Darmstädter Tagblatt 1924


05. Februar 1924

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 36
Dienstag, den 5. Februar 1924.
187. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſfädter
8 Nationalbank.

Der engliſch=franzöſiſche Briefwechſel.
Vor einer neuen Europa=Konferenz.
IU. London, 4. Febr. Daily Telegraph teilt heute mit,
daß der Briefwechſel zwiſchen Poincaré und Ramſay Mac=
donald
den Auftakt bilden werde zu einer diplomati=
ſchen
Ausſprache zwiſchen den Premiermini=
ſtern
der Alliierten und wahrſcheinlich zu einer Konfe=
renz
über die ſchwebenden Probleme und zur
Löſung der europäiſchen Fragen führen werde.
Dieſe Konferenz dürfte einberufen werden, ſobald die alliierten
Regierungen in den Beſitz der Berichte der Sachverſtändigen= Aus=
ſchüſſe
gelangt ſein werden.
Von engliſcher Seite wird man berſuchen, die Konferenz vor
der Auflöſung der beiden Sachverſtändigen=Ausſchüſſe zuſtande
zu bringen, damit die Ausſchüſſe im Laufe der Konferenz zu gut=
achtlicher
Mitarbeit herangezogen werden könnten. Dieſer Hin=
weis
berdient eine gewiſſe Beachtung, wenn man in Betracht
zieht, daß in dieſem Jahre der Vorſitz im Oberſten Rate
und damit wahrſcheinlich auch der Vorſitz in der Europa= Konfe=
renz
England zuſteht, ſo daß mit der Möglichkeit zu rechnen iſt,
daß die Europa=Konferenz in London ſtattfinden wird.
Die franzöſiſche Preſſe zum Briefwechſel.
TU. Paris, 4. Febr. Die meiſten Blätter übergehen den
geſtern abend mitgeteilten Briefwechſel Macdonald=Poincaré mit
Stillſchweigen. Echo national findet, daß es ſich im Grunde ge=
uommen
nur um den Austauſch banaler Höflichkeiten handele.
Die Separatiſten in Mainz.
* Mainz, 4. Febr. (Priv.=Tel.) Am Sonntag abend
haßen die Separatiſten das Regierungsgebäude in
Mainz in der Schillerſtraße geräumt. Bald darauf wurde das
Haus von anderen Separatiſten, die zum Teil ausder
Pfalz gekommen waren, erneut beſetzt. Ueber die Hal=
tungder
Franzoſen gegenüber den Eindringlingen iſt noch
nichts bekannt.

Vom Tage
Der inzlviſchen zum deutſchen Botſchafter ernannte Geſchäftsträger
Botſchaftsrat v. Hoeſch iſt geſtern vormittag nach Paris zurück,
gekehrt und hat die Leitung der Geſchäfte wieder übernommen.
Die engliſche Regierung hat der deutſchen Reichsregierung
den Wortlaut der Note mitgeteilt, durch die ſie die Sowjet=
regierung
de jure anerkennt.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, entbehren die neuerlichen
Gerüchte von einem Rücktrittsgeſuch des Generals Loſſow
jeglicher tatſächlichen Unterlage.
Auf dem Bezirksparteitag der mittel= und oberfüleſiſchen
Sozialdemokratie in Breslau wurde Reichstagspräſident Loebe, ein=
ſtimmig
wieder als Spitzenkandidat des Wahlkreiſes fün= die
kommenden Reichstagswahlen aufgeſtellt.
Der im Reichsarbeitsminiſterium am 16. Januar gefällte Schieds=
ſpruch
für die Gehälter der Angeſtellten im Verſicherungsge=
werbe
iſt zum 1. Februar vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich
erklärt worden.
Reichsernäbrungsminiſter Graf v. Kanitz wird auf Einladung
der Oſtpreußiſchen Handelskammer am 7. Februar in Königsberg
einen Vortrag halten.
Auch im Düſſeldorfer Bezirk, gaben jetzt die Führer des
Freien Metallarbeiterverbandes den Kampf gegen die Verlängerung der
Arbeitszeit auf.
Die Aerzte haben Veniſelos geraten, ſich von den Staatsge=
ſchäften
zurückzuziehen.
Blättermeldungen aus Moskau zufolge ſoll Drbtzki ſchon vor
dem Tode Lenins von der Sowjetregierung angewieſen worden fein,
in Poki, nördlich von Batum, Aufenthalt zu nehmen. Dieſe Maß=
nahme
komme einer Verbannung gleich. Die Teilnahme an der
Beiſetzung Lenins ſei ihm verweigert worden.
Wie der Daily Telegraph aus Kalkutta erfährt, hat in Tiber eine
Aufſtandsbewegung eingeſetzt, die an zahlreichen Orten ge=
radezu
revolutionären Charakter annahm.

Amtlicher Oollarkurs 4 210500 000 000
1 Goldmark 1 Billion 1 Pfg. 10 Milliarden

Verlin, 4. Febr. Der franzöſiſchen Regierung iſt durch den
deutſchen Botſchafter in Paris wegen der Zuſtände in der Pfalz folgende
Note übergeben worken:
Die Zuſtände, die ſich in der franzöſiſchen Zone in dem auf Grund
des Vertrages von Verſailles beſetzten deutſchen Gebiet infolge der
ſeparatiſtiſchen Umtriebe
herausgebildet haben, und die Förderung, die den landesverräteriſchen
Elementen lei ihrem Vorgehen gegen die deutſchen Behörden und gegen
die Bevölkerung ſeitens der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden zuteil ge=
worden
iſt, haben wiederholt den Gegenſtand von Beſchwerden der deut=
ſchen
Negierung bei der franzöſiſchen Regierung gebildet. Inzwiſchen
haben die Verhältniſſe in der Pfalz eine Entwicklung genommen, die
von der deutſchen Bevölkerung und der Regierung nicht länger ertragen
wverden kann. Die deutſche Regierung ſieht ſich deshalb veranlaßt, neuer=
dings
mit allem Ernſt die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Regierung
auf dieſe Zuſtände zu lenken und ſie auf die ſchwere Verantwortung hin=
zuweiſen
, die ſie auf ſich nimmt, wenn ſie nicht gemäß der ihr und den
Wefatzungsmächten völkerrechtlich und vertragsmäßig obliegenden Ver=
(flichtungen alsbald dafür ſorgt, daß die Bevölkerung von den Be=
drückungen
einer kleinen, noch dazu größtenteils landfremden Minder=
heit
, die gegen den ausgeſprochenen Willen einer überwältigenden Mehr=
heit
die üffentliche Gewalt mit fremder Hilfe an ſich geriſſen hat, befreit
wird und es ermöglicht, daß die deutſchen Behörden in der Pfalz gemäß
den Wünſchen der Bevölkerung ihre Funktionen wieder frei und unge=
hindert
ausüben können.
Von einer nochmaligen Charakteriſierung der Elemente, aus denen
ſich die Anhänger der ſeparatiſtiſchen Unternehmungen zuſammenſetzen,
wird in dieſem Zuſammenhange abgeſehen werden können, nachdem die
deutſche Regierung ſich hierüber bereits wiederholt geäußert hat. Die
deutſche Regierung befindet ſich heute im Beſitze unwiderleglicher Be=
weiſe
, daß es den ſeparatiſtiſchen Vanden, obwohl ſie ihrerſeits ſchwer
bewaffnet ſind und ihnen eine völlig wehrloſe Bevölkerung gegenüber=
ſteht
, niemals gelungen wäre, in der Pfalz die Oberhand zu gewinnen,
wenn ſie nicht von vornherein von den Beſatzungsbehörden mittelbar
und unmittelbar bei ihren hochverräteriſchen Unternehmungen unter=
ftützt
worden wären.
Die nachgewieſenermaßen überwiegende Zahl der aus Nichtpfälzer
Eſementen zuſammegeſetzten ſeparatiſtiſchen Banden drang erſt in die
Pfalz ein, nachdem ſie durch das
Verhalten des Generals de Metz
ie Gewvißheit erlangt hatte, daß ihre Beſtrebungen hier in beſonderem
Maße den Wünſchen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden entſprechen.
Die Truppen der Separatiſten ſind auf der in franzöſiſcher Verwal=
tung
befindlichen Eiſenbahn unentgeltlich, teilweiſe ſogar mit Sonder=
igen
, auf den Kriegsſchauplatz befördert wvorden. An Orten, die von
den Separatiſten in erſter Linie für ihre Angriffe auserſehen waren,
wurden von den franzöſiſchen Behörden alle Vorbereitungen getroffen,
um ben Erfolg der ſeparatiſtiſchen Angriffe ſicherzuſtellen. In Kaiſers=
lautern
, Speher, Ludwigshafen, Pirmaſens, Kirchheimbolanden, Ger=
mersheim
und zahlreichen anderen Orten der Pfalz iſt der aus der Be=
völkerung
von Männern jeden Alters und Standes und ohne jede Rück=
ſicht
auf ihre Parteizugehörigkeit gebildete Selbſtſchutz, der den Angrif=
fen
der Sedaratiſten auf die öffentlichen Gebäude entgegentreten und die
deutſchen Behörden ſchützen wvollte, ſchon vor den Angriffen der Separa=
tiſten
von franzöſiſcher Gendarmerie und franzöſiſchem Militär aufge=
löſt
worben; den deutſchen Sicherheitsbeamten wurde überall der Ge=
brauch
der Schußwaffen gegen die angreifenden Separatiſten unterſagt
und ein Vorgehen gegen ſie von vornherein, durch ihre Unterſtellung
unter frunzöſiſchen Oberbefehl und anbere entſprechende Maßnahmen
unmöglich gemacht. In Kaiſerslautern und an anderen Orten ſind die
Separatiſten ſogar von amtlichen franzöſiſchen Stellen mit Schußwaffen
ausgerüſtet worden, und in Landau ſind von einem franzöſiſchen Offizier,
der von dem Dolmetſcher des franz. Bezirksdelegierten begleitet war, bei
einem Waffenhändler ſämtliche Waffen und Munition in Beſchlag ge=
nommen
und an die Separatiſten verteilt worden. In Germersheim
wurde vor deren Eintreffen der Platz vor den öffentlichen Gebäuden
durch franzöſiſches Militär für die Bevölkerung geſperrt und die Sepa=
ratiſten
uuter dem Schutze franzöſiſcher Truppen in die Stadt geleitet.
Daß augeſichts ſolcher Maßnahmen jeder Verſuch eines ernſthaften
andes der Bevölkerung gegen die Eindringlinge von vornherein

langte auch dadurch zum
WBachen aufzogen und

Gegenbemönſtrationen der entrüfteten Bevölkerung allent=
halben
von den franzöſiſchen Truppen mit Waffengewalt
rückſichtslos unterdrückt
wurden. Der aktiven Unterſtützung der ſeparatiſtiſchen Bauden durch
das franzöſiſche Militär bei der Beſetzung öffentlicher Gebäude entſpricht
in allen Punkten das Verhalten der franzöſiſchen Offiziere und Kreis=
delegierten
. Zahlreich ſind die Erklärungen dieſer Vertreter der inter=
alliierten
Rheinlandkommiſſion, daß die Separatiſten als tatſächliche Ge=
waltinhaber
anerkannt werden müßten, ebenſo zahlreich ſind ihre Ver=
ſuche
, die deutſchen Beamten zu zwingen, unter Bruch ihrer Amtspflicht
gegen ihre legitime Regierung unter der Leitung der Separatiſten ihren
Dienſt fortzuſetzen. Oberleutnant Gabriel, der Finanzreferent des
Bezirksdelegierten von Speher, fordert ſogar, daß die aufkommenden
Steuern zur Hälfte an die autonome Regierung abzuliefern ſeien.
Durch Befehl des Geueral de Metz wurde die einſtweilige Durchführung
der Verordnung der autonomen Regierung über die Erwerbsloſen=
fürſorge
in der Pfalz angeordnet, durch die den Arbeitgebern Arbei=
tern
und Gemeinden gewiſſe Leiſtungen auferlegt wurden. Während
eine große Anzahl der Angehörigen des Selbſtſchutzes der Bevölkerung
verhaftet und wegen Bildung bewaffneter Banden vor dem franzöſiſchen
Kriegsgerichr zu erheblichen Freiheitsſtrafen verurteilt wurde, geſchieht
nichts, um dem terroriſtiſchen Treiben der bewaffneten Haufen von
Separatiſten ein Ende zu machen, deren Bildung doch wohl, wenn man
der franzöſiſchen Auffaſſung folgen will, zum mindeſten in gleichem
Maße wie diejenige des aus der Not der Bevölkerung geſchaffenen
Selbſtſchutzes gegen die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und die
Verordnungen der interalliierten Rheinlandkommiſſion verſtößt. Viel=
mehr
ſtehen franzöſiſche Soldaten neben bewaffneten Separatiſten Poſten
und unternehmen mit ihnen gemeinſame Patrouillengänge.
Die Verbindung der franzöſiſchen Militärbehörden mit den
ſeparatiſtiſchen Truppen
wird durch einen lebhaften Kurierverkehr aufrecht erhalten. Die ſepa=
ratiſtiſchen
Truppen werden ſogar aus franzöſiſchen Heeresbeſtänden
verpflegt und mit Unterſtützung der Franzoſen untergebracht. Jeder
Verſuch der Bevölkerung, den Separatiſten die angemaßte Gewalt zu
entreißzen, wird von den franzöſiſchen Truppen unter dem Vorwand
der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung gewaltſam unterdrückt.
Die völlige Beſeitigung der öffentlichen Ordnung durch die Separa=
tiſten
, die Unterdrückung der legitimen deutſchen Behörden, die gänzliche
Beſeitigung der Freiheit der Preſſe, die Errichtung des Standgerichts,
die willkürlichen Verkaftungen von Einwohnern und die zahlreichen Ver=
treibungen
ron Pfälzern aus der Heimat gaben dagegen den Be=
ſatzungsbehörden
bisher keinerlei Anlaß zu irgendwelchen Maßnahmen.
Das Einverſtändnis der franzöſiſchen Behörden mit der gewaſtlamen
Vertreibung pfälziſcher Bürger durch die Separatiſten tritt deutlich zu=
tage
. Die Vertriebenen werden beim Uebergang vom beſetzten ins un=
beſetzte
Gebiet von den Franzoſen weder einer Paß= noch Zollreviſion
unterwvorfen, ſobald ſie von Angehörigen der ſeparatiſtiſchen Armee‟
begleitet ſind.
Die deutſche Regierung ſieht ſich angeſichts dieſer Tatſache, die durch
keine Ableugnung aus der Welt geſchafft werden kann, zu der Feſtſtel=

eee
eine ſchwere Verletzung der Souveränität des Reiches und Bayerns
in ſich ſchließen und zur Vergewaltigung einer wehrloſen und friedlichen
Bevölkerung von 700 000 Meuſchen geführt haben. Die deutſche Regie=
rung
erſucht die franzöſiſche Regierung, den geſetz= und vertragsmäßigen
Zuſtand in der Pfalz wiederherzuſtellen, und zu dieſem Zweck ihren Or=
ganen
folgendes anzuweiſen:
1. die unter ihrer Duldung oder Mitwirkung mit Waffen ausge=
rüiſteten
Separatiſten zu entwaffnen, ihre Entfernung aus den von ihnen
mit Unterſtütung der Beſatungsbehörden beſetzten öffentlichen Gebäu=
den
zu ermöglichen und eine uneingeſchränkte Wiederaufnahme der
Tätigkeit der deutſchen Behörden wieder zuzulaſſen;
2.. der Rückkehr der von den Separatiſten vertriebenen Einwohner
kein Hindernis in den Weg zu legen;
3. ſich künftig jeder Einmiſchung in die deutſchen innerpolitiſchen
Verhältniſſe und insbeſondere jeder unmittelbaren und mittelbaren
Unterſtützug aufrühreriſcher Elemente in den beſetzten Gebisten zu
enthalten.

Das neue Euxopa.
Von
Prof. Dr. Melchior Palagyi.
Allmahlich beginnen die ſchweren Nebel der Nachkriegszeit
zu ſchwinden und die Umrißlinien eines neugearteten Europas
dem Beobachter der internationalen politiſchen Ereigniſſe in leiſer
Andeutung merklich zu werden. Den Anſtoß zur Klärung des
Horizontes gab der immer ſchärfer und unverhüllter hervor=
tretende
franzöſiſche Imperialismus, der ſein Bündnis mit der
Tſchecho=Slowakei dazd benützen wollte, die Staaten der Kleinen
Entente und das Slawentum überhaupt zum Werkzeug ſeiner
altvererbten Hegemoniegelüſte über den ganzen Kontinent zu
machen. Schon hatte es den Anſchein, daß dieſer kühne Plan
mit Hilfe des ehrgeizigen und gewandten Dr. Beneſch zur Aus=
führung
gelangen könne, da geſchah das Unerwartete: England
und Italien erwachten zum klaren Bewußtſein der unmittelbar
drohenden außerordentlichen Gefährdung des europäiſchen Gleich=
gewichtes
und legten durch einen wohldurchdachten und vorbe=
reiteten
Schachzug den erſten Grund zur Möglichkeit einer poli=
tiſchen
Neugeſtaltung des Weltteils. Die noch in friſchem Gedächt=
nis
haftende Belgrader Konferenz wurde zur denkwürdigen Stätte,
wo die hochfliegenden Pläne der Herren Poincaré und Beneſch
in ebenſo überraſchender wie wirkſamer Weiſe durchkreuzt wur=
den
. In Belgrad, wo noch niemals Diplomaten aus aller Herreu
Länder zuſammengeſtrömt waren, wie in dieſen Konferenztagen,
wurde es offenbar, daß Jugoſlawien im Gegenſatz zu den Er=
wartungen
des Herrn Beneſch ſeinen engeren Anſchluß nicht
an Frankreich, ſondern an Italien geſucht und gefurden hatte,
wie dies ſeither in dem vielſagenden italieniſch=jugoſlawiſchen
Freundſchaftsvertrag zu plaſtiſchem Ausdruck gelangte, und in
deſſen Sinne die Südſlawen zu Italien faſt in ein ähnliches
Verhältnis geraten, wie die Nordſlawen (Tſchechen und Polen)
zu Frankreich.
Zwar hat die franzöſiſche und tſchechiſche Preſſe ſeit Wochen
verſucht, die große Bedeutung dieſer Tatſache zu vermindern
und zu verdunkeln, auch hat Beneſch in London ſich alle Mühe
gegeben, das franzöſiſch=tſchechiſche Sonderbundnis in ein mög=
lichſt
unſchuldiges Licht zu rücken, ſchließlich hat auch Jugoſlawien
ſelbſt verſichert, daß ſeine neue Freundſchaft zu Italien durchaus
keinen Abfall von Frankreich bedeute, was denn auch durch die
Annahme der franzöſiſchen Anleihe für ſerbiſche Rüſtungszwecke
beſiegelt wurde: aber all dieſe ſchönen und verſöhnlichen Ver=
kleiſterungen
und Verkittungen laſſen es nur um ſo deutlicher
hervortreten, daß die Entſtehung zweier Kräftegrupden in der
europäiſchen Politik wirkſam angebahnut wurde: Es unterliegt.
keinem Zweifel, daß der innere Zuſammenhang der Kleinen
Entente weſentlich gelockert wurde und daß die natürliche Schei=
dung
des nördlichen und ſüdlichen Slawentums, die eine wich=
tige
Bedingung des europäiſchen Gleichgewichtes darſtellt, in
vollem Zuge begriffen iſt. Die beiden ſlawiſchen Ströme, die
Mitteleuropa förmlich zu überfluten drohten, kehren allmählich
in ihr natürliches Bett zurück, was als ein ſicheres Zeichen der
europäiſchen Konſolidierung gelten muß. Als ein intereſſantes
begleitendes Symptom dieſer fortſchreitenden Klärung darf auch
die Aenderung in der europäiſchen Stellung Rumäniens be=
trachtet
werden. Es erhält nämlich keine Rüſtungsanleihe von
Frankreich, dagegen ſoll ihm, wie in beſtimmter Form verlautet,
Italien dieſen gewünſchten Kredit gewähren. Ein Zeichen mehr
des vordringenden italieniſchen Einfluſſes in den Donauſtaaten.
Die innere Lockerung der Kleinen Entente iſt aber nur der
Ausdruck der fortſchreitenden Weiterungen in den Beziehungen
der weſtlichen Großmächte. Die große Entente beſteht im Grunde
ſchon lange nicht mehr, und ihr allmählicher Zerfall iſt das
eigentliche treibende Motiv der Neugruppierungen im weſtlichen
Europa. Die durch die Friedensverträge neugeſchaffenen oder
vergrößerten Staaten des Oſtens ſahen mit wachſender Beängſti=
gung
, daß die Gegenſätze zwiſchen Frankreich und England ſich
mehren und ſolchermaßen die Friedensverträge durch die Un=
einigkeit
ihrer Schutzherren zu bloßem Papier zu werden drohen.
Die Folge dieſes unaufhaltſam fortſchreitenden Prozeſſes iſt es
eben, daß Tſchechien ſich in die Arme Frankreichs werfen mußte,
Jugoſlawien hingegen im Anſchluß an Italien ſeine Zuflucht
ſuchte. Dieſe im höchſten Maße logiſche Entwicklung iſt es, der
wir die allmähliche politiſche Neugeſtaltung der Kontinents ver=
danken
. Zwei Koalitionen ſind derzeit in Europa in Entſtehung
begriffen, die ſich gegenſeitig die Wage zu halten berufen ſind
und mit der Zeit nicht nur ein neuartiges politiſches Gleich=
gewicht
ſchaffen, ſondern dem Weltteil auch eine neuartige
Phyſiognomie verleihen werden. Dies kommt darin zum Aus=
druck
, daß die Sicherung des europäiſchen Gleichgewichtes nicht
mehr, wie in den nächſtvergangenen Jahrhunderten, von England
ausgeht, ſondern im Feſtland ſelbſt wurzelt, daß alſo Europa
ſein eigenes und innerliches, d. h. ſein natürliches Gleich=
gewicht
zu finden beginnt.
Die Folgen dieſer Entwicklungsrichtung ſind derzeit noch
nicht abſehbar, vornehmlich, weil niemand vorauszuſagen ver=
mag
, welcher Löſung das große ruſſiſche Problem entgegengeht.
Sowjetrußland befindet ſich am Scheidewege, wo die Würfel
darüber fallen werden, ob es irgend einer anti=europäiſchen
Neigung folgt oder aber imſtande iſt, ſich abendländiſch einzu=
ſtellen
. Charakteriſtiſch iſt, daß hierüber ſelbſt in tſchechiſchen
Kreiſen die Meinungen geteilt ſind, denn während Beneſch für
die Anerkennung Sowjetrußlands, durch Frankreich eintreten
wollte, iſt der Panſlawiſt alten Stils, Dr. Kramarſch, ein heftiger
und entſchloſſener Gegner Sowjetrußlands. Die weſtlichen Mächte
ſind in einer Art von Wettſtreit begriffen, durch politiſche Aner=
kennung
der Sowjetrepublik ſie real und geſchäftlich an ſich zu
ziehen, aber es beſteht auch ein gefährlicher innerer Wettſtreit
zwiſchen den Nachfolgern Lenins um die Führung der Sowjets,
ſo daß dieſe Unklarheit einen ſtarken Schatten auch auf das ganze
europäiſche Problem wirft. Das erleidet jedoch keinerlei Zweifel,
daß die Entwicklungsrichtung, die zu einem natürlichen euro=
päiſchen
Gleichgewicht drängt, eine weſentlich fortſchrittliche iſt
und jedem einſeitigen imperialiſtiſchen Streben entſchieden Gren=
zen
ſetzt, ſo daß es allen beſiegten und bedrängten Völkern und
in erſter Linie Deutſchland zum Vorteil gereichen kann. Deutſch=
land
, das Herz des Kontinents, muß beſtrebt ſein, ſich geradezu
zum Exponenten des natürlichen europäiſchen Gleichgewichts zu
machen, und darin liegt ſchon ein ganzes Programm ſeiner
Außenpolitik eingeſchloſſen

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Februar 1924

Nummer 36.

Mrerſeicnang ses kafſſch naltencer
Rechtliche Anerkennung der Sowjetregierung durch Italien.

Rom, 4. Febr. Die Unterzeichnung des ruſſiſch=italieniſchen
Vertrags durch Muſſolini und Jordansky iſt geſtern nachmittag
erfolgt. Der Bertrag ſchafft eine ſtaatliche Organiſation zum
Austauſch von ruſſiſchem Weizen gegen Produkte der italieniſchen
Induſtrie und gibt den Italienern eine Vorzugsſtellung bei der
Schiffahrt im Schwarzen Meer ſowie bei den Erdölquellen und
Kohlenzechen.
TI. Rom, 4. Febr. Die Unterzeichnung des italieniſch=
ruſſiſchen
Vertrages, die für heute angekündigt war, iſt unter=
blieben
. Die Sowjetkommiſſion erklärt, daß ſie im Hinblick auf
die Bildung einer neuen Bundesregierung in Moskau gezwun=
gen
ſei, den Vertrag noch einmal der Regiernng zu unterbreiten.
Eine Abſchriſt des bereits feſtgeſtellten Texzes iſt geſtern abend
durch einen Sonderkurier nach Moskau gefaß warden.

Einzelheiten des Verirags.

Rom, 3. Febr. Der Meſſagero enthält über den italie=
niſch
=rüſſiſchen Generalvertrag folgende Einzel=
heiten
: Der Generalvertrag beſteht aus einen Handelsvertrag,
einem Schiffahrtsvertrag, einem Zollverlrag nebſt Zuſatzver=
trägen
. Der Handelsvertrag enthält im erſten Artikel die aus=
drückliche
und rechtliche Auerkennung der Sowjet=
regierung
und dann Beſtimmungen über die Gründung von
Konſulaten beider Länder und deren Funktionen. Ferner ver=
lautet
, daß Rußland eine große Menge beſtimmter Ge=
treidearten
liefern muß, deren Geldertrag teilweiſe im
Ankauf italieniſcher Waren anzulegen iſt. Ruß=
land
gewährt Italien eine bedeutende Herabſetzung
der Zolltarife und tritt an Italien für eine beſtimmte An=
zahl
Jahre das ausſchließliche Recht auf den Küſten=
verkehr
mit beſtimmten Häfen des Schwarzen
Meeres ab. Eine gemiſchte Kommiſſion beſtimmt jährlich das
Programm über den Verkauf und Ankauf zwiſchen den beiden
Ländern.

Italien erhält Konzeſſionen für Kohlen und
Petxoleum, deren Modalitäten noch nicht feſtgelegt ſind.
Noch ungelöſt iſt vorläuſig die Frage der Kredite und For=
derungen
italieniſcher Staatsangehöriger. Wie
der Corriere d Italia von Jordansky, dem Haupt=
unterhändler
Rußlands, erfahren haben will, würden die
italieniſchen Staatsangehörigen ihr Eigentum
zurückerhalten, aber der Sowjetregierung
einen Teil ihres Einkommens abtreten müſſen.
Die Ernennung der neuen ruſſiſchen Regierung
hat es nötig gemacht, den Text des italieniſch=ruſſiſchen
Vertrages, der bereits gedruckt und von den beiderſeitigen
Unterhändlern gebilligt war, nach Moskau zu ſenden.
Der Kurier iſt mit dem Dokument geſtern abend nach Moskau
abgereiſt.
Moskaus Antwort an London.

Amerika trauert.

Halbmaſt auf den öffentlichen Gebäuden.

Waſhington, 4. Febr. (Wolff.) Sämtliche öffentlichen Gebäude
der Vereinigten Staaten haben Halbmaſt geflaggt. Tag und Ort der
Beiſetzung Wilſons ſind noch nicht beſtimmt, doch wird die Leiche wahr=
ſcheinlich
in Wafhington aufgebahrt und dann zu einem Nationaldenkmal
überführt werden, das zum Gedächtnis des Präfidenten errichtet wer=
den
ſoll.
Millerands Beileidstelegramm.

Paris 4 Febr. (Wolff.) Der Präſident der Republit erklärt in
einem an die Witwe des verſtorbenen Präſidenten Wilſon gerichteten
Veileidstelegramm, Frankreich werde niemals den großen Freund ver=
geſſen
, der einen ſo bedeutenden Anteil an dem Entſchluß der Vereinig=

ten Staaten hatte, ſich in dem Krieg des Rechts gegen die Gewalt an die
Seite Frankreichs und ſeiner Verbündeten zu ſtellen.

Beileidstelegramnie Poincarés und Clemeneegsz.

* London, 4. Febr. (Prib.=Tel.) Die Moskauer
Regierung hat bereits auf die Note Maedonalds
in der die Anerkennung der Sowjetregierung durch Großbritan=
nien
mitgeteilt wird, geantwortet. Maedonald hat geſtern
eine Mitteikung des zweiten Sowjetkongreſſes durch Vermitt=
lung
der ruſſiſchen Handelsdelegation in London erhalten.

Der Sowjetkongreß zur engliſchen Anerkennung.

Moskau, 2. Febr. (Wolff.) Der Sowjetkongreß hat ein=
ſtimmig
eine Entſchließung angenommen, in der zunächſt mit
Befriedigung feſtgeſtellt wird, daß die de jure=Anerkennung der
Sowjetregierung einer der erſten Schritte der erſten engliſchen
Arbeiterregierung ſei. Der Kongreß erklärt, daß die Arbeits=
gemeinſchaft
mit den Völkern Großbritanniens ſtets eine der
wichtigſten Sorgen der Unionregierung bleiben werde, die in
Ueberemſtimmung mit der Friedenspolitik alle Bemühungen zur

TU Paris, 4. Febr. Poincaré hat geſtern abend, als
er die Nachricht vom Tode Wilſons erfuhr, ein Telegramur
an Frau Wilſon gerichtet.
Im übrigen erklärte der Miniſterpräſident Vertretern der
amerikaniſchen Preſſe folgendes:
Frankreich kann nicht vergeſſen, daß die Vereinigten Staatent
unter der Führung Woodrow Wilſons Wunder verrichtet haben, um
die Freiheit der Welt und die Zukunft der Ziviliſation zu retten, in=
dem
ſie den Verteidigern des Rechts (1) ihre unerſchütterliche Hilfe
gewährten. Es weiß, von welchen erhabenen und großzügigen Ge=
danken
dieſer leidenſchaftliche Mann beſeelt war, und in welchen
edlen Ausdrücken er von Frankreich ſprach in den Tagen, als ſein
Leiden ihn ans Krankenbett feſſelte. Die eindrucksvollen Züge ſeines
Geſichts, wie es uns am 19. Dezember erſchien, werden für immer
im Geiſte des franzöfiſchen Volkes eingegraben bleiben. Ich erinnere
mich des Empfanges, den das Pariſer Volk ihm bereitete und ihn in=
mitten
einer begeiſterten Menge durch die Hauptſtadt begleitet hat.
Das war tatſächlich das Bild des freiheitsliebenden Amerika und des
ſiegreichen Friedens. Wer dieſe Stunde patriotiſchen Ueberſchwangs

erlebt hat, wird einen unvergänglichen Eindruck davon bewahren.
Ferner richtete Clémenceau an Frau Wilſon fol=

Löſung der ſtrittigen Fragen und zu Feſtigung der wirtſchaft=
lichen
Verbindungen einſetzen werde. Der Sowjetkongreß reiche

dem engliſchen Volke brüderlich die Hand und beauftrage die
Unionregierung, alle aus der erfolgten Anerkennung der Sowjet=
regierung
folgenden Schritte zu unternehmen.

Aus der Pfalz.
Reichskundgebung für die Pfalz.

TU. Berlin, 4. Febr. Eine große pfälziſche Kund=
gebung
wird am Sonntag, den 17. Februar, im ganzen Reiche
ſtattfinden. Es handelt ſich um eine Volkskundgebung für die
bedrängten Pfälzer, die ſchwer unter dem Terror der Separa=
tiſlen
und Franzoſen leiden. Gleichzeitig ſollen Mittel geſam=
melt
werden, um das deuiſche Volkstum in der Pfalz tatkräftig
unterſtützen zu können. In Berlin ſind mehrere Veranſtaltungen
vorgeſehen, bei denen auch die Reichsminiſter Streſemann und
Höfle ſprechen werden.

Separaiiſten=Ookumente.

Berlin, 4. Febr. Eine Telegraphenagentur veröffentlicht
lvichtige Dokumente aus der rheiniſchen Separa=
tiſtenbewegung
. Das eine behandelt den Bundes=
ſtaat
Rheinland. Dieſer ſoll beſtehen aus: a) Nordſtaat
Niederrhein, b) Südſtaat Oberrhein, c) Ruhrſtaat. Der Nord=
ſtaat
wird ökonomiſches Gebiet von Belgien, der Südſtaat öko=
nomiſches
Gebiet von Frankreich und der Ruhrſtaat bleibt für
Frankreich, Belgien und Rheinland gemeinſam ökonomiſches
Gebiet.
Das zweite Dokument iſt ein Brief der Vereinigungen
Comitee de politique nationale und Comité belgique rhenano an
den Verräter Klee in Bonn, in dem feſtgeſtellt wird, daß die
Idee eines rheiniſchen konförderierten Staates auch die volle Zu=
ſtimmung
der franzöſiſchen Vereinigung Comits francaiſe de la
rivo gauche du Rhin findet, ebenſo wie die der vorerwähnten
Komitees.

Auf der Flucht ermordei.

Speyer, 4. Febr. Geſtern nachmittag 3 Uhr wurde in der
Hauptſtraße in Speyer der aus dem beſetzten Gebiet ausgewie=
ſene
Emil Herbert von den Separatiſten erkannt, ver=
folgt
und auf der Flucht erſchoſſen.

Die Tätigkeit der Sachverſtändigen.

* Berlin, 4. Fehr. (Priv.=Tel.) Ueber die heutige Tätig=
keit
der Sachverſtändigenkommiſſionen erfahren wir von maß=
gebender
Seite: Die beiden Unterkommiſſionen und die zweite
Kommiſſion für Kapitalflucht ſetzten ihre Beratungen fort. Im
Laufe des Nachmittags fand eine Plenarſitzung ſtatt.
Die erſte Unterkommiſſion, die am Samstag mit Dr. Schacht
ihren eigenen Plan einer Goldnotenbank beraten hatte, erweiterte
ihren Entwurf jetzt durch Ergänzung verſchiedener Einzelheiten.
Die Kommiſſion iſt der Anſchauung, daß bei einem Thema von ſo
ungeheurer Wichtigkeit nicht gleich ein definitver Plan aufgeſtellt
werden kann, ohne das vorliegende Material auf das Sorgfäl=
tigſte
zu prüfen bezw. zu ergänzen.
Die zweite Unterkommiſſion für die Prüfung des Reichs=
haushaltes
hat ſich heute eingehend mit den von der deutſchen
Regierung unterbreiteten Einzekheiten befaßt und wird morgen
die Staatsſekretäre Fiſcher und Schröder über die Einnahme=
bezw
. Ausgabeſeite des Reichshaushalts hören.
Die zweite Kommiſſion für Kapitalflucht hofft noch im Lauf
dieſer Woche in Berlin ihre Arbeiten zu beenden, um ſie nach der
Rückkehr der Geſamtkommiſſion nach Paris fortſetzen zu kön=
nen
. Die Buchhaltungsſachverſtändigen dieſer Kommiſſion blei=
ben
vorläufig noch in Berlin, da bei der Schwierigkeit der von
der Kommiſſion aufgeſtellten Fragen noch nicht ſämtliche Antwor=
ten
von Seiten der Regierung eingegangen ſind. Die Unter=
ſuchung
, die bei der Deutſchen Bank ihren Abſchluß gefunden hat,
wird auf ſämtliche Großbanden ausgedehnt werden.

gendes Beileidstelegramm:
Ich bitte Sie, mein tiefgefühlteſtes Beileid anläßlich der unerwar=
teten
Hinſcheidens des Präſidenten entgegenzunehmen. In ganz Frank=
reich
begegnete ich, als ich ſeinen Namen erwähnte, nur der tiefſten
Achtung und der Dankbarkeit für den innigen Anteil, den er am Kriege
genommen hat. Er wird immer der Edelſte der amerikaniſchen Demo=
kratie
bleiben. Frankreich wird ihn nicht vergeſſen. Clemencequ.

Macdonalds Beileidstelegramm.

Juſtiz und Sozialdemokratie.

Berlin, 4. Febr. Die ſozialdemokratiſche Neichstagsfrak=
tion
hat einen Geſetzentwurf zur Abänderung der
Juſtizverordnung vom 4. Januar als Initiativan=
trag
dem Reichstag vorgelegt. Der Entwurf will u. a. die
Schwurgerichte wieder herſtellen, für das Schöffengericht und die
Strafkcmmer das zahlenmäßige Uebergewicht der Laienrichter
über die Berufsrichter durchführen, für die Auswahl der Schöf=
fen
und Geſchworenen den Gedanken der Verhältniswahl zur
Geltung bringen und die Stärkung der höchſten Gerichte der Län=
der
auf Koſten des Reichsgerichts verhüten.

EU London, 4. Febr. Ramſahy Macdonald hat aut
Sonntag anläßlich des Hinſcheidens von Wilſon an das amerika=
niſche
Volk folgendes Beileidstelegrawm gerichtet:
Die Nachricht vom Tode des Expräſidenten Wilſon hat mich tief
erſchüttert. Ich bin gewiß, daß das amerikaniſche Volk meine Ge=
fühle
teilt. Wilſon hat ſich eine wunderbare, auf Weisheit und Auf=
geklärtheit
begründete Vorſtellung gemacht, um der Welt den Frie=
den
und die Sicherheit zurückzugeben. Vielleicht war dieſe für die
Erde zu ſchön. Er hat uns vor der Verwirklichung ſeines Planes
verlaſſen, aber das Schöne iſt niemals verloren. In Zukunft wird
die Menſchheit ſich an den Mann und die Rolle, die er einſt geſpielt
hat, erinnern. Er war einer der wackerſten Pioniere der Welt. Im
Namen meiner Regierung und in meinem perſönlichen Namen richte
ich an die Frau Wilſon den Ausdruck meines tiefſten Beileids.

Beſchlüſſe des Marſailler Sozialiſfen=Kongreſſes.

Paris, 3. Febr. (Wolff.) Der Kongreß der Sozialiſtiſchen Partei
iſt geſtern abend zu Ende gegangen. Die Verhandlungen der Partei
über die Wahltaktik wurden einſtimmig angenommen. Der ehemaligs
Abgeordnete Renaudel verlas dann einen Appell an das franzöſifche
Volk, der eine Analyſe und eine Kritik der Politik des nationalen
Blocks darſtellt. Der Kongretz beſtimmte Léon Blum und Longuet wie=
der
zu Leitern des Parteiorgans Le Populaire, und wählte Bracke
und Longuet zu Vertretern der Sozialiſtiſchen Partei im Bureau der
2. Internationale. Der Kongreß proteſtierte gegen die franzöſiſche
Politik in der Freizonenfrage; er beſchloß ferner einſtmmig, ſein Bei=
leid
zum Tode Lenins auszuſprechen und die Sowjetregierung aufzu=
fordern
, die Verfolgung der ruſſiſchen Sozialiſten einzuſtellen, damit
die franzöſiſche Sozialiſtiſche Partei ſich rückhaltlos für die Anerkennung
der Sowjetregierung durch Frankreich einſetzen könne.

Millerand polemiſieri.

TU. Paris, 4. Febr. Der Präſident der Republik hat
geſtern abend auf einem Bankett franzöſiſcher Journaliſten zu
einer politiſchen Rede das Wort ergriffen. Unter anderem er=
klärte
Millerand, die Feinde Frankreichs hätten das Ziel
verfolgt, durch Entwertung des Franken das Vertrauen
des franzöſiſchen Volkes zu erſchüttern. Frankreich wird
niemals, wie drückend die ihm auferlegten Opfer auch ſein
mögen, ſeine Unterſchrift preisgeben. Seine Ver=
pflichtungen
wird Frankreich erfüllen. (!) Um zu
ſiegen, hat es ſeine Söhne hergegeben; um ſeinen Kredit auf=
recht
zu erhalten, wird es auch ſeine ſämtlichen Hilfsquellen auf=
bieten
. Das iſt der einmütige Wille Frankreichs ohne Unter=
ſchied
der Parteien.

Ein Altmeiſter der Philologie.

(Zu Moritz Haupts 50. Todestag, 5. Februar.)

Moritz Haupt gehört zu den Gelehrten, deren Größe und
Wert nur von den Fachgenoſſen ganz gewürdigt werden kann,
aber ſeine Perſönlichkeit war doch ſo bedeutend, ſeine Stellung
in der Geſchichte der Philologie ſo eigenartig, daß ſein 50. Todes=
tag
nicht unerwähnt vorübergehen darf. Seine Lehrjahre fielen
in die Zeit, in der die klaſſiſche Philologie unter dem Leipziger
Meiſter Gottfried Herrmann ihre höchſte Blüte erlebte und zu
gleicher Zeit ſich die deutſche Altertumskunde entwickelte. Haupt
war neben Lachmann der erſte, der die Methoden der klaſſiſchen
Philologie auf die neue Wiſſenſchaft der Germaniſtik anwendete
und den Ausgaben der deutſchen Minneſänger dieſelbe Sorgfalt
angedeihen ließ wie den Werken der antiken Schriftſteller. Nach=
dem
er zunächſt an der Univerſität Leipzig gewirkt hatte, machte
das Jahr 1848 dieſer Tätigkeit ein Ende. Denn er hatte in
der Revolutionszeit manch kräftiges Wort gegen die ſächſiſche Re=
gierung
geſprochen und wurde daher in eine Unterſuchung ver=
wickelt
, die bei ihm, wie ſeinen Kollegen Otto Jahn und Theodor
Mommſen, zur Entlaſſung führte. 1853 wurde er an die Stelle
Lachmauns nach Berlin berufen und wirkte dort 21 Jahre in
ariſtokratiſcher Zurückgezogenheit. Als leidenſchaftlicher Patriot
nahm er an dem Aufſtieg Preußens und der Einigung Deutſch=
lands
den regſten Anteil. Haupt beſaß ein ungeheures Wiſſen,
wwie es ſelten ein Gelehrter in ſich vereinigt. Er war ein vollen=
deter
Kenner des Griechiſchen und Lateiniſchen, aber zugleich im
Mittelhochdeutſchen jedem Lebenden überlegen und in der alt=
romaniſchen
Literatur heimiſch. Die größte Kunſt entfaltete er
in der Reinigung verdorbener Texte, und es war ſein beſonderer
Stolz, wenn er die Verſe irgend eines Dichters, in die kein
anderer hatte Sinn und Verſtand bringen können, in ihrer ur=
ſprünglichen
Schönheit herſtellte. Um eine kleine Verbeſſerung
anzubringen, las er manchmal die ganze erhaltene Literatur aus
der Zeit des betreffenden Autors durch, und ſein außerordent=
liches
Gedächtnis ermöglichte ihm eine Vertrautheit mit den
Schriftſtellern, die er herausgab, wie ſie wvohl nie wieder erreicht
worden iſt. Guſtav Freytag, der ihm eine ſchöne Charakteriſtik
gewidmet hat, ſchildert ſeine geiſtvolle Art des Vortrags: Er
war von warmer poetiſcher Empfindung, und die Bilder ver=
gangenen
Lebens ftiegen farbenreich in ihm auf. Wenn er ſeinen
Zuhörern die Zeit der Minneſänger ſchilderte, wenn er ſeinen
Freunden vom Charakter und Weſen eines alten Schriftſtellers

ſprach, ſo lauſchte der Hörer, gefeſſelt durch die feſten genauen
Umriſſe, die reiche gehobene Sprache, den witzigen Ausdruck, mit
dem er zu erzählen wußte. Die Kunſt der ſchriftſtelleriſchen
Darſtellung freilich war ihm verſagt, und er hat nur wenig ge=
ſchrieben
. Er war groß in allen großen Dingen, ſagt Freytag
von ihm. Er war ein ſtrenger, gewiſſenhafter, hochſinniger
Mann von gewaltigem Weſen. Er herrſchte als Gelehrter mit
einer unübertrefflichen Klarheit, Sicherheit und Feſtigkeit wie ein
Souverän in ſeinem weiten Gebiet.

Aus Barnahs Lehr= und Wanderjahren.

Ludwig Barnay, der große Schauſpieler, Theaterleiter und
Förderer der deutſchen Theaterkultur, hat in ſeinen zweibändigen
Erinnerungen ſeine Laufbahn und ſeinen Aufſtieg mit gutem
Humor erzählt und mit beſonderer Liebe bei ſeinen Anfängen
verweilt, die durchaus nicht roſig waren und ihn tief in das
Schmierenweſen hineinführten. Wie ſo mancher andere große
Künftler, hat auch er den ſchärfſten Widerſtand bei ſeiner Familie
gefunden, und beſonders ſein Vater, der ein angeſehener Be=
amter
in Budapeſt war, wehrte ſich lange dagegen, daß der Sohn
ſeinem unbezwinglichen Drang nach der Bühne folgte. Das
Auftreten Sonnenthals in Budapeſt ließ in dem Fünfzehnjährigen
den felſenfeſten Entſchluß erwachſen, ſich den Lorbeer der Bühne
zu erobern. Die energiſche Mama ſuchte ihm diefe Gedanken
durch ein paar ſchallende Ohrfeigen auszutreiben, beleidigte da=
mit
aber den angehenden Heldenſpieler ſo, daß er ſich, nachdem
er das notwendigſte Geld zuſammengepumpt hatte, heimlich auf
und davon machte und natürlich nach Wien ging, wo damals
an der Burg die Schauſpielkunſt blühte. Aber es dauerte nicht
lange, da erſchien die Mutter plötzlich auf der Bildfläche und
machte ſeinen Träumen ein Ende, indem ſie ihn kurzerhand am
Polytechnikum einſchreiben ließ. 1858, nachdem er nur ein Jahr
in Wien geweſen war, mußte er wieder nach Budapeſt zurück=
kommen
, wo man ihm eine kaufmänniſche Stellung beſorgt hatte.
Bald danach veranlaßte ihn die Mutter, eine Buchhalterſtelle in
Kaſchau anzunehmen, aber ihre praktiſche Vorſorge nutzte nichts,
denn der junge Ludwig ſchloß ſich eng an die Mitglieder der
Kaſchauer Bühne an, und als er ſich außerdem noch heftig in
eine Schauſpielerin verliebte, war der alte Wunſch in ihm leben=
diger
denn je. Achtzehnjährig, nimmt er ein Engagement bei
einer in Böhmen herumziehenden Truppe an, und am 2. Mai
1860 tritt er zum erſten Male unter dem Namen Lacroir in
Trautenau als Baron von Heeren in Töpfers Zurückſetzung

auf. Man hatte ihm die Rolle hauptfächlich wegen ſeiner ele=
ganten
Kleidung gegeben, aber der ſchöne Frack blendete das
Publikum nicht ſo, daß es ihm nicht ſein Mißfallen deutlich zu
erkennen gegeben hätte. Nachdem er noch in mehreren Rollen
mit ebenſo wenig Erfolg aufgetreten war, gab ihm der Direktor
eines Tages den gutgemeinten Rat, das Theater aufzugeben und
in ſeinen bürgerlichen Beruf zurückzukehren. Doch der leiden=
ſchaftliche
Anfänger war nun nicht mehr von ſeinem Vorſatz
abzubringen. Er hungerte ſich bei der Schmiere durch, bei der
ſchließlich auf Teilung geſpielt wurde und ſein Anteil ſür zwei
Sommermonate ſich auf ganze 5 Gulden 51 Kreuzer belief. Sein
Engagement als jugendlicher Liebhaber und erſter Held an der
Bühne in Mähriſch=Weißkirchen bedeutete bereits einen beträcht=
lichen
Fortſchritt auf dem Wege zum Ruhme. Hier konnte er in
der Rolle des Avelli in Der Leichenräuber, ſeinen erſten
Applaus verzeichnen, und er erzählt, wie ſehr ihn dieſes Geräuſch
beglückte und wie ſtolz er auf den mehrfachen Hervorruf war.
Inzwiſchen hatte die Mutter alle Hebel in Bewegung geſetzt,
um eine Verſöhnung mit dem ergrimmten Vater herbeizuführen.
Barnay griff nun zu einem draſtiſchen Mittel, um ſeinen Er=
zeuger
von ſeinem Talent zu überzeugen. Da man ſich bei dem
Anſehen der Barnayiſchen Familie von einem Auftrcten des
Jünglings eine gewiſſe Senſation verſprach, ſo geſtattete man
ihm, am 1. Juni 1861 als Herzog Leopold in Herſchs Anue
Liſe zu gaſtieren. Er trat zum erſten Male unter ſeinem wirk=
lichen
Namen auf, und man kann ſich die Entrüſtung des Vaters
denken, als er eines Tages, völlig unerwartet, ſeinen Namen
an allen Straßenecken der Stadt ſah. Aber ſeine Wut ver=
wandelte
ſich in Stolz und Rührung, als Barnah einen vollen
Erfolg errang und ſich auch weiter am Budapeſter Theater be=
währte
. Bereits 1864 war Laube auf ihn aufmerkſam geworden,
und es wurde ihm ein kurzes Probegaſtſpiel an der Burg ge=
ſtattet
. Doch das Schickſal ſorgte dafür, daß er nicht zu ſchnell
empor kam. Er ſelbſt bezeichnete den Durchfall, den er erlebte,
als ein Begräbnis erſter Jüte, wie der Berliner ſagt; es wurde
zwar nicht geziſcht, aber ſein Spiel begegnete ſchweigender Kälte.
Er mußte in Mainz und Riga ſein Glück verſuchen, aber unter=
deſſen
war doch der Ruf ſeines Könnens ſchon ſo weit gedrungen,
daß man ihn nach München berief und dann nach Leipzig, wo
er bei der Eröffnung des Neuen Hauſes im Januar 1868 den
Oreſt ſpielte. Zum gefeierten und berühmten Künſtler machte
ihn dann ſeine fünfjährige Tätigkeit am Hamburger Stadttheater.
Dann beginnt die Zeit ſeiner Gaſtſpielreiſen und ſeiner großeis
Erfolge,
ck.

ſird

verden
Preſſe

Lar

[ ][  ][ ]

Rummer B6.

Darmſtädter Tanblatt, Dienstag, den 5. Februat 1924.

Seite 3.

Klärung in Bayern.
g. München, 3. Februar.
Was ſich in den letzten Wochen erſt in mehr oder minder
deutlichen Konturen am politiſchen Horizont Bayerns abzu=
zeichnen
begann, wird nun, je mehr ſich das Land den Neu=
wahlen
nähert, immer klarer und beginnt, auch für die breitere
Oeffentlichkeit Form und Geſtalt anzunehmen: die Liquida=
tion
der November=Ereigniſſe, deren reſtloſe Klä=
rung
Vorausſetzung einer innerpolitiſchen Geſundung iſt
eine Vorausſetzung, von deren unbedingter Geltung jetzt wohl
alle politiſchen Faktoren des Landes ohne Ausnahme überzeugt
ſcheinen. Soweit die Putſchiſten ſelbſt in Frage kommen,
wird dieſe Klärung durch das Gerichtsverfahren herbeigeführt
werden, das entgegen neuen Ausſtreuungen der völkiſchen
Preſſe unbedingt in München ſelbſt zur Durchführung ge=
langen
wird. Eine Verlegung des Prozeſſes nach der Feſtung
Landsberg dürfte nach unſerem Dafürhalten nur dann noch in
Frage kommen, wenn neue putſchiſtiſche Unternehmungen oder
ähnlich wahnwitzige Streiche etwa eine ſichere Führung der Ver=
handlungen
in der Hauptſtadt unmöglich machen würden. Soll=
ten
tatſächlich was ſich unſerer Kenntnis entzieht in Lands=
berg
Vorbereitungen in dieſer Richtung getroffen werden, wie
es von völkiſcher Seite mit aller Beſtimmtheit behauptet wird,
ſo dürfte es ſich wohl lediglich um vorausſchauende Maßuahmen
handeln, dafür beſtimmt, für alle Möglichkeiten gerüſtet zu ſeit
und in jedem Falle das Verfahren zum abſchließenden Urteil zu
bringen.
Iſt ſo alles geſchehen, um die gerichtliche Liquidation
des Hitler=Putſches in jedem Falle ſicherzuſtellen, ſo laſſen uns
beſtimmte eindeutige Anzeichen vermuten, daß auch die poli=
tiſche
Lizuidierung des Unternehmens und ſeiner Konſe=
quenzen
, die in weſentlichen Teilen noch der Erledigung harrte,
nunmehr nur noch eine Frage von Tagen iſt. Wenn wir
recht unterrichtet ſind, wird noch die laufende, längſtens aber die
kommende Woche den Rücktritt Kahrs bringen, der erſt
jüngſt von einem Blatt vom Range der Köln. Volkszeitung
in ſachlich durchaus berechtigter Logik und vornehmer, zwingender
Form als eine Tat der Erlöſung dringendſt gefordert wurde.
Der bayeriſche Generalſtaatskommiſſar iſt kraft ſeiner Vollmach=
ten
Vorgeſetzter der Staatsanwaltſchaft, alſo auch der An=
klagevertreter
im Hitler=Verfahren. Schon aus Rückſicht auf die
prozeſſuale Abwicklung dieſer Verhandlungen wäre dieſer Rück=
tritt
nun, in letzter Stunde, geboten, um auch den leiſeſten Schein
eines Verdachtes zu meiden, daß der Generalſtaatskommiſſar
kraft ſeines Amtes irgendwie in der Lage wäre, in den Gang des
Verfahrens beſtimmend einzugreifen von den an dieſer Stelle
mehrfach behandelten politiſchen Geſichtspunkten ganz zu ſchwei=
gen
. Wir glauben, beſtimmt ſagen zu können, daß ſich auch
Herr v. Kahr ſelbſt dieſer Notwendigkeit durchaus bewußt war
und iſt. Wenn die Konſequenz aus dieſer Erkenntnis noch immer
nicht gezogen wurde, ſo dürften hier wohl einzig und allein
taktiſche Geſichtspunkte beſtimmend geweſen ſein, nachdem
die Rücktrittsforderung wenigſtens in Bayern ſelbſt bisher
lediglich von der Oppoſition offen geſtellt wurde. Und man kann
doch nach der hier immer wieder zu beobachtenden Mentalität
der Linken nicht den Gefallen tun, zu ſtürzen, als ob man
über ſie geſtrauchelt wäre!
Sei dem, wie ihm wolle: Herr von Kahr wird nun gehen,
nachdem die Entſcheidung der maßgebenden politiſchen Inſtanzen
gegen ihn bereits gefallen iſt. Daß damit weder politiſch noch
juriſtiſch, im Hinblick auf die kommenden Gerichtsverhandlungen,
irgend ein Werturteil pro oder kontra gefällt oder vorweg=
genommen
werden wolle, ſei als Gemeingut der Aufſaſſung
bayeriſcher maßgebender Kreiſe nur beiläufig bemerkt, um Miß=
deutungen
von vornherein die Spitze abzubiegen. Und mit ihm
werden was nach unſeren Inforn ationen ebenfalls als ſicher
angenommen werden kann auch der Landeskommandant General
von Loſſow und der Chef der Landespolizei, Oberſt von
Seißer, ihren Rücktritt nehmen. Für beide gilt, was auch
zum Rücktritt Kahrs geſagt wurde: daß ſie als freie Männer
Gelegenheit erhalten ſollen und müſſen, ihre Zeugenausſagen
vor dem Gericht zu leiſten. Daß dieſe Verabſchiedungen auch
eine recht bedenkliche zweite Seite in ihrer Auswirkung haben
könnten, ſei hier im Vorbeigehen kurz geſtreift: Niemand weiß
bisher, wer die beiden Chefs der Wehrmacht in ihren Aemtern
erſetzen wird, welche Eigenſchaften die Nachfolger mitbringen
werden, niemand auch, wie die Truppe einen Wechſel in ihrem
oberſten Kommando aufnehmen wird, der zudem in eine politiſch
noch immer unter der Auswirkung der November=Vorgänge
ſtehende und noch keineswegs zur normalen Ruhe gedi:) ne Zeit
fällt. Wir wiſſen, daß Herr von Loſſow die größten Sym=
pathien
in ſeiner Truppe hinter ſich wußte, daß es mit die em
unbedingten Vertrauensverhältnis, zu danken war, daß die
Truppe allen Beſchimpfungen zum Trotz, ſeinem Befehl folgend
aktiv zur Niederſchlagung des Hitler=Putſches eingeſetzt werden
konnte, ohne daß auch nur ein Mann ſeine Pflicht vergeſſen hätre.
Und daß es eine ſchwere Gewiſſensprobe für nationale Männer
geweſen iſt, auf nationale Jugend, die ihre Führer irre geleitet
hatten, zu feuern, mit blanker Waffe gegen ſie anzugehen, wi.d
jeder, dem nationales Gefühl auch in den Wirrungen der
Novembertage nicht verloren ging, auch heute noch begreifen und
würdigen. Was hier für die Reichswehr und ihren Chef
geſagt wurde, gilt in gleichem Maße auch für die Landespolizei
und ihren Führer, die an dem unſeligen 9. November das

lutigſte Treffen des Tages an der Feldherrnhalle zu beſtehen
hatte. Wenn auch einzelne Angehörige der Truppe erwie=
ſenermaßen
, wie auch von den Regierungsſtellen zugegeben,
gemeinſame Sache mit den Hitler=Leuten gemacht hatten, ſo gült
für den Kern der Truppe doch ebenſo, daß ſie in dieſen ſchweren
Tagen nur ein Gebot kannte: ihre Pflicht zu tun und den
Staat zu ſchützen. Das damals gezeigte Pflichtbewußtſein, die
unbedingte Unterſtellung unter die Staatsautorität, laſſen uns
erwarten, daß auch ein Wechſel in den Kommandos den Geiſt
der Truppe nicht berühren wird, daß ſie nach wie vor, auch unter
neuer Führung, ihrer Pflicht eingedenk zu bleiben und danach
handeln wird.
Daß der Rücktritt des Landeskommandanten,
an dem wir nicht mehr zweifeln, auch politiſch ein Faktum von
erheblicher Bedeutung darſtellen wird, ſei hier ebenfalls ſcharf
herausgeſtellt: Loſſows Abſchied wird die Möglichkeit eröffnen,
den ſchwerſten Konflikt einer Löſung entgegenzit=
führen
, der ſeit Beſtehen der Weimarer Verfaſſung zwiſchen
den bayeriſchen und den Reichsinſtanzen aufgetaucht war und
die förmliche Unterſtellung der bayeriſchen Kontingente der
Reichswehr unter die bayeriſche Staatsregierung als Treu=
händerin
des deutſchen Volkes zur Folge hatte. Es ſei hier
daran erinnert, daß an dieſem Konflikt und dem Scheitern aller
Verſuche, ihn ſchon zu früherer Zeit gütlich zu beenden, Herr
von Kahr und ſeine Berater ein gerütteltes Maß von Schuld
tragen. Wird jetzt auf Seiten Bayerns durch die Eliminierung
der Perſonen dieſes innerdeutſchen Trauerſpiels der Weg zur
Beilegung des Konflikts bereitet, ſo wird man füglich erwarten
dürfen, daß die Reichsinſtanzen zu ihrem Teil einer Verſtopfung
der Quelle dieſer Konflikte durch eine beiden Teilen gerecht
werdende Formulierung des Artikels 48 der Reichs=
derfaſſung
nicht mit der Berufung auf Buchſtabenrecht ent=
gegenſtehen
werden. Daß wir uns mit dieſer Mahnung die
bayeriſchen Wünſche in dieſer Richtung, die als Beſtandteile der
Verfaſſungsdenkſchrift ſeinerzeit bereits gewürdigt wurden,
keineswegs in vollem Umfang zu eigen machen, ſei hier
nur nebenbei bemerkt, um Mißdeutungen auszuſchließen.
Recht unſicher iſt nach wie vor die Beantwortung der Frage,
wie die bölkiſche Bewegung auf das Gerichtsverfahren
gegen ihre prominenteſten Führer und namentlich auf eine
etwaige Verurteilung ihres Meſſias Hitler, an der wohl kaum
gezweifelt werden kann, reagieren wird. Recht bezeichnend in
dieſer Hinſicht erſcheint uns, daß die Geſamtverteidi=
gung
der Prozeßbeteiligten bereits öffentlich die Mahnung an
die Anhänger Hitlers ausgegeben hat, ſich nicht durch unverant=
wortliche
Hetzer irreführen und zu Kundgebungen während des
Prozeſſes hinreißen zu laſſen. Ob ſich dieſe Mahnung auch an
die Adreſſe des aus dem Hochverratsprozeß Fuchs noch einiger=
maßen
bekannten Führers des Blücherbundes, Schäfer,
richtet, der einen Putſch noch vor dem Hitler=Prozeß ankündigte,
der an rückſichtsloſer Gewalt alles im November Geſchehene hin=
ter
ſich laſſen werde, iſt uns nicht bekannt. Tatſache iſt jeden=
falls
, daß im völkiſchen Lager auch in dieſer Hinſicht erhebliche
Divergenzen beſtehen, für die das Nebeneinandererſcheinen
dreier völkiſcher Zeitungen in München allein nur ein
ſchwaches äußeres Zeichen iſt. In politi h intereſſierten Kreiſen
wird dabei diel bemerkt, daß General Ludendorff dem
ſoeben neu erſchienenen Sprachrohr der radikalſten völkiſchen
Gruppe an der Spitze der erſten Ausgabe ein Geleitwort mit
auf den Weg gab. Könnten auch ſeine vielbeachteten Aeuße=
rungen
in der Aftonpoſten daß die völkiſche Bewegung nach
dem Mißerfolg des 9. November wiederkommen werde, im
Zuſammenhang hiermit geſehen den Schluß zulaſſen, daß ſich
Ludendorff den Radikalſten verſchrieben habe, ſo will damit die
Tatſache ſeiner Einigung mit Ehrhardt nicht recht zu=
ſammenklingen
es ſei denn, daß auch Ehrhardt ſelbſt im
Gegenſatz zu ſeiner Haltung im November ſich zu der Propa=
ganda
der Tat bekehrt habe. Die aus nationalen Gründen
nur auf das tiefſte zu bedauernde Spaltung in den völkiſchen
Gruppen erfährt eine draſtiſche Beleuchtung in Ehrhardts Kampf=
organ
Friedericus, der kürzlich den Bonzen und Oberbonzen
aller Gruppen und Grüppchen in erfriſchender Deutlichkeit die
Leviten las und das Gegeneinander der Vielzuvielen, die ledig=
lich
perſönlicher Ehrgeiz und maßloſe Eitelkeit in die Kampf=
front
(der Phraſe!) führte, mit erfreulicher Schärfe geißelte.
Traurig, ſolcher Kritik einer Bewegung, die national im
Grunde und im Endziel eingeſtellt ift, wahrheitsgemäß zuſtimmen
zu müſſen doppelt traurig, daß der Name Ludendorffs
der uns allen mehr bedeutet, der turmhoch über dem Streit
der Tagespolitik ſtehen ſollte, immer wieder in dieſen Zu=
ſammenhängen
erſcheint und von dem gewiſfenhaften Chroniſten
genannt werden muß, nachdem ſein Träger ſelbſt ſich ungeachtet
der bitteren Erfahrungen des November=Unternehmens immer
wieder in die Arena ſtellt
Im Ganzen geſehen, wird der bayeriſche Landtag,
der gegenwärtig in ſeiner vermutlich letzten großen politiſchen
Ausſprache ſteht, wohl noch vor ſeinem Auseinandergehen poli=
tiſch
klare Bahn ſehen. Man hat hier bereits eine produktive
Arbeit geleiſtet: das Landeswahlgeſetz, das (anderen Landes=
parlamenten
und dem Reichstag zum löblichen Nacheifern beſtens
empfohlen!) die Mandatszahl von 158 auf 128 herabſetzt, iſt auch
im Plenum mit den verfaſſungsmäßigen Mehrheiten zum Be=
ſchluß
erhoben worden. Die konſequente Haltung der Mittel=
partei
und der Deutſchen Volkspartei hat überdies auch den
längſt fälligen Miniſterratsbeſchluß endlich gezeitigt, der die Mini=
ſterien
von 8 auf 5 verringert (ein Faktum, zu dem ſich andere
Länder unſeres Wiſſens bisher ebenfalls noch nicht durchge=

rungen haben!). Wenn nun überdies die Regierung, wie ſie
ankundigen ließ, ihre Verordnung zur Sicherung der Wahlfrei=
heit
den Fraktionen zur Kenntnis bringen und in ihr die Aus=
ſchaltung
des Generalſtaatskommiſſars als vollendete oder min=
deſtens
ſicher beſchloſſene Tatſache präſentieren wird, ſtünde der
Landtagsauflöſung kaum mehr etwas hindernd im Wege, es ſei
denn, daß die Demokraten in ihrem Wunſche, erſt den Hitler=
Prozeß beendet zu ſehen, Gefolgſchaft bei anderen Parteien=
erhielten
. Der Wahlkampf, der nach dem Willen der Sozial=
demokraten
gleichzeitig Abrechnung, mit dem beſteheuden
Syſtem bedeuten ſoll, den die Bayeriſche Volkspartei mit ihren
zahlreichen Gefolgsmannen zugunſten ihrer Volksbegehren ſchon
jetzt im Gegenſatz zu den anderen Parteien öffentlich
zu führen in der Lage iſt, wird dann auf allen Seiten
entbrennen können.
Daß an ſeinem Ende keinerlei nennenswerte Verſchiebungen
in der Struktur des geſetzgebenden Körpers ſtehen werden, ſcheint
uns außer Zweifel. Was die Bayeriſche Volkspartei und die
Rechte an die äußerſte Rechte verlieren könnten, werden ſie un=
ſchwer
aus den Reihen derer wieder hereinbringen, die 1920 von
der politiſchen Linken Erlöſung aus den Fährniſſen der Revo=
lution
erhofften und ſich in dieſem Hoffen getäuſcht ſahen. Auf
längere Zeit hinaus wird in Bayern, ſeiner wirtſchaftlichen
Struktur als Agrarland entſprechend, keine andere Kombination
als die der bürgerlichen Rechten allenfalls unter Verſtärkung
durch die Demokraten möglich ſein, die in der Regierung
Bayerns ja mehrfach beteiligt waren.
Auf dem Wege zu dieſem Ende aber, im Wahlkampf ſelbſt,
möge man auf allen Seiten nicht vergeſſen, daß auch auf
bayeriſchem Gebiet, i der deutſchen Rheinpfalz, noch der
Feind ſteht, daß dieſer Landesteil ſeine Stimme nicht erheben
kann, weil ihn feindliche Gewalt unter verräteriſcher Mithilfe
gekauften Geſindels an der Ausübung des oberſten Bürger=
rechts
hindert. Die Rückſicht auf die bayeriſche Pfalz wird die
Grenzen zu beſtimmen haben, die keine der Parteien außer Acht
laſſen darf. Das ſoll und wird nicht hindern, ſachlich mit
manchen unerfreulichen Erſcheinungen abzurechnen, die die letzten
Jahre mit ſich brachten. Nur möchten wir die Parteien auf der
Linken vor Illuſionen warnen, daß dieſe Abrechnung ihnen
die Haſen in die Küche treiben werde ſie könnten ſonſt einige
Enttäuſchungen erleben".

Dr. Jarres über die politiſche Lage.
Aus Harburg, 5. Febr. (Priv.=Tel.) Reichsinnenmini=
ſter
Dr. Jarres ſprach am Montag abend auf Einladung der
Deutſchen Volkspartei über die politiſche Lage. Der Miniſter be=
gann
ſeine Ausführungen mit dem Ausdruck freudiger Hoff=
nungen
und Ueberzeugungen, daß jetzt im In= und Aus=
land
endlich Klarheit über Deutſchlands Verhältniſſe geſchaffen
würden. Wir dürfen uns aber keinem übertriebenen Optimis=
mus
hingeben. Nach einem kurzen Rückblick auf die Ruhrbeſetz=
ung
und dem Hinweis, daß Rhein und Ruhr treudeutſch und
preußiſch ſein wollen, bezeichnete er als politiſches Ziel der
Reichsregierung eine Verſtändigung mit Frankreich auf wirt=
ſchaftlich
annehmbarer Grundlage und auf den Status quo nur
durch direkte Verhandlung von Regierung zu Regierung. Die
erſte Aufgabe der Reichsregierung bei den Sachverſtändigentag=
ungen
muß ſein, den Feinden klar zu machen, daß wir größere
Laſten nicht übernehmen können. Außenpolitiſch ſeien 3 Aktionen
von größter Bedeutung: 1. Die Antwort der deutſchen Regie=
rung
auf die underſchämte Antwortnote der Franzoſen auf unſre
Beſchwverden wegen der Unterſtützung der feparariſtiſchen Beweg=
ung
. 2. Auf die deutſche Note, welche die Ehrenpunkte betrifft
die bisher von ſeiten der Feinde eine Ablehnung gefunden haben,
werden neue diplpomatiſche Aktionen einſetzen. 3. Die Verhaud
lungen vor den beiden Sachverſtändigenausſchüſſen in Berlin.
Die deutſche Regierung wird außer einer bereits überreichten um
fangreichen Denkſchrift weiteres Material über die Beſatzungs
koſten vorzulegen haben. Die Kommiſſionen müſſen ſich damit
befaſſen, wieviel kaun Deutſchland leiſten, wenn der gegenwärtig
auf Deutſchland laſtende Druck nicht genommen wird. Wenn es
zu keiner Verſtändigung komrmt, muß die Welt auf die Dauer
Furchtbareres erleben; denn ein Volk wie das deutſche, läßt ſich
auf die Dauer nicht unterjochen.
Zur Innenpolitik übergehend betonte der Miniſter die auf
der Regierung durch das Ermächtigungsgeſetz laſtende Verant=
wortung
. Notwendig iſt die Erhaltung der Währung und die
Balancierung der Finanzen. Das deutſche Volk muß den Willen
zur Arbeit und zur Armut beſitzen. Die Rentenmark wird ſich
halten. Als Kernpunkt der dritten Steuernotverordnung bezeich=
nete
der Miniſter die Beſteuerung der Inflationsgewinne. Mit
Bezug auf die bayeriſche Denkſchrift über die Verfaſſungsände
rung rechnet er mit einer gütlichen Löſung. Mit Rückſicht auf die
ſchwerwiegenden Folgen im In= und Ausland, die die Abſtim=
mung
in den fünf Bezirken der Provinz Hannober über die Ent
ſcheidung ihrer Zugehörigkeit zu Preußen haben müßte, habe er
gebeten, von dieſer Abſtimmung Abſtand zu nehyren. Das dia=
binett
werde in den nächſten Tagen den Termin für die Volks=
abſtimmung
feſtzuſetzen haben. Wenn Preußen heute genötigt
ſei, einen Steuerdruck auf dieſe blühende Provinz nicht zu ver=
meiden
, ſo müſſe dies von dem Geſichtspunkte aus betrachtet
werden, daß heute jedes Opfer gebracht werden müſſe. Ich hoffe,
ſo ſchloß der Miniſter, daß die Deutſche Volkspartei auch bei die=
ſer
Frage in dieſem tritiſchen Augenblick die Treue bewahrt, die
Preußen verdient.

* Geldnöte und Banken im Altertum.
Veranſtaltung in der Humaniſtiſchen Vereinigung.
Kaum jemals habe ich eine wiſſenſchaftliche Abhandlung mit grö=
ßerer
Befriedigung geleſen, und es iſt mir eine beſondere Freude, von
dieſer Befried gung hier Zeugnis abzulegen.
Beſſer konnte die Reihe der Abhandlungen der neugegründeten Gie=
ßener
Hochſchulgeſellſchaft nicht eröffnet werden ſchon deshalb nicht,
weil hier aus dem Gebiet der klaſſiſchen Altertumswiſſenſchaft ein ein=
drucksvolles
Beiſpiel enger Beziehung zwiſchen Wiſſenſchaft und prak=
tiſchem
Leben geboten wird, vor allem aber deshalb nicht, weil wir hier
dieſe Altertumswiſſenſchaft ein Problem, um deſſen Löſung ſich ihre
größten Meiſter vergebens bemüht haben, zu klarer und, wie mich dünkt,
völlig einwandfreier Löſung bringen ſehen, zu einer Löfung, aus der
dann mit allen Hilfsmitteln einer vollkommenen Methode die letzten Fol=
gerungen
gezogen werden, in einer Weiſe, die dieſe Schrift zu einem
Leckerbiſſen für den Fachmann werden läßt, ſie aber auch dem Laien nicht
nur genießbar, ſondern genußreich zu machen verſteht.
So urteilt der bekannte Frankfurter Archaeologe Friedrich Koepp in
einer wiſſenſchaftlichen Kritik über Profeſſor Rudolf Herzogs Teſſerge
Forſchung.*) Nachdem die Wiſſenſchaft durch vier Jahrhunderte ſich mit
dem Problem geplagt, Größen wie Theodor Mommſen, Friedrich Ritſchl,
Franz Bücheler und andere berufene Forſcher ſich immer wieder umſonſt
an ihm verſucht haben, bedeutete es wahrlich einen heroiſchen Entſchluß,
(rneut an die Frage zu gehen. Herzog hat ſie nicht nur gelöſt, ſondern
zugleich die kulturgeſchichtlichen Folgen in weiteſtem Umfang gezogen.
Mit beſundernswertem Entdeck rwillen gelingt ihm die folgenreiche
Deutung einer wertvollen kleinen Denkmälergattung, kleiner Stäbchen
mit eingravierten Aufſchriften, die die Römer tesserae d. h. Marken
nannten und die ſich aus unregelmäßigen Anfängen bald zu einer feſten
Norm entw’ckelten. Herzog entd ckt in den Aufſchriften banktechniſche
Ausdrücke für die Prüfung der Münzen im Geldverkehr des
zweiten und erſten Jahrhunderts v. Chr. Es iſt ein Vermerk des Münz=
) Aus der Geſchichte des antiten Bankweſens. Tesserae nummu=
lariae
. Profeſſor Dr. Rudolf Herzog, Ordinarius in Gießen, vertritt
in dritter Generation die klaſſiſche Philologie. Er iſt Tübinger von Ge=
burt
, Sohn des Univerſitätsprofeſſors Dr. Ernſt von Herzog, ein Enkel
des Württ. Fnanzminiſters von Knapp und ſteht durch ſeine Ehe in ver=
wandtſchaftlicher
Beziehung zur Bankierfamilie von Neufville in Frank=
furt
a. M. So mag dieſe glückliche Verbindung von Wiſſenſchaft
und draktiſchem Leben, wie ſeine Forſchung ſie aufweiſt, in ſeiner
ganzen Entwicklung ihre Förderung erhalten haben. 120007 leitete er
die Ausgrabungsexpedition auf Kos, 1909 wurde er Ordinarius in Baſel,
151418 kämpfte er als Komnagnieführer in den Argonnen,

beſchauers, daß er die Münzen einer Geldſumme geprüft hat. Die Stäb=
hen
werden mit dieſem V.rmerk an den verſiegelten Geldſack gehängt
Sie werden verwandt bei größeren Depoſiten, die ohne Oeffnung und
Nachprüfung weitergegeben werden konuten.
Durch weitere ſcharfſinnige Forſchung, Knüpfung von vielen Fäden,
Heranziehen von unbeachteten St. llen aus dem Altertum, aus Plautus,
Terenz, Donat, Cicero, fügt ſich immer ſicherer und geſchloſſener ein Ge=
ſamtbild
zuſammen. Mit vorbildlicher Methode und zwingender Beweis=
kraft
wird der Fund ausgewertet und, nachdem die Verwendung der
Stäbchen erkannt, wichtige Gebiete des antiken Bank=, Finanz= und
Wirtſchaftslebens ganz neu erſchloſſen. Darin liegt dann erſt der eigent=
liche
Reiz und der hohe Wert der Herzogſchen Forſchung.
Zum Beruf des Bankbeamten gehört noch heute, daß er die Echtheit
der Geldſorten als Kenner prüft. Im Vertrauen darauf beruht ſein
Verhältnis zu dem Kunden, der die Kenntnis nicht immer beſitzen kann.
Dieſe Tätigkeit im römiſchen Baukweſen übte ein beſonderer Stand aus
die Nummulari. Sie zählten zum Perſonal der Argentarij. Unter die=
ſem
Namen oder unter dem griechiſchen als Tarpezitai hatten ſich grie=
chiſche
Bankiers ſchon im vierten Jahrhundert v. Chr. von den Griechen=
ſtädten
Unteritaliens in Rom eingebürgert und fanden dort bald ein
reiches Feld der Tätigkeit, beſonders als vom zweiten Jahrhundert d.
Chr. an die Ausbeutung der Provinzen begann. Aus den Geldwechſlern
hatten ſich ſeinerzeit in Griechenland dieſe Bankiers allmählich im mo=
dernen
Sinne entwickelt. Sie fügten zum Sortengeſchäft bald das Kredit=
geſchäft
, indem ſie Geld auf Zinſen liehen und ſich namentlich am Riſiko
des Seehandels beteiligten. Dazu kam ferner das Depotgeſchäft und die
Vermögensverwaltung von reichen Leuten, die ihr Geld im Stillen ar=
beiten
laſſen wollten. In Rom fügte man zu den bisherigen Geſchäften
noch ein weiteres, das im römiſchen Beſchiftsverkehr eine große Rolle
ſpielte, die Beſorgung der Auktionen.
Die Tätigkeit dieſer Leute und die Technik des Geſchäfts illuſtrieren
lebendig literariſche Stellen, die in dieſem Zuſammenhang eine neue Be=
deutung
gewinnen: Petronius, Epiktet und Apuleius und das Korpus
juris, Diodor und Plutarch. Aus den Daten der echten Funde hat
Herzog einen Zahlungskalender geſchaffen, u.d aus dieſe Tabelle kann
die Geſchichte dieſes intereſſanten Kapitels des römiſchen Geldweſens wie
aus einem aufgeſchlagenen Buche abgeleſen werden.
Ein ausgebreiteter Handel im Ausland und mit dem Ausland brahte
die italiſchen Geſchäftsleute in enge Beziehung mit fremdem Geld und
fremdem Bankweſen. Damit hob ſich auch das Anſehen der Münz=
prüfung
. Aber die Wirren ſeit der Gracchenzeit haben eine üble Wir=
kung
auf die Sicherheit des Münzverkehrs ausgeübt. Im Jahre 91 wird
jede echte Silbermünze plattiert, alſo als Scheidentüinze ausgegeben. 8
wird der Verkehr wieder ſaniert und die Münzprüfung vorgeſchrieben.
44 führt Antonius wieder verfälſchte Staatsmünzen ein, und die Münz=
prüfung
hört wieder auf. Unter Nero wird die Silbermünze endgültig

zur Scheidemünze degradiert und bekommt Zwangskurs. Dieſer bunte
Wechſel der römiſchen Währungsverhältniſſe zeigt im Zuſcmmenhang mit
der geſamten kultupellen Entwicklung den nachfolgenden Zeiten und der
Gegenwart ihr Bild im deutlichen Spiegel der Geſchichte. Der Redner
bemerkt hierzu mit Recht, daß es ſich um ein Kapitel handelt, das zu
einer traurigen Aftualität gekommen iſt, das uns aber den Troſt g. ben
kann, daß Nöte, wie wir ſie erleben, ſchon lange vor uns dageweſen ſind,
um überwunden zu werden.
Die Einrichtung, die aus der richtigen Deutung der Teſſerae er=
ſchloſſen
wird, geht in ihrem Urſprung auf das alte Babylonien zurück.
Im Sinne ihrer urſprünglichen Tätigkeit leben die Nummularü noch
heute da, wo dieſelben Verhältniſſe des Geldmarktes beſtehen, in der
Levante (die Münzwardeine der römiſchen Staatsmünze ſetzen ſich forr
in den mittelalterlichen und modernen Münzwardeinen). Durch das
Mittelalter lebt der antike Bankbrauch weiter. Er pflanzt ſich fort bis
auf die neueſte Zeit und hat ſich, zum Teil in anderer, den neuen Ver=
hältniſſen
angepaßter Form, im Bank= und Poſtverkehr erhalten.
So dient die klaſſiſche Philologie in ihrer neuen Entwicklung der
Aufgabe, als Altertumswiſſenſchaft das ganze antike Leben zu erfaſſen
und ſeine geſchichtlichen Lehren für die Gegenwart nutzbar zu machen
Sie will damt als Wiſſenſchaft des Humanismus dem wahren Humani=
tätsgedanken
dienen, den Terenz nach griechiſchem Vorbild in die Worte
gekleidet hat: Homo sun, humani nil a me alienum puto.
Es iſt Kleinarbeit, von der unſere Wiſſenſchaft ausgehen muß, aber
ſie belohut ſich, wenn wir dabei den Blick auf das Ganze, auf die großen
Geſichtspunkte und die geſchichtlichen Zuſammenhänge gerichtet halten.
Unſeren akademiſchen Schülern müſſen wir beides beibringen, und die
Liebe für die Schönheit des klaſſiſchen Altertums, die ſie mitbringen müſ=
ſen
, wird durch das Verſtändnis ſuchende Eindringen in alle ſeine
Lebenserſcheinungen nur vertieft. Mit dieſem Verſtändn’s und dieſer
Liebe ausgerüſtet ſollen ſie daun wieder als Lehrer der Jugend das
Band zwiſchen Altertum und Gegenwart knüpfen. So geben wir die
Fackel von Hand zu Hand und wollen ſie nicht auslöſchen laſſen, wenn
auch widrige Winde ſie bedrohen.
Profeſſor Dr. W. Büchner hatte den Abend mit einer warmen Be=
grüßungsanſprache
eingeleitet und etwa folgendes darin ausgeführt:
Auf die Entwicklung von Wiſſenſchaft und Technik haben die Griechen und
Römer einen maßgebenden Einfluß ausgeübt, ſo daß wir mit den Grfe=
chen
anfangen müſſen, wenn wir die Dinge geſchichtlich betrachten wol=
Der praktiſche Sinn der Gegenwart läßt auch die humaniſt ſche
Bildungsſtätte mehr als in den Tagen Wilhelm von Humboldts in ihrem
Unterricht auf dieſe Seite des Altertums Gewicht legen. Darum ſollen
die Ausführungen des Redners ein specimen ſein für die Art, wie deu
humaniſtiſche Unterricht dieſe Zuſammenhänge zwiſchen Altertum und
Dr. K. Liſtmanm
Gegenwart lebendig halten ſoll,

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 5. Februar 1924

Rrutite. 36.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 5. Februar.
Ju den Ruheſtand verſetzt. Auf Grund des § 1 des Geſetzes über
die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 ſind
am 1. Februar 1924 in den Ruheſtand getreten: die Miniſterial=
räte
bei dem Miniſterium der Finanzen: Dr. Heinrich Grüuewald
zu Darmſtadt, Dr. Philipp Walther zu Darmſtadt; die Geheimen
Forſträte: Moriz Ebel zu Lorſch, Auguſt Lang zu Bingenheim;
die Forſträte: Eduard André zu Laubach, Peter Eickemeyer
zu Darmſtadt, Karl Schlotterer zu Butzbach; die Förſter: Johs.
Appel zu Michelau, Adam Eckert zu Babenhauſen, Georg Genne=
bach
zu Bad=Salzhauſen, Ludwig Haas zu Pfungſtadt, Johannes
Herzbeiger zu Harreshauſen, Georg Keil zu Brandau, Heinrich
Raſch III. zu Freienſteinau, Johannes Schäfer zu Airlenbach,
Johannes Schlett zu Mosbach, Hermann Schmidt zu Heidelbach,
Adam Schmitt zu Ober=Scharbach, Johann Georg Siefert zu
Gammelsbach, Adam Trautmann II. zu Schaafheim, Johann Adam
Vollhardt zu Hirſchhorn, Heinrich Zecher zu Staufenberg, Karl
Zimmer zu Ulfa; der Kanzleiſekretär bei der Hauptſtaatskaſſe
Eberhard Stephany zu Darmſtadt; der Strommeiſter. Jakob
Roth zu Nordheim; der ehemalige Palaisinſpektor Hein=
rich
Kloß zu Darmſtadt; der Miniſterial= Amtsoberge=
hilfe
beim Miniſterium der Finanzen Heinrich Föbel zu Darmſtadt;
der Betriebsmeiſter Eduard Schreiber zu Bad=Nauheim.
Aus dieſem Anlaß iſt den genannten Beamten die Anerkennung der dem
Staate geleiſteten langjährigen treuen Dienſte ausgeſprochen worden.
Miniſterialdirektor Lorbacher i. R. Das Dienſtalters=
grenzengeſetz
hat auch den Miniſterialdirektor im heſſiſchen Mini=
ſterium
der Juſtiz, Herrn Miniſterialdirektor Daniel Lor=
bacher
, gezwungen, mit dem 1. Februar d. J. in den Ruhe=
ſtand
zu treten. Mit ihm ſcheidet einer der tüchtigſten heſſiſchen
Juriſten aus dem Staatsdienſt aus. Er wurde bereits im Jahre
1888 in das heſſiſche Juſtizminiſterium berufen, dem er ſeitdem
ununterbrochen angehört hat. Seine hervorragende Begabung.
ſeine reichen Kenntniſſe und Erfahrungen, ſein einzig daſtehendes
Organiſationsgeſchick haben ihn befähigt, dem Lande unſchätzbare
Dienſte zu leiften. Mit dieſen ſeltenen Gaben des Geiſtes ver=
einigte
er ein einfaches, ſchlichtes Weſen, ein feines natürliches
Empfinden für Recht und Billigkeit, ein verſtändnisvolles Wohl=
wollen
und eine abgeklärte Nuhe. Alle dieſe Eigenſchaften haben
ihm das Vertrauen ſämtlicher Beamten der heſſiſchen Juſtiz=
verwaltung
erworben. Sein Ausſcheiden aus dem heſſiſchen
Juſtizdienſt hinterläßt eine Lücke, die ſobald nicht wieder aus=
gefüllt
werden kann. Sein bewährter Rat wird oft ſchmerzlich
vermißt werden.
Heſſiſche Handwerkskammer. Die Linderung der Kreditnot des
Handwerks hat die Heſſiſche Handwerkskammer mehrfach beſchäftigt,
Nach eingehenden Verhandlungen iſt die Handwerkskammer nunmehr
in der Lage, für die Beſchaffung von Rohſroffen, insbeſondere für die
Holzverſorgung, Darlehen zu günſtigen Bedingungen hinzugeben. Dar=
lehensgeſuche
können an die Heſſiſche Handwerkskammer Darmſtadt ein=
gereicht
werden.
Verkehr mit Milch, Butter und Eiern. Zufolge Beſchluſſes des
Sonderausſchuſſes des Landtages ſind aufgehoben: Die Verordnun=
gen
über Verkehr mit Milch, Butter und Eiern vom 31.
Oktober 1923 und betr. Höchſtpreiſe für Milch und Butter
vom 29. November 1923 bezw. 11. Januar 1924. Die am 23. Oktober
1922 errichtete Landesverſorgungsſtelle wird aufgelöſt, die Geſchäfte der
letzteren oder der früheren Landes=Milch= und Fettſtelle gehen auf die
Miniſterialabteilung für Ernährung und Landwirtſchaft über.
Kleinhandelskohlenpreiſe. Nach dem Abbau der Kohlenwirt=
ſchaftsſtellen
bleibt die Befugnis der Gemeinden, Kleinhandels=
kohlenpreiſe
feſtzuſetzen, nach § 117 Ausf.=Beſt. zum Kohlenwirtſchafts=
geſetze
beſtehen. Die Preisprüfungsſtellen haben, da Kohle zu den
Gegenſtänden des täglichen Bedarfs gehört, die Aufgabe, auc die Koh=
lenpreiſe
zu überwachen. Mit der Einführung wertbeſtändiger Zah=
lungsmittel
, insbeſondere mit der jetzt in genügendem Maße zur Aus=
gaben
gelangenden Rentenmark, iſt auch bei der Preisgeſtaltung für
Kohle im Kleinverkauf der Zeitpunkt gekommen, die bishes den Klein=
verkaufspreiſen
zugeſchlagene Riſikoprämie für Geldentwertung aufzu=
heben
. Bei einer zweckmäßigerweiſe ſtattfindenden Preiserrechnung=
und =feſtſetzung in Goldmark wird zu beachten ſein, daß der Unkoſten=
zuſchlag
nicht auf Grund des zur Zeit ſtark zurückgegangenen Umſatzes
berechnet wird, ſondern daß hie von einem dem normalen Umſatz ent=
ſprechenden
Aufſchlag ausgegangen wird. Bei der Bemeſſung des
Gewinnzuſchlags wird ein Prozentſatz zu wählen ſein, der die Tatſache
berückſichtigt, daß das Einkommen der Allgemeinheit ebenfalls erheblich
geſunken iſt.
Rentenbank. Durch die Reichsbank werden Rentenbankſcheine zu
2, 100, 500 und 1000 Rentenmark in den Verkehr gebracht.
Mainzer Sänger in Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Wie ein
kleiner naſeweiſer Schmetterling, der mitten im Winte; uns den Früh=
ling
verkünden will, kommt uns die Kunde: Rheiniſche Sänger komulen
nach Darmſtadt, uns zu beſuchen. Sänger Darmſtadts, Sänger der
Vereinigten Darmſtädter Männergefangvereine, wißt Ihr, was dies
bedeutet? Die Schranke iſt gefallen, die Seele des deutſchen Liedes
die gar lang uns unſichtbar, uns unhörbar in unſeren rheiniſchen Brü=
der
ſchlummern mußte, iſt wie ein Frühlingsahnen zum neuen Leben
erwacht. Die Harmonie=Mainz, ein Chor in Stärke von 140 Mann,
ſoll uns zum Empfang bereit finden. Ein Konzert im Heſſiſchen Lan=
destheater
am 9. Februar mit ausgewähltem Programm dürfte zeigen,
daß trotz aller Feſſeln deutſcher Dichter Geiſtesarbeit, von deutſchen
Meiſtern vertont, dazu berufen iſt, echt deutſches Empfinden, deutſche
Art und deutſche Kulturarbeit am Leben zu erhalten. Sie ſind bedingte
Faktoren, um mitzuarbeiten, unſer liebes Vaterland zum Wohle des
Volkes neu aufzubauen. Darum Sänger Darmſtadts, zeigt, daß Euch
deutſche Chorliteratur begeiſtert, zeigt unſeren Brüdern aus dem beſetz=
ten
Gebiet, daß auch Ihr, von dieſem Geiſt beſeelt, Helfer beim Wieder=
aufbau
ſein wollt; bereitet ihnen ein volles Haus, und beſucht den ſich
anſchließenden Rheiniſchen Sängerabend im Städtiſchen Saalbau.
Karten zum Konzert können bei dem 2. Vorſitzenden der V. D.M. G. V.,
Herrn Wilhelm Bitter, Luiſenplatz (Deutſche Bank), gegen Vereinsaus=
weis
zu ermäßigten Preiſen bis Mittwoch, den 6. Febr., beſtellt und
abgeholt werden. Zum Rheiniſchen Sängerabend im Städtiſchen
Saalbau ſind Eintrittskarten in beſchränkter Anzahl den nicht zur Ver=
einigung
zählenden Vereinen gegen Ausweis bei dem Rechner, Herrn
L. Scheidler, Heinheimerſtraße 84, zur freien Benutzung bereitgelegt.
X Das Schülerorcheſter des Realgymnaſiums veranſtaltet am Don=
nerstag
, den 7. Februar, abends 8 Uhr pünktlich, in der Aula wieder
ein Konzert zum Beſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Schule. Werke
von Mendelsſohn=Bartholdy, Haydn, Engler, Mascagni und Komzak
kommen zum Vortrag. Unſere Soliſten ſpielen die Appaſſionate und
die Kreuzerſonate von Beethoven, eine Sonate von Joachimn Quantz
und eine Nocturne von Chopin. Auch ein Trio von C. M. von Weber
kommt zum Vortrag. Die Eltern unſerer Schüler, ſowie die Freunde
des Realgymnaſiums werden beſonders hiermit eingeladen. Karten
ſind durch die Schüler erhältlich.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Sonntag, 10. Febr.,
findet die elfte Wanderung ſtatt. Tiſchkarten für das gemein=
ſchaftliche
Mittageſſen ſind bis Freitag bei Rob. Bergmann oder beim
Bierabend am Freitag (Frankfurter Straße 57) zu löſen. Zum Bier=
abend
Liederbücher mitbringen.
Euangeliſcher Bund. Man ſchreibt uns: Am 29. Januar trat
der Lentralvorſiand des Evangeliſchen Bundes mit den Vorſitzenden der
Hauptvereine zu einer für die weitere Arbeit des Bundes wichtigen Ta=
gung
in Verlin zuſammen. Als Vertreter des Heſſiſchen Haupt=
vereins
war Herr Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt erſchienen. An Stelle
des vor kurzem verſtorbenen erſten Vorſitzenden Staatsſekretär a. D.
D. Dr. Lisco leitete Prof. D. Scholz die Verhandlungen. Als jüngſte
Hauptvereine wurde der Hauptverein Oeſterreich und der Hauptverein
Danzig begrüßt. Die Berichte der Zentralleitung und der einzelnen
Landes= und Arovinzvertreter bewieſen, daß der Evangeliſche Bund die
Feuerprobe de Zeit beſtanden hat und als berufene Körperſchaft für
Vertiefung und Behauptung der Grundſätze des reformatoriſchen Chri=
ſtentums
in unſerem öffentlichen Leben Anerkennung und Förderung
findet. Die Tagung ſtand unter dem Apoſtelwort: Seid nüchtern und
wachet! Nüchtern ſein gegenüber ſo vielen Modeerſcheinungen auf dem
Gebiete der Weltanſchauung und der Religionsfragen. Wachſam ſein,
wo Lebensfragen des deutſchen Proteſtantismus und der evangeliſchen
Kirche bedroht oder beeinträchtigt ſind. Solche Gefahren erblickte die
Verſammlung unter anderem in der zielbewußten Verwirrung der
öffentlichen Meinung zu ungunſten des Proteſtantismus, in der rück=
ſichtsloſen
Durchſetzung der Aemter und Behörden mit ultramontanen
Elementen, in der aktiven und paſſiven Unterſtützung, die der politiſche
Katholizismus Parteien angedeihen läßt, deren religionsfeindlichem
Gebaren die evangeliſche Kirche ſchutzlos preisgegeben iſt, in der Ueber=
eignung
von Staatsgut an katholiſche Ordensgenoſſenſchaften unter un=
verantwortlich
leichten Bedingungen zur Errichtung katholiſcher Werbe=
mittelpunkte
, während die Pflicht einer entſprechenden Gegenleiſtung an
die evangeliſche Kirche nicht in Erſcheinung tritt. All dieſe Erſcheinun=
gen
zwingen den deutſchen Proteſtantismus, zuſammenzuſtehen. Der
Evangeliſche Bund wird ſich dieſer Pflicht auch im neuen Jahr bewußt
ſein und das ihm übertragene Wächteramt ernſt und zuverſichtlich ver=
ſehen
.

* Einen intereſſanten Geſellſchaftsabend,
eine geſellſchaftliche Veranſtaltung, die in ihrer Art berufen erſcheint,
vorbildlich zu wirken in dem Beſtreben, das bis zum gewiſſen Grade
öffentliche Geſellſchaftsleben Darmſtadts niveaugebend zu beeinfluſſen,
veranſtaltete Frau Louiſe Rehr, frühere Solotänzerin am Lan=
destheater
, in den oberen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft‟ Die
Einladung lautete zum Ball, in Wirklichkeit aber war es ein ſehr
gediegener, künſtleriſch betonter Unterhaltungsabend. Daß die äußeren
Bedingungen dazu erfüllt waren, die ſich im Geſellſchaftsanzug der
Herren und in geſchmackvollen Toiletten der Damen, beſonders der
Jugend, ausprägten, ſei hier nur als ſelbſtverſtändlich regiſtriert. Aber
der Geſamtrahmen des Feſtes hob’ſich über den ſonſt gewohnten erheb=
lich
hinaus.
In erſter Linie galt die Veranſtaltung wohl dem Tanz. Es wur=
den
alle modernen Geſellſchaftstänze getanzt, die in der Schule Nehr
gelehrt werden, und man konnte ſich des Eindrucks eines ſtark äſthetiſch=
künſtleriſchen
Bildes ſowohl der Einzelpaare wie des Geſamtbildes
nicht entziehen. Da unſchöne Auswüchſe peinlichſt vermieden waren
die modernen Tänze laſſen ja vielfache Variationen zu wirkte die
Vielſeitigkeit der Figuren und Rhythmen ſchön, und auch für den über=
zeugend
, der noch immer, oft auch mit Unrecht, auf die alten Rundtänze
und Gegentänze ſchwört. Einen beſonderen Genuß bot die Künſtlerin
ſelbſt im Laufe des Abends, als ſie mit ihrem Partner, Herrn Orbig,
die neueſten der modernen Tänze ſolo vorführte. Sie ſo zu tanzen,
dazu gehört allerdings wvohl Kunſt, ein ſtark ausgeprägtes rhythmiſches
Gefühl und eine ſehr gute Schulung. (Unſere Sachkenntnis geht leider
nicht ſoweit, dieſe Tänze näher beſchreiben zu können, die Bildwirkung
war jedenfalls ausgezeichnet.)
Gegen halb 10 Uhr wurde eine Pauſe eingelegt und der Saal
ſchnell für den Genuß künſtleriſcher und unterhaltender Darbietungen
hergerichtet. Kindertänze leiteten dieſe ein und beſchloſſen ſie. Ein
entzückendes kleines Throler Ländlerpaar führte einen hübſchen Länd=
ler
auf mit Schuhplatteln und allen Zutaten, und entpuppte ſich ſchließ=
lich
als das kleine Brüderpaar Hans und Ludwig Adler. Polka und
auch modern tanzten elegant und graziös Edith Grünbaum und
Karl Trietſch. Auch ſeriöſe Kunſt wurde geboten. Man lernte
eine Konzertſängerin kennen, der man wohl gern öfter im Konzertſaal
begegnen möchte. Frau Bernius=Weygandt ſang Schumann
(Er, der Herrlichſte von allen), Reinecke (Der Kobold) und notge=
drungen
eine Zugabe. Die Stimme iſt weich, klangvoll und tragend,
der Vortrag erſchopfend, feinſinnig, ſeelenvoll. So war der ſtarke Bei=
fall
, den man reichlich ſpendete, verſtändlich und berechtigt. Herr
Eduard Goebel, das geſchätzte frühere Mitglied des Landes=
theaters
, bewährte ſich, wie ſo oft ſchon, als ausgezeichneter Vortrags=
künſtler
. Er brachte Gedichte von Presber und eine Reihe herzerfri=
ſchend
humorvoller Gaben von unſerem Robert Schneider.
Beſonders dieſen Dichtungen im geliebten Heinerdeutſch war der Künſt=
ler
ein ganz vortrefflicher Interpret. Er mußte der Zugaben mehrere
bringen. Und dann kam Frau Käthe Gothe. Um dieſe Künſt=
lerin
ſcheint man ſich neuerdings zu reißen. Und ſie iſt auch einzig=
artig
. Der ſprudelnde Humor, ihre unverwüſtliche Laune, die bis zur
Draſtik geſteigerte Schelmerei, die queckſilbrige Beweglichkeit, und bei
allem ſtets die gediegene Künſtlerſchaft, die ſie in keinem ihrer Vorträge
verleugnet, laſſen die Beliebtheit der Künſtlerin durchaus begreiflich
erſcheinen. Beifall und Blumen in Fülle bewieſen den Dank der Zu=
hörer
.
M. St.

* Vorträge des Darmſtädter Lehrervereins: Am 6. und 13. Februar
ſpricht Herr Wilhelm Michel in der Techn. Hochſchule, Saal 330, über
Hölderlin und die deutſche Frage‟. Zu den viel ver=
ſprechenden
Darlegungen iſt jedermann herzlichſt eingeladen. Die Vor=
träge
beginnen um 3 Uhr pünktlich. Zur Deckung der Unkoſten wird für
die beiden Vortri ge ein Eintrittsgeld von 50 R.=Pfg. erhoben.
Mit dem Auswandererſchiff nach Südamerika. Mittwoch und
Donnerstag, den 13. und 14. Februar, findet der erſte Filmvor=
trag
dieſes Monats im Landestheater ſtatt. Es iſt gelungen, dafür
den neuen Auswandererfilm, der erſt kürzlich fertig geworden
iſt, zu gewinnen. Als Redner haben wir den bekannten Kapitän Her=
bert
verpflichtet, der durch ſeine glänzenden Begleitvorträge zum Kap
Polonio=Film in Darmſtadt bekannt iſt.
Shakeſpeares König Lear in Darmſtadt. Shakeſpeares König
Lear, der am Donnerstag, den 7. Februar, von Guſtav Hartung
inſzeniert, zum erſten Male gegeben wird, wurde in Darmſtadt ins=
geſamt
18mal, zuerſt 1811, zuletzt 1916, geſpielt. Seit 1878 wurde
das Werk alle zwei bis drei Jahre, doch ſtets nur einmal, aufgeführt.
Nur 1902 und 1908 kam es, von Valdeck inſzeniert, und 1914, von Bau=
meiſter
inſzeniert, zur Aufführung.
Jubiläum. Der Vorarbeiter Willi Stumpf feierte am Sams=
tag
ſein 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma Schleidt u. Müller,
Bauglaſerci.
Infolge Auflöſung der orthopädiſchen Verſorgungsſtelle Darm=
ſtadt
zum 31. 12. 1923 werden ab 1. Januar 1924 beim Verſor=
gungsamt
Darmſtadt monatlich 2 orthopädiſche Sprechſtunden abgehalten
und zwar am 2. und 4. Donnerstag in jedem Monat von
8 bis 12 Uhr vormittags. Anträge auf orthopädiſche Hilfs=
mittel
ſind von jetzt ab an das Verſorgungsamt Darmſtadt zu richten.
Hypothekengläubigerſchutzverband. Ein ſolcher wurde in Ham=
burg
gegründet. Nach einem Vortrag von O.L.G.=Rat Dr. W.
Knorr wurde eine Entſchließung angenommen, in der gegen die ge=
ſetzliche
Beſchränkung der Aufwertung auf einen beſtimmten Prozent=
ſatz
proteſtiert und Schaffung von Schiedsämtern gefordert wird.
Für Obligationen ſei die Aufwertung der Rechtsentſcheidung zu über=
laſſen
, feſtverzinsliche Staatspapiere müßten durch Geſetz auf eine Reihe
von Jahren geſperrt werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Oie blerunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Ph. M. Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Eine viel=
verſprechende
Veranſtaltung wird am Sonntag, den 10. Februar, in Ge=
ſtalt
eines Bunten Abends, die Turngeſellſchaft in ihrem Vereins=
hauſe
, Dieburgerſtraße 26 (Mathildenhöhſaal) bieten. Neben heiteren
Aufführungen, Duoſzenen, Terzetten uſw. wird ein Teil des Pro=
gramms
aus Darbietungen von Volkstänzen, ausgeführt von den
Turnſchülerinnen des Vereins, beſtehen. Die Turnerinnen werden
Tänze in Verbindung mit rhythmiſchem Turnen in hoher Vollendung
zeigen. In liebenswürdiger Weiſe hat den geſanglichen Teil der Vor=
tragsfolge
Herr Kammerſänger Julius Welcker vom Heſſiſchen Landes=
theater
, übernommen. Herr Mattheiß (Liedertafel=Darmſtadt), der ſchon
öfters von ſeiner Leiſtungsfähigkeit als Soliſt Zeugnis ablegte, wird an
dieſem Abend einige Lieder zu Gehör bringen. Der gemiſchte Chor des
Vereins wird mit einigen Volksliedern, in den Rahmen des Ganzen
paſſend, aufwarten. Den Schluß des Programms bildet, vielſeitigem
Wunſch Rechnung tragend, die Wiederholung des bei der Weihnachts=
feier
des Vereins mit Erfolg aufgeführten oberbayeriſchen Singſpiels:
Die wilde Toni‟. Die Beſetzung der Rollen iſt die gleiche wie bei der
erſten Aufführung. (Beſondere Anzeige folgt.)
Deutſcher Offiziersbund. An den Herrenabend, 7. 2.
24, 8 Uhr abds., bei Sitte, kleiner Saal, wird erinnert. Vortrag und
Erklärung neuer Venſionsbeſtimmungen.
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine und
Offiziersvereinigungen. 115., 116., 117., 118., 23, 24., 25., 61.,
77., 18., Jäger zu Pferd 3 und Kav.=Verein und Inf=Regt. 168 werden
auf Sonntag, den 10. Februar, nachm. 5 Uhr, im Saalbau ſtattfindende
Familienfeier aufmerkſam gemacht.
Aus den Parteien.
Frauenausſchuß Darmſtadt der Deutſchnationa=
len
Volkspartei. Unſere Mitglieder werden erneut auf die am
Mittwoch, den 6. d. Mts., 3 Uhr, ſtattfindende Sitzung in der Geſchäfts=
ſtelle
hingewieſen. Vollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht.

Arheilgen, 3. Febr. Heute begingen die Eheleute Johannes
Werkmann und Frau Marie, geb. Traſer, das Feſt der goldenen
Hochzeit. Wie man hört, iſt beabſichtigt, hier eine ſelbſtändige
katholiſche Kirchengemeinde zu gründen. Derſelben werden
aller Vorausſicht nach verſchiedene Nachbarorte angegliedert werden.
Man ſteht hier ſchon wegen Ankauf eines Hauſes als Wohnung für den
zukünftigen Pfarrer mit auf Verkauf ihrer Häuſer reflektierenden Haus=
beſit
rn in Unterhandlung. Bisher wurde die Seelſorge der hieſigen
katholiſchen Gemeinde durch einen Kaplan, gegenwärtig Herrn Dr. Kunz.
von Darmſtadt aus verſehen. Mit dem 1. ds. Mts. trat der Vorſteher
unſeres Poſtamtes, Herr Johannes Sartiſon in den Ruheſtand.
* Griesheim b. D., 3. Febr. Der franzöſiſche Kommandant hat die
für den 30. Januar anberaumte Verpachtung der Gemeindejagd
aus bisher unbekannten Gründen verboten.
* Eberſtadt, 3. Febr. In der letzten Zeit ſind eine ganze Reihe
Familien von hier ausgewandert. En hieſiger Einwohner hat
nach einem Konflikt wegen geringfügiger Urſache mit der Polizei ſeinem
Leben ein Ende gemacht.
R. Zwingenbera, 2. Fehr. Angeſichts des ſtets zunehmenden Reiſe=
verkehrs
hat es ſich als ein ſehr gefährlicher Uebelſtand erwieſen,
daß auf dem hieſigen Bahnhof der Zugang zum zweiten Bahnſteig
ſchienengleich iſt. Hierin wird nun bald die erwartete Beſſerung ein=
treten
; es wird eine Unterführung nach dem zweiten Bahnſteig angelegt.

Landesparteitag der Deutſchen
Demokratiſchen Partei Heſſens.
Frankfurt a. M., 3. Febr. Heute fand hier im Volksbildungs=
heim
ein Landesparteitag der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſeus
ſtatt, zu dem etwa 200 Delegierte aus allen Teilen des Landes erſchienen
waren. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden der Landespartei,
Finanzminiſter Henrich, wurden Geſchäfts= und Kaſſenbericht durch
den Schriftführer Kuhlmann und den Kaſſierer Kahn erteilt. An=
träge
auf Gründung eines Wahlfonds und Wiedererrichtung des Lan=
desparteiſekretariats
wurden angenommen. Darauf ergriff das Mit=
glied
des Zentralvorſtandes, Profeſſor Gerland=Jena, das Wort
zur Begrüßung. Bei der Beratung der Reichstagskandidatur wurde
entſprechend dem Antrage des Vorſtandes der Inhaber des Man=
dats
, Pfarrer Korell, einſtimmig wieder aufgeſtellt. Die weitere
Ausgeſtaltung der Liſte ſoll dem Parteiausſchuß überlaſſen werden.
Sodann erhielt Reichstagsabgeordneter Pfr. Korell das Wort zu
einm großzügigen Referat über

die in folgender Reſolution gipfelte: Der Parteitag begrüßt die Brü=
der
im beſetzten Gebiet. Er hat volles Verſtandnis und herzlichſtes
Mitgefühl für ihre Leiden, denen ſie durch ihr Feſthalten am Deutſch=
tum
ausgeſetzt ſind. Der Parteitag verurteilt deshalb jeden Verſuch,
und jeden Schritt, der den Zweck oder die Folge hat, das beſetzte Gebiet
vom Stammlande und damit vom Deutſchen Neich loszutrennen.
Insbeſondere für Heſſen fordert der Parteitag, daß jedem Verſuch,
das beſetzte Gebiet vom Mutterlande zu trennen, ebenſo ſcharf entgegen=
zutreten
iſt wie etwaigen Plänen, das beſetzte Gebiet ſeinem Schickſal
zu überlaſſen. Der Parteitag verurteilt aufs ſchärfſte alle ſeparatiſti=
ſchen
Beſtrebungen und erklärt, daß eine Begünſtigung des Separatis=
mus
mit der Mitgliedſchaft der Demokratiſchen Partei unvereinbar iſt.
Nach weiterer Ausſprache, die nach einer Mittagspauſe ſich
bis in die Abendſtunden ausdehnte und an der ſich eine große Anzahl
von Rednern beteiligte, wurden folgende Entſchließungen an=
genommen
:
1. Der Parteitag fordert die unverzügliche Aufhebung des
Ausnahmezuſtandes.
2. Der Landesparteitag wolle ſich dafür einſetzen, daß das in dem
Art. 48 Abſ. 5 der Verfaſſung vorgeſehene Geſetz über den Ausnahme=
zuſtand
baldigſt erlaſſen wird. In dem Geſetz iſt zu regeln: Voraus=
ſetzungen
, Form der Verkündung, Wirkung des Ausnahmezuſtandes,
die Wirkung insbeſondere hinſichtlich der Beſchränkung der in Art. 48
aufgeführten Grundrechte. Der Landesparteitag wolle Vernahrung
dagegen einlegen, daß im Wege der Verordnung auf Grund des § 48,2
der Verfaſſung oder auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 8. Dez.
1923 grundlegende und den Charakter unſeres Staatsweſens berührende
Aenderungen der Reichsjuſtizgeſetze und der Verfahrensgeſetze vorge=
nommen
werden; daß insbeſondere die ſeit Jahren bearbeitete Reform
des Zivil= und des Strafverfahrens durch Erlaß ſolcher Verordnungen
übers Knie gebrochen wird. Die Verordnung vom 4. Jan. 1924 iſt
zum erheblichen Teil rechtswidrig, jedenfalls, inſofern ſie die Schwur=
gerichte
beſeitigt und in § 43 den Reichsjuſtizminiſter zu weiteren Aen=
derungen
und Ergänzungen ermächtigt. Der Landesparteitag wolle
ſich dafür einſetzen, daß die Verordnung vom 4. Januar 1924 alsbald
vom Reichstag aufgehoben wird.
3. Der Parteitag verurteilt alle partikulariſtiſchen Beſtrebungen, die
wie die

Forderungen Bayerns
darauf hinzielen, die Einheit des Reiches zu gefährden. Der Partei=
tag
hält an der Weimarer Verfaſſung unbeirrt feſt. Die ſachlich not=
wendige
Dezentraliſation der Verwaltung und die Wiederherſtellung
der finanziellen Selbſtändigkeit der Länder und der Gemeinden ſteht
nicht in Widerſpruch mit dem Gedanken der Reichseinheit.
4. Die Exiſtenz des Reiches iſt nur gewährleiſtet durch unverbrüch=
liches
Feſthalten an der Weimarer Verfaſſung. Da=
rum
iſt ein gedeihliche Führung des Reichs nur möglich durch diejenigen
politiſchen Kräfte, die unbedingt und rückhaltlos auf dem Boden der
Weimarer Verfaſſung und der Nepublik ſtehen. Der Parteitag hält
darum an der Koalition aller wahrhaft demokratiſchen Parteien feſt und
lehnt alle Verſuche ab, durch Schaffung eines ſogen. Bürgerlichen
Blocks, die alte verderbliche Spaltung in das deutſche Volk herein=
zutragen
.
5. Der Heſſiſche Parteitag ſpricht der Reichstagsfraktion ſein Ver=
trauen
aus und erwartet von ihr erhöhte Wachſamkeit vor
ſ.ozialer Reaktion und militäriſcher Diktatur. Ins=
beſondere
ſprechen die Vertreter des beſetzten Gebietes ihren ausgewie=
ſenen
Reichstags= und Landtagsabgeordneten ihr uneingeſchränktes Ver=
trauen
aus.
6. Der Parteitag verurteilt aufs ſchärfſte jede Gewaltmethode bei
Regelung der Arbeits= und Lohnverhältniſſe von
Beamten und Arbeitnehmerſchaft. Die Not der Zeit
erfordert doppelt gutwillige Zuſammenarbeit aller Volkskreiſe und Ver=
meidung
diktatoriſcher Vergewaltigung, die zur einſeitigen Verſklavung
und damit zur Verbitterung und zu neuen inneren Gegenſätzen führen
muß.
7. Der Parteitag verlangt, daß die Maßnahmen des Be=
amtenabbaues
, ſoweit ſie unvermeidlich ſind, kohal durchgeführt
werden. Eine perſönliche Benachteiligung wegen politiſcher, beamten=
politiſcher
oder gewerkſchaftlicher Betätigung darf keinesfalls erfolgen.
Bei der Beſprechung der Landtagswahlen wurde gefordert,
die Beſchränkung der Zahl der Abgeordneten auf die
vor dem Kriege beſtandene Mitgliederzahl und die Einführung amt=
licher
Wahlzettel. Im Anſchluß hieran wurde der Land=
tagsfraktion
das volle Vertrauen ausgeſprochen.
Die Vorſtandswahlen ergaben die Wiederwahl der drei
Vorſitzenden Finanzminiſter Henrich=Darmſtadt, Juſtizrat Reh= Als=
feld
und Frl. Pöpperling=Alzey. Schriftführer wurden Land=
tagsabgeordneter
Reiber und Kuhlmann, Kaſſierer Ad. Kahn,
ſämtlich in Darmſtadt. Außerdem wurden eine Neihe von Beiräten
und Vertreter von Berufs= ſowie der Frauen= und des Jugendver=
bandes
in den erweiterten Vorſtand gewählt. Mit einem begeiſtert
aufgenommenen Hoch auf die deutſche Republik wurde dann gegen 6 Uhr
der Landesparteitag geſchloſſen.

das hier allgemein ſehr geachtete Ehepaar, Waſſerbauingenieur a. D.
Heerdegen und Frau, das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
Der denkwürdige Tag wurde nur im engſten Kreiſe von Freunden und
Freundinnen gefeiert, denn der beſcheidene Sinn des Jubelpaares ließ
eine geräuſchvolle Feier nicht zu. Trotzdem der Beruf, insbeſondere das
deutſche Können, die Familie über 30 Jahre hinaus nach Nußland und
Amerika führte, wobei harte Anſtrengungen nicht erſpart blieben, fühlt
ſich das greiſe Ehepaar verhältnismäßig noch ſehr rüſtig. Möge dem
Jubelpaar in Glück und Zufriedenheit ein langer froher und ſonniger
Lebensabend beſchieden ſein.
(.) Vilbel, 4. Febr. Hier wurde ein Volkshaus Vilbel, G. m. b. H.,
errichtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Errichtung und Erweu=
bung
eines Volkshauſes zum Zwecke der Volksbildung und der Körper=
pflege
. Das Stammkapital beträgt 13 Bill. Mark.
* Grünberg, Oberh, 3. Febr. Fahrende Sänger. Zwei Er=
werbsloſe
, die von Chemnitz kommend, auch unſeren Ort beglückten,
haben eine neue Wanderburſchenmethode erdacht. Sie ziehen von Ort zu
Ort und ſingen Duette, für die ſie ſich dann von der Einwohnerſchaft
eine Unterſtützung erbitten.
* Vom Lande ſchreibt man uns: Warum in die Ferne
ſchweifen? Wie oft hört man jammern: Wenn wir doch genug
Geld hätten und wieder nach Italien könnten, wie wäre das ſchön!
Aber Liebſter, Beſter wiſſen Sie denn nicht, daß wir gerade hier bei
Darmſtadt das ſchönſte Stück Italien in der Nähe haben, das man ſich
nur wünſchen kann?. Der Kenner findet ſüdlich der Ludwigshöhe den
ganzen Golf von Neapel wieder in ſeiner ganzen Pracht und mit allen
Einzelheiten. Um die Ausſicht zu genießen begeben wir uns auf den
Monte Poſil’ippo (Marienhöhe). Ganz in der Nähe weſtlich iſt unter
Pinien das Grab Vergils (Haſſelberg). Vor uns in der Tiefe liegt
Neapel (Eberſtadt), beherrſcht von dem mächtigen Kaſtell San Elmo
(Frankenſtein). Es folgen im Bogen dem Geſtade des Meeres entlang:
Portici, Reſina, Torre del Greco und Caſtellamare (Malchen, Seeheim,
Jugenheim, Alsbach) mit den Trümmerſtätten Herculanum, Pompefi und
Stabiä (Tannenberg, Joſſa, Alsbacher Schloß). Das Ganze bekrönt
von den prachtvoll geſchwungenen Linien des Veſuvs (Malſchen.) Das
Bild wird noch täuſchender, wenn der Gipfel dieſes Berges von einer
Wolke verhüllt iſt und man ſomit den Veſuv in voller Tätigkeit vor
ſich ſieht. Nur iſt Alles viel ſchöner als im fernen Süden in
einen angenehmen Duft getaucht bei erfriſchender Kühle! Um die
Täuſchung voll zu machen, winkt weit hinten im Oſten die Kette der Ab=
bruzzen
zu uns herüber (Neunkircher Höhe) mit Nova Chieſa und dem
Torre del Imperatore. Und wie ſchön zum ganzen Bilde paßt es, wenn
der Einwohner von Sorrent (Zwingenberg) in ſeiner wohltönenden, ſüd=
lich
weichen Mundart ſagt: Der Malſche kocht Huzzel, un mir krieje die
Brieh‟. Wohlgemerkt: wenn der Gipfel in Dampf gehüllt iſt. Die
Hauptſache aber: In der ganzen Gegend kein einziger Italie=
ner
und ſchurkiger Dreibundsbruder, die durch ihre Eidbrüchigkeit im
Weltkriege und die fetzige Vergewaltigung von Südtrol für jeden Deut=
ſchen
das wirkliche Italien zum Ekel werden laſſen!

[ ][  ][ ]

Nummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Februar 1924,

Seite 5.

GroßeöffentlicheBeamtenverſammlung
in Babenhauſen.
Babenhauſen, 4. Febr. Die vom Ortskartell Babenhauſen
einberufene öffentliche Beamtenverſammlung war ſehr
zahlreich von nah und fern beſucht. Herr Studienrat ullmann, der
die Verſammlung leitete, beſprach nach Begrüßung des Hauptredners
und der Vertreter der Orts= und Kreiskartelle die einzelnen Punkte der
Tagesordnung in ausführlicher, klarer Weiſe. Sodann erteilte er Herrn
Dr. Claß, dem 1. Vorſitzenden des Heſſiſchen Beamtenbundes, das
Wort. Dieſer beleuchtete mit trefflicher Rede die außerordentlich trübe
Lage, in der ſich die Beamtenſchaft jetzt befindet. Auf Wünſche, Klagen
und Beſchwerden geht der Redner in vornehm ſachlicher Weiſe Punkt
für Punkt ein. Er betont, daß er in der Ortsklaſſenfrage ſtets
für Beſeitigung der fünf Ortsklaſſen, die ein Skandal ſeien, eingetreten

äußerſt lebhaft. Herr Pfarrer Hunzinger=Kleeſtadt wirſt den
Stadtbeamten Mangel in Bruderliebe und Gerechtigkeitsſinn vor. Die
Majoritat der Beamtenſchaft, die in der Stadt ſitze, kämpfe nicht Schul=
ter
an Schulter mit den Landbeamten. Mit derben, volkstümlichen Wor=
ten
wettert Redner gegen die kraſſe Ichſucht der Stadtbeamten. Herr
Lehrer Thierolf=Harpertshauſen beleuchtet dieſelbe Frage in
deutſchvölkiſchem Sinne, verwirft die vorgeſehenen Gehaltszahlungen
nach drei Zonengürteln und iſt für eine gerechte Wohnungsgeld=
zulage
. Dieſe letztere ruft einen lebhaften Meinungsaustauſch her=
vor
. Herr Lehrer Funck=Lengfeld, ein Vertreter des Kreiſes Offen=
bach
und Herr Direktor Krämer=Dieburg erörtern, das Für und
Wider in dieſer Frage. Einig war die Verſammlung in folgenden Punk=
ten
: 1. Die Ortsklaſſen haben zu verſchwinden. 2. Gleiche Bezahlung
für Stadt und Land. 3. Verſchleierte Teuerungszulagen auf Grund der
Indexzahlen ſind abzulehnen. 4. Die Miete für Dienſtwohnungen iſt
allgemein zu hoch angeſetzt im Vergleich zur Friedeusmiete; eine bal=
dige
Aenderung iſt unter Zuziehung von Beamtenvertretern unbedingt
erforderlich.
Herr Dr. Claß ſpricht dann eingehend über das Thema ört=
liche
Sonderzuſchläge, die auf den Lohnſätzen der Arbeiter
fußen und ron unten ſtatt von oben abgebaut wurden. Nach der Stabi=
liſierung
der Mark und dem wirtſchaftlich ſtarken Konkurrenzkampf in
den Städten haben ſich die örtlichen Sonderzuſchläge völlig abgelebt.
Sie gehören mit Ausnahme der Beſatzungszulagen im beſetzten Gebiet
alle radikal abgebaut. Redner bedauert, daß der Penſionärverein und
viele Veamtenanwärter immer noch abſeits vom Heſſiſchen Beamtenbund
ſtehen, ihre Intereſſenvertretung könnte durch Beitritt zum Heſſiſchen
Beamtenbund nur gewinnen. Als letzten Punkt der reichen Tagesord=
nung
behandelte Herr Dr. Claß die Abbaufrage. Er ſpricht von
der perſönlichen und ſachlichen Seite dieſer für alle Beamten ſchwer=
wiegendſten
, brennendſten Frage, Scharf tadelt er, daß trotz Verſprechun=
gen
der Regierung, trotz mündlicher und ſchriftlicher Beſchwerden, keine
Beamtentertreter zu den Abbauverhandlungen zugezogen wurden. Als
1. Vorſitzender des Heſſiſchen Beamtenbundes lehne er deshalb die Ver=
antwortung
ab, ebenſo trage die Regierung allein die Verantwortung
für die 54ſtündige Arbeitswoche. Nachdem Redner noch das außen=
politiſche
Moment des Beamtenabbaus kurz geſtreift hatte, kritiſiert er
kurz, aber treffend, die Grundſätze aus den Beratungen des Sonderaus=
ſchuſſes
für den Abbau. Die Verſammlung faßte darauf einſtimmig
folgenden Beſchluß: Die ſehr zahlreich beſuchte öffentliche Be=
amtenverſaumlung
in Babenhauſen ſpricht der Regierung das Miß=
fallen
darüber aus, daß es den ſeitherigen Bemühungen des Heſſiſchen
Beamtenbundes trotz der Verſprechungen von ſeiten der Regierung nicht
gelungen iſt, zu den Beratungen über den Beamtenabbau zugezogen zu
werden. Es muß ſehr befremdend erſcheinen, daß man es nicht einmal
der Mühe wert gehalten hat, dem Vertreter des Heſſiſchen Beamten=
bundes
irgendwelche Mitteilung zugehen zu laſſen. Die Verſammlung
halt es für ihr gutes Recht, zu fordern, daß bei den kommenden Ver=
handlungen
der Vertreter des Heſſiſchen Beamtenbundes unbedingt
herangezogen werden muß. Beim Punkt Verſchiedenes iſt
noch Gegenſtand der Erörterung: die Beitragsfrage, der Abbau in der
Schule, die Erhaltung der höheren Schulen auf dem Lande und der
Ausfall von ſonntäglichen Zügen, wodurch ein Beſuch des Theaters in
Darmſtadt bald unmöglich gemacht wird. Auf Antrag des Lehrers
Müller=Vabenhauſen ſoll ein entſprechendes Geſuch an die Reichs=
bahndireklion
in Mainz abgeſandt werden. Herr Studienrat Ull=
mann
ſchließt ſodann mit Worten des Dankes an den Hauptredner die
würdig verlaufene Verſammlung.

Briefkaſſen.
N. Th. in E. Für Darmſtadt ſind bei der Verſchiedenheit der Lage=
rung
der einzelnen Fälle für gewerbliche Räume feſte Zuſchläge nicht
beſtimmt. In Ermangelung getroffener Vereinbarung entſcheidet das
Mieteinigungsamt. Ihre 2. Frage beantwortet ſich dahin: Nach 8 269
B.G.B. iſt der Erfüllungsort für beide Vertragsteile der Ort, wo ſich
die Mietſache befindet. Der Mieter hat alſo an dem Ort den Mietzins
zu leiſten, wo ſich die Mietſache befindet. 8 270 B.G.B. findet ſchon
deshalb keine Anwendung, weil er nur eine Auslegungsregel enthält
(im Zweifel) und an dem im 8 269 B. G.B. aufgeſtellten Grundſatz
nichts ändert. Die Regel iſt, daß der Schuldner die geſchuldete Leiſtung
dem Gläubiger zu überbringen hat, was aus 8 294 B. G.B. hervorgeht;
die Bringſchuld iſt die Regel, ſie gilt auch für die Mietziuszahlung.

Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Unter tragiſchen Umſtänden iſt der bekannte Schachmeiſter
Curt von Bardeleben verſtorben. Man fand ihn am Donners=
tag
vormittag mit einer ſchweren Schädelverletzung tot auf dem Hofe
des Hauſe3 Pallasſtraße 24, in dem er ſeit viereinhalb Jahren in einer
Penſion wohnte. Auf welche Weiſe v. B. ums Leben gekommen iſt,
läßt ſich mit Beſtimmtheit nicht ſagen, da niemand den Vorfall be=
obachtet
hat. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen ſoll Selbſtmord in=
folge
geiſtiger Umnachtung durch Sturz aus dem Flurfenſter des zwei=
ten
Stockwerkes vorliegen, während von anderer Seite mehr mit einem
Unfall gerechnet wird. Herr von Bardeleben war ſeit einiger Zeit
leidend und auch geiſtig nicht ganz klar, hat aber niemals Selbſtmord=
gedanken
geäußert. Er hatte ſich am Donnerstag vormittag, kurz vor
ſeinem Tode, in der Penſion verabſchiedet, um ſich zur Erteilung einer
Unterrichtsſtunde zu begeben, ohne irgend welche beſondere Gemüts=
bewegung
zu zeigen. Bald darauf wurde er vom Portier des Hauſes
tot auf dem Hofe gefunden. Herr v. Bardeleben war am 4. März 1861
in Berlin geboren und unverheiratet. Er ſtudierte in Leivzig Jura
und wandte ſich dann dem berufsmäßigen Schachſpiel zu. Er war der
bedeutendſten Schachtheoretiker einer und hat etwa 15 wiſſenſchaftliche
Abhandlungen über das Schachſpiel herausgegeben, ſowie auch mit
Mieſes ein Schachlehrbuch. In den Jahren 1883 bis 1918 nahm er an
18 internationalen Turnieren teil, in denen er 92 Partien gewann,
95 berlor und 95 Remis machte.
Zwei gewerbsmäßige Poſtdiebe verhaftet. Zwei
Arbeiter, namens Fritz Schultz und Max Jakobs, ließen ſich auf dem
Grundſtück unter dem Gleisdreieck, auf dem Poſtwagen beladen werden,
wiederholt einſchließen, nachdem ſie die Gelegenheit zu Diebſtählen aus=
gekundſchaftet
hatten. Im geeigneten Augenblick ſtahlen ſie Pakete mit
Lebensmitteln, Stoffen Schuhzeug uſw., um davon zu verkaufen, was
ſie ſelbſt nicht gebrauchen konnten. Kriminalbeamte der Streifmann=
ſchaft
kamen ihnen durch längere Beobachtung auf die Spur und nah=
men
ſie jetzt auf friſcher Tat feſt. In ihrer Wohnung fanden ſie noch
mehrere Pakete, die ſie vorher ſchon geſtohlen hatten. Die Verhafteten
wurden dem Unterſuchungsrichter vorgeführt.
Morphium=Diebſtahl. Aus dem Lagerraum der Berliner
chemiſch=pharmazeutiſchen Fabrik wurden 85 Kölogramm Diazethyl=
Morphium, die zur Ausfuhr nach China und Japan beſtimmt waren.
von unbekannten Tätern geſtohlen. Der Einbruch, der offenbar nur auf
die Erlangung dieſes ſchweren Giftes abzielte, wurde nach den bisherigen
Feſtſtellungen am Samstag nachmittag ausgeführt.
Guldenraub im D=Zug KölnBerlin. In der Nacht
zum Senntag wurden in dem D=Zug Köln-Berlin die von der Dres=
dener
Bank, Filiale Bonn, ausgeſtellten Schecks Nr. 101 387 über 5000
holländiſche Gulden und Nr. 101 394 über 4000 holländiſche Gulden, ge=
zogen
auf die Firma Proehl u. Gutmann in Amſterdam, ſowie ein
Sckeck Nr. 351 660 über 110 engliſche Pfund auf die Barclays=Bank in
London von griechiſchen Reiſenden geſtohlen. Die Diebe verließen wahr=
ſcheinlich
in Hannover den Zug.

Geſchäftliches.
Zu den Erzeugniſſen, die auch in teuren Zeiten gerne
gekauft werden, gehören Maggi’s Würze, Maggis Suppen, Magai’s
Fleiſchbrühwürfel. Das liegt in ihrer Eigenſchaft als bewährte tägliche
Nahrungs= und Genußmittel begründet, beweiſt aber auch ihre vorzüg=
liche
Qualität; es ſind eben gehaltvolle, dem täglichen Bedürfnis an=
gevaßte
Lebensmittel. Zudem verlangt die praktiſche Doſierung keine
große Ausgabe auf einmal, ſondern erlaubt, jeweils nur den nötigen
Tagesbedarf zu decken.

Ihr Hund

witd Nähſich entſtelt durch graugrun verftrnte.
Zähne. Schon durch 12maliges Putzen mit
Uhlorodont-Jahnpaſte künnen Sie dieſen
Schönheitsfehler beſeitigen. Ein Veruch lohnt!
In allen Apotheken Drogerien u. Parfümerien

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 6. Februar::
Winde aus weſtlichen Richtungen, etwas kälter, vereinzelte Nieder=
ſchläge
.

Raaſe
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
Sondermiete 142 und 198 Schülermiete braun 4): Minna von Barn=
helm
. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Orpheum, 734 Uhr:
Madame Pompadour Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Mar Streeſe
Verantwortlich für Srort: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Iinſeratenteil: Willy Kuhle

Druckh und Verlag: L. E. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sportwerein Darmſtadt 1898 E. V.
* Um den Zuſammenhalt der in großer Zahl beim Sportverein
Darmſtadt befindlichen Jugendmitglieder noch mehr zu feſtigen, hat die
Leitung des Sportvereins beſchloſſen, regelmäßig wiederkehrende be=
lehrende
Unterhaltungsabende einzuführen. Der erſte Abend
ſolcher Art findet am kommenden Freitag, abends 8 Uhr, in der Aula
des Nealgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße) ſtatt. An dieſem Abend
wird Herr Lehrer Hans Dang einen Vortrag über ſeine Kriegserleb=
niſſe
halten. Die Jugendmitglieder des Sportvereins und deren Eltern
ſind zu dieſen Abenden herzlichſt eingeladen. Jugendlichen und deren
Eltern, ſowie die Mitglieder des Sportvereins wird der Beſuch der
Abende gleichfalls empfohlen.
Sportverein Höchſt Sportverein 1913 Steinbach i. O. 2:1.
Höchſt empfing am vergangenen Sonntag den Sportverein Steinbach
zum fälligen Verbands=Rückſpiel. Es gelang der eifrigen Höchſter Elf,
ſeinen in den jetzigen Verbandsſpielen bisher ungeſchlagenen Gäſten die
erſte Niederlage beizubringen und ihnen zwei wertvolle Punkte zu
entreißen.
Szurtverein 1913 König Sportverein Zipfen 1:1 (1:0).
Am letzten Sonntag mußte König dem Sportverein Zipfen auf deſ=
ſen
Platz gegenübertreten. Die erſatzgeſchwächten Königer konnten gegen
den eifrigen Gegner nur ein mageres 1:1 herausholen. Das Spiel litt
ſehr unter dem ſchlechten Zuſtand des Spielfeldes.
Die deutſchen Ski=Meiſterſchaften 1924.
Isny, 3. Februgr.
Die Ergebniſſe:
Langlauf, 16 Km., bei 300 Meter Steig.
Senioren I (42 Teilnehmer): 1. Braun, Wilhelm, Baiers=
bronn
1.19.39, 2. Neuner, Karl, Partenkirchen 1.21.31., 3. Meinel, Stein=
döbra
1.21.48, 4. Kröckel, Max, Neuhaus 1.22.36, 5. Schennen, Oderbrück
1.22.42, 6. Huhn, Ernſtthal 1.22.57.
Senioren II (30 Teilnehmer): 1. Dietſche, Altglashütten
1.18.55 (Beſtzeit), 2. Böck, Neſſelwang 1.19.51, 3. Jahn, Oderbrück 1.24.42,
4. Meinhold, Klingenthal 1.25.37, 5. Steinhauſer, München 1.26.09, 6.
Schneider, München 1.27.11.
Junioren: 1. Brütſcher Eugen, Oberſtaufen 1.24.07, 2.
Moll, München 1.28.56, 3. Ott, A., Neſſelwang 1.29 31, 4. Herold, W.,
Falkenſtein i. V. 1.30.44, 5. Satzger, Neſſelwang 1.32.40, 6. Herz, Ober=
ſtaufen
1.33.00.
Altersklaſſe I: 1. Fröhlich, Freiburg=Schweden 1.29.23, 2.
Hofbauer, Garmiſch 1.29.43 3. Reinwarth, Keilberg (Deutſchböhmen)
1.30.19, 4. Lader, Peter, München 1.33.31.
Alterklaſſe II: 1. Wieninger, Teiffendorf 1.33.10, 2. Kirchmann,
Gebhard, Oberſtaufen 1.41.38, 3. Jäckle, St. Georgen 1.41.,56, 4. Kirch=
mann
, Auguſt, Oberſtaufen 1.42.38.
Militärlauf um den Schwedenbecher.
Siegende Mannſchaft: 1. 3./17. Goslar, Durchſchnittszeit 1.32.21,
2. 2. Art.=Regt. 7, Landsberg am Lech 1.31.46.
Einzelläufer: 1. Gefr. Rößler, 3. K. 4 Leipzig 1.26.21,
Zweiter Tag. Meiſter von Deutſchland.
Karl Neuner, Partenkirchen. Note 18,5425, 2. Max Kröckel, Neu=
haus
18,3055, 3. Martin Neuner, Partenkirchen 16,8885.
Akademiker=Wanderpreis.
1. Schneeberger, Freiburg (Oeſterreich) Note 15,792.
Sieger im Sprunglauf.
1. Neuner, Martin, Note 18,402 (36, 39,5, 37 Meter), 2. Kröckel,
Max, Neuhaus 17,986 (34, 36, 37,5), 3. Neuner, Karl 17,972 (33,5,
375, 33).
Das 6=Tagerennen in Berlin.
Lorenz=Saldow gewinnen das Rennen.
Das Berliner Sechstagerennen fand geſtern bei vollſtändig be=
ſetztem
Hauſe ſeinen Ausgang. Es brachte nicht den erwarteten Ueber=
raſchungsvorſtoß
der Amerikaner. Der Sieg wurde entſchieden durch die
Punktwertung. Bis zur 144. Stunde legte das Feld in der Hauptſache
ein mäßiges Tempo an den Tag. Das Tempo wurde erſt mit Beginn
der letzten Stunde durch die Spurts lebhaft. Die Wertungen in der
letzten Stunde wurden doppelt gezählt.
Das Endergebnis: 1. Lorenz=Saldow 347 Punkte, 2. Bauer
Krubkat 264 Punkte, 3. Stellbrink=Techmer, 189 Punkte 4. Kaiſer=
Tahlor, 166 Punkte, 5. Hahn=Tietz, 132 Punkte, 6. Hahnleh=Lawreuce.
128 Punkte.
In der letzten Stunde wurden 35,805 Kilometer gefahren. Das
Geſamtergebnis ſtellt ſich danach auf 3896,905 Kilometer. Das Sieger=
paar
Lorenz=Saldow fand den lebhafteſten Beifall des geſamten Hauſes.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten

MASS

Suppen erleichtern der Hausfrau die Kocharbeit.
Nur mit Wasser angerührt und kurze Zeit gekocht, geben sie delikate Suppen. Viele Sorten wie: Eiernudeln,
Eiersternchen, Erhs, Erhs mit Speck, Ochsenschwanz, Reis, Pilz usw. tragen jedem Geschmack Rechnung.
Man achte auf den Namen MAGGl und die gelbrote Packung.

V

Die Verlobung meiner Toch=
ter
Heunh Pohl mit Herrn
Karl Stähr, Telegraphen=
arbeiter
, erkläre ich hiermit
für aufgehoben.
Friedrich Pohl, Schreiner
3209

Dankſagung.

Für die überaus zahlreichen Be=
wveiſe
herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden meiner lieben Gattin,
unſerer guten, treuſorgenden Mutter

geb. Burger
ſagen wir Allen, beſonders Herrn
Pfarrer Grein für ſeine tröſtenden
Worte am Grabe, ſowie der Bäcker=
Innung Arheilgen und Umgebung
und für die vielen Kranz= und Blu=
menſpenden
herzlichen Dank.
Arheilgen, 3. Febr. 1924.
Die trauernden Hinterbllebenen:
Joh. Meyerhöfer und Kinder.

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Handelsblatt

S. Februar 1924 Nr. 36

* Der Reichsbankausweis. Wie der Ausweis ber Reichs=
bank
vom 15. ds. Mts. ergibt, hat der Banknotenumlauf in der zweiten
Januarwoche eine weiteze Senkung um 12,3 auf 478,7 Trillionen Mark
erfahren. Den fremden Geldern der Bank floſſen während der gleichen
Zeit 95,9 Trillionen Mark neu zu, darunter 79,6 durch wachſende Zu=
gänge
im Rentenmarkgiroverkehr. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten
im Rentenmarkgirovelkehr ſtiegen demgemäß auf 251,9 Millionen
Rentenmark, im Papiermarkgiroverkehr auf 433,7 Trillionen Mark. Ins=
geſamt
ſtellten ſich die fremden Guthaben am 15. ds. Mts. auf 685,7 Tril=
lionen
Mark. Auf der Aktivſeite nahmen die Ausleihungen von Renten=
mark
weiter zu. Das Portefeuille an Rentenmarkwechſeln wuchs um
114,2 auf 186, das Rentenmarklombardkonto um 17,8 auf 181,2 Millio=
nen
Rentenmark. Im Papiermarkkreditgeſchäfte erhöhten ſich diesmal
die Wechſelbeſtände um 10,6 auf 294,8 Trillionen Mark, während die
Lombardforderungen um 8,2 auf 140,8 Trillionen Mark abnahmen. Im
ganzen trat in der zinstragenden Kapitalanlage der Bank eine Vermeh=
rung
um 134,5 auf 803 Trillionen ein. Im Zuſammenhang mit der Be=
friedigung
der erwähnten verſtärkten Rentenmark=Kreditanſprüche von
privater Seite ging der Beſtand der Bank an Rentenbankſcheinen um
33,3 auf 142,3 Millionen Rentenmark zurück. Die Ausleihungen der Dar=
lehnskaſſen
des Reichs ſtiegen in der Berichtswoche um 0,3 auf 9,7 Tril=
lionen
Mark. Die Beſtände der Bank an Darlehnskaſſenſcheinen haben
ſich entſprechend vermehrt.
* Dollar=Rechnung im Saargebiet. Die Städtiſche
Sparkaſſe in Saarbrücken hat als erſte im Saargebiet wertbeſtändige
Konten errichtet, auf welche ſie neue Spar=Einlagen mit wenigſtens vier=
teljährlicher
Kündigung des Einlegers entgegen nimmt, um bei der
heirſchenden Beſorgnis der ſaarländiſchen Sparer vor dem ſinkenden
Franken=Kurs, die in letzter Zeit übliche direkte Convertierung von fran=
zöſiſchen
Franken in Dollar, Gulden, oder anderen Deviſen, die mit er=
heblichen
Speſen und Zins=Ausfällen verbunden iſt, überflüſſig zu machen.
Erwerbsgeſellſchaften.
* C. H. Knorr A.=G., Heilbronn. 60 Mill. neue Stamm=
Aktien Nr. 60 001/120 000 der Geſellſchaft ſind zum Handel an der Ber=
liner
Börſe neu zugelaſſen worden.
Warenmärkte.
wb. Amtl. Notierungen der Frankfurter Börſe,
Abteilung Getreide, vom 4. Februar 1924. (Getreide,
Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und
Kleie mit Sack). Preis je 100 Kg.: Weizen, Wetterau, 17,(518, Rog=
gen
1616,50, Sommergerſte für Brauzwecke 17,7518,25, Hafer in=
ländiſch
, 1313,50, Hafer, ausländiſch, , Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0.
2829, Roggenmehl 23,5024,50, Weizen= und Roggenkleie 7,758,75,
Speiſeerbſen 2535, Heu ſüdd., 7,508,25, Weizen= und Roggenſtroh,
drahtgepreßt, 4,505. Tendenz: ſtetig.
wb. Frankfurter Getreidemarkt vom 4. Febr. 1924.
Das Geſchäft blieb auch im heutigen Getreideverkehr ruhig. Die Preiſe
laſſen aber vorwiegend eine Befeſtigung erkennen. Man bemerkte veu=
ſchiedentlich
Kaufluſt für Weizen, welcher ſeitens der Mühlen wieder
etwas gefragter iſt. Roggen findet ebenfalls beſſere Aufnahme. Gerſte
gut behauptet. Für Hafer machte ſich etwas Nachfrage bemerkbar.
Mehl läßt mäßige Befeſtigung erkennen. Eine ſtetige Haltung zeigten
Hülſenfrüchte. Geſuchter ſind gute Speiſeerbſen. Futtermittel ſind
leichter verkäuflich.
* Frankfurter Viehmarkt bom 4. Februar. Der
Auftrieb zum Hauptmarkt war in Rindern ſchwächer als in der Vor=
woche
. Zum Verkauf ſtanden 897 Rinder, darunter 220 Ochſen, 44 Bul=
len
, 633 Färſen und Kühe, ferner 238 Kälber, 60 Schafe und 3007
Schweine. Notiert wurde nach Goldmark, und zwar für den Zentner
Lebendgewicht: Ochſen: Klaſſe a) 4248, b) , c) 3340, d) 3032;
Bullen: Klaſſe b) 3236, c) 2530; Färſen und Kühe: a) 3845,
b) 3542, c) 3036, d) 2834, e) 2025: k) 1015; Kälber: a)
b) 5060, c) 4045; Schafe: a) 3540, b) 30; Schweine im Gewicht
von 80100 Kg.: 5058, unter 80 Kg.: 4550, von 100150 Kg.: 55
bis 60; Fettſchweine über 150 Kg. 5060; Sauen und Eber 4552 Gm.
Verglichen mit der Notierung des letzten Hauptmarktes wurden beſte
Ochſen, Färſen und Kühe um 2 Goldmark per Zentner Lebendgewicht
höher bezahlt, Kälber und Schafe behaupteten ihre letzte Notierung.
Schweine wurden teilweiſe um etwa 35 Gm. billiger. Marktverlauf:
Lebhafter Handel, Markt geräumt. Nach den feſtgeſetzten Fleiſchgroß=
handelspreiſen
ſollte Ochſenfleiſch 2. Qual. mit 0,60, Bullenfleiſch 2.
Qual. mit 0,55, Kuhfleiſch 2. Qual. mit 0,500,55, 3. Qual. mit 0,3
bis 0.30, Kalbfleiſch 2. Qual. mit 0,600,62, 3. Qual. mit 0,45 bis 0,50,
Schaffleiſch 2. Qual. mit 0,60 und Schweinefleiſch 1. Qual. mit 0,70
bis 0,78 Gm. per Pfund verkauft werden.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der Produkten=
börſe
herrſchte Ungewißheit darüber, ob die franzöſiſchen Mühlen nach
dem ergangenen Weizenmehlausfuhrverbot die noch laufenden Liefe=
rungsverträge
nach Deutſchland erfüllen werden oder nicht. Dadurch iſt
eine gewiſſe Unſicherheit ins Geſchäft gekommen, ſo daß der Markt eine
zögernde Haltung einnahm. Heute lagen private Mitteilungen vor,
die wiſſen wollten, daß wegen der Ausfuhr auf jeweiliges beſonderes
Erſuchen für den einzelnen Wagen eine Sondererlaubnis erteilt wer=

den dürfte. Norddeutſche und argentiniſche Mehle waren heute wvie=
der
reicher angeboten. Verlangt wurden für die 100 Kilo bahnfrei
Mannheim: Weizen inländiſcher 1819, ausländiſcher 2021, Roggen
15,7516,75, Gerſte 1819 Hafer 13,5014. Der Preis für Weizen=
mehl
Spezial Null ſtellte ſich bei den Mühlen auf 29, bei der zweiten
Hand auf 28 Mark, für Roggenmehl auf 25 bzw. 24 Mark. Ferner
koſtete Weizenkleie 8,25 Roggenkleie 7,50, Weizenfuttermehl 11,50 Mk.
Norddeutſches Mehl war ab mitteldeutſchen Stationen mit 23,50, argen=
tiniſches
Mehl (gute Qualität) mit 27 Mark eif Mannheim erhältlich.
An der Kolonialwarenbörſe war die Haltung feſt. Es
wurden verlangt für Kaffee Santos 3,704,20, gewaſchen 4,905,30,
Tee mittel 6.507, gut 78, fein 812, Kakao inländiſcher 1,752,
holländiſcher 1,952,20, Burma Reis 0,49, Weizengrieß 0,38, Bart=
weizengries
0,40 Mark alles pro Kilo.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum Schlachtvieh=
markt
waren zugeführt und wurden dro 50 Kilo Lebendgewicht gehan=
delt
: 169 Ochſen 2040, 1641 Bullen 2434, 363 Kühe und Rinder
bis 42, 254 Kälber 4858, 41 Schafe 2334, 1223 Schweine 5265 Mk.
Tendenz: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern, Schafen
und Schweinen lebhaft, ausverkauft.
wb. Verliner Produktenbericht. Die Ungewißheit dar=
über
, ob ein franzöſiſches Mehlausfuhrverbot wirklich beſteht oder nicht,
hat am Produktenmarkt die Zurückhaltung der Käufer verſtärkt. Für
Weizen beſtand aus Süddeutſchland Nachfrage, ſo daß hier bei Mangel
an Offerten erneut höhere Preiſe erzielt werden konnten. Auch für
Roggen war der Begehr größer, ſo daß bei dem geringen Verkaufs=
material
die Preife ebenfalls nach oben gingen. Gerſte lag in guten
Brauqualitäten bei knappem Angebot feſt, ſonſt behauptet. Für Hafer
zeigte ſich ſeitens des Handels vermehrte Kaufluſt; auch für Mehl war

Eecen eie e eie e uenteu de gutgste
ſchreibt uns: Vor einigen Wochen hat in den Kreiſen der Holzverbraucher
eine lebhafte Agitation gegen die geltenden Holzpreiſe eingeſetzt. Es
wurde behauptet, daß die Rückkehr zu den Friedenspreiſen nötig und
auch möglich ſei. Inzwiſchen hat nun der geführte Kampf eine Ab=
ſchwächung
erfahren, denn es zeigt ſich, daß die Weltmarktpreiſe für
Holz auf dem in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 behaupteten Stand
verbleiben. Solange ein Holz mport nötig iſt, wird der inländiſche
Schnittholzpreis ſich nach dem Stande der Bewertung im Ausland rich=
ten
müſſen. Immer deutlicher wird die Tendenz in den Kreiſen der
Sägewerksinduſtriellen erkennbar, bei den Verſteigerungen von Rund=
holz
gutes Material anzukaufen. Hierfür werden erſtaunlich hohe Preiſe
bezahlt. Vor einigen Tagen fand in Rudezanny (Oſtpreußen) ein grö=
ßerer
Holzverkauf ſtatt, an dem die maßgebendſten oſtpreußiſchen Säge=
werksbeſitzer
teilnahmen. Die Preiſe für gute Kiefern bewegten ſich
zwiſchen 35 und 41 Mark je Feſtmeter ab Wald. Rechnet man hierzu die
Koſten der Ausfuhr zu den Werken und die Schneidelöhne, ſo kann gute
Stammware ab Oſtpreußen unmöglich unter einem Preiſe von 120 bis
125 Maark bei einem angemeſſenen, aber beſcheidenen Nutzen verkauft
werden. In der Möbelinduſtrie, in Mittel= und Weſtdeutſchland, iſt es
etwas lebhafter geworden. Anfragen liegen ſchon ſeit Wochen in grö=
ßerer
Zahl vor. Neuerdings führen die Verhandlungen aber auch zu
Abſchlüſſen, und wenn auch die Preiſe für fertige Möbel zunächſt ge=
drückt
ſind, ſo haben doch die Beſitzer der Fabriken mehr Bewegungs=
freiheit
und infolgedeſſen Neigung, zu den Angeboten des Holzhandels
Stellung zu nehmen. Der Rentenmarkwechſel bürgert ſich im Holzge=
werbe
mehr und mehr ein. Teilweiſe werden Ziele bis zu 8 Wochen ge=
währt
, wobei der Käufer die ganzen Diskontſpeſen zu tragen hat.
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 4. Februar
1924. (Eigener Bericht.) Die feſtere Stimmung, die ſich im Freiver=
kehr
am Samstag gezeigt hatte, konnte ſich heute nicht voll behaupten.
Die Haltung war bei Beginn der Börſe eher zurückhaltend, bei vor=
herrſchender
Abgabeneigung. Immerhin waren die erſten amtlichen
Kurſe gegenüber der Freitagsbörſe durchweg leicht erholt. Einer Auf=
wärtsb
.wegung größeren Stils, die vielfach erwartet wurde, ſtehen im=
mer
noch die bekannten Urſachen hindernd im Wege, insbeſondere auch
die Steuermaßnahmen der Regierung, die an dem Projekt der Börſen=
kopfſteuer
feſtzuhalten ſcheint und ſich anſcheinend günſtigenfalls zu for=
mellen
Zugeſtändniſſen in dieſer Frage verſtehen wird. Das Intereſſe
konzentrierte ſich heute anf kein beſtimmtes Marktgebiet. Die Kurs=
geſtaltung
war im großen und ganzen ziemlich einheitlich leicht befeſtigt.
Chemie=Aktien gewannen zum erſten Kurs durchſchnittlich etwa 1 Bill.
Prozeut. Etwas feſter waren Goldſchmidt mit 25 plus 2. Am Elektr.
Aktienmarkt konnten ſich Lahmeyer mit 22,9 zum erſten Kurs um etwa
2 befeſtigen, während die übrigen Werte dieſes Marktes kaum Kurs=
veränderungen
aufweiſen. Weiter feſt waren Voigt u. Haeffner, die
mit 3,0,6 gewinnen konnten. Am Maſchinenmarkt ſchwächten ſich Daim=
ler
in Reaktion auf die ſtarke Nachfrage der letzten Börſe leicht ab und
kamen mit 5¾ bis 5,6 minus 0,5 zur Notiz. Die übrigen Maſchinen=
werte
blieben gut behauptet, etwas Intereſſe zeigte ſich heute auch für
Zuckerwerte, deren Markt in letzter Zeit ziemlich vernachläſſigt war. Die
Kursbeſſerungen gingen jedoch bei keinem Papier über eine halbe Bil=
lion
hinaus. Leichte Erholung wies auch der Montanaktienmarkt auf.
Die ſchweren weſtlichen Werte konnten durchſchnittlich etwa 3 Billionen
gewinnen. Für Großbankaktien beſteht weiter Intereſſe, doch blieben
die Kursveränderungen auf dieſem Gebiet heute auch in engen Grenzen.
Im weiteren Verlauf der Börſe trat an den großen Märkten faſt überall

das Realiſationsbedürfnis ſtärker zutage, ſo daß zur Einheitsnotiz ein
Teil der anfänglich erzielten Kurserholungen wieder verloren ging.
Auch der Umfang des Geſchäftes ging gegen Börſenſchluß zurück. Am
Einheitsmarkt, wo ſich wieder eine beſcheidene Intereſſennahme des
Publikums bemerkbar macht, überwogen leichte Kursbeſſerungen. Es
ſeien erwähnr: Badenia 1.7 plus 0,2, Eiſenmeer 4,4 plus 0,4. Jetter
u. Scherer 39,6 plus 2,5, Feiſt Sekt 2,2 plus 0,2, Denninger Leder 2,2
plus 0,3, Leibrand 2,8 plus 0,7 Prometheus 3 plus 0,8, Rerink 3 plus
0,4, Liga Gummi 7.plus 0,5. Größeres Intereſſe zeigte ſich wieder für
Frankfurter Allgemeine Verſicherungs=Aktien, die mit 90 plus 5 zur
Notiz kamen. Im freien Verkehr herrſchte Zurückhaltung. Man hörte
hier: Api 11,25, Beckerſtahl 11,25, Beckerkohle 11,75, Benz 7,5, Brown
Voveri 2,75, Georgi 0,825, Growag 0,350, Hanſa Lloyd 2,8, Karſtadt 4,5,
Kahſer Waggon 0,875, Krügershall 13,25, Mez Söhne 6,75, Petroleum
28, Naſtatter Waggon 7,75, Kabel Rheydt 12, Ufa 11,5.
wh. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die den Verlauf
der Vorwoche kennzeichnende Erſcheinung der Bevorzugung von Spe=
zialwerten
hat jedenfalls die Wirkung gehabt, daß zu Beginn der neuen
Woche dieſe Bewegung etwvas allgemeiner und das Geſchäft dank größe=
rer
Beteiligung des Publikums umfangreicher geworden iſt. Die Spetu=
lation
hielt dagegen eher etwas zurück, weil anſcheinend verſtimmte, daß
die Loffnungen auf eine Herabſetzung der hohen Börſenumſatzſteuer in
einer Proteſtverſammlung am Samstag abend ſeitens des Regierungs=
vertreters
unter Hinweis auf die mißliche Finanzlage des Reiches
herabgeſtimmt wurden. Auf faſt allen Marktgebieten traten daher, be=
ſonders
in führenden Montan= Bank=, Chemiſchen=, Maſchinenfabrik=
und Spritwerten weitere Kursſteigerungen ein von 1 bis 4 Billionen
Prozent ,die bei einigen darüber hinaus, bei Stoehr Kammgarn=,
Deutſch=Atlantiſchen Telegraphen= und Deutſch=Auſtraliſchen Dampf=
ſchiffahrtsaktien
vereinzelt bis zu 9 Billionen Prozent gingen. In feſt=
verzinslichen
Werten hielt für heimiſche Renten das ſtarke Angebot an
mit dem Ergebnis neuerlicher Kursrückgänge für dieſe. Hypotheken=
pfandbriefe
wurden wiederum nicht notiert. Am Geldmarkt bleibt die
Flüſſigkeit unverändert beſtehen. In Deviſen iſt die Nachfrage für die
führenden Plätze etwas größer geworden. Feſte Haltung zeigte auch
das große Gebiet der zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerte, zu
der haudtſächlich die Kaufverträge das Publikums beitrugen.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.

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Geld
Briel. Ve
Geld
B Amſterdam=Rotterdam. 1578045000. 11580855000. 578045000. 158,955000. Brüiſel=Antwerpen ... 175560000. 176440000. 175560000. 176470000. Chriſtiania. 567578000. 570422000. KC558000. 5684 17000. Kopenhagen 6 5283000. 688717000. 68275000. 691725000. Stockholm. Juu052u0oo. 1107700000. 110580000. u10770000. Helſingfors 104747000. 105263000.1 105735000. 106265000. Italien". 184 139000. 185061000.418535000. 186465000. London
New=York. 8214350000. 18805650000.
1189500000. 4210500000. 1189500000. 4210500000. 18854000000. 18446000000 Paris.. 119850.000. 199497000. 98802000. 99798000. Schwei; F31168000. 7348832000. 733362000.
636655000. 737038000.
5000. Spanien E36655000. 539355000. Wien (i. D. 59600.
59900. 60140. D 60451 Prag Fzeugso0o. 122207000.1r23091000. Budapeſt 14388. 18112. 144388. 145112. Buenos=Aires. 1376550000. 11383450000. 11376550000. 0000. Bulgarien. 29725000.1 29875000.1 30422000. 000 Japan H1865325000. 11874675000. 1865325000. 1874675000 Rio de Jat 488775000. 491225000. 1488775000. 491225000. Belgrad. 49875000. 50 120000. 50174000. 50426000. Liſſabon".
. 124687000. 125313000.1124687000. 12531300

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.

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Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Frankfurter Kursbericht vom 4. Februar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
58 Reichsanleihe ..........."
-
48
oaa--
3½½

3%0
Dollar=Golbanleihe. . ... . . ...."
Dollar=Schatzanweiſungen ....
Dt. Schatzanw. K Ausg. Iv. 23
K. IIv. 23
Iv. 24
K. Hv.24
4½,½ I. u. V. Schatzanweiſg.
4½½ HI..
4½ Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u.13
p. 14
Sparprämienanleihe .. . . . . . .."
Zwangsanleihe .............."
4½ Preuß. Konſols ........."
3½% ...

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rckz. 26 .... . . ..
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4½ Heſſen unf. 1924.. . . ......
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4% Württemberger .........."
b)Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5% L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ v. 1902 ........"
...........
48
5% Bulgar. Tabak 1902.. . . . . .
12/,% Griech. Monopol .......
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ........
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 .................
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% einbeitl. Rente ......"
5% Rum. am. Rente v. 03....
4½% Goldrente v. 13 ...."
am. Goldrente konv.
4% am. v. 05 ...."
42 Türk. (Admin.) v. 1903...
4% (Bagdad) Ser. I.
I..
4% v. 1911, Zollanl. ...
4½% Ung. Staatér. v. 14 ...
Goldrente ........
Staatsr. v. 10 ....
4% Kronenrente .. . ..."

1. 2. 4 2. 0,1521, 0.12 0,4 0.26 0.925 12 4,2 4,2 4,2 60 60 70 006 1,8 1,8 0,245 1 0.41 037 0.4 0,32 0.62 0,525 0,51 0.,65 10 0,65 4,2 42 15 0.55 0,02 5,5 3,5 25 2,25 4,75 6,75 3 10 13 2,5 4,8 4,6 2,75 10,25 1. 12, 13 32 Md Milliarden

Oblig. v. Transportanſt.
5% Uliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. ..
40
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6%Neu=
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3½ Oeſt. 1:b. 8. Em..
9. Em. .. ..
v. 1885 ...."
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
½% Anatolier I............
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . .."

4½%
Rach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl.
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl.v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5½ Roggenwert=Anl. .
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser. Iu. II
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......"
Barmer Bankverein...... . ...
Baher Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank ....
....
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ... . .. ...
..
Dresdner Bank. .. . .
Frankfurter Bank .........."
Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . .... . . ...."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt .. ."
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ..........."
Hypothekenbank ..
Sübdeutſche Disconto=Geſellſch.
Beſtbank ........ . ..........
Wiener Banwerein ..........
Bergwerks=Aktien.
.
Berzelius .."
Bochumer Bergb. ..........."

Buderus...
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .. . .
Gelſenkirchen Bergw. .... . ...
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerke Aſchersleben.
Salzdetfurty.
Weſteregeln ...
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte)
Mannesmann Röhren ...

Mansfelder
Oberbedarf .. . . .. . .. .... ....
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
Otavi Minen u. Eb.=Ant. ...."
Phönix Bergbau ..........."

8,75
8,25
5.5
12.9
8

6.25
5,75
0
20,5
18,7
9,2
4,5
1.85
21.5
12,75
3,1
6,6
25,5
39,
0775
58,5
5,5

0,695
0.53
12,5

36,5

082
1,53.

Rhein. Stahlwerke .. . . . .
Riebeck Montan.. . .
Rombacher Hütte..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. . .
Ver. Laurahütte . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henuinger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........"
Werger .............. . ....."
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Adler & Oppenheimer ......
Adlerwerke (v. Kleyer) .......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% Vorzug Lit.4 ...
5% Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . .
4 Anilin Bin.=Freotow..... . . . ."
Aſchaffenburger Zellſtoff....."
Badenia (Weinheim) .. . . . . . ."
Badiſche Anilin= n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ......"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. ... . . . . . . . . . . ."
Baſt Nürnberg .............."

Bayriſch. Spiegel.
Beck & Henkel (Caſſel)
....

Bergmann El. Werke
-..
Bing. Metallwerke
Brockhues, Nieder=Walluf.....
Eementwerk Heidelberg.. ....."
Karlſtadt .. . ....
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . .. . . . .
Griesheim Elektron ....
Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren.. .. . . ......"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm) ...... 32
Düſſeld. Ratinger (Dürr) .....
Dyckerhof & Widm. Stamm ...
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher fr. .. . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher..
Kupfer= u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ.
Licht und Kraft .. . . . . .
Elſäſſ. Bad. Wolle............"
Emag, Frankfurt a. M.... . . .
Email. & Stanzw Ullrich ....
Enzinger Werke ............"
Eßlinger Maſchinen ......"
Ettlingen Spinnerei ........
Faber, Joh. Bleiſtift .......
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlsw...
Feinmechank (Jetter).
Feiſt Sekttellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frf. Maſch. Pokornh & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .....
Ganz, Zudwig, Mainz ......."

B,75 21,8 22 B.1 54,5
35 2,5 25 23 130 3.8 14, 14,75 8.5 22.5 30,5 B 1,6 12,4 28,9 5.75 6,5 3,2 3,4 3.25 27,25 13,6 13,75 19 0,76 69 13,5 13,5 176 5,4 1 XI 3u 37, 33 1.25 185

Geiling & Cie. ........
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Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th.

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Gritzner Maſchinenf. Durlach. ..
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Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . .
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Hirſch Kupfer u. Meſſ........
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Holzmann, Phil.
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Hydrometer Breslau
Jnag .
Junghans Stamm.. . . .....
Karlsruher Maſchinen ... . . ..
Klein, Schanzlin & Becker ..."
Knorr, Heilbronn.... .. .... ..
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ..

.....
Lech, Augsburg ..
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ... ....."
Lingel, Schuhw. Erfurt ......
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ...... .
Luther, Maſch.= u Mühlenbau..
Lur’ſche Induſtrie ....... ..."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgeſ. Frkft. . .
...
Meyer, Dr. Paul .........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . .
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm . . . . .
Oleawerke Frankfurt a. M....
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .......... ..."
Porzellan Weſſel ..........."
Reiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
Metall Vorzüge ... .. ..
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin".
Rütgerswerke.
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau....."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik..
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Eleftr. (Nürnberg)
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ...
Schuhfabrit Herz
Schuhf. Leander Offenhach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . .."
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Mainz.........
Siemens Eleltr. Betriebe .....

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Siemens & Halske.. ........."
Stöckicht=Offenbach=G ummi ...
Süddeutſche Immoblien ....."
Thüring. elektr. Lief.. Geſ., Gotha
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel
Gummifabr. Bln.=Frkf..
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin..

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Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
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Boigt & Haeffner Stämme ..
Voltohm, Seil ...
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Baldhof Stamm ..
Zuckerfabr. Baghäuſel.
Frankenthal ..
Heilbronn. . . . . . .
Offſtein .........
Rheingau .... . . . .
Stuttgart

Transport=Aktien.
Schantung E. B.........."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ..... . ..
Nordd. Lloyd.. . . . . . . . . . . .

T.2.

3
14.3
45
6,2
6,2
24.75
2,65
z.
53
5,75
8,75
11
5,75
5,75
6,3
6.75
6.

38,5
51,5
0,9
6.75
3.,8
8,9
14,75
47,5
6,9
B.75
3,4
3.,85
5,75
5,8
9,5
12,4
6,2
6.25
6,5
6,5

Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf. . . . . . . . . . .."
Dampfkeſſel Rodberg. ...
Helvetia Konſewvenfabrik. .
Gebr. Lutz
...
Motorenbfarik Darmſtadt .
Gebr. Roeder
.
Venuleth & Ellenberger ..

Uunotierte Aktien.
Allg. Bankverein Düſſeldorf.
Beckerkohle. . .. . . . . . . . . . . ..
Beckerſtahl . . . . . . . .. ... .. .."
Benz.. . . . . . . .. . . ........."
Brown Boveri ............"
Cont. Handelsbank .........
Deutſche Handelsbank ......"
Frankf. Handelshank. . .
Falconwerke
de Giorgi Choe.
....
Growag ..

Hanſa Lloyd

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Holſatiawerke, Altona . . . . . .
Kabel Rheydt.
Karſtadt R.
Krügershall Kali
Metall Starkenburg
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13000 12900 Aiederländiſche Kohl
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1250 40000 G7750 Orenſtein. 25500 25500 67750 Rathgeber Wagge 9750 3000 28250 28500 Rombacher Hütten. 23750 24000 57500 61000 Roſitzer Zucker. 33500 131000 125000 Rütgerswerke .. 26000 25900 160000 165000 Sachſenwerk 4000 4000 12000 13125 Sächſiſche Gußſtahl. . 50000 50000
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138500 Wittener Gußſtahl ..
Wanderer=Werke ... 46000
15500 20500 23100 24500

0,75
2,5
11.75
0.575

[ ][  ][ ]

Nummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 5. Februar 1921

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jahrelanger Prüfungszeit zu dauerndem
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Sparen heißt die Loſung des Tages, ſparen an allem und jedem! Das iſt in der heutigen Zeit
eine traurige Notwendigkeit geworden. Jede Hausfrau weiß, wie koſiſpielig eine Wäſche heut=
zulage
wird, denn Seife und Feuerung ſind enorm teuer! Das Einweichmittel Burnus ver=
ringert
dieſe Ausgaben um ein Bedeutendes, denn es hat eine vollſtändige Umwälzung im Waſch=
ver
fahren hervorgerufen, weil die Wäſche bei ſeiner Verwendung zum größten Teile ſchon durch
das Einweichen in kaltem Waſſer gereinigt wird, ſodaß dem Waſchen ſeibſt lediglich die Be=
deutung
einer kurzen Nachbehandlung zukommt. Dieſes wundervolle Miitel hat nämlich die
Fähigkeii, den Schmutz von der Wäſche faſt ganz ſelbſitätig abzulöſen, wenn man ſie über Nacht
in kaltes Waſſer legt, dem etwas Burnus zugeſetzt iſt! Bedeutende Spe ialgelehrte, eine große
Anzahl von Dampfwäſchereien, Waſchanſkalten in Krankenhäuſern und unendlich viele Kaue=
frauen
haben uns dieſen Vorzug freudig beſtätigt. Burnus bedeuſet alſo keine Mehrausgabe
bei der Wäſche, denn in irgend etwas muß man ſie doch einweichen. Im Gegenteil, man ſpart
bei ſeiner Verwendung in erheblichem Maße Seife, Feuerung, Zeit und Arbeit. Außerdem
aber ſpart man Wäſche, die koſtbar und unerſetzlich iſt, weil dieſelbe bei der Verwendung von
Burnus mehr geſchont wird als bei jedem anderen Verfahren. Weitere Aufklärungen verſenden
foſfenlos und poſiſrei die Fattinger=Werke A. G., Berlin NW. T. Burnus iſt in allen einſchlä igen
Geſchäſſen zu haben. Preis 20 Ifennige ( Gold. )für die Patrone, ausreichend für eine Wäſche nor=
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[ ][  ][ ]

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von dem Besuche der Fortbildungsschule.
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Anmeldungen werden tägl. v. 15 Uhr entgegen genommen.
Bekanntmachung.
Nach dem Geſetz vom 17. Januar 1924 über eine außer=
ordentliche
Steuer vom Gebäudebeſitz iſt von dem Grund=
vermögen
, das bisher dem niedrigen Grund=Steuerſatz
unterlag (in der Hauptſache Gebäude, auch Grab= und
Grasgärten und Bauplätze), eine einmalige außerordent=
liche
Staatsſteuer zu entrichten. Der Steuerwert dieſes
Vermögens iſt auf der Rückſeite des Anforderungszettels
über vorläufige ſtaatliche Grund= und Gewerbeſteuer für
das Rechnungsjahr 1923 unter Buchſtabe a Ziffer 1 einge=
tragen
. Die außerordentliche Steuer beträgt von je 100 Mk.
Wert dieſes Vermögens 15 Goldpfennige. Für die Umrech=
nung
dieſer Goldſchuld in Papiermark gilt der für den Tag
der Zahlung jeweils bekanut gemachte Goldumrechnungs=
ſatz
für Reichsſteuern. Beiſpiel: Der Steuerwert ſei 37 600
Mark; die Steuer beträgt 56,40 Goldmark oder zurzeit
56 Billionen 400 Milliarden Papiermark.
Steuerbeſcheide werden nicht ausgefertigt, jedoch ſollen
den Pflichtigen kurze Benachrichtungen zugehen. Zahlung
iſt ohne weitere Aufforderung ſpäteſtens am 18. Februar
1924 an die zuſtändige Finanzkaſſe oder Untererhebſtelle
zu lciſten, guch dann, wenn die erwähnte Benachrichtigung
einem Steuerpflichtigen nicht zugegangen ſein ſollte. Im
Falle des Zahlungsverzugs muß die Beitreibung eingekei=
tet
werden, außerdem ſind Zuſchläge in Höhe von 5. v. H.
des Rückſtandes für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit
folgenden angefangenen halben Monat zu entrichten.
Da Steuerwert und Steuerpflicht feſtſtehen, ſo ſind
Rechtsmittel dagegen nicht gegeben. Einwendungen gegen
die Berechnung der Steuer ſind an das zuſtändige Finanz=
amt
zu richten.
Die Steuerpflichtigen (Hauseigentümer uſw.) ſind be=
rechtigt
, von den Nutzungsberechtigten des dieſer Steuer
unterworfenen Grundvermögens (Mieter uſw.) Erſatz die=
ſer
Steuer nach dem Verhältnis der Mietwerte zu ver=
langen
. Auf Antrag, der an das zuſtändige Finanzamt zu
richten iſt, wird der Steueranteil erlaſſen, wenn der
Nutzungsbcrechtigte bereits vor dem 15. Januar 1924 eine
Unterſtützung der nachſtehenden Arten bezogen hat und
noch bezieht:
1. Unterſtützung für Sozialrentner, die nach dem Geſetz
über Notſtandsmaßnahmen zur Unterſtützung von
Rentenempfängern der Invaliden= und Angeſtellten=
berſicherung
in der Faſſung vom 29. Juli 1922 Unter=
ſtützung
beziehen.
2. Unterſtützung aus der Kleinrentuerfürſorge.
3. Erwerbsloſenunterſtützung.
4. Wohlfahrtsunterſtützung.
Sofern hiernach ein Steuerpflichtiger Anſpruch auf
gänzlichen oder teilweiſen Erlaß der Steuer hat, bleibt ihm
anheimgeſiellt, nur den übrigen Teil der Steuer zu entrich=
ten
, und entweder ſchon vorher oder ſpäteſtens am Fällig=
keitstag
: den Erlaßantrag nebſt Verteilungsberechnung und
Beweisſtücken (Beſcheinigungen der zuſtändigen Behörden
über den Cmpfang von Unterſtützungen vorſtehender Art)/ 2Nähmaſch. Patentmatr.

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und Januar 1924 im Aückſtande ſind,
verden aufgefordert, die ſchuldigen Be=
träge
einſchließlich 10% Aufſchlag für
jede Woche des Verzugs bei Vermeidung
der Zwangsbeitreibung ſofort an die
Kaſſe abzuführen.
Zahlſtunden ſind an allen Wochen=
tagen
von 1/,81 Uhr im Verwal ungs=
gebäude
und jeden Mittwoch und Don=
nerstag
von 81 Uhr Müllerſchule in
der Müllerſtr., Eingang Heinheimerſtr.
Hallenſchwimmbad, Mühlſtraße,
Bücherhalle, Beſſungerſtraße 48.
Gleichzeitig machen wir darauf auf=
merkſam
, daß private Arbeitgeber, die
nur Lauffrauen beſchäftigen die Rech=
nungen
auf unſerem Büro, Schalter 11,
in Empfang nehmen und am Schalter
10 und 12 begleichen können. (1314
Darmſtadt, den 4. Febr. 1924.
Der Vorſtand:
Knoblauch, Vorſitzender.
Heutiger Eintrag in das Handels=
regiſter
B bei der Firma: Südweſt=
deutſche
Handels=Aktiengeſellſchaft,
Darmſtadt: Karl Bütiner, Bankbeamter,
Bernhard Menges, Kaufmann, beide in
Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten
beſtellt. Jeder von ihnen iſt berechtigt,
zuſammen mit einem Vorſtandsmitglied
oder mit einem anderen Prokuriſten die
Geſellſchaft zu vertreten.
(1288
Darmſtadt, den 28. Jan. 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.

Donner=tag, den 7. Febr. 1924,
nachmittags 2 Uhr anfangend, läßt
die Gemeinde Pfungſtadt aus dem Kahl=
hieb
, Abteilung 35. Diſtrikt Malcher=
tanne
, 130 jähriger Beſtand, nachfolgende
Holzſortimente im Schulhaus in der
Bornſtraße öffentlich verſteigern:
78 rm Kiefern=Rundſcheit
(1 Meter lang)
171 rm Kiefern=Scheit
52
=Knüppel
87
=Stöcke
2990 St. =Wellen
Für die Hälfte der Steigerungsſumme
wird Kredit bis 1. Mai 1924 gewährt.
Pfungſtadt, den 1. Februar 1924.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn.
(1243g1

Lang.

Donnerstag, den 7. Febr. 1924,
vormittags 10 Uhr beginnend,
ſollen aus dem Eberſtädter Gemeinde=
wald
, Diſtrikt Klingsackertanne, die nach=
verzeichneten
Holzſortimente öffentlich,
meiſtbietend an Ort und Stelle verſtei=
gert
werden:
(1241gi
6 St. Kiefern=Stämme II. Kl. 7.49 fm
33,
III. 47,06
16
IV. . 8,80
Zuſamutenkunft der Steigerer auf der
Neuen Da mſtädterſtraße an der Schlan=
genſchneiſe
. Nähere Auskunft erteilt Herr
Fürſter Kirſchner.
Das Holz iſt durchweg ſchönes Schnitt=
holz
und für Schreiner und Glaſer ſehr
geeignet. Den Steigerern wird Kredit
eingeräumt und bei Barzahlung Skonto
gewährt.
Eberſtadt, den 1. Februar 1924.
Heſſ= Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Nutzholzverſteigerung
im Beſſunger Hofgarten (Prinz Emilsgarten)
am Donnerstag, den 7. Febr. 1924,
zu kaufen geſ. /(*3146 nachm. 3 Uhr. Es kommen zum Aus=
Schott, Darmſtr. 31. gebot: Stämme: 6 Platanen 8,72tm,
3 Rüſter 2,37 fm, 3. Akazien 2,18
fm, 1 Buche 1.,47 fm, 1 Pappel 1,39
fm, 1 Erle. 072 fm, 2 Ahorn 0,19
grau, zu kaufen geſ im, 2 Fichten 1,38 fm, 1 Weißtanne
0,85 im und 1 Weymouthskiefer 0,36
fm. Ferner 16 Stöcke, als Brennholz
geeignet.
( 1290
Alte Biedermeier=: Gebr Mechanfker=
Drehbank, auch repa=
Stühle
raturbedürft., zu kauf.
zu kaufen geſucht geſucht. Ang. uu. Pr.
Angen u. J 64 an/u. J68 Geſchſt.
die Geſchſt, (*3244ic

[ ][  ][ ]

Rummer 36.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 5. Februar 1924.

Seite 9.

Hans Peier Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Uſer
von Johanna Wolff.
88)
(Nachdruck verbolen.)
Aber ſchien des Vaters Mund nicht zu lächeln? Und
die Augen Iſt uns allen ſo gegangen, mein Junge, die wir
menſchlicher Torheit und Unzulänglichkeit unterworfen ſind‟
hätte er das geſprochen, der da ſo lebfriſch ausſchaute und ſchon
ſo viele Jahre ſein Grab über ſich hatte? Der Sohn empfand
ſich dem Vater ſo nahe ſo nah, als könne er ihm von Ufer
zu Ufer die Hand reichen. Peterle ſank auf den Bettrand, ſein
Kiſſen wurde ein Kahn, der wiegte ihn, trug ihn weiter weit,
weit fort.
Als er erwachte, ſtand die Mutter vor ihm, nahm ihn bei
den Schultern und ſtellte ihn vor ſich hin. Beſſer, ſie hätte ſich,
Freund zu Freund, bei ihm niedergelaſſen, aber dieſen Kunſt=
griff
der Klugheit und Güte hatte Merete noch nicht heraus=
gefunden
.
Hör, mein Junge, ſagte ſie milde, nicht immer iſt’s mann=
haft
, vor= und mitzutun, was andere betreiben; Widerſtehen
könnte mitunter kühner ſein, aber auch ſchwieriger. Sie ſtrich
ihm übers Blondhaar, das ſich in dickem Schopf über der Stirn
lockte und das er mit einer beſonderen Bewegung zurückzuwerfen
ſtrebte. Ich will dir etwas ſagen, fuhr die Mutter fort:
Bringſt du es fertig, von heut ab drei Jahre lang nicht zu
rauchen, ſo zähl ich dir tauſend Mark in die Hand, das iſt der
Ertrag der neuen Bruchwieſe.
Peterle, der von dem ungewohnten Genuß hinter der Hecke
noch etwas benommen war, verſchlug der Odem: Tauſend
Mark, ſtammelte er, tauſend Mark!
Ja, gab die Mutter lächelnd zurück, ich hörte, wie du die
neulich Geld wünſchteſt.

Und die tauſend Mark ſollen mein ſeine‟
Dein, ganz und gar.
Daß ich damit tun könnte, was ich gern möchte? fragte er
noch einmal und kam voll zur Beſinnung.
Was du möchteſt. Ich werde dich nicht danach fragen."
Mutter das kann dein Ernſt nicht ſein!
Mein vollkommener Ernſt. Und ſie bot ihm die Hand
darauf.
Eine große Aufregung kam über den Beglückten, die Augen
m dem ſchmalen Geſicht funkelten, er öffnete die Lippen, als
müſſe er etwas rufen, ſchreien, ſagen, was er mit dem Gelde
vorhatte. Die Mutter legte den Arm um ihn. Freuſt du dich
ſo über das Geld?
Er blickte ſie leuchtend an. Ja! Ja, ich freue mich
über das Geld, Mutter. Er klappte eine Hand in die andere,
wie ein Geiziger: Viel Geld zu haben, das muß ſchön ſein!
Viel viel!
Merete zog ihn zu ſich heran. Aber Junge, das habe ich
ja gar nicht gewußt, daß du ſo geldgierig biſt! Und ſie lächelte,
wie von langem Druck erlöſt. Alſo doch ein rechtſchaffener Zug
an ihm! Und ein zuverläſſiger, darauf man etwas Sicheres
bauen konnte für die Zukunft.
Wenn er auf Geld hielt, würde er auch verdienen wollen
und einen Beruf wählen, der etwas einbrachte. So ein Mal=
mann
oder Muſiker daß Gott erbarm! Immer abhängig von
der Meinung der Leute, die Einnahmen ſchwankend Merete
fiel geradezu ein Stein vom Herzen.
Warum Peterle ſich ſo freute?. Er wußte vom Erich, daß
Herr Wilfried Stettner mit vergrämtem Geſicht herumging. Er
hatte die ganze Stube voller Bilder hängen, die nicht verkauft
wurden. Das wundervolle Stück, der Suſtergrund, war von
der Ausſtellung zurückgeſchickt worden, und grade das das
wollte Hans Peter als Eigentum an ſich bringen ſich das
Rauchen zu verkneifen, kam ihm nicht ſchwer vor, und ſparen
wollte er auch. Ob man ſonſt irgendwie zu Geld kommen konnte?

Wenrt er Ccen Siſt ſafte iite er mrwter roch des Weſetlt.
und Rinnen im den Fingerſpitzen. Es ging eine Kraft dabon
aus, die faſt zwingend war. Merkwürdig! Ein hölzernes Män=
telchen
auswendig und ein graues Seelchen inwendig. Das
war der Stiſt! Und die Hand zuckte danach und der Kopf wurde
wie mit Strahlen gefüllt und die Augen die Augen, die gingen
dann ganz anders auf, als würde ein Schleier gehoben ...
Man brachte das Heu ein. Hans Peter hatte Ferien und tat
mit dabei. Das Wetter drohte mit Regen, aber zum Glück hatte
man’s hald geſchafft. Nur einzelne kleine Wellen lagen noch vonr
Nachharken umher, er und Dunnerklags allein wollten es been=
digen
. Das Knechtlein hob ſoeben die Forke mit einem vollen
Stich; breitbeinig ſtand die Geſtalt, den Kopf in der merkwür=
digen
Weiſe eingezogen, aber die Arme mächtig geſpannt: Bleib‟
ſo ſtehen, Kläschen, rief Hans Peter, grad ſol Prächtig, prächtig
dieſes Widerſpiel der Muskeln Flugs hatte er den Stift
heraus und ſtrichelte gegen die Wagenwand.
Da! Der Stift fuhr in die Taſche zurück, und knurrend
ſetzté der Alte den Stich ab. Als er die Forke langſam zurückzog,
ſtand in den kleinen Augen ein feſter Entſchluß. Die Auſt iſt
gut, ſagte er tiefſinnig und ließ ſich ſacht auf eine der duftenden
Heuwellen ſinken. Aber die Bruchwieſe trägt doch am beſten
von allen, was? Tja! Zuerſt meinten die Haidjer, Deine Mutter
hätt’s mit dem böſen Geiſt, fehlte nicht viel, ſie wären gekommen
und hätten den Dampfpflug zuſchanden gemacht. Er lachte ein
wenige. Jetzt ſagen ſie: die Sonnenhöfnerin, das iſt Eine!
Manche erwägen ſchon, ob ſie die Sache nicht nachmachen könnten.
Bruch iſt genug vorhanden, und Sand ebenſo, und wie’s ange=
ſtellt
wird, haben ſie ja auch weg.
Hans Peter ſtand an ſeine Harke gelehnt. Die Heimchen zird=
ten
, Erdgeruch und Regenduft und die Süße des Heus hingen in
den Lüften. An den Hügeln verzitterte ein ſchweres Abendrot,
während hoch oben der Himmel noch blau war, tiefblau, mit fei=
nen
weißen Wölkchen, die wie angetrieben, eilends dahinflogen,
(Fortſetzung folgt.)

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