Darmstädter Tagblatt 1924


06. Februar 1924

[  ][ ]

Einzelnummer 1.5 Goldpfennige

Bezugspreis:
Bel wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. Februar
bis 16. Februar 147 Pfennig und 13 Pfenig
Abtragegebühr, abgeholt 120 Pfennig durch die
Agenturen 130 Pfennig frei Haus. Poſibezugs=
preis
ohne Beſtellgeld monatich 2,60 Goldmart.
Veramworlich eit für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nſcht übemommen. Nchte
erſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtiellungen und Abbeſfellungen durch
Femruf ohne Verbindlichkeit für uns poſiſchecktonto:
Franfurt a. M. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 37
Mittwoch, den 6. Februar 1924.
187. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breile Zeile im Kreiſe Darmſiadt 20 Goldpfg.
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Rellamezeile (92 mm
breihl 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg,
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm breite Rellame=
zeile
1.30 Goldmart. Alle preiſe in Goldmart
(1 Dollar 4.20 Marll. Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr Sireil uſw., eriſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtſicher Beitreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deuiſche Baul und Darm=
ſädter
8 Nationalban.

Der Pfalz=Skandal.
Plünderungen in Pirmaſens.
Pirmaſens, 5. Febr. Im Laufe des geſtrigen Tages
fanden durch die Separatiſten und einen Teil der von
ihnen aufgehetzten Erwerbsloſen Plünderungen
ſtatt. Bei der Firma Kling wurde das Dach des Hauſes abge=
deckt
, worauf die Menge in die Geſchäftsräume eindrang und eine
Menge Lebensmittel fortſchaffte. Die Beute wurde auf Laſt=
autos
fortgefahren. Aus dem Nathaus wurden ganze Aktenſtöße
fortgeſchleppt. Bei verſchiedenen ſtädtiſchen Beamten, die von
den Separatiſten geſucht werden, wurde in die Wohnung
eingebrochen und deren Frauen durch die Androhung
von Strafmaßnahmen verängſtigt.
Geſchäft und Politik. Neue Willkür.
Kirchheimbolanden, 5. Febr. Die Firma Bley (das
Geſchäft gehört zurzeit dem Präſidenten der auto=
nomen
Pfalz) hat von der neuen Regierung den
Auftrag erhalten, 400 000 Formulare für Perſonal=
Ausweiſe anzufertigen. Man vermutet, daß bei der Bevölke=
rung
der Pfalz andere Perſonal=Ausweiſe als bisher eingeführt
werden ſollen. Die Separatiſten verfolgen damit offenbar den
Zweck, einmal die Bevölkerung zu zwingen, auf den
Afterbürgermeiſterämtern um die Ausſtellung der
neuen Päſſe nachzuſuchen und zweitens, um durch
Erhebung von Paßgebühren ihre Regierung
zu finanzieren. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn
man das letztere als den ausſchlaggebenden Grund für dieſe
neue Willkür anſieht.
Das Kreisamt Worms von den Separatiſten geräumt.
Worms, 5. Febr. Die Separatiſten haben heute das
Kreisamtsgebäude geräumt. Die zuſtändigen
Behörden haben von den verlaſſenen Räumen Beſitz ergriffen
und üben dort ihre Tätigkeit wieder unbeein=
trächtigt
aus.

Vom Tage
Wie mitgeteilt wird, trifft die Meldung der Bergiſch=Märkiſchen
Zeitung, der Reichskanzler habe ſich als Anhänger eines
Aufnahmegeſuchs Deutſchlands in den Völkerbund
geäußert, nicht zu.
Der ſächſiſche Miniſterpräſident Heldt hat ſich zum Beſuch des
Reichspräſidenten und des Reichskanzlers nach Berlin be=
geben
.
In Kaſſel ſtarb der frühere Generalinſpekteur des Militär= Er=
ziehungs
= und Bildungsweſens General der Infanterie v. Haugwitz.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel und Miniſter Dr.
Grünberger konferierten mit dem Miniſterpräſident Bratianu
und dem Außenminiſter Tuca in Bukareſt.
Außenminiſter Dr. Beneſch wird morgen im Außenausſchuß
des Abgeordnetenhauſes eingehende Ausführungen über den tſchechiſch=
franzöſiſchen
Vertrag machen.
Wie Reuter aus Athen meldet, iſt der Juſtizminiſter Kafanda=
ris
zum neuen Miniſterpräſidenten Griechenlands
ernannt worden.
Im April wird das rumäniſche Königspaar nach Rom reiſen. Dem
Beſuch wird in Rom große Bedeutung beigemeſſen.
Italieniſchen Blättern zufolge iſt der Unterſtaatsſekretär der Han=
delsmarine
Ciapo, zum Poſtminiſter ernannt worden.
Die Unterzeichnung des Statuts von Tanger durch
die ſpaniſchen Delegierten erfolgt am Donnerstag in Paris.
Eine Proklamation des Präſidenten Coolidge ſetzt eine Trauer
von 30 Tagen für Bilſon feſt.
Der mexikaniſche Staat hat nach zweimonatiger Oppo=
ſition
das Abkommen mit den Vereinigten Staaten
ratifiziert.

Amtlicher Oollarkurs 4 210300 000000
1 Goldmark 1 Billion 1 Pfg. 10 Milliarden

Wiendie InſelderGlückſeligen?
Eine ernſte Faſchingsbetrachtung.
(Von unſerem Wiener Korreſpondenten.)
Wien, 2. Februar 1924.
Oeſterreich, und insbeſondere Wien, ſteht gegenwärtig ind
Höhepunkt ſeiner allem Anſchein nach geglückten Sanierung,
die meiſten anderen Staaten Europas, dagegen leiden unter
chroniſchen chweren Kriſen wirtſchaftlicher, politiſcher, ſozialer
Natur. Nichts natürlicher, als daß dieſer ſcharfe Kontraſt denr
kleinen Donauſtaat in der Anſchauung der übrigen kontinentalen
Völker einen beſonderen Ruf verſchafft hat, der die ſanierte
Republik und vor allem ihre Hauptſtadt ungefähr in den Rang
einer Inſel der Glückſeligen erhoben hat. Es kann auch nicht
verwundern, daß dieſe Feſtſtellung, die heute nahezu als inter=
nationales
Urteil über Wien und Oeſterreich gilt, durchaus nicht
immer ſympathiſchen oder neutralen Charakter rrägt. Ganz inr
Gegenteil: das Schlagwort von der Inſel der Glückſeligen
hat im Munde unſerer Nachbarvölker nachgerade einen fatalen
Beigeſchmack erhalten; es wird vielfach vön abfälligen Kommen=
taren
begleitet, die von Wiener Leichtfertigleit und Bedenken=
loſigkeit
, von der genußſüchtigen Phäakenſtadt an der ſchönen
blauen Donau uſw. ſprechen. Kurzum, es beginnt langſam
internationale Mode zu werden, Wien als das herz= und gemüt=
loſe
Kind Europas hinzuſtellen, das zuerſt bei ſeinen größeren
Geſchwiſtern um Almoſen betteln ging und jetzt dank der ihmr
zuteil gewordenen Unterſtützung ſein unbekümmertes üppiges
Daſein führt, während ſeine großmütigen und hilfsreichen Ge=
ſchwiſter
faſt durchwegs mit ſchweren Exiſtenzſorgen zu kämpfen
haben.
Nun kann natürlich keinem Oeſterreicher die Reputation
ſeines Volkes im Auslande gleichgültig ſein und ebenſo iſt es
für dieſes Ausland, ſofern es ſeriös im weiteſten Sinne des
Wortes genommen werden will, immerhin von einiger Be=
deutung
, ſich ein zutreffendes Urteil über Wien zu bilden. Schon
deswegen allein erſcheint es am Platze, nüchtern zu prüfen, ob
Wien heute tatſächlich in einem bedenkenloſen, rauſchhaften
Faſching der Sanierung lebt. Dazu kommt noch, daß eine
kühle, alle ſchiefen Einſtellungen und phraſenhaften Aus=
ſchmückungen
vermeidende Unterſuchung der ganzen Frage
logiſcherweiſe zu Ergebniſſen führen muß, die nicht etwa bloß
lokale, ſondern allgemeine Geltung haben."
Wir dringen ſofort in den Kern der Dinge ein, wenn wir
uns mit dem Apparat und der Gliederung des geſamten Wiener
Vergnügungsbetriebes näher befaſſen. Zunächſt ſei das nackte
Tatſachenmaterial angeführt:*
Die Zahl der Wiener Operettenbühnen hat gegenüber dem
Frieden eine außerordentliche Vermehrung erfahren. Im Jahre
1914 wurde die Operette von fünf Theatern mit 6352 Plätzen
gepflegt; einſchließlich der Revuebühne Ronacher beſtehen jetzt ig
Wien neun Operettenbühnen mit 10630 Sitzen. Es iſt alſo ein
Zuwachs von 4278 Plätzen zu verzeichnen. Im Jahre 1914 gab
es fünf Konzertſäle, mit 5958 Plätzen, jetzt ſind es zehn Säle
mit 9018 Plätzen; ein Mehr von 3060 Plätzen. An Stelle des ein=
zigen
Zirkuſſes mit rund 1500 Plätzen des Jahres 1914 ſind zehn
Zirkuſſe mit 10 028 Plätzen getreten. Aus den 15 Kabaretts
und Varietés des Friedens ſind 25 geworden. Im März 1917
wurde eine Zählung der Kinoſitze vorgenommen. Das Ergebnis
war: 53895 Plätze. Im Jänner 1924 ſind es 66 580; ein Zu=
wachs
von 12 685. Die Einrichtung des Konzertcafés hat man
im Frieden nicht gekannt, heute gibt es deren Dutzende. Das
gleiche gilt von den Konzertreſtaurants.
Dieſe Zahlen ſcheinen ganz danach angetan, jeden Verteidiger
Wiens von vornherein mundtor zu machen. Sind die Vorwürfe
der Leichtfertigkeit und Bedenkenloſigkeit nicht noch viel zu milde
gegenüber einer Bevölkerung, deren gewiſſenloſe Vergnügungs=
ſucht
eine derartige Vervielfachung des Vergnügungsbetriebes
der Vorkriegszeit möglich macht? Und erhält dieſe bedenkliche
Tatſache nicht eine beſonders fatale Beleuchtung, wenn man er=
wägt
, daß ſie doch geradezu eine Maſſeninfektion weiteſter Kreiſe
der Wiener Bevölkerung darſtellen muß, der auf der anderen
Seite das unſagbare Elend der deutſchen Volksgenoſſen jenſeits
der Grenze und ſchwere Kümmerniſſe von Millionen anderer
Europäer gegenüberſtehen?
Dieſem ſchlagwvortartigen Anklageplaidoher muß zunächſt mit
aller Schärfe ein grundſätzliches Argument entgegengehalten wer=
den
: eine rein oder auch nur borwiegend gefühlsmäßige
Beurteilung der ganzen Frage muß notwendigerweiſe zu voll=
kommen
falſchen Schlüſſen führen. Menſchliches Sentiment, mag
es auch reinſtem Empfinden entſprungen ſein und ſich faſt un=
widerſtehlich
zu Worte drängen, kann in dieſem Falle keineswegs
die Quelle richtigen Urteiles bilden. Nur der kühl prüfende und
ſezierende Verſtand, der die vorwiegend pſychologiſche und
ſoziale Struktur dieſes ſcheinbar verblüffenden Wiener Phäno=
mens
nüchtern erfaßl, kann zu einem objektiv richtigen und klaren
Urteil führen.
Nach dieſer prinzipiellen Feſtſtellung fei zunächſt darauf hin=
gewieſen
, daß ſeit Kriegsende zweifellos in der ganzen Welt ein
gewaltiges Anſchwellen der Vergnügungsluſt ein chroniſcher
Exzeß des Genuſſes, zu verzeichnen iſt. Es kann mit höchſter
Wahrſcheinlichkeit angenommen werden, daß eine ſtatiſtiſche
Ueberprüfung des Vergnügungsbetriebes von um faſt wahllos
einige andere europäiſche Städte zu nennen Paris, London,
Kopenhagen und Berlin (ja auch oder gerade Berlin!) im weſent=
lichen
ähnliche Reſultate wie die Wiener Zählung ergeben würde.
Die Urſachen dieſer internationalen Nachkriegserſcheinung liegen
auf der Hand und wurden in den letzten Jahren ungezählte Male
erörtert: die drückende Freudloſigkeit der langen Kriegsjahre
und die allgemeinen ſchweren Sorgen der Nachkriegszeit haben
überall, und vor allem in Wien, deſſen Bevölkerung im letzten
Dezennium beſonders litt, zu einer Elementarentladung der Ver=
grügungsſucht
geführt, die man übrigens von einem höheren
Standpunkt durchaus als Beweis unzähmbaren Lebenstriebes
werten darf.
Eine zuveite Hauptwurzel des Vergnügungstaumels ( der
geſteigerten Lebensfreude!) in Europa oder wenigſtens in allen
ehemals kriegführenden Staaten bildet der bösartige ſkeptiſche
Materialismus, der die Gegenwart vollkommen beherrſcht.
Zweifellos iſt unſere Zeit und ihre Generation jeder geiſtigen,
nachſtehenden Daten entnehmen wir einer Verſammlungs=
rede
des Stadtrats Breitner, Finanzreferenten der Gemeinde Wien; ſie
ſind alſo vollkommen authentiſch.

Engliſch=franzöſiſcher Meinungsaustauſch.
Der franzöſiſche Boiſchafter in London beim Außenminiſierium. Pfalz und Rheinland der
Angelpunft der Beſprechung.

London, 5. Febr. Der franzöſiſche Botſchafter
in London ſprach geſtern nachmittag auf dem Foreign Of=
fice
vor. Er hatte eine Unterredung mit Sir Eyre
Crewe. Wie verlautet, habe die Unterredung der Pfalzfrage ge=
golten
.
Eine Londoner Nachrichten=Agentur weiß darüber zu berich=
ten
, der Botſchafter habe ſich über verſchiedene Fragen ausgeſpro=
chen
, ſo viel man wiſſe, vor allem über die Pfalzfrage. In
engliſchen diplomatiſchen Kreiſen ſchreibe man der franzöſi=
ſchen
Regierung einen Vorſchlag zu, der offiziös und
mündlich übermittelt worden ſei, und demzufolge die rhei=
niſche
Regierung einer neutralen Partei an=
vertraut
werden ſolle, in der weder Separatiſten noch
Nationaliſten vertreten wären. Dieſe Regierung würde der Kon=
trolle
der Rheinlandkommiſſion unterſtellt werden.
Die engliſche Regierung beharre indeſſen nach wie
vor auf ihrem Standpunkt, daß die rheiniſchen Beamten
ohne weiteres ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen hätten und daß
die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Paris und London dem
Haager Schiedsgericht, mindeſtens aber dem Völkerbund unter=
breitet
werden müßten.
Im Zuſammenhang mit der Meldung über die Unierredung
des franzöſiſchen Botſchafters mit Sir Ehre Crewe iſt die Tat=
ſache
von beſonderem Intereſſe, daß nach der geſtrigen britiſchen
Kabinettsſitzung
Lord Crewe bei Macdonald
ſeilte und mit dieſem eine längere Unterredung hatte. Lord
Crewe, der bekanntlich britiſcher Botſchafter in
Paris iſt, ſoll, dem diplomatiſchen Berichterſtatter der Weſt=
minſter
Gazette zufolge, mit einer wichtigen Botſchaft
Poincarés an Macdonald nach London gekommen ſein, in der
er ihn nach Paxis zur Erörterung der engliſch= fran=
ſiſchen
Differenzen einlade. Daily Telegraph meint,
Crewe werde zweifellos mit Macdonald die beſten Miftel er=
örtern
wollen, wie man zu einer baldigen Regelung der eng=
liſch
=franzöſiſchen Meinungsverſchiedenhei=
ten
über die Pfalz, die Kölner Bahnen und die Kon=
trolle
der deutſchen Rüſtungen gelange. Dieſe Er=
örterungen
Crewes mit den Mitgliedern der neuen britiſchen
Regierung dürften von entſcheidender Bedeutung dafür ſein, ob
er ſeinen Pariſer Poſten behalte oder niederlege.
Zur Pfalzfrage
ſchreibt der politiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph,
bis geſtern abend ſei noch keinerlei formelle Antwort auf den
letzten Kompromißvorſchlag erteilt worden, daß die Rhein=
landkommiſſion
in Koblenz eine neue Verwal=
tung
inder Pfalz errichten bezw. überwachen ſolle, aus
der ſowohl Separatiſten, als auch Rheinländer und Bayern
ausgeſchloſſen ſein ſollten. Dieſe Gedanke ſcheine jedoch
in britiſchen Kreiſen nur wenig Unterſtützung gefunden zu haben.
Dem diplomatiſchen Berichterſtatter der Weſtminſter
Gazette zufolge ſteht die britiſche Regierung auf dem
Standpunkt, daß die Frage der Verwaltung der
Pfalz eineinnere Angelegenheit des Reiches ſei
und daß die Errichtung einer neuen Regierung
auf Befehl der Botſchafterkonferenz, die nach den
Wünſchen der deutſchen Regierung und der großen Mehrheit der
pfälziſchen Bevölkerung ſein würde, eine Verletzung des
Rheinlandabkommens und der Weimarer Ver=
faſſungdarſtellen
würde.

Vor der Löſung der Pfalzangelegenheit.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Die Havas=Agentur glaubt zu
wiſſen, daß die Verhandlungen, die zwiſchen der engliſchen und
franzöſiſchen Regierung in der Pfalz=Angelegenheit geführt
werden, höchſtwahrſcheinlich eine Löſung bringen werden, und
zwar auf der Grundlage des Status quo vor der Einſetzung
der Separatiſtenregierung. Da die Separatiſtenregierung nicht
anerkannt ſei, könnten alle Beamten, die von ihr ausgewieſen
ſeien, zurückkehren. Was die von der Beſatzungsbehörde aus=
geſprochenen
Ausweiſungen betreffe, ſo werde, man jedenfalls
jeden einzelnen Punkt beſonders prüfen.
Franzöſiſche Induſtrielle in London.
London, 5. Febr. (Wolff.) Nach dem Daily Telegraph iſt
eine Anzahl hervorragender franzöſiſcher Induſtriel=
ler
in London eingetroffen. Sie ſeien nicht in offizieller Miſ=
ſion
, aber offenbar auf Anregung der franzöſiſchen Regierung
nach London gekommen, wohl um den Verſuch zu machen, bri=
tiſche
Induſtriekreiſe und andere Londoner Perſönlichkeiten für
den Gedanken eines engliſch=franzöſiſchen Zuſammenwirkens in
der Behandlung der Rhein= und Ruhrinduſtrie, d. h. alſo in der
Ausuutzung der ſogengunten produktiven Pfänder, zu gewinnen.
In Erwartung der Programmrede Macdonalds
* London, 6. Febr. (Priv.=Tel.) Ganz England erwartet
mit Spannung die Rede, die der Miniſterrpäſident Maedo=
nald
bei der Wiedereröffnung des britiſchen Parlaments am
kommenden Dienstag halten wird, und in der er ein Expoſé über
die Politik der neuen Arbciterregierung, verbunden mit ausführ=
lichen
Betrachtungen über die außen= und innenpolitiſchen Lage
vermitteln wird. Mehr als gewohnliche Bedeutung wird dabei
Macdonalds Ueberblick über die europäiſche Lage haben, beſon=
ders
aber auch die Ausſichten und Abſichten, die die neue Regie=
rung
gerade darüber hat. Die Preſſe mißt in Verbindung hier=
mit
der Anweſenheit des engliſchen Botſchafters in Paris, des
Lord Crewe, in London eine außergewöhnliche Bedeutung bei.
Geheuchelte Entrüſtung.
* Paris, 6. Febr. (Prib.=Tel.) Die franzöſiſche Preſſe ver=
öffentlichte
geſtern den hier überreichten Proteſt der deutſchen
Regierung wegen der Vorgänge in der Pfalz. Der Temps be=
merkt
dazu, die Forderungen Deutſchlands, die dieſer Proteſt
enthalte, ſeien nicht zum erſten Male veröffentlicht worden. Sie
ſeien aber diesmal in eine beſonders gebieteriſche Form gekleidet.
Dieſe ſei umſoweniger gerechtfertigt, als die Abſichten der fran=
zöſiſchen
Regierung durchaus korrekt ſeien und noch geſtern mor=
gen
von franzöſiſcher Seite keinerlei prinzipielle Einwendungen
gegen eine franzöſiſch=engliſche Verſtändigung in der Pfalzfrage
erhoben worden ſei. 2an ſoiſſe noch nicht, ob die in Berlin ver=
öffentlichte
Proteſtnote dazu beſtimmt ſei, von der franzöſiſch=
engliſchen
Verſtändigung zu proſitieren oder dieſe ſchwieriger zu
machen. Es ſei möglich, daß die deutſche Regierung im Hinblick
auf die Verſtändigung verſuche wolle, Frankreich Zugeſtändniſſe
zu entreißen. Es ſei aber auch möglich, daß ſie mit dieſen an
Frankreich geſtellten Forderungen zwiſchen dieſem und England
Schwierigkeiten heraufbeſchworen wolle. In beiden Fällen müſſe
die ungewöhnliche Sprache der deutſchen Regierung die Aufmerk=
ſamkeit
auf die Abſichten Deutſchlands lenken und die Notwen=
digkeit
einer franzöſiſch=engliſchen Zuſammenarbeit in ein neues
Licht rücken.

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Daghlatt, Mittwoch, hen 6. Februar 1924

Nummer 37.

Seite 2.

ſeeliſchen, ideellen, kurzum: nicht reim materialiſtiſchen Wertung
des Lebens vollkonmmen entfremdet: ebenſo zweifellos muß dieſe
Welt= und Lebensanſchauung zu einer abnormalen und leiden=
ſchaftlichen
Ueberſchätzung des primitivſten und brutalſten Ge=
muſſes
führen. Das ſind Tatſachen, die gewiß mehr als traurig
ſind, die aber eben als Elementarerſcheinungen der menſchlichen
Natur hingenommen werden müſſen und die ſchließlich für die
Wiener Bevölkerung nicht mehr als für alle anderen Menſchen
unſerer Zeit gelten.
Es ergibt ſich alſo zunächſt, daß das ſcheinbare Wiener
Phänomen eine allgemein gültige, auf zwingende pſychologiſche
Momente zurückzuſührend Tatſache iſt, die mit der mehr oder
weniger großen Bedenkenloſigkeit und Leichtfertigkeit der ein=
zelnen
großſtädtiſchen Bevölkerung ſo gut wie nichts zu tun hat.
Wie ſchwierig es allerdings iſt, zu dieſer durchaus ſimplen Feſt=
ſtellung
zu gelangen, zeigen zwei prominente Wiener Urteile aus
der letzten Zeit: Zunachſt hat ſich Bundeskanzler Dr. Seipel vor
kurzem höchſt abfällig über die théätre paré=Vorſtellung in der
Wiener Oper geäußert, die bei phantaſtiſch hohen Eintrittspreiſen
völlig ausverkauft war, und eine Sanierung der Seelen, alſo
etwa eine radikale Bekehrung der Wiener Bevölkerung zu Reli=
gioſität
, idealer Weltanſchauung, beſcheidener Lebensführung uſw.
gepredigt. Das ſchöne Wort macht wohl dem Prälaten Dr.
Seipel alle Ehre, doch es klingt recht ſonderbar aus dem Munde
des Bundeslanzlers, von dem man das nüchterne und kühle Wort
des Staatsmannes und Politikers erwartet, Ihr Gegenſtück fin=
det
dieſe Aeußerung des Bundeskanzlers in einer Verſamm=
lungsrede
des ſozialdemokratiſchen Stadtrates Breitner (der wir
übrigens, wie erwähnt, das fruher angeführte ſtatiſtiſche Mate=
rial
verdanken).
Stadtrat Breitner beurteilt den Wiener Vergnügungsbetrieb
ebenfalls ſtark vom ominöſen moraliſchen Standpunkt, wobei ſeine
Parteiſtellung zweifellos von beſtimmendem Einfluß iſt. Allein
er betonte in ſeiner Rede auch zwei andere Momente, die für
die Beurteilung des Wiener Problems von entſcheidender Be=
deutung
ſind.
Zunächſt machte Stadtrat Breitner, folgende Feſtſtellung:
Die große Maſſe der arbeitenden Menſchen dieſer Stadt, die ja
in Sorge iſt, wie ſie die notwendigen Lebensbedürfniſſe befrie=
digen
ſoll, hat für Unterhaltung weniger übrig als zuvor
Damit iſt auf ein überaus bedeutſames Moment hingewieſen:
es iſt vollkommen unrichtig, daß weiteſte Kreiſe der Wiener Be=
völkerung
ſich leichtfertigem Vergnügungstaumel hingeben. Die
großen Maſſen der Wiener Kleinbürger, Arbeiter und Angeſtell=
ten
können ſich wohl ab und zu einen Kinobeſuch, einen Abend
im Konzertcafé oder äußerſten Falls einen billigen Theaterplatz
leiſten; allein einen Riefenapparat, wie der des gegenwärtigen
Vergnügungsbetriebes, wäre in einer Woche fallit, wenn er
auch nur vorwiegend auf ſie angewieſen wäre. Wer alſo, wird
man fragen, ermöglicht die Fortführung dieſes enormen Be=
triebes
? Auch hier iſt die Antwort überraſchend einfach: ein
kleiner Bruchteil der Wiener Bevölkerung, etwa 5 Prozent, iſt
tatſächlich in der Lage, ſich jeden erdenklichen Genuß leiſten zu
können. Und dieſe 5 Prozent, die bei einer Bevölberungsziffer
von 1800 000 etwa 60= bis 70 000 Menſchen bei Abrechnung der
Kinder und ſonſt Untauglichen darſtellen, machen allerdings,
was hier nicht beſchönigt werden ſoll, von ihrer Leiſtungsfähig=
keit
weiteſtgehenden Gebrauch. (Und in Paris, London, Kopen=
hagen
, Berlin 2!). Hierzu kommen rund 20 Prozent, das ſind
etwa 300= bis 320 000 Leute, die als bürgerlich=wohlhabend im
Friedensbegriffe des Wortes bezeichnet werden können und daher
am Wiener Vergnügungsbetrieb lebhaft teilnehmen, lebhafter
jedenfalls als im Frieden, und zwar aus den pſychologiſchen
Gründen, die früher dargelegt ſwurden. Die reſtliche Drei=Viertal=
Mehrheit der Wiener Bevölkerung bildet jene Maſſe, die ſo ziem=
lich
von jeder kleinen Lebensfreude der Vorkriegszeit ausge=
ſchloſſen
iſt, aber teilweiſe immerhin die billigen Kategorien der
Vergnügungsſtätten mit Beſuchern zu alimentieren vermag. Und
nun vergeſſe man ſchließlich nicht, daß Wien auch heute, trotz
außerordentlicher Teuerung und wirtſchaftlicher Stagnation
einen ſtarken Fremdenverkehr aufzuweiſen hat, der naturgemäß
gerade den Luxusetabliſſements ſtarken Zuſtrom bietet.
Es iſt wohl kaum anzunehmen, daß ein vernünftiges aus=
ländiſches
Urteil nach Prüfung dieſer Zahlen noch an dem Schlag=
wort
von der Inſel der Glückſeligen feſthalten wird.
Und ſchließlich wies Stadtrat Breitner, dem gewiß nicht
übermäßige Sympathie für den Wiener Vergnügungsbetrieb
nachgeſagt werden kann, darauf hin, daß die Exiſtenz vieler Tau=
ſender
kleiner Leute mit der Weiterführung dieſes Betriebes aufs
engſte verbunden wäre. Zu dieſem Hinweis war er als Sozial=
demokrat
zweifellos verpflichtet, da die in Frage kommenden
Angeſtellten eine verſchwindende Zahl prominenter Schau=
ſpieler
ausgenommen durchwegs hem Proletgriat angehören.
Allein kein vernünftiger Menſch wird wohl dieſe Feſtſtellung vom
parteipolitiſchen Standpunkt werten. Tatſache iſt, daß der viel
geſcholtene Wiener Vergnügungsbetrieb Zehntauſenden Men=
ſchen
(denn auch die geſamte große Wiener Lurusinduſtrie iſt im
hohen Maße auf ihn angewieſen) Erwerbsmöglichkeiten bietet
und daß ſeine weſentliche Einſchränkung die Verelendung einer
weiten Schicht der Wiener großen Maſſen zur Folge hätte. Dieſes
Faktum mag auch den grimmigſten Moraliſten gegenüber der
Wiener Lebensfreude und ihren gewiß nicht ſympathiſchen
Erſcheinungsformen verſöhnlicher ſtimmen.
Gngnnmnn nng

Dr. Schacht und Or. Luther vor den
Sachverſtändigen.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Von maßgebender Seite
erfahren wir über die heutipe Tätigkeit der Sachverſtändigen=
kommiſſion
: Am Dienstag ſetzte die zweite Kommiſſion für Kapi=
talflucht
die Prüfung des deutſchen Materials fort unter Hinzu=
ziehung
des deutſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen Dr. Ku=
jczynski
, der mehrere Angaben über das in Deutſchland befind=
liche
ausländiſche Kapital machte. Die Unterkommiſſion für
Bank= und Währungsfragen beſuchte den Reichsfinanzminiſter
Dr. Luther und unterbreitete ihm die Grundzüge ihres Projektes
einer Goldnotenbank, nachdem ſie vorher eine kurze Ausſprache
mit Dr. Schacht gehabt hatte. Der zweite Unterausſchuß zur
Prüfung des Reichshaushalis, der vormittags und nachmittags
tagte, hörte die Staatsſekretäre Fiſcher und Schröder und die
Miniſterialdirektoren v. Schlieben und v. Ropitz, die über die
Ausgabenſeite des Reichshaushaltsplanes ausführliche Angaben
machten. Die Einnahmeſeite des Reichshaushalts ſteht Mittwoch
zur Beratung.
Der Geiſt der Zuſammenarbeit
im internationalen Komitee.
Berlin 5. Febr. Der engliſche Finanzpolitiker Sir Joſuah
Stamp, Mitglied des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes für
Budget und Währung, erklärte einem Vertreter des Börſenkurier:
Der Geiſt der Zuſammenarbeit in dem internationalen Komitee
zur Unterſuchung des deutſchen Budgets und der deutſchen
Währung iſt die markanteſte Erſcheinung meiner bisherigen Be=
obachtung
geweſen. Er iſt gleichzeitig ein erfreuliches Vorzeichen
für die erfolgreiche Beendigung unſerer Arbeit. Trotz der ſehr
verſchiedenartigen Zuſammenſetzung der Kommiſſion arbeitet
dieſe wie ein wohleingeſpielter Apparat, und nach der Erledi=
gung
der aufklärenden Arbeiten dürfte die Weiterarbeit ſchnell
von ſtatten gehen. Gründlichkeit und Eile ſind die oberſten
Grundſätze unſerer Tätigkeit. Die Haltung der deutſchen Regie=
rung
iſt, ſoweit ich bisher feſtzuſtellen Gelegenheit hatte, durchaus
lohyal. Obwohl ich bisher nur Gelegenheit hatte, einzelne Mini=
ſter
kennen zu lernen, habe ich den Eindruck, daß es die Abſicht
der deutſchen Regierung iſt, uns vollen Einblick in die von uns
intereſſierenden Reſſorts zu gewähren.
Ein Dementi der Sachverſtändigen.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Die vom Daily Expreß
und Mancheſter Guardian derbreiteten Meldungen über angeb=
liche
der Sachverſtändigenkommiſſion von der deutſchen Regie=
rung
gemachten Schwierigkeiten werden von der Sachverſtän=
digenkommiſſion
oifiziell durch folgende Meldungen dementiert:
Die Aufmerkſamkeit des zweiten Komitees der Sachverſtändigen=
kommiſſion
iſt auf Preſſemeldungen gelenkt worden, die beſagen,
daß die Unfähigkeit der deutſchen Regierung, die Fragen bezüg=
lich
der deutſchen Guthaben im Auslade zu beantworten, das
Komitee veranlaßt habe, Ende dieſer Woche Berlin zu verlaſſen.
Derartige Meldungen ſind unzutreffend. Urſprünglich beſtand
die Hoffnung, daß die Kommiſſion in der Lage ſein würde, den

Teil ihrer Arbeiten, der ſie nach Berlin führte, etwa Mitte dieſer
Woche beenden zu köngen, aber die Beſchaffung einiger Infor=
mationen
nahm unbermeidlich mehr Zeit in Anſpruch, als das
Komitee erwartet hatre. Tarſächlich hat das Komitee jegliche
Unterſtützung ſowohl von der Reichsregierung als auch von den
Banken erhalten. Bei diefer Gelegenheit ſoll erwähnt werden,
daß bei der freiwilligen Vorlage des Zahlenmaterials von ſeiten
der Banken weder nach kem Namen der ausländiſchen Kunden
gefragt warde, noch dieſe genannt worden ſind. Tatſächlich lag
für die Sachverſtändigenkommiſſion keinerlei Notwendigkeit vor,
irgendwelche Fragen zu ſtellen, die gegen die Ethik im Verkehr
der Banken verſtoßen.
Bevorſiehende Abreiſe
der zweiten Sachverſtändigenkommiſſion.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Es ſteht nunmehr feſt,
daß die Mas Nenna=Zommiſſion (für Kapitalflucht) Berlin am
Freitag verläßt. Sie wird einen zehntägigen Urlaub antreten,
um am 20. Februar in Paris wieder zuſammenzutreten. Auch
die erſte Kommiſſion hofft, noch im Laufe dieſer Woche ihre Ar=
beiten
beenden zu können.
Eine Oenkſchrift über die Beſetzungskoſien.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Von gut unterrichteter
Seite wird uns mitgeteilt: Unter dem den Sachverſtändigen in
großem Umfange zugehenden Material der deutſchen Regierungs=
ſtellen
wird ſich in den nächſtſten Tagen auch eine Denkſchrift
über die Beſetzungskoſten befinden und es wird darin
dargelegt werden, daß die Bezahlung bieſer Koſten künf=
tig
nicht mehr erfolgen kann. Dieſe Denkſchrift
wird auf den ſchon ſeit längerer Zeit über die Frage der Beſetz=
ungskoſten
mit den Alliierten geführten Verhandlungen fußen
und den bekannten Standpunkt der Regierung im ein=
zelnen
begründen, daß die Weiterbezahlung der Be=
ſetzungskoſten
die größte Gefahr für die Stabilität
der deutſchen Währung mit ſich bringt.
Angebliche Sachverſtändigen=Gutachten.
* Paris, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Nach einer Brüſſeler
Meldung des Temps ſoll man in den Kreiſen der belgiſchen
Regierung den Ergebniſſen der Beratungen der Sachverſtän=
digen
=Ausſchüſſe mit großem Vertrauen entgegenſehen. Nach
Informationen von zuſtändiger Stelle hätten ſich die Experten
neuerdings auf das Prinzip geeinigt, daß die Steuerbelaſtung in
Deutſchland, die hinſichtlich der wirklichen Leiſtungsfähigkeit zu=
rückſtehe
, auf die Höhe der Belaſtung in den alliierten Ländern
gebracht werden müſſe, um vor allem auch die deutſche Induſtrie
gleichſchweren Produktionsbedingungen zu unterwerfen, wie ſie
von der Induſtrie in den anderen Ländern getragen werden müſ=
ſen
. Weiterhin beſteht in den Kreiſen der Sachverſtändigen
Uebereinſtimmung hinſichtlich der Opportunität der Aufſtellung
eines eigenen Reparationsbudgets in Deutſchland, dem gewiſſe
ſtändige Steuern zugeführt werden ſollen. (Dieſe Temps= In=
formationen
bedürfen noch anderweitiger Beſtätigung.)

Zu der Abſtimmung in Hannover.
Berlin, 5. Febr. Das Reichskabinett hat in ſeiner
heutigen Sitzung beſchkoſſen, die Volksabſtimmung über die von
der Deutſchhannoberſchen Partei beantragte Abſtimmung be=
treffs
Bildung eines eigenen Landes Niederſachſen 14 Tage nach
den Reichstagswahlen ſtartfinden zu laſſen.
In derſelben Sitzung hat das Reichskabinett eine Sieb=
lungsordnung
angenommen, durch die es den abgebauten Beam=
ten
erleichtert wird, Grundbeſitz zu erwerben.
Berlin, 5. Febr. Der Artikel 18 der Reichsverfaſſung,
auf dem die Beſtrebungen der Deutſch=Hannoverſchen Partei nach
Ablöſung zunächſt eines Teiles der Provinz Hanover von Preu=
ßen
fußen, beſagt, daß ein einfaches Reichsgeſetz genügt, wenn
die Gebietsänderung oder Neubildung durch den Willen der
Bevölkerung gefordert wird. Dieſer Wille der Bevölkerung iſt
durch Abſtimmung feſtzuſtellen. Die Reichsregierung iſt ver=
pflichtet
, dem Reichstag ein Reichsgeſetz vorzulegen, ſobald ein
Drittel der zur Reichstagswahl berechtigten Einwohner des ab=
zutretenden
Gebietes die Abſtimmung verlangen. Der heutige
Beſchluß des Reichskabinetts über die Anberaumung eines Ter=
mines
ſpricht von einer Vorabſtimmung. Offenbar will die

Reichsregierung erſt feſtſtellen laſſen, ob ſich überhaupt ein Drittel
für die entſcheidende Abſtimmung zwecks Gebietsänderung bezw.
Länderneubildung ſindet. Für die dann folgende Hauptabſtin=
mung
ſind drei Fünftel der abzugebenden Stimmen, mindeſtens
aber die Stimmmemmehrheit der Wahlberechtigten erforderlich,
wenn es zu einem Beſchluß über eine Gebietsänderung kommen
ſoll. Anſcheinend rechnet die Reichsregierung damit, daß ſchon
in der Vorabſtimmung feſtgeſtellt werden kann, daß die Neigung
zu der Bildung eines Landes Hannoder oder Niederſachſen
nicht ſo ſtark iſt, wie intereſſierte Kreiſe das annehmen.
Gegen die Verſelbſtändigung der Reichsbabn.
Stuttgart, 5. Febr. Der Finanzausſchuß des
württembergiſchen Landtags hat mit 11 Stimmen bis 5 Enthal=
tungen
einem ſozialdemokratiſchen Antrag zugeſtimmt, in dem
die Anſicht vertreten wird, daß das Unternehmen Deutſche
Reichsbahn in der vom Reich geplanten Form auf Grund
des Ermächtigungsgeſetzes und gegen den Widerſpruch der würt=
tentbergiſchen
Negierung nicht geſchaffen werden könne. Der
Finanzausſchuß erblickt überdies in dem Plane eine große Ge=
fahr
der Auslieferung der Rrichsbahn an das Privatkapital und
erſucht die Regierung, dieſer Gefahr mit allem Nachdruck ent=
gegenzutreten
.

*Die Sage vom Dorado,
dem fabelhaften Goldlande.
Von Prof. Dr. Münch.
Die Gier nach dem gleißenden Gold hat das Meuſchen=
geſchlecht
ſeit Urzeiten zu den größten Anſtrengungen getrieben,
um ſich in den Beſitz des glänzenden Metalls zu ſetzen, und hat
zugleich den wildeſten Phantaſien über gewiſſe Goldländer
Raum gegeben. Es ſei nur an die Rolle erinnert, die Indien
im Altertum ſpielte, und die ſogar einen Alexander veranlaßte,
ſeinen berühmten Zug dorthin anzutreten. Welche verzweifelten
Anſtrengungen machten dann am Ausgang des Mittelalters die
Portugieſen, um das ihnen auf dem Landweg verſchloſſene
Wunderland zur See zu erreichen, bis die Fahrt Vasco de
Gamas im Jahre 1498 endlich von Erfolg gekrönt war. In=
zwwiſchen
war aber Indien ſchon ein gefährlicher Wettbewerber
entſtanden in dem neuentdeckten Amerika, und bald ergoß ſich ein
Strom von Abenteurern und Goldſuchern nach der neuen Welt,
das erſtaunte Europa wieder und wieder mit fabelhaften Be=
richten
und Gerüchten über Goldfunde erfüllend und zu neuen
Unternehinungen reizend. Die kühnen Eroberungen der Spa=
nier
in Mexiko, und Peru brachten zugleich gewaltige Schätze
nach Europa und gaben zu den wildeſten Gerüchten Anlaß.
So entſtand auch die Sage von dem fabelhaften Goldland
Dorado in Südamerika, woo an einem großen weißen Sce die
wunderbare Stadt Manoa mit goldenen Dächern glänzte, die
Einwohner Rüſtungen aus maſſivem Golde trugen und der
König ſich jeden Morgen den Körper mit Goldſtaub pudern
laſſe. Spanien und England rüſteten alsbald Expeditionen aus.
um das Eldorado zu ſuchen, aber keine konnte einen Erfolg
Fuchen. Unter den Führern dieſer Expeditionen iſt am bekann=
teſten
geſporden Sir Walter Raleigh, der ſchon 1595 nach
Guahana aufbrach, aber nur mit einer Probe goldhaltigen
Quarzes glücklich nach England zurückkehrte. 1617 brach er noch
einmal nach dem Orinoco auf, von ſeinem König Jakob I., der
arg in der Geldklemme war, ſelbſt geſchickt, aber auch dieſes
Abenteuer ſcheiterte am Widerſtande der Spanier, und Raleigh
endete kurz darauf auf dem Schafott.
Alexander von Humboldt verlegte den weißen See in das
Quellgebiet des Rio Branco in Britiſch=Guayana, aber heute
wiſſen wir, daß der Urſprung der Sage auf dem Hochland von
Cundinamarca bei Bogota, der Hauptſtadt des heutigen Colum=

Reich der Chibehas aus, das ähnliche Einrichtungen und Ge=
bräuche
aufwies wie, das Inkareich in Peru. Auch ſie huldig=
ten
der Sonne und brachten ihr grauſige Menſchenopfer dar.
Daneben verehrten ſie aber eine aus dem Waſſer gekommene
Göttin als Stammesmutter, denn das menſchliche Leben ſei im
Waſſer geboren. In einem See verſchwand auch das fruchtbare
Weib wieder. Aus Dankbarkeit brachten ihr die Indianer un=
ausgeſetzt
reiche Opfer dar, indem ſie die Seen der Hochebene
mit goldenen Geräten aller Art und den Smaragden von
Somondoco ſättigten. Tatſächlich fand man bei der Trocken=
legung
des Sees von Guatabitz vor einigen Jahren etwa 70
Pfund Smaragde im Schlamm und kunſtvolle Goldgeräte im
Wert von 10 000 Mark.
Mit dieſen religiöſen Gebräuchen der Indianer hängt auch
die Sage vom Dorado zuſammen. An der Spitze des alten
Chibchaſtaates ſtanden zahlreiche Kaziken, unter denen drei eine
königliche Stellung einnahmen und göttliche Ehren genoſſen: der
Herr von Guatabitä, der Zaque von Hunſa (heute Tunja) und
der Zipa von Bacata (Bogots). Wenn der Herr von Guata=
bitz
den Thron beſteigen ſollte, mußte er erſt mehrere Jahre
gefaſtet haben und wurde dann aus ſeiner Höhle von den ihm
untergebenen Kaziken und ſeinem Volke, alle in Smaragden,
Gold= und Federſchmuck ſtrahlend, in feierlicher Prozeſſion zum
See von Guatabits geleitet. Dort waren inzwiſchen unzählige
Weihrauchfeuer angezündet worden, die mit ihrem Qualm die
Sonne verdunkelten. Alſo durch Rauch den Blicken der Sterb=
lichen
entzogen, entkleideten die vier mächtigſten Kaziken ihren
künftigen Gebieter, falbten ſeinen Körper und bepuderten ihn
über und über mit Goldſtaub, bis er wie ein Sonnenſtrahl
glänzte. Seine Füße umgürteten ſie mit goldenen Eeſchmeiden
und Edelſteinen. Dann ruderten ſie, ſelbſt nur mit goldenen
Armringen, Ohr= und Naſengehängen geſchmückt und einer gol=
denen
Krone auf dem Haupte, ihren Fürſten auf einem Floſſe
unter Mufik und Geſang bis zur Mitte des Waſſerbeckens. Hier
wurde der neue König gebadet und der Schmuck den Fluten
geopfert. Um die heilige Handlung allen Blicken Uneingeweihter
zu entziehen, wurden auch auf dem Floſſe Räucherflammen
unterhalten. Stürmiſcher Fubel und wehende Fahnen empfingen
die zurückkehrende Majeſtät. Tanz und Trinkgelage beſchloſſen
in endloſer Folge die ſeltſame Krönungsfeier. Die Kunde von
dieſer Zeremonie rief die ſpaniſchen Konquiſtadoren im Sturm=
ſchritt
auf die Savanna von Bogotä und veranlaßten die Sage
vom vergoldeten Manne, denn el dorado heißt der Ver=
goldete‟
. Die Fabel flüchtete ſich vor den habgierigen Eroberern
bald hierin, bald dorthin und blieb zuletzt weit im Oſten an den
unzugänglichen Urwäldern Guayangs haften,

Mit einer merkwürdigen Fronie des Schickſals faud man im
19. Jahrhundert, als die Hoffnung auf jene Goldſchätze längſt
begraben war, tatſächlich Gold in Guayaua, und ſo erfüllte ſich
doch noch ſein Ruf als Dorado. Die Entdeckung gelang einem
franzöſiſchen Arzt im Jahre 1849. Heute befinden ſich die haupt=
ſächlichſten
Minen im Diabas= und Dioritgebiete des Yuruari,
wohin auch eine Eiſenbahn von Guahana vieja am Orinoco
führt. Das Gold wird ſowohl aus dem Flußgcröll wie aus
Quarzgängen gewonnen.
Das Städtchen El Dorado am Yuruari in Venezuela erinnert
noch heute an das alte ſagenumwobene Goldland, dem ſo manche
Menſchenleben in verzehrender Sehnſucht zum Opfer gefallen
ſind.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
Das Evangeliſche Deutſchland
epdl. Unter dem Titel Das Evangeliſche Deurſch=
land
erſcheint auf Anregung des Deutſchen Evang. Kirchen
ausſchuſſes und unter Förderung der evang. Kirchenregierung
mit dem neubegonnenen Jahr eine kirchliche Rundſchau für de
Geſamtgebiet des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbundes‟. De
Zweck des monatlich erſcheinenden Blattes iſt im Unterſchied vor
den beſtehenden Kirchenzeitungen, denen es lediglich ergänzen
zur Seite treten will, ein vorwiegend informatoriſcher. Es w.
das Wiſſen vom Leben der Geſamtkirche, ihrer Arbeit und den il
durch die neuen Verhältniſſe zugewachſenen Aufgaben in der
Oeffentlichkeit wie in den Kreiſen der Kirche ſelbſt vertiefen un
dadurch wie der Präſident des Deutſchen Evang, Kirchenau=
ſchuſſes
D. Moeller, an der Spitze des neuen Blattes aus
führt, die Gemeinden und ihre Glieder in einen lebendigen Zu
ſammenhang mit dem kirchlichen Ganzen führen helfen. Heraus
geber iſt der Direkior des Evang. Preſſeverbandes für Deutſc
land, Pfarrer A. Hinderer=Berlin. Die ſoeben ausgehend
Einführungsnummer bringt nach dem erwähnten Eingangswor
eine Zeitbetrachtung aus der Feder des Landesbiſchof
D. Ihmels in Dresden, bemerkenswerte Ausführungen vor
Prälat D. Dr. Schoell=Stuttgart über die Stellung der eban=
geliſchen
Kirche zu der Auseinanderſetzung zwiſchen Unterneh
mertum und Arbeiterſchaft, eine Ueberſicht über die Auslands=
beziehungen
der deutſchen eoang. Kirche aus der Feder bo)
Oberkon.=Rat Scholz, Berichte aus der Tätigkeit des Deutſche:
Evang. Kirchenbundesamts, ferner in einem geſonderte.
Nachrichtenteil Mitteilungen aus dem Geſamtgebiet der deutſcher
und der befreundeten Auslandskirchen.
N. E.

[ ][  ][ ]

Nummer 37.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924,

Seite 3.

Porſtoß Herriots gegen Poincaré.
Poincaré verteidigt das Ermächtigungsgeſetz.
Paris, 3. Febr. (Wolff.) Die Kammer ſetzte heute
nachmittag die Beratung des Artikels 1 des Finanzgeſetzes, das
die Regierung ermächtigen ſoll, auf dem Wege des Erlaſſes Er=
ſparniſſe
nicht unter einer Milliarde durchzuführen, fort. Namens
der radikalen Partei erklärte Herriot, es ſei durch die geſtrige
Debatte bewieſen, daß das Ermächtigungsgeſetz rechtlich unzu=
läſſig
ſei. Er habe ſich gefragt, wie der Miniſterpräſident einen
derartigen Geſetzentwurf habe vorlegen können. Er denke, daß
Poincaré, der ſeit zwei Jahren durch die auswärtige Politik faſt
abſorbiert ſei, ſich geweigert habe, ſich mit der Inuenpolitik zu
befaſſen, und er habe deshalb dem Drängen ſeiner Mitarbeiter

Die geſetzgeberiſche Gewalt könne nicht übertragen werden. Auf=
richtige
Republikaner hätten nicht das Recht, den Artikel 1 des
Geſetzes anzunehmen. Zum Schluß ſeiner Rede warnte Herriot
Poincacé, dieſes Geſetz ohne die Mitarbeit der geſamten öffent=
lichen
Meinung durchzuſetzen.
Poincaré ergreift darauf Las Wort, um ſich für den Aus=
ſchluß
aus der republikaniſchen Mehrheit bei Herriot zu bedan=
ken
. Der Artikel 1 nehme dem Parlament keines ſeiner Rechte.
Die Miniſter gehörten nicht zu denen, die das Regime mit Un=
geduld
ertrügen. Sie ſeien ihm im Gegenteil ergeben. Sie däch=
ten
nicht an die Diktatur. Die Regierung verlange nur das Recht
und die Mittel, die Initigtire zu ergreifen. Jedesmal, wenn ein
erlaſſenes Dekret den beſtehenden Geſetzen widerſpreche, werde
man ſeine Ratifizierung verlangen. Die Regierung wolle unter
der Autorität und unter der lieberwachung des Parlaments vor=
gehen
. Sie ſei alſo in dieſem Falle der Vollſtrecker des Willens
des Parlaments und des Landes. Der Abgeordnete Herriot
verlangt das Wort, aber Poincaré fährt fort und erklärt, er
wun ere ſich, daß man darüber erſtaunt ſei, daß er einen Poli=
tiker
in die Debatte ziehe, der an der Schwelle gewiſſer Kongreſſe
zu erſcheinen dflege.
Abgeordneter Herrio: ruft dazwiſchen: Eine Partei wie
die meinige muß nach ihren kolitiſchen Taten beurteilt werden.
Ein Abgeordneter erklärt, Herriot habe ſich jüngſt mit Cail=
laux
beſprochen, der ſeine bolitiſchen Umtriebe fortſetze.
Abgeordneter Herriot erwidert: Mit allen meine Kräften
widerſetze ich mich eines derartigen Spionierens. (Die Linke ap=
tlaudiert
. Aus den Reihen des nationalen Blocks ertönen iro=
niſche
Zwiſchenrufe.) Es erfolgt ein heftiger Zuſammenſtoß zwi=
ſchen
dem Kriegsminiſter Maginot und dem kommuniſtiſchen
Abgeoroneten Lafond und Xaillant=Couturier. Spä=
ter
ſetzt Poincaré ſeine Rede fort.
Er beruft ſich zugunſten des Ermächtigungsgeſetzes auf den
Präzedenzfall von 1897, bei dem das Parlament die Regierung
zur Durchführung der Mejallzölle ermächtigte. 1916 ſeien ähn=
liche
Maßnahmen getroffen worden. Der Einwand, da man da=
mals
im Kriege geſtanden habe, ließe ſich damit bea itworten,
daß dieſe Maßnahmen bis in das Jahr 1922 hinein beibehalten
worden ſeien. Die Regierung beabſichtige, mit den geplanten
Erſparniſſen nur ein von der Finanzkommiſſion bereits begon=
nenes
Werk fortzuſetzen. Sie wolle auch in keiner Weife die wirt=
ſchaftliche
Erholung des Laudes beeinträchtigen. Es handele ſich
nicht darum, den Beamten ihre wohlerworbenen Rechte zu ent=
ziehen
, ſondern vielmehr darum, den nationalen Aufſchwung
nicht durch eine rückſtändige Verwaltung, die mit zu vielen Be=
amten
arbeitet, zu heuimen.
Hierauf wiro der Schluß der Debatte über Artikel 1 mit 335
gegen 18 Stimmen augensuren und ſchließlich auf Verlangen
Poincarés mit 325 gegen 18 Stimmen die Vertagung auf mor=
gen
vormittag beſchloſſen.

Spanien und das Tanger=Abkommen.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Madrid ſtellte geſtern das Direltorium in einer Note, in der die
Abreiſe des ſpaniſchen Bevollmächtigten zur Unterzeichnung des
Tangerabkommens für geſtern Abend angekündgit wurde, feſt,
daß in den Anhängen zu der am 18. Dezember von Spanien
prinzipiell bereits angenommenen Konzeſſion die inzwiſchen vor=
genommenen
Aenderungen aufgeführt werden, die ſich vor allem
auf die Ausweiſungsbefugnis des ſpaniſchen Konſuls, auf die
fpaniſche Kontrolle von Waren aus oder nach Spanien und auf
die Waſſerverſorgung von Ceuta und Melilla beziehen.

Die Verhandlungen
um den iſchechiſch=italieniſchen Handelsvertrag.
* Prag, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Wie die Narodni Politica
mnitteilt, werden nunmehr die Verhandlungen um den tſchechiſch=
italieniſchen
Handelsverrrag, die in Rom ſtattfinden, eine ſchnelle
Erledigung finden, nachdem die ſchwierigſten und delikateſten
Fragen zur beiderſeitigen Zufriedenheit gelöſt ſein werden. Man
werde bald mit dem offiziellen Abſchluß des Vertrags rechnen
können.

Aus Sowjetrußland.
Die Zentralexekutive der Sowjet=Union.
Moskau, 5. Febr. Die auf dem zweiten Union=
kongreß
gewählte Zentralexekutive der Union der
Sowjetrepubliken beſteht gemäß der Unionverfaſſung aus
zwei Kammern:
1. aus dem Unionrat von 414 Mitgliedern, proportional
der Bevölkerungszahl der Sowjetrepubliken,
2. aus dem Nationalitätenrat von 100 Vertretern
von 32 Republiken und autonomen Gebieten.
Das Präſidium der Zentralexekutive beſteht
aus 21 Mitgliedern, nämlich je 7 Vertretern des Unionrates und
des Nationalitätenrates und 7 vom Plenum beider Kammern
gewählten Vertretern.
Den Vorſitz führen Kalinin (R. S. F. S. R.), Pet=
rowſki
(Ukraine), Narimanoff (Transkaukaſiſche Födera=
tion
), Tſcherwiſckoff (Weißrußland). Der neugewählte
Sekretär der allruſſiſchen Zentralexekutide iſt Kiſeleff.
Menſchewiken=Kongreß in Charkow.
Moskau, 5. Febr. (Wolff.) Nach der Ruſſiſchen Telegr.=
Agentur hat der in Charkow tagende Kongreß der ehemaligen
Menſchewiken einſtimmig die Auflöſung der ukrai=
niſchen
Organiſation, der ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen Arbei=
terpartei
und die Annullierung in dem Zentralkomitee der
ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei gegebenen Voll=
machten
beſchloſſen. Der Kongreß beantragte weiter die Einbe=
rufung
der Menſchewiken der geſamten Union zwecks Beſchluſſes
der Auflöſung der ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei.
Aenderung der ruſſiſchen Haltung gegen Italien.
* London, 6. Febr. (Pris.=Tel.) Nach Moskauer Berich=
ten
iſt die Vertagung des Abſchluſſes des italieniſch=ruſſiſchen
Vertrages eine Folge der italieniſchen Taktik. Da Moskau bis
vor kurzem vergeblich bemüht war, die Zuſage des italieniſchen
Miniſterpräſidenten, daß die Vertiagsunterzeichnung noch im
Januar ſtattfinde, zu erwirken, hat die raſche Anerkennung
Sowjetrußlands durch die engliſche Regierung die Moskauer
Diplomiatie veranlaßt, ihre Taktik zu ändern Es werden hierfür
noch zwei Gründe angeführt. Iie italieniſchen Kommuniſten
haben einen Delegierten nach Moskau entſandt, der gegen die
Verhandlungen mit Muſſolini Prozeſt einlegte. Ferner ſind von
engliſcher Seite Einwendungen gegen die weitgehende Begün=
ſtigung
erhoben worden, irelche der Vertrag im Mittelländiſchen
Meer dem italieniſchen Auf hänsel mit Rußland verſchaffen
ſoll. Die engliſchen Unterhändler babe, ſich ganz beſonders da=
gegen
ausgeſtrochen, daß einzelne Schwarzmeerhäfen, wie dies
im Vertrag vorgeſchlagen iſt, für alle anderen Nationen, ausge=
nomimen
Iitalien, geſperrt werden ſohen. Die Moskauer Regie=
rung
hat die nenerliche Verlage des Vertragstextes gefordert.
Die nächſten Verhandlungen ſollen eiſt fortgeſetzt werden, ſobald
die engliſchen Vorſchläge bekannt ſind.
Die Memelfrage vor dem Völkerbund.
Genf, 5. Febr. (Wolff.) Der Memelausſchuß, der von
dem Völkerbundsrat am 15. Dezember zum Zweck der Rege=
lung
der Tranſitfragen und der Hafenorganiſation
in Memel zur Ausarbeitung eines Abkommens=Entwurfes eingeſetzt
worden war, trat heute vormittag im Völkerbundsſekretariat zu einer
öffentlichen Sitzung zuſammen. Der Ausſchuß beſteht aus dem Präſi=
denten
Norman Dawis, früher Mitglied der amerikaniſchen Frie=
densdelegation
, dem Holländer Kreller, Mitglied des Wirtſchafts=
rats
des holländiſchen Außenminiſteriums, und dem Schweden Hoer=
nell
, Mitglied der Akademie der techniſchen Wiſſenſchaften in
Stockholm.
Der Präſident Norman Dawis hielt eine längere Anſprache, in
der er einen Ueberblick über die Memelfrage gab und auf die inter=
nationale
Bedeutung des Hafens von Memel und des Nymen hinwies.
Auf die Anſprache des Präſidenten Dawis entgegnete der litauiſche
Vertreter Sideikauskas, indem er daran erinnerte, daß die Ab=
trennung
Memels vom Deutſchen Reiche ausdrücklich zugunſten des
litauiſchen Staates erfolgt ſei. Er proteſtierte ferner gegen
die polni ſchen Anſprüche und machte ausführliche Vorbehalte
gegen eine etwaige Hinzuziehung von Wirtſchaftsvertretern anderer
Staaten bei den Unterſuchungsarbeiten der Kommiſſion in Memel.
Die Kommiſſion wird am Donnerstag, den 7. Februar, nach Memel
abreiſen, um vorausſichtlich am 15. oder 16. d. M. wieder nach Genf
zurückzukehren.

Berlin, 5. Febr. In Kowno wurde in Vertretung der Reichs=
vegierung
nach langwierigen Verhandlungen vom Geſandten Dr. Ols=
hauſen
das Abkommen über den Verkehr und das frühere deutſche
Eiſenbahnmaterial im Memeler Gebiet unterzeichnet. Damit werden
auch alle Verkehrshemmungen zwiſchen Tilfit und Memel in Fortfaill
kommen.

*,Tragödie der Liebe‟
Der neue Mia=May=Film.
Vier Filmkünſtler von ſtärkſtem Ausdruck traten uns im
weſenilichen in dieſem Film entgegen. Emil Jannings, der
eirſtmals in Darmſtadt ſo arg Verkannte, der heute zu den
geſuchteſten deutſchen Filmdarſtellern zählt und in ſeiner Eigen=
art
vielleicht alle übertrifft, Erika Gläßner, die entzückende
Perſon mit dem verſchmitzten tollmachenden Lachen, dem tem=
peramentvoll
ſinnlichen Vibrieren des ganzen Körpers, die in
Selunden innerer Umſtellung, von einem Extrem ins andere
füringen kann, ohne auch nur einen Moment nicht große Künſt=
lerin
zu bleiben, Mia May mit ihrem ſeelenvollen tiefen
Augenaufſchlag, dem reizvollen Lächeln im immer noch hübſchen
Antlitz und dem Schimmerkranz um das imner noch blonde,
widerſpenſtige Lockenhaar, und W. Gaidarow, der Elegant,
der Tragöde, der feurig Liebende, Duldende, ſich Opfernde.
Emil Jannings deſſen unſcheinbarer Künſtlerſchaft
während ſeines Engagements am Darmſtädter Hoftheater ſich
noch viele Darmſtädter erinnern werden, iſt zweifellos der
Stärkſte dieſes Quartetts erſter Filmſtars. Stefan Großmann
durfte ſich einmal über dieſen genialen Darſteller eine Kritik
erlauben in Ausdrücken, die wir hier nicht wiederholen können,
die es aber dem Kritiker ſehr erleichterten, Jannings zu charak=
teriſieren
. Er iſt ebenſo ſicher und überzeugend feixend= gut=
mütiges
, pfiffig überlegenes Lachen, wie die verkörperte Bruta=
lität
, der gutmütige Verführte und Ausgenutzie, ungewaſchene
täppiſche Bär, wie, der brüllende, wildgewordene Stier, der auf=
opfernde
Freund und Helfer, wie der kaltblütige, empfindungs=
lofe
Mörder, zärtlicher, winſelnder und heulender Liebhaber und
brutaler, gewalttätiger Vernichter, er iſt Natur, Urtyp, in
allem, was er darſtellt. Er iſt immer Jannings und iſt immer
ein anderer, immer bis ins Innerſte Vibrieren und bis in die
äinßerlichſte Kleinigkeit eins, was er filmt.
Erika Gläßner iſt in dieſer Tragödie der Liebé ſeine
Partnerin, die ihn treibt und beherrſcht, die ihn durch alle
Bhaſen der Leidenſchaft peitſcht, ihn bis zum Tode ſürchtet, wenn
er raſt und ihn um den Finger wickelt, wenn ihr ſinnliches Weib=
tum
ihn wieder gefangen hält. Sie verkörpert die Entwicklung
einer Spezies Weibtum mit einer zeingenden Ueber=
zeugung
. Sie iſt zunächſt die arme, nach Putz und Wohl=
leben
ſich ſehnend: Dirne, des Ningkämpſers a. D. alias Ein=
Mit jebem koſtbaren Kleidungsſtück, das er
brechers Geſie
feiner Einbrüche ſchenkt, wächſt ſie mit den
ihr aus
die Dame der großen Pelt iſt und

nun dem täppiſchen Bär den Laufpaß gibt, ſich gleichzeitig ſeiner
Rache entzieht, indem ſie ihn dem Zuchthaus überliefert. Das
alles ſpielt Erika Gläßner mit einer Routine, die nicht mehr
Schauſpielkunſt iſt, ſondern wie erlebte Wirklichkeit anmutet.
Man glaubt dieſem verführeriſchen, immer entzückenden Geſchöpf
ohne weiteres die Herrſchſucht über die Männer. Cine Szene
aus dem erſten Teil darf als beſonders charakteriſtiſch für die
große Darſtellungskraft der Gläßner angeſprochen werden. Wie
ſie einem Rache= und Wutausbruch ihres Liebhabers begegnet
mit den Füßen, wie ſie auf dem Tiſch ſteht, mit den Füßen
bettelt und ſiegt und wie dieſer Sieg ſich in dem bis dahin
angſtverzerrten Geſicht wiederſpiegelt.
Mia May kann nicht mehr ſo feſſeln, wie ſie es früher
auf der Höhe ihrer Kunſt tat. Sie verblaßt in dieſem Triumvirat,
weil man ihrem Spiel, ſelbſt ihren vielvergoſſenen echten
Tränen immer die Schauſpielerin anmerkt, die zu eingehend ihre
eigenen Filme ſtudiert hat, um nicht zu wiſſen, in welcher Hal=
tung
, welcher Poſe ſie im Bild am vorteilhafteſten wirkt. Senti=
mental
, geſpielt, aber ihre Bilder ſind immer ſchön, wie ihre
Koſtüme, die ſie mit ſo viel Eleganz, ſo viel Haltung der großen
Dame zu tragen weiß.
W. Gaidarow iſt der vornehme, zurückhaltende Darſteller
ſeiner tragiſchen Aufgabe. Berechnet, verinnerlicht ſeine Dar=
ſtellung
, eindrucksvoll und bewegt, überzeugend ſein Mienenſpiel.
Man müßte Gaidarow einmal in einer bedeutenderen Rolle ſehen.
Die Tragödie der Liebe ſelbſt iſt ein groß angelegter Film,
der ſich die große, vielleicht zu große und durch den Film doch
nicht reſtlos zu erſchöpfende Aufgabe geſtellt hat, Goethes Das
Ewig=Weibliche zieht uns hinan darſtelleriſch zu erſchöpfen. Leo
Birinski und Adolf Lantz haben ſich hierzu einer alten
Idec bedient. Sie hätten ſie jeden Tag aus dem buntbewegten
Leben der Gegenwart ſchöpfen können. Der erſte Teil vier
ſechsaktige Teile waren notwendig, die Idee darzuſtellen dar
im gewiſſen Sinne die Einführung in die Handlung und als
ſolche ſchwach. Der jetzt rollende zweite Teil (Uniontheater)
wälzt mit Wucht die Ereigniſſe vorwärts bis zu einer neuen
in Spannung ſetzenden Frage. Noch zieht das Ewig=Weibliche
in dieſer Tragödie der Liebe, die im Grunde die zweier Lieben
verſchieden gearteter Charaktere, verſchiedener Geſellſchafts=
ſchichten
, die das Schickſal zerhauen und würfelt, iſt, uns, d. h.
die von ihr Erfaßten, noch nicht hinan, fondern hinab. Joe
Mays Regie iſt geſchickt und von ſtarken Eindrücken. Selten
ſah man eine ſo eindrucksvolle Schwurgerichtsſzene (eine Auf=
gabe
, an der die meiſten Regiſſeure ſcheitern) mit der Bewegung

Der Hitler=Ludendorff=Prozeß.
Die Angeklagten gegen eine Verhinderung der
Verhandlung.
* München, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Gewiſſe Auzeichen
deuten darauf hin, daß in rechtsradikalen Kreiſen Bayerns,
namentlich unter den Anhängern Hitlers, eine neue Bewegung
im Gange ift, die den bevorſtehenden Hitler=Ludendorff=Prozeß
zum Anlaß für eine neue Aktion benutzen zu wollen ſcheint. In
dieſem Zuſammenhang iſt beſonders die Tatſache von Intereſſe,
daß augenblicklich aus Norddeutſchland zahlreiche Führer und
Vertreter der völkiſchen Richtungen in München eingetroffen
(ind, wo ſie nach der erfolgten Ausföhnung zwiſchen Ehrhardt
und Ludendorff eine neue Lage zu finden hoffen. Eine beſon=
ders
eifrige Fühlungnahme hat, wie einwandfrei feſtſteht, zwi=
ſchen
den Hitlerleuten und den völkiſchen Vertretern Mecklen=
burgs
und Pommerns ſtattgefunden, was immerhin gewiſſe
Schlüſſe für den Fall einer neuen Hitler=Aktion zulaſſen würde.
Während es zweifellos feſtſteht, daß man in dieſen Kreiſen, ins=
beſondere
in München, durch ein neues Losſchlagen den Prozeß
verhindern will, ſind die Augeklagten ſelbſt, wenigſteus die
führenden Perſönlichkeiten unter ihnen, mit dieſer Haltung ihrer
Anhänger, wie wir aus abſolut ſicherer Quelle erfahren, durch=
aus
nicht einderſtanden. Darauf deutet auch bereits der von den
Verteidigern veröffentlichte Aufruf hin, in dem vor jeder ge=
waltſamen
Verhinderung des Prozeſſes nachdrücklich gewarnt
wird. Die Angeklagten im Hitler=Ludendorff=Prozeß betonen
immer wieder, daß ihnen und ihrer Sache mit einer möglichſt
gründlichen Verhandlung über die Ereigniſſe des 8. und 9. No=
vember
vorigen Jahres am beſten gedient wäre, wobei noch an
die Tatſache zu erinnern iſt, daß der militäriſche Leiter des
Kampfbundes Oberſtleutnant Griebel, ſich gerade deshalb
freiwillig dem Gericht geſtellt hat, weil er in dem Prozeß die
einzelnen Vorgänge ſelbſt zur Sprache bringen will. In dieſem
Sinne iſt auch auf die Anhänger der unter Anklage ſtehenden
bölkiſchen Führer eingewirkt worden, wobei allerdings abzu=
warten
iſt, ob dieſe Mahnungen Erfolg haben werden.
Ueber den Ort der Verhandlung in München iſt noch keine
endgültige Entſcheidung getroffen. Den urſprünglichen Plan,
den Prozeß im Amtsgericht in der Marienſtraße ſtattfinden zu
laſſen, mußte man aufgeben, weil die dort zur Verfügung ſtehen=
den
Räumlichkeiten bei dem Anſturm der Prozeßbeteiligten
bis jetzt ſind allein 200 Preſſevertreter angemeldet nicht im
entfernteſten ausreichen würde. Der Juſtizpalaſt kommt wegen
feiner ſchlechten Akuſtik nicht in Frage. Neuerdings trägt man
Eich mit dem Gedanken, den Prozeß im großen Landratsſaal des
Regierungsgebäudes ſtattfinden zu laſſen.
Vorboten des Hitler=Prozeſſes.
* München, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Das baheriſche Gene=
ralſtaatskomrmiſſariat
wendet ſich gegen Ausſtreuungen, wonach
der im Hochverratsprozeß Fuchs angeklagte Machhaus als un=
liebſamer
Zeuge gewaltſam beſeitigt worden ſei und wonach man,
im Hitler=Prozeß den Angeklagten Pöhner beſeitigen oder min=
deſtens
vernehmungsunfähig machen wolle. Dieſes ſoll am 27.
Januar ein höherer Beamter in einer privaten Abendunterhal=
tung
geäußert haben. Dieſe Behauptung wurde mit ſchriftlicher
Beſtätigung zweier Zeugen von einem jugendlichen Mitglied des
früheren Bundes Oberland dem General Ludendorff über=
geben
. Der Beamte verſuchte, General Ludendorff zu überzeu=
gen
, daß ſeine Aeußerungen rein privater Natur und nicht ſo
gemeint waren, wie ihr Wortlaut annehmen ließ, und erklärte
ihm, daß eine Verwertung der Aeußerungen in dem bevorſtehen=
den
Prozeß ein untaugliches Mittel wäre. General Ludendorff
wies dieſe Mitteilung des Beamten mit der Bemerkung zurück,
daß er bei der infamen Behandlung, die ihm zuteil werde, jede
Mitteilung benutzen müſſe, die ſich ihm biete. Der Beamte
iſt vorläufig ſeines Dienſtes enthoben worden. Ein Anlaß, die
ungeheuerliche Verdächtigung zu widerlegen, beſteht nach der
Erklärung aus dem Generalſtaatskommiſſariat ſelbſtverſtändlich
nicht.
Die Behandlung der baheriſchen Verfaſſungsdenkſchrift.
Ueber die Behandlung der bayeriſchen Verfaſſungs=
denkſchrift
durch die Reichsregierung wird mitgeteilt, die
Denkſchrift habe bereits einmal dem Reichskabinett vorgelegen,
jedoch ſei es nur zu einer formellen Beſprechung gekommen. Zur=
zeit
nähmen die einzelnen Reſſorts zur Denkſchrift Stellung. Im
Anſchluß daran ſolle im Reichsminiſterium des Innern eine
Den ſchrift über das bayeriſche Do ument ausgearbeitet und dem
Reichskabtnett vorgelegt werden. Auch der Reichstag werde ſich
dann mit der Frage beſchäftigen.

der Maſſen, ſelten ſo wirkſame Einzelbilder aus dumpfen Ver=
brecherkellern
, aus Paläſten und Wohnungen der Welt und Halb=
welt
, ſelten ſo packende Einzelſzenen, die rein innerliches Leben
und Erleben, reine Empfindungen darſtellen, wie hier. (Eine
der beſten die oben erwähnte, in der Erika Gläßners Füße betteln
und ſiegen.) Die Technik der Aufnahmen iſt, wie immer bei
den großen deutſchen Filmen, ganz ausgezeichnet. Man muß
das Abrollen der noch ausſtehenden zwei Teile abwarten, um
ein Endurteil über den ganzen Film fällen zu können. AI. St.

Das Zeitſignal im Rundfunk. Die großen Radio= Statio=
nen
im In= und Auslande haben ſeit langem das ſogenannte
Zeitſignal eingeführt, d. h., es wurde von den einzelnen Sta=
tionen
aus, für die ganze Welt gedacht, ein Zeitſignal durchge=
geben
, das die abſolut richtige Mittagsſtunde, ein Uhr, verkün=
dete
. Da es naturgemäß nicht möglich war, dieſes Signal auf
einfachen Apparaten abzuhören, ſo hat ſich die Radio=Stunde‟
in Berlin jetzt ins Mittel gelegt und gibt ihrerſeits ihren ange=
ſchloſſenen
Teilnehmern dieſes Mittagsſignal. Techniſch verläuft
die Sache etwa ſo, daß das Signal von der Großſtation Nauen
aufgefangen und über die Antenne im Vox=Hauſe an die Zuhörer
weitergeleitet wird. Prof. Leuthäuſer von der Reichs= Telegra=
phen
=Verſuchsanſtalt iſt augenblicklich an der Arbeit, die Verbin=
dung
herzuſtellen, ſodaß in den nächſten Tagen der Dienſt auch
in dieſer Richtung aufgenommen werden kann.
C.K. Der Empfang des neuen Kolonialminiſters. Der neue
engliſche Kolonialminiſter J. H. Thomas erzählte bei einem
Feſt des Auſtraliſchen Frühſtücksklubs, das ihm zu Ehren veran=
ſtaltet
wurde, in launiger Weiſe von dem Empfang, den er beim
erſten Beſuch ſeiner neuen Wirkungsſtätte gehabt hat. Als ich
das Kolonialminiſterium am vergangenen Dienstag zuerſt be=
ſuchte
, ſagte er, da ſtellte ich uich mit all der Beſcheidenheit
und Unauffälligkeit ein, die für meine Partei bezeichnend iſt. Am
Eingang wurde ich von einem Pförtner angehalten und gefragt,
was ich wolle. Ich ſagte, ich möchte gern ins Kolonialminiſterium
gehen. Wen wünſchen Sie dort zu ſehen? fragte er ſtreng.
Ich ſagte: Ich weiß es nicht ganz genau. Ich möchte mir das
Miniſterium überhaupt mal anſehen. Das geht nicht, er=
widerte
er kurz. Wen wollen Sie ſehen? Nun, das Miniſte=
rium
, erwiderte ich, und da ich an ſeiner böſen Miene merkte,
daß es beſſer wväre, nichts zu verheimlichen, ſagte ich freimütig:
Ich bin der neue Kolonialminiſter. Er ſah mich groß an, wen=
dete
ſich dann zu einem anderen Pförtner und ſagte ſo laut, daß
ich es hören konnte: Der ſcheint im Oberſtübchen nicht ganz rich=
tig
zu ſein! Das war für mich gerade nicht ſchmeichelhaft, aber
er ließ mich darauf eintreten.

[ ][  ][ ]

Seite X.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.

Nummer 37.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
* Oberlandesgerichtspräſident
Dr. Georg Beſt.
Deutſche Richter ſprechen . . . Dieſer üble Sommer, ſo
ſchrieb die Dtſch. Juriſtenzeitung in Heſt 21/22 vom 1. November
1923, brachte für Heſſen das dazu paſſende Alterspenſionierungs=
geſetz
der Beamten, dem Reich und anderen Bundesländern ohne
Not vorauseilend und die Staatskaſſe ſchwer belaſtnd. Wie die
einen ſagen, auf Drängen des Beamtenachwuchſes, wie die ande=
ren
glauben, aus anderen Gründen. Wohl ein Dutzend höherer
Juſtizfunktionäre wurde davon betroffen in kaum geminderter
Arbeitskraft . . . In einem kleinen Lande bietet die gleichzeitige
Neubeſetzung wichtiger Spitzenämter naturgemäß beſondere Per=
fonalſchwierigkeiten
, ſo auch hier.
Dieſes Altersgrenzengeſetz hat mit dem 1. Febr. auch der Tätig=
keit
von Dr. Beſt im Staatsdienſte die Grenzen geſetzt. Beſt iſt
in Heſſen und im Reiche kein unbekannter Name. Am 8. Oktober
1855 zu Darmſtadt geboren, wo er das Gymnaſium beſuchte,
hörte er an den Pflanzſtätten der Rechtslehre Leipzig, Heidel=
berg
und Gießen. Nach kurzer anwaltlicher Tätigkeit in Gemein=
ſchaft
mit dem hochangeſehenen, ſcharfſinnigen Juriſten Maſſot
war Beſt in raſcher Folge Staatsanwalt in Mainz und Darm=
ſtadt
, dann Amtsrichter in Hirſchhorn, Kollegialrichter in Gießen
und Darmſtadt. 1896 zur Bearbeitung der Ausführungsbeſtim=
mungen
zum BGB. ins Juſtizminiſterium berufen, wurde er
1900 Miniſterialrat in dieſer Behörde. Seit einer Reihe von
Jahren bekleidet er das hohe Amt eines Präſidenten am höchſten
Gerichtshofe des Landes. Das Schrifttum verzeichnet unter ſei=
nen
Werlen in erſter Linie das heſſiſche Ausführungsgeſetz zum
BGB., deſſen geiſtiger Schöpfer er iſt. Beſts hervorragende Ar=
beit
gerade auf dieſem auch hinſichtlich der Ueberleitung der
altrechtlichen Verhältniſſe auf Neuland ſchwierigem Gebiete
hat im Juriſtenſtande wie bei den Volksgenoſſen ungeteilte Aner=
kennung
gefunden, da der Autor ſeine vielſeitigen theoretiſchen
Kenntniſſe geſchickt mit der in mannigfaltiger Berufstätigkeit er=
worbenen
praktiſchen Erfahrung zu verknüpfen verſtand. So
mit vorzüglichen Geiſtesgaben ausgeſtattet, betrachtete Beſt die
durch den Krieg und ſeine Folgen geſchaffenen, wirtſchaftlich ver=
änderten
Verhaltniſſe, erfaßte er das Problem der Geldentwer=
tung
, das die deutſche Jurisprudenz ſchon ſeit 1920 beſchäftigt.
Das Jahr 1923 brachte die erſten bahnbrechenden Entſcheidun=
gen
auf letzterem Gebiete. Und Aufſehen erregte nicht allein in
der Juriſtenwelt das die Aufwertungsfrage behandelnde Urteil
des von Beſt geleiteten erſten Zivilſenats des Darmſtädter Ober=
landesgerichts
vom 18. Mai 1923, das Profeſſor Dr. Roſenberg=
Gießen in Nr. 1 der Dtſch. Jur.=Ztg. vom 1. November 1923
als eine mutige‟ Tat preiſt. Heute kann Beſt nachdem auch
das Reichsgericht am 28. November 1923 geſprochen mit voller
Befriedigung auf den geführten Kampf denn ein heftiger
Kampf der Meinungen war es zurückblicken, und wir können
es heute als eine Wahrheit ausſprechen: Beſt hat auf der ganzen
Linie geſiegt. Noch iſt aber der Kampf nicht zu Ende, trotz
füngſt erfochtenem Siege, gilt es doch nun, einen Kampf weiter
zu führen gegen die Regierung im Intereſſe eines von den
Verhältniſſen ſchwer betroffenen Mittelſtandes. Auch in dieſem
hoffentlich letzten Kampfe wird Beſt Führer uns ſein
müſſen und uns ſein, in einem Kampfe, in dem der Verlag
bereitwillig den Naum zur Verfechtung einer guten Sache zur
Verfügung geſtellt hat.
Ernannt wurden am 25. Januar 1924: die Notare Geh. Juſtiz=
rat
Otto Hallwachs in Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Heinrich Reh in
Alsfeld und Juſtizrat Dr. Otto Bing in Mainz zu Mitgliedern des
Diſziplinarhofes für Notare; die Notare Juſtizrat Dr. Arthur Oſann
in Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Ernſt Roſenberg in Gießen und Dr.
Franz Kirſtein in Mainz zu ſtellvertretenden Mitgliedern des Diſzi=
plinarhofes
für Notare; die Notare Dr. Siegfried Guggenheim
in Offenbach und Eduard Städel in Darmſtadt zu Mitgliedern der
Diſziplinarkammer für die Notare der Provinz Starkenburg; die
Notaxe Theodor Kleinſchmidt in Darmſtadt und Herm. Scholl=
mayer
in Groß=Gerau zu ſtellvertretenden Mitgliedern der Diſzi=
plinarkammer
für Notare der Provinz Starkenburg; die Notare Juſtiz=
rat
Hermann Katz in Gießen und Theodor Beilſtein in Grünberg
zu Mitgliedern der Diſziplinarkammer für Notare der Provinz Ober=
heſſen
, die Notare Artur Stahl in Bad=Nauheim und Otto Jöckel
in Friedberg zu ſtellvertretenden Mitgliedern der Diſziplinarkammer
für Notare der Provinz Oberheſſen; die Notare Juſtizrat Dr. Johann
Reinhardt in Mainz und Karl Joſt in Alzey zu Mitgliedern der
Diſziplinarkammer für Notare der Provinz Rheinheſſen, und die No=
tare
Juſtizrat Auguſt Scheuermann in Worms und Dr. Karl
Braden in Bingen zu ſtellvertretenden Mitgliedern der Diſziplinar=
kammer
für Notare der Provinz Rheinheſſen alle für die Jahre
1924, 1925 und 1926.
Landestheater. Die B=Mieter werden darauf aufmerkſam ge=
macht
, daß mit der heutigen Wiederholung der Oper Falſtaff der
vierte Mietabſchnitt beginnt und daß die Zahlungen hierfür, ſolveit
dies noch nicht geſchehen iſt, heute vormittag an der Hauptkaſſe und eine
Stunde vor Beginn der Vorſtellung an der Tageskaſſe zu leiſten ſind.
Der Männergeſangverein Harmonie=Mainz=Koſtheim gibt am
Samstag, den 9. Februar, 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters ein Konzert. Die Leitung des Abends hat Chor=
direktor
Berthold Sander=Darmſtadt. Als Soliſten wirken mit:
Frau Klärchen Bamberger=Thaler, Mainz (Sopran) und Herr
Auguſt Stier (Bariton) vom Stadttheater Mainz. Der Vorverkauf
hat bereits begonnen. Aus dem beſetzten Gebiet Ausgewieſene erhalten
gegen Ausweis Karten zu ermäßigten Preiſen.
Darmſtädter Bläſer=Quintett. Der Kammermuſikabend des
Darmſtädter Pläſer=Qumtetts, der am Freitag, den 8. Februar,
(nicht, wie urſprünglich angekündigt, Donnerstag) im Kleinen Haus des
Landestheaters ſtattfindet, verſpricht Stunden ſeltenen Genuſſes zu brin=
gen
. Die Zuſammenſtellung des Programms ſieht ein neues Quintett
des Münchener Komponiſten Max Büttner vor, das bis jetzt in Leixzig,
Dresden und München geſpielt wurde und durch die reizvolle Anmut
ſeines Themas und die intereſſante Bearbeitung von 8 Variationen
mit einer Schlußfuge überall durchſchlagenden Erfolg erlebte; ferner
ein ſelten zu hörendes Trio für Flöte, Klarinette und Fagott von
G. Kummer, eines Zeitgenoſſen Beethovens, der als Komponiſt und
Flötenvirtuoſe Ruf hatte und ein Quintett mit Klavier des ſchweizeri=
ſchen
Tondichters Hans Huber, der durch ſeine Sinfonien und Kammer=
muſikwerke
zu den hervorragendſten Meiſtern ſeines Landes zählt. Die
ſeit Jahrzehnten leider ſtark vernachläſſigte Bläſerkammermuſik ſteht vor
einem neuen Aufſchwung und hat vielen neuzeitlichen Komponiſten
wieder Anreiz gegeben, ſich kompoſitoriſch auf dieſem nicht leichten Ge=
biete
zu betätigen. Die Mitglieder des Darmſtädter Bläſer=Quintetts
ſtellen es ſich zur Aufgabe, ſowohl die wertvollen Werke der alten wie
der neuen Meiſter ſorgfältigſt zu pflegen. Die Wahl der Werke dürfte
beiden Richtungen Rechnung tragen. Sie werden ſämtlich in Darmſtadt
zum erſten Male zu Gehör gebracht.
Von der Poſt. Die durch die Notlage des Reiches notwendig
gewordenen Betriebseinſchränkungen bei der Poſt haben zur Folge, daß
die zur Abſendung der Poſtſendungen erforderlichen Beförderungs=
mittel
und =Gelegenheiten nicht mehr in dem Umfange wie früher zur
Verfügung ſtehen. Dies trifft namentlich auf Paketſendungen
zu. deren WeiterbefErderung von hier am ſelben Tage bei nicht recht=
zeitiger
Auflieferung in Frage geſtellt iſt. Es empfiehlt ſich deshalb
dringend, mit der Auflieferung von Paketen nicht bis zum Nachmittag
zu warten, da ſich erfahrungsgemäß der Paketauflieferungsverkehr um
dieſe Zeit ſtaut. Die vorhandenen Beförderungsmittel reichen infolge=
deſſen
zum Abrollen der Sendungen nicht aus, ſo daß ein Teil hier
zurückgelaſſen werden muß. Bei der meiſt ſchwachen Auflieferung am
Vormittag dagegen werden die Beförderungsgelegenheiten nicht voll
ausgenutzt. Wem deshalb an einer möglichſt raſchen Beförderung ſei=
ner
Pakete und außerdem an einer ſchnelleren Abfertigung am
Paketſchalter gelegen iſt, der warte mit der Auflieferung dieſer Sen=
dungen
nicht bis zum Nachmittag ſondern benütze dazu die Vor=
mittagsſchalterſtunden
von 9 bis 12 Uhr.
Verfahren in Forſt= und Feldrügeſachen. Eine auf Grund des
Artikels 9 der Verfaſſung erlaſſene Verordnung beſtimmt: In Forſt=
und Feldrügeſachen, die durch die Schöffengerichte abzuurteilen ſind,
verhandelt und entſcheidet vom 5. Februar bis 31. März 1924 der Amts=
richter
allein ohne Zuziehung von Schöffen; dies gilt auch für bereits
gerichtlich anhängige Strafſachen, jedoch iſt eine begonnene Haupt=
verhandlung
nach den bisherigen Vorſchriften zu Ende zu führen. Auf
Jugendgerichte, für die beſondere Jugendſchöffen beſtimmt worden
ſind, findet die dorgenannte Beſtimmung keine Anwendung.

Gewerbemuſeum. Die Uebungen und der Vortrag von
Herrn Profeſſor Dr. Haupt fallen auch in dieſer Woche aus.
Städt. Akademie für Tonkunſt. Dr. Wolf wird am heutigen
Mittwoch, den 6. d. M., abends 347 Uhr, in das Requiem von Sgam=
batti
einführen. Das Werk erlebt bekanntlich Montag, den 18. d. M.,
ſeine hieſige Erſtaufführung durch den Muſikverein.
* Der große Auswandererfilm. Die Nautiſche Rundſchau in Ham=
burg
ſchreibt über den neueſten Hamburg=Süd=Film Mit dem Aus=
wandererſchiff
nach Südamerika: Das war ein aufmerkſames und
dankbares Neiſepublikum, das ſich am Samstag, den 22. Dezember, im
Hörſaal A der Hamburgiſchen Univerſität auf Einladung der Hamburg=
Süd verſammelt hatte, um eine Filmfahrt auf dem neuen Poſtdampfer
Eſpana nach Südamerika zu machen. Wieder war es der bekannte
Kapitän Herbert von der Hamburg=Süd, der die Führung bei dieſer
Iluſionsſeereiſe im Film übernommen hatte und durch ſeine trefflichen
eingehenden Erklärungen, nicht ſelten recht humoriſtiſcher Art dieſe
zweiſtündige Filmreiſe zu einem wahrhaften Genuß machte. Das iſt
nun bereits der dritte Film den die Hamburg=Süd in Jahresfriſt her=
ausgebracht
hat, und ihr Redner Kapitän Herbert hat, wie er aus=
führte
, in dieſer Zeit nicht weniger als 369 Filmvorträge in allen Tei=
len
Deutſchlands gehalten, darunter allein ſieben an einem Tage in
Fulda. Der neugezeigte vieraktige Film ſcheint uns der beſte von allen
zu ſein, und er dürfte zweifellos ſeinen Weg machen. Was uns an ihm
beſonders wertvol erſcheint, iſt die Fülle von packenden Meeraufnah=
men
, die in bisher ſelten geſehener Art wirkungsvolle Stimmungs=
bilder
von der Schönheit der See vermittelte, wie zum Beiſpiel Sonnen=
untergänge
und Mondſcheinnächte. Daneben bekommt man lehrreiche
Aufſchlüſſe über die Navigation und die Hilfsmittel der Schiffsleitung
zur Ortsbeſtimmung auf hoher See. Lebenswahre Bilder zeigten uns
das Auswanderervölkchen an Bord bei Spiel und Tanz, die Großen
und Kleinen, die jungen und alten Paſſagiere. Feueralarm= und
Bootsmanöver demonſtrieren die gute Diſziplin der Mannſchaft, Auf=
nahmen
der Inneneinrichtungen machen uns bekannt mit den Wohn=
und Geſellſchaftsräumen, die den Reiſenden der 3. Klaſſe zur Ver=
fügung
ſtehen. Ferner erſcheinen allerlei Tiere, Papageien, Löwen,
große und kleine Katzen Teckels, ſüdamerikaniſche Sumpfbiber, und es
wurde ſogar eine Hochſee=Zirkusvorſtellung auf der flimmernden Lein=
wand
gezeigt Herrliche Aufnahmen der ſpaniſchen und ſüdamerika=
niſchen
Häfen, darunter eine entzückende Aufnahme des Cap Polonio
am Pier und eine nervenprickelnde Schwebebahnfahrt auf den Zuckerhut
in Rio ließen uns ſonnige Schönheit ſchauen. Wertvoll für den zu=
künftigen
Auswanderer dürfte es ſein, daß er durch Anſchauen dieſes
Films ſchon vor dem Betreten des Schiffes in einer glänzenden, er=
ſchöpfenden
Weiſe über ſeine zukünftigen Schritte und nötigen Forma=
litäten
orientiert wird. Man kann die Hamburg=Süd zu dieſem neuen
Film nur beglückrünſchen. Lebhafter, langanhaltender Beifall bezeugte
ihr und dem beliebten Redner, Kapitän Herbert, daß das zahlreiche
Publikum mit Film und Vortrag ſehr zufrieden war. Der Film
läuft am Mittwoch und Donnerstag, den 13. bzw. 14. Februar, im
Kleinen Haus des Landestheaters. Der Vorverkauf findet an der
Tageskaſſe und am Verkehrsbureau von Samstag dieſer Woche ab ſtatt.
Die Mitglieder der Volkshochſchule erhalten Karten zu ermäßigtem
Preiſe auf de: Geſchäftsſtelle. (Siehe Anzeige.)
Notgeld der Deutſchen Reichsbahn. Von dem auf Papiermark
lautenden Notgeld der Deutſchen Reichsbahn ſind Fälſchungen im
Umlauf, die auf ſeegrünem Waſſerzeichenpapier gedruckt ſind und bei
denen der urſprüngliche Betrag von Zwanzig Millione. Mark in
Zwanzig Billionen Mark abgeändert iſt. Di Fälſchu een ſind in
der Durchſicht als ſolche leicht erkennbar. Die Doppellin. e der Buch=
ſtaben
ſind zum Teil verſtärkt, zum Teil gan; mit grüner Farbe aus=
gefüllt
. Vor Annahme der Fälſchungen wird gewarnt mit dem Be=
merken
, daß an echten Zwwanzig Billionen=Scheinen der Dcuiſchen
Reichsbahn nur eine geringe Anzahl im Umlauf iſt, die auf einem
roſa Wertzeichenpapier gedruckt iſt und eine Größe von 7,5X11,5
Zentimeter hat. Ferner wird wiederholt darauf hingewieſen, daß Not=
geldſcheine
der Deutſchen Reichsbahn mit Ueberdruck überhaupt nicht im
Verkehr ſind. Derartige Scheine ſind Fälſchungen. Für die Ermitte=
lung
von Tätern zahlen die Reichsbahndirektionen hohe Belohnungen.
Nachdem in der letzten Zeit auf Papiermark lautendes und wert=
beſtändiges
Notgeld der Länder, Gemeinden uſw. in verſchiedenen Län=
dern
aufgerufen worden iſt, ſind in der Oeffentlichkeit Zweifel aufge=
treten
, ob auch das Eiſenbahnnotgeld jeder Art hiervon betroffen wird.
Demgegenüber wird erneut darauf hingewieſen, daß ſowohl das nicht=
wertbeſtändige
Notgeld der Reichsbahn (einſchließl. der Gutſcheine der
Reichsbahndirektionen) nie auch das wertbeſtändige Eiſenbahnnotgeld bis
auf weiteres nicht aufgerufen werden und daher weiterhin wie geſetz=
liche
Zahlungsmittel in Umlauf bleiben. Die Einlöſung wird ſeinerzeit
rechtzeitig und im weiteſten Umfange durch die Zeitungen bekannt=
gegeben
werden. Das wertbeſtändige Eiſenbahnnotgeld iſt wie wie=
derholt
betont wird ein der Goldanleihe vollſtändig gleichwertiges
Zahlungsmittel, da es im vollen Umſange durch Hinterlegung von
Goldanleihe und Goldſchatzanweiſungen gedeckt iſt. Von der Reichsbank
wird es, wie alles wertbeſtändige Notgeld, nicht als Zahlmittel, ſon=
dern
als Anleihewert betrachtet. Im Geſchäftsverkehr und namentlich
auch im Zahlungsverkehr mit den öffentlichen Kaſſen gilt es als voll=
wertiges
gängiges Zahlungsmittel. Die Mitglieder des Frankfurter
Bankiervereins und die ſonſtigen größeren Banken haben ausdrücklich
erklärt, es in Zahlung zu nehmen.
H.K. Rückerſtattung des Verſteigerungserlöſes unbeſtellbar geblie=
bener
Güter im beſetzten Gebiet. Nach der Verordnung 171 der Rhein=
landkommiſſion
vom 9. Mai 1923 wurden die infolge Stillegung des
Eiſenbahnverkehrs im beſetzten Gebiet unbeſtellbar gebliebenen Güter
verſteigert und der Erlös bei dem Leitenden Ausſchuß für Liquidation
der auf den rheiniſchen Eiſenbahnnetzen liegen gebliebenen Güter, in
Wiesbaden hinterlegt. Gemäß Artikel 5 der Verordnung 171 können
die Eigentümer der verkauften Waren oder die ſonſtigen Berechtigten,
ſofern ſie ihre Anſprüche beweiſen, die Rückerſtattung des Erlöſes inner=
halb
eines Jahres nach der Verſteigerung bei dem Leitenden Liquida=
tionsausſchuß
beantragen. Das gleiche gilt nach Artikel 6 und 7 auch
für Brennſtoffe und ſonſtige Gegenſtände, die die Regie wegen Un=
beſtellbarkeit
ſelbſt verarbeitet hat. Durch die Verordnung des Generals
Degoutte Nr. 45 vom 4. Juni 1923 gelten dieſe Beſtimmungen auch für
das neubeſetzte Gebiet. Nähere Auskunft erteilt die Handelskammer
Darmſtadt.
* Eine Familientragödie. In der Pareusſtraße 2 wurde ein
49jähriger Feilenhauer und ſeine 47jährige Schweſter tot auf=
gefunden
. Zwei Kinder im Alter von 11 und 13 Jahren wur=
den
in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus verbracht und
dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Es liegt Selbſtmord
durch Gasvergiftung vor. Man nimmt an, daß die Geſchwiſter
im gegenſeitigen Einverſtändnis gehandelt haben und die Tat
durch Abſchrauben der Gasleitung verübten.
Selbſtmord beging ein 38jähriger Bankbeamter. Derſelbe
hatte ſich wegen einem Leiden in ſeiner Wohnung in der Moos=
bergſtraße
erhängt.
Erfroren aufgefunden wurde in dem ſogenannten Köpf=
häuschen
auf der Lichtwieſe ein 62jähriger Fuhrmann.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeſgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Die hieſige Ortsgruppe des Deutſchnationa=
len
Handlungsgehilfenverbandes ſchreibt uns: Drei
deutſche Schickſalsfragen ſind es, die der Deutſchnationale Handlungs=
gehilfenverband
vor ſeinen Mitgliedern in mehreren hundert Verſamm=
lungen
im ganzen Reiche behandeln läßt: Nationale Geſinnung, als
Recht und Pflicht eines jeden Volkes; Mitbeſitz der Arbeitnehmerſchaft
an den Sachwerten der Wirtſchaft, als Notwendigkeit, um die Arbeit=
nehmerſchaft
auch mit realer Verantwortung in das Ganze zu binden;
Berufsſtändiger Staatsaufbau, als Weiterentwicklung wahrer Demo=
kratie
, um das Vaterland für jeden Volksgenoſſen auch tatſächlich ver=
teidigungswürdig
zu machen. Ueber dieſe Fragen ſpricht am Freitag
abend 8½ Uhr in Darmſtadt Herr Hermann Miltzow=Hamburg.
Wer als Gaſt teilzunehmen wünſcht an dieſer Verſammlung, wende ſich
an ein ihm bekanntes Mitglied, das ihn gewie einführen wird.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, Politiſcher Frauenabend.
Wir geſtatten uns, nochmals auf den heute, Mittwoch, den 6. Februar,
abends 8 Uhr, bei Sitte ſtattfindenden politiſchen Abend hinzuweiſen,
zu m alle weiblichen Mitglieder der Partei herzlichſt eingeladen ſind.
Herr Generalſekretär Kollbach wird ſeine Darlegungen aus dem Ge
biete der Reichs= und Landespolitik fortſetzen.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Die
regelmäßig am zweiten Samstag im Monat wiederkehrende Zuſammen=
kunft
der Frauen der D.V.P. findet diesmal Samstag, den 9. Februar,
nachmittags 4 Uhr, im Rummelbräu ſtatt. Erzählungen über Selbſt=
erlebtes
mit den Prairiebewohnern bieten intereſſante Unterhaltung.
Möchten unſere Parteifreundinnen, namentlich auch die Ausgewiefenen,
ſich recht zahlreich einfinden. Brot mitbringen!
Deutſche Demokratiſche Jugendgruppe. Heute
Mittwoch, abends 8 Uhr, pünktlich, findet ein Heimabend ſtatt. Um
vollzähliges Erſcheinen wird gebeten, da wichtige Beſprechung vorliegt.

Beamtenabbau.
Die kataſtrophale wirtſchaftliche Lage des deutſchen Volkes zwingt
die Reichsregierung gebieteriſch zum Sparen auf allen Gebieten. Das
iſt unerſchütterlicher Grundſatz, an dem nicht gerüttelt werden kann und
an dem auch kein Einſichtiger rütteln ſollte. Eine dieſer Spar=
maßnahmen
iſt der Abbau dee unerträglich groß gewordenen Beamten=
apparates
in allen Abteilungen der Reichs=, Staats= und Gemeinde=
verwaltungen
. Zum Teil iſt dieſe Abbaunotwendigkeit ja nicht aus=
ſchließlich
Sparmaßnahme, denn die wirtſchaftliche Umſtellung nach
Schaffung der Stabiliſierung unſerer Währung und andere Maßnah=
men
machten ohne weiteres die Verminderung zum mindeſten der mit
unproduktiver Arbeit beſchäftigten Beamten notwendig und möglich.
Das ändert nichts an der Tatſache, daß abgebaut werden muß, und
zwar in nicht unerheblichem Umfange.
An dieſer Tatſache ſelbſt iſt alſo nicht zu rütteln, und ſie wird auch
von niemand, auch von den Beamten ſelbſt nicht beſtritten. Die im
Vordergrund des Intereſſes ſtehende Frage iſt nur, wie abgebaut wer=
den
ſoll. Grundſätzlich muß gefordert werden, daß in keiner Stelle der
weitverzweigten Verwaltungen hier ausſchließlich nach Schema P. vor=
gegangen
wird. Zweamäßigkeitsgründe ſind eingehend zu prüfen, denn
die Verwaltung darf nicht darunter leiden, in keinem Zweige. Es
müſſen aber auch Einzelfälle geprüft werden, um, ſoweit das menſchen=
möglich
iſt, unerträgliche Härten zu vermeiden. Bei alledem aber
wird ſich nicht verhindern laſſen, daß die vom Abbau betroffenen Be=
amten
es ſind ja übrigens nicht nur Beamte, die abgebaut werden
ſich eben beſonders hart betroffen fühlen, und es iſt durchaus menſch=
lich
verſtändlich, das der Einzelne, wie auch ganze Gruppen gegen den
Abbau, ſoweik ſie ihn als ungerecht empfinden, Stellung nehmen. Täg=
lich
erhalten wir Zuſchriften dieſer Art, in denen bittere Klage geführt
wird, aber wenige dieſer Zuſchriften bringen wirklich praktiſche Vor=
ſchläge
, wie vorgegangen werden könnte, ohne das Gefühl der Benach=
teiligung
, des seinlichen Warum gerade ich? aufkommen zu laſſen.
Wir geben heute aus einer Reihe von Zuſchriften einiges wieder,
dem man die Berechtigung ſchwer verſagen kann, ſoweit es Klagen ſind,
und das man den maßgeberden Stellen zur Berückſichtigung empfehlen
darf, ſoweit es ſich um praktiſche Vorſchläge handelt.
Eine Zuſchrift aus Leſerkreiſen ſagt unter anderem:
Es ſoll nicht beſtritten werden, daß der Abbau bis zu einem ge=
wiſſen
Grade berechtigt und von Vorteil ſein kann, vorausgeſetzt, daß
nicht ſinn= und gefühllos, nichl nur mechaniſch und nach dem Buch=
ſtaben
verfahren, daß nicht umgeriſſen, nicht zertrümmert und zerſtört,
ſondern daß mit Einn und menſchlichem Gefühl, mit Verſtändnis und
Geiſt wirklich nur akgebaut, d. h. Ueberflüſſiges, Unnötiges, Luxuriöſs,
Unvernünftiges und Schädliches beſeitigt wird unter Schonung vor
allem der Menſchen, und mit Rückſicht auf die Folgen im Hinblick auf
die inneren, ſeeliſchen Grundlagen der Volksgemeinſchaft und des ſtaat=
lichen
Organismuſſes, ſo daß das ganze Werk als etwas Sinnvolles be=
ſtehen
kann. Wir wollen nur auf Umfang, Art und Methode des Ab=
baus
zu ſprechen kommen. Und da ſei doch vor allem betont, daß man,
wo man ſich geſtern nech nicht genug tun konnte mit der Mahnung und
Forderung zum Auflau, nicht heute unſinnig niederreißen ſollte.
Und unſinnig will es uns ſcheinen, wenn man nicht zuerſt wie be=
reits
erwähut, Ueberflüſſiges, Unnötiges und Unſachliches beſeitigt, und
zwar in bezug auf Aemter, Behörden und Stellen, und hiernach den
Perſonalabbau bemiſt und ſich nicht zum Sklaven einer rein willkür=
lich
gegriffenen Bahl macht. Es gibt Aemter und Stellen in Reich, Län=
dern
und Gemeinben, die ſich nicht nur verdoppelt oder gar verdreifacht,
ſondern rerdutzendfacht haben. Was den Perſonalabbau
im beſonderen aubelangt, ſo ſollte man doch daran denken, ſoweit das
noch möglich und nicht bereits verpaßt iſt, daß man es mit lebenden,
fühlenden und an die Gerechtigkeit glaubenden Menſchen zu tun hat
und nicht mit toten, fühlloſen Sachen, die man kurzerhand beiſeite
ſrellen kann. Erſt baue man untaugliche Beamte ab, dann ſolche, die wirt=
ſchaftlich
auch ohne den vollen Gehalt ſorglos leben können, ferner ſolche
Beamte und Veamtinnen, die unverheiratet oder alleinſtehend und kin=
derlos
ſind, ſowie ſolche, die zu zweien oder gar dreien einen gemein=
ſamen
Haushalt haben (ohne Rückſicht auf das Alter!); die können auch
mit dem Nuhegehalt oder Wartegeld immer noch beſſer leben als ein
Beamter mit Frau und Kindern. Wenn man ſolchermaßen verfährt,
dann bleibt man wenigſtens gerecht, und wenn auch die Maßnahme
für die Betroffenen immer noch hart iſt, ſo wird ſie doch nicht als un=
gerecht
, rückſichtslos und grauſam empfunden.
Ein junger Regierungsbeamter ſchreibt unter anderem:
Die Laſt des Abbaus ſoll ſo hat es allein Anſchein auf die
Schultern der Staatsdicnſtanwärter und der jungen, noch nicht zwei
Jahre angeſtellten Beemten abgewälzt werden, und zwar ohne beſon=
dere
ſoziale Rückiichtnahme im Einzelfall. Ein ſolches Verfahren wäre
in höchſter Weiſe ungerecht. Die davon Betroffenen wären die Leute,
die, einen vom Staate gewieſenen Weg einſchlagend, Zeit, unwieder=
bringliche
und wBichtige Zeit, Geld, viel Geld, oft ein ganzes Ver=
mögen
und bedeutende Nervenkraft dazu verwaudt haben, ſich für eine
Beamtenlaufbahn geeignet zu machen, und denen gegenüber der Staat
nun endlich in das Stedium der Gegenleiſtung getreten iſt. Es wären
zum großen Teil die Häupier und Erhalter der fungen, unter den ſchwie=
rigſten
Verhältniſſen nach dem Krieg gegründeten Familien, durchweg
in vorgerücktem Alter ſtehend. Es wären ſchließlich faſt alle im Be=
amtenkörder
vorhandenen Kriegsteilnehmer, und zwar in der Haupt=
ſache
die Frontkämpfer. Sind das die Leute, die fallen müſſen, zumal
ihnen ein Berufswechſel in den meiſten Fällen unmöglich ſein wird?
Iſt es für den Staat auch klug, ſo von unten her den Boden für
ſeinen Beamtenkörper zu untergraben? Wie denkt man über die Frage
des Nachſvuchſes, die dach auch wieder einmal akut werden wird? Würde
man dann nicht gern nach dem koſtbaren, vorgebildeten Material grei=
Fen? Die Staatsdienſtanwärter und jungen Beamten glauben folgen=
des
verlangen zu kennen: 1. Herabſetzung der Altersgrenze vom 65. auf
das 60. Lebensjahr; 2. Ausſcheidung untüchtiger Beamten vor den An=
wwärtern
; 3. Ausſcheidung ſolcher Beamten, die ſich in günſtiger privater
Vermögenslage beſinden vor den Anwärtern; 3. Ausſcheidung allen
lediglich wegen ihrer Naxteizugehörigkeit angeſtellten Beamten vor den
Anwärtern; 5. ſoweit hiernach noch Anwärter und füngere Beamte ab=
gebaut
werden müſſen, weitgehende ſoziale Rückſichtnahme auf dieſe
wirtſchaftlich am ſchlechteſten Geſtellten.
Eine weitere Zuſchrift beſchäftigt ſich mit einer Entſchließung des
Heſſiſchen Bauernvereins die einen Abbau der Landwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft derlangt, und warnt dringend vor einem Abbau
auf dem Gebiete ſozialer Geſetzgebung, etwa durch geſetzgeberiſche Maß=
nahmen
, den Unternehmer und ſeine Angehörigen in Heſſen von der
Wohltat der ſegensreichen Wirkung der Reichsunfallverſicherung auszu=
ſchließen
, wodurch vor allem die ländliche Bevölkerung betroffen würde.
Alle dieſe Zuſchriften, denen noch viele anzureihen ſind treffen
einen Kern Wahrheit. Wir müſſen zur Einſicht der maßgebenden Stel=
ſen
, zu ihrer Sachkenntnis und zu ihrem beſten Willen ein ſtarkes Ver=
trauen
haben. Unſere Kultur darf nicht leiden unter dem Zwang zum
Sparen, und niemand derf zur Verzweiflung getrieben werden. Wir
müſſen aber auch von den Betroffenen, deren Geſchick ſicher zu beklagen
iſt, verlangen, daß ſie ſich der Einſicht nicht verſchließen: das Vater=
and
iſt in Not. Wienn wir nicht alle Opfer bringen, feder nach
ſeinem Können und Vermögen, treiben wir es dem Abgrund zu, an
dem vorbeizuſteuern endlich nach jahrelangen Mühen gelungen iſt. St.
Parlamentariſches.
* Dem Landtage iſt auf die Anfrage des Abg. Köhler, betreffend
die Annahme und den Umtauſch von Notgeld des be
ſetzten Gebietes im unbeſetzten Gebiet folgende Ne=
gierungsantwort
zugegangen: Wir haben dem Reichsbankdirektoxium
von der mit Ihrem gefälligen Schreiben vom 17. September 1923 über=
mittelten
Anfrage des Herrn Abg. Köhler, die Annahme und den Um=
tauſch
von Notgeld des beſetzten Gebietes im unbeſetzten Gebiet betu.
(J. J. Nr. 1572), Kenntnis gegeben. Das Reichsbaukdirektorium hat
uns daraufhin eine von ihm bereits am 8. Auguſt v. Js. an ſämtliche
Reichsbankanſtalten ergangene Rundverfügung mitgeteilt, die wir nach=
ſtehend
zur gefälligen Kenntnisnahme in Abſchrift folgen laſſen. Wir
ſind mit dem Reichsbankdirektorium der Anſicht, daß durch dieſe An=
ordnung
den berechtigten Wünſchen der Bewohner des beſetzten Gebiets
auf Erleichterung des Zahlungsverkehrs im unbeſetzten Gebiet in wei=
teſtgehendem
Maße entgegengekommen wurde.
Das im beſetzten und im Einbruchsgebiet ausgegebene Notgeld
aller Städte, Kommunen uſw. iſt, ſofern die Genehmigung des Reichs=
firanzminiſters
vorliegt, von ſämtlichen im beſetzten und im Einbruchs=
gebiet
gelegenen Bankanſtalten in Zahlung zu nehmen und außerdem
von den im Randgebiet gelegenen Bankanſtalten folgender Bankbezi=ke:
Münſter, Bielefeld, Lippſtadt, Hamm, Hagen, Barmen, Elberfeld,
Siegen, Gießen, Kaſſel, Frankfurt a. M., Darmſtadt, Mannheim,
Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg. Wir haben uns hierzu trotz der
für unſere Kaſſen hierdurch entſtehenden außerordentlichen Schwierig=
keiten
auf beſonderen Wunſch der Reichsregierung im Intereſſe der Er=
leichterung
des Zahlungsverkehrs in den beſetzten Gebieten entſchly ſen.
Außer der Annahme an Zahlungsſtatt kann das Norgeld in Ausnahme=
fällen
auch eingelöſt werden, und zwar bei Ausreiſe des Inhabers cus
dem beſetzten Gebiet oder, wenn dringende wirtſchaftliche Gründe
glaubhaft nachgewieſen werden können.

[ ][  ][ ]

Nummer 37.

Aus Heſſen.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.

Seite 5.

St. Nieder=Rcmſtadt, 5. Febr. Verfloſſenen Samstag Abend fand
im Schulhaus dahier die Generalverſammlung des hieſigen Spar= und
Darlehnskaſſenvereins ſtatt. Noch nie war eine derart ge
Generalverſammlung ſo ſtark beſucht als dieſe, man jah, daß das Inter=
eſſe
an der wohl gegenwärtig wichtigſten Frage, der Geldaufwertung, ein
überaus großes war. Die Verwaltung hatte zur Aufklarung und Be=
lehrung
der Mitglieder in dieſer Frage einen Rteferenten in der Perſon
des Herrn Oberreviſors Knörzer vom Raiffeiſenveuband gewonnen, der
es verſtand, in klarer, verſtändlicher Weiſe den Zuhörern die ſo durch=
aus
notwendig geweſene Aufklärung zu geben. Seine Ausführungen en=
deten
in dem Mahnruf, keine allzu großen Hoffnungen auf eine Aufwer=
tung
der Spareinlagen zu ſetzen, ſich vielmehr mit dem Gedanken ver=
traut
zu machen, daß dieſe ſo ziemlich verloren ſeien, eine Tatſache, die
leider nicht allein bei der hieſigen Kaſſe, ſondern faſt überall zu ver=
zeichnen
ſei. Die äußerſt lebhafte Diskuſſion bewies, daß es dringend
notwendig geweſen iſt, in dieſem Punkt eine Ausſprache herbei zu füh=
ven
, damit die Spareinleger vor Enttäuſchungen bewahrt bleiben. An=
dererſeits
dürfen aber auch die Mitglieder und Sparer feſt davon übers Vertreter eines Berlimer Automobihauſes unſchädlich gemacht worden.
zeugt ſein, daß Vorſtand und Aufſichtsrat alles daran ſttzen werden um
den beſchloſſenen, ſogenannten Aufwertungsfond ſo zu ſtärken, daß mit
der Reihe der Jahre vielleicht doch noch eine gewiſſe Aufwertungsmög=
lichkeit
beſteht. Die Pflicht des Tages iſt jetzt, wieder von vorne anzu= und Mitglied der Interallierten Militärkontrollkommiſſion in Ham=
Raiffeiſenorganiſation erneut aufleben zu laſſen. Die übrige Tagesord= nicht zuſtunde, weil man vorſichtig war und der Käufer gleich zahlen
ſchließt mit einem kleinen Reingewinn ab, der mit Rückſicht auf die in=
zwiſchen
eingetretene vollſtändige Entwertung dem Reſervefonds zuge=
mark
erfordert auch bei der hieſigen Kaſſe eine Neufeſtſetzung der Ge=
ſchäftsanteille
. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dieſe auf 5 Goldmark feſt= weil der Berliner Vertreter ihm ſchon mitgeteilt hatte, daß aus dem
zuſetzen, einzahlbar in 2 Naten bis ſpät ſtens 1. März und 1. Juli l. Js.
Anſtelle einiger, infolge Alters oder aus Geſundheitsrückſichten zurückge=
tretener
Aufſichtsratsmitglieder wurden neu bezw. wiedergewählt: 1.
Wendel Gg., 2. Caſtritius Wilhelm, 3. Weber Frd., 4. Wittersheim J.
H. Ober=Ramſtadt, 5. Febr. Eine rohe Tat, bei der es ſich
zweifellos um einen Nacheakt handelt, wurde auf einem Grundſtück des
Beigeordneten Karl Hofmann hier verübt, indem 21 erſt vor 5 Jahren
angepflanzte und jetzt bald tragfähige Obſtbäumchen nahe über der
Erde regelrecht mit der Säge bis etwa zur Mitte des Stämmchens an=
geſchnitten
und eins davon ganz durchgeſchnitten wurde, ſo daß ſämt=
liche
wohl zugrunde gehen werden. Sämtliche Bäume waren in dem
beſten Wachstum. Bei einer hier vor einigen Tagen abgehaltenen
Brennholzverſteigerung, zu der nur Ober=Ramſtädter Ein=
wohner
zugelaſſen waren, wurden gute Preiſe erzielt, ſo gingen bei=
ſpielsweiſe
Buchen=Stöcke zu durchſchnittlich 15 Mk pro Rm. ab.
Aus dem Odenwald, 4. Febr. Die geheimnisvolle
Mordtat am Baggerſee hat jetzt endlich volle Aufklärung gefunden.
Wie der 94jährige Landwirt Georg Keck aus Weinheim jetzt vor dem
Unterſuchungsrichter in Mannheim eingeſtanden hat, hatte er in der
Nacht vom 14. Dezember v. Js. ſeine Geliebte, das mit ihm gleich=
alterige
Dienſtmädchen Eliſabeth Kadel aus Vöckelsbach i. Sdw.,
das von ihm ſchwanger war, an den Baggerſee unter der Vorgabe, mit
ihr gemeinſam aus dem Leben gehen zu wollen, gelockt. Er würgte
ſie dann am Halſe, bis ſie beſinnungslos, und ſtürzte ſie ſchließlich in
das Waſſer, bis ſie ertränkt war. Keck wird vor ſeiner Aburteilung
zunächſt der Univerſitätsklinik in Heidelberg behufs Beobachtung ſeines
Geiſteszuſtandes zugeführt werden.
* Egelsbach, 4. Febr. Verfloſſenen Sonntag fand die gutbeſuchte
Generalverſammlung des vor einem Jahre gegründeten Schafzucht=
vereins
ſtatt. Erfreulich war die Tatſache, daß ſich trotz mancherlei
Widerſachern die Zahl der Mitglieder auf über 60, die der Tiere auf
bald 200 gehoben hat. Das Erträgnis an verwendungsfähiger Wolle
wird auf mindeſtens drei Zentner geſchätzt ein befriedigender Bei=
trag
zur Hebung unſerer heimiſchen Volkswohlfahrt. Der Kaſſen=
abſchluß
zeitigte einen kleinen Ueberſchuß. Die ausſcheidenden Vor=
ſtandsmitglieder
wurden einſtimmig wiedergewählt. Hier hat ſich ein
Verein ſelbſtändiger Handwerker gegründet, über deſſen
Zwecke wenig bekannt iſt. Sonderbarerweiſe verſendet derſelbe an völ=
lig
Unbeteiligte eine Benachrichtigung, wonach die Mitgliedſchaft des
Empfängers erloſchen ſei. Im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten
Deutſchland iſt ein ſolcher Gimbelfang wohl möglich.
8 Groß=Gerau, 4 Febr. Belohnung. Der Staatsanwalt hat Marienberg (Weſterwald). Mit Genehmigung der Regierung
zur Ermittelung des Täters, der kürzlich im Kreisamtsgebäude Brand=
ſtiftung
verübte, eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Bei dem Brande
ſind damals wertvolle Akten vernichtet worden.
+ Oſſenbach, 5. Febr. Milch iſt gegenwärtig hier zwar genug
vorhanden, ſie koſtet aber im Liter immer noch 35 Pfg. Was an Milch
hereinkommt. muß nämlich durch die Milchgenoſſenſchaft laufen, von
der die Stadt 40 b. H. des Geſchäftsanteils beſitzt. Bezeichnend iſt, daß
ſelbſt ein hieſiger Polizeirat öffentlich ausſprach, ohne Milchgenoſſen=
ſchaft
könne man die Milch wohl zu 32 Pfg. haben. Es bleivt alfo
durch den Weg über die Genoſſenſchaft ziemlich viek an den Hecken
hängen. Wie man ſagt, würden Dietzenbacher Bauern, die im Frieden
hier die Milch von Haus zu Haus ausmaßen, das Liter gerne zu 30 Pfg.
hierher und ins Haus liefern. Die Milchgenoſſenſchaft verhindert das,
Warum ſchafft man ſie da nicht wieder abl. Sie verteuerte im Frieden
auch nicht, weil ſie nicht da war, und es iſt ohne ſie damals recht gut
gegangen. Im Dezember bekam man hier in manchen Geſchäften
das Haar für 35 Goldpfg. geſchnitten. Im Jauuar ließ ſich
der Friſeur 50 Goldpfg. geben, obwohl der Dollar inzwiſchen nicht
geſtiegen war. Was war geſchehen?. Es iſt eine Zwangsinnung der
Friſeure geſchaffen worden, und ſie ſchreibt natürlich allgemein ver=
bindliche
Preiſe vor. Dafür erhebt ſie monatlich auch 2,50 Mark Bei=
trag
. Warum hat man die Einführung der Zwangsinnung nicht unter=
laſſen
, wenn ſie die Preiſe verteuert, und es ſoll doch abgebaut werden,
abgebaut auf der ganzen Linie.
* Offenhach, 4. Fehr. Die Städtiſche Preisprüfungs=
ſtelle
hat beſchloſſen, in Zukunft von einer amtlichen Preisfeſtſetzung
gerichts ſteht bevor.
die den Mittelſtand und den kleinen Mann, der nach dem Reichs= beantwortete dieſer mit dem bekannten Ausſpruch des Götz von Ber=
gerichtsurteil
vom 28. November 1923 wieder etwas Hoffnung geſchöpft
leihen vorerſt unaufgewertet laſſen. Nach den Worten des Reichsjuſtiz= bührlichen Benehmens drei Tage in Haft genommen.
miniſters ſollen Reich, Staat und Gemeinden vorläufig zahlungsunfähig
ſein. Von manchen dieſer Anleiheſchuldner muß aber die Zahlungs=
unfähigkeit
doch entſchieden bezweifelt werden. Der Palmengarten in
Frankfurt a. M. will Vorkriegsanleihen in Papiermark zum Nennwert
zurückzahlen. Jedermann kann ſich aber überzeugen, daß ſein Grund
und Boden, ſeine Gewächs= und Geſellſchaftshäuſer noch tadellos in
Ordnung ſind. Warum ſellen ſeine Gläubiger enteignet werden?. Die Cs handelt ſich vermutlich um einen Ueberfall, der planmäßig vorbereitet
Städte kündigten faſt ausnahmslos auch zum Nennwert in Paviermark, war. Ermittelungen nach den Tätern ſind eingeleitet. Der Gefangene,
Beſitz geblieben, und werden durch die Rückzahlung ſogar ganz ſchul= kommen.
denfrei. Heſſen kaufte 1896 die Ludwigsbahn und nahm dazu eine An=
leihe
auf. Der verpfändete Wert, die heutige Reichsbahn, iſt nicht ver=
ſchwunden
. Das Reich hat mit den Preußiſch=Heſſiſchen Eiſenbahnen
auch die Eiſenbahnſchulden übernommen. Für die ehemals heſſiſchen
Schulden haftet nun die Reichsbahn. Warum ſollen die Geſellſchaften, gen Gewerkſchaften beſchloſſen, heute vormittag 8 Uhr die Glaswerke 3
Städte, Staaten und Reich nicht zahlen können und nicht zahlen müſ=
ſen
? Wie Herr Oberlandgerichtspräſident Dr. Beſt in Nr. 30 des
Darmſtädter Tagblatts mitteilt, tritt der ſozialdemokratiſche Landtags=
abgeordnete
Widmann ebenfalls für die Aufvertung ein. An dem ſieben Mitgliedern, von denen fünf der alten und zwei der unabhängigen
Tage (15. Jan.), an dem Widmanns Artikel im Volksfreund erſchien,
brachte aber das Offenbacher Abendblatt einen Aufſatz über Die Gold= durchführen. Sämtliche Arbeiter und Angeſtellte, die ſich an dem Unter=
urſache
, die Entwickelung zu bedauern und ſich zur Beſchützerin
des Kleinkapitals aufzuwerfen. Abg. Widmann wohnt, wenn wie gewöhnlich auf dem Poſten zu erſcheinen. Sabotageakte ſollen nicht
wir recht unterrichtet ſind, in Offenbach, und dürfte auch das Abend=
blatt
leſen, wenn er als Parteiſekretär vielleicht auch keinen beſtimmen= der ſolche Alte uuterſuchen und beſtrafen ſoll.
den Einfluß auf ſein Parteiblatt hat.
Mainz, 5. Febr. Aus der Mainzer Stadtverordneten= beſchäftigt die Autoritäten und viele angeſehene Bürger von South=
verſammlung
berichten dortige Blätter: Eine Anfrage des Herrn
gehen, fand die Zuſtimmung des Herrn Schell, ſeine Fraktion habe den= ken Eichenſchrank, der ſich ſeit einigen Tagen im Beſit eines engliſchen
mit 1. Februar eine bedeutende Ermäßigung beim Gas= und Strom=
preis
eintreten zu laſſen. Bisher hätten die freien Werle nur Ver= hat ſie ebenfalls gehört und ſeiner Verwunderung darüber in hunde=
getreien
.
der Univerſitäts=Frauenklinik iſt ſeiner Beſtimmung übergeben wor= h
den. Für alle Unterabteilungen ſind jetzt beſondere Stationen ein=
gerichtet
. Der große Hörſaal iſt ganz modern ausgeſtaltet. Die Lan=
deguniverſität
wird im gegenwärtigen Winterſemeſter 1933/94 8
den beträgt 1783, gebürtige Heſſen ſind es 866.
geſchloſſen. Desgleichen die Firma Reger. Die Zahl der Arbeitsloſen redet, kann der vielleicht einſtweillen den Geiſtern zur Beruhigung mit=
beträgt
zirka 504

Gartgrlatdert
Meiſter-Higgrene
WDeinbremerei Stharlachberg A-6. Bingen a. Ah.
Vertreter: Aures & Co., Darmſtadt, Rundeturmſtraße 12.

Reich und Ausſand.
Ein Hochſiaplergenie.
Einer der größten Hochſtapler iſt durch die Aufmerkſamkeit der
Bei der Niederlage der Brennaborwerke am Kurfürſtendamm führte
ſich ein Kunde als Herzog von Tervüren, belgiſcher Staatsbürger
fangen, den Sparſinn wieder anzuregen und das alte Vertrauen zur burg, ein, um ein koſtbares Auto zu kaufen. Das Geſchäft kam aber
ſollte. Zufällig war gerade der Deſſauer Vertreter des Hauſes in Ber=
nung
wickelte ſich raſcher ab. Die Bilanz des Geſchäftsjahres 1942 in und wurde ſo auch mit dem Herzog von Vervüren bekannt. Vald
darauf erſchien dieſer bei ihm in Deſſau und klagte ihm ſein Leid, daß
ſchrieben werden ſoll. Die Umſtellung des geſamten Verkehrs auf Gold= er mit dem von ihm in Berlin gekauften Wagen auf der Fahrt über
Deſſau hinaus verunglückt ſei. Der Vertreter traute dem nicht recht,
Handel nichts geworden wäre, brachte aber den verunglückten Herzog
einſtweilen in einem Deſſauer Hotel unter. Man verſtändigte die hieſige
Kriminalpolizei und ſtellte bald feſt, daß man es mit einem Meiſter=
ſchwindler
zu tun hatte, und veranlaßte ſeine Feſtnahme. Der angeb=
liche
Herzog iſt ein 24 Jahre alter aus Lüttich gebürtiger berufsloſer
Stephan Otto, der ſchon in verſchiedenen Hochſtaplerrollen geglänzt hat.
In Berlin ſpielte er noch den einfachen deutſchen Kriegsgefangenen,
dem es gelungen ſei, nach dem Waffenſtillſtand aus dem Lager von
Avours zu entweichen. Als Deutſcher wollte er aus Malmedy ſtammen.
Im Rheinland trat er als belgiſcher Hofmarſchall auf. beſtellte bei dem
photographiſchen Atelier der Armee 250 Bilder des Königs Albert und
bekam ſie auch nach Koblenz geliefert. Als belgiſcher Major Otto Benny
überreichte er dem Oberkommandierenden der amerikaniſchen Beſat=
zungstruppen
General Allen die belgiſche Miltärmedaille. Dann
borgte er andere Amerikaner um beträchtliche Summen an und fuhr
damit nach Konſtantinopel, wo ihm am Hofe ein prächtiger Empfang
bereitet wurde. Im engliſchen Hauptquartier aber wurde er feſtge=
nommen
; jedoch nur für einen Augenblick. Von zwei engliſchen Sol=
daten
dem Oberkommando vorgeführt, beſchwerte er ſich mit dem Er=
folg
, daß man ihn ſofort wieder frei ließ=und die Beſtrafung der beiden
Soldaten ihm zuſicherte. In London erſchien der Kochſtapler als Ver=
wandter
des belgiſchen Königs, in deſſen Auſtrage er bei der Nhein=
armee
lebe, und bekam eine Wohnung im Buckinghampalaſt angewieſen
Freundliche Aufnahme fand er als Offizier der belgiſchen Fliegertruppe
im Lager der engliſchen Flieger, die ihm zu Ehren ein großes Früh=
ſtück
gaben; von hier aus richtete er gech ein Telegramm an den Kom=
mandanten
der belgiſchen Luftflotte im Hauptquartier zu Brüſſel, dem
er die gute Aufnahme mitteilte. Als Graf von Rotenburg ſpielte der
Gauner im Jahre 1921 in Berlin den Kurier der interallierten Mili=
Sriommiſſion und wies ſich mit einem gefälſchten Diplomatenpaß aus.
Ein Faß voll Aſche.
Köln. In einer hieſigen Wirtſchaft am Rhein hatte ein Metzger=
meiſter
aus Eſſen ein Fäßchen Schmalz gekauft, und zwar von einem
Unbekannten, den die Wirtin ihm empfohlen hatte. Als er mit dem
Fäßchen am Bahnhof von der Straßenbahn abſteigen wollte, hörte er
in dem Faß ein verdächtiges Rappeln, und er mußte feſtſtellen, daß
das Schmalz aus Aſche beſtand, die unter einer dünnen Fettſchicht lag.
Die Wirtin wurde jetzt von der Strafkammer zu 2 Jahren Gefängnis
verurteilt. Der Unbekannte konnte leider nicht gefaßt werden.
Techniſche Nothilfe.
in Frankfurt a. M. wurde die Techniſche Nothilfe am 1. Februar mit
35 Mann auf Grube Alexandria bei Höhn=Weſterwald eingeſetzt, da in=
folge
der Ausſperrung der Belegſchaft die Kohlenzufuhr des Kraftwerks
Weſterwald=Höhn, das u. a. das geſamte Siegerland mit Strom ver=
ſorgt
, gefährdet iſt. Die Techniſche Nothilfe übernimmt bis jetzt das
Entladen der für das Kraſtwerk beſtimmten Kohlenwaggons, ſowie den
Transport der Kohlen nach dem Kraftwerk vermittels Seilbahnbetrieb.
Ob die Verrichtung weiterer Notſtandsarbeiten erforderlich iſt, hängt
von der vorläufig noch arbeitenden Belegſchaft des Kraſtwerkes ab.
Mitteldeutſche Rundfunk A.=G.
Die Mitteldeutſche Rundfunk A.=G. iſt in Leipzig unter Beteiligung
des Meßamtes gegründet worden zu dem Zweck, daß in Leipzig dem=
nächſt
ein Rundfunkſender aufgeſtellt wird. Es iſt mit Beſtimmtheit zu
erwarten, daß dies noch vor der kommenden Frühjahlsmeſſe möglich
ſein wird. Die Meßbeſucher werden alſo Gelegenheit haben, von dieſer
modernen Einrichtung Gebrauch zu machen.
Ein gefährlicher Revolverheld.
Saarbrücken. Das Schwurgericht verurteilte am Donnerstag
den Arbeiter Karl Fries, der im Juni b. J3. erſt den Bergmann
Jungblut erſchoß und dann einem Polizeiwachtmeiſter einen Schuß in
den Bauch beibrachte, zu einer Geſamtſtrafe von ſieben Jahren Zucht=
haus
. Bei der Strafzumeſſung wurde in Betracht gezogen, daß es ſich
aber nicht vergeſſen, daß der Angeklagte eine Frau mit ſechs unmündi=
im
Kohlenhandel abzuſehen. Die Einrichtung eines ſtädtiſchen Markt= gen Kindern ins Unglück geſtürzt und ſie ihres Ernährers beraubt hat.
Das Gericht hielt deshalb eine Geſamtzuchthausſtrafe für angemeſſen,
+ Aus Starkenburg, 5. Febr. Die dritte Steuernotverordnung, Die Frage des Vorſitzenden, ob der Angeklagte das Urteil annehme,
lichingen. Seine im Zuhörerraum ſitzende Schweſter, eine Frau Klein,
hatte, nun doch faſt ganz enteignen will, will die öffentlichen An= ſchrie darauf: So iſt es recht, Karll‟. Sie wurde wegen dieſes unge=
Ein Ueberfall.
Saarbrücken. Ein Ueberfall wurde auf einen Polizeiwacht=
meiſter
verübt, der einen Gefangenentransport auszuführen hatte. Er
wurde tätlich angegriffen und ſchwer am Kopf verletzt. Die Sanitäts=
wache
brachte den Beamten raſch nach dem Neppersberg=Krankenhaus.
Ihre Wälder, Höfe, Grundſtücke und Gebäude ſind natürlich ſtädtiſcher der zu transportieren war, iſt bei dem entſtandenen Handgemenge eut=
Sozialifierung der Glaswerke von Albf.
Paris. Wie der Matin aus Albi meldet, haben die an der
C.G.T. angeſclloſſenen Gewerkſchaften der Glasarbeiter und gleich=
geſtellten
Gruppen in Albi geſtern im Einvernehmen mit den unabhängi=
von
Albi, die ſeit langem durch eine Sonderſtellung ihrer Arbeiter 8 108 Abſ.1 Reichsabgabenordnung, Stundung bzw. Erlaß nachzu=
gegenüber
der Werksleitung ſich vor allen anderen franzöſiſchen Betrieben
auszeichneten, völlig in Beſitz zu nehmen. Ein Direktionsausſchuß aus
Gewerkſchaft entnommen ſind, ſollen den Betrieb nach allen Richtungen
bilanzen, der mit dem Satze ſchloß: Die Sozialdemakratie hat keine nehmen beteiligen wollen, ſollen an dieſen Direktionsausſchuß verwieſen
werden. Das geſamte Perſonal iſt angewieſen worden, heute vormittag
geduldet werden und es wurde ein beſonderer Kontrollausſchuß gebildet,
Eine merkwürdige Geiſtergeſchichte
Eiſenhauer, doch baldigſt mit dem Abbau des Gaspreiſes vorzu= ampton. Bei dieſer Geſchichte handelt es ſich um einen ſchweren anti=
ſelben
Antrag eingebracht. Auch die Herabſetzung der Straßen= Rechtsanwalts befindet. Die früheren Beſitzer erklären übereinſtimmend
den unheilvollen Einfluß dieſes Möbels, und ſie meinen, daß ſie froh
bahnfahrbreiſe müſſe eintreten. Beig. Dr. Müller erwiderte, wären, es nun los zu ſein. Die Haushälterin des Nechtsanwalts hat
daß ſchon vor 14 Tagen in den Deputationen beſchloſſen worden ſei, in der Nacht ſeltſame Geräuſche aus dem Schrank gehört; der Hund Nutz= uud Brennholz=Verſteigerung nachm. 2 Uhr im
luſte gebracht, und erſt in letzter Zeit ſeien kleine Ueberſchiſſe ein= mäſiger Art Ausdruck gegeben. Aber man hat trotzdem nicht die Geiſter
in flagranti ertappen können. Man ließ ſich erſt einen Spiritiſten und
dann einen Hellſeher kommen. Und während ſich der Spiritiſt mit der
Gießen, 4. Febr. Frauenklinik. Der Erweiterungsbau Konſtatierung begnügte, daß es im Schrank ſpuke, legte der gewiſſeu=
haftere
Hellſeher eine Hand vor die Augen und die andere an den
Schrank. Ein Hellſeher ſieht bekanntlich ehne Augen weit beſſer. Er
iſt dann auch dahinter gekommen, daß ein früherer Eigentümer dieſes

Rechtsanwalt. Er wird ſchon wiſſen, wuie er die Kriminalpolizei für
8 Lich, 4. Febr. Die Tonwerke Lich haben ihren Betrieb dieſen Foll zu intereſſieren hat, und wenn er dem Hellſeher gut zu=
teilen
, daß nun etwas geſchehen wird, den Mörder aufzufinden.

Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Hafſia=DieburgEintracht‟=Darmſtadt.
Man ſchreibt uns: Die unliebſamen Vorkommniſſe bei dem Ver=
bandsſpiel
am 2. Januar I. J3. ſind wiederholt in der Preſſe erörtert
worden, nicht zuletzt zum Schaden des Sports ſelbſt. Es ſei mir als
Nichtintereſſent geſtattet, einiges erläuternd bzw. berichtigend zu be=
merken
:
Vorweg unangenehm berührte mich ſchon der Vorbericht an dieſer
Stelle am Tage vor dem Treffen. Als ob überhaupt ein anderes Er=
gebnis
nicht in Frage käme, wurde da behauptet. Eintracht werde den
Sieg davontragen, und höchſtens ungünſtige Platzverhältuiſſe könnten
eine Ueberraſchung zeitigen. Im bürgerlichen Leben würde man dieſe
Vorausſage mit Aufſchneiderei bezeichnen, zumal, wenn bekannt iſt,
daß das Vorſpiel auf eigenem Platze der Eintracht infolge zweier
Selbſttore der Haſſia mit 1:3 endete.
Die Beſtellung eines Schiedsrichters aus Darmſtadt, wenn auc)
einem anderen Verein angehörend, ſollte bei Spielen der Eintracht
vermieden werden, erzeugt ſie doch ganz ungewollt bei dem Gegner ein
Mißbehagen und Vorurteil. Das Spiel begann friſch und lebhaft,
aber aufregend wirkte die Pfeife des Schiedsrichters. Ein freies, offenes
Spiel konnte ſich nicht entfalten. Wegen Kleinigleiten wurde das Spiel
der erſten Halbzeit vollſtändig verpfiffen. Anordnungen beim Straf=
ſtuß
: der Ball 25 Zentimeter zurück, einen halben Meter ſeitlich u. dgl.,
wirkten beim Zuſchauer lächerlich. Dagegen wäre verſchiedentlich ein
feſtes Zugreifen erwünſcht geweſen. Wurde doch ein Eintracht=
Stürmer viermal verwarnt aber nicht herausgeſtellt. Es mutet da=
her
merkwürdig an, wenn im Eintracht‟=Bericht geſagt wird, der Die=
burger
Rechtsaußen, ein Meiſterſchaftsringer (warum das2), habe den
Schiedsrichter am Kragen gepackt (was übrigens den Tatſachen nicht
entſpricht), weil er das Spiel abgepfiffen habe. Die bei dem Unbeteilig=
ten
Staunen erregenden Entſcheidungen des Schiedsrichters und der
geradezu lächerliche Grund, warum er das Spiel abbrechen wollte, wur=
den
wohlweislich verſchwiegen. Sie erwarben dem Fußballſport auf
hieſigem, ohnedies ſchwierigen Boden keine Freunde Und die Erreg=
ung
des ſportliebenden Publikums war durchaus begründet.
Tatſache iſt, daß Eintracht leicht überlegen ſpielte. Die nicht
wieder zu erkennende Haſſia=Mannſchaft ſpielte aus leicht begreiflichen
Gründen vollſtändig zerfahren. Die Schuld trifft einzig und allein den
unſicheren Schiedsrichter, der auch die Verantwortung für den Zwi=
ſchenfall
trägt. Denn daß das Publikum ſtürmiſch gerechte Entſchei=
dungen
verlangte, durſte ihn als Darmſtädter, der andere Zwiſchenrufe
und Proteſte, die ich dort miterlebte, kennen mußte, nicht außer Faſ=
ſung
bringen.
Im Intereſſe des Sports genug hiervon. Unter tatkräftiger neu=
traler
Leitung müßte meines Erachtens das Spiel wiederholt werden.
Die beteiligten Mannſchaften, die keine Zwietracht, ſondern nur Ein=
tracht
und Sport kennen, müßten eine ſolche Entſcheidung als gerecht
anerkennen.
Fußballverein Germania Eberſtadt.

Nen DSff . D Hiſle her Ein ind it
ventarverwalter Ph. Weitzel, Beiſitzer Adam Dieter Jugend), Ph.
Grünewald (Schiedsrichter), Hch. Hofmann (Platzweſen) Hz. Hch. Roth
(Preſſe), Rebiſoren: K. Eyſenbach und Herm. Zimmermann, Obmann
des Spielausichuſſes: Ludwig Hintermeyer, Obmann des Vergnügungs=
ausſchuſſes
: Wilh. Reibold.
Leichtathletik.
Hefſen, Verein für Leibesübung.
tragen tom Geiſte treuer Kameradſchaft und feſten Zuſammenhaltens,
folgten die Mitglieder mit regem Intereſſe den Verhandlungen. Die
Worte des Verſammlungsleiters, daß im neuen Verein vor allen Diugen
Leibesübung, unter Anſchluß an die betreffenden Fachverbände getrieben,
daneben Kameradſchaft Geſelligkeit und Vaterlandsliebe gepflegt wer=
den
ſolle, unter völliger Gleichberechtigung der einzelnen in den Betrieb
aufgenommenen Uebungsarten, wurden als Leitſatz einſtimmig aner=
kannt
. Freude an Körperkultur und ſchöner Leiſtung, ohne Fanatismus
und Verhimmlung von Führern, ſollen weiter als Grundſatz dienen.
Dementſprechend wurde, unter Ausnutzung der geſammelten Erfahrun=
geu
, die Zuſamuenſetzung der einzelnen Körperſchaften vorgenommen.
Die Geſamtterwvaltung und Vertretung des Vereins nach außen wurde
einem Haupttorſiand, beſtehend aus dem Vorſitzenden R. Graßmann,
dem Schriftführer Hans Schnelle, dem Rechner K. Fiſcher, dem Preſſe=
wart
W. Hanſt, übertragen. Die Erledigung techniſcher Angelegenheiten
ſteht einem Ausſchuß zu, der ſich aus den Leitern der einzelnen Uebungs=
gruppen
(Alteilungen) zuſammenſetzt. Die zurzeit betriebenen Uebungs=
arten
ſind Schwimmeu, Leichtathletik, Turnen und Handballſpiel. Als
Leiter wurden einſtimmig gewählt: Für Schwimmen: K. Klump für
Leichtathletik: Karl Kirchhoff, für Turnen: W. Hanſt, für Handballſpiel:
Peters. Auch für die übrigen Organe der einzelnen Gruppen, wie
Schwimmwarte, Vorſchwimmer, Vorturner und Spielführer, ſtehen ei=
probte
Kräfte zur Verfügung, die von den Gruppen bereits beſtimmt

Am 1. Februar I. Js. fand im Vereinsheim, Saalbauſtr. 67, die
erſte ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung des Vereins ſtatt. Ge=

Eearndis cEke. Or 7ache if Dud eF Seeie
velcher W. Möſer gewählt wurde, ſollen der Jugend zu ihrem Recht
verhelfen. Der Verein kennt nur ausübende und unterſtützende Mitglie=
der
. Nachweisbar ſetzt ſich der Mitgliederbeſtand zurzeit aus über
70 Schwimmſporttreibenden, 50 Leichtathleten mit Handballſpielern und
2 Turnriegen zuſammen. Die Uebungsſtunden weiſen einen recht er=
hier
um einen pſychopathiſchen Menſchen handele; andererſeits wurde freulichen Beſuch auf. In der Verſammlung konnte wieder eine An=
zahl
Eintrittsgeſuche dem Aufnahmeprüfungsausſchuß überwieſen wer=
den
. Zu Schluß der Verſammlung wurde auf die demnächſtige ſportliche
Veranſtaltung, Vereinswettkampf der Schwimmer mit dem Schwimm=
ſportverein
Heſſen=Worms, am 24. Februar 18. Js. im Städt. Hal=
lenſchwimmbad
, dahier, hingewieſen und die Schwimmer ermahnt flei=
ßig
zu üben. Der gewählte Veranſtaltungsausſchuß wird ſeine Fähig=
keiten
in einer an dieſem Tage abends in dem Saale der Vereinigten
Geſellſchaſt, Neckarſtraße, abzuhaltenden Gründungsfeier, nachweiſen
müſſen. Es wurde angedeutet, daß für dieſen Abend beſondere Kunſt=
kräfte
geronnen ſind, und auch in ſportlicher, bzw. turneriſcher Be=
ziehung
Gutes geboten werden ſoll.
Turnen.
Main=Rodgau (S.T.B.)
De= diesjährige Gauturntag des Main=Rodgaues findet am kom=
menden
Sonntag den 10. Februar, in Erzhauſen ſtatt.

Briefkaſien.
O. i. L. Nach dem Gemeindeumlagengeſetz ſind Sie der Stadt
gegenüber für die Grundſteuer als Eigentümer verhaftet und der Stadt
gegenüber zur Leiſtung verpflichtet. Sind Sie nicht iu der Lage, zu
zahlen, ſo haben Sie die Möglichkeit, in analoger Anwendung des
ſuchen. Der Mieter iſt nur verpflichtet, den nach Maßgabe des Miet=
zinſes
auf ihn entfallenden Anteil bei Umlegung der Abgaben auf die
Mieter dem Grundeigentümer zu erſtatten.

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 7. Februar:
Fortdauer des trüben, regneriſchen Wetters.

De eehen
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende gegen 10
Uhr (B 13): Falſtaff. Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Sondermiete 159: Frühlings Erwachen. Orpheum, Anfang
121 Uhr: Madame Pompadour. Union=, Reſidenz=, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender Donnerstag, 7. Februar.
Schulhauſe in der Bornſtraße in Pfungſtadt. Stammholz=
Verſteigerung vorm. 10 Uhr im Eberſtädter Gemeindewald
(Zuſammenkunft auf der Neuen Darmſtädter Straße, an der Schlan=
genſehneiſe
!.

Em
Veranworti.ch ſür Poltik und Mitſchaſt: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuill ton und Heſſiſche Nackr chten: Mar Streeſy
Derautwortiſch ſt Srort: Dr. Eugen Buhlimann.
Nerantwortlich für Scslußd n : Andreas Bauer
Verautw rilich für den Tnſt ratente 1: Willy Kuhle
Luuch und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

OMie Hnn MR

[ ][  ][ ]

Zolſchikanen im Grenzberkehr.
Bei den ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und den
Befatzungsmächten über die Herſtellung eines Modus vivendi in den
beſetzten Gebieten war deutſcherſeits u. a. beantragt worden, daß die
Zollgrenze zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet und die Erheb=
ung
des Zolles in Höhe von 25 Prozent des deutſchen Zolltarifs für die
Güter, die aus dem unbeſetzten ins beſetzte Gebiet kommen, aufgehoben
werden ſoll. Dieſe Zollgrenze war durch Verordnung 183 der interalli=
jerten
Rheinlandkommiſſion in Koblenz vom 12. 6. 1923 als Strafmaß=
nahme
dagegen err chtet worden, daß die deutſche Regierung das von
den Beſatzungsmächten eingerictete beſondere Ein= und Ausfuhrregime
in den beſetzten Gebieten nicht anerkennen wollte und Maßnahmen gegen
die Durchführung dieſes Regimes im unbeſetzten Gebiet erlaſſen hatte.
Durch dieſe Zollgrenze wurde die Wütſchaft des unbeſetzten und des be=
ſetzten
Gebittes aufs Schwerſte geſchädigt. Es iſt ganz klar, wie hem=
mend
auf den Wirtſchaftsverkehr die Errichtung einer Zollgrenze mitten
durch ein Gebiet wirken mußte, deſſen Watſchaft ſich ſeit jeher als eine
Einheit entwickelt hatte und deſſen Wirtſchaftszentren in verkehrstech=
niſcher
und produktionstechniſcher Beziehung aufs Engſte mite nander
verflochten ſind. Schon die mit der Zollbehandlung verbundenen ver=
kehrstechniſchen
Hemmungen und die Zeitverluſte an den Grenzen ſchä=
digten
den Verkehr von Gütern und Perſonen zwiſchen den beiden Ge=
bieten
ſchwer, noch mehr aber beeinträchtigte die Abgabe des Zolles den
Güteraustauſch, auf deſſen ungehemmtes Funktionieren die nunmehr ge=
trennten
zwei Wirtſchaftsgebiete ſeit Jahrhunderten eingeſtellt waren,
Mit dem Aufhören des paſſiven Widerſtandes hätte man erwarten dür=
fen
, daß auch dieſe Maßnahme fallen würde, und die deutſche Regierung
hatte daher die Hoffnung, daß bei den Verhandlungen über den Modus
vivendi ſicher in dieſem Punkte Grleichterungen zu erreichen ſein würden.
Ganz im Gegenteil hat aber die interalliierte Rheinlandkommiſſion
vor kurzem die bisherigen Zollſätze von 25 auf volle 100 Prozent des
deutſchen Zolltarifs erhöht. Es iſt alſo jetzt ein Zuſtand geſchaffen, daß
deutſche Waren im Binnenverkehr vom unbeſetzten nach dem beſetzten
Gebiet genau ſo behandelt werden wir irgend eine Wazeneinfuhr aus
Hölland, Frankreich, oder Belgien. Die wirtſchaftliche Abtrennung des
beſetzten Gebietes wurde aber noch dadurch verſchärft, daß die Beſatz=
ungsbehörden
mit der offenbaren Tendenz, die Waueneinfuhr über
die politiſche Weſtgrenze, alſo von Frankreich und Belgien zu begünſti=
gen
die Einfuhrzölle für gewiſſe Waren (Liköre, Oele, Möbelſtoffe aus
Seide, Tülle, Kleider, Crepe, Flor uſw.) ermäßigte, während diejenigen
für wichtige Rohſtoffe und Halbfabrikate, die für die weiterverarbei=
tende
Induſtrie des beſetzten Gebietes unentbehrlich ſind, erhöht wur=
den
. Dadurch werden einzelne weiterverarbeitende Induſtrien des be=
ſetzten
Gebietes gegenüber der Einfuhr fertiger Waren aus Frankreich
und Belgien konkurrenzunfähig und die Bevolkerung zum Bezuge fran=
züſiſcher
und belgiſcher Waren gezwungen. Ferner wird auch die Zulaſ=
jung
von Automobilen deutſcher oder anderer Heikunft erſchwert, wäh=
rend
Einfuhrbewilligungen für franzöſiſche Automobile leichter und
ſchneller erteilt werden.
Dieſe ganze Handhabung hat weſentlich zum Nachteil der deutſchen
Zolleinnahmen beigetragen. So betrugen die deutſchen Zolleinnahmen im
Dezember nur noch die Hälfte der Zolleinnahmen des November. Die
Schäden für die deutſche Wirtſchaft und die deutſchen Finanzen ſind un=
geheuer
. Die deutſche Regierung hat vor einigen Tagen in einer be=
ſonderen
Note bei der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung gegen
dieſe Maßnahmen, die auch die bisherigen erfolgreichen Verſuche zur
Stabiliſierung der Währung und des Budgets in Frage ſtellen können,
Einſpruch erhoben und ihre alsbaldige Aufhebung beautragt.

ſumme der Gehälter aller Reichsbeautten monatlich 45 Millionen Gold=
mark
ausmachen. Zahlungen in verhältnismäßig ſo bedeutender Höhe
würden ſofort den jetzt erzielten Zuſtand wieder in Frage ſtellen, was
auf jeden Fall vermieden werden muß. Wir haben bereits in London
der engliſchen Regierung eine Aenderung vorgeſchlagen. Dieſe Vor=
ſchläge
haben wir jetzt ergänzt und hoffen, daß es England nunmehr
möglich ſein wird, ſie anzunehmen und damit alle Schwierigkeiten, die
dem Handel entgegenſtehen, zu beſeitigen.
Kleinaktien. Der Hauptausſchuß des Reichsverbandes der
Deutſchen Induſtrie beſchloß bei der Reichsregierung dahin vorſtellig
zu werden, daß in der Goldbilanzverordnung der Mindeſtbetrag
der Aktie auf 20 Mark feſtgeſetzt werde.
* Deutſchlands Außenhandel mit ben Vereinig=
ten
Staaten. Im Monat Dezember wurden aus den Vereinigten
Staaten Waren im Werte von 32 395 000 Dollar nach Deutſchland aus=
geführt
, dagegen aus Deutſchland Waren im Werte von 13 688000 Doll.
Die Ausfuhr hat ſich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres
um 7 652 000 Dollar, die Einfuhr um 2871 000 Dollar vergrößert.

Erwerbsgeſellſchaften.

Handel und Wandel in Heſſen.
Gutſcheine des Kreiſes Groß=Gerau. Die vom
Kreis Groß=Gerau am 14. November 1923 ausgegebenen Gutſcheine
über 1, 2 und 5 Billionen Mark mit dem Aufdruck: Der Kreistag des
Kreiſes Groß=Gerau. Der Vorſitzende: Dr. Wallau, Kreisdirektor
können noch bis 15. Februar 1924 bei der Kreiskaſſe Groß=Gerau ein=
gelöſt
werden. Das von den Separatiſtenführern Schäfgen und Schnei=
der
Anfangs November 1923 in Umlauf gebrachte Notgeld wird zum
Umtauſch nicht angenommen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
* Die Verhandlungen über die engliſchen Repa=
rationsabgaben
. Der Reichsfinanzminiſter machte am Montag
Vertretern der am Handel mit England intereſſierten Wirtſchaftskreiſe
folgende Mitteilung über den Stand der Verhandlungen mit der briti=
ſchen
Regierung wegen der engliſchen Repa=ationsabgaben. Die Ver=
handlungen
mit England über das German Reparation Recovery=Geſetz
ſind auch nach der Rückkehr unſerer Delegierten aus London fortgeſetzt
worden. Wir tun alles, was in unſerer Möglichkeit ſteht, um eine Eini=
gung
zu erzielen. Die Wiederaufnahme der Barzahlungen unter der
ferneren Beibehaltung des Geſetzes iſt jedoch für uns unmöglich, weil
unſer Budget dieſe mönatliche Belaſtung von 1517 000 Goldmark
gegenwärtig nicht tragen kann. Wie bedeutſam deeſer Poſten im Budget
iſt, erkennt man, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die Geſamt=

Mannesmann=Röhren=Werke Düſſeldorf. In
der Aufſichtsratsſitzung vom 25. Januar berichtete der Vorſtand über
das am 30. 6. 1923 verfloſſene Geſchäftsjahr. Bei der Wirtſchaftslage
im beſetzten Gebiet, die es unmöglich macht, Vermögen und Schulden
der Geſellſchaft auch nur ſchätzungsweiſe zu ermitteln, mußte von der
Vorlegung einer förmlichen Bilanz und einer Gewinn= und Verluſt=
rechnung
abgeſehen werden. Die Geſellſchaft beabſichtigt, auf Grund
der Verordnung über die Verlängerung der Bilanzfriſten vom 23. 9.
1923 einen Aufſchub für die Vorlegung der Bilanz und die Einberufung
des G.=V. zu beantragen. Der Vorſtand wies nachdrücklichſt darauf hin,
daß die de: Geſellſchaft durch die Micum=Verträge auferlegten Leiſtungen
untraglar ſind
Die Wiriſchaft des Auslandes.
* Einziehungvon Littauiſchem Geld. Die Littauiſchen
5. Lit.=Scheine werden nur noch bis 10. Februar zur Einzahlung an=
genommen
. Nach dieſem Zeitpunkte können die Scheine nur noch direft
in Kowno eingetauſcht werden.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 5. Febr. Amt=
liche
Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack,
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilv):
Weizen Wetterau 17,5017,75, Noggen 15,7516,25, Sommergerſte für
Brauzwecke 17,5018, Hafer inländiſch 1313,50, do. ausländiſch
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 27,7528,75, Roggenmehl 23,50
bis 24,50, Weizen= und Roggenkleie 7,508,50. Tendenz ſchwächer.
wb. Berliner Produktenbericht. Bei im allgemeinen
feſter Grundſtimmung des Produktenmarktes zeigte ſich für Roggen etwas
mehr Angebot. Die Beauftragten der Reichsgetreideſtelle waren aber
nur zu ve kältnismäßig niedrigeren Preiſen, als die Forderungen laute=
ten
, vorſichtin Käufer. Infolge der Belebung des Weizenmehlgeſchäftes
hat ſich die Nachfrage nach Weizen etwas verſtärkt. Gerſte lag ruhig.
In Hafer zeigte ſich bei ſehr mäßiger Konſumnachfrage etwas mehr An=
gebot
. Hülſenfüchte und Futterartikel hatten bei unverändert geringer
Kaufluſt ſtilles Geſchäft.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 5. Februar 1924.
(Eigener Bericht.) Die Grundtendenz der heutigen Börſe war bei Be=
ginn
eher etwas zurückhaltender als geſtern bei im großen und ganzen
gut behaupteten Kurſen. Die erſten variablen Kurſe zeigten gegenüber
geſtern im Allgemeinen kaum Veränderungen. Zunehmendes Intereſſe
zeigte ſich für A.Z.P., die mit 35 bis 37,5 6½ gewinnen konnten, da=
gegen
waren Groß=Bankwerte leicht rückgängig. Beſondere neue Mo=
mente
, die die Tendenz beeinfluſſen könnten, liegen nicht vor. Bemer=
kenswert
iſt vielleicht, daß der Geldmarkt wieder etwas flüſſiger liegt.
Scheck=Tauſch 2/₈ Prozent. Im weiteten Verlauf der Börſe ſchien es zu=
nächſt
, als, ob eine leichte Abſchwächung eintreten würde, indes konnte
ſich zu den Schlußkurſen auf faſt allen Gebieten eine weitere Befeſti=
gung
gegenüber der Eröffnungs=Notiz durchſetzen. An der Nachbörſe
hielt die feſte Grundtendenz an und man ſchloß in durchaus freundlicher
Haltung. Am variablen Markt eröffneten von Chem.=Aktien Bad, Ani=
lin
mit 28, Grieshe’m leicht abgeſchwächt 25,2 bis 25,7, während die übri=
gen
Werte dieſes Marktes behauptet waren. Der Elektr. Aktienmarkt
zeigte nur geringe Kursveränderungen. Bergmann 25 plus 1, Licht
und Kraft 1414,875 plus zirka 1, Voigt u. Haeffner unverändert
3. Von Maſch=Werten eröffneten Kleyer mit 4,2 plus 0,4, Pokorny mit
5,125 plus zirka 0,3, Rheinmetall weiter feſt 17,75, dagegen Daimler
mit 5,4 und Karlsruher mit 6 leicht abgeſchwächt. Zuckerwerte lagen
heute kaum verändert. Am Montan=Aktienmarkt beſtand einiges Inter=
eſſe
für ſchwere weſtliche Werte, die ſich durchweg leicht befeſtigen konnten.
Harpener 91 plus 5. Gelſenkirchen 69,25 plus 2,25, Mannesmann 48,5
bis 50, plus 2,5. Schiffahrtswerte waren leicht abgeſchwächt. Stärker
gefragt waren heute Peters Union, die mit 3,2 08 gewinnen konnten.

Am Einheitsmarkt überwogen leichte Kurserhöhungen. Lebhaftes In=
tereſſe
beſtand für Badenia, die mit 2 rat, wurden, Eiſenmeyer 4,75 plus
0,3, Feiſt Seft 2,6 plus 0,4, Denninger Leder 2,6 plus 0/4, Prometheus
8. Pfandbriefe und heimiſche Renten lagen heute überwiegend leicht
erholt. Im Freiverkehr hörte man bei kleinem Geſchäft zum Schluß
nachſtehende Kurſe: Api 11, Beckerſtahl 11,75, Beckerkohle 12, Benz 7,
Btown Boveri 3, Growag 0,40, Hanſa Lloyd 3, Karſtadt 4,5, Krügers=
hall
13, Mez Söhne 6,5, Meyer Textil 0,15, Petroleum 2,5, Raſtatter
Waggon 8,5, Tiag 3, Ufa 11,5. An der Nachbörſe hörte man noch
nachſtehende Kurſe: Badiſche Anilin 28,75 Geld, Laurahütte 26 Geld,
Goldſchmidt 25 Geld, Hoechſter 23,55 Geld und A. E.G. 15,375 Geld.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da die Spekula=
tion
zu Börſenbeginn in einer Anzahl geſtern verhältnismäßig geſtiege=
ner
Pap’ere Realiſationen vornahm, war die Kugsbildung zunächſt un=
einheitlich
. Die Steigerungen und Rückgänge im Ausmaße von unge=
fähr
ein bis drei Billionen hielten ſich ungefähr die Wage. Die Grund=
ſtimmung
war aber trotzdem als feſt zu bezeichnen, weil das Publikum
infolge der bei der Beleihung von We tpapieren ſeitens der Bankwelt zu=
geſtandenen
Erleichterungen mit Käufen in diefen vornehmlich aber zu
Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren vorſichtig fortfuhr. Dies
bewirkte, daß die feſte Grundſtimmung ſich ſpäter um ſo merklicher durch=
ſetzte
, als gleichzeitig die Börſenſpekulation, die vom Banken= und Schiff=
fahrtsmarkt
auf den noch räumlich b nachbarten Montanmarkt abgewan=
dert
war, auf dieſem in Oberſchleſiſchen Papieren und Harpenern ziem=
lich
umfangreiche Käufe vornahm, ſo daß dieſe ziemlich anſehnliche Kurs=
gewinne
erzielten, die bei den Führern der Bewegung, nämlich Hohen=
lohe
und Harpenern, 5 bis 7 Bill. Proz. betrugen. Auch für Elektro=,
Chemiſche ſowie für eine Anzahl Maſchinenfabrik= und Textilaktien, fer=
ner
für Valutapapiere erhielt ſich das Intereſſe bei mäßigen weiteren
Kursſteigerungen. Das Geſchäft war zwar im Vergleich zu geſtern etwas
gernger, in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren aber
infolge der dort zu bemerkenden ſtärkeren Beteiligung des Publikums
größer. In heimiſchen Renten hat das Angebot etwas nachgelaſſen, ſo
daß leichte Erholungen eintraten. Ausländiſche Renten behaupteten im
allgemeinen ihren Kursſtand. In der Flüſſigkeit des Geldmarktes ſowie
am Deviſenmarkt hat ſich nichts von Bedeutung verändert.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.

Ke
Brief
Gebb Ve
Geld Brief Va rck.
2
17 Amſterdam=Rotterdam . 578043000. Ve R57804000. 1585955000. Brüfſel=Antwerpen ....." 175560000. 176470000. 173565000. 174435000. I. Chriſtiania.. 565583000. 5684 17000. *570570000. 573430000. Kopenhagen B88275000. 691725000.1 68275000. 691725000. Stodkholm. H110520000. 1110770000. 11103235000. 1108763000. Helſingfors 107735000. 106215000. A05 735000. 106265000. Italien .. 1185535000. 86465000. 82737000. 85663000. London". H1854000000. 18436000000. 18054750000. 18145250000. New=York.. 4189500000. 210500000. 4189500000. 42 Paris... 198802000. 9u798000. Hi96508000. 19. Schweiz 733362000. 737038000. 734160000. 737 Spanien. 536655000. 539845000. K37453000. 501470 Vien (i. D. 60140. 60451. 60049. Prag .." r2s001000. 123709000. 112309 1000. We Budapeſt. 144388. 145112. 148625. Buenos=Aires. 1376350000. 13883450000. 1376550000. 138 Bulgarien.. 30-22000. 30978000. 30174000. Japan 1865325000. 1874675000. r85375000. 18546250 Rio de Fe 1488775000. 491225000. 488775000. 491225000. Belgrad. . 50174000. 50 426000. 50174000. 50426000. :
Liſſabon ....... 124687000. 125313000. H24687000. 125313000.

Berliner Kurſe (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Bahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000,

Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Auhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte" .
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Bulkan
Wolle..
Chem. Hetzden.
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchiu
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Dt. Wafſon u Munition
Donnersmarckhütte".
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter
..
Gaggenau Vorz. ... ..
Gelſenk. Gußſtahl .."
Gef. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.....
Hanſa Dampfſch. . .

2. 5. 2. 4.1 22500 23000 Hemoor Zement .. 35500 3700 Hirſch Kupfer .. 47000 42000 100 Höſch Eiſen ........" 59500 15500 Hohenlohe Werke. . .. 39750 15625 1530 Kahla Porzellan. 22000 67000 Lindes Eismaſch. ... 9200 37250 40000 Lingel Schuh 5000 104000 10200
79000 79000 Linke u. Hofmann ... 34000 8. Loewe u. Co.. 62000 9900 9800 C. Lorenz". 9875 23500 24000 Meguin 36500 12900 38000 Niederländiſche Kohle 12500 Nordd. Gummi 54500 Orenſtein. 2500 67750 75000 Rathgeber Waggon, 3000 28500 29250 Rombacher Hütten. 24000 61000 63000 Roſitzer Zucker. 125000 132750 Rütgerswerke 25900
4000 16000 175000 Sachſenwerk 13125 13250
26006 Sächſiſche Gußſta 50000 26000 Siemens Glas. 27600 28000 Steaua Romana: 5750 7000 Thale Eiſenhütte.. 7700 8200 Ver. Lauſiter Glas. 30000 33000 Volkſtedter Porzellan. 18800 21000 Weſtf. Eiſ. Langendreer 47000 23750 25000 Wittener Gußſtahl .... 138500
24500 121000
23750 Wanderer=Werke ...

Faöh0
48000
61875
49000
22000
10500
5000
36500
66000
39000

25500
10250
24750
27250
4100
48000
45000

27000
15006
4200
48500
17060

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 5. Februar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere. 4 2.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ........... 0.12

0.28

3½%
.......... 0,925
306
Dollar=Goldanleihe. . ......... 4,2
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4,2
Dt. Schatzanw. K Ausg. 1v. 23
K IIv. 23
Tv. 24
Iv. 24
4¾0 T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% V.IK.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
1
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . .. . .
03P
4½ Preuß. Konſols ........."
........ 032
3½3%
......... 0,525
4½ Bad. Anl. unk. 1935 ...."
051
v. 1907 ......."
3½
4½ Bahern Anleihe ......... 0,65
0,65
..
3½
Hefſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
42
rck. 26 ..
816% Heſſen Reihe XXXHI.
1 M
untilgb. b. 28. .. . . . . .. .. ..."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½%..................."
0.55
...................
0.02
42 Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
5,5
50 Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 3,5
4½ v. 1902 ........
2,25

.....
4G
5% Bulgar. Tabak 1902.... . ..
12/,% Griech. Monopol ...."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ......."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
6,75
v. 1914 .............
10
4% Oeſt. Goldrente ........."
13
4% einheitl. Rente ......"
2,5
5%0 Num, am. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13
45 am. Goldrente konb.
27
4% am. v. 05

Türk. (Admin.) v. 1903.
(Bagdad) Ser. I
II
v. 1911. Bollanl. .
25 Ung. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente
Staatsr. v. 10 ..
Kronenrente .. ..

5. 2.
0125
03
4,2
4,2
50 W
50 W

055
15
0,175
033
0,56

08
1MBX
03
0,78

35
2.1

Oblig. v. Transportanſt.
5% Cliſabethbahn ſtfr. . . . .. . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. .. .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
2,6%0 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neu= .
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. 1. b. 8. Em..
3% 9. Em. .. .."
3
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."

41.%6
Nach Sachwert verzinsl.
Schuloverſchreibungen.
5%0 Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% Noggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . ..
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . ........
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .....
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ... ......
Dresdner Bank. . . . .........
Frankfurter Bank ...........
Sypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbauk. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. .. .. . . . . . . . . .
Rhein. Creditban. ...........
Sypothekenbauk ....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerkö=Aktien.
Berzelius ..................
Bochumer Bergb. ..... .. ...."
Buderus..... .. .. .. ...... ..."
Dt. Luxemburger .... . .. . ...."
Eſchweiler Berqwerls=Akt. . . .."
Gelſenkirchen Bergw. .... . .. ."
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerke Aſchersleben ......."
Salzdetfurth .. . . . . ."
Weſteregeln".
Klöcknerverke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren........
Mansſelder .............."
Oberbedarf .................
Sberſchleſ. Eiſen CCaro) ......"
Otavi Minen u. Cb.=Ant. ... ."
Phönix Bergbau ...an

1,6

12.9

Rhein. Stahlwerke ...
Riebeck Montan..
Rombacher Hütte..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. .
Ver. Laurahütte . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ........... ........."
ndie
Adler & Oppenheimer ......."
Ablerwerke (v. Kleyer) ......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit. 4 ...
5% Vorzug Lit. B..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . ..
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ....."
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur. Piano.. . . .. . ..
Baſt Nürnberg ............."
Bayriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ........"
Bing. Metallwverke ..........."
Brockhues, Nieder=Walluf .....
Cementwerk Heidelberg. ......"
Karlſtadt .. .. ....
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . ........
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch .........."
Weilerster=mer ........"
Daimler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. .
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ......"
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher ir. .. . . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......"
Licht und Kraft ... . ..
Elſäfſ. Bad. Wolle............
Emag, Frankfurt a. M... ...
Email.= & Stanzw Ullrich ...."
Enzinger Werke ....... . ....."
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter).
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas.....
Frankiurter Hof
Frf. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs, Baggon Stamm .....
Ganz, Lubwig, Mainz ..:7.

Geiling & Cie. ..............
Germania Linoleum .. ."
Gelſenkirchen Gußſtahl .....
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon..
.....:
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
Grün & Bilfinger .........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heodernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen ....."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann. . . . . . ..
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .......
Hoch= und Tiefbau ...
.
Höchſter Farben ...."
Holzmann, Phil. .
Holzverk.=Induſtr. .
Hydrometer Breslau
Inag ...."
Junghans Stamm
Karlsruher Maſchinen ....."
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn..
Kolb & Schüle Spinn. . ...
Konſervenfabrik Braun ..."
Krauß & Co., Lokom.
Lahmeyer & Co. ...
Lech. Augsburg ..
Lederw. Rothe ...........
Lederwerke Spicharz ......"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .......
Lüdenſcheid Metallw. .... .. ..
Luther, Maſch.= u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........
Metallgeſ. Frkft. . . . . . .. . ..
Meyer, Dr. Paul ........"
Miag, Mühienb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm.
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....
Neckarſulmer Fahrzeugwerke...
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . . ."
Dleawerke Frankfurt a. M.. . .
Beters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ......."
Philipps A.=G. ............."
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Eleftr. Stamm .. . . . . . ."
Metall Vorzüge......."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ... . . ...."
Rückforth, Stettin ....

Rütgerswerke ..............."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau..... .. . . ."
Schnellpreſſen Frankenthal. . ..
Schramm Lackfabrik.
Schriftgießerei Stempel, Fim.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrik Herz

Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. .. . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz........."
Sienens Gieftr. Betriebe.....

37 z 25 24,5 3 * 44,5 40 14,9 13,9 16,.9 18,5 16 1 8,6 8,6 6.9 6,1 6,1 21 47 18 4,1 3,85 B B 4,4 4,6 16,4 16,6 14 X 15,5 5.5 1.5 15 6,4 6,2 79 76 7,6 24 25,75 19 10 22.1 11.25 14. 5,8 6,6 4,3 X 18 6,75 38 27.25 27. 1,5 2,8 2,75 4,75 3,5 17,75 7,75 6,25 11 2,4 14.5 17,5 12.75 12,5 24,5 2,6 25,75 26 5,25 835 89 15. 3,2 35 53 2,5 0,8 85 10 10,375 21,6 2

Siemens Glasinduſtrie ... ..
Siemens & Halske.. ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .."
Thüring. elektr. Lief., Geſ., Gotcha
uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach ...
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein beutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ...."
Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg .."
Ultramarin .. . . . . . . . . ."
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ...."
Stämme .. ..
Voigt & Haeffner Stämme .. .
Voltohm, Seil.............."
Wahß & Freytag. . . . . . . . . . . . .
Begelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel ........"
Frankenthal ......"
Heilbronn. . . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau ....... . .
Stuttgart

Transport=Aktien.
Schantung E. B.
....."
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef. ..
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordb. Lloyd.. . . . . . . . . . . . .. .
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf
.........-.
Dampfkeſſel Rodberg.. .. .. . ..
Helvetia Konſervenfabrik. . . ..
Gebr. Lutz
.........
Motorenbfarik Darmſtadt .....
Gebr. Roeder
...........
Venuleth & Ellenberger ......"
Unnotierte Aktien.
Allg. Bankverein Düſſeldorf...
Beckerkohle. . .. . ........ .... ."
Beckerſtahl .. .. . . . ..... ...."
Benz.. . . . ..............
Brown Boveri......."
Cont. Handelsbank ........."
Deutſche Handelsbank.
Frankf. Handelsbank.
Falconwerke ..
de Giorgi Choc
Growag ...
Hanſa Lloyd.
Hero Conſerven
Holſatiawerke, Alt,
Kabel Rhendt
Karſtadt R. ..
Krügershall Kali
Metall Starkenburg
Meßz, Karl & Söhne, Fri
Neckar=Gummi.
Betroleum Diſche.
Raſtatter Waggon ......"
Remy Chen. ............."
Textil=Ind. Barmen (Tiag)....
ufa Film ...................
Nnterfranken Großkraftw. ..7.

3,5 X
6,758
4,5
38,5
8.25
19

08c
041
2,75
1,6

Heb.
m. höh
u. Har
paſſer
au
bit

[ ][  ][ ]

Rummer 32.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Febritat 1924.

Seite 7.

Unwiderruflich nur noch heute U. morgen!
Eine Verlängerung unmöglich!
Der 2. Teil 6 Akte

HA

Mia May, Erika Glässner, Emil Jannings W. Gaidarow.
Der 3. Teil folgt am Freitag!
Cirkus-Kind mit Jackie Coogan dem Wunderknaben als Haupt-
darsteller
In seinem besten und vorerst letzten Film.

Der Kriminalfilm in 5 Akken
Enrdiand,eitrrtädenen
und ein Hund
In der Hauptrolle May Allison

Wildwest-Sens.-Film mit Douglas Falrbanks
Als Einlage:
Tilla Durieux in
Der zeugende Tod‟

Haud, die große

Lensation!
Sensations-Film in 6 Akten

Anfang der Vorführung von Tragödie der Liebe nachmittags 3, 6 und 8½ Uhr.
Zirkus-Kind nachmittags 4½ und 7½ Uhr.

(*3369

Ganata, das Indianermädchen
Erlebnisse in 5 Akten, aus den Schneefeldern Alaskas.

9e

Uae

Geb. Fräulen, 18 J.,
m. höh. Schulbildung
u. Handelsſchule ſucht
paſſende Stellung
auf Büro p. ſofort od.
ſpäter. Ang. u. J 97
Geſchäftsſteile (73318
Stenotypiſtin
mit höherer Schul=
biidung
u. kaufmänn.
Steuung.
Angeb. unt. J 2
Suche für 16jähriges
beſſ. Mädchen Stelle
in gut. Tauſe Gefl.
Angeb. unt. J 85 an
Suche eine Lehrſtelle!
für 1 Mai. Aug. u.
J 108 Geſchſt. (*3335
ſucht 75
Mädchen 2aufſtelle
Hoffmannſtr. 1,Stb I.
Weißzeugn. hat noch
Tage frei, geht auch
flicken. Angeb. unt.
J 76 Geſchſt. (3276
ane
Chauffeur
30 J. erf Auto= u.
Eleltro= Fachmann,
alle Führerſcheine,
erſte Zeugn.,ſprichen
kundig, ſucht Stellg
gleich welcher Art.
Gefl. Angeb. unter
J 107 Geſchſt. (*3331
Junger Mann!
mit 2jähr. kaufm. Fleiß
Vorbildung (*3324
ſucht Stellung.
Gehalt Nebenſ. Je
bochmuß Gelegenhet Mädchen
z gründl. Weiteraus= bei hohem Lohn,
Ang. u. 1 96 Geſchſt. Behandlung geſucht.
Junger Mann ſucht ſtellt, ebenſo Stiefel=
tagsüber
oder auch ſohlen. Waſchfrau
Woche Beſhäftigung ſtellen bei Frau Scha=
im
graben, holzhacken berger Alfred= Meſſel=
od
. anderer Arbeit
Ang. u. J 73 Gſchſt.
Beamter, ſeither im Zum 15. Febr. od.
Bantfach tätig, ſucht ſpäter ſuche einfache
Angebote u. J 93
Geſchäftsſt. ( zags kinderlieb, evg, nicht
Zeichner, jüng. Pen=Ikl. Haushalt. (1277im
ſionär, empfiehlt ſich. Frau Dr. J. Wollemann
Näh. Geſchſt. (3327 Offenbach (Main)
Geſchäft
zu führen, amliebſten! Kunges Mädchen
zu kaufen geſucht.
Zuſchr. u. F 95 a dem Spülen geſucht,
d. Geſchäftsſt. ( 3323 nicht unter 17 Jahren.

Stricker (innen)
perfekte, gut eingearbeit. Kräfte finden
ſof rt Stellung bei hoch bez. Akkord=
löhnen
. Ebenſo perfekte
Spulerinnen.
Heſſ. Wollwarenfabrik
Alexanderſtraße 2. (1326

Ausbildung ſucht Für unſer alteingeführtes Spezialhaus der
Strumpf=, Trikotagen- u. Wollwaren=Branche
Geſchäftsſt. (1200gm ſuchen wir zu baldigem oder ſpäteren Eintritt
eine tüchtige (ITNh.m
Verkäuferin
die Geſchſt. ( z289 mit guten Umgangsformen. Nur Bewer=
berinnen
, denen an einer angenehm dauern=
den
Tätigleit in gutem Hauſe gelegen iſt,
in Damenſchneiderei werdenumſchriftliche Angebote mit Zeugnis=
abſchriften
und Photograplie gebeten.
J. Daut, G. m. b. H., Mannheim.

wird ein befähigter
Verkäufer, der auch
ein zugkräftiges
Schaufenſter zu de=
korieren
verſteht,als

per ſofort geſucht.
Angebote unt. J 86
an die Geſchäfts=
ſtelle
ds. Bl. (1330

Verſierte
Reiſende
mit eingeführter Kundſchaft für
Teile von Heſſen, Heſſen=Naſſau,
Bayern und Ober=Baden, badiſchen
Odenwald, für Kolonialwarengroß=
handlung
zu ſofortigem Eintritt ge=
ſucht
. Angebote unter J 74 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (1324ms

Für beſſeres De
Kaſſiererin
für Regiſtrierkaſſe per bald geſucht.
Frühere Tätigkeit nicht unbedingt
erforderlich. Gewandte Damen aus
gutem Hauſe, welche flott und ſicher
rechnen, wollen ausführliche Angebote
unter Angabe des Alters unter J 81
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. richten.

Vertreter
für Pinſel, Bürſten, Scheuertücher
von Großhandlung für den dortigen
Platz nebſt Umgegend geſucht. Ang.
unter F. T. 3028 an Ala= Haaſen=
ſtein
& Vogler, Frankfurt a. M, (II.

Gr. leiſtungsfähige Teigwaren=
fabrik
Wttbg. ſucht tüchtigen
Platz=Vertreter
Nur Herren, die bei Groſſiſten
u. größ. Detailgeſchäften beſtens
eingeführt ſind u Kunden, die
auf Qualitätsware Wert legen,
perſ. beſuchen, wollen ihreOfferte
richten unter T 721 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl. (TV,1348

Offene Stellen

Weiblty

Fräulein
auf Büro geſucht, am
liebſten Anfängerin.
Photographie er=
wünſcht
. Angeb. u.
J 105 Geſchſt. (*3339
Tüchtige jüngere

ſowie ein

Lehrmädchen
Zeugnlsabſchrift, und
Lebenslauf u. J 110
an d. Geſchſt.
Slenotypiſtin
f. halbe Tage (nachm.
geſ. Handſchr. Angeb.
mit Gehalt angabe
erbet. u. J 115 a. d.
Geſch ftsſt. (8854

bild. geboten werden. guter Koſt und guter
Hauskleid wird ge=
einige
Stunden in der vorhanden. Vorzu=/Bügeln, erfahrenes
Weg Nr. 46. (1301im
Stellung ſof od. ſpät. Stütze Ordentl., ſaub. mädch.
unter 18 Jahre alt, für
Nordring 54, II.
tagsüber od. bis nach
Ewald, Artillerieſtr
Nr 8 part. ( 3300
Junges, gewandtes
Mädchen
für nachm. als Hilfe
Zahnarzt Albert Heuß
Ord. Madchen
(e3288
geſucht.
Rheingau. Weinſtube Rheinſtr. 4, II. (:3350
Lurſenplatz 1.
geg. zeitg. Lohn ſo.
fort geſ Art llerie=
3246
ſtraße 8 pt.
Junges Mädchen
aus guter Famllie
zum Empfang der
29 / Patienten u Sauber=
halten
der Prax s=
räume
von Bahnarzt
geſucht. Putzfau vor=
handen
. Angeb. mit
Bild u. V. 109 an d.
Geſchäftsſtelle, (1825

Putzfrau morgens
für Laden und Büro
Allein- geſucht Elbert,Rhein=
(3230
ſtraße 3.
Suche für kleinen
Landhaush. (5 Perſ.)
ein durchaus braves,
ſelbſtändiges Küchen=
mädchen
, und ein in
all. Hausarbeit, Näh.
Hausmädchen!
Angebote mit Geh=
Anſprüch an Weber,
Auerbach i. H,
Lindenhaus. (1328mtg
m auten Empf. per
ſofort geſucht. Näh.
Geſchäftsſt. C23301
Putzfrau geſ. Wald=
ſtraße
11, III. C5344I.
Fleiß, brav Mädchen)
tagsüber zu kleiner
Familie auf 1. März
geſ. Eiſenhuth. Inſel=
ſtr
. 23, pt. Vorzuſt.
zw 1 u. 3 Uhr. / 3326
Mädchen
geſucht. (3e35 welches kochen kannf
Hügelſtr. 6. zum 15. Febr od. per
zwiſhen 3 u. 6 Uhr.
Will. Hausmnädchen Mädchen L-aSt geſ. gänge, evtl. nur für
vorzuſt. 2-9 Uhr Wil= halbe Tage, ehrlicher
helminenſtr. 19, II.

Fle
ehrl. HauSMädch. Angebote nur mit An=
Karlſtraße 56, a. d. Geſchſt

iſtes für ſeden Geſchäftsmann zu wiſſen, daß
Inſerate im Darmſtädter Tagblatts dasbeſte
Propagandamittel zur Kundenwerbung ſind/
Durch weiteſte Verbreitung bürgt das Darm=
ſtädter
Tagblatt für unbedingten Erfolg

Männlich

Jüngere Kontoriſtin geſ. Für einen ſeit 10 J

Wir ſuchen per ſo=
fort
einen tüchtigen
Buchhalter (in)

Solche, welche ſchon
in kaufm. Geſchäft
tätig waren, bevorz
Angeb. unter J 124
Ceſchäftsſt. (23378md

Agenten
fekt iſt. Angeb. nebſt) Angeb. unter I 89

welcher in allen vor=/ Zündholzfabrik ſucht
kommenden Kontor=ſeinen bei Groſſiſten
Tüchtiges arbeiteninsbeſ ndere gut eingeführten
Korreſpondenz, Lohn=
u
. Steuerweſen per=
und in allen Haus=/Zeugnisabſchrift Ge=/Geſchäftsſtelle. (1329
arbeiten erfahren iſt, haltsanſprüchen und
ſchnellſtem Eintritts=
ſof
. geſucht. Vorzuſt. termin u. J 104 an/Leihll. Korreſp.
die Geſchſtelle, (us39/f franz. u. engliſch
von Maſch. Fab. in

glänzend bewährten
Trochen euerlöſcher wer=
den
überall tüchtige
Herren m. gut. Rufe
als Vertreter geſucht
Angebote u. J 91
Geſchäftsſt. (*3302

vormitt. Für leichte Boten=

z. 15. Febr. geſ. (*3301 gabe von Lohnanſpr.
Frau Hübner u. Referenzen u. J99
316

Darmſtadt mögl. ſo=
fort
geſucht. Angeb.
unter J 113 an die
Geſchäftsſtelle. 11344
Selbſtänd. arbeitend.
Autoſchloſſer
per ſof. geſ.
Autozentrale Lehe
Heidelbergerſtr 59.

Kaufmann
gewiſſenh., mit allen
Büroarbeit. vertraut,
z. bald. Eintritt von
hieſig. Großhandlung
geſucht.
(3379
Angebote u. V 125
an die Geſchäftsſt.

Waei Haickle
Kohlenhandel, tätig
war und gute Empf
beſitzt, wird eingeſt.
Auguſt Orlemann
Brikeils-, Holz=u. Kohlen=
handlung
. Tel. 957 (72N

Laufburſche
15-16 Jahre alt, ſo=
fort
geſucht (*3260
Georg Rackur
Rheinſtraſe 47

Fadeilporher
ſeſ. Vertrauensſtellg.
Schriftl. Ang. u. 3122
an die Geſchſt. (1355

Glaſer=Lehrlinge
Mehrerekräftige Jun=
gen
mit guter Schul=
bildung
geſucht. (*ms
Meldungen b. Ober=
meiſter
d. Glaſer In=
nung
, Hölgesſtraße 8.
Verkänfer

2 ſchöne (ov ) Paſtell=
bild
., kl. alt. Oelgem.,
einige Fg., Aufſtell
ſach ſehrprsw.z vr. (
Herdweg 95, Gartenh.

Gfäfrläf
ein großer Poſten
Büromaterial
Geſchäftsbüch. 23230
Tintenſtifte das Gros
v. 11an, Bleiſtifte
d. Gros v 3.50 an,
Farbſtifte d. Gros v
8 an,Kohlenpapier
Pelikan Kart./ 4an,
Radiergummi Pfund
3.75 an, Federn all.
Ar: Gros v. 1,75an
Ziutel, Rheinſtr. 8.
2tür. Kleiderſchrank,
Waſchtiſch, Nähmaſch.
billig zu verk. (1357
Schützenſtr. 20, I.

Kaſſenſchrank u. faſt
neue Dezimalwage mit
Gewicht bill. zu verk.
Heidelbergerſtr 25,
214
eitenbau.

ſpottbillig zu verkauf.
Pfungſtadt,
Melibokusſtr. 50, (2330er

150 Liter
95 ſiger Sprit
per Ltr. zu 4 Mk. zu
verkauf. Pfungſtadt,
Lindenſtr.

Zu Oſtern geſucht:
Lehrmadchen
f. d. Veriauf a. achtb.
Fam. für ein feines
Spezialgeſchäft. An=
geb
. m. Lebenslf. u.
J 80 Geſchſt, (3271

Braves,
williges Mädchen
mit gut. Zeugn. geſ.
Fr. Flont
Schulſtr
Saubere, ehrliche
Lauffrau geſucht.
Georgenſtr. 5, I. (334

Wir übernehmen:
Die Einziehung von Forderungen,
Die Erteilung von Auskünften auf alle Plätze
Rechts= und Sachrat in kaufm. Angelegenheiten
Treuhandfunktionen
Merkur
Auskunftei und Inkaſſo=Inſkitut für Handel und Gewerbe
ſetzt Rheinſtr. 26.
Karl Bauer
Telephon 376

Gebr., kleine weiße
Küche
z verk Anzuſ. 10 12u.
Rheinſtr. 8, I. (*3376

Zu verkaufen:
Eichengeſchnitztes
Speiſezimmer, Büfet
Ausziehtiſ h.6 Stühle
Kinderpult, Beit, Gar=
tenſtühle
Teppich, zer=
legb
. Hühnerſtall mit
Auslauf, Mahagoni=
Sofa u. Seſel, an=
tiker
, Schrank. Eis=
ſchrank
, ant kl. Truten,
Gasofen. Gasback=
haube
, Diplomaten=
Schreibtiſch, Mahag.=
Holzdrehbank, Salon.
uhr, zweitür Kleider
ſchrank, Kronleuchter,
F iegenſchrank 15 Baun=
pfähle
. Wehprecht=
ſtraße
Nr. 3. (3219

Tadell. erh. Kinder=
wagen
(hell, ¼ groß)
preiswert zu verkauf.
Weinbergſtraße 36¾,
1. Sock. (-3171im
Gr. Zk.=Badewanne
nebſt gr. Badeofen
(Kohl.) zuſ. 100,K. eiſ.
Bettſt. m. Matr. 35.,4,
dto. 25.4,beidef Erw.,
Küchentiſch 5.4 ,Küch.,
Stuhl m. Treppe 8.6
Nachtſchränkchen 4
erſ. Gartenbank 5 ,
Waſchtiſch 7.0, 3alte
Stühle zuſ. 6 , drei=
ſeit
. eiſ Ofenſchirm,
1,18 hoch, 64 X50 S
Alles nur geg. bar.
G. Roth zuue
Schießhausſtraße 120.
Zu verkaufen:
1 Dam.= Winterman=
tel
, 1 Dam.=Koſtüm,
ein faſt neuer Dam.=
Eliſabethenſtr. 31, II.,
bei Wächter. (23293
Dam.=Mantel, Pelz=
mütze
, Kohlenfüller,
Samthut z. vk. (3349
Riedlingerſtr. 39, pt.
Jünglings=Anzug .
mit Stepphut billig
zu verkaufen (*2908
Hinterhaus, 3. St., r.
Sitz=Liegewagen,
gut erhalt., zu ver=
kaufen
Beckſtraße 14,
2. Stock, Iks (ezso6ſ=

Moderner
Drehvervielfältiger
faſt neu, mit kompl.
Zubehör ſehr preis=
wert
zu verk. Angeb.
u J78 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*3274

1Waſchmaſchine u.
guterh. Kinderwagen
zu verkaufen ( 3341
Wenckſir 11, pt.

Zu verkauf.:
1 Holländer. 1 Geh=
rock
, 2 Anzüge, Gr 42
1 ſchw. Koſtüm, ſchl.
Fig., 1Regenmantel,
Kleid u. Koſüm für
12 14jähr. Mädchen
1Kielermant m. Mütz
f. 6-8 jähr 1 P. Schaf=
tenſtiefel
, Obſtpreſſe
ſehr billig abzugeben
Heinrichſtr. 95. (*326
u
Klein, grüner Nachel=
ofen
billig zu verk.
Angebote u. J 106
Geſchäftsſt.
3322

Speinehaus u. Reſtaurant Kratſch
Lanteſchlägerſtraße ½
Da ich durch Gründung der Bulgaren=
Studentenküche noch etwas Platz bekommen
habe, können jetzt wieder am Mittag= und
Abendtiſch 1520 Her en und Damen teil=
nehmen
. Vereinszimmer mit Klavier frei,
uuch für Schieß=Klub Gewehr und ſonſtiges
vorhanden.
-3.45ms

Steuer=Konten=Blätter
It amtl. Vorſchrift (braucht jeder Arbeit=
geber
) zu haben bei
Bapierhaus Elbert
Rheinſtraße 3 (1197sgm) Fernruf 648

mit fahrbarer Bandſäge
übernimmt
(*3351

el,

Aus den Amtsverründigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchmales Schränkchen mit
2 Bildern. 1 blaue Glasbroſche. 1 Roſen=
kranz
mit ſchwirzen Perlen. 1 Taſchen=
ſpiegel
. 1 kleine Haarſpange in Schleife=
form
. 1 Peitſche. 1=Knabenüberzieher
und 1 Lodenhut. Eine Anzahl Schlüſſel.
1 graufarbiger Mäntelgürtel. Zugelaufen:
1 Dackel. 1 Dobermann.

Hamstag, den 9. Februar 1924,
nachmittags 2 Uhr, werden in der
Sommer=u. Winterhu= Gemeinde=Torfgrube am Grenzgraben
19 Rm. Erlen=Rundſcheit
(1,25 Meter lang)
28 Rm. Erlen=Knüppel
270 Stück Erlen=Wellen
an Ort und Stelle ve ſteigert.
Zuſammenkunft Bahnunterführung,
Kreisſtraße PfungſtadtBickenbach ( Hohl=
fahrt
).
(1349
Kranichſteinerſtraße 6 Bemerkt wird, daß Kredit einge=
räumt
wird.
Pfungſtadt, den 4. Febr. 1924.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.

6/18 B8.
Personenwagen-
Chassis
vollkommen überholt
und neu gelagert, mit
neu. Elektron=Kolben,
faſt neu bereift mit
neu. Pallasvergaſer,
auch als Lieferungs=
wagen
zuverwenden,
äußerſt preiswert zu
verkaufen. Angeb. u.
G 130 Gſchſt. 1988ifm

Ladennener, ungebr.
Gepäck-Kotker
80X45, die beſte Aus=
hrung
(Lederkante
Futter) 60% bill. zu
vk. Anzuſ. 12-2. Heidel=
ſtr
. 100, I. (23340

Verpachtung.
Donnerstag, den 14. Febr. 1924,
mittags 12/, Uhr, wird im Stadt=
hauſe
dahier die Feld= und Waldjagd
in der Gemarkung Gernsheim auf einen
Zeitbeſtand von 6 Jahren verpachtet.
Die Bedingungen werden bei der
öffentlichen Verſteigerung bekanntgegeben.
Das Geſamtjagdgebiet umfaßt ca. 2500
Hektar und wird in 6 Jagdbezirken ver=
ſteigert
. Zwei Jagdbezirke mit ca. 717
bezw. 538 ha enthalten Wald= und Feld=
jagd
in einer zuſammenhängenden Fläche.
Gernsheim liegt im unbeſetzten Ge=
biet
und iſt von den Nachbarſtädten
leicht erreichbar. Die Wald= und Felo=
jagd
iſt eine der ſchönſten und ergiebig=
ſten
im Ried und bietet reiche Ausbeute
an Wild; ein ausgezeichneter Rehſtand
iſt vorhanden.
Zur Erteilung weiterer Auskunft ſind
wir gerne bereit,
(1083fm
Gernsheim, den 26. Januar 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei Gernsheim.
Hoffmann.

Neuer Leiterwagen
1.15 m lg., 5bis 6 Ztr
Tragkr., zu vk. (*3368
Vittoriaſtr. 81, III

4rädriger
Handwagen
f. Geſpann eingericht.
(3368
ab zugeben.
Schwalb, Eſcholl=
brückerſtr
. 25, Tel 2485.

Eine gut erh. Kinder=
Badewanne mit Ge=
ſtelt
zu verr. Hoch=
ſtr
. 2, III., r. (3207

Nähmaſchine zu verk.
Wingertsgäßchen8. (*

Gebr. Pianind
kreuzſaiti
vk. Ang.
u. J7101 Geſchſt. ( 3311

Zu verk.: Flaſchen=
bier
=Abfüllmaſchine,
ſowie ein Chaiſen=
geſchirr
/Bruſtplatte).
Näheres in der Ge=
ſchäftsſt
. d. Bl. (43264
Schreibmaſchine
(Kappel) noch neu
zu verkaufen. (*3283
Zimmerſtraße 9, I.

[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.

Nummer 37.

Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
(Nachdruck verboten.)
39)
Kläschen bohrte mit den Zinken ſeiner Forke im Boden
herum, als bearbeite er da etwas, was nicht ganz leicht zu hän=
digen
war, dann ſchaute er auf ſein Konterfei am Wagenbrett:
Haſt mich ſchon an die zehnmal ſo abgeſtrichelt, und immer
war etwas dran; auf der Scheunentür kann einer mich gut er=
tennen
, auch am Gänſegatter und erſt recht auf dem Deael der
Jauchetonne. Iſt alles nicht ſchlecht geraten. Er ſchob die Worte
nur ſo heraus und fuhr fort: Aber, Menſch, wo ſoll das hinaus
mit Dir? Vor der Mutter verſteaſt Du Dich mit dem Kram, als
Du keiner warſt, ging das wohl an jetzt deniſt Du nicht,
daß Du umſatteln mußt ſo mit Dir ſelber, mein ich? Du und
Deine Malerei, ihr gehört doch eigentlich nicht in den Stall, was?
Hans Peter ſchlug die Hände vors Geſicht und ſtöhnte laut
auf.
Stöhnen hilft nicht, Freundchen. Stöhnen iſt gar nichts.
Du biſt über Vierzehn und kaunſt Dich doch nicht immer mit
einem Ende Stift verluſtieren! Weißt übrigens auch, daß ſie den
in der Holderruh gepfändet haben? Wegen Schulden, Menſch,
wegen Freßſchulden füh jo, das iſt n Malmann!
Hans Peter zuckte auf, er rief, er ſchrie ſeine Meinung in
alle Welt hinaus: Ja ja, ich will mich mein Lebtag verluſtie=
ren
mit dem Stiftchen! Ich will mich pfänden laſſen, will hungern,
bürſten alles und auf der Landſtraße wandern aber ein
Malmann will ich werden ein Malmann! Und ſonſt nichts.
Er hatte ſich ins Heu geworfen. Er tobte förmlich.
Dunnerklags ſagte keinen Mucks, Dunnerklags ließ ihn
ſchreien und ſaß ganz ſtill neben ihm.
Ich wollt, ich wär tot, rief der Erbe aus der Sonnenmühle
voll unendlicher Bitterkeit. Pferde und Kühe, Schweine und
Gänſe und Hühner hält meine Mutter, und alle haben’s gut bei
ihr, nur ich ich wollt, ich läge dort auf dem Kirchhof! Die
Großi Bum=Bum war beſſer mit mir als Ihr alle zuſammen.
Peterle im Heuhafen krallte in die Halme und lag ſtill. Da kam
eine merkwürdig gelaſſene Stimme zu ihm: Glaubſt Du, daß ich
wohl für den Hof geſorgt habe, als ob s meiner wär?
Haſt Du, ſagte Peter aus dem Heu heraus.
Weißt auch warum und für wen ichs getan? fragte die
Stimme wieder. Für Dich, Freundchen! Du warſt mir, was
einmal die kleine Meike für mich war! Das Junge, Lebfriſche
das Helle. Du warſt warſt mein Bub und warſt ſozuſagen
doch ich ſelber tia.
Die ſchmale Jungenhand kam aus den Halmen und ſuchte
die Rechte des Knechtleins. Biſt gut, Kläschen biſt biſt
überragend, ſagt der Primus.
Das nicht. Ich wollt nur dem Sonnenmüller nichts ſchul=
dig
bleiben, wegen meiner Mutter, ſiehſt Du Na und jetzt
möchte ich gern wiſſen, wie der Hof mit dem Erben dran iſt. Ueb=
rigens
das Knechtlein kniff liſtig die umbuſchten Augen zu=
ſammen
, Deine Mutter iſt beim Bureck Nicklaſſen geweſen, dem
ſeim Junge iſt ſchon mit dem Polytechnikum fertig, der ſoll gleich
das große Sägewerk übernehmen.

Mag er.
Iſt nicht ſoviel älter als Du, der Andres, und ſoll mächtig
geſcheit ſein, fuhr Kläschen gelaſſen fort. Man ſagt, er will
einen einen Gaſthof einrichten, wie’s noch keinen hier herum
gibt, mit dem neuen Licht, weißt Du, und mit Waſſer in allen
Stuben, daß man’s warm und kalt gleich in die Schüſſeln laſſen
kann Menſch das iſt etwas! Mit Licht und mit Waſſer und
denn in die Erde hinein So was iſt Dein Vater auch ge=
weſen
! Der hat Brücken gebaut und Berge verſetzt, tia, und ſein
Jung liegt hier im Heu, räkelt ſich, ſtöhnt und will totgehen.
Kläschen ſpuckte weit aus.
Warum ſpuckſt Du? fuhr der Liegende auf.
Man ſo.
Da ſprang der junge Hans Peter auf die Beine. Jalvohl,
mein Vater hat Berge verſetzt, und ich ich will es auch tun!
Aber anders! Ihr verſteht das nicht nichts verſteht Ihr
Ihm brach der Laut in der Stimme: Was ſollte er anfangen,
wenn er nicht Berge und Brücken, Bäume und ſonſt was auf Bil=
der
verſetzen durſte! Aber die Mahnung an den Vater, gab ihm
die Haltung zurück. Du biſt doch auch mal unglücklich geweſen,
Kläschen, ſagte er gefaßt.
Und wie! Damals mit Meike Kläschen grub mit der
Forke.
Wie war das? Erzähl' mal! bat der Junge.
Dunnerglags äugte ihn von der Seite an: Aus Dir foll
einer klug werden! Ich rede vom Hof mit Dir und was aus Lir
werden ſoll, und Du ſagſt: Wie war das mit der Meike? Aber
vielleicht nimmſt Du Dir einen Troſt daran: Meike war mein
Schatz! Tja. Und er erzählte, wie’s ihm mit dem Mädchen ge=
gangen
war.
Und haſt nichts wieder von ihr gehört nachher? fragte
Peterle.
Ja, einmal hat ſie mir noch einen Brief geſchickt, da waren
drei große Kleeblumen drin.
Die haſt Dir natürlich aufgehoben, was?
Ne, gefreſſen hab ich ſie, ſagte Kläschen Wunderſam. Es
ſtand nämlich ein Spruch dabei.
Weißt ihn noch?
So was weiß man immer. So ging er:
Ich ſchick Dir drei Blüten vom roten Klee,
zu heilen alles Leib= und Seelenweh,
Du follſt ſie genießen mit Milch und Brot
und meiner gedenken bis an den Tod
Und geholfen hat’s, verſicherte der kleine alte Mann, ich
hab gelebt und geſchafft könntſt es auch mal damit verſuchen.
Ich hab keinen Schatz, ſagte der Bub.
Das Stricheln iſt ſchlimmer, Menſch. Ich jah ja, wie’s Dir
ans Leben geht. Aber totgehen darfſt Du nicht daran, denn
denn fürs erſte biſt Du doch lebendig und haſt eine Mutter
und denn, denn kommt der Hof, und denn annſt Du noch fein
was werden, tja, was ich nicht werden konlite
Kläschen ſprach weiter, und zuletzt hielt Hans Peter geduldig
ſtill, als ihm zwei behaarte Runzelhände zärtlich, ach ſo zärtlich
über den Kopf ſtrichen.
An dieſem Abend hätte Merete ihren Jungen wieder beten
hören können.

Me H M
Wo lauer Wind den Haideduft
ſanft hinträgt durch die Sommerluft,
da ſpielt in Buſch und Hechen
das Glück mit uns Verſtechen
Komm!
Merete konnte noch immer für ein hübſches Frauenbild gel=
ten
. Ihre frühere Mädchenſchlantheit hatte ſich zu behaglicher
Fülle gerundet, ihr Schritt war noch leicht, ihre Bewegungen be=
hende
geblieben, und das gute und verſtändige Angeſicht, von
vollem Blondhaar eingeſchloſſen, hatte trotz Luft und Sonne ſeine
feinen Farben behalten; dieſe zarte Haut ließ noch immer durch=
ſchimmern
, wie bei ihr das Blut auf= und abſtieg, was den jugend=
lichen
Eindruck erhöhte. Aber Frau Monika Schack würde doch eine
Veränderung wahrgenommen haben; die lag in den Augen. Dieſe
grauen, kühlen Augen hatten ein ganz anderes Schauen bekom=
men
. Vielleicht war dieſer Blick ſogar glänzender als früher, und
doch ſchien etwas daraus entwichen: die Sehnſucht fehlte, das
Suchende war fort, das in vergangenen Tagen aus Meretens
Seele in ihre Augen geſtiegen war; allzu ſachlich, allzu rechenhaft
ſah jetzt die in der Sonnenmühle wirtete in die Welt hinein, als
dächte ſie jeden Augenblick darüber nach, was es darin zu ver=
dienen
gäbe. Und das ganze geſchäftige Weſen der Frau hatte
jetzt ſo einen leiſen Ueberzug von Selbſtzufriedenheit und Tüch=
tigkeitsbewußtſein
, eine gewiſſe behagliche Wohlhabenheitsluſt;
wie anders war die Merete geweſen, die den jungen Ingenieur
liebte, die bräutliche Merete, die in Moorwiſches Gemüſegarten
hinauf in die Sonne griff. Lieb und Liebesglück waren tot für
ſie, geſtorben mit dem Einzigen war in ihr auch die zarte Weib=
heit
und Anlehnungsbedürftigkeit und ſie ſie dankte Gott,
daß es der Fall war.
An den Bau der Mühle aber hatte ſie ſich doch nicht wieder
herangewagt; jener Blitz, der ſie an die Wand gedrückt, war wie
eine leuchtende Hand geweſen, die ihrem Tun gewehrt. Eine
heimlich=abergläubiſche Furcht hatte ſich in ihr feſtgeſetzt: Euchen
lebte! Sie und trank und ſchien keinerlei Eile mit dem Ster=
ben
zu haben. Ganz taub und ganz verſtillt ſchlief ſie eigentlich
immer, aber wenn ſie dann erwachte, lächelte ſie ihre Umwelt an,
wie man nach ſchönen Träumen lächelt. Euchen, das arme, kleine
Euchen, ſchien vergeſſen vom Leben und vom Tode auch. Wenn
ſie manchmal halbſchlummernd die Augen öfſnete, lauſchte ſie und
ſagte: Vater! Zuweilen auch breitete ſie die mageren Händ=
chen
und rief nach Otchen, doch ihr weißes Geſicht hatte keinerlei
Ausdruck dabei, nicht der leiſeſte Schatten eines Nachdenkens lief
über ihre verknitterten Alt=Mädchenzge. Selbſt Hans Peter,
ihr beſter Spiellamerad, ſchien ihr immer ferner zu rücken, und
auch er fragte ihr jetzt weniger nach. Dem heranwachſenden
Jungmann brachte das Leben Wunder, die alle Tage neu; Euchen
ſaß in ihrem Stübchen, wie eine längſt Abgeſchiedene. und dos
kannte ſie ihn! Ihn allein. Sie wußte ſeinen Namen. Hans
Peter und das Schleifchen! Das waren ihre Lebensregungra.
und Euchen wurde kleiner und kleiner und wurde ſo hilflos,
daß man ihre Bedürfniſſe abpaſſen mußte, wie bei den Säuglin=
gen
: da bekam ſie eine Pflegerin. Und ſie lebte weiter und
lächelte.
(Fortſetzung folgt.)

Uee
dafitene Belatllt!
1 Seifenpulger mit
u
K
N
Kernseifen-Schnitzeln
in roter Packung mit der Waschfrau als Schutzmarke.
Rothenburger Seifen- und Oelfabrik Schmieg & Scheib, Würnberg
Herstellerin auch der bekannten Aula‟-Seifen. Vertretung und Lager: I. Wedde & Co., Waldstr. 7. Fernruf 927.

Familiennachrichten

Todes=Anzeige.
Heute abend verſchied ſanft
nach langem ſchweren Leiden
unſere liebe Mutter, Schwieger=
mutter
, Großmutter und Tante
Frau

im Alter von 71 Jahren.
Darmſtadt, den 4. Febr. 1924.
Taunusſtr 37,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Heedt
Familie Auguſt Heedt
Hermann Kottler Wwe,
Ernenine, geb. Heedt.
Die Beerdigung finder Donners=
tag
, den 7. Februar, nachmittags
3 Uhr, auf dem Friedhof, Nieder=
Ramſtädter Straße, ſtatt, (e5296

Heute morgen entſchlief ſanft
nach langem ſchweren mit großer
Geduld ertragenem Leiden meine
innigſt geliebte Frau, unſere treu=
eſorgte
Mutter, Schwiegermutter
und Großmulter
Frau
Katharine Knapp
geb. Benz
im Alter von 54 Jahren.
In tiefer Trauer:
Wilhelm Knapp, Zugführer
Wilh. Kunkelmann u. Frau
Ming, geb. Knapp
Leo Amendt und Frau
Käthe, geb. Knapp.
Darmſtadt, den 4. Febr. 1924.
Heinheimerſtr. 65.
Die Beerdigung findet Mittwvoch,
den 8. Februar, 21 Uhr, auf
alten Friedhof, Nieder=Ramf
Straße, ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrich=
tiger
Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte meiner
teuren Gattin, unſerer über alles
geliebten, unvergeßlichen, herzens=
guten
Mutter, Großmutter, Schwie=
germutter
, Schweſter und Tante
ſagen wir auf dieſem Wege Allen
denen, welche ihr die letzte Ehre
erwieſen, ſowie für die ſo zahlreichen
Blumen= und Kranzſpenden unſern
tiefgefühlteſten Dank.
Beſonderen Dank noch Herrn
Pfarraſſiſtenten Hagel für ſeine Be=
ſuche
und ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie Herrn Dr. med.
Zutz für ſeine aufmertſame und auf=
opfernde
Behandlung während ihrer
jahrelangen Leiden und ihres kurzen
Krankenlagers.
(1331
Im Namen der tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Joh. Emich.
Eberſtadt (Eſchollmühle), 4. Febr. 24.

Laden
ſof od ſpät geſms
Angeb. an K. Naſſau,
N.=Ramſtädterſtr. 65.
Studentenverbindung
ſucht paſſende
Räume
eventzell leerſtehende
Wirtſchaft. (23281ms
Angeb unter I.,84/ Suche Laden
an die Geſchäftsſtelle.
Kinder=
mittl
. Beamt., ſucht
ſpfort einfach möbl.
Wohn=u. Schlafz.
mit Kochgelegenheit,
evtl. auch nur größ
mit
möbl. Zim. einem
Bett und Kochraum,
Herd u. Gasherd kann ſtellt werden. Geneh=
geſtellt
werden An=
gebote
an Treuſch,
Heinrichſt 104 (ems mit
Wirtſchaft Wein=
oder
dazu geeignetes
Lokal in guter Lage
von tücht. Geſchäfts=
leuten
geſucht. (*3377
an die Geſchäftsſt.
Von jungem Ehepaar
leeregZimmer u. Küche
alsb. geſ. H. Räſch, Hein=
38
heimerſtr. 74.

9
Pickel, Miteſſer,
Flechten verſchwinden meiſt
ſehr ſchnell, wen man den Schaum
von Zucker!sPatent=Medizinal=Seife
abends eintrocknen läßt. Schaum erſt
morgens abwaſchen u. mit Zuckooh=Creme
nachſtreichen. Großartige Wirkung, von
Tauſenden beſtätigt. In allen Apotheken,
Drogerien, Parfümerieeu. Friſeurgeſchäften
W.,865)

Auf Teilzahlung
geben
küng. Gebiſſe
bei wöchentlicher od.
monatlich Abzahlung
Akte Zahnbehand=
lungen
ſchonend.
Frau Joſeph, Dentiſtin
J. Zoſeph, Dentiſt.
Markt 4. (1162a

ſZumietengeſucht!
Garage oder
Remiſe
in der Nähe Marien=
platz
zu mieten ge=
ſucht
Angeb. u J77
an d. Geſchſt. 43273
Laden
f. Kolonialwarengeſch
geeign., zu miet geſ
Angebote unt. 1 102
Geſchäftsſtelle, (7331

Laden m. Schaufenſter
A im Zentrum der Stadt, gegen Ab=
ſtand
per ſofort oder ſpäter zu
mieten geſucht. Angeb. unter
E 55 an die Geſchäftsſtelle ds.
Blattes erbeten.
(260 mit Wohnung, gebe
eine ſchöne 3 Zim. Ehepaar /Wohuung ſpart.,) da=
geg
. Ang. u. 7 103lin beſſerem Hauſe bei
Geſchäftsſt. (23342 V
Polizeibegmt) ſucht
2 leere Zimmner, evtl.
mit Küchenbenutzung,
alleinſtehend. Dame.
Vorbeh. G. d. W.=A.
Schriftl. Mitteil. u.
I 87 an die Ge=
ſchäftsſt
. (-3egimd Welche edeldenkende
alleinſt Dame vd. H.r
gibt an junge Leute
2leereZimmer (möbl.
od. teilweiſe) mit =
chenbenutzung
ab?
Evtl. kann Koſt ge=
migung
d. W.=A. vor=
behalten
. (*3305
Angebote u. J 90
an die Geſchäftsſt. Fung. Dame ſucht B
auf ſofort möbl. Zim. /2
Angeb. an Frl. Polz. 4
Nieder=Ramſtädter=
Angebote u. F 123 ſtraße 50, I. (23360 Aelt. Stndent ſucht Ei
gut möbl. Zimm. inſu
gutem Hauſe Tinten= G
gegen zeitgem. Miete viertel od Künſtlerkol. P.
bev. Ang a. Sintowshi, te
Techn.Hochſchule. /73s67 he W-BESTE Iz
osenholz
Perdrixholz

An-u. Abfuhr von Stück-
gut
u. Waggonladungen
erledigt prompt und gewissenhaft
ALBERTUOGT
Mäheltransport / Spedition / Lastkraftwagenbetrieb
DARMSTADT
Gutenbergstraße 37/39 Tel. 2050 (22sa

am Ludwigsplatz
Großes Geſchäfts=u. Wohnhaus
in der Rheinſtraße (s299
günſtig im Kaufpreis zu verkaufen.
Ernſte Reflektauten um Adreſſenangabe u. J 92 a. d. Geſchſt. erb.

Kaidf

wohnungen, mit Gas
elektr.Licht, Bad Bal=
kon
, Vor= u. Hinter=
garten
, zu verkaufen.
Angeb. unt B 99 an
die Geſchäftsſt. (612a

Zu verkaufen:
1 ſchön. Landhaus
mit Garten derſ. mit
tragbar. Obſtbäumten,
mit ſchön. Stallungen
für Klein ieh, event.
kann angrenz. Acker
(769 am) mitverkauft
werden. Das Haus iſt
in beſten: Zuſtande 1.
befindet ſichen ſchönſt
Lage Arheilg. Daſelbſt
guter), D. Nad 65.,4.
Näheres. Arheilgen,
Kircht

Acker ! Strafen
arten
ungen 1378
200 Mk., zuu ver
iaten
F116 Gick

3½ſtöck. 4 Zim., Haus
mit Vor= u. Hinter=
gart
., in ruh. Lage
(nördl.) zu vk. Preis
25000 G.=M. Anzahl.
n. Vereinb.; desgl. ein
Bauplatz im Induſtr=
Viertel, ca. 1600 am,
pro gm 25 G.=M. Ang.
u. J 88 Geſchſt. (ene

Wohn= oder
Geſchäftshaus
von Selbſtkäufer geg.
Barzahlung z. kaufen
geſucht
Berncastel-Gues
Poſtfach 20. (1359

Gemüſegarten
200 gm ſüdl. Stadtt.,
für 1600 G.=M. zu vk.
Näh. Geſchſt. (*3279

JinZiefenzee 1300
Göartei, ſi9 tragbare
Sbftbäiuzre, Girten=
hütte
f.1r30.,0.* ſofor:
vartautert. Alles
Zer ſüar: 3

Paßbili
für die Re
Empfehle mi
ſchnellſten u. p
Anfert, von Lick
niſſen bei bi
Berechnung.
Photogra=
Carthar
Tel. 1703. Ludwig

Ve
Zuchthaſen
zu verkaufen. (3337
Beckſtraße 67

Br. Zeckel
ſtubenr m. Stammb.;
am liebſt jagdtaugl.,
guterz,n unt. 1 Jahr
in gut. Hinde z. kauf.
geſucht, Angeb. unt,
J o6 Gſchſt. (*3245

Rüde)

GOx altſehrwach=
ſau
, bill, z. br. ſiwt
Marienpl. 1, Zim. 58.

Lieinr=Fſ. 7Monate
alter Affenpinſcher
chſan:, zu ver=
der
=Ram=

[ ][  ][ ]

Rummer 37.

Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.
PALASNNICMIORIEIZ

Seite 9.

DeNetA
dle überaus bellebte Fllmdarstellerin
als Titelheldin in

Voranzeige!
Das nächste Programm:
Der neueste große Porten-Film!

TaabSäunitt
Hell gPOlel
Silbulze
Drama in 5 Akten

Weiter wirken mit:
Hans Albers, Carl Auen,
Ernst Hofmann, R. Forster.
Die bewegende Handlung umfaßt erste Liebe, lebens-
gefährliche
Enttäuschung, aufflammende Rache und
Heimfinden nach Jahrelanger Prüfungszeit zu
dauerndem Glück im Schutze treuer Liebe.

Ein Abenteuer-Sittenfilm
in 5 Akten.

Die AlAtuel Homesin
Drama in 6 Akten
Ferner wirken mit:
Harry Liedtke, Walter lanssen, Louis Ralph
Herm. Vallenkin, Adele Sandrock
Olga Limburg
(1353md

Ortsgruppe Darmſtadt
Freitag, den 8. Februar, abends 81. Uhr
fpricht Herr Kollege Herm. Miltzow von der Hauptverwaltung
Hamburg im Sagle der Loge (Sandſtr. 10) zu Darmſtadt
über;
Weg und Wille des D.H. V.
in Politik und Wirtſchaft!
Es muß Ehrenpflicht jedes Mitglieds ſein, dieſen Vor=
trag
zu hören. Der Eintritt iſt frei. Einführungen intereſ=
ſierter
Nichtmitglieder ſind gerne geſtattet.
(1337

Suul=
imen

e
Kunſthandlung uusa
Eliſabethenſtraße Nr. 2

Gummiſtempel

Stempel=Schulz ?"
Rheinſtr. 19. Tel. 2613.

Hotel Schmitz
Rheinstraße 50
Telephon 122
Täglich ab 8 Uhr: (581a
Unterhaltungsmusik
Jeden Samstag, Sonn- u. Felertag:
Künstler-Konzert

Mandolinen=Kranz Darmſtadt
Nächſte Probe, Freitag. den 8. Febr.
abenbs 8 Uhr, im Saale des Städt.
Akademie für Tonkunſt. gu350

Spanische Bodega
zum Palais
Hügelstraße 35

Heute Mittwoch
Extra-Konzert
des beliebien Damen-Duos Geschw.
Kunert aus Stettin
sowie täglich von 8 Uhr ab, Sonn-

tags von 5 Uhr ab.
Sleichzeitig empfehle ſch meine
deutschen und spanischen Weiß- und
Rotweine von 45 Pfg. an, (1341

Faar

Waldſtr. 33
Donnerstag, den 7. Februar
ab 5 Uhr eszss) ab 5 Uhr
Metzelſuppe

CrnLITEIS DAMENSTOFFR
DARMSTADT
UNRNSMAT7 3

Landestheater.
Großes Haus.
Mittwoch, 6. Febr.
B13
Falſtaff
von G. Verdi.
Anf. 7, Ende geg. 10 Uhr.
Preiſer 1-10 Biklonen.
Kleines Haus. (V‟‟
Sondermiete 15.
Frühlings
Erwachen
von Fr. Wedekind,
Anfang 7. Ende 10 Uhr.
Preiſe: 0,804 Mk.

dranug
phone
P. Platten
Repa-
a

raturen
an allen Muſik=Inſtr.
ſachgemäß und billig.
945a V. Bund,
Schuchardſtr. 9.
Kinterriächtg
Wer erteilt 2 Herren
ſpan. Unierricht?
Angeb. unt. J 83 an
die Geſchſt. (*3285

Café Fürst Bismarek
Donnerstag, den 7. Februar 1924
K
Sonder-Konzert
bei verstärkter Hauskapelle
Leitung: Kapellmeister L. Walter

(1332

ORPHEUM
Nur noch kurze Zeit:

Hauume Pomwaudaf

Leo Falls erfolgreichstes Werk
Titelrolle: Marga peter
Kartenverkauf: de Waal,, Rheinstraße 14
u. Verkehrsbüro am Ernst-Ludwigsplatz

1343

Heſſiſches Landestheater

(Kleines Haus)

Franzöſ. Unterricht
per ſofort geſ. An=
gebot
: Heidelberger=
ſtraße
23, II. (*3308

Ungar, od. tſchech.
Unterricht geſ. (*3265
Angebote u. J 82
an die Geſchäftsſt.

Engl. Stunden
erteilt gebild. Dame
Hochſtr. 68, I., vorzu=
ſpr
. v. 1-3 Uhr. (*2m

Dame
ſicht Unterricht
in Latein. ( 3362
Angeb. m Preis unt.
J 120 Geſchäftsſtelle.

Zeichenunterricht
erteilt Akademiker zu
ntäßigem Preis.
Angeb. unter J 75
Geſchäftsſtelle. (*3258
Verloren

Eilb. Armbanduhr
an der Hochſch. ver=
loren
. Belohn. Witt=
mannſtr
. 7
(*4278

Arme Witwe verl.
a. d. Wege Stiftſtr
Markt, Täſchchen mit
80 Mk. Inhalt. Ehrl.
Finder wird geb dasſ.
geg. gut. Bel. abzug.
Waren aus Wronk.r. (*

HMNäR
geg. gute Sicherheit
auf ſchuldenfreies
Anweſen geſ. Angeb.
u. J 117 Gſchſt. 3370

g. ſchu (19427
Geld Ratenr chzhlg.
Weſt=Lützow BerlinWtos
Lnter eidſtr. 8. ggr. 1900

Der große
Auswandererfilm
(mit dem Auswandererſchift nach Südamerika)
Begleitvortrag: Kapitän Herbert
Mittwoch, 13. Febr. und Donnerstag, 14. Februar
abends 6 und 8 Uhr.
Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und
und am Verkehrsbüro von Samstag, den 9. Februar an.
Preiſe: Mk. 0.50 bis 4.,
(1351
Na 2

Stenogranhie
MEUE KÜRSE
n beiden Fächern beginnen an
Dienstag, den 5. Pebruar und
Freitag, den 8. Februar
jeweils abends um 7½ Uhr
in unseren Unterrichtsräumen:
Mathildenplatz 8
Anmeldungen jeden Tag von 2 bis 4 Uhr und von
z bis 10 Uhr abends und am Eröffnungsabend (1202zm
kaufm.5tonographen-desellschaft
dabelsberger‟ E. V., Mathildenplatz g
Daſchinenſchreiben

Klavier
aus Privathaus zu kf
geſucht. Angeb. unt.
J 100 Geſchſt. (*3313

Suche
große Hundehütte
zu kauf. Ph. Beißmanzel.
Schulſtr. 2. (23259
Buſchalbum
guterh., zu kauf. geſ.
Angeb. mit Preis u.
J 114 Geſchſt (*3353

Teppich
Chaiſelongue, Sofa,
event. mit 2 Seſſeln,
gr. Bilder Oelgem.,
Eßzimm. Stühle, nur
in ladelloſ. Zuſt., zu
kauf geſ. Angeb. unt.
194 Geſchſt. (*3321

Guterh Fe derbett n.
Kiſſen a. g. H. z kf. geſ.
Ang. u. J118 Gſchſt.(
Ke

Leeres Zimmer
zu vermieten Hein=
heimerſtraße
74, I. r.
Winter. (*5328

Lager= vd. Geſchäfts=
ränme
zu vermieten.
Näh. Heidelberger=
ſtraße
25, part. (Sve

Hölgesſtr. 4, pt., bei
Strauch, möbl. Zim.
zu vermieten. (*3284

Schön, möbl. Zim.
zu verm. Anzuſ. nach
5 Uhr (*3320)Pfeffer,
Arheilgerſtr. 25, II., I.

Müllerſtr. 35, Stb.,II.
b Ettling, möbl. Zim
zu vernieten. (*3366

Heidelbergerſtr. 9, II.,
bei Wahl, ein möbl.
Zimmer mit Penſion
zu vermieten. (23375

G.9. D.
Samstag, 9. Febr. 1924, abends 7,30 Uhr,
in ſämtlichen Räumen der Vereinigten Ge=
ſellſchaft
, hier, Rheinſtraße:
Geſellſchaftsabend mit Tanz.
Herren dunkler Anzug Vorſchrift. (133

Doo

Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Samstag, 9. Febr., abends 8 Uhr
KONZERT
des Mainzer
Mänergefangvereins Harmonie‟.
Leitung: Chordirektor Berthold San=
der
vom Landestheater Darmſiadt.
3
Mitwirkende: Frau Klärchen Bam=
berger
=Thaler, Mainz, HerrAuguft
Stier, Mainz, Stadttheater, das
Landestheaterorchefter.
Programm: Männerchor Friedrich
Barbaroſſa v. J. Werih, Volks=
lieder
, Oratorium Frithſof von
Max Bruch, f. Männerchor, So=
9 pran, Bariion, großes Orcheſter
Preiſe: 4. bis 5. Mark. (1352

3.

Hoſen.. 1!
7.50
Breecheshoſen 18., 10.50, 9.50
Windjachen . . .
12.
Herren= und Damenſtoffe zu
3.90, 5., 6.50, 8.50, 9., 11
Kreuzer, Tannenſtr. 1
Ecke Weinbergſtraße. (*3366

KirchenbegriffundAirckenerlebnis
Bekleidangsartikel aller Art
Beginn 8 Uhr abends.

Wäſche und Stoffe
kaufen Sie geg. bequene Zeilzahlung nur bei
MEVER & STERN
Darmſtadt, Saalbanſtr, 2.6. (837a

ektromotoren

Dyaamos, Elektr. Appa-
Ae Jane. 4a3
u. Lichtanlagen
Elektrische
Kannden 1
(528a

Schall-
anlagen

Transforma-
forenstatione

Fweigbüro: Hiohelstadt 104
Narktwiatr 11. Fol 44.
hm. Boratung auf praktlsoh-

Bouzoualdig er Grundle ge

RODk

Blähbals u. dicken Hals entfernt Eich-
beimer
Balsam (Marke Sagitta) Tausende
von Aneikennungen bezeugen die Aber-
raschend
gute Wirkung. Vollkrominen un-
schädlich
Kann unauffällig angewandt!
werden, da er ncht feitet und nicht färbt.
In allen Apothekeh erhältlich, stets vorrätig:
Engel-u. Hirsch-Apotheke, Darmstadt.
zgits-Werk, G. m. b., f1., M0nchen SW. 2, Gl. Nn 908

Vereinigung Katholiſcher Akademiker.
Zwei Vorträge
des Jeſuitenpaters P. Lippert
in der Aula der Baugewerkſchule Neckarſtr. 3
Am 8. Februar 1924:
Religiöſe Bendung und Wandlung
Am 9. Februar 1924:

Karten bei Chr. Arnold, Ernſt=Ludwigsſt
und an der Abendkaſſe.
Eintritt jedermann geſtattet.
C3e7

beginnen am 18. Februar 1924
Tdei Kurse
1. unterricht im Fllicken und Nähen der Bäſche
monatlich 4 Mark
2. Hohlſanmnähen. Weiz= und Buntſticken
ſowſe ſämtl. moderne Striäk- u. Hikelarbeit
monatlich 5 Mark (319öms
Beide Kurſe zuſammen monatlich 8 Mark
Für Frauen auch Aöendkurſe!
Meldung vorerſt bei L. Nungeſſer,
Ahaſtraße 20, nachmittags v. 25 Uhr.

Kartoffeln
Pfd. 5 Pfg. Jahu,
Wallaswieſenſtraße
Er. 30, Hof. (3317

Für Hauſierer!
600 Schachteln gelbes
Lederfett 4 6 Pfg.
bzugeben (*3846
Waldſtr. 50, I.

Ka

Mein Januar-Börsenbericht

Politik u. Börse‟

Ist erschienen
und steht Interessenten
gegen Ein endung des
Portos zur Verfügung

E. Oalmann
Bankgeschäft
Hamburg.

[ ][  ]

Hemdenkuche starke und feinfädige Oualitäten, Meter 1.20, 1.10, 95, 759
Erolsé-Hinette schöne gerauhte Ware . . . . . . Meter 1.50, 1.20, 1.10
Flock-Plaué . . . . . . .
.. . . .. . Meter 1.15
Damast 80 cm breit, Streifen- und Blumenmuster . . . . . . Meter 1.28
Bett-Damast 130 cm breit, gute Qualität, gestreift und
geblumt ....
Meter 300, 2.80, 2.20
Bett-Damast 160 cm breit, glanzreiche Oualität. . Meter 3.60, 3.25, 2.95
Krefonne 130 cm bfeit, Ia Oualität
.. . Meter 1.50
Haustuche gute Qualität, 150 cm breit .
. . Meter 1.95
Bettuch-Halbleinen 150 cm breit . .
.. . . . . Meter 2.80
Gerstenkorn-Handtücher
.. .. Meter 80, 488
Weiße Drell-Handtücher.
.. . . . . Meter 859
Welß-rok gestreifte Handtücher
.. Moter 759
Welße Halblelnen-Gerstenkorn-Handtücher . . . . Meter 1.10
Abgepaßte Handtücher . . Baumwoll-Damast 50/105 cm Stück 655
Abgepaßte Drell-Handtücher ges. u. geb., 48/100 cm . . Stück 1.25
Abgepaßte Handtücher halbleinen Gerstenkorn 50, 100 cm, Stück 1.30
Gläsertücher 55/55 rot-weiß kariert . . .
.. . Stück 308

Billige Damen-Gäsche
Damen-Hemden
aus gutem Kretonne mit Bogen und Stickerei . . . 1.85
aus gutem Kretonne mit breiter Stickerei ..
2.10
Trägerhemden mit Hohlsaum, Ia Kretonne . . . 1.95
2.50
mit Einsatz und breiter Stickerei ..
3.00
mit Stickerei und Hohlsaum . . . . .
Damen-Beinklelder
aus solidem Kretonne, mit Leinen-Bogen ..
1.75
aus feintädigem Croisé, gebogt . . . . . . . . . . 2.50
aus gutem Kretonne, in breiter Stickerei, geschlossen 2.60
aus gutem Kretonne, mit breiter Stickerei, geschlossen 3.00
Damen-Nachthemden
aus gutem Kretonne, mit Hohlsanm, Schlapftorm . . 4.25
mit eleganter Stickerei ..
5.00
mit breiter Stickerei.
5.70
Damen-Untertaillen
mit Stickerei ...
1.10, 95
mit breiter Stickerei".
1.25
Damen-Nachtlacken
aus Kretonne, mit Feston
2.75
aus Croivé, schöne gerauhte Ware.
. . 3.80

Kissenbezüge
Koltertücher.

von 2.25 an
von 9.85av

Wäsche-Stickereien
vom einfachsten bis zum elegantesten Genro

(1334
Markt
LLOTMLLOgLoLlHAOA

4 To. Opel
mit eleltr. Licht, in beſtem Zuſtand,
wegen Anſchaffung eines ſchwereren
Fahrzeugs abzugeben.
Angebote unter 1 67 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl.
(1313im

Kinderwagen
in großer Auswahl
Spezialgeſchäft.
Donges &Wieſt
Eliſabethenſtr. 251h, /1a

An-u. Verkauf
T. Antiguität., Sammelgegenständen
(erzer-Teppichen), Gemälden
Adolf Assmus
Schustergasse 15 (Laden) Tel. 426 F
Alle an mich verkauften Gegen-
stände
sind luzussteuerfrei. (1104

Rohrſeſſel 6 Mk.
Willy Klöss
Beſſungerſtr. 70. (B1227

Eilige
Paßbilder
Photogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14,part.
Offen von9-7Uhr. /Bg

Damenſchneiderei Georg Benkert
35 Nieder=Ramſtädterſtr. 35
Telephon 1963 * Telephon 1963
Spezial=Anfertigung eleganter
Koſtüme, Mäntel, Sport=
Bekleidung.
Jße

Spiegel
zirka 6080 cm Breite, 100150 cm Höhe

Stühle u. Tiſche
für Büro geeignet, geſucht. Angeb. unt.
1 111 an die Geſchäftsſtelle. C3350

und

Berfnngrärronb
billig abzugeben
L. C. Wittich

Unentbehrl. f. jed.
Büro.
Buchhaltung
Ladengeſchäft
Reiſenden.
Erwerbstätigen
für ſchnellſtes und
ſicherſtes Rechn.v
jede Denkarb. iſtd.
Taſchen=
Nechenmaſchine

konkurrenzlos
billiger Preis
daher für jederm.
leichtzuerwerben.
Erfrag. Geſchäfts=
ſtelle
u. J98. (rau

Rheinſtraße 23.

liefert z. Tagespreis,
auch in einz. Zent i.,
per Fuhre (3373
Foſef Petermann.
Lieburg. Tel. 335.

Ann. 4
Louis Hein
Sesssssssersserr
Ia blütenweißes Block=
ſchmalz
. . . . . Pfd. 309
Iablütenw. Kokosfett Pfd. 50
Wla goldgelb. ochſenfettPfd. 50
8Friſche Tafelmargarine Pfd. 50
SFetter Speck . . . 1/. Pfd. 20
PGezuck. Vollmilch . Doſe 65
Ungezuck. Vollmilch
1345 hohe Doſe 40 u. 60 98
Corned beef . . //.Pfd. 15=
große 6Pfd.=Doſe nur 3.50 6
Waſſerhelles Tafelöl und
Backöl Schoppen nur 50 9 69

Obſtbäume
Beerenobſt
in größter Auswahl,
bei ermäßigt. Preiſſen,
WEICKER
Friedhof=Allee 82.
Fernſpr. 298.

Mäden
Maſchinendlktate
nur Qualit.=Arb. (63a
(auch gegen Tauſch)
mers
Maſchinen=Schreibſt.
Rheinſtr 8. Tel. 1223,

bringen wir anf allgen Mtemsh neuerdings in.
dichemranden, formak Gem caltge
Erden Liebhaber end u omerik Geschmaksrichtmg.

Böchstteistung i. d Feislage!
Marſchallik
Sigarektenfdbrik-Darmstadt.

garantiert rein (1358
1 Pfund einſchl. Glas Mk. 1.60
loſe gewogen Pfd. 1.40
bei 10 Pfund . . . 1.30

Buch.= u. Eichen=
Brennhotz
geſchnitten Mk. 1,40
ofenfertig Mk. 1,50
liefert frei Haus
Peter Seeger 1I.
Pfugſtadt, Kaplanei=
gaſſe
50. Zel. 76. (uuemd

Marktplatz 12
empfiehlt ſeine beſt=
eingerichteten
(742s

Kinderwagen
in großer Auswah
Spezialgeſchäft
H. Pullmann
Moosbergſtraße 84.
Kein Laden! (836a

Streichf.
Farben
70 Pfg. Kilo
G. Krauth
Eſchollbr.=Str. 3.

Neue und gebranchte
Fahräder
billig abzugeben. (642a
Erbacherſtr. 12. Laden.

Wiine
Speiſerartoffein
(ausgeleſene. Ware)
M. Freese
Stiftſtr. 101. (3372

Elektr. Licht=, Kraft=
und Schwachſtrom=
Anlagen,
ſowie ſämtiche Repa=
raturen
führt gut und
billig werſönlich aus
Bal Niebes, Kies=
bergſtr
. 3.
Teleph. 1171 (uu

Elektro= und
Maſchin.=Zugenieur
übernimmt Anfertig.
von Zeichnungen und
Ausarbeit. v. Projekt.
u. Konſtrukt. Anfr u.
J 112 Gſchftsſt. ( 3347

Hans Wagner
7 Eliſabethenſtr. 7 Fernruf 2825

e
Schloſſerarbeiten
einſchließl. Herdreparaturen
empfiehlt ſich
((3355
Pallaswlefenſtraße 4
Georg Schubert, gel. 1470, Gegr. 1201
TSchreilbmaſch.=Arbeit.
Knabenanzüge werd. ſaub, zuberl, u.
werden angef. (3257 billigſt angef. Lichten=
Neckarſtr. 18, pt., r. bergſtr. 28, II.,r. (3267

Kaceisſen

in jeder Größe und Farbe
liefert zu Fabrikpreiſen

auf Teilzahlungen

Konrad

Viktoriaſtraße 28 / Telephon:

( 2959sim