Einzelnummer 43, Goldefennigt
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 347
Sonntag, den 16. Dezember 4923
186. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marh). — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik ufw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufräge und Teiſfung von Schadenerſatz.” Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt feder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſtädter 8 Nationalbanf.
Potſchaftsrat v. Soeſch bei Loincare.
* zuiſchland ſchlägt Verhandlungen von Regierung zu Regierung vor. — Poincaré unter
Einſchränkungen zu Verhandlungen bereit.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Miniſterpräſident Poineare
arer
i 4.35
550
gr 5.75
nd 2.95
m heute vormittag 9,30 Uhr den deutſchen
Geſchäfts=
wger, Botſchaftsrat v. Hoeſch, empfangen. Die
A rredung dauerte etwa 30 Minuten.
Ein deutſcher Schritt in Brüſſel.
* Paris, 15. Dez. (Priv.=Tel.) Dem Temps wird aus
S ſel gemeldet, der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel habe
Sbei dem Außenminiſter Jaſpar einen Schritt unternommen,
S wahrſcheinlich der gleiche ſei, wie derjenige, den der deutſche
Sſäftsträger in Paris unternommen hat.
S deutſcher Schritt bei der Reparationskommiſſion.
Baris, 15. Dez. (Wolff.) Die deutſche
Kriegs=
nkommiſſion hat heute abend der
Reuarations=
f1miſſion eine Note überreicht, in der ſie erſucht,
ß nſten einer im Auslande aufzunehmenden
An=
e zum Zweckedes Ankaufs von Lebensmitteln
a sriorität auf die Reparationszahlungen
Frückzuſtellen.
S deutſche Demarche in Brüſſel und Paris.
Berlin, 15. Dez. (Priv.=Tel.) Zu dem Schritt der
chen Regierung in Paris und Brüſſel wird uns von
zuver=
ſSer, Seite mitgeteilt, daß die dortigen Geſchäftsträger be=
—i 4gt werden ſind, in den beiden Außenminiſterien, den
ge=
on, ſich aus der gegenwärtigen politiſchen Situation
ergeben=
d— Fragenkomplex zur Sprache zu bringen und dabei den
ppunkt der Reichsregierung in folgendem Sinn darzulegen:
a jetzt auch von franzöſiſcher und belgiſcher Seite ange
twird, daß der paſſive Widerſtänd in den beſetzten
ten reſtlos beſeitigt ſei, ſtehe, nach früheren Erklä=
Un der beiden Regierungen, einer grundſätzlichen
Er=
rung ſowohl, der Reparationsfrage, als
der Rhein= und Ruhrfrage nichts mehr im Wege.
Teparätionsfrage als ſolche ſei allerdings inzwiſchen ſchon
die Beſchlüſſe der Reparationskommiſſion über die
Ein=
g der beiden Komitees in eine neue Phaſe eingetreten. Wenn
chländs auch alles tun wolle, um die Tätigkeit der Komitees
ſs3. Wege eine ſchnelle und unmittelbare Löſung der Frage zu
ſrſen ſei. Die wirkliche Löſung könne vielmehr nur in
unter Beteiligung aller interefſierten
Pafyte herbeizuführenden radikalen Neuregelung
be=
tei, die zugleich die von der Reparationsfrage untrennbare
R= und Ruhrfrage mit umfaſſen müſſe. Die Bildung der
Sr Komitees hindere nach Anſicht der Reichsregierung kei=
Slgs, ſchon jetzt in einen neuen Gedankenaustauſch
Regierung zu Regierung über die geſamten
Pro=
einzutreten.
z ſolcher Gedankenaustauſch ſei deshalb ſo dringlich, weil mit
desr Beſchleunigung Klarheit über die Verhältniſſe in den
Sen Gebieten geſchaffen werden müſſe. Ohne dieſe Klarheit
u die Beratungen der Komitees der
Reparationskom=
n vollends in der Luft hängen.
ie Verträge der Beſatzungsbehörden mik den deutſchen In=
Ulen und der deutſchen Eiſenbahnverwaltung genügen nicht
tfernteſten, um den Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens
beſetzten Gebieten zu gewährleiſten. Es ſei nicht nur
lhaft, ob die deutſchen Induſtriellen, trotz ihres guten
ts, die Verträge werden durchführen können, ſondern es
te auch noch einer Reihe anderer, äußerſt wichtiger Punkte
egelung. Dahin gehört namentlich die Frage der
Wie=
ſtellung der durch die Ausweiſung und Verurteilung der
ten zerſtörten deutſchen Verwaltung, ſowie die Frage des
haftlichen Verkehrs der beſetzten Gebiete mit dem
unbeſetz=
eutſchland. Ohne eine Regelung dieſer Fragen ſei nicht
ne einigermaßen erträgliche Geſtaltung der Verhältniſſe in
eſetzten Gebieten, ſondern darüber hinaus auch eine
Ge=
ng der Reichsfinanzen und damit eine Regelung der
Repa=
frage undenkbar. Da Fragen der bezeichneten Art nur
Verhandlungen von Regierung zu Regierung geklärt
wer=
ninten, ſchlage die deutſche Regierung vor, ſolche Verhand=
7 unverzüglich zu eröffnen.
auf und Ergebnis der Pariſer Demarche.
en Verlauf und das Ergebnis der deutſchen Demarche
Stunde eine vorläufige Mitteilung des deutſchen
Ge=
s in Paris vor. Danach hat der franzöſiſche
Mi=
dent Botſchaftsrat Herrn von Hoeſch einige Zwiſchen=
rauf iſt in Berlin bis zur Stunde noch nichts bekgunt.
äige Aufnahme in franzöſiſchen Regierungskreiſen.
(Priv.=Tel.) Der Quai d’Orſay iſt
Berlin, 15.
rachmittag in den Beſitz der von Poincaré erbetenen ſchrift=
Darlegung der deutſchen Eröffnung gelangt. Dieſes Do=
* iſt nicht etwa eine Kopie der aus Berlin übermittelten
ktionen für den deutſchen Geſchäftsträger, ſondern eine
Zotſchaftsrat vont Hoeſch ſelbſt redigierte Wiedergabe der
rung die der Gefchäftsträger dem franzöſiſchen
Miniſterprä=
n heute vormittag gemacht hat.
Dincaré hat mit einer Reihe höherer Beamten und anderer
rlichkeiten über den Inhalt der deutſchen Eröffnung kon=
Um 5 Uhr nachmittags wurde am Quai d’Orſay er=
Die Woche.
klärt, der Eindruck in franzöſiſchen Regierungskreiſen ſei ſehr
günſtig. Es könne jetzt ſchon geſagt werden, daß über die
Frage der Verhandlungsgrundlage und des Rahmens der
ge=
planten Verhandlungen keine Meinungsverſchiedenheiten
zwi=
ſchen Frankreich und Deutſchland beſtehen. Nunmehr komme
es natürlich darauf an, was Deutſchland vorſchlagen werde.
Poincarés Antwortentwurf nach Brüſſel übermittelt.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Wie die Havasagentur meldet,
hat Poincaré bereits die Antwort auf die Memoiren
fertigge=
ſtellt, die der deutſche Geſchäftsträger, Botſchaftsrat von Hoeſch,
über die heute vormittag ſtattgehabte Unterredung zu Beginn
des Rachmittags übermittelt hat. Die franzöſiſche Regierung
hat ſich nunmehr mit der belgiſchen Regierung in
Ver=
bindung geſetzt, um eine gemeinſame Antwort auf die
deutſche Demarche zu erteilen. Wie der diplomatiſche
Mitarbei=
ter der Havasagentur glaubt beſtätigen zu können, wurden in
dem Antwortentwurf, den Poincaré nach Brüſſel übermittelt
hat, die allgemeinen Grundſätzederfranzöſiſchen
Po=
litik gegenüber Deutſchland unterſtrichen. Vor allem
werden folgende Grundſätze aufgeſtellt:
Ausführung des Friedensvertrags, keine Schmälerung der
Rechte der Reparationskommiſſion, keine Schmälerung der
Rechte der Rheinlandkommiſſion und keine Diskuſſion über
die von den franzöſiſch=belgiſchen Beſatzungsbehörden im
Ruhrgebiet getroffenen Maßnahmen.
Unter dieſen Reſerven ſei die franzöſiſche Regierung bereit,
in allgemeine Verhandlungen einzutreten, namentlich über
admi=
uiſtrative Fragen. Auch ſei die franzöſiſche Regierung bereit,
die Rücknahme der Ausweiſungen der Beamten nicht
en hloe, ſondern einzeln in Erwägugg zu ziehen.
Ein Havas=Kommentar über die Unterredung.
Pauis, 1. Dez. (Wolff.) Zur Unterredung des deutſchen
Geſchäftsträgers in Paris, Botſchaftsrat v. Hoeſch, mit
Miniſter=
präſident Poincaré berichtet Hadas: Die Unterredung hat nur
eine Viertelſtunde gedauert. Botſchaftsrat v. Hoeſch habe
er=
klärt, er ſei von ſeiner Regierung beauftragt, ſich mit dem
fran=
zöſiſchen Miniſterpräſidenten über das Ruhr= und
Rheinland=
problem im Hinblick auf die Wiederherſtellung einer regulären
Verwaltungsorganiſation zu beſprechen. Er habe zu dieſem
Zweck die Bildung einer Kommiſſion vorgeſchlagen, ein
Vor=
ſchlag, den die franzöſiſche Regierung höchſtwahrſcheinlich nicht
ablehnen werde. Poincars habe dem Botſchaftsrat erwidert,
daß er jetzt, wo der paſſive Widerſtand in dem beſetzten Gebiet
effektiv aufgehört habe, bereit ſei, die Erklärungen, die die
deut=
ſchen Vertreter, ſei es durch Vermittlung des Geſchäftsträgers
oder des Botſchafters, wenn die deutſche Regierung einen ſolchen
nunmehr wieder ernennen werde, ihm abzugeben hätte, mit
In=
tereſſe aufzunehmen.
Um jedem Interpretationsfehler vorzubeugen, hat der
Miniſterpröſident Poincaré Botſchaftsrat v. Hoeſch, ihm eine
ſchriftliche Note zu übermitteln, in der der Standpunkt ſeiner
Regierung auseinandergeſetzt ſei. Herr v. Hoeſch hat verſprochen,
dem Miniſterpräſidenten in aller Kürze ein derartiges
Schrift=
ſtück zuzuſtellen. Indeſſen hat Poincaré geglaubt, unverzüglich
die allgemeine Auffaſſung, von der die franzöſiſche Regierung ſich
in ihrer Haltung bei den Unterhandlungen werde beſtimmen
laſ=
ſen, präziſieren zu müſſen. Aus dem Friedensvertrag ſtänden
der Reparationskommiſſion Kompetenzen und Vollmachten zu,
die weder erörtert noch aufgegeben werden könnten. Was das
Ruhrgebiet anlange, ſo werde Frankreich ſein Pfand nur nach
Maßgabe der Bezahlungen der Reparationen ſeitens
Deutſch=
lands aufgeben. Schließlich könne nicht don einer Aenderung
der Bedingungen die Rede ſein, die für die
Rheinlandkommiſ=
ſion bei der Verwaltung der Rheinlande maßgebend ſeien. Wie
man erkenne, trage die Unterredung von heute vormitag nur
den Charakter einer Verhandlung. Erſt ſpäter werde ſie eine
normale Entwickelung nehmen.
Aus franzöſiſcher Haft entlaſſen.
Berliu, 15. Dez. Nach hierher gelangten Mitteilungen
ſind folgende Herren aus dem Gefängnis in
Zwei=
brücken entlaſſen worden: Fingerhut, Poſtrat; Greve
Poſtinſpektor; Clanſing, Oberpoſtſekretär; Weilberg, Amtmann;
Falcke, Bergaſſeſſor; Kellermann, Direktor; Bröhlich,
Straßen=
bahner; Söntken, Poſtverwalter; Aprath, Poſtinſpektor; Jakobi,
Poſtſchaffner; Keller, Poſtſchaffner. Weilberg iſt vom Roten
Kreuz wegen eines ſchweren Augenleidens in die Wiesbadener
Augenklinik gebracht worden.
Aus der Haft in Krefeld ſind entlaſſen:
Eiſenbahn=
ſchaffner Groſen, Eiſenbahnarbeiter Helten, und aus dem
Ge=
fängnis in Trier Kriminalbeamter Braukmann und
Poſtaus=
heifer Boeckmann.
Italiens Anteil an den Kohlenlieferungen.
Paris, 15. Dez. Havas berichtet aus Düſſeldorf, vom
17. Dezember ab werde auf Grund des zwiſchen den alliierten
Regierungen abgeſchloſſenen Abkommens Italien ſeinen
Au=
teil an den Lieferung en wie Frankreich und Belgien
erhalten. Infolgedeſſen müſſe der Prozentſatz der den
In=
duſtriellen obliegenden Lieferungen von dem genannten Tage ab
von 18 auf 23 Prozent der Förderung erhöht werden. Zum
Ausgleich dafür ſei eine Herabſetzung der
Kohlen=
ſteuer von 10 auf 8 Francs für die verkaufte Tonne Kohlen
zugeſtanden worden. Dieſe letzte Aenderung habe keine neuen
Verhandlungen notwendig gemacht, da ſie im Anhang 2 des von
den Vertretern des Bergbaulichen Vereins unterzeichneten
Ab=
kommens vorgeſehen geweſen ſei für den Fall, daß die deutſche
Regierung ihre Zahlungen für die Kohlenlieferungen an Italien
einſtellt.
Die innerpolitiſche Dauerkriſe und unſere Finanznöte hatten
die deutſche Oeffentlichkeit eine Zeitlang — viel zu lange — ganz
vergeſſen laſſen, daß außenpolitiſche Entſcheidungen von
weit=
tragender Bedeutung zur Entſcheidung heranreiften. Erſt die
Erklärung der Vereinigten Staaten zu Beginn dieſer Woche
lenkte die allgemeine Aufmerkſamkeit wieder auf dieſe Fragen.
Nachdem die Franzoſen planmäßig die von angelſüchſiſcher Seite
angeregte allgemeine Ausſprache über die Möglichkeit einer
euro=
päiſchen Sanierung ſabotiert hatten, kam die Erklärung des Prä=
DrAfberech der Satfäache dif die Derfifgten Setcten ſenail.
Gläubiger Deutſchlands wie der Alliierter, fefen und bei der
Wiederherſtellung Europas mitwirken wolllen, habe er, ſo
er=
klärte Präſident Coolidge, beſchloſſen, die Beteiligung
amerikaniſcher Vertreter zuzulaſſen. Alſo auch
diesmal wieder nur ein inoffizieller; amerikaniſcher Vertreter.
Trotzdem aber iſt die Entſcheidung der Amerikaner von größter
Bedeutung. Ein diplomatiſcher Mitarbeiter der Daily News
interpretiert ſie vielleicht nicht unrichtig dahin, daß die Tatſache,
daß Amerika ſich dazu verpflichtet, das Mitarbeiten
amerikani=
ſcher Sachverſtändiger in den Kommiſſionen zu bewilligen,
be=
deute, daß die Vereinigten Staaten überzeugt ſeien, daß
Poin=
caré die Arbeiten der Kommiſſionen nicht zu beſchränken gedenke.
Ueberhaupt iſt der amerikaniſche Schritt in England mit großer
Befriedigung aufgenommen worden, und ganz allgemein ſtellt
ſich die Preſſe auf den Standpunkt, daß die Unterſcheidung
zwi=
ſchen offiziellen und inoffiziellen amerikaniſchen Vertretern nur
eine Formfrage ſei, denn die Reparatiouskommiſſion würde
geniß keinen Amerikaner einladen, der nicht von der
amerikani=
ſchen Regierung gebilligt würde. Auf der anderen Seite iſt man
in Paris durchaus nicht reſtlos beglückt, und man hat ſich beeilt,
zu erklären, daß die franzöſiſche Regierung zwar zu jedem
Ent=
gegenkommen bereit ſei, an der Politik des 11. Januar
aber nicht rühren laſſen werde.
Der deutſche Geſchäftsträger in Paris, Herr b. Hocſch, hatte
am Samstag eine Unterredung mit dem franzöſiſchen
Miniſter=
präſidenten, in welcher er im Namen der deutſchen Regierung
das Erſuchen ſtellte, daß nunmehr offizielle Verhandlungen
zwi=
ſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung
aufgenom=
men würden zur Regelung der ſchwebenden Fragen,
insbeſon=
dere der burch die Lage an Rhein und Ruhr aufgewörfenen
Probleme. Daß die zwiſchen Verlin und Paris ſchwebenden
Fragen nur auf dem Verhändlungswege geklärt werden können,
unterliegt keinem Zweifel. Nur wenn der paſſive Widerſtaifd
an Rhein und Ruhr aufgegeben würde, werde Fraufreich mit
Deutſchland verhandeln, ſo hatte man am Quai d’Orſay ſtets
erklärt. Der paſſive Widerſtand wurde bereits dor Mongten
aufgegeben. Von einer franzöſiſchen Verhandlungsbereitſchaft
war jedoch nichts zu bemerken. Wenn heute Poincars eine andere
Haltung einnimmt, wenn er heute die ſyſtematiſche
Hinausſchie=
bung der Verhandlungen aufgiht, ſo hat das verſchiedene
gewich=
tige Gründe. Auf der einen Seite unterliegt keinem Zweifel,
daß heute die Zeit nicht mehr für Frankreich arbeitet, auf der
anderen Seite hat der Ausfall der engliſchen Wahlen Herrn
Poincars offenbar zu der Ueberzeugung gebracht, daß es für
Frankreich vorteilhaft wäre, wenn irgend möglich durch direkte
Verhandlungen mit Deutſchland an Rhein und Nuhr vollendete
Tatſachen zu ſchaffen, bevor die Konſtituierung der engliſchen
Regierung unter Umſtänden neue Schwierigkeiten ſchaffen könnte.
Es würde jedoch eine Verkennung der franzöſiſchen Einſtellung
bedeuten, wenn man nun etwa annehmen wollte, daß Frankreich
unter den gegenwärtigen Umſtänden Deutſchland gegenüber eine
entgegenkommendere Haltung einzunehmen bereit wäre.
Frank=
reich fühlt ſich als Sieger, und die Frankfurter Zeitung dürfte
Recht haben, wenn ſie ſagt, Deutſchland werde darauf gefaßt ſein
müſſen, einen zweiten Vertrag von Verſailles zur Unterſchrift
vorgelegt zu bekommen.
In dieſem Zufammenhang iſt eine Tatſache nicht ohne
Inter=
eſſe. In der franzöſiſchen Preſſe war in letzter Zeit viel davon
die Rede, daß es zu bedauern ſei, daß das Deutſche Reich auch
jetzt, nach der Beendigung des Ruhrkampfes, noch keinen
Bot=
ſchafter in Paris beſitze. Tatſächlich iſt wegen der Ernennung
eines Botſchafters in Paris mit der franzöſiſchen Regierung
be=
reits ſeit Auguſt ds. Js. Fühlung genommen worden. Es iſt
ein diplomatiſcher Brauch, daß wegen der für diplomatiſche
Poſten in Frage kommenden Perſönlichkeiten mit der
betreffen=
den Regierung Fühlung genommen wird, und daß man wartet,
ob dieſe das ſogenannte Agrement gibt. Nun hat die franzöſiſche
Regierung auf drei deutſcherſeits gemachte Vorſchläge überhaupt
nech nicht geantwortet, trotzdem zweimal bereits die Antwort
möniert wurde. Es ſei bedauerlich, daß die deutſche Regierung
noch keinen Botſchafter in Paris beſitze, erklärt der Temps!
Bei den kommenden Verhandlungen ſind zlvei
Fragen=
komplexe zu unterſcheiden, die beide wieder in engſtem
Zuſam=
menhang miteinander ſtehen: die Reparations= und die Rhein=
und Ruhrfrage. Der Zuſammenhang liegt auf der Hand. Der
Ruhreinbruch erfolgte angeblich, weil Deutſchland ſeinen
Repa=
rationsverpflichtungen nicht nachgekommen ſei. Er erfolgte
an=
geblich, um deutſche Reparationsleiſrungen zu erzwingen. Eine
Einigung in der Reparationsfrage würde daher den letzten Reſt
eines Scheins des Rechts für die Ruhrbeſetzung (auch nach
frau=
zöſiſcher Auffaſſung) beſeitigen. Tatſächlich aber iſt es den
Franzoſen nicht um Reparationsleiſtungen zu kun, ſondern um
die wirtſchaftliche und politiſche Erdroſſelung Deutſchlands. Man
fühlt ſich in Paris als Sieger im Ruhrkrieg, und wird nunmehr
mit allen Mitteln verſuchen, die Ernte rechtzeitig in die Scheuern
zu bekommen. Man wird alſo mit dem franzſiſchen Verſuch
rech=
nen müſſen, beide Fragen grundſätzlich zu trennen, d. h. mit
Deutſchland direkt über die Rhein= und Ruhrfrage (nach frauyö=
de ioeſeldis von Dugt Grſad Wndirier e erfkerung e
Ccho de Paris, daß Frankreich bei der Erörterung der
Repara=
tionsfrage zu jedem Entgegenkonunen bereit ſein werde, aber
an der Politik des 11. Januar nicht rühren laſſen wade. Mit
anderen Worten alſo wird man franzöſiſcherſeits jetzt verſuchen,
durch direkte deutſch=franzöſiſche Verhandlungen den
Ruhrein=
bruch und die franzöſiſche Politik am Rhein zu legaliſieren, be=
vor mian überhaupt in die Erörterung des Reparationsproblems
eiſitritt. Der Wen, welchen die deutſche Außenpolitik zu gehen
haben wird, dürfte bei dieſer Sachlage klar dor Augen liegen,
uind man darf tvohl zu ihrem Leiter das Vertrauen haben, daß
Baldwin führt mit ſeinem Kabinett die Regierungsgeſchäfte
vor=
läufig noch weiter bis zum Zuſamientritt des Parlaments am
8. Januar. Erſt dann wird man die Konſequenzen aus dem
Wahlausfall ziehen. Eines mindeſtens ſteht jedoch heute ſchon
feſt: Die unbedingt profranzöſiſche Politik des rechten Flügels
der Konſervatiben Partei wird ſich bei keiner möglichen
Kombi=
nation mehr durchzuſetzen vermögen. Daß es auf der anderen
Seite töricht wäre, etwa mit einer „deutſch=freundlichen”
Orien=
tierung der engliſchen Außenpolitik zu rechnen, haben wir ſchon
oft genug erörtert.
Der Abſchluß des deutſch=amerikanifchen Handelsvertrages
iſt eine zweifellos erfreuliche Tatſache, welche beweiſt, daß unſere
außenpolitiſche Lage Beſſerungsmöglichkeiten in ſich trägt. Die
Vorausſetzung für jede aktive Außenpolitik aber iſt und bleibt,
daß wir endlich einmal mit unſeren traurigen innerpolitiſchen
Auseinanderſetzungen Schluß machen. Die Reform unſerer
Währung hat bisher den einen zweifelloſen Erfolg gezeitigt, daß
eine gewiſſe Stabiliſierung unſerer finanziellen Verhältniſſe
ein=
getreten iſt. Die Entwickelung der Preiſe beweiſt, daß wir nicht
zu optimiſtiſch waren, wenn wir annahmen, daß mit einer
Stabi=
liſierung unſerer Währung ein weſentlicher Preisabſchlag
ver=
bunden ſein werde. Dieſe an ſich durchaus erfreuliche Tatſache
darf aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß unſere
wirtſchaft=
lſche Lage nach wie vor ungeheuter ernſt iſt. Die
Währungs=
reform iſt bis zu einem gewiſſen Grade erfolgreich
durch=
geführt. Mit unſerer Wirtſchaftsreform ſtehen wir noch
in den allererſten Anfängen. Die unendlich ſchwere Belaſtung
faſt aller Kreiſe des Volkes durch die harten
Begleiterſcheinun=
gen einer ſolchen Uebergangszeit darf jedoch nicht dazu führen,
daß Konzeſſionen, die, für ſich betrachtet, vielleicht durchaus
gerechtfertigt wären, die geſamte Reform gefährden. In der
erſten Phaſe des großen Krieges wurde viel vom Durchhalten
geſprochen. Wir haben nicht durchgehalten und tragen heute
die furchtbaren Folgen. Werden wir auch diesmal wieder weich,
gelingt uns auch diesmal das Durchhalten nicht, das bittere
Not=
wendigkeit iſt, trotz ſchwerer Not weiteſter Kreiſe, ſo würde das
zweifellos das Ende bedeuten.
M.
Poincares Rechnung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In der franzöſiſchen Kammer hat es einen für Herrn
Poin=
caré immerhin peinlichen Zuſammenſtoß zwiſchen ihm und dem
Sozialdemokraten Blum gegeben. Dabei wurde Herrn Poincaré
vorgerechnet, ein wie koſtſpieliges Abenteuer der Einmarſch in
das Ruhrgebiet für Frankreich geweſen iſt. Er hat zwar die
Zah=
len, die ihm unter die Naſe gehalten wurden, beſtritten. Nach
ſeinen Angaben vom 17. November aber ſtehen den Einnahmen
von 526 Millionen Franken Ausgaben von 691 Millionen
Fran=
ken gegenüber, verbleibt alſo in jedem Falle ein Defizit von
165 Millionen Franken, immerhin kein Pappenſtil. Außerdem iſt
dabei unberücſichtigt geblieben, daß der franzöſiſche Franken in
der letzten Zeit außerordentlich gefallen iſt und im Laufe des
letz=
ten Jahres ein volles Viertel ſeines Wertes eingebüßt hat. Man
darf vielleicht ſogar vermuten, daß ſein Niedergang ſich in den
nächſten Monaten in ſchnellerem Tempo fortſetzen wird. Es iſt
weiter unberückſichtigt geblieben, daß Frankreich durch den
Aus=
fall der Ruhrkohle gezwungen war, für 600 Millionen Franken
engliſche Kohle einzuführen, während gleichzeitig die
Eiſenindu=
ſtrie, bis für die deutſche Kohle Erſatz geſchaffen war, ihre
Pro=
duktion einſtellen mußte, alſo ihre Exportmöglichkeiten einbüßte.
Indirekt hat alſo die franzöſiſche Volkswirtſchaft Einbußen
erlit=
ten, gegen die alle ziffernmäßig feſtzuſtellenden Koſten gar nicht
zu Buch ſchlagen. Denn es kommt hinzu, daß Frankreich ſeinen
Schuldner Deutſchland vollſtändig ruiniert und alle Ausſichten
auf Kriegsentſchädigungen verloren hat. Poincare wandte
da=
gegen ein, daß ja Deutſchland ein Moratorium verlangt hätte
und infolgedeſſen ohnehin nichts bezahlt hätte. Er ſchweigt dabei
aber tot, daß wir nach unſerem freiwilligen Angebot auch
wäh=
rend des Moratoriums die Sachlieferungen fortſetzen wollten.
Dieſe Sachlieferungen waren auch keineswegs geringfügiger
Natur. Denn obwohl die Franzoſen an der Ruhr ſaßen, haben
wir an die anderen Ententeſtaaten immerhin noch für 380
Millio=
nen Goldmark Waren geliefert. Und wenn Poincaré ſich
ſchließ=
lich damit brüſtet, daß er die Sachlieferungen durch ſeine Micum=
Verträge wett gemacht hätte, ſo iſt das auch ein Irrwahn. Der
Höchſtertrag aus dieſen Micum=Verträgen reicht bei weitem nicht
an das heran, was Deutſchland freiwillig an Kohlen und Koks
liefert, ganz abgeſehen davon, daß die deutſchen Induſtriellen
dieſe Verträge höchſtens drei Monate lang erfüllen können, wenn
ſie nicht zuſammenbrechen wollen. Hält man dazu, daß gerade
durch den Zuſammenbruch des deutſchen Schuldners Frankreich
von ſeinen Gläubigern in höherem Maße gedrängt werden wird,
dann kann man es ſchon verſtehen, wenn ein gewiſſes Grauſen
vor den Folgen des Ruhreinmarſches platzgreift.
Vom Tage
Konzert.
N. Es iſt ein niederſchmetterndes Gefühl für Künftler, die in
angeſpannteſter Arbeit mit ſtärkſtem Fleiß neue Werke
einſtudie=
ren, um Wertvollem die Bahn zu ebnen, wenn ſie dann ſo wenig
Zuhörer finden wie das Drumm=Quartett in ſeinem
prachtvollen Kammermuſikabend im Kleinen Haus des
Landes=
theaters. Denn das Streben der Herren Drumm, Scheidhauer,
Sprenger und Andreae, mit moderner Kunſt bekannt zu machen
und die Werke ſo lebensvoll vorzutragen, daß die Unmittelbarkeit
des Ausdrucks ſtärkſte ſubjektive Wirkung beim Hörer auslöſt,
verdient rückhaltloſe Anerkennung. Zwei für Darmſtadt neue
Werke kamen zum Vortrag, Hermann Suters Opus 10, ein
Streichquartett in Cis=Moll, und der „Phantaſtiſche Reigen” für
Streichquartett von Julius Weißmann, Opus 50, beides
meiſterhaft: aufgebaute und charaktervoll durchgeführte
Kom=
poſitionen.
Suter beginnt ſchwermütig, läßt oft eine wundervoll
ſehn=
ſüchtige Stimmung durchklingen, ſteigert aber machtvoll in ſeinem
Hauptſatz und beherrſcht den Streicherklang hervorragend. In
klarſter Weiſe baut ſich alles auf. Dem Schlußſatz liegt freie
Variationsform zugrunde, deren anſprechendes, weiches Thema
ausgezeichnet verarbeitet wird, zu großen Höhepunkten führt und
bei ſchönſten melodiſchen und kontrapunktiſchen Einzelheiten doch
nie den großen Zug vermiſſen läßt.
Weißmann gibt eine Folge von Tanzgedanken, die zum
gro=
ßen Teil aus trüber Weltanſchauung hervorgehen, manches
Däroniſche ſchleicht ſich ein, entzückende Klangwirkungen
ver=
ſchiedenſter Art wechſeln ſich ab. Bei der Lockerkeit des Gefüges
erſchien uns die Form etwas zu ausgedehnt, denn die vielen
ſtarken Gegenſätze, die oft aufeinander folgen, verwirren faſt in
ihrer=Fülle. Beide Neuheiten waren mit größter Sorgfalt
ein=
ſtudiert und wurden in vorzüglicher Einmütigkeit vorgetragen.
Das breite Pathos und die maſſigen Wirkungen bei Suter liegen
Herrn Drumm ganz beſonders gut, aber auch das analytiſche
Phraſieren der Weißmannſchen modernen Romautit war eine
ausgezeichnete Leiſtung. Zum Schluß erklang Felix
Mendels=
ſohns D=Dur=Quartett Opus 44 Nr. 1. Völlig ebenmäßig,
durchſichtig und klar, ſtrahlte das prachtvolle Werk eine
wohl=
tuende Heiterkeit und Lebensluſt aus, Schwung und Feuer der
erſte Satz, Grazie und huſchende Bewegungsfreudigkeit das
Menuett, liebliche Lyrik das ebenfalls bewegte Andante und
Ebenſo wie die Reichsminiſter haben auch die preußiſchen
Staatsminiſter auf die Repräſentationsgelder für die
nächſten Monate verzichtet.
Der Verbandder AerzteDeutſchlands hat ſich bereit
erklärt, an einer unverbindlichen Beſprechung im
Reichs=
arbeitsminiſterium über die Lage ſowie über die noch beſtehenden
For=
derungen der Aerzteſchaft teilzunehmen. Die
Beſpre=
chung findet in der zweiten Hälfte der nächſten Woche ſtatt.
Auf dem Berliner Lebensmittelmarkt haben wieder die
Preiſeeinzelner Waren, z. B. der der Eier um einen, der des
Schmal=
zes um ſechs Pfennige nachgelaſſen. Die angekündigte
Obſtzufuh=
hat eingeſetzt. Auf dem heutigen Lebendviehmarkt war der größte Auf
trieb in dieſem Jahre zu verzeichnen.
Von amtlicher italieniſcher Seite wird das Dekrer über die An
nahme des deutſch italieniſchen Uebereinkommens
betreffend endgültige Löſung der Streitfragen veröffentlicht, die aus der
Enteignung des Palais Caffarelli entſtanden ſind.
Blättermeldungen zufolge hat Asquith eine
Verſammlun=
der liberalen Mitglieder des neuen Unterhauſes
für Dienstag nachmittag im nativnalliberalen Klub einberufen. Asquith,
Lloyd George und John Simon werden bei dieſer Gelegenheit Reden
über die politiſche Lage halten.
Der Parlamentsberichterſtatter des Daily Telegraph ſchreibt,
zahl=
reiche liberale Mitglieder ſeien gegen ein
Einver=
nehmen irgend welcher Art mit der Arbeiterpartei,
und es ſei ſicher, daß, wenn ein derartiger Vorſchlag auf der liberalen
Zuſammenkunft am Dienstag unterbreitet werde, eine ſtarke
Verſchieden=
heit der Anſichten zum Ausdruck kommen würde.
Nach einer Havas=Meldung aus Veracruz iſt es zu einem
Pro=
nunciamento mit General Sanchez an der Spitze zugunſten
von La Huerta gekommen, der für die Präſidentſchaft der Republit
kandidiert. Die Stadt Vergcruz ſei ruhig, aber Mexiko ſei zurzeit iſoliert.
Amtlicher Dollarkurgs 4 210300000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
* Ein ſozialdemokratiſcher Sonderfrieden.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die deutſche Sozialdemokratie hat mit ihrer
däniſchen Bruderpartei ein Abkommen geſchloſ.
ſen, worin ſie die neue deutſch=däniſche Grenze als
zu Recht beſtehend anerkennt. Das iſt etwas
Un=
geheuerliches und wird auch im preußiſchen Landtag
zu Konſequenzen führen.
Bisher haben die Reichsregierungen und die Regierungen der
Län=
der auf dem Standpunkt geſtanden, daß auch die Nordgrenze uns
lediglich durch Gewalt aufgezwungen ſei. Bei der
ſtar=
ken Beteiligung der Sozialdemokraten innerhalb der preußiſchen
Regie=
rung wird man jetzt feſtſtellen müſſen, wie die Herren Braun und
Seve=
ring zu dieſem Vorgehen ihrer eigenen Partei ſtehen. Es hat ſich
in=
zwiſchen ſchon ergeben, daß die Sozialdemokratiſche Partei
in Schleswig=Holſtein davon nichtswiſſen will. Sie
kann auch nicht anders, denn ſie würde jeden Boden unter den Füßen
verlieren. Man hat uns die deutſchen Gebiete mit Gewalt entriſſen.
Ein Rechtsanſpruch auf deutſchen Boden wird
nie=
malsaufgegben, und wenn die Dänen uns jetzt mancherlei Gutes
tun, dann dürfen ſie doch nicht glauben, daß ſie damit unſere
Zuſtim=
mung zu dem Verluſt des nördlichen Schleswig=Holſtein erkaufen können
Solange es Deutſche gibt, werden ſie immer daran feſthalten, daß der
Cnivsberg deutſch iſt und wieder zu uns kommen muß.
Die Löhne im Steinkohlenbergbau.
Berlin, 15. Dez. Die Löhne im Steinkohlenbergbau des
unbeſetzten Gebiets für die Woche vom 10. bis 17. Dezember
wurden durch den vom Reichsarbeitsminiſterium eingeſetzten
Schlichtungsausſchuß wie folgt feſtgeſetzt: Für Oberſchleſien auf
3 Goldmark je Schicht, für Niederſchleſien auf 2,50 Goldmark je
Schicht, für Sachſen auf 2,70 Goldmark je Schicht. Hinzu treten
für die einzelnen Reviere für jede in der vorerwähnten Woche
verfahrene Schicht Teuerungszulagen von 735 bis 900
Milliar=
den ſowie mit Rückſicht auf die bevorſtehende Mehrarbeit eine
einmalige Ernährungszulage von 1,5 bzw. 1 Billion Mark.
Am die landwirtſchaftliche Krankenverſicherung
Berlin, 15. Dez. Am 15. Dezember beſprach das
Reichs=
poſtminiſterium mit den beteiligten Spitzenverbänden und den
oberſten Stellen die Schwierigkeiten in der
land=
wirtſchaftlichen Krankenverſicherung. Von den
Reichsverbänden der land= und forſtwirtſchaftlichen Arbeitgeber=
und Arbeitnehmervereinigungen, des deutſchen
Landwirtſchafts=
rats und Reichslandbundes, des Reichslandarbeiterbundes, des
und Vereinfachung gemacht. Das Reichsarbeitsminiſterium
prüft zurzeit aufmerkſam dieſe Vorſchläge. Bei der Ausſprache
wurden die Beſtrebungen einzelner Landbünde, Gutsbeſitzer,
Domänenpächter uſw., einen Beitragsſtreik durchzuführen und
wilde Krankenkaſſen zu errichten, allgemein abgelehnt.
Dr. Luther vor dem 1Ser=Ausſiu
Die finanzielle Lage der Stunde.
Berlin, 15. Dez. Im Fünfzehnerausſchuß des
tags wurde zunächſt eine Verordnung zur Auflöſung der
lingslager erledigt. Alsdann wandte ſich der Ausſchuß
arbeitung der zweiten Steuernotverordnung zu. Zung
Reichsfinanzminiſter Dr. Luther einen ausführlichen
über die finanzielle Lage der Stunde. Der Miniſter I.
führlich dar, weshalb ſofort die beantragten hohen Ste
ſchloſſen werden müßten. Hieran ſchloß ſich eine allgem
batte über die Steuernotverordnung.
Berlin, 15. Dez. Der Fünfzehnerausſchuß des
tages hat zur Einkommen= und Körperſchaftsſteuer ei
trag angenommen, daß Paragraph 1, Abſatz 2 und Parg
Abſatz 4, wonach das Finanzamt die Abſchlußzahlunge
weitig feſtſetzen kann, wenn die zu leiſtende Abſchlußzah
Leiſtungsfähigkeit der Steuerpflichtigen in keinem Ve
ſteht, geſtrichen werden mögen. Die Weiterberatung
Montag.
Reichsbahn und Rentenbank.
Berlin, 15. Dez. In den letzten Tagen wurde
das Gerücht verbreitet, daß zwiſchen den Gläubige
Reichsbahn und der Rentenbank Verhandl
wegen der Gewährung eines Wechſelk
geführt worden ſind. Wie wir erfahren, ſind dieſe
men, ſoweit die Renienbank in Frage kommt, vollkomu
zutreffend. Aus dem Paragraph 16, Abſ. 1 der
bankverordnung ergibt ſich bereits, daß die Rentenban
haupt nicht die Möglichkeit hat, ein Geſchäft der in Red
den Art abzuſchließen. Die Rentenbauk ſelbſt darf Banl /s
bekanntlich nicht mit Privatfirmen, ſondern nur mit der
der Reichsbank und den Privatbanken machen. Wenn dF.
biger der Reichsbahn einen Rentenmarttredit beanſprr
können glauben, müſſen ſie ihre Anträge an die Renter
teilung der Reichsbank ſtellen, die für die Regelung ſole 5 an die Privatwirtſchaft zuſtändig iſt.
Oritte Rate der Rhein= und Ruhrabg
Berlin 15. Dez. Es wird nochmals darauf hing
daß am Dienstag, den 18. Dezember 1923, die dritt
der Rhein= und Ruhrabgabe fällig iſt. Sie S
bei phyſiſchen Perſonen 0,50 Goldmark für jede vollen 10 kan
Einkommenſteuerſchuld 1922. Wenn der Einkomenſteu
lagung 1922 der Abſchluß vor dem 30. Juni 1922 zugru
legen hat, iſt der Betrag zu vervierfachen, ſind alſo 2 Eſs
pro 1000 Mark Jahresſteuerſchuld 1922 zu zahlen. Di
Steuerpflichtigen, die 1922 hauptſächlich Einkommen aus
lohn oder aus freien Berufen bezogen haben, ſind nur KSe
pflichtig, wvenn ihr Einkommen mehr als eine Million E
dann aber auch mit 0,50 Goldmark Jahresſchuld 1922.
GE=
geſellſchaften (Aktiengeſellſchaften uſw.), deren Geſchäfts) Ei
dem Kalenderjahr zuſammenfällt, oder die in der Ze S
1. April bis 30. September 1922 abgeſchloſſen haben, ha /5
Goldmrark, und diejenigen Geſellſchaften, die vor dem mu
1922 abgeſchloſſen haben, 3 Goldmark pro 1000 Mark
ſchaftsſteuerſchuld 1921/22 zu zahlen. Für die Zahlung iſ /
ſätzlich maßgebend der Goldumrechnungsſatz des
lungstages. Es wird pünktliche Zahlung dringer
fohlen. Wer nicht pünktlich zahlt, ſetzt ſich der Gefahr
Zuſchläge aus.
Die letzte Zahlung auf die Einkommen il
Körperſchaftsſteuer 1923 iſt noch nicht im De ge
ſondern erſt im Januar zu entrichten. Der Termin f: —
Zahlungen wird noch bekannt gegeben.
Die Auslandsdeutſchen.
Berlin 15. Dez. Der Bund der AuslandsE
ſchen hatte, geſtern zu einem Begrüßungsabend eines Fen
Ehrenpräſidiums eingeladen. Der Empfang fand im (Tde
des Auswärtigen Amtes ſtatt. Vertreten waren u. a. n ſa4
Perſönlichkeiten der Reichsbehörden und des Reichste ſ=
Bankwelt, des Handels und der Induſtrie, ferner von ſ
den: der Verband der freien Deutſchtum=Vereine, der Tſau
für den fernen Oſten, der Deutſche Induſtrie= und Hat uch
uſw. Als Vertreter des Bundes der Auslandsdeutſch
wickelte Geheimrat Groß u. a. den Plan der Einberufur Ee
Tagung des Auslandsdeutſchtums in Xſä
1924, auf welcher den Auslandsdeutſchen die Möglichke EE
ben werden ſoll, ihre Anſichten und Wünſche den Reichsb
wie der Volksvertretung unmittelbar darzulegen.
Auslandſpenden.
Berlin 15. Dez. Der Reichspräſident hat zur Lil
der Not als weitere Auslandſpenden 3000 Dollars aus
der Tſchechoſlowakei (in Mähren und Schleſien) veran
Sammlug der Reichsdeutſchen=Hilfe 2000 Dollars vom d
Hilfskomitee in Milwaukee und 300 Rentenmark von de
geliſch=lutheriſchen Synode in Auſtralien erhalten.
drängende Energie der Schlußteil. Mit herzlichem Dank wurden
alle Werke aufgenommen. Möge der geringe Beſuch des
Kon=
zertes die Künſtler nicht abhalten, auf ihrem perdienſtvollen Weg
weiterzuſchreiten.
Richtei den Weg.
Gedanken zum dritten Adventsſonntag.
Von Dr. W. Sauer.
„Das Licht ſcheint in der
Finſternis.‟ Ev. Joh. 1.
Als der fromme, tiefgeiſtige Lieblingsjünger Jeſu, der,
wel=
cher an ſeinem Herzen lag, etwa um die Jahre 80 oder 90 herum
ſein Edangelium ſchrieb, griff er bis in alle Urvergangenheit
zu=
rück, um Jeſu Werk und Wirken ſich und den Gläubigen der
jungen Chriſtengemeinde verſtändlich zu machen. Allerdings
herrſchen heute in wiſſenſchaftlichen Kreiſen über die
Verfaſſer=
ſchaft des Johannes=Evangeliums und damit über ſeine
Ent=
ſtehungszeit und die Echtheit des Prologs verſchiedene
Mei=
nungen, die alle begründet und alle widerlegt werden können.
Aber laſſen wir dieſe wiſſenſchaftlichen Fragen einmal auf ſich
ſelbſt beruhen und nehmen das Evangelium ſo, wie es die Bibel
übermittelt.
Welch ein Reichtum der Gedanken und eine Tiefe des
Welt=
bildes offenbaren uns da die Einleitungsworte des Jeſujüngers!
Es ſind Worte, die man mit Recht immer wieder gerade in der
Adventszeit ſich zu vergegenwärtigen ſucht, weil ſie nicht nur
ihren Wert und ihren Gehalt haben als Einleitung in dieſes
be=
ſondere Evangelium, ſondern als Einleitung in die Religion
Jeſu überhaupt.
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und
Gott war das Wort Alle Dinge ſind durch dasſelbige
ge=
macht . . . In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht
der Menſchen! . . . Und das Wort ward Fleiſch und wohnte
unter uns!
Und dieſes Wort, dieſes Leben, dieſes Licht erleuchtet alle
Menſchen, welche in dieſe Welt gekommen ſind. Die einen als
lebendige Flamme, ihr ganzes Sein mit Wärme, Kraft und
Hei=
ligkeit erfüllend, die anderen, ohne daß ſie des Lichtes gewahr
werden.
Es leuchtet in unendlichen Strahlen! Tauſendfältig
Ideen, welche das Weltall durchglühen, aber ſie gehen (
derſelben einen Lichtquelle aus und ſtrömen alle in dieſe
Lichtquelle zurück.
Und ſo gewiß dieſes wahrhaftige Licht immer und in
der Welt war, ſo gewiß erkannte es immer und immer
die Welt nicht! Was damals galt, als Johannes
ſch=
kam in ſein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht C
galt auch zu dielen anderen Zeiten mit der gleichen Folg
keit. Ebenſo wie immer wieder und wieder, gleich jenent
in der Wüſte, Männer unter den Völkern der Erde auf
ſind und wieder auftreten werden, die zeugen von dem
Licht mit den gleichen Worten: nach mir wird kommen,
mir geweſen iſt, denn er war eher denn ich, und von ſeine
haben wir alle genommen Gnade um Gnade!
All unfer Menſchentum wird nun einmal immerdd
vollkommenheit bleiben. Und darum werden wir
erfüllen, wenn wir es immerdar als Vorbereitung
erfaſſen! Nicht als Vorbereitung auf einen jenſeitigen Lb
für Entbehrungen Entſchädigung gewährleiſtet. Das ware
würdig. Nein, als Vorbereitung zu immer höherer ger
Entwicklung, als ein unabläſſiges Streben! Wer imm
bend ſich bemüht, den können wir erlöſen! rufen die himt!
Heerſcharen dem tapferen, unüberwindbaren Lebensi
Fauſt verheißungsvoll entgegen!
Das Leben gibt ſich uns in einer unerſchöpflichen Fu
Mannigfaltigkeit ſeiner Erſcheinungsformen. Es will, d.
ins Innere ihm eindringen, Ziele uns herauslöſen u.
feſtem, ſicherem Blick auf jenes Licht, das es durchſtrahlt
Zielen nacharbeiten. Wenn auch ein jeglicher ſeinen eis
Helden ſich erwählt, in deſſen Geiſt er glaubt ſeinen Lebl
am ſicherſten zurücklegen zu können, was tut’s! Alles Hele
Weg, der der Weg, die Wahrheit und das Leben iſt!
Gegenwärtig liegt graue Finſternis um uns herum,
trüber, undurchdringlicher als jemals. Aber der Weg zul
wird ſich und muß ſich wieder finden laſſen, weil da
nicht untergehen kann. Es war, ehe die Welt war, und
wie=
wenn die Welt nicht mehr iſt. Es wird nur darauf antt
daß wir den Weg ſuchen und ihn wieder aus allen de
ſchüttungen dieſer Tage herrichten mit dem Ziel zuh
des Lsbens!
ſammer 347.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 16. Dezember 1923.
Seite 3.
gramm des Reichsjuſtizminiſters.
Vereinfachung der Strafrechtspflege.
ugsburg, 15. Dez. Der Uebergang von der
Pa=
bi=grrk zu wertbeſtändigem Geld, ohne daß genügend
vr) ſtändige Steuern eingehen, hat bei den
Hoheitsverwaltun=
geon Reich und Ländern mit ihren leeren Kaſſen die
wten Betriebsſchwierigkeiten hervorgerufen.
Fr: entſprechenden Einblick gewährte eine Unterhaltung des
ßes er Vertreters der „Augsburger Poſtzeitung” mit dem
der=
ſerin Reichsjuſtizminiſter Emminger. Es beſteht
ieg: oße Gefahr, meinte dieſer, daß in nächſter Zeit die
esjuſtizderwaltungen, erklären, ſie müßten aus
„N el an Mitteln für die ſachlichen Ausgaben der Gerichte,
Aa tlich der Gebühren für die Zeugen, Sachverſtändige,
Echen und Geſchworene, die Gerichte ſchließen,
da=
iber die Gefängniſſe öffnen, weil die
Be=
gung und Heizung unerſchwinglich
gewor=
eien. Beides erſcheint gleichmäßig unmög=
Nun beſteht allerdings allſeitig der eiſerne Wille, durch
inſchneidende Steuern die notwendigen
mittelſofort flüſſig zu machen, um über dieſe
ſangszeit von mehreren Monaten hinwegzukommen.
An=
ſe— its würde es aber der Steuerzahler nicht verſtehen, wenn
fis raſcheſtens durch eine Aenderung der
Geſetzge=
das ganze Gerichtsperfahren ſoweit
verein=
wird, als das überhaupt noch mit einer unabhängigen
nwandfreien Rechtſprechung vereinbar iſt. Die Verord=
CAbbau ohne grundſtürzende Aenderungen herbeiführen
hiielen Leerlauf ſowie viele koſtſpielige
Um=
im eil erſt am 1. April 1924 in Kraft treten könen; daneben
hm naßnahmen bis 1. April 1924 notwendig. „Ich bin ſeit
ſt ½3 Schickſal, mit Rückſicht auf die Unmöglichkeit, die Koſten
r Schöffen und Geſchworenen aufzutreiben, auf
— Mitwirkung vorübergehend ganz zu verzichten. Aber
ſe— ich vor die Wahl geſtellt bin, entweder die ganze
Straf=
ſhe ilen nur mit Berufsrichtern durch dieſe Uebergangszeit
ſrchzuführen, ſo bringe ich den Mut auf, für eine, allerdings
eren Geſti ſtrz bemeſſene Zeit, auf die Mitwirkung von Laien bei der
die in d ſt—techtspflege zu verzichten. Die Reichsregierung iſt
einſtim=
hahn ſisi eſer Auffaſſung beigetreten. Weiter kommen in Betracht
ſim änkung von Rechtsmitteln, kurz Maßnahmen, die nur
Die Saarfrage vor dem Völkerbund.
Die Mandgte der Regierungskommiſſion bis
31. März vertagt.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Ueber die gebeime Sitzung,
worin der Völkerbundsrat ſich am Vormittag mit der
Saarfrage befaßte, beſagt das amtliche Communiqus: Der Rat
beſchloß, die Mandate der gegenwärtigen
Mitglie=
der der Regierungskommiſſion des
Saar=
gebiets bis zum 31. März 1924. zu vertagen; er
wird im Laufe ſeiner Tagung im März 1924 die uotwendigen
Ernennungen vornehmen.
Da die engliſche Regierung darum erſuchte, daß die Frage
der Streikpoſtenverordnung der Regierungskommiſſion vom
2. Mai 1923 auf die Tagesordnung geſetzt würde, erinnerte Lord
Robert Cecil daran, daß der Rat im Juli dieſes Jahres
er=
klärte, „er überlaſſe es der Klugheit der Regierungskommiſſion,
eine Entſcheidung darüber zu treffen, zu welchem Zeitpunkt es
angebracht ſein würde, den Zuſtand des gemeinen Rechts wieder
herzuſtellen. Unterſtützt von dem ſchwediſchen Delegierten
Bran=
ting ſprach Lord Robert Cecil die Hoffnung aus, die
Regierungs=
kommiſſion werde in naher Zukunſt die Verordnung
zurück=
ziehen können. Der Vorſitzende der Regierungskommiſſion
ent=
wickelte darauf die Entſtehung der Frage und erklärte, daß es
nach ſeiner Anſicht im Augenblick nicht möglich ſei, die
Verord=
nung zurückzuziehen. Der franzöſiſche Vertreter Hannotaux
er=
klärte, er und ſeine Kollegen vom Völkerbundsrat wünſchten,
daß ſobald als möglich normale Zuſtände wieder hergeſtellt
wür=
den; das ſei ausſchließlich eine Frage der Opportunität, die der
Völkerbund jedenfalls in Erwägung zu ziehen bereit ſei.
bfngslos, unſere Finanzlage iſt.”
Imerika einer Anleihe günſtig geſinnt.
aris, 15. Dez. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
ington ſind im Weißen Hauſe erneut Erklärungen
da=
ſi gegeben worden, daß die Regierung einer Anleihe
(rivater Seite zum Zwecke der
Lebensmit=
rſorgung Deutſchlands günſtig
gegenüber=
in würde. Man habe hinzugefügt, daß die Angelegen=
1. den zuſtändigen Bereich der Reparationskommiſſion falle,
re Entſcheidung darüber treffen müſſe, da eine Anleihe
hr’ eſondere Garantien wenig Ausſicht auf Erfolg habe. Was
ollmachten des Sachverſtändigenkomitees
m=kachprüfung der deutſchen
Auslandsgut=
fayu anlangte, ſo werde erklärt, daß der Regierung keinerlei
ſeigeberiſche Handhabe zur Verfügung ſtehe, um ſich an einer
ſeru gen Unterſuchung zu beteiligen. Indeſſen nehme man an,
hß)e Regierung keinerlei Einwendungen gegen eine
ſirite mache, wenn ſie auf Grund eines Abkommens zwiſchen
ſeu teiligten Parteien vorgenommen würde.
(S
e 1
ta
Meu
Hr-
ſer-1
polidge und die deutſche Kapitalflucht.
aris, 15. Dez. (Wolff.) Nach einer vom Petit Journal
der ntlichten Meldung aus Waſhington verlautet aus
fffler Quelle, Präſident Coolidge ſei der Auffaſſung, daß
Snerikaniſche Regierung keine Möglichkeit
ſartdie Ermächtigung zu Nachforſchungen bei
en, Kredit= oder ähnlichen Inſtituten nach deutſchen
c lien zu erteilen, wie der Enqueteplan der
Repara=
ſor ymmiſſion es vorſehe.
fo-
Fur
„Gr”
ir1
Firi
Ru u
mcit
i. 1,
R.4
dizd
*Vom Erdbeben in Japan.
(Schluß.)
Zehntauſende auf einem Platz geröſtet.
3 ſteht unterdeſſen feſt, daß die meiſten Toten in Tokio auf
latze gefallen ſind, der zum Militär=Kleiderdepot auf dem
Ward gehört. Hier ſind mehr denn 30 000 Perſonen
um=
nen. Die Umſtände, welche zu dieſer furchtbaren Tragödie
t haben, werden von einem jungen Manne namens
hima beſchrieben, der auf wunderbare Weiſe gerettet wurde
rute Oſaka erreichte. Er erzählt, daß er mit vielen, vielen
n nach dem großen Mittelplatz des Kleiderdepots geflohen
r eine Oberfläche von ungefähr 10 Acres (1 Aere gleich
Luadratmeter) hat und der durch ſchwere ſteinerne Mauern
jedigt war. Als Kawaſhima dort ankam, waren dort
mehrere Zehntauſend Menſchen verſammelt, die alle
auf dem großen freien Platz ſuchten. Spät am
Nach=
ging ein Zyklon von Oſten her über dieſe große Fläche
g, der Flammen und Rauch mit ſich führte und Haare und
er verſengte.
adurch entſtand in dem abgeſchloſſenen Terrain eine wilde
nach Weſten, bei der Tauſende unter den Füßen der ſich
lzenden Menſchenmaſſe zerſtampft wurden. Der Zyklon
te Kawaſhima hoch und warf ihn in eine Waſſerpfütze,
er bis zur Bruſt im Waſſer ſtand. Dann tauchte er unter
edeckte ſich mit einem Kiſſen, um ſich ſo gegen die Glut
1tzen.
er Zyklon war einfach entſetzlich und konzentrierte ſich
wieder auf einen Platz, ſo daß ein Hagel von glühenden
lind Eiſenſtücken auf die Tauſende von Menſchen hernieder
ſo daß diejenigen, die nicht zertreten oder erſtickt waren,
bei lebendigem Leibe langſam geröſtet wurden.
awaſhima wußte nicht mehr, was mit ihm geſchah, bis er
) oder 30 Ueberlebenden von all dieſen Tauſenden am
ui Morgen gerettet wurde. Der ganze Platz war dicht bei
nit verkohlten Leichen bedeckt.
Am Strand.
rittags gegen 12 Uhr hatte ſich die engliſche Kolonie am
aigefunden, um von einigen Freunden Abſchied zu nehmen,
*t der „Cmpreß of Auſtralia” nach Europa fahren wollten.
chkronkelte der Kai ſich wie eine Schlange. An verſchie=
Die Memelfrage.
In der anſchließenden öffentlichen Sitzung hat ſich der
Völker=
zur Vereinfachung der Strafrechtspflege bundsrat mit der Memeler Frage befaßt. Dieſe Frage iſt
rund des Ermächtigungsgeſetzes wird einen organi= bekanntlich von der Botſchafterkonferenz auf Grund von
Ar=
tikel 11 der Völkerbundsſatzung an den Völkerbundsrat
ver=
wieſen worden, nachdem von Litauen zwar die von der
Botſchaf=
terkonferenz aufgeſtellten allgemeinen Grundſätze, unter denen
ſi lichkeiten beſeitigen. Aber dieſe Verordnung wird ſich die Uebertragung der Souveränität über Memel auf die
litauiſche Regierung vollziehen ſoll, angenomen worden waren,
ſb ind Notmaßnahmen radikaler Art als Ueber= es jedoch die von der Konferenz aufgeſtellte Konvention zur
Durchführung dieſer Grundſätze abgelehnt hatte. Der litauiſche
ſie Jahren für eine ſtärkere Beteiligung des Laienele= Miniſterpräſident und Außenminiſter Galvananskas entwickelte
— B an der Rechtspflege eingetreten und empfinde es als den Standpunkt ſeiner Regierung. Der engliſche Vertreter,
Lord Robert Ceeil, und der franzöſiſche Vertreter Hannotaux,
ſowie auch der Vorſitzende bevonten einſtimmig, daß die
Beru=
fung auf Artikel 11 des Völkerbundspaktes, der von der
Mög=
lichkeit einer Störung des Friedens oder des guten
Einver=
nehmens zwiſchen den Nationen ſpreche, keine Kritik oder
feind=
flege in wenigen Wochen überhaupt ſtillzulegen oder ſie ſelige Haltung einſchließe. Der Völkerbundsrat beauftragte den
Vertreter von Uruguah, Guani, im Laufe der gegenwärtigen
Tagung einen Bericht über die Frage vorzulegen.
Die Frage der Sanierung Ungarns.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Der Unterausſchuß des
Völker=
hs uhen aller Privatklagen ſowei eine weitgehende bundsrats für die Frage der Sanierung Ungarns hat ſich
geſtern nachmittag in geheimer Sitzung über den Wortlaut einer
ſr die äußerſte Not ertragen werden können, die aber dem Erklärung politiſchen Charakters verſtändigt, die im weſentlichen
h— deutſchen Volke, namentlich auch der ſchwer leidenden dem erſten Protokoll der Genfer Abmachungen vom Oktober 1922
zenſchaft, anſchaulich zeigen, wie ernſt, wenn auch nicht über die Sanierung Oeſterreichs entſpricht und die
Aufrechterhal=
tung der politiſchen Unabhängigkeit, der territorialen
Unverletz=
lichkeit und der Souveränität Ungarns ſowie die Innehaltung
der Friedensvertragsbeſtimmungen zum Gegenſtand hat. Die
endgültige Annahme dieſer politiſchen Erklärung hängt natürlich
von dem Verhandlungsergebnis hinſichtlich der übrigen Punkte
des Sanierungsprogrämms ab. In den Kreiſen des kleinen
Ver=
bandes werden nichtsdeſtoweniger immer noch Vorbehalte
hin=
ſichtlich der Erfüllung der politiſchen Verpflichtungen Ungarns
gemacht.
General Smuts hoffnungsvoll.
London, 15. Dez. (Wolff.) Einer Reutermeldung aus
Johannesburg zufolge erklärte General Smuts in einer Rede,
er befürchte, daß, wenn die Verſprechungen der Regierung des
britiſchen Reiches, betr. die Vorzugsbehandlung, nicht
ausge=
führt werden, das ganze Syſtem bei den Dominions in
Miß=
kredit geraten würde, und daß ſie ſich fragen würden, weshalb ſie
die Vorzugsbehandlung fortſetzen ſollen, wenn die britiſche
Wählerſchaft dagegen ſei. Sie würden vielleicht ihre Stellung
neu erwägen müſſen. Zur europäiſchen Lage ſagte
Smuts, es erſcheine ihm weſentlich, ein engliſch=
amerika=
niſches Zuſammenwirken zuſtande zu bringen. Die
ganze Welt erhoffe es angeſichts des augenblicklichen
internatio=
nalen Wirrwarrs. Es ſcheine, daß beide Länder einzuſehen
be=
gännen, was in Europa auf dem Spiele ſtehe. In der nächſten
Zeit würde das britiſche Reich mit den Vereinigten Staaten
einen weit aktiveren Anteil als bisher an der Sicherung des
europäiſchen Friedens nehmen. Vielleicht würde die Lage, bevor
ſie ſich beſſere, noch viel ſchlimmer werden, aber alles, was er in
vertraulichen Beſprechungen mit leitenden Perſönlichkeiten in
Europa gehört habe, veranlaſſe ihn, zu hoffen, und nicht zu
ver=
zweifeln.
denen Stellen hob er ſich wohl 30 Fuß, um dann wieder
ein=
zuſinken, ſich nochmals zu heben und dann mit donnerndem
Getöſe in das Meer zu ſtürzen.
Einige ſprangen ins Waſſer, andere klammerten ſich an
Treibholz, wieder andere waren längſt verſunken und erſchlagen
von den untergegangenen Steinmaſſen. Nur wenige Glückliche
wurden von Boten der „Empreß” aufgefiſcht und gerettet.
Be=
ſonders geprieſen wird durch die Ueberlebenden der Mut der
Mannſchaft des „Preſident Jefferſon”.
Ein Feuerſee.
Beim erſten Erdſtoß explodierten die Oeltanks auf dem Hügel
oberhalb der Marineſtation zu Yokoſuka. Millionen Tonnen von
brennendem Oel wurden auf die arme Stadt geworfen und
floſſen ziſchend in das Waſſer hinein, ſo daß der Hafen im Nu
in einen Feuerſee verwandelt war.
Die Mauern des Negiſhi=Gefängiſſes ſtürzten ein, und ſo
wurden 5000 Gefangene der ſchlimmſten Sorte frei. Dieſe Buben
ſcheuten ſich nicht, aus der Kataſtrophe ihren Profit zu ziehen
und nach Herzensluſt zu rauben und zu plündern. Wehrloſe
Menſchen waren ruchloſem Mord ausgeſetzt von Seiten dieſer
losgelaſſenen Beſtien. Doch die Bürger bildeten kurz entſchloſſen
Abwehrtrupps, die allerkürzeſten Prozeß mit den Verbrechern
machte, ohne Protokoll und andere Akten.
Das engliſche Hoſpital wurde von ſeinem Hügel herunter
auf den Kirchhof geworfen. Dort waren die Gräber aufgeriſſen,
wodurch die Leichen an die Oberfläche kamen.
Die ſeismographiſchen Bevbachtungen.
Die Inſtrumente des Siccawei Obſervatoriums begannen die
Erdſtöße vormittags um 11 Uhr (Sonnabend, 1. Sept.) zu
regiſtrieren. Ein Erdſtoß hielt 2 Minuten und 15 Sekunden an.
Zahlreiche Nachſtöße wurden aufgenommen, die ſo ſtark waren,
daß die Regiſtrierfedern der Seismographen verſtellt waren. Das
Erdbebenzentrum befand ſich 1170 Kilometer von Sanghei
nord=
öſtlich von Tokio und dem gleichnamigen Diſtrikt. Um 3 Uhr
nachmittags, als die Inſtrmente wieder repariert waren,
wurd=
ein furchtbarer Stoß aufgenommen, der — 41 Minuten und
46 Sekunden däuerte!
Am Sonntag wurden durch dieſelbe Station noch vier
Erd=
ſtöße regiſtriert, von denen einer 33 Minuten 44 Sekunden
dauerte, das ſrar nachmittags 5 Uhr. Der erſte Stoß wurde
morgens um 10 Uhr aufgezeichnet und dauerte 15 Minuten und
35 Sekunden. Abends zwiſchen 9 und 10 Uhr wurde der letzte
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Dezember.
* Die Stabiliſierung unſeres Wirtſchaftslebens.
Es braucht nicht betont zu werden, wir alle fühlen es, daß
ſich etwas wie eine Art Geſundung unſeres Wirtſchaftslebens
be=
merkbar macht. Mit der Einführung der Rentenmark und
ſon=
ſtiger wertbeſtändiger Zahlungsmittel, mit dem Schwinden des
Nullenwahnſinns und der aſtronomiſchen Zahlen iſt ein
erheb=
liches Quantum der aufreibenden Nervoſität von uns gewichen,
die uns Tag für Tag in banger Sorge hielt, wie das bei aller
Vielſtelligkeit der Zahlen doch nie ausreichende Einkommen ſo
angelegt werden kann, daß die Summe nicht über Nacht ſich ſelbſt
zur Hälfte aufzehrt. Dieſe Nervoſität hatte nicht allein das
konſumierende Publikum, ſie hatte naturgemäß auch die
Ge=
ſchäftswelt ergriffen, die ebenſowenig wie der Konſument
in der Lage war, zu kalkulieren und der Sorge Herr zu werden,
mit dem anbrechenden neuen Tag vor einem Nichts zu ſtehen, das
die Fortſetzung des Geſchäfts unmöglich machte. Der
Geſchäfts=
inhaber hatte weiter zu Unrecht erheblich darunter zu leiden,
daſ=
der Unmut des kaufenden Publikums über den täglich, ja
manch=
mal ſtündlich ſteigenden Preis ſich auf ihn als den nächſt
Greif=
baren entlud. Und er wardoch, das ſoll in aller Offenheit
feſt=
geſtellt werden, der am wenigſten ſchuldige Teil daran,
war, wie alle, ein Opfer der ungeſunden Wirtſchaft.
Das iſt vorüber! Wir wollen hoffen, daß es auf lange Zeit
vorüber iſt. Es ſoll nicht Zweck dieſer Zeilen ſein, an dieſen
ge=
fährlich kranken Zuſtand zu erinnern und von neuem irgend eine
Schuldfrage aufzuwerfen. Wir wollen vielmehr mit Dank
an=
erkennen, daß es beſſer geworden iſt, und wollen die Frage
erörtern, ob und wie weit eine Pflicht oder eine
Mög=
lichkeit beſteht, dieſem Dank des konſumierenden
Publikums greifbaren Ausdruck zu geben. Dieſe
Frage iſt unbedingt zu bejahen.
Ein Gang durch die Straßen unſerer Stadt überzeugt uns
— beſonders auch dann, wenn wir hin und wieder in die Läden
eintreten — davon, daß ein Warenmangel nicht beſteht, daß
viel=
mehr unſere Geſchäftswelt es in ausgezeichnetem Maße
verſtan=
den hat, trotz der Schwere der Zeit ihre
Leiſtungsfähig=
keit zu erhalten und, ſoweit dies möglich war, noch auszubauen.
Wir fühlen mit Genugtuung, daß auch von der Geſchäftswelt die
Nervoſität und Unruhe gewichen, wir erfahren wieder die von
früheren Zeiten her gewohnte Freundlichkeit und
Zuvorkommen=
heit in der Behandlung des kaufenden Publikums, und wir ſehen,
daß von Tag zu Tag die Preiſe niedriger werden und ſich denen
der Friedenszeiten immer mehr nähern. Das alles iſt möglich,
nicht nur weil das Angebot beginnt, der Nachfrage näher zu
kom=
men, ſondern in erſter Linie dadurch, daß der Geſchäftsmann, der
heute nicht mehr gezwungen iſt, ein oft nicht unerhebliches Riſiko
in ſeine Preiskalkulation einzubeziehen, ſich mit dem
denk=
bar niedrigſten Gewinn begnügt. Daß der
altbe=
währte kaufmänniſche Grundſatz von Treu und Glauben wieder
Herrſchaft gewinnt gleich dem Grundſatz, daß großer Umſatz
bei kleinerem Gewinn im eigenen wie im Intereſſe des
Konſumenten liegt.
Das aber verpflichtet!
Es verpflichtet das konſumierende Publikum, unter allen
Umſtänden und ſoweit der Bedarf irgendwie hier gedeckt werden
kann, die Darmſtädter Geſchäftswelt bei ihren Käufen zu
berückſichtigen. Wir wenden uns eindringlich mit der Mahnung
an das kaufende Publikum, ſich dieſer Verpflichtung ſtets wieder
bewußt zu ſein. Dieſe Mahnung richten wir nicht, nur an die
Bürgerſchaft Darmſtadts, ſie wendet ſich auch an die Bewohner
des Odenwalds und der Bergſtraße, ſoweit ſich ihr
wirt=
ſchaftlicher Intereſſenkreis nach Darmſtadt orientiert. Sie findet
qualitativ und quantitatid bei der unbeſtreitbaren
Leiſtungs=
fähigkeit der Darmſtädter Geſchäfte aller Branchen alles, was das
tägliche Leben an Bedürfniſſen erſtehen läßt.
Mit der vorzugsweiſen Berückſichtigung der heimiſchen
Ge=
ſchäftswelt ſtärken wir nicht nur ihre Leiſtungsfähigkeit, ſondern
heben auch ihre Steuerkraft. Mit beidem iſt direkt und indirekt
auch der Arbeitsloſigkeit geſteuert. Und all das liegt im
Inter=
eſſe der Allgemeinheit. Mit der zunehmenden Steuerkraft der
Geſchäftswelt ſtärken wir dieſe und dadurch die Mittel der
Staats= und ſtädtiſchen Organe, von denen wir wiederum
inten=
ſibere Leiſtungen zu fordern berechtigt ſind, die ja ebenfalls der
Allgemeinheit zugute kommen. Es liegt letzten Endes im ur=
Vornehme Blusen
unübertroffen an Geschnack
und Ausführung.
Blusen=Modenbaus
Alfred Wagner
Wilhelminenstraßſe 29
Vornehmstes Spezial=Geschäft an Pſatxe.
Stoß verzeichnet mit 12 Minuten 50 Sekunden und dann noch
einer mit 20 Minuten 11 Sekunden.
Ein Bericht aus Oſaka vom 4. Septmber teilt mit, daß nach
Berichten von Augenzeugen ſehr viele Menſchen in Tokio den
Tod durch die Gluthitze fanden. Die Hitze ſtieg manchmal über
150 Grad Fahrenheit und wurde durch die brennenden Gebäude
erzeugt. Die Leiden von Millionen von Obdachloſen, die ſich
öſtlich von Shidzouke befinden, wird ſehr durch den ſtrömenden
Regen verſchlimmert, welcher ſeit Sonntag=Abend unbarmherzig
niederfällt. Tauſende von Bewohnern Tokios, ſind an den
Sumidafluß geflüchtet. Viele zur Verzweiflung gebrachte Männer
und Frauen waren ſo hungrig und erſchöpft, daß ſie irrſinnig
geworden ſind und ſich in den Fluß geſtürzt haben, auf dem
unzählige Leichen trieben. Tauſende haben in Zelten ein
Unter=
kommen gefunden, die im Uyenopark aufgeſchlagen wurden, aber
dieſe Zelte bieten einen traurigen Anblick, denn die Alten und
Kranken ſind totgetreten oder liegen im Sterben.
Die Ryogokubaſhibrücke über den Sumidafluß wurde
ernſt=
lich beſchädigt, ſo daß ſie ſpäter unter dem Gewicht von Tauſenden
von Flüchtlingen einſtürzte, die dann elend im Fluß ertranken.
Mit einer anderen Brücke ſtürzten ebenfalls dreitauſend Perſonen
in den Fluß.”
Soweit der Zeitungsbericht des „Delicourant‟. Das iſt
wohl das furchtbarſte Gefühl, das den Menſchen während eines
Erdbebens überkommt: uirgends mehr einen feſten Punkt zu
haben. Feſthalten geht nicht, denn alles ſchwankt, Fliehen
bedeutet nichts weiter als ein Stürzen ins Ungewiſſe, denn jeden
Augenblick kann ſich die Erde öffnen, daneben Feuer und Waſſer
entfeſſelt. Alle Betrachtungen darüber können uns wohl kein
anſchaulicheres Bild von dieſem ſchrecklichſten aller Naturereigniſſe
geben, wie die wenigen Erzählungen der oben angeführten
Augenzeugen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben
Mannheim. Wie die Theaterleitung mitteilt, iſt der
Stand der Zeichnung der Platzmieten des
Nationalthea=
ters für das Spieljahr 1924/25 als ſehr günſtig zu bezeichnen,
Es ſind bis jetzt 2200 Plätze vermietet, während die Zahl der
Plätze, die vermietet ſein müſſen, 2400 beträgt. Doch ſind noch
eine Anzahl Mieten für Ludwigshafener Theaterfreunde in
Aus=
ſicht geſtellt. Zeichnungen zu dem Garantiefonds ſind lei
der noch nicht in dem Maße eingegangen, wie ſie von der
gefordert werden.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 16. Dezember 1923.
Rummer
Eigenſtei Intereſſe jedes Konſumenten, dafür zu ſorgen, daß die
Mittel, die er für Dinge des Lebensbedarfs ausgibt, im Bereich
ſeines wirtſchaftlichen Betriebes bleiben.
Gewiß, es wird auch von uns nicht verkannt, daß mit der
Stabiliſierung des Wirtſchaftslebeus, mit der beginnenden
Ge=
fundung, der großen Menge, die bisher unter dem ſuggeſtiven
Einfluß des Zahlenwahnſinns ſtand, unſere Armut erſt recht
fühlbar wird. Gehälter und Löhne ſind ſo niedrig, daß ſie
kaum zur Beſtreitung des beſcheidenſten Lebens ausreichen. Das
Berarmte Reich war geziungen, bei ſeinen Beamten mit der
größten Sparſamkeit zu beginnen, und dieſe notwendige
Spar=
ſamkeit wirkt ſich auf alle anderen Betriebe aus. Es muß aber
anerkannt werden, daß die große Mehrheit der Geſchäftswelt
ihm, ſoweit es ihr möglich iſt, Rechnung trägt, in erſter Linie durch
das Begnügen mit dem kleinſten Gewinn. Wo das noch nicht
der Fall iſt, wird es in ganz kurzer Zeit von ſelbſt kommen. Wir
ſelbſt werden auch dieſe Frage ſtändig im Auge behalten. Aber
gerade die Tatſache, daß wir jetzt mehr wie je lernen müſſen, mit
dem Wenigſten auszukommen, begründet von ſelbſt unſere
Mah=
nung, von der wir hoffen, daß ſie bei all unſeren Leſern auf
fruchtbaren Boden fallen möge.
II. St.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 16. bis 23. Dezember.
Großes Haus.
Sonntag; Vorm. 11½ Uhr: Hauptprobe zum Konzert des
Muſikvereins: Graner Meſſe von Liſzt. — Abends
6½ Uhr: „Der fliegende Holländer.‟ D 8.
Montag: 7½ Uhr: Konzert d. Muſikvereins: Graner Feſtmeſſe.
Dienstag: 7 Uhr: „Maria Stuart.” Sondermiete 21 (5) und
Schülermiete weiß 2.
Mittwoch: 7 Uhr: „Der Roſengarten” v. Unruh. B 9, b 5.
Donnerst.: 5½ und 7½ Uhr: Konzert der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt.
Freitag: Keine Vorſtellung.
Samstag: 3 Uhr: 1. Fremdenvorſt.: „Viel Lärmen um Nichts.”
Sonntag: 7 Uhr: „Die Boheme‟, Oper von Puccini.
Kleines Haus.
Sonntag; Vorm. 11 Uhr und abends 7½ Uhr: Film: „Der
Schmied von Kochel.”
Montag: Nachm. 4 Uhr: Film: „Der Schmied von Kochel.” —
Abends 7 Uhr: Uraufführung: „Firlefanz”,
Weih=
nachtsſpiel von Fritz Peter Buch.
Dienstag: 7½ Uhr: „Der Waſſerträger.” Zuſatzmiete T (4).
Mittwoch: 3 Uhr: „Firlefanz.” — Abends 7½ Uhr: Konzert.
Donnerst.: 7 Uhr: „Aleſſandro Stradella.” Sondermiete 17 (5),
Schülermiete gelb 2.
Freitag: 7 Uhr: „Die Freier.” Zuſatzm. X (5), Schülermiete.
Samstag: 6 Uhr: „Firlefanz.”
Sonntag: Nachm. 2½ Uhr: „Firlefanz.” — Abends 7 Uhr:
Uraufführung: Verkündigung — Krippenſpiel,
Le=
gende von Rudolf Borchardt.
— Landesmufeum. Die Direktion der Kunſt= und hiſtoriſchent
Samn=
lungen hat für die Erteilung von wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen
Aus=
künften und Ratſchlägen, deren Zahl infolge der wmtſchaftlichen Not der
Gegenwart ſich ſeit längerer Zeit erhebliech vermehrt hat, die folgenden
Sprechſtunden angeſetzt: Dienstags, Donnerstags,
Sams=
tags von 11—12Uhr, Eingang am Hauptportal. Es wird
empfoh=
len, dieſe Stunden innezuhalten, weil nicht genügend Hausperſonal
vor=
hauden iſt, um auch zu anderer Zeit den Zugang zu ermöglichen. Die
Auskünfte ſind unentgeltlich.
—In der Kunſtausſtellung am Rheintor iſt zurzeit, mit
Geneh=
migung der an der Ausſtellung beteiligten heſſiſchen Künſtlerſchaft ein
Bild des Oberbürgermeiſters und Landtagsabgeordneten Köhler=
Worms von dem Maler Johanues Marx, Frankfurt/Heidelberg
aus=
geſtellt, das für den Nathausſaal in Worms beſtimmt iſt.
— Staatiche Grund= und Gewerbeſteuer für 2. Hälfte des
Rechnungs=
jahres 1923 (3. und 4. Ziel). Die neue Steuerſchuld wird ermittelt,
in=
dem der im vodläufigen Steuerbeſcheid für 1933 angeforderte
Stamm=
betrag durch 209 geteilt wird; der ſich errechnende Betrag, nach unten auf
den nächſten durch 5 teilbaren Pfennigbetrag abgerundet, iſt die neue
Goldmarkſchuld für ein Ziel. Für die Umrechnung dieſer
Gold=
ſchuld in Paßiermark gilt der am Zahltag jeweils bekannt gemachte
Um=
rechnungsſatz für Reichsſteuern. Neue Steuerbeſcheide werden nicht
aus=
gefertigt, die Zahlung hat für 3. Ziel bis 25. Dezember 1923 (da dies
ein Feiertag iſt, iſt natürlich der 27. Dezember noch Zahlungstag. Anm.
der Schriftleitung.) und für 4. Ziel bis 25. März 1924 zu erfolgen.
— Auf der Strecke Darmſtadt—Weiterſtadt—Mainz derkehrt ab 15.
Ds. Mts. außer den bereits deröffentlichten 5 Zugpaaren ein weiteres
ſechſtes Zugpaar und zwar: Zug 1455 Darmſtadt ab 4.,52 vorm. M.G.3
Weiterſtadt an 4,04, ab 4.24 W.E.3., Mainz Höf. an 5.17 vorm. W.E.3.
Zug 1488 Mainz Hbf. ab 5.18 nachm. W.E.3., Weiterſtadt an 6.08, ab
8 W.C.3., Darmſtadt Hbf. an 7.39 nachm. M.E.3.
— Der Vorſitzende der Heſſiſchen Handwerkskammer, Herr Geh.
Ge=
zverberat Falk=Mainz, ſah ſich aus Geſundheitsrückſichten genötigt, den
Vorſitz niederzulegen. Von Anbeginn an bekleidete Herr Geh.
Gewerbe=
rat Falk das Amt des Vorſitzenden der Heſſiſchen Handwerkskammer und
hat ſich während der verfloſſenen 23 Jahre in raſtloſer Tätigkeit bemüht,
das heſſiſche Handwerk nach beſten Kräften zu fördern, ſowie der
geſetz=
lichen Intereſſenvertretung des heſſiſchen Handwerks bei den Behörden
und bei dem Handwerk Achtung zu verſchaffen. Mit in den erſten Reihen
der Kämpfer für die Anerkennung der geſetzlichen Intereſſenvertretung
ſtehend, war Herr Geh. Geſverberat Falk lange Jahrzehnte für das
Hand=
wverk tätig, ſeine reichen Erfahrungen und ſeine ſtets klug durchdachten
Vorſchläge fanden bei allen maßgebenden Stellen, die ſich mit der
Hand=
werksförderung befaſſen, die größte Anerkennung. Auch in der
Spitzen=
vertretung des deutſchen Handwerks war ſeine Mitarbeit allezeit
will=
kommen, wwie er auch immer wieder von den höchſten Reichs= und
Staats=
behörden zugezogen wurde, wenn es ſich darum handelte, ernſte
Beratun=
gen über die Geſchicke des deutſchen und des heimatlichen Handwerks zu
pflegen. Mit dem Rücktritt des Herrn Geh. Gewerberat Falk ſcheidet
eine Perſönlichkeit aus der praktiſchen Tätigkeit, die — überragend an
Kenntniſſen und Erfahrungen — ein allzeit unermüdlicher Führer und
Berater des Handwerks geweſen iſt. Nur mit lebhaftem Bedauern ſieht
die Heſſiſche Handwerkskammer, aber auch das geſamte heſſiſche
Hand=
werk dieſen Mann aus ſeinen Reihen ſcheiden und wird ſtets in
dank=
barer Verehrung ſeiner Dienſte gedenken. In dankbaxer Anerkennung
ſeiner jahrzehntelangen Tätigkeit und um ein bleibendes Band zwiſchen
dem Handwerk, der Handwerkskammer und ihrem langjährigen verehrten
Vorſitzenden zu ſchaffen, hat der Vorſtand in der letzten Sitzung
beſchloſ=
ſen, Herrn Geh. Gewerberat Falk zum Ehrenvorſitzenden der
Heſſiſchen Handwerkskammer zu ernennen.
— Kriegerverein 1874 Darmſtadt. Die am 13. Dezember 1923 im
Vereinszimmer „Weißer Saal” (bei Chriſt, Grafenſtraße) des
Krieger=
vereins 1874 Darmſtadt auf deſſen Einladung hin verſammelten
Geſamt=
vorſtände der Darmſtädter Krieger= und Marinevereine haben nach
ein=
gehender Ausſprache über die gemeinſam zu befolgenden Ziele uſw.
fol=
genden Beſchluß gefaßt: Ab heute, den 13. Dezember 1923, iſt das ſeither
beſtehende, die Darmſtädter Krieger= und Marinevereine mit Ausnahme
des Kriegervereins 1874 und des Kriegervereins Graf Häſeler umfaſſende
Kartell aufgelöſt. Die Kriegervereine 1874 Darmſtadt E. V., Graf
Häſe=
ler, Blücher, Kameradſchaftlicher Kriegerverein, Kameradſchaft Germania,
Militärverein und der Marineverein ſind ab heute, den 13. Dezember
1923, zu einem Verband mit der Bezeichnung „Kamerädſchaftliche
Vereinigung der Krieger= und Marinevereine Darmſtadts 1923”
zuſam=
mengeſchloſſen. Die Führung der Geſchäfte des Verbandes wurde dem
1. Präſidenten des Kriegervereins 1874 Darmſtadt übertragen. Zweck des
Verbandes: Enger Zuſammenſchluß der die gleichen Ziele verfolgenden
Vereine. Erhaltung und Förderung der Vaterlandsliebe. Gegenſeitige
Unterſtützung bei den zu begehenden Veranſtaltungen uſw. Abſolute
Ausſchaltung jeglicher Politik und Religion.
Gemein=
ſame Arbeit nach dem Motto: Kameradſchaft, Freundſchaft, Treue.
Fmanzielle Verpflichtungen innerhalb des Verbandes entſtehen keine.
Vorſtehender Beſchluß wurde einſtimmig von den anweſenden
Geſamt=
vorſtänden der einzelnen Vereine anerkannt und eigenhändig
unterſchrie=
ben. Sämtliche Vereine und Verbände Darmſtadts werden gebeten, in
Zukunft Anſchriften an den Verband unter oben angeführter
Verbands=
bezeichnung z. H. des 1. Präſidenten des Kriegervereins 1874 Darmſtadt,
Mathildenſtraße 32 II, zu richten.
— Weihnachtsfeier. Mittwoch, den 19. Dezember, veranſtaltet die
Frauengruppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei eine kleine
Weih=
nachtsfeier für die Kinder, wobei Frau Liſe Ramſpeck einige ihrer
Märchen vorleſen wird. (Siehe Anzeige.)
— Bund der Kinderreichen. Für das am Donnerstag, den 20. bs.
Mts., ſtattfindende Konzert der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſind
Karten erhältlich bei dem 2. Vorſitzenden Herrn Wilh. Dietz, Grafenſtr. R.
— Orpheum. Der Sonntagskartenvertauf findet ſtatt im
Verkehrs=
bureau, De Waal, Rheinſtraße, von 11—6 Uhr und an der
Orpheums=
kaſſe von 8 Uhr ab.
Der Verkehr nach dem Waldfriedhof.
Von der Stadtverwaltung wird uns geſchrieben:
In der Bevölkerung ſind Gerüchte im Umlauf über neue
Er=
ſchwerungen im Verkehr nach dem Hauptfriedhof (
Wald=
friedhof). Dieſen Gerüchten gegenüber ſei darauf
hingewie=
ſen, daß der Verkehr nach dem Hauptfriedhof über die
Rhein=
ſtraße und die Eiſenbahnbrücke daſelbſt unbeanſtandet vonſtatten
geht, wenn die Beſucher des Waldfriedhofs einen Ausweis vom
Polizeiamt mit Lichtbild bei ſich führen. Dieſen Ausweis
for=
dert ihnen die Wache an der Sperre ab und gibt dafür eine
grüne numerierte Karte. Der Verkehr nach dem Waldfriedhof iſt
offen von 8 bis 11 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr
nach=
mittags. Die Rückkehr muß vormittags bis 12 Uhr und abends
bis ½6 Uhr erfolgt ſein. Schwierigkeiten bei Abwicklung dieſes
Verkehrs nach dem Waldfriedhof hat die Bevölkerung nicht zu
erwarten, wenn es ſich nur um den Beſuch des Waldfriedhofes
handelt. Wer nach Griesheim und weiter gehen will, muß ein
franzöſiſches Viſum haben.
Der Verkehr in der Kolonie am Dornheimer Weg
geſchieht für die Bewohner der Kolonie anſtandslos, ſofern ſie
einen beſtimmten Ausweis als Bewohner der Kolonie beſitzen,
und zwar jederzeit von ½6 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.
Wer nicht Bewohner der Kolonie iſt, kann nur verkehren, wenn
er eine beſondere Beſcheinigung des Kommandanten hat.
Die Bevölkerung ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß die
franzöſiſche Beſatzung die Zollpflicht eingeführt hat und daß
alles, was in das beſetzte Gebiet eingeführt wird, der Zollpflicht
unterliegt und an der Sperre abgenommen wird. Die
Verzol=
lung iſt mit einem umſtändlichen Verfahren verbunden. Es muß
deshalb davor geſarnt ſerden, zollpflichtige Gegenſtände mit
ſich zu führen.
Ferner ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß an der
Weiter=
ſtädter Straße das Schild mit der Bezeichnung der Grenze des
beſetzten Gebictees ein großes Stück vor der Wache angebracht
iſt. Die Wache befindet ſich in dem Wieſenwärterhaus. Auch hier
iſt die Ueberſchreitung der Grenze nur mit einem franzöſiſchen
Viſum erlaubt. Wer ohne dieſen Stempel, das beſetzte Gebiet
betritt, ſetzt ſich der Gefahr aus, von den franzöſiſchen Gendarmen
und Zollwächtern verhaftet zu werden.
Reiſen auf Abzahlung. Um breiteren Kreiſen Gelegenheit zu
geben, für ſpäter auszuführende Reiſen das Fahrgeld nach und nach
anzuſammeln, oder eine Sommerreiſe auf Abſchlag zu kaufen, führt / barſchaft allerdings ganz eigenartig aus. Die Kraft ſei
die Reichsbahn ab 17. Dezember 1923 wertbeſtändige Wertzeichen über leriſchen Ausdrucks durch die Farbe, die ſich beſonde
Beträge von 2 und 5 Goldmark ein. Dieſe werden an ſämtlichen
Fahr=
karten= und Gepäckſchaltern der Reichsbahn bei der Löſung von
Fahr=
karten aller Art an Zahlungsſtatt angenommen, alſo z. B. auch zu
Ferienſonderzügen, Jugendfahrten und ſonſtigen Fahrten, für die
Preisermäßigung beſteht, ebenſo bei der Löſung von Zeitkarten,
Fahu=
ſcheinheften uſw., und zwar auch im Verkehr mit Privatbahnen und ſtudien ausgeſtellt, die, wie immer, beſonders in der 2,
dem Ausland. Die Wertzeichen werden in Form von Fahrkarten, die fehr gut getroffen ſind. Die Art jedoch, wie dieſer Künf
über 2 Goldmark lauten, in grüner, die über 5 Goldmark lauten in gel= weiten Pinſelführung immer weiter geht, wie er im
ber Farbe aufgelegt, mit nachſtehendem Aufdruck: Deutſche Reichsbahn.
Gültig bis 31. Dezember 1924. Dieſe Karte wird mit 2 bezw. 5
Gold=
mark an allen Kaſſen der Deutſchen Reichsbahn beim Löſen von Fahr= haft bleibt, muß mit Beſorgnis erfüllen, bei aller An
kauten und Abfertigung von Gepäck in Zahlung genommen. Kein ſeines ausgezeichneten Könnens.
gefetzliches Zahlungsmittel, keine Einlöſung in bar. — Die Einrichtung
von Geldwertkarten an Stelle von Kilometerſcheinen iſt gewählt, um rit ausdrucksbollen und reichen Aquarellmalereien au
auch die Benutzung bei Fahrten mit Preisermäßigung und die
Gepäck=
abfertigung ohne weiteres zu ermöglichen.
— Einheitliche Mietenregelung. Im bayeriſchen Sozialminiſterium
in München haben am 12. d. M. Vertreter der Wohnungsreſſorts von
Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Ba= ben E. Dombrowsky, deſſen Raubtierdarſtellung
den (nach der den „M. N. N.” entnommenen Notiz war Heſſen nicht freien Natur ausgezeichnet in der Bewegung und
Che=
vertreten) die Frage einer möglichſt einheitlichen
Geſtal=
tung der Mietzinsregelung beſprochen. Die Erörterung, an
der auch ein Vertreter der Wohnungsabteilung des Reichsarbeitsmini= Brauns, der ſehr fein charakteriſierte Typen und J
ſteriums teilnahm, ergab weitgehende Uebereinſtimmung, ſo daß, auch Rösler, der den humorvoll feinen Kopf eines u
wenn am 1. Januar eine reichsrechtliche Mietenregelung nicht eintreten Trinkers und Erich Merker, der mit zwei ausge g
ſollte, doch mit einer ungefähr gleichheitlichen Geſtaltung der Mieten im großen Werken, Handel und Induſtrie darſtellend, ver
größten Teile des Reiches gerechnet werden kann.
— Abänderung des Hundeſteuergeſetzes. Ab 1. Januar 1924 iſt die Den Handel typiſiert ein reich bewegtes Hafenbild, die A
Steuer auf Goldmark geſtellt. Die Staatsabgabe beträgt, wenn der
Be=
ginn des Hundebeſitzes in die Zeit vor 1. Juli fällt, jährlich 12 Gold= hohes Lied der Arbeit und wirken gut und eindringlidk
mark, vom 1. Juli ab 6 Goldmark für jeden Hund. Die Gemeinden ſind
berechtigt: das Halten von Hunden mit einer jährlichen Steuer, den mehr= zahl weitere Gemälde und eine beſonders wertvolle (ruchl
fachen Hundebeſitz mit einem jährlichen, nach Zahl der Hunde ſich er= Graphiken und Plaſtiken,
höhenden Zuſchlag zu belegen. Macht eine Gemeinde vom
Beſteuerungs=
recht keinen Gebrauch, ſo iſt der Kreis berechtigt, von den in der
Ge=
markung dieſer Gemeinde gehaltenen Hunden eine jährliche Kreisabgabe
zu erheben.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Sinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
im keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſl.
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der
uäch=
ſten Sitzung am Dienstag, den 18. d. M., im Staatsarchiv, wird Herr
Prof. Prgetorius über „Familienanzeigen” berichten.
Kaffee Bismarck. Am Freitag abend kam das muſikliebende
Publikum im Kaffee „Fürſt Bismarck” reichlich auf ſeine Koſten. Der
Direktion iſt es gelungen, einen der bedeutendſten Kabellmeiſter, Herrn
L. Walter zu gewinnen. Die vorgetragenen Solis zeugen von
hoher künſtleriſcher Fertigkeit in der Beherrſchung ſeines Inſtruments.
Das bis zum letzten Platz beſetzte Kaffe hat denn auch durch
reich=
lichen Beifall die künſtlexiſchen Darbietungen belohnt. Der Beſuch der
Konzerte kann empfohlen werden. — Am Sonntag, den 16. d. M.,
findet ein Schlagerabend ſtatt. Leitung: Konzertmeiſter L. Walter. Wir
verweiſen gleichzeitig auf den heutigen Preisabbau. (Näheres ſiehe
Anzeige.)
— Volkstheater. Infolge Erkrankungen iſt die
Urauffüh=
rung des Märchens „Hänschen vor der Himmelstür” auf Mittwoch
ver=
ſchoben. Dafür wird auf dielfachen Wunſch nochmals „Die Wallfahrt
zum Chriſtkind” gegeben. Heute und morgen Montag abend gelangt
die Poſſe „Der Stabstrompeter” zur Aufführung. (Siehe Anzeige.)
— Die Weihnachtsfeier der Strickſchule des
Evan=
geliſchen Bundes findet Mittwoch, den 19. Dezember, 4 Uhr
nachmittags, in der Turnhalle der Mädchenſchule in der
Rundeturm=
ſtraße ſtatt. Freunde der Anſtalt, die ſchon faſt ein Menſchenalter
be=
ſteht, und die weibliche Jugend an den ſchulfreien Mittwoch= und
Samstagnachmittagen zu nützlicher Tätigkeit verſammelt, ſind herzlichſt
zu der Feier eingeladen. Mit ihr wird eine Bedenkfeier an die nun zur
ewigen Ruhe eingegangene langjährige Vorſttzende, die Kinderfreundin
Frau Mülberger, verbunden ſein.
— Der Gabelsbeuger Stenographenverein 1861
macht durch die heutige Anzeige nachmals auf ſeine diesjährige
Weih=
nachtsfeier, die heute nachmittag 3½ Uhr im Städtiſchen Saalbau
ab=
gehalten wird, aufmerkſam.
Kunſtnotizen.
(ſeber Werke, Künffler und künſileriſche Veranſtaktungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Vom Flughafen zum Großfilmwerk. Vereits im
Laufe des Frühjahrs ſind die rieſigen Luftſchiffhallen in Staaken bei
Spandau, die früher zum Bau der Zeppelinkreuzer dienten, von der
Neumann=Produktion in Filmaufnahmeateliers von in der Welt einzig
daſtehenden Ausmaßen umgewandelt worden. In die „Große Halle‟
die über einen Nutzraum von 12 000 Quadratmetern bei einer Höhe von
45 Metern verfügt, können bequem ganze Straßenzüge und
Städte=
bilder eingebaut werden, ohne daß die Freibeweglichkeit auch nur im
geringſten eingeengt wird. Die „Kleine Halle” umſchließt einen
Faſ=
ſungsraum, der mühelos die Fläche aller Berliner Ateliers beherbergt.
Als erſter Film iſt im Laufe des Sommers in dieſen rieſigen Anlagen
das Filmwerk „I. N. R. I.‟. — Ein Film der Menſchlichkeit — von der
genannten Geſellſchaft hergeſtellt worden. Dieſes Filmwerk wird
dem=
nächſt im Palaſt=Theater gezeigt werden.
Aus den Parteien.
Deutſche Demokratiſche Partei. Am Donnerstag
fin=
det im Parteilokal abends eine Sitzung des Organiſationsausſchuſſes
ſtatt. Wir bitten alle Mitglieder des Ausſchuſſes dringend, an dieſem
Tage zu erſcheinen, da wichtige Beſprechungen auf der Tagesordnung
ſtehen.
Wir machen unſere Mitglieder auf den am Dienstag abend
ſtatt=
findenden Vortrag des Herrn Direktor Seipp über die „
Währungs=
frage” aufmerkſam. Die Zuſammenkunft iſt im Parteilokal.
Deutſchnationale Volkspartei. Donnerstag abend
ſpird im Saalbau Herr Arbeiterſekretär, Rüffer=Berlin, Mitglied
des Preußiſchen Landtags, über Reichstagsauflöfung und Neuwahlen
ſprechen. Herr Rüffer iſt bekannt als langjähriger Führer der
chriſt=
lich=nationalen Arbeiterbewegung, die im ſchroffen Gegenſatz zu den
un=
fruchtbaren marxiſtiſchen Idealen des Klaſſenkampfes und der
Inter=
nationale ſteht und in wahrer Volksgemeinſchaft das Heil des deutſchen
Volkes ſieht.
Darmſtädter Ausſtellungen
Kunſtſalon Sonnthal.
Der Kunſtſalon Sonnthal hat, wie alljährlich um
nachtszeit, eine beſonders reichhaltige Ausſtellung ve
die, was beſonders anerkaunt ſein ſoll, nicht nur nach
punkten ausgewählt iſt, die billigem Geſchmack
Rech=
gend, zum Kaufen animieren ſoll, ſondern die in ihrer
heit ein bemerkenswertes künſtleriſches Niveau hat.
darum in doppelter Hinſicht das Richtige, als ſie zum
guter Kunſt erzieht und dabei doch dem Käufer die
wegweiſend erleichtert.
Der Ausſteller ſind zu viele, als daß wir auf alle
dem uns zur Verfügung ſtehenden Rahmen eingeher
Es darf aber mit Genugtuung konſtatiert werden, daß
Münchener Gruppe die einheimiſchen Künſtler außer
gut vertreten ſind. Da iſt vor allem Karl Mons z.
(einer der erfolgreichſten Schüler Banzers), der mit ein
tion ſeiner fein beobachteten und gut charakteriſierten 2
und Interieurs vertreten iſt. Wie die Köpfe, durchweg
auf gutes zeichneriſches Können, ſehr gut charakteriſiert
all dieſen Bildern der farbige Stimmungsreiz des In
ausgezeichnet getroffen. Sie ſind reich im Kolorit und
züglicher Darſtellung.
Ferdinand Barth arbeitet nach ſeiner Geſundu
und zielbewußt weiter. Neben einer Anzahl ſchöner, ſt
voller Landſchaften und Bildſtücke aus der engeren 1
Darmſtadts bringt der junge Künſtler diesmal ein
Zweig ſeines Könnens vielverſprechend zur Geltung
einige Blumenſtücke gemalt, die ſich ebenſo durch locker
lung wie durch Leben und Duft der Farbe auszeichnen
Arbeiten, die von ebenſo vielem Fleiß wie Können zeu
ſehe beſonders die Chryſanthemen, an denen neben 1
haften des Gemäldes die naturaliſtiſche Schönheit der
gut wiedergegeben.
Profeſſor Kröh iſt wieder mit einer Anzahl ſein
ſo fein geſehen und ſo liebevoll durchgearbeiteten La
vertreten. Neben Motiven aus der Heimat hat er ein ſt
reiches Bild von den Starnberger Seen ausgeſtellt, d iud
Farbe ebenſo friſch und temperamentvoll iſt, wie die (rmun
in dem farbenreichen Herbſtbild treffend wiedergegeben
Auguſt Soeder nimmt ſich mit ſeinen weit un
hingeworfenen, farbenreichen, ſtarken Landſchaften in di
Schwarzwälder Schneelandſchaft ausprägt, in der mit
Mitteln packende Wirkung hervorgerufen iſt, bleibt ab
dernswert.
J. Sheld hat wieder eine Anzahl gut beobacht
rein der Farbe die künſtleriſche Ausbeutung überläßt ur
J. Diefenbach ſtellt wieder eine Anzahl ſeiner
ſchaften und ſtimmungsreiche Stadtbilder, die im
Freunde ſinden iverden.
Von den Münchener Künſtlern ſeien beſonders he
rung ſind, trotzdem der Künftler ſich auf ſchwarz=weiß
die gleich ſtarke Anſicht einer Hochofenanlage. Beide ſ
Außer den Genannten bringt die Ausſtellung eine 4
— Roßdorf, 15. Nob. Heute, Sonntag, nachmittags 3
hier im Gemeindeſaal der Kleinkinderſchule eine Mitglied
lung des Evangeliſchen Bundes ſtatt. Pfarrer Berck ſp
„Deutſch=edangeliſche Weihnachtswünſche‟.
* Bensheim, 15. Dez. Wilderer. Iu letzter Zeit
Wilderer immer größeren Unfug. Nun iſt es der Polizei
lungen, einen der „ſchwarzen” Jäger in Haft zu nehmen
zufammenlegbares Gewehr zu beſchlagnahmen.
O Aus dem Kreiſe Heppenheim, 15. Dez. Schulverſ
ſtrafen. Nachdem nun der Ortslohn in wertbeſtändiger
regelt wurde, hat das Kreisſchulamt Heppenheim die Geld
unentſchuldigte Schulverſäumniſſe neu feſtgeſetzt. Dieſe bet
für Verſäumniſſe in der Volksſchule für jede Verſäumnis
mark, und für ſolche in der Fortbildungsſchule 0,65 Gold
Wiederholungsfällen kann dieſe Strafe auf das Fünffache erhi
—Milch=,Butter= und Buotpreis. Der Preis fü
Milch wurde, vom Verbraucher beim Erzeuger abgeholt, auf
mark herabgeſetzt, ein Pfund Butter 2 Goldmark, der Dr
Brot auf 0,45 Goldmark. 1 Pfund Rinpfleiſch und Kalbfleiſe
Schweinefleiſch auf 1.40 Goldmark.
O Birkenau, 15. Dez. Ein „Baumrieſe” wirde
im Schloßzark des Baron von Wamboldt gefällt, namlich ei
Jahrhunderte alte Eſche, ein Prachtexemplar, wie man es
findet. Der Stamm hatte am Wurzelende einen Durchmeſſ
Metern und eine Länge von 22 Metern. Der Rieſenbar
außer 6,5 Feſtmetern erſtklafſigem Stamm= und Nutzholz no
Raummeter Brenn= bzw. Nutzholz. Die Einnahme für dieſe
dürfte wohl diele Hunderte von Billionen betragen. Au
Prachtexemplar ſteht in dem Park noch eine ſtattliche Anzahl
Platanen, Eichen und Fichten, die am unteren Stamm eine
von 4—6,5 Meter aufwveiſen. Welch Rieſenwert dieſe Rieſer
dieſen Rieſenholzpreiſen repräſentieren, iſt kaum zu ſagen.
Offenbach, 15. Dez. Durch das Ausfallen der erſten
ſämtlicher Neihen in einer amtlichen Bekanntmachung über
für Milch und Butter konnte man dieſer Tage in der 1
Anzeige leſen, daß der Höchſtpreis für ein Liter Vollmilch au f
mark und der Kleinverkaufspreis auf 28 Goldmark feſtgeſetzt
Dezimalzeichen war durch den Fehldruck ausgefallen. Da der
Bekanntmachung ohne weiteres erkennbar war, verzichtete d
Stelle auf eine Richtigſtellung. — In der ſtädtiſchen Volk;
der Guſtav=Adolfſtraße können ſeit einigen Tagen neben der
loſen auch andere Minderbemittelte (Sozialrentner, Kl
Kriegsbeſchädigte und Armenpfleglinge) geſpeiſt werden. Eßg
Löffel ſind mitzubringen. Der Preis für eine Wochenkart
Mahlzeiten beträgt bis auf weiteres 50 Goldpfennige. — In
entlaſſungen und Kurzarbeit zu vermeiden, war das Stadtba
weiſe auch Sonntags geöffnet worden. Der Beſuch war an
Sonntagen recht gut. An den letzten Sonntagen war der Beſu
geſunken, daß die Stadt jeden Sonntag mehrere Billione,
mußte. Das Bad bleibt deshalb an Sonntagen wieder geſ
Die Sparmaßnahmen haben nun auch in den hieſigen Schulet
Der Unterricht wurde ſo zuſammengeſchoben, daß ſechs Scht!
Stadt nachmittags vollſtändig geſchloſſen bleiben. In ſämtli
häuſern wird die Dampfheizung vormittags elf Uhr abgeſte
hieſige Begmtenſchaft wird nächſten Montag in eimer Prote
lung gegen die unzulänglichen Goldgehälter ſchärfſten Einſpru
Frei
Einte
En
ein
Koll
Sty
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raun
„Eh
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(G
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Sand=
9
2. der
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*
[ ← ][ ][ → ]Zummer 342.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 16. Dezember 1923.
Seite 5.
EElfriede Groß
William Steffan
Verlobte
Darmſtadt Tampico (Tamps)
Mexico
16. Dezember 1923
ANNA IAIS
geb, Vol=
MARKUS TAIS
VERMAHLIE
uenos-Aires, im Sept. 1923
Heute 11½ Uhr entſchlief im
58. Lebensjahre nach langem Leiden
neine innigſtgeliebte Gattin, unſere
Feuſorgende Mutter,
Schwieger=
nutter und Großmutter
Margarete Emich
geb. Wagner.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Emich
Wilſy Jänchen und Frau
Gretel, geb. Emich
1 Enkel.
(8556
Darmſtadt, drebhau, 15. Dez. 1923.
Die Beerdigung findet morgen um
½ Uhr aufdemalten Friedhofſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
eilnahme anläßlich des Ablebens
ſerer guten Mutter
(*29691
Frau Barbara Zoſt
gen hiermit allen innigſten Dank.
je trauernden Hinterbliebenen.
Unser diesjähriger Weihnachts-Verkauf bietet
außergeuöhnliche Vorteile!
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1öne Muster
gute
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
cher Teilnahme bei dem
Hin=
geiden unſerer lieben
Verſtor=
nen ſowie die vielen
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enden ſagen herzlichen Dank
Familie Ludwig Wolf.
armſtadt, den 15. Dez. 1923.
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Lieben und Bekannten die beabſichtigte Weihnachtsfreude bereiten können, ohne
ſich Sorge zu machen. Der verbleibende Reſibetrag kann in wöchenklichen oder
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1e Bunfe ditt an.
(Aufheben)
Einlage.
(Fortseteung folgt.)
Die über unser armes Vaterland hereingebrochene schwere
wirtschaftliche Not machte eine Unterbrechung meiner von vielen
Millionen Lesern allwöchentlich mit Spannung verfolsten Sprech-
V8503
stunden-Erlebnisse notwendig.
lch habe während dieser trostlosen Zeit meine Sprechstunden
im Auslande abgehalten und bin erst jetzt wieder im Kukirol-
Auto nach Deutschland zurückgekehrt, um hier meine Tätigkeit
erneut aufzunehmen. lch bitte alle meine Freunde, die wenigen
noch erscheinenden Berichte zu sammeln und nach Erscheinen
der letzten Anzeige, die als solche durch meinen Abschied von
den verehrten Lesern deutlich kenntlich gemacht wird, mit der
Einsendung zu dem großen Preisausschreiben (1. Preis ein fettes,
etwa 3 Zentner schweres Schwein) zu beginnen. Bis dahin bitts
ich, noch recht fleißig das verbesserte Dr. med. Campes Kukirol-
Fußbad zu kaufen. Kukirol-Fußhäder öffnen die Poren, fördern
die Blutzirkulation und leisten deshalb gerade jetzt im Winten
gegen kalte und nasse Füße ganz besonders gute Dienste. Sie
beseitigen aber auch den lästigen Schweißgeruch un / das
ab-
scheuliche Brennen der Füße. Hühneraugen, Hornhaut, Schwielen
und Warzen aber beseitigt dag Kukirol-Hühneraugen-Pflaster,
Diese beiden weltbckannten,in vielen, vielen Millionen Fällen
bewähr-
ten Kukirol-Fabrikate sind nach der Fertigste lung des neuerbauten
großen Geschättshauses der Kukirol-Fabrik wieder in allen größeren
Arotheken und besseren Drogerien erhältlich, und zwar vorläufig
noch zu dem überaus billigen Preise von nur 60 Goldpfennigen
je Packung. Beide Präparate eignen sich vorzüglich als
Weih-
nachtsgeschenke und ich empfehle Ihnen deshalb sofortigen Einkaut.
volurch Sie nicht nur Ihren Angehöri en, sondern auch mir eine
große Weihnachtsfreude bereiten Die lehrreiche Broschüre „Die
richtige Fußpflege” wird auf Wunsch noch immer kostenlos und
portofrei geliefert durch die
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Beſorgungen jeder Art durch zuverläſſige
Kräfte gegen amtlich feſtgeſetzte
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gütung.
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Fernruf Stadtamt.
Heutiger Eintrag in das
Handels=
regiſter B, die Firma:
Papiervergr=
beitungs=Aßtiengeſelſchaft, Sitz:
Darmſtadt. Gegenſtand des
Unterneh=
mens: Verarbeitung und Handel mit
Pa=
pier aller Art. Grundkapital: 150 00000
Mark. Vorſtand: Emil Fuchs, Direktor
in Darmſtadt. Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 1. Auguſt 1923 feſtgeſtellt. Die
Geſellſchaft wird vertreten, falls ein
Vor=
ſtandsmitglied beſtellt iſt, durch dieſes,
falls mehrere beſtellt ſind, durch zwei
Mitglieder oder durch ein Vorſtandsmit
glied in Gemeinſchaft mit einem
Pro=
kuriſten. Das Grundkapital iſt
einge=
teilt in 12000 Stück Aktien zu je 1000
Mark, 4000 Stück Aktien zu je 5000 Mar
und 10 000 Stück Aktien zu je 1000 Mark.
die alle auf den Inhaber lauten und
zum Kurſe von 115% ausgegeben
wer=
den. Der Vorſtand beſteht aus einem
vder mehreren Mitgliedern, die vom
Aufſichtsrat beſtellt werden, der auch
ihre Zahl beſtimmt. Es können auch
ſtellvertretende Vorſtandsmitglieder vom
Aufſichtsrat beſtellt werden. Die
Be=
rufung der Generalverſammlung erfolgt
durch einmaliges Ausſchreiben in den
Ge=
fellſchaftsblättern. Die
Bekanntmachun=
gen der Geſellſchaft erfolgen nur im
Deutſchen Reichsanzeiger. Die Gründer
der Geſellſchaft, die alle Aktien
über=
nommen haben, ſind: a)
Landwirtſchaft=
liche Zentralgenoſſenſchaft, eingetragene
Genoſſenſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
Darmſtadt, b) Induſtrie=Papier=
Aktien=
geſellſchaſt in Frankfurt am Main, e Kop=/8eb. unt. A 34 an
pel & Remmler, Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung in Mannheim, d)
Papier=
ſackfabrik Schlarb & Co.,
Aktiengeſell=
ſchaft in Hanau, e)Direktor Ernſt Schmitt
in Darmſtadt. Den erſten Aufſichisrat
bilden: 1. Jakob Graff, Mannheim,
2. Generaldirektor Moſes Jſaak,
Frank=
furt am Main, 3. Direktor Karl Schlarb,
Hanau, 4. Direktor Paul Koppel,
Mann=
heim, 5. Direktor Ludwig Gottſchalk,
Mannheim, 6. Direktor Joſeph
Stras=
burger, Darmſtadt, 7. Direktor Georg
Berg, Darmſtadt. Von den mit der
Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten
Schriftſtücken, insbeſondere von dem
Prüfungsbericht des Vorſtands und Auf
ſich srats, kann bei dem unterzeichneten
Gericht Einſicht genommen werden.
Darmſtadt, den 10. Dez. 1923.
Amtsgericht I. (8
onntags geschlossen!
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ſchäfts= u.
Landwwirt=
ſchafts=Heiraten u.
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erfolgreich Fr. J.
Marz, Mainz=Mombach,
Körgerſtr. 3. ( V,7469
Weihnachtswunſch!
Alleinſt. jung. Mann
Handw. i. gt. Poſition
möchte m. Frl. od. Wi we
m. eig.Heim, nichtüb.
35 J. alt, zw.
Heira=
bekannt werden. Gefl.
Zuſchr. mögl. m. Bild.
u. A 36 Ceſchſt. (*
Dame, Anf. 30,
mi=
eign. Heim, jugendl
Erſch., wünſcht beſſ.
Herrn i. ſ. Lebensſt.
zw. bald. Heirat ken.
zu l. Wtw. n. ausg.
Ang. u. A 42 Geſchſt.(*
Weihnachts=
wunſch.
Frl.,35 J., m.
Wäſche=
ausſtattung, wünſcht
ält. Herrn zw. Heirat
k. z. I. Wikwer nicht
ausgeſchloſſen.
An=
die Geſchſt. (*29850
fuf
preiswert abzugeben.
Anfr. unt. A 58 an d.
Geſchäftsſt.
Peddigrohr=
Garnitur
(2 Seſſel, 1 Sofa, 1 Tiſch)
neu, für 90 Mk., auch
einzeln, ſowie 1 ant.
Stuhl, abzug
Heidel=
bergerſtr. 77,III. (*aago
Ganz neu. Sanvgres
Konſervierungsappa
rat, Puppenwagen
Kinderſitzſchlitten
ab=
zugeben (*29806
Riedeſelſtr. 25, I.
W. emaill., vernick.
Grudeherd, eiſ.emaill.
Badewanne, 2ſitz. eiſ.
Kinderſchlitten,
Expe=
rimentierkaſt, f. gald.
Elekt, Puppentv z. vk
Anzuſ. Mont.*/,12—1
Hügelſtr. 8, III. (*2u
Grammophon(Schrank)
Motorrad, Bel. getr.,
Staffelei=Malkaſten,
Brett u. Sonſtiges
Schornſteinaufſatz,
Auto=Entwickler,=
Ge=
ſchwindigkeits=
Meſ=
ſer, =Kilometerzähler,
großer Füllofen, alles
gut erhalt., zu verk.
Schaub, Erbacherſtr. 67,
1. St., rehts. (*29793
Chaiſeionque
billig zu verk. (*29732
Orangerieſtraße 9.
Gut erh. Vertiko
und 3ſitzigen
Rodel=
ſchlitten zu verkaufen.
Näh. Geſchſt. (*29708
Groß. Küchenſchrank
(gebr.), friſch lackiert,
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Elifabethenſtr. 27. (*
Brennabox=
Kinder=
wagen, Stubenwagen
aus beſſ. Hauſe z vk.
N. Geſchäftsſt. (*29795
Feiertage
Span. Weiß- u. Rotweine
Malaga, Tarragona, Moscatel
Edel-Liköre - Reiche Auswahl
Juan Prim, Wein-Import
Mathildenplatz 8
Küchenkredenz, Näh=
Tiſch m. 2 Stühlen,
Flobert (6 mm), Porz.=
Geſchirr, Gaslüſter
bücher bill. zu vk. (*
Grafenſtraße 26,
Je 1 kompl Sammlung
Meißener
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und (853
Bieleſelder Leinen=
und Seiden=Scheine
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verk. Ang. u. A 46
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Ludwig Oswald, Darmſtadt:
ſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäf=
Firma iſt auf die Hans & Ludw
wald Aktiengeſellſchaft in Darmſtai
gegangen. Die Firma wird hier g
— Abt B: Firma: Hans & Lu
1Oswald Aktiengeſelſchaft,
Darmſtadt. Gegenſtand des Un
mens: Handel mit Chemikalien un
gen und Beteiligung an verwandten !
nehmungen. Grundkapital: 105
Mark. Der Geſellſchaftsvertrag
F16. Auguſt 1923 feſtgeſtellt. Beſte
Vorſtand aus mehreren Perſon
wird die Geſellſchaft durch zweiVor
mitglieder oder durch ein Vorſtar
glied und einen Prokuriſten ve
Der Aufſichtsrat iſt befugt, einer
mehreren Vorſtandsmitgliedern da
der Einzelvertretung zu gewähren.
von den Vorſtandsmitgliedern Ha
wald und Emil Ehrecke iſt für ſich
befugt, die Geſellſchaft zu vertreter
ſtand: Hans Oswald, Kaufman=
Emil Ehrecke, Apotzeker, beide in
ſtadt. Kaufmann Rudolf Brohm,
mann Paul Brohm und
Kaufma=
fred Möſinger, alle in Darmſtad
zu Prokuriſten beſtellt derart,
zwei von ihnen gemeinſam oder
in Gemeinſchaft mit einem Vor
mitglied zur Vertretung der Geſe
berechtigt ſind. — Das Grundkap
eingeteilt in 19 000 Stammaktien
5000 Mark und 5000 Stammaktier
1000 Mark, ſowie 5000 Vorzugsak 5
je 1000 Mark. Die Stammaktien
auf den Inhaber, die Vorzugsakt
Namen. 75 000 000 Mark Stamr
und die Vorzugsaktien werden zum
wert, die übrigen 25 000000 Mk. é
aftien werden zum Kurſe von 115‟
gegeben. Die Vorzugsaktien genieß
auf 6‟ beſchränkte Vorzugsdit
und haben zehnfaches Stimmrecht,
maſchine, Korbſeſſel,ſes ſich um die Beſetzung des Au
rats, die Aenderung der
Satzun=
die Aulöſung der Geſellſchaft h
Im Falle der Liquidation erhalt
Pupp.=Herd, Geſchichten= dem reinen Liquidationserlös di
zugsaktionäre bis zu 100% ihre
lage; der Reſt wird unter die E
aktionäre verteilt. Der Vorſtand
nach Beſtimmung des Aufſichtsra
einer oder mehreren Perſonen; de
ſichtsrat hat das Recht der Be
der Vorſtandsmirglieder. Der er
ſtand wird von der Gründerver
lung beſtellt. Die Berufung der C
verſammlung erfolgt durch den Au
rat oder Vorſtand durch einmali
kanntmachung im Deutſchen M
und Marſtallſtraße, zeiger. Die Bekanntmachungen
ſellſchaft erfolgen im Deutſchen
anzeiger. Die offene Handelsge
Hans & Ludwig Oswald in Dar
bringt in die Geſellſchaft das v.
betriebene Geſchäft mit dem Nee
Fortführung der Firma und mit
Aktiven und Paſſiven ein, ausgenk
die Kapitalkonten der Geſchäftsir
Die Einbringung erfolgt auf Gru
der dem Geſellſchaftsvertrag beige
Bilanz per 28. Juli 1923.
F=
übernommene Nettveinbringen
die Geſellſchaft 75 000 000 Mark
aktien zum Nennwert. Die Grünk
Geſellſchaft, welche alle Aktien
nommen haben, ſind: 1. die offene
delsgefellſchaft Hans & Ludwig O.
2. Kaufmann Hans Oswald, 3. Ap.
Emil Ehrecke, 4. Bankprokuriſt Le
wald und 5. Kaufmann Hans S
ling, alle in Darmſtadt. Den
Aufſichtsrat bilden: Rechtsanwalt C
Staedel in Darmſtadt, die vorher
4 und 5 Genannten und Kaufmann
rich Gärtner in Verlin. Von de
der Anmeldung der Geſellſchaft
eichten Schriftſtücken, insbeſonder
dem Prüfungsberichte des Vor
und Aufſichtsrats ſowie der Rev
kann bei dem Gerichte, Eon dem
fungsberichte der Reviſoren auch b
Handelskammer Darmtadt Einſid
nommen werden.
Darmſtadt, den 8. Dez. 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Mummer 347.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 16. Dezember 1928.
Sei
Hans 4!
Der Verband der Verzie Deutſchlands
* mit: Nach der neueſten Zeitungsveröffentlichung des
Reichs=
eitsminiſteriums muß die Oeffentlichkeit glauben, daß die
Verord=
rg des Reichspräſidenten zu der „Verordnung über Krankenhilfe bei
Krankenkaſſen” ſeitens der Aerzteſchaft nicht berückſichtigt würde.
enſo wird dadurch der Anſchein erweckt, als hätte die Aerzteſchaft,
bdem einige Bedenken durch die Regierung beſeitigt ſind, andere
inde „wirtſchaftlicher” Natur „vorgeſchützt”, um im Kampfe zu
ver=
en. Da die Oeffentlichkeit hiernach des Glaubens werden könnte,
ſei den Lebensnotwendigkeiten der Aerzte ſeitens der Regierung
Ge=
e geſchehen, ſcheint es notwendig, darauf hinzuweiſen, daß dies
kei=
wegs zutreffend iſt.
Mit den bisherigen Abänderungen der Verordnung über
Kranken=
e bei den Krankenkaſſen werden nur der Oeffentlichkeit beſonders in
Augen ſpringende und von dieſer als beſonders entwürdigend für
Aerzteſchaft empfundene Geſichtspunkte gemildert, ein Zweck, dem
y die Veröffentlichungen in der Tagespreſſe zu dienen ſcheinen.
Die=
gen Punkte jedoch, zu deren Beurteilung eine beſondere Kenntnis
Belange der Aerzteſchaft gehört, und deren vernichtende und
ernied=
inde Wirkung beim Nichtarzt weniger deutlich iſt, ſind von der
Ab=
erung teilweiſe ungenügend, größtenteils gar nicht berührt und faſt
vollen Umfange erhalten geblieben. So unterliegt, um nur einige
ſpiele anzuführen, nach wie vor die Beurteilung der ärztlichen
Tä=
eit, ob dieſe gegen erlaſſene Vorſchriften verſtößt oder nicht, nur dem
eil der Krnkenkaſſe. Erſt im Ueberwachungsausſchuß kommen die
zte zu Wort, während es ſelbſtverſtändlich wäre, daß ſchon vor
zſpruch einer Verwarnung oder Kündigung ärztliche Sachverſtändige
wirken müßten. Die Erfahrung hat gezeigt, daß ſelbſt bei ganz
fältig bis aufs Einzelne ausgearbeiteten Richtlinien, für ärztliche
igkeit ſogar unter ärztlichen Sachverſtändigen Zweifel beſtehen
kön=
wie diel mehr unter Laien! Der Ueberwachungsausſchuß
entſchei=
auch weiterhin bindend unter Ausſchaltung des bürgerlichen Rechtes.
wwird damit dem Arzt die ſonſt übliche Nachprüfung, ob ein wichtiger
ind zur friſtloſen Entlaſſung vorliegt, durch die bürgerlichen
Ge=
ce unmöglich gemacht, alſo ihm ein grundlegendes ſtaatsbürgerliches
ht genommen. Auch ſonſtige, im höchſten Grad einſchneidende
Be=
rnungen über Zulaſſung von Aerzten zur Kaſſenpraxis und Rechte
Verſicherten ſind teils wenig, in wichtigſten Teilen gar nicht geän=
. An der für die Aerzteſchaft untragbaren Zuſammenſetzung des
chsausſchuſſes mit Unparteiiſchen, die von demſelben Miniſterium
er=
nt ſind, welches die fraglichen direkt gegen die Aerzteſchaft gerichte=
Ausnahmeverordnungen erlaſſen hat, iſt ebenfalls nichts geändert
den, ſo daß es jedem Billigdenkenden ſelbſtverſtändlich iſt, daß die
steſchaft zu dieſen Unparteiiſchen kein Vertrauen hat und die
Ent=
idung über ihre wichtigſten Lebensbelange dieſen nicht überlaſſen
Die örtlichen Vertreter der Aerzte wiſſen überall über die wahre
gtslage Beſcheid und ſind in der Beurteilung der Lage mit ihrer
ung und mit der Oeffentlichkeit einig. Sie folgen geſchloſſen ihrer
aniſation, mit dem feſten Entſchluß, ſich durch unzutreffende
Ver=
ntlichungen von anderer Seite nicht beeinfluſſen zu laſſen. Sie ſind
Ueberzeugung, daß dies auch das Publikum nicht tut. Eine
Ver=
digung hat die Aerzteſchaft von vornherein nicht abgelehnt und tut
auch jetzt nicht, muß jedoch vor Zurücknahme ihrer getroffenen
ßnahmen die Gewähr haben, daß die noch beſtehenden unerträglichen
rimmungen der Verordnungen beſeitigt werden, insbeſondere, daß
Reichsausſchuß, welcher in Zukunft über alle Belange der Aerzte
entſcheiden hat, mit Unparteiiſchen beſetzt iſt, zu welchen die
Aerzte=
ftr auch wirklich das Vertrauen haben kann, daß dieſe das notwendige
ſtändnis für die Lebensnotwendigkeiten des ärztlichen Standes haben
daß die Wiederkehr von Verordnungen der jetzigen Art unmöglich
acht wird. Es ſind alſo hiernach Verſtändigungsmöglichkeiten
durch=
vorhanden, und es liegt nur an der Regierung, den Zuſammentritt
Reichsausſchuſſes und damit eine Verſtändigung möglich zu machen.
Reich und Ausland.
O Beinheim, 15. Dez. Diebſtahl. Dem Vorſteher der
Neben=
u wurder des nachts aus ſeinem Stalle zwei wertvolle Ziegen
ge=
len. Man vermutet, daß der Dieb mit einem Nachſhlüſſel
ver=
im war.
Lohr a. M. Gleich mit ſechs Kindern beſchert wurde bei
em 50. Geburtstag der hieſige Bürgermeiſter. Eine in ihren
Woh=
gsverhältniſſen ſehr beſchränkte neunköpfige Familie konnte bisher
e größere Wohnung erhalten. Das arbeitsloſe Ehepaar brachte die
S jüngſten Kinder im Alter von 1 bis 11 Jahren ins Rathaus und
b ſie ins Amtszimmer des Bürgermeiſters, worauf ſich die Eltern
kernten und dann abreiſten.
de deutsche Weinbrandmarke
Heinrich Hochstätter, Darmstadt, Riedeselstr. 17.
Mannheim. Die vierte Strafkammer verhandelte gegen eine
zivölf=
köpfige Di=bes= und Hehlerbande. Es handelt ſich um einen Einbruch
in ein Magazin der Firma Gräff in der Seilerſtraße, wo zwölf Ballen
Leinwand, ferner Seife und Sülze in großem Wert geſtohlen worden
idaren. Von den Angeklagten ſpielte der 26jährige Buchbinder Johann
Zintel aus Worms die Nolle des wilden Mannes. Als der
Staatsanwalt vier Jahre Zuchthaus gegen ihn beantragte, ſchrie er:
„Ich ſtech‟ Dich tot!”, brüllte dann eine Weile vor ſich hin, um dann
mit einem gewaltigen Hechtſprung kopftor über die Wand des
Anklage=
berſchlages zu turnen. Er fiel bäuchlings nieder und krabbelte ſich in
der Richtung gegen den Staatsanwalt weiter, wurde aber dann von
hinzuſpringenden Kriminalbeamten ergriffen und auf ſeinen Platz
zurück=
geführt. Die weitere Verhandlung ſtörte eu dann durch ſein Gebrüll
in einer Weiſe, daß der Staatsanwalt ſein Plädoyer nicht fortzufetzen
vermochte; Zintel mußte aus dem Saale entfernt werden. Bis zur
Urteilsverkündung hatte er ſich wieder beruhigt. Zinitel iſt nach
Aus=
ſreis ſeiner Vorſtrafen ein gefährlicher Ein= und Ausbrecher. Aus dem
Amtsgerichtsgefängnis in Alzey iſt er vor einiger Zeit, „nur mit dem
Hemde bekleidet, ausgebrochen und entkommen. Zintel wurde zu drei
Jahren drei Monate Zuchthaus, die übrigen Angekiigten zu Strafen
von ſechs Wochen Gefängnis bis zwei Jahren drei Monaten Zuchthaus
verurteilt.
Mit 40 000 Goldmark flüchtig gegangen.
Der bei einem Bankgeſchäft im Zentrum der Stadt als Deviſen= und
Effektenſachverſtändiger angeſtellte Fritz Hausdorf aus Schſveden iſt nach
Unterſchlagungen, die ſich über mehrere Monate erſtrecken und nach den
bisherigen Feſtſtellungen mindeſtens 40 000 Goldmark betragen, flüchtig.
Hausdorf befindet ſich im Beſitze eines Paſſes für die Schweiz. Seine
Angehörigen wohnen in Rotterdam.
Triebwagenſchnellzüge in England.
RDV. Der ſogenannte „Triebwagen” — ein einziger, elektriſch
be=
förderter Wagen, der durch Akkumulatoren geſpeiſt wird — hat ſich
überall, auch in Deutſchland, ſtark eingebürgert, um dringende
Verkehrs=
bedürfniſſe von geringem Umfang zu befriedigen. Er dient im
allge=
meinen dazu, Lücken im Fahrplan auszufüllen und Nebenbahnen auf
kurze Entfernungen enger an das Geſamtnetz anzuſchließen. In
Eng=
land hat man jetzt dieſe Triebwagenfahrten, die in Deutſchland
aus=
ſchließlich dem kleinen Lokalverkehr dienen, erweitert indem die Züge
mehrere Stationen überſchlagen und infolgedeſſen
Reiſegeſchwindigkei=
ten entwickeln, die den Schnellzügen nahekommen. Die „Zeitſchrift des
Vereins deutſcher Eiſenbahnverwaltungen” ſchlägt nun vor, die
Trieb=
wagenfahrten auch in Deutſchland auf weitere Strecken auszudehnen,
namentlich auf ſolche Seitenbahnen, die von einer Schnellzugsſtrecke nach
wichtigeren Orten ohne eigentlichen Schnellzugsverkehr ausgehen. Dieſem
Vorſchlag kommt angeſichts der ſtarken Verkehrseinſchränkungen eine
beſondere Bedeutung zu, und es wäre im Intereſſe des Anſchluß=
Reiſeverkehrs zu wünſchen, daß die Anzegung bei dem geplanten
Neu=
aufban aller Fahrpläne möglichſt weitgehend berückſichtigt wird.
Von den Hochſchulen.
Von der Gießener Studentenhilfe.
Nicht nur im alten Studentenheim am Burggraben, in
wel=
chem zurzeit täglich an 700 Studenten geſpeiſt werden, ſondern
auch auf der „Schönen Ausſicht” hat ſich in dieſem Semeſter ein
ſehr reges Treiben entwickelt. An dem Mittagstiſch nehmen hier
gegen 200 Perſonen teil. Der Bau des Studentenwohnhauſes iſt
dank tatkräftigſter Unterſtützung von Freunden der guten Sache
ſo weit gefördert, daß es nach Ende der Weihnachtsferien bezogen
werden kann. 48 Studenten werden hier Unterkunft finden, je
zwei Kommilitonen in einem Zimmer, das natürlich einfach, aber
doch behaglich ausgeſtattet ſein wird. Auch ein Bad wird den
Be=
wohnern des Hauſes zur Verfügung ſtehen. Außerdem wird
alsbald ein Anbau an dem Hauptbau der „Schönen Ausſicht”
entſtehen, in welchem eine ſtudentiſche Wäſcherei nebſt Bügel=,
Näh= und Flickſtube untergebracht werden. Der Betrieb der
ſtudentiſchen Gärtnerei wird alsbald durch Pachtung weiteren
Geländes erheblich vergrößert werden. Haben ſchon bei der
Er=
richtung des Studentenwohnhauſes, ſoweit dies möglich war,
Studenten mitgearbeitet, ſo leiſtet jetzt die Studentenſchaft einen
ſehr großen Teil der Arbeit bei der Kanaliſation ſelbſt. An 200
Meter Rohr müſſen von der „Schönen Ausſicht” bis zum
Leih=
geſterner Weg verlegt werden. Die ganzen dabei erforderlichen,
durch ſtarke Näſſe im Boden ſehr erſchwerten Grabarbeiten
wer=
den freiwillig von Studenten ausgeführt, von denen ſich jeder
einen halben Tag hierfür zur Verfügung ſtellt. Faſt alle
Kor=
porationen arbeiten hierbei geſchloſſen — ein treffliches Beiſpiel
ſtudentiſcher Selbſthilfe.
Wohltätigkeitsfeſt an der Techniſchen Hochſchule Danzig.
Zu einem großen Wohltätigkeitsfeſt zugunſten der deutſchen
Studenten war am Sonntag, den 2. Dezember, das Innere der
Techniſchen Hochſchule durch rege Beteiligung und unermüdlichen
Fleiß aller deutſchen Studenten in einen Salonſchnelldampfer
„Tehade” verwandelt worden. Rund 7000 Beſucher ſtrömten an
Bord, um auf der Fahrt, die rund um die Erde ging, alle
getrof=
fenen Vergnügungs= und Erholungseinrichtungen durchzukoſten.
Alles war vorhanden, von der Hölle von Singapore bis zum
Meeresgrund in 4901 Meter Tiefe, Bars, Kino, Spielſaal uſw.
Gegen 6 Uhr morgens lief die „Tehade” mit leichter
Schlag=
ſeite wieder in den heimatlichen Hafen ein. Der erzielte
Rein=
gewinn beläuft ſich auf zirka 50 000 Goldmark und ſoll als
Grundſtock für einen Fonds dienen, dem deutſche Studenten die
nötigen Mittel zu ihrem Studium entleihen können.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, vorm. 111 Uhr: Konzert; Anfang
6½ Uhr, Ende 91 Uhr (D8): Der fliegende Holländer”. Kleines
Haus, vorm. 11 Uhr und abends 7½ Uhr: „Der Schmied von Kochel”
— Orpheum, 7¾ Uhr abends: „Fräulein Puck” — Gabels
berger Stenographenverein, im Saalbau:
Weihnachts=
feier. — Volkstheater, abends 8 Uhr: „Der Stabstrompeter”
nachmr. ½4 Uhr, Weihnachtsmärchen: „Hänschen vor der Himmelstür”
— Konkordiaſaal, 4 Uhr: Tanz. — Stadion, 2 Uhr nachm.
V. f. R. Darmſtadt gegen Sportverein 98. — Union=, Reſidenz=,
Zeu=
tral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Berantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd ent: Andreas Bauer
Veranwwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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* * * d O U T D dU
mmer 22
16. Dezember 1923
Beilage zum Darmſtädter Tagblatt
ritte Sondernummer: Das deutſche Buch des Jahres 1923
litik, Wirtſchaft, Soziologie, Aechts=
und Staatzwpiſſenſchaffen.
Dcaré und die Schuld am Kriege von Bernhard Schwertfeger.
— Fehlſpruch von Verſailles von Bernhard Schwertfeger.
ankreich — Freiheit und Friede?, von Heinrich Riedever.
eutſche Verlagsgeſellſchaft für Politik u. Geſchichte m. b. H., Berlin.)
Die Frage der Schuld am Weltkrieg iſt keine gkademiſche Erörterung,
rn eine Frage ungehenerſter politiſcher Bedeutung. Die unge=
allein
AeI
P0 enich e e e ete
S chen Schuld am Weltkrieg. Es iſt daher überaus zu begrüßen, daß
S deutſche Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte das umfang=
Material zuſammenträgt, das ſchon, ſoweit es bis jetzt vorliegt.
erweiſt, daß nicht nur jene Behauptung des Verſailler Vertrages
Sngeheuerlichſte Lüge der Weltgeſchichte iſt, ſondern daß die Schuld
den Weltbrand gerade die trifft, welche die Lüge von der deut=
Kriegsſchuld in die Welt geſetzt haben.
Das Buch des Oberſten Schwertfeger, eines der geiſtigen Vor=
2 fer gegen die Kriegsſchuldlüge, gibt eine abſchließende Prüfung der
— nten belgiſchen Aktenſtücke, von denen das deutſche Auswärtige Amt
— utlich bereits im Jahre 1915 eine — leider zeitlich und inhaltlich
B begrenzte — Ausgabe von 119 Berichten der belgiſchen Geſandten
* erlin, London und Paris aus dem Zeitraum von 1905—1914 her=
2 ab.
Die Riederſche Schrift weiſt mit unerbittlicher Logik die Jahrhun==
S alte franzöſiſche Politik, nach, die auf die Vormachtſtellung in
pa abzielend, ſich jetzt am Ziele ihrer Wünſche glaubt.
ne savent pas, au11 nF a point au fond de nation plus eruelle
la franeaise! Arleguins anthropophages! Moitis tigre, moitis einge!
s dieſer Charakteriſtik ſeiner Landsleute durch Voltaire ſchließt die
rm.
eſſante Abhandlung.
2 Tiger. Die Kriegsreden Georges Clemenceaus. Herausgegeben
r Oberſt Bernhard Schwerdtfeger. (Die Verlagsgeſellſchaft
Politik und Geſchichte, Berlin.)
Ceben vielen anderen Werken, die über Krieg und Kriegsſchuld=
S. geſchrieben wurden, ſollte auch dieſes wichtige Dokument zur Lüge
S der deutſchen Kriegsſchuld, die für uns eine Frage nicht iſt, in
S m Bücherſchrank einer deutſchen Familie fehlen. Dieſe geſchichtlichen
2 mente müſſen ſich auf Kind und Kindeskind vererben, bis eines
S die Wahrheit ſieghaft ans Licht dringt.
SNachricht im Weltverkehr. Von Wilhelm Schwedler. Deutſche
rlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte m. b. H., Berlin W. 8.
Der Verfaſſer= der Chefredakteur der Transozean=Geſellſchaft iſt,
3. uns in die Form von „kritiſchen Betrachtungen über das
inter=
nale Nachrichtenweſen vor und nach dem Weltkriege” in dieſes hoch=
3eſſante Gebiet. Vom Marathonläufer bis zur Großfunkenſtation
In langer Weg der Entwicklung. In der neueſten Zeit war es der
ſche Reuter, der neben dem bereits beſtehenden Havas=Bureau in
Mitte des letzten Jahrhunderts das Nachrichtenweſen im Großen
riſierte und fämtliche Neuigkeiten der Technik in ſeinen Dienſt ſtellte.
Strch, daß er ſeine Zentrale nach England verlegte und im Rahmen
Tengliſchen Imperiums arbeitete, wurde er „das” internationale
Srichtenbureau. Erſt in größerem Abſtande kam das Deutſche
rch unſere großen Leiſtungen auf dem Gebiet
Setä eene
B eiche Buch gibt wertvolle Anregungen.
ſchichte, Kulturgeſchichte, Gevgraphie.
rs „einſt und jetzt” von Georg Brandes. Berechtigte
Ueber=
igung von Erwin Magnus, Broch, Gz. 1. Elena Gottſchalk, Ver=
1I. Berlin W. 30.
Der bekannte däniſche Gelehrte, der als alter Mann Griechenland
hte, als das Land ſeiner Sehnſucht, ſetzt ſich in dieſer Schrift
aus=
rder mit den Dingen, die aus und in Hellas heilig ſein ſollten und
politiſchen Vorgängen unſerer Tage. Er gibt damit eine nicht un=
Etige Stimme ab zum Problem des Unterganges des Abendlandes.
Xles. Von Louis Couverus, übertragen von Elſe Otten,
2gweiſer=Verlag, Berlin W. 50, Rankeſtr. 34.
Ein gutes, ſpannend geſchriebenes Buch, das mehr gibt als die
ns= und Leidensgeſchichte der Helden, ſeltſam und feſſelnd iſt, wie
von ungefähr Beziehungen zur unerhörten Prüfung eines ganzen
es einſtellt. Und das iſt nicht der geringſte Wert, den gerade jetzt
Herausgabe der deutſchen Faſſung des Werkes vermittelt: Daß
hrt, wie nach anfänglichem Zagen der Trotz am Ende doch die Arme
Bütter herbeiruft.
hichtsbuch für die deutſche Jugend. Von Studienrat Dr. B.
Kum=
ller in Verbindung mit Dr. 1. Haacke und Dr. B.
Schnei=
r. 2. Auflage, 287 Seiten. Verlag von Quelle u. Meyer, Leipzig.
23.
Das vorliegende Buch enthält in einem handlichen Bande von
icht 300 Seiten in geſchmackvoller äußerer Ausſtattung den
Stoff für die Mittelklaſſen, alſo die Geſchichte des Alter=
2 und des deutſchen Volkes bis zur unmittelbaren Gegenwart, unter
ruziehung des Wichtigen aus der außerdeutſchen Geſchichte. Die
giſche Wendung zur Gegenwart zeigt ſich ſchon darin, daß
räum=
etwa die Hälfte des Werkes den letzten zwei Jahrhunderten gehört.
Einſtellung des Buches geht durchaus auf die Kulturgeſchichte als
ringen in den geſamten Lebenszuſammenhang und den
Lebens=
hmus vergangener Zeiten. Daneben kommt aber die Darſtellung des
riſch=politiſchen Cinzelgeſchehens zu ihrem Necht und tritt beſonders
er neueren Zeit immer ſtärker heraus. Die Stoffgruppierung iſt
rrtig gegenüber den bisherigen Lehrbüchern; desgleichen iſt deren
akte und bloße Darſtellungsweiſe völlig verlaſſen. Die
Grund=
iſt: Geſchichte als Erlebnis! Der leitende methodiſche Gedanke
da=
iſt, daß nur aus der vollendeten konkreten Anſchauung hiſtoriſche
riffe und Abſtraktionen erwachſen können. Das ganze Werk iſt von
ger innerer Einheitlichkeit. Cs dient keiner Partei und keiner
be=
eren Weltanſchauung, ſondern wahrt die ſtrengſte Objektivität,
erlandsliebe und Staatsgeſinnung, die ſeinen geiſtigen Grund bilden,
Den nicht gepredigt, ſondern geſtaltet.
Reichsdrucke
das sind: Kupferstiche, Radierungen,
Holz-
schnitte, Gemälde, Aquarelle u. Pastelle alter
Meister in mustergültigen Nachbildungen der
Reichsdruckerei zu Berlin
Die meisten Reichsdrucke sind vorrätig bei
Heimrieh Lehroth, torm, ar Buehner.
Rheinstrasse 15
Hofbuchhandlung
Die Zeit ohne Mythos von Rudolf Kayſer. Verlag: Die Schmiede,
Berlin.)
In dieſem Lev Greiner gewidmeten Büchlein ſetzt ſich der Verfaſſer
mit der Geiſtigkeit unſerer Gegenwart auseinander, die er in gewiſſe
Beziehungen zur Vergangenheit bringt und für dieſe ausbaut. Es wird
kritiſch geſprochen von unſerer Kultur, den Manifeſtationen unſeres
Geiſt=slebens von Auflöſungen und Anfängen. Sicher auch dieſes Buch
wird zur Kritik Veranlaſſung geben, aber es iſt ebenſo ſicher geeignet
zum Nachdenken anzuregen und gibt manchen Fingerzeig aus demn
Dun=
kel der Gegenwart.
Winterſchönheit. 57 ganzſeitige Abbildungen mit einem Vorwort von
Siegfried Hartmann. (Verlag W. Goldmann, Leipzig.)
Eine entzückende Ausivahl von Winterbildern nach photographiſchen
Aufnahmen, die dielfach die berückende Schönheit der Gletſcherwelt und
die des ewigen Schnes im Bilde feſthält.
RATIO-PRESSE
pfegt den Druck
des vorbildlichen deutschen
Buches
Von den bisher erschienenen auserlesenen
Erzeugnissen der Presse sind die meisten
vergriffen und nur noch einige Stücke der
folgenden Werke zu haben!
Goethe
DER NELE PAUSIAS UND
SEit Akh gAfAvcHIN
in Halbpergament gebunden Preis 10.— M.
Eischart
DIB RLOHHAT
in Halbpergament gebunden Preis 45.— M.
in Gan=pergament gebunden Preis 60.— M.
Mit handkolorierten Abbildungen vonProf.
B. W.Kleutzens, dem Leiter der Presse
Dennächst erscheinen
Goethe
EROTICA ROMANA
die „Römischen Elegien”, im
gleichen heiter -anmutsvollen Gewande
wie der „Pausias”
Der
WIEDEHIOPR-KALENDER
mit Goethe’ schen Versen
und Jahreszeitbildern nach Zeichnungen von
Prof R. W. Kleukens. Einhöchstanmutiges
Werk der Graphik
Sämtliche Werke sind zu bezichen durch die
Ratio-Presse und
L., C. Wittich’sche Hofbuchdruckerei
Darmstadt, Rheinstraße 23
Ein Lebensbild in Briefen aus der Biedermeierzeit. 270 S.
Frank=
furt a. M. Englert u. Schloſſer. Gz. 6.
Schubert und Schwind. Ein Wiener Biedermeierbuch. Von K.
Ko=
bold. 253 S. Wien, Amaltheaverlag.
Paris zur Biedermeierzeit. Kulturgeſch. Bilder von Balzac. Dumas,
Paul de Kock u. a. Ill. von Daumier, Gabarni u. g. Deutſch
be=
arbeitet von V. Klarwill. 255 S. Wien, Ed. Strache.
Das deutſche Biedermeier ſchrieb gern Briefe, begeiſterte ſich für
das „Edle und Schöne” hatte dazu die Muße und das leiſe
Senti=
ment der Seele. Eigentlich beherrſcht es die Frau. Sie lebt ſeinen
reinſten Ausdruck. Das empfindet man auch wieder bei dieſer „
Ge=
ſchichte einer Altfrankfurter Familie” in Briefen der Cleophea Banſa
(1793—1875). Man kann über ſie nichts Schöneres ſagen als das dem
Buch vorgeſtellte Wort Treitſchkes: „Die Frauen, welche in jenen
Jahren jung geweſen, erſcheinen im hohen Alter, dem nachwachſenden
nüchternen Geſchlecht wie verklärt durch einen poetiſchen Zauber;
gewannen alle Herzen mit ihrer underwüſtlichen. Liebenswürdigkeit
und ihrem feinſinnigen Verſtändnis für alles Menſchliche‟. Der
Ver=
lag hat den Band in ſehr geſchmackvoller Form herausgegeben und
damit ein Buch geſchaffen, über das man ſich ſtill und herzlich freut.
Und dann kommt Wien, die Muſik! Hier iſt das Biedermeier, ja
wie ſoll man ſagen, weniger voll der ſchönen Seele, als warmblutigen
Herzens, voll Sehnſucht und Liebe und Freundſchaft; hier haben die
Männer das Sentiment. Der Schubertkreis, Schwind. Kobald macht
dieſe Welt lebendig, und ſie findet bereite Aufnahme in uns heute, die
wir für dieſes herzliche Biedermeier noch immer unſere ſtille deutſche
Schubertiaden eine Stimmung ſchaffen, die leicht ihre Freunde findet,
Der Syrung nach Weſten bedeutet die Emanzipierung vom „
Ge=
müt”, die Raſſe hat gewechſelt und aus Herz wird Eſprit, aus
Senti=
ment Spott. Das ſind famos hingeſchmiſſene „Eſſahs” über das
Theg=
ter vorn und hinten, über Schnurrbärte, Seelentröſter. Dachkammern,
Spelunken Gaukler und andere Dinge, die mit der „Kunſt” irgendwie
zu tun haben. Die Zeichnungen pfeffern das anſchauliche Gewürz
hin=
ein. Das Buch iſt ausgezeichnet gedruckt. Ob guch es ſeine Freunde
fiden wird?
km.
Literaturgeſchichte, Biographie.
Biologie der Dichter und Denker. Von Otto Hamann (Amalthea=
Verlag, Leipzig.)
Dieſer 38. Band der Amaltheg=Bücherei bringt in einem
umfang=
reichen erſten Teil Grundlegendes über Dichter und Denker im
Allge=
meinen und im zweiten Teil Pathographen über die Großen des
Geiſtes=
lebens, beg unend mit Kaut und endend mit Bismarck, Wedekind und
Rilke. Dieſer Teil bringt kritiſche Stellungnahme, biographiſche
Notizen und prägnante Charakteriſierung, die auch für den von ſtarkem
Intereſſe ſind, deſſen kritiſche Einſtellung von der des Verfaſſers
ab=
weicht. Im dritten Teil, der dielleicht am meiſten zur Kritik Anlaß
geben dürſte, behandelt der Verfaſſer das Weſen des Geiſtes, die
Stel=
lung der Religion im modernen Geiſtesleben und die Magie des Todes.
-Se.
Einführung in die Neueſte Deutfche Dichtung. Von Manfred
Schnei=
der. (Verlag W. Mayer=Zlſchen, Stuttgart.)
Der Verfaſſer will in dem anſprechenden Buch einführen in die
Deutſche Dichtung der letzten 20 Jahre und dabei nach ſeinem Vorwort
vermeiden, literariſche Geſchichte zu treiben. Das iſt natürlich nicht zu
umgehen. Es iſt auch nicht gut angängig, in einem 129 Seiten 82
um=
faſſenden Werkchen eine umfaſſende Einführung in die Deutſche Dichtung
der letzten 2 Jahrzehnte zu geben. Immerhin aber iſt das Programm
dieſes Buches bis zum gewiſſen Grade verwirklicht worden. Nach einer
Betrachtung über die Dichtung als Sprache der Zeitſeele gibt der Autor
eine Ueberſicht über Dramen, erzählende Dichtung und Literatur und
behandelt im beſonderen vielfach unter Beigabe von Bildniſſen und
biographiſchen Notizen, Gerh. Hauptmann, Nichard Dehmel, Thomas
Man, Stefan George, Frank Wedekind, Morgenſtern, Danthendeh,
Wilh. von Scholz, Reiner Maria Nilke. E. Liſſauer, Hermann Heſſe,
Franz Werfel. Die Auswahl iſt immerhin nach einem gewiſſen Prinzig
getroffen und wenn ſie auch bei weitem nicht erſchöpfend iſt, ſo doch in
dieſer Zuſammenſtellung ſehr intereſſant.
Kleiſt von Profeſſor Dr. H. Meyer=Benfeh. (Sammlung: „Aus
Natur und Geiſteswelt”. Bd. 567, Verlag B. G. Teubner, Leipzig).
Dies Büchlein bietet einen willkommenen Erſatz für das lang
ver=
griffene, 1911 erſchienene Werk desſelben Verfaſſers: „Kleiſts Leben und
Werke, dem deutſchen Volkes dargeſtellt‟. Da eine Neuauflage dieſes
Buches unter den heutigen Verhältniſſen unmöglich war, bringt M.=B.
in gedrängter Form hier eine hinſichtlich der Auffaſſung Kleiſts
unge=
änderte Neubearbeitung. Wir bekommen auf Grund der Briefe ein
wahrheitsgetreues Bild des Menſchen Kleiſt, frei von Legenden und
haltloſen pathologiſchen Zügen, die man ihm gerne andichtet. Die
Inter=
pretation der Werke nimmt den Hauptraum ein.
Deutſche Vergangenheit. 3. Bd.: Das Frankenreich. Nach
zeit=
genöſſiſchen Quellen von Johs. Bühler. 590 S. m. 16
Bild=
tafeln und einer Karte. Inſelverlag.
Die Geſchichte des Frankenreichs verdichtet ſich dem
Fernerſtehen=
den in der Geſtalt Karls des Grotzen, die ſich einem „erratiſchen
Nieſen=
block” gleich über ſeine ganze Zeit und die Jahrhunderte vor ihm und
nach ihm erhebt. Und doch wird die Geſchichte des Frankenreiches nur
dem lebendig werden, der auch Anſtieg zur Höhe und Abſtieg dieſes
Weltreichs kennen lernt. So umfaßt das Buch von „J. Bühler” den
Zeitraum eines halben Jahrtauſends. Von Chlodewich und ſeinen
tun in Nom außs Haunt geſet urde. Das Auch von Dihler erſchdſt.
ſich alſo keineswegs in einer Biograbhie Karls des Großen, ſondern
geht der Entſtehung des Frankenreichs nach von ſeinen Anfängen bis
zu ſeiner Auflöſung. Eines der gehaltvollſten Bücher zur deutſchen
Geſchichte, das von Zeile zu Zeile den Leſer immer ſtärker zu feſſeln
vermag, da der Autor überall die zeitgenöſſiſchen Berichte ſelbſt ſprechen
läßt. Das gibt dieſem Buche ſeine packende Wirkung. Beſonders in
dem Anhang „Zur Kulturgeſchichte des Frankenreichs” ſind alle
weſent=
lichen Quellen in deutſcher Ueberſetzung zum Abdruck gebracht: die
hagiobiographiſchen Schriften des Gregor von Tours, Legenden, Hymnen,
die faliſchen Geſetze, Hinkmar v. Reims, Pfalzordnung, Karls d. Gr.
Verordnungen über die Krongüter, der Bericht der Frankfurter Sunode
(794), Schenkungsurkunden, Briefe von und an den hl. Bonifaz, Briefe
Karls d. Gr. über die Pflege der Wiſſenſchaften. Briefe Einhards.
Gedichte Alkuins, Mönch Aurelian widmet dem Abt Bernhard ſein Werk
über die Muſik, Proben aus dem Heliand, das Weſſobrunner Gebet,
der Lorſcher Bienenſegen, das innige Heimwehlied Walahfried Strabos,
Notkers Geſchichte von Karl d. Gr., eine Totenklage um Karl d. Gr.
uſw. Ein ernſtes Buch, dem auch die muſtergültige typographiſche
Aus=
ſtattung entſpricht, wert, in die Hände der reifen Jugend anſtelle ſeichte=
Jugendſchriften gelegt zu werden; ein Buch, das uns in der Geſchichte
des Frankenreiches die Kindheit unſeres eigenen Volkes zeigt. Ein
Mahner für Kleinmütige; denn auch die Geſchichte jener Zeiten war
„gar oft eine Straße voll Krümmungen, die über Ströme voll Blut
und bitteres Leid führte; nicht ſelten mochte es den müden Wanderern
dünken, ihr Pfad führe zu keinem Ziele und berliere ſich in Steingeröll
und weiter Wüſte”,
Weſtfalenbuch. Hrsg. b. F. Mielert. 282 S. Bocholt, Temming.
Man ſpürt aus dem Buch die kräftige Scholle, der es entſtammt.
In den Beiträgen, in den Holzſchnitten. Viele, die weit über ihre Heimat.
Ruf und Namen hatten und haben, ſind mit etwas Weſentlichem dabei=
So wurde es kernig und deutſch.
km.
Nasputin und Rußland. Von Boris Almaſoff mit 17 Abbildungen.
(Amalthea=Verlag, München.)
Als Beitrag zur Geſchichte der füngſten Zeit darf auch dieſes Buch
gelten, das über den geheimnisvollen Mann, der ihm den Titel gab,
hinaus von den Schickſalen der letzten ruſſiſchen Herrſcherfamilie erzählt.
Zu dem einen oder anderen Kapitel wird man berechtigt ſich mißtrauiſch
und kritiſch ſtellen, aber als Beitrag zur Geſchichte unſerer Zeit wird,
wie geſagt, auch dieſes Buch viel Intereſſe finden.
Not=Wende Vom Aufſtieg des germaniſchen Abendlandes. Von
Her=
mann Krieger. Verlag Georg Weſtermann, Bralunſchweig.
Mit dieſem Werk gibt der Verfaſſer ein Buch heraus, das man mit
Fug und Necht als ein Buch der Hoffnung und ein überwältigendes
Bekenntnis zur germaniſchen Naſſe anſprechen darf. In einer ſtarken
bilderreichen Sprache geſchrieben, behandelt es Jahrhunderte
germani=
ſcher Vergangenheit in dichteriſch phantaſiereicher Form auf geſchichtlich
tief gegründetem Inhalt. Es iſt ein reiches Buch dem man von
Her=
zen wünſchen darf, daß es viel und mit heißem Willen zum Verſtehen
geleſen wird.
Arthur Kampf
Handzeichnungen
29 Faksimiledrucke der Reichsdruckerei auf 23 Tafeln
mit einer Einführung von Hans Rosenhagen
Auflage 200 Exemplare Preis 100 Goldmark
vorrätig bei
Heinrich Schroth, vorm. Karl Buchner
Hofbuchkandlung
Regease Ir.
Nummer 22
Literaiur und Kunſi, Beilage zum Darmſtädter Tagblaft.
16. Dezember 19:
Schöne Literatur.
Grummet. Roman von Konrad Beſte. (Franz Schneider Verlag,
Leipzig.)
Des Verfaſſers bedeutendſter Roman und einer der beſten Romane,
die die Gegenwart hervorgebracht, liegt in dieſem ſchön gebundenen
Werk vor uns. Es iſt ein Roman aus der Wirklichkeit und doch noch ſo
voll Dämonie und Phantaſie, daß die Spannung den Leſer von der erſten
bis zur letzten Seite feſſelt. Aus dem Alltagsleben führt der Autor über
grauſige Phantaſie, über den Hexenſabbat in die Wirklichkeit zurück, auch
Sé.
in dieſer Richtung ein Kind unſerer zerriſſenen Zeit.
Der Domſchatz, Bücher des Dom=Verlags, Berlin. Bd. 10: W.
Waib=
linger, Ausgew. Werke, 417 S. Gz. 7. — Bd. 11: Aug. Wilh.
Schlegel, Ausgewv. Werke. 352 S. Gz. 6. — Bd. 12: Friedr.
Lebensbeſchreibung in Platt von Paul Warncke. 385 S. Gz. 6.
Zuerſt eine allgemeine Charakteriſtik: Die Bücher des Dom=Verlags,
darunter auch der vorliegende Domſchatz, erſcheinen in äußerſt
ſorgfälti=
gem Gewand und tadelloſem Druck. Es ſind Bändchen, deren äußerer
Beſitz ſchon reine Freude bedeutet. Der Domſchatz” im beſonderen
ihn nach Italien. Aus dieſer Zeit ſtammen ſeine kräftigſten Sachen, „die
Lieder des römiſchen Karnevals”, die um Neapel, Pompeii, Sizilien,
Sorrent; die und ſeine beſte Proſa bringt die angeführte Ausgabe.
1830 ſtarb W. 25jährig „verbrannt an ſeinen eigenen Gluten”; neben
Shelley und Aug. v. Goethe ruhen ſeine ſterblichen Reſte. — Von
Aug. Wilh. Schlegel kommen neben ſeinen unbedeutenderen
Dichtungen ſeine glänzenden, formbeherrſchten, kritiſchen Aufſätze zum
Abdruck; von den Werken ſeines jüngeren „romantiſcheren” Bruders
eine gut charakteriſierende Auswahl, darunter auch die „Luzinde‟
Beide werden von E. Sauers Nachwopt ſicher gezeichnet. — Sehr
erfreulich iſt die Auswahl aus des ehrlichen und feinſpürigen Juſtus
Möſers „Patriotiſchen Phantaſien‟. Der Kenner weiß, wie ſeh=
Goethe den „herrlichen Möſer” ſchätzte. — Eine ganz famoſe Gabe
aber legt der Verlag mit der plattdütſchen Lebensbeſchreibung Fritz
Reuters auf den Weihnachtstiſch: „Fr. N., Woans hei lewt un
ſchrewen hett. Vertellt von P. Warncke‟. Mißtrauiſch macht man das
Buch auf: Reuter auf Platt erzählt? Drei Sätze geleſen und man
iſt reſtlos bei der Sache: Warncke ſprudelt friſch und humorig ſein
Em.
ſaftiges ungemachtes Platt um den ollen Fritz zuſammen.
Der Gletſcher. Von Joſef Ponten. Eine Geſchichte aus
Obermenſch=
land. Aus der Bücherei „Der Falke‟. (Verlag Deutſche Verlagsanſtalt,
Stuttgart, Neckarſtraße 121/23.)
Dieſes feſſelnd geſchriebene Büchlein ſchildert mit reicher Phautaſie
den erſchütternden Zuſammenklang von Naturgeſchehen und
Menſchen=
ſchickſal. Eine kosmiſche Dichtung, die die Unendlichkeit des Weltalls
zu erfafſen ſucht und mit dem Menſchenſchickſal zweier Brüder.
verbindet.
Das Irrlicht. Roman. Von H. C. Anderſen. Mit Federzeichnungen
von Rudolf Hörſchelmann. (Verlag Franz Schneider, Leipzig.)
Der Märchendichter Anderſen, den jeder deutſche Leſer kennt und
ſchätzt, ſpricht nunmehr in einer vom Gewohnten abweichenden Art zu uns.
Und auch dieſes ſchöne Buch iſt von der ſtillen leiſen Eigenheit
durch=
weht, die wir in Anderſens Märchen lieben. Er führt ein
Lebens=
ſchickſal durch alle Phaſen vor und gibt in dieſem ſeinem Jugendroman
ein Stück ſeines Selbft, das uns den Dichter mehr noch als ſeine
Se.
Märchen vertraut und wert macht.
Roſen am Galgenholz von Werner Bergengruen (Dom=Verlag,
Mrfie!
Dieſe „Geſchichten vou anderen Ufer” des baltiſchen
Dichters ſpielen in der anderen Welt, die jenſeits unſerer Wirklichkeit
liegt und ſich uns nur in Träumen und Albdrücken bemerkbar macht.
Die elf Geſchichten aber ſind von einer reichen Phantaſie packend und
ſpannend erzählt, und jede hat ihr ungewöhnliches Geſchehen, das in
logiſcher Handlung durchgeführt wird. Wer ſpannende Lektüre liebt,
dem ſei das Buch empfohlen.
Neue Reglambücher. In Reclams Univerſal=Bibliothek (Verlag Philipp
Reclam jr., Leipzig) erſchienen eine Anzahl neuer Bändchen in
ge=
ſchmackvoller, moderner Aufmachung, die von der bisherigen
wefent=
lich und vorteilhaft abſticht:
„Jutta” von Albert Geiger (Nr. 6391/92) iſt nach den bisher
veröffentlichten kleinen die erſte größere Arbeit des früh verſtorbenen
hadiſchen Dichters. Dieſe Erzählung darf den Anſpruch erheben, eine
der beſten Schöpfungen Geigers zu ſein. Sie zeigt den Dichter auf der
vollen Höhe ſeines Könnens und wird ſicher manchen Leſer veranlaſſen,
ſich mit dem Geſamtwerk Geigers zu beſchäftigen, deſſen hauptſächlichſte
Dichtungen, Romane und Novellen, Gedichtſammlungen, ſowie auch
einige feinſinnige dramatiſche Veröffentlichungen in den Verlag Reelam
übergegangen ſind.
„Judenkirſchen” von Pauline Wörner (Nr. 6401)
bringt Geſchichten vom Kaiſerſtuhl. Pauline Wörner hat dieſen
eigen=
artigen Stamm in einer Reihe vortrefflicher Erzählungen geſchildert,
von denen das vorliegende Bändchen eine der markanteſten zur
Wieder=
gabe bringt. Der Held der Geſchichte, ein prächtig gezeichnetes Original,
hat im Affett ein Kind, das ſich an ſeinen geliebten „Judenkirſchen”
ver=
griffen hat, ſo hart gezüichtigt, daß es an den Folgen dahinſiecht, dann
aber ſühnt er ſeine Tat durch Selbſtaufopferung bei einem gefährlichen
Naturereignis.
„Frühling” von Robert Jakob Lang (Nr. 6351/52) bringt die
rein empfundene Geſchichte einer jungen Liebe, in ihrer ganzen holden
Poeſie und Lieblichkeit ohne mit einer Wendung in Sentimentalität oder
Ueberſchwang zu verfallen. Nicht nur die Menſchen, auch die
geſchilder=
ten Verhältniſſe ſind von pulſierendem Leben erfüllt und irgendwie
haben auch die ſcheinbaren Nebendinge ihre bedeutſame Rolle in der
Handlung, ſo daß die Entwicklung, ſo idhlliſch ſie ſich ſtellenweiſe auch
gibt, doch über das Begrenzte ins Allgemeine hinausſtrebt.
Die verfluchte Stelle — Die Liebesbrücke von Ilſe Trapan=Akunian.
Heft 48 der Volksbücher (Verlag der deutſchen Dichter=
Gedächtnis=
ſtiftung, Hamburg=Großbaſtel).
Meiſterlich in der Schilderung der erhabenen Hochgebirgsnatur und
des ſchlichten Lebens der naturfrohen Bergbewohner, erzählt uns „Die
berfluchte Stelſe” wie der Dämon der Erwerbsgier vernichtende Gewalt
ausübt, wogegen in der „Liebesbrücke” eine reizvolle kaukaſiſche Sage uns
mit dem Zauber einer alten Balläde ergreift. Das gut ausgeſtattete
Büchlein, dem 6 Bilder von Theodor Herrmann beigegeben wurden,
kann empfohlen werden.
Novellen von Maarten Maartens, ausgewählt und eingeleitet von
Wolfgang Schumann. (Verlag Albert Langen, München.)
Maarten Maartens iſt ein Dichter von ausgeſprochener Eigenart und
die Auswahl dieſer Novellen, für die dem Verlag Dank gebührt, bietet
einen erſchöpfenden Einblick in ſein dichteriſches Schaffen, offenbart
den Seelenkundigen, den Dichter von Geiſt und Gemüt, der Menſchen
kennt und Menſchen formt, die durchblutet ſind von Leben und von
ge=
ſundem Wollen.
Das Kleinod im Lothos. Die Buddha=Legende von Albrecht Schaeffer.
(Inſel=Verlag, Leipzig.)
Dieſe Legende von dem Welt=Erlöſer iſt eine Auswahl tief
veran=
lagter lyriſcher Dichtungen, die in 7 Büchern und einem Nachwort
Buddha und ſeine Lehre, Geſchichtliches mit freier Phantaſie verbunden,
ſagenhaft darſtellt. Eine Dichtung voll tiefer und ſchöner Gedanken
in reine Form gekleidet.
Se.
Bunte Falter! Ein lyriſches Brevier für Damen von Hans Bauer.
(Amalthea=Verlag, Leipzig.)
Einen reichhaltigen Strauß entzückender lyriſcher Dichtungen hat der
Autor hier für die Damenwelt gewunden. Empfindungen, Erlebniſſe,
ſtimmungsvolle Naturſchilderungen, durchweg gegeben in einer
lyriſch=
flüſſigen, ſympathiſchen Form, inhaltlich wohl voll Phantgſie, aber doch
durchblutet von friſchem, geſundem Leben. Der reizvollen Auswahl, die
unter dem Motto „Nicht Glocken können, ſo hell und rein erklingen
zu einem wertvollen Geſchentwerk ſtempelt.
„Seele vergiß ſie nicht, Seele vergiß nicht die Toten.” — „Die Trommeln
auf die Dome‟. Von Hanns Werner Langer.
Dem Andenken derer, die im Kampf ihr Leben namenlos geopfert
haben, hat der junge Darmſtädter Dichter dieſen Band fein und
tief=
empfundene Gedichte gewidmet. Hanns Werner Langers Lyrik iſt, das
beweiſen dieſe Gedichte, von höchſt perſönlicher Eigenart. Weich und
reich an Empfindung, aber auch blutvollen Lebens reich. Keine
Phan=
taſtik kein ungeſundes Suchen nach neuer Form. Stark und frei ſind
die Bekenntniſſe, ehrlich und grad die Gedanken und der Dank, den er
den Toten widmet, denen ſeine Saga gilt. — Geſchmaakvolle, ſchlichte
Aufmachung läßt dieſes Buch als Geſchenkwerk aufrichtig empfehlen.
Als zweite Fo
den Kreis ſeins zuriſchen Erfalſins weiter. (B ich A hueſe Döicf.
aber klingt heiß und eindringlich eine ſtarke Liebe zum Vaterland, die
bei Langer ſich nicht äußert in billig=ſchwungvollen Lobhymnen, die er
gber tief drinnen im Herzen fühlt und die darum um fo treuer iſt.
Figuren. Von Paul Wiegler. (Hyperion=Verlag, Verlin.)
Das bereits im Jahre 1916 erſchienene Buch gibt in großer
Aus=
wahl Skizzen, Novellen, Sonderbetrachtungen und Porträts. Flott
ge=
ſchrieben mit einem Einſchlag ins Satyriſche bietet es mehr als leichte
Unterhaltungslektüre, erweitert das Wiſſen und den Blick für die
Menſchenkenntnis.
Die Tanzprinzeſſin. Von A. De Nora, (Verlagsbuchhandlung L.
Staackmann, Leipzig.)
In ſeiner friſchfröhlichen Art erzählt De Nora in dieſer Novelle
aus dem Leben einer Zigeuner=Tänzerin und eines einbeinigen
Studen=
ten, der ſchließlich trotz dieſes Gebrechens ſich eine Prinzeſſin ertanzt.
Das Buch iſt von ſinnigem Humor und tief empfunden.
Bildende Kunſt, Theater, Muſik.
Menzel auf Reiſen. Bisheu nicht veröffentlichte Zeichnungen Menzels
in Lichtdrucktafeln mit Text von Otto Riedrich u. Paul Weiglin
(Volksverband der Biicherfreunde, Wegweiſerverlag, Berlin W. 50,
Rankeſtr. 34).
Jeder Kunſtliebhaber und Geſchichtsfreund wird dieſes Werk
be=
grüßen. Hier ſind zum erſten Mal die Schätze, die Menzel auf
Reiſen in ſeinen Skizzenbüchern geſammelt hat, welche ein
wohl=
gehüteter und nur von wenigen Auserwählten gekannter Beſitz der
Nationalgalerie ſind der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Es ſind
meiſt nur flüchtige Studien für „eventuell”, wie der Künſtler zu ſagen
pflegte. Aber was Menzel unter flüchtigen Studien verſtand, erſcheint
uns meiſterlich durchgeführt. In den von den Herausgebern
geſchrie=
benen Einleitungen entwirft Dr. Paul Weiglin, z. T. geſtützt auf
münd=
liche Aeußerungen der Familie Menzels, ein Bild von der Art, wie der
Meiſter zu reiſen pflegte, während Otto Niedrich den künſtleriſchen
Wer=
ten der Zeichnungen nachgeht. So entſteht keine landläufige
Lebens=
beſchreibung mit vielen Daten und dem vollſtändigen Verzeichnis der
Werte, ſondern die Darſtellung dringt, ausgehend von dem begrenzten
Thema „Menzel auf Reiſen”, aus mannigfachen Einzelzügen zu dem
Kern des Menzelſchen Weſens vor.
Liebhaberdrucke, Mappenwerke.
Arthur Kampf. Handzeichnungen. 29 Fakſimiledrucke der
Reichsd=
auf 23 Tafeln mit einer Einführung von Hans Roſenhagen.
der Reichsdruckerei, Berlin 1923.)
Die Buchhandlung Heinrich Schroth hier legt uns dieſes a
nete Kunſtwerk zur Beſprechung vor. Arthur Kampf iſt unſtreiti
einer der hervorragendſten Zeichner Deutſchlands. Seine Kunf
und bodenſtändig, iſt im beſten Sinne deutſch. Die umfaſſende
rung, die Hans Noſenhagen der Mappe beigefügt, geht weit üb
Rahmen einer Einführung in die Kunſt Arthur Kampfs
hinau=
enthält viel Wertvolles von grundlegender Bedeutung für die Ku
Kunſtgeſchichte überhaupt. Es muß als durchaus richtig
anerkan=
den, wenn er ſchreibt, die Beziehung der Zeichenkunſt zur Plaſ
Malerei und ihre Bedeutung als ſelbſtändige Kunſt, hat ihr ov.
die große Bedeutung verſchafft. Sie bildet nicht nur ein unenthe
Korrektiv für die beiden anderen Künſte, ſie leiſtet ihnen auch
dienſte, ſchon weil ſie ſtändig an der Erweiterung des S.
arbeitet. Die Zeichnung iſt das Fundament der Kunſt. Sie iſt
wiſſen der Malerei, und Zeichnen heißt, Rechenſchaft ablegen üb
was das Auge von Formen und Verhältniſſen, von Erſcheinung
Zuſtänden wahrgenommen hat. Arthur Kampf wäre nicht d
Maler, der er iſt, wenn er nicht zugleich ein hervorragender
wäre. Arthur Kampf iſt als Zeichner außerordentlich gewiſſen!
darum iſt er auch ein gewiſſenhafter Maler. Arthur Kampf I
Stil als Zeichner ebenſo wenig geſucht, wie ſeinen maleriſchen
iſt ihm als Gabe zugefallen und es iſt vielleicht ſein
große=
daß er von vorneherein ſeine Aufgabe nicht darin geſehen hat
neu zu finden und zu machen, ſondern die Kunſt in Treue
Wie es für die Dichter keine Schande iſt, Kindet Homers zu ſei
nur eine in ihren Empfindungen verwirrte Zeit es einem Künf
denken, daß er bemüht geweſen iſt, von denen zu lernen, denen
als ſchönſten und koſtbarſten Beſitz die Kunſt verdankt, wie
Beſitz im Werte zu bereichern, iſt, daß er ſeine beſonderen E.
gen gegenüber der Wirklichkeit hineingelegt hat.
Wer die Einzelblätter dieſer ausgezeichneten Auswahl
Kampfs reichem Schaffen betrachtet, wird in dieſen Werken
gung des Geſagten finden. Meiſterhaft iſt es, wie der Künſtler
beherrſcht, wie er mit wenig Strichen ungemein lebensvolle Sk.
das Papier wirft, meiſterhaft aber auch, wic er es verſteht,
die ſchönſten Weihnachtsgeſchenke / Mitteln einer allerdings ausgezeichneten Berechnung dieſen Lin
zu geben und den Formen Leben. Wie er ſcharf geſchnittene
2a
trachtet, die nicht immer nach Forderungen der Schönheit ausg
machen Sie heute durch gute Bücher
Bilderbücher für die Kleinen, Märchen- und
Sagenbücher
Jugendschriften, Spiele, Kinderkalender für
Knaben und Mädchen
Geschenkwerke für die Erwachsenen aus allen
Gebieten des Interesses
Bücher für Prazis und Studium, der Technik
und anderen Wiss,
Globen u. Klassiker, sind in großer Aussahl
bei angemessenen Preisen vorrätig
Süddeutscher Buchgersand, B. Lange, Mühlstr. 52
gegenüber der Turnhalle am Woogsplatz (*29811
Die Welt der Tragödie von Dr. Ludwig Marcuſe, mit 12
Tiefdruck=
bildern nach Originalradierungen der Porträts von Büchner, Grabbe,
Hauptmann, Hebbel, Ibſen, Kaiſer, von Kleiſt, Schiller, Schnitzler,
Shakeſpeare, Shaw, Wedekind. (Franz Schneider, Verlag, Berlin.)
Im Gegenſatz zur kosmiſchen Tragödie der Antike und der klaſſiſchen
Tragödie des Menſchen im leidbefreiten Kosmos ſtellt die nachgoetheſche
Moderne den leidenden Menſchen nur noch iſoliert, nicht mehr als Glied
des Univerſums dar. Die „tragiſche Tragödie”, deren abſolute Tragik
das Leid ohne Sinn” iſt. Das Drama unſerer Tage verrinnt, da es an
ein Leben gebunden, nicht durch ein Leben entbunden” iſt. Daß Madame
Legros (Heinrich Mann) nicht allein nicht ſiegt, ſondern auch nicht
zer=
bricht: das iſt ein überwältigendes Dokument einer dogmenloſen Zeit,
die weder das Abſblute leugnet, noch die Endlichkeit, . . . „die ſkeptiſch dem
Lauf der Welt nachlächelt und mit einer Glut ſondergleichen Ziele
pre=
digt, die Gegenſätzliches in ſich als Selbſtverſtändlichkeit birgt”. „Das
Drama iſt die konkreteſte Philoſophie einer Zeit”, ſagt der Verfaſſer
zu=
treffend an einer anderen Stelle. Damit ſcheint mir das Werk, welches
eine Fortſetzung des im gleichen Verlage erſchienenen Buches: „
Strind=
berg, das Leben der tragiſchen Seele” iſt, in ſeinem Grundgedanken
um=
riſſen. Ein glänzend geſchriebenes Buch, erfüllt von dem heißen
Be=
mühen, unſere Zeit geiſtig zu erfaſſen, „ein rückwärts gewandter
Vor=
wärtsblick”, ein Buch, mit Notwendigkeit einſeitig — das Weſen der
klaſſiſchen Tragödie wird keineswegs erſchöpft — aber in ſeiner
Einſeitigkeit wertvoll und bedeutend.
rm.
Der Arzt, ſein Weib, ſein Sohn. Drama von Hans Henny Jahun.
(Ugrino=Abt. Verlag Klecken, Kreis Harburg.)
Ein modernes Drama mit all ſeinen Schwächen und Stärken der
impulſiven modernen Dramendichtung. Gedanken von außerordentlicher
Tiefe werden aufgerollt und Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung,
ſoweit überhaupt eine ſolche erfolgt, zum mindeſten ſtark kritiſiert
wer=
den könnte. Als Beitrag zu den Auseinanderſetzungen über
Welt=
anſchauungsfragen, die die Nachkriegszeit aufgeworfen, darf auch dieſes
Buch, das allerdings wohl in erſter Linie als Buchdrama geſchrieben iſt,
gelten.
-Be.
Orpheus und Eurydice. Eine operndramaturgiſche Studie von Hermann
Wolfgang von Waltershauſen. (Drei Masken=Verlag,
München.)
In der Sammlung „Muſikaliſche Stillehre in Einzeldarſtelluengen”
erſchien dieſe ausgezeichnete Schrift über Glucks „Orpheus und
Eurh=
dice”. Ueber dieſes Reformwerk Glucks iſt gerade in den letzten Jahren
ſehr viel geſchrieben worden. Das vorliegende Werk befaßt ſich,
grün=
dend auf ausgezeichnetes Können, mit einer Reihe von Spezialproblemen,
die bisher in der Gluckſchen Literatur noch nicht in unmittelbaren
Vor=
dergrund geſtellt wurden. Der Verfaſſer bringt vielfach dieſe
abweichen=
dem Anſichten und Ausdeutungen, die ihn in einen gewiſſen Gegenſatz zu
mancher maßgebenden Kritik ſtellen. Als Ganzes genommen iſt das Werk
jedoch eine ausgezeichnete tiefgründige Arbeit, die unbedingt eine
wert=
volle Bereicherung unſerer Muſikliteratur darſtellt.
Klariffas halbes Herz. Komödie von Max Brod. (Kurt Wolf
Ver=
lag, München.)
Dieſes dreiaktige Luſtſpiel in der äußeren Form einer Komödie iſt
dem Leben der Bühnenkünſtler entnommen. Iſt dieſer Stoff an ſich
ſchon feſſelnd und intereſſant, ſo ſteigert Max Brod dieſes Intereſſe durch
die ſehr individuelle Art ſeiner Dichtung, die eingehende Kenntnis des
zu behandelnden Stoffes verrät und voll geſunden Humors und ſtark
an Spannungen iſt. Wir dürfen der Komödie die Verlebendigung durch
die Bühnendarſtellung wünſchen.
Syuchroniſtiſche Tabellen zur Geſchichte der Malerei des 13. bis 19.
Jahr=
hundert. Herausgegeben von R. Brettſchneider. Wien, Ed.
Strache.
Zehn überſichtlich geordnete Tabellen ermöglichen den ſchnellen
Ueberblick über die Reihe der Zeitgenoſſen eines Malers in Italien,
Deutſchland, Frankreich, Spanien und England. Eine Rubrik orientiert
über die gleichzeitigen geſchichtlichen Zuſtände. Die außerordentliche
Brauchbarkeit ergibt ſich daraus ohne viel Worte. Ein ausführliches
Negiſter iſt beigegeben.
Zugendſchriften, Bilderbücher.
Aus dem kleinen, alten Städtchen. Mit Bildern von Elſe Wen
Viétor. Nürnberger Bilderbücher=Verlag, Georg Stalling,
Olden=
burg i. O.
Ein Bilderbuch mit Einſteckfiguren, eine neue und überaus glückliche
Idce, das Bilderbuch auf eine höchſt einfache Weiſe zu lebendigem Spiel
auszugeſtalten. Die Bilder der bekannten Künſtlerin Elſe Wenz=Viétor
zeugen wiederum von dem feinſinnigen, humorvollen Verſtändnis für die
Sonnenſeite des Alltags. Schwer zu ſagen, was entzückender iſt, die
Poſt=
kutſche auf der Landſtraße, das alte Kleinſtadtwirtshaus oder der Markt
mit ſeinem behaglichen Treiben der guten alten Zeit. Eine Meiſterhand
hat hier ein Werk geſchaffen, von dem Erwachſene ſich ebenſowenig zu
trennen dermögen wie die lachenden Kinderaugen, für die es geſchaffen.
Bärentanz und Affeuſprung, ha, da läuft ſchon Alt und Jung! Luſtige
Geſchichten fürs liebe Kindervolk, herausgegeben von Charles Dick,
mit Bildern von Elſe Wenz=Viétor.
Eukt hinein! Schaut der Tiere, Kinderlein! Für alle kleinen
Tie=
freunde herausgegeben von Charles Dick, Verſe von Adolf Horſt
Bilder von Paulg Jordgn.
aber alle von ungemein ſtarkem Ausdruck und voll Leben ſind,
dem zwingenden Eindruck hervorragenden Kunſtkönnens.
empfindet der Beſchauer der kleinen ſehr flott und ſcharf beo
Skizzen, die der Künſtler dem Leben des werktätigen Volkes entn
Die Studien, die er an einzelnen Gliedmaßen und ganzen Körpe
dem Leben geſchaffen hat, zeugen davon, wie intenſiv er der Natu
zuforſchen und nachzuſchaffen immer wieder verſucht hat. Sie
ten ihn im Wefentlichen wohl, die allgemein bekannten eindrug
Plakate zu ſchaffen, die aus dem Ruhrkampf bekannt ſind. Aber
Harte, Maſſige und Markige liegt ſeinem Griffel und ſeiner Pal
ſchuf auch flotte, außerordentlich bewegte Tanzſtudien. Und ſein
des weiblichen Körpers ſind von einer eindrucksvollen Zartheit
Linienführung und der Behandlung des Fleiſches. Schließlich ve
die bildhaft wirkſamſten Blätter der Mappe beſondere
Erwähn=
denen der Künſtler die Tuſchtechnik wählte, um Bilder von reich
halt zu ſchaffen, deren Reichtum nicht dadurch geſchmälert wird,
ſich auf eine Faxbe mit wenig Nüancierungen beſchränkt.
Die Reproduktion der Reichsdruckerei iſt techniſch ganz ausge
und iſt nicht nur ein Beweis dafür, daß die Reichsdruckerei in ihr
ſtreben, im deutſchen Hauſe gute und preiswerte Kunſt zu vermitte
dem rechten Wege ift, ſondern iſt auch ein Beweis für die hohe Lei
fähigkeit des deutſchen graphiſchen Gewerbes überhaupt.
Im Verlag der Münchener Handſchriftenbücher:
Das Tanzlegendchen von Gottfried Keller. 8. Auflag
davon 100 Abzüge numeriert.
Zwei Legenden von Gottfried Keller. 8. Auflage 500,
50 Abzüge numeriert.
Beide Bücher, geſchrieben von Alfons Oslender in eigene
ſcher Fraktur für den Verlag Münchener Handſchriftenbücher im
1922. Gedruckt durch die Offizin der Mandruck A. G. in München
Pafſion. Matthäus Kap. 26 und 27. 42. Auflage 1030, davon
zuge numeriert.
Ebenfalls geſchrieben von Alfons Oslender in eigener
nach der Vulgata und deren Ueberſetzung von Loch und Reiſchl
Titelbild die Wiedergabe eines Holzſchnittes des Monogran
„G. 3.” um 1517 aus der Graphiſchen Sammlung München. G
durch die Offizin der Mandruck A.=G. in München.
Hochſtehende reife Druckwerke von durchaus handwerklichem (
ter. Die Handſchriften Oslenders ſind Geſtaltungen von imne
außen, mühelos lesbar in ihrem ſo charaktervollen perſönlichen 2
Die Schriftreproduktion ſchlechthin vollkommen. Die Paſſion de
thäus mit den großen feierlichen ſtrengen Initialen in Violett, d
moniſchen Angleichung des lateiniſchen Textes an die gegenüberf
Fraktur der deutſchen Ueberſetzung ein Schriftwerk von bezwit
Größe! Man fühlt ſich veranlaßt, dieſe Handſchriftenbücher von
immer wieder aufzuſchlagen und ſich zugleich mit dem Text der
ſchloſſenen Wirkung des Satzbildes zu erfreuen.
Philoſophie, Religion.
Die geiſtige Kriſis der Gegenwart. Von A. Liebert. 2. Aufl.
Berlin, Pan=Verlag, R. Heiſe.
Dieſes Buch arbeitet — wie die in der letzten Nummer ange
von Simmel, Gundolf, Caſſirer — mit der „geſtaltpſychologiſchet
thode. L. ſieht in der „Kriſis” eine übergeſchichtliche Kategorie.
hiſtoriſche Epoche treibt zu einer „Kriſis”, wie ſie auch Auslauf un
einer vorhergehenden iſt. Die metaphyſiſchen Quellen der un
Zeit will L. in dem vorliegenden Buch entwickeln und zwar grund
um dann die auf den einzelnen Gebieten: die wirtſchaftliche, künſt
. Kriſis als Verdeutlichungen zu begreifen und nach Schwe
Weg zur Beendigung beurteilen zu können. An dieſer Stell
vorläufig nur dieſe Themaſtellung angegeben und geſagt werde
L. ſachlich und umſchauend ſchreibt und dem Fähigen Erke
bringt.
Naturwifſenſchaft, Weltanſchauung, Neligion. Von J. Reinke.
Freiburg, Herder. Gz. 3.
Der Kieler Profeſſor leitet aus den Tatſachen der Naturwif
die Erkenntnis Gottes ab. Im beſonderen ſetzt er ſich mit Häck”
ren auseinander. Seine philoſophiſchen Träger ſind Ariſtotel
Thomas von Aquin. Das Bändchen wendet ſich
gemeinverſtän=
die Arbeiter und an die Jugend und erweiſt ihnen die Mö
einer theiſtiſchen Religion.
Naturwiſſenſchaft, Technik.
Der Aether und die Relativitätsthevrie. Von L. Graetz.
Stuttgart, J. Engelhorns Nachf.
Noch einmal die Relativitätstheorie! Graetz, deſſen „Ele
und „Atomtheorie” in weite Kreiſe gerommen iſt, dank ſeiner Fä
populär im guten Sinn zu ſchreiben, ſpricht hier nach der Ve
des allgemeinen Nummels über die Haupttatſachen der Theorie
klärt ſie, ſoweit ſie für den Laien faßbar iſt. Die Verſpätung
dankend gutzurechnen. Denn ſeine Darſtellung hebt ſich wirkl
der ſinnloſen Traktätchenflut über das Thema heraus.
„Die Wahrheit über die Zither”, derfaßt auf Grund jahrzehn=
Studien und Verſuche zur Löſung der Zitherfrage, von Ler
Edelmann. In Wiener Buch= und Muſikalienhandlung
ſchienen.
Ein Beitrag zur Löſung der Zitherfrage. Die Zithern der Gel
verkörpern bei weitem nicht den höchſten Grad der Vollkommen!.
wegen ſeiner klanglichen Reize und ſonſtigen Vorzüge, ſehr de
Hausinſtrumentes, das vielen das heute für ſie unerſchwingliche
einigermaßen erſetzen muß. Während die meiſten Muſikinſtrume!
komponiert”, iſt, das hat wenig muſtaliſchen Vert. Der anet
Zitherfachmann Kniep hat die Zitherkompoſitionen in 80
Schund, 15 Prozent Alltags= und nur 5 Prozent gute Ware ein
Almanache, Kalender.
Daheiu=Ralender 1924. (Verlag Velhagen und Klaſing, Bielefel
Unter allen Kalendern hat ſich der Daheim=Kalender ſeit
einen feſten Platz auf dem Weihnachtstiſch und damit im Bücher
des deutſchen Volkes erobert. Auch die Ausgabe für das Schaltfah
iſt wieder reich an Inhalt und Wert in gediegener Auswahl lyriſch=
Proſa=Dichtungen, Illuſtrationen, Belehrendem und Intereſſanter
Begrbeitei von Rudolf Mauve, Dr. Karl Menn!
Mar Streeſe, Dr. Ernſ Zeh.
Mr
bo
5
VE
Nie
hr.
Fra
de5
de
ſtä
E.
*
immer 347.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 16. Dezember 1923.
Seite 11.
Ca
B1
Liebe und Pflicht.
mantiſche Erzählung aus dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Von Ernſt Elias Niebergall.
Nachdruck verboten.)
die Drohung klang ſchrecklich in Judiths Ohren wieder.
rachte das Opfer und duldete es, als der widerliche,
halb=
nkene Geſell ſie mit rohen Armen umſchlang und mit einem
n Dutzend Küſſen ihre reinen Lippen entweihte.
Beim Henker”, ſagte er, „Dein Mäulchen ſchmeckt ſüßer als
deren. So magſt Du denn ruhig bei Deinem Schatz die
zubringen; er ſoll nicht geſtört werden."
ir wandte ſich und ging den der Stadt entgegengeſetzten
ſas Mädchen blieb ſtehen und horchte, bis ſeine Schritte im
I, und Regen nicht mehr hörbar waren; dann ward es ihm
e3 und weit ums geängſtigte Herz, und es eilte ins Haus zurück.
— — Der zerlumpte Schelm aber machte einen weiten Kreis
fe Herberge herum und befand ſich nach wenigen Minuten
em Wege, auf den ihn deren Beſitzer geſchickt hatte.
26.
Umählich erſtarb das Getümmel im unteren Geſchoß.
ken und müde ſuchten die bettelhaften Gäſte die in der Eile
ichteten Strohlager und überließen nur wenigen
durch=
terten Zechern und Trunkenbolden Spiel und Gelag. In
anfreundlichen Kämmerlein Leutholds aber war es noch
geworden. Seit einer Stunde ſaß er ohne Regung da, das
t auf die übereinander geſchlagenen Arme herabgeſunken.
hs dringende Warnung hatte in ſeinem Gedächtnis nur
ige Spuren zurückgelaſſen; düſter und düſterer zogen die
nriſſe ſeines Lebens vor ſeiner Seele vorüber, und er
gte und verzehrte ſich in der Erinnerung wie im ſüßen
ebensmutig und lebensfreudig hatte er die altersgrauen
nauern der Stadt begrüßt, in deren Umkreis er einſt ſo
glücklich und unglücklich geweſen. Die Kindespflicht war erfüllt
und der Zweck ſeines Lebens geſtaltete ſich jetzt zu einem andern:
Magdalenen zu beſitzen. O wie klopfte die feurige Bruſt, wenn
er der Seligkeit dachte, ſie bald ganz ſein nennen zu können!
Ver=
ſtand er doch ſcin Handwerk trotz jedem Meiſter, und darauf glaubte
er mit Zuverſicht rechnen zu können, daß die Stadt, die ihm ihre
Selbſtſtändigkeit verdankte, ihn als Bürger freudig willkommen
heißen werde. — Es kam anders, als der Glückliche träumte.
In die Küſterwohnung flog er zuerſt, von wonnigem
Ver=
langen durchſchauert. Ein unbekanntes Weib öffnete dem
un=
geſtüm Pochenden und gab auf die haſtige Frage den Beſcheid,
daß der vorige Küſter geſtorben und ſeine Tochter fortgezogen
ſei, wie die Leute erzählten, mit einem fremden Offizier, wohin
aber, wiſſe niemand. Da war Leuthold mit wankenden Knien
in das Haus ſeines verſtorbenen Meiſters geeilt, um die
ſchreck=
liche Gewißheit bei Judith zu erfragen: auch ſie war bereits vor
einem halben Jahre weggezogen, wie es hieß, mit ihrem Vater,
den der Magiſtrat aus Gnade und in Berückſichtigung ſeiner
Fürſprache nur mit ewiger Verbannung beſtraft hatte.
Als er ſeine Beſinnung wvieder fand, ſah er ſich weit, weit
von der Unglücksſtadt, die ſein Kleinod ſo ſchlecht. bewahrt hatte.
Er war betäubt fortgerannt, durch Berg und Tal, ohne Weg und
Plan: ſo war er, matt an Seele und Leib, in die Herberge ſeines
heimtückiſchen Feindes gekommen, und Judiths Begegnung
machte ſeit langer Zeit wieder den erſten wohltuenden Eindruck
auf ſein wundes Gemüt. Er ward allmählich ruhiger, raffte ſich
aus ſeiner willensmatten Hingebung auf und redete für ſich mit
klangvoller Stimme:
„Lebt nicht ein Gott dort oben, der alle Schickſale wägt und
lenkt? Bin ich ein abgelebter Greis, daß ich des Lebens
Hoff=
nung Valent ſagen und mich zu Grabe legen ſoll? Wallt und
brauſt nicht noch in meinen Adern ungeſchwächte Jugendkrafk,
und ſoll die Falſche mich und mein ganzes Daſein betrogen
haben? Bin ich ein elender Schwächling, daß ich winfele, wenn
ein wankelmütiges Weiberherz einen anderen Buhlen erkor, daß
ich meine, ich müſſe ſterben am gebrochenen Herzen? Nein, noch
bin ich ſtark, noch kann ich es ſein! Dem Schickſal ſprech’ ich
Er war aufgeſprungen, drohend die geballte Fauſt
ausge=
ſtreckt. Seine Wangen glühten fieberhaft, ſeine Augen blitzten.
So erblickte ihn die ſchüchtern eingetretene Judith.
„Leuthold, fürchtet nichts,” liſpelte ſie, „die Gefahr iſt
vor=
über. Schlummert in Frieden.”
Sie ſchlüpfte geräuſchlos wieder zur Türe hinäus. Der
Jüngling blickte ihr nach. Er wußte nicht, was er in diefem
Augenblick empfand, aber er wäre erfreut gewefen, wenn ſie
ſeinen Dank abgewartet hätte.
In dem anſtoßenden, nur durch eine rohe Bretterwand von
ſeinem Aufenthalte geſchiedenen Raume ward ein Geräuſch
ver=
nehmlich. Es lautete, als ſei jemand auf die Knie gefallen:
Leuthold lauſchte unwillkürlich, denn Judiths Warnung trat ihm
vor die Seele; mehrere Seufzer drangen aus dem Verſchlage
hervor, dann vernahm er eine Stimme, welche ſprach:
„Dank ſei Dir, Du treuer Gott, für Deine Hülfe. Segne den
edelmütigen Jüngling, der mir Obdach und Speiſe gab, mit
Deinem beſten Segen; nimm ihn in Deinen allmächtigen Schutz
und lenke ſeinen Pfad zur ewigen Seligkeit. — Laſſe die Meinen,
die Du frühe von hinnen nahmſt, koſten die Freuden des
Para=
dieſes, und erhöre ihr Flehen, daß ich bald wieder mit ihnen
vereinigt werde. Schirme mein unglückliches Kind, ſo es noch
im Erdentale wandelt, und behüte es vor Verſuchung und
Sünde; ja, darum flehe ich Dich, wie alle Tage, auch heute auf
den Knieen an; ſegne, ſegne meinen verlorenen Sohn
Leut=
hold und laß mich in ihm den Stab meines Alters wieder
finden.”
Ohne Regung, wie ein Standbild, hatte Leuthold das Gebet
ſeines Nachbars gehört. Im nächſten Augenblick ſtand er in
deſſen Kammer. Der dürftige Greis, den er heute vor der
Hart=
herzigkeit ſeines Wirtes in Schutz genommen hatte, lag noch in
ſtiller Andacht auf den Knieen und endete ſein Gebet, als er den
ungeſtüm Hereintretenden gewahrte. Der ſchien die Gabe der
Sprache verloren zu haben; grauſendes Entſetzen hemmte ſeine
Pulsſchläge, und er ſtand, wie vom Starrkrampf gepackt, und
ſtarrte den Beter mit irren Blicken an.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ] Darmſtädter Tagblaft
Handel und Wandel in Heſſen.
Otaba”, Oberrheiniſche Tonwerk= und
Bau=
bedarf=A.=G., Heppenheim a. d. B. In der außerordentlichen
Generalverſammlung am 5. Dezember d. J., auf deren Tagesordnung
die Neuwahl des Aufſichtsrats ſtand, wurden nachſtehende Herren als
Mitglieder des Aufſichtsrats gewählt: Bankdirektor Carl Lehmann=
Darmſtadt, Fabrikbeſitzer Berthold Bott=Bruchſal, Fabribeſitzer Emil
Bott=Rauenberg, Kommerzienrat Adolf Hauau=Düſſeldorf, Bankdirektor
Jean Lutz=Karlsruhe, Geh. Regierungsrat Carl Freiherr Diemar von
Rieneck=Darmſtadt, Rechtsanwalt. Hans Trotter=Wolterdingen.
Seitz u. Hoffmann A.=G., Seeheim. Mit einem
Grund=
kapital von 24 Mill. Mk. iſt die bekannte Zigarrenfabrik ins
Handels=
regiſter eingetragen worden. Gründer ſind: Felix Hoffmann=Seeheim,
Stadtrat a. D. B. Köhler=Kaſſel, Kaufmann E. Dietrich=Fritzlar, K.
Dietrich, daſelbſt, Direktor Eichenberg=Kaſſel. Vorſtand iſt Felis
Hoffmann.
L. Notgeld der Stadt Mainz. Scheine über 500 Mk. (
Da=
tum: 25. September 1922), 500 Mk. (Datum: 18. Oktober 1922), 50 000
Mk., 100 000 Mr, 500 000 Mk. (Datum: 2. Juli 1923), 1,5 Million Mk.
(Datum: 1. Auguſt 1923), 50, 100 Mill. Mk. (Datum: 18. September
1923) ſind zur Einlöſung bis=ſpäteſtens 23. Dezember 1923 bei der Städt.
Sparkaſſe Mainz aufgerufen. Nach dieſem Tage verlieren die Scheine
die Gültigkeit.
Oberhefſiſche Maſchinenfabrik A.=G., (Omag
Butzbach. Grundkapital 9 Mill. Mk. (100 Aktien zu je 10 000 Mk.
als Vorzugsaktien, 8000 zu 1000 Mk. als Stammaktien.) Gründer:
Bauunternehmer Gg. Bill, Druckereibeſitzer Adolf Kleemann, beide in
Butzbach, Wertmeiſter Ant. und Konr, Volk, beide in Pohlgöns,
In=
genieur Otto Stohr=Bad Nauheim. Den Vorſtand bilden: Gg. Bill=
Butzbach und Ant. Volk=Pohlgöns. Den Aufſichtsrat bilden zurzeit
drei Perſonen: Dipl.=Ing. Adolf Weniger, Bankbeamter Walhenſel
und beeid. Bücherreviſor Reinh. Gehrke, alle in Vad Nauheim.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kartoffeltagung in Hannover. Die außerordentlich
zitißliche Lage der deutſchen Ernährungswirtſchaft hat den
Einheitsver=
band Deutſcher Kartoffelhändler E. V. veranlaßt, den geſamten
Kar=
toffelhandel Deutſchlands zu einer Kartoffeltagung am 17. und 18.
De=
zember 1923 nach Hannover zu berufen. Am Dienstag, 18. d. M.,
nach=
mittags 11 Uhr, findet im großen Saale des alten Rathauſes in
Han=
nober die Hauptverſammlung ſtatt, auf der unter anderem Vorträge
über Kartoffelhandelsfragen von namhafteſten Volkswirtſchaftlern und
Juriſten gehalten werden.
ihx. Der Bergbau im Lahn=und Dillgebiet. Die
Ver=
hältniſſe im Lahn=, Dillgebiet und Oberheſſen haben, wie der „
Weſtin=
duſtrie” berichtet wird, bisher eine nennenswerte Veränderung nicht
er=
fahren. Ein großer Teil der Werke arbeitet verkürzt bezw. liegt ganz
ſtill. In beſonderer Notlage befinden ſich die Eiſenerzgruben infolge
Fehlens jeglicher Abſatzmöglichkeit. Man nimmt an, daß mit der
Inbe=
triebnahme der Rhein=Ruhr=Induſtrie auch hier wieder ein Wandel
ein=
treten wird. Die Erzpreiſe haben in der letzten Zeit keine Veränderung
erfahren. Was die Verhältniſſe in der Eiſeninduſtrie betrifft, ſo hat der
Buderus=Konzern von fünf Hochöfen nach wie vor nur einen im Feuer.
Die Werke in Kray und Straffel ſind infolge der Beſetzung vollſtändig
außer Betrieb. Auf der Main=Weſer=Hüitte, Lollar, arbeitet eine um
rtwa 200 Mann verringerte Belegſchaft zur Hälfte in der einen, zur
Hälfte in der anderen Woche.
Der Poſtſcheckverkehr mit dem beſetzten Gebiet.
Die Poſtanſtalten im beſetzten Gebiet ſind angewieſen worden, zur
Be=
gleichung der bei ihnen eingezahlten Rentenmarkzahlkarten für fehlende
Rentenmark im beſetzten Gebiete bis auf weiteres auch Reichsbantnoten
zum amtlichen Kurſe entgegenzunehmen. Auch auf Rentenmark lautende
Nachnahmeſendungen und Poſtaufträge, deren Beträge mit Zahlkarte
einem Poſtſcheckkonto gutgeſchrieben werden ſollen, ſind im Verkehr mit
dem beſetzten Gebiete zugelaſſen. B=i ihrer Einzahlung werden im
be=
fetzten Gebiete gleichfalls bis auf weiteres Reichsbanknoten
entgegenge=
nommen. Auf dieſe Weiſe werden die befürchtcten Schwierigkeiten
be=
hoben. Die Nichtgutſchrift von auf Papiergeld lautenden Poſt= und
Zah=
lungsanweiſungen ſpielt eine nebenſächliche Rolle. Falls die Beträge
bar ausgezahlt werden, können durch Nichtgutſchrift keine Schwierigkeiten
erwachfen.
Erwerbsgeſellſchaften.
Keine Gratisaktien bei den Köln=
Lindentha=
le= Metallwerken A.=G., Köln=Lindenthal. Die G.=V.
genehmigte den dividendenloſen Jahresabſchluß und beſchloß Erhöhung
des Aktienkapitals von 45 auf 150 Mill. Mk. 62 25 Mill. Mk. der neuen
Aktien werden den bisherigen Aktionären im Verhältnis von 2:3 zum
Preiſe von 4 Dollar Gold=Anleihe, Dollarſchatzanweiſungen oder
Ham=
burger Feſtmark für die Aktie angeboten. Von der urſprünglich
vor=
geſehenen Ausgabe von Gratisaktien mußte wegen der Verſchlechterung
der wirtſchaftlichen Lage Abſtand genommen werden. Neu in den
Auf=
ſichtsrat gewählt wurden: „Bankier Hammerſchmidt=Düſſeldorf, Geh.
Rat v. Becker=Darmſtadt, Fabrikbeſitzer Rößler=Oberkaſſel und Dr.
Her=
mann Hoeſch=Düren.
Berlin:Burger Eiſenwerk — Vereinigte Jae=
Rothe u. Siemens=Werke A.=G., Leipzig. Der
Aufſichtsrat hat beſchloſſen, einer auf den 8. 1. 1924 einberufenen av.
G.=V. eine Fuſion mit der Berlin-Burger Eiſenwerke=A=G.
vorzu=
ſchlagen. Die Fuſion ſoll auf der Baſis erfolgen, daß gegen je nom.
4000 Mk. Vereinigte Jaeger, Rothe u. Siemenswerke=Stammaktien nom.
1000 Mk. Berlin-Burger Eiſenwerke=Stammaktien gewährt werden, und
ebenfo gegen je nom. 1000 Mk. Berlin-Burger Eiſenwerke=
Stammak=
tien gegen nom. 8000 Mk. Vereinigte Jaeger, Rothe u. Siemenswerke=
Vorzugsaktien. Die Berlin-Burger Eiſenwerke=A.=G. wird das
Un=
ternehmen in einer ihr geeignet erſcheinenden Form weiterführen.
Be=
kanntlich verfügt die Berlin-Burger Eiſenwerke=A.=G. bereits über die
Mehrheit beider Aktien=Gattungen der Vereinigten Jgeger, Rothe u.
Siemenswerke.
Rudolph Karſtadt A.=G., Hamburg. Für 500 Mill.
Aktnen der Geſellſchaft (Nr. 1 bis 500 000) wurde vom Barmer
Bauk=
verein Hinsberg, Fiſcher u. Co., Frankfurt a. M., der Darmſtädter und
Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien, Filiale Frankfurt am
Main, und der Kommerz= und Privatbank A.=G., daſelbſt, nunmehr
auch der Antkag auf Zulaſſung zur Frankfurter Börſe geſtellt, nachdem
die Aktien vor kurzem an der Berliner Börſe eingeführt worden waren.
D
Va
Handelsblatt
16. Dezember 1923 Nr Gr
Aus Geſchäftsberichten.
„Pöge‟, Elektrizitäts=A.=G., Chemui
1922/23 war laut Bericht das Unternehmen gut beſchäftigt. Nach 340
Mill. (i. V. 1,5 Mill.) Vollabſchreibung der Fabrikationseinrichtungen,
werden aus 511,1 Mill. (10,6 Mill.) Reingewinn 30 Proz. Dividende
vorgeſchlagen. Im laufenden Geſchäftsjahr ſei durch die allgemeine
Aealonätdeh den aufchernd 2u BSscehdeſtirlen Seſtund, bei G
Aiſle=
meter Stundengeſchwindigkeit, erhalten. (G.=P.: 11. 12.)
Banken.
Württembergiſche Notenbak. Die Bank gibt in den
nächſten Tagen Dollarſchatzanweiſungen heraus, die durch Deviſen voll
gedeckt ſind und gegen Deviſen erworben werden können.
Bayerifche Vereinsbank, München. Das Inſtitut
erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von 215 053,74 Gramm —
Goldmark 5proz. Goldpfandbriefen.
Warenmärkte.
Mannheimer Wochenberichte. Die Warenmärkte
ſtan=
den in dieſer Woche im Zeichen der von der Währungsumſtellung
aus=
gehenden Wirkungen und der Lage am Geldmarkt. Die
Grundſtim=
mung gab die Markbeſſerung ab. Die Geldgeber ſind ſich zwar nicht
klau darüber, wie ſich die Währungsverhältniſſe weiter entwickeln,
welche Rekation zwiſchen Papiermark und Rentenmark endgültig
ge=
ſchaffen und welche Art von Maßnahmen in währungstechniſcher
Be=
ziehung vielleicht noch ergriffen werden könnten, nachdem es dem
Wäh=
rungskommiſſar jedoch gelungen iſt, wenigſtens ein ſtabiles
Verrech=
nungsverhältnis für die umlaufenden Zahlungsmittel zu ſchaffen, hielt
man ſich an das einmal Gegebene. Die Nachfrage nach Deviſen hat
nachgelaſſen. Die Reichsbank iſt offenbar mit Erfolg bemüht, ihre
Deviſenbeſtände aufzufüllen und man erwartet deshalb in abſehbarer
Zeit größere Devifenzuteilungen als bisher. Verſchiedene. Anzeichen
ſprechen dafür, daß jetzt auch gehamſterte Debiſen aus ihrem Verſteck
hervorkommen, weil ſich keine Ausſicht bietet, ſie ſpäter etwa zu höheren
Markpreiſen abzuſtoßen. Geld iſt zwar flüſſig geblieben, aber bei den
zu vergütenden Zinsſätzen ſind die Zeiten vorüber, in denen an
Schul=
den etwas verdient werden konnte, weil man ſie ſpäter mit entwertetent
Gelde zurückzuzahlen vermochte. Es iſt deshalb nicht immer leicht, die
erforderlichen Mittel aufzubringen, um eingegangene
Abnahmever=
pflichtungen zu erfüllen. Tatſächlich verlautet bereits aus dem Ausland
von Schwierigkeiten, in die verſchiedene Firmen bei der Abnahme
ge=
raten ſeien. Da auch die Ausſichten auf eine amerikaniſche
Lebensmit=
telanleihe für Deutſchland ſich wieder gebeſſert zu haben ſcheinen, ſind
die Preiſe am Warenmarkt durchweg rückgängig geweſen.
Am Getreidemarkt kam reichlicheres Material heraus, als
bisher. Die Landwirtſchaft und der Landhandel zeigen größere
Nei=
gung, ſich von ihren Beſtänden zu trennen. Für die Angebote des
Auslandes kam hinzu, daß am Weltfrachtenmarkt ſich für die Schiffe auf
der Heimreiſe nach Europa gerade ein chroniſcher Mangel an Ladegut
eingeſtellt hat, ſo daß die Zahl der Dampfer immer größer wird, die
vergeblich nach Frachten ſuchen. Für Verſchiffungen von Montreal nach
dem Kontinent oder England werden nur noch 19 Cents amerik. für je
100 Pfund engliſches Gewicht als Fracht bezahlt, nach Rotterdam oder
Antwerpen waren Frachten ſchon zu 16 Cents erhältlich. Die
vorlie=
genden Angebote lauten für Weizen Manitoba 1, ſeeſchwimmend, auf
Fl. 19,50 cif. Notterdam die 100 Kilo, bezw. Fl. 12,25 cif. Mannheim,
bezw. 4,90—5,20 Dollar (gegen 5,65 zu Wochenbeginn und 6,65 in der
Vorwoche). Manitoba 3 war zu Fl. 11,20 eif. Rotterdam, auf Abladung
per Dezember zu Fl. 11,10 eif. Rotterdam am Markt. La Plata=
Wei=
zen, 78 Kilo ſchwer, Jan.—Febr und Febr.—März bedang Fl. 11,10
cif. Rotterdam, 78 Kilo Baruſſo Fl. 11,40 eif. Rotterdam ſüdruſſiſcher
Roggen, 76 Kilo loko Rotterdam, war mit Fl. 9,45 eif. Mannheim
an=
geboten, amerik. Mixedmais, nach Rotterdam ſchwimmend, wurde mit
Fl. 10.20 cif. Rotterdam angeboten. Donaugerſte, 62—63 Ko., in Rotterdam
effektiv, war mit Fl. 10.20 eif. Mannheim erhältlich. — Wie ſich dev
Rückgang der Preiſe im Lokoverkehr ausgewirkt hat, zeigt die
nach=
ſtehende Gegenüberſtellung. Es koſteten die 100 Kilo netto, waggonfrei
Mannheim, in Goldmart: Weizen am Wochenſchluß 19,50—19,75 (
Vor=
woche 22,40—22,50); ausländiſcher 21 (24,5); Roggen 17,25—17,50 (20—
21); Braugerſte, wofür die Brauereien wegen Geldmangels und auch
im Hinblick auf die rückgängigen Bierpreiſe Zurückhaltung zeigten,
17,50—18,50 (20,50—21,50); Hafer. 14—16 (19—20,50); Mais 20—21
(24—25). Auf Abladung war Mais zu Fl. 10,20 cif. Mannheim
an=
geboten.
Der Mehluarkt ſetzte ſeine rückgängige Tendenz fort. Es
ko=
ſteten zuletzt die 100 Kilo Weizenmehl Spez. 0 30—30,50 Mark (
Vor=
woche 34—34,65), Roggenmehl 26—26 25 (33,50—34,50). In den letzten
Tagen wurden auch größere Poſten ungariſchen Mehles durch
Münche=
uer Häuſer nach Mannheim verkauft. Die Preiſe wurden in
tſchechi=
ſchen Kronen, zahlbar in Goldanleihe, geſtellt. Obwohl der
franzöſi=
ſche Franken weiter zurückgegangen iſt, waren franzöſiſche Mehle doch
zu Fr. 112—114, je nach Fabrikat, frei Grenzſtation Kehl oder
Win=
tersdorf angeboten. Bei der zweiten Hand war ſchon bis zu 25—26
Goldmark, ab Mannheim, für Weizenmehl anzukommen. Haferflocken
konnte man mit 33 Goldmark, Grieß mit 34 Goldmark die 100 Kilo
haben.
Futtermittel lagen ruhig, da der Konſum augenblicklich wenig
Kaufneigung bekundet. Die Preiſe waren rückgängig, ſcheinen jetzt aber
gewiſſermaßen an einem ſtabilen Punkt angelangt zu ſein. Verlangt
wurde für Rapskuchen 10—11 Goldmark, Trockenſchnitzel 10 Goldmark,
von der zweiten Hand, die Forderungen der Fabriken liegen etwa
1 Goldmark höher die 100 Kilo. Für Biertreber verlangte man ab
württembergiſchen Stationen 9—10 Goldmart, frei Mannheim 11,50—
12 Goldmark, für Melaſſefutter 9—10 Goldmark je nach
Miſchungs=
verhältnis, für Trebermelaſſe 12 Goldmark, für Futtergerſte 12
Gold=
mark, für Schwimmgerſte (Mälzereiabfall für Futterzwecke) 8 Goldmark,
Malzkeime 11 Goldmark.
Von Rauhfutter war nur loſes Wieſenhen notiert, zuletzt mit
6,50—7 G.=Mk. die 100 Kilo, frei Mannheim.
Futtermehl koſtete per Doppelzentner
bis 8 G.=Mk.
Malz lag ſeht ruhig. Die Brauereien ſcheinen ihren Bedg
tenteils gedeckt zu haben; auch ſtehen ihnen für weitere Käufe
Mittel nicht zur Verfügung. Aber auch die Malzfabriken wollen
Lieferungsabſchlüſſen nicht zu ſtart engagieren. Zur Zurückhaltu
auch die Tatſache bei, daß die Brauereien ſich zu einem Abbau
Bierpreis entſchließen mußten. Einiges Auslandsgeſchäft hat
Verdelungsverkehr vollzogen, mit Holland zu Fl. 22 die 100 6
der Schweiz zu etwa 42—44 Franken.
Am Hopfenmarkt hat die rückgängige Bewegung kein
ren Fortſchritte gemacht. In Baden wurden von den wenie
vorhandenen Partien Poſten ur Waldorf und Sandhauſen zu
350 G.=Mk. per Zentner gekauft. In Württemberg wird ſei
Kundſchaftshandels der Brauereien zu dem ermäßigten Preif
falls Intereſſe bekundet; an den Erzeugerorten wurden mehr
ſchlüſſe bei 300—350 G.=Mk. gemacht. In der Pfalz wurden
den Produzenten lagernde Poſten gegen Zahlung in fran
Franken übernommen.
Im Tabakhandel iſt es im Einkauf neuer Tabake rul
worden. Nachdem die Herbſttabake verkauft ſind, wird für
tabate weniger geboten. Die Pflanzer halten aber ihr Produ gru
und ſchlagen es zur Fermentierung zuſammen. Für Sandblat
Ernte ſind Abſchlüſſe für Januar—Februar getätigt worden, TK
frage iſt groß. Rippen unverändert.
Jür Kakao zeigte ſich einige Kaufneigung. Verlangt
Großhandel je Kilo für holl. Kakao Fl. 1,20.
Reis hatte befriedigenden Abzug bei wenig veränderte M
Gefordert wurden für 100 Kilo 42 G.=Mk. frei Mannheim.
wb. Berliner Produktenbericht. Der Produt
wpar heute eher etwas feſter geſtimmt. Die Mühlen waren al
am Markte und außerdem ſcheint noch immer die Notwendig
Deckungen auf Vorverkäufe an die Reichsgetreideſtelle eine Rolle
len. Geringes Angebot trug dazu bei, die Roggenpreiſe etwas
verwerten, doch hielten ſich die Umſätze ebenſo wie in Mehl
Grenzen. Gerſte war ſtill, da die Brauereien nicht kauften. H.
kaum verändert und wenig angeboten. In Hülſenfrüchten und
mitteln hielt die Luſtloſigkeit an.
Börſen.
Börſenbericht vom 10. bis 15. Dezembe
(Mitgeteilt von der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt.)
laufenen Woche machte ſich am Deviſenmarkt zum erſten Male
Zeit wieder einiges Angebot bemerkbar, das es der Reichsban
lichte, ohne ihre Beſtände ſtärker in Anſpruch zu nehmen, die Zu ane
Quote in den Hauptdeviſen zu erhöhen und einige Nebendebi/ 6 zuzuteilen. Der Sanierungsprozeß machte alſo weitere 7
was auch darin zum Ausdruck kam, daß ſich der Kurs der Mark el.
lande dauernd ſehr ſtabil hielt und häufig ſogar etwas über der
der inländiſchen Deviſennotierungen lag. Auf der anderen S
immer deutlicher, daß die erfreuliche Beſſerung der Währung
niſſe nicht mehr allzulange mit den ſeitherigen Mitteln allein fo äxl
werden kann, da das Reich durch die Einſtellung des Notendr
die Beſchränkung des Rentenmarkkredits in eine äußerſt ſchwi
nanzlage geraten iſt. Die aus dieſen Verhältniſſen ſich ergeber
Unſicherheit auf dem geſamten Wirtſchaftsgebiet war natürlich
eigner, die Börſe zu einem Heraustreten aus ihrer ſeither ge
rückhaltung zu bewegen, und ſo blieb das Geſchäft an den We 7n
märkten auch diesmal wieder ruhig und die Kursveränderung Fe
Die Tendenz war anfangs der Woche weiter ſchwach. Es lagen /
Kz=
landsſeite größere Verkaufsaufträge vor und die inländiſche Sp E7
zeigte ſehr geringe Aufnahmeluſt, da man allgemein beſtrebt war /
bevorſtehenden Steuertermin und den Jahresultimo Barbeträg Ee
zuſtcllen. Späterhin ſetzte ſich eine gewiſſe Befeſtigung der S Exn
durch, die von den Märkten der ſchweren Werte ausging. Die Fcm
aktien ſowie die Papiere der Chemiſchen und Elektriſchen Induſt FM
ten am Mittwoch und noch in verſtärktem Maße am Freitag au äch
Kurserhöhungen erzielen, und am letzteren Tage zeigte ſich aud 75.
meiſten übrigen Gebiete erhöhte Nachfrage. Sehr ſchwa chlagen
der ganzen Woche, die inländiſchen Renten, die den größten
kürzlich erreichten Kurserhöhungen wieder verloren.
wb. Berliner Börſenbericht. Die Debiſenkurſe R
inr weſentlichen underändert gelaſſen und auch die Zuteilung er
ungefähr dem gleichen Umfange wie geſtern. Die Abgaben ſe: bed
Induſtrie ſcheinen eher reichlicher zur Verfügung zu ſtehen. Do. ſch
anweiſungen und Goldanleihe ſtellten ſich bei voller Zuteilung F Eu
auf 4200 Milliarden. Für Effekten hielt die freundlichere Stimm Xu
Die Kurſe, die gengnnt wurden, lagen gegen geſtern auf einer
erhöhten Niveau.
Täglicher Börſenderkehr im Januar.
liner Börſenvorſtand beſchloß, vom 2. Januar ab täglich mit A ku
des Samstag Vollbörſen ſtattfinden zu laſſen. Dem Vernehn
werden ſich auch alle Provinzbörſen wie Hamburg, Frankfurt
ſem Vorgehen anſchließen.
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
14. Dezeml
AVe
86t
Priel
5
2
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Brüſſel=Antwerpen .. . . . /1933 15000.— 19/435000.— H1935 5000.— 194463000
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Kopenkagen .... .. . . . . . /74212 000. — .518,5009 —1 48125000 — 17318 50(0
Stockholm .. . . . . . . . . . . . 1/1032 0000. 11 10.70000. 1 10z231000 11110770004
Italien. . . . ... . ......"
London ............"
New=York ......
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Schweiz.
Spanien.
Wien (i. D.=Oſterr abg.)
Prag ........."
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Budapeſt. . . . . . . . . . . ..
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Rio de Janeiro ......
Belgrad..
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183:40 0000 18743000000
418151 0- 00. 421050 000.
225435000 — 2 63 5000 —
7 0170000.— 73:430000.—
648625000. — 551375000
59450.—
59750.—
23000000. — 124310000.—
217015.—
216545.—
316625000, 1135 373000
2852 1000. — 2867—000 —
19850 35000. 1 194975000.
774u30000 — 1380950000.—
47830000 — 1. 43120000 —
183540000 — 184460000
8334000000.1 1344 00000
4 189300000. 4210500000
23:40300.— 24560000.
734165000.— 73383 1000.
50320000.— 353 80000
59370 — 60 150.
r236.30000. — 124311000
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Amterhmtmſgtdintt uid Maden
Nummer 49
Darmſtädter Tagblatt.
* Advent=Stimmung.
Adbentszeit ſoll Bereitungszeit ſein. Man ſoll ſich gleichſam
ſibereiten zu der Hochſtimmung des Weihnachtsfeſtes. Man
U dieſe Zeit benutzen, um ſich durch feine, innige Stimmungen
jeder ein Stück Herzenseinfalt zurückzuerobern. Ja, es gibt,
möchte ſagen eine echte Adventskultur, die fern von allem
ceiben einer Ueberziviliſation einzig auf das Seeliſche und
ſſen Beglückung gerichtet iſt. Gerade in der Gegenſätzlichkeit
diſchen unſerer Adventskultur, die eine freudevolle Seelſorge
rſtellt, und dem Lauten und Kinohaften einer mammoniſtiſchen
viliſation offenbaren ſich unſere Innenwerte und in der Kraft,
eſe Gegenſätzlichkeit zu leben, offenbart ſich überhaupt unſere
raft, mit der wir noch zu leben und zu lieben wiſſen. Und
rade das Wort „Stimmung” ſpielt in dieſer adventlichen
iltur und Seelſorge eine bedeutende Rolle.” Und wir werden
rade bei der innigen Betrachtung dieſes Wortes erkennen,
2S die Aeußerlichkeit eines überziviliſatoriſchen Zeitalters aus
m gemacht hat. Wie oft wird das Wort „Stimmung” von
r Un= und Halbreifheit gebraucht. Wie oft redet man von
ni an den Biertiſchen oder in der Lockerheit eines ſinnloſen
ergnügens. In den Anzeigen der Zeitungen findet man
orte, wie Stimmungsrummel, oder man bringt es mit der
veifelhaftigkeit in Verbindung. Das Wort in dem Alltags=
brauch ſtellt etwas Gewaltſames vor und ſo viel Mache und
endung, ſo viel Poſe und Verzerrung, ſo viel
Operettenhaftig=
t und Kitſchigkeit. Und das alles bedeutet, wer mit den Augen
* Liebe ſieht, ein Stück Niedergang, eben ein Stück Unkultur.
id es wäre ein Segen für unſer Volk, wenn es ſich in der
bentszeit beſonders innerlich wieder hinſammelte zu der Tiefe
d Schönheit, Feierlichkeit und Innigkeit, die als Urelemente
S dem Worte fprechen. Wir müſſen wieder lernen zu erkennen,
6 Stimmung nicht ein Obenhin iſt, ein ſeichtes Geplätſcher
n überblendeten Wellen, ſondern der feine, innerſte Geſang
r Stimmen unſerer Tiefe, das feine Hinlauſchen zu den
tellen, die verborgen fließen und die vom Ewigen ſagen und
gen. Wir müſſen wieder lernen, daß Stimmung nicht ein
u außen her gleichſam Herangeklextes iſt, ſondern daß ſie wie
re Blume iſt, die aus dem Schoße unſeres Heiligſten und
efſten blüht und ſich in das Licht hebt unter der Macht einer
heren Welt. Stimmung muß etwas werden, was für uns
r Gipfel iſt, da uns das Gemeine der Erde nicht mehr erreicht.
ir müſſen lernen, immer tiefer einzugehen in das
Myſterien=
fte, das dieſes Wort umſchließt, damit wir mehr und mehr
wußt werden, was unſer Köſtlichſtes iſt: unſere Seele.
immung muß nichts anderes ſein als eine leiſe, geheiligte
egbahnerin in das Reich des Unvergänglichen, das wir als
chſten Menſchenſchatz in uns tragen. So adventlich gedacht,
fühlt und gelebt. Und wir kommen immer näher dem Himmel
unſerer Bruſt.
R. B.
deutſche Gegenwartsſchriftſtellſerinnen.
Von Dr. Ekla Menſch.
XVII.
Edith Gräfin Salburg.
Wofern ich nicht irre, ſtammt ſie aus deut bielumſtrittenen
ient, aus Arco, unweit des wundervollen Gardaſees. Sie iſt
ſterreicherin mit einem urdeutſchen Gemüt, die Verbrüderung
* Artgenoſſen in der ehemaligen Donaumonarchie mit Nord=
D Süddeutſchen findet an ihr den wärmſten Anwalt.
Vergeßt=
nicht, die, umdrängt und gequält von ſlawiſchen Elementen,
Deutſchtum feſt und treu bewahren, war einer ihrer
Lieb=
gsgedanken, lange vor Weltkriegsausbruch und hat ſeinen
rsdruck gefunden in dem Roman: „Deutſche Barone”.
n Geſchichtsroman debütierte ſie mit „Böhmiſche Herrin”
d betrat damit ein Gebiet, in dem die Handel=Mazetti ihr
eiſterwerk geboten hat. Aber Gräfin Salburg kann als friſche,
ſchauliche und vor allem warmherzige Erzählerin neben der
oßen Kollegin mit Ehren beſtehen. Auch der packend
geſchrie=
ne Gegenwartsroman „Renate Godeleith”, der im
be=
sten Rheinland ſpielt (Dr. P. Langenſcheidt, Berlin) wird nach
tem Jahrzehnt, ſo Gott will, Hiſtorie ſein. Das kann immer
T geſchehen mit Büchern, die einſt volle, unmittelbare
Wirk=
gkeit geatmet haben. Denn nur in bedingtem Sinne trifſt
* Behauptung zu, daß man erſt dann Perſonen und Dinge
htig ſchaut, wenn man zu ihnen in einen gewiſſen zeitlichen
Iſtand gekommen iſt. Die Kraft des eigenen, glutvollen Er=
Zens, das Qual, Schrecken, Haſt, Furcht und Liebe, die ganze
rufenleiter der Affekte, in uns auslöſt, erſetzt nichts ſo leicht.
Trauf beruht ja eben der Wert von Zeitdokumenten,
Tage=
chern, Selbſtbiographien und dergl. Vergleicht man z. B.
räfin Salburgs Rheinlandroman mit Walter Bloems „Das
erne Jahr” — in beiden Büchern ein und dasſelbe Motiv;
r hochgemutes deutſches Weib hat ſich im erſten Jugendwahn
* Herz von einem franzöſiſchen Blender ſtehlen laſſen und kann
eui nicht mehr aus den Irrpfaden zurückfinden zu dem echt
utſchen, wortkargen und aufrechten Preußen, dem doch das
gentlich Wertvolle in ihrem Weſen zuſtrebt —, vergleicht man,
g’ ich, beide Bücher, ſo iſt die reife Technik wohl auf Seiten
* Tragödie eines Schrankes.
Von Hans Alfred Kihn.
Es war einmal ein Schrank, der hatte vier Beine".
Nein, ſo darf ich nicht anfangen. Denn ich will ja kein
järlein erzählen, ſondern die bittere Wahrheit.
Die Wahrheit war, daß ſeit grauen Zeiten in meinem
Schlaf=
mmer ein Schrank ſtand. Er war mir aus der Kinderzeit
zu=
fallen, wo er als Spielſchrank diente. Allmorgendlich ſah ich
u vom Bette aus und erfreute mich ſeiner. Bis das
Welt=
ſchick ſich verdüſterte und Pinnekogel kam.
Pinnekogel war Zeichenlehrer an der 94. Gemeinde=
Mädchen=
dule, aber die Flügel des Genius hafteten ihm noch an den
chulterblättern. Im alten Kaiſerreich, als man ſich dieſen
txus noch leiſten konnte, war er Kunſtmaler geweſen. Nun
zer war „die Zeit zu ernſt” — ſie war ſeit neun Jahren immer
aiſt — und Pinnekogel war in Dalles geraten mit ſeiner Kunſt
rd Zeichenlehrer geworden. Er ſtellte ſich vor meinen Schrank,
täugte ihn durch die hohle Hand, erſt links, dann rechts, und
„rkündete mit monumentaler Beſtimmtheit: „Kitſch!”
„Wie?” fragte ich.
„Kitſch!” wiederholte Pinnekogel. Aber es ſei was aus dem
Ɨtſch zu machen. Vor allem müſſe die angemalte Holzmaſerung
eg, die ſei gemeiner Betrug. Dann müſfe der Schrank mit
eißer Oelfarbe geſtrichen werden und ein „ganz einfacher”
ries, todſchick vor Einfachheit, die Leiſten zieren. Ich gab meine
inwilligung (mit Vorſchuß). Nach ungefähr zehn Wochen
er=
hien Pinnekogel mit weißer Oelfarbe, um meinen Schrauk
inſtleriſch zu beleben. Von Lackzuſatz wollte er abſehen. Es
Eme oben gelblicher Lack hin, beruhigte er mich. „Ohne Firniß?”
Selbſtverſtändlich ohne Firniß, daß mache man immer ſo.
Bloems, aber die größere, innere Wärme, das ganz
Unmittel=
bare eignet der Salburg. Sie kann nicht ſo die Bilderreihen
zuſammenballen, daß ihre Wucht uns intellektuell überwältigt —
aber mit dem Herzen folgt der Leſer dieſer Frau, die, obgleich
in ſüdlicher Atmoſphäre groß geworden, doch ein feines
Ver=
ſtändnis den Werten entgegenbringt, die der Begriff
Preußen=
tum umſchließt, vom erſten bis zum letzten Kapitel, und erlebt,
geleitet vom Faden einer ſchlichten Handlung, die peinliche,
ent=
würdigende Umwandlung, welche die Städte am Rhein durch die
franzöſiſchen „Kulturträger” erfahren haben, die ſich offen rühmen
dürfen, daß in kurzer Zeit an den Ufern des Stromes eine
viel=
farbige Bevölkerung heranwachſen wird, eine Jugend, die unter
franzöſiſcher Aufſicht und Dreſſur jede Erinnerung an die heimiſche
Art verliert, die Schwarzen und Gelben, die man hier auf die
weißen Frauen losläßt, ſollen die Geſundheit der Bevölkerung
untergraben. Jede Schandtat ihrerſeits wird entweder als
Ver=
leumdung hingeſtellt oder, falls die Tat (ſiehe Boppard) zu ſtark
ſcheint, als Bagatelle behandelt. In Feindesland erweiſt ſich
die Armee ſelbſt eine gottähnliche Anbetung und beweihräuchert
ſich ohne Unterlaß. Wohl ſagen ſich einige Vernünftige unter
den Beſatzungstruppen, daß ſie ein unerträgliches Verhältnis
zwiſchen ſich und den Einheimiſchen heraufbeſchworen haben; ſie
ſind des Streitens müde und ſehnen ſich nach Frieden, aber laut
ausſprechen darf das niemand, ſonſt iſt es mit ſeiner Laufbahn
aus. Die Plage eines irrſinnigen Haſſes war die Loſung, in
ihrem Zeichen lebte man.
Und ſchließlich iſt es kein Wunder, wenn vergnügungs= und
lebenshungrige Mädchen aus Arbeiter= und Bürgerkreiſen dem
Werben des fremden Militärs nicht immer Widerſtand
entgegen=
ſetzen, zumal ihnen die heimiſchen Burſchen, ſeit der ſtramme
Drill von ihnen gewichen iſt, nicht niehr imponieren. Der Schrei
nach der Uniſorm, dem bunten Tuch, war untilgbar in der
Weib=
lichkeit. Er war niche monarchiſtiſch oder umſtürzleriſch,
ent=
ſprang nicht bloßer Eitelkeit, es war ein Inſtinkt, ein
Schön=
heitsdrang, ein tief eingewurzeltes, aus Urzeiten ſtammendes
Schutzbedürfnis, mit dem Mann als Helden, der zwiſchen ihnen
und der Gefahr ſtand. Wenn die Verfaſſerin für den niederen
Weiberſchlag gleichſam dieſe Eutſchuldigung bereit hält, weiß
ſie doch, wie ein höherer Frauentyp ſich, in der Verſuchung
be=
währt. Mögen ihre Weibinſtinkte auch dem Fremden zufliegen,
der ſie als junger Student, zu einer Zeit, als die franzöſiſchen
Söhne aus guten Familien ſich gerne in dem Lernhauſe
Deutſch=
land aufhielten, zuerſt das Geheime der Liebe kennen lehrte, ſo
findet Renate bei der letzten Zuſammenkunſt mit dem fremden
Kapitän doch die Worte: „Ich bin eine Deutſche, ob ich es will
oder nicht. Ich werde vielleicht an dir ſterben. Mit dir leben
werde ich nicht. Ju mir iſt die Heimat, ich kann ſie nicht
heraus=
reißen; alle die Toten, unſere deutſchen Toten, liegen auch in
mir begraben. Ich muß die Gräber hüten. Zwiſchen uns ſteht
zu viel Tod.”
Gute, ſtarke Geſinnung lebt in dem Roman. Trotz all der
Schwierigkeiten, die ſich heute dem Kauf eines Buches
entgegen=
ſtellen, wird es doch ſeinen Weg ins Publikum finden.
C.K. Die Ausgrabung der „ſieben Städte von Ciboln‟. Zu
den berühmteſten und unbekannteſten Stätten der amerikaniſchen
Kultur vor der Eutdeckung des Landes durch Kolumbus ſind
die „ſieben Städte von Cibola” im heutigen Neu=Mcxiko zu
zäh=
len. Einer der ſpaniſchen Entdecker Coronado zog hierher, zeil
er neue fabelhaſte Reichtümer zu ſinden hoffte, wurde aber
ent=
täuſcht und hat uns einiges von dieſen Städten erzäbli.
Aueri=
kaniſche Ausgräber haben nun, wie aus Neu=York berichtet
wird, die Ortſchaften, an denen die Lage dieſer vorkolumbiſchen
Siedlungen ſich befanden, genau unterſucht und an der Stelle
der beiden heutigen Dörfer Hawikuh und Kechipauan Ueberreſte
zweier dieſer Städte aufgedeckt. Der Leiter der Grabungen,
Kapitän Thomas Johce, erklärt dieſe Gegend für eine der
reich=
ſten archäologiſchen Fundgruben, die man je in Amerika
ent=
deckt hat. Das Vorhandenſein von Eiſen in den oberſten
Schich=
ten ſoll beweiſen, daß die Städte ſchon vor der ſpaniſchen
Er=
oberung uralt waren. Man hat eine Folge von Siedlungen
feſtgeſtellt, die bis in vorgeſchichtliche Zeiten zurückgeht, und
hofft, bei den Arbeiten eine Fülle von Material ans Licht zu
bringen, das auf die Kultur der Völker Amerikas vor der
Ent=
deckung Amerikas neues Licht werfen wird.
8: Wiſſenſchaft und Technif
* Star und Maikäfer. In aller Herrgottsfrühe eines friſchen
Maimorgeus wanderte ich auf einer von Obſtbäumen
eingefaß=
ten Landſtraße. Reichlich lag ſchwerer Tau ringsum auf Gras
und Blatt. Da bemerkte ich auf dem Straßendamm hier und da
halbe Maikäferleiber, nämlich Kopf, Bruſt und Flügelpaare,
während bei allen der Hinterleib fehlte. Neugierig hielt ich
Um=
ſchau und entdeckte vor mir in der Ferne einen Star, der eifrig
mit Kopf und Schnabel auf den Boden pickte. Leiſe und
lang=
ſaur ſchlich ich mich im Straßengraben heran, doch ehe ich ihm
nahe genug kam, flog er, ohne zu ſchreien, wie es die Stare ſonſt
leicht tun, mit einem geſchloſſenen, aber auffallend dicken
Schna=
bel davon. Ich verſteckte mich im Graben und wartete. Bald
erſchienen kurz nacheinander drei Stare. Sie ſuchten zuerſt auf
der Schotterdecke herum, fanden aber nichts. Dann bäumten ſie
auf in einen breitkronigen Apfelbaum und huſchten kreuz und
quer durch ſein dichtes Aſtwerk, ſetzten ſich auch vohl kurz und
kräftig auf einen Zweig, ſo daß mancher taubeſchwerte
Mai=
käfer, der im Baum noch in Morgenruhe ſchlief, hinunter auf die
Stjaße praſſelte. Zuweilen pflückten die Vögel auch mit ihrem
Schnabel Käfer, die zu feſt mit ihren Fußkrallen an einem Blatt
hingen, ab und ließen ſie hinunterfallen. Dort blieben ſie,
ſchlaftrunken und waſſerbelaſtet, liegen und konnten die naſſen
Flügel nicht öffnen. So wußten die Stare gerade ſo gut
Be=
ſcheid, wie die Buben, die Maikäfer ſuchen und dazu früh
mor=
gens, wenn noch Tau liegt, die Bäume abſchütteln. Als
genü=
gend Käfer unten lagen und einige ſchon anfingen, ſich zu
win=
deit und zu drehen, um ſich umzuwenden, andere ſchon mit den
Flügeln zuckten, um ſie aufzuſperren, ſprangen die Stare
hinunter. Sehr geſchickt trennten ſie mit einem, höchſtens zwei
Schnabelhieben den harten Vorderleib von der weichen
Hinter=
hälfte, packten die letztere mit dem Schnabel und trugen ſie
ein=
zeln nach einer Stelle, wo jeder ſeine Beute ſammelte. Zuletzt
ſpießten ſie mit dem Schnabel einen Hinterleib nach dem anderen
eifrig auf und flogen nach verſchiedenen Richtungen, aber jeder
geradenwegs, eilig=fort zu ihren Neſtern, ihre Jungen mit denr
weichen Futter zu atzen. Sie ſelber hatten auf der Jagd ab und
zu einen ganzen Maikäfer verſpeiſt, ſowohl die harten wie die
weichen Teile.
C.K. Zwei nene Meere. Das Internationale
Hydrogra=
phiſche Bureau hat eine neue Einteilung zwiſchen den
verſchie=
denen Meeren vorgenommen und zwei „neue‟ Meere geſchaffen:
die Schottiſchen Meere und das Birma=Meer. Die Schottiſchen
Meere umfaſſen die inneren Meere an der Weſtküſte Schottlands
und werden derart geteilt, daß die Weſtküſten der Hauptinſeln
zum Atlantiſchen Ozean gehören, während alle engen
Waſſer=
ſtraßen zu dem inneren „Schottiſchen Meer” gezählt werden.
Auch der engliſche Kanal iſt mit großer Sorgfalt eingeteilt
wor=
den. Seine Grenzlinie im Weſten zieht ſich von der Küſte der
Bretagne bis zum äußerſten Ende von Uſhant und von dort zum
Biſhop Rock, dem äußerſten ſüdweſtlichen Punkt der Scilly=
In=
ſeln. Die Linie geht dann zu dem uördlichſten Punkt der Scilly=
Inſeln, nach Lion Rock und von dort oſtwärts zu den Longfhips.
Im Oſten wird der Kanal, durch die ſüdweſtliche Grenze der
Nordſee abgeſchloſſen.
T. Die größte Brücke der Welt. In Sydney hat man die
Pläne für eine Brücke ausgearbeitet, die den Hafen überſpannen
ſoll und der größte Brückenbau der Welt zu werden verſpricht.
Nach dem Voranſchlag belaufen ſich die Geſamtkoſten auf etva
7 Millionen Pfd. Sterl. Für die Stahlkonſtruktion allein
kom=
men 50 000 Tonnen Stahl in Betracht. Vermutlich würde eine
britiſche Konſtruktionsfirma mit Ausführung der Brücke betraut
werden.
Mannigfaitiges
Sich durchfreſſen oder ſich durchfretten. Gewöhnlich ſagt
man im Hochdeutſchen „ſich durchfreſſen”. Im Plattdeutſchen
heißt es niemals „ſick dörchfreten” (gleich durchfreſſen), ſondern
ſtets „ſick dörchfretten” (gleich durchfretten), das iſt ſobiel als ſich
durchwinden und durcharbeiten. Fretten iſt dasſelbe Wort wie
in Frettchen, einer kleinen Wiefelart, die gezähmt und bei der
Jagd auf Kaninchen gebraucht wird. Dieſe Frettchen finden ſich
in dem weitverzweigten Kaninchenbau zurecht, überall hin fretten
ſie ſich durch und jagen ſchließlich die Kaninchen hinaus.
Das Dpppeltſehen. Ein Vater bringt ſeinen Sohn auf die
Hochſchule. Nach einem guten Abſchiedstrunke begleitet der
Sohn den Vater zum Bahnhof. Unterwegs gibt dieſer jenem
noch gute Lehren, beſonders über das Trinken. „Hör' mal, mein
Sohn. Nimm dich mit dem Trinken in acht; es darf nie ſo weit
kommen, daß du etwas doppelt ſiehſt. Schau mal nach der
Brücke da hinüber. Dort gehen zwei Männer nebeneinander.
Wenn du nun ſtatt der zwei dort vier Männer ſiehſt, dann iſts
gefehlt. Dann biſt du ſchon bezecht.‟ Der Sohn ſchaut hin.
„Ja”, ſagt er, „Vater, ich ſehe aber nur einen Mann auf der
Brücke.”
Wir pinſelten einen Sonntag nachmittag lang. Der Schrauk
wirkte „höchſt apart”. Leider war, als wir ihn nach dem
Abend=
brot beſichtigten, der gelbbraune Lackfirniß in ſtilvollen
Rinn=
ſalen herabgeſtrömt, was ſehr dekorativ wirkte.
„Siehſt du, Pinnekogel, wir hätten doch ſirniſſen ſollen.”
Sinnend ſtand Pinnekogel vor dem Schranke. Endlich brach
er das Schweigen. „Firniß? — Niemals! Aber wir müſſen es
anders machen. Ganz anders. Wir müſſen Tempera nehmen.”
„Meinſt du?”
„Selbſtverſtändlich. Tempera iſt das Feinſte. Die alten
Meiſter malten immer mit Tempera.”
Ich bevorſchußte Tempera und wartete. Einen Sommer
lang erfreute ich mich täglich an den Lackrinnſalen. Endlich
er=
ſchien Pinnekogel, große Quetſchtuben unterm Arm, und forderte
Nachzahlung, weil der Dollar geklettert war.
Einen Sonntag Nachmittag lang ward der Lack mit
Sand=
papier abgekratzt und Pinnekogels teure Temperatuben
ausge=
quetſcht über den Schrank. Da der Künſtler behauptete, der
erſte Anſtrich müſſe „ſteinhart” werden, ließ er ein Vierteljahr
verſtreichen und kam dann wieder mit Tempera. Die Vorſchüſſe
wuchſen mit der Geldentwertung. Einen Winter lang beäugte
ich jeden Morgen vom Bett aus ſehnſüchtig den Schrank, auf
dem die letzte Bemalung ſteinhart werden ſollte.
Endlich kam Pinnekogel mit einer Tube Zinnoberrot und
Pergamentblättern, aus denen wild=expreſſioniſtiſche Figuren
herausgeſchnitten waren. Mit großer Feierlichkeit verkündete er
die endgültige Krönung des Kunſtwerks. Figuren nach Wiener
Serapis=Fayencen ſollten den Schrank zieren. Ich wußte zwar
nicht, was er meinte, aber ich ließ ihn gewähren, damit der
Jammer endlich zur Ruhe käme. Hätte er mir in Ausſicht
ge=
ſtellt, den Schrank mit kindlichen Abziehbildern zu bekleben oder
ihn in Zuckerguß und Lakritzenſaft mit Matroſen=
Armtätowie=
rungen zu überziehen — ich hätte auch dieſem zugeſtimmt.
Pinnekogel ſchürzte ſeine Lenden und ſchritt zur Tat.
Nie=
geſehene Ungeheuer, Märchenvögel mit zwei Schnäbeln, verweſte
Mondkälber und ſchiefbeinige Inſekten erſtanden unter der
Pergamentſchablone, die mit Hilfe eines Mehlſäckchens angepreßt
wurden. Denn die Figuren mußten, um „in ihrer Primitivität
ſtark zu wirken”, erſt wochenlang in Mehl daſtehen. Die
Auf=
wartefrau ward unter Todesdrohungen beſchwört, den Schrank
ja nicht abzuwiſchen. Oben auf der Leiſte über der Tür prangte
in einem „kalten Grün” der Satz:
BEATUS HLE HON0 OTT SEDET IN SUA DOHO,
den ich mit einem wehleidigen Seufzer zur Kenntnis nahm.
Aber der HOMO, ſollte nicht lange BRATUS bleiben.
Schon nach Tagen mehrten ſich Zeichen des Verfalls. Langſam
begannen die roten Mehlfiguren abzublättern, auch der kaltgrüne
Nachſatz lag bald auf dem Fußboden. Nur das „BEATUS
LLLE HONO” blieb kleben.
Pinnekogel, zu Hilfe gerufen, tröſtete mich. Dies ſeien
repa=
rable Kleinigkeiten. Er habe jetzt heraus, man müſſe es ganz
anders machen, es gebe da ein vortreffliches Radikalmittel.
„Den Schrank zu Brennholz zerhacken?” fragte ich.
Ach wo. er habe eine neue Idee, die Saſcha Schneider mit
großem Erfolg angewandt haben ſollte: den Schrank mit
Leim beſtreichen! Man beſtreiche jetzt überhaupt alles mit
Leim! Ganze Völkerſchaften würden mit Leim beſtrichen.
Ehe ich um Erbarmen winſeln konnte, war er zur Tür
hinaus. Schon am nächſten Tag war er wieder da. Mit zwei
rechteckigen Leimplatten und einem Tiegel. Nachdem ich alles
bezahlt hatte, wurde der Leim auf dem Spirituskocher flüſſig
gemacht. Es entwickelte ſich ein Geſtank im ganzen Hauſe, daß
der Mieterrat zuſammentrat und eine Beſchwerde einreichte. Wir
riegelten die Tür ab, überzogen den neubebilderten rot=
grün=
weißen Schrank mit einer durchſichtigen Leimſchicht und ſetzten
uns dann erſchöpft zum Abendbrotz,
Nummer 49
Unterhaltungsblatt und Frauenzeitung
Jahrgang. 19
Gottesjungfrauen — Gottesbräute.
„Die Kinder Gottes” — ſagt die älteſte Urkunde der Geſchichte
„fahen nach den Töchtern der Menſchen, ob ſie ſchön waren,
und nahmen zu Weibern, welche ſie wollten”, woraus ſich
ſchließen ließe, daß ſchon damals manche Unſchöne ſitzen blieb.
Dies iſt aber kaum zu glauben, weil ja den Naturvölkern der
Begriff der alten Jungfer etwas Fremdes und Unverſtändliches
blieb bis auf den heutigen Tag. Iſt doch ſelbſt bei den
Süd=
ſlawen, die mitten im Herzen Europas den Segnungen deutſcher
uind romaniſcher Kultur teilhaftig wurden: die Stellung einer
eheverſchmähten Jungfrau eine verächtliche; nicht beſſer als ein
reudiger Hund wird ſie behandelt, denn mit ihr verkehren weder
die Mädchen noch die Frauen, am allerwenigſten die Männer.
Sie darf weder im Reigen noch in der Spinnſtube mittun. Sie
wird verhöhnt und verſpottet und überall zurückgeſetzt. Man
betrachtet ſie als den Schandfleck ihres Hauſes. Ein ſerbiſcher
Fluch lautet: „Du ſollſt bei deiner Mutter, im Hauſe ſitzen
ge=
blieben, dein Haar flechten!” In Bosnien ſagt man von einem
kaum zwanzigjährigen Mädchen: „Sie iſt halb abgeſtanden” und
in Polen gilt ſie in dieſem Alter bereits faſt für einen weiblichen
Hageſtolz.
Vater Homer, der allumfaſſende, weiß nichts von alten
Jungfern, und Ariſtophanes, der allesgeißelnde, hat nie ein
er=
grautes Mädchen unter ſeiner Geißel, und der Orient, deſſen
ſchwüle Sinnenglut das Herz ſeiner Völker verſengt, haßt den
Begriff des eheloſen Weibes. Darum iſt es ſonderbar, daß juſt
im Schoße des Morgenlandes die Gottesjungfrau, umwallt vom
Weihrauch myſtiſcher Zauber erſteht und, alle Kulte erobernd,
mit Geſang und Tanz fromme Feſte feierte. Die höchſten
Ehr=
bezeigungen werden ihr zuteil, denn ſie iſt der Gottheit geweiht,
der ſie einzig und allein dient. Wehe der Gottesjungfrau, die
die Keuſchheit verletzt, die allerhärteſten Strafen hat ſie zu
er=
warten, ſie, die rein ſein ſollte wie das heilige Feuer, das ihrem
Schutze anvertraut iſt, und das ſie zu ſchänden wagte in einen
ſchwachen Stunde. Die berühmten Veſtalinnen Roms waren
nur ſechs, und ſie durften mit dem dreißigſten Jahre heiraten,
und dennoch wußten ſie ihr heiliges Feuer nicht immer zu
be=
wahren. Eine reinigte ſich zwar, indem ſie Waſſer aus dem
Tiber in einem Siebe holte, eine andere warf ein Stück ihres
Schleiers auf den Altar und das Feuer loderte hoch auf, aber
eine ganze Reihe dieſer Freblerinnen wurde unter grauſamen
Zeremonien, gleich den Nonnen im Mittelalter, lebendig
be=
graben, während allgemeine Stadttrauer herrſchte, da man ein
ſolches Ereignis für ein ſchweres, aus Göttergroll
herein=
gebrochenes Unglück hielt.
Schon im alten Aegypten gab es Nonnenklöſter,
Schweſtern=
ſchaften, die im Dienſte der Ammon unter beſonderer Klaufur
und von einer „Oberen” geleitet, ihre Tage verbrachten. Auch
die Kulturvölker Amerikas, die Peruaner und Mexikaner,
ver=
ſchloſſen hinter Tempelmauern den Göttern zu Ehren Mädchen
aus edelſten Familien des Landes und wachten ſtreng, daß die
Gottesjungfrauen das Gelübde ewiger Keuſchheit wahrten. Die
Bekenner Buddhas, wie die Verehrer des heiligen Kreuzes, ja
ſelbſt die Negerſtämme von Dahome haben ihren eheſcheuen
Töchtern fromme Zufluchtsſtätten gegründet, und unſere
Alt=
vordern hatten ſchon lange bevor das Chriſtentum in
Deutſch=
land eindrang, ihre gottgeweihten Jungfrauen, die der Gabe der
Weisſagung teilhaftig waren; man nannte ſie Wala, und Tacitus
ſpricht von ihnen in ſeiner Germania.
O. I.
Die Mode von heute.
Moderne Tauzkleider für unſere Backfiſche.
Iſt auch der geſtrenge Hausvater nur nach vielem Widerſtreben
zum Opfern der nötigen Summen (und wahrlich keiner geringen)
zur Beſchaffung der nötigen Tanzſtundenkleidung zu gewinnen,
und ſteht auch der Sinn der Hausmutter angeſichts der vielen
Bedrängniſſe, Sorgen und Nöte, die das Haushalten heute für
ſie mit ſich bringt, kaum der Sinn danach, Kleidung und all das
Drum und Dran, was nun einmal zu einer Tanzſtunde gehört,
ſo beißen doch ſchließlich beide in den „ſauren Apfel”, und zur
Freude der erwartungsſeligen Jugend beginnen die
Vorberei=
tungen dazu. Gleich vorweg ſei genommen, daß heute wohl jede
Mutter mit nur einigermaßen geſchickten Händen die geſamten
Tanzſtundenkleider, auch das Ballkleid für ihren Liebling ſelbſt
zu ſchneidern vermag. Die Grundform: der ſchlichte Kittelſchnitt,
bedarf für dieſes Alter nur weniger Ausſchmückung. Ein paar
Volants, nach oben ſchmäler werdend, vereinzelt auch zackig
oder bogig gehalten und mit farbigem Vorſtoß, eleganter auch
mit zierlichen ausgefranſten Rüſchchen von ſchräg geſchnittenem
Stoff verziert, genügen vollſtändig, den beſonderen Charakter
des Tanzkleides zu betonen. Eleganter wird natürlich immer.
das Ballkleid gehalten ſein. Als „Stilkleid”, mit anliegendem,
nicht zu tief gegürtetem Leibchen, mäßig weitem Reihrock und
einer runden Rüſchen= oder Spitzenborte um den nicht zu weiten
runden Halsausſchnitt, kurze Puffärmelchen und einer hübſchen
Phantaſieblüte links ſeitlich vor der Hüfte, oder als
feinpliſſier=
tes Hängekleid bei verlängerter Taille durch einen Gummizug
zuſammengehalten, völlig ärmellos, nur um den Hals durch
fein pliſſierten Batiſt, oder Tüllſpitzenkragen geſchmückt, oder
an deſſen Stelle auch bis zum Halſe hinauf pliſſiert, bei mäßig
weitem Ausſchnitt, rechts und links wieder mit den hochmodernen
Achſelſchleifen garniert, deren eines Ende bis zum Zugſaum
der Taille hinabgeht und hier nochmals eine Schlinge bildend,
und nun ſchließlich als drittes, nicht minder elegantes Kleid mit
einem Doppelrock von duftiger Spitze über dem eigentlichen
far=
bigen Unterkleide und dazu paſſenden kurzen Aermelchen aus
Spitze, gehalten wird es mit oder ohne Schärpe, dieſem ſonſt
unerläßlichen Ausſtattungsſtück des Tanzſtundenkleides, immer
höchſt apart wirken und ſeiner Trägerin die erwünſchte beſondere
Note verleihen. Die Schlangenlocke und der Mozartzopf, die
Schneckerl über den Ohren, oder die Brezelform der
breitge=
flochtenen Zöpfe im Nacken, wenn nicht das immer noch von
dieſem Alter mit Vorliebe getragene Pagenköpfchen, dann auch
freilich mit Schleife im Genick, ſind die beliebteſten Haarfriſuren
für Tanzſtunde und =ball. Dagegen wollen die wieder viel
ge=
tragenen Stirnbänder verſchiedener Breite und Perlſtreifen oder
Schnuren, Spangen und Diademe mit größter Vorſicht gewählt
ſein, da ſie oft das jugendliche Perſönchen, namentlich dann,
wein es keck und übermütig iſt, bei ungeeigneter Wahl um
Jahre gereifter erſcheinen laſſen, und welche von dieſen jugend=
E, MI.
lichen „Schönen” möchte das wohl?
Der zeiigemäße Haushalt.
Viel Gas kannman erſparen, wenn man den
Gas=
hahn ſoweit aufdreht, daß die Flamme nicht über den Boden des
Topfes ſchlägt und ungenützt verbrennt.” Achtet man beim
An=
zünden darauf, daß erſt die Luſt aus den Röhren entweicht, ehe
man das Gas anbrennt, ſo vermeidet man das häßliche Brennen
des Gaſes im Nohr, das die Luft verſchlechtert und erneutes
An=
zünden des Gaſes erfordert.
Flüſſig bleibender Leim für
Weihnachts=
klebearbeiten. Eine Tafel Tiſchlerleim wird zerklopft, am
Abend zuvor in einem halben Liter Waſſer eingeweicht, dann
am anderen Tage, ins Waſſerbad geſtellt, unter Umrühren zum
Kochen gebracht, wobei das Ueberkochen verhütet werden muß.
Dann ſetzt man einen Eßlöffel ſtarken Weineſſig, eine
Meſſer=
ſpitze Alaun und einen Eßlöffel voll Alkohol zu.
Weihnachtskerzenhalter aufzufriſchen. Sie
werden zunächſt auf ein Sieb gelegt, mit kochendem Waſſer
über=
brüht, um alte Kerzenreſte zu entfernen; dann heiß mit alten
Tüchern abgerieben. Nun werden die kleinen Sprungfedern und
inneren Halter wieder zurechtgebogen und die äußeren
Blechver=
zierungen recht geſchmackvoll mit farbigem Spirituslack mittels
feinem Haarpinſel aufgefriſcht.
II.
Einfache ſächſiſche Weihnachtsſtollen. 20 Gr.
Hefe vermiſcht man am Vortage zur Verlängerung des
Quan=
tums mit einer Taſſe voll warmem, friſch bereitetem
Kartoffel=
mus, 2 Eßlöffel Zucker und 1 Eßlöfel Mehl. Läßt dieſe Maſſe
an warmer, jedoch nicht heißer Stelle bis zum nächſten Tage
ſtehen und bereitet davon am nächſten Morgen von 2 Pfund
Mehl das Hefeſtück oder den Vorteig. Man kann etwas
lau=
warmes Waſſer zufügen, um zwei Drittel des Mehles anrühren
zu können. Iſt er gut aufgegangen, fügt man 3 Eßlöffel voll
fügt zuletzt 1 Taſſe warmes Salatöl oder zerlaſſenes Fett bei,
wirkt den Teig fertig und läßt ihn nochmaks 2—3 Stunden
auf=
gehen. Dann formt man ihn in einen großen und zwei kleine
Stollen, beſtreicht ſie nach dem Aufgehen zum beſſeren Bräunen
raſch mit etſdas Magermilch und bäckt ſie bei guter Mittelhitze
45 Minuten. Nach dem Herausnehmen beſtreicht man ſie mit
Fett oder Butter und beſtreut ſie dick nit Zucker, da man ihn
ja am Teige ſelbſt durch Verwendung von Süßſtoff ſparen und
nun zur Verſchönerung des Aeußeren anwenden kann. L.
Königsberger Marzipan. Ein Viertelpfund
abge=
zogene Mandeln fein gerieben, werden mit einem halben Pfund
Zucker auf dem Feuer unter ſtändigem Rühren ſo lange gerührt,
bis ſich die Maſſe vom Topfe löſt. Ueber Nacht recht kalt geſtellt,
wird am nächſten Tage Roſenwaſſer nach Geſchmack, 40 Gramm
Mehl und ein Eiweiß dazu gegeben, die Maſſe auf Oblaten
gelegt und rund oder herzförmig ausgeſtochen. Ein
darumge=
legter ſchmaler Rand wird mit der Gabel ſchräg eingedrückt,
einige Stunden krocknen gelaſſen und dann im Ofen raſch
hell=
gelb gebacken.
R.
Weihnachtsbombe. ½ Pfund Mehl, 3 Eßlöffel Zucker
oder halb Zucker, halb Süßſtoff, ein Achtel Liter Milch, ½ Pfund
Kunſthonig oder Sirup, 1 Löffel ganz feingeſchnittenes Zitronat,
½ Pfund Korinten, 1 Löffel gehackte Mandeln, 1 Teelöffel Anis,
1 Eßlöffel Rum und 1 Päckchen Backpulver gut vermiſcht, in
eine gutausgeſtrichene Form gefüllt, bei mäßiger Hitze 1 Stunde
gebacken.
Wildſchweinsrouladen mit Grieß=oder
Sem=
melklößchen auf dem Weihnachtstiſch. Das von den
Knochen befreite Bauchfleiſch wird in handhohe Stücke geſchnitten
und mit Speckſcheiben belegt, die in zerſtoßenen Wacholderbeeren,
Pfeffer und Salz gewendet und mit etwas Zitronenſaft
beträu=
felt wurden. Dann wickelt man die Roulade feſt zuſammen,
wendet ſie in Mehl und brät ſie in Fett kräftig braun an und
dämpft ſie mit etwas Gewürzkörnern, Nelken, einer
Zitronen=
ſcheibe ohne Kern, 1 Teelöffel Suppenwürze, 1 Eßlöffel Eſſig
und Sirup oder gebranntem Zucker langſam weich. Die
durch=
gegoſſene Soße verdickt man mit Kartoffelmehl und reicht kleine
Grieß= oder Semmelklößchen dazu.
Speiſenzettel:
Sonntag: Rotkraut und Wiegebraten.
Montag: Graupen mit Aepfeln (ſauerſüß
Dienstag: Grünkohl mit Bratkartoffeln.
Mittwoch: Kartoffelpuffer.
Donnerstag: Erbsbrei und Sauerkraut.
Freitag: Gebackener Fiſch mit Dillſoße.
Samstag: Möhren mit weißen Bohnen.
Für die Weihnachtswoche.
Sonntag: Krautwickel mit vegetariſcher Fülle.
Montag: Sauerkraut mit Erbsbrei.
1. Weihnachtsfeiertag: Wildſchweinsrouladen
mit Grießklößen. Vanilleäpfel.
2. Weihnachtsfeiertag: Geb. Haſenläufchen mit
Rotkraut. Schichtpudding.
Donnerstag: Graupen mit Pflaumen.
Freitag: Fiſchbällchen mit Kapernſoße.
Samstag: Möhren mit weißen Bohnen.
Eine Stunde ſpäter — wir waren beim Schnaps angelangt
und hatten des Schrankes nicht acht — flog mir etwas Klebriges
ins Geſicht und blieb daran ſitzen. Erſchrocken beſah ich mich
im Spiegel: ich hatte den Vogel mit zwei Schnäbeln auf der
Backe. Der Schrank war lebendig geworden, Pinnekogels
Kunſt=
werke flogen in Fetzen in der Luft herum, der Boden war mit
abgeſprungenen Leimſplittern überſät.
Entgeiſtert ſtand Pinnekogel vor den Trümmern, kratzte ſich
am Kinn und ſtammelte: „Ja, Saſcha Schneider war doch der
Auffaſſung.
„Ablaugen!” kommandierte ich entſchloſſen, jeden Widerſpruch
abſchneidend. Gramvoll trollte ſich der Künſtler und beſorgte
Salmiak und Soda, indes ich Waſſer aufſetzte. Mit Scheuerbürſte
und Kratzer rückten wir dem Schrank zu Leibe, daß die Fetzen
flogen. Die Stube floß und ſtank in großer Ueberſchwemmung
von den ätzenden Fluten. Zwar hatten wir um den Schrank
herum Papierbogen ausgebreitet, aber dieſe hielten nicht dicht,
ſie klafften zu weiten Löchern auseinander. Der Anſtrich des
Fußbodens ward weggefreſſen und ſchwand, trauervolle kahle
Ebenen zurücklaſſend. Auf dieſen ſtanden wir, die Naſen voll
Salmiak, weinend und ſchniebend. Von der aufgelöſten roten
Leimfarbe hatten wir Arme wie Luſtmörder.
Der Schrank war nun nackt, ſozuſagen fleiſchfarben. Einzelne
Farbenpartien klebten noch mit eiſerner Feſtigkeit an den
Wän=
den. Dieſe mußten erſt trocknen, um dann mit Glaspapier
ab=
gerieben zu werden. Noch ein letztes Schrubberfeſt alſo, in dem
die weißen Staubwolken des Glaspapiers das Zimmer
ver=
finſterten, dann war Pinnekogels Kunſt zu Grabe getragen.
Aber der Künſtler ließ auch jetzt noch nicht locker. Einige
Monate ſpäter — der Dollar ſtand ſchon in der Milchſtraße
hielt er mich am Rocknopf feſt und hielt mir einen Vortrag über
die allermodernſte Methode, Schränke mit Oelfarbe anzuſtreichen.
Man firniſſe heute wieder . . . . Da ich meinen naturfarbenen
Schrank nicht mehr ſehen konnte, dachte ich: „Schlimmer kann es
ja nicht mehr werden, Probieren wir’s alſo mal auf die Art.”
Ungefähr wie das deutſche Volk, wenn es wieder mit einer neuen
Regierung beglückt wird.
Schon am nächſten Nachmittag trat Pinnekogel mit
Oel=
farben und Firniß an, nebſt einem Rieſenpinſel. Dann zog er
Rock und Weſte aus — es war wieder einmal Sommer geſorden
— und begann, unter großem Trara draufloszuölen. Diesmal
wurde es wirklich fein. Ich ſtand dabei und ſtaunte. Dreimal
mußte Oelfarbe nachgeholt werden. Während ich mit dem dritten
Topf unterwegs war, ereignete ſich folgendes: Pinnekogel hatte
einen Stuhl erklommen, um die obere Leiſte anzuſtreichen. Die
Schranktür ſtand halb offen, an den darinſteckenden Schlüſſel
hatte der Künſtler den Topf gebaumelt, in den er von Zeit zu
Zeit den Pinſel ſtippte, um zu geſtalten.
Im künſtleriſchen Schaffensdrange mochte er nun wohl
daneben getreten haben auf ſeinem Stuhle — genug: als ich
zurückkam, vernahm ich draußen lautes Gepolter, Plätſchern und
Hilfeſchreie. Als ich eintrat, ſpiegelte ſich der Schrank in einem
weißen See, der Topf war herabgeriſſen und in den Schrank
geflogen, aus dem Vinnekogels Beine hervorſtrampelten,
jam=
mernd ſaß der Künſtler in einer weißen Oelfarbenſuppe, die
handhoch im Schranke ſtand, und verlangte Benzin zur
Reini=
gung ſeiner Hoſe
Der Schrank iſt jetzt ebenſo, wie er von Anfang an hätte
ſein können, wenn Pinnekogel ihn gleich gefirnißt hätte. Aber
da der Künſtler nie ſein letztes Ziel erreicht, iſt Pinnekogel auch
jetzt nicht zufrieden und macht ſchon wieder Andeutungen über
neue Verſuche, die allerdings zu bevorſchuſſen ſeien.
Ich bin auf ſeinen nächſten Vorſchlag gerüſtet. Der
Gummi=
knüppel hängt ſchon an der Wand. Die Rente, die Pinnekogel
aus meinem Schrank bezieht, ſoll ihm teuer zu ſtehen kommen.
Humor vom Tage
C.K. Engliſcher Humor. „Wie entzückend. Sie
heute abend ausſehen!” ſagte der Hauptverehrer zu der Da
reiferem Alter. „Wahrhaftig! Ich hätte Sie kaum erkann
„Wieſo erwarteſt Du von mir ein Geſchenk zu Weihnach
ſagte der neue Abgeordnete zu dem Jungen, der ihn au
Straße anſprach. „Ich kenne Dich doch gar nicht und hab
Dir nichts zu tun.” „O bitte ſehr,” erwiderte der Junge gek
„Sie haben mich doch bei der letzten Wahlverſammlung au
Fuß getreten!“ — Die Lehrerin der Sonntagsſchule erklärte
Klaſſe, daß ein guter Menſch jede Woche wenigſtens
etwas tun müßte, wodurch er einen anderen glücklich mache
ſie wendete ſich zu dem Knaben in der erſten Bank und
„Haſt Du dieſe Woche jemanden glücklich gemacht, Roh
„Jawohl, Fräulein,” erwiderte Robbie eifrig und ſtol
beſuchte meine Tante, und ſie war glücklich, als ich wieder
ging.” — „Der Zimmerherr hatte ſeit mehreren Wochen
Miete nicht bezahlt. „Nun, ich will Ihnen entgegenkonn
ſagte der gutmütige Vermieter, „ich bin bereit, die Hälft,
dem zu vergeſſen, was Sie mir ſchuldig ſind.” „Sehr net=
Ihnen,” ſagte der andere; „ich will Ihnen auch entgegenkon
und die andere Hälfte vergeſſen.”
V
Schach
Nummer 30
Aufgabe 59
Georg Ernſt in Memmingen.
(Deutſches Wochenſchach 1911),
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: K11 Th5 Bf2 g2 h2 (5
Schwarz: Kh1 Be5 f5 g5 (4); 3+
Aufgabe 60
Bernhard Hülſen in Pechüle,
(Akademiſche Schachblätter 1901).
Weiß: Kh1 Dh8 Tc1 Lf5 Sa5 Ba4 c5 e2 (8)
Schwarz: Kd5 Se5 Bc7 (3).
Matt in zwei Zügen.
Heulte zwei nicht allzuſchwierige Aufgaben. Die Namen der
faſſer haben einen guten Klang.
Anfragen, Beiträge, Löſungen u. dgl. nur an die Sck
leitung des Darmſtädter Tagblatts mit der Aufſchriſt „Sche
Spiel und Rätſel
A
Darmſtädter Silbenrätſel.
a, an, bach, bi, cae, da, e, en, gel, ham, he, i, il, jeſt, la, larm
lier, lohn, maſt, mel, ne, no, ni, pheu, ring, ſar, ſe, ſe, ſer, ſpa,
tel, to, ton, ton, u, wach.
Aus vorſtehenden Silben ſind 17 Wörter von folgender
deutung zu bilden: 1. Erzeugnis der Kunſtweberei. 2. Flüßchen
nördlichen Harzes. 3. Bibliſche Erſcheinung. 4. Gattung der Hüh
vögel. 5. Strauchartige Pflanzengattung. 6. Stadt in Weſtfe
7. Fiſchgatkung. 8. Bezeichnung des höheren Adels in Ven
9. Bezeichnung für das plötzliche, außergewöhnliche Verſamt
der Truppen unter die Waffen. 10. Beiname der ſpäteren römif
Machthaber. 11. Ort im Odenwald. 12. Andere Bezeichnung
ein großes Faß. 13. Berühmter italieniſcher Aſtrolog im Die
Wallenſteins. 14. Männlicher Vorname. 15. Preuſiſches Für
geſchlecht. 16. Stadt in Dalmatien. 17. Lattengerüſt zum Sti
von Bäumen und Sträuchern.
Die Anfangs= und Endbuchſtaben ergeben, beide von oben
unten geleſen, ein beachtenswertes Darmſtädter Kunſtunternehr
Figuren=Rätſel.
5a, 1b, 2c, 1d 12e, 3g, 2h, 41.
A44
1m, 6n, 1o. 2r. 2f 1s,1t,
A.
1v, 2w.
4
Obige Buchſtaben ſchreibe man
R
die Kreuze des Fragezeichens, ſo
die wagerechten Reihen Wörter
folgender Bedeutung enthalten:1. Fr.
wort. 2. Saiteninſtrument. 3. Gen
4. Farbe. 5. Naturerſcheinung. 6.
A. R4
wäſſer. 7. Tonart. 8. Bibliſcher Fra=
10.
name. 9. War einſt alles. 10. 3
11.
Rf 2
11. Waſſerfahrzeug. 12. Laubbaum.
12.
Stadt an der Donau in Württemk
Rff
13.
14. Nahrungsmittel. 15. Umſtandsm
R4
— Das erſte Wort und die Anfau
14.
buchſtaben der anderen 14 Wö
15.
nennen eine täglich geſtellte Frage.
Carl Deul
Rätſel.
573. Im erſten, da wandeln gern barfuß die Kinder. — Zu 9
auf den andern, erfreut ſie nicht minder. — Auch läufk
dem erſten mit lebhaftem Schwanze — Ein zierlicher Pk.
das dreiſilb ge Ganze.
574. Die richtige erſte bringt jeden zum Lachen. — Das Ganze
ſteht es ſolch erſte zu machen. — Die zweite iſt wenig
Kerbtier bekannt; — Meiſt wird ſie in Deutſchland franzd
benannt.
Auflöſungen.
Silbenrätſel.
1. Danae, 2. Eichel, 3. Rhodes, 4. Helot, 5. Inge, 6. 20
7. Kanaan. „Der Hinkelſtein”,
Figurenrätſel:
1. Hobel, 2. Ulema, 3. Notiz, 4. Das Echo, 5. Eiſen, 6. D.
7. Jsny, 8. Einhorn, 9. Briſe, 10. Eiſenach, 11. LudwigshK
12. Landkarte, 13. Eva. 14. n. — „Hunde, die bellen, beißen nig
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zuſammengeftellt
.bitte ich, für das Weihnachts= jeßzt ſcho
feſt beſtimmte Aufträ
Beſtellungen werden gerne
n letzten
Tagen vor dem Feſte a
tund
Moderne Schuhwaren
Rheinstraße 20, neben der Darmstädter und Nationalbank
ſteht es meinen Kunden frei
die Paren erſt bei Ablieferung
derſelben zu bezahlen
Ich bitte von dieſem Angebot ausgiebigſte:
Gebrauch zu machen
Letzte Sendung Metzger=Häberlein=
Lebkuchen heute eingetroffen.
A
Sonniag von nachmittags 2—6 Uhr geöffne
Motit bintnt
Mathildenplatz 1 Telephon 116