Einzelnummer 15 Goldpfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
A 
Morgenzeitung vei Lanveshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 50 
Dienstag, den 19. Februar 1924. 
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 420 Mark)l. 
m Falle höhe 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſch 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anz 
            zei=
aufträge u 
Leiffung von Schadenerſat 
Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beit 
ig fäſt ſeder 
Radatt weg. Bankkonto Deuſche 
mi und Darme 
ſtädter 8. Naionalbank.
 Vor der Reichstags=Eröffnung 
Der Arbeiisplan des Reichstags.. 
Berlin, 18. Febr. Der Aelteſtenrat des Reichstages hat 
in ſeiner heutigen Sitzung die Diſpoſitionen für die Erledigung 
der Geſchäfte des Plenums getroffen. Der Mittwoch und 
            Don=
nerstag werden der Erledigung kleinerer Vorlagen und der 
Pfälzer Interpellation gewidmet ſein. Am Freitag 
und Samstag werden das Poſtfinanzgeſetz und Anträge der 
            Ge=
ſchäftsordnungskommiſſion auf der Tagesordnung ſtehen. Am 
Montag folgen die Ankräge auf Aufhebung von 
            Verordnun=
gen, die auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes ergangen ſind, 
            ſo=
wie die erſte Leſung des Notetats. Dieſe Diskuſſion wird die 
Reichsregierung mit einer Erklärung über die 
Handhabung des Ermächtigungsgeſetzes einleiten. 
Von den Anträgen über Aufhebung von Verordnungen liegen 
bisher nur derjenige der Deutſchnationalen über Aufhebung der 
Perſonalabbauverordnung vor, der vor acht Tagen bereits 
            einge=
bracht iſt. Im übrigen werden Anträge auf Aufhebung von 
Verordnungen erſt in den einzelnen Fraktionen beraten werden, 
die am Dienstag und Mittwoch zu ihren Sitzungen 
            zuſammen=
treten. Der Aelteſtenrat hat ferner feſtgeftellt, daß eine 
            Aende=
rung des Reichswahlgeſetzes aus techniſchen Eründen vor den 
Reichstagswahlen nicht mehr möglich iſt. 
Das Mecklenburger Waßlergebnis. 
Schwerin, 18. Febr. Bisher liegt aus 660 Wahlbezirken 
das vorläufige amtliche Wahlergebnis vor. Zehn Städte fehlen 
noch. Danach haben erhalten: Deutſchnationale Volkspartei 
72 048, Sozialdemokraten 55 342, Deutſchvölkiſche Partei 49 483, 
Kommuniſten 35027, Deutſche Volkspartei 21 424, Demokraten 
9813, Wirtſchaftsbund 4251, Landbund 2845, Unabhängige 2155, 
Republikgner 1809 Stimmen. Die Mandate würden ſich wie 
folgt verteilen: Deutſchnationale 14, Sozialdemokraten 11, 
Deutſchvölkiſche 9, Kommuniſten 7, Deutſche Volkspartei 4, 
            De=
mokraten 1. Wirtſchaftsbund, Unabhängige und Republikaner 
erhielten kein Mandat.
 Rücktritt v. Kahrs. 
General v. Loſſow reicht ſeinen Abſchied ein. 
München, 18. Febr. Dr. v. Kahr hat ſein Amt als 
Generalſtaatskommiſſar niedergelegt. Zugleich 
hat der bayeriſche Landeskommandeur der Reichswehr, 
            Gene=
ral v. Loſſow, ſeinen Abſchied eingereicht. 
            Da=
gegen bleibt der Komandeur der bayeriſchen Landespolizei, 
Oberſt v. Seißer, auf ſeinem Poſten. 
München, 18. Febr. Nunmehr wird auch von zuſtändiger 
Setlle beſtätigt, daß Dr. v. Kahr von ſeinem Amte als 
            General=
ſtaatskommiſſar zurückgetreten iſt. 
In München verlautet, daß als Nachfolger Loſſows 
der bayeriſche Wehrkreiskommandant General Kreß von 
Kreſſenſtein in Ausſicht genommen ſei. 
Berlin, 18. Febr. Der Konflikt zwiſchen 
            Bay=
ern und dem Reich iſt beigelegt. 
Eine amtliche Mitteilung über die Beiligung des Konfliktes 
mit dem Reich hat folgenden Wortlaut: 
Zur Erledigung der ſachlichen Streitpunkte zwiſchen der 
Reichsregierung und der bayeriſchen Regierung über den 
            Voll=
zug des Wehrgeſetzes wurde in den letzten Tagen 
            zwi=
ſchen der Reichsregierung und der bayeriſchen Staatsregierung 
ſolgendes vereinbart: 
Uebereinſtimmung beſtand, daß durch die Löſung des 
            gegen=
wärtigen Falles die Beſtimmungen der 
            Reichsver=
faſſung und des Wehrgeſetzes über die Einheit 
des Reichsheeres und die Einheitlichkeit des 
Oberfehls nicht berührt werden ſollen. In dieſem 
Rahmen ſoll 
a) künftig auch bei der Abberufung des 
            Landeskom=
mandanten mit der bayeriſchen Regierung ins 
            Beneh=
men getreten und dabei ihren begründeten Wünſchen 
            mög=
lichſt Rechnung getragen werden; 
b) bei der Verwendung bayeriſcher Truppen 
außerhalb des Landes die bayeriſche Regierung 
            mög=
lichſt vorher gehört und dabei den bayeriſchen Belangen die 
tunlichſte Rückſicht zuteil werden, insbeſondere hinſichtlich der 
inneren Sicherheit des Landes; 
c) die Eidesformel der geſamten Wehrmacht zur 
Vermeidung von Zweifeln künftig folgende Faſſung erhalten: 
„Ich ſchwöre Treue der Verfaſſung des Deutſchen Reiches 
und meines Heimatlandes und gelobe, als tapferer Soldat 
mein Vaterland und ſeine geſetzmäßigen Einrichtungen 
            jeder=
zeit zu ſchützen und dem Reichspräſidenten und meinen 
            Vor=
geſetzten Gehorſam zu leiſten.” 
Durch vorſtehende Vereinbarung wird der Behandlung 
            weiter=
jehender in der bayeriſchen Denkſchrift enthaltener Wünſche nicht 
vorgegriffen. Mit dieſer Vereinbarung iſt das Ein 
vernehmen zwiſchen der Reichsregierung und 
der baueriſchen Staatsregierung wieder 
            her=
geſtellt uud die Inpflichtnahme des bayeriſchen Teiles der 
hn auff die bayeriſche Regierung vom 2. Oktober 1923 
4 
kit
 Vom Tage 
Die Frage einer edentuellen Verlängerung des 
            Ermäch=
tigungsgeſetzes ſchemt, wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen 
hören, dahin entſchieden zu ſein, daß die Reichsregierung ein ſolches 
Verlangen nicht ſtellen wird. 
Unter ſehr zahlreicher Beteiligung aus allen Teilen der Provinz 
Brandenburg trat im Großen Schauſpielhaus in Berlin der fünfte 
brandenburgiſche Landbundtag zuſammen. Nach der 
            Be=
grüßung durch den Vorſitzenden Nicolas ſprach Reichstagsabgeordneter 
Schiele über „Landwirtſchaft und Steuern”. 
Der Regierungskommiſſar für den Wehrkreis IV, 
            Reichs=
tagsabgeordneter Meher=Zwickau, hat, mit Rückſicht auf die 
            be=
vorſtehende Aufhebung des Belagerungszuſtands, den 
            Reichswehr=
miniſter um Enthebung von ſeinem Poſten erſucht. 
Die erſte Sitzung des 3. Landtags von Thüringen wird 
am Donnerstag, den 21. Februar, nachmittags 4 Uhr, 
            eröff=
net werden. 
Die Gerüchte über einte abermalige Vertagung des 
            Hitlerpro=
zeſſes werden für vollſtändig unbegründet erklärt, der Prozeß 
            be=
ginnt, wie ſchon angekündigt, am 26. Februar. 
Die Wiener Polizei verhaftete den bayeriſchen 
Oberleutnant Roßbach, der von den deutſchen Behörden 
            we=
gen Hochverrats verfolgt wird. 
Der Rat der Volkskommiſſare hat ſich nun endgültig auf Juirenews. 
jetzigen ruſſiſchen Handelsdelegierter in Prag, zum erſten ruſſiſchen 
            Bot=
ſchafter für Rom geeinigt. 
Die Beratungen der baltiſchen Konferenz ſind. be 
reits abgeſchloſſen worden. Ueber die Ergebniſſe der Konferenz wird 
ein amtliches Communiqué veröffentlicht. 
Der amerikaniſche Senatsausſchuß hat den Antuag 
Borah mit allen gegen eine Stimme angenommen, der den 
            Prä=
ſidenten erſucht, alle Großmächte der Erde zu einer 
            in=
ternationalen Konferenz einzuladen. 
Der Marineſekretär Denby iſt unter dem Druck des Senats in dem 
Oelſkandal zurückgetreten. Denby war unfähig, aber nicht beſtochen. 
Mehr als 10 000 Demonſtranten veranſtalteten in Tokio eine 
Kundgebung, in der der ſofortige Rücktritt des 
            Kabi=
netts verlangt wurde.
 Die Pariſer Expertenkonferenz. 
Dr. Schacht vor dem erſien Ausſchuß. 
Paris, 18. Febr. (Wolff.) Havas meldet: Das erſte 
            Ex=
pertenkomitee hat heute morgen eine Beſprechung der 
            Er=
gebniſſe von Berlin begonnen und beſchloſſen, das Studium der 
Eiſenbahnfrage einer Unterſuchungskommiſſion zu 
            über=
tragen, welche ſich auch mit der Währungs= und 
            Banken=
frage befaſſen ſoll. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird 
heute nachmittag über das Goldbankproblem befragt 
            wer=
den. Das zweite Expertenkomitee hat heute morgen von den 
Pridatberichten mehrerer ſeiner Mitglieder Kenntnis genommen. 
Ferner hat es das Studium der von den Bücherexperten 
            vor=
genommenen Unterſuchungen einer Prüfung unterzogen 
            bezüg=
lich der im Auslande befindlichen deutſchen Kapitalien. Dieſes 
Komitee wird ſich morgen von neuem verſammeln. 
Flora über die Sachverſtändigen=Unterſuchungen. 
Rom, 18. Febr. Der italieniſche Delegierte an den Berliner 
Sachverſtändigenberatungen, Profeſſor Flora, teilte Reſto del 
Carlino mit, daß von den Sachverſtändigen zwar für die deutſche 
Reparationsſchuld noch keine Summe feſtgeſetzt worden iſt, daß 
aber erörtert wurde, daß Deutſchland eine Geldſchuld von 50 
Milliarden Goldmark werde bezahlen können. Würde 
            Deutſch=
land die von den Sachverſtändigen vorgeſchlagenen Einnahmen 
und Steuern erheben, ſo ſei eine baldige Geſundung des 
            deut=
ſchen Staatshaushalts auch ohne Zölle und Induſtrieabgaben 
zu erwarten. Ein endgültiger Beſchluß ſei von den 
            Sachverſtän=
diger aber hierüber noch nicht gefaßt worden, jedoch habe volle 
Einigkeit unter ihnen über dieſen Standpunkt beſtanden. 
Deutſche Noten an Rom und London. 
* Rom, 18. Febr. (Priv.=Tel.) Der deutſche Botſchafter 
hat geſtern dem Miniſterpräſidenten eine informatoriſche Note 
überreicht betreffs die gegenwärtig zwiſchen der franzöſiſchen 
und deutſchen Regierung ſchwebenden Verhandlungen. Der Note 
ſind die Antwortdokumente angeſchloſſen. Eine gleichlautende 
Mitteilung iſt von der deutſchen Regierung nach London 
            ergan=
gen. Ju der Note erklärt die deutſche Regierung, daß der 
            Mei=
nungsaustauſch mit Frankreich und Belgien nicht etwa dem 
            Be=
ſchluß der Verbündeten oder dem Gutachten der Sachverſtändigen 
irgendwie vorgreifen, ſondern mehr dazu dienen ſoll, eine 
            prak=
tiſche Verwirklichung der erwarteten Vereinbarungen 
            herbeizu=
führen. Die deutſche Regierung legt Wert darauf, daß die 
            ita=
lieniſche und engliſche Regierung davon Kenntnis nehmen, daß 
ſie den verbündeten Regierungen ungeſchmälert das Recht 
            zu=
erkennt, die Vereinbarungen mit Frankreich und Belgien zu 
            über=
prüfen und einer praktiſchen Verwirklichung zuzuführen. 
Pfänderpolitik und Moratorium. 
* London, 19. Febr. (Priv.=Tel.) Die bereits 
            mitgeteil=
ten Gerüchte, daß Frankreich in eine Lockerung ſeiner 
Pfänderpolitik nur gegen eine entſprechende 
Bürgſchaft der übrigen Alliierten einwilligen 
will, werden heute vom Daily Telegraph beſtätigt. Das 
Blatt fügt hinzu, daß auch die Moratoriumsfrage noch ungelöſt 
ſei, da Frankreich die Fortſetzung der Sachlieferungen verlange, 
die nötigenfalls aus den Ergebniſſen der internationalen Anleihe 
finanziert werden müßten. Am bemerkenswerteſten iſt jedoch die 
Mitteilung, daß Frankreich ein zweijähriges 
            Morg=
torium für Deutſchland von einem 10= bis 20 Moratorium für Frankreich in der 
Kriegsſchuldenfrage begleitet ſehen will.
 Am Ende der Konflifte. 
Kahrs und LoſſowsRücktritt im Lichte eines völkiſchen 
Freiheitskampfes. 
(Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.) 
g. München, 18. Februar. 
Wenn jemals, ſo mag es in der hinter uns liegenden Woche 
den politiſchen Faktoren der unbeſetzten Gebiete, mögen ſie nun 
in München oder Berlin ſtehen, klar und eindeutig zum 
            Bewußt=
ſein gekommen ſein, daß über den Sorgen und Miſeren des 
Tages, über allem kleinlichen Hader und Zwiſt ein Größeres 
ſteht, das alles zurücktreten laſſen, alle Nerven und Sinne nur 
einem Ziel entgegenſtraffen ſollte: den beſetzten Gebieten 
die Freiheit wieder zu erringen, die ſie brauchen, um 
            menſcheu=
würdig zu leben, ja nur atmen zu können. Und wenn jemals, 
ſo hat jetzt ein Teil dieſer Gebiete der Welt draußen — denn 
wir krauchten ſolchen Beweis nicht! — gezeigt, daß ſie lieber 
deutſch ſterben als franzöſiſch verderben wollen. Das 
Volk ſtand auf, der Sturm brach los — und in dieſem 
            reinigen=
den Gewitter, das mit Flammen gen Himmel zuckte, fegten 
            hel=
denmütige Pfälzer in Pirmaſens und anderwärts das bezahlte 
Geſindel hinweg, das als „autonome Regierung” Terror und 
Schrecken über ein Land führte, deſſen Gefilde von jeher in der 
deutſchen Geſchichte die Hauptlaſt des Kampfes gegen die 
            frem=
den Eroberer zu tragen hatten. 
Wir würden es als Sünde wider den Geiſt nationalen 
            Opfer=
mutes betrachten, der in der Pfalz waffenloſe Söhne des 
Landes gegen die ſchwerbewaffneten Banditen im Solde 
Frankreichs führte, wollten wir nicht heute, am Tage des 
            Pfalz=
gedankens im ganzen Reiche, den Blick nach der deutſchen 
            Weſt=
mark richten und denen, die die Treue zu ihrem bayeriſchen und 
deutſchen Vaterlande mit ihrem Blute beſiegelten, den Dank 
            ent=
bieten, den ihnen jeder gute Deutſche zollen muß. Und wir 
            möch=
ten es als verheißungsvolles Zeichen innerer Konſolidierung in 
der Heimatfront anſprechen, daß ſich an dieſem Gedenktag 
            Deut=
ſche aller Stände und Schichten, aller Parteien und Gruppen, 
ohne Ausnahme, in allen Teilen des Reiches in dem Gelöbnis 
einen konnten, der Pfalz und mit ihr den beſetzten rheiniſchen 
Landesteilen Treue zu halten, ſie in ihrem ſchweren Ringen um 
ihr Deutſchtum zu ſtärken und, ſoweit Menſchen in dieſem 
Kampfe helfen können, auch materiell nach den Kräften eines 
arm gewordenen Landes der Not ſeiner noch ärmeren Gebiete 
zu ſteuern. 
Freilich: Geheimrat Oncken, einer der verdienteſten 
            Kämp=
fer gegen die traditionelle Eroberungspolitik der Franzoſen am 
deutſchen Rhein, in der die Pfalz ſeit Jahrhunderten eine 
            be=
ſondere Rolle geſpielt hat, konnte mit Recht an dieſem Tage 
betonen, daß die Pfalz — und mit ihr das Rheinland — 
            begrün=
deten Anſpruch darauf haben, Taten zu ſehen, ſich nicht nur in 
Worten die Geſchloſſenheit der Heimatfront verſichern zu 
            laſ=
ſen. Und es wäre Torheit, leugnen zu wollen, daß ſchönen 
            Wor=
ten, ernſten Verſicherungen nicht immer die Verwirklichung folgte, 
daß Parteiungen und Zwiſtigkeiten öfter und mehr denn ſachlich 
geboten Verwirrung und Hader in die unbeſetzten Gebieie 
            trii=
gen — Verwirrung die ſich auch jenſeits des Rheins in 
            manch=
mal verhängnisvoller Weiſe auszuwirken drohte. Man erinnere 
ſich in dieſer Richtung nur der Vorgänge, die ſich in der Pfalz 
um den Namen Hoffmann rankten, und man wird mit 
Freude und Stolz feſtſtellen müſſen, daß auch politiſche 
            Tor=
heiten des Mutterlandes die Pfälzer in ihrer Geſamtheit 
            nie=
mals wankend machen konnten, weder in der Treue zum 
            gemein=
ſamen großen deutſchen Vaterlande, noch zur Mutter Bayern. 
Daß der Pfälzer Deutſcher ſein und bleiben will, konnte 
            nie=
mals und von niemand bezweifelt werden. Daß er dem 
engeren Heimatland die gleiche Treue halten will, beweiſt die 
bayeriſche Fahne als eines unter zahlloſen Zeichen treuer 
Anhänglichkeit aufs neue, die nach Vertreibung der 
            ſeparatiſti=
ſchen Verbrecher in Dürkheim geſetzt wurde. Man hat heute, 
nachdem der in de Metznen erſtandene Mélac der „glorreichen 
Republik” Mordbrennerbanden als letzte Waffe auf die 
            gepei=
nigte Bevölkerung hetzte, wohl in allen Kreiſen, allen Parteien 
der Pfalz erkannt, daß jede Lockerung der ſtaatsrechtlichen 
            Be=
ziehungen ein Schritt auf dem abſchüſſigen Wege zum Endziel 
franzöſiſcher Rheinpolitik wäre, an dem zuletzt die Zerſchlagung 
des Reiches ſteht. „Wer vom Franzoſen ißt, ſtirbt daran.” In 
der Pfalzkundgebung in München hat Oncken dies Wort erneut 
hinaus in die Welt gerufen — und es wird wohl überall jenſeits 
des Rheins gehört, und wohl auch von denen, die es 
            beſon=
ders angeht, verſtanden werden. 
Ein zweiter Satz aber ſcheint uns aus dieſer Kundgebung 
ebenſo bemerkenswert, der ſich an die politiſchen Faktoren der 
unbeſetzten Gebiete richtete: die Mahnung zu ernſter 
            Ge=
wiſſenserforſchung, ob die Heimat immer und überall getan hat, 
was die beſetzten Landesteile mit Recht von ihr erwarten 
            kön=
nen, den Warnruf, alles Trennende beiſeite zu ſtellen, 
wenn es um Fragen des beſetzten Gebietes, 
            Schickſalsfra=
gen der deutſchen Nation als ſolcher, geht. Es wurde 
in dieſem Zuſammenhang auf die unſeligen Ereigniſſe des 
            No=
vember hingedeutet, deren Gelingen den Beſtand des Reiches 
auf das ernſteſte hätte bedrohen müſſen — es wurde auf 
            mannig=
fache Divergenzen zwiſchen Nord und Süd angeſpielt, die hier 
und da immer wieder Spekulationen des welſchen Nachbars 
künſtlich beleben mußten. Eine grundſätzliche Bemerkung 
ſcheint uns hier angezeigt: Solange es Deutſche gibt, wird es 
wohl Parteien geben — und zwar, da hierzulande nach einem 
bekannten Scherzwort drei Deutſche, ſobald ſie zuſammentreffen, 
einen Verein gründen, wohl auch mehr Parteien als 
            beiſpiels=
weiſe in England mit einer politiſch weit diſziplinierteren 
            Be=
völkerung. Die nächſten Wahlen in Bayern dürften nach 
            menſch=
lichem Ermeſſen etwa die doppelte Anzahl von Parteigruppen 
im Wahlkampf ſehen, als die vorangegangenen im Jähre 1920, 
tvoraus immerhin eine Rekordleiſtung in der 
            Parteienvermeh=
rung bemerkt werden möchte. Die ſachlichen Divergenzen der 
Parteien untereinander, grundſätzliche Unterſchiede in Fragen 
der Weltanſchauung, ſelbſt auch der politiſchen und 
            wirtſchaft=
lichen Methodik ſollen und wollen durch eine Einheitsfront nicht 
aus der Welt geſchafft werden. Was das Rheinland von 
            Preu=
ßen, was die Pfalz von Bayern in beſonderem Maße 
erwarten darf, ſcheint uns vielmehr die Zurückſetzung 
aller Streifragen hinter die großen nationalen Ziele, die
Seite 2.
 Numtter 50. 
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Februat 1924.
 Freiheit für ſie wieder zu erkämpfen und ſie in dem eigenen, 
ſieten Kampf um das Deutſchtum moraliſch und materiell zu 
ſtärken. Hier darf es keine Parteien geben — wie ſie in der 
Pfalz und im Rheinland längſt in Lebensfragen des Volkes 
            ver=
ſchwunden ſind — hiermuß der Deutſche mit dem 
            Deut=
ſchen zuſammengehen, einig im Wollen, einig im Ziel. 
Wir ſagten: von Bayern in beſonderem Maßel 
Und es iſt uns bitter ernſt mit dieſer Betonung. Es war in 
Bayern möglich, daß Putſchiſten, wenn auch vielleicht mit ehrlich 
nationalem, aber irregeleiteten Wollen, die Waffen gegen die 
Staatsform und die Reichsleitung erhoben. Es war möglich, 
daß jedwede Zuſammenarbeit mit Sozialiſten, unbeſchadet 
            eige=
ner Ueberzeugungen, als Verrat an der nationalen Sache 
            befeh=
det wurde, daß jede Partei als ſolche für ſich allein den Stein 
der Weiſen innen= und außenpolitiſch in Erbpacht zu haben 
glaubte, daß Fehden mit dem Reich in Formen zum Austrag 
kamen, die verzweifelte Aehnlichkeit mit eigenſtaatlichen Allüren 
beſonderer Art hatten. Wir ſind die letzten, die alle und jede 
ſachliche Auseinanderſetzung, ſei es unter den Parteien, ſei es 
zwiſchen Reich und Land, unterbunden ſehen möchten, denn wenn 
irgendwo, ſo müßte hier Stillſtand des geiſtigen Kampfes 
            Stag=
nation des politiſchen Lebens bedeuten. Uns kommt es auf die 
Formen an, in denen Kämpfe ausgetragen werden, die nicht 
umgangen werden können und ſollen, auch wenn ſie Probleme 
aufgerührt haben, die, wie die Verfaſſungsfragen, wohl beſſer 
auf gelegene Zeiten vertagt worden wären. Und wenn es 
            mög=
lich war und iſt, alle Parteien des Landes im Gedenken an die 
Pfalz in Kundgebungen, ja, wie wir in Bayern mit beſonderer 
Genugtung feſtſtellen konnten, ſelbſt in allen dieſen 
            Landes=
teil unmittelbar berührenden wichtigen Fragen zu einen, 
ſo muß es möglich ſein und zur heiligſten Pflicht werden, auch 
alles zu unterlaſſen, was mittelbar Verwirrung drüben 
ſchaffen, dem bayeriſchen Stammlande eine Bevölkerung 
entfremden könnte, die deutſch und bayeriſch ſein will, und es 
in ſchwerem Ringen um ihr Selbſtbeſtimmungsrecht tagtäglich 
neu beweiſt. 
* 
Von dieſer Warte aus möchten wir die beiden hochpolitiſchen 
Fakta erfolgt ſehen, die der bayeriſchen Politik von heute ab die 
Wendung geben, die von uns lange vorhergeſagt worden iſt: den 
Rücktritt des bayeriſchen Generalſtaatskomptiſſars v. Kahr und 
das Abſchiedsgeſuch des bayeriſchen Wehrkreiskommandanten, 
Generalleutnant v. Loſſow, die heute vollzogene Tatſachen ſind. 
Wir haben vor annähernd Monatsfriſt (Darmſtädter Tagblatt 
vom 22. Januar) das Fazit aus den damaligen Vorgängen im 
bayeriſchen Landtag gezogen, und in eindeutiger Weiſe 
            heraus=
geſtellt, daß Kahr am Ende ſeiner Diktatur ſtand, daß er politiſch 
ſchon damals ein toter Mann war. Was wir damals 
            vorausſag=
ten, iſt heute — aus Gründen, die wir ebenfalls andeuteten, erſt 
heute — formelle Wirklichkeit geworden, und was jedem, der 
die innerpolitiſchen Kräfteverhältniſſe in Bayern zu würdigen 
weiß, damals ſchon mit unumſtößlicher Sicherheit feſtſtand, hat 
auch die nicht zuletzt von Kahrs Umgebung immer wieder 
            hervor=
geholte Rückſicht darauf, daß den traditionellen Gegnern dieſes zurückgezogen iſt, ſolange iſt der Fall Ehrhardt eine betrübliche Tat= 
Mannes nicht Waſſer auf die Mühlen geliefert werden dürfe, auf 
die Dauer nicht zu verhindern vermocht. Kahrs Projekt einer 
ſtaatlichen Arbeitspflicht, das dieſer Tage von ſich reden machte 
und eine Reihe höchſt bemerkenswerter Geſichtspunkte enthält, iſt 
ſein Schwanengeſang geworden.” Wir haben damals unſer 
            Ur=
teil über die Epoche, die man als Diktatur Kahr zu bezeichnen 
pflegte, in knappen Strichen gezeichnet und ihm heute weder 
etwas hinzuzufügen, noch wegzunehmen. Wir verzichten auch 
heute darauf, Kahrs Rolle im November zu würdigen, die nur 
durch den Verhandlungsgang vor dem Volksgericht reſtlos 
            ge=
klärt werden kann. Wir möchten aber dringend wünſchen, daß 
gewiſſe Andeutungen des Organs des Generalſtaatskommiſſars, 
der „Münchener Zeitung”, über eine „aus höheren 
            vaterlän=
diſchen Intereſſen wünſchenswerte Eindämmung der 
            Prozeß=
bringe” recht bald eine Aufklärung erfahren. Gewiß wird nicht 
über alle Konflikte, die mit dem Prozeß im Zuſammenhang 
ſtehen, in vollſter Oeffentlichkeit geſprochen werden können, 
            wor=
auf aber das bayeriſche wie das geſamte deutſche Volk ein 
            be=
gründetes Anrecht hat, iſt, daß die Verhandlung von dem Tun 
und Laſſen aller Perſönlichkeiten, die damals an der Tragödie 
irgendwie beteiligt waren, die letzten Schleier wegreißt. 
Notwendig erſcheint uns weiter, ſchon heute einer 
            Legenden=
bildung engegenzutreten, die im Zuſammenhang mit Kahrs 
Scheiden aus ſeinem Amte beliebt wird. Kahrs Begründung Volkes. Wollte Gott, daß auch die armſeligen Künſte im 
            unbe=
ſeines Rücktritts, er erachte die von Regierung und Landtag 
vereinbarte Teilung der vollziehenden Gewalt als politiſch 
            un=
durchführbar und für die Sicherheit des Landes „höchſt 
            bedenk=
lich”, will uns, namentlich in dem zweiten Argument, erheblich 
bedenklicher erſcheinen als die Tatſache des Rücktritts ſelbſt, da u 
ſie von Böswilligen gewiſſermaßen als Anſporn und Aufreizung I 
zu Gewalttaten derer angeſehen werden könnte, die der General= a 
ſtaatskommiſſar mit eiſerner Fauſt bisher niederhielt. Es wäre 
traurig um Bahern beſtellt, ſollte dieſer Perſonenwechſel Anlaß
 zu neuen Ordnungsſtörungen geben. Wir nehmen nicht an, daß 
Herr v. Kahr, dem wir auch heute ſeinen glühenden nationalen 
Willen in bayeriſchem und deutſchem Sinne, ſeine unbeſtreitbaren 
Verdienſte um die Abwendung der im September drohenden, im 
November zur Entladung gekommenen Stürme erneut 
            beſchei=
nigen möchten, wenn ihn, auch mangelnde politiſche Weitſicht und 
ein geradezu unerträgliches Fehlen jedes ſtaatsmänniſchen Blicks große Erregung, daß von der Beſatzungsbehörde wegen 
in den Methoden fehlgreifen ließ, irgendwie Motibe bei dieſer der gewaltſamen Vertreibung der Separatiſten Repreffa= 
Argumentierung leiteten, die von ſeinem erbittertſten Gegner 
vermutet werden könnten. Er mag vielmehr auch hier wieder 
das Opfer ſeiner Berater geworden ſein, die ſich genau 
            anzu=
ſehen die Staatsregierun nach unſerer Auffaſſung ſehr zwingende amte, heute in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, um vor 
Erſchütterungen heraufbeſchwören könnte, ſcheint uns vielmehr 
die Tatſache, daß der Perſonenwechſel zum Syſtemwechſel 
wird, eine Tatſache, die in dem gleichzeitigen Rücktritt des 
            Wehr=
kreiskommandanten am ſinnfälligſten zum Ausdruck kommt. 
Wenn der Mantel fällt, muß der Herzog nach. Man ſollte 
ſich heute ganz klar darüber ſein, daß für den Soldaten Loſſow, 
der bei Gott kein Politiker war und niemals ſein wird, Herr 
v. Kahr der Herzog war, der ihm jetzt nachfolgt. Denn, kauſal 
betrachtet, iſt Loſſows Rücktritt zwangsläufige Folge der 
            end=
lich zwiſchen Bayern und dem Reich zuſtande gekommenen 
            Eini=
gung über den Oktoberkonflikt, und ſomit die primäre 
            Erſchei=
nung, Kahrs Scheiden erſt die ſekundäre Folge dieſer 
            Verein=
barung geweſen. Wir möchten nicht, daß die Schuld an den 
Dingen, die im Oktober mit der Verpflichtung der 
            Reichswehr=
teile in Bayern auf den bayeriſchen Staat ſchon das Gefüge des 
Reiches unheilvoll bedrohten, an ſich dem Mann aufgebürdet 
würde, der ſich damals als Soldat zweifellos in einem ſchweren 
Gewiſſenskenflikt gefunden haben mag, der aber keineswegs als 
Urheber des Konfliktes zu betrachten iſt. Auf die Frage nach 
der Urſache des damaligen Konfliktes könnte Herr v. Kahr wohl 
die Antwort geben, wenn er wollte. 
Die Regelung, die zwiſchen Bayern und dem Reich 
            hinſicht=
bayeriſche Denkſchrift vorgeſchlagen hatte. Sie beweiſt aber nach Fälle ſchwer er unmenſchlicher Mißhandlungen, Plünderungen, 
unſerem Dafürhalten ein Maß von Entgegenkommen der 
            Reichs=
regierung gegenüber Bayern, das ſchlechterdings nicht mehr 
            über=
boten werden kann. Sie eröffnet damit die glückliche Ausſicht, 
daß Streitfragen, mögen ſie immer wieder einmal auftauchen, in 
Formen gelöſt werden, die den berechtigten Intereſſen beider 
Teile Rechnung tragen. 
Endlich mag hier noch ein letztes Zeichen angeführt werden, 
das wir beſonders begrüßt haben: daß einer der von uns vor 
Wochenfriſt erneut gegeißelten „Konfliktsfälle” zwiſchen Bayern 
und dem Reich, der Fall Ehrhardt, heute doch offenbar 
auch Kreiſen zu denken gibt, die dem Urheber des Falles, Herrn 
v. Kahr, parteipolitiſch naheſtehen. Das parteiamtliche Organ 
der Bayeriſchen Volkspartei, die „B. V. C.”, ſchrieb 
zu dieſer Materie vor einigen Tagen: 
„Solange vor einem deutſchen Gericht ein Meineidsverfahren 
gegen Ehrhardt ſchwebt, ſolange der Steckbrief gegen ihn nicht 
ſache, die auf dem Rechtsempfinden jedes Menſchen, 
deſſen Rechtsbegriff nicht verpolitiſiert iſt, drückend laſtet, 
und, was noch bedenklicher iſt, eine Tatſache, die auf die 
            herr=
ſchenden Rechtszuſtände leicht ein ungünſtiges Licht 
            wer=
fen kann. Wenn die bayeriſche Juſtiz formalrechtlich zurzeit an 
dieſem Fall nicht intereſſiert iſt, ſo trägt ſie doch die 
            Verant=
wortung dafür, daß im Intereſſe ihres Anſehens ſeparatiſtiſche Fahne wurde entfernt. 
Mittel und Wege gefunden werden, den Fall Ehrhardt zu 
bereinigen.” 
Wir haben dieſen Aeußerungen, die uns gerade don 
dieſer Seite doppelt bemerkenswert ſcheinen, nichts hinzuzufügen. 
Der Syſtemwechſel, der ſich in Bayern deutlich abzuzeichnen 
            be=
ginnt, verſpricht beſſere Zeiten für das Reichsganze, als fie unter 
der Aera Kahrs gegeben waren. Ob Herr v. Knilling als 
führung, mit der Herr v. Kahr bewußt ein ſchweres Opfer Miniſterpräſident allerdings der Mann ſein wird, der dieſe 
grundſtürzende Wandlung überdauert, iſt eine Frage, die die 
nächſten Tage wohl ebenfalls zur Löſung bringen werden. 
* 
Inter arma silent artes. In der Pfalz und am ſzöſiſchen Soldaten heruntergeholt. 
Rhein ſteht man in Waffen, wären es auch nur die 
des geiſtigen Kampfes, die den Helden dieſes Ringens blieben. 
Und dieſer Kampf geht wahrlich nicht nur um das Rheinland 
ſelbſt, er geht um die heiligſten Güter, des ganzen deutſchen 
ſetzten Gebiet in ſolcher Zeit zu ſchweigen verſtünden, an die 
der Römer in ſeinem zitierten Wort ſicherlich nicht gedacht hat, Vorantragen ihrer Fahnen und vom franzöſiſchen 
            Be=
als da ſind Parteihader und Ränke, Bruderzwiſt unter Deutſchen. 
Deutſch wollen ſie drüben bleiben — nur deutſch zu denken ren ſowie von der geſamten franzöſiſchen Militärpolizer 
und danach zu handeln ſollte man im unbeſetzten Lande 
            allmäh=
lich ebenfalls gelernt haben, wenn auch der Strick von Verſailles 
am härteſten in das Fleiſch der Rheinlande ſchneidet. Denn 
Opfer ſind es, die für uns gebracht — und mit Stolz darauf, 
deutſch zu ſein, gebracht werden!
Einem neuen Juſiizmord entgegen.
 Pirmaſens, 18. Febr. Bei der Bevölkerung herrſcht 
lien, gegen die Einwohnerſchaft ergriffen 
            wer=
den. So wurden über 60 Bürger, darunter 5 Schupobe= 
Gründe hätte. Was vielleicht innerpolitiſch ſchwere Sorgen und ein franzöſiſches Kriegsgericht geſtellt zu 
            werd=
den. Es iſt bekannt geworden, daß ein Teil der Verhafteten von 
der franzöſiſchen Kriminalpolizei ſchwer mißhandelt wurde. 
Wie nochmals ausdrücklich feſtgeſtellt werden muß, liegt ein Akt 
der Notwehr der Bevölkerung vor, die ſich uuter allen Umſtänden von 
ihren Peinigern befreien wollte. Die Erregung mußte eine 
            Ver=
zweiflungstat auslöſen, weil die Separatiſten unter den Augen und 
mit Duldung und Förderung der Beſatzungsbehörde ungeſtraft 
Schreckensregiment ausüben konnten. Den letzten Anſtoß zur Ve 
zweiflung gab der Umſtand, daß die Separatiſten dem wiederhol 
Verlangen auf freiwilligen Abzug nicht ſtattgaben, ſondern in der 
Hoffnung auf die franzöſiſche Unterſtützung auf die wehrloſe 
            Bevöl=
kerung ein ſtarkes Feuer eröffneten, wodurch einige Bürger getöter 
und diele verwundet wurden. Bemerkenswert iſt noch, daß vor dem 
Angriff auf die Separatiſten der franzöſiſche Bezirksdelegierte, einer 
Abordnung von Bürgern, die um ein Eingreifen gegen die 
            Separa=
tiſten erſuchten, erklärte, er kümmere ſich nicht mehr um die 
            Separa=
tiſten. — Wie die Separatiſten in der Pfalz monätelang ſich ungeſtraft 
halten konnten, zeigt folgende 
erſchütternde Statiſtik. 
Von den Separatiſten wurden ermordet über 20 
            Per=
ſonen, verwundet über 200 Perſonen, ihrer 
Freiheit beraubt über 1000 Perſonen, 
            ausge=
lich der Wehrmacht getroffen wurde, erfüllt nicht alles, was die wieſen über 300 Perſonen. Dazu kommen zahlreiche 
Einbruchsdiebſtähle uſw. Gegen dieſe Verbrechen iſt in keinem 
Falle von der Beſatzungsbehörde eingeſchritten worden. 
Auf Vorſtellungen und auf Beſchwerden von Abordnungen der 
Bürgerſchaft wurde immer wieder erklärt, daß es ſich um 
            juner=
deutſche Angelegenheiten handele „in die wir uns nicht einmiſchen 
            kön=
nen”. Jetzt, wo die gepeinigte, von den Separatiſten terroriſierte 
            Be=
völkerung in ſpontaner Empörung zur Selbſthilfe geſchritten iſt, wird 
dieſe Selbſthilfe plötzlich von der Beſatzungsbehörde als Störung der 
öffentlichen Ruhe und Ordnung betrachtet. Durch kriegsgerichtliche 
Urteile ſoll die Verantwortung für die blutigen Ereigniſſe in 
            Pir=
maſens von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde abgelehnt und auf 
die uuſchuldige Bevölkerung abgewälzt werden. Die Meldungen der 
franzöſiſchen Preſſe, wonach rechtsrheiniſche nationaliſtiſche 
            Organiſa=
tionen die Bluttat in Pirmaſens vorbereitet hätten, ſind natürlich 
nichts als tendenziöſe Mache, um die Welt von der Verantwortung 
Frankreichs für die Vorgänge abzulenken. Ruhe und Ordnung 
            kön=
nen in der Pfalz nur einkehren, wenn die Beſatzungsbehörde darauf 
verzichtet, als Rächer des ſeparatiſtiſchen Verbrechergeſindels 
            aufzu=
treten. 
Abzug der Separatiſten. 
Rockenhauſen, 18. Febr. In der Nacht vom Samstag 
auf Sonntag ſind die Separatiſten abgezogen. 
Kirchheimbolanden, 18. Febr. In der Nacht vom 16. 
auf den 17. Februar ſind die Separatiſten abgerückt. Die 
Frankenthal, 18. Febr. In der Nacht vom Samstag 
auf Sonntag ſind die Separatiſten abgezogen. 
Kaiſerslautern, 18. Febr. In der Nacht vom 
            Saus=
tag auf Sonntag haben die Separatiſten die Stadt 
            ver=
laſſen. Die Beamten des Bezirks und des Finanzamts haben 
ihren Dienſt wieder aufgenommen. — Am Samstag nachmittag 
wurde die deutſche Polizei von der 
            Beſatzungsbe=
hörde aufgelöſt und entwaffnet. 
Neuſtadt a. d. Haardt, 18. Febr. In der Nacht vom 
Samstag, zum Sonntag haben die Separatiſten die Stadt 
            ver=
laſſen. Die ſeparatiſtiſche Fahne wurde von fran= 
Die Ludwigshafener Komödie. 
Ludwigshafen, 18. Febr. Am Samstag abend halb 
11 Uhr rückten die Separatiſten, ungefähr 30 Mann, unter 
zirksdelegierten, verſchiedenen franzöſiſchen Offizie= 
und der Gendarmerie begleitet, aus Ludwigshafen ab. 
Am Eilgüterbahnhof wurden ſie verladen. Das Ziel iſt nicht 
bekannt. Bei der Abfahrt wurde von den 
            Franzo=
ſen ſalutiert.
 Heſſiſches Landestheater. 
Kleines Haus. — Montag, den 18. Februar. 
„Katte‟ 
Die teiliveiſe neu inſzenierte und neu beſetzte „Katte‟=
            Auf=
führung der Studentenſchaft vor überfülltem Hauſe bedeutete 
für die jugendliche Gruppe einen dritten neuen Erfolg und 
            be=
rechtigt zu den beſten Hoffnungen für die Frankfurter 
            Auffüh=
rung am Donnerstag dieſer Woche. Ferdinand Junghans 
(Aachen) hatte in der Zwiſchenzeit dem ganzen ſehr geſchickt die 
Zügel ſtrafferer Regie angelegt. Sein König war wieder hart 
und warm zugleich. Kurt Laue als Katte zog die pſychiſche 
Kurpe vom jungen zum totgereiften Katte mit erſtaunlichem 
            Ein=
fühlungsvermögen. Fräulein Kitty Funker gab mit 
            ſympa=
tiſcher und warmer weiblicher Stimme mit guter Abſtufung die 
Prinzeſſin und die liebende Frau. Weich und genial und mit 
jugendlichem Feuer war der Kronprinz des Herrn Krumb, 
feſt und zu Herzen gehend der Prediger des Herrn 
            Scheid=
ling, ganz in Paragraphen aufgehend und papierner Edelmann 
der Kriegsrat von Mylius des Herrn Wagner. Erfriſchend 
und belebend war das Spiel von Hildegard Jahn als Fräulein 
von Sonsfeld, ganz die kokette kleine Hofdame, natürlich und 
gefallend, feſt in der Beherrſchung ihrer Rolle und erſtaunlich 
ſicher im Auftreten. Liſelotte Arndt als Königin die ruhige, 
ſtolze Gegnerin des aufbrauſenden Königs, Alice Schulze als 
Frau von Kamecke geſchickt und mit guter Stimmſchulung. Karl 
Mündelein als Major von Schack, ſeine Offiziere und 
            Mann=
ſchaften echte Preußen und jeden Moment der Handlung 
            inner=
lich miterlebend. Zuſammenfaſſend, und um nicht früher 
            Geſag=
tes zu wiederholen, war die Leiſtung für Nichtberufsſpieler eine 
außergewöhnlich erſtaunliche — und ſicherlich die dankenswerteſte 
und überall anerkannte Art eines Appells an die Oeffentlichkeit 
alf. 
zur Linderung ſtudentiſcher Not.
 *Konzert. 
E.N. In einem außerordentlichen Konzert kam im 
            Landes=
theater unter Mitwirkung des Muſikvereins das Requiem 
von Giovanni Sgambati zur Aufführung. Es iſt ein Werk 
echteſter italieniſcher Muſik, aber doch ganz anders geartet als 
das Requiem von Verdi. Gipfelt dort alles in der faſt 
            theatra=
liſch=dramatiſchen Schilderung des jüngſten Gerichts und dem 
leidenſchaftlich erregten „libera me domine”, ſo bleibt Sgambati 
weit mehr kirchlichem Stil treu, hebt keinen Satz weſentlich vor 
dem anderen hervor, und wird dadurch dem Geiſt der Totenmeſſe
 weit mehr gerecht. Es fehlt ihm oft das Sinnenfällige, Genial= 
Plaſtiſche der Verdiſchen Gedanken, aber umſomehr umweht das 
Werk der Hauch des Kirchlichen, Feierlichen, und hinterläßt tiefen 
Eindruck durch ſeine Schönheit und Weihe. Daß Sgambati in 
vielem durch die deutſchen Meiſter geſchult wurde, daß die 
            Ge=
wähltheit ſeiner Tonſprache von dem abweicht, was damals in 
Italien Regel war, iſt für uns beſonders intereſſant, wie auch der 
Umſtand, daß der italieniſche Sinn für Schönheit der Linie, 
            Eben=
maß der harmoniſchen Verhältniſſe und Formen ſich neben 
            die=
ſem Einfluß nie verleugnet. 
Die Aufführung ſtand auf ſehr achtbarer Höhe, vor allem 
zeichnete ſich der Chor des Muſikvereins, teilweiſe durch den 
Herrenchor des Landestheaters verſtärkt, aus. Die Leiſtungen 
des Vereinschores ſteigern ſich in letzter Zeit von Konzert zu 
Konzert, ſowohl was die Klangſchönheit und Tonreinheit als 
auch die innere Anteilnahme an dem Werk betrifft. Dem Chor 
fällt hier weitaus die ſchwierigſte Aufgabe zu, und die Sicherheit, 
die in der kurzen Zeit ſeit dem letzten Konzert gewonnen wurde, 
verdient ſtärkſte Anerkennung. Vom leiſeſten Einſatz bis zum 
ſtärkſten Anſchwellen blieb der Ton gleich klar, die Deklamation 
war ausgezeichnet deutlich, und der Chor folgte Herrn Balling 
willig. Stellen, wo kleine Trübungen in dem Zuſammenklang 
vorkamen, blieben erfreulich ſelten. Trotz aller Schwierigkeiten 
kommt Sgambati allerdings dem Chor ſehr entgegen durch ſeine 
geſangliche Schreibweiſe. Er mutet den Stimmen keine 
            Inſtru=
mentaleffekte zu, treibt auch den Sopran nicht in unerreichbare 
Höhe. Und gerade dieſe Stimme, die lange Zeit das 
            Schmer=
zenskind des Vereins war, iſt nun klanglich abgerundet und voll 
geworden. 
Das Landestheaterorcheſter begleitete mit großer 
            Tonſchön=
heit, ſtützte den Chor wie die Spliſten vorzüglich und trug viel 
zu dem guten Gelingen der Aufführung bei. Das ſchöne 
            Violin=
ſolo wurde von Herrn Konzertmeiſter Drumm mit prachtvoller 
Innigkeit vorgetragen. Herr Robert Hager hatte die 
            anſpruchs=
volle, aber auch ſehr dankbare Baritonpartie übernommen und 
führte ſie mit großer Wärme des Ausdrucks durch, den die lyriſche 
Weichheit und der warme Klang ſeiner ſympathiſchen Stimme 
noch unterſtützt. Noch iſt nicht alles völlig ausgeglichen, aber die 
gute techniſche Grundlage wird in kurzer Zeit bei bewußtem 
Weiterarbeiten dieſem Künſtler ſtark Auerkennung verſchaffen, 
denn er verſteht zu beleben und zu vergeiſtigen. Dem kleinen 
Altſolo gab Frau Doepner mit ihrem ſchönen Klang 
            Be=
deutung. 
Michael Balling beherrſchte in gewohnter Weiſe den 
großen Klangkörper. Er unterſtrich das Kirchlich=Liturgiſche ſtark 
und gab dem ganzen den Glanz weihevoller Verklärung.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
Goldmarkpreiſe auf dem Kunſtmarkt. 
— Die mit allgemeinem Intereſſe erwartete Verſteigerung der 
Sammlung franzöſiſcher Impreſſionoiſten und deutſcher Meiſter des 19. 
und 20. Jahrhundrts, die in Deutſchland als erſte bedeutende 
            Kunſtver=
ſteigerung dieſes Jahres bei Rudolf Bangel in Frankfurt a. M. 
            ſtatt=
fand, war wiederum von äußerſt zahlreichen Jutereſſenten deutſcher und 
ausländiſcher Sammler, ſowie von vielen Vertretern des europäiſchen 
Kunſthandels beſucht. — Die der Goldmarkbewertung angepaßten Preiſe 
waren durchweg ſehr hoch und überſtiegen die Vorkriegspreiſe ganz 
            be=
deutend. Allgemein fiel das ſtarke Intereſſe für Werke der franzöſiſchen 
Impreſſioniſten auf. Die Gemälde führender deutſcher Meiſter waren 
heiß umſtritten; aber auch die Maler der Mittelklaſſe, ſowie Gemälde 
weniger bekannter Künſtler waren lebhaſt gefragt und erzielten 
            beach=
tenswvert hohe Preiſe. Kunſthandel und Künſtler erhielten durch dieſe 
Verſteigerung nach der Markſtabiliſierung den erwarteten Gradmeſſer für 
die Bewertung der Gemälde in Goldmark. Aus der großen Zahl der 
zur Verſteigerung gelangten Gemälde ſeien folgende Einzelpreiſe 
            er=
wähnt: P. A. Renoi= „Junges Mädchen beim Friſieren” 29000, Anton 
Braith „Auf der Weide‟ 6000, Ad. Schreher „Araber an der Furt” 5500, 
Th. Rouſſeau „Landſchaft” 4200, Camille Piſſaro „Hinter dem 
            Bauern=
haus” 5000, Claude Monet „Kahnfahrt” 4500, Carl Kronberger „Goh, 
dene 
Hochzeit” 4500, J. C. Corot „Waldteich” 4000, derſelbe „Im Par 
Lovis Corinth „Bachanal” 4000, Ch. F. Daubigny „Landſchaft” 4200, 
Adolf Hengeler „Frühling im Gebirge” 3300 Edgard Degas „Zeichnung” 
2600, Karl Spitzweg „Alter Türke” 2600, Adolphe Monticelli „Die 
            Koſt=
probe” 2400, derſ. „Im Park” 2100, L. v. Zumbuſch „Bubenkopf” 2100, 
N. Diaz „Holzſammler im Wald” 2000, Guſtav Canton „
            Sommerland=
ſchaft” 1950, E. J. Verboeckhoven „Reiter u. Bettler” 1800, J. B. 
            Jong=
kind „Hafenbild” 1650, derſelbe „Holländiſcher Kanal” 1400, Willy Moralt 
„Flötenſpieler” 1600, A. de Dreux „Raſt” 1500 Gm. uſw.
 In München ſtarb der emer. Profeſſor für Philoſophie 
Dr. Karl Göttler im 77. Lebensjahre. 
700=Jahrfeier der Univerſität Neapel. Die 
Wiſſenſchaft beginnt wieder die Brücken zu den 
            Wiſſenſchafts=
zentren des Auslandes zu ſchlagen. Die von Joſef Kohler 
            be=
gründete Internationale Vereinigung für Rechts= 
und Wirtſchaftsphiloſophie lädt die Mitglieder ein, 
dem 5. Internationalen Kongreß füu 
            Philoſo=
phie beizuwohnen, der vom 5. bis 9. Man in Neapel 
            anläß=
lich der 700=Jahrfeier der Univerſität ſtattfindet. 
Argentiniſcher Parlamentsrundfunk. In 
Argentinien werden demnächſt ſogar die Parlamentsreden 
            rund=
gefunkt. Wie wir aus dem Electrician leſen, hat die argentiniſche 
Kammer bereits ihre Genehmigung dazu erteilt. Damit aber 
auch jeder hört, was die Parlamentarier zu ſagen haben, werden 
in ganz Argentinien fahrbare Autennen auf Straßen und 
Plätzen aufgeſtellt.
Rummer 50.
 Die Finanzlage Frankreichs. 
Loucheur ſchlägt die Erfaſſung ausländiſcher Werte vor. 
Paris, 18. Febr. (Wolff.) Der ehemalige Miniſter 
            Lou=
cheur hat geſtern in Cambrai ein Rede gehalten über die 
Finanzlage Frankreichs. 
Welche Mittel gibt es, ſo führte Loucheur aus, um die 
Finanzkriſe zu löſen? Man ſchlägt neue Steuern vor. Er glaube 
nicht, daß ſie das rechte Heilmittel ſeien. Die Regierung ſei 
            über=
zeugt, daß durch ihre Geſetzentwürfe die Handelsbilanz 
            aus=
geglichen werden könne. Es genüge, ſie zu prüfen, um zu 
            ver=
ſtehen, daß, ſelbſt wenn das Geld, das man ſich verſpreche, voll 
einkäme, das Defizit 3 Milliarden betragen werde, das, noch durch 
10 bis 15 Milliarden ſchwebender Schulden vergrößert, eine 
            un=
heilbare Lage ſchaffen werde. Neue Steuern verteuerten den 
Lebensunterhalt und machten den Erxport noch ſchwieriger. Um 
genügend auf dem Deviſenmarkt eingreifen zu können, brauche 
man Dollars und Pfunde. Wie könne man ſich dieſe 
            ver=
ſchaffen? In Frankreich ſeien 30 Milliarden 
            auslän=
diſcher Werte, und wenn die Regierung an ihre Beſitzer 
einen Aufruf erlaſſe, würde ſie künftig 6 Milliarden erhalten, die 
es ihr geſtatten würden, auf dem Deviſenmarkte einzugreifen. 
Bleibe dieſer Appell ungehört, dann müſſe man zu 
            Zwangs=
mitteln greifen. An zwei Milliarden Gold würden ſeit 
            meh=
reren Jahren in Frankreich verborgen. Auch hiergegen müſſe 
ein energiſcher Angriff unternommen werden. 
Franzöſiſche Kammerdebatte. 
Paris 18. Febr. (Wolff.) Die Kammer ſetzte heute 
            nach=
mittag die Beratungen über die Steuergeſetze fort. Sie 
            be=
ſchäftigte ſich immer noch mit dem Artikel 3 des Geſetzentwurfs 
Ein von dem Abg. Painlevé eingebrachter Antrag wurde von 
dem jetzigen Geſetzentwurf abgetrennt und ſoll einem 
            beſonde=
ren Studium unterſporfen werden. Der Abg. iſt damit 
            einver=
ſtanden. 
Der Generalberichterſtatter Bokanowski macht darauf 
            auf=
merkſam, daß die Verzögerung der Erledigung der Steuergeſetze 
infolge der allzulangen Diskuſſion einen neuen Frankenſturz zur 
Folge gehabt habe. Das engliſche Pfund müſſe jetzt mit 
            hun=
dert Franken bezahlt werden. 
Poincaré ruft dazwiſchen: Nur die langſame Diskuſſion iſt 
die Urſache der Baiſſe. Das beſtätigen alle Auskünfte, die wir 
erhalten. 
Der rohaliſtiſche Abg. Daudet fragt: Welche Auskünfte? 
Sie werden von Banken unterrichtet, die Sie irre führen. 
Poincaré erwidert: Keineswegs, das ſind die Auskünfte, 
die tvir von unſeren diplomatiſchen Vertretern erhalten. 
Bokanowski ſagt: Als die Regierung den Geſetzentwurf 
            ein=
brachte, um das Budget auszugleichen, iſt das Pfund von einem 
Tag auf den anderen von 29 auf 28 gefallen. Seitdem iſt der 
Franken wieder langſam gefallen, und zwar wegen des 
            langſa=
men Tempos der Diskuſſion. 
Hierauf lehnt die Kammer in raſcher Folge eine ganze Reihe 
von kommuniſtiſchen und ſozialiſtiſchen Amendements ab. 
Bei einem Antrag des Abg. Cachin, der eine 
            Verſtaatli=
chung der Großbanhen verlangt, ergreift der Abg. Daudet das 
Wort, um eine heftige Anklagerede gegen die Banken zu halten. 
Man habe verſprochen, alle ſchlechten Bankiers einzuſtecken. Aber 
man hätte doch wenigſtens die guten nicht entmutigen dürfen. 
Die Banken zögen, wie immer auch der Kurs ſtehe, Nutzen aus 
der Lage. Unter der Heiterkeit des Hauſes verlangt der Abg. 
Standgerichte für diejenigen, die mit Deviſen ſpekulierten. Wenn 
nichts geſchehe, dann werde in einigen Monaten der Bürgerkrieg 
ausbrechen, und man dürfe überzeugt ſein, daß Deutſchland 
wachſam ſei und Nutzen daraus ziehen werde. 
Poincaré verlangt alsdann, daß die Kammer entweder mit 
ihrer Beratung fortfahre oder zu einer Nachtſitzung 
            zuſammen=
trete, bis über den Artikel 3 abgeſtimmt ſei. Mit erhobenen 
Händen wird dann beſchloſſen, um 9 Uhr zu einer Nachtſitzung 
zuſammenzutreten. 
Franzöſiſche Kapitalflucht=Affäre. 
Paris, 18. Febr. (Wolff.) Seit einigen Tagen iſt eine 
Unterſuchung gegen zwei in Paris anſäſſige 
            eng=
liſche Bankiers wegen Kapitalflucht durch verbotene 
Einfuhr ausländiſcher Vertpapiere im Gange. 
Nach dem Matin wird die Angelegenheit nicht nur auf die beiden 
engliſchen Finanzleute Major Lamgton und Brec beſchränkt 
bleiben, ſondern auch auf Perſönlichkeiten aus den höchſten 
            Krei=
ſen in Frankreich übergreifen. Dem Unterſuchungsrichter lägen 
zurzeit nicht weniger als 40 Klagen des 
            Finanzmini=
ſters vor. Es handelt ſich unter anderem um die geſetzwidrige 
Einfuhr einer großen Anzahl Aktien der Royal Dutch=, Shell= 
und Mexican Eagle=Geſellſchaften. Es beſtehen Anzeichen, daf 
dabei die Vorſchriften auch von der Verwaltung durch die 
            Ertei=
lung der nötigen Stempel verletzt worden ſind.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Februar 1924.
Seite 3.
 Die Pfalzverhandlungen beendet. 
Ludwigshafen 18: Fehr. Das Spezialkomitee der 
Rheinlandkommiſſion wird heute wieder abreiſen, nachdem es 
ſeine Tätigkeit als beendet anſieht. 
Speyer, 18. Febr. (Wolff.) Geſtern vormittag 11 Uhr 
empfing der Oberdelegierte der Pfalz, General de Metz, das 
Spezialkomitee der alliierten Regierungen, ſowie zwei 
Vertreter des Kreisausſchuſſes und einen Vertreter der 
            pfäl=
ziſchen Regierung. Der Präſident der Spezialkomitees, Oberſt 
d’Arboneau, gab einen Ueberblick über den Verlauf der 
            drei=
tägigen Verhandlungen und das erzielte Reſultat. 
General de Metz erklärte zu dieſen Ausführungen, daß nur 
auf der Grundlage guter beiderſeitiger Loyalität eine wirkſame 
Zuſammenarbeit möglich ſei, was er im Intereſſe der Pfalz 
            drin=
gend wünſche. 
Hierauf ſagte der Vorſitzende des pfälziſchen 
            Kreisausſchuſ=
ſes, Geheimrat Dr. Bayersdörfer, den Dank der pfälziſchen 
Bevölferung den Vertretern der drei alliierten Regierungen für 
das große Intereſſe und die tatkräftige Unterſtützung, die der 
ſchwergeprüften pfälziſchen Bevölkerung durch das 
            Spezial=
komitee zuteil wurde. Der Erfolg der Verhandlungen ſei 
            zurück=
zuführen auf das volle gegenſeitige Vertrauen und den entſchloſ 
ſenen Willen, die Ruhe und Ordnung in der Pfalz wieder 
            her=
zuſtellen und eine geregelte Verwaltung wieder zu bekommen. 
Geheimrat Bayersdörfer bat ſodann die Herren des 
            Spezial=
komitees, auch ihren Regierungen den Dank der pfälziſchen 
            Be=
völkerung übermitteln zu wollen. 
Damit haben die Verhandlungen mit dem Spezialkomitee 
ihren vorläufigen Abſchluß gefunden. Sie werden von jetzt ab 
mit der Oberdelegierten der Pfalz, General de Metz, 
            weiter=
geführt. Es handelt ſich um die Frage der Rückkehr der 
            wäh=
rend des paſſiven Widerſtandes ausgewieſenen Beamten.
 Die Not der beſetzten Gebiete. 
Streſemann vor dem Auswärtigen Ausſchuß. 
Berlin, 18. Febr. Der Auswärtige Ausſchuß des 
            Reichs=
tags trat heute nachmittag 3 Uhr zuſammen. Von der 
            Reichs=
regierung waren erſchienen Dr. Streſemann, Jarres, Dr. Höfle, 
Oeſer, Staatsſekretär Ruppel vom Miniſterium der beſetzten 
            Ge=
biete und der Staatsſekretär des Wiederaufbaureſſorts, ferner 
vom Reichsrat der bayeriſche Geſandte Dr. v. Preger, der 
            ſäch=
ſiſche Geſandte Dr. Gradnauer u. a. Zu der Sitzung waren 
            wie=
derum die Abgeordneten aus dem beſetzten Gebiet, die nicht 
            Mit=
glieder des Ausſchuſſes ſind, hinzugezogen. Gleich zu Beginn der 
Sitzung nahm Außenminiſter Dr. Streſemann zu einigen Aus 
führungen das Wort. Er ſprach einleitend über die durch die 
Beratungen der Sachverſtändigenkomitees aufgeworfenen 
            Fra=
gen und behandelte dann das Probiem des gegenwärtigen 
            Stan=
des der Micum=Verträge, ſowie die Frage der Beſatzungskoſten. 
Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen berührte er die 
            Stel=
lung Deutſchlands zum Völkerbund, ging darauf zur Frage der 
Militärkontrolle über und ſchilderte ſodann die Verhandlungen 
über einen Modus vivendi im Rhein= und Ruhrgebiet, ſowie in 
bezug auf die Neuregelung der Verhältniſſe in der Pfalz. Zum 
Schluß murde der deutſch=amerikaniſche Handelsvertrag in 
            ein=
gehendſter Weiſe vom Miniſter erörtert. In der folgenden 
            De=
batte nahmen die Abgeordneten Dr. Hoetzſch (deutſchntl.), Graf 
Bernſtorff (Dem.), Dr. Breitſcheid (Soz.) das Wort. Nachdem 
noch die Abgeordneten Dr. Helfferich (deutſchntl.), Dr. Dernburg 
(Dem.), Dauch (Deutſche Ppt.) und Kaas (Ztr.) geſprochen 
            hat=
ten, wies der Miniſter für die beſetzten Gebiete auf die ſtarken 
Anforderungen hin, die neuerdings die Befatzungstruppen durch 
Forderung von Kaſernenbauten uſw, ſtellen. In Weſtfalen zum 
Beiſpiel wurden für 4 Millionen neue Bauten gefordert.
 Fcha 
De lundwietſchaftnce Heitſcele Wr
 Berlin, 18. Jebr. Als Ergänzung zu dem von der Reichsregie 
rung den Sachverſtändigen der Reparationskommiſſion in Berlin 
            vor=
gelegten Material hatten die landwirtſchaftlichen Organiſationen eine 
umfangreiche Denkſchrift ausgearbeitet, welche mit mündlichen Erläu 
terungen am 11. Februar den Sachverſtändigen von Freiherrn von 
Wangenheim und Oekonomierat Keiſer überreicht wurde. In 
dieſer Denkſchrift wird zunächſt ein 
Ueberblick über die Lage der deutſchen Landwirtſchaft 
gegeben: „Die Lage der deutſchen Landwirtſchaft zeigt das Bild einer 
Wirtſchaft, welche nach einer durch beſondere Verhältniſſe 
            hervorge=
rufenen Scheinblüte nunmehr plötzlich aller Grundlagen für eine 
            wirt=
ſchaftliche Fortſetzung der Produktion beraubt iſt. Die zurzeit 
            vorlie=
gende ſchwere Kriſis in der Landwirtſchaft hat im weſentlichen folgende 
Urſachen: Die Umgeſtaltung der Währung aus der Inflation zur 
            Feſt=
mark hat die Kauffraft aller Wirtſchaftszweige und faſt der ganzen 
Verbraucherſchaft ſtark und ſchnell geſenkt. In unmittelbarer Folge 
            da=
von und unter dem Einfluß der Einfuhr ſind die Preiſe für die 
            wich=
tigſten Erzeugniſſe der Landwirtſchaft im Laufe der letzten Monate ſo 
tief geſunken, daß ſie zurzeit erheblich unter dem entſprechenden 
            Frie=
denspreiſe liegen. Dieſe ſtarke Preisſenkung hat ihre Urſachen in 
weſentlichen in dem Umſtand, daß die ſtarken Steuer= und 
            Kapitals=
anforderungen die Landwirtſchaft zu einem großen pplötzlichen Abſatz der 
Erzeugniſſe zwangen, der in keinem Verhältnis zu der Kaufkraft des 
Publikums ſtand und in kurzer Zeit zu einer weitgehenden 
Entkapitalifierung der Landwirtſchaft 
führen mußte. Dieſe Entkapitaliſierung iſt ſehr wahrſcheinlich größer 
als die geſamte nach dem Kriege durchgeführte Entſchuldung. Der 
            Ka=
pitalsentzug in der Landwirtſchaft muß ſich um ſo ſchwerer geltend 
machen, als die aktiven Erträge der Wirtſchaft (Reinerträge) im Laufe 
den letzten Jahre eine ſtark ſinkende Tendenz aufweiſen und bei den 
leichten Böden bereits zu einem Verſchwinden des Reinertrags geführt 
haben. Dieſe Erſcheinung iſt für die deutſche Wirtſchaft um ſo 
            gefahr=
drohender, als in dem größten deutſchen Staat (Preußen) über 30 
            Pro=
zent der kultivierten Flächen dem Sandboden und über 32 Prozent dem 
abſolut leichten Boden (lehmiger Sand) angehören, ſo daß für faſt zwe 
Drittel der Kulturfläche die Erwirtſchaftung eines Reinertrags kaum 
mehr möglich iſt. Die Lage iſt um ſo ernſter, als Kapitalsbeſtände aus 
den letzten Jahren nicht mehr vorhanden ſind. Dieſe Verhältniſſe 
            muß=
ten in Gemeinſchaft mit der Beſetzung des Ruhrgebietes und deren 
Folgen und begünſtigt durch die unklare internationale politiſche Lage 
und die bevorſtehenden Reparationsleiſtungen letzten Endes zu einer 
Senkung des Bodenwertes führen, die dem in Deutſchland ſtark ent 
wickelten Realkredit einen großen Teil ſeiner realen Stützen entzog und 
die im Verein mit der neuen Belaſtung durch die Rentenbank faſt 
            un=
überwindliche Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Beſchaffung eines 
ausreichenden Realkredits herbeiführten. Dieſe kritiſche Sachlage wurde 
insbeſondere in der letzten Zeit verſchärft durch die Unſicherheit in 
            Be=
zug auf die Aufwertung der Hypotheken durch die aus dem allgemeinen 
Kapitalmangel ſich ergebende Diskont= und Zinspolitik der maßgebenden 
Kreditinſtitute, durch die geſamte internationale Handelslage, die durch 
ſtarke Ueberproduktion aller wichtigen Nahrungsmiteln charakteriſier iſt. 
Cine Löſung der Kreditfrage im Sinne der Beſchaffung eines raſch 
und leicht erreichbaren Produktionskredits iſt zurzeit die erſte 
            Vor=
ausfetzung, für eine weitere Durchführung der landwirtſchaftlichen 
Produktion.
 Kreditaufnahme und Rückzahlung ſind unmöglich, ſo lange das jetzt 
beſtehende Mißverhältnis zwiſchen den Preiſen der landwirtſchaftliche= 
Produktionsmittel und den Erzeugnispreiſen anhält und ſo lange die 
Finanzgebarung und die Steuern und Tarifpolitik des Reiches, der 
            Län=
der und Gemeinden ſich nicht auf die völlig veränderten Produktions 
verhältniſſe der Landwirtſchaft einſtellen können.” 
Zur näheren Klarſtellung ſind fünf ausführlich 
Anlagen beigegeben, deren erſte die wirtſchaftliche Lage der 
Landwirtſchaft in den Jahren 1920/21 bis 1922/23 an der 
Entwickelung des Rohertrags, des Aufwandes und der Preiſe für 
            Er=
zeugniſſe und Erzeugungsmittel darſtellt. Die Anlage kommt zu dem 
Ergebnis, daß in den Jahren 1920/21—1922/23 eine ſchnell zunehmende 
Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu erkennen iſt. Dieſe 
Verſchlechterung iſt verurſacht worden einmal dadurch, daß das 
            Preis=
verhältnis zwiſchen Erzeugniſſen und Erzeugungsmitteln ſich ſtändig 
ungünſtiger für die Landwirtſchaft geſtaltet hat, zum anderen dadurch, 
daß dem geſteigerten Aufwand keine oder eine nur geringfügige 
            Er=
höhung des Rohertrags gegenüberſteht 
Die zweite, ebenfalls von der Betriebsſtelle des Deutſchen 
            Land=
wirtſchaftsrats bearbeitete Anlage gibt die Betriebsergebniſ 
der deutſchen Landwirtſchaft ſeit 1914. „Die 
            Betriebs=
ergebniſſe der Landwirtſchaft in den Kriegsjahren ſind gekennzeichnet 
durch das Sinten der Roherträge, hervorgerufen durch den Raubbau. 
Der Anteil des Reinertrags am Rohertrag hat ſich in den Kriegsjahren 
als Folge des Raubaues vergrößert. Der dem normalen 
            Vorkriegs=
ende Prozentſatz läßt 
anteil des Reinertrags am Rohertrag überſte 
ſich zahlenmäßig erfaſſen und als Raubbauertrag von dem gefamten 
Reinertrag abſetzen. 
Die dritte Anlage gilt der ſteuerlichen Belaſtung der 
            Landwir=
ſchaft. Nach ausführlicher Darſtellung der einzelnen Steuerarten kommt 
dieſer Teil der Denkſchrift zu dem Ergebnis, daß die la fenden Steuern 
im großen Durchſchnitt wenigſtens 125 Prozent der gegenwärtigen 
            Rein=
erträge abſorbieren. 
In der vierten Anlage wird Kapitalbegarf und 
            Kue=
ditbeſchaffung in der Landwirtſchaft=erläutert. Dabei 
wird auch auf die teilweiſe Entſchuldung der Landirtſchaft und auf 
die Hypothekenaufwertung eingegangen, deren bedenkliche Wirkungen 
näher beleuchtet werden. Der gegenwärtige Zuſtand läßt ſich in erſter= 
Linie als eine Betriebskreditkriſis bezeichnen. Es fehlen die nötigen 
flüfſigen Mittel zur Fortführung der Betriebe. Für die Befriedigung 
des Perſonalkreditbedürfniſſes iſt der Landwirtſchaft ein 
            Reutenmark=
kredit von insgeſamt 600 Millionen Rentenmark zugeſagt. Der bisher 
der Landwirtſchaft zugeführte Teil dieſer Kredite iſt von ihr ſofort 
aufgenommen worden. Daß die Summe von 600 Millionen 
            Renten=
mark den Bedarf längſt nicht decken kann, ergibt ſich ſchon aus der 
            Tat=
ſache, daß allein der Zukauf don Kunſtdünger und die Einfuhr der 
            wich=
tigſten Futtermittel einen Kredit von über 400 Millionen Renreumar 
erfordern würden. Der geſamte Rentenmarkkredit iſt infolge der hohen 
Zinsſätze nur tragbar, wenn die allgemeinen Produktionsverhälin 
der Landwirtſchaft die Verzinſung und Zurückzahlung ermöglichen. Da 
Kreditbedürfnis der Landwirtſchaft iſt mit der Erörterung der Betriebs 
kreditfrage noch nicht erledigt. Beiſpielsweiſe hauren noch große 
            Auf=
gaben der Landeskultur der Erfüllung, welche die Inveſtierung 
            erheb=
licher Kapitalien erfordern. 
Die fünfte Anlage endlich gibt Material über die 
            Lei=
ſtungsfähigkeit des deutſchen Waldes. Die geſamte 
Denkſchrift wird noch in dieſer Woche als Heft 2 der Veröffentlichungen 
des Deutſchen Landwirtſchaftsrats der Oeffentlichkeit übergeben werden
 * Berliner Theaterbrief. 
Die große Ruſſenmode iſt, ſeitdem Paris das neue Zentrum 
der ſlawiſchen Kolonie geworden iſt, ein wenig verebbt. Aber es 
iſt immer noch eine gute Spekulation, dem Publikum Ruſſiſches 
oder Pſeudoruſſiſches zu ſervieren. Ob das Deutſche 
Theater allerdings mit Andrejews „Du ſollſt nicht 
töten!”, das er unter Wendhauſens Regie brachte, einen 
Dauererfolg haben wird, iſt ſehr zu bezweifeln. Andrejews, längſt 
auf dem Pflaſter der Pariſer Boulevards heimiſch, miſcht zu 
            deut=
lich in ſeine flawiſche „Seele” weſteuropäiſche Routine. Sein 
Stück iſt ſchlechthin langweilig und verärgert, weil einiges Gute, 
das noch ruſſiſche Atmoſphäre hat (wenn auch aus zweiter und 
dritter Hand), unter kolportagehafter Mache untergeht. Man 
            be=
wundert die große Kunſt der Höflich, die über einem Mord 
aus einer Wirtſchafterin ein Fürſtin wird, bleibt kühl bei 
            For=
ſters Können, der niemals ein ruſſiſch=dumpfer Hausknecht wird, 
und regiſtriert einen tüchtigen Applaus. 
Eine ſtärkere Nummer zog das Kurfürſtendamm= 
Theater. Der neue Mann, Urwantzhoff, macht ganz 
großes Theater à la Sardou. Er hat keinerlei literariſchen 
            Ehr=
geiz, außer dem einzigen, brillantes Theater zu bringen. Man 
kann ihm beſtätigen, daß ſein Schauſpiel „Wera Mirzewa‟ 
ein konfortabler Reißer iſt, in dem eine Liebes= und Mordaffäre 
mit hübſchen Pſychologismen und nervöſen Mitteln aufgezogen 
iſt. Solide Stücke muß es geben, ſolange es Theater=Publikum 
gibt.: Unter Gottows Regie iſt Elſe Heims die duldende 
Mörderin, und was ihr am Virtuoſentum fehlt, das erſetzt ſie klug 
durch ihre Gefühlsſeligkeit, ſo daß der Reißer auch einen 
            reiße=
riſchen Erfolg zeitigt. 
Von Andrejew und Urwantzoff zu dem Iren Synge iſt ein 
großer Schritt —, der Schritt von der Literatur zur Dichtung 
Synges Komödie „Der Held von Weſterland”, die die 
Truppe herausbrachte, iſt eine Komödie von menſchlichſten 
Ausmaß. Iriſcher Humor; er gilt etwas in der Welt. Synge 
hat ihn in einer Tiefe, wie man ihn nur in den glücklichſten 
Werken ſeiner berühmteren Landsmänner antrifft — jene 
            Miſch=
ung, in der neben dem Leid das Lachen ſitzt, als ob es eine 
            ernſt=
hafte Welt überhaupt nicht gäbe. Wie dieſe Geſchichte von dem 
jungen Bauern, der ſeinen Vater erſchlagen haben will und 
darum der Held des Tages wird bis der angeblich tote Alte 
ſchwer beſchädigt zwar aber noch ungeheuer mobil auftaucht, 
            ge=
macht iſt: das iſt ſo ſaftig und ſtark, daß man ſchon den Begrif 
genial anwenden darf. Hilpers Regie holte den grotesken 
Humor mit Elan heraus, und das Enſemble, das Viertel hier 
nun tatſächlich geſchaffen hat, verſtärkt durch die Serpges, die
 hoffentlich darinnen bleibt, gab eine vorbildlich abgeſtufte 
            Lei=
ſtung, die der große Beifall einer kundigen Zuhörerſchaft nicht 
überſchätzte. 
Einen Dichter wollte auch das Staatstheater fördern, als es 
den etwa 30jährigen Karl Theodor Bluth mit ſeiner „
            Ver=
ſchwörung des Lucius” herausbrachte. Aus einem 
            bomi=
baſtiſchen Schwulſt von Metaphern einer geſchraubten Versſprache 
ſprang hin und wieder ein Sprechbild heraus, das in der Tat 
            dich=
teriſch iſt. Dieſe paar Oaſen aber ſind das einzige, was man an 
dieſer dramatiſchen Dichtung, die die Idee der Republik geſtalten 
möchte, gelten laſſen kann. Von einer dramatiſchen Begabung iſt 
nichts zu erkennen: Rhetorik und Rhetorik, Figurinen (aus Mac 
beth, Hamlet, Lear, Don Carlos und noch einigen anderen 
            Wer=
ken herausgeholt) und Ideenarmut. Aber das wird die 
            Drama=
turgie des Staatstheaters bewogen haben, dieſes Undrama zu 
ſpielen. Um Gotteswillen nur keinen Autor, der Gedanken hat, 
und um Gotteswillen keinen, der Theaterbegabung hat! Dann 
könnte ja der Regiſſeur gezwungen ſein, Vorhandenes 
            nachzu=
zeichnen! Jeßner braucht möglichſt ſchlechte Stücke, damit ja 
ins Auge ſpringt, was er, der Regiſſeur, kann. Diesmal war es 
nicht gerade viel. Er griff völlig daneben und machte, wieder in 
ſeinen ſtarren Stil zurückfallend, das, was an dem Drama noch 
möglich geweſen wäre, auch noch kaputt. Ein Theaterſkandal, der 
ſich über die republikaniſche Idee des Stückes entſpannt, führte 
dazu, daß dem Autor, dem Regiſſenr und den Darſtellern (unter 
denen nichts Lobenswertes war, da die Loſſen gegen ſich zu 
ſpielen gezwungen wurde) ein unvermuteter Erfolg zuteil wurde 
Zu erſpähnen wäre noch die Premiere von Sternheims 
„Nebbich” in den Kammerſpielen. Dieſe Komödie iſt im 
Typus verfehlt und unterſcheidet ſich von dem gewöhnlichen 
            deut=
ſchen Schwank nur dadurch, daß die Figuren ſtatt deutſch 
            ſtern=
heimiſch reden. Paul Graetz machte die Aufführung intereſſant, 
wenn auch durch ihn der Nebbich=Typus noch weniger 
            wahr=
ſcheinlich wurde, und Maria Fein handhabte die Sternheimiſche 
Grammatik ebenſo gewandt wie die ihr vorgeſchriebene Erotik, ſo 
daß das vorſichtig ausgeſuchte Premierenpublikum ſich zu 
            be=
trächtlichen Appläuſen hinreißen ließ. 
*Oritter Beethoben=Abenddes Drunm=Quartetts 
Da die Quartette Op. 18 für die Auffaſſung des Zuhörers kein 
Schwierigkeit haben, ſo beſchränkt ſich die heutige Einführung auf die 
zwvei Quartette Op. 93 F=Moll und Op. 135 F=Dur. Da ich im Jahre 
1913 über dieſe beiden Werke hier ſchon geſchrieben habe, ſo iſt es 
            er=
laubt, meine damalige Aeußerung jetzt zu wiederholen. 
Im erſten Satz des F=Moll=Quartetts wechſelt Ausdruck eines 
mürriſchen Trotzes der ungeduldig, doch vergebens, jeoes Hindernis ab=
 hütteln zu wollen ſcheint, mit dem eines ſchwärmeriſchen Enthuſiasmus 
Wo iſt das Behagen, das im G=Dur=Quartett ſich außer in Bildung und 
Ausdruck der Themen auch in einer gewiſſen Bequemlichkeit und 
            ſelbſt=
gefälligen Breite der formalen Geſtaltung kundgab? Jäh rücken hier die 
ſchroffen Kontraſte zuſammen; alle mehr bloß formalen Zwecken 
            die=
nenden Floskeln fallen weg: „Ausdruck iſt alles. Und dieſer Ausdruc 
iſt derjenige eines hochgeſinnten Peſſimismus, der, tief unbefriedigt vom 
Treiben der Welt, Flügel der Sehnſucht zum Aufflug in geahnte 
Doch 
höhere, der Scele gemäße Sphären zu entfalten im Begriff iſt. 
vergebens betätigt ſich dieſes ſehnſüchtige Ringen durch die vier Sätze 
des Quartetts in verſchiedenen, immer erneuerten Verfuchen, bis es am 
, der 
Schluß des F=Moll Allegrettoteils, im letzten Satz in ſchmerzlicher 
Erde ſich verhaftet fühlender Reſignation zu erſtarren ſcheint. Da aber 
gebiert ſich die Erlöſung in unerhörter Weiſe eben aus der völligen 
Hoffnungsloſigkeit (Allegro F=Dur): neue Kräfte der Seele werden aus 
der tiefen Depreſſion ihres natürlichen Teiles entbunden; der Geiſt 
wiegt ſich in ſeliger Freiheit; er fühlt ſich als Gott, der, „des Irdiſchen 
entkleidet, flammend ſich vom Menſchen ſcheidet, und des Erdenlebens 
ſchweres Traumbild ſinkt und ſinkt und ſintt”.
 ie 
im eigenen leidenſchaftlichen Fühlen und Begehren, liegt dahinten. Da= 
Leben wird in einem gewiſſen erhabenen Sinn nicht mehr Ernſt 
            genom=
men, und mehr als unerſchöpflicher Gegenſtand einer humoriſtiſchen 
            Be=
trachtung tritt es in das Bewußtſein, denn als ein Ding, dem als 
            ſol=
chem wahrer Wert beizumeſſen wäre. Wie fern dieſem, aus Reſignation 
geborenen Humor irgend welche kalte herzloſe Frivolität iſt, geht aus 
jeder Note des Werkes hervor, nicht ausgenommen höchſt barocke 
            Ep=
ſoden, wie die ausgelaſſenen phantaſtiſchen Bockſprünge der erſten 
Geige zum obſtinaten Baß, den die drei anderen Inſtrumente im A= 
Dur=Teil des 2. Satzes durchführen. Am deutlichſten aber offenbart ſich 
der Adel des hier ſich betätigenden Humors in der ungezwungener 
Leichtigkeit, mit der er in eine innige religiöſe Stimmung übergeht, wie 
ſie im dritten Satz ihren ſchlichten, doch ergreifenden Ausdruck findet. 
Wohl herrlich iſt ſolche Freiheit des Geiſtes für den, der ſie errungen 
hat! Aber — ſie ruht auf dem Untergrunde der Reſignation. Und 
            ſo=
lange der Menſch im Fleiſche lebt, können deſſen Anſprüche wohl zu 
ruckgedrängt, aber nicht getötet werden. Und ſo erhebt das natürliche 
8 ſeine 
Verlangen nach ſelbſtiſchem Glück zu Beginn des letzten 
ber m 
klagende fragende Stimme: Muß es ſein, daß ich verzicht 
t. 
heiterer Energie erteilt der höhere Menſch die entſchiedene Antn 
Ja, es muß ſein! Formal ordnet ſich das muſikaliſche Material in die 
ſem Satz zu einer langſamen Moll=Introduktion (Muß es ſein?) und 
darauf folgendem Dur=Allegro (Es muß ſein!), das ſich als normaler 
Sonatenſatz entwickelt. Die Introduktion kehrt, im Ausdruck geſteigert, 
nach der Durchführung wieder, um die regelmäßig verlaufende Repriſe 
einzuleiten. Zum dritten Male werden bedenklich fragende Klänge ver=
 des Lebens, der mraliſche Entſ 
kräftig und energiſeh lgutet der kurz fertige
 hluß des Satzes. 
Mendelsſohn.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Februar 1924,
Nummer 50.
Seite X.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 19. Februar. 
* Die Volksküche am Riegerplatz. 
Sbg. Wie wir bereits berichteten, iſt die frühere Volksküche am 
Riegerplatz 3 durch den Jungdeutſchen Orden in der vergangenen Woche 
wieder eröffnet worden, um allen Darmſtädter Kreiſen dienſtbar zu 
ſein. Die Eſſensausgabe findet an alle Perſonen mittags von 12— 
Uhr ſtatt, und zwar zu beſonders billigen Preiſen. Unbemittelte, die 
ſich in bedrängter, wirtſchaftlicher Lage befinden, können das Eſſen zu 
noch weiter herabgeſetzten Preiſen, event, ſogar völlig koſtenlos erhalten. 
Schwere Wochen angeſtrengter Arbeit ſind es, die nunmehr hinter 
der kleinen Bruderſchaft des Jungdeutſchen Ordens liegen, bis ſie auch 
hier in Darmſtadt den Befehl ihres Hochmeiſters Mahraun in die Tat 
umſetzen konnte. Bereits im November des Vorjahres verſuchte ſie eine 
allen Darmſtädtern offenſtehende Volksküche ins Leben zu rufen. Aber 
erſt als die Landbruderſchaften des Kreiſes Dieburg ſich in 
            entgegen=
kommender Weiſe bereit erklärten, die erfordarlichen Lebensmittel 
            aufzu=
bringen, war es ihr möglich, erfolgreich an die Verwirklichung ihres 
ſogenannten Geuſenhilfswerkes heranzutreten. Während einerſeits in 
mühevoller Arbeit die ſeit Jahren unbenutzten, zum Teil verroſteten 
Kücheneinrichtungen wieder in Stand geſetzt wurden, galt es 
            anderer=
ſeits die Lebensmittelmengen herbei zu ſchaffen. Dankenswerter Weiſe 
ſtellte die Firma E. Merck einen ihrer Laſtwagen für dieſen Zweck zur 
Verfügung. So fuhren denn Ende Januar, an einem ſchönen klaren 
Wintermorgen eine Reihe Darmſtädter Ordensbrüder hinaus in den 
nördlichen Odenwald. In Dieburg übernahm Studienrat Klarius, der 
Großmeiſter der Bruderſchaft Groß=Umſtadt, die Führung des 
            Trans=
portes, und weiter gings in flotter Fahrt nach Semd. Die kleine, 
            rüh=
rige dortige Gefolgſchaft hatte rege Werbearbeit geleiſtet, und überall 
fanden die Darmſtädter offene Türen für ihre Volksküche. Als ſie nun 
auf ihrer Weiterfahrt nach Groß=Umſtadt kamen, hatten hier die 
            Or=
densbrüder in vorbildlicher Weiſe bereits alle Lebensmittel 
            zuſammen=
gebracht, ſo daß in kürzeſter Zeit alles verladen werden konnte. Auck 
ließen die gaſtlichen Groß=Umſtädter es ſich nicht nehmen, ihre 
            Darm=
ſtädter Ordensbrüder bei ihrer nicht ganz leichten Arbeit mit einem 
kräftigen Imbiß zu ſtärken. Frohen Mutes fuhren ſie mit dem bereits 
ſchwer beladenen Laſtwagen nach Richen, um auch hier überall offene 
Herzen und Hände für ihr Hilfswerk zu finden, und erſt nach längerem 
Aufenthalt konnten alle Vorräte und Schätze geborgen werden. Zu ſpät 
ſchon war es, und auch an Platz fehlte es, um noch die übrigen 
            Jung=
deutſchen Ordensbrüder diesmal aufzuſuchen, und bei hereinbrechender 
Dunkelheit mußte die Heimfahrt angetreten werden. In Darmſtadt 
wieder angekommen, ſtanden ſofort hilfsbereite Hände bereit, um alle 
mitgebrachten Vorräte abzuladen und zu verſtauen. — Nachdem ſo der 
Grundſtock für eine Volksküche geſchaffen war, mußten die übrigen 
            Her=
richtungsarbeiten beſchleunigt werden, und als auch die erforderlichen 
Hilfskräfte für die Küche ſich bereitgefunden hatten, konnte die hieſige 
Bruderſchaft des Jungdeutſchen Ordens ihr Geuſenhilfswerk als 
            Volks=
küche der Allgemeinheit zur Verfügung ſtellen. Sie hofft, daß ſie gleich 
allen anderen Küchen des Jungdeutſchen Ordens dazu beiträgt, der 
            be=
drängten Notlage unſeres Volkes zu ſteuern. 
Zum Schluſſe ſei noch einiges geſagt über die Herkunft und die 
            Be=
deutung des Wortes „Geuſen”: Am Ende des 16. Jahrhunderts verſuchte 
Philipp II. von Spanien in ſeinem Weltreich die Reformation mit 
Feuer und Schwert zu unterdrücken. Sein Staathalter in den 
            Niederlan=
den, der Herzog Alba hauſte daher mit ſeinen Truppen dort wie heuer 
die Franzoſen im Ruhrgebiet. Infolgedeſſen verarmte das arbeitſame 
und bisher wohlhabende Volk der Niederländer völlig. In ſeiner Armut 
und Unterdrückung ſchloß es ſich zu Organiſationen zuſammen, die ſich 
durch Selbſthilfe gegenſeitig unterſtützten. Die von einem Höfling Albas 
auf ſie geprägte, verächtliche Bezeichnung gneuse (Bettler) griffen ſie auf 
und machten ſie als „Geuſen” zum Ehrennahmen ihrer Partei, der mit 
dem Freiheitskampf der Niederlande untrennbar verknüpft iſt. — Da nun 
das deutſche Volk in den letzten Jahren in gleicher Weiſe verarmte wie 
ſeinerzeit die Niederländer, und wir heute alle zu „Geuſen” d. h. Bettlern 
geworden ſind, grub die Leitung des Jungdeutſchen Ordens dieſen 
Namen wieder aus, um mit ihm das von ihm ins Leben gerufene 
            Hilfs=
werk als Geuſenhilfserk zu belegen.
 Heffiſches Landestheater. In dieſer Woche wird „Martha” 
von Flotow.am Mittwoch, und „Entführung aus dem 
Seraig— 
n „MurkbasHden rllan augenemmen 
gt Marta Körner, von den Städtiſchen Bühnen in 
Graz, als Gaſt 
Anſtellung die Titelrolle und Ludwig Weller den 
„Lionel”. J d7 „Entführung aus dem Serail” ſingt Marta Kör 
ner die Konſta Eugen Vogt den „Pedrillo”. Im ürbigen iſt 
die Beſetzung der Leiden Opern die letztjährige. 
Die Erhebung der Sondermieten für die 9. und 10. Vorſtellung 
wird heute, in der Zeit von 9½—12ſ= und 3½/——5 Uhr, an der 
            Haupt=
kaſſe des Landestheaters fortgeſetzt. Die Zahlung für die 2 Vorſtellun 
gen beträgt für 1. Sperrſitz 4,80, für 2. Sperrſitz 3,20, für Parterre und
 2. Rang 2,40 Mark. 
— Dritter Beethovenabend des Drumm=Quartetts. In der Reihe 
der Beethovenabende, die das Drumm=Quartett im Kleinen Haus des 
Landestheaters veranſtaltet, findet am Freitag, den 22. Februar, um 
Uhr, der dritte Abend ſtatt. Zum Vortrag gelangen die Streichquar 
tette Op. 18, Op. 93 F=Moll, Op. 135 F=Dur. 
— Liebesleben der Tiere und Pflanzen. Der Vorverkauf für dieſen 
wundervollen Filmvortrag, der vom 23. bis 26. Februar im Kleinen 
Haus des Landestheaters läuft, findet an der Kaſſe des Kleinen Hauſes 
und am Verkehrsbüro ſtatt. Auch für dieſen Film werden nur 
            nume=
rierte Karten ausgegeben. Jugendliche unter 18 Jahren ſind von dem 
Beſuch ausgeſchloſſen. — Mitglieder der Volkshochſchule erhalten ihre 
Karten zu bedeutend ermäßigtem Preiſe in der Kaſſe der Volkshoch= 
Staatspolitiſche Tagung. Da die Anmeldungen auf das 
            Rund=
ſchreiben der Zentralſtelle für Volksbildung erfreulich zahlreich 
            eingelau=
fen ſind, iſt das Zuſtandekommen der Tagung geſichert. Der Dozent an 
der Deutſchen Hochſchule für Politik Dr. Th. Hauß aus Berlin 
            be=
handelt „Die innerpolitiſchen Fragen Deutſchlands” in vier Einzelvor 
trägen. Nächſten Samstag ſpricht er über die hiſtoriſchen Fundamente 
es deutſchen Staatsweſens, nachmittags über die Kriſis des Staates 
(Parteien, Verwaltung, Wirtſchaft). Am Sonntag vormittag über die 
ſoziale und kulturelle Struktur der deutſchen Geſellſchaft und 
            nachmit=
tags über die Formkräfte der deutſchen Erneuerung. Anmeldungen 
werden bei Entrichtung einer Hörergebühr von 3 Mark im Büro der 
Zentralſtelle" für Volksbildung, Mathildenplatz 17, Hof rechts, 
            ange=
nomnten 
Städt. Akademie für Tonkunſt. Um in ſeinen Vorträgen über 
die muſikaliſche Formenlehre mit Analyſen an Meiſterwerken auch 
            ein=
mal einen Einblick in die Werkſtatt eines unſerer modernſten Meiſter
 zu Grunde legen. Das Werk wurde, wohl in erſter Linie wegen ſeine 
Textes, bei ſeiner Taufe am Stuttgarter Landestheater von einer 
            ſtar=
ken Oppoſition begrüßt, die auch bei der Erſtaufführung in der 
            Geburts=
ſtadt des Komponiſten, in Frankfurt a. M., in die Erſcheinung trat. 
Seitdem hat das Werk aber an einer Reihe von Bühnen große Erfolge 
erzielt. is will nichts weiter ſein als eine Burleske, und muß als 
ſolche bewertet werden. Dr. Bodo Wolf wird es bei ſeiner großen 
Kenntnis auch der modernſten Literatur, geſtützt von ſeinem 
            meiſterhaf=
ten Klavierſpiel, ſicher in hervorragender Weiſe verſtehen, in dieſes 
vielumſtrittene Werk einzuführen. Allen, die der modernen Muſik 
näher kommen wollen, ſei deshalb der Beſuch dieſes Vortrags 
            beſon=
ders empfohlen. Der Vortrag beginnt abends 347 Uhr, im Saale der 
Städt. Akademie; Karten im Sekretariat der Städt. Akademie, 
Volkshochſchule. Die Vorleſung des Herrn Dr. Corwegh wird 
am Mittwoch, den 20. Februar, um 7 Uhr, beginnen, um die Teilnahme 
am Lichtbildervortrag des Herrn Profeſſor Klemm um 8 Uhr zu ermög 
lichen. Aus dem gleichen Grunde fällt die Vorleſung des Herrn Prof. 
Praetorius aus. Am Donnerstag beginnt Herr Dr. Corwegh gleichfalls 
um 7 Uhr. Zum Film: „Liebesleben der Pflanzen und Tiere”, 23. und 
24. Februar, im kleinen Hauſe, ſind Karten in der Geſchäftsſtelle zu 
            er=
mäßigten Preiſen zu haben. 
Bühnenvolksbund. Unſere Mieten 21 und 22 werden Dienstag, 
Mittwoch und Donnerstag bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm 
            er=
hoben. Zahlung möglichſt vormittags. 
— Die Hauptverſammlung der Vereinigten Darmſtädter Männer= 
Gefangvereine am 16. Februar 1924 im Goldenen Hirſch Schloßgraben. 
war von allen Vereinen gut beſucht. Der erſte Vorſitzende, Herr Nebe, 
gab in beredten Worten einen fachlich zuſammengeſtellten Jahresbericht. 
Die mißlichen Zeitverhältniſſe zwangen den Vereinen, wie auch der Ver 
einigung ſelbſt, mancherlei Einſchränkung auf; gerade deshalb könne 
aber die Vereinigung mit Genugtuung auf den Abſchluß des 
            Geſchäfts=
jahres, den Liederabend, zurückblicken. Dem Vorſtand wurde von allen 
Anweſenden ehrlicher Dank zu Teil. Der neue Vorſtand ſetzt ſich wie 
folgt zuſammen: 1. Vorſ. Herr Wilh. Bitter, Orthſches Männerquartett, 
2. Vorſ. Herr Mart. Schäfer, Männerquartett Loreley, Rechner Herr 
Kilian, Sängerluſt und den Beiſitzern: Herr Baſtian, Frohſinn, Herr 
Schwarz, Harmonie, Herr Fiſchbein, Liederhalle, Herr Karg, Teutonia. 
Herr Bitter gab noch allen Vertretern mit auf den Weg, im neuen 
Geſchäftsjahr prinzipiell das zu pflegen, was ſeinerzeit zur Gründung 
den Maſſengeſang! Hierzu bedarf der 
der Vereinigung beitrug 
Vorſtand der Mitarbeit der Herren Dirigenten und geht von hier aus 
an dieſe Herren die herzliche Bitte, der Vereinigung ihren Rat und ihr 
Können in weitgehendſtem Maße zu widmen.
 * Märchenfilm: Der verlorene Schuh. 
Die hier noch wenig gezeigte Gattung der Filmkunſt, der 
Märchenfilm, wird uns eben im Union=Theater, in 
der Rheinſtraße mit dem „Verlorenen Schuh” vorgeführt. Unſer 
ſchönes, altes Märchen vom Aſchenputtel iſt hier der Handlung 
            zu=
grunde gelegt. Aus einer geſchickten Miſchung von wohlgelungener 
Nokokoſtimmung mit märchenhaftem Zauberſpuk iſt in neuem Gewand 
ein Märchen geworden, das ſich nicht nur an die Kleinen, vielmehr an 
die Erwachſenen wendet, die hier Genuß finden an einer hervorragenden 
Technik der Aufnahmen und einer, ich ſage gern: vorbildlichen Spiel 
leitung des Ganzen. Erſtaunlich iſt das nicht, wenn wir leſen, daß das 
Spiel und ſeine Leitung ein Werk des bekannten feinſinnigen Kenners 
des deutſchen Rokoko, Dr. Ludwig Berger, iſt. Kluges Zuruckhalten der 
Ausſtattungsmittel, die nirgends durch ein Zuviel die Handlung beein 
trächtigen, und geſchickte Folge der einzelnen Bilder, die ohne 
            aufdring=
liche Wirkung die Spannung und das Intereſſe gleichlaufend rege 
            hal=
ten. Das typiſch Märchenhafte iſt mit ſeiner dichteriſchen Geſtaltung 
beſonders wohlgelungen, vor allem in der Vielſeitigkeit der Patin 
(Frieda Richard), die als guter Geiſt (im Märchen iſt es die Fee) die 
böſe Sache zum guten Ende führt und aus dem Aſchenputtel eine 
            rich=
tige Königin werden läßt. Dazu die Szenen mit den drei Bettlern, der 
unheimliche Kutſcher, der das Aſchenputtel zum Ball ins Königsſchloß 
fährt, die Geheimniſſe des Friedhofs und der Mühle. Die Viſion des 
nächtlichen Ballfeſtes auf dem Friedhof, zu den leiſen Klängen der von 
unſichtbarer Hand geſpielten Orgel, gehört zum Schönſten, das man 
im Film ſehen kann. Ueberhaupt iſt dieſer Film ein gutes Beiſpiel 
            da=
für, was die Aufgaben eines guten Spielfilms ſind und was er heute zu 
leiſten vermag, aber auch dafür, wie weit ſeine Grenzen gehen dürfen. 
An dieſem Märchenfilm gemeſſen, erkennt man die Minderwertigkeit 
der meiſten anderen Filme, bei denen die einbezogene Myſtik gänzlid 
ſtimmungslos nur dem Zweck billiger Effekte dient. — Die Rolle des 
„Aſchenputtels” wird von Helg Thomas mit aller Anmut und 
            Lieb=
lichkeit, wie es verlangt wird, wiedergegeben. Wenn ſie die Linſen 
            au=
der Aſche lieſt und die Tauben ſie helfend umſchwärmen, iſt ſie nicht 
anders, als unſere Kinderphantaſie ſie früher geſehen hatte. Ihre böſe 
Stiefmutter wird von Lucie Höflich mit aller Routine der großen 
Künſtlerin geſpielt. Gertrud Eyſold zeigt ſich leider nur in der 
kleinen Rolle der Rauerin. Der verliebte Erbprinz, dem es ſo ſchwer 
gemacht wird, die Beſitzerin des verlorenen Schuhs zu finden, findet in 
Paul Hartmann einen guten Vertreter, wie hier alle Rollen in 
            be=
währten Künſtlerhänden liegen. Wie Rokokoſchnörkel dekorativ wirken 
die komiſchen alten Tanten des Prinzen neben der Härte der Stiefmut= 
-Vig. 
ter und ihren zänkiſchen Töchtern.
 *Tiederabend in Eberſtadt. 
Dem Volke gilt es und der Jugend! 
Am Sonntag fanden ſich die Eberſtädter Geſangvereine zu ihrem 
fünften Liedertag zuſammen. Das beweiſt, daß nach wie vor 
bei ihnen der Wille zur Einmütigkeit auf dem Gebiete der edlen 
            Sanges=
kunſt beſteht. In dieſem Jahre wirkten folgende Vereine mit: 
            Geſang=
verein „Germania” (Dirigent Herr Metzner=Darmſtadt), 
            Geſang=
verein „Sängerluſt (Herr Bönig=Darmſtadt), Geſangverein „
            Froh=
ſinn” (Herr W. Pfeiffer=Eberſtadt), Geſangverein „
            Männerquar=
tett Harmonie” (Herr Knöß=Eberſtadt) und Arbeitergeſangverein 
„Laſſalia” (Herr Dr. Wenz=Darmſtadt). 
Der Liederabend ſollte ſelbſtverſtändlich kein Konkurrenzſingen ſein, 
ſondern ein Volksliederabend im wahrſten Sinne des Wortes. Das 
betonte auch der Leiter des Abends, Herr Heinz Hch. Roth, der u. a 
auf die ſchwierigen Verhältniſſe hinwies, mit denen die Vereine ſeither 
zu kämpfen hatten. Wenn es ihnen gelungen wäre, über dieſe ſchwere 
Zeit hinwegzukommen, ſo ſei dies nicht zuletzt dadurch möglich geweſen, 
daß das einigende Band der Lieder die Sänger immer wieder 
            um=
ſchloſſen habe. Im vergangenen Jahre ſei einmal in rauher 
            Wirklich=
keit die Probe auf das Exempel gemacht worden, daß alle die ſchönen 
Sprüche von der Kraft des Liedes und echter Sangesbrüderſchaft keine 
leere Phraſen ſind. Die alljährlichen Liederabende ſeien ſchon ein ſolch 
eiſerner Beſtandteil in der Reihe der Vereinsveranſtaltungen, eine ſolch 
köſtliche Perle in der goldenen Kette aller volskbildneriſchen 
            Beſtrebun=
gen geworden, daß es dem Wunſch der geſamten Einwohnerſchaft 
            ent=
ſpräche, wenn dieſe ſchöne Gepflogenheit auch in Zukunft beibehalten 
werden möge, als echte Pflegeſtätte deutſcher Volkskunſt und Poeſie. 
Was die künſtleriſche Höhe der Darbietungen anbelangt, ſo kann 
es ſich hier nicht darum handeln, Kritik zu üben. Das widerſpräche 
ganz dem Geiſte und Zwecke eines ſolchen Liederabends. Nur ſo viel 
ſei bemerkt, daß durchweg gute Leiſtungen geboten wurden und daß ſich 
alle Darbietungen tatſächlich auf einer bemerkenswerten Höhe bewegten, 
die der Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Vereine das beſte Zeugnis aus 
ſtellt. Alles in allem bewies der Abend, daß die Pflege des 
            Männer=
geſangs in Eberſtadt in guten Händen liegt und die Vereine durchweg 
über gutes Stimmaterial verfügen. 
Zur Verſchönerung des Abends hatte ſich ein Quintett des Muſik 
vereins „Edelweiß” (die Herren Seeh, Gg. Pfeiffer, Michel Pfeiffer 
Krämer und Schäfer) zur Verfügung geſtellt, das durch klaſſiſche 
            Kon=
zertvorträge die geſanglichen Darbietungen wirkſam umrahmte.
 — Mieterverein und Grundſteuer. Zu dem Bericht in Nr. 48 wird 
uns von rechtskundiger Seite eine längere Darlegung eingeſandt der 
wir nachſtehendes entnehmen: Die Regelung des Mietzinſes durch da 
Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft verſtößt mehrfach gegen 
das Reichsmietengeſetz. § 3 des letzteren ſpricht von Zuſchlägen zur 
Grundmiete”, das Miniſterium von Zuſchlägen zur „Friedensmiete‟. 
Sehr weſentlich iſt die Abweichung von der geſetzlichen Vorſchrift, 
            wo=
nach die Steuern uſw. auf die Mieter umgelegt werden, ſtatt 
ſie als Betriebskoſten in den Zuſchlägen für ſolche zur 
            Grund=
miete zu verrechnen. § 4 RMG. beſtimmt ausdrücklich: ,Betriebskoſten 
ind für das Haus zu entrichtende Steuern, öffentliche Abgaben ... 
Es handelt ſich alſo um eine Mußvorſchrift. Es iſt auch 
            unrich=
tig, wenn das Miniſterium das Recht zur Abweichung aus § 22 RMG. 
herleitet. Dieſes beſtimmt: „Die oberſte Landesbehörde kann anord 
nen, daß die Berechnung der geſetzlichen Zuſchläge in beſtimmten 
            Ge=
meinden oder Gemeindeteilen nach anderen Grundſätzen erfolgen ſoll, 
als im Geſetze vorgeſchrieben iſt, insbeſondere, daß die Zuſchläge für 
einzelne Mieträume beſonders zu berechnen ſind‟. Hieraus ergibt ſich, 
daß eine andere Berechnung nur ausnahmsweiſe für beſondere 
Verhältniſſe — man denke z. B. an Badeorte, Prachtſtraßen, Kolonien 
gemeinnütziger Bauvereine, Arbeiterkolonien uſw., wvo die beſonderer 
Umſtände eine andere Regelung zweckmäßig erſcheinen laſſen — vom 
RMG. zugelaſſen iſt, nicht aber allgemein für den ganzen 
Umfang des Freiſtaates. Die Ermächtigung zur 
            Einſchrän=
kung iſt für beſondere Verhältniſſe erteilt, nicht aber allgemein für 
eine Abänderung der 88 3 flg. des Geſetzes. Auch das heſſiſche Geſetz 
vom 17. Januar 1924 (außerordentliche Steuer vom Gebäudebeſitz) ſteht 
mit dem RMG. in Widerſpruch. Die Rechtsgültigkeit dieſes heſſiſchen 
Geſetzes, ſowie jener Verordnungen muß alſo, ſoweit die 
            Abwäl=
zung der Steuern auf die Mieter vorgeſchrieben iſt, 
ernſtlich bezweifelt werden. Ganz gleichgültig iſt es 
            übri=
gens, ob der Reichsarbeitsminiſter ſeine Zuſtimmung zur Anwendung 
des § 22 RMG. erteilt hat, da auch er kein Recht hat, die betreffenden 
Vorſchriften des RMG. abzuändern. 
L. V.A. Die für lungenkranke Männer beſtimmte Ernſt=Ludwig= 
Heilſtätte bei Sandbach i. O., die ſeit Ende Oktober vor, Js. 
            geſchloſ=
ſen iſt, wird vorausſichtlich Anfang kommenden Monats wieder eröffnet 
Die Eleonovenheilſtätte bei Winterkaſten für lungenkranke Frauen iſt 
ſtändig in Betrieb. Die Göttmannſche Heilſtätte in Reichelsheim i. O. 
die ebenfalls nur weibliche Kranke aufnimmt, wrd am 18. ds. Mts. 
            wie=
der eröffnet. Anträge von indalidenverſicherten lungenkranken Männern 
und Frauen auf Durchführung einer Heilſtättenkur ſind durch 
            Vermitt=
lung der zuſtändigen Krankenkaſſe bei der Landesverſicherungsanſtal= 
Heſſen in Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 34, zu ſtellen. Die drei 
            Heilan=
ſtalten nehmen auch Selbſtzahler auf. Ueber die Aufnahmebedingungen 
erteilen die einzelnen Heilſtättenverwaltungen nähere Auskunft. 
. Wuchergericht. Preistreiberei beim Verkauf von Vollmilch fäll 
der Landwirt Georg Müller 8. Ehefrau von Eberſtadt zur Laſt 
und trug ihr Verurteilung zu 1 Woche Gefängnis, nebſt 200 Goldmart 
Geldſtrafe, evtl. weitere 20 Tage Gefängnis ein. Außerdem wurde die 
Veröffentlichung des entſcheidenden Teiles dieſes Erkenntniſſes mittels 
Anſchlags an der dortigen Ortstafel auf Koſten der Angeklagten 
            ange=
ordnet. Sie hatte im Dezember v. Js. bei einem feſtgeſetzten 
            Höchſt=
preis von 28 Pfg. für das Liter, mehreren Kunden 50 Pfg. 
            abgenom=
men und will über die Feſtſetzung in Unkenntnis geweſen ſein, was 
durch Zeugenausſage des Gendarmen widerlegt wurde. Mit Rückſicht 
auf wichtige Belange der Allgemeinheit erſchien jenes Strafmaß 
            er=
forderlich, da gerade auf dem Gebiete der Milchverſorgung beſonders 
bedauerliche Verhältniſſe obwalten. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die bierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſk. 
— Auf die laut Anzeige am 21. ds. Mts. ſtattfindende 
            Verſamm=
lung der aus Elſaß=Lothringen Vertriebenen 
machen wir beſonders aufmerkſam. Das Weiterbeſtehen der hieſigen Orts 
gruppe des elſ.=lothr. Hilfsbundes iſt in Frage geſtellt, die Anteilnahme 
der betr. Kreiſe und das Erſcheinen zahlreicher Mitglieder bei der 
            ent=
ſcheidenden Verſammlung iſt dringend erforderlich. 
=Vortrag. Am Donnerstag, den 21. Febr., abends, findet im 
Saalbau ein öffentlicher Vortrag von Herrn Dr. med. Rhaban Liertz 
über: „Der Fortpflanzungstrieb. — Das ſexuelle Problem unſerer Zeit. 
Die moderne Ehe” ſtatt. (Siehe Anzeige.) 
Aus den Parteien. 
Deutſche Volkspartei. Politiſcher Abend. Der 
nächſte Politiſche Abend unſerer Ortsgruppe wird am Mittwoch, den 
27. Februar, abends 8 Uhr, bei „Sitte” ſtattfinden. Wir bitten alle 
Parteimitglieder, namentlich auch unſere ausgewieſenen Parteifreunde 
ſich wiederum recht zahlreich an dieſer Veranſtaltung beteiligen und ſich 
daher den 27. Februar, abends, freihalten zu wollen. 
Deutſche Volkspartei. Wie verweiſen erneut auf die am 
heutigen Dienstag, abends 8 Uhr, im „Saalbau” ſtattfindende 
öffentliche Verſammlung des hieſigen Schutzverbandes der 
Hypothekengläubiger, in der Herr Oberlandesgerichtspräſident 
Dr. Beſt ſprechen wird. Bekanntlich haben wir mit Rückſicht auf dieſe 
Veranſtaltung von der Abhaltung einer unſererſeits bereits 
            vorbereite=
ten öffentlichen Kundgebung zur Aufwertungsfrage Abſtand genommen. 
Eine Beteiligung unſerer Parteifreunde an der heutigen Veranſtaltung 
kommt um ſo mehr in Frage, als auch ein Vertreter von uns zur 
            Auf=
wertungsfrage in der Ausſprache, das Wort ergreifen wird. 
Deutſche Volkspaxtei. Die in den letzten Tagen im 
Beerfeldener Bezirk in Unter=Sensbach, Falkengeſäß und 
Schöllenbach durch Oberreallehrer Kahl abgehaltenen 
            Verſamm=
lungen erfreuten ſich zahlreichen Beſuches und aufmerkſamer 
            Zuhörer=
ſchaft und haben dazu beigetragen, die früher in dieſen Orten vorhandene 
Zugehörigkeit zu der Nationalliberalen Partei auch für die Deutſche 
Volkspartei nen zu wecken und zu feſtigen. Verſammlungen in einigen 
weiteren Orten, wie Gammelsbach, Airlenbach und Ober=Sensbach ſollen 
demnächſt folgen. Herr Generalſekretär Kollbach weilte in der 
            ver=
gangenen Woche bei mehueren Ortsgruppen im Kreiſe Dieburg. 
Parlamentariſches. 
* Dem Landtage ſind folgende Anfragen des Abgordneter 
Schreiber zugegangen: I. Räumung von 
            Dienſtwoh=
nungen 1. Iſt der Regierung bekannt: a) daß viele Beamte ohne 
Wohnung ſind, bzw. die ihnen zuſtehende Dienſtwohnung nicht beziehen 
können, weil letztere noch von ihrem im Ruheſtand befindlichen 
            Vor=
gänger bezogen iſt; b) daß hierdurch ſchwere dienſtliche Nachteile 
            ent=
ſtehen? 2. Welche (chritte hat die Regierung bis jetzt unternommen 
oder gedenkt ſie noch zu unternehmen, um dieſen Mißſtand zu beſeitigen 
Iſt ſie insbeſondere bereit, die jetzt durch die Auflaſſung von Aemtern 
freilverdenden Räuyie zum Unterbringen von penſionierten Beamten 
bereitzuſtellen und dadurch die benötigten Dienſtwohnungen 
            freizu=
machen? I 
Vewaltungsreform: Wie weit ſind die 
            Vor=
arbeiten der Regietung zur Verwaltungsreform gediehen?
 * Arheilgen, 17. Febr. Am letzten Donnerstag rückte die 
            fran=
zöſiſche Wache vom hieſigen Rathauſe ab, und abends wurde 
die Fahne der Rheiniſchen Republik eingezogen. Am Freitag wurd 
aber erneut durch die Ortsſchelle bekanntgegeben, daß die Nachtiverre 
von abends 6 Uhr bis früh 6 Uhr unverändert weiterbeſteht. 
            Ueber=
tretungen dieſer Anordnung werden Strafen für die Gemeinde und für 
die betreffenden Uebertreter zur Folge haben. — Dieſer Tage wurde an 
dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß hier die Wirtſchaftsbetriebe viel 
fach ihre Geſchäfte geſchloſſen haben. Dagegen entſtehen hier fortgeſetzt 
neue Lebensmittel= und Kolonialwarengeſchäfte, und auch Schuh= und 
Sporthäuſer eröffnen gegenwärtig ihre Lokale, ſo daß es der hieſigen 
Einwohnerſchaft immer leichter gemacht wird, ihre ſämtlichen 
            Bedürf=
niſſe am hieſigen Platze einzukaufen. 
RBalkhauf,en 16. Febr. Unfall. Ein mit ſechs Perſonen 
            beſetz=
tes Auto, das vom Felsberg kam, ſtürzte dieſer Tage ſo heftig ein 
Böſchung hinunter, daß das Auto vollkommen zertrümmert wurde, 
Die Inſaſſen wurden glücklicherweiſe nur leicht verletzt. 
R. Zwingenberg, 17. Febr. Vorgeſtern nachmittag fiel der in den 
50er Jahren ſtehende Fuhrmann Karl Wolf, von hier beim Heuum 
laden in der Scheuer des Gaſthauſes „Zur Krone” vom Wagen he 
unter und erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er ſtarb. Er war 
verheiratet und Vater mehrerer Kinder. 
Gernsheim, 17. Febr. Bei ſtarker Beteiligung fand die 
            Ver=
ſteigerung der hieſigen Wald= und Feldjagd ſtatt. Es wurde ein 
            jähr=
licher Pachtpreis von 25 000 Mk. erzielt. 
— Roßdorf, 17. Febr. Geſtern abend deranſtaltete der 
            Männer=
geſangverein „Konkordia”, unter ſeinen Mitgliedern einen 
Familienabend mit Geſang, Theater und Konzertvorträgen. 
            Beſonder=
wurde dem Dirigenten, Herrn Lehrer Hackemer, für die ſuunderbarei 
Geſänge des Vereins gedankt, da er den Verein auf ſeine Höhe gebrad 
hat. Große Heiterkeit erregte das Theaterſtück „Die Holzverſteigerung” 
die Zither= Mandolinen= und Lautenvorträge, ebenſo die einzelner 
Soleſtücke für Geſang der Herren Treupel, Jäger, Krämer, Koop und 
Itzel wurden mit großem Beifall aufgenommen. 
r. Babenhauſen, 17. Febr. Der hieſige 
            Stenographenver=
ein Stolze=Schrey hielt am Samstag, 16. Febr., ſein 23. 
            Stif=
tungsfeſt im Gaſthaus „Zum Löwen” ab. Daß der kleine Verein 
ſich eines guten Rufes in unſerem Städtchen erfreut, bewies die rege 
Teilnahme an der Veranſtaltung. Nach mehreren wohlgelungenen Vor 
trägen der verſtärkten Lautzſchen Kapelle und einem von Frl. Eliſabet! 
Pilzer ſehr gut geſprochenen Prolog fand die 
            Preisvertei=
lung vom letzten Vereinswettſchreiben ſtatt. Das Ergebnis war ſehr 
befriedigend und zeigte deutlich auch dem Laien, daß tüchtig gearbeite 
wurde. Von 35 Schreibern konnten in den Abteilungen von 60—180 
Silben 24 mit Preiſen bedacht werden. Der Tanz, der, wie üblich, mi 
einer Polonaiſe eingeleitet wurde, brachte viel Abwechſelung und aller 
hand Ueberraſchungen. Erſt am frühen Morgen trennten ſich die 
            Teil=
nehmer mit dem Bewußtſein, unter Kurzſchriftlern einige angenehme 
Stunden verlebt zu haben.
 empfänger iſt auf Montag, den 18., für die Tarifholzempfänger 
auf Dienstag, den 19. Februar, von der hieſigen Bürgermeiſterei 
            feſt=
geſetzt worden. 
r. Schaafheim, 17. Febr. Die hieſige Bürgermeiſterei gibt bekannt, 
daß am Donnerstag, den 21. Febr., und am Montag, den 25. Febr., 
im Schanfheimer Gemeindewald Nutzholzverſteigerungen 
ſtattfinden werden, Beginn der Verſteigerung jedesmal 10 Uhr 
            vor=
mittags. 
Erzhauſen, 17. Febr. Der von dem Geſangberein „Sän 
gerbund” und Turn= und Sportgemeinde veranſtaltete Ball verlief 
in harmoniſcher Weiſe. Punkt 8 Uhr eröffnete die Zivilkapelle ein 
halbſtündiges Künſtlerkonzert, dann nahm die Tanzbeluſtigung ihren 
Anfang. Den Beſuchern entflohen die Stunden zu raſch, da für 
            reich=
liche Unterhaltung Sorge getragen war. Beſonders hervorzuheben 
war der Schwank „Jettes Landsleute in der Küche (oder die 
            Teufels=
küche)”. — Wir weiſen heute ſchon auf den am 2. März ſtattfindenden 
Theaterabend hin, wo zur Aufführung gelangt: „Blous e Moad”. 
* Langen, 17. Febr. Einbruch ins Rathaus. In einer 
der letzten Nächte drangen unbekannte Diebe in das hieſige Rathaus ein 
und ſtatteten der darin untergebrachten Städtiſchen Sparkaſſe einen 
Beſuch ab. Den Eindringlingen fielen zirka 70 Billionen in die Hände. 
Seligenſtadt, 16. Febr. Unfall. Beim Holzfällen im Walde 
wurde ein in den Der Jahren ſtehender Arbeiter Köhler ſo ſchwer 
verletzt, daß er hoffnungslos in dem Kreiskrankenhaus daniederliegt. 
Offenbach, 17. Febr. Unſere Stadtverwaltung hatte am 24. Jan. 
eine Verordnung erlaſſen, worin die Zahlung der Staats= und 
Gemeindegrundſteuer durch die Pächter von Ackerland und 
Kleingärten geregelt war. Sie ſtützte ſich auf die Kleingarten= und 
Kleinpachtlandordnung vom 31. 7. 1919 über die Feſtſetzung von 
Pachtpreiſen für Kleingärten und teilte das Pachtland 
in drei Lagen ein. Für das Quadratmeter im inneren Ring ſollte 3.5. 
im mittleren Ring 2.5 und im äußeren Ring 1.5 Goldpfennig von den 
Pächtern bezahlt werden. Die Pächter erhoben dagegen in einer 
            ſtark=
beſuchten Verſammlung Widerſpruch, und nun verordnet die 
            Verwal=
tung in einer zweiten Verfügung, daß die Pächter nur ſoviel an 
Grundſteuern zu zahlen haben, als den Beſitzern für das verpachte 
Land auferlegt wird. 
Das Amtsgericht Seligenſtadt gibt 
öffentlich bekannt, daß das Schöffengericht Seligenſtadt die Ehefrau 
des Landwirts Georg Philipp Küchler I. zu Dudenhofen wegen 
Milchfälſchung durch Zuſatz von Waſſer zu einer Geldſtrafe 
von 500 Goldmark verurteilt hat. 
Mainz, 17. Febr. Verhaftet. Wegen Unterſchleife wurd 
noch ein Angeſtellter des hieſigen Reichsvermögensamtes verhaftet. Auch 
ein hieſiger Unternehmer ſoll in die Angelegenheit verwickelt ſein. 
8 Vilbel, 17. Febr. Im hieſigen Gemeinderat wurde 
            an=
läßlich der Frage der Schließung des Nebenbahnhofes Vilbel auch die 
Frage der Eingemeindung nach Frankfurt aufgeworfen. 
Unter anderem kam deutlich zum Ausdruck, daß, wenn die heſſiſche Re 
gierung die Intereſſen Vilbels nicht beſſer und energiſcher vertrete, die 
Frage der Eingemeindung nach Groß=Frankfurt immer mehr akut 
werde. Die geplanten Umbauten ſollen bis zum Abſchluß der 
            Verhand=
lungen zurückgeſtellt werden. — Die Schulſpeiſung ſoll nach 
Möglichkeit noch weiter durchgeführt werden. An der Schießhalle ſoll 
Kurgelegenheit und in der Nidda Badegelegenheit beſchafft werden. 
Nieder=Wöllſtadt, 17. Febr. Einen tragiſchen Tod fand ein 
Sargträger hier. Der Schmiedemeiſter Phil. Peppler, der bei einem 
Leichenbegängnis mit am Sarge trug, wurde von einem Herzſchlag ge 
troffn und fiel tot zu Boden; dabei kam er unter den Sorg zu liegen. 
O Trais a. d. Lumda, 17. Febr. Der Provinzialausſchuß Oberheſſen 
hat dem Einſpruch gegen die Bürgermeiſterwahl wegen eine= 
Formfehlers ſtattgegeben und die Wahl für ungültig erklärt. Es muß 
alſo eine Neuwahl ſtattfinden.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Februar 1924
 Sport, Spiel und Turnen. 
nur übertroffen wurde von dem tiefen Gebrumm des ſilberglänzenden 
Deginn der Deutſchlandfahrt. Abusrennwagens der Fafag, der der Oberleitung für die nächſte Ctappe 
der Fahrt zur Verfügung geſtellt war, die Muſik übertönte, ſo blieben
 103 Fahrer geſtartet. — Sportbegeiſterung in Köln und Frankfurt. 
Die Schwierigkeiten der erſten Tagesſtrecke. 
Von unſerem Sonderberichterſtatter Siegfried Doerſchlag. 
Frankfurt a. M., 17. Februar. 
Das war ein Auftakt zu Deutſchlands größtem Motorradwettbewerb, 
der 3008 Kilometer langen 17tägigen Deutſchlandfahrt, wie ihn 
            deut=
ſcher Kraftradſport bisher noch nicht erlebt hat. Der Neumarkt in Köln 
menſchenbeſetzt trotz der frühen Morgenſtunde, — die Straßen umſäumt 
von Zehntauſenden von Zuſchauern — Jubel, echte, frohe, rheiniſche 
Sportbegeiſterung in aller Augen. Inmitten des Sportplatzes, dem 
Kölner Neumarkt, ein Podium, von dem aus der Regierungspräſident 
Graf Adelmann eine Anſprache hält. Glückwunſch den Fahrern 
und ein Willkommen der Regierungsbehörden am deutſchen Rhein. 
Dann ein paar kurze kernige Worte des nimmermüden Fahrtleiters, 
Oberingenieur Jockel=Köln, — luſtige, flirrende Weiſen einer 
            Muſik=
kapelle —; plötzlich ein Durchſchwirren der Luft: 1000 Brieftauben ſind 
aufgelaſſen worden. Und dann, auf ein Flaggenſignal plötzlich, 
            Ma=
ſchinengewehrſchnellfeuer gleichklingend, das Aufheulen von 103 
            Moto=
ren. Dann endlich — um 8.40 Uhr — das Startzeichen, gegeben vom 
Kölner Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer. Die Stille der aus dem 
Schlaf erwachenden Kölner Straßen durchbraufen 103 Maſchinen, die 
in geordneter Reihe von einem Führungswagen bis an die Peripherie 
der Stadt gebracht werden. Dann freie Bahn — ſtaubaufwirbelnd, 
heulend, kläffend, knatternd, kreiſchend ziehen ſie hinaus auf den langen 
Weg, gefolgt von einem Rudel Begleitwagen der Oberleitung, der 
Preſſe, von Schlachtenbummlern. 
Kalter, aber trockener Morgen. Die Straßen zunächſt ſtaubig, ſo 
daß die Kolonnenfahrer ſchon nach wenigen Kilometern ſchwarz ſind im 
Geſicht und ſtaubüberkruſtet. Vorbildlich die Organiſation. Immer 
wieder Wegweiſe=Schilder des Aggrippina=Konzerns, der ſich als 
            Ver=
ſicherungsgeſellſchaft des A. D. A. C. um das Zuſtandekommen der 
            Deutſch=
landfahrt und um deren Organiſation beſonders verdient gemacht hat, 
von Allright= und von Continental=Pneumatik. Und dennoch konnte man 
ſich verfahren. Wir erfuhren,s am eigenen Leibe. Nach glatter 
            Durch=
fahrt durch die erſte franzöſiſche Kontrolle am Ausgang des beſetzten 
Gebietes bei Siegburg ſperrte die zweite franzöſiſche Zollwache bei 
            Wie=
dereintritt ins beſetzte Gebiet in Freilingen unſerm Preſſewagen, einer 
komfortablen, von der Aggrippina zur Verfügung geſtellten Limouſine, 
Len Weg. Unſer Wagen hatte das ganze Feld überholt. Die Poilus in 
Freilingen ſtellten ſich unwiſſend, ließen uns aber paſſieren und — 
wieſen uns einen falſchen Weg. Zwei Motorradbeiwagenfahrer, Peter 
Viſé auf Harley=Davidſon und Gaul auf Blackburne, die ſich mit 
            ver=
blüffender Fahrtechnik über die Eisſtraßen des Weſterwaldes 
            hinüber=
gearbeitet hatten, und die mit weitem Vorſprung an der Spitze der 
Kolonne lagen, folgten uns — und machten auf falſcher Straße über 
Montabaur einen Umweg von über 15 Klm. Im 80 bis 90=Klm.=Tempo 
jagten ſie die Geradſtrecken entlang, ſo daß ſie und unſer Preſſewagen 
bei Limburg, nunmehr auf die richtige Straße einbiegend, immer noch 
an der Spitze des Feldes lagen, das hier ſchon weit in die Länge 
            ge=
zogen war. 
Man hatte geglaubt, der Taunus böte die größten Schwierigkeiten. 
Weit gefehlt. Zwar gabs im Taunus auch vereiſte Bergſtraßen — und 
was für welche! —, die von vielen Fahrern zu Fuß, die Maſchinen 
ſchiebend, genommen wurden, weil die Hinterräder auf dem Glatteis 
nicht griffen, aber die Kardinalprobe hatten die Deutſchlandkämpen 
            un=
erwarteterweiſe im Weſterwald zu beſtehen. Da gab es bei 
            Höchſten=
wald eine Steigung mit felgendem ſteilem Gefälle, die Akrobaten am 
Steuer verlangte. Wohl einen halben Meter tief waren die völlig 
            ver=
eiſten Gleiſe. Wer vom verharſchten Schnee des unendlich ſchmalen, 
ſpurendurchquirlten Mittelwege abglitt, ſtürzte unweigerlich. Dennoch 
paben es die meiſten Fahrer geſchafft. Die Sportfreunde aus den 
            Be=
gleitwagen und die Einheimiſchen an der Strecke leiſteten tatkräftige 
Schiebehilfe. (Dafür bedurfte es dann einer Schiebehilfe von zwei 
Dutzend Ortsanſäſſigen, um die Begleit= und Fahrtleitungswagen den 
Sisberg hinauf zu bekummen!) — Aehnlich, wenn auch nicht ganz ſo 
chlimm, war,s bei Eſch im Taunus. Hier war die ſich ſteil aufwärts 
windende Straße glatt wie eine Nodelbahn. So ſtellte denn dieſe erſte 
der 17 Tagesetappen an die Fahrer bereits ſehr erhebliche 
            Anforderun=
gen, nicht minder natürlich an das Maſchinen= und Reifenmaterial. 
Bewundernswert auch, was die kleinen Maſchinen auf der ſchweren 
Strecke Köln—Frankfurt leiſteten. Weit vor Ablauf ihrer Höchſtzeit, 
und pünktlich wie am Schnürchen; waren Bekamo und die beiden 
D. K.W.=Maſchinen zur Stelle. Den Tagesrekord leiſteten ſich heute 
zwei Auslandsmaſchinen, darunter eine mit Beiwagen. Es waren 
            Mo=
torräder der ſtärkſten Klaſſe. Einſchränkend muß hier geſagt werden, 
daß die Deutſchlandfahrt ja kein Nennen iſt, ſondern daß jede Maſchine, 
ihrer Stärke entſprechend, eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit zu erzielen 
hat, deren Unter= und Ueberbietung in gleicher Weiſe mit Strafpunkten 
geahndet wird. Ebenſo wie alle Reparaturen plombierter 
            Maſchinen=
teile vönaliſiert werden. 
Der Berliner Mabeco=Fahrer kam als erſter Fahrer auf einer 
            deut=
ſchen Maſchine an dritter Stelle ein. Ernſt Lehmann jun. auf D.A.W. 
hatte bitteres Pech. Kurz vor Frankfurt warf ihm ein Junge einen 
Knüppel ins Rad, der eus dem Hinterrad Speichen herausriß. Dadurch 
ſam der bis dahin abſolut regelmäßig gefahrene Lehmann zu ſpät in 
die Zielkontrolle. Ihm wurde die Behebung des Schadens geſtattet. 
Bemerkenswert ſind auch die Leiſtungen der Ardie=Fahrer Buſſinger 
und Schulze, die in ihrer Klaſſe die Führung haben. Die Zahl der 
Stürze war Legion. Die meiſten liefen harmlos ab. Ein Fahrer erlitt 
einen Beinbruch. Ein genaues Bild über das Etappenergebnis wird 
erſt der Start zur zweiten Tagesſtrecke geben. Etwa 85 Prozent der in 
Köln geſtarteten Fahrer dürften Frankfurt erreicht haben. 
Auch in Frankfurt war das Intereſſe lebhaft, und Tauſende 
und Abertauſende bildeten Spalier. Hier war die Organiſation dem 
A. D. A. C., Gau 3, und dem Frankfurter Motorradklub A. D.A. C. 
            über=
tragen, die ihre Aufgabe vorbildlich löſten. Continental, Dapolin, 
            Jko=
lin hatten buntbeflaggte Depots aufgeſchlagen — für jeden 
            Ankömm=
ling gab es Erfriſchungen von der Aggrippina. 
Nachgetragen ſei noch, daß Reichspräſident Ebert insgemein mit 
dem Kölner Regierungspräſidenten Grafen Adelmann und dem 
            Ober=
kürgermeiſter Dr. Aderauer den Ehrenausſchuß übernommen hat. 
Nachſtehend die Ankunftszeiten der erſten Fahrer in 
            Frank=
furt, wohei aber ausdrücklich bemerkt ſei, daß die Ankunftszeiten keinen 
Sieg oder Platz bedeuten, weil die feſtgelegte Fahrzeit der 
            Leichtkraftrad=
klaſſen eine ſo früher Ankunft wie die der Großkraftradklaſſen nicht 
eſtatten. 
Peter Viſé, Harley=Davidſon mit Beiwagen, Kl. 6, Ankunft 1.45 Uhr 
D 
1.53 
St. Schlömer, Brough=Superior, 
8. 
„ 
5, 
* 
188 
H. Friedrich, Mabeco, 
38½ 
Kl. 4, 
v 
Fritz Gyr, Sunbeam, 
08½ 
Kl. 5, 
H. Schmitz, Wanderer, 
„ 
Kl. 4 
Oettling, Allright=Krieger=Gnädig, 
Kl. 3, 
 
14 
Buſſinger, Ardie, 
.12½, 
Kl. 4, 
Theo Schwarz, Sarolea, 
* 
Kl. 4, 
Geißler, Moto Puzzi, 
2.15½, 
Kl. 4, 
Schumacher, Sarolea, 
Kl. 5, „ 
2.17 „ 
Heidmann, Menos, 
„ 2.18¾, 
Kl. 4 
J. Noſenbaum, B.M.W., 
2.19 
Kl. 4, 
„ 
Georg Högl, B.M.W., 
Kl. 3, 
„ 
H. Schulze, Ardie. 
J. Woodhauſe, Sunbeam mit Seitenwagen, Kl. 6, „ 2.29¾, 
* In Darmſiadt 
war geſtern in der Frühe Kontrolle, und dieſe „Kontrolle” wurde 
Dank der von einem erfreulich ſtarken Sportgeiſt diktierten 
Initiative und Gaſtfreundſchaft des Motorſportklubs 
Darmſtadt zu einem Feſt, an dem Tauſende Einwohner Darmſtadts 
lebhaften Anteil nahmen. Trotz der eiſigkalten Windes und trotz der 
immerhin frühen Morgenſtunde umſäumten ungezählte Zuſchauer ſchon 
von halb. 8 Uhr an den Theaterplatz vor dem Kaffee Oper, wo die 
Zwangshalteſtelle zur Kontrolle eingerichtet war. Der Motorklub 
            Darm=
ſtadt, mit ſeinem rührigen Vorſitzenden Herrn Hanns Ludwig an 
der Spitze, hatte mit Umſicht und einer auf jahrlangen Erfahrungen 
            ge=
ſtützten Sachkenntnis, bei denen der befreundete Heſſiſche Automobilklub 
merkbar Pate geſtanden, die Organiſation durchgeführt. Nicht allein 
mit Sachtenntnis, denn dieſe hätte ſich auf die tadelloſe Markierung 
des Weges und auf die Errichtung des Nieſenſchildes mit der Aufſchrift 
„Kontrolle” quer über die Fahrſtraße und der erforderlichen 
            Einzeich=
nung der Fahrtteilnehmer nach Zeitnahme beſchränken können. Man 
ging aber viel weiter, echte ſportliche Kameradſchaft und 
            Opferfreudig=
keit bereitete den Fahrern einen Empfang, wie er an Herzlichkeit und 
gaſtfreier Fürſorge kaum übertroffen werden kann. Eine ſtattliche 
            ehe=
malige Militärkaxelle war aufgeboten, die zunächſt die harrenden 
            Tau=
ſende angenehm unterhielt und dann die erſten Fahrer mit dem 
            ſchmet=
ternden Deutſchlandlied begrüßte. Wenn auch bald das ſtändig 
            zuneh=
wende Geknatter der nun ſchnell einander folgenden Motorräder, das
 doch viele der aus dem beſetzten Gebiet ſtammenden Fahrer ſtehen, ſo 
lange ihre Zeit es erlaubte, und ſummten und ſangen das Lied mit, 
das ſie ja drüben im beſetzten Deutſchland nicht hören dürfen. Bald 
griff eine temperamentvelle Stimmung Platz. Die Zuſchauer begrüßten 
die Fahrer beim Eintreffen und bei der Abfahrt mit hrauſenden Hochs, 
und Keiner wankte oder wich trotz der Dunſt= und Rauchwolke, die bald 
über dem Platz lag und trotz der Kälte, gegen die die Sonne vergeblich 
ankämpfte. 
Die kurze Pauſe des Aufenthalts, während die Fahrer kontrolliert 
wurden und ſich mit ſteifgefrorenen Fingern in die Liſten eintrugen, 
wurde benutzt, die Fahrzeuge zu beſichtigen und — fachmänniſch zu 
            kri=
tiſieren. Auch die erſchienenen Ehrengäſte, Oberregierungsrat Dr. Siegert 
als Vertreter der Staatsregierung, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, 
die Beigeordneten, verſchiedene Stadtverordnete, der Präſident des 
H.A. C. Direktor Zimmer, waren ſtark intereſſiert und wurden vielfach, 
in 
en von Fahrergruppen — photographiert. Die Fahrer hatten 
Gelegenheit, ſich durch freigebig von Damen des Motorfportklubs 
            ge=
ſpendetem Kaffee, Kagnak und Zigaretten zu ſtärken; eine Gelegenheit, 
von der in Anbetracht der Kälte ſehr ergiebig Gebrauch gemacht wurde. 
Der erſte Fahrer traf 9.18 Uhr in Darmſtadt ein, der letzte paſſierte 
die Kontrolle um 11.34 Uhr. Es fehlten von den noch in Fahrt 
            liegen=
den 102 Fahrern nur drei, von denen zwei, die Defekt zu beheben 
            hat=
ten, um 2 Uhr noch Darmſtadt paſſierten, während der letzte, ein N. S.1I.= 
Fahrer, endgültig ausſchied. Die Deutſchlandfahrt iſt bis hierher ohne 
erheblichen Unfall für die Teilnehmer verlaufen. — Von Darmſtadt 
ratterten die Maſchinen durch die Rhein=, Neckar= und Heidelberger 
Straße weiter über Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim nach 
            Stutt=
gart, wo die Tagesfahrt ihr Ende erreicht. 
An der Fahrt nahmen auch mehrere Begleit=Automobile teil; ein 
großer mit Arzt und Sanitätsperſonal beſetzter Wagen, mehrere der 
Oberleitung und Preſſewagen für die deutſchen und ausländiſchen 
Preſſevertreter, die der großen Prüfungsfahrt außerordentlich ſtarkes 
Intereſſe entgegenbringen, ſoll ſie doch erweiſen, daß bzw. ob die 
            deut=
ſchen Fabrikate den ausländiſchen gleichwert oder überlegen ſind. Hoffen 
wir das letztere. 
Der Urheber dieſer größten deutſchen Zuverläſſigkeitsfahrt, der 
Vorſitzende des Klubs für Motorſport in Köln, Herrn Jockel, war in 
Darmſtadt Gegenſtand beſonders herzlicher Begrüßung, da ihn 
            ſport=
liche Beziehungen mehrfach mit Darmſtadt verbinden. — Der junge 
Motorſportklub Darmſtadt darf jedenfalls mit dieſer ſeiner erſten 
            der=
art großen und bedeutſamen Organiſation, die bei allen Teilnehmern 
rückhaltloſe Anerkennung fand, ſehr zufrieden ſein. 
M. St. 
Turnen. 
64. Gauturntag des Main=Rhein=Gques Deutſcher Turnerſchaft. 
Der diesjährige ordentliche Gau=Turntag des Main=Rhein=Gaues 
(Deutſcher Turnerſchaft) fand unter zahlreicher Beteiligung der 
            Gau=
vereine am Sonntag, den 17. ds. Mts., in den Räumen der Turngemeinde 
Beſſungen ſtatt. In Abweſenheit des Gauvertreters Roth, der erkrankt 
iſt, leitete der Gauoberturnwaxt Hofferbert die Verſammlung, welche 
er mit herzlichen Worten begrüßte. Der zweite Sprecher Weimar der 
Turngemeinde Beſſungen gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß di 
diesjährige Tagung im Hauſe der T.G.B. abgehalten werde und hie 
die Verſammelten herzlich willkommen mit dem Wunſche für einen 
guten Verlauf der Beratungen. Neu aufgenommen wurde die Tgſ. 
Walldorf. Gaugeſchäftsführer Wandel erſtattete den Jahresbericht, er 
ſtreifte die Erfolge des Gaues bei den einzelnen Wettkämpfen und dem 
Deutſchen Turnfeſt in München. Der Gau umfaßt 69 Vereine mit einer 
ſteuerpflichtigen Mitgliederzahl von 9 747, davon 8711 männliche und 
1036 weibliche, Schüler 1527, Schülerinnen 1069. Der 
            Rechenſchafts=
bericht wurde genehmigt und dem Geſchäftsführer unter dem Dank für 
ſeine mühevolle und anerkennenswerte Arbeit Entlaſtung erteilt. 
            Gau=
oberturnwart Hofferbert berichtete über die Entwicklung des Turnens 
im Gau, die gute Fortſchritte gemacht hat, konnten doch viele 
            Gau=
angehörigen beim Deutſchen Turnfeſt in München den wohlverdienten 
Eichenkranz mit nach Hauſe nehmen. Acht Muſterriegen des Gaues 
haben mit Erfolg geturnt. Er ſtreifte im Beſonderen nochmals die 
weihevollen Stunden, die man in München während des Feſtes 
            vea=
leben durfte. Das Deutſche Turnfeſt hat die Deutſche Turneſrchaft nach 
außen und innen geſtärtt und im Jahnſchen Sinne näher gebracht. 
Das Feldbergfeſt war von den Turnern des Gaues reichlich beſucht. 76 
Wettuner konnten mit dem Sieg heimkehren. Von einer großen 
Anzahl Turner des Gaues wurde das Deutſche Turn= und Sport=
            Ab=
zeichen erworben, trotz den ſtrengen Bedingungen. Im Beſonderen 
            er=
wähnte Hofferbert den Streit zwiſchen Turnen und Sport; nachdem 
die Scheidung im Gau vollzogen iſt, gilt es jetzt auch ſich den 
            Spezial=
gebieten voll und ganz anzunehmen. Die Turnerſchaft befaßt ſich mit 
allen Sportarten, jedoch ſoll das Hauptgewicht auf volkstümliche 
            Aus=
bildung gelegt werden. Der Gaufrauenturnwart, Gau=Wanderwart, 
Gauſpielwart, Gau=Sportwart und der Gau=Schwimmwart gaben ihre 
Berichte bekannt. Namentlich waren die Ausführungen der beiden letzten 
Turner bemerkenswert. Gilt es doch, für dieſe beiden Sportarten zu 
zeigen, daß auch in der Deutſchen Turnerſchaft das volkstümliche Turnen 
(Leichtathletik) und das Schwimmen richtig gepflegt wird. Dazu gehört 
eine gute techniſche Vorbildung, die in Zukunft durchgeführt wird. Die 
Berichte fanden reichen Beifall und wurden einſtimmig gutgeheißen. Als 
Sportwart wurde Herr Lehrer Schneider=Auerbach gewählt. Zum 
            Kreis=
turntag wurden die vom Gauausſchuß vorgeſchlagenen Turner beſtimmt. 
Für die Bedienung der Tagespreſſe fand die Wahl des Turners Hotz 
(Tgde. 1846) die Genehmigung des Turntages. Eine längere Debatte 
veranlaßte die feſtgeſetzte Kopfſteuer für Gau, Kreis und Deutſche 
            Tur=
nerſchaft. Der Gauvertreter wird ermächtigt beim Kreisausſchuß dahin 
zu wiaken, daß die Beiträge auf ein erträgliches Maß geſetzt werden, 
damit es den Vereinen, namentlich den Landvereinen, möglich iſt, welche 
aufzubringen. Die Wahl des F ſtortes für das Gauturnfeſt 1925 wird 
auf dem Herbſtgauturntag vorgenommen. Für das Gauturnfeſt 1924, 
das in Ober=Ramſtadt ſtattfindet, ſpricht der Vorſitzende des 
            Turnver=
eines Ober=Ramſtadt, Turner Bürgermeiſter Rückert, er glaubt heute 
ſchon verſichern zu können, daß die Gauangehörigen ein 
            wohlvorbe=
reitetes Turnfeſt erleben dürfen und ladet zum Beſuch desſelben 
            herz=
lichſt ein. Verſchiedene Anträge wurden teils angenommen, bezw. den 
zezirken zur Durchführung überlaſſen. Der Verſammlungsleiter 
            ge=
dachte noch der beiden anweſenden Turner Adolph Müller (Tgd. Neu= 
Iſenburg) und Max Wolff (Tgde. Darmſtadt 1846), welch’ erſterer 30 
Jahre und letzterer 25 Jahre ohne Unterbrechung den Gautuntag 
            be=
hen. Ein kräftiges „Gut Heil” galt den Beiden. Hofferbert dankte allen 
Vertrctern für die ſachliche Unterſtützung bei den Beratungen, nur 
            da=
bewäl
            bewäl=
durch konnte das reichlich vorgelegene Material in kurzer Zeit 
tigt werden. Er ſchloß den 64. Gautuantag mit einem „Gut Heil” auf 
das fernere Blühen und Gedeihen des Gaues und der Deutſchen 
H. 
Turnerſchaft. 
Schwimmen. 
Der D. S. C. „Jung Deutſchland” in der Schwimmſaiſon 1924. 
Große Ziele hat ſich „Jung Deutſchland” für das Jahr 1924 geſteckt; 
gilt es doch, ſeine in den letzten Jahaen errungene Stellung im D.S.V. 
zu feſtigen und zu erweitern. Seine ihm zur Verfügung ſtehenden 
            ſport=
lichen Kräfte laſſen mit Recht Großes in dieſem Jahre erwarten. Hier 
iſt vor allem Beages zu nennen, deſſen Form ſich in erheblichem Maße 
gebeſſert hat; er wird zeigen müſſen, ob er gegen ſchärfſte deutſche 
            Kon=
nd 
kurrenz beſtehen kann. Von den II. Senioren ſind vor allem Gils 
Schmuck zu erwähnen, die gegen letztes Jahr ganz erhebliche Fortſchritt 
gemacht haben, und in dieſem Jahr in Gemeinſchaft mit Berges manchen 
harten Kampf in der erſten Seniorklaſſe auszufechten haben; werden. 
Neben dieſen werden in hervorragendem Maße die Gebrüder 
            Kalb=
fleiſch, Rellensmann, Seriba, Federlin und die Junioren Ihrig, Bach 
Sack, Müller an den diesjährigen Wettſchwimmen beteiligt ſein. Di 
Jugend, die ihre Hauptſtütze in Orlemann, Walther und Kloſtermann 
hat, wird gegen letztes Jahr einen zweifellos ſchwvereren Stand haben 
Die 
da der größte Prozentſatz in die Juniorenklaſſe aufgerückt iſt. 
Knaben vorſprechen recht gute Leiſtungen, obwohl über ſie wie auch 
über die Damenabteilung noch kein abſchließendes Bild zu geben iſt. 
Nach dem wenig ruhmvollen Abſchneiden in Offenbach, das wie ſchon 
berichtet, nicht zum mindeſten auf das Fehlen einiger erſten Kräfte 
            zu=
rückzuführen iſt, wird „Jung Deutſchland” am Sonntag, den 9. März, 
Moenus=Offenbach zum Rückwettkampf im Städt. Hallenbad empfangen. 
Daß alle Kräfte angeſpornt werden, um den Mißerfolg in Offenbach 
gründlichſt zu beſeitigen, iſt mit Rückſicht auf den Ruf des Klubs 
            Ehren=
ſache. Wir machen ſchon heute auf die zu erwartenden hervorragenden 
Kämpfe aufmerkſam. Die nächſte von „Jung Deutſchland” beſuchte 
            Ver=
anſtaltung wird das Verbandsoffene des 1. Frankfurter S. C. am 15. und 
16. März mit noch unbekannten Reunen ſein, dem am 22. und 23. März 
ein Beſuch des Männerſchwimmvereins München mit Gils und Berges 
folgen wird; hier wird Berges zum erſten Mal ſein Können gegen 1. 
Klaſſe zu beweiſen haben. Der 29. und 30. März bringt ein Nationale3 
n 4.—6. Aprik ſind die bekaunten 
            Ein=
der „Amateure”=Stuttgart. 
ladungswettkämpfe vont „Hellas”=Magdeburg vorgeſehen, die jedoch 
            ſchein=
bar infolge ungünſtiger Verhältniſſe ausallen. Einen wichtigen Termin 
wer den der 12. und 13. April bilden, da an dieſen Tagen ein Zuſammen=
Jaſſoy,
 treffen der beſten vier ſüddeutſchen Vereine München. Göppingen, 
            Nürn=
berg und Darmſtadt in München ſtattfinden wird. Wenn auch die Aus=” 
tragung in einem neutralen Bad das Ideal wäre, ſo wird ſich nach dem 
Ausgang dieeſr Kämpfe doch ein ungefähres Bild machen laſſen über das 
Stärkeverhältnis obiger Vereine. Eine Vorausſage über den Ausgang 
zu machen, iſt unmöglich, da mit zum großen Teil gleichwertigen Gegnern 
zu rechnen iſt. Der 1. Juni bringt ein Jugendfeſt des S.V. Karlsruhe. 
Am 14. und 15. Juni wird ſich die erſte Mannſchaft zum Internationalen 
des Bremiſchen Schwimmverbandes nach Bremen begeben. Der 22. 
Juni bringt das Gaujugendfeſt nach Darmſtadt. Am 28. und 29. Juni 
wird die erſte Mannſchaft bei „Rhenus”=Köln, der Reſt in Mannheim 
ſtarten. Am 5. und 6. Juli ſind große Tage für Darmſtadt, da an 
dieſem Termin das diesjährige Verbandsoffene von „Jung 
            Deutſh=
land” im Großen Woog ſtattfindet. Der 12. und 13. Juli wird unſere 
Damen zu „Rheingold”=Köln führen. Der 20. und 27. Juli iſt beſetzt 
durch Gießen bezw. das Kreisfeſt in München. Am 2. und 3. Auguſt 
gilt es, eine Rückverpflichtung gegen den Kölner Schwimmklub 1912 
            ein=
zulöſen. Den Höhepunkt der diesjährigen Schwimmſaiſon wird das 
            Ver=
bandsfeſt am 10. und 11. Auguſt in Berlin ſein. An dem nach 
            zwei=
jähriger Pauſe die Farben „Jung Deutſchland” vertreten ſein werden. 
Den Abſchluß wird ein zweites Verbandsoffenes von „Jung Deutſchland” 
Dr. HI. 
am 4. und 5. Oktober, im Städt. Hallenbad bringen. 
Handball. 
Sportverein=Darmſtadt 1898 — Sportfreunde=Frankfurt 3:2. 
Ein beachtenswerter, einwandfreier Erfolg der Darmſtädter, die 
den Tabellenerſten und Bezwinger des „Polizeiſportvereins=Frankfurt 
auf deſſen Platz ſchlugen. Wenn die Stürmer alle, außer ihrer 
            Ge=
wandtheit und Schnelligkeit, auch die Schußfreudigkeit des 
            Mittelſtür=
mers Jans (der die 3 Tore ſchoß) haben, dürften die Sportvereinler 
eine kaum zu ſchlagende Mannſchaft ſein. Denn die Verteidigung, mit 
dem mächtigen Dr. Grünewald im Tor, zerſtört die beſtgemeinteſten 
            An=
griffe, und die Läufer ſind flink und aufmerkſam. Nächſten Sonntag 
werden die Darmſtadter Handballfreunde (auch Fußballenthuſiaſten ſind 
eingeladen) vor dem Ligaſpiel des Sportvereins die 1. Elf gegen einen 
noch nicht beſtimmten, aber ſicherlich erſtklaſſigen Gegner auf dem Sta= 
Hada. 
dion kämpfen — und ſiegen ſehen. (2 d. Red.) 
Hocken. 
Sportklub Frankfurt 1880 I. — Darmſtädter Hockeyklub I. 4:2 (1:2). 
Frankf. 1880. 
Zilch, 
Paul 1, 
Thomſen, 
Bodesheim, 
Paul 2, 
Dr. Görmann, Müller, 
Benzinger 
Flohr, 
Haag, 
Kiſſel, 
Kemmer, 
Federlin, 
Häußler, 
Gärtner, 
W. Niethammer, 
Finger, 
E. Niethammer, 
Kreutzer, 
D. H. C. 
Zimmermann. 
Frankfurt 1880 komplett, anſtelle von Theo Haag, der jetzt in Wien 
der 
            mittel=
ſpielen wird, ſteht Flohr, früher Leipziger Sportklub — 
deutſche Halbrechte — auf Halbrechts. D. H. C. mit Erſatz für 
            Tor=
wächter und Linksaußen, und mit nur 10 Mann. Darmſtadt zieht vom 
Anſchlag weg vor das Frankfurtr Tor, Thomſen rettet. 1880 greift auf 
der linken Seite wiederholt gefährlich an, doch ſind Finger und vor 
            al=
lem E. Niethammer nicht zu überwinden. Einige bflitzſchnelle 
            Durch=
brüche Willi Haag—Flohr werden von der Verteidigung unterbunden. 
Dann wirft der in großer Form ſpielende Gärtner ſeinen Sturm vor, 
und Frankfurt muß ſtark verteidigen, doch kann der D. H. C.=Sturm die 
Verteidigung nicht überwinden, zumal nur 4 Mann ſtürmen. Das Spiel 
wird offen und ſehr ſchnell. Haag bricht durch, gibt an Flohr, der Ball 
kommt blitzſchnell zu Haag zurück, der aus der Luft unhaltbar einſchieß 
„H.C. greift an. Ein ſcharfer Schuß von Kemmer wird gehalten, der 
Nachſchuß von Häußleu geht vorbei. Unermüdlich hält die Darmſtädt 
äuferreihe das Spiel in des Gegners Hälfte. Eine Flanke von rechts 
ſchießt Häußler knapp daneben, gleich darauf geht ein ſcharfer Ball von 
Kiſſel ins Aus. Dann kommt ein Duell Jaſſoy W. Niethammer, bei 
dem Jaſſoy den kürzeren zieht. Kurz darauf läuft Kiſſel durch. Zilch 
greift ein, Kemmer erwiſcht den abgewehrten Ball und ſchießt ſcharf 
ein — 1:1 —. In ſcharfem Tempo geht es weiter. Federlin verzögert 
eine gute Chance. W. Haag ſchießt, Zimmermann hält. Einen 
            An=
griff der Darmſtädter kann Paul 1 gerade noch zur Ecke abwehren. De 
Eckball nimmt Gärtner auf, gibt an Kemmer, der mit ſcharfem Schuß 
das 2. Tor erzielt. 2:1 für Darmſtadt. Frankfurt greift an, Flohr ver 
ſucht wiederholt allein durchzuſpielen, doch Kreutzer, Niethammer ſind 
ſtets zur Stelle. Dann iſt Pauſe. Nach dem Seitenwechſel liegt 1880 
d. 
im Angriff. Zwei Schüſſe von Flohr hält Zimmermann hervorrag 
Dr. Hörmann iſt überall. Seine genaue Vorlage drückt Haag dem 
            an=
laufenden Zimmermann durch die Beine ins Tor (2:2). Frankfurt 
drängt weiter. Die Läuferreihe, wird durch den D. H. C.=Sturm, der 
durch Fehlen des Halbrechten überlaſtet iſt, nicht mehr gen jgend geſtört. 
Aus einer Ecke 
doch hält die Verteidigung den 80er Sturm glänze‟. 
fällt das 3. Tor für 1880, ein hoher Ball in die lindo obere Ecke. Jetzt 
kommt D. H. C. wieder auf. Kiſſel und Federlin bringen den Ball des 
öfteren gut vor, doch iſt die Mitte zu ſtark gedeckt. Ein ſcharfer Schuß 
von Federlin geht über das Tor. Zwei Durchbrüche von Häußler 
            brin=
gen nichts ein. Kurz vor Schluß fällt durch ein Mißverſtändnis der 
d. H. C.=Hintermannſchaft ein viertes Tor für Frankfurt, ein ſchwacher 
Ball von Müller rollt ungehindert ins Tor. Frankfurt zeigte die 
            ge=
wohnten erſtklaſſigen Leiſtungen. Hervorzuheben wären Dr. Hörmann, 
W. Haag, Flohr, die Verteidigung Thomſen, Paul 1 und Zilch im Tor. 
Bei D.H.C. war die Verteidigung und Läuferreihe ganz hervorragend, 
beſonders E. Niethammer und Gärtner, die beide heute wohl ihr beſtes 
piel lieferten. Der Sturm war durch das Fehlen des 5. Stürmers 
ſtark benachteiligt und überanſtrengt. Um gegen die aufmerkſame 
1880er Hintermannſchaft ſich durchzuſetzen, war er genötigt, tief geſtaffelt 
zu ſpielen, was erhebliche Auforderungen an Schnelligkeit und 
            Aus=
dauer ſtellt. Daß er trotzdem 2 Tore erzielte, iſt aller Anerkennung 
wert. — Am 2. März findet das Rückſpiel in Darmſtadt ſtatt.
 Briefkaſfen. 
R. N., hier. Die dritte Steuernotverordnung des Reichs, die am 
14. ds. in Krat getreten iſt, findet auf den Fall Anwendung. Es käme. 
nach 88 1, 2, 5, 9 derſelben eine Aufwertung auf 15 Prozent des 
            Gold=
markbetrages in Betracht. Für die Berechnung des Goldmarkbetrages 
gilt bei dem in Frage kommenden Anſpruch der Tag des Erwerbes der 
Forderung durch Sie. Der Goldmarkbetrag wird dadurch feſtgeſtellt, 
daß der Nennbetrag nach dem letzten auf Grund der amtlichen Berliner 
Kurſe für Auszahlung Neuyork errechneten Mittelkurs in Goldmark 
            um=
gerechnet wird. Für die Zeit, in der der nordamerikaniſche Dollar au 
der Berliner Börſe amtlich nicht notiert wurde, beſtimmt die 
            Reichs=
regierung den maßgebenden Börſenkurs. Anſtelle des Nennbetrages iſt 
der Erwerbspreis der Berechnung zu Grunde zu legen, wenn er 
            nied=
riger iſt. Beſteht Streit über die Höhe des Aufwertungsbetrages, ſo 
entſchedet hierüber ausſchließlich die Aufwertungsſtelle, 
            die=
ſelbe wird von der Reichsregierung nach Anhörung des Reichsrats 
            be=
zeichnet. Gegen die Entſcheidung derſelben iſt ſofortige Beſchewrde 
            zu=
läſſig, über die das Oberlandesgericht entſcheidet. Die Beſchwerde kann 
nur darauf geſtützt werden, daß die Entſcheidung auf einer Verletzung 
des Geſetzes beruhe. Wir empfehlen übrigens die am 19. ds. ſtattfindende 
Verſammlung zu beſuchen.
 Abwechslung 
Ae 
t 
in der täglichen Suppe 
5 
W 
bieten die guten 
 
* 
MAGGL Suppen 
Ochſenſchwanz 
Erbs mit Speck 
Rumford 
Reis mit Gemüſe 
W 
Kartoffeln 
Eier=Nudeln 
Pilz uſw. 
Gerſten 
Achtung auf den Namen MAGe! 
 
und die gelbrote Packung! 
9
Nife
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
 Reich und Ausland 
Dgs. Frankfurt a. M.—Köln. Durch Umlegung der Schnellzüge 
nach Köln, die bisher über Siegen-Hagen—Elberfeld verkehrten, au 
die Strecke Siegen-Betzdorf-Troisdorf, ſind die 
            Fahr=
zeiten zwiſchen Frankfurt a. M. und Köln 2—3 Stunden verkürzt 
            wor=
den. Die Abfahrt= und Ankunftzeiten in Frankfurt ſind nicht geändert 
da die Kölner Zugteile zwiſchen Siegen und Frankfurt mit den 
            ſeitheri=
gen Zügen Frankfurt —Hagen befördert werden, die aber jetzt 
in Vohwinkel enden bziv. beginnen. Die neuen Fahrzeiten ſind: 
Frankfurt a. M. ab 3.08 vorm., Köln W.E.3. an 7.32 vorm., 
desgl. ab 7.20 an 11.50 vorm., desgl. ab 5.10, an 9.31 nachm. Köln 
W. E.3. ab: 8.10 vorm., Frankfurt an 2.10 nachm., desgl. ab 4.49, 
an 11.12 nachm., desgl. ab 10.27 nachm., an 4.25 vorm. 
Großes Eiſenbahnunglück bei Ludwigsſtadt. 
Erfurt. Nach einer Mitteilung der Eiſenbahndirektion entgleiſte 
ein Eilgüterzug München-Berlin bei Ludwigsſtadt. Die Maſchine und 
47 Achſen des Güterzuges ſtürzten in die Tiefe. Einige Perſonen 
            wur=
den getötet, die genaue Zahl ſteht noch nicht feſt 
— Nach einer 
            Mel=
dung der Ludwigsſtädter Zeitung iſt das Eiſenbahnunglück bei 
            Lud=
wigsſtadt auf das Verſagen der Bremſe zurückzuführen. Die unter der 
frucke ſtehenden Häuſer, auf die die Wagen herunterſtürzten, ſteyen in 
Flammen und ſind teilweiſe abgebrannt. 
Abenteuer auf der Foſſilienjagd. 
Die großen Erfolge, die vor kurzem eine britiſche Expedition bei 
der Suche nach Dinofauriern im Innern Aſiens gehabt hat, haben 
wieder einmal gezeigt, wie viele Ueberreſte vorgeſchichtlicher Ungetüme 
noch in der Erde eingebettet liegen. Nunmehr hat man auch eine neue 
Forſchungsfahrt nach dem Tanganjika=Gebiet im früheren Deutſch=
            Oſt=
afrika angetreten, um die dort von deutſchen Prähiſtorikern mit ſo t 
Glück unternommenen Grabungen nach Dinoſauriern fortzuſetzen. Die 
Dinoſaurier ſind ja bekanntlich eine Art rieſiger vorgeſchichtlicher 
Eidechſen, die vor Millionen von Jahren die Länder bevölkerten. Eins 
der in Deutſchoſtafrika gefundenen Tiere war 160 Fuß lang, und dieſe 
Ungetüme müſſen lebendig gegen 100 Tonnen gewogen haben. Die 
            Foſ=
ſilienjagd muß als ein verhältnismäßg neuer Beruf gelten. Noch vor 
einem Jahrzehnt gab es nur ganz wenige Gelehrte, die den Reſten 
            vor=
ſintflutlicher Geſchöpfe nachſpürten. Heute gibt es Hunderte von 
            Foſ=
ſilienjägern, die in den Einbden der Mongolei, in China, Afrika, 
            Süd=
amerika, den Vereinigten Staaten und Kanada tätig ſind. Der 
            glück=
liche Zufall ſpielt bei der Foſſilſienjagd eine große Rolle. Ein Forſcher 
kann eine Gebiet monatelang abſuchen und nichts zutage fördern. Dann 
plötzlich aber fällt ihm ein Fund in die Hände, der unſere ganze 
            Kennt=
uis der Urgeſchichte bereichert und verändert. So war es z. B. ein 
reiner Glückszufall, der zu der Entdeckung des größten Vorrates von 
Foſſilien führte, auf den man bisher geſtoßen iſt. Der amerikaniſche 
Gelehrte Walter Grangert zog vor ein paar Jahren mit einer 
Geſellſchaft von Abenteurern durch die Wüſtengebiete von Wyoming,
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 19. Februar 1924.
Rummer 50.
Kt
Vor dem Schulgang
eine
 Tablette 
Schutz vor Anſteckung bei Erkältungsgefahr 
(Grippe, Halsentzündungen, Heiſerkeit uſw.) 
In allen Apotheken und Drogerien.
 als ſie plötzlich ein Sturm überfiel. Man ſuchte eine Unterkunft in 
der verlaſſenen Hüte eines Schäfers. Dabei fielen Granger die Pfoſten 
auf, die das rohe Dach der Hüitte trugen, und eine genauere 
            Unterſuch=
ung zeigte ihm, daß ſie aus Knochen eines vorgeſchichtlichen Tieres 
            be=
ſtanden. Da er vermutete, daß ſie von den Hirten irgendwo aus der 
Nähe herbeigeſchleppt ſein würden, ſo begann er ſofort nach Aufhören 
des Unwetters mit den Grabungen und ſtieß bald auf die Ueberreſte 
eines Brontoſaurus. Der Fleck, den er den „Knochen=Steinhaufen 
taufte, erwies ſich als der einzige vorgeſchichtliche Friedhof von Tieren, 
den man bisher entdeckt, und es wurden aus ihm die Foſſilien von 73 
verſchiedenen Tieren geborgen, von denen der größte Teil der 
            Wiſſen=
ſchaft bis dahin vollſtändig unbekannt geweſen war. Der ſchlimmſte 
Feind des Foſſilienjägers iſt Waſſer. In den trockenen Sandſteppen, in 
denen die Knochen hauptſächlich gefunden werden, iſt friſches Waſſer 
ſelten, und das, was man findet, enthält vielfach Alkali, das auf den 
Körper ſehr ungünſtig einwirkt und Malariafieber hervorruft. Daher 
erkranken die Foſſiliengräber häufig bei ihrer Tätigkeit und ſind dann 
gezwungen, ihre Schätze zurückzulaſſen, ohne zu wiſſen, was mit ihnen 
geſchieht. Später können dieſe unerſetzlichen Funde von irgend welchen 
Eingeborenen vernichtet ſein. Der gewichtigſte Fund, der bisher von 
den Foſſilienjägern gemacht wurde, war der Schädel eines Triceratops. 
eines vorgeſchichtlichen Rhinozeroſſes, der eine Länge von 23 Fuß hatte 
und über 3 To. wog. In den Phosphorlagern von Südkarolina grub 
man kürzlich die Kinnbacken eines vorgeſchichtlichen Haifiſches aus, die 
200 Zähne zeigten. Man ſchätzte danach die Länge des ganzen 
            Unge=
tüms auf 80 Fuß.
 Geſellſchaftsreifen. 
Zu den erfreulichen Wirkungen der Einführung des wertbeſtändigen 
Geldes darf auch das Wiedererwachen der Reiſeluſt beim deutſchen 
Publikum gezählt werden. Auch Auslandsreiſen können bereits wiede 
auf größere Beteiligung rechnen. Die am 29. Februar beginnende, vom 
Reiſebureau der Hamburg=Amerika=Linie in Berlin veranſtaltete 
            Geſell=
ſchaftsreiſe nach Italien und Sizilien iſt vollſtändig beſetzt, ſo daß dieſe 
Reiſe am 2. März wiederholt wird. Ferner wird am 13. März eine 
Reiſe von 23tägiger Dauer nach Italien bis Neapel und eine weitere 
von 16tägiger Dauer nach Oberitalien und den vier oberitalieniſchen 
Seen begonnen. Das Reiſebureau der Hamburg=Amerika=Linie, Berlin 
W. 8, Unter den Linden 8, hat für dieſe Reiſen Programme 
            heraus=
gegeben, die über alle Einzelheiten unterrichten und Intereſſenten 
            koſten=
frei zur Verfügung geſtellt werden.
 Geſchäftliches. 
Wenn wir einem Menſchen begegnen,wenn wir ihn 
grüßen, mit ihm ſprechen, ſo ſchauen wir ihm ins Geſicht. Wir brauchen 
ihn uicht unverwandet und ſtarr anzuſehen, aber wir müſſen doch in 
der Hauptſache unſere Blicke auf ſein Geſicht konzentrieren, das 
            erfor=
dern die Regeln des Anſtandes. So iſt es denn ganz natürlich, daß 
die Geſichtsfläche eines Menſchen der Beobachtung ſeines Gegenübers 
am meiſten unterliegt, und wir die geringſte Hautunreinigkeit im Geſicht 
eines anderen viel leichter bemerken, als etwa einen Defekt ſeiner 
            Klei=
dung, das kleinſte Geſichtspickelchen viel eher wahrnehmen, als eine 
Beule an ſeiner Hand. Dieſe Tatſache läßt in jedem Menſthen den 
begreiflichen. Wunſch aufkeimen, eine möglichſt reine, glatte, friſche 
            Ge=
ſichtshaut zu beſitzen, die ſympathiſch und angenehm wirkt. Doch iſt es 
leicht, ſich dieſen Wunſch zu erfüllen, wenn man ſich an tägliche 
            Waſchun=
gen mit der bewährten Steckenpferd=Teerſchwefelſeife von Bergmann 
n. Co., Radebeul, gewöhnt, die überall zu haben iſt.
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr, 
(A 13, a 6, Schülermiete braun 5): „Maria Stuart”. — Kleines Haus: 
Keine Vorſtellung. — Orpheum, 7¾ Uhr: „Das Fräulein vom 
Amt” — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: 
            Kino=
vorſtellungen. — Hypotheken=Gläubiger=Schutzterband, abends 8 Uhr, 
— Anthropof. Geſellſchaft, abends 
im Saalbau: Verſammlung. 
8 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums: Vortrag Dr. Unger. — 
Freie lit.=künſtl. Geſellſchaft abends halb 8 Uhr Vortrag im 
            Mathilden=
höhſaal.
 ptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
litik und Wirtſche 
Verantwortlich 
Rudolf Mauve 
Verantwortl; 
* Feuilleton und S 
Nachr chten: Max Streeſa 
ſerantwort! 
ür Sport: Dr. Eug 
Buhlmang 
75 
erantwort 
enſt: Andreas Bau 
Schlu 
Verantwortlich 
ir den 
ratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
De henzige Rummer hat 10 Seiten
Familiennachrichten
 Ihre Vermählung zeigen an 
Dr. med. ret. Ludwig Hoffmann 
u. Frau Blisaheth, geb. Seihel 
Darmstadt, Frankfurterstr. 53 
16. Februar 1924 
Auf
 Statt beſonderer Anzeige. 
In faſt vollendetem 83. 
            Lebens=
jahr iſt am Sonntag, den 17. 
Febr., nachmittags, unſer lieber, 
guter Vater, Großvater und 
Schwiegervater 
Herr
 Broßh. Minifterialkanzleidiener i. R. 
ſanft entſchlafen. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Johannes Kraffert u. Familie 
Auguſt Kraffert. 
(*4623 
Die Beerdigung findet auf dem 
Waldfriedhof in aller Stille ſtatt.
Todes=Anzeige.
 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine 
inniggeliebte Frau, meine liebe herzensgute Tochter, 
unſere liebe Schwägerin und Tante 
Frau 
Luiſe Henn 
geb. Kimpel 
nach längerem qualvollen Leiden im Alter von 
49 Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu berufen. 
Ausgewieſen, fern der Heimat, ſtarb ſie als ein 
echtes Kind vom Rhein, den ſie ſo gerne wieder 
ſehen wollte. 
Für die Hinterbliebenen: 
Ludwig Henn, Oberbahnhofsvorſteher, 
Biebrich, Caub, Cafſel, Darmſtadt, Gonſenheim. 
Mainz, den 18. Februar 1924. 
(*4693 
Die Beerdigung findet Donnerstag, 21. Februar, 
nachmittags 3"/, Uhr, von der Leichenhalle des alten 
Friedhofes aus an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
 Todes=Anzeige. 
Nach 14jährigem mit großer 
            Ge=
duld ertragenein Leiden wurde 
meine liebe, gute Frau 
Johanna 
am 17. Febr., vorm. 10¾ Uhr, in 
ein beſſeres Jenſeits abberufen. 
Ferdinand Albert, Tapeziermeiſter 
Hügelſtraße 41. 
Die Beerdigung findet Mittwwoch 
den 20. Febr., ½3 Uhr, auf dem 
Friedhof au der Nieder=
            Ramſtädter=
ſtraße ſtatt. 
4671
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlichſter 
Teilnahme während der Kraniheit 
ſowie beim Heimgange meiner lieben, 
unvergeßlichen Gattin, unſerer 
            treu=
beſorgten Mutter 
Chriſtine Diehl 
ſagen wir allen, unſeren innigſten 
Dank. Ganz beſonders danken wir 
den guten Schweſtern für ihre 
            liebe=
volle Pflege und allen in Dieburg 
wohnenden Ausgewieſenen für die 
Niederlegung des Kranzes, 
            über=
haupt allen, die ſich an den 
            zahl=
reichen Kranz= und Blumenſpenden 
4616 
beteiligten. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Adam Diehl, Lokomotivführer, 
nebſt Kindern. 
Dieburg, den 14. Febr. 1924.
 Todes=Anzeige. 
Plötzlich und unerwartet verſchied 
am Sonntag nachmittag infolge 
eines Herzſchlags mein 
            herzens=
guter Mann, unſer treuſorgender 
unvergeßlicher Vater, 
            Schwieger=
vater und Großvater 
oter Joſ 
hließ
 Im Namen 
der trauernden Hinterbliebenen: 
Katharina Schließmann 
geb Schneider 
nebſt Kindern. 
Darmſtadt, 18. Februar 1924. 
Schloßgartenplatz 12, (*4699 
Die Beerdigung findet ſtatt: 
            Mitt=
den 20. Februar 1924, nachmitt. 
4 Uhr, von der Kapelle am alten 
Friedlpf, Nied.=Ramſtädterſtraße,
 Dankſagung. 
Für die überaus zahlreichen 
            Be=
weiſe herzl. Teilnahme anläßl. des 
            Hin=
ſcheidens meines lieben Sohnes 
Theodor Geider 
für das Ehrengeleite und den Geſaug 
ſeiner Schupo=Kameraden, ſowie de 
Singmnannſchaft der Turngemeinde, 
dem Radſportklub, ſowie Hrn Pfarzer 
Zimmermann für die troſtreichen 
Worte ineinen innigſtgefühlten Dank. 
Frau Eliſabeth Geider. 
1913)
 R 
und Koſtüme, ſoſdie 
Knabeu=u. 
            Mädchen=
mäntet werd. preis 
wert von guteinp 
Schneiderin angefer 
tigt. Ang. u 71 92 
Geſchäftsſt. (*4596
 Continental= 
SGhreibmaſchine 
gut erhalten, billig 
J. Donges 8. Wieſt 
Grafenſtr. 43. (149a
ſohlen
Alexanderſtr. 16.
 evg., Anfang 
Fkl., 30, mit gut. 
Ruf u. Charakt., ſchön. 
Einrichtung u. 
            Woh=
nung, wünſcht ſolid 
ſtrebſamen Herrn in 
geſicherter Stellung 
kenn. zu lernen zwecks 
ſpäterer Heirat. 
Beamter bevorz. 
            An=
geb. unt. M 115 an 
die Geſchſtſt. (*4668
 Dipl.-Ing. 
Akademiker, 32 
alt, ebgl., wünſcht 
Heirat mit Dame 
aus Kreiſen der 
            In=
duſtrie oder 
            Land=
wirtſchaft. 
            Beteili=
gung an elterlichen 
Unternehmungen 
            er=
wünſcht. Anbahnung 
durch Verivandte 
            an=
genehm. Angeb. u. 
NT 128 an die Ge 
ſchäftsſtelle. (1944
 Heirat! 
Witzwer vom Laude 
42 J., eb., ſucht zw 
dät. Heirat anſtänd 
Litwe oder älteres 
Nädchen mögl. bald 
fennen zu lernen. 
Ang. unt. M 123 
an die Geſchſt. (*4689
 Herzenswunſch 
Geb. Dame, Ende der 
20er J,n. unvermög. 
ſucht ebenf. geb., 
            frei=
denk Herin zw. ſpät. 
Heirat. Ang., u. 
            ano=
uhm, Diskret. 
            ehren=
tvörtl. zugeſichert, u. 
W120 Geſchſt. (*"
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme bei dem Hinſcheiden 
            un=
ſerer lieben Entſchlafenen ſagen wir 
innigſten Dank. Beſonderen Dank 
Herrn Pfarrer D. Waitz für die 
troſtreichen Worte am Grabe ſowie 
den Schweſtern der Martinsgemeinde 
für ihre liebevolle Pflege. (*4636 
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen: 
Chriſtian Röth, Uhrmachermeiſter. 
Darmſtadt, 16. Februar 1924.
u diftg
Poora
Deele Riſten
gr u. mittel, gibt Ifd.
ab Hartmann, Grafen
ſtr. 20, Tel. 1454. (*½ Zu verkaufen:
1 Bett, hell eichen,
Stühle, Waſchtiſch,
Arbeitstiſch, uſtw. An=
zuſ. nachm. 5 1, Frank=
furterſtr. 86, pt. (*4634 Mnzugchaber
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ich mit dieſem Handel nichts zu tun habe 
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19. Februar 1924 Nr. 30
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
w. Der Reichsbankausweis. Wie der Ausweis der 
            Reichs=
bank vom 7. ds. Mts. erkennen läßt, hat ſich die Belaſtung der 
            Reichs=
bank in der erſten Februarwoche fortgeſetzt, wenn auch die Neuzugänge 
der Anlagekonten erheblich hinter den in den beiden Vorwochen 
            ausge=
wieſenen Ziffern zurückbleiben. Die geſamte Kapitalanlage, die in der 
dritten Januarwoche um 159,7, in der vierten Januarwoche um 129,6 
Trill, Mk. geſtiegen war, hob ſich in der Berichtswoche um 74 auf 1166,4 
Trill. Mk. Im einzelnen nahmen die Lombardbeſtände im 
            Rentenmark=
verkehr um 3,2 auf 194,6 Mill. Rtm., im Papiermarkgeſchäft um 
8,7 auf 130 Trillionen Mark ab, dagegen wuchs das Portefeuille 
an Rentenmarkwechſeln weiter um 61,4 auf 428,9 Mill. Rtm., an 
            Papier=
markwechſeln um 24,5 auf 412,9 Trill. Mk. Auf der Paſſivſeite zeigt der 
Banknotenumlauf eine neue Erhöhung um 36,8 auf 520,5 Trill. Mk., 
während die fremden Gelder wie in der Vorwoche eine Verminderung 
erfuhren. Sie ermäßigten ſich im ganzen um 46 auf 728,3 Trill. Mk 
wobei die fremden Guthaben in Papiermark um 26 auf 364,6 Trill. M 
die Rentenmarkguthaben um 20 auf 363,7 Mill. Nentenmark zurückging 
rr Beſtreitung des durch die Reichsbank zu befriedigenden 
            Rentenmark=
kreditbedarfs der 
irtſchaft wurde bei der Rentenbank ein weiteres 
            Dar=
lehen von 50 Mill. Rtm. angefordert, ſodaß das geſamte bei der 
            Renten=
bank laufende Darlehen der Reichsbank auf 250 Mill. Rtm. wuchs. Trotz 
des hieraus ſich ergebenden Zufluſſes von Rentenbankſcheinen zur 
            Reichs=
bank haben infolge der erwähnten Abflüſſe in Rentenmarkgiro= und 
kreditgeſchäft die Beſtände der Bank an Rentenbankſcheinen um 10,6 auf 
2 Mill. Rtm. abgenommen. Die Ausleihungen der Darlehenskaſſen 
des R 
hes vermehrten ſich um 0,4 auf 9,6 Trill. Mk. Der Beſtand der 
Reichsbank an Darlehenskaſſenſcheinen ſtieg entſprechend. 
Erwerbsgeſellſchaften. 
Deutſche Erdöl=A.=G. Die Geſellſchaft ſoll in Köln mit 
im Aktienkapital von zunächſt 11 Mill. die Rhein.=weſtf. Olex=A.=G. 
errichtet haben, welche im Zuſammenhang mit den ſchon vorher im Weſten 
beſtandenen oder gewonnenen Unternehmungen des Schmierölfaches 
            ar=
beiten ſoll. Es handelt ſich um die Firma Reinhard in Gelſenkirchen, 
die Fett=Induſtrie=A.=G., Dortmund, und die Firma Pompes, 
            Düſſel=
dorf. Bezweckt wird die unmittelbare Bearbeitung und Verwaltung der 
Rhei 
=Weſtf. Oel=Vertriebintereſſen, Oel=Lagergeſchäfte uſw. 
Wanderer=Werke vm. Winkelhofer u. Jaenicke 
A. G., Chemnitz. In der letzten Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, 
der Generalverſammlung, die auf den 15. März einbernfen iſt, für das 
mit dem 30. September abgelaufene Geſchäftsjahr 22/23 eine Dividende 
von 1,40 Goldmark auf je 1000 Mk. Stammaktien und von 0,23 Gmk. 
auf je 1000 Mk. Vorzzugsaktien vorzuſchlagen. 
Leipziger Wollkämmerei. Wie aus Leipzig gemeldet 
wird, hat der Aufſichtsrat der Geſellſchaft, die bekanntlich mit der 
Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co. in Intereſſengemeinſchaft ſteht, 
            be=
ſchloſſen, der demnächſt ſtattfindenden Generalverſammlung für das 
Geſchäftsjahr 1922/23 eine Dividende von 30 Rentenmark auf nom. 
1500 Mk. Aktien vorzuſchlagen. Das Aktienkapital der Geſellſchaft blieb 
ſeit 1914 unverändert. Der Geſchäftsgang im abgelaufenen Jahre ſoll 
gut geweſen ſein, beſonders hätten ausländiſche Lohnzuweiſungen 
            er=
heblichen Nutzen gebracht. Dagegen ſeien die erſten Monate des neuen 
Geſchäftsjahres wenig günſtig verlaufen, und erſt ſeit Eintreten der 
neuen Schur habe ſich die Geſchäftslage weſentlich geändert. 
Warenmärkte. 
wb. Frankfürter Getreidemarkt vom 18. Febr. 
Am hieſigen Getreidemarkt lag das Geſchäft ruhig. Weizen und 
            Rog=
en gegen ihre letzten Notierungen nur wenig verändert. Das 
            Mehlge=
hat wieder nachgelaſſen, infolgedeſſen ſich die Preiſe nur mühſam 
Gäft 
be 
ſten konnten. Hafer und Braugerſte finden etwas mehr 
            Beach=
tung. Für Futtermittel zeigt ſich einiger Bedarf. 
wb. Amtliche Notierungen der Fränkfurter 
Bör 
ſe, Abteilung Getreide vom 17. Febr. Getreide, 
            Hül=
te und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und 
ſenfrü 
Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilo. Weizen, Wetterau 18,25—18,75, 
Roggen 16,50—17, Sommergerſte für Brauzwecke 20—21, Hafer, inländ. 
P 
14,25—15, ausländ. —, Weizenmehl, ſüdd. S 
28,50, 
            Roggen=
miehl 2 
5—25, Weizen= und Roggenkleie 8,2 
25, Mais. La Plata 
18,50—19, Speiſeerbſen 25—35, Heu, ſüdd, gut 7,50—8,25, Weizen= und 
Roggenſtroh 4,5—5, Treber getrocknet 14—14,5. Tendenz leicht b 
efeſtigt. 
Auf= 
Frankfurter Viehmarkt vom 18. Februar. D 
trieb zum Hauptmartt beſtand aus 1375 Rindern, darunter 359 Ochſen, 
8 Bullen und 918 Färſen und Kühe, ferner aus 325 Kälbern, 133 
Schafen und 2721 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des letzten 
Hauptmarktes war das Angebot von Rindern und Schweinen weſentlich 
ſtärker. Notiert wurde nach Goldmark, und zwar für den Zentner 
Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 43—45, b) —, c) 32—38, d) 25—30; 
Bullen: Klaſſe a) 30—35, b) 25—30; Färſen und Kühe: a). 38—41, 
h) 35—40, c) 30—36, d) 2—34, e) 20—26, 1) 10—15; Kälber: a) — 
) 50—60, c) 45—50, d) 40—45; Schafe: a) 45—48 und b) 30— 
Schweine im Gewicht von 80—100 Kg. 70—74, unter 80 Kg. 55—70, 
von 100—120 Kg. 70—75, von 100 bis über 150 Kg. 70—74, Sauen und 
Eber 60—70 Goldmark. Bei Rindern ließen die Preiſe um 1—5 
            Gold=
mark per Zentner Lebendgewicht nach; Kleinvieh und Schweine behaup=
 teten nahezu die Notierungen der vorwöchigen Märkte. — Marktverlauf: 
Großvieh langſam, Schweine und Kleinvieh lebhaft gehandelt. Markt 
ausverkauft. — Nach den feſtgeſetzten Fleiſchgroßhandelspreiſen ſollte das 
Pfund Bullenfleiſch mit 50, Kuhfleiſch mit 50—58, Kalbfleiſch mit 63 bis 
70, Schaffleiſch mit 62 und Schweinefleiſch mit 85—100 Goldpfennig 
            be=
zahlt werden. 
Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe 
wies ſtarken Beſuch, namentlich aus der Pfalz, dem Saargebiet und vom 
Elſaß auf. Die Haltung war feſt, das Geſchäft jedoch ruhig. Der von 
Frankreich auf Futtermittel gelegte Ausfuhrzoll von 8 Prozent übte auf 
die Futtermittelpreiſe noch keine Wirkung aus. Verlangt wurden für 
die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen 19,50—20,25, ausl. 21—22, 
Manitoba 1 13,25 Fl., Manitoba 2 u. 3. 20 bzw. 40 holl. Cents 
            nied=
riger. La Plata Weizen 80 Kilo ſchwer 12,50 Fl. eif. Mannheim 
            Brau=
gerſte blieb in rheinheſſiſcher, pfälziſcher und unterfränkiſcher Herkunft 
geſucht; verlangt wurden für pfälziſche Gerſte 19,50—20, für 
            unterfrän=
kiſche 20—21 Goldmark ab Station, Roggen, inl. 18,50, ausl. 17,25— 
17,50 Goldmark, ſüdruſſiſcher Roggen 10,25 Fl. eif. Mannheim. 
            We=
ſternroggen 2 10,95 Fl. eif. Notterdam, Virginia Saatmais, im März 
hier fällig, mit Sack 17 Fl., waggonfrei Mannheim; „Natal=Saatmais 
12,50 Fl. eif. Mannheim; Hafer, feſt, 15 Goldmark, bahnfrei Mannheim. 
Für Mehl blieben auch heute niederrheiniſche Angebote aus. 
            Elſäſſi=
ſches Weizenmehl, ab Grenze 135 Franken, holländiſches 16,50—17 Fl. 
if. Mannheim, amerikaniſches 7 Dollar eif. Mannheim. Die 
            ſüddeut=
ſchen Mühlen gaben Weizenmehl Spez. 0 mit 28,50 Goldmark, die zweite 
Hand mit 28—28,25 Goldmart ab. Roggenmehl koſtete direkt 25 
            zweit=
händig 24,50 Goldmark. An der Kolonialwarenbörſe war die Tendenz 
behauptet. Kaffee, Santos 3,70—4,20, gewaſchen 4,90—6,20. Tee, mittel 
6,50—7, gut 7—8, fein 8—10, Kakao, holländ. 2,40, inländ. 1,75—2 
Burma=Reis 0,40, Weizengrieß 0,36, Portweizengrieß 0,41 und 
            Kriſtall=
zucker 0,88 Goldmark, alles per Kilogramm. 
Mannheimer Viehmarkt. Der Auftrieb betrug und es 
wurden per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 236 Ochſen 26—44, 136 
Bullen 26—36, 542 Kühe und Rinder 16 bis 46, 398 Kälber 46—50, 
78 Schafe 28—38, 1866 Schweine 60—72. Tendenz: Großvieh ruhig, 
nicht geräumt, Kälber: mittelmäßig, ausverkauft, Schafe= ruhig, 
            ge=
räumt, Schweine: ruhig, Ueberſtand. 
wb. Berliner Produktenbericht. Da das Angebot vom 
Inlande gering bleibt und das verſtärkte Anhalten des Froſtes manche 
Beſorgniſſe erweckt, blieb die feſte Tendenz am Produktenmarkt auch heute 
beſtehen. Weizen wird von den Mühlen gebraucht, weil in Mehl der Be 
darf etwas mehr zuzugreifen beginnt. Für Roggen beſtand von 
            auswär=
tigen und hieſigen Mühlen Kaufluſt, die Forderungen waren erhöht. 
Für Gerſte erhielt ſich das bisherige Intereſſe für gute Brauware. Füir 
Hafer war die Nachfrage im allgemeinen etwas größer; die Preiſe 
            ſtell=
ten ſich durchweg allgemein etwas höher. 
r. Vom Holzmarkt. Unſer machmänniſcher Mitarbeiter 
ſchreibt uns: In den letzten Tagen iſt die Lage am Holzmarkt wieder 
ruhiger geworden, die Nachfrage iſt zurückgegangen; der Umſatz auf den 
Holzplätzen der Wiederverkäufer verringert ſich. Die Belebung, die man 
ſtellenweiſe, ausgehend von einer Wiederaufnahme der Tätigkeit 
Rhein= und Ruhrgebiet, erhoffte, iſt nicht eingetreten. Störend wirkte 
auch die Tatſache, daß in letzter Zeit die Kredite aus den Banken zu 
den Holzgewerbetreibenden noch weniger reichlich floſſen, als bisher. 
Insbeſondere begegnet man heute überall in der Holzwirtſchaft dem 
ſechswöchentlichen Akzept als Zahlungsmittel, ohne daß es indeſſen 
möglich iſt, dieſe Wechſel kurzerhand bei den Banken zu diskontieren 
und den Kapitalumlauf zu erleichter. Auf einem Holzverkauf in 
            Rud=
czanny (Oſtpreußen), der vor einigen Tagen ſtattfand, war die Tendenz 
der Rohholzkäufer etwas gemäßigter als in den vorangegangenen 
            Ter=
minen. Es wurden aber immerhin für die beſſeren Beſtände an 
            Noh=
holz, unter Hinzurechnung des Rückerlohnes, noch Preiſe von mehr als 
30 Mark je Feſtmeter bezahlt. In bemerkenswerter Weiſe ſind die 
            Roh=
holzpreiſe am vömmerelliſchen Holzmarkt in die Höhe gegangen. Man 
muß ſich darüber um ſo mehr wundern, als die Sägewerksbeſitzer in 
            Po=
len weder mit geregelten Abſatzverhältniſſen nach Deutſchland, noch auch 
bis auf weiteres mit einem aufblühenden Abſatz nach England zu 
            rech=
nen haben. Der engliſche Holzhandel iſt zurzeit wenig 
            unternehmungs=
freudig, und es beſteht infolge der in England darniederliegenden 
            Bau=
tätigkeit auch keine Ausſicht, daß ſich der Abſatz in deals und battens 
hebt. Nur am engliſchen Schwellenmarkt ſind die Umſätze in letzte 
Zeit lebhafter geweſen, und es beſteht für die Schwellenerzeuger in 
Kongreßpolen die Ausſicht, über Danzig erheblichere Mengen von 
Schwellen nach England abzuſetzen. 
Börſen. 
* Börſenbericht vom 18. Februar 1924. (Eigener 
            Be=
richt.) Die Börſe zeigte bei Wochenbeginn einen ſehr ruhigen Verlauf 
—die Geſchäftstätigkeit iſt wieder ſehr klein geworden und de Kurſe ſind 
ſo ziemlich auf der ganzen Linie abbröckelnd. Intereſſe beſteht nur für 
einzelne Spezialwerte, ſo wurden heute Frankf. Allg. Verſ. im Freien 
Verkehr bei Börſenbeginn mit 137 umgeſetzt und kamen ſchließlich mit 
140 plus 24 zur Notiz. Stärker gefragt blieben auch Gummipeter mit 
4,6 plus 0,6. Chemieſverte verloren zum erſten Kurs durchſchnittlich 
0,5. Bei den führenden Elektr. Werten bewegten ſich die Kursrückgänge 
in den gleichen Grenzen. Maſchinen=Aktien und Südd. Zuckerwerte 
gaben ebenfalls leicht nach. Am Montanaktienmarkt waren oberſchleſ. 
Werte zu den erſten Kurſen anziehend — Oberbedarf 37,25 plus 1,75, 
Karo 39,75 plus 0,75. Indeſſen konnten ſich die Kurserhöhungen zur 
Einheitsnotiz nicht behaupten. Auch für Weſteregeln zeigte ſich zum
 erſten Kurs etwas Intereſſe: 38 plus 2, doch rief dieſe Erholung ſofort 
Angebot hervor, ſo daß zum Kaſſakuns ein Rückſchlag auf 32 eintrat. 
Von Schiffahrtswerten waren Nordd. Lloyd mit 8,9 bis 8,75 leicht erholt. 
Dagegen Hapag mit 42 minus 1,45 gedrückt. Von Groß=Bank=Werten 
bleiben Darmſtädter und Deutſche Bank verhältnismäßig gut behaupt 
während Disconto=Commandit mit 20 bis 19,9 1,6 verloren. Am 
            Kaſſa=
markt war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, doch überwogen leichte 
Abſchwächungen. Größeres Intereſſe beſtand für Rerink, die mit 
plus 0,8 ſtark rat. wurden. Sonſt ſind erwähnenswert: Badenia 2,2 
plus 0,2, Eiſenmeyer 7,6 plus 0,1, Leibrand 3,3 plus 0,1, Promethe 
4,4 plus 0,4, Roeder 9 plus 0,2. Der freie Verkehr zeigte bei großer 
Zurückhaltung gleichfalls überwiegend nachgebende Kurſe: Beckerſtahl 
11,75, Beckerkohle 11,75, Benz 6,75, Brown Boveri 3, Georgi 0,9, 
            Gro=
wag 0,474, Hanſa Lloyd 2,7, Karſtadt 4,25, Kaiſer Waggon 1,05, 
            Kreich=
gauer 0,625, Krügershall 15,75, Petroleum 26, Raſtatter Waggon 11,50, 
Kabel Rheydt 14,75, Schebera 5,5, Tiag 3,5, Ufa 11,5. — Am 
            Deviſen=
markt trat heute eine leichte Abſchwächung des franzöſiſchen Franken in 
Erſcheinung. Man handelte London gegen Paris 99,75. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die neue 
            Börſen=
woche begann mit der gleichen Geſchäftsloſigkeit, wie ſie in der Vorwoche 
geherrſcht hatte. Der heutige Montag wird von vielen Seiten als ein 
Rekordtag der Geſchäftsſtille bezeichnet, da Anregungen von Bedeutung 
nicht vorlagen. Auf allen Märkten ſetzte eine ſehr ruhige Haltung ein, 
in der ſich auch abgeſehen von gelegentlichen Anläufen zur 
            Geſchäfts=
belebung in den einen oder anderen Papieren im weiteren Verlauf nichts 
änderte. Immerhin genügte bei der vorherrſchenden Luſtloſigkeit und 
Zurückhaltung das an den Markt kommende geringe Material, eine 
            Sen=
kung des Kursſtandes für die Mehrzahl der führenden Papiere um 1 bis 
vereinzelt 3 Billionen Prozent herbeizuführen. Die Mehrzahl der Kurſe 
blieb aber unverändert; vereinzelt traten auch mäßige Kurserhöhungen 
ein, ſo bei Oberſchleſiſchen Kokswerken, Eſſener Steinkohlen und 
            Stoll=
berger Zinkaktien. Das gleiche Bild der geſchäftlichen Oede zeigte ſich 
auch am Renten= ſowie dem zu Einheitskurſen gehandelten 
            Induſtrie=
markt, ferner auf dem großen Gebiet der amtlich nicht notierten Werte. 
Am Geldmarkt war nichts verändert; die Deviſenpreiſe wurden bei 
            un=
verändertem Bedarf gegenüber Samstag zumeiſt etwas niedriger 
            feſt=
geſetzt. 
Oeviſenmarkt. 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk. 
K
Brief
96 V. Februg g.iet
Geld mſterdam=Rotterdam .. 1568070000. M.
S 66075000. 923 10. ſel=Antwerpen ....." 0.— 55610000.— 90fzi Chriſtiania. . . . . . . . . . ..." 4100 0620000.— 3330000.— penhagen .......... 2000 65850000.— 661650000.— ſockholm .......... ..." 00. 0. 109725000 02750000. He=
ngfors .. . . . ......" 73500. 3265000.— 35000.— 106265 Italien ..............." 3000.— 183540000.— 1 .— London .. . ..........." 54750000. 0o 955000000 190400000 New=York ....... . .... ." 189500000. (50000. 95000( 0500009. Paris. . . . . . . . . . . . . . . . ." 0000.— 470000.— 54000 00.— Schweiz .............. 00. 0000.— 138 Spanien .............. 31e
000.— 100.—
5373 533335000— Wien (i. D.=Oſterr. abg.). 59351.— 639 9= Prag ................. H1216950 122305999. —
re169500 12230704 dapeſt. . . . . . . . . . . . .." 7634 1624 tenos=Aires. . . . . . . . . . 30000 140448000. 00 Zulgarien. ...... g4 4 1800= 3258200 521000 79000.— fapan . . . . . . . . . . . . . .." 5250000. 904750000. 12250000. 14750000. o de Janeiro ........ 125 498750000. 250000. elgrad. . . . . . ........." 563900 85000. 58145000.— — Liſſabon .............. 0—
12388 Be=
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d.— 125313000.—1 —
 Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000,
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Darmſtadter und Nationalbank, Kommandit=Gefeuſchaft auf astien. 
Frankfurter Kursvericht vom 18. Februar 1924. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
 Europäiſche Staatspapiere, 
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 1‟ 
16,5
Nummer 50.
D
dier Taybla4t, Dienstyn, Sen 19. Februae 1924.
Seite 9.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
51) 
(Nachdruck verboten.) 
In der Nacht aber hatte Hans Peter ſeine Zeichenhefte 
            ver=
brannt; alle Blätter, die ihm lieb geweſen, alle Stifte, mit denen 
er gearbeitet, und alles, was er an Farben beſaß, verſchwand in 
dem Oefchen, das in ſeiner Kammerecke ſtand. Er ſaß davor, ſtieß 
und ſtocherte, ſah den Flämmchen zu und ſog den Rauch ein, wie 
einen Duft, den er lange feſthalten wollte. Zuletzt war nur noch 
Väterchens Bild übriggeblieben. Mit den durchriſſenen Hälften 
ſorgſam aneinandergepaßt, war es auf ein Blatt geſpannt und 
an die Kofferſtelle geheftet worden. Er brachte den Mut nicht 
auf, es in den Ofen zu tun . . . Mochte es bleiben — bleiben 
zum Gedenken an das Erleben dieſer Tage. Er klappte den Deckel 
der Lade zu wie einen Sargdeckel, den Schlüſſel ruhig ſtecken 
laſſend.. 
Ueberwacht und müde und matt fühlte ſich der arme Geſell, 
einem Schwimmer gleich, der lange gegen allzu ſtarke Strömung 
gerungen — nun ließ er ſich von den Wellen zurücktragen. 
Wie hatte Dunnerklaas geſagt: Der Menſch muß eſſen und 
vergeſſen. Hans Peter fiel auf ſein Bett und ſchlief ein. Und 
fuhr im Traum über ein großes Waſſer. Stand da nicht 
            Väter=
chen am anderen Ufer? In einem ſilbrigen Mantel, der 
            irgend=
wie Schwingen bergen mußte. Von den griffig gereckten Händen 
ging ein ſtrahlendes Licht aus, das fiel auf Haue und Pickel und 
auf einen mächtigen Spaten, die ihm vor den Füßen lagen. 
„Vater!” rief er und wollte die Hände zu ihm aufheben, da fühlte 
er ſich mit beiden Armen an ein Rad gekettet — an ein großes 
Rad — das drehte ſich — drehte ſich — und er mußte mit ... 
Und plötzlich war das Waſſer unter dem Rade blankes Korn 
            ge=
worden, das fiel in aufgetane Hände, rann und rieſelte auf 
            aus=
gebreitete Kleider lachender Leute; er aber fühlte brennenden 
Schmerz in ſeinen Händen, die das Rad weiter drehten. 
„Vater!” flehte er, „Vater!" 
Da bückte ſich die leuchtende Erſcheinung und bot dem Sohn 
das überglänzte Werkgerät. Er faßte zu, feſt, ganz feſt, und 
fühlte den Schmerz verſchwinden . . . 
Die Nachmittagsſonne ſpielte auf dem kleinen Wandkalender 
über des Schläfers Bette; er lag ſchon eine Weile wach, und ſeine
 hafteten auf deut beglänzten Spruch: „Und das ewige 
uchte dir — darüber — — 
nwar noch immer, als höre er ein Geräuſch in der Luft 
eſten Kleider an. Wollte er nicht mit der Frau, die im 
f wirtete, zu Abend eſſen? 
Ine heilige Begeiſterung erfüllte ihn, ſich hinzugeben, 
Lßchen Leben ..." 
ans Peter die Kamemr berließ, ſtand er noch einmal 
Er 
bo Bett und betrachtete den beglänzten Kalenderſpruch, oder mühte ſich wenigſtens nicht, zu denken. 
„e Hand, löſte das Blatt und nahm es an ſich. Und 
We 
aßte — das Räumlein lag im Grauen ..." 
res das Land ſeiner Jugend weit zurück, und ein 
            ande=
auf, das ſchon feſt umriſſen war. 
leiner Malmann geweſen, blieb in grauer Kammer 
einge 
Hans Peter Kromm, der junge, der ein Inge= 
Nielollte, trat über die Schwelle. 
nicht. Von Ufer zu Ufer ſetzte er ſicher ſeinen Fuß. 
Ze geſonderten Bewußtſeins, die Lebendigkeit einer 
            Seel=
nin blutwarmem Leibe — er ſtand bereit däzu . . ." 
ewige Licht leuchte dir — darüber. 
2r Kromm war achtzehn Jahre alt. 
Uebergänge. 
„Der Menſch iſt ein Begreifen ohne Ende, 
eine Erkenntnis, die ſich immer erlöſen will.
 2” war glücklich überſtauden. Hans Peter blieb 
ſogie, anderen Vorleſungen über Tiefbau und Geo=
in der
 de füllten Zeit und Kraft des Alltages, und die Sonntage 
ſenden Menſchen. Hatte nicht er ſie lachen gemacht — er, pflegte er nach wie vor auf dem Mühlenhofe zuzubringen. Er 
Zeter Kromm, der junge? Das empfand ſich ſehr an= verſuchte Kläschen dies und das von den Schultern zu nehmen 
und wollte auch der Mutter beiſpringen, das war aber leichter 
Mutter, die hatte ſvohl geweint über ihn. Die ſollte mit= gedacht als getan: man mußte ganz und gar drinſtecken, um wirſ= 
Er wollte die Mühle drehen. Nicht Simſon und nicht lich von Nutzen zu ſein. So machte er ſich ganz im Stillen an 
d nicht verraten, freiwillig und mit leuchtendem Werk= die Erfindung eines Ackerpfluges, der ſich auf der Stelle wei= 
* ſtand auf und wuſch ſich; über und über perlte das f den ließ. Die alte Einrichtung, im weiten Kreiſe zu drehen, war 
er ſeinen ſchlanken, wohlgebauten Körper. Dann zog umſtändlich und zeitraubend. Er hoffte, die Mutter und 
            Dunner=
klaas damit überraſchen zu können. 
Hans Peter vermied, in ſich hineinzuſinnen. Seine tiefen, 
Dar eine Witwe. Nun würde ein Mann da ſein. Der grauen Augen, die früher ein ſtilles Leuchten geborgen, ſchauten 
jetzt merkwürdig klar und kühl; es hätte der Blick eines viel 
            älte=
en — das Rad zu drehen, das große — größer war es, ren Menſchen ſein können. Vom Geiſte eines guten Willens 
            er=
füllt, hatte er den von der Mutter gewünſchten Beruf ergriffen 
— irgendwo würde er ein Ziel finden — weiter dachte er nie 
Auch Stettner=Erich beſuchte das Polytechnikum. Pagte 
tt der Sone weiter, der kleine helle Schein an der Preſſe hatte er mit Mühe und Not die Prüfung ſiehr, ſitzt 
jetzt wollte er Buameiſter werden. 
„Könnteſt mal wieder meinen alten Herp— Welt Näd 
er eines Tages. „Mein Alter pinfelt faſt moer bei 
            iIh=
in der Sonne und denkt über die Schlat, der nicht 192 Lt 
Uebrigens der „Suſtergrund”, ſchimpefen, du, bei Euch 
            iei=
herum. Auch ſo ein mächtiger N auf die Weide getriehen. 
wverden iſt. Könnteſt ihn eigentusjah, lachte, daß ihml. Oi 
den ja alle Tage die ſieben 
            fe=
ind der Erich, der wohlgsvollen jungen Manne angebracht 
Backen wackelten. 
verſchämte Armut leuchten. Z. B. gegen 
ZD es dieſen, wie er wußte, das große Los gewonnen 
Meh, ließ er ger Kreipels Tochter ließ es ſich augelegen ſein, 
Nalchen, der bieſer verſchämten Armut nach Kräften 
            beizu=
ane. Andtat dies in aller Stille und war nicht wenig ſtolz 
zur 
            Lips=
trage=Jaß der Malerſohn dieſe Gaben aus ihren kleinen 
            Hän=
daclitgegennahm. Natürlich wäre er zu ſtolz geweſen, ſich von 
nehen Ta zu2 peluchte das Polytechnikum. Er hörte aderen helfen zu laſſen. Aber von ihr, ſeiner kleinen Huldin, 
die einmal Frau Baudixektor ſein ſollze . . . Kreipel=Malchen 
L Irhädtere mit ihm, die ſchneller erfaßk= lächelte: der Vater, der die Villa Königin auf der Oberſpree be= 
ELaL Jas lten. Der Sonnenmiller war ein ſinnige ſaß, wohnte, würde ſicher zufrieden ſeiu, daß ſeine leine luge Tochtr. 
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ſpäteſtens 14 März eingegangen ſein, 
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Nummer 50,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Februar
 Ie, der Hleine tapfere Held 
werlorene Schuf
 Da Hunderte täglich wegen Ueberfüllung keinen 
Einlaß finden, teilen wir dem geehrten Publikum 
höflichst mit, daß der Film
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 der letzte 
Socledef biebel. I. Teil 
strollen Mia MaF, Erika Glässner, Emil Jannings, W. Gaidarow. 
in d. 5akt. 
Bocad Lustsptel Allur am Bieder
 Achtgroschenmäde 
2 Teile — 12 Akte. 
Sitten- und Abenteuer-Film. 
In der Hauptrolle Edith Posca. (469.
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jeder Art. 
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Gemeinden und Lehrer eingeladen ſind,
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möbeireparat.
 Donnerstag, den 21. ds. Mts., 
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal. 
Tagesordnung: Jahresbericht. Neuwahl 
des Vorſtandes, Statutenänderung, 
Geſchäftl. Mitteilungen. 
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