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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 40
Samstag, den 9. Februar 1924.
187. Jahrgang
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Relame=
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(1 Dollar — 4.20 Martl. — Im Fale höherer
Gewalt, we Krieg, Aufruhr Strelt uſw., erliſcht
de Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichtliſcher Beitrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto: Deutſche Bani und
Dorm=
ſtädter 8 Nationalban
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Pariſer „Eclair” macht der Abgeordnete Probeſt
inter=
eſſante Mitteilungen, worin er behauptet, daß die Führung der
Kontrollkommiſſionen aus den Händen des General Nollet an die
alliierten Botſchafter in Berlin übergegangen ſet. Praktiſch werde
die Sache jetzt ſo gehandhabt, daß die Kontrolle erſt nach
Ver=
ſtändigung mit ſämtlichen alliierten Generälen ſowohl über die
Formation, die kontrolliert wird, wie auch über Tag und Stunde
des Beſuchs, ſtattfindet. General Nollet, der bis vor wenigen
Tagen noch Chef der Kontroükommiſſion war, ſteht mit den
Generälen jetzt nur noch auf der gleichen Stufe.” Wenn einer der
Generäle Bedenken gegen die Kontrolle hat, findet ſie nicht ſtatt.
So ſei vor kurzem, als die Kontrolle wieder aufgenommen
wer=
den ſollte, eine Kontrolle in Oſtpreußen nicht erfolgt, wo der
An=
fang hätte gemacht werden ſollen, weil der engliſche General
Ein=
ſpruch erhob. Kontrollieren, aber keine
Zwiſchen=
fälle herbeiführen, das ſei jetzt die Parole.
Es iſt natürlich ſchwer, von deutſcher Seite nachzuprüfen,
was an dieſen Erklärungen Wahres iſt. Da aber das dem Außen=
„miniſter Dr. Streſemann naheſtehende Orgän, die „Zeit”, davon
Notiz nimmt, und dazu bemerkt, dieſe franzöſiſche Stimme ſei
immerhin beachtenswert, da ſie über ein neues Stadium Auſſchluß
gebe, in dem ſich die interalliierte Kontrolle jetzt befindet, darf
man doch vielleicht annehmen, daß auch an amtlicher Stelle
be=
ſtimmte Unterlagen vorliegen, die den Umbau der
Kon=
trollkommmiſſionen in dieſer Richtung als richtg
er=
ſcheinen laſſen. Das Ziel der deutſchen Forderung,
die Beſeitigung der Militärkontrolle wäre damit
noch nicht erreicht. Immerhin iſt es ſchon ein
weſent=
licher Fortſchritt, wenn General Nollet den
ent=
ſcheidenden Einfluß verloren hat und jetzt auch die
engliſchen und italieniſchen Stimmen ſich Gehör verſchaffen
können.
Vom Tage
Die Broſchüre des Staatsrechtslehrers Rothenbücher in
Sachen Kahr iſt, wie verlautet, beſchlagnahmt worden.
Wie aus Saarbrücken gemeldet wird, beabſichtigt die
Eiſenbahn=
direktion des Saargebiets, in großem Umfange
Arbei=
terentlaſſungen vorzunehmen. Von 900 zur Entlaſſung
kom=
menden Arbeitern müſſen bereits 400 vör dem 30. März, die übrigen
500 bis zum 31. März aus dem Staatsdienſt ausfcheiden.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident wird
wahrſchein=
lich heute den neuen deutſchen Botſchafter v. Hoeſch zur
Entgegen=
nahme ſeines Beglaubigungsſchreibens empfangen.
Bundeskanzler Seipel und Miniſter des Aeußern
Grün=
berger ſind wieder in Wien eingetroffen.
Die öſterreichiſche Gewerkſchaftskommiſſion hat
eine Entſchließung angenommen, in der die Angriffe auf den
Acht=
ſtundentag auf das entſchiedenſte zurückgewieſen und
Vorbereitun=
gen zum Widerſtande gegen die Verletzung der kollettivvertraglichen
Arbeitszeiten, insbeſondere gegen die Verletzungen des Achtſtundentags
zu treffen.
Nach einer Havasmeldung aus Madrid hat eine Abordnung
der ſpaniſchen Markbeſitzer dem Vorſitzenden des
Direkto=
riums Primo de Ridera eine Reſolution überreicht, die in einer
Verſammlung der ſpaniſchen Markbeſitzer beſchloſſen worden iſt und in
deren Verlauf ein Ausſchuß zur Verteidigung der Intereſſen der
Mark=
beſitzer gebildet worden iſt.
Nach dem Meſſagero ſtellt das italieniſch=ruſſiſche
Ab=
kommen einen allgemeinen Vertrag dar. Bezüglich der Kandidaten
für die Botſchafterſtellen in Rom und Moskau zeigt man ſich
äußerſt reſerviert.
Havas meldet aus Konſtantinopel: Der Vertreter der
Sowjetregierung Suritſch iſt hier angekommen und wird
dem Präſidenten der türkiſchen Republik ſein Beglaubigungsſchreiben
überreichen.
Nach einer Habasmeldung aus Neu=York wird von autoriſierter
Seite mitgeteilt, daß die Truppen des Generals Huerta
Mexiko geräumt haben.
Rekſamereden für den Völkerbund.
London, 8. Febr. (Wolff.) Die Engliſch=Oeſterreichiſche
Gefellſchaft, deren Zwech es iſt, gute Beziehungen zwiſchen
Groß=
britannien und Oeſterreich auf dem Gebiete der Kunſt,
Wiſſen=
ſchaft, des Handels uſw. zu fördern, hielt geſtern unter dem
Vor=
ſitz des früheren Miniſters Fiſher im Hotel Ceeil ein
Jahres=
eſſen ab, das ſich infolge der Anweſenheit Lord Balfours und
Lord Parmoors, die beide Reden hielten, zu einer
bedeu=
tenden Kundgebung zugunſten guter Beziehungen
zwi=
ſchen Großbritannien und Oeſterreich und vor allem
zugunſten des Völkerbundes geſtaltete. Unter den
zahl=
reichen hervorragenden Perſönlichkeiten, die an dem Eſſen
teil=
nahmen. befanden ſich u. a. der Geouverneur der Bank von
Eng=
land Montague Normann, Sir Maurice de Bunſen und Mr.
Niemeyer vom Schatzamt. Fiſher ertlärte in ſeiner Anſprache,
Großbritannien ſei ſtets beſtrebt, Oeſterreich zu helfen, deſſen
Hilfsquellen nach der übereinſtimmenden Anſicht aller
Sachver=
ſtändigen glänzend ſeien.
Balfour ſchilderte den erſtaunlichen Erfolg
der Wiederherſtellung Oeſterreichs durch den
Völkerbund. Große Opfer ſeien vom öſterreichiſchen
Bür=
ger verlangt worden, aber großer Nutzen ſei daraus entſtanden.
Regierung, Parlament, die Finanzleute und Arbeiter
Oeſter=
reichs hätten alle ihr Teil dazu beigetragen. Der Völkerbund
habe ſogar den ſkeptiſchſten und zyniiſchſten Leuren gezeigt, daß
er nicht nur einer uneigennützigen Anſtrengung ſür den
gemein=
ſamen Weltzweck fähig ſei, ſondern auch ſähig, ſeine Politik
mit Klugheit, Vorſicht und Mut durchzuführen.
Der öſterreichiſche Geſandte Baron Frankenſtein, der
nach Balfour das Wort ergriff, nannte in ſeiner Rede Balfour
und Parmoor die Schutzengel Oeſterreichs. Er ſagte, der
öſter=
reichiſche Kanzler Seipel führe das öſterreichiſche Volk über
alle Hinderniffe einer lichten Zutunft entgegen. Wien ſei wieder
mehr als je der große zentraleuropäiſche Mittelpunkt der Finanz,
des Handels und der Induſtrie, ſowie die Vermittelerin des
Handels zwiſchen dem Weſten und Oſten geworden. Das
wach=
ſende Vertrauen in die Stabiltät Oeſterreichs zeige ſich an der
zunehmenden Beteiligung auswärtigen und insbeſondere
briti=
ſchen Kapitals an den öſterreichiſchen Bankkonzernen. Die innere
Lage Oeſterreichs ſei ſtabil. Durch den Abſchluß verſchiedener
ſchiedsgerichtlicher Verträge mit ſeinen Nachbarn habe Oeſterreich
gezeigt, daß der Friede das Ziel ſeiner Politik ſei. Der
Wie=
deraufbau Oeſterreichs würde ohne die weitreichende Hilfe der
britiſchen Regierung unmöglich geweſen ſein. Parmoor in
ſeiner hohen Stellung in der augenblicklichen Regierung ſei einer
der Fackelträger der Menſchheit geworden. Keine Hand
könnte würdiger ſein, die großen Jutereſſen des Völkerhundes
hochzuhalten, als die Parmoors. Oeſterreich, deſſen
Wiederauf=
bau den größten bisher vom Völkerbund erreichten Erfolg
dar=
ſtelle, ſei ſtolz daruaf, daß es durch ſeine Arbeit das Preſtige und
die Autorität des Völkerbundes, in dem ſich dee Hoffnung eines
großen Teiles der Welt zuſammenfaſſe, geſtärkt habe.
Lord Parmoor erklärte in ſeiner Nede, der Völkerbund
ſei ein Gedanke, deſſen Zeit gekommen ſei, und er glaube, daß
dieſer Gedanke weit ſtärker ſei, als man gemeinhin annehme. Die
Freundſchaft ſei der Weg, um die wirkliche Sicherheit zu erhalten,
und wenn die europäiſche Ziviliſation nicht ein Fehlſchlag ſein
folle, ſo ſei der Grundſatz des Völkerbundes eine gebieteriſche
Notwendigkeit.
Parmoor gab hierauf die bereits gemeldete Erklärung ab
und ſchloß, es ſei an der Zeit, daß der Unterſchied
zwiſchen Siegern und Beſiegten beſeitigt werde,
und daß unter der Inſpiration des Völkerbundes die geſamte
Menſchheit für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau
zuſammen=
rbeite.
Die Schwäche des Völkerbundes.
London, 8. Febr. (Wolff.) In einer Rede auf dem erſten
Jahresfeſte der Engliſch=Oeſterreichiſchen
Geſell=
ſchaft ſagte geſtern abend der Lordpräſident des Geheimen
Rates Lord Parmoor, der Grundſatz des Völkerbundes ſei
eine unbedingte Notwendigkeit. Die augenblickliche Schwäche des
Völkerbundes ſei darauf zurückzuführen, daß er noch nicht alle
Länder umfaſſe. Glücklicherweiſe ſei Oeſterreich Mitglied des
Völkerbundes, aber es gebe eine große
Schweſter=
republik, die mit den Oeſterreichern befreundet ſei und, wie
er hoffe, in Zukunft auch mit England befreundet ſein
werde, nämlich die deutſche Republik. Zwiſchen ihr
und Oeſterreich müſſe ſtets das Verhältnis der
Verwandtſchaft und gemeinſamer nationaler
Ideen herrſchen. Parmoor warf dann einen Blick in die
Zukunft, wo er die deutſche Republik im Völkerbund ſehe,
wie ſie mit Hilfe von Oeſterreich und England dieſelbe
Wandlung durchmache, die in Oeſterreich erfolgt ſei, ſo daß
Deutſchland mit der Ausſicht auf Frieden und Gedeihen von
den Beſchwerden und Sorgen befreit werden könnte, die jetzt auf
ihm laſteten.
Die ruſſiſche Antwort an London.
* London, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Der Vertreter der
Sow=
jetregierung in London, Rakowski, ſtattete heute dem engliſchen
Außenamt einen Beſuch ab und überreichte Außenniniſter
Ram=
ſay Macdonald die Antwort ſeiner Regierung auf die engliſche
Note, in der die Anerkennung Sowjetrußlands ausgeſprochen
worden iſt. In ihrer Erwiderung nimmt die Sowjetregierung
von der Anerkennung Kenntnis und erklärt: Der dringende Wille
des zweiten Kongreſſes des Bundes der vereinigten
ſozialiſti=
ſchen Sowjetrepubliken, die freundſchaftlichen Beziehungen
zwi=
ſchen Großbritannien und der Sowjetunion die erſte Sorge der
Regierung ſein zu laſſen, veranlaßt die Sowjetregierung zu der
Erklärung, daß ſie bereit iſt, in freundſchaftlichem Geiſte alle
un=
mittelbar und mittelbar aus der Anerkennung hervorgehenden
Fragen mit der engliſchen Regierung zu erörtern und zu löſen.
Die Sowjetregierung ſtellt weiterhin feſt, daß ſie folgerichtig
be=
reit iſt, zu einem Einvernehmen über den Erſatz derjenigen
frü=
heren Verträge mit der engliſchen Regierung zu kommen, die
während oder nach dem Kriege erloſchen ſind oder ihre
Rechts=
kraft durch die Organiſation verloren haben. Zu dieſem Zweck
ſchickt ſich die Sowjetregierung an, in unmittelbarer Zukunft mit
allen Vollmachten ausgeſtattete Vertreter nach London zu
entſen=
den, deren Aufgabe es iſt, die noch ausſtehenden Anſprüche und
Verpflichtungen der einen Partei gegen die andere zu löſen und
den ruſſiſchen Kredit in Großbritannien wiederherzuſtellen. Die
Note ſetzt hinzu, daß ſich die Sowjetregierung ſtets mit der
eng=
liſchen Regierung in voller Uebereinſtimmung darüber befinde,
daß das gegenſeitige Vertrauen und die Zurückhaltung von den
internen Angelegenheiten des anderen die unerläßliche
Voraus=
ſetzungen für die Feſtigung und Entwicklung freundſchaftlicher
Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſind. Zum Schluß
wird in der Note mitgeteilt, daß Nakowski nunmehr zum
ordent=
lichen Geſchäftsträger des Bundes der föderierten
Sowjet=
republik am Hofe von St. James ernannt worden iſt.
Veriragsabſchluß Deutſchlands mit China.
TU London, 8. Febr. Nach Meldungen der Times ſoll
Deutſch=
land mit China ein Reparationsabkommen abgeſchloſſen haben, wonach
Deutſchland, durch Aufrechnung der Forderungen der Deutſch=
Aſiati=
ſchen Bank gegen die chineſiſche Regierung einen Reſtbetrag von 45
Mil=
lionen Dollar an Reparationen zahlen müſſe, von denen 15 Millionen
Dollar aus einem Guthaben in einer Londoner Bank und der Reſt in
Form von Eiſenbahnaktien und Obligationen geleiſtet werden müſſe.
Hinter den Kuliſſen
des Regierungswechſels.
Von unſerem Londoner Sonderberichterſtatter.
Bu. London, Anfang Februaz.
Vorbemerkung. Die engliſche Oppoſitionspreſſe.—
und eigentlich iſt bis auf das Arbeiterblatt Daily Herald die
geſamte engl’ſche Preſſe heute oppoſitionell — hat in
vor=
bildlicher Weiſe Macdonald nach ſeinem Regierungsantritt
moraliſch unterſtützt. Dies war beſonders auffällig bei den
Blättern der äußerſten Rechten, deren wüſte
Kriegspropa=
ganda und frühere Hetze gegen die „deutſchfreundlichen
Pazifiſten” der Arbeiterpartei eine Probe deſſen gegehen
haben, was dieſe Blätter zu leiſten vermögen. Nun hat das
ſchärfſte unter ihnen erklärt, es habe ſich zwar nach beſten
Kräften bemüht, das Zuſtandekommen einer
Sozialiſren=
regierung zu verhindern, es betrachte aber jetzt, da die
Sache vollzogen ſei, Macdonald als den Vertreter
Groß=
britanniens vor der ganzen Welt und werde ſeinen Taten
und Worten demgemäß immer die beſte Auslegung zuteil
werden laſſen. Dies iſt nach beiden Seiten hin bezeichnend
für nachahmenswerte britiſche Traditionen: de Autorität
einer Minderheitsregierung vor dem Ausland wird
ge=
ſtärkt, und die Mitglieder dieſer Regierung ſelbſt können,
ſo aus Parteileuten zu Vertretern des ganzen Landes
ge=
worden ihre Objektivität und ihr Verantwortungsgefühl
ohne Behinderung durch eine perſönlich gehäſſige
Oppo=
ſition ſtärken. Daß dennoch das für England und Europa
hiſtoriſche Ereignis einer Arbeiterregierung in London eine
zunächſt abwartende Oppoſition verurſacht, dafür iſt unſer
Brief ein Beweis, der Gedankengänge dieſer Oppoſition
wiedergibt.
Die Schriftleitung.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß Ramſay Macdonald mit
außerordentlicher Geſchicklichkeit ſeine Partei an die Regierung
gebracht hat. Leute, die der Arbeiterpartei fern ſtehen, meinen,
Macdonald habe mit leiſen Mitteln und ohne Aufſehen zu
er=
regen, ſeine Arbeiterpartei zwiſchen die beiden alten Parteien
geſchoben und dieſe ſo miteinander verfeindet, daß er die Rolle
Her „umworbenen Rebekka” ſpielen konnte — ein Ausdruck, der
aus einer ſeiner Reden ſtammt. Andere freilich ſagen, die liberate
Partei hätte es ſich und Lloyd George zuzuſchreiben, wenn ſie
aus ihrer traditionellen Rolle des humanitären Korre tivs gegen
den konſervativen Imperialismus herausgeglitten ſei, ſo, daß die
Arbeiterpartei für weite Kreiſe der jüngeren Intelligenz die
eigentliche Fortſetzerin altliberaler Traditionen geworden ſei,
auch für Leute alſo, die keineswegs den arbeiterparteilichen
Pro=
grammpunkt von der Verſtaatlichung der Produktionsmittel für
ein Ideal halten. Für mehr als ein ſolches hält ja, nach der
Rede Macdonalds zu urteilen, die Arbeiterpartei ſelbſt zunächſt
dieſes Programm nicht, woraus ihre parlamentariſche,
Unter=
ſtützung durch die Liberalen, aber auch Schwierigkeiten in den
eigenen Reihen folgen dürften.
Die Regierung, die Macdonald gebildet hat, vertritt ja nicht
nur die eigentlichen Kreiſe der Arbeiterpartei. Die drei Lords,
Haldane, Parmoor und Chelmsford könnten auch in einem
au=
deren Kabinett ſitzen, in einem liberalen jedenfalls, und die
radi=
kale Richtung der Arbeiterſchaft wird eigentlich nur durch die vier
Kabinettsmitglieder Wheatley, Thomas, Clynes und Walſh
ver=
treten. Man ſagte deshalb ſchon, das Kabinett ſei „zu ſchön”.
Macdonald hat jedenfalls aus Rückſicht auf die für ihn
parlamen=
tariſch unbedingt erforderliche Unterſtützung der liberalen Partei
in Kundgebungen und in perſönlicher Hinſicht von dem Kabinett
den Vorwurf ſozialiſierender Beſtrebungen ſo fern wie möglich
gehalten. Aber in der Arbeiterpartei hält man vielfach dieſes
Kabinett für unnatürlich, weil es der Partei nicht völlig
ent=
ſpreche. Insbeſondere die radikalen Elemente in Schottland, der
Heimat des engliſchen Sozialismus und Macdonalds, bereiten.
unter ihrem Führer John Bromley Unbequemlichkeiten. Der
Eiſenbahnerſtreik iſt beendet; aber ſchon droht ein Streik der
Dockarbeiter, und in der Ferne erſcheinen wieder einmal die
Vergleute mit unzufriedener Gebärde. Es wird ſogar
behaup=
tet, daß das Regierungsexperiment die in ihrem heutigen Umfang
erſt ſeit dem 26. Februar 1918 geeinte Labour Party in zwei
Teile ſpalten könnte.
Vielleicht iſt übrigens die Feindſchaft zwiſchen den
Konſer=
vativen und den Liberalen, die parlamentariſche Grundlage der
jetzigen Regierung, nicht ganz ſo dauerhaft wie es anfänglich
ſchien. Ein Teil der Liberalen, der Großinduſtriellen und
hoch=
finanziellen Kreiſen naheſteht, verübelt es dem liberalen Führer
Aſquith, daß er die Entſtehung einer Arbeiterregierung
zugelaſ=
ſen habe. Altem Brauch gemäß haben manche Konſervative bei
den letzten Wahlen in bedrohten Bezirken liberal gewählt, um
den Arbeiterkandidaten zu Fall zu bringen. Nun ſieht man ſich
getäuſcht und bedauert, nicht nur konſervativ geblieben zu ſein.
Uebrigens haben 10 liberale Abgeordnete bei der entſcheidenden
Abſtimmung, die zum Sturz Baldwins führte, dem Herkommen
zuwider die Parteidiſziplin gebrochen und gegen die Parole
Aſquiths geſtimmt.
Die Konſervativen haben ſich äußerlich gleichmütig ſchlagen
laſſent. Sie hatten allerdings Zeit genug, ſich ins Unvermeidliche
zu fügen. Sie haben es vermieden, feindlich gegen Macdonald
aufzutreten. Man ſpielt „fair play”, damit die Arbeiterpartei in
Zukunft nicht ſagen kann, ſie ſei von Haus aus durch die
Oppo=
ſition ſabotiert worden. Man lobt ſogar im konſervativen Lager
alles, was von Macdonalds bisherigen Schritten gelobt werden
kann; beſonders ſeine ausgezeichnete Botſchaft an die Inder.
Dennoch glaubt man in der konſervativen Partei, daß in den
liberalen Reihen moraliſche Eroberungen zu machen ſind, und
man bereitet ſich auf eine vielleicht nicht ſehr ſpät anzuſetzende
Entſcheidungsſchlacht mit der Linken vor. Vermutlich entwickelt
ſich ein neues Zweiparteien=Syſtem, wobei die liberale Mitte
zu=
ſammenſchrumpft und aus der konſervativen Partei, verſtärkt
durch Gemäßigtliberale, die neuen Torys, aus der
Arbeiter=
partei und der radikalen liberalen Intelligenz die neuen Whigs
entſtehen würden. In der alten Geſchichte des engliſchen
Par=
lamentarismus hat ſich ja der immer nur relative Begriff der
Rechten und Linken mehrmals mit neuem Inhalt gefüllt.
In gewiſſen Kreiſen rechnet man ſogar ſchon mit
Neu=
wahlen im Mai oder Juni; dann würden ungefähr gleichzeitig
in Deutſchland, Italien, Frankreich und England neue
Parla=
meute entſtehen. Es ſcheint, daß die Konſervativen ſich von
der=
artigen Neuwahlen Erfolge verſprechen; auf der anderen Seite
tun das Gleiche auch die Labour=Leute. Von der
Zwiſchen=
periode, die natürlich auch läuger dauern kauu, wiro viel abyan=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Maminter 40.
gen. Deutſchland kann aus dieſer Periode den einen Vorteil
zie=
hen, daß die eigentlichen Konfliktsfragen, nämlich die Reparation,
Ruhrbeſetzung, Separatismus zur offenen Diskuſſion gelangen.
Dazu ſcheint Macdonald ja entſchloſſen zu ſein. Ob er nach dem
Beiſpiel Deutſchlands und Rußlands die geheimen Archive des
Foreign Office öffnen wird, iſt zu bezweifeln; aber über die
Schuld am europäiſchen Chaos wird er ſeiner ganzen
Vergangen=
heit nach offen ſprechen, und das hat für Deutſchland ſchon rein
ngitatoriſchen Wert. Macdonald iſt eben in keiner Weiſe
vorbe=
laſtet und zum Schtveigen gezwungen. Das Verhalten
Deutſch=
lands in dieſer Zeit, von der die konſervative Oppoſition glaubt,
daß es eine Uebergangszeit iſt, wird natürlich von weſentlicher
Bedeutung ſein. Rechtsputſche und ähnliches wären zurzeit
überaus ſchädlich; ſie würden die moraliſchen Fortſchritte, die
Deutſchland in der Tat gemacht hat, wieder aus der Welt ſchaffen
und würden auch Macdonald völlig lahmlegen, der ohnehin
realpolitiſch ſehr gebunden iſt. Es geht jetzt eine Strömung durch
die ganze Welt: man will dem verarmten Deutſchland zu Hilfe
ommen. Daher muß Deutſchland für ſeinen guten Ruf ſorgen,
durch Erhaltung innerer Ordnung und auch durch Anſpannung
der eigenen Wirtſchaftskraft.
Franzöſiſche Kammertumulte.
Poincaré verläßt den Sitzungsſaal.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) Die Kammer ſetzte heute
nach=
mittag die Beratungen über die Sparmaßnahmen fort.
Sie beriet den letzten Satz des erſten Artikels, welcher lautet:
Wenn die getroffenen Sparmaßnahmen Abänderungen
beſtehen=
der Geſetze notwendig machen, müſſen die Erlaſſe nach ſechs
Monaten dem Parlament zur Sanktion unterbreitet werden.
Der Abg. Klotz ſtellt den Antrag, daß ſich die
Sparmaß=
nahmen, die vorgeſehen ſind, in keiner Weiſe auf das Marine=
und Heeresbudget beziehen dürfen. Im Verlauf der Diskuſſion
kam es zu lärmenden Zwiſchenfällen, über die die
Havasagentur folgende Erklärung verbreitet:
Der Abg. Tamponnier proteſtierte lebhaft dagegen, daß
die nationale Verteidigung im Jahre 1912 vollkommen
unvor=
bereitet geweſen ſei. Er wandte ſich hauptſächlich an den Abg.
Denis, den Schwager des verſtorbenen radikalen Führers
Pelletan, den er als denjenigen bezeichnet, der die
franzö=
ſiſche Marine torpediert habe. Die Auseinanderſetzung entwickelte
ſich zu einem lebhaften Tumult, worauf vom Präſidenten der
Antrag geſtellt wurde, die Debatte einzuſtellen. Die
Abgeord=
ueten richteten ſich jedoch nicht nach dieſer Mahnung und
ver=
ſuchten, die Diskuſſion fortzuſetzen.
Der Miniſterpräſident erhob, ſich deshalb
zum Zeichen des Proteſtes und verließ in
Be=
gleitung des Finanzminiſters Delaſteyrie den
Saal. Die Sitzung wurde aufgehoben. Eine große
Beunruhi=
gung ergriff die Wandelgänge der Kammer, um ſo mehr, als
Pvincaré die Abſicht kundgegeben haben foll, ſeine
Demiſſion einzureichen. Nach einigen Minuten erfuhr
man jedoch, daß die Sitzung wieder aufgenommen und Poincars
fortfahren werde, in der Debatte einzugreifen.
Eine Geſie Poincarés und ſein Sieg.
Um 4,05 Uhr eröffnete der Kammerpräſident bereits wieder
die Sitzung, und Miniſterpräſident Poincars kehrte an der
Spitze des Miniſteriums unter dem lebhaften Beifall der
Mittel=
parteien und der Linken zur Regierungsbank zurück. Stark
be=
wegt erklärte der Kammervorſitzende: Ich möchte mich an unſere
fämtlichen Kollegen wenden und ſie bitten, die Wiederholung
derartiger Zwiſchenfälle zu vermeiden.
Der Abg. Taponnier verzichtet darauf auf die
Fort=
ſetzung ſeiner Ausführungen.
Der Abg. Klotz erklärt, die Worte und Geſten des
Miniſter=
präſidenten genügen mir. Ich ziehe meinen Antrag zurück.
Darauf ſchreitet das Haus zur Abſtimmung über den
Schluß=
ſatz des Artikels 1, der mit 352 gegen 182 Stimmen angenommen
wwird.
Der Abg. Loguin verlangt vom Miniſterpräſidenten die
Beſtätigung, daß diejenigen, die ſich in ihren Intereſſen
geſchä=
digt fühlen, das Recht haben ſollen, ſich an den Staatsrat zu
wenden. Poincaré beſtätigt dies. Die Kammer beſchäftigt ſich
dann noch mit einer Reihe weiterer Amendements, die zum Teil
humoriftiſchen Charakter haben. Alle dieſe Amendements lehnt
Poincaré unter Stellung der Vertrauensfrage ab. Die Kammer
geht über dieſe Anträge hinweg oder ſetzt ſie ab.
Der geſamte Artikel 1 wird ſchließlich mit 329 gegen 207
Stimmen angenommen.
*Konzerte.
N. Nach einer längeren Pauſe trat das Darmſtädter
Bläſer=Quintett wieder mit einem Kammermuſik=Abend
an die Oeffentlichkeit. Leider war das Kleine Haus des
Landes=
theaters nicht ſo gut beſetzt, wie es der intereſſanten
Vortrags=
folge und der ſorgfältigen Ausarbeitung der Werke, die für
Darmſtadt Neuheiten waren, entſprochen hätte. Die
eigentüm=
liche Zurückhaltung der Darmſtädter Muſikkreiſe allem dem
gegenüber, was noch nicht ſeinem Wert nach genau abgeſtempelt
ift, muß auch von dieſer Kammermuſik=Vereinigung erſt
über=
wunden werden, die wir beſonders deshalb begrüßen, weil uns
durch ihre Beſetzung reiche, ſonſt vergeſſene Schätze edelſter
Kammermuſik zu Gehör gebracht werden können. Die neu
hin=
zugetretenen Künſtler, Herr Schaefer (Oboe) und Heynau
(Klarinette) fügten ſich tonlich und künſtleriſch ſchon vorzüglich
dem Stamm der übrigen ein.
Ein Thema mit Variationen für Bläſerquintett, Flöte, Oboe,
Klarinette, Horn und Fagott von Max Büttner leitete ein. Der
geiſtreiche Satz der kurzen, fein gearbeiteten Charakterſtücke zeugt
von feinſtem Eingehen auf die Eigenart der Inſtrumente und
hält ſich klanglich in den Grenzen herkömmlicher Romantik vom
zarten Elfenſpuk bis zum Leidenſchaftsausbruch. Einen faſt
ver=
geſſenen Muſiker, Caſpar Kummer, rief das Trio für Flöte,
Klarinette und Fagott in Erinnerung. Es gehört zur Gattung
feiner und gefälliger Unterhaltungsmuſik, ein Inſtrument ſpielt
dem anderen die Melodien zu, und der dreiſtimmige Satz iſt ſo
trefflich, daß der Klang überall reizvoll wirkt.
Als bedeutendſtes Werk erwies ſich unſtreitig Hans Hubers
Quintett für Klavier, Flöte, Klarinette, Horn und Fagott op. 11.
Durch die reichen klanglichen Abwechſlungen, durch den
groß=
zügigen Aufbau in großer Sonatenform und den Ausdruck der
verarbeiteten Themen feſſelt Huber in jedem Satz. Mit großem
Schwung trugen die Künſtler vor, Herr Kapellmeiſter
Roſen=
ſtock in meiſterhaftem Spiel am Klavier, die Herren Geißler
(Flöte), Jaud (Horn) und Wiſchert (Fagott) und die beiden
oben ſchon genannten Herren. Der blühende, ſchöne Klang der
Inſtrumente, die bedeutende Kunſtfertigkeit und Virtuoſität ihrer
Spieler bereiteten hohen Genuß und trugen den Künſtlern
leb=
haften Beifall ein. Möge das Bläſer=Quintett neben unſeren
übrigen Kammermuſik=Vereinigungen dauernd beſtehen und
künſtleriſch und in der Gunſt und Anerkennung des Publikums
mit ihnen wetteifern.
Die Veröffentlichungen
Llond Georges.
Britiſche Befürchtungen.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) Nach einer Havas=Meldung aus
London verlautet aus offizieller Quelle, in autoriſierten Kreiſen
ſei man der Auffaſſung, daß durch eine Veröffentlichung der
Lloyd George übermittelten Dokumente ohne die Zuſtimmung
Poincarés eine äußerſt heikle Lage geſchaffen würde.
Clemenceau über den angeblichen Geheimbertrag.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) Clemenceau hat nach dem Neu=
Vork Herald geſtern nachmittag erklärt, Wilſon habe während der
Friedensverhandlungen bei den verſchiedenen verhandelten
Gegenſtän=
den erklärt: Das kann ich nicht machen, darüber entſcheidet der
Kon=
greß. — Er fragt, welchen Wert ein von Wilſon insgeheim
unterzeich=
neter Vertrag gehabt haben würde, d. h. eines Vertrags, deſſen
Vor=
handenſein dem Kongreß unbekannt geweſen wäre? Dem Neu=York
Herald ſoll an zuſtändiger Stelle geſtern folgende Aufklärung über den
Zwiſchenfall gegeben worden ſein: Der angebliche Geheimvertrag ſei
nichts anderes als Auszüge aus den ſtenographiſchen Notizen, die
wäh=
rend der Unterhandlungen in der Wohnung Wilſons in Paris am 19.
April 1919 geführt wurden. Es ſei das erſtemal, daß die franzöſiſche
oder irgend eine andere Regierung beabſichtige, dieſe Notizen amtlich
zu veröffentlichen. Lloyd George ſei bei dieſen privaten Unterredungen
dadurch, daß er auf drei Tage nach London mußte, nicht zugegen
ge=
weſen und habe möglicherweiſe die Protokolle der Unterredungen
zwvi=
ſchen ihm, Clemenceau und Wilſon nicht ſämtlich geſehen, ſo daß er
zum erſten Male davon erfahren habe, als ihm die Abzüge des
dem=
nächſt erſcheinenden franzöſiſchen Gelbbuches gezeigt worden ſeien.
Lloyd Georges Berichtigungen.
TII London, 8. Febr. Lloyd George beſtreitet, daß er in einem
Intervieſv mit dem Londoner Korreſpondenten der Neu=York World
Behauptungen über ein zwiſchen Wilſon und Clemenceau ſeiner Zeit
abgeſchloſſenes Geheimabkommen aufgeſtellt habe. Lloyd George ſtellt
ausdrücklich feſt, daß er das Interview, von dem fetzt in allen Blätrern
die Rede ſei, nicht gewährt habe. Lloyd George veröffentlicht weiter in
der Daily Chronicle nachſtehende Erklärung: „Bei meiner Nückkehr nach
Paris habe ich erfahren, daß zwiſchen Wilſon und Clemenceau
wäh=
rend meiner Abweſenheit ein Abkommen zu den weſentlichſten Punkten
abgeſchloſſen worden war. Der erſte dieſer Punkte bezog ſich auf die
militäriſche Beſetzung des Rheinlandes, und der zweite auf Garantien
die Amerika Frankreich im Falle eines Angriffes der Deutſchen auf die
franzöſiſche Grenze geben ſollte. Es iſt geradezu lächerlich, dieſes
Ab=
kommen als einen Geheimvertrag zwiſchen dem verſtorbenen Wilſon und
Clemenceau hinzuſtellen.” Lloyd George bedauert im übrigen, daß das
Foreign Office einen Kommentar zu der ihm zugeſandten Mitteilung
veröffentlicht habe. Lloyd George gibt jedoch zu, daß die in dem
Kom=
mentar gemachten Angaben den Tatſachen entſprechen. Wenn er, wie
bisher, auf den Brief des Foreign Office nicht geantwortet habe, ſo
komme es daher, daß der Brief keine Unterſchrift trug. Dieſer Brief
war, ſo fügte Lloyd George weiter hinzu, von gewiſſen Dokumenten
begleitet, die die franzöſiſche Regierung zu veröffentlichen beabſichtige.
Eines davon trug den Titel „Artikel, betreffend die
Ausführungsgaran=
tien des Vertrages, der von dem Präſidenten Wilſon und Clemenceau
am 20. April gutgeheißen wurde”; das andere trug die Aufſchrift „
Ver=
trag mit Frankreich und den Vereinigten Staaten, wie er von Wilſon
und Clemenceau am 20. April angenommen wurde‟.
London, 8. Febr. (Wolff.) Blätiernachrichten zufolge hat
Lloyd George dem Foreign Office die Wilſon=
Clemenceau=
ſchen Dokumente wieder zurückerſtattet, die er mit einem
Schrei=
ben begleitete, in dem er ſein Bedauern über das Mißverſtändnis
ausdrückte.
Die Gegnerſchaft Poincarés.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) Die 205 Abgeordnete, die gegen den
Grundſatz des Ermächtigungsgeſetzes in der Kammer geſtimmt haben,
ſetzen ſich wie foldt zuſammen: 12 Kommuniſten, 50 Sozialiſten, 67
Ra=
dikale, 22 ſozialiſtiſche Republikaner, 6 Mitglieder der republikaniſchen
Linken, 25 Mitglieder der demokratiſch=republikaniſchen Linken, 10
Ab=
geerdnete, die keiner Fraktion angehören, 5 Mitgliedern der Arago=
Gruppe und 6 Mitgliedern der republikaniſch=ſozialiſtiſchen Aktion. Von
bekannten, nicht der Linken angehörenden Abgeordneten, ſtimmten
da=
gegen: Leygues, Loucheur, Tardien, Danielon, Mare Sanguier, Briand,
Henneſey, Painleve, Forgeot.
Nochmals der Fall Oixmuiden.
Der „Fall Dixmuiden findet noch immer in der Deutſchnationalen
Preſſe agitatoriſche Verwendung. Im Zuſammenhang damit werden
namentlich perſönliche Angriffe gegen den derzeitigen Außenminiſter
Herrn Dr. Streſemann gerichſtet. Unter Hinweis auf den bereits früher
ausführlich geſchilderten Tatbeſtand ſei demgegenüber heute beſonders
noch feſtgeſtellt, daß Herr Dr. Streſemann zu der betreffenden
Zeit damals gar nicht in Berlin war, ſondern in der
Schwei=
weilte.
* Berliner Brief.
Weiße Woche.
Seit Wochen ſchon lief ich mit einem Gefühl der Bedrückung
herum und mied die Geſellſchaft meiner Freundinnen und
Be=
kannten. War ich aber mit ihnen zuſammen, ſo ſaß ich ſtill und
traurig dabei, unfähig, Teil an ihren Geſprächen zu nehmen, und
nur bewundernd ihnen zuhörend. Was waren das alles für
tüch=
tige Frauen und Mädchen, die da von ihren fabelhaften
Einkäu=
fen in den „Ausverkäufen” erzählten, „Ausverkäufe”, ein Wort,
das für mich einen traurigen Klang hat, weil es ſchmerzliche
Er=
innerungen an allerhand Enttäuſchungen wachruft. Aber die
an=
deren, ſie kannten dieſe Enttäuſchungen nicht und wußten nur
Wunderdinge von ihrer Tüchtigkeit zu berichten. Und beſonders
jetzt in der „Weißen Woche” gab es billige Sachen, faſt geſchenkt
bekam man die ſchönſten Wäſchegarnituren, von Küchenäſche,
Bettzeug uſw. ganz zu ſchweigen! Eine Dame hatte deswegen
ſchon eine Ausſteuer für ihre achtjährige Tochter beſorgt — ſolche
Gelegenheiten kehren ja nicht oft wieder! — und eine andere hatte
ſich der Einfachheit halber zwei gleiche Waſchbluſen z 2,90 Mark
gekauft, weil ja die Seife zum Waſchen faſt mehr koſtet, und ſo
iſt man ohne Mühe immer hübſch ſauber. Als man ſie mit
Fragen nach dem billigen Geſchäft überſchüttete, erklärte ſie ſich
bereit, einer Bekannten die eine der Bluſen zum Selbſtkoſtenpreis
abzugeben. So ſchaffte ſie ſich auch noch Freunde.
Schließlich faßte ich Mut und fuhr auch in die Stadt. In
den Geſchäftsſtraßen ſtürmten die Rieſenſchilder auf mich ein:
„Extra billige Tage”, „Saiſonausverkauf nur noch kurze Zeit”
und vor allem „Weiße Woche‟. Nie hatte ich gewußt, was alles
zur „Weißen Woche” gehört: weiße Schuhe, weißes Porzellan,
weißes Papier und als Hauptſache natürlich Wäſche, Wäſche!
Mir wurde ganz weiß vor Augen. Die Preiſe ſchienen wirklich
nicht hoch, weiße Schuhe gab es ſchon für 2,60 Mark, wenn auch
nur kleine Größen, und Porzellantaſſen ſchon für 8 Pfennige,
wenn ſie ein wenig angeſtoßen waren. Und nun ſtand ich im
Getriebe eines Kaufhauſes vor einem breiten Tiſch mit einem
Berg von Bluſen und Kleidern. Die Menge hatte ſich dicht
heran=
gedrängt und wühlte in dem weißen Haufen, und die
Verkäufe=
rinnen teilten Püffe und Knüffe aus und hatten ſich ſogar einen
Grünen zur Hilfe gerufen. Der Anblick dieſer duftigen weißen
Sachen (ein bißchen angegraut zwar ſchon vom vielen Befaſſen)
erſveckte in mir die Vorſtellung von Wärme und Sonne und
Sommer und den Wunſch, einmal nicht aus alten Kleidern
zu=
ſammenzuſtückeln. Und ich begann auch zu wühlen, und ſiehe da:
in meine Hände fiel ein weißes Kleid mit Luftſtickerei für 14,25
Die Arbeit der Sachverſtändigen.
Mac Kenna wieder in London.
Berlin 8. Febr. Die Sachverſtändigenkoyrmiſſion wird
als Abſchluß ihrer Berliner Arbeiten am Montag und Dienstag
mit maßgebenden Vertretern der deutſchen Wirtſchaft (Handel,
Induſtrie, Landwirtſchaft und Arbeitnehmerſchaft) in
Verbin=
dung treten. Am Freitag tagte die Unterkommiſſion für Bank=
und Währungsfragen und beſprach nochmals mit dem
Reichs=
bankpräſidenten Dr. Schacht ausführlich deſſen Projekt einer
Goldnotenbank. In einer ſich daran anſchließenden Vollſitzung
der Komiſſion wurde über die Durchführung der Arbeiten der
Kommiſſion Beſchluß gefaßt. Während der engliſche
Sachver=
ſtändige Stamp dem Einkommenſteueramt einen Beſuch
abſtat=
tete, ſetzten die Eiſenbahnſachverſtändigen ihre geſtern
begonne=
nen Unterſuchungen fort. Die Kommiſſion dementiert energiſch
das in einem Teil der Preſſe verbreitete Gerücht, welches von
einer Feſtſetzung des deutſchen Kapitals im Ausland auf 5 bis
7 Milliarden Goldmark durch die zweite Kommiſſion ſpricht. Die
Kommiſſion ſei durch das Fehlen verſchiedenen wichtigen
Mate=
rials überhaupt noch nicht in der Lage, ein Urteil abzugeben.
* London, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Mac Kenna iſt heute in
London eingetroffen. In hieſigen Finanzkreiſen ſcheint ſich
neu=
erdings die Neigung bemerkbar zu machen, die bisherigen
An=
ſichten über Deutſchlands Leiſtungsfähigkeit in gewiſſen Punkten
zu revidieren und die Frage aufzuwerfen, ob Deutſchland nicht
doch weſentlich höhere Forderungen erfüllen könnte, als bisher
angenommen wurde. Auch das Problem der Rentenbank erweckt
ſteigendes Intereſſe.
Pelaſtung der Induſtrie durch die Micum=Verträge.
* Krefeld, 8. Febr. (Priv.=Tel.) In einer Unterredung
mit dem politiſchen Schriftleiter der Krefelder Zeitung äußerte
ſich Fritz Thyſſen über die Wirkung der Mienm=Verträge auf
die davon Betroffenen. Für den Bergbau ſeien die Laſten am
unerträglichſten. Bei der Eiſeninduſtrie waren die
Auswirkun=
gen vor allem deswegen ſo ſchwer, weil die franzöſiſch=belgiſche
Konkurrenz viel billiger arbeiten kann als die deutſche und dabei
auf Grund des Verſailler Vertrags ihre Waren zollfrei ins
Rheinland einführen darf. Seiner Anſicht nach ſpitze ſich die
Sache für die deutſche Induſtrie außerdem zu. Er glaube, daß,
wenn keine Wendung zum Beſſern eintritt, mit einer
vollkomme=
nen Stillegung gerechnet werden müſſe. Solle das vermieden
werden, ſo ſei eine Atempauſe zur Kapitalauffriſchung eine nicht
zu umgehende Notwendigkeit. Gönne man der Ruhrinduſtrie
auch ſeitens des Reiches eine Ruhepauſe, ſo daß ſie ſich erholen
und wieder unter normalen Bedingungen arbeiten und ſchaffen
könne, ſo würden wir in abſehbarer Zeit auch wieder
Repaca=
tionen leiſten können.
Ein Dementi der Firma Krupp.
Eſſen, 8. Febr. In Paris war eine Madrider Meldung
verbreitet, derzufolge das Blatt El Debate eine Nachricht aus
Valencia veröffentlichte, daß dort zwiſchen den Kruppwerken
und fünf ſpaniſchen Geſellſchaften ein Truſt gebildet werden ſoll,
der ſich mit dem Bergwerksbetrieb, dem Betrieb metallurgiſcher
Fabriken und dem Reedereibetrieb beſchäftigen wolle. Der
Matin hatte dazu noch berichtet, daß die neue Geſellſchaft ein
Kapital von einer Milliarde Peſeten haben ſolle und daß die
Kruppwerke in dem Truft die Führung haben würden.
Zu dieſen Meldungen erklärt die Firma Krupp auf Anfrage:
Von der erfolgten Bildung dieſes Truſts unter Führung der
Firma Krupp iſt hier nichts bekannt. Die Firma Krupp hat ſich
lediglich, wie bereits veröffentlicht wurde, bereit erkkärt, zwei
ſpaniſchen Gruppen ihre Erfahrungen im Bau von
Handelsſchif=
fen, Lokomotiven und Eiſenbahnmaterial zur Verfügung zu
ſtellen.
Die Kohlenlieferungen an Frankreich.
Paris, 8. Febr. (Wolff.) Nach der Journäe induſtrielle haben
Frankreich und Luxemburg im Jahre 1923 von Deutſchland erhalten:
1690 000 To. Kohlen, 2 276 000 To. Koks und 156 000 To.
Braunkohlen=
riketts, zuſammen alſo 4 123000 Tonnen. Bei der üblichen
Umrech=
nung von Kohlen in Koks ergibt ſich eine Geſamtlieferung von 4 882 100
Tennen Kohlen. Die Lieferung im Jahre 1922 wurde von dem Blatte
mit 12 632 265 To. angegeben. Unter Zugrundelegung des von der
Re=
parationskommiſſion aufgeſtellten Programms von 14 980 800 Tonnen
berechnet das Blatt, daß Frankreich und Luxemburg im Jahre 1923
etwa 28 Prozent des Lieferungsſolls erhalten hatten.
Die Beſtechlichkeit der franzöſiſchen Preſſe.
* Paris 9. Febr. (Priv.=Tel.) Das offizielle Organ der
franzöſiſchen Kommuniſtenpartei, die Humanits, kündigt die
be=
vorſtehende Veröffentlichung neuer authentiſcher Dokumente an,
aus denen hervorgeht, in welch ſchändlicher Weiſe die franzöſiſche
Preſſe beſtochen wird. Aus dieſen Dokumenten gehe hervor, daß
die kaiſerlich=ruſſiſche Regierung dor dem Kriege verſchiedene
Pariſer Zeitungen dauernd beſtach.
Mark!!! Entzückt verſenkte ich mich eine Weile in Betrachtung
bis mich die unwirſche Stimme einer Verkäuferin aus meine
Träumen weckte und mich darauf hinwies, daß andere auch
„dran” wollten. Da faßte ich ſchnell den heroiſchen Entſchluß un
kaufte das Kleid.
Ich war wirklich froh, für 14,25 Mark ein hübſches Kleid z.
haben. Eigentlich hätte ich nun nach Hauſe fahren können, kau
fen konnte ich doch nichts mehr . . . Aber die Neugierde trieb mi
weiter, und ich ſtand bald wieder vor einem Laden, angelod
durch weithin ſichtbare Reklameſchilder. Hier war ein „Total
ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts”, und man konnte ſ
ziemlich alles erſtehen, was man zum Leben braucht, auch Kleider
gab es: fein ſäuberlich geordnet hingen ſie in langen Reihen vo
den Augen der Beſchauer. Und plötzlich, was ſehe ich, kann id
meinen Augen trauen, da hängt ja auch mein Kleid, mein Klei!
in einer Reihe mit zehn, zwanzig anderen Kleidern, und darübe
iſt ein Schild angebracht: „Jedes Stück 9,80 Mark.” Mir wir?
heiß und kalt und angſt und bange, aber da hilft kein Deutel
und Beſchönigen, die vernichtende Tatſache bleibt beſtehen
Laß es hier dasſelbe Kleid für 9,80 Mark zu kaufen gibt, für da
ich ſoeben 14,25 Mark ausgegeben habe, alſo vier Billionen vier
hundertfünfzig Milliarden Papiermark habe ich verſchwendet,
ein=
fach auf die Straße geworfen. Mein erſter Gedanke iſt: zurück i.
das Warenhaus und meine Entdeckung mitteilen. Aber auf den
Wege dorthin ſehe ich die Zweckloſigkeit meines Beginnens ein.
ich fühle mich ſchon von des Schupomanns Fäuſten gepackt. S
beſteige ich reſignießt die Elektriſche und fahre heim. Zu Hauſ
probiere ich das Kleid. Aber iſt es meine ſchlechte Laune ober
ſieht es jetzt anders aus — es gefällt mir gar nicht mehr,
miß=
ſteht mir gründlich, und ich komme zu dem vernichtenden
Ergeb=
nis, daß nicht nur 4,45 Mark, ſondern das ganze Geld unnütz ver
ſchwendet iſt, denn ich werde das Kleid wahrſcheinlich niemals
tragen.
In der Nacht kann ich nicht einſchlafen. Aerger über das
ver=
lorene Geld, Scham über meine Unfähigkeit laſſen mich kein=
Ruhe finden. Und wie tüchtig die anderen alle ſind, die eine, die
ſich ſogar zwei Bluſen von derſelben Sorte im Ausverkauf
er=
ſtand. Da durchzuckt mich ein Gedanke: Rettung! Morgen werde
ich wie von ungefähr erzählen, daß ich mir zwei gleiche Kleider
für 9,80 Mark gekauft habe, und wenn man mich mit Fragen be
ſtürmt, wo das billige Geſchäft ſei, dann werde ich mit
groß=
mütiger Miene lächelnd ſagen: daß alles ausverkauft ſei, daß ich
aber bereit ſei, das eine abzugeben. Und man wird mich
oben=
drein als tüchtig und gefällig preiſen, wie man fene andere pries,
als ſie die Bluſe zur Verfügung ſtellte . . . Und vielleicht tat ſie es
aus denſelben Gründen, wie ich jetzt mit meinem Kleid!
Nnmmer 40.
Daruſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Seite 3.
Die Leiden der Stadt Pirmaſens.
Pirmaſens ſtraft Poincaré Lügen.
Berlin, 8. Febr. Unter der Ueberſchrift „Pirmaſens
ſtraft Poincars Lügen” berichtet der Korreſpondent der B. Z.
ausführlich über die Leiden der Stadt Pirmaſens, zuerſt
un=
ter der Willkürherrſchaft der von den Franzoſen
begün=
ſtigten Separatiſten und nun unter dem Terror der
Kommuniſten. Er ſchreibt u. a., die augenblicklich
herrſchen=
den Zuſtände ſpotteten jeder Beſchreibung.
Erwerbs=
loſe und andere Elemente zögen vandaliſierend durch die Stadt.
Geſindel belagere die Straßen und lauere auf eine Gelegenheit
zu Plünderungen. Als Bürgermeiſter fungiere ein 19jähriger
vorbeſtrafter Kommuniſt Behrend. Schritte bei der franzöſiſchen
Delegation, um der Unoronung zu ſteuern, blieben erſolglos,
Der ſeparatiftiſche „Ordnungsſchutz” werde von den Bürgern
mehr gefürchtet, als ſelbſt Einbrecher.
Kommuniſiiſcher Terror.
Pirmaſens, 8. Febr. (Wolff.) Am Stadthaus in
Pir=
maſens wurde von den Kommuniſten folgende
Bekannt=
machung angeſchlagen: „Wem bei der Abholung der Waren bei
Kling Kleider beſchädigt wurden, ſoll ſich in irgend einem
Ge=
ſchäft auf Rechnung Kling Kleider kaufen.
Infolge der in Pirmaſens herrſchenden Anarchie hat ſich
ein Sel bſtſchutz gebildet. Dieſer Selbſtſchutz wurde von den
Kommuniſten von der Straße weg auf das Stadthaus geſchleppt.
Die Separatiſten brachten die Selbſtſchutzleute nach dem
Bezirks=
amtsgebäude. Die Feſtgenommenen wurden ſchwer
mißhan=
delt und mußten nach ihren Wohnungen zurückgetragen werden.
Die Kommuniſten auf dem Stadthaus und die Separatiſten
auf dem Bezirksamt arbeiten Hand in Hand. Der durch
die herrſchenden Unruhen bis jetzt angerichtete Schaden beläuft
ſich auf viele Tauſende von Goldmark.
„Regierungskommiſſar” Schwagb hat am 4. Februar einer
Reihe von Pirmaſenſer Firmen folgende Vorladung
ge=
ſchickt: „Zwecks Feſtſtellung des von Ihnen zur
Ernährungsfür=
ſorge für die Stadt Pirmaſens (Beſchluß vom 30. November
1923) zu leiſtenden Betrages werden Sie hiermit vorgeladen,
Maßgebend für die Veranſchlagung iſt der Vermögensſtand vom
31. Dezember 1923. Er iſt vorzulegen und ſeine Richtigkeit
eides=
ſtattlich zu verſichern. Amtliche Verſchwiegenheit iſt zugeſichert.
Im Falle der Vorladung nicht Folge geleiſtet wird oder die
ge=
forderte Aufſtellung nicht vorgelegt wird, erfolgt Einziehung,
gegen die es kein Rechtsmittel gibt. gez. Schwaab,
Regierungs=
kommiſſar”
„Das Schickſal der Pfalz”.
Berlin, 8. Febr. Zu der Vertrauenskundgebung der
De=
kane der Pfalz für den Biſchof Sebaſtian in Speyer ſchreibt die
Boſſiſche Ztg.: Es iſt das Schickſal der katholiſchen Volksteile
Deutſchlands, daß gerade ſie die Grauſamkeit und Tücke des
Frie=
densvertages am eigenen Leib zu ſpüren bekommen: im
Saar=
gebiet und Rheinland, im Ruhrgebiet und in der Pfalz nicht
minder wie ſeinerzeit in Oberſchlſien. Erſt verſuchte man den
Katholizismus als Bundesgenoſſen zu mißbrauchen. Das „
Schick=
ſal der Pfalz”, meinte Briand im Jahre 1921 in der
Kammer=
debatte über die Entſendung des franzöſiſchen Botſchafters an
den Vatikan, „wird nicht in der Pfalz, ſondern in Rom
entſchie=
den” Als man ſah, daß man ſich getäuſcht hatte und gerade im
religiöſen Gefühl des Volkes ein Bollwerk der Heimattreue und
der Vaterlandsliebe erkannte, begann der Kampf der offenen
Ge=
walt gegen die geiſtlichen Führer dieſes Volkes. Es ſcheint aber,
als ob die Kulturkampfmethoden franzöſiſcher Generale
ebenſo=
wenig verfangen werden, als vorher das Werben um die Gunſt
der oberſten kirchlichen Stellen.
Das Koblenzer Regierungsgebäude geräumt.
* Koblenz, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Nach langen
Bemühun=
gen der deutſchen Behörden bei der Rheinlandkommiſſion, die
Räumung des Koblenzer Regierungsgebäudes zu veranlaſſen, iſt
nun endlich dem Erſuchen nachgegeben worden. Die jetzigen
Be=
wohner des Regierungsgebäudes, erwerbsloſe und obdachloſe
Separatiſten, ſollen zum Teil mit Familie in das
Verlags=
gebäude der Gutenberg=Sonderbündlerdruckerei umziehen. Die
bisherigen Inhaber dieſer Wohnungen müſſen in andere von der
Beſatzungsbehörde beſchlagnahmte Privathäuſer überſiedeln.
Kompromißverhandlungen über die
3. Steuernotverordnung.
Berlin, 8. Febr. Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen
hören, wird nach dem Verlauf der Verhandlungen des 15er=
Aus=
ſchuſſes zunächſt das Kabinett ſich mit den Ausſchußbeſchlüſſen
be=
ſchäftigen. Danach ift zu erwarten, daß man
Kompromißverhand=
lungen einleiten wird, die vorausſichtlich erſt am Samstag
ſtatt=
finden können.
„Denkſchrift” eines belgiſchen Oberſien.
Köln, 8. Febr. Das Kölner Tageblatt erfährt aus
Kob=
lenz: Die Veröffentlichung zweier wichtiger Dokumente aus der
rheiniſchen Separatiſtenbewegung ſeitens des Berliner Lok.=Anz.
iſt ſeit zwei bis drei Monaten im Rheinland allgemein bekannt.
Es handelt ſich um die „Denzſchrift” des beigiſchen Overſten
Leo=
vold Reul, Generalſekretär des Komitees Belge Rhenan und des
Dr. Pierre Nothomb, Generalſekretär des Komitees de politique
nationale, deren Vertrauensmann der Ingenieur Klee in Bonn
ſt. Dort iſt auch der Sitz dieſer belgiſchen
Sonderintereſſengeſell=
ſchaft. Die Frau des Oberſten Reul weilte faſt ſtändig in
Bonn, um die politiſchen Geſchäfte dieſer Gruppe zu leiten. Herr
Klee iſt ſeit längerer Zeit aus der ſeparatiſtiſchen Bewegung,
weil er im Dienſte der genannten Belgier ſtand, ausgeſchloſſen
worden. Die Denlſchrift wurde bereits im November in
belgi=
ſchen, engliſchen und amerikaniſchen Zeitungen ausführlich
be=
ſprochen. Die „vorläufige Regierung der rheiniſchen Republik”
in hieſiger Stadt lehnte unter ihrem Leiter Mathes die
belgi=
ſchen Sonderpläne, die von einem Mitglied der belgiſchen
Dele=
gation unterſtützt wurden, in verſchiedenen Interviews ab. Mit
der belgiſchen Vertretung in der Rheinlandkommiſſion, mit dem
Aachener Bezirks= bezw. Kreisdelegierten und dem dortigen
eng=
liſchen Konſul kam es über dieſe belgiſchen Sonderbeſtrebungen
Mitte November vorigen Jahres zu biſſigen
Auseinanderſetzun=
gen. Gegen den belgiſchen Außenminiſter Jaſpar, der die Herren
Reul und Nothomb abſchüttelte, wurde deswegen eine Kampagne
in der Preſſe und hinter den politiſchen Kammerkuliſſen entfeſſelt,
woran auch gewiſſe Kreiſe der rheiniſchen Separatiſten beteiligt
waren.
Zur franzöſiſchen Antwort in der Pfalzfrage.
TU. Paris, 8. Febr. (Petit Pariſien.) Die geſtern von
der Pariſer Preſſe veröffentlichte Antwort der franzöſiſchen
Re=
gierung in der Pfalzfrage iſt der deutſchen Botſchaft in Paris
erſt heute überreicht worden. Die Tatſache, daß das Schriftſtück
der Oeffentlichkeit früher übergeben wurde als dem deuiſchen
Vertreter, wird damit begründet, daß die deutſche Proteſtnote,
auf die ſich die franzöſiſche Antwort bezieht, erſt in der Preſſe
veröffentlicht und dann der franzöſiſchen Regierung übergeben
wurde,
In der Pfalzfrage nehmen übrigens die Verhandlungen
zwi=
ſchen Frankreich und England ihren Fortgang. Den letzten
Nach=
richten zufolge ſcheint die engliſche Regierung von ihrem
Ver=
langen, drei Punkte dem Haager Schiedsgericht vorzulegen,
abge=
kommen zu ſein. Es ſcheint danach von der Wahl ywiſchen einer
Schlichtung durch den Völkerbund oder einer direkten Einigung
zwiſchen England und Frankreich am Quai d’Orſay die
letz=
tere Löſung an Wahrſcheinlichkeit zu gewinnen.
Verbot der Preisgeſtaltung in Franken.
* Speyer, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Die von der
interalliier=
ten Rheinlandkommiſſion erlaſſene Ordonnanz 232, die unter
ſchwerer Strafandrohung verbietet, von Angehörigen der
Be=
fatzungsmächte übermäßige Preiſe zu verlangen, und die
allge=
mein denjenigen unter Strafe ſtellt, der offenſichrlich übertriebene
Preiſe für Waren uſw. fordert, wird nicht nur zum Schutz des
franzöſiſchen Staatsangehörigen gegen die Frankenentwertung
von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde angewandt, ſondern
dient auch zur Stützung des franzöſiſchen Frankens. Da die
Aus=
führungsbeſtimmungen der Ordonnanz 232 den Delegierten bzw.
Bezirksdelegierten überlaſſen ſind, hat die franzöſiſche
Beſatzungs=
behörde die Möglichkeit, die Ordonnanz zu Maßnahmen gegen
die Frankeninflation anzuwenden. So verbietet eine franzöſiſche
Sonderverordnung den Geſchäftsleuten der Pfalz, beim Verkauf
von Waren an Angehörige der Beſatzungsmächre die Preiſe in
franzöſiſchen Franken zu ſtellen und die Bezahlung in Franken
anzunehmen. Noch weiter geht eine Verfügung des franzöſiſchen
Bezirksdelegierten von Speyer, die allen deutſchen
Geſchäftsleu=
ten den Franken als Zahlungsmittel verbietet. Die
Durchfüh=
rung dieſer franzöſiſchen Sonderverordnung iſt beſonders für die
Geſchäftsleute in der Weſtpfalz unmöglich, weil für ſie der
Fran=
ken faſt das einzige Zahlungsmittel geworden iſt, nachdem die
franzöſiſche Beſatzungsbehörde bis jetzt in der Pfalz wie im
übri=
gen beſetzten Gebiet die wertbeſtändigen deutſchen
Zahlungsmit=
tel nicht zugelaſſen hat.
Franzöſiſche Handelskammer=Konferenz.
Paris 8. Febr. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des
Han=
delsminiſters fand heute eine Konferenz ſämtlicher franzöſiſcher
Handelskammerpräſidenten ſtatt. Ueber die Beratung wurde
folgendes offizielle Kommunigug ausgegeben: Der Miniſter gab
eine Darſtellung der Wirtſchaftslage und der von der Regierung
ins Auge gefaßten Maßnahmen, ſoweit ſie den Ankauf
ſämt=
licher Deviſen betreffen. Die Konferenz ſprach der Regierung
einſtimmig das Vertrauen aus und ſagte ihre volle Mitarbeit
bei der Durchführung des Regierungsprogramms in den im
Par=
lament eingebrachten Fragen zu. Es wurde ferner beſchloſſen
gemeinſam über die Aktionen der Handelskammern zu beraten.
* Die Beſatzungskoſten.
In dem von der Regierung aufgeſtellten Goldetat befindet
ſich für die Zahlung der Beſatzungskoſten ein Betrag von 360
Goldmillionen eingeſetzt, der die Herſtellung des Gleichgewichts
zwiſchen Einnahmen und Ausgaben außerordentlich erſchwert.
Aus den Kreiſen der Rentenbank heraus iſt deshalb auch ein
Vorſtoß gemacht wvorden, worin von der Regierung verlangt
wurde, daß ſie die Zahlung der Beſatzungskoſten einſtelle. Die
Begründung eines ſolchen Verlangens erübrigt ſich, weil
verſtan=
desmäßig alles dafür ſpricht. Es ſcheint aber, als wenn das
Ka=
binett in ſeiner Mehrheit ſich trotzdem dahin entſchieden hat, die
Koſten der Beſatzung vorläufig weiter auf Reichsmittel zu über
nehmen, und zwar auf den einſtimmigen Wunſch der Vertreter
des beſetzten Gebietes. Dieſe haben darauf aufmerkſam gemacht,
daß die Franzoſen unter allen Umſtänden dieſes Geld aus dem
in ihrer Gewalt befindlichen Gebiet herausholen würden. Wenn
die deutſche Regierung es alſo nicht zur Verfügung ſtelle, würde
die Konfiskation des vergangenen Jahres von neuem ihren
An=
fang nehmen und auch die an Rhein und Ruhr langſam
wieder=
kehrende Stabilität des Geldweſens vernichten. Dieſer Bitte hat
ſich das Kabinett gefügt. Es will allerdings den Verſuch machen,
zu erreichen, daß die Beſatzungskoſten weſentlich
zuſammen=
geſtrichen werden, was ja eigentlich um ſo eher zu erreichen ſein
dürfte, als bereits in Cannes die Franzoſen ſich Eereit erklärt
hat=
ten, den Geſamtbetrag dieſer Ausgaben auf jährlich 200
Millio=
nen Goldmark zu begrenzen.
Steigerung der Lebenshaltungskoſien.
Berlin, 8. Febr. In der Berichtswoche iſt der
Lebens=
haltungskoſtenindex der Induſtrie= und Handelszeitung von dem
1105,4= auf den 1128,3 milliardenfachen Vorkriegsſtand, d. h. um
2,1 Prozent geſtiegen. Die Meßziffer der Ernährungskoſten
er=
mäßigt ſich zwar um 3,3 Prozent, doch wird dieſer Rückgang der
Lebenshaltungskoften ausgeglichen und übertroffen durch eine
ſtarke Steigerung der Wohnungskoften und der Verkehrskoſten
durch erhebliche Erhöhung der Zeitkartentarife bei der Eiſenbahn.
Günſtige Betriebslage bei der Reichsbahn.
* Berlin, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Nach Mitteilungen von
unterrichteter Seite hat ſich der Verkehrsumfang der Reichsbahn
im Güterdienſt außerordentlich gehoben. Er beträgt gegenwärtig
volle 100 Prozent des normalen Dienſtes. Beigetragen hat dazu
hauptſächlich der Umſtand, daß der Waſſerſtraßenverkehr wegen
Eisgang ſtill liegt und infolgedeſſen alle Waſſertransporte von
der Eiſenbahn geleiſtet werden müſſen. Auch die ſich wieder
be=
lebende wirtſchaftliche Entwicklung trägt zur Vermehrung des
Güterverkehrs bei. Die Steigerung des Frachtge; häftes bewirkt
namentlich auch eine günſtige Geſtaltung der Einnahmen, ſo daß
jetzt Ausſicht beſteht, daß in naher Zeit Einnaymen und
Aus=
gaben ins Gleichgewicht kommen.
Aus dem bayeriſchen Landtag.
München, 8. Febr. In der fortgeſetzten politiſchen
Aus=
ſprache im bayeriſchen Landtage lehnte Abg. Dr. Held (Bayer.
Volkspartei) entſchieden den Gedanken einer
Donaumonar=
chie ab. Ferner erklärte er, daß der Kabinettschef des
Kron=
prinzen Rupprecht die Behauptungen entſchieden beſtreite,
der Kronprinz hätte 1917 ähnliche Beſtrebungen verfolgt. Die
Broſchüre des Staatsrechtslehrers Rothenbücher in der
An=
gelegenheit Kahr nannte der Redner eine politiſche tendenziöſe
Tagesſchrift. Der Juſtizminiſter Gürtner gab auf einige An
fragen Aufklärung. 11. a. wies er auf die bedauerliche
Erſchei=
nung einer Prozeßpropagauda hin, die man bisher in deutſchen
Landen weniger gekannt habe, ferner auf die Verſuche einer
Einwirkung auf einen ſchwebenden Prozeß. Er ſpreche hiervon
nicht bloß in Bezug auf die Rothenbücherſche Broſchüre, ſondern
im Hinblick auf eine Reihe von Erfahrungen aus den letzten
zwei Jahren. Wenn es einmal nicht mehr gelingen ſollte, dieſe
Einflußnahme von der Rechtſprechung fernzuhalten, ſei die
Rechtſprechung erledigt.
Zur Beiſetzung Wilſons.
Köln, 8. Febr. Nach einem Telegramm des Berichterſtat
ters der Kölniſchen Zeitung aus Waſhington hat die Umfrage
über die Beteiligung der deutſchen Botſchaft an den
Trauer=
feierlichkeiten für Wilſon zuverläſſig folgendes ergeben:
1. Iſt die amtliche Mitteilung vom Tode Wilſons der
deut=
ſchen Botſchaft weder vom Staatsdepartement noch von dem
Doyen des diplomatiſchen Korps zugegangen.
2. Erhielt die deutſche Botſchaft am 4. Februar nur ein
Rundſchreiben des Doyen mit der Anfrage, ob die deutſche
Bot=
ſchaft bereit ſei, einen Anteil an den Kranzſpenden zu
über=
nehmen, was von dem Botſchafter zugebilligt wurde.
3. Erklärte die deutſche Botſchaft ſofort ihre Teilnahme, als
ſie am 5. Februar erfuhr, daß das Kabinett für den 6. Februar
die Nationaltrauer beſchloſſen habe und teilte dies auch am
Nachmittag dem Departement mit.
4. Setzte die Botſchaft am Trauertage die Flagge auf
Halb=
maſt. Die Flagge war niemals auf Vollmaſt geſetzt, wie falſch
behauptet wird.
Franz Fader Gabelsberger und ſein Werk.
(Zu ſeinem 135. Geburtstag und 75. Todestag — 9. Februar.)
Von Studienaſſeſſor Erwin Rückert.
Wir betrachten es heute als ganz ſelbſtverſtändlich, daß uns die
Reden von Staatsmännern und Gelehrten, die Verhandlungen
und Anſprachen in Parlamenten und Konferenzen im
wort=
getreuen Text durch die Zeitungen übermittelt werden.
Aber nicht nur die Preſſe, ſondern faſt jeder Fabrik= und
Kauf=
mannsbetrieb, der Rechtsanwalt wie der Student macht ſich die
Erfindung der Schnellſchrift zunutze. Und doch iſt dieſe Kunſt
in ihrer jetzigen Vollkommenheit erſt ein Erzeugnis des 19.
Jahr=
hunderts. Zwar kannte auch ſchon das Altertum verſchiedene
Arten der Kurzſchrift oder Stenographie, wobei mit an die ſog
Tironiſchen Noten der Römer erinnert ſei, aber es bleibt doch
das unſterbliche Verdienſt Gabelsbergers, die moderne deutſche
Stenogrgphie begründet zu haben.
Den Namen Gabelsbergers kennt faſt jeder, aber nur wenige
wiſſen von dem Leben dieſes Mannes. Denn er teilt das
Schick=
ſal mit ſo vielen großen Menſchen, die in fleißiger, ſtiller Arbeit,
unbeachtet von der Mitwelt, ihr Lebenswerk ſchufen, für das
erſt ſpätere Jahrhunderte den Ruhmeskranz flochten. Deshalb
ſei heute, am 135. Geburtstag Gabelsbergers, ein kleiner
Ein=
blick in das Leben und Schaffen dieſes Mannes geſtattet.
Franz Xaver Gabelsberger wurde am 9. Februar 1789 als
Sohn eines Blasinſtrumentenmachers in München geboren,
ver=
lor aber ſchon im 5. Lebensjahr ſeinen Vater. Da Vermögen
nicht vorhanden war und die Mutter für mehrere Kinder zu
ſorgen hatte, wurde der Knabe in Obhut von Verwandten
ge=
geben, wo er nach Beendigung ſeiner Volksſchulzeit das
Sattler=
handwerk erlernen ſollte. Durch Vermittlung eines hilfreichen
Chorregenten kam G. in verſchiedene Kloſterſchulen und
ſchließ=
lich auf das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt. Zum
Univerſitäts=
ſtudium außerhalb Münchens fehlte ihm aber das Geld, und
ſür das Volksſchullehreramt, dem er ſich zunächſt widmen wollte,
war er körperlich nicht ſtark genug.
So ging der junge Gabelsberger in Staatsdienſt als
Schreiber, Kanzliſt und ſchließlich als Sekretär auf einem
Mini=
ſterium. In muſtergültiger Pflichttreue verſah er dieſen Beruf.
Aber er gab ſich damit nicht zufrieden. Sein ſchöpferiſcher Geift
ſtrebte höheren Zielen nach. So erfand er u. a. eine mechaniſche
Rechentafel und einen ſchnell arbeitenden optiſchen Telegraphen,
daneben beſchäftigte er ſich eifrig mit ſprachlichen Studien und
mit der Lehre von den Geheimſchriften und deren Eitzifferung.
1817 faßte er den Entſchluß, zur Erleichterung ſeiner
ſchrift=
lichen Arbeiten eine Schnellſchrift zu erfinden. Als im
darauf=
folgenden Jahre die bayeriſche Verfaſſung ins Leben trat, bot
ſich für ſeine Beſtrebungen ein weites Uebungs= und
Betäti=
gungsfeld. Nachdem im Jahre 1831 die Akademie der
Wiſſen=
ſchaften die Kurzſchrift Gabelsbergers warm empfohlen hatte,
onnte das erſte deutſche Stenographenbüro zur Aufnahme von
Landtagsverhandlungen gegründet werden.
Erſt nach 17 jähriger raſtloſer Arbeit und praktiſcher
Er=
probung hat G. im Jahre 1834 ſein grundlegendes Werk: „
An=
leitung zur deutſchen Redezeichenkunſt oder Stenographie”
ver=
öffentlicht. Es erſchien im Selbſtverlag des Erfinders, weil ſich
kein Verleger dafür hergeben wollte, und umfaßte 560 Seiten,
darunter nicht weniger als 366 Seiten Lithographie, die
Gabels=
berger ſelbſt mit Meiſterhand auf den Stein gezeichnet hatte.
Trotz der auf dieſem Gebiete einzig daſtehenden Leiſtung blieb
ihm jede öffentliche Anerkennung verſagt. Einfach und
beſchei=
den, wie er in ſeinem Leben war, fühlte er ſich frei von
irgend=
welcher Ruhmſucht und verſtand es deshalb auch nicht, ſeine
Perſon in die entſprechend günſtige Beleuchtung zu ſtellen. Er
dachte nur an den Nutzen, den ſeine Erfindung für die
Allge=
meinheit haben werde. Den wiſſenſchaftlichen Abſchluß ſeines
Eyſtems gab G. 1843 mit der Veröffentlichung der „Neuen
Ver=
vollkomimnungen in der deutſchen Redezeichenkunſt” *) Mitten
in raſtloſer Arbeit ereilte ihn am 4. Januar 1849 der Tod. Seine
dankbaren Schüler errichteten ihm ein Grabdenkmal, und ſeine
Vaterſtadt München ehrte ihren großen Mitbürger, indem ſie
ſeine Grabſtätte für unveräußerlich erklärte.
Im Gegenſatz zu vielen Verſuchen der Kurzſchrift vor
Gabelsberger, die ſich ausſchließlich der geometriſchen Linien
bedient hatten, erfand er das graphiſche Kürzungsfyſtem,
auf dem ſich dann die deutſche Stenographie aufgebaut hat.
G. knüpfte dabei an die gewöhnliche Schrift an, indem er die
Buchſtaben ſeines ſtenographiſchen Alphabets, aus flüchtigen,
leicht verbindungs= und verſchmielzungsfähigen Zeichen der
Schreibſchrift uachbildete und die Vokabeln meiſtens ſinnbildlich
andeutete. Mit feinem ſtenographiſchem Blick erkannte er die
Vedingungen eines möglichſt brauchbaren Kürzungsſpſtems, daß
nämlich die am häufiaſten vorkommenden Laute auch den
kür=
zeſten und flüchtigſten Zeichen entſprechen müſſen. Die Krone
gelungenen Neudrue
dieſem und dem durh
Einen
genannten Wßerk hat Heckners Verlag in Wolfenbüttel herausgebracht.
der Gabelsbergerſchen Stenographie aber iſt die auf der
Ver=
kehrsſchrift ſich aufbauende Redeſchrift, die wohl von keinem
anderen Eyſtem übertroffen werden kann.
Gerade dadurch, daß Gabelsberger ſein Syſtem ſo
folge=
richtig und klar durchdacht angelegt hatte, fand es auch raſch
Verbreitung über die deutſchen Grenzen. Schon zu Lebzeiten
des Meiſters wurde ſein Syſtem auf die däniſche und böhmiſche
Sprache übertragen. Nach ſeinem Tode wurde es in den
Balkan=
ſtaaten und in Oeſterreich, Griechenland, Norwegen und
Finn=
land zur Parlamentsſtenographie erhoben. In Deutſchland wird
die Gabelsbergerſche Stenographie beſonders in Bayern, Sachſen,
Braunſchweig, Heſſen und Baden gepflegt. Schon ſeit vielen
Jahren wird ſie als wahlfreier Unterricht an faſt ſämtlichen
heſſiſchen Schulen gelehrt.
Nicht unerwähnt bleibe, daß gerade Darmſtadt der Sitz
hervorragender Vertreter der Gabelsbergerſchen Schule iſt, von
denen genannt zu werden verdienen: Oberſtudiendirektor Pfaff,
der langjährige Bundesvorſitzende und eifrige Vorkämpfer für
die deutſche Einheitsſtenographie; Regierungsrat Schaible vom
Landtagsamt, zugleich Dezernent für Stenographie beim
Landes=
bildungsamt und Herausgeber der ſtenographiſchen
Uebungs=
blätter „Die Praxis” und „Der Geſchäftsſtenograph”: Geh.
Schul=
rat Pitz und Kammerſtenograph Winkler, der durch ſein Lehrbuch
allgemein bekannt geſorden iſt.
Der mediziniſche „Sinn” der Verdauungszigarre. Die
Be=
rechtigung der Gewohnheit, Mahlzeiten mit dem Genuß von
Reizmitteln zu beſchließen, wurde einer intereſſanten
Unter=
ſuchung unterzogen. Dabei ergab ſich, daß weder Kaffee, noch
Likör, auch nicht die ſo geſchätzte „Verdauungs”=Zigarre auf die
Geſundheit den günſtigen Einfluß haben, den man ihnen in der
Regel beimißt. Der Kaffee hat ſogar auf die Verdauung eine
hemmende und verlangſamende Wirkung, die ſich in der leicht
auftretenden Schlafloſigkeit ſpiegelt. Die Liköre wirken nur
nützlich, wenn man mehr Nahrung zu ſich genommen hat, als
nötig geſoeſen wäre. Reine Spirituoſen, wie Kognak, zeigten
wveniger Cinfluß auf das Verdauungsſyſtem als auf das
Nerven=
ſyſtem. Es ergibt ſich daraus eine eigenartige Wechſelwirkung
ziviſchen den Anregungen und Hemmungen der Verdauung und
der Nerven, und dieſer Parallelismus ſcheit die Sitte zu
recht=
fertigen, Liköre und Kaffee gleichzeitig zu ſervieren. Die Sitte
der „Diner”=Zigarre als Reizmittel hat ſich, wie die
Unter=
ſuchung ergab, nicht aus körperlichen Erforderniſſen heraus
ent=
wickelt, ſondern muß als rein künſtlichen Urſprungs angeſehen
werden.
4
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Nummer 40.
Ihre am Sonntag, 10. Febr.,
4 nachm. 3 Uhr, in der
Stadt-
kapelle stattfindende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Thea Kienzle
Karl Eggert
Darmstadt, 9, Februar 1924
Schätrenstr. 8
A0
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, am5. Febr „abends1Uhr,
meine liebe, gute Frau
A. Sntd
nach langjährigem Leiden in die
Ae
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Ludwig Fungmanu, Privatier
Queasweg 21. (3627
Die Beerdigung fand auf Wunſch
derVerſtorbenenin aller Stille ſtatt
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die raurige
Nach=
richt, daß heute meine liebe,
un=
vergeßliche Frau, unſere liebe,
treubeſorgte Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante.
Frau
Amng Eifabeth giftinger
nach längerer, ſchwerer Krankheit
am Tage ihres vollendeten 85
Le=
bensjahres ſanft verſchieden iſt.
Dietrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 7. Februar 1924.
Poisdam, Wetzlar, Gießen.
DieBeiſetzung findet heute 9. Febr.,
um 11½, vom Sterbehauſe,
Lud=
wigshöhſtr. 35, auf dem Beſſunger
Friedhof ſtatt. (3672
Dankſagung.
Für die uns anläßlich des Hin= unſerer lieben Mutter
bewiefene Anteilnahme, für die
troſtreichen Worte des Hrn. Pfarrer
Reinhardt am Grabe der
Verſtor=
benen, für die hingebende Pflege
der Schweſtern der Martinsgemeinde
ſagen innigen Dank. (3674
Darmſtadt, 7. Februar 1924.
Familie Friedrich Heedt
Familie Auguſt Heedt
Hermann Kottler Bwe.
und Sohn.
Am, 5. Februar d. J. verſtarb in Darmſtadt
Herr Geheimner Oberjuſtizrat
Franz von Heſſert.
Der Verſiorbene hat 10 Jahre hindurch
unſerer Bank als ordentliche3 Vorſiandsmitglied
der Hauptniederlaſſung Darmſiadi angehört.
Herr von Heſſeri hat jederzeit ſeine ganze
Kraft in den Dienſt unſeres Inſtituts geſiellt
und war uns nicht allein durch ſeine aufopfernde
Tätigkeit und ſein erſprießliches Wirken, ſondern
vor allem auch wegen ſeines vornehmen,
liebens=
würdigen Weſens jederzeit ein geſchätzter
Mit=
arbeiter. Wir werden das Andenken des
Ver=
blichenen ſiets in Ehren halten.
Berlin, den 8. Februar 1924.
Die Geſchäftsinhaber
der Darmſtädter u. Nationalbank
Kommanditgeſellſchaft auf Aktien.
KA
ſo machen Sie jetzt Ihre Einkäufe in
fertigen Herren= und Knaben=
Garderoben
insbeſondere Konfirmanden=Anzüge
da ich die jetzigen weit herabgeſetzten
Preiſe nicht mehr lange halten kann,
indem die Spinnereien und Webereien die
Preiſe für Stoffe und Futter bedeutend
erhöht haben.
Ich lege Waren gegen kleine Anzahlung zurück.
Wilhelm Deuſter
Kleiderfabrik / Darmſtadt (am Markt)
(1466)
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Fahrplan
der
(467
Hetzbach-Beerfeldener Eiſenbahn.
Gültig ab 11. Februar 1924.
Todes=Anzeige.
Am 7. Februar verſchied nach langem Leiden
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter.
Frau Mathilde Kurz, geb. Abé
im 69. Lebensjahre.
(*3637
Darmſtadt, den 8. Februar 1924.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Dr. Paul Engelhard, Frankfurt a. M.
Familie Hugo Reinshagen, Aſchersleben
Auguſt Kurz und Frau, Soltau
Hanni Kurz, Darmſtadt
Theodor Kurz und Frau, Brvoklyn=N.9.
Familie dr. Hermann Kurz, Berlin
Richard Palm und Frau, Roſtock.
Die Einäſcherung findet in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.
Ur. Th. Becker
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Für die uns beim Hinſcheiden
unſerer lieben Mutter von allen
Seiten bewieſene liebevolle
Teil=
nahme ſagen wir herzlichſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Wilhelm Knapp
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Darmſtadt, den 8. Febr. 1924.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 40.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Seite 5.
Stambuler Eindrücke.
Von unſerem Sonderberichterſtatter in Konſtantinopel.
E.C.H. Stambul, Ende Januar.
Seit dem 1.Oktober 1922 hat bekanntlich das „Osmaniſche Reich”
dffiziell zu beſtehen aufgehört; an ſeine Stelle trat die neue Türkei,
deren ſtaatsmänniſche Leitung in den Händen der Männer von
Angora liegt. Konſtantinopel, das nahezu ein halbes
Jahrtau=
ſend der Sitz der osmaniſchen Regierung war, hat ſeinen Rang
als Hauptſtadt des neuen türkiſchen Freiſtaates an das kleine,
un=
ſcheinvare, faſt unſaubere und ſchwer erreichbare Angora drinnen
in Anatolien abtreten müſſen. Von dort werden mit ſtarker, faſt
überſtarker Hand die Geſchicke des jungen, gekräftigt aus dem
Lauſanner Frieedn hervorgegangenen türtiſchen Staates geleitet,
Von Kleinaſien nahm die Macht der osmaniſchen Türken ihren
Ausgang, unterjochte ſich im Laufe der Jahrhunderte faſt das
halbe Europa bis vor die Tore Wiens, um nun von neuem ihren
Schwerpunkt im Innern des anatoliſchen Berglandes zu finden.
Für jeden Kenner der Verhältniſſe war klar, daß über kurz oder
lang ein Wettſtreit zwiſchen der alten und neuen Hauptſtadt der
Türkei entbrennen werde, der nicht nur in der faſt belangloſen
Frage ſich erſchöpfte, ob der Regierungsſitz im Laufe der Jahre
wieder nach Stambul zurückverlegt werden ſolle, ſondern der die
Machtfrage zu entſcheiden habe, wer von zwei großen Parteien
die Zügel der Staatsleitung zu führen habe. Denn es iſt klar,
daß Muſtapha Kemal Paſcha und ſein Anhang, dem nun einmal
die neue Türkei ihr Daſein und ihre Auferſtehung zu verdanken
hat, ſchwere Kämpfe mit Gegnern auszufechten haben wird, deren
Bedeutung nicht unterſchätzt werden darf. Wenn auch das
Haupt=
lager ſeiner Feinde in Stambul zu ſuchen iſt, ſo weiß hier doch
jedermann, daß auch in Anatolien die Zahl der Leute nicht
ge=
ring iſt, die Urſache zur Unzufriedenheit zu haben glauben.
Be=
fonders unter der Geiſtlichkeit, den Hodſchas, machen ſich
bedenk=
liche angorafeindliche Strömungen geltend, und daß die geiſtig
führenden Schichten der alten Hauptſtadt zum weitaus größten
Teile als Widerſacher Muſtapha Kemals, beſonders aber des ſeit
ſeiner Rückkehr aus Lauſanne übermächtig gewordenen Ismet
Paſcha anzuſehen ſind, beweiſen aufs tlarſte die Vorgänge in den
letzten Wochen. Die Stambuler Preſſe, die, wie der „Ikdam, der
„Tanin” und der „Tewhid=i=efkjar” ziemlich konſervativ
einge=
ſtellt iſt, hatte ſich durch den Abdruck eines Briefes zweier in
London ſeßhafter iſlamiſcher Politiker (die eine
Wiedervereini=
gnug des Kalifats mit dem Sultanat in der Perſon des
gegen=
wärtigen Kalifen Abd=ül=Medſchid befürworteten) in Angora
aufs höchſte mißliebig gemacht, und die Folge war nicht nur die
Verhängung einer ſcharfen Preſſeaufſicht, ſondern auch die
Straf=
verfolgung führender türkiſcher Tagesſchriftſteller, zu denen unter
anderem der bekannte Schriftleiter des „Tanin” Hüſein Dſchahid,
ſowie Dſchewdet, der Herausgeber des „Ikdam” gehörten. Ein
raſch durchgeführter Prozeß hatte, mit einer einzigen Ausnahme,
die Freiſprechung der Angeklagten zur Folge. Aber die Tatſache
bleibt beſtehen, daß gerade die maßgebende Stamk= ler Preſſe ſich
durch den Abdruck jenes Lonodner Briefes mittelbar mit
Beſtre=
bungen id ntifizierte, die nicht gerade freundlich für die Männer
von Angora ſind. Man hat in Deutſchland keinen Grund, der
Regierung von Angora einen Mißerfolg zu wünſchen, ja allen
Anlaß, zu hoffen, daß Leute vom Schlage Huſein Dſchahids mit
ihrer ausgeſprochen franzoſenfreundlichen Einſtellung politiſch
belanglos bleiben möchten. Am guten Willen der neuen Männer,
an ihrer glühenden Liebe für ihr türkiſches Vaterland darf man
nicht zweifeln. Es mag ſein, daß manche Maßnahmen nicht das
Richtige trafen, aber die Geſamtheit der Bemühungen iſt
offen=
ſichtlich von den beſten Abſichten geleitet. Und die Aufgaben, die
als vordringlich der Erledigung harren und die mit der
Aus=
führung des Lauſanner Vertrages zuſammenhängen, ſind
keines=
wegs gering. Der in die Wege geleitete Austauſch der griechiſchen
und türkiſchen Bevölkerung in den Gebieten beider Staaten
bringt, um nur ein Beiſpiel anzuführen, ungeheuere
Schwierig=
keiten mit ſich. Gegenüber wichtigen Maßnahmen, die das nackte
Daſein der durch den griechiſchen Feldzug unerhört bedrückten
anatoliſchen Einwohner betreffen, tritt natürlich der Plan, auch
das geiſtige Leben der türkiſchen Untertanen zu fördern, fürs erſte
zurück. Erfreulich iſt trotzdem, daß man bereits im Sommer
groß=
zügige Maßnahmen einleitete, die auf eine völlige kulturelle
Um=
geſtaltung des Landes abzielen. Hierüber ſoll in einem der
näch=
ſten Briefe ausführlicher die Rede ſein. Man kann als Freund
der Türkei und des türkiſchen Volkes nur aufs herzlichſte
wün=
ſchen, daß es der Regierung gelinge, unter der Leitung geſchickt
ausgewählter Männer auch aus dem Ausland ihre Pläne
durch=
zuführen. Man hat in früheren Jahren mehr als einmal ſich mit
ähnlichen Plänen getragen; aber jedesmal brachten es
Unfähig=
keit und Unverſtand, Rückſtändigkeit und Mangel an Tatkraft
zu=
wege, die guten Abſichten zu vereiteln und ſchließlich mehr
Scha=
den als Nutzen anzuſtiſten. Die Türken haben vorzügliche Kopfe,
die im Verein mit Europäern ganz gewiß das beſte für ihr Land
zu leiſten vermögen.
Konſtantinopel hat ſeit dem Abzug der interalliierten
Be=
ſatzungen ein ganz anderes Geſicht bekommen. Es iſt wieder
tür=
iſcher geworden. Die ſtarke Hand von Angora macht ſich hier
ſchon allenthalben fühlbar. Man ſieht ſtreng auf Ordnung und
Reinlichkeit, und ein beſonders ſcharfes Auge wacht über die
Ausführung des Alkoholverbots. Schwere Strafen bedrohen die
Uebertretung der Beſtimmungen. Und hin und wieder wird auch
einer gefaßt, der durch Verabreichung der vorgeſchriebenen
Stock=
hiebe zum Gehorſam gegenüber dem neuen Geſetz gemahnt wird
und als abſchreckendes Beiſpiel dienen ſoll. Im übrigen kann
man trotzdem erleben, daß im Gaſthof der Kellner die Weinkarte
vorlegt, und man erzählt ſich hier, daß die größte Rakli=
(Schnaps=) Brennerei von Angora ſich im Beſitze des dortigen
Polizeidirektors befindet. Ein ſeltenes und ſeit mehr denn
zwan=
zig Jahren nicht erlebtes Ereignis ſoll noch gemeldet werden.
Ganz Konſtantinopel liegt unter einer dicken Schneedecke, und die
Polizei hat alle Mühe, die eines ſolchen Schauſpiels völlig
un=
gewohnte Stadtjugend von allzu grobem Unfug abzuhalten. Man
war hier auf dieſe plötzliche Kälte umſoweniger gefaßt, als noch
vor wenigen Wochen herrliches Sommerwetter und ſolche Wärme
herrſchte, daß nicht nur die Bäume blühten, ſondern ſogar
Früchte anſetzten. Nun vergnügt ſich Alt und Jung am und
im Schnee. Aber die Freude wird nur von kurzer Dauer ſein,
und in wenigen Tagen ſchon wird über Stambul der gewohnte
blaue Himmel ſtrahlen.
Das Verbot des „Stahlhelm” in Sachſen aufgehoben.
Leipzig, 8. Febr. Das von dem früheren ſächſiſchen
Mini=
ſter Liebmann bei ſeinem Ausſcheiden aus dem Amt am 1.
De=
zember v. J. erlaſſene Verbot ſowie die Auflöſung des „
Stahl=
helm” für Sachſen iſt vom Staatsgerichtshof in ſeiner heutigen
Sitzung aufgehoben worden. Die ganze Angelegenheit ſoll noch
zum Gegenſtand einer Interpellation im ſächſiſchen Landtag
ge=
macht werden. Die gegen den „Stahlhelm” von politiſchen
Kom=
miſſaren zuſammengetragenen Anſchuldigungen haben tatſächlich
bei den eingehenden Unterſuchungen durch den Staatsgerichtsho
nicht nur keinerlei Beſtätigung, ſondern teilweiſe, und zwar
ge=
rade in den weſentlichen Punkten einwandfreie Widerlegung
ge=
funden. Es ſcheint offenkundig, daß die mit den polizeilichen
Er=
örterungen betrauten Beamten feſtbeſtellte Arbeit geliefert haben.
Verhandlungen über den Beamtenurlaub.
* Berlin, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Ueber die Regelung des
Beamtenurlaubs werden nunmehr Verhandlungen zwiſchen der
Regierung und den Gewerkſchaften ſtattfinden. Urſprünglich
war beabſichtigt, die Frage des Urlaubs gleichzeitig mit einer
Neuregelung der Beſoldung zu verbinden, doch läßt ſich im
Augenblick noch nicht überſehen, wann die finanziellen
Verhält=
niſſe des Reiches eine Beſſerung der Beamtenbezüge geſtatten
werden. Die Regierung hat den Beamtenorganiſationen
zuge=
ſagt, daß ſie in allernächſter Zeit die Verbände zu einer Be
pre=
chung einladen wird, in der die Urlaubsfrage geregelt werden ſoll.
Verhaftung des Mojors Gilbert.
* Berlin, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Der in den angeblichen
Attentatsplänen gegen den Inhaber der vollziehenden Gewalt,
General von Seeckt, in den letzten Tagen vielgenannte Maför
Gilbert iſt heute von Beamten der politiſchen Polizei, Abteilung
Ia des Berliner Polizeipräſidiums verhaftet worden. Zurzeit
be=
findet er ſich noch im Polizeipräſidium, wo ſeine Vernehmung
ſtattfindet. Er wird heute oder ſpäteſtens morgen dem
Unter=
ſuchungsrichter vorgeführt werden.
Der Streik deutſcher Seeleute in England.
Der Streik der Bemannungen der in engliſchen Häfen
lie=
genden deutſchen Handelsſchiffe hat ein unerwartetes Ende
ge=
funden. Die engliſche Regierung hat dem deutſchen Botſchafter
Sthamer in London die offizielle Miiteilung gemacht, daß ſie
ſämtliche deutſchen Seeleute, die ſich an dem Streik beteiligt haben
und ſich nunmehr in den engliſchen Küſtenſtädten aufhalten,
in=
nerhalb zwei Tagen ausweiſen werde. Dieſe Wendung kommt
umſo unerwarteter, als gerade die ſtreikenden deutſchen Seeleute
auf die Regierung Macdonald die allergrößten Hoffnungen
ſetz=
ten und ſich dem Glauben hingaben, dieſe werde ſofort inter
venieren und ihre erſte Amtshandlung würde die Verkündigung
der Solidarität der arbeitenden Maſſen ſein. Aber gerade in die
ſem Punkt hat Herr Ramſay Macdonald verſagt. Die deutſchen
Seeelute, die ſich von der engliſchen Seemannsunion in den
Streit hineinhetzen ließen, ſtehen nun por der Tatſache, ausge
wieſen und in Deutſchland auf Grund des Strafgeſetzbuches als
Meuterer behandelt zu werden. Im übrigen haben die engliſchen
arbeitsloſen Seeleute dieſen Streik benutzt, ſich von deutſchen
Schiffen anheuern zu laſſen, ſo daß alſo auch in dieſer Hinſicht
der Streik mit einem großen Hereinfall geendet hat. Die eng
liſche Seemannsunion aber, die die eigentliche Schuld an den
Ausſtand der deutſchen Schiffsbeſatzungen trägt, läßt jetzt, da
man die deutſchen Matroſen aus dem Lande hinausjagt, nichts
mehr von ſich hören. Die deutſchen Arbeiter aber haben wieder
einmal Gelegenheit, den Unterſchied zwiſchen engliſcher und
deut=
ſcher Auffaſſung von Sozialpolitik kennen zu lernen.
Deutſche Flugzeuge bei den mexikaniſchen Truppen.
* Berlin, 8. Febr. (Priv.=Tel.) Zu der Nachricht, daß in
der Schlacht von Cordoba der größte Teil der deu ſchen Frag
zeuge zu Huerta übergegangen ſein ſoll, wird von unterrichteter
Seite feſtgeſtellt, daß ſich lediglich zwei Junker=Verkehrsflugzeuge
im Beſitze der mexikaniſchen Fliegertruppen befinden, welche
be=
reits 1919 nach den Vereinigten Staaten geliefert und von dort
nach Mexiko weiterverkauft worden ſind. Deutſches Perſonal
be=
findet ſich weder in der mexikaniſchen Fliegertruppe, noch zurzeit
überhaupt in Mexik
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(1434
[ ← ][ ][ → ]Zeite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Febritau 192½.
Finutiter 40.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Februar.
Ausſtellung von Erlaubniskarten zum Betreten
der Bahnanlagen.
— Ohne Erlaubniskarte iſt das Betreten der Bahnanlagen
der freien Strecke oder der Stationsanlagen außerhalb der dem
Publikum beſtimmungsgemäß geöffneten Räume nur den im
§ 78 der Eiſenbahn=Bau= und Betriebsordnung aufgeführten
Perſonen, vor allem alſo Gerichts= und
Staatsanwaltſchaſts=
vertretern, Forſtſchutz= und Polizeibeamten im Dienſt uſw.
ge=
ſtatter „Dieſe Perſonen haben ſich aber durch eine Beſcheinigung
ihrer vorgeſetzten Behörde auszuweiſen. Andere Perſonen
dür=
fen die Bahnanlagen nur auf Grund von Erlaubniskarten
betreten. Dieſe Karten, die von den Eiſenbahn=Betriebsämtern
ausgeſtellt werden, kännen nur bewilligt nerden:
a) wenn ein öffentliches Intereſſe zum Betreten der
Bahn=
anlagen benötigt und
b) beim Vorliegen rein perſönlicher Gründe, wenn ein
beſon=
ders dringendes Bedürfnis anzuerkennen iſt.
Perſonen, die nicht über ausreichendes Seh= oder
Hör=
vermögen oder die erforderliche Rüſtigkeit verfügen, dürfen
Er=
laubniskarten nicht ausgeſtellt ,werden. Vorbedingung für die
Erteilung von Erlaubniskarten iſt, daß die Reichsbahn dagegen
durch eine Haftpflicht=Uebernahmeerklärung geſichert wird, für die
Folgen eines etwaigen Unfalls aufkommen zu müſſen.
Die Erlaubniskarten werden nur unter dem
ausdrück=
lichen Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs
ausge=
ſtellt. Jede Karte darf grundſätzlich nur auf eine beſtimmte,
mit Namen zu bezeichnende Perſon lauten und muß mit
einem Lichtbild des Karteninhabers verſehen ſein. Für die
Ausſtellung einer jeden Karte iſt eine Gebühr von 5
Gold=
mark zu zahlen. Die Gebühr wird bei jeder Neuausfertigung
einer Karte, alſo auch im Falle des Verluſtes, nochmals erhoben.
Die gebührenpflichtigen Karten werden höchſtens auf die Dauer
eines Kalenderjahres ausgegeben.
— Ernannt wurden am 2. Februar 1924: Der Senatspräſident
Lud=
wig Lang in Darmſtadt zum Präſidenten des Oberlandesgerichts in
Darmſtadt; der Präſident des Landgerichts der Provinz Oberheſſen Dr.
Ferdinand Stein in Gießen zum Präſidenten des Landgerichts der
Provinz Starkenburg; der Amtsgerichtsrat Adolf Plagge in
Offen=
bach zum Amtsgerichtsdirektor des Amtsgerichts Offenbach.
— In den uheſtand verſetzt wurde: am 16. Februar 1994 der
För=
ſter Johannes Schneider zu Forſthaus Kob rſtadt auf Grund des
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. 7./19. 12. 1923.
Aus dieſem Anlaß ſpricht die Regierung dem Ausſcheidend n die
Aner=
kennung der dem Staate geleiſteten langjährigen trenen Dienſte aus.
— Das Schuljahr 1923/24 endigt am 5. April. Die Oſterferien
be=
ginnen Sonntag, den 6. April, und dauern bis Sonntag, den 27. April.
Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 28. April, mit der
Aufnahme=
prüfung, und am Dienstag, den 29. April, mit dem vollen
lehrplan=
mäßigen Unterricht.
— Geh. Oberjuſtizrat von Heſſert †. Zu unſerer geſtrigen
Mittei=
lung iſt noch nachzutragen, daß auch der Feſthausverein
Darm=
ſtadt in dem Verſtorbenen das Hinſcheiden ſeines vortrefflichen,
uner=
müdlich für den Feſthausgedanken wirkenden zweiten Vorſitzenden zu
beklagen hat.
— Mit dem Auswandererſchiff nach Südamerika. Heute hat an der
Kaſſe des Kleinen Hauſes und am Verkehrsbüro der Vorverkauf für den
Auswandererfilm begonnen. Es können nur vier Vorſtellungen
ſtattfin=
den. Daher empfehlen wir, ſich rechtzeitig günſtige Plätze für dieſen
äußerſt intereſſanten und anregenden Filmvortrag zu ſichein. Kapitän
Herbert, der den Begleitvortrag hält, iſt den Darmſtädtern von ſeinen
vorjährigen Vorträgen her, wohlbekannt. Aus allen Städten, in denen
der Film gelaufen iſt, erhalten wir nur allerbeſte Preſſeäußerungen Der
Wert des Filmes iſt um ſo höher anzuſchlagen, da er nicht bloß
land=
ſchaftliche und ſchiffstcchniſche Bilder bringt ,ſondern in klarer Weiſe über
die verſchiedenen Arten von Anforderungen, denen ſich ein Auswanderer
gegenüberſieht, orientiert.
— Landestheater. Die heutige Aufführung der „Bohéme”
nach=
mittags um 3 Uhr, iſt einer Fremdenmiete zugeteilt. Das bedutet
je=
doch nicht, daß das Haus ausabonniert iſt, ſondern es ſtehen noch Plätze
aller Platzarten an der Tageskaſſe zum Verkauf zur Verfügung.
— Das Konzert des Männergeſaugvereins „Harmonie”=Mainz=
Koſt=
heim im Großen Haus des Landestheaters beginnt um 8 Uhr. Die
Leitung des Konzerts hat Chordirektor Berthold Sander von dem
Landestheater Darmſtadt; als Soliſten wirken mit: Frau Klärchen
Bamberger=Thaler (Sopran) und Herr Auguſt Stier (
Bari=
ton), beide vom Stadttheater Mainz. Der orcheſtrale Teil wird vom
Landestheaterorcheſter ausgeführt. Das Programm ſieht im 1. Teil
„Friedrich Barbaroſſa” von J. Werth und Volkslieder, im 2. Teil
„Frithſof” von Max Bruch vor.
Die Volkshochſchule Darmſtadt veranſtaltet am 10. Februar, vorm.
11 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters eine
Mor=
genfeier. Das Oxcheſter des Landestheaters wird unter Leitung des
Herrn Generalmuſikdirektors Balling ein Konzert geben. Karten
ſind in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule zu haben.
— Johannesgemeinde. Es ſind immer noch Gemeindeglieder
rück=
ſtändig mit der Zahlung ihrer Kirchenſteuer. Aufs dringendſte
muß gebeten werden, dieſe Verpflichtungen jetzt baldigſt zu erfüllen.
Samstag, den 9. Februar, und noch einmal, acht Tage ſpäter, ſoll dazu
Gelegenheit im Gemeindehaus gegeben werden. Von 3 Uhr an wird
dort ein Vertreter des Finanzamtes anweſend ſein. — Der 2.
muſi=
kaliſche Abend des Männervereins (Händel=Abend) wird
Mittwoch, den 13. Februar, ſtattfinden. Ihre gütige Mitwirkung haben
in Ausſicht geſtellt die Herren Konzertmeiſter Schnurrbuſch (Violine),
Kammermuſiker Jäger (Violine), Kammermuſiker Geißler (Flöte),
Fräulein Adam (Sopran) und Herr Hager (Bariton). Den
einleiten=
den Vortrag hält Herr Aſſeſſor Kaiſer, der auch die Klavierbegleitung
übernommen hat. Karten zu 50 Pfg. bei Kaufmann Roth,
Blumen=
thalſtraße 81.
Vom Finanzamt Darmſtadt=Stadt wird uns geſchrieben: Die
Zahlung der Brandverſicherungsbeiträge für 1923 kann
noch bis zum 15. d. Mts. koſtenlos erfolgen. Nach dieſem Termin wird
zwangsweiſe Beitreibung einſetzen.
— Der Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und
Kriegs=
hinterbliebenen e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, hält am Sonntag, den 10.
Februar 1924, in der Stadt Koburg, Waldſtr. 2,, ſeine diesjährige
Generalverſammlung ab. Siehe Anzeige.
— Die Männervere nigung der evang. Lukasgemeinde feierk am
Sonntag, den 10. Februar I. J., abends 7½ Uhr, im Gemeindehaus,
Kiesſtraße, ihr Stiftungsfeſt. Ein Tecabend wird bei muſikaliſchen
Dar=
bietungen den Mitgliedern und ihren Angehörigen einige genußreiche
Stunden bieten. Gebäck und Zucker ſind von Beſuchern mitzubringen.
(S. beſ. Anzeige.)
Die Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla” erſucht in einer Anzeige
in heutiger Nummer ihre Mitglieder um Erneuerung des
Jahresbeitrags zum Erwerb der Mitgliedskarte für 1924. Da
der diesjährige Maskenball am Faſtnachtsſamstag nur im
geſchloſſenen Kreiſe zuläſſig iſt, haben nur
Mitglie=
der Zutritt. Ein öffentlicher Kartenverkauf findet nicht ſtatt.
— Nadio=Vortrag. Mittwoch, den 13. Februar, abends 8 Uhr hält
Ingenieur Fiſchler im Städtiſchen Saalbau einen Vortrag über Radio.
Es wird für alle Intereſſenten von größter Bedeutung ſein, ſich über
das Thema genau zu informieren, da auch in Darmſtadt in aller Kürze
mit den Pridatanſchlüſſen begonnen werden kann, und dann jedermann
eigenen Heim zu bieten. Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
und an der Abendkaſſe.
—Wiederaufnahme des Poſtüberweiſungsverkehrs mit der Schweiz,
Vom 11. Februar an wird der Ueberweiſungsverkehr mit der Schweiz
in beiden Richtungen wieder aufgenommen werden. Demgemäß können
Poſtſcheckkunden Beträge von ihrem Poſtſcheckkonto in Deutſchland auf
ein Poſtſcheckkonto in der Schweiz und umgekehrt die ſchweizeriſchen
Poſtſcheckkunden Beträge auf Poſtſchepkonten in Deutſchland überweiſen.
— Zu der geſtrigen Notiz, das nächſte Landestheaterorcheſterkonzert
betreffend, wird uns berichtigend mitgeteilt, daß die letzte Aufführung
von Guſtav Mahlers Vierter Sinfonie in G=Dur hier nicht unter Felix
Weingartner, ſondern am 7. März 1921 durch das Pfälziſche
Landes=
finfonieorcheſter unter Generalmuſikdirektor Profeſſor Ernſt Boehn
im Richard Wagner=Verein ſtattfand.
— Unglücksfälle. Geſtern nachmittag erlitt ein älterer Herr in der
Heidelberger Straße einen Ohnmachtsanfall und zog ſich dabei eine
Kopfverletzung zu. — Abends wurde ein älterer Herr in der Kirchſtraße
von einem Schlaganfall betroffen. Er mußte durch die Rettungswache
nach dem Krankenhaus gebracht werden, wo nur mehr der Tod
feſtge=
ſtellt werden konnte,
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 10. bis 17. Februar.
Großes Haus.
Sonntag: Nachm. 2½ Uhr: Bühnenſchauturnen und Feſtſpiel
der Turngemeinde Darmſtadt 1846. — Abends
6 Uhr: „König Lear”. E 13, e7.
Montag: 7 Uhr: 5. Konzert des Landestheater=Orcheſters.
Dienstag: 7 Uhr: „Lobetanz”. Oper von Thuille. A 12,
Schülermiete blau 4.
Mittwoch: 7 Uhr: „König Lear”. B14, b6.
Donnerst.: 7 Uhr: „Fatinitza”. Operette von Suppé. C13.
Freitag: Keine Vorſtellung.
Samstag: 7 Uhr: „König Lear” F12, f6.
Sonntag; Vorm. 11½ Uhr: Oeffentl. Hauptprobe zum dritten
Konzert des Muſikvereins: Requiem von Sgambati.
— Abends 5½ Uhr: „Lohengrin”. Sonntags=
Fremdenmiete Fr I2.
Kleines Haus.
Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Morgenſeier der Volkshochſchule
unter Mitwirkung des Landestheater=Orcheſters. —
Abends 7 Uhr: „Die Gärtnerin aus Liebe‟.
Zuſatz=
miete VI 8.
Montag: Keine Vorſtellung.
Dienstag: 7 Uhr: „Was Ihr wollt”. Zuſatzmiete VI 8,
Schüler=
miete gelb 4.
Mittwoch: 6 und 8 Uhr: Filmvortrag Kapitän Herbert: „Mit
dem Auswandererſchiff nach Südamerika‟,
Donnerst.: 6 und 8 Uhr: Filmvortrag Kapitän Herbert: „Mit
dem Auswandererſchiff nach Südamerika”,
Freitag: 7½ Uhr: Liederabend Alexis af Enehielm.
Samstag: Nachm. 3 Uhr: „Aleſſandro Stradella”. Oper von
Flotow. Samstags=Fremdenmiete Er II 3. — Abd.
7½ Uhr: 3. Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=
Quartetts.
Sonntag: Vorm. 11 Uhr: Vergnügliche Matinee von Hans
Reimann. — Abends 7 Uhr: „Frühlings Erwachen”.
Schauſpiel von Wedekind. Zuſatzmiete IX 6.
Heſſiſches Landestheater
(Kleines Haus)
Der große
Kuswandererftiinn
(mit dem Auswandererſchiff nach Südamerika)
Begleitvortrag: Kapitän Herbert.
Mittwach, 13. Febr. und Donnerstag, 14. Februar
abends 6 und 8 Uhr
Vorverkauf an der Tageskake des Kleinen Hauſes und
und am Verkehrsbüro von Samstag, den 9. Februar an
Preiſe: M. 0.50 bis 4.—
(1441
Lokale Veranſtaltungen.
Ole blerunter erſchelnenden Nolizen ſind ausſchließlich ais Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in (einem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
—e. Stadtmiſſion. Am kommenden Dienstag, nachm. 4 Uhr,
ſprechen der Generalſekretär Schäfer und Sekretär Gobrecht vom
Chriſtl. Bund für Gaſthausangeſtellte über das Thema: „Gegenwartsnöte
der Gaſthausangeſtellten und ihre Löſung”. Männliche und
weibliche Angeſtellte ſind mit ihren Familienangehör gen herzlichſt
einge=
laden. Am Abend um 8½ Uhr findet ein öffentlicher Lichtbildervortrag
ſtatt. Thema: Bilder und Skizzen aus unſerer Arbeit.
— Für die Jugend! Anläßlich der Wiederkehr des
Gründungs=
tages vom 1. Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum (2. Febr. 1881
durch Prof. Dr. D. Clark) predigt am kommenden Sonntag, vorm. um
10 Uhr, Stud.=Aſſ. Dr. Avemarie in der Stadtkapelle. Abends
um 8 Uhr findet in dem Saale der Ev. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24)
die Nachfeier ſtatt. Muſikaliſche und deklamatoriſche Darbietungen
werden eine Anſprache von Herrn Köhler über das Thema „
Herr=
ſchende und dienende Jugend” umrahmen.
— C. V. J. M. Wartburg verein Darmſtadt (
Gemeinde=
haus Mollerſtraße / Liebfrauenſtraße). Am Sonntag, abends 8 Uhr,
veranſtaltet der Wartburgverein für ſeine Mitglieder nebſt
Familien=
angehörigen und Gäſte einen Bunten Abend, wozu jedermann
willkommen iſt.
— Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt (Verein für
Turnen, Spiel, Sport und Wandern). Auf den am Sonntag, 10. Febr.,
abends, im Mathildenhöhſaal ſtattfinden „Bunten Abend” wird
noch=
mals hingewieſen. Ein beſonders ausgewähltes Programm hat der
Verein hierfür zuſammengeſetzt, und ſind einige genußreiche Stunden
in Ausſicht geſtellt, die jedermann befriedigen werden. (S. Anzeige.)
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Preisaufſchlag. — Auf ewahrung. (1439a
Aus den Parteien.
Deutſchnationale Volkspartei. Um allzu großen
An=
drang zum Kartenverkauf für den Vortrag des Herrn Grafen von der
Goltz in den letzten Tagen zu vermeiden, empfehlen wir allen Beſuchern,
ſich frühzeitig mit Karten zu verſehen. Das allſeitige Intereſſe, das
die=
ſem Vortrag entgegengebracht wird beweiſt, wie alle vaterländiſch
ge=
ſinnten Kreiſe Darmſtadts den Helden von Finnland mit Freuden
he=
grüßen. Die Heldentaten, die in Finnland und im Baltikum verrichtet
worden ſind, werden uns zum Erlebnis werden, in trauriger
Gegen=
wart aus den Taten ruhmvoller Vergangenheit die Hoffnung auf eine
glücklichere Zukunft aufzupflanzen! Deutſche Männer und Frauen,
deutſche Jugend, erſcheint in Maſſen!
Die Deutſche Volkspartei in Halle! Die
deutſch=
nationale Halleſche Zeitung bringt unter der Ueberſchrift „Was geht bei
der Deutſchen Volkspartei in Halle=Merſeburg vor?” eine Mitteilung,
wonach aus der Deutſchen Volkspartei und im Gegenſatz zu ihr die
Nationalliberale Partei gegründet worden ſei. Es wird u. a. betont,
daß die neue Partei ſich in ihrem Programm ſtark an die Deutſch.7
aitio=
nalen anlehne, und daß ſie bereits bei der kommenden Reichstagswahl
mit einer eigenen Liſte hervorzutreten gedenke. — Nach eingehender
Erkundigung bei zuſtändigſter Stelle bemerken wir hierzu, daß die von
der Halleſchen Zeitung gebrachte Nachricht völlig aus der Luft
gegrif=
fen iſt. Die Deutſche Volkspartei des Wahlbezirks Halle=Merſeburg,
die noch letzthin eine aus allen Teilen des Regierungsbezirks ſtark
le=
ſuchte Delegiertenverſammlung abhielt, ſteht einheitlich und geſchloſſen
hinter der Politik ihres Führers.
Briefkaſſen.
Th. Sch., hier. Wir verweiſen auf unſere Ausführungen im
Brief=
kaſten der Nr. 27 vom 27. Januar 1924.
Aus Heſſen.
Auerbach, 8. Febr. Uns wird geſchrieben: Für den am berfloſſenen
Donnerstag von der Ortsgruppe Auerbach der Deutſchen
Volkspartei im Gaſthauſe „Zur Vergſtraße” veranſtalteten
Vor=
tragsabend war Herr Generalſekretar Kollbach=Darmſtadt als
Red=
ner gewonnen worden. In Vertretung des durch eine berufliche Reiſe
am Erſcheinen verhinderten Vorſitzenden der Ortsgruppe eröffnete Herr
Gebhardt mit kurzen Worten der Begrüßung die von Damen und
Herren ſehr gut beſuchte Verſammlung, um ſodann dem Redner des
Abends das Wort zu erteilen. In temperamentvoller, außerordentlich
feſſelnder, von jeder politiſchen Polemik ſich fernhaltenden glänzenden
Rede ſprach Herr Kollbach über das gewählte Thema: „Rhein und
Ruhr — deutſches Schickſal” mehr als 2½ Stunden.
Aus=
gehend von dem gegen Recht und Friedensvertrag erfolgten Einbruch
in das Ruhrgebiet gab der Vortragende eine anſchauliche, durch
per=
ſönliche Bcobachtungen und Erlebniſſe ergänzte Schilderung des
hier=
durch hervorgerufenen rein ſpontan aus der gequalten deutſchen
Be=
völkerung entſprungenen paſſiven Widerſtandes. Mancherlei, weiteren
Kreiſen unbekannt gebliebene, politiſche, indeß bedeutungsvolle Vorgänge
gelangten dabei zur Kenntnis der geſpannt lauſchenden Zuhörer. In.
logiſcher Folge bis zu dem durch die zerrütteten finanziellen Verhältniſſe
des Reiches bedingten Abbruch führend, fand Herr Kollbach beſondere
Worte des Dankes für den heroiſchen, aufopfernden Widerſtand, der
aus=
nahmslos von allen Schichten der Bevölkerung, namentlich der
werk=
tätigen, getragen, weder durch den ſchlimmſten Terror, noch durch
ſcho=
nungsloſe Maſſenausweiſungen und ſchlimmſte Mißhandlungen gebrochen
werden konnte. Näher auf die trefflichen redneriſchen Darbietungen
ein=
zugehen, verbietet der zur Verfügung ſtehende Raum. Wenn Herr
Geb=
hardt zum Schluſſe Herrn Generalſekretär Kollbach für den genußreichen
Abend im Namen und unter lebhafter Zuſtimmung aller Teilnehmer den
verbindlichſten Dank ausſprach, ſo darf daran wohl an dieſer Stelle der
Wunſch geknüpft werden, ihn recht bald wieder einmal in hieſiger
Ge=
gend ſprechen zu hören.
8 W. xhauſen, 6. Febr. Preisgekrönte Geflügelzüchter.
Auf der in Oppenheim ſtattgehabten Allgemeinen Geflügelausſtellung
von 19.—21. Januar erhielt P. Dietz II. das Siegerband, die goldene
Medaille, 7 Chrenpreiſe und 8 erſte Preiſe. Jakob Becker 2 Ehrenpreiſe,
2 erſte Preiſe, 3 zweite Preiſe und Philipp Dietz drei Ehrenpreiſe und
drei 1. Preiſe. — Geſtern wurde der 15jährige Sohn des Arbeiters
Wilhelm Stork an dem Bahnkörper, gegenüb’r der Aumühle, tot
auf=
gefunden. Ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vorliegt, muß die
Unter=
ſuchung ergeben.
Egelsbach, 7. Febr. Der Verein ſelbſtändiger
Hand=
werker ſchreibt uns: In Ihrem Blatte vom 6. Februar d8. J8.
bringen Sie unter Egelsbach über den „V. rein ſelbſtändiger
Hand=
weiker zu Egelsbach” eine Notiz, in der u. a. von Gimpelfang geſprochen
wird. Um falſchen Auslegungen vorzubeugen, ſei der Oeffentlichkeit
mitgeteilt, daß ſich der frühere heſige Ortsgewerbeverein laut
General=
verſammlungsbeſchluß in einen Verein ſelbſtändiger Handwerker
umge=
wandlt hat, dem nur ſelbſtändige Handwerker angehören können.
Mit=
glieder des früheren Ortsg werbevereins, die nicht ſelbſtändig ſind,
mußten laut Statut ausſche den und wurden darum benachrichtigt. Was
dieſer ſachgemäße Vorgang mit Gimpelfang zu tun hat, dürfte wohl
ſelbſt der Schreiber der betr. Zeilen nicht wiſſen.
Gießen, 7. F.br. Von der Univerſität. Die hieſige
Univer=
ſität wird im Winterſemeſter 1923/24 von 2092 Perſonen beſucht. Die
Zahl der immatrikulierten Studierenden beträgt 1763, einſchließlich 129
Studentinnen. Als Hörer ſind 121, als Hörerinnen 178, als
Hoſpitan=
tinnen 10 regiſtriert. Gebürt ge Hiſſen ſind 866, die genau dem Stande
des vorjährigen Semeſters entſprechen. Nichtheſſen ſind 917, während
es im vorigen Semeſter 965 waren.
(.) Butzbach, 6. Febr. Selbſtmordverſuch. Auf dem hieſigen
Friedhof verſuchte ein Bankbeamter aus Dillenburg Selbſtmord zu
ver=
üben. Er wurde ſchwer verletzt ins nächſte Krankenhaus gebracht.
(.) Ulrichſtein, (Vogelsberg), 6. Febr. Bürgermeiſterwahl.
Bei der am Sonntag ſtattgefundenen Stichwahl wurde Schmiedemeiſter
Karl Appel II. zum Bürgermeiſter gewählt. Er vereinigte auf ſich zirka
100 Stimmen mehr als ſein Gegenkandidat Meiski.
A Ortenberg (Oberh.), 6. Febr. Bürgermeiſterwahl. Bei
der am Sonntag ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl erhielt Bäckermeiſter
Karl 196 Stimmen, Nechner Hehner 114 Stimmen und Landwirt
Streu=
ber 104 Stimmen. Zwiſchen den beiden erſtgenaunten Kandidaten muß
eine Stichwahl entſcheiden.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Ein Verbrecher von ganz beſonderer Gemeingefährlichkeit iſt in der
Perſon d.s verhafteten Hoteldiebes Georg Roßkopf der
Kriminalpolizei in die Hände gefallen. Bei der in ſeiner Wohnung
vor=
genommenen Durchſuchung wurde, abgeſehen von den aus zahlreichen
Hoteldiebſtählen herrührenden Gegenſtänden, auch eine Schachtel
gefun=
den, die eine Anzahl Glasröhren mit Morphium enthielt. Da erinnerte
ſich die Dienſtſtelle des Kriminalkommiſſars Gennat eines großen
Juwe=
lendiebſtahls, der im Spätſommer vorigen Jahres großes Aufſehen
er=
regt hatte. Damals war von einem bisher nicht ermittelten Täter, der
den Eindruck eines Ausländers machte, eine Dame unter Anwendung
von narkotiſchen Mitteln einer großen Anzahl koſtbarer Juwelen beraubt
worden. Nunmehr hat ſich herausgeſtellt, daß jener verbrecheriſche „
Nar=
kotiſeur” kein anderer als der Hoteldieb Roßkopf geweſen iſt. Ende
Auguſt vorigen Jahres näherte er ſich als angeblicher Holländer von
Reinke ſeinem Opfer in der Leipziger Straße, indem er ſich galant zum
Tragen der ſehr umfangreichen Gepäckſtücke erbot. Am 29. Auguſt lud
„von Reinke” die Dame zu einem Theaterbeſuch ein, nach deſſen Schluß
ein Freund des „Herrn Barons” ſich hinzugeſellte. Die drei Perſonen
ſuchten ein in der Nähe des Theaters gelegenes Lokal auf, wo die Dame
einen Kognak genoß und eine ihr von dem Freunde des Herrn „von
Reinke” angebotene ruſſiſche Zigarette rauchte. Von da ab fehlt ihr
jedes Erinnerungsvermögen. Am nächſten Tage erwachte ſie in der
Charité, wo es nur mit vieler Mühe gelungen war, ſie wieder ins Leben
zurückzurufen. Ihre geſamten Juwelen waren ihr geraubt.
Nachträg=
lich wurde feſtgeſtellt, daß ſie von „Baron von Reinke” und ſeinem
Freunde in ein Penſionat am Zirkus verſchleppt worden war. Dort
hatten die Täter ihrem Opfer augenſcheinlich weiter Narkotika —
ins=
beſondere auch Chloroform — beigebracht und es dann hilflos im
Zim=
mer liegen laſſen, worauf ſpäter die inzwiſchen aufmerkſam gewordene
Wirtin die Ueberführung der zunächſt unbekannten Dame durch
Polizei=
beamte nach der Charité veranlaßte. Uebrigens ſtammen aus noch
un=
aufgeklärten Hoteldiehſtäblen, die er allein oder mit Helfershelfern
aus=
führte, eine ganze Anzahl Damenkleider, die beſchlagnahmt wurden und
bei der Dienſtſtelle des Kommiſſars Gennat aufbewahrt werden.
Einem Leipziger Fabrikanten wurde von unbekannter Seite durch
die Poſt ein Paket mit einer Art Höllenmaſchine zugeſandt. Den
Emp=
fänger überkam plötzlich eine Ahnung von einem verdächtigen Inhalt,
weshälb er die Oeffnung des Pakets durch einen Kriegsfeuerwerker
ver=
anlaßte. Dieſer ſtellte feſt, daß ſich im Käſtchen eine Gewehrgranate
be=
fand, die bei gewaltſamer Oeffnung ſämtliche im Zimmer anweſenden
Perſonen ohne Zweifel zerriſſen hätte.
Eine richtige Schweinerei.
Regensburg, 7. Febr. Einem Schierlinger Oekonomen war
ein Schwein verendet, das er, da das Fleiſch für den menſchlicken Genuß
als untauglich befunden wurde, auch ordnungsgemäß in die Erde
ver=
grub. Der verheiratete Maurer Alois Blümel und ſeine Ehefrau,
die davon Kenntnis hatten, gruben nach etwa 26 Stunden den Kadaver
unter der Angabe, ſie wollten ihn in Stücken an einen Seifenſieder in
Regensburg verkaufen, wieder aus, zerlegten ihn und fuhren damit
nach Regensburg. Dort derkauften Beide das Fleiſch um einen
Schleu=
derpreis an zahlreiche Perſonen unter der Vorfpiegelung, das Tier ſei
auf der Weide verunglückt und hätte notgeſchlachtet werden müſſen. Zum
Glück erfuhr die Polizei rechtzeitig von dieſem Handel, warnte ſofort
vor dem Genuß des verdorbenen Fleiſches und konnte durch energiſches
Dazwiſchentreten die größere Menge beſchlagnahmen. Ein Mann, der
bereits von dem Fleiſch genoſſen hatte, ehe er von dem fragwürdigen
Zuſtande desſelben in der Preſſe erfuhr, erkrankte denn auch nach dem
Genuß unter Vergiftungserſcheinungen. Für dieſe Gemeinheit wurde
Blümel zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten und 50 Mk.
Geld=
ſtrafe verurteilt; ſeine Frau erhielt einen Mongt Gefängnis.
MAGeschlechtsleidenI
Blutuntersuchg. Ohne Berufsstörung. Kein Quecksilber.
Spezialarzt Dr. Hollaender’s”
Ambulatorium Berlin-Hamburg, Frankfurt a. H., Bethmaunstr. 56.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 10. Februarz
Bedeckt, milder, Wind aus Südweſt. Niederſchläge.
Seite 7.
Rummer 40
Darmſtädter Tagblatt, Samsta: den 9. F biuar 1924.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 25. Jan.: Bender, Adolf, Hofverwalter, 38
Erbacherſtr. 125. Am 26. Jan.: Praſſel, Margarete, geb. Heyl, 76
Witwe des Kaufmanns, Schützenſtr. 3. Schmidt, Karl, Rentner, 86
Mathildenſtr. 42. Schirmer, Rudolf, Magiſtratsoberſekretär i. R., 70 J.
Frankfurterſtr. 39. Bollinger, Sophie, geb. Gaßmann, 63 J., Witwe des
Hausmeiſters, Soderſtr. 112. Roth, Katharina, Diakoniſſe, ledig,
Er=
bacherſtr. 25. Am 27. Jan.: Barthel, Friedricke geb. Germann, 59 J.,
Ehefrau des prakt, Arztes Sanitatsrat Dr., Frankfurterſtr. 16. Am
28. Jan.: Cckart, Katharina, 1 Mon., Große Bachgaſſe 17.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
5. Sonntag nach Epiphanias, den 10. Februar 1924,
Die Kirchen ſind geheizt.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleber=
ger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtl apelle: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des
Jahres=
tages vom Jugendbund für E. C. Dr. Avemarie. — Um 11½ Uhr
Kindergottesdienſt Pfarrer Kleberger. — Abends 5 Uhr;
Abend=
gottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer
Zimmer=
mann.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, 10. Febr., abends ½8 Uhr:
Familienabend der Männervereinigung der Lukasgemeinde. —
Mitt=
woch, den 13 Febr., abende 6 Uhr: Bibelſtunde. Pfr Lautenſchläger.
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
Pfarrer D Waitz. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Neinhardt. —
Montag, den 11. Febr., abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Vortrag von
Dr. jur. Wagner über: „Die zehn Gebote als Grundlage der Kultur:
— Mittwoch, den 13. Febr., abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde.
Pfarrer D. Waitz.
eiltersheim: Vorm 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marg
— Um 11½ Uhr: Kindergotteedienſt. — Mittwoch, den 13. Februar,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt Pfarrer Wagner. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Wagner. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Rückert.
— Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Stiftskirche. (Im geheizten Saal des Schweſternhauſes.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger
Mädchen). Sonntag, nachm von 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Don=
nerstag, den 14. Febr., abends 8 Uhr: Betſtunde
Kranichſtein ( chloßkapellc): Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Grein=Arheilgen
Kutleri cher Eotte dienſt. (Selbſtändige ebang.=luth. Kirche.)
Am 5. Sonntag nach Epiphanias, den 10. Febr., vorm. 10 Uhr, im
„Feierabend‟, Stiftſtraße 51. Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm 9 Uhr: Gebetsſtunde
— Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Stadtkaxelle anläßlich des
Jugendbundjahrestags. Dr. Avemarte. — Um 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt (Funkerkaſerne) — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Nachm. 7½ Uhr: Bibelſtunde. — Abends 8 Uhr: Jugendfeier,
muſi=
kaliſche und deklamatoriſche Darbietungen. Herrſchende und dienende
Jugend. — Montag, abends 8U Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Männer.
— Dienstag, abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag: Bilder und Skizzen
aus der Kellnermiſſion. Gen =Sekr, Schäfer=Berlin. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde in der Funkerkaſerne — Dennerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Miſſionar Schäfer. — Freitag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungerſtraße. —
Jugendbund für E. C., Mühlſtr. 24: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Feſt=
gottesdienſt in der Stadtkapelle. Dr. Avemarie. — Nachm. 2U Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jungfrauen — Abends 8 Uhr: Muſikaliſch=deklamatoriſche Feier
— Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und
Gebets=
ſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6 Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde. Ausſprache über Zeit= und Lebensfragen. Gäſte immer
willkommen.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, abends 8 Uhr:
Hauptverſammlung — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des
Ge=
ſamtvereins. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Miſſionsſtunde im
Fi=
milienkreis. Miſſionar Rottmann. Jedermann herzlich willkommen
— Samstag, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß. Leiter: Herr Sekretär
Stoeltzner
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 10. Februar 1924.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte
heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Singmeſſe mit Predigt und Kommunion der Jungfrauen=Kongregation.
— Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 lihr: Singmeſſe
mit Predigt. — Nachm ½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Andacht zur
heil. Dreifaltigkeit. — Um 5 Uhr: Verſammlung des Müttervereins.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6" Uhr
Heil. Meſſe — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Nachm. 6 Uhr
Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt mit
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 5 bis 8 Uhr abends
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½3 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr. Hochamt mit Predigt. — Nachm 2 Uhr: Andacht mit
Segen
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, von 5—7 Uhr und von
8—8½ Uhr abends: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. — Um 7½ Uhr:
Heil. Meſſe (vor und in derſelben Austeilung der heil Kommunion)
— Um 7¾ Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe (nur in
der=
ſelben Austeilung der heil. Kommunion). — Um 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt (vorher Austeilung der heil, Kommunion). — Um 2 Uhr
Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr Andacht. — An Wochentagen 7/,
Stun=
den vor Schulbeginn heilige Meſſe.
Vereine: Jeden 1. Sonnkag im Monat Männerkongregation. —
7½ Uhr: Heil. Meſſe mit Generalkomm inion, — Nach der Andacht
Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 3. Sonntag im
Monat Jungfrauenkongregation. — 714 Uhr: Heil Meſſe mit
General=
kommunion. — Um 3 Uhr: Kirchliche Verſammlung. — Um 4½ Uhr;
Weltliche Verſammlung im Vereinsſaal, Herdweg 28 — Jeden letzten
Sonntag im Monat Frauenſonntag. — Um 7½ Uhr: Heil. Meſſe mit
Generalkommunion der Frauen. — Nach der Andacht Verſammlung
im Vereinsſaal, Herdweg 28. — Jeden 1. und 3. Donnerstag im
Mo=
nat, abends 8 Uhr: Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung
St. Martin Beſſungen (jünvere Abt., 14—17 Jahre im Vereinsſaai,
Herbiveg 28 — Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, abends 8 Uhr:
Verſammlung der katholiſchen Jugendvereinigung St. Martin Beſſungen
(ältere Abt 18—21 Jahre) im Vereinsſaal, Herdweg 28.
Katholiſcher Kirchenchor St. Martin und St. Marien Montags und
Samstags, abends, Probe bei Hickelmann, Beiſungerſtr. 6
St. Fidelis (Kapelle der Engliſchen Fräulein, WValdſtr. 31): Vorm.
8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Sammlung zu Gunſten der Erbauung
der St. Fideliskirche Kathol. Pfarramt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. o Uhr, und abends 8 Uhr;
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 10. Febr.,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes. — Mittwpoch, den 13. Febr, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde. — Freitag, den 15. Febr., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlih eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
10. Febr., nachm 2 Uhr Sonntagsſ tule. — Abends 8 Uhr:
Evan=
geliſation — Denuerstag, den 14. Febr, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Erhardt
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 10 Febr., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8 Uhr: Bibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Gottes=
dienſt. — Sonntag, abends 8 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 10. Febr., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Nachmittags
4 Uhr: Predigt, anſchließend Taufe und Abendmahl. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 14. Febr., abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 10. Febr., nachm 2½ Uhr:
Sonntagsſchule — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 14 Febr.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann berzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, den 3. Februar: Soldaten Einreihung
und Fahnenweihe. Vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. — Um
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſamm=
lung. — Mittpochs und Freitags, abends 8 Uhr: Oeffentliche
Ver=
ſammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 10 Febr.,
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Gottesdienſt.
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der Reichsbank, die in der erſten Januarwoche eingeſetzt hat, hielt auch
in der dritten Januarwoche an. Wie der Bankausweis vom 23. v. M.
ergibt, verminderte ſich die Notenausgabe um 21,5 auf 457,2 Trillionen
Mark. Demgegenüber zeigen die fremden Gelder der Bank eine
be=
trächtliche Zunahme, nämlich um 161 auf 846,7 Trillionen Mark, und
zwar ſtiegen die Papiermarkguthaben um 36,7 auf 470,5 Trillionen Mk.;
die Rentenmarkguthaben um 124,3 auf 376,2 Millionen Rentenmark.
Zur Befriedigung der fortgeſetzten ſtarken Anforderungen der
Wirt=
ſchaft an Rentenmarkkrediten nahm die Reichsbank von dem ihr bei der
Rentenhank zur Verfügung geſtellten Darlehen zunächſt 100 Millionen
R.=Mark in Anſpruch. An Rentenmarkkrediten wurden von der Bank
neu ausgeglichen im Wechſelverkehr 102,6, im Lombardverkehr 9,3
Mil=
lionen Rentenmark. Die Beſtände an Rentenmarkwechſeln erhöhten
ſich demgemäß auf 288,5, an Lombardforderungen auf 190,4 Millionen
Rentenmark. Auch das Papiermarkkreditgeſchäft erfuhr im ganzen
eine Zunahme. Zwar ging das Papiermark=Lombardkonto um 63 auf
134,5 Trillionen Mark zurück, dagegen wuchs das Papiermark=
Wechſel=
kento weiter um 54,4 auf 349,2 Trillionen Mark. Für die zinstragende
Kabitalanlage ergab ſich in Rentenmark= und Papiermarkkrediken
zu=
ſammen eine Vermehrung um 159,7 auf 962,8 Trillionen Mk. Im
Zu=
fammenhang mit den erwähnten Bewegungen in Rentenmarkgeſchäften
hob ſich der Beſtand der Bank an Rentenbankſcheinen um 85 auf 227,3
Millionen Rentenmark. Die Darlehnsbeſtände der Darlehnskaſſen
er=
mäſigten ſich um 0,6 auf 9,1 Trillionen Mk. Der Beſtand der
Reichs=
bank an Darlehnskaſſenſcheinen verminderte ſich auf den gleichen Betrag.
* Drohendes Erliegen der Siegerländer
Eiſen=
induſtrie. Die Siegerländer Eiſeninduſtrie kommt unter den
gegen=
wärtigen ungünſtigen Verhältniſſen immer mehr zum Erliegen. Von
den 29 Hochöfen des Siegerlandes ſtehen gegenwärtig nur 6 unter Feuer
Handel und Gewerbe im Januar. Die Beſſerung der
Wirtſchaftslage, die im Dezember einſetzte, hat nach dem Monatsbericht
des Preußiſchen Handelsminiſteriums im Januar im weſentlichen
an=
gehalten. Nur die Lage im beſetzten Gebiet hat ſich infolge der
un=
glücklichen Verkehrsverhältnifſe, der untragbaren Micum=Verträge und
der Streikbewegung noch nicht entſcheidend gebeſſert. Induſtrie und
Handel ſtehen überall im Zeichen ſtarker Kreditnot. Im mitteldeutſchen
Braunkohlengebiet hat die Förderung ebenſo wie in Oberſchleſien eine
Steigerung erfahren. Die Beſchäftigung in der Kaliinduſtrie war auch
im Januar ungenügend, ſo daß Kurzarbeit und Feierſchichten
beibe=
halten werden mußten. Im Auslandsgeſchäfte ergaben ſich aus den
Unterbietungen der elſäſſiſchen Waren ſtark gedrückte Preiſe. Für die
Eiſen= und Maſchineninduſtrie kommt der Mangel an Aufträgen,
ins=
beſendere die Annullierung von Aufträgen für die deutſche Eiſenbahn,
ſehr in Betracht. Im Lokomotivbau und Waggonbau fanden weitere
Arbeiterentlaſſungen ſtatt. Mehr als die Hälfte der Belegſchaft wurde
mit Reparaturarbeiten beſchäftigt. Im Werkzeugmaſchinenbau ergibt
ſich bei ſtark verminderten Preiſen, eine weitere Verminderung der
Auf=
träge. In der Chem. Induſtrie ſtagniert der Auslandsabſatz. Infolge
des Sinkens des franzöſiſchen Franken hat ſich die franzöſiſche
Konkur=
renz in letzter Zeit fühlbarer gemacht als früher. Lebhaft iſt das
Ge=
ſchäft in allen Zweigen der Bekleidungsinduſtrie. Das gilt beſonders
von den Spinnereien, Webereien und der Konfektionsbrauche, in
ge=
wiſſem Sinne auch für die Schuhfabriken. Bemerkenswert iſt auch die
Belebung des Geſchäfts im Weinhandel, bei den Brquereien und in der
Tabakinduſtrie.
Erwerbsgeſellſchaften.
* Deviſenmaklerfirma R. Alſcher u. Co.,
Kommandit=
geſellſchaft. Sitz Münſter i. W. Die Firma hat, wie ſie uns
mit=
teilt, den Kreis ihrer Niederlaſſungen im Inlande (Berlin, Köln,
Dres=
den und Frankfurt a. M.) durch die Gründung einer Filiale in
Düſſel=
dorf, zum Zwecke der Herſtellung einer engeren Verbindung zwiſchen
dem neubeſetzten und unbeſetzten Deutſchland, erweitert. Dieſer
Grün=
dung dürften in allernächſter Zeit weitere folgen. Es iſt ferner
beab=
ſichtigt, die Zentralgeſchäftsleitung von Münſter i. W. nach Berlin zu
verlegen. Aus gut unterrichteter Quelle erfahren wir hierzu, daß auch
die Eröffnung von Niederlaſſungen in London, Paris, Zürich und in
Amſterdam bevorſteht. Direktor Lorenz, der Gründer und Chef der
Firma, weilt zur Zeit im Auslande, um beſonders auch die durch den
Ruhreingebruch geſtörten geſchäftlichen Beziehungen zu der
ausländi=
ſchen Bankwelt wieder aufzunehmen und die Auslandsvertretungen zu
organiſieren. Der deutſchen Bankwelt wird auf dieſe Weiſe eine
ein=
wandfreie Orientierung über die Lage an den ausländiſchen
Börſen=
plätzen geſchaffen.
Banken.
* Bayer. Hhp.= und Wechſelbank. Die Bank erhält die
Genehmigung zur Ausgabe von 2,5 Mill. Gproz. Gold=Hyp.=
Bankpfand=
briefe.
Warenmärkte.
* Ferkelmarkt in Gernsheim a. Rh. am 4. Februar.
Der Markt war beſchickt mit 12 Ferkeln, — Einlegern. Preis pro Paar:
Ferkeln 18—30 Mk., Einlegern: —. Tendenz: flau. — Am Montag,
den 18. Februar 1924 wird der nächſte Ferkelmarkt abgehalten.
Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe.
Ab=
teilung Getreide vom 8. Februar. (Getreide, Hülſenfrüchte
und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit
Sack). Preis je 100 Kg.: Weizen, W.tterau, 17,50—17,75, Roggen 15,75
b’s 16,25, Sommergerſte für Brauzwecke 17,50—18, Hafer, inländiſch,
13,50—14, Hafer, ausländiſch, —, Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null, 27,75
bis 28,50, Roggenmehl 24—24,50, Weizen= und Roggenkleie 7,50—8,50. —
Tendenz: ſtetig.
wb. Verliner Produktenbericht. Bei unveränderker
Geſchäftsſtille hielten ſich heute am Produktenmarkt die
Preisveränderun=
gen in ziemlich engen Grenzen. Das Inlandsangebot iſt nicht groß,
zumeiſt aber umfangreicher als den vorliegenden Kaufaufträgen
ent=
ſpricht. Für Noggen gingen die Forderungen auseinander, di. Gebote
hielten ſich zumeiſt unter den geſtern bezahlten Preiſen. Für We zen
zeigte ſich einige Kaufluſt ſeitens der Mühlen. Das Mehlgeſchäft war
ſehr ruhig. Für Gerſte beſtand Nachfrage in Futtermaterial und guter
Brauware. Die übrigen Artikel waren zumeiſt vernachläſſ gt.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 8. Februar 1924.
(Eigener Bericht.) Bei Beginn zeigte die heutige Borſe zunächſt ein
recht feſtes Anſehen. Intereſſe beſtand im vorbötslichen Freiverkeyr
be=
ſonders für Valutawerte unter Bevorzugung türkiſcher Renten. Man
hörte Zolltürken mit 15 b’s 15,25 Bill. Proz., II. Bagdadbahn 16,25 BiII.
Proz. Daneben beſtand Intereſſe für Hammerſen, Sichel und Oeſterr.
Bankaktien, die über den geſtrigen Kurſen gefragt waren. Im Verlauf
der Borſe wurde die Halrung unſanr und die Kursgeſtalrung
unein=
heitlich. Neben dem Wochenende, das vielfach ein Bedürin,s nach
Rea=
lifierung der beſcheidenen Gewinne hervorrief, mahnen die Ungewißheit
über das Ergebnis der Sachverftandigenronfercnz, das man nac
aufang=
lichem Optimismus etwas weniger zuverſichtlich beurteilt und die leichte
Verſteifung des Geldmarktes zur Zurückhaltung. Verhältnismäßig feſt
blieben Kaſſaweite. Die Zahl der Rationierungen war aber weſentlich
geringer als geſtern. Stark gefragt waren Ettlinger Spinnerei, die mit
160 Bill. Proz. 100 über dem drei Tage zurückliegenden letzten Kurs
notiert wurden. Ferner für Frankfurter Rückverſicherung, die bei 38
Bill. Proz. mit zirka 30 Proz. Zuteilung rationiert wurden. Außerdem
ſind zu erwähnen: Hanfwerk Füßen 17,5 Bill. Proz. rat., Haid und
Neu 46 Bill. Proz. rat., Gebr. Fahr 10,5 Bill. Proz. rat., Rodberg
9 Bill. Proz. rat., Frankfurter Allgem. Verſicherung 95 Bill. Proz.
minus 3 Bill. Proz., Noeder 11,9 minus 0,1 Biu. Proz., Liga Gummi
nach der ſtarken Bevorzugung der letzten Tage erſtmals lecht
abge=
ſchwächt, 12 minus 2,75 Bill. Proz. Von variablen Werten zeigten die
ſchweren 2ontanaktien überwiegend anziehende Kurſe: Harpener 92
bis 92,5 plus zirka 3 Bill. Proz., Gelſenrirchener 71 plus zirta 4, dann
68 Bill. Proz., Mannesmann 54 bs 53 Bill. Proz. minus 2. Etwas
Intereſſe beſtand heute auch für Zuckerwerte, die durchſchnittlich 0,25 bis
0,75 gewannen. Dagegen blieben chemiſche und elektriſche Werte
verhält=
nismäßig vernachläſſigt. Auch der Maſchinenaktienmarkt blieb durchweg
ohne nennenswerte Kursveränderungen. Von ſonſtigen variablen Werten
waren A.Z.P. mit 43 bis 41 Bill. Proz. leicht nachgebend. Sichel, die
bereits in den letzten Tagen ſtärker beachtet waren, blieben mit 12,375
b’s 12,125 Bill. Proz. weiter bevorzugt. Am ausländiſchen Rentenmarkt
konnten ſich die bei Börſenbeginn im freien Verkehr genannten
Höchſt=
kurſe unter leichten Schwankungen behaupten. Es notierten hier:
Zoll=
türken 15,125 Bill. Proz., II. Bagdadbahn 15,8 Bill. Proz., II.
Ana=
tolier 17,75 Bill. Proz., 4proz. conv. Rumänien 2,8 Bill. Proz., alte
Lombarden 9,75 Bll. Proz. Im freien Verkehr lagen: Kabel Rheydt
mit 15,25 Bill. Proz., Raſtatter Waggon mit 12 bis 13 Bill. Proz.,
Memeler Zellſtoff mit 130 Bill. Proz. und Kaiſer Waggon mit 1,65
Bill. Proz. weiter feſt. Die Haltung an der Nachbörſe war ſchwankend.
Man hörte hier noch folgende Geldkurſe: Bud rus 29 Bill. Proz., Laura
29,5 Bill, Proz., Phönix 48 Bill. Proz., Harpener 93 Bill. Proz.,
Daimler 7 Bill. Proz., Sichel 12,25 Bill. Proz., Frankfurter Allgemeine
Verſicherung 98 Bill. Proz.
9. Februgt 1924 Nr. 40
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die Börſe zeigte
heute wieder allgemein ein feſtes Ausſehen, wenn auch die Kaufbewegung
nicht breiter geworden und das Intereſſe der Spekulation vorwiegend
den Spz alpapieren zugewndet blieb. Das Publikum beteiligte ſich
wei=
ter in vorſichtiger Weiſe in den zu Einheitskurſen gehandelten
Induſtrie=
papieren, ohne daß aber die Umſätze hierin einen größeren Umfang
an=
nahmen. Im Großverkehr wurde anfangs in ein gen Papieren ſeitens
der Sp kulation realiſiert, ſo daß Kursabſchwächungen einttaten; zumeiſt
aber hielten die Käufe von Spezialwerten auf verſchiedenen
Marktge=
bieten an. Die Kursbildung war daher ncht ganz einheitlich, aber
überwiegend doch nach oben gerichtet. Als belebt ſind hervorzuheben:
Deutſch=Auſtralier, Harpener, Rombacher Scheid mantel und Erdol bei
Kursſteigerungen bis zu 5 Billionen Prozent. Größeren Umfang
nah=
men die Umſätze bei weſentlich erhöhten Kurſen in Reichsanleihen und
Preußiſche Konſols an, wobei Deckungen, Rückkäufe und die Hoffnungen
auf Aenderungen in der dritten Steuernotverordnung durch den
Reichs=
tag hinſichtlich einer Regelung der Aufwertung mitwirkten. Am
Deviſen=
markt iſt die Nachfrage nach allen Plätzen, die hauptſächlich ſpekulativer
Natur ſein ſoll, ſtärker geworden, ſo daß die Reichsbank neuerdings
zu einer ſtarken Einſchränkung genötigt iſt, da wenig Material
heraus=
kommt. Dies erweckte Intereſſe für Valutawerte, namentlich
Auslands=
renten und Kolonialpapiere. Auch am Geldmarkt hat ſich die Nachfrage
infolge größerer Börſengeſchäfte geſteigert. Später erwachte Intereſſe
für Oberſchleſiſche Papiere von neuem, die unter Führung von
Hohen=
lohe anſehnlich in die Höhe geſetzt wurden, wodurch die fiſte
Grund=
ſtimmung auch anderweit deutlicher zum Ausdruck kam.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geld
Brief Ve
Geld
Brief 7 rat.
B!0 Amſterdam=Rotterdam . 1586025000. 1593975000. 15810 8000. Ve — Brüſſel=Antwerpen ... .." 173565000.— 174435000.— 172568000.— 173432000.— Chriſtiania. . . 867578000.— 570422000.— K64585000.— 5674 15000.— Kopenhagen H68275000.— 691725000.— 1684285000.— 687715000.— Stockholm Hu0z225000. 1112775000. 110s233000. 1108765000. Helſingfors 10 233000.— 106767000.— 1105735000.— 106215000.— Italien". 186134000.— 187866000.— 184538000.— 185462000.— London 18154500000. 18215500000. 18151.,00000. 1824 500000. New=York 4189500000. 4210500000. 1418s500000. 4210500000. Paris. 197705000.— 198695000.— 1955 10000.— 198790000.— Schweiz 737153000.— 740817000.— 732165000.— 7358½000.— Spanien. 538650000. — 541350000.—½36655000.— 539345000.— Wien (i. D.=Sſte 60049.— 60351.— 60049.— 60351.— Prag. r23789000.— 12441 1000.— H21685000.— 2305000.— Budapeſt. 147630.— 14870.— 147630.— 14870.— Buenos=Aires u396500000. 1403500000. 41401488000. 1408512000. Bulgarien 31171000.— 31329000.— 3/171000.— 31829000.— Japan.
41855375 000. 1864625000. 1855375000. 00. Rio de Janeiro ......." 498750000.— 501250000.—14987:0060.— Belgrad.. . . . . . .. . . . . 50 131000.— 51379000.— 50872000.—1 50 128000. Liſſabon ........ 124687000.— 125313000.— 124687000.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f.Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Vulkan ......"
„ Wolle........"
Chem. Heyden ......."
Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ......
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke
Dt. Waffon u. Munition
Donnersmarckhütte .
Dynamit Robel ..
Elberfelder Farben.
Elektr. Lieferung
R. Friſter
Gaagenau Vorz
Gelſenk. Gußſtahl
Geſ. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen
in. Maſch.=Eg.
8e
Dampiſch. .
Rütgerswerke. 145900 143500 27500 185000 1.5000 Sachſenwerk 4125 25760 13625
25625 Sächſiſche Gußſtahl.
Siemens Glas... 45000 29750 28000 Steaua Romana .. 600 7250 Thale Eiſenhütte. . 8 00 Ber Lauſitzer Glas ..." 35000 Volkſtedter=Porzellan. 19375 18250 Weſtf. Eiſ. Langendreer 31750 Wittener Gußſtahl ... 1 Wanderer=Werke .... B500 1ot00
8. 2.
46500
60000
50000
23u00
11000
4800
41500
6/125
10750
40000
24625
14250
34900
Zaie
4 00
46000
39500
4000
U90
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 8. Februar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
5½ Reichsanleihe ..........."
4%
3½½
ovsc-
30
„....
Dollar=Goldanleihe. . . .. . . . ...
Dollar=Schatzanweiſungen .. ."
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23
IIp. 23
Iv. 24
K IIv. 24
4½% T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.—IX.
4½Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ..
4% Preuß. Konſols ........."
3½%
........
3%
4% Bad. Anl. unk. 1935 ......"
½% „ v. 1907 .......
4½ Bahern Anleihe ........."
3½%
.....
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rch. 26 ...
8—16% Heſſen Reihe XXXv1.
untilgb. b. 28.
4½ Heſſen unk. 1924.
3½% ...
3% „ „................
4½ Württemberger .... ......"
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ...."
..........
5% Bulgar. Tabak 1902.... ...
1/ % Griech. Monopol ......"
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ......"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtſr.
v. 1914 ... .... . .. .......
4% Oeſt. Goldrente ........."
4½ einbeitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03 ....
4½% Goldrente v. 13 ....
am. Goldrente konv.
am. v. 05 ........."
7. 2. 8 2.
Türk. (Admin.) v. 1903...
(Bagdad) Ser. 1.
„HI.
v. 1911. 8ollanl. .
20 Ung. Staatsr. v. 14 .
Goldrente ....
Staatsr. v. 10
„ Kronenrente ...
0.135
0.465
1,02
4,2X
43
1.9
0.19
3,75 Md
0,5
0,4
05X
0,61X
42
1MBX
0i
0.152
0.57
19
N5)
57,5
50
19
0205 8
4,4 Me
0,675
0,9
1,1
4.2
0,5
0,5
0,75
—
5.25
3.75 Fls
3.1
11,5
1,4
5,25
2,5
127g
91
j=
„
5,75
2,8
17.25
15,8
15‟
62
10 75
8,5
2.3
Außereuropäiſche.
Rexik. amort. innere . . . . . .
„ konf. äuß. v. 99... ..
Gol: v. 04. ſtfr. . . . ."
„ koni, inner
Frrigationsanleihe
Tamaulipas Seriel....
Tauſend M— Millionen M0— Milliarden 0u
Dblig. v. Transportanſt.
42 Glifabeihbahn ſtfr. . . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5%6 Seſt. Südb. (Lomb.) ſtfr ..
42
2,6% Alte Deſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neu=
6 Oeſt. Staatsb. b. 1888 ....
1. b. 8. Em..
6 Oeſt.
9. Em. .. . .
v. 1885 ....
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Retz.
* Rubolfb: (Salzkammerg.) ..
Anatolier 1........
Salon. Conſt. Jonction ..
32 Salonique Monaſtir .....
.......
5% Tehuantepee.
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl. .
686 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
Roggenwert=Anl. .
52 Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Ju. II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein. ........"
Bayher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft .. .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffelten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft .. . . . . . . .
Dresdner Bank. . . . . . . . . . . ..
Frankfurter Bank ..........."
„ Sypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Crebitanſtalt ..
Reichsbank=Ant. . ... . . .... . ..
Rhein. Creditban ..........."
„ Hypothekenbank ......
Süddeutſche Disconto=Geſellich.
Weſtbank ...
.
Viener Banlerein ..........
Bergwerks=Altien.
Berzelius ..................
Bochumer Bergb. ..... . .. . ..
Buderus.... . . . . . . .. ... .. .."
Dt. Luxemburger ... . . . . . . . ..
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . .
Gelſenkirchen Bergw. ..... .. .
Harpener Bergbau...... . .. .."
Kaliwerke Aſchersleben .... ..."
Salzdetfurth .......
Weſteregeln ...
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ....
Mansfelder ........
...
Oberbedarf .. . . . . . . .. .......
Oberſchlef. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . .
Phönix Bergbau ............"
ohne Umſaz.
Bankgeschaft.
Fernsprecher 1308, 1309
2
*.
2,75
8.5
4,75
9
11.25
1,6
1775 20
31
11,75
*
15
1,1
6.25
5.5
69
10
18,75
19
9,2
2,2
22,5
12
4,1X
7,5
29
0.775
52
6
6
15.5
0,95
0.5371,
16
B.75
62,5
90 *
67,5
805
26,5
46.
42,5
65
55
16,5
38
44
46,75
12.5
3,8
3,65
1,75
35
5,5
5,75
66
10,15
18,25
19
8,6
4,15
2.15
1.5
27
3,6
0.837".
46
5,5
1
1.
0,575
15,5
70
40,5
53
15.75
37.25
42,5
42.5
Rhein. Stahlwerke ... . . .. .. . .
Riebeck Montan.. . ....... . . ..
Rombacher Hütte. . . .. . . . ...."
Tellus Bergb.= u. Hütten-Akt. . .
Ver. Laurahütte . . .
Altien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........
Schöfferhof (Binding)........"
Werger
......
Aiumulat. Berlin ........
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (y, Kleher) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „ Vorzug Lit. 4 ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B...
Amme Gieſecke & Konegen ....
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow.. .. . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim)........."
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach .. .. ...."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . . . . .
Baſt Nürnberg ........
Bayriſch. Spiegel.......
Beck e Henkel Caſſeh".
Bergmann El. Werke
..:
Bing. Metallwerke
Brockhues, Nieder=Balluf.....
Gementwerk Heidelberg.. .....
Karlſtadt . . . . . . ..
„
Lothringen (Metz).
Chem. Berke Albert. . . . . . . . .."
„ Griesheim Elettron ...."
„ Fabrik Milch .........."
„ Beilerster=mer ........"
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ......
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Dnckerhof & Bidm. Stanm ...
eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
2. Meyer t. ......"
Elberfelder Farbw. v. Bayer..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Gef. ......"
Licht und Kraft . . . . . ..
Elſäſſ. Bad. Wolle.. .........."
Emag, Frankfurt a. M... . . . .."
Email. & Stanzw. Ullrich ....
Enzinger Berke ............"
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſtift ..
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw..
Feinmechank (Jetter). ..
Feiſt Seitkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas....
Frankfurter Hof...........
Frf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, WBaggon Stamm ....."
Ganz Ludwig. Mainz ......"
Gelling & Eie. ............
Germania Linoleum .. . . . . . .."
Gelfenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. ........ .."
Gotha Waggon ......... .....
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger-
...
Hammerſen (Osnabrüch) ......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. .... ... ..
Hindrichs=Auffermann. . . . .. ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ........
Hoch= und Tiefbau ..
Höchſter Farben ...
Holzmann, Phil. ..
.
Holzverk.=Induſtr. .. . .......
Hydrometer Breslau ......."
Inag".
T
Junghans Stamm.. . . . . . . . ..
Karlsruher Maſchinen ........"
Llein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn ... . . . . . . . ..
Folb & Schüle Spim. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............
Lech, Augsburg ............."
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Rühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. . . .. . . . .
Luther, Maſch.= u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ..........."
Rainkraftwerke Höchſt .......
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . . . . . . . . . . . .
Meyer, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm ... .. . . . .. ..
Motorenfabrik Deuß ........."
Motorenfabrik Oberurſel ...."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .....
Oleawerke Frankfurt a. M.....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .... .. .... ..."
Porzellan Beſſel ...........
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
„ Metall Vorzüge.......
Rhenania, Aachen ...........
Riedinger, Maſchinen .........
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau. . . . . . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. ..
Schramm Lackfabrik.
...."
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ..
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . ..
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz........."
Sie ens Elektr. Betriebe ... ..
3=
3,78
14,85
19,1
16,75
10,2
18
*3
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78
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B.5
2,75
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9.25
20
42,5 X
2,5
3,75
209
3.
4,
8,9
16.5
12,8
27,5
5,9
16
9,5
10,5
55
4,75
6.5
12
29 26,2
8. 2
19,75
2,75
4.4
55
15.1
23,25
19
18
üie
14,6
8,5
2,75
6,5
40
30
1,6
2,6
3,3
20.9
8.1
10
12,6
15.1
925
12.8
36
4,7
4,4
1.29
11,5
Siemens Gla8induſtrie.
Siemens & Halske...... . . .. ."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ...."
Thüring. elektr. Lief.-Gef., Gotha
nhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach .
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ..
Gimmifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin .. . . . . . . . . .
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Borzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme. ..
Voltohm, Seil.......
Wanß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ........"
Frankenthal ......"
Heilbrotn.. ......
Offſtein ........."
Rheingau .. . . . . . . ."
tuttgart
Transport=Aktien.
Schantung E. B.........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) .... . . ..
Nordd. Lloyd.. . . . . .
52,5
1,7
18
48
27,2
34
4.1X
—
4.,8
3,6
777
6
10,9
15
6,75
6,75
15
39
49
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf .. . ........."
Dampfkeſſel Rodberg. .. ..
Helvetia Konſervenfabrik.
Gebr. Lutz..
..
Motorenbfarik Darmſtadt
Gebr. Roeder ............
Venuleth & Ellenberger
4,5
8. 2.
50,5
1,6
33
,5
65
10
15,8
Unnotierte Altien.
Allg. Banwerein Düſſelborf.
Beckerkohle. ............
Becerſtahl ...............
Benz.. . . . . . .... ..........
Broun Boveri ............"
Cont. Handelsbank ........."
Deutſche Handelsbank ......
Franff. Oandelsbank. .. . . .
Falconwerke
.....
de Giorgi Cho
Growag.
Hanſa Lloyd
Hero Conſerven.
Holſatiawerke, Altona
Kabel Rheydt
Karſtavt R..
Krügershall Kali
Metall Starkenburg
Metz, Karl & Söhne, Frei
Neckar=Gummi ..
Petroleum Dtſche.
Raſtatter Waggon
Remy Chem. . .......... ..
Tertil=Ind. Barmen (Tiag)...
Ufa Film
..
Unterfranken Großkraftw. ...
12,:
11.5
7.25
3,5
035
0.15
0,13
0,65
0,85
0,425
3,25
15
3,5
14,5
4,5
15
0.225
6.25
z0
12,75
125
0,11
0,825
1.5
325
16
7.25
1—DWD—FerV
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
0,055 2,75 3,5 11,75 11,5 0.55 0.57 [ ← ][ ][ → ]
Nnmmer 40.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Seite 9.
Die dringendſte Theaterfrage.
Von der Verwaltungskommiſſion des
Landes=
theaters — bekanntlich der aus Vertretern von Staat und
Stadt beſtehenden oberſten Verwaltungsbehörde für das Theater
— erhalten wir eine Zuſchrift, der wir folgendes entnehmen:
Ueber den zahlreichen Meinungsäußerungen und =
verſchie=
denheiten in Dingen, die das Theater betreffen, wie Einzelheiten
und Geſamtheit des Spielplans, Intendantenfrage, Verwaltung
und dergl, wird leicht die Hauptfrage vergeſſen: Iſtes
wirt=
ſchaftlich und finanziell möglich, den Betrieb
im nächſten Spieljahr überhaupt aufrecht zu
erhalten?
Alle Regierungen und Stadtverwaltungen, denen Landes=
und Stadttheater anvertraut ſind, ebenſo den Verband der
deutſchen gemeinnützigen Theater, bewegt die gleiche Beſorgnis.
Sie iſt — auch in Darmſtadt — nicht begründet in einer etwa
beſonders ungünſtigen Wirtſchaftslage der Theater an ſich oder
im Vergleich zum Frieden, ſondern in dem troſtloſen Zuſtand
der öffentlichen Finanzen, der zur Einſchränkung oder gar
Auf=
gabe vieler lebenswichtiger Einrichtungen von Staat und
Kommunen einfach zwingt.
Gewiß iſt die Weiterführung der Theater im Intereſſe des
Geiſtes= und Kulturlebens unſeres Volkes, wie auch aus ſozialen
Erwägungen dringend erwünſcht. Der genannte Verband
ver=
tritt daher den Standpunkt, daß der Verſuch der
Aufrechterhal=
tung unbedingt zu machen, dabei indeſſen jede Maßnahme zur
Verminderung des Fehlbetrages zu treffen iſt. Auch wegen des
Heſſiſchen Landestheaters haben ſich die Verwaltungskommiſſion
ſowie die zuſtändigen Ausſchüſſe des Landtags und der
Stadt=
verordnetenverſammlung übereinſtimmend für die Weiterführung
des Betriebs im nächſten Jahre ausgeſprochen, jedoch unter
der Vorausſetzung, daß die Belaſtung der
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Finanzen auf ein
vertretbares Maß beſchränkt bleibt.
Es ſteht nun auch in Darmſtadt nicht ſo, daß der
Fehlbetrag abſolut, oder im Vergleich zu den
Friedensjahren übermäßig hoch wäre. Das
Gegenteil iſt der Fall. Mit aller Entſchiedenheit iſt mit
den irrigen Vorausſetzungen aufzuräumen, unter denen ein
Teil der Bevölkerung von der Wirtſchaftsführung der
Theater=
verwaltung zu ſprechen gewohnt iſt. Die ſpäteren ziffernmäßigen
Angaben ſollen zu einer klaren und obiektiven Beurteilung der
Sachlage und der daraus zu ziehenden wirtſchaftlichen
Folge=
rungen verhelfen. Deſſenungeachtet beſteht die Tatſache, daß
die Belaſtung der öffentlichen Finanzen aus dem Theater an
ſich zu hoch und nicht tragbar iſt, wenn nicht alles Mögliche und
Vertretbare zur Herabminderung geſchieht.
Soweit ſolche Maßnahmen von der Verwaltung zu treffen
waren, ſind oder werden, ſie durchgeführt. Miet= und
Tages=
preiſe wurden erhäht, die Theaterräume namentlich im Kleinen
Haus durch Vermietung an Vereine, zu Konzerten uſw., ſowie
in der Sommerſpielzeit in ausgedehntem Maße nutzbar gemacht,
die Vorführung guter Filme weiter gepflegt, die ſachlichen
Aus=
gaben werden, möglichſt eingeſchränkt. Auch der allgemeine
Perſonglabbau in den öffentlichen Verwaltungen, kann am
Theater nicht vorübergehen, obwohl die viel verbreitete Meinung,
der Perſonalſtand des Theaters ſei gegen früher zu
ſtark angewachſen, ſchon durch die folgende Ueberſicht berichtigt
wird:
Schauſpiel: Herren
Damen
Oper: Herren
Damen
Chor: Herren
Damen
Ballett.
Orcheſter
Künſtl. Vorſtände und
Bühnendienſt
Techn. Vorſtände
Techn. Perſonal (
Bühnen=
arbeiter. Werkſtätte,
Pförtner, Putzfrauen)
Verwaltung
1913/14 1918/19 1923/24 1924/25 geplant
*K 16 14 15 11 15 12 25 23 23 25 27 24 23 13 14 56 62 71 70 21 21 25 21 9 10. 11 66 89 108 95 B.A. 24 Ffr Mf 3184
(* d. i. gegen Frieden (1913/141 — 80 — — rd. 28 Prozent),
(** d. i. gegen 1923/24 — 40 — — 11 Prozent, gegen 1913/14
40 — 14 Prozent).
Alſo: gegenüber dem Friedensſtand kaum eine Vermehrung
ge=
rade des auf der Bühne wirkenden künſtleriſchen
Per=
ſonals (Solokräfte in Oper und Schauſpiel — einſchl.
ſämt=
licher Anfänger! —, Chor, künſtleriſche Vorſtände und
Bühnen=
dienſt), obwohl, was leicht unterſchätzt wird, ſeit Februar 1922
zwei Häufer im Betrieb ſind mit einer Verdoppelung der
Vor=
ſtellungen (wöchentlich 10 bis 12 gegen 5 bis 6 vor zehn Jahren)
und unter bedeutenden Mehreinnahmen (ſ. u.). M. a. W. die
Be=
triebserweiterung hat die erſtrebte beſſere Ausnutzung der
vorhan=
denen Kräfte ohne weſentliche Mehrbelaſtung tatſächlich erbracht.
Die ſtärkere Vermehrung beim Orcheſter iſt, wie überall,
nicht nur in den Anforderungen der modernen Werke, ſondern
auch in der partiturgetreuen Beſetzung der älteren (Wagner!)
begründet. Dazu kommt auch hier der Betrieb der beiden
Häuſer, die vielfache Verwendung im Schauſpiel und der
Weg=
fall der wohlgeſchulten Militärmuſiker, aus denen früher bequem
und ſicher Ergänzungs= und Erſatzkräfte zu holen waren.
Die bedeutende Vermehrung des techniſchen
Perſo=
nals (Bühnenarbeiter, Werkſtätte, Heizer uſw.) folgte zum Teil
aus dem erweiterten Betrieb, zum Teil aus den veränderten
Arbeitsverhältniſſen. Durch Umſtellungen des inneren Betriebs
im Anſchluß an die Arbeitszeitverordnung werden ſich hier
Ein=
ſchränkungen durchführen laſſen.
Ebenſo beim Verwaltungs= und Büroperſonal, wo die
Ver=
mehrung, wie in allen Verwaltungen, zum großen Teil als
Inflationserſcheinung durch die ſtändigen Gehalts=, Gagen=,
Lohn=, Steuerberechnungen und =zahlungen uſw. ſowie wegen
der bedeutenden Betriebserweiterung unvermeidlich waren.
Insgeſamt iſt das demnächſt verbleibende Mehr an Perſonal
(gegen den Frieden 40 — 14 Prozent) klein im Verhältnis zur
Ausdehnung des Betriebs, der Verdoppelung der Vorſtellungen
in nunmehr zwei Häuſern und den erzielten Mehreinnahmen.
Als Grundlage für die Beurteilung der Betriebs= und
Wirtſchaftsführung im kommenden Spieljahr, die auch
der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten bleiben foll, wurde ein
Goldvoranſchlag aufgeſtellt, der ergibt für (alles in Goldmark):
geg. letzten Friedens=
1924/25 abſchluß 1913/14 mit
Jahreseinnahme
702900
450 510
Jahresausgabe, perſönl. 720 883
ſachl.
215 600 936 483
„RR.
Zuſchußbedarf
233 583
Rff
Man beachte: gegenüber dem Friedensſtand eine Erhöhung
der Ausgabe nur um rund 100 000 Mk. — rund 11 Prozent,
leicht erklärlich bei dem Betrieb zweier Häuſer mit erhöhten
ſach=
lichen Ausgaben und bei, der Höhe der Materialpreiſe:
gleich=
zeitig aber eine Erhöhung der Einnahme um rd. 252 006 Mk.
— rund 60 Prozent, erzielt durch die vermehrten Leiſtungen, d. h.
die beſſere Ausnutzung der vorhandenen Kräfte und Mittel, und
durch die geſchickte „Organiſation des Publikums” im Ausbau
des Mietſyſtems. Bekannt iſt die Einrichtung der beſonderen
Mieten neben den früher allein üblichen Vollmieten (
Schau=
ſpiel=, Sonder=, Schüler=, Fremdenmieten uſw.), wodurch es der
Verwaltung gelungen iſt, durch Heranziehung weiter Kreiſe der
Bevölkerung (Angeſtelltenverbände, Gewerkſchaften uſw.) die
frühere Zahl der Mieter (1730) auf 8500 bis 9000 zu ſteigern.
In keiner anderen Stadt hat, wie in Darmſtadt, jeder 10.
Ein=
wohner, einſchl. Kinder und Greiſe, einen ſtändigen Theaterplatz,
was jedenfalls die beſte Sicherung laufender Einnahmen bildet.
Der Fahresfehlbetrag mit rund 234 000 Mk. ſtellt
ſich ſomit nur auf rd. 60 Proz, des letzten Friedensfehlbetrags,
gewiß ein durchaus befriedigendes wirtſchaftliches Ergebnis.
Für die Staats= und Stadtverwaltung iſt nunmehr die
Frage: Wieviel von dem Fehlbetrag von 230= bis 240 000 Mk.
iſt angeſichts der heutigen troſtloſen Lage der öffentlichen
Finan=
zen und bei dem Wegfall der Reichsbeſoldungszuſchüſſe tragbar?
Regierung und Stadt haben erklärt, daß mehr als 180 000 Mk.
zur Deckung aus öffentlichen Mitteln nicht übernommen werden
können (wovon nach dem beſtehenden Vertragsverhältnis 120 000
Mark auf den Staat, 60 000 Mk. auf die Stadt kommen). Den
Fehlbetrag auf dieſe Höhe herabzudrücken, wird jedoch auch
durch Beſchränkungen einſchneidendſter Art nicht gelingen, eher
dürſte bei einer etwaigen Erhöhung der ſehr reduzierten
Be=
amtenbezüge mit einer gleichlaufenden Erhöhung der
Theater=
gagen und entſprechenden Steigerung des Fehlbetrags zu rechnen
ſein. Die Sache ſteht alſo ſo, daß ein Betrag von
60= bis 100 000 Mark aus anderen Quellen
zu=
ſammenzubringen iſt. Gelingt dies nicht, ſo
kann der Theaterbetrieb für das nächſte
Spiel=
jahr nicht aufrecht erhalten werden.
Es bleibt als einziges Mittel, daß die
Be=
völkerung Darmſtadts ſelbſt einſpringt und
durch entfprechende Opfer für das nächſte Jahr
ihr Theater erhält, das ihr ſeither, wie manches andere
Kulturgut, ohne eigene Mühe und nennenswerte Koſten geboten
und von ihr gewohnheitsmäßig und als ſelbſtverſtändlich
ge=
noſſen wurde; ſehr im Gegenſatz zu anderen Städten, wie
Mann=
heim, Frankfurt, Mainz und ſelbſt kleineren Orten, wie Gießen
uſw., wo die Bürgerſchaft von jeher aus ſich ſelbſt heraus alle
dieſe Dinge hat ſchaffen und erhalten müſſen. Auch Darmſtadts
Einwohner müſſen ſich anders einſtellen, wollen ſie ſich das ihnen
auf guter Linie Ueberkommene erhalten. Sie werden hierbei
alle künſtleriſchen oder politiſchen Gegenſätzlichkeiten zurückſtehen
laſſen und ſich auf die Frage konzentrieren müſſen: Wie können
wir unſer Theater erhalten, wie die fehlenden Mittel beſchaffen?
Es iſt zu hoffen, daß das Darmſtädter Publikum den rechten
Weg findet, denn es hängt an ſeinem Theater, wie allabendlich
die vollen Häuſer zeigen. Auch hier müßte möglich ſein, was
in Mannheim geſchieht. Dort haben ſich z. B. faſt alle Mieter
verpflichtet, ihre Plätze bereits, für die nächſte Spielzeit weiter
zu mieten. Ferner wurden dort durch Garantiezeichnungen,
künſtleriſche und geſellſchaftliche Veranſtaltungen uſw. bedeutende
Mittel aufgebracht, ſo daß der Betrieb für nächſtes Jahr
wirt=
ſchaftlich geſichert iſt. Es wird Sache berufener und intereſſierter
Kreiſe der Bevölkerung ſein, mit Vorſchlägen zur Bereitſtellung
der fehlenden Mittel hervorzutreten. Denn die Sicherung
von Egiſtenz und Weiterbetrieb, des
Landes=
theaters iſt ohne Zweifel, wie für das ganze
Land, ſoin erſter Linie fürdie Stadt Darmſtadt
eine Frage von eminenter Bedeutung.
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Westen
Ludwigs-
Ludwigs-
platz Nr.9
AobLidTat
platz Nr. 9
1435
Seite 10.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924
Nummer 40
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
An Alle, die es angeht!
Verſchiedene Vorkommniſſe der letzten Zeit, die mit dem Sinn des
Fußballſpieles nicht mehr vereinbar ſind, veranlaſſen uns zu folgender
Stellungnahme:
Unſere Schiedsrichter, die ſich Sonntag für Sonntag den Vereinen
zur Verfügung ſtellen, tun dies, um unſerem Sporte zu dienen, nicht
aber zu Gunſten oder Ungunſten irgend eines Vereins. Bei dieſer nicht
immer leichten Tätigkeit noch auf Dank oder Anerkennung zu rechnen,
würde bei den durch die Punkteiagd fanatiſierten Vereinsanhängern eine
Geſinnung vorausſetzen, die dieſe nicht mehr aufzuweiſen haben. Was
wir aber verlangen können, ſind Vorbeugungsmaßnahmen der
Vereins=
vorſtände gegen Tätlichkeiten, die der Ausfluß einer blöden
Vereins=
meierei ſind. Solange unſere Schiedsrichter als Uebungsobjekte für
Meiſterringer und Preisboxer dienen müſſen, lehnen ſie es in ihrer
Ge=
ſamtheit künſtighin ab. auf ſolchen Plätzen zu ſchiedsrichtern, wo dies als
Beigabe zum Fußballſpiel gepflegt wird.
Schiedsrichter=Ortsgruppe Darmſtadt.
Der 1. Vorſitzende: gez. Mehner.
Sportverein Darmſtadt 1898 e. V.—Sp. Vg. 04=Arheilgen.
se= Mit dem morgigen Sonntag nehmen die Fußballverbandsſpiele
wieder ihren Fortgang. Sbortvereins erſte Elf trit auf dem Sportplatz
am Arheilger Mühlchen der Sportvereinigung 04=
Arheil=
gen gegenüber. Nach ihrem letzten großen Erfolge zu urteilen, müßte
man annehmen, daß die Einheimiſchen Sieger bleiben, aber hei den
Vorſtädtern waren gerade in der letzten Zeit Ueberraſchungen keine
Seltenheit. Das Treffen, für das die Anhänger des Lederballs das
lebhafteſte Intereſſe zeigen, wird ſicher eine intereſſante Abwechſelung
bieten. Auch die Leitung des Sportvereins hat an ihre Mitglieder für
nachmittags die Parole. Arheilger Mühlchen” ausgegeben.
Um am Vormittag Gelegenheit zu haben, dem ſicher ſehr
anregen=
den Spiele „Union”=Darmſtadt gegen Fußballverein Weinheim
bei=
wohnen zu können, wurden die im Stadion ſtattfindenden Spiele
Ligi=
erſatz=Sportverein gegen F. C. „Eintracht”=Weinheim eiſte
Mannſchaft und Sportverein dritte Mannſchaft gegen „Eintracht”=
Weinheim zweite Maunſchaft auf den Nachmittag feſtgeſetzt. Die vierte
Mannſchaft des Sportvereins begibt ſich nach Seeheim zum
dorti=
gen Sportverein.
Die Leichtathletikabteilung des Sportvereins tritt in einem
Wald=
lauf mit dem Frankfurter Fußballverein „
Boruſ=
ſia” ebenfalls am Nachmittag im Stadion erſtmalig in dieſem Jahre
in Tätigkeit.
„Eintracht‟=Darmſtadt—„Viktoria”=Griesheim.
Zu einem Verbandsſpiel der 4=Klaſſe treffen ſich am Sonntag, den
10. Februar, vorm. 10.30 Uhr. „Eintracht‟=Darmſtadt und Viktoria”=
Griesheim. Dieſes Spiel ſollte eigentlich in Griesheim ſtattfinden,
muß jedoch wegen bekannten Schwierigkeiten im unbeſetzten Gebiete
ausgetragen werden. Zu dieſem Zweck ſtellt V.f.R. Darmſtadt mit
lobenswerter Bereitwilligkeit ſeinen Sportplatz zur Verfügung. Der
Sonntag wird der Mannſchaft Griesheims Gelegenheit geben, zu
zei=
gen, daß ſie mehr zu leiſten vermag, als gegen ſchwache Gegner zu
ter=
lieren. Hoffentlich werden die Spieler ihre Laſchheit und
Gleichgültig=
keit ablegen und aus ſich herausgehen, zumal ſich dem Publikum an
ihrer Spitze ein alter Bekannter vom Sportverein 98 zeigt. „Herr Alfr.
Schneider würde es als ſchlechtes Omen betrachten, ſollte das erſte
Spiel mit der Griesheimer Elf gleich eine Niederlage bringen. Obwohl
Viktorias Reſultate in den letzten Spielen recht kläglich ſind, iſt ihre
Spieltüchtigkeit doch nicht zu unterſchätzen, und wird „Eintracht‟=
Darm=
ſtadt alle Segel ſetzen müſſen, um bei dieſer. Briſe nicht zu kentern.
Fußhallanhänger
Auf zum Sportplatz
am Arheilger Mühlchen
Sonntag, den 10. Februar, nachmittags 3 Uhr
Sportverein O8 Darmstadt
gegen
(1440
Sportvereinigung Arheilgen
Kreleliga-Verbandsspiei
Spielvereinigung 1921—Fr. Tgde. Wixhauſen.
Morgen nachmittag wartet die Spielvereinigung wieder mit einem
intereſſanten Treffen auf. Die Sonderklaſſen=Maunſchaft der Freien
Turngemeinde Wixhauſen iſt diesmal der Gegner. Auch dieſes Spiel
dürfte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen, zumal die ſeitherigen
Spiele dieſer beiden Mannſchaften immer fair und äußerſt anregend
verlaufen ſind. Allerdiugs mußte Darmſtadt bis jetzt immer den
Kür=
zeren ziehen: aber warum ſollte ſich das Blatt nicht auch einmal
wen=
den? Das Spiel findet um halb 3 Uhr auf dem Sportplatz „
Wind=
mühle” ſtatt. Vorher ſtehen ſich die erſte Mannſchaft Griesheims und
die zweite Mannſchaft der Spielvereinigung gegenüber.
„Union‟=Darmſtadt-Fußballverein Weinheim.
em= Ziveifellos bildet das morgige Treffen um 11 Uhr auf lem
Sportplatz an der Heidelberger Straße ein größeres ſportliches
Ereig=
nis. Weinheim hält zur Zeit mit Sportverein 98 und Sandhofen die
Spitze der Kreisliga=Verbandsſpiele im Odenwaldkreis. Um in die
Ent=
ſcheidung eingreifen zu können, muß Weinheim die noch rückſtändigen
Spiele zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Es wird deshalb dieſes Treffen
nicht ſo leicht nehmen und ſein Möglichſtes tun, um den Anſchluß nicht
zu verpaſſen, da auch nur ein Punktverluſt ſeine Ausſichten zunichte
macht. Andererſeits wird auch „Union” ſein Möglichſtes tun, und
ver=
ſuchen, herauszuholen, was zu holen iſt. Die knappe 1: 2Niederlige
—die „Union” in Weinheim unverdient einſtecken mußte —, bei der
das Siegestor Weinheims durch das unſportliche Betragen eines
Vzein=
heimer Spielers erſt in der verſchuldeten Verlängerung der Svielzeit
fiel, hat „Union” nicht vergeſſen, und dürfte, wenn nicht alles trügt,
diesmal den Spieß umdrehen. Die jetzt einſetzenden Schlußkämpfe ſind
ſchon immer für Spieler und Zuſchauer, die intereſſanteſten geweſen.
Es wird ſich lohnen, diefes Treffen nicht zu verſäumen. Unter einer
guten Leitung iſt ein ſchönes Spiel zu erwarten. — Die
Spielvereini=
gung Union” marſchiert am Nachmittag 1.15 Uhr vom Vereinshauſe
der T G.B. 65 geſchloſſen nach dem Arheilger Mühlchen, um dem
dorti=
gen Spiel beizuwohnen.
Fußball in Norddeutſchland.
=Kr= Am 3. Februar fand der große Kampf: Hamburger
Sportver=
ein gegen „Viktoria”=Hamburg in Hamburg auf dem H. S.V.=Platz ſtatt.
Der Platz ſelber war das reinſte Moorbad; es hatten ſich trotzdem über
15 000. Zuſchauer eingefunden. Die ſchweren Leute vom Sportverein
hatten bei der ſchlechten Platzbeſchaffung ſchwer zu kämpfen, und ſo
blieb das Spiel mit 1:1 unentſchieden. Dieſes Geſchick hat die in der
erſten Hälfte ſtark überlegene, zum Schluß nur noch mit neun Mann
und einem Statiſten kämpfende Meiſterelf nicht verdient. Der H.S.V.
hat aber immer noch einen Vorſprung von drei Punkten und gilt heute
als der Alſter=Meiſter. Allen Stürmern voran ſtrahlte Tull Harder:
Das iſt der Harder Tull, der ſpielt ganz wundervoll, jeder Schuß iſt
Goal, jawohl! — Hartmann war die treibende Kraft bei „Viktoria”, er
wurde aber von dem unübertrefflichen Halvorſen kaltgeſtellt. Beide
Verteidigungen auf voller Höhe. — Trotz vieler warnenden Stimmen
führt Tull Harder am 17. Februar nicht den Sturm gegen
Süddeutſch=
land; er ſpielt halblinks. Harder Mittelſtürmer, Breuel, Kolzen, ſo
müßte der rechte Flügel heißen. Bei dem Spiel gegen Norwvegen wäre
es nicht nur bei einem 1:0=Sieg für Deutſchland geblieben, hätte Tull
Breuel und Kolzen als Nebenleute gehabt. Die norddeutſche
Läufer=
reihe am 17. Februar iſt auch zueite Garnitur. Warum ſtellt man
Krauſe und Günther nicht auf, auch Riſſe iſt als Verteidiger abgeſetzt.
Dnttn
Landestheater, Großes Haus, Anfang 3 Uhr, Ende nach 5½ Uhr
(Fremdenmiete Pr. 1I2): „Die Bohéme”; abends 8 Uhr: Konzert.
Kleines Haus, Anfang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr (Sondermiete 117,
Schülermiete grün 4): „Was Ihr wollt”. — Orpheum, 734 Uhr:
„Madame Pompadour”. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palgſt=
Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen. — Hotel Traube, abends 8 Uhr:
4. Geſellſchaftsabend mit Tanz. — J.J.V., abends 7,30 Uhr, in
ſämt=
lichen Näumen. — Vereinigung kathol. Akademiker,
abends 8 Uhr, in der Aula der Baugewerkſchule, Neckarſtraße 3,
Kirchenhe— und Kirchenerlebnis.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich ſür Boltik und Wirtſchaft : Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feutlleton und Heſiſche Nachr chten: Mar Streeſ”
Derantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußd en : Andreas Bauer
Derantwertlich für den Iinſeratente l: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Dehenige Nummer hat 14 Seiten
Samstag, den O. Februar
Montag, den 11. Februar
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Nummer 40.
Darmſtädter Dagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Seite 11.
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„Der zeugende Tod‟
Der zweite Großfilm der Decla-Ufa-Produktion!
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Ein Bauernkammerspiel nach dem Roman von Karl Hauptmann.
In den Hauptrollen:
Aud Egede Missen, Ika Grüning, Lucie Mannheim, Eugen Klöpfer.
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Spielzeit abzugeben.
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Mitgliedskarte bei den Zahlſiellen: Parfümerie Müller,
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Zu unſeren Veranſialtungen haben nur Mitglieder Zutritt.
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(14798go
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Rummer 40.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februar 1924.
Seite 15.
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Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
(Nachbruck verboten.)
42)
Der Großelosgewinner ſchlug nach den Weſpen, die erſt den
Streuſelkuchen und dann ſeine Ohren umkreiſt hatten, dann griff
er die Hand der Frau — dieſe reinliche Hand, die er ſo
bewun=
derte. In ſeinem Geſicht ſtand tiefſte Betrübnis. Nein, hier war
nichts weiter zu machen. — Vielleicht hatte er gedacht, die Villa
Königin und was jetzt dazu gehörte, könne dieſe Frau erhöhen.
Kindlich war das von ihm geweſen. Vor ihm ſtand ein Menſch,
der erhöhte oder erniedrigte ſich ſelbſt, und das mit der Glückszahl
mußte ein Irrtum ſeiner Mutter ſelig geweſen ſein. Nun wärs
ihm beinahe recht geweſen, er hätte noch ſeinen Bierkeller gehabt
und das Grünwarengeſchäft dazu; der Zeitvertreib mit den
Kun=
den, die immer Neues wußten, wäre ein Troſt geweſen ... Er
ließ die liebe Hand der Allerbeſten, die er ſänftlich feſtgehalten,
langſam fallen und griff nach ſeinem ſchönen neuen Ueber ieher.
Die Frau wollte etwas ſagen, etwas obenhin Tröſtliches, da ſie
aber den Schmerz in dieſem Klein=Leuts=Geſicht ſah, ließ ſie den
Mann zu ſeiner Kutſche gehn. Ganz ſtill fuhr er von dannen.
Malchen blieb zurück. Sie ſtand da mit ihrem Pudelhündchen
und ſah der Kutſche nach. Den Ausdruck ihres Geſichts hätte man
nicht enträtſeln können ...
Ihr Wunſch, den Spielgeſellen aus der Kinderzeit
wieder=
zuſehr, wurde bald erfüllt. Peterle ſtürmte auf die Diele und
warf, von der Hitze erſchöpft, die Mütze auf die Bank — da
ſtan=
den ſich die beiden fremd gegenüber. Malchen bückte ſich ſchnell
und ſpielte mit dem Hündchen.
Er iſt ein hübſcher Junge geworden, dachte ſie.
Hans Peter ſtand ſteif und guckte. „Das iſt Malchen,” ſtellte
die Mutter vor, „Malchen Kreipel, weißt Du, vom Spittelmarkt.”
Kleines ſchwarzes Ding iſt ſie geblieben, dachte er.
Antje kam und ſetzte Trank und Imbiß vor ihn hin, er
machte ſich eifrig=darüber her.
Ueberwältigend iſt der Eindruck, den ich auf ihn gemacht,
grade nicht, folgerte das Mädchen, da waren die Stadtjungen
anders!
Ach, Berlin! die Stadt! Die würde ſie doch ſehr vermiſſen.
und den auregenden Verkehr!. Die vielen Verehrer, von denen
der Vater wußte und auch nicht wußte. Freilich, ſie waren alle
noch ein bißchen jung, die meiſten noch nicht ausgewachſen, aber
auf die Alten kam’s ihr ja auch nicht an. „Kleine Hexe”, und
„ſüßes Perſönchen” raunten ſte ihr zu, dieſe Halbſtarken, und
manchmal noch anderes, davon ſie beleidigt tat. „Laß Dich nicht
mit den Berliner Bengels ein”, knurrte wohl der Vater; aber es
waren ja junge Herren, die zu leben verſtanden, die meiſten
wußten bereits von Erfahrungen — von merkwürdigen
Erfah=
rungen über „Das Weib” zu reden ...
Dieſer große ſchlanke Junge ſah noch recht einfältig aus.
Oder tat er nur ſo? Beſchäftigten ihn ſein Käſebrot und das
Stück Kuchen wirklich ſo vollſtändig, daß er für das „ſüße
Perſön=
chen” nichts übrig hatte?. Vielleicht wollte er die „kleine Hexe‟
nur herausfordern mit ſeiner Gleichgültigkeit?. Sie äugte von
der Seite — er ſtreckte unbefangen ſeine langen graden Beine
weit von ſich unter den Tiſch. Und mit dieſen Beinen hatten ihre
zierlichen im Wägelchen durcheinandergeſtrampelt! Ob er noch
etwas davon wußte?. Seine Mutter würde ihm das wohl nicht
ſo oft erzählt haben, wie der Vater ihr davon geſprochen hatte.
Hans Peter ſtand auf, das Hündchen lief auf ihn zu und
be=
ſchnüffelte ſeine Füße. Da beſchäftigte er ſich mit dem Tierchen,
beſah ihm die Ohren und ſtreichelte das gelockte Fellchen. Ob
dieſe Hand auch ſie ſtreicheln würde?
Der Tag ging zu Ende und die beiden Jungen hatten nur
wie unfrei, ſo ab und an, miteinander geſprochen. Ob hier
herum noch audere Fräulein wären, hatte ſich die Kleine bei
Antje erkundigt. „Nur die aus der Holderruh,” hatte die Magd
erwidert, „aber die ſoll ja auch fort in die ſtädtiſche Bildung
kommen, obwohl der Malmann es wirklich nicht dazu hat.."
Am Sonntag Morgen ſtand Malchen mit dem Gedanken
auf, daß ſie den hübſchen blonden Jungen den Tag über für ſich
allein haben würde. Vielleicht aber hatte er ſchon „eine‟.
Viel=
leicht war’s die aus der Holderruh. Oder eine andere gewitzigte
aus der Kreisſtadt, wo er zur Schule ging. Gymuaſiaſten pilegen
ja immer liebebedürftig zu ſein.
In einer großen Wirtſchaftsſchürze, die ihr übrigens reizend
ſtand, ſagte das Mädchen dem Langſchläfer „Guten Morgen”.
Sie hatte das ſchöne hellblaue Kleid anziehn wollen, allein die
Pflegemutter meinte, das könne paſſender für ſpätere
Gelegen=
heit aufgehoben werden. — Sie waren eben ein bißchen einfach
in der Haide.
„Könnteſt ſie eigentlich nach dem Suſtergrund führen,” ſagte
Merete nach dem Eſſen zu ihrem Peterle, „ſie iſt noch gar nicht
draußen geweſen. Und die Haide iſt ſo ſchön am Blühen. Macht
Euch nur auf, junges Volk, und nehmt im Ränzel etwas Trank
und Mundvorrat mit.
Da zogen die beiden knoſpenden Menſchen hinaus — hinaus
in den warmen, leuchtenden Sommertag. Das Hündchen ſpraug
und wedelte, es wollte auch mit; aber das Mädchen wehrte ihm,
es wollte die Aufmerkſamkeit ihres Begleiters für ſich allein
haben.
Erſt ging’s den hellen gebahnten Fußweg entlang, den kleiue
Kirſchbäume mit rundlichen Kronen beſchatteten, dann weiter
auf ſchmalem Pfad mitten durchs rote blühende Kraut. Man
konnte den ſonnenwarmen Boden unter den Füßen durchfühlen;
wie in Wellen der ſanften rotlila Farbe wanderten ſie, und der
leiſe Wind trug Korn= und Rapsduft am Geſicht vorüber. Ein
Zirpen, ein Summen und Brummen von vieltauſend Käfern,
ab und zu auch ein verlorenes Vogelſingen — ſonſt Stille, weite
weite Stille ringsumher im blühenden Geländ. (Fortſ. folgt.)
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Nummern kommen nicht zum Verkauf.
Darmſtadt, den 7. Febr. 1924.
Oberförſterei Darmſtadt.
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Einträe in das Handelsregiſter B:
Am 10. Januar 1924: A. Saurer &
ſofort zu leih. geſucht. Eo., Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Hans Fehr in
Laimſtadt iſt als Geſchäftsführer
aus=
geſchied n. — Am 31. Januar 1924:
Spezialhaus für Tapeten und
Lino=
leum Philipp Jungmann Nachf.,
Geſelſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Otto Brumlik in
Frankfurt a. M. iſt zum we teren
Geſchäfts=
führer beſtellt. Jeder der beiden
Ge=
ſchäfteführer, Paul Thoß und Otto
Brum=
lik, iſt für ſich allein berechtigt, die
Ge=
ſellſchaft zu vertreten. — Am 2. Februar
1924: Hannover’ſche Verwaltungs=
und Treuhand=Aktiengeſellſchaft,
Darmſtadt: Durch Geſellſchafterbeſchluß
vom 6. Dezember 1923 iſt der
Geſell=
ſchaftsvertrag geändert. Gegenſtand des
Unterne mens iſt jetzt: Uebernahme aller
Arten von Verwaltungs=Treu änder=
und ſonſtigen dieſen verwandten
Ge=
ſchäfen, ferner Vertrieb von Waren aller
Art im Inland und nach dem Ausland,
An= und Verkauf von Wertpapieren;
Bürgſchaften und Garanticleiſtungen
ir=
gend welcher Art ſind ausgeſchloſſen.
Nach dem bereits durchgeführten
General=
hähner zu ver aufen verſammlungsbeſchluß vom 6. Dezember
1923 iſt das Grundkapital um 50000 000
Mark auf 50 020 000 Mark erhöht.
Kauf=
mann Joſef Leibfritz in Jugenheim a. d.
Bergſtr. iſt zum Vorſtandsmitglied
be=
ſtellt. Dem Bankbeamten Karl Panther
in Heppenheim a. d. Bergſtr. iſt derar
Prokura erteilt, daß er in Gemeinſchaſt
mit einem Vorſtandomiglied
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verechtigt iſt. Es weiden ausgeg ben:
480 neue Aktien zu je 100 00 Mark und
200 zu je 10000 Mark, alle auf den
In=
haber lautend zum Kurſe von 100 0 100%g.
Darmſtadt, den 6. Febr. 1924. (1461
Amtsgericht Darmſtadt I.
Seite 14.
Dormſtädter Tagblatt, Samstag, den 9. Februnr 1924.
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