Darmstädter Tagblatt 1924


23. Februar 1924

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Sanstag, den 23. Februar 1924.
187. Jahrgang

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ſtädter
8 Nationalbgnk.

Die

verife

un

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getroffen.

Sfahren, ſindWeben von der
Kommiſit ein Waſhington
die Anſprüche erledigt UAw wegen Ger Verſenkung der
APungen und Verluſt des
Ln, ſind von der Kommiſſion

Die Luſitanfg*-Aingeleg
R
Berlin, 22. Febr.
beutſch=amerikaniſchen
Luſitania von amerifHiſchen Bürſtrn gegen das Deutſche
Reich erhoben worden waren. Die a ſchädigungsforderungen
die für Todesfälle, Geſundhe
Eigentums geltend gemacht P
insgeſamt mit etwas mehr ald Million Dollars honoriert wor=
den
. Damit wurden die erheblich weiter gehenden Anſprüche auf
ein erträgliches Maß zurückgeführt.
Die Frage der Rechtmäßigkeit oder: Unrechtmäßigkeit der
Verſenkung der Luſitania hat, wie noch erinnerlich ſein wird,
die Kommiſſion überhaupt micht beſchäftigt, da bereits 1916
deutſcherſeits die Zuſage erteilt worden war, für die Verſenkung
der Luſitania angemeſſenen Erſatz zu leiſten, hatte ſich die
Kommiſſion lediglich mit der Berechtigung und der Höhe der ein=
zelnen
Anſprüche zu befaſſen. Es iſt im beiderſeitigen Intercſſe
zu begrüßen, daß die Luſitania=Angelegenheit, die ſeit Jahren
als eine dunkle Wolke über den Beziehungen zwiſchen den beiden
Nationen ſchwebte, damit endgültig ihre Erledigung gefun=
den
hat.
* Newyork, 22. Febr. (Priv.=Tel.) Nach der jetzt vor=
liegenden
amtlichen Statiſtik über die Handelsbewegung zwiſchen
den Vereinigten Staaten und Deutſchland im Jahre 1923 hat
die Einfuhr deutſcher Waren nach den Gebieten der Union im
abgelaufenen Jahre um 38 Prozent zugenommen. Die Ausfuhr
der Vereinigten Staaten nach Deutſchland ſtieg um 0,3 Prozent.
An der Steigerung der Einfuhr deutſcher Fabrikate ſind Stoffe,
Porzellane und Spielzeuge am ſtärkſten beteiligt.

Vom Tage

Der Staatsſekretär im preußiſchen Miniſterium des Innern,
Dr. jur. Friedrich Freund iſt im Lichterfelder Krankenhaus an einem
ſchweren Darmleiden geſtorben.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt wieder in Berlin ein=
Oberleutnant Roßbach der wegen Falſchmeldung, unter Be=
nutzung
eines falſchen Reiſepaſſes, zu 48 Stunden Arreſt verur=
teilt
wurde, wurde nach Verbützung der Strafe von der Staats=
polizei
aus Oeſterreich abgeſchoben.
Die gemiſchte Kommiſſion für die amerikaniſchen Ent=
ſchädigungsanſprüche
aus dem Kriege hat 27 von dem
Untergang der Luſitania betroffenen Perſonen eine Ge
ſamtentſchädigung von 1 Million Dollar zugeſprochen.
Der Vorſitzende der deutſchen Abordnung für die deutſch=
jugoflaviſchen
Reparationsverhandlungen. Dr.
Kunze, wurde vom Außenminiſter Dr. Nintſchitſch empfan=
gen
. Die Verhandlungen beginnen heute.
Wie gemeldet wird, ſoll der Parteitag der Zentrums=
partei
am 5. und 6. April in Fulda ſtattfinden.
=Wie wir erfahren, beſteht nirgends die Abſicht, die Reichstags=
wahlen
über den geſetzlichen Termin hinaus zu verzögern. Weder im
Kabinett, noch mit den Parteien iſt über einen ſolchen Plan geſprochen
ſorden.
Die Dockarbeiterkonferenz, die in London zuſammen
gekommen war, um die vorgeſchlagene Regelung im Dockarbeiterſtreil
zu ratifizieren, hat ſich vertagt, ohne eine Entſcheidung zu erreichen.
Das Unterhaus hat ohne Abſtimmung Kredite in der Höhe
von 730 Milliarden Pfund zur Bekämpfung der Arbeits
loſenkriſe bewilligt.
Der ſerbiſche König hat, nachdem die Skupſchtina den Vertrag
mit Italien angenommen hat, die Konsention, betr. den Fiumer
Vertrag, ſowie den Freundſchaftspakt mit Italien unterzeichnet
Nach einer Hadasmeldung aus Waſhington, iſt ein ame=
rikaniſches
Kanonenboot, nach den mexikaniſchen
Gewäſſern entſandt worden.

Die Illaſion von 1948

Kopenhagen, 22. Febr. Zu den angeblichen Vorſchlä=
gen
der Sachverſtändigen nimmt die däniſche Zeitung Politiken
in einem Artikel unter der Ueberſchrift Die Illuſion von 1918
Stellung. Politiken ſchreibt, daß die Reparationsfrage kein
Myſterium wäre, ſondern daß ſie tlar vor Aller Augen liege.
Einige hätten davon gefaſelt, daß das deutſche Grundeigentum
leicht die Reparationen zahlen könne, da es ja durch den Unter=
gang
der Mark ſchuldenfrei geworden ſei. Eine kurioſe Idee!
Denn Deutſchland ſei dadurch ja nicht reicher geworden, daß die
Beſitzer von Obligationen alles verloren hätten, während die
Grundbeſitzer entſprechend verdient hätten. Die fundamentale
Wahrheit ſei, daß die Reparationen nur durch einen Exportüber=
ſchuß
bezahlt werden könnten, da Deutſchland kein Gold produ=
ziere
. 1918 hätten ſich viele der wunderlichen Illuſion hinge=
geben
, daß der vierjährige Krieg von einem blühenden Gedeihen
des Handels abgelöſt werden würde und daß der deutſche Im=
portüberſchuß
aus der Zeit vor dem Kriege durch eine draſti=
ſche
Herabſetzung des deutſchen Verbrauchs in einen ergiebigen
Exportüberſchuß verwandelt werden könnte. Vielleicht ſei der
Zeitpunkt gekommen, wo man auch Frankeeich dieſe Wahrheiten
ſagen könne. Die Ruhrattion habe zweifellos gewirkt; ſie
habe jedenfells gezeigt, daß es unſinnix ſei, in Deutſchland ein=
zumarſchieren
und Goldmark zu ſammeln.
Die angeblichen Pläne Dr. Schachts.
Paris, 21. Febr. Petit Journal veröffentlicht heute wei=
jere
Einzelheiten über die angeblichen Pläne Dr. Schachts für
die deutſche Goldkredit= und ſpätere Goldemiſſionsbank.
Die Goldkreditbank werde mit einem Kapital von
200 Millionen Goldmark ausgeſtattet ſein, von denen 190 Mil=
lionen
auf das Reich bzw. deutſche und ausländiſche Beteiligung
entfielen. Dr. Schacht werde verſuchen, das Kapital im Aus=
lande
unterzubringen, um darauf Kredite zu erhalten, wobei er
mit einer Summe von etwa 4500 Millionen Goldmark in De=
viſen
rechne. Als weitere Gargntie würden Wechſel der deut=
ſchen
Induſtrie und Importeure zu gelten haben.
Die Goldemiſſionsbank werde die Goldmark als
neue deutſche Währung einführen und dadurch die Stabiliſie=
rung
der deutſchen Währung ermöglichen. Die Bank werde mit
einem Kapital von 400 Millionen Goldmark gegründet, wovon
die eine Hälfte von deutſcher, die andere Hälfte von alliierter
und neutraler Seite aufgebracht werde. Dreimal ſo groß wür=
den
die Reſerven ſein, mithin alſo 1,2 Milliarden Goldmark.
Dieſe ſetzten ſich aus 400 Millionen Goldmark Gründungskapi=
tal
, 400 Millionen Goldmark amerikaniſche Kredite und 400 Mil=
lionen
Goldmark aus den Goldreſerven der Reichsbank zuſam=
men
. Mit dieſer Summe könnten Goldnoten in Höhe von 2,4
Milliarden Gmk., alſo mit 50prozentiger Deckung, ausgegeben
werden. Wenn das Vertrauen zu Deutſchland wiederhergeſtellt
ſei, ſo könne durch eine Ermäßigung der Deckung auf 40 Proz.
der Notenumlauf vermehrt werden. Als Garantie kämen dann
noch die aus dem deutſchen Export eingehenden Deviſen hinzu.
Die deutſchen Auslandsguthaben.
HU. Paris, 22. Febr. Das 2. Sachberſtändigenkomitee iſt ſich
geſtern einſtimmig über die Höhe der deutſchen Auslandsguthaben ſchlüſ=
ſig
geworden. Eine offizielle Ankündigung iſt bei Ausgang der Sitzung
nicht erfolgt, und man glaubt, daß der Umfang dieſer Guthaben erſt
bei Ueberreichung des Sachverſtändigenberichtes an die Reparations=
kommiſſion
bekannt gegeben wird. Es ſoll ſich, wie der Neu=York Herald
behauptet, um einen Betrag von 2 Milliarden Dollar handeln. Dieſen
Betrag hätten die Sachverſtändigen bereits im Verlauf ihrer zwei=
wöchigen
Unterſuchung in Berlin ermittelt. Die Höhe des ermittelten
Betrages würde erſt dem 1. Ausſchuß mitgeteilt, um ihm einen An=
haltspunkt
für die Berechnung des flüſſigen deutſchen Kapitals, das zur
Begründung der Goldnotenbank herangezogen werden ſoll, an die Hand
zu geben. Das in Deutſchland zurzeit befindliche flüſſige Kapital wird
auf 640 Millionen Goldmark veranſchlagt. Im übrigen ſcheinen ſich die
Sachverſtändigen im Verlaufe des geſtrigen Tages hauptſächlich mit der
wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands befaßt zu haben.
Petit Journal behauptet, daß die Produktionsrraſt des Deutſchen
Reichs auf die Sachverſtändigen während ihres Berliner Aufenthalts einer

geradezu unauslöſchlichen Eindruck gemacht habe. Jusbeſondere ſoller
die Sachverſtändigen feſtgeſtellt haben, daß Deutſchland ſeit dem Waf=
fenſtillſtand
faſt 18 000 Lokomotiven und 400 000 Eiſenbahnwaggons
baute. Kein Land der Welt ſei imſtande, eine ſolche Leiſtung auf die
ſem Gebiete zu vollbringen. Verſchiedene Sachverſtändige, namentlich
die engliſchen, wollten anfänglich dieſen Angaben keinen Glauben ſchen=
ken
. Petit Journal gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Sachver=
ſtändigen
bei Abfaſſung ihres Berichtes, zumal wegen der Feſtſetzung
der Zahlungsmodalitäten, die Deutſchland auferlegt würden, die Lei=
ſtungsfähigkeit
des Reiches gebührend berückſichtigen würden.
Die Sachverſtändigen=Beratungen.
Paris, 22. Febr. (Wolff.) Das Komitee Dawes hat heute
vormittag eine anderthalbſtündige Sitzung abgehalten, um den
Stand der Arbeiten ſeiner beiden Unterausſchüſſe zur Kenntnis
zu nehmen. Dieſe hielten heute nachmittag keine Sitzung ab,
um es den Mitgliedern des Komitees zu ermöglichen, den heute
vormittag von den Eiſenbahn=Sachverſtändigen vorgelegten Be=
richt
zur Kenntnis zu nehmen, der auf der nächſten Tagesordnung
der Komiteeſitzung zur Erörterung gelangen ſoll. Die Mitglie=
der
des Ausſchuſſes für Bankfragen ſind damit beſchäftigt, die
Statuten der künftigen Notenbank zu beraten, während der Un=
terausſchuß
für Budgetfragen die letzte Hand an ſeinen Bericht
legt, der wahrſcheinlich am Montag zur Debatte gelangen wird.
Das Komitee Mac Kenna hat ſeine Arbeiten, betr. die deutſchen
Auslandsguthaben, heute vormittag fortgeſetzt.
Wie wir hören, hat ſich der Ausſchuß Mac Kenna bis zum
3. März vertagt. Der erſte Teil ſeines Berichts, der ſich bekanntlich
auf die Abſchätzung der deutſchen Auslandsguthaben bezieht, iſt
als nahezu abgeſchloſſen zu betrachten. Der Ausſchuß mußte ſich
zur Vertagung entſchließen, um mit dem Ausſchuß des General
Dawes, der ſeine Arbeiten nicht ſo raſch bewältigen kann, gleichen
Schritt zu halten.

Ein italieniſches Demzenti.

Nom, 22. Febr. (Wolff.) Die Agenzia Stefani
teilt mit, daß die in einem engliſchen Blatt veröffentlichte Nach=
richt
, Muſſolini habe in einer Unterredung mit dem franzö=
ſiſchen
Botſchafter Barrere Vorſchläge bezüglich einer freund=
ſchaftlichen
Verſtändigung zwiſchen Italien und Frankreich und
einer diplomatiſchen Zuſammenarbeit beider Länder in der
Mittelmeer= und Reparationsfrage gemacht, jeder Grund=
lage
entbehre.
Offizielle Annektion Fiumes am 2. März.
TU. Nom, 22. Febr. Der Miniſterrat beſchioß, daß die
offizielle feierliche Annektion Fiumes am 2. März ds. Js. in
Anweſenheit des Königs von Italien vor ſich gehen ſoll. Weiter=
hin
wird der, Verkehrsminiſter eine Verordnung vorbereiten,
nach der die Verkehrsbeamten und die Angehörigen der Handels=
marine
in Fiume vom 2. März ab in italieniſche Dienſte über=
treten
können.
Neues Abkommen der Anilin mit der
Rheinlandkommiſſion.
Berlin 22. Febr. Am 19. Februar hatten in Koblenz
zwviſchen der Juteralliierten Rheinlandkommiſſion und
der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik in Lud=
wigshafen
am Rhein Verhandlungen ſtattgefunden, welche

neues Abkommen ſfür die nächſten drei Monate getroffen,
das in den Grundzügen mit den früheren Vereinbarungen über=
einſtimmt
, jedoch eine mäßige Verringerung der zu leiſtenden
Neparationslieferungen vorſieht,

Politiſche und geſchäftliche Pfänder.
Von
Dr. Walther Croll, Berlin.
Eine hervorragende Perſönlichkeit des ſeit einigen Tagen
wieder in Paris verſammelten Sachverſtändigenausſchuſſes hat
dabor gewarnt, den jetzt über das kommende Gutachten umlau=
ſenden
Gerüchten Glauben zu ſchenken und etwa gar daraus prak=
tiſche
Schlußfolgerungen zu ziehen. Dieſe Mahnung zur Kalt=
blütigkeit
und Geduld iſt beſonders im Hinblick auf die in
Pariſer Blättern entwickelte Phantaſie gewiß berechtigt; ſie
darf aber nicht verhindern, daß wir uns grundſätzlich über das
in Frage ſtehende Problem klar werden.
Es kann als ſicher angenommen werden, daß die internatio=
nalen
Sachverſtändigen ſtatt der im weſentlichen von Frank=
reich
und Belgien ergriffenen bezw. verwalteten politiſchen
Pfänder andere von der Geſamtheit der Alliierten in Beſitz
zu nehmende geſchäftliche Pfänder empfehlen werden.
Um den Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Arten verſtändlich
zu machen, wählt man für die politiſchen Pfänder beſſer den
Ausdruck Geiſel. Nach dem Verſailler Vertrag ſollte das
von alliierten Truppen zu beſetzende Rheinland der Bürge für
ferneres Wohlverhalten‟ Deutſchlands ſein. Die Beſetzung der=
lor
ihren Sinn, als Deutſchland offenkundig entwaffnet und da=
mit
außerſtand geſetzt war, den bis an die Zähne bewaffneten
weſtlichen Nachbarn entgegenzutreten. Territoriale Pfänder kön=
nen
allenfalls eine Gewähr für Uinterlaſſung feind=
licher
Akte, nie aber eine Gewähr für Durchfüh=
rungfriedlicher
Leiſtungen ſein. Das iſt der Kardinal=
unterſchied
zwiſchen der Beſetzung des Rheinlandes nach Be=
endigung
der Feindſeligkeiten und der Otkupation des Ruhr=
gebiets
mitten im Frieden. Die Beſetzung des Rheinlandes iſt
nach Deutſchlands Entwaffnung weder gerecht noch vernünftig;
die Beſetzung des Ruhrgebietes iſt niemals gerecht und ver=
nünftig
geweſen. Oder ſollte das Ruhrgebiet etwa für die Lei=
ſtungen
aufkommen, zu denen das Reich ſich außerſtande erklärt
hatte? Die Sachleiſtungen waren bis auf geringfügige Reſte
durchgeführt worden. Konnte ernſthaften Politikern auch nur
einen Augenblick der Gedanke kommen, daß dem deutſchen Volk
die Arbeitskraft und damit die Reparationsfähigkeit geſteigert
werde, wenn ihm der rechte Arm in Ketten gelegt werde? Darum
kann kein Zweifel darüber ſein, daß die Beſetzung am Rhein
eine Geiſelpolitik und keine Pfänderpolitik ge=
worden
iſt, die Beſetzung der Ruhr aber von Anfang an
ein Akt der Geiſelpolitik geweſen iſt. Geiſeln ſollen
doch wenn die unterdrückte Partei den Verpflichtungen nicht
nachkommt gepeinigt oder gar getötet werden; die von unſeren
Gegnern als Geiſeln erfaßten deutſchen Voltsteile und Wirt=
ſchaftsgebiete
ſollen gequält und vernichtet werden, wenn das
Reich bei der Erfüllung unerfüllbarer Vertrags=Paragrgphen
in Rückſtand gerät. Gegen die Geiſelpolitik darf unſer Volk
nicht müde werden zu kämpfen, bis auch die letzten Reſte dieſer
Politik verſchwunden ſind. Es geht dabei um unſer materielles
Daſein und um unſere Ehre.
Wenn die internationalen Sachverſtändigen geſchäftliche
Pfänder empfehlen und unſere Eläubiger darauf entſprechende
Vorſchläge machen ſollten, ſo müſſen wir eine nüchterne, fachliche
Prüfung vornehmen. Ein geſchäftliches Pfand liegt aber nur
dann vor, wenn es gegebenenfalls (d. h. beim Ausſetzen der aus=
bedungenen
Leiſtungen) dem Gläubiger Befriedigung verſchaffen
kann. Dieſe Befriedigung kann in Herauswirtſchaftung von Er=
trägen
oder in Veräußerung an Dritte beſtehen. Als Pfand für
die deutſche Reparationserfüllung wird in erſter Linie die
Reichseiſenbahn genannt. Es wäre alſo zu prüfen, ob
die Reichseiſenbahn geeignet iſt, für Ausfälle aufzukommen, die
bei der Abwicklung des demnächſt zu vereinbarenden neuen Reba=
rationsprogramms
eintreten könnten. Hierbei wären theoretiſch
zivei Fälle zu unterſcheiden: daß wir die Reparationen nicht zah=
len
können, und daß wir ſie nicht zahlen wollen. Im erſte=
ren
Falle wäre natürlich ein Teil unſerer Wirtſchaft noch viel
weniger als die ganze Wirtſchaft in der Lage, die Reparations=
verpflichtungen
zu erfüllen. Darum würden weder eine inter=
alliierte
Regie, noch ein von unſeren Gläubigern zu konzeſſionie=
rendes
Finanzkonſortium auf ihre Koſten kommen, zumal, da als
ſicher angenommen werden kann, daß eine landfremde Regie und
ein in internationalen Farben ſchillerndes Konzeſſionär=Organ
nicht beſſer, ſondern ſchlechter wirtſchaften wird, als etwa ein im
weſentlichen mit nationalem Kapital arbeitendes gemiſchtwirt=
ſchaftliches
Uuternehmen. Wenn wir nicht zahlen können, ſo
iſt auch ein Pfand in den Händen der Gläubiger keine wirkſame
Medizin dagegen. Wäre aber etwva die Nichterfüllung der deut=
ſchen
Reparationsverpflichtungen auf böſen Willen zurück=
zuführen
, ſo iſt eine Pfandnahme wie die der Reichseiſenbahn
vollends unnötig; denn dann würden den enttäuſchten Gläu=
bigern
zur Zwangsvollſtreckung gegen den ſäumigen Schuldner
alle Machtmittel zur Verfügung ſtehen, und nicht nur die Be=
ſchlagnahme
eines Teiles der Wirtſchaft. Würde das deutſche
Volk es wagen, abſichtlich die übernommenen Verpflichtungen zu
mißachten, ſo würde es wohl auch weiter ſchwerlich davor zurück=
ſchrecken
, die über ſeine Eiſenbahn geſetzte framde Regie zu ſabo=
tieren
und ihr den finanziellen Erfolg zu ſperren. In beiden
Fällen alſo bei Nichtvermögen und Nichtwollen iſt die
Pfandnahme durch unſere Gläubiger zwecklos. Es kann nur
eine Gewähr für die Erfüllung der deutſchen Reparations=
verpflichtungen
geben, und dies iſt unſer Wort; es kann auch
nur eine Form geben, in welche die deutſche Verpflichtung
gekleidet und durch welche die größte erreichbare Sicherung der
Gläubigeranſprüche geſchaffen werden kann, und dies iſt die
freie Garantie der deutſchen Wirtſchafts=
zweige
. Darum: eine Geiſelpolitik, Pfänderpolitik aber
nur in Form einer formulierten Bürgſchaft der ganzen deutſchen
Wirtſch

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Seite 2.*

Re
Ref

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februat 1924,

Numtter 54:

Die ungariſche Anleihe.
Die Reparationskomniſſion verzichtet
auf das Pfandrechi.
UC. Paris, 22. Febr. Die Reparationskommiſſion iſt geſtern
um 6 Uhr, unter dem Vorfitz des Barons Raggs, zu einer wichtigen
Sitzung zuſammengetreten. Sie hat nach Anhörung des ungariſchen
Gefandten, Barons Coranyi, einſtimmig folgende Beſchlüſſe gefaßt:
Die Reparationskommiſſion verzichtet auf das Pfandrecht, das ihr
kraft des Vertrags auf verſchiedene Einnahmequellen zuſteht, mit der
Abſicht, Ungarn die Rückerſtattung der Wiederaufbauanleihe zu ermög=
ilchen
, die der Bölkerhund angenegt hat. Dieſe Verzichtleiſtung iſt für
eine Dauer von 20 Jahren gültig und kann verlängert werden. Die
Konimiſſion hat ferner beſchlofſen, daß die Zahlungen, die Ungarn auf
Grund des Vertrages während des vorerwähnten Zeitraums leiſten
muß, vom Völkerbund ziffernmäßig feſtgeſetzt werden müſſen. Baron
Coranyi erklärte zum Schluß der Sitzung, daß er von ſeimer Regie=
rung
mit Tollmachten ausgerüftet ſei hid guf die Beſchrüſſe der Repa=
Tationskommiſſion eingehe.
Zum ſinanziellen Wiederaufbau Ungarns.
Genf, 22. Febr. Da infolge der geſtrigen Beſchlüffe der
Reparationskommiſſion über den finanziellen Wiederaufbau Un=
garns
der vom Völkerbundsrat aufgeſtellte Wiederaufbauplan in
Kraft treten kann, wird das Völkerbundsſekretariat nunmehr un=
verzüglich
an die Durchführung der vorbereitenden Maßnahmen
herantreten. Es wird zunächſt eine ofſizielle Delegation entſen=
den
, die vorg=isſichtlich nächſten Freitag nach Budapeſt abreifen
tird und an der teilnehmen: der ſtellvertretende Sekretär des
Völkerbundes, Avenol (Fraukreich), der Chef der Wirtſchaftsab=
teilung
des Völkerbundsſekretariats, Saulter (England), das
Mitglied dieſer Abteilung, Stopany (Italien), und folgende Mit=
glieder
des Finanzkomitees: Sir Henry Strakoſch (Südafrika)
Sekiba (Japan), Janſſen (Belgien) und wahrſcheinlich Wallen=
berg
(Schſeden). Die Delegation wird zunächſt ein detailliertes
Programm der Haushaltsreform für Ungarn aufftellen, die Un=
gariſche
Emiſſionsbank ins Leben rufen und für die Ausgabe der
inneren Anleihe ſorgen. Die Aufgabe des ungariſchen Parlamen=
tes
wird es dann ſein, folgende drei Geſetze zu beraten: 1. die
Ratifizierung des Völkerbundsprotokolles, 2. das Reformpro=
gramm
, 3. die Regierungsvollmachten. Nach der Durchführung
dieſes Plaues ſollen dann die Verhandlungen über die äußere
Anleihe beginnen.
Die franzöſiſche Wahlreform.
Ein Erfolg der Regierung Poincaré.
Paris, 22. Febr. (Wolff.) Für das Amendement Petral,
d. h. für den Grundfatz der abfoluten Mehrheit bei den
Kammerwahlen, ſtimmten 124 Senatoren der demokratiſchen Lin=
ken
, alſo 124 Radikale, 7 Mitglieder der republikaniſchen Union,
1 Mitglied der Rechten und 2 Fraktionsloſe. 19 Senatoren wohn=
ten
der Abſtimmung nicht bei und 9 Senatoren enthielten
ſich der Abſtimmung, darunter Leon Bourgeois. Alle übri=
gen
Senatoren haben für Poincaré geſtimmt.
Kein Vertrauensvotum, ſondern Aufſchub.
Paris, 22. Fehr. (Wolff.) Zur geſtrigen Debatte im
Senat ſchreibt der Gauleis: 16 Stimmen, das iſt nicht
gerade enorm. Die Regierung hat einen Erfolg davon ge=
tragen
, der um ſo beträchtlicher iſt, als ihre Gegner mit größter
Erbitterung gekämpft haben. Auch die Ere Nouvelle hebt den
geringen Stimmennnterſchied hervor; ſie nennt das Ergebnis
eine Zufallsmehrheit. Poincaré habe die Ver=
trauensfrage
ſo geftellt, daß er den Senat in die Notwen=
digkeit
verſetzte, nicht allein über die Arrondiſſementswahlen
ſondern auch über die allgemeine Politik des Kabinetts zu ſtim=
men
. Poineares Preſtige erlebe das Schickſal des berühmten
Chagrinleders von Balzac; es ſchrumpfe nach jeder Debatte mehr
zuſammen. Was man ihm geſtern gegeben habe, ſei kein Ver
trauensvotum, es ſei ein Aufſchub.
Börſenruhetage für die Pariſer Effektenbörſe.
* Paris, 22. Febr. (Priv.=Tel.) Die Schließung der
Pariſer Prodaktenbörſe hat zu großen Unzuträglichkeiten geführt,
da die Preiſe für die wicheigften Konſum= und Verbrauchsgegen=
ſtände
nicht feſtgeſetzt werden können. Gleichzeitig erwägt man
jetzt auch die Schließung der Effektenbörſe an jedem Samstag,
beginnend am 4. März, da ſich durch die Tätſache, daß die Effek=
tenbörſe
in London am Samstag geſchloſſen iſt, Unzuträglichkei=
ten
herausgebildet haben. Die Erklärung für die beabſichtigte
Schließung der Pariſer Effektenhörſe klingt nicht ſehr glaubwür=
dig
. Viel eher iſt anzunehmen, daß gleich wie in Deutſchland zu
Zeiten rapiden Markſturzes das Effektenſpiel einen Umfang an=
genommen
hat, den zu bewältigen die Banken nicht mehr in der
Lage ſind. So hilft man ſich mit der Einrichtung von Börſen=
rurhetagen
.

Di. Oiteſeinanns Leitatze.
(Eine Rede Streſemanns in Dresden.
* Dresden, 22. Fehr. (Prid.=Tel.) Als altes Mitgiied
des Dresdener Ortsvereins der Deutſchen Volkspartei war
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann noch nach der an=
ſtrengenden
Reichstagsſitzung vom Freitag im Flugzeng nach
Dresden gekommen, um hier die Feſtrede zur Feier des fünfzig=
jährigen
Beſtehens des Ortsvereins zu halten. Dr. Streſemann
ſtellte in den Vordergrund ſeiner Betrachtungen die Einheit des
Reiches und die Zuſammengehörigkeit des ganzen deutſchen Vol=
kes
. Ueberall kämpfe Deutſchland um die Einheit des Reiches,
an Rhein und Ruhr, in Oberſchleſien ſowie in der Pfalz. Auch
die hannoverſche Frage ſei einer Frage des Reichsgedankens.
Der Ruf: Los von Peußen! heiße nichts anderes als: Los
von Deutſchland! Er erwarte aber von Hannover, daß der
Reichsgedanke bei der kommenden Abſtimmung auch hier ſiegen
würde. Man wirft der Deutſchen Volkspartei immer wieder vor,
daß ſie eine Kompromißpartei ſei. Wird es jemals, ſo fragte Dr.
Streſemann, anders ſein, als daß Staatskunſt in einem durch
eigenſinnige Parteipolitik zerſplitterten Volke etwas anderes war
als Kompromißpolitik. Bismarck ſei der beſte Kronzeuge hierfür.
Mit der ſchmerzlichſte Verluſt des Krieges ſei das Verſinken des
Mittelſtandes, jener Leute, die Kriegsanleihe zeichneten von der
erſten bis zur letzten Mark, und die nicht ſpekulierten. Dieſe feh=
len
heute in der großen politiſchen Mitte des Volkes. Er ſtehe
heute wie früher auf dem Standpunkt, daß es kein größeres Un=
glück
für Deutſchland gebe als die Amerikaniſierung und Ver=
truſtung
unſerer Induſtrie. Was er dagegen tun könne, werde er
ſtets tun, weil er damit das beſte für das Volk erſtrebe. Unſer
Leitſatz für Deutſchland müſſe ſein, im Ver=
trauen
auf die Zukunft die Gegenwart, zu er=
tragen
. Den Kritikern von rechts und links rief er angeſichts
der prophezeiten Verluſte im Wahlkampf zu, daß man im
Schützengraben der Verantwortlichkeit mehr Verluſte habe, als
in der Etappe der Oppoſition. Bemerkenswert iſt noch folgender
Satz des Reichsaußenminiſters: Es iſt doch ſeltſam, daß heute,
wo niemand mehr daran denkt, in den gefährdeten Gebigten des
Reiches den Ausnahmezuſtand völlig aufzuheben, von rechts der
Ruf nach Beibehaltung ertönt, und zwar von derſelben Seite der
Deutſchnationalen, die mir ſeinerzeit aus parteiagitatoriſchen
Gründen bei Verhängung des Ausnahmezuſtandes im November
in den Arm fielen und im Reichstag die Wiederaufhebung ver=
langten
.
Regierungserklärung in Thüringen.
Weimar 22. Febr. In der heutigen zweiten Sitzung des
Landtags gab Leuthäuſer eine programmatiſche Erklärung ab, in
der er darauf hinwies, daß die Regierung ſich der ſchweren ihr
harrenden Aufgaben bewußt ſei. Die Not des deutſchen Volkes,
die Laften des Gewaltvertrags und die Bedrückung des Landes
hätten dem deutſchen Volke ſchwere Opfer auferlegt. In der
Abwehr dieſer Bedrückung ſtehe die thüringiſche Regierung hin=
ter
der Reichsregierung. Mit ſchwerer Sorge ſehe die Regierung
auf die geringen Verdienſtmöglichkeiten weiter Kreiſe der Be=
völkerung
. Die ſchwere Notlage habe innere Unruhen befürchten
laſſen und zum Belagerungszuſtand geführt. Auch in Thürin=
gen
hätten terroriſtiſche Gewaltakte der kommuniſtiſchen Hundert=
ſchaften
zu großer Beſorgnis und zum Einrücken der Reichs=
wehr
Anlaß gegeben. Der Reichswehr müſſe auch von dieſer
Seite aus der Dank für ihre Mühewaltung ausgeſprochen wer=
den
. Auf dem Gebiete des Finanzweſens ſei bei der Erſchöpfung
aller Gemeinden größte Sparſamkeit nottvendig und die Verein=
ſachung
des Verwaltungsapparates ſei Aufgabe der Regierung.
Der Wahrung der Selbſtverwaltungsrechte der Gemeinden ſei
größte Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Die Juſtizverwaltung müſſe
von dem Gedanken der Staatsautorität geleitet und die Ge=
wiſſensfreiheit
müſſe gelten und jede Knebelung des Geiſtes
vermieden werden. Die Wahrung der Rechte der Kirche und
ihrer Feiertage müßten gewährleiſtet werden. Die neue Regie=
rung
müßte in ihrer Amtstätigkeit von dem Gedanken wahrer
Volksgemeinſchaft geleitet werden und dürfte ſich nicht als Träger
einer Intereſſenpolitik anſehen. In dieſem Beſtreben erhofft die
Regierung die Unterſtützung des Landtags.
Sicherung der Wahlfreiheit in Bayern
München, 22. Febr. (Wolff.) Das bayeriſche Geſamt=
miniſterium
hat zur Sicherung der Wahlfreiheit
und zum Schutze der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung einſtweilige Maßnahmen erlaſſen, die vom
Tage der Ausſchreibung der Wahlen bis zum Ablauf des Wahltages
gelten. Danach bleiben die Vorſchriften über Verſammlungen
und Umzüge unter freiem Himmel in Kraft. Die Ver=
ſammlungs
= und Redefreiheit unterliegt auf Grund des
Ausnahmezuſtandes keiner Beſchränkung. Plakate Flugblät=
ter
, Flugſchriſten ſind vor ihrer Verbreitung der Polizei
behörde vorzulegen. Zeitungen, Flugblätter und Flug=
ſchriften
dürfen nur verboten werden, wenn ihr Inhalt auf einen
gewaltſamen Umſturz der Verfaſſung oder die Störung der ſtaatlichen
Ordnung abzielt.

Anangebrachte Entrüſtung.

Anverſchämte Forderungen.
Nenſtadt, 22. Febr. Die in Neuſtadt noch verbliebenen
Sepäratiſten haben erklärt: Wir ſammeln uns und kom=
men
in dierzehn Tagen wieder.
Der Bezirksdelegierte von Neuſtadt hat einer Abordnung, die
mit der Bitte vorſtellig geworden war, dafür zu ſorgen, daß der
Reſt der Separatiſten möglichſt bald verſchwinde, damit Ruhe,
Ordnung und Sicherheit wieder einkehren, in entrüſtetem Tone
erwidert, man ſolle ihn mit ſolchen unverſchämten Forderungen
in Ruhe laſſen.
Es ſind auch ſonft aus anderen Gegenden der Pfalz und
dem übrigen Rheinland Anzeichen vorhanden, die ſich darauf be=
ziehen
, daß die ſeparatiſtiſche Bewegung von den Militärbefehls=
habern
, insbeſondere von General de Metz noch nicht ganz auf=
gegeben
worden ſind.
Verleumderiſche Propaganda gegen Deutſchland.
Pirmaſens, 22. Febr. Der Bezirksdelegierte von Pir=
naſens
ließ den Bürgermeiſter zu ſich kommen und beauftragte
ihn, die bei dem Sturm auf das Bezirksamtsgebäude verwende=
ten
Waffen einfammeln zu laſſen. Der Bürgermeiſter lehnte
dies ab mit der Bemerkung, daß er keine Schutzleute zur Ver=
fügung
habe, worauf der Delegierte von dem Bürgermeifter eine
namentliche Liſte der Beteiligten verlangte. Auch dieſes An=
ſinnen
lehnte der Bürgermeiſter ab. Darauf erklärte der Be
zirksdelegierte, er wiſſe, daß auch rechtsrheiniſche Nationaliſten
an dem Sturm auf das Bezirksamtsgebäude beteiligt gewefen
ſeien. Auf die Erklärung des Bürgermeiſters, ihm ſei hierüber
nichts bekannt, entgegnete der Delegierte, er brauche Beweiſe
dafür, daß die Ermordung der Separatiſten auf Befehl der Hei=
delberger
und Münchener Nationaliſten ausgeführt worden ſei.
Verſchaffen Sie mir dieſe Beweiſe! fagte der Delegierte zum
Bürgermeiſter. An Hand von photographiſchen Aufnahmen be=
tonte
der Delegierte, daß die Boches immer noch dieſelben Ver=
brecher
ſeien, die ſie während des Krieges waren. Er werde auf
Grund dieſer in Hunderten von Exemplaren vorliegenden Photo=
graphien
der Welt den Beweis dafür erbringen.
Die Ziele der franzöſiſchen Propaganda ſind
durch die Aeußerungen des franzöſiſchen Bezirksdelegierten da=
mit
klargelegt.
England gegen die neue Pfalzpolitik Frankreichs.
London, 22. Febr. Wie der Daily Telegraph
meldet, hat das Vorgehen der franzöſiſchen Be=
ſatzungsbehörde
in der Pfalz größte Beun=
ruhigung
in amtlichen engliſchen Kreiſen her=
vorgerufen
. Man erblickt in den neuen Ausweiſungen und
Verhaftungen von Bewohnern der Pfalz durch die Beſatzung
neue Maßnahmen gegen die Bevölkerung, die ſich gegen den
Pfalzterror aufgelehnt habe. Wie verlautet, beabſichtigt die
engliſche Regierung bei der Rheinlandkommiſſion zu be=
antragen
, die drei Ententevertreter, die vor kurzem die
Feſtſtellungen in der Pfalz getroffen haben, erneut dahin
zu beordern, um durch ſtändige Fühlungnahme mit der
Bevölkerung und Einwirkung auf die Beſatzungsbehörden eine
endliche Befriedung in der Pfalz herbeizuführen.

* Ernſte Gegenſätze
in der befſiſchen Regierung.
Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, hat das Miniſte=
rium
für Arbeit und Wirtſchaft durch den ſozialiſtiſchen Miniſter
Raab neuerdings einen Vorſtoß unternommen, um entſprechend
den früher geäußerten ſozialdemokratiſchen Wünſchen das ge=
ſamte
beſſiſche Wohlfahrtsweſen, das bisher im weſentlichen von
dem Miniſterium des Innern verwaltet wurde, unter ſeine
eigene Leitung zu bekommen. Der Grund zu dieſem Vorſtoß iſt
keicht erſichtlich, wenn man die Anträge der Deutſchen Volks=
partei
über die Auflöſung eben jenes Miniſteriums für Arbeit
und Wirtſchaft bedenkt. Es ſoll eben verſucht werden, mit allen
Mitteln die Notwendigkeit und Unentbehrlichkeit dieſes Mini=
ſteriums
zu beweiſen. Selbſtverſtändlich laſſen ſich derartige Ab=
ſichten
weder der Miniſter des Innern noch die ihm folgende
Zentrumsfraktion einfach gefallen. Es ſchweben hierüber zurzeit
Auseinanderſetzungen. Die Deutſche Volkspartei hat an das
heſſiſche Geſamtminiſterium inzwiſchen, als ſie von dieſen Ab=
ſichten
erfuhr, den ſchärfſten Proteſt gerichtet. Sie konnte ſich
dabei auf die Zuſtimmung der Fraktion des Bauernbundes
ſtützen. Es folgr daraus, daß den ſozialdemokratiſchen Abſichten,
ſelbſt wenn ſie, wie man hört, durch die Demokraten unterſtützt
werden ſollten, eine geſchloſſene Mehrheit des Zentrums und der
beiden Rechtsparteien gegenüberſtehen würde. Man muß darauf
geſpannt ſein, ob es die Sozialdemokraten, kurz bevor nach menſch=
lichem
Ermeſſen die Herrſchaft der gegenwärtigen Regierungs=
koalition
in Heſſen durch Neuwahlen ein Ende erreicht, darauf
ankommen laſſen, die jetzige Regierung zu ſprengen.

*Konzerte.

V. Der dritte Beethoven=Abend des Drumm=
Quartetts im Kleinen Haus des Landestheaters ſtand künſt=
leriſch
inſofern noch über den beiden erſten,, als die Spieler heute
vom erſten Takt an völlig im Geiſt der Werke aufgingen und mit
einer Ruhe und Ueberlegenheit ſpielten, die ſelbſt bei dieſer völ=
ligen
Beherrſchung der Werke ein ſeltener Zufall iſt. Trotz der
geſchickten Anordnung, daß zwiſchen dem vierten und zweiten
Quartett aus Opus 18 die zwei inhaltsſchweren und umfang=
reichen
Werke 135 und 95 ſtanden, war die Vortragsfolge ent=
ſchieden
zu lang. Selbſt dem Kenner iſt es nicht möglich, ſo lange
in völliger Konzentration ſtärlſtes Kunſterleben in ſich aufzuneh=
men
, wenn er des Tages Laſt und Arbeit hinter ſich hat, und
wenn die Künſtler heute bis zum Schluß in prachtvoller Friſche
ſpielten, ſo iſt dies um ſo ſtärker anzuerkennen.
Die vorbildliche Klarheit und Friſche beim Vortrag der
frühen Quartette kentraſtierte ſcharf gegen die freie Vortrags=
weiſe
und abgeklärte Ruhe in Opus 135, wo das vertieft Geiſtige
geradezu herrlich wiedergegeben wurde. Der langſame Satz war
in wunderbare Tonſchönheit eingehüllt. Auch der vorzugsweiſe
herbe Charakter des F=Moll=Quartetts bildete durch die aus=
gezeichnete
Wiedergabe ein Erlebnis ſchärfſter Ausprägung.
Jedes Werk erhält in dieſer Wiedergabe ſeine individuelle Ge=
ſtaltung
, die man ſelten ſo rein wiedergegeben hört dvie hier. Der
ſehr gute Beſuch des Konzertes und der ſchrankenlos begeiſterte
Beifall drückte tifempfundenen Dank für den herrlichen Abend
aus. Trotz des ſpäten Beginns um 8 Uhr kamen ſo viele Hörer
zu ſpät, daß der Satzzuſammenhang im erſten Quartett erheblich
geſtört wurde, ja Teile des Menuetts völlig unhörbar blieben,
da Fußboden und Bänke im Kleinen Haus ſtark knarren. Wäre
es nicht eine recht gute Lehre für die Zuſpätkommenden, wenn
ſie erſt nach Beendigung des ganzen Quartetts hereingelaſſen
würden?
N. Ein Klavierabend der Privat= Kladier=
klaſſe
von Willy Nenner im Fürſtenſaal beſtärkte den
Eindruck früherer Schülerkonzerte, daß Renner in hervorragender
Weiſe dazu befähigt iſt, begabte Schüler zu fördern, daß Technik
und künſtleriſches Wiedergeben zur freien Entfaltung kommen,
ohne daß das Individuelle des Einzelnen dabei Schaden erlei=
det
. Die Ungleichheit der Leiſtungen läßt dabei deutlich Etappen
auf dieſen Vildungsweg ſehen, die teils durch den verſchiedenen
ü(itsgrad der Ausbildung, teils durch die ungleiche Natur=

begabung ſich ausprägen. Von Herrn Karl Dietrich, der ſeit
dem letzten Renner=Konzert unſtreitig ſtarke Fortſchritte zu ver=
zeichnen
hat, hörten wir das ſelten geſpielte F=Moll= Konzert=
ſtück
von Weber, ein Werk, das auf der Technik des Tangenten=
flügels
aufgebaut iſt, der ſich im Anſchlag ſtark von unſeren heuti=
gen
Inſtrumenten unterſcheidet. Darum klingen die Weberſchen
Klavierkompoſitionen auf modernen Inſtrumenten leicht etwas
flach und trocken.
Liſzts Sonate in H=Moll, geſpielt von Fräulein M. Loe=
wenthal
=Gießen war unftreitig der ſtärkſte Eindruck des
Abends. Hier vereinigte ſich außergewöhnliches Talent mit einer
Sicherheit der Wiedergabe, die alles irgendwie Schülerhafte gänz=
lich
abgeſtreift hatte. Aehnlich reif war die Wiedergabe der herr=
lichen
Sinfoniſchen Variationen von Ceſar Franck durch Fräu=
lein
L. Becker. Auch Fräulein Kurrus=Mannheim ſtand in
manchen Teilen der G=Moll=Ballade von Chopin auf der Höhe,
blieb aber noch ungleich, wie auch Herr Fritz Kullmann=
Frankfurt, der die Wirkung ſeiner Vorträge durch lautes im
ganzen Saal hörbares Atmen und Ziſchen erheblich beeinträch=
tigte
. Herr Willy Renner begleitete die Konzertwerke von
Weber und Franck auf einem zweiten Flügel meiſterhaft. Der
hochintereſſante Abend fand beſonders in den Kreiſen der ſich im
Klavierſpiel ausbildenden Jugend regſtes Intereſſe und lebhaf=
ten
Beifall.
Wolfgang Amadeus Mozart.
Eine Einführung zu dem Mozart=Abend der Städtiſchen Akademie für
Tonkunft, am 27. Februar 1924, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landesthegters.
Hier zeige ich Euch den herrlichen Muſiker in
welchem die Muſik ganz das war, was ſie im Men=
ſchen
zu ſein vermag, wenn ſie eben ganz nach der
Fülle ihrer Weſenheit Muſik, und nichts anderes
als Muſik iſt.
(Richard Wagner.)
Dem Buchbindermeiſter Mozart in Augsburg wurde am 14. Novem=
ber
1719 ein Sohn Leopold geboren, den er zu einem Advokaten machen
wollte. Da es ihm aber zu dem Studium der Rechtswiſſenſchaft für
ſeinen Sohn an dem nötigen Geld fehlte, ließ er ſeinen Leopold gründ=
lich
in Muſik unterrichten, beſonders im Violinſpiel. Damit kannſt
Du Dir während Deiner Studienzeit einen großen Teil deſſen, was Du
bedarfſt, ſelbſt verdienen, mit dieſen Worten ließ er ihn nach Salz=
burg
zum Studium ziehen. Mit großer Mühe und großen Sorgen
brachte es Leopold Mozart bis zum Staatsexamen, indem er neben ſei=
nen
Studien fleißig Unterricht im Violinſpiel gab. Das Examen be=
ſtand
er glücklich, doch fehlte die Anſtellung. Nun griff er wieder zur
Muſik und entwickelte ſich nach und nach zu einem der bedeutendſten

Muſiker ſeiner Zeit. Er wurde 1743 Hofmuſikus des Erzbiſchofs von
Salzburg und verheiratete ſich 1745. Von den ſieben Kindern, welche
aus dieſer Ehe hervorgingen, blieben nur zwei am Leben: die am
30. Juli 1751 geborene Maria Anna und der am 27. Januar 1756 ge=
borene
Wolfgang Amadeus, unſer großer Meiſter. Als der Vater die
außergeſvöhnliche Begabung des Sohnes, wie auch der Tochter erkannte,
widmete er ſich faſt ausſchließlich der Pflege dieſer vielverſprechenden
Talente. Der kaum dreijährige Knabe konnte ſtundenlang am Klavier
ſitzen und die wohlklingenden Intervalle ſich zuſammenſuchen. Im
vierten Jahre begann der Vater bereits den Unterricht und ehe unſer
Mozart noch die Noten ſchreiben konnte, improviſierte er ſchon kleine
Stücke am Flügel. 1762 machte der Vater mit ihm und ſeiner Schwe=
ſter
die erſte Kunſtreiſe, überall erregten die Kinder, beſonders aber un=
ſer
Wolfgang, die höchſte Bewunderung. Im 12. Jahre komponierte
er ſeine beiden erſten Singſpiele: La finta semplice und Baſtien
und Baſtienne‟. Im Jahre 1775 folgte die kleine Oper: La belia
finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe), die augenblicklich wie=
der
über unſere Bühne geht. Mit Strenge und Gewiſſenhaftigkeit hat
ihn ſtets ſein Vater geleitet. Nach dem lieben Gott kommt gleich der
Papa, ſagte er einmal. Trotz der ſtrengen Erziehung verlor er aber
nie ſein kindliches, liebedürſtendes Gemüt. Der Grundzug ſeines We=
ſens
, die überquellende Innigkeit iſt es, welche ſeine Stellung in der
Muſik bedingt. Zehnmal des Tages konnte er ſich in den mit größtem
Eifer betriebenen Studien unterbrechen, um an den oder jenen die in=
nige
Frage zu richten: Haſt Du mich lieb? und Tränen traten ihm
in die Augen, wenn dieſe Frage im Scherz verneint wurde. Froh mit
den Fröhlichen, vergaß er die Sorgen, die nur zu oft ſeinen Lebensweg
kmuzten, ſtets bereit zu Luſt und Scherz, ſolange ihn noch nicht die
Krankheit drückte. Als er einſt bei Haydn war und die Rede auf
Haydns Fertigkeit im Klavierſpiel kam, ſagte Wolfgang: Ich verwette
ſechs Flaſchen Champagner, daß ich Ihnen ein Stückchen aufſetze, welches
Sie Ihr Lebtag nicht ſpielen lernen‟. Die Wette wird lachend ange=
nommen
, Mozart bringt einige Noten zu Papier, Haydn ſetzt ſich da=
mit
ans Klavier und beginnt mit Leichtigkeit. Plötzlich fragt er: Wie
ſoll denn das gemacht werden? Die eine Hand hat rechts, die andere
links am äußerſten Ende des Inſtruments zu tun, und zugleich ſoll in
der Mitte der Klaviatur eine Taſte angeſchlagen werden? Da haben
wir’s ja, ruft Mozart. Gehen Sie nur weg, ich will es Ihnen vor=
ſpielen‟
. Er ſpielt, und als er an die ſchwierige Stelle kommt ſchlägt
er richtig die Taſte an nämlich mit der Naſenſpitze. Die Wette war
gewonnen. Haydn konnte mit ſeiner Stumpfnaſe tatſächlich nicht aus=
führen
, was Mozart mit ſeiner langen Naſe ohne Schwierigkeit fertig
brachte.
Von den Opern des Meiſters ſeien genannt: Idomeneo‟, Erſtauf=
führung
am 29. Januar 1781 in München; Die Entführung aus dem
Serail, Erſtaufführung am 12. Juli 1782 in Wien. Mit dieſer Oper
hat Mozart unſere deutſche Oper begründet. Bei dem auf ausländiſchen
Geſchmack gerichteten Publikum hatte dieſe Oper damals nicht den
erwünſchten Crfolg. Wütend ſchreibt Mozart an den Vater die Worte,
die uns heute noch als Vorbild dienen können: Wäre nur ein ein=
ziger
Patriot mit am Brette, es ſollte ein anderes Geſicht bekommen.
Doch da würde dielleicht das ſo ſchön aufkeimende Nationaltheater zur
Plüte gedeihen; und das wäre ja ein ewiger Schandfleck für Deutſch=

[ ][  ][ ]

Nummer 54.

Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Seite 3.

Porſtioß Dr. Streſematns gegen Poincare.

Der franzöſiſche Pilatus.

Nun iſt die Pfalzdebatte im Reichstag doch nicht ſo troſtlos
verlaufen, wie man befürchten mußte. Es blieb nicht dabei, daß
die Parteien ſich mehr oder minder verſteckte Liebenswürdigkeiten
ſagten. Zur allgemeinen Ueberraſchung hat am letzten Tage noch
der Außenminiſter das Wort ergriffen und eine
ſtarke Welle nationaler Bewegung in die Debatte hineingetragen.
Er hatte es noch tags zuvor abgelehnt, das Wort zu ergreifen
mit der einleuchtenden Begründung, daß die Pfalz eine inner=
deutſche
Angelegenheit ſei, an der er als Außenminiſter innerhalb
des Reichtags nicht beteiligt ſei. Soweit die Frage in die
Außenpolitik hineinſpielte, beabſichtige er, in der großen Aus=
ſprache
darauf einzugehen, die für die kommende Woche vor=
geſehen
war. Das war am Donnerstag abend. Inzwiſchen aber
hat ſich das Bild verſchoben. Herr Poincaré hat
die Unverfrorenheit gehabt, die letzte deutſche
Note über die Pfalz unſerem Botſchafter in
Paris zurückzugeben mit dem Bemerken, daß
die franzöſiſche Regierung an dieſen Streitig=
keitenmicht
beteiligt ſei. Das gab Herrn Dr. Streſe=
mann
doch Gelegenheit, ein kräftiges Wörtlein zu fagen. Wenn
er ſich auch dabei durchaus innerhalb des diplomatiſchen Sprach=
gebrauchs
hielt, kam zwiſchen den Zeilen doch deutlich zum Aus=
druck
, wie er und wie ganz Deutſchland über dieſe franzöſiſche
Hinterhältigkeit denkt.
Wie ſind die Dinge denn gegangen? Einen Separatismus in
der Pfalz hat es nicht gegeben, niemals, bis die Franzoſen merk=
ten
, daß ſie im einland nicht zum Ziel kamen und ſich deshalb
ein anderes Okfet ſuchen mußten, das ihnen als Hebel für ihre
weiteren Loslöfungsbeſtrebungen dienen ſollte. Dazu war ihnen
die Pfalz gerade gut genug. Die Franzoſen haben
eine Unmenge Geld hineingeſteckt, haben ſich
zweifelhafte Elemente gekauft, oder auch von außer=
halb
angeworben. Im ganzen nur ein Haufen von 600
Mann. Das ſcheint wenig, wenn man dieſe Horde der geſamten
deutſchen Bevölkerung der Pfalz gegenüberſtellt, ſo wenig, daß
man es nicht begreifen würde, weshalb die Deutſchen ſolche
Landesverräter nicht einfach zum Land hinausjagen . Des Rät=
ſels
Löſung liegt eben allein darin, daß jeder einzelne
dieſer Kavaliere von einem Bataillon fran=
zöſiſcher
Soldaten bewacht und begleitet iſt, daß
der ganze Separatismns überhaupt nur denk=
bar
iſt auf der ſoliden Unterlage der franzöſi=
ſchen
Bajonette, denen ein wehrloſes Volk
nichts entgegenzuſtellen hat. Wir haben das nach
Paris wiederholt zu verſtehen gegeben. Das deutſche Auswär=
tige
Amt iſt nach ſeiner ganzen Tradition irgendwelcher natio=
naliſtiſchen
Seitenſprünge nicht verdächtig. Es hat im üblichen
Amtsſtil nach Paris geſchrieben, hat eine Antwort erhalten, hat
wieder geſchrieben, hat noch eine Antwort erhalten, und wieder
eine verfaßt, immer in dem Beſtreben, daß die Franzoſen endlich
einmal Farbe bekennen ſollten.
Herr Poincaré hat ſich die Sache zunächſt ſehr leicht
gemacht. Er hat von Verleumdungen geſyrochen,
die von deutſcher Seite gegen das franzöſiſche Voik erhoben wür=
den
. Er hat in ſeiner zweiten Note ſich dahinter
zurückgezogen, daß er ſich in keine Erörterun=
gen
über innerpolitiſche deutſche Fragen ein=
laſſe
. Um ihm dieſe Ausrede zu vermauern, hat die deutſche
Regierung zuletzt das ganze erdrückende Material, das über die
inneren Zuſammenhänge zwiſchen der franzöſiſchen Regierung
und den Pfälzer Separtiſten vorliegt, fein ſäuberlich zuſammen=
geſtellt
und durch den deutſchen Botſchafter in Paris überreichen
laſſen, in der Erwartung, daß Herr Poincaré ſich nun dazu
äußern würde. Aber nein, nicht doch, die Sache iſt ihm zu brenz=
lich
. Er macht es wie Pilatus, wäſchr öffentlich ſeine Hände in
Unſchuld, gibt die Note zurück und behauptet, das
ſei eine innerdeutſche Angelegenheit, die ihn
nicht intereſſiere. Dazu gehöre wirklich mehr
als eine eiſerne Stirn.
Seit der engliſche Generalkonſul Clive mit einem Kometen=
ſchwarm
ausländiſcher Berichterſtatter in der Pfalz herumreiſte,
ſind die franzöſiſchen Nebelwellen doch hinreichend zerſtreut.
Heute weiß die ganze Welt längſt die Wahrheit
über die verhängnisvolle Rolle, die Frankreich
in der Pfalz geſpielt hat. Nur Herr Poincaré
will davon nichts wiſſen. Wenn er glaubt, daß er da=
durch
von ſich und ſeiner Regierung die Verantwortung abſchie=
ben
kann für das Blut, das in der Pfalz vergoſſen wurde, dann
irrt er ſich. Außenminiſter Dr. Streſemann hat ſchon mit Recht
darauf hingewieſen, wenn nur einmal die Franzoſen ſich vier=
undzwanzig
Stunden um die Pfalz nicht kümmern würden, das
heißt, wenn ſie die Austragung der Streitigkeiten den Separa=

tiſten und den Deutſchen allein überließen, dann wäre ſchon
längſt kein einziger Separatiſt mehr auf deutſchem Boden. Mag
ſein, daß Herr Poincaré mit dieſer Taktik das franzöſiſche Volk
über die Rolle hinwegtäuſcht, die er in der Pfalzpolitik ſpielt.
Uns uind die Welt wird er nicht täuſchen. Das einzige, was er
erreicht, ift, daß die ohnehin geringen Hoffnungen auf die Mög=
lichkeit
einer Löſung des Reparationsproblems immer geringer
werden müſſen, wenn wir ſehen, daß die Franzoſen vor der
Oeffentlichkeit ihre eigenen Taten ableugnen.
Der Vorſtoß des Außenminiſters gegen Poincaré hat das
ſichtbare Ergebnis, daß die Parteien unter dieſen Umſtänden
eine Fortſetzung der Ausſprache für zwecklos halten und die
Interpellation zum Abſchluß bringen.
Zurückſendung der deutſchen Pfalznote
durch Frankreich.
Berlin, 22. Febr. Zu Beginn der heutigen Reichstags=
ſitzung
teilte Außenminiſter Dr. Streſemann mit, daß der
deutſche Botſchafter in Paris ſoeben mitgeteilt habe, daß eine
längere Darſtellung unter Belegung aller Einzelheiten des Sepa=
ratiſtenunweſens
in der Pfalz, die der deutſche Botſchafter am
20. Februar der franzöſiſchen Regierung übergeben habe, von der
franzöſiſchen Regierung nicht angenommen, ſondern zurückgeſandt
worden ſei.
* Berlin, 22. Febr. (Eig. Bericht.)
Am Regierungstiſch: Reichskanzler Marx, Außenminiſter Dr.
Streſemann, Miniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Höfle.
Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 20 Minuten.
Die Beſprechung der Pfalz=Interpellation in Verbindung mit dem
deutſchnationalen Antrag auf Verurteilung der Hochverräter in den
beſetzten Gebieten wird fortgeſetzt.
Außenminiſter Dr. Streſemann
nimmt ſofort das Wort und erklärt, der Standpunkt der Neichsregie=
rung
in der Frage der Interpellationen iſt geſtern durch den Miniſter
für die beſetzten Gebiete zum Ausdruck gebracht worden. Ich hätte in=

beſſer im Nahmen der allgemeinen politiſchen Debatte erörtert werden.
Er hat hingewieſen auf die Frage des Saargebietes und ſeine politiſche
Stellung. Auch die Räumung der beſetzten Gebiete fällt in den geſam=
ten
Komplex der Frage der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen, und dieſe
felbſt werden wohl den Hauptgegenſtand unſerer außenpolitiſchen Aus=
ſprache
bilden. Die Tätigkeit des Auswärtigen Amtes in der Pfalz=
frage
kann man nicht als inaktiv bezeichnen. (Sehr richtig!) Wir wer=
den
demnächſt ein Weißbuch herausgeben, in dem unſere Schritte
in dieſer Frage dargeſtellt werden. Es iſt auch nicht richtig, daß wir
die letzte franzöſiſch=belgiſche Note ſchweigend hinge=
nommen
hätten. Auf unſere erſte Beſchwerde hat die franzöſiſche Re=
gierung
es abgelehnt, die einzelnen Puukte auch nur zu prüfen. (Hört,
hört!) Sie hat auch von vornherein unſere künftigen Beſchwerden ver=
dächtigt
. In unſerer Note vom 2. Februar haben wir das franzöſiſche
Zuſammenwirken mit den Separatiſten nachgewieſen. Der deutſche
Botſchafter in Paris meldet heute, daß ihm dieſe Pfalz=Note zurück=
geſandt
worden ſei. (Hört, hört: und erregte Rufe.) Frankreich lehne
es ab, ſich in innerdeutſche Verhältniſſe einzumiſchen. Ach, wenn ſich
doch Frankreich an den Dingen nicht beteiligen wollte, dann wäre der
ganze Separatiſtenſpuk in 24 Stunden erledigt. (Lebh. Zuſtimmung.)
Die von der franzöſifchen Propaganda in der Welt verbreiteten Nebel
über die Vorgänge in der Pfalz beginnen ſich zu zerteilen. Die Welt
wird es auch verſtehen, wenn die ſo furchtbar terroriſierte Bevölkerunn
in der Pfalz ſchließlich zu Taten geſchritten iſt, die juriſtiſch zu verur=
teilen
ſind, die aber vor Gott und dem Göttlichen im Menſchen vertei=
digt
werden müffen. (Lebh. Beifall.)
Die deutſch=franzöſiſche Frage iſt nicht ullein auf materielle Weiſe
zu löſen.
Es gibt auch nicht nur eine Frage von Kohle und Erz, von Goldnoten=
bank
und Reparationen, ſondern jede Verſtändigung muß ausgehen von
dem Verhältnis der Völker untereinander. Wir wollen materielle Opfer
bringen, aber das können wir nur dann, wenn wir das Gefühl haben,
daß wir mit dieſen Laſten die vertragsmäßige Freiheit wieder gewinnen.
Man glaubt, diplomatiſch mit uns in einer Weiſe verfahren zu können,
wie man es einem anderen Staat gegenüber nicht leicht wagt.
Der Kampf des deutſchen Volkes um ſeine Menſchenrechte wird bleiben,
auch wenn man unſere Nöten zurückweift.
(Beifall.) Wenn dieſer Kampf Opfer fordert ſo fällt die Schuld dann
zurück auf die intellektnellen Urheber dieſes Naubes der Menſchenrechte.
(Lebhafter Beifall.)
Abg. Henning (deutſchvölk.) ſtellt feſt, daß in der Geſchichte noch
nie ſolche Schandtaten begangen worden ſind wie von den Fraitzoſen
gegen das rheiniſche und pfälziſche Volk. Das ſei nicht mehr Macht=
gefühl
, das ſei Sadismus. Als Politiker und alter Soldat weiß ich, daß
es mit dem Revanchekrieg nicht ſo raſch geht. Erſt muß die Garantie
geſchaffen ſein, daß kein neuer Dolchſtoß gegen uns geführt wird.

Kommen aber wird der Tag, wo das heutſche Voll, Deſſen Ehre von die=
ſem
degenerierten Franzoſenvolk täglich mit Füßen getreten wird, in
der Verzweiflung zu den Waffen greift wie 1813. Es gibt kein unſitt=
licheres
Volk auf der ganzen Erde, das ſo verkommen iſt, ein Lumzen=
volk
wie das franzöſiſche. Eine Verletzung ſeiner Ehre will das deutſche
Volk nicht dulden. Selbſt in Arbeiterkreiſen iſt ein hoher Ehrbegrif
vorhanden.
Was nützen alle papiernen Proteſte ohne eine einzige Handlung.
Sollen wir allein denn immer den Verſailler Vertrag halten,
während ihn die anderen fortgeſetzt brechen. Der Tag der Ver=
geltung
für die franzöfiſchen Schandtaten wird kommen.
(Beifall rechts und auf den Tribünen.)
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (Zentrum) warnt im Schluß=
wvort
dador, die Pfalzfrage zur völkiſchen Propagauda zu benutzen. Er=
ſchließt
mit dem Gelöbnis: Air Pfälzer bleiben dem Reiche treu!
Damit ſind die Interpellationen erledigt. Der deukſchnationale An=
trag
wird dem Rechtsausſchuß überwieſen.
Die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. b. Graefe
(deutſchvölkiſch) wird erteilt,
Die Genehmigung zur Strafverfolgung der kommuniſtiſchen
Abgeordneten Fröhlich, Köhnen, Remmele, Stöcker, Frau
Zetkin und des ſozialdemokrtiſchen Abg. Hoffmann= Kaiſers=
lautern
wegen Hochverrats und Vergeheus gegen das Geſetz zum Schutz
der Republik wird nach dem Antrag des Geſchäftsordnungsausſchuſſes
erteilt. Die Genehmigung zur Verhaftung der genannten kommu=
niſtiſchen
Abgeordneten wird dagegen verſagt.
Abg. Dr. Wunderlich (D. Vpt.) weiſt als Berichterſtatter dar=
auf
hin, daß in Amerika, England und Frankreich die Immunität der
Abgeordneten in ſolchem Falle nicht geſchützt ſei. Der Abgeordnete tritt
perfönlich auch für die Genehmigung der Verhaftung ein. Es entſpinnt
ſich hierauf eine längere Geſchäftsordnungsdebatte über die Frage, ob
der Berichterſtatter ſeine Befugnis überſchritten habe oder nicht.
Das Haus vertagt ſich auf Dienstag, 2 Uhr: Notetat und
politiſche Ausſprache über die Notverordnungen. Schluß gegen
7 Uhr.
Fraktionsſitzungen im Reichstag.
Berlin, 22. Febr. (Priv.=Tel.) Die Deutſchnationalen hielten
heute nach der Reichstags=Plenarſitzung bis in die ſpäten Abendſtunden
eine Fraktionsſitzung ab. Zu dieſer Sitzung der deutſchnationalen Frak=
tion
waren auch die Mitglieder der Fraktion des Preußiſchen Landtags
hinzugezogen. Die Fraktion hatte außer dem bereits für die große
politiſche Ausſprache eingebrachten Antrag noch eine Interpellation
wegen der Kriſe der Landwirtſchaft eingebracht. Ferner wurden in der
Fraktionsſitzung Mittelſtandsfragen und die Frage des Artikels 18 der
Reichsverfaſſung (Gliederung des Reichs) beſprochen. Die letztere Frage
iſt von beſonderer Bedeutung im Zuſammenhang mit der Abſtimmung
in Hannover, deren Termin nach der Bekanntmachung der Reichs=
regierung
auf acht Tage, nach den Reichstagswahlen anberaumt iſt.
In der Frattion wurde die Meinung ausgefprochen, daß die außen=
politiſche
Auswirkung einer ſolchen Abſtimmung unter Berhältniſſen,
die man noch nicht überſehen könne, unter Umſtanden recht geführlich
ſein könne. Unter den Anträgen iſt beſonders der Antrag auf Auf=
hebung
der 3. Steuiernotverordnung hervorzuheben.
Die Deutſche Volkspartei erörterte in einer Fraktionsſitzung eben=
falls
ihre Stellungnahme in der gleichen Frage. Die Fraktion iſt der
Meinung, daß eine mehr als zweitägige Debatte am beſten zu vermei=
den
ſei.
Große politiſche Ausſprache am Diensiag.
U. Berlin, 22. Febr. Nach den Beſchlüſſen des Aelteſtenrats
des Reichstags bleibt der Samstag dieſer Woche und der Montag der
nächſten Woche ſitzungsfrei. Am Dienstag beginnt die große politiſche
Ausſprache, die mit einer Rede des Reichskanzlers Marx eingeleitet
wird. Die Ausſprache wird ſich anknüpfen an die Einbringung des
vorläufigen Haushaltsetats (Notetat für 1924) und an die Abänderungs=
bzw
. Aufhebungsauträge zu den Notverordnungen. Die innen= und
außenpolitiſche Ausſprache dürfte die ganze Woche in Anſpruch neh=
men
. Die Frage der Wahlreform wurde noch einmal im Aelteſtenrat
beſprochen. Es herrſcht Uebereinſtimmung darüber, daß die Wahl=
reform
nicht mehr vom alten Reichstag erledigt werden ſoll. Ueber die
angeblichen Abſichten der Negierung die Legislaturperiode bis zum
Herbſt zu verlängern, iſt im Aelteſtenrat nicht geſprochen worden.
Berlin, 22. Febr. Wie wir aus parlamentariſchen Krei=
ſen
erfahren, hat die deutſchnationale Reichstagsfrattion nun=
mehr
einen Antrag auf Aufhebung der dritten Steuernotverord=
nung
eingebracht.
Im Reichstag hat noch nach der Plenarſitzung eine vertrau=
liche
Befprechung des Reichskanzlers mit den Führern der Koa=
litionsparteien
wegen der bevorſtehenden großen politiſchen Aus=
ſprache
ſtattgefunden.
Die Oeutſchnalionalen für den Ausnahmezuſtand.
Berlin, 22. Febr. Der angekündigte Antrag der
Deutſchnationalen auf Fortdauer des mili=
täriſchen
Ausnahmezuſtandes iſt dem Reichstag zu=
gegangen
und hat folgenden Wortlaut:
Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu er=
ſuchen
, mit dem Reichspräſidenten dahin in Verbindung zu tre=
ten
, daß der militäriſche Ausnahmezuſtand zum Schutze der Wah=
len
bei vollſter Wahrung der Wahlfreiheit für alle Parteien
bis nach dem Zuſammentritt des neuen Reichstages aufrecht=
erhalten
und erſt dann über ſeine Fortdauer entſchieden wird.
Nach einer Meldung aus Dresden ſoll der Belagerungs=
zuſtand
auch in Sachſen am 1. März aufgehoben
werden, allerdings gegen gewiſſe polizeiliche Sicherungen.

eutſche einmal mit Ernſt anfingen, deutſch zu den=
land
, wenn
ken, deutſch zu handeln, deutſch zu reden und gar deutſch zu ſiugen.
Auf dieſe Oper folgten dann raſch hintereinander: Figaros Hochzeit,
Don Giovanni, Cosi fan tutte‟. Dieſen folgten: Die Zauber=
flöte
und Titus
Ueber die Opern dürfen wir aber die Inſtrumentalmuſik nicht ver=
geſſen
. Hier ſtehen wir vor einer ſolchen Fülle genialer Werke verſchie=
denſten
Charakters, daß es nicht zu verſtehen iſt, wie man ſich dauernd
mit einer recht kümmerlichen Auswahl begnügen kann, die hie und da
unſere Programme zieren. Es iſt faſt nicht zu begreifen, wvieviel uns
der geniale Meiſter in 35 Jahren ſeines allzu kurzen Lebens hinter=
laſſen
hat. Es ſoll nicht geleugnet werden, daß unter der ungeheuren
Maſſe des Geſchaffenen vieles iſt, das den Stempel der Gelegenheits=
grbeit
, der Eile trägt. Wie froh müßten aber Tauſende ſein, wenn ſie
in Eile und bei Gelegenheit ſolches zuwege bringen könnten. Wie=
derum
muß zugegeben werden, daß unter ſeinen Werken keines iſt, das
nicht in einzelnen Genieblitzen zeigte, weſſen Geiſtes Kind der war, der
es gezeugt. Die edelſte Muſik tönt uns überall entgegen und Richard
Wagner ſagt: Mozart haucht ſeinen Inſtrumenten den ſehnſüchtigen
Atem der menſchlichen Stimme ein. Seine Sonaten, Konzerte und
Sinfonien, ſeine Streichquartette und Quintette ſind in der Hauptfache
bekannt, gänzlich vernachläfſigt wird aber ſeine Unterhaltungsmuſik,
die Kaſationen. Divertimenti und Serenaden. Nur ſo iſt es möglich,
daß in dem Mozartabend am 27. Februar allein drei Werke ihre Erſt=
auffüyrung
in Darmſtadt erleben: 1. Das herrliche Devertimento
D=Dur, Nr. 17 (Küc.=Verz. Nr. 334) für Streicher und zwei Hörner.
Es gehört zu dem Schönſten, das Mozart geſchrieben hat. Edelſte und
reinſte Harmonie tönt uns entgegen, und beſonders die erſten Geigen
ſchwelgen in echt Mozartiſcher Innigkeit und Süße. 2. Die 5 Contre=
tänze
für Streicher, Flöte und kleine Trommel (Köch.=Verz. Nr. 609).
Hier erleben wir die Ueberraſchung, wie Mozart uns längſt bekannte
Themen in veränderter Form wieder verwendet, und endlich 3. ſeine
Cantate für Tenor und Klavier, die ſogenanute Freimaurerkantate. So,
wie in der Zauberflöte Saraſtro und ſein Weisheitstempel freimaure=
iſch
gefärbt wurde, ſo tönt es auch in der Kantate. Nicht die Frei=
muurerei
ſelbſt ſpiegelt er wieder, ſondern die Ideale tönt er uns zu,
die er in der Loge ſuchte und zu finden glaubte. Menſchenfreundlich=
keit
, Brüderlichkeit, Wohltätigkeit, ſelbſtloſe Liebe und Güte Ehrfurcht
vor allem Heiligen und Hohen, Begeiſterung für alles Schöne und
Gute, unbeſtechliche Wahrhaftigkeit und ein heiliger Drang, das eigene
Ideal auch anderen zu zeigen, das mag Mozart zu dieſen Schöpfungen
veranlaßt haben.
Seine Unterhaltungsmuſik zeigt uns ſo recht den Geiſt der dama=
ligen
Zeit, da wurde jedes Feſt künſtleriſch verherrlicht. Bei unſeren
Feſten fehllt die Reſſonanz hierzu, wir ſind viel raffinierter. Aber dieſe
Muſik iſt nicht nur heiter und vergnüglich, nicht nur feſtlich und feier=
lich
, ſondern vornehm, beneidenswert vornehm, wie alles, was Mozart
geſchaffen hat. Eine ſolche Muſik tut gerade unſerer heutigen Zeit
Not. Sie kennzeichnet ſeinen edlen Sinn, ſein reines harmloſes Gemüt,
das ſelbſt den Gedanken an Niederes und Schlechtes nicht in ihm a.
kommen ließ. Es war das Herz eines Kindes, das in Wien am 5.
Schmitt, Städt. Muſikdirktor.
zember 1791 brach.

* Geſchichten vom geiſtreichen Kopf
(Zu Lichtenbergs 125. Todestag, 24. Februar.)
Georg Chriſtoph Lichtenberg ſtarb am 24. Februar 1799 mit
dem Rufe, der geiſtreichſte Kopf ſeiner Zeit geweſen zu ſein,
und dieſer Ehrentitel will etwas beſagen in einer Epoche, in der
ein Wieland und Leſſing lebten. Durch die zahlreichen Witze
und geiſtvollen Bemerkungen, die von dem gefrierten Göttinger
Profeſſor erzählt wurden, iſt er berühmter geweſen als durch
ſeine Schriften. In den Naturwiſſenſchaften, deren Studium
ſein Lebensberuf war, hat ſich ſein Name durch die Lichtenberg=
ſchen
Figuren erhalten, wie gewiſſe Erſcheinungen auf elektri=
ſchen
Körpern genannt werden. Aber das, was ihm heute Un=
ſterblichkeit
verleiht, iſt ſein Schaffen als Schriftſteller und Sati=
riler
. Was er ſelbſt veröffentlichte, waren freilich nur Anſätze,
und ſeine einzige größere Schrift ſind die geiſtſprühenden Erläu=
terungen
zu Hogarths Kupferſtichen geblieben. Er ſchlug ſelbſt
einmal für die zahlloſen Einfälle, die er in ſeinen Gedanken=
Büchern aufzeichnete, die Ueberſchrift vor: Hier werdent Far=
ben
gerieben, um anzudeuten, daß es bei ihm nicht zum Malen
käme. Und ſo iſt denn erſt aus ſeinem Nachlaß die ganze Fülle,
Weite und Tiefe ſeines Schaffens bekannn geworden. Die Ver=
öffentlichung
ſeiner Aphorismen, die in mehreren Bänden er=
folgte
, hat ihn an die Spitze der Klaſſiker des Fragments ge=
ſtellt
: ſeine Briefe offenbarten die Vielſeitigkeit und Beweglich=
keit
dieſes reichen Geiſtes, und die Klarheit und Schärfe ſeiner
Proſa habe die feinſten Kenner, wie Schopenhauer und Nietzſche,
gerühmt. Sp iſt heute Lichtenberg anerkannter denn je, und
ſeine Werke, die bisher den beſonderen Liebhabern des deutſchen
Schrifttums dorbehalten waren, werden jetzt ſogar unter die Klaſ=
ſiker
=Ausgaben eingereiht. Lichtenbergs Bedeutung geht ja über
die eines kenntnisreichen Profeſſors und witzigen Weltbetrach=
ters
weit hinaus. Nicht mit Unrecht hat man von ihm geſagt,
daß er der erſte moderne Gelehrte geweſen ſei, der an die Stelle
der Weltfremdheit und Pedanterie einen an den Naturwiſſen=
ſchaften
gebildeten Wirklichkeitsſinn und ſcharfe Beobachtung des

aus ſeinem eigenen Buſen ſchöpfte. Er war eine überaus inter=
eſſante
Perſönlichkeit. Durch die Unvorſichtigkeit einer Wärterin,
die ihn als Kind hatte fallen laſſen, war er bucklig, und dieſe
Krüppelhaftigkeit, die ſeinem Weſen Schärfe und Weltveracht=
ung
verlieh, zwang ſeinen Blick vom Aeußeren ins Jnnere.
Lichtenberg iſt ein buckliger Aeſop, ſchreibt von ihm ein Zeit=
genoſſe
, und darüber ſo ſchamhaft, daß er einmal eine ganze

Stunde hinter ſeiner Haustür geſtanden und gewartet haben ſoil,
daß ihn die Leute nicht ſo ſehr bemerkten. Gewiß iſt es, daß er
faſt gar nicht herauskommt, nur wenn er fährt, ſonſt wenigſtens
nicht bei Tag:. Jch kann Dir verſichern, daß er an die hinter ihm
ſtehende Tafel in keiner anderen Stellung ſchreibt, als daß er
dabei ſeinen Rücken ſo viel wie möglich zugleich an derſelben
hält. Beim Beginn ſeiner Vorleſungen war er ſtets außer=
ordentlich
verlegen und konnte kein Wort hervorßringen, ohne zu
zittern und zu ſtocken. Wenn er ſich aber erſt an ſein neues Audi=
torium
gewöhnt hatte, ſprudelte ſein Voxtrag von launigen Ein=
jällen
. Dabei war er dem weiblichen Geſchlecht durchaus nicht
abgeneigt, und als ihm die hannoverſche Regierung einſt Vos=
würfe
über ſeine Beziehungen zu Göttinger Damen machte, eut=
ſchuldigte
er ſich damit, daß er viel zu häßlich ſei, als daß ihn
eine Frau lieben, geſchweige, denn ihm treu bleiben önne.
Schließlich hat er aber doch ein einfaches Mädchen geheiratet, wie
Goethe und Heine, und iſt mit ihr ſehr glücklich geworden.
Goethe hat einmal geſagt: Wo Lichtenberg einen Witz macht,
iſt ein Problem verborgen. Dieſer Tiefſinn, den er in den
Tächerlichkeiten des Daſeins aufſpürte, leuchtet aus den zahlloſen
geiſtreichen Worten, die ſo verſchwenderiſch in ſeinen Schriften
ausgeſtreut ſind. Veſonders erſtaunlich war ſeine Schlagfertig=
keit
. Jemand ſpöttelte einmal über ſeine großen Ohren. Da
ſagte er zu ihm: Es iſt wahr, für einen Menſchen ſind meine
Ohren zu groß! Aber Sie werden mir einzäumen, daß die Ihren
für einen Eſel zu klein ſind. Er beſaß eine vollſtändige Samm=
lung
der Kupferſtiche von Hogarth. Ob dieſer Sehenswürdigkeit
ſpurde er von vielen Beſuchern Göttingens geplagt, die die Blät=
ter
beſichtigen wollten und dabei ihre einfältigen Bemerkungen
machten. Deshalb ſchenkte er die Sammlung der Göttinger Uni=
berſitätsbibliothek
und pflegte davon wehmütig zu ſagen: Es
ging mir damit, wie einem Manne, der eine ſchöne Frau hat.
Als dem iineralogiſchen Inſtitut in Göttingen eine ſehr wert=
volle
Silberſtufe geſtohlen wurde, ſtanden die Profeſſoren ganz
verdutzt vor dem leeren Futteral und fürchteten, was wohl die
Regierung in Hannover dazu ſagen würde. Was fangen wir
wohl mit dem Futteral an? fragte ſchließlich einer, worauf Lich=
tenberg
erwiderte: Dahinein ſtecken wir die Naſe, die wir aus
Hannover bekommen toerden. Aus London hatte er ſich einen
aus Harz verfertigten Vogel mitgebracht, den er in ſeinen Vor=
leſungen
zu zeigen pflegte; er erzählte dann, daß man in Eng=
land
auch größere Tiere aus ſolchem Harz anfertigte, zum Bei=
ſpiel
Eſel, denen die Ohren immer länger gezogen würden.
Warum haben Sie nicht lieber einen ſolchen Eſel gekauft, fragte
ein Student Ich ſcheue mich, mein liebes Vaterland um eine
Lichtenberg.
neue Spezies zu bereichern,

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 23. Febtütt 1924.

Rulttiter 54,

Die Anerkennung Rußlands.
Soll Frankreich die Sowjetregierung anerkennen?
Paris, 22. Febr. (Wolff.) Der ehemalige ruſſiſche Außeu=
miniſter
Miljukow hielt geſtern abend in einer Verſammlung in
Paris eine Rede, der er die Frage vorauſtellte: Soll Frankreich
die Sowjetregierung anerkennen? Er beantwortete dieſe Frage
mit einem entſchiedenen Nein. Warum? Die Anerkennung der
Sowjets iſt nach der Anſicht des Redners vom Standpunkte des
internationalen Rechts unmöglich. Die auf dem 13. Kongreß der
ruſſiſchen Kommuniſten gehaltenen Reden lieferten den Beweis,
daß die Schüler Lenins zu deſſen Taktik zurückgekehrt ſind, die
allein die Aufrechterhaltung der Diktatur des Proletariats er=
möglicht
und die alle internationale Beziehungen ausſchließt,
weil auf ihrer Tagesordnung immer noch die Weltrevolution
ſteht, Den Ausführungen Miljukows ſchloß ſich eine Debatte an,
in der der Standpunkt des Redners teilweiſe gebilligt, teilweiſe
aber auch bekämpft wurde.
Engliſch=ruſſiſche Verbandlungen.
London, 22. Febr. (Wolff.) Dem Daily Telegraph zu=
folge
verläßt der ruſſiſcheGeſchäftsträger Rakowski
heute London, um in Moskau mit ſeiner Regierung, die
Fragen, die auf der bevorſtehenden engliſch=ruſſiſchen
Konferenz zur Erwägung gelangen werden, zu erörtern.
London, 22. Febr. (Wolff.) Dem politiſchen Bericht=
erſtatter
der Daily Mail zufolge iſt die Folge der Zuſammen=
kunft
, die am Mittwoch zwiſchen dem Premierminiſter und Na=
kowski
ſtattgefunden hat, die, daß O'Gradynicht nach Ruß=
land
als erſter britiſcher Botſchafter gehen werde.
Gegen ſeine Ernennung ſeien diplomatiſche Einwände erhoben
worden. An ſeiner Stelle werde geplant, den Leiter der ruſſiſchen
Abteilung des Foreign Office, Gregory, nach Moskau zu
ſenden. Die vorgeſchlagene Veränderung finde nicht die Zu=
ſtimmung
der Arbeiterpartei, und es ſei wahrſcheinlich, daß in
dieſer Frage Vorſtellungen bei Maedonald erhoben würden.
Die Spitzbergen=Frage.
Stockholm, 22. Febr. Die Sowjetregierung hat bekannt=
lich
die de jure=Anerkennung durch Norwegen damit beantwor=
tet
, daß ſie ihrerſeits die Souveränität Norwegens über Spitz=
bergen
anerkannte. In Norwegen glaubt man nun, die ab=
ſchtießende
Ordnung der Spitzbergenfrage vornehmen zu können.
Die Ententemächte haben, als ſie Norwegen die Souveränität
über Spitzbergen in Anerkennung der norwegiſchen Haltung
während des Krieges zuerkannten, beſtimmte Forderungen hin=
ſichtlich
der wirtſchaftlichen Ausbeutung des Landes geſtellt. Ins=
beſondere
wurde eine Bergwerksordnung verlangt. Nach nor=
wegiſchen
Meldungen ſoll auch dieſe Frage demnächſt endgültig
entſchieden werden.

Anerkennung Sowjet=Rußlands durch Oeſterreich.
TU. Moskau, 22. Febr. Die öſterreichiſche Regierung hat
ſoeben die Sowjetregierung de jure anerkannt und wird ſofort
die vollen diplomatiſchen Beziehungen mit ihr aufnehmen.
Wien, 22. Febr. Zu den verſchiedenen Preſſemeldungen
wegen der Anerkennung der ruſſiſchen Sowjetrepubliken durch
Oeſterreich erfährt die amtliche Nachrichtenſtelle, daß die Auf=
nahme
der normalen diplomatiſchen Beziehungen in Kürze be=
torſteht
und daß die beiderſeitigen bisherigen Handelsvertne=
tungen
in Geſandtſchaften umgewandelt werden ſollen.

Londoner Brief
Nach der Ankunft: Der zweite Eindruck.
Von unſerem ſtändigen Londoner Korreſpondenten.
v.Kr. London, 17. Februar.
Von Deutſchland aus betrachtet erſcheint uns England als
das gelobte Land. Mit London verbinden wir die Vorſtellung
einer zwar rauchgeſchwärzten, nebelumhüllten, aber deunoch vor=
nehmen
und eindrucksvollen Weltſtadt mit üppigen Läden, präch=
tigen
Hotels und eleganten Reſtaurants. In den Straßen malen
wir uns ein gutgekleidetes Publikum, eine unendliche Folge von
Autos mit den ſchönſten Mädchen und Damen. Man erwartet
vergnügte Geſichter, Frohſinn und Lebensluſt, kurzum: Frie=
denszuſtände
.
Nichts von alledem iſt vorhanden, mit Ausnahme eines aller=
dings
überwältigenden Rieſenverkehrs auf den Straßen, wo der
Strom der Autos, (meiſt vier nebeneinander) ununterbrochen
flutet, mit Ausnahme auch des beſtändigen Nebels. Aber: auf
den Straßen haſtet eine mittelmäßig gekleidete Männerwelt,
und die Damen ſind überhaupt nicht vertreten, nur wenige ärm=
lich
ausſehende Stenotypiſtinnen oder Verkäuferinnen ſind ſicht=
bar
. Alle Welt erſcheint gelangweilt und mürriſch. Ob das an
dem gegenwärtig beſonders unerfreulichen kaltnebeligen Wetter
oder an anderen Gründen liegt, iſt ſchwer zu eutſcheiden. Die
größte Enttäuſchung bieten die Schaufenſter der Läden und
Geſchäftshäuſer in den vornehmen Straßen des Weſtens. Nicht
nur die Häuſer ſelbſt ſind nach unſeren Begriffen eigentlich häß=
lich
, und auch die Auslagen ſind ſtillos. In kunterbuntem Durch=
einander
iſt wahllos und ohne Rückſicht auf die Augenwirkung
ungefähr alles, was das Geſchäft führt, in das Schaufenſter
hineingepfercht, ſo daß man eher den Eindruck eines, nach der
Straße zu offenen Vorratsraums als den eines wirklichen Schau=
fenſters
hat. Spitzenkragen, Damenwäſche, Federn und künſtliche
Blumen ſind da mit Klebepapier an der Glasſcheibe befeſtigt,
und von jedem Artikel ſind mindeſtens zwei Dutzend Exemplare
aufgeſtapelt, manchmal mit dem Hinweis, daß auch in der Aus=
lage
ſichtbare Waren bereitwilligſt verkauft werden würden.
aber das iſt wohl eine höfliche Uebertreibung, denn techniſch iſt
die Entnahme eines Gegenſtandes aus einem ſolchen Schau=
fenſter
ſchwerlich durchführbar. Offenbar legt man zu Anfang
jeder Saiſon aus der eintreffenden Warenſendung die oberſte
Schicht auf ein Brett im Schaufenſter, ſolange bis dieſes zuver=
läſſig
gefüllt iſt. Dann wird es geſchloſſen bis zum Anfang der
nächſten Saiſon. Manche Geſchäfte machen allerdings den Ein=
druck
, als läge im Schaufenſter der eiſerne Warenbeſtand der
Firma. Nur ganz wenige Geſchäftsleute ſcheinen hinſichtlich des
Arrangements der Schaufenſter auch nur eine leiſe Vorſtellung
von dem zu haben, was bei uns das Kurzwarengeſchäft von
Friedrich Irgendwer in Poſemuckel als Selbſtverſtändlichkeit be=
herrſcht
.
Die Geſchäfte erſcheinen im großen und ganzen leer, obwohl
die Londoner Seaſon gerade anfängt. Die Preiſe ſind aller=
dings
auch enorm. Schuhe koſten durchſchnittlich 30, 40 und mehr
Schilling (alſo rund 36 Rentenmark), fertige Damenkleider ſind
auch weſentlich teuerer als in Deutſchland; nur Süßigkeiten und
Gebäck ſind billiger als bei uns. Das Geſagte bezieht ſich aller=
dings
auf den vornehmen Weſten, auf die Oxford=Street, den
Strand und Picadilly. Aber dennoch ſcheint es mir, daß London
kein Platz iſt, der ſich für Einkäufe eignet. Selbſt dann nicht,
wenn man auf dem Standpunkt ſteht, man wäre zu arm, um ſich
billige Sachen zu kaufen.
Aber nun denkſt du, geliebter Leſer, in London, der Haupt=
ſtadt
des britiſchen Weltreiches, gibts doch ſonſt ſchöne Dinge,
gibts anderes, was dem Deutſchen auf den erſten Blick als an=
genehm
=praktiſch und nützlich in die Augen ſpringt. Sicherlich

gibt es das, und darüber wird ſich uoch viel ſagen laſſen. Ent=
deckt
habe ich’s jetzt, unter meinem zweiten Eindruck, noch nicht,
und viel wahrſcheinlicher iſt es mir, daß die Engländer nur des=
halb
die Welt erobert haben, weil ſie ſich zu Hauſe ſo unbehaglich
fühlen.
Denn zum Beiſpiel die Telephoneinrichtungen der Weltſtadt
ſind ſo vorſintflutlich, daß . . . Aber man ſoll nicht übertreiben.
Jedenfalls iſt es eine Ausnahme, wenn man in einem großen
Hotel Zimmer mit Telephon findet. Und die Hotels ſelbſt ſind
auch nicht ſo, daß man gerne drinnen wohnen bliebe. Dabei, in
Anbetracht des Gebotenen, ſehr teuer. Im ganzen hat der
Fremde den Eindruck, daß man auf ſeine Anweſenheit nicht viel
Wert legt. Zwar wird man auf den Straßen jederzeit auf das
Höflichſte mit bereitwilliger Auskunft bedient, aber weiteres
Eindringen in die Unterbringungs= und Wohnungsmöglichkeiten
lehrt, daß eine außerordentliche Wohnungsnot und höchſt un=
praktiſche
Einrichtungen für den Reiſenden vorhanden ſind. So
wird die im April beginnende Empire Exhibition, die engliſche
Neichsausſtellung alſo, ſicherlich allerlei unerfreuliche Neben=
erſcheinungen
zeitigen. Schon jetzt machen die Hotels darauf auf=
merkſam
, daß ſich die gegenwärtigen Preiſe vom 1. April ab
verdoppeln!
Wirklich impoſant iſt in London der Straßenverkehr. Nicht
nur wegen ſeines ſchier überwältigenden Aufgebots an Omni=
buſſen
, den zahlloſen Kraftdroſchken und Privatautomobilen,
ſondern vor allem wvegen ſeiner Raſchheit und Geräuſchloſigkeit.
Drei Wagen der Großen Berliner Straßenbahn an einer Bie=
gung
machen mehr Lärm als der geſamte Straßenverkehr im
Strand oder auf der Oxford=Street. Vorbildlich iſt die Lei=
ſtung
der Schutzleute, die hierzulande nach der Größe offenbar
ausgeſucht werden, nach Länge der Arme und dem Vorhauden=
ſein
von X=Beinen. Vorbildlich iſt auch das Können der Fahrer
und ihre Diſziplin.
Aber im übrigen? Mir ſcheint, man braucht eine große
Doſis von Wohlwollen, wenn man der Stadt Londou, der
Hauptſtadt des britiſchen Weltreichs, abgeſehen von ihren Ver=
kehrseinrichtungen
und ihrer Weitläufigkeit, irgendwelche große
Eindruckswirkungen zuſprechen wollte. Vielleicht ſind die Eng=
länder
eben wirklich nichts als ein politiſches Volk, und Politik,
Kunſt und Schönheitsſinn ſcheinen ſich nicht ſo recht zu vertragen.
Auf alle Fälle kann ſich Berlin durchaus neben London ſehen
laſſen; bei einer ſolchen Schönheitskonkurrenz dürfte freilich
nicht unſer Maler Zille Preisrichter ſein. Denn du haſt ja keine
Ahnung, wie ſchön du biſt Berlin!

Das engliſche Flottenprogramm.
London, 21. Febr. (Wolff.) Im Laufe der Debatte über
den Beſchluß der Regierung, fünf Kreuzer und
zwei Zerſtörer zu bauen, erklärte Macdonald, daß
die Neubauten lediglich alte Schiffe erſetzen ſoll=
ten
. Die Stärke der britiſchen Kriegsflotte würde nicht erhöht
werden. Die Negierung könne eine Abrüſtung nicht zuſtaude
bringen, indem ſie zulaſſe, daß die britiſche Flotte durch Ab=
nutzung
verſchwinde. (Beifall bei der Oppoſition.) Die Frage
des geſamten Flottenprogramms und des Stan=
dards
, gegen den Großbritannien bauen ſollte, werde jetzt
erwogen, und bis dieſe Prüfung vollendet ſei, werde keine
Entſcheidung über die geſamte Flottenpolitik erfolgen. Keine
fremde Nation könne wirklich gegen den Bau
von Erſatzſchiffen proteſtieren. Im übrigen berähe
der Beſchluß, neue Kreuzer zu bauen, auf dem Wunſch, dem eng=
liſchen
Schiffsbaugewerbe Arbeit zu verſchaffen. Nach Schluß
der Debatte wurde ein liberaler Antrag, der die Regierung her=
ausforderte
, mit 372 gegen 73 Stimmen abgelehnt. Die Konſei=
vativen
ſtimmten mit der Regierung; einige Mitglieder der Min=
derheit
enthielten ſich der Stimmabgabe.

Zum Kleider=Hörr ruft jung und alt,
Sobald die Frage wird akut,
Wo finden wir für unſere Herren,
Die Kleider in der größten Wahl,
So ſchön, ſo fein und auch ſo gut,
Fürwahr es kauft dort jeder gern.

Für groß und ſiark, für lang und ſchmal
Für mittel, wie für kurz und rund,
s iſt wie in einer Wunderwelt,
In einer nie geahnten Zahl,
Trifft jeder Käufer voller Gluf,
Kleider, die machen ihn zum wahren Herrn.

Durch große vorteilhafte Einkäufe
Mächtig weit bervorragend, ſolide, erſtklafſige
Herren= und Knabenkleidung

dar

* T Ua

Ein jedes bei uns gekaufte Stück beweiſt durch ſeine Qualität, Verarbeitung, Sitz, Neuheit, Schönheit und Preis den höchſten Grad der Teiſtungsfähigkeit.
..
... Die vielfach im Handel befindlichen Fabrikate führen wir grundſätzlich nicht Alle ausgeſteliten Stücke ſind vorrätig ..."
Konfirmanden=Anzüge
drr Motr)
Ab
Drafemſſtähe de

Helle große Verkaufsräume.

[ ][  ][ ]

Kummer 54.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Februar.
Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde am 19. Februar 1924 der
Polizeiwachtmeiſter Valentin Dittmar in Gießen auf Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. März d. Js. an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 15. Februar der Polizei=
verwaltungsoberſekretär
Ludwig Sier beim Polizeiamt Gießen auf
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen dem Stagte geleiſte=
ten
Dienſte mit Wirkung vom 16. Mai 1924.
Liebesleben der Tiere und Pflanzen. Es wird darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß nicht, wie auf den Plakaten angegeben, nur 5 Vor=
ſtellungen
, ſondern ſieben Vorführungen bis einſchließlich Dienstag ſtatt=
finden
. Der Vorverkauf findet ſtatt an der Kaſſe des Kleinen Hauſes
und am Verkehrsbureau, und Mitglieder der Volkshochſchule erhalten
Karten zu ermäßigten Preiſen in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule.
Laudestheater. Heute wird im Großen Haus Ibſens John
Gabriel Borkmann in der Inſzenierung von Peter Suhr=
kamp
, in den Spielplan aufgenommen. Am Sonntag findet die erſte
Wiederholung der Meiſterſinger ſtatt, die der Miete E zu=
fällt
und um 5½ Uhr beginnt.
Zahlung des vierten Mietabſchnitts der Vollmieten (12.16. Vor=
ſtellung
). Die Mieter der Vollmieten 4D werden darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß die Zahlung für den 4. Mietabſchnitt bis ſpäte=
ſtens
26. Februar 1924 bei der Hauptkaſſe geleiſtet ſein muß.
Zahlſtunden 912½ und 3:/5 Uhr außer Samstag nachmittags. Die
Mieter der Vollmiete P. müſſen bis zur heutigen Vorſtellung
John Gabriel Borkmann, die der Vollmiete B bis zur Vorſtel=
lung
Meiſterſinger, morgen, Sonntag, gezahlt haben. In Ausnahme=
fällen
kann die Zahlung an der Abendkaſſe eine Stunde vor Beginn ge=
leiſtet
werden.
Darmſtädter Kammerorcheſter. Es wird darauf hingewieſen, daß
das zweite diesjährige Konzert des Darmſtädter Kammerorch ſters
morgen Sonntag, den 24. Februar, vorm. 11½ Uhr, im Kleinen
Haus des Landestheaters ſtattfindet. Da der Raum der Frei=
maurerloge
ſich als nicht mehr ausreichend erwieſen hat, wird damit
einem vielfach geäußerten Wunſch entgegengekommen. Der Kartenver=
kauf
findet an der Kaſſe des Kleinen Hauſes ſtatt.
Landesmuſeum. Unterhaltungen über alte Kunſt.
Das Thema der Unterhaltungen am Dienstag iſt bei Geheimerat Back:
Helldunkel, bei Prof. Feigel: Gotiſcher Realismus?, bei Dr.
Freund: Der Formrand.
Gewerbemuſeum. Am Sonntag, den 24. Febr., findet eine Füh=
rung
in der Ausſtellung von Rudolf Koch ſtatt. Anfang März
wird die Ausſtellung geſchloſſen.
Reichsausgleichsamt. Die Zweigſtelle Braunſchweig iſt
mit Wirkung vom 1. März 1924 aufgelöſt.
Evangeliſcher Beſuch aus dem beſetzten Gebiet. Der Kirchenchor
Mainz=Weiſenau bringt morgen Sonntag in der Pauluskirche
die Reformations=Kantate von Heine zum Vortrag, außerdem ſpielt das
Orcheſter zwei geiſtliche Muſikſtücke. Abends 7 Uhr im Beſſunger Ge=
meindehaus
kommen rheiniſche Muſik= und Theaterſtücke zum Vortrag,
Der Reingewinn dient wichtigen deutſch=evangeliſchen Zwecken.
Hochſchulwetturnen. Das Amt für Leibesübungen der Techni=
ſchen
Hochſchule teilt uns mit, daß ein ausführlicher Bericht über das
Hochſchulwetturnen am Montag in unſerem Blatt erſcheinen wird.
Künſtlerabend im Städtiſchen Saalbau. Am Mittwoch, den 27.
Jebruar, veranſtaltet die hieſige Bruderſchaft des Jungdeutſchen
Ordens im Städtiſchen Saalbau einen Künſtlerabend unter gütiger
Mitwirkung der Damen Frau Baumeiſter=Jacobs, Frau Käthe Schnei=
der
=Gothe, Fräulein Aenne Osborn und der Herren Goebel und Weller
vom Heſſiſchen Landestheater. Die muſikaliſche Leitung liegt in Hän=
den
von Herrn Kapellmeiſter Dr. Wedig, während die techniſche Leitung
Herr Proeſer übernommen hat. Der Reinertrag iſt zugunſten der Geu=
ſenküche
(Volksküche) am Riegerplatz beſtimmt. Karten ab Montag,
den 25. Febr., bei Konzert=Arnold (Wilhelminenſtraße) Papierhandlung
Leuthner (Ernſt Ludwigs=Platz) und an der Abendkaſſe.
Deutſcher Offizierbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Diejenigen
Witwen der Offiziere des Beurlaubtenſtandes, die keine Zivilpenſion er=
halten
, wollen ihre Adreſſe baldmöglichſt ſchriftlich oder mündlich Don=
nerstags
vormittags 912 Uhr auf dem Geſchäftszimmer, Hügelſtraße
19, II, angeben. Die Bundesleitung wird verſuchen, auch dieſen Damen
zu helfen.
Orpheum. Heute Samstag und folgende Tage Erſtaufführungen:
Ein Walzertraum Muſik von Oskar Straus. In den Haupt=
rollen
u. a.: Marga Peter (Franzi), Karlheinz Baum vom Neuen Ope=
rettentheater
Frankfurt a. M. a. G. (Leutnant Nicki), Alma Saccur
a. G. (Helene), Adolf Jordan (Fürſt Joachim XIII.), Guſtav Bertram
(Graf Lothar). Kartenverkauf im Verkehrsbureau und bei Hugo de
Waal, Rheinſtraße.
Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am Donnerstag,
den 28. Februar, nachmittags 5 Uhr. iſt folgende Tagesordnung
feſtgeſetzt: 1. Abſchluß der Stadtkaſſe und der ſtädtiſchen Nebenkaſſen
für das Rechnungsjahr 1921: 2. Neufeſtſetzung der Schlachtgebühren;
3. Polizeiverordnung, betr. Regelung des Fuhrwerksverkehrs auf der
weſtlichen Seite des Paradeplatzes; 4. Neufeſtſetzung der Leihamts=
gebühren
; 5. Ausſtellung auf der Mathildenhöhe 1924; 6. Neugeſtal= haben.
tung der ſog. grünen Inſel im Woog; 7. Verlegung der Leſe= und
Bücherhalle in das ſtädtiſche Haus Pädagogſtraße 1; 8. Neufeſtſetzung
dem Haupttreppenbau und ſonſtige Herſtellungen im Gebäude des Real=
gymnaſiums
; 10. Neufeſtſetzung des Beitrags zum Obſt= und Gartenbau= talitäten freie Abenteurerroman Frank Hellers, in dem er die
12. Förderung der Darmſtädter Familien= und Ortsgeſchichte; 13. Mit= erwählte einer ebenſo ſagenhaft reichen ruſſiſchen Großfürſtin iſt,
teilungen.
Februar 1924 nicht gefordert werden. Die Abgabe der Erklärungen Größe im umgekehrten Verhältnis zu der ſeines Landes ſtehen.
wird alſo in den März 1924 verſchoben. Näherer Termin wird noch Dem ein durch ſeine Ritterlichkeit höchſt eigenhändig die Treppe
bekannt gegeben. Als Vermögensſteuer iſt bis zum 29. Februar 1924
von den Steuerpflichtigen, mit Ausnahme der Erwerbsgeſellſchaften, das ihn während kurzer Abweſenheit abſetzt, die er aber mit Hilfe
Dreifache des am 2. Januar 1924 fällig geweſenen 2. Teilbetrages der eines Detektivs und der von ihm nicht erkannten Großfürſtin
Brotverſorgungsabgabe zu zahlen. Die Erwerbsgeſellſchaften haben das
Sochsfache des vorgenannten Betrages der Brotverſorgungabgabe zu ebenſo höchſteigenhändig niederſchlägt und ſeinen Thron und ſein
entrichten. Bei Zahlung empfiehlt ſich Mitnahme des Brotverſorgungs= Ländchen und die reiche Braut rettet.
abgabebeſcheides.
8 Verordnung über Einſchränkung öffentlicher Bekanntmachungen, dankbare Rollen. Harry Liedtke ſpielt den liebenswür=
Aus der am 14. Februar vom Reichsjuſtizminiſter erlaſſenen Ver= digen, etwas leichtſinnigen, aber ſtets ritterlichen Großherzog
ordnung teilen wir daß Weſentliche hier mit, weil eine endgültige Er= mit einer Souveränität, als ſei er nie etwas anderes geweſen
örterung bis zum Zeitpunkte des Erſcheinens der Ausführungsbeſtim=
gungen
im Güterrechtsregiſter (8 1562 B.G.B.) find=t nicht ſtatt. Bei ſtians iſt ganz die energiſche, temperamentvolle, bildhübſche,
offentlicher Zuſtellung eines Ladungsſchriftſtücks genügt neben Anhef= verliebte, und in ihrer Liebe vor keinem Abenteuer zurück=
Schriftſtücks im Reichsanzeiger. Gleiches gilt für öffentliche Bekannt=
machung
des Aufgebots. Es entfällt Bekanntmachung der Aufhebung
und Einſtellung des Konkursverfahrens im Reichs= Abel, nämlich den Journaliſten und Detektiv Collin, der aller=
anzeiger
, ebenſo ſolche über den Vergleichstermin (8 179 K.O.)
Gerict der Hauptniederlaſſung bekannt zu machen; eine Bekanntmach= ſchließlich ſeinen imer ſchlechten Finanzen mit denen des Groß=
ung
durch das Gericht der Zweigniederlaſſung findet nur auf Antrag herzogs von Minorca durch einen großen Coup aufhilft.
des Unternehmers ſtatt. (8 4.) Namen, Stand und Wohnort
der Mitglieder des Aufſichtsrats einer A. G., Kom.Geſ.
a. A., G. m. b. H., Kolonialgeſellſchaft, ſowie Verſicherungsvereins auf Regie iſt ſo flott, wie ſie gerade dieſer Film erfordert. Sie bringt
Gegenſeitigkeit werden nicht veröffentlicht (8 5, gegen den bereits leb=
hafte
Bedenken erhoben werden. Anm. der Schriftltg.). Nach
ſchafter einer Kom.Geſ. a. A. auf Antrag von der Verpflichtung lige (Hans Hermann), der Geführliche (Georg Aug. Koch), der
zur Veröffentlichung der Bilanz, ſowie der Gewinn=
und Verluſtrechnung befreien, wenn glaubhaft gemacht wird. Unheimliche (Max Schreck). Auch der Paqueno Adolf Engers,
daß die Koſten der Veröffentlichung in offenbarem Mißverhältnis zu der Marcowitz Guido Herzfelds und die treue Auguſtine, die
der Vermögenslage der Geſellſchaft ſtehen würden. Die Befreiung iſt Ilka Grüning darſtellt, verdienen beſondere Erwähnung.
unzuläſſig, wenn nach den beſonderen Umſtänden des einzelnen Falls
eine Veröffentlichung geboten erſcheint. (Dieſe Vorſchriften finden auf
Geſellſchaften keine Anwendung, bei denen der Gegenſtand des Unter=
uehmens
im Betriebe von Bank= und Verſicherungsgeſchäften beſteht.) (ſeber Werte, Künſier und künſſieriſche Veranſfaltungen, deren im Nachſiebenden Erwähnung
Im Falle der Aufhebung einer A. G., Kom.Geſ. a. A., G. m. b. H.,
Kolonialgeſellſchaft, Genoſſenſchaft oder Verſicherungsvereins auf Gegen=
ſeitigkeit
kann das Gericht die Liquidatoren auf deren Au=
trag
von der Verpflichtung zur Bekauntmachung der Auflöſung und
der Aufforderung der Gläubiger zur Anmeldung ihrer Anſprüche be
freien, ſofern glaubhaft gemacht wird, daß die Koſten der Bekannt=
machung
durch das vorhandene Vermögen nach Abzug der Verbind= Collegium muſicum der Techniſchen Hochſchule bildet, wirkt mit dem
lichkeiten nicht gedeckt werden würden. Diesfalls beginnt der Lauf; Chor zuſammen, namhafte Soliſten ſind gewonnen. Es dürſte inter=
des
Speurjahres mit dem Tage, an dem die Auflöſung der eſſieren, daß ſich die Trauerſinfonie, die Locatelli aus Anlaß des Todes
Geſellſchaft (Genoſſenſchaft, Vereins) durch das Regiſtergericht bekannt= ſeiner Frau ſchrieb, in Partitur und Stimmen auf der hieſigen Landes=
gemacht
iſt. Eine Bekanntgabe der für die Veröffentlichung der Ein= bibliothek erhalten hat. Sie wurde zu Zeiten des Kapellmeiſters Graup=
tragungen
im Handels= und Genoſſenſchaftsregiſter beſtimmten Blätter uer muhrfach hier aufgeführt und wurde nach dieſer Purkage kürzlich
durch den Reichsanzeiger oder ein anderes Blatt findet nicht ſtatt. (Eine
ſehr verſtändige Anordnung, die als wirkliche Sparmaßnahme bezeichnet
werden muß= Anm. deu Schriftleitung.)

Seite 5.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 24. Februar bis 2. März.
Großes Haus.
Sonntag: 5½ Uhr: Die Meiſterſinger von Nürnberg. E 14.
Preiſe 1,212 Mk.
Montag: 8 Uhr: Einmaliges Gaſtſpiel des Großruſſiſchen
Balalaika=Orcheſters. Preiſe 0,505 Mk.
Dienstag: 7 Uhr: John Gabriel Borkmann, Schauſpiel von
Ibſen. A 14, a 7. Preiſe 0,808 Mk.
Mittwoch: 6 und 8 Uhr: Mozartabend der Städt. Akademie
für Tonkunſt. Soliſt: Hans Hoefflin.
Donnerst.: 6½ Uhr: Lohengrin. F 14, Schülermiete rot 5.
Preiſe 110 Mk.
Freitag: Keine Vorſtellung.
Samstag: 7½ Uhr: Die Boheme‟, Oper von Puccini. Sonder=
mieten
12 (9) und 13 (9). Preiſe 110 Mk.
Sonntag: 7 Uhr: Falſtaff Oper von Verdi. Sondermieten
19 (9) und 20 (10). Preiſe 110 Mk.
Kleines Haus.
merorcheſters. Preiſe 13 Mk. Abends 6 und
8 Uhr: Filmvorträge: Liebesleben der Pflanzen
und Tiere.
Montag: 8½ Uhr: Filmvortrag: Liebesleben der Pflanzen
und Tiere.
Dienstag: 6½ und 8½ Uhr: Letzte Filmvorträge: Liebesleben
der Pflanzen und Tiere.
Mittwoch; 7 Uhr: Szeniſche Uraufführung: Tanzſuite v. Fran=
sois
Couperin, zuſammengeſtellt und für das Or=
chefter
bearbeitet von Richard Strauß. Hierauf:
Ariadne auf Naxos Oper von Richard Strauß.
Zuſatzmiete II (7). Preiſe 210 Mk.
Donnerst.: 7 Uhr: Frühlings Erwachen Schauſpiel v. Wede=
kind
. Zuſatzmiete III (7). Preiſe 15 Mk.
Freitag: 7½ Uhr: Was Ihr wollt, Luſtſpiel von Shake=
ſpeare
. Zuſatzmiete IV (7). Preiſe 0,603 Mk.
Samstag: Nachm. 3 Uhr: Die Freier, Luſtſpiel von Eichen=
dorff
. Samstags=Fremdenmiete Er II (4). Abds.
8 Uhr: Kammermuſikabend.
Sonntag: 7 Uhr: Schluck und Jau, Luſtſpiel v. Hauptmann.

Sportfilm über Leichtathletik
Großer Festsaal der Turngemeinde
am Woogsplatz
Sonntag, den 24. Februar, 4 u. 8 Uhr
Montag, den 25. Februar, 8 Uhr
Eintrittspreis: 1 Mk.
Vorverkauf bei Chr. Arnold (am weißen Turm)
5120

Die Finanzen des Großherzogs im Film.
Der ſchnell berühmt gewordene Roman von Frank Heller
Die Finanzen des Großherzogs, den unſere Leſer ſicher noch
friſch in Erinnerung haben, hat ſich auch den Film erobert. Das
ſehr flott geſpielte und techniſch ausgezeichnet aufgenommene
Laufbild in der Bearbeitung von Thea v. Harbou rollt zurzeit
im Uniontheater und findet beſonders ſtarkes Intereſſe bei den
Beſuchern, die den Roman im Darmſtädter Tagblatt geleſen
Selten iſt ein Roman ſo ausgezeichnet ſeinem eigenen Cha=
der
Sprunggebühren für den Faſelſtall; 9. Umbau des Zinkdaches über rakter entſprechend verfilmt worden, wie dieſer luſtige, ſpannende,
liebenswürdige, phantaſiereiche und von ſeichten Sentimen=
verband
für den Kreis Darmſtadt; 11. Beitrag zum Saarverein: Erlebniſſe eines ſagenhaften Großherzogs ſchildert, der der Aus=
Vermögensſtener. Vom Finanzaut wird geſchrieben: Aus tech= und trotzdem vor der Pleite ſteht mitſamt ſeinem kleinen Groß=
niſchen
Gründen kann die Vermögensſteuererklärung bis zum 29. herzogtum, deſſen Thron er mit den Schulden geerbt hat, deren
hinabgeworfener Ehrenmann eine Revolution finanziert, die
In dem Film fanden eine Reihe unſerer beſten Filmgrößen
mungen vorbehalten bleiben muß: Eine Veröffeutlichung der Eintra= als der regierende Fürſt der Mittelmeerinſel. Mady Chri=
tung
an die Gerichtstafel einmalige Einrückung eines Auszugs, des ſchreckende ruſſiſche Großfürſtin. Sie bleibt in allen Situationen
letzten Endes das liebende Weib, und das macht ihr Spiel be=
ſonders
ſympathiſch. Die dritte Hauptrolle ſpielt Alfred
Eintragungen, die im Handelsregiſter ſowohl der Haupt= als auch dings vom Schickſal ſtark begünſtigt wird, ſo daß er immer im
der Zweigniederlaſſung des Unternehmens erfolgen, ſind durch das rechten Augenblick als Retter in der Not erſcheinen kann, und
Die zahlloſen übrigen Rollen, ſind gut vergeben, und die
ſehr reizvolle, romantiſch ſchöne Aufnahmen, bewegt auch die
Maſſenſzenen ſehr geſchickt und ſtellt außer den genannten
gegen den auch Bedenken geltend zu machen ſind, kann das Ge= Hauptakteuren ausgezeichnete Typen in die Szene, beſonders die
richt den Vorſtand einer A. G. und die perſönlich haftenden Geſell= Revolutionsführer Louis Heruandez (Walter Rilla), der Buck=
M. St.
Kunſtnotizen.
geſchlehl, behäit ſich die Redaklion ibr Urteil vor.
Kirchenkonzert. Der ebangeliſche Kirchengeſaugverein
der Martinsgemeinde veranſtaltet am Freitag, den 29. Februar d. J.
abends 8 Uhr, in der Martinskirche ein Konzert, in dem die Trauer=
ſinfonie
von Locatelli und die Paſſionsteile auis Händels Meſſias zuu
Aufführung gelangen. Ein kleines Streichorcheſter deſſen Kern das
neu gedruckt. Mehreren ernſten und ſchmerzerfüllten Sätzeit folgt ein
tröſtender Satz, deſſen Cantabilität ſchon Melodien der Wiener Klaſſiker
1
vorausahnen läßt. Näheres ſiehe Anzeige.

Reichshandwerkerausſchuß der O.V. P.
Unter dem Vorſitz des Reichstagsabgeordneten Havemann
fand ſich der Reichshandwerkerausſchuß der Deutſchen Volkspartei zu
einer hochbedeutſamen Tagung zuſammen. Alle das Handwerk berüh=
renden
Fragen wurden in Verbindung mit einer Beſprechung der politi=
ſchen
Geſamtlage durchberaten. Einleitende Anſprachen hielten der Vor=
ſitzende
der Reichstagsfraktion Miniſter a. D. Dr. Scholz und Mini=
ſterialdirektor
Dr. Hüttenhein vom Reichswirtſchaftsminiſterium.
In ihren Reden kam deutlich zum Ausdruck, daß eine durchgreifende
Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe davon abhängt, daß unſere
Währung ſtabil bleibt und die außenpolitiſche Lage eine Entſpannung
erfährt. Ueber die beſondere Arbeit der volksparteilichen Reichstags=
fraktion
für das Handwerk berichtete Abgeordneter Havemann. Neben
zahlreichen anderen einzelnen Leiſtungen ſind beſonders die Erfolge her=
vorzuheben
, die im Rahmen des Möglichen für das Baugewerbe zu er=
zielen
waren und zu einer Belebung der Bautätigkeit der ſtaatlichen
Betriebe insbeſondere der Eiſenbahn geführt haben. Einer erneuten
Droſſelung dieſer Bautätigkeit wird ſich die Deutſche Volkspartei mit
allen Kräften widerſetzen. Auf dem Gebiete der Wuchergeſetzgebung hat
die Fraktion der D.V.P. den gröbſten Mißſtänden entgegengewirkt. Die
Vorarbeiten für das Reichsrahmengeſetz über die Berufsvertretung des
Handwerks, das den Namen Reichshandwerksordnung erhalten ſoll, ſind
jetzt endlich abgeſchloſſen. Auf ſteuerlichem Gebiet iſt das erfolgreiche
Eintreten für die Ermäßigung der Umſatzſteuer und die Verhinderung
ſteuerlicher Vorteile der Konſumgenoſſenſchaften zu erwähnen. Abg.
Dr. Grundmann referierte über die Tätigkeit der Deutſchen Volkspartei
Sonntag: Vorm. 11½ Uhr: 2. Konzert des Darmſtädter Kam= im Preußiſchen Landtag, deſſen geſetzgeberiſche Arbeit allerdings nach
der Machterweiterung des Reichstages geringer geworden iſt. Große
Grregung hat die Neuordnung der Preußiſchen Gewerbeſteuer ausge=
löſt
. Nach ihrer Annahme haben die Deutſchnationalen eine unerhörte
und unwahre Agitation gegen die Deutſche Volkspartei betrieben, an
der ſich in wenig rühmlicher Weiſe beſonders auch der deutſchnat ionale
Abgeordnete Univerſitätsprofeſſor Preyer beteiligt hat. In Wirklichkeit
hat die Verordnung gegenüber dem bisherigen Zuſtande dem Gewerbe
weſentliche Vorteile gebracht. Jetzt iſt durch die Annahme eines volks=
parteilichen
Antrages im Ständigen Ausſchuß des Landtages endlich
auch durchgeſetzt, daß die Konſumpereine der Steuer unterliegen. Ihre
urſprüngliche Befreiung hatten die Deutſchnationalen und das Zentrum
orſchuldet. Während alle volksparteilichen Vertreter bei den Ausſchuß=
ſitzungen
anweſend waren und ihre Stimme gegen die Begünſtigung der
Konſumvereine abgaben, ſtimmte das Zentrum geteilt, ein deutſchnatio=
naler
Abgeordneter fehlte bei der entſcheidenden Abſtimmung. Das
allein hatte zu der vorübergehenden Befreiung der Konſumpereine von
der Steuer geführt. Generalſekretär Schönrock ſprach über organiſa=
toriſche
Aufgaben und den Charakter der Deutſchen Volkspartei als
Mittelſtandspartei. Der Handwerker wird als freier, auf ſich ſelbſt ge=
ſtellter
Unternehmer immer ein Freund des echten Liberalismus und
ſeines Grundgedankens von der überragenden Bedeutung der Perſön=
lichkeit
ſein. Die Demokratiſche Partei mit ihrem Maſſenkult und die
Wirtſchaftspartei mit ihrer einſeitigen, rein negativen Kritik entſprechen
nicht dem deutſchen Weſen.
Die überaus rege Ausſprache erſtreckte ſich auf alle Gebiete der
Wiutſchaft und Politik. Sie fand ihren Niederſchlag in der folgenden
einſtimmig angenommenen Entſchließung:
Das deutſche Handwerk iſt wegen ſeiner ſtaatserhaltenden und kul=
turellen
Kräfte ein außerordentlich wertvoller Beſtandteil des deutſchen
Volkskörpers. Seine Erhaltung und Förderung iſt deshalb ein Er=
fordernis
der nationalen Politik.
Der Reichshandwerkerausſchuß ſtellt unter dieſem Geſichtspunkt
folgende Einzelforderungen auf:
1. Wiederbelebung der Wohnungswirtſchaft und damit des Bau=
gewerbes
, als eines maßgebenden Schlüſſelgewerbes für die geſamte
Wirtſchaft ſeitens des Reiches und der Länder. Die Wohnungs=
zwangswirtſchaft
iſt zwar ſchrittweiſe, aber mit aller Beſchleunigung
abzubauen. Kredite für das Baugewerbe müſſen zur Stärkung ſeines
Betriebskapitals flüſſig gemacht werden.
2. Eine vereinfachte, klare Steuergeſetzgebung an Stelle des herr=
ſchenden
verworvenen Syſtems. Die Steuerveranlagung muß dem wirk=
lichen
, inneren Betriebswert der Unternehmungen entſprechen. Bei
der Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer für 1924 iſt der Satz
von 2 Prozent pro Monat zu hoch, da der Verdienſt im Handwerk
bei den jetzigen ſchwierigen Verhältniſſen kaum 10 Prozent betragen
dürfte. Der Ausſchuß hält 1 Prozent für einen noch tragbaren Satz
und ſchließt ſich damit der Anſicht des Reichsverbandes des deutſchen
Handwerkes an. Die rückſichtsloſen Strafmaßnahmen müſſen auf ein
erträgliches Maß zurückgeführt werden. Bei der Gewerbeſteuergeſetz=
gebung
der Länder iſt auf die Feſtſetzung einer Höchſtgrenze in der
Beſteuerung hinzuwirken. Die Befreiung des Arbeitseinkommens des
Meiſters muß in weiterem Umfange als bisher ſichergeſtellt werden.
3. Alle ſozialpolitiſchen Einrichtungen müſſen den veränderten
wirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt werden. Beſonderes Gewicht
iſt auf die Erhaltung oder Neubildung von leiſtungsfähigen Innungs=
bezw
. Handwerkerkrankenkaſſen zu legen. Die Sozialpolitik muß nach
freiheitlichen Grundſätzen unter Berückſichtigung der Selbſtverwaltung
aufgebaut werden.
4. Die Regiebetriebe von Reich, Ländern und Gemeinden müſſen
abgebaut werden, ſoweit ſie ſich nicht als Monopolbetriebe bewährt
haben, wie Elektrizitäts=, Gas= und Waſſerwerke. Dieſe Ausnahme
hat aber nicht für dort eingerichtete handwerkliche Regiebetriebe zu
gelten. Durch Offenlegung ihrer Abrechnungen und Beſeitigung jeder
ſteuerlichen Begünſtigung muß der freie Wettbewerb hergeſtellt wer=
den
. Die Filialen und Zweigunternehmungen wie Nebenbetriebe der
großen Unternehmungen bedürfen einer ſcharfen ſteuerlichen Erfaſſung
durch die Gemeinden. Das Handwerk muß bei Vergebung behörd=
licher
Aufträge ſtärker berückſichtigt werden unter Benutzung der vom
Handwerk eingerichteten regionalen Wirtſchaftsſtellen.
5. Beſeitigung der Einrichtungen des Preistreibereiſtrafrechtes, die
das Handwerk auf das ſchwerſte ſchädigen (Kontrollausſchüſſe). Die
Mitwirkung der Vertretung des Handwerks vor der Fällung von
Urteilsſprüchen und die Möglichkeit der Einlegung einer Berufung
ſind unbedingt erforderlich. Die noch ſchwebenden Fälle, die ledig=
lich
infolge der Inflation entſtanden ſind, müſſen niedergeſchlagen
werden.
6. Zuführung billiger elektriſcher Energie an die Betriebe des
Handwerks und des Gewerbes.
7. Einſchreiten des Staats gegen alle Fälle von Zinswucher.
8. Baldige Verabſchiedung des Reichsrahmengeſetzes über die Be=
rufsvertretung
für Handwerk und Gewerbe, Einrichtung eines Staats=
ſekretariats
für das Handwerk.
Das Geſamtergebnis der volksparteilichen Handwerkertagung muß
alſo als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Zeugte ſchon der
überaus ſtarke Beſuch aus allen Teilen des Reiches von der regen An=
teilnahme
großer Kreiſe des Handwerks an der volksparteilichen Politik
und Arbeit, ſo ergab der anregende und fruchtbare Verlauf der ganzen
Tagung weitgehendue Uebereinſtimmung nicht nur bezüglich der aufzu=
ſtellenden
Ziele, ſondern auch über die einzuſchlagende Taktik.
Lokale Veranſtaltungen.

Die blerunter erſcheſnenden Notizen ſind ausſchließlie
in keinem Falle irgendwie als 2

ch als Hinweiſe auf Anzoigen zu befrachten,
Beſprechung oder Kritk.

Verein ehemal. 116er Darmſtadt. An die am
Sonntag, den 24. Februar 1924, nachm. 4 Uhr, im Reſtaurant Fah,
Alexanderſtraße, ſtattfindende Generalverſammlung wird hiermit er=
innert
. Es wird beſtimmt erwartet, daß die Kameraden ſich in großer
Zahl einfinden.
Am morgigen Sonntag findet im Coneordia=Saal
(Waldſtraße) ein großes humoriſtiſches Konzert (Kapelle 20
Mann) unter Leitung von Obermuſikmeiſter a. D. A. Rühlemann ſtatt.
Das Programm iſt ſehr reichhaltig und ſind außer einem humoriſtiſchen
Trompeten= und Fagottſolo zu erſpähnen: Erſte Probe der Leder
Badekapelle v. B. Wolter, ferner die Humoreske Polizeidiener
Schwippchen und die Wiener Damenkapelle. Freunde humoriſtiſcher
Muſik werden dabei auf ihre Koſten kommen. (S. Anzeige.)
Reichsbund, der Kriegsbeſchädigten pp. Für
das am 27. Februar, abends 8 Uhr, im Großen Haus ſtattfindende
Volkskonzert der ſtädtiſchen Akademie für Tonkunſt ſind Karten auf un=
ſerer
Geſchäftsſtelle erhältli
An die Darmſtädter Jugendverbände. Am Sams=
tag
, abends 8 Uhr, ſpricht im Saale des Gewerkſchaftshauſes in Darm=
ſtadt
. Bismarckſtraße 19. der Führer der Deutſchen Arbeiterjugend, Max
Weſtphal=Berlin, über das Thema: Die Aufgaben der Jugend in
der Gegenwart‟. Die Mitglieder der Arbeitsgemeinſchaft der Darm=
ſtädter
Jugendverbände ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Gleichzeitig
bitten wir zur Vertreterſitzung am Donnerstag, den 28. Februar 1924,
abends 8 Uhr, im Kindergarten, Stiftsſtraße 45, neben dem Feierabend,
utſenden. Die Vekanntgabe der Tagesordnung
ter
erfolgt daſelbſt.
Aus den Parteien.
iſche Partei. Wir weiſen noch
Deutſche Demokr
Feierabend‟ (Ecke Stiftsſtraße und
einmal auf die heute
Laudgraf Georg=Straße) ſtattfindende Mitgliederverſamm=
lung
hin. Nach einem Bericht des Abg. Reiber über eine Konferenz
im Reichstag und in den Einzellandtagen wird
der Beamten
ein Vortrag von einem bedeitenden qushättigen Redner gehalten
werden.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Rummer 54.

* Roßdorf, 22. Febr. Gemeinderatsbericht. Da die
Schafherde die Gemarkung immer noch nicht verlaſſen hat, obwohl der
Abzug derſelben vom Kreisamt auf den 25. Januar verfügt war, weil
die Verpachtung nicht rechtskräftig iſt, erklärte Gemeinderat. Haas dem
Bürgermeiſter, daß der Bauernverein die Gemeinde verklage, wenn
nun nicht unverzüglich die Verfügung ausgeführt werde. Dem Land=
wirt
F. Zimmer werden für Aufbewahren der Utenſilien der Ortsvieh=
kaſſe
10 Mark jährlich bewilligt. Dem Dachdecker Gg. Geiß wuerden für
geleiſtete Ueberſtunden bei der Errichtung eines Holzſchuppens in der
neuen Schule für den Betrag von 14 Goldmart Fichtenderbſtangen aus
dem Gemeindewald bewilligt. Da dem Zimmermann Gg. Breitwieſer
in der vorhergehenden Sitzung für ähnliche Leiſtungen an dem Schuppen
ein Kiefernſtamm bewilligt wurde, ſind die Anſprüche der bei dem
großen Neubau beſchäftigten Erwerbslöſen wohl reſtlos erfüllt, ſonſt
dürſte die Ausführung durch hieſige Handwerksmeiſter die Gemeinde
weniger Geld gekoſtet haben. Zu Punkt Kochſchule und Genehmigung
der Stuhlrechnung ergibt die Debatte, daß an dem Unterrichntsplan von
ſeiten der Gemeindevertretung nichts geändert werden kann, da die
Aufſichtsbehörde die Abhaltung des Unterrichts abends nicht genehmigt.
Der Bürgermeiſter gibt bekannt, daß, wenn die nachträgliche Ge=
nehmigung
der Stuhlrechnung (24 Stuhle für die Kochſchule hatte der
Bürgermeiſter gekauft, ohne den Gemeinderat vorher zu fragen) nicht
einſtimmig gegeben wird, er die gekauften Stühle für ſich behalte. Bei
der Abſtimmung waren, die vier bürgerlichen Gemeinderäte gegen die
Genehmigung, weil hieſige Geſchäftsleute billiger geliefert hätten. Der
Bürgermeiſter behält ſomit die Stühle. Der Beſchluß, daß Wohnungs=
ſachen
künftig nicht mehr vom Gemeinderet verhandelt werden, wurde
ausnahmsweiſe einmal einſtimmig gefaßi. Ju dem Antrag der Er=
werbsloſen
wegen Nachweis bzw. Bereitſtellung von Arbeit, erklärt die
Verwaltung, daß die Chauſſierung der neuen Straße Im Birke aus=
geführt
werden ſolle. Während die Gemeinderäte Breitwieſer und
Engert II. dafür eintraten, die Arbeit in eigener Regie der Gemeinde
durch Arbeitsloſe ausführen zu laſſen, ſteht Gemeinderat Kirſchner auf
dem Standpunkte, daß dieſes unmöglich ſei, und ſcheitere ſchon an der
Geſchirrfrage, deren Anſchaffung die Gemeinde ſchweres Geld koſten
würde. Außerdem dürfte man die hieſigen kleinen Unternehmer und
Handwerker nicht ganz ausſchalten bei gemeinnützigen Arbeiten, da die
Gemeinde die Gewerbeſteuer dieſer Bürger auch annehme. Daß das
ſelbſtändige Handwerk hier vollſändig (ingehe, dazu dürfte die Ge=
meinde
nicht die Hand bieten. Nach längerer Debatte der Gemeinde=
näte
Kirſchner gegen Breitwieſer und Engert, wobei Erſterer für das
Handwerk energiſch eintrat, während Letztere für Regiearbeit waren,
wird Beſchluß dahingehend gefaßt, daß Architekt Herdt durch die Ver=
waltung
beauftragt werden foll, erſt einmal einen Voranſchlag über die
Arbeit aufzuſtellen, damit in einer ſpäteren Sitzung endgültig Beſchluß
gefaßt werden kann. Dem Vorſchlag der Verwaltung, Goldmark in
Währungsgeld umzurechnen, wird zugeſtimmt. Ebenſo findet der Vor=
ſchlag
der Verwaltung, den Geländeerwerb des Gg. Michel Breitwieſer
von der Gemeinde betreffend, die Zuſtimmung des Gemeinderats. Unter
Punkt Verſchiedenes werden noch einige Mitteilungen gemacht, dann
geheime Sitzung.
Roßdorf, 22. Febr. Bei der zuletzt abgehaltenen Kiefern=
ſtammholzverſteigerung
wurden für 2., 3., 4. und 5. Klaſſe
Kiefer durchſchnittlich 41 Mark pro Feſtmeter erlöſt, was für die der
zeitige Marktlage des Nutzholzes als gut bezeichnet werden kann. Die
günſtigen Verſteigerungsbedingungen mögen auf den Preis vorteilhaft
gewirkt haben; ein Drittel nur brauchte ſofort bezahlt zu werden, wäh=
rend
das zweite Drittek nach zwei Monaten und das letzte Drittel uach
vier Monaten bezahlt werden muß. Bei Barzahlung 3 Proz. Skontv.
Ober=Ramſtadt, 21. Febr. Der ebangeliſche Kirchengefangverein
Ober=Ramſtadt hielt im Gaſthaus Zum Löwen ſeine Generalderſamm=
lung
ab, die außerordentlich gut beſucht war. Dem bald erledigten ge=
ſchäftlichen
Teile ſchloſſen ſich Geſangsvorträge des Vexeins ſelbſt, ſowie
des Geſangbereins Concordia, Muſikvorträge einer hieſigen Guitarre=
vereinigung
und Vorführung von Singſpielen uſw. der Mitglieder an.
Der Saal war äußerſt überfüllt, ſo daß ſich der Verein entſchloß, den=
jenigen
, die einen Platz nicht mehr erhalten konnten, entgegenzukommen
und die Aufführungen in einem geſtrigen Familienabend nochmals zu
wiederholen. Auch der geſtrige Abend verlief wieder ſehr gemütlich und
kann der Verein zufrieden auf ſeine Leiſtungen und das Jutereſſe der
Einwohnerſchaft an ſeinen Beſtrebungen, die in der Hauptſache in der
Verſchönerung und Belebung des Gottesdienſtes beſtehen, ſchauen.
Hier wurde dieſer Tage ein Lager der Naiffeiſeu= Geſell=
ſchaft
am Bahnhof eröffnet.

Das Füllhorn des Ermächtigungsgeſetzes hat auch den Beamten
noch ein Geſetz geſchenkt. Das Reich kann durch die Verordnung vom

27. Oktober 1923 abgebauten Beamten Erwerb und Bebauung von
Grundeigentum zu garten= und landwirtſchaftlicher Siedlung erleich=
tern
. In gleicher Weiſe kann dies für Wartegeldempfänger, behufs
gartenwirtſchaftlicher Tätigkeit, geſchehen, ſofern der Umfang des zu
erwerbenden Grundſtücks reglmäßig nicht mehr als 1250 Quadratmeter
beträgt. Dem Erwerb von Grundeigentum ſteht Erwerb eines Erb=
baurechts
gleich, ſofern letzteres mindeſtens für 50 Jahre eingeräumt
iſt. (8 1.)
Wenn ſolcher Ruhegehaltsempfänger zu den im 8 1 genannten
Zwecken ein Grundſtück erwirbt, ſo kann auf Antrag das Ruhegehalt in
jährlichen durch 10 teilbaren Beträgen bis, zur Hälfte in eine Nente
umgewandelt werden. (8 2.) (Entſprechende Anwendung iſt für Warte=
geldempfänger
vorgeſehen.) Dieſe Rente iſt wertbeſtändig und
dient zur Verzinſung und Tilgung der Schuld aus dem Erwerb des
Grundſtücks oder des Erbbaurechts. Die Umwandlung erfolgt nur,
wenn Antragſteller: 1. das 65. Lebensjahr nicht überſchritten hat ( Aus=
nahme
geſtattet); 2. Gewähr für eine zweckentſprechende Bearbeitung
des Grundſtücks bietet und wenn die Siedlungstätigkeit ſein wirtſchaft=
liches
Fortkommen fördert.
Die Rente wird nach der durchſchnittlichen wahrſcheinlichen Lebens=
dauer
des Antragſtellers berechnet.
Die Rente iſt vierteljährlich nachträglich zu zahlen. Goldwert und
Dauer der einmal feſtgefetzten Rente wird durch nachträgliche Aen=
derung
des Ruhegehalts oder Wartegeldes nicht beeinflußt. Der Ruhe=
gehalts
= oder Wartegeldsempſänger hat die ihm bewilligte Rente ſchrift=
lich
und unwiderrüflich an den Veräußerer des Grundſtücks oder des
Erbbaurechts oder an denjenigen abzutreten, der ihm durch Hingabe
eines Darlehens den Erwerb oder die Bebauung des Grundſtücks er=
möglicht
. (8 6.) Der Anſpruch auf Hinterbliebenenbezüge bleibt un=
berührt
.
Der Erſverb von Grundeigentum und Verträge über deſſen Be=
bauung
gemäß 8 1 ſowie Verfügungen über die Renten gemäß 8 6 ſind
von Gebühren, Stempelabgaben und Steuern des
Reichs, der Länder und fonſtiger öffentlicher Körper=
ſchaften
befreit.

Eercskaun de eglich elen e
Weun zur Durchführung dieſer Verordnung eine Enteignung er=
folgt
, muß die Eutſchädigung wertbeſtändig gewährt werden. Als wert=
beſtändige
Cntſchädigung gilt auch eine als Reallaſt einzutragende tilg=
bare
wvertbeſtäudige Rente oder, mit Zuſtimmung des Enteigneten, die
Hinyabe von Schuldverſchreibungen, die durch entſprechende Reallaſten
geſichert ſind. (8 13.) Die Beſtimmungen in 88 11, 13 gelten auch für
die übrigen Beamten= Augeſtellten und Arbeiter, die
auf Grund oder infolge der Perſonalabbauverorduung aus dem Dienſte
ausſcheiden, ſofern ſie innerhalb eines Jahres nach dem Ausſcheiden
Grundeigentum nach 8 1 erwerben.
Länder und Gemeinden ſind ermächtigt, entſprechende Vor=
ſchriften
für ihre Beamten, Angeſtellten und Arbeiter zu erlaſſen.
* Roßdorf, 22. Jebr. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, daß einer
der der Gemeinde gehörigen Faſelochſen abgeſchafft wird, da derſelbe
bösartig iſt und Unglücksfälle verhütet werden ſollen; die Neuanſchaf=
fung
eines anderen Faſelöchſeit ſoll erfolgen.
Egelsbach, 22. Febr. Gemeinderatsbericht. Für das
laufende Jahr wird an örtlicher Hundeſteuer lt. Beſchluß für 1 Hund
4 Mk. und für jeden weiteren Hund 12 Mk. erhoben. Das Geſuch
eines Hausbeſitzers, die Gemeindewaſſerleitung auch in der Landſtraße
Frankfurt-Darmſtadt auszubauen, wird mangels erforderlicher Mittel
abſchlägig beſchieden. Desgleichen das Geſuch eines Viehhändlers, um
Erlaß von Deckgebühren, ebenſo das der Poſtagentur, um Belieferung
von Brennmaterial zur Heizung von Dienſträumen und dasjenige des
Wohuungsvermietervereins um Ernennung dreier ſeiner Mitglieder als
Intereſſenvertreter im Mieteinigungsamt. Genehmigt wird die Errich=
tung
eines Schlachthauſes nebſt Verkaufsräumen in der Behauſung des
Ph. Weber IV. in der Weſtendſtraße, unter gewiſſen Bedingungen.
Ueber den Platz zur Errichtung einer gemeindlichen Dreſchhalle iſt man
ſich noch nicht klar, weshalb die Angelegenheit an die Kommiſſion ver=
wieſen
wird. Die Bürgermeiſterei wird zur Ausarbeitung eines
Geſuchs an die Franzoſen, behufs Rückkehr ausgewieſener Familien be=
auftragt
. Nach Ergänzung der Kommiſſion für koſtenfreie Totenbe.
ſtattung erfolgt Schluß der öffentlichen Sitzung.

A+ Aus dem Lande, 22. Fehr, wird uns geſchrieben: Der Ab=
bau
beſchäftigt immer noch, was ſehr erklärlich iſt, die Gemüter der
geſamten Beamten= und der Lehrerſchaft. Man könnte vor dem Kriege
ſehr oft die Bemerkung hören, es ſei eine Härte, daß der Beamte krank
werden müſſe, um vor vollendetem 70. Lebensjahr in den Ruheſtand
treten zu können. Die Zeiten ſind anders und unſicher geworden. Es
wünſcht heute jeder, in den Sielen zu ſterben. Jeder Beamte fürchtet,
daß ſeine heute ſchon unſichere Lage und Stellung durch die Ruhe=
ſtellung
noch unſicherer werde. Das Anſinnen der Regierung an die
Beamten und die Lehrer, freiwillig um den Abſchied einzukommen, wird
deshalb auch wenig Gegenliebe finden. Die Ruheſtandsverſetzung wird
heute nicht mehr als Wohltat empfunden. Die unerfreulichſte Erſchei=
nung
der Zeit iſt aber wohl, wenn die Jungen und Jüngſten
eines Standes den Alten raten und klar machen, ſich abbauen zu laſ=
ſen
, wie dies in den letzten Tagen die Junglehrer Heſſens taten. Da
will das Ei wirklich wieder einmal klüger als die Henne ſein. Die
Junglehrer müßten oder ſollten doch wiſſen, daß man etwa fünf ältere
Lehrer abbauen muß, um einen Junglehrer beſolden zu können. Da
läge es für den Finanzminiſter doch näher, die Junglehrer zu derab=
ſchieden
, die ohne jeden Anſpruch auf Verſorgungsgebühren jederzeit
entlaſſen werden können. Der Plan, etwa 80 Volksſchullehrer zu ent=
laſſen
und ſie durch Studienaſſeſſoren zu erſetzen, iſt ja glücklicherweiſe
wieder falſen gelaſſen worden. Er hätte ſehr viel böſes Blut erregt,
wenn er Wirklichkeit geworden wäre. Die Stimmung in der Beamten=
und Lehrerſchaft iſt durch die Ausſicht auf Abbau ziemlich gereizt, und
da ſollte man alles vermeiden, was Oel ins Feuer gießen könnte. Un=
liebſame
Vorkommniſſe, die darin beſtehen, daß man irgend jemand ab=
baut
, ohne ihn vorher zu benachrichtigen, wie das vorkam, erregen eben=
falls
böſes Blut. Einſeitige Begünſtigungen und Ungerechtigkeiten wer=
den
ja ſchon dadurch unmöglich gemacht, daß in Heſſen Regierung und
Landtagsausſchuß in der Abbaufrage zuſammenarbeiten. Auf dieſe
Weiſe iſt die Beamten= und Lehrerſchaft in der Lage, den Abbau, ſoweit
er nötig iſt, als unabänderliches Schickſal hinzunehmen. Bedauert wird
dabei aber immer wieder, daß ſeit 1919 ſo mancher aus politiſchen Rück=
ſichten
in die Beamtenlaufbahn gekommen iſt, dem eine geregelte.
und beamtenmäßige Vorbildung fehlt, und daß für ihn der eine
oder andere Beamte, der ſeit Jahren im Staatsdienſte ſteht und ſeine
Lebensführung von Jugend auf in dieſer Richtung eingeſtellt hat, vor=
zeitig
und in beſter Schaffenskraft ausſcheiden muß. Die Beamten= und
die Lehrerſchaft muß es ſich ſchließlich ganz entſchieden verbitten, daß ein
anderer Stand oder auch ein Teil des eigenen Standes Ratſchläge er=
teilt
, wie man andere abbaut, damit man ſelbſt verſchont wird. Jeder=
Ratgeber oder Vermittler fällt in der Frage des Abbaues mindeſtens
läſtig.
+ Groß=Steinheim, 21. Febr. Durch rechtskräftigen Strafbeſcheid
des Finanzamtes Offenbach=Land wurde der Metzger und Viehhändler
Jakob Selig von hier wegen wiederholter Umſatzſteuerhinter=
ziehung
für das Kalenderjahr 1922 zu einer Geldſtrafe von 805,60
Goldmark und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt.
Worms, 22. Febr. Uufall. Durch Exploſion einer auf dem
Ofen ſtehenden Bettflaſche wurde eine hieſige Frau im Geſicht ſchwer
verletzt.
Giusheim, Ki. Worms, 22. Febr. Unfall. Infolge
Scheuens ſeiner Pferde wurde der Landwirt Ohnacker, ſo heftig vom
Wagen geſchleudert, daß er zwei ſchwere Beinbrüche und innere Ver=
letzungen
davontrug.
) Vilbel, 22. Febr. Nächtlicher Ueberfall. Auf dem
Wege von Bertersheim nach Maſſenheim wurde dieſer Tage ein Land=
wirt
von einem Unbekaunten, der ihn zuerſt nach der Zeit gefragt hatte,
überfallen. Als jedoch der Hund des Landwirtes den Angreifer ſtellte,
zog dieſer einen Revolder, wurde aber, bevor er ſchießen konnte, von
dem Ueberfallenen zu Boden geſchlagen. Plötzlich tauchte ein zweiter
Wegelagerer auf, der aber bald mit ſeinem Kumpauen in der Dunkel=
heit
verſchwvand.
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Nummer 54.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Seite 7.

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 28. Februar 1924.

Rummer 54.

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Der grosse
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DerRegattafürst
Sportlustspiel in 5 Akten.

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Snoigshoge
Morgen Sonntag, 24. Febr., nachm. 4 Uhr
II. Großes Orcheſter=Konzert
Teitung: Herr Obermuſikmeiſter Micklen
I. Teil:
(B2126
Opern, Operetten, Novitäten
II. Teil: HUMOR
Einzugsmarſch der Narrhalla
Erinnerungen am Hofe des Prinzen Carneval
Anfang 4 Uhr. Eintrittspreis 30 Pf. u. Steuer einſchl.
Programm und Liedertexte. Alles hat Zutritt!
Nach dem Konzert: TANZ
Im Reſtaurationsbetrieb beſonders aufmerkſame Bedienung
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Faſtnachtſonntag, 2. März, abends 7 Uhr
im großen Saal
Mr San
O
er
unter Mitwirkung erſter Kräfte des Landestheaters
Muſikaliſche Leitung: Obermuſikmeiſter Weber

Vortrag

Wir laden hierzu unſere Mitglieder und deren Angehörige herzlichſt ein. Der Ausſchuß.
Einfritts=Ausweiſe nur vorher beim Hausmeiſter.
Für einzuladende Gäſie liegt Einzeichnungsliſie beim Hauswirt auf. (2083

Neue und gebrauchte

im geheizten Saale
Mauerſtraße 5, 1 Treppe
über der Kleinkinderſchule.
Honntag, 24. Februar, abends 8 Uhr. Themia:
Gottes=Gerichts Zeit u. Botſchaft.
od. Der letzte Akt im Heilswerk Feſu.
Redner: Pred. J, 5. Grieſer. Eintritt frei.

(Wald=
Concordia=Saal ſtraße)
Sonntag, den 24. Februar
Großes
bruſthches Ronzert
Kapelle 20 Mann
Direktion:
Obermuſikmeiſter a. D. A. Rühlemann
Anfang 128 Uhr. Eintritt mit Steuer1
Nach dem Konzert Ball.
Ballorcheſter 20 Mann. (5042

Bürger=Geſangverein
Beſſungen

Sonntag, 24. Februar, Anfang 4 Uhr
Großes
Tanzvergnügen
in der
Beſſunger Turnhalle
Gut beſetztes Orcheſier
Es ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand.
*5037)

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Generalverſammlung
am Sonntag, den 24. Februar d. J.,
mittags 1/,4 Uhr, im kleinen Saal
der Turngeſellſchaft (Mathildenhöh=
(2117
ſaal, Dieburgerſtraße).
Zahlreiches Erſcheinen dringend er=
Der Vorſtand.
wünſcht.
Hamstag und Honntag
Metzelſuppe
Eche Bech= und Soderſtraße,
Roßler.
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Heute Samstag

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Ab Samstag, den 23. Februar 1924
Wickälerz
Märzen-Bien
(*5060
im Ausſchank
Befiellungen auf Faß und Flaſchen im Kontor erbeten

Ludwigshöße
Heute abend ab 7 Uhr
Schlachtfeſt
O
wozu freundlichſt einladet (B2130
Wilhelm Wenz.
Samstag, den 23. Jebruar 1994
Metzel=
Suppe
wozu freundlichſt einladet
Peter Sauerburger
Tannenſtr. 21
Wein= und Apfelweinkelterei.

Metzelſuppe Heut
dchlachtfe
(*512.
wozu einladet
Hans Brüſtle

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und morgen Sonntag reines Schwarzwälder Kirſchwafer
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Flaſche Mk. 3.75, per Liter Mk. 4.80
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reines Schwarzib. Zwetſchenwaſſer
½: Flaſche Mk. 3.40, per Liter Mk. 4.30
Osk. Brachat, Nachf.
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(*5126sg Rheinſtraße 20
Flaſchen ſind mitzubringen,

[ ][  ][ ]

Nummer 54.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Seite 9.

Reich und Ausland.

Duner ine eralct.

Aus der Reichshauptſtadt.
Das Großfeuer, das aus noch nicht ermittelter Urſache in der
Parfümeriefabrik von Kopp u. Joſeph in der Lützowſtraße 107 ausbrach,
verurſachte der Berliner Feuerwehr viel Arbeit. Von mehreren Seiten
gllarmiert, waren um 10 Uhr der 9. Löſchzug aus der Schöneberger
Straße der 1. Zug aus der Lindenſtraße ſowie andere aus Schöneberg
und Charlottenburg verſammelt und ſetzten unverzüglich mit ihren
Motorſpritzen ein. Es brannten auf dem dritten Hofe das Quergebäude
mit dem angrenzenden Seitenflügel. Der Brandherd lag im dritten
Stockwerk. Die Flammen hatten in den Fabrikräumen an Fetten, Oelen,
Säuren, Packmaterialien, der Einrichtung und Chemikalien reiche Nah=
rung
gefunden und ſchlugen aus dem Dache heraus. Durch Platzen von
Ballons, die mit Aether und Säuren gefüllt waren, entwickelten ſich gif=
tige
Dämpfe, die ſehr bald wirkten und die Löſchung erſchwerten. Es
konnte nicht verhindert werden, daß der Oberfeuerwehrmann Kartike
von der Hauptwache ſchwver an Nauchvergiftung erkraukte und ſofort
nach dem Eliſabethenkrankenhauſe gebracht werden mußte. Auch die
Feuerwehrmänner Dornbuſch, Neßler und Pawlohſki erkrankten an Ver=
giftungserſcheinungen
durch Säuredämpfe. Sie mußten ſich ſofort in
ärztliche Behandlung begeben. Die Züge hatten ſtundenlang zu löſchen,
bevor alle Gefahren beſeitigt waren. Heute vormittag erſt konnte mit
den Aufräumungsarbeiten begonnen werden. Der Schaden ſoll erhzeb=
lich
ſein, es ſind außer Verbandſtoffen, Drogen, Parfümerien uſw. auch
ärztliche Bedarfsartikel ein Opfer der Flammen geworden. Dieſer
Brand und die zahlreichen anderen in den letzten Wochen haben den
beſten Beweis geliefert, daß der Abbau der Feuerwvehr nicht weiter aus=
gedehnt
werden darf, falls man die Feuerſicherheit von Berlin nicht noch
mehr gefährden will.
Das Schickſal der Heidelberger ſtädtiſchen Werke.
Heidelberg. Der Heidelberger Bürgerausſchuß iſt auf den
6. März zu einer Vollſitzung einberufen worden. Die zuichſtiaſte Vor=
lage
betrifft die Umwandlung ſtädtiſcher Betriebe in eiue andeze Nechts=
form
. Die ſtädtiſchen Gas= Waſſer= und Elektrizitätsvuerke, ſpſwie die
in dem Städtiſchen Wirtſchaftsamt vereinigten Betriebe ſollen unter
Beachtung beſonderer Richtlinien an zu gründende Akziengeſellſchaften
übertragen werden. Die Aktiengeſellſchaften ſollen beſondere Satzungen
erhalten, die vom Stadtrat genehmigt wurden.
Eingeſtelltes Verfahren.
Mannheim. Das Verfahren gegen Feuchtmaher jun. und ſen.,
die wegen Totſchlags, begangen am Wirt Metz in der Seckenheimer
Straße, angeklagt waren, wurde, da Notwehr vorlag, eingeſtellt. Feucht=
maher
ſen, ſitzt noch in Haft, da bei ſeiner Feſtnahme unerlaubtes
Heeresgut, ein Armeerevolber und ein Seitengewehr, in ſeinem Beſit
vorgefunden wurden. Feuchtmaher jun. befindet ſich bereits ſeit län=
gerer
Zeit auf freien Fuß.
Der Klapperſtorch auf der Eiſenbahu.
Karlsruhe. Von einem freudigen Ereignis überraſcht wurde
Montag nachmittag im Perſonenzug Nr. 751 Raſtatt-Karlsruhe eine
Ehefrau aus einem Nachbarort, die im Begriffe war, ſich nach dem
Ludwig Wilhelms=Heim zu begeben. Mutter und Kind wurden mit
dem Krankenauto nach dem Heim verbracht.
Der gefährliche Karueval.
Kaiſerslautern. Was alles zur Aufrechterhaltung der Ruhe
und Ordnung verordnet wird, geht aus einer Bekanntmachung des hie=
ſigen
Bürgermeiſteramts hervor, nach der der Oberdelegierte der Rhein=
landkommiſſion
für die Pfalz folgendes verordnet: Im Intereſſe der
öffentlichen Ordnung ſind während des Faſtnachtsfeſtes in allen Ge=
meinden
des Kreiſes Kaiſerslautern die Verkleidungen und Beluſtigun=
gen
verboten, unter deren Schutze Vergeltungsmaßnahmen durch die
Angehörigen der verſchiedenen politiſchen Parteien ausgeführt werden
könnten.
Ein neues Todesopfer der Pirmaſenſer Vorgänge.
Pirmaſens. An den erhaltenen ſchweren Verletzungen ſtarb
im Städtiſchen Krankenhaus der Sanitäter Oskar Schmitt. Bei Aus=
übung
ſeines Samariterberufs, trafen ihn mehrere Splitter einer von
den Separatiſten geworfenen Handgranate in den Hinterkopf.
Der Förſter Pfeil aus Bobenthal, der wegen angeblicher Teil=
uahme
an den Unruhen in Pirmaſens verhaftet und nach Landau ge=
bracht
worden war, wurde am Dienstag wieder auf freien Fuß geſetzt,
ebenſo ein Kollege Pfeils, den das gleiche Schickſal getroffen hatte.

Bonn. Eine Warnung dor Glücks= und Falſchſdielern bringt der
Bonner Gen=Anz.: Die Schwindler treiben ihr Unweſen zuit Fahr=
gäſten
auf der Ciſenbahn des deſetzten Gebiets. Es handelt iſch um
eine Spielergeſellſchaft, die derſtreut inr Eiſenbahnabteil ſitzt und die
Aufmerkſamkeit der Mitreiſeuden daduuch erregt, daß ſie ſich gegen=
ſeitig
auffordern, ein Spielczen zu uuchen. In der Hauptſache wird
mit drei Karten manipuliert, einer rotent und zwei ſchwvarzen. Auf
dieſe Karten wird von den angeblichen Reiſendeu geſetzt und, wvie es
ſcheint auch gewonnen. Wenn der ahnungsloſe Jahrggſt ſich dann in
dem Gedanken, ebenfalls zu gewinnen, an dieſen Spielen beteiligt, ſo
haben die Spieler unterdeſſen die Karten geſchickt dertaujcht und heim=
ſen
die geſetzten Beträge ein, nachdem ſie deu Fahrgaſt aus Vorſicht ein=
mal
haben gewinnen laſſen.
Eine zeitgeinäße Einrichtung.
Edenkoben. Einen zeitgemäßen Beſchluß hat das hieſige Pres=
byterium
gefaßt, nämlich, die elektriſche Kraft in den Dienſt der hieſi=
gen
proteſtantiſchen Kirche zu ſtellen. Sovohl das Gebläſe der Orgel
als auch die dier Glocken, von denen die größte ein Gewicht von 60 Ztr.
hat, ſollen in allernächſter Zeit mit einer elektriſchen Triebkraft ver=
ſehen
werden.
Unterſchlagene Erwerbsloſenunterſtützung.
Vierſen. Wegen Betrugs zum Nachteil des Reich= verurteilte
das hieſige Schöffengericht einen Unternehmer von hier zu 6 Mongten
Gefängnis und 20 000 Mark Geldſtraſe. Der Unternellner hatte, als
die Erwerbsloſenunterſtützung aus Anlaß des paſſiven Widerſtandes im
vorigen Jahre einſetzte für ſeine etwa 100 Arbeiter die Lohnſicherung
auf je 48 Stunden die Woche beantragt und erhalten, während er in den
erſten zwei Wochen etwa 15 Arbeiter als Notſtandsarbeiter für pro=
duktive
Arbeiten beſchäftigte. Nach den vorliegenden Lohndüten waren
dieſen Arbeitern nur die Stunden bezahlt worden, die ſie gearbeitet
hatten. Auch die dauernd beſchäftigt geweſenen Angeſtellten und Beam=
ten
der Firma waren in den Liſten angeführt.
* Ein deutſches Höhlen=Naturſchutzgebiet.
Die Höhlenforſchung, die früher nur von wenigen Gelehrten mehr
als Nebenfach betrieben duurde, iſt in neueſter Zeit zu einer eigenen
Wiſſenſchaft geworden, die auch bei der Allgemeinheit großes Inter=
eſſe
findet, wie die zahlreichen neugegründeten Höhlenforſchungsver=
eine
beweiſen. Dieſe Vereine haben ſich zu dem Hauptverband Deut=
ſcher
Höhlenforſcher zuſammengeſchlofſen, der alle reichsdeutſchen und
öſterreichiſchen Vereine umfaßt. Wir beſitzen nun mitten in Deutſchland,
derläufig nur den Wenigſten bekannt, ein Gebiet, auf dem ſich wie in
einem Schulbeiſpiel faſt alle in das Gebiet der Höhlenkunde fallenden
Grſcheinungen vereinigt finden. Es iſt dies das Teufelsloch bei
Steinau, über das Dr. Hans Karl Beckeu in der Zeitſchrift Natur=
ſchutz
nähere Mitteilung macht. Der Verfaſſer hat im Namen des
Vereins für Höhlenkunde in Frankfurt a. M. beantragt, dieſes Gebist
unter Naturſchutz zu ſtellen, da es ein geradezu einzigartiges Anſchau=
ungsmaterial
bietet. Auf kleinem Raum finden ſich hier Höhlenbäche,
eingeſtürzte Höhlen und Springe. Das oberhalb des Teufelsloches ge=
legene
Wieſengelände ſammelt die Regenwaſſer und führt ſie dem
Steinabach zu. Dabei kann man oft beobachten, wie die Waſſer plötz=
lich
in der Wieſe, verſchwinden und einige Meter unterhalb wieder
zutage treten, alſo richtige Höhlenflüßchen darſtellen. Die dünne und
elaſtiſche Decke, die die unterirdiſchen Bächlein bedeckt, bricht oft unver=
mutet
durch; dann entſtehen neue kleine Erdfälle, an denen plötzlich
kleine Springe emporſprudeln, die durch die Senkung der Erddecke nach
oben gedrückt werden. Mit Hilfe dieſer Erſcheinungen läßt ſich dann
der ganze unterirdiſche Verlauf der Flüßchen verfolgen. Deutlich ſind
die Ponore zu ſehen, durch die die Waſſer in die Tiefe ſinken. Alle
Erſcheinungen der Höhlenforſchung, wie Verſchwvinden der Waſſer, unteu=
irdiſcher
Verlauf und das Wiederzutagetreten, ſind auf kleinem Raume
deutlich nachweisbar. Nur eine einzige Höhle iſt in dieſem Gelände
durchforſcht; es iſt das Teufelsloch, deſſen Erdtrichter heute etwa 24
Meter tief iſt und in die man einen Stollen von 53 Meter Länge ge=
trieben
hat. Der größte Durchmeſſer der Teufelslochhöhle wurde mit
11.20 Meter feſtgeſtellt. Bei den Grabungen wurden wichtige Knochen=
funde
gemacht. Für die höhlentechniſchen Fragen ſind noch weitere
Aufſchlußarbeiten in dieſem intereſſanten Höhlenſyſtem notwendig. In
dem klainen kabellartigen Raum, den man kurz vor der Höhle erſchloſ=
ſen
hat, war Tropfſteinſchmuck in guter Ausbildung vorhanden, iſt je=
doch
leider mutwillig zerſtört worden. Deshalb iſt die Erklärung dieſer
eigenartigen Höhle zum Natuuſchutzgehiet dringend netwondie

Me He
Forbach (Lothr.). Vor einigen Wochen wurde ein gewiſſer Je
Babinger aus Suffleuheim (Unterelſaß) in den Wäldern an der elſäſſi=
ſchen
Grenze verhaftet. Derſelbe wuar auf dem Bahnhof von Hoch=
ſpeher
in der Pfalz bei der franzöſiſchen Okkupationsarmee beſchäftigt.
Ein deutſcher Induſtrieller hatte ihm den Auftrag gegeben, für 40 000
Franken Regiegeld zu kaufen. Babinger war mit dem Gelde durch=
gebrannt
und hatte verſucht, nach Frankreich hereinzukommen. Er iſt
45proz. Kriegsindalide und wegen Betrugs ſchon einmal vorbeſtraft.
Zur Unterſuchung ſeines Geiſteszuſtandes in die Jrrenanſtalt zu Steiu=
bach
verbracht, iſt er nun von der Saargemünder Strafkammer abge=
urteilt
worden. Er nurde als nicht voll veranttvortlich zu 3 Monaten
und 1 Tag Gefäingnis verurteilt.
Der patriotiſche Einbrecher.
C. K. Einer der berühmteſten franzöſiſchen Einbrecher, Baptiſtan
Trabail, der jetzt in dem Zuchthaus auf der Ile de , im Golf von
Biskaja, geſtorben iſt, wird aus dieſem Anlaß von der franzöſiſchen
Preſſe wegen einer patriotiſchen Heldentat gefeiert. Man erinnert
daran, daß dieſer edle Einbrecher ſein größtes Meiſterſtück nicht aus
ſelbſtſüchtigen Beweggründen, ſondern aus Vaterlandsliebe ausgeführt
hat. Travail befand ſich nach dieſen Erzählungen während des Krieges
in Bern, wo er mit den internationalen Spionen in freundſchaftlichem
Verkehr ſtand. Der ſchwere Junge erfuhr nun von einem Spion der
Allierten, daß man ſich in den Beſitz eines wichtigen Schriftſtücks zu
ſetzen wünſche, das ſich in den Stahlkammern der öſterreichiſchen Geſandt=
ſchaft
befand. Der patriotiſche Einbrecher, der bis dahin Geldſchränke
geknackt hatte, um dort recht viel Geld zu ſtehlen, ſagte daraufhin
kein Wort, aber eines Nachts brach er in die öſterreichiſche Geſandtſchaft
ein, hahnte ſich geräuſchlos den Weg zu dem Schlafzimmer des öſter=
reichiſchen
Geſandten, in dem ſich die Stahlkammer befand, öffnete den
Geldſchrank mit einen durch langjährige Uebung erworbenen Geſchick=
lichkeit
, nahm das koſtbare Dokument heraus und überreichte es am
nächſten Tage dem Agenten der Allierten. Man bot ihm daraufhin eine
große Summe als Belohnung, aber obwohl er durch die kühne Tat ſein
Leben aufs Stiel geſetzt hatte, wveigerte ſich Travail, irgend etwas au=
zunehmen
und erklärte, daß er, obwohl er ein Geächteter fei, doch die
Liebe zu ſeinem Vaterland über alles ſtelle ...
Menſchen in Eisnot.
Kopenhagen. Trotz ſtets ſich wiederholender Unglücksfälle lockt
es die Kovenhagener Bevölkerung immer wieder hinaus auf die Cis=
decke
, die den Sund überſpannt. Am letzten Sonntag geriet wieder eine
greße Menſchenmenge in Gefahr, indem ſich eine Scholle losriß, auf der
ſich 200 Menſchen befanden. Mit Hilfe von herbeieilenden Fiſchern
konnten faſt alle gerettet werden. Nur zuei Perſonen, die ſich am wei=
teſten
hinausgewagt hatten, werden noch dermißt.
Im Sunde feſtgefroren.
Kopenbagen. Die ſtarken. Winde haben am Eingaug des
Sundes die Situation beſonders ſchwierig geſtaltet und zu mächtigen
Eisbildungen geführt. Die Lage iſt augenblicklick ſo, daß kein Dampfer
mit eigener Kraft den Sund paſſieren kann. Zwanzig Dampfer ſind
im Sunde feſtgefroren, an deren Befreiung die däniſchen Eisbrecher
arbeiten.

Bauintereſſenten bezw. Wohnungsſuchende, die über
einiges Kapital verfügen, werden hiermit gebeten, zwecks
Zuſammenfaſſung dieſer Mittel ſich an die unterzeichnete
Ortsgruppe zu wenden. Es iſt beabſichtigt, unter Zuziehung
von Hypothekenkredit in großzügiger Weiſe die Schaffung
von Wohnungen zu ermöglichen. Geeignetes Baugelände
in allen Lagen der Stadt iſt vorhanden.
(2030ds
Bund Deutſcher Architekten, B. D.A.,
Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Obmann: K. Klee, Heinrichſtr. 82, Tel. 555.

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UALLleLTAOT
DALHLA

MARKT 7

GÜGGENHEIM & MARR

MARKT T.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblaft

23. Februar 1924 Nr. 54

Gold=Anleihe, Renten=Mark und des wertbeſtändigen Notgelbes nach den
Vorſchriften des Kapitalflucht=Geſetzes.
Dollar=Schatzanweiſungen und Goldanleihe find
als Wertpapiere im Sinne des Kapitalflucht=Geſetzes in der Faſ=
ſung
der Bekanntmachung vom 26. 1. 23 anzuſehen. Ihre perſönliche
Mitnahme nach dem Auslande iſt demnach nur auf Grund einer gemäß
§ 7 Abſatz 2 des Kapitalflucht=Geſetzes vom Reichsminiſter der Finanzen
ausgeſtellten Genehmigungs=Beſcheinigung zuläſſig. Aus der Behand=
lung
der Dollau=Schatzanweiſungen und Gold=Anleihe als Wertpapiere
ergibt ſich, daß auf ſie die Befreiungsvorſchrift des § 7 Abſatz 1 Ziffer 4
des Geſetzes (Verſendungsfreiheit bis 60 Goldmark) keine Anwendung
zu finden hat. Da ſich dieſe Befreiungsvorſchrift lediglich auf Zahlungs=
mittel
erſtreckt, dürfen Dollarſchatzanweiſungen und Goldanleihe auf
Grund dieſer Vorſchrift nicht nach dem Auslande verſandt werden. Nen=
ten
=Mark und mit Genehmigung des Reichsfinanzminiſteriums aus=
gegebenes
wertbeſtändige s Notgeld dagegen gelten als Zah=
lungsmittel
im Sinne der Kapitalfluchtvorſchriften und dürfen innerhalb
der vorgeſehenen Freigrenze (500 Goldmark) perſönlich mit ins Aus=
land
genommen werden. Dabei iſt 1 Rentenmark einer Goldmark gleich=
zuſtellen
. Rentenmark und wertbeſtändiges Notgeld dürfen in die Frei=
grenze
überſteigenden Beträgen demnach auf Grund einer gemäß § 7
Abſatz 1 Ziffer 5 Satz 2 des Geſetzes von einem Finanzamte ausge=
ſtellte
Genehmigungsbeſcheinigung nach dem Auslande mitgenommen
werden. Dieſe Beſcheinigung darf indeſſen, ſoweit die Markbeträge den
(Hegenwert von X. 10 im Einzelfall überſchreiten, im Hinblick auf die
Vorſchrift des § 1 der Verordnung betreffend Verbot des Verkaufs von
Rkeichsmark in das Ausland vom 9. 8. 23 (Reichsgeſetzblatt 1 Seite 765)
in der Faſſung der Verordnung vom 16. 11. 23 nur auf Grund einer
Ausfuhrgenehmigung des Kommiſſars für Deviſenerfaſſung erteilt wer=
den
, es ſei denn, daß die Einbringung der Rentenmark= und Notgeld=
Beträge als ſolche aus dem Auslande auf Grund einer Beſcheinigung
des Grenzeingangs=Amtes nachgewieſen iſt. Es wird feruer auf die im
Reichsgeſetzblatt I Nr. 118 Seite 1099 veröffentlichte Verordnung über
Ausdehnung der Deviſen=Geſetzgebung auf Rentenmark, Goldanleihe und
wertbeſtändiges Notgeld vom 16. 11. 23 aufmerkſam gemacht. Sie er=
ſtreckt
ſich auf die in der Valuta=Spekulations=Verordnung und der Ver=
ordnung
betreffend Verbot des Verkaufs von Reichsmark in das Aus=
land
, für Reichsmark getroffenen Beſtimmungen auf Rentenmark, Gold=
Anleihe und wertbeſtändiges Notgeld.
Wirtſchaftſiche Rundſchau.
Statiſtiſche Gebühr. Betr. die Statiſi des Warenver=
kehrs
mit dem Ausland ſind mit 14. Februar Aenderungen ein=
getreten
: Von den ſchriftlich anzumeldenden Waren iſt eine ſtatiſtiſche
(Hebuhr zu entrichten; ſie beträgt für die in demfelben Anmeldeſchein
vder derſelben Anmeldung aufgeführten Waren: 1. wenn ſie ganz oder
teilweiſe verpackt ſind, für je 500 Kilo 5 Pf., 2. wenn ſie underpackt ſind.
für je 1000 Kilo 5 Pf., 3. bei Kohlen, Koks, Torf, Holz, Getreide, Ra=, Erzen, Steinen, Salz, Roheiſen, Zement, Düngungsmitteln,
Rohſtoffen zum Verſpinnen und anderen Maſſengütern in Wagenladun=
gen
, Schiffen oder Flößen, verpackt oder unverpackt, für je 10 000 Kilo
19 Pf.; 4. bei Pferden, Maultieren, Eſeln, Rindtieh, Schweinen, Scha=
fen
und Ziegen für je 5 Stück 5 Pf. Von der Gebuhr ſind u. a. be=
freit
: Ausſtellungsgüter, Stückwaren, Waren, die durch das Inland
durchgeführt werden, Waren, die zur Beförderung aus dem Inlande
durch das Ausland nach dem Inland angemeldet werden, die zur Ber=
edelung
im Inland oder zum zollbegünſtigten Schiffbau eingeführten
Waren bei der auf Grund veränderter Beſtimmung erfolgenden Uleber=
führuing
in den freien Inlandsverkehr, Waren, die als Schiff=bedauf auf
ein inländiſches Schiff gebracht werden (mit Ausnahme der unmittelbar
aus dem Auslande eingeführten Waren), Geſandtſchaftsgut; in der Ein=
fuhr
nur, wemn es zollfrei abgelaſſen wird.
Meſſen.
Die Anmeldungen zur Frankfurter Frühjahus
meſſe. Die Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 6. bis 12. April wir
die =Borteile der erfolgreich aufgenommenen Stabilifierung vom Wäh=
rnug
und Wirtſchaft um ſo nachhaltiger ſich zu nutze machen können,
als gerade ſie in den Monaten der Rhein= und Ruhrkriſis beſonders
ſchweren Belaſtungsproben ausgeſetzt war. Daß ſie dieſe, ohne Schaden

zu nehmen, zu beſtehen vermochte, daß ihr das Vertrauen von Be=
ſchickern
wie Einkäufern treu blieb, ja, noch beträchtlich gewachſen iſt,
ſpricht deutlich aus dem glänzenden Ergebnis, das der Termin für die
Ausſtelleranmeldungen zeitigte. Alle Abteilungen werden ſich voll be=
ſetzt
zeigen können. Die Lücken, die im Herbſt das durch die politiſche
Lage erzivungene Fernbleiben von Firmen des beſetzten Gebietes anzeig=
ten
, werden diesmal geſchloſſen ſein. In eignem Rahmen tritt zum er=
ſten
Mal die Nadioinduſtrie auf der Meſſe auf. Ein Radiotag am
7. April wird die Möglichkeit ſchaffen, alle wiſſenſchaftlichen und prakti=
ſchen
Fragen des Radioweſens in Deutſchland zu erörtern. Auch hin=
ſichtlich
des Einkäuferbeſuchs deuten alle Anzeichen für einen günſtigen
Verlauf der Meſſe.
Warenmärkte.
wb. Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe.
Abteilung Getreide vom 22. Februar. (Getreide, Hülſen=
früchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie
mit Sack). Preis je 100 Kg.: Weizen Wetterau 18,7519,25, Roggen
16,7517,25, Sommergerſte für Brauzwecke 20,5021,50, Hafer, inlän=
diſch
, 1515.50, Hafer, ausländiſch, , Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null,

zun Lurchruch gekonnene übſchuächung var heute bereis Zenich
überwunden. Das Geſchäft hielt ſich aber in recht engen Grenzen, zu=
mal
die Berliner Weizen= und Roggenmühlen wegen des ſeit geſtern
abend ausgebrochenen Streiks der Mühlenarbeiter ſtill liegen und für
Brotgetreide vorerſt nicht als Käufer in Frage kommen. Für. Gerſte
blieb Brauware in guter Beſchaffenheit nach wie vor geſucht bei knap=
pem
Angebot. Für Hafer beſtand nur nach einzelnen Küſtenplätzen Be=
gehr
bei einigermaßen behaupteten Preiſen. In Mehl iſt die Ver=
brauchernachfrage
anhaltend gering.
Börſen.
* Frantfurter Börſenbericht vom 22. Februar 1924
(Eigener Bericht.) Die Börſe zeigte zum Wochenende im großen und
ganzen eine etwns freundlichere Grundtendenz und überwiegend leicht
anziehende Kurſe. Man kann aber keineswegs von einem Umſchwung
der Tendenz ſprechen denn die bekannten Umſtände hemmen nach wie
vor eine durchgreifende Belebung des Geſchäftes. Es handelt ſich bei
der leichten Erbolung eher um eine Reaktion auf die Kursrückgänge zu
Beginn der Vörſenwoche. Von der Befeſtigung konnten heute auch die
großen dariablen Märkte profitieren. Zunehmendes Intereſſe beob=
achtete
man für weſtliche Montanwerte. Es wird hier auf den Ablauſ
der Micum=Verträge verwieſen und auf die Nachricht, daß im Rheiniſch=
Weſtfäliſchen Revier die Kohleuförderung bald wieder die Friedenshöhe
erreichen wird. Als beſonders feſt ſind Mannesmann und Deutſch Lug
zu erwvähnen. Wefter feſt lagen heute Bauaktien, Holzmann und Wahß
und Freytag, erſtere auf anhaltende Berliner Käufe hin. Am Chemie=
Aftienmarkt lagen die Aktien des Anilin=Konzerns gleichmäßig befeſtigt.
Von Elektr, Werten waren A.E.G. bei anziehenden Kurſen gefragt.
Voigt und Haeffner behauptet. Am Maſchinen=Aktienmarkt waren
Rheinſtahl auf Käufe der Berliner Abitrage höher. In Eßlinger Ma=
ſchinen
ſieht man Nachfrage aus dem Rheinland. Für Daimler Motoren
beſteht weiterhin großes Intereſſe: Zuckeraktien blieben heute weiter
ruhig. Zucker=Offſtein waren leicht befeſtigt, während die übrigen
Werte dieſes Marktes etwas gedrückt waren. Von dem Markt der
Schiffahrtswerte und Groß=Bank=Aktien, die ſich ziemlich einheitlich be=
feſtigen
konnten, iſt nichts beſonderes zu berichten. Der Kaſſamarft zeigte
überwiegend Nachfrage. Gebr. Fahr blieben gegenüber geſtern vernach=
läſſigt
. Die geſtrigen Käufer hielten ſich heute etwas zurück. Chem.
Oberkaſſel waren anfänglich unter dem geſtrigen nachbörslichen Kurs
angeboten und kamen ſchließlich mit 15 rat. zur Notiz. Der Freiverkehr
lag in Uebereinſtimmung mit der Gefamttendenz leicht befeſtigt. Tür=
kiſche
Renten und Oeſterr. Banken, die anfänglich ohne Intereſſe waren,
zogen gegen Börſenſchluß etwas an. ZZolltürken waren etwa um
2.30 Uhr 11,5, Bagdadbahn 13, Oeſterr. Credit=Anſtalt 0,725. In
Numänenrenten wu das herauskommende Material bei unveränder=
ten
Kurſen aus dem Dkarkte genommen. Ruſſen blieben ohne Geſchäft.
Im Freiverkehr hörte man: Api 9, Beckerſtahl 11¾/, Beckerkohle 11,75,
Beuz 6,25, Brolon Boberi 3,3, Contibank 0,325, Georgi 0,925, Growa=
0,425, Hänſa Bank 0,40. Hanfa Lloyd 2,5 Kreichgauer 0,65, Krügershall
13,75, Ludwigsburger Porzellan 5, Mez Söhne 7,75, Meher Textil 0,95,
Petroleum 25, Raſtatter Waggon 11,75, Schebera 4,5, Tiag 3,725,
Ufa 10,75.

b. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die geſtern zum
Dunchbruch gekommene Befeſtigung ſetzte ſich heute bei Eröffnung der
Börſe fort. Sie iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die Ver=
käufe
des Publikums aufgehört und an deren Stelle Kaufnachfrage in
vorſichtiger Weiſe getreten iſt, der von ſeiten der Spekulation etwas
nachgeholfen wurde. Die Kurſe der führenden Papiere erfuhren daher
auf der ganzen Linie erneut Aufbeſſerungen, im Ausmaße von ungefähr
14 Billionen Prozent und vereinzelt darüber. Lebhafter umgeſetzt
waren vor allem Schiffahrts= und Kaliwerte, dann auch Montanpapiere
unter Bevorzugung von Mannesmann und einzelner Stinneswerte. Be=
günſtigt
wurde der Umſchwung durch die von der Berliner Stempelver=
einigung
ſeit einigen Tagen geübte Praxis der Ausführung von Bör=
ſenaufträgen
auch unter 3000 Mark Nominalbetrag, was ſich in einer
kleinen Belebung der Umſätze in den zu Einheitskurſen gehandelten In=
duſtriepapieren
zeigte. Sonſt hielt ſich das Geſchäft aber in engen Gren=
ſen
, wenn ſich auch weiterhin der Kursſtand bei leichten Schwankungen
gut behaupten konnte. Der Rentenmarkt und der Markt der unnotier=
ten
Werte blieben unverändert ſtill. Am Geldmarkt beſteht für die Aus=
leihung
von Papiermarkdarlehen unveränderte Flüſſigkeit, wogegen für
ſolche auf wertbeſtändiger Grundlage die Nachfrage weit größer als das
Angebot iſt. Am Deviſenmarkt war die Nachfrage etwas erhöht. Die
Reichsbank ſuchte durch Heraufſetzung der Notizen einiger Hauptplätze
bei geringerer Zuteilung demgegenüber einen Ausgleich zu ſchaffen.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.

Me
Geld M. We
Geld
Afe Amſterdam=Rotterdam. 1566075000 1573325000 1576050000 1583750000 Brüſſel=Antwerpen ....." 147630000 148870000 157605000 158845000 Chriſtiania. . . .. . ..... . . 554610000 557390000 554610000 55 7390000 Kopenhagen .... .. ...." 666330000 669670000 G70320000 673680000 Stockholm ......" 10972 0000 1102750000 1097250000 1102750000 Helſingfors ...... 105735600 106265009 105735000 106265000 Italien.
18154000 182455000 181545000 182455000 London ............." 18154750000 18145250000 18:54500000 18243500000 New=York ........." 41895300000 4210500000 4180500000 4210500000 Paris.. 179550000 180 450000 179550000 180450000 Schweiz
.." 728175000 731825000 728175000 731825000 Spanien 532665000 535335000 532365000 5353335000 Wien (i. D.=Oſterr, abg.). 60947 61153 62343 CG7 Prag ....... 121695000 122305000 122193000 122807000 Budapeſt.. . 99750 100250 798000 802000 Buenos=Aires. 1426425000 1333575000 1432410000 1239590000 Bulgarien. 32917000 33043000 32917000 33083000 Japan". 1895256000 1904750000 1845250000 1904750000 Nio de Janeiro 498750000 501250000 498750000 501250000 Belgrad. 57356000 57644000 53865000 54135000 Liſſabon .. 144667000 45633000 144667000 145633000

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich nit 1900 000000.

Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtof
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchin
Berl. f. Eleltr. W. vorzi
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Vulkan.
Wolle.
Chem. Hehden
Weiler
Deutſch=Atlant. T
Deutſche Maſchi
Deutſch=Niedl
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petro
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffen u. Mi
Donnersmarckhütt
Dynamit
Elberfelder Farbe
Elektr. Liefer
R. Friſter
Gaggenaut Vo
Gelſenk. Gußſtahl
Ge
elektr. Untern..
Halle Maſchinen
Han. Maſch.=Egeſt..
mpfſch. ..

22. 2. 2. 2. 19350 20000 Hemoor Zement .. 6c50 69400 34000 33250 Hirſch Kupfer ... 43000 40250 42000 Höſch Eiſen .... 55500 58125 11875 12500 Hohenlohe Werke, 47500 41500 11125 12700 Kahla Porzellan 18100 19000 65000 75000 Lindes Eismaſch 11000 11500 35000 32100 Lingel Schuh 4625 4300 95000 95000 Linke u. Hofm 36000 36500 75000 80009 L. Loewe u. 59000 58250 8100 2500 C. Lorenz 8750 9125 18000 19800 Meguin 29000 28200 Niederländiſck 58750 10125 10250 orbd. Gun 13000 41003 Oreuſtein. Me 22625
12300 66500 6850 Matäzebe= 17500 B750 24405 Romhacher Hütten 28875 30000 60000 63000 Moſitzer Jucker 55250 54000 124000 122000 Rütgerswerke 20500 22500 166750 Sachſenwerk 3600 5600 11000 11750 Sächliſche Gußſta 46000 49000 21225 22300 Siemens Glas. 34000 35000 23700 25700 Thaie Eiſenhütte 5250 6000 Zer. Laufitzer Glas. 25 Bolkſiedter Porzellan. 333h 331: Weſtf. Eiſ. Langendreer 3050 33 16400 Wittener Gußſta 14500 26000
20375 29400
128000
21500 Wanderer=WVerke".

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Frankfurter Kursbericht von 22. Februar 1924.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutiche.
D Reichsanleihe ... ........"
.......
....
330
........."
Dollar=Goldanleihe. ..........
Dollar=Schatzanweiſungen .
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
ITv. 23
Tv. 24
*
IIv. 24
*
4½½ T. u. V. Schasanweiſg.
4½% VI.IX.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe .... ....."

Zwangsanleihe ........"
40 Preuß, Konſols ...

4½ Bad. Anl. unk. 1935
v. 1907
49 Bahern Anleihe .
3½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ... .. . ..."
816% Heſſen Reihe XXXHI.
untilgb. b. 28 . .. . . . . . .
4% Heſſen unk. 1924.. .... . . ..
2% ................

48 Württemberger.

b)Ausländiſche.
snien L.=E.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=Ank. v. 1914
v. 1902 .........."
...
zulgar. Tabak 1902.. . . . . .
Griech. Monopok ......"
Oeſt. Staatsrente v. 1913
918 ........."
Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
914 ...........
Oeſt. Goldrente ........."
einheitl. Rente ......"
um. am. Rente v. 03 ....
Goldrente v. 13 ....
am. Goldrente konv.
am. b. 05 ...... . .
Türk. (Admin.) v. 1903..
(Bagdad) Ser. I..
IL..

v. 1911, Zollanl. ..."
Ung. Staatsr. v. 14 ....
Goldrente ........
Staatsr. v. 10 ....
. Kronenrente .. .. .."
Außereuropäiſche.
kexik. amort. innere . . . . . .
konſ. äuß. v. 99.. . . .
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
konf. inner. .......
Irrigationsanleihe .
amaulipas. Serie l....."

21. 2. 22 2. 0,1225 0,1225 4,2 62 M 62 80 37 3,5 02 119 3,100 0,425 0.37 0.35 0,58 0,585 0,55 0,55 0,6
1.03 108 4,2 42 1800 TBX 860 TBX 0,5 3,9 125 0,75 4,6 4,35 2.3 2,4 2,3 2,3 10 12,5 B. 12,5 2 765 7775 7,5

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Oeſt. 1. b. 8. Em..
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v. 1885 ...."
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Phönix Bergbau ........"

21. 2.
825

85

115
95
16 15.35

11,8 11.8.

47
1.7
17

3,9
3,45
4,75
4,5
58
15.3
15
6.9
16
18,75
9.3
3,6
5,25
23,25
0 7125
41
4,9
5.3
14.25
0.475
12,9

22,75
58
84.
21,5
B
47,8
14.7
35,25

3,5

1,8

15,75
15.25
6,6
19

5.2
23,5
0735
40,5
jas
12,9

6
i.
23
34
53
50,5
15
3
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21. 2. 2. 2. 31 2. 20,75 13 32 18 15,1 1 19,3 4,4 15,25 15,5 102 475 13,1 2,5 2,6 20,75 11 1125 4i 425 6,25 5,4 475 4,75 31 23,5 2,75 3 26,5 1, 15 11 11,73 Di5 22.! 39 9,75 55 25 23.9 22,1

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1,4

20,75
32,3
3,05

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Nummer 54,

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924,

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Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924,

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Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924,

Rummer 52.

Sport, Spiel und Zurnen.

*Die Oeutſchlandfahrt.
Die ſchwerſte der bisherigen Etappen: NürnbergIlmenauErfurt.
meter überſchritten.
Von unſerem Sonderberichterſtatter. Siegfried Doerſchlag. Themas referieren werden. Auch in Offenbach und Hanau ſind D.M.P.=
Erfurt, 21. Februar.
Allabendlich jetzt dasſelbe: viel zu kleine Lokalitäten zum Empfang
der Deutſchlandfahrer. Was keineswegs ein Vorwurf an die Leiter der
Etappenſtationen ſein ſoll, ſondern was nur beweiſt, daß niemand an=
genommen
hat, daß von den 101 in Köln geſtarteten Fahrern immer
noch 95 im Treffen ſind. Das Ergebnis iſt in der Tat ſportlich und
techniſch verblüffend, iſt überwältigend! Es dürfte in der Geſchichte Da die Maſchinen mehrere Runden zurückzulegen haben, läßt ſich der
des Motorradſports aller Länder einzig daſtehen, daß über 1000 Kilo=
meter
durch Schnee und Eis von einer Gruppe von Kraftradfahrern
er eben mit der Bahn das Etappenziel zu erreichen (oder trifft bei
Nacht und Nebel auf ſeiner Maſchine am Etappenpunkt ein) er weiß,
daß er Strafpunkte hat, dutzendweiſe am nächſten Morgen iſt er
wieder am Start zur nächſten Etappe. So war es in Frankfurt, ſo in
Stuttgart, ſo in München, ſo wieder in Nürnberg. Wenn irgendwvo
echter, ſieghafter Sportsgeiſt zu ſpüren iſt, ſo wahrlich bei dieſer her=
vorragenden
Deutſchlandfahrt, deren Veranſtaltung das ſei nach
dem Zurücklegen von fünf Tagesſtrecken frei heraus geſagt eine orga=
niſatoriſche
Muſterleiſtung des Klubs für Motorſport Köln und der
dieſem behilflichen A. D. A. C.=Gaue und =Vereine darſtellt, wie ſie bisher
in Deutſchland auch nicht annähernd geboten worden iſt.
95 Fahrer am Ablauf zur 5. Tagesetappe NürnbergErfurt, 207,9
Kilometer. Davon ſchätzungsweiſe 70 Prozent ſtrafpunktfrei! Anfangs
gute, breite, ſchneeefreie Straßen und deshalb ein gewaltiges Tempo
aller derer, die wieder den Ehrgeiz hatten, als Erſte in Erfurt eintref=
die
Strecken wieder leichter werden und der Charakter der Regelmäßig=
keitsfahrt
fortan gewahrt bleiben ſoll.) In Forchheim erſte Kontroll=
ſtation
und gaſtlicher Imbiß der Ziro=Motorradwerke und ihres Be=
ſitzers
Rothammer. Schon frohlockten Fahrer und Oberleitung ſchon
glaubte ſich ob der günſtigen Chauſſeeverhä tniſſe die Preſſe um 2 Uhr
i Erfurt, um endlich einmal den lange verfäumten Schlaf nachhoſen
zu können. Da gab es hinter Koburg plötzlich ein neues Bild: Weißes,
ſchneeglitzerndes Hügelland; bald wurden es Berge. Bald wurde der
Schnee tiefer; bald wurden die Straßen vereiſter. Und nun nun
begann ein Fahren auf Leben und Tod, ein Jonglieren an der Lenk=
ſtange
und am Steuerrad, das artiſtiſches Können verlangte. Kurven Verbandsſpiele beanſpruchen daher mit Recht das größte Jutereſſe.
mit verharſchtem Schnee Waldſtrecken mit tiefem Neuſchneee auf der=
eiſtem
Untergrund , Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Kilometer=
weiſe
mußten manche ihre ſchweren Maſchinen ſchieben. Verheerend,
wenn einmal einer der Begleitwagen ausweichen mußte oder im Schnse
ſtecken blieb. Dann ſtoppte die Kolonne dann halfen alle: Fahrer, ſich die Mannſchaft des V.fR., dieſer ihrer ſchweren Lage bewußt iſt?
Oberleitung, Preſſe, halfen Bauern, Männer und Frauen, ſchieben und
ſtoßen.
Ausgerechnet den Oberleitungswagen der Oberſten Heeresleitung
des Herrn Jockel hatte ich mir für die heutige Tagesſtrecke als
Beförderungsmittel erwählt. Bis auf die Höhe des Thüringer Waldes
ging alles wie am Schnürchen. Droben aber, wo der Schnee metertief
lag und trotz lachender Winterſonne ſchneidender Wind pfiff, ſcheuten
plötzlich die Pferde eines Schlittens, den wir überholen wollten. Wil=
des
Davonjagen der wildgewordenen Tiere. Der Kutſcher fällt vom
Schlitten und wird geſchleift. Um kein Unglück anzurichten, wird unſer
Wagen in den Schnee an einen Böſchungsrand geſteuert und jäh ab=
gebremſt
. Ein paar wuchtige Aufſchläge feſt ſaßen wir, und der
Wagen war defekt. Vergebene Verſuche der Wiederflottmachung. Nach
langem Bemühen, Stoßen, Baſteln, Ziehverſuchen Weiterfahrt in an=
derem
, an ſich ſchon überfüllten Begleitwagen. Vom nahen Schleuſin=
gen
aus ſendet man dem defekten Oberleitungswsgen Hilfe. Wir aber
Preſſe und Oberleitung ſind froh, als bei Dämmerungsanbruch
eine von den Simſonwerken in Suhl bereitwilligſt und als doppelt
freudig begrüßter Helfer in der Not uns zur Weiterfahrt zur Verfüg=
ung
geſtellte Simſon=Supra=Limouſine uns in fabelhafter Fahrt über
das abendſtille Ilmenau nach Erfurt bringt. Der Erfurter Oberbürger=
meiſter
hält juſt ſeine Begrüßungsanſprache, als wir eintreffen. Dies
Erlebnis beſtätigt aufs neue die enormen Schwierigkeiten der Fahrt.
Aehnlich erging es anderen Wagen. Der eigentliche Preſſewagen des
Aggrippina=Konzerns landete nach ſtundenlanger Arbeit mit Schaufel
und Hebelwerkzeugen gegen Mitternacht . . ., daß unter ſolchen Um=
ſtänden
die Fahrer dieſe Etappe durchgehalten haben und wie , das
bleibt eine ſportliche Tat, die bewundernswert iſt.
Aber auch das Material hat eine Feuerprobe überſtanden! Wohl
trafen wir bei unſerer Nachzüglerfahrt in der Mondſcheinnacht einzelne
Fahrer, die Maſchinenſchäden hatten. Trotzdem gegen Mitternacht
waren 92 Fahrer wieder zur Stelle, davon 85 auf eigener Maſchine,
ohne fremde Hilfsmittel. Das iſt ein Rekord, iſt ein Weltrekord! Die
Mehrzahl der Maſchinen befindet ſich in gutem Zuſtande. Auch die
Kleintrafträder haben Wunderleiſtungen vollbracht. Da ſeien diesmal
an Stelle der an der Spitze des Feldes einherraſenden großmotorigen
Maſchinen die Kleinen genannt. D.K.W. leiſtet Vorbildliches. Der
altbewährte Straßenrennfahrer a. D. Flöck=Köln iſt mit ſeiner S. C.R.=
Maſchine immer hervorragend dabei. Herko, Allright=Neander, All=
right
, Neve, Hirſch, Exzelſior, Fix alles Maſchinen der kleinſten
Klaſſen (bis 150 ccm.) feſtigen den Ruf der unnachahmlichen Qualität
deutſcher Kleinkraſträder. Nicht anders die Kleinkrafträder der Klaſſe 2
(bis 250 ccm.). Sie ſchieben ſich mitunter vor, bis weit in die ſtärkeren
Klaſſen hinein. Groß auch die Strapazen, denen das Reifenmaterial
ausgeſetzt iſt. Die Zahl der Pneuſchäden iſt verhältnismäßig gering.
Vorzüglich bewährt hat ſich gerade auf den ſchweren Straßen das neue
Continental=Dreirillenprofil. Stark iſt der Verſchleiß an Lampen
ausgerechnet Lampen! Denn ſie gehen bei den Stürzen zuerſt zu Bruch, durch ein Handballwettſpiel in die Oeffeutlichkeit tragen, um zu zeigen,
Motorfahren.
Motorradklub Heſſen‟ D.M.V.
Der Klub iſt gegründet und zählt bereits rund 60 Mitglieder, dar=
untev
Namen wie Kalinowsky, Fritz von Opel, Pullig uſw. Die be=
Mitgliederzahl im Verhältnis zu der kurzen Zeit des Beſtehens des
E

Klubs gibt ein Bild von der Mächtigkeit der D. M. V.=Bewegung in den
Reihen der Motorradfahrer. Um auch den Motorradfahrern, die über
die Entſtehungsgeſchichte, Zwecke und Ziele des D. M.V. noch nicht orien=
tiert
ſind, ein klares Bild zu geben, veranſtaltet der Klub am Donners=
Verblüffendes Durchhalten von Fahrern und Maſchinen. 1000 Kilo= tag, den 28. Februar, abends 7.30 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße)
einen Werbeabend, an welchem die Herren Kalinowsky und Pullig (der
bekannte Fahrer von Rund um die Ludwigshöhe 1923) über genannte
Klubs im Entſtehen.
Als erſte ſportliche Veranſtaltung ſchreibt der Klub eine Motorrad=
prüfungsfahrt
auf den 23. März 1924 Rund um die Ludwigshöhe‟
aus. Die Fahrt, welche gemeinſam mit den befreundeten Frankfurter
und Mannheimer Klubs zur Durchführung kommt, wird ein Bild von
der ſportlichen Leiſtungsfähigkeit des D.M.V. geben. Die Nennſtrecke
iſt bekannt. Sie ſtellt an Fahrer und Maſchinen die größten Anſprüche.
Stand des Rennens jederzeit überſehen, und aus dieſen Gründen war
die vorjährig ſtattgefundene Motorradprüfungsfahrt, auf der auch von
zurückgelegt worden ſind, von der ſo wenige ausſchieden. Bleibt auch den hieſigen radſporttreibenden Vereinen zu Prüfungen benutzten
mal der eine oder der andere auf einer Tagesſtrecke zurück, ſo verſucht Strecke, von jetzt dem D.M.V.=Klub, angehörenden Mitgliedern an=
geregt
.
Vorſitzender des Klubs iſt Herr Lev Keller. Darmſtadt, Ernſt=
Ludwigſtraße 21. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Schillerplatz 12. Fern=
ſprecher
2406.
D.
Fußball.
Spielvereinigung 1921. Darmſtadt, T Fußballverein, Mörfelden, I.
Für die nächſten Sonntage wartet die Spielvereinigung 1921 weiter=
hin
mit nur guten Gegnern auf. So ſtehen ſich morgen nachmittag,
½3 Uhr, auf dem Sportplatz Windmühle‟, (Ecke Gräfenhäuſer Weg
und Pallaswieſenſtraße) vorgenannte Mannſchaften gegenüber. Mör=
feldens
Elf iſt nicht mehr unbekannt in Darmſtadt. Manche werden
ſich noch des Verbandsſpiels vor einem guten Jahre erinnern, wo die
Spielvereinigung, damals noch unter dem Namen Fußball=Abt. d. Fr.
fen zu wollen. (Von morgen an hört das Schnelligkeitsfahren auf, weil / Tgde., mit 5:4 das Nachſehen hatte. Das Rückſpiel ſah Darmſtadt als
die Glücklicheren, 5:4 hieß ebenfalls das Endreſultat. Auch heute kann
noch von einer gleichwertigen Spielſtärke der Mannſchaften geſprochen
werden, ſo daß ſich ein Schluß für das morgige Treffen nur ſchwer ziehen
läßt. Ein Beſuch dürfte jedenfalls zu empfehlen ſein.
Sportverein 04 Arheilgen V.f.R. Darmſtadt.
Ka. Die Verbandsſpiele gehen ihrem Ende entgegen. In der Kreis=
ligr
des Odenwaldkreiſes iſt weder bei der Spitzengruppe noch bei den
am Ende der Tabelle ſtehenden Vereine eine Entſcheidung über den
Meiſter bezw. Abſteigende gefallen. Und das iſt gut ſo. Die reſtlichen
Die Ligamannſchaften obiger Vereine treffen ſich am morgigen Sonntag
auf dem Exerzierplatz. Dieſes Spiel iſt für den V.f.R. von weittragender
Bedeutung. Es wird nach Lage der Tabelle Klarheit über einen Ab=
ſtieg
bezw. Verbleib in der Kreisliga die Entſcheidung bringen. Ob
Man möchte ſagen Nein‟. Denn in den ganzen diesjährigen Spielen
(mit Ausnahme gegen Lorſch) habe ich die Mannſchaft noch niemals mit
richtigem Kampfgeiſt geſehen, der eigentlich erforderlich geweſen wäre,
um einen beſſeren Platz in der Tabelle einzunehmen. Vielleicht bringt
die Mannſchaft morgen dieſen Kampfgeiſt hervor, denn in Arheilgen hat
ſie einen gefürchteten Gegner, der ſich nicht ſo leicht unterkriegen läßt.
Das hat die Mannſchaft in ihren Kämpfen gegen Sandhofen und
Sportv. 98 zur Genüge bewieſen. Alles in allem zuſammengefaßt es
ſpricht dafür, daß das Spiel am morgigen Sonntag in ſportlicher Hin=
ſicht
einen Höhepunkt in der diesjährigen Saiſon einnehmen wird und
des Beſuchs aller echten Sportleute Darmſtadts und der Umgebung wird
ſich dieſer Kampf erfreuen.
Die unteren Mannſchaften ſind leider noch immer ſpielfrei, da die
Kreisbehörde trotz wiederholtem Bitten die reſtlichen Spiele nicht an=
geſetzt
hat. Die Vereinsleitung hat aber für die kommenden Sonntage
auch für dieſe Mannſchaften gute Gegner verpflichtet, ſo daß ab kom=
menden
Sonntag der Spielbetrieb dieſer Maunſchaften wieder voll und
ganz aufgenommen werden kann.
Verein für Rafenſpiele e. V. Darmſtadt, Jugendabteilung.
Ka. In der Jugendabteilung des V.f.R. herrſcht morgen Hoch=
betrieb
. Sämtliche Mannſchaften ſind auf dem Plan. Nachdem die
Vereine, die die Privatfußballrunde beſtritten, in letzter Zeit zu einem
Teil mit ihren Mannſchaften nicht gegen die Unſrigen angetreten ſind,
mußte ſich die Jugend=Leitung mit auswärtigen Vereinen betreffs
Wettſpielen in Verbindung ſetzen, um einwandfreien Spielbetrieb. für
die Jugend ſicherzuſtellen. Am vergangenen Sonntag kämpfte bereits
eine komb. Mannſchaft in Lorch gegen die dortige 1. Jugendmannſchaft
und unterlag knapp mit 1:2 Toren. Die IIa Jugendmannſchaft ſowie
Ia Schüilermannſchaft ſpielten in Frankfurt gegen Germania 94 und ge=
wann
Erſtere mit 4:0, während die Schüler mit 0:5 unterlagen.
Morgen, Sonntag, tritt nun die Jugend zu folgenden Spielen an:
Ia Jugend Eintracht Frankfurt 1a Jugend V.f.R.,
Ib Jugend Germania 94 Frankfurt Ib Jugend V.f.R.,
IIa Jugend V.f. R. IIa Jugend Eintracht Frankfurt,
IIb Jugend V.f.R. IIb Jugend Eintracht Frankfurt,
Ia Sch.=M. Eintracht Frankfurt Ia Sch.=M. Vf.R.,
Ib Sch.=M. Eintracht=Frankfurt Ib Sch.=M. V.f.R.
Das Spiel der IIa Jugend IIa Jugend Eintracht Frankfurt fin=
det
vor dem Ligaſpiel V.f.R. Arheilgen ſtatt. Wir werden am
Montag über alle Spiele an dieſer Stelle kurz berichten.
Handball.
Hefſen, Verein für Leibesübung.
Die Handballſpieler der Heſſen wollen ihren Vereinskameraden,
die am Sonntag den Schwimmwettkampf gegen den S.=V. Heſſen=
Worms austragen, nicht nachſtehen und auch den Namen des Vereins
daß in ihrem Verein jede Art von Leibesübung betrieben wird. Zum
Gegner iſt die 1. Mannſchaft des Wartburgvereins Mainz verpflichtet
worden. Dieſe Mannſchaft erfreut ſich im beſetzten Gebiet in den Hand=
ballkreiſen
eines beſonders guten Rufes. Da die Heſſen ihnen eine
ſchnelle und ſpielſtarke Mannſchaft entgegenſtellen, wird es ſicher einen
intereſſauten Kampf zwiſchen den beiden Geguern geben. Das Spiel
findet in der Zeit von 1/11½12 Uhr auf dem Hochſchulſportplatz
kannteſten Darmſtädter Motorradfahrer ſind Mitglieder. Die hohe ſtatt, der zu dieſem Spiele in zuvorkommender Weiſe zur Verfügung ge=
ſtellt
iſt.

Sportverein 1808, Darmſtadt.
Die Handballſpieler und ſolche, die es werden wollen, ſeien auf das
Uebungsſpiel der zwei erſten Mannſchaſten aufmerkſam gemacht. Der
Schiedsrichter, Herr Oberlt. Herrmann, pfeift das Spiel heute, Sams=
tag
nachmittag, pünktlich um 3 Uhr, auf dem Stadion, an. Beide
Hada.
Elfen ſpielen in ſtärkſter Aufſtellung.
Leichtathletik.
Sportverein 98 A. S. C.
Einen intereſſanten Zweikampf veranſtalten dieſe beiden Vereins
heute Samstag nachmittag. Vom Gelände der Techniſchen Hochſchule,
draußen am Böllenfalltor, werden ſich je 15 Mann beider Vereine einem
friedlichen Wettkampf in Form eines Waldlaufs liefern. Eine äußerſt
ſchwierige Strecke von etwa 4½ Km. Länge, quer über Feld, durch Wald,
ſteil bergauf und bergab rund um den Dachsberg hat
man ausgeſucht. Vorausſagen zu geben iſt müßig, denn hier entſcheideik
bei dieſer Maſſenveranſtaltung Kleinigkeiten in der Beſetzung der erſten
15 Leute jedes Vereins. Zweifellos intereſſant wird der Kampf um die
Führung unter den erſten ſein, hier wird es beſonders hart auf hart
gehen. Doch eigentlich entſcheidend wird das Ankommen des Groß einer
jeden Mannſchaft ſein. Der erſte am Ziel ankommende Läufer erhält
1 Punkt, der zweite 2 Punkte, der 20. 20 Punkte.

Wandern.
Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Nächſten Sonntag, den 24. ds. Mts., unternimmt die Wanderabtei=
lung
eine Tageswanderung in den Odenwald. Abmarſch 7½ Uhr vom
Tierbrunnen, Nieder=Ramſtädter Straße. Ruckſackverpflegung, Lieder=
bücher
mitbringen. Gäſte herzlich willkommen.
Es iſt beabſichtigt, eine Tennisabteilung ins Leben zu rufen. Inter=
eſſenten
wollen ſich in die bei Hausmeiſter Lotz aufliegende Liſte ein=
tragen
.
Viele Angehörige von Bruder= und ſonſtigen Vereinen konnten zur
letzten Aufführung des Feſtſpiels Friſch auf mein Volk und des Büh=
nenſchauturnens
keine Karten mehr erhalten. Aus dieſem Grunde hat
ſich die T. G. D. 1846 entſchloſſen, dieſe Veranſtaltung am Sonntag, den
9. März, nochmals zu wiederholen. Auch dieſe Wiederholung findet
im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt, ſie beginnt um
2½ Uhr und iſt um 4½= Uhr beendet. Die Platzpreiſe ſind 1, 1,50, 2,
2,50 Mark, alles numerierte Sitzplätze. Kartenbeſtellungen mit Geldbe=
trag
wolle man bis 29. Februar an die Firma A. H. Sander Sohn,
Darmſtadt, Poſtſcheckonto Fkankfurt a. M. Nr. 6534, gelangen laſſen=
Kartenbeſtellungen ohne Geldſendungen können nicht berückſichtigt wer=
den
. Kartenderkauf ab 4. März bei Muſik=Arnold, Darmſtadt, Ernſt=
Ludwigsſtr. 9. Ausgabe der beſtellten und bezahlten Karten an Aus=
wärtige
½ Stunde vor Beginn der Veranſtaltung an der Theaterkaſſe,
Frühere Kartenbeſtellungen, die nicht berückſichtigt werden konnten, müſ=
ſen
erneuert werden. Näheres demnächſt im Anzeigenteil. H. M.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Als erſte Veranſtaltung der Wanderabteilung findet am nächſten
Sonntag eine Halbtageswanderung ſtatt. Der Abmarſch erfolgt um
1,8 Uhr vom Vereinslokal aus und führt die Teilnehmer durch die
nähere Umgebung Darmſtadts ſowie nach Meſſel, wo Frühſtückspauſe
gehalten wird. Die Turnſtunde der Männer und Zöglinge findet
nach wie vor Freitagsabends im kleinen geheizten Turnſaale ſtatt, bei
Eintritt wärmerer Witterung im großen Saale.

Briefkaſfen.
Auswvärtiger Hypothekengläubiger. Nach der 3. Steuernotverord=
uung
vom 14. Februar 19924, 8 11, findet, wenn der Gläubiger, ohne ſich
ſeine Rechte vorzubehalten, die Zahlung angenommen oder die Löſchung
des Rechts bewilligt hat, eine Aufwertung nicht ſtatt. Das Oberlandes=
gericht
Darmſtadt hat aber in einer ſeinerzeit hier mitgeteilten Entſchei=
dung
den gegenteiligen Standpunkt eingenommen. Aus Ihrer Dar=
ſtellung
geht übrigens nicht hervor, ob Sie bei Entgegennahme der
Zahlung in Papiermark ſich die Rechte auf Aufwertung vorbehalten
haben. Im Uebrigen muß abgewartet werden, wie ſich der Reichstag
öder die Gerichte zu der auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes erlaſſenen
Steuernotverordnung vom 14. Februar 1924 ſtellen werden.

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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 24. Februar.
Zeitweiſe aufklärend, ohne Niederſchläge, Temperatur unter Null,

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abends 7½ Uhr, in der Turnhalle, Woogsplatz. Union=, Reſidenz=
Zenrraltheater, Palaſtlichtſpiele: Kinovorſtellungen.

Verantwortlich für Politiſß und Wrtſchaſt : Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe
Verantwortſich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſerateiteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. E. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heuige Nummer hat 20 Seiten

Unsere Hedwig
hat ein Brüderchen
bekommen. Dies
zeigen hocherfreutan
Bankprokurist
Hermann Hille u. Frau
Gretel, geb. Büttner
Darmstadt, 22, Februar 1924
(45121

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden meiner
innigſtgeliebten Frau ſage ich Allen,
insbeſondere Herrn Pfarrer Goethe
ür die erhebenden Worte am Grabe,
*5076
ſerzlichen Dank.
Darmſtadt, 22. Febr. 1924.
Ludwig Henn
z=Vorſteher
Oberbal

Fritz Rühl
Gustel Rühl
geb. Roth
VERMAHLTE
Die kirchliche Trauung findet am
Sonntag, den 24 Febr. 1924, nachm.
2 Uhr, in der Pauluskirche statt

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden meiner
lieben Frau, unſerer Mutter, Groß=
mutter
, Tante, Schweſter u. Schwä=
gerin
unſeren tiefgefühlten Dank.
Beſonders danken wir für die liebe=
volle
Pflege der Schweſtern im
Eliſabethenſtift.
(*5104
Im Namen der tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Joſ. Weinſchenk
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Worms, Bensheim, Fürth i. B.
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ſchweren Leiden im 75. Lebens=
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gute treuſorgende Mutter, Schwie=
germutter
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Darmſtadt u. Lengfeld, 22. Febr. 1924.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Gg. Egner und Sohn
Fam. Gottfr. Bundſchuh.
Die Beerdigung finder Montag,
den 25. Febr., nachm. 3 Uhr, vom
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ſtatt.
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[ ][  ][ ]

Rummer 54,

Seite 16.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 23. Februar 1924.

Nicht weit wir s sagen, ist es wahn
ſondern, weil unſere Kundſchaft es uns tagtäglich immer wieder ungefragt beſtätigt,
daß wir das uns mit eiſerner Energie geſteckte Ziel
preisdrückend auf dem Schuhwarenmarkt zu wirken
auch hier in Darmſtadt in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht haben. Dank
unſerer Rieſenumſätze können wir billiger verkaufen, wie die meiſten anderen
Geſchäfte ſemals einzukaufen in der Lage ſind.
Schtattoge Näcte
bereitet manchem Konkurrenten, der vielleicht ſchon ſeit Olims Zeiten exiſtiert, die Tatſache,
daß wir die Billigſten im ganzen deutſchen Reiche
ſind und zwar nicht auf Koſten der Qualität unſerer Waren, denn wir führen nach=
weislich
trotz unſerer unerreichten Preiswürdigkeit nur wirklich
auserleſene, erprobte Fabrikate erſter Produzentenfirmen!!!
Trotz bedeutender Preisſteigerung verkaufen wir vorläufig noch zu enorm billigen Preiſen:
Merg‟" Schuhe und Stiefel (Gelegenheitskauß)

ſoweit noch Vorrat, wie Mittwoch inſeriert.

Herrenſtiefel.

Ferner:

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Tourenſtiefel und Gamaſchen.
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Beilage zum Darmſtädter Tagblatt

Nummer 54

Samstag, 23. Februar

4994

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 6.: Gg. Kadel, Schneider, 63 J., Kiesſtr. 10; Luiſe
Ganſter, 24 T., Dieburger Str. 5; Eliſab. Jungmann, geb. Beſt, 61 J.,
Lucasweg 21; Elſe Georg, 18 T., Schwanenſtr. 20; Franz v. Heſſert,
Bankdirektor a. D., Geh. Oberjuſtizrat, 67 J., Schießhausſtr. 128; Aug.
Schreider, Former, 33 J., Ahaſtr. 12; Konrad Reinheimer, d. B., 79 J.,
Waldſtr. 32; Georg Lotter, Güterbodenarbeiter i. R., 74 J., Sandberg=
ſtraße
31. Am 7.: Mathilde Kurz geb. Abé, 68 J., Martinſtr. 11½;
Anna Kiſtinger geb. Dchs, 66 J., Ludwigshöhſtr. 35. Am 8.: Magda=
lene
Hellwig geb. Magenheimer, 78 J., Roßdörfer Str. 89; E. Schott,
Gaſtwirt, 57 J., Wendelſtadtſtr. 24. Am 7.: Anna Georg, 19 Tage,
Schwanenſtr. 20. Am 8.: Jakob Jochum, Gärtner, 41 J.. Neue
Niederſtr. 15. Balles, Adam, Maſchinenmeiſter, 79 J., Frankfurter
Straße 35. Scharmann, Karl, Oberzollinſpektor, 58 J., Beckſtr. 63.
Am 9.: Briede, Ludwig, Privatier, 68 J., Heinrichſtr. 117 Spuck, Karl,
Friſeur, 32 J., Pankratiusſtr. 5. Geider, Theodor, Polizeianwärter,
21 J., ledig, Magdalenenſtr. 5. Finger, Kathariua, geb. Frankenberger,
37 J., Chefrau des Mechanikermeiſters, OberRamſtadt, hier, Lager=
hausſtr
. 24. Hartmann, Anna, geb. Janſa, 53 J., Ehefran des Zoll=
betriebsaſſiſtenten
, Bismarckſtr. 123. Roth, Georg, Kaufmann, 77 J.,
Dieburger Str. 9. Gerhold, Marie, Schülerin, 11 J., Parausſtr. 2.
Gerhold, Adam Philipp, 13 J., Pareusſtr. 2. Am 10.: Lehhe, Eliſe,
geb. Fahrenkopf, 85 J., Witwe des Feuerſchmieds, Kiesſtr. 107. Müller,
Emma, geb. Vowinkel, 95 J., Witwe des Großh. Geh.=Rat, Stift=
ſtraße
15. Seibert, Anna, 4 Tage, Gr. Kaplaneigaſſe 11. Am 13.: Röth,
Emikie, geb. Weber, 51 J., Ehefrau des Uhrmachers, Taunusſtr. 44.
Jöckel, Margareta, geb. Kleber, 57 J., Ehefrau des Fabrikarb., Kaup=
ſtraße
7. Am 14.: Junk, Katharine, Pfründnerin, ledig, Erbacher Str. 25.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Sexageſimä, den 24. Februar 1924.
Die Kirchen ſind geheizt.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Vachſcher Kau=
tate
: Brich dem Hungrigen dein Brot, Pfarrer Vogel. (Kollekte,
für die Kirchenmuſik.) Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt, Pfarrer
Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfr. Kleberger,
Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm 934 Uhr: Beichte und Anmeldung zur heil. Kommunion in der
Sakriſtei; um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil. Abend=
mahls
. Oberhofprediger a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Gelnhaar.
Amtshandlungen an Auswärtigen bis 29. Februar:
Pfarrer Zimmermann; vom 1. März ab: Pfarrer Heß.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Mittwoch, den 27. Febr., abends 6 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D.
Waitz. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfr.
D. Waitz. Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer Mittwoch, den
27. Febr., abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde. Pfarraſſiſteut
Müller. Freitag, den 29. Febr., abends 8 Uhr: Kirchenkonzert,
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwvoch, den
27. Februar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus, Pfarrer
Goethe.

Beſſunger Kirche (Petrusgerieinde): Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Wagner. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Haupt=
Weiſenau. Im Gottesdienſt kommt die Reformationskantate von Heine:
Wer unter dem Schirm durh den Weiſenauer Kirchenhor zur Auf=
führung
. Kollekte für evang.=kirchl. Liebeswerke im beſetzten Gebiet.
Um 11½4 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. Um 11½4 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Ebang Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger
Mädchen), Sonntag, nachm. von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. Don=
nerstag
, den 28. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Funkerkaſerne) Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 31z Uhr: Bibelſtunde. Abends 81 Uhr:
Evangeliſation. Montag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Männer. Dienstag, abends 81 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungerſtraße, Jugend=
bund
für E. C., Mühlſtr. 24: Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde,
Nachm. 2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jungfrauen. Abends 8½2 Uhr: Liebſchaften
und Verlobungen. Fortſezung der letzten Ausſprache für Jungfrauen.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und Gebets=
ſtunde
für Jungfrauen. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Sonntag: Beſuch des Mainzer
Wartburg=Vereins. Vorm. 10 Uhr: Lirchgang (Schloßkirche). Nach
dem Gottesdieſt: Beſichtigung der Stadt. (Treffen im Schloßhof.)
Dienstag, abends 8½ Uhr: Monatliche Mitgliederverſammlung mit
Aufnahme neuer Mitglieder.
Ehriſtlicher Verein junger Mäuner Darmſtadt, E. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof liuks): Sonntag, abends 8 Uhr:
Vortrag von Pfarrer Vogel: Evangelium und Arbeit. Donners=
tag
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Familienkreis, Freitag, abends
8½4 Uhr: Bundeswart Lic. Humburg als Gaſt.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.) Mitt=
woch
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Bemeinden.
Sonntag, den 24. Februar 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Nachm. 3 Uhr: Andacht zum
Troſte der armen Seelen. Abends 6 Uhr: Herz=Mariä= Bruderſchafts=
andacht
mnit Predigt.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr:
Heil, Meſſe. Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. Nachu. 2 Uhr:
Roſenkranzandacht, Um ½4 Uhr: Verſammlung der Jungfrauen=
Kongregation.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm, 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. don 57 und abends von
89 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
127 Uhr: Frühmeſſe. Um 8 Uhr: Heil, Meſſe mit Predigt.
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr: Andacht mit
Segen.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 57 Uhr und von
8½= Uhr abends: Gelegenheit zur heil, Beichte.

Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. Um 7½ Uhr:
Heil. Meſſe ſvor und in derſelben Austeilung der heil. Kommunion),
Um 774 Uhr: Predigt. Um 8½4 Uhr: Heil. Meſſe (nur in der=
ſelben
Austeilung der heil. Kommunion). Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt ſvorher Austeilung der heil. Kommunion). Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre. Um 2½ Uhr: Andacht. An Wochentagen /4 Stun=
den
vor Schulbeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sonntag im Monat Männerkongregation.
7½4 Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkommunion, Nach der Andacht
Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. 714 Uhr: Heil. Meſſe mit General=
kommunion
. Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. Um 4½ Uhr:
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden letzten
Sonntag im Monat Frauenſonntag. Um 7½4 Uhr: Heil. Meſſe mit
Generalkommunion der Frauen. Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal, Herdweg 28. Jeden 1. und 3. Donnerstag im Mo=
nat
, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung
St. Martin Beſſungen (jüngere Abt., 1417 Jahre) im Vereinsſaal,
Herdweg 28. Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St. Martin Beſſungen
ſältere Abt., 1824 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28.
Katholiſcher Kirchenchor St. Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Bickelmann, Beſſungerſtr. 6.
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, Waldſtr. 31): Vorm.
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der St Fideliskirche. Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr=
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ½7 Uhr: Früh=
meſſe
. Um 914 Uhr: Hochamt mit Predigt, Nachm, 123 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt Eei herſtadt: Montag, morg, 128 Uhrt
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm, 7 Uhr: Beichtgelegen=
heit
. Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 24. Febr.;
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 4½ Uhr: Verkündi=
gung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 27. Febr., abends 8½4 Uhr:
Gebetsſtunde. Freitag, den 29. Febr, abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
24. Febr., nachm. 2 Uhr: Sonntagsſchule, Abends 8 Uhr: Ebau=
geliſation
. Abends 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). Donners=
tag
, den 28. Februar, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Erhardt,
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
den 24. Febr., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. Um 11 Uhr: Sonn=
tagsſchule
, Abends 8 Uhr: Epangeliſation. Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.: Frei=
tag
, abends 8 Uhr und Samstaas, vorn, 1210 Uhr: Oeffentl. Gottes=
dienſt
. Sonntag; abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag,
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtu. 17:
Sonntag, den 24. Febr., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. Nachmittags
4 Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Jugendſtunde. Donnersta
28. Febr., abends 8½4 Uhr: Bibelſtunde
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 24. Febr., nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Predigt. Donnerstag, den 28. Febr.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Geoxgſtraße, nächt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 17. Febr.: Vorm. 101. Uhr: Heili=
gungs
=Verſammlung. Nachm 2 Uyr: Kindergottesdierſt. Abends
8 Uhr: Heils=Verſaminlung. Mittwochs und Freitags, abenös 8 Uhr:
Oeffentliche Verſammlung.
Methodiftengemeinde (Fraukfurterſtr. 3): Sorntag, den 24. Febr.,
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Seite 20.

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.. 625
Gezuckerte Milch
Löwenmarke . . . . Ooſe 40 9
48 8
Angezuck. Vollmilch
Gezuckerte Vollmilch Doſe 5860 3.
Ungezuck. Vollmilch
Schweizer Berna, hohe Doſe 655
Schweizer Bebe, gezuck.
65
ungez.
52 6
Holl. Pollrahmmilch, gez. 65 8
Corned Beef
beſie ſchnittfeſte Ware 1/. Pfd. 188
ganze Doſe (6 Pfd. engl.) 3.50
kleine Doſe (1 Pfd. engl.) 705
Prima Miſchkaffee, 15½ Bohnen /.Pfd.455
300
. 65 8.
Malzkaffee . . . . Pfd.=Paket 255
Aus den Amtsverkändigungen des Krelsamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmftadt.
Gefunden: 1 gelber defekter Damen=
halbſchuh
. Teile von einem Sektzipfel mit
ſchwarzem Band. 1 kleiner weißtvollener
Kinderhandſchuh. 1 gr.=wollener geſtrickter
Handſchuh. 1 Paar braunwoll. Stauchen.
1 hellgelber Danienmantelgürtel 1wollene
braungraue Decke (Mitte Dezember). Ein
Paar grauwollene Kinderhandſchuhe. Ein
Raſiermeſſer. 1 Taſchenmeſſer und zwei
Schlüſſel. 1 brauner gefütterter Hand=
ſchuh
. 1 Dollarſchatzanweiſung. 1 rotes
Portemonnaie mit 69 Pfg. 1 Damenuhr
mit Lederriemchen. Zugelaufen: 1 ſchw. Jagdhund. 1 Spaniol (Baſtard),
1 Pinſcher (weiß=gelb).
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
en Sonntagsdienſt und in der Woche
vont 23. Febr. bis einſchl, den 1. März
den Nachtdienſt die Apotheke am Zuſtiz=
palaſt
, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn=
Apotheke, Kirchſtr. 10½.
Heutiger Eintrag in das Handels=
regiſter
B bei der Firma: Deutſche
Bank, Filiale Darmſtadt: Paul
Mankiewitz iſt aus dem Vorſtand aus=
geſchieden
. Selmar Fehr, Bankdirektor
in Berlin=Charlottenburg iſt zum Vor=
ſtandsmitgliede
beſtellt.
(2138
Darmſtadt, den 20. Febr. 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.
In das Handelsregiſter Abt. B wurde
heute bezügl. der Firma Odenwälder
Holzinduſtrie, G. m. b. H. in Wiebels=
bach
eingetragen: Dem Kaufmann Phi=
lipp
Heinrich Strohl zu Rumpenheim a. M
iſt Prokura erteilt. Er iſt berechtigt, die
Firma allein zu vertreten. (2100
Groß=Umſtadt, den 20. Februar 1924.
Heſſiſches Amtsgericht.
Holzberſteigerung M. 5.
(Stadtwald)
Montag, den 25. Februar, vorm.
9 Uhr, werden im Rummelbräu zu
Darmſtadt, Rheinſtr. 103, verſteigert:
I. Aus Förſterei Beſſunger Laub=
wald
, Abt. 3, 5, 7, 13, 14, 29 u. 30:
Rm. Scheiter: 874 Buche, 42 Eiche,
1 Birke;
Rm. Knüppel: 513 Buche.
II. Aus Förſterei Beſſunger Tanne,
Abt. 45 und 47:
Reiſig, 100 Wellen: 12 Buche, 11
Kiefer.
Auskunft erteilen für I.: Herr Forſt=
vart
=Aſpirant Lehr, Klappacherſtr. 84;
für II.: Herr Förſter Geriſch, Franken=
ſteinſtraße
40.
Darmſtadt, den 22. Febr. 1924.
Oberförſterei Darmſtadt.
V.: Burk. (st2152

Donnerstag, den 28. Februar
1924, nachm. 31/, Uhr, wird die Jagd
der Gemeinde Wiebelsbach, beſtehend in
1550 Heſſiſchen Morgen Feld und Wald
im Rathaus dahier öffentlich meiſtbietend
auf 6 Jahre verpachtet.
Bemerkt wird, daß das Jagdrevier
bequem zu erreichen iſt, da der Bahnhof
Wiebelsbach faſt mitten in demſelben
liegt.
(2012ds
Wiebelsbach, den 18. Februar 1924.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Wiebelsbach
Kar