Einzelnummer 15 Goldpfennige
Bezugspreis:
Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 16. Februar
bie 29. Februar 417: Pfennig und 13. Pfennſig
Wbtragegebühr. abgeholt 420 Pfennig, durch die
Agenturen 130 Pfennig frel Haus.
Poſtbezugs=
preis ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Goldmark.
Verantworlichteit für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezſeher nſcht zur Kürzung des
Bezugspreſſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
Femruf ohne Verbindſchleit für uns poſiſchectonte:
Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck jämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 58
Mittwoch, den 27. Februar 1924.
183. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeſgen 30 Goſdpig, Meſſamezelle (92 mm
breichl 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpig,
Finanz=Alnzeſgen 4s Goldpfg. 92 mm breiſte
Relſame=
zeite 450 Gobmakt. Aſe preſe in Goldmart
(t Dollar — 4.20 Marſl. — Im Falle löherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſchung aul Gfüllng der
Anzelgen=
aufträge „und Leiſtung ven Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beitrelbung fällt ſeder
Rabat weg. Banſlonto: Deutſche Bonk und
Darm=
ſtädter 8 Naionalbank.
Der Rechenſchaftsbericht der Reichsregierung.
Das Bewußtſein der Pflichterfüllung. — Die Regierung ſcheut keine Kritik. — An den Notverordnungen darf nicht
gerüttelt werden. — Das Kabinett droht mit der Reichstagsauflöſung. — Ein letzter Appell an die Volksvertretung.
* DasUltimatum derRegierung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Von einer Natur, wie die des Herrn Dr. Marx, kann man
irgend welche Ueberraſchungen nicht verlangen. Dazu iſt er viel
zu bedächtig und vorſichtig, iſt auch als Redner viel zu nüchtern,
man möchte ſagen, von einer erbarmungsloſen Sachlichkeit, die
immer nur auf das nächſte Ziel losgeht. Man kann ſich deshalb
ungefähr ausrechnen, was er dem Reichstag als
Rechenſchafts=
bericht der Regierung für die letzten Monate zu ſagen haben würde.
Die auswärtige Politik läßt er draußen. Hier will er Herrn
Dr. Streſemann nicht ins Handwerk pfuſchen. Das übrige
Ge=
biet iſt ja auch groß genug, und die nach außen hin meßbaren
Handlungen liegen ja auch eigentlich faſt nur im Innern. Was
die Regierung, als ſie mit dem Ermächtigungsgeſetz begann,
vor Augen hatte, präziſiert der Kanzler richtig nach drei Seiten;
Beibehaltung des Währungszuſtandes, Balanzierung des Etats
und Wiederbelebung der Wirtſchaft. Er ſtreiſt kurz alles, was
geſchehen iſt, um dieſes Programm durchzuführen. Daß es nicht
in allen Fällen eine ideale Löſung war, die gefunden wurde,
gibt er zu. Daß die einzelnen Verordnungen harte Eingriffe in
das Einzelleben bedeuten mußten, erkennt er an, aber er
unter=
ſtreicht auch, daß hier eben das Staatswohl Opfer verlangt.
Mit dieſen etwas brutalen Mitteln iſt es denn auch der
Regierung gelungen, die Mark in der Schwebe zu halten und
den Etat zu balanzieren. Aber, und das iſt der Kernpunkt, auf
den der Kanzler hinaus will, die Regierung will nun auch das
Ergebnis ihrer Anſtrengungen nicht gefährdet ſehen. Er ſuchte
dem Reichstag und darüber hinaus der Oeffentlichkeit klar zu
machen, daß es für ihn nur die Alternative gibt, entweder die
Zähne zuſammenzubeißen und eine Zeit lang noch die Pferdekur
der letzten Monate fortzuſetzen, oder erneut in die Inflation
hineinzurutſchen. Das würde für eine kurze Spanne Zeit
viel=
leicht ſcheinbares Wohlergehen bedeuten, dann aber den
end=
gültigen Sturz in den Abgrund. Dahin will die Regierung es
nicht kommen laſſen, und auf dieſer Alternative baut ſie ihre
Politik auf. Welche Abſichten ſie verfolgt, hat ſie in
vertrau=
lichen Beſprechungen den Parteien bereits in der vergangenen
Woche mitgeteilt.
Das Senſationelle iſt aber doch, daß der Kanzler in aller
Offenheit jetzt im Reichstag entwickelt, wie weit die Regierung
gehen will und wo die Grenze ihres Entgegenkommens gezogen
iſt. Eine ſolche Sprache iſt man im Reichstag, in den letzten
Jahren nicht gewohnt geweſen. Und es gab doch ein
einiger=
maßen betretenes Schweigen, zumal auf den Bänken der Linken,
als der Kanzler keinen Zweifel darüber läßt, daß er als letztes
Mittel die Auflöſung in der Taſche hat und dieſe Karte auch
ausſpielen will. Der Neichstag weiß jetzt, woran er iſt. Die
Negierung iſt bereit, über einzelne Verordnungen mit ſich reden
zu laſſen und auch Abänderungen zuzuſtimmen. Sie iſt dazu aber
nicht bereit bei denjenigen Notverordnungen, die grundlegend
für den Aufbau unſerer neuen Wirtſchaft ſind. Dazu iſt auch der
Perſonglabbau zu rechnen, der übrigens, wie der Kanzler nicht
ohne Bosheit feſtſtellt, ſeiner Zeit von den Sozialdemokraten
mit beſchloſſen worden iſt. Im übrigen hat die Regierung nichts
dagegen, wenn nach einer Karenzzeit von etwa 2 bis 3 Monaten
der Reichstag in eine Nachprüfung eintritt und im Wege des
Initiativgeſetzes Abänderungsvorſchläge macht, freilich nicht in der
Aufwertung. Hier vertritt das Kabinett die Anſchauung, daß
auch nur die Möglichkeit, daß ſpäter eine andere Löſung ins
Auge gefaßt werden könnte, eine ſchier endloſe Zahl von
Pro=
zeſſen bedeute.
Will der Reichstag ſich an dieſes Rezept nicht halten, dann
iſt ſein Schickſal beſiegelt. Die Negierung hat ſich ſo beſtimmt
ausgedrückt, daß es für ſie ein Zurück nicht mehr gibt. Der
Kanzler hat die Parieien gebeten, ihre Initiativanträge
zurück=
zuziehen und ſie zu interfraktionellen Beſprechungen eingeladen.
Halten ſie an dieſen Anträgen feſt, dann bedeutet auch das ſchon
für die Regierung unter Umſtänden den Konflikt.
Die Antwort des Sozialdemokraten Müller war nicht
unbe=
dingt ablehnend. Sie war ausweichend und ließ eine kleine
Hintertür offen. Allzu groß ſind aber die Ausſichten für eine
Verſtändigung nicht, weil die Deutſchnationalen zu erkennen
geben, daß ſie mit allen Mitteln auf eine Auflöſung hinarbeiten.
Uinter dieſen Umſtänden könnte das Ende der Woche auch das
Ende des Reichstags bedeuten. Die Regierung will ſich nicht in
die Defenſive drängen laſſen, ſondern, wenn ſie ſieht, daß der
Zuſamnienſtoß unvermeidlich iſt, ein Vertrauensvotum
einbrin=
gen, bei dem ſi= vermutlich in der Minderheit bleiben würde.
um auf dieſem Haken dann die Auflöſung des Reichstages
aus=
zuhängen.
Der erſte Tag der Ausſprache im Reichstag brachte von den
Parteien nur den Sozialdemokraten Müller=Franken zu Wort,
Nach ihm beanſpruchte der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns den
Schluß der Sitzung für ſich mit einer gedankenreichen und ſehr
geſchickten Verteidigung ſeiner Haltung zum Achtſtundentag. Am
Mittwoch wird vermutlich zunächſt der Deutſchnationale Hergt
ſprechen, nach ihu der Außenminiſter Dr. Streſemann.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 26. Februar. (Eigener Bericht.)
Am Regierungstiſch: Reichskanzler Dr. Marx,
Innen=
miniſter Dr. Jarres, Juſtizminiſter Emminger,
Arbeits=
miniſter Dr. Brauns, Poſtminiſter Höfle.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 2,20 Uhr und
gedenkt des Ablebens des Abg. Dr. Nöſicke (dntl.).
Auf der Tagesordnung ſteht dann als erſter Punkt die erſte
Leſung des Notetats; verbunden mit zahlreichen
An=
trägen auf Aufhebung und Aenderung der Verordnungen der
Regierung.
Reichskanzler Or. Marx
erhält ſofort das Wort. Er führt aus:
„Als am 8. Dezember v. J. der Reichskanzler durch das
Er=
mächtigungsgeſetz der Reichsregierung die Vollmachten erhielt,
Maßnahmen zu treffen, die im Hinblick auf die wachſende Not
von Volk und Reich dringend erſorderlich waren, waren es drei
Ziele, die damals allen, denen es ernſtlich darum zu tun war,
Reich und Volk vor dem drohenden Verfall zu retten, als
er=
ſtrebenswert vor Augen ſtanden. Beibehaltung des
Währungsſtandes, wie er durch die vom Kabinett
Streſe=
mann eingeleiteten Reformen geſchaffen worden war, ferner
Balanzierung des 1924 vorzunehmenden Etats
und endlich die Wiederbelebung der Wirtſchaft. Bei
der großen Zahl von Verordnungen, die die Reichsregierung
auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes erlaſſen hat, hat ihr ſtets
das oben gekennzeichnete Ziel vorgeſchwebt. Ob die
Verord=
nungen in ihren Einzelheiten überall das Richtige getroffen
haben, oder ob der jeweils eingeſchlagene Weg der einzig
mög=
liche war, darüber kann man verſchiedener Meinung ſein. Die
Regierung will auch in keiner Weiſe die Kritik an ihren
Maß=
nahmen beſchräuken, aber ſie kann ſich mit ruhigem Gewiſſen das
Zeugnis ausſtellen, daß ſie mit Aufbietung aller Kräfte die unter
den augenblicktichen Verhältniſſen möglichſt vollkommene
Errei=
chung der Ziele erſtrebt hat. Bei objektiver, ruhiger Beurteilung
der ergangenen Verordnungen wird man zugeben müſſen, daß
es der Regierung im großen und ganzen gelungen iſt, die ihr
geſtellten Aufgaben zu erfüllen. Wie bedeutungsvoll iſt für unſer
Wirtſchaftsleben doch die Tatſache, daß
die Mark ſeit Mitte November auf derſelben Werthöhe geblieben
iſt. Die goldenen Zeiten des Spekulanten= und
Schiebertums ſind hoffentlich für immer
vor=
über. Der Haushalt, wie er in rohen Umriſſen den
Reparationsſachverſtändigen vorgelegt werden konnte,
balan=
ziert hinſichtlich der inneren Ausgaben des Reiches, freilich
nur unter mehreren Vorausſetzungen, deren
wich=
tigſte die freie Verfügung über die Steuern und
Zölle auch des Rhein= und Ruhrgebietes iſt. Den
Landgemeinden ſind die erforderlichen
Steuerquel=
len zur Balanzierung auch ihrer Haushalte zugewieſen. Aus
der Abnahme der Zahl, der Erwerbsloſen und
Kurzarbeiter iſt eine langſame Erholung der
Wirt=
ſchaft zu erkennen und
das Vertrauen der Bevölkerung zum Staat iſt wieder erſtarkt.
Allerdings muß unſer Wirtſchaftsleben noch ſo lange als
unſicher augeſehen werden, ſo lange noch die Schlagader unſerer
Wirtſchaft an Rhein und Ruhr durch eine fremde Militärgewalt
abgefunden iſt. Leider konnten die Erfolge nur erreicht werden
durch ungeheure Härte und rückſichtsloſe Maßnahmen, die für
manche Familien ſchwere Not und Entbehrungen mit ſich
ge=
bracht haben. Ich denke dabei in erſter Linie an die
Perſonal=
abbauverordnung, die freilich noch von dem erſten
Ka=
binett, dem Kabinett der großen Koglition,
er=
laſſen, aber unter der jetzigen Regierung zur
Ausführung gebracht worden iſt. Hierzu gehören ferner
die außerordentlich geringen Goldgehälter der
Be=
amten, die Verlängerung, der Arbeitszeit, die
Frage der Aufwertung, gewiſſe Einſchränkungen
der ſozialen Leiſtung, die ſchwer treffenden Steuern,
die in weitem Umfang die Subſtanz angreifen, die namentlich
auch die Landwirtſchaft ſchwer belaſten und damit Gefahren für
die Volksernährung heraufbeſchwören. Die Reichsregierung hat
ſich immer und immer wieder die Frage vorgelegt, ob ſie
tat=
ſächlich ſo ſchwere Laſten und Entbehrungen dem Volke
aufer=
legen dürfe. Aber die Reichsregierung iſt, oſt unter
Wider=
ſtreben ihres menſchlichen Empfindens, den Weg der Pflicht
ge=
gangen. Sie war ſich deſſen bewußt, daß es ſich in allem
um das eine Große handele: Den
Zuſammen=
halt des Reiches, das Fortbeſtehen und die
Fort=
entwicklung der deutſchen Nation zu ſichern.
Es gibt jetzt keinen anderen Weg: Entweder beißen wir die
Zähne zuſammen, nehmen eine Zeit lang auch ſchwere Laſten
und Sorgen auf uns, haben aber dann die Zuverſicht, daß
unſere Wirtſchaft wieder in Gang kommt, oder wir erfreuen
uns vielleicht noch einmal für eine kurze Spanne Zeit an
der Seifenblaſe anſcheinenden Wohlergehens, verlieren aber
dabei den feſten Stand der Währung und gehen dem
end=
gültigen Zuſayimenbruch unſeres ganzen Volkes und auch
des Einzelnen entgegen. Geraten wir noch einmal in eine
Inflation, dann iſt jeder Verſuch, unſere Mark zu
ſtabili=
ſieren, volliommen ausſichtslos. Dann iſt unſer
wirtſchaft=
licher Ruin und damit das Schickſal unſeres Volkes beſiegelt.
Das iſt nicht nur die Meinung einzelner Sachverſtändiger,
das iſt die überwiegende Meinung des Auslandes und aller
einſichtigen Teile unſeres Volkes,
Mit dieſer Einſicht unſerer Volksgenoſſen iſt es bisweilen
frei=
lich noch recht ſchlecht beſtellt. Man hatte erwartet, daß die
Re=
gierung mit einem großen Wurf die geſamte Lage beſſern und
in unſerem mit Illuſioniſten ſtark durchſetzten Volke wird nie
der Glaube ausſterben, daß eines Tages doch noch eine
Regie=
rung kommt, die wie mit einem Zauberſtabe alles zum Guten
wendet. Dieſen Unverbeſſerlichen muß geſagt werden:
Den Stein der Weiſen haben wir noch nicht gefunden. Wir
müſſen den Dornenweg gehen und unſerem gedrückten und
gequälten Bolk nach mühſeliger Kleinarbeit neue ſchwere,
auf die Dauer in dieſem Umfange kaum erträgliche Laſten
auferlegen, in der Hoffnung, daß wir es auf dieſem Wege
aus der Wüſte des Elends und der ungewißheit
hinaus=
führen.
Freilich wird eine Beſſerung unſerer außenpolitiſchen Lage trotz
aller Mühe und Arbeit nur Stückwerk ſein. Wir
appellie=
ren in der Reparationsfrage nicht an das Mitleid,
ſondern an die Vernunft der Welt, an den
geſun=
den Menſchenverſtand, der allein den
Zu=
ſammenbruch Europas verhindern kann. Sehr
ſpät, aber nicht zu ſpät ſcheint die Vernunft auf dem Marſche
zu ſein.
Das Reparationsproblem iſt Deutſchlands Schickſalsfrage.
Auch andere Staaten leiden an ſchwerer Verſchuldung an das
Ausland. Aber hinter ihrem Vermögen lauert nicht wvie hei
uns die ſtets aktionsbereite politiſch=militäriſche Gewalt.
Keinem anderen Kriegsteilnehmerſtagt drohen militäriſcher
Einmarſch oder wirtſchaftliche Gewaltmaßnahmen der
Gläu=
biger. Daher begrüßen wir es, daß Wirtſchaftsführer
mit der Prüfung der Reparationsfrage
be=
traut worden ſind und ſehen ihrer Eutſcheidung
zwar ohne übertriebenen Optimismus doch mit
Zuverſicht entgegen. Wie unſer Volk in ſeiner
tau=
ſendjährigen Geſchichte nach Leiden und Entbehrungen immer
wieder ſieghaft lichte Höhen erſtiegen hat, wird auch der jetzige
Leidensweg wieder in eine lichte Zukunft führen, wenn wir
einmütig und entſagend die Opfer für die Nettung und daß
Glück unſerer Kinder bringen. Insbeſondere erwarte ich
von den deutſchen Beamten treue
Pflichter=
füllung und Hingabe. Auch in die
Volksvertret=
ung ſetze ich das Vertrauen, daß ſie das
Vor=
gehen der Regierung billigen wird, wenn ſie ohne
Vorurteil die Verordnungen der Negierung unter dem
Geſichts=
punkt der großen Ziele betrachtet. Die Aufwertungsfrage wird
noch von dem zuſtändigen Reſſortminiſter näher begründet,
werden.
Mit dem Bewußtſein der Pflichterfüllung ſieht die
Reichs=
regierung auf ihre mühevolle Arbeit und erwartet, daß die
Volksvertretung ihre Zuſtimmung nicht verſagen wird.
Mag nachher auch in Einzelheiten eine andere Regelung als
beſſer erſcheinen. Kritik ſcheuen wir nicht und wir
werden gerne Verbeſſerungsvorſchläge entgegennehmen. Wird
ſich pflichtgemäß der Reichstag vom ernſten
Verantwvortungs=
gefühl durchdringen laſſen bei der Frage, ob er die
Verordnun=
gen aufheben will?. Das Ermächtigungsgeſetz
ſpricht nur von Aufhebung, nicht von Abänderung.
Abänderungsanträge ſind alſo
ausgeſchloſ=
ſen. Eine Abänderung der Verordnung kann nur durch neue
Geſetzesvorlagen oder vom Reichstag durch Initiativanträge
herbeigeführt werden. Mögen manche Verordnungen im
Augen=
blick nicht weſentlich ſein, aber eine große Zahl der
Verordnun=
gen iſt ſo weſentlich für die Erreichung unſerer Ziele, daß ihre
Aufhebung den Erfolg völlig in Frage ſtellen würde. Dieſe
Ver=
ordnungen ſind den Parteien als ſolche bezeichnet worden.
Es iſt nicht eine Laune der Regierung, ſondern ein ſtarker
Pflichtwille, wenn die Reichsregierung erklärt, daß ſie ihr
großes Reformwerk geführdet und gar vernichtet ſieht, wenn
eine dieſer unumgänglichen Verordnungen aufgehoben, oder
weſentlich verändert würde. Sie erklärt, daß ſie angeſichts
der Bedeutung deſſen, was auf dem Spiele ſteht, bei der
Annahme eines Aufhebungsantrages ſich genötigt ſehen
würde, die nach ihrer Anſicht pflichtmäßigen Folgerungen
daraus zu ziehen und beim Herrn
Reichspräfiden=
ten die Auflöſung des Reichstages zu
bean=
tragen, in der Ueberzeugung, daß es ſich in einem ſolchen
Falle für das wirtſchaftliche und nationale Leben des
Vol=
kes um unentbehrliche Maßnahmen handeln würde.
Das=
ſelbe gilt auch von der Annahme von Initiativanträgen,
die eine weſentliche Abſchwächung der als lebenswichtig
bezeichneten Verordnungen bedeuten würde. Die
Regie=
rung fordert entſchieden das Hohe Haus
auf, ſolche Anträge, die bereits geſtellt ſind,
z. Zt. abzulehnen. Naturgemäß gelten dieſe
Verord=
nungen nur ſolange, bis die Not einigermaßen behoben iſt.
Allerdings iſt die Regierung gewillt, die Aufhebung vder
Verbeſſerung der lebeuswichtigen Notverordnungen ſelbſt
vorzunehmen oder auch zuzulaffen. Zurzeit aber muß ſie
jede Veränderung der Verordnungen als für das geſamte
Wohl von Neich und Volk bedrohlich, und deshalb
unmög=
lich, ablehnen, die das Ziel der Stabiliſierung der Währung
und der Balanzierung des Etats in Frage ſtellen. Die
Regierung wird ſich mit aller
Entſchieden=
heit einem ſolchen Beginnen widerſetzen
und alles, was in ihren Kräften ſteht
tun=
um es zu verhindern.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mitttoch, den 22. Februar 1924.
Rummer 58.
Einige Verordnungen freilich tragen endgültigen Charakter,
insbeſondere die Aufwertung, durch die endlich Ruhe in
un=
ſer Wirtſchaftsleben kommen muß. Wer die
Aufwer=
tungsregelung in Frage zieht, macht ſich
ſchul=
dig, daß die Kreditnot nicht behoben wird.
Kre=
dit iſt das Lebensbedürfnis unſeres Volkes. Auch von der
Be=
ratung lebenswichtiger Verordnungen in den
Reichstagsaus=
ſchüſſen müſſe Abſtand genommen werden. Ausſtreuungen in
der Auslandspreſſe über angeblich ungünſtige Aeußerungen der
auswärtigen Sachverſtändigen genügen ſchon, die deutſche Mark
an den Auslandsbörſen vorübergehend zu erſchüttern, und die
Inlandspreiſe wichtiger Bedarfsartikel zu ſteigern. Der noch
immer ſtabile Stand unſerer Währung kann
auch durch kleine Vorkommniſſe gefährdet
wer=
den. Eine langwierige Verhandlung z. B. über die
Steuerver=
ordnungen würde verderbliche Stockungen der
Steuerveran=
lagung zur Folge haben und die Länder in größte
Schwierig=
keit bringen. Die Bitte, von Kommiſſionsberatune
gen abzuſehen, iſt mit dem Grundſatz der
De=
mokratie durchaus vereinbar.
Das Ermächtigungsgeſetz war eine Willenskundgebung des
Reichstages im Einklang mit dem demokratiſchen Gedanken
unſerer Verfaſſung. So muß auch die Auswirkung dieſer
Vollmachten den Schutz des Parlamentes finden.
Andernfalls würde der Sinn dieſes Geſetzes gefälſcht und das
Geſetz zur Phraſe werden. Das Weſen wahrer Demokratie
könne nur verkümmern, wenn das Parlament in der Zeit der
Not alle geſchäftsmäßigen Möglichkeiten erſchöpfen und damit
die Idee durch die Form erdrücken würde. In
interfrak=
tionellen Verhandlungen mit den Parteien
will die Regierung einzelne Beſtimmungen
be=
raten. Die Stabilität unſerer finanziellen
und wirtſchaftlichen Lage darf nicht zur
Platt=
form des Kampfes der Parteien werden. Wir
müſſen das Reich und das Leben der Nation
retten. Das ſteht höher als Parteidoktrin und
Wahlagitation. Alles, was die Regierung
ge=
tan hat, ſoll dem Wohl von Reich und Volk, der
Rettung vor dem Untergang dienen!
Die Rede des Reichskanzlers wurde vom Hauſe im ganzen
ruhig aufgenommen. Die bürgerlichen Parteien zollten dem
Reichskanzler lebhaften Beifall am Schluß ſeiner Ausführungen.
Nur bei der äußerſten Linken erſcholl vereinzelter Widerſpruch.
Die Ausſprache.
Abg. Müller=Franken (Soz.)
ergriff als erſter Redner das Wort., Er erklärte, wenn der
Reihs=
kanzler von der Möglichkeit einer
Reichstagsauf=
löſung geſprochen habe, ſo nimmt die Regierung
hoffent=
lich nicht an, daß ſich irgend eine Partei, durch ſolche Aeußerungen
irgendwie in ihrer ſachlichen Stellungnahme zu den Verordnungen
wird beeinfluſſen laſſen. Keine Regierung, welcher politiſchen
Rich=
tung ſie auch angehören mag, wird die Erfüllungspolitik
ver=
meiden können. Die Politiker der Rechten wollen die Laſten der
Repa=
rationen auf die Arbeiter abwälzen. Die beabſichtigte Herbeiführung
einer Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und
Frank=
reich begrüßen wir. Die Handhabung des
Ausnahme=
zuſtandes und des Ermächtigungsgeſetzes bietet
Anlaß zur ſchärfſten Kritik. Man kann der Republik
wirk=
lich nicht den Vorwurf machen, daß ſie zu viel Republikaner und
Demo=
kraten in die Verwaltung gebracht hätte. Die reaktionären Kreiſe haben
die Futterkrippen=Politik anders verſtanden. Der Redner wünſcht, daß
für die Abgebauten eine Inſtanz geſchaffen werde, an die ſie ſich wenden
könmen. Die Hungergehälter der Beamten bedürfen der
Aufbeſſerung. Alle Einkommen über 8000 Mk. müßten dazu
herangezogen werden. Der vorgenommene Juſtizabbau bedeutet
einen Rückſchritt. Wir fordern, daß in der Aufdeckung
geſetzwidriger Zuſtände kein Landesverrat erblickt
werden darf. Die Regierung müſſe endlich das Waſhingtoner
Abkommen über den 8=Stunden=Tag ratifizieren. Der
Ausnahmezuſtand ſei verfaſſungswidrig. Die Koſten
für den Ausnahmezuſtand ſeien ungeheuer groß. Man ſollte dieſe
Gel=
der lieber zur beſſeren Beſoldung der Schupo verwenden. Eine
Nach=
prüfung der zahlloſen Notverordnungen könne ohne Beeinträchtigung
unſerer Währung erfolgen. Der Anſicht des Reichskanzlers, daß die
erlaſſenen Verordnungen ein Ganzes bilden, können wir nicht zu=
ſtimmen.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns
weiſt Angriffe der Arbeitnehmerpreſſe, wonach die Regierung die
Sozial=
politik abbauen wolle, entſchieden zurück. Die furchtbare wirtſchaftliche
Not nötige zur Sparſamkeit auch auf ſozialpolitiſchem Gebiete. Ich
halte die Notwendigkeit der ſozialen Politik nach wie vor aufrecht. Vor
allem bleibt das Gebiet des Arbeitsrechts und des Tarifrechts unberührt.
Nur ſehr wenige Nationen hätten das Waſhingtoner Abkommen
unver=
ändert angenommen. Dem Arbeitsminiſter liege nichts
ferner, als den 10=Stunden=Tag zur Regel zu
machen. Die Haltung der Sozialdemokratie in der
Arbeitszeitfrage war eine andere zu der Zeit, wo
ſie an der Regierung beteiligt war, als heute. (Lebh.
Hört! bei den bürgerlichen Parteien.) An der Verſhleppungspolitik des
Arbeitszeitgeſetzes trägt die Regierung jedenfalls keine Schuld.
Reichs=
arbeitsminiſter Brauns fortfahrend: Er habe ſich ſtets bemüht
die ſchwierige Lage der Arbeiter zu erleichtern. An
eine beſtimmte Lohnhöhe habe er ſich niemals gebunden. Auf dem
Schlichtungswege habe er verſucht, beide Teile zu einer
Arbeitsgemein=
ſchaft zuſammenzuführen. Auf Perſonalabbau habe er ſtets gedrängt.
Durch die neue Verordnung könne die Sozialpolitik in eine beſſere Zeit
hinübergerettet werden.
Nunmehr wird die Weiterberatung auf Mittwoch,
2 Uhr, vertagt.
Zur Araufführung der Tanzſuite nach Couperin.
Von Richard Strauß.
Richard Strauß hat aus den Klavierſtücken des Francois Couperin
ine Suite von acht Sätzen geformt.
Fünf davon geben alte Tanzformen wieder, Pabane, Courante,
Sa=
rabande, Gavotte, Allemande, mit anſchließendem Menuett, während drei
Sätze Charakterſtücke darſtellen — Carillon, Wirbeltanz, Marſch.
Ir=
gend welche Vorſchriften oder Andeutungen hinſichtlich der Inſzenierung
und tänzeriſchen Geſtaltung enthält die Partitur nicht.
Die Form der Suite läßt zwei Möglichkeiten zu.
Die erſte wäre die einer großen Feſtlichkeit im Stile der damaligen
Zeit, während der die alten Tänze in ſtilechter Ausführung zur Schau
ſebracht wurden, unterbrochen von einer Gruppe anderer Weſensark, die
nit den Charakterſtücken ſich ihrerſeits der Geſellſchaft der Tanzenden zu
produzieren hätte. Dieſe Ausdeutung ſtellt an die räumlichen
Verhält=
niſſe und an die Zahl der Mitwirkenden Anſprüche, die hier
unerfüll=
jar ſind.
Die zweite Möglichkeit beſteht in der Erfindung einer Handlung zu
der Muſik. Dieſe muß jedoch von äußerſter Einfachheit ſein, da ſie ſich nicht
Is Pantomime aufdrängen darf, ſondern die Möglichkeiten zur feinſten
tänzeriſchen Geſtaltung zu bieten hat und das traumhaft gelockerte
Ge=
chehen nur loſe verknüpfen darf, entſprechend der Zuſammenſchließung
der verſchiedenartigen Muſikſtücke zur Form der Suite. Dieſe zweite
Möglichkeit war unter Berückſichtigung der hieſigen Situgtion die
gegebene.
Der Kern des tänzeriſch Ausgedeuteten iſt folgender:
Die Pavane zeigt uns den Marquis, der den von ſeinen Hofleuten
vekomplimentierten Charlatan beauftragt, ſeine Tochter und den
Cheva=
lier, der um ſie wirbt, durch ſeine magiſchen Kräfte verſchiedenen
Prü=
ungen zu unterwerfen. Der Charlatan nähert ſich Blanche
kavalier=
näßig und ſucht Einfluß zu gewinnen, vorerſt ohne Erfolg.
Die Courante verſinnbildlicht das Zuſammenſtreben der beiden
Lie=
genden. Der Charlatan bemüht ſich, durch verſchiedenerlei Hemmungen
ſie einander fernzuhalten. Es gelingt ihm nur kurze Zeit, er gibt ſeine
Verſuche auf, um ſtärkere Mittel vorzubereiten.
Im Carillon ruft der Charlatan Geiſterweſen zu Hilfe, die als
Pa=
goden erſcheinen, und zaubert ein Scheingeſchöpf, die Marionetta, ins
Leben.
Die Sarabande zeigt die Liebenden vereint im Austauſch
leiden=
ſchaftlicher Gefühle.
Da tändelt die Gavotte dem Chevalier die Marionetta ins
Bewußt=
ſein, leidenſchaftlich wirbt er um ſie, immer mehr umſponnen von der
nagiſchen Gewalt des Charlatans, bis Blanche, zu jäher Eiferſucht ent=
Vom Tage.
Wie mitgeteilt wird, iſt es angeſichts der Tatſache, daß dem
Reichs=
miniſter des Innern die Anberaumung des Tages der
Reichstagswahlen überlaſſen iſt, möglich, daß der 6. April
Wahltag ſein wird.
Laut Vorwärts wurde auf Wunſch der bayeriſchen Sozialdemokraten
urch Beſchluß des Parteivorſtandes, vorbehaltlich der Zuſtimmung des
Parteiausſchuſſes, der ſozialdemokratiſche
Reichspartei=
tag auf den 13. April verſchoben.
Die Deutſchnationale Volkspartei des Landes
Braunſchweig hat einen Zulaſſungsantrag über einen
Volks=
entſcheid wegen ſofortiger Auflöſung und Neuwahl des
braunſchweigiſchen Landtages unter Verminderung der Zahl der
Abgeordneten auf 48 im braunſchweigiſchen Miniſterium des Innern
eingereicht.
Entgegen bielfach zum Ausdruck gebrachten Befürchtungen
beab=
ſichtigt die Reichsregierung nicht, die Gewerbe= und
Kaufmannsgerichte aufzuheben.
Die Reichswehrtruppen in Thüringen haben den
Ab=
zugsbefehl erhalten.
In ungefähr 50 Betrieben der Berliner Metallinduſtrie
ſind infolge Nichteinhaltens der neunſtündigen Arbeitszeit
Ausſper=
rungen der Arbeiter vorgenommen worden.
Die Hamburger Werftbeſitzer beſchloſſen, alle diejenigen,
die den verbindlichen Schiedsſpruch über die neunſtündige Arbeitszeit
nicht anerkennen, als vertragsbrüchig friſtlos zu entlaſſen.
Die Arbeiter der Flensburger Werften ſprachen ſich
mit 679 gegen 44 Stimmen gegen die Einführung des
neun=
ſtündigen Arbeitstages aus.
Die Howaldt=Werft in Kiel, welche 3500 Arbeiter
beſchäf=
tigt, iſt geſchloſſen worden, weil die Belegſchaft den 9=
Stunden=
arbeitstag abgelehnt hat.
Wie mitgeteilt wird, iſt die Mitteilung der Chicago Tribune,
wonach Dr. Streſemann Macdonald vorgeſchlagen
haben ſoll, er, Streſemann, wolle nach London kommen" was
Macdonald ablehnend beantwortet haben ſoll, frei erfunden.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph
er=
fährt, daß die unter dem Vorſitz des Oberſten d’Arbonneau ſtehende
Sonderkommiſſion demnächſt im Auftrage der
interallier=
ten Rheinlandkommiſſion wieder nach Speyer gehen
werde.
Die Demokraten Amerikas haben eine Reſolution
angenommen, in der Präſident Coolidge aufgefordert wird, ſämtliche in
den Petroleumſkandal verwickelten Beamten aus dem
Staatsdienſt zu entlaſſen.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph
er=
lärt, Macdonald habe, ohne ſich an irgend eine Entſcheidung zu
binden, Italien mitgeteilt, daß er die Jubalalandfrage
ſo=
wohl für ſich ſelbſt als auch in Beziehung auf die Frage des Dodekanos
erneut prüfen werde.
Nach einer Havas=Meldung aus Madrid hat der oberſte
Ge=
richtshof das Urteil in der Angelegenheit der Expedition nach
Tiſza gefällt. General Buro und Oberſt Sirven ſind zu je einem
Jahr, Oberſt Lacanal zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden.
General Cavalcanti wurde freigeſprochen.
Zur Aufwertungsfrage.
Die Stellungnahme der Induſtrie und des Handels.
Berlin, 26. Febr. Der Verband des Deutſchen Bank=
und Bankiergewerbes, der Deutſche Induſtrie= und Handelstag,
die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, der
Reichs=
verband der deutſchen Induſtrie und der Zentralverband des
deutſchen Großhandels wurden, veranlaßt durch jüngſt zutage
getretene Rechtsauffaſſungen in der Aufwertungsfrage, heute bei
der Reichsregierung vorſtellig und haben folgendes vorgetragen:
Ungeachtet ihrer Stellungnahme zu dem Inhalt der dritten
Steuernotverordnung überhaupt und insbeſondere zu der Frage,
ob und nach welchen Grundſätzen hätte aufgewertet werden ſollen,
erklären die Spitzenverbände, nachdem jetzt die Regelung der
Aufwertungsfrage erfolgt iſt, muß die Wirtſchaft unter den
gegenwärtigen Verhältniſſen den größten Wert darauf legen,
daß die durch die dritte Steuernotverordnung geſchaffene
Rechtsgrundlage in der Aufwertungsfrage
unter keinen Umſtänden weder durch die Rechtſprechung
noch durch die Geſetzgebung erneut erſchüttert wird. Dies
fordert das Intereſſe an der Aufſtellung der Goldbilanzen, an
der Ermöglichung der Kreditbeſchaffung, an der
ordnungsmäßi=
gen Finanzgebarung von Reich, Ländern und Gemeinden und
an der dauernden Beruhigung der Wirtſchaft überhaupt.
Aenderung des Mieterſchutzgeſetzes.
Berlin, 26. Febr. Durch eine Verordnung vom 14. Febr.
iſt das Mieterſchutzgeſetz in zwei Punkten geändert
wor=
den. Den Gemeinden wurde die Verpflichtung auferlegt, auch
den Inhabern von Räumen in öffentlichen Gebäuden, die zur
Räumung verurteilt ſind, beſchleunigt eine Erſatzwohnung
zuzuweiſen; ferner wird beſtimmt, daß die Entſcheidung über
die Koſten der Aufhebungsklage, ſofern die Koſten ganz oder
teilweiſe dem Vermieter auferlegt ſind, angefochten werden kann,
falls der Wert des Beſchwerdegegenſtandes 30 Goldmark
über=
ſteigt.
Geſchichten vom geiſtreichen Kopf.
Der Verſailler Vertrag.
Zur Unterhauserklärung Macdonalds über
die Rede Henderſons.
London, 26. Febr. (Wolff.) Der
Parlamentsbericht=
erſtatter des Daily Chronicle führt unter der Ueberſchrift
„Miniſter, deren Anſichten auseinandergehen;
der Premierminiſter weiſt ſeinen Innenminiſter
zurück”, zu der geſtrigen Unterhauserklärung Macdonalds über
die Rede Henderſons aus, die Arbeiterparteiler hätten
die Erklärung Macdonalds mit beſorgtem
Stillſchwei=
gen angehört. Da ſie gedacht hätten, daß die Reviſion des
Vertrages von Verſailles ein Programmpunkt
der Regierung ſei, hätte ihnen die Zurückweiſung
Hender=
ſons nicht gefallen. Noch vor einigen Wochen würde das
ärger=
liche Proteſte hervorgerufen haben, jetzt aber gewöhnten ſie ſich
an die Art Macdonalds.
London, 26. Febr. (Wolff.) Die Times ſchreibt, nach
der geſtrigen Mitteilung Maedonalds im Unterhauſe ſei es klar,
daß Henderſon keine Befugnis für die Sprache
ge=
habt habe, die er in Burnley geführt habe. Man könne ſich
nichts Unklügeres und Inopportuneres
vor=
ſtellen, als Henderſons unvorſichtige Erklärung,
gerade in den Tagen, da Maedonald alle Anſtrengungen mache,
um von neuem mit Frankreich bei der Regelung der europäiſchen
Probleme zuſammenzuarbeiten. Wenn der Verſailler Vertrag
für ungültig erklärt werde, auf welchem gemeinſamen Boden
ſolle dann noch aufgebaut werden? Die
Friedensver=
träge müßten als vollendete Tatſache
hinge=
nommen werden; ſie bildeten gemeinſam mit dem
Völker=
bund die Stiftungsurkunde des neuen Europas.
Reichslandbund gegen den Verſailler Vertrag.
Breslau, 26. Febr. Im Zirkus Buſch in Breslau fand
heute nachmittag die feierliche Eröffnung der vierten
Reichsland=
bund=Tagung ſtatt. Vorſitzender Dr. Hepp gedachte zunächſt
des unerwarteten Todes Dr. Röſickes und fuhr darauf fort:
Der Reichslandbund ſteht trotz aller Anfechtungen gefeſtigter da
als je und iſt gewillt, allen denen die Stirn zu bieten, die es
nicht gut mit der Landwirtſchaft meinen. Die Landwirtſchaft
ſteht heute am Ende ihrer Steuerleiſtungsfähigkeit. Es iſt unſere
Aufgabe, den verantwortlichen Stellen im Reich und in den
Ländern zu ſagen, daß die deutſche Landwirtſchaft am Erliegen
iſt. Wir fordern in erſter Linie langfriſtige und billigere Kredite
für die Landwirtſchaft. Der Redner ging dann auf die neue
Währung ein und erklärte: Wir müſſen vor allem unſerem
Freund Dr. Röſicke und Hilger für das Werk der Rentenbank
dankbar ſein. Es iſt eine geſchichtliche Großtat unſeres Volkes,
daß es, ſtöhnend unter der Laſt des Friedensvertrages,
ausge=
räubert und entblößt der letzten Wirtſchaftskraft, mit ſeinemr
Allerletzten, mit ſeinem Grund und Boden, und ſeinem Beſitz, in
wenig Wochen eine neue Währung aus dem Boden geſtampft hat.
Darauf ſind wir Landwirte ſtolz; denn wir ſind zu 50 Prozent
daran beteiligt. Die Rentenmark kann aber nur bleiben, wenn
die Arbeitsleiſtung bis zum Aeußerſten geſteigert wird. Wir
brauchen eine neues Parlament, ein Parlament, in dem der
berufsſtändige Gedanke zum Ausdruck kommt, ein Parlament,
in welches Männer hineinkommen können kraft ihrer
Perfönlich=
keit. Nachdem noch Freiherr von Richthofen den Landbundtag
begrüßt und Profeſſor Dr. Horneſſer=Gießen ſich für den
deut=
ſchen Staatsgedanken ausgeſprochen hatte, verlas v. Schwerin—
Spandekow als Vermächtnis Dr. Röſickes die Entſchließung des
Reichslandbundtages, die einſtimige Annahme fand: Der vierte
Reichslandbundtag fordert:
1. Daß die Reichsregierung vor allen anderen Aufgaben
end=
liche den ungeheuerlichen Wortbruch in der Weltgeſchichte
auf=
deckt, der dem deutſchen Volk gegenüber begangen wurde, als es,
auf Wort und Unterſchrift der Feinde vertrauend, auf der auch
vom Gegner anerkannten Grundlage der Wilſonſchen
Friedens=
punkte die Waffen niederlegte.
2. Daß die deutſche Regierung die Lüge von der Kriegsſchuld
Deutſchlands endgültig zerſtört.
3. Daß ſie den Verſailler Vertrag mit allen ſeinen
Folge=
rungen durch das Unrecht des Ruhreinbruchs für zerriſſen erklärt.
Der Reichslandbund erwartet von einer wahrhaft deutſchen
Führung, daß ſie ſich ſtützt auf die Kräfte der nationalen
Be=
wegung und des bodenſtändigen Bauerntums und ſich offen
trennt von jedem irgendwie gearteten Marxismus,
Internatio=
nalismus und Pazifismus.
Verirauensvotum für die griechiſche Regierung
TU. Athen, 26. Febr. Nach zweiwöchentlichen
Verhand=
lungen hat heute nachmittag die Abſtimmung in der
National=
verſammlung ſtattgefunden. Die Regierung erhielt 233 gegen 107
Stimmen der Oppoſition. Veniſelos hatte ſeine Freunde noch
einmal aufgefordert, für die Regierung zu ſtimmen. Damit iſt die
Frage des Plebiſzits entſchieden. Die Regierung wird das
Ple=
biſzit durchführen und verſpricht die ungehinderte Teilnahme
aller Parteien. Es werden drei Fragen geſtellt: 1.
Beibehal=
tung der gegenwärtigen Dynaſtie, 2. Wahl einer neuen Dynaſtie,
3. Ausrufung einer Republik. Das Plebiſzit wird erſt im Mai
dieſes Jahres durchgeführt werden.
flammt, herbeiſtürzt. Feindliche Mächte kämpfen in Beiden gegen ihr
Liebesempfinden, ſie wehren ſich dagegen mit letzter Zuſammenfaſſung
ihrer Kräfte, aber immer ſchwächer wird ihr Widerſtand.
Im Wirbeltanz hat Charlatan alle ſeine Macht aufgeboten, die
Pa=
goden jagen und treiben alles durcheinander, wiederholt ſuchen Blanche
und der Chevalier der immer heftigeren Verwirrung zu entfliehen, ſie
werden immer wieder in den Wirbel geriſſen, bis ſie zuletzt in
Be=
ſinnungsloſigkeit verfallen.
Die Allemande bringt die Löſung. Der Marquis gebietet dem
Chau=
latan Einhalt. Es iſt genug der Prüfungen. Die Liebenden erwachen
wie aus phantaſtiſchem Traum. Durch den Irrgarten ihrer verwirrten
Gefühle taſten ſie ſich zueinander. Im anſchließenden Menuett vereint
der Marquis die Beiden und entläßt huldvoll den Charlatan. Der
Marſch vereint alles zu fröhlichem Ende. Der Charlatan ſpinnt ſich in
ſeine Zauberweſen ein und verſchwindet, der Chevalier und Blanche
ſchreiten fröhlich der Morgenröte des Kommenden entgegen.
Die Aufführung dieſer Idee in Tanz, bewegungsmäßig dem alten
Stile genähert, bildet die Grundlage der ſzeniſchen Geſtaltung der
Tanzſuite.
Joſeph Schlembach.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Bad=Homburg v. d. Höhe. Major Alexander von
Holwede (Bad=Homburg) und Hofrat Ferdinand Meiſter,
Intendant des Pfalz=Orcheſters (Ludwigshafen), traten als
Direktoren in den Vorſtand der Bad=Homburg Kur=
Aktiengeſell=
ſchaft ein. — Die Leitung der Saalburgfeſtſpiele wurde Herrn
Schauſpieldirektor Löhr übertragen.
Man ſchreibt uns: Zu dem Artikel „Lichtenberg” in der
Samstag=Nummer geſtatte ich mir zu bemerken, daß im
Meyer=
ſchen Konverſations=Lexikon L. als in Ober=Ramſtadt geboren
verzeichnet iſt. Dieſes iſt indeſſen ein Irrtum, da L. in einem
Brief vom 18. Oktober 1792 an G. A. Ebell in Hanover ſchreibt:
„Ich bin Darmſtadinus von Geburt.” Ferner in einem Brief
vom 6. Februar 1793 an F. H. Jacobi: „Daß ich die Sache als
einen Scherz vortrug, rührt daher, 1) weil ich in Darmſtadt, und
halt! nicht in München oder Paderborn geboren bin.‟ Das
Kon=
verſations=Lexikon ſchreibt übrigens von ihm: „L. gehört zu
den beſten deutſchen Stiliſten.” Vielleicht gibt eine
ſeiner Ephorismen, die ich im Nachſtehenden anführe, ein kleines
Bild davon. „Keine Nation fühlt ſo ſehr, als die deutſche, den
Wert von anderen Nationen, und wird leider! von den meiſten
wenig geachtet, eben wegen dieſer Biegſamkeit. Mich dünkt, die
anderen Nationen haben recht: Eine Nation, die allen gefallen
will, verdient von allen verachtet zu werden. Die Deutſchen ſind
es auch wirklich ſo ziemlich. Die Ausnahmen ſind bekannt und
kommen nicht in Betracht, wie alle Ausnahmen."
— Die Direktion des Operetten=Theaters am
Sophienplatzin Kiel hat die Operette „Der falſche König”,
(nach „Die deutſchen Kleinſtädter”) von Bruno Buckſtöver und
Emil Wabſchke, Muſik von Henri Weſtermann, erworben und
wird das Werk Ende März 1924 unter der ſzeniſchen Leitung
Direktor Carl Alvings zur Uraufführung bringen.
Zum Wiederaufbau der evangeliſchen
Preſſe. Vom 5.—7. März findet an der Berliner Univerſität,
veranſtaltet vom Evangeliſchen Preßverband für Deutſchland und
unter Mitwirkung führender Vertreter der Tagespreſſe, der
theo=
logiſchen Fakultät, des evangeliſchen Schrifttums, ein
journa=
liſtiſcher Schulungskurſus, für evangeliſche
Preſſe=
arbeiter, Pfarrer, Theologieſtudenten ſtatt. Unter den
Kurſus=
themen ſeien genannt: Die Pſychologie der öffentlichen
Mein=
ung, Struktur der Tageszeitung, Technik der Berichterſtattung,
Was wir von der ausländiſchen Preſſe lernen können u. a. Mit
dem Lehrgang wird einie Ausſtellung des evangeliſchen
Preſſe=
weſens in Deutſchland, ſowie ausländiſcher Zeitungen
verbun=
den ſein.
I Fritz Reuters 50. Todestag. Am 12. Juli ſind
50 Jahre verfloſſen, daß Fritz Reuter ſtarb und in Eiſenach
be=
erdigt wurde. Der Allgemeine Plattdeutſche Verband mit dem
Sitz in Hamburg und der Landesverband Thüringen werden zu
Ehren Reuters an dieſem Tag ihre Zuſammenkünfte in Eiſenach
abhalten. Außerdem hat der „Plattdütſche Vereen Fritz Reuter”,
in Eiſenach ein Ehrenkomitee gebildet, deſſen Vorſitz der
Eiſe=
nacher Oberbürgermeiſter Dr. Janſon übernommen hat und dem
führende Männer der Wiſſenſchaft, der Kunſt und der Induſtrie
angehören, und das die Vorbereitungen zu großen und mehrere
Tage umfaſſenden Fritz Reuter=Feſtlichkeiten treffen wird.
Spiel
Organ
Prozeſſ
führende
richts f.
vorigen
loſes Un
ſtürzen
es für
ernſthaft
ſolcher
deren un
kann.
wie man
noch dun
den, A
er kei
trolle
aus, in
ſperre
jierige
als
läßt,
ſchule,
zwei
Karten
ner
ſtar
rere
in de
Verh
lu
Rummer 58.
Darzſtädler D..blatt, Mittisoch, den 22. Februar 1924.
Seite 3.
Der Hitlerprozeß in München.
Wegen Hochverrats angeklagt. — Verleſung der Anklageverfügung. — Vernehmung Hitlers am Vormittag.
Hilters polſtſches Bekentnis. — Schwoere Anklagen gegen Kohr, Loſſow und Seißer.
Auftakt.
Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.*)
g. München, 26. Februar.
„Bajazzo ſteht auf der Gerichtsbühne. Das
Spiel kann beginnen.” So läßt ſich ein demokratiſches
Organ der bayeriſchen Landeshauptſtadt heute zum Beginn des
Prozeſſes vernehmen, der Hitler, General Ludendorff und acht
führende Männer des Unternehmens vor die Schranken des
Ge=
richts führt, eines Unternehmens, das am 8. und 9. November
vorigen Jahres Bayern und mit ihm das ganze Reich in
namen=
loſes Unheil, unabſehbare außen= und innenpolitiſche Kämpfe zu
ſtürzen drohte, „Bajazzo?‟ „Ein Spiel?‟. Vir halten
es für eine Leichtfertigkeit ſondergleichen, die mit
ernſthaftem Journalismus nichts, aber gar nicht gemein hat,
ſolchermaßen eine Verhandlung einzuleiten,
deren ungeheure politiſche Bedeutung nur Unwiſſenheit leugnen
kann. Man kann zu dem Unternehmen des 9. November ſtehen,
wie man will, daß auch die gerichtliche Klärung dieſer vielfach
noch dunklen Zuſammenhänge eine bitterernſte Angelegenheit des
ganzen deutſchen Volkes iſt, wird denen, die leichtfertig von dem
„Spiel” ſprechen, vielleicht eher zum Bewußtſein gebracht
wer=
den, als ſie es im Augenblick annehmen möchten.
Schon der äußere Rahmen läßt es deutlich werden, daß
hier keineswegs ein Spiel” vor ſich geht. Die Wenigen, die
Einlaß zu dieſer Verhandlung finden können, haben ſcharfer
Prüfung ſtandgehalten. Landespolizei im Stahlhelm,
kriegs=
mäßig auch mit Handgranaten ausgerüſtet, übt die erſte
Kon=
trolle an den Zugangsſtraßen zur Kriegsſchule
aus, in der dieſer Prozeß durchgeführt wird, Drahtverhaue
ſperren die Zugangsſtraßen ab. Nur wenige
Neu=
gierige haben ſich in der frühen Morgenſtunde, auf die der
Be=
ginn des Prozeſſes angeſetzt iſt, eingefunden. Auch am Mittag,
als die Ausſetzung der Verhandlung die erſte Pauſe eintreten
läßt, ſind es nicht mehr geworden. Am Hauseingang der
Kriegs=
ſchule, die im weiten Umkreis kriegsmäßig geſichert, muß eine
zweite Sperrlinie durchſchritten werden, an der ſich
Landespolizei und Kriminalbeamte, in die Durchführung der
Kartenprüfung teilen. Vor dem Hauptausgang im
1. Stockwerk, der auf den Verhandlungsſaal mündet, hat
der Beſucher eine dritte eingehende Prüfung
ſei=
ner Ausweiſe und eine Waffenkontrolle über ſich
ergehen zu laſſen. Sodann erſt, nachdem er am Eingang des
Verhandlungsſaales nochmals ſeine Ausweiſe vorgelegt hat, kann
er den Saal ſelbſt betreten. Ueberall in den Gängen ſind
ſtarke Poſtierungen von Landespolizei mit
Piſtolen und Kriegswerkzeugen untergebracht, um
auch jedes Gelüſt zu Ordnungsſtörungen niederzuhalten.
Meh=
rere Hundertſchaften Landespolizei ſind im Gebäude ſelbſt und
in den benachbarten Kaſernenbauten für die ganze Dauer der
Verhandlungen untergebracht.
Die elf Verteidiger, die die Sache der Angeklagten des
Verfahrens zu vertreten haben, ſind die erſten, die von den
Hauptprozeßbeteiligten gegen 9 Uhr ihre Plätze im
Verhand=
lungsſaal einnehmen. Kurz darauf betritt auch
Staatsan=
walt Stenglein mit ſeinem Mitarbeiter den Sagl. Ihm
folgen die auf freiem Fuß befindlichen Angeklagten. Ihnen
voran General Ludendorff, der von den 15 zur
Ver=
handlung zugelaſſenen Preſſevertretern, beſonders ſcharf aufs
Korn genommen wird. Der General iſt tiefernſt.
Ober=
landesgerichtsrat Pöhner, der ihm auf dem Fuße folgt, lächelt
wie immer.
Kurz vor 9 Uhr werden dann auch die ſechs noch in
Haft befindlichen Angeklagten vorgeführt, als letzter
Hitler, der trotz langer Haft friſch ausſieht, aber deutliche
Spuren der Erregung zeigt. Nur einer von ihnen
Leut=
nant Wagner, der nach der Anklage die jungen Leute der
Kriegs=
ſchule auf dem Gewiſſen hat, trägt Uniform. Dann, während
ſich alle Anweſenden erheben, betritt das Gericht den Saal. Den
zwei Berufsrichtern und drei Laienrichtern, die den beſtehenden
Beſtimmungen gemäß den Spruch zu fällen haben, ſind ein
dritter Richter und ein vierter Laie zur Seite geſtellt, da die
lange Dauer der Verhandlungen auch Ausfälle durch Krankheit
in den Bereich der Möglichkeit rückt, für die vorgeſorgt werden
muß. Es folgen die üblichen Formalitäten, der Aufruf der
Angeklagten, die mit lautem, deutlichem „Hier!” antworten
und ſich erheben, und der Aufruf der Verteidiger.
Dann ſpricht der Staatsanwalt.
Die Anklagen des Staatsanwalts Dr. Stenglein
enthalten kaum neue Punkte. „Sämtliche Angeklagten, außer
Per=
net, haben es unternommen, die verfaſſungsmäßigen
Regierungen des Reiches und des Freiſtaates
Bayern gewaltſam zu beſeitigen, die Verfaſſungen
des Reiches und des Freiſtaates Bayern gewaltſam zu ändern,
um eine verfaſſungswidrige Regierungsgewalt
aufzurichten. Ich erheb= gegen ſie Anklage wegen eines
gemeinſchaftlich verübten Vertu=chens des Hochverrats.”
Bei Pernet nimmt der Staatsanwalt „nur Verbrechen der
Beihilfe zum Verbrechen des Hochverrats an”.
Die Verleſung der Anklageverfügung — die
Anklage=
ſchrift im eigentlichen Sinn kennt das Volksgericht nach ſeinen
Beſtim=
mungen nicht — überläßt der Staatsanwalt ſeinem Mitarbeiter. Faſt
zwei Stunden nimmt die Verleſung in Anſpruch. Es erſteht das Bild
der Novembervorgän ge wieder. Ein Glied fügt ſich an das
andere, um die Kette zu ſchließen, auf der ſich das Gebäude der
An=
klage aufbaut: Der planmäßigen Vorbereitung des planmäßigen
Zu=
ſammenwirkens und der vollendeten Ausführungshandlung des
Hochver=
rats. Wieder hört man, daß Kahr, Loſſotw und Seißer ihre Zuſage
nur uuter Zwang abgaben, daß ſie ungeſäumt, nachdem ſie ihre Freiheit
wiedererlangt hatten, an dio Niederwerfung des Hochverrats ſchritten.
Wieder hört man Hitlers Worte: „Jeder hat den Platz
ein=
zunehmen, auf den er geſtellt wird. Wenn die Sache ſchief geht: Fünf
Schuß habe ich noch in der Piſtole; drei für Sie, die letzten für mich!”
Wieder hört man Ludendorff: „Meine Herren! Sie ſehen
mich ebenſo überraſcht wie Sie. Aber der Schritr iſt jetzt getan. Gehen
Sie mit uns und tuen Sie das Gleiche!”
Neu hört man aus der Antlageverfügung, daß das
Generalſtaatskommiſſariat ſchon in den erſten
No=
vembertagen Kenntnis von dem Putſchplan erlangt
hatte, daß ſchon damals ein Aufruf Loſſows an die
Reichs=
wehr zum Marſch gegen Berlin in die Hände des
General=
ſtaatskommiſſariats gefallen war, von dem Loſſow nichts weiß.
An der entſcheidenden Beſprechunz am 7. November, in der die
Nicht=
linien für die Aktion vereinbart wurden, nahmen Hitler, Griebel, Dr.
Weber und Hauptmann Röhn teil. Hier wurde Hitlers Plan der
Ueber=
rumpelung im Bürgerbräukeller zur Ausführung beſtimmt. Ein
an=
derer Plan, am 10. November eine Nachtübung abzuhalten und im
Mor=
geltttzurt des 11. November in die Stadt einzurrücken, um den Umſturz
zu vollenden, wurde beiſeite gelegt. Vielleicht hat man doch dem
Gene=
ralſtgatskommiſſariat, das am 6. Nodember in einer Beſprechung der
Führer aller vaterländiſchen Verbände Waffengewalt gegen Putſch
an=
drohte, nicht ſo ganz getraut und angenommen, daß eine Nachtübung
ſelbſt im Geueralſtaatskommiſſarigt Erſtaunen und begründete
Befürch=
tung auslöſen könnte.
*) Von 300 Preſſebertretern, die ſich um die Zulaſſung zum Prozeß
beworben hatten, konnten, wie woir ſchon berichtet hatten, nur 6o
berück=
ſichtigt wuden, unter denen ſich guich unſer Münchener Korreſpondent
befindet.
Der Staatsanwalt beantragt Ausſchluß
der Deſſentichkeit.
Nachdem die Verleſung der Anklage beendet iſt, ſtellt der
Staatsanwalt unter allgemeiner Ueberraſchung im Saal und
wohl auch bei der Verteibigung, deren Erklärungen dieſe Ueberraſchung deutet, und es gehört zu ſeinem Rüſtzeug, das er heute, wie der
Staats=
zum Teil deutlich wieberſpiegeln, den Antrag, die Oeffentlichket für die
ganze Dauer des Prozeſſes in vollem Umfang auszuſchließen, da ein
öffentliches Verhandeln eine Gefährdung der Staatsſicherheit und der
öffentlichen Ordnung begründen würde. Soweit einzelne Teile
abge=
trag dahin zu ſtellen, daß die Oeffentlichkeit für dieſe Teile wieder
her=
geſtellt wird.
Die Verteidigung proteſtiert.
Die Geſamtverteidigung läßt dann durch Rechtsanwalt Dr. Hell=
München die Erklärung abgeben, daß auch die Anklageſchrift Punkte
be=
rührt hat, deren öffentliche Verleſung nicht im Intereſſe des Vaterlandes
liegen könne. Die Verteidigung lehne ſchon jetzt die Verantwortung
für alle daraus, entſtehenden außen= und innenpolitiſchen Folgen ab.
Jeder der Angeklagten wiſſe, was er in öffentlicher Verhandlung ſagen
kann und was nicht, um die Intereſſen des Vaterlandes nicht zu
ſchä=
digen. Alle aber haben das begründete Intereſſe daran, ihre
Vertei=
digung ſoweit irgend möglich in der Oeffentlichkeit durchzuführen. In
den Reihen der Mitverteidiger findet dieſe Erklärung lebhafte
Zuſtim=
mung. Alle betonen, daß jeder, der ſich hier vor dem Richter zu
verant=
worten hat, genau weiß, welche Grenzen er in ſeiner Verteidigung zu
ziehen hat, um das Land nicht zu gefährden. Rechtsanwalt Luetgebrune.
der Verteidiger Ludendorffs, betont, daß jeder, der hier vor Gericht
ſteht, ſein Leben ſchon für das Vaterland in die Schanzen ſchlug. Auch
er ſchließt ſich dem allgemeinen Verlangen, die Oeffentlichkeit ſoweit als
möglich im Sagle zu belaſſen, an.
Das Gericht läßt die Oeffentlichkeit zu.
Dann ergeht Gerichtsbeſchluß, der zunächſt einmal die
Oeffentlich=
keit für die Dauer der Verhandlungen über den ſtaatsanwaltlichen
An=
trag aus dem Saale verweiſt. Zugelaſſen bleiben lediglich die Vertreter
der höchſten Reichs= und Landesſtellen, des Auswärtigen Amtes, des
Reichsjuſtizminiſteriums, des Oberſten Landesgerichts, des
Wehrkreis=
kommandos u. a.
Um 11,45 Uhr wird die Oefentlichkeit wieder hergeſtellt. Der
Be=
ſchluß des Gerichts geht dahin, daß öffentlich zu verhandeln iſt. Das
Gericht behält ſich jedoch vor, von Fall zu Fall über den Ausſchluß der
Oeffentlichkeit zu entſcheiden. Man wird dieſen Beſchluß reſtlos
be=
grüßen können, da politiſche Notwendigkeiten geradezu zwingender Art
vorliegen, die Vorgänge vom 8. und 9. November ſo weit als irgend
möglich zu klären.
Der Vorſitzende tritt dann in
das Verhör Hitlers
ein. Hitler iſt nicht mehr der Redner, als den man ihn in den langen
Jahren ſeiuer ägitatoriſchen Redſamkeit und zuletzt noch im
Bürger=
bräukeller in Erinnerung hat. Er ſpricht leiſe, kaum mit Ausdruck, als
er auf die Fragen des Vorſitzenden ſeine Laufbahn bis zum Kriege
ſchil=
dert, als er mitteilt, daß er 1912 nach München kam, um dort als
Architekturzeichner ſein Brot zu verdienen. Nebenher hat er ſich auch
mit Studien über Weltgeſchichte Kulturgeſchichte und andere
Bildungs=
fächer abgegeben. Dieſe Detailſtudien haben ihn jedoch nicht davon
ab=
gehalten, ſelbſt Weltgeſchichte machen zu wollen, obwohl er ſich doch
hätte klar darüber ſein müſſen, daß dieſes Maß von allgemeiner politiſcher
Bildung nicht gerade das Maß iſt, das von dem Staatsmann in
ſchwie=
rigen Zeiten des Reiches und des Landes gefordert werden muß. Im
Weltkrieg hat ſich Hitler, wie der Vorſitzende feſtſtellt, größte Verdienſte
erworben. Er hat das Eiſſerne Kreuz 2. und 1. Klaſſe und andere
Aus=
zeichnungen. Er hat ein Regimentsdiplom für hervorragende
Tapfer=
keit vor dem Feinde aufzuweiſen. Seine Führung wird ihm als ſehr
gut beſtätigt. Zweimal verwundet und einmal durch eine Gasvergiftung
faſt erblindet, kam er ins Lazarett, aus dem er 1918 entlaſſen wurde.
Die Erbitternng über die damaligen Stürme der Revolution zittert ihm
in der Stimme nach, als er erklärt:
„Wir ſind damals rudelweiſe angetreten. Wir wurden rubelteiſe
abgeſchoben. Alles war verludert und verlottert, als wir entlaſſen
wurden.”
Im Juli 1919 kam er dann wieder nach München und wurde in der
damals erſt einige Köpfe zählenden nationalſozialiſtiſchen deutſchen
Ar=
beiterpartei 1921 Vorſitzender. Sein politiſches Bekenntnis ſoll er am
Nachmittag ablegen.
nen, bleiben ſämtliche Gänge für den Transport der in Haft
befind=
lichen Angeklagten geſperrt. Erſt dann, nachdem dieſe unter ſtarker
Be=
langſam.
Hitſers: „Ich flage an!”“
(Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.)
g. München, 26. Februar.
Bei der Wiederaufnahme der Sitzung am Nachmittag wird es aufs
neue deutlich, daß das Geſetz, nach dem der Hieb die beſte Parade ſein
denn Hitlers Verteidigung, die in zuſammenhängender, von keiner Seite
unterbrochener Rede über drei Stunden dieſer Sitzung ausfüllt, iſt ein
einziger Hieb, eine einzige Anklage gegen diejenigen, die im Bürger= Standpunkt geſtanden, lieber ſich in einem bolſchewiſtiſchen Deutſchland
Zuſage in der Nacht zum 9. November zurückzogen: Kahr, Loſſow und
Seißer. Wir möchten vorwegnehmen, daß uns Hitlers Erklärungen, die,
rein rethoriſch beträchtet, den Hitler von ehemals wieder lebendig
wer=
geſſen werden möchte — Ausſagen, denen die Beweiskraft des Eides 1ac mit Exzellenz Ludendorff ſprechen. Loſſow habe immer ſtärker den
der Strafprozeßordnung naturgemäß fehlt. Sie nach ihrer poiſtiſchen
der Gang der Beweisaufnahme auch die von ihm in ſchwverſer Weiſe
Beſchuldigten zu Wort hat kommen laſſen.
Der Wucht ſeines Vorbringens aber mußte es, wenn er ſchon vor
Ge=
richt die aus ſeinen Verſammlungen ſattſam gehlohuten deuggogiſchen
Geſten nicht unterlaſſen wollte, in höchſtem Maße abiräglich ſein, daß
er nicht verſchmähte, daneben auch mit kleinen und kleinſten Mirtelchen
für die von ihm behauptete Schuld der damaligen Inhaber der
tatſäch=
lichen Gewalt in Bayern beizutragen, daß er auch ihre perſönliche Ehre,
ihren perſönlichen Mut in wenig ritterlicher Weiſe da und dort in den
Schmutz zog.
Eines aber glühte burch ſeine Worte hindurch und hob ihn
ſtellen=
weiſe weit über den Durchſchnitt des politiſchen Abenteurers hinaus:
Die glühende Begeiſterung für das Vaterland, ſein fanat ſches
Empfin=
den für das nationale Deutſchtum, das ihm, dem Oeſterreicher, nicht
Bayzern, nuicht Deutſchland, nicht ſein Heimatland Ober=Oeſterreich,
ſon=
dern bas Deutſche Reich aller, die die deutſche Zunge ſprechen, bedeutete,
und deſſen Not und Elend, mitverſchuldet durch das Notzemberverbrechen
von 1918, ſeinen fanatiſchen Haß gegen den Marxismus, in dem er den
Urheber dieſer Verbrechen erblickt, in hohem Maße mit veranlaßt haben
mag. Ein zueites, was ſympathiſch berührte: Daß er ſich allein mit der
Verantwortung für ſeine Tat belud, daß er mannhaft für alle Männer
eintrat, die die Tat, deren Seele er war, mit ihm auf die Anklagebank
führte, und uach ihm noch zu Hunderten vor die Schranken des Gerichts
führen wird.
Dafür möchte man ihm faſt nachſehen, wenn er mit billiger
Ver=
ſchleierung der im November 19B3 gegebenen Verhältziſſe patethiſch
er=
klärt: „Gegen das Verbrechen von 1918 kann es keinen Hochverrat
geben!”, denn die Verbrecher, denen Herr Hitler den Kampf angeſagt
haben will, als er zum Marſch nach Berlin aufrief, konnte er nicht mehr
in Berlin antreffen. Dieſe Rebolution von 1918 war tot und iſt tot,
über=
wunden durch die Evolution des republikaniſchen Deutſchland unter Füh= mir Befehl.” Kahr habe am längſten gezaubert, nachdem ſchon 9 eines im November 1923 ſelbſt vom letzten Marziſten freien Kabinetts. und Seißer Lubendorff mit Handſchlag ihre Zuſtiummnng
Dieſem Deutſchland hätte ſein Streich gegolten, und wenn er im gleichen
Atem erklärt: „Schuldig bekenne ich mich nicht. Wenn ich Hochverrat
begangen haben ſoll, dann haben Kahr, Loſſow, Seißer und viele andere
ebenſo Hochverrat begangen.” — Dann wollen wir uns beſinnen, daß
wir eingangs feſtſtellten, daß für Hitler, der Hieb die beſte Parade
be=
anwalt feſtſtellt, dem Gericht zum erſten Male vorlegt, während er ſich
in der Vorunterſuchung auf ganz knappe Angaben beſchränkte, wenn er
ſeinen Angriff gegen die damaligen Inhaber der Macht bis in die letzten
Konſequenzen hinein verfolgt.
Auf der Straße, als man nach dieſen drei Stunden die Stätte des
trennt werden könnten, will ſich der Staatsanwalt vorbehalten, den An= Gerichts verläßt, zeigen ſich die Früchte der demagogiſchen Arbeit Hitlers
und ſeiner Getreuen, das Pfeiſen und Gröhlen, ſowie das Sturmlied
Hitlers — Geſtalten, denen man nicht zwiſchen Licht und Schatten allein
begegnen möchte.
*
Die Nachmittagsſitzung wird mit der Vernehmung Hitlers
eröffnet, der in über dreiſtündiger Rede zunächſt ſein politiſches
Programm entwickelt. Oberſte Maxime iſt ihm der Kampf
gegen den Marxismus, gegen den
Internationalis=
mus, in denen er den Urquell aller Schäden und allen Unheils ſieht,
das über Deutſchland mit der Novemberrevolution von 1918
herein=
gebrochen iſt. Die Nevolution von 1918 bedeutet ihm keinen
Hochver=
rat, ſondern einen ſchamloſen, geheimen Landesverrat, ber niemals
legg=
liſiert werden könne. Sie allein habe einer tapferen Armee den Dolch
in den Nücken geſtoßen. Um ſie zu bekämpfen, ſei die
natio=
nalſozialiſtiſche Bewegung entſtanden, die keine
Kom=
promiſſe, keine faulen Kuhhändlel wie andere Parteien gekannt habe.
Sie habe es nicht notwendig gehabt, zum Papſte zu gehen und zu
bet=
teln, ſchütze Du uns, ſondern ſie habe ſich die Inſtrumente zu ihrem
eigenen Schutz ſelbſt in den Sturmabteilungen geſchaffen. Bis 1923 ſeien
die Sturmabteilungen dieſem Ziele der Abwehr durchaus treu geblieben
und von dieſer Grundlage nicht abgewichen.
Im Nuhrkampf hat Hitler die letzte Möglichkeit geſehen, das Volk
zur nationalen Befreiung zu rufen.
Damals iſt er zum erſten Male zu Loſſow gegangen. Als dann der
Ruhrkampf nach dem vergeblichen paſſiven Widerſtand abgebrochen
wurde, habe er weitere Unterredungen mit dem Wehrkreiskommando
für zwecklos gehalten. Für die nationalſozialiſtiſche Bewegung nimmt
er auch heute noch in Anſpruch, daß das Recht der Zukunft für ſie mit
ihr iſt und daß ihr der Fehlſchlag im November nur eine Etappe zum
weiteren Aufſtieg ſein könne. Den damaligen Regierungspräſidenten
v. Kahr hat Hitler 1920 kennen gelernt.
Das Urteil, das er über Kahr fällt, geht dahin, daß er in ihm einen
alten, biederen, ehrenhaften Begmten von einſt geſehen hat, „aber
damit Schluß”.
Eine beſondere Enttäuſchung habe ihm Kahr bereitet, als er ihm
zuſicherte, daß er mit der Einwohnerwehr ſtehen und fallen werde, aber
trotzdem nach wenigen Tagen der Auflöſung der Einwohnerwehr
zu=
ſtimmte.
In ſeinen weiteren Ausführungen ſetzt ſich Hitler eingehend mit
dem Vorwurf auseinander, daß er ſchon im September 1923
einen Putſch geplant habe und daß deshalb das
Generalſtaats=
kommiſſariat errichtet worden ſei. Er ſtellt dies entrüſtet in Abrede
und ſtellt die Gegenfrage, weshalb man ihn denn damals nicht
ver=
haftet hat, wenn man Beweiſe für einen angeblich von ihm geplanten
Putſch gehabt haben wolle. In der Tatſache, daß Kahr keinen
Haft=
befehl gegen Hauptmann Heiß diktierte, der erklärt hette, in der
näch=
ſten Zeit müſſe in Berlin mit baheriſchen Fäuſten Ordnung geſchaffen
werden, will Hitler herausleſen, daß Kahr mit dem Gebanken des
Mar=
ſches nach Berlin durchaus einverſtanden geweſen ſei.
Einzelheiten über die Vorbereitung des Marſches nach Berlin, die
von Loſſom und Seißer getroffen worden ſeien, behält er ſich für
die nichtöffentliche Sitzung vor.
Auch bei Loſſow will er ebenſo wie bei Seißer immer gefunden
haben, daß beide im Ziele durchaus einig, mit ihm geweſen
ſeien. Loſſow und Seißer hätten lediglich Bedenken
wegen des Zeitpunktes der Aktion gehabt. Loſſow
habe ihm auch eingewandt, daß nicht cher an eine Aktion gedacht
wer=
den könne, als man führende Perſönlichkeiten aus dem deutſchen
Nor=
den in das Direktorium hineingebracht habe, um die Landwirtſchaft zu
gewinnen.
Lubendorff iſt nach Hitlers Auffaffung der einzige geweſen, der
erkannte, daß der Krieg keine Frage des Materials allein, ſondern
eine Frage des Geiſtes und des fangtiſchen Siegerwillens war.
Ihn hat Hitler begeiſtert verehrt. Nachdem der Konflikt zwiſchen
Bahern und der Reichsregierung ausgebrochen war, bei dem Hitler in
Ehe die Preſſe und anweſenden Zuhörer den Saal verlaſſen kön= dem Falle des „Völkiſchen Beobachters” nur einen ganz untergeordneten
Anlaß ſieht, hat Hitler Loſſow mehrfach aufgeſucht. Er hat bei dieſer
Gelegenheit auch darauf bingewieſen, daß nach ſeiuer Auffaſſung Kahr
deckung aus dem Saal geführt ſind, leert ſich der Verhandlungsraum nicht der richtige Mann an der Stelle ſei, an der er
ſtehe. Dorthin gehöre Pöhner, und es ſei nur dann eine
erfolgberſprechende Aktioß durchzuführen, wenn mindeſtens Pöhner
dem damaligen Generzſt atskommiſſar v. Kahr an die Seite geſtellt
werde.
Daß Hitler ſich ſelbit die Leitung der Politik vorbehielt, erklärt er
damit, daß er es ableynen müfſe, in einer Sache, von der er wiffe,
daß er ſie kann, heſcheiden zu ſein. Wenn einer glaube, zu einer
Sache berufen zu ſein, dann habe er die Pflicht, ſie zu übernehmen.
Daß er Kahr oder Loſſow ein Ehrenwort gebrochen habe, wie es in
den amtlichen Kundgebungen nach den Novemberereigniſſen feſtgeſtellt
ſoll, auch für dieſen hochpolitiſchen Prozeß ſeine Geltung behalten wird; wurde, beſtreitet Hitler mit erhobener Stimme mit aller
Entſchieden=
heir. Er habe lediglich Loſſou verſprochen, treu zu ihm zu ſtehen, und
dieſes Verſprechen habe er ehrlich und treu gehalten. Anders ſei der
Sinn ſeines Chrenvortes nicht geweſen. Er habe immer auf dem
bräukeller am Abend des 8. November ihre Hilfe zuſagten und dieſe an die Laterne hängen zu laſſen, als in einem franzöſiſchen. Teile
Deutſchlands zu leben. Damals habe die Gefahr b=ſtanden, daß der
An=
ſtoß zur Aktion, auf den nach ſeiner Auffaſſung Kahr, Loſſow und
Seißer ſtändig gewartet hätten, von einer ganz anderen Seite hätte
den ließen, heute nur Parteierklärungen bedeuten und — was nicht ver= ausgehen können, bei der nationale Motive nicht gegeben geweſen
wären. Loſſow habe ihm in einer weiteren Unteredung erklärt, er wolle
Standpunkt vertreten, er ſei entſchloſſen, zu handeln, er müſſe aber eine
und juriſtiſchen Bedeutung zu würdigen, wird erſt möglich fein, wenn / 5lprozentige Garantie für den Erfolg haben. Seißer ſoll Hitler nach
ſeinen weideren Bekundungen erklärt haben, die Herren wollten nur
noch die nötigen Machtmittel bereitſtellen, aber der Tag des Kampfes
Rethoriſch war Hitlers: „Ich klage an!” meiſterhaft herausgearbeitet, werde ſehr raſch kommen. Man ſolle nur noch Vertreter der
Landwirt=
ſchaft für das Direktorium gewinnen. Dabei ſollen angeblich auch aus
Berlin Herren in München erſchienen ſein, die von einer
bevorſtehen=
den Diktatus Sceckts geſprochen hätten. Loſſowu habe ihm hierzu
er=
klärt, ſchließlich wverde die Sache darauf hinauslaufen, daß er (
Loſ=
ſow) Seeckt ſelbſt auffreſſen, oder daß Seeckt ihn
(Loſſow)auffreſſen werde.
Kahr habe dauals die geſamte Macht in ſeinen Händen gehabt.
Die Frage ſei nur geweſen, wann er dieſe Macht praktiſch in die Tat
umſetzen wollte, deshalb habe er am Abend des 6. November den
Be=
ſchluß gefaßt, den Anſtoß zu geben, und dieſen Beſchluß am 7.
Novem=
ber auch wenigen anderen Herren des Kampfbundes gegenüber, die er
nicht nennt, vertreten. Auch General Ludendorff habe er keinerlei
Kenntnis von dem Beſchluß gegeben. Er habe gewußt, daß er auf
Ge=
neral Ludendorff, den von ihm abgöttiſch verehrten Führer, rechnen
könne, wenn die Aktion in Gang gekommen ſei.
Hitler ſchildert dann eingehend die Vorgänge am Abend des
8. November im Vürgerbrä, keller und widerſprach
hierbei uuit beſonderer Entſchiedenheit der Behauptung, daß die
Herren Kahr, Loſſow und Seißer ihre Zuſagen unter Bwang und
mit vorgehaltener Piſtole abgegeben hätten. Die Sätze, die ihm
in den amtlichen Kundgebungen in den Mund gelegt wurden, ſeien
zum Teil aus dem Zuſammenhang herausgeriffen, zum Teil glatt
erfunben. Er habe die Piſtole ſofort zur Seite gelegt, als er das
Nebenzimmer betrat.
Vorher hube er lediglich Major Hunglinger die Piſtole vor die Stirn
gehalten, weil dieſer die Hand in der Taſche hatte und er vermutete,
daß Hunglinger eine Piſtole ziehen wolle.
Die Zuſagen Kahrs, Loſſows und Seißers ſeien völlig ohne Zwang
abgegeben worden.
Loffoiv habe Ludendorff, nachdem dieſer von den Beauftragten des
Kampſbundes Dr. Scheuhner, der an der Feldherrnhalle erſchof
abgeholt worden war, erklärt: „Exzellen= Wunſch iſt
wurde
Rummer 58.
Seite 4.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 22. Februar 1924.
hätten. Er habe wörtlich erklärt: Wir ſind doch hier alle Monarchiſten.
Wenn ich die Landesverweſerſchaft übernehmen ſoll, kann ich ſie nur als
Statthalter des Königs annehmen.
Ihm (Hitler) ſei dies einerlei geweſen, denn die Revolution von
1918 habe nach ſeiner Auffaſſung keine legalen ſtaatsrechtlichen
Verhält=
niſſe ſchaffen können. Wenn man ihm jetzt vorwerfe, daß er mit der
Piſtole hin= und hergefuchtelt habe, ſo ſei das eine unerhörte
Verdrehung. Eine mit der Piſtole erpreßte Zuſagel hätte auch
keinen Sinn gehabt.
Hitler kommt dann eingehend auf die im Laufe der Nacht von ihm
ergriffenen und angeordneten Maßnahmen zu ſprechen, und ſchildert
dann, wir er zu dem
Zug an die Feldhernhalle
kam, der bekanntlich eine große Reihe von Todesopfern
ſo=
wohl bei der Landespolizei wie auf ſeiten der Hitlerleute forderte. Er
hat gemeinſam mit Ludendorff dieſen Zug angeordnet und ſich ſelbſt
an die Spitze des Zuges geſtellt, weil er der Aufaſſung war, daß Kahr,
Loſſov und Seißer unter dem Druck der Bevölkerung, die Hitler und
Ludendorff zujubelte und ſchon begonnen hatte, trotz der ungeklärten
Situation, die Fahnen herauszuhängen, doch ihre zurückgezogene Zuſage
erneuern würden und ſo die Aktion weitertreiben könnten. Hitler
er=
klärt ertſchieden, daß ſeine Trupen nicht geladen hatten und daß die
erſten Schüſſe an der Reſidenz von der Landespolizei abgegeben worden
ſeien. Er ſchließt mit erhobener Stimme:
Wenn ich hier als Revolutionär ſtehe, ſo ftehe ich hier als
Revo=
lutionär gegen die Verbrechen von 1918. Ich bekenne mich zu dem,
was ich getan habe. Schuldig bekennen des Hochverrats kann ich mich
nicht; denn es gibt keinen Hochverrat gegen die Verbrechen von 1918.
Wenn ich aber Hochverrat begangen habe, ſo
haben es mit uns begangen Kahr, Loſſow,
Seiſ=
ſerundviele ander. Haben dieſe keine nHochverrat begangen,
ſo können auch wir keinen begangen haben; denn es wäre undenkbar,
daß daun ein Staatsanwalt keine Anklage gegen dieſe Leute erheben
würde.
Das Verhör Hitlers wird mit wenigen Fragen des Vorſitzenden und
des Staatsanwalts beendet.
In der Sitzung am Mittwoch vormittag wird Dr. Weber, der Führer
des Bundes Oberland, vernommen werden.
Die völkiſchen Blätter veröffentlichen einen Aufruf, in dem erklärt
wird, daß es nicht im Sinne Adolf Hitlers liegt, wenn während ſeiner
Rechtfertigung irgendwelche Störungen der Verhandlungen unternommen
werden.
Aus der Anklageverfügung.
G. München, 26. Febr. (Priv.=Tel.) Die Anklageſchrift, deren
Verleſung den Haupteil der Vormittagsverhandlung assfüllte, gibt
zu=
nächſt eine umfaſſende Darſtellung der Vorgänge vom 8. November im
Bürgerbräukeller und im Nebenſaal des Kellers, in dem Hitler mit
Ludendorff, Seißer, General Loſſow und Kahr verhandelte. Sie
er=
bringt kaum neues Material und deckt ſich in ihren weſentlichen
Punk=
ten mit den amtlichen Kundgebungen, für die bereits dieſe Vorgänge
von ſeiten der Staatsbehörden klargeſtellt wurden. Zuſammenfaſſend
bemerkt die Anklageverfügung:
1. Adolf Hitler war die Seele des ganzen
hochverrä=
teriſchen Unternehmens. Er hat die bayeriſche Regierung
und die Reichsregierung gewaltſam beſeitigt, ſich ſelbſt als Leiter der
Reichspolitik ausgerufen und an der Ausführung des Unternehmens den
tätigſten Anteil genommen. Er hat ſich u. a. auch an die Spitze des
Zuges geſetzt, der am 9. November nach der Innenſtadt marſchierte,
um Reichswehr und Landespolizei auf die Seite des hochverräteriſchen
Unternehmens zu bringen.
2. General Ludendorff hat ſchon am 8. November
gegen=
über führenden Perſönlichkeiten im Kampfbund und gegenüber den
In=
fanterieſchülern klar zu erkennen gegeben, daß er eine
gewaltſame, verfaſſungswidrige, völkiſche
Bewe=
gung mit ſeinem Namen ſtützen und ſich, ſelbſt zur
Verfügung ſtellen werde, wenn ſie in Fluß gekommen ſei.
Die völkiſche Preſſe hat ſchon damals Ludendorff als den Führer der
völkiſchen Erhebung gefeiert. Es iſt die Annahme begründet, daß
Ludendorff ſchon vor dem 8. November von dem Plan zum Umſturz
Kenntnis hatte. Sicher erhielt er Kenntnis, als er im Auto am Abend
des 8. November zum Bürgerbräukeller abgeholt worden war. Er
fragte Kahr und die anderen Herren im Bürgerbräukeller nicht nach
ihrer Anſicht, ſondern ſtellte ſich gleich auf die Seite der Bewegung,
be=
tätigte ſich in Anordnungen zur Eingliederung der Verbände in die
Reichswehr, zur Auflöſung der damals beſtehenden Verbände und die
Anordnungen zur Beſetzung des Kriegsminiſteriums als Führer der
nationalen Armee, begrüßte die unter Hakenkreuzfahnen anrückenden
Infanterieſchüler am 8. November abends vor dem Bürgerbräukeller
und ſchritt ihre Front ab. Er erteilte militäriſche Befehle an die
In=
fanterieſchule und ſtellte ſich am 9. November ebenfalls an die Spitze
des Zuges, der in die Stadt einrückte.
3. Oberſtlandesgerichtsrat Pöhner wurde von Hitler am 7.
Novem=
ber vom Umſturzplan in Kenntnis geſetzt und erklärte ſich
be=
reit den Poſten des Miniſterpräſidenten
anzu=
nehmen. Er hat ſelber in der Nacht Ausführungshandlungen
vor=
genommen und verſucht, ſich gewaltſam mit Hilfe von
Kampfbund=
truppen in den Beſitz der Polizeidirektion zu ſetzen.
4. Oberamtmann Frick war mit ſeiner Zuſtimmung als
Polizeipräſident der völkiſchen Regierung in
Aus=
ſicht genommen. Obwohl er von dem Plan zum Umſturz und
der Aktion am Abend des 8. November im Bürgerbräukeller Kenntnis
hate, unterließ er pflichtwidrig, die Landespolizei und Schutzpolizei zu
glarmieren und die Verbindung mit der Reichswehr aufzunehmen. Er
unterließ weiterhin pflichtwidrig, den Stellvertreter des
Polizeipräſi=
denten zu informieren, und traf Anordnungen, die nur dem rechtmäßigen
Polizeipräſidenten oder deſſen Stellvertreter zugeſtanden hätten.
5. Dr. Weber ſetzte den militäriſchen Apparat des
Bundes Oberland in Kenntnis von dem Putſchplan
und beſorgte ſelbſt die Alarmierung auswärtiger Ortsgruppen des
Bundes. Er ordnete Ausführungshandlungen, wie die verſuchte
Be=
ſetzung der Pionierkaſerne uſw., an.
* Erlebniſſe beim Märchenſammeln.
Wir glauben wohl, daß in unſerem nüchternen
Maſchinen=
zeitalter das Märchen tot ſei, aber es lebt noch an verſteckten
Win=
keln in deutſchen Landen, und noch immer mag es alte Leute
geben, die nach uralter Ueberlieferung wunderſame Geſchichten
erzählen, die noch ein Klingen aus ferner Vorzeit zu uns
her=
übertönen laſſen. Der glücklichſte und zugleich erſtaunlichſte
Be=
weis für das Fortleben des Märchens im Volke ſind die
groß=
artigen Sammlungen plattdeutſcher Volksmärchen, die Profeſſor
Wilhelm Wiſſer in einem langen Leben geſammelt hat. Von
ſeinen „Erlebniſſen im Märchenlande” erzählt der greiſe Forſcher
in dem neueſten, dem Märchen gewidmeten Heft der bei Erich
Reiß in Berlin erſcheinenden Monatsſchrift „Fauſt” Zunächſt
wagte er nicht, die Geſchichten, die ihm alte Leute berichteten,
gleich aufzuſchreiben, um ſie nicht zu ſtören. „Daß dies ein
Irr=
tum, daß es im Gegenteil dringend nötig ſei, gleich
nachzuſchrei=
ben,” meint er, „davon ſollte ich mich ſchon bald darauf, alſo
glücklicherweiſe noch zur rechten Zeit, überzeugen. Als ich
näm=
lich die in Griebel gehörten Märchen, die ich zu Hauſe immer
gleich niedergeſchrieben, aber doch nur flüchtig ſtiliſiert hatte, in
den nächſten Sommerferien ſorgfältiger ausarbeitete, wollte es
mir anfangs gar nicht gelingen. Es blieb immer ein fremder
Ton darin. Da endlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Ich hatte — offenbar unter dem Einfluß der Grimmſchen
Mär=
chen — immer geſchrieben: „Dar weer mal n Köni”, und die
Erzählerin hatte geſagt: „Dar is mal n Köni weß”. Ich hatte
geſchrieben: „Do gung he hen, un do dot he dat”, und ſie hatte
erzählt: „Do geiht he hen un do deit he dat” Alſo die
Expoſi=
tion im Perfekt und die Erzählung im Präſens. Sowie ich dieſe
Aenderung vornahm, war der fremde Ton verſchwunden und die
Geſchichten klangen mir vertaut.‟ Die ſeltſamſte unter den
Mär=
chenerzählerinnen, die Wiſſer häufig erſt nach langen
Schwierig=
keiten ihre Schätze anvertraute, war eine alte Frau Schlichting,
die immer von Kindern umlagert war. Sie glaubte zunächſt, als
ſie zu dem fremden Herrn gerufen wurde, man wolle ihr etwas
tun, und erzählte in der Angſt eine köftliche Geſchichte vom
„Köſter und Preeſter”, die der Forſcher ſeit langem geſucht hatte.
Das zweitemal aber vvollte das alte Weib, das eine zigeunerhafte
Erſcheinung mit einem „Goethekopf” war, mit nichts mehr
her=
ausrücken. „Lütt Kinner,” ſagte ſie, „vertell ick wul war, grot Lüd
nich. Wat ſchall dat bedüten? Js dat Gotts Woort? Se künnt
je man in de Bibel leſen.” Und dabei blieb ſie. Den großen
Napfkuchen, den ich für ſie mitgebracht hatte, wies ſie ſtolz zurück.
Ebenſo ein Geldaverbieten. „Geld? Dat weer je Sünn’, wenn ick
6. Hanptuann Röhm hat ſicher am Abend des 8. November
Kennt=
nis von dem Umſturzplan erhalten und die Anordnung der
Bereit=
ſchaften ſowie die Beſetzung des Kriegsminiſteriums
mit dem Bunde Reichskriegsflagge unter ſeinem Kommando
durch=
geführt.
7. Oberleutnant Brückner veranlaßte die Mobilmachung
des Kampfbundes. Er war an der militäriſchen Vorbereitung
der Ueberrumpelung des Bürgerbräukellers und an der Durchführung
des Unternehmens führend beteiligt.
8. Leutnant Wagner veranlaßte die Alarmierung der
Kriegsſchüler hinter dem Rücken ihrer Vorgeſetzten und brachte
ſie dazu, auf die Seite des Kampfbundes zu treten.
9. Oberſtleutnant Griebel war militäriſcher Führer des
Kampfbun=
des, wirkte bei der Beſchlußfaſſung über den Umſturzplan entſcheidend
mit, traf die militäriſchen Vorbereitungen des
Un”ernehmens und beſonders des Ueberfalls auf den
Bürger=
bräukeller.
Dieſe neun Genannten haben es unternommen, die
verfaſſungs=
mäßige Regierungsgewalt im Reich und in Bahern zu beſeitigen, die
Verfaſſung des Reiches und Vahe=us gewaltſam zu ändern und eine
verfaſſungswidrige Regierungsgewvalt im Reich und in Bahern zu
er=
richten. Dieſe Handlung begründet für jeben der neun Genannten je
ein Verhrechen des gemeinſchaftlich verübten Hochverrats nach 8 81 des
Strafgeſetzbuches.
10. Leutnant Pernet wollte dazu beitragen, das ihm
bekannte hochverräteriſche Unternehmen zu ſchützen
und fortzuführen. Er hat an Ausführungshandlungen
teilge=
nommen. Er überbrachte an Leutnant Psauer von der
Infanterie=
ſchule die Einladung des oberſten Kommandos des Kampfhundes, ſich
zu einer militäriſchen Beſprechung, die der Vorbereitung des
Unter=
nehmens diente, zum Oberkommando zu begeben. Er hat als Adjutant
an den weiteren Ausführungshandlungen teilgenommen und u. a. auch
Angehörige des Kampfbundes mit Geldern gelöhnt, die bei ben
Drucke=
reien Pareus und Mühltaler von Sturmtrutpen des Kampfbundes
widerrechtlich am 9. November weggenommen waren.
Dieſe Handlungen begründen ein Verbrechen der Beihilfe zum
Hochverrat.
Die Tarife der Reichsbahn.
Ermäßigung der Güter= und Tiertarife.
Er=
höhung der Perſonentarife,
Berlin, 26. Febr. Um den Bedürfniſſen der
Reichs=
bahn nach Steigerung ihres Umſatzes und zugleich einem
Be=
dürfnis der deutſchen Volkswirtſchaft Rechnung zu tragen,
wer=
den mit Zuſtimmung der Reichsregierung die Gütertarife
einſchließlich des Tiertarifs und des
Kohlenaus=
nahmetarifs vom 1. März ab um weitere 10
Pro=
zent ermäßigt. Beſtimmte Ausnahmetarife bleiben von
der Ermäßigung ausgeſchloſſen.
Die Einnahmen der Reichsbahn müſſen aber auf alle Fälle
geſteigert werden. Es iſt daher die gleichzeitige
Regulie=
rung von Einheitsſätzen im
Perſonenver=
kehr notwendig. Die ſeitherigen Sätze der dritten und
vierten Wagenklaſſe ſind noch Friedensſätze und decken darum
bei weitem nicht die Selbſtkoſten. Dieſer Fehlbetrag von
rund 1 Million Goldmark täglich, über 300 Millionen
jährlich, der den Güterverkehr ſtark belaſtet, bedrückt die
allge=
meine Wirtſchaft, um den Perſonenverkehr zu ſchonen.
Die Fahrpreiſe werden nunmehr ab 1. März drei
Pfennig in der 4. Klaſſe, 4,5 Pfennig in der dritten Klaſſe,
6,6 Pfennig in der zweiten Klaſſe und 9,6 Pfennig in der erſten
Klaſſe betragen. Das bedeutet eine Erhöhung gegen den
Frie=
denspreis um 30 Prozent in der 4. und 3. Wagenklaſſe, um
47 Prozent in der zweiten und 37 Prozent in der erſten Klaſſe.
Um dem Bedürfnis des Berufs= und
Sied=
lungsverkehrs Rechnung zu tragen, werden die Prciſe der
Monatskarten, der Schülermonatskarten, der Wochenkarten, der
Kurzarbeiter=Wochenkarten und der Arbeiterrückfahrtkarten von
der Erhöhung ausgenommen. Für den Ausflugsverkehr ſind
die Sonntagskarten ausgedehnt worden. Außerdem werden zur
Ferienzeit Sonderzüge zu ermäßigten Preiſen gefahren werden.
Macdonald ſchlägt die Aufhebung der Kommiſſion Nollet und die Einſetzung eines
Garantie=
komitees zur „Inventuraufnahme” in Deutſchland vor.
TU. Paris, 26. Febr. Am Quai d’Orſay iſt man im
Augenblick mit der Note, die Lord Creve geſtern Poincaré
per=
ſönlich überreichte, beſchäftigt. Man gibt indeſſen zu verſtehen,
daß Macdonald darin einen Standpunkt zum Ausdruck bringt,
der ſich im Großen und Ganzen mit dem franzöſiſchen decke.
Auf alle Fälle ſei der engliſche Premier von der ihm
zugeſchrie=
benen Abſicht, dem Völkerbund anläßlich der Botſchafterkonferenz
die Militärkontrolle in Deutſchland anzutragen, abgekommen. In
gut unterrichteten Kreiſen, die nähere Beziehungen zu der
eng=
liſchen Diplomatie unterhalten, wird beſtätigt, daß allein die
letzte Rede des deutſchen Außenminiſters den überraſchenden
Schritt Macdonalds motiviere. Man behauptet, die Dresdener
Anſprache des deutſchen Außenminiſters habe in franzöſiſchen
Kreiſen eine geradezu vernichtende Wirkung ausgelöſt. Indeſſen
habe ſie eher in London, wie in der franzöſiſchen Diplomatie
gerüchtweiſe verlautet, ungleich mehr verſtimmt, und das wolle
viel beſagen. Man rechnet beſtimmt damit, daß die
Botſchafter=
konferenz bereits morgen zu einer entſcheidenden Beratung über
die Militärkontrolle in Deutſchland zuſammentreten wird.
Paris, 26. Febr. Havas. Aus offiziellen franzöſiſchen
Kreifen wird heute mergen die Meldung beſtätigt, daß die
eng=
liſche Regierung der Botſchafterkonferenz eine Note zugehen
ließ, in der die Wiederaufnahme der interalliierten
Militärkon=
trolle günſtig beurteilt wird. Dieſe Note ſoll dem
interalliier=
ten Militärkomitee in Verſailles unterbreitet worden ſein.
Was die Meldung der Chicago Tribune anbelange,
wo=
nach Macdonald in einer Note Poincaré die Wiederaufnahme
der Militärkontrolle in Deutſchland vorgeſchlagen haben ſoll,
ſo werde an Berliner unterrichteten Stellen es für ſehr
un=
wahrſcheinlich gehalten, daß in einer Note der engliſchen
Re=
gierung ein ſolcher Vorſchlag gemacht worden iſt.
Oer Inhalt der engliſchenMilitärkontrolſ=Note.
Paris, 26. Febr. (Wolff.) Dem Temps zufolge ſoll die
engliſche Regierung in einer Note an die Botſchafterkonferenz
über die Militärkontrolle in Deutſchland den Vorſchlag gemacht
haben, die jetzige interalliierte Militärkontrolle, deren Aufgabe
beendet iſt, durch einen Garantie=Ausſchuß zu erſetzen, ähnlich
dem, der für die Marine und Luftſchiffahrt beſteht. Dieſer
Aus=
ſchuß ſoll eine vollkommene Inventur über die Rüſtungen und
alles, was ſich auf die militäriſchen Einrichtungen in Deutſchland
an Menſchen und Material bezieht, aufnehmen.
Die franzöſiſche Auffaſſung.
TU. Paris, 27. Febr. Die neue engliſche Note zur deutſchen
Ab=
rüſtungsfrage bildet in der Pariſer Preſſe das Tagesgeſpräch. Das
Schriftſtück befindet ſich zurzeit in den Händen des Marſchalls Foch.
Ob. Frankreich auf den Vorſchlag Ramſay Macdonalds,
die Kommiſſion Nollet abzuberufen und dafür ein
interalliier=
tes Komitee einzuſetzen, eingehen wird, läßt ſich zurzeit noch nicht im
entfernteſten ſagen. Das Einverſtändnis der franzöſiſchen Regierung
hängt in erſter Linie von dem Gutachten ab, das Marſchall Foch
vor=
ausſichtlich erſt in einigen Tagen formulieren wird. Am Quai dOrſay
äußert man ſich nach wie vor ſehr zurückhaltend. Man betont jedoch,
daß der engliſche Standpunkt in der deutſchen Abrüſtungsfrage ſich der
franzöſiſchen Auffaſſung bereits ſehr ſtark genähert hat. Ein
grund=
ſätzliches Einvernehmen über die Wiederaufnahme der Militärkontrolle
ſei zwiſchen beiden Regierung bereits hergeſtellt, Es komme nur darauf
an, ſich über die Modalitäten der Kontrolle zu einigen. Auf jeden
Fall iſt erſichtlich, daß man infolge des zweiten Teils der engliſchen
Note, in dem auf die Notwendigkeit einer umfaſſenden „
Inventur=
aufnahme” der Materialbeſtände Deutſchlands hingewieſen wird,
viel freudiger zuſtimmt, als der Abberufung des Generals Nollet.
Eine Leberwachungskommiſſion für Deutſchland?
TU. Paris, 27. Febr. Das erſte Sachverſtändigenkomitee har
geſtern weiter über das deutſche Budget für 1925/26 beratſchlagt. Die
beiden Unterausſchüſſe waren am Nachmittag zuſammengetreten. Der
Währungsausſchuß hat ſich von neuem mit der Frage der deutſchen
Eiſenbahnen beſchäftigt, die zweite Unterkommiſſion mit den Maßnahmen
zum Ausgleich des deutſchen Haushalts.
Sir Arthur Salter, der Leiter der Wirtſchaftsabteilung des
Völkerbundes, wird am Donnerstag vor dem erſten Komitee erſcheinen
und einen ausführlichen Bericht über die zur finanziellen
Wiederauf=
richtung Oeſterreichs ergriffenen Maßnahmen erſtatten. Das erſte
Sah=
verſtändigenkomitee zieht die Schaffung einer beſonderen, von dem
Völkerbund abhängigen Kommiſſion in Betracht, der die Beaufſichtigung
des deutſchen Finanzweſens übertragen werden ſoll.
Die belgiſche Kabinettskriſe verſchärft.
TU. Brüſſel, 27. Febr. Das belgiſche Parlament hat geſtern
früh ſeine ſeit dem letzten Donnerstag unterbrochenen Arbeiten
wie=
der aufgenomen. Bekanntlich entſcheidet ſich heute anläßlich der
Ab=
ſtimmung über den franzöſiſch=belgiſchen Wirtſchaftsvertrag das
Schick=
fal des Kabinetts Theunis. In parlamentariſchen Kreiſen legt man
ſich Rechenſchaft vom Ernſt der Situation ab, die ſich auch noch verſchärft
hat, ſeitdem die chriſtlich=flämiſche Demokratie unter der Führung von
van Cauvelgert im letzten Augenblick noch nachdrücklich Stellung gegen
den Wirtſchaftsvertrag mit Frankreich genommen hat. Es heißt, daß
die Regierung angeſichts des plötzlichen Frontwechſels dieſer Partei
be=
ſtimmt in die Minderheit verſetzt werden wird.
dar noch Geld vör nehmen wull.” Und dabei war ſie, wohl nicht
ohne eigene Schuld, ſo arm, daß man ſich erzählte, ſie fange ſich
nach Zigeunerart des Nachts Igel, um ihnen das Fett
auszu=
braten. Erſt ſpäter wurde ſie dann durch eine Liſt dazu gebracht,
ihren Geſchichtenreichtum mitzuteilen.
Die bedeutendſte Märchenerzählerin, der Wiſſer begegnete,
war eine gebrechliche alte Frau hoch in den Siebzigern, Frau
Stina Block. Sie war die Witwe eines Kutſchers und wohnte bei
ihrer verheirateten Tochter. Während ſie mir beim
Kartoffel=
ſchälen erzählte — von Zeit zu Zeit mußte ſie im Stall auch der
Ziege was vorgeben — wurde ſie fortwährend von einem läſtigen
Huſten gequält. Aber ihre großen Augen leuchteten, und ſie ſah
aus wie eine alte Prophetin. Ihre Geſchichten hatte ſie als Kind
teils von ihrem Vater gehört, teils von ihrem Onkel Jochen
Land, „wenn he abens mit de Pip köm”. Jochen Land hatte mit
anderen jungen Burſchen als ſchleswig=holſteiniſcher Däne den
Straßenkampf in Stralſund noch mitgemacht gegen Schill —
„Schild, da s je n Rebeller weß” — und muß wahre
Räuber=
geſchichten berichtet haben. So iſt Schill nicht etwa im Kampf
ge=
fallen. Jochen Land war dabei geweſen, der wußte es beſſer.
„Als Schild ſik ne mehr hett bargen kunnt, do is he to Water
an=
reden, un dar is he mit ſin Peerd verſapen.” Aber nicht nur die
„Märchenfrauen”, ſondern auch alte Männer lieferten Wiſſer
rei=
chen Stoff. Einmal traf er gleich drei Märchenbrüder zuſammen,
Johann Schütt, Fritz Wulf und Wilhelm Harms, die ihm bei
den erſten beiden Beſuchen gegen 40 Geſchichten und dann noch
etwa 20 erzählten. Schütt war 80 Jahre, Wulf 70, Harms in
den 40ern. Die erſte Sitzung, an der alle drei teilnahmen, fand
ſtatt bei dampfendem Grog. Es dauerte nicht lange, da riſſen ſie
ſich darum, wer weiter erzählen ſollte. „Johann, nu lat mi eers!
Ik vergeet min ſüß weller.” „Ne, Fritz, eers kam ik. Drink du din
Grog man eers us.‟ Der alte biedere Schütt erzählte ſehr
lang=
ſam und bedächtig, in wohlgebauten Sätzen, und ſprach ein
klaf=
ſiſches Platt. Wulf erzählte etwas tantenhaft und mitunter nicht
ganz klar. Harms, der wegen ſchwacher Bruſt für ſchwerere
Ar=
beiten zu ſchwächlich war und deshalb den Poſten eines
Nacht=
wächters verfah, hatte etwas Lehrhaftes und machte auch in
ſei=
nem Aeußeren den Eindruck eines Dorfſchulmeiſters. Mancher
der Erzähler flunkerte wohl auch etwas, ſo der unerſchöpfliche
Hans Lemke, ein Holzſäger. Der beſte Erzähler Wiſſers aber war
der 80jährige Maurer Johann Hünike, deſſen etwa 30 Geſchichten
den wertvollſten Teil ſeiner Sammlung bilden. Teils des Inhalts
wegen, teils wegen der glänzenden Form und des vorzüglichen
Platt. Die Aufzeichnungen, die in acht meiſt langen Sitzungen
geſchahen, füllten über 140 engbeſchriebene Quartſeiten.
* Wendungen aus berſch. amerikaniſchen Zeitungen.
Geſammelt und überſetzt von D. Schumacher.
Die Steuerpolitiker ſollten die Methode des ſchmerzloſen
Zahnziehens und der Daumenſchrauben mit Betäubung
ein=
führen, um ihre Patienten zu ſchonen.
Die Automobile haben jetzt genug Pferdekräfte. Nur den
Autolenkern wäre noch etwas mehr Pferdeverſtand zu wünſchen.
Bequemeſtraße führt nach Nirgendhin.
Trotz aller Gerüchte, daß Handel und Wandel ſich beſſern
werden — — — ſo werden ſie ſich auch beſſern!
Wir ſind zwar keine Babys, aber es iſt doch ſehr ſchwer, uns
die — Flaſche abzugewöhnen.
Flieger brechen jetzt mehr Rekorde als Hälſe.
Rußland hat bis Anfang 1922 11 Trillionen Rubel
Papier=
geld gedruckt. Was Rußland retten könnte, wäre ein hartnäckiger
Druckerſtreik. (Nur Rußland??)
Friedensware und Friedensgeld! Um die zu erobern, w
den Schlachten geſchlagen.
Es wurden amerikaniſche Briefmarken gefälſcht. Bei Me
Kronen, Rubeln iſt hierfür keine Gefahr.
Noch einen ſolchen „Frieden” — und die Welt bliebe fürderz
hin befreit von noch einem ſolchen Krieg!!
Nichts iſt erfreulicher, als einen Fehler zu machen, der dann
von allen Zeitungen gläubig nachgedruckt wird.
Jedes Kind kommt auf die Welt mit ſeinem Anteil an
Frei=
heit, Gelegenheit, Erfolge zu haben und ſeinem Anteil an
den Kriegsſchulden.
Nummer 58.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 23. Februar 1924,
Seite 5.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Februar.
Das beſſiſche Oollargeld.
E Nach der Bekanntmachung des Heſſiſchen Miniſteriums
der Finanzen vom 15. Februar 1924 ſind die Stücke zu ¼,
½, 1, 2 und 5 Dollar der vom Volksſtaat Heſſen
aus=
gegebenen Dollarſchatzanweiſungen und der
Heſſi=
ſchen Dollaranleihe mit ausdrücklicher Genehmigung des
Reichsfinanzminiſters auch weiterhin als vollwertiges
Zahlungsmittel wie wertbeſtändiges Notgeld
umlaufs=
fähig.
Die Kaſſen der Reichsfinanzverwaltung, Finanz= und
Zoll=
kaſſen ſowie die zugehörigen örtlichen Hilfslaſſen (
Unter=
erhebſtellen) nehmen die vorbezeichneten Werte ebenſo wie
ſeither bei der Zahlung heſſiſcher Steuern und
Ge=
fälle jetzt auch bei der Entrichtung von Reichsſteuern und
Reichsabgaben in Zahlung.
Die genannten Werte ſind ferner im unbeſetzten Bezirk der
Oberpoſtdirektion Darmſtadt für den geſamten
Zahlungs=
verkehr bei allen Poſtkaſſen zugelaſſen. Nur zu
Ein=
zahlungen, die verordnungsgemäß in Rentenmark zu leiſten ſind,
nämlich bei Einzahlungen auf Poſtſcheckkonto, auf
Renten=
mark=Poſtanweiſungen und auf Zeitungsgebühren, können die
bezeichneten heſſiſchen Anleiheſtücke ebenſo wie das übrige
Not=
geld nicht verwendet werden.
Die Oberpoſtdirektion Frankfurt a. M. iſt erſucht, für die ihr
unterſtellten Poſtkaſſen, die Oberpoſtdirektion Karlsruhe und
Kaſſel für die Poſtanſtalten ihrer Bezirke an der heſſiſchen
Landes=
grenze die gleiche Anordnung zu treffen.
Die bei den Reichskaſſen eingegangenen Anleiheſtücke werden
möglichſt weitgehend, zu allen Auszahlungen
perſön=
licher und ſachlicher Art wiederverwendet werden.
In der Verfügung des Reichsfinanzmininſters vom 27.
De=
zember 1923 iſt ausdrücklich darauf hingewieſen, daß
wertbeſtän=
dige Zahlungsmittel von Privatperſonen auf Grund der
Ver=
ordnung des Inhabers der vollziehenden Gewalt vom 12. Nov.
1923 in Zahlung genommen werden müſſen.
—Das Lebensmittelamt, dem nur noch die Verſorgung der
Stadt mit Milch obliegt, mußte ſeine Amtsräume, die mit der
Aerztlichen Kommiſſion geteilt werden, nach dem Hinterbau
desehemaligen Hauptſteueramts (Ecke der Pädagog=
und Kirchſtraße) verlegen.
Strauß=Couperin=Uraufführung liegt in den Händen von Nini
Willenz (Choreographie), Joſeph Schlembach SSpielleitung), den ſind. Wird die am 1. März fällige Steuer niht ſpäteſtens bis
Joſeph Roſenſtock (muſikaliſche Leitung) und T. C. Pilartz
(Bühnenarchitektur).
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Ein Kunſtgenuß erleſenſter Art
ſteht dem Darmſtädter Publikum bevor. Es iſt der Leitung der Städt.
Akademie gelungen, das Buſch=Quartert zu einem Quartettabend
am 8. März im Kleinen Haus zu gewinnen. Von allen Freunden
edel=
ſter Kammermuſik wird dieſe Nachricht ſicher mit größter Freude begrüßt,
nem erſten Auftreten hier hatte, allen in beſter Erinnerung. Das
Quar=
die es von Triumph zu Triumph führt. Den Kartenverkauf hat die
Fa. Heinrich Arnold (Konzert=Arnold), Wilhelminenſtr. 9, übernommen, die Teilſchuldverſchreibungen.
Des zu erwartenden Andrangs wegen empfiehlt es ſich, Karten
vorzu=
beſtellen. Preiſe 1—6 Mk.
— Wichtig für Verſorgungsberechtigte nach dem Reichs=Verſorgungs= Einziehung nach 8 227 des Handelsgeſetzbuches der Rückzahlungsbetrag
Geſetz. Der Neichsbund der Kriegsbeſchädigten und =Hinterbliebenen auf einen Hundertſatz des Nennbetrages beſchränkt iſt, es ſei denn daß
teilt zur Aufklärung aller Verſorgungsberechtigten folgendes mit: Die es ſich um Aktien handelt, die ein über die Vorſchrift des 8 252 Abſ. 1,
in den hieſigen Tageszeitungen vom Verſorgungsamt Darmſtadt ge= 8 320 Abſ. 3 H.G.B. hinausgehendes Stimmrecht genießen.
brachte Mitteilung betr. Ruhen der Verſorgungsgebührniſſe, betrifft nur
die Empfänger von Penſionen nach dem Offizier=Penſions=Geſetz und Aktien gleich.
nicht die Rentenempfänger nach dem Reichsverſorgungsgeſetz. Das
kürzungsfreie Einkommen der Verſorgungsberechtigten des R.=V.=
Ge=
ſetzes beträgt auf der Goldmarkgrundlage monatlich Mk. 145. Für jedes
Kind, für das Kinderzulage gewährt wird, werden Mk. 25, für die
Ehefrau Mk. 6 monatlich ausbezahlt. Weiterer Steigerungsſatz Mk.
25. Beiſpiel: Ein lediger Verſorgungsberechtigter bezieht monatlich
160 Mk., 145 Mk. ſind kürzungsfrei. Alſo ruht ein Zehntel der Rente.
Beiſpiel: Ein verheirateter Verſorgungsberechtigter mit 2 Kindern hat
ein Monatseinkommen von Mk. 200 monatlich. Mindeſteinkommen 145 ordnung getilgt ſind (1. März 1924), erhöht ſich die Steuer um den
Mk. Jedes Kind Mk. 25 — 2 Kinder Mk. 50. Ehefrau Mk. 6. Ergibt Betrag, um den der Goldwert des für die Tilgung aufgewendeten Be=
201 Mk. Da alſo 200 Mk Monatseinkommen, ruht nichts. Beiſpiel:
Ein verheirateter Verſorgungsberechtigter hat ein Einkommen von Mk.
260. Grenze Mk. 145. Ehefrau Mk. 6, 2 Kinder Mk. 50, ergibt Mk.
201. Alfo Mk. 59 Mehrverdienſt, demnach ruhen drei Zehntel der
Rente. Wer einen Kürzungsbeſcheid erhalten hat und auf der Berechnung
Monatseinkommens Antrag auf Nachprüfung zwecks Zahlbarmachung der den bis zum 1. März 1924 nicht getilgten Schuldverſchreibungen iſt am
vollen Gebührniſſe.
Akademie für Tonkunſt) für dieſen Abend zur Verfügung geſtellt.
Was will der D.M.V.? Ueber dieſes Thema referieren morgen
abend im Fürſtenſaal die in Motorrad=Sportkreiſen beſtens bekannten Verkehrsſteuerabteilung (Infanterie=Kaſerne, Alexanderſtraße. Zimmer
Herren Kalinowsky, Fritz von Opel und der vorjährige Rekordfahrer 31) erhältlich. Sachdienliche Auskunft wird mündlich oder telefoniſch in
von „Rund um die Ludwigshöhe‟, Herr Fritz Pullig. Die
Veranſtal=
tung iſt für jeden Motorfahrer von größtem Intereſſe, da die
Referen=
ten außer über die Gründe und Urſachen, die zur Loslöſung der
Motor=
radfahrer vom A. D. A.C. geführt haben, vor allem auch über die
ſport=
lichen Ziele, die geſamte Organiſation, die Austragung der Meiſter= Monatsverſammlung hielt Herr Dr. Sprenger einen Vortrag über das
ſchaften uſw. des D.M.V. ſprechen werden. Der Beſuch der Veranſtal= aktuelle Thema: „Kinderreichtum ein Segen!?” In eineinhalbſtündigen
tung, welche von dem Motorrad=Club „Heſſen” in Darmſtadt ins Leben Ausführungen verſtand es Redner, die Zuhörer zu feſſeln durch ſeine
gerufen worden iſt, kann deshalb jedem Motorradfahrer ſehr empfohlen von innigem Mitgefühl für die Sorgen, Mühen und Leiden der
Kinder=
werden. Näheres ſiehe Anzeigenteil.
— Turngemeinde Beffungen 1865 e. V., Darmſtadt. Der diesjährige
erſte Kneipabend iſt vorüber. Es war eine Freude, die alten Turner
wieder einmal zu ſehen. Mit einer kleinen Verſpätung eröffnete der
1. Redewart um 9½ Uhr mit kurzen Worten die Kneipe. Als
Eröff=
nungslied wurde das echt deutſche Lied „Frei und unerſchütterlich”
ge=
meinſam geſungen. Dann kam die Singmannſchaft zu Worte, die trotz
kleiner Beſetzung Vortreffliches leiſtete. Die zu Gehör gebrachten Chöre
waren geſchickt ausgewählt. Darauf kam Herr Rektor K. Schäfer zu
Wort. Sein Selbſterlebtes war mit Schilderung der Reiſe ganz für
ſeine Zuhörer, zumal viele Turner anweſend waren, denen alte
Erinne=
rungen wach gerufen wurden. Von beſonderem Intereſſe war die
Er=
läuterung der rechtlichen Stellung der Saarländer. Wenn, wie der
Red=
ner ausführte, der Franzmann dort die Gewalt ausüben, könnte wie im
beſetzten Gebiet, ſicherlich hätte er alles, was irgendwie deutſch denkt oder
ausſpricht, „ausgewieſen”. Unſere deutſchen Brüder im Saarland
bilden ein Ganzes, ſind einig, ob links oder rechts, in dem gemeinſamen
Ziel des baldigen Verſchwindens der Franzoſen. Nektor Schäfer
er=
läuterte auch den Zweck ſeiner Reiſe, und gab, ein anſchauliches Bild,
wie die Saarländer Opfer zu bringen verſtehen, indem ſie eine große
Anzahl unterernährter ſowie ſchlecht gekleideter Kinder pflegen und
ſo=
gar neu einkleiden. Aus allem geht klar hervor, daß im Saarland wirk=
Hi.
liches Deutſchtum herrſcht.
y. Aus der Strafrechtspflege. Auf dem Gebiete des Abbaues und
der Vereinfachung greift nunmehr auch hinſichtlich der Schöffengerichte
unſeres Landes mit Wirkung vom 1. April d. Js. eine Maßnahme von
beſonderer Tragweite Platz. Das Juſtizminiſterium hat, wie das
Amts=
blatt kurz mitteilt, auf Grund der Gerichtsverfaſſung und der neueſten
Juſtizreform angeordnet, daß die Geſchäfte der mit dieſem Zeitpunkte
wieder unter Zuziehung von Schöffen tätig werdenden Amtsgerichte
(Schöffengerichte) zentraliſiert ſind. Es ſind demgemäß alle an die
Schöffengerichte der Provinz Starkenburg, mit Ausnahme der Bezirke
Offenbach, Seligenſtadt und Langen, erwachſenen Sachen vor dem
Schöffengericht Darmſtadt I zu erledigen, während dies im übrigen für
mmenen Schöffengerichte vor dem Schöffengericht zu
Shöſſenſachen, mit Ausnahne derfenigen von Worns. Pedersſein.
und Oſthofen, welch letztere dem Schöffengericht Worms zufallen, vor
dem Schöffengericht Mainz zu verhandeln, und in der Provinz
Ober=
heſſen iſt das Schöffengericht Gießen zur Erledigung für ſämtliche
Amts=
gerichtsbezirke beſtimmt. Nähere Ausführungsvorſchriften ſtehen noch
aus und ſind wohl u. a. bezüglich der richterlichen Beſetzung bzw.
Er=
gänzung der künftigen Zentralſchöffengerichte, ſowie der
Amtsantvalt=
ſchaften in Bälde zu erwarten. Ob letzten Endes ſolche Aenderung ſich
zweckmäßig erweiſt und eine weſentliche Erſparnis bewirkt, muß die
Zu=
kunft noch entſcheiden.
Obligationenſteuer.
E Vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt wird uns geſchrieben:
Am 1. März 1924 iſt die erſte Zahlung auf die ſogenannte
Ob=
ligationsſteuer (Geldentwertungsausgleich bei
Schuldverſchreib=
ungen — Dritte Steuernotverordnung, Artikel III 88 17 bis 23) fällig;
ſie iſt, ohne beſondere Aufforderung an die Finanzkaſſen zu zahlen.
Gleichzeitig iſt dem zuſtändigen Finanzamt eine Steuererklärung in zwei
Ausfertigungen einzureichen. Vordrucke zur Steuererklärung können
vom 26. Februar ab von den Finanzämtern und in Bezirken, in denen
die Verwaltung der Geſellſchaftsſteuer des Kapitalverkehrsſteuergeſetzes
beſonderen Finanzämtern (in Berlin: Finanzamt Börſe, Kleine
Präſi=
dentenſtraße 7) übertragen iſt, bei dieſen bezogen werden.
Steuerpflich=
tig ſind alle natürlichen Perſonen, Perſonenvereinigungen oder
juriſti=
ſchen Perſonen des Priuatrechts, die ſelbſt oder deren Rechtsvorgänger
Schuldverſchreibungen begeben und nicht bis zum 1. Januar 1918 getilgt
haben. Schuldverſchreibungsähnliche Aktien, die bis zum 14. Februar
1924 getilgt ſind, werden wie Schuldverſchreibungen beſteuert. Die am
1. März fällige Steuer beträgt 2 v. H. des um 15 v. H. (—
Aufwer=
tungsbetrag der Dritten Steuernotverordnung) verminderten
Goldmark=
betrags der Schuldverſchreibungen, d. h. 1,7 v. H. ihres vollen
Goldmark=
betrages. Bei den bis zum 1. Januar 1918 begebenen
Schuldverſchreib=
ungen iſt der Goldmarkbetrag gleich dem Nennbetrag. Bei den ſpäter
begebenen Schuldverſchreibungen ſowie bei den Tilgungsbeträgen iſt der
Goldwert über den Berliner Dollarmittelkurs (1 Dollar — 4,20
Gold=
mark) zu errechnen. Für die Zeit bis zum 2. Februar 1920, dem
Wiederbeginn der amtlichen Dollarnotiz ſind vom
Reichsfinanzminiſte=
rium folgende Dollarkurſe feſtgeſetzt worden, auf Grund deren ſich die
in den Nebenſpalten augegebenen Umrechnungsſätze für 1 Goldmark
er=
geben:
Wert von
1 1 Gold=
Dollar mark
in Papiermark
(Dollarkurs) 1919
Wert von
1 1 Gold=
Dollar; mark
in Papiermark
(Dollarkurs) a
Wert von
1 1Gold=
Dollar mark
in Papiermark
(Dollarkurs) Januar
Februar 8,19
903 1,95
2,15 64,89 15,45
Beiſpiel: März 5,25 1,25 10,50 2,50 A hat im Dezember 1918 April
Mai
Juni 12,60
12,81
14,07 3,00
3,05
3,35 1 Million Mk. Schuldver=
ſchreibungen begeben.
Maßzebender Dollarkurs: Juli 5,88 1,40 15,12 3,60 8,40 Mk. daher 1 Gold= Auguſt 609 1,45 18,90 4,50 mark — 2.00 Paxiermark. September 6,51 1,55 23,94 5,70 Boidmaxkbetrag d. Schuld= Oktober 6,51 1,55 26,88 6,40 verichreibun gen: 500 000. November 7,35 1,75 38,22 9,10 Am 1. März 1924 fällige Dezember 8,40 2,00 46,83 11,15 Steuex; 1,7h. 5 v. 500 000
Goldmk. — 8509 Goldmk.
Für die ſpätere Zeit entſcheidet der Verliner Dollarmittelkurs
(Auszahlung Newyork) am Tage der Begebung.
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt in Heſſen.
— Vom 18. bis 22. Februar fand in Offenbach eine für die
ge=
ſamte Wohlfahrtsarbeit der evangeliſchen Kirche in Heſſen höchſt
bedeut=
ſame Tagung ſtatt. In Verbindung mit einer von den evangeliſchen
Ge=
meinden dieſer Stadt veranſtalteten Jugendwoche, in der einem
größeren Kreis in ſechs Abendvorträgen die Probleme, Aufgaben und
Arbeitswege evangeliſch=kirchlicher Jugendarbeit von berufener Seite
vor=
getragen wurden, hatten, der Landesverein, für Innere Miſſion, die
evang. Dekanatserziehungsvereine und das Landesjugendpfarramt
Ver=
treter aus allen Kreiſen des Landes zuſammengerufen, um in
gemein=
ſamer Beratung die Wege zu finden, auf denen die evangeliſche Kirche
unter den durch die gegenwärtige ſoziale und wirtſchaftliche Entwicklung
und durch die neueſte Geſetzgebung geſchaffenen Verhältniſſe ihrer
ſozia=
len Verpflichtung gerecht werden kann. Eingeleitet wurden die
Ver=
handlungen durch ein Referat des Herrn Pfarrer Wagner=Darmſtadt=
Beſſungen, in dem er in großen Zügen die im Werden begriffene
Or=
ganiſation evangeliſcher Stadt= und
Kreiswohlfahrts=
dienſte ſchilderte, die alle evangeliſche Wohlfahrtsarbeit in ihrem
Bereich zuſammenfaſſen, das Beſtehende ausbauen und neue durch die
Zeit gebotene Aufgaben in Angriff nehmen ſollen. An einem als
Haupt=
verſammlung der Dekanatserziehungsvereine
ausgeſtal=
teten Nachmittag führte Herr Dekan Röschen=Freienſeen, der bewährte
Vorkämpfer evangeliſcher Fürſorgeerziehungsarbeit, die in vieler
Be=
ziehung vorbildlich gewordene Tätigkeit der Dekanatserziehungsvereine
in ihrem geſchichtlichen Werden und ihrem praktiſchen Wirken vor,
wäh=
vend Herr Landesjugendpfarrer Zentgraf die durch die neue Geſetzgebung
geſtellten neuen Aufgaben aufzeigte. Die rege Anteilnahme der
Verwal=
tungsbehörden an dieſen Verhandlungen — ſowohl das Miniſterium des
Innern als auch die meiſten Kreisämter und ſtädtiſchen
Wohlfahrts=
ämter hatten Vertreter entſandt — bewies die Wertſchätzung der durch
die Dekanatserziehungsvereine geleiſteten Arbeit durch die berufenem
ſtaatlichen Stellen. Wie Frau Regierungsrat Keller, die als Vertreterin
des Miniſteriums erſchienen war, hervorhob, will und kann die ſtaatliche
Fürſorgetätigkeit nicht auf die Mitarbeit freier Liebesarbeit verzichten.
Der Mittwoch Vormittag diente der Vertiefung in die zurzeit geltenden
geſetzlichen Beſtimmungen für die Jugendfürſorge, die Herr
Landes=
gerichtspräſident Theobald in einem umfaſſenden Vortrag darſtellte,
wäh=
nend der Reſt der Verhandlungen der Arbeit an der körperlich und
ſitt=
lich geſunden Jugend gewidmet war, die im Anſchluß an Vorträge von
den Herven Pfarrern Zentgraf und Müller=Birkenau behandelt wurden.
Die ganze Tagung zeigte den entſchloſſenen Willen, der evangeliſchen
Kirche, in dieſer Zeit des Zuſammenbruchs die ſtarke Stütze für eine
wahrhaft aufbauende Arbeit zu ſein.
Reparationsabgabe. Die zweite Durchführungsverordnung vom
9. Februar 1924 zur Verordnung des Reichspräſidenten über Ausſetzung
der Erſtattung der engliſchen Reparationsabgabe vom 15.
No=
vember 1923 iſt im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 36 vom 12. Februar
1924 abgedruckt. Intereſſenten, die nach den Beſtimmungen geſetzlichen
Anſpruch auf eine Entſchädigung haben, werden hiermit ausdrücklich auf
dieſe Vorſchriften hingewieſen. Dieſe können bei den
Verwaltungs=
behörden oder den Handelskammern eingeſehen werden.
Als Tag der Begebung gilt in jedem Falle der Tag, an dem die
Schuldverſchreibungen der betreffenden Emf”; erſtmalig ausgegeben
— Heſſiſches Landestheater. Die künſtleriſche Leitung der heutigen oder veräußert oder verpfändet oder zum Begenſtand eines Geſchäfts
unter Lebenden gemacht oder die erſten Zaßlungen auf jie geleiſtet
wor=
zum 8. März entrichtet, ſo iſt für jeden auf den Zeii=unkt der
Fällig=
keit folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag von 5 y. H. des
Nückſtandes zu zahlen.
*
Zu vorſtehender Zuſchrift bemerken wir folgendes: Die Steuer wird
von natürlichen Perſonen (z. B. offenen Handelsgeſellſchaften) und
juri=
ſtiſchen Perſonen des Privatrechtes (z. B. Aktiengeſellſchaften) erhoben,
iſt doch noch der ungeheure Erfolg, den das Quartett im Herbſt bei ſei= die zur Tilgung von Schuldverſchreibungen berechtigt oder verpflichtet
geweſen ſind oder noch ſind. Schuldverſchreibungen im Sinne dieſes
tett befindet ſich augenblicklich auf einer großen Tournee durch Italien, Geſetzes ſind verzinsliche Schuld= und Neutenverſchreibungen falls ſie
auf den Inhaber lauten oder durch Indoſſament übertragbar ſind, ſowie
Als ſchuldverſchreibungsähnliche Aktien gelten Aktien, bei denen der
Gewinnanteil und der Anteil am Liquidationserlös ſowie im Falle der
Zwiſchenſcheine und Einzahlungen ſtehen den Verſchreibungen oder
Zuſtändiges Finanzamt iſt grundſätzlich das Finanzamt, in deſſen
Bezirk der Steuerpflichtige ſeinen Wohnſitz hat, bei
Perſonenvereinigun=
gen und juriſtiſchen Perſonen das Finanzamt, in deſſen Bezirk ſich der
Ort der Leitung befindet.
Die Steuer beträgt 2 Prozent des um den Aufwertungsbetrag
ver=
minderten Goldmarkbetrages der Schuldverſchreibungen. Soweit die
Schuldverſchreibungen bereits am Tage des Inkrafttretens dieſer
Ver=
trages hinter dem Aufwertungsbetrag zurückbleibt.
Als Goldmarkbetrag gilt bei Schuldverſchreibungen, die vor dem
1. Januar 1918 begeben ſind, der Nennbetrag. Der Goldmarkbetrag
von Schuldverſchreibungen, die ſeit dieſem Zeitpunkt begeben ſind, wird
dadurch feſtgeſtellt, daß der Nennbetrag nach dem Mittelkurſe der
amt=
des Oktobereinkommens und heute weſentlich weniger verdient, ſtelle lichen Notiz der Berliner Börſe für den nordamerikaniſchen Dollar am
beim Verſorgungsamt unter Vorlage der Beſcheinigung des letzten Tage der Begebung in Goldmark umgerechnet wird. Die Steuer zu
1. März 1924 fällig. Die Steuern zu den bis dahin getilgten Schuld=
— Künſtlerabend des Jungdeutſchen Ordens. An Stelle des durch verſchreibungen am 1. Oktober 1924. Bei nicht friſtgemäßer Einzahlung
eine Vorſtellung im Kleinen Haus dienſtlich verhinderten Opernſängers tritt Verzinſung der Steuerſchuld nach den Beſtimmungen der Reichs=
Herrn Weller, hat ſich Herr Guitarrekünſtler Hinz (Lehrer an der ſtädt, abgabenordnung ein. Der Steuerpflichtige hat dem Finanzamt bis zum
1. März 1924 eine Steuererklärung in doppelter Ausfertigung
abzu=
geben. Die Vordrucke hierzu ſind beim Finanzamt Darmſtadt=Stadt,
Zimmer 35 der genannten Stelle erteilt.
— Bund der Kinderreichen zum Schutze der Familien. In der
reichen und von vieler langjähriger Erfahrung zeugenden Worte. Das
Ideal iſt eine geſunde Familie; Mann, Frau und blühende Kinderſchar.
Leider fehlen hier beſonders in den Städten, viele Vorausſetzungen;
Wohnungsnot, Nahrungsſorgen, Unterernährung laſſen die Freude an
einer größeren Kinderſchar nicht aufkommen. Hierzu kommen die
heuti=
gen mißlichen Verhältniſſe, Arbeitsloſigkeit, Geldentwertung uſw., das
die Kinderreichen beſonders hart trifft. Ferner fehlt es noch ſehr an
ſtaatlicher und kommunaler Fürſorge für die Kinderreichen, teils aus
Finanznot, teils aus Mangel an Verſtändnis um den Kinderreichen
die nach der Reichsverfaſſung garantierte ausgleichende Fürſorge zu
ge=
währen. Die Folge iſt eine immer mehr ſchwindende „Freude am
Kind” und zunehmender Geburtenrückgang. Kann man es unter dieſen
Umſtänden einer armen mit großer Kinderſchar geſegneten Familie
ver=
übeln, wenn ſie mit Furcht und Sorge einer neuen Geburt
entgegen=
ſieht? Darum iſt es Pflicht des Staates, der Gemeinden ſowie des
Ein=
zelnen, alles daran zu ſetzen, den Kinderreichen beizuſtehen und den
Kindern eine möglichſt frohe und geſunde Entwicklung zu verſchaffen
zum Wohle des Staates, zum Nutzen der Gemeinde und zum Segen der
deutſchen Familie, denn der Jugend gehört die Zukunft. — Nachdem der
Vorſitzende dem Redner für ſeine Ausführungen gedankt, entſpann ſich
eine längere Debatte über die vom Neiche angeordnete Brotverbilligung
für kinderreiche Familien, wovon die meiſten Mitglieder hier in
Darm=
ſtadt noch nichts gemerkt hätten, und es wurde beſchloſſen, hierüber bei
den zuſtändigen Behörden noch einmal vorſtellig zu werden. Darauf
wurde die anregende Verſammlung geſchloſſen mit dem Hinweis, daß
die nächſte am Freitag, den 2. März ds. Js. ſtattfindet.
* Hypothekengläubiger=Schutzverband, Landesgruppe Heſſen. Auf
die am Donnerstag im Feierabendſaale ſtattfindende Hauptverſammlung
machen wir ganz beſonders aufmerkſam. Dabei werden die Beſchlüſſe
der Heidelberger Tagung bekannt gegeben.
— Einziehung Merck’ſcher Feſtmarkſcheine. Die von der Firma
Merck ausgegebenen Feſtmarkſcheine zu 44, ½, 1, 2 und 5 Mark,
die nur für den inneren Verkehr in der Firma beſtimmt waren,
ſind zur Einlöſung bis 31. März d. J. aufgerufen.
— Ausſtellung von Erfindungen und Neuheiten. Der Deutſche
Er=
finder=Schutzverband e. V., München, gegründet 1912, veranſtaltet
wäh=
rend der kommenden Frankfurter Meſſe die 20. große Ausſtellung von
Erfindungen und Neuheiten, die allen Erfindern günſtige Gelegenheit
bieten ſoll, ihre Schutzrechte ohne große Koſten zu verkaufen. Vollſtändig
mittelloſe und arbeitsloſe Erfinder ſowie Kriegsbeſchädigte erhalten
gegen entſprechend behördliche Beſcheinigung Freiplätze. Die
Anmel=
dungen müßten bald erfolgen, da andernfalls die ausgeſtellten
Gegen=
ſtände nicht mehr im Ausſtellungskatglog aufgenommen werden können.
Bedingungen koſtenlos, Fragebogen über die Bedürftigkeit (
Vermögens=
zeugnis) 0,50 Mk. durch die Geſchäftsſtelle des Verbandes, München,
Fal=
keuſtraße 15b,
n. Strafkammer. In der Nacht vom 24. auf 25. September v.
hatte ſich auf der Ortsſtraße zu Viernheim, gegenüber drei dortigen
Polizeibeamten, Noßmann, Weidner und Bauer, ein recht gefährliche
Auftritt ereignet. Deshalb waren nunmehr der 32jährige, vorbeſtrafte
Weißbindergeſelle Ferdinand Martin I. und der 28jährige Taglöhner
Georg Adler XFII., beide von Viernheim, des gemeinſamen
Mord=
verſuchs beſchuldigt. Die Anklage legt außerdem noch dem M.
Unter=
ſchlagung eines angeblich Ende 1918 oder anfangs 1919 von einer
Ein=
quartierung bei ihm zurückgebliebenen Militärgewehrs, ſowie
unter=
laſſene, ſpätere Ablieferung desſelben zur Laſt, und mit erſterem
Ver=
brechen ſteht tätlicher Angriff auf Beamte in rechtmäßiger
Dienſtaus=
übung Widerſtand gegen die Staatsgewalt im begrifflichem
Zuſammen=
hang. Die Angeklagten waren nach jenem Vorfall flüchtig gegangen,
wurden auswärts feſtgenommen und befinden ſich ſeitdem in
Unter=
ſuchungshaft. Sie leugnen die Beſchuldigung, doch hatte Adler den
An=
deren früher mittelbar teilweiſe belaſtet. Bei vollem Mondſchein ſpielte
ſich der fragliche Angriff in der Nähe der Martinſchen Wohnung ab,
und es erſcheint nach dem ganzen Sachverhalt zweifellos, daß die Täter
über die Perſönlichkeit der Poliziſten durchaus im Klaren waren.
Letz=
tere ſtreiften damals beruflich den Ort ab kamen dabei an den auf
einer Haustreppe ſitzenden Angeklagten nach Mitternacht vorüber und
wollten nachher im Intereſſe der allgemeinen Sicherheit deren
Ver=
bleib näher ermitteln. So an Martins Garten gelangt, wurden ſie
plötzlich aus der Verborgenheit durch eine Anzahl ſcharfer Schüſſe
überfallen, ſo daß die offenbar gezielten Kugeln hart an den in Deckung
Gehenden vorüber, fiffen. Es lief glücklicher Weiſe alles ohne
Verwun=
dung ab, nachdem auch Wachtmeiſter Roßmann einmal gefeuert und
dann ſeine Piſtole verſagt hatte. M. gilt für gewalttätig, hat bei
früherer, ähnlicher Gelegenheit mehrere Hilfsfeldſchützen, weil ihm
an=
ſcheinend deren Verweilen bei ſeiner Behauſung unbequem oder
ärger=
lich war, mit Niederſchießen bedroht, was er trotz beſtimmter
Zeugen=
bekundung beſtreitet. Aus der Art der in jener Septembernacht
er=
folgten Schüſſe ſchloß die Anklage auf zwei Schützen, wenn auch nur
für den Gewehrbeſitz Martins ſichere Anhaltspunkte vorhanden ſind.
M., der jetzt alles in Abrede ſtellt, ſollte nach dem erwähnten Geſtändnis
ſeines Genoſſen bei dieſem geäußert haben, er habe auf die Schutzleute
gefeuert, aber nur, um ſie zu ſchrecken, während in der Anklage, mit
Ueberlegung verſuchter Tötungsvorſatz angenommen war. Es wurde
der Angeklagte Adler, da ſeine Beteiligung nicht ausreichend erwieſen
war, von der Beſchuldigung freigeſprochen und der Angeklagte Martin
wegen verſuchten Totſchlags uſwv. zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Deutſchnationale Krankenkaſſe Verwaltungsſtelle
Darmſtadt. Wir machen unſere Mitglieder auf die Einberufung der
Jahreshauptverſammlung unſerer Krankenkaſſe beſonders aufmerkſam.
(Siehe Anzeige.) Da ab 1. März wichtige Neuerungen in Kraft treten,
iſt es Pflicht jeden Mitgliedes, an der Verſammlung teilzunehmen.
— Der Frauenverein der Paulusgemeinde
veran=
ſtaltet am 28. Februar, abends 8 Uhr, im Gemeindeſaal der
Paulus=
kirche ſeine Jahresverſammlung mit Teeabend. Vortrag von Pfarrer
Wagner II. über Zeitgemäße Lutherworte für Volk und Haus‟.
Da=
nach Muſik. Alle Mitglieder, auch Gäſte, herzlich willkommen. Teekarte
20 Pfg. beim Eingang.
— Nentnerbund. Am 1. März, nachm. 3 Uhr, findet in der
Aula des Realgymnaſiums eine Tagung der Vertreter des
Landesver=
bandes Heſſen und im Anſchluſſe daran eine Mitgliederverſammlung der
hieſigen Ortsgruppe des Nentnerbundes ſtatt.
— Bund der Kinderreichen: Es wird gebeten, die für das
heutige Konzert der Städt. Akademie für Tonkunſt ausgegebenen
Kar=
ten für die Wohlfahrtsorganiſationen, nur für die Eltern und
Erwach=
ſenen benutzen zu wollen.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, Politiſcher Abend. Heute
Abend 8 Uhr ſpricht unſer Landtagsabgeordneter Juſtizrat Dr. Oſann
bei „Sitte” (Gelber Saal) über die: Politiſche Lage. Möglichſt
zahl=
reiches Erſcheinen unſerer Parteifreunde iſt dringend erwünſcht.
* Mißſtände im Auswanderungsweſen
betrifft eine Reichsverordnung vom 14. Februar 1924.
Ge=
werbsmäßige Erteilung von Auskunft oder Nat über die
Ausſichten der Auswanderung, namentlich über die Lebens=
Arbeits= und Niederlaſſungsverhältniſſe im Ausland, iſt
unterſagt.
Wer die Erteilung von Auskunft oder Rat über die
Aus=
ſichten der Auswanderung nicht gewerbsmäßig betreiben
will, bedarf dazu der jederzeit widerruflichen Erlaubnis der
Landesbehörde, die nur dann zu erteilen iſt, wenn ein
Bedürf=
nis für den Betrieb beſteht und die Erteilung durch ſachkundige
Perſonen gewährleiſtet iſt.
Wer die Anſiedlung von
Auswanderungs=
willigen im Ausland oder ſonſt die Unterbringung
von Auswanderungswilligen im Wirtſchaftsleben
des Auslandes betreiben und zu dieſem Zwecke öffentlich oder
durch Verbreitung von Schriften die Unternehmung bekannt
geben, oder Mitunternehmer oder Teilhaber werben, oder an
Auswanderungsluſtige herantreten will, hat dies der
Landes=
behörde anzuzeigen.
Mädchen unter 18 Jahren bedürfen zur
Auswande=
rung außer der Zuſtimmung desjenigen, der nach B.G.B. den
Aufenthalt zu beſtimmen hat, der Genehmigung des
Vor=
mundſchaftsgerichts. Die letztere iſt nicht
erforder=
lich, wenn ein eheliches Kind mit ſeinen zur Ausübung der
Perſonenſorge berechtigten Eltern oder nach Auflöſung der Ehe
mit dem Elternteil auswandern will, dem die Sorge zuſteht.
Seite G.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Februar 1924.
Mummer 58.
* Arheilgen, 25. Febr. Der Frühling ſcheint näher, als wir
ahnen. In den letzten Tagen wurden wiederholt Scharen von
Schnee=
gänſen beobachtet, die in der bekannten Winkel= und Zickzackform unſere
Gemarkung in nördlicher Richtung überflogen. — In dem Präſidium
des hieſigen Geſanavereins Liederzweig hat ſich ein Wechſel
vollzogen. Zum 1. Vorſitzenden wurde Herr Philipp Weſp gewählt.
Der Verein wird demnächſt ein großes Theaterſrück zur Aufführung
mers in Dieburg ſtatfindenden Geſangswettſtreit zu beteiligen. — Unſer
durch die Penſionierung des Herrn Sartiſon verwaiſtes Po ſtamt wird
zurzeit proviſoriſch durch Herrn Poſtinſpcktor Georg Benz von hier
verwaltet.
St. Nieder=Ramſtadt, 26. Febr. Kommenden Donnerstag, den
B. d. M., abends. 8 Uhr beginnend, wird die Zentralſtelle zur
Förde=
rung der Volksbildung in Heſſen im Saale des Gaſthauſes „BZur Poſt”
(Beſ. Breidert), den in Darmſtadt mit großem Erfolg gegebenen
wiſſen=
ſchaftlichen Film „Hygiene der Ehe” zur Aufführung bringen.
Herr Frauenarzt Dr. med. Hoffmann aus Darmſtadt hat die Aufgabe
übernommen, den Film in einem Vortrag zu erläutern. Der Beſuch
dieſer Veranſtaltung iſt jedermann zu empfehlen, um ſo mehr, als das
Gebotene viel zur Förderung der Volksgeſundheit und zur Verhütung
ven Krankheiten beitragen kann. Die Eintrittsgelder ſind äußerſt
nied=
rig bemeſſen, es ſind Plätze zu 1 Mk. und zu 50 Pf. zu haben.
Jugend=
liche unter 18 Jahren haben keinen Zutritt. Vor= und nachmittags
finden für Kinder Filmvorſtellungen ſtatt, in welchen bekannte
Märchen=
bilder gezeigt werden.
— Nieder=Beerbach, 26. Febr. In der Gaſtwirtſchaft Simmermacher
fand ein evangeliſcher Familienabend ſtatt. Durch den
Pfarrer der Gemeinde wurde ein Lichtbildervortrag gehalten. In 60
farbigen Lichtbildern wurde die Schönheit unſerer engeren Heimat, vor
allem der Provinz Starkenburg, einer zahlreich verſammelten
Zuhörer=
ſchaft vorgeführt. Von Darmſtadt ausgehend, führte der Vortrag die
Zuhörer die Bergſtraße mit all ihren Burgen und kleinen Städtchen
entlang nach Mannheim. Von hier aus gings dann neckaraufwärts über
Heidelberg, an all den ſchönen Neckarſtädtchen Neckargemünd,
Neckar=
ſteinach, Hirſchhorn. Eberbach vorbei nach Wimpfen, der Perle des
mittleren Neckars. Auch Michelſtadt, Schloß Breuberg und Lichtenberg,
Groß=Umſtadt, Alsfeld und Bad=Nauheim wurden im Bilde gezeigt.
Die ſchönen Bilder boten in ihrer Klarheit und guten Aufnahme einen
rein künſtleriſchen Genuß. Im zweiten Teil des Abends kamen Geſänge
des Kirchenchors und des Kinderchors zur Vorführung, ſämtlich unter
der bewährten und tüchtigen Leitung des Herrn Lehrers Jourdan,
Unter den Kindergeſängen fanden beſonders die ſzeneriſchen
Vorfüh=
rungen des Schützenliedes und des weißen Hirſches großen Anklang.
Zumal letzterem wurde von Alt und Jung mit großer Spannung
ent=
gegengeſehen und das Vorbeihuſchen des weißen Hirſches mit ſtarkem
Beifall gelohnt. Von den Konfirmandenmädchen wurden einige Gedichte
von Georg Lang und Nobert Schneider vorgetragen, die alle ebenſo
wie die vorgetragenen Lieder den heimatlichen Charakter des Abends
zu betonen ſuchten.
* Malchen, 26. Febr. Auf Grund des Beamtenabbaugeſetzes trat am
16. Februar Herr Lehrer Berck zu Malchen in den Ruheſtand. 43 Jahre
lang hat er im Schuldienſt geſtanden und über 26 Jahre in der
Ge=
meinde Malchen in treuer Gewiſſenhaftigkeit ſein verantwartungsvolles
Amt verſehen. Ein guter Erzieher der Jugend, ein Mann, der richt
nur ideal, ſondern gut chriftlich geſinnt, allzeit ein eifriger Förderen der
evangeliſchen Gemeindeſache und von gut deutſcher Art, ſieht ihn der
Kirchen= wie Schulvorſtand nur mit Bedauern aus ſeinem Amte
ſchei=
den. Auf Beſchluß des Kirchen= und Schulvorſtandes fand darum am
Sonntag nachmittag im Rahmen des Gottesdienſtes in der Kirche zu
Malchen eine kleine Feierlichkeit ſtatt, bei der die Schulkinder ſangen
ter Form für alle ſeine treue Arbeit der Dank der Gemeinde durch
den Mund des Pfarrers der Gemeinde zum Ausdruck gebracht wurde.
r. Babenhaufen, 21. Febr. Unſer Städtchen ſteht in dieſer Woche
im Zeichen der Holzabfuhr. Von morgens früh bis abends ſpät
durchfahren Hunderte von Fuhrwerken hochbeladen mit Holz oder
Wellen, die Straßen. — Das im Gaſthaus „Zum Löwen” ſpielende
Kino bringt zurzeit den bekannten Film „Friderieus Nex”, der hieſige
und auswärtige Schulen wiederholt zum Beſuche angelockt hat.
r. Babenhauſen, 26. Febr. Zurzeit veranſtalten die Mitglieder des
hieſigen evangeliſchen Kirchenchors mit Genehmigung des
Kreisamts Dieburg eine Sammlung zwecks Anſchaffung eines
Glockenſeils für die 11=Uhr=Läuteglocke. Der übrigbleibende Geldbetrag
ſoll zur Ausbeſſerung der Kirche im Innern und Aeußern verwandt
werden. — Die von dem Arbeitergeſangverein „Vorwärts” und
tenen Jahresbälle waren ſehr gut beſucht und nahmen einen
aus=
gezeichneten, würdigen Verlauf. — Die bieſige Käwern=
Geſell=
ſchaft hält am Samstag, den 1. März ju Gaſthaus „Zum Löwen”
einen Maskenball ab, bei dem die beſten Koſrüme prämiiert werden.
— Heubach, B. Febr. Am kommenden Sonntag, 2. März, hält der
hieſige Geſanaverein Liederkranz, wie alljährlich, eine Abendunterhal= von rund 60 000 Tonnen ergibt.
tung mit anſchließendem Ball ab. Durch Aufführung von einem
Sing=
ſpiel „Kein Heimatland, kein Mutterhaus”, Vortrag von Couplets
ſo=
wie verſchiedenen klaſſiſchen Chören wird allen Gäſten ein genußreicher
Abend beſchieden ſein.
* Habitzheim, 28. Febr. Der Männergeſangverein veranſtaltete
einen Unterhaltungsabend in Geſang und Theater. Der
große Saal des Herrn Ruſſenſchuck war bis auf den letzten Platz beſetzt.
Herr J. Maus begrüßte als Präſident des Vereins die Anweſenden.
Die Chöre, die zum Vortrag gelangten, waren Kunſtgeſang.
Meiſter=
haft verſtand es der Dirigent, Herr F. Möller, das feine Pianiſſimo
herauszuholen. Die Chöre, die geſungen wurden, legten das beſte
Zeugnis ab von dem Verſtändnis des Dirigenten. Ein Solovortrag
von Mitglied Lorenz Michel mit Klavierbegleitnug durch Herrn
Dingel=
dein fand ſtarken Beifall. Die Darſteller der einzelnen 3 Akte des
bringen; auch gedenkt er ſich an dem im Laufe des kommenden Som= „Müllers Lieſel” ſetzten ihr ganzes Können in die Aufgabe. Das Feſt
nahm den ſchönſten Verlauf.
* Beerfelden, 24. Febr. Geſtern abend beging im Beyſelſchen Saale
die hieſige Sektion des Odenwaldklubs ihr heuriges
Jahresfeſt. Einem Prolog, geſprochen von einem Fräulein, folgte
die Anſprache des Vorſitzenden, Herrn Willenbücher. Er betonte, daß
der übliche Charakter dieſer jährlichen Veranſtaltung als
Dekorations=
feſt diesmal wegfallen muß infolge der Verhältniſſe, die im letzten
Jahre die Wanderungen beſchränkten. In mannigfaltiger Folge
wech=
ſelten nun die Nummern, des ſehr geſchickt zuſammengeſtellten
Pro=
gramms: Solo= Dur= und Trioſzenen, meiſt mit Geſang und meiſt von
Damen ausgeführt. Die Stücke waren gut ausgewählt, fleißig eingeübt,
die Rollen waren mit großem Verſtändnis aufgefaßt, und darum wurde
durchweg Hervorragendes geboten. Nach Abwickelung des Programms
folgte eine Tombolaverloſung, und dann bewegte ſich der ſonſt
weit=
ausgreifende Wanderſchritt in ſchleifendem, zierlichem Walzer, oder
altem. Rutſch hin — rutſch her” oder ſchneidigem „Dreher‟. Es wirkt
nämlich ſehr wohltuend, daß die heimatlicher. Tänze entſprechende
Wür=
digung finden. So können die Veranſtalter mit Befriedigung auf die
diesjährigen Leiſtungen zurückblicken.
* Vom ſüdlichen Odenwald, 24. Febr. Die Gräflich Erbach=
Fürſtenauſche Forſtverwaltung hielt dieſer Tage eine
Holzverſtei=
gerung ab, bei der hauptſächlich Brennholz aus den Diſtrikten
Etzean, Raubach uſw. zum Ausgebot kam. Die Preiſe erreichten das
Zwei= bis Dreifache der Friedenspreiſe. Dieſe Tatſache gibt zu
beden=
ken, hat aber wiederum auch natürliche Urſachen. Einual könnte man
glauben, ein Teil des lieben Puhlikums ſei ſich des Wertes der „Mark”
nicht mehr bewußt, und dies wird vielfach zutreffen, der Katzenjammer
und das Lamento beginnen, wvenn bezahlt werden ſoll. Für dieſe
un=
verantwvortliche Steigerungswut ſind die Holzhindler verantwortlich zu
machſen; aus Angſt, daß von dieſen das Holz weggeſchnappt wird, bieten
die Leute blind drauf los. Des weiteren hat die ſtrenge, anhaltende
Kälte die Holzvorräte aufgezehrt, da wird die Gelegenheit erfaßt, unter
allen Umſtänden ſich Holz zu verſchaffen. Not kennt hier nicht „kein
Gtebnt”, ſordern ſie ſteigert das Bieten.
Gernsheim, 26. Febr. Der Familienabend der
evange=
liſchen Gemeinde hatte den grüßten hieſigen Saal dicht gefüllt,
ein Zeichen, welch großer Beliebthent ſich dieſe Abende erfreuen. Auch
Andersgläubige waren zahlreich erſchiener Es wurde Auserleſenes
ge=
hoten. Der rührige Leiter des Kirchengeſangvereins, Herr Studienrat
Stövpſer, hatte nicht nur dieſen Virein zu trefflichen Leiſtungen
ge=
ſchult, ſondern auch aus 9 Damen und Heurex, meiſt Mitgliedern des
Lehrerkollegiums der Realſchule) ein Orcheſter zuſammengeſtellt, deſſen
Borträge allgemeine Bewunderung fanden. Frau Dr. Weiß ſowie
Frau Oberbahnmeiſter Weyer ſangen mit entzückendem Wohlklang,
feinſinnig begleitet von Frau Dr. Saßmannshauſen, Einzellieder und
Duette. Zwei Märchenſpiele, die bekannte Volksmärchen dramatiſierten,
fanden recht gute, zum Teil ausgezeichnete Darſtellung, die nicht zum
mindeſten dem unermüdlichen Spielleiter, Herrn Reallehrer Mößinger,
zu danken iſt. Ihm ſowohl wie Herrn Studienrat Stöpplex wurden
als Dank prächtige Lorbeerkränze geſpendet. Mit herzlichen
Dankes=
worten ſchloß der Präſident des Kirchengeſangvereins, Herr Herms, den
offiziellen Teil des Familienabends, der ſicher auch den zahlreich an=
und bei der ihm vor einer zahlreich verſammelten Gemeinde in ſchlich= weſenden Ausgewieſenen, deren Herr Dekan Vogel in ſeiner
Ve=
grüßungsanſprache beſonders gedacht hatte, ein Lichtblick in der
ſchwe=
ren Zeit der Verbannung von Haus und Hof geweſen iſt. Ein
geſelli=
ges Zuſammenſein, das durch Vorträge des Orcheſters ſowie eines Trios
für 2 Waldhörner ſowie Piſton verſchönt wurde und bei dem die jungen
Damen des Kirchenchors freundlich die Kaffeebedienung übernommen
hatten, ſchloß ſich an.
Gernsheim, 26. Febr. Durch die Freundlichkeit eines Stifters iſt der
hieſigen evangeliſchen Gemeinde der Erſatz der abgelieferten
Orgel=
pfeifen ermöglicht worden. Am Einweihungstag, vorausſichtlich am
9. März, wird eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier ſtattfinden.
„ Erzhauſen, 25. Febr. Am Samstag abend hielt der Geſangverein
Sängerluſt feinen Familienball ab. An Stoff der Unterhaltung
fehlte es in den Zriſchenpauſen nicht, und ſo wurden die Ballgäſte bis
zum frühen Morgen zuſammengehalten. — Geſtern abend ſpielte die
dem Geſangverein „Eintracht” am dergangenen Somstag abgehal= Wanderbühne in der Ludwigshalle. Nächſten Sonntag, den
2. Mäxz beabſichtigt der Sängerbund in ſeinem Vereinslokal „Zur
Lud=
wigshalle” ein Konzert abzuhalten.
Mainz, 25. Febr. Der Hafenverkehr an ſämtlichen
ört=
lichen Landungsſtellen betrug im zweiten Halbjahr 1923 140 723
Ton=
nen, gegenüber 202 326 Tonnen im Vorjahre, ſo daß ſich eine Abnahme
Oppenheim, 25. Febr. Feuer brach an einem der letzten Tage
in früher Morgenſtunde in einem Wohnhaus Schmidt aus. Nur
da=
durch, daß das Feuer von Arbeitern frühzeitig entdeckt werden konnte,
iſt es gelungen, eine weitere Ausdehmung des Brandes zu verhindern.
8 Worus, B. Fehr. Brand. In einer der letzten Nächte iſt im
franzöſiſchen Militärkaſino ein erhebliches Schadenfeuer entſtanden.
Alzey, 25. Febr. Vereinsjubilänm. Der hieſige
Steno=
graphenverein „Gabelsberger” kann in dieſem Jahre auf ein 50jähriges
Beſtehen zurückblicken.
Gau=Algesheim (Rheinh.), 25. Febr. Ein großer
Erd=
rutſch iſt in der Gewann Michelskaut entſtanden, wo ſich ſtarke
Erd=
maſſen in einer Tiefe von 3 Metern 10 Meter weit fortbewegten.
Sprenbliugen (Rheinh.), 25. Febr. Nacheakt? Einem hieſigen
Einwohner ſind nachts ſämtliche Fenſterſcheiben ſeines Hauſes
einge=
ſchlagen worden.
— Gießen, 25. Febr. Man ſchreibt uns: In dieſer Winterſpielzeit
wirkt am hieſigen Stadttheater als erſte Heldendarſtellerin und
Salon=
dame Freya Sturmfels aus Darmſtadt, eine ehemalige Schilerin
von Kurt Weſtermann. Zuſchauer und Preſſe ſind ſich raſch darüher
einig feſworden, daß die junge Künſtlerin eine außerordentlichte
Be=
gabung beſitzt: feinſtes Verſtändnis für die Dichtung, bedeutendes
Dar=
ſtellungsvermögen, gewandtes Spiel, reine und vornehme Sprechweiſe.
Die Kritik hat die vorzüglichen Leiſtungen von F. S. bei jedem
Auf=
treten freudig anerkannt: als Veiſpiel dafür mögen folgende Urteile
gelten: „Kawan”, Myſ rium von Stucken. „Die Sylphengeſtalt, die
als Marie de Hautdeſert den Gawän prüft, gab Freya Sturmfels mit
ſo viel natürlicher, reizvoller Anmut, außerordentlich fein erwählter
künſt=
leriſcher De: ateſſe, daß man ihr unbedingt mit in allererſter Linie den
ſtarken Erfolg der Aufführung zuſchreiben muß.” (Gieß. Anzeiger.)
„Die Denkmalsſeihe” von Sudermann. „Freya Sturmfels als Irene
Herrenberg war, eine der beſten Leiſtungen, die wir hier je geſehen
haben. (Gieß. Anzeiger) „Minna von Barnhelm” von Leſſing. „Voran
die prachtvolle Minna der Freya Sturmfels: als Erſcheinung und
Schau=
ſpielerin eine faſt ideale Geſtalt, von bezwingendem Wohllaut der
Sprache und edelſten Bewegungen.” (Oberhefſiſche Volkszeitung.)
K. Gießen, 25. Febr. Unter ſehr ſtarker Beteiligung aus vielen
Teilen des Heſſenlandes fand geſtern hier der Gauturntag ſtatt.
Daß der Gau Heſſen neben dem eigentlichen Turnen auch die weiteren
Zweige der Gymnaſtik und des Sports mit Erfolg betreibt, ging aus
den Jahresberichten hervor, welche von Gauſportwart Luckhart und dem
Gauſpielwart, Oberlehrer Paul=Gießen, erſtattet wurden. Von
Inter=
eſſe iſt es, daß auch die ſeeliſchen Werte des Turnens berückſichtigt
wer=
den, wie aus dem Bericht des Gauwarts Schichmann=Friedberg zu
hören war. Lebhaft gepflegt wird auch das Frauenturnen; in Alsfeld
wird im Sommer ein Gaufeſt für Frauenturnen abgehalten. Das
dies=
jährige Gauturnfeſt findet in dem alten heſüiſchen Lahnſtädtchen
Bieden=
kopf ſtatt, der Turnverein Friedberg hat ſich für 1925 gemeldet. Zwecks
beſſerer Ausbildung der Kampfrichter wird im Frühjahr ein Lehrgang
für jeden Bezirk ſtattfinden. Ueber die turneriſche Arbeit im Jahre
1923 erſtattete Obergquturnwart Will einen ausführlichen Bericht. Die
Heſſenturner leiſteten auch in den größeren Verbänden der Deutſchen
Turnerſchaft nur Gutes, ſo auch auf dem Deutſchen Turnfeſt in
Mün=
chen. Der Gau Heſſen zählt in 170 Vereinen rund 16 000 Mitglieder.
e. Büdingen, 25. Febr. Eine heftige Fehde hat die
Ge=
meindeverwaltung unſeres ſonſt ſo friedlichen Kreisſtädtchens
heim=
geſucht und Gericht und Verwaltungsbehörden haben ſich bereits damit
beſchäftigt. Wegen einer Mehlkaufsangelegenheit hatte man den
Bürger=
meiſter und einige Bäcker verdächtigt, doch ergab ſich die Schuldloſigkeit
des Bürgermeiſters, und der Stadtvorſtand ſtellte ſich auf die Seite
des=
ſelben, während die Ankläger eine harte Abfuhr erhielten. In der
Be=
völkerung herrſcht heftige Entrüſtung gegen den Hauptangeber und
=ankläger, beſonders nachdem das Kreisamt Büdingen und ſogar die
Staatsanwaltſchaft Gießen trotz eingehender Unterſuchung keine Schuld
des Angeklagten feſtſtillen konnten. Aber der Ankläger will ſich damit
nicht zufrieden geben und hat nun gerichtliche Klage eingereicht gegen
den Beſchluß und die öffentliche Erklärung des Ortsvorſtandes und
Gemeinderates.
1. Alten=Buſeck, 25. Febr. In voller körperlicher Rüſtigkeit feierte
das Ehepaar Heinrich Schreines geſtern das Feſt der Goldenen
Hochzeit.
I. Beuern, 94. Febr. Ein Jagdhaus als
Näuberher=
berge benutzten zwei fremde Handwerker. Von hier aus bettelten
und ſtahlen ſie in den Nachbarorten, um die Beute in Gießen zu
ver=
kaufen. Ais Rauch aus dem Hauſe aufſtieg, ſchöpfte man Verdacht, und
die Gendarmerie umſtellte nachts das Haus. Man fand den einen Dieb
zu Hauſe, und der andere konnte ebenfalls abgefaßt werden, als er
gegen morgen reichbeladen und ahnungslos heimkehrte.
unübertroffen an Auswahl,
Ausführung u. Preiswürdigkeit
Modelie erſter Häuſer — Wiener Werkſtätten
Bluſen= und Modenhaus Alfred Wagner
Obere Wilhelminenſtraße 29.
(1816a
I
(edle. Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Polizeidirektor Dr. Uſinger
und Frau Maria geb. Matti.
Darmſtadt, 25. Februar 1924
Heidelbergerſtraße 81¾o-
(e5401
O
Statt beſonderer Anzeige.
Heute abend entſchlief im Herrn
nach ſchwerem Leiden mein
innig=
geliebterMann, unſer treubeſorgter
Vater, unſer lieber Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
Ober=Regierungsrat
im 62, Lebensjahre.
Darmſtadt, 25. Febr. 1924,
Hochſtr. 56.
Für die tieſtrauernden Hinterbllebenen:
Frau M. Hiemenz, geb. Hlemenz.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 28. I. Mts., nachm. 3 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt
Von Beileidsbeſuchen bitten wir
abſehen zu wollen.
(5437
Dankſagung.
Allen, die an dem Tode meiner
lieben Frau, unſerer guten Mutter
ſo herzlich Anteil nahmen,
innig=
ſten Dank.,
Beſonders danken möchte ich noch
Herrn Pfarrer Rückert für die
tröſtenden Worte und der
Handels=
gärtner=Verbindung für die Kranz=
(*5449
ſpende.
Im Namen der Sinterbliebenen:
Wilhelm Beber, Gärtner.
agd
umſtändehalber
ab=
zugeben. — Billige
Feſtpacht;
Auer=
hahn, Rehe,
Not=
wild, Haſen uſw.
Anfragen u. 0 86
an d. Geſchſt. (2301
8 Uhr ab.
„Meine Frau war über
50Jahre mit einer
häßlichen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wärmſter
nteilnahme an unſerem ſchweren
eluſte und die zahlreichen
Blumen=
ſenden dankt herzlichſt
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Egner,
Fräulein
empf. ſich im Anfert
von Damen= u.
Kin=
derlleidern u. Wäſche,
ſpez.
Konfirmanden=
kleider, bei mäßigen
Preiſen
Kranichſteiner=
traße 31, pi. (*5498
Schneiderin
empf. ſich für Kleider
u. Wäſche. (5459
Annaſtraße 35, 8. St.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen
hat, unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Frau
Chriſtian Matheis Bo.
geb. Haas
wohlverſehen mit den heil.
Sterbe=
ſakramenten, heute vormitt. 5 Uhr
zu ſich in ein beſſeres Jenſeits
ab=
zurufen.
Dietrauernden Sinterbliebenen.
Darmſtadt, Seligenſtadt, 26, Febr. 24.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 28. Febr, 1a3 Uhr, vom
Portale des alten Friedhofs, Nieder=
Namſtädterſtr., aus ſtatt. (5t70
leifen 9
2uia
Neſtaurant Bender
Eliſabethenſtr.
m Felle 7
ſowie auch Wildfelle
Händler erhalten
Sonderpreiſe,” —uu g
Bwieſtler
Schwanenſtr. 12.
Teleph. 1760.
zu tauſch. geſ. (=Bumd Heinrichſtr. 142, 1.,b
„der Gehaftvoffe
aiss der billigste und zigſeich.
der feinste Cee im Verbrauch
Geſucht wird:
Eine ſchöne 5-6=
Zim=
merwohn. im 1. Stock
mit elektr. Licht uſw.
in ſchöner freier Lage.
Gegeben wird:
Eine ſchöne große
4=Zimmer=Wohnung
im 3. Stock mit
reich=
lichem Zubehör; evtl.
Vergütung nach
Ver=
einbarung Angebote
unter N 64 an die
Geſchäftsſt. (1362a
Zimmertauſch
Darmſtadt — Frankfurt.
Student ſucht
Zim=
mer in Darmſt. geg
Tauſch d elterl.
Zim=
mers in Frankf. Ang
an Seemann,
Frank=
furt a. M., Eſchers.
erlandſtr, 76.
behaftet. Kein
geſundes Fleckhen hatte ſie auf
dem Leibe. Durch Zucker’s Patent=
Medizinal=Seife wurdendie Flechten
— in 3 Wochen beſeitigt. Dieſe Seife iſt
Freibank Schlachth. Tauſende wert. E. W.‟ Dazu Zuckooh=
Mittwoch vorm. von Creme ſnicht fettend und fetthaltig).
In allen Apotheken, Drogerien und
Parfümerien erhältlich.
Komfortable Vier=
Zimmer=Wohnung KMöbl. Zimmer?
mit Gas, Bad und
elektr. Licht geg. ein= Vornehm möbl.
Wohn=
fachere 4 Zim.=Wohn. u. Schlafzim. z. verr
mit Bad u. Linoleum Süigelſtr. 15, Lnd./‟
Frau Anna Müller Koch, 1 od 2gut möb
Ofiendach, Biebererſt. 51, Zim „Wohn=u.
Schlaf=
z. Zt, Darmſtadt, m. el. 4 zu vi /7531
Taunusſtr. 25, part.
Tauſche eine 3 3.r bei Bolbach, 2 gu
Wohng. im 3. Stock möbl. Zimmer m
(Johanuesviertel” geß Küchenben u. Kell
aller Art kauft dauernd eine 3 8=W. im 1. 0d, an älteres, kinder
zu hohen Preiſen. 2.St mit heizb. Manſ. BZeamken=Eyepaar
od 18.=W. in gt. Lage vermieten. (754
Angebote u. 0: 113
Geſchäftsſt. (3520 Riedeſelſtr. 48, I, be
Raab, ſchön möb
DagerräumegA Wohn= u. Schlafzin
R
f. zu verm. (*54
Lager: oder Ge= Beckſtraße 76, I. b
ſchäftsräume, eb. M Schmitt, möbl. Zim
Büro, zuſ. oder
ge=
trennt z. verm. (e545z mer zu berm. 454
Heide bergerſtr.25, pt Penſionen.
Schülerinnen, ſowie
Fabrik= berufst junge Mädch
find gute Aufnahme
räume in der Famlie. Herd
Mehrere 100 qm mit weg 70. 45436m
Lagerraum, f Möbel= Ireneſtr. 2, II., be
fabrikation o. Schrei= Knispel (10 Min. vo
nerei beſ geeignet, da Merck und Hochſchule
vollſtändig. Inventar, entfernt), frdl. möbl.
Keſſelhaus u. kompl. Wohn= u. Schlafzim.
Maſchinenraum vor= mit beſond.
Eingan=
handen, ſofort zu ver= zu verm. (552
mieten.
(2297 Möbl. Zim. m. Nenſ.
Angeb. unt. O 79 ſehr gut. Hauſe z. vm.
an die Geſchäftsſtelle, Vorbeh. /enehm. d. W.=A.
Noßdörferſtr. 78, I
Ge=
deckter Lagerraum
745 gm, a. d.
Heidel=
bergerſtr. gelegen, ſof
vermietbar. J. Nohl
Martinſtr. 24. (*3me
Näh. Geſchſt. 5230on
Roßdörferſtr. 23, I
b. Schne der, ſchön möb
Zimmn, ſof z vm. 174
Erbacherſtr. 46, I
bei, Burker), möb
im, im Kaffee z. v.
Nummer 58.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Februar 1924.
Seite 7.
Reich und Ausland.
Vom Eiſenbahnwagen geſtürzt.
Mannheim. Am vergangenen Samstag, vormittags zwiſchen
10 und 11 Uhr, bekam ein in der Neckarſpitze wohnender, 67 Jahre alter
Vagerarbeiter beim Beſteigen eines Eiſenbahnwagens mit Briketts auf
ſeiner Arbeitsſtelle in der Neckarvorlandſtraße das Uebergewicht, fiel
rückwärts zu Boden und blieb auf der Stelle bewußtlos liegen. Der
Verunglückte wurde nach dem Krankenhaus verbracht und ſtarb auf
dem Transport dahin.
Raubüberfall.
Ludwigshafen. Am Samstag abend zwiſchen ½ und 347 Uhr
drangen drei Perſonen in die im Hauſe Denisſtraße Nr. 17, parterre,
gelegene Wohnung der Geſchwiſter Sieber und verlangten unter
Vor=
halten eines Revolvers die Schlüſſel zum nebenan liegenden Bureau
und Kaſſenſchrank, welche ihnen auch ausgehändigt turden Unter
An=
drohung des Erſchießens hielten zwei von ihnen dic anweſenden Per
ſonen in Schach, während der Dritte ſich mit dem Schlüſſel ins Bureau
begab und den Kaſſenſchrank öffnete. Es fiel ihm jedoch nur etwa 100
Mark Silbergeld in die Hände, welches aus früheren Fünf=, Drei=,
Ein=
mark= und Fünfzigpfennigſtücken beſtand. Darunter waren eine Anzahl
Jubiläums=Dreimarkſtück= init dem Bildnis des Großherzogspaares von
Baden und dem früheren d=unſche: Kaiſerpaar. Zwei der Täter trugen
eine ſchwarze Halbmask; s Juch, welche die untere Geſichtshälfte
ver=
deckte, während der Drittz en rotes Taſchentuch mit hellen Punkten auf
die gleiche Weiſe vorgebunden hatte. Nach der Tat entfernten ſich die
Täter mit der Drohung, wenn ſich jemand vor 10 Minuten rühre, werde
er erſchoſſen.
Unglücksfall.
Pforzheim. Im Elfingen bei Leonberg (Württ.) trug der
13jährige Sohn des Schmieds W’lhelm Stendle ſeinen 10jährigen
Bru=
der auf der Achſel. Er kam dabei zu Fall, wobei der 10jährige Knabe
die Wirbelſäule brach und alsbald tot war.
Ein gerifſener Schwindler.
Köln. Ein großangelegter Kreditſchwindel iſt einem Kölner
Berg=
werksdirektor a. D. gelungen. Nachdem er vorher an verſchiedenen
Plätzen und Stellen einen großen Poſten wertloſer Effekten unter
fal=
ſchen Vorſpiegelungen angeboten, hat er in Verbindung mit einem
Sparkaſſenbeamten bei einer kleineren Kölner Bank, die dadurch ins
Wanken geraten, auf Gruuh ſeiner angeprieſenen Wertpapiere ein
Dar=
lehen von 500 000 Goldmari erhalten. Für dieſes befriſtete Darlehen
kaufte er eine Villa, Auts, Wohnungseinrichtung und Flügel, und
be=
dachte auch ſeine Freunde, ſodaß nuh einigen Tagen, nichts mehr von
dem Gelde da war. Obwohl e: mit großer Geriſſenheit zu Werke ging,
wurde ihm betrügeriſch. Abſich; nachgewieſen, und er wurde von der
Kriminalpolizei feſtgenommen.
Ein gemengefährlicher Hochſtabler.
Köln. Ein gemeingefährlicher Hochſtabler, der unter dem Namen
Freiherr von Waldenburg in Bonn, Godesberg und Umgebung
aufge=
treten und Wechſelbetrügereien und Logisſchwindeleien in großem
Um=
fange betrieben hat, iſt in der Perſon eines gewiſſen Heinrichs aus
Dan=
zig feſtgenommen worden. Heinrichs ſetzte ſeinem Treiben die Krone
auf, als er ſich auf Grund eines gefälſchten Dokumentes bei einer
nord=
deutſchen Bank 26 000 Dollar erſchwindelte. Er hielt ſich zuletzt einige
Tage in Köln auf und wurde, obwohl er eine andere Fluchtrichtung
durch geriſſene Machenſchaften vorzutäuſchen ſuchte, über München nach
Kufſtein und von da durch Vermittelung der Grenzpolizei von einem
dortigen Beamten nach Italien verfolgt und in Verbindung mit der
italieniſchen Kriminalpolizei in Meſſina feſtgenommen. Außer einer
vollſtändig neuen wertvollen Reiſeausrüſtung konnten noch 20 000 Dollar
bei ihm beſchlagnahmt werden.
Noſiama=Brot.
Leichtverdaulichſte und wohlſchmeckendſte Form des
Roggenvollkorn=
brotes. Mit wenig Butter ein feines Brot zum Frühſtück und für
den Abendtiſch. Noſiama=Brot regelt wohltuend die Verdauung
und die Darmtätigkeit.
In Darmſtadt zu haben bet: Faßbender, Eliſabethenſtr. 6: Faßbender,
Ludwigſtr.; Held, Karlſtr. 24; Matzelt, Schulſtr. 4; Latz, Grafenſtr. 16;
Schmidt, Eliſabethenſtr.; Zoll, Eliſabethenſtr. 17; Reitinger, Soderſtr. 2;
(1959m m
Stemmer, Eliſabethenſtraße.
Die größte Textilmeſſe der Welt.
Es gibt kaum eine Induſtriebranche, die auf der Leipziger Meſſe in
einer verhältnismäßig kurzen Zeitſpanne eine derartig ſchnelle
Entwick=
lung durchgemacht hat wie die Textilinduſtrie. Als Sondermeſſe
be=
ſteht die Leipziger Textilmeſſe erſt ſeit wenigen Jahren, dabei iſt ſie
aber bereits die größte Textilmeſſe der Welt geworden und die führende
Verkaufsveranſtaltung des internationalen Textilmarktes. Noch auf der
Frühjahrsmeſſe 1900 gab es unter der Geſamtheit der Leipziger
Aus=
ſteller nur 37 Textilfirmen, jetzt geht ihre Zahl in die Tauſende. Die
Ausſteller ſtammen aus allen Teilen des Reiches, das Ausland dagegen
iſt beſonders durch Oeſterreicher, Tſchechoſlowaken und Schweizer
ver=
treten, alſo Angehörige der Staaten, die in eigenen nationalen
Meß=
häuſern ausſtellen. Das Warenangebot auf der Textilmeſſe präſentiert
ſich in einer Mannigfaltigkeit, die allen Bedürfniſſen der Käufer gerecht
wird, dabei beſonders aber auch die des Auslandes berückſichtigt. Die
Leipziger Textilmeſſe bildet ein beſonderes Meßviertel und wies bisher
ſchon dadurch eine Konzentration auf, daß die Textilmeßhäuſer, in denen
ſie in der Hauptſache untergebracht iſt, räumlich in allernächſter Nähe
der großen Textilmeßhalle Königsplatz liegen. Es ſind das die
Textil=
meßhäuſer Saxonia, Freyberg, Lehrervereinshaus, Ury Gebr.,
Textil=
haus Müller, Steigerwald u. Kaiſer, Gebr. Joske und die
Textilmeß=
halle Graſſimuſeum. Da aber ſchon ſeit einiger Zeit nicht mehr die
Möglichkeit vorhanden war, allen den leiſtungsfahigen Textilfirmen, die
ſich neu an der Meſſe beteiligen wollten, die erwünſchte
Ausſtellungs=
möglichkeit zu bieten, war man daran gegangen, einen neuen großen
Textilmeßpalaſt zu errichten, das Graſſi=Textilmeßhaus, das nunmehr
nach ſeiner Fertigſtellung mit insgeſamt über 5000 Quadratmeter
Aus=
ſtellungsfläche in 7 Stockwerken einer der größten Meßpaläſte Leipzigs
und gleichzeitig das größte Textilmeßgebäude der Welt geworden iſt.
Dieſen gewaltigen Bau, bei deſſen Anlage und Einrichtung alle
Erfah=
rungen berückſichtigt worden ſind, die man auf dem Gebiete des
Meß=
hausbaues bisher gewvonnen hat, haben ſich die Ausſteller aus eigener
Kraft geſchaffen, nachdem ſie ſich in der Graſſi=Textilmeßhaus=A.=G.
zu=
ſammengeſchloſſen hatten. Die feierliche Eroffnung des Graſſi=
Textil=
meßhauſes wird zur jetzigen Frühjahrsmeſſe am Sonntag, den 2. Marz,
erfolgen.
* Aſtronomiſcher Rundfunk.
Die Verbreitung aſtronomiſcher Neuigkeiten auf drahtloſem Wege
wird jetzt jeden Dienstag und Freitag, abends 9½ Uhr, auf Welle 400
und 650 erfolgen. Es handelt ſich dabei um Mitteilungen der „
Geſell=
ſchaft der Liebhaberaſtronomen”, und zwar rührt der Stoff im
weſent=
lichen aus der im Verlage E. K. Mayer in Leipzig erſcheinenden
Zeit=
ſchrift „Sirius, Rundſchau der geſamten Sternenforſchung” her. Auf
dieſe Weiſe werden alle aſtronomiſchen Neuigkeiten, Entdeckungen und
Kometen uſw. ſchnellſtens bekannt. Auf der Welle 400 hört man in erſter
Linie in Berlin und Umgegend; auf der zweiten reicht die gute
Ver=
ſtändigung bis Belgrad und England.
* Hebung eines deutſchen Kriegsſchiffes in Tanganjika.
Nach angeſtrengter Arbeit von 14 Monaten und nach Ueberwindung
vieler Schwierigkeiten iſt von der engliſchen Admiralität, das deutſche
500 To.=Kanonenboot „Graf von Götz” vom Boden des Tanganf ka=Sees
gehoben worden. Das Schiff war verſenkt worden, als es von belgiſchen
Kriegsſchiffen 1916 angegriffen wurde. Die Deutſchen hatten das Schiff
unter Waſſer noch 5 Kilometer weit geſchleppt und dann verlaſſen.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Donnerstag, 28. Februar:
Kalt, vereinzelt Schneefälle, Winde ſpäter zurückdrehend.
falm Din Mücnllensss?
Fehlt Ihnen ausreichendes Kapital zur Anſchaffung
not=
wendiger Einrichtungsgegenſtände? Dann wenden Sie ſich
an Rost & Fischer, Darmſtädter Werkſtätten für
Woh=
nungseinrich ungen, Alexanderſtraße 10, große Auswahl in
ſoliden, geſchmackvollen und preiswerten Gegenſtänden für
die Wohnungsausſtattung. — Zahlungserleichterung ohne
Preisaufſchlag. — Aufoewahrung. (1439a
Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
„Friſch auf mein Volk”.
Wie an dieſer Stelle ſchon mitgeteilt, führt die Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846 (Woogsplatz) am Sonntag, den 9. März, im Großen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters das Feſtſpiel des Münchener Turnfeſtes
„Friſch auf mein Volk” ſowie das große Bühnenſchauturnen zum ſechſten
Male auf. Dieſe Veranſtaltung beginnt um 21 Uhr und iſt um 41/=
Uhr beendet. Die Beſetzung im Feſtſpiel iſt die gleiche der früheren
Aufführungen, in die Turnfolge des Schauturnens ſind Neuerungen
eingefügt. Der Kartenverkauf beginnt am Dienstag, den 4. März bei
Muſik=Arnold, Ernſt=Ludwigſtr. 9. Für die Mitglieder der Darmſtädter
Turnerſchaft iſt ein Kartenvorverkauf am Sonntag, den 2. März,
mit=
tags von 11—1 Uhr in der Woogsplatzturnhalle (Gaſtſtube) eingerichtet.
Allen Beſuchern ſei geraten, ſich frühzeitig mit Karten zu verſehen. Eine
weitere Aufführung vorgenannter Veranſtaltung kommt nicht mehr in
Frage. — Den Mitwirkenden des Feſtſpieles ſei mitgeteilt, daß eine
Hauptprobe am Mittwoch, den 5. Marz, in der Woogsplatzturnhalle,
abends 8½ Uhr, ſtattfindet. Die Mitwirkenden des Bühnenſchauturnens
finden ſich am Freitag, den 7. März, abends 8 Uhr, zu einer Probe
zuſammen. Näheres demnächſt im Anzeigenteil.
H. M.
Südweſtdeutſcher Turnerbund.
Der Südweſtdeutſche Turnerbund (Unterverband des Allgemeinen
deutſchen Turnerbundes) hielt am Sontag in Frankfurt unter der
Leitung des Bundesvorſitzenden Roth=Eberſtadt, ſeinen diesjährigen
Bundesturntag ab. Bei den Wahlen wurde Turnwart Jung=
Wix=
hauſen zum Bundesturnwart gewählt. Das Gaufeſt des Main=
Rod=
gaues findet in Wixhauſen ſtatt, dasjenige des Jahn=Starkenburg=Gaues
in Eppertshauſen und dasjenige des Lahn=Dunsbergbundes in
Wald=
girmes bei Wetzlar.
Handball.
„Heſſen” Verein für Leibesübungen.
Zum erſtenmale hatte die Handballmannſchaft des V. f. L. „Heſſen”
eine fremde Mannſchaft, nämlich die Handballmannſchaft des Wartburg=
Vereines=Mainz zu einem Freundſchaftsſpiele empfangen. „Heſſen”
ſtellte der jugendlichen, aber ſehr eifrig ſpielenden Mainzer Mannſchaft
eine kombinierte Mannſchaft gegenüber. Die erſte Halbzeit ſah die
„Heſſen” ſehr im Vorteil. Dieſe Ueberlegenheit drückte ſich auch in
den 2 Toren aus, die bis zur Halbzeit von den „Heſſen” geworfen
wurden. Nach der Halbzeit kamen die Gäſte auf und legten ſich mit
allem Eifer ins Zeug, konnten bald durch 2 Tore ausgleichen und durch
einen Torwurf kurz vor dem Schlußpfiff das Spiel mit 2:3 für ſich
entſcheiden.
Tageskalender.
Landestheater Großes Haus Anfang 6 und 8 Uhr: Konzert.
— Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete IID):
Tanzſuite, hierauf „Ariadne auf Naxos”. — Orpheum, 734 Uhr:
Ein Walzertraum” — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kinovorſtellungen. — Liedertafel, abends 7½ Uhr, im
Kaiſerſaal (Weißes Zimmer): Generalverſammlung. — Jungdeutſcher
Orden, abends 8 Uhr, im Saalbau: Künſtlerabend. —
Volksgemein=
ſchaft Techn. wiſſenſchaftlicher Vereine, abends 8 Uhr, im großen
Hör=
ſaal des phyſikaliſchen Inſtituts — Techniſche Hochſchule: III. Vortrag.
Verſteigerungskalender. — Donnerstag, 28. Februar.
Nutzholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, im Roßdörfer
Gemeinde=
wald. Zuſammenkunft an der Kubig. — Nutzholzverſteigerung, vorm.
10 Uhr, zu Burg Frankenſtein. — Holzverſteigerung in Meſſel.
Zu=
ſammenkunft morgens 9 Uhr in Abteilung 26 (Abtriebsfläche). —
Verſteigerung von Pappeln, vormittags 9 Uhr auf der Kreisſtraße
Ober=Ramſtadt—Nieder=Modau. — Jagdverpachtung, nachm. 3½ Uhr,
im Rathaus zu Wiebelsbach. — Mobiliarverſteigerung, vorm. halb
t=Ludwigſtr.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuill=ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Derantwortlich für Schlußd en!: Andreas Bauer
Verantwertlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die henzige Rummer hat 12 Seiten
Verkauf
Feiner Handarbeiten
Filetdeken
Gestrickte Decken
Nadelspitzen
Klöppelsptzen
Aufgezeichnete Handarbeiten
Wäsche mit Handarbeit
Frau Elsa Fink-Bücking
(*5473
Hügelstrasse 51
—
Stempel=
GammiftemwerRheinſtr. 19. Tel 2613.
Euffviel Tageolant
die altangeſehene, einzige täglich zweimal
er=
ſcheinende Zeitung der Großſtadt Caſſel. Größter
Depeſchendienſt, um angreichſter Handelsteil,
vielſeitiger Inhalt. Wertvolle Sonderteile, wie
„Steuer u. Recht”, „Handwerku. Technik”, „
Haus=
u. Landwirtſchaft”, „Erziehung u. Unterricht”,
„Der Rundfunk”, Illuſtr. Modenberichte u. a.
Führendes Anzeigenblatt
für Kurheſſen und Waldeck nebſt weitem
Nachbar=
geblet, bewährt ſeit vielen Jahrzehnten,
gleich=
mäßig verbreitet in allen Schichten der
Bevölke=
rung. Monatlich Tauſende von Kleinen
An=
zeigen, bedeutender Stellenmarkt. Anzeigentarife,
Rabattſätze und Probenummern auf Wunſch. (tela
Here=
Seileidangsarinter auer Arr
Waſchmaſchinen
Wäſche und Stoffe
vorzügl. Ausführung,
kaufen Sie geg bequeme Teilzahlung nur bei wegen Aufgabe des
Artikels mit hohem
Nabatt abzugeben.
MEVER & STERN
Donges & Wiest
Darmſtadt, Saalbauſtr. 2—6. (837a Grafenſtr 43. (1632a
Maufel kotekrauek
1 Cyl. 2,8 P.S. mit Getriebe und Kettenantrieb
5.
Besehrteste deutsche Marke (2198a
D Preise bedeutend reduziert —n
General-Vertreter:
9. Donges & Wiest
Vereine erhalten
09
Füt don Brordkäftdar Boilotsport Preisernäßtgung.
Karabiser u. Timmerstatzen, Cal. 6 mm, Flobertgewehre u. Patronen
Rob. Hübner, Waffenhandlung, Ernst-Ludwigstr. 11.
Bauunternehmer!
Wir liefern jedes Quantum
(1730
Granit=Mauerſteine
zum Preiſe von 55.— Mk. pro10 Tonnen mit
ca. 6½cbm Inh. frei Bahnwagen Darmſtadt
Granitwerke Hemsbach. Rüth & Reinmuth
G. m. b. H., Heppenheim a. d. Bergſtraße
Wer nimmt 4 Wocher
alten Jungen in
liebevolle Pflege‟
Angeb. unt. O. 83
an die Geſchſt (*542:
Stärkewäſchez. Bügeln
Wäſche z. Waſchen u
Bügeln wiro angen.
bei billigſter Ber chn
Kiesbergſtr. 7. (eWDsm
Stundenweiſe
Buchführung
Bilanz= u. ſonſtige
ſchriftl. Arbeit.
über=
nimmt diskr. (2116a
N. Baner, Aliceſtr. 32
Wäſche
zum Waſchen, Stärk.
u. Bügeln wird
an=
genommen beibilligſt.
Berechnung.
Matyil=
denpl 11. Vdh, II. (e20
Bast Band
mit und ohne Druck
fabriziertBandfabrik
Gebrüder Bauer
Grossröhrstorf Sa.
TV. 2048
Flottweg=
Motorrad
wenig gebraucht,
billig abzug. (2106gim
Donges & Wieſt.
Karneval=
artikel
in ſchönſter Auswahl
A. Neſſel, N.=
Ram=
tädterſtr. 55. (*543
GELBE
SOKTZ
REEMTSMA
Durch Erſparnis der Ladenmiete und
jußerſte Erſparnis der Geſchäftsſpeſen bin
ich in der Lage, ſelbſtangefertigte erſtklaſſige
Herren, Speiſe= U. Schlafzim.
unter Fabrikpreiſen
ind zu bequemen Ratenzahlungen (2201a
ohne Preisaufſchlag
zu liefern.
Möbelfabrik K. Klenk
Beſichtigen Sie meine Fabriklager
Land=
wehrſtraße 31 und Kranichſteinerſtraße 37.
Maßonziſche ahlunggerſeſchteruingf
Bekannte größere Maßſchneiderei
außer=
halb Darmſtadts empfiehlt erſtklaſſ.
Anzug=
ſtoffe an erſte Veamten, Kaufleute u. unge ellte
unter Garantie feinſter Verarbeitung u. Sitz.
Zahlungserleichterung wird gewährt. Bei
Bedarf bitten, ob Muſter oder
Vertreter=
beſuch erwünſcht. unter N 115 an die
Ge=
chäftsſtelle ds. Bl. mitzuteilen. (2105g
Dié Gelbe Sorte Ist eine Gebrauchselgarette
für besonders hohe Oualitätsansprüche. Bel
Ihrer Zusammenstellung wurden — neben
har-
monisch sich ausgleichenden oberen
Sortle-
rungen weicher mazedonischer und türkischer
Provenienzen — die gehaltvollen Tabake des
Kanthi-Distriktes bevorzugt.
Gas geſpart—
Geld gewonnen!
Das Inſtallations=Geſchäft von
Bernh. Gans, Rheinſtr. 47
empfiehlt einen neukonſtruierten
Gasſparbrenner — 60% Gaserſparnig.
Derſelbe kann in jedem Kocher u.
Gasherd leicht eingebaut werden.
Gutachten von Gasanſtalten und
Gasautoritäten liegen vor.
2 Liter Waſſer bedürfen zum Kochen
mit dem alten Brenner ca. 165 Liter,
mit dem neuen Brenner dagegen nur
ca, 75 Liter Gas.
Aufträge erbitte per Karte.
(1909a)
Wegen Auflöſung der
Städt. Möbelſtelle
Alexanderſtraße 20
(im gelben Hof) werden alle Einlieferer
von Gegenſtänden aufgefordert, bis
ſpäteſtens 29. Februar den Erlös oder
die nicht verkauften Gegenſtände in der
Zeit von 8—1 Uhr abzuholen. (st 2289
Selte 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Februar 1924
Nummer 58.
Schauspiel in 5 Akten mit
ioletta Napterska • Olga Engel
Ruth Weyher • Ludwig Trautmann
Bis Aüste baldelseil
Eine Goldgräberepisode aus Alaska in 5 Akten.
Motto; Wild und weit sind meine Grenzen,
Ernst wie der Tod ist mein Streben.
Von meinem eisigen Throne aus
Regiere ich seit 1000 Jahren. (2279imd
SüKuDa Süddeutſche
Kunſt=Werkſtätte
für Inſtrumentenbau
Darmſtadt Gitarren Lauten Erzeugniſſe Mandolinen deutſcher Kunſt Wer Zithern Richard
Nieder=
Ramſtädterſtraße Hinz
Wt
Vervielfältigungen
Maſchinendittate
nur Qualitäts=Arbeit
Bäumers (63a
Maſchinen=Schreibſt.
Rheinſtr 8. Tel 1223.
Schillereck
Marktplatz 12
mpfiehlt ſeine
beſt=
eingerichteten (742o
Fremdenzimm.
zu ſoliden Preiſen.
Die allgemeine Wirtſchaftslage veranlaßt
uns, den Kauf von
Minterwägen und
Maspfponwägen
am Sonntag, den 2. März 1924
im „Fürſtenſaal” — Anfang 6 Uhr
Mitgliedskarien ſind abzuholen bei:
Samen=
handlung Wenz, Kirchſiraße 12 — Simon,
Papierhandlung, Grafenſtraße. (5294
KOHR
Motorrad=Klub „Heſſen”
D. M. V.
Geſchäftsſielle: Schillerplatz Nr. 12
Telephon 2406
Motorrad=
Tüner.
erſcheint am
Donnerstag, den 28. Februar
abends 7½ Uhr
im Fürſtenſaal.
Es referieren die Herren:
Kalinowsky
Fritz von Opel
Pullig
über das Thema:
Su, win ver
D M. P..
Eintritt frei!
232
Honntag, den 9. März 1924
nachmittags 4 Uhr
Generalverſammlung
Brauerei,„Zur Krone‟ (Odenw.=Zimmer)
Tagesordnung:
Jahresbericht. Kaſſenbericht. Wahldes
Vor=
ſtandes. Verſchiedenes.
Um zahlreichen pünktlichen Beſuch bittet
(2302
Der Vorſtand.
Brillanten, Gold-
und Silberwaren
kauft Kurtz-Wulf
gstrasse 2. (2025a
Landestheater.
Großes Haus.
Mittwoch, 27. Febr.
Abends 6 u. 8 Uhr
Konzert
d. Städt. Akademie
für Tonkunſt.
(Mozart=Abend.)
Kleines Haus. (V281
Zuſatzmiete II7
Szeniſche Uraufführung
Tanzſuite
von R. Strauß.
Hierauf:
Ariadne auf Naxos
von R. Strauß.
Anfang 7, Ende 10 Uhr.
Preiſe: 2—10 Mk.
Hypotheken=
gläubiger=
Schutzverband
Landesgruppe Heſſen.
Donnerst., 28. Febr.,
abends 8 Uhr,
Hauptverſammlung
im Feierabendſaal,
Wegen Beſprechung
wichtiger Fragen iſt
das Erſch. der Mitgl.
dring. erw. (2252gm
dramug-
u. Platten
die
D neuesten
Sachen
Reraraturen
an allen Muſik=Inſtr.
ſachgemäß und billig.
945a V. Bund,
Schuchardſtr. 9.
Photograph.
Aufnahmen
jeder Art.
Vergrö=
ßerungen nach jedem
Bilde fertigt gut,
chnell u. bill, (1363a
Paßbilder
(Lichtbild.) in 1 Std.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9.
Schokoladen.- Zucker-
und Backwaren, Kakao,
Tee und sonst. einschl.
Artikel :
Oſter=Artikel
in reicher Auswahl
Lagerbesuch
empfehlenswert
Luiſenſtraße 36 geoga) Fernruf 3278
zu erleichtern. Bei ſofortiger Bezahlung
gewähren wir Rabatt oder wir räumen
Teilzahlungen ein, wodurch einem jeden
die Anſchaftung eines Kinder= oder
Klapp=
wagens eimöglicht wird. / Wir verweiſen
noch auf die von uns unterhaltene große
Auswahl und auf die Annehmlichkeit des
Kaufens in einem leiſtungsfähigen
Taden=
geſchäft mit fachmänniſcher Bedienung
HOongtse Tien
O. Faix 8 Söhne
Bigein Benroauf
Uonanb Zezfche
Kaiſerſaal • Reſtaurant• Fürſtenſaal
Grafenſtraße 18—20
Heute
Großes Doppel=Schlachtfeſt
verbunden
mit angepaßtem Konzert
M. Weber
Es ladet ein
Gg. Chriſt jr.
(*5095om)
Ein Halzertraum
Biete an allerfeinſt
Holſteiner
Meiereibutter
zuTagespreiſen. Zum
Verſand kommt nur
friſche, erſtklaſſige
Ware in Paketen von
5 u. 9 Pfd. an Pri
vate unt. Nachnahme
A. Oppermann,
Fegeberg i. Holſtein
Butter= u.
Käſeverſand=
haus, (IV, 2108
Karlheinz Baum vom Neuen Operetten-
theater i. Frankfurt a. M. a. G.-Alma Saccur
a. G. / Adolf Jordan / Gustav Bertram Kartenverkauf: de Waal, Rheinstraße 14
und Verkehrsbüro am Ernst-Ludwigsplatz 2308
Ne
Korb=u.
Stuhl=
flechterei
Korb=
möbelreparat.
Willy Klöß (Bl
Beſſungerſtraße 70.
Zuchen= und
Eichenbrennholz
geſchnitten ℳ 1.40
ofenfeitig ℳ 1.50
liefert frei Haus
Peter Seeger IV.
Pfungſtadt
Kaplaneigaſſe 50
Teleph. 76, (2314md
Jungdeutſcher=Orden
E. P.
Boſch=
Licht und
Anlaſſer
bauen wir, in jeder
Wagen ein. (1535a
J Donges & Wleſt
Grafenſtraße 43.
abgeholt ℳ 0.80
Hektoliter. (B223:
Heinrich KellerSohr
Heidelbergerſtr. 28.
Telephon 101
Mittwoch, den 27. Februar 1924, abends 8 Uhr
im Städt. Saalbau
Kunftiersabens
unter Mitwirkung der Damen Frau
Baumeiſter Jacobs, Frau Schneider=
Gothe u Frl Aenne Dsborn u der Herren
E. Göbel u. Weller v. Heſſ Landestheater
Muſikaliſche Leitung Herr Kapellmeiſter Dr. Wedig.
Karten zu 2.—, 1.50 und 1.— bei Konzert=Arnold,
Wilhelminenſtraße, Leuthner, Ernſt=Ludwigsplatz 8
und an der Abendkaſſe ab 7 Uhr.
Der Reinertrag iſt zu Gunſten der Geuſenküche (
Volks=
küche) am Riegerplatz beſtimmt. 2323
A6
Gardinenwagen,
Mö=
beirolle. Möbelwagen
wird tageweis verliehen
Hügelſtr. 15. Laden (61=
Reiche Ausw. neuer
Da=
men Masken, Pierrots,
Dominos, H. u. D., z. verl
Mühlſtr. 40, I. (*5336im
D.=Mask., Rokoko
H.=Domino zu vei
eihen. Magdalenen
raße 9. (*532 im
Dam. Maskenanzüge
zu verleihen. Näheres
Geſchäftsſt. (*imdf
Maskenanzuge
zu verleihen (1939
Nd.=Ramſtädterſt 16.
Auswahl ſchöner
Damen=Masken
bill. zu verl. (1678a
Schuchardſtr. 8, III.
G. 8. H. Wagner
Kunſihandlung (112.½a
Verungen Elifabethenſtraße Nr. 2
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=
Verband, Deutſchnationale Kranken=
Kaſſe, Verwaltungsſtelle Darmſtadt.
Die Jahreshauptverſammlung der
Kran=
kenkaſſe findet gelegentlich der dieswöchigen
Zuſammenkunft am Donnerstag, den 28.,
abends 8½ Uhr, in der alten
Geſchäfts=
ſtelle, Alexanderſtraße22 (Infanteriekaſerne)
ſtatt. Wir bitten um vollſtändiges Erſcheinen
der Mitglieder.
(2316
Der Vorſtand.
Schriftliche Heimarbeit geſucht!
Nachtragen von Büchern
: Adreſſenſchreiben ete.
Angebote unter O. 104 an die
Geſchäfts=
ſtelle dieſes Blattes.
(2322
2 neue Maskenanz.
Pierrette(Herru Dame)
zu verleih.
Eckhardt=
ſtr. 1, Laden. (*‟"mt
Feſche Damenmaske
(Seide) u ſchw.
Do=
mino zu verl. (*5419
Kahlertſtr 22, 1. St
Seid. Maskenkoſt.
(Türkin)z. verl.
Kirch=
ſtraße 12, III., I. (*5407
Damen=Masken
u verleihen. (1921a
Rößdörferſtr. 53, pt.
Mas ken koftüme
(Türkin, Roſev
Stam=
bul) zu verleih. (*5409
Heinheimerſtr 77, III.
Pierrette-Anzug
zu verleihen Karlſtr.
Nr. 11, 1. St. (*5431
Näh. Geſchäftſt.
Ko
u. H.=Masken
verl
5418
MTUSSI
GEWÜRZE
sind die beste
Mtussi G. m. b. H.
Mürnberg
Damen=Maske
zu verleihen (*5168
Kaupſtraße 27, pt.
2 D.=Masken
(Bulgar.) zu verl.
*5509) Karlſtr. 30, I
Maske (Spanier) z. ver!
Beckerſtr. 23,II., I. /*Bun
frei ins Haus geliefert Herren= und Damen=
1.-jeHektoliter, maske z. verl (*5194
Sandbergſtr. 49, II., I.
Schon=Maskenkoſtüme
für Damen u. Herren
zu verleihen. (*5495
Annaſtraße 8, p.
Damen=Masken
gr. Auswahl, elegante
u. einfachere (Rokoko
Haremsdame uſw.) zu
verleihen
Schuchard=
ſtraße 8, III. (*5278
—
Oe
1 Herren=Maske
bil=
lig zu verl.
Pankva=
tiusſtr. 5, pt. (*5497
Maskenioſtüme für
Herren und Damen
bilſig zu verleihen
Langgaſſe 53, I.(*5500
Sch. Maskenanz. 3. verl.
Anzuſ abends n. 7 Uhr
Haupſtr. 44 I. (*5486
D.=Maskenkoſtüm
(Goldfiſch zu verleih.
John, Schollweg 2,
5461) Seitenbau r.
1 V. O. D.
Wotertädut
2 PS. 4 PS. 8 PS.
mit Getriebe sind
das Ergebnis
23jähr. Erfahrung
Alle Modelle auf
Lager
Dolle & uemp.
Grafenstr. 20/22
Ang
DARMSTADT.
LVDWIGSRPLATZ ÄÄ
in Originalpackungen
verdankt den gut. Ruf u.
großen Umsatz nur der
Vorzügl chkeit seiner
Oualität
Geplon, Chuua u. Indlseh. Tee
in Kisten sowie lose, zu
billigsten Tagespreisen
Carl Schaller, Larlsruhe
(Baden)
Tee-u. Vanille-Import
2 Zylinder 3 P.S. Kettenantrieb, 3. Ganggetriebe
— Fabrikat der Deutſchen Werke, Berlin —
Vorzügliches, bewährtes Tourenrad
Preis für 1924 nur G.=M. 1350.—
Zahlungserleichterung
Generalvertreter:
Grafenstraße 43
(2199a
Rummer 58.
Darmſtädter Tagblatt, Mitttvoch, den 22. Februar 1924.
Seite 9.
Residenz-Theater
UnieheTReatef
die beiden nordischen urkomischen
Rar und Patadliort Menschen in dem Sakt. Lustspiel
Die diddt das Aastlänenk
Ein Kammerfilm in 6 Akten mit Carl Ebert, Lucie
NRA HStich, Giga Tschechawa, Fris Vortner.
nächste Programm zeigt der Oeffentlichkeit den Film:
mit der einzig
existierenden del Ascesang Brennpunkt d. Kühr=
Original-
Moetallae Aufnahme AilliädeleTO ligenzeuge der
Herr v. Bastineller wird den Film Bersönlich erläutern!
Der Sensationsyrozeß
6 Akte.
Der Regattafürst
Sport-Lustspiel in 3 Akten.
Als Einlage um 3 und 8 Uhr:
Die Finanzen
des Großherzogs
Abenteuerfilm in 6 Akten.
Herr v. Bastineller
hat monatelang im
kampfes gestanden
und war
Erschießung
der
Kruppschen
Arbeiter.
(*5516
HALA
RIMAN
HAMBUNG-AMERIKA LIMIR
UNITED AMERICAM LIZZ
CHARRIMAN LINE)
Nach
NORD-AMERIKA
SOD-AMERIIA
CANADA
CUBA — MEXIco
OSTASIEN, AFRIKA USW.
Billige Beförderung, vorzügliche Verpflegung
Unterbringung in Kammern in allen Klassen
Etwa wöchentliche Abfahrten von
HAMBURG NAcM MEW VORK
Auskünfte und Drucksachen durch
HAMBURG-AMERIKA LINIE
Hamburg- Alsterdamm 25
und deren Vertreter in:
DARRSTADT, Adolph Rady
Zimmerstraße 1
(9702
Pfungstadt, Jakob Zimbrich, Eberstädterstr. 15.
demjenigen, der mir die Täter nam
haft macht, die mir in der Nacht vom
23 auf24. Febr. meinen Schaukaſten,
Wilhelminenſtr. (frühere Infanterie
Kaſerne) ausgeraubt. Verzeichnis
der geſtohlenen Bilder einzuſehen
im Geſchäft.
(*5448
Franz Langheinz
Kunſthandlung und Einrahmungsgeſchäft
Karlſtr. 25, Ecke Hölgesſtr. — Telef. 1747.
HoZuerſeigerung.
Donnerstag, den 28. Februar
fd. Is., werden verſteigert aus Diſtr. I
Eichen, Abt. 1, 17. 20, 23, 26, 39 und
das Dürrholz aus Förſterei
Thomas=
hütte, u. zw. Scheiter, rm: 177 Buche
63 Eiche, 10 Kiefer, 4 Lärche; Knüppel,
rm: 14 Erle, 3 Eſche, 15 Fichte, 1 Lärche,
8 Kiefer; Knüppelreiſig, rm: 246 Buche,
Hainbuche, 49 Eiche, 9 Eſche, 20
Wey=
mouthskiefer; Reiſig, rm: 300 Buche;
Stöcke, rm: 48 Buche, 8 Eiche, 39 Fichte.
Das Holz iſt vorher einzuſehen.
Unter=
ſtrichene Nummern ſowie die Buchen=
Hainbuchen= und Eichen=Knüppel kommen
nicht zum Ausgebot. Zuſammenkunft
morgens 9 Uhr in Abt. 26 (
Abtriebs=
fläche). Auskunft durch Herrn Förſter
Schmidt zu Forſthaus Thomashütte.
Meſſeler Forſthaus, 22. Febr. 1924.
Oberförſterei Meſſel.
(2188
Schlag.
Tätcttt
AuLiETT
Friedr, Eiermann A.-G.
Darmstadt
zu kaufen geſucht. Nur Feſtangebote
können berückſichtigt werden. — Angebote
unter M 131 a. d. Geſchſt. ds. Bl. (1947mmm
Stssesttttttt
Wir bitten um gefl.
Beachtung!"
Kaufen Sie bei uns zu
billigſt. Tagespreiſen:
Korbmöb. ſow. Körbe,
Bürſt., Beſen u.
Roß=
haarbeſen in jed.
Aus=
führg., Kokosmatten.
Putz=u. Bohnertücher,
Auch
werden Stühle
von beſtem Material
gut und dauerhaft
geflochten. (5460
Außerdem bitten wir
unſere
verehrteKund=
ſchaft, die ſchon länger
hier habenden
Korb=
reparat, ſowie Stühle
abholen zu laſſen!
Blinden=
Beſchäftlgungsanſtalt
Darmſtadt
Karlſtr. 21. Tel. 3000.
Mignon=
Schreibmaſchine
gut erhalten, billig
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (148a
fe
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offen von 9=7Uhr. /2o
1000 d.-Mark
auf I. Hypothek eines
Hauſes zu leihen
ge=
ſucht. Angeb. unter
O78 Geſchſt. (*5400
2-300 Mk.
zu leih. geſ. geg. gute
Sicherh. f Geſch=Zw.
Ang. u. 0 90 Gſchſt.(*
10000 Mk. auf erſte
wertbeſt. Hyp. zu leih.
geſ. Ang. u. O. 112
an die Geſchſt. (5515
Einziehung
Meiu ſchei geſtnartſtheine
Die von mir ausgegebenen
Feſtmarkſcheine
zu
1/4, ½ar 1, 2 und 5 Mark, die nur für den inneren
Verkehr in meiner Firma beſtimmt waren, von denen
aber ein Teil auswärts in Zahlung genommen wurde,
rufe ich hiermit zur Einlöſung bis 31 März ds. Js. auf.
Die Einlöſung erfolgt durch die Hauptkaſſe der
Firma E. Merck, Frankfurterſtraße 250, zum Berliner
Briefkurs des Vortages.
Nach Ablauf des 31. März 1924 verlieren die
Scheine ihre Gültigkeit.
Darmſtadt, den 26. Februar 1924.
E. Merck.
(2321)
Verkäufe
4 gleiche
Bieder=
meier=Stühle (
Ori=
ginal),
Kirſchbaum=
holz preisw. z. verk.
„Blumen u. Kunſt”
Wilhelminenſtr. 10.(
Büroſchreibt. 160X72
Tiſch 130 X98
5444) Tiſch 112X7
z verk 8.erfr. Gſchſt.
Heimkino
fabrikneu, erſtklaſſige
Arbeit, mit Zubehör
zu 120,K zu verkauf
Näheres in d. G3
ſchäftsſtelle. (2330
Fahräder
billig abzugeben. (642a
Erbacherſtr. 12. Laden. V
2 PS., Leerlauf,
390 ℳ. Modell 23.
Motorradzentrale 1*
A. Langer jr. Frank= auf Seide gearbeitet,
furterſt. 24. Tel. 1545.(* Aktenſchrank — Neues Herren=
und Damenrad
billig zu verkaufen
(erſte Marke), event.
Tauſch, gegen Leicht=
motorrad, Gg. Storch,
beiMiſar, Mathilden=
( 5401
platz 17. Flottweg=
Motorrad, gut erh.,
zu verk. Niedlinger=
ſtraße 19, II. (:5468 25 Rm Buchen=
Scheitholz
trocken, z. vk. Diſchinger,
Dfeburgerſtr. 89. (25412/ Zieka 5 Ztr. Hen
zu verkaufen, (5483
Wagner, Dieburger=
ſtraße 4, 2. Stock. Zu verkauf.: Gute
Singer=Nähm. 80 ℳ,
mehr. P. Schuhe u.
Büch Näh Gſchſt. (ener
Cutaway
m. Weſte, ſchl. Figur,
2 Gänge, faſt neu, zu verkaufen. 80 ℳ.
Aliceſtr. 2, II. (*5411
Gehrock Paletot,neu,
für großen Herrn zu
verk Gerron. Schneider.
Kaupſtraße Nr. 37,
2. Stock, Iks. / 5439md
—
Faſt neue Damen=
Lachalbſchube, Gr. 36,
10 ℳ, 1 P.
Schlitt=
ſchuhe, Gr 23, 5 ℳ,
zu verk. Arheilgerſtr.
Nr. 37, Hhs (25487
Küche, Küchen=
Ein=
richtung zu verkauf
Schreinerei.
Ludwigs=
höhſtr. 35. (e5299im
Man verlange ausdrücklich „Schaller’s Tee‟.
5-6000 Goldmark
geg. Ia Sicherh. geſ.
Angeb. unt. 0 106
Geſchäftsſtelle, (*5506
Für 32 G.-M. 4 m
ſchw. Crepe de Chine
u. ſchw Mädch enjacke
zu verkaufen. (e5451
Wendelſtadtſtr. 23, II.
I
Rücheneinrichtung
zu verk. Schreinerei
Ludwigshöhſtr. 35.
1 Bertikot, 2 eint.
gleiderſchr., 1 oval.
u. 1. Tiſch, 1Eisſchr.,
1 Waſchſchr., verſch.
Petr. Lamp., 1 Nacht
tiſch z. vk. Anzu) von
1 Uhr ab Hochſt. 44,I. (
Bettſtelle, Matratze,
Küchentiſch (
pitsch-
pine), je 25 ℳ,
Deck=
bett 15 ℳ, oval pol
Tiſch u. 3 Stühle 40,4,
alles gut erhalt., zu
verk. Beſſungerſtr. 45,
2. Stock. ((5481
30 Ztr. Trgkr., kompl.
plt. Geſchirr zu verk
Soderſtr. 60. (*5406
1Leiterwagen bill. z
vk. Fuhrmannſtr. 12,4
k3. Bergmann. / 5463 Immobilien 8 DaN
haus
aldigſt beziehbar, zu
auf. geſucht. Ang. u.
548
2103 Gſch Verkaufé
villenartig gebautes,
aſtöck. Fckheus
in angenehm u. ruh
Lage in Darmſtadt.
Angeb. erbitte unter
O. 72 poſtlag. Schwal=
bach Soar. 4X4 Zimmer
haus
den m. 4Z.=Wohn
u. Möbel f. 20 000 ℳ
ſofort zu verk Ang.
O 107 Geſchſt. (*550 AUnterricht 8 Gründl. Klatz Unter
richt (m. Theorie) er
teilt konſervat, gebild
Dame (i. eig. Hauſe),
Ang. unt. O. 109 an
die Geſchſt.
Engl. und Franz.
Konverſatlons=Stund.
werden erteilt
Gräfin Büdingen
Oſannſtr. 35. (B 2315 AkäufeK
Gebr. Roßhaar=
Matratzen, auchk
defekt, zu kaufen geſ.
Angeb. unter N 44
Gſchftsſt. / 4832dson Perſer=
Teppiche
Brücken, alt
gut erhalten, aus Pri=
vathand zu kaufen ge=
ſucht. Gefl. Angebote
unter O. 97. an die
Geſchäftsſt. (V2312 mittelgr., zu
Riſten kaufen geſ.
Kleinere abzug. oder
größere umzutauſch.
Kodmann. Waldſtr. 4.
Tubaphon zu kf. geſ.
Ang m Prs.unt. 0.80
an d. Geſchäftſt. ( 5410 ATiermarkt 1 Zuchthahn
2 Haſen
(franz. Widder) zu vk.
Soderſtr. 58. (5414 Wach=
ſamer Pinſcher
zu verk. Fuhrmann=
ſtr. 9, Gebhardt. (*Dus M Dogge u
(ſturkes Tier) getigert
(Prachtexempl /1½5
alt, ſehrſcharf,eign ſich
gut z. Bewachg größ.
Gelände od. Geſchäft
ſof. z. verk. Weißmantel,
Schulſtr. 2. (e5403 Wo ſteht raſſenreine,
weiße Zwergſpitzrüde
zum Decken frei?
Angebote an:
Gg. Schaffner
Griesheim b. D.
Neue (e5462
Darmſtädterſtr. 10. Verloren R Habe Samst. nachm.
m. grauen Feepelz
verloren. Abzugeben
gegen gute Belohn.
Oſannſtr. 50, (* 5493 Entlaufeng
Aus den Amtsverründigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paar alte Schnürſchuhe,
1 Paar ſchw. Damenhandſchuhe. 2
Taſchen=
tücher und 1 Paar Kinderhondſchuhe. Ein
ſchwarzwollener Handſchuh. 1 gelber
Man=
telgürtel. 1 ſchwarzer gepreßter
Plüſch=
muff. 1w. Spitzentaſchentuch. 4
Dollarſchatz=
anweiſungen. 1 lange vergoldete
Hals=
kette. 1 gelbl. Wildlederhandſchuh. 9 Stück
Fünfhundertmilliardenſcheine. 1 kleiner
brauner Kinderhandſchuh. 1 Paar graue
Handſchuhe. 1 Wagenrad. 1 gold Brille,
— Im Hallenſchwimmbadliegengeblieben:
1 brauner” gefü terter Herren=
Glacéhand=
ſchuh. 1 kleiner ſilberner Ring 1 Doublé=
Manſchettenknopf. — Zugeflogen: 1 weiße
Kröpfertaube mit Klubring. — Zugelaufen:
11 braungetigerter Jagdhund. 1 roter
Hof=
hund. 1 grauer Schnauzer. 1 Deutſcher
Schäferhund. 1 graue Katze, 1 br. Dackel,
NB. Die Fundgegenſtände, welche vom
1. 4. 22 bis 1. 3. 24 als gefunden
abge=
liefert und nicht abgeholt worden ſind,
da=
runter eine größere Anzahl Schlüſſel,
ge=
langen am 4. 3. 24, vorm. 10 Uhr, auf
Zimmer Nr. 16, Polizeiamt, Hügelſtr. 31/33,
zur öffentlichen Verſteigerung
Amtsränme des Lebensmittelamtes.
Unſere Amtsräume befinden ſich von
morgen (Donnerstag) ab im
Hinter=
bau des ehemaligen
Hauptſteuer=
amts, Pädagegſtraße 1.
Darmſtadt, den 27. Februar 1924.
Lebensmittelamt. (St. 2311
Für die Zeit vom 1. April 1924
bis 31. März 1925 ſoll vergeben werden:
1. Die Lieferung von etwa 3600 Kilo
Kochſalz, 3000 Kilo weiße Bohnen,
3000 Kilo geſpaltene Erbſen, 1500 Kilo
Linſen, 2000 Kilo geſchälte Gerſte,
1200 Kilo Gerſtengrütze, 1200 Kilo
Grieß, 2000 Kilo Haferflocken, 600 Kilo
Bandnudeln, 600 Kilo Sago, 2000
Kilo Reis, 400 Kilo Malzkaffee, 700
Kilo Kaffee=Erſatz, 6000 Stück
Hand=
käſe, 8 Tonnen Heringe, 500 Kilo
Ochſenfleiſch, 500 Kilo Schweinefleiſch,
500 Kilo Wurſt, 100 Kilo Speck, 500
Kilo Pflanzenfett, 500 Kilo Margarine,
500 Kilo Schweineſchmalz, 1200 Kilo
weiße Schmierſeife, 400 Kilo weiße
Kernſeife, 600 Kilo Soda.
2. Der Bezug der Küchenabfälle ſowie
der Knochen und der Lumpen.
Die Bedingungen liegen auf dem
Geſchäftszimmer des Oekonomen,
Runde=
turmſtraße 8, vom 3. bis 7. März 1924,
vormittags 10—12 Uhr, zur Einſicht offen.
Angebote und Warenmuſter (letztere
getrennt von den Angeboten) ſind
ver=
ſchloſſen und mit der Aufſchrift:
„Lieferung 1924” verſehen, bis zum
Eröffnungstermin: Mittwoch, den
12. März 1924, vormittags 10 Uhr,
auf oben bezeichnetem Geſchäftszimmer
(2327
niederzulegen.
Zuſchlagsfriſt: 2 Wochen.
Darmſtadt, den 26. Februar 1924.
Geſſſches Landgerichtsgefäugnis.
Verſteigerung.
Dienstag, den 4. März d8. J8.,
vor=
mittags 9 Uhr beginnend, werden in der
ehemaligen Dragoner=Kaſerne, Holzhof=
Allee Nr. 25, öffentlich meiſtbietend gegen
(2317
Barzahlung verſteigert:
750 hg Neutuchabfälle, 65 kg Tuchkanten,
750 kg gemiſchte Lumpen, 300 kg
Strick=
lumpen, 130 kg Metallknöpfe, 70 k8
altes Eiſen,
1 Daimler=Laſtkraftwagen, 3 to., 38/45
PS., Lettenantrieb,
6 Motorräder (Wanderer und N. 8. U.),
z—4½ P8.,
7 Hilfsmotorräder (Opel), 1½ PS.,
1 fahrbarer Werkſtattkrau, 2000 bg
Trag=
kraft,
2 Vergaſer, 1 Schwerölvergaſer,
2000 kg Eiſenſchrot, 500 kg Stahlſchrot;
200 kg Altgummi, 300 kg Blechabfälle,
Kannen, Tanks, Blechkäſten uſw.,
30 Stück Vorlegebracken, 800 Stück
Ort=
ſcheite, 80 Deichſeln, 60 Stück Räder,
für ehemalige Militärfahrzeuge paſſend,
einige Wagenachſen, Geſchoßblei,
Pa=
pierſtoffabfälle, Pappkartonabfälle uſw.
Die Verſteigerungsbedingungen liegen
am 3. März b8. J3. bei den
Geſchäftsab=
teilungen Bekleidung und Material zur Emn=
Entlaufen hirſchrote ſicht offen. Beſichtigung der Gegenſtände
Rehpinſcher= kann am Verſteigerungstage von 8 Uhr
Hündin. vormittags ab erfolgen.
Abzug. Schloßgarten= Darmſtadt, den 26. Februtar 1924,
platz 11, II. (5484 Berwaltung der Heſſiſchen Schutzpolizei,
[ ← ][ ][ → ]Varmſtädter Tagblaft
27. Februar 1924 Nr. 58
füddeutſchen Holzintereſſenten.
22. d8. Mts.:
Die von uns ſchon erwähnten Koblenzer Verhandlungen
zwiſchen der Rheinlandkommiſſion einerſeits und den vereinigten
In=
tereſſenten des beſetzten Gebietes und dem Großhandel und der Säge=
und der holzverarbeitenden Induſtrie andererſeits haben nun zu einem
vorläufigen Abkommen geführt, duech das ein Modus vivendi
geſchaffen werden ſoll, der den ſeit über einem Jahre beſtehenden
Zu=
ſtänden ein Ende bereiten ſoll. Denn wie zur Genüge bekannt, war
durch die Ruhrinvaſion das ſüddeutſche und rheiniſchweſtfäliſche
Holz=
geſchäft faſt ganz zum Erliegen gebracht worden, namentlich auch durch
die Beſchlagnahme des Materials im beſetzten Gebiet wie auch im
Durch=
gangsverkehr. In dieſem Abkommen verpflichten ſich die genannten
In=
duſtrien, gegen Ermäßigung der Zollſätze bei Ein= und Ausfuhr ſowie
gegen die Zuſicherung, daß in Zukunft keine Waren mehr beſchlagnahmt
werden, beträchtliche Mengen Keparationsholz ohne
Bezah=
lung zu liefern.
Es iſt ohne weiteres klar, daß die dem genannten Geſchäftszweig
auferlegten Zwangslieferungen eine ungeheure Belaſtrung bedeuten, die
nahe an die Grenze des Untragbaren ſieigt. Unter die den
Beſatzungs=
behörden gegenüber eingegangenen Verpflichtungen fällt die geſamie
Holzinduſtrie vom Stammholz bis zum fertigen Möbelſtück und alle
Holzwaren. Sollte das vorläufige Abkommen in em Definitivum
ver=
wandelt werden, ſo werden alls auf dieſer Grundlage ausgeführten
Zwangslieferungen dem Deutſ chea Reiche auf Reparationskonto gutg=. Es wird deshalb auch in den Kreiſen, die hier in Frage
kom=
men, erwartet, daß die Reichsregierung für dieſe Leiſtungen aufkommit.
Sollten aber die bei den Verhandlungen in Koblenz erzielten
Verein=
barungen nicht endgültige Geſteli annehmen, ſo werden die Alliierten in
der Beſchlagnahme der Holzvorräte wieder fortfahren. Es kam bei deit
Verhandlungen auch zum Ausdruck, daß dieſe Maßnahmen ſofort
ergrif=
fen werden würden, wie auch in dieſem Falle keiuerlei Ermäßigungen
für die Ein= und Ausfuhr zugeſtanden würden.
Die der fraglichen Fachgruppe angehörenden Vereine und Verbände
haben ſich mit der Frage der Zwangslieferungen, in einer Sitzung in
Eſſen, die amol3. und 22. d8. Mik. ſtytfand, beſchäftigr und ſich ihre
Beratungen namentlich auf die Frage erſtrect, wie die Sicherhé mn zur
Aufbringung der auferlegten Lieferungen geſchaffen werden köniſer
Die Schwierigkeiten, die ſich für die Finanzieruug dieſes Abkyenmens bei
der heutigen allgemeinen Geldknappheit ergeben, liegen auf der Eand.
Die erforderlichen Gelder ſollen durch GarantiezeiMhrungen beſchufft
wer=
den. Eine endgültige Entſcheidung dürfte in Anbetracht der ungeheuren
Wichtigkeit und Tragweite der hierzu zu trefſenden Beſchlüſſe nicht vor
10. März zu erwarten ſein. In der zweiten Märzwoche werden die
Ver=
treter des ſüddeutſchen Holzgewerbes mit der Rheinlandkommiſſion
er=
neut in Koblenz Verhandlungen pflegen, um die Frage endgültig zu
regeln und allenfalls das Abkommen zu ratifizieren.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Neckarſulmer Fahrzeug=Werke, Neckarſulm. Die
Gefellſchaft konnte vor kurzem auf ihr fünfzigjähriges Beſtehen
zurück=
blicken. Ihr Begründer war Chriſtian Schmidt, der das heute 4000
Ar=
beiter beſchäftigende Unternehmen als kleine Strickmaſchinenfabrik
be=
gann. Nach ſeinem Tode wurde die Neckarſulmer Strickmaſchinenfabrik
in eine A.=G. umgewandelt, die uter Leitung des Direktors
Kommer=
zienrat Ranzhaf raſch einen ſchönen Aufſtieg nahm. Dieſer Leiter
er=
kannte nechtzeitia die Bedeutung und die wirtſchaftliche Zukunft des
da=
mals in Deutſchland neu aufkommenden Fahrradſports, und nahm die
Herſtellung von Fahrrädern mit in das Fabrikationsprogramm auf. Mit
Beginn des neuen Jahrhunderts wurde mit der Herſtellung N.S.U.=
Motor=Zweirädern begonnen, die ſich raſch in Deutſchland, in
weſteuro=
päiſchen Ländern und den engliſchen Kolonien einführten. Zu einem
wichtigen Exportartikel wurde die N. S.UI.=Motorrad=
Doppelüberſetzungs=
nabe, die von der Mehrzahl der Motorradfabriken eingebaut wurde.
Nach baulichen Erweiterungen der Werke wurde 197 die Herſtellung von
Kraftwagen aufgenommen. Kraftwagen, Motorräder und Fahrräder
werden in großen Serien hergeſtellt. Nach Fertigſtellung der im Bau
befindlichen Erweiterungsbauten werden die N.S.U.=Werke bei
Voll=
betrieb alle 2½ Stunden ein Automobil, alle zwanzig Minuten 1 Motor,
alle fünf Minuten 1 Fahrrad herſtellen können. Trotz ungünſtiger
In=
duſtrie= und Wirtſchaftslage hatte die N. S.U. dank des Weltrufs ihrer
Fabrikate immer einen erfreulich großen Abſatz, der für die
Wirtſchafts=
weitenentwickelung der Werke das Beſte erhoffen läßt.
Warenmärkte.
wb. Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide vom 26. Februar. (Getreide, Hülſenfrüchte
und Biertreber ohne Sack Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit
Sack.) Preis je 100 Kg.: Weizen Wetterau 18,75—19,25, Roggen 16,75
bis 17,25, Sommergerſte für Brauzwecke 21—21,50 Hafer, inländiſch
15,25—15,75. Hafer, ausländiſch —, Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null
28,50—29, Roggenmehl 24,75—25,50, Weizen= und Roggenkleie 8,50—9,50,
Mais La Plata 19,25—19,75.
Handelsbiat
wb. Berliner Produktenbericht. Bei kleinem Angebot
*ein Reparationsabkommen mit den aus der Provinz und vorſichtiger Kaufluſt blieb die Marktlage am
Pro=
duktenmarkte im weſentlichen unverändert. Weizen war vielfach begehrt,
namentlich für Schleſien, ſo daß z. T. höhere Preiſe als geſtern bezahlt
werden mußten. Für Roggen zeigte ſich einige Nachfrage nach Sachſen;
Unſer ſüddeutſcher Sonderberichterſtatter meldet uns unterm das Geſchäft blieb aber gering. Von Gerſte war wieder gutes
Brau=
material begehrt. Hafer wurde zur Einladung nach der Küſte gefragt.
Auch Mitteldeutſchland zeigte dafür einiges Intereſſe. Noggenmehl
wurde für den Konſum verlangt. Futterartikel fanden wenig Beachtung.
* Vom ſüddeutſchen Holzmarkt. Wenn nicht alle
An=
zeichen trügen, iſt mit einer beginnenden Hauſſetendenz auf dem
Holz=
markt zu rechnen, die beim Rundholz ihren Ausgang nahm und ſich
be=
reits ſtark für das Schnittwarengeſchäft ausgewirkt hat. Dies
bewei=
ſen auch weiterhin die in den letzten acht Tagen in den ſüddeutſchen
Forſten abgehaltenen Verſteigerunge
Wieheteſehtite eier Dir e uhehtlide Geie
darf durch Gelegenheitskäufe in der Eifel und im Speſſart zu decken.
In verſtärktem Maße macht ſich die Befeſtigung auf dem
Brennholz=
markte bemerkbar, wo in den ſüddeutſchen Produktionsgebieten und
auch in der Pfalz ſowohl die Vorkriegspreiſe wie auch die den
Verſtei=
gerungen zugrundegelegten Taxen weit überſchritten wurden. Der
Stammholzverkauf erbrachte, namentlich in Württemberg,
durchſchnitt=
lich über 130 Prozent der Landesgrundpreiſe. Man begegnet hierbei
der Erſcheinung, daß die Pribatwaldbeſitzer durchweg noch höhere
Preife als die ſtagtlichen Forſten verlangen, da man allgemein der
An=
ſicht zuneigt, daß dem Anziehen der Preiſe in Kürze auch eine
Bele=
bung des Geſchä4ts folgen werde. Im einzelnen geſtaltete ſich der Markt
in der zweiten Februardekade wie folgt: „Brennholz erzielt ſteigend
höhere Pretfe. So wurde bei Brennholzverſteigerungen in Baden
ausſchließlich Fuhrlohn erlöſt für Buchenſcheitholz durchſchnittlich 8 bis
10 Goldmark, Tanne 5,60—7,00, Eiche 7—9 Goldmark, Prügel,
durch=
ſchnittlich je eine Mark billiger je Ster. Noch höher ſtellten ſich bei den
Brennhslzuerſteigerungen die Preiſe in der Pfalz, wo für
Kieſerbrenn=
holz im Durchſchnitt etwa 12—15 Goldmark und für „Buchenſcheite
25—35 Goldmark je Ster erzielt wurde, wobei die Zuſchläge jeweils
die Taxe und die früheren Verſteigerungserlöſe zum Teil bedeutend
überſtiegen. Auf dem Brettermarkt waren 16 Fuß 1” unſortierte
ſäge=
fallende Bretter, faul= und bruchfrei frei Mannheim-Karlsruhe je
Kubik=
meter angeboten zu 40—45 Goldmark. Hobelfähige Bretter ſchwankten
zwiſchen 48—57 Goldmark; die höheren Preisforderungen blieben aber
gänzlich unberückſichtigt. Tannen= und Fichtenbauholz war zu 45—55
Goldmark, bahnfrei Mannheim-Karlsruhe zu Hand.
=Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt
uns: Es unterliegt keinem Zweifel: Die Nachfrage aus Rheinland und
Weſtfalen iſt in letzter Zeit etwas ſtärker geworden. Dieſe Belebung iſt
aber keineswegs auf einen vergrößerten Bedarf des Verbrauchs
zurück=
zuführen, ſondern allein auf die Erwartung, daß die kommenden Monate
eine Belebung der Geſchäftslage bringen werden. Es gibt eine Reihe
von weſtdeutſchen Holzhändlern, die ihre erſchöpften Beſtände ergänzen
wollen. Aus dieſem Grunde konnte die Sägewertsinduſtrie in den
aller=
letzten Tagen über den ſtärkeren Eingang von Nachfragen nach gutem
Tiſchlerholz, insbeſondere auch nach polniſcher Kiefer, berichten. Freilich
ſind die Preiſe, die von den Platzholzhändlern geboten werden, für die
Sägewerksinduſtrie unbefriedigend, denn es iſt unmöglich, zu den Preiſen
aus dem neuen Nohholz hochwertiges Schnittholz zu erzeugen. Man
braucht ſich bloß das Ergebnis des vor einigen Tagen in Oſterode (
Oſt=
preußen) ſtattgefundenen Rohholzverkaufstermines der Oberförſterei
Ta=
berb uick zu betrachten, ſo wird man unſchwer erkennen, daß Peiſe bis
zu rund 37 Mark für kieferne Langhölzer den Einſchnitt von
Stamm=
ware, für die 115 Mark frei weſtdeutſchen Stationen von Händlern
ge=
botzen werden, unmöglich erſcheinen laſſen. Noch viel teurere Preiſe
er=
gab der Verkauf von Langhölzern, der Staatsoberförſterei Regenthin
(Bezirk Fraukfurt a. O.), in dem für die hervorragenden Hölzer Preiſe
bis zu 47,70 Mark gezahlt wurden. Da auch das weſtdeutſche
Holzabſatz=
gebiet eng mit den Märkten in Nord= und Oſtdeutſchland ſowie Schleſien
verknüpft iſt, verlohnt es der Mühe, die Ergebniſſe der großen
Holzver=
käufe kritiſch zu betrachten. Andererſeits findet am Bauholzmarkt eine
Schleuderei ſtatt, die geradezu unverſtändlich iſt. Es werden tatſächlich
Kanthölzer, die nach Liſte eingeſchnitten ſind, zu Preiſen von 47—49
Mark, ſogar frei Bauſtelle, angeboten. Auch in Polen ſind die
Roh=
holzpreiſe ſtark in die Höhe gegangen. Vor einigen Tagen wurden an
ein Danziger Exporthaus, das mehrere Sägewerke im Pommerellen
be=
treibt, etwa 7500 Fm. auf der Weichſel überwinterte Rundkiefern
ver=
kauft.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 26. Februar 1924
(Eigener Bericht). Die Börſe zeigte heute bei Beginn gegenüber geſtern
ein ziemlich unverändertes Ausſehen. Die im vorbörslichen Freiverkehr
genannten Kurſe waren anfänglich faſt vollkommen behauptet, die
Um=
ſätze allerdings wieder äußerſt klein. Bald machte ſich jedoch, ohne
er=
ſichtlichen beſonderen Grund, eine ausgeſprochene Realiſationsneigung
des Publikums bemerkbar. Als dazu Berlin überwiegend niedrigere
Anfangskurſe meldete und die Berliner Abitrage hier Abgaben vornahm,
anſcheinend zur Bereitſtellung flüſſiger Mittel für den Ultimo, trat ſo
ziemlich auf allen Märkten eine Abſchwächung ein und die erſten Kurſe
zeigten gegen geſtern durchweg Ermäßigung. Das Geſchäft vollzog ſich
im ganzen Verlauf der Börſe ſehr ſchleppend und beſondere Bewvegungen
traten nirgends in Erſcheinung. Von variablen Werten blieben
Holz=
mann und Wahs und Freytag gut behauptet, ebenſo Zuckeraktien,
da=
gegen waren die geſtern bevorzugten Montanwerte zu niedrigeren
Kur=
ſen angeboten. Etwas Intereſſe beſtand für Junghans, in denen größere
Umſätze bei etwa unverändertem Kurs ſtattfanden. Der Kaſſamarkt lag
überwiegend ſchwächer. Etwas Nachfrage zeigte ſich für Verſicherungs=
Aktien. Für Gebr. Fahr beſtand hei unverändertem Kurs einiges
In=
tereſſe, die Umſätze ſind aber zurücksegangen. In den Aktien der
Frank=
furter Gas=Geſellſchaft beobachtete man Käufe von intereſſierter Seite.
Chem. Brockhues wurden von der Beriiner Abitrage aus dem Markt
genommen und konnten nachbörslich bis 15 anziehen. Im Freien
Ver=
kehr hörte man: Beckerſtahl 11, Beckerkohle 112½, Benz 6,5, Brown
Boveri 3, Georgi 1,1, Growag 0,450 Hanſa Lloyd 2,4, Kahſer Waggon
0625, Krügershall 13,75, Mez Söhne 7,5. Petroleum 24 Tiag 4,5,
Ufa 10 75. — Die Nachbörſe war nahezu geſchäftslos. Man hörte noch:
Caro 34,5 Geld, und Elberfelder Farben 20,75 Geld.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die freundlichere
Färbung, die der Börſenverkehr geſtern durch die Käufe am
Montan=
markte angenommen hatte, war heute wieder getrübt. Es zeigte ſich
all=
gemein Neigung zur Regliſierung, und namentlich Montanwerte hatten
hierunter zu leiden. Die Kurseinbußen erreichten zum Teil 3 Billionen
Prozent und gingen in einzelnen Fällen im Verlaufe um Kleinigkeiten
darüber hinaus, z. B. für Mannesmann. Auf den anderen Gebieten
ſchwächten ſich die Kurſe gleifalls faſt durchgängig ab. Eine Ausnahme
machten Deutſche Kali, die zunächſt über 2 Billionen gewannen, ſpäterhin
aber dieſe Aufbeſſerung nicht voll behaupten konnten. Stark begehrt
waren von Elektrizitätsaktien Geſellſchaft für Elektr. Unternehmungen,
die um 1 Billion Prozent ſtiegen. Ferner erfuhren von
Waggon=
fabriken Linke und Hofmann eine Aufbeſſerung um 3 Billionen Prozent;
Schiffahrts= und Bankaktien ſchloſſen ſich der allgemeinen
Abwärts=
bewegung in gleichem Maße an. Hamburg=Südamerikaniſche
Dampf=
ſchiffahrt verloren ſogar 3,75 Pro=. Deutſche Staatsanleihen
veränder=
ten ſich wenig, Kriegsanleihen 4 Milliarden. Der Verkehr zeigte
durch=
weg eine hochgradige Luſtloſigkeit, was man mit der Spannung über
den Ausgang der Reichstagsverhandlungen neben der wirtſchaftlichen
Depreſſion erklärte. Am Deviſenmarkt erfuhr die Lage keine beſondere
Veränderung. Die Hauptdeviſen blieben unverändert, Brüſſel und
Paris ſtellten ſich in Parität mit den Auslandsnotierungen niedriger.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Be e
Re
Geld B Amſterdam=Rotterdam .. 1571063000 1578937000 1571063000 1578937000 — Brüſſel=Antwerpen ....." 161545000 182405000 159600000 160400000 — — Chriſtiania. . .... 562613000 555385000 652615000 355385000 — Kopenhagen .. 666330009 669670000 666330000 669670000 — Stockholm... 1097 70000 1102750000 1097250000 1102750009 — Helſingfors 105735000 106265000 105735000 106265000 — Italien ... 188540060 184460000 183540000 184460000 London. 181016250is 12188375000 18104525000 18185375000 — New=York. 4189503998 421050000 4188500050 4210500000 Paris... 18553500e 185485050 188549000 184460000 Schweiz .. 728173005 7313800e 728175000 731825000 Spanien. 532605003 523235000 532665000 535335000 Wien (i. D.=Oſterr, ab 62642 65158 62842 63158 Prag ... 1221983060 122807000 122193000 122807000 Budapeſt.. 10472 105263 99750 100250 Buenos=Aires. 14463750100 43625000 1441388000 1448612000 — Bulgarien. 32917007 33033000 32917000 0ckh0g9 — Japan 1885250003 1304750000 1845250000 1904750000 — Rio de Jan 49875000) 391250000 498750000 501250000 — Belgrad. 54862300 55138000 56857000 57143000 Liſſabon 144667000 145333000 144667000 145633000 — —
Berliner Kurſe. /(Eigene teſegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000 000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W.vorzug.
Bismarchütte
Braunkohlen=Briketts .
Bremer Vulkan.
„ Wolle. ..
Chem. Heyden ..."
Weiler
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ....."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ..
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben. .
Elektr. Lieferung
R. Friſter ....
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl".
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen .
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Lindes Eismaſch. 19375 19125 7106 71439 11300 11500 34000 Linzel Schuh . 5000 5000 3209 92000 Linke u. Hofmann. 36000 34300 84039 7063 L. Loewe u. Co. 58250 56000 8000 8339 &. Zorenz, 875 8625 19700 130u66 Meguin 27005 Niederländiſche Kohle 58000 10375 M59 Nordb. Gummi 1125 41000 Oreuſtein. 2750 22000 68500 66125 Rathgeber Waggon.. 15250 14250 Nombacher Hütten. 32750 32500 6e000 68500 Roſitzer Bucker 51000 120000 120509 Rürgerswerke B750 22400 160000 160000 Sailſenwerk 3300 11250 10750
21509 Sächliſche Gußſtahl 47500 47500 22000 Siemens Glas 34250 25500 24700 Thale Eiſenhütte. 5500 6000 Ver Lauſitzer Glas: — 8000 7000 Volkſtedter Porzellan. 14800 31000 31500 Weſtf. Eiſ. Langendreer — 30500 17000 18000 Wittener Gußſtahl. 46000 44750 29500
131000 20000
132600 Wanderer=Werke.. 15000 18875 21500 20500
Frankfurter Kursbericht vom 26. Februar 1924.
Europäiſche Staatspapiere.
) Deutſche.
5%6 Reichsanleihe ..........."
„.
.........
t3e
„.
39
Dollar=Goldauleihe..........."
Dollar=Schatzanweiſungen ..
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
ITv. 23
K
„
k, Tv.24
K„ Tv. 24
4½% TF. u. V. Schaßanweiſg.
4½%HI.—Ix.
4½ Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . . . .."
490 Preuß. Konſols ........."
3½½ „ ."
„
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935 ....."
3½9 „ v. 1907 ....."
4½ Bahern Anleihe ......
3½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ......"
9—16% Heſſen Reihe XXXvI.
untilgb. b. 28 ...... .. ......"
4½ Heſſen unk. 1924.. . ... . . .."
3½% ................."
5% „ ................"
4% Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902...."
25. 2.
0.11
42
* M
6 M
3,4
0.182
3 Mc
0,325
0.35
0,55
0.99
42
850 TBX
ulgar. Tabal 1902.. .....
Griech. Monopol ......
Oeſt. Staatsrente v. 1913
918 ........."
Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
914 ...............
„eſt. Goldrente ... ......"
einheitl. Rente ......"
im. am. Rente v. 03.
„ Goldrente v. 13 ...
„ am. Goldrente konv.
% „ am. v. 05 ......."
v Türk. (Admin.) v. 1903....
2. Bagdad) Ser. I ..
„ II..
b v. 1911, Zollanl. ... 12
½%0 Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........"
6 „ Staatsr. v. 10 ...."
2 „ Kronenrente ...... 15 125
0,49
0,69
16
3,6
7,5
12
0,75
26 2.
0,113
t=
50 M
50
7=
3.2Me
0,425
035
0,68
0,55
4,2
038
Uan
1.
11,5
0,7
19
12,5
121,
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr. . ......"
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . ."
585 Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. ..
42
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Loinb.)
2 6%Neus
4% Oeſt. Staatsb, v. 1883 ...."
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em..
„ 9. Em. ....
v. 1885 ...."
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
Nudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
39 Salon. Conſt. Jonction ...
32 Salonique Monaſtir ......"
5½ Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."
4½%0
.........
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
35 Badenw. Kohlenwertanl.
68 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v.23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu. I1
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . ..
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein.. ........"
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
..."
Deutſche Bank ......
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſelſchaft . ...."
Dresdner Bank. . ... ... ... .
Frankfurter Bank ..........."
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . .
....
Mitteldeutſche Creditbank. .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. .. . . .. . . . .
Rhein. Creditban ...........
Hypothekenbank
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ............
Wiener Bankverein .........
Berowerks=Aktien.
Berzelius .................."
14,5 Bochumer Bergb. .... . .. . . . ."
Buderus..... . . . . . .. . . . . . .. .
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . ..
Gelſenkirchen Bergw. . ......
Harpener Bergbau..........."
Kaliwerke Aſchersleben .......
Salzbetfurth... . . . .
Weſteregeln ......."
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Außereuropäiſche.
Mannesmann Röhren........"
25 Mexik. amort, innere . ... .."
Mansfelder ...............
70 konſ. äuß. v. 99.....
..
Oberhedarf ....
%o „ Gold v. 04. ſtfr. ...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
konſ. inner. ......."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ....
Frrigationsanleihe .
,2
Phönix Bergbau ..........
2 Tamaulipas Serie l.....
Milliarden aU —ohne Umſatz, X — ratloniert.
— Tauſend. M—
25 2
1,55
1.
z
9,75
16.25
32,5
11,9
3,5
4,7
1.85
1,8
3,25
3,05
78
15
15
6,8
1.
18,5
9.9
3,5
5.I
B,8
33
63
14,5
11
0.475
13,25
23.1
60
100
68
2B
34,25
525
15,2
35,2
4,5
26.
275
2is
12,1
3,5
1,8
3,25
4,75
4,8
7.75
1,6
14,75
6,6
1,65
18,5
*.
4,75
2.5
3.
40,25
4,75
5,3
14
0.46
12,1
Rhein, Stahlwerke .
Riebeck Montan.. . ..
Rombacher Hütte..
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . . . ..
Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin ...........
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit. 4 ...
5%o n. n n Vorzug Lit, B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano ....."
Anilin Bln.=Treptow.. . . . . . . .
Aſchaffenburger Bellſtoff .....
Badenia (Weinheim) ........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen ..
Baldur Piand. .............
Baſt Nürnberg .............."
Bahriſch. Spiegel ............"
Beck e Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwerke .........."
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Cementwerk Heidelberg.. ....."
Karlſtadt ........"
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . ..
„ Griesheim Eiektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrüicken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
L. Meyer ir. ......"
Elberfelder Farbw. v. Baher ..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft . ......
Elſäſſ. Bad, Bolle. ..........
Emag, Frankfurt a. M.. ... .
Email.= & Stanzwv. Ullrich ....
Enzinger Verke ............."
Eßlinger Maſchinen .......
Ettlingen Spinnerei ......
Faber, Joh., Bleiſtift ........
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .....
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechank (Fetter).
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frantfurter Gas..... . .."
Frankfurter Hof.........
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz. Ludwig, Mainz „aauas
3,6 205 41 12,25 1 * 305 8,5 3. 16 525 5.1 2.45 2,4 18 18
Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum ........."
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt, Th. ..........
Gotha Waggon .............."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grin & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Aupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . .. ...
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ............."
Holzmann, Phil. ............
Holzverk.=Induſtr. ..........."
Hydrometer Breslau .....
Inag ................
Junghans Stamm.. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn..........."
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ....."
Lech, Augsburg ....
Lederw. Rothe ..........."
Lederwerke Spicharz .......
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .......
Lüdenſcheid Metallw. ........"
Luther, Maſch.= u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ...........
Metallgeſ. Frkft. .......
Meyer, Dr. Paul ...........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ........ ...!
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Reckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm:. ..
Oleawerke Frankfurt a. M...
Peters Uinion Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. ........ .....
Porzellan Weſſel ............"
Reiniger, Gebbert & Schall.. .
Rhein. Eleſtr. Stamm . . . . . . . ."
Metall Vorzüge ... . . . ."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..........."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanaul.. ......."
Schnelipreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . ... ....
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Eleltr. (Nürnberg) ...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz
........"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Schulz, Grünlack, Rdsh.. . . . . ..
Seilinduſtrie Wolf ..........
Sichel & Co., Mainz........."
Sieinent Elektr. Betriebe ....,
3,3 5.75
3,4 108 10,75 113 11 22 21,75 1
Siemens Glasinduſtrie .. . . . .."
Siemens & Halske. . ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach .....
Berein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...
Gummifabr. Bln.=Frkf.,
Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin ..........."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme ....
Voigt & Haeffner Stämme...
Voltohm, Seil..............
Bahß & Frehtag. . . ..........
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm...."
Zuckerfabr. Waahäuſel........"
Frankenthal ......"
Heilbronn.. . . . . . ..
Offſtein ... . ......"
Rheingau .."
..
Stuttgart:
Transport=Aktien.
Schantung E. B. ..........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ......."
Nordd. Llohd. .
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf
........
Dampfkeſſel Rodberg. .....
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz
........
Motorenbfarik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ........nsn.
Venuleth & Ellenberger
Unnotierte Aktien.
Allg. Bankverein Düſſeldorf,
Beckerkohle. ...............
Beckerſtahl ................
Benz... . . . . . . . . . .. . . .....
Brown Boveri............
Cont. Handelsbank ..........
Deutſche Handelsbank......
Frankf. Handelsbank. . . . . . . .
Falconwerke ....!. .........
de Giorgi Choc. ..........."
Growag ..................
Hanſa Llohd .............
Hero Conſerven ..........."
Holſatiawerke, Altona ......"
Kabel Rheydt
Krügershall Kali
Metall Starkenburg
Metz, Karl & Söhne, Fre
Neckar=Gummi ..
Petroleum Dtſche.
Naſtatter Waggon
Nemy Chem.
Textil=Ind. Barmen (2
Ufa Film
Unterfranken Großkraftw. ...
Rummer 58.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 22. Februar 1924.
Seite 15.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
58)
(Nachdruck verboten).
Herr Stettner trat an das Fenſter und wieder zurück. „Und
wan will wirklich nicht auf die Kunſt zurückkommen?” fragte er.
„Man will nicht”, klang es mit Heiterkeit zurück.
„Sollte — ſollte auch der Verluſt des Auges dabei
mitbeſtim=
mend ſein?” fragte der Maler, und einer ſeiner forſchenden
Sprungblicke haftete auf dem Jungmann, „dann ſage ich dir:
Wir haben Leute in unſrer Zunft, die mit einem Auge größere
Könner geweſen, als viele mit zweien.”
„Ich — würde es nicht ſein”, ſagte Hans Peter gelaſſen.
„Weiß man das ſo beſtimmt?”
Der auf dem Lagen lachte leiſe: „So was weiß man immer
—, ſagt Kläschen. Ich habe zu meiner Kunſtbefähigung das
Zu=
trauen verloren, ſie war nicht ſtark genug, mich zu halten —
jetzt — bei Erdbohrer und Erdpickel muß ich bleiben, wenn ich
mich nicht ganz verlieren ſoll. Und nun Schluß, wenn ich
wün=
ſchen darf.
Der alte Herr erhob ſich: „Biſt doch ein Ganzer und wirſt
als Ganzer durchs Leben gehn. Ich mußte das wiſſen” — er
zögerte — „Hildes wegen —
„Vater!" Zwei Hände reckten ſich dem Alten zu und
Wil=
fried Stettner faßte ſie beide. „Gut! Gut! Alſo dann hat die
Sache ihre Richtigkeit, mein Junge . .." Rührung kam über
ihn: „Mein Fleiſch und Blut hat übel an dir getan, mein Fleiſch
und Blut wird’s wieder gut machen.” Griff ſeinen alten
Schlapphut und ging aus der Tür.
Hans Peter ſaß aufrecht. Kraſt und Wollen durchſtrömten
ihn. Abgelebtes ſank zurück. Jetzt erſt meinte er, ſeinen Weg
ganz unter den Füßen zu haben ...
Wer ſich aber nicht gab, das war Merete. Nun ſie in die
Neue hineingekommen, konnte ſie nicht zuieder herausfinden:
„Mir zu Liebe haſt du dem Malen entſagt, mir zuliebe nimm
es jetzt auf”, ſo drängte ſie wvieder und krießer.
Da endlich fuhr er gegen ſie auf: „Nichts tu ich dir zulieb!
Allein mir zulieb will ich handeln, Mutter!” Beinahe feindlich
glänzte das Ein=Auge ſie an. „Kom nicht mehr darauf zurück”.
kat er dann; „die Sache iſt abgetan und quälſt nur uns beide.”
Da wurde ſie ſtill und war im Grunde ihres Herzens doch froh
darüber.
Hans Peter ſollte fort. Er ſollte zu Doktor Hexel in die
Klinik der Hauptſtadt; in der kleinen leeren Augenhöhle war
chirurgiſch noch ein wenig nachzubeſſern, der drunter liegende
Nerv mußte eingehend unterſucht werden, denn vielleicht —
vielleicht wülde dem künſtlichen Auge die Beweglichkeit
ver=
bleiben.
„Menſchenkunſt iſt weit vorgeſchritten”, ſagte der Arzt,
„aber ein paſſendes Auge zu finden wird ſchwer halten. Unter
den etlichen hundert Augen, die ich in meiner Klinik ausgeſtellt
habe, wird ſich keines finden, das Ihnen, junger Mann, zu Dank
ſein könnte. Sie haben eine ganz ſelten ſchöne und beſondere
Zeichnung der Fris von Mutter Natur mitbekommen — werden
ſchon einen Fachkünſtler in Nahrung ſetzen müſſen ..."
Daß ein Meuſchenauge nachzubilden unendlich ſchwierig,
er=
fuhr nun Hans Peter am eigeuen Leib; ein Anſchaun, Meſſen
und Proben begann, eine Unterſuchung folgte der andern,
end=
lich rieb der gute Hexel ſich die Hände: „Ich hab mein Teil
ge=
ſchafft: der Newv bat weder Schaden genommen, noch hat er
be=
merkbare Veränderung erlitten; das Künſtliche wird beweglich
ſein und wird alſo der Natur ſo nahe wie möglich kommen.”
Hans Peter drückte ihm wortlo3 die Hand. Er ſtand vor den
Glaskäſten, in denen Reihe, für Reihe, die vielen Augen auf
Sammet gebettet lagen, alle an Form und Farbe verſchieden;
für ihn war wirklich keines dabei, genau wie Hexel geſagt hatte.
Aber die Zeichnung des Künſtlers war gut gelungen, das feine
bemalte Porzellan=Käppchen hatte nur noch das Brennen zu
überſtehen, dann kam das letzte Proben und Nachſchleifen.
Reizbar und ſchmerzempfindlich waren die kleinen Wände,
in denen das Auge ruhte! Sie entzündeten ſich leicht und
muß=
ten immer wieder gekühlt werden. Zuerſt vermeinte Hans Peter,
er könne den Fremdkörper nimmer an ſich leiden, er haßte ihn
beinahe und war in ſteter Angſt, die Koſtbarkeit könne
heraus=
fallen. Oft genug ſtöhnte er auf.
Allein, wie ſo vieles im Leben Sache der Gewohnheit, Sache
der Uebung iſt, ſo auch dieſes. Er lernte mit dem Aeuglein um=
ELL Zuerſt wuche 8
nur ein Weilchen gelitten, dann Stunden, zuletzt trug er es den
Tag über,
Als er zum erſtenmal damit auf die Straße ging, meinte er,
jedermann müſſe ihm das anſehn. Doch die Welt ging ihren
Lauf, niemand kümmerte ſich um den Aengſtlichen, und als er
nach dem Weg fragte, erhielt er unbeachtet die gewünſchte
Aus=
kunft. Da fiel ihm ein Stein vom Herzen. Welch Glück, ein
ge=
wöhnlicher, ein unauffälliger Menſch zu ſein!
„Doktor”, ſagte er heimkehrend, nich fühle mich beinahe wie
einer, der zwei Augen hat!”
„Bitt ſchön, die haben Sie auch!” gab der Arzt lächelnd
zurück. „Meins iſt eigentlich ſo gut wie das vom lieben Gott
und hat mehr Mühe gemacht. Aber bei Ihnen ſind trotz des
Unglücks noch glückliche Umſtände zuſammengetroffen — die
Sache hätte übler ablaufen können. Nur”, fügte Hexel ernſt
hinzu, „vor ſchweren Erregungen und übergroßen
Anſtrengun=
gen werden Sie ſich immer in acht nehmen müſſen — — Sie ſind
ja auch verſtändig — Wie?‟
Hans Peter war entlaſſen ..
An der Bahn hielt Dunnerklags mit dem Wagen. Der kleine
Mann wagte erſt gar nicht, das Freundchen anzuſehn. Guckte
auf ſeine alten Schäftenſtiefel und ſteckte dem Pferde die Leine
zurecht; um ſeine Mundwinkel zuckte es ſonderbar.
„Na ſchau mir doch mal ins Geſicht!” ermunterte ihn der
Heimkehrende, „ob ſie mich auch hübſch ausſehu gemacht haben.”
Da ließ das Knechtlein ſo ein halbes Blicken auf ihn fallen, dann
kam der Kopf heraus und weiter, ſtand und behielt den Mund
offen: Meiner Seel — wenn ich’s nicht wüßte — —‟ Das
ganze Runzelangeſicht ſtrahlte durchleuchtet: „Wie lebig iſts!
Als hätt’s der Herrgott wieder eingebaſtelt — —” Kläschen
zögerte: „Aber ſitzt es denn feſte? Ich meine ſo beim Fahren —”
„Ziemlich!” rief Hans Peter und ſprang mit großem Satz
in den Wagen.
„Wenn du ſo ſpringen kannſt — — Menſch! Halleluja —
Amen!”
Und Dunnerklags fuhr darauf los, was das Pferdchen
laufen konnte. So kam das Ein=Auge zurück auf den Sonnenhof,
(Fortſetzung folgt.)
MOlAOIAINII PMOMAOLO I!
VOFZHiGlich zur Fastnachtsbäckeret
M. 2293
Männlich
Erſte
Verkäuferin
aus der Weiß= und
Wollwaren= Branche
ſucht leitenden Poſten
zum 1. April oder
ſpäter. (5300im
Angebote erbeten
unter O 52 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. /
—
Kaufmannredegew.
leichte Auffaſſungs
gabe, große Erſchein
in irgendw. Branche.
uebern auch Vertret. — Schneiderin
Geſchäftsſtelle. (*5430
Tüchtige, jüngere
branchekund Kurzw.=
Verkäuferin ſ. Stellg.
Ang u. 0.100Gſchſt.”*
Ernſte j. Dame,
10jähr. Schulbildg.
St. u. Schreibmaſch.,
wünſcht. Anfangsſt.
auf Bank od. Büro.
Gefl. Ang. u. 0. 91
an d. Geſchſt. (5452
Eine Frau
ſucht Büro=,
Laden=
putzen od. ſonſt.
Be=
ſchäftig. Frau Schwarz.
Obergaſſe 22, II. (2 3
Wwe. Mitte 40er,
tüchtig im Hautshal,
wünſcht die Führung
eines frauenl.
Haus=
halts zu übernehmen.
Ang. unt. 0. 110 an
die Geſchſt. (5515
Suche Stelle ſtdw.
vd. bis n. d. Spülen,
Friedrichſtraße 15
Manarde. (55lg
Junges, gebild tes
Fräulein
ſucht für nachm. od
den ganz Tag Stelle
zu 1=2 Kindern, (ebus
Angebote u. 0. 104
an die Geſchäftsſt.
Junges Fräulein
mit gut. Schulzeugn.
verläßt an Oſtern die
höhere heſſ.
Handels=
lehranſtalt u. ſ Stellg.
als Lehrmädch i.
kauf=
männ. Beruf. Ang. u.
0 92 Geſchſt. 75430
Tücht Friſenſenimmt
noch einige Aunden
z. Friſielen an. Näh.
Gr. Kaplaneigaſſe s. I (
Habe noch Tage frei
im Waſchen. (e5434
Frau Haas
Beſſungerſtraße 11.
Männlich
Noutinierter
Kaufmann
akad. gebild, repräſ,
24 Jahre, mit 5 Sem
Volkszwirtſch, d. Unid.
Frankfurt, 8monatl
Praxis, ſuht per ſof
Poſten in Handel vd.
Induſtrie, wodurck
Möglichkeit geboten,
ſeinen Dr. rer. pol. zu
abſolvieren. Auf hoh
Gehaltw.nicht reflekt.
Zeuyn, u. Ref. ſtehen
zur Beifüigung. Gefl.
Angeb u. O. 93 a. d.
Geſchſt d Bl. /5446mt
Junger Gärtner
in ungekünd, Stellg.
ſucht ſich zu veränd.,
am liebſt. Heru
ſchafts=
haus, Auſtultsbetrieb
od. dergl. Angeb. u.
O, 81 Geſchſt. (5415
Mchdate.
Buchhalt, Bilanz u. bauſtr. 42, pt.
Korreſpondenz vertr.,
mit Bankpraxis und
ausſichtsreiche Stell.
Beſte Zeugn. u. Ref.
Geſchäftsſtelle, (25652
Tücht, u. ehrl, (e541s! Mädchen
Geſelle.
der vor 1 Jahre ſeine
Geſellenprüf. abseleg!
hat, im Beſitz t gut,
Zeugn.,ſucht Stelle b.
tücht. Meiſter, wo er
ſich evt., auch weiter Nr 3. 1. St. 25575im
ausbild. kann Sofort
Zuſchr. m. Angabe des
Stundenlohn erbittet
macher, Arheilgen,
Suche ſof. f. 15i ſtattl
Jung, mit gut.
Vor=
bildg. freie Station)
Heſſ. Ludwigſtr.80, (21
Für wohlerzogenen,
willigen u. kräftigen
Fungen, 18 Jahre,
der bis Oſtern
Ober=
ſek ndareife d. Ober=
Realſchule hat, wird
Lehrſtelle
in einem guten
de-tail- ob en-gros
Geſchäft geſucht.
Gefl. Angeb, unt.
0. 99 erbeten an d.
Geſchäftsſtelle ds.
Blattes, (5471md
Weiblich
Tüchtige gewandte
Stengtypiſtin
von erſtklaſſiger
Fu=
brik in der Nähe
Darmſtadts geſucht.
Nur gut empfohlene
Kräfte wvollen
ihreBe=
werbung mit
Zeug=
nisabſchr. ſenden unt.
O 49 an die
Ge=
ſchäftsſt. (S5277im
geſucht m. gut. Schul=
zeugn. ausachtb. Fam.
Tangheins
ſucht Reiſe=Polit. Kunſtsandlung
Karlſtr. 35. (25447 Angebote unt. O 88 für einige Tage geſ.
Frau Berlieb.
Soderſtr. 60. (s5405 Perfekte Weißzeug=
näherin gef. Saal=
5503 Sprachkenntn, ſucht Oaudtkalbchein
zum ſof Eintritt geſ.
Reſtauratlon Hottes
Angeb. unt. N 122/ Schloßgauſe 1. (ersit m 2/Aelteres zuverläſſig.
Schuhmacher= das ſelbſtändig kochen
kann, ſof. od. ſpäter
bei gutem Lohn ge=
ſuch:. Hilfe vorhan=
den. Gute Zeugniſſe
erforderlich, Frau Dr.
Rahn, Dieburgerſtr. Tücht. beſſ Mädchen
für alle Arbeit, geſ.
Erfrag. Ludwigshöh=
Andreas Krug, Schuh, ſtraße 1, II. (55416 Kleine Felchesgaſſe . Gesucht
zuverläſſ tücht. Mäd=
chen f.Küche u. Haus.
von Hahn
Kaufmannslehrſtelle Eichbergſtr. 19. (B2298 Ang. u. P. B. Auerbach! Suche Köchinn, für
Herrſchaft u. Hotel,
Allein=, Haus= u. Kü=
chenmädch, f. ſof. u.
ſpäter. Karoline Bech.
gewerbsmäß, Stellenver=
mittlerin, Karlſtr. 25. (* Dickrau geſick.
Sallwey & Eo.
Grafenſtr. 26. (2307 Laufmädchen
Dienstags u. Freitags v.
10—12 fof geſ. (5479
Pareusſtr. 2, I.
— Ein tüchtiges, ſaub.
Mädchen
nicht unt. 18 J., das
ſchon bei Kind war
u. gute Zeugn. beitzt.
Hoh. Lohn, gute Ver=
pfleg. Eintritt bald=
mögl. Vorzuſt. v. 9.3
Uhr Heidelbergerſtr
Nr. 41, I. Umbau). Jung, reinl Mädchen
nicht unter 17 J.u in
kl. Haushalt (2 Perf.);
bis n. d. Spülen geſ.
Schaefer, Liebig=
ſtraße 36, pt. (e548s
Fräulein
für Büro und Lager
geſucht. Stenographie
und Schreibmaſchine
Bedingung.
Angeb., mögl. mit
Lichtbild, unt. O. 96
an die Geſchſt. (5464
Für das Büro einer
Maſchinenfabrik wird
für ſof, eine tüchtige
Stenotypiſtin
geſucht. Angebote u.
6. 108 Geſchſt. (ental
Ehrliches, fleiß
Mäd=
chen für Küche und
Haus geſ. Konditorei
Schnitzler,
Wilhel=
minenplatz 2, (*5507
orrkak
Verlangen
Sie Prospe/t.
Beprahrte Susferne,Einfach.
in Handhabung Uielsertrg in.
Ceistung, Hbsolut zuuevlätsig.
LLDMIG GUTMANN
Preziosa-Büro-Einrichtungshaus
Fankfurt a. N. Kaiserstr44
M.1966
Tüchtige Perkäuferin
fachkundig
bei hohem Gehalt geſucht
Darmstädter
Teppich-u. Gardinen-Haus
Heinrich Meyer
Ernſt= Ludwigſtraße 19
(2300
Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt
verfekte
Büglerin
bei ſehr guter Bezahlung.
Angeb. unter 0. 89 an die Gſchſt. (2306ms
Ein
reinlich. Mädchen
vom Lande geſucht.
Vorzuſt. v. 11 Uhr ab.
Beckſtr. 57, I. (e5487
Saubere, zuverläſſ
Frau oder Mädchen
von 10 Uhr bis nach
dem Spüilen geſucht.
Rückertſtr. 26, I. (estat
Beſſeres,nicht zu jung.
Mädchen.
gewandt u. zuverläſſ.
u. in all. häusl. Arbeit.
erfahren, geg. gutes
Gehalt ſof. od, ſpäter
geſucht.
((5490
Wittmannſtr 42, I.
Mädchen
gut empfohlen, für
tleineren Haushalt.
ſofort geſucht. Beſte
Behandlg zugeſichert.
Vorzuſtellen
nachmit=
tugs ab. 5 Uhr bei
Geßlein, Wilhelmſtr.
Nr. 32, II. ( 5502
Brabes Mädchen in
kl. Haush. (2 P.) geſ.
Dir, Wirts
Heinrich=Fuhrſtr. 17, (uuue
Putzfrau
täglich (auß. Sonntags)
2.3 Stunden v. 7 Uhr
morgens ab geſucht.
Verlagsanſtalt
Alexander Koch
G. m. b. 8.
Sandſtrel 6.
Ordentl. Mädchen
v. Lande geſucht (*3494
Donnersbergring 72
Lauffran
geſucht von morgens
bis nach dem Spülen.
Herderſtr. 17, I. /B2318
Männlich
Hee
kundiger
zur ſelbſtändig.
Füh=
rung eines
Feintoſt=
geſchäftes gie ſucht.
Nur, Herren mit 1la
Referenzen u.
Zeug=
niſſen wollen ſich
mel=
den Angeb. unter
O. 85 an die
Ge=
ſchäftsſtelle ( 544
Aedierle
Hauſierer
verdien. Geld ſoviel
ſie wollen durch d.
Verkauf ein. erſtkl. z
Schlagerartikels
Windharfe D. N P.)
für Stadt u. Land.
AuchAlleinverkaufs=
recht f. einz. Bez.
zu verg. Redegew.
Hrn. u evtl. ſolche,
die bei Blumen=,
Spielwaren= und
Schreibwarengeſch.
eingef. ſind, wollen
Elang, einſend u.
O. 105 an die
Ge=
ſtchäftsſtelle 25508
Herren, ebtl. auch
Damen für
Reiſe=
tätigkeit geſ. (5417
Heidelbergerſtr 79, 11
Tüchtige
Hauſierer
geſucht Langaaſſe 28.
SEIFEN
K
II.Nn. 2150
WASCHEN
Blusen, Decken,
Spitzen, Gardinen,
Wollstofte, folnste
Leib-
wäsche bis zum
ein-
fachsten Arbeitskleid.
ALLES
Bester Zusatz für Kinderbäder, Kopf- und Haarwäsche.
putzen u. reinigen
Holzgeräte,
Geschirre, Silber,
Messer und Gabeln,
Böden, Tonplatten,
Glanstriche usw.
Das HaschmittelterklugenssrarsenenKausfrau
Für dauernd geſucht:
Ein durchaus ſelbſtändiger !!
Maſchinenſchloſſer
(Schraubſtockarbeiter) m. Erfahrung
im Bau und in der Werkſtatt=
Montage von Maſchinen —
Ein=
ſtellung erfolgt nur bei Vorlage
beſter Zeugniſſe. Näh.:
Geſchäfts=
ſtelle d. Bl. (EiSiem /
Konkurrenzl. leiſtungsf. Baufirma
vergibt ihre mit hoh. Bezügen verbundene
Generalvertretung für Darmſtadt u w Umg
an repräſent. Herren o. Firmen mit G.=M.
8—9000 Kapital. Einarb. erfolgt evtl vom
Stammhaus. Gefl. Ang unter Klarlegung
der Verhältn. 11. 0.10 a.d. Geſchftsſt. 2189sm
Großmühle
ſucht gut eingeführten
Großhandels=Bertreter
Angebote unter H. M. 3392 an
Rudolf Moſſe, Hamburg 1. (J,Hbg.au
Eberstadt.
Strebſamer junger Mann
oder Fräulein
mögl. branchekundig (Stenogr. u.
Schreib=
maſchine Bevingung), von Buchdruckerei u.
Papiergroßhandlung per ſofort geſucht.
Schriftl. Ang. mit Zeugniſſen unter O. 85
an die Geſchäftsſtelle d. Bl.
Hieſiges Bankhaus
ſucht zur Aushilfe für ſofort
mehrere Beamte
für Buchhaltungs= und
Ab=
ſchlußarbeiten
Beizufrieden=
ſtellender Leiſtung evtl. feſte
Anſtellung. Angebote mit
Le=
benslaufu.,Zeugnisabſchriften
u. 0. 102 a. d. Geſchſt (2320
Reiſende und Hauſierer
zum Beſuch der Privatk. für leichtverk.
Artikel bei hoh. Verdienſt geſucht.
An=
gebote unter G. 111 Geſchäftsſt. /5510
Miie
per 1. April aufs Land
geſuchr. Es kommen
nur verheiratere,
kin=
derloſe Herren (
Pen=
ſionäre), denen an
Dauerſtelle gelegen
iſt, in Frage.
Woh=
nung vorhand. Gefl.
Angeb. m. Zeugn=
Abſchrift, u. Gehalts.
anſprüchen u. O. 84
a. d. Geſchſt. /5442ms
Lehrling
Oſtern geſ., nur
Sohn acht0 Familie
Schriftl. Angebote
mit Lebenslauf an
Wehner & Fahr. A. G.
Nakao= und
Schoko=
laden Fabrik, Lus
Bautechniker
jung ., f.
Architektur=
büro ſofort geſ., ebtl.
auch nur für abends.
Angeb. m
Bildungs=
gang, Zeugnisabſchr
u. Gehaltsanſpr. unt
O. 8. an die Geſchſt.
erbeten. (5424ms
Sattler-Lehrling
ſt E. Reichelt
Hügelſtr. 75.
empfohl. Gärtner
geſucht. Gehaltsan
ſprüche u.
Zeugnis=
abſchriften u. 0. 98
an die Geſchſt. / 5467
Für einen in allen
Betrieben
verwend=
baren, glänzend
be=
währten Artikel werd.
überalt Bertreter gef.
Ang erb. unt. 0.95
Geſchſt.
(*5466
Hunfengenan
Ruh. Student
ſucht zum 1. 3. 24 gut
möbl. Zimmer.
Ad. Weis
StiEtſtr. 45. I. (5511
Schöne, heue
ca. 30 qm
mögl. m. Toreinfahrt
zu mieten geſucht.
Ang. unter 0.114
an die Gſchſt. (5521
Sch
möbl. Zimmer
mit Klavier in gutem
Hauſe, von ruhigem
ipl.=Jug, ſofort
ge=
ſucht. Angeb. unter
0. 94 Geſchſt. 545
Pandeeiteee
ſucht 1 größeres, möbl.
Zimmer.
NichtAußen=
viertel. Gg. Mahzer,
Soderſtr 8, 1. (*5465
Freundl. mübl.
em Hauſe zum
März
(2305
geſucht.
Angebote an
Gebr. Rothſchild
N., Markt.
G.m.
Ingenieur ſucht ſofort
2 möblierte
Zimmer
davon 1 Zimmer als
Büro benutzbar,mögl.
mit beſ nd. Eingaug
Guſtav Vüſcher
Grafenſtr 31. (5518
Große trockene
Lagerräume
zum Unterſtellen von
Möbeln per ſof. geſ.
Alter’sMöbel=u.
Kunſtgewerbe=
ſaun d. n. 1. S. Dunfaht
Eliſabethenſtraße 34. (23o4
im Zentrum der Stadt, gegen
Ab=
ſtand per ſofort oder ſpäter zu
mieten geſucht. Angeb. unter
55 an die Geſchäftsſtelle ds.
Blattes erbeten. . (2600
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 27. Februar 1924.
Nummer 58.
wie Bild, engl. ge-
Kostüm musterter Stoff . . 1822
wie Bild, Jacke ge- DE75
Kostüm tütt,/aDonegalstoff 2522
wie Bild. la Flausch 41
Sportjacke in schönen Farben 1522
wie Bld, Strich- 4050
12
Manfel sovereost.
Besonderg
Billige
AlIASOTT
Durch den Einkauf grosser Ouantitäten sind
wir in der Lage, die erreichten Vorteile unserer
Kundschaft in vollem Masse zugute kommen
zu lassen. Einige Beispiele;
aus reinwollenem Cheviot
150
Kammgarn und Gabardine
K.
Kostüme
59.00, 49.00, 39.00,
reine Wolle,
Taillenklelder neueFamen.
50
blau, schwarz u. farbig 39.00, 29,00, 17.50,
in allen Farben, Tuch, Donegal,
K
Covercost, Gabardine
A.
Mänter gaso, 29 00, ogo,
Seidenregenmäntel
4900
imprägniert, prima Oualitst, in vielen Farben
la imprägn., Segel-
Windjacken ueh ind Coier=
1625
20.50, 22.50, 19.50,
Reinwollene Jumper
S
handgehäkelt, in vielen Farben . . . .
wie Bild, Zwirn-
Mantel eovereost . .. . 2075
Beachten Sie unsere Auslagen!
SLudwigstrasse 5
Grösstes Haus für Damen-, Backfisch-und Mädchen-Konfektion
2294