden Summen durch Pfänder gut geſichert
ſeien, und daß die Sachverſtändigen nach längerem Zögern ſich
dahin geeinigt hätten, daß bei Nichterfüllung der interalliierten
Forderungen automatiſch Maßnahmen gegen Deutſchland in
Kraft treten würden.

Rumuer 100.

Vom Tage.
Der frühere Polizeiwachtmeiſter Joſepf Kuffka aus Gleiwitz wurde
vom Strafſenat des Breslauer Oberlandesgerichts wegen vollendeten und
verſuchten Landesverrats zu 8 Jahren Zuchthaus, 5000 Mark Geldſtrafe
und 12 Jahren Ehrverluſt, ſowie Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizei=
aufſicht
verurteilt.
Eine Abordnung des völkiſchen Blocks hat geſtern bei dem ſtellver=
tretenden
Miniſterpräſidenten Dr. Matt die ſofortige Strafvollzugsaus=
ſetzung
für Hitler, Dr. Weber, Oberſtlandesgerichtsrat Poehner und
Oberleutnant Kriebel gefordert.
Auf Grund des endgültigen Beſchluſſes des Kabinetts, 6 Pfennige
als Stundenlohnerhöhung zu bewilligen, iſt es zwiſchen den Vertretern
des Reichsverkehrsminiſteriums und des Eiſenbahnperſonals zu einer
Einigung gekommen.
In Bozen fand die deutſche Edelweißliſte bei den Wah=
len
für die italieniſche Kammer eine überwältigende Mehrheit; ſie wies
über 2000 Stimmen auf. Die Faſziſten erhielten 582 Stimmen.
Entgegen der Erklärung des zurückgetretenen franzöſiſchen Finanz=
miniſters
de Laſtehrie in einer Wahlrede, daß die Bank von Frankreich
bei der Stützungsaktion zugunſten des Franken nicht ein Goldſtück zur
Deckung der amerikaniſchen und engliſchen Kredite verwendet habe,
behauptet ein ſozialiſtiſches Pariſer Blatt, daß geſtern abend mit einem
Zuge nach Calais 13 Tonnen Gold von Paris abbeför=
dert
worden ſeien.
Die franzöſiſche Regierung har geſtern im Miniſterrat beſchloſſen,
für den Vorſchlag einer Verlängerung der Legislaturperiode der Kammer
auf ſechs Jahre mit Erneuerung je eines Drittels der Abgeordneten alle
zwei Jahre einzutreten. Was den Entwurf der Wahlkreiseinteilung an=
langt
, über den die Kammer nachmittags verhandelt, ſo unterläßt es
die Regierung, dazu beſonders Stellung zu nehmen und erwarket ledig=
lich
die Befchlüſſe der Kammer.
Havas meldet aus Konſtantinopel: Die türkiſchen Behörden haben
geſtern vormittag die ausländiſchen Schulen, die den Verord=
nungen
des Unterrichtsminiſters über die Beſeitigung der religiöſen
Sinnbilder nicht nachgekommen ſind, geſchloſſen.
Havas meldet aus Waſhington, ein republikaniſcher Senatos habe
in einer Neſolution eine Weltfriedenskonferenz vorgeſchla=
gen
, ähnlich den beiden Haager Friedenskonferenzen.
Der gemiſchte Ausſchuß, der in Waſhington für die Regelung der
Schadenserſatzanſprüche aus dem Kriege eingeſetzt iſt, traf eine Entſchei=
dung
, welche einen großen Teil der Anſprüche gegen Deutſchland annul=
liert
, da danach der amerikaniſche Schadenserſatzanſpruch entfällt, ſobald
Deutſchland nachweiſen kann, daß deutſcherſeits verſenkte Schiffe Muni=
tion
an Bord hatten.

Die Wahlfreiheit im beſetzten Gebiet.
Berlin, 8. April. Das franzöſiſche Miniſterium des
Aeußeren hat dem deutſchen Botſchafter in Paris auf deſſen De=
marche
wegen Sicherung der Wahlfreiheit im beſetzten Gebiet am
4. April folgendes Schreiben zugehen laſſen: Der deutſche Bot=
ſchafter
hat am 22. März den Miniſterium des Aeußeren ein
Aide=Memoire überreicht, in dem die franzöſiſche Regierung auf
die demnächſt fälligen Reichstagswahlen hingewieſen
wird, mit der Bitte, ihre Vertreter im beſetzten Gebiet anzuwei=
ſen
, dieſe Wahlen durch gewiſſe, genau umſchriebene Maßnahmen
zu erleichtern.
Indem das Miniſterium des Aeußeren den Empfang des
Schriftſtückes beſtätigt, geſtattet es ſich die deutſche Botſchaft dar=
auf
hinzuweiſen, daß die franzöſiſche Regierung, wie ſie ſchon
wiederholt erklärt hat, nicht beabſichtigt, ſich in innerdeutſche An=
gelegenheiten
zu miſchen und demzufolge auch nicht zur nächſten
Wahl Stellung nehmen will. Daher ſind nach Auſicht der Regie=
rung
der Republik die in dem Aide=Memoire des deutſchen Bot=
ſchafters
aufgeworfenen Fragen zwiſchen der interalliierten
Rheinlandkommiſſion oder dem franzöſiſch=belgiſchen Kommando
einerſeits und den örtlichen deutſchen Behörden andererſeits zu
regeln.
In dieſem Zuſamenhang geſtattet ſich die franzöſiſche Re=
gierung
, die deutſche Regierung darauf hinzuweiſen, daß der
Oberkommiſſar in Koblenz und der kommandierende General der
Rheinarmee geneigt ſind, alle Maßnahmen zu treffen, um die
Wahlhandlungen nicht nur zu ermöglichen, ſondern auch zu er=
leichtern
unter der einzigen Bedingung, daß die öffentliche Ord=
nung
nicht geſtört wird, und daß die Sicherheit der Beſatzungs=
truppen
geſährleiſtet bleibt.
Was die beſtimmten Geſuche der deutſchen Regierung be=
trifft
, ſo beehrt ſich das Miniſterium des Auswärtigen, der deut=
ſchen
Botſchaft nachſtehend das ſehr weite Maß bekannt zu geben,
in dem die örtlichen alliierten Behörden ihyen ſtattzugeben be=
reit
ſind:
1. Betreffs der Wahlverſammlungen ſcheint es möglich, die
jetzt durch vie Verordnungen der Rheinlandkommiſſion auf 48
Stunden feſtgeſetzte Anmeldungsfriſt zu verkürzen. Der Ober=
kommiſſar
der Republik wird die Frage ſeinem Kollegen vorlegen
und ſeine Untergebenen in der franzöſiſchen Zone dahin anwei=
ſen
, daß keine regelmäßig angemeldete Verſammlung zu reinen
Wahlzwvecken irgendwie behindert wird.
2. Betreffs des Verkehrs zwiſchen dem beſetzten Gebiet und
dem übrigen Deutſchland iſt der Reichsregierung bekannt, daß er
für alle im Rheinland wohnhaften Perſonen völlig frei iſt. Den

Perſonen, die dort nicht ihren Wohnſitz haben, könnte ein für die
ganze Wahlperiode gültiger Paſſierſchein ausgeſtellt werden, falls
es ſich um Kandidaten oder um Parteiſekretäre handelt und deren
Namen nebſt Nachweis ihrer Perſönlichkeit der Rheinlandkom=
miſſion
mitgeteilt wird. Dieſe Begünſtigung könnte jedoch den=
jenigen
Deutſchen, die von der Rheinlandkommiſſion aus dem be=
ſetzten
Gebiet ausgewieſen ſind, nicht gewährt werden, außer
wenn ſie Kandidaten ſind. Auch dann könnte ſie ihnen nur für
einen Zeitraum von höchſtens vierzehn Tagen und unter den
Vorbehalt erteilt werden, daß der Aufenthalt des Betreffenden
zu keiner Kundgebung gegen die Sicherheit der Beſatzungstrup=
pen
oder gegen die Würde der Beſatzungsmächte Anlaß gibt.
3. Betreffs der Preſſefreiheit ſcheint keine Maßregel zu er=
greifen
zu ſein. Die Preſſe unterliegt im beſetzten Gebiet keiner
Vorzenſur, und wenn es vorkommt, daß die Rheinlandkommiſ=
ſion
Strafmaßnahmen gegen deutſche Zeitungen ergreift, ſo ge=
ſchieht
es lediglich auf Grund von Artikeln, die der Sicherheit der
Beſatzungstruppen ſchaden können. Dieſe Bürgſchaft kann nicht
aufgehoben werden. Uebrigens ſchadet ſie dem normalen Ge=
brauch
der Preſſefreiheit in keiner Weiſe.
4. Betreffs der Stimmabgabe der aus dem beſetzten Gebiet
ausgewieſenen Perſonen ſcheint es nicht möglich, denſelben durch
eine allgemeine Maßregel das Recht zu geben, am Wahltage nach
ihrem Wohnſitz zurückzukehren, um in ihrem Wahlbezirk ihre
Stimme abzugeben. Die Reichsregierung iſt ſich dieſer Unmög=
lichkeit
ſo voll bewußt geworden, daß ſie am 17. März dieſes Jah=
res
eine Verordnung erlaſſen hat, wonach die Ausgewieſenen auf
die Wahlliſte ihres jetzigen Wohnortes geſetzt werden. Dia Frage
iſt alſo tatfächlich durch die deutſchen Behörden ſelbſt geregelt
worden. Nichtsdeſtoweniger behält der franzöſiſche Oberkommiſ=
ſar
im Geiſte beſonderen Wohlwollens, doch ohne ſich in dieſer
Hinſicht zu binden, ſich vor, die Rückkehr der Ausgewieſenen,
deren Anweſenheit im beſetzten Gebiet nicht mehr unerwünſcht
ſein ſollte, nach Möglichkeit zu erleichtern.
5. Was den Vorſchlag der Reichsregierung betrifft, einen
Vertreter des deutſchen Innenminiſteriums zwecks unmittelbarer
Verhandlung mit der Rheinlandkommiſſion über Wünſche, die
durch die Wahlen etwa entſtehen könnten, nach Koblenz zu entſen=
den
, ſo ſieht die franzöſiſche Regierung die Notwendigkeit davon
nicht ein, da Beamten mit entſprechendem Auftrag für die übri=
gen
Teile Deutſchlands nicht vorgeſehen ſind und die deutſchen
Verwaltungsbehörden in, Rheinland ebenſo vorhanden und in
Tätigkeit ſind wie im unbeſetzten Deutſchland. Hier wie dort
muß ihre Anweſenheit genügen, um die Regelmäßigkeit der Wah=
len
ſicherzuſtellen. Indes behält die Regierung der Republik ſich
eine weitere diesbezügliche Antwort an die Reichsregierung vor.
Die franzöſiſche Regierung zweifelt nicht, daß die oben auf=
geführten
Anordnungen geeignet ſein werden, der Reichsregie=
rung
voll Genüge zu leiſten. Sie enthalten bezüglich der Regel=
mäßigkeit
der Wahlen in der Tat Bürgſchaften, die denen minde=
ſtens
gleichkommen, die den Bewohnern der unbeſetzten Gebiete
zugute kommen können, wenn man bedenkt, daß der militäriſche
Belagerungszuſtand in Bayern und der Ausnahmezuſtand in
ganzen übrigen Deutſchland aufrecht erhalten bleibt.
Ungebeuerlichkeiten.
* Köln 8. April. (Priv.=Tel.) Bekanntlich wurde am
17. März 1923 in Köln gegen den berüchtigten ſeparatiſtiſchen
Hochverräter Smeets und gegen ſeinen Helfershelfer Kai=
ſer
von Unbekannten ein Anſchlag verübt, bei dem Smeets eine
Kopfverletzung davontrug, während Kaiſer getötet wurde. Die
Rheinlandkommiſſion hat nun auf Antrag Smeets und der
Witwe Kaiſers auf Grund ihrer zum Schutze der Separatiſten
geſchaffenen Ordonnanzen 156 und 168 die Stadti Köln, das
Deutſche Reich und den Staat Preußen verurteilt, dem Hochver=
räter
Smeets eine Entſchädigung von 21305 Mark und der
Witwe Kaiſer von 28000 Goldmark zu bezahlen. Eine freiwillige
Bezahlung dieſer Geldſummen wäre eine Belohnung für den
Hochverräter geweſen. Sie kam daher gar nicht in Frage. Um
ihren Schützlingen die Geldſumme zu verſchaffen, ſchritt die
Rheinlandkommiſſion zur Vollſtreckung ihres Machtſpruchs. Am
29. Februar d. J., vormittags ½10 Uhr, erſchienen plötzlich fran=
zöſiſche
Beſatzungsmannſchaften in der Reichsbank zu Koblenz
und entnahmen unter Vorzeigung eines militäriſchen Befehls
53 200 Billionen Papiermark, die an Smeets und die Witwe Kai=
ſer
weitergegeben werden ſollten. Reichskaſſen müſſen alſo auf
Grund militäriſchen Zwanges gegen Geſetz und Recht dazu
dienen, den ſeparatiſtiſchen Hochverrätern den Schaden zu ver=
güten
, den ſie von Uebekannten erlitten haben."
Die engliſch=ruſſiſche Konferenz.
London, 8. April. Daily Telegraph zufolge findet die
Eröffnungsſitzung der engliſch=ruſſiſchen Konferenz in der näch=
ſten
Woche unter dem Vorſitz von Macdonald im Foreign Of=
fice
ſtatt. Wichtige Reden werden zweifellos bei dieſer Gele=
genheit
gehalten werden. Der Premierminiſter teilte geſtern im
Unterhaus auf verſchiedene Anfragen mit, Rothſtein werde aus
Geſundheitsrückſichten nicht Mitglied der Sowjetdelegation ſein.
Was Litwinow betreffe, ſo habe er wiederholt ſeine Regie=
rung
in Verhandlungen vertreten, an denen England teilge=
nommen
habe.

* Rom. Eine Wanderfahrt.
Vortrag des Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats
Welcker in der Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen
Gymnaſiums.
Ln. In ihrer kulturellen Aufgabe nicht ermüdend, bot in
raſchem Wechſel ihrer großen Veranſtaltungen die Humaniſtiſche
Vereinigung am Freitag, den 4. April, einen erleſenen Genuß
durch den Vortrag des Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats
Welcker über Rom. Eine Wanderfahrt‟. Der Feſtſaal war
überfüllt. Der Vortragende beherrſcht die freie Rede, und trotz
zweiſtündiger Dauer feſſelte die Darbietung in der Fülle ihrer
Gedanken und in dem Wechſel des erwählten und in ſeiner Art
großenteils jeltenen Bildmaterials. Namentlich im Eingang mit
ihrer anſprechenden Schilderung der perſönlichen Erlebniſſe und
im Schlußteil mit ihrer mannigfaltigſten Aufzeigung der im
Mittelalter und Neuzeit weiterwirkenden antiken Baugedanken
erhob ſich die Rede zu packender Wirkung.
Nach einer poetiſche Worte des großen Hiſtorikers Jakob
Burckhardt wiedergebenden Einleitung über das Heimweh nach
dem unvergeßlichen Rom, das nur zeitweiſe ſchlummert und nie=
mals
ſtirbt, ſchilderte der Vortragende ſeine eigene innere Ent=
wicklung
, die ihn von einer ſchon in Jugendzeiten begonnenen,
mehr die äußere Geſchichte von Altertum und Kunſt ins Auge faſ=
ſenden
Betrachtung mit größerer Reife und bei immer wieder er=
neut
nach Italien gerichteten Reiſen zu ſtets größerer Vertiefung,
zu einer künſtleriſchen Auffaſſung von Land und Volk, Geſchichte
und Kunſt als einer Einheit geführt haben. Eine erſte, vor
40 Jahren ausgeführte viermonatliche Reiſe brachte den Vor=
tragenden
unter Beſuch der Hauptſtädte Ober= und Mittel=
italiens
bis Neapel und als ſüdlichſten Punkt bis Päſtum. Hier,
auf der Stätte der alten Griechenſtadt Poſeidonia, ſucht das
Auge unter den drei erhaltenen Tempeln ſehnſüchtig den größ=
ten
, mittleren. Es iſt Poſeidons Heiligtum. Durch die offenen
Trümmerhallen ſchimmert von fern das blaue Meer. Dieſe
erſte Reiſe ward die Grundlage. Auf ihr entwickelte ſich bei
ſpäteren Reiſen zunächſt eine beſondere Anhänglichkeit an Tos=
kana
und namentlich Florenz. Der Reiz der dabei beſuchten klei=
neren
Städte gab dann Veranlaſſung, in Ober= und Mittel=
italien
fern von der Heerſtraße oberflächlicher Vergnügungs=
reiſender
immer mehr in das Land einzudringen. Seine innere
Entwicklung führte den Vortragenden dann nach Rom, und die
ewige Stadt ward ſeine Liebe. Hier, auf dem Boden mehr=
tauſendjähriger
Geſchichte, eröffnet ſich dem beſinnlich Schauen=
den
ein wunderbarer Reiz in Stadtbild und Landſchaft, Volks=

leben und Kunſt. Der Vortragende warnte Neulinge, an der
Hand eines Reiſebuchs, zu viel in den großen Sammlungen,
namentlich in den verwirrend großen Statuengalerien des Vati=
kans
, herumzulaufen und zu glauben, daß man alle mit einem
Stern verſehenen Kirchen abmachen müſſe. Man laſſe ſich von
einem wirklich Kundigen die erſten Hauptſachen und die Haupt=
geſichtspunkte
bezeichnen und dann richte man ſeinen Blick aufs
Ganze.: Michelangelos Decke der Sixtiniſchen Kapelle wiegt alle
anderen in Rom vorhandenen Kunſtwerke auf! Und man widme
ſich dem Volksleben. Nicht, indem man im Fremdenviertel in
einem international zugeſtutzten Café ſich von befrackten Kellnern
bebienen läßt, hier das gar nicht nach Rom paſſende Bier trinkt
und das Volksleben zu beobachten glaubt, wenn man die herum=
rennenden
Zeitungsjungen la tribung, il secolo di Milano,
I messagero‟, avanti uſw. brüllen hört. Nein, man gehe
in das Volksquartier, wo das wirklich originelle Leben herrſcht,
wo man keine eleganten, gelangweilten Fremden ſieht, ſvo man
in der zwiſchen Kapitol und Tiber ſich hinziehenden Straße 1a
montanara auf wackligen Stühlen ſitzend gemütlich den ſchönen
Landwein trinkt und wo bei der gewaltigen Ruine des Marcellus=
theaters
die aus dem Gebirge zur Stadt gekommenen Land=
arbeiter
, die ſich hier an die Gutsbeſitzer der Campagna ver=
dingen
wollen, zugederkt mit ihren Mänteln, ihre Geräte und
Kleiderbündel neben ſich, abends reihenweiſe zu Hunderten im
Freien ſchlafen. Das iſt erbaulicher als eine ermüdende Muſeen=
und Kirchenjagd. Und man vergeſſe die wunderbare Umgebung
nicht, in der man ja ſo wenig Fremde ſieht. Dieſe Umgebung
Roms hatte es dem Vortragenden mit der Zeit immer mehr an=
getan
, und ſie neben der ewigen Stadt ſelbſt wiederzuſehen,
waren ſeine Gedanken, als es nach der langen Abſperrung der
Kriegs= und der erſten Nachkriegszeit wieder möglich war, nach
Italien zu reiſen. Mit einem Freunde hat er im Herbſt 1921 und
im Frühjahr 1922, verſehen mit Kochmaſchine und deutſchem
Proviant, bei herrlichſtem Wetter zwei je vierzehntägige wunder=
volle
Wanderfahrten ausgeführt, wobei Rom als Stützpunkt ge=
nommen
und namentlich die Umgebung beſucht wurde, wie
Ueberſchreitung des Volskergebirges, Beſuch der Zyklopenſtädte
im Hernikerland, das Schlachtfeld von Tagliacozzo, das Meer=
ſchloß
Aſtura, die frühere Reichsabtei Farfa, Monte Caſſino, Ole=
vano
, Subiruo uſw. Daneben wurde dem Stadtbild Roms und
deſſen Entwicklung von der Antike durch das Mittelalter Auf=
merkſamkeit
geſchenkt.
Aus dieſem von dem Vortragenden neben ſehr vielen ſon=
ſtigen
Fragen gepflegten beſonderen Intereſſengebiet der Ent=
wicklung
des Stadtbildes wurden im zweiten Teil des Vortrages
zahlreiche Lichtbilder gezeigt. Das Forum erſchien in verſchie=

denen Aufnahmen in dem jetzigen Zuſtand der Ausgrabung,
dann kamen Piraneſiſche Stiche mit dem Zuſtand der Verſchüt=
tung
in der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als nur noch die
oberſten zwei Drittel des Septimius Severus=Bogens aus dem
Schutt hervorragten, die Ruine des Saturntempels dicht in
Schuppen eingebaut war, die Trümmer von Adelsburgen ſich
zwiſchen den Reſten der großen Römerbauten erhoben und auf
den freien Flächen das Vieh weidete, woher ja die Stätte des
alten Forum den Namen campo vaceino führte. Im Hinter=
grund
eines der Stiche Piraneſis erkannte man deutlich die Reſte
der ungeheueren Burg der Frangipani, die im Mittelalter den
Tempel der Venus und Roma, das Coliſeo und einen Teil des
Palatin in ihren Bering einbezogen hatte und zu der der durch
einen Turm bewehrte alte mittlere Teil des Titusbogens ein
gewaltiges Eingangstor bildete. An dieſe Bilder des Forums
knüpfte der Vortragende eingehende allgemeine Ausführungen
über das Schickſal der antiken Bauten im Mittelalter, ihre Zer=
ſtörung
durch Erdbeben (die Umgebung Roms iſt ja, wie eine
gezeigte Karte bewies, ſtark vulkaniſch), das Brennen des Mar=
mors
zu Kalk, die Wegnahme von Säulen für die chriſtlichen
Baſiliken, der Umbau zu den überall ſich erhebenden Adels=
burgen
, endlich das Herausſtemmen der die Quadern und
Säulentrommeln zuſammenhaltenden Metalldübel, um in der
damaligen metallarmen Zeit dieſes Metall zu gewinnen. Aus
dem Coliſeo wurde wohl noch in der Renaiſſancezeit die großen
Steinbänke der Sitzreihen in techniſch nicht allzu ſchwieriger Art
entfernt, aber der Abruch der jetzt fehlenden zwei Drittel der
äußeren Schale des Coliſeo iſt auf ein Erdbeben im Mittelalter
zurückzuführen.
Anknüpfend an alle dieſe Verhältniſſe bot ſich dem Vor=
tragenden
Gelegenheit zu intereſſanten Ausführungen über die
mittelalterlichen Geſchichte Roms, die Kämpfe der Adelsparteien,
der deutſchen Kaiſer, der Päpſte. Erſt mit deren Zurückführung
aus dem Exil von Avignon bahnten ſich nach und nach wieder
beſſere Zuſtände an, und es begann die Kunſt ſich wieder zu
regen. Aber Rom ſelbſt war darin unfruchtbar; die Kunſt der
Renaiſſance kam aus Toskana. Es iſt nicht möglich, im Rahmen
dieſer Ausführungen den faſt überreichen Ideen der mannig=
fachſten
Art zu folgen, die der Vortragende entwickelte. Beſon=
ders
intereſſant waren die Bilder und Ausführungen, in denen
er zeigte, wie auf den Trümmern des das Kapitol vom Forum
abſchließenden Tabulariums, des römiſchen Staatsarchivs, im
Mittelalter die an den vier Ecken mit Türmen bewehrte Burg
des Senators von Rom, des kommunalen Stadtoberhaupts, er=
richtet
wurde, wie die Frührenaiſſance die Burg umbaute und
wie Michelangelo daraus dann den Senatorenpalaſt in ſeines

[ ][  ][ ]

Rummer 100.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.

Seite 3.

Um die Micumverträge.
* Wie wir zuverläſſig erfahren, iſt man ſowohl inner=
halb
der Reichsregierung als auch in maßgebenden induſtriellen
Kreiſen der Auffaſſung, daß eine Erneuerung der Micum= Ver=
träge
unmöglich ſei. In dieſem Zuſammenhang ſind die beiden
nachſtehenden Preſſeſtimmen nicht unintereſſant.
Paris, 8. April. Das Gewerkſchaftsblatt Le Peuple
ſchreibt zu der Frage der Micum=Verträge, die Annahme
des Sachverſtändigenplanes ſchließe die Erneuerung der Micum=
Verträge aus. Entweder das eine oder das andere! Wenn alſo
Pcincaré Sanktionen ausführen wolle, die von neuem den Wirr=
warr
in die beſetzten Gebiete trügen und den Kampf vom vorigen
Jahre wieder entfachen würden, ſo müſſe man ſich fragen, ob
nicht ſeine Zuſtimmung zu dem Plane des Komitees Dawes ein
leeres Wort und mit Einſchränkungen verbunden ſei, die ſie wie=
der
in ſich zuſammenfallen ließen. Man dürfe darum befürchten,
daß, nachdem der franzöſiſche Miniſterpräſident bereits früher ein
ähnliches Manöver angekündigt habe, die Sachverſtändigen in
ihrem Bericht die Frage der militäriſchen Beſetzung
nicht angeſchnitten hätten, weil ſie politiſcher Art ſei und nicht
zu ihren Aufgaben gehört habe. Poincaré habe dieſes unver=
meidliche
Stillſchweigen als Vorwand benutzt, um zu behaupten,
daß er im Ruhrgebiet Truppen ſtehen laſſen werde. Die Poſition
der franzöſiſchen Regierung ſei alſo weder logiſch noch klar. Aber
will ſie, ſo fragt das Blatt, mit ihrer Forderung die Verwirk=
lichung
des von dem Komitee vorbereiteten Werkes erſchweren und
Zweifel an der Aufrichtigkeit ihrer Zuſtimmung aufkommen laſſen?
London, 8. April. General Maurice ſchreibt in der
Daily News zu den franzöſiſchen Drohungen mit Bezug auf die
Erneuerung der Micum=Verträge, in dem Augenblick,
wo die Berichte der Sachverſtändigen erwartet werden und einige
Ausſicht auf eine Löſung beginne, werde die Atmoſphäre von
neuem ſehr geladen, und es beſtehe endgültig die Gefahr
einer Erneu erung des Ruhrkrieges. Es ſei
ſchwer, den Zweck des Ganzen zu entdecken; denn Frankreich
würde durch eine Erneuerung des Streites ebenſoviel verlieren
wie Deutſchland.
Ergebnisloſe Verhandlungen.
Düſſeldorf, 8: April. In der heutigen Verhandlung
der Sechſerkommiſſion mit der Micum, die von 3 bis 6½ Uhr
dauerte, erklärte die Sechſerkommiſſion, die durch das Abkom=
men
mit der Micum übernommenen Verpflichtungen ſeien wei=
terhin
nicht mehr tragbar. Der Ruhrbergbau verkenne aber nicht
die große Bedeutung der Frage, daß die Arbeit im Ruhrgebiet
nach dem 15. April möglichſt reibungslos durchgeführt werde.
Die Sechſerkommiſſion erklärte ſich deshalb für die Zechen bereit,
die Sachleiſtungen auch über den 15. April hinaus fortzuſetzen,
wenn die finanziellen Möglichkeiten hierfür geſchaffen würden.
Die Franzoſen betonten demgegenüber, daß die auferlegten
Laſten für den Ruhrbergbau tragbar ſeien. Die Verhandlungen
führten zu keinem Ergebnis. Am Freitag ſoll erneut verhandelt
werden. Die deutſchen Vertreter ſind ſofort nach Berlin abge=
reiſt
, um mit der Regierung Rückſprache zu nehmen.
Die übliche Drohung.
* Düſſeldorf, 8. April. (Priv.=Tel.) Der Leiter der
Micum, Frantzen, hat einem amerikaniſchen Preſſevertreter
gegenüber geäußert, daß bei einer Ablehnung der Vertragsver=
längerung
durch die deutſchen Induſtriellen ſofort die in allen
Einzelheiten vorbereiteten Gegenmaßnahmen angewandt wür=
den
. Der Vertreter des Daily Telegraph drahtet ſeinem Blatt,
daß bei eier Betriebseinſtellung im Ruhrgebiet die Beſatzungs=
mächte
ſofort die Betriebe durch die Regie übernehmen ließen,
Das Perſonal, das ſich weigere, die Arbeit fortzuführen, würde
vor ein Kriegsgericht geſtellt oder ausgewieſen werden.
Muſſolinis außenpolitiſche Aufgabe.
* Mailand, 8. April. (Priv.=Tel.) Römiſche Privatmel=
dungen
betonen, daß man den Ausgang der italieniſchen Wah=
len
, ſo ſicher auch ihr Ergebnis vorausgeſehen wurde, nicht unter=
ſchätzen
dürfe. Muſſolini verfüge nicht nur über eine vorzüglich
gedrillte öffentliche Meinung, einen ausgezeichneten Propaganda=
apparat
, ſondern auch über ein gefügiges Parlament, das ge=
räuſchlos
und intenſiv arbeiten würde. Jetzt nach der Wahl
werde ſich Muſſolini wieder energiſcher außenpolitiſchen Pro=
blemen
zuwenden können. Die beiden wichtigſten ſeien das
deutſche und das ruſſiſche Problem. Was das deutſche Problem
betreffe, ſo dürfte ſich Italien auf die engliſche Seite ſchlagen.
Was das ruſſiſche Problem betrifft, ſo weiſt auf die anſcheinend
wegen der rumäniſchen Schatzſcheine hervorgerufene Verſtim=
mung
zwiſchen Rußland und Bukareſt hin. Muſſolini habe den
Vertrag mit Rußland nur deswegen abgeſchloffen, um Vorteile
für die Rohſtofflieferungen zu erzielen.

Das Ergebnis der baheriſchen Wahlen.

Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.
g. München, 8. April.
* Die bekannt gegebenen Zahlen über die Ergebniſſe der
Landtagswahl in Bayern ermöglichen noch kein genaues Bild über
die zukünftige Zuſammenſetzung des bayeriſchen Landtags. Es
iſt auch für die nächſten Tage nicht mit einer abſchließenden Be=
rechnung
der Mandatsverteilung für das rechtsrheiniſche Bayern
zu rechnen. Zunächſt haben vielmehr die Kreiswahlleiter die Er=
gebniſſe
zu prüfen und mit den Kreiswahlausſchüſſen in den
Wahlkreiſen, die in Bahern den Regierungsbezirken entſprechen,
feſtzuſtellen. Eine Berechnung auf Grund der vorläufigen Er=
gebniſſe
ergibt für den gegenwärtigen Stand des reichlich kom=
plizierten
Wahlverfahrens in Bayern bei den Kreiswahlaus=
ſchüſſen
folgendes Bild:
Bayeriſche Volkspartei 35, Völkiſcher Block 17, Sozialdemo=
kraten
14, Bauernbund 6, Vereinigte Nationale Rechte 4 und
Kommuniſten 3 Mandate.
Zuſammen 79 Sitze, die den genannten Parteien ſicher ſind.
Alle übrigen Parteien kommen bei dieſer Aufzählung noch nicht
zu einem Sitz. Hiernach bleiben alſo von den im rechtsrheiniſchen
Bayern, abgeſehen von den Landesabgeordneten, durch Wahl
zu beſetzenden 100 Sitzen noch 21 Reſtſitze. Dieſe werden mit den
15 Sitzen der Landesabgeordneten erſt bei der Auszählung der
Ergebniſſe beim Landeswahlausſchuß vergeben. Eine vorläufige
Berechnung hierüber läßt ſich jedoch noch nicht anſtellen. Zu=
nächſt
iſt namentlich auch die Frage noch in der Schwebe, in wel=
cher
Weiſe die Ergebniſſe der Landtagswahl in der Pfalz am
4. Mai in das Ergebnis aus dem rechtsrheiniſchen Bayern ein=
gegliedert
werden ſoll. Hierüber wird ſich vorausſichtlich am
kommenden Donnerstag der Ständige Ausſchuß des bayeriſchen
Landtags ſchlüſſig zu werden haben. Vorläufig ſind noch einige
Zweifel über die Zuſammenrechnung der drei Wahlvorſchläge
zum Zweck der Beſetzung der Reſtſitze und der Landesabgeord=
netenſitze
von dem Wahlausſchuß ſelbſt zu löſen. Vor deſſen Zu=
ſammentritt
iſt daher ein vollſtändiger Abſchluß der Berechnung
nicht angängig. Insbeſondere können heute auch noch keine zu=
verläſſigen
Angaben über die Perſon der Gewählten gemacht
werden.
Die politiſche Bedeutung der Wahl in Bayern kommt in den
Gewinn= und Verluſtkonten deutlich zum Ausdruck, die ſich für
die einzelnen Parteien auf Grund der Stimmziffern ergeben, die
ja bereits endgültig feſtſtehen. Die Bayeriſche Volkspartei ver=
liert
rechtsrheiniſch rund 155 000 Stimmen. Die Bayeriſche Mit=
telpartei
verliert rund 65 000 Stimmen, wobei die Stimmen, die
auf die Nationalliberale Landespartei und die Deutſche Volks=
partei
entfallen ſind, mitangerechnet ſind. Verhältnismäßig gut
gehalten hat ſich der Bauernbund, der nur 27 000 Stimmen ein=
büßte
. Dagegen ſind die Verluſte der Demokraten und Sozial=
demokraten
erheblich größer. Erſtere verlieren rund 134 000, letz=
tere
rund 308000 Stimmen. Gewonnen haben dagegen die Kom=
muniſten
rund 155 000 Stimmen. Das übrige kommt dem Völ=
kiſchen
Block mit ſeinen 491000 Wählern und den Sonderliſten
aus dem bürgerlichen Lager zunute. Bei den für die Sozial=
demokraten
angegebenen Zählen muß allerdings berückſichtigt
werden, daß die bei der Vereinigung der M.S.P.D, und der
U. S.P. zu der V.S.P.D, ſchon zu beobachtende Abwanderung
bisher zahlenmäßig nicht zum Ausdruck gekommen iſt. Betrach=
tet
man die Wahlergebniſſe in ihrem Verhältnis zu der Geſamt=
ſumme
der abgegebnen Stimmen, ſo ergibt ſich, daß die Baye=
riſche
Volkspartei immerhin 40 Prozent der Wahlberechtigten
hinter ſich vereinigen konnte. Auf die Völkiſchen entfallen 18
Prozent der abgegebenen Stimmen, auf die Sozialdemokraten
16 Prozent. Kommuniſten einerſeits, Mittelpartei, Nationallibe=
rale
und Deutſche Volkspartei andererſeits vereinigen etwa je
8 Prozent der abgegebenen Stimmen auf ſich. Die Sozialdemo=
kraten
können nur 2 bis 3 Prozent der Geſamtſtimmen für ſich
buchen. Die reſtlichen 2 Prozent entfallen auf die aufgeſtellten
Sonderliſten.
Betrachtet man die Wahlergebniſſe auf Grund dieſer Ziffern,
ſo können ſie nur als Menetekel für die nächſte Zukunft aufge=
faßt
werden. Da der Völkiſche Block immerhin 18 Prozent der
geſamten Stimmen auf ſich vereinigen konnte und mit Sicherheit
wohl als zweitſtärkſte Fraktion in den bayeriſchen Landtag ein=
ziehen
wird, wird die Frage akut werden, ob der Völkiſche Block
ſich im Landtag zu nationaler Aufbauarbeit bereit finden wird.
Bisher hörte man, daß die Völkiſchen nur zu einem Abbau
des Parlaments, zu einer Umkrempelung des parlamentariſchen
Syftems und zur Bekämpfung des Parlamentarismus in den
Landtag ziehen wollten. Wenn in den Wahlergebniſſen ein Be=
kenntnis
der hinter dem Völkiſchen Block ſtehenden Wähler zu
den Gewalt= und Diktaturplänen des Völkiſchen Blockes zu ſehen
ſein ſollte, ſo würde die nächſte Zukunft in Bayern wohl jeden
Freund des Landes und des Reiches mit den größten Beſorg=
niſſen
erfüllen müſſen.

Kennzeichnend für die politiſche Lage iſt das ſtarke Anwach=
ſen
der Völkiſchen auf der einen und der Kommuniſten auf der
anderen Seite. Daß dem Völkiſchen Block eine große Zahl Un=
zufriedener
aus bürgerlichen Parteien, aber auch eine große Zahl
von Mitläufern der Sozialdemokratie und vielleicht ſelbſt aus
dem kommuniſtiſchen Lager zulief, kennzeichnet die Unzufrieden=
heit
, die das gegenwärtige Syſtem in Bayern in weiten Schichten.
ausgelöſt hat.
Beſonders bedauerlich bleibt, daß durch die Zerſplitterung
in den Mittelparteien es den Anſchein hat, als ob weder die
Deutſche Volkspartei, noch die Nationalliberale Landespartei im
Landtag zur Vertretung kämen. Daß die Extremen auf beiden
Seiten in einer nicht vermuteten Stärke in den Landtag ein=
ziehen
weiden, können ſich die Gruppen der Mittelparteien als
beſonderes Verdienſt zuſchreiben, die geglaubt haben, durch Son=
derliſten
, Sonderbewegungen und Sonderkandidaturen eine ein=
heitliche
Zuſammenfaſſung des nationalen Bürgertums=zu
poſitiver Aufbauarbeit hintertreiben zu müſſen.
München, 8. April. (Wolff.) Das Ergebnis von ſämt=
lichen
197 bayeriſchen Wahlbezirken liegt nunmehr vor. Die
Verteilung der Stimmen auf die einzelnen Parteien iſt fol=
gende
: Sozialiſtiſche Partei 433 821, Deutſcher Block 73 118,
Nationallib. Landespartei 29 460, Kommuniſten 203 070, Beam=
tengruppe
Rückert 4505, Deutſche Volkspartei 5035, Chriſtlich=
ſoziale
22 929, Beamtengruppe Kratofiel 19 480, Völkiſcher Block
491 852, U. S. P. 2393, Vereinigte nationale Rechte 197 509,
Bayeriſche Volkspartei 919 687, Bayer. Mittelſtandsbund Süd=
gau
5823, Bayer. Bauern= und Mittelſtandsbund 207 422, Mie=
terliſte
339, Republikaner 285, Koburger 7833, Gewerbevorſchlag
Stühler 11022.
Für den Volksentſcheid wurden 1224017 Stimmen
mit Ja und 1243 892 Stimmen mit Nein abgegeben. Damit iſt
dieſer abgelehnt.
Die franzöſiſche Preſſe zu den baßeriſchen Wahlen.
* Paris, 8. April. (Priv.=Tel.) Nach dem Kommentar der
Havasmeldung zu ſchließen, haben die bayeriſchen Wahlergeb=
niſſe
im großen und ganzen keine ungünſtigen Eindrücke hinter=
laſſen
. Man hatte ſich auf eine entſcheidende Niederlage der So=
zialiſten
und eine entſprechende Verſtärkung der Deutſchvölkiſchen
gefaßt gemacht und gibt jetzt zu, angenehm enttäuſcht zu ſein.
Verſchiedene Blätter zeigen die Neigung, aus den bayeriſchen
Wahlen Rückſchlüſſe auf die kommenden Reichstagswahlen zu
ziehen. Der Temps finde,t daß die franzöſiſche Regierung aus
den bayeriſchen Wahlergebniſſen folgende Erkenntnis hinſicht=
lich
ihrer Politik gegenüber Deutſchland ſchöpfen müſſe: 1. daß
auf deutſche Sonderbeſtrebungen nicht mehr gerechnet werden
könne, 2. daß der Ruck nach rechts in Deutſchland nicht als ein
unvermeidliches Ereignis aufgefaßt zu werden brauche, 3. der
Modus vivendi zwiſchen der franzöſiſchen und der deutſchen Re=
publik
ſei kein Ding der Unmöglichkeit. Frankreich müſſe ſich
hüten, dieſe Möglichkeit durch Schwäche oder Unnachgiebigkeit
zu verhindern. Die Deutſchen dürften nicht länger eine militä=
riſche
Revanche erhoffen, andererſeits aber auch nicht die Hoff=
nung
auf eine friedliche Löſung einbüßen.
Der Beleidigungsprozeß Pittinger.
München, 8. April. (Wolff.) In dem Beleidigungsprozeß
des Sanitätsrats Pittinger, des Vorſitzenden des Bundes Bay=
ern
und Reich, gegen die Münchner Poſt, die gegen Pittinger
unter anderem den Vorwurf erhoben hatte, er habe Waren aus
dem Felde waggonweiſe nach der Heimat verſchoben, kam es nach
zweitägiger Verhandlung zu einem Vergleich. Der angeklagte
Redakteur Zerfaß gab zu, daß die gegen Pittinger erhobenen
Vorwürfe jeder Grundlage entbehrten. Er bedauerte die Auf=
nahme
des Artikels.
Die neue württembergiſche Regierung.
Stuttgart, 8. April. An der Wahl des Staatspräſiden=
ten
beteiligten ſich 89 Abgeordnete. Abgegeben wurden 39 weiße
Stimmzettel von der Linken. Von den 50 gültigen Stimmzetteln
fielen auf Staatsrat Rau 48 Stimmen, auf die Abgeordneten
Hornung und Schwäbele je eine Stimme. Staatsrat Rau er=
klärte
ſich bereit, die Wahl anzunehmen, da er ſich bewußt ſei, daß
es ſich im jetzigen Augenblick ja nur um eine Zwiſchenlöfung han=
delt
. Vom neuen Staatspräſidenten wurde hierauf dem bis=
heigen
Junenminiſter Bolz wieder das Miniſterium des Innern
übertragen, außerdem auch das Finanzminiſterium. Der bis=
herige
Juſtizminiſter Beyerle übernimmt wieder die Juſtiz und
der Staatspräſident wird neben dem Arbeits= und Ernährungs=
miniſterium
, das er bisher führte, auch das Kultusminiſterium
übernehmen. Der Landtag vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit.

jetzigen Geſtalt ſchuf. Auf dem Kapitolsplatz vor dem Senatoren=
palaſt
ſteht das bronzene Reiterſtandbild Mark Aurels, eine der
wenigen dem Einſchmelzen im Mittelalter entgangenen Groß=
bronzen
, gerettet deshalb, weil man im Mittelalter des Reiter=
ſtandbild
für das Konſtantins, des Beſchützers der chriſtlichen
Kirche, hielt. Der Mark Aurel hat die Renaiſſance gewaltig be=
einflußt
. Das Reiterbild des venezianiſchen Generals Gatta=
melata
in Padua von Donatello bewies ,den Zuſchauern die=
ſen
Einfluß. Der Vortragende zeigte weiter ſchöne Cam=
pagnabilder
, worunter als beſonders ſchönes Stück einen
Pironeſiſchen Stich mit dem Grabmal der Cäcilia Metalla
und der damals noch mehr als jetzt erhaltenen, die via.
Appia ſperrenden Orſiniburg, und er erläuterte die antike
und die heutige Waſſerverſorgung Roms an den Reihen der die
Campagna durchziehenden Aquädukte. Um auf die Stadt ſelbſt
noch einmal zurückzugreifen, ſo erregten Bilder aus der Mitte
des 16. Jahrhunderts beſonderes Intereſſe, die die Säulen
Trajans und Mark Aurels ohne die im Mittelalter zum Ein=
ſchmelzen
heruntergenommenen Kaiſerbilder, aber auch noch ohne
die erſt Ende des Jahrhunderts oben aufgeſtellten Bronzeſtatuen
von Petrus und Paulus zeigten. Den Schluß der Vorführungen
bildeten die Innenräume einer Anzahl chriſtlicher Baſiliken, bei
denen der Vortragende nachwies, wie alle dieſe Säulenreihen
antiken Gebäuden entnommen waren und wie man an der
immer weiteren Stellung der Säulen und den ſtets auffallender
verdenden Verſchiedenheiten in Schäften, Baſen und Kapitälen
den immer geringer werdenden Vorrat noch zur Verfügung
ſtehender Säulen erkennt. So hat der mittelalterliche Kirchen=
lbau
in Rom die antiken Bauten ausgeraubt, bis kaum eine
Säule mehr an ihrer alten Stelle ſtand. Der mittelalterliche
Kirchenbau in Rom hat ſich aber nicht nur im Material, ſondern
auch in der Ausbildung der Konſtruktiousformen und Bau=
gedanken
an die Antike angelehnt. Dieſem Ideenbereich ſind
idie zweigeſchoſſigen Säulenſtellungen, der im Bilde gezeigten
Ricche Sau Agnese entlehnt. Das darauf gezeigte Bild des
Säulenhofes der von Bramante erbauten päpſtlichen Cancelleria
Zeigte deutlich, wie auch die Renaiſſance auf dieſe Baugedanken
zvieder zurückkam. Das letzte Bild, der Säulenhof des Palazzo
Borghese, zeigte, wvie die Hochrenaiſſance und das beginnende
Barock den Baugedanken des Säulenhofes durch Verdoppelung
Der Säulen noch weiter entwickelt hat.
Nach dem Vortrag, fand die Jahresmitgliederverſammlung
Ftatt. Oberrechnungskammerpräſident Süffert erſtattete den
Jahresbericht, der=Zeugnis ablegte von der durch Vereinigung
mnd Landesverband geleiſteten Kulturarbeit. Profeſſor Dr.

Büchner übermittelte den Dank der Verſammlung an den
verdienſtvollen Vorſitzenden, der ſeinerſeits die Tätigkeit des
Schriftführers würdigte.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Dienstag, den 8. April.
Der Liebestrank.
Schwank von Frank Wedekind.
Dieſer jetzt 25 Jahre alte Schwank, Wedekinds bedeutet
ein Ausruhen, eine Atempauſe in ſeinem literariſchen Schaffen.
Er ſteht zwiſchen Erdgeiſt und dem Kammerſänger‟ Er hat
keine ſtarke künſtleriſche Bedeutung, aber er zeigt doch manche
Charakteriſtika von Wedekinds Kunſt.
Jede Komik beruht auf dem Gegenſatz. Wedekinds Komik
liegt vor allem in dem Gegenſatz, wie er die groteskeſten menſch=
lichen
Dinge mit der größten Ruhe und Sachlichkeit hinſtellt.
In dem Liebestrank enthüllt ſich eine Welt fabelhaf=
ter
Unwahrſcheinlichkeiten. Um einen ruſſiſchen Fürſten ſam=
melt
ſich ein Kreis phantaſtiſcher Geſtalten. Die Fürſtin ent=
puppt
ſich als ehemalige Tierbändigerin mit abenteuerlichſter
Laufbahn. Der Kammerdiener, von der Mutter zum Charak=
ter
=Darſteller beſtimmt, kommt aus dem Artiſten=Beruf. Der
als Profeſſor der Philologie zur Erziehung der Kinder berufene
Hauslehrer offenbart ſich nicht minder als Zirkuskünſtler. Der
Hauslehrer ſoll für den Fürſten den Liebestrank brauen, der
dem Fürſten die Neigung der jungen Gräfin gewinnen ſoll.
Er tut es, doch mit der Weiſung, daß der Fürſt beim Trinken
an keinen Bären denken darf: die alte Geſchichte von der Klap=
perſchlange
.
Dieſer Scherz iſt der Angelpunkt des Stückes. Man ſieht,
es iſt keine große Angelegenheit. Doch ſie iſt mit ſo viel gro=
tesker
Komik hergerichtet, daß man mit ihr einen vergünglichen
Abend ohne Neue verbringen kann. Dies um ſo mehr, wenn
der Schwank ſo flott geſpielt wird, wie es unter Peter Suhr=
kamps
Leitung geſchieht. War auch am Samstag auf dem
Preſſefeſt, als der Geiſt des 21er Bacharacher Riesling die
Köpfe erwärmte, die Stimmung noch lebendiger, ſo konnte man
doch auch geſtern an der Darſtellung ſeine Freude haben.
Im Rahmen eines luſtig=bunten Bühnenbildes von T. C.
Pilartz ſpielte ſich die Handlung gelöſt wie eine Tairoff=
Groteske ab. Gerhard Ritter war ein prächtiger Ruſſen=Fürſt
Iwan; dumm, ſelbſtherrlich und wohltuend beleibt! Aben=

teuerlich flimmernde Geſtalten aus der Zirkuswelt umgaben
ihn: Franz Schneider als Kammerdiener, Joſeph Gie=
len
als Ali Baba mit dem Liebestrank, Grete Carlſen, die
ehemalige Dompteuſe. In dieſe Luft phantaſtiſcher Abenteuer
treibt es die junge Gräfin mit prickelnder Luſt hinein; von
Aenne Kerſten ſchlank, nervenhaft, mondän famos ge=
ſpielt
. Eine luſtige Zirkusmuſik, die noch ſtärker hätte hervor=
treten
können, verband die Aufzüge.

* Die Erſchließung von Tibet. Die Hochebene von Tibet, die
Sven Hedin in ſeinem anziehenden Buch ſo anſchaulich ſchildert,
dieſes verſchloſſene Gebiet, ſcheint bald ſeine Tore zu öffnen.
Einer Kommiſſion engliſcher Elektroingenieure gelang es, nach
Lhaſſa, der verſperrten Stadt von Tibet, zu gelangen und eine
Audienz beim Dalai Lama zu erwirken. Die Regierung von
Tibet, ſagt der Neu=York Herald, ſcheint mit anderen Völkern
in Verbindung treten und induſtrielle Fortſchritte anſtreben zu
wollen. Die engliſchen Ingenieure nahmen ſich vor, Lhaſſa durch
eine Telegraphenlinie mit Indien zu verbinden. Der Handel
dieſes Gebietes mit Britiſch=Indien hat ſich in den letzten vier
Jahren gehoben und die Ausfuhr nach Tibet hat ſich ſeit 1919
vervierfacht. Während des letzten Winters durften die fremden
Kaufleute das Land beſuchen. Eine große Menge von Minera=
lien
und Webwaren, die ſonſt nach China wanderten, nahmen
ihren Weg über Indiens Grenze. Dieſe Beziehungen haben
auch auf die fremdenfeindlichen Geſetze in Tibet mildernd ge=
wirkt
. Früher verlor derjenige, der eine Zigarette rauchte, beide
Augen, heute erhält er nur mehr hundert Rutenſtreiche auf den
nackten Rücken. Ein Grund der Veränderungen in Tibet liegt in
deſſen Beziehungen zu China. 1912 erklärte ſich Tibet unabhän=
gig
. China konnte ſich infolge ſeiner Wirren um Tibet nicht
mehr kümmern; heute ſucht es aber ſeine Herrſchaft über dieſes
Land wieder auszudehnen, die Tibetaner ſetzen ſich jedoch zur.
Wehr. Sie fühlen die Notwendigkeit eines eigenen Heeres, und
da ihre Geſetze freide Inſtruktoren nicht zulaſſen, haben ſie ihre
jungen Leute zum Studium des britiſch=indiſchen Heeres nach
Judien geſandt. Dieſe kehren in die Heimat zurück, um dort ein
neues Heer aufzuſtellen und Waffenfabriken zu errichten. Tibet
möchte gegen China mit modernen Kampfmethoden zu Felde
ziehen. Die Erſchließung Tibets macht die Welt mit einem ge=
heimnisvollen
Land bekannt, das nur wenige Weiße geſehen
haben. Ein Land, das noch im Mittelalter ſteckt mit einer theo=
kratiſchen
Negierung, die nirgends in der Welt ihresgleichen
findet.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

in Beſtpoien.
Von unſerem Korreſpondenten.
S. Warſchau, Anfang April.
Die Deiltſchen im Reich und im Ausland und dieſe wieder=
um
je nachdem, ob ſie in deutſch=freundlichen oder deutſch= feind=
lichen
Ländern oder in abgetretenen Gebieten leben, dieſe ver=
ſchiedenen
Träger unſeres Volkstums haben es erſt lernen müſ=
ſen
, die ihnen zufallenden nationalen Aufgaben derart neu unter
ſich zu verteilen, wie es der Kriegsausgang erforderte. Zunächſt
verfiel man in fatale Irrtümer. Beiſpiel: Die Oſtmarken (Poſen
und Weſtpreußen), die zu Polen kamen. Von den rund 2,5 Mil=
lionen
der Vevölkerung dieſer Gebiete waren rund 1,1 Millionen
Deutſche. Heute mögen 600 000 nachgeblieben ſein. Ueber eine
richtig? Heute weiß man, daß beide Fragen zu verneinen ſind.
Unter den erſten Eindrücken des deutſchen Zuſammenbruchs ſo=
wie
des polniſchen Terrors, ungewarnt durch eine weiter=
ſchauende
Leitung, glaubten damals ungezählte Landbeſitzer,
Kaufleute, Handtverker, Arbeiter der Loſung folgen zu müſſen:
Nur fort. Es war verkehrt. Man bereicherte lachende Erben.
Mit ſchlechtem und bald noch ſchlechter werdendemr Papiergelde
erwarben die polniſchen Käufer Grundſtücke, Inventar, Handels=
und Induſtriefirmen, die deren deutſche Eigentümer in der Haſt
und darum unter nachteiligen Bedingungen veräußerten. Be=
ſonders
in den Städten hat dieſe Abwanderungspanik gewütet.
Der Landwirt war zäher, wurzelte feſter. Zwar ſind auch auf
dem Lande Beſitzverſchleuderungen und Angſtverkäufe vorgekom=
men
; aber im ganzen hieß es hier: freiwillig gehe ich nicht.
Auf polniſcher Seite war man ſich von vornherein darüber
klar, worum es ſich handelte, und bildete eine geſchloſſene Front
der Geſetzgebung, der Verwaltungspraxis und der organiſierten
wirtſchaftlichen Kampägne, um den deutſchen Landeseinwohner
zu verdrängen und den deutſchen Beſitz zu erbeuten. Man wußte
die Panikmacherei, die die Deutſchen ſelber trieben, geſchickt zu
nutzen und verſtärkte ſie noch. Die Staroſten (Landräte) und
Wojeluoden (Oberpräſidenten), ſuchten ſich die führenden Perſön=
wegung
, um ſie hinauszuekeln. Damit man deſto ſicherer vor=
gehen
könnte, ſchuf man ſich ein Kampfgeſetz wie dasjenige über
die Erwerbung des polniſchen Staatsbürgerrechts, und die völ=
kerrechtlich
übernommenen Verpflichtungen war man nicht ſcheu,
auszulegen, wie es den eigenen Wünſchen entſprach.
Woran ſich der Auslandsdeutſche auch hier gewöhnen mußte
und woran er ſich ſo ſchwer gewöhnt, war vor allem, daß es eine
mit der Autorität der Kraft ausgeſtattete Vormacht ſeines Volks=
tums
nicht mehr gibt. Man muß ſich daher zu jener Art Wehr
und Selbſtwehr bequemen wie ſie dem Schwachen übrig bleibt.
Was bleibt dieſem übrig? Manchmal zu tun, was z. B.
in einem Fall den draſtiſchen Stoßſeufzer entlockte: Gottlobl ſie
nehmen. Ein anderer Vielgeplagter ſagte dasſelbe mit folgenden
Worten: Wir leben zwar unter einer nationalen Diktatur, aber
ſie iſt gemildert durch Korruption. Ginge ſie mit Ehrlichkeit
Hand in Hand, ſo wäre ſie weit niederträchtiger‟. Ein anderer,
ein offizieller Weg, den man einſchlug, führte vor die internatio=
Auch dieſe Methoden ſind gewiß keine reine Freude. Aber es
bleibt keine Wahl. Selbſt an einem Dokument wie dem Verſail=
ler
Vertrag dürfen natürlich diejenigen Beſtimmungen nicht un=
genutzt
bleiben, die wenigſtens eine Maximalgrenze für Entrech=
Schutze der Minderheiten, den auch Polen hat unterzeichnen müſ=
ſen
. Tie Anrufung dieſes Vertrages, damit des Völkerbundes,
iſt wiederholt erfolgt und bildete eine Etappe auch in den gegen=
wärtigen
deutſch=polniſchen Verhandlungen. Ganz ohne Nutzen
Illuſion über den Völkerbund. Frankreich, von dem man Schi=

Darmſtädter Tagblatt, Mitiwoch, den 9. April 1924.
kanen gewärtigen durfte, iſt im Völkerbundsrat relatib iſoliert;
engliſche Intereſſen ſtauden nicht entgegen; warum ſollte ſich das
* Am die Deutſchtums=heſte hohe Gremlum nicht den Lurus leiſten, abielktio zu entſchedens
Schlimmer war, daß keine Exekutive zur Verfügung ſteht, die
Eutſcheidungen auch an Ort und Stelle durchzuſetzen. Jumnerhin
iſt Polen als ein politiſch und noch mehr finanziell von den Groß=
mächten
abhängiger Staat, gezwungen, auch einem diplomati=
als
es an einer Stelle empfindlich iſt, wo die Einwirkung des Völ=
kerbundes
tiefer greift, in Danzig nämlich. Zeigt ſich Polen gar
zu widerſpenſtig in der Minderheitsfrage, ſo läßt es ſich bei der
Regelung von Danziger Streitpunkten beſtrafen.
Günſtige Entſcheidungen des Völkerbundes ſind u. a. in zwei
wichtigen Fragen erfolgt. Erſtens in Sachen der deutſchen An=
ſiedler
. Dieſe haben ſeinerzeit von der preußiſchen Anſiedlungs=
komiſſion
Land gekauft, bei zahlreichen von ihnen war aber
noch die Auflaſſung im Grundbuch nicht vollzogen. Wo dieſes
nicht oder erſt nach dem 9. 11. 18 geſchehen war, wollte die pol=
halbe
Million ſind abgewandert. War das nötig? War das uiſche Regierung die Landſtücke einziehen. Der Deutſchtums=
bund
in Bromberg rief daraufhin den Völkerbund an, dieſer
holte ein Gutachten des Haager Internationalen Gerichtshofes gierung bei der Unterhausabſtimmung über die Mietsvorlage
ein, und da dieſer zu Gunſten der Anſiedler fprach, ſo forderte der ſchreibt die Daily News, wenige, wenn auch noch ſo unfähige Ne=
gung
für die bereits verdrängten Koloniſten. Ebenſo fiel zu gerichtet wie Macdonalds Regierung mit ihrer Bill.
Gunſten des deutſchen Standpunkts der Spruch im Haag und die
Entſcheidung in Geuf betreffend die Erwerbung des polniſchen geſtrige Demütigung vollauf verdient. Die geſamte Behandlung
Staatsbürgerrechts aus. Hier hatte Polen derart komplizierte der Maßnahme ſei unglaublich ſchlecht geweſen. Das komme da=
Bedingungen aufgeſtellt für den Anſpruch auf die polniſche von, wenn mau Geſetzgebung im Geiſte der Propaganda mache.
Staatsangehörigkeit, daß die polniſchen Behörden ungezählten.
bürgerrecht beſtritten. Waren ſie aber nicht polniſche Staatsan=
Polen genommen werden. Auch hier hat der Haager Gerichtshof geſtrige Rede habe ſeiner Sache mehr geſchadet als genutzt. Es
eine weſentliche Erleichterung verlangt.
deutſch=polniſchen Verhandlungen in Warſchau, die das Wohn= Verwirrung ins Haus gebracht.
recht der Optanten betrafen, zu ſpüren, daß die polniſchen Unter=
berhinderu
, daß der Gegenſtand noch vor die ſoeben tagende Sitz= werfung der Mietsbill geſchaffene Lage zu beraten.
ung des Völkerbundsrates komme. Die deutſche Seite wurde da=
lichkeiten
unter den Deutſchen aus und ſetzten alle Hebel in Be= durch gezuungen, von ſich aus die Verlegung der Verhandlungen
nach Genf zu fordern und zu veranlaſſen.
Der Kampf um die Reſtpoſition des Deutſchtums in Weſt=
polen
iſt nicht zu Ende. Er wird in mehr als einem Sinne waf=
fenlos
, einzig und allein mit rechtlichen diplomatiſchen, politis ter der politiſchen Lage in Großbritannien erklären, daß keiner
übereilte Abwanderung ſie freiwillig geſchwächt. Dieſer Fehler nommen wurden, wichen nur gering von der urſprünglichen Re=
das
Verhalten jenes Herrn von Koerber gelten, der vom politie klar hervor, wie ſelbſt ganz nebenſächliche Fragen zu einer Spal=
mußte
ihn auf ſein Landgut zurückkehren laſſen, und inzwiſchen die die Führerſchaft ihm aufzrlegt, umſomehr, als er häufig ge=
iſt
durch das Haager Urteil entſchieden worden, daß auch ihm wie zwungen wird, Erklärungen im Unterhaus abzugeben. Die ſchot=
vielen
anderen das polniſche Staatsbürgerrecht und damit das tiſchen Mitglieder der Arbeiterpartei vermehren ihm die Schwie=
Wohnrecht zu Unrecht beſtritten worden war.
nalen Inſtanzen des Völkerbundes und des Haager Gerichtshofs. Volksgenoſſen gegen die Verdrängung aus Polen oder von wo es auf eine Annahme hat.
ſonſt ſei, hören, ſo mögen ſie bebenken, wie auch ſie ſelber dies an=
geht
. Das Reich kann unmöglich noch mehr Vertriebene aufneh=
men
und wirtſchaftlich verſorgen. Es braucht vielmehr ſelber den
tungen feſtſetzen. Ferner gibt es den ſogenannten Vertrag zum Auslandsdeutſchen gerade im Auslande, als Pionier der deut= rückzutreten. Von den Parteiführern ſind die der Liberglen am
ſchickſalsverbunden wie nur fe. Wo, immer um die Erhaltung
iſt die Anrufung nicht geweſen. Dieſe Anſicht iſt frei von jeder eines deutſchen Beſitzſtandes gerungen wird, heißt es für jeden: Ffnanzkreiſe wieder, nämlich, daß ein ſofortiger Wechſel im der
tua res geitmr.

Nummer 100.

Macdonald.

London,8. April. (Wolff.) Nach Ablehnung der Miets=
vorlage
in zweiter Leſung erklärte Premierminiſter Macdonald
im Unterhauſe, die Regierung werde erwägen, ob ſie ein neues
Geſetz einbringen ſolle. Dies beweiſe, daß die Regierung die Ab=
ſchen
Druck eine gewiſſe Folge zu geben. Und das um ſo mehr, lehnung der Borlage nicht als Mißtrauensvotum auffaſſe. Bei
Schluß der geſtrigen Sitzung des Unterhauſes erlitt die Regie=
rung
nochmals eine Niederlage auläßlich einer finanziellen Reſo=
lution
, in der gewiſſe während des Krieges angeordnete Abgaben
genehmigt wurden. Die Oppoſition brachte einen Abänderungs=
antrag
ein, der mit 202 gegen 170 Stimmen genehmigt wurde.
Dieſe Abſtimmung wird keine politiſchen Folgen haben. Schließ=
lich
nahm das Haus ohne Erörterung in zweiter Leſung einen
von mehreren Mitgliedern eingebrachten Geſetzeutwurf an, der
mit dem abgelehnten Mietsgeſetz teilweiſe übereinſtimmt.

London, 8. April. Zu der geſtrigen Niederlage der Re=
Völkerbund die Einſtellung der Verdrängung und eine Entſchädi= gierungen hätten je ein derart hoffnungsloſes Durcheinander an=
Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, die Regierung habe die
Die Tines ſchreibt, die fortwährende Beſchäftigung des
alteingeſeſſenen Poſenern und Weſtpreußen das polniſche Staats= Premierminiſters als Staatsſekretär des Aeußeren mit den ern=
ſten
und dringenden Problemen der europäiſchen Diplomatie ſei
gehörige, ſo konnte ihnen jederzeit auch das Aufenthaltsrecht in eine dauernde Quelle der Schwäche für ſeine Regierung. Seine
ſei nach Anſicht aller, die ihn hörten, die unwirkſamſte Rede ge=
Alle dieſe Erfahrungen haben Polen gegen den Völkerbund weſen, die er ſeit der Regierungsübernahme gehalten habe. Sie
verſtimmt, Und ſo war nur zu deutlich gelegentlich der jüngſten habe einen Teil ſeiner eigenen Partei bitter enttäuſcht und nur
Dem Parlamentsberichterſtatter der Times zufolge tritt das
händler die Verhandlungen verſchleppen wollten, um dadurch zu Kabinett heute vormittag zuſammen, um die neue durch die Ver=
Unzufriedenheit über den Ausgang des
Kampfes in England.
* London, 8. April. (Priv.=Tel.) Unabhängige Beobach=
ſchen
Mitteln deutſcherſeits gekämpft. Wieviel ſtärker wäre im= der Parteiführer mit dem Ausgang des inneren Kampfes zu=
merhin
auch in dieſer Lage die deutſche Stellung, hätte nicht die frieden iſt. Die Maßnahmen, die jetzt in zweiter Leſung ange=
ſoll
nicht wiederholt werden. Heute kann vielmehr als vorbildlich gierungsvorlage ab. Aus den Vorgängen im Parlament gehe
ſchen Gendarmen bis an die Landesgrenze gebnacht, ſich dort auf tung in den Reihen der Liberalen und zu einer Niederlage der
ſeine Koffer ſetzte und erklärte: Weiter gehe ich nicht. Man Regierung führen können. Macdonald fühlt bereits die Bürde,
rigkeiten dadurch, daß ſie auf einer recht radikalen Geſetzgebung
Wenn aber die Deutſchen im Reich von dieſeu Kampf ihrer beſtehen, die unter der gegenwärtigen Verfaſſung keine Ausſicht
Heute waren wieder Gerüchte über einen Rücktritt Mac=
donalds
im Umlauf. und am Nachmittag hatten ſich große Men=
ſchenſcharen
in der Downing Street eingefunden. Amtlich wurde
erklärt, daß die Regierung nicht die Abſicht habe, gegenwärtig zu=
ſchen
Arbeit, als Vermittler der deutſchen Wirtſchaft, als Helfer meiſten beſtrebt, eine allgemeine Neuwahl zu vermeiden. Aus
des deutſchen Wiederaufſtiegs. Wir ſind wieder einmal alle ſo dieſem Grunde wurde die Taktik, die Aſquith eingeſchlageu hat,
von verſchiedenen Seiten ſcharf kritiſiert. Die Beſſerung, die das
britiſche Pfund aufzuweiſen hat, gibt am beſten die Auſichten der
Regierung nicht wahrſcheinlich iſt.

SUL AA

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[ ][  ][ ]

Nummer 100.

Aus der Landeshauptſtadt.
werden die frohen Stunden gemeinſamer Arbeit undergeßlich bleiben.
gewahrt.
nonnenen Wanderjade faud am Sonntag, den 6. d. M., ſtatt. Blauer
das Neugrün der Wälder noch ziemlich im Rückſtand iſt, ſo konnte
man hie und da doch ſchon manche Anoinen und manches Blümelein, doch vorzüglich geeignet erſcheint. Die Ausführung der oft gar
ſtehen uſw. Vorträge gehalten wurden. Von dieſen böhen hatte man Heinrich Döbel erwieſen ſich wieder als Meiſter auf ihren In= ſchreiten.
ſchöne Ausſichten nach der Rheinebene, Bergſtraße und Odenwald. Der
Weitermarſch erfolgte über Buchklingen, Kalſtadt, Kalſtädter Tal nach ſtrumenten. Die Hörer dankten allen Mitwirkenden herzlich für
Weinheim, von wo aus die Nückfahrt mit der Bahn angetreten wurde, des genußreichen Abends.
Alle Teilnehmer kehrten voll befriedigt zurück. Drum ſo weiter! Die
nächſte Wanderung findet am 11. Mai nach der Bergſtraße ſtatt.
Zwecks Zuſtellung der Mitgliedskarten für 1924/25 werden alle
RH.Cer, die ihre Wohnung gewechſelt haben, freundlichſt gebeten,
dies alsbald an den Schriftführer, Herrn Emil Ries, Hochſtraße 17,
mitzuteilen.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.

Seite 5.

* Konzert.

N. Der Verein für ſoziale Kinder= und Ju=
Darmffadt, 9. April. gendarbeit veranſtaltete iu der Loge ein Wohltätig=
Mit dem letzten diesfährigen Konzert des Darmſtädter Kammer= keitskonzert, das künſtleriſch guten Erfolg hatte, aber nicht
Lrcheſters nimmt deſſen ſeitheriger Leiter, Herr Auguſt Vogt, Abſchied ſehr gut beſucht war. Fäulein Ellen Kiesling, war leider
von Darmſtadt, um ſeint Studium int Leibzig, wo ſich ihm eine Freiſtelle, etwas indisvoniert, ſo daß der Stimmklang weniger Wärme und
um Konſerbatorium geboten hat, fortzuſetzen. Denen, die ihm Dank Tragfähigkeit hatte, Um ſo geſchmackvoller trug ſie dafür vor
ſchulden für das reſtloſe Einſetzen ſeiner jungen Kraft und die freudige und verſenkte ſich mit wirklicher Liebe in die feinen Löns= Lich=
wingabe
an ſeine eunſte Aufgabe, die Förderung der jungen Vereinigung, tungen in Vertonung von Fritz Jöde und in die Lieder von Kür=
E3 wird mauchen Beſucher des Konzerts intereſſieren, daß der Soliſt des ten, denen Herr Heinrich Hebbel ein auſprechendes melodiſches
Abends, der 1Gjährige Edgar Hoffmaun aus Leiuzig, der Enkel des Gewand gegeben hatte. Hebbel trifft den ſchlichten volksrüm=
früheren
Leiters der hieſigen Viktoriaſchule, Gerru Dr. Wulkoſu, iſt. lichen Ton recht gut und bleibt doch ſtets gewählt. Auch ſeine
Richard WagnerVerein. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß Gambenkompoſitionen konnten wir ſchon mehrfach als eine
der heutige Klavierabend von Frau Frieda Kwaſt=Hodapd, wvertvolle Bereicherung der Literatur für dies ſchöne Inſtrument
pünktlich um 8 Uhr beginnt. Den Mitgliedern bleibt ihr Vorzugsrecht, hervorheben. Ganz beſonders aber erfreute Herr Hebbel als
Wätze zur Hälfte des Preiſes zu erhalten, bis zum Beginn des Konzertes Spieler, denn der ſchöne Ton ſeiner Gambe, ſeine ausgezeich=
nete
Technik und der künſtleriſche Vortrag verhalfen allen Wer=
Logelsberger Böhen Club. Die erſte Wauderung int nel be= ken zu beſter Wirkung. Alle Lieder und Gambenſoli waren von
Himmel mit herrlichem Sonnenſchein hatte eine große Teilnehmerzahl der Gitarre begleitet; wir müſſen geſtehen, daß dies auf die
herbeigelockt. Frohe und lachende Geſichter zeigten bei der gegen= Dauer etwas eintönig wirkt, und wir möchten Herrn Hebbel auf=
ſeitigen
Begrüßung innigſte Freude, wieder einmal einige Stunden, forderu, doch auch einmal ſeine Gambe mit einer Violine zu=
nach
Abſtreifung der Altagsſorgen, in Gottes ſchöner, freier Natur ſammen erklingen zu laſſen, wobei ſich für ſein Inſtrumeut auch
verbringen zu dürfen. Wenn auch durch die bisherige kalte Pitteruug / Gelegenheit zu mehr akkordiſchem Spiel gibt, wozu die Gambe ſengras (Heu) in das Aquarium.

Kolender für Aaugrien und Terarienfunde

für April 1924.

Im Zimmer=Aquarium gibt es in dieſem Monat viek
Arbeit. Die alten Triebe der untergetauchten Pflanzen, wie Myrio=
phyllum
, Cabomba, Elodea ſind über dem Boden abzuſchneiden, denn
nur ſo bilden ſich neue Triebe. Die heizbaren Aquarien bedürfen noch
immer der gleichen Sorgfalt. An Fenſtern mit viel Sonue begiumen
die neſterbauenden tropiſchen Jiſche ſchon mit der Anlage ihrer Schaumn=
neſter
, bei anhaltend guter Witterung iſt auch Laich zu erwarten. Zu
Ende des Abril können auch die Goldfiſcharten pärchenweiſe vereinigt
werden, auch wuird jetzt an Einrichtung der Freilandbecken geſchritteu.
Der Liebhaber einheimiſcher Gewäichſe hat jetzt ſchon Gelegenheit, Pflau=
zenmaterial
zu ſammeln. Futtertiere findet man jetzt reichlich in Wald=
tümpeln
, Gräben und ſonſtigen ſtehenden Gewäſſern, die ſchwarzen Lar=
ven
der Stechmnücke, für Makropoden, Cichliden und Barſche ein nahr=
haftes
Futter.
Zuchtaquarien und Aufzuchtbehälter werden neu eingerichtek.
Für alle ſonſtigen Aquarien verwende man nur rein gewaſcheuen Fluß=
ſand
als Bodengrund; Weſſerpeſt, Sagittaria nataus, ſowie Heteran=
thera
gedeihen ſehr gut auch ohue Untergrund. Man ſetze die Pflanzen
nicht zu dicht, da ſie ſich bald reichlich vermelreu, und bringe ſie nur an
der Rückſeite oder an den Seiten an, damit die Fiſche in der Mitte und
an der Vorderſeite genügend Soielraum haben. Um die Infuſorien=
bildung
zu fördern, ſtreue man auf die Oberfläche des Waſſers ſtaubfein
zerriebenen getrockneten Salat oder lege zwei Tage laug trockenes Vie=
Wer den hochintereſſanten Neſtbau und die Brutpflege des Stich=
Von den fremdländiſchen Zierfiſcheu erfreuen, ſich beſonders die
lebendgebärenden Zahnkarpfen (Girardiuus, Poecilia, Platypoeeilia,

Soll ich meinen Sohn ſiudieren laſſen?

Rinde e rtaf e eche e eſe Gen e e
chen Feierſtunde der Seele fanden ſich die Mitglieder des Frauenver=
eins
und die Männervereinigung der evangel. Lukas=Gemeinde zuſam=
men
, um im vollbeſetzten Gemeindehausſaale. Kiesſtraße 17. eine
ſchlichte Paſſiousfeier zu begehen. Die Feier war umrahmt von ſich
dem Charakter des Abends anpaſſenden Inſtrumentalſolis und Ge=
ſangsborträgen
, unter freundlicher Mitwirkung von Frl. Löſch, den
Herren Maſſoth, Vorn und Wiunkler. In uneigennütziger Weiſe gaben
die Künſtler ihr Beſtes. Beſonders hervorgehoben ſei die Nr. 2 des

berrn Winkler, Violine, Herrn Born am Harmonium. Ganz beſols= men, von da ab hat ſich die Zahl der Medizinſtudierenden rapid ver=

gleiter auf dem Harmonium, die keineswegs leicht war, mit ganz
beſonderem Geſchick. Im Vordergrunde der Veranſtaltung ſtand der
Gedanke ſeitens der Mitwirkenden der Gemeindenothilfe zu dienen,
zu deren Beſten der Abend ſeitens des Frauenvereins und der Män=
nervereinigung
veranſtaltet wurde. Das ſchön ausgeführte Programm,
preis von mindeſtens 10 Pfg. abgeſetzt. In dankenswerter Weiſe
wurde ſeitens vieler Gemeindeglieder erheblich mehr bei den Haus=
beſuchen
für die Programme bezahlt. Für die übrigen Anweſenden,
welche die Programme zum Grundpreis im Saale bezogen, war Gele=
genheit
geboten, ihr Scherflein zu der am Ende der Feier vorgenon=
herzlichſten
Dank. Die Zahl der Unterſtützungsbedürſtigen, welche von
Helfern und Helferinnen beider Gemeindevereine aufgeſuckt und mit der Deutſchen Studentenſchaft eingreifen kann. Auf der Hochſchule
den beſcheidenen Zuwendungen ber ebangel. GemeindeNothilfe bedacht findet er ein ausreichendes Eſſen zu mäßigem Preis an der Alensa
werden, wird durch die Zeitverhältniſſe immer größer. Es ſind nahezu
200 Perſonen, meiſt ältere, alleiuſtehende weibliche Perſonen, denen
tete raubte. Ihnen iſt in erſter Linie die Auswirkung der Gemeinde=
gelegentlich
der Konfirmation der Konfirmanden der Lukasgemeinde denten wird vom kommenden Sommerſemeſter ab eine eigene Wäſchrei
hät die leere Kaſſe wieder etwas angefüllt. Zu dem bevorſtehenden
Oſterfeſte ſoll den Bedürſtigen wiederum eine beſcheidene Gabe an
Lebensmitteln werden. Eine allmonatlich gleichmäßige Beiſteuer, wie
dies die Gepflogenheit andever hieſiger Pfarrgemeinden iſt, ſeitens der dem 46 Studeuten Unterkunft finden können.
beſſer geſtellten Gemeindeglieder, die trotz der allgemeinen Not der
Zeit, unter der wir ja heute Alle leiden, dennoch ein Sckerflein bei=
tragen
können, wäre dem Ausſchuß ſehr erwünſcht. Gaben werden je=
derzeit
im Pfarrhaus, Kiesſtraße 60 oder ſeitens der Helferinnen ent=
gegengenommen
.
Hölderlius ließ der Vortragende, Herr 2r. Koch, den Dichter in ſeinen gerechnet werden muß. Zu jeder weiteren Auskunft (Stitendien,
Briefen und Gedichten ſelbſt zu Worte kommen, und es gelang ihm, da=
durch
ſeine intereſſanten und auf gediegener Sachkenutnis beruhenden
Ausführungen außerordentlich zu veranſchaulichen. Der Verſuch einer
Klaſſifizierung oder Nationaliſierung ſeiner Weltanſchauung wird einer
Perſönlichkeit wie Hölderlin gegenüber immer ſcheitern müſſen. Denn
in ſeiner Gedanken= und Gefühlsuelt ſtehen die drei Elemente ſeiner
Weltanſchauung, die naturmſthiſche Weltbetrachtung, Griechemtum und abends 8 Uhr, im Gemeindehaus in der Kiesſtraße ſtattfindenden Tee=
chriſtlicher
Gottesglaube, ohne logiſche Zuſammengehörigkeit nebeneinan=
der
. Aber was ſich logiſch widerſpricht, braucht ſich pſychologiſch durch=
aus
nicht zu widerſprechen, woraus erhellt, daß irrationale Kräfte letzt=
lich
den Menſchengeiſt bewegen, und daß es verkehrt iſt, eine Dichterpek= Sache ſind herzlichſt eingeladen.
ſönlichkeit von der tiefen Religioſität eines Hölderlin in einem philoſo=
phiſchen
Shſtem unterbringen zu wollen. Seine innige Religioſität zeigt
ſich in dem ihm eignen Gefühl einer tiefen Verwandtſchaft, ja Einsſein
mit der Natur. Seine Gedichte ſiund durchweht von diejer manchmal ge=
radezu
enthuſiaſtiſchen Liebe zur Natur. Wenn auch ein großes Stück
ſeines Herzens, ſeiner Sehnſucht und dichteriſchen Schaffens der Welt
des Griechentums gehört, ſo darf man doch nicht überſehen, wieviel an
Kraft ihm auch das Chriſtentum gegeben hat. Die einfache, ſchlichte
Frömmigkeit ſeiner Mutter iſt zeitlebens auf ihn von großem Einfluß
geblieben, der chriſtliche Gottesglaube, uicht als dogmatiſch enges Lehr=
gebäude
, ſondern dank dem Einfluß der Mutter als lebendige Religioſität
begleitet ihn durch ſein ganzes Leben, weshalb auch von einer Entwick= leſen.
lung Hölderlins in ſeiner Stellung zur chriſtlichen Religion nicht die
Nede ſein kann. Daß von ihm das Gefühl der Gegenwärtigkeit Gottes
ganz gewaltig erlebt wird, beiveiſt, daß auch die chriſtliche Religion unter
den ſeine Weltanſchauung bildenden Kräften eine bedchutfame, jeine Per= über Die Geiſtestrankheit Robert Schumanns aufmerkſam gemacht.
ſönlichkeit kennzeichnende Stellung einnimmt. Wenn ſpäter für ihn die
drei weſensverſchiedenen Beſtandteile ſeiner Weltanſchauung zu einer
völligen Einheit verſchnelzen, ſo können wir ihn hier nicht mehr ver=
ſtehen
; wenn er darin ſich ſelbſt vollendeter fühlt, uus kommt er umſo
ffremder vor als einer, auf deſſen Geiſt ſich ſchon die Nacht der Krankheit
gelegt hat. Die Ausführuugen des Redners fanden reichen Beifall.
Der nächſte Vortrag des Bundes, bei dem Herr Lie. Dr. Adolph aus
Wießen über Das Proteſtantiſche in der Philoſophie der Gegenwart
tſprechen wird, findet am Donnerstag, den 24. April, abends 8 Uhr, eben=
ffalls
in der Aula des Realgymuaſiums bei freiem Eintritt ſtatt.
Aus der Martinsgemeinde. Mitglieder und Freunde unſerer Ge=
meinbeßereine
(Männer= und Frauenvereine) ſeien auf den nächſten Vor=
nragsabend
im Martinsſtift aufmerkſam gemacht. Herr Oberpoſtſekretär
Uzoernert, Mitglied unſerer Männervereinigung, ſpricht am nächſten
Donnerstag, den 10. d. M., abends 8 Uhr, über die Frage: Gibt es
Einen Gott?. Cs wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Veranſtaltung nicht im Gemeindehaus, ſondern im Martinsſtiſt ( Müller=
ſtraße
) ſtattfindet.
Eine Paßionsfeier mit beſonders erleſeuem Programm veran=
taltet
am Palmſonntag, abends 8 Uhr, in der Stadtkapelle der Kir=
hengeſangverein
für Stadtkadelle und Schloß=
irche
, unter Leitung von Herrn Reallehrer Pfaff, zum Beſten
linderhilfe beider Gemeinden. Im Mittelpunkt ſtehen zwei Cho=
Her
ralkautaten (,D baupt voll Blut und Wunden und Meinen
Jeſum laß ich nicht von Max Reger), die unſeres Wiſſens hier noch
zur Aufführung gekommen ſind; zwei Werke, in denen ſich die
e Tiefe und Junigkeit des Tondichters Reger offenbart. Die Auf=
ug
wird durch herborragendſte Kräfte unſeres Landestheaters un=
Frl. H. Werké (Sopran), Frau M. Kuhu=Liebel (Alt). Herr
ertmeiſter P. Schuutröuſch (Violine, und Herr W. Horn (Brat=
Die Lugel ſpielt Herr A. Weber. So wird die Aufführung
Stunde feltener Weihe und ſinnigſter Einleitung in die ſtille
bieten. Eintrittskarten zu 1 Mart ſi=
manin
.
der Kapelle, Chr. Arnold, am Weißen Turm
Marcildenplatz, an dem Verkehrsbüro ſolvie durch Mitglieder des Ver=
s
erhältlich.

an verborgener Stelle wahrnehmen. Die Wanderung erfolgte ab nicht leichten Gitarrebegleitungen war ausgezeichnet, ſowohl lings beobachten will, verſchaffe ſich gut genährte Paare, gebe ihnen recht
Beinheim nach der Burg Windeck, bzw. Wachenburg, über deren Er= Herr Hebel, deſſen Vielſeitigkeit erſtaunlich iſt, als auch Herr zarte Wurzeln von Waſſerplanzen ſie werden alsbald zum Neſthau
Birkenau, dann durch das prachtvoll gelegene Birkenauer Tal nach die ſorgfältig vorbereiteten und fein ausgeführten Darbietunigen Gambuſia, Fiphophorus uſw.) großer Beliebtheit. Die alten Tiere haben
meiſt nur einen allerdings großen Fehler, daß ſſe ihre Jungen
freſſen. Um dies zu verhüten und den Jungen die Möglichkeit des
Entwiſchens zu bieten, ſind die Zuchtbehälter recht dicht mit Pflanzen
zu verſehen, und zwar vor allem die dem Lichte zugewendete Seite des
Man ſchreibt uus: Es tritt jetzt an die Abiturienten der höheren Aquariums, denn die eben Geborenen ſtreben bei den erſten Schwimm=
Schulen und deren Eltern die ſchwere Frage der Berufswahl heran, belwvegungen dem Lichte zu. Wenn dies geſchieht, wird der Liebhaber
Ebangeliſche, Lukas=Gemeinde. In einer Zeit, vo alles wankt Soll der Sohn die Hochſchule beziehen?. Werden die Mittel zur Be= bei einiger Aufmerkſamkeit immer, wenn auch nicht alle, ſo doch den
und zu ſtürzen droht, die Scele Gefahr läuft, im Dornengeſtrüpp des ſtreitung der Koſten des Studiums ausreichen?. Welches ſind die Aus= größten Teil der Jungfiſche reten.
Die eierlegenden Zahnkarpfen (Haplochilus, Rivulus. Fundukus)
ſichten nach Beendigung des Studiums? Werden nicht die aufgewende=
ten
Koſten umſonſt ſein, da der Sohn doch keine Stelle finden wirds Es legen ihre Gier mit Vorliebe in Ricia= und Fadenalgenbolter. Dieſe
ſind das Fragen, die mit größtem Eunſt erwogen werden müſſen. Da= müſſen öfters nach Eiern abgeſucht und in beſonderen Behältern unter=
bei
mögen hier nur zwei Punkte beleuchtet werden. Einmal die Frage; gebracht werden, da die Alten die Eier mit Vorliebe freſſen.
Aehnlich einzurichten ſind die Zuchtbehälter der Labyrinthfiſche
was ſoll mein Sohn ſtudieren? Rechtswiſſenſchaft, Medizin, Chemie
uſw.2 Welches Studium gibt die beſten Ausſichten auf Anſtellung und (Makropode, Kampffiſch, Polyacauthus, Trichogaſter, Dsphromenus),
Verdienſt?. Hier läßt ſich ſchwer eine ſichere Antwort geben. Rechts= die zum Befeſtigen des Schaumneſtes Riccien, und Unterwaſſerpflauzen,
wiſſenſchaft und Nationalökonomie weiſen zur Zeit ſehr hohe Hörer= die Schwvimmblätter treiben, lieben. Da die dem Ei eutſchlüpſften
zahlen auf, was wohl damit zuſammenhängt, daß bei dieſen Berufen Juugen noch ſehr unbeholfen ſind, ſo vermeide man auf alle Fälle einen
die Möglichkeit eines baldigen Uebergangs jur die Praxis als Kaufmann, hohen Waſſerſtand, denn die zu Boden fallenden Jungen vermögen ſich
Programms: Ade Maria von Vach=Gounod, welche ſämtliche Mit= in die Induſtrie uſw. beſteht. Doch wird ſich hier wohl je länger je uicht uehr an die Oberfläche zu begeben und gehen deshalb, vorausge=
wirkende
im engſten Zuſammenſpiel vereinigte: Fräulein Löſch, eine mehr ein erhebliches Ueberangebot an Stellenbewerbern einſtellen. Die ſetzt, daß ſie das Mänuchen nicht mit dem Maule auffängt, und wvieder
Tochter von Herrn Schulrat Löſch, Sopran, Herrn Maſſoth, Kladier, Zahl der Mediziner hatte bis zum Jahre 1919 ſehr erheblich zugenom= iu das Schaumneſt ſpeit, elend zugrunde.
Beſondere Sorgfalt iſt den Behältern jener Fiſche zuzuwenden, bei
dere Anforderungen an den Sänger wie an den Begleiter (Gerrn ringert, ſo daß jetzt dieſelbe geringer iſt als vor dem Jahre 1914. Ent= welchen die Eier während des Laichaktes und heſtigem Treiben aus=
Born) ſtellte die Nr. 5 des Programms, von Herrn Maſſoth vorge= ſprechend ſteht es auch bei den anderen Diſziplinen des Univerſitäts= treten und an den Pflanzeu haften bleiben, oder zu Boden fallen. Die
tragen: Arie aus der Kantate Herr, wie du wilſt und Erfreut ſtudiums. Man könnte deshalb damit rechnen, daß entſprechend der Fiſche machen ſich nämlich über die Eier her uud ſuchen Pflanzen und
euch, ihr Herzen von Bach. berr Born löſte ſeine Aufgabe als Be= geſunkenen Zahl der Medizinſtudierenden, die Ausſichten im Aerztes Boden nach ihnen ab; dichte Bepflanzuung des Behälters zud Belegen
beruf ſich wieder beſſern; aber bei all dieſen Fragen ſpielt ja die Ent= des Bodens mit kleinen Kieſelſteinen ſind deshalb notwendig. Die zwi=
wicklung
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine ſo entſcheidende Rolle, ſchen dieſelben gefallenen Eier entgehen ſo deu Nachſtellungen der Eltern
(Barben und Verwandte).
daß es unmöglich iſt, Vorausſagen zu machen.
Zur Zucht von Goldfiſchabarten (Schleierſchwanz, Komet, Tiſcher=
Im allgemeinen wird man ſagen müſſen, daß einem jungen Mann, fiſch uſw.) eignen ſich nur große Behälter; auch iſt, weni möglich, künſt=
von
dem vielſeitigen Herrn Maſſoth gezeichnet und entworfen, wurde der gute Fähigkeiten beſitzt und in dem ein ernſtes Streben wohnt, auch liche Durchlüftung auzuwenden, da dieſe Fiſche ſehr ſauerſtoffbedürftig
von Helfern und Helferiunen beider Gemeindevereine zum Grund= in der heutigen Zeit der Zugang zur Hochſchule ermöglicht werden ſollte, ſind. Bei allen Fiſchen CCichliden), die während der Brutpflege Gruben
Hat er auf dieſer etwas Tüchtiges gelernt, ſo wird dies ihm im Leben anlegen, nehme man nur eine Rheinſandſchicht, die nicht zu niedrig ſein
immer nützlich ſein. Dabei ſollen dieſen guten, ſtrebſamen Elementen darf, ein kleiner Teil des Behälteus wird mit eiuem Büſchel Sagittaria
die Einrichtungen zugute kommen, die an den deutſchen Hochſchulen oder Vallisneria bepflanzt, damit die Fiſche Platz für ihre Bewegung
geſchaffen worden ſind, um die wirtſchaftliche Notlage der bedürftigen haben. Gröſere Pflanzenbeſtände zerſtören ſie bald. Der Erfolg der
Studenten zu lindern. Durch Werkarbeit während der erſten Ferien kann Zucht wird durch die Anwendung künſtlicher Durchlüftung weſentlich
menen Tellerſammlung beizutragen. Allen Gebern an dieſer Stelle ſich der junge Student einen erheblichen Teil der Mittel für ſein Stus erhöht. Da Zuchtaquarien keine Schauaauarien ſein ſollen und können,
dium ſelbſt erarbeiten, während in ſpäterer Zeit die Darlehenskaſſe ſo ſoll man wveniger auf deren Schöuheit als auf das Praktiſche ſehen,
alſo nicht zu viel daran putzen; grün veralgte Gläſer ſind die beſten
Zuchtbehälter. Als allgemeine Regel merke ſich der Liebhaber beſon=
geallewieg
. So wird z. B. in Gießen im Studentenheim Mittag= und Krs: Bebflanze reichlich wegen des nötigen Sauerſtoffs, füttere reichlich
der finanzielle Zuſammenbruch, die Inflation, den Notpfennig ihres Abendeſſen zu je 25 Pfg. zur Zeit ausgegeben. In Gießen beſteht auch und kräftig, dann wird der Erfolg der Zucht nicht ausbleiben.
(Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde Hot=
Alters, der ihnen einen beſcheidenen, ſorgenfreien Lebensabend geſtat= eine ſtudentiſche Gärtnerei, in der Studenten Gelegenheit zu geſundem
und lohnendem Nebenerwerb haben. In der Schuhmacherei werden die tonia‟ Darmſtadt. Sitzung jeden 1. und 3. Samstag im Monat im
nothilfe zugedacht Um hier aber einigermaßen Linderung ſchaffen Schuhe der Studenten zu 40 Prozent unter den Tarifſätzen repariert. Vereinslokal, Karlsburg‟. Ecke Karl= und Liesſtraße, abends 8 Uhr.
zu können, braucht das Kurgtorium der Gemeindenothilfe (Vorſitzender Auch in der Typendruckerei kann der Studeut Nebenerwerb finden, Reichhaltige Bibliother und Präparatenſammlung vorhanden. Gäte
He.
Herr Pfarrer Aleberger) immer wieder aufs neue Mittel. Die Kollekte ebenſo auch in der Univerſitäts=Buchbinderei. Für die Wäſche der Stu= ſtets willkommen.)
Ueberleitung anhängiger Strafverfahren. Soweit nach der Ver=
zur
Verfügung ſtehen, mit der auch eine Flickſtube verbunden iſt. Die
Wohnungsverhältniſſe für Studenten haben ſich in Gießen gebeſſert, ordnung vom 4. Januar 1924 die Strafkammer anſtelle des Schwur=
insbeſondere
auch durch die Errichtung eines Studentenwohnhauſes, in gerichts entſchieden hat, gelten die Urteile der Strafkammer als Urteile
des Schtuurgerickts nach 8 42 Abf. 3. 4 der Veuordnung. Für Verhand=
Im allgemeinen wird man ſagen können, daß der Student lei Be= lung und Eutſcheidung über die Berufung gegen, die dor dem 1. 4. 1924
nutzung der vorgenannten Einrichtungen in Gießen mit einem Durch= erlaſſenen Urteile des Schüffengerichts und des Autsrichters iſt die kleine
ſchnittswechſel von 6080 Mk. (60 Mk., wenn von zu Hauſe noch ein Strafkammer, für Verhandlung und Eutſcheidung über die Berufung
Zuſchuß an Naturglien geliefert wird) wird auskommen können. Hinzu gegen die vor dem 1. April 1924 erlaſſenen Urteile des Jugendgerichts
Dln. kommen für das Sommerſemeſter 1224 35 Mk. an Studiengebühren iſt die große Strafkammer zuſtäut

Evangeliſcher Bund. In ſeinem Vortrage über Die Neligion und 4060 Mk. Kollegiengelder, ſo daß im Geſamten mit 280. 310 Mk.
Honorarerlaſ., Freitiſch uſw.) iſt die Gießener Studentenhilfe e. V., in
Gießen, Bismarckſtraße 16 III, die alle vorgenannten Einrichtungen ge=
ſchaffen
hat, gerne bereit.

Guſtav=Adolf=Frauenverein. Auf den morgen, Donnerstag,
abend ſei hiermit nochmals hingewieſen. Anſtelle des erkrankten
Herrn Studieurat Dr. Zimmermann hat Herr Pfarrer Vogel ſich
liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, den Vortrag Guſtab=Adolf=
Arbeit in heutiger Zeit zu halten. Alle Freunde der evangeliſchen
Stadikirche. Am Montag, den 14. April. abends 8 Uhr, wird
der Kirchengeſangverein die Matthäus=Paſſion von Heinrich
Schütz zur Aufführung bringen und damit die Karwoche würdig eröff=
nen
. Die Worte Jeſu ſingt wieder Herr Biſchoff vom Landes=
theater
, den Evangeliſten Herr Konzertſänger Frauz Müller. Die
Leitung hat Herr Stadtorganiſt Borngäſſer. Es iſt ſehr zu be=
grüßen
, daß der Kirchengeſangverein auch in dieſem Jahre dieſe tief=
ergreifende
Paſſionsmuſik der Gemeinde darbietet. Der Eintritt iſt
frei. Zur Deckung der Koſten werden am Ausgana freiwillige Ga=
ben
erbeten. Der Text läßt ſich gut im Matthäus=Epangelium nach=
Städtiſche Akademie für Tonkunft. Es ſei nochmals auf den
heute abend 6 Uhr, im Saale der Städt. Akadernie für Tonkunſt, ſtatt=
findenden
Vortrag der Herren Dr. med. Happich und Dr. Bodo Wolf
Karten im Sekretarigt der Akademie.
Bühnenvolksbund. Sondermiete 22 (13.15. Vorſtellung) iſt
alsbald bei Chr. Arnold, Ernſt=Ludwigsſtr. 9, zu zahlen. (S. Anz.)
e- Dem Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. iſt es gelungen, durch die
Vermittelung des Vereins Hottonia‟=Darmſtadt den 1. Vorſitzenden des
Verbandes Deutſcher Aquarienvereine, Herrn Studienrat Stridde aus
Frankfurt a. M., zu einem Lichtbildervortrag über Tierleben im Waſ=
ſer
anläßlich ſeines am Samstag, den 12. Aprel 1924. abends, in der
Aula des Reglaymnaſiums ſtattfindenden zweiten Unierhaltungsabend
zu gewinnen. Die Perſönlichkeit des Herru Stridde bürgt dafür, daß
ſein Vortrag in den Kreiſen des Sportvereins ſicher großem Intereſſe
begegnen wird. Wenn auch dieſer Abend im Nahmen eines belehrenden
Unterhaltungsabends für die zahlreiche Jugend des Sbortvereins gedacht
iſt, ſo wird nicht verfehlt, darauf hinzuweiſen, daß auch die älteren Mit=
glieder
des Sportvereins und der Verein Hottonta herzlichſt dazu ein=
geladen
ſind. Gleichfalls wird Gäſten und Intereſſenten der Zutritt uu=
entgeldlich
gerne geſtattet.
Eine Kulturſchande! Man ſchreibt uns: Seit ein paar Ta=
miſchen
Hochſchule in Darm=
gen
ſteht an dem ſchwarzen Brett der
ſtadt zu leſen, daß der Gaten des Prißs Georg=Palais in Kleingärten
aufgeteilt werden ſoll. Ju der Ankündigung ergeht die Aufforderung
an diejenigen, die Aleiungärten haben wollen, ſich baldmöglichſt zu mel=
den
. Es braucht wvohl uicht erſt darauf hingewieſen zu werden, daß
der architektoniſche Garten des Prinz Georg=Palais mit dem Kleinen
Palais ein Gauzes bildet, und daß die Zerſtörung des Gartens, die
durch Aufteilung in Kleingärten unausbleiblich iſt, ein Barbarismus
iſt. Der Denkmalſchutz, dem doch wvohl auch der Garten unterſteht
wenn dies gicht der Fall, ſo muß er ihm möglichſt umgehend unter=
ſtellt
werden hätte hier eine daukbare Aufgabe. Darmſtadt vor einer=
Blauage zu retten. Es gibt in Deutſchland nur noch ſehr wenige
architektoniſche Gärten aus dem 18. Jahrhundert, die in ſolcher Voll=
kommenheit
der Aulage erhalten ſind, wie unſer Prinz Georg=Garten.
Möchte dieſe Perle alter Gartenarchitektur und Kunſt, die allerdings
verhältnismäßig wenigen Darmſtädter bekannt iſt, vor dem Untergaug
vahrt bleil

Lokale Verenſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Noizen Aind ausſchiſieslich els Hinweiſe auf Anzeigen zu Setrachten,
im keinem Falle irgendwie als Bewprrchung oder Kriti.
Ueber die Auswanderung nach Südamerika
ſpricht am Dienstag, den 15. April, abends 8 Uhr, in der Turnhalle, der
Hauptſchriſtleiter von Coellen=Berlin, Direktor der Gewelkſchaft deutſcher
Geiſtesarbeiter. Einzelnes aus dem Inhalt: Land und Leute in Süd=
amerika
. Induſtrie, Kapital und Wirtſchaft in Argentinien, Braſilien,
Chile und Uruguay. Die deurſchen Kolonien und Unternehmungen in
Südamerika. Die Einwanderungs= und Paßbeſtimmungen. Schnellſte
und billigſte Arten der Ueberfahrt. Die Ausſichten der deutſchen Aus=
wandere
:. Wer ſich für Südamerika, das Land der Zukuuft, intereſſiert,
verſäume nicht, dieſen Vortrag zu beſuchen. Karten bei Konzert=Arnold,
Willzelminenſtraße 9.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künffter und künſtileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, bebält ſich die Redahion ibr Urteil vor.
Mit einem Konzert eigener Prägung erleſe=
ner
Darbietungen werden am Freitag, den 25. April, im Muſik=
vereinsſaal
, Steinſtraße 24, die Geſchwiſter Grete und Otfrid Nies vor
die Darmſtädter Muſifreunde treten. Die Konzertſängerin Grete Nies,
die ſeit der Vertreibung ihrer Eltern aus dem Elſaß in Darmſtadt
wohnt, und ihr Bruder, der in Freiburg als Muſikbädagoge und Violin=
künſtler
gleich geſchätzt iſt, habeu in zahlreicheu, gemeiiſau veranſtalte=
ten
Konzerten den einmütigen Beifall und die ſtärfſte Anerkennung nam=
den
. Wenn ſich jetzt hier zu der Altiſtiun und dem

Me Häufeiſchen Sin zuGengengflfe Leunſaind ef eie Gerſai
eine Bach=Arie mit obligater Violine, altitalieniſche Arien und ſelten ge=
ſungene
Lieder von Max Reger, für Geige eine Händel=Sonate, Teufels=
triller
von Taxtini und eine Suite im alten Stil von Reger. Karten
bei KonzertArnold, Wilhelminenſtraße
Aus den Parteien.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Die
rgelmäßige Zuſammenkunft der Frauen der D.V. P. findet Samstag, den
12. d3. Mts. im Rummelbräu, nachmittags 4 Uhr, ſtatt. Von hervor=
ragendem
Jutereſſe dürfte ein Vortrag von Frau Bierau ſein, welche
als Delegicrte deu Parteitag in Haunooer beiwvohnte und nun über deu=
ſelben
in ausführlicher Weiſe beriaten wird. Alle Mitglieder, Ausge=
wieſene
und Gäſte, ſind dringend eingeladen. Brot mitbringen.
Deutſche Volkspartei. Unſere Bezirksleiter und = Ver=
trauensleute
werden imuer mehr durch die Wahlvorbereitungen in
Anſpruch genommen und ſind daher nicht in der Lage, ſo viel Zeit =
das
Einſammeln der Mitgliederbeiträge aufzuwenden. Wir, bitten
daher alle unſere Mitglieder, die deu fälligen Beitrag für das zweite
Quartal 1924 uoch nicht bezahlt haben ſollten, dieſes ba dmögtislſt auf
der Parteigeſchäftsſtelle Wilhelmineuſtr. 5, erledigen zu wvollen.
rade in den gegenwärtigen wichtigen Wabluöchen iſt der vünktlicſe
utung für uns.
zon de
Eingaug der Mitgliederbeiträge

O dieſe
Glieder=
ſchmerzen

um

alik lindert ſofort bei R.eu=
Neißen, Hexenſchuß, Neu=
allen
Apoth. Tube 1M.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924,

Rumier 100.

Aus Heſſen.
* Arheilgen, 8. April. Zur Förderung von 17 ſtilliegenden Woh=
nungsneubauten
wurde hier von der Gemeinde für je ein Haus die
Bürgſchaft von 200 Mark übernommen. Die Vergütung für den
ſtellvertretenden Bürgermeiſter des unbeſetzten Ortsteiles, Herrn
Becher in Kranichſtein, wurde in Höhe von 750 Mark vom hieſigen
Gemeinderat bewilligt. Der Vertrag der Gemeinde mit der Heſſ.
Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft, betr. Elektrizitätsverſorgung unſeres Or=
tes
wurde durch das Kreisamt Groß=Gerau genehmigt. Zurzeit liegt
auch hier die Stimmkartei der Gemeinde für die am 4. Mai ſtattfin=
dende
Reichstagswahl auf der Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht
aus. Einwände gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit derſelben kön=
nen
dortſelbſt bis zum Schluß der Auslegungsfriſt erhoben werden.
H. Griesheim, 8. April. Die Landwirtſchaftskammer=
wahl
hatte folgendes Ergebnis: Gewählt wurden als Vertrauens=
männer
: im 1. Bezirk: Johannes Schupp 1., mit 65 Stimmen im
2. Bezirk: Georg Funk I., mit 45 Stimmen. Für die Wahl der Mit=
glieder
zur Landwirtſchaftskammer wurden folgende Stimmen abgege=
ben
: Für den Wahlvorſchlag 2, Kennwort Gerechtigkeit: im 1. Be=
zirk
: 72 Stimmen, im 2. Bezirk: 51 Stimmen, zuſ. 123 Stimmen; für
den Wahlvorſchlag 4, Kennwort Georg Benz 14., Arheilgen: im
1. Bezirk: 1 Stimme, im 2. Bezirk: 13 Stimmen, zuſ. 14 Stimmen.
Pfungſtadt, 8. April. Landwirtſchaftskammerwahl.
Bei der am Sonntag erfolgten Abſtimmung wurden für den erſten
Wahlbezirk Wilhelm Kiſſel und für den zweiten Wahlbezirk Karl
Engel als Vertrauensleute zur Landwirtſchaftskammer gewählt.
Geſchäftsjubiläum. Die Weinhandlung Daniel Schulz
kann auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken.
* Nieder=Ramſtadt, 7. April. Wenig Anziehungskraft
hatte das für den geſtrigen Sonntag abend angeſagte Konzert des
bekannten Seehſchen Streichquartetts aus Eberſtadt ausgeübt, denn die
Zuhörerſchaft war ſehr klein.
Ober=Ramſtadt, 7. April. Bei der geſtern hier ſtattgefundenen
Landwirtſchaftskammerwahl wurden für die Wahl der Mitglieder zur
Landwirtſchaftskammer insgeſamt 52 Stimmen abgegeben. Hiervon
entfielen auf den Wahlvorſchlag Gerechtigkeit 28, auf den Wahlvor=
ſchlag
Georg Benz 14, Arheilgen 24 Stimmen. Als Vertrauens=
männer
zur Landwirtſchaftskammer wurden im Wahlbezirk 1 Land=
wirt
Philipp Keller 1. mit 29 und Oekonomierat Karl Fritſch 2.= Dils=
hofen
im Wahlbezirk 2 mit 25 Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung
war eine äußerſt geringe und betrug nur etwa 25 Prozent.
R. Zwingenl rg, 7. April. Zu einer gehaltvollen Abendun=
terhaltung
hatte der Evang. Kirchengeſangvereine ſeine Mitglie=
der
und Freunde verſammelt. Der große Saal des Hotels zum Löwen
war bis auf den letzten Platz beſetzt, ein Zeichen, wie ſehr die Veran=
ſtaltungen
des Vereins von der Einwohnerſchaft geſchätzt werden. Die
Vortragsfolge war mit Geſchmack gewählt und ſehr reichhaltig, ſo daß
ſich die Veranſtaltung bis in die ſpäten Stunden hinzog. Die einzel=
nen
Vorträge hier aufzuführen, iſt nicht möglich, es waren Zither= und

Wolf im dem muſtaliſchen Teiſſe . Schlbert, due ehordortage ſ0
vorzüglich gelangen, war vor allem ein Verdienſt des bewährten Diri=
genten
, Herrn Lehrers Bauer, der, ſelbſt eine ſehr muſikaliſche Natur,
ſeinem aus gutem Stimmenmaterial zuſammengefetzten gemiſchten
Chor eine vorbildliche Schulung beigebracht hat; ſämtliche a-capella
geſungenen Chöre wurden ſauber und dynamiſch fein abgetönt ge=
ſungen
. Auch die Hans Sachs=Spiele, auf deren Pflege man in der
heutigen Zeit literariſcher Entgleiſungen mehr zurückgreifen ſollte, fan=
den
in ihrem ſchlichten, herzquellenden Humor und dank der ſchönen
Aufführung dankbare Aufnahme. Der ganze Abend war für die Teil=
nehmer
ein großer Gewinn. Möge der Ev. Kirchenchor auf dieſer
Bahn fortfahren!
R. Zwingenberg, 5. April. Zur Konfirmation gehen hier
dieſes Jahr 21 Knaben und auch 21 Mädchen. Die Beleuch=
tungsfrage
iſt hier wieder ſehr aktuell geworden. Zwingenberg
hat kein elektriſches Licht, was ſich bei der zunehmenden Ausdehnung
von Handel und Gewerbe ſehr unangenehm fühlbar macht. Als einzige
Lichtquelle kommt bisher das Gaslicht von Bensheim in Betracht. Es
war zwar ſchon vor längerer Zeit daran gedacht worden, ſich an eine
benachbarte elektriſche Lichtquelle anzuſchließen, doch wurde im Hin=
blick
auf die hohen Koſten wieder davon abgeſehen. Nun verlautet,
daß der Anſchluß an die nächſte elektriſche Lichtquelle (Alsbach) in
naher Zeit erfolgen könne und es ſich nur noch um die allerdings nicht
geringe Koſtenfrage handele. Zu einem endgültigen Beſchluß iſt es
noch nicht gekommen, doch werden gewiſſe Unkoſten in dieſer Frage
nicht geſcheut werden dürfen, zumal dieſer Tage der Gemeinderat ſich
mit der Frage befaßt hat, wie nach Zwingenberg Induſtrie geſchafft
werden könnte. Zurzeit hat Zwingenberg ſo gut wie keinerlei Indu=
ſtrie
, was landſchaftlich ſehr angenehm iſt, doch würde die Anſiedlung
induſtrieller Unternehmungen (bei dem großen Obſtreichtum käme wohl

in erſter Linie obſtverarbeitende Induſtrie in Frage) die Steuerein=
nahme
der Gemeinde höher werden, was ja auch der Allgemeinheit
zugute käme. An der Straße nach Auerbach ſind in den letzten Mona=
ten
eine Anzahl Villen neu erſtanden, weitere Neubauten ſind zu er=
warten
, ſo daß auch ein neuer Baulinienplan erſtellt werden muß.
Auerbach, 7. April. Ausländerabreiſe. Zwei hollän=
diſche
Damen, Töchter eines hier verſtorbenen Generals von Löwenfeld,
werden in Kürze wieder von hier abreiſen. Die eine Dame hatte ſich ein
nettes Wohnhaus vor etwa zwei Jahren bei der Dorfmühle käuflich er=
worben
mit der Abſicht, dauernd in Auerbach zu verbleiben. Kürzlich
hat ſie es nun wieder verkauft und geht nach Holland zurück. Die Schwe=
ſter
, die hier in Miete wohnt, beabſichtigt, nach den Vereinigten Staaten
auszuwandern. Lebhafter Verkehr. Durch das hübſche Wetter
und die Einweihungsfeier des Erholungsheims Zur Krone hatten wir
geſtern einen ſolch großen Fremdenverkehr, wie ſchon in vielen Jahren
nicht mehr. Mehrere Tauſende von Fremden aus nah und fern waren
eingetroffen und frequentierten unſern Luftkurort mit ſeiner hübſchen
Umgebung vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend. Schaden=
feuer
. Am Waldrand in der Nähe der Grotte kam heute nachmittag
ein Brand zum Ausbruch, der infolge der Trockenheit ſich raſch auf eine
große Fläche mit dürrem Gras, und dichtem Gebüſche ausdehnte. Das
Feuer entſtand jedenfalls infolge Unvorſichtigkeit durch Spaziergänger.
Da das Feuer alsbald entdeckt wurde, konnte es, ohne größere Ausdeh=
nung
anzunehmen, raſch unterdrückt werden, und größerer Schaden blieb
vermieden.
Bensheim, 7. April. Sterbfall. Heute früh iſt die Gattin
des Sanitätsrates Dr. Wiegand, eine geborene Bendix, im Alter von
52 Jahren geſtorben. Die Verſtorbene war eine allgemein hochgeachtete
Dame, die ſich auf dem Gebiete der Wohltätigkeit, beſonders während des
Krieges, hervorragend ausgezeichnet hat. Ihrer wird man ſich in allen
Kreiſen der Stadt Bensheim immer mit Dank und Anerkennung gerne
erinnern.
J. Erbach, 6. April. In einer prächtig ausgeſtatteten Gedenknum=
mer
kündet der Zentralanzeiger für den Odenwald ſein
hundertjähriges Beſtehen an. Eine Beilage in genauer Nach=
bildung
zeigt, wie die erſte Nummer des Gräflich=Erbachiſchen Wochen=
Blatts für den Landratsbezirk Erbach ausgeſehen hat. An der Spitze
der Feſtnummer nimmt L. Kurz=Michelſtadt das Signett des Blattes
zum Gegenſtand eines paſſenden Gedichts. In einem Artikel, betitelt
100 Jahre, gibt der derzeitige Beſitzer und Nedakteur Ernſt Franz=
Erbach die geſchichtliche Entwickelung des Blattes. Der Gründer des
Blattes iſt ſein Urgroßbater, der damalige Baumeiſter Sylveſter Stockh
aus Miltenberg. Einer Anregung des damaligen Landrats Doſch fol=
gend
, ein Amtsblatt herauszugeben, wandte ſich der mit eiſerner Willens=
und Tatkraft begabte Gründer des Blattes dieſer Aufgabe zu. Beraten
von dem Buchdruckereibeſitzer Volkhardt in Amorbach, ließ Stockh in Er=
mangelung
einer eigenen Druckerei das in 200 Exemplaven erſcheinende
Blatt zunächſt in Amorbach drucken, was erleichtert wurde durch den da=
mals
exiſtierenden Botendienſt zwiſchen Erbach und Amorbach. Stockh
arbeitete nun eifrig an der Einrichtung einer eigenen Druckerei, und bald
war das Ziel erreicht auch mit Hilfe tüchtiger Erbacher Schreiner: eine
Handpreſſe war fertig. Schon 1826 wurde dieſe in den Dienſt des Bücher=
drucks
geſtellt; 1828 wurden zwei Romane für den Aktuar Scharfenberg
in Beerfelden gedruckt. 1831 ein ſogenannter Rechenknecht, auch ein
Antiquariat war mit dem Geſchäft vverbunden. Der Titel des Blattes
änderte ſich mehrmals, am längſten erſchien es als Erbacher Kreisblatt,
ſeit 1900 heißt es Zentralanzeiger für den Odenwald mit dem Unter=
titel
Erbacher Kreisblatt. Die politiſche Haltung des Blattes war in
den 100 Jahren ſeines Beſtehens auch mehrmaligem Wechſel unterworfen,
das Blatt war ein Spiegelbild der kulturellen und wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
der betreffenden Zeit, gab aber auch wieder die politiſche Ein=
ſtellung
des jeweiligen Leiters und Herausgebers. Im allgemeinen
kann geſagt werden, daß die Zeitung ſtets einen liberalen und fortſchritt=
lichen
Standpunkt vertrat. Für das kulturelle Leben des Odenwaldes,
inſonderheit der engeren Heimat, war das Blatt ſtets von größter Be=
deutung
, dies beſonders, ſeit die Kreiſe Lindenfels und Neuſtadt i. O.
eingingen und der Kreis ein Gebielt erhielt von 99 ſelbſtändigen Ge=
meinden
. Beſondere Aufmerkſamkeit widmeten die verſchiedenen Leiter
des Blattes den Verkehrsfragen. Der Pflege des Heimatſinns war das
Blatt ſtets zugewandt, beſonders aber zu einer Zeit, als das Erbacher
Kreisblatt Kluborgan des Odenwaldklubs und der Hauptvorſtandsſitz Er=
bach
war. Gibt die Vergangenheit der Zeitung ein Bild ſteten Vor=
wärtsſtrebens
und erfolgreicher Arbeit, ſo kann von der Gegenwart ge=
ſagt
werden, daß der Zentralanzeiger durch Rührigkeit ſeines derzeitigen
Herausgebers ſtets auf der Höhe ſich zeigt. Die Feſtnummer enthält
eine Reihe bemerkenswerter Artikel für den Freund unſerer Gegend:
Der Kreis Erbach von Reg.=Aſſ. Dr. Feilbach=Erbach; Graf Franz zu
Erbach und ſeine Schöpfungen von Pfarrer Scriba in Ober=Moſſau;
Erbach vor 100 Jahren von Archivrat Morneweg=Erbach; Das Wirt=
ſchaftsleben
in Erbach von Bürgermeiſter Dengler=Erbach; Aufzeich=
nungen
vom Jahre 1824 von Redakteur Jak. Schnell=Darmſtadt.

Babenhauſen, 7. April. Die Wahl der Mitglieder zur Land=
wirtſchaftskammer
fand hier, bei äußerſt geringer Beteiligung der
Landwirte ſtatt. Zur Vertrauensmännern wurden gewählt: Herr
Bürgermeiſter Rühl und Herr Landwirt Martin Mahla.
r. Babenhauſen, 7. April. Eine ſchlichte Abſchiedsfeier
fand am Samstag vormittag zu Ehren der aus dem Schuldienſt ſchei=
denden
Frau A. Burkhard in der höheren Bürgerſchule dahier
ſtatt. Da dieſe auf Grund des Geſetzes zur Herabminderung des
öffentlichen Perſonalaufwands am 16. April d. J. ausſcheidet, ließen
es ſich die Kinder nicht nehmen, ihrer Lehrerin, die ſeit 9 Jahren an
der hieſigen Anſtalt tätig iſt, einen kleinen Beweis ihrer Zuneigung
und Liebe zu geben. In Wort und Lied wird die Scheidende gefeiert,
In ſelbſtverfaßten Gedichten und kleinen Anſprachen rührenden In=
halts
wunſchen die Kinder aller Klaſſen ihr eine ſonnige Zukunft und
rufen ihr ein herzliches Lebewohl zu.
A Offenbach, 6. April. Vor bald 20 Jahren hat die Stadt den Teil
der elektriſchen Bahn zwiſchen Offenbach und Frankfurt, der
auf ihrem Gebiet liegt, erworben und die Anlage in Verbindung mit
Frankfurt modern umgebaut. Die Betriebsform der Bahn, der erſten
dieſer Art in Deutſchland, war veraltet. Unſere Stadtverwaltung und
die Stadtverordneten hofften, die Bahn werde mit der Zeit der Stadt
eine weſentliche Einnahmequelle erſchließen. Beſonders die Sozial=
demokraten
rechneten es ſich damals als Verdienſt an, die Bahn aus den
Händen einer Geſellſchaft in den Beſitz der Stadt gebracht zu haben,
Mit Frankfart wurde ein Gemeinſchaftsverkehr eingeführt,
der auf einem Gemeinſchaftsvertrag beruhte, der Stadt aber nicht den
erhofften Vorteil brachte. Die Bahn arbeitete nur in den Kriegsjahren,
in denen keine Ausbeſſerungen und Ergänzungen der Betriebsmittel
vorgenommen werden konnten, mit einem Ueberſchuß, während ſie in
den Friedensjahren und auch jetzt wieder mit einem Fehlbetrag abſchließt,
Im Jahre 1914 war er 80000 Mk., im kommenden Jahre hofft man,
ihn durch die Einmannwagen uſw. auf 54 000 Mk. herabzudrücken.
Es iſt auch dies ein Zuſchuß, den die Stadt auf ihrend eine Weiſe be=
ſeitigen
muß. Es iſt ein großer Nachteil für Offenbach, daß das ge=
ſchloſſen
bebaute Gebiet der Stadt bis unmittelbar an die preußiſche
Landesgrenze ſtößt. Wer im Weſten oder Südweſten Offenbachs
wohnt und von Frankfurt kommt, ſteigt an der Landesgrenze aus, weil
dieſe Grenze zugleich Zahlgrenze iſt. Es laufen dann faſt immer
zwei Wagen auf Koſten Offenbachs leer bis zum Endpunkte der Bahn
(am Friedhofe unſerer Stadt). Dadurch entſteht der Fehlbetrag der
Bahn. Der Gemeinſchaftsverkehr wurde deshalb vor etwa Jahresfriſt
auf Antrag Offenbachs eingeſtellt. Alle Fahrgäſte müſſen nun an der
Landesgrenze ummſteigen, ſofern ſie in das Stadtinnere fahren wollen.
Das Umſteigen iſt nicht nur ſehr läſtig, ſondern oft klappt es auch nicht
mit dem Anſchluß, und mancher Fahrgaſt legt verärgert den Reſt ſeines
Weges zu Fuß zurück. Allgemeiner wird immer mehr die Anſicht in
der Bürgerſchaft, daß der bisherige Zuſtand keine Dauer haben darf,
Es wird nichts anderes übrig bleiben, als das Offenbacher Straßen=
bahnnetz
enger an das Frankfurter anzuſchließen, ſo daß das Offenbacher
und das Frankfurter Netz unter der Leitung Frankfurts ſtehen. Es
müßte eine Form des Gemeinſchaftsvertrags und Gemeinſchafts=
betriebes
gefunden werden, die wirtſchaftlicher arbeitet
und dabei unſerer Stadt, ſoweit ihr Gebiet in Frage kommt, doch genü=
genden
Einfluß auf die Geſtaltung des Offenbacher Betriebes der Bahn
ſichert. Der große Frankfurter Betrieb wird ſchon Mittel und Wege
finden, den Fehlbetrag, den bisher Offenbach hatte, möglichſt herabzu=
drücken
und endlich verſchwinden zu laſſen. Durch die Abgabe der Bahn
an Frankfurt würde Offenbach allerdings ſeine Verkehrshoheit, die bis
jetzt nur viel Geld gekoſtet hat, verlieren, und ſo will niemand mit dem
Plane ſo recht an die Oeffentlichkeit treten. Verewigt kann aber ein
werbender Betrieb, der ſtets mit Fehlbetrag arbeitet, in der bisheri=
gen
Form doch micht werden.
Mainz, 8. April. (Wolff.) Die Buchdrucker ſind heute vor=
mittag
wegen Lohndifferenzen in den Ausſtand getreten. Die bür=
gerlichen
Zeitungen erſcheinen nicht.

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[ ][  ][ ]

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Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Heute nachmittag ſtreifte am Lützowufer in der Nähe des Lüßzow=
blatzes
ein Laſtkraftwagen einen mit 40 Perſonen beſetzten
Kraftomnibus, den er an der linken Seite überholen wollte. Der
Omnibus geriet mit den Nädern auf den Bürgerſteig, riß einen La=
ternenpfahl
und eine Litfaßſäule um und ſtürzte um. Vier verletzte
Inſaſſen des Omnibus wurden nach dem Krankenhaus geſchafft, drei
von ihnen konnten nach Aulegung vou Verbänden wieder entlaſſen wer=
den
. Ein fechsjähriges Mädchen, das auf dem Bürgerſteig von der um=
ſtürzenden
Litfaßſäule getroffen wurde, mußte ebenfalls ins Kranken=
haus
übergeführt werden; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Fünf
weitere, weniger erheblich verletzte Perſonen wurden in der Rettungs=
ſtelle
verbunden.
Erholungs= und Studienfahrt nach Spanien.
Vom 9. Mai bis 12. Juni findet die von der Deutſchen Geſellſchaft
für Auslandskunde e. V. verauſtaltete Fahrt nach Spanien ſtatt. Die
Führung liegt in den Händen von Prof. Dr. Hugo Kehrer, München
(für den kunſthiſtoriſchen Teil) und von Prof. Dr. Siegfried Paſſarge,
Hamburg (für den wiſſenſchaftlich=landſchaftlichen Teil). Beſucht werden
Malaga, Granada, Sevilla, Cordoba, Madrid, Toledo, Aranjuez und
Valladolid. In Geſtalt von geſelligen Zuſammenkünften, Empfangs=
abenden
, Beſichtigungen uſw. werden die Teilnehmer überall ſowohl mit
den entſprechenden ſpaniſchen Kreiſen, wie mit den Angehörigen der je=
weiligen
deutſchen Kolonien zuſammengeführt. Die Fahrt dient alſo
nicht nur der Geſelligkeit und dem Naturgenuß, ſondern iſt eine ernſt=
haſte
Veranſtaltung, die vor allen Dingen dem Kaufmann, dem Indu=
ſtriellen
und dem Gelehrten Gelegenheit zum praktiſchen Studium der
ihn intereſſierenden Verhältniſſe Spaniens gibt. Nähere Auskunft erteilt
das Sekretgrigt der Geſellſchaft, Hamburg, Hermannſtraße 44.
Wiener Herbſtmeſſe 1924.
Die Leitung der Wiener Meſſe hat den Termin der 7. Wiener
internationalen Meſſe (Herbſtmeſſe) für die Zeit vom 7. bis 14. Sep=
tember
1994 angeſetzt. Die Herbſtmeſſe wird um einen Tag (Sonntag)
länger dauern als die letzte Frühjahrsmeſſe womit zahlreichen Wün=
ſchen
der Ausſteller entſprochen wird. Der Termin wurde, wie bei der
Frühjahrsmeſſe 1924 unmittelbar im Anſchluß an den der Leipziger
Meſſe feſtgeſetzt. Mit der Verfendung der Anmeldebogen für Aus=
ſteller
wurde bereits begonnen.
Das Erdrutſchgebiet bei Amalfi.
Das Paradies von Amalfi mit ſeinen Oliven= und Orangenhainen,
ſeinen Eichenwäldern auf den Hügeln der Meeresküſte hat wieder den
Elementen ſeinen Tribut zahlen wüſſen. Schon vor Jahren einmal
wurde der Ort Cetara durch die Wäſſer eines Flüßchens, das ſeine
Dämme geſprengt hatte, zerſtört und ein Teil ſeiner Bewohner ver=
nichtet
. Heuer hat der Regen ſchon viele Wochen angedauert. Das
Unglück beſchränkt ſich nicht auf einen einzelnen Erdrutſch, wie er hier
gar nicht ſelten vorkommt, ſondern umfaßt, wenn auch mit Unter=
brechungen
, faſt die ganze Küſtenlinie von Minori bis Poſitano. Geo=
logen
nehmen auf Grund der bisherigen Erfahrungen an, daß in der
Nähe von Poſitano im Innern der Dolomitenfelſen ein großer Sprung
klafft, der in den umliegenden Schichten Verwerſungen und Brücke
hervorgerufen hat. Hier haben ſich auch zerſetzte Geſteinsſchichten an=
geſetzt
, die bei eintretendem Regen leicht ins Rutſchen kommen.
Seit Jahren iſt ſchon die Forderung nach Regulierung der Straße
von Galero nach Amalfi und deren beſſeren Schutz immer wieder er=
hoben
worden; da aber die Felſen faſt lotrecht abſtürzen, ſo wären
ungeheure Stützarbeiten notwendig und auch die Aufforſtung würde
viele Jahre erfordern, ehe ſie ihren Zweck erfüllt, die Feuchtigkeit auf=
zuſaugen
. Das Regenwaſſer der letzten Zeit hatte ſich auch im hoch=
gelegenen
Bett des Flüßchens Canneto geſammelt; dieſes hatte ſich zum
See erweitert der gegen den Abhang und das unten liegende Amalfi
durch einen Damm aus herbeigeſchwemmten Materialien abgeſchloſſen

Burche Beniger Bein geiſchie Deis Detie erdien gedtnſteteſe
gelegene und nach dieſem benannte Hotel wurde von der flüſſigen Maſſe
umgeben und ſeine berühmte Terraſſe zerſtört. Die gerade anweſenden
Fremden, meiſt Deutſche und Amerikaner, ſahen ſich geradezu belagert:
Waſſer und unförmige Erdmaſſen auf allen Seiten und der nach Amalfi
führende ſchmale Bergſteig durch Geſtein verſperrt.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.

Seite 7.

Das Hilfswerk wurde durch die Unterbrechung der Straßen und
den im Seirocco hochgehenden Wellenſpiegel des Meeres ſehr erſchwert.
Wie bei allen größeren Unglücksfällen in Italien iſt auch bei dieſem
die Wehrmacht zur Hilfeleiſtung herbeigezogen worden und unter den
beſonderen Umſtänden mußte die Marine die erſte Rolle übernehmen.
Der Befehlshaber im unteren Tyrrheniſchen Meer, Vizeadmiral Lo=
betti
=Bodoni, hat die Leitung des Hilfswerkes übernommen und Ver=
bindungen
zur See mit den betroffenen Küſtenorten organiſiert. Er hat
in Vettica und den kleineren Orten Holzbaracken für die Bevölkerung
errichten laſſen, damit ſich nicht die ganze Umgegend in Amalfi ſammle.
Regenkataſtrophe in Rio de Janeiro.
Rio de Janeiro iſt geſtern von einem ungewöhnlich heftigen Wolken=
bruch
heimgeſucht worden. Innerhalb 5 Stunden ſtand das Waſſer me=
terhoch
in den Straßen. Viele Häuſer ſind eingeſtürzt. Auch eine große
Anzahl Todesopfer hat das Unglück gefordert.
Der verliebte Beraubte.
Daß ein Mann, der von einer reizenden Räuberin vollſtändig aus=
geplündert
wird, ſich trotz des Schreckens und Verluſtes in die Banditin
verliebt, iſt immerhin ein ſchöner Zug des Männerherzeus, der aber
freilich nur in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten auftreten
dürfte. Neu=Yorker Blätter erzählen von einem ſolchen Fall. Bekannt=
lich
herrſcht jetzt dort die Mode der weiblichen Räuber, die ſämtlich kurz=
geſchnittene
Gaare tragen und mit dem Revolver ſehr gut umzugehen
wiſſen. Der Schauplatz, auf dem ſich die eigenartige Liebesgeſchichte er=
eignete
, war ein italieniſches Reſtaurant in der Bronx zu Neu=York, und
der leidende und zugleich liebende Teil der Inhaber des Lokals, Felis
Dinalda. Es war iun der ſtillen Zeit, in der ſich nur der Beſitzer in dem
Lokal befand. Da erſchien ein elegant gekleidetes Paar, das von Dinalda
ſelbſt mit Auszeichnung bedient wurde. Der Herr und die Dame aßen
mit Behagen, ſagten dem Wirt Schmeicheleien über das gute Eſſen und
plauderten mit ihm. Dann überreichte er dem jungen Mann die Rech=
nung
. Unterdeſſen ſtand das Paar auf. und Dinalda half dem Herrn in
den Mantel. In dieſem Augenblick fühlte er einen leichten Stoß im
Rücken, und als er den Kopf umwandte, ſah er, daß es die Mündung
eines Revolders war, die die junge Dame auf ihn richtete. Erſchreckt
wandte er ſich zu dem Mann, der ebenfalls ihm einen Revolver vorhielt
und ziu dem Mädchen nur ſagte: Erleichtere ihn! mit ihren ſchlanken
Fingern leerte die ſchöne Banditin ſämtliche Taſchen des Wirtes, nahm
ihm ſeine goldene Uhr ab, zog ihm die Ringe von den Fingern, nahm
ihm das Geld, das er bei ſich hatte es waren 150 Dollar weg und
zog ihm zum Schluß noch die ſchöne Perlennadel aus dem Schlips. Wäh=
rend
ſich die Beiden freundlich für das Eſſen bedankten, nötigten ſie dann
den Beraubten in die Küche, wo ſie ihn einſchloſſen. Als Dinalda befreit
wurde und der Polizei Mitteilung von ſeinem Abenteuer machte, war er
zwar über den Verluſt etwas betrüht, aber er erklärte: Ich habe mich
in das Mädel verliebt; ſie war aber auch zu hübſch!
Die erſten Diluvial=Funde in Beßarabien.
Die erſten ſicheren Spuren von dem Vorhandenſein des diluvialen
Menſchen auf beßarabiſchem Boden ſind, wie Dr. D. Hauſer in der
Umſchau mitteilt, jetzt gefunden worden. Aus dem Lehm wurden
Mammut=Skelette und angebrannte Knochen dieſes Tieres an deutlichen
Ueberreſten von Herdſtellen ausgegraben. An vorgeſchichtlichem Hand=
werkszeug
fand man eine bedeutende Menge ſehr gut gearbeiteter Klin=
gen
, Schaber und Fauſtkeile. Die Funde verteilen ſich auf zwei von
einander getrennte Schichten, von denen die obere der Aurignacien=
Periode, die untere derſelben Epoche wie die deutſche Fundſtelle Ehrings=
dorf
angehört.
Haifiſche um ein brennendes Schiff.
Eine packende Schilderung von dem Brand des Dampfers
Frangeſtan, der auf dem Roten Meer den Flammen überlaſſen wer=
den
mußte, gibt einer der Paſſagiere, Sir Derrick Watſon, in engli=
ſchen
Blättern. Auf die Kunde, daß an Bord Feuer ausgebrochen ſei,
eilte er mit anderen Paſſagieren auf Deck und konnte hier die Rauch=
ſäulen
beobachten, die aus den Ventilatoren herausdrangen. Der
Nauch wurde immer ſtärker, und bald ſchlugen auch die Flammen em=
vor
, die zuſehends um ſich griffen. Als alle Verſuche, den Flammen
Einhalt zu tun, verſagten, bot ein alter bärtiger Pilger, einer von den
1200, die ſich an Bord befanden, ein kleines Gefäß mit heiligem Waſ=
ſer
an, um mit dieſem koſtbaren Naß die Flammen zu löſchen. Aber
auch das hatte keinen Erfolg. Die Paſſagiere wurden nun alle nach
einem anderen Schiffe hinübergebracht. Währenddeſſen erfüllten im=
mer
mehr die Feuer= und Rauchmaſſen das ganze Schiff. Als die
Dunkelheit hereinbrach erzählt Watſon, richtete ein italieniſches
Schiff ſeine Scheinwerfer auf die Frangeſtan und emthüllte damit

ein bhantaſtiſches Schauſpiel: Rings um die qualmende Rauchmaſſe
des Schiffes, aus der Flammen aufloderten ſchwärmten Scharen von
Haifiſchen die, Beute witternd, von einzelnen großen Fiſchen ange=
führt
beſtändig den Schiffskörper unkreiſten. Unterdeſſen hatte auch
die Mannſchaft das brennende Wrack verlaſſen, und nur der Kapitän
hielt noch auf der Kommandobrücke aus, obgleich auch hier ſchon die
Flammen herausſchlugen. Um 10 Uhr abends, konnte auch er es nicht
länger aushalten; er zündete ſich noch kaltblütig an den die Brücke
umſpielenden Flammen eine Zigarette an und verließ dann ebenfalls
das dem Untergang geweihte Fahrzeug.
Briefkaſien.
Alter Abonneut hier. Wenn der Schornſteinfeger am 1. April 1924
gefegt hat, ſo fällt ſeine Leiſtung in den durch die 32 Prozent der
Friedensmiete zu begleichenden Mietzins für April; alſo haben
Sie für dieſe Leiſtung nichts extra an den Vermieter abzuführen.
J. J., hier. Art. 24 des Volksſchulgeſetzes vom 25. Oktober 1921
verpflichtet die Eltern, Arbeitgeber und Lehrmeiſter, die Kinder zum Be=
ſuch
der Fortbildungsſchule anzuhalten. Eltern, Lehrmeiſter und Arbeit=
geber
haben den Fortbildungsſchulpflichtigen die zum Beſuche der Fort=
bildungsſchule
erforderliche Zeit ohne Lohnabzug einzuräumen. Da die
Fortbildungsſchule ein Teil der Volksſchule iſt, ſo kann unter den an=
gegebenen
Verhältniſſen Ihr Sohn u. E. nicht zum Beſuche derſelben
angehalten werden.
Geſchäftliches.
Freude in die Familie bringt ſeit nun über 70 Jahren die
immer jugendfriſche Gartenlaube‟. Ein Strom ſegensreicher Kräfte
geht von dieſer gediegenen und zugleich doch modernen Wochenſchrift
aus, die in buntem Wechſel edle Unterhaltung und wertvolle Beleh=
rung
bietet. Aus Anlaß des vor kurzem begonnenen neuen Jahrgangs
fügt die Buchhandlung Karl Herzberger unſerer heutigen Aus=
gabe
einen Proſpekt der Gartenlaube bei, den wir der beſonderen
(4478
Beachtung unſerer Leſer empfehlen.
Unter den idylliſch gelegenen Bädern unſeres Vaterlandes nimmt
Bad=Homburg, am Fuße des Taunus, der altbevorzugte Badeort
der engliſchen Könige und des ruſſiſchen Zarenhauſes, eine hervorragende
Nolle ein.
Die rege Propaganda der neugegründeten Kur=A.=G. dürfte ſicher
nicht ohne Erfolg bleiben, was um ſo mehr zu begrüßen iſt, als die alten,
teilweiſe ſeit 1660 bekannten Heilquellen (Eliſabeth=Brunnen) bewährte
und berühmte Heilfaktoren darſtellen. Unter den zahlreichen natürlichen
Brunnen: Stahlbrunnen, Landgrafenbrunnen, Ludwigbrunnen uſw. iſt
ſpeziell die Eliſabeth=Quelle, für Magen=, Darm= und Leberleiden, zu er=
wähnen
, da aus ihr auch das natürliche Bad=Gomburger Salz gewon=
nen
wird, welches als Vor= und Nachkur vor bezw. nach Trinkkunen im
Homburg ſelbſt ſich großer Beliebtheit erfreut. Hat doch ſchon Juſtus
von Liebig zitiert: Es möchte in Deutſchland vohl ſchwer ſein, ein
Mineralwaſſer zu finden, welches gleichen Reichtum an wirkſamen Be=
ſtandteilen
mit dem Homburger Eliſabethenwaſſer darzubieten vermöchte.
Petterbericht der Sießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 10. April:
Wolkig, milde, weſtliche Luftſtrömungen ohne erhebliche Niederſchläge.

Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr:
Tanzgaſtſpiel Mary Wigman. Kleines Haus. Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr (Sondermiete 221): Tanzſuite, hierauf: Ariadne auf Naxos.
Orpheum, 790 Uhr: Die luſtige Witwe‟. Wagner=
Verein, abends 8 Uhr, in der Turnhalle: 11. Klavierabend Kwaſt=
Hodapp. Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kino=Vorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauv=
Derantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Mar Streeſ=
Berantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Derantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuble
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtade.
Die hentige Rummer hat 14 Seiten

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BERN

17
h
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UN Oie Toarerge
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Persil / Dixin / Gutso / Sil / Henko (Henkels Wasch- und Bleich-Soda) u. Hta. Uberall erhältlich.

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Mur in Original-Paketen, niemals los

4509

[ ][  ][ ]

Seite

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924,

Nummer 100.

LEOSLEIO DIAAM Te

der beste Kaffeenäusatz

Familiennachrichten

Heute nacht wurde uns eine
kleine Hergart beſchert.
Oipl.=Ing.
H. Thörner und Frau
Elſe, geb. Kilian
Darmſiadt, 8. April 1924
Viltoriaſtraße 27

Ein ſanfter Tod erlöſie nach kurzem, ſchwerem Leiden
meinen treu geliebten Mann, den Vater ſeiner Kinder
Heren

liefert preiswert ſofort ab Lager

1095a

Meichteſen
2e. Lubighig
Auf Wunſch Vertreterbeſuch

(*10346

Darmſtadt, den 7. April 1924.
Frau Addy Wehner, geb. Langenſcheidt
Herta Wehner.
Die Einſegnung findet Donnerstag, den 10 April, vormittags um
11 Uhr, in der Kapelle des alten Friedhofs (Nieder=Ramſtädter
Straße) ſtatt. Die Einäſcherung erfolgt danach in aller Stille,
Von Beileidsbeſuchen bitte ich abzuſehen.

Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens zeigen
hocherfreut an
Architekt W. Th. Moeller
und Frau Annelieſe
Darmſiadt, den 8. April 1924
Liebigſtraße 24

die altangeſehene, einzige täglich zweimal er=
ſcheinende
Zeitung der Großſtadt Caſſel. Größter
Depeſchendienſt, umfangreichſter Handelsteil,
vielſeitiger Inhalt. Wertvolle Sonderteile, wie
Steuer u. Recht, Handwerku. Technik, Haus=
u
. Landwirtſchaft‟, Erziehung u. Unterricht,
Der Rundfunk, Illuſir. Modenberichte u. a.

Führendes Anzeigenblatt

für Kurheſſen und Waldeck nebſt weitem Nachbar=
gebiet
, bewährt ſeit vielen Jahrzehnten, gleich=
mäßig
verbreitet in allen Schichten der Bevölke=
rung
. Monatlich Tauſende von Kleinen An=
zeigen
, bedeutender Stellenmarkt. Anzeigentarife,
Rabattſätze und Probenummern auf Wunſch.

Für alle Liebe und Freund=
lichkeit
herzinnigen Dank.
vo4zg) Haus Tieuenau.

Lueger-
Lexikon
d. geſamt. Technik,
neuſt. Aufl. 9 Leder=
bände
, preiswert zu
verkaufen. Wieſcher,
Obergaſſe 3. (10418

Mittwoch, den 23. April, vorm.
um 9 Uhr anfangend, werden im
Stadthauſe zu Gernsheim aus dem hieſ.
Gemeindewald nachverzeichnete Stamm=
und Nutzholzſortimente meiſtbietend ver=
ſteigert
:
(4525mi
Stämme, Eiche: I. Kl. 9 St. 16,18
fm; II. Kl. 16 St. 17,38 fm; III. Kl. 19
St. 12,98 fm; IV. Kl. 30 St. 13,48 fm;
V. Kl. 10 St. 3,09 tw; VI. Kl. 7 St.
1,85 fm
Stämme, Buche: I. Kl. 3 St. 3,75
fm; II. Kl. 4 St. 4,09 tm; III. Kl. 3 St.
2.14 fm; IV. Kl. 10 St. 1,14 fm; Akazie:
IV. Kl. 1 St. 0,68 fm; Elsbeere: VI. Kl.
1 St. 0,23 im; Linde: IV. Kl. 1 St.
0,45 fm; V. Kl. 1. St. 0,43 fm.
Stämme, Kiefer: III. Kl. 3 St. 1,81
fm; IV. Kl. 9 St. 4.16 fm; V. Kl. 711 St.
215,53 fm; Lärche: V. Kl. 1 St. 0,90 fm.
Nutzſcheiter, Eiche: I. Kl. 41 rm;
II. Kl. 5,8 rm; Buche, Rollen: 2,2rm;
Linde: 4 rm; Nutzknüppel, Erle:
I. Kl. 16 rm.
Wir bitten das Holz einſehen und ſich
wegen evtl. Auskunft an die beiden
Förſter Wetzel und Fell wenden zu
wollen. Gedruckte Auszüge aus dem
Verſteigerungsprotokoll können von uns
bezogen werden.
Gernsheim, den 7. April 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Gernsheim,
Hoffmann.

Am 7. April 1924 verſchied das Vorſiandsmitglied unſerer
Geſellſchaft

R
Für die uns anläßlich unſerer
Goldenen Hochzeit entgegenge=
2 brachten Glückwünſche und Ge=
5 ſchenke ſagen wir herzlichen
3 Dank.
(*10385
Heinrich Flander u. Frau
geb. plößer.
K

Se

in Darmſiadt.
Wir betrauern in dem Entſchlafenen einen aufrechten Mann,
deſſen vorbileliche Treue und Werkfreudigkeit, deſſen vornehme
Art und grader Sinn ihm ein ſiets ehrendes Andenken in
unſerer Geſellſchaft ſichern.
Darmſiadt, den 8. April 1924.
Der Vorſiand und Aufſichtsrat
der Wehner 8 Fahr Aktien=Geſellſchaft.

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weit unter
Laden=
preis
elos=
Riedeſelſtraße 39,
Frau Kaffenberzer.

Die bekannt billiger
und vornehmen.
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wieder eingetroffen
Darmſtädter
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einrichtung

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umſtändehalber
preiswert zu verkau=
fen
. Neue Nieder=
(*10441
ſtraße 10 I.

Am 6. April verſchied nach kurzem
Krankſein unſer lieber Amtsgenoſſe
Herr

Seit 1890 war er an unſerer An=
ſtalt
tätig, wo er ein Freund
ſeiner Schüler mit großer Treue
und Gewiſſenhaftigkeit und ſel=
tenem
Pllichtbewußtſein unter=
richtete

Güte, Milde und Freundlichkeit
waren Grundzüge ſeines Weſens
Seine wiſſenſchaftli he Tätigkeit
fand die Anertennung berufener
Fachgenoſſen. Uns war er ein lieber
Freund
Wir werden ihm ein treues Ge=
denken
bewahren
(4519
Darmſtadt, 8. April 1924.
Im Namen des Lehrkörpers des
Realgymnaſiums
Ritſert, Oberſchulrat.

Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern mittag um 12 Uhr ent=
ſchlief
ſanft unſere liebe Schweſter,
Tante und Großtante
Fräulein

Nachruf.
Am 7. April verſchied ſanft nach ſchwerem
Teiden unſer hochverehrter Chef
Herr Direktor
Walter Wehner.
Er war uns immer ein hochgeſchätzter,
treuer und gerechter Vorgeſetzter, dem wir ſtets
ein ehrendes Gedenken bewahren werden.
Das perſonal der Firma
Wehner & Fahr A.=G.
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Moosbergſtr. 86, II.

Trotz aller Bemü ungen des Kaſſen=
vorſtandes
iſt es nicht möglich geweſen,
die Aerzte zur Wiederaufnahme der Kaſſen=
praxis
zu bewegen. Auch die verſchieden=
ſten
Verhandlungen vor dem heſſiſchen
zu verkaufen. 10412 Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft
ſcheiterten an dem Widerſtand der Aerzte.
Sie lehnen jeden Vorſchlag der Kaſſen ab.
Dabei iſt feſtzuſtellen, daß die Aerzte der
Kuchen- Umgegend (ſo in Darmſtadt (Kreis), Die=
einrichtung
burg, Bensheim, Ober=Ramſtadt) den
vertragsloſen Zuſtand beendet haben. Nur
in Darm adt ſelbſt wollen die Aerzte
keine Einigung.
Da demzufolge der vertragsloſe Zu=
ſtand
, noch weitergeht, iſt es notwendig,
daß unſere Mitglie er wiſſen, was der
SArzt für ſeine Dienſte zu fordern hat.
Die Grundleiſtungen für Krankenkaſſen=
mitglieder
und Minderbemittelte (zu denen
die grözte Zahl der Verſicherten gehört)
ſind folgende:
(4469
Für eine Beratung Mk. 0.75
Für einen Beſuch Mk. 1.50
Jeder Arzt, der von den Kaſſenmit=
gliedern
mehr fordert, ſollte, von dieſen
utreng gem eden werden. Die Kaſſe iſt
jederzeit bereit, dieſe Sätze den
Aerzten direkt zu bezahlen. Wenn
die Aerzte das Intereſſe der Verſicherten
im Auge hätten, würden ſie dieſen nicht
mehr als dieſe Sätze abnehmen.
Alſo Verſicherre, haltet die Augen
offen! Leſt die Darmſtädter Zeitungen
vom 14. Dezember 1923. Dort haben die
Aerzte zugeſagt, daß ſie die Mitglieder
der Krankenkaſſen zu den Mindeſtſätzen
der Gebührenordnung behandeln wollen.
Jetzt halten ſie nicht Wort und nehmen
den Verſicherten die doppelten Zeträge

im 84. Lebensjahre,

Kaſſenſchrank
mittlere Größe
Trumeauſpiegel
Wieſcher, Obergaſſe3.
Schöne, neue (10421
billig abzugeben
Beſſungerſtr. 104, 1I.

Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 10. April, in Darmſtadt,
nachm. ½4 Uhr, auf dem Friedho
Niederramſtädterſtraße ſtatt.
Zwingenberg, den 8. April 1924.

Todes=Anzeige.

Montag, den 7. April, verſchied
nach langem, mit groſer Geduld
ertragenem. Leiden unſer lieber
Sohn und Bruder

Kinderpult, Waſch=
Ztiſch,Bett elle,Nacht=
Weißlack. Schlafzim= tiſch uſw zu ver=
mer
, faſt neu zu vk. kaufen Inſelſtraße 15,
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Stiftſtraße 60, 110308 3. Stock.

Bernhard.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 4. April 1924 verſchied im 78. Jahre ſeines arbeits=
und ſegensreichen Lebens nach langem Leiden unſer guter,
treubeſorgter Vater, Großvater, Schwager u. Schwiegervater
Generalconſul und Fabrikant

Blähhals u. dicken Hals entfernt Eich-
heimer
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Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen
Familie Max Ramm.

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Engel-, Hirsch- und Löwen-Apotheke
Darmstadt.
Sagittä-Werk, G. m. b.
Mfr, 30 5
Mße

Die Beerdigung findet Donners=
tag
, nachmittags 3 Uhr, auf dem
B4522
Waldfriedhof ſtatt.

Meine Frau war über
50 Jahre mit einer
häßlichen

Ritter höchſter Orden.
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Am Erlenberg 21.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beiſetzung fand in ſeiner Vaterſiadt Darmſtadt in aller Stille ſiatt.

behaftet. Kein
geſundes Fleckchen hatte ſie auf.
* dem Leibe. Durch Zucker’s Patent=
Medizinal=Seife wurdendie Flechten 2
n 3 Wochen beſeitigt. Dieſe Seife iſt
Tauſende wert. E. W. Dazu Zuckooh=
Treme (nicht fettend und fetthaltig).
In allen Apotheken, Drogerien und
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ab. Man weiß alſo, was man von Ver=
ſicherungen
der Aerzte zu halten hat.
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[ ][  ][ ]

Nummer 100.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den D. April 1921.

Seite 3.

Sport, Spiel und Turnen.

Kegeln.
Meiſterſchaftsvorkämpfe des Darmſtädter Keglerverbandes.
Am verfloſſenen Sonntag wurde das Ausſcheidungskegeln um die
Gruppierung der Städtemannſchaften beendet. Drei Serien zu 50 Ku=
geln
waren abzuſchieben. Auf Grund der Reſultate dieſes Kegelns
wurde der Gruppe I zugeteilt: 1. Kegelbruder Thümmel (K.K. 1911)
887 Holz, 2. Grün (K.K. 1911) 883 Holz, 3. Lautenſchläge (Um ihr Buwe)
859 Holz, 4. Breu (Nix verdorwe) 849 Holz, 5. Friedrich II (Um mit’n)
847 Holz, 6. Scherer (Haſſia) 840 Holz, 7. Widmann (Lokälche) 831 Holz,
8. Mitſchdörfer (Waiſenpumpe) 829 Holz, 9. Seibert (Haſſia) 829 Holz,
10. Kadel (K.K. 1911) 828 Holz. Dieſe erſte Gruppe hat die vom Bund
vorgeſchriebenen Wettkämpfe auszufechten. Außerdem wurden noch
zwei weitere Gruppen zuſammengeſtellt, die aus je 10 aktiven und zwei
Erſatzleuten beſtehen. Die von Gruppe II erreichten Holzzahlen bewegen
ſich zwiſchen 822732 Holz, während Gruppe III 783713 Holz erreicht
hat. Das Ergebnis im ganzen ſtellt ſich als ſehr gutes dar und beruht
auf dem bisherigen fleißigen Training.
Auf den erſten Wettkampf in Bensheim ſiehe Anzeige wird
noch einmal beſonders hingewieſen und zahlreiche Beteiligung auch der
übrigen Kegelbrüder erwartet.
Schach.
Dr. Laskers erſte Niederlage im Neu=Yorker Schachmeiſterturnier.
Es trafen Weltmeiſter Capablanca und Dr. Emanuel Las=
ker
in der 14. Runde erneut zuſammen. Nach ſpannendem Verlauf
mußte Dr. Lasker die erſte Niederlage hinnehmen. Die erſte Begegnung
der Beiden in der zweiten Nunde ergab bekanntlich remis. Da Capa=
blanca
auch in der 15. Nunde, in der Dr. Em. Lasker ſpielfrei war,
ſeine Partie ſiegreich gegen Janowski beendete, ſteht er mit Dr. Lasker
mit je 9½ Punkten an der Spitze vor Aljechin 81 Reti 8, Marſhall
und Bogoljuboff je 7, Tartakower 6½, Maroczy 6 (1 Hängepartie), Ed.
Lasker 4 (1), Janowski und Yates je 31 (1). Die weiteren Ergebniſſe
der 14. und 15. Runde waren: 14. Runde: Bogoljuboff gewinnt
gegen Eduard Lasker, Tartakower gegen Marſhall, Aljechin und Ma=
roczy
ſpielen remis, JanowskiYates abgebrochen. 15. Runde: Alje=
chin
ſchlägt Yates, Marſhall ſiegt über Reti und Bogoljuboff über Tar=
takower
. Maroczy und Eduard Lasker abgebrochen.
Handball.
Tgde. GriesheimZ. G. D. 1846 3: 2.
Nach dem hohen 7: 0=Sieg der Griesheimer über Tv. 1817=Mainz
war man allgemein auf das Zuſammentreffen mit der T. G.D. in Gries=
heim
ſehr geſpannt. Allerdings kann das heutige Spiel nicht als Lei=
ſtungsmeſſer
dienen, da beide Mannſchaften nur 9 Mann und dazu noch
reichlich Erfatz zur Stelle hatten. Der Platz am Finanzamt war durch
das trockene, wunderbare Wetter in tadelloſem Zuſtand. In der erſten
Halbzeit liegt meiſtens Griesheim im Angriff und beißt. Der Tormann
der Darmſtädter iſt jedoch jedem Schuß gewachſen. Endlich brach der
Griesheimer Mittelſtürmer durch einen wuchtigen Schuß den Bann, je=
doch
hat 1846 bald wieder ausgeglichen. Zu Beginn der zweiten Halb=
zeit
wird Darmſtadt etwas lebhafter, vorerſt jedoch ohne zählbaren Er=
folg
. In gutem Zuſammenſpiel erringt Griesheim einen Vorſprung von
2 Loren, dem Darmſtadt durch die gefährliche Mitte ein Tor noch auf=
holt
. Mit dieſem Ergebnis 3: 2 verläßt Griesheim als Sieger den Platz.
Griesheim war heute die beſſere Mannſchaft und gewann verdient.
Der Sturm iſt noch nicht durchſchlagskräftig genug, um eine ſtärkere
Verteidigung zu bezwingen. Dagegen wird die Läuferreihe mit Noth=
nagel
in der Mitte ſichtlich beſſer. Die Verteidigung hat die Lage noch
nicht ganz begriffen. Vor allem muß ſie noch ballſicherer werden und
verſtändnisvoller mit der Läuferreihe arbeiten. Der Tormann war nicht
ſo ſtark beſchäftigt als v. Dungen und hatte dadurch weniger Gelegen=
heit
, ſein Können zu zeigen. Der Held und Retter der Darmſtädter
war v. Dungen im Tor, der trotz ſeiner Verletzung das Unglaublichſte
hielt und ſeine Mannſchaft vor einer hohen Niederlage bewahrte. Be=
ſonders
iſt nach ihm noch das Innentrio zu nennen, das auch ſehr gut
arbeitete und gar oft der unſicheren Griesheimer Verteidigung zu ſchaffen
machte."
(er2).
Sonſtige Ergebnilſe:
Tgeſ. Griesheim komb.1. Eberſtadt 1: 2.
Tgeſ. Griesheim 1. Jugend2. Eberſtadt 2: 1.
Tgde. Griesheim 2.1. Wolfskehlen 0:3.
Tgde. Griesheim komb.2. Wolfskehlen 1: 3.
Tgde. Griesheim 2a=JugendTgde. Griesheim 2b=Jugend 5:0.

Hocken.
Berliner HockehklubSportklub 1880 6: 2 (3: 1).*)
Prachtvoller Sonnenſchein, ein idealer Platz, umrahmt von borneh=
mem
, ſachverſtändigem Publikum, das beiden Parteien verdienten Bei=
fall
zollte, waren die Gewähr für dieſen hochwertigen Kampf, wie er
hier ſeit langem nicht mehr geſehen wurde.
Die Berliner, unter denen ſich zwei alte Frankfurter Freunde
Landmann (der bekannte Darmſtädter Spieler) und Herxheimer be=
fanden
, lieferten ein beſtechendes Angriffsſpiel, deſſen treibende Kraft
der Halblinke Strentzen war. Der Typus des energiſchen, draufgänge=
riſchen
Stürmers. Die Form, in der er den Angriff vortrug und ohne
Zaudern aus jeder Lage einen gefürchteten Schuß anbrachte, war ge=
radezu
vorbildlich. Die Innenſtürmer Weigt und Stockfleth paßten ſich
ſeinen Ideen gut an. Etwas ſchwächer waren die Außenſtürmer. Die
Läuferreihe mit Landmann in der Mitte, deſſen Stellungsſpiel ein
Muſterbeiſpiel vollendeter Läuferarbeit war, brachte durch genaue ſieile
Vorlagen ihren Sturm ſtets in Fahrt, ohne dabei die Deckungsarbeit zu
vernachläſſigen. Die Verteidiger ergänzten ſich gut und zeigten neben
Sicherheit ſcharfe Schläge. Rahn im Tor war ſehr angriffsfreudig und
hielt verſchiedentlich ſicher.
Der Frankfurter Sturm in neuer Aufſtellung fand ſich nicht gut
zuſammen. W. Haag fand bei ſeinen jungen Nebenleuten nicht immer
volles Verſtändnis mit ſeinen Kombinationszügen. Jeſſoy fehlte der
gewohnte Nebenmann; trotzdem zeigte er den meiſten Drang nach vorn.
Der linke Flügel zu langſam, beſonders Benzinger häufig ohne Energie.
Hoermann lieferte ein ſehr gutes Spiel und drängte ſeinen Sturm
ſtark nach vorne, rhne bei Gefahr in der Abwehr zu fehlen. Paul konnte
ſeinen Außenſtürmer gut halten, während Bodesheim den ſchnellen
Wetzel ziehen laſſen mußte. Thomſen und Paul I lieferten ein ſehr
gutes Spiel; beide ſehr ſicher und energiſch. Iven hielt oft wunderbar;
an den Toren war bis auf eines nichts zu retten.
Die Berliner hatten vor den Frankfurtern voraus die Energie und
den Schwung im Sturm, der ſich reſtlos durchſetzte. Techniſch waren
die Frankfurter Stürmer etwas beſſer, aber es fehlte die Durchſchlags=
kraft
, die den Erfolg ſichert.
Die Schiedsrichter Kugler und Dr. Fränkel genau und fehlerlos.
Die Mannſchaften:
Berlin:
Rahn
Dr. Herxheimer Kumſt
Heymann Landmann Bauernholz
Wetzel Stockfleth Weigt Strentzen Eger
Benzinger Müller W. Haag Merget Jeſſoy
Bodesheim D. Hoermann Paul II
Thomſen . Paul
Frankfurt:
Jven.
Der Beginn zeigt verteiltes Feldſpiel bei großem Tempo. Die ver=
ſchiedentlichen
Vorſtöße werden unterbunden, bis nach 10 Minuten Mül=
ler
auf Vorlage von Haag ſcharf in die Ecke ſchießt. Strentzen geht
durch, ſchießt aber bedrängt vorbei. Bei einem weiteren Angriff zögert

*) Das Ergebnis dieſes intereſſanten und wichtigen Treffens
brachten wir bereits in der Montagnummer. Der Bericht mußte wegen
Platzmangels zurückgeſtellt werden. Die Red.

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Pauk, ſchon hat Strentzen durch ſcharfen Schuß ansgeglichen. Frankfurk
ſchickt Jeſſoy an der Linie entlang; Flanke. Haag ſcharf hoch in die
Ecke. Rahn hälk mit der Hand; den Nachſchuß jagt Müller hoch dar=
über
. Dann verfehlt Bodesheim den Ball, die gefährliche Situation
beſeitigt Iven zur Ecke, die nichts bringt. Dann kommt Stockfleth gut
zum Schuß, Iven hält, doch iſt Strentzen gut zur Stelle, der den Ball
in der Luft faßt und unhaltbar das zweite Tor erzielt. Benzinger ſtößt
vor, Herxheimer vermag nur zur Ecke abzuwehren; dieſe vorlänfig er=
gebnislos
. Merget=Haag greifen an, Haag läuft ſich feſt, anſtatt abzu=
geben
. Dann flankt Jeſſoy gut; Müller ſtört durch Kick. Landmann legt
ſteil vor; Strentzen erzielt, obwohl von drei Leuten bedrängt, an dem
herauslaufenden Iven vorbei das dritte Tor. Dann hat Haag eine
gute Chance, ſchießt ſich vorbei. Schon rettet Thomſen auf die andere
Seite. Frankfurts guter Angriff wird durch Benzingers Lahmheit zu=
nichte
gemacht. Berlin greift den linken Flügel an, Iven hält den har=
ten
Schuß ſicher. Halbzeit.
Beim erſten Angriff fällt Müller in ausſichtsreicher Stellung hin;
der nächſte bringt eine Ecke ohne Erfolg. Berlin ſteht jetzt häufig ab=
ſeits
, da Paul I weit aufrückt. Eine ſchwache Abwehr von Iven beför=
dert
Thomſen ins Feld. Gleich darauf ſchießt Stockfleth ſcharf vorbei.
Eine gute Kombination Haag=Merget unterbindet Rahn durch entſchloſ=
ſenes
Herauslaufen. Die folgende Ecke iſt ohne Ergebnis. Dann ſtört
Müller durch Abſeits. Jeſſoy flankt hart, Haag verfehlt eine gute Tor=
chance
. Hoermann glänzt durch techniſche Feinheiten. Dann gibt Thom=
ſen
ſcharf zu Jeſſoy, dieſer flankt, Merget legt genau vor, Haag erzielt
durch plazierten Schuß das zweite Tor. Berlin greift energiſch an; im
Frankfurter Schußkreis entſteht ein großes Gedränge, Iven hält mehrere
Nachſchüſſe ſicher, bis Paul vollends klärt. Jetzt ſcheidet Bodesheim in=
folge
Verletzung für einige Zeit aus. Haag hat eine glänzende Gelegen=
heit
, ſchiebt aber knapp vorbei. Wetzel kommt gut durch die knapp vors
Tor gegebene Flanke, verfehlt Iven, Strentzen iſt zur Stelle und bucht
das vierte Tor. Nach Anſchlag kommt Jeſſoy gut durch, Haag ſchießt
wiederum vorbei. Eine ſteile Vorlage von Landmann nimmt Eger auf,
gibt ſcharf zur Mitte. Weigt läßt den Ball vom Stock ins Tor ſpringen.
Eine Ecke können die Berliner nicht verwandeln. Paul I zeigt ſich ſehr
ſicher und klärt verſchiedentlich gut. Auf der anderen Seite hat Nahn
eben ſicher abgewehrt, als Thomſen bereits erfolgreich eingreift. Weigt
nimmt den Ball mit, gibt an Halbrechts, dieſer an den ungedeckten
Strentzen, der ſcharf einſendet. Die reſtlichen Minuten iſt Frankfurt im
Angriff, ohne das Tor finden zu können.
Alles in allem: ein prachtvoller Kampf, voll Neize und Spannung
durchgeführt, von den Berlinern durch die größere Energie des Sturms
gewonnen, dem Spielverlauf nach zu hoch. Den Mannſchaften wurde
ihre Spielweiſe vorgeſchrieben durch die Mittelläufer, die Hervorragen=
des
leiſteten. Einen ſolchen Kampf voller Fairneß und ſportlichem Wert
möchte man gerne jeden Sonntag ſehen, bamit die Teilnahme des Sport=
publikums
noch reger wird.

Leichtathletik.

Sportverein Darmſtadt 98.
Die Uebungszeiten für den Oſterlauf ſind Mittwoch abends
7 Uhr und Sonntag vermittags 10 Uhr.
Am Freitag dieſer Woche iſt die Abteilungsverſammlung.
Durch die günſtige Witterung veranlaßt, iſt es während der Ferien
für die Jugendlichen und Schüiler möglich, täglich nachmittags von 3 Uhr
b zu üben. Die Uebungen leitet K. Numrich.

Ringen.

Kraftſportverein Jahn=Hanau-Turnverein Nieder=Ramſtadt.
Nächſten Samstag, abends 8 Uhr, findet im Saale Zur Poſt in
Nieder=Ramſtadt ein intereſſantes Treffen zwiſchen zwei Sport=
abteilungen
, denen ein guter Ruf vorausgeht, Kraftſportverein Jahn=
Hanau und der Sportabteilung des Turnvereins Nieder=Ramſtadt, ſtatt.
Da erſtere über eine vorzügliche Ringmannſchaft verfügt, aber auch
Nieder=Ramſtadt eine gut techniſch ausgebildete Mannſchaft, darunter
Kreis= und Gaumeiſter, in den Kampf ſtellt, dürfte ein intereſſantes
Sportereignis zu erwarten ſein.

Autoſport.

Für die vom Automobil=Klub von Deutſchland am 29. Juni auf
der Avus veranſtalteten Kleinautorennen lagen beim erſten Meldeſchluß
24 Nennungen vor, die ſich wie folgt verteilen: N. S. U., Ego und
Freia je 3, Apollo, Alfi, Fafag, Nug, Bihag, P. Baer=Motorenfabrik
und Mikromobil je 2, ſowie Klub=Automobilfabrik eine Meldung. Ein=
elne
Firmen haben bereits ihre Fahrer namhaft gemacht, ſo werden
die drei N. S. U.=Wagen von Köble, Scholl und Seifert geſteuert, die
Apollo=Wagen führen Dir. Slevogt u. F. Seidenbuſch, in den Alfi=Wagen
ſitzen Ingenieur Erblich und F. Mahlow am Volant, Stumpf=Leckiſch
und Graf von Hagenburg fahren für Fafag, Oberingenieur Graf, Gla=
ſer
und ein Einfahrmeiſter für Ego. Der zweite Meldeſchluß iſt am
1. Mai, und es iſt noch mit einer ganzen Reihe von Nennungen zu
echnen.

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1 Birke, 5 Kiefern; Knüppel, rm: 171
Buchen, 3 Hainbuchen, 104 Eichen, 1
Lärche, 19 Kiefern, 6 Fichten; Knüppel=
reiſig
, rm: 104 Buchen, 2 Hainbuchen,
Eichen; Reifig, rm: 19 Buchen ( Erbſen=
reiſig
); Stöcke: 126 Buchen, 19 Eichen.
Auskunft bei den Herren Förſter
Karn, Kranichſteiner Falltorhaus, und
Förſter Schmidt, Forſthaus Faſanerie,
Darmſtadt, den 7. April 1924.
Heſſ. Oberförſterei Kranichſtein.
van der Hoop. (4476

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Samstag, den 12. April 1924,
nachmittags 3 Uhr, werden an Ort
und Stelle verſteigert aus Forſtort
Haſelberg, hinter dem Eberſtädter
Villenviertel an der alten Eberſtadt
Darmſtädterſtraße, dicht an der Beſſun=
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VI. Kl. 1,82 fm, Kiefer 1 III. Kl. 0,65
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lang, zu Zaunpfoſten geeignet.
Nutzſcheiter: Akazie 5rm: 2,20m lang,
Zaunpfoſten, ſehr dauerhaft.
Nutzknüppel: Akazie 2 rm: 2,20 m
lang, Zaunpfoſten, ſehr dauerhaft.
Scheiter: Eiche 2, Kiefer (rund) 8,
Knüppel: Akazie 2, Pappel 1, Kiefer
27, davon 5 rm 2,50 m lang, zu
Schweineſtalläger geeignet,
Knüppelreiſig: Eiche 4 rm, Akazie 4,
Gew. Reiſig: Kiefer 680 Wellen,
Stöcke: Kiefer 1.
Zuſammenkunft 3 Uhr nachmittags
am Waldfriede. Nähere Auskunft bei
Herrn Förſter Karl Kirſchner, Eber=
ſtadt
, Neue Schwanenſtraße 24.
Eberſtadt, den 4. April 1934.
Oberförſterei Eberſtadt.

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Seite 11.

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im Kleinen Haus des Landestheaters
Teitung: Auguſt Vogt

Soliſi: Edgar Hoffmann, Leipzig
Karten an der Tageskaſſe
Preiſe der Plätze: 13 Mark. (4501
GeſangvereinLiederzweig
Darmſtadt.
Am 10. Mai ds J8. abds, 8 Uhr, findet in
dem groß. Sagle d. Zurngemeinde Darmſtadt
(am Woogsplatz) das diesjährige (4517
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Frayjage. Konferl
d. GeſangvereinsLiederzweig Darmſtadt
ſtatt. Als Soliſten wurden gewonnen: Herr
Alexis af Enehjelm und Herr Pianiſt Heis.

Dienstag: 15. April 1924,abends8 Uhr
Vortrag mit Lichtbildern des Hauptſchrift=
leiters
v. Coellen=Berlin, Direktor der
Gewerkſchaft deutſcher Geiſtesarbeiter, über
Auswanderung
nach Südamerika.
Aus dem Inhalt: Land und Leute in Süd=
amerika
. Induſtrie, Kapital und Wirtſchaft
in Argentinien, Braſilien, Chile u. Uruguay
Die deutſchen Kolonien u. Unternehmungen
in Südamerika Die Einwanderungs= und
Paßbeſtimmunge . Schnellſte und billigſte
Arten der Ueberfahrt. Die Ausſichten der
deutſchen Auswanderer. (4531
Karten zu Mk. 3., 2., 1. zuzüglich
Steuerbei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9

Landestheater.
Großes Haus.
Mittwoch, 9. April
Einmal. Tanzgaſtſpiel
Marh Wigman
und Enſemble.
Szenen aus einem
Tanzdrama.
Anf. 7½, Ende 9¾ Uhr.
Preiſe: 15 Mark,
Kleines Haus. (ls
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Donnerstag, 10. April, abends 8 Uhr
im Perkeo, Alexanderſtraße 12
Thema: Die neue Mietberechnung.
Referent: Herr Anaus, Offenbach, Vor=
ſtandsmitglied
des Landesverbandes,
Der Vorſtand.
Um die Unkoſten zu decken werden 30 5
10455
erhoben.
Darmſtädter
Keglerverband.
Nächſten Sonntag, den 13. April 1924
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Bensheim
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
F. Der Ausweis der Reichsbank vom 31. März läßt be=
Frächtlich geſteigerte Kreditanſprüche an die Zentralnotenbank und erheb=
liche
Abflüſſe von Zahlungsmitteln in den Verkehr erkennen. Die Zu=
name
iſt, abgeſehen von der Erteiltung weiterer unumgänglich notwen=
diger
Rentenmarkkredite, an die Landwirtſchaft, auf die beſonderen, im
weſentlichen vorübergehenden Erforderniſſe des Vierteljahrsſchluſſes zu=

die Papiermarklombardforderungen um 0,7 auf 28,4 Trill. Mk. Der
größere Teil der Neuausleihungen betraf auch in der Berichtswoche wie=
der
Rentenmarkkredite; das Rentenmarklombardkonto nahm zwar von
neuem um 13,5 auf 114,7 Mill. Rentenmark ab, dagegen wuchs das Nen=
tenmarkwechſelkonto
namentlich durch die erwähnte Kreditgewährung
an die Landwirtſchaft um 118,7 auf 1096,3 Mill. Rentenmark. Auf
der Paſſivſeite erfuhr der Banknotenumlauf zum Quartalswechſel eine
Erhöhung um 83,4 auf 689,9 Trill. Mk. Die fremden Gelder der Bant
gingen im ganzen um 87,8 auf 704,7 Trill. Mk. zurück, während den Pa=
viermarkguthaben
nur 10,9 Trill. Mk. neu zufloſſen, verminderten ſich
die Rentenmarkguthaben um 98,7 Mill. Rtm. Demgegenüber beliefen
ſich die Papiermarkeinlagen auf 348,4 Mill. Rtm. Den ſtarken Renten=
markanforderungen
entſprechend erhöhte die Reichsbank das ihr bei der
Nentenbank zur Verfügung ſtehende Darlehen um 300 auf 800 Mill. Rtm.
Für die Beſtände der Bank an Rentenbankguthaben ergab ſich aus den
Geſchäften in Rentenmark insgeſamt eine Vermehrung um 141,3 auf
225,4 Mill. Rtm. Die Ausleihung der Reichsdarlehnskaſſen ermäßigten
ſich weiter um 2,1 auf 4,1 Trill. Mk., auf welchen Betrag infolgedeſſen
auch der Beſtand der Reichsbank an Darlehnskaſſenſcheinen zurückging.
Die Zunahme des ausgewieſenen Goldbeſtandes um 33 000 Goldmark
rührt her aus Ablieferungen von Gold, die auf Grund der Verordnung
des Reichspräſidenten über die Ablieferung ausländiſcher Vermögens=
gegenſtände
vom 25. Auguſt 1923 (RGBL. I. S. B33) erfolgt ſind und
der Reichsbank zugeführt wurden.
Nationale Automobil=A.=G., Berlin. Die Geſell=
ſchaft
beruft zum 29. 4. G.=V. Eine Dividende kommt bekanntlich nicht
zur Verteilung, da der geſamte Ueberſchuß auf neue Rechnung vorge=
tragen
werden ſoll. Wie aus Verwaltungskreiſen verlautet, hat die Ge=
ſellſchaft
mit der Aufſtellung ihrer Goldmark=Eröffnungsbilanz per 1. 1.
ds. Js. erſt vor einigen Tagen nach Erſcheinen der Ausführungsbeſtim=
mungen
begonnen. Ueber den Modus der Zuſammenlegung ſei
man ſich deshalb bisher noch nicht ſchlüſſig geworden, zumal innerhalb
der Verwaltung zwei verſchiedene Richtungen beſtehen, von denen die
eine eine weniger ſcharfe, die andere eine möglichſt rigoroſe Zuſammen=
legung
vornehmen möchte. Auf welcher Baſis ſchließlich eine Einigung
zuſtande kommen wird, ſei vorläufig nicht abzuſehen. Das Grundkapital
der Geſellſchaft beträgt bekanntlich 210 Mill. Mark (200 Mill. Stamm=
und 10 Mill. Vorzugsaktien) gegenüber 7 Mill. im Jahre 1914. Von
dieſen 200 Mill. Stammaktien ſind bisher nur 90 Mill. amtlich notiert,
währenddem die 110 Mill. junge Aktien der Em. Dezember 1923 noch
nicht lieferbar ſind. Ihre Zulaſſung ſoll jedoch in den nächſten Tagen
beantragt werden. Der Geſchäftsgang wird als befriedigend bezeichnet;
die Nachfrage des Inkandes hat ſeit etwa zwei Monaten erheblich zuge=
nommen
. Während einerſeits der Inlandskonſum bedeutend geſtiegen
ſei, befürchte man auf der anderen Seite ſtarke ausländiſche, beſonders
amerikaniſche Konkurrenz, beſonders im Zuſammenhang mit den Plänen
Fords, der ja bekanntlich den Berlin-Burger=Eiſenwerken ſeine Ver=
tretung
für Deutſchland übertragen hat.
Fabrik iſolierter Drähte zu elektriſchen
Zwecken, vorm. J. C. Vogel, Telegraphendraht= Fa=
brik
, Berlin. Die Bilanzſitzung der Geſellſchaft ſoll in den nächſten
Tagen ſtattfinden. Das Ergebnis des abgelaufenen Geſchäftsjahres ſei
in Anbetracht der gegebenen Verhältniſſe als befriedigend zu bezeichnen.
Trotzdem wird man mit Rückſicht auf die ungeklärte Lage von der Ver=
teilung
einer Dividende Abſtand nehmen. Ueber die Umſtellung des Ak=
tienkapitals
in Goldmark iſt bis jetzt nichts bekannt geworden. Das
Geſchäftsjahr läuft von Oktober zu September, ſodaß die Goldmark= Er=
öffnungsbilanz
erſt für den 1. 10. ds. Js. fällig wird. Wegen des Zu=
ſammenlegungsmodus
ſei man ſich deshalb innehalb der Verwaltung
noch nicht ſchlüſſig geworden, keinesfalls käme eine Konvortierung im
Verhältnis 50:1 in Frage, wie ſie in letzter Zeit an der Börſe kolportiert
wurde. Der letzte Kurs der Aktien wurde im offiziellen Verkehr mit
3 Bill. Prozeik notztert, was bei einem Aktienkapital von W5 Mill.
Stammaftien eine Bewerkung des geſamten Unternehmens von 6,150
Mill. Goldmauk ergibt, gegenüber 5,6 Mill. Goldmark Ende Juli 1914
bei einem Kurs von 160 Prozent und einem Aktienkapital von 3,5 Mill.
Mark. Der Geſchäftsgang wird z. Zt. als zufriedenſtellend bezeichnet,
beſonders gut habe ſich die Abteilung für Radio=Apparate bewährt. In
ſämtlichen Anlagen, auch in den erſt im vorigen Jahre neu errichteten,
wird mit zwei bis drei Schichten voll gearbeitet, und die geſamte Pro=
duktion
findet ſowohl im Inland wie im Auslande glatten Abſatz.
*Vereinigte Metallwaren=Fabriken A.=G., vorm.
Haller und Co., Altona=Ottenſen. In der G.=V. wurde
der Abſchluß und die hierzu geſtellten Anträge der Verwaltung ge=
nehmigt
. Der Reingewinn von 285 Milliarden Mark wird auf neue
Rechnung vorgetragen. Auf eine Anfrage antwortet die Verwaltung,
daß der Umſatz in den erſten ſechs Monaten des neuen Geſchäftsjahres

zufriedenſtellend gelveſen ſei, daß jeboch die Preiſe, beſonders nach dem
Auslande, gedrückt ſeien. Der vorhandene Auftragsbeſtand bietet dem
Unternehmen noch Beſchaftigung für einige Monate.
Die Wirtſchaft des Auslandes.
w. Nuſſiſche Verloſungsanleihe. Dem Echo de Paris
wird aus London gemeldet: Es verlaute offiziell, daß die Sowjetregie=
rung
beſchloſſen habe, eine Verloſungsanleihe aufzunehmen. In Moskau
ſeien große Bemühungen im Gange, dieſe als bäuerliche Lotterie be=
zeichnete
Anleihe zu organiſieren. Sie werde ſich auf 50 Millionen Gold=
rubel
belaufen und die Auflegung werde auf zehn Abſchnitte zu fünf
Millionen verteilt werden. Die erſte Emiſſion werde nicht vor dem 1.
November 1924 erfolgen. Das höchſte Los werde auf 1000, das niedrigſte
auf 100 Goldrubel lauten.
Meſſen.
TU Frankfurt a. M., 8. April. Auch am heutigen 3. Meſſetag
iſt der Verkehr in der Stadt außerordentlich rege. Er hat ſich ſogar
verſtärkt durch das Hinzukommen vieler Landwirte aus Frankfurts wei=
terer
und näherer Umgebung, die hierher gekommen waren, um die
Landwirtſchaftliche Meſſe zu beſuchen. Viele Landwirte belebten das
Straßenbild durch ihre volkstümlichen Trachten. Das Geſchäft in land=
wirtſchaftlichen
Maſchinen wird als recht gut bezeichmt. In der Textil=
branche
war das Geſchäft ſehr gut; dasſelbe wird aus der Möbel= und
Dekorationsbranche gemeldet. Die Möbelausſtellung machte einen recht
gediegenen Eindruck. Die qualitative Ausleſe macht ſich ohne weiteres
bemerkbar. Auch ſieht man ſehr ſchöne kunſtgewerbliche Entwürfe. Ob=
wohl
ſich auch in der Möbelbranche Geldknappheit bemerkbar macht,
war das Geſchäft doch durchweg gut. Bemerkenswert iſt, daß auf dieſer
Meſſe auch eine ausländiſche Stadtgemeinde als Ausſtellerin erſchien:
die Stadt Hertogenbuſch in Holland. Sie hat große Pläne von bau=
reifem
Induſtriegelände ausgeſtellt und iſt durch zwei höhere ſtädtiſche
Beamte auf der Meſſe vertreten. Die Stadtgemeinde ſucht auf der Meſſe
Verbindung mit deutſchen Induſtriellen und ſonſtigen Intereſſenten, um
ihr Gelände zu verwerten.

w. Amtliche Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 8. April. Getreide, Hülſenfrüchte und Bier=
treber
ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack; Preis
je 100 Kg.: Weizen, Wetterauer 17,7518,25, Roggen 1616,50, Som=
mergerſte
für Brauzwecke 2021, Hafer, inländiſcher 1515½, auslän=
diſcher
, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0. 27,2577,75, Roggenmehl 23
bis 23,75, Weizen= und Roggenkleie 9,7510,50, Mais, gelb 19,2520.
Tendenz: ruhig.
* Berliner Produktenbericht vom 8. April. Das Ge=
ſchäft
am Produktenmarkt blieb ruhig. Nur für Hafer zeigte ſich an=
dauernd
Nachfrage, aber der Verliner Konſum will höhere Preiſe nicht
anlegen. Immerhin bleibt die Haltung für den Artikel feſt. Mais war
für ſpätere Lieferung geſucht, zum Teil anſcheinend ſeitens der Impor=
teure
, die wegen des Deviſenmangels zurückzuhandeln wünſchen. Für
Brotgetreide zeigte ſich wenig Angebot, aber auch nur ſpärliche Nach=
frage
. Von Mehl war nur Roggenmehl vereinzelt begehrt. Das Ger=
ſtengefchäft
ruhte. Gerſte hatte nach geſtriger zeitweiſer Befeſtigung ſehr
geringes, Geſchäft.

* Frankfurter Börſe vom 8. April. (Eigener Bericht.)
Die Kriſengerüchte aus Berlin ſowie die vorerſt zwar nur inoffizielle
Mitteilungen des Matin über den Inhalt der Gutachten der Sachver=
ſtändigenkommiſſion
und die anhaltende Geldknappheit üben einen ſehr
verſtimmenden Einfluß auf die Börſe aus. Daneben dauern die Exe=
kutionen
und freiwilligen Glattſtellungen an, was heute zu weiteren, recht
erheblichen Kurseinbrüchen führte. Beſonders ſtark gedrückt waren weſt=
liche
Montanaktien, in denen umfangreiche Verkäufe für Berliner Rech=
nung
ſtattgefunden haben ſollen. Die Kursrückgänge erreichten auf die=
ſem
Gebiet bei einzelnen Papieren ein Ausmaß, das ſelbſt in der augen=
blicklichen
flauen Zeit ſtark überraſchte. Es verloren z. B. Gelſenkirche=
ner
nicht wveniger als 10¾ Billionen Prozent, ſodaß bei dieſem Papier
ein Rückgang von zirka 20 Prozent des Kurswertes feſtzuſtellen iſt. Ober=
ſchleſiſche
Werre blieben verhältnismäßig gut behauptet. Auf den übrigen
Marktgebietzen betrugen die Abſchläge zu den erſten Kurſen nur in ein=
zelnen
Fällen mehr als 1 Billion Prozent. Nelativ gute Widerſtands=
kraft
zeigte ſich am Maſchinen=Aktienmarkt und bei den Bauwerten. Im
weiteren Verlauf blieb die Stimmung luſtlos und unerholt und die
Kaſſakurſe brachten faſt ausnahmslos weitere leichte Rückgänge. In den
Deckungskäufen der Tagesſpekulation fand der Markt eine kleine Stütze.
Heimiſche Anleihen und Auslandsrenten waren gleichfalls ſchwächer. Der
Einheitsmarkt wies im Verhältnis zu den großen Märkten vergleichs=
weiſe
gut behauptete Kurſe auf, ohne daß beſondere Bewegungen zu er=
wähnen
wären. Die führenden Werte des Freiverkehrs waren ſtark an=
geboten
und das herauskommende Material war zeirweiſe kaum anzubrin=
gen
. Man hörte hier: Beckerſtahl 8½, Beckerkohle 8? Benz 5, Brown
Boveri 2,9, Growag 0,212, Hanſa Lloyd 1,8, Kayſer Waggon 0,475,
Kreichgauer 0,3, Petroleum 15, Naſtatter Waggon 6½, Kabel Rheydt
7½, Ufa 534. Die Nachbörſe war ruhig und neigte weiter zur Schwäche,

* Berliner Börſenbericht vom 8. April. Die Verkäufe
ſetzten ſich heute an der Effektenbörſe fort. Die Urſache ſoll faſt aus=
ſchließlich
in der äußerſt geſpannten Lage des Geldmarktes liegen, aber
für die geſtern umlaufenden Inſolvenzgerüchte fehlten tatſächliche Unter=
lagen
. Zu den bereits anfangs ziemlich ſtark ermäßigten Kurſen zeigte
ſich ausreichende Aufnahmefähigkeit, die zum Teil auf Interventions=
käufe
der Banken gedeutet wurden. Die Verluſte erreichten bei der
erſten Kursfeſtſtellung für ſchwere Montanpapiere wieder 23 Billionen
Prozent. Hugo Stinnes und Riebeck Montan büßten ſogar 4 Billionen
ein. Unter Berückſichtigung des niedrigeren Kursſtandes wurden die
übrigen Induſtriewerte etwa in gleichem Maße in Mitleidenſchaft ge=
zogen
. Auch Schiffahrts= und Bankenwerte blieben nicht behauptet.
Hamburg=Südamerikaniſche Dampfſchiffahrt ſtellten ſich ſogar 4,5 Bill.
Prozent niedriger. Nach Erledigung des erſten Verkaufsandranges
konnte vorübergehend eine leichte Erholung Platz greifen, die jedoch ſpä=
ter
einer neuerlichen Abſchwächung weichen mußte, als ſich weitere Ab=
geber
einſtellten. Erſt in der zweiten Börfenſtunde gewann der Verkehr
mehr Stetigkeit, ohne daß jedoch irgendwie eine ins Gewicht fallende
Kursbeſſerung damit verbunden war. Allenthalben herrſchte die ge=
wohnte
Luſtloſigkeit. Die Deviſenkurſe blieben bei nicht erhöhter Zu=
teilung
unverändert.
w. Von der Schrottbörſe Düſſeldorf. In verſchiedenen
Preſſeberichten wird die Schrottbörſe Düſſeldorf als Schrottbörſe Eſſen=
Düſſeldorf bezeichnet. Von maßgebender Seite wird ausdrücklich darauf
hingewieſen, daß die Gründung der Schrottbörſe lediglich von Düſſel=
dorf
ausging. Die Konſtituierung erfolgte ebenfalls in Düſſeldorf, auch
hat die Geſchäftsſtelle, der Schrottbörſe ihren Sitz in Düſſeldorf. Es
ſtellte ſich als notwendig heraus, Verſammlungen allwöchentlich abzu=
halten
. Die Börſenverſammlungen finden jede Woche Donnerstags ab=
wechſelnd
in Düſſeldorf und Eſſen ſtatt.

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w

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrüchkt.

Frankfurter Kursbericht vom 8. April 1924.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ...........
........
.........
½%
.........."
Dollar=Goldanleihe. . . ..... ..."
Dollar=Schatzanweiſungen ..."
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
TTo. 23
Tv. 24.
K IIv.24
u. V. Schatzanwelſo.
½
41% VI.IK.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
AA4
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .............."
4½ Preuß. Konſols ........."

7. 4. 8. 4.

4% Bab. Anl. unk. 1935 ......
v. 1907 .....!"
42 Bahern Anleihe ........."
....
3½
Heſſt. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .....
816% Heſſen Reihe XXXFI.
untilgb. b. 28.... . . . . ... ...
4½ Heſſen unk. 1924... . . . . . ..
3½% .............. . .."
.................."
ZO.
4% Württemberger ..........
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=V. v. 1914..
L.=Jupeſt.-Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ......"
............"
5% Bulgar. Tabak 1902.......
12/,26 Griech. Monopol ....."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ..........."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914.................."
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einheitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ...."
4% am. Goldrente konv.
4% am. b. 05 .....
420 Türk. /Admin.) v. 1903.
4% (Bagdad) Ser. 1
II ..
4½ v. 1911, Zollanl. ...
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14 ..
GKdrente ........"
4%0
Staatsr. 0. 10 .
4
Kronenrente . ...
42

0.099
0,525

42
88 0

2,9
0.169
03
036
0.375
0,63
4,2
510 T
G.305
0.275
0,4
2,8
0,8

3,75
5,75

2,6
1.

75
U,65

0,0925
028
0.95
42
83

2,7:

3,5 Me
020

0,625
42
530

0,255

2.9

Dblig. v. Transportanſt.
iliiabethbahn itfr. .. . . . . . .
Gal. Carl Ludiv.=Bahn.. . .
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
25 Alte Oeſt. Südb. (Lom5.)
2aNeus
Oeſt. Staatsb, v. 1883 ....
1. b. 8: Em.:
Oeſt.
9. Em. ...."
v. 1885 ...
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
%⁄ Anatolier I............"
Salon. Conſt. Jonction ..."
Salonique Monaſtir ......"
Tehuantepee. . . . . . . . . . . . ."

Außereuropäiſche.
5% Mexik. amort. innere . ... ..
5% konſ. äuß. v. 99-....
4% Gols v. 04. ſtfr. . . . .
3% konſ. inn
417%0 Irrigationsanleihe
5%0 Tamaulipas, Serie 1....."

z05

2.7

2.25
4,25


4125
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibnngen.
5% Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. b. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. .
5½ Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, In, II
5% Südd. Feſtwertbk. .. . . . .
Vank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . .......
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Pripatbank ..."
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ........."
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . . ..
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . .
......."
Mitteldeutſche Crebitbank. ....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ..........."
Hypotheketbank
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein ..........
Bergwerks=Aktien.
Berzelius.................."
Bochumer Bergb. ..... .. .. . ."
Büderus........ . .. . . . .... ..
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .. .
Gelſenkirchen Bergw. ........
Harvener Bergbau..........."
Kaliwerke Aſchersleben ......."
Salzdetfurth. . . . ...
Weſteregeln ......"
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ........"
Mansfelder ................."
Oberbedarf .... . .. ... . ......"
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......"
Stavi Minen Ul. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ............"

7. 4.

6,5
11.,5

8. 4.

11,5
1.25
10

11
2,75

1
1,25
185
2.5
3,5
33,25
4,25
2.
2.25
11,1
5.,76
1,85
2,8
17.25
2,6
0.4625
20,75
2,55
z
0.7
0.375

8,25

157
40,5
(85
42,75
59
35
19

33

9,1
1i
2,25
1.9
2"

4,5
1.
45
10.25
5.25
1,75
2,5
16.5
2,5
0.46
25,5
2,5
2,75
8,5
0,67
0.35
13.
30,5
6
25,5

Rhein. Stahlwerke .........."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . ..
Nombacher Hütte...........
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . . . .. ... .."

T Tauſend. M Millions
Umſat. X rationiert.

Aktien induſtr. Anternehmung,
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger .................."
Akkumulat. Berlin .. . . ......."
Adler & Oppenheiuer ......."
Adlerwerke iv. Kleher) .......
A. E. G. Stamm.. . . . . . .
6% Vorzug Lit.A ...
520 Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow... . . . . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim)......."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr, Furtwangen..
Valdur Piano. .............."
Baſt Nürnbeig .............."
Baur
.....
Beck é Henkel Caſſel) ....
Bergmann El. Werke ...
Bing. Metalſverke .......
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg....
Narlſtadt ..
Lothringen (Meß).
Chem. Werke Albert. . ......"
Griesheiu Elektron ...."
Fabrik Milch ......."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren.........."
Deutſch. Eiſenhaudel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silherſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . ."
Düfſeld. Natiuger (Dürr).....
Duckerhof E Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautein ....."
L. Meher jr......."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer=n. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft .. . .. .."
Elſäſſ. Bad. Wolle. . ..........
Emag, Frankfurt a. M.. .. . ..
Email.= & Stanzu, Ullrich ...."
Enzinger Verke ............."
Eßliuger Maichireit .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joſl., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guillegume, Carlsw..
Feinmechank (Jetter). ...... ..
Feiſt Seltkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.. .. . . . . .
Franrfurter Hof ..."
Frf. Maſch. Polornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm ....."
Ganz. Ludwig, Mainz ......"

278 Geiſing & Cie..... Germania Linoleum 19 13 18.35 Gelſenkirchen Gußſtahl 2. Goldſchmidt, Th. .. 12,75 11,75 11,5 11,25 Gotha Waggon............." Greffenius, Maſchinen Stamm. 26 Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilſinger ........... 26.5 Hammerſen (Osugbrück)......" 12,75 11.5 3 Hanfwerke Füſſen ........... 9.25 ....
......
3,5
4,2 4,8
. 83 üi= f9ö Armature Hindrichs=Auffermann. . . . . . . . 9 Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........." 2.4 34, Höchſter Farben ............." 3,8 Holzmann, Phil. ............" 2,6 Holzverk.=Induſtr. .. ..... ...." Hydrometer Breslau ........" Inag .. . . .. . . .............. Junghaus Stamm.. . . . . . . . . . 20, Karlöruher Maſchinen ........" Karſtadt R... .... .. ........" Klein, Schanzlin & Becker ..." 5,8 Knorr, Heilbronn............
Kolb E Schüle Spim. . . . . . . . 5,8 15.35 Konſervenfabrik Braun ......" 39 Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . ." 6.35 Lahmener & Co. ............" 12.75 102 Lech), Augsburg ............." Lederw. Rotle .............." Lederwerke Spicharz ........" 45 4,1 Lingel, Schuhwv. Erfurt ......" Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ...... .." z. Luther, Maſch.=u Mühlenbau.. 3,25 Lux’ſche Induſtrie ..........." 11.4 Mainkraftwerke Höchſt......." 11.25 Meguin, Butzbach ..........." Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . .. 17,25 16,5 Meher, Dr. Paul ........... Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.. 105 Moenus Stamm ..... ... . . .. 2,3 22 Motorenfabrik Deutz ........." 2 Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke... 12,5 5,6 Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . . 6,5 Oleawerke Frankfurt a. M... . .
Beters Union Frankfurt a. M. Pfälz. Nähm., Kayſer ........ Philipps A.=-G. ............." 19 Porzellan Weſſel ..........." 16 Reiniger, Gebbert & Schall. . 2.1 18 105 Rheiu. Elektr. Stamm .. ..... 8 Metall Vorzüge ... ...." 26 0,55 Rhenania, Aachen ..........." * 5,75 Riedinger, Maſchinen ........." Rückforth, Stettin ..........." 7.25 Aütgerswerke ..............." 15 Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 12,5 Schneider & Hanau.... . . . . . . 4,5 Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik. .... . ..." jt 6½, 24.25 Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ... 23 22.75 28 2,2 2,2
4,8 Schuhfabrik Berneis=Wgſſel..." ...
Schuhfabrik Herz
Schuhf. Leander Offenbach ... 12 3,5 3,1. Schult, Grünlack, Rdsh..... .. is 1,61 1,65 Seilinduſtrie Wolff.........." 1.18 202 Sichel & Co., Maim ......... 8f.

Siemens Elektr. Betriebe .. . ..
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens &. Halske. . . . . . . . .. ."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Goths
uhrenfabrik Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ...."
Berein f. Chem. Induſtr. Frkft,
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ..
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Rürnberg ..
Ultramarin ... . . . . . . . .
Zellſtoff, Berlin .......
Vogtländ. Maſch. Vorzüige ...."
Stämme .. ..
Boigt & Haeffner Stämme . . .
Boltohm, Seil.............."
Wayß & Frehtag. . . . . . . . . . ...
Wegelin Rußfabrik ........."
Fellſtoff Waldhof Stamm ....
Zuckerfabr. Waghänſel ........"
Frankenthal ......
Heilbront. .... ...
Offſtein .........."
Rheingau .........
Stuttgart . . . . . . . ..

Transport=Aktien.

13
275
4.75
9.25
375
13
13.
3,4

10,5

1

Schantung E. B........... .."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) ........."
Nordd. Lloyd.. . . . . . . . . . . . . .." 0.925
30 75
25,75
5,6 231=
5, Darmſtädter Berte. Bahnbedarf .. .............. 1. Dampfkeſſel Rodberg.. .. . .. Helvetia Konſervenfabrik. . . . .. Gebr. Lutz .................." Motorenbfarik Darmſtadt ....." 12,5 109 Gebr. Roeder ..............." 8,75 Venuleth & Ellenberger ......" 4

Nnnotierte Aktien.
5,75 N Allg. Bankverein Düſſeldorf.
Beckerkohle. . ........... ...
Veckerſtahl ...... . .. . . .. . ..
Benz........... .. . . . .. ...
Brown Boveri............
Cont. Handelsbank .........
Deutſche Handelsbank ....."
Frankf. Handelsbank. .
6,75 Falconwerke ........
6.1 de Giorgi Choc. ...... ... . .
Growag ..................
Hanſa Lloyd ...........
Hero Conſerven ..........."
Holſatiawerke, Altona . . . . .
Kabel Rheydt ............"
Krügershall Kali ..........
Metall Starkenburg ......."
Metz, Karl & Söhne, Freibg.
Neckar=Gummi ..
Petroleum Dtſche. ........."
Naſtatter Waggon
Neiny Chem.
.......
0,65 Textil=Ind. Barmen (Tiag)..
Ufa Film .. . . . . . ... . .. .. ..
8.25 unterfranken Grefkraftw. .

8n5
8,5
29 0.17 0065 006 0,055 0,35
0,4 0,215 0,22 1.95
0,8 13
1,8 8. 0235 0.19 aue 16 1
6b 0.477 0.6 04 [ ][  ][ ]

Rummer 100.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.

Seite 13.

Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
8)
(Nachdruck verboten.)
Schießer ſaß in ſich gekehrt. Er ſpielte mit der Kokarde an
einer Mütze und ſtrich ſacht über das Eiſerne, das er mit Ehren
erworben, daraufhin er Unteroffizier geworden war. Da wür=
pet
Ihr Herrn Kromm einen ſchlechten Dienſt leiſten, ſagte er
Bann aufſchauend. Ihr wißt, er hat uns dringend gebeten
Er ſtoppte und blidte ſcharf auf den Weg. Kommt da nicht
Serr Kromm von ſeiner Reiſe zurück? rief er. Herrgott, wie
äeht der Mann aus? Er lief dem Herankommenden entgegen
und machte eine Bewegung, ſeinen Arm zu faſſen.
Der Ingenieur wehrte ihn ab; doch er ging, als könne er
ie Füße nicht vom Boden löſen. Sein Rock ſchien hin und her
xeriſſen zu ſein, und auf der Backe war ihm eine mächtige
Schramme rot und dick angelaufen.
Herr Kromm
Hans Peter ſah die Leute an und lächelte. Ein unheim=
iches
Lächeln. Und doch ſah er ſo tottraurig aus, der ganze
Mann. Müde ließ er ſich aufs alte Bänklein fallen, bog den
Ropf in die Hände und blieb ſtumm.
Und dann, ganz langſam, zog er ſein Taſchenmeſſer heraus.
Da, Schießer, ſagte er, die blanke Klinge aufſpannend, nun
erennen Sie mal fix das Eiſerne ab und auch die Klappen von
wen Achſeln und dann die Litzen bei Ihren Kameraden die
ganze deutſche Herrlichkeit runter damit! Alles, was Uniform
tſt, muß jetzt hier herum wieder verſchwinden! Alles wieder
unter weg.
Herr Kromm
Jawohl, ja! Und auch die Kokarden müſſen wieder ab,
Sommen Sie her, Mann! Ich weiß jetzt, wie ſo was gemacht
rwird! Ich weiß noch viel mehr. Wie man das in den Rinnſtein
zerrt und wie man einen Träger viel höherer Ehrenzeichen in
Stücke reißt. Ja, das weiß ich jetzt. Er lachte ein blutiges, ein
Serzweifeltes Lachen.
Sie drängten um ihn herum.
Darf ich Sie um Aufklärung erſuchen? ſagte Schießer.
Aufklärung? Jawohl, die können Sie haben, die wollte ich
Ihnen ſowvieſo zuteil werden laſſen Hören Sie zu: Hier,
rnit dieſem meinem Auge, habe ich geſehen, wie einem tapferen
Mann, einem unſerer kühnſten Offiziere, und ſeinnen Leuten,
Die freitillig ſich entwaffnet hatten verſtanden, Schießer, und
Sie, Kweck, die Uniform und Ehrenzeichen in Fetzen vom.
Leibe geriſſen, er ſelbſt niedergeſchlagen, unter die Füße getram=

pelt und bis zur Unkenntlichkeit zerfleiſcht wurde. Ja, das habe
ich angeſehen. Und der Pöbel johlte und pfiff dazu. Sie ſchwei=
gen
. Sie meinen wohl, ein toller Hund hätt mich gebiſſen,
wie? Oder ich wär ſonſt von Sinnen? Leider nicht, liebe Leute.
Was ich ſage, iſt traurige Wahrheit. Er ſprang auf. Und nun
her mit der deutſchen Herrlichkeit! Denken Sie, ich wollt mich
eines bißchen Beiſtands wvegen noch einmal von ſchmutzigen
Fäuſten abknuffen laſſen? Oder ſollen hier vielleicht Treibjagden
auf Grauröcke abgehalten werden wie dort in der Stadt? Schie=
ßer
! Menſch! Sind Sie zur Salzſäule geworden? Und Sie,
Kweck?
Wollt, ich wär’s, Herr Kromm! grollte es dumpf zurück,
dann wüßt man doch, daß Feuer und Schwefel vom Himmel
gefallen auf die Bande. Die ſind ja ſchlimmer als die von Sodom
und Gomorrha!
Wenn’s ſo iſt mit dem deutſchen Volk Kamelius
ſchlug drei Kreuze und deckte mit der Mütze die Augen zu.
Wenn man noch dreinſchlagen könnt, meinte Stieglitz.
Hans Peter ſchüttelte traurig den Kopf: Nein, mein Lieber,
ſchade um jeden Tropfen deutſchen Bluts, der jetzt vergoſſen wird.
Himmelſchreiend iſt’s, daß Brüder einander ſo zu Leibe gehen;
ſchlimmer jedoch wär’s, wollt man mit ſolchen Mitteln an Wie=
dervergeltung
denken. Uns fehlt ine ſtarke Hand, ne ſtarke Hand,
ine kluge Hand. Da liegt’s.
Bis dahin, ſagte Stieglitz und löſte als erſter die Kokar=
den
ab. Und hier meine Gefreitenknöpfe, murmelte Kamelius,
und auch Kweck legte das ſeine dazu. Komm her, Süßlind
die Litzen. Schießer allein ſtand reglos. Lieber ſterben ſtöhnte
er auf. Lieber tot, Herr Kromm.
Sterben, ja; aber ſich totſchlagen laſſen, in Stücke zerreißen,
zertrampeln vom Mob, vom Abſchaum Nein, Mann, das iſt
was anderes! Solange Sie auf meinem Grund und Boden
ſind, trage ich die Verantwortung! Und ich will’s vertreten!
Kann nicht! ’s geht ja gar nicht! ſtöhnte der junge Tech=
niker
. Ich war doch Soldat! Und die Arme über den Kopf
werfend, taumelte er ſeiner Kammer zu.
Auch Hans Peter ging langſam ins alte Strohdachhaus.
Himmel Herrgott, haſt du keine Reitpeitſche! ſchrie Kweck
und ſtampfte mit beiden Füßen den Erdboden. Sehn ja wie
die Zuchthäusler aus ohne Kolarde. s geht ja gar nicht! Er
riß Stieglitz die Mütze, die dieſer aufgeſetzt hatte, vom Kopf und
warf ſie von ſich. Schießer hat recht. s geht ja gar nicht! Und
Kweck lief gleichfalls davon.
Hier ſtehn wir eine führerloſe Schar, ſagte Kamelius
traurig. Was anfangen, Stieglitz? Sie horchten nach
Schießers Kammer. War das Weinen oder Fluchen und Zähne=
knirſchen
, was ſie daraus vernahmen?

Da trat er heraus. Fertig und ſtramm gemacht wie zum
Dienſt, das Seitengewehr umgeſchnallt. Alſo gebt her! Beſſer
begraben als entehrt. So. Gut. Er nahm an ſich, was Stieg=
litz
ihm zuſteckte. Schindluder ſoll man nicht damit treiben.
Ich weiß einen Platz, da wird’s wohl aufgehoben ſein. Das
Licht in ſeinen Augen war merkwürdig.
Laß mich mit dir gehn, bat Kamelius. Schießer ſchüttelte
den Kopf. So was muß in Alleinigkeit beſorgt werden. Melde
mich bei Herm Kromm ab bis zum Abend. Er grüßte. Und
daun dann ſchritt er haidewärts. Sie ſtarrten ihm nach.
Immer hatte er es an ſich gehabt, dies Bezwingende.
Natürlich, wir gehen ſofort hinter ihm drein meinte
Kamelius.
Er war immer für ſich, bemerkte Stieglitz. Denkſt wvohl,
er tut ſich was? Der nicht! in Starker iſt er, und iſt auch ein
Beſinnlicher. Auch das Kränken iſt verſchieden. Und der, der
verläuft ſich den Jammer
Das Jüdchen ſaß noch da mit verzogenem Geſicht und pulte
ſich die Fäden aus dem Aermel.
Süßkind iſt traurig, klagte er wieder. Einverſtanden dies=
mal
! Und ſie pätſchelten ihm den Kopf..."
Schießer war am Abend nicht zurückgekommen. Am andern
Tage, da man das Gelände nach ihm abſuchte, fanden ſie den
Stattlichen tot im Suſtergrund. Ueber ihm, ſteil und ſchwärzlich,
ragte der alte Wacholder auf, den Hans Peter in ſeiner Knaben=
zeit
Bismarck geheißen.
Und er hatte ſtumme Geſellſchaft. Kaum drei Schritte weit
entfernt lag, rücklings über den großen Findling geworfen,
der lange Müllergeſelle. Ohne Zeichen eines gewaltſamen
Todes hielt er noch das blutbefleckte Meſſer in der Hand, mit
dem er aller Wahrſcheinlichkeit nach dem andern hinterhältig
den tödlichen Stoß verſetzt hatte. Genaues wußte niemand,
denn kein menſchliches Auge hatte dieſem letzten Ausgang zu=
geſehn
. Der hohe, dunkle Wächter, der Baum, hätt’s wohl ver=
raten
können; aber der blieb reglos.
Die Vermutung ging, der Müller, der wüſte Menſch, wäre
Schießer in die Haide nachgeſchlichen, habe ihn angefallen und
ſei von dieſem mit Todeskraft über den großen Stein geſchleudert
worden, wo er ſich das Genick gebrochen. Die Abzeichen, die der
junge Techniker mit ſich genommen, waren verſchwunden.
Trauernd neigte der alte Wacholder ſeine Spitze einer friſch=
gedeckten
Erdſtelle zu. Da, ſeiner Wurzel nahe, ruhte, was mit
ein Teichen geweſen der alten deutſchen Herrlichkeit, die nun
vergangen war. Schatten.
Die Pfleglinge im grauen Rock reiſten ab. Und die Mühle
wurde eine Zeitlang geſchloſſen.
(Fortſetzung folgt.)

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an allen Arten und
wielen Sorten b. be=
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Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 9. April 1924.
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