Darmstädter Tagblatt 1923


11. Dezember 1923

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Dezember 74 Pfennig und 6. Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 342
Dienstag, den 11. Dezember 1923
186. Jahrgang

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jede Verpfichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbant.

ngland und die europäiſche Politik.
künftige Lage Engſands. Der Ruck nach Links. Ernſte Bedrohung der Entente.

ondon, 10. Dez. (Priv.=Tel.) Die Morning Poſt beſpricht
die Rolle, die England nach den Wahlen in der europä=
Politik ſpielen werde. Das Blatt geht davon aus, daß
Baldwin eine freundſchaftliche Zuſammen=
jeit
mit Frankreich angeſtrebt habe, und daß er
Politik noch ſtärker betont hätte, wenn er aus den Wahlen
iner verſtärkten Mehrheit hervorgegangen wäre. Schon vor
Wahlen ſei es ihm gelungen, zu einer Verſtändigung mit
kreich in den Beſchlüſſen der Botſchafterkonferenz ſowie in
Keparationskommiſſion zu kommen und die Milderung
Ruhrbeſetzung hätte ihm die Möglichkeit geboten, ſ ich
die Seite Frankreichs zu ſtellen.
Iber, ſo fährt das Blatt fort, ſchon iſt wieder alles in Frage
It. Wer immer der Staatsſekretär für das Auswärtige wer=
wird
, die Hände werden ihm gebunden ſein, denn in allen
en der auswärtigen Politik ſind die Parteien Englands
2o getrennt, wie in den Fragen der inneren Politik. Herr
dwin hat ſich für eine Verſtändigung mit
ukreich erklärt, die Arbeiterpartei iſt dagegen
r oder weniger deutſchfreundlich, und auf
der Liberalen iſt alles, was von Lord Grey getan
e, um das Vertrauen des Herrn Poincaré zu finden, von
yd George wieder zerſtört worden, da bei dieſem der
gegen den franzöſiſchen Miniſterpräſiden=
ſchon
zur Mauie geworden iſt.
Die Lage Englands iſt infolgedeſſen ſehr ernſt, und
eue engliſche Miniſterpräſident wird im internationalen Rat
Sölker nur ein Zuſchauer ſein können. Ebenfalls wird
zu verurteilt, gar nichts zu tun. Es kann aber
eintreten, daß er zu einer Bekämpfung Frankreichs ge=
n
werde, was eine Wiederherſtellung der Ordnung in
hinausſchieben und eine Verſtärkung der Rüſtun=
zur
Folge haben müßte.
Keine neue Koalition.
ondon, 10. Dez. Reitter meldet: Während des Wöchen=
iſt
keine beſondere Aenderung der politiſchen Lage einge=
Alle Parteiführer haben ſorgfältig die neue Lage ge=
aber
, wie bisher verlautet, ſind zwiſchen den ein=
en
Parteien keine Mitteilungen zur Klä=
gihrer
Haltung ausgetauſcht worden. In die=
inſicht
kann tatſächlich nichts geſchehen, bevor nicht die Kon=
iven
beſchloſſen haben, ob das Kabinett neu gebildet oder
Zerſuch gemacht werden ſoll, die Regierung mit einem ab=
erten
Programm fortzuführen, das danach angetan iſt, auf
Nindeſtmaß von Widerſtand zu ſtoßen. Wenn die Entſchei=
in
dieſem Sinne erfolgt, wird es möglich ſein, die eine
andere Oppoſitionspartei zu ſondieren, um feſtzuſtellen,
½=Aufnahme ein derartiges Programm finden würde. Eine
Koalition oder auch nur ein aktives Zuſammenwirken kommt
in Frage. Wenn die Konſervativen die nominelle Macht
ten, werden ſie zufrieden ſein, wenn ſie die paſſive Zuſtim=
1 der Liberalen erlangen. Die Politiker erwarten, daß viele
ſche Schwierigkeiten bei der Neuordnung der Dinge im
7 haus entſtehen werden, und was für eine praktiſche Ab=
ing
auch erreicht werde, ſo werde immer die Gefahr beſtehen
e durch das plötzliche Auftauchen eines neuen Problems um=
=fen wird. Außerſte Wichtigkeit wird der nächſten Ka=
ttsſitzung
beigemeſſen, auf der die Entſcheidung fallen
vb. Baldwin zurücktritt oder die Konſervative Partei im
zu bleiben verſuchen wird. In politiſchen Kreiſen wurden
n viele Mutmaßungen über die Möglichkeit aufgeſtellt, daß
onſervativen die Regierungsbildung ablehnen und dem =
aten werden, Ramſey Macdonald damit zu beauf=
i
. Es ſtehe noch nicht feſt, ob Macdonald dieſe Aufgabe
ehmen oder ablehnen werde. Sollte er annehmen, ſo würde
ſtillſchweigende Unterſtützung der beiden anderen Gruppen
haben.
Die Wahſen und die Alliierten.
ondon, 10. Dez. (Wolff.) Daily Telegraph erklärt,
blitiſche Lage ſeigefährlich. Macdonald ſei zwar
führer der Oppoſition, verfüge jedoch über keine Mehrheit
niterhauſe. Es ſei eine Torheit, von einem Rücktritt Bald=
zu
ſprechen, bevor bewieſen ſei, daß die Regierung nicht
führt werden könne. Die einzige Partei, mit der die Unio=
gemeinſam
handeln könnten, ſei die Liberale Partei.
in einem weiteren, Die Wahlen und die Alliier=
überſchriebenen
Leitartikel, führt Daily Telegraph
ſei die ſtarke Ueberzeugung der meiſten Leute in England,
Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwiſchen Groß=
nien
und Frankreich ein weſentliches Intereſſe Englands
Europas ſei, das trotz aller Schwierigkeiten und Entmuti=
n
verfolgt werden müſſe. Die überwältigende Mehrheit der
ſiſchen öffentlichen Meinung ſehe in dem Ergebnis der
n einen Rucknach links und betrachte dieſen als eine
Bedrohung der Aufrechterhaltung der
te. Frankreich befürchte auch ſehr, daß dieſer Ruck nach
zur Wiederaufnahme normaler diplomatiſcher Be=
ungen
mit Sowjetrußland von Seiten Eng=
führe
, was zweifellos eine der erſten Handlungen
rArbeiterregierung ſein würde.
jadonald fordert Umfehr der franzöſiſchen Politik.
U. Paris, 10. Dez. Ramſay Macdonald iſt von
Sonderberichterſtatter des Matin in London interviewt wor=
Ueber die Außenpolitik erklärte Ramſey Macdonald: Meine
i iſt mit der Ruhrpolitik der Franzoſen nicht einverſtanden.
glauben, daß dieſe Politik die Intereſſen der Arbeiterſchaft
rgt. Wenn unſere Partei zur Regierung kommen ſollte, dann
fe von Frankreich verlangen, daß auf die wirtſchaftliche
Englands mehr Rückſicht genommen werden muß. Ich
nicht verhehlen, daß die Stimmung des britiſchen Volkes
richt ſehr günſtig für Frankreich iſt. Es würde ſehr leicht

ſein, die Meinung der Arbeiterklaſſe gegen Frankreich zu erhitzen.
Aber wir werden nach Möglichkeit eine ſolche Entwickelung der=
meiden
. Eine Feindſchaft gegenüber Frankreich würde auch bei
einer Arbeiterregierung nicht beſtehen. Wenn Frankreich etwas
an dem Fortbeſtand der Entente gelegen iſt, ſo muß es uns einen
Schritt entgegenkommen.
Die Situation in England.
* London, 10. Dez. (Priv.=Tel.) Wie die Times mel=
den
, werden die Miniſter des Kabinetts Baldwin, die jetzt not=
wendig
gewordenen Entſcheidungen durchaus nicht überſtürzen.
Es wird von autoritativer Seite als unzutreffend er=
klärt
, daß Baldwin ſich am Samstag zur ſoforti=
gen
Demiſſion entſchlofſen habe; denn jeder derartige
Entſchluß muß naturgemäß aufgeſchoben werden bis der Pre=
mier
ſich mit den übrigen Mitgliedern des Kabinetts beraten
haben wird. Die Gelegenheit dazu wird ſich morgen in einer
Kabinettsſitzung in der Downingſtreet ergeben. Baldwin brachte
das Wochenende auf ſeinem Landſitz zu und hat ſich mit ver=
ſchiedenen
ſeiner Miniſterkollegen, die bei ihm zu Gaſte waren,
über die Situation beraten. Er iſt heute früh nach London zu=
rückgekehrt
. Er wird im Laufe des Tages den König aufſuchen,
der aus Sandringham in den Buckinghampalaſt zurückgekehrt iſt.
Es iſt bekannt, daß Baldwin ſchon in ſeiner großen politi=
ſchen
Rede in Plymouth ſeinen Willen kundgab, ſeinen Poſten
niederzulegen, ſobald die Entſcheidung des Landes gegen ſeine
Politik ausfallen werde, und es beſteht kein Grund, anzuneh=
men
, daß er dieſen ſeinen Vorſatz geändert hat. Es ergeben
ſich jedoch ſo viele andere Erwägungen, die mit in Rechnung
geſtellt werden müſſen, daß man in allen politiſchen Kreiſen in
der Annahme übereinſtimmt, es könne eine innerpolitiſche Lage
entſtehen, die eine Zurückſtellung aller perſönlichen Wünſche
dringend erheiſchen würde. Die Wahrſcheinlichkeit einer
formellen Koalition zwiſchen Konſervatiiven
und Liberalen wird immer noch erörtert, obwohl greifbare
Anzeichen dafür noch nicht vorhauden ſind. Die Möglichkeit
einer Koalition zwiſchen Unioniſten uind Ar=
beiterpartei
wird als undenkbar von allen Pölitikern
bezeichnet. Auch die eines Zuſammenſchluſſeszwi=
ſchen
Liberalen und Arbeiterpartei begegnet
ſtarken Zweifeln und Bedenken. Sir John Simons,
einer der hervorragendſten liberalen Führer, hat geſtern erklärt,
daß z. B. die Liberalen in Nordengland einer derartigen Bin=
dung
widerſtehen würden, wie auch der gemäßigte Flügel der
Arbeiterpartei ſich gegen eine derartige Koalition ausſpreche.
Die Times glauben jedoch, daß die Entſcheidung in jeder Stunde
fallen könne, da die Dinge jetzt im Fluß ſeien.
Baldwin beim König.
* London, 11. Dez. (Priv.=Tel.) Die Unterredung
Baldwins mit dem König, die für heute erwartet
wurde, fand bereits geſtern ſtatt, und zwar auf Wunſch des
Königs. Baldwin lehnte es ab, über den Verlauf der Unter=
redung
, die etwa 40 Minuten dauerte, Erklärungen abzugeben.
Es wird jedoch angenommen, daß Baldwin weder ſeine De=
miſſion
abſagte, noch ſeine Abſicht, zu demiſſionieren, ausdrückte,
ſondern daß er dem König lediglich die politiſche Lage darſtellte.
Der Miniſterrat, der über die weiteren Schritte des Kabinetts
beſchließen ſoll, findet heute ſtatt.
Die Abendblätter ſind übereinſtimmend der Meinung, daß
keine ſofortige Demiſſion des Kabinetts zu er=
warten
ſei, ſondern daß das Kabinett bis zum Zuſammen=
tritt
des Parlaments im Amte bleiben werde.
Vor einem Kabinett Macdonalds?
* London, 10. Dez. (Priv.=Tel.) In der politiſchen Lage
iſt im Laufe des heutigen Tages inſofern eine Klärung einge=
treten
, als nunmehr feſtſteht, daß keine Koalition gebildet wer=
den
wird. Jeder der drei führenden Parteien lehnt es ab, mit
einer der anderen in eine Koalition einzutreten, weil ſie alle,
und vielleicht nicht ganz mit Unrecht, fürchten, dabei ihr Leben
als Partei verlieren zu müſſen, auch wenn die neue Regierung
von noch ſo großer Dauer ſein ſollte. Die Parteien fürchten, ſich
durch Koalitionskompromiſſe ſehr ſchnell unpopulär zu machen.
Wie eine der hervorragendſten politiſchen Perſönlichkeiten heute
erklärte, ſei es die erſte Pflicht der neuen Regierung, möge ſie
ausſehen, wie ſie will, das Budget einzubringen, und dieſes neue
Budget werde ſehr unvolkstümlich ſein, da es aus dringenden
Gründen keine Ermäßigung der Steuern mit ſich bringen könne,
fondern ſogar deren Heraufſetzung fordern müſſe. Da nunmehr
die Idee einer Koalition hinſällig geworden iſt, können nur noch
zwei Möglichkeiten erörtert werden. Die eine iſt die Wieder=
kehr
eines konſervativen Kabinetts mit Balfour als Miniſter=
präſident
und Sir Robert Horne als Schatzkanzler mit der paſ=
ſiven
Unterſtützung der Liberalen, ſolange dieſe Regierung keine
gegneriſche Politik betreibt, oder aber eine Arbeiterregierung mit
Ramſay Macdonald unter ähnlichen Bedingungen. Die Libe=
ralen
haben, wie nunmehr feſtſtehen dürfte, endgültig darauf ver=
zichtet
, die Regierung zu bilden. Die Arbeiterpartei ſoll jetzt
willens ſein, das Experiment, eine Minderheitsregierung zu
bilden, vorzunehmen, in der Hoffnung, daß ſie ſich noch volks=
tümlicher
macht und die unverbindliche Unterſtützung der Libe=
ralen
erhält. Man erwartet heute früh noch, daß Baldwin ſo=
fort
demiſſionieren werde. Inzwiſchen iſt er aber von einem
bedeutenden Teil ſeiner Anhänger gedrängt worden, ncch bis zum
Zuſammentritt des neuen Parlanients am 8. Januar im Amt
zu bleiben. Vielleicht treten bis dahin noch Ereigniſſe ein, die
die geſamte Situation umzukehren in der Lage ſind. Chamber=
lain
hat ſich heute in einem offiziellen Interview gegen dieſen
Lauf der Dinge ausgeſprochen. Dagegen hat der bekannte Kon=
ſervative
Boll ſür morgen eine Konferenz konſervativer Parla=
mentarier
zuſammenberufen, um eine Entſchließung über das
Verbleiben Baldwins im Amte herbeizuführen. Die endgültige
Entſcheidung wird zweifelos erſt die morgige Kabinettsſitzung
und die nächſte offizielle Parteitagung der Konſervativen herbei=
führen
, deren Datum noch unbeſtimmt iſt.

Optimismus?

Von
Profeſſor D. Dr. M. Schian, M. d. L.
Der Dollar iſt eine Zeitlang nicht geſtiegen. Die Preife ſind
im Sinken. Sofort begegnen Aeußerungen der Hoffnung: nun
dürfe man auf Erleichterung hoffen; das Schlimmſte werde vor=
über
ſein. Ueber dem Lichtſchimmer, der die dunkle Nacht etwas
weniger finſter macht, ſehen viele mit einem Male nicht mehr,
daß es Nacht iſt.
Was iſt begreiflicher, als daß wir jedes bißchen Licht, das
uns leuchten will, freudig grüßen? Und wir haben ja wirklich
einigen Anlaß zur Freude. Die Währungsreform ſcheint zu
gelingen. Die wirtſchaftlichen Nöte erſcheinen in dem Augenblick,
wo Preisabſchläge zu bemerken ſind, leichter tragbar. Die Lebens=
mittelunruhen
haben zwar keineswegs aufgehört, aber ſie haben
etwas nachgelaſſen. Die allerſchlimmſten Prophezeiungen ſind
bisher nicht eingetroffen. Im Ruhrgebiet darf man mit Wieder=
aufnahme
der Arbeit in größerem Umfang rechnen. Alſo Grund
zur Hoffnung!
Es iſt freundlich, daß dieſer Lichtſchimmer in die Zeit vor
Weihnachten fällt. Laſſen wir unſer Herz durch ihn erhellen!
Aber geben wir uns nicht einem unzeitigen Optimismus hin!
Die Rede, mit der der Reichskanzler ſein Kabinett einführte, hat
ein überaus ernſtes Bild der deutſchen Finanzlage entrollt. Nur
Tage trennen uns von der Kataſtrophe! Inzwiſchen ließ der
Reichstag wieder Tage ungenützt verſtreichen vielleicht gerade
die Tage, die uns vom Abſturz trennen ſollten? Die Lage im
Ruhrgebiet will ſich beſſern; aber ſie iſt noch immer alles andere
als gut; bis der wirtſchaftliche Apparat dort wieder läuft, kann
es noch eine gute Weile dauern. Im Rheingebiet hat zwar der
Separatismus allerlei Kriſen erlebt; aber Frankreichs Abtren=
nungswille
ſteht genau ſo feſt wie immer. Ueber und hinter allenr
aber, was über uns verhängt wird, ſteht unveränderlich Frauk=
reichs
Vernichtungsplan. Ja, es gewinnt den Anſchein, als ob
England neuerdings wieder mehr in Frankreichs Bahnen ein=
lenkte
. Immer wieder malen engliſche Staatsmänner das Ge=
ſpenſt
der deutſchen Wirtſchaftskonkurrenz an die Wand.
Warum warne ich vor unzeitigem Optimismus? Weil wir
ihn uns nicht leiſten dürfen. Er iſt kein harmloſes Vergnügen,
keine unſchädliche Beruhigungsarznei. Er iſt ein höchſt gefähr=
liches
Narkotikum, das unſeren Willen lühmt, das uns für die
Zeiten, die uns bevorſtehen, ungeeignet macht. Geben wir ihm
jetzt Raum, wo wir unbedingt alle Kräfte eines wachen Willens
anſpännen müſſen, ſo verſagen wir in der entſcheidenden Stunde.
Wir müſſen in der nächſten Zeit harte Entbehrungen auf uns
nehmen. Sehen ir die Lage des Reiches optimiſtiſch an, ſo
werden wir gegen dieſe Zumutung Stellung nehmen. Was die
neue Ordnung der Beamtengehälter den Gehaltsempfängern zu=
mutet
, das bedeutet ein ſo gewaltiges Maß von Einſchränkung,
daß es nur in einem Falle mit Ruhe ertragen werden kann:
wenn nämlich der geſamte Beämtenkörper von der abſoluten
Notwendickeit der alleräußerſten Sparſamkeit im Reichshaushalt
überzeugt iſt. Iſt das nicht der Fall, ſo wird er nur mit Wider=
toillen
, mit Unmut, mit Unzufriedenheit ſich in die ſehr ſchwierige
Lage ſchicken. Tatſächlich iſt das Deutſche Reich am Ende ſeiner
Kräfte. Tatſächlich würde die leichte Beſſerung, die zu verzeichnen
iſt, ſofort ins Gegenteil verkehrt werden, fobald die Regierung
wieder zur Notenpreſſe greifen müßte. Wir müſſen uns alſo
dieſe bittere Notwendigkeit ſtändig vor Augen halten und dürfen.
ſie uns durch keinen unzeitigen Optimismus verſchleiern.
Wir müſſen in der nächſten Zeit vermehrte Arbeit leiſten.
Die Arbeitszeit erfährt eine neue Regelung. Das iſt zumal in
Zeiten, in denen das Gehalt verkürzt, der Lohn knapp angeſetzt
werden muß eine harte Sache. Wenn Beamtenſchaft wie Arbei=
terſchaft
dieſe Maßnahme ruhig ertragen ſollen, müſſen ſie ihre
Notwendigkeit verſtehen. Sehen ſie darin nur eine Schikane oder
gar nur den Ausbeutungswillen der Arbeitgeber, ſo werden ſie
jeden denkbaren aktiven oder paſſiven Widerſtand leiſten.
Es ſoll aber nicht nur pro korma eine Verlängerung der Ar=
beitszeit
herauskommen, es muß wirklich mehr geleiſtet werden.
Alſo iſt es unumgänglich, daß der Beamte, der Angeſtellte, der
Arbeiter die kataſtrophale Lage des Reichs kennt und ſich ihr
dauernd bewußt bleibt. Daher fort mit unzeitigem Optimismus!
Wir haben uns von Frankreich auch in Zukunft alles Böſen
zu verſehen. Wenn wir jetzt, vielleicht wegen der Zwiſtigkeiten
unter den Separatiſten ſelbſt, vorzeitig die von dorther drohende
Gefahr überwunden glauben, ſo wird es an der nötigen Wach=
ſamkeit
und an der Bereitſchaft zur Abwehr fehlen. Die Lage
im beſetzten Gebiet bleibt dauernd äußerſt gefahrvoll. Vielleicht
iſt die Gefahr in letzter Zeit noch größer geworden. Darum nur
keinen unzeitigen Optimismus!
Es wäre leicht, die Gefährlichkeit eines ſolchen Optimismus.
auch nach anderen Richtungen aufzuzeigen. Aber es mag genug
ſein. Niemandem ſei es mißgönnt, wenn er jetzt beim Einkauf
ſeines kleinen Quantums Fleiſch oder Fett Genugtuung emp=
findet
; er behält etwas mehr Pfennige in der Taſche als in der
vorigen Woche. Aber unſer Volk, das ſo oft durch falſchen Opti=
mismus
ſich ſelbſt die Wege verbaut hat, muß wiſſen, daß ſeine
Lage von jedem ſeiner Glieder ſchwere Entſagung fordert, daß
jeder mithelfen muß, größere Gefahren abzuwehren, daß jeder
alles tun muß, damit die Kräfte des ganzen Volkes auf das eine
Ziel geſammelt werden, das unſer aller Ziel ſein muß: die Ret=
tung
Deutſchlands aus bitterſter Not.

Neue Verordnungen der Reichsregierung.
* Berlin, 10. Dez. (Priv.=Tel.) Nachdem das Ermäch=
tigungsgeſetz
im Reichstag angenommen worden iſt, wird die
Reichsregierung heute nachmittag eine Sitzung abhalten, um
über die Verordnungen zu beraten, die auf Grund des Geſetzes
jetzt ſo ſchnell als möglich erlaſſen werden ſollen. In Frage
kommen insbeſondere die Maßnahmen auf dem Gebiete des
Steuerweſens und zur Durchführung des Veamtenabbaues.
Morgen vormittag 10 Uhr tritt der auf Grund des Ermächti=
gungsgeſetzes
gebildete Ueberwachungsausſchuß des
Reichstags zuſammen, um über die von der Regie=
rung
geplanten Verordnungen zu beraten. Dig
Sitzung des Ausſchuſſes iſt vertraulich,

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Seite 2.

Daruſtädter Tagblatt, Dienstag, den 11. Dezember 1923,

Nummer 3.

* Franzöſiſche Taktloſigkeit.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Damen des diplomatiſchen Korps in Ber=
lin
haben am vergangenen Samstag in einem der größten Ber=
liner
Hotels einen Ball zugunſten der notleidenden
Berliner Kinder verauſtaltet. Man ſoll den guten Willen
anerkennen, ohne der Frage nachzugehen, ob ein Wohltätigkeits=
ball
für Notleidende nicht in ſich ein Widerſpruch iſt. Jedenfalls
haben die Damen es gut gemeint und haben offenbar durch ihre
Abſicht ihre Teilnahme an der Not Deutſchlands zum Ausdruck
bringen wollen. Es iſt deshalb für ſie auch ſelbſtverſtändlich ge=
weſen
, daß ſie die franzöſiſche und belgiſche Ge=
ſandtſchaft
in ihren Kreis nicht herangezogen
hatten. Es wäre ja auch der reinſte Hohn geweſen, wenn die Ver=
treter
derjenigen beiden Staaten, denen wir unſer ganzes Un=
glück
verdanken, nun auch ihr Scherflein beigetragen hätten, ledig=
lich
nur, um bei einem ſolchen geſellſchaftlichen Ereignis teil=
nehmnen
zu können. Soweit man ſieht, hat es aber offenbar da
einen diplomatiſchen Zwiſchenfall gegeben.
Die Franzoſen haben eine große Aktion einge=
leitet
, um auf dem Feſt anweſend ſein zu kön=
nen
. Jedenfalls iſt ein Vertreter der franzöſiſchen
Geſandtſchaft nach dem Bericht verſchiedener Blätter ſehr
ſpät noch erſchienen. Damit war es, weil man das nur als
Hohn auslegen konnte, für die anweſenden Deutſchen, ſoweit ſie
davon erfuhren, ſelbſtverſtändlich geworden, daß ſie das Feſt ver=
ließen
, das infolgedeſſen mit einem ſtarken Mißklang endete,
umſomehr, als auch die Augehörigen der diplomati=
ſchen
Kreiſe eine unſichtbare Mauer zwiſchen
ſich und dem Vertreter der ritterlichen Nation
aufbauten. Die Franzoſen werden daraus erſehen haben,
daß es ſehrwenigtaktvoll war, ſich in einen Kreis hinein=
zudrängen
, zu dem ſie nicht geladen waren. Ein etwas verärger=
ter
Diplomat warf denn auch zu dem Franzoſen die Bemerkung
herüber: Sie würden keine ſolche Schwierigkeiten gehabt haben,
einen Tiſch bei Adlon zu beſetzen, wenn Sie vorher nicht die
Ruhr beſetzt hätten.
* Berlin, 10. Dez. (Priv.=Tel.) In eingehenden Bera=
tungen
ſind heute vom Reichskabinett und Vertretern der Länder
die ſchwebenden wirtſchaftlichen, finanziellen und
mit Vertretern der Städte und Landkreisvereinigungen des be=
ſetzten
Gebietes ſowvie dem Präſidium des Wirtſchaftsausſchuſſes
beſprochen worden. Die Vertreter nahmen Kenntnis von den
Abſichten der Regierung, namentlich hinſichtlich der Erwerbs= nannt weden. Was die Auleihe ſelbſt augeht, ſo iſt ein Zins=
men
, deswertbeſtändigen Geldes. Jit weiteſtem Um== Tabak=, Sal== und Zuckermonopol, geſichert worden, den man auf
fange wurde ein Einvernehmen erzielt.
Geregelten Verhältniſſen im Ruhrgebiet entgegen.
Eſſen, 10. Dez. Nachdem nunmehr auch die außerordent=
liche
Hauptverſammlung des Chriſtlichen Gewerkvereins, den eine Meldung des Belgrader Korreſpondenten der Tribung über
Mitgliedern das Ausfahren der Ueberſchichten im Bergbau den Aufenthalt des ſerbiſchen Königs Alexander in Pa=
Zechen wieder zum Erliegen kommen, zumal auch zahlreiche ſondern auch die Haltung Belgrads gegenüber Rußland feſtgelegt
Zechen noch alte Beſtände auf Lager und manche Zechen keine, werden ſolle.
großen Lagerplätze haben.
Poincarés Zerſtuckelungspolitik.
Paris, 10. Dez. (Wolff.) Der den Profeſſorenkreiſen der Vergeruz meldet, hat ſich General Sanchez an der Spitze
Sorvonne naheſtehende Profeſſor Emile Kahn, ein führendes= von 4000 Rebellen nach Tampico begeben, in der Abſicht, ſich
Mitglied der Liga für Menſchenrechte, ſchreibt heute in der Ete, der Petroleumguellen in der Umgegend dieſer Stadt zu
Nouvelle, in der Oeffentlichkeit würden die Franzoſen be= bemächtigen. Vier Abteilungen der der Regierung treu geblie=
ſchuldigt
, die Trennungder Rheinlandevon Deutſch= benen Truppen verſuchen, ſich den Rebellen entgegenzuſtellen.
land zu verlangen, nicht allein wirtſchaftlich, ſondern auch
ſondern auch die Trennung von Deutſchland ſelbſt.
Der franzöfiſche Oberkommiſſar Dirard werde beſchuldigt,
rheiniſchen Bevölkerung jede Veteiligung am Reichstag zu der=
bieten
.
Er werde demnächſt zeigen, wie derartige Prätentionen mit der auf die Reichweite der Geſchütze ſtark unterlegen ſei, und ver=
Politik auf die Zerſtückelung des Reiches abziele. Schon jetzt ner wird der Bau von 8 Kreuzern zu 10 000 Tonnen, 3 Unter=
wolle
er der Freunde Frankreichs wegen, die an einen Methoden=
wechſel
glaubten, die Erklärung wiederholen, die Poincaré am wird die Aufſtellung eines Programms für den Bau von Marine=
30. November in der Kammer abgegeben habe.

Hefſiſches Landestheater.

Kleines Haus. Montag, den 10. Dezcmber,.
Katte‟
Schauſpiel von Hermann Burte.
Wiltfeber, der ewige Deutſche, die Geſchichte eines Hei=
matſuchers
, hat dem künſtleriſchen Namen des Badenſers
Hermann Burte einen guten Klang in Deutſchland g
wonnen. Mit dem Schauſpiel Herzog Utz eroberte Burte auch
die Bühne; weitere Dramen folgten. In Darmſtadt wurde Burte
durch die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft mit ſeinem
Orama Simſon, das Bruno Schönfeld ſeinerzeit wirkungsvoll
bortrug, eingeführt.
Dem ſtudentiſchen Ausſchuß für Ruhrarbeit iſt es zu ver=
danken
, daß Burte mit dem Schauſpiel Katte jetzt hier auch
auf der Bühne zu Wort gekommen iſt. Aus dem Konflikte zwi=
ſchen
König Friedrich Wilhelm und den Kronprinzen hebt Burte
die Geſtalt Kattes heraus und ſtellt ſie in den Mittelpunkt ſeines
Stückes. Der König hält ſeinen Sohn für einen weichen Französ=
ling
, der Kronprinz den Vater für einen Tyrannen. Der König,
in allen einfachen Dingen gerüſtet, verkennt, das reiche Genie
ſeines Sohnes. Der Kronprinz vermag die Tüchtigkeit des Vaters
nicht zu erkennen. Zwiſchen

itäldien Kachuines des Kadeliene. ie der Koſfug
durch ſeinen Tod dem fürſtlichen Freunde zu dienien.
Burte, dichteriſch und dramatiſch begabt, hat aus dieſem
Stoffe ein Schaufpiel geſchaffen, das zwar nicht letzte Anſprüche
erfüllt, aber dank ſeiner konziſen Form und des geſchichtlich wie
menſchlich intereſſanten Inhalts als wirkungsvolles Theater=
ſtück
bis zum Schluſſe zu feſſeln verſteht.
Die geſtrige Aufführung war von Ferdinand Jung=
hans
=Aachen mit Geſchick inſzeniert. Die Spieler waren Stu=
denten
. Selbſtverſtändlich wird man ihre Leiſtungen nicht nach
dem gleichen Maßſtabe, wie, diejenigen von Bekufsſchauſpielern
meſſen. Es war jedoch eine Freude zu ſehen, mit welcher
Friſche und wvelcher Hingebung jeder einzelne ſich ſeiner Auf=
gabe
widmete. Hieraus ergab ſich ein trefflich vorbereitetes Zu=
ſammenſpiel
und ein wohlgelungener Geſamteindruck. Curt
Laue, ausgezeichnet durch ein ſchönes, klangvolles Orgau, als
Katte und Ferdinand Junghaus als geſchickt charakteri=
ſierter
König trugen die Hauptrollen. Neben ihnen traten
Liſelgtte Arndt als Königin‟, Erna Golfow als Prin=

Vom Tage
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft die Meldung über
den Abſchluß eines deutſch=ameritauiſchen Handels=
vertrages
zu. Die Einzelheiten des Veutrages werden jedoch vor
den Natifizierungen in den beiderſeitigen Parlamenten nicht veröffent=
licht
werden.
Der auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes eingeſetzte parlamenta= zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Regierung einge
riſche Ueberwachungsausſchuß von 15 Mitgliedern tritt, am gung über die Ruhr= und Reparationsfrage erzielt word
Dienstag zum erſten Male zuſammen.
Das Reichstabinett genehmigte in ſeiner geſtrigen
Sitzung die Neureglung der Beamtenbeſoldung
und befaßte ſich mit einer Reihe kleinerer Vorlagen.
Die Gräfin Julignne Brockdorff=Rantzau, die Mutter ändert werden.
des deutſchen Botſchafters in Moskau, iſt in Annettenhöhe vor Schles=
wig
geſtorben.
Wegen des Streiks der Telegraphen= und Fernſprechbeamten in
Wien ſind die Telegraphen= und Feuniprechberbindungen dahin zur=
zeit
unterbrochen.
Nach einer Reuter=Meldung aus Konſtantinohel hat die National=
verſammlung
von Angora einen beſonderen Militärgerichts=
hof
von dier Mitgliedern ernannt, der ſich nach Konſtantinopel begeben
wird, um vorgekommene Fälle von Verrat und Verſchwörungen gegen
die Regierung abzuurteilen. Aehnliche Gerichtshöfe werden in die an=
deren
Provinzſtädte geſchickt.
Während des dergangenen Sommers zuurden aus dem Peters= über ſtellen.
burger Hafen 670 000 Tonnen ausgeführt und 500 000 Ton=
enen
eingeführt. Der Hafen nahm 880 Dampfer auf.

1 Goldmark 1 Billion 1 Pfg. 10 Milliarden
Rt
Tagung des Bonerbandstats.
Ein Sanierungsprojekt für Ungarn.
* Paris, 10. Dez. (Priv.=Tel.) In ſeiner heutigen
Sitzung hat der Völkerbuudsrat eine Kommiſſion aus Vertretern
der Enteutemächte, Ungarns und der Kleinen Entente eingeſetzt,
Ruhrbeſprechungen der Reichsregierung, die mit der Ausarbeitung einer Finanzreform Ungarns betraut
wird. Hierzut iſt zu bemerken, daß dafür ein Beſchluß der Repa=
kationskommiſſion
erforderlich iſt, unt Ungarn ein Moratorium
zu gewähren und ihm die freie Verſügung über die zur Sicher=
ſtellung
einer Anleihe erforderlichen Staatseinkünfte zurückzu=
ſozialpolitiſchen
Fragen des beſetzten Gebiets geben. Die Reparationskommiſion hat hierauf am 17. Oltober
die Bedingung geſtellt, daß der Völkerbund eine Finanzkontrolle
ausüben ſoll, und daß an dieſer Kontrolle auch die Gläubiger=
ſtagten
Ungarns teilnehmen ſollen, und zwar durch eine Kom=
iſtiſſion
, deren Mitglieder von der Reparationskommiſſion er=
loſenfürſorge
, der charitativen Hilfsmaßnah= und Amortiſationsdieuſt durch die Einnahmen aus den Zöllen,
jährlich ungefähr 2 Millionen Goldkronen ſchätzt.
Der ſerbiſche König in Paris.
Paris, 10. Dez. (Wolff.) Die Ere Noubelle verzeichnet
empfohlen hat, wwird heute auf der ganzen Linie im Ruhrberg= ris, es handele ſich um eine Reiſe politiſchen Charak= nis und dem freundlichen Entgegenkommen der Herren
bau mit der Arbeit begonnen. Alles hängt jetzt von der ſofor= ters, in deren Verlauf nicht nur Aufträge für die Bewaff= von Seeckt und Reichswährungskommiſſar Dr. Schacht
tigen Löſung der Verkehrslage ab. Wenn es nicht gelingt, die nung von Südſlawien auf Grund des von Frankreich zu
geförderten Kohlen wegzubringen, ſo muß ein großer Teil der gewährenden Kredits bei den franzöſiſchen Induſtriellen gegeben,
Die Revolution in Mexike.
Paris, 10. Dez. (Wolff.) Wie der Neu=York Herald aus
Havas berichtet aus Neu=York, man melde aus Veracruz,
politiſch, nicht allein die Trennung von Preußen, daß die repolutionären Truppen ſich geſtern der Stadt Rheiniſche Unabhängigkeitsbund, iſt mit
Falapa bemächtigt haben.
ein rheiniſches Diplomatenkorys einrichten zu mollen und der Forderung auf Verſtätkung der amerikaniſchen Flotte.
* Waſhington, 10. Dez. (Priv=Tel.) Der amerika= bündleriſchen Regierung. Das Kabinett zermürbte ſich dS
niſche Unterſtaatsſekretär der Marine verlangt in ſeinem B.= immer ſchärfer werdende Gegenſätzlichkeit, zwiſchen Ek F4
Der Verfaſſer ſagt: Sind das wirklich, die Abſichten des richt an den Kongreß eine weſentliche Verſtärkung der amerika= und Unehrlichkeit, Idealismus und Materialismus, 1 El
Oberkommiſſars. Man geruht nicht, es der Oeffentlichteit zu niſchen Flotte. Der Bericht führt aus, daß die gmerikaniſche nützigkeit und Habgier, Moral und Unmoral. Alle auft E
ſagen; auf alle Fälle entſprechen ſie franzöſiſchen Prätentionen. Flotte bei einem Zuſammentreffen mit der engliſchen in bezug nen politiſchen und wirtſchaftlichen Probleme bleiben un ke
Auffaſſung Poincarés im Zuſammenhang ſtehen, und daß deſſen langt 30 Millionen Dollars für Moderniſierungsumbauten. Fer=
ſeebootskreuzern
und 6 Kanonenbooten gefordert. Weiterhin
flugzeugen gefordert.
Dnnsnmmre.
und Alice Schulze als Hofdame der Königin, H. Sch.
Krumb als Kronprinz und Heinz Scheidling als ſtiſch hervortreten, worin Mozart dem Brauch der deutſche
Feldprediger in größeren Partien hekvor. Die hübſche Iuſze= poniſten im Gegenſatz zu den reine Streicherwirkungen !!
nierung, namentlich des nächtlichen Feſtes im Park von Mon=
bijou
, fand beſondere Anerkennung.
Warmer PVeifall des ausverkauften Hauſes dankte den Frohſinn, der alle Sätze bis auf das herrliche Andantin E
Spielern.

Konzerte.

E.N. Das dritte Konzert des Landestheater=
Orcheſters brachte einen bunten Strauß herrlichſter Mozart=
ſcher
Muſik und führte aus dem für die kurze Lebenszeit erſtaun=
lich
umfangreichen Schaffen des Meiſters eine Anzahl ſelten ge=
hörter
, faſt vergeſſener Werke auf. Daß dieſer Gedanke auf frucht=
barſten
Boden ſiel, daß die Auswahl mit glücklichſter Hand ge=
troffen
wurde, und daß mit dieſer ſonnigen, Frohſinn atmenden
Muſik allen etwas gegeben wurde, was uns heute ſo nötig iſt
wie das tägliche Brot, das bewies der an Begeiſterung gren=
zende
Beifall, der dem ewig jungen Mozart und den ausgezeich=
neten
Leiſtungen der Ausführenden in gleicher Weiſe galt.
Die drei Orcheſterwerke, eine Sinfonie und zwei Serenaden,
gehören der mittleren Lebensperiode Mozarts an, in der er ſich
zum freien Künſtler entwickelt und nach dem völligen Bruch mit
dem Salzburger Erzbiſchof als einer der erſten Muſiker ſeiner
Zeit das Bedientenjoch abſtreift, das den Künſtler mit dem Kam=
merdiener
auf eine Stufe geſtellt hatte. Die G=Dur=Sinfonie
zeigt uns den Meiſter auf der Suche nach neuen Fornkombi=
nationen
. Mit zwei charaktervollen Themen, einem pathetiſchen
und einen unbeſorgt froh ins Leben blickenden, beginnt ſie die
altbewährte Form, führt dann aber faſt unvermittelt in einen
langſamen, nachdenklichen Teil über, der die empfindſam elegiſche
Seite des Mozartſchen Weſens charakteriſiert, die in manchen
ſpäten Werken bis zu romantiſcher Schwermut ſich entwickelt. Der
dritte raſche Teil ſchließt ſich ebenfalls ohne Pauſe an, ſo daß das
kurze, wvertvolle Werk einen Verſuch zuſammengefaßter Form
darſtellt, wie er bei den Romantikern fpäter häufig auftaucht.
Die Serenade Nr. 6, die wohl von allem Dargebotenen den
ſtärkſten Eindruck hinterließ, verdankt dieſe Wirkung der Technik
des altitalieniſchen Conger
gros8d, in den ein Euſemble von
Soliſten oder ein kleines Orcheſter gegen das Hauptorcheſter aus=
geſpielt
werden. Die Vielſeitigkeit der Wechſelwirtungen in den
drei prachtvollen Sätzen iſt ebenſo groß wie der Reichtum der
Einfälle Mozarts, der ſeine fröhlichſte Laune ſprudeln läßt. Auch

Engliſch fronzsſiſche Eingung iber Hihr
Reparationsfrage?
IU. London, 10. Dez. In hieſigen, der amerika
Votſchaft naheſtehenden Kreiſen wird mit Beſtimmtheit beh
daß kurz vor den Wahlen in Enigland in internen Beſpree
die in folgenden Zielklauſeln paragraphieit worden ſei.
1. Die Ruhrokkupation muß in einfaches Syſtem füg
und wirtſchaftlicher Kontrolle unter Teilnahme= Eikglands
2. Dieſe Kontrolle muß im Einverſtändnis mit der 9
Regierung als das geeignetſte Mittel zur Wiederherſtellu
deutſchen Finanzen und der deutſchen Währung ſchrittwei
auf andere Gebiete Deutſchlands ausgedehnt werden.
3. Fraukreich muß jede Unterſtützung der rheiniſchen
ratiſten fallen laſſen, aber mit Belgien und England gem
die Autonomie des Rheinlandes im Rahmen des Reiches
tieren.
4. Die militäriſche Beſetzung des Rheinlandes ſoll e
erhalten bleiben. Das Hauptkontingeut der Beſttzungst
ſoll Frankreich unter Veranzvortung dem Völkerbund
5. Die Alliierten werden bei jedem deutſchen Aen=
ſuch
ſofort gemeinſchaftlich einſchreiten.
6. Fraukreich verzichtet formell auf jede Abſicht, die
laude zu annektieren.
7. Fraukreich und England werden eine Milikär=,
und Flugallianz eingehen.
8. Im Falle einer Weiterregierung Baldwins wird z
England und Frankreich ein Sonderhandelsvertrag mit
derer Berückſichtigung der Zölle abgeſchloſſen.
9. Die Geſanttreparationsvexpflichtung Deutſchland=
auf
20 Milliarden Goldmark reduziert, woraus die Eutſchd
für Frankreich, Belgien, Serbien und Italieu gedeckt werd
10. Beide Mächte verpflichten ſich zu eiuer gemeinſame
tik der Virſtändigung mit bezug auf alle koftinentglen
insbeſondere auch in der Mittelmeerſphäre,
Generalſtaatskommiſſar und Preisbildi
München, 10. Dez. Das bayeriſche Generalſtaatst
ſariat weiſt darauf hin, daß die Verſorgung Bayerns mit
mark in der letzten Zeit ſorzeit fortgeſchritten iſt, daß mit
heit die Deckung des Bedarfs an wertbeſtändigen Za.
mitteln erhofft werden kann. Der Preisabbau, der ohne 3
maßuahmen auf vielen Gebieten einſetzte, müſſe auf alle
ausgedehnt werden. Das Generalſtagtskommiſſariat wir
laufende Prüfungen den ſtetigen Abbau der Preiſe über
Gewinnzuſchläge wie im Frieden ſind bei der allgemeine E
lage unzuläſſig. Die Preiſe für Fertigfabrikate dürfe Fel
Friedenspreis keinesfalls überſchreiten, da auch die Löhn E4
dieſen Sätzen ſtehen. Die Hoffnung auf endgültige B ku
müſſe mit Opfern auf allen Seiten erkauft werden.
Die Münchener Zeitung ſtellt hierbei feſt, es ſei ſit fa
Bahern mehr als intereſſant zu erfahren, daß die hinr 73
Verſorgung Bayerns mit wertbeſtändigen Zahlungsmitt, Fri
die geradezu erſtaunlichen Folgeerſcheinungen in Geſt Fu
Preisſenkungen im weſentlichen dem wirtſchaftlichen VrA
danken ſind.
München, 10. Dez. Auf Grund einer Verordnt
bayeriſchen Geſamtminiſteriums hat der Generalſtaatsko
die Schließung jämtlicher Getreideſchra
imrechtsrheiniſchen Bayern angeordnet, und zt. Kl
Rückſicht auf deren bisherige ungünſtige Preisbildung.
widerhandlungen werden mit Gefängnis und
ſtrafe in unbeſchränkter Höhe beſtraft, außerdem erfolgt 4
ſchlagnahme der Getreidebeſtände, und de
ſumme.
Korruption der Separatiſten.
* Köln, 10. Dez. (Priv.=Tel.) Der ſeparati Ee
ſung: Frei Rhein und Ruhrl in einen Rheiniſch=
fäliſchen
Ungbhängigkeitsbundumgetauf 2i
den. In ſeiner neuen ſonderbündleriſchen Zeitung ſprid Fat=
thes
über die Mißwirtſchaft der verfloſſenen Koblenzer ſel
tet. Hierzu kamen noch aufgedeckte LebensmittelverſchieKe
durch den Ernährungsminiſter Simons und deſſen Hilfs
woran auch Dorten beteiligt war. Korruption an El
Gcken und Enden. Zu den Großen geſellt/E
die Kleinen. Die Separatiſtenbewegun ſa
demoraliſiert und verſumpft.
Emmmnm E
Sätzen die gleiche Technik, nur ſind es hier die Bläſer,
zugenden Italienern folgt. In der langſamen Einleitun, 4.0
wir das Pathos großer dramatiſcher Geſten, bald aber / .
edle melancholiſche Elegie, beherrſcht. Den Flöten, Obs E
Fagotten, dem Horn und der Trompete erwachfen in d. Eu
zertierenden Satz, in dem entzückenden Rondo und dem ſ4e
Menuett Aufgaben von größter Dankbarkeit, die ausgezeie !9
löſt wurden. Ueberhaupt ſtand das Spiel des Orcheſterfaſ
völlig auf der Höhe, und Michgel Balling nahm ſich de
Filigrankunſt mit einer Liebe und Sorgfalt an, die mich
Feinſinn lebhaft erinnerte, mit dem Nichard Strauß ſeine!
ling Mozart aufzuführen pflegt. Gerade der jähe Wed Slle
ſprühender Laune und tiefehr Ernſt kam prachtvoll zur ( k70
Zeigten ſich alle dieſe Werke dem blühenden Leben de
führung aus dem Serail verhältnismäßig nahe, ſo füh
beiden großen Konzertarien in die Zeit des Don Juan
Zauberflöte. Als große dramatiſche Szenen angelegt,
ſie beide, daß Mozart in der Geſtaltung umfangreicher 2
Sinne der großen pathetiſchen italieniſchen Oper einem
oder Traetta unbedingt unterlegen iſt. Dafür überragt
alle an Junigkeit des ſeeliſchen Ausdruckes und läßt du 00
Gedankenreichtum und den Wert der Erfindung völlig v.Re
was an dramatiſchem Aufbau fehlt. Alexis af Enehjel. Eo
in der Szene: Alisero! O sogno, 0 nau desto ſeine b. *
Geſangskunſt in hellſtem Licht. Der feine Ausdruck feint
trags, die deutliche Ausſprache ließen den Schmerz und
zweiflung lebhaft mitfühlen, und die ruhigen Teiſe 4
brachten das wundervolle Piano ſeiner Stimme beſonk
Geltung. Auch Hedwig Werle erntete lebhaften und ve
Beifall nach der großen Szene und dem Rondo Chio mi
Ihr Vortrag war beſonders reich an charaktervoller Kla
ihre edle Stimme klang weich und voll. Guſtav Beckſp.
verlendem Anſchlag das obligate Pianoforte, das in dem
ſich, dem Orcheſter zugeſellt.
F.N. Die Sonntagvormittagsmuſik der Freien G
R4
ſchaft für Muſik in dem Raum von Kunſt und 9
bot Herrn Haus Simon Gelegenheit, ſein kompoſi
Schaffen der Oeffentlichkeit vorzuführen. Sämtliche darge
Werke erlebten ihre Urauführung. Sie zeigten in Hans
einen Künſtler von ſtarker Begabung und reichem Könn ſ
Köupoſitionen machten den Eindruck eines feſten in ſein

[ ][  ][ ]

Darmſtäd er Xngblatt, Dienstag, den 11. Dezembru 1923.

Seite 3.

gie Arbeitszeit der Beamten.

erregte Proteſttelegramme ihrer Mitglieder aus dem Reich
en, in denen ſchärfſter Proteſt gegen die Maßnahmen der
rung erhoben wird, und in denen weiter die Organiſa=
eiter
zum ſofortigen Rücktritt aufgefordert werden, weil
tereſſen der Beamtenſchaft nicht in genügender Weiſe bei
urſtändigen Stellen vertreten hätten.
Der Wiener Sparkommiſſar in Berlin.

iderſtände innerhalb der Beamtenſchaft.
Ferlin, 10. Dez. Am Vormittage wurden im Reichsmini=
ſt
. m des Innern die Beſprechungen über die Arbeitszeit der
Siten zwiſchen Vertretern der Reichsregierung und der Be=
am
rorganiſationen fortgeſetzt. Laut Germania iſt die Re=
ac
ig anſcheinend geneigt, den Beamten einiges Entgegenkom=
nazu
zeigen, ſie hält aber an einer Heraufſetzung der
9eitszeit unbedingt feſt. Eine Verlängerung der Dienſt=
ſta
en ſoll zunächſt für die Friſt von drei Jahren feſtgeſetzt wer=
dcohne
daß jedoch eine Bindung dahin eingegangen wird,
o Ablauf dieſer Friſt das Abkommen nicht weiter zu verlän=
gs
. In Berlin und Hamburg ſoll die ungeteilte neunſtündige
A=tszeit eingeführt werden, weil es den Beamten infolge der
gm ren Entfernungen kaum möglich ſein würde, die Dienſtzeit
Ew)ei Abſchnitten zu abſolvieren. Sonſt aber ſoll im ganzen
Ha)e die Arbeitszeit geteilt werden, und zwar in der Weiſe,
dom Vormittage fünf Stunden, am Nachmittage vier Stunden
t geleiſtet werden. Die Beamtenorganiſationen ſtänden die=
ienſteinteilung
ablehnend gegenüber.
Berlin, 11. Nov. (Priv.=Tel.) Wie zu erwarten war,
ſ41 in den geſtrigen Verhandlungen im Reichsfinanzminiſte=
ſrir
die zwiſchen der Regierung und den Beamtenorganiſatio=
me
tattfanden, in der Frage der Arbeitszeitverlängerung nicht
ßry ter Einigung gekommen. Vielmehr haben die Dinge eine
S härfung erfahren, die nicht ganz unbedenklich erſcheint.
Regierungsvertreter lehnten den ſchriftlich geäußerten
ch der Beamtenorganiſationen ab, die Arbeitszeitverlänge=
zuſammen
mit der Perſonalabbauverordnung und der
dungsregelung zu verhandeln, da in der Frage der Ge=
eſtſetzung
die Entſcheidung bereits gefallen ſei. Es wurde
daß die Regierung den Beamten inſofern entgegenzukom=
vereit
ſei, als die neue Arbeitszeit vorläufig auf zwei, höch=
aber
auf drei Jahre durchgeführt werden ſoll, um die
idung der Finanzen zu fördern. Der Beamtenabbau ſei
uw und da nun einmal die laufenden Arbeiten erledigt wer=
be
rüßten, ſei es Pflicht eines jeden Beamten, in ſeiner Eigen=
als
Staatsbürger Opfer auf ſich zu nehmen, und durch
bte Arbeitsleiſtung dazu beizutragen, daß Deutſchland wie=
de
efunde. Der Beamtenabbau bedinge eine Erhöhung der
AItsleiſtung jedes Einzelnen, denn es hieße den Sinn
br1 Maßnahme ins Gegenteil verkehren, wenn für die ent=
ſtode
Arbeitsmehrleiſtung anſtelle ausſcheidender Beamten
Kräfte herangezogen werden müßten.
ie Beamtenvertreter äußerten dagegen ihrerſeits, daß man
amtenkreiſen wohl mit einer erhöhten Arbeitsleiſtung ein=
Snden wäre, wenn in der Frage des Perſonalabbaues Ent=
kommen gezeigt würde. Sollten die Organiſationen den
ylägen der Regierung beiſtimmen, ſo würde ſie damit ſelbſt
en Beamtenabbau eintreten. Das könne von ihnen nicht
Sigt werden. In der vorliegenden Form ſei es den Ge=
haften
auch nicht möglich, die Arbeitszeitverlängerung
Mitgliedern zur Annahme zu empfehlen. Auch die Tei=
der
Dienſtſtunden ſei für die weiteſten Kreiſe der Beam=
iſt
undurchführbar. Denn alle diejenigen Beamten, die ſich
Betreiben der Regierung hin in der Umgebung von Groß=
angeſiedelt
hätten, ſtünden jetzt vor der Wahl, entweder
Stellung aufzugeben, oder den Dienſt zu quittieren, da es
techniſch unmöglich ſei, bei der geteilten Arbeitszeit in der
gspauſe ihr Heim zu erreichen. Die Verhandlungen wur=
chließlich
ergebnislos abgebrochen, und es wird damit zu
n ſein, daß im Rahmen des Ermächtigungsgeſetzes die
unng der Arbeitszeit der Beamten zur Durchführung
ſcheiut ſo, als ob ſich bei der Regelung der Beamten=
döch
noch ernſte Widerſtände ergeben werden. Wie
ſſick verlautet, haben ſich maßgebende Kreiſe des Aus=
gen
Amites in einem Schreiben an das Reichsfinanzmini=
ni
gegen die neue Gehaltsregelung gewandt und vor den
ren gewarnt, die ſich aus dieſem Abkommen ergeben könn=
Man hat offenbar bei dieſem Schritt nicht nur an die im
inde tätigen Beamten gedacht, deren Bezüge weſentlich ge=
h
tvorden ſind, ſondern auch an die innerhalb des Reiches
fa Beamten innerhalb dieſes Amtes. Aber auch innerhalb
ds uderen Beamtenſchaft herrſcht über die ſchwebende Frage
Frroße Erregung. Die Vorſtände der großen Beamtenorgä=
hri
onen, und nicht nur der linksſtehenden Organiſationen,

Die Aufwertung älterer Geldſchulden.
Von Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt, Darmſtadt.

Berlin 10. Dez. (Priv.=Tel.) Der öſterreichiſche Bundes=
mmiſſar
Hornigk trifft heute in Begleitung mehrerer Herren
Reſſorts in Berlin ein. Er wird bei ſeinem auf drei Tage

neten Berliner Aufenthalt, mit den hieſigen zuſtändigen
nüber ſeine Erfahrungen bei den öſterreichiſchen Erſparnis=
ahmen
konferieren.

Das Urteil des V. Zivilſenats des Reichsgerichts vom 29. No=
vember
ds. Js. iſt mir nach ſeinem Geſamtinhalt noch nicht be=
kannt
geworden. Den bisher veröffentlichen Auszügen laſſen
ſich jedoch folgende Grundſätze entnehmen: Die rechtliche Mög=
lichkeit
der Aufwertung einer Hypothekenforderung iſt nach den
Grundſätzen des § 242 BGB. über Treu und Glauben anzu=
erkennen
. Daraus ergibt ſich, wo deſſen Vorausſetzungen vor=
liegen
, für den Gläubiger das Recht, die Löſchung der Hypothek
zu verweigern, wenn die Schuld durch einen Papiermarkbetrag
vom Nennwerte der Forderung getilgt werden ſoll. § 242 BGB.
verweiſt auf die Verhältniſſe des Einzelfalles. Deshalb kann
von einer allgemeinen Auſwertung der Hypotheken, etwa im
Verhältnis der Papier= zur Goldmark, nicht die Rede ſein. Viel=
mehr
werden neben dem geſtiegenen Papiermarkpreiſe des
Grundſtücks u. a. deſſen öffentliche Laſten, die wirtſchaftliche Lage
des Schuldners und der Umſtand zu berückſichtigen ſein, ob es
ſich um ein ſtädtiſches oder ländliches, ein induſtrielles oder land=
wirtſchaftliches
Grundſtück handelt. Die zugelaſſene Aufwertung
betrifft zunächſt nur die perſönliche Forderung. Zur Frage der
dinglichen Aufwertung braucht der Senat nicht Stellung zu
nehmen, weil die Löſchungsbewilligungstlage des Grundſtücks=
eigentümers
, über die zu entſcheiden war, ſchon wegen eines
aus dem Auſwertungsanſpruch entſpringenden Zurückbehaltungs=
rechte
des Gläubigers abzuweiſen war.
Aus den vorſtehenden Grundſätzen ergibt ſich ein grund=
legender
Umſchwung der reichsgerichtlichen Rechtſprechung. Wäh=
rend
das R.G. bisher die Berückſichtigung der Geldentwertung
auf gegenſeitige Verträge beſchränkte und ſie bei reinen Geld=
forderungen
ausdrücklich ablehnte, hat es ſie jetzt auch bei dieſen
anerkannt. Während es die Berückſichtigung der Geldentwer=
tung
früher weſentlich auf die wirtſchaftliche Unmöglichkeit, die
ſog. elausula, und die veränderte Geſchäftsgrundlage ſtützte, hat
es nunmehr mit den Grundſätzen von Treu und Glauben nach
§ 242 BGB. geholfen. Während es aus der Geldentwertung
bisher nur die Nichtzumutbarkeit der geſchuldeten Leiſtung und
die Befreiung des Sachſchuldners herleitete, hat es jetzt grund=
ſützlich
auch den Anſpruch auf Aufwertung anerkannt. Und wäh=
rend
das R.G. bisher annahm, daß das Währungsrecht der Auf=
wertung
entgegenſtehe, hat es jetzt anerkannt, daß in dem Kon=
flikte
des Währungsrechtes mit § 242 BGB. letzterer den Vor=
zug
hat. Das R. G. tritt ſomit jetzt den Grundſätzen bei, für die
ich ſeit Jahren eintrete. Ich war, unter Ablehnung der übrigen
Geſichtspunkte, allezeit der Auffaſſung, daß mit den Grundſätzen
von Treu und Glauben nach 88 157, 242 BGB. geholfen wer=
den
müſſe. Ich habe dargelegt, daß § 242 auf die Erfüllung aller
Verbindlichkeiten auwendbar, und die B=ſchränkung auf gege=
ſeitige
Verträge deshalb im Geſetz nicht begründet, ſondern Ab=
hilfe
auch bei reinen Geld= und beſonders Darlehensforderungen
geboten ſei. Ihabe weiter darauf hingewieſen, daß ſich aus
dem § 242 nicht nur die Nichtzumutbarkeit der geſchuldeten Sach=
leiſtung
, ſondern auch die Nichtannehmbarkeit der entwerteten
Geldleiſtung für den Gläubiger, die Nichtbefreiung des Schuld=
ners
durch die nicht annehmbare Geldleiſtung, ſowie ein Recht
des Gläubigers auf Aufwertung der Zeſole ſtung auf die nach
Treu und Glauben annehmbare Höhe ergebe. Im Gegenſatz zu
der früheren Anſchauung des R. G. und einer im Schrifttum weit=
verbreiteten
Auffaſſung habe ich ferner allezeit die jetzt vom R. G.
gebilligte Meinung vertreten, daß die Vorſchriften des Wäh=
rungsrechtes
, die die Papiermark zum gefetzlichen Zahlungé=
mittel
machen, dem Einfluß des § 242 ebenſo unterliegen, wie
der Rechtsgrundſatz, daß Verträge zu halten ſind. Bezüglich des
Maßes der Aufertung habe ich ausgeführt, daß die Beeinfluſ=
ſung
des Neupertzwangskurſes durch § 242 bei Darlehens=
anſprüchen
dazu führe, auf die Bereicherung abzuſtellen, die der
Darſehensſchuldner durch die Verwendung das Darlehens er=
fahren
hat. Demnach kann auch nach meinen Ausführungen von
einer Aufwertung aller Hypotheken nach dem Verhältnis der
Papier= und Goldmark nicht die Rede ſein, ſondern ich habe die
Mügeiſche Formel HI X als brauchbare Grundlage des Aus=
gleichs
zwiſchen Gläubiger und Schulduer bezeichnet. Da die
Eigenſchaft des Grundſtücks als=ſtädtiſches oder ländliches, indu=
rielles
oder landwirtſchaftliches in der Höhe der Papierpreis=
ſteigerung
zum Ausdrucke kommt, wird ſie für die Aufwertung
des Hauptgeldes regelmäßig ohne Bedeutung ſein. Für die Auf=
wertung
der Schuldzinſen dagegen fällt ſie, wie unten dargelegt
wird ins Gewicht. Wenn das R. G. auch die wirtſchaftliche Lag=
des
Schuldners im übrigen bei der Frage der Aufwertung berück=
ichtigt
wiſſen will, ſo darf dies, wie ich mit Dr. Roth (Die Geld=
entwertung
in der Praxis pp., S. 19 f.) annehme, nur im Rah=
mien
des typiſchen Inhalts des Vertragsverhältniſſes erfolgen.
Es geht deshalb beiſpielsweiſe nicht an, bei einem Hypothek=
ſchuldner
, der das mit dem Darlehen erworbene Haus fortbeſitzt,
die Aufwertung deshalb abzulehnen, weil dem im übrigen wenig
leiſtungsfähigen Schuldner ein vermögender Gläubiger gegen=
überſteht
. Es geht auch nicht, wie die Frkſ. Ztg. in Nr. 887,
S. 3, meint, an, bei der Aufwertung den Umſtand zu berückſich=
tigen
, daß dem Hypothekſchuldner früher als Gläubiger Hypo=

theken unauſgewertet zurückbezahlt wurden, denn dadurch würden
Tatſachen erheblich, denen im typiſchen Rahmen des Vertrags=
verhältniſſes
keinerlei Bedeutung zukommen darf.
Ob die Begründung des Urteils auf die Aufwertung von
Pfandbriefen, Sparkaſſeneinlagen, Induſtrieobligationen, An=
leihen
des Reichs, der Länder und anderer öffentlicher Verbände,
ſowie von Verſicherungsanſprüchen pp. eingehen wird, ſteht da=
hin
. Es erſcheint aber nicht zweifelhaft, daß die Zulaſſung der
Aufwertung bei Hypothekforderungen die Aufwertung auch der
übrigen in Gold oder doch hochwertigem Papiergeſd begründeten
Forderungen inſoweit zur Folge haben muß, als die Voraus=
ſetzungen
der Aufwertungen bei ihnen zutreffen. Inwieweit
dies der Fall iſt, wird im Einzelſall zu unterſuchen ſein. Auf
einzelne Geſichtspunkte ſei jedoch nachſtehend hingewieſen.
Bei Pfandbriefen hängt die Aufwertung davon ab,
in welcher Weiſe die Hypotheken, die ihre Unterlage bilden,
zurückbezählt worden ſind. Es kommt dabei nicht nur eine
eigentliche Aufwertung der Hypotheken, fondern auch der Um=
ſtand
in Betracht, daß Hypotheken zwar unaufgewertet, aber zu
einer Zeit zurückbezahlt worden ſind, in der die zur Rückzahlung
verſvendete Pa)rrk hochwertiger war, als dies bei Ein=
löſung
der Pfandkriefe der Fall iſt. Selbſtverſtändlich muß auch
hinſichtlich der Pfandbrieſe unterſ=hieden werden, ob ſie gegen
Gold oder mehr oder minder hochwertiges Papiergeld ausgegeben
trorden ſind. Soweit unter Berückſichtigung dieſer Umſtände und
der durch die Geldentwertung bedingten Erhöhung der= Verwal=
tungskoſten
die Rückzahlung der Pfandbriefe zum Nennwert eine
durch den Nennwertzwangskurs verurſachte Bereicherung der
Hypothefenhanken ergeben würde, erſcheint eine Aufwertung der
Pfandbriefe geboten. Dieſe Erkenntnis hat denn auch einerſeits
Kursſteigerungen der älteren Pfandbriefe bis zu 3 Billionen
zur Folge gehabt, die allerdings nur 3 Prozent ihres Vorkriegs=
wertes
darſtellen. Und andererſeits verſuchen manche Hypo=
thekenbanken
, die bisher ihre Geldgläubiger rückſichtslos mit
dem Nennwerte abgeſpeiſt haben, ſich in letzter Stunde durch eine
mäßige Aufwertung zu befreien. Das geſchieht in der Erkennt=
nis
, daß im gerichtlichen Verfahren demnächſt die Auſwertung
in Höhe der ſonſt eintretenden Bereicherung erfolgen würde.
Für die Auſwertung von Spareinlagen gilt im weſent=
lichen
das für die Pfandbriefe Bemerkte. Daß die Sparkaſſen
erhebliche Beträge in Kriegsanleihe angelegt haben, ſowie daß
viele ältere Einlagen in ſolche umgewandelt und die neueren in
mehr oder weniger entwertetem Papier gemacht wurden, hat rein
tatſächliche Bedeutung. Für eine an ſich gebotene Aufwertung
iſt der Umſtand rechtlich bedeutungslos, daß die ihr zugrunde It. Bereicherung der Sparkaſſe nicht wie bei den Hypotheken=
banken
Aktionären, ſondern gemeinnützigen Zwecken zufließen
würde.
Die Aufwertung von Induſtrieobligationen hat
nach Preſſenachrichten das Landgericht Hannover (2 V () 2552/23)
auf den § 607 BGB. geſtützt, wonach Darlehen in Geld von
gleicher Art, Güte und Menge zurückzuerſtatten ſind. Ich kann
dieſer Auffaſſung nicht beitreten. § 607 iſt allerkings für die
Auslegung der Vertragsabſicht nach § 157 BGB. von Bedeutung.
Der Abſicht, Geld von gleicher Kauftraft zurückzuerhalten, ſteht
aber der Nennwertzwangskuus der Papiermark entgegen, der
erſt durch den § 242 modifiziert wird. Das hat inſofern nicht
nur theoretiſche Bedeutung, als das Landgericht Hannoder nach
dem Lebenshaltungsindex aufgewertet hat, während § 242 bei
Darlehen zu einer Auſwertung im Rahmen der Bereicherung
führt. In der Tat liegen die Verhältniſſe bei Induſtrieobliga=
tionen
vielfach ähnlich wie bei Hypotheken. Wie die Hypötheken=
ſchuldner
mit dem Grundſtücke, ſo haben die Induſtriegeſellſchaf=
ten
zumeiſt mit dem Anleihekapital, Rohſtoffe und Maſchinen
angeſchafft, Fabriken errichtet oder andere Sachverte erworben.
Und wie die Hypothek grundſätzlich im Verhält niſſe zum geſtiege=
nen
Papiermarkbreiſe des Grundſtückes aufzuwerten iſt, ſo müſſen
deshalb auch die Induſtricobligationen inſoweit aufgeivertet wer=
den
, als ſonſt zufolge des geſtiegenen Papiermarkpreiſes der mit
kem Anleihekapital erworbenen Sachwerte die Geſellſchaft auf
Koſten der Obligaticnäre bereichert würde. Daß die Bereiche=
rung
oft ſchwieriger feſtzuſtellen iſt als bei Hypotheken, hat nur
tatjächliche Bedeutung. Als Maßſtab für die Aufwertung der
Vorkriegsanleihen wird neben dem geſtiegenen Papiermarkwertder
mit der Anleihe beſchafften Werte das Verhältnis zu berückſich=
tigen
ſein, in dem vor dem Kriege die Obligationenzinſen zu den
Aktiendividenden geſtanden haben. Bezüglich der Kursſteigerung
der Jaduſtrieobligationen, und der Verſuche, ſie noch mit mäßi=
ger
Auſwertung abzuſtoßen, gilt das für die Pfandbriefe Be=
nierkte
. Die Aufwertungen, die ſich noch vor kurzem auf den
Bruchteil eines Prozents beſchränkten, ſind in den letzten Tagen
in einzelnen Fällen bis zu 14 Prozent geſtiegen. Da für den ein=
zelnen
Obligationär die Verhandlung mit den Geſellſchaften
ſchwierig iſt, hat ſich ein Schutzverband ſür Induſtricobligatio=
näre
gebildet, deſſen Burean von A. Willmer in Berlin dem
Vernehmen nach mit Anträgen überhäuft wird.
Die Anſprüche aus Verſicherungen ſind wohl, ab=
ge
ehen von den Lebens= und Rentenverſicherungen, inr allgemei=

tw! beſtimmten Willens, unbedingter künſtleriſcher Ehrlichkeit
orgfältigſter Ausarbeitung. Da iſt nichts hinhuſchend flüch=
Zziert, ſondern überall eins klare Geſtaltung in prägnanter
rucksform gewonnen. Am ſtärkſten wirkten die drei fantaſti=
Kammermuſikſätze für Streichquartett Opus 5, die vom
urrbuſch=Quartett mit großer Sorgfalt einſtudiert
t und klar und lebensvoll ausgeführt wurden. Hier wirkte
echnik der kleinen melodiſchen Flächen, die in reichem Wechſel
einandergeſtellt werden, am natürlichſten, hier entſprechen
7 beſten der freien Form. Jedes der drei Bilder iſt in ſich
abgeſchloſſen, ſtark im Ausdruck, klar in der Idee.
die fünf Lieder ſchließen ſich ganz der Nichtung an, die den
völlig untermalt, die Muſik alſo ganz der Dichtung unter=
t
. An ſich in jeder Beziehung intereſſant und ſtreng logiſch
cem Aufbau, zeigen ſie noch nicht ſo viel Perſönliches wie
Lammermuſikſätze. Der Verſpuk ſchwelgt in Schumann=
=Stimmung, Aſſiſtono ſteht dem Italieniſchen Liederbuch
Zugo Wolf nicht fern und das Liedel zeigt Richard= Strauß=
inge
. Aber warum ſollen auch bei einem Werdenden die
Werke nicht zeigen, von wo er ſeinen Ausgangspunkt
In der allmählichen Entwwicklung vom wertvollen Vor=
aus
zur ſchließlichen Selbſtändigkeit liegt doch die ſicherſte
So war auch hier ſchon das Werden von den Liedern bis
en erſtgehörten Stücken über das große Violinkonzert hin
ich erkennbar. In letzterem iſt die bekannte Form mit gro=
Sicherheit gemeiſtert. Aber es bleibt ein gewiſſer Gegenſatz
Hen dem Moſaik verhältnismäßig kurzatmiger Motive, die
zu großer Linie führen, und der großen Form beſtehen.
rall iſt die Soloſtimme aufs ſorgfältigſte mit dem Orcheſter=
/1 ineinandergearbeitet, bei der feinen Ausarbeitung aller
O mſtimmen läßt der Klavierauszug auch einen reichen
ſterklang vermuten. Von beſonderer Schönheit iſt der Mit=
3, in dem der melodiſche Atem am weiteſten reicht, charakter=
die
Gedanken des Schlußſatzes, der nach flottem Beginn ſehr
wird und erſt zuletzt in virtuoſem Anlauf wieder ſich auf=
Den ſchwierigen Solopart meiſterte Herr Konzertmeiſter
nurrbuſch ausgezeichnet, der Komponiſt begleitete ſelbſt
Klavier und Fräulein Emmy Aden ſang mit angenehmer,
geſchulter Stimme und hübſchem Vortrag die Lieder, deren
S für ihre Ausdrucksmittel allerdings zu pathetiſch war. Alle
Ee fanden lebhaft Anklang.
Zwei kirchenmuſikaliſche Aufführungen
werfloſſenen Sonntag bewieſen durch ſtarken Zuſpruch, eine
ertvolle Arbeit die Kirchengeſangvereine leiſten. Im Vor=

mittagsgottesdienſt in der Stadtkirche führte Herr Borngäſ=
ſer
die wundervolle Bachſche Kantate Du Hirte Iſraels auf,
die in ihrer troſtreichen Friſche und ihrem weichen paſtoralen Ton
von erquickender Wirkung war. Trotz der Kälte leiſtete der ver=
ſtärkte
Chor und ein aus Dilettanten und Künſtlern des Landes=
theater
=Orcheſters beſtehendes Orcheſter Treffliches, und die bei=
den
Soliſten Herr Hoefflin und Herr Biſchoff zeigten ſich
als vorzügliche Bach=Sänger, indem ſie die überaus ſchwierigen
Solopartien tief ergreifend ſangen.
Am Nachmittag hörten wir in einer Adventsfeier in
der Martinskirche die Adventsteile aus Händels Meſſias
unter der Leitung von Herrn Dr. Noack. Hier wirkte das zah=
lenmäßig
noch ſchwache Collegium musicum der Techniſchen
Hochſchule als Orcheſter und zeigte die gleiche freudige Begeiſte=
rung
wie der friſch ſin gende Chor. Als Tenoriſten lernten wir
Herrn Lehrer Sei tz=Hehnlein kennen, einen Schüler von Herrn
Kammerſänger Troitzſch, der mit klangvoller Stimme die Ein=
gangsarie
vortrug. Wenn der vielverſprechende Sänger noch
leichter und weicher intonteren lernt, wird er gerne auch zu
größeren Konzerten herangezogen werden. Die Alt=Arie ſang
Frau Aga Zeh mit klangvoller, wohltuend ruhiger Stimme und
ſympathiſchem Vortrag, und in den beiden großen Baß=Soli er=
wies
ſich Herr Schäfer als ein Sänger, der bei ſchönen Stimm=
mitteln
über ein achtunggebieten es Können verfügt und über
eine für Baſſiſten ungewöhnliche Geſchicklichkeit in der Koloratur.
Seine deutliche Ausſprache ſei nuch beſonders hervorgehoben.
Der Verſuch, Teile des Meſſias in lirchlichen Feiern bei den ent=
ſprechenden
Feſten zu benutzen, darf als gelungen bezeichnet wer=
den
, denn =Händels Muſik fußt feſt auf den Erinnerungen an die
ihm von ſeinen Lehrern in der Jugend übermittelte kirchliche Kunſt.

* Zur Aufführung des Philoktet
im Ludwig=Georgs=Gymnaſium.
Wenn das Ludwig=Georgs=Gymnaſium es wagt
einer Zeit, wvo die verſchiedenartigſten Theate=ſtücke die Augen und Ohren
der Darmſtädter Bevölkerung zu locken ſuchen, mit einer Aufführung
des Philoktet von Sophokles an die Oeffentlichkeit zu treten, ſo tut es
dies in dem Bewußtſein, daß das antike Drama auch heute noch einen
lebendigen Eindruck zu erregen vermag.
Das Stück wurde im Jahre 409 v. Ch). G. zum erſten Male in
Athen aufgeführt. Die Handlung verſetzt unz in die Zeit kurz vor dem
Ende des trojaniſchen Krieges. Um die Stadt nehmen zu können, brau=
chen
die Griechen, einer Weisſagung zufolge, die Hilfe des Philoktet,
der ſich im Beſitze des nie fehlenden Bogens des Herakles befindet.
Philoktet aber weilt krank und einſam auf der Inſel Lemnos. Dort

haben die Griechen ihn vor 10 Jahren ausgeſetzt, weil er von einem
Schlangenbiß eine unheilbare Wunde am Fuß davongetragen hatte und
durch ſein Wehgeſchrei und durch den Ekel, den ſeine eiternde Wunde
erregte, ſeinen Fahrtgenoſſen läſtig geſorden war. Jetzt ſoll er geholt
werden. Mit dieſer ſchwierigen Aufgabe wird der nie um einen Rat
verlegene Odyſſeus beauftragt. Als Begleiter wird ihm Neoptolemos,
der jugendliche Sohn des Achilles, mitgegeben.
Das iſt mit wenigen Worten die Vorgeſchichte der Handlung. Das
Stück ſelbſt führt uns an das Felsgeſtade von Lemnos, wvo Odyſſeus
und Neoptolemos angekommen ſind, um ihren Auftrag auszuführen und
den Philoktet mit Ueberredung oder Gewalt nach dem trojaniſchen
Kampfplatz zu bringen. Die tragiſche Verwickelung, die nun beginnt,
ergibt ſich wie von ſelbſt aus dem klar gezeichneten Gegenſatz der drei han=
delnden
Charaktere. Odyſſeus weiß ſeinen Begleiter anfangs davon zu
überzeugen, daß nur der ſkrupelloſe Gebrauch der Liſt ſie in den Beſitz
des Bogens bringen kann. Aber das ganze Netz der Täuſchung, das er
behutſam geſponnen hat, wird ſchließlich durch die vorbrechende Offen=
heit
des redlichen Neoptolemos zerſtörk. Nun ſchiene der ganze An=
ſchlag
mißlungen und die Hoffnung der Griechen vor Troja vereitelt,
wenn nicht eine höhere Gewalt, ein deus ex Mächina, eine verſöhnliche
Löſung herbeiführte.
Der gleiche Stoff, den Sophokles in dieſem Stück berwendet hat,
war ſchon vor ihm von Aischylos und Euripides benutzt worden. Ihre
Philoktetdramen ſind uns nicht mehr erhalten. Ein antiker Kritiker
Dio Chyſoſtomos , dem noch die drei Stücke vorlagen, hielt das des
Sophokles für das beſte. Die Dramen unterſchieden ſich vor allem durch
die Wahl der Perſonen, die mit der Abholung des Philoktet beauftragt
werden. Daß Neoptolemos mit nach Lemnos geht, iſt wahrſcheinlich
eine Erfindung des Sophokles, die er in keiner Faſſung der mannig=
fach
überlieferten Sage vorfand. Aber gerade das freie Schalten mit
dem Stoff gab ihm Gelegenheit zur Gegenüberſtellung von Wahrheit
und Lüge, von jugendlicher Treuherzigkeit und wveltgewandter Vels
ſchlagenheit. Dieſe Gegenſätzlichkeit zweier Charaktere, die doch nah
dem gleichen Ziele ſtreben, iſt es vor allem, die das innere Leben der
Handlung ſo reich und bewegt macht.
Den Chor bilden bei Sophokles die Schiffsleute des Neoptolemos.
Bei ſeinen Vorgängern beſtand er aus einheimiſchen Lemniern. Dadurch,
daß er keine Einwohner von Lemnos auftreten läßt, macht. Sophokles
die Verlaſſenheit des Philoktet beſonders glaubhaft.
Der Schüleraufführung im Gymnaſium liegt die Ueberſetzung von
Prof. Dr. W. Büchner zugrunde. Prof. Mendelsſohn hat zu
einzelnen Szenen eine muſikaliſche Begleitung geſchrieben, die das
Darmſtädter Kammerorcheſter unter Leitung des Ober=
primaners
Vogt zu Gehör bringen wird. Die Regie führt Studienrat
Dr. Malzan. Zeichenoberlehrer Müller hat die Dekorationen ent=
worfen
und unter Mithilfe von Schülern gemalt. Die Sorge für die
Koſtüme hat Studienrat Dern übernommen. Die Darſteller ſind
Schuiler der Anſtalt. So haben ſich Lehrer und Schüler zu einer gemein=
ſamen
Leiſtung vereinigt, von der zu hoffen ſteht, daß ſie die Beſucher
befriedigt. Die Aufführung findet am Donnerstag, den 13. Dezembe,
abends 8 Uhr, ſtatt; eine Wiederholung am Freitag. (Siehe Ta
Auzeigs-2

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmft

teu

Zi

Dietislag den 49.

eid 323.

Rummer

nen durch Erhöhung der Verſicherungsſummen und der Prämien
der Geldentwertung augepaßt. Die Lebeus= und Rentenver=
ſicherungsgeſellſchaften
waren geſetzlich verpflichtet, die Prämien=
reſerven
, d. h. die Fonds, aus denen ſie die Anſprüche der Ver=
ſicherten
zu befriedigen haben, mündelſicher und deshalb vor=
nehmlich
in Hypotheken und Staats= und Kommunalpapieren Mittwoch, den 12. d. Mts., wird der Verkehr auf der Strecke
anzulegen. Eine etwaige Aufwertung dieſer Anlagen kann ſelbſt=
verſtändlich
nicht unberückſichtigt bleiben, ſondern muß eine Er= DarmſtadtFrankfurt ſoue auf der Strecke Oberroden Sprend=
aufgewerteten
Prämienreſerven beſtimmt waren.
verſagt der Geſichtspunkt, daß Vorteile, die der Schuldner aus früh (P.), 706, 757, 10.15 (P.), 1231 (Schnellzug), 1.45 (P.),
der Papiermarkpreiserhöhung des mit der Anleihe Beſchafften
ſind. Dasſelbe iſt vielfach auch bei anderen Anleihen des 10.46 (P.). Frankfurt ab: 11.50 nachts (dieſer Zug fährt
Reichs, der Einzelſtaaten und der anderen Ver= bereits in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch), 4.42 vormit=
bände
des öffentlichen Rechts der Fall. Es komſt tags (D.), 6.20 (P.), 7.05 (D.), 851 (P.), 10.30 (P.), 12.05 (D.),
hinzu, daß nicht nur die wirtſchaftliche Lage dieſer Schuldner,
die das R.G. berückſichtigt wiſſen will. zurzeit regelmäßig eine 1.10 nachm. (P.), 2.30 (P.), 5.24 (D.), 5.32 (P.), 7.20 abends (P.),
Auſwertung ausſchließt, ſondern dieſe auch an der äußeren Lage 8.56 (P.). Sämtliche Züge fahren von Darmſtadt
daß eine Kündigung dieſer Anleihen unterbleibt, Tamit nicht
den ſchwverbeſchädigten, meiſt dem Mittelſtande angehörenden Gläu=
Lage abgeſchnitten wird.
Für die Aufwertung der Zinsanſprüche gilt im weſent= auch die Auskunft am Bähnhof auf Verlangen mit.
lichen dasſelbe, was für die der Hauptauſprüche bemerkt wurde.
Aufwertung der Zinſen zu fordern ſein. Bei Hyrotheken auf im Ju= und Ausland ſich ausgeglichen hat und ſchon geraume Zeit auf
Wohnhäufern dagegen, die der Zwangswirtſchaft unterliegea, derſelben Höhe ſteht, ſieht der bayeriſche Generalſtaats=
wird
, denen er zurzeit unterliegt.
der zahlreichen in den letzten Jahren zurückbezahlten Hypotheken fängnis und Geldſtrafe, deren Höchſtmaß unbeſchränkt iſt.
trotz der erteilten Löſchungsbewilligung, unter Berückſichtigung
natürlich des erhaltenen Wertes, nachträglich eine Aufwertung Neiches (ſogenannte Goldanleihe) zum Nennwert von 105 Gold
daß die Löſchungsbewilligung in der Annahme erteilt wurde, benen, vorbezeichneten Zwiſchenſcheinen, die ihren Schutz in einem
tümer ſeine Verpflichtung voll erfüllt. Denn in dieſem Falle mangelhaften Nachahmung oder dem Fehlen der Echtheitsmerkmale
Grundſtückseigentümer eine Zuwendung bewirkt, auf die dieſer führung unſchwer zu erkennen ſind. Gleichzeitig wird auf den Umlauf
einen Auſpruch nicht habe, und er könne deshalb nach 8 812 verfälſchter echter Zwiſchenſcheine gleicher Schatzanweiſungen

weit er ſie ablehnt, liegr die Frage m. E. weder zweifelsfrei noch
einheitlich; ich behalte, mir deshalb eine eingehende Aeuße=
rung
hor.
Andere und ich hatten immer wieder ein Eingreifen des
Geſetzgebers in der Frage da Geldentwertung gefordert. Die
Entſcheidung des R.G. macht ſie vorerſt entbehrlich. Denn der
zu gebieten und Richtlinien für die Aufwertung aufzuſtellen.
Beides hat das Reichsgericht getan. Und die Vorgänge der letz=
als
jene dem geſunden Rechtsempfinden voll entſprechen. Vor= Stande, vor Weihnachten den Betrag für den Mietabſchnitt ganz zu
ausgeſetzt allerdings, daß dieſer Umſtand den Geſetzgeber nicht,
wie die Preſſe andeutet, in entgegengeſetzten Sinne auf den
Plan ruft. Wenn er an ein Eingreifen zu dem Zweck denken
ſollte, eine Aufwertung der öffentlichen Anleihen zu verhüten,
ſo iſt das nach dem Vorbemerkten gegenſtandslos. Die Ent=
ſcheidung
des R.G. ſchließt ſie aus, Und auch im Schrifttum wird
eine abweichende Anſicht nur vereinzelt vertreten. Nun verlautet
allerdings auch, das Reich vvolle die Gewinne des Schuldner=
wuchers
für ſich in Anſpruch nehmen. Daß das Reich ungeheure
Steuern erheben muß, iſt zweifelsfrei. Aber je größer die
nicht auf Zufälligkeiten gegründet werden. Und um ſolche mit
der Steuerkraft der Betroffenen nicht zuſammenhängende Zu= Woche erfolgen kann.
fälligkeiten handelt es ſich doch, wenn das Reich die Beträge
konfisziert, um die ein Hypotheken=, Pfandbrief oder Induſtrie=
Wie mir bekannt iſt, hat Dr. Hilſerding den bezeichneten Ge=
danken
im Reichswirtſchaftsrate tertreten. Und der Finanz=
miniſter
Hilferding hat ihn wohl dann zum Eutwurfe verdichtet.
Ein Fachmann aber ſollte den Gedanken des öſterreichiſchen Preiſe 25 und 40 Pfennige. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Mediziners als das behandeln, wvas er iſt: eine des Dr. Eiſen=
teilt
, wurden Geſuche einer deutſchen Körperſchaft des öffent=
zurückgewinnen
wollen, zum zweiten Male zu verſpielen.
grundjätzlicher Gegner der Sondergerichte hin, möchte ich dem gegengeht, immer noch volle Häuſer. (S. Anz.)
uicht entgegentreten. Einerſeits um der Koſten= und Zeiterſpat=
ſchleunigung
gefordert würde. Da aber vielfach ſchwierige und an der Abendkaſſe noch zu haben.
verwickelte Rechtsfragen unterlaufen, müßten dem aus 3. Mit=
gliedern
beſtehenden Einigungsamt mindeſtens 2 hervorragend
je nachdem es ſich um die Aufwertung von Hypotheken, Pfgnd= Szeune., (S. Anz)
briefen oder Induſtrieobligationen handelt, ein Mann ſein, der
auf dem Grundſtücksmarkt, im Hypothekenbankweſen oder in
intereſſiert iſt und mit weitem Blick allgemeine Bildung ver= ſtehen, iſt mit Genehmigung
bindet. Die Schlichtung durch Intereſſenten der einen und an= Wirtſchaft der Verkaufspreis
ich grundſätzlich, weil ſie erfahrungsgemäß keine unparteiiſchen
Ergebniſſe zeitigt.

Deutſchnationale Volkspartei. Der Hochſchulring
deutſcher Art lädt unſere Mitglieder zu dem Mittwoch, den 12. Dezem=
ber
, abends 8), Uhr, in der Woogsturnhalle ſtattfindenen Vortrag des
Herrn Prof. Dr. Lent=Erlaugen über die Kriegsſchuldlüge
und deutſche Freiheit ein. Unſere Parteifreunde werden ge=
beten
, den Vortrag möglichſt zahlreich zu beſuchen. Karten zu 250 Mil=
liarden
ſind an der Abendkaſſe und am Verkehrsbüro zu haben; Schüler
zahlen die Hälfte.
Deutſche Volkspartei, Frauenausſchuß. Wir eu=
innern
nochmals an den Vortrag von Herrn Obexreallehrer Kahl über
Wirtſchaftsfragen der Gegenwart am Dienstag, den 11. Dezember,
nachmittags, bei Sitte‟. (Wir müſſen den Brennſtoff zurückerſtatten
und hitten deshalb jede Teilnehmerin an der Verſammlung freundlichſt,
hierfür je ein Stück Brikett mitbringen zu wollen.)

Darmſtadt, 11. Dezember.
* Wiedereröffnung der Strecke DarmſtadtFrankfurt. Am
höhung der Verſicherungsſummen zur Folge haben, für die die lingen Ort Frankfurt wieder aufgenommen. Der Fahr=
plan
auf der Strecke DarmſtadtFrankfurt iſt vorläufig folgen=
Bei den ungeheuren Beträgen der Kriegsanleihen der (ohne Gewähr); Darmſtadt ab: 1.25 nachts (D.), 5.57
ziehen würde, zur Beſſerſtellung der Gläubiger zu verwenden 325 (P.), 433 (Schn.), 7.18 abends (P.), 857, 9.16 (Schn.),
Deutſchlands ſcheitern müßte. Es muß aber gefeidert werden, bis Frankfurt ohne Aufent halt durch. Die Schnell=
züge
brauchen etwa 28 Minuten, die Perſonenzüge 32 bis 35
bigern die Ausſicht auf eine, wenn auich ſpäte, Beſſerung ihrer Minuten Fahrzeit. Hiernach ſind die Ankunftszeiten leicht zu be=
rechnen
. Alles weitere wird noch bekannt gegeben. Näheres teilt
Abſetzung der Riſikoprämie für Geldentwertung. Da dem Be=
Deshalb wird beſonders bei Inbuſtricobligationen und Hypo= dürfnis der Wirtſchaft nach wertbeſtändigen Zahlungsmitteln immer
theken auf landwirtſchaftlichem Grundbeſitz eine entſprechende beſſer entſprochen werden kann, außerdem der Wert der Paviermark
kommiſſar einen Grund zur Einrechnung des Geldentwertungsver=
kann
im Einklang mit der Entſcheidung des Reichsgerichts eine luſtes (Aiſikoprämie) nicht mehr für gegeben anz, er beſtimmt deshalb=:
Aufwertung der Zinſen erſt daun und in dem Verhältnis eiu= Rechnungskoſten für die Gefahr von Geldentwertungsverluſten, Riſiko=
treten
, in dem der Mietertrag von den Beſchränkungen befreit prämien für die Geldentwertung dürfen nicht mehr in Anſatz gebracht
werden. Die Preiſe aller Rohſtoffe, Erzeugniſſe. Waren und Leiſtun=
In Nr. 905, S. 3, der Frankfurter Zeitung vom 6. d. M. gen ſind ſofort um den Betuag herabzuſetzen, der ſich als Miſikoprämie
für die Geldeutwertung darſtellt. Auf Zuwiderhandlungen, die den
wirft Rechtsauwalt Dr. Stern die Frage auf, ob die Gläubiger Wüchergerichten zur Aburteilung überwieſen verden, ſtehen Ge=
Falſche Zwiſchenſcheine zu Schatzanweiſungen des Deutſchen
verlaugen können. Dr. Stern bejaht die Frage für den Fall, = Dollar vom 23. 10. 1993. Von den durch die Reichsbank ausgege=
durch
Bezahlung des Neunbetrages habe der Grundſtückseigen= natürlichen Waſſerzeichen und in den im Papierſtoff eingebetteten Pflan= tagsfraktionen, in die Wege zu leiten,
zenfaſern tragen, ſind Fälſchungen aufgetaucht, die als ſolche an der
habe nach der Eutſcheidung des R.6. der Gläubiger an den Waſſerzeichen und Pflanzenfaſern , ſovie an der ſchlechten Druckaus= keine Klarheit darüber beſteht, in welcher Weiſe die andere
Abf. 1 und 2 BGB. die durch ſeinen Irrtum bewirkte Bereiche= zum Nennwert von 042 Mark Gold 10 Dollar vom 23. 10. 1923 Regierung zu erſuchen, im Sonderausſchuß des Landtags vo
rung zurütckfordern. Habe dagegen wegen eines ihm gewährten aufmerkſam gemacht, bei denen die urſprüngliche Wertangabe durch in die Einzelberatung und Beſchlußfaſſung 2) genaue Uebe=
geſchickte
Naſur in 42 Mark 10 Dollar geändert worden iſt. Vor
4 * Annahme dieſer Fälſchungen wird geſparnt!
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für die Zeit vom die Entwickelung der Behördenorganiſation der heſſiſchen
Rechte. Ich hatte bisher den 8 812 10. bis 20. Dezember d. J. für nicht im Erwerbsleben ſtehende Schwer=
BGB. uicht berückſichtigt und trete nunmehr Dr. Stern inſoweit beſchädigte, Hinterbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen findet am
bei, als er die Aufwertung nach deſſen Vorſchriften zuläßt. So= Mittwoch, den 12. Dezember d. J., vormittags von 8). bis 1211. Uhr,
auf der Stadtkaſſe ſtatt.
Infolge der Umſtellung des Poſtſcheckverkehrs auf Rentenmark
wird der Poſtſcheckverkehr mit dem Gebiet der Freien Stadt Danzig und
der Ueberweiſungsverkehr mit dem Saargebiet mit Ablauf des 10. De= Ziffer 1. iſt der letzte Abſatz zu ſtreichen. V. Im Artikel 5
zember eingeſtellt.
Landestheater. Die Mieterhebungen für den Qrit=
ten
Mietabſchnitt werden heute abgeſchloſſen. So weit ſich bis
Geſetzgeber hatte nur die Aufgabe, dem Schuldnerwucher Halt jetzt überſehen läßt, hat der weitaus größte Teil der Mieten Verſtänd=
nis
für die gefährdete Lage des Landestheater3 bewieſen und in treuer
Anhänglichkeit ſchon jetzt das Opfer gebracht, das durch die Erhöhung
der Mietpreiſe von ihm gefordert werden mußte. Andere Mieter els für die Guwerhsloſenunterſtützung. Durch V.
ten Tage mahen es um ſo wahrſcheinlicher, daß an Hand der klärten ſich, angeſichts der Unſicherheit, die in der augenblicklichen Ueber= über die Aufbringung der Mittel für die Erwerbsloſenfürſ
aufgeſtellten Grundſätze die ſchwebenden Fragen gelöſt werden, gangszeit üben die Beſoldungs= und Gehaltsfragen herrſcht, außer
zahlen und beantragten Stundung eines Teiles der Zahlung. Dieſer
Anregung wird die Generaldirektion entſprechen und ſolchen Mietern
die Möglichkeit geben, die Hälfte des Preiſes für den drit=
ten
Mietabſchnitt heute, die andere am 2. Janua=
zu
zahlen. Wer dieſe Vergünſtigung genießen will, braucht ſich nur
heute bei der Zahlung des halben Betrags an ſeiner Zahlſtelle in die
aufliegende Liſte einzutragen. Weitergehende Erleichterungen (Zahlung
des Betrages erſt zu dem Zeitpunkt, wo die Vorſtellungen des neuen
Mietabſchnittes beginnen uſw.) können dagegen nur auf begründeten 2
ſchriftlichen Antrag bei der Generaldirektion gewährt werden. Ange=
ſichts
dieſer neuen Verordnung dürſte ein Teil der ausgeſprochenen
Kündigungen rückgängig gemacht werden; die neu vorgemerkten Mieter auf eine Feſtſetzung von Naturalbezügen und betragen mehr
Steuerlaſt iſt, deſto mehr muß ſie auf die Steuergerechtigkeit und ſeien deshalb darauf aufmerkſam gemacht, daß die Zuteilung der
freigewordenen Plätze ehſt zu Beginn der nächſten
u
Kriegsſchuldlüge und deutſche Freiheit. Ueber dieſes d
Thema ſpricht am Mittwoch, den 12. Dezember, abends 8 Uhr, in
obligationengläubiger betrogen worden iſt. Mit demſelben Recht der Woogsturnhalle Herr Profeſſor Dr. Lent=Erlangen im ſie bereit, bei der Reichsregierung für eine Veränderung die
könnte der Staat die Verſicherungsſummen abgebrannter Wert= Auftrage des Hochſchulrings deutſcher Art. Der in dem Vortrage
objekte als Steuergut anſehen, oder das Diebsgut als Steuer= behandelte Stoff, der eine der wichtigſten Lebensfragen des deut=
beute
betrachten, das eine Polizei dem Einbrecher abgejagt hat, ſchen Volkes betrifft, und die Perſönlichkeit des Referenten dürſ=
ten
einen ſehr intereſſanten Abend verſprechen. Da mit einem
ſtarken Beſuch des Vortrags zu rechnen iſt, wird gebeten, die
Karten nach Möglichkeit vorher am Verkehrsbureau zu holen.
Orpheum Operettenſpiele. Heute Dienstag und folgende Tage
bart würbige Idee. Dazu kommt Folgendes: Wie Kammer= Erſtaufführungen: Fräulein Puck, Muſik von Walter Kollo, dem be= Zweck, darin Offizier zu werden? Das ſind Fragen, die einem
gerichtsrat Dr. Sontag unterm 8. November d. J. im Tag mit= kannten Komponiſten von Drei alte Schachteln, Tolle Komteß, Köni= ſchen Vaterlande leider immer wieder begegnen.
gin der Nacht, Der verjüngte Adolar u. a. m., welche hier bereits
lichen Rechts um wertbeſtändige Hypotheken auf beſtgelegene erfolgreich gegeben wurden. Walter Kollos Operetten haben ſich die Verſailler Vertrages halten muß und infolge deſſen klein iſt,
ſchuldenfreie Häufer von Banken in der Schweiz wiederholt ab= Welt erobert, und man kann wohl ſagen, daß ſeine Werke einen Beſtand= ihr als Trägerin ruhmvoller Kriegstradition doch ein friſche
teil aller Operettenbühnen bilden. Hier einige Preſſeſtimmen: Die Geiſt, in dem Offiziere und Mannſchaften ungeachtet aller in
gelehnt. Die Begründung ging dahin, daß man einem Volke, Hamburger Nahrichten ſchreiben: Die Operette Fräulein Puck iſt ein tigen ſchweren Zeit ſich entgegenſtellenden Hinderniſſe und in
das unter wohlwollender Neutralitär der Regierung in der mohlgeglücktes Gxemplar ihrer Gattung und hat auch bei der Aufführung, der Verantwortung ihren Dienſt tun zur Erhaltung der Wehr
Hypothekenangelegenheit ſo gegen Treu und Glauben verſtoßen, im Altonger Stadttheater den Erfolg errungen, der dem leichtbeſchwing= See und zur Erfüllung der vielen an ſie herantretenden Aufga
habe und ſeine Schulden ſo zurückbezahle wie das deutſche, kein, ten, heiteren Singſtück bisher noch überall beſchieden war: Walter Kolld zähen Arbeit, in der Heimat iſt deu Erfolg nicht verſagt geblie
Vertrauen mehr ſchenken und keine Darlehen gewähren könne, hat mit ſeiner Muſik, die in ſangbarem Kehrreim manchen ſicheren das Auftkoten der Schiffsbeſatzungen im Auslande hat ihnen di
Die Regierung ſollte ſich hüten, das Vertrauen, das die Gerichte Treffer aufweiſt, den Stil der Schwankoperette in leichter prickelnder Achtun= wviedergewvonnen,
Melodik innegehalten. Leipziger Nachrichten: Die Muſik Walter
Kollos erreicht ſeine beſten Schöpfungen und geht ohne weiteres in Fleiſch
Von den verſchiedenſten Seiten wird der Gedanke angeregt, und Blut über. Das Publikum nahm ſie ſofort auf und ſang ohne weiteres Lui Leiſtungen des Ofſizierkorps,
für die praktiſche Durchführung der Aufwertungen etwa nach z. B. das neckiſche Ihr kleinen Mägdelein, laßt nur das Küſſen ſein impuls Eigenſchaften der Offiziere ſind daher ſehr hoch.
dem Muſter der öſterreichiſchen Hypotheken=Einigungsämter ſiv mit Frankfurter Zeitung: Das Neue Operetren=Thedker ergielte
ein Schlichtungsverfahren einzuführen. Obwohl ich im übrigen mit Fräulein Puck, das ſeiner fünſzigſten Jubiläumsaufführung ent= lichkeit und Vorbildlichkeit der Offiziere, umſo umfaſſender ih
* Katte=Aufführung der Darmſtädter Studentenſchaft. Zu
nis willen, und dann, weil es ſich um zivilprozeſſuale Zwangs= der Aufführung Katte am Dienstag im Kleinen Haus des Lan= jungen Leuten, die erfült von der Liebe zur See, das Zeug
vergleiche handelt. Und andererſeits deshalb, weil es gerade destheaters findet der Kartenverkauf noch heute Dienstag vor= zier in ſich fühlen, die gewillt ſind, mit Energie, Pflichtbewuß
jetzt nicht augeht, das Nichterperſonal eines vorübergehenden mittag von 10 bis 1 Uhr im Zimmer 3 der Studentenſchaft in der nur den Kampf mit Wind. Wetter und tehniſchen Schnteig
Zweckes wegen, ſo zu vermehren, wie dies durch die gebotene Be= Techniſchen Hochſchule ſtatt. Eine beſchränkte Anzahl Karten iſt folgreich zu führen, ſondern die ſich dor allm aus der Erkemtn!
Volkstheater. Heute Dienstag fildet die letzte Aufführung von nach innen und außen iſt, ſelbſtlos in den Dienſt des Vaterland
Gib mich frei ſtatt. Ebenſo geht ANittwoch nachmittag zum letzten wollen.
tüchtige Juriſten angehören, Und das dritte Mitglied müßte, Male das Weihnachtsmärchen Die Walfahrt zum Chuiſtkind in
Milchpreis. Mit Rückſicht darauf, daß größere Mengen zu wählen, der ihm die Gelegenheit bietet, in jungen Jahren
Milch aus eutfernt gelegenen Korten herbeigeſchafft werden müſ= land zu ſehen, den Blick zu weiten und früh ſelbſtändige un
induſtriellen Fragen bewandert iſt. Und ein Mant, der nicht ſen und durch Verarbeitung i. Molkereien erhöhte Unkoſten ent= wortungsvolle Stellungen inne zu haben.
des Miniſteriums für Arbeit und
deren Art nach dem Muſter der Mieteinigungäimter berwerſe auf 30 Pfennig das Oic ſur Mich ſüir de Stadt Damſtadt Luselet
ziter feſtgeſetzt worden.
* Einreiſe Deutſcher in di
hältniſſe in Deutſchland hat f. * Schweiz, Autlich. Infolge der Ver= Linie werden den zu fordernden Anſprüchen entſprechend Bewe
verſtärkt daß verſchärfte Einzt ich der Zudrang nach der Schweiz derart dem Reifezeugnis einer neunklaſſigen höheren Lehranſtalt ang
Die ſchweizeriſchen Konſulats eiſebeſtimmungen erlaſſen wzrden mußten. Ausbildungszeit bis zum Offizier 4½ Jahre.
ſtimmten Ausnahmefällen ſels in Deutſchland dürfen nur noch in be=
die
Einreife zum Beſuch hat ſtändig Einreiſebewilligungen erteilen. Für Marine dienen und während dieſer Zeit vor Ernennung zum
reiſegeſuch bei der Premden, der Einladende in der Schweiz das Ein= anwärter zwei wiſſenſchaftliche Prüfungen beſtehen. Ausildun
reichen. Das gleiche Verfétpolizeibehörde ſeiner Wohngemeinde einzu= zum Ofizier 6½ Jahre.
Theater, Konzertdirektionenſuhren gilt für ſchweizeriſche Vereinigungen,
tungen aller Art (auch zuſl die Ausländer aus Deutſchland zu Darbie= Sätze Zuſchüiſſe von den Eltern überlüſſg machen. Neben d
Gemeindebehörden unterbri Vorträgen) einladen oder verpflichten. Die hältern iſt ein Kleidergeld vorgeſehen, das bei ſparſauet Wirt
eiten dieſe Geſuche dem Kanton zum Ent= Ausgaben für Bekleidung deckt.
ſcheid, der dem Konſulgt imitgeteilt wird.
Lofa
e Veranſtaltungen.

Die bierunter erſcheinenden Noilzet
ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten
in keinem Falf
e irgendwie als Beſprechung oder Kriüſf.
Albenberein. 4 Die nächſte Monatsberſammlung der Sektion
Darmſtadt verbunden get einem Abendvortrag des Herrn eand, jur.
Narel Schäfer, ſindet Ddonnerstag, den 13. Dezember, bei Sitte ſtatt.

Noisteur C. U. FIi1nge us Koſe M. ſir 7.
im Verſammlungsſaal, Mauerſtraße 17, Vorträge über zeitg
gen. Der Redner, der ſeine Zuhöreu in beſonderer Weiſe zu
ſteht, ſpricht heute und morgen zum letztenmal. Es ſei hie
ders darauf aufmerkſam gemacht.

Ueber Werke, Künſlier und künſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehender
geſchſehi, behält ſich die Redaktion ihr Irtel vor.
Kammermuſikabend. Am Samstag, den 15.
8 Uhr veranſtaltet das Drumm=Quartett im Ale
des Landesthegters ſeinen 1. Lammermuſikabend in dieſe
Wie in den vergangenen Jahren betrachtet es die Quartett
als ihre vornehmſte Aufgabe, neben der Pflege der moderner
muſik ſelten aufgeführte Werke der klaſſiſchen Literatur zu
bringen. Waren es im vergangenen Jahre die Werke von
Krenel, Peterſen, Weinsverger u. a., die dem Quartett glä
folge brachten, ſo ſind es in dieſem Jahre nicht minder
Namen, wie Suter. Jarnach, Neger, Weismann, Senfter, d
zur Aufführung vorgeſehen ſind. Das Programm des erſt
bringt das 2. Quartett in Cis=Moll von Herm. Suter, ein
klangvolles Werk, ſowie den phantaſtiſchen Reigen von
mann. Dieſes harmoniſch wie klanglich ungemein reizende

Kunſknotizen.

die Brücke zur letzten Nummer des Abends, dem 9.D.
op. 44 I von Felis Mendelsſohn. Es darf der Quartettvere
Dank gerechnet werden, daß Sie ſich, des leider und ganz

faſt völlig vergeſſenen Meiſters erinnert. Fernab jeglicher
Parlamentariſches.
Anträge der Deutſchen Volkspartei, bet
Erſparnismaßnahmen, hier Landestheater

entſteht, meiſterhaft in der Form, dem Hörer ein Werl vor
und ſchonſter melodiſcher Linie. Vielfach geäußerten =
ſprechend
, wird das Drummgüarzett in der gegenwärtigen S.
Rahmen von Beethovenabeuden, ſämtliche Qugrtette f
hoben zu Gehör bringen. Nähere MNitteilung folgt.

die Regierung mitgeteilt hat, daß der Durchführung des
beſchluſſes vom 8. Mai 1923 verwaltungsmäßige praktiſche Scht=
entgegenſtehen
, daß aber keine Bedenken beſtehen, im Sinne
ſchlufſes einen Sonderausſchuß des heſſiſchen Landtags mit
wachung der Tätigkeit des Landestheaters zu betrauen.
tragen: Die Regierung zu erſuchen, alsbald in finngemäßer A
des Beſchluſſes des heiſiſchen Landtags vom 8. Mai 1923, in
auch zur Duchführung von Erſparnismaßnahmen im Bet
Landestheaters, alle erforderlichen Maßnahmen mit einem f
gen Ausſchuß des Landtags, beſtehend aus je einem Vertreter
Betreffend Beamtenabbau. Wir beantragen: I.
ratung des Geſetzes über den Beamtenabbau ſo lange auszu
insbeſondere Bayern, Württemberg und Preußen, die Frag
in Angriff genommen haben. Nach Ablehnung dieſes Antrag
diejenigen Maßnahmen und Abſichten zu geben, welche die
praktiſch zum Zwacke der Vereinfachung durchzuführen wünſch=
waltung
ſeit dem 1. Januar 1914 zu geben aus der ſich die Ve
von Behörden und der Ausbau von Behördenorga
genau erſehen läßt, III. Im Artikel 1 iſt der Satz zu ſtreichen:
ten eutſprechend auch für Beamte und Angeſtellte heſſiſcher K
ten und Anſtalten des üffentlichen Rechts, denen aus Mitteln d
oder der Gemeinde Zuſchüſſe gewährt werden. IV. Im
ſtreichen. Im Artikel 5 iſt folgender Satz beizufügen: A
nahmen der gedachten Art bedürfen der vorherigen Genehm
Sonderausſchuſſes des Landtags Artikel 1 Ziffer 4 des Ge
16. November 1923 Regierungsblatt S. 385).
Kleine Anfrage der Deutſchen Volkspar
die Regierung betreffend Krankenkafſeb=
13. Oktoher 1923, Reichsgeſetzblatt S. 946, iſt feſtgelegt wo
dieſe Mittel bis zu einer gewiſſen Höchſtgrenze durch Beik Ech
Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebracht werden, foller kd
dieſe Beitragspflicht fallen auch alle diejenigen Angehörigen de
ſtandes (Witwen, Penſionäre, Rentner uſw.), welche aus d.
geſundheitlichen oder familjären Gründen auf die Dienſte ein
angeſtellten angewieſen ſind. Waren dieſe Bevölkerungsſchicht
nur unter größter Entbehrung und meiſtens unter Zuhilfen F
Unterſtützung von Verwandten und Freunden in der Lage, 2
Verköſtigung für die Hausangeſtellten aufzubringen, ſo werder
mehr durch die neue Beitragspflicht gegenüber der Krankenh
ſchaftlich geradezu unterdrückt. Die Beitragsleiſtungen ſind
mark im Monat. Die Wirkung dieſer Maßnahme iſt, daß die
Bevölkerungskreiſe gezwungen ſind, ihre Hausangeſtellten zu
und ſo die Erwverbsloſigkeit zu vermehren. Das praktiſche En
dieſer Umlagemethode iſt verſchwindend gering und geeignet, u
kleinen Bruchteil der notwendigen Erwerbsloſenfürſorge zu!
Wir fragen: 1. Sind dieſe Verhältuiſſe der Regierung bekann
ordnung dutch Befreiung der Arbeitgeber der Hausangeſtelten
ſer beſonderen Beitragsleiſtung einzutreten.
Die Offizier= und Zahlmeiſterlaufbahl

Ru
kri
fel
Et
E
Fr

Fi.

in der Reſchemarine.
Haben wir überhaupt noch eine Marine? Was treibt ſie
Ja, wir haben eine Marine. Wenn ſie ſich auch in den Gu
Beſtimmend für die Erfolge einer Marine, eines Heeres ble
Die Anſprüche an die körperlichen, geiſtigen und vor allem
Je kleiner die Marine, umfo höher die Anforderungen au
liche Ausbildung.
Die Marie braucht einen Offiziernachwuchs, der ſich erg
Dienſtfreudigkeit, mit jugendlicher Friſche und eiſernen Ner
daß die Wehrmacht die ſtärkſte und unentbehrlichſte Stütze des
Für einen willensſtarken jungen Mann werden die genannt
Anforderungen ein Anlaß mehr ſein, den Beruf des Marir
Das für die Offiziere Geſagte gilt in gleichem Umfang für
Am 1. April 1924 werden erneut Freiwillige für die Se h
Ingenieuroffizier= und Marinezahlmeiſterkaufbahn eingeſtellt.
Nichtabiturienten miſſen mindeſtens 2 Jahre als Freiwilig
Die Gehälter richten ſich nach dem Beamtenbeſoldungsgeſe
Die Inſpektion des Bildungsweſens der Marine in Kiel,
Geſuche einzureichen ſind, iſt zu allen weiteren Auskünften be
Geſuche müſſen bis zum 31 Dezember 1923 eingehen, wenn ſie
1. Aprik 1994 berückſichtigt werden ſollen. Die Einſtellungen f.
jährlich Anfang April ſtatt.
Alles Wiſſenswerte über die Offizierlaufbahnen enthält die
lag W. G. Mühlau, Kiel, erſchienene Schrift: Die Offizierlaufk 1.
der Neichsmarime, zugleich ein Natgeber für die Berufswahl *
tänleutnant Lohmann.

E

[ ][  ][ ]

Rummer 342.

Darmſtädter Tagblatt,
tag, den 11. Dezember 1923.

Seite 5.

Veterländiſche Kundgebung.
Die Deutſchnationale (Heſſiſche) Volkspartei hatte für geſtern
und zu einer Kundgebung im Saalbau, ohne Unterſchied der Par=
aufgefordert
, die demgemäß von allen Kreiſen ſehr zahlreich be=
ht
war. Herr Pfarrer Heß eröffnete die Verſammlung. Herr
irdtagsabgeordneter Kindt, Redner des Abends, verbreitete ſich in
gehenden Ausführungen über Fragen, die bisher hinter verſchloſſe=
Türen verhandelt worden ſeien, die aber klar beleucktet werden
ßten; es gehe um den Beſtand und die Zukunft des heſſiſchen Staa=
Fragen, die augenblicklich etwas in den Vordes=grund gerückt ſind
d über die wiu bereits in Nr. 339 vom letzten Samstaa Veran=
tug
nahmen, ausführlich zu berichten. Die eingehenden Darlegun=
des
Redners, die ſich fern aller Parteipolitic hielten, fanden weit=
z
reſtloſe Zuſtimmung. Ln der anſchließenden Ausſprache nahm Herr
werkſchaftsſekretän Leuſchner Gelegenheit, den grundlegenden
Sführungen des Ned

D dealie zenice eie deie eie ue ge ſiehe
ns des Abends lagen. Herr Kindt legte in ſeinem Schlußtvort der
rſammlung nachſtehende Entſchließung vor, die allſeitige Zuſtimmung
d:
Im Saalbau berfammelte heſſiſche und deutſche Mäner und Frauen
eben ihre Stimme und warnen die heſſiſche Regierung und das
ſiſche Volk vor dem Gedanken der Bildung eines neuen Bundes=
ites
im Nahmen des Reiches unter Zerreißung der geſchichtlich gewvorde=
ſtaatlichen
Verbände aus dem beſetzten Gebiet zu billigen. Sie fordern
rdies auf das Entſchiedenſte, daß niemals bisher unbeſetzte Teile
ſiſchen Gebietes einem ſolchen unter franzöſiſchem Einfluß und in
d bitten die heſſiſche Regierung um eine unzweideutige Erklärung in
ſem Sinne.
r zu halten und ihre Zuſtimmung jeder Abtrennung heſſiſcher Ge=
tSteile
zu verweigern.
* Arheilgen, 9. Dez. Im Laufe der letzten Woche ſind die aus etwa 8 Männern, die bei dem Ueberfall auch Schüſſe abgaben. An
laß des Separatiſtendutſches

wiederholt auf ſeine Erlebniſſe hinwies. Am Schluſſe des Gottes=
nſtes
fand eine Kollekte zum Beſten des Wiesbadener Roten Krell= und zwar folgendermaßen: Gegen 7½4 Uhr am Freitag abend ſahen die
an hat. Wie man hört, ſind die Gaben in reichem Maße gefloſſen, der Chauſſee ſtanden, ſodaß der Verkehr geſperrt war. Leute, die zu
terricht ſehr eingeſchränkt werden. Der Betrieb in den beiden
ßen Schulhäuſern, mit Dampfheizung wurde ganz eingeſtellt. Auch handle ſich um eine Panne, für deren Vehehung ihre Hilfe erbeten
warmes und nahrhaftes Frühſtück bot, mußte zum größten Leid=
ſen
ganz eingeſtellt wverden. Das gleiche Schickſal widerfuhr auch dem
chunterricht in der Fortbildungsſchule für die weibliche Jugend.
Offenbach, 10. Dez. Gegen die Milchhamſterer. Vom
enbach mußten neuerdings Maßnahmen gegen das üherhandnehmende
rdau. Durch die heſſiſche Verordnung vom 31. Oktober 1993 iſt jeder
fkauf von Milch iu Heſſen in einen Menge von über 2 Literu, ſei
zum eigenen Gebrauch oder zur Wiederveräußerung oder zuu ge=
rbsmäßigen
Verarbeitung, von einer Erlaubnis abhängig gemacht
rden. Wer Milch in einer Meuge von über 2 Litern ohne Erlaubnis
kauft, macht ſich ſtrafbar, wvährend die Miſch eingezogen wird. Au=
ge
auf Erteilung der Erlaubnis zum Aufkauf von Milch ſind bei
rden ſoll.
Worms, 10. Dez. Das Ende der Markenbrotuerfor=
ng
. Die Markenbrotverſorgung iſt für die Stadt Worms vom
amenden Montag ab aufgehoben. Der Kommunalverband wird eine zöſiſche Ariminglpolizei angenommen.
treidereſerve bereit halten, auf die im Falle einer Preisaufwärts=
vegung
im freien Marktverkehr ſofort zurückgegriffen werden kann.
s noch für den Verkauf vorhandene Markenbrot wird zum Preiſe
r 550 Milliarden Mark verkauft. Die Feſtſetzung des Brotpreiſes
1 cb auch künftighin von der Preisprüfungsſtelle überwacht.
Hochheim, 10. Dez. Am 3. d. M., zwiſchen 6 und 7 Uhr abends
rde der ſchweizeriſche Student agr. Franz Joſef Kauf=
ſtheim
von zwei Unbekannten, welche ihm von Kaſtel aus gefolgt
ren überfallen, durch Revolverſchüſſe verletzt und als er
rmächtig war, in die Weinberge geſchleift, dortſelbſt ſeiner Barſchaft,
haltend 80 Schweizer Franken, 100 franz, Franken, 67 Bill. Pa=
rmark
, ſeiner ſilbernen Remontoiruhr mit grün=weiß=goldenem Bier=
fel
und ſeines Portemonngies, enthaltend mehrere Schweizer Silber=
nken
und die Nr. ſeines Paſſes, Nr. 15 601, beraubt.
zt beträchtliche Beute an Pelzeu, Koſtümen, Mänteln, Kleiderſtoffen
d dergleichen gemacht. Der Umſtand, daß nachts niemand in dem
ommen.
ch dieſer abſcheulichen Tat begab er ſich zu einer anderen jugend=
Burſche nach Hauſe und legte ſich in das Bett. Als die Gendarmerie
im Bett.

das mehr wie 20 Zentner Getreide gezeichnet.

Jagd und Fiſcherei im Oezember.
Gnädig war heuer bisher der Spätherbſt. Noch haben ſtärkere
hneefälle nur in beſchränktem Maße unſere Gegenden heimgeſucht, und
bſt das Hochgebirge blieb faſt den ganzen Nov=mber hindurch der=
vnt
. Dagegen pflückten heftige Winde und einige Reifmorgen raſch

Spori, Spiel und Zurnen.
Wandern.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. P., Darmſtadt.
II.. Programmäßig fand die 12. Wanderung ſtatt. Die Teil=
nehmerzahl
war gering, was wohl auf den am Samstag abend nieder=
gegangenen
Negen und das unfreundliche Geſicht des Himmels zurückzu=
führen
iſt. Trotzdem kamen die Teilnehmer auf ihre Nechnung. Wun=
derbare
Blicke boten ſich dem Auge, auf den Höhen lag noch Schnee=
Immer weiter ging es dem Ziele, Frankenhauſen, zu. Hier wurde
Einkehr gehalten, um nach einſtündiger Naſt den Heimweg über Burg=
wald
Gberſtadt anzutreten. Trotz der Ungunſt der Witterung ein
herrlicher Tag. Es iſt nur zu bedauern, daß ſich die Mühe der Führer
nicht beſſer belohnt ſah.
Fußball.
Germania=Eſchollbrücken Sp.=V. Roßdorf 1:1.
Mit dem gleichen Reſultat wie im Vorſpiel trennten ſich obige
Mannſchaften. Die erſten 30 Minuten hat Eſchollbrücken das Spiel in
der Hand, kann jedoch außer 7 Ecken nichts erreichen. Roßdorf kommt
dann etwas auf und

Reich und Ausland.
Billiardenraub.
nzöſiſcher Abhängigkeit ſtehenden neuen Bundesſtaat zugeteilt werden Ueberfall auf das Fuankfurter Autoder Reichsbank.
Wie ſchon kurz gemeldet, wurde Freitag abend ein Geldtransport
der Reichsbank Wiesbaden von einer bewaffneten Bande, die zwei Autos
Sie geloben, immerdar treu zum heſſiſchen Staate zu ſtehen zu mit ſich führte, auf der Straße FrankfurtWiesbaden am Wanders=
mann
überfallen und beraubt.
Der F. G.=A. erfährt hierzu uoch folgende Einzelheiten: Es wurden
240 Billiarden, beſtehend aus Zweibillionenſcheinen Reichsgeld (die
Nummern ſind noch nicht bekannt), geraubt. Die Bande beſtand aus
dem Transportauto wurden, ngchdem es zum Anhalten gezwungen war
die Neifen durchſchnitten, ſodaß es am Weiterfahren gehindert war und
hielt heute wieder die Predigt im Hauptgottesdienſt, worin den nach Wiesbaden zu enteilenden Näubern nicht folgen konnte.
Der Vorfall ſpielte ſich zwiſchen Erbenheim und Diedenbergen ab
ſtatt, das ſo diel an unſeren durt inhaftiert geweſenen Mitbürgern Inſaſſen des Bankautos am Wandersmann zwei Autos, die quer über
r wverden ſpäter über das Ergebnis berichten. Da auch hier d73 dieſen Autos gehörten, machten dem Baukauto Zeichen, zu halten. Die=
izungsmaterial
ſehr knapp geworden iſt, mußte der Schuls ſes hielt und die Inſaſſen ſtiegen aus, da ſio annehmen uußten, es
wurde. Sofort wurden ſie aben von den, Perſonen, die zu den beiden
Quäckerſpeiſung, die ſo vielen armen und ſchwächlichen Kindern Autos gehörten, aufgefordert, ihre Päſſe vorzuzeigen. Die Heruen des
Bankautos verweigerten dies und verlangten von den anderen den Nach=
weis
der Verechtigung ihrer Kontrolle. Dieſer zuurde vertveigert; die
risamt wird geſchrieben: Infolge der ſteigenden Milchnot im Kreis und zerſchnitten die Vereiſung an zwei von deſſen Nädern. Darauf konnte. Bornholt ſchoß nach ſchönem Zuſammenſpiel das erſte Ton in
ſchanſtern durch geberbsnäßige Aufäufer zuud Priuate eroriffeu, haltenen Reholvern in Schach hielten. Sie raubten 240 Billarden in Zwei Fore, wie ſie nur der alte Jnternationale ſchießen kann, er hot.
der Nichtung Erbenheim dauonfuhren. Das Bankauto folgte ihnen, ſo
gut es ging, nach Einſchraubung von neuen Birnen, his Erbenheim, wuo
die Fahrt der zerſtörten Bereifung wegen unterbrochen werden mußte.
Von hier ab fuhren die Begleiter, des Geldtransportes mit der Straßen=
bahn
nach Wiesbaden und erſtatteten ſofort bei deu Kriminalpolizei An=
Ortspolizeibehörde des Ortes zu ſtellen, zud die Milch aufgekauft zeige. Einer der Wegelagereu iſt von der Beſatzung des Bankautos er=
kannt
worden. Ein Viertel des Geldtrausportes, 80 Billiarden, war in
dem Bankauto ſo verſteckt, daß es nicht entdeckt und dadurch gerettet
wurde. Der Unterſuchung des Naubüberfalles hat ſich auch die fran=
Das Eifenbahnunglück bei Kreienſen.
Ein Jahr fechs Monate Gefängutis für Albrecht.
Bahnhofs Kreienſen begann heute vormittag vor der zweiten Strafkam=
Reſervelokomotioführer Albrecht aus Hannover wegen des Eiſenbahn=
run
aus Luzern auf der Straße Kaſtel Hochheim in der Gemarkung unglücks in Kreienſen. Die Antlage lautet auf fahrläſſge Tötung. Dem
Angeklagten wird zur Laſt gelegt, unter Nichtbeachtung der auf Halt!
ſtehenden beiden Signale vor dem Bahnhof Kreionſen am 30. Juli, um
414 Uhr morgens, mit nahezu underminderter Geſchwindigkeit in den
Bahnhof eingefahren zu ſein, ſodaß der D=Zug 88 im Gleis 2 auf den
auffuhr, wodurch die letzten dier Wagen des letzteren Zuges völlig zer=
trümmert
wurden und 44 Fahrgäſte dabei den Tod fanden, wvährend über Mark Einhalt tun=
Alsfelb 10. Dez. Einbracher haben dem Konfektionshaus 50 Perſonen ſchwer verletzt, wurden, von denen noch mehrere geſtorben
brüder Bücking am Markt einen Beſuch abgeſtattet. Der Schaden ſind. Albert gibt an, mit etwa 30 Kilometer Geſchwindigkeit auf den
rde erſt am Morgen, als das Perſonal die Geſchäſtsräume betrat, Borzug aufgefahren zu ſein. Er erklärt, daß er die Signale eigentlich Linkommen immer noch in Pavieruark und zwar in völlig ungenügender
deckt. Die Spitzbuben haben unbemerkt, ſozuſagen am lebhafteſten habe ſehen müſſen. Er könne jedoch nichts dafür, daß ihm etwas ins
rkehrsplatz der Stadt, ihr unſauberes Handwerk ausüben können und Auge geflogen ſei. Cs folgt nunmehr die Zeugenvernehmung. Nach bedeutet. Wie die Nichtangleichung der Produktionspreiſe zum Nuinr
der Vernehmung der Zeugen, aus deren Ausſagen hervorgeht, daß die
ſchäſtshaus ſich aufhält, iſt den Einbrechern offenbar ſehr zuſtatten tigung der Unglücksſtelle, worauf die Zeugenvernehmung fortgeſetzt
Eichelsborf, 10. Dez. Ein als Raufbold bekannter junger treten. Insbeſondere ſagt Negierungsbaurat Michael aus Paderborn, und Staat dafün Sorge trägt, daß 1. die Uebergangszeit zur
urſche von 22 Jahren richtete am Sonntag abend einen anderen daß es hier häufig vorkomme, daß Kohlenſtaub dem Führer ins Auge Goldrechnung erleichtert wird durch weiteſtgehendes Eutgegenkommen in
igen Menſchen durch Meſſerſtiche in den Kopf lebensgefährlich zu, fliegt. Die Fahrgeſchwindigkeit müſſe ſehr groß geweſen ſein. Es bliebe
ſen Geſellſchaft und ſtach hier einem =Burſchen ohne eigentliche Ur= Zug aber von Altona bis Hannover gut gefahren ſei, könnte man nicht
he iu den Arm. Hierüber zur Rede geſtellt, tötete er ohne weiteres annehmen, daß die Bremſen jetzt plötzlich verſagt hätten. Sachber=
en
18jährigen Jüngling durch einen Stich ins Herz. Dann ging ſtändiger Lokomotivführer Miemand ſpricht weſentlich zugunſten des 1 Perſonal und der ſozialen und öffentlichen Fürſorge ſchulden; 2. zur
Mtö den Unhold verhaftete, hatte er das blutbefleckte Meſſer neben ſeinen Heizer nicht ſofort beguſtragt habe, füir ihn die Signale zu beob= Feſtmarkrechnung und deren Auszablung iu mertbeſtändi=
Stumpertenrod, 10. Dez. Einen ſchönen Beweis dafür, daß unſere vor, daß der Angeklagte, hätte wiſſen müſſen;, daß er ſich kurz vor
udbevölkerung auch bereit iſt, Opfer zu bringen, wenn es gilt, wirk= Kreienſen befand. Ey beautragte wegen Fahrläſſigkeit eine Gefängnis= iſt, daß Entlohnung auf Friedensbaſis auch Friedens=
ſer
Not abzuhelfen, brachte kürzlich unſere Gemeinde. Am Ernte= ſtrafe von 3 Jahren. Kurz nach 5 Uhr wurde vom Gericht folgendes leiſtungen gegenüberſtehen müſſen.
nkfeſt wurde auf Veranlaſſung der Landeskirchenregierung auch Urteil gefällt: Der Angeklagte Albrecht wird wegen fahrläſſiger Trans=
r
eine Naturalkollekte für die landeskirchliche Nothilfe erhoben. Das vortgefährdung zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, ſo ausführlich wiedergaben, ſo geſchieht dies deshalb, weil wir noch nicht
gebnis war ein ſchönes Zeichen chriſtlicher Nächſtenliebe. Es wurden Das Moment fahrläſſiger Tötung wird vom Gericht ausgeſchieden; die geleſen haben, daß eine gleiche oder ähnliche Anregung ſeitens der auf
Fahrläſſigkeit hätte das Gericht nur darin erblickt, daß der Angeklagte, dem Darmſtädter Nathauſe tätigen politiſchen Frattion gegeben wurde
der Angekkagte hätte vorausſehen müſſen, daß Menſchen getötet und Brandverſicherungs=, Handelskammerbeiträgen, deu im zweimillionen=
nicht
ahnen konnte. Der Angeklagte nahm das Urteil ruhig und gefaßt neten, bis 15. d. Mts. neben Zahlung des am 15. fälligen 3. Zieles
entgegen.
Der zweite Bergdoll=Prozeß. Das Urteil.
zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt: Griffis wegen An= werden, weil die Einforderung und Beitreibung aller dieſer Geldſchul=

S Laub von den Bäumen und Biſchen, deren kahles Geäſt nun in den
belgrauen Himmel emporſtarrt.
Die Jagd ſteht noch in voller Blüte, dagegen erfreut ſich der Hirſch ſtiſtung zu den Delikten, wegen deren Sperber verurteilt wurde, und
Schonzeit und erholt ſich von den Tagen der Brunſt. Kahlwild und außerdem wegen Vergehens gegen die Verordnung über den Verkehr
ilber allein werden jetzt bis zum Monatsende noch auf Birſch und beim mit Kraftfahrzeugen zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und 2 Billionen
Mark Geldſtrafe: Gagarin wegen Beihilfe zur Amtsanmaßung
Fegeln erlegt, desgleichen auch Damtiere und Damkälber.
Vorbei ſind auch die Frenden der Gamsbrunſt. Die Rehböcke haben und erſchverter Körperverletzung, wegen Hausfriedensbruchs und ver=
gen
Hauptſchmuck berloren und ſollten daher von jedem wirklichen ſuchter Nötigung zu 8 Monaten Gefängnis: Nelſon wegen Beihilfe
iger geſchont werden. Wo Geiſenabſchuß geboten und genehmigt iſt, zur Amtsanmaßung. Nötigung und Vergehens gegen die Verordnung
iin er mit Auswahl, jedoch nur auf der Birſch und nicht beim Treiben, über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen zu 3 Monaten Gefängnis und
ich ausgeführt werden, ſollte jedoch hauptſächlich auf ſchwache dem 2 Billionen Mark Gelbſtrafe. Bei Griffis gelten durch die Unter=
inter
vorausſichtlich nicht gewachſenen Stücke beſchränkt werden, Wald= ſuchungshaft die Geldſtrafe und 3 Monate Gefängnis als verbüßt,
7d Feldtreibiagden gelten namentlich den Haſen, deren Wildpret jetzt Sperber und Gagarin wird die Unterſuchungshaft ab 11. Auguſt voll
u größten Wohlgeſchmack aufveiſt und deren Balg hochwertig ge= angerechnet. Die Strafe bei Nelſon gilt als durch die Unterſuchungs=
lorden
iſt. Zu Ende iſt die Schußzeit der Rebhühner. Faſanen er= haft verbüßt.
Der Zeppelin für Amerika.
ihen den Reiz der Waldtreibjagden. Eigene Faſanentreiben bieten
Wie wir hören ſind alle Vorbereitungen getroffen, daß das auf
un Flurſchützen Gelegenheit, ſeine Schußfertigkeit im beſten Lichte zu
igen. Der Durchzug der Waldſchnepfe iſt vorüber. Der Zug deu der Luftſchiffwerft in Friedrichshafen erbaute Luftſchiff für die Ver=
nten
und Gänſe dauert an. Zunehmender Froſt und Vereiſung der einigten Staaten ſeine Reiſe, die in 42 Stunden von ſtatten gehen ſoll,
Faſſerläufe bringen manche ſeltene Wintergäſte auf unſere Gewäſſer, demnächſt antreten kann.

7d Birſch und Fall lohnen bei günſtiger Witterung Mühe und An=
Eengung.
Alles Haar=Raubwild trägt ſeinen vollen, heute hochgewerteten
Finterpelz. Der Fang liefert ihn unbeſchädigter in die Hände des
ägers, als die Erlegung mit der Schußwaffe.
Ferner berichtet die illuſtrierte Jagdzeitung Der deutſche Jäger,
Eünchen, daß von den gefiederten Räuhern die meiſten, mit Ausnahme
er wenigen Standvögel, dem Zug nach Süden gefolgt ſind. Der Zuzug
7s Nord und Süd bringt Rauhfußbuſſarde, Wander= und Zwergfalken,
re den Hühner= und Faſanenbeſtänden, jedoch auch dem Hausgeflügel,
ranchen Schaden zufügen.
Das Wildererunweſen hat erſchreckend zugenommen. Gewinnſucht
und Eigennutz dürſten ſeine Gefahr erhöhen und auch dem ſchmählichen
jewerbe des Schlingenlegens Vorſchub leiſten.
Im übrigen wird der Jäger als Heger der Anlage und Beſchickung
2r Fütterungen ein Hauptaugenmerk zuwenden müſſen.
Im Dezember laichen Forelle, Seeforelle, Seiblinge und Felchen=
Tten. Aeſche, Hecht, Barſch, Aitel und Schied beißen noch gut und der
Suchen bietet dem Angler mun beſte Gelegenheit, ſeine Kunſt zu erproben.

Weißnachtsbitte!
Wieder naht die Weihnachtszeit; wieder kommen die Weihnachts=
bitten
, auch die unſere. Zwar iſt es in dieſem Jahre bei den Zeit=
verhältniſſen
faſt unmöglich, Weihnachtsfreuden zu machen; aber wir
wollen doch, auch wenn es noch ſo ſchwer iſt und die Preiſe faſt un=
erſchwinglich
ſind, unſere armen Epileptiſchen und Krüppelkinder nicht
ohne äüßere Weihnachtsfreude laſſen. Das wird uns nur möglich ſein,
wenn unſere Freunde, wie in früheren Jahren, ſo auch diesmal wieder
uns die Hände füllen. Und darum bitten wir hiermit aufs herzlichſte.
Warme Herzen machen offene Händel.
Wer ſeine Gabe für die Krüppelkinder verwendet wiſſen will, möge
dies auf dem Poſtabſchnitt vermerken.
Des teuren Portos wegen bitten wir von beſonderen Empfangs=
beſtätigungen
abſehen zu dürfen.
Für jeden Beitrag, der am beſten auf Poſtſcheckkonto 4992. Anſtalt
für Epileptiſche in Nieder=Ramſtadt, beim Poſtſcheckamt Frankfurt am
Main eingezahlt wird, ſagt im voraus herzlichſten Dank.
Nieder=Ramſtadt, im Dezember 193.
Weimar, Pfaurer.

ie di Dhehe der celan eitetſhe eiletde ie ele
dem Schlußpfiff zuſammen fiel das 2. Tor für Eſchollbrücken, welches eu
jedoch nicht gab.
Der Fußball in Norddeutſchland.
Am 9. d. M. wurden die letzten Spiele der Herbſtſerie erledigt, die
aber unter ſchlechter Witterung zu leiden hatten. Das meiſte Jutereſſe
beanſpruchte der Kampf des deutſchen Meiſters Hamburger Sportverein
gegen Viktorict. 25 000 Zuſchauer waren zum Viktoriaplatz gepilgert,
um Zeuge eines ſpannenden Kampfes zu ſein. Viktoria hatte ſeine
Reihen auch derſtärkt, der Internationale Hartmann als Sturmführer,
neben ihm (halbrechts) der Däne Johanſen, beide ſollten Tore ſchießen.
Die gute Läuferreihe Günther, Eickhoff und Krauſe und Müller
Peitzke als Verteidiger bildeten ein mächtiges Bollwverk. Viktoria kam
ſiegesluſtig zum Kampf, während ſich die Nothoſen ziemlich ruhig ver=
hielten
. Die Rothoſen ſtanden in neuer Aufſtellung, in der ſie ſchon
ſeit Wochen eingeübt waren. Die Generalprobe gegen Viktoria zuurde
glänzend beſtanden.: Die Mannſchaft ſtand:
Martens
Behen
Riſt
Ruffelſen
Halvorſen
Speher
Kolzei
Bornholt Harder
Fick. Rabe,
Sportverein nahm gleich das Heft in die Haud. Kolzen breunk
durch und Tull Harder ſchießt eine Bombe au die obere Querlatte, daß
der ganze Viktoria=Kaſten wackelt und der Ball weit ins Feld zurück

Wegelagerer zerſchlugen dielmehr ſofort die Beleuchtung des Bankautos da müßten Erfolge kommen. Aiſſe und Beher ſind überhaubt nicht
zu überwinden und ſo kam es, daß Viktoria nicht einen Erfolg buchen
machten ſio ſich au die Entleerung des mit ſehr hohen Summen in Reichs= der 10. Minute. Vick erlaubte ſich in der 36. Minute das zweite. Nach
geld beladenen Bankautos, während ſie deſſen Mannſchaft mit vorge= Halbzeit kam Tull Harder zum Wort, er buchte den 3. und 4. Treffer=
Zweibillionenſcheinen, die ſie auf ihre Autos packten, mit denen ſie in damit wieder bewvieſen, daß er ein Stürmeu von kontinentaler Klaſſe
iſt. Mit dieſem 4:0=Sieg ſteht der Hamburger Sportverein in der
Alſterſtaffel wieder an erſter Stelle. Deu Mittelläufer des deutſchen
Meiſters, den beſcheidene Norweger Aſſy Halvorſen wurde uach dem
Spiel von der begeiſterten Menge auf den Schultern vom Spielplatz
getragen. Harder und er waren die beſten Leute auf dem Platz. Die
Beſiegten überreichten deu Sieger Kuanz und Schleife. Altoua 935
ſchlug Nienſtätten 7:3. Adolf Jäger ſchickte allein 5 Tore ein. St. Georg
gegen St. Pauli 5:1. V. f.B.=Braunſchweig gegen Sp.=Vg. Hildesheim
3:7. A. B.=T.=S.=Bremen verlor 3:0 gegen Eintracht=Braunſchweig=
Phönix=Lübeck gegen Roſtock 95 4:3.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
In dem proviſoriſch zum Gerichtsſaal hergerichteten Speifeſaal des (Für die Veröffentlichungen unter dieſer Lleberſchrift übernimmt die Redaſion keinerlei Ver=
antwortung
: für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfange
mer des Landgerichts Braunſchweig dig Hauptverhandlung gegen den der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht veiwendet werden, können nſcht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Goldmarkgebühren.
Die demokkatiſche Fraktion des Münchener Stadtrales
hat nachſtehenden Dringlichkeitsantrag geſtellt:
Produktion und Handel ſind nahezu allgemein zur Gold= bezu.
Feſtmarkrechnung übergegangen. Die Reichsbahn treibt durch das Bei=
außerfahrplanmäßig
dort haltenden Vorzug D 88 mit großer Heſtigkeit ſpiel, das ſie mit ihren Fahrpreiſen gibt, auch im letzten Dorfe des
Reichs die Preiſe auf Goldmarkhöhe. Niemand kann dem Verfall der
Demgegenüber bezieht der überwiegende Teil der Bebölkerung ſein
Höhe. Gr erhält es meiſt ſtark derſpätet und völlig entwertet, ſo daß die
geſunkene Kaufkraft eine weitene ſtarke Minderung des Einkommeus
der Produzenten führen wüirde, ſo muß andererſeits die zu ſpäte An=
Bremswirkung don niemand beobachtet worden iſt, folgt eine Beſich= gleichung der Einkommen zur Lataſtrophe bei den Konſumenten führen,
Wir beantragen daher, daß der Stadtrat in eigener Zuſtändig=
wird
. Gs wird ſodann in die Vernehyung der Sachverſtändigen einge= keit ſowohl wie durch duingliche Vorſtellung beim Reich
nur noch die Frage, ob die Bremſen nicht gut funktioniert haben; da der bezug auf Stundung unerſchwinglicher öffentlicher Abgaben, Laſten und
Gebühren, ſowie durch raſchere Ueberweiſung aller Beträge unter Be=
rückſichtigung
der Geldentwertung , die Stadt, Staat und Reich ihrenr
endgültigen Ueberwindung der Schwierigkeiten alle Hinderniſſe beſeitigt
Angeklagten. Obietid habe der Angeklagte aber ſicher gefehlt, weil er werden, die der Angleichung auch, der Einkommen an die
achten. Darauf begannen die Plädoyers. Der Staatsanwalt hob her= ger Währung entgegenſtehen, wobei ſelbſtverſtändlich zu beachten
Wenn wir Antrag und Begründung der Münchener Demokraten hier
um die Verſpätung einzuholen, noch kurz vor Kreienſen mit ſo großeu und weil andererſeits gerade auch hier Anforderungen der Körperſchaften
Geſchwindigkeit gefahren iſt, wie er das beim Durchfahren des Bahnhofs des öffentlichen Rechts ergangen ſind, deren Erfüllung zurzeit unmöglich
Kreienſen nicht habe tun dürfen. Das Gericht hat nicht angenommen, daß iſt. Es gilt dies namentlich auch von den neuerlichen Anforderungen von
verletzt werden könnten, da er das Halten des Vorzuges in Kreienſen, fachen Betrag der örtlichen Jahreskirchenſteuer am 5. d. Mts. angeord=
bei Meidung der Zwangsvollſtreckung ( altherge=
brachter
Stil!) geforderten ebangeliſchen Kirchenſteuer, von Grund= und
Gewerbeſteuern. Solche Stundung muß nicht im Einzelfalle erbeten
Der Angeklagte Sperber wird wegen erſchwerter Körverber= und als Wohltgt nachgeſucht wverden, nein, von oben herunter muß der
letzung Amtsanmaßung, Hausfriedensbruchs und verſuchter Nötigung ſchwergeprüften Bevölkerung dieſe Stundung allgemein zuteil
den ſich zurzeit als eine unbillige Häute erweiſt; es iſt nicht nötig,
und im Intereſſe des Staats auch nicht rätlich, die Erbitterung der Ein=
wohnerſchaft
noch zu ſteigern.
Brieſlaſſen.
Vorauszahlung‟. Es wird ſich doch weſentlich fragen: Wollten die
Mieter nur eine Vorauszahlung der Nobembermiete mit Ihnen verein=
baren
oder ganz allgemein auch der ſpäteren Mietraten. Hat uun der
eine Teil etwas anderes in dem Vouſchlag verſtanden als der andere in
ſolchem zu erklären willens war, ſo wuäre eine Uebereinſtimmung in den
beiderſeitigen Erklärungen nicht zu finden und eine Abrede wegen Vor=
auszahlung
der Dezember=Rate und der folgenden nicht zuſtande ge=
kommen
.
Zeitungsmarder‟. Es empfiehlt ſich Diebſtahlsanzeige.

Weiterbericht der Gießener Weiterwarte.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 12. Dezember.
Nachts Froſt. ſtellenweiſe Nebel, trocken.

Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr Ende gegen 10 Uhr
(F8). Falſtaff. Kleines Haus. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr=
Katte‟ Dupheum, 73. Uhr abends: Fräulein Puck. Union=,
Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl.ch für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachr chten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Verantwortlich für Schlußd en:: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratentel: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Aummer hat 8 Geiten

[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt
Handel und Wandel in Heſſen.
Landwiutſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft e.
z.
ſtatt. Die Tagesordnung umfaßt u. a. Wahl zum Vorſtand und Auf= Bezugsrecht iſt bis zum 22. 12. auszuüben.
ſichtsrat. Aus dem Vorſtand ſcheiden aus durch Tod: Geh. Oekono=
mierat
Walter=Lengſeld. Aus dem Auffichtsrat durch Tod: Altbür=
1. Nodember an iſt das ſeitherige Syſtem der Abtretung der Forderun=
folgt
: Das Abſatzgeſchäft für Dünger war durch die ſtän=
daß
die Nachfrage nicht immer reſtlos befriedigt werdey konnte. Für
Futtermittel blieb der Abſatz hinter dem des Vorjahres zurück.
Den Anſprüchen, die an Saatgut und Sämereien geſtellt wur=
den
, konnte die Geſellſchaft in allen Saatarten gerecht werden. In der
Aktiven Deviſen 3 Mill. Mk., Wertpapiere 0,2 Mill., Warenbeſtände
192,1 Mill., Debitoren 549 Mill.; an Paſſiven: 1,3 Mill. Reſerven. Ge=
ſchäftsguthaben
3 Mill., Kreditoren 395,7 Mill., Bankſchulden 36,8 Mill.,
Wechſel 69,3 Mill. Die Gewinn= und Verluſtrechnung derbucht die Ge=
ſchäftsunkoſten
mit 138,4 Mill. Nach 17,5 Mill. Abſchreibungen ver=
bleibt
ein Reingewinn von 256,1 Mill. Der Aufſichtsrat ſchlägt vor, nach
Abzug verſchiedener Rückſtellungen den noch verbleibenden Reſt von
7,3 Mill. auf neue Rechnung vorzutragen.
Beamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H., Daru=
ſtadt
. Jn der ad. G.=V. des Inſtituts wurden Aenderungen der
Satzungen dahin beſchloſſen, daß das Eintrittsgeld 30 Rentenpfennig
und der Geſchäftsanteil ab 1. Januar 20 Reutenmark beträgt. Der
neu feſtgeſetzte Geſchäftsauteil iſt voll einzuzahlen. Das bisherige Ge=
ſchäftsguthaben
von 10 000 Mark wurde der geſetzlichen Nücklage zuge=
führt
. Ab 1. Januar beträgt die Haftſumme für jeden Geſchäftsanteil
20 Rentenmark. In den Vorſtand wurde Bürodirektor Bauer, in den
Aufſichtsrat Bürodirektor Kaiſer und Bauamtmann Helfmann gewählt.
Ferner wurde beſchloſſen, Darlehen nur an ſolche Mitglieder zu gewäh=
ren
, die ihre Bezüge der Beamtenbank reſtlos überweiſen laſſen. Nach=
dem
der größte Teil des neuen Geſchäftsjahres bereits verſtrichen iſt,
kann man wohl heute ſchon das Ergebnis auch des neuen Geſchäfts=
jahres
als zufriedenſtellend bezeichnen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Das neue Kohlenſyndikat. Verteilungs= und
Verkaufsvereinigung für Ruhrkohle A.=G., Eſſen.
Nach mehrſtündigen eingehenden Beratungen erklärten ſich die dem bis=
herigen
Rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikat angehörenden Zechenbe=
ſitzer
mit der Umbildung des Rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikats in
die neu zu gründende Verteilungs= und Verkaufsvereinigung für Nuhr=
kohle
A.=G., Eſſen einverſtanden. Dieſe Neugründung und die in ihr
liegende Verlängerung des bisherigen Kohlenſyndikats ſoll Geltung
haben, wenn 94 Prozent der im alten Shndikat vereinigten Zechen bis
zum nächſten Freitag, den 14. Dezember, ihre Unterſchrift unter den
neuen Vertrag geſetzt haben, ohne neue Anſprüche zu ſtellen. Einige
Zechen, die grundfätzlich Gegner des Syndikats ſind, blieben der Ver=
ſammlung
fern, ſo z. B. Thyſſen, andere, die dertreten und grund=
ſätzlich
einverſtanden waren, hatten nicht die Vollmacht zur Unterſchrift,
doch eiſt anzunehmen, daß ihre Unterſchrift noch erfolgen wird, nachdem
beſtimute Fragen ihre Regelung gefunden haben werden. Wenn bis
jetzt ihre Unterſchrift unter den neuen Vertrag noch fehlt, ſo iſt dies
doch kein Maßſtab für ihre Mitbeteiligung.
Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt. Iron
Trade Review, Cleveland, Ohio, kabelt: Die Roheiſenproduktion war
im November mit 2809 000 To. gegen 3 152 000 To. im Oktober die
niedrigſte im ganzen Jahre. Zurzeit ſtehen 231 Hochöfen im Feuer.
Das Vertrauen in die Marktlage beſſert ſich; es werden in Stahl ſtarke
Käufe erwartet. Für die mandſchuriſch. Eiſenbahnen wurden 12 000 To.
Schienen durch den Stahltruſt gebucht, während die gleiche Menge an
franzöſiſche und belgiſche Hütten vergeben wurde. Der Roheiſenmarkt
iſt feſt, die Preiſe zogen um 2 Dollar an. Der Ferromanganmarkt belebt
ſich. Der Preis ſtellt ſich auf 109 Dollar für amerikaniſches, auf 110
Dollar für engliſches Ferromangan. Die Abſchlüſſe in Roheiſen ſind
die umfangreichſten ſeit März, da die Lagervorräte der Verbraucher
nur noch gering ſind. Die Anfragen der Eiſenbahnen umfaſſen u. a.
20 000 Wagen. Der Automobilbau fordert für das erſte Halbjahr 1924
umfangreiche Feinblechmengen.

Handelgblat
Erwerbsgeſellſchaften.
Färberei Glaugan
ie Geſellſchaft fordert zum Bezug
b., Darmſtadt. Wie uns don Verwaltungsſeite mitgeteilt der neuen, ab 1. 1. 23 dididendenberechtigten Stamm=Aktien auf. Auf
wird, findet die ordentliche G.=P. der Geſellſchaft am 22. Dezember 2 alte entfällt 1 neue zum Kurſe von Mk. 420 in Goldanleihe. Das
* C. und G. Müller, Speiſefett=Fabrik, Beulin=
germeiſter
Löſch=Wald=Ueldersheim, durch Ablauf deu Wahlperiode: Neu=Cöln. Die a. d. G.=V. vom 4. rr. beſchloß einſtimmig Erhöhung
Heinrich Jäger=Oberhörgern, Joh. Klipp=Wallenrod. Jakob des Grundkapitals um 94,4 Mill. ab 1. 1= 23 dididendenberechtigter
Schätzel=Guntersblum, Beig. Kopp=Reinheim i. O. Dem Bericht Stamm=Aktien. Ein Teilbetrag foll den alten Aktionären im Verhält=
des
Vorſtandes zufolge wurde im Berichtsjahr die geſchäftliche uis 1:1 zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe zum Bezuge angeboten wer=
Organiſation der Zeutralgenoſſenſchaft weiter ausgebaut. Vom den. Die Transaktion dient im beſonderen Beteiligungs=Zwecken.
* Compagnia, Hiſpania, Amerikana de Elect=
gen
an die Bank aufgegeben und der Geldeinzug ſelbſt übernommen eidad. Laut Mitteilung aus Barcelona hat die Geſellſchaft eine In=
worden
. Bei hochpreiſigen Artiteln wurde außerdem Vorauszählung teriums=Dibidende don 5 Prozent in Gold erklärt, welche demnächſt mit
gefordert. Die Einrichtung weiterer Geſchäftsſtellen und die Errichtung / 36,6 Peſetas zur Auszahlung gelangen ſoll. Die Brutto=Betriebs= Ein=
weiterer
Lagerhäuſer, deren Inbetriebnahme in das Jahr 1923 fallen, nahmen der Geſellſchaft betuugen vom 1. 1. bis Ende Auguſt 1933
wurden in Angriff genommen. Der Mitgliederſtand hat ſich 101,192 Mill. Peſetas, gegen 89,344 Mill. Peſetas in der gleichet
um 40 Genoſſenſchaften erhöht. Der Warenumſatz, d. h. der Wert Zeit des Vorjahres, alfo 11,848 Miſl. Peſetas mehr. Die Netto= Be=
des
Warenausgangs, beträgt 2/4 Milliarden Mark (i. V. 1794 Mill.), triebs=Ginnahmen ergaben im gleichen Zeitraum mit 46,775 Mill. Pefetas
Der Geſchäftsgang für einzelne Warengattungen geſtaltete ſich wvie gegen dorjährige 37,569 Mill. Peſetas, ein Plus von 2,206 Mill. Peſe=
digen
Preiserhöhungen beeinflußt. Der Geſautumſatz jedoch ſtieg ſo, 443, alſo eine Vermehrung der Netto=Betriebs=Einnahmen von 24,5 Proz.
Aus Geſchäftsberichten.
Carl Mampe A.=G., Berlin. In dem Bericht der Ge=
Abwicklung der Getreidegeſchäfte hat ſich eine merkliche Beſſe= ſellſchaft wird bemerkt: Der Alkoholverbrauch hat in Deutſchland wäh=
zung
gezeigt. Die Verſorgung mit Brennſtoffen konnte nur unter rend der letzten Jahre ſtark abgenommen. Im Jahre 1913/14 entfiel
Ueberwindung großer Schwierigkeiten und Hemmniſſen, durchgeführt auf den Kopf der Bevölkerung ein Verbrauch von 2,64 Liter, im Jahre
werden. Der Abſatz in landwirtſchaftlichen Maſchinen 1922 etwa 0,84 Liter. Dieſer Entwicklung entgegengeſetzt waren die
und Geräten war ein flotter, aber die Wiederbeſchaffung wurde Umſätze, welche die Geſellſchaft im erſten Geſchäftsjahr, das am
immer ſchwvieriger. Am 31. 12. 1922 betrug die Mitgliederzahl 571. 31. März 1923 zu Ende ging, erzielte. Trotzdem das Abſatzgebiet durch
davon entfallen auf Genoſſeuſchaften 558, auf Einzelperſonen 13; auf den Wegfall der verlorenen und beſetzten Landesteile ſich in ſeinem
die Provinzen entfallen: Starkenburg 188, Rheinheſſen 160, Oberheſſen Umfang weſentlich verkleinerte, waren die Umſätze der Geſellſchaft auch
Zur gleichen Zeit betrug der Stand der Geſchäftsauteile 3012, der Menge nach größer als die durchſchnittlichen Friedensumſätze. Die
der Stand der Geſchäftsguthaben 3 012 000 Mk. und der Betrag der Kaufluſt hatte am Ende des Geſchäftsjahres vorübergehend nachgelaſſen;
Haftſumme 15 060 000. Die Bilanz vom 31. Dez. 1922 verzeichnet an ſehr bald gewöhnten ſich aber die Verbraucher an die nur ſcheinbar

Gestungere, durch die Areisholite der Wandlbeluerunglung iune Der=
kaufspreiſe
nach und nach weſentlich heraufzuſetzen. Es mußten wie=
derholt
Verkaufsſperren eintreten, um der überſtürzten Umwandlung
des Papiergeldes in Ware entgegenzutreten. Die Geſellſchaft konnte die
Erfahrung machen, daß beſonders durch dieſe Preisentwicklung die Ver=
braucher
immer mehr zu ihrem eigenen Schutze, erſte Marken der=
langten
, welche die Bürgſchaft in ſich tragen, daß der aufgewandte
Preis berechtigt iſt. Die Lager in fertigen und halbfertigen Erzeug=
niſſen
konnten gegenüber der Vorkriegszeit im Intereſſe der Erzielung
hervorragender Qualitäten beträchtlich vergrößert werden, um nur alt=
gelagerte
Qualitätsliköre herauszubringen. Entſprechend ihren Quali=
täten
konnte die Carl Mampe=A.=G. Preiſe erzielen, die mit an der
Spitze aller deutſchen Likörerzeugniſſe ſtehen. Zum Zwecke von Anglie=
derungsplänen
iſt die Ausgabe von 100 000 000 Mark neuen Aktien ge=
plaut
, ſo daß eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 125 000 000 Mark
eintreten würde.
Warenmärkte.
vb. Frankfurter Getreidebörſe vom 10. Dezem=
ber
. Die Stimmung an der Getreidebörſe war wieder ruhig und die
Preiſe ſchienen williger zu ſein. Nach Weizen war die Nachfrage der
Mühlen ziemlich lebhaft, da der Mehlbedarf im Hinblick auf die kom=
mende
Feſtwoche zugenommen hat. Für Hafer, Gerſte und Roggen iſt
die Kaufluſt noch klein. Futtermittel ſtill; Kleie ſchien geſuchter. Der
Vorſtand der Frankfurter Getreidebörſe hat infolge des ſtarken Vor=
kommens
wertbeſtändiger Zahlungsmittel beſchloſſen, ab heute die No=
tierungen
wieder aufzunehmen. Amtliche Notierungen:
Getreide, Hülfefrüchte und Biertreber ohne Sack, Weizenmehl und
Kleie mit Sack, je 100 Kilogramm. Die Preiſe verſtehen ſich für als=
baldige
Lieferung in Rentenmark. Weizen, Wetterauer 19,25
19,50, Roggen 1818,25 Sommergerſte für Brauzwecke 1717,50, Hafer,
inländiſcher 15,5016, Weizenmehl, ſüdd. Spez. 0 3032,80, bei Wag=
gonbezug
ab Mühlenſtation, Noggenmehl 2828,50, Weizen= und Rog=
genkleie
7,258, Erbſen für Speiſezwecke, je nach Qualität 3545, Heu,
ſüdd, gut, geſ., trocken 15, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepreßt 8.
Tendenz: nachgebend.
b. Berliner Produktenbericht. Das Angebot von Ge=
treide
iſt ziemlich reichlich geworden, da die bevorſtehenden Steuerzah=
lungen
die Landwirte zu verſtärkten Verkäufen zwingen. Für bahn=
ſtehende
und ſofort zu verladende Ware ſind die Beſitzer in ihren Preis=
forderungen
etwas nachgiebiger und Offerten lauten zum beſtmöglichen
Verkauf. Demgegenüber verhalten ſich die Käufer aber zurückhaltend.
Für Weizen machen die Mühlen nur in beſchränktem Maße Anſchaffun=
gen
. Roggen iſt meiſt aus zweiter Hand in ruſſiſcher Ware vergleichs=
ſveiſe
billig angeboten, ohne viel Unterkunft zu finden. Für Inlands=
ware
iſt die Reichsgetreideſtelle nur zu niedrigen Geboten Abnehmer.
Auch Hafer iſt reichlich am Markte. Gerſte, Mehl und Futterſtoffe ver=
zeichnen
bei wenig verändertem Preiſe nur geringe Umſätze.

11. Dezember 1923 Nr. 34

Zurückhaltung auf. Der Geldmaukt bleibt zwar ſehr flüſſig,
hält die durch den Währungsübergang geſchaffene unüberſichtliche
die Papiermarkbeſitzer davon ab, die freien Beträge am Effektenm
anzulegen, man iſt vielmehr darauf bedacht, ſich möglichſt flüſſig zu
ten, um im Falle von Ueberraſchungen oder Wiedereinſetzen der
knappheit nicht realiſieren zu müſſen. Die erſten Kurſe am Aktien=
Auslandsrentenmarkt lagen faſt durchweg eine Kleinigkeit unter den
tagskurſen und zur Einheitsnotiz trat auf Realiſationen eine we
Ermäßigung ein. Der Schluß und die Nachbörſe lagen ruhig, bei
veränderten Kurſen. Auch das Geſchäft am Markte der inländiſchen
ten, Induſtrie=Obligationen und Pfandbriefe iſt abgeflaut, nachdem
ſich vergegenwärtigt hat, daß die Rechtslage für die Aufwertung di
Papicre doch nicht ſo einfach liegt, daß in abſehbarer Zeit ſchon ei
rung eintreten könnte. Der Einheitsmarkt und der freie Verkehr
gleichfalls leicht abgeſchwächt. Bemerkenswert feſt waren Frankf
Verſicherungs=Aktien, bei denen man wieder auf die vorhandenen
landsguthaben hinweiſt, ſie kamen mit 30 Billionen pro Stück zur N.
Noch) matter als der Aktienwarft waren die wertbeſtändigen Anleil
in denen faſt nur Angebot vorhanden war. Bad. Kohlen 14.
Braunköhlen 2,9, Walikze:/=
214. Jm freien Verkehr
Beckerkohle 9½4, B
nachſtehende Kurſe: Veckenſte
Boveri 134, Gcorg: 1 Growag 0,45, Hanſa Lloyd 1,
Krügershall 8½. Kreichgauer 0,750, Mez Söhne 34,
gon 2, Ufa 2
Fb. Berliner Börſenbericht. Die Ausſicht auf eine
Vorausſicht nach nunmehr dauernde Wertbeſtändigkeit der Padiern
hat die bisher in der Geldentwertung liegende Haupturſache für
Aufwärtsbewegung der Effektenkurſe beſeitigt und damit den Anrei=
Wertpapierkäufen ſtark vermindert. Die Börſe ſtand daher auch
ginn der neuen Woche im Zeichen großer Luſtloſigkeit. Die Kurſe
fuhren bei überwiegender Verkaufsneigung, die mit der Notwend
der Geldbeſchaffung für die kommenden Steuern und mit der 9
tung weiterer Exekutionen zuſammenhängen, weitere Rückgät
einigen Billionen Prozent Stärke waren die Rückgänge bei Niebeck 9
tan= und Stollberger Zinkaktien. Demgegenüber verzeichneten
Waggonaktien mäßige Beſſerungen. Bei überwiegend ſtillem Ge
bröckelten die Kurſe zumeiſt mäßig weiter ab. Von den feſtverzinsli
Papieren ſtellten ſich Reichsanleihen und preußiſche Konſols wied
erheblich niedriger. Auch Valutarenten ſchloſſen ſich der Abwärtsbe
gung an. Am Geldmarkt iſt täglich kündbares Geld zu Sätzen
bis 1½ Prozent reichlich angeboten. Die Deviſenpreiſe wurder
zumeiſt underänderten Zuteilungen wiederum mit nur geringfüg
Abweichungen gegen Samstag und Dollarſchatzanweiſungen und (
teilung zu je 4,2 Billionen feſtgeſe=
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.

Börſen.

Frankfurter Börſenbericht vom 10. Dezember
1923. (Eigener Bericht.) Die Börſe lag bei Wochenbeginn weiter luſt=
los
bei äußerſt ruhigem Geſchäft. Es fehlt zurzeit an jeglicher An=
regung
, und ſowohl Publikum als auch Spekulation legen ſich größte

Geld We
drie Amſterdam=Rotterda. K596000000. T1604000000. 11596000/ 00. 1604000000 Brüſſel=Antiverpes 19351 000. 194445000. 1193516000. 194485000. Chriſtiania . . . .. 6261300 09. 621570000. 126 430000. 62957 000 Kopenhngen ........ 1745130000. 7498700 00. 746130060. 74 1870/ 00. Stockholn ....... 110124,000 1107600000. 11032 0000. 1110. 10000. Helſiugfors ......." 103740000. 104260000. 10s7 70000. 1104260000. Italiell. ............... 181545000 182:55000. 181545000. 82455000. London ............... 18354000000, 1334 900000 18254250000, 18345750000 Neiu=York .......... 4189500000 4210500000. 413950 0/ 00. 4210504 Paris ........ 1219450000. 220550000. 219450000 205500 Schweif-..! 17301760000. 7338300000. 730170000. 73381 Spanien ........... 3466300 00. 5.49370000 546630000. 54937000 Wien (i. B.=Oſterr. abg.). 59850 60 150. 59850. 60150. Preg . ............" 123630000. 124310000 23690000. 124310000. Zudapeft .............. 223440. 2:4360. 223440. 221560. Rüenos-Aires ....... ... !1 1315700000. 1323600000. 113 16700000. 132330 Bulgarien ............. 319:0000. 32080000. 30992000. 31078000 Japan ................" 1995006000 2. 1200501000G. 11995000000. 20u500000 Rio de Janeiro ........ 3950 10000 1336990100. 1395010000.* 396 Belgrad. . . . . ... . .... 272810053. 475 19000. 48877000. 49123000 Liſabon. ....7afaf fs T M154612000, 1175368030. 1154612000.

Verliner Kurſe.
Sämtliche Zahlen

(Eigene telegr. Meldung.)
verſtehen ſich mit 1000000000.

Aktiengeſ. ür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtof
Ausgb.=Nürnb. Maſch.=
Ber.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. borzug
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan .....
Wolle. ... . . . . ..
Chem. Hehben ....
Veiler .
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke ...."
Berlin=KarlsruherInd.
Donnersmarckhütte . . .
Dynamit Nobel .......
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ....."
R. Friſter ........"
Gaggenau Vorz. ...
Gelſenk. Gußſtahl .....
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ....

7.1 16000 17350 Hatt. Maſch.=Egeſt. . . 13700 15000 Hanſa Dämpfſch. ... 2000 22000 Hemoor Zement ... 6000 Hirſch Kupfer. ... 9000 9700 Höſch Eiſen ....... Hohenlohe Werke .... 20000 20000 Kahla Porzellan ...... 42000 43000 Lindes Eismaſch.. . . Lingel Schuh ........" 7400 6100 Linke & Hofmann ... 18000 24000 2. Loewe & Co. ...... 11500 8100 C. Lorenz............" 5300 4750 Meguin........ .... .. 17000 14000 N. Lauſitzer Kohle .....! 50000 41000 Nordd. Gummi .. . . . . . Orenſtein ............" 135 z0000 46000 Rathgeber Waggon.. .. 65060 65000 Rombacher Hütten ... 38000 45u0 ) Roſitzer Zucker ......." 8609 7600 Rütgerswerke....... .. 21800 20000 Sachſenwerk......... 6300 6700 Sächſiſche Gußſtahl ..." 2800 2300 Siemens Glas.. . . . 6250 6210 Volkſtedter Porzellan 21009 27000 Weſtf. Eiſen Langendreer 9400 8500 Wittener Gußſtahl", 13500 10500 Wanderer=Werke .... .. 11530

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.
Die Notierungen ſind in Milliarden

Frankfurter Kursbericht vom 10. Dezember
ausgedrückt.

Europäiſche Staatspapiere. 7. 12. 10. 12. a) Deutſche 5% Reichsanleihe. .
.. ............ ............
3½00 8%
............" 1700 Dollar=Goldanleihe .... ....." 4200 Dollar=Schatzanweiſungen .... 4400, 4½% 1V. und v. Schatzanweiſ. 4½0 VI.IK. Sparprämienanleihe ......... Zwangsanleihe .............
42. Preuß, Konſols .........
.........
8½%0 ......... 4% Bad. An. unk. 1935,..... 319
v. 1907...... 42 Bahern Anleihe ........ ......... 70 ½ Heſſen unk. 1924 ....... ....... ........ 500 ................
*3 42 Württemberger ........." b) Ausländtſche. 6% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 2500 L.=Inpeſt.=Anl.b. 1914 41270 n b. 1902 .......... 170 1000 ................... 52 Bulgar. Tabal 1902..... 172 % Griech. Monopol ...... 4122 Deſt. Staatsrente v. 1913 ab 1918 .............." 550 675 4½2%0 Oeſt. Schatzauweiſ., ſtfr. 1000 v. 1914................." 1200 49 Oeſt. Goldrente ........." 1200 425 einheitl. Rente ..... 450 230 60 Rum. am. Reute v. 03 ... 2000 1000 413% Goldrente v. 13 ... 2000 3500 479 ani. konv. .... 1200 4½ v. 05 ..." 40 Türk (Adnin.) v. 1903 ... 9500 9500 (Bagdad) Ser. I.. 14000 10500 II...

13000 9000 v. 1911, Zollanl. ..
5 Ung. Staatsr. v. 14... 12000 9750
1300 Goldrente ....... 4000 3750 Staatsr. v. 10... 3000 3600 Kronenrente .. 775 400 Außereuropäiſche. Nexik. amort, innere. ... konzſ. äuß. v. 99 .. Gold v. 04., ſtfr. . konſ. innere ...... ſ0o Irrigationsauleihs: o Tamaulipas. Serie ! Oblig. v. Transportanft.
25 Eliſabethbahn ſtfr. . .. 750 Gal. Carl. Ludw. Bahn
2 Oeſt. Südd. (Somb.) 600 6100 2,60 Alte Leſtr. Südb. (Lomb.) 2000 2,6%Neu 425 Oeſt., Staatsb. v. 1883. taatsb. 1, b. 8. Er

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
32 Oeſt. Staatsb. 9. Em ..."
%0 Leſt. Staatsb v. 1885.
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
422 Rudolfb. (Salzkammerg.)
4½%0 Anatolier I............
8% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir ...!.
5% Tehuantepee .. . .........
4½%
..
Pfandbriefe.
2. Frankf. Hyp.=Bank 1920...
......."
8 Frankf. H. Ard.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
42 Pfälz.
1922...
48 Rhein.
1923 ...
berl. ...
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ..........
Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Br. Pfdbr.
47 Heſſ. Ldhhzp. Kom. Obl.
Deutſche Städte.
% Darmſt. v. 1919 bis 1925..
0 Darmſt. b. 1905 .......
Fronkfurt v. 1913 .......
v. 1903 ......."
42 Mainz. v. 1919 bis 1926
NachSachwert vz. Schuldverſchr.
o Vadenwerk= Kohlwert: Al.
g Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. b. 23
Preuß. Käliwert=Anleihe
Roggenwert=Anl.
52g Sächſ.Braunt. Anl. Ser.l u,
Bank=Aktien.
Bant für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein ........."
Berliner Handelsgefellſchaft .."
Commerz= und Privatbanf ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bauk.....
......"
DeutſcheEffekten= u. Wechielbauk
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft ........."
Dresdener Bank ............"
Frankfurt r Bank ...........
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank ....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ..........."
Rhein. Creditbank ..........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ................."
Viener Bankverein ........
Berowerls=Aktien.
Berzelius .................."
Bochumer Bergb. ...... . . .
Buderus. ..................
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler, Berzwerks=Akt.....
Gelſenkirchen Bergwv. ........"
Harpener Bergbau .........."
Kaliwerle Aſchersleben ......"
eſteregeln ..771.0

7. 12. 10. 12. 2500 650 15000 5000 35000 35000 18500 18000 4000 4750 6000 4500 4000 7000 4000 1700 800 4000 2600 42000 36000 4500 4000 5500 2000 4250 3500 1000 900 16000 13000 5000 4600 1100 400 18000 17750 2100
785 13000 500 6100 3 580 500 475 9000 10000 21590 17000 65000 54000 55000 73000 63000 85000 65000 222000 15000 25000 22000

Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Lothringer Hütte .. . . . . ... . .
Mannesmann Röhren ......
Mannsfelder ..............
Oberbedarf . . .. .. . ... ......
Oberſchleſ. Eiſen CCaro) ...
Phönir Bergbau ....
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. . . .
::
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte.
...
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern ......
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Bindingl ........
Verger .................

ch
Adler & Hppenheimer .z.....
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guauo ....
Aſchaffenburger Zellſtoff ....
Badenia (Weinhein) .......!
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) .......
Bergmann El. Werke ........
Bing. Metallwerke. .........
Brockhues, Nieder=Walluf. ....
Tementwerk Heidelberg ....
Karlſtadt ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ........"
Griesheim Elektron ...
Mayer Alapin.. .. . . .
Weiler=ter=mer ..
Daiuler Motoren .......
Deutſch. Eiſenhaudel Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Bweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).......
Oüſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dhckerhof & Widm. Stamm.,
Eiſenwert Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meyer jr.......
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ....
Licht und Kraft ......
Erſäff Bad. Wolle. . ......"
Emag, Frankfurt a. M. ... ..
Emaill. & Stanzw. Ullrich....
Enziuger Werke ...........
Eßlinger Maſchinen ........
Ettlingen Spinnerei .........
Faber, Joh., Bleiſtift. ....
Faber & Schleicher ......
Fahr, Gebr., Pirmaſens. . . . . .
Felten & Guilleaume. Carlsw.)
Feinmechanik (Jetter .... ..."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.

7. 12. 10. 12.

12250
16730
17500
35000

35000
6 16250

7000

15000

3800
9000

3700
5000
2500
2300
21000
5750
9000
5250
8800

Frankfurter Gas.... . . . . . . . .
Frankfurter Hof .......
Fif. Maſch. Pokornh & Wittel., 4600
Fuchs Waggon Stamm... ...
Ganz, Ludwig. Mainz. ..... ."
Geiling & Cie..............
Gelſenkirchen Gußſtahl .......

Ereher Naſchie Durſch 2un
Hammerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen ...........

Aufcliet etzue
Hindrichs=Auffermann .......
Hirſch Kupfer u Meſſ....... ..
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. .... . . . . . . . 2500

bndrometer Breslau. ......1. 5300
Inag. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4400
Junghaus Stamm. . . . . . . . . . . 8000
Karlsruher Maſchinen ........

Nruß E Co., Lolont.

Lederverke Spicharz ........
Löhnberger Mühle ........."
Lüdenſcheid Metallw ........
Lux’ſche Induſtrie ........ ./ 4000

Meyer, Dr. Paul. . . . . . . . . . .

Wetei che eut

Lensce Saf. S.
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähni., Kayſer ...... ..
Philipps A.=G...... . . . . . . . ..
Porzeilan Weſſel............"
Prometheus ..............
Reiniger. Gebbert & Schall ..
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 2000
Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen .........."
Riedinger Maſchinen ......
Rückforth, Stettin ..........
Rütgerswerke .............
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 3200
Schneider & Hanau ........."

7. 12. 10. 12. 1500 1500 4000 6000 3000 2500 2100 1100 1400 1000 1200 20000 17000 14500 m 3000 2500 20000 15000 12500 1750 9500 9500 5000 4400 3200 3000 4250 5000 40000 47000 2500 3300 167 0 14600 2000 11600 11250 4000 400 3500 4000 7000 4000 4000 ./ 5500 6000 / 1300 2000 1 13250 8500 11500 7750 3900 4000 .....:./ 50000 3000 3600 5000 6500 4250 3500 8000 / 200 3000 17000 350 950 R. 1300 1500 1000 1200 . . 16000 12000 3800 8000 . 6000 5800 / 2000 200 7500 7900 e./ 1500 1100 3500 3700 3300 3700 2600 2750 3000 2500 5000 7000 5000 14 00 10000 7000 8000 1600 1500 16500 14300 000 3000 20i0 117 9000 7000 . 4000 4000

Schuckert Elektr. ( Nürnberg)...
Schuhfabrik Bernets=Weſtel
Schuhrabrik Herz,
Schuhf Zeander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff ...
....
Sichel E Co., Mainz ........"
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens E Halske ........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi..
Südd. Handelsvereinigung. ...
Süddeutſche Immobilien ...."
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
nhrenfabrik Furtwängler .....
Beithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr Bln.=Frrf.
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin .........."
Zellſtoff, Berlin. . .....
Vogtlänb. Maſch. Vorzüge...
Stämme.
Boigt & Haeffner Stänme. )..
Voltohm Seil..........I.."
Wahß & Frehtag ..........."
Wegelin Rußfabrik ........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . ..
Zucke rfabr. Waghäuſel ....."
Fraukenthal .....
Heilbronn ........
Ofſſtein .........
Rheingau ........
e
Schantung E. B. ..........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ.
Hapag (Paketfahrt) ..........
Nordd, Llohzd ...............
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahnf
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf ..............
Dampfkeſſel Rodberg. . .......
Helvetia Konſervenfabrik. . ...
........."
Gebr. Lutz
Motorenfabrik Darmſtadt ....
Gebr. Roeder ...........
Vezletſ
Annotierte Aktien.
Bederkohle .............
Beckerſtahl ... .... .. ...... ..
Benz.. . . . . . . . .. ..... . .. ...
Brown Boveri .........."
Cont. Handelsbank ..
Growag ......
Hanſa Llohzd .........
Kabel Nheydt .........
Karſtadt R. ............
Petroleum, Otſche. ........."
Raſtatter Waggon ..........
Tegt.=Ind. (Barmen (Tiag)...
ufa Film ........ . . . .. . ..!

7. 1
43000
1400
800
1100
330
1500
1000
4000
200
11500
15000
1300
3500
16000
29
1700
4000
äu
80
7000

41500
10010

[ ][  ][ ]

uimmer 342.

Darmſtädter Tazblaf), Dienslag, den 11. Tezeuber 1923.

Seite

Liebe und Pflicht.
znautiſche Erzählung aus dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Von Ernſt Elias Niebergall.
Nachdruck verboken.
So ging’s eine Weile. Da erſtickte des Schloßherrn Hund
ex nem Knochen. Jch freute mich, denn er hatte ganz die Ge=
hy
art ſeines Herrn und ſchnappte mir oft niach den Beinen,
rn er vergaß, daß er keine Zähne mehr hatte. Aber meine
de war don kurzer Dauer.
Der Freiherr mochte mir das Vergnügen in den Augen
HI; und brachte daher, ehe ein Monat verging, eine ſcharfzah=
hu
. Beſtie ins Haus, noch knurriger und biſſiger als die vorige
autrefflich aufs Hetzen abgerichtet. Deshalb ward ſie bald des
it Liebling, und es bedurfte nur eines Winkes, ſo ſtürzte ſie
Aki mich her, zerriß mir die Kleider und biß zir in die Waden;
Si ſahe ich ſo zerlumpt aus wie eine Vogelſcheuche, und der
herr griff uach der Peitſche, wenn ich andere Kleider zur

ESi IS ausſtauid. e daß deas wer=
SSinte Hundevieh beſſere Biſſen bekam als ich unglückſeliger
ſtenmenſch.
Die Galle wollte mich faſt erſticken, und ich ſann auf Er=
T. ig uicht allein, ſondern auch auf Rache. Eines Abends
4irte ich den Bündel, als der Freiherr trunken zu Bette lag,
T.: den Hund mit einem Brocken Fleiſh, warf ihm, aber, als er
ag danach ſchnappte, eine ſtarke Schlinge um den Hals und
Ei ihn ſchwebend an einen Haken. Als er ſich tot gezappelt hatte,
7uh ich mich in des Geſtrengen Gemach und legte den ſchäbigen
S5uver zu ihm ins Bette, deckte beide fein ſäuberlich zu und
ar te mich aus dem Staube. Wie mag der Geſtrenge Herr des
cr rn Morgens die verſchlafenen Augen aufgeriſſen haben!
Nepomuk lachte bei der Erinnerung an ſeinen Schelmen=
779, daß ihm die Hängebacken zitterten, und fuhr, nachdem er
Sit Labetrunk getan, in ſeiner Erzählung fort:
Wie ich ſpäter erfuhr, ſtarb der Freiherr faſt vor Bosheit
1 übte ſeinen Zorn an der tauben Magd aus, die auch einfältig
g war, den gnädigen Geißelhieben ſtill. zu halten. Ich aber
nachdem ich meine erſparte Barſchaft verzehrt hatte, ohne
r bequemen Dienſt zu finden, eine Zuflucht in dem eine
nde von hier gelegenen Franziskanerkloſter. Vom Kloſter=
Ait brachte ich es zum Bruder und finde an dem gottfeligen,
Saulichen Leben ganz guten Geſchmack, wenn nur das Termi=
eif
nicht wäre. Auch heiße ich nicht mehr Nepomuk, ſondern

Paphnutius) und gedenke in behaglicher Ruhe meine Tage zu
beſchließen.
Die Kloſterkoſt iſt Euch gut angeſchlagen, Bruder Paph=
nutius
, ſcherzte Leuthold mit einem Blick auf deſſen verändertes
Ausſehen. Die Naſe, welche früher knöchern und geſpenſterhaft
aus der Mitte des hageren Geſichtes geragt hatte, war durch zu=
nehmenden
Umfang weniger auffallend gevorden und warf
einen Rubinglanz auf die fettgepolſterten Wangen, und die Kutt=
ſchmiegte
ſich uiſt einen augenehn gerundeten Bauch.
Es iſt Zeit, daß ich aufbreche, ſprach der Wohlgenährte.
Mein Weg iſt weit, und ich vollende ihn nicht unter zwei Stun=
den
. Will ich vor Nacht ins Kloſter kommen, ſo hab’ ich keine
Weile mehr. Gotts Lohn für Eure Spenden, meine barmher=
zigen
Chriſten. Der Herr ſei mit Dir, mein Freund.
Er ſchüttelte dem Jüngling weinſelig die Hand, hing den
Terminierſack auf den Rücken und watſchelte unſicheren Ganges
aus dem Haufe über die Hügel ſeinem Kloſter zu. Auch Leuthold
ergriff den Wanderſtab und ſchlug mit von Sehnſucht beflügel=
ten
Schlitten den Weg nach der Himmelsgegend ein, welche in
träumeriſchem Abenddufte die traute Küſterswohnung, in der
lieben Ferne umwob.
24.
Nicht ſehr ſern von dem Weichbilde einer thüringiſchen
Reſchsſtadt ſtand eine wenigverſprechende Herberge, nur durch
einen Graben von dem Fahrwege geſchieden. Der Staub, von
den Wagen, Reitern und Fußwanderern ſtündlich aufgeregt, lag
grau auf Dach und Fenſtern, des hüttenähnlichen Hauſes und
fand eben ſo leicht den Weg über den verwahrloſten Zaun des
angrenzenden Küchengartens, deſſen unordentlich und dürftig
um einen von Raupen zerfreſſenen Zwetſchenbaum durcheinan=
der
gepflanztes Kohlgemüſe deu hungrigen. Magen des Herüber=
ſchauenden
keiue ſichere Gewähr für eine leckere Mahlzeit leiſten
konnte.
Der Gebieter dieſes ungaſtlichen Beſitztumes ſtreckte nach
einer WEile die Hand zum Fenſter heraus, vielleicht um zu pro=
ben
, ob das GZeſvitter, welches ſchon ſeit einigen Stunden =
rende
Wolken am ſernen Horizonte herauftrieb, ſchon einige
Tropfen durch die ſchwüle Mittagsluft herunterſchicke. Wenn
es erlaubt iſt, von einem Teile auf das Ganze zu ſchließen, ſo
konnte man leicht zu der Ueberzeugung verleitet werden, daß
derjenige, dem dieſe prüfende Hand gehörte, und meur war
Eis jetzt noch nicht von ihm zu ſehen, gewiß kein niagerer
*) Ein in der Kirchengeſchichte Aegüpteus pft geuaunter Name, be=
zeichnet
zwvei heilige Männer; einen Biſchof in Oberägypten zur Zeit der
diokletianiſchen Chriſtenverfolgung ſowie einen Anachoreten in der
thebaniſchen Wüſte im vierten Jahrhundert.

Schwächling ſein konnte, denn es war eine feiſte Hand, ſo wohl
mit Fett ausgepolſtert, daß man nicht begreifen konnte, wie ſie
die Grübchenreihe über den Filigerwurzeln dulden konnte und
nicht vielmehr das ganze Zellengewebe gleichmäzig bedacht hatte.
Der Beſitzer der Hand mußte ein derſelben aualoges Geſicht
haben, wenn man nicht alle Shimetrie aus der Schöpfung weg=
leugnen
wvollte; ſein Bauch mußte ſich dem vollkommenſten Kör=
per
, der Kugel, nicht unbedeutend genähert haben, und wenn

irgend Teile ſeines ſterblichen Ichs eine Ausrrahme darbieten
mochten, ſo konnten dies keine andere als die Träger der Laſt,
Las Poſtament des Erdenglobus, die Beine des zinſichtbaren
Hausbewohners ſein, denn dieſe unglücklichen Sklaven eines
bequemen Herrn pflegen in demſelben Verhältnis zu altern und
abzumagern, als jener zu blühen und gedeihen.
Endlich erſcheint die Gewißheit auf dem weiten Felde
unſerer ſcharſſinnigen Vermutungen. Ein paar gemäſtete Schül=
tern
, in ihrer Mitte einen gigantiſchen Kopf tragend, ſchoben ſich
in das Feuſter und füllten es völlig aus. Jener, einem Kürbis
an Form nicht unähnlich, ſahe zu dem Wirtshauszeichen hinauf,
welches das ſpinnwebumflorte Bild eines ſpringenden Ebers
darſtellte und im Winde langſam hin= und herſchaukelte; blickte
dann einigen vorübergehenden Geſeilen verächtlich nach, weil ſie
in loſem Uebermut laut über das gaſtliche Dach geſpottet hatten,
und murmelte etwas, als zitiere er das allzulange zögernde Don=
nerwetter
auf ihre Häupter herab. Hierauf zog er ſich zurück,
ſchlug die lahmen Fenſterflügel klirrend zu und nötigte uns hier=
durch
, ihm in das Inuere ſeiner Behauſung zu folgen.
Der Mann, deſſen Perſönlichkeit wir faſt mit allzu großer
Liebe geſchildert zu haben fürchten, ſaß mit über dem ſchon be=
ſchriebenen
Bauch gefalteten Händen in der Gaſtſtube, ivelche das
Reußere der Herberge durchaus nicht beſchämte. Die Wänd=
waren
vor Zeiten mit weißer Kalkerde angeſtrichen geweſen, ge=
wannen
aber jetzt durch unzählige darauf umherlaufende Fliegen
ein ſchwärzlich wimmelndes Anſehen. Dieſelben Gaſte beſchmeiß=
ten
die braun angeſtrichenen Tiſche und Bäuke und eutblödeten
ſich bistveilen ſogar nicht, ſich auf dem gleißenden Antlitz des
Wirtes zu beluſtigen, eine Verwegenheit, welcher dieſer ſogleich
dadurch züchtigte, daß er eine vielgebraucſte Fliegenklatſche er=
griff
und langſam, uicht ohne einen boshaften Ausdruck in ſeinen
Mienen, längs der Wände einherwandelnd, ſein Inſtrument mit
ſolcher Sicherheit führte, daß bald Legionen der harmloſen Ge=
ſchöpfe
den ſchmiutzigen Fußboden bedeckten. Endlich des Mor=
dens
müde, hing er die Klatſche an den gewohnten Nagel, füllte
den Seſſel mit ſeinir Perſon aus und betrachtete die am Boden
zuckenden und zappelnden Opfer ſeines Zornes mit zufriedenen
Blicken.
(Fortſetzung folgt.)

dadurch, daß wir nur die beſte, ſehr gute, die modernſte und eleganteſte Herren= und Knabenkleidung einkaufen und dieſelbe zu
alle
gſten Preiſen verkaufen. Zum Einkauf iſt uns ſelbſt
die uns wertvolle Kundſchaft die billigſte
Jare zu ſchlecht.
g5
eoer
Grafenſt?
Hörr.
F a

zccccccece: 223223z2 die lieben Geschenke
L und die überaus zahlrei-
hen
Blumenspenden zu un-
terer
am 8. Dez. vollzogenen
Vermählung danken herslichst
Hrust Begreif, Lehrer
1. Hät eiten Begreil, geb. Hiekel
Brauzshardt, den 10. Dez. 1923
(84
RSAOOLDNCEEcceTce!

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen geliebten Gatten,
den treuſorgenden Vater ſeines
Sohnes, unſern guten Sohn, Bru=
der
, Schwager und Onkel
Herrn
Lorenz Schmitt
Eiſenbahnoberſchaffner
nach langem ſchweren Leiden, wohl=
verſehen
mit den hei igen Sterbe=
ſakramenten
, zu ſich zu nehmen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Frau Aath. Schmitt, geb. Endres
und Gohn.

Tüchtiges, beſſeres
eſucht.
Waſchſrau Bender,
Alleitmädchen Grafenſtr. 19, (29160

Darmſtadt, 7.
Ahaſtraße 14.

Dezember 1923.
(*2908

Die Beerdigung findet Dienstag
nachm. 3 Uhr auf dem alten Fried=
hof
an der Nieder=Namſtädterſtr.
ſtakt. Das Seelenamt iſt Mittwboch
vorm. 7 Uhr in der Martinskapelle.

Sonntag abend entſchlief mein
lieber Mann, unſer treuer Vater
Herr Major a. D.
Julius Hau
Darmſtadt, 10. Dez. 1923.
Kaſſel, Littenweiler.
Emily Hauß, geb. Hoby
Ellen Bachmann, geb. Hauß
und Töchter
Major a. D. Ernſt Hauß
ne bſt Frau u. Kinder
Elſe Hauß
Eliſabeth Hauß.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 12. Dez., nachni. 31, Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt. (*29114

Am Sonntag, den 9. Dezember,
um 9 Uhr abends, entſchlief nach
kurzeni ſchweremLeiden nach kaum
vollendetem 68. Lebensjahre mein
herzensguter Mann, unſer liebe
treuer Vater und Bruder
der Verlagsbuchhändler
Carl Malcomes.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Helene Malcomes, geb. Dieudonnée.
Nieder=Ramſtadt, 10. Dez. 1923,
Caſſel.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 12. Dezu um 3 Uhr nachm.
vom Trauerhauſe aus in Nieder=
(2918e
Namſtadt ſtatt,

Rhe
Für die zahlreichen Beiveiſe von
aufrichtiger Teilnahme an dem ſchweren
Verluſte, der uns durch das Hinſcheiden
unſeres lieben Bruders, Onkels und
Schwagers
Heinrich Kraft
Zolloberwachtmeiſter
betroffen hat, ſagen wir unſeren herz=
lichſten
Dank. Insbeſondere danken wir
für die anerkennenden und troſtreichen
Worte, die an ſeinem Grabe geſprochen
wurden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Kraft.

Bruchleiden

heilbar o. Operation, o. Berufsſtörung, o. ſchmerz
hafte Einſpritzung. Ueber 100 amtl. beglaub. Atteſte
Geheilterliegen aus; z. B.: Ichlittane, Leiſten=
bruch
, war früher pperiert, Operation nicht
gehalten, durch ihre Methode aber völlig aus=
geheilt
, h. k. Beſchwerde mehr, beſten Dank
Igelsbach, N. B., Landwwirt, Sprechſtunde,
Darmſtadt: Sonstag, d. 16. Dezbr., 93,
HotelPrinz Heinrich. Dr. med. H. 2. Meher,
spezialbehandlung v. Bruchleiden, Hamburg I./ 4Bid
10

welch. in all. Bwveigen
des Haush. bewand.
iſt, auch Liebe zu Kin=
dern
hat, ſucht Stellg.
in gutem Hauſe bis
15. Jan. od. 1. Febr.
Nach auswo. nicht aus=
geſchloſſen
. Angeb. u.
2. 87 Geſchft. (*29091
Miincche
Pe
fekt. Eiſenhändler
ſucht ſich zu verän=
dern
. Augebote unt
T 88 Geſchſt. (*29086
Rentner
ſucht Beſchäftig. auf
Bürv, evtl. auch nur
halbe Tage. Angeb. u
T. 89 Geſchſt. (*29104

Meie
Geſ. f.Anf. Jan geb.,
kinderl ig. Mädch, als
Helferin o. gege ſeit
Verg. ud. Taſcheng:
evtl. z. Aushilfe, (Gz4ut
einderhelm Newark
Einſiedel Sindenfels 1. 2,
ge Hilfe
td. morgens für
Haushalt geſucht
Roßdörferſtr. 76, pt. (*

Aleinmädch. (kath.
für kleinen Haushalt
(r29174 1
geſucht
Zimmerſtraße 8.
Tücht. Mädch, durch=
aus
ſauber, f. a. Haus=
arb
. v. 8-8 Uhrgeſ (keuus
Becker, Saalbauſtr. 60, III

Zuderl. Frau vd. Frl.
für leichte Hausarbeit
von 3 bis 6 Uhr nach=
mittags
geſ. Stunden=
lohn
30 G.=Pf. 429177
Rhönring Nr. 127, III.
Einord. Mädchen
für Küche und Haus=
arbeit
ſof, geſ. (29121
Näh. Bleichſtr. 22 I.

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handlung
ſucht jung.
Mann für Buchhal=
tung
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barer
Familie. Ans
u. Z. 104 Geſchſt.
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*29108
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. mit
Familienanſchluß.
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[ ][  ]

Seite 8.

Nummer 34

Fräulein Puck:
9
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Muſik von
Walter Kollo

Orpheum

Montag, den 17. Dez., abends 7½½. Uhr:
II. Konzert
im Großen Haus des Landestheater=
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von Franz Liſzt.
Oeffentliche Hauptprobe: Sonntag,
den 16. Dezember, vormittags 111, Uhr
Preiſe: 27 Goldmark für Konzert,
4 Goldmark für Hauptprobe.
Mitglieder erhalten 50 % Ermäßigung.
Ausgabe der Eintrittskarten für Mit=
glieder
vom 12.14. Dez., nachm. 35 Uhr,
bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. Bis
Samstag nicht eingelöſte Karten werden
nur zum Tagespreis abgegeben. (*2917
Kartenverkauf an Nichtmitglieder vom
12. Dez. ab in den Muſikalienhandlg. Konzert=
Arnold, Wilhelminenſtr., Chr. Arnold, Ernſt= Lud=
wigſtr
., Schutter, Eliſabethenſtr., u. vor den Auf
führungen an der Tageskaſſe des Landestheaters.

Hittwach, 12, III.
ubends 1½ Uhr

Ardheum 1.

1.

* Heute
Dienstag, 11.Dez.
u. folg. Tage
Erſtaufführungen
Fräulein Puck.
Muſik v. Walter
Kollo. (*22172
Kart.: Verh.=Büro,
de Waal, Rheinſtr. 14.

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der Studentenſchaft:
Katte
von Hermann Burte
Anfang 7. Ende 10 Uhr.

Am Mittwoch, 12. Dezember,
abends 8 Uhr
ſpricht
Hert Prof. Dr. Lent Erlangen
über das Thema:

7

in der Woogsturnhalle‟
Karten zu 25 und 40 am Verkehrs
büro und an der Abendkaſſe

Volkstheater
Dienstag, abd. 8Uhr,
zum letzten Male!
Gib mich frei!
Mitwoch,nachm. 4 Uhr,
zum letzten Male/:u7
das Weihnachtsmärchen:
Die Wallfahrt
z. Chriſtkind.

Herzliche
Weihnachtsbitte!
Für die Chriſtbe=
ſcherung
des Rettungs=
hauſes
Hähnlein bittet
der Vorſtand um
Gaben
Bücher, Spiele, Schreib=
utenſilien
u. Kleidungs=
ſtücke
(auch gebraucht)
nimmt entgegen
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