Einzelnummer 1.5 Goldpfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 37
Mittwoch, den 6. Februar 1924.
187. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marll. — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr Sireil uſw., eriſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtſicher Beitreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deuiſche Baul und
Darm=
ſädter 8 Nationalban.
Der Pfalz=Skandal.
Plünderungen in Pirmaſens.
Pirmaſens, 5. Febr. Im Laufe des geſtrigen Tages
fanden durch die Separatiſten und einen Teil der von
ihnen aufgehetzten Erwerbsloſen Plünderungen
ſtatt. Bei der Firma Kling wurde das Dach des Hauſes
abge=
deckt, worauf die Menge in die Geſchäftsräume eindrang und eine
Menge Lebensmittel fortſchaffte. Die Beute wurde auf
Laſt=
autos fortgefahren. Aus dem Nathaus wurden ganze Aktenſtöße
fortgeſchleppt. Bei verſchiedenen ſtädtiſchen Beamten, die von
den Separatiſten geſucht werden, wurde in die Wohnung
eingebrochen und deren Frauen durch die Androhung
von Strafmaßnahmen verängſtigt.
Geſchäft und Politik. — Neue Willkür.
Kirchheimbolanden, 5. Febr. Die Firma Bley (das
Geſchäft gehört zurzeit dem „Präſidenten” der „
auto=
nomen Pfalz”) hat von der neuen „Regierung” den
Auftrag erhalten, 400 000 Formulare für Perſonal=
Ausweiſe anzufertigen. Man vermutet, daß bei der
Bevölke=
rung der Pfalz andere Perſonal=Ausweiſe als bisher eingeführt
werden ſollen. Die Separatiſten verfolgen damit offenbar den
Zweck, einmal die Bevölkerung zu zwingen, auf den
Afterbürgermeiſterämtern um die Ausſtellung der
neuen Päſſe nachzuſuchen und zweitens, um durch
Erhebung von Paßgebühren ihre „Regierung”
zu finanzieren”. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn
man das letztere als den ausſchlaggebenden Grund für dieſe
neue Willkür anſieht.
Das Kreisamt Worms von den Separatiſten geräumt.
Worms, 5. Febr. Die Separatiſten haben heute das
Kreisamtsgebäude geräumt. Die zuſtändigen
Behörden haben von den verlaſſenen Räumen Beſitz ergriffen
und üben dort ihre Tätigkeit wieder
unbeein=
trächtigt aus.
Vom Tage
Wie mitgeteilt wird, trifft die Meldung der Bergiſch=Märkiſchen
Zeitung, der Reichskanzler habe ſich als Anhänger eines
Aufnahmegeſuchs Deutſchlands in den Völkerbund
geäußert, nicht zu.
Der ſächſiſche Miniſterpräſident Heldt hat ſich zum Beſuch des
Reichspräſidenten und des Reichskanzlers nach Berlin
be=
geben.
In Kaſſel ſtarb der frühere Generalinſpekteur des Militär=
Er=
ziehungs= und Bildungsweſens General der Infanterie v. Haugwitz.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel und Miniſter Dr.
Grünberger konferierten mit dem Miniſterpräſident Bratianu
und dem Außenminiſter Tuca in Bukareſt.
Außenminiſter Dr. Beneſch wird morgen im Außenausſchuß
des Abgeordnetenhauſes eingehende Ausführungen über den
tſchechiſch=
franzöſiſchen Vertrag machen.
Wie Reuter aus Athen meldet, iſt der Juſtizminiſter
Kafanda=
ris zum neuen Miniſterpräſidenten Griechenlands
ernannt worden.
Im April wird das rumäniſche Königspaar nach Rom reiſen. Dem
Beſuch wird in Rom große Bedeutung beigemeſſen.
Italieniſchen Blättern zufolge iſt der Unterſtaatsſekretär der
Han=
delsmarine Ciapo, zum Poſtminiſter ernannt worden.
Die Unterzeichnung des Statuts von Tanger durch
die ſpaniſchen Delegierten erfolgt am Donnerstag in Paris.
Eine Proklamation des Präſidenten Coolidge ſetzt eine Trauer
von 30 Tagen für Bilſon feſt.
Der mexikaniſche Staat hat nach zweimonatiger
Oppo=
ſition das Abkommen mit den Vereinigten Staaten
ratifiziert.
Amtlicher Oollarkurs 4 210300 000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Wien—die „InſelderGlückſeligen”?
Eine ernſte Faſchingsbetrachtung.
(Von unſerem Wiener Korreſpondenten.)
Wien, 2. Februar 1924.
Oeſterreich, und insbeſondere Wien, ſteht gegenwärtig ind
Höhepunkt ſeiner allem Anſchein nach geglückten Sanierung, —
die meiſten anderen Staaten Europas, dagegen leiden unter
chroniſchen chweren Kriſen wirtſchaftlicher, politiſcher, ſozialer
Natur. Nichts natürlicher, als daß dieſer ſcharfe Kontraſt denr
kleinen Donauſtaat in der Anſchauung der übrigen kontinentalen
Völker einen beſonderen Ruf verſchafft hat, der die ſanierte
Republik und vor allem ihre Hauptſtadt ungefähr in den Rang
einer „Inſel der Glückſeligen” erhoben hat. Es kann auch nicht
verwundern, daß dieſe Feſtſtellung, die heute nahezu als
inter=
nationales Urteil über Wien und Oeſterreich gilt, durchaus nicht
immer ſympathiſchen oder neutralen Charakter rrägt. Ganz inr
Gegenteil: das Schlagwort von der „Inſel der Glückſeligen”
hat im Munde unſerer Nachbarvölker nachgerade einen fatalen
Beigeſchmack erhalten; es wird vielfach vön abfälligen
Kommen=
taren begleitet, die von Wiener Leichtfertigleit und
Bedenken=
loſigkeit, von der genußſüchtigen Phäakenſtadt an der ſchönen
blauen Donau uſw. ſprechen. Kurzum, es beginnt langſam
internationale Mode zu werden, Wien als das herz= und
gemüt=
loſe Kind Europas hinzuſtellen, das zuerſt bei ſeinen größeren
Geſchwiſtern um Almoſen betteln ging und jetzt dank der ihmr
zuteil gewordenen Unterſtützung ſein unbekümmertes üppiges
Daſein führt, während ſeine großmütigen und hilfsreichen
Ge=
ſchwiſter faſt durchwegs mit ſchweren Exiſtenzſorgen zu kämpfen
haben.
Nun kann natürlich keinem Oeſterreicher die Reputation
ſeines Volkes im Auslande gleichgültig ſein und ebenſo iſt es
für dieſes Ausland, ſofern es ſeriös — im weiteſten Sinne des
Wortes — genommen werden will, immerhin von einiger
Be=
deutung, ſich ein zutreffendes Urteil über Wien zu bilden. Schon
deswegen allein erſcheint es am Platze, nüchtern zu prüfen, ob
Wien heute tatſächlich in einem bedenkenloſen, rauſchhaften
„Faſching der Sanierung” lebt. Dazu kommt noch, daß eine
kühle, alle ſchiefen Einſtellungen und phraſenhaften
Aus=
ſchmückungen vermeidende Unterſuchung der ganzen Frage
logiſcherweiſe zu Ergebniſſen führen muß, die nicht etwa bloß
lokale, ſondern allgemeine Geltung haben."
Wir dringen ſofort in den Kern der Dinge ein, wenn wir
uns mit dem Apparat und der Gliederung des geſamten Wiener
Vergnügungsbetriebes näher befaſſen. Zunächſt ſei das nackte
Tatſachenmaterial angeführt:*
Die Zahl der Wiener Operettenbühnen hat gegenüber dem
Frieden eine außerordentliche Vermehrung erfahren. Im Jahre
1914 wurde die Operette von fünf Theatern mit 6352 Plätzen
gepflegt; einſchließlich der Revuebühne Ronacher beſtehen jetzt ig
Wien neun Operettenbühnen mit 10630 Sitzen. Es iſt alſo ein
Zuwachs von 4278 Plätzen zu verzeichnen. Im Jahre 1914 gab
es fünf Konzertſäle, mit 5958 Plätzen, jetzt ſind es zehn Säle
mit 9018 Plätzen; ein Mehr von 3060 Plätzen. An Stelle des
ein=
zigen Zirkuſſes mit rund 1500 Plätzen des Jahres 1914 ſind zehn
Zirkuſſe mit 10 028 Plätzen getreten. Aus den 15 Kabaretts
und Varietés des Friedens ſind 25 geworden. Im März 1917
wurde eine Zählung der Kinoſitze vorgenommen. Das Ergebnis
war: 53895 Plätze. Im Jänner 1924 ſind es 66 580; ein
Zu=
wachs von 12 685. Die Einrichtung des Konzertcafés hat man
im Frieden nicht gekannt, heute gibt es deren Dutzende. Das
gleiche gilt von den Konzertreſtaurants.
Dieſe Zahlen ſcheinen ganz danach angetan, jeden Verteidiger
Wiens von vornherein mundtor zu machen. Sind die Vorwürfe
der Leichtfertigkeit und Bedenkenloſigkeit nicht noch viel zu milde
gegenüber einer Bevölkerung, deren gewiſſenloſe
Vergnügungs=
ſucht eine derartige Vervielfachung des Vergnügungsbetriebes
der Vorkriegszeit möglich macht? Und erhält dieſe bedenkliche
Tatſache nicht eine beſonders fatale Beleuchtung, wenn man
er=
wägt, daß ſie doch geradezu eine Maſſeninfektion weiteſter Kreiſe
der Wiener Bevölkerung darſtellen muß, — der auf der anderen
Seite das unſagbare Elend der deutſchen Volksgenoſſen jenſeits
der Grenze und ſchwere Kümmerniſſe von Millionen anderer
Europäer gegenüberſtehen?
Dieſem ſchlagwvortartigen Anklageplaidoher muß zunächſt mit
aller Schärfe ein grundſätzliches Argument entgegengehalten
wer=
den: eine rein oder auch nur borwiegend gefühlsmäßige
Beurteilung der ganzen Frage muß notwendigerweiſe zu
voll=
kommen falſchen Schlüſſen führen. Menſchliches Sentiment, mag
es auch reinſtem Empfinden entſprungen ſein und ſich faſt
un=
widerſtehlich zu Worte drängen, kann in dieſem Falle keineswegs
die Quelle richtigen Urteiles bilden. Nur der kühl prüfende und
ſezierende Verſtand, der die vorwiegend pſychologiſche und
ſoziale Struktur dieſes ſcheinbar verblüffenden Wiener
Phäno=
mens nüchtern erfaßl, kann zu einem objektiv richtigen und klaren
Urteil führen.
Nach dieſer prinzipiellen Feſtſtellung fei zunächſt darauf
hin=
gewieſen, daß ſeit Kriegsende zweifellos in der ganzen Welt ein
gewaltiges Anſchwellen der Vergnügungsluſt ein chroniſcher
Exzeß des Genuſſes, zu verzeichnen iſt. Es kann mit höchſter
Wahrſcheinlichkeit angenommen werden, daß eine ſtatiſtiſche
Ueberprüfung des Vergnügungsbetriebes von — um faſt wahllos
einige andere europäiſche Städte zu nennen — Paris, London,
Kopenhagen und Berlin (ja auch oder gerade Berlin!) im
weſent=
lichen ähnliche Reſultate wie die Wiener Zählung ergeben würde.
Die Urſachen dieſer internationalen Nachkriegserſcheinung liegen
auf der Hand und wurden in den letzten Jahren ungezählte Male
erörtert: die drückende Freudloſigkeit der langen Kriegsjahre
und die allgemeinen ſchweren Sorgen der Nachkriegszeit haben
überall, und vor allem in Wien, deſſen Bevölkerung im letzten
Dezennium beſonders litt, zu einer Elementarentladung der
Ver=
grügungsſucht geführt, die man übrigens von einem höheren
Standpunkt durchaus als Beweis unzähmbaren Lebenstriebes
werten darf.
Eine zuveite Hauptwurzel des Vergnügungstaumels (— der
geſteigerten Lebensfreude!) in Europa oder wenigſtens in allen
ehemals kriegführenden Staaten bildet der bösartige ſkeptiſche
Materialismus, der die Gegenwart vollkommen beherrſcht.
Zweifellos iſt unſere Zeit und ihre Generation jeder geiſtigen,
nachſtehenden Daten entnehmen wir einer
Verſammlungs=
rede des Stadtrats Breitner, Finanzreferenten der Gemeinde Wien; ſie
ſind alſo vollkommen authentiſch.
Engliſch=franzöſiſcher Meinungsaustauſch.
Der franzöſiſche Boiſchafter in London beim Außenminiſierium. — Pfalz und Rheinland der
Angelpunft der Beſprechung.
London, 5. Febr. Der franzöſiſche Botſchafter
in London ſprach geſtern nachmittag auf dem Foreign
Of=
fice vor. Er hatte eine Unterredung mit Sir Eyre
Crewe. Wie verlautet, habe die Unterredung der Pfalzfrage
ge=
golten.
Eine Londoner Nachrichten=Agentur weiß darüber zu
berich=
ten, der Botſchafter habe ſich über verſchiedene Fragen
ausgeſpro=
chen, ſo viel man wiſſe, vor allem über die Pfalzfrage. In
engliſchen diplomatiſchen Kreiſen ſchreibe man der
franzöſi=
ſchen Regierung einen Vorſchlag zu, der offiziös und
mündlich übermittelt worden ſei, und demzufolge die „
rhei=
niſche Regierung” einer neutralen Partei
an=
vertraut werden ſolle, in der weder Separatiſten noch
Nationaliſten vertreten wären. Dieſe Regierung würde der
Kon=
trolle der Rheinlandkommiſſion unterſtellt werden.
Die engliſche Regierung beharre indeſſen nach wie
vor auf ihrem Standpunkt, daß die rheiniſchen Beamten
ohne weiteres ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen hätten und daß
die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Paris und London dem
Haager Schiedsgericht, mindeſtens aber dem Völkerbund
unter=
breitet werden müßten.
Im Zuſammenhang mit der Meldung über die Unierredung
des franzöſiſchen Botſchafters mit Sir Ehre Crewe iſt die
Tat=
ſache von beſonderem Intereſſe, daß nach der geſtrigen britiſchen
Kabinettsſitzung
Lord Crewe bei Macdonald
ſeilte und mit dieſem eine längere Unterredung hatte. Lord
Crewe, der bekanntlich britiſcher Botſchafter in
Paris iſt, ſoll, dem diplomatiſchen Berichterſtatter der
Weſt=
minſter Gazette zufolge, mit einer wichtigen Botſchaft
Poincarés an Macdonald nach London gekommen ſein, in der
er ihn nach Paxis zur Erörterung der engliſch=
fran=
ſiſchen Differenzen einlade. Daily Telegraph meint,
Crewe werde zweifellos mit Macdonald die beſten Miftel
er=
örtern wollen, wie man zu einer baldigen Regelung der
eng=
liſch=franzöſiſchen
Meinungsverſchiedenhei=
ten über die Pfalz, die Kölner Bahnen und die
Kon=
trolle der deutſchen Rüſtungen gelange. Dieſe
Er=
örterungen Crewes mit den Mitgliedern der neuen britiſchen
Regierung dürften von entſcheidender Bedeutung dafür ſein, ob
er ſeinen Pariſer Poſten behalte oder niederlege.
Zur Pfalzfrage
ſchreibt der politiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph,
bis geſtern abend ſei noch keinerlei formelle Antwort auf den
letzten Kompromißvorſchlag erteilt worden, daß die
Rhein=
landkommiſſion in Koblenz eine neue
Verwal=
tung inder Pfalz errichten bezw. überwachen ſolle, aus
der ſowohl Separatiſten, als auch Rheinländer und Bayern
ausgeſchloſſen ſein ſollten. Dieſe Gedanke ſcheine jedoch
in britiſchen Kreiſen nur wenig Unterſtützung gefunden zu haben.
Dem diplomatiſchen Berichterſtatter der Weſtminſter
Gazette zufolge ſteht die britiſche Regierung auf dem
Standpunkt, daß die Frage der Verwaltung der
Pfalz eineinnere Angelegenheit des Reiches ſei
und daß die Errichtung einer neuen Regierung
auf Befehl der Botſchafterkonferenz, die nach den
Wünſchen der deutſchen Regierung und der großen Mehrheit der
pfälziſchen Bevölkerung ſein würde, eine Verletzung des
Rheinlandabkommens und der Weimarer
Ver=
faſſungdarſtellen würde.
Vor der Löſung der Pfalzangelegenheit.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Die Havas=Agentur glaubt zu
wiſſen, daß die Verhandlungen, die zwiſchen der engliſchen und
franzöſiſchen Regierung in der Pfalz=Angelegenheit geführt
werden, höchſtwahrſcheinlich eine Löſung bringen werden, und
zwar auf der Grundlage des Status quo vor der Einſetzung
der Separatiſtenregierung. Da die Separatiſtenregierung nicht
anerkannt ſei, könnten alle Beamten, die von ihr ausgewieſen
ſeien, zurückkehren. Was die von der Beſatzungsbehörde
aus=
geſprochenen Ausweiſungen betreffe, ſo werde, man jedenfalls
jeden einzelnen Punkt beſonders prüfen.
Franzöſiſche Induſtrielle in London.
London, 5. Febr. (Wolff.) Nach dem Daily Telegraph iſt
eine Anzahl hervorragender franzöſiſcher
Induſtriel=
ler in London eingetroffen. Sie ſeien nicht in offizieller
Miſ=
ſion, aber offenbar auf Anregung der franzöſiſchen Regierung
nach London gekommen, wohl um den Verſuch zu machen,
bri=
tiſche Induſtriekreiſe und andere Londoner Perſönlichkeiten für
den Gedanken eines engliſch=franzöſiſchen Zuſammenwirkens in
der Behandlung der Rhein= und Ruhrinduſtrie, d. h. alſo in der
Ausuutzung der ſogengunten produktiven Pfänder, zu gewinnen.
In Erwartung der Programmrede Macdonalds
* London, 6. Febr. (Priv.=Tel.) Ganz England erwartet
mit Spannung die Rede, die der Miniſterrpäſident
Maedo=
nald bei der Wiedereröffnung des britiſchen Parlaments am
kommenden Dienstag halten wird, und in der er ein Expoſé über
die Politik der neuen Arbciterregierung, verbunden mit
ausführ=
lichen Betrachtungen über die außen= und innenpolitiſchen Lage
vermitteln wird. Mehr als gewohnliche Bedeutung wird dabei
Macdonalds Ueberblick über die europäiſche Lage haben,
beſon=
ders aber auch die Ausſichten und Abſichten, die die neue
Regie=
rung gerade darüber hat. Die Preſſe mißt in Verbindung
hier=
mit der Anweſenheit des engliſchen Botſchafters in Paris, des
Lord Crewe, in London eine außergewöhnliche Bedeutung bei.
Geheuchelte Entrüſtung.
* Paris, 6. Febr. (Prib.=Tel.) Die franzöſiſche Preſſe
ver=
öffentlichte geſtern den hier überreichten Proteſt der deutſchen
Regierung wegen der Vorgänge in der Pfalz. Der Temps
be=
merkt dazu, die Forderungen Deutſchlands, die dieſer Proteſt
enthalte, ſeien nicht zum erſten Male veröffentlicht worden. Sie
ſeien aber diesmal in eine beſonders gebieteriſche Form gekleidet.
Dieſe ſei umſoweniger gerechtfertigt, als die Abſichten der
fran=
zöſiſchen Regierung durchaus korrekt ſeien und noch geſtern
mor=
gen von franzöſiſcher Seite keinerlei prinzipielle Einwendungen
gegen eine franzöſiſch=engliſche Verſtändigung in der Pfalzfrage
erhoben worden ſei. 2an ſoiſſe noch nicht, ob die in Berlin
ver=
öffentlichte Proteſtnote dazu beſtimmt ſei, von der
franzöſiſch=
engliſchen Verſtändigung zu proſitieren oder dieſe ſchwieriger zu
machen. Es ſei möglich, daß die deutſche Regierung im Hinblick
auf die Verſtändigung verſuche wolle, Frankreich Zugeſtändniſſe
zu entreißen. Es ſei aber auch möglich, daß ſie mit dieſen an
Frankreich geſtellten Forderungen zwiſchen dieſem und England
Schwierigkeiten heraufbeſchworen wolle. In beiden Fällen müſſe
die ungewöhnliche Sprache der deutſchen Regierung die
Aufmerk=
ſamkeit auf die Abſichten Deutſchlands lenken und die
Notwen=
digkeit einer franzöſiſch=engliſchen Zuſammenarbeit in ein neues
Licht rücken.
Darmſtädter Daghlatt, Mittwoch, hen 6. Februar 1924
Nummer 37.
Seite 2.
ſeeliſchen, ideellen, kurzum: nicht reim materialiſtiſchen Wertung
des Lebens vollkonmmen entfremdet: ebenſo zweifellos muß dieſe
Welt= und Lebensanſchauung zu einer abnormalen und
leiden=
ſchaftlichen Ueberſchätzung des primitivſten und brutalſten
Ge=
muſſes führen. Das ſind Tatſachen, die gewiß mehr als traurig
ſind, die aber eben als Elementarerſcheinungen der menſchlichen
Natur hingenommen werden müſſen — und die ſchließlich für die
Wiener Bevölkerung nicht mehr als für alle anderen Menſchen
unſerer Zeit gelten.
Es ergibt ſich alſo zunächſt, daß das ſcheinbare „Wiener
Phänomen” eine allgemein gültige, auf zwingende pſychologiſche
Momente zurückzuſührend Tatſache iſt, die mit der mehr oder
weniger großen „Bedenkenloſigkeit und Leichtfertigkeit” der
ein=
zelnen großſtädtiſchen Bevölkerung ſo gut wie nichts zu tun hat.
Wie ſchwierig es allerdings iſt, zu dieſer durchaus ſimplen
Feſt=
ſtellung zu gelangen, zeigen zwei prominente Wiener Urteile aus
der letzten Zeit: Zunachſt hat ſich Bundeskanzler Dr. Seipel vor
kurzem höchſt abfällig über die théätre paré=Vorſtellung in der
Wiener Oper geäußert, die bei phantaſtiſch hohen Eintrittspreiſen
völlig ausverkauft war, und eine „Sanierung der Seelen”, alſo
etwa eine radikale Bekehrung der Wiener Bevölkerung zu
Reli=
gioſität, idealer Weltanſchauung, beſcheidener Lebensführung uſw.
gepredigt. Das ſchöne Wort macht wohl dem Prälaten Dr.
Seipel alle Ehre, doch es klingt recht ſonderbar aus dem Munde
des Bundeslanzlers, von dem man das nüchterne und kühle Wort
des Staatsmannes und Politikers erwartet, Ihr Gegenſtück
fin=
det dieſe Aeußerung des Bundeskanzlers in einer
Verſamm=
lungsrede des ſozialdemokratiſchen Stadtrates Breitner (der wir
übrigens, wie erwähnt, das fruher angeführte ſtatiſtiſche
Mate=
rial verdanken).
Stadtrat Breitner beurteilt den Wiener Vergnügungsbetrieb
ebenfalls ſtark vom ominöſen moraliſchen Standpunkt, wobei ſeine
Parteiſtellung zweifellos von beſtimmendem Einfluß iſt. Allein
er betonte in ſeiner Rede auch zwei andere Momente, die für
die Beurteilung des Wiener Problems von entſcheidender
Be=
deutung ſind.
Zunächſt machte Stadtrat Breitner, folgende Feſtſtellung:
„Die große Maſſe der arbeitenden Menſchen dieſer Stadt, die ja
in Sorge iſt, wie ſie die notwendigen Lebensbedürfniſſe
befrie=
digen ſoll, hat für Unterhaltung weniger übrig als zuvor
Damit iſt auf ein überaus bedeutſames Moment hingewieſen:
es iſt vollkommen unrichtig, daß weiteſte Kreiſe der Wiener
Be=
völkerung ſich leichtfertigem Vergnügungstaumel hingeben. Die
großen Maſſen der Wiener Kleinbürger, Arbeiter und
Angeſtell=
ten können ſich wohl ab und zu einen Kinobeſuch, einen Abend
im Konzertcafé oder äußerſten Falls einen billigen Theaterplatz
leiſten; allein einen Riefenapparat, wie der des gegenwärtigen
Vergnügungsbetriebes, wäre in einer Woche fallit, wenn er
auch nur vorwiegend auf ſie angewieſen wäre. Wer alſo, wird
man fragen, ermöglicht die Fortführung dieſes enormen
Be=
triebes? Auch hier iſt die Antwort überraſchend einfach: ein
kleiner Bruchteil der Wiener Bevölkerung, etwa 5 Prozent, iſt
tatſächlich in der Lage, ſich jeden erdenklichen Genuß leiſten zu
können. Und dieſe 5 Prozent, die bei einer Bevölberungsziffer
von 1800 000 etwa 60= bis 70 000 Menſchen — bei Abrechnung der
Kinder und ſonſt „Untauglichen” — darſtellen, machen allerdings,
was hier nicht beſchönigt werden ſoll, von ihrer
Leiſtungsfähig=
keit weiteſtgehenden Gebrauch. (Und in Paris, London,
Kopen=
hagen, Berlin — 2!). Hierzu kommen rund 20 Prozent, das ſind
etwa 300= bis 320 000 Leute, die als bürgerlich=wohlhabend im
Friedensbegriffe des Wortes bezeichnet werden können und daher
am Wiener Vergnügungsbetrieb lebhaft teilnehmen, lebhafter
jedenfalls als im Frieden, und zwar aus den pſychologiſchen
Gründen, die früher dargelegt ſwurden. Die reſtliche Drei=Viertal=
Mehrheit der Wiener Bevölkerung bildet jene Maſſe, die ſo
ziem=
lich von jeder kleinen Lebensfreude der Vorkriegszeit
ausge=
ſchloſſen iſt, aber teilweiſe immerhin die billigen Kategorien der
Vergnügungsſtätten mit Beſuchern zu alimentieren vermag. Und
nun vergeſſe man ſchließlich nicht, daß Wien auch heute, trotz
außerordentlicher Teuerung und wirtſchaftlicher Stagnation
einen ſtarken Fremdenverkehr aufzuweiſen hat, der naturgemäß
gerade den Luxusetabliſſements ſtarken Zuſtrom bietet.
Es iſt wohl kaum anzunehmen, daß ein vernünftiges
aus=
ländiſches Urteil nach Prüfung dieſer Zahlen noch an dem
Schlag=
wort von der „Inſel der Glückſeligen” feſthalten wird.
Und ſchließlich wies Stadtrat Breitner, dem gewiß nicht
übermäßige Sympathie für den Wiener Vergnügungsbetrieb
nachgeſagt werden kann, darauf hin, daß die Exiſtenz vieler
Tau=
ſender kleiner Leute mit der Weiterführung dieſes Betriebes aufs
engſte verbunden wäre. Zu dieſem Hinweis war er als
Sozial=
demokrat zweifellos verpflichtet, da die in Frage kommenden
Angeſtellten — eine verſchwindende Zahl prominenter
Schau=
ſpieler ausgenommen — durchwegs hem Proletgriat angehören.
Allein kein vernünftiger Menſch wird wohl dieſe Feſtſtellung vom
parteipolitiſchen Standpunkt werten. Tatſache iſt, daß der viel
geſcholtene Wiener Vergnügungsbetrieb Zehntauſenden
Men=
ſchen (denn auch die geſamte große Wiener Lurusinduſtrie iſt im
hohen Maße auf ihn angewieſen) Erwerbsmöglichkeiten bietet
und daß ſeine weſentliche Einſchränkung die Verelendung einer
weiten Schicht der Wiener großen Maſſen zur Folge hätte. Dieſes
Faktum mag auch den grimmigſten Moraliſten gegenüber der
Wiener Lebensfreude und ihren gewiß nicht ſympathiſchen
Erſcheinungsformen verſöhnlicher ſtimmen.
Gngnnmnn nng
Dr. Schacht und Or. Luther vor den
Sachverſtändigen.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Von maßgebender Seite
erfahren wir über die heutipe Tätigkeit der
Sachverſtändigen=
kommiſſion: Am Dienstag ſetzte die zweite Kommiſſion für
Kapi=
talflucht die Prüfung des deutſchen Materials fort unter
Hinzu=
ziehung des deutſchen Wirtſchaftsſachverſtändigen Dr.
Ku=
jczynski, der mehrere Angaben über das in Deutſchland
befind=
liche ausländiſche Kapital machte. Die Unterkommiſſion für
Bank= und Währungsfragen beſuchte den Reichsfinanzminiſter
Dr. Luther und unterbreitete ihm die Grundzüge ihres Projektes
einer Goldnotenbank, nachdem ſie vorher eine kurze Ausſprache
mit Dr. Schacht gehabt hatte. Der zweite Unterausſchuß zur
Prüfung des Reichshaushalis, der vormittags und nachmittags
tagte, hörte die Staatsſekretäre Fiſcher und Schröder und die
Miniſterialdirektoren v. Schlieben und v. Ropitz, die über die
Ausgabenſeite des Reichshaushaltsplanes ausführliche Angaben
machten. Die Einnahmeſeite des Reichshaushalts ſteht Mittwoch
zur Beratung.
Der Geiſt der Zuſammenarbeit
im internationalen Komitee.
Berlin 5. Febr. Der engliſche Finanzpolitiker Sir Joſuah
Stamp, Mitglied des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes für
Budget und Währung, erklärte einem Vertreter des Börſenkurier:
Der Geiſt der Zuſammenarbeit in dem internationalen Komitee
zur Unterſuchung des deutſchen Budgets und der deutſchen
Währung iſt die markanteſte Erſcheinung meiner bisherigen
Be=
obachtung geweſen. Er iſt gleichzeitig ein erfreuliches Vorzeichen
für die erfolgreiche Beendigung unſerer Arbeit. Trotz der ſehr
verſchiedenartigen Zuſammenſetzung der Kommiſſion arbeitet
dieſe wie ein wohleingeſpielter Apparat, und nach der
Erledi=
gung der aufklärenden Arbeiten dürfte die Weiterarbeit ſchnell
von ſtatten gehen. Gründlichkeit und Eile ſind die oberſten
Grundſätze unſerer Tätigkeit. Die Haltung der deutſchen
Regie=
rung iſt, ſoweit ich bisher feſtzuſtellen Gelegenheit hatte, durchaus
lohyal. Obwohl ich bisher nur Gelegenheit hatte, einzelne
Mini=
ſter kennen zu lernen, habe ich den Eindruck, daß es die Abſicht
der deutſchen Regierung iſt, uns vollen Einblick in die von uns
intereſſierenden Reſſorts zu gewähren.
Ein Dementi der Sachverſtändigen.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Die vom Daily Expreß
und Mancheſter Guardian derbreiteten Meldungen über
angeb=
liche der Sachverſtändigenkommiſſion von der deutſchen
Regie=
rung gemachten Schwierigkeiten werden von der
Sachverſtän=
digenkommiſſion oifiziell durch folgende Meldungen dementiert:
Die Aufmerkſamkeit des zweiten Komitees der
Sachverſtändigen=
kommiſſion iſt auf Preſſemeldungen gelenkt worden, die beſagen,
daß die Unfähigkeit der deutſchen Regierung, die Fragen
bezüg=
lich der deutſchen Guthaben im Auslade zu beantworten, das
Komitee veranlaßt habe, Ende dieſer Woche Berlin zu verlaſſen.
Derartige Meldungen ſind unzutreffend. Urſprünglich beſtand
die Hoffnung, daß die Kommiſſion in der Lage ſein würde, den
Teil ihrer Arbeiten, der ſie nach Berlin führte, etwa Mitte dieſer
Woche beenden zu köngen, aber die Beſchaffung einiger
Infor=
mationen nahm unbermeidlich mehr Zeit in Anſpruch, als das
Komitee erwartet hatre. Tarſächlich hat das Komitee jegliche
Unterſtützung ſowohl von der Reichsregierung als auch von den
Banken erhalten. Bei diefer Gelegenheit ſoll erwähnt werden,
daß bei der freiwilligen Vorlage des Zahlenmaterials von ſeiten
der Banken weder nach kem Namen der ausländiſchen Kunden
gefragt warde, noch dieſe genannt worden ſind. Tatſächlich lag
für die Sachverſtändigenkommiſſion keinerlei Notwendigkeit vor,
irgendwelche Fragen zu ſtellen, die gegen die Ethik im Verkehr
der Banken verſtoßen.
Bevorſiehende Abreiſe
der zweiten Sachverſtändigenkommiſſion.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Es ſteht nunmehr feſt,
daß die Mas Nenna=Zommiſſion (für Kapitalflucht) Berlin am
Freitag verläßt. Sie wird einen zehntägigen Urlaub antreten,
um am 20. Februar in Paris wieder zuſammenzutreten. Auch
die erſte Kommiſſion hofft, noch im Laufe dieſer Woche ihre
Ar=
beiten beenden zu können.
Eine Oenkſchrift über die Beſetzungskoſien.
* Berlin, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Von gut unterrichteter
Seite wird uns mitgeteilt: Unter dem den Sachverſtändigen in
großem Umfange zugehenden Material der deutſchen
Regierungs=
ſtellen wird ſich in den nächſtſten Tagen auch eine Denkſchrift
über die Beſetzungskoſten befinden und es wird darin
dargelegt werden, daß die Bezahlung bieſer Koſten
künf=
tig nicht mehr erfolgen kann. Dieſe Denkſchrift
wird auf den ſchon ſeit längerer Zeit über die Frage der
Beſetz=
ungskoſten mit den Alliierten geführten Verhandlungen fußen
und den bekannten Standpunkt der Regierung im
ein=
zelnen begründen, daß die Weiterbezahlung der
Be=
ſetzungskoſten die größte Gefahr für die Stabilität
der deutſchen Währung mit ſich bringt.
Angebliche Sachverſtändigen=Gutachten.
* Paris, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Nach einer Brüſſeler
Meldung des Temps ſoll man in den Kreiſen der belgiſchen
Regierung den Ergebniſſen der Beratungen der
Sachverſtän=
digen=Ausſchüſſe mit großem Vertrauen entgegenſehen. Nach
Informationen von zuſtändiger Stelle hätten ſich die Experten
neuerdings auf das Prinzip geeinigt, daß die Steuerbelaſtung in
Deutſchland, die hinſichtlich der wirklichen Leiſtungsfähigkeit
zu=
rückſtehe, auf die Höhe der Belaſtung in den alliierten Ländern
gebracht werden müſſe, um vor allem auch die deutſche Induſtrie
gleichſchweren Produktionsbedingungen zu unterwerfen, wie ſie
von der Induſtrie in den anderen Ländern getragen werden
müſ=
ſen. Weiterhin beſteht in den Kreiſen der Sachverſtändigen
Uebereinſtimmung hinſichtlich der Opportunität der Aufſtellung
eines eigenen Reparationsbudgets in Deutſchland, dem gewiſſe
ſtändige Steuern zugeführt werden ſollen. (Dieſe Temps=
In=
formationen bedürfen noch anderweitiger Beſtätigung.)
Zu der Abſtimmung in Hannover.
Berlin, 5. Febr. Das Reichskabinett hat in ſeiner
heutigen Sitzung beſchkoſſen, die Volksabſtimmung über die von
der Deutſchhannoberſchen Partei beantragte Abſtimmung
be=
treffs Bildung eines eigenen Landes Niederſachſen 14 Tage nach
den Reichstagswahlen ſtartfinden zu laſſen.
In derſelben Sitzung hat das Reichskabinett eine
Sieb=
lungsordnung angenommen, durch die es den abgebauten
Beam=
ten erleichtert wird, Grundbeſitz zu erwerben.
Berlin, 5. Febr. Der Artikel 18 der Reichsverfaſſung,
auf dem die Beſtrebungen der Deutſch=Hannoverſchen Partei nach
Ablöſung zunächſt eines Teiles der Provinz Hanover von
Preu=
ßen fußen, beſagt, daß ein einfaches Reichsgeſetz genügt, wenn
die Gebietsänderung oder Neubildung durch den Willen der
Bevölkerung gefordert wird. Dieſer Wille der Bevölkerung iſt
durch Abſtimmung feſtzuſtellen. Die Reichsregierung iſt
ver=
pflichtet, dem Reichstag ein Reichsgeſetz vorzulegen, ſobald ein
Drittel der zur Reichstagswahl berechtigten Einwohner des
ab=
zutretenden Gebietes die Abſtimmung verlangen. Der heutige
Beſchluß des Reichskabinetts über die Anberaumung eines
Ter=
mines ſpricht von einer Vorabſtimmung. Offenbar will die
Reichsregierung erſt feſtſtellen laſſen, ob ſich überhaupt ein Drittel
für die entſcheidende Abſtimmung zwecks Gebietsänderung bezw.
Länderneubildung ſindet. Für die dann folgende
Hauptabſtin=
mung ſind drei Fünftel der abzugebenden Stimmen, mindeſtens
aber die Stimmmemmehrheit der Wahlberechtigten erforderlich,
wenn es zu einem Beſchluß über eine Gebietsänderung kommen
ſoll. Anſcheinend rechnet die Reichsregierung damit, daß ſchon
in der Vorabſtimmung feſtgeſtellt werden kann, daß die Neigung
zu der Bildung eines Landes Hannoder oder Niederſachſen
nicht ſo ſtark iſt, wie intereſſierte Kreiſe das annehmen.
Gegen die Verſelbſtändigung der Reichsbabn.
Stuttgart, 5. Febr. Der Finanzausſchuß des
württembergiſchen Landtags hat mit 11 Stimmen bis 5
Enthal=
tungen einem ſozialdemokratiſchen Antrag zugeſtimmt, in dem
die Anſicht vertreten wird, daß das Unternehmen „Deutſche
Reichsbahn” in der vom Reich geplanten Form auf Grund
des Ermächtigungsgeſetzes und gegen den Widerſpruch der
würt=
tentbergiſchen Negierung nicht geſchaffen werden könne. Der
Finanzausſchuß erblickt überdies in dem Plane eine große
Ge=
fahr der Auslieferung der Rrichsbahn an das Privatkapital und
erſucht die Regierung, dieſer Gefahr mit allem Nachdruck
ent=
gegenzutreten.
*Die Sage vom Dorado,
dem fabelhaften Goldlande.
Von Prof. Dr. Münch.
Die Gier nach dem gleißenden Gold hat das
Meuſchen=
geſchlecht ſeit Urzeiten zu den größten Anſtrengungen getrieben,
um ſich in den Beſitz des glänzenden Metalls zu ſetzen, und hat
zugleich den wildeſten Phantaſien über gewiſſe Goldländer
Raum gegeben. Es ſei nur an die Rolle erinnert, die Indien
im Altertum ſpielte, und die ſogar einen Alexander veranlaßte,
ſeinen berühmten Zug dorthin anzutreten. Welche verzweifelten
Anſtrengungen machten dann am Ausgang des Mittelalters die
Portugieſen, um das ihnen auf dem Landweg verſchloſſene
Wunderland zur See zu erreichen, bis die Fahrt Vasco de
Gamas im Jahre 1498 endlich von Erfolg gekrönt war.
In=
zwwiſchen war aber Indien ſchon ein gefährlicher Wettbewerber
entſtanden in dem neuentdeckten Amerika, und bald ergoß ſich ein
Strom von Abenteurern und Goldſuchern nach der neuen Welt,
das erſtaunte Europa wieder und wieder mit fabelhaften
Be=
richten und Gerüchten über Goldfunde erfüllend und zu neuen
Unternehinungen reizend. Die kühnen Eroberungen der
Spa=
nier in Mexiko, und Peru brachten zugleich gewaltige Schätze
nach Europa und gaben zu den wildeſten Gerüchten Anlaß.
So entſtand auch die Sage von dem fabelhaften Goldland
Dorado in Südamerika, woo an einem großen weißen Sce die
wunderbare Stadt Manoa mit goldenen Dächern glänzte, die
Einwohner Rüſtungen aus maſſivem Golde trugen und der
König ſich jeden Morgen den Körper mit Goldſtaub pudern
laſſe. Spanien und England rüſteten alsbald Expeditionen aus.
um das Eldorado zu ſuchen, aber keine konnte einen Erfolg
Fuchen. Unter den Führern dieſer Expeditionen iſt am
bekann=
teſten geſporden Sir Walter Raleigh, der ſchon 1595 nach
Guahana aufbrach, aber nur mit einer Probe goldhaltigen
Quarzes glücklich nach England zurückkehrte. 1617 brach er noch
einmal nach dem Orinoco auf, von ſeinem König Jakob I., der
arg in der Geldklemme war, ſelbſt geſchickt, aber auch dieſes
Abenteuer ſcheiterte am Widerſtande der Spanier, und Raleigh
endete kurz darauf auf dem Schafott.
Alexander von Humboldt verlegte den weißen See in das
Quellgebiet des Rio Branco in Britiſch=Guayana, aber heute
wiſſen wir, daß der Urſprung der Sage auf dem Hochland von
Cundinamarca bei Bogota, der Hauptſtadt des heutigen Colum=
Reich der Chibehas aus, das ähnliche Einrichtungen und
Ge=
bräuche aufwies wie, das Inkareich in Peru. Auch ſie
huldig=
ten der Sonne und brachten ihr grauſige Menſchenopfer dar.
Daneben verehrten ſie aber eine aus dem Waſſer gekommene
Göttin als Stammesmutter, denn das menſchliche Leben ſei im
Waſſer geboren. In einem See verſchwand auch das fruchtbare
Weib wieder. Aus Dankbarkeit brachten ihr die Indianer
un=
ausgeſetzt reiche Opfer dar, indem ſie die Seen der Hochebene
mit goldenen Geräten aller Art und den Smaragden von
Somondoco ſättigten. Tatſächlich fand man bei der
Trocken=
legung des Sees von Guatabitz vor einigen Jahren etwa 70
Pfund Smaragde im Schlamm und kunſtvolle Goldgeräte im
Wert von 10 000 Mark.
Mit dieſen religiöſen Gebräuchen der Indianer hängt auch
die Sage vom Dorado zuſammen. An der Spitze des alten
Chibchaſtaates ſtanden zahlreiche Kaziken, unter denen drei eine
königliche Stellung einnahmen und göttliche Ehren genoſſen: der
Herr von Guatabitä, der Zaque von Hunſa (heute Tunja) und
der Zipa von Bacata (Bogots). Wenn der Herr von
Guata=
bitz den Thron beſteigen ſollte, mußte er erſt mehrere Jahre
gefaſtet haben und wurde dann aus ſeiner Höhle von den ihm
untergebenen Kaziken und ſeinem Volke, alle in Smaragden,
Gold= und Federſchmuck ſtrahlend, in feierlicher Prozeſſion zum
See von Guatabits geleitet. Dort waren inzwiſchen unzählige
Weihrauchfeuer angezündet worden, die mit ihrem Qualm die
Sonne verdunkelten. Alſo durch Rauch den Blicken der
Sterb=
lichen entzogen, entkleideten die vier mächtigſten Kaziken ihren
künftigen Gebieter, falbten ſeinen Körper und bepuderten ihn
über und über mit Goldſtaub, bis er wie ein Sonnenſtrahl
glänzte. Seine Füße umgürteten ſie mit goldenen Eeſchmeiden
und Edelſteinen. Dann ruderten ſie, ſelbſt nur mit goldenen
Armringen, Ohr= und Naſengehängen geſchmückt und einer
gol=
denen Krone auf dem Haupte, ihren Fürſten auf einem Floſſe
unter Mufik und Geſang bis zur Mitte des Waſſerbeckens. Hier
wurde der neue König gebadet und der Schmuck den Fluten
geopfert. Um die heilige Handlung allen Blicken Uneingeweihter
zu entziehen, wurden auch auf dem Floſſe Räucherflammen
unterhalten. Stürmiſcher Fubel und wehende Fahnen empfingen
die zurückkehrende Majeſtät. Tanz und Trinkgelage beſchloſſen
in endloſer Folge die ſeltſame Krönungsfeier. Die Kunde von
dieſer Zeremonie rief die ſpaniſchen Konquiſtadoren im
Sturm=
ſchritt auf die Savanna von Bogotä und veranlaßten die Sage
vom vergoldeten Manne, denn „el dorado” heißt „der
Ver=
goldete‟. Die Fabel flüchtete ſich vor den habgierigen Eroberern
bald hierin, bald dorthin und blieb zuletzt weit im Oſten an den
unzugänglichen Urwäldern Guayangs haften,
Mit einer merkwürdigen Fronie des Schickſals faud man im
19. Jahrhundert, als die Hoffnung auf jene Goldſchätze längſt
begraben war, tatſächlich Gold in Guayaua, und ſo erfüllte ſich
doch noch ſein Ruf als Dorado. Die Entdeckung gelang einem
franzöſiſchen Arzt im Jahre 1849. Heute befinden ſich die
haupt=
ſächlichſten Minen im Diabas= und Dioritgebiete des Yuruari,
wohin auch eine Eiſenbahn von Guahana vieja am Orinoco
führt. Das Gold wird ſowohl aus dem Flußgcröll wie aus
Quarzgängen gewonnen.
Das Städtchen El Dorado am Yuruari in Venezuela erinnert
noch heute an das alte ſagenumwobene Goldland, dem ſo manche
Menſchenleben in verzehrender Sehnſucht zum Opfer gefallen
ſind.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
„Das Evangeliſche Deutſchland”
epdl. Unter dem Titel „Das Evangeliſche
Deurſch=
land” erſcheint auf Anregung des Deutſchen Evang. Kirchen
ausſchuſſes und unter Förderung der evang. Kirchenregierung
mit dem neubegonnenen Jahr eine „kirchliche Rundſchau für de
Geſamtgebiet des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbundes‟. De
Zweck des monatlich erſcheinenden Blattes iſt im Unterſchied vor
den beſtehenden Kirchenzeitungen, denen es lediglich ergänzen
zur Seite treten will, ein vorwiegend informatoriſcher. Es w.
das Wiſſen vom Leben der Geſamtkirche, ihrer Arbeit und den il
durch die neuen Verhältniſſe zugewachſenen Aufgaben in der
Oeffentlichkeit wie in den Kreiſen der Kirche ſelbſt vertiefen un
dadurch wie der Präſident des Deutſchen Evang,
Kirchenau=
ſchuſſes D. Moeller, an der Spitze des neuen Blattes aus
führt, die Gemeinden und ihre Glieder in einen lebendigen Zu
ſammenhang mit dem kirchlichen Ganzen führen helfen. Heraus
geber iſt der Direkior des Evang. Preſſeverbandes für Deutſc
land, Pfarrer A. Hinderer=Berlin. Die ſoeben ausgehend
Einführungsnummer bringt nach dem erwähnten Eingangswor
eine Zeitbetrachtung aus der Feder des Landesbiſchof
D. Ihmels in Dresden, bemerkenswerte Ausführungen vor
Prälat D. Dr. Schoell=Stuttgart über die Stellung der
eban=
geliſchen Kirche zu der Auseinanderſetzung zwiſchen Unterneh
mertum und Arbeiterſchaft, eine Ueberſicht über die
Auslands=
beziehungen der deutſchen eoang. Kirche aus der Feder bo)
Oberkon.=Rat Scholz, Berichte aus der Tätigkeit des Deutſche:
Evang. Kirchenbundesamts, ferner in einem geſonderte.
Nachrichtenteil Mitteilungen aus dem Geſamtgebiet der deutſcher
und der befreundeten Auslandskirchen.
N. E.
Nummer 37.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924,
Seite 3.
Porſtoß Herriots gegen Poincaré.
Poincaré verteidigt das Ermächtigungsgeſetz.
Paris, 3. Febr. (Wolff.) Die Kammer ſetzte heute
nachmittag die Beratung des Artikels 1 des Finanzgeſetzes, das
die Regierung ermächtigen ſoll, auf dem Wege des Erlaſſes
Er=
ſparniſſe nicht unter einer Milliarde durchzuführen, fort. Namens
der radikalen Partei erklärte Herriot, es ſei durch die geſtrige
Debatte bewieſen, daß das Ermächtigungsgeſetz rechtlich
unzu=
läſſig ſei. Er habe ſich gefragt, wie der Miniſterpräſident einen
derartigen Geſetzentwurf habe vorlegen können. Er denke, daß
Poincaré, der ſeit zwei Jahren durch die auswärtige Politik faſt
abſorbiert ſei, ſich geweigert habe, ſich mit der Inuenpolitik zu
befaſſen, und er habe deshalb dem Drängen ſeiner Mitarbeiter
Die geſetzgeberiſche Gewalt könne nicht übertragen werden.
Auf=
richtige Republikaner hätten nicht das Recht, den Artikel 1 des
Geſetzes anzunehmen. Zum Schluß ſeiner Rede warnte Herriot
Poincacé, dieſes Geſetz ohne die Mitarbeit der geſamten
öffent=
lichen Meinung durchzuſetzen.
Poincaré ergreift darauf Las Wort, um ſich für den
Aus=
ſchluß aus der republikaniſchen Mehrheit bei Herriot zu
bedan=
ken. Der Artikel 1 nehme dem Parlament keines ſeiner Rechte.
Die Miniſter gehörten nicht zu denen, die das Regime mit
Un=
geduld ertrügen. Sie ſeien ihm im Gegenteil ergeben. Sie
däch=
ten nicht an die Diktatur. Die Regierung verlange nur das Recht
und die Mittel, die Initigtire zu ergreifen. Jedesmal, wenn ein
erlaſſenes Dekret den beſtehenden Geſetzen widerſpreche, werde
man ſeine Ratifizierung verlangen. Die Regierung wolle unter
der Autorität und unter der lieberwachung des Parlaments
vor=
gehen. Sie ſei alſo in dieſem Falle der Vollſtrecker des Willens
des Parlaments und des Landes. Der Abgeordnete Herriot
verlangt das Wort, aber Poincaré fährt fort und erklärt, er
wun ere ſich, daß man darüber erſtaunt ſei, daß er einen
Poli=
tiker in die Debatte ziehe, der an der Schwelle gewiſſer Kongreſſe
zu erſcheinen dflege.
Abgeordneter Herrio: ruft dazwiſchen: Eine Partei wie
die meinige muß nach ihren kolitiſchen Taten beurteilt werden.
Ein Abgeordneter erklärt, Herriot habe ſich jüngſt mit
Cail=
laux beſprochen, der ſeine bolitiſchen Umtriebe fortſetze.
Abgeordneter Herriot erwidert: Mit allen meine Kräften
widerſetze ich mich eines derartigen Spionierens. (Die Linke
ap=
tlaudiert. Aus den Reihen des nationalen Blocks ertönen
iro=
niſche Zwiſchenrufe.) Es erfolgt ein heftiger Zuſammenſtoß
zwi=
ſchen dem Kriegsminiſter Maginot und dem kommuniſtiſchen
Abgeoroneten Lafond und Xaillant=Couturier.
Spä=
ter ſetzt Poincaré ſeine Rede fort.
Er beruft ſich zugunſten des Ermächtigungsgeſetzes auf den
Präzedenzfall von 1897, bei dem das Parlament die Regierung
zur Durchführung der Mejallzölle ermächtigte. 1916 ſeien
ähn=
liche Maßnahmen getroffen worden. Der Einwand, da man
da=
mals im Kriege geſtanden habe, ließe ſich damit bea itworten,
daß dieſe Maßnahmen bis in das Jahr 1922 hinein beibehalten
worden ſeien. Die Regierung beabſichtige, mit den geplanten
Erſparniſſen nur ein von der Finanzkommiſſion bereits
begon=
nenes Werk fortzuſetzen. Sie wolle auch in keiner Weife die
wirt=
ſchaftliche Erholung des Laudes beeinträchtigen. Es handele ſich
nicht darum, den Beamten ihre wohlerworbenen Rechte zu
ent=
ziehen, ſondern vielmehr darum, den nationalen Aufſchwung
nicht durch eine rückſtändige Verwaltung, die mit zu vielen
Be=
amten arbeitet, zu heuimen.
Hierauf wiro der Schluß der Debatte über Artikel 1 mit 335
gegen 18 Stimmen augensuren und ſchließlich auf Verlangen
Poincarés mit 325 gegen 18 Stimmen die Vertagung auf
mor=
gen vormittag beſchloſſen.
Spanien und das Tanger=Abkommen.
Paris, 5. Febr. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Madrid ſtellte geſtern das Direltorium in einer Note, in der die
Abreiſe des ſpaniſchen Bevollmächtigten zur Unterzeichnung des
Tangerabkommens für geſtern Abend angekündgit wurde, feſt,
daß in den Anhängen zu der am 18. Dezember von Spanien
prinzipiell bereits angenommenen Konzeſſion die inzwiſchen
vor=
genommenen Aenderungen aufgeführt werden, die ſich vor allem
auf die Ausweiſungsbefugnis des ſpaniſchen Konſuls, auf die
fpaniſche Kontrolle von Waren aus oder nach Spanien und auf
die Waſſerverſorgung von Ceuta und Melilla beziehen.
Die Verhandlungen
um den iſchechiſch=italieniſchen Handelsvertrag.
* Prag, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Wie die Narodni Politica
mnitteilt, werden nunmehr die Verhandlungen um den
tſchechiſch=
italieniſchen Handelsverrrag, die in Rom ſtattfinden, eine ſchnelle
Erledigung finden, nachdem die ſchwierigſten und delikateſten
Fragen zur beiderſeitigen Zufriedenheit gelöſt ſein werden. Man
werde bald mit dem offiziellen Abſchluß des Vertrags rechnen
können.
Aus Sowjetrußland.
Die Zentralexekutive der Sowjet=Union.
Moskau, 5. Febr. Die auf dem zweiten
Union=
kongreß gewählte Zentralexekutive der Union der
Sowjetrepubliken beſteht gemäß der Unionverfaſſung aus
zwei Kammern:
1. aus dem Unionrat von 414 Mitgliedern, proportional
der Bevölkerungszahl der Sowjetrepubliken,
2. aus dem Nationalitätenrat von 100 Vertretern
von 32 Republiken und autonomen Gebieten.
Das Präſidium der Zentralexekutive beſteht
aus 21 Mitgliedern, nämlich je 7 Vertretern des Unionrates und
des Nationalitätenrates und 7 vom Plenum beider Kammern
gewählten Vertretern.
Den Vorſitz führen Kalinin (R. S. F. S. R.),
Pet=
rowſki (Ukraine), Narimanoff (Transkaukaſiſche
Födera=
tion), Tſcherwiſckoff (Weißrußland). Der neugewählte
Sekretär der allruſſiſchen Zentralexekutide iſt Kiſeleff.
Menſchewiken=Kongreß in Charkow.
Moskau, 5. Febr. (Wolff.) Nach der Ruſſiſchen Telegr.=
Agentur hat der in Charkow tagende Kongreß der ehemaligen
Menſchewiken einſtimmig die Auflöſung der
ukrai=
niſchen Organiſation, der ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen
Arbei=
terpartei und die Annullierung in dem Zentralkomitee der
ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei gegebenen
Voll=
machten beſchloſſen. Der Kongreß beantragte weiter die
Einbe=
rufung der Menſchewiken der geſamten Union zwecks Beſchluſſes
der Auflöſung der ruſſiſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei.
Aenderung der ruſſiſchen Haltung gegen Italien.
* London, 6. Febr. (Pris.=Tel.) Nach Moskauer
Berich=
ten iſt die Vertagung des Abſchluſſes des italieniſch=ruſſiſchen
Vertrages eine Folge der italieniſchen Taktik. Da Moskau bis
vor kurzem vergeblich bemüht war, die Zuſage des italieniſchen
Miniſterpräſidenten, daß die Vertiagsunterzeichnung noch im
Januar ſtattfinde, zu erwirken, hat die raſche Anerkennung
Sowjetrußlands durch die engliſche Regierung die Moskauer
Diplomiatie veranlaßt, ihre Taktik zu ändern Es werden hierfür
noch zwei Gründe angeführt. Iie italieniſchen Kommuniſten
haben einen Delegierten nach Moskau entſandt, der gegen die
Verhandlungen mit Muſſolini Prozeſt einlegte. Ferner ſind von
engliſcher Seite Einwendungen gegen die weitgehende
Begün=
ſtigung erhoben worden, irelche der Vertrag im Mittelländiſchen
Meer dem italieniſchen Auf hänsel mit Rußland verſchaffen
ſoll. Die engliſchen Unterhändler babe, ſich ganz beſonders
da=
gegen ausgeſtrochen, daß einzelne Schwarzmeerhäfen, wie dies
im Vertrag vorgeſchlagen iſt, für alle anderen Nationen,
ausge=
nomimen Iitalien, geſperrt werden ſohen. Die Moskauer
Regie=
rung hat die nenerliche Verlage des Vertragstextes gefordert.
Die nächſten Verhandlungen ſollen eiſt fortgeſetzt werden, ſobald
die engliſchen Vorſchläge bekannt ſind.
Die Memelfrage vor dem Völkerbund.
Genf, 5. Febr. (Wolff.) Der Memelausſchuß, der von
dem Völkerbundsrat am 15. Dezember zum Zweck der
Rege=
lung der Tranſitfragen und der Hafenorganiſation
in Memel zur Ausarbeitung eines Abkommens=Entwurfes eingeſetzt
worden war, trat heute vormittag im Völkerbundsſekretariat zu einer
öffentlichen Sitzung zuſammen. Der Ausſchuß beſteht aus dem
Präſi=
denten Norman Dawis, früher Mitglied der amerikaniſchen
Frie=
densdelegation, dem Holländer Kreller, Mitglied des
Wirtſchafts=
rats des holländiſchen Außenminiſteriums, und dem Schweden
Hoer=
nell, Mitglied der Akademie der techniſchen Wiſſenſchaften in
Stockholm.
Der Präſident Norman Dawis hielt eine längere Anſprache, in
der er einen Ueberblick über die Memelfrage gab und auf die
inter=
nationale Bedeutung des Hafens von Memel und des Nymen hinwies.
Auf die Anſprache des Präſidenten Dawis entgegnete der litauiſche
Vertreter Sideikauskas, indem er daran erinnerte, daß die
Ab=
trennung Memels vom Deutſchen Reiche ausdrücklich zugunſten des
litauiſchen Staates erfolgt ſei. Er proteſtierte ferner gegen
die polni ſchen Anſprüche und machte ausführliche Vorbehalte
gegen eine etwaige Hinzuziehung von Wirtſchaftsvertretern anderer
Staaten bei den Unterſuchungsarbeiten der Kommiſſion in Memel.
Die Kommiſſion wird am Donnerstag, den 7. Februar, nach Memel
abreiſen, um vorausſichtlich am 15. oder 16. d. M. wieder nach Genf
zurückzukehren.
Berlin, 5. Febr. In Kowno wurde in Vertretung der
Reichs=
vegierung nach langwierigen Verhandlungen vom Geſandten Dr.
Ols=
hauſen das Abkommen über den Verkehr und das frühere deutſche
Eiſenbahnmaterial im Memeler Gebiet unterzeichnet. Damit werden
auch alle Verkehrshemmungen zwiſchen Tilfit und Memel in Fortfaill
kommen.
*,Tragödie der Liebe‟
Der neue Mia=May=Film.
Vier Filmkünſtler von ſtärkſtem Ausdruck traten uns im
weſenilichen in dieſem Film entgegen. Emil Jannings, der
eirſtmals in Darmſtadt ſo arg Verkannte, der heute zu den
geſuchteſten deutſchen Filmdarſtellern zählt und in ſeiner
Eigen=
art vielleicht alle übertrifft, Erika Gläßner, die entzückende
Perſon mit dem verſchmitzten tollmachenden Lachen, dem
tem=
peramentvoll ſinnlichen Vibrieren des ganzen Körpers, die in
Selunden innerer Umſtellung, von einem Extrem ins andere
füringen kann, ohne auch nur einen Moment nicht große
Künſt=
lerin zu bleiben, Mia May mit ihrem ſeelenvollen tiefen
Augenaufſchlag, dem reizvollen Lächeln im immer noch hübſchen
Antlitz und dem Schimmerkranz um das imner noch blonde,
widerſpenſtige Lockenhaar, und W. Gaidarow, der Elegant,
der Tragöde, der feurig Liebende, Duldende, ſich Opfernde.
Emil Jannings deſſen unſcheinbarer Künſtlerſchaft
während ſeines Engagements am Darmſtädter Hoftheater ſich
noch viele Darmſtädter erinnern werden, iſt zweifellos der
Stärkſte dieſes Quartetts erſter Filmſtars. Stefan Großmann
durfte ſich einmal über dieſen genialen Darſteller eine Kritik
erlauben in Ausdrücken, die wir hier nicht wiederholen können,
die es aber dem Kritiker ſehr erleichterten, Jannings zu
charak=
teriſieren. Er iſt ebenſo ſicher und überzeugend feixend=
gut=
mütiges, pfiffig überlegenes Lachen, wie die verkörperte
Bruta=
lität, der gutmütige Verführte und Ausgenutzie, ungewaſchene
täppiſche Bär, wie, der brüllende, wildgewordene Stier, der
auf=
opfernde Freund und Helfer, wie der kaltblütige,
empfindungs=
lofe Mörder, zärtlicher, winſelnder und heulender Liebhaber und
brutaler, gewalttätiger Vernichter, er iſt Natur, Urtyp, in
allem, was er darſtellt. Er iſt immer Jannings und iſt immer
ein anderer, immer bis ins Innerſte Vibrieren und bis in die
äinßerlichſte Kleinigkeit eins, was er filmt.
Erika Gläßner iſt in dieſer Tragödie der Liebé ſeine
Partnerin, die ihn treibt und beherrſcht, die ihn durch alle
Bhaſen der Leidenſchaft peitſcht, ihn bis zum Tode ſürchtet, wenn
er raſt und ihn um den Finger wickelt, wenn ihr ſinnliches
Weib=
tum ihn wieder gefangen hält. Sie verkörpert die Entwicklung
einer Spezies Weibtum mit einer zeingenden
Ueber=
zeugung. Sie iſt zunächſt die arme, nach Putz und
Wohl=
leben ſich ſehnend: Dirne, des Ningkämpſers a. D. alias Ein=
Mit jebem koſtbaren Kleidungsſtück, das er
brechers Geſie
feiner Einbrüche ſchenkt, wächſt ſie mit den
ihr aus
die „Dame” der großen Pelt iſt und
nun dem täppiſchen Bär den Laufpaß gibt, ſich gleichzeitig ſeiner
Rache entzieht, indem ſie ihn dem Zuchthaus überliefert. Das
alles ſpielt Erika Gläßner mit einer Routine, die nicht mehr
Schauſpielkunſt iſt, ſondern wie erlebte Wirklichkeit anmutet.
Man glaubt dieſem verführeriſchen, immer entzückenden Geſchöpf
ohne weiteres die Herrſchſucht über die Männer. Cine Szene
aus dem erſten Teil darf als beſonders charakteriſtiſch für die
große Darſtellungskraft der Gläßner angeſprochen werden. Wie
ſie einem Rache= und Wutausbruch ihres Liebhabers begegnet
mit den — Füßen, wie ſie auf dem Tiſch ſteht, mit den Füßen
bettelt und ſiegt und wie dieſer Sieg ſich in dem bis dahin
angſtverzerrten Geſicht wiederſpiegelt.
Mia May kann nicht mehr ſo feſſeln, wie ſie es früher
auf der Höhe ihrer Kunſt tat. Sie verblaßt in dieſem Triumvirat,
weil man ihrem Spiel, ſelbſt ihren vielvergoſſenen echten
Tränen immer die Schauſpielerin anmerkt, die zu eingehend ihre
eigenen Filme ſtudiert hat, um nicht zu wiſſen, in welcher
Hal=
tung, welcher Poſe ſie im Bild am vorteilhafteſten wirkt.
Senti=
mental, geſpielt, aber ihre Bilder ſind immer ſchön, wie ihre
Koſtüme, die ſie mit ſo viel Eleganz, ſo viel Haltung der großen
Dame zu tragen weiß.
W. Gaidarow iſt der vornehme, zurückhaltende Darſteller
ſeiner tragiſchen Aufgabe. Berechnet, verinnerlicht ſeine
Dar=
ſtellung, eindrucksvoll und bewegt, überzeugend ſein Mienenſpiel.
Man müßte Gaidarow einmal in einer bedeutenderen Rolle ſehen.
„Die Tragödie der Liebe” ſelbſt iſt ein groß angelegter Film,
der ſich die große, vielleicht zu große und durch den Film doch
nicht reſtlos zu erſchöpfende Aufgabe geſtellt hat, Goethes „Das
Ewig=Weibliche zieht uns hinan” darſtelleriſch zu erſchöpfen. Leo
Birinski und Adolf Lantz haben ſich hierzu einer „alten
Idec” bedient. Sie hätten ſie jeden Tag aus dem buntbewegten
Leben der Gegenwart ſchöpfen können. Der erſte Teil — vier
ſechsaktige Teile waren notwendig, die Idee darzuſtellen — dar
im gewiſſen Sinne die Einführung in die Handlung und als
ſolche ſchwach. Der jetzt rollende zweite Teil (Uniontheater)
wälzt mit Wucht die Ereigniſſe vorwärts bis zu einer neuen
in Spannung ſetzenden Frage. Noch zieht das Ewig=Weibliche
in dieſer Tragödie der Liebe, die im Grunde die zweier Lieben
verſchieden gearteter Charaktere, verſchiedener
Geſellſchafts=
ſchichten, die das Schickſal zerhauen und würfelt, iſt, uns, d. h.
die von ihr Erfaßten, noch nicht hinan, fondern hinab. Joe
Mays Regie iſt geſchickt und von ſtarken Eindrücken. Selten
ſah man eine ſo eindrucksvolle Schwurgerichtsſzene (eine
Auf=
gabe, an der die meiſten Regiſſeure ſcheitern) mit der Bewegung
Der Hitler=Ludendorff=Prozeß.
Die Angeklagten gegen eine Verhinderung der
Verhandlung.
* München, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Gewiſſe Auzeichen
deuten darauf hin, daß in rechtsradikalen Kreiſen Bayerns,
namentlich unter den Anhängern Hitlers, eine neue Bewegung
im Gange ift, die den bevorſtehenden Hitler=Ludendorff=Prozeß
zum Anlaß für eine neue Aktion benutzen zu wollen ſcheint. In
dieſem Zuſammenhang iſt beſonders die Tatſache von Intereſſe,
daß augenblicklich aus Norddeutſchland zahlreiche Führer und
Vertreter der völkiſchen Richtungen in München eingetroffen
(ind, wo ſie nach der erfolgten Ausföhnung zwiſchen Ehrhardt
und Ludendorff eine neue Lage zu finden hoffen. Eine
beſon=
ders eifrige Fühlungnahme hat, wie einwandfrei feſtſteht,
zwi=
ſchen den Hitlerleuten und den völkiſchen Vertretern
Mecklen=
burgs und Pommerns ſtattgefunden, was immerhin gewiſſe
Schlüſſe für den Fall einer neuen Hitler=Aktion zulaſſen würde.
Während es zweifellos feſtſteht, daß man in dieſen Kreiſen,
ins=
beſondere in München, durch ein neues Losſchlagen den Prozeß
verhindern will, ſind die Augeklagten ſelbſt, wenigſteus die
führenden Perſönlichkeiten unter ihnen, mit dieſer Haltung ihrer
Anhänger, wie wir aus abſolut ſicherer Quelle erfahren,
durch=
aus nicht einderſtanden. Darauf deutet auch bereits der von den
Verteidigern veröffentlichte Aufruf hin, in dem vor jeder
ge=
waltſamen Verhinderung des Prozeſſes nachdrücklich gewarnt
wird. Die Angeklagten im Hitler=Ludendorff=Prozeß betonen
immer wieder, daß ihnen und ihrer Sache mit einer möglichſt
gründlichen Verhandlung über die Ereigniſſe des 8. und 9.
No=
vember vorigen Jahres am beſten gedient wäre, wobei noch an
die Tatſache zu erinnern iſt, daß der militäriſche Leiter des
„Kampfbundes” Oberſtleutnant Griebel, ſich gerade deshalb
freiwillig dem Gericht geſtellt hat, weil er in dem Prozeß die
einzelnen Vorgänge ſelbſt zur Sprache bringen will. In dieſem
Sinne iſt auch auf die Anhänger der unter Anklage ſtehenden
bölkiſchen Führer eingewirkt worden, wobei allerdings
abzu=
warten iſt, ob dieſe Mahnungen Erfolg haben werden.
Ueber den Ort der Verhandlung in München iſt noch keine
endgültige Entſcheidung getroffen. Den urſprünglichen Plan,
den Prozeß im Amtsgericht in der Marienſtraße ſtattfinden zu
laſſen, mußte man aufgeben, weil die dort zur Verfügung
ſtehen=
den Räumlichkeiten bei dem Anſturm der Prozeßbeteiligten —
bis jetzt ſind allein 200 Preſſevertreter angemeldet — nicht im
entfernteſten ausreichen würde. Der Juſtizpalaſt kommt wegen
feiner ſchlechten Akuſtik nicht in Frage. Neuerdings trägt man
Eich mit dem Gedanken, den Prozeß im großen Landratsſaal des
Regierungsgebäudes ſtattfinden zu laſſen.
Vorboten des Hitler=Prozeſſes.
* München, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Das baheriſche
Gene=
ralſtaatskomrmiſſariat wendet ſich gegen Ausſtreuungen, wonach
der im Hochverratsprozeß Fuchs angeklagte Machhaus als
un=
liebſamer Zeuge gewaltſam beſeitigt worden ſei und wonach man,
im Hitler=Prozeß den Angeklagten Pöhner beſeitigen oder
min=
deſtens vernehmungsunfähig machen wolle. Dieſes ſoll am 27.
Januar ein höherer Beamter in einer privaten
Abendunterhal=
tung geäußert haben. Dieſe Behauptung wurde mit ſchriftlicher
Beſtätigung zweier Zeugen von einem jugendlichen Mitglied des
früheren Bundes „Oberland” dem General Ludendorff
über=
geben. Der Beamte verſuchte, General Ludendorff zu
überzeu=
gen, daß ſeine Aeußerungen rein privater Natur und nicht ſo
gemeint waren, wie ihr Wortlaut annehmen ließ, und erklärte
ihm, daß eine Verwertung der Aeußerungen in dem
bevorſtehen=
den Prozeß ein untaugliches Mittel wäre. General Ludendorff
wies dieſe Mitteilung des Beamten mit der Bemerkung zurück,
daß er bei der infamen Behandlung, die ihm zuteil werde, jede
Mitteilung benutzen müſſe, die ſich ihm biete. Der Beamte
iſt vorläufig ſeines Dienſtes enthoben worden. Ein Anlaß, die
ungeheuerliche Verdächtigung zu widerlegen, beſteht nach der
Erklärung aus dem Generalſtaatskommiſſariat ſelbſtverſtändlich
nicht.
Die Behandlung der baheriſchen Verfaſſungsdenkſchrift.
Ueber die Behandlung der bayeriſchen
Verfaſſungs=
denkſchrift durch die Reichsregierung wird mitgeteilt, die
Denkſchrift habe bereits einmal dem Reichskabinett vorgelegen,
jedoch ſei es nur zu einer formellen Beſprechung gekommen.
Zur=
zeit nähmen die einzelnen Reſſorts zur Denkſchrift Stellung. Im
Anſchluß daran ſolle im Reichsminiſterium des Innern eine
Den ſchrift über das bayeriſche Do ument ausgearbeitet und dem
Reichskabtnett vorgelegt werden. Auch der Reichstag werde ſich
dann mit der Frage beſchäftigen.
der Maſſen, ſelten ſo wirkſame Einzelbilder aus dumpfen
Ver=
brecherkellern, aus Paläſten und Wohnungen der Welt und
Halb=
welt, ſelten ſo packende Einzelſzenen, die rein innerliches Leben
und Erleben, reine Empfindungen darſtellen, wie hier. (Eine
der beſten die oben erwähnte, in der Erika Gläßners Füße betteln
und — ſiegen.) Die Technik der Aufnahmen iſt, wie immer bei
den großen deutſchen Filmen, ganz ausgezeichnet. Man muß
das Abrollen der noch ausſtehenden zwei Teile abwarten, um
ein Endurteil über den ganzen Film fällen zu können. AI. St.
— Das Zeitſignal im Rundfunk. Die großen Radio=
Statio=
nen im In= und Auslande haben ſeit langem das ſogenannte
„Zeitſignal” eingeführt, d. h., es wurde von den einzelnen
Sta=
tionen aus, für die ganze Welt gedacht, ein Zeitſignal
durchge=
geben, das die abſolut richtige Mittagsſtunde, ein Uhr,
verkün=
dete. Da es naturgemäß nicht möglich war, dieſes Signal auf
einfachen Apparaten abzuhören, ſo hat ſich die „Radio=Stunde‟
in Berlin jetzt ins Mittel gelegt und gibt ihrerſeits ihren
ange=
ſchloſſenen Teilnehmern dieſes Mittagsſignal. Techniſch verläuft
die Sache etwa ſo, daß das Signal von der Großſtation Nauen
aufgefangen und über die Antenne im Vox=Hauſe an die Zuhörer
weitergeleitet wird. Prof. Leuthäuſer von der Reichs=
Telegra=
phen=Verſuchsanſtalt iſt augenblicklich an der Arbeit, die
Verbin=
dung herzuſtellen, ſodaß in den nächſten Tagen der Dienſt auch
in dieſer Richtung aufgenommen werden kann.
C.K. Der Empfang des neuen Kolonialminiſters. Der neue
engliſche Kolonialminiſter J. H. Thomas erzählte bei einem
Feſt des Auſtraliſchen Frühſtücksklubs, das ihm zu Ehren
veran=
ſtaltet wurde, in launiger Weiſe von dem Empfang, den er beim
erſten Beſuch ſeiner neuen Wirkungsſtätte gehabt hat. „Als ich
das Kolonialminiſterium am vergangenen Dienstag zuerſt
be=
ſuchte,” ſagte er, „da ſtellte ich uich mit all der Beſcheidenheit
und Unauffälligkeit ein, die für meine Partei bezeichnend iſt. Am
Eingang wurde ich von einem Pförtner angehalten und gefragt,
was ich wolle. Ich ſagte, ich möchte gern ins Kolonialminiſterium
gehen. „Wen wünſchen Sie dort zu ſehen?” fragte er ſtreng.
Ich ſagte: „Ich weiß es nicht ganz genau. Ich möchte mir das
Miniſterium überhaupt mal anſehen.‟ Das geht nicht,”
er=
widerte er kurz. „Wen wollen Sie ſehen?” „Nun, das
Miniſte=
rium,” erwiderte ich, und da ich an ſeiner böſen Miene merkte,
daß es beſſer wväre, nichts zu verheimlichen, ſagte ich freimütig:
„Ich bin der neue Kolonialminiſter.‟ Er ſah mich groß an,
wen=
dete ſich dann zu einem anderen Pförtner und ſagte ſo laut, daß
ich es hören konnte: „Der ſcheint im Oberſtübchen nicht ganz
rich=
tig zu ſein!“ Das war für mich gerade nicht ſchmeichelhaft, aber
er ließ mich darauf eintreten.”
Seite X.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.
Nummer 37.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Februar.
* Oberlandesgerichtspräſident
Dr. Georg Beſt.
„Deutſche Richter ſprechen . . . Dieſer üble Sommer,” ſo
ſchrieb die Dtſch. Juriſtenzeitung in Heſt 21/22 vom 1. November
1923, „brachte für Heſſen das dazu paſſende
Alterspenſionierungs=
geſetz der Beamten, dem Reich und anderen Bundesländern ohne
Not vorauseilend und die Staatskaſſe ſchwer belaſtnd. Wie die
einen ſagen, auf Drängen des Beamtenachwuchſes, wie die
ande=
ren glauben, aus anderen Gründen. Wohl ein Dutzend höherer
Juſtizfunktionäre wurde davon betroffen in kaum geminderter
Arbeitskraft . . . In einem kleinen Lande bietet die gleichzeitige
Neubeſetzung wichtiger Spitzenämter naturgemäß beſondere
Per=
fonalſchwierigkeiten, ſo auch hier.”
Dieſes Altersgrenzengeſetz hat mit dem 1. Febr. auch der
Tätig=
keit von Dr. Beſt im Staatsdienſte die Grenzen geſetzt. Beſt iſt
in Heſſen und im Reiche kein unbekannter Name. Am 8. Oktober
1855 zu Darmſtadt geboren, wo er das Gymnaſium beſuchte,
hörte er an den Pflanzſtätten der Rechtslehre Leipzig,
Heidel=
berg und Gießen. Nach kurzer anwaltlicher Tätigkeit in
Gemein=
ſchaft mit dem hochangeſehenen, ſcharfſinnigen Juriſten Maſſot
war Beſt in raſcher Folge Staatsanwalt in Mainz und
Darm=
ſtadt, dann Amtsrichter in Hirſchhorn, Kollegialrichter in Gießen
und Darmſtadt. 1896 zur Bearbeitung der
Ausführungsbeſtim=
mungen zum BGB. ins Juſtizminiſterium berufen, wurde er
1900 Miniſterialrat in dieſer Behörde. Seit einer Reihe von
Jahren bekleidet er das hohe Amt eines Präſidenten am höchſten
Gerichtshofe des Landes. Das Schrifttum verzeichnet unter
ſei=
nen Werlen in erſter Linie das heſſiſche Ausführungsgeſetz zum
BGB., deſſen geiſtiger Schöpfer er iſt. Beſts hervorragende
Ar=
beit gerade auf dieſem — auch hinſichtlich der Ueberleitung der
altrechtlichen Verhältniſſe auf Neuland — ſchwierigem Gebiete
hat im Juriſtenſtande wie bei den Volksgenoſſen ungeteilte
Aner=
kennung gefunden, da der Autor ſeine vielſeitigen theoretiſchen
Kenntniſſe geſchickt mit der in mannigfaltiger Berufstätigkeit
er=
worbenen praktiſchen Erfahrung zu verknüpfen verſtand. So
mit vorzüglichen Geiſtesgaben ausgeſtattet, betrachtete Beſt die
durch den Krieg und ſeine Folgen geſchaffenen, wirtſchaftlich
ver=
änderten Verhaltniſſe, erfaßte er das Problem der
Geldentwer=
tung, das die deutſche Jurisprudenz ſchon ſeit 1920 beſchäftigt.
Das Jahr 1923 brachte die erſten bahnbrechenden
Entſcheidun=
gen auf letzterem Gebiete. Und Aufſehen erregte nicht allein in
der Juriſtenwelt das die Aufwertungsfrage behandelnde Urteil
des von Beſt geleiteten erſten Zivilſenats des Darmſtädter
Ober=
landesgerichts vom 18. Mai 1923, das Profeſſor Dr. Roſenberg=
Gießen in Nr. 1 der Dtſch. Jur.=Ztg. vom 1. November 1923
als eine „mutige‟ Tat preiſt. Heute kann Beſt — nachdem auch
das Reichsgericht am 28. November 1923 geſprochen — mit voller
Befriedigung auf den geführten Kampf — denn ein heftiger
Kampf der Meinungen war es — zurückblicken, und wir können
es heute als eine Wahrheit ausſprechen: „Beſt hat auf der ganzen
Linie geſiegt.” Noch iſt aber der Kampf nicht zu Ende, trotz
füngſt erfochtenem Siege, gilt es doch nun, einen Kampf weiter
zu führen — gegen die Regierung im Intereſſe eines von den
Verhältniſſen ſchwer betroffenen Mittelſtandes. Auch in dieſem
— hoffentlich letzten — Kampfe wird Beſt Führer uns ſein
müſſen und uns ſein, in einem Kampfe, in dem der Verlag
bereitwillig den Naum zur Verfechtung einer guten Sache zur
Verfügung geſtellt hat.
— Ernannt wurden am 25. Januar 1924: die Notare Geh.
Juſtiz=
rat Otto Hallwachs in Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Heinrich Reh in
Alsfeld und Juſtizrat Dr. Otto Bing in Mainz zu Mitgliedern des
Diſziplinarhofes für Notare; die Notare Juſtizrat Dr. Arthur Oſann
in Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Ernſt Roſenberg in Gießen und Dr.
Franz Kirſtein in Mainz zu ſtellvertretenden Mitgliedern des
Diſzi=
plinarhofes für Notare; die Notare Dr. Siegfried Guggenheim
in Offenbach und Eduard Städel in Darmſtadt zu Mitgliedern der
Diſziplinarkammer für die Notare der Provinz Starkenburg; die
Notaxe Theodor Kleinſchmidt in Darmſtadt und Herm.
Scholl=
mayer in Groß=Gerau zu ſtellvertretenden Mitgliedern der
Diſzi=
plinarkammer für Notare der Provinz Starkenburg; die Notare
Juſtiz=
rat Hermann Katz in Gießen und Theodor Beilſtein in Grünberg
zu Mitgliedern der Diſziplinarkammer für Notare der Provinz
Ober=
heſſen, die Notare Artur Stahl in Bad=Nauheim und Otto Jöckel
in Friedberg zu ſtellvertretenden Mitgliedern der Diſziplinarkammer
für Notare der Provinz Oberheſſen; die Notare Juſtizrat Dr. Johann
Reinhardt in Mainz und Karl Joſt in Alzey zu Mitgliedern der
Diſziplinarkammer für Notare der Provinz Rheinheſſen, und die
No=
tare Juſtizrat Auguſt Scheuermann in Worms und Dr. Karl
Braden in Bingen zu ſtellvertretenden Mitgliedern der
Diſziplinar=
kammer für Notare der Provinz Rheinheſſen — alle für die Jahre
1924, 1925 und 1926.
— Landestheater. Die B=Mieter werden darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß mit der heutigen Wiederholung der Oper „Falſtaff” der
vierte Mietabſchnitt beginnt und daß die Zahlungen hierfür, ſolveit
dies noch nicht geſchehen iſt, heute vormittag an der Hauptkaſſe und eine
Stunde vor Beginn der Vorſtellung an der Tageskaſſe zu leiſten ſind.
— Der Männergeſangverein „Harmonie”=Mainz=Koſtheim gibt am
Samstag, den 9. Februar, 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters ein Konzert. Die Leitung des Abends hat
Chor=
direktor Berthold Sander=Darmſtadt. Als Soliſten wirken mit:
Frau Klärchen Bamberger=Thaler, Mainz (Sopran) und Herr
Auguſt Stier (Bariton) vom Stadttheater Mainz. Der Vorverkauf
hat bereits begonnen. Aus dem beſetzten Gebiet Ausgewieſene erhalten
gegen Ausweis Karten zu ermäßigten Preiſen.
— Darmſtädter Bläſer=Quintett. Der Kammermuſikabend des
Darmſtädter Pläſer=Qumtetts, der am Freitag, den 8. Februar,
(nicht, wie urſprünglich angekündigt, Donnerstag) im Kleinen Haus des
Landestheaters ſtattfindet, verſpricht Stunden ſeltenen Genuſſes zu
brin=
gen. Die Zuſammenſtellung des Programms ſieht ein neues Quintett
des Münchener Komponiſten Max Büttner vor, das bis jetzt in Leixzig,
Dresden und München geſpielt wurde und durch die reizvolle Anmut
ſeines Themas und die intereſſante Bearbeitung von 8 Variationen
mit einer Schlußfuge überall durchſchlagenden Erfolg erlebte; ferner
ein ſelten zu hörendes Trio für Flöte, Klarinette und Fagott von
G. Kummer, eines Zeitgenoſſen Beethovens, der als Komponiſt und
Flötenvirtuoſe Ruf hatte und ein Quintett mit Klavier des
ſchweizeri=
ſchen Tondichters Hans Huber, der durch ſeine Sinfonien und
Kammer=
muſikwerke zu den hervorragendſten Meiſtern ſeines Landes zählt. Die
ſeit Jahrzehnten leider ſtark vernachläſſigte Bläſerkammermuſik ſteht vor
einem neuen Aufſchwung und hat vielen neuzeitlichen Komponiſten
wieder Anreiz gegeben, ſich kompoſitoriſch auf dieſem nicht leichten
Ge=
biete zu betätigen. Die Mitglieder des Darmſtädter Bläſer=Quintetts
ſtellen es ſich zur Aufgabe, ſowohl die wertvollen Werke der alten wie
der neuen Meiſter ſorgfältigſt zu pflegen. Die Wahl der Werke dürfte
beiden Richtungen Rechnung tragen. Sie werden ſämtlich in Darmſtadt
zum erſten Male zu Gehör gebracht.
Von der Poſt. Die durch die Notlage des Reiches notwendig
gewordenen Betriebseinſchränkungen bei der Poſt haben zur Folge, daß
die zur Abſendung der Poſtſendungen erforderlichen
Beförderungs=
mittel und =Gelegenheiten nicht mehr in dem Umfange wie früher zur
Verfügung ſtehen. Dies trifft namentlich auf Paketſendungen
zu. deren WeiterbefErderung von hier am ſelben Tage bei nicht
recht=
zeitiger Auflieferung in Frage geſtellt iſt. Es empfiehlt ſich deshalb
dringend, mit der Auflieferung von Paketen nicht bis zum Nachmittag
zu warten, da ſich erfahrungsgemäß der Paketauflieferungsverkehr um
dieſe Zeit ſtaut. Die vorhandenen Beförderungsmittel reichen
infolge=
deſſen zum Abrollen der Sendungen nicht aus, ſo daß ein Teil hier
zurückgelaſſen werden muß. Bei der meiſt ſchwachen Auflieferung am
Vormittag dagegen werden die Beförderungsgelegenheiten nicht voll
ausgenutzt. Wem deshalb an einer möglichſt raſchen Beförderung
ſei=
ner Pakete und außerdem an einer ſchnelleren Abfertigung am
Paketſchalter gelegen iſt, der warte mit der Auflieferung dieſer
Sen=
dungen nicht bis zum Nachmittag ſondern benütze dazu die
Vor=
mittagsſchalterſtunden von 9 bis 12 Uhr.
— Verfahren in Forſt= und Feldrügeſachen. Eine auf Grund des
Artikels 9 der Verfaſſung erlaſſene Verordnung beſtimmt: In Forſt=
und Feldrügeſachen, die durch die Schöffengerichte abzuurteilen ſind,
verhandelt und entſcheidet vom 5. Februar bis 31. März 1924 der
Amts=
richter allein ohne Zuziehung von Schöffen; dies gilt auch für bereits
gerichtlich anhängige Strafſachen, jedoch iſt eine begonnene
Haupt=
verhandlung nach den bisherigen Vorſchriften zu Ende zu führen. Auf
Jugendgerichte, für die beſondere Jugendſchöffen beſtimmt worden
ſind, findet die dorgenannte Beſtimmung keine Anwendung.
Gewerbemuſeum. Die Uebungen und der Vortrag von
Herrn Profeſſor Dr. Haupt fallen auch in dieſer Woche aus.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Dr. Wolf wird am heutigen
Mittwoch, den 6. d. M., abends 347 Uhr, in das Requiem von
Sgam=
batti einführen. Das Werk erlebt bekanntlich Montag, den 18. d. M.,
ſeine hieſige Erſtaufführung durch den Muſikverein.
* Der große Auswandererfilm. Die „Nautiſche Rundſchau” in
Ham=
burg ſchreibt über den neueſten Hamburg=Süd=Film „Mit dem
Aus=
wandererſchiff nach Südamerika”: „Das war ein aufmerkſames und
dankbares Neiſepublikum, das ſich am Samstag, den 22. Dezember, im
Hörſaal A der Hamburgiſchen Univerſität auf Einladung der Hamburg=
Süd verſammelt hatte, um eine Filmfahrt auf dem neuen Poſtdampfer
Eſpana” nach Südamerika zu machen. Wieder war es der bekannte
Kapitän Herbert von der Hamburg=Süd, der die Führung bei dieſer
Iluſionsſeereiſe im Film übernommen hatte und durch ſeine trefflichen
eingehenden Erklärungen, nicht ſelten recht humoriſtiſcher Art dieſe
zweiſtündige Filmreiſe zu einem wahrhaften Genuß machte. Das iſt
nun bereits der dritte Film den die Hamburg=Süd in Jahresfriſt
her=
ausgebracht hat, und ihr Redner Kapitän Herbert hat, wie er
aus=
führte, in dieſer Zeit nicht weniger als 369 Filmvorträge in allen
Tei=
len Deutſchlands gehalten, darunter allein ſieben an einem Tage in
Fulda. Der neugezeigte vieraktige Film ſcheint uns der beſte von allen
zu ſein, und er dürfte zweifellos ſeinen Weg machen. Was uns an ihm
beſonders wertvol erſcheint, iſt die Fülle von packenden
Meeraufnah=
men, die in bisher ſelten geſehener Art wirkungsvolle
Stimmungs=
bilder von der Schönheit der See vermittelte, wie zum Beiſpiel
Sonnen=
untergänge und Mondſcheinnächte. Daneben bekommt man lehrreiche
Aufſchlüſſe über die Navigation und die Hilfsmittel der Schiffsleitung
zur Ortsbeſtimmung auf hoher See. Lebenswahre Bilder zeigten uns
das Auswanderervölkchen an Bord bei Spiel und Tanz, die Großen
und Kleinen, die jungen und alten Paſſagiere. Feueralarm= und
Bootsmanöver demonſtrieren die gute Diſziplin der Mannſchaft,
Auf=
nahmen der Inneneinrichtungen machen uns bekannt mit den Wohn=
und Geſellſchaftsräumen, die den Reiſenden der 3. Klaſſe zur
Ver=
fügung ſtehen. Ferner erſcheinen allerlei Tiere, Papageien, Löwen,
große und kleine Katzen Teckels, ſüdamerikaniſche Sumpfbiber, und es
wurde ſogar eine Hochſee=Zirkusvorſtellung auf der flimmernden
Lein=
wand gezeigt Herrliche Aufnahmen der ſpaniſchen und
ſüdamerika=
niſchen Häfen, darunter eine entzückende Aufnahme des Cap Polonio”
am Pier und eine nervenprickelnde Schwebebahnfahrt auf den Zuckerhut
in Rio ließen uns ſonnige Schönheit ſchauen. Wertvoll für den
zu=
künftigen Auswanderer dürfte es ſein, daß er durch Anſchauen dieſes
Films ſchon vor dem Betreten des Schiffes in einer glänzenden,
er=
ſchöpfenden Weiſe über ſeine zukünftigen Schritte und nötigen
Forma=
litäten orientiert wird. Man kann die Hamburg=Süd zu dieſem neuen
Film nur beglückrünſchen. Lebhafter, langanhaltender Beifall bezeugte
ihr und dem beliebten Redner, Kapitän Herbert, daß das zahlreiche
Publikum mit Film und Vortrag ſehr zufrieden war.” — Der Film
läuft am Mittwoch und Donnerstag, den 13. bzw. 14. Februar, im
Kleinen Haus des Landestheaters. Der Vorverkauf findet an der
Tageskaſſe und am Verkehrsbureau von Samstag dieſer Woche ab ſtatt.
Die Mitglieder der Volkshochſchule erhalten Karten zu ermäßigtem
Preiſe auf de: Geſchäftsſtelle. (Siehe Anzeige.)
— Notgeld der Deutſchen Reichsbahn. Von dem auf Papiermark
lautenden Notgeld der Deutſchen Reichsbahn ſind Fälſchungen im
Umlauf, die auf ſeegrünem Waſſerzeichenpapier gedruckt ſind und bei
denen der urſprüngliche Betrag von Zwanzig „Millione. Mark in
Zwanzig „Billionen” Mark abgeändert iſt. Di Fälſchu een ſind in
der Durchſicht als ſolche leicht erkennbar. Die Doppellin. e der
Buch=
ſtaben ſind zum Teil verſtärkt, zum Teil gan; mit grüner Farbe
aus=
gefüllt. Vor Annahme der Fälſchungen wird gewarnt mit dem
Be=
merken, daß an echten „Zwwanzig Billionen”=Scheinen der Dcuiſchen
Reichsbahn nur eine geringe Anzahl im Umlauf iſt, die auf einem
roſa Wertzeichenpapier gedruckt iſt und eine Größe von 7,5X11,5
Zentimeter hat. Ferner wird wiederholt darauf hingewieſen, daß
Not=
geldſcheine der Deutſchen Reichsbahn mit Ueberdruck überhaupt nicht im
Verkehr ſind. Derartige Scheine ſind Fälſchungen. Für die
Ermitte=
lung von Tätern zahlen die Reichsbahndirektionen hohe Belohnungen.
Nachdem in der letzten Zeit auf Papiermark lautendes und
wert=
beſtändiges Notgeld der Länder, Gemeinden uſw. in verſchiedenen
Län=
dern aufgerufen worden iſt, ſind in der Oeffentlichkeit Zweifel
aufge=
treten, ob auch das Eiſenbahnnotgeld jeder Art hiervon betroffen wird.
Demgegenüber wird erneut darauf hingewieſen, daß ſowohl das
nicht=
wertbeſtändige Notgeld der Reichsbahn (einſchließl. der Gutſcheine der
Reichsbahndirektionen) nie auch das wertbeſtändige Eiſenbahnnotgeld bis
auf weiteres nicht aufgerufen werden und daher weiterhin wie
geſetz=
liche Zahlungsmittel in Umlauf bleiben. Die Einlöſung wird ſeinerzeit
rechtzeitig und im weiteſten Umfange durch die Zeitungen
bekannt=
gegeben werden. Das wertbeſtändige Eiſenbahnnotgeld iſt — wie
wie=
derholt betont wird — ein der Goldanleihe vollſtändig gleichwertiges
Zahlungsmittel, da es im vollen Umſange durch Hinterlegung von
Goldanleihe und Goldſchatzanweiſungen gedeckt iſt. Von der Reichsbank
wird es, wie alles wertbeſtändige Notgeld, nicht als Zahlmittel,
ſon=
dern als Anleihewert betrachtet. Im Geſchäftsverkehr und namentlich
auch im Zahlungsverkehr mit den öffentlichen Kaſſen gilt es als
voll=
wertiges gängiges Zahlungsmittel. Die Mitglieder des Frankfurter
Bankiervereins und die ſonſtigen größeren Banken haben ausdrücklich
erklärt, es in Zahlung zu nehmen.
H.K. Rückerſtattung des Verſteigerungserlöſes unbeſtellbar
geblie=
bener Güter im beſetzten Gebiet. Nach der Verordnung 171 der
Rhein=
landkommiſſion vom 9. Mai 1923 wurden die infolge Stillegung des
Eiſenbahnverkehrs im beſetzten Gebiet unbeſtellbar gebliebenen Güter
verſteigert und der Erlös bei dem „Leitenden Ausſchuß für Liquidation
der auf den rheiniſchen Eiſenbahnnetzen liegen gebliebenen Güter”, in
Wiesbaden hinterlegt. Gemäß Artikel 5 der Verordnung 171 können
die Eigentümer der verkauften Waren oder die ſonſtigen Berechtigten,
ſofern ſie ihre Anſprüche beweiſen, die Rückerſtattung des Erlöſes
inner=
halb eines Jahres nach der Verſteigerung bei dem Leitenden
Liquida=
tionsausſchuß beantragen. Das gleiche gilt nach Artikel 6 und 7 auch
für Brennſtoffe und ſonſtige Gegenſtände, die die Regie wegen
Un=
beſtellbarkeit ſelbſt verarbeitet hat. Durch die Verordnung des Generals
Degoutte Nr. 45 vom 4. Juni 1923 gelten dieſe Beſtimmungen auch für
das neubeſetzte Gebiet. Nähere Auskunft erteilt die Handelskammer
Darmſtadt.
* Eine Familientragödie. In der Pareusſtraße 2 wurde ein
49jähriger Feilenhauer und ſeine 47jährige Schweſter tot
auf=
gefunden. Zwei Kinder im Alter von 11 und 13 Jahren
wur=
den in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus verbracht und
dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Es liegt Selbſtmord
durch Gasvergiftung vor. Man nimmt an, daß die Geſchwiſter
im gegenſeitigen Einverſtändnis gehandelt haben und die Tat
durch Abſchrauben der Gasleitung verübten.
Selbſtmord beging ein 38jähriger Bankbeamter. Derſelbe
hatte ſich wegen einem Leiden in ſeiner Wohnung in der
Moos=
bergſtraße erhängt.
Erfroren aufgefunden wurde in dem ſogenannten
Köpf=
häuschen auf der Lichtwieſe ein 62jähriger Fuhrmann.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeſgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Die hieſige Ortsgruppe des
Deutſchnationa=
len Handlungsgehilfenverbandes ſchreibt uns: Drei
deutſche Schickſalsfragen ſind es, die der Deutſchnationale
Handlungs=
gehilfenverband vor ſeinen Mitgliedern in mehreren hundert
Verſamm=
lungen im ganzen Reiche behandeln läßt: Nationale Geſinnung, als
Recht und Pflicht eines jeden Volkes; Mitbeſitz der Arbeitnehmerſchaft
an den Sachwerten der Wirtſchaft, als Notwendigkeit, um die
Arbeit=
nehmerſchaft auch mit realer Verantwortung in das Ganze zu binden;
Berufsſtändiger Staatsaufbau, als Weiterentwicklung wahrer
Demo=
kratie, um das Vaterland für jeden Volksgenoſſen auch tatſächlich
ver=
teidigungswürdig zu machen. Ueber dieſe Fragen ſpricht am Freitag
abend 8½ Uhr in Darmſtadt Herr Hermann Miltzow=Hamburg.
Wer als Gaſt teilzunehmen wünſcht an dieſer Verſammlung, wende ſich
an ein ihm bekanntes Mitglied, das ihn gewie einführen wird.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei, Politiſcher Frauenabend.
Wir geſtatten uns, nochmals auf den heute, Mittwoch, den 6. Februar,
abends 8 Uhr, bei Sitte ſtattfindenden politiſchen Abend hinzuweiſen,
zu m alle weiblichen Mitglieder der Partei herzlichſt eingeladen ſind.
Herr Generalſekretär Kollbach wird ſeine Darlegungen aus dem Ge
biete der Reichs= und Landespolitik fortſetzen.
Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. Die
regelmäßig am zweiten Samstag im Monat wiederkehrende
Zuſammen=
kunft der Frauen der D.V.P. findet diesmal Samstag, den 9. Februar,
nachmittags 4 Uhr, im Rummelbräu ſtatt. Erzählungen über „
Selbſt=
erlebtes mit den Prairiebewohnern” bieten intereſſante Unterhaltung.
Möchten unſere Parteifreundinnen, namentlich auch die Ausgewiefenen,
ſich recht zahlreich einfinden. — Brot mitbringen!
Deutſche Demokratiſche Jugendgruppe. Heute
Mittwoch, abends 8 Uhr, pünktlich, findet ein Heimabend ſtatt. Um
vollzähliges Erſcheinen wird gebeten, da wichtige Beſprechung vorliegt.
Beamtenabbau.
Die kataſtrophale wirtſchaftliche Lage des deutſchen Volkes zwingt
die Reichsregierung gebieteriſch zum Sparen auf allen Gebieten. Das
iſt unerſchütterlicher Grundſatz, an dem nicht gerüttelt werden kann und
an dem auch kein Einſichtiger rütteln ſollte. Eine dieſer
Spar=
maßnahmen iſt der Abbau dee unerträglich groß gewordenen
Beamten=
apparates in allen Abteilungen der Reichs=, Staats= und
Gemeinde=
verwaltungen. Zum Teil iſt dieſe Abbaunotwendigkeit ja nicht
aus=
ſchließlich Sparmaßnahme, denn die wirtſchaftliche Umſtellung nach
Schaffung der Stabiliſierung unſerer Währung und andere
Maßnah=
men machten ohne weiteres die Verminderung zum mindeſten der mit
unproduktiver Arbeit beſchäftigten Beamten notwendig und möglich.
Das ändert nichts an der Tatſache, daß abgebaut werden muß, und
zwar in nicht unerheblichem Umfange.
An dieſer Tatſache ſelbſt iſt alſo nicht zu rütteln, und ſie wird auch
von niemand, auch von den Beamten ſelbſt nicht beſtritten. Die im
Vordergrund des Intereſſes ſtehende Frage iſt nur, wie abgebaut
wer=
den ſoll. Grundſätzlich muß gefordert werden, daß in keiner Stelle der
weitverzweigten Verwaltungen hier ausſchließlich nach Schema P.
vor=
gegangen wird. Zweamäßigkeitsgründe ſind eingehend zu prüfen, denn
die Verwaltung darf nicht darunter leiden, in keinem Zweige. Es
müſſen aber auch Einzelfälle geprüft werden, um, ſoweit das
menſchen=
möglich iſt, unerträgliche Härten zu vermeiden. Bei alledem aber
wird ſich nicht verhindern laſſen, daß die vom Abbau betroffenen
Be=
amten — es ſind ja übrigens nicht nur Beamte, die abgebaut werden —
ſich eben beſonders hart betroffen fühlen, und es iſt durchaus
menſch=
lich verſtändlich, das der Einzelne, wie auch ganze Gruppen gegen den
Abbau, ſoweik ſie ihn als ungerecht empfinden, Stellung nehmen.
Täg=
lich erhalten wir Zuſchriften dieſer Art, in denen bittere Klage geführt
wird, aber wenige dieſer Zuſchriften bringen wirklich praktiſche
Vor=
ſchläge, wie vorgegangen werden könnte, ohne das Gefühl der
Benach=
teiligung, des seinlichen „Warum gerade ich?” aufkommen zu laſſen.
Wir geben heute aus einer Reihe von Zuſchriften einiges wieder,
dem man die Berechtigung ſchwer verſagen kann, ſoweit es Klagen ſind,
und das man den maßgeberden Stellen zur Berückſichtigung empfehlen
darf, ſoweit es ſich um praktiſche Vorſchläge handelt.
Eine Zuſchrift aus Leſerkreiſen ſagt unter anderem:
Es ſoll nicht beſtritten werden, daß der Abbau bis zu einem
ge=
wiſſen Grade berechtigt und von Vorteil ſein kann, vorausgeſetzt, daß
nicht ſinn= und gefühllos, nichl nur mechaniſch und nach dem
Buch=
ſtaben verfahren, daß nicht umgeriſſen, nicht zertrümmert und zerſtört,
ſondern daß mit Einn und menſchlichem Gefühl, mit Verſtändnis und
Geiſt wirklich nur akgebaut, d. h. Ueberflüſſiges, Unnötiges, Luxuriöſs,
Unvernünftiges und Schädliches beſeitigt wird unter Schonung vor
allem der Menſchen, und mit Rückſicht auf die Folgen im Hinblick auf
die inneren, ſeeliſchen Grundlagen der Volksgemeinſchaft und des
ſtaat=
lichen Organismuſſes, ſo daß das ganze Werk als etwas Sinnvolles
be=
ſtehen kann. Wir wollen nur auf Umfang, Art und Methode des
Ab=
baus zu ſprechen kommen. Und da ſei doch vor allem betont, daß man,
wo man ſich geſtern nech nicht genug tun konnte mit der Mahnung und
Forderung zum Auflau, nicht heute unſinnig niederreißen ſollte.
Und unſinnig will es uns ſcheinen, wenn man nicht zuerſt wie
be=
reits erwähut, Ueberflüſſiges, Unnötiges und Unſachliches beſeitigt, und
zwar in bezug auf Aemter, Behörden und Stellen, und hiernach den
Perſonalabbau bemiſt und ſich nicht zum Sklaven einer rein
willkür=
lich gegriffenen Bahl macht. Es gibt Aemter und Stellen in Reich,
Län=
dern und Gemeinben, die ſich nicht nur verdoppelt oder gar verdreifacht,
ſondern rerdutzendfacht haben. Was den Perſonalabbau
im beſonderen aubelangt, ſo ſollte man doch daran denken, ſoweit das
noch möglich und nicht bereits verpaßt iſt, daß man es mit lebenden,
fühlenden und an die Gerechtigkeit glaubenden Menſchen zu tun hat
und nicht mit toten, fühlloſen Sachen, die man kurzerhand beiſeite
ſrellen kann. Erſt baue man untaugliche Beamte ab, dann ſolche, die
wirt=
ſchaftlich auch ohne den vollen Gehalt ſorglos leben können, ferner ſolche
Beamte und Veamtinnen, die unverheiratet oder alleinſtehend und
kin=
derlos ſind, ſowie ſolche, die zu zweien oder gar dreien einen
gemein=
ſamen Haushalt haben (ohne Rückſicht auf das Alter!); die können auch
mit dem Nuhegehalt oder Wartegeld immer noch beſſer leben als ein
Beamter mit Frau und Kindern. Wenn man ſolchermaßen verfährt,
dann bleibt man wenigſtens gerecht, und wenn auch die Maßnahme
für die Betroffenen immer noch hart iſt, ſo wird ſie doch nicht als
un=
gerecht, rückſichtslos und grauſam empfunden.
Ein junger Regierungsbeamter ſchreibt unter anderem:
Die Laſt des Abbaus ſoll — ſo hat es allein Anſchein — auf die
Schultern der Staatsdicnſtanwärter und der jungen, noch nicht zwei
Jahre angeſtellten Beemten abgewälzt werden, und zwar ohne
beſon=
dere ſoziale Rückiichtnahme im Einzelfall. Ein ſolches Verfahren wäre
in höchſter Weiſe ungerecht. Die davon Betroffenen wären die Leute,
die, einen vom Staate gewieſenen Weg einſchlagend, Zeit,
unwieder=
bringliche und wBichtige Zeit, Geld, viel Geld, oft ein ganzes
Ver=
mögen und bedeutende Nervenkraft dazu verwaudt haben, ſich für eine
Beamtenlaufbahn geeignet zu machen, und denen gegenüber der Staat
nun endlich in das Stedium der Gegenleiſtung getreten iſt. Es wären
zum großen Teil die Häupier und Erhalter der fungen, unter den
ſchwie=
rigſten Verhältniſſen nach dem Krieg gegründeten Familien, durchweg
in vorgerücktem Alter ſtehend. Es wären ſchließlich faſt alle im
Be=
amtenkörder vorhandenen Kriegsteilnehmer, und zwar in der
Haupt=
ſache die Frontkämpfer. Sind das die Leute, die fallen müſſen, zumal
ihnen ein Berufswechſel in den meiſten Fällen unmöglich ſein wird?
Iſt es für den Staat auch klug, ſo von unten her den Boden für
ſeinen Beamtenkörper zu untergraben? Wie denkt man über die Frage
des Nachſvuchſes, die dach auch wieder einmal akut werden wird? Würde
man dann nicht gern nach dem koſtbaren, vorgebildeten Material grei=
Fen? Die Staatsdienſtanwärter und jungen Beamten glauben
folgen=
des verlangen zu kennen: 1. Herabſetzung der Altersgrenze vom 65. auf
das 60. Lebensjahr; 2. Ausſcheidung untüchtiger Beamten vor den
An=
wwärtern; 3. Ausſcheidung ſolcher Beamten, die ſich in günſtiger privater
Vermögenslage beſinden vor den Anwärtern; 3. Ausſcheidung allen
lediglich wegen ihrer Naxteizugehörigkeit angeſtellten Beamten vor den
Anwärtern; 5. ſoweit hiernach noch Anwärter und füngere Beamte
ab=
gebaut werden müſſen, weitgehende ſoziale Rückſichtnahme auf dieſe
wirtſchaftlich am ſchlechteſten Geſtellten.
Eine weitere Zuſchrift beſchäftigt ſich mit einer Entſchließung des
Heſſiſchen Bauernvereins die einen Abbau der Landwirtſchaftlichen
Berufsgenoſſenſchaft derlangt, und warnt dringend vor einem Abbau
auf dem Gebiete ſozialer Geſetzgebung, etwa durch geſetzgeberiſche
Maß=
nahmen, den Unternehmer und ſeine Angehörigen in Heſſen von der
Wohltat der ſegensreichen Wirkung der Reichsunfallverſicherung
auszu=
ſchließen, wodurch vor allem die ländliche Bevölkerung betroffen würde.
Alle dieſe Zuſchriften, denen noch viele anzureihen ſind treffen
einen Kern Wahrheit. Wir müſſen zur Einſicht der maßgebenden
Stel=
ſen, zu ihrer Sachkenntnis und zu ihrem beſten Willen ein ſtarkes
Ver=
trauen haben. Unſere Kultur darf nicht leiden unter dem Zwang zum
Sparen, und niemand derf zur Verzweiflung getrieben werden. Wir
müſſen aber auch von den Betroffenen, deren Geſchick ſicher zu beklagen
iſt, verlangen, daß ſie ſich der Einſicht nicht verſchließen: das
Vater=
and iſt in Not. Wienn wir nicht alle Opfer bringen, feder nach
ſeinem Können und Vermögen, treiben wir es dem Abgrund zu, an
dem vorbeizuſteuern endlich nach jahrelangen Mühen gelungen iſt. St.
Parlamentariſches.
* Dem Landtage iſt auf die Anfrage des Abg. Köhler, betreffend
die Annahme und den Umtauſch von Notgeld des be
ſetzten Gebietes im unbeſetzten Gebiet folgende
Ne=
gierungsantwort zugegangen: „Wir haben dem Reichsbankdirektoxium
von der mit Ihrem gefälligen Schreiben vom 17. September 1923
über=
mittelten Anfrage des Herrn Abg. Köhler, die Annahme und den
Um=
tauſch von Notgeld des beſetzten Gebietes im unbeſetzten Gebiet betu.
(J. J. Nr. 1572), Kenntnis gegeben. Das Reichsbaukdirektorium hat
uns daraufhin eine von ihm bereits am 8. Auguſt v. Js. an ſämtliche
Reichsbankanſtalten ergangene Rundverfügung mitgeteilt, die wir
nach=
ſtehend zur gefälligen Kenntnisnahme in Abſchrift folgen laſſen. Wir
ſind mit dem Reichsbankdirektorium der Anſicht, daß durch dieſe
An=
ordnung den berechtigten Wünſchen der Bewohner des beſetzten Gebiets
auf Erleichterung des Zahlungsverkehrs im unbeſetzten Gebiet in
wei=
teſtgehendem Maße entgegengekommen wurde.”
„Das im beſetzten und im Einbruchsgebiet ausgegebene Notgeld
aller Städte, Kommunen uſw. iſt, ſofern die Genehmigung des
Reichs=
firanzminiſters vorliegt, von ſämtlichen im beſetzten und im
Einbruchs=
gebiet gelegenen Bankanſtalten in Zahlung zu nehmen und außerdem
von den im Randgebiet gelegenen Bankanſtalten folgender Bankbezi=ke:
Münſter, Bielefeld, Lippſtadt, Hamm, Hagen, Barmen, Elberfeld,
Siegen, Gießen, Kaſſel, Frankfurt a. M., Darmſtadt, Mannheim,
Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg. Wir haben uns hierzu trotz der
für unſere Kaſſen hierdurch entſtehenden außerordentlichen
Schwierig=
keiten auf beſonderen Wunſch der Reichsregierung im Intereſſe der
Er=
leichterung des Zahlungsverkehrs in den beſetzten Gebieten entſchly ſen.
Außer der Annahme an Zahlungsſtatt kann das Norgeld in
Ausnahme=
fällen auch eingelöſt werden, und zwar bei Ausreiſe des Inhabers cus
dem beſetzten Gebiet oder, wenn dringende wirtſchaftliche Gründe
glaubhaft nachgewieſen werden können.”
Nummer 37.
Aus Heſſen.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.
Seite 5.
St. Nieder=Rcmſtadt, 5. Febr. Verfloſſenen Samstag Abend fand
im Schulhaus dahier die Generalverſammlung des hieſigen Spar= und
Darlehnskaſſenvereins ſtatt. Noch nie war eine derart ge
Generalverſammlung ſo ſtark beſucht als dieſe, man jah, daß das
Inter=
eſſe an der wohl gegenwärtig wichtigſten Frage, der Geldaufwertung, ein
überaus großes war. Die Verwaltung hatte zur Aufklarung und
Be=
lehrung der Mitglieder in dieſer Frage einen Rteferenten in der Perſon
des Herrn Oberreviſors Knörzer vom Raiffeiſenveuband gewonnen, der
es verſtand, in klarer, verſtändlicher Weiſe den Zuhörern die ſo
durch=
aus notwendig geweſene Aufklärung zu geben. Seine Ausführungen
en=
deten in dem Mahnruf, keine allzu großen Hoffnungen auf eine
Aufwer=
tung der Spareinlagen zu ſetzen, ſich vielmehr mit dem Gedanken
ver=
traut zu machen, daß dieſe ſo ziemlich verloren ſeien, eine Tatſache, die
leider nicht allein bei der hieſigen Kaſſe, ſondern faſt überall zu
ver=
zeichnen ſei. Die äußerſt lebhafte Diskuſſion bewies, daß es dringend
notwendig geweſen iſt, in dieſem Punkt eine Ausſprache herbei zu
füh=
ven, damit die Spareinleger vor Enttäuſchungen bewahrt bleiben.
An=
dererſeits dürfen aber auch die Mitglieder und Sparer feſt davon übers Vertreter eines Berlimer Automobihauſes unſchädlich gemacht worden.
zeugt ſein, daß Vorſtand und Aufſichtsrat alles daran ſttzen werden um
den beſchloſſenen, ſogenannten Aufwertungsfond ſo zu ſtärken, daß mit
der Reihe der Jahre vielleicht doch noch eine gewiſſe
Aufwertungsmög=
lichkeit beſteht. Die Pflicht des Tages iſt jetzt, wieder von vorne anzu= und Mitglied der Interallierten Militärkontrollkommiſſion in Ham=
Raiffeiſenorganiſation erneut aufleben zu laſſen. Die übrige Tagesord= nicht zuſtunde, weil man vorſichtig war und der Käufer gleich zahlen
ſchließt mit einem kleinen Reingewinn ab, der mit Rückſicht auf die
in=
zwiſchen eingetretene vollſtändige Entwertung dem Reſervefonds
zuge=
mark erfordert auch bei der hieſigen Kaſſe eine Neufeſtſetzung der
Ge=
ſchäftsanteille. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dieſe auf 5 Goldmark feſt= weil der Berliner Vertreter ihm ſchon mitgeteilt hatte, daß aus dem
zuſetzen, einzahlbar in 2 Naten bis ſpät ſtens 1. März und 1. Juli l. Js.
Anſtelle einiger, infolge Alters oder aus Geſundheitsrückſichten
zurückge=
tretener Aufſichtsratsmitglieder wurden neu bezw. wiedergewählt: 1.
Wendel Gg., 2. Caſtritius Wilhelm, 3. Weber Frd., 4. Wittersheim J.
H. Ober=Ramſtadt, 5. Febr. Eine rohe Tat, bei der es ſich
zweifellos um einen Nacheakt handelt, wurde auf einem Grundſtück des
Beigeordneten Karl Hofmann hier verübt, indem 21 erſt vor 5 Jahren
angepflanzte und jetzt bald tragfähige Obſtbäumchen nahe über der
Erde regelrecht mit der Säge bis etwa zur Mitte des Stämmchens
an=
geſchnitten und eins davon ganz durchgeſchnitten wurde, ſo daß
ſämt=
liche wohl zugrunde gehen werden. Sämtliche Bäume waren in dem
beſten Wachstum. — Bei einer hier vor einigen Tagen abgehaltenen
Brennholzverſteigerung, zu der nur Ober=Ramſtädter
Ein=
wohner zugelaſſen waren, wurden gute Preiſe erzielt, ſo gingen
bei=
ſpielsweiſe Buchen=Stöcke zu durchſchnittlich 15 Mk pro Rm. ab.
— Aus dem Odenwald, 4. Febr. Die geheimnisvolle
Mordtat am Baggerſee hat jetzt endlich volle Aufklärung gefunden.
Wie der 94jährige Landwirt Georg Keck aus Weinheim jetzt vor dem
Unterſuchungsrichter in Mannheim eingeſtanden hat, hatte er in der
Nacht vom 14. Dezember v. Js. ſeine Geliebte, das mit ihm
gleich=
alterige Dienſtmädchen Eliſabeth Kadel aus Vöckelsbach i. Sdw.,
das von ihm ſchwanger war, an den Baggerſee unter der Vorgabe, mit
ihr gemeinſam aus dem Leben gehen zu wollen, gelockt. Er würgte
ſie dann am Halſe, bis ſie beſinnungslos, und ſtürzte ſie ſchließlich in
das Waſſer, bis ſie ertränkt war. Keck wird vor ſeiner Aburteilung
zunächſt der Univerſitätsklinik in Heidelberg behufs Beobachtung ſeines
Geiſteszuſtandes zugeführt werden.
* Egelsbach, 4. Febr. Verfloſſenen Sonntag fand die gutbeſuchte
Generalverſammlung des vor einem Jahre gegründeten
Schafzucht=
vereins ſtatt. Erfreulich war die Tatſache, daß ſich trotz mancherlei
Widerſachern die Zahl der Mitglieder auf über 60, die der Tiere auf
bald 200 gehoben hat. Das Erträgnis an verwendungsfähiger Wolle
wird auf mindeſtens drei Zentner geſchätzt — ein befriedigender
Bei=
trag zur Hebung unſerer heimiſchen Volkswohlfahrt. Der
Kaſſen=
abſchluß zeitigte einen kleinen Ueberſchuß. Die ausſcheidenden
Vor=
ſtandsmitglieder wurden einſtimmig wiedergewählt. — Hier hat ſich ein
Verein ſelbſtändiger Handwerker gegründet, über deſſen
Zwecke wenig bekannt iſt. Sonderbarerweiſe verſendet derſelbe an
völ=
lig Unbeteiligte eine Benachrichtigung, wonach die Mitgliedſchaft des
Empfängers erloſchen ſei. Im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten
— Deutſchland — iſt ein ſolcher Gimbelfang wohl möglich.
8 Groß=Gerau, 4 Febr. Belohnung. Der Staatsanwalt hat Marienberg (Weſterwald). Mit Genehmigung der Regierung
zur Ermittelung des Täters, der kürzlich im Kreisamtsgebäude
Brand=
ſtiftung verübte, eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Bei dem Brande
ſind damals wertvolle Akten vernichtet worden.
+ Oſſenbach, 5. Febr. Milch iſt gegenwärtig hier zwar genug
vorhanden, ſie koſtet aber im Liter immer noch 35 Pfg. Was an Milch
hereinkommt. muß nämlich durch die Milchgenoſſenſchaft laufen, von
der die Stadt 40 b. H. des Geſchäftsanteils beſitzt. Bezeichnend iſt, daß
ſelbſt ein hieſiger Polizeirat öffentlich ausſprach, ohne
Milchgenoſſen=
ſchaft könne man die Milch wohl zu 32 Pfg. haben. Es bleivt alfo
durch den Weg über die Genoſſenſchaft ziemlich viek „an den Hecken”
hängen. Wie man ſagt, würden Dietzenbacher Bauern, die im Frieden
hier die Milch von Haus zu Haus ausmaßen, das Liter gerne zu 30 Pfg.
hierher und ins Haus liefern. Die Milchgenoſſenſchaft verhindert das,
Warum ſchafft man ſie da nicht wieder abl. Sie verteuerte im Frieden
auch nicht, weil ſie nicht da war, und es iſt ohne ſie damals recht gut
gegangen. — Im Dezember bekam man hier in manchen Geſchäften
das Haar für 35 Goldpfg. geſchnitten. Im Jauuar ließ ſich
der Friſeur 50 Goldpfg. geben, obwohl der Dollar inzwiſchen nicht
geſtiegen war. Was war geſchehen?. Es iſt eine Zwangsinnung der
Friſeure geſchaffen worden, und ſie ſchreibt natürlich allgemein
ver=
bindliche Preiſe vor. Dafür erhebt ſie monatlich auch 2,50 Mark
Bei=
trag. Warum hat man die Einführung der Zwangsinnung nicht
unter=
laſſen, wenn ſie die Preiſe verteuert, und es ſoll doch abgebaut werden,
abgebaut auf der ganzen Linie.
* Offenhach, 4. Fehr. Die Städtiſche
Preisprüfungs=
ſtelle hat beſchloſſen, in Zukunft von einer amtlichen Preisfeſtſetzung
gerichts ſteht bevor.
die den Mittelſtand und den kleinen Mann, der nach dem Reichs= beantwortete dieſer mit dem bekannten Ausſpruch des Götz von
Ber=
gerichtsurteil vom 28. November 1923 wieder etwas Hoffnung geſchöpft
leihen vorerſt unaufgewertet laſſen. Nach den Worten des Reichsjuſtiz= bührlichen Benehmens drei Tage in Haft genommen.
miniſters ſollen Reich, Staat und Gemeinden vorläufig zahlungsunfähig
ſein. Von manchen dieſer Anleiheſchuldner muß aber die
Zahlungs=
unfähigkeit doch entſchieden bezweifelt werden. Der Palmengarten in
Frankfurt a. M. will Vorkriegsanleihen in Papiermark zum Nennwert
zurückzahlen. Jedermann kann ſich aber überzeugen, daß ſein Grund
und Boden, ſeine Gewächs= und Geſellſchaftshäuſer noch tadellos in
Ordnung ſind. Warum ſellen ſeine Gläubiger enteignet werden?. Die Cs handelt ſich vermutlich um einen Ueberfall, der planmäßig vorbereitet
Städte kündigten faſt ausnahmslos auch zum Nennwert in Paviermark, war. Ermittelungen nach den Tätern ſind eingeleitet. Der Gefangene,
Beſitz geblieben, und werden durch die Rückzahlung ſogar ganz ſchul= kommen.
denfrei. Heſſen kaufte 1896 die Ludwigsbahn und nahm dazu eine
An=
leihe auf. Der verpfändete Wert, die heutige Reichsbahn, iſt nicht
ver=
ſchwunden. Das Reich hat mit den Preußiſch=Heſſiſchen Eiſenbahnen
auch die Eiſenbahnſchulden übernommen. Für die ehemals heſſiſchen
Schulden haftet nun die Reichsbahn. Warum ſollen die Geſellſchaften, gen Gewerkſchaften beſchloſſen, heute vormittag 8 Uhr die Glaswerke 3
Städte, Staaten und Reich nicht zahlen können und nicht zahlen
müſ=
ſen? — Wie Herr Oberlandgerichtspräſident Dr. Beſt in Nr. 30 des
Darmſtädter Tagblatts mitteilt, tritt der ſozialdemokratiſche
Landtags=
abgeordnete Widmann ebenfalls für die Aufvertung ein. An dem ſieben Mitgliedern, von denen fünf der alten und zwei der unabhängigen
Tage (15. Jan.), an dem Widmanns Artikel im Volksfreund erſchien,
brachte aber das Offenbacher Abendblatt einen Aufſatz über „Die Gold= durchführen. Sämtliche Arbeiter und Angeſtellte, die ſich an dem
Unter=
urſache, die Entwickelung zu bedauern und ſich zur Beſchützerin
des Kleinkapitals aufzuwerfen”. Abg. Widmann wohnt, wenn wie gewöhnlich auf dem Poſten zu erſcheinen. Sabotageakte ſollen nicht
wir recht unterrichtet ſind, in Offenbach, und dürfte auch das
Abend=
blatt leſen, wenn er als Parteiſekretär vielleicht auch keinen beſtimmen= der ſolche Alte uuterſuchen und beſtrafen ſoll.
den Einfluß auf ſein Parteiblatt hat.
— Mainz, 5. Febr. Aus der Mainzer Stadtverordneten= beſchäftigt die Autoritäten und viele angeſehene Bürger von
South=
verſammlung berichten dortige Blätter: Eine Anfrage des Herrn
gehen, fand die Zuſtimmung des Herrn Schell, ſeine Fraktion habe den= ken Eichenſchrank, der ſich ſeit einigen Tagen im Beſit eines engliſchen
mit 1. Februar eine bedeutende Ermäßigung beim Gas= und
Strom=
preis eintreten zu laſſen. Bisher hätten die freien Werle nur Ver= hat ſie ebenfalls gehört und ſeiner Verwunderung darüber in
hunde=
getreien.
der Univerſitäts=Frauenklinik iſt ſeiner Beſtimmung übergeben wor= h
den. Für alle Unterabteilungen ſind jetzt beſondere Stationen
ein=
gerichtet. Der große Hörſaal iſt ganz modern ausgeſtaltet. — Die
Lan=
deguniverſität wird im gegenwärtigen Winterſemeſter 1933/94 8
den beträgt 1783, gebürtige Heſſen ſind es 866.
geſchloſſen. Desgleichen die Firma Reger. Die Zahl der Arbeitsloſen redet, kann der vielleicht einſtweillen den Geiſtern zur Beruhigung
mit=
beträgt zirka 504
Gartgrlatdert
Meiſter-Higgrene
WDeinbremerei Stharlachberg A-6. Bingen a. Ah.
Vertreter: Aures & Co., Darmſtadt, Rundeturmſtraße 12.
Reich und Ausſand.
Ein Hochſiaplergenie.
Einer der größten Hochſtapler iſt durch die Aufmerkſamkeit der
Bei der Niederlage der Brennaborwerke am Kurfürſtendamm führte
ſich ein Kunde als „Herzog von Tervüren”, belgiſcher Staatsbürger
fangen, den Sparſinn wieder anzuregen und das alte Vertrauen zur burg, ein, um ein koſtbares Auto zu kaufen. Das Geſchäft kam aber
ſollte. Zufällig war gerade der Deſſauer Vertreter des Hauſes in
Ber=
nung wickelte ſich raſcher ab. Die Bilanz des Geſchäftsjahres 1942 in und wurde ſo auch mit dem Herzog von Vervüren bekannt. Vald
darauf erſchien dieſer bei ihm in Deſſau und klagte ihm ſein Leid, daß
ſchrieben werden ſoll. Die Umſtellung des geſamten Verkehrs auf Gold= er mit dem von ihm in Berlin gekauften Wagen auf der Fahrt über
Deſſau hinaus verunglückt ſei. Der Vertreter traute dem nicht recht,
Handel nichts geworden wäre, brachte aber den verunglückten Herzog
einſtweilen in einem Deſſauer Hotel unter. Man verſtändigte die hieſige
Kriminalpolizei und ſtellte bald feſt, daß man es mit einem
Meiſter=
ſchwindler zu tun hatte, und veranlaßte ſeine Feſtnahme. Der
angeb=
liche Herzog iſt ein 24 Jahre alter aus Lüttich gebürtiger berufsloſer
Stephan Otto, der ſchon in verſchiedenen Hochſtaplerrollen geglänzt hat.
In Berlin ſpielte er noch den einfachen deutſchen Kriegsgefangenen,
dem es gelungen ſei, nach dem Waffenſtillſtand aus dem Lager von
Avours zu entweichen. Als Deutſcher wollte er aus Malmedy ſtammen.
Im Rheinland trat er als belgiſcher Hofmarſchall auf. beſtellte bei dem
photographiſchen Atelier der Armee 250 Bilder des Königs Albert und
bekam ſie auch nach Koblenz geliefert. Als belgiſcher Major Otto Benny
überreichte er dem Oberkommandierenden der amerikaniſchen
Beſat=
zungstruppen General Allen die belgiſche Miltärmedaille. Dann
borgte er andere Amerikaner um beträchtliche Summen an und fuhr
damit nach Konſtantinopel, wo ihm am Hofe ein prächtiger Empfang
bereitet wurde. Im engliſchen Hauptquartier aber wurde er
feſtge=
nommen; jedoch nur für einen Augenblick. Von zwei engliſchen
Sol=
daten dem Oberkommando vorgeführt, beſchwerte er ſich mit dem
Er=
folg, daß man ihn ſofort wieder frei ließ=und die Beſtrafung der beiden
Soldaten ihm zuſicherte. In London erſchien der Kochſtapler als
Ver=
wandter des belgiſchen Königs, in deſſen Auſtrage er bei der
Nhein=
armee lebe, und bekam eine Wohnung im Buckinghampalaſt angewieſen
Freundliche Aufnahme fand er als Offizier der belgiſchen Fliegertruppe
im Lager der engliſchen Flieger, die ihm zu Ehren ein großes
Früh=
ſtück gaben; von hier aus richtete er gech ein Telegramm an den
Kom=
mandanten der belgiſchen Luftflotte im Hauptquartier zu Brüſſel, dem
er die gute Aufnahme mitteilte. Als Graf von Rotenburg ſpielte der
Gauner im Jahre 1921 in Berlin den Kurier der interallierten Mili=
Sriommiſſion und wies ſich mit einem gefälſchten Diplomatenpaß aus.
Ein Faß voll Aſche.
Köln. In einer hieſigen Wirtſchaft am Rhein hatte ein
Metzger=
meiſter aus Eſſen ein Fäßchen Schmalz gekauft, und zwar von einem
Unbekannten, den die Wirtin ihm empfohlen hatte. Als er mit dem
Fäßchen am Bahnhof von der Straßenbahn abſteigen wollte, hörte er
in dem Faß ein verdächtiges Rappeln, und er mußte feſtſtellen, daß
das Schmalz aus Aſche beſtand, die unter einer dünnen Fettſchicht lag.
Die Wirtin wurde jetzt von der Strafkammer zu 2 Jahren Gefängnis
verurteilt. Der Unbekannte konnte leider nicht gefaßt werden.
Techniſche Nothilfe.
in Frankfurt a. M. wurde die Techniſche Nothilfe am 1. Februar mit
35 Mann auf Grube Alexandria bei Höhn=Weſterwald eingeſetzt, da
in=
folge der Ausſperrung der Belegſchaft die Kohlenzufuhr des Kraftwerks
Weſterwald=Höhn, das u. a. das geſamte Siegerland mit Strom
ver=
ſorgt, gefährdet iſt. Die Techniſche Nothilfe übernimmt bis jetzt das
Entladen der für das Kraſtwerk beſtimmten Kohlenwaggons, ſowie den
Transport der Kohlen nach dem Kraftwerk vermittels Seilbahnbetrieb.
Ob die Verrichtung weiterer Notſtandsarbeiten erforderlich iſt, hängt
von der vorläufig noch arbeitenden Belegſchaft des Kraſtwerkes ab.
Mitteldeutſche Rundfunk A.=G.
Die Mitteldeutſche Rundfunk A.=G. iſt in Leipzig unter Beteiligung
des Meßamtes gegründet worden zu dem Zweck, daß in Leipzig
dem=
nächſt ein Rundfunkſender aufgeſtellt wird. Es iſt mit Beſtimmtheit zu
erwarten, daß dies noch vor der kommenden Frühjahlsmeſſe möglich
ſein wird. Die Meßbeſucher werden alſo Gelegenheit haben, von dieſer
modernen Einrichtung Gebrauch zu machen.
Ein gefährlicher Revolverheld.
Saarbrücken. Das Schwurgericht verurteilte am Donnerstag
den Arbeiter Karl Fries, der im Juni b. J3. erſt den Bergmann
Jungblut erſchoß und dann einem Polizeiwachtmeiſter einen Schuß in
den Bauch beibrachte, zu einer Geſamtſtrafe von ſieben Jahren
Zucht=
haus. Bei der Strafzumeſſung wurde in Betracht gezogen, daß es ſich
aber nicht vergeſſen, daß der Angeklagte eine Frau mit ſechs
unmündi=
im Kohlenhandel abzuſehen. — Die Einrichtung eines ſtädtiſchen Markt= gen Kindern ins Unglück geſtürzt und ſie ihres Ernährers beraubt hat.
Das Gericht hielt deshalb eine Geſamtzuchthausſtrafe für angemeſſen,
+ Aus Starkenburg, 5. Febr. Die dritte Steuernotverordnung, Die Frage des Vorſitzenden, ob der Angeklagte das Urteil annehme,
lichingen. Seine im Zuhörerraum ſitzende Schweſter, eine Frau Klein,
hatte, nun doch faſt ganz enteignen will, will die öffentlichen An= ſchrie darauf: „So iſt es recht, Karll‟. Sie wurde wegen dieſes unge=
Ein Ueberfall.
Saarbrücken. Ein Ueberfall wurde auf einen
Polizeiwacht=
meiſter verübt, der einen Gefangenentransport auszuführen hatte. Er
wurde tätlich angegriffen und ſchwer am Kopf verletzt. Die
Sanitäts=
wache brachte den Beamten raſch nach dem Neppersberg=Krankenhaus.
Ihre Wälder, Höfe, Grundſtücke und Gebäude ſind natürlich ſtädtiſcher der zu transportieren war, iſt bei dem entſtandenen Handgemenge eut=
Sozialifierung der Glaswerke von Albf.
Paris. Wie der „Matin” aus Albi meldet, haben die an der
C.G.T. angeſclloſſenen Gewerkſchaften der Glasarbeiter und
gleich=
geſtellten Gruppen in Albi geſtern im Einvernehmen mit den
unabhängi=
von Albi, die ſeit langem durch eine Sonderſtellung ihrer Arbeiter 8 108 Abſ.1 Reichsabgabenordnung, Stundung bzw. Erlaß
nachzu=
gegenüber der Werksleitung ſich vor allen anderen franzöſiſchen Betrieben
auszeichneten, völlig in Beſitz zu nehmen. Ein Direktionsausſchuß aus
Gewerkſchaft entnommen ſind, ſollen den Betrieb nach allen Richtungen
bilanzen”, der mit dem Satze ſchloß: „Die Sozialdemakratie hat keine nehmen beteiligen wollen, ſollen an dieſen Direktionsausſchuß verwieſen
werden. Das geſamte Perſonal iſt angewieſen worden, heute vormittag
geduldet werden und es wurde ein beſonderer Kontrollausſchuß gebildet,
Eine merkwürdige Geiſtergeſchichte
Eiſenhauer, doch baldigſt mit dem Abbau des Gaspreiſes vorzu= ampton. Bei dieſer Geſchichte handelt es ſich um einen ſchweren
anti=
ſelben Antrag eingebracht. Auch die Herabſetzung der Straßen= Rechtsanwalts befindet. Die früheren Beſitzer erklären übereinſtimmend
den unheilvollen Einfluß dieſes Möbels, und ſie meinen, daß ſie froh
bahnfahrbreiſe müſſe eintreten. Beig. Dr. Müller erwiderte, wären, es nun los zu ſein. Die Haushälterin des Nechtsanwalts hat
daß ſchon vor 14 Tagen in den Deputationen beſchloſſen worden ſei, in der Nacht ſeltſame Geräuſche aus dem Schrank gehört; der Hund Nutz= uud Brennholz=Verſteigerung nachm. 2 Uhr im
luſte gebracht, und erſt in letzter Zeit ſeien kleine Ueberſchiſſe ein= mäſiger Art Ausdruck gegeben. Aber man hat trotzdem nicht die Geiſter
in flagranti ertappen können. Man ließ ſich erſt einen Spiritiſten und
dann einen Hellſeher kommen. Und während ſich der Spiritiſt mit der
Gießen, 4. Febr. Frauenklinik. Der Erweiterungsbau Konſtatierung begnügte, daß es im Schrank ſpuke, legte der
gewiſſeu=
haftere Hellſeher eine Hand vor die Augen und die andere an den
Schrank. Ein Hellſeher ſieht bekanntlich ehne Augen weit beſſer. Er
iſt dann auch dahinter gekommen, daß ein früherer Eigentümer dieſes
Rechtsanwalt. Er wird ſchon wiſſen, wuie er die Kriminalpolizei für
8 Lich, 4. Febr. Die Tonwerke Lich haben ihren Betrieb dieſen Foll zu intereſſieren hat, und wenn er dem Hellſeher gut
zu=
teilen, daß nun etwas geſchehen wird, den Mörder aufzufinden.
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
„Hafſia”=Dieburg——„Eintracht‟=Darmſtadt.
Man ſchreibt uns: Die unliebſamen Vorkommniſſe bei dem
Ver=
bandsſpiel am 2. Januar I. J3. ſind wiederholt in der Preſſe erörtert
worden, nicht zuletzt zum Schaden des Sports ſelbſt. Es ſei mir als
Nichtintereſſent geſtattet, einiges erläuternd bzw. berichtigend zu
be=
merken:
Vorweg unangenehm berührte mich ſchon der Vorbericht an dieſer
Stelle am Tage vor dem Treffen. Als ob überhaupt ein anderes
Er=
gebnis nicht in Frage käme, wurde da behauptet. „Eintracht” werde den
Sieg davontragen, und höchſtens ungünſtige Platzverhältuiſſe könnten
eine Ueberraſchung zeitigen. Im bürgerlichen Leben würde man dieſe
Vorausſage mit „Aufſchneiderei” bezeichnen, zumal, wenn bekannt iſt,
daß das Vorſpiel auf eigenem Platze der „Eintracht” infolge zweier
Selbſttore der „Haſſia” mit 1:3 endete.
Die Beſtellung eines Schiedsrichters aus Darmſtadt, wenn auc)
einem anderen Verein angehörend, ſollte bei Spielen der „Eintracht”
vermieden werden, erzeugt ſie doch ganz ungewollt bei dem Gegner ein
Mißbehagen und Vorurteil. — Das Spiel begann friſch und lebhaft,
aber aufregend wirkte die Pfeife des Schiedsrichters. Ein freies, offenes
Spiel konnte ſich nicht entfalten. Wegen Kleinigleiten wurde das Spiel
der erſten Halbzeit vollſtändig „verpfiffen”. Anordnungen beim
Straf=
ſtuß: der Ball 25 Zentimeter zurück, einen halben Meter ſeitlich u. dgl.,
wirkten beim Zuſchauer lächerlich. Dagegen wäre verſchiedentlich ein
feſtes Zugreifen erwünſcht geweſen. Wurde doch ein „Eintracht”=
Stürmer viermal verwarnt — aber nicht herausgeſtellt. Es mutet
da=
her merkwürdig an, wenn im „Eintracht‟=Bericht geſagt wird, der
Die=
burger Rechtsaußen, ein Meiſterſchaftsringer (warum das2), habe den
Schiedsrichter am Kragen gepackt (was übrigens den Tatſachen nicht
entſpricht), weil er das Spiel abgepfiffen habe. Die bei dem
Unbeteilig=
ten Staunen erregenden Entſcheidungen des Schiedsrichters und der
geradezu lächerliche Grund, warum er das Spiel abbrechen wollte,
wur=
den wohlweislich verſchwiegen. Sie erwarben dem Fußballſport auf
hieſigem, ohnedies ſchwierigen Boden keine Freunde Und die
Erreg=
ung des ſportliebenden Publikums war durchaus begründet.
Tatſache iſt, daß „Eintracht” leicht überlegen ſpielte. Die nicht
wieder zu erkennende „Haſſia”=Mannſchaft ſpielte aus leicht begreiflichen
Gründen vollſtändig zerfahren. Die Schuld trifft einzig und allein den
unſicheren Schiedsrichter, der auch die Verantwortung für den
Zwi=
ſchenfall trägt. — Denn daß das Publikum ſtürmiſch gerechte
Entſchei=
dungen verlangte, durſte ihn als Darmſtädter, der andere Zwiſchenrufe
und Proteſte, die ich dort miterlebte, kennen mußte, nicht außer
Faſ=
ſung bringen.
Im Intereſſe des Sports genug hiervon. Unter tatkräftiger
neu=
traler Leitung müßte meines Erachtens das Spiel wiederholt werden.
Die beteiligten Mannſchaften, die keine Zwietracht, ſondern nur
Ein=
tracht und Sport kennen, müßten eine ſolche Entſcheidung als gerecht
anerkennen.
Fußballverein Germania Eberſtadt.
Nen DSff . D Hiſle her Ein ind it
ventarverwalter Ph. Weitzel, Beiſitzer Adam Dieter Jugend), Ph.
Grünewald (Schiedsrichter), Hch. Hofmann (Platzweſen) Hz. Hch. Roth
(Preſſe), Rebiſoren: K. Eyſenbach und Herm. Zimmermann, Obmann
des Spielausichuſſes: Ludwig Hintermeyer, Obmann des
Vergnügungs=
ausſchuſſes: Wilh. Reibold.
Leichtathletik.
Hefſen, Verein für Leibesübung.
tragen tom Geiſte treuer Kameradſchaft und feſten Zuſammenhaltens,
folgten die Mitglieder mit regem Intereſſe den Verhandlungen. Die
Worte des Verſammlungsleiters, daß im neuen Verein vor allen Diugen
Leibesübung, unter Anſchluß an die betreffenden Fachverbände getrieben,
daneben Kameradſchaft Geſelligkeit und Vaterlandsliebe gepflegt
wer=
den ſolle, unter völliger Gleichberechtigung der einzelnen in den Betrieb
aufgenommenen Uebungsarten, wurden als Leitſatz einſtimmig
aner=
kannt. Freude an Körperkultur und ſchöner Leiſtung, ohne Fanatismus
und Verhimmlung von Führern, ſollen weiter als Grundſatz dienen.
Dementſprechend wurde, unter Ausnutzung der geſammelten
Erfahrun=
geu, die Zuſamuenſetzung der einzelnen Körperſchaften vorgenommen.
Die Geſamtterwvaltung und Vertretung des Vereins nach außen wurde
einem Haupttorſiand, beſtehend aus dem Vorſitzenden R. Graßmann,
dem Schriftführer Hans Schnelle, dem Rechner K. Fiſcher, dem
Preſſe=
wart W. Hanſt, übertragen. Die Erledigung techniſcher Angelegenheiten
ſteht einem Ausſchuß zu, der ſich aus den Leitern der einzelnen
Uebungs=
gruppen (Alteilungen) zuſammenſetzt. Die zurzeit betriebenen
Uebungs=
arten ſind Schwimmeu, Leichtathletik, Turnen und Handballſpiel. Als
Leiter wurden einſtimmig gewählt: Für Schwimmen: K. Klump für
Leichtathletik: Karl Kirchhoff, für Turnen: W. Hanſt, für Handballſpiel:
Peters. Auch für die übrigen Organe der einzelnen Gruppen, wie
Schwimmwarte, Vorſchwimmer, Vorturner und Spielführer, ſtehen
ei=
probte Kräfte zur Verfügung, die von den Gruppen bereits beſtimmt
Am 1. Februar I. Js. fand im Vereinsheim, Saalbauſtr. 67, die
erſte ſehr gut beſuchte Mitgliederverſammlung des Vereins ſtatt. Ge=
Eearndis cEke. Or 7ache if Dud eF Seeie
velcher W. Möſer gewählt wurde, ſollen der Jugend zu ihrem Recht
verhelfen. Der Verein kennt nur ausübende und unterſtützende
Mitglie=
der. Nachweisbar ſetzt ſich der Mitgliederbeſtand zurzeit aus über
70 Schwimmſporttreibenden, 50 Leichtathleten mit Handballſpielern und
2 Turnriegen zuſammen. Die Uebungsſtunden weiſen einen recht
er=
hier um einen pſychopathiſchen Menſchen handele; andererſeits wurde freulichen Beſuch auf. In der Verſammlung konnte wieder eine
An=
zahl Eintrittsgeſuche dem Aufnahmeprüfungsausſchuß überwieſen
wer=
den. Zu Schluß der Verſammlung wurde auf die demnächſtige ſportliche
Veranſtaltung, Vereinswettkampf der Schwimmer mit dem
Schwimm=
ſportverein „Heſſen”=Worms, am 24. Februar 18. Js. im Städt.
Hal=
lenſchwimmbad, dahier, hingewieſen und die Schwimmer ermahnt
flei=
ßig zu üben. Der gewählte Veranſtaltungsausſchuß wird ſeine
Fähig=
keiten in einer an dieſem Tage abends in dem Saale der „Vereinigten
Geſellſchaſt”, Neckarſtraße, abzuhaltenden Gründungsfeier, nachweiſen
müſſen. Es wurde angedeutet, daß für dieſen Abend beſondere
Kunſt=
kräfte geronnen ſind, und auch in ſportlicher, bzw. turneriſcher
Be=
ziehung Gutes geboten werden ſoll.
Turnen.
Main=Rodgau (S.T.B.)
De= diesjährige Gauturntag des Main=Rodgaues findet am
kom=
menden Sonntag den 10. Februar, in Erzhauſen ſtatt.
Briefkaſien.
O. i. L. Nach dem Gemeindeumlagengeſetz ſind Sie der Stadt
gegenüber für die Grundſteuer als Eigentümer verhaftet und der Stadt
gegenüber zur Leiſtung verpflichtet. Sind Sie nicht iu der Lage, zu
zahlen, ſo haben Sie die Möglichkeit, in analoger Anwendung des
ſuchen. Der Mieter iſt nur verpflichtet, den nach Maßgabe des
Miet=
zinſes auf ihn entfallenden Anteil bei Umlegung der Abgaben auf die
Mieter dem Grundeigentümer zu erſtatten.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 7. Februar:
Fortdauer des trüben, regneriſchen Wetters.
De eehen
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende gegen 10
Uhr (B 13): „Falſtaff”. „Kleines Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr
(Sondermiete 159: „Frühlings Erwachen”. — Orpheum, Anfang
121 Uhr: „Madame Pompadour”. — Union=, Reſidenz=, Zentral=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Verſteigerungskalender — Donnerstag, 7. Februar.
Schulhauſe in der Bornſtraße in Pfungſtadt. — Stammholz=
Verſteigerung vorm. 10 Uhr im Eberſtädter Gemeindewald
(Zuſammenkunft auf der Neuen Darmſtädter Straße, an der
Schlan=
genſehneiſe!.
Em
Veranworti.ch ſür Poltik und Mitſchaſt: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuill ton und Heſſiſche Nackr chten: Mar Streeſy
Derautwortiſch ſt Srort: Dr. Eugen Buhlimann.
Nerantwortlich für Scslußd n : Andreas Bauer
Verautw rilich für den Tnſt ratente 1: Willy Kuhle
Luuch und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
OMie Hnn MR
[ ← ][ ][ → ] Zolſchikanen im Grenzberkehr.
Bei den ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und den
Befatzungsmächten über die Herſtellung eines „Modus vivendi” in den
beſetzten Gebieten war deutſcherſeits u. a. beantragt worden, daß die
Zollgrenze zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet und die
Erheb=
ung des Zolles in Höhe von 25 Prozent des deutſchen Zolltarifs für die
Güter, die aus dem unbeſetzten ins beſetzte Gebiet kommen, aufgehoben
werden ſoll. Dieſe Zollgrenze war durch Verordnung 183 der
interalli=
jerten Rheinlandkommiſſion in Koblenz vom 12. 6. 1923 als
Strafmaß=
nahme dagegen err chtet worden, daß die deutſche Regierung das von
den Beſatzungsmächten eingerictete beſondere Ein= und Ausfuhrregime
in den beſetzten Gebieten nicht anerkennen wollte und Maßnahmen gegen
die Durchführung dieſes Regimes im unbeſetzten Gebiet erlaſſen hatte.
Durch dieſe Zollgrenze wurde die Wütſchaft des unbeſetzten und des
be=
ſetzten Gebittes aufs Schwerſte geſchädigt. Es iſt ganz klar, wie
hem=
mend auf den Wirtſchaftsverkehr die Errichtung einer Zollgrenze mitten
durch ein Gebiet wirken mußte, deſſen Watſchaft ſich ſeit jeher als eine
Einheit entwickelt hatte und deſſen Wirtſchaftszentren in
verkehrstech=
niſcher und produktionstechniſcher Beziehung aufs Engſte mite nander
verflochten ſind. Schon die mit der Zollbehandlung verbundenen
ver=
kehrstechniſchen Hemmungen und die Zeitverluſte an den Grenzen
ſchä=
digten den Verkehr von Gütern und Perſonen zwiſchen den beiden
Ge=
bieten ſchwer, noch mehr aber beeinträchtigte die Abgabe des Zolles den
Güteraustauſch, auf deſſen ungehemmtes Funktionieren die nunmehr
ge=
trennten zwei Wirtſchaftsgebiete ſeit Jahrhunderten eingeſtellt waren,
Mit dem Aufhören des paſſiven Widerſtandes hätte man erwarten
dür=
fen, daß auch dieſe Maßnahme fallen würde, und die deutſche Regierung
hatte daher die Hoffnung, daß bei den Verhandlungen über den „Modus
vivendi” ſicher in dieſem Punkte Grleichterungen zu erreichen ſein würden.
Ganz im Gegenteil hat aber die interalliierte Rheinlandkommiſſion
vor kurzem die bisherigen Zollſätze von 25 auf volle 100 Prozent des
deutſchen Zolltarifs erhöht. Es iſt alſo jetzt ein Zuſtand geſchaffen, daß
deutſche Waren im Binnenverkehr vom unbeſetzten nach dem beſetzten
Gebiet genau ſo behandelt werden wir irgend eine Wazeneinfuhr aus
Hölland, Frankreich, oder Belgien. Die wirtſchaftliche Abtrennung des
beſetzten Gebietes wurde aber noch dadurch verſchärft, daß die
Beſatz=
ungsbehörden — mit der offenbaren Tendenz, die Waueneinfuhr über
die politiſche Weſtgrenze, alſo von Frankreich und Belgien zu
begünſti=
gen — die Einfuhrzölle für gewiſſe Waren (Liköre, Oele, Möbelſtoffe aus
Seide, Tülle, Kleider, Crepe, Flor uſw.) ermäßigte, während diejenigen
für wichtige Rohſtoffe und Halbfabrikate, die für die
weiterverarbei=
tende Induſtrie des beſetzten Gebietes unentbehrlich ſind, erhöht
wur=
den. Dadurch werden einzelne weiterverarbeitende Induſtrien des
be=
ſetzten Gebietes gegenüber der Einfuhr fertiger Waren aus Frankreich
und Belgien konkurrenzunfähig und die Bevolkerung zum Bezuge
fran=
züſiſcher und belgiſcher Waren gezwungen. Ferner wird auch die
Zulaſ=
jung von Automobilen deutſcher oder anderer Heikunft erſchwert,
wäh=
rend Einfuhrbewilligungen für franzöſiſche Automobile leichter und
ſchneller erteilt werden.
Dieſe ganze Handhabung hat weſentlich zum Nachteil der deutſchen
Zolleinnahmen beigetragen. So betrugen die deutſchen Zolleinnahmen im
Dezember nur noch die Hälfte der Zolleinnahmen des November. Die
Schäden für die deutſche Wirtſchaft und die deutſchen Finanzen ſind
un=
geheuer. Die deutſche Regierung hat vor einigen Tagen in einer
be=
ſonderen Note bei der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung gegen
dieſe Maßnahmen, die auch die bisherigen erfolgreichen Verſuche zur
Stabiliſierung der Währung und des Budgets in Frage ſtellen können,
Einſpruch erhoben und ihre alsbaldige Aufhebung beautragt.
ſumme der Gehälter aller Reichsbeautten monatlich 45 Millionen
Gold=
mark ausmachen. Zahlungen in verhältnismäßig ſo bedeutender Höhe
würden ſofort den jetzt erzielten Zuſtand wieder in Frage ſtellen, was
auf jeden Fall vermieden werden muß. Wir haben bereits in London
der engliſchen Regierung eine Aenderung vorgeſchlagen. Dieſe
Vor=
ſchläge haben wir jetzt ergänzt und hoffen, daß es England nunmehr
möglich ſein wird, ſie anzunehmen und damit alle Schwierigkeiten, die
dem Handel entgegenſtehen, zu beſeitigen.
— Kleinaktien. Der Hauptausſchuß des Reichsverbandes der
Deutſchen Induſtrie beſchloß bei der Reichsregierung dahin vorſtellig
zu werden, daß in der Goldbilanzverordnung der Mindeſtbetrag
der Aktie auf 20 Mark feſtgeſetzt werde.
* Deutſchlands Außenhandel mit ben
Vereinig=
ten Staaten. Im Monat Dezember wurden aus den Vereinigten
Staaten Waren im Werte von 32 395 000 Dollar nach Deutſchland
aus=
geführt, dagegen aus Deutſchland Waren im Werte von 13 688000 Doll.
Die Ausfuhr hat ſich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres
um 7 652 000 Dollar, die Einfuhr um 2871 000 Dollar vergrößert.
Erwerbsgeſellſchaften.
Handel und Wandel in Heſſen.
— Gutſcheine des Kreiſes Groß=Gerau. Die vom
Kreis Groß=Gerau am 14. November 1923 ausgegebenen Gutſcheine
über 1, 2 und 5 Billionen Mark mit dem Aufdruck: „Der Kreistag des
Kreiſes Groß=Gerau. Der Vorſitzende: Dr. Wallau, Kreisdirektor”
können noch bis 15. Februar 1924 bei der Kreiskaſſe Groß=Gerau
ein=
gelöſt werden. Das von den Separatiſtenführern Schäfgen und
Schnei=
der Anfangs November 1923 in Umlauf gebrachte Notgeld wird zum
Umtauſch nicht angenommen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
* Die Verhandlungen über die engliſchen
Repa=
rationsabgaben. Der Reichsfinanzminiſter machte am Montag
Vertretern der am Handel mit England intereſſierten Wirtſchaftskreiſe
folgende Mitteilung über den Stand der Verhandlungen mit der
briti=
ſchen Regierung wegen der engliſchen Repa=ationsabgaben. Die
Ver=
handlungen mit England über das German Reparation Recovery=Geſetz
ſind auch nach der Rückkehr unſerer Delegierten aus London fortgeſetzt
worden. Wir tun alles, was in unſerer Möglichkeit ſteht, um eine
Eini=
gung zu erzielen. Die Wiederaufnahme der Barzahlungen unter der
ferneren Beibehaltung des Geſetzes iſt jedoch für uns unmöglich, weil
unſer Budget dieſe mönatliche Belaſtung von 15—17 000 Goldmark
gegenwärtig nicht tragen kann. Wie bedeutſam deeſer Poſten im Budget
iſt, erkennt man, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die Geſamt=
Mannesmann=Röhren=Werke Düſſeldorf. In
der Aufſichtsratsſitzung vom 25. Januar berichtete der Vorſtand über
das am 30. 6. 1923 verfloſſene Geſchäftsjahr. Bei der Wirtſchaftslage
im beſetzten Gebiet, die es unmöglich macht, Vermögen und Schulden
der Geſellſchaft auch nur ſchätzungsweiſe zu ermitteln, mußte von der
Vorlegung einer förmlichen Bilanz und einer Gewinn= und
Verluſt=
rechnung abgeſehen werden. Die Geſellſchaft beabſichtigt, auf Grund
der Verordnung über die Verlängerung der Bilanzfriſten vom 23. 9.
1923 einen Aufſchub für die Vorlegung der Bilanz und die Einberufung
des G.=V. zu beantragen. Der Vorſtand wies nachdrücklichſt darauf hin,
daß die de: Geſellſchaft durch die Micum=Verträge auferlegten Leiſtungen
untraglar ſind
Die Wiriſchaft des Auslandes.
* Einziehungvon Littauiſchem Geld. Die Littauiſchen
5.— Lit.=Scheine werden nur noch bis 10. Februar zur Einzahlung
an=
genommen. Nach dieſem Zeitpunkte können die Scheine nur noch direft
in Kowno eingetauſcht werden.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 5. Febr.
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack,
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je 100 Kilv):
Weizen Wetterau 17,50—17,75, Noggen 15,75—16,25, Sommergerſte für
Brauzwecke 17,50—18, Hafer inländiſch 13—13,50, do. ausländiſch —
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 27,75—28,75, Roggenmehl 23,50
bis 24,50, Weizen= und Roggenkleie 7,50—8,50. Tendenz ſchwächer.
wb. Berliner Produktenbericht. Bei im allgemeinen
feſter Grundſtimmung des Produktenmarktes zeigte ſich für Roggen etwas
mehr Angebot. Die Beauftragten der Reichsgetreideſtelle waren aber
nur zu ve kältnismäßig niedrigeren Preiſen, als die Forderungen
laute=
ten, vorſichtin Käufer. Infolge der Belebung des Weizenmehlgeſchäftes
hat ſich die Nachfrage nach Weizen etwas verſtärkt. Gerſte lag ruhig.
In Hafer zeigte ſich bei ſehr mäßiger Konſumnachfrage etwas mehr
An=
gebot. Hülſenfüchte und Futterartikel hatten bei unverändert geringer
Kaufluſt ſtilles Geſchäft.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 5. Februar 1924.
(Eigener Bericht.) Die Grundtendenz der heutigen Börſe war bei
Be=
ginn eher etwas zurückhaltender als geſtern bei im großen und ganzen
gut behaupteten Kurſen. Die erſten variablen Kurſe zeigten gegenüber
geſtern im Allgemeinen kaum Veränderungen. Zunehmendes Intereſſe
zeigte ſich für A.Z.P., die mit 35 bis 37,5 6½ gewinnen konnten,
da=
gegen waren Groß=Bankwerte leicht rückgängig. Beſondere neue
Mo=
mente, die die Tendenz beeinfluſſen könnten, liegen nicht vor.
Bemer=
kenswert iſt vielleicht, daß der Geldmarkt wieder etwas flüſſiger liegt.
Scheck=Tauſch 2/₈ Prozent. Im weiteten Verlauf der Börſe ſchien es
zu=
nächſt, als, ob eine leichte Abſchwächung eintreten würde, indes konnte
ſich zu den Schlußkurſen auf faſt allen Gebieten eine weitere
Befeſti=
gung gegenüber der Eröffnungs=Notiz durchſetzen. An der Nachbörſe
hielt die feſte Grundtendenz an und man ſchloß in durchaus freundlicher
Haltung. Am variablen Markt eröffneten von Chem.=Aktien Bad,
Ani=
lin mit 28, Grieshe’m leicht abgeſchwächt 25,2 bis 25,7, während die
übri=
gen Werte dieſes Marktes behauptet waren. Der Elektr. Aktienmarkt
zeigte nur geringe Kursveränderungen. Bergmann 25 plus 1, Licht
und Kraft 14—14,875 plus zirka 1, Voigt u. Haeffner unverändert
3. Von Maſch=Werten eröffneten Kleyer mit 4,2 plus 0,4, Pokorny mit
5,125 plus zirka 0,3, Rheinmetall weiter feſt 17,75, dagegen Daimler
mit 5,4 und Karlsruher mit 6 leicht abgeſchwächt. Zuckerwerte lagen
heute kaum verändert. Am Montan=Aktienmarkt beſtand einiges
Inter=
eſſe für ſchwere weſtliche Werte, die ſich durchweg leicht befeſtigen konnten.
Harpener 91 plus 5. Gelſenkirchen 69,25 plus 2,25, Mannesmann 48,5
bis 50, plus 2,5. Schiffahrtswerte waren leicht abgeſchwächt. Stärker
gefragt waren heute Peters Union, die mit 3,2 08 gewinnen konnten.
Am Einheitsmarkt überwogen leichte Kurserhöhungen. Lebhaftes
In=
tereſſe beſtand für Badenia, die mit 2 rat, wurden, Eiſenmeyer 4,75 plus
0,3, Feiſt Seft 2,6 plus 0,4, Denninger Leder 2,6 plus 0/4, Prometheus
8. Pfandbriefe und heimiſche Renten lagen heute überwiegend leicht
erholt. Im Freiverkehr hörte man bei kleinem Geſchäft zum Schluß
nachſtehende Kurſe: Api 11, Beckerſtahl 11,75, Beckerkohle 12, Benz 7,
Btown Boveri 3, Growag 0,40, Hanſa Lloyd 3, Karſtadt 4,5,
Krügers=
hall 13, Mez Söhne 6,5, Meyer Textil 0,15, Petroleum 2,5, Raſtatter
Waggon 8,5, Tiag 3, Ufa 11,5. — An der Nachbörſe hörte man noch
nachſtehende Kurſe: Badiſche Anilin 28,75 Geld, Laurahütte 26 Geld,
Goldſchmidt 25 Geld, Hoechſter 23,55 Geld und A. E.G. 15,375 Geld.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Da die
Spekula=
tion zu Börſenbeginn in einer Anzahl geſtern verhältnismäßig
geſtiege=
ner Pap’ere Realiſationen vornahm, war die Kugsbildung zunächſt
un=
einheitlich. Die Steigerungen und Rückgänge im Ausmaße von
unge=
fähr ein bis drei Billionen hielten ſich ungefähr die Wage. Die
Grund=
ſtimmung war aber trotzdem als feſt zu bezeichnen, weil das Publikum
infolge der bei der Beleihung von We tpapieren ſeitens der Bankwelt
zu=
geſtandenen Erleichterungen mit Käufen in diefen vornehmlich aber zu
Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren vorſichtig fortfuhr. Dies
bewirkte, daß die feſte Grundſtimmung ſich ſpäter um ſo merklicher
durch=
ſetzte, als gleichzeitig die Börſenſpekulation, die vom Banken= und
Schiff=
fahrtsmarkt auf den noch räumlich b nachbarten Montanmarkt
abgewan=
dert war, auf dieſem in Oberſchleſiſchen Papieren und Harpenern
ziem=
lich umfangreiche Käufe vornahm, ſo daß dieſe ziemlich anſehnliche
Kurs=
gewinne erzielten, die bei den Führern der Bewegung, nämlich
Hohen=
lohe und Harpenern, 5 bis 7 Bill. Proz. betrugen. Auch für Elektro=,
Chemiſche ſowie für eine Anzahl Maſchinenfabrik= und Textilaktien,
fer=
ner für Valutapapiere erhielt ſich das Intereſſe bei mäßigen weiteren
Kursſteigerungen. Das Geſchäft war zwar im Vergleich zu geſtern etwas
gernger, in den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapieren aber
infolge der dort zu bemerkenden ſtärkeren Beteiligung des Publikums
größer. In heimiſchen Renten hat das Angebot etwas nachgelaſſen, ſo
daß leichte Erholungen eintraten. Ausländiſche Renten behaupteten im
allgemeinen ihren Kursſtand. In der Flüſſigkeit des Geldmarktes ſowie
am Deviſenmarkt hat ſich nichts von Bedeutung verändert.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Brief
Gebb Ve
Geld Brief Va rck.
2
17 Amſterdam=Rotterdam . 578043000. Ve R57804000. 1585955000. — — Brüfſel=Antwerpen ....." 175560000.— 176470000.— 173565000.— 174435000.— — I. — Chriſtiania.. 565583000.— 5684 17000.— *570570000.— 573430000.— — — Kopenhagen B88275000.— 691725000.—1 68275000. — 691725000.— — — Stodkholm. H110520000. 1110770000. 11103235000. 1108763000. — — Helſingfors 107735000.— 106215000.— A05 735000.— 106265000.— — — Italien .. 1185535000.— 86465000.— 82737000.— 85663000.— — — London". H1854000000. 18436000000. 18054750000. 18145250000. — — New=York.. 4189500000. 210500000. 4189500000. 42 — — Paris... 198802000.— 9u798000.— Hi96508000.— 19. — — Schweiz 733362000.— 737038000.— 734160000.— 737 — — Spanien. 536655000.— 539845000.— K37453000.— 501470 — Vien (i. D. 60140.— 60451.— 60049.— Prag .." r2s001000.— 123709000.— 112309 1000.— We Budapeſt. 144388.— 145112.— 148625.— Buenos=Aires. 1376350000. 13883450000. 1376550000. 138 Bulgarien.. 30-22000.— 30978000.— 30174000.— Japan 1865325000. 1874675000. r85375000. 18546250 Rio de Fe 1488775000.— 491225000.— 488775000.— 491225000.— Belgrad. . 50174000.— 50 426000.— 50174000.— 50426000.— „:
Liſſabon ....... 124687000.— 125313000.— H24687000.— 125313000.— — —
Berliner Kurſe (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Bahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000,
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Auhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte" .
Braunkohlen=Briketts.
Bremer Bulkan
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Chem. Hetzden.
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchiu
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Dt. Wafſon u Munition
Donnersmarckhütte".
Dynamit Nobel ..."
Elberfelder Farben. . . .
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter
..
Gaggenau Vorz. ... ..
Gelſenk. Gußſtahl .."
Gef. f. elektr. Untern.. .
Halle Maſchinen ....."
Han. Maſch.=Egeſt.....
Hanſa Dampfſch. . .
79000 79000 Linke u. Hofmann ... 34000 8. Loewe u. Co.. 62000 9900 9800 C. Lorenz". 9875 23500 24000 Meguin 36500 12900 38000 Niederländiſche Kohle 12500 Nordd. Gummi 54500 Orenſtein. 2500 67750 75000 Rathgeber Waggon, 3000 28500 29250 Rombacher Hütten. 24000 61000 63000 Roſitzer Zucker. 125000 132750 Rütgerswerke 25900
4000 16000 175000 Sachſenwerk 13125 13250
26006 Sächſiſche Gußſta 50000 26000 Siemens Glas. 27600 28000 Steaua Romana: 5750 7000 Thale Eiſenhütte.. 7700 8200 Ver. Lauſiter Glas. 30000 33000 Volkſtedter Porzellan. 18800 21000 Weſtf. Eiſ. Langendreer 47000 23750 25000 Wittener Gußſtahl .... 138500
24500 121000
23750 Wanderer=Werke ...
Faöh0
48000
61875
49000
22000
10500
5000
36500
66000
39000
25500
10250
24750
27250
4100
48000
45000
27000
15006
4200
48500
17060
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 5. Februar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere. 4 2.
a) Deutſche.
5% Reichsanleihe ........... 0.12
0.28
3½% „
.......... 0,925
306
Dollar=Goldanleihe. . ......... 4,2
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4,2
Dt. Schatzanw. K Ausg. 1v. 23
K „ IIv. 23
Tv. 24
Iv. 24
4¾0 T. u. V. Schatzanweiſg.
4½% V.—IK.
4½Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
1
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . .. . .
03P
4½ Preuß. Konſols ........."
........ 032
3½3% „
......... 0,525
4½ Bad. Anl. unk. 1935 „...."
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3½
4½ Bahern Anleihe ......... 0,65
0,65
..
3½
Hefſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
42
rck. 26 ..
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
1 M
untilgb. b. 28. .. . . . . .. .. ..."
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . ..
3½%..................."
0.55
...................
0.02
42 Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
5,5
50 Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 3,5
4½ „ v. 1902 ........
2,25
—
.....
4G „
5% Bulgar. Tabak 1902.... . ..
12/,% Griech. Monopol ...."
4½%0 Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ......."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
6,75
v. 1914 .............
10
4% Oeſt. Goldrente ........."
13
4% einheitl. Rente ......"
2,5
5%0 Num, am. Rente v. 03
4½% „ Goldrente v. 13
45 „ am. Goldrente konb.
27
4% am. v. 05
Türk. (Admin.) v. 1903.
(Bagdad) Ser. I
„ II
„ v. 1911. Bollanl. .
25 Ung. Staatsr. v. 14 ..
Goldrente
Staatsr. v. 10 ..
„ Kronenrente .. ..
5. 2.
0125
03
4,2
4,2
50 W
50 W
055
15
0,175
033
0,56
08
1MBX
03
0,78
35
2.1
Oblig. v. Transportanſt.
5% Cliſabethbahn ſtfr. . . . .. . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. .. .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
2,6%0 Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neu= „.
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em..
3% „ „ 9. Em. .. .."
3‟
„ v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............"
3% Salon. Conſt. Jonction ..."
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .."
41.%6
Nach Sachwert verzinsl.
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5%0 Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Noggenwert=Anl.
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser, Iu, II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . ..
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . .
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Barmer Bankverein. . ........
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ...
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .....
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
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Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbauk. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . .
Reichsbank=Ant. .. .. . . . . . . . . .
Rhein. Creditban. ...........
„ Sypothekenbauk ....
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ..................."
Wiener Bankverein .........."
Bergwerkö=Aktien.
Berzelius ..................
Bochumer Bergb. ..... .. ...."
Buderus..... .. .. .. ...... ..."
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Eſchweiler Berqwerls=Akt. . . .."
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1,6
12.9
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19
08c
041
2,75
1,6
Heb.
m. höh
u. Har
paſſer
au
bit
Rummer 32.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Febritat 1924.
Seite 7.
Unwiderruflich nur noch heute U. morgen!
Eine Verlängerung unmöglich!
Der 2. Teil — 6 Akte
HA
Mia May, Erika Glässner, Emil Jannings W. Gaidarow.
Der 3. Teil folgt am Freitag!
Cirkus-Kind” mit Jackie Coogan dem Wunderknaben als
Haupt-
darsteller In seinem besten und vorerst letzten Film.
Der Kriminalfilm in 5 Akken
Enrdiand,eitrrtädenen
und ein Hund
In der Hauptrolle May Allison
Wildwest-Sens.-Film mit Douglas Falrbanks
Als Einlage:
Tilla Durieux in
„Der zeugende Tod‟
Haud, die große
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Sensations-Film in 6 Akten
Anfang der Vorführung von „Tragödie der Liebe”” nachmittags 3, 6 und 8½ Uhr.
„ „Zirkus-Kind”” nachmittags 4½ und 7½ Uhr.
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Ganata, das Indianermädchen
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.
Nummer 37.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
(Nachdruck verboten.)
39)
Kläschen bohrte mit den Zinken ſeiner Forke im Boden
herum, als bearbeite er da etwas, was nicht ganz leicht zu
hän=
digen war, dann ſchaute er auf ſein Konterfei am Wagenbrett:
„Haſt mich ſchon an die zehnmal ſo abgeſtrichelt, und immer
war etwas dran; auf der Scheunentür kann einer mich gut
er=
tennen, auch am Gänſegatter und erſt recht auf dem Deael der
Jauchetonne. Iſt alles nicht ſchlecht geraten.” Er ſchob die Worte
nur ſo heraus und fuhr fort: „Aber, Menſch, wo ſoll das hinaus
mit Dir? Vor der Mutter verſteaſt Du Dich mit dem Kram, als
Du keiner warſt, ging das wohl an — jetzt — deniſt Du nicht,
daß Du umſatteln mußt — ſo mit Dir ſelber, mein ich? Du und
Deine Malerei, ihr gehört doch eigentlich nicht in den Stall, was?”
Hans Peter ſchlug die Hände vors Geſicht und ſtöhnte laut
auf.
„Stöhnen hilft nicht, Freundchen. Stöhnen iſt gar nichts.
Du biſt über Vierzehn und kaunſt Dich doch nicht immer mit
einem Ende Stift verluſtieren! Weißt übrigens auch, daß ſie den
in der Holderruh gepfändet haben? Wegen Schulden, Menſch,
wegen Freßſchulden — füh jo, das iſt n Malmann!”
Hans Peter zuckte auf, er rief, er ſchrie ſeine Meinung in
alle Welt hinaus: „Ja — ja, ich will mich mein Lebtag
verluſtie=
ren mit dem Stiftchen! Ich will mich pfänden laſſen, will hungern,
bürſten — alles — und auf der Landſtraße wandern — aber ein
Malmann will ich werden — ein Malmann! Und ſonſt nichts.”
Er hatte ſich ins Heu geworfen. Er tobte förmlich.
Dunnerklags ſagte keinen Mucks, Dunnerklags ließ ihn
ſchreien und ſaß ganz ſtill neben ihm.
„Ich wollt, ich wär tot,” rief der Erbe aus der Sonnenmühle
voll unendlicher Bitterkeit. „Pferde und Kühe, Schweine und
Gänſe und Hühner hält meine Mutter, und alle haben’s gut bei
ihr, nur ich — — ich wollt, ich läge dort auf dem Kirchhof! Die
Großi Bum=Bum war beſſer mit mir als Ihr alle zuſammen.”
Peterle im Heuhafen krallte in die Halme und lag ſtill. Da kam
eine merkwürdig gelaſſene Stimme zu ihm: „Glaubſt Du, daß ich
wohl für den Hof geſorgt habe, als ob s meiner wär?”
„Haſt Du,” ſagte Peter aus dem Heu heraus.
„Weißt auch warum und für wen ichs getan?” fragte die
Stimme wieder. „Für Dich, Freundchen! Du warſt mir, was
einmal die kleine Meike für mich war! Das Junge, Lebfriſche —
das Helle. Du warſt — warſt mein Bub und warſt ſozuſagen
doch ich ſelber — tia.”
Die ſchmale Jungenhand kam aus den Halmen und ſuchte
die Rechte des Knechtleins. Biſt gut, Kläschen — biſt — biſt
„überragend”, ſagt der Primus.”
„Das nicht. Ich wollt nur dem Sonnenmüller nichts
ſchul=
dig bleiben, wegen meiner Mutter, ſiehſt Du — — Na und jetzt
möchte ich gern wiſſen, wie der Hof mit dem Erben dran iſt.
Ueb=
rigens —” das Knechtlein kniff liſtig die umbuſchten Augen
zu=
ſammen, „Deine Mutter iſt beim Bureck Nicklaſſen geweſen, dem
ſeim Junge iſt ſchon mit dem Polytechnikum fertig, der ſoll gleich
das große Sägewerk übernehmen.”
„Mag er.”
„Iſt nicht ſoviel älter als Du, der Andres, und ſoll mächtig
geſcheit ſein,” fuhr Kläschen gelaſſen fort. „Man ſagt, er will
einen — einen Gaſthof einrichten, wie’s noch keinen hier herum
gibt, mit dem neuen Licht, weißt Du, und mit Waſſer in allen
Stuben, daß man’s warm und kalt gleich in die Schüſſeln laſſen
kann — — Menſch das iſt etwas! Mit Licht und mit Waſſer und
denn in die Erde hinein — — So was iſt Dein Vater auch
ge=
weſen! Der hat Brücken gebaut und Berge verſetzt, tia, und ſein
Jung liegt hier im Heu, räkelt ſich, ſtöhnt und will totgehen.
Kläschen ſpuckte weit aus.
„Warum ſpuckſt Du?” fuhr der Liegende auf.
„Man ſo.”
Da ſprang der junge Hans Peter auf die Beine. „Jalvohl,
mein Vater hat Berge verſetzt, und ich — ich — will es auch tun!
Aber anders! Ihr verſteht das nicht — nichts verſteht Ihr —”
Ihm brach der Laut in der Stimme: Was ſollte er anfangen,
wenn er nicht Berge und Brücken, Bäume und ſonſt was auf
Bil=
der verſetzen durſte! Aber die Mahnung an den Vater, gab ihm
die Haltung zurück. „Du biſt doch auch mal unglücklich geweſen,
Kläschen,” ſagte er gefaßt.
„Und wie! Damals mit Meike — —” Kläschen grub mit der
Forke.
Wie war das? Erzähl' mal!” bat der Junge.
Dunnerglags äugte ihn von der Seite an: „Aus Dir foll
einer klug werden! Ich rede vom Hof mit Dir und was aus Lir
werden ſoll, und Du ſagſt: Wie war das mit der Meike? Aber
vielleicht nimmſt Du Dir einen Troſt daran: Meike war mein
Schatz! Tja.” Und er erzählte, wie’s ihm mit dem Mädchen
ge=
gangen war.
„Und haſt nichts wieder von ihr gehört nachher?” fragte
Peterle.
Ja, einmal hat ſie mir noch einen Brief geſchickt, da waren
drei große Kleeblumen drin.”
„Die haſt Dir natürlich aufgehoben, was?”
„Ne, gefreſſen hab ich ſie,” ſagte Kläschen Wunderſam. „Es
ſtand nämlich ein Spruch dabei.”
„Weißt ihn noch?”
„So was weiß man immer. So ging er:
Ich ſchick Dir drei Blüten vom roten Klee,
zu heilen alles Leib= und Seelenweh,
Du follſt ſie genießen mit Milch und Brot
und meiner gedenken bis an den Tod —
„Und geholfen hat’s,” verſicherte der kleine alte Mann, „ich
hab” gelebt und geſchafft — könntſt es auch mal damit verſuchen.”
Ich hab keinen Schatz,” ſagte der Bub.
„Das Stricheln iſt ſchlimmer, Menſch. Ich jah ja, wie’s Dir
ans Leben geht. Aber totgehen darfſt Du nicht daran, denn —
denn fürs erſte biſt Du doch lebendig und haſt eine Mutter —
und denn, denn kommt der Hof, und denn „annſt Du noch fein
was werden, tja, was ich nicht werden konlite —
Kläschen ſprach weiter, und zuletzt hielt Hans Peter geduldig
ſtill, als ihm zwei behaarte Runzelhände zärtlich, ach ſo zärtlich
über den Kopf ſtrichen.
An dieſem Abend hätte Merete ihren Jungen wieder beten
hören können.
Me H M
Wo lauer Wind den Haideduft
ſanft hinträgt durch die Sommerluft,
da ſpielt in Buſch und Hechen
das Glück mit uns Verſtechen —
Komm!”
Merete konnte noch immer für ein hübſches Frauenbild
gel=
ten. Ihre frühere Mädchenſchlantheit hatte ſich zu behaglicher
Fülle gerundet, ihr Schritt war noch leicht, ihre Bewegungen
be=
hende geblieben, und das gute und verſtändige Angeſicht, von
vollem Blondhaar eingeſchloſſen, hatte trotz Luft und Sonne ſeine
feinen Farben behalten; dieſe zarte Haut ließ noch immer
durch=
ſchimmern, wie bei ihr das Blut auf= und abſtieg, was den
jugend=
lichen Eindruck erhöhte. Aber Frau Monika Schack würde doch eine
Veränderung wahrgenommen haben; die lag in den Augen. Dieſe
grauen, kühlen Augen hatten ein ganz anderes Schauen
bekom=
men. Vielleicht war dieſer Blick ſogar glänzender als früher, und
doch ſchien etwas daraus entwichen: die Sehnſucht fehlte, das
Suchende war fort, das in vergangenen Tagen aus Meretens
Seele in ihre Augen geſtiegen war; allzu ſachlich, allzu rechenhaft
ſah jetzt die in der Sonnenmühle wirtete in die Welt hinein, als
dächte ſie jeden Augenblick darüber nach, was es darin zu
ver=
dienen gäbe. Und das ganze geſchäftige Weſen der Frau hatte
jetzt ſo einen leiſen Ueberzug von Selbſtzufriedenheit und
Tüch=
tigkeitsbewußtſein, eine gewiſſe behagliche Wohlhabenheitsluſt;
wie anders war die Merete geweſen, die den jungen Ingenieur
liebte, die bräutliche Merete, die in Moorwiſches Gemüſegarten
hinauf in die Sonne griff. Lieb und Liebesglück waren tot für
ſie, geſtorben mit dem Einzigen war in ihr auch die zarte
Weib=
heit und Anlehnungsbedürftigkeit — und ſie — ſie dankte Gott,
daß es der Fall war.
An den Bau der Mühle aber hatte ſie ſich doch nicht wieder
herangewagt; jener Blitz, der ſie an die Wand gedrückt, war wie
eine leuchtende Hand geweſen, die ihrem Tun gewehrt. Eine
heimlich=abergläubiſche Furcht hatte ſich in ihr feſtgeſetzt: Euchen
lebte! Sie aß und trank und ſchien keinerlei Eile mit dem
Ster=
ben zu haben. Ganz taub und ganz verſtillt ſchlief ſie eigentlich
immer, aber wenn ſie dann erwachte, lächelte ſie ihre Umwelt an,
wie man nach ſchönen Träumen lächelt. Euchen, das arme, kleine
Euchen, ſchien vergeſſen vom Leben und vom Tode auch. Wenn
ſie manchmal halbſchlummernd die Augen öfſnete, lauſchte ſie und
ſagte: „Vater!‟ Zuweilen auch breitete ſie die mageren
Händ=
chen und rief nach Otchen, doch ihr weißes Geſicht hatte keinerlei
Ausdruck dabei, nicht der leiſeſte Schatten eines Nachdenkens lief
über ihre verknitterten Alt=Mädchenz”ge. Selbſt Hans Peter,
ihr beſter Spiellamerad, ſchien ihr immer ferner zu rücken, und
auch er fragte ihr jetzt weniger nach. Dem heranwachſenden
Jungmann brachte das Leben Wunder, die alle Tage neu; Euchen
ſaß in ihrem Stübchen, wie eine längſt Abgeſchiedene. und dos
kannte ſie ihn! Ihn allein. Sie wußte ſeinen Namen. Hans
Peter und das Schleifchen! Das waren ihre Lebensregungra.
und Euchen wurde kleiner und kleiner und wurde ſo hilflos,
daß man ihre Bedürfniſſe abpaſſen mußte, wie bei den
Säuglin=
gen: da bekam ſie eine Pflegerin. Und ſie lebte weiter und
lächelte.
(Fortſetzung folgt.)
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unſere liebe Mutter,
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mutter, Großmutter und Tante
Frau
im Alter von 71 Jahren.
Darmſtadt, den 4. Febr. 1924.
Taunusſtr 37,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Heedt
Familie Auguſt Heedt
Hermann Kottler Wwe,
Ernenine, geb. Heedt.
Die Beerdigung finder
Donners=
tag, den 7. Februar, nachmittags
3 Uhr, auf dem Friedhof, Nieder=
Ramſtädter Straße, ſtatt, (e5296
Heute morgen entſchlief ſanft
nach langem ſchweren mit großer
Geduld ertragenem Leiden meine
innigſt geliebte Frau, unſere
treu=
eſorgte Mutter, Schwiegermutter
und Großmulter
Frau
Katharine Knapp
geb. Benz
im Alter von 54 Jahren.
In tiefer Trauer:
Wilhelm Knapp, Zugführer
Wilh. Kunkelmann u. Frau
Ming, geb. Knapp
Leo Amendt und Frau
Käthe, geb. Knapp.
Darmſtadt, den 4. Febr. 1924.
Heinheimerſtr. 65.
Die Beerdigung findet Mittwvoch,
den 8. Februar, 21 Uhr, auf
alten Friedhof, Nieder=Ramf
Straße, ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte meiner
teuren Gattin, unſerer über alles
geliebten, unvergeßlichen,
herzens=
guten Mutter, Großmutter,
Schwie=
germutter, Schweſter und Tante
ſagen wir auf dieſem Wege Allen
denen, welche ihr die letzte Ehre
erwieſen, ſowie für die ſo zahlreichen
Blumen= und Kranzſpenden unſern
tiefgefühlteſten Dank.
Beſonderen Dank noch Herrn
Pfarraſſiſtenten Hagel für ſeine
Be=
ſuche und ſeine troſtreichen Worte
am Grabe, ſowie Herrn Dr. med.
Zutz für ſeine aufmertſame und
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opfernde Behandlung während ihrer
jahrelangen Leiden und ihres kurzen
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Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 6. Februar 1924.
PALASNNICMIORIEIZ
Seite 9.
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