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Nicht=
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Alufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſkattet.
Nummer 353
Samstag, den 22. Dezember 1923 186. Jahrgang
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(1 Doſſar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schabenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſireibuns fälit jeder
Rabait wes. Bauſtonio: Deutſche Bank und
Derm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Zierweiſung des deutſchen Erſuchens an die Alliierten. — Prüfung der Vorräte Deutſchlands
durch den Garantiegusſchuß. — Die Sachverſtändigen=Ernennung aufgeſchoben.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Die
Reparationskom=
piſion iſt heute vormittag 10 Uhr zuſammengetreten. Wie
— utet, wird ſie ſich im weſentlichen mit der Frage der Ein=
Fung der Sachverſtändigenausſchüſſe und mit
— Frage der amerikaniſchen Nahrungsmittel=
Aoite für Deutſchland beſchäftigen.
Inzwiſchen hat im Namen der Kriegslaſtenkommiſſion geſtern
T erungsrat Dr. Meyer den Delegierten die Mit=
* unggemacht, daß Deutſchland ſich bei ſeinem Verlangen
m. nur auf Artikel 251, ſondern auch auf Artikel 248 des Frie=
I vertrags beruft. Ein Teil der Preſſe hatte aus der Anfüh=
— des erſten Artikels geſchloſſen, daß ſich die deutſche Regie=
— an die falſche Adreſſe gewandt habe, da der Artikel 251 nur
den alliierten und aſſoziierten Regierungen ſpricht. Die
rn abgegebene Erklärung hat den Zweck gehabt, jedes
Miß=
ändnis aufzuklären, indem die deutſche Regierung darauf
E ewieſen habe, daß ſie auch den Artikel 248 in ihrer Demarche
Eluge hatte.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Die Reparationskom=
— ſion hat in der Frage der amerikaniſchen Nahrungs=
Etelkredite beſchloſſen, die Entſcheidung dar=
—, ob in dieſer Angelegenheit die Repara=
Enskommiſſion oder die alliierten und
aſſp=
rten Regierungen zuſtändig ſind, den
letz=
en zu überlaſſen. Inzwiſchen iſt der
Garantie=
ſchußbeauftragt worden, den deutſchen Antrag
rüfen, vohne den Beſchluß der Negierungen abzuwarten.
is Communigué der Reparationskommiſſion
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Nach dem von der
Reparations=
miſſion ausgegebnen offiziellen Communigué iſt beſchloſſen
den:
1. Das deutſche Verlangen, den Nahrungsmittelkrediten eine
rität zu geben, gemäß dem Artikel 251 des Friedensvertrages
Alliierten zu überweiſen.
2. Dem Garantieausſchuß zur Erleichterung der Eutſchei=
Fen, die entweder die alliierten Regierungen oder die
Repa=
onskommiſſion zu treffen haben, einen Auftrag zu erteilen,
ſt. einen Bericht zu liefern über die Vorräte an Brotgetreide
Speiſefette in Deutſchland.
Ueber den Stand der Verhandlungen in der Frage der
Sach=
rändigenkomitees ſagt das Communique, es ſeien noch ge=
2 Formalitäten zu erfüllen. Die Reparationskommiſſion habe
loſſen, die Ernennung der Sachverſtändigen aufzuſchieben,
ſehen von dem Fall der amerikaniſchen Mitglieder des erſten
ritees, in dem die Kommiſſion wegen der räumlichen
Entfer=
g beſchloſſen habe, den General Daves und Open Young zur
riahme an der Arbeit des genannten Sachverſtändigen=
Etees aufzufordern. Ferner ſei beſchloſſen worden, General
ſes den Vorſitz dieſes Ausſchuſſes anzubieten.
Reparationskommiſſion und Amerika.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Die Reparationskommiſſion
heute vormittag außer über die amerikaniſchen
Nah=
rgsmittelkredite über die Einſetzung der beiden
chverſtändigenausſchüſſe beraten. Havas zufolge
en noch nicht alle Delegationen offiziell ihre Sachverſtändigen
Emmt. Die Reparationskommiſſion hat nach der
ntur die amerikaniſchen Sachverſtändigen
ge=
ken, ihre Abreiſe ſo einzurichten, daß ſie am 8. Januar
Europa ſind, und dem amerikaniſchen General Dawes
r Vorſitz des erſten Ausſchuſſes (Budget und
hrung) angeboten. Für den zweiten Ausſchuß (Kapitalfluchi)
Amerika noch keine Sachverſtändigen namhaft gemacht.
Amerika und die deutſche Kapitalflucht.
Paris, 21. Dez. (Wolff.) Wie Havas aus Waſhington
ichtet, hat eine hochſtehende offizielle Perſönlichkeit des
ratsdepartements zu der Einſetzung des mit der
Unter=
chung d er deutſchen Kapitalflucht betrauten
Sach=
ſtändigenkomitees aufs neue erklärt: Es beſtehe keinerlei
ge=
gebriſche Handhabe, die es den Sachverſtändigen ermögliche,
faſſende Informationen über die in den Banken vorhandenen
pots einzuziehen. Da es ſich um beträchtliche Summen
han=
e, werde es den Sachverſtändigen auf Grund ihrer
perſön=
en Informationen und ihrer allgemeinen Kenntnis der Bank=
Ct nicht ſchwer fallen, genügende Auskünfte zu erhalten, was
Hauptzweck ihrer Miſſion ſei.
Befriedigung über die Wahl Bradburgs.
London, 21. Dez. (Wolff.) Der City=Redakteur der Mor=
Eg Poſt ſchreibt zu der Mitteilung, daß der Gouverneur
r Bank von England, Montague Norman, Mac
nna und Sir Joſua Stamp die britiſchen Delegierten in
— Unterſuchungsausſchüſſen ſein würden: In den Kreiſen der
4y werde über die Wahl allgemeine Befriedigung
rpfunden werden, die Sir John Bradbury getroffen habe.
ontague Norman werde zweifellos dem Ausſchuß des größt=
Sglichſte Gewicht und die größtmöglichſte Autorität verleihen.
ine beſſere Auswahl des Vertreters zur Behandlung der
ſta=
ſtiſchen Seite des Problems habe gefunden werden können
S Sir Joſua Stamp. Als Statiſtiker, ſtehe er an oberſter
Eelle. Die Tatſache, daß er vor allem Sachverſtändiger in
Teuerfragen wird, ſei von der größten Bedeutung. Schließlich
rbe als Haupt der größten Bankorganiſation und
miit ſeiner eingehenden Kenntnis der Regierungsfinanzen keine
geeignetere Perſönlichkeit zur Behandlung der Frage
des deutſchen Kapitals im Ausland gefunden werden
können, als Mac Kenna. Sir John Bradbury müßte
ſicherlich zu ſeiner Wahl beglückwünſcht werden, insbeſondere,
wenn alle drei hervorragenden Sachverſtändigen es möglich
fin=
den ſollten, die Einladung anzunehmen. Die Times ſchreibt
in ihrem finanziellen Teil, die Mitteilung über die Wahl der
britiſchen Delegierten für die Unterſuchungsausſchüſſe werde in
Geſchäftskreiſen einen ſehr günſtigen Eindruck machen.
Ange=
ſichts ihrer ſelten großen Erfahrung und ihres Anſehens in den
Stellen, die ſie inne hätten, würde es ſchwer geweſen ſein, eine
beſſere Kombination zu wählen.
Bradburh über den Abſchlaß ſeiner Beratungen.
London, 21. Dez. Dem Pariſer Berichterſtatter der Times
zufolge drückte Bradbüry geſtern nachmittag im Verlaufe
einer Unterredung die größte Befriedigung über den
erfolgreichen Abſchluß der Londoner und
ander=
weitigen Beratungen aus und erklärte, alle
vorgeſchla=
genen Vertreter ſeien wohlbekannte Namen, die den größten
Reſpekt einflößen würden. Ihre Berichte im Zuſammenwirken
mit franzöſiſchen, italieniſchen, belgiſchen und amerikaniſchen
Kollegen würden maßgebend ſein. Bradbury drückte die größte
Befriedigung aus, daß er in der Lage geweſen ſei, die Dienſte
derartig bedeutender Sachverſtändiger zu ſichern. Allerdings
be=
fänden ſich die Mitglieder des Ausſchuſſes in Stellungen, in
denen ſie ſchlecht entbehrt werden könnten; aber die dringende
und verzweifelte Lage, der man gegenüberſtehe, mache das Opfer,
wenn es für ein ſo ausſichtsreiches Experiment notwendig ſei,
der Mühe wert. Bradbury erklärte, er habe die höchſte Meinung
von Stamp als von einem der befähigtſten Berater für
Budget=
fragen, die England je gehabt habe. Mae Kenans Fähigkeiten
ſeien jedermann bekannt. Nach dem Times=Berichterſtatter werde
das Hauptquartier der Ausſchüſſe zweifellos Paris ſein. Man
erwarte jedoch, daß ſie einen großen Teil ihrer Zeit in Berlin
verbringen würden.
Der belgiſche Reparationsplan.
* Eſſen, 21. Dez. (Priv.=Tel.) In den letzten Tagen iſt
wiederholt von dem belgiſchen Reparationsplan die Rede
ge=
weſen, da er die Grundlage bilden ſoll für die Verhandlungen
der Reparationskommiſſion. Es iſt deshalb notwendig, ſich zu
vergegenwärtigen, welche Laſten dieſer Reparationsplan für uns
Lorſieht. Belgien glaubtausDeutſchland auf Grund
der Generalhypothek des Verſailler Vertrags folgende
Summen herausholen zu können:
Erfaſſung der Eiſenbahnen: 1000 Millionen Goldmtark,
Monopol auf Tabak: 460 Millionen,
auf Bier: 300 Millionen,
auf Wein: 50 Millionen,
auf Schaumwein: 5 Millionen,
auf Alkohol: 660 Millionen,
auf Zucker: 130 Millionen,
auf Salz: 70 Millionen,
auf Streichhölzer und Feuerzeuge: 20 Millionen,
auf Beleuchtungsartikel: 5 Millionen Goldmark, zufammen
3500 Millionen Goldmark.
Dazu käme noch die Kohlenlieferung im Betrage von 340
Millionen Goldmark, ferner eine 25 prozentige Beteiligung an
der deutſchen Induſtrie in Höhe von 250 Millionen Goldmark,
ſo daß auf dieſe Weiſe 3120 Millionen Goldmark
jährlich aus der deutſchen Wirtſchaft, für die
Sicherung der Reparationsſchulden zur Verfügung
ſtehen würden.
Es verlohnt ſich nicht, ernſtlich auf diefe Rechnung
einzu=
gehen. Man braucht bloß darauf hinzuweiſen, daß auf dieſe
Weiſe der deutſche Staat überhaupt keine Einnahmen mehr zur
Verfügung haben würde. Denn die von Belgien errechnete
Summe überſteigt das geſamte Steueraufkommen der deutſchen
Wirtſchaft vor dem Kriege.
Der Termin für die Sachverſtändigenausſchüffe.
TU. London, 21. Dez. Wie aus Paris gemeldet wird,
werden die beiden Sachverſtändigenausſchüſſe
der Reparationskommiſſion erſt gegen Ende Januar
zu=
ſammentreten, um den amerikaniſchen Delegierten
genü=
gend Zeit zur Ueberfahrt und Einführung in die Materie zu
belaſſen.
Poincaré vor der Kammer.
* Paris, 22. Dez. (Priv.=Tel.) Herr Poincaré, der
geſtern in der Frage der Beamtenteuerungszulage eine ſchwere
parlamentariſche Schlappe erlitten hat, hat heute auf dem
Ge=
biet der Außenpolitik eine mehr als vierſtündige Rede gehalten,
in der zunächſt die Ausführungen des Sozialiſten Blum und des
Kommuniſten Cachin einer Kritik unterzog. Er verwahrte ſich
insbeſondere gegen die Behauptung des letzteren, daß die
fran=
zöſiſche Regierung die nationaliſtiſch=ſeparatiſtiſche Bewegung in
Bayern begünſtige. Zur Ruhrpolitik erklärte Poincaré, daß er
nichts von dem bedauere, was er in dieſer Hinſicht
unternom=
men habe. Anknüpfend an die jüngſte Demarche des
deutſchen Geſchäftsträgers erklärte der Miniſterpräſident,
daß der Völkerbund für ſich allein nicht in der Lage ſei, alle
internationalen Schwierigkeiten zu überwinden und daß
Frank=
reich demgemäß gezwungen ſei, ſelbſt über ſeine Sicherheit zu
wachen. Er ſchloß mit den Worten: Ein Recht ohne
Waf=
fen, eine Gerechtigkeit ohne Macht werde den
Sieg der Gewalt und der Unge rechtigkeit
be=
deut
Die Sypotheken
auf die deutſche Wirtſchaft.
Von
Dr. Walther Croll, Berlin.
Ju unſerem Volke iſt noch heute der Glaube weit verbreitet,
die deutſche Wirtſchaft könne mit hohen Hypotheken belaſiet
wer=
den, ohne in ihrem Beſtand oder auch nur in ihrer
Ertrags=
fähigkeit gefährdet zu werden. Aus dieſer Ueberzeugung heraus
wird bei jedem plötzlich auftretenden Finanzbedarf zur „
Erfaſ=
ſung der Sachwerte” aufgerufen. Die falſchen Vorſteülungen
darüber, wie hoch man die deutſche Wirtſchaft hypothekariſch
be=
laſten könnte, ſind hauptſächlich auf die Unkenntnis des Weſens
der „Hypothek” zurückzuführen. Eine Hypothek iſt eine Schuld,
die auf einem Grundſtück oder einem Immobil ruht, die einen
feſten Rang innerhalb der verſchiedenen auf dem Objekt
liegen=
den Schuldverpflichtungen einnimmt, die auch bei Veräußerung
von dem neuen Beſitzer anerkannt werden muß und die
gege=
benenfalls aus dem Verkaufserlös bevorzugt zurückerſtattet wird.
Verſuche, die man früher in Frankreich mit der hypothekariſchen
Belaſtung beweglicher Güter gemacht hat (eine eigens
hier=
für gegründete Bank, die den Namen „Crédit mobilier” führte,
ging zugrunde), hat ſich nicht bewährt. Die Hypothekenſchuld iſt
zu verſchieden hohen Sätzen verzinslich. Im allgemeinen galt
früher ein Immobil bis zu zwei Drittel ſeines Wertes als
hypo=
thekariſch belaſtbar. Je etwa 20 oder 25 Prozent des Wertes
wurden als „erſte”, „zweite” und „dritte” Hypothek bezeichnet.
Der Zinsfuß ſtieg von etwa 3 bis 4 Prozent. (für die erſte
Hypo=
thek) auf etiva 6 Prozent bei der dritten Hypothek. Die
Hypo=
thekenzinſen mußten aus den Erträgen des Grundſtücks bzw. des
Immobils bezahlt werden; ſanken die Erträge des Immobils
(etwa durch Leerſtehen von Mietswohnungen in einem Hauſe),
ſo konnte der Hausbeſitzer in Zahlungsſchwierigkeiten geraten
und von ſeinem Hypothekengläubiger gezwungen werden, ſein
Beſitzium zu verkaufen bzw. zu verſteigern. Aus dem Erlös
wurde dann dem Hypothekengläubiger das geliehene Kapital
ein=
ſchließlich etwaiger rückſtändiger Zinſen zurückgezahlt. Bei
ge=
drückten Preiſen auf dem Grundſtücks= und
Immobilienmarki=
kam es oft vor, daß die dritte Hypothek teilweiſe oder ganz
aus=
fiel. Dieſe Ausſicht veranlaßte, dann die Juhaber der dritten
Hypothek häufig, die erſte und zweite Hypothek auszuzahlen und
das Objekt zu übernehmen. Im allgemeinen konnte man
anneh=
men, daß Grundſtücke und Immobilien eine getöiſſe
durchſchiitt=
liche Rentabilität beſaßen, die für die Bewertung und damit füir
die hypothekariſche Belaſtbarkeit beſtimmend war.
Die „Generalhypothek auf die deutſche Wirtſchaft”, als welche
praktiſch die Erfaſſung der Sachwerte erſcheint, weicht in ein
paar weſentlichen Punkten von dem Hypothekenweſen, wie es
bei Grundſtücken und Immobilien gehandhabt wird, ab.
Erklä=
ren ſich die Htpothekenſchuldner — in dieſem Falle alſo die
ge=
ſaziten Unternehfer — außerſtande, die laufenden Zinſen uud
etwaige Tilgungsraten zu zahlen, ſo iſt — im Gegenſatz zu der
Praxis auf dem Jumobilienmarkte — eine Zwangsverſteigerung
des Obfektes unmöglich. Ver wollte denn auf die geſamte
deut=
ſche Wirtſchaft oder auch nur auf einen ganzen Wirtſchaftsziveig
bieten? Grundſtücke und Häuſer ſind nämlich
ver=
käufliche Objekte, die Geſamtheit der deutſchen
Wirtſchaft dagegen nicht. Daraus geht folgendes
her=
vor: Der Hypothekengläubiger kann den Hausbeſitzer durch
An=
drohung der Zwangsverſteigerung zu Innehaltung ſeiner
Ver=
pflichtungen zwingen, der Generalgläubiger der deutſchen
Wirt=
ſchaft dagegen iſt vom guten Willen ſeiner Schuldner abhängig.
Ein weiterer weſentlicher Unterſchied beſteht Sarin, daß eine
Generalhypothek auf die deutſche Wirtſchaft kaumi verkäuflich iſt,
während ein Hypothekengläubiger ſeinen Rectstitel ohne allzu
große Mühe weiter veräußern konnte. Sodann iſt es im
Gegen=
fatz zu den Immobilien bei der Geſamtheit der deutſchen
Wirt=
ſchaft durchaus denkbar, daß jahrelang keine oder doch
wenig=
ſtens keine nennenswerten Ueberſchüſſe erzielt werden; damit
tritt die Möglichkeit ein, daß der Zinſendienſt eingeſtellt wird,
ohne daß ſich der Gläubiger dagegen wehren kann. Endlich iſt es
ſehr ſchwierig, wenn nicht gar unmöglich, einen „Nutzungswert”
oder einen „Verkehrswert” für die Geſamtheit der deutſchen
Wirtſchaft und damit ihre hypothekariſche Belaſtbarkeit zu
ermit=
teln. Die Schätzungen des deutſchen Volksvermögens vor dem
Kriege, wie ſie durch verſchiedene Sachverſtändige erfolgten,
weichen um 100 Prozent und mehr voneinander ab. Es fehlt alſo
jeder Anhalt dafür, wieviel Milliarden Goldmark die Zweidrittel=
Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft ausmachen würde, und
wie=
viel von dieſem Betrag als erſte, ziveite und dritte Hypothek zu
bezeichnen iſt.
Von radikaler Seite wird behauptet, alle deutſchen
Regie=
rungen hätten bisher in der Frage der Erfaſſung der Sachwerte
verſagt. Solche Behauptungen beruhen auf Unkenntnis der
Tat=
ſachen. Die Rentenmarkbank iſt auf einer ſechsprozentigen
hypo=
thekariſchen Belaſtung der Geſamtwirtſchaft (mit Ausnahme des
zurzeit noch der Bewirtſchaftung unterliegenden ſtädtiſchen
Haus=
beſitzes) begründet. Nun iſt allerdings vorgeſehen, daß die
Hypothekenſchuldner (eben die Unternehmerſchaft in Induſtrie,
Handel, Bankweſen und Landwirtſchaft) einen Teil oder vielleicht
gar die Geſamtheit der zu zahlenden Hypothekenzinſen als
Ge=
winnanteil der Rentenmarkbank zurückerhalten ſollen. Dieſe
Be=
ſtimmung ändert jedoch nichts an der Tatſache, daß die deutſche
Wirtſchaft mit 6 Prozent ihres Wertes für den gegenwärtigen
Währungsreformverſuch haftet, und daß eine weitere Hypothek
erſt nach dieſen 6 Prozent rangieren kann. Weiter hat die
Reichs=
regierung im Einverſtändnis mit den Vertretern der Wirtſchaft
in ihrer Note vom 7. Juni 1923 eine Generalhypothek der
deut=
ſchen Wirtſchaft zur Sicherung einer jährlichen
Reparationszah=
lung von 500 Millionen Goldmark angeboten. Nun iſt allerdings
dieſes Angebot bisher von unſeren Gläubigern nicht
angenom=
men, ſogar noch nicht einmal beantwortet worden. Die
Reichs=
regierung hält jeboch an ihrem Vorſchlag feſt, und es unterliegt
keinem Zweifel, daß ſelbſt die Entgegenkommendſten unter
unſe=
ren: auswärtigen Gläubigern dies deutſche Angebot vom 7. Juni
1923 als ein Mindeſtangebot betrachten werden. Nun hat ſich
in=
zteiſchen herausgeſtellt, daß ohne einen umfangreichen
auslän=
diſchen Sanierungskredit die Reichsfinanzen nicht in Ordnung
gebracht werden können, und damit auch die Zahlungsfähigkeit
des Reiches für Reparationszwecke nicht wiedergewonnen werden
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Dezember 1923.
kann. Als Geldgeber für dieſen Sanierungskredit kommen in
erſter Linie internationale Geſchäftsleute in Betracht, die
zwei=
ſellos darauf beſtehen werden, daß ihre Forderung vor etwaigen
Nebarationsſchulden rangiert. Damit würde der von
Deutſch=
land erſtrebte Sanierungskredit (einſchließlich der für uns
gleich=
falls unentbehrlichen Nahrungsmittelkredite) als zweite
Hypo=
thek auf die deutſche Wirtſchaft einzutragen ſein, während für
die am 7. Juni in Ausſicht geſtellte Garantie der Wirtſchaft (für
Reparationszwecke) nur noch ein dritte Hypothek verfügbar wäre.
Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß dieſe drei beſtellten
bzw. zu beſtellenden Hypotheken das Höchſtmaß deſſen darſtellen,
wie hoch die deutſche Wirtſchaft belaſtet werden kann, ohne daß
man in das Gebiet der Illuſionen gerät. Die Geſetzgebung
die=
ſer finanzpolitiſch ſo kritiſchen Wochen greift tief in das
Ver=
mögen und das Kapital des deutſchen Volkes ein, ſchmälert alſo
den Sachwertbeſitz und damit den Geſamtwert der deutſchen
Wirtſchaft, die für die aufzunehmenden Hypotheken haften ſoll.
Es darf nicht vergeſſen werden, daß die Grenze für die
hypothe=
kariſche Belaſtbarkeit unſerer Wirtſchaft gar nicht theoretiſch
er=
rechnet werden kann, ſondern durch die Bereitſchaft des
inter=
nationalen Kapitals zur Finanzierung ſolcher Beſitztitel gegeben
iſt. Aus dem Ruf nach der Erfaſſung der Sachwerte klingt
deut=
lich der Neid und Haß derjenigen hervor, welche die ſich bietende
Gelegenheit benutzen wollen, um eine grundſtürzende
Neuvertei=
lung des Eigentums durchzuführen. Wirtſchaftlicher
Be=
ſitz wird aber während der nächſten Jahre in
Deutſchland keine Quelle reinen Glückes und
Wohlbefindens, wohl aber ſchwerer Sorge ſein.
Wenn auch in der heutigen Notlage vor dem Vermögen des
Ein=
zelnen nicht Hält gemacht werden darf, ſo wäre es doch
verhäng=
nis voll, wenn man bei der Belaſtung des deutſchen
Sachwert=
beſitzes die wirtſchaftliche Vernunft und finanzpolitiſche
Er=
wägungen außeracht laſſen wollte.
Elſaß=Lothringen.
Aufßebung des Generalkommiſſariats.
(Errichtung eines Unterſtaatsſekretariats.
Paris 21. Dez. (Wolff.) Havas berichtet aus
Straß=
burg über die Sitzung des konſultativen Beirats, in
der der Geſetzentwurf der Regierung, betreffend die
Auf=
hebung des Generalkommiſſariats für Elſaß=
Loth=
ringen und die Einrichtung eines elſaß=lothringiſchen
Unterſtaatsſekretariats in Paris, zur Debatte
ſtand: Unmittelbar nach Eröffnung der Sitzung erklärte Weil,
daß er ſich der Abſtimmung im Namen der von ihm vertretenen
Partei enthalte. Es habe ſich darum gehandelt, in Elſaß=
Loth=
ringen den Ausnahmezuſtand zu beſeitigen. Der vorliegende
Ent=
wurf entſpreche nicht den urſprünglichen Abſichten.
Der Abgeordnete des Departements Unterrhein in der
fran=
zöſiſchen Kammer, Pfarrer Müller, kündigte an, daß er und
ſeine Freunde gegen den Regierungsentwurf ſtimmen würden.
Er bedauere die Aufhebung des Generalkommiſſariats, das nach
Auffaſſung derer, die es geſchaffen hätten, das Organ der
Ver=
einheitlichung und Anpaſſung zwiſchen der wiedereroberten
Pro=
vinz und dem Vaterlande ſein ſollte, einer beſonnenen,
porſich=
tigen Vereinheitlichung, die den Bedürfniſſen des Landes
ent=
ſprochen hätte. Die Regierung von Elſaß=Lothringen ſollte das
Urbild für den Regionalismus in Frankreich ſein. Der Redner
erblickt in dem Generalkommiſſar das Symbol der
von dem Lande erworbenen Rechte. Was die
Neu=
ordnung anlange, ſo erkenne er gewiſſe damit verbundene
Vor=
teile an, glaube aber nicht, daß der konſultative Beirat auf ſie
einen Einfluß haben werde. Die Allgewalt des zentraliſtiſchen
Staates führe zum Deſpotismus der Amtsſtuben.
Nach dem Abgeordneten Müller erklären ſich Scheer,
Pfleger und Brom für den Regierungsentwurf.
Hierauf ließ der Generalkommiſſar Alapetite über den
bon Schumann im Namen des konſultativen Beirats
eingebrach=
ten Geſetzentwurf abſtimmen, der die Aufhebung des
General=
koyrmiffariats und die Einrichtung eines Unterſtaatsſekretariats
vorſieht. Der Entwurf wird gegen 4 Stimmen bei
2 Enthaltungen angenommen. Dagegen haben
geſtimmt: Pfarrer Müller Pfarrer Haegy, Pfarrer
Bro=
mer und Weidmann. Enthalten haben ſich: Weil
und Wicky.
Die republikaniſche Bewegung in Griechenland
* Paris 22. Dez. (Priv.=Tel.) Von Athen hat ſich eine
Sondergeſandtſchaft nach Paris begeben, deren Ziel es offenbar
iſt, Veniſelos zur Uebernahme der Regierung zu überreden. Der
Oberſt Plaſtiras, einer der Führer der Republikaner, hat der
Delegation ein perſönliches Schreiben mitgegeben, in dem er an
Veniſelos partiotiſches Pflichtgefühl appelliert. Der von der
re=
publikaniſchen Regierung zum Regenten ernannte Admiral
Konduriotis hat ſich geſtern offen für die Republik ausgeſprochen.
Eine republikaniſche Regierung allein könne dem Lande Ruhe
und Ordnung geben, ſowie beſſere Beziehungen zum Ausland
ſichern.
Vom Tage
Iu der Angelegenheit der Beleidigungsklage des
Ritter=
gutsbeſitzers Kähne ſen. gegen drei Berliner Zeitungen hat das
preußiſche Juſtizminiſterium zu ſeiner Information die Akten
ein=
gefordert.
In der Anklageſache der pplitiſchen Polizei
Elber=
feld und des Miniſters Severing gegen den verantwortlichen
Redakteur der Bergiſch=Märkiſchen Zeitung wird das Reichsgericht die
Rechtsauffaſſung der Elberfelder Strafkammer nachprüfen.
Der württembergiſche Landtag hat das
Ermächti=
gungsgeſetz mit 68 gegen 24 Stimmen, alſo mit der erforderlichen
Zweidrittelmehrheit angenommen. Damit iſt die Gefahr einer
Regierungskriſe behoben.
Es verlnutet, daß der Papſt gelegentlich des Weihnachtsfeſtes in
einem Hirtenbriefe an die Gläubigen aller Welt dafür
eintreten wird, daß die Gegenſätze in Zentraleuropa aus
der Welt geſchafft würden, weil die ganze Welt unter der
Fort=
dauer des Haſſes und der Feindſchaft leidet.
Wie Etoile Belge meldet, haben bisher keine Verhandlungen
zwvi=
ſchen der belgiſchen und deutſchen Regierung über die
Akkreditie=
rung eines neuen deutſchen Geſandten in Brüſſel
ſtattgefunden. Jedoch dürfte die Erenennung eines ſolchen Anfangs
Januar erfolgen.
Die Times treten in einem längeren Artikel dafür ein, daß
Eng=
land von der franzöſiſchen Regierung einen Schadenerſatz
für die nachteilige Auswirkung der Ruhrokkupation beanſpruche.
In eingeweihten politiſchen Kreiſen Italiens wird verſichert,
daß die italieniſche Regierung gegen das engliſch=
franzöſiſch=
ſpaniſche Tangerabkommen offiziell Einſpruch erheben
und ſeine Anerkennung verweigern werde, da das Tangerabkommen
zugunſten Frankreichs das Gleichgewicht der Mächte beſeitige und die
italieniſchen Mittelmeerrechte beeinträchtige.
Nach Meldungen aus Waſhington hat das Mitglied des
Repräſen=
tantenhauſes Shiff einen Geſetzentwurf eingebracht, der einen
Näh=
rungsmittelkredit für Deutſchland in Höhe von 10
Millionen Doll. vorſieht.
Nach einer Meldung aus Waſhington hat Senator Borah
neuerlich die von dem Senat in ſeinen letzten Tagen abgelehnte
Ent=
chließung eingebracht, die fordert, daß anſtelle kriegeriſcher
Auseinanderſetzungen Entſcheidungen durch einen
inter=
nationalen Gerichtshof treten ſollen.
Nach einer Waſhingtoner Meldung iſt die Erklärung Henry
Fords, in der er auf jede Kandidatur bei der nächſten
Prä=
ſidentenwahl verzichtet und ſeine Abſicht bekundet, ſeinen Einfluß
zugunſten von Coolidge einzuſetzen, von der republikaniſchen Partei
mit lebhafter Genugtuung aufgenommen worden.
Nach Meldungen aus Neu=York verlautet aus Bogota, daß nach
den letzten Schätzungen bei dem Erdbeben in der Ecuador
benach=
barten Gegend 3000 Menſchen den Tod gefunden haben.
Mehr als 2000 Häuſer ſind zerſtört worden. Der See Las Granas bei
Tulcam ſei vollſtändig verſchwunden.
Amtlicher Oollarkurs 4 210300000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Zuſatz zur Rentenbankverordnung.
Berlin, 21. Dez. Geſtern abend hat ein Berliner Blatt
gemeldet, daß das Finanzminiſterium eine Zuſatzverordnung zur
Rentenbankverordnung ausarbeitet, worin von der Regierung
ker ſtädtiſche Beſitz an Grund und Gebäuden für Zwecke der
Rentenbank mit einer Grundſchuld belaſtet werden ſoll. Hierzu
iſt zu ſagen: Nach Paragraph 2 der Rentenbankverordnung iſt
der ſtädtiſche Grundbeſitz nech Maßgabe der Aufhebung
der Zwangswirtſchaft zwecks Verſtärkung der Mittel
der Rentenbank heranzu iehen; wenn die
Zwangs=
wirtſchaft aufgehoben wird, muß Paragraph 2 ſeine Ausführung
finden. Selbſtverſtändlich werden vorbereitende Schritte getan,
ein Entwurf liegt aber noch nicht vor, da die Aufhebung der
Zwangswirtſchaft noch nicht entſchieden iſt.
Das deutſch=däniſche Abkommen der Sozialdemokratie.
Berlin, 21. Dez. Auf eine Kleine Anfrage der Drutſchen
Volkspartei hat der preußiſche Miniſter des Innern geantwortet:
Durch Abkomen des Vorſtandes der V. S. P. D. mit dem
Vor=
ſtand der Vereinigten Sozialdemokratiſchen Partei in
Däne=
mark vom 25. November 1923, betreffend Nationalitätenkampf im
deutſch=däniſchen Grenzgebiet, wird die Stellungnahme der
preußiſchen Staatsregierung inkeiner Weiſebeeinflußt.
Keine Aufhebung des Ausnahmezuſtandes in Sachſen.
Berlin, 21. Dez. Reichswehrminiſter Dr. Geßler iſt von
einer kurzen Reiſe nach Sachſen zurückgekehrt. Von ſeinem
Be=
ſuche in Dresden hat der Reichswehrminiſter, wie von gut
un=
terrichteter Seite mitgeteilt wird, den Eindruck mitgebracht, daß
die Abſicht, den militäriſchen „Ausnahmezuſtand aufzuheben,
vorerſt nicht verwirklicht werden könne. Der Reichswehrminiſter
iſt vielmehr der Auffaſſung, daß das Fortbeſtehen des
militäri=
ſchen Ausnahmezuſtandes notwendig iſt.
Die Lage in Afghaniſtan.
England fordert Genugtuung.
Londvn, 21. Dez. (Wolff.) Daily Expreß teilt mit.
uicht der Emir von Afghaniſtan Genugtuun
die Ermordung britiſcher Offiziere und
Frauen durch Auslieferung oder Aburteilung der
gebe, würden die diplomatiſchen Beziehunge
Afghaniſtan abgebrochen. Auf die Rückbeförderu
engliſchen Frauen aus Kabul nach engliſchen Gebieten
Handel mit Afghaniſtan folgen. Es beſtehen r=
Abſichten, Truppen nach Afghaniſtan zu entſenden. Der di —
tiſche Druck würde als wirkſamer angeſehen. Der Berichte
der Daily News in Bombay meldet dagegen, die bri
Regierung plane energiſche Maßnahmen a
Nordweſtgrenze. Mehrere Demonſtrationen durch
zeuge ſeien in der letzten Zeit durchgeführt worden.
„Bedrohung Afghaniſtans durch Rußla
London, 21. Dez. ((Wolff.) Der diplomatiſche
erſtatter der Weſtminſter Gazette ſchreibt, Tſchi
rin werde durch ſeine Angriffe gegen Großbr
nien in der Angelegenheit Afghaniſtan allen dene
Handhabe geben, die gegen die Anerkennung der Sowjetr
ſeien, und die Bewegung zur Herbeiführung beſſerer Be
gen zwviſchen Großbritannien und Rußland in keiner
unterſtützen.
Der Daily Telegraph ſagt in ſeinem
Leitartikel=
land unter bolſchewiſtiſcher Herrſchaft iſt eine ebenſo
Bedrohung der Sicherheit Afghaniſtans,
dies unter zariſtiſcher Herrſchaft war. Es war ſtets der g
Rußlands, durch Indien England zu treffen. Das Bla
hinzu, die Anerkennung der Sowjetregierung ſei keinest 5
einfach, wie manche Leute glaubten. Solange die Bolſchew zu
Rußland die Autorität in Händen hätten, ſeien ſie unerm E=
und rückſichtsloſe Feinde jeder Regierung, die von ihren u
gen Doktrinen nichts wiſſen wolle.
Die Daily Newsäußert ſich über die Hinderniſſe,
Anerkennung der Sowjetregierung gegenüberſtehen.
habe frühere Verpflichtungen über Bord geworfen; dies E
wirkliche Hindernis für die Anerkennung und die Wieder
lung der Handelsbeziehungen. Alle Freunde guter Bezie
wünſchten dieſe Hinderniſſe beſeitigt zu ſehen. Rußland F5e
jede Unterſtützung der britiſchen Finanziellen und der HE
kreiſe erhalten, wenn es ſie überzeuge, daß es ſeinen
Vex=
tungen nachkomme.
Dem diplomatiſchen Berichterſtatter der Daily News Er
das Parlamentsmitglied Haden Gueſt, die Arbeite I
tei ſei zur Anerkennung der Sowjetregie —
verpflichtet. Sie beabſichtige, dieſe Zuſage ſobald di
führen, als ſie dazu Gelegenheit finde. Rußland ſei be=f 1
Großbritannien Aufträge in Höhe von 40 Millionen Pfund
ling unterzubringen.
Auſiſcher Aufmarſch an der Grenze von Afghan Ec
TU. London, 21. Dez. Wie beſtimmt verlautet Sat
Sowjetrüßland an der Grenze von Afghan mi
größere Truppenmaſſen konzentriert, di —i
einem Einmarſch in Afghaniſtan und womöglich
dien drohen.
Mißglückter Anſchlag auf Noske.
* Hannober, 22. Dez. (Prib.=Tel.) Geſtern abenf Th
wurde auf das Regierungsgebäude in Hannover, in der —uch
Oberpräſident Noske ſeine Wohnung hat, ein verbrecheriſck .
ſchlag verübt. In einem der Treppenaufgänge wurde ei 2l
ſtarke Sprengladung zur Exploſion gebracht, deren Det —
in der ganzen Stadt zu hören war. Die Fenſterſcheib=
Türen an der ganzen Gebäudefront wurden eingedrückt.
ſchenleben ſind dabei glücklicherweiſe nicht zu ſchaden gek. 2
Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Feſinahme von Kommuniſten in Altot
Altona, 21. Dez. Hier wurden 25 jüngere
feſtgenvmmen, die ungeachtet des von dem Militärl 713
haber erlaſſenen Verbotes der kommuniſtiſchen
tei bzw. der kommuniſtiſchen Jugend weiter im Jute
dieſer Partei arbeiteten.
* Nordiſche Impreſſionen.
Aus dem Tagebuch einer Herbſtreiſe.
Von Dr. Walter Georgi.
II.
Am Götaelf entlang führt mich der Schnellzug nach Norden.
Felsblöcke, die ſich zu Felſenhügeln aufblähen, umſäumen den
Wieſengrund des Tales. Der Herbſt hat ſeine Farben
ausgebrei=
tet. Das Gelb der Birken miſcht ſich unter das dunkle Grün der
Tannen. In den Zweigen der Ebereſchen glühen die
Korallen=
früchte. Rote und ockergelbe Häuschen, kleine Fabriken beleben
die Landſchaſt. Auf manchen Feldern iſt eben erſt der Hafer
ab=
geerntet. Es iſt oft ſchwer mit der Reiſe im Norden.
Es beginnt zu dunkeln, als wir die Wälder von Ed paſſieren.
Dann geht es über die norwegiſche Grenze. Paß= und
Zollrevi=
ſion, eine höfliche Förmlicheit, findet ohne Aufenthalt im Zuge
ſtatt. Als ich das Fenſter öffne, rauſcht irgendwo in der Nacht
ein Waſſerfall. Der Geruch friſchen Tannenholzes weht herein.
Wir ſind in Norwegen. In einen hellen Nebel elektriſchen Lichtes
gehüllt, fliegen Frederikshald und Scarpsborg vorbei. Eine gute
Stunde vor Mitternacht ſind wir in Kriſtiania.
Kriſtiania hat ſich in den letzten Jahren in ſeinem Zentrum
ſvenig verändert. Es iſt noch heute die lebensluſtige Stadt wie
vor dem Kriege. Eine natürliche Geſundheit adelt hier das
Lachen. Es iſt eine Freude, die fröhlichen Menſchen auf der Carl=
Johans=Gade promenieren zu ſehen. Auch einige Derbheiten am
Abend nimmt man gern in Kauf, da ſie fern von jeder Entartung
ſind. Nur das will mir nicht recht in den Sinn, daß die Norweger
ihr Kriſtiania ſchon in Bälde in Oslo umtaufen wollen. Die
Abſicht hat zweifellos ihre geſchichtliche Begründung. Im
Mittel=
alter lag hier als eine Gründung Haralds des Gewaltigen eine
kleine Stadt mit Namen Oslo, der Chriſtian IV von Dänemark
beim Wiederaufbau nach einem Brande den Namen Kriſtiania
gab. Trotzdem ſcheint mir die Umbenennung heute etwas
gewalt=
ſam. Aber ich denke, die Norweger ſerden ſich ſpäter in Oslo
ebenſo wohl fühlen wie heute in Kriſtiania.
Vor dem Nationaltheater in Kriſtiania ſtehen Stephan
Sin=
dings vielumſtrittene Büſten von Ibſen und Björnſon. Ihre
literariſche Bedeutung gehört der Geſchichte an. Björnſons Sohn,
Björn Björnſon, verwaltet ſeit ein
Theaters das bäterliche Erbe. Wir ſitzen uns im Theater
gegen=
über. Er lebt und fühlt noch heute mit Deutſchland, wie in den
erſten Kriegsjahren, als er mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit für die
deutſche Sache eintrat. Mit jugendlichem Temperament geißelt
er die galliſchen Uebergriffe im Weltgeſchehen der Gegenwart.
Junge deutſche Dramatiker zu fördern und ſie auf ſeiner Bühne
aufzuführen, iſt ſein dankenswertes Beſtreben. Brechts „
Trom=
meln in der Nacht”, jenes im letzten Winter mit ſtarkem Erfolg
in Deutſchland aufgeführtes Revolutionsſtück, wird demnächſt in
Björnſons Theater zur Aufführung kommen. Andere geeignete
deutſche Dramatiker ſollen folgen. Der Dank aller, die einen
deutſch=norwegiſchen Kulturaustauſch begrüßen, iſt dem tapferen
Manne im Norden gewiß.
Weißer Nebelrauch quillt aus den morgenfriſchen
Felſen=
tälern, durch die die Bergensbahn allmählich zum norwegiſchen
Hochgebirge anſteigt. Sie verbindet Kriſtiania mit der Weſtküſte
der Halbinſel, mit der alten Hanſaſtadt Bergen. 14 Stunden
währt die Fahrt über die Berge. Schon ſchimmern die bereiften
Wieſen winterlich fahl. Meiler rauchen auf den bewaldeten Höhen.
In kleinen dunklen Seen ſpiegeln ſich zwiſchen den Tannen die
herbſtlich gelben Birken. Bei Gol beginnt der Anſtieg. Immer
ſchlanker werden die Tannen, die die Lichtſehnſucht der Gipfel
emportreibt. Bald ſchimmert Eis auf den Tümpeln und Schnee
von den Bergen. Ein kalter Wind weht über das Bergtal, durch
das ein ſchwarzgrüner Bergbach über Felſen ſchäumt. In Aal
kann man bereits Schlitten auf der Landſtraße fahren. Hier haben
Birken und Erlen ſchon das Laub verloren.
Nun hält der Zug auf die Schneefelder zu. Wir ſteigen
ſchnell höher. Immer ſchmaler wird das Band des Baches
drun=
ten im Tal. Fels, Geſtrüpp, Gletſcherwaſſer und vereiſte Sümpfe.
Langgeſtreckte verſchneite Bergrieſen. Schneeſchutzgalerien
ver=
ſperren oft den Blick. Die Luft iſt grauweiß, fahlgrün ſchimmert
der weite See zur Linken. Schneefelder, die alle Wege
verſchlin=
gen, dehnen ſich ohne Grenzen. Irgendeine Fußſpur im Schnee
führt irgendwo hin in eine unbekannte Ferne. Nur die
Tele=
graphenſtangen laufen wie Wächter am Weg durch den Schnee.
Auf der Paßhöhe in winterlicher Oede an einem zugefrorenen See
die Touriſtenſtation Finſe. Faſt menſchenleer. Der
Hardanger=
jökel ſteckt in milchweißem Dunſt.
In Schneefernen hinein bohrt ſich der Zug über die Paßhöhe.
Bis plötzlich die Berge jäh in eine tiefe Schlucht hinabſtürzen, von
Myrdal hinunter ins Flaamstal. Zu beiden Seiten der Rieſen=
Felſen
1 unter ihrer
Wucht. Dann ein Tunnel, hinter dem es ſchnell berga
der Weſtüſte entgegen.
Es wird Abend. Feucht glänzen die ſtahlblauen Berge ſeu
ſtehen ſie ſchwarz gegen den fahlen Himmel. Alle Farben
loſchen. Wie eine grandioſe Federzeichnung werfen ſich die Eie
der Berge gegen das letzte Licht des Tages. In Voß ſchlägt 2
gegen die Fenſter. Ein Zeichen, daß wir uns Bergen näh F
den Niederſchlägen des Golfſtroms an der Küſte.
Wider Erwarten am anderen Morgen Sonne und
Himmel über der alten Hanſaſtadt. Man erkennt ſie kaum
Ein gewaltiges Feuer hat vor ſieben Jahren das wichti
ſchäftsviertel zerſtört. Mitten aus dem Zentrum der Stad —
weite Straßenzüge herausgefreſſen. Man hat ſie bis her
nicht wieder aufgebaut. In Baracken ſpielt ſich ein Teil
ſchäftslebens ab. Zum Glück iſt die „Deutſche Brücke‟
hiſtoriſchen Giebelhäuſern vom Feuer verſchont gebliebet
Brand hat Bergen um Jahre zurückgeworfen. Aber die
Tatkraft der Stadt wird auch dieſen Rückſchlag in ihrer
lung wie ſo manchen früheren ähnlicher Art überwindel
die zielbewußte Zähigkeit der Bergener kennt, iſt deſſen ge
Nach Flöien, dem ſtillen Bergrücken Bergens, führt 1
Zahnradbahn. Man ſteht auf ſeinem Scheitel unmittelb
der Stadt. Man ſieht weit über das Labykinth der Felſe
die ſich ſchützend um den Fjord gegen das offene Meer leg
die Furchen, die die Schiffe in das blanke Waſſer pflut
ſteht überwältigt vor dem ſteilen Felſenzirkus, der ſich i1
gegen den ſchwarzen See hin öffnet. Mancher deutſche
hat früher dieſen Bergrücken beſtiegen. Trotz der Ung!
Zeiten haben in dieſem Sommer bereits zwei deutſche 2l
ſchiffe Norwegen beſucht, ein Luxus, den ſich heute nur de
tum leiſten kann. Der „mittlere” Touriſt aber iſt faſt vd.
ſchwunden. Hieran iſt vielleicht weniger unſere ſchlechte
ſchuld, wie der Norweger meint, als die Unbeſtändigkeit
luta, die den meiſten ein Disponieren unmöglich macht.
ſicher, daß im Augenblick der Wertbeſtändigkeit unſeres
trotz Not und Verarmung mancher deutſche Touriſt, der ſe
ten Groſchen zuſammenkratzt, wenn auch nur für wenie
nach dem Norden fahren wird, um die Fjorde, Berge und
wiederzüſehen, wo er einſt in ſorgloſer Zeit Anregung 1
holung fand. Es werden ſparſame Touriſten ſein, abe
liſten, die ihre Liebe zum Norden auf die Fahrt drängt.
hoffe, daß ſie der Norweger gern in ſeinem Lande begrüße
it
De
L
To
T
E
5
mide
Sick
Ebe
Fä
21.
1.
zummer 353.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 22. Dezember 1923.
Seite 3.
Franzoſen und Separatiſten.
Sterküllte Stellungnahme der Beſetzung für
die Sonderbündler.
eudwigshafen, 21. Dez. Heute vormittag ließ der
—igshafener Bezirksdelegierte die Vertreter der
Beamten=
ſ— von Ludwigshafen zu ſich kommen, um ihnen eine Erklä=
— vorzulegen, aus der ſich eine ganz unverhüllte
Stellung=
m ie der Franzofen zugunſten der Sonderbündler ergibt. Dieſe
E rung hat einen dreifachen Inhalt. Der Kommandant
be=
t.a, daß ſich
die deutſche Polizei bewußt ſein müſſe, daß ſie ſeit dem
Ein=
marſch der Separatiſten in Ludwigshafen unter
franzöſi=
ſchem Kommando ſtehe und daß ſie ſich in politiſche Dinge
inter keinen Umſtänden einzumiſchen habe, ſondern
ledig=
lich die Vefehle der franzöſiſchen Behörden zu befolgen habe.
Ein Streik der Beamten anläßlich des Vorgehens der „
auto=
romen Regierung der Pfalz” iſt verboten. Wer ſtreikt, wird
ins Geſängnis geſetzt. Der Amtsvorſtand habe dafür zu
ſorgen, daß die ihm untergeordneten Beamten die Arbeit in
ordnungsmäßiger Weiſe weiterführen.
Seine eigene vorgeſetzte Behörde (der Offizier drückte ſich
aus: der Delegierte der über mir, und der Delegierte, der
noch über dieſem Delegierten ſteht) habe die „autonome
Re=
gierung der Pfalz” anerkannt.
Poincarés „Harmloſe Manifeſtanten”.
Tudwigshafen, 21. Dez. In der Kammerſitzung vom
ovember 1923 hat der Miniſterpräſident Poincaré die
gratiſten als harmloſe Manifeſtanten be=
Tihnet.
In einem Aufruf an die Bevölkerung der Pfalz, deſſen öffeut=
Anſchlag von den Gemeinden verlangt und von ſchwäch=
Bürgermeiſtern auch ausgeführt worden iſt, erklärt nun
* Tage die „autonome Regierung der Pfalz”, mit rück=
Sloſer Strenge werde gegen alle Feinde der „
auto=
in Regierung” vorgegangen werden. Schwere
Frei=
ſtrafen, ja auch Todesſtrafe drohe ihnen, ebenſo
Ein=
ing ihres ganzen Vermögens. Wahrlich eine
treff=
ge Illuſtration der „harmloſen Manifeſtan=
E. Poincarés!
and der Verhandlungen über die Rheiniſche
Goldnotenbank.
* Köln, 21. Dez. (Priv.=Tel.) Geheimrat Hagen berichtete
I er Sitzung der Handelskammer über den Stand der
Gold=
m ibank=Angelegenheit. Es ſei eine grundſätzliche Einigung
— der Reichsregierung herbeigeführt. Die Regierung habe
— Reihe von Bedingungen geſtellt und Bedenken geäußeri,
S ur im Wege neuer Verhandlungen mit dem franzöſiſchen und
— ſchen Vertreter in der Rheinlandkommiſſion geregelt
be=
s ingsweiſe beſeitigt werden können. Die Bedingungen ſeien
tenteils erfüllbar. Die Verhandlungen über die Goldnoten=
— hätten den erfreulichen Erfolg gezeitigt, daß die franzöſiſchen
— belgiſchen Vertreter in der Rheinlandkommiſfion die Zuſage
ben hätten, Zug um Zug mit der Genehmigung der Gold=
— nbank auch das Rentenbankgeſetz für das ganze beſetzte
Ge=
g zuzulaſſen. Dadurch würde die bisher zurückgehaltene Ren=
*rark in beliebigem Umfang in das beſetzte
Ge=
teingeführt werden können. Geheimrat Hagen gab
E Hoffnung Ausdruck, daß nach Errichtung der Golduotenbank
* ür den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft unentbehrlichen
nationalen Kredite leichter gewährt werden würden.
*
Ine Kündigung ausgewieſener Eſſenbahner
* Berlin, 22. Dez. (Priv.=Tel.) Der
Reichsverkehrs=
ſter hat in einem Erlaß ſämtlichen Dienſtſtellen bekannt
ge=
n, daß ausgewieſene Angeſtellte der Reichsbahn ebenſo wie
mte oder Arbeiter zu behandeln und daß demnach
Kündigun=
gegenüber ausgewieſenen Eiſenbahnangeſtellten
zurückzu=
en ſind. Dasſelbe gilt auch für verheiratete weibliche
Ange=
ſetz über Wiedereinſtellung und Kündigung
im beſetzten Gebiet aufgehoben.
Berlin, 21. Dez. Die Reichsregierung hat das Geſetz über
Wiedereinſtellung und Kündigung im beſetzten Gebiet mit
kung vom 1. Januar aufgehoben, da die
Rheinlandkommiſ=
die Anwendung des Geſetzes im Rheinland nicht zugelaſſen
In den Teilen des Einbruchsgebietes, in denen das Geſetz
angewandt werden konnte, haben ſich die wirtſchaftlichen
hältniſſe nicht derart entwickelt, daß die Pflicht zur
Wieder=
ellung entlaſſener Arbeitnehmer, die nach der Wiederkehr
naler Verhältniſſe beginnen ſollte, hätte in kraft geſetzt
wer=
können. Das ſtatt deſſen bisher in kraft gehaltene
Kündi=
gsverbot war ſelbſt nach Anſicht der Arbeitnehmervertreter
Die Wirtſchaft nicht länger erträglich.
* Theaterliteratur.
Von Karl Menninger.
Die Literatur um das Theater häuft ſich. Es gewinnt eine
tere Gegenwart. Nicht mehr nur aus der Neugier, hinter die
iſſen zu gugen, ſondern vielfach ſchon aus grundſätzlichem
ereſſe. Einem Intereſſe, das über den Sinn, die Möglichkeiten
die Grenzen der Bühne ſpekuliert. Gut natürlich nur in
ligen Fällen, denn auch hier ſind nur wenige berufen. Aber
e wenigen Fälle gibt es. Für das allgemeine Problem
ſeater” und für ſeine Beſonderungen bühnenpraktiſcher und
niſcher Art.
Es liegt mir bis heute nur ein kleiner Teil der diesjährigen
Inenliteratur vor, die hier knapp charakteriſiert ſei.
Den gegenwärtigen Zuſtand fängt ein in einem vielmaſchigen
z: „Das deutſche Theater der Gegenwart”, bei
1 (München) von Max Krell herausgegeben. Das Buch hat
Be Maſchen und kleine Maſchen. Aber alle halten etwas feſt,
s irgendwie zur Bühne gehört. So entſteht die Vielfarbigkeit
das „Intereſſante” des Buches. Das wird unterſtrichen
ch die beigegebenen Porträts berühmter Bühnenleute und
Sildungen außerordentlicher Entwürfe. Der Wert der
Samn=
gliegt in der glatten Konſtatierung der gegenwärtigen Route.
Breite ſchwächt dabei die Kraft nach der Tiefe. Die leichte
ſeitigkeit allzugegenwärtiger Wertung mancher Dinge ſchadet
ots, denn man ſpürt ſie. Schließlich will ja das Buch nur die
ualität. Und die hat es vollkommen, auch in der Form.
Dagegen ſcharf in die Stränge gehen die kaum 100 Seiten,
H. Ihering zum „Kampf ums Theater” geſchrieben
(im Sibyllenverlag, Dresden). Klar, prägnant in Willen und
Em, ſcharf im Blick und unerbittlich mit Menſch und Zuſtand.
eſſayiert nicht, dazu iſt er zu ernſt und zu klug. Und weiß zu=
T, und weiß das zu verantwortlich. Sicher und feſt greift er
akuten Probleme. Und er tut das nicht frei ſpekulierend, ſon=
11 kritiſch am Gegenwärtigen und Geweſenen. Daher kommt
federnde Schlagkraft des Bändchens.
Den einen, aber ſo ſchweren Schritt über wenn auch noch ſo
Eige Kritik hinaus ins Poſitive, Aufbauende tut dann das
utfeſſelte Theater” von Tairoff (bei Kiepenheuer,
tsdam). Das naturaliſtiſche Theater ſtarb an der „
Lebens=
rhrheit”, die Stilbühne ſtirbt an der „reinen Form”, was bleibt
noch lebensfähig? Tairoff verſucht die Syntheſe, ſucht die
Etfeſſelung durch die wichtigſte Komponente der Bühne: durch
Die Frage der Arbeitszeit.
Die Abſtimmung in der Metallinduſtrie des Rheinlandes.
Eſſen 21. Dez. Das Ergebnis der Abſtimmung im
Deutſchen Metallarbeiterverband zum Arbeitszeitgeſetz und zu
dem Abkommen in der Schwerinduſtrie liegt nunmehr vor.
40000 Mitglieder erklärten ſich gegen die
Verlän=
gerung der Arbeitszeit, 450 waren damit
ein=
verſtanden. Die Folge der Abſtimmung iſt, wie aus
ge=
werkſchaftlichen Kreiſen mitgeteilt wird, daß die
freigewerk=
ſchaftlich organiſierten Arbeiter nach Ablauf der
achtſtündigen Arbeitszeit die Betriebe verlaſſen werden.
Vorkriegsarbeitszeit in der Kaliinduſtrie?
Berlin, 21. Dez. Da die in der Kali=Induſtrie ſeit
vielen Monaten andauernden Verhandlungen mit den Führern
der Arbeiterorganiſationen über eine Verlängerung der
Arbeits=
zeit zu keinem Ergebnis geführt haben, hat jetzt der
Arbeitgeberverband der Kali=Induſtrie don ſich aus
unter Heraufſetzungdes Lohnes bis zu 20 Prozent
zur Wiederaufnahme der Vorkriegsarbeitszeit
aufge=
fordert.
Verweigerung der Mehrarbeit.
Eſſen, 21. Dez. Die Kruppſchen Werke in Rheinhauſen
haben ſämtliche Arbeiter entlaſſen, da ſie die Zehnſtundenſchicht
verweigerten. Es werden nur die Notſtandsarbeiten verrichtet.
Die Lage in Bayern.
Nach der Landtagsentſcheidung.
G. München, 21. Dez. Die Lage nach den geſtrigen
ent=
ſcheidenden Abſtimmungen im bayeriſchen Landtag hat noch keine
Klärung erfahren. Die Auflöſung des Parlaments, das mit
die=
ſer Sitzung in die Weihnachtsferien gegangen iſt, wird erſt
er=
folgen können, wenn der von der Regierung zu erfolgende neue
Wahlgeſetzentwurf mit einer Verringerung der Abgeordneten von
158 auf etwa 100 in den Ausſchüſſen und im Plenum nach
Neu=
jahr verabſchiedet und außerdem über die Aufhebung des
Aus=
nahmezuſtandes oder eine erweiterte Garantierung der
Wahl=
freiheit eine Verſtändigung unter den Parteien erfolgt iſt.
Da=
mit kann ſich die Auflöſung des Landtags naturgemäß noch unr
Wochen oder Monate verzögern. Ob die Regierung nach dem
Fall des Ermächtigungsgeſetzes die notwendigen
Sparmaßnah=
men auf Grund der Notſtandsparagraphen der Reichsverfaſſung
und der bayeriſchen Verfaſſung durchführen wird, ſteht bis jetzt
noch nicht feſt. Die Zuſammenlegung der Miniſterien auf fünf
wird wohl in der von uns bereits angedeuteten Weiſe erfolgen.
Das Handelsminiſterium ſoll dem Miniſterium des Aeußeren als
zweite Abteilung unter Führung des jetzigen Miniſters als
Staatsrat angegliedert werden und die Miniſterien des Sozialen
und der Landwirtſchaft vom Miniſterium des Innern
übernom=
men werden.
Die Einleitung des Volksbegehrens.
Eſſen 21. Dez. (Priv.=Tel.) Nachdem am 29. Nodember
zwiſchen den beteiligten Verbänden ein Abkommen über die
Neurcge=
lung der Arbeitszeit im unterirdiſchen Grubenbetrieb für den
Ruhr=
bergbau getroffen worden iſt, iſt am 19. Dezember nach langwvierigen
Verhandlungen eine ähnliche Vereinbarung auch für die Tagarbeiter. Nationalverſammlung, ſein ſoll.
zuſtande gekommen.
Lohnregelung im Bergbau.
Eſſen, 21. Dez. (Priv.=Tel.) Durch Schiedsſpruch vom 19
Dezember iſt der in der Vorwoche vorgenommene Abbau der Leueruugs= weilte geſtern (Freitag) nachmittag in Darmſtadt, um mit der
zuſchläge von 25 auf 10 Prozent abgebaut worden. Der ſich danach er= heſſiſchen Regierung ſchwebende Steuerfragen zu
be=
gebende Lohn ſoll für die laufende und die nächſte Woche noch beſtehen
bleiben. Der Zechenverband hat ſich hierzu bereit erklärt, obwohl nach
dem inzwiſchen erfolgten Abbau aller Preiſe ein vollkommener Wegfall
der Teuerungszulage an ſich gerechtfertigt geweſen wäre. Er hat jedoch
den Vorbehalt gemacht, daß die Durchführung des Abkommens über die
Arbeitszeit der Tagarbeiter ab N. Dezember auf den einzelnen Zechen
tatſächlich erfolgt.
Stockung des Verkehrs im Ruhrbezirk.
Dortmund, 21. Dez. Die franzöſiſch=belgiſche
Eiſen=
deutſchen Eiſenbahn eine tägliche Zufuhrung von 8000 leeren
Kohlenwagen angefordert. Die Anforderung iſt ſehr
hoch, da früher, in der Zeit des ſtärkſten Herbſtvertehrs, im
Ruhrbezirk taglich durchſchnittlich nur ſechstauſend Wagen
zu=
liefen. Die Heranbringung ſo vieler Wagen war der Reichs= men, eine Tatſache, die zunächſt befremde, wenn man ſich an den
bahn nur unter erheblichen und koſtſpieligen Betriebsleiſtungen
möglich. Leider ſtellte ſich jedoch bald heraus, daß die
franzö=
ſiſche Eiſenbahnregie die anrollenden Wagen
nicht übernehmen konnte. Faſt auf allen Zufuhrſtrecken
ſtauen ſich die Leerzüge, weil die Regie die angebrachten
Leer=
züge nicht ſchnell genug in das Innere weiterfahren konnte und
die Uebergangsbahnhöfe daher bald mit
Leer=
zügen überfüllt waren. Auf einigen dieſer
Uebergangs=
bahnhöfe wird nur bei Tage gearbeitet, obwohl im
Güterzugs=
iſt. In Vohwinkel, wo die Leerzüge den franzöſiſchen Zoll
paſſieren müſſen, treten täglich Stockungen ein, weil die
franzöſiſchen Zollbeamten, von ein bis drei Uhr Mittagspauſe
machen. So kam es, daß in den erſten Tagen die Regie noch
nicht die Hälſte der angeforderten Leerwagen übernehmen konnte,
heute iſt der Ruhrbezirk ringsherum ſo zugefahren, daß der
Be=
trieb faſt völlig ſtockt. Nach dieſen Erfahrungen muß
man Sorge haben, ob es der Regie überhaupt gelingen wird,
die Leerwagen im Ruhrbezirk rechtzeitig an die Bedarfsſtellen
zu bringen und ſie nach deren Beladung rechtzeitig abzufahren,
zumal ſie mit der Einſtellung von erfahrenen deutſchen Beamiten
zurückhält. Wenn es nicht gelingt, das
Verkehrs=
weſen des Ruhrbezirks in Gang zu ſetzen, ſo
wird an einen Wiederaufbau der Wirtſchaft des
Ruhrbezirks ſo bald noch, nicht zu denken ſein.
Aufgehobene Rheinlandordonnanz.
Koblenz, 21. Dez. Die Interalliierte
Rheinlandkommiſ=
ſion hat am 17. Dezember die Ordonnanz 197, die die Lagerung
Die Frankfurter Nachrichten wurden vom 17. Dezember ab für
3 Monate für das beſetzte Gebiet verboten.
München, 21. Dez. Die Bayeriſche=Volkspartei=Korre=
Neuregelung der Tagarbeiter im Ruhrbergbau ſpondenz bezeichnet als einzige Möglichkeit, den Landtag doch
noch zur Auflöſung zu bringen, die Einleitung des
Volksbegeh=
rens. Zu dieſem Zweck werde der Landesausſchuß der Partei
ſofort nach den Feiertagen zuſammentreten. Die Korreſpondenz
verlangt, daß der neue Landtag ein verfaſſunggebender, alſo eine
Dr. Luther in Darmſtadt.
* Darmſtadt, 21. Dez. Reichsfinanzminiſter Dr. Luther
ſprechen. Die Beſprechungen waren ſtreng vertraulicher Natur.
Auch ein offizieller Bericht wurde nicht herausgegeben. Die
Beſprechungen, die im Finanzminiſterium ſtattfanden, dauerten.
bis nach 7 Uhr.
Dr. Luther über die Finanzlage Deutſchlands.
Berlin, 21. Dez. Die Baſeler Nachrichten veröffentlichen
eine Unterredung ihres Berliner Berichterſtatters mit dem
Reichs=
finanzminiſter Dr. Luther über die finanzielle Lage
bahnregie hat auf Grund des Mainzer Protokolls von der Deutſchlands. Der Finanzminiſter führte aus, daß die
Finanzlage des Deutſchen Reiches außerordentlich ernſt ſei. Der
verzinsliche Kredit von 900 Millionen Mark, der dem Reiche nach
der Verordnung über die Errichtung der Deutſchen Rentenbank
zur Verfügung ſtehe, ſei bereits ſehr ſtark in Anſpruch genom=
Uebergangsetat erinnere, der mit Hilfe dieſes Kredites balanziert
werden ſollte. Die Ausgaben hätten ſich trotz der ſchärfſten
Droſ=
ſelungen nicht überall auf der im Etat gezogenen Linie halten
können. Die Ausgaben für die Abwicklung des Ruhrkonfliktes
mußten aus ſtaatspolitiſchen Gründen bei aller Einſchränkung
doch ſtärker ins Ge icht fallen, als urſprünglich vorgeſehen war.
Zu dem allem käme als außerordentlich erſchwerendes Moment,
daß die Goldgrundpreiſe und damit die Sachausgaben des
Staa=
tes ſeit Aufſtellung des Etats zu Anfang November eine ſtarke
verkehr ohne Nachtarbeit ſelbſtverſtändlich nicht auszu ommen Steigerung erfahren hätten. Die in letzter Zeit eingetretene
Sen=
kung der Preiſe hätte allerdings die Lage wieder günſtiger
geſtal=
tet. Bei der Beurteilung der Einnahmen des Reiches ſei vor
allem zu berückſichtigen, daß die Einnahmen aus dem reichſten
Gebiet ſeit Anfang dieſes Jahres nur ſehr dürftig fließen.
Trotz=
dem biete die Einnahmeſeite des Etats nach der zurückſtoßenden
Wirkung der Geldentwertung auf die Steuereingänge jetzt ein
er=
freuliches Bild. Die Steuereingänge, die noch im November nach
der Einzahlung in die Kaſſen in zwei oder drei Tagen oft auf
einen Bruchteil ihres Wertes geſunken ſeien, könnten jetzt infolge
der anhaltenden Stabilität des Markkurſes in ihrem vollen Werte
zur Deckung der Ausgaben verwertet werden. Die
Reichsregie=
rung habe ein großangelegtes Steuerprogramm ausgearbeitet,
das mit größter Beſchleunigung durchgeführt würde. Der
Reichs=
finanzminiſter erklärte weiter, er ſei ſich durchaus bewußt, daß
die neuen Steuermaßnahmen ſehr wohl Anlaß zu Kritik in
ein=
zelnen Punkten böten, aber die Not des Landes wiege ſchwerer
als manche an ſich berechtigten Grundſätze. Es werde daher die
härteſte Anſtrengung aller Kreiſe bedürfen, um dem geſteckten
Ziele nahezukommen. Wenn auch die endgültige Löſung des
Problems ohne tätige Mithilf, des Auslandes nicht erreicht wer=
und den Verkehr mit Waren auf den Schiffahrtswegen des be= den könne, werde dennoch alles getan werden, was in unſeren
ſetzten Gebietes regelte, mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. — Kräften ſtehe, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Niemand
ſolle ſagen dürfen, daß Deutſchland von ſich aus nicht die äußerſte
Kraftanſtrengung für ſeine Geſundung emacht habe.
den Schauſpieler. Und das iſt die Löſung. Wer es ſchon wußte,
den bringt das Buch in Erregung: alles iſt hier geſagt,
auspro=
biert und wirklich gewerden auf der Bühne, was er ſo oft nur
als Randbemerkung denken konnte. Das wird die ſichere Tat der
Ruſſen in der Theatergeſchichte bleiben: im Moment der Kriſis
den Schuß friſcher Kraft und Anregung in die im einen oder
anderen Uebel erſtarrende Bühne gegoſſen zu haben, wieder
ge=
ſagt und getan zu haben: daß das Theater — Theater iſt. Es
wird ſich Gelegenheit finden, die Probleme des heutigen Theaters
und ihre Löſungen zu diskutieren. Nur eins noch zu dem
Tai=
roff: Ich glaube ſicher, daß in einem Jahr das Buch in
jeder=
manns Beſitz iſt, der mit der Bühne zuſammenhängt auf
irgend=
eine aktive Art. Deshalb warne ich die Halben davor, über ihm
die Anſtrengungen unſerer heutign Bühne zu überſehen und
leichthin alles an Tairoff zu meſſen. Gewiß, ſie wird ſich
not=
wendig in dieſelbe Richtung ſchlagen müſſen, um lebendig zu
werden und zu bleiben, aber man vergeſſe nicht, daß Zeit und
viel Kraft nötig iſt, mit dem großen, vielſtrebigen Apparat eines
ſtädtiſchen oder Lan estheaters aus der Tradition
herauszukom=
men. Der Kritiker ſrecke ihn alſo nicht in die Taſche, wenn er
ins Theater geht, auf daß er nicht ungerecht über dem Ziel den
heißen Willen nach dem Ziel ablehne.
Das wären die grundſätzlichen Anmerkungen des
Bücher=
marktes zur allgemeinen Theaterfräge. Einzelgebiete behandeln
die folgenden Werke: Das Hiſtoriſche das recht lesbare, mit einer
Anzahl ſeltenerer Abbildungen verdeutlichte Schriftchen von
E. Cohn=Wiener: „Vom griechiſchen Theater zum
Kino” (auf knapp 73 Seiten im Holbein=Verlag). Hier reiht
ſich an auch das Brevier von A. Winds: „Drama und
Bühne”, ein Band, der ſehr geſchmackvoll und ſauber gedruckt
bei der Deutſchen Verlagsanſtalt, Stuttgart, erſchienen iſt. Winds
hat über das Thema in ſeiner ganzen Breite an 1000
Aeußerun=
gen „von Ariſtoteles bis Wedekind” unter verſchiedenen
Schlag=
worten (Theater, Drama, Schauſpielkunſt, Dekoration, Publikum,
Kritik) geſammelt. Zu jedem Wort iſt die Quelle angegeben. Die
Sachlichkeit und die Höhe der Auswahl unterſcheidet das Buch
wohltuend von üblichen Anthologien. Es ſpiegelt wider die
Diſ=
ſonanz und die Cntwicklung der Meinungen. So wird es zu
einem authentiſchen Nachſchlagebuch und einer feſſelnden Lektüre.
Ueber das „Moderne Bühnenbild” von O. Fiſchel
bei Wasmuth=Berlin habe ich ſchon geſprochen. Er ſammelt in
ausgezeichneten Tafeln Bühnenentwürfe und =bilder mehr, um
die Entwicklung der letzten Zeit zu zeichnen als um ſie unter
prinzipiellen Blickpunkten zu ordnen. Daher auch die Aufnahme
der Entwürfe, die natürlich von geringerer Tragweite ſind als
die Bilder, die die Aufführung beſtanden haben. Wenn auch
manches für eine ernſtere Bearbeitung nicht prägnant genug iſt,
um veröffentlicht zu werden, ſo iſt es doch ein erſtes Werk, das
wenigſtens ein diskutierbares Material birgt.
Unter dem Titel „Mimik” hat Auerbach bei E. Reiß=
Berlin zwei Bändchen Uebungsſtoff in Pantomimen und kleiven
Szenen für den werdenden Schauſpieler erſcheinen laſſen. Dem
zweiten Band hat er recht treffende Bemerkungen vorangeſtellt,
die feiner wären, wenn ſie eine Nuance leiſer ſprächen.
Neue Bücher.
Rechtsfragen bei, der Rückkehr des
Kronprin=
zen beſpricht Prof. Dr. Bornhak in der Deutſchen Juriſten=Zeitung.
Die niederländiſche Regierung hatte die völkerrichtliche Verpflichtung,
den Kronprinzen mit militäriſchen Begleitern während der Dauer des
Krieges auf ihrem Gebiet feſtzuhalten. Mit Friedensſchſuß hörte dieſe
Verpflichtung auf. Der Friedensvertrag berührt die Niederlande nicht,
da ſie nicht mit abgeſchloſſen haben. Der Kronprinz konnte ſonach auch
Holland verlaſſen. Er iſt deutſcher Reichsangehöriger, ſeiner Nuckkehr
nach Deutſchland ſtand vom deutſchen Standpunkt kein rechtliches
Hinder=
nis entgegen, auch ſtaatsrechtlich iſt jedem deutſchen Reichsangehörigen
Aufenthalt im Reich zu gewähren. Es fehlt an jedem Nachweis, wo der
Friedensvertrag ein Verbot der Rückkehr des Kronprinzen enthalten
ſollte. Der Kronprinz hat auf die deutſche Reichsangehörigkeit niemals
verzichtet, ſeine Entlaſſung aus ihr nicht genommen, eine fremde
Staatsangehörigkeit nicht erworben. Bloßer Aufenthalt im Auslande
bewirkt ſeit dem 1913er Geſetz den Verluſt der Reichsangehörigkeit
über=
haupt nicht mehr, nach dem Geſetze von 1870 wäre dazu zehnjähriger
Aufenthalt im Ausland erforderlich geweſen. Dieſe Rechtslage war
be=
reits unverändert dieſelbe ſeit Friedensſchluß.
Kosmiſche Dynamik, von Dr.=Ing. A. Nenning,
München. (Grundpreis 3 Mark. Johannes Albert Mahr, Verlag,
München—Düſſeldorf.) Ausgehend von hydrodynamiſchen und
wirbel=
theoretiſchen Ueberlegungen und feſthaltend an der Theorie von der
Aetherexiſtenz kommt der Verfaſſer in klarer Entwicklung zu einer von
der Einſteinſchen Grundanſchauung völlig abweichenden Erklärung
ſtoſung) Attraktion der Himmelskörper iſt nur ſcheinbar und in
Wirk=
lichkeit das Ergebnis von Bewegungen der Körper und ihrer Umgebung.
F. O. Hallener: Rhythmusder Frauen”. Mit dieſem
Werk beginnt F. O. Hallener eine vielverſprechende Laufbahn. Durch
ſeine Verſe wehen urtümliche Klänge, die ſich zum Unverklingbaren
durchtönen, weil es ihrem Schöpfer gelingt, die menſchlichen Kräfte, die
von verſchiedenen Punkten aus ihn durchſtrömen, zu einer Kraft zu
ver=
dichten, die er ausſtrömt.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Dezember 1923.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Dezember.
— Ernannt wurde: am 4. Dezember 1923 der Privatdozent Maler
Otto Linnemann aus Frankfurt a. M. zum außerplanmäßigen
außerordentlichen Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, lich ſein,
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 19. Dezember 1923 der
Kanzleioberſekretär bei dem „Miniſterium der Finanzen Heinrich
Löffler zu Darmſtadt auf ſein Nachſuchen vom 1. Februar 1924 an
unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte.
Aus Anlaß der Perſonalabbau=Verordnung treten in den
Ruhe=
ſtand: Oberſteuerinſpcktor, Heinrich Spaar beim Finanzamt Alsfeld,
Oberſteuerſekretär Louis Stein beim Finanzamt Nidda,
Steuer=
ſekretär David Hensler beim Finanzamt Worms=Stadt, Steuer=
Darmſtadt. Johann Heinrich Dietz beim Hauptzollamt Gießen,
Ober=
ſteuerwachtmeiſter Emil Kretzſchmar beim Landesfinanzamt,
Ab=
teilung für Beſitz= und Verkehrsſteuern.
O Die diesjährigen Weihuachtsferien werden um acht Tage
verlängert. Der Schulunterricht beginnt allgemein wieder am
14. Januar 1924.
Aufführungen des Landestheaters an den Feſttagen. Großes
Haus: Dienstag, 25. Dezember, 6 Uhr (einmaliges Gaſtſpiel Fanny
Cleve), 4 9: Lohengrinz Mittwoch, den 26. Dez., 6 Uhr (B 9,
5): Der Roſengarten; Donnerstag, den 28. Dez., 7 Uhr ( 9):
Falſtaff. — Kleines Haus: Dienstag, den 25. Dez., 2½ Uhr:
Firlefanz, abends 7½ Uhr (Zuſatzmiete II 4): Verkündigung=
Krippenſpiel; Mittwoch, den 26. Dez., 2 Uhr: Firlefanz,
abends 7 Uhr (Zuſatzmiete 18 4): Zar und Zimmermann;
Donnerstag, den 28. Dez., 7 Uhr (Zuſatzmiete VI 5): Die Freier.
Am Montag, den 24. Dezember, bleiben beide Häuſer geſchloſſen.
Vor=
verkauf für den erſten Feiertag ab Samstag, für den zweiten Feiertag
ab Sonntag, für Donnerstag ab Montag. Von da ab kommen alle
Auf=
führungen wieder zwei Tage vor der Vorſtellung in den Verkauf.
Die Firlefanz=Aufführungen der
Weihnachts=
woche. Das Weihnachtsſpiel „Firlefanz” kommt in der Feſtwoche an
folgenden Tagen zur Aufführung: Sonntag, den 23. Dezember, um 2½,
Uhr, Dienstag, den 25. Dez., um 21, Uhr. Mittwoch, den 26. Dez., um
2 Uhr, Sonntag, den 30. Dez., um 11 Uhr vormittags.
se. Ausſtellung graphiſcher Kunſtblätter. Zu den
Weih=
nachtsausſtellungen, die bereits in unſerem Blatte Erwähnung
fanden, ſei noch die Ausſtellung, von Graphiken des Herrn
Kurt Winkler, Dieburger Straße 8, rühmend erwähnt. Wir
haben bereits vor einiger Zeit auf dieſes neue Unternehmen
hin=
gewieſen, das ſich raſch viele Freunde erworben hat. Inzwiſchen
ſind zu den bereits in der Zeitung erwähnten Künſtlern noch
folgende hinzugekommen: Radierungen aus dem Nachlaß von
Prof. Otto Ubbelohde (Marburg a. d. L.). Ferner: Georg
Alt=
heim, Noland Anheißer, Ernſt Eimer, Ulrich Hallerſtede, Prof.
H. Hartmann, Willy Hofferbert, Leo Kayſer, Gertrud Seip u.a.m.
Die mit Verkaufsgelegenheit verbundene Ausſtellung iſt nach
künſtleriſchen Grundſätzen geſichtet und arrangiert, ſo daß der
Beſuch warm empfohlen werden kann.
Das Finanzamt Darmſtadt=Stadt weiſt darauf hin, daß am
9. Dezember d. Js. bis 1 Uhr mittags Steuerzahlungen geleiſtet
wer=
den können und daß die für verſpätete Zahlungen angedrohten
geſetz=
lichen Nachteile trotz der Feiertage eintreten würden.
Die Steuerzahlungen in der Feſtwoche. Die Häufung der
Feier=
tage in der künftigen Woche erſchwert unzweifelhaft die Zahlung der bis
Ende des Jahres fälligen Steuern. Es iſt aber nicht angängig, die
ge=
mehr muß auf die Einſicht der Beteiligten vertraut werden, wie ſehr es
in der gegenwärtigen kritiſchen Zeit auf den unbedingt pünktlichen
Ein=
gang der Steuern ankommt, wenn nicht die Finanz= und damit auch die
Wirtſchaftslage eine weitere Verſchärfung erleiden ſoll. Um Irrtümern
auch am 24. Dezember bis 1 Uhr für den Zahlungsverkehr geöffnet ſind.
Dieſe Zeit zu den in der Woche fälligen Zahlungen auszunützen, wird ſich
auch deshalb empfehlen, weil in den letzten Wochentagen mit ſtarkem
Andrang zu rechnen ſein wird.
Arbeitszeit der Reichsfinanzbehörden am Montag, den 24. Dez.
Aus Gründen der Kohlenerſparnis ſind die Dienſträume des
Landes=
finanzamtes, der Finanzämter und Hauptzollämter am Montag, den 24.
Dezember geſchloſſen. Im inneren Betrieb der Behörden iſt nur
Sonntagsdienſt angeordnet. Die Finanzkaſſen ſind indeſſen auch an Menſchen, die geben, was und wie es ihrem Empfinden nahe liegt.
dieſem Tage bis nachmittags 1 Uhr geöffnet, damit auch an dieſem Tag
Steuerzahlungen geleiſtet werden können, bei deren Unterlaſſung die
für verſpätete Zahlungen angedrohten geſetzlichen Nachteile trotz der
Feiertage eintreten würden.
— Geſetz über die Erſtattung von Prozeßkoſten. Am 1. Januar
1924 tritt in Kraft: Die einer Partei zu erſtattenden Koſten ſind in
dem Koſtenfeſtſetzungsbeſchluß in Gold feſtzuſetzen. In Reichswährung
entſtandene Koſten ſind zum Zwecke der Feſtſetzung in Gold
umzu=
rechmen. Maßgebendl für die Umrechnung iſt der vom Reichsfinanz= am hl. Abend nachmittags 31g, am 2. Feiertag abends 8 Uhr im
Altar=
miniſter bekanntgegebene Goldumrechnungsſatz im Zeitpunkt der Ver= raum der Johanneskirche und freuen ſich auf Junge und Alte, die
auslagung. Der Reichsjuſtizminiſter kann anderen Umrechnungsſatz etwas Weihnachtsglanz mitnehmen wollen.
b=uimmen. Der ſich bei umrechnung ergebende Geſamtberrag iſt auf
hat die Umregnung zu enthalten. Vor 1. Januar 1924 in
Reichs=
währung entſtandene Koſten ſind nach dem genannten
Umrechnungs=
ſatze im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſes Geſetzes umzurechnen.
— Grſtattung von Neiſekoſten an Handelsrichter. Ab 1. Januar
gilt: Die Handelsrichter, die weder ihren Wohnſitz noch ihre
gewerb=
erhalten Tage= und Uebernachtungsgelder ſowie Erſatz der
veraus=
lagten Fahrkoſten nach den für die Reichsbeamten der Stufe III
gelten=
den Vorſchriften. Handelsrichtern, die Wohnſitz oder gewerbliche
Niederlaſſung am Sitze der Kammer haben, werden die notwendigen
Fahrkoſten erſtattet, wenn ihr Weg zum Gerichte mehr als 2 Kilometer die noch nicht belieferten Kartoffelgutſcheine Kartoffeln abgegeben.
beträgt.
Nr. 311 wurde dieſe Verordnung veröffentlicht. Zur Ausführung ſind
nun die B.ſtimmungen über die Einrichtung der Arbeitsgerichte (I.)
und das Verfahren (II.) ergangen: I. Bei den Gewerbegerichten und
wenn die geſetzlichen oder ſatzungsmäßigen Vorausſetzungen dafür vor= Treſter und Lakaolikör. Vor Ankauf wird dringend gewarnt. Hohe
liegen. Bei der Neuwahl ſind auch ſolche Arbeitgeber und nehmer zu
beteiligen, deren Streitigkeiten nach Art, II. der Schlichtungsordnung
den Gewerbe= und Kaufmannsgerichten übertragen ſind. Bis zur
Vor=
nahme von Nuwahlen iſt der Beiſitzerb=ſtand nur bei Gewerbe= und
Kaufmannsgerichten zu ergänzen, ſoweit die Zahl neuer Streitigkeiten
voräusſichtlich erheblich ſein wird. In dieſem Fall beruft die höhere
Verwaltungsbehörde die erforderliche Zahl von Beiſitzern aus den bei
einigungen der Arbeitgeber und nehmer beſtehen, auf deren Vorſchlag.
Auf die Bildung von Fachkammern für die neu übertragenen
Streitig=
grbeitsgerichtlichen Kammern der Schlichtungsausſchüſſe gelten die
all=
gemeinen Beſtimmungen über Einrichtung der Schlichtungskammern.
Die Beiſitzer ſind in der Reihenfolge einer bei Beginn des
Geſchäfts=
jahres vom unparteiſchen Vorſitenden aufgeſtellten Liſte zu den Sitz= geſeſſenen dieſe Bekanntmachung bekannt zu geben.
ungen zuzuziehen. Arbeitsgerichtliche Kammern können auch an Orten
errichtet werden, an denen keine Schlichtungskammer beſteht. Ueber
Einrichtung von Fachkammern entſch=idet die oberſte Landesbehörde.
Zu II. Verfahren: In den Fällen Art, II 8 1 Schlichtungsverordnung
entſcheiden die vorgenannten Arbeitsgerichte und Schlichtungsausſchüſſe
endgiltig. Für Entſcheidung von Streitigkeiten nach 8 93
Betriebs=
rätegeſetz bleiben die von der Reichs= und Landesregierung beſtimm= halt des Films: Im feierlichen Gerichtsſaal. Der Tiſchler Jakob
Fer=
ten Stellen zuſtändig. Für das Verfahren gelten die Vorſchriften des
GewGer G. Zuſtändig im Beſchlußverfahren iſt das Arbeitsgericht in
deſſen Bezirk der Ort liegt, an dem die Betriebsvertretung die Geſchäfte
führt oder führen ſoll.
pfändung. Die Vrrordnung über Lohnpfändung tritt ſpäteſtens am
hinaus verlängert.
* Wertbeſtändiges Notgeld. Die Darmſtädter Bankenvereinigung
hat ſich bereit erklärt, neben der Rentenmark, welche ſelbſtverſtändlich
in unbeſchränkter Höhe angenommen wird, auch kleinere Stücke der
ſungen, wertheſtändiges Notgeld der Reichsbahn und wertbeſtändiges
Notgeld der Franfurter Handelskammer bis zum Betrag von 25 Doll.
geben. Hierdurch können die genannten Zahlungsmittel nicht nur gegen
Pahiermark eingetauſcht, ſondern auch zur Gutſchrift auf
Rentenmark=
konto angenommen wverden, wenn die Banken mit der Möglichkeit Meiſterhaft in ihrer Auswirkung, hat die Regie ein Werk geſchaffen,
rigkeiten verausgaben zu können. In größeren Beträgen werden jedoch
die deutſchen Goldanleihen, die Dollarſchatzanweiſungen des Reiches
da ſie eigentlich Wertpapiere und keine Zahlungsmittel ſind.
— Darmſtädter Fahrplanbuch. Die bekannte „Abfahrts= und
Züge über Darmſtadt Hauptbahnhof und Oſtbahnhof enthält,
erſcheint heute im Neudruck nach dem Stande vom 24. Dezember Landwirtſchaftlichen Wocke”, darf angenommen werden, daß die
nachmittag ab wird die Tafel zum Preiſe von 10 Pfg. erhält= tung einer „Landwirtſchaftlichen Woche” in Darmſtadt (9.
— Gewerkſchaft Heſſiſcher Geueindebegunten (Ortsgruppe Darmſtadt), träge ſind im Plan des Vortragskurſus der
Am Sonntag, den 23. Dezember vormittags, ſpricht Landtagsabgeord= ſchaftskammer vorgeſehen. Univerſitätsprofeſſor Prof,
ſeine Durchführung. (S. Anz)
weſens, durch die der Schultypus des Nealgymnaſiums verſchwinden Hofrat Profeſſor Dr. Giſevius (Gießen) wird in ſeinem Ref
aſſiſtent Philipp Wenz zu Groß=Gerau, die Zollſekretäre: Heinrich Direktion der Anſtalt veranlaßt, die Elternſchaft über die Lage auf= Sofia in bezug auf Erhöhung der Bodenerträge ſprechen. Auch
Wilhelm Fleck zu Nidda, Wilhelm Gimbel beim Hauptzollamt zuklären und ſich ihrer Zuſtimmung zu den Entſchlüſſen des Lehrer= Programm vorgeſehene Vorführung der Hengſte des Landes
über die Gegenvorſchläge des Lehrkörpers der Schule berichtete der ſenen Vereinen, in welcher Herr Profeſſor Bornemann Baſ 9.
Diskuſſionen ſprachen u. a. die Vertreter der neugegründeten „Ver= lichen Lebens und die Landwirtſchaft” ſprechen wird. Ein Be
ſiums” (Vorſitzender: Zahnarzt Dr. Nept), die bereits auf eine recht
ſtattliche Mitgliederzahl angewachſen iſt, und ſicherten tatkräftigſte
Unterſtützung in dem Kampfe um die Erhaltung des Schultypus zu.
Die Anſicht der Verſamulungen fand ihren Niederſchlag in folgender,
einſtimmig gefaßter Entſchließung, die von der genannten Vereinigung
eingebracht wurde: 1. Wir lehnen die Umwandlung des
Realgymng=
ſiums in ein „neuſprachliches Gymnaſium” ab. 2. Wir wenden uns
dagegen, daß die Einheitlichkeit des Schulweſens im Reich durch
ſelbſt=
ſtändige Reformverſuche einzelner Länder vernichtet wird. 3. Wir
halten es für unzweckmäßig im Drang innerer und äußerer Nöte
durch einſchneidende Aenderungen unſer Schulweſen zu erſchüttern.
4. Wir ſehen in dem Realgymnaſium eine geſunde Verbindung
huma=
niſtiſchen und realiſtiſchen Bildungsgutes und fordern, daß ſeine
be=
währte Eigenart und ſein ſinnvoller Name erhalten bleiben. 5. Wir
billigen und unterſtützen die auf der Grundlage der 30=Stunden=Woche
aufgebauten Pläne des Lehrkörpers. Sie ermöglichen es, den
Grund=
ſatz der Gabelung nutzbarer zu machen und neben einem Zug mit
lateiniſchem Grundſtock einen Zug mit neuſprachlichem Unterbau zu
führen. 6. Die körperlich und ſittlich ſchwer geſchädigte Jugend bedarf
in Stadt und Land einer weiſen und ſtraffen Führung durch
arbeits=
freuoge Lehrer in kleinen Klaſſen. Dieſer Notwendigkeit muß der
Staat bei ſeinen Sparmaßnahmen um der Zukunft des Volkes willen
Rechnung tragen.
— Martinskirche. Am erſten Weihnachtsfeiertag, nachmittags 5½
Uhr, findet in der Martinskirche eine liturgiſche
Weihnachts=
feier unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins ſtatt. Zum
Vor=
trag gelangen hierbei aus Händels „Meſſias” die Sinfonie für Orgel,
Sopranſolo „Es waren Hirten auf dem Felde‟. Chor „Ehre ſei Gott in
der Höhe” und ein Duett „O Joſeph, lieber Joſeph mein”. Der Chor
wird weiter das Wiegenlied der Hirten, Tonſatz von Neger, ſowie zwei
weitere Weihnachtslieder zum Vortrag bringen. Die Solopartien haben
Frl. Kammer (Sopran) und Herr Schäfer (Baß) gütigſt
über=
nommen. Leiter Herr Dr. Noack. Der Eintritt iſt frei. Geſangbücher
ſind mitzubringen. Dank edlen Spendern wird die Kirche ſowohl an
den beiden Weihnachtsfeiertagen wie auch an Silveſter und am
Neu=
jahrstage geheizt ſein.
— Feſtgeläute und Turmmuſik am 24. Dezember. Am Heiligen
Abend ſollen, wie alljährlich, im Anſchluß an das um 5 bzw. 5½
ſetzlichen Vorſchriften in dieſer Zeit weniger ſtreng zu handhaben. Viel= und 6 Uhr ſtattfindende Feſtgeläute die alten ſtimmungsvollen
Weih=
nachtsweiſen von den Kirchtürmen unſerer Stadt ertönen. Die Muſik
vom Stadtkirchturm um 5 Uhr wurde dem Wartburg=Poſaunenchor
(Bläſerchor des Wartburgvereins Darmſtadt) übertragen. Zur gleichen
Zeit ſpielt vom Turm der Pauluskirche der Poſgunenchor der
Stadt=
vorzubeugen, wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Finanzkaſſen miſſion. Um 51e Uhr wird gewöhnlich vom Fohanneskirchturm geblaſen
und um 6 Uhr vom Turm der Martinskirche. Letztere wird wieder
von der „Wartburg” ausgeführt. Die Wartburg=Bläſer haben auch,
wie alljährlich, wieder ihre Mitwirkung beim Hauptgottesdienſt in der
Martinskirche zugeſagt, jedoch nicht, wie angekündigt, am 1. Feiertag,
ſondern am 2. Weihnachtsfeiertag, vormittags 10 Uhr.
— Krippenſpiele. An den Feiertagen iſt verſchiedentlich
Gelegen=
heit, ſchöne Weihnachtsſpiele zu ſehen. Keine Theaterfirlefanzereien
mit Beleuchtungseffekten, ſondern ſchlicht natürliches Spiel junger
So führt die Jugendvereinigung der Petrusgemeinde am kommenden
4. Adventsſonntag nachmittag um 5 Uhr für die Jugendbünde der Ev.
Jugendgemeinſchaft, abds. um 8 Uhr bei 20—30 Pfg. Eintritt für die
Er=
wachſenen im Gemeindehaus der Petrusgemeinde, Eichwieſenſtraße
ein Weihnachtsſpiel. Die Krone” von Toni Keßler auf. Die B.D.J.
Mädchenbünde der Johannesgemeinde ſpielen das Krippenſpiel „Des
ewgen Vaters einig Kind” von Gilkon am 4. Advent abends 8 Uhr,
— Brotpreiſe. Wie uns von der Städtiſchen
Preisprüfungs=
volle 10 Goldpfennig nach unten abzurunden. Die Koſtenberechnung ſtelle mitgeteilt wird, iſt eine weitere Herabſetzung der Brotpreiſe
zurzeit 700 Milliarden für den Vierpfünder) erſt nach den
Feiertagen zu erwarten.
Die hieſigen Brauereien haben abermals eine
Herab=
ſetzung ihrer Bierpreiſe vorgenommen. Das
bier=
liche Niederlaſſung am Sitze der Kammer für Handelsſachen haben, trinkende Publikum wird jedenfalls dieſes Vorgehen der
Braue=
reien zu den Feiertagen freudig begrüßen.
— Kartoffelverkauf. Von Samstag, den 22. Dezember, ab werden
im Lager des Bezirkskonſumvereins innerhalb der Geſchäftsſtunden für
Einbruch. In der Nacht vom 19. auf 20. Dezember wurden hier
— Ausführung der Verordnung über das Schlichtungsweſen. In mittelſt Einbruchs aus einer Weingroßhandlung in der Hoffmannſtraße
geſtohlen: 50 Flaſchen Weinbrand, 10 Flaſchen Bergamotte, 15 Flaſchen
Vanille, 30—40 Flaſchen Cherry Brandi, 10 halbe Flaſchen Bergamotte,
15 halbe Flaſchen Vanille, 1 Korbflaſche mit 15 Liter Kognak, 2 Korb=
Kaufmannsgerichten iſt eine Neuwahl der Beiſitzer nur vorzunehmen, flaſchen Zwetſchenwaſſer, ſowie noch ſonſtige Liköre, darunter Rum,
Belohnung wird zugeſichert. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die
Kriminalpolizei Darmſtadt.
Erhebung von Umſatzſteuer durch die Separatiſten im Bezirke des
Finanzamtes Bingen. Widerrechtlich und unter Anwendung von
Ge=
walt haben Separatiſten in Bingen dem dortigen Finanzamte eine
An=
zahl von Umſatzſteuerakten weggenommen und verſuchen auf Grund
dieſer Akten Umſatzſteuer von den Steuerpflichtigen zu erheben. Dem=
Neuwahlen zu beteiligenden Kreiſen und, ſoweit wirtſchaftliche Ver= gegenüber wird darauf hingewieſen, daß die Entrichtung der
Umſatz=
ſteuer an andere Stellen als die Kaſſen der Reichsfinanzverwaltung
nicht zuläſſig iſt und eine etwaige Zahlung an die Separatiſten von der
keiten finden die Beſtimmungen über Bildung von ſolchen bei den ge= Entrichtung in die Reichskaſſe nicht befreit. Die Pflichtigen werden
des=
nannten beiden Arbeitsgerichten Anwerdung. — Für Einrichtung der halb im eigenen Intereſſe vor einer Zahlung an die Separatiſten
drin=
gend gewarnt. Es handelt ſich im übrigen bei der Umſatzſteuer um Familien weitere 60 Zentner Kohlen zur Verfügung geſtellt.
die Ausführung eines von der Rheinlandkommiſſion genehmigten
Steuergeſetzes. Die Bürgermeiſteveien werden erſucht, ihren Ortsein=
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künſiler und künſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
J. N. R. J. Der Film der Menſchlichkeit. Kurzer
In=
leitner ſteht vor ſeinen Nichtern. Blaß und krank, mit ſchmaler Bruſt
und hektiſchen Wangen, ein tiefes Feuer in ſeinen großen
Fanatiker=
augen. Er leugnet nicht. Er verteidigt ſich nicht. „Ich habe ihn getötet
— weil er ein Schädling war — ich habe das Land von ihm befreit.
— Verlängerung der Geltungsbauer der Verordnung über Lohn= Ich bin ein Erlöſer und weiß, daß ich gerichtet werde; wie auch jener
ſterben mußte am Kreuz, der die ganze Menſchheit erlöſt hat: „Jeſus 8
31. Dezember 1926 außer Kraft, iſt alſo über 31. Dezember 1923 Chriſtus!‟ Der Spruch der Richter lautet auf Tod! In enger, Zelle
erwartet Jacob Ferleitner die Vollſtreckung des Urteils. Seine
Gedan=
ken heben ſich empor zu dem, der gleich ihm den Martertod ſterben
mußte — zu Jeſus Chriſtus — dem Erlöſer — dem Meſſias — dem
Gekreuzigten. Mit bebenden Fingern, ſelbſt wieder zum Kinde gewor=
Deutſchen Goldanleihe ohne Zinsſcheine, kleine Stücke der Dollarſchatz= den, von den Schauern kindlicher Frömmigkeit umweht, ſchreibt der
anwveiſungen des Reichs, kleine Stücke der Heſſiſchen Dollarſchatzanvei= Verurteilte die Geſchichte Jeſu nieder, wie erſie lernte als Kind. In
ſtiller Nacht hat Ferleitner einen ſeltſamen Traum. Seine Zelle erſtrahlt
im himmliſchen Licht. Ihm erſcheint die Geſtalt des Erlöſers — Jeſus
im Einzelfalle an ihren Kaſſen anzunehmen und auch wieder auszu= der Gütige — der Leidgewohnte — Jeſus, der Heiland. In endloſen
Tagen und ſtillen Nächten ſchreibt er nieder — wie er — der arme
Schächer — das Leben Leiden und Sterben ſeines Heilands verſteht! —
recknen können, dieſe Zahlungsmittel andererſeits wieder ohne Schwie= was die Augen der ganzen geſitteten Welt in Erſtaunen ſetzt.
Künſtle=
riſch belebt durch Darſteller wvie Henny Porten — Aſta
Niel=
ſen — Werner Krauß, würdig dem Weihnachtsfeſte. Urauffüh=
und die Heſſiſchen Dollarſchntanweiſungen nur hörſenmäſig behandelt, rung, dieſes großen Weltfilms am Weihnachtsfeſte in dem Palaſt=
Theater.
9
Rummer 35
Ankunftstabelle” des Darmſtädter Fahrplanbuchs, die ſämtliche Heſſiſche Landwirtſchaftliche Bock
Nach dem bis jetzt bekannt gewordenen Programm der
1923, der bis auf weiteres beſtehen bleiben wird. Von heute, ſam von den laudwirtſchaftlichen Orgauiſationen getroffene
einen recht intereſſanten Verlauf nehmen dürſte. Sehr
leb=
neter Reiber im Städtiſchen Saalbau über das Beamtenabbaugeſetz und (Frankfurt a. M.) ſpricht über. Die Möglichkeit eines Wiederau
der deutſchen Volkswirtſchaft”, Geh. Regierungsrat Prof, Dr.
— Elternabende des Nealgymnaſiums. Die vom heſſiſchen Landes= GBerlin), einer der bekannteſten Autoren auf dem Gebiete der Ti
amt für das Bildungsweſen geplante Reform des höheren Schul= wird über „Zeitfragen aus dem Gebiet der Tierzucht” referieren
ſoll, und die bevorſtehenden Sparmaßnahmen des Reiches hatten die die neueſten praktiſchen Verſuche des Biologiſchen Univerſtätsziu
rates zu verſichern. Dies geſchah in drei ſtark beſuchten Elternabenden, dürfte reges Intereſſen beanſpruchen. Von den von den landwi=
Der Direktor entwickelte dabei in längeren Ausführungen die Reform= lichen Organiſationen in dieſer Woche abzuhaltenden Veranſtal
bläne im allgemeinen und wies auf die der größten Knabenſchule ſei die Landesverſammlung des Heſſiſchen Na=
Darmſtadts drohenden Gefahren hin. Ueber den ſeitherigen Aufbau bundes erwähnt, in der der Reichstagsabgeordnete Schiele
der Anſtalt, über die Stundentafeln des Landesamtes für Bildungs= burg) eine Anſprache halten wird. Ferner die Tagung
de=
weſen, in denen die Neformpläne ihren Niederſchlag finden, ſowie formbundes der Gutshöfe, BadNauheim, mit den g
Konrektor. Seine Ausführungen wurden durch im Lichtbild vorgeführte über „Ergebniſſe intenſiver Weidewirtſchaft” und Herr Dr.
Dran=
graphiſche Darſtellungen und Tabellen wirkſam unterſtützt. In den Nauheim) über „Die nächſte Zukunft unſeres ſtaatlichen und wir
einigung der ehemaligen Schüler und der Freunde des Nealgymnc= „Landwirtſchaftlichen Woche” dürfte ſich ſehr verlohnen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzeie
zu be
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krilſl.
— Im Volkstheater in den Perkeoſälen fand am 9
nachmittag die Kindervorſtellung „Hänschen vor der Himmelst
eine Weihnachtsvorſtellung mit dem „echten” Chriſtkindchen un
Knecht Ruprecht in ſchön gemalter Szenerie und flottem
ſtatt. Die im Leben nict überflüſſigen erzieheriſchen
wurden von der Kinderſchar mit Zuſtimmung und Beifal
men. — Am nächſten Samstag und Sonntag nachn
4 Uhr ſoll dieſe Vorſtellung für die Kleinen nochmals iu
Ferner ſind für die Weihnachtstage von der Spielleitung
Wiener Schauſpiel: „Liebelei” von Arthur Schnitzler, ſowie das
liche Schauſpiel: „Maria Magdalena von Friedrich Hebl
ſpäterhin „Der Herrgottsſchnitzer” als Volksſtück in
ſicht genommen.
T. G. D. 1846. Die Weihnachtsfeier der Turnmannſchaft (
Turnerinnen, Altersturner und Zöglinge) findet am Samsta
22. dieſes Monats, abends um 8 Uhr, im Tie=Saale ſtatt.
eigens verfaßten Liedern, Vorträgen verſchiedener Art, wird
eine „Luſtige Zeitung” erſcheinen. Auch die Hauskapelle ſtellt
den Dienſt der Turnmannſchaft. Alle Abteilungen der T.G.T
ſ=
wie auch Angehörige der Brudervereine ſind herzlichtwillkomme
beſchränkten Naumperhältniſſe wegen wollen die Turnbrüder und —
ſchweſtern ohne Angehörige erſcheinen.
Die Wiederholung des Bühnenſchauturnens und s
„Friſch auf mein Volk” kann aus techniſchen Gründen nicht vor
tag, den 6. Januar (nachm. 3 Uhr) ſtattfinden. Die Friſt der ſchr
Kartenvorheſtellung iſt dieſerhalb bis 27. d. M. verlängert worde
den intereſſierenden Vereinen und Korporationen zur Kenntnis. Hl.
—Der Odenwaldklub Frankonia lädt ſeine Mil 2t
Freunde und Gönner zu ſeiner diesjährigen Weihnachtsfeier ein. Set
einem ſorgfältig zuſammengeſtellten Programm wird trotz dieſer Se
ren Zeit der Nikolaus ſeinen Einzug halten und den Kindern due
kleines Geſchenk eine Freude bereiten. (S. Anz.)
Aus den Parteien.”
Deutſche Volkspartei. Der Landesausſchuß der
Heſſen tritt am Sonntag, den 13. Januar 19924: unter dem
erſten Landesvorſitzenden, Herrn Rechtsanwalt Dingeldeh,
zu einer Tagung zuſammen.
— Roßdorf, 21. Dez. In großzügiger Weiſe hat die hie
gruppe des Heſſiſchen Bauernbundes für die Nothife in ihre
geſorgt. Auf Veranlaſſung des rührigen Vorſitzenden, Herrn *.
Ludwig Hags, tatkräftig unterſtützt durch Herm Pfarrer Be
eine Getreideſammlung unter den Mitgliedern des Heſſiſchen 9 —
u=
bundes in Roßdorf vorgenommen worden, die das anſehnliche Q. mum
von 65 Zentner Roggen ergab. Die Frucht wurde in der Pfar (ang
geſammelt. Die Müller erklärten ſich hereit, das Hilfswerk zu
Sen=
ſtützen, indem ſie gegen die anfallende Kleie die Frucht koſtenlo
ahl=
ten, während die Bäcker ſich bereit erklärten, unentgeltlich aus de Eehl
Brot zu backen. Das Holz ſtellt die Gemeinde unentgeltlich z=
Ser=
fügung. So iſt es möglich, daß möchentlich auf die Dauer vu —wa
4 Monaten 110 Brote an wirtſchaftlich ſchwache und arbeitsloſ Emi
lien abgegeben werden können. Unter Leitung einer gemiſchte
Sw=
miſſion, in der außer Landwirten, Arbeiter und Angehörige ere
Berufsſtände vertreten ſind, erfolgt die Verteilung der Brote u Ser
den die Liſten jeweils bei Ausgabe der Spenden ſorgfältig *
Möge auch dieſes Hilfswerk Nachahmung finden und dazu beitra
Einigkeit und das Zuſammenarbeiten aller Landbewohner,
Stand ſie auch angehören, zu feſtigen und zu fördern.
8 Eberſtadt, 21. Dez. Unfall. Beim Holzmachen iſt
reits der zweite Unfall vorgekommen, der aber leider ſchwerere —tu
als der erſte iſt. Ein Arbeiter verunglückte ſo ſchwer, daß er grü
ßeren Verletzungen darniederliegt.
* Offenbach, 21. Dez. Gasvergiftung. Eine 73 Ja 4alt
Frau iſt hier an Gasvergiſtung geſtorben. Der Tod iſt auf ei an
glücklichen Zufall zurückzuführen. — Unfall. Im Hofe des
Eaut=
poſtamtes geriet ein Poſtſchaffner unter die Näder eines Poſ 2
Der Verunglückte trug ſchwere Quctſchungen an den Füßen davon
—Offenbach, 21. Dez. Zum Offenbacher Gatten
Ueber den kürzlich von uns berichteten Frauenmord im O ad
Walde iſt jetzt völlige Aufklärung erfolgt. Die Eheleute Mu e
ten ſich am vergangenen Samstag abend in Offenbach getrof au
begaben ſich in den Frankfurter Stadtwald bis Oberrad. Hier
nach Angabe des Chemannes zu Streitigkeiten, in deſſen Ver
Ehefrau ihn in den Finger gebiſſen habe. Hierdurch ſei er in
raten, warf die Frau auf den Boden und würgte und drückte ſie
bis ſie tot war. Dann will er noch etwa drei Stunden bei de
verbracht, ſie mit einem Mantel bed=ckt und ſich dann entfern B
Am anderen Morgen will er ſich zwiſchen 5 und 6 Uhr wieder
Tatort begeben und dann den ganzen Sonntag über getrunkel
um ſeine Grillen zu verjagen. Nach anfänglichem Leugnen
Muffal im Laufe der Unterſuchung und in anbetracht der
daß die Bißwunde am Finger gefunden wurde, die Tat ein. D
wurde dem Unterſuchungsgefängnis Frankfurt a. M. zugeführt
—Worms. 21. Dez. Eine angebrachte, Spen?
Firma Doerr und Reinhart hat dem ſtädt. Wohlfahrtsamt für
beſchädigte, Kriegshinterbliebene, Invaliden und Kleinrentn
Zentner Kohlen und für in der Fürſorge für Lungenkranke
dem Wohlfahrtsamt ausgewählten Hilfsbedürftigen haben G
über 2 bezw. 3 Zentner Kohlen erhalten, die noch vor den F/P
abgeholt werden können.
— Worms, 21 Dez. Vorgehen gegen Preistr
Von der Preisprüfungs= und Wucherabbwehrſtelle wurde Stre
ren eingeleitet gegen einen hieſigen Kaufmann wegen Preistr
beim Verkauf von Zucker und gegen die Tochter eines als
Landwirts wegen Kartoffelwuchers; ſie hatte für einen Zentr
Kdt=
toffeln nicht weniger als 23 Franken gefordert.
Worms, 21. Dez. Der Perſonenzugberkehr Be.
die Rheinbrücke zwiſchen beſetztem und unbeſetztem G
heute wieder aufgenommen worden. Wie uns hierzu wei
teilt wird, iſt auf dem hieſigen Bahnhof eine Zollſperre erricht
weitere Zollrebiſion findet auf der Rheinbrücke ſtatt. Es könne
vorſtändlich nur ſolche Reiſende die durchgehenden Züge benutzen
Beſitze des Paßviſums ſind, das zum Verkehr zwiſchen dem
und unbeſetzten Gebiet berechtigt. Nähere Auskünfte
Löſung der Fahrkarten wverden an den Ausgabeſchaltern erte
O Herchenhain, 21. Dez. Auf der Herchenhainer
wurden verſchiedene Bohrlöcher angelegt, um das Geſtein auf 7
zu brüfen. Bei autem Ergebnis ſollen hier Steine gebrochen
— Der hieſige Geſanaberein, der während des Krieges eine
mert war, iſt unter der Leitung des Pfarrers v. d. Au wi
Leben gerufen worden.
Mitſtche
J. B.. hier. Der Mietpreis, wie er zufolge Vereinbarung.
dem Verband der Zimmervermieter und der Stadtverwaltung
lierte Zimmer und normale Verhältniſſe feſtgeſetzt u
in Nummer 333 vom 2. Dezemher mitgeteilt. Die von Ihnen
derten Verhältniſſe laſſen es rätlich erſcheinen, angeſichts des
Zeit vom 15. November bis 15. Dezember geforderten Mietzi1
Mieteinigungsgmt anzurufen.
mmmer 353.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Dezember 1923.
Seite 5.
Reich und Ausland.
Deutſche Kinder nach Liechtenſtein.
Drei große Eiſenbahnwagen gingen jüngſt zur Linderung der
rach Deutſchland ab. Nun wendet ſich die Präſidentin des Mütter=
—is Vaduz, Frau Dr. Schädler, nachdem ſie ſich mit Profeſſor
erhalden in Halle in Verbindung geſetzt, an die
Einwohner=
des Landes mit der Bitte, wer deutſche Kinder aufnehmen wolle,
ſich bei ihr oder dem Pfarramte melden.
Zum Tode verurteilt.
andshut. Vor dem hieſigen Volksgericht hatte ſich Rupert
* von Willisberg zu verantworten, der unter der Anklage ſtand,
—rigen Sommer einen herumziehenden Bader durch Piſtolenſchüſſe
ir zu haben. Der Angeklagte will ſich an nichts erinnern können.
belaſtend wirkten die Ausſagen des Stiefſohnes Fiſchers und die
23 ihrungen des Landgerichtsarztes. Da die Tat mit voller
Ueber=
l— g ausgeführt worden war, lautete das Urteil auf Todesſtrafe und
ennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Ein „Kriegsminiſter” als Fahrradmarder.
Tünchen. Beim Verkauf eines geſtohlenen Fahrrades wurde
loſſer Joſeph Pielmaier, der nach ſeiner Angabe bei der
Räte=
fünf Minuten lang ſtellvertretender „Kriegsminiſter” war,
Des Wilderers Ende.
Traunſtein. Im ſogen. Hümhauſer Holz veranſtalteten
Hächter und Gendarmerie eine Streife. Dabei wurde der 32jährige
rbeiter Pius Steinberger von hier mit einer Schußwaffe in der
angetroffen. Da Steinberger auf wiederholten Anruf ſein
Ge=
nicht aklegte, ſondern ſich in Deckung begeben wollte, wurde ein
auf ihn abgegeben, der ihn ſchwer im Rücken verwundete. Er
ins Traunſteiner Krankenhaus verbracht, wo er am gleichen Tag
Verwundung erlag.
Schreckenstat einer Schwermütigen.
rau Peier in Schönemwerd (Kanton Solothurn) warf das älteſte
drei Kindern, einen ſechsjährigen Knaben, in die Aare und ſtieß
als er ſich retten wollte, mehrmals in die Fluten zurück, bis er
Die Frau lebte bis dahin mit ihrem in der Schuhfabrik
beſchäftigten Mann in geordneten und glücklichen Verhältniſſen.
Aus dem kaiferlichen Wien.
Die Beſtände der ehemaligen Hofwäſchekammer gelangen derzeit
öffentlichen Verkauf. Leider nicht für den Mittelſtand, denn die
e der allerdings hervorragend ſchönen Leinenſorten ſind ſehr hoch.
Autounfall Clemenceaus.
Das Auto, das einem vorfahrenden ausweichen wollte, wurde an
Baum geſchleudert. Clemenceau erlitt mehrere Verletzungen am
, die reichlichen Blutverluſt zur Folge hatten und bei dem hohen
des Patienten (über 80 Jahre) nicht unbedenklich ſind.
Ein Attentat auf die Gattin eines Ständerats
ke in Lugano ein gewiſſer Guglielmetti, aus dem nahen Genti=
Er reichte ihr eine Zeitung und bat, ſie möge darin eine den hältnis noch mehr zu befeſtigen, findet abends in der
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Weihnachtstreffen des V. f. R.
k. Am erſten Feiertage ſtehen ſich im Verbandsſpiele die
Kreisliga=
mannſchaft des V.f.R. und der Germania=Pfungſtadt auf dem
Exerzier=
platz gegenüber. Die Spiele beider Vereine waren von jeher ein
ſport=
liches Ereignis. Es beſteht die berechtigte Hoffnung bei den guten
Be=
ziehungen beider Vereine zueinander, daß das Feiertagstreffen ſich den
vergangenen Spielen in jeder Beziehung würdig anſchließen wird. Es
wird ein harter Kampf werden. Pfungſtadt wird alles daranſetzen,
ſeinen Tabellenſtand, der ſich durch das Spiel gegen Arheilgen ſehr
ver=
ſchlechtert hat, zu verbeſſern. Andererſeits muß V.f.R. darauf bedacht
ſein, endlich von dem letzten Platz der Tabelle abzukommen.
Vor dieſem Spiele ſtehen ſich die 1. Jugendmannſchaften von
Pfung=
dt und V.f.R. gegeni
gendmeiſter 1923.
adt iſt Ge
V.f.R. tritt an dieſem Tage mit ſeiner während den letzten
Verbands=
ſpielen ſtehenden Jugend=Elf an. Es dürfte ein hartnäckiger Kampf
werden.
Weihnachtsſpiele der „Eintracht”.
Mch- „Eintracht” entfaltet an Weihnachten wieder eine ſehr rege
Tätigkeit und wird mit einer Reihe von Privatſpielen aufwarten. Die
Namen ihrer Gegner bürgen dafür, daß dem Publikum ein guter Sport
geboten wird.
Am Sonntag vormittag wird Eintrachts erſte Maunſchaft
der Ligamannſchaft des V.f.R. Olympia=Frankfurt in einem
Propa=
gandaſpiele am Finanzamt gegenüberſtehen. Olympia iſt hier noch
un=
bekannt. Sie hat in ihrem Kreiſe die goldene Mitte und wird verſuch n,
das hieſige Publikum für das vor 14 Tagen ausgefallene Spiel durch
einen guten Sport zu entſchädigen. Dagegen wird Eintracht zu
be=
weiſen haben, ob ſie ihre in den letzten Spielen gezeigte Form auch
gegen eine Ligamannſchaft behaupten kann. — Am Nachmittag werden
ſich, ebenfalls am Finanzamt, die zweite Mannſchaft von Eintracht, die
in den letzten Spielen eine Formverbeſſerung zeigte, und die des
Ver=
eins für Raſenſpiele, gegenüberſtehen. Auch die Jugend kommt zu ihrem
Rechte, indem ſie ihre feſtgeſetzten Rundenſpiel austrägt. Die erſte
Schülermannſchaft wird vor dem Spiele der erſten Mannſchaft auf die
2a=Schülermannſchaft des Spv. 98 treffen, während die 2.
Schülermann=
ſchaft vor dem Spiele am Nachmittag mit Unions erſter Schillerv:
unn=
ſchaft um den Sieg kämpfen wird.
Am erſten Feiertage weilt der hier beſtens beiannte F.C.
Viktoria=Mannheim mit drei Mannſchaften bei Eintracht. Viktoria
repräſentiert beſte Mannheimer A=Klaſſe und wird ſich hier ein
Stärke=
verhältnis beider Kreiſe feſtſtellen laſſen. Auch bei dieſen Spielen iſt
Gewähr geboten, daß nur guter Sport geboten wird. Die erſten
Mann=
ſchaften werden ſich vormittags und die zweiten und dritten
Mann=
ſchaften am Nachmittag auf dem Platze am Finanzamt gegenüberſtehen.
Um das zwiſchen beiden Vereinen ſeit längerer Zeit beſtehende Ver=
Olympia Lampertheim—Sp.=Vgg. Arheilgen.
(1. Kreisligaſpiel der Schlußrunde.)
Br. Zum 1. Rüchſpiel in den diesjährigen Verbandsſpielen empfängt
am Sonntag die Ligamannſchaft der Sp.=Vgg. Arheilgen die gleiche
Mannſchaft der Olympia Lampertheim. Beide Mannſchaften haben
ſchon in den Ausſcheidungsſpielen mit wechſelndem Erfolg
gegenein=
ander gekämpft, während Arheilgen im Kreisliga=Vorſpiel mit 3:2
knap=
ber Sieger blieb. Man kann behaupten, daß die Sportvereinigung ſich
anſtrengen muß, um erfolgreich zu ſein. Wenn auch die große
Zorm=
verbeſſerung der Arheilger für einen Sieg des Platzbeſitzers ſpricht, darf
doch nicht verkannt werden, daß es gerade die Tabellenletzten ſind, die
ſich mit beſonderer Hartnäckigkeit wehren. Wenn Schiedsrichter und
Wetter nicht enttäuſchen, darf man ein intereſſantes Spiel erwarten.
Germania=Eſchollbrücken—Union=Ober=Ramſtadt.
—L— Auf dem Sportplatz in Eſchollbrücken findet morgen nachmittag
bbiges Verbandsſpiel der C=Klaſſe ſtatt. Im Vorſpiel konnte Ober=
Ram=
ſtadt mit 5:3 Toren Sieger bleiben. Eſchollbrücken wird alles
daran=
ſetzen müſſen, wenn es morgen die Punkte behalten will.
Kegeln.
Kegelabteilung des V.f.R. Darmſtadt.
=K= Die Kegelabteilung wurde am vergangenen Montag offiziell
gegründet. Die Abteilung nennt ſich: „Kegelabteilung Vf.R.”
In=
folge der großen Teilnahme mußten 2 Gruppen gebildet werden.
Gruppe 1 trägt den Namen „Fips”, Gruppe 2 trägt den Namen „Muntre
Dinger‟. Der Abteilungsvorſtand ſetzt ſich zuſammen aus den Herren
Emil Pech Vorſitzender, Georg Knopf, Schriftführer Ernſt Gräf,
Rechner. Jede Gruppe hat ihren Gruppenführer. Gruppe „Fips”
kegelt jeden Donnerstag Abend von 8 Uhr ab in der „Eintracht”,
Eliſa=
bethenſtraße 12 während die Gruppe „Muntre Dinger” jeden
Donners=
tag abends 8 Uhr ihren Spielabend im Reſtaurant Becker, Ecke Alice=
und Blumenthalſtraße, hat. Die Abteilung beantragt ihren Eintritt in
den Kegelverband. „Gut Holz” der neuen Abteilung!
Weierbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 23. Dezember:
Noch Nachtfroſt. Vereinzelte Schneefälle. Zeitweiſe aufheiternd.
Tageskalender.
gemütliches Beiſammenſein ſtatt, zu dem alle Eintras und
Sport=
n betreffende Notiz leſen. Als Frau Riva die Zeitung durch=
rte, ſchoß ihr der Mann mit einem Revolver direkt ins Geſicht.
Schuß durchdrang die Kinnlade und blieb in einer Schulter
r. Der Täter jagte ſich danach eine Kugel in den Kopf.
urnhalle ein
Großes Erdbeben in Columbien.
Das Erdbeben; dem die Städte Cumbal und Chile an der
ze Ecuadors zum Opfer. fielen, hat Tote und Verwundete
ver=
ht. In Cumbal wurden bis jetzt 85 Leichen geborgen. Auch in
Städten Tuquerres und Tulcan an der Grenze nach Eeuador
wur=
ſchwere Schäden feſtgeſtellt.
Feier der Beſetzung Paläſtinas durch England.
In Jeruſalem wurde der Jahrestag der Uebernahme des Mandats
Paläſtina feſtlich begangen; der Gottesdienſt wurde in engliſcher,
riſcher und arabiſcher Sprache abgehalten.
freunde henzlichſt eingeladen ſind.
Am zw iten Feiertag werden die am vorhergehenden Tag
pauſierenden beiden Schülermannſchaften denſelben Mannſchaften des
V. f. R. im Rundenſpiele gegenüberſtehen.
Alle dieſe Spiele werden dem Zuſchauer gewiß eine angenehme
Abwechſelung ſein, da ſie frei ſein werden von allen üblen
Begleit=
erſcheinungen der Verbandsſpiele.
Zu bemerken iſt noch, daß der in der hieſigen S. J. S.
ge=
drachte Bericht, wonach die Eintracht bei icxem
Ver=
bande abgemeldet ſei, unrichtig iſt. Die Eintracht gehört
nach wie vor dem für ſie zuſtändigen Verband an, und zwar iſt dies
der S. F. V. bzw. der D. F. B. Näheres hierüber wirt in r=m
ſpäte=
ren Artikel zu berichten ſein.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 3 Uhr, Ende 5½ Uhr
(1. Fremdenvorſtellung, Fremdenmieten 2 und 3): „Viel Lärmen um
Nichts”. Kleines Haus, Anfang 6 Uhr, Ende 8 Uhr: „Firlefanz”.
Orpheum, 734 Uhr: „Fräulein Puck”. — Volkstheater,
abends 8 Uhr: „Der Stabstrompeter”; nachm. 31= Uhr (
Kindervor=
ſtellung): „Hänschen vor der Himmelstür” — Verband Heſf.
Regimentsvereine, abends 8 Uhr im Saalbau:
Weihnachts=
feier. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele:
Kino=
vorſtelungen.
B
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veaitwortl.” für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuil ion und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſe
V=xontwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Veranrwortlich für Sczlußd en : Andreas Bauer
Verantw. rtlich für den nſ reiente l: Willy Kuhle
Truck und Verlou; L. E. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die 74
Br2
s. tat 10 Zeiten
O
KKR4
STATT KARTEN.
Die Verlobung ihrer Tochter
Trude mit Herrn CarlNiegel
reigen an
Ober-Postinspektor
Wilh. Freudel u. Frau
Else, geb. Opel Darmstadt
Darmstadt, Weihnachten 1923
Trude Freudel
Carl Niegel
VERLOBTE
Mafnz-Kastel
(*30158 O
Rf 6
O
Die Verlobung ihrer Tochter
L Agnes mit Hra. Oberleutn.
a. D. Wolfgang Obenauer
beehren sich anzuzeigen
deh. Hofrat Dr. P. Blum
u. Fran Anna, geh, Trick
Teine Verlobung mit Fräul.
191 Dr. Agnes Blum beehre
ich mich anzuzeigen.
Wolfgang Obenauer
Oberleutnant a D. im ehem.
Leibgarde-Inf.-Regt. Ne. 115
Baden-Baden
Vinsentistr. 14
OP
Georg Raab
Cläre Raab
geb. Scheld
VERMAHLTE
Unsere ki: chliche Trauune findet
am 1. Feiertage, nachm. 2 Uar, in
der St. Ludwigskirche statt
Neckarstr. 24
Darmstadt
(*30331
Thre am Sonntag, den 23. Dezbr.,
* nachm 2½ Uhr, in der
Johannes-
kirche ttaittiadende TRAUUNG
zeigen an
Joseph Weber
Anna Heiß
Hefarichsts. 136 Maulbeerallee 7
(e30058
ROBERT MARK
LILLP MARX
geb. Strauß
VERNAHLTE
Darmstadt,
Frankkurt,
Dezember 1923
(230
Uns ist heute ein gesundes
Mädel geboren.
E. Morawski u. Frau
Edda, geb. Freund
Nied-Ramstädterste 42, 21 XII. 23
(*30344
Dipl.-Ing. Franz Levy
Aenne Lery, geb. Sondheimer
VERMAHLTE
Charlottenburg, Kurfürsten-Allee 42
im Dezember 1923
30333
Dankſagung.
Allen, die bei dem Heimgange
unſrer lieben Entſchlafenen in ſo
wohltuender Weiſe unſerer gedacht
haben, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden ſprechen wir unſren
innigſten Dank aus.
(*30317
Darmſtadt. Eichwieſenſtr. 6.
Heinrich Maurer
Ernn Maurer
Marie Maurer, geb. Michel.
Wir vergiten bis auf weiteres folgende Zinssätze:
Auf Rentenmark-Konten
Der K. St. V. Moenania
er=
füllt hiermit die träurige Pflicht,
alle A. H. A. H und B. B. B. B.
von dem Ableben ſeines
Grün=
dungs= u. Ehrenphiliſters, Herrn
für täglich verfügbare Gelder . . . . 6‟ pro Jahr
für Geld auf 15 Tage u. länger fest . . 8" z
Dr. V. Würth
Oberfinanzrat
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der K. St. V. „Moenania”
J. A. d. A. C. (r30350
Karl Herold (XX) (F. M.) F. 0.
Dankſagung.
Für die in ſo reichem
M ße von allen Seiten
bewie=
ſene T.ilnahme bei dem mich
betroffenen Schickſalsſchlag
fage ich allen meinen
herz=
lichſten Dank.
(*30342
Im Namen der Hiuterbllebenen:
Otto Bellmann.
Chauffeur
für Perſonen= und Laſtwagen
ſicherer Fahrer, gelernter Automonteur,
bei guter Bez geſ. Derſelbe muß alle lauf
Reparaturen ſelbſt. in vorh. Werkſtatt
ansführen können. — Nur allererſte
beſt=
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Zeugnisabſchr. und Lichtb. einreichen unter
A. 128 an die Geſchäftsſt. d8. Bl. (8691
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oder
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An=
gabe der Gehalisanſprüche, des Ein
trittstermins etc. unter S H 1272
an Rudolf Moſſe, Stuttgart. (18715
Auf Papiermark- Konten
I2lo pro Tag
Einführung der Billionen-Mark
Mit Wirkung vom 1. Januar 1924 ab wird im Einverständnis
mit der Reichsbank im Bankverkehr allgemein die Billionen-Mark
eingeführt werden, und zwar in der Weise, daß die vollen
Billionenbeträge vor dem Komma und die ersten beiden
Milliardenstellen hinter dem Komma geschrieben wrden sodaß
die letzte Milliardenstelle gänzlich in Fortfall kommt. Als
Ab-
kürzung ist die Bezeichnung Bill. M verabredet worden. Ein
Betrag von 56 Billionen 250 Milliarden wird demgemäß 56,35
Bill. M. geschrieben. Die wörtliche Wiederholung von Beträgen
in Schecks, Wechseln, Ouittungen und sonstigen okumenten
wird selbstverständlich in der bisher üblichen Weise geschriehen
werden, d. h. der Belrag von 56,35 Bil1 M. — sechsundfünfzig
(P,8699
Billionen dreihundertfünfzig Milliarden Mark.
Darmstadt, den 21. Dezember 1923.
Vereinigung Darmstädter Banken u. Bankiers
einem der bedeutendſten führenden Konzerne angeſchloſſen, ſucht
für ihre Geſchäftsſtelle für Starkenburg und Rheinheſſen, mit
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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
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tuch mit farbigem Rand. 1 ſchwarzer
Da=
men=Samtbut. 1 blauwollene Zipfelmütze.
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Ge=
ſchäftseingang). 1 gr Kinderpelz: 1
Tüll=
vorhang. 1 brauner Herrenhandſchuh. Eine
graugrune Krawatte. 1 große Metallbroſche.
1 grauer Ruckſack. 1 ſchmaler brauner
Da=
mengürtel. Eine Anzahl verſchiedene
Hand=
ſchuhe. 1 viereckiger
Perlmuttmanſchetten=
knopf. 1 Hundertmilliardenſchein. 1 grauer
Knabenumhang 1 Paket (10 Pfund
Mar=
garine, — Zugelaufen: 1 Fox.
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ſtr. 47, II., Zimmer
m. 2 Betten u.
Ver=
pfleg, preiswert. (*
Darmſtädter Tagblatt
22. Dezember 1923 Nr.
Handelsblatt
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Das Frankfurter Handelskammer=Notgeld
noch nicht aufgerufen. Um Irrtümern vorzubeugen, ſei
vier=
mit ausdrüicklich darauf hingewieſen, daß das Hendelskammer=Notgeld
noch nicht aufgerufen iſt und auch vorerſt nicht aufgerufen werden wird.
Nach der ausdrücklichen Verfügung des Neichsfinan=miniſteriums die
erſt früheſtens zum 15. Januar 1994 den Aufruf des Notgeldes geſtattet,
ſoll das Handelskammer=Notgeld vorerſt noch im Verkehr bleiben, weil
andernfalls Mangel an wertbeſtändigen Zahlungsmitteln eintreten
würde. Das Handelskammer=Notgeld iſt durch Neichsgoldanleihe voll
gedeckt und wird nach erfolgtem Aufruf ſeinerzeit ohne jeden Abzug
zum vollen Nennwert gegen Goldanleiheſtücke umgetauſcht werden. Um
denjenigen Firmen, bei denen ſich größere Beträge von Notgeld
ange=
ſammelt haben und die zur Bezahlung von Schulden nach außerhalb
anderer wertbeſtändiger Zahlungsmittel bedürfen, hat die
Handels=
kammer eine beſondere Konverſionsmöglichkeit ſchon jetzt geſchaffen und
die Frankfurter Hypothekenbank veranlaßt, das Notgeld gegen
Gold=
anleiheſtücke gegen Vergütung einer geringen Gebühr umzutauſchen.
* Ein polniſcher Schlag gegen das Danziger
Birt=
ſchaftsleben. Am 16. November ds. Js. hat der polniſche
Finanz=
miniſter eine Verordnung erlaſſen, nach der eine Reihe von Waren, einige
Lebensmittelerzeugniſſe und Konſerven, Konfitüren, Wein, Pelzwaren.
einige Glas= und Vorzellanwaren, Metallerzeugniſſe, Perſonenkraftwagen
und einzelne Textilwaren in effektiven Goldmünzen zu entrichtendem Zoll
unterliegen. In der Danziger Kaufnannſchaft, polniſche
Wirtſchafts=
kreiſe nicht ausgenommen, hat dieſe Verordnung die größte Erregung
hervorgerufen, da ſie, weil es in Danzig keine Goldmünzen gibt, einem
Einfuhrverbot gleichkommt und weite Kreiſe des Handels geradezu
ver=
nichtet.
* Die Warenliſte des Micumvertrages. Unter den
Anlagen des ſogenannten Mieumventrages befindet ſich eine
Warenfrei=
liſte. Dieſe Freiliſte gilt jedoch nicht, wvie von einzelnen Zeitungen
dar=
geſtellt, für die Verbringung der Waren in das unbeſetzte Gebiet,
ſon=
dern vielmehr für ihre Verbringung aus dem unbeſetzten in das
Ruhr=
gebiet. Die für dieſe Waren gewährte Vergünſtigung umfaßt
Bewilli=
gungs=, Zoll= und Abgabefreiheit.
I Das Landgericht II Berlin gegen die
über=
mäßigen Bankzinſen. Ein Kaufmann hatte einer Berliner Bank
den Auftrag zum Effektenankauf erteilt und mit Scheck bezahlt, der erſt
einige Tage nach Belaſtung mit dem Kaufpreis ihm gutgebracht werden
konnte. Für die Zeit zwiſchen dem Belaſtungs= und Gutſchriftstage
be=
rechnete die Bank 13 Prozent pro Tag, ſo daß die Zinsſchuld ſich auf rund
5 Bi. belief. Da der Kunde zunächſt Aufklärung verlangte, verzögerte
ſich die Bezahlung dieſer Zinsſchuld um einige Tage, nach deren Ablauf
der Kunde die Mitteilung erhielt, nunmehr ſei ſeine Zinsſchuld auf tund
10. Bi. angewachſen. Zugleich drohte die Bank ihm Exekution
der gekauften Papiere an. Der Antrag auf Erlaß einer
einſtweili=
gen Verfügung gegenüber dieſer Androhung ſtützte ſich auf § 248
BGB., wonach ſelbſt eine vorher getroffene Vereinbarung über
Zinſes=
zinſen nichtig iſt. Das Gericht verbot der Bank die Exekution bei
Ver=
meidung hoher Geldſtrafe.
Erwerbsgeſellſchaften.
2 Rückzahlung von Obligationen im Siemens=
Konzern. Die „Siemens”=Elektriſche Betriebe=A.G., hat am 10.
Oktober ihre Vorkriegsanleihen in Mark zum 15. 1. und 1. 4. 1924
gekün=
digt. Die Geſellſchaft ſieht ſich infolge der gerictlichen Geſchäftsaufſicht
außerſtande, die Rückzahlung von ſich aus anders als zum Nennbetrage
in Reichsmark vorzunehmen. Wir erfahren aber lierzu von der
Mittel=
deutſchen Kreditbank, daß die Firma Siemens u. Halske A.G, ſich bereit
erklärt hat, bis zum 10. 1. 1924 dieſe Mark=Teilſchuldverſchreibungen
gegen einen Dollar, zahlbar in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln,
uu=
zutauſchen. Der Umtauſch kann bei ſämtlichen Niederlaſſungen der
Mit=
teldeutſchen Kreditbank erfolgen. Durch dieſe Aktion iſt den Titelbeſitzern
dieſes durch Valutaſchulden ſchwer belaſtete Unternehmen eine
Gelegen=
heit geboten, ihren Titelbeſitz dor der drohenden völligen Wertloſigkeit
zu bewahren und ſie ſtatt deſſen vor dem Rückzahlungstermin gegen
einen Wert umzutauſchen, welcher für Rückzahlungen von
Schuldver=
ſchreibungen bei Unternehmungen üblich iſt, die ſich in einer nicht ſo
ſchwierigen Lage befinden.
* Cark Mampe A. G., Berlin. In der
Generalverſamm=
lung vom 14. Dezember 1923, wurde der Bericht des Vorſtandes
geneh=
migt, dem Aufſichtsrat und Vorſtand Entlaſtung erteilt und die
Aus=
ſchüttung einer formellen Dividende von 3000 Proz= beſchloſſen.
Der alte Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Statt der geplanten
ſofor=
tigen Ausgabe von 100 Millionen nom. neuer Aktien wurde beſchloſſen,
da jetzt kein Kapitalbedarf beſteht, dem Aufſichtsrat im Eindernehmen
mit dem Vorſtand die Ermächtigung zu erteilen, zur gegebenen Zeit bis
zu obiger Summe auch in Teilbeträgen neue Aktien auszugeben. In
Ergänzung des gedruckten Geſchäftsberichts teilte der Vorſtand mit, daß
die Frage des wertbeſtändigen Zahlungsmittels inzwiſchen durch die
ausreichende Verbreitung, der Rentenmark vorläufig ihre Erledigung
gefunden habe. Zur Zeit iſt die Geſellſchaft mit Aufträgen ſo reichlich
verſehen, daß ſie nicht allein ihren Arbeiterſtamm beſchäftigen kann.
ſondern eine große Anzahl Aushilfsarbeiter einſtellen und Ueberſtunden
einrichten mußte. Gs handelt ſich im weſentlichen um
Weihnachtsauf=
träge. Die bisher erzielten Erfolge laſſen es wahrſcheinlich erſcheinen,
daß für das zweite Geſchäftsjahr eine kleine Golddividende zur
Aus=
ſchüttung gelangt. Die in der Preſſe verbreiteten Gerüchte über
An=
gliederungsverhandlungen entbehren zunächſt jeder Grundlage. Gs
be=
ſtehe die Abſicht, ſpäter einige verwandte Unternehmungen aufzukaufen
und durch Aktientauſch mit anderen Geſelſchaften den Verkaufsapparat
noch intenſider und billiger zu geſtalten.
Neugründungen.
* Eiſenbahnlieferanten G. m. b. H., Beblin. Die
zwvi=
ſchen dem Reichsverkehrsminiſterium und dem Reichsverband der
deut=
ſchen Induſtrie geführten Verhandlungen über die Frage, wie iu der
nächſten Zeit die notwendigen Geldmittel für die Bezahlung der
Liefe=
ranten bereitgeſtellt werden können, haben dem Berliner Lokalanzeiger
zufolge nunmehr zu einem Abſchluß geführt. Jeder der beteiligten
In=
duſtriefirmen ſteht es frei, einen durch die getroffenen Abmachungen
geſchaffenen Wechſelkreditweg zu beſchreiten, um in Kürze den ihr von
ſeiten der Reichsbahn zuſtehenden Zahlungsbetrag zu erhalten. Zur
Bearbeitung dieſer Angelegenheit wurde von den beteiligten
Induſtrie=
kreiſen gemeinſam mit dem Reichsverkehrsminiſterinm eine
Eiſenbahn=
lieferanten G. m. b. H. in Verlin errichtet.
Meſſen.
* „Radio=Tag” während der Frankfurter
Früh=
jahrsmeſſe. Die Südweſtdeutſche Rundfunkdienſt=Geſellſchaft A.G.,
die Geſellſchaft von Freunden der Radiotelephonie und Nadiotelegraphie
und eine Reihe von techniſchen Organiſationen veranſtalten während
der Frankfurter Frühjahrsmeſſe — vom 6—12. April 1924 — einen
Radio=Tag mit wiſſenſchaftlichen Vorträgen führender Gelehrter und
praktiſchen Vorführungen. Die vom 1. Januar ab in Frankfurt a. M.
erſcheinende Radio=Umſchau bereitet für dieſe Tagung Sondernummern
vor, desgleichen die Zeitſchrift des Meßamts und der Hamburg=Amerika=
Linie „Der Bund‟. Die eigene Sendeſtation der Südweſtdeutſchen
Nundfunkdienſt=Geſellſchaft in Frankfurt a. M. wird anläßlich der
Frankfurter Frühjahrsmeſſe in Benützung genommen und den
Aus=
ſtellern der Radio=Induſtrie auf der Frankfurter Internationalen
Meſſe die Möglichkeit geben, ihre Apparate in den Meſſeſtunden
prak=
tiſch vorzuführen. Nähere Mitteilungen folgen. Auskünfte durch das
Meßamt Frankfurt a. M.
Warenmärkte.
wb. Amtliche Notierungen der Frankfurter
Pro=
duktenbörſe vom 21. Dezember. Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack. Weizenmehl. Noggenmehl und Kleie mit Sack.
Preis je 100 Kilo in Rentenmark: Weizen 18,40—18,60, Nog an 16 bis
16,25, Sommergerſte für Brauzwecke 16,50—17, Hafer inländiſcher 14,25,
bis 14,75, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null 29,50—30,25, Roggenmehl
25,50—26,50, Weizen und Roggenkleie 8—8,50. Tendenz: ſtetig, kleines
Geſchäft vor den Feiertagen. — Der nächſte Getreidemarkt findet am
27. Dezember ſtatt.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
herrſchte ausgeprägte Feiertagsſtille. Für Roggen waren geſtern
nach=
mittag vereinzelt etwas feſtere Preiſe erhältlich; heute war das Angebot
eher im Uebergewicht, und es fanden Umſätze unter der geſtrigen
offi=
ziellen Notierung ſtatt. Weizen wurde wenig beachtet, da Weizenuehl
wenig verlangt wird. Dagegen zeigte ſich Nachfrage für Bedarſ, aler
zu ſehr gedrückten Preiſen für Roggenmehl. In Gerſte überwog das
Angebot erheblich. Für Hafer ſchwankte die Tendenz bei geringer
Ge=
ſchäftstätigkeit. Futterartikel und Hülſenfrüchte hatten nur ſehr
gering=
fügigen Umſatz.
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 21. Dez. (Eigener
Bericht.) Die Börſe zeigte heute bei Beginn eine leichte Crholung
gegenüber den im geſtrigen Freiverkehr genannten Kurſen, und es
tra=
ten auf faſt allen Gebieten auch gegenüber den letzten amtlichen
Notie=
rungen leichte Kursbeſſerungen ein. Die Kaſſakurſe brachten faſt
allge=
mein eine weitere Erholung, indeſſen blieb das Geſchäft ſehr klein und
die Börſe ſchloß in ſehr ruhiger, Haltung. Von Chemieaktien konnten
ſich Scheideanſtalt zum erſten Kurs kräftig erholen, 32 plus 7. Gefragt
waren auch Goldſchmidt 23½ plus 5½4, zum Einheitskurs weiter plus
05. Die Kursſteigerungen der übrigen Chemiewerte betrugen durch=
ſchnittlich etwa 1 Billion. Elektr. Werte lagen ruhig bei germaf
Veränderungen. Der Maſchinenaktienmarkt war nur unweſentli
feſtigt. Zuckeraktien erhöhten ihre Kurſe durchſchnittlich um
lionen. Auch Montanwerte lagen im allgemeinen ſtill. Der
Aktienmarkt verkehrte in ruhiger Haltung, etwa auf dem 6
der letzten Börſe. Der Einheitsmarkt lag verhältnismäßig feſt,
variablen Märkte, es lagen für die hier in Betracht kommend
zahlreiche Kaufaufträge vor. Eiſenmeher 5,2 plus 2,
Bahnbedarf 2,2, Leibrand 2,9, Boeder 4, Prometheus 2,2, Le
1,4. Wertbeſtände Anleihen lagen matt. Bad. Kohlen
kohle 2. Goldanleihe und Schatzanweiſungen kamen mit
ändert ohne Nationierung zur Notiz. Der freie Verkehr
Geſchäft bei gut behaupteten Kurſen. Man hörte hier: Beckerſta
bis 11½4, Beckerkohle 11—111. Benz 5, Brown Boveri 9
0,525. Growag 0.575, Hanſa Lloyd 2, Krügershall 121—13 M.
5½ Mehzer Textil 0,5, Petroleun 20, Raſtatter Waggon 4, Kabel
18, Tiag 3½—4, Ufa 3½—4½8
wb. Berliner Börſenbericht. Im Gegenſatz
machte ſich zu Beginn der heutigen Effektenbörſe eine etwas zu
lichere Stimmung geltend; angeblich iſt man etwas beruhigt hi
der Wirkung der neuen Steuernotverordnung. Jedenfalls übe
die anfangs vorliegenden Kaufaufträge das Angebot in etwas,
die erſten Kurſe im allgemeinen keine Erhöhungen aufwieſen,
gemäß bleiben die Umſätze angeſihts der bevorſtehenden ge
Feiertagsunterbrechung in recht beſcheidenen Grenzen. Herbor
iſt die Beſſerung des Kurſes der Klöcknerwerk um 7 Villionen
Berlin=Karlsruher Induſtriewverke um mehr als 11 Billionen.
luſt war aber nicht nachteilig genug, um zu verhindern, daß ſpät
Ermattung einſetzte, die nahezu durchweg zu einer leichten Abbr.
führte. Deutſche Anleihen gaben weiter nach, 3proz. Reichsanle
lor 9 Milliarden. Der Verkehr wurde recht träge. Die Debi
wurden für die Hauptſätze unverändert gelaſſen bei
teilung.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 100
Amſterdam=Rotterdam ..
Brüſſel=Antwerven .....
....
Chriſtignia. . . .. ...
Kopen agen ...........
Stockholm .............
Helingfors ..n......=
„.....
Italien.
London
...
New=Yor
..
Paris.
Schweiz......
Spanien ............
Wien (i. D.=Oſterr, abg.)..
.....
Prag .
Budapeſt. .
„..."
Buenos=Aires...
Bulgarien............=
Japan ...:..aazasagas
Rio de Janeiro ........
Belgrad.,. .77a.3
Liſſabon. .......... .."
KFe
Geln.
1.96000000.
Me
192518000. — 19 348 2100.—
1 8 25 00.— 631577( 00.—
1180 — 75 8 000-
10,122, 000 1119780000.
10 3730000.— 1042300100.—
18853000 — 1s3451000
8401000o 134200000o
2139500000. 4210300000. 1
217 4500.— 22533000.—
3=165000.— 735835000.—
50620000.— 333 300 -
598 0— 60/50.—
124690000. — 125310000.——
2199t5.— 220055.—
1343625000. 175 37:000.
3/4 3000.— 30 77000.—
1198502 000. 199, 975000.
93010000 — 33 390100 —
47830000.— 48120000.—
1151620000. — 152380000.—
M.
4330000.—
8314
1689
216438100.
73218
6506 2
N-.
0
M.
19 5 000.
94710000 —
47680000 —
M.,83.7000.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 10000000
zu60 21 12
190/0 Han. Maſch.=Egeſt.. . .. Aſchaffenburger Zelſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch. 30000 2.000 Hanſa Dampfſch. .... 36000 26000 Hemoor Zement. .. Ber.=Anbalt=Maſchinen 8500 8250 Hirſch Kupfer. 7.....) Bk. f. Elektr. B. vorzug. 12500 13000 Höſch Eiſen ......... Bismarckhütte . ..... Hohenlehe Berke ...=, Braunkohlen=Brifetzt .. 27000 35000 Kahla Vorzellan .... Bremer Vulkan ..... 60000 Rß Lindes Eismaſch.. ... Wolle .........) Lingel Schuh ........ Chem. Henden .......
Weiler ....... 7230 9500 Linke & Hofmann „.u 2000 2300 L. Loewe E Co. „... Deutſch=Atlant. Tel.. 10,00 C. Lorenz auazanas... Deutſche Maſchinen .. 6100 80 0 Meguin.......... Deutſch=Niedld. Tel. .. 27009 R. Lauſitzer Kohle..... Deutſche Erdöl ..... 58000 B000 Nordd. Gummi ...... Deutſche Petroleum. 210 0 Orenſtein .......... Dt. Kaltwerke ......." 3.500 53000 Rathgeber Waggon... Berlin= KarlsruherInd. 88500 10249 Rombacher Hüttten... Do nersmarchütte . .. Roſitzer Zucker. ....... Dynamit Nobel ...... 9500 9900 Rütgerswerke. ........ Elberfelder Farben .. 25000 26500 Sachſenwerk. ....... Eletr. Lieferung :.... 1050 11500 Sächſiſche Gußſtah. ... N. Friſter . ........... 4900
8000 4.00 Siemens Glas.......! Gaggenau Vorz. z..= 8310 Volkſtedter Vorzellan I Gelſenk. Gußſtahl z... 34500 30600 Beſtſi. Eiſen Langendreen Geſ. ſ. elektr. Untern. 120 12.50 Wittener Gußſtahl Halle Maſchinen 11000 15000 Wanderer=Berle. .
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Atien.
Frankfurter Kursbericht vom 21. Dezember
23.
Die Notierungen ſind für deutſche Renten in Milliarden Prozent ausgedrückt. — Für ausländiſche Renten und ſämtliche Aktien ſind die Kurſe in Billionen Prozent aus=
Enropäiſche Staatspapiere.
a) Deutiche
% Reichsanleihe. ..........
ollar=Goldanleihe .... .....
ollar=Schotzanweiſungen
½811. und 1 Schutzanweif
% Vl.—Ik.
Sparprämienanleihe . ........
ſwangsanteihe .............
129 Preuß. Konſols ........!
(8 Bad. An unk. 1935.
v. 1307.
½ Bayern Anleihe ....
12 Heſſen unl. 1924.
475 Würtlemberger.
b). Ausländiſche
% Bosnien L.E. B. v. 1914
5 „ L.=Inveſt.=Anl v. 1914
12%0 7 b. 1902 ....
„........=
....
25 Bulgar. Tabak 1902 .....
3% Griech. Monovol ......
1.%0 Ceſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...
12%0 Leſt. Schatanweiſ, ſtfr.
b. 1914 .........n7..nn=
%5 Leſt. Goldrente .........
%. einheitl. Aente .....
2 Rum am. Rente v. 03
8% „ Goldrente v. 13 .
z. am. „ konp. „
b. 05 „
7 „
Türt (Admin.) v 1903
GBagdab) Ser. 1..
„ I.
„ v. 1911, Kollanl.
220 Ung. Staats:. v. 14...
Goldrente ......
Staatsr. v. 10....
Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
9. Mexik. anuort. innere. ..
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04. ſfr.
konſ, innere .„
Irrigationsanleihe:
Tamaulivas Serie1...
Oblig. v. Transportauſt.
% Eliſabethbahn ſtf. ...
Ja Gal. Carl Ludw Bahn.
% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
60 Alte Leſtr. Sützb. (Lomtb.).
6%Neue „
2 Leſt. Staatsb. v. 1883....
3%0 Leſt Staatsb. 1. b 8. Em
4i0 400 300 13 08 325 eis 12.75
Sblig. b. Transportanſt. (Ftſ.)
2. Leſt. Staatsb. 9. Em
Teſt. Staatsb v. 1885
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
429 Ruvolfb. (Salzkammerg.)
4½%0 Anatolier 1....."
65 Salon Conſt. Jouction..
6 Salonigue Monaſir .....
5%0 Tehuantepee „..u7hra==
4½% „ 7.")
Pkandbriefe.
70 Frankf. Hyp.=Banl 1820..
..
423 Frankf. 6. Krd.=Ver, 1321
% Mein. Hyp.=Bank 1932 ..
43 B
1922..
425 Rhein.
1923..
verl.
4%. Südd. BobenKred.=Bank!
München 1906 .
% Heſi. Ldhhb.=Bank Pfdbr.
314% Heſ. Lohyp=Br. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhnp. Kom. Obl.
Deutſche Städte.
7 Darmſt. v 1919 bis 1925.
9. Darmſt. v. 1905 ......
Fronkfurt b. 1913 ......
b. 1903 .....
225 Wginz. o. 1919 bis 1925
NachSachwert vz. Schuldverſchr.
P.denwerk= Kuynerr 9
3Heſſ.Brgunk.=Nogg Anl.v. ss
00 Preuß. Kaliwert=Anleihe.
Roggenwert=Anl.
N Südd. Feſtwertbk. ...
Po Sägſ.Braunf. Anl. Ser.! u.1
Bank=Aktien.
Bani ür Brauinduſtrie „.s...
Barmer Baniverein........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatban .
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deurſche Bank ..
DeutſcheCffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Vereinsbank ......
Disconto=Geſeliſchaft . .......
Dresdener Yant ....azuagg
Frauffurt r Bank zuzuanaan.
Metallbank. . .7arä1ff77.:
Mitteldeutſche Crebitbauk ....
Seſterreichiſche Ereditanſtalt .
Reichsdank=Ant. ...........
Rhein. Ereditbanl......."
Süddeutſche Disconto=Geſeliſch.
Beſtbank.
„..t..n..
Wiener Vankverein .........
Berqwerks=Aktien.
Berzelius
.,nununaras
Bochumer Bergb. ...........
Buderus. .... .....7.7.4
Dt. Luxemburger ..........
Eſchweiler, Berguverks=Akt.:.
Gelſenkirchen Bergw. .......
Harpener Vergbau ..........
Kaſiwer je Aſcherslebei ......
(825 0.575 14
Berywerks=Aktien (Fortſ.)
Kaliwerke Weſteregeln
Lorhringer Hütte.
..
Mannesmann Röhren :....=
Mannsfelder .......""
.:.
Sberbedarf. ............
Sberſchle Eiſen Caro);
Phönir Vergbau ..
Nhein, Stahwerke „
Niebes Montan. .......
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahüitte.
aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henniger Kempf=Stern ......
Löwenbräu München „..n=
Schöfferhof GBinding ........
Berger
RNmuaen Deri
Adler & Oppenheimer :.
Adlerwerke ip. Kleyer).......
A. E. G Stamm.. ....." ..
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff. ....
Bavenig (Weinheim)
Badiſche Aniun= u. Sobafabril
Bad Maſchf. Durlach
Bab. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Nirnberg .......
Bayriſch, Spiegel ......:
Bec & Henkel Caſſel) .:
Bergmann Gi. Verke .„
Bing Metallwerke. ....
Brockhues, Nieder=Walluf. ...
Tementwerk Heidelberg ...
Karlſtadt ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ...
„ Griesheim Elektron ...
Mayer Alavin. ......
Veiler ter=mer ......
Laimler Motoren.
Deutſch Eiſenhandel Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken .......
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürtoppwerl (Stamm).......
Düſſelod.=Natinger (Türt.) ...=
Dyckerhol & Widm. Stamm.
Eiſenwer” Kaiſerslautern .....
Eiſenwerl 2. Meyer r. ....
Eberfelder Farb. v. Bayer ..
Elektr. Lieferungs=Geſ. ....
Licht und Kraft ....: 1073
Elfäſt Bad. Wolle. . ..........
Emag, Frankſurt a. M.......
Emaille &. Stanzw. Ultrich. . .. 10,5
Enzinger Verke.
Eßlinger Maſchinen .........
Cttlingen Spinnerei ...
Faber, Joh. Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher.
Fahr, Gebr., Pirmaſens
Felten & Guilleaume
Feinmechanfk JZet
25
— 335 z 259. (9, 13,75
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Franfurter Gas.. .........
Frankfurter Ho‟. ...."
Flf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs. Waggon Stamm... .
Gan=, Lupwig Münz —.....
Geiling & Cie. ............
Gelſenlirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt Th. ...........
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrüch .....
Hanfwerke Füſſen . . ........
Heddernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen .......
Gülpert Armaturen . ..........
Hindrichs=Auffermann. .....
Hirſch Kupfer u Meſ..
Hoch= und Tieſbau ..........
Höchſter Farben.............
Holzmann Phil. .....
....
Holzveri Induſtr. .........
Hotel A.=G., München .......
Hyprometer Breslau. .. ...
Inag.
„aan:
Jungbans Stamm. ........=
Karlsruher Maſchinen. .....=
Alein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß g Co., Lojon. ......:
Lahmeyer & Co. ............
Lech Augsburg ............."
Lederw. Nothe ...........
Leverwerke Spicharz .......
Löhnberger 4 ühle ........
Lüdenſcheid Metallw...
Lurſche Induſtrie .......,
Moinkraftwverte Höchſt .......
Meguin, Butzbach ....nu..:
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paut.
Miag, Mühlenb., Frankf. g. M.
Moenus Stamm. ..........
Motorenfabr. Deutz ........
Motorenfabrik Oberurſel .....
Nieckarſulmer Fahrzeugwerke..
Neckarverke Eßl. Stamm.
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
enwerſe Franffur; n. 7
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfalz. Nähm., Kayſer.....!.
Philipps A.-G.. .....
Vorzeilan Weſſel .......
Neiniger. Gebbert & Schall
Rhein. Elettr. Stamm.. .
Nhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzügs:z.uuu=
Rheuanig, Aachel ........
Niedinger Maſchinen.
„
Rückforth, Stetti ....
Nütgerswerie. . . ............! 181
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider S Hanau .........
Schnellpreſſen Frankenthal. ...
Schramm Lackfabril.
Bankgeschaft.
FRIEDRICH ZAUM
Fernsprecher 1308, 1304
Aktien / Renten / Delisen / Sorten
Schuckert Elektr. Nürnberg.
Schuhtabrik Berneis=Weitel
Schuhjaprit Herz.
Schuhf eander Offenbad
Seilinduſtrie Wolff.
Sichel & Co., Mainz
„::
Siemens Elekt. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie ......
Siemens & Halste .....
Stöckicht=Offenbach=Gummi..
Südd. Handelsvereinigung.
Süoveutſche Zumolilien.
Thüringer elekt. Lief=Geſ., Gotha
uhrenfadrik Furtwängler .
Beithwuerke in Sanobach
Verein f. Chem. Induſtr.=Mainz
Verein, deutſch. Olfahr. Mannh.
Gummifahr. Bin.=Fri.
Pinſelfabr. Nürnberg:
Utramarin ....
Stümme.:
Boigt & Haeffner Stämne.
Voltohn Seil. ........,
Banß & Freytag ...........
Wegelin Rußfabrik ..........
Zellſtoff Waldho; Stamm.....
Zuckerfabr. Waghäufel .......
Frankenthal ......
Heilbronn........
Offtein ........
Rheingau ....... e Schantung E. 3. Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. Hapag (Paketfahrt) . ...... Nordd. Lloyd ........" Oeſerr. Ungariſche Stagt De
Bahndedarf.
Dampfkeſſel Rodberg. ......
Gelvetia Konſervenfabrik. .,
Gebr Lutz
...:"
Motorenfabrik Darmſtadt ..
Gebr. Roeder
Nenuleth S Fnl=
Unnotierte Aktien.
Bederlohle .........."
Beckerſtahl ...........
Beuz. ...... . aaaranaas
Browu Boveri .........
Cont, bandelsban
Growag
Hanſa Llohb .......
Kabel Rheydt „„uaat
Karſtadt N. ...........,
Petroleum, Diſche. ......
Raſtatter Waggon ........
Tert.=Ind. (Barmen (Tiag)
Darmstag
1 Luisenplat
ammer 353.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 22. Dezember 1923.
Seite 3.
* Die gute neue Zeit.
1m Eine Weihnachtsgeſchichte von Anna Kappſtein.
urrze Tage, dunkle Abende und kalte Stuben. Man rückte.
zm rnen um den einen mäßig erwärmten Ofen, unter die eine
F nie, die ſo matt brannte, daß man dabei nur mühſam leſen
oS räher konnte.
ie Töchter murrten: „Es iſt doch Weihnachtszeit. Wie ſoll
mra ſeine Vorbereitungen treffen, wenn wir alle beieinander
2 Jeder hat doch jetzt ſeine.Heimlichkeiten.”
Es gibt keine Vorbereitungen in dieſem Notjahr. Es gibt
ke Heimlichkeiten,” entſchied der Vater in dem Feldherrnton,
ch in langen Kriegsjahren bei ſeinem Regiment bewährt.
ſoldatiſch gedrillter Mann hätte dagegen zu muckſen gewagt.
ſoch aus der Runde der Töchter erſcholl ein aufrühreriſches
Weihnachten iſt doch eine Kalenderangelegenheit. Die kann
Dein Machtſpruch nicht aus der Welt ſchaffen,” rebellierte
die jüngſte mit dem Krauskopf.
Grünſchnabel, willſt Du Widerſpruch gegen die
Hausord=
anmelden?” Papa hatte einen roten Kopf.
Wenn die Hausordnung gegen die Weltordnung geht,”
ſtützte die braune Mechthild den Mut der Kleinen.
Was Ihr ſchon von der Welt wißt, Ihr Kücken!”
Das iſt’s ja eben. Wir verſauern!” kam es einſtimmig von
Baar friſchen Lippen.
Im Januar werde ich mündig,” trotzte Gertrud. „Es iſt
Schande, ſich in ſolchem Alter noch von ſeinem Vater ernäh=
It laſſen. Alle Mädels verdienen heute.”
Dein Platz iſt im Hauſe, — fange mir nicht mit den neu=
—ſchen Geſchichten an. Ja, wenn Mutter noch lebte . . . So
c haſt Du Deine Arbeit.”
Aber wenn Gertrud nun heiratete?” fragte Inge naſeweis.
Möchte wohl wiſſen, wer darauf derfiele, eine arme
Offi=
kochter zu heiraten, noch dazu, wenn drei von der Sorte zu
ſind!” grollte der Oberſtleutnant.
„Möchteſt Du das wiſſen?” wiederholte Gertrud und
lächelte.
Der alte Löwe hob witternd den Kopf. „Iſt da etwa ohne
mein Wiſſen was im Werke? Raus mit der Sprache!”
„Hier vor der ganzen werten Familie?"
„So ſag mir’s heimlich unter vier Augen.”
„Du haſt doch eben ſelbſt beſtimmt: es gibt keine
Heimlich=
keiten,” entgegnete Gertrud gleichmütig.
„Es gibt doch welche!” Mechthild ſprang auf. „Vater wird
überſtimmt. Wir ſind in der Majorität. Und ein Herr muß
ritterlich ſein gegen Damen, auch wenn es ſeine Töchter ſind.
Gerade weil die Zeit ſo ſchlecht und das Licht ſo teuer und das
Geld ſo knapp iſt, wollen wir Weihnachten feiern. Auf eine neue
Art. Wir wollen keinen Wunſchzettel ſchreiben und keine
Lecke=
reien und keine Kleider haben und dem Vater keinerlei Koſten
machen. Aber Ueberraſchungen wollen wir uns ausdenken, jede
für ſich, lauter ganz nützliche und praktiſche Ueberraſchungen.”
„Die nützlichen und praktiſchen Dinge, mein liebes Kind,
hat’s in der guten alten Zeit gegeben. Jetzt iſt alles doch nur
Blendwerk.”
„Wir werden Dir die gute neue Zeit zu Weihnachten
ſchen=
ken,” lachte Mechthild übermütig und die Schweſtern lachten mit.
Von da an ſaßen ſie nicht mehr unter der einen Flamme um
denſelben Tiſch. Jede ging geheimnisvoll ihren eigenen Wegen
nach. Jede hatte einen Adventsglanz in den Augen, und wenn
der Vater ungemütlich werden wollte, weil man ihn allein ließ,
dann leuchtete ihm ein verheißendes Licht aus den jungen
Mäd=
chengeſichtern entgegen, das ihn verſtummen ließ.
Trotzdem überfiel ihn, wenn es dunkelte und er im Finſtern
ſitzen blieb, um Strom zu ſparen, eine immer neue Unruhe,
gegen die er in der guten alten Zeit, ſich die geliebte Zigarre
zwiſchen die Lippen geſteckt hätte. Dies Beſänftigungsmittel
ſtand längſt unter den geſtrichenen Ausgaben. Nicht minder der
Abendſchoppen mit den Kriegskameraden. Das bißchen Penſion
ging für Brot und Margarine drauf, und was er in ſchlecht
be=
zahlter Bureauſtellung zuverdiente, wurde für Miete und
Koh=
len verbraucht. Dazu noch monatlich ſteigende Summen für
Inge, die aufs Lyzeum ging und Chemie ſtudieren wollte. Was
ahnten die jungen Dinger von ſeinen Sorgen! Sie wurden
ner=
vös und ungeduldig, wenn er klagte; ſie hatten gar kein Talent
zum Zuhören.
Wie anders war ſeine Frau in ihrer Mädchenzeit geweſen,
anſchmiegſam und gläubig vertrauend und ſtets bereit, wenn
man ihr Ohr und ihr Herz brauchte! Ach ja, die gute alte Zeit...
Uebrigens war er durchaus nicht neugierig auf die Feſtrüſte
der Töchter. Kindiſches Gerede... Und wenn ſie wirklich auf
Honigkuchen und ein Kleiderfähnchen verzichteten, was wäre für
den dürftigen Haushalt, in dem man bereits die alten Meißener
Taſſen und den ſilbernen Bowlenlöffel verkauft, ſchon groß dabei
gewonnen!
Es gab Tage, an denen er das junge Volk überhaupt nicht
mehr zu ſehen bekam, nicht einmal bei Tiſch. Gertrud deckte des
Morgens an ſeinem Platz für ihn, ſtellte das über Nacht gekochte
Eſſen in die Wärmkiſte und ſagte mit ihrer unerſchütterlichen
Ruhe: „Vater, Du mußt ſo gut ſein, Dich ſelbſt zu bedienen.
Ich ſtecke in Weihnachtsvorbereitungen.”
„Und die Mechthild? Und die Inge?”
„Desgleichen, Papa. Nie ſollſt Du mich befragen, fordert
Lohengrin. Halte Dich danach.”
„Einen Ton gewöhnt Ihr Euch an gegen Euren alten
Vater . . . Als ob ich nichts mehr dreinzureden hätte . .
„Doch Vater, Du ſollſt noch viel zu reden finden vor
Ver=
wunderung."
„Mit dem Wundern habe ich ſchon gründlich angefangen:
Verſperrte Türen, wo ich auf ein Klinke drücke. . . Ja, ſeid Ihr
denn des Teufels und räumt die ganze Wohnung um?”
„Wir räumen um und auf, Papa, mit allen möglichen
Vor=
urteilen. Aber Du wirſt ja ſehen.”
„Kinder ſperrt man aus der Beſcherungsſtube aus, wenn
der Chriſtbaum drin ſteht. Ich habe Euch doch ſo viel Vernunft
zugetraut, in dieſem Jahre keine Tanne zu kaufen bei den
Wahn=
ſinnspreiſen, und wo doch nach ein paar Tagen die Nadeln
ab=
fallen.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 22. Dezember 1923.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle: Am 6. Dez.: Eliſabethe Maurer, geb. Schellhaas,
Jahre, Witwe des Landwirts, Eichwieſenſtraße 6. Am 7. Dez.:
Ferdinand Brückner, Privatmann, 79 J., Roßdörfer Straße 10. Emil
Dönges, Schriftſteller und Verleger, 70 J., Klappacherſtraße 22. Karl
1 J., Langgaſſe 29. — Lorenz Schmitt, Eiſenbahn=Oberaſſiſtent,
J., Ahaſtr. 14. Am 8. Dez.: Clara Kaufmann, Kontoriſtin, ledig,
J., Sandbergſtr. 18. Am 9. Dez.: Julius Hauß, Major a. D.,
ſ., Alexandraweg 27. Am 11. Dez.: Barbara Joſt, geb. Eiſenhut,
J., Witwe des Oberpoſtaſſ., Kiesſtr. 24. Sophie Wolf, ohne Beruf,
J., ledig, Niederſtr. 12. Eduard Wachsmuth, Oberpoſtſekretär,
J., Frankenſteinſtr. 61. Am 12. Dez.: Hermann Moll, Architekt,
Ranſtädter Str. Uf. Am 13. Dez.: Wolf Kurtz, Schloſſer 48 J.
Sackgaſſe 8. Peter Freyſchlag, Polizeiwachtmeiſter, 44 J., Mollerſtr. 19.
Am 14. Dez.: Eliſabetha Schäfer, geb. Stein, 47 J., Ehefr. d.
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tärs, Müllerſtr. 5. Pauline Scheid, geb. Marx, 57 J., Ehefr. d.
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rers in Altheim, hier, Alicehoſpital. Pauline Barth, 9 Mon.,
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Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Adventſonntag, den 23. Dezember 1923.
Die Kirchen ſind während der Feie tage geheizt!
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Bachſcher
Kan=
tate „Du Hirte Iſraels”. Pfarrer Kleberger. (Kollekte für die
Kirchen=
muſik.) — Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Reinhardt. — Nachm. ½4 Uhr: Weihnachtsfeier des
Kindergottes=
dienſtes. Pfarrer Vogel. — Abends 8 Uhr: Krippenſpiel.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Wagner II.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, abends 8 Uhr:
Weihnachts=
feier des Jugendbundes der Lukasgemeinde. — Donnerstag, den
27. Dezemb., abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Kirchengeſangvereins
der Stadtkirche — Freitag, den 28. Dez, abends ½8 Uhr:
Weihnachts=
feier des Kirchenchors der Stadtkapelle und Schloßkirche. Die aktiven
und inaktiven Mitglieder werden herzlich eingeladen. Bitte, Gebäck
mitzubringen.
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Advent= und Weihnachtsjugendfeier.
Pfarraſſiſtent Müller. — Nachm. 3¾ Uhr: Weihnachtsfeier für den
Kindergottesdienſt des Weſtbezirks. Pfarrer D. Waitz. — Um 5½ Uhr:
Weihnachtsfeier für den Kindergottesdienſt des Oſtbezirks. Pfarrer
Beringer.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls im Gemeindehaus Pfarrer Goethe. —
Nachm. 4 Uhr: Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Heinrich
Schütz in der geheizten Kirche. — Abends 8 Uhr: Krippenſpiel in der
Kirche.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Nachm. 4 Uhr:
Chriſt=
frier des Kindergottesdienſtes. Pfarrer Wagner. (Vor= und nachm.
Kollelte für den Kindergottesdtenſt) — Um 5 Uhr und abends 8 Uhr
im Gemeindehaus: Weihnachtsſpiel.
Pauluskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Wagner II. — Nachm. 3 Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes.
Pfarrer Rückert
Stiftskirche. (Am Sonntag im geheizten Saal bes Mutterhauſes, an
den Weihnachtsfeiertagen in der geheizten Kirche.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Stadtmiſſion (Mühlſtr 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunbe.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr:
Weihnachts=
feier der Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſativn. —
Mon=
tag, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier für Heimatloſe. — Dienstag,
nach=
mittags 3 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule von der
Wald=
kolonie im Rummelbräu. — Um 3½ Uhr: Bibelſtunde. Pfr. Schäfer.
— Mittwoch, abends 7 Uhr: Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule in
Beſſun=
gen. — Jugendbund fürE C., Mühlſtr. 24: Sonntag, nachm 3 Uhr:
Teilnahme an der Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. — Montag, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier
für Heimatloſe: — Dienstag, nachm. 3 Uhr: Teilnahme an der
Weih=
nachtsfeier der Sonntagsſchule im Rummelbräu. — Mittwoch, abends
7 Uhr: Teilnahme an der Weihnachtsfeier der Stadtmiſſion. —
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Jugend=
feier in der Martinskirche — Montag (Heiligabend), abends 5 Uhr:
Weihnachtsfeſt=Geläute und Turmmuſik vom Stadtkirchturm (
Bläſer=
chor des Wartburg=Vereins). — Abends 6 Uhr: Wiederholung vomt
Turm der Martinskirche. — Dienstag (1. Weihnachtsfeiertag), vorm.
8 Uhr: Weihnachtsgruß des Wartburg=Poſaunenchors an die Brüder
von der Landſtraße anläßlich der Weihnachtsfeier in der Herberge zur
Heimat. — Nachm. 3 Uhr: Im Martinsgemeindehaus: Weihnachtsfeier
nur für Mitglieder und deren Angehörige ſowie geladene und
einge=
führte Gäſte. — Mittwoch (2. Feiertag): Vorm. 10 Uhr: Gemeinſamer
Krchgang zur Martinskirche. Mitwirlung des Wartburg=Poſaunenchors.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Sonntag, nachm. 4 Uhr:
Weihnachtsbeſcherung für alte Leute. — Abends 8 Uhr:
Weihnachtsbe=
ſprechung — Mittwoch (2. Weihnachtsfeiertag), abends 8 Uhr:
Weih=
nachtsfeier im Familienkreis.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25. Dez
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4½ Uhr:
Verkündi=
gung des Wortes Gottes — Dienstag (1. Feiertag), den 25. ez.,
vorm. 10 Uhr: Verkündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch (2.
Feier=
tag, den 26. Dez., vorm. 10 Uhr: Gebetsſtunde. — Freitag, den 28. Dez.,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde (Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Lukas 14, Vers 17.)
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
23. Dez., abends 8 Uhr: Gotteedienſt — Dienstag (1.
Weihnachts=
feiertag), den 25. Dez., abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier. Pred. Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag
den 23. Dez., vorm ½10 Uhr: Heiligungsſtunde — Abends 8 Uhr:
Evangelifation. — Dienstag (Chriſttag), den 25. Dez., vorm. ½10 Uhr:
Weihnachtsandacht. — Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier.
Gemeinde der Siebententags=Adventiſten, Mauerſtr. 5, I.:
Frei=
tag, abends 8 Uhr und Samstags, vorm. ½10 Uhr: Oeffentl.
Eottes=
dienſt. — Sonntag, nachm 1½94 Uhr: Religiöſer Vortrag.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Rummer 3
Sonntag, den 23. Dez, borſt. 10 Uhr: Gebetsoerſammlung
11 Uhr Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. —
Jugendſtunde. — Am 1. Weihnachtsfeiertag, vorm 10 Uhr
ſammlung. — Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonnt,
Donnerstag, den 27. Dez., abends 8½1 Uhr: Bibelſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Adbentſonntag, den 23. Dezember 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und aß
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 1
Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Un
meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Pre
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. 3 Uhr:
— Montag, vorm. ½7 Uhr: Rorateantk.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, or
Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. —
Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Kapelle zu Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr:
Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. von 4 Uhr bis aber
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beicht,
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Prediat
9½ Uhr Hochamt mit Predigt. — Nachm :2 Uhr: Andacht
Nach der Andacht Jungfrauen=Sodalität mit Vrtrag
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und V.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, abends
3—½9 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Beichte — Um 71 Uhr:
— Um 70 Uhr: Predigt. — Um 8½ Uhr: Heil Meſſe. — Ur=
Hochamt mit Predigt. — Um 2 Uhr: Chriſtenlehre. — U.
Andacht
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen um 8 Uhr in
pelle der Engliſchen Fräulein, an der Waldſtraße heil. Meſſ
digt und Sammlung für Erbauung der Fideliskirche. Kath
amt: Herdweg 28.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abend
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uh
meſſe. — Um 9½4 Uhr: Hochamt mit Predigt. —
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag,
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr: B.
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 23. Dez=
Sonntagsſchule — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerste
abends 8 Uhr; Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkom
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=(
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heilig
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8
liche Verfammlung.
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag,
nachm 4 Uhr: Gottesdienſt (Heidelbergerſtr. 100, p
den 25. Dez., nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier.
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