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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 15
Dienstag, den 15. Januar 1924.
187. Jahrgang
achverſtändigen=Konferenz
Iuſiellierung des erſſen Ausſchuſſes durch Barthou.
Paris, 14. Jan. (Wolff.) Der Vorſitzende der
Repa=
rationskommiſſion, Louis Barthou hat heute vormittag
das erſte Sachverſtändigenkomitee, das ſich bekanntlich mit der
Stabiliſierung der deutſchen Währung und der
Sanierung des deutſchen Budgets beſchäftigen wird,
inſtalliert. Er begrüßte in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender
die verſchiedenen Sachverſtändigen und ſprach ſeine beſondere
Befriedigung darüber aus, daß die Amerikaner an
den Beratungen teilnähmen. Er habe volles Vertrauen in
die Kompetenz der Sachverſtändigen. Barthou ſchlug vor, den
amerikaniſchen Sachverſtänoigen, General Daves, zum
Vor=
ſitzenden des Ausſchuſſes zu ernennen.
Der amerikaniſche Sachverſtändige hat das Amt
ange=
nommen und hierauf eine längere Rede gehalten. Er
er=
klärte, die alliierten und amerilaniſchen Sachverſtändigen
trä=
ten an die ihnen geſtellten Aufgaben ohne eine vorgefaßte
Meinung heran. Die Reparationskommiſſion habe weiſe
ge=
handelt, als ſie den Gegenſtand der Verhandlungen genau
be=
ſtimmt habe, und als ſie erklärte, man könne nicht
geſtat=
ten, daß Fragen über die Geſetzlichkeit der
Ruhr=
beſetzung innerhalb der Sachverſtändigen diskutiert
wer=
den. — Der amerikaniſche Sachverſtändige ſagte zum Schluſſe,
zuerſt müſſe man die deutſche Währung
ſtabi=
liſieren, mit an eren Worten: man müſſe der Mühle
wie=
der Waſſer geben, und nachdem ſie Waſſer habe, müſſe ſie
wie=
der aufgebaut werden.
Die Zuſammenſetzung des erſten Ausſchuſſes.
Paris, 14. Jan. (Wolff.) Die Eröffnung der erſten
Sitzung des Sachverſtändigenausſchuſſes der
Repa=
rationskommiſſion, die ſich mit der deutſchen Währung
und dem deutſchen Budget beſchäftigen wird, wird im
Gebäude der Reparationskommiſſion im Hotel Aſtoria heute
vor=
mittag 11 Uhr durch den Vorſitzenden der
Reparationskommiſ=
ſion, Barthou, erfolgen. Der Ausſchuß ſetzt ſich wie folgt
zu=
ſammen: Amerika; General Dawes und Owen Young;
England: Sir Reginald Kindersley und Sir Joſiah Stamp;
Frankreich: Parmentier und Allin; Italien: Alberti
Pirelli und Freberico Flora; Belgien: Baron Maurice
Mon=
tard und Emile Franqui. Den Porſitz führt der amerikaniſche
Sachverſtändige General Dawes. Sekretär des Ausſchuſſes iſt
der Sekretär der Reparationskommiſſion Mc. Tadyean.
Wie verlautet, wird zum Vorſitzenden des zweiten
Sachver=
ſtändigenausſchuſſes, der ſich mit den deutſchen
Auslands=
guthaben beſchäftigen wird, der engliſche Sachverſtändige
Mac Kenna ernannt werden.
Barthou begrüßt die Sachverſiändigen.
Paris, 14. Jan. (Wolff.) In=der Anſprache, in der der
Vorſizende der Reparationskommiſſion Barthou heute
vor=
mittag die Sachverſtändigen des Erſten Komitees begrüßte,
ſagte er im weſentlichen: Wir erwarten von Ihnen nicht das
Wunder einer unvorhergeſehenen Löſung der Reparationsfrage,
aber wir erwarten mit aufrichtigem Vertrauen, daß Ihre
Sach=
kunde, Ihre Erfahrung und Ihre Autorität dazu beitragen
wer=
den, jenes Ergebnis zu beſchleunigen, um das wir uns bemühen.
Der Verſailler Vertrag iſt unſere Magna charta, er wird auch
die Ihrige ſein. In ſeinem Rahmen werden Sie gemäß dem
Artilel 234 des Verſailler Vertrages Ihre Arbeiten, in voller
Unabhängigkeit und Unparteilichkeit durchführen. Das
Gleich=
gewicht des deutſchen Budgets und die
Stabili=
ſierungderdeutſchen Währung — zwei Probleme, die
miteinander zuſammenhängen — ſin,d die weſentlichſten
Vorbedingungen für die Reparationsregelung
ſelbſt. Sie werden Ihre Arbeitsmethode ſelbſt zu beſtimmen
haben. Deutſchland ſteht nach dem Verſailler Vertrag das billige
Recht zu, gehört zu werden. Sie werden Deutſchland
hören in der Form, die Ihnen am zweckmäßigſten
ſcheint, und wir wünſchen im Geſamtintereſſe, daß die deutſche
Regierung und ihre Verwaltungsſtellen Ihre ſo ſchwierige und
verwicelte Aufgabe erleichtern. Wir müſſen endlich zum
Ziel kommen. Die Gläubiger Deutſchlands und Deutſchland
ſelbſt ſind nicht allein an der Regelung der Reparationsfrage
intereſſiert. Es iſt nicht übertrieben, zu ſagen, daß von ihr das
friedliche Gleichgewicht der ganzen Welt abhängt.
Nehmen Sie ſich Zeit, aber nehmen Sie ſich nicht mehr Zeit, als
nötig iſt. Die Reparationskommiſſion begrüßt ohne Vorbehalte
die Unierſtützung, die von amerikaniſchen Bürgern den alliierten
Sachverſtändigen zuteil wird. Die Schlußfolgerungen des
Sach=
verſtändigenkomitees werden dadurch einen ſchätzenswerten
Zu=
wachs an Autorität erlangen
Dawe; Kritik an den bisherigen Reparationsmethoden.
Paris, 14. Jan. (Wolff.) Der Vorſitzende des Erſten
Sachberſtändigenkomitees, General Dawes, ſagte in ſeiner
Erwiderung auf die Begrüßungsanſprache Barthous unter
ande=
rem, der Durchſchnittsbürger ſei ſich in allen Ländern nicht über
die Hinderniſſe klar, die einer Regelung der
Nepa=
rationsfrage im Wege ſtünden. Dieſe Hinderniſſe
hätten ihren Urſprung im nationalen Hochmut, in der
Ueberheblichkeit und den egoiſtiſchen Intereſſen
der verſchiedenen alliierten Beamten, deren
Voll=
mac ten durch jeden mit Gewalt durchgeſetzten interalliierten Akt
ver C.ßert würden. Sie hätten ihren Urſprung desgleichen in den
unaufhörlichen Entſtellungen der Wahrheit und dem
un=
erträglichen Geſchrei jener widerlichen Aasgeier der
natio=
naliſtiſchen Demagogen aller Länder,
die in dem gemeinſamen Unglüick ein Mittel ſähen, ihre eigene
traurige Perſönlichkeit in ein beſſeres Licht zu ſetzen. Der
Er=
folg des Sachverſtändigenkomitees hänge vor
allem davon ab, daß in der öffentlichen Meinung
und in dem Gewiſſen der Alliierten und der Welt eine
genaue Vorſtellung von dem Unglück vorhanden
kei, von dem jeder einzelne der Alliierten in ganz
Europa bedroht ſei, wenn der geſunde Menſchenverſtand
ſich nicht durchſetze.
Das Ergebnis der Sachverſtändigenarbeiten und das Maß,
in dem die Reparationskommiſſion es ſich zunutze machen werde,
um danach zu handeln, wird vielleicht — fuhr General Dawes
fort — die endgültige Antwort auf dieſe Frage liefern. Als
amerikaniſcher Bürger kann ich weder im Namen der Regierung
noch im Namen des amerikaniſchen Volkes, ſondern nur auf
meine perſönliche Verantwortung ſprechen. Ich darf ſagen,
daß ich mit Scham und Demütigung die Ergüſſe
amerikaniſcher nationaliſtiſcher Demagoen
ge=
leſen habe, die Europa Lektionen erteilen wollen, um einen
wenig erheblichen Poſten zu erlangen oder ihre Popularität zu
pflegen. Wir amerikaniſche Sachverſtändige kommen als
beſcheidene Männer.
Wir kommen mit der alleinigen Abſicht, Ihnen von Nützen
zu ſein.
General Dawes durchflicht hier ſeine Rede mit zahlreichen
Er=
innerungen aus dem Kriege, in dem er Leiter der
Lebensmittel=
verſorgung der amerilaniſchen Armee war. Wenn ich an die
ehe=
malige Waffenbrüderſchaft erinnere, iſt es dann erſtaunlich, daß
ich den Eindruck habe, bei Freunden angekommen zu ſein?
Neh=
men wir unſere gemeinſame Arbeit, auf mit dem gegenſeitigen
Vertrauen, das wir während des Krieges zueinander hegten, und
mit dem Glauben, daß wir dank der göttlichen Vorſehung beſſere
Tage erleben werden. Fünf Jahre hindurch hat unter den
Alli=
ierten nicht jenes Einvernehmen geherrſcht, das für den Frieden
und den wirklichen Fortſchritt weſentlich iſt. Wir ſind ſoweit
ge=
kommen, daß wir heute wiſſen: Dieſe Unfähigkeit, ſich
über eine gemeinſame Haltung zu einigen, hat
ganz Europa in eine äußerſt kritiſche Lage
ge=
führt. Es iſt nicht der Augenblick, uns Höflichkeiten zu ſagen.
Was haben wir zu Beginn unſerer Arbeit in dieſem
Sach=
verſtändigenausſchuß vorgeſunden? Zunächſt
ein undurchdringliches koloſſales Durcheinander
wirtſchaft=
licher Anſichten,
beruhend auf Tatſachen, die ſo ſchnell ſich geändert haben, daß
die Geſamtheit der Ausgangspunkte ſelbſt dann nichts wert
wäre, wenn ſie miteinander in Einklang ſtänden. Bei allem
gebührenden Reſpelt vor der großen Kompetenz der
Sachver=
ſtändigen, die in dieſem Durcheinander umhergeirrt ſind, war
es ausgeſchloſſen, daß ſie nicht bei verſchiedenen Zielen
anlang=
ten. Sie ſtanden der Notwendigreit gegenüber, ſtalile
Schluß=
folgerungen zu ziehen, während es keinerlei ſtabile
Vor=
ausſetzungen gab. Wenn ſie die Mark zur Grundlage
nahmen, ſo war die Woche darauf die Mark etwas ganz
an=
deres geworden. Handelte es ſich um den Dollar, das Pfund,
den belgiſchen oder franzöſiſchen Franken, ſo beſaß jede dieſer
Währungen einen beſtimmten Wert auf dem internationalen
Wechſelmarkt und einen anderen Wert hinſichtlich ihrer inneren
Kaufkraft. Handelte es ſich um Berechnungen um Gold, ſo galt
es, Goldwerte aus der Zeit vor dem Kriege und Goldwerte aus
der Zeit nach dem Kriege zu berückſichtigen. Im allgemeinen
geſprochen, haben wir nichts beſonders Wertvolles gefunden
un=
ter den wirtſchaftlichen Argumenten, die auf dem beruhten, was
ſein ſollte, anſtatt auf dem, was iſt. Mit anderen Worten:
Während dieſer Zeit, während der fünf Jahre, die dazu
ver=
wendet worden ſind, mühevoll jene ungeheuerlichen
Biblio=
theken — anders kann man ſie nicht nennen — von mehr
oder weniger veralteten Statiſtiken und
wirt=
ſchaftlichen Auseinanderſetzungen,
zuſammenbrin=
gen, ſind nach und nach die wirtſchaftlichen
Grund=
lagen Deutſchlands zuſammengebrochen und mit
ihnen die deutſche Produktionsfähigkeit.
Ueberdies hat der Kredit ſämtlicher europäiſchen Alliierten,
als das Wirtſchaftsleben Deutſchlands allmählich erloſch, einen
Stoß erhalten, denn die Welt begreift ſehr wohl, daß
Deutſch=
land wenn das deutſche Volk ſeine Arbeitsfähigkeit verliert.
ſelbſt ſeine Fähigkeit omnbüßt, jene Reparationen zu zahlen, die
ein ſo wichtiges Element der europäiſchen Zahlungsfähigkeit
darſtellen.
Die Reparationskommiſſion hat dann auch
be=
griffen, daß Feuer im Hauſe iſt, und iſt auf die Suche
ge=
gangen nach Waſſer, um es zu löſchen. Dabei will ſie künftig
auf die mathematiſchen Berechnungen der vierten Dimenſion
verzichten. Die Inſtruktionen der
Neparations=
kommiſſion ſetzen uns in den Stand, an unſere
Arbeiten auf der Grundlage eines Status guo
heranzutreten. Man verlangt von uns nicht, daß wir
uns über die Rechtmäßigkeit der Ruhrbeſetzung ausſprechen.
Man verlangt von uns nicht, daß wir die politiſchen Reſultate
dieſes oder jenes zukünftigen Aktes des geſunden
Menſchen=
verſtandes verkünden. Es iſt Sache der
Reparations=
kommiſſion, nicht die unſrige, ſich mit den
politi=
ſchen Wirkungen des Berichts zu beſchäftigen,
den wir ihr erſtatten werden hinſichtlich eines
Planes zur Stabiliſierung der deutſchen
Wäh=
rung und zur Herſtellung des deutſchen
Bud=
getgleichgewichts. Je mehr ich mit denjenigen rede, die
in unmittelberſter Fühlung mit der Lage ſtehen, um ſo beſſer
verſtehe ich, wie klug die Reparationskommiſſion daran getan
hat, als ſie den Gegenſtand unſerer Berufung dahin definierte:
„Um gemäß Art. 234 des Friedensvertrages die Hilfsmittel
und die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands zu prüfen‟. Wir ſind
„beauftragt, die Mittel zur Herſtellung des deutſchen
Budget=
gleichgeſichts und die Maßnahmen zur Stabiliſierung der
deut=
ſchen Währung zu prüfen”. In dem Maße, wie die
wirtſchaſt=
lichen Funktionen Deutſchlands uuter der Wirkung einer
ſtabi=
len Währung und eines ausgeglichenen Budgets ſich wieder
be=
leben, wird die deutſche Zahlungsfähigkeit in Erſcheinung
tre=
ten. Dann werden ſich zum erſten Male grundlegende und
ent=
ſcheidende Tatſachen zeigen.
Heifen wir zunächſt, Deutſchlands Heilung zu erlangen.
Die erſten Maßnahmen, die wir treffen müßten, wären nach
mei=
ner Anſicht, ein Syſtem zur Stabiliſierung der
deutſchen Währung. Es gilt, das Waſſer zu finden, das
die Mühle des deutſchen Budgets treiben ſoll. Bauen wir die
Mühle erſt dann, wenn wir das Waſſer gefunden haben, das
ihre Räder drehen kann.
Auf neuen Wegen?
Neuwahlen in Bayern? — Das Volksbegehren. — Vor dem
Hitlerprozeß. — Verfaſſungsautonomie?
g. München, 13. Januar.
Wenn nicht alle Zeichen trügen, ſo dürfte Bayern als erſtes
der größeren deutſchen Länder ſchon im Laufe des kommenden
Monats ſeine Neuwahlen zum Landtag haben. Im
Verfaſſungsausſchuß dieſes Parlaments hat ſich nach
langwieri=
gen Beratungen hinter den Kuliſſen jetzt zum guten Ende eine
Einigung der maßgebenden Parteien über die ſtrittigen Fragen
der Mandatsverringerung und des Ausnahmezuſtandes
ange=
bahnt, die erwarten läßt, daß ſie auch bis zu den entſcheidenden
Plenarberatungen in der übernächſten Woche vorhalten wird.
Allerdings ſind manche grundlegenden Vorausſetzungen noch
nicht erfüllt, von deren Ausſehen die Oppoſition ihre Zuſtimmung
zur Auflöſung des jetzigen Landtags abhängig zu machen
ge=
denkt. Den Ausnahmezuſtand völlig aufzuheben, hat die
„Mehrheit mit Fug und Recht abgelehnt. Wenn auch äußerlich
wieder Ruhe in Bayern herrſcht, wäre es doch verfehlt, hieraus
auf eine tatſächliche Entſpannung der politiſchen Atmoſphäre
ſchließen zu wollen. Und wir ſind der unmaßgeblichen Meinung,
daß gerade die Erfüllung dieſer Wünſche der Oppoſition Zuſtände
hätte heraufbeſchwören müſſen, die mit Wahlfreiheit nicht
die mindeſte Aehnlichkeit aufzuweiſen hätten, und die zu
verhin=
dern nur unter dem Ausnahmezuſtand als dem kleineren Uebel
möglich ſein wird. Allerdings wird, ehe man an eine
erſprieß=
liche Wahlarbeit in allen Parteien denken kann, manches an
dem heutigen Syſtem des Ausnahmezuſtandes geändert
wer=
den müſſen, das ſich unter der Handhabung kleiner und kleinſter
Geiſter vom Schlage des unentwegten Staatskommiſſars
Ga=
reis in Nürnberg zu einer Unterbindung der freien
Meinungs=
äußerung aller Parteien auszuwachſen droht. Bezeichnend in
dieſer Richtung war das jüngſt von genanntem Herrn
ausge=
ſprochene Verbot einer demokratiſchen Beamtenverſammlung mit
der famoſen Begründung, daß es ſich hierbei um einen „Auftakt
zu den Wahlen” handele, der nicht zugelaſſen werden könne! Das
gleiche Syſtem hat es jedoch geſtattet, daß völkiſche
Kund=
gebungen in Nürnberg und Verſammlungen der aus Franken
neu importierten Konkurrenzgründung zur Deutſchen
Volks=
partei, der „Nationalliberalen Landespartei”, in München und
anderwärts ungehindert ſtattfinden konnten.
Wonach es kaum verwunderlich ift, daß alle Fraktionen des
Landtags mit dieſen Zuſtänden recht ſcharf ins Gericht gingen
und die Regierung nunmehr mit vereinten Kräften veranlaßten,
eine Verordnung zur Sicherung: der Wählfreiheit in möglichſter
Bälde vorzulegen, deren Vollzug Sache der Regierung ſelbſt und
nicht des Generalſtaatskommiſſariats ſein ſoll. Von Nam' und
Art dieſer Verordnung hat die Oppoſition ihre weiteren
Entſchei=
dungen abhängig gemacht. Da die Regierung Knilling ſelbſt
offenſichtlich großen Wert auf Neuwahlen legt, dürfte
anzuneh=
men ſein, daß ſie weiteſtgehende Schutzbeſtimmungen
heraus=
bringen und ſo die Bedenken der Parteien gegen die Vornahme
von Neuwahlen tunlichſt beſeitigen wird. Ueber die
Herab=
ſetzung der Mandate hat man ſich bereits auf der Linie
eines Antrages der Bayeriſchen Volkspartei geeinigt, nach dem
auf 62 000 Seelen ein Abgeordneter treffen ſoll. In den neuen
Landtag hätten demnach nur noch 128 Abgeordnete gegenüber
jetzt 158 einzuziehen. Obwohl der Ausſchuß ſich auf die
weiter=
gehende Regierungsvorlage mit einer Verminderung auf 114
Mandate in ſeiner Mehrheit gegen die regierende Partei
feſt=
gelegt hatte wird im Plenum das Parlament der 128 wohl kaum
auf neue Schwierigkeiten ſtoßen, da die Bayeriſche Volkspartei
und damit eine verfaſſungsmäßige Zweidrittelmehrheit wegen
der befürchteten Benachteiligung des flachen Landes bei einer
weitergehenden Herabſetzung nun einmal nicht zu haben ſein wird.
Gelingt es ſchließlich noch, über die Wahl= und
Stimmkreis=
einteilung zu einer Vereinbarung zu kommen, was kaum mehr
fraglich erſcheint, ſo wären alſo — bis auf die erwähnte
Siche=
rung der Wahlfreiheit — alle Hinderniſſe auf dem ſteinigen
Wege zu Neuwahlen beſeitigt. Die Gerechtigkeit erfordert, klar
herauszuſtellen, daß der bayeriſche Landtag mit der von ihm nun
zu erwartenden Selbſtbeſcheidung auf 128 Mandate eine
be=
ſondere Tat im Rahmen der dringend notwendigen
Spar=
maßnahmen vollbringt, der im Reichstag und in allen deutſchen
Landesparlamenten Nacheiferung zu wünſchen wäre. Während
dann in Bayern auf nur 62000 Einwohner je ein Abgeordneter
kommt, ſtellen ſich die Vergleichszahlen für Württemberg — hier
ſogar nach der geplanten Verringerung! — auf 35 000, Baden
etwa 27 000, Heſſen 18000 Einwohner als Grundlage eines
Man=
dats bis herab zu 9000 bei den kleineren Ländern und 6000 in
den Stadtrepubliken. Wenn ſich für Preußen und den Reichstag
noch günſtigere Ziffern errechnen, ſo iſt demgegenüber auf die
weitaus größere Seelenzahl zu verweiſen, die hier das
Parla=
ment ſtellt. Der Hinweis auf die Ziffern Badens und
Württem=
bergs, wvo etwa die gleichen politiſchen Verhältniſſe wie in
Bay=
ern für die parlamentariſche Vertretung maßgebend ſind, zeigt
jedoch die Selbſtaufopferung des bayeriſchen Landtags in einer
auch genauer Ueberprüfung ſtandhaltenden effektvollen
Beleuch=
tung, die rühmend anerkannt ſei.
Außerhalb des Parlaments ſelbſt, ſind zwei
Unſicher=
heitskoeffizienten zu verzeichnen, die das Bild der Neuwahlen
noch nicht ſo ſcharf und ſicher hervortreten laſſen. Der erſte, das
Volksbegehren der Bayeriſchen Volkspartei, ſcheint ſich im
Licht der neuen Vereinbarungen der Parteien zu verflüchtigen.
Man munkelt, daß die Durchführung dieſes Antrags bis zur
Entſcheidung über die Landtagsauflöſung zurückgeſtellt ſei, und
nach unſeren Informationen dürfte dies zutreffen, da mit der
Anflöſung aus ſich ſelbſt heraus auch die Antragsſtellerin zur
erſten Etappe ihrer Wünſche — und zwar ohne eigene große
Koſten — kommt. Anders mit dem zweiten Faktor! Der
Hit=
lerprozeß ſteht aute portas, nachdem die Staatsanwaltſchaft
bei dem zuſtändigen Volksgericht die Hochverratsanklage gegen
Hitler, General Ludendorff, die bekannten Herren Pöhner und
Frick und einige andere Führer des Novemberunternehmens
er=
hoben hat (wobei die Aburteilung von einigen hundert
Unter=
führern und ſonſtigen Gefolgsleuten wegen krimineller Vergehen
und der flüchtigen zweiten Führergruppe noch vorbehalten blieb).
Und mit dem Prozeß erheben ſich eine ganze Reihe recht
bedeut=
ſamer Fragen nicht nur bezüglich ſeiner möglichen Auswirkungen
auf die öffentliche Sicherheit und Orduung, ſondern auch wegen
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Januar 1924.
Rummer 15
Seite 2.
der möglichen Ausſtrahlungen auf die Wahlen ſelbſt. Die neu
geeinten völkiſchen Verbände werden neben den vaterländiſchen
Verbänden mit eigenen Vertretern im Wahlkampf auftreten,
wo=
bei wir nur das eine beſonders begrüßen: daß General
Luden=
dorff ſcheinbar darauf verzichtet hat, von dem Piedeſtal des
ruhmvollen Heerführers noch weiter herabzuſteigen und als
Wahlkandidat in die politiſche Arena einzutreten. Aber
abge=
ſehen von der Walaktivität der völkiſchen Bewegung könnte auch
der Verlauf des Hitlerprozeſſes, ſollte er noch vor den Wahlen
zur Durchführung kommen, recht unerwünſchte Nebenwirkungen
für die Regierungsparteien auslöſen, da die in der Perſon des
Herrn v. Kahr verkörperte Staatsautorität doch ganz fraglos in
den Novemberſtürmen eine ſchwere Schlappe erlitten hat, deren
Verbriefung vor Esricht immerhin ein politiſches Faktum von
größter Bedeutung wäre.
Endlich — und damit kommen wir zum Schlußkapitel dieſer
Betrachtung — wird ſich wohl im derzeitigen Landtag noch eine
ſicherlich recht eingehende Debatte über die bayeriſche
Verfaſ=
ſungsdenkſchrift als ein das Auseinandergehen
retardie=
rendes Moment ergeben, nachdem die demokratiſche Partei ſchon
in einer der erſten Wochenſitzungen des Verfaſſungsausſchuſſes
ihr Bedauern darüber ausgeſprochen hat, daß eine ſolch
ſchwer=
wiegende Aktion ohne vorherige Verſtändigung des Landtages
unternommen wurde. Die Regierung wird daher wohl veranlaßt
ſein, was auch der Innenminiſter bereits ankündigte, im
Land=
tag über dieſe Fragen Rede und Antwort zu ſtehen, deren
Lö=
jung auch in Bayern ſelbſt niemand von heute auf morgen
er=
wartet. Allerdings hat man guten Grund, anzunehmen, daß
mindeſtens die finanziellen Fragen ſchon recht bald einer
Entſcheidung entgegenreifen werden, wie auch die Anweſenheit
des Reichsverkehrsminiſters den Schluß zuläßt, daß bezüglich des
Verkehrsweſens ebenfalls nicht ohne engſte Fühlung mit den
Ländern an die beabſichtigte vorläufige Neuorientierung der
Reichsbahn herangegangen werden ſoll und wird. Die im
Land=
tag zu erwartende Ausſprache über die durch die Denkſchrift in
ihrer Geſamtheit aufgeworfenen Verfaſſungsfragen dürfte
Anlaß geben, zu manchen Einzelfragen Stellung zu nehmen, die
bisher nur im Grundzug und ſelbſt hier — bei der ungeheueren
Weitſchichtigkeit der Materie — nicht völlig erſchöpfend behandelt
werden konnten. Immerhin erſcheint es uns geboten, ſchon heute
ein weſentliches Kapitel vorwegzunehmen, das in der Kritik der
Denkſchrift außerhalb Bayerns, ſoweit wir ſehen konnten,
bis=
lang kaum oder überhaupt nicht berührt wurde, das aber wohl
unbeſtritten als eines der hochpolitiſchſten gelten muß. Wir
den=
ken an die Verfaſſungsautonomie.
Die Denkſchrift ſelbſt ſagt zu dieſem wichtigen Kernſtück des
Verfaſſungsproblems überhaupt wörtlich was folgt:
„Unmöglich iſt vom Standpunkt der Eigenſtaatlichkeit der
Länder aus auch Artikel 17 der Reichsverfaſſung, der den
Län=
dern ihr Verfaſſungsleben grundlegend zu normieren ſucht. Die
Verfaſſungsautonomie der Einzelſtaaten iſt
notwendiger Beſtandteil ihrer Eigenſtaatlichkeit, und daher
wie=
der herzuſtellen. Es muß den Gliedſtaaten des Reiches überlaſſen
bleiben, wie ſie ihr ſtaatliches Leben einrichten wollen.”
Die nachfolgende Exemplifizierung auf die Artikel 36 ff. und
127 der Reichsverfaſſung hatte uns veranlaßt, im
Zuſammen=
hang mit authentiſchen Interpretationen der Denkſchrift von
maßgebenden Seiten (in unſerem „Münchener Brief” Nr. 10 vom
10. Januar) anzunehmen, „daß dieſe Forderung ſich nur auf
Teilgebiete erſtrecken ſoll und kaum bis in ihre letzten
Kon=
ſequenzen verfolgt werden dürfte‟. Nun wird — und zwar in
einem führenden Organ der Bayeriſchen Volkspartei, dem
„Bayeriſchen Kurier” — eine Interpretation des Begriffs der
Verfaſſungsautonomie gegeben, die vom Standpunkt des
Repu=
blikaners wie von dem des überzeugten Monarchiſten aus
geſehen gleichermaßen höchſt bedenklich erſcheinen muß.
Denn hier wird nicht mehr und nicht weniger propagiert, als daß
die Verfaſſungsautonomie im vollen Umfang, will ſagen mit
Einſchluß des Rechtes auf Wiederherſtellung der Monarchie in
Bayern auf dem legalen Wege des Volksentſcheids, zu
reklamie=
ren ſei. Wobei es noch merkwürdiger berührt, daß dieſes ſelbe
Organ, dem in der Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen
freiſtaatlicher Landesregierung und repüblikaniſcher
Reichsregierung ein übriges zu tun beſchieden war, nicht einſehen
will, weshalb nicht zwiſchen einer Monarchie Bayern und einem
republikaniſchen Reich die beſten Beziehungen herrſchen ſollten.
Wir glauben nicht, daß das Blatt mit dieſer
Argumen=
tation im Sinne ſeiner regierenden Miniſter und der heute noch
entſcheiderden Parteimehrheit geſprochen hat. Immerhin aber
müſſen ſolche Zeichen jedem, der im einigen großen
Deutſchland als Monarchiſt oder Republikaner die letzte
Sicherung für ein Wiedererſtarken des Vaterlandes ſieht, zu
den=
ken geben, da der Widerſinn ſolcher politiſchen Aritmethik zu
augenſcheinlich iſt, als daß er einer Widerlegung bedürfte. Für
das einige Reich kämpfen in der Pfalz 700 000 treudeutſche und
treubayeriſchen Landsleute. Wir möchten bezweifeln, daß ſie und
mit ihnen wohl die erdrückende Mehrheit der bayeriſchen und
deutſchen Stämme aller Lager für ein freventliches Spiel mit
dem höchſten Gut der deutſchen Einheit zu haben wären, wie es
die Aufrollung des Streits um die Staatsform heute
be=
deuten würde . . .
* Konzert.
F. N. Mit Ausnahme einer Sinfonie von Schümann war
das vierte Konzert des Landestheaterorcheſters Werken von
Bach und Händel gewidmet, und wir empfanden es als
wohl=
tuend, daß der ſo ganz andere Orcheſterklang des beginnenden
18. Jahrhunderts ſich nicht allzuſehr mit Modernem miſchte.
So war man von Anfang an eingeſtellt auf das vom Cembalo
geſtützte Streichorcheſter und das Führen der Oboen im
Bläſer=
chor, dem in allen feſilichen Stücken die Clarinen (hohe
Trom=
peten) beſonderen Glanz verleihen. Bachs dritte Orcheſterſuite,
nach dem Einleitungsſatz, einer Ouvertüre im franzöſiſchen Stil
„Ouvertüre” benannt, beherrſcht durch dieſen froh=feſtlichen
Klang. Die Gegenſätze zwiſchen den kraftvollen, getragenen
und heiteren Sätzen ſind von unmittelbar ſpannender Wirkung,
ei herrlicher Reichtum an Melodie und Rhythmus entſtrömt
dem Meiſterwerk. Zeigte uns dieſe Suite Bach als
Kapell=
meiſter, ſo fällt die berühmte Kreuzſtab=Kantate in die ſpäte
Zeit ſeines Wirkens als Thomaskantor in Leipzig. Eines der
tiefſten Werke der Kirchenmuſik überhaupt, ſchöpft die Kantate
die Textesworte der Arien und Rezitative in einer Art und
Weiſe aus, der ſelbſt bei Bach nicht allzuviel gleichwertiges zur
Seite geſtellt werden kann. Wird man auch ſchon beim
erſtma=
ligen Hören von allen Teilen ergriffen, ſo erſchließt doch erſt
die genauere Kenntnis alle die Schönheiten und den Reichtum
der muſikaliſchen Gedanken.
In dem Berliner Baritoniſten Hans Hermann Niſſen
hatte die Kantate, die zum Schwierigſten gehört, was es für
eine Baß=Baritonſtimme gibt, einen auserwählten Sänger
ge=
funden. Die mittelſtarke Stimme iſt prachtvoll ausgeglichen
und von warmem, ſchönem Klang, die Atemtechnik — hier
be=
ſonders wichtig — bewährte ſich als vorzüglich und der Vortrag
aller Teile befriedigte in hohem Maße, wenn der Künſtler auch
noch nicht ganz im ſeeliſchen Vertieſen des einzelnen Wortes
und in der Glätte und Deutlichkeit der Koloratur das erreicht
was Meiſter Meſchaert, der dieſe Kantate beſonders gern ſang,
ihr verlieh. Leider beſitzen wir von dem Werk noch keine
Be=
arbeitung, die die Muſik Bachs in voller Klarheit erſtrahlen
läßt, denn Wolfram hat etwas viel dazukomponiert und ſeine
Beifügungen in dem Rezitativ „mein Wandel auf der Welt iſt
einer Schiffahrt gleich” ſind an den beiden Stellen „auf den Tod
mich täglich ſchrecken” und bei dem „wvütenvollen Schäumen” ſo
unbachiſch und ſtillos wie möglich. Ein kleiner Chor aus dem
Muſik=Verein trug den herrlichen Choral recht gut vor, und
be=
ſonders ſei auch das ſehr ſchön geblaſene Oboenſolo der
frei=
erbearie hervorgehoben,
Vom Tage
Anſtelle des Staatsminiſters Herrmann iſt der
Staats=
miniſter Hartmann zum ſtimmführenden
Bevollmächtig=
ten im Reichsrat beſtellt worden.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, iſt der engliſche
General=
konſul Clywes bereits in der Pfalz eingetroffen und
hat ſeine Recherchen begonnen.
Das Zentralkomitee für die Generalverſammlung der Katho
liken Deutſchlands hat auf ſeiner Tagung in Bad=Homburg
be=
ſchloſſen, die diesjährige Geueralverſamlung in
Han=
nover vom 31. Auguſt bis 2. September abzuhalten.
Geh. Medizinalrat Profeſſor Dr. Ernſt Schwenninger, der
langjährige Leibarzt Bismarcks, iſt im Alter von 73 Jahren
ge=
ſtorben.
Der ehemalige deutſche Botſchafter in Madrid, Prinz Max von
Ratibor und Corvey, iſt am Samstag in Serz (Oberbayern)
geſtorben. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Dr. Streſemann,
hat im Namen des Auswärtigen Amtes den Hinterbliebenen herzlichſte
Teilnahme ausgeſprochen.
Havas zufolge wird die deutſche Note über die
interalli=
ierte Militärkontrolle von der Botſchafterkonferenz
in einer ihrer nächſten Sitzungen geprüft werden.
Die Erkrankung des deutſchen Geſchäftsträgers in Paris, von
Hoeſch beſteht in einer Mandelentzündung. Der Zeitpunkt
der Abreiſe erſcheint noch nicht ſicher.
Amtlicher Oollarkurs 4 210300000 000
1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Die ſächſiſchen Gemeindewahlen.
Dresden, 14. Jan. In faſt allen ſächſiſchen Gemeinden
turde die bisherige ſozialiſtiſch=kommuniſtiſche
Mehrheit im Stadtparlament, wenn nicht beſeitigt, ſo doch
ſtark eingeſchränkt. In Dresden büßte die Vereinigte
ſozialdemokratiſche Partei etwa ein Drittel ihres Beſtandes an
Stimmen und Mandaten ein. Auch die kommuniſtiſchen
Ge=
winne können dieſen Verluſt bei weitem nicht ausgleichen.
* Dresden, 14. Jan. (Priv.=Tel.) Der Ausfau der
ſäch=
ſiſchen Wahlen iſt in parteipolitiſcher Hinſicht beſonders deswegen
intereſſant, weil der Unterſchied zwiſchen rechts und links ſehr
groß geworden iſt. Der Stimmenzuwachs der Kommuniſten
er=
ſcheint bedeutend, jedoch bleibt er hinter den gehegten
Erwartun=
gen und Befürchtungen zurück. Die Kommuniſten haben faſt
durchteg etwa ein Drittel aller abgegebenen ſozialiſtiſchen
Stim=
men erhalten, während ſie gehofft hatten, wenigſtens ebenſo ſtark
wie die Sozialiſten aus dem Wahlkampf hervorzugehen.
Beſon=
ders tritt die Kategorie der Nichtwähler in Sachſen in
Erſchei=
nung. Diesmal muß man allerdings zugeben, daß ein großer
Teil der Nichtwähler aus Sozialiſten beſtand, die an ihrer Partei
verzweifeln, aber den Anſchluß an die nichtſozialiſtiſchen Parteien
noch nicht gefunden haben. Auch die Deutſchſozialen haben nicht
die erhoffte Stärke erhalten. Von den bürgerlichen Parteien
haben eigentlich nur die Demokraten verloren. Das Verhältnis
zwiſchen den Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei iſt
ungefähr das gleiche geblieben. Alles in allem kann man dieſe
Wahl als das Ergebnis bezeichnen, daß die Macht der
Sozial=
demokratie auch in Sachſen gebrochen iſt und das Wort von dem
roten Freiſtaat Sachſen der Vergangenheit angehört. Das iſt das
wichtigſte politiſche Moment der ſächſiſchen Gemeindewahlen.
Oeſer über die Umgeſtaltung der Reichsbahn.
Stuttgart 14. Jan. Reichsverkehrsminiſter Oeſer war
am 12. ds. Mts. in Suttgart anweſend, insbeſonvere auch, um
mit der württembergiſchen Regierung laufende
Verkehrs=
fragen zu beſprechen. Dabei wurde auch die Frage der
Umgeſtaltung der deutſchen Reichsbahn, die im
Zuſammenhang mit der Finanzierungsfrage in letzter Zeit öfters
in der Preſſe erörtert worden iſt, eingehend behandelt. Der
Reichsverkehrsminiſter erklärte, daß an eine
Privatiſie=
rung der Reichsbahn nicht gedacht, vielmehr beabſichtigt
ſei, die Reichsbahn nach wie vor im Eigentum des Reiches zu
be=
halten und nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten zu betreiben. Wie
die Reichsbahn im Rahmen dieſes allgemeinen Programms
um=
geſtaltet werden wird, und wie die Intereſſen der früheren
Eiſenbahnländer mit dieſer Umgeſtaltung in Einklang gebracht
werden können, bedarf noch eingehender Prüfung.
Eine Paralleie.
* Baſel, 14. Jan. (Priv.=Tel.) Die Baſler Nachrichten
weiſen be, der Beſprechung des italieniſch=jugoſlawiſchen
Bünd=
niſſes darauf hin, wie ſich Italien ſchon vor ungefähr 50 Jahren
einmal auf elegante Weiſe einen Feind zum Freund gemacht
habe, indem es ſich durch den Dreibund, unter der Führung
Deutſchlands mit Oeſterreich=Ungarn verband. Das Blatt deutet
dann aber auch indiskret an, wie Italien dieſen Vertrag
gehal=
ten hat.
Von Händel hörten wir zuerſt die umfangreiche, ebenfalls
mit einer Ouvertüre beginnende Konzertſuite, die er zu einem
großen Feſt geſchrieben hat, bei dem ein glänzendes Feuerwerk
allgemeines Aufſehen erregte. Hier treten die hohen
Trompe=
ten beſonders konzertierend hervor, und unſere Bläſer
entledig=
ten ſich der ungewohnt ſchwierigen Aufgabe mit
nennenswer=
tem Geſchick, denn auf modernen Inſtrumenten, die im
Mund=
ſtück und der Menſur anders gebaut ſind als die alten Clarinen,
ſind mauche hohen Töne der alten Partituren faſt nicht mehr
ausführbar. Auch hier ein herrlicher Reichtum abwechſelnder
Sätze, vornehmſten Charakters von der großangelegten
Ouver=
türe bis zu den monumental geſteigerten Menuetten. Herr
Niſſen trug dann noch die große erſte Arie aus dem „Meſſias”
mit dem vorangehenden Rezitativ vor, bei welcher der
prophe=
tiſche, altteſtamentariſche Ton in ſeinem hohen Pathos und in
ſeinem zürnenden Ereifern wundervoll getroffen iſt. Auch hier
kam die herrliche Stimme und die hohe Künſtlerſchaft des
Sängers voll zur Geltung. Nicht völlig ſtimmen wir jedoch
der Orcheſterbegleitung beider Solowerke zu. Stellenweiſe
ton=
lich ſehr ſchön, gab es rhythmiſch doch mancherlei
Unſtimmig=
keiten die das Gefühk wachriefen, als ſeien nicht alle Spieler
genügend mit den Werken vertraut. Denn wenn auch techniſche
Schwierigkeiten überhaupt nicht beſtehen, außer bei den
Bläſer=
partien, ſo erfordert doch das Begleiten eine ſehr genaue
Kennt=
nis der Werke bis in die Einzelheiten.
Zum Schluß erklang die D=Moll=Sinfonie, die Schumann
ſchon 1841, kurz nach ſeiner erſten, vollendete, die dann aber
liegen blieb und 1851 neu inſtrumentiert erſchien. Es wäre
ver=
dienſtlich, wenn man die urſprüngliche Faſſung wiederherſtellen
wollte, denn in der Vollkraft ſeines Schaffens um 1840 hat der
Meiſter zwar weniger voll, aber bedeutend farbiger und
durch=
ſichtiger inſtrumentiert, ſpäter, wo ſich die herannahende
Geiſtes=
krankheit, ſchon in manchen Zugen erkennen läßt, wird der
Orcheſterſatz dickflüſſiger und darunter leidet manches. So
kom=
men die Figuren, die den erſten mit dem letzten Satz verbinden,
in dem Finale gegenüber dem Klang der Füllſtimmen faſt nicht
zur Geltung. In der Erfindung blüht alles aus glücklichſter
Geſtaltungskraft hervor, und hierin ſteht dieſe Sinfonie, Opus
120, auf der gleichen Höhe wie die erſte in B=Dur.
Herr Generalmuſikdirektor Balling hauchte allen Werken
urſprünglichſtes Leben ein. Seit er in Darmſtadt wirkt, ſcheint
er mir an Univerſalität ſeiner Vortragskunſt noch ſtark
gewon=
nen zu haben. Ihm gelingen die alten Suitenformen, die Werke
der klaſſiſchen und romantiſchen Periode ebenſo, wie er Kom= neueſter Zeit Klarheit und pulſierendes Leben
ver=
leiht. Wie er heute Bach und Händel in ihrer
Charakterver=
ſchiedenheit einander gegenüberſtellte, und ſvie er im Schumann
Nachklänge zur Belgrader Kanferenz.
Die Baſis des italieniſch=ſüdſlaviſchen
Uebereinkommens.
Belgrab, 15. Jan. Nach der heutigen Schlußtagung der
Konferenz der Kleinen Entente reiſt Dr. Beneſch nach
Lon=
don, wo jetzt der Völkerbund tagt. Er wird, dabei auch mit
führenden engliſchen Kreiſen in Verbindung treten, um den
tſchechiſch=franzöſiſchen Vertrag, der in der engliſchen
Oeffentlich=
keit große Mißſtimmung erregt, zu interpretieren. — Der
rumä=
niſche Außenminiſter Duka reiſt morgen nach Bukareſt zurück.
Belgrad, 14. Jan. (Wolff.) Die Baſis des
italieniſch=
ſüdſlaviſchen Uebereinkommens, von dem der Miniſter des
Aeußeren Ninſchitſch am Schluß der letzten offiziellen
Kon=
ferenzſitzung der Kleinen Entente verſtändigte, ſollen folgende
Punkte bilden:
1. Italien verpflichtet ſich, alle Beſtimmungen des Vertrags
von Rapallo zu erfüllen, und alle mit dem früheren
Außenmini=
ſter Sforza feſtgelegten Abmachungen zu beachten.
2. Das Königreich Südſlavien gewährt Italien volle
Frei=
heit bezüglich der Organiſation des Fiumaner Staates.
3. Südſlavien wird das Recht auf Benutzung des Fiumaner
Hafens auf 50 Jahre eingeräumt.
4. Italien und das Königreich Südflavien werden eine
Handelskonvention abſchließen.
* Kom 14. Jan. (Priv.=Tel.) Die Zuſammenkunft der
Miniſter der Kleinen Entente hat nach den Mitteilungen aus
Bel=
grad einen günſtigen Eindruck hervorgerufen, nicht nur der
Vor=
ſatz der Kleinen Entente, eine friedliche Politik zu verfolgen,
ſon=
dern auch der Wunſch, mit den verſchiedenen Ländern
Beziehun=
gen anzuknüpfen. Man begrüßt hier die Haltung der Kleinen
Entente, die der italieniſchen Politik nicht entgegenſieht. Die
ita=
lieniſch=jugoſlawiſchen Beziehungen entwickeln ſich gut. Es zeigt
ſich der gute Wille, in Rom und Belgrad eine nuht nur
freund=
ſchaftliche Politik zu treiben, ſondern auch für eine nützliche
Zu=
ſammenarbeit zu ſorgen.
Beneſch’s Buhlen un Rußland.
London, 14. Jan. (Wolff.) Der diplomatiſche Berichterſtatter des
Obſerver teilt mit, daß Dr. Beneſch der ruſſiſchen
Regie=
rung den Vorſchlag gemacht habe, als Vermittler
zwi=
ſchen Moskau und Paris bei Verhandlungen zwecks
Wie=
deraufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
zwi=
ſchen Frankreich und Nußland aufzutreten. Die Grundlage
der Verhandlungen würde ſein, daß Frankreich Rußland de jure
aner=
kennt im Austauſch gegen eine ruſſiſche Anexkennung der ruſſiſchen
Bor=
kriegsſchulden und eine Verpflichtung auf Seiten Nußlands, den
Ver=
ſailler Vertrag zu reſpektieren. Dem Berichterſtatter zufolge iſt die obige
Information noch nicht amtlich beſtätigt worden. Wenn ſie ſich als richtig
erweiſen ſollte, ſo werde, wie verlautet, die ruſſiſche Politik ſein,
der=
artige Verhandlungen nicht abzulehne aber nicht zu irgend einer
Ver=
einbarung zu kommen, bis die ruſſiſche Regierung eine Gelegenheit
ge=
habt habe, die Frage der britiſchen Anerkennung mit Ramſay Macdonald
zu erörtern.
England und die Belgrader Konferenz.
TU. London, 14. Jan. Der Daily Telegraph berichtet
au=
ſcheinend offiziös, daß die Beratungen der Kleinen Entente in
Belgrad durch die diplomatiſchen Interventionen der engliſchen
und italieniſchen Regierung bei der jugoſlawiſchen Regierung
eine gewiſſe Lockerung der außenpolitiſchen Einheit dieſes
Bünd=
niſſes zur Folge gehabt hätten. Rumänien und Jugoſlawien
ſol=
len Dr. Beneſch erklärt haben, daß ſie nach den engliſchen und
italieniſchen Eröffnungen entſchloſſen ſeien, keine weiteren
Ab=
machungen mit Frankreich zu treffen. Man betrachtet hier das
Abkommen zwiſchen Italien und Jugoſlawien, als den erſten
Schritt der engliſchen Abſicht, die Kleine Entente in ihre
Be=
ſtandteile aufzulöſen, und zwar unter Eingliederung von Polen,
Rumänien und Jugoſlawien an einen engliſchen Konzern.
Amerikaniſches Krteil über die
italieniſch=
ſerbiſche Annäherung.
* Belgrad 14. Jan. (Priv.=Tel.) Die amerikaniſche
Ge=
ſandtſchaft in Belgrad hat ſich dahin geäußert, daß die jetzt
ab=
geſchloſſenen Verträge zwiſchen Italien und Jugoſlawien als das
größte politiſche Ereignis ſeit der Unterſchrift des
Vorfriedens=
vertrags mit Deutſchland betrachtet werden könne. Der Geſandte
glaubt, daß dadurch die venzeliſtiſche Politik ſtark beeinflußt
wer=
den könne.
Davis Präſident der Memel=Kommiſſion.
Genf, 14. Jan. (Wolff.) Zum Präſidenten der
Memelkommiſſion hat der Präſident des
Völkerbunds=
rates den amerikaniſchen Finanzmann Norman Davis, der im
Jahre 1919 der amerikaniſchen Delegation auf der
Friedenskon=
ferenz angehörte, dann unter Wilſon im Schatzminiſterkum
ge=
arbeitet hat und von 1920 bis 1921 Unterſtaatsſekretär war,
er=
nannt. Davis hat die Ernennung angenommen und
wird am 15. Januar die Reiſe nach Europa antreten.
durch meiſterhaftes Dämpfen alles Unweſentlichen die Mängel
der Orcheſtrierung faſt völlig vergeſſen ließ, das war die Kunſt
eines genialen Interpreten. Und hierin unterſtützte ihn
vor=
züglich die treffliche Künſtlerſchar des Landestheaterorcheſters,
das in allen Werken, wo es allei herrſchte, wundervoll ſpielte.
Wenn man beobachtet, wie in manchen Muſikzentralen in den
letzten Jahren die Leiſtungen großer Konzertorcheſter
nachgelaſ=
ſen haben, ſo muß man um ſo dankbarer dafür ſein, daß bei
uns das vielbeſchäftigte Opernorcheſter zu ſolchen
ausgezeichne=
ten Konzertleiſtungen fähig iſt. Der Beifall war ganz
beſon=
ders herzlich, weil der Abend ſelten gehörte Werke aus dem
reichſten Beſitz unſeres deutſchen Kunſtgutes brachte,
Intendanten=Wechſel.
Unſere kürzlich gebrachte Meldung, daß Herr
Generalinten=
dant Hartung aus dem Verband des Heſſiſchen
Landes=
theaters ausſcheidet, wird nunmehr inſoweit beſtätigt, daß
Herr Generalintendant Hartung mit Ende der jetzigen Spielzeit
ſeinen hieſigen Wirkungskreis verläßt. Die zur Berufung eines
Nachfolgers geeigneten Schritte ſind bereits eingeleitet worden.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
— Ein Großinduſtrieller über Chriſtentum
und Geſchäft. Im Leipziger Kirchenblatt ſchreibt der
ſüd=
deutſche Großinduſtrielle Dr. h. c. Paul Lechler, bekannt durch
ſein Buch „Geſchäftserfolg und Lebenserfolg”, einen Auffatz über
Chriſtentum und Geſchäft. Dort heißt es: Chriſtentum und
Ge=
ſchäft ſind keine Gegenſätze, ſie ſchließen ſich nicht aus, ſondern
gehören zuſammen. Unſer Gewiſſen muß rein ſein und bleiben,
koſte es, was es wolle. Wo ein ehrlicher Wille dazu beſteht, wird
es auch gelingen. Es gibt keinen Beruf, der unbedingte
Ehren=
haftigkeit nicht einwandfrei ermöglichte. Wer da meint, mit
un=
lauteren Mitteln voranzukommen, iſt auf falſcher Fährte und
wird gut daran tun, ohne Verzug auf den rechten Weg
zurück=
zukehren, ſonſt verarmt er innerlich, auch wenn er äußerlich noch
ſo reich daſtünde. Innerliche Verarmung iſt aber Verluſt der
Seele. Unſere Arbeit ſoll uns auch ermöglichen, mit ihrem
Er=
trag und mit unſerer Erfahrung anderen zu dienen. Bei den
Aufgaben, die durch die jetzige Not unſeres Volkes ſich geſteigert
haben, iſt es dringend zu wünſchen, daß viele aus dem engen
Rahmen ihres Berufslebens heraustreten, Zaghaftigkeit und
Selbſtſucht ablegen und den anderen zugute in Weite wirken,
Rummer 15.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Januar 1921.
Die engliſche Enquete.
Generalfonſul Clives in der Pfalz.
Paris, 14. Jan. (Wolff.) Wie das Echo de Paris mitteilt,
wird der engliſche Generalkonſul in München,
Cli=
bes, während ſeiner Enzuete, die er in der Pſalz veranſtaltet,
nicht von einem franzöſiſchen Offizier, ſondern von einem
fran=
zöſiſchen Beamten begleitet werden. Das bedeutet
allerdings nicht, daß die franzöſiſche Regierung ſich grundſätzlich
vor einer ſelbſtändigen Enquete beugen wird; ſie bleibt dabei,
daß eine Enquete allein von der Rheinlandkommiſſion
durchge=
führt werden könne. Die franzöſiſche Negierung hält daher ihren
Proteſt aufrecht; ſie habe es aber für opportun gehalten, in
der Form etwas nachzugeben.
Der franzöſiſche Begleiter dez eng iſchen Konſuls.
Paris, 14. Jan. Havas meldet: Der franzöſiſche
Ober=
kommiſſar in den Rheinlanden Tirard hat ſeinen
Kabinetts=
chef Filliol zum Begleiter desengliſchen Konſuls
in München, Clives, bei ſeiner Enzuete in der Pſalz
be=
ſtimmt. Außerdem hat Tirard den Oberſtleutnant Nichier
erſucht, in Köln Erkundigungen über die
angeb=
lichen Geheimverbände einzuziehen, auf deren Umtriebe
die engliſche Behörde bereits aufmerkſam gemacht worden ſei
und deren Tätigleit in der franzöſiſchen Zone, namentlich in
Düren und Honnef, blutige Unruhen hervorgerufen habe.
Beſpitzelung der britiſchen Zone durch
franzöſiſche Offiziere.
London, 14. Jan. Der Kölner Sonderberichterſtatter der
Times ſchreibt, der wirkliche Zweck der von Tirard nach
Kob=
lenz entſandten Miſſion von franzöſiſchen
Offizie=
ren zur Unterſuchung der Verhältniſſe im
bri=
tiſch beſetzten Gebiet ſei, wie man annehme, die
Ent=
deckung von deutſchen oder engliſch=deutſchen
geheimen Geſellſchaften in Köln. Da außer dem
üblichen nichtoffiziellen Spionagedienſt bereits 20 bis 30
wichtige franzöſiſche Beamte mit großen Stäben in
Köln eifrig tätig ſeien, um die Ziele Frankreichs
auf britiſchem Gebiet durchzuführen, ſei es
ſchwie=
rig zu verſtehen, was dieſe neue Miſſion eigentlich entdecken ſolle.
Eine Intervention der beiden Kirchenhäupter.
Koblenz, 14. Jan. Auch am Samstag war es der
Pfalzdelegation nicht möglich bei der
Inter=
alliierten Rheinlandkommiſſion vorſprechen zu
können. Dagegen hatten Biſchof Dr. Sebaſtian und der
Prä=
ſident des proteſtantiſchen Landeskirchenrates der Pfalz Dr.
Fleiſchmann Gelegenheit, beim engliſchen
Oberkommiſ=
far Lord Kilmarnock einen Beſuch abſtatten zu können. Beide
Herren nahmen Gelegenheit, eingehend Aufklärung über die
der=
zeitigen Zuſtände in der Pfalz zu geben und insbeſondere darauf
hinzuweiſen, daß Gefahren in moraliſcher und religiöſer Hinſicht
in der Pfalz ruhen. Biſchof Dr. Sebaſtian beſuchte hierauf am
Samstag noch den italieniſchen Oberkommiſſar und wegen
Erkrankung des belgiſchen Oberkommiſſars deſſen
Adju=
tanten, denen er ebenfalls deutlich zu erkennen gab, welche
ſee=
liſchen Nöte die Bevölkerung der Pfalz durchzumachen habe, und
daß die allgemeine Lage in der Pfalz eine baldige Klärung
verlange.
Proteſt des Ludwigshafener Stadtdekans.
* Ludwigshafen, 14. Jan. (Priv.=Tel.) Bei der
Beſetzung des Verlagsgebäudes der Pfälziſchen Landeszeitung
in Ludwigshafen wurden die anweſenden Geiſtlichen gefragt,
warum ſie die Negierung der Pfalz ablehnen. Stadtdekan
Walzer wies auf den einſtimmigen Proteſt der Bevölkerung
hin. Auf die Mitteilung hin, daß die Neue Pfälziſche
Landes=
zeitung wieder verboten und ihr Vermögen beſchlagnahmt ſei,
erhob Dekan Walzer ſchärfſten Proteſt und kündigte an,
daß er über die Vorfälle dem päpſtlichen
Nun=
tius und dem engliſchen Generalkonſul in
München Bericht erſtatten werde. Die Vertreter der
Separatiſten nahmen dieſen Proteſt zur Kenntnis.
Noch kein Nachfolger für Heinz.
* Speyer, 14. Jan. (Priv.=Tel.) Wie wir hören, hat ſich
für den von den Volksjuſtiz gerichteten „Präſidenten‟. Heinz
noch kein Nachſolger gefunden. Es verlautet, daß der „
Wirt=
ſchaſtsminiſter”, Bley die Nachfolge abgelehnt hat. Da jedoch
irgendjemand, zunächſt als proviſoriſcher „Präſioent”, fungieren
muß, hat dem Vernehmen nach, der wegen Spionage und
Un=
terſchlagung vorbeſtrafte 23jahrige ſeparatiſtiſche Major”
Kuhn aus Speyer die vorläuſige Führung der „
Präſidial=
geſchäſte” übernommen.
* Wie die Franzoſen früher in der Pfalz hauften.
Die Schreckensherrſchaft, die unter Duldung, ja geheimer
Mitwirkung der Franzoſen gegenwärtig in der Pfalz herrſcht,
ſeſchwört düſtere Bilder der Vergangenheit herauf, in denen
bereits in früheren Jahrhunderten die Erbfeinde furchtbare
Un=
taten in denſelben Gebieten verrichteten, wo ſie heute hauſen.
Eine eindrudsvolle Zuſammenſtellung der geſchichtlichen Quellen,
die über das Wüten der Franzoſen in deutſchen Landen im
17. Jahrhundert und während der napoleoniſchen Kriege
unter=
ichteten, bietet Alſons v. Czibulka in ſeinem ſoeben im Wieland=
Verlag zu München erſchienenen Buch „Franzoſenzeiten‟. Da
werden wieder vor dem geiſtigen Auge des Leſers jene Szenen
lebendig, in denen die entmenſchten Figuren der franzöſiſchen
Soldateska, raſend von ſataniſchen Trieben, durch die
Flammen=
neere brennender Städte und Dörfer jagten. Beſonders hat die
Rheinpfalz durch die Banden Ludwigs XIV. ſchrealich zu leiden
gehabt, und es iſt eine Kette von Schändlichkeiten, die ſich ſeit
den Brandſchatzungen in Lothringen 1675 und dem Wüten in
Zweibrücken 1677 bis zu der Niederbrennung der Pfalz 1689
aus=
dehnt. Die ganze ſchamloſe Grauſamkeit der franzöſiſchen Politik
offenlart ſich in den Anweiſungen des Kriegsminiſters Ludwigs
XIV. Louvois, der am 17. Oktober 1688 an den Intendanten
Le Grange ſchreibt: „Ich finde den König ſehr geneigt, Stadt
und Feſtung Mannheim vollſtändig niederzureißen, ſo daß nicht
un Stein auf dem anderen bleibt, der einen Kurfürſten, dem
man am Ende bei einem Friedensſchluß dies Land zuſprechen
vollte, reizen könnte, daraus eine neue Siedlung zu machen.”
Im Tezember 1688 gibt Louvois dem General Montclar den
Beſehl: „Se. Majeſtät legt Ihnen ans Herz, alle Plätze, die Sie
nit Ihren Truppen verlaſſen, gründlich zu verwüſten, damit die
Feinde weder Futter noch Lebensmittel finden und nicht in
Ver=
uchung kommen, ſich dieſen Plätzen zu nähern.‟ Die
Morobren=
nerei wurde am ganzen Rhein, beſonders aber in der Pflaz von
den Soldatenbanden organiſiert. Typiſch war die
Niederbren=
nung Speyers durch General Montclar. Am 3). Mai 1689
wurde den Cinwohnern befohlen, „binnen 6 Tagen die Stadt zu
verlaſſen”. Alles Jammern war vergebens, und nachdem die
Friſt verſtrichen war, ſtand die uralte Stadt mit ihren 20 Türmen
und Kirchen bald in vollen Flammen. Der General hatte den
Einwohnern mit erheucheltem Mitleid geraten, ihren Hausrat in
den Dom zu ſchleppen, weil dieſer verſchont würde. Aber als
die ehrwürdige Küche mit allem Kab und Gut hoch angefüllt war,
da ließ ſie der Franzoſe erſt recht anſtecken, und ſelbſt die
Kno=
hen der alten deutſchen Kaiſer riß man aus den Gewöllen
her=
aus, wie ein Zeitgenoſſe ſagt, „gleichſam als ein verredltes Vieh”.
Seite 3.
Thüringen und das Reich.
Por der Entſcheidung in England.
In Erwartung der Thronrede.
FU. London 14. Jan. Der König wird morgen mittag
um 12 Uhr das neue Parlament perſönlich mit einer Thronrede
eröffnen und wenige Stunden warauf wird ſchon die
De=
batte über die Thronrede im Gange ſein und über
das Schickſal des Kabinetts Baldwin
entſchei=
den. Miniſterpräſident Baldrin, der den Sonntag auf ſeinem
Landſitze zugebracht hat, iſt heute früh wieder nach London
zu=
rückgelehrt und hat für heute nachmittag einen neuen
Kabinettsrats zuſammenberufen. Heute abend wird Baldwin
die Mitglieder ſeines Kabinetts zu einem Diner bei ſich
empfangen. Der übliche Empſang am Vorabend einer neuen
Seſſionseröffnung des Parlaments dagegen wird nicht gehalten,
Diplomatenwechſel?
* Berlin, 14. Jan. (Priv.=Tel.) In Berliner
diplomati=
ſchen Kreiſen rechnet man beſtimmt damit, daß in der
allernäch=
ſten Zeit der bisherige deutſche Botſchafter in London Dr.
Stha=
mer von ſeinem Poſten zurücktreten und durch einen anderen
Diplomaten erſetzt werden wird, im Zuſammenhang mit dem
all=
gemeinen Reglement, das durch die Neubeſetzung der Poſten in
Paris und Brüſſel erforderlich geworden iſt. Für Paris iſt der
deutſche Geſchäftsträger v. Hoeſch in Ausſicht genommen,
wäh=
rend nach Brüſſel vorausſichtlich der bisherige deutſche
Botſchaſ=
ter in Belgrad, v. Keller, gehen wird.
Berlin, 14. Jan. Die Erörterungen zwiſchen der
Reichsregierung und der thüringiſchen
Staats=
regierung ſind, wie wir erfahren, nunmehr abgeſchloſſen.
Die Erklärungen der thüringiſchen Landesregierung gehen
dahin, daß ſie 1. Anſtellungen, Beförderungen, Entlaſſun en
ſo=
wie Verſetzungen von Teamten einſchließlich Hochſchullehrern
und Lehrern bis zur Neubildung der Landesregierung nur mit
Zuſtimmung eines Ausſchuſſes von fünf Mitgliedern vornehmen
und die nach dem thüringiſchen Notgeſetz über die
Herabminde=
rung der Perſonalausgaben vom 28. Dezember 1923 dem
Staats=
miniſterium oder einem Cinzelminiſterium zuftehenden Befugniſſe
mit Zuſtimmung dieſes Ausſchuſſes ausüben wird. Vorſitzender
des Ausſchuſſes iſt der Präſident des Oberlandesgerichts in Jena.
Von den übrigen Mitgliedern des Ausſchuſſes werden zwei von
den vereinigten bürgerlichen Parteien und zwei von der
Ver=
einigten Sozialdemolratiſchen Partei des Landes Thüringen
be=
nannt. Kommt der Ausſchuß in dieſer Zuſammenſetzung nicht
zuſtande, ſo werden zwei Mitglieder von der Reichsregierung,
zwei von der thüringiſchen Landesregierung ernannt. 2. wird
das thüringiſche Finanzminiſterium beauftragt, mit
Beſchleuni=
gung vom 16. Januar bis 31. März 1924 einen Bedarfsnachweis
aufzuſtellen und nach dem ordentlichen und außerordentlichen
Be=
darf aller Miniſterien auf eine feſtbegrenzte Summe zu
kontin=
gentieren. Der Zugriff der Behörden auf die öffentlichen Kaſſen
wird begrenzt auf die Höhe eines für die Dauer von 14 Tagen
vorauszuberechnenden Bedarfs. Dem Finanzminiſter werden
er=
weiterte Vollmachten übertragen.
Reichsgericht und Reichsfinanzminiſter.
Mittgeteilt von Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt, Darmſtadt.
Die Hartnäckigkeit, mit der der Reichsfinanzminiſter ſein
verfaſſungswidriges Aufwertungsverbot wenigſtens als
eben=
ſolche Aufwertungsbeſchränkung aufrecht erhalten will, hat das
Reichsgericht auf den Plan gerufen. Der Richterverein bei dem
höchſten Gericht hat an Reichsregierung, Reichstag und
Reichs=
rat eine ernſte Warnung gerichtet. Die Eingabe iſt mir von
meinen Freunden im Reichsgericht mit der Anheimgabe der
Veröffentlichung mitgeteilt worden. Sie lautet:
Richterverein beim Reichsgericht.
Leipzig, den 8. Januar 1924.
Nach Zeitungsnachrichten erwägt die Reichsregierung eine
Maßnahme, durch die eine „Aufwertung von Hypotheken (und
wohl auch anderer Geldanſprüche) verboten werden ſoll. Der
unterzeichnete Vorſtand des Richtervereins des Reichsgerichts
würde glauben gegen ſeine Pflicht zu verſtoßen, wenn er es
unterließe, ſeine warnende Stimme hiergegen zu
erheben.
Niemand wwird dem Reichsgericht den Vorwurf machen, daß
es vorſchnell und unüberlegt die Gleichung Mark gleich Mark
aufgegeben habe. Langſam und vorſichtig hat es zunächſt auf
einzelnen Rechtsgebieten die Notwendigkeit einer Aufwertung
anerkannt. Aber immer entſchloſſener und allgemeiner hat ſich
die neue Auffaſſung durchgeſetzt. Von beſonderer Bedeutung
iſt die Entſcheidung des 5. Zivilſenats vom 28. November
1923, die im Grundſatz dem Schuldner die Befugnis abſpricht,
eine in beſſerem Geld begründete Schuld in entwerteter
Pa=
viermark abzutragen und die Löſchung der Hypothek zu
for=
de n. Die zurüchaltende Art, wie dieſes Urteil begründet iſt,
iſt ein Zeugnis davon, wie ſehr ſich der Senat ſeiner
Verant=
wortung angeſichts der Tragweite der Entſcheidung bewußt
geweſen iſt.
Wenn der höchſte Gerichtshof des Reiches nach
ſorgfälti=
ger Erwägung des Für und Wider zu einer ſolchen
Entſchei=
dung gelangt iſt, ſo glaubt er von der Reichsregierung
erwar=
ten zu dürfen, daß die von ihm vertretene Auffaſſung nicht
durch einen Machtſpruch des Geſetzgebers umgeſtoßen wird.
Geſtützt iſt die Entſcheidung auf den großen Gedanken von
Treu und Glauben, der unſer Rechtsleben beherrſcht, geſtützt
auf die Erkenntnis, daß ein ferneres Feſthalten an der
Vor=
ſtellung, Mark ſei gleich Mark, zu einem höchſten Maße des
Unrechts führen würde, unerträglich in einem Rechtsſtaat.
Von demſelben Gedanken war aber zugleich die Auffaſſung
des Gerichts über das Maß der gebotenen Aufwertung
getra=
gen: wonach die Folgen der Geldentwertung angemeſſen auf
Gläubiger und Schuldner zu verteilen ſind, dem „Gläubiger
alſo — wenigſtens für die Regel — keine volle Umwertung
auf dem Goldfuße zukommt.
Dieſer Gedauke von Treu und Glauben ſteht außerhalb
des einzelnen Geſetzes, außerhalb einer einzelnen
poſitiv=
rechtlichen Beſtimmung. Keine Rechtsordnung, die dieſen
Ehrennamen verdient, kann ohne jenen Grundſatz beſtehen.
Darum darf der Geſetzgeber nicht ein Ergebnis, das Treu und
Glauben" gebieteriſch fordern, durch ſein Machtwort vereiteln.
Das iſt der Gedankengang, der für das weite Gebiet der
Geldentwertungsfrage beim Reichsgericht immer
allgemeine=
ren Eingang gefunden hat. Darum iſt die Kunde von der
ge=
planten geſetzgeberiſchen Maßnahme in den Kreiſen des
Reichs=
gerichts mit Befremden aufgenommen worden.
Auch in der Tages= und Fachpreſſe iſt ſcharfer Widerſpruch
erhoben worden, zum Teil geſtützt auf die Behauptung, ſtarke
Einflüſſe eigenſüchtiger Art ſeien die treibenden Kräfte. Es iſt
dem unterzeichneten Vorſtand eine ernſte Sorge, die
Reichs=
regierung möchte, ſolchen Einftüſſen nachgebend, eine
Rechts=
lage herbeiführen, die gegen Treu und Glauben verſtieße.
Eine geſetzgeberiſche Maßnahme, die die Betroffenen
ſchädigt, kann ſich vom Standpunkte des Ganzen nachträglich
als unzweckmäßig herausſtellen. Der Gefahr ſolcher
Miß=
griffe kann kein Geſetzgeber entgehen. Aber ein ſchwerer Stoß,
nicht nur für das Anſehen der Regierung, ſondern für das
Rechtsgefühl im Volke und für den Glauben an das Recht
wäre es, wenn es dazu kommen müßte, daß jemand, der ſich im
Rechtsſtreit auf die neue geſetzliche Vorſchrift beriefe, damit vor
den Gerichten mit der Begründung abgewieſen würde, ſeine
Berufung auf die Vorſchrift verſtoße gegen Treu und Glauben.
Schvn iſt in der Oeffentlichkeit mehrfach und eindringlich
die Frage erörtert worden, ob nicht der geplante Eingriff ſe. bſt
als ein Berſtoß gegen Treu und Glauben, als unfittlich ſeiner
unſittlichen Folgen wegen, als eine verfaſſungswidrige
Enteig=
nung, oder als eine, dem verfaſſungsmäßig gewährleiſteten
Grundſatz der Allgemeinheit der Beſteuerung hohnſprechende
Steuer, rechtsunwirkſam wäre. Die ernſte Gefahr einer ſolchen
oder ähnlichen richterlichen Beurteilung der geplanten
Maß=
nahme — auch durch das böchſte Gericht — beſteſit, und ſie
be=
ſteht auch dann, wenn die Regierung, unter dem Druck der
auf=
getretenen. Widerſtände die urſprünglich geplante Schroffbeit
mnildernd, die im Recht begründete Aufwertung nur zum Teil
verbieien ſollte.
Der unterzeichnete Vorſtand bittet, dieſes Bild von der
Stimmung beim Reichsgericht ſo ernſt, wie es geſchildert iſt,
zu würdigen.
Die Notwendigkeit, ſolcher Eingabe iſt ein erſchütterndes
Zeichen der Zeit. Es iſt herrlich weit gekommen im deutſchen
Lande, wenn das Reichsgericht, als oberſter Hüter des Rechts,
die Reichsregierung mahnen muß, nicht unter dem Druck
eigenſüchtiger Einflüſſe. Geſetze zu erlaſſen, die, weil
verfaſ=
fungstvidrig und unſittlich, demnächſt als rechtsunwirkſam
be=
zeichnet werden müſſen. Den gleichen Standpunkt habe ich
ſelbſt wiederholt in der Preſſe vertreten. Und auch von
wei=
terer Seite hat der Reichsſinanzminiſter eine Warnung
erhal=
ten. Wie mir Kammergerichtsrat Dr. Sonntag mitteilt,
hat das Kammergericht unterm 3. Januar eine Verordnung,
die der Reichsſinanzminiſter auf Grund des
Ermüchtigungs=
geſetzes erlaſſen hatte, für nichtig erklärt. Es handelt ſich um
eine Erweiterung der Abgeltungsverordnung, durch die
An=
ſprüche gegen das Reich den ordentlichen Gerichten entzogen
wurden, um ſie durch eine vom Finanzminiſter eingeſetzte
Kommiſſion entſcheiden zu laſſen.
Selbſt in dem Urteil der ſonſt ſo voreingenommenen
franzö=
ſiſchen Geſchichtsſchreiber finden dieſe Schandtaten keine Gnade.
„Das Zeitalter Ludwigs KIV.” ſagt de la Vallé, „weit davon
entfernt, wie man immer meinte, das Zeitalter des Ruhmes für
Frankreich zu ſein, war vielmehr die Zeit ſeiner Schande.” Und
Camille Rouſſet ſchreibt in ſeiner „Geſchichte Louvois”: „So
voll=
zog ſich die ungeheuerliche Niederbrennung der Pfalz. Das war
der Grund, daß Deutſchland, ſchon zürnend über die Ruinen von
„Mannheim und Heidelberg, nun mit noch größerem Recht der
empörten Welt den unerbittlichen und grauſamen Feind zeigen
konnte, zum Zeugen anrufend das Elend ſo vieler Flüchtlinge
und die rauchenden Trümmer prunkvollſter Paläſte und
armſelig=
ſter Hütten, dieſe ewigen Denkmäler der grauenhaſteſten aller
Bluttaten.‟ Dies auch der Grund, warum einer der beredtſamſten
Publiziſten mit Recht ſchreiben konnte: „Mitten im Frieden beginnt
man den Krieg; nimmt Philippsburg, bemächtigt ſich Heidelbergs,
Mannheims, der ganzen Pfalz, Worms, Speyers, Mainz' und
des ganzen Rheinlandes. Man verhandelt mit dieſen Städten,
man beſtimmt ſie zur Uebergabe, dann brennt man ſie nieder,
macht ſie dem Erdboden gleich, verwandelt alles in Aſche und
Oedland, ohne Rückſicht auf die Geſetze Gottes oder die des
Krie=
ges, unter Hintanſetzung aller Zuſagen und feierlichen
Ver=
ſprechungen. Ehemals galten die Franzoſen für eine menſchliche,
ziviliſierte Nation, aber heute bedeuten in der Vorſtellung der
Nachbarn Franzoſe und Kannibale dasſelbe.” Mit Schaudern
lieſt man die Berichte franzüſiſcher Ofſiziere über die Gewalttaten
der franzöſiſchen Rheinarmee aus dem Jahre 1689, lieſt mit
Ent=
ſetzen die Brandſtiſtung des Heidelberger Schloſſes, deſſen
Trüm=
mer noch heute ein Schandmal franzöſiſcher Gewalttat ſind. Das
war die Zeit, in der der berüchtigte Graf Melac in der Pfalz
hauſte und ſich für ewig den Namen eines Wüterichs und
Mord=
brenners erwarb, die Zeit, von der es im „Theatrum Europäum”
heißt: „Ungeachtet ihnen die Bauern die auferlegte Kontribution,
auch angeforderte Früchte und Fourage meiſtens richtig geliefert,
wurden ſämtliche Orte in Brand geſteckt und in Aſche gelegt, wie
denn auch hin und wider Vieh, ſo von den Flammen nicht
ge=
rettet werden können und mit allerhand Habſeligkeiten der
Unter=
tanen mit verbrannt; ja, es iſt ihre Unbarmherzigkeit ſo groß
ge=
weſen, daß ſie, wenn die Unterthanen den Brand haben löſchen
wollen, dieſelben mit Gewalt daron abgehalten, nadend
ausge=
zogen und ſehr übel trartiert haben."
C.K. Die Männer, die den höchſten Berg der Welt bezwingen
wrllen. Die Mitgliederliſte der neueſten Mount Evereſt=
Expedition ſteht nunmehr feſt. Der Leiter iſt, wie bei dem
vorigen Unternehmen, der Brigadegeneral C. G. Bruce, der in
der Führung, wenn es nötig wird, von Major Norton vertreten
werden ſoll. Außer Norton gehören auch Leigh=Mallory und
Howard Somerrell, die auf der vorigen Expedition die höchſte
Höhe von 27 000 Fuß erreichten, dem neuen Unternehmen an.
Auch Kapitän Geoffrey Bruce, der wenige Tage ſpäter bis
27 250 Fuß empordrang, wird an dem neuen Verſuch der
Be=
zwingung des höchſten Gipfels teilnehmen. Dieſe vier erfahrenen
Bergſteiger des Himalaya bilden den Kern des diesmaligen
Stoßtrupps, dem an neuen Mitgliedern die Herren OSell,
Beet=
ham, Irvine und Hazard noch angehören. Major Norton wird
das höchſte Lager, von dem aus der letzte Aufſtieg verſucht wird,
kommandieren. Die Eergſteiger werden mit Sauerftoffapparaten
auf Grund der Erfahrungen der letzten ExpeLition ausgerüſtet.
Der ausgezeichnete Photograph der letzten Expedition, Kapitän
Noel, nimmt in derſelben Funktion teil. Mit Genehmigung der
indiſchen Regierung und des Dalai Lama von Tibet wird die
Cxpedition Darjeling Ende März verlaſſen und der Route der
Expedition von 1922 durch das Chumbi=Tal nach dem Rongbuk=
Tal folgen. Wie vorher wird das Hauptlager Ende April im
Nongbuk=Tal errichtet, und die neuen Verſuche zur Bezwingung
des Berges werden gegen Ende Mai unternommen werden.
* Wie die Neger von der Verſenkung der „Luſitania”
er=
fuhren. Welcher alte Afrikaner, ſo ſchreibt W. Mang in der „
Um=
ſchau”, erinnert ſich nicht des ewigen dumpfen Trommelgetöſes,
deſſen ſich die Cingeborenen ſeit Urgedenten zur
Nachrihten=
verbreitung bedienen? Merkwürdig, dieſe eigenartige Sprache
der primitiv gebauten Trommel iſt allen Schwar=en und keinem
Weißen verſtändlich. Kapitän Reginald Haſelden erzählt
hierzu ein leiner enstertes eigenes Cre nis. er war in „
la=
dah in Nigerien, einer Stadt, die zwar nicht auf den Land arten
zu finden iſt, wiewohl ſie mit etwa 200 000 Einwohnern, die
meiſt noch auf ganz niederer Kulturſtuſe ſtehen, die größte
Neger=
ſiedlung iſt. Kapitän Reginald wurde durch das ewige
dumpf=
durchdringende Trommeln, Tage und Nächte durch, ganz nervös.
Cines Morgens hörte er ſeine ſchwarzen Nekruten auffällig
leb=
haft ſchwatzen und erkundigte ſich nach dem Grunde. Ein
Ser=
geant teilte ihm darauf mit: „Großes Schiff von weißem Manne
geſunken. Viele weiße Männer ertrunken.‟ Der Kapitin legte
dieſer Nachricht rreiter lein Cewicht bei. Als jedoch drei Tage
ſpäter eine durch Leitungsunterbrechung verzögerte
Drahtnach=
richt über Sierra Leone von der Verſenkung der „Luſitania”
einlangte, ſtutzte er und erfuhr auf nähere Erkundigung nur, daß
die Negernachricht von Kairo aus unmittelbar über den Erdteil
weg nach Ikadah getrommelt worden war. Und zwar durch
Stämme hindurch, die ganz verſchiedene Sprahen ſprechen,
teil=
weiſe ſogar gerade miteinander Krieg führten,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Januar 1924.
Rummer 15.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. Januar.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 8. November 1923 der
Vehrer an der Volksſchule zu Rüſſelsheim im Kreiſe Groß=Gerau
Wil=
helm Sturmfels auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem
Staate geleiſteten Dienſte vom 16. November 1923 an. — Auf Grund des
8 1 des Geſetzes über die Altersgtenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
bezw. 19. Dezember 1933 iſt der Studienrat Prof. Karl Henkelmann
am Gymnaſium in Bensheim mit Wirkung vom 1. Februar 1924 an in
den Ruheſtand getreten. Aus dieſem Anlaß iſt dem Beamten die
Aner=
kennung der dem Stagte geleiſteten langjährigen treuen Dienſte
aus=
geſprochen worden.
— Der Reichsverkehrsminiſter ſtattete am Sonntag der heſſiſchen
Regierung einen Beſuch ab. Dabei wurden die aus der Beſetzung eines
großen Teiles des heſſiſchen Staatsgebietes, ſich ergebenden Verkehrs=
und Perſonalfragen und ſonſtige wichtige Angelegenheiten erörtert. Der
Miniſter teilte insbeſondere ſeine Pläne mit, der deutſchen
Reichseiſen=
bahn unter voller Aufrechterhaltung des Reichseigentums und
Reichs=
betriebes die nötige Bewegungsfreiheit innerhalb der Reichsverwaltung
zu geben. Vorher hatte eine Ausſprache des Miniſters mit der
Reichs=
bahndirektion Mainz, die ſich zur Zeit in Darmſtadt befindet, und den
Vertretern der Beamten und Arbeiter über alle wichtigen Fragen
ſtatt=
gefunden. Nachmittags erfolgte die Abreiſe des Miniſters nach Berlin.
— Heſſiſches Landestheater. Die erſte Wiederholung von „Was
Ihrwollt” mußte infolge der zahlreichen Erkrankungen im Perſonal
längere Zeit verſchoben werden. Die nächſte Aufführung iſt nun auf
Donuerstag, den 17. Januar, feſtgelegt worden.
— Hypnoſefilm im Landestheater. Es wird uns mitgeteilt, daß es
gelungen iſt, den ganz hervorragenden neuen Kulturfilm „Tiefen der
Seele”, für das Landestheater zu ſichern. Der Film, der ſich
insbeſon=
dere mit dem Bereich des Unbewußten, der Hypnoſe und der Suggeſtion
beſchäftigt, wird in wenigen Tagen hier vorgeführt werden. Die
bekann=
teſten Autoritäten, darunter Max Deſſoir, haben daran mitgearbeitet.
Für heute teilen wir nur mit, daß das Laufbild in allgemein
verſtänd=
licher Weiſe die begriffliche Unterſcheidung von Ober= und
Unterbewußt=
ſein dem in dieſen Dingen Unbewandeiten klar macht. Im weiteren
werden behandelt das Träumen, ferner Wahnſinn und Genie, außerdem
das Weſen der Suggeſtion, die eigentümlichen Erſcheinungen, die bei
den indiſchen Fakiven zu beobachten ſind, und ſchließlich die Hypnoſe
ſelbſt in ihren verſchiedenartigen Methoden, Erſcheinungen, Schäden
und Gefahren. Ein bekannter Nervenarzt von hier hat ſich zur
Ueber=
nahme des Begleitvortrags bereit erklärt. Näheres über die Herſteller
und den Inhalt des Films im einzelnen werden wir an dieſer Stelle
noch bekannt geben.
* Filmportrag über Segelflug. Wir machen nochmals auf
den Filmportrag der Akademiſchen Fliegergruppe
Darmſtadt aufmerkſam. Herr Botſch, der auf dem
Darm=
ſtädter „Konſul” den Entfernungsrekord über 19 Kilometer
aufſtellte, wird den Film erläutem. Welche Bedeutung der
Segelflus auf die Entwicklung des geſamten Flugweſens hat,
wird hier Profeſſor Schlink vortragen.
— Getreidekommunalverband Darmſtadt=Dieburg. Mit Verfügung
vom 11. Januar macht das Kreisamt bekannt, daß die Verbandskornſtelle
Darmſtadt mit 15. d. M. aufgelöſt und in Liquidation getreten iſt. Die
Liquidationsgeſchäfte erledigt das hieſige Kreisamt.
Zahlung von Militärverſorgungsgebührniſſen. Die für die zweite
Januarhälfte fälligen Militärverſorgungsgebührniſſe werden diesmal
ausnahmsweiſe anſtatt beim Verſorgungsamt am Freitag, den 18.
Ja=
nuar, in der Zeit von 8—12 Uhr vorm. und 2—5 Uhr nachm. in der
Packkammer de8 Poſtamts I. hier (Eingang vom Hofe), gezahlt.
— Mozart=Verein. Der Mozart=Verein veranſtaltet ſein nächſtes
Konzert am Donnerstag, den 24. Januar, im Städtiſchen Saalbau.
Der Verein, unter der bewährten Führung von Kapellmeiſter Rehbock
an ſeiner ſteten Vervollkommnung arbeitend, wird diesmal ſein Können
im a capalla=Geſang zeigen. Auf dem Programm ſtehen die Meiſter des
Männerchors, Schubert, Schumann, Mendelsſohn=Bartholdy, Kremſer,
Gade u. a. Das Konzert wird ausklingen mit einer Folge von
Volks=
liedern. Als Soliſten ſind für den Abend gewonnen: Elli Sendler aus
Berlin (Geſang), Göſta Andreaſſon (Violine) und Guſtav Beck (Klavier).
— Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Laut knirſchte
der Schnee unter den eiſenbeſchlagenen Sohlen der Wanderſtiefel und
friſcher Oſtwind umfächelte Naſen und Ohren der V. H. Cer, als ſie am
vorgeſtrigen S untag dem Sammelpunkt für die 12. planmäßige
Wan=
derung, dem Nordpole der Stadt (Städt. Gaswerk), zuſtrebten. Ueber
100 V. H. Cer, ſtellten ſich den beiden oft erprobten Alt=Führern
Bruch=
häuſer und Kraft, die zu einer Wanderung Gundernhauſen—Roßdorf
riefen. Tüchtige Führer haben für alles was ſie tun gute Gründe. Nach
ihren Angaben galt es diesmal den Getreuen ſchon fetzt für die
Som=
merzeit ſtaubfreie, heimliche Wege nach dem von allen Darmſtädtern
als Ausflugsort geſchätzten gaſtlichen Roßdorf zu zeigen. Neu waren
die Wege ſicher für Viele. Mancher Wanderer dürfte erkannt und ſich
vorgenommen haben, ſie für den Heimweg zu benutzen, falls man die
Roßdörfer Gaſtfreundſchaft einmal etwas über das gewöhnliche Maß
hinaus gekoſtet haben ſollte. Jedenfalls waren die Wege ſeitens der
Führerſchaft vorzüglich gewählt, und glatt — diesmal ſehr glatt —
iſt die Wanderung verlaufen. Mußten ſich auch tüchtige Wanderer
manchmal unfreiwillig niederlaſſen, glücklicherweiſe ging es dabei
im=
mer gut ab. Trotz der hohen Anforderungen, die Schnee und Eis an
die Teilnehmer ſtellten, beſtand froheſte Wanderſtimmung, und die
Wanderung kann als eine reizvolle, in jeder Beziehung
wohlge=
lungene angeſprochen werden! Die humorvollen Dankesworte, die
unſer geſchätzter V. H. C.=Bruder, Geh. Rat Dr. Pitz, für die
Füh=
rer des Tages fand, entſprachen ſicher den Gefühlen aller Teilnehmer.
— Herabſetzung der Gas= und Strompreiſe in — Berlin.
In=
folge der weiteren Herabſetzung der Kohlenpreiſe iſt mit einer
Ermäßigung der ſtädtiſchen Tarife für Gas, Waſſer und
Elektri=
zität zu rechnen, und zwar wird der Kubikmeter Gas von 21 auf
19 oder 18 Pfg. verbilligt. Die Ermäßigung der Gütertarife, für
den 20. d. Mts, bekanntlich angekündigt, wird von beträchtlicher
Bedeutung ſein.
— Ermäßigung der Gütertarife durch die Reichsbahn.
Die=
ſelbe wird 8 Prozent (wie ſchon in Nr. 12 berichtet) betragen und
am 20. d. Mts. in Kraft treten.
— Wertbeſtändige Staatslotterie. Am 18. und 19. d. M. findet
un=
widerruflich und garantiert die Ziehung ſtatt, zu der nur noch wenige
Loſe bei den ſtaatlichen Lotterieinnehmern zu haben ſind. Wer ſich
da=
her an dieſer Lotterie noch beteiligen will, die nur aus einer Klaſſe
be=
ſteht, möge ſich beeilen. Wie wir hören, ſetzt demnächſt auch die
bis=
hevige Klaſſenlotterie ihre monatlichen Ausſpielungen wieder fort,
worüber wir noch ausführlicher berichten werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Dſe blerunier erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachien,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſ.
— Darmſtädter Turnerſchaft. Der Deutſche Orden,
Kom=
mende Darmſtadt, lädt zu der am 18. Januar d. J., abends 8 Uhr, in
der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden Reichsgründungsfeier ein;
Vortrag des Herrn Oberſtleutnant v. Hagen: „Die Befreiung
Oſtpreu=
ßens (Schlacht bei Tannenberg)” mit Lichtbilder. Eintritt frei gegen
Vorzeigung der Vereinzmitgliedskarten. Oberſtleutnant v. Hagen hat
ſich als vorzüglicher und äußerſt feſſelnder Redner vielfach bewährt,
ſo=
daß ſein Vortrag durch große Klarheit einen ganz beſonderen Geuuß
bringen wird. Es wird daher der Beſuch des Vortrages warm empfohlen,
— Im „Kaffee Fürſt Bismarck findet ab heute, den 15. ds.,
großes Bockbierfeſt bei ermäßigten Preiſen und entſprechender
Stim=
mungsmuſik ſtatt. (Näh. ſ. Anzeige.)
— Volkstheater. Die Wiederholungen des ſenſationellen
Ausſtattungsſtückes, das bei dem Publikum ſo viel Anklang findet,
wer=
den heute und die nächſten Tage fortgeſetzt. Auch das reizende und
teilweife ſehr humoriſtiſche Märchen „Rotkäppchen” kommt Mittwoch,
nachmittags 4 Uhr, nochmals zur Aufführung.
Aus den Parteien.
— Mikgliederverſammlung der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei. Heute abend findet im geheizten Gelben
Saal des Reſtaurants Sitte eine Mitgliederverſammlung ſtatt, in der
Herr Juſtigrat Lindt über „Die Darmſtädter Gemeindepolitik” ſprechen
wird. Der Redner, der nicht Mitglied unſerer Partei iſt, wird als
lang=
jähriger Stadtverordneter und vorzüglicher Sachkenner unſeren
Mitglie=
dern intereſſante Ausführungen machen über die brennenden Fragen der
Stadtverwaltung, u. g. über Gas= und Waſſerpreiſe,
Kleinrentnerfür=
ſorge uſw. Wir empfehlen den Vortrag aufs wärmſte. Eintritt frei.
r. Von der Bergſtraße, 14. Jan. Unfälle. Zahlreiche
Bein=
brüche und ſonſtige Verletzungen werden aus faſt allen Orten unſerer
Gegend als Folgen des mehrtägigen Glatteiſes gemeldet. —
Brot=
preis. Die Väcker des Kreiſes Bensheim backen nun wieder
vier=
pfünder Brot, und koſtet der Laib 70 Goldpfennige.
Tagung des Landesausſchuſſesder DeutſchenPolkspartei
Wahlkreisverband Heſſen.
Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei, Wahlkreisverband
Heſſen, trat am Sonntag in Darmſtadt zu einer aus allen Teilen des Landes
beſonders gut beſuchten Tagung zuſammen. Die außerordentlich
an=
regend und bei grundſätzlich völliger Uebereinſtimmung verlaufenen
Ver=
handlungen füllten den ganzen Tag aus. — Der Vorſitzende des
Landes=
verbandes, Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. L., begrüßte als Leiter
der Sitzung die zahlreich erſchienenen Vertreten mit einem Ausblick auf
die kommenden Wahlen und umriß in kurzen Zügen die politiſchen
Auf=
gaben, denen die vorliegende Tagesordnung gewidmet war.
Als erſter Referent ſprach der Reichstagsabgeordnete des Wahlkreiſes,
Exz. Dr. Becker. Seine zweiſtündigen, eindrucksvollen Ausführungen
nahmen Stellung zur Entwicklung unſerer politiſchen Lage ſeit dem
Regierungsantritt des Kabinetts Cuno. Das Jahr 1923 ſtand unter dem
Zeichen des Kampfes um Rhein und Nuhr. Damit war dem Kabinett
Cuno eine ungeheuer verantwortungsvolle Aufgabe zugefallen. Reduer
gab eine nähere Kennzeichnung der Umſtände, die zur Regierung Cuno
führten, ſowvie eine Charakteriſierung dieſes Kabinetts ſelbſt, das frei von
heiſchende Arbeit gegangen ſei. Im allſeitigen Vertrauen des
Reichs=
tages war hierfür die parlamentariſche Grundlage gewonnen worden.
Eine Sondierung des außenpolitiſchen Terrains ergab, daß Frankreich
nicht an einen ehrlichen Ausgleich dachte. So begann der Ruhrtrieg,
der mit ungleichen Mitteln geführt werden mußte. Wir gebrauchten die
Waffe des paſſiven Widerſtandes. Zu einem Dauererfolge konnte dieſer
Kampf, den wir zeitlich nicht unbegrenzt zu führen in der Lage waren,
nur im Zuſammenwirken mit ausländiſcher Hilfe gelangen. Zum großen
Teil auf Grund eigener Anſchauungen gab Reduer ein ergreifendes
Bild des gigantiſchen Ruhrkampfes und der unabläſſigen
Anforderun=
gen, die er nicht zuletzt auch an die Reichsregierung ſtellte. Der Kampf
ſelbſt vollzog ſich unter der Zuſtimmung der überwältigenden Mehrheit
des deutſchen Volkes. Sehr viele Beiſpiele konnte der Referent dafür
anbringen, daß es gerade auch ſozialdemokratiſche Kreiſe waren, die am
eifrigſten für den ungeſchwächten Widerſtand eintraten und die von der
ſogen. „beweglicheren” Methode durchaus nichts wiſſen wollten. Die
großen finanziellen Opfer waren leider unvermeidlich. Vor allem aber
war bedenklich und beklagenswert, daß ſich viele Auswüchſe bei der
Ver=
teilung der Reichsmittel an angeblich Unterſtützungsberechtigte
bemerk=
bar machten; hierzu haben viele lokale Inſtanzen ihre Hand geliehen.
Wo immer möglich, iſt dagegen auch eingeſchritten worden. Heißen Dank
ſprach Exz. Becker allen den vorbildlichen Opfern des Nuhrkampfes
aus, die für ganz Deutſchland gelitten hätten. Die Frage, ob es nicht
beſſer geweſen wäre, wenn der Widerſtand von unſerer Seite ganz
unter=
laſſen worden ſei, wurde durchaus verneint. Nicht nur, daß ſich das
Anſehen Deutſchlands in der Welt wieder wirklich gehoben habe; in
außenpolitiſcher Beziehung könne man darauf hinweiſen, daß Frankreich
heute, im Gegenſatz zu früher iſoliert daſtehe. Auch wirtſchaftlich ſei die
bedeutungsvolle Tatſache, daß der franzöſiſche Frane gegenwärtig den
früheren Weg der Mark gehe, nicht zuletzt auf die Ergebniſſe des
Ruhr=
kampfes zurückzuführen. Die Zauderpolitik Englands wurde ſodann
gebührend gekennzeichnet und mit der Kritik auch nicht hinſichtlich
man=
cher Maßnahmen des Kabinetts zurückgehalten. Redner beſprach
weiter=
hin die Vorgänge, die zum Nücktritt Cunos und zur Bildung einer
Regierung der Großen Koalition unter Streſemann führten. Es zeigte
ſich bald, daß die Sozialdemokratie immer noch ihre parteipolitiſchen ſich der Landesausſchuß in zuſtimmendem Sinne zu eigen.
und taktiſchen Ziele in den Vordergrund ſtellte. Auf die Dauer war bei
dieſen Verhältniſſen eine erſpriefliche Arbeit im Kabinett nicht zu
leiſten. Exz. Becker führte im Zuſammenhange damit weiter aus, daß
die Sozialdemokratie auch infolge ihres Verſagens auf wirtſchaftlichem
Gebiete, auf Grund ihrer doktrinären Einſtellung, heute für die
Reichs=
regierung nicht als bündnisfähig betrachtet werden könne. Nach der
Revolution war die Sozialdemokratie Bundesgenoſſe, um dieſe mit
ein=
dämmen zu helfen. Heute handele es ſich aber darum, die Revolution in könne.
ihren ſchädlichen Auswirkungen zu liquidieren; zu dieſem Standpunkt
hat ſich die Sozialdemokratiſche Partei im Ganzen jedoch noch nicht
durch=
gerungen. Die Große Koalition war eine Zeit der Lehre. Heute müſſen
wir das Ziel eines geeinigten Bürgertums aufſtellen. Dieſes Ziel iſt
heute nicht etwa mangels ſachlicher Uebereinſtimmung noch nicht erreicht.
Es war ſehr bedauerlich, daß die Deutſchnationalen bei der letzten
Neubildung der Reichsregierung das Zuſtandekommen einer Regierung,
die alle bürgerlichen Parteien umfaßt hätte, vereitelt haben. Der nächſte
Wahlkampf müſſe gegen die ſozialiſtiſchen Grundſätze gehen. In
inner=
politiſcher Beziehung gelte es die Abkehr von dem ungeſund
überſpann=
ten Unitarismus der Weimarer Verfaſſung. Ein Ausblick auf die
Außen=
politik geſtatte vielleicht die Feſtſtellung einer etwas größeren
Verhand=
lungsgeneigtheit Frankreichs. Ohne Erfüllung unſerer
Mindeſtforde=
rungen, durch Aufhebung des unerträglichen Druckes von den beſetzten
Gebieten, Wiederherſtellung verfaſſungsrechtlicher Zuſtände, Nückkehr der
Vertriebenen und Freilaſſung der Gefangenen, könne man jedoch nicht
zu einem befriedigenden Abſchluß kommen. Eine Aenderung der
ſtaat=
lichen Beziehungen des beſetzten Gebietes zu ihren Ländern müſſe auf heſſiſchen Frage:
das entſchiedenſte bekämpft und alle Beſtrebungen nachdrücklichſt abge= 1. Die ſtaatliche Abgrenzung Heſſens iſt eine Frage, die unter der
lehnt werden, die eine Zerſchlagung Preußens zum Ziele hätten. —
Zum Schluſſe kritiſierte der Vortragende die Art und Weiſe, wie heute
der Beamtenabbau vielfach einfach ſchematiſch durchgeführt werde.
Wei=
ter ſei Stellung zu nehmen gegen die Abſicht des Neichsfinanzminiſters
betreff3 Wegſteuerung einer Aufwertung der Hypotheken uſw. Exz.
Becker endete ſeine von lebhaftem Beifall gefolgten Ausführunoen mit
einmütig beſtrebt ſei, nach wie vor alle ihre Kraft dem Wohle des
Vater=
landes zu widmen.
Unter allſeitiger Zuſtimmung dankte der Vorſitzende dem Abgeord= 4. Der Gedanke, unbeſetztes Gebiet deutſchen Landes einem, wie imner
neten Exz. Dr. Becker in herzlicher Weiſe für ſeine raſtloſe Tätigkeit im
Dienſte des Reiches und der Partei.
Eine ergiebige Ausſprache, an der ſich namentlich die
Land=
tagsabgeordneten Dingeldey und Dr. Oſann beteiligten, ſchloß
ſich an das Referat. Aus der Fülle der Anregungen, die im Sinne des
Vortrags gegeben wurden, ragte namentlich die Frage der
Hypotheken=
aufvertung und ihrer geplanten Wegſteuerung herbor. Mit allem
Nach=
druck wurden hier die Forderungen von Exz, Dr. Becker, der noch
hinzu=
fügte, daß er in dieſer Angelegenheit durch ſeinen Antrag die Anregung
zu einer beſonderen Kommiſſion gegeben haben, unterſtützt. Die
Auf=
faſſung des Landesausſchuſſes in dieſer Frage wurde ſodann in einer und damit auch die höchſte Kulturaufgabe des deutſchen Volkes, die
Er=
einmütig gefaßten Entſchließung zum Ausdruck gebracht.
Ueber=
einſtimmung ergab ſich ferner in der geſchilderten Beurteilung der
So=
zialdemokratie. Es wurde vom Landesausſchuß feſtgeſtellt, daß die Große
Koalition im Reich durch die alleinige Schuld der Sozialdemokratie
geſcheitert ſei und daß nach dieſen Erfahrungen weitere Verſuche, im
Reiche oder in Heſſen mit dieſer Partei zuſammen zu arbeiten, ſo lange
nicht angängig ſeien, als die Sozialdemokratie ihren internationalen
Klaſſenkampfcharakter und ihre wirtſchaftsſchädliche Einſtellung
beibe=
halte. Dagegen müſſe eine Zuſammenarbeit aller bürgerlichen Parteien Einſpruch gegen alle Maßnahmen, die dieſes Ziel gefährden.
erſtrebt werden auf Grundlage der unveränderten und unverbrüchlichent
Zuſammengehörigkeit des Deutſchen Reiches, der Freiheit der Wirtſchaft
und der Steigerung der Gütererzeugung auf allen Gebieten. Dieſe
An=
ſchauung des Landesausſchuſſes ſoll der Parteileitung vermittelt werden.
Als zweiter Vortragsredner ſprach Nechtsanwalt Dingeldey,
M. d. 2., über die heſſiſche Frage. Aedner ging aus von der
tiefen Depreſſion bei Ende des Nuhrkampfes, die eine bedauerliche
Stär=
kung aller ſeparatiſtiſchen Tendenzeu zur Folge hatte. Damals wurde
bekanntlich die Frage aufgeworfen, ob das beſetzte Gebiet nicht ſelbſt ſein
Schickſal in die Hand nehmen könne. Das Schaffen eines Gliedſtaates im
Rahmen des Reiches gewann neben den anderen beſondere
Anziehungs=
kraft. Neben gutgläubiger Propagierung dieſer Ideen zeigten ſich auch
andere, außerordentlich gefährliche Beſtrebungen. Man glaubte, ohne
das Reich mit Frankreich verhandeln zu ſollen. Redner zeigte in
hiſto=
riſcher Folge die Entwicklung der Rheinlandfrage in den letzten Monaten,
namentlich die Bildung und die Tätigkeit der verſchiedenen Ausſchüſſe.
Es wurde die Forderung aufgeſtellt, daß man in ſtaatsrechtlicher
Be=
allem unberechtigten Optimismus, an die perſönlich ſo viele Opfer er= ziehung den Franzoſen, die ihre eigenen Pläne verfolgten, ſelbſt nicht
im vermeintlich beſten deutſchen Sinne auch nur den kleinſten Schritt
entgegenkommen dürfe. Das Vorgehen Frankreichs im beſetzten Gebiet
ſei in allem ein Ausſchnitt der großen franzöſiſchen Politik. Unſer
Ver=
halten müſſe dementſprechend in Uebereinſtimmung mit den Schachzügen
ſein, die das Reich vorzunehmen habe. Dementſprechend müſſe einen
„Großheſſen” gegenüber eine ablehnende Stellung eingenommen werden.
Die Auffaſſung des Redners über die rheiniſche und namentlich heſſiſche
Frage wurde in einer beſonderen, vom Landesausſchuß angenommenen
Entſchließung zum Ausdruck gebracht. — Auch an dieſen, mit
großem Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte ſich eine lebhafte
Aus=
ſprache an, an der ſich beſonders zahlreiche ausgewieſene Vertreter
be=
teiligten. Die Kennzeichnung der Lage durch Rechtsanwalt Dingeldetz
und die daraus erhobenen Forderungen fanden immer neue Zuſtimmung.
Landtagsabgeordneter Dr. Oſann erſtattete das letzte Referat.
Nach einer Schilderung der Tätigkeit der Landtagsfraktion der Deutſchen
Volkspartei kamen namentlich die neuen Steuerentwürfe der heſſiſchen
Regierung, die ausführlicher beſprochen wurden, und Fragen des
Beam=
tenabbaues zur Darſtellung. Die Deutſche Volkspartei werde neuen
Steuerentwürfen nicht ohne weiteres ihre Zuſtimmung geben. Da die
wirtſchaftliche Notlage breiteſter Kreiſe unſeres Volkes erſchreckend
ge=
worden ſei, was Aedner eingehend darlegte, ſo müſſe alles getan
wer=
den, das Los des Mittelſtaudes vor allem zu erleichtern. Der
Beamten=
abbau ſei zu einem traurigen Kapitel geworden. Im Sonderausſchuß
des Landtags habe die Partei erfolgreich gegen den ſchematiſch
durch=
geführten Abbau Stellung genommen. Die Deutſche Volkspartei iſt
neiterhin beſtrebt, mit Nachdruck die Intereſſen der Allgemeinheft zu
vertreten. Der Landesausſchuß dankte dem Redner herzlichſt, und im
Verlaufe der weiteren Ausſprache ſprach Oberlandgerichtsrat
Alten=
dorf der Landtagsfraktion ausdrücklich das Vertrauen und den Dand
der Verſammlung aus. Von verſchiedener Seite, namentlich von
Rechts=
anwalt Dingeldey, M. d. L., und Profeſſor Schian, M. d. 9.,
wurden noch Ausführungen zur heſſiſchen Politik gemacht, die völliges
Einvernehmen hinſichtlich der befolgten Richtlinien ergaben. Eine von
Frau Bierau zur Verleſung gebrachte Entſchließung der
Ver=
treterinnen des Ausſchuſſes zum Beamtenabbau bei der Schule machte
In anbetracht der vorgerückten Zeit wurde das Referat von
General=
ſekretär Kollbach über Organiſationsfragen des Wahlkreiſes auf eine
ſpäter einzuberufende Tagung des Landesausſchuſſes verſchoben. Der
Vorſitzende Rechtsanwalt Dingeldey ſchloß die Sitzung mit dem
leb=
haſten Dank für die allfeits geleiſtete einmütige Mitarbeit, die in der
Vergangenheit erfolgreich geweſen ſei und die Gewähr dafür biete, daß
die Partei den kommenden Wahlen mit feſter Zuverſicht entgegenſehen
Entſchkießungen
des Lanbesausſchuſſes der D. V. P. — Wahikreisverbaud Beſſen,
am 13. Januar 1924.
I.
Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei in Heſſen eracht.=5
die durch Entſcheidungen der Gerichte, insbeſondere des höchſten Gerichtsr
hofs des Reichs, als zuläſſig erkannte Aufwertung von Hypotzeken und
ähnlichen Forderungen im Rahmen des wirtſchaftlich Möglichen als durc
Recht und Gerechtigkeit geboten, insbeſondere im Iutereſſe des durch bie=
Geldentwertung beſonders hart getroffenen Mittelſtandes und erhebt
entſchiedenen Einſpruch gegen alle Beſtrebungen, durch einen Akt deu
Geſetzgebung die Aufwertung ſolcher Forderungen unmöglich zu machen,
II.
Der Landesausſchus der D.V.P. Heſſens erklärt zur ſogenannten
Geſichtspunkten der großen deutſchen Politik, nicht aber von irgend
welchen Sonderintereſſen aus betrackhtet werden muß.
2. Solange der Zuſtand völkerrechtswidriger Gewalt im beſetzten Ges
biet andauert, ſolange die volle Souveränität des Reichs und deu
Länder im beſetzten Gebiet nicht anerkannt wird, iſt jede freiwillige
Aenderung der ſtaatlichen Zuſammenhänge abzulehnen.
der Verſicherung, daß die Neichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei 3. Das Reich hat die Pflicht, aber auch das alleinige Recht, in
unmittel=
baren Verhandlungen mit den Beſatzungsmächten das politiſche
Schick=
ſal des beſetzten Gebietes zu regeln.
ſich unter der Aufſicht franzöſiſcher Beſatzungsmächte bildenden
deut=
ſchen Gliedſtaate anzugliedern, iſt mit dem deutſchen Intereſſe völlig
unvereinbar und deshalb durchaus zu verwerfen.
5. Den Rheinheſſen und den Heſſen des beſetzten Gebietes zollen wiu
heißen Dank für ihren heldenhaften und opferfreudigen Kampf für
ihr Deutſchtum, der Deutſchland wieder zur Achtung in der Welt
gebracht hat und einſt in beſſerer Zukunft ſeine Früchte tragen wird.
III.
Der Beamtenabbau bedroht in hohem Maße auch unſere Schulen
ziehung unſerer Kinder. Unerläßliche Sparmaßnahmen zur Geſundung
unſerer Verhältniſſe müſſen da ihre Grenzen finden, wo die
Heranbil=
dung der Jugend in Frage kommt. Beamtenabhau an der Schule
be=
deutete Zuſammenlegung und Ueberfüllung der Klaſſen und damit für
unſere Kinder ſchwere Schädigung an Geſundheit, wiſſenſchaftlicher,
ſo=
wie praktiſcher Ausbildung und charakterbildender Erziehung.
Deutſch=
land aber braucht ein geſundes, gut ausgebildetes, ſittlich ſtarkes
Ge=
ſchlecht. Die Frauen und Mütter der Deutſchen Volkspartei erheben
* Arheilgen, 14. Jan. Durch den jetzt ſchon über drei Wochen
anhaltenden Froſt ſind hier die am ſogenannten „Bellerich”
gele=
genen Wieſen, von einer einzigen großen Eisfläche bedeckt und
kann daſelbſt der Schlittſchuhſport zur Genüge gepflegt werden,
zu=
mal die hieſigen Fuhrwerksbeſitzer in dieſem Jahre nicht das Eis an
die Darmſtädter Eiskellerbeſitzer und Brauereien infolge der
Zoll=
grenze abfahren können. In früheren Jahren wurden dadurch recht
anſehnliche Summen in unſeren Ort hereingebracht, denn bei
drei=
maliger, manchmal gar viermaliger täglicher Fahrt nach der nahen
Landeshauptſtadt bedeutet dieſer Zuſtand für viele Landwirte einen
recht bedeutenden Einnahmeausfall.
A. Auerbach, 14. Jan. Zur Not der Kleinrentner. Eine
Witwe aus Worms, die viele Jahre hier wohnte, wurde auch ein Opfer
unſerer Zeitverhältniſſe, indem ſie an vollſtändiger Unterernährung
ſtarb. und am Mittwoch beerdigt wurde. Jede Unterſtützung durch die
Gemeinde lehnte die Frau ab, da ihre Ehre dies nicht zuließ. Die
Ver=
ſtorbene war die Witwe eines angeſeheuen Geſchäftsmannes, hatte bei
Ueberſiedelung nach Auerbach ein hübſches Kapital im Beſitze und
ge=
dachte in Ruhe ihre alten Tage zu verleben. Leider hat der Krieg mit
ſeinen Folgen dieſe Hoffnung vernichtet, und ſo mußte ſie, wvie ſo viele,
ihren Lebensabend unter ſehr traurigen Verhältniſſen beſchließen. Die
Kleinrentner zählen zu den Aermſten unſerer Mitmenſchen, indem ſie
meiſt alt und vollſtändig erverbsunfähig ſind.
— Kleeſtadt, 14. Jan. Am nächſten Sonntag, den 20. d. M., hält
der Heſſiſche Landesverband evangeliſcher Männer=
Vereinigungen, der ſeinen Sitz in Darmſtadt hat, nachmittags
3 Uhr, in der Kiuche zu Kleeſtadt für die dortige Gemeinde und die
um=
liegenden Ortſchaften eine Vortrags=Verſammlung über das Thema ab:
„Die Aufgaben der evangeliſchen Männerwelt in der
Gegenwart”., Redner werden ſein, die Herren Studienrat und
Prefeſſor Rothermel=Darmſtadt und Eiſenbahninſpektor Kleinert=
Darm=
ſtadt. Wie in der Landeshauptſtadt und in anderen Städten und
Dör=
fern des Landes bereits ſich zahlreiche Männer zu
Männervereinigun=
gen zuſammengeſchloſſen haben, um ohne Unterſchied der politiſchen und
ki=cklichen Richrungen ſich kraftvoll für die Vertretung der Bedürfniſſe
des kirchlichen Gemeindelebens einzuſetzen, ſo will auch dieſe
Verſamm=
lug Anregung geben, daß auch in Kleeſtadt und in den umliegenden
Ortſchaften die evangeliſchen Männer ſich zu gleichem zeitgemäßen
Zu=
ſammenſchluß organiſieren. Ganz beſonders die Männer und
herau=
wachſende männliche Jugend über 18 Jahre von Kleeſtadt, Klein=
Um=
ſtadt, Nichen, Pfungſtadt, Schaafheim und Schlierbach ſeien auf die
wich=
tige Verſammlung aufmerkſam gemacht.
— Biebesheim, 14. Jan. In Gernsheim wurde in letzter Zeit am
Bahnhof ein größerer Haferdiebſtahl ausgeführt, woran ſich auch
aus unſerer Gemeinde einige Perſonen beteiligt haben. /Bis jetzt wurden8
Mann durch Gendarmeriewachtmeiſter Lindenſtruth und Wetzelberger
verhaſtet.
Aus Starkenburg, 14. Jan. Zu der Notiz in unſerer
Sonntags=
nummer vom 13. Januar aus Starkenburg über den Beamtenabbau im
Volksſchulweſen wird uns von unterrichteter Seite geſchrieben: Die
Bemerkungen Ihres Herrn Berichterſtatters könnten über den Stand des
Beamtengbbaues, insbeſondere auf dem Gebiet des heſſiſchen
Schul=
weſens, falſche Vorſtellungen erwecken. Deshalb ſei feſtgeſtellt: In Kraft
getreten iſt lediglich die Beſtimmung über die Zwangspenſionierung
der=
jenigen Beamten, die das 65. Lebensjahr vollendet haben. Das gilt
natürlich auch für diejenigen Lehrer, wie für alle anderen Beamten, die
unter öeſe Beſtimmung fallen. Im übrigen hat der Sonderausſchuß
des Heſſiſchen Landtages beſchloſſen, daß ihm zunächſt die Grundſütze
über die Durchführung des Beamtenabbaues im heſſiſchen Staat zur
Beſchluffaſſung vorzulegen ſind, bevor irgend welche weiteren
Maß=
nahmen erfolgen. Alle Angaben über irgend welche Einzelmaßnahmen
können ſich alſo keineswvegs auf gültige Beſchlüſſe von in Betracht
kom=
menden zuſtändigen Stellen ſtützen. Selbſtverſtändlich wird auch zu
prüfen ſein, inwieweit die parteipolitiſche Beſetzung des
Landes=
autes für das Bildungsweſen abzubauen iſt. Dabei wird
man aber nicht nur, wie das in der Einſendung eigenartigerweiſe
ge=
ſchieht, die Mitglieder der Sozialdemokratie und des Zentrums ins
Auge zu faſſen haben, ſondern mindeſtens in gleichem Maße auch die
demokratiſchen Mitglieder, die Herren Oberſchulrat Jung,
Regierungs=
rat Henrich jun. und andere.
Bad=Nauheim, 14. Jan. Die Geſamtfreguenz 1923
be=
trug 2502 Kurgäſte (17850 Deutſche, 9652 Ausländer). Bäder wurdey
227 194 abgegeben.
Nummer 15.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 15. Januar 1924.
Seite 5.
Reich und Ausland.
Seine=Ueberſchwemmung.
Trotz leichten Fallens des Waſſers, haben ſich die Schäden weiter
ausgebreitet. In der Automobilfabrik „Renault” in der 20 000 Arbeiter
Heſchäftigt ſind, mußten 15000 die Arbeit wegen Ueberflutung der
Arbeitsräume einſtellen.
Die Churer Bahnhofshalle
iſt nachts 2 Uhr unter der großen Schneelaſt eingeſtürzt und hat die
bereitgeſtellten Wagen des Fruhzuges unter ſich begraben. Der Frühzug
konnte nicht abgefertigt werden, doch wurde der Verkehr im Laufe des
Morgens wieder aufgenommen. Wäre der Einſturz am Tage erfolgt,
ſo hatte es bei dem zurzeit regen Verkehr ein ſchreckliches Unglück geben
können. Nach weiteren Nachrichten erfolgte der Einſturz nicht ſo ſehr
unter dem Schneedruck, als vielmehr infolge Eisſpannung.
Schnee.
In Mailand iſt Schnee gefallen. Die Straßenbahnen verkehren ſeit
Jahren zum erſten Male mit Schneepflügen. In der Provinz liegt der
Schnee 40 Zentimeter hoch, teilweiſe wird Schneehöhe von 1 Meter
ge=
meldet.
Zigeunerjagd in Schweden.
In den letzten Jahren waren zahlreiche Zigeunerbanden,
nament=
lich aus Mitteleuropa, nach Skandinavien gezogen, und beſonders in
Schweden waren ſie allmählich zu einer Landplage geworden, um ſo
mehr, als ſich auch viele verbrecheriſche Elemente darunter befanden.
In den beiden letzten Monaten hat deshalb die ſchwediſche Polizei ſcharfe
Razzien nach Zigeunern abgehalten, mit dem Erfolg, daß die Banden
fchnell zuſammengeſchmolzen ſind. Jetzt ſind alle männlichen
auslän=
diſchen Zigeuner aus dem Lande verſchwunden. Eine Anzahl von ihnen
wurde verhaftet und unmittelbar ausgewieſen, einige wurden wegen
Bruchs des Ausweiſungsgeſetzes ins Gefängnis geſteckt. Von dem Reſt
ſind viele nach Norwegen und nach den Ländern ſüdlich der Oſtſee
gezogen.
Frankfurt a. M. Der langjährige Pfarrer an der
Pauls=
kirche und konſervative Politiker Julius Werner iſt geſtorben. Er
war eine Reihe von Jahren ſtändiger Mitarbeiter der Dtſch.
Tages=
zeitung.
Sport, Spiel und Turnen.
Schwimmen.
Schwimmſportverein „Möwe‟=Darmſtabt, e. V.
Der Schwimmſportverein „Möwe” hält ſeine Generalverſammlung
am 16. Januar, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaal (Waldſtraße) ab. Alle
Mitglieder werden um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen gebeten.
Alls wichtigſte Punkte der Tagesordnung ſeien genannt: Jahresberichte
Neuwahl des Vorſtandes und Anträge. Nach der Verſammlung iſt ein
gemütliches Beiſammenſein beabſichtigt.
Fußball.
„Germania”=Eſchollbrücken—Sp.=V. Jugenheim 8: 1.
Le Auf dem ganz mit hartgefrorenem Schnee bedeckten Platze in
Eſchollbrücken ſtellten ſich obige Mannſchaften dem Schiedsrichter mit je
10 Spielern. Vom Anſtoß ab übernimmt Jugenheim das Kommando
und kann in der 12. Minute das erſte Tor erringen. Gleich darauf tritt
bei „Germania” der 11. Mann ein. Jugendheim iſt immer noch
über=
legen. Erſt die 33. Minute bringt für „Germania” den Ausgleich. Bis
zur Pauſe kann Eſchollbrücken noch zweimal einſenden. In der zweiten
Spielhälfte wird Jugenheim dauernd zurückgedrängt und der „
Ger=
mania”=Sturm kann bis zum Schlußpfiff noch fünf Tore einſchießen.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, 16. Januart
Milder, ſtellenweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche Winde.
Tageskalender.
andestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr (Sondermiete 167 u. 177): „Der Troubadour”. —
Klei=
nes Haus. Anfang 8 Uhr, Ende 91 Uhr: Rhönflugfilm. —
Orpheum, 734 Uhr: Inkognito‟. —
Vortragsge=
meinſchaft der techn.=wiffenſchaſtl. Vereine, abends 8 Uhr,
Techn. Hochſchule (Hörſaal 137): Oſtgo enkunſt und Byzantiniſcher
Stil." — Union=, Meſidenz=, Zentral=Theater, Palaſtlichtſpiele:
Kinovorſtellungen.
Schiffsnachrichten der Hamburg=Amerika=Linie.
Hamburg-Nordamerika: D. „Fürſt Bülow” 10. ab
Bre=
men n. Hbg., Hr. Hamburg-Kuba-Mexiko—Weſtindien:
D. „Amaſſia” 7. in Pto. Plata, Ausr.; D. „Toledo” 10. ab Havanna
nach Tampico, Ausr. Weſtk.—Zentralamerika: D. „Otavi”
23. in Mejillones, Hr. Hbg.—Südamerika: D. „Sachſenwald
6. Evangeliſta paſſiert, Hr.: D: „Niederwald” 9. in Bahia, Ausr.; D.
„Teutonia” 10. ab Vigo, direkt nach Hbg., Hr.; D. „Baden” 10. ab
Buenos Aires nach Montevideo, Hr.; D. „Antiochia” 10. ab Buenos
Aires nach Noſario, Ausr. Weſtk.—Südamerika: D. „
Schwarz=
wald” 9. Biſhop Rockmpaß, Hr.; D. „Poſeidon” 7. in Bremen, Ausr.
Hbg.—Oſtaſien: M. S. „Ermland” 8. in Suez, Hr.; D. „Preußen”
10. ab Hongkong n. Cebu, Hr.; D. „Braſilien” 10. ab Hamburg nach
Antwerpen, Ausr. Nord= und Oſtſeedienſt: D. „Aleiſa 8. in
Hamburg, D. „Karlsruhe‟ 9. ab Rotterdam, D. „Mannheim” 10. ab
Notterdam, D. „Duisburg” 10. ab Zaandam nach Walſum. (Mitgeteilt
durch Vertreter Adolf Rady, Darmſtadt, Zimmerſtr. 1.)
Geſchäftliches.
Wie neue Haare wachſen. Zu dieſem Thema nimmt in
neueſter Zeit die Wiſſenſchaft ernſthaft Stellung. Neuerdings hat Dr.
Weidner ein durch Patent geſchütztes Verfahren gefunden, nach welchem
er Silvikrin herſtellt. Wie Silvikrin=G.braucher bezeugen, hat das
Mit=
tel Haarausfall beſeitigt und ſelbſt bei beſtehenden Glatzen neuen
Haar=
wuchs veranlaßt. Vom Silvikrin=Vertrieb, Berlin 461/a,
Alexandrinen=
ſtraße 26, erhalten Sie auf Ihre Anſchrift koſtenlos und poſtfrei eine
Silvikrinprobe und die beratende Schrift „Das Geheimnis des
Haar=
wuchſes”.
v
Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuill=ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en : Andreas Bauer
Verantw rilich für den Inſeratente.1: Wiliy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadk.
Die heutige Ruwmer hat 10 Seiten.
Das Haarwuchsproblem gelöſt.
Man denke ſich ein Menſchenantlitz ohne Haar — es erſcheint uns
bann vollkommen fremd und abſtoßend. Das Kopfhaar iſt ein ſo
über=
aus wichtiges Merkmal menſchlicher Schönheit, daß beiſpielsweife allein
ſchon ſchwacher Wuchs der Augenbrauen genügt, um ein ſonſt ſchönes
Geſicht ausdruckslos und nüchtern erſcheinen zu laſſen.
Unſer Haupthaar iſt unſere Hauptzier, und ſchon bei Aenderung der
Friſur hört man häufig: „Ich habe Sie gar nicht erkannt, Sie hatten
doch früher volles, langes Haar.”
Ueber die ſich durch Haarausfall ankündigende, tiefgehende
Aende=
rung unſeres Anblicks ſtellt ſich bei jedem ganz naturgemäß Beſtürzung.
ja Verzweiflung ein. Die Mittel der Quackſalber ſind nicht das Geld
wert, das die Umhüllung koſtet. Sogenannte Haarpflegemittel reizen
vielfach die „opfhaut und verkürzen nachweislich (Dr. med. Pohl) die
Lebensdauer des Haares.
Umſomehr iſt es zu begrüßen, daß endlich die zünftige Wiſſenſchaft
das Gebiet eingehend ſtudiert und nach manchen Umwegen (Profeſſor
Dr. med. Zuntz) das Problem endlich zur Löſung gebracht hat. (Dr.
Weidner.)
Dr. Weidner geht direkt vom menſchlichen Haar aus und bringt
dasſelbe in Form von Schweſeleiweiß auf die Kopfhaut. Prof. Dr. med.
Friedenthal erkannte als erſter die Bedeutung des Dr. Weidnerſhen
Silvikrins. Es zeigte ſich ſogar, daß bereits jahrelang beſtehende
Kahl=
heit durch Silvikrin wieder mit Haarwuchs bedeckt werden konnte.
Von großer Bedeutung iſt es, daß die Silvikrin=Firma zunächſt
jeden Intereſſenten eingehend informiert. Senden Sie kein Geld,
ſon=
dern verlangen Sie koſtenlos und portofrei eine Silvikrinprobe und das
Vüchlein „Das Geheimnis des Haarwuchſes”. Benutzen Sie der
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(TV.,510
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(508a)
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat heute
meinen lieben Vater
Herrn Maſchinenfabrikanten
Adolf Spamer
im 90. Jahre eines arbeitsreichen
Lebens, zu ſich in die Ewigkeit
abberufen.
Carl Otto Spamer
Regierungsbaumeiſter.
Darmſtadt, den 13. Jan. 1924.
Beckſtraße 70.
Beerdigung vom Portal des alten
Friedhofs aus Mittwoch, 16. Jan.,
vormittags 11 Uhr. (*1169
Unterfertigter C. C. betrauert
aufs tiefſte das am 14. Januar
1924 erfolgte Ableben ſeines
lieben A. H.
Prof. Dr. ing.
Adam Hofmann
Generaldirektor
rez., 1894
zu Charlottenburg.
(49
Der C. C. der „Chattia”
J. A.: Petri
R44
Todes=Anzeige.
Geſtern Sonntag nacht
ent=
ſchlief nach kurzem aber ſchwerem
Leiden mein guter, treubeſorgter
Mann, unſer lieber Vater
im Alter von 74 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Kath. Blümmel.
Darmſtadt, den 14. Jan. 1924.
Die Beer igung findet Mittwoch,
den 16. Jan., vorm. 11:/, Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=
Ramſtädterſtr., ſtatt. (511
Nachruf.
Am 14. d. M. verſchied
Herr
Wir werden dieſem treuen
Mitarbeiter, der
jahrzente=
lang unſerem Hauſe
ange=
hörte, ein ehrendes Andenken
bewahren.
(512
L. C. Wittich’ſche
Hofbuchdruckerei
Verlag des Darmſtädter Tagblatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir allen auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank. (*1187
Im Namen
der tieftzauernden Hinterbliebenen:
Philipp Kraft.
Dankſagung.
Für die bei dem Heimgang
un=
ſerer lieben Entſchlafenen uns in
ſo reichem Maße bewieſene
wohl=
tuende Teilnahme ſagen wir unſren
(*1096
herzlichſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Profeſſor Carl Thylmann.
Darmſtadt, 14. Jan. 1924.
Dankſagung.
Für die zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme an
unſerem ſchweren Verluſte
ſagen wir aufrichtigſten Dank.
Darmſtadt, 12. Jan. 1924.
Statt beſonderer Anzeige.
Sonntag, den 13. d. M., entſchlief ſanft nach längerem Leiden
mein inniggeliebter Mann, unſer treuſorgender, guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager
Herr Oberamtmann
kame Teſtelnächer
Großh. Heſſiſcher Okonomierat
im 78. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz:
Charlotte Weſternacher, geb. Draudt
Marie Koch, geb. Weſt rnacher
Ferdinand Weſternacher
Richard Weſternacher
Forſtmeiſter Otto Weſternacher
Karl Koch
Carla Weſternacher, geb. Relling
Luiſe Weſternacher, geb. Künkele
Erna Weſternacher, geb. Neuſchaefer
und 6 Enkel.
Lindheim, Afſenhelm, Frankfurt (Main), Beerfelden,
den 13. Januar 1924.
Die Beerdigung erfolgt in Lindheim am Mittwoch, den 16. Jan.,
(488
3 Uhr nachmittags.
Am 12. ds. Mts. verſchied
nach ſchwerem Leiden
Herr
Karl Otto Weitz.
Wir verlieren in dem
Ver=
ſtorbenen eines unſerer beſten
Vorſtandsmitglieder, einen
be=
währten u. beliebten
Unterrichts=
leiter und einen tieuen Anhänger
der Gabelsbergiſchen Sache.
Wir werden ihm ſtets ein
ehrendes Andenken bewahren.
Der Vorſtand
der Stenographen=Vereinigung
„Gabelsberger”
Eliſabethenſtraße 52. (482
im Zentrum der Stadt, gegen
Ab=
ſtand per ſofort oder ſpäter zu
mieten geſucht. Angeb. unter
C 55 an die Geſchäftsſtelle d8.
(260a
Blattes erbeten.
Familie Theodor Klump.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Gattin, die gute Mutter meiner Kinder,
(*1142
Schweſter und Tante
Frau
Minna Jordan
geb. Bergoffsky
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Krankenhauſe
in Mülheim a. Rh., woſelbſt ſie Geneſung zu
finden hoffte, im Alter von 60 Jahren zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Jordan, Regierungs= u. Baurat
z. Zt. Wiesbaden, Albrechtſtr. 29,
Ludwig Jordan, cand. electr.,
Otto Jordan, Innenarchitekt.
Köln=Dellbrück, den 10. Januar 1924.
Die Beiſetzung findet Mittwoch, den 16. Januar
1924, 3 Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof
in Darmſtadt ſtatt.
Bunietengeicht
Zwei junge Damen
112
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Darmſtädter Tagblaft
15. Januar 1924 Nr. 15
Handel und Wandel in Heſſen.
— G. C. Klebe, Papierwarenfabrik A.=G., Sitz
Eber=
ſtadt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Ueb. rnahme und Fortführung
des von Karl Klebe unter Firma G. C. Klebe betriebenen
Fabrikunter=
nehmens (Herſtellung von Papierwaren und Handel mit ſolchen). Das
Grundkapital von 10 Mill. Mk. iſt zerlegt in 500 Vorzugsaktien und
9500 Stammaktien zu je 1000 Mk. Die Vorzugsaktien erhalten bis zu
Prozent Diyidende. Gründer ſind: 1. Fabrikant Karl Klebe, 2.
Pri=
vatin Eliſab th Klebe, beide in Eberſtadt, 3. Kaufmann Ernſt Timm in
Darmſtadt, 4. Hedwig Gonnermnann, Privatin, Eberſtadt, 5.
Bücherrevi=
ſor Jakob Zinndorf, Offenbach a. M. Mitglieder des Aufſichtsrats: 1.
Kaufmann Ernſt Timm, 2. Eliſabeth Klebe, 3. Bücherreviſor Zinndorf.
* Textilinduſtrie, G. m. b. H. in Mainz. Nach dem
Ge=
ſellſchaftsvertrag iſt Gegenſtand des Unternehmens Fabrikation, Handel
und Vermietung von neuen und gebrauchten Säcken, Jutengeweben,
Zel=
ten, Decken, Draht= und Hanfſeilen ſowie allen Nebenart keln dieſer
Pro=
dukte. Das Stammkapital der Geſellſchaft beträgt 100 000 Mk. Der Sitz
der Geſellſchaft, der ſich ſeither in Frankfurt a. M. befand, wurde nach
Mainz verlegt.
*Hahnefeld u. Becker, Eiſenwaren= und
Beſchlags=
induſtrie, G. m. b. H., Mainz. Gegenſtand des neugegründeten
Unternehmens iſt der Vertrieb und die Erzeugung von Eiſenwaren aller
Art und verwandter Artikel. Das Stammkapital beträgt 100 Milliarden
Mk. Zu Geſchäftsführern ſind beſtellt die Kaufleute Jakob Hahnefeld
und Heinrich Beck.r, beide in Mainz.
Aktiengeſellſchaft für Chemiewerte, Mainz.
Gegenſtand der Neugründung iſt die Beteiligung an Unternehmungen
der chemiſchen Induſtrie, feruer der Handel mit chemiſchen Erzeugniſſen
aller Art und die Herſtellung von ſolchen. Das Grundkapital b=trägt
5 Mill. Mk. Die Gründer der Geſellſchaft ſind: Rechtsanwalt Dr.
Richard Schreiber=Gaſtell in Mainz, Chemiker Dr. Michael Melamid in
Berlin, Geh. Kommerzienrat Bankier Dr. Franz Bamberger in Mainz,
Kaufmann Karl Roehle in Mainz und Prokuriſt Philipp Decker in
Mainz. Vorſtand der Geſellſchaft iſt Dr. Michael Melamid,
Che=
miker in Berlin. Den Aufſichtsrat bilden: Rechtsanwalt Dr.
Ri=
chard Schreiber=Gaſtell in Mainz. Geh. Kommerzienrat Bankier Dr.
Franz Bamberger in Mainz und Kaufmann Karl Roehle in Mainz.
* Am Gautor, Geländenutzungs=A.=G. in Mainz.
Laut Geſellſchaftsvertrag iſt Gegenſtand des neugegründeten
Unterneh=
mens die Bewirtſchaftung und Nutzbarmachung des Grundbeſitzes der
Familien Ampt und Friedrich zu Mainz vor dem Gautor. Das
Grund=
kapital beträgt 250 Mill. Mk. Die Gründer der Geſellſchaft ſind:
Kauf=
mann Franz Ampt in Frankfurt a. M., Kaufmann Heinrich Ampt in
Mailand, Kaufmann Wilhelm Ampt in Berlin, Anna Maria geb. Ampt,
Ehefrau von Georg Schaub, Kaufmann in Mainz, Paula Margarete geb.
Ampt, Ehefrau von Erich Nathan, Kaufmann in Mainz, und Emilie
geb. Hochgeſand, Ehefrau von Karl Friedrich, Kaufmann in Mainz. Die
A.=G. gewährt als Entgelt für die Einbringung der Grundſtücke den
fünf Geſchwiſtern Ampt je 12,5 Mill. Mk. Stamm= und 2,5 Mill. Mk.
Vorzugsaktien und der Ehefrau Friedrich 62,5 Mill. Mk. Stamm= und
12,5 Mill. Mk. Vorzugsaktien der neugegründeten „Am Gautor
Gelände=
nutzungs=A.=G." Zu Vorſtandsmitgliedern ſind beſtellt: Carl Friedrich
und Erich Nathan, Kaufleute in Mainz. Die Mitglieder des
Aufſich’s=
rats ſind: Syndikus Dr. Fritz Burgbacher, Rechtsanwalt Dr. Fritz
Gaß=
ner, Kaufmann Hugo Lehmann und Gerhard Schiffmacher, Fabrikant,
alle in Mainz.
J. Rovira u. Co., Mainz. Die offene Handelsgeſellſchaft
wurde in eine Kommanditgeſellſchaft mit Geſellſchaftsbeginn vom 1. April
1923 umgewandelt. Ein Kommanditiſt iſt bei der Geſellſchaft beteiligt.
* Baumgarten u. Tannenbaum A.=G. in Mainz. Zweck
der Neugründung iſt die Herſtellung und der Vertrieb von Herren= und
Knabenkonſektion, der Handel mit Textilwaren jeder Art, ſowie alle
da=
mit zuſammenhängenden Geſchäfte. Das Grundkapital beträgt 200 Mill.
Mk, Zu Vorſtandsmitgliedern ſind beſtellt die Fabrikanten Joſef
Baum=
garten und Siegmund Tannenbaum, beide in Mainz. Die Gründer, die
ſämtliche Aktien übernommen haben, ſind: Fabrikant Joſef Baumgarten,
deſſen Ehefrau Bella, geb. Scheſtowitz, ohne Gewerbe, Fabrikant
/Sieg=
mund Tannenbaum, deſſen Ehefrau Liſſa, geb. Schilling, ohne Gewerbe,
und Karl Ehinger, Prokuriſt, alle i Mainz. Die Mitglieder des
Auf=
ſichtsraats ſind: Bankier Theodor Kronenberger in Mainz, Rechtsanwalt
Dr. Heinrich Winter in Mainz und Kaufmann Adolf Ziegler in
Kreuz=
nach. Die offene Handelsgeſellſchaft gleichen Namens iſt erloſchen.
* Montania, Bergbau= unb Handelsgeſellſchaft
m. b. H. in Gießen. Gegenſtand des neugegründeten Unternehmens
iſt die Gewinnung und Aufbereitung von Erzen, Mineralien und
Brenn=
ſtoffen aller Art und Handel mit ſolchen, auch die Beteiligung an
ähn=
lichen Unternebmungen oder Erwerb ſolcher. Das Stammkapital
be=
trägt 20 000 Mk.
Die Wirtſchaft des Ausſandes.
2 Engliſche Eiſenbahnlinien und Bergwerke in
China. Aus Peking wird gemeldet: Eine bedeutende Londoner
Gruppe hat mit der Chineſiſchen Regierung einen Kontrakt zum Bau
der drei folgenden Eiſenbahnlinien unterzeichnet: Chefoo—Weihſien,
Tſingſchon—Shikkiſchwang und Tientſiong—Chifeng. Die Koſten
wer=
den ſich auf ungefähr 20 Millionen Pfund Sterling belaufen. Eine
Klauſel des Kontraktes beſagt, daß der erſte Ingenieur und der
Zahl=
meiſter engliſcher Nationalität ſein müſſen und bei den
Konſtruktions=
arbeiten britiſches Material verwendet werden müßte. In dem Vertrag
— Die Einlöſung der am 1. Märzfälligen Kupons
der öſterreichiſchen Südbahnobligationen iſt nach
„Ag. Ec. u. Fin.” mit mindeſtens 3,60 Goldfranken geſichett. Keinesfalls
würden aber mehr als insgeſamt 5,40 Goldfraanken pro Kupons gezahlt
werden.
Warenmarkte.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 14. Januar.
Der Getreidemarkt zeigte während ſeines ganzen Verlaufes eine
ruhige Haltung. Da die Unternehmungsluſt noch ſehr zu wünſchen
übrig läßt, iſt in den Preiſen keine größere Veränderung zu
beobach=
ten. Weizen behauptete ſeinen Stand der Vorwoche. Noggen iſt
et=
was gefragter. In Hafer und Gerſte war die Geſchäftstätigkeit ſehr
gering, infolgedeſſen iſt auch hier eine Preisbewegung kaum zu
be=
merken. Mehl hat ſich nur wenig verändert. Hülſenfrüchte bleiben
zum Teil geſuchter. Futtermittel preishaltend. — Amtliche
Notierungen. (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne
Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.) Preis je 100
Kilogramm. Weizen, Wetteran 19.00—19.50, Roggen 16.75—17.50,
Sommergerſte für Brauzwccke 19.00—19.50 Hafer, inländiſch 14.50—
15.00, ausländiſch —, Weizenmehl, ſüdd., Spez. 0 29.50—31.00,
Rog=
genmehl 25.75—25.25, Weizen= und Roggenkleie 8.00—8.50, Heu, ſüdd.,
gut, trocken 8.00—8.25, Weizen= und Roggenſtroh 5.25—5.75. Tendenz:
ſtetig.
* Frankfurter Viehmarkt vom 14. Jan. Der Auftrieb
zum Hauptmarkt war weſentlich beſſer als der letzte. Zum Verkauf
ſtanden 1530 Rinder, darunter 271 Ochſen, 54 Bullen, 1205 Färſen und
Kühe, ferner 317 Kälber, 233 Schafe und 2647 Schweine. Gehandelt
wurde nach Goldmark. Notiert wurde für den Zentner Lebendgewicht:
Ochſen: Klaſſe 3) 40—45, b) —, c) 33—40, d) 25—30; Bullen: Klaſſe
a) 30—35, b) 25—35, c) — Färſen und Kühe: Klaſſe a) 36—42, b) 32
bis 38, c) 28—35, d) 25—30, e) 20—25, f) 10—15; Kälber: Klaſſe a) —
b) 40—30, c) 30—40, d) —, e) —, Schafe: Klaſſe a) 30—40, b) 20—30
und Merzſchafe —; Schweine im Gewicht von 80—100 Kilo 60—70, unter
80 Kilo 55—65, von 100 bis über 150 Kilo 65—70, Sauen und Eber
55—65 Goldmark. Verglichen mit der Notierung des letzten
Hauptmark=
tes wurden Ochſen um 5—15, Bullen um 5—10, Färſen und Kühe um
10—16, Kälber um 15—20, Schafe um etwa 5 und Schweine um 5—10
Geldmark pro Zentner Lebendgewicht niedriger bezahlt. Marktverlauf:
Ruhiger Handel und Ueberſtand. Der Markt war Sperrgebiet.
Ab=
transport mit Atteſt und Legitimation war geſtattet. — Nach den
feſt=
geſetzten Fleiſchgroßhandelspreiſen ſollte Ochſenfleiſch 1. Qual. mit 0,60
bis 0,68, Kuhfleiſch 1. Qual. mit 0,50—0,70, 2. Qual. mit 0,37—0,40,
Kalbfleiſch mit 0,75, Schaffleiſch mit 0,75 und Schweinefleiſch mit 0,30
bis 1,00 Goldmark das Pfund bezahlt werden.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der
Produkten=
börſe zeigte ſich wieder größeres Intereſſe für ausländiſche Mehle. Die
ſüddeutſchen Mühlen verhielten ſich im Einkauf ruhig. Ihre Preiſe
ließen ſie unverändert mit 31 Goldmark für Weizenmehl Spezial Null
und 26—26,25 für Roggenmehl. Für Getreide war die Stimmung etwas
befeſtigt auf den erneut eingetretenen Froſt. Es wurden für die 100
Kilo bahnfrei Mannheim in Goldmark verlangt: Weizen 21, Roggen
17—17,50, Gerſte 19—20, Hafer 14,75—15. Stärkere Nachfrage herrſchte
auch nach Wicken. die mit 27 Goldmark ab ſüddeutſcher Station bezahlt
wurden. In der Kolonialwarenabteilung war die Tendenz gut gehalten.
Es wurden folgende Preiſe ermittelt: Kaffee Santos 3,70—4,20,
ge=
waſchen 4,70—6: Tee mittel 6,50—7, gut 7—8, fein 8—10; Kakao inländ.
2—2,40, holländiſcher 2,40—2,60, Reis Burmah 0,42, Weizengrieß 0,40,
Hartweizengrieß 0,42, Zucker Kriſtall 0,90 Goldmark — alles pro Kilo.
* Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum Viehmarkt
am Montag waren zugeführt und wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht
gehandelt: 171 Ochſen 18—30, 91 Bullen 21— 4,
e und „inner
12—42, 398 Kälber 36—50, 94 Schafe 20—32, 1173 Schweine 60—75.
Tendenz: Mit Großvieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Fälbern
und Schafen lebhaft, ausverkauft. — Der Zutrieb zum Mannheimer
Pferdemarkt betrug 10 Wagenpferde, 91 Arbeitspferde und 45
Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück für Wagenpferde 800—2000
Arbeitspferde 500—1800, Schlachtpferde 40—80 Goldmark. Tendenz:
Mit Wagen= und Arbeitspferden mittelmäßig, mit Schlachtpferden ruhig.
wb. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmarkt
zeigte eine etwas feſtere Haltung als in der Vorwoche. Roggen war zu
etwas erhöhten Preiſen zu verkaufen, weil Nachfrage für die
Reichs=
getreideſtelle beſtand und das inländiſche Angebot zurückhaltender war.
Ruſſiſcher Roggen wurde zu hoch im Preiſe gehalten, um Käufer zu
fin=
den. Weizen wurde wenig umgeſetzt. Gerſte war für Brauereien geſuchtt.
Hafer wurde nur weniger vom Inlande angeboten. Mehl war ſtill,
Futterartikel hatten eher feſtere Haltung.
* Frankfurter Börſenbericht vom14. Januar 1924.
(Eigener Bericht.) Die Börſe eröffnete die Woche mit im weſentlichen
unveränderter Grundtendenz. Die vorbörslich zutage getretene
freund=
lichere Stimmung am Aktienmarkte konnte ſich nach Börſenbeginn nicht
behaupten, und die Märkte verkehrten wieder, von vereinzelten
Ausnah=
men abgeſehen, in ſehr luſtloſer Haltung, bei kleinſtem Geſchäft. Gut
behauptet und teilweiſe leicht gebeſſert waren Bankaktien, bei denen
um=
laufende Gerüchte, über eine bevorſtehende Fühlungnahme mit einer
eng=
liſchen Gruppe anregend wirkte. Größeres Intereſſe beſtand auch für
deutſche Rente, insbeſondere für die Vorkriegsanleihen der Länder, die
weſentliche Kursbeſſerungen erzielen konnten. 4proz. Alte
Württember=
ger 1111 Proz. rat. nachbörslich 1,2 Geld, 3½proz. Konſols
nachbörs=
lich bis 450 Milliarden Proz., 5proz. Kriegsanleihe bis 130 Md. Proz.
Am Deviſenmarkt machte heute die Abſchwächung des franzöſiſchen
Franken ſtarke Fortſchritte. London gegen Paris bis 9484, dann
ſchließ=
lich 94½ Geld, 942/s Brief. Dollatſchatzanweiſungen und Goldanleihe
kamen mit 4,20 unverändert zur Notiz. An den Aktienmärkten mußte
die Tendenz als uneinheitlich bezeichnet werden. Selbſt bei in ſich
ab=
geſchlofſenen Marktgebieten, wie z. B. bei der Anilingruppe, lagen neben
leichten Kurserhöhungen bei Börſenbeginn andere Papiere der Gruppe
ſchwächer. Es genügen eben bei dem eingeengten Geſchäft kleine mehr
der weniger zufällige Aufträge, um die Kurſe nach einer beſtimmten
Richtung zu beeinfluſſen. Allgemein befeſtigt lag der Zuckeraktimenaikt,
während Montanwerte durchweg Abſchwächungen zeigten Matter bei
kleinſtem Geſchäft waren auch wertbeſtändige Anleihen. Badenkohle 11,
Sächf. Braunkohlen 2,1. Ausländiſche Renten zeigten geringe
Verände=
rungen, tendierten aber gleichfalls eher nach unten. Die Kursgeſtaltung
am Kaſſamarkte war uneinheitlich, doch waren die Kursbewegungen nach
keiner Seite nennenswert. Chem. Albert 82 plus 2, Eiſenmeher 4 minus
0,4, Jetter u. Scherer 40 minus 4, Denninger Leder 2,2 plus 0,3, No=der
6 minus ½, Liga Gummi 6 plus 0,1. Sehr feſt waren Allg. Frankfurter
Verſicherungen 60 plus 14½. Am freien Markt hörte man: Beckerſtahl
1134, Bcckerkohle 12½, Benz 4½, Brown Boveri 2½, Georgi 1,15,
Gro=
wag 0,425, Hanſa Llond 1,7. Karſtadt 2½, Kreichaauer 0,575, Krügershall
13, Mainzer Gas 10, Mez Söhne 7, Petrolcum 26½, Reſtatter Waggon
7, Tiag 3. Ufa 7½.
Die Nachbörſe war bei ganz kleinem Geſchäft eher etwas leichter.
Geſucht waren Licht und Kraft, für die ſich im Hinblick auf den Beſitz der
Geſellſchaft an Chade=Aktien Intereſſe zeigte.
wb. Berliner Börſenbericht. Die neue Woch= brachte im
Börſenverkehr keine Belebung. Vielfach zeigte ſich mäßiges Angebot,
an=
geblich wegen der Notwendigkeit der Kapitalbeſchaffung. Hierunter litten
anſcheinend beſonders hoch im Werte ſtehende Induſtrieunternehmungen,
wie Deutſch=Luxemburger, Gelſenkirchener, Siemens u. Halske und Gebr.
Boehler, die 3 Billionen Prozent überſchreitende Kurseinbußen erfuhren.
Dagegen zeichneten ſich einige elektriſche Werte wie Beramann, Elektr.
Licht und Kraft, Felten u. Guilleaume und faſt ſämtliche Bankaktien durch
eine feſte Haltung aus. Bevorzugt waren beſonders Darmſtädter und
Nationalbank, die 1½ Billionen Prozent gewannen. Der Mangel an
Käufern wird auf die hohen Umſatzſpeſen, die etwa 10 Prozent des
aus=
machenden Betrages umfaſſen, zurückgeführt, weil ſie für eine ſpekulative
Betätigung kaum Ausſichten auf Gewinnchancen bei den geringfügigen
Kursſchwankungen laſſen. Deutſche Anleihen waren größtenteils feſter
im Znſammenhang mit den Hoffnungen bezüglich einer Aufwertung,
Am Deviſenmarkt neigten die Notierungen vielfach zur Schwebe.
Auf=
ſehen erregte ein erhebliches Nachgeben des franzöſiſchen Frankkurſes im
Anſchluß an ausländiſche Notierungen. Die Deviſe blieb unverändert,
Deviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Gein.
Brie M Mce
Gein / Ari 2 Amſterdam-Rotterdam - 161 951000. 2:050000 157 100000. 15 407 000. Brüſſel=Antwerpen .. . .." 7 25000.— 1744750 00.— (720 90 0.— 17 9 1000.— Chriſtiania . . . . .. . . . . . . :1ra6 00. — (6145 2.M.— 4 45000 — 607 51 100.— Kopen agen .. .. .." 46 130000 — 744 70000 — 155000.— 4127000 — Stockholm .. . 12 170000 11748 0u00 12.18:000 1292 000. Helſingfors". 1077 30000.— 08270 100. 0 7 2003.— 0 2680 W. — Italien.... 18U52SONM — 190475000 1920 9.0.- 19 98 000. London .." 8.54250000.11+.4:730000 1•95.3000000. 1804 00 000. New=York 713970000h0 42 10300000 181500000. 4210500 00 Paris. 014 5000.— v2505000 81.2 000.— 190475000 — Schweiz. 7:7128 00.— 75087 000 742 40000.— 743-900u0. Spanien 456 0000.— 4.370000 — 13365‟000.— 41350000 — Wien (i. D. 61596 — 6/94.— 60 98.— 0902 Prag .. 4251-000 1263 /4000 — 125 186000.— 2c8 40001 — Budapeſt 56:2 1.9 98 15660‟.— 1573.3.— Buenod 13865325000. 139/4 75000. 139 G 0000. 1303500000 Buigar= 3102:000. — 31178000.— 3u42 u00 — 30 77000 Javan Wr2oa0oo. 924800000 189 500 0. 19u 47500 Rio de Ja 48450000 — 46 50000 — 708 0.00. — 173180000. Velgrav.. 48 78000.— 48622100.— 18 78000.— 486 2u00 Liſſabon.. 13s662000. — 139343000.— 1,6657030.- 37334000.— — —
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000 000.
Aktiengef. für Anflinft
Aſchaffenburger Zeilſtef;
Ausgb.=Rürnb. Maſch
Ber .=Anbalt=Maſchinen
Bk. f. Eleftr. W. vorzug.
Bismarckhütte . . . . . .
Braunkohlen=Briketz
Bremer Vulkan .....
Wolle. .......
Chem. Henden ....."
Beiler ....
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen".
Deutſch=Niedld. Tei.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Berlin=Karlsruher5
Do nersmarckhütte.
Dynamit Nobel ..
Elberfelder Farben
Eleftr. Lieferung
R. Friſter.
Gaggenau
Gelſenk. Gußſtahl ...
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ...."
1-000 14
18770 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . u.1 14 1
1.800 30000 30000 Hanſa Dampfſch.. . . . . 20750 7.00 35000 B0ch Hemoor Zement . . . . ." 87.0 2000 Hirſch Kupfer. ... . . . . 50309 140c0 13900 Höſch Eiſen ........" 8.000
A250 6500
37000 K800N 65000 Hohenlohe Werke ..
Kahla Porzellan ... 38500 40000 TK0c0 1 2000 Lindes Eismaſch.. . . . . 7900 500 70-50 72270 Linge: Schuh ... . ... . 3525 3160 60 Linke & Hofmann .. .. 31000 28500 20000 2 Loewe & Co. ......" 5:500 50.00 C. Lorenz ..... 7 2: 7100 11730 10560 Meguin .. . . . . . . . .. .. 40400 40009 N. Lauſitzer Kohle ...." — 50 50 V0 Rordd. Gummi . — 23.00 26:50 Orenſtein .. . . . . . ." 2i0o0 210-0 54.50 5 000 Rathgeber Waggon. 10u 3500 121210 118000 Rombacher Hüttten .. 23600 23000 90000
10.50 1012. Roſitzer Zucker
Rütgerswerke. 26230 23 00 25080 21750 Sachſenwerk. 3750 2150 16740 170M Sächſiſche Gußſta 30000 34000 5000 r0o0 Siemens Glas.. 6 00 Volkſtedter Borzellan 3 3—000 Weſtſ. Eiſen Langendree 26 Rr 13750 17000 Wittener Gußſtahl .." 56000 52000 20600 1.100 Wanderer=Werke 18500 17500
Darmſtädter und Nationalbank,
Europäiſche Staatspapiere.
4. Deutiche
Reichsanleihe. .. . .. .....
ollar=Goldanleihe .... .....
bllar=Schatzanweiſungen ...
½% 1V. und v Schutzanweif
½% VI.—1X.
arprämienanleihe ........."
wangsanleihe . . . . . . .. .. ...
% Preuß. Konſols ........."
Bad. An unk. 1935.....,
% „ v. 1907... . . .
Bahern Anleihe ..... .. . ."
Heſſen unl. 1924
Württemberger .........
36—42... . .
T.
b) Aueländuche.
Bosnien L.-E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
% „ v. 1902..........
..
..
Bulgar. Tabal 1902 .....
% Griech. Monopol ..."
9a Oeſt. Staatsrente v. 1913
b 1918 ....."
420 Oeſt Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..........
Oeſt Goldrente .... . .. .."
„ einheitl. Rente ....."
a Rum. am. Nente v 03 ...
½% Goldrente v. 13 ..."
% „ am. „ for. ....
„ „ „ v. 05 ...."
6 Türt (Admin.) v 1903 ...
(Bagdad) Ser. I.."
H.
„ v. 1911. Zollam. .
% Ung. Staats:. v. 14....
„ Goldrente . ... ...
„ Stautsr. v. 10....
„Kronenrente ...."
Außereuropäiſche.
Mexik amort. innere. .. .."
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v Gu ſtfr. . .
koni. invere
„ Irrigationzanleihe.
2 Tamantivas Serte
Zblig. v. Transporianſt.
% Sliſabethbahn ſift
Gal Cail Ludw Bahn
Oeft. Südb. (Lomb.) ſtfr.
*.
6%0 Aite Leftr. Südb (Lomb.)
z%Neue
20 Leſt. Staatsh. o. 1883
3½ Lcft. Staatsb. 1. b. 8. Em.
dit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 14. Januar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
1,
15.5
14,75
1,5
1,25
4,25
8,5
12
10,7
Sblig. v. Trausportanſt. (Ftſ.)
Seſt. Staatsb. 9 Em
Leſt. Staatsb v. 1885 ..
3% Leſt, Staatsb. b. Erg. Netz
4% Rubolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier 1............
3% Salon Conſt. Jonction. . .
% Salonique Monaſtir ....."
% Tehuantepee . . . ... .... .."
4½% „ ........"
Pfandbriefe.
Frankf. Hyp.=Bank 1920...
..
4% Franki. H. Krö.=Ber. 1921
Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
6 Pfälz.
„ 1922 ...
4% Rhein.
„ 1923 ...
2%
„ verl ..."
4% Südd. Boden=Fred.=Bank
München 1906 .... . . . ...."
4% Heſi. Ldhyp.=Bant Pſdbr.
3½% Heif. Ldhyp=Bf. Pfdbr.
2 Seſſ. Lbhnp. Kom Obl....
Deutſche Ztädte.
% Darmſt. v 1919 bi8 1925..
1 O Darmſt. v. 1903 ......."
% Frunkfurt v. 1813 ..... ..
„ v. 1903 ......."
22 Matnz. v. 1919 bis 1926
Nach Sachwert vz. Schuldverſchr.
5% V.denwert=Keclnert-A t.
6%Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe .
Roggenwert=Anl.
5% Südd. Feſtwertbk. .. ...
50½ Säcf.Braun;. Anl. Ser.I u. 1!
Banf=Aktien.
Bant ür Brauinduſtrie ... . ..
Barmer Banfverein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbon ...
Darmſtädter u. Nationalbanf..
Deurche Bank ..
DeutſcheEffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Bereinsbank .. . . . . . .
Disconto=Geſellſchaft ....... ..
Dresdener Bank ............"
Frankfurt r Bank ...........
Metallbanf. ..
..
Mitteldeutſche Ereditbanf .....
Leſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant.
.....
Rhein Creditban ...... ...
Süddeutſche Disconto=Geſellſch
Weſtbank.
.......
Wiener Banſverein ........
Gerywerke=Aktien.
Berzelius
..........
Bochumer Bergb. .... .......
.....
Buverus
Dt. Luremburger .... ... ....."
Eſchweile: Bergwerks-Akt.. . ..
Ghelfenkirchen Bergw. ........"
Darpener Bergbau .......
Aaliwer ie Aſchersleben „.use-
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gegengebrachte Vertrauen auch auf
mich übertragen zu wollen.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben
ſein, meine werte Kundſchaſt billig
und reell zu bedienen.
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Darmſtädter Tagblatt, Diensjag, den 15. Januar 1924.
Seite 9.
20)
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
Nachdruck verboten).
„Kläschen”, wie man ihn in ſeiner Jugendzeit genannt, hatte
nämlich eine „Geſchichte”, er erzählte ſie nicht und ſie war auch
zum Teil vergeſſen: von einem verlaſſenen Weibe war er
ge=
boren, das man ſterbend drüben am Hügelweg gefunden, der zur
großen Landſtraße hinführte. Die braune und ſeltſame Perſon
mochte wohl von einer fahrenden Truppe ausgeſetzt oder vergeſſen
ſein. In zindsnoten hatte der voruvertommende Muller ſie
ge=
funden und in ſeinem Gefährt mitgenommen; auf ſeinem Hof
war ſie verſchieden, nachdem ſie dem kleinen Huzelkind das Leben.
gegeben. Im Sterben noch hatte ſie eine „Prophezeiung”
aus=
geſprochen: Himmelsgold und fließendes Licht würde finden der
Müller Urenkel, der Ein=Auge wäre!
Von dieſem fremden Weib behielten die Höhen fortan den
Namen „Zigeunerhöhen‟. Das Kind aber blieb auf dem Hof; da
man gerade ein Kälbchen mit der Flaſche aufbrachte, wurde der
kleine Huzeljunge mit aufgebuddelt. Man hieß ihn Klaas
Wun=
derſam. Kläschen ſchien ſich von vornherein vorgenommen zu
vertragen, dann ſtieß er mit Gewalt und Aengſten von ſich, was
er gerade zur Hand hatte, verkroch ſich und zog über den Kopf,
was ſeine Hände irgend erfaſſen konnten.
Ottchen, die älteſte Müllerstochter, brachte ihm Vaterunſer
und Glaubensbekenntnis bei, dazu ein paar Geſangbuchlieder
und Pſalmen; mit dem Leſen blieb’s mangelhaft beſtellt; über’s
Buchſtabieren kam er nicht gar weit hinaus, Zählen und ein
biß=
chen Rechnen lernte er bei ſeinem Notpaten, dem Sonnenmüller
ſelber. Doch er lernte bei Menſch und Tier, die ganze Umwelt
redete eine verſtändliche Sprache zu ihm — ſie rief ihn mit vielen
Stimmen zur Arbeit, zum Dienſt ..."
Als dann der Sonnenmüller ſtarb, waren nur Ottchen und
Kläschen bei ihm geweſen, die hatten ſein letztes Wort
vernom=
men; aber ſie ſprachen beide nicht darüber. Die Leute ſagten, die
zweie hätten dem Sterbenden geloben müſſen, daß auf dem Hof
alles ſo bleiben ſolle, wie’s ſeit Jahren geweſen. Da ſollte nichts
von dem Beſitz verkauft oder ſonſt verändert oder vergeben
wer=
den, bis der Erbe käme. Dunnerklaas wurde Meiſterknecht, und
die Müllerstöchter hielten ihn wie einen Zugehörigen .. . Er
kannte auch nur den Hof und ſeine Arbeit; nichts hielt ihn davon
ab, auch nicht die Frauensmenſchen; nur einmal hatte er eine lieb
gewonnen; Meike, die als Jungmagd auf den Hof gekommen,
haben, keine Anſprüche an das Leben zu ſtellen. Ob man ihn warf ihn aus ſeinem gewohnten Gleichmaß. Sie war arm wie
er, ſo arm, daß ſie einen zu turzen Roa tragen mußte, weil ihre
überſah oder beraaß, ob er zuweilen hungerte und durſtete, ſein
Ueines Runzelgeſicht verzog ſich weder zum Lachen noch zum We=i
nen; beides lernte er, da er ſcier ein Ernachſener gewerden.
Und niemand fragte danach, wer ſein Vater geweſen. Ein
Knecht vielleicht, denn der Knabe zeigte ſich auffällig geſchickt für
jede Beſchäftigung auf dem Hof und war ſchon als Junge ein
zu=
berläſſiger Viehpfleger. Klein war er, klein blieb er, er ging in
die Breite, auch ſaß ihm eine zähe Kraft in den Gliedern. Aber
Xläschen war ein „Gewitterer”, Blitz und Donner konnte er nicht
maidliche Geſtalt aus dem alten herausgewachſen war und das
neue Gewand erſt verdient werden mußte.
„Dein Rock iſt zu kurz, Meike”, ſagte Kläschen eines ſchönen
Sommertags, er meinte es aber nicht ſchlecht.
„Der Rock iſt mir gerade recht ſo”, klang es herbe zurück.
„Mir auch.” Und der damalige Jungknecht lachte ein bißchen
in ſich hinein.
„Warum Dir?” fragte Meike gereizt.
„Weil Deine Beine nädlch fnd bis m die Anie Hnauif und
weiter — —
„Was wveiter?‟ Die jungen Augen blitzten ihn ſeitwärts an.
„Nun, weiter wird’s auch niedlich ſein”, ſagte Kläschen und
wollte in der Richtung zufaſſen, wie er es von den anderen
Kuech=
ten geſehen hatte. Schwubbs! knallte ihm etwas an die Backe,
das war Meikes flache Hand. Iu ihrem kurzen Rock ſtand das
Mädchen vor ihm, ſo groß wie er ſelber und ſchaute mit Trünen
in den hübſchen braunen Augen grad in ſein Geſicht hinein.
„Jungfernjäger! Biſt auch ſo einer”, preßte ſie erboſt herbor
und lief dann fort in ihre Kammer. Da hockte ſie hinter dem
grünen Pfeifenkraut und ſtopfte ſeine Strümpfe und wiſchte
ſich mit der Schürzenecke das verdroſſene Geſicht.
Da wurde er inne, was Mädchen waren! Und dies
Erken=
nen tat ihm gut. Wie es dann geſchehen, er wußte es ſelber
nicht — eines ſchönen Sonntagsnachmittags hatte er Meike im
Arm gehalten, und ſie hatte alles gewollt, was er gewollt, und
es war ganz wunderſchön geweſen! Das heimatloſe
Knecht=
lein war eben im Begriff, auch einmal ein glücklicher Menſch zu
werden — da plötzlich ein Blitz, ein fürchterlicher Donnerſchlag,
und Kläschen ließ Meike Meike ſein, fuhr zum offenen Fenſter
hinaus, hinein in den dunklen Stall und kam am ſelbigen Abend
nicht wieder zum Vorſchein ...
Andern Tags vernahm er, das Mädchen hätte ſich den
klei=
nen Lohn ausgebeten und wäre in ihr Dorf zurüdgegangen.
Niemand wäre aus ihrem Weſen ſo recht klug geworden, es
müſſe ſie etwas befallen haben. Auf der Lade in ſeiner
Kam=
mer aber fand der „Gewitterer” einen Zettel, auf dem ſtand:
„Meine Beine und was drum und dran
gehen dich auf Erden nichts mehr an,
lieben kannſt du nicht, du dummes Aas —
biſt und bleibſt ein richtiger Dunnerklags.”
(Fortſetzung folgt.)
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