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vöchenilich Tmaligem Erſcheinen vom 25. Nop.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Numener 328
Dienstag, den 22. November 4923
186. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Mark. — Im Falle höherer
Hewalt, wie Krieg, Auffuhr Streil uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichiſcher Beitreibung fällt eder
Rabait weg. Bankkouio: Deuiſche Banl und
Darm=
ſtädter 8 Nationaiban
ie Militärkontrollkommiſſion.
Wiederaufnahmze der Kontrolie.
London, 26. Nov. (Prib.=Tel.) Der diplomatiſche
Be=
erſtatter des Obſerver ſchreibt, die interalliierte
Militärkon=
kommiſſion werde Anfang dieſer Woche in Berlin
zuſam=
treten. Eine Antwort auf die beiden Noten der
Botſchafter=
erenz durch die deutſche Regierung werde nicht erwartet. Das
ſche Mitglied der Kommiſſion müſſe in enger Fühlung mit
Foreign Office bleiben bei der heiklen Arbeit zur
Wieder=
ellung der militäriſchen Kontrolle über ein Deutſchland,
deſ=
zukünftige Lage nicht vorausgeſehen werden könne. Die
itik, die er durchzuführen habe, und wegen der er in enger
lung mit Lord Curzon ſtehe, bezwecke, ſicherzuſtellen, daß kein
ſuch gemacht werde, eine Kontrolle in Teilen Deutſchlands
zuüben, wo augenblicklich die Berliner Regierung keine wirk=
=Auterität ausüben könne. Nach britiſcher Anſicht würde es
Hohn ſein, Unmögliches von Deutſchland zu fordern und
n ſeine Nichterfüllung als Verzug anzuſehen. Muſſolini habe
rend der letzten Wochen gezeigt, daß er die engliſche Politik
kommen unterſtütze, und auch die belgiſche Regierung ſtehe
ſymratiſch gegenüber. Die nächſten Wochen bedeuteten eine
ſche Zeit, ſowohl wegen der unſicheren Lage in Deutſchland,
auch wegen der Gefahr, daß die Frage der Verhängung von
ktionen die Verbündeten von neuem ſpalte.
Vom Tage
Auf die vom deutſchvölkiſchen Abg. Mafor a. D.
Hen=
ning beim Reichspräſidenten eingelegte Beſchwerde gegen das
Verbot ſeiner Partei durch General von Seeckt iſt dem Abg.
jetzt durch das Bureau des Reichspräſidenten mitgeteilt worden, daß der
Reichsminiſter des Innern mit der Prüfung der Beſchwerde betraut
worden iſt.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt die deutſche
Bot=
ſchaft in Paris beauftragt worden, feſtzuſtellen, ob Frankreich
Polen in der Frage des Zugangs Oſtpreußens zur Weichſel
gehört hat. Wenn ja, ſo werde verlangt, daß auch Deutſchland gehört
wird.
In Eſſen hat ſeparatiſtiſches Geſindel verſucht, ſich
in den Beſitz der Stadt zu ſetzen. Das Rathaus wurde beſetzt. In
der Bevölkerung herrſcht große Erregung.
Der Erat des Saargebietes iſt in Einnahmen und
Aus=
gaben für das Rechnungsjahr 1923 auf 155 372 755 Franken feſtgeſtellt.
Der Etat wurde ungünſtig beeinflußt durch den Fehlbetrag bei der Poſt=
und Eiſenbahnverwaltung und zwar in Höhe von 23 928000 Franken
bei der Eiſenbahn und 5 339 945 Franken bei der Poſt.
Der akademiſche Senat der Wiener Univerſität
hat beſchloſſen, den Univerſitätsbetrieb Dieenstag unter
Auf=
rechterhaltung des Legitimationszwanges und des Farbenverbotes
wie=
der zu öffnen.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Obſerver ſchreibt, es werde
erwartet, daß die interalliierte Kontrollkommiſſion
Anfang dieſer Woche in Berlin zuſammentrete.
Amtlicher Dollarkurs 4 210300000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Die Zafunft des Rheinlandes
2
Abg. Erkeſenz über die Pläne Tirards.
Elberfeld, 26. Nov. Auf dem außerordentlichen
Ver=
ertag der Deutſchen Demokratiſchen Partei
ich der Reichstagsabgeordnete Erkelenz über
diesbepor=
hende Entſcheidung über die beſetzten
Ge=
te. Nachdem Tirard einem Herrn aus Köln die Frage
gelegt hätte, ob man nicht über die Bildung eines
einſtaates im Rahmen des DDeutſchen Reiches
ſandeln könne, hätten Verhandlungen ſtattgefunden, zunächſt
vorigen Freitag, über die im einzelnen noch nichts bekannt
orden ſei. Er glaube aber in großen Zügen folgendes
dar=
n zu können, wvas von Tirard angenommen ſei:
Es ſoll über die Frage beraten werden, die beſetzten
biete im Rahmen eines Verwaltungskörpers
ammenzufaſſen. An die Spitze dieſes
Zweckverban=
tritt ein zwei= bis fünfköpfiges Direktorium. Dahinter ſteht
ächft ein Ausſchuß, gewiſſermaßen als Berater des
Direkto=
ns. Dieſes Direktorium hat die Aufgabe, einerſeits mit den
nzoſen, andererſeits mit dem Deutſchen Reich alle
Verhand=
zen zu führen, die nötig ſind, um wieder Oronung zu ſchaf=
Vorausſetzung dafür iſt eine Regelung der Finan=
I. Ein ſolches Gebilde muß Finanzhoheit, alſo eine eigene
uer, haben. Zweitens muß dieſes Gebilde die Verwaltung
aen. Die Verwaltung muß wieder mit den erſten Kräften
tzt werden, die in der Hauptſache ausgewieſen worden ſind.
gabe des Direktoriums wird deshalb ſein, auf die Rück=
Ur der Ausgewieſenen hinzuarbeiten, oder, ſoweit
z nicht möglich iſt, auf die Neubeſetzung der betreffenden
iter bedacht zu ſein. Im übrigen hätte dieſes Direktorium
Recht und die Pflicht, alle Maßnahmen zu treffen, die ein
veräner Staat in ſeinem Gebiet treffen kann. Es würde
ge=
ermaßen die Souveränität des Reiches und der Länder für
Zeit, in der hier der Zwangszuſtand herrſcht, auf dieſes
Di=
orium übertragen werden. — Wenn unter dem herrſchenden
ick die Bande zwiſchen Reich und Ländern gelocert werden
ſſen, ſo dürfen wir nicht Frankreich die Möglichkeit geben, die
ſelnen weſtfäliſchen, rheiniſchen heſſiſchen und bayeriſchen
le uſw. gegen einander auszuſpfelen. Trotz eines gewiſſen
derſtandes, der vielleicht in Weſtfalen am größten iſt, muß
n gemeinſam vorgehen. Das Entſcheidende iſt, daß wir vor
Schaffung eines Selbſtverwaltungskörders im beſetzten
Ge=
ſtehen. Wenn auch nicht an ein Ausſcheiden aus Preußen
r dem Reich gedacht wiro, ſondern eine reine
Zuſammenfaſ=
g aus Zwecmäßigkeitsgründen beabſichtigt iſt, erhält doch
e Situation eine politiſche ganz
außerordent=
he Bedeutung. Trotz des Zweaverbandes iſt die
poli=
che Gefahr immer noch ſehr groß. Wir haben
mes Erachtens uns immer mit Recht geſträubt gegen die
iglichreit einer Abtrennung von Preußen, ſolange die
Be=
ung beſteht. Es wird den Franzoſen nicht ſchwer fallen, in
ſem Gebilde ihren Einfluß geltend zu machen; aber die Dinge
d ſo, daß wir zwiſchen dieſer Möglichkeit zu wählen haben
der, Millionen der Bevölkerung gegen einander losgehen
d ſich gegenſeitig auffreſſen zu laſſen. Um die Bevölkerung
dem Allerſchlimmſten zu bewahren, muß der erſte Weg
ſchritten werden. Ich werde deshalb vorſchlagen, uns
hingehend zu erklären, daß wir unter dem Zwang der
Um=
ide und vor der Gefahr des Verhungerns und der
Verelen=
ig uns mit dieſem Schritt einverſtanden erklären, in dem
Be=
n, daß die deutſche Vevölkerung am Rhein deutſch iſt
ien wird, auch wvenn die Form des Staates wechſelt.
Frankreichs Politik im Rheinland.
London, 26. Nov. (Wolff.) Der Kölner
Sonderbericht=
tatter der Times ſchreibt zu der Politik Frankreichs im
heinland: So gut wie überall ſeien, außerhalb, der
briti=
en Zone, die hohen Beamten ausgewvieſen worden, ſodaß keine
zuläre Verwaltung mehr beſtehe. Das ganze Land ſei
ner Bande von Verbrechern und Verrückten
1Sgeliefert, die es für ihren eigenen Vorteil im Namen
eer „unabhängigen rheiniſchen Republik” ausbeuteten. Dieſe
ute gäben Papiergeld aus ohne irgend welche Deckung, fodaß
S finanzielle Chaos weit ſchlimmer ſei als es je ſonſt geweſen
tre. Sie raubten und requirierten unbeſtraft und terroriſierten
e Perſonen, gleichviel in welcher Stellung, die verſuchten, ſich
ihnen zu widerſetzen. Die Franzoſen hätten unter dem
An=
ſchein ihrer Souveränität tatſächlich den Separatiſten
freie Hand gegeben. Jede Gewalttat der Separatiſten
bleibe ungeſtraft, dadurch wollten die Franzoſen auch dem
lohal=
ſten Deutſchen klar machen, daß er aus ſeiner Lage nur
entkom=
men könnte wenin er ſich vom Reich abkehre. Dem Bürgermeiſter
einer Stadt in der Pfalz, der um den Schutz des örtlichen
fran=
zöſiſchen Offiziers nachſuchte, als die Separatiften ſein Leben
be=
drohten, habe z. B. der Offizier folgendes erklärt: „Sie müſſen
ſich für das eine oder das andere entſcheiden. Ich werde Ihre
Sicherheit zwei Wochen lang garantieren. Wenn Sie ſich bis
da=
hin nicht entſchloſſen haben, werde ich nicht verantwortlich ſein,
wenn Sie gehängt werden.”
Der Times=Berichterſtatter ſchreibt, es könne von dem
lohal=
ſten Deutſchen nicht erwartet werden, daß er dieſer Art von Druck
widerſtehe. Die Welt hätte nur wenig darüber erfahren, wie ſehr
ſich im ſüdlichen Tei l des Rheinlandes während
der allerletzten Wochen die Verhältniſſezugeſpitzt
hät=
ten. Die Deutſchen begännen zu begreifen, daß die Franzoſen
aus dem Rheinland einen Staat unter
franzö=
ſiſcher Souveränität machen wollten, um den
Ein=
wohnern vorzutäuſchen, daß ſie nicht völlig vom Reich losgeriſſen
worden ſeien. Die Franzoſen würden z. B. nicht zugeben, daß die
Rheinländer Delegierte in den Reichstag entſenden, wohl aber in
den Reichsrat. Der Berichterſtatter fragt, welches die Rolle
Großbritanniens bei der Neubildung Europas
ſei. Die Verhandlungen würden geleitet durch den Vorſitzenden
der Rheinlandkommiſſion, in der Großbritannien vertreten ſei,
und zwar für ein Gebiet, von dem Großbritannien hoffe,
Repa=
rationen zu erhalten, und von dem ein Teil unter der Obhut
bri=
tiſcher Truppen ſtehe. Die britiſchen Intereſſen würden direkt
be=
rührt werden, wenn Teile aus Deutſchland herausgeriſſen werden
ſollen. Eine ſolche Aktion würbe Großbritannien in eine Lage
bringen, daß ſein Handel und ſeine Politik von Frankreich
dik=
tiert werden könne.
Die deutſche Antwort auf die beigiſchen
techniſchen Studien.
TU. Brüſſel, 26. Nov. Die Brüſſeler Regierung iſt im
Beſitz der Antwortnote des Reiches bezüglich der techniſchen
Stu=
dien der belgiſchen Regierung und hat ſofort Auftrag zur
Ueber=
ſetzung dieſes 50 Seiten langen Dokumentes gegeben. Aus der
belgiſchen Preſſe verlautet folgender Eindruck: Im allgemeinen
iſt man darüber befriedigt, daß die deutſche Regierung in
ver=
ſchiedenen Punkten die Aufrichtigkeit der belgiſchen Feſtſtellungen
anerkennt und man ſie ſogar als Baſis zu Verhandlungen
anneh=
men könnte. Ueber dieſe Auffaſſung deutſcherſeits iſt man auch
in offiziellen Kreiſen Belgiens befriedigt. Inwieweit aber das
Dokument die Baſis zu Verhandlungen der
Reparationskommiſ=
ſion werden könnte, darüber drücken ſich weder die Preſſe noch die
offiziellen Kreiſe in irgend einer beſtimmten Weiſe aus.
Belgiſche „Sanktionen”.
Paris, 26. Nov. (Wolff.) Nach einer Meldung des
Brüſ=
ſeler Korreſpondent des Temps hat ein Vertreter der belgiſchen
Regierung in Düſſeldorf rollendes Eiſenbahnmaterial
beſchlag=
nahmt, das zur Lieferung für die deutſche Eiſenbahuverwaltung
beſtimmt war. Die Maßnahme wird mit der Nichtbefolgung des
Ultimatums in der Angelegenheit Graff bearündet. Das
beſchlag=
nahmte Material ſoll entſprechend der geforderten Geldbuße in
Höhe von 1 250 000 Franken liquidiert werden. Davon ſoll 1
Mil=
lion dem Roten Kreuz und 250 000 Franken der Familie des
Getöteten zur Verfügung geſtellt wverden.
Neue Beſetzungsplätze.
Berlin, 26. Nov. Ein rheiniſcher Großinduſtrieller will
aus Pcincaré naheſtehenden Kreiſen völlig authentiſch erfahren
haben, daß im Falle von Zwiſchenfällen bei Wiedereinſetzung der
Militärkontrolle, oder falls Deutſchland verſuchen ſollte, durch
eine nationale Diktatur ſich Frankreichs Pränen entgegenzuſetzen,
franzöſiſches Militär ſofort Berlin und München beſetzen würde.
Kriſis.
Das Echo, welches der Sturz des Kabinetts Streſemann int
In= und Ausland gefunden hat, dürfte auch ſelbſt im Deutſchen
Reichstag manchen Unentwegten etwas nachdenklich geſtimmt
haben, umſomehr als es ſich jetzt erweiſt, daß niemand von den
Regierungsſtürzern in der Lage wäre, etwas Beſſeres an die
Stelle der bisherigen Regierung zu ſetzen. Ein unſagbar
trau=
riges Schauſpiel iſt es, welches der Deutſche Reichstag zurzeit
im Ausland bietet. Achtundvierzig Stunden wird nun ſchon
verhandelt und nochmals verhandelt, ohne daß bisher das
Geringſte dabei herausgekommen wäre. Trotzdem iſt es, es
mag komiſch klingen, aber es muß trotzdem ausgeſprochen
werden, noch gut, daß die bisherigen Verhandlungen zu
kei=
nem Reſultat geführt haben, deun wäre das Ergebnis bisher
nicht ſo negativ geweſen, wäre aller Anlaß zur
Kataſtrophenſtim=
mung gegeben. Dem Kabinett Streſemann hat der
Reichspräſi=
dent die Vollmacht zur Auflöſung des Reichstags nicht geben
wollen, Herrn Albert hat man in dieſer Beziehung von
vorn=
herein keine Schwierigkeiten gemacht. Daß Herr Albert mit dem
Deutſchen Reichstag nicht zu regieren vermag, darüber dürften
keine Zweifel beſtehen. Dann aber ſoll ein Kabinett, das weder
im Inland noch im Ausland das geringfte Anſehen hat, den
Deutſchen Reichstag auflöſen und in dem ſchwierigſten Augenblick
Parlamentslos regieren! Herr Albert ſoll den Sozialdemokraten
Zuſagen gemacht haben hinſichtlich des Abbaus des
Belagerungs=
zuſtandes. Gibt es irgend jemanden, welcher die derzeitigen
poli=
tiſchen Verhältniſſe in Deutſchland auch nur etwas zu überſehen
vermag, der ſich über die Folgen eines ſolchen Abbauverſuches
irgendwie im Zweifel befände? Der gegenwärtige Zuſtand iſt
zweifellos nicht gerade ideal zu nennen. Der Abbau des
Bela=
gerungszuſtandes im gegenwärtigen Augenblick würde jedoch
nicht nur mit Rückſicht auf die Ordnung im Innern, ſondern auch
insbeſondere mit Rückſicht auf die Lage in Bayern die Auflöſung
des Reiches bedeuten, und esmußmehrwie zweifelhaft
erſcheinen, ob die Machtmittel des Staates, die
noch Herr Streſemann feſt in der Hand hielt,
ebenſo feſt in den Händen eines ſchwachen
Nach=
folgersliegen würden. Daß keine parlamentariſche
Kom=
bination etwa das bisherige Kabinett erſetzen könnte, haben wir
bereits mehrfach ausgeführt. Der Gedanke des Reichspräſidenten,
durch ein Beamtenkabinett übe: die Schwierigkeiten
hinwegzu=
kommen, erweiſt ſich bei näherem Hinſehen als ausſichtslos. Nur
eine Möglichkeit gibt es noch, an der Kataſtrophe
vorbeizukom=
men: Wiederkehr des Kabinetts Streſemann und Auflöſung des
Reichstags.
Berlin, 27. November, 9 Uihr abends.
Von unſerer Berliner Redaktion erhalten wir folgenden
Be=
richt zur Lage:
Im Reichstag ſah es am Montag ſeltſam genug aus.
Das Feſthalten des Reichspräſidenten an ſeinem Kanzler Albert
hat bei den bürgerlichen Parteien allgemein verblüfft. Das
Er=
gebnis iſt zunächſt ein vollkommener Wirrwarr, dem
die zahlreichen ausländiſchen Journaliſten mit völliger
Verſtänd=
nisloſigkeit gegenüberſtehen. Daß es dabei von dieſer Seite an
allerhand ironiſchen Bemerkungen über die politiſche Unfähigkeit
Deutſchlands nicht fehlt, iſt ſicher, aber leider auch nicht
un=
berechtigt.
Herr Dr. Albert ſelbſt hat ſeine Bemühungen zur Bildung
des Kabinetts in der Reichskanzlei begonnen. Er hat ſich in erſter
Linie an die Mitglieder der Regierung Streſemaun gewandt und
hier auch von Graf Kanitz ſowie von dem Finanzminiſter Du.
Luther Zuſagen erhalten, während die übrigen Miniſter ſich ihre
Entſcheidung vorbehalten haben, ſoweit ſie ſie nicht von der
Zu=
ſtimmung ihrer Fraktion abhängig machten. Die größte
Schwie=
rigkeit bildet naturgemäß die Beſetzung des Außenminiſteriums,
da er ſelbſt offenbar wohl einſieht, daß er nach ſeiner
Vergangen=
heit in den Vereinigten Staaten nicht der Mann beſonderen
internationalen Vertrauens iſt. Er glaubt aber immer noch, daß
es ihm gelingen wird, bis Montag abend ſeine Regierung ſertig
zu bekommen, die er dann auf jeden Fall am Mittwoch dem
Reichstag vorſtellen will. Die Haltung der bürgerlichen
Parteien ihm gegenüber iſt — wohlwollend ausgedrückt —
kühl zurückhaltend. Eine offizielle Abſage liegt wohl nur
von den Deutſchnationalen vor. Wir möchten aber annehmen,
daß andere Parteien ſich, ſobald ſie die Abſichten und das
Kabi=
nett dieſes Kanzlers überſehen können, ähnlich verhalten werden.
Eine Ausnahme machen nur die
Sozialdemo=
kraten. Der „Vorwärts” führt zwar einen ziemlichen Eiertanz
auf, aber zwiſchen den Zeilen iſt doch ein ſtarkes
Wohlwol=
len für Herrn Albert herauszuleſen. Kein Wunder, wenn
die Sozialdemokraten hoffen, mit ſeiner Hilfe um die für ſie ſehr
gefährliche Auflöſung des Reichstags herumzukommen. Man ſagt
auch, daß ſie von Herrn Albert bereits beſtimmte Zuſagen
über den Abbau des Belagerungszuſtandes in
der Taſche haben. So bekommt der „Vorwärts” den Mut, das
Vorgehen des Reichspräſidenten als logiſch und
verfaſſungs=
mäßig korrekt zu bezeichnen und die Deutſchnationalen zu
ver=
ſpotten, weil ſie dem entgangenen Kanzleramt nachtrauern. Die
Tatſache ſteht jedenfalls feſt, daß die Deutſchnationalen
grund=
ſätzlich bereit waren, die Verantwortung zu übernehmen, daß
aber der Reichspräſident ihnen im Gegenſatz zu jedem
parlamen=
tariſchen Brauch die Gelegenheit dazu nicht gegeben hat. Deshalb
kann auch niemand ſagen, wie es der „Vorwärts” behauptet, daß
alle Verſuche, eine Regierung auf Grund einer parlamentariſchen
Koalition zu bilden, geſcheitert ſind. Im übrigen ſcheinen die
Sozialdemokraten es als ſelbſtverſtändlich anzuſehen, daß die
bürgerliche Mitte Herrn Albert zunächſt wenigſtens unterſtützen
wird, und ſind bereit, ſich ihre Zuſtimmung abkaufen zu laſſen.
Parlamentariſch ausgedrückt verkündet der „Vorwärts”, daß die
ſozialdemokratiſche Fraktion ihre Entſcheidung von der Politik
abhängig machen will, die die neue Regierung treiben wird.
Wenn es aber richtig iſt, daß darunter auch der Abbruch des
Belagerungszuſtandes verſtanden wird, dann ergibt ſich
ſofort, daß eine ſolche Regierung den Frieden mit Bayern
nichtpflegen und fördern wird und daß vermutlich auch
General v. Seeckt zu dem neuen Kabinett von
An=
beginn an in ſchroffen Gegenſatz geraten muß.
Die Auffaſſung geht im allgemeinen auch deshalb dahin, daß
es Herrn Albert nicht gelingen wird, auch nur ein
Verlegenheits=
kabinett zu bilden, daß er vielmehr ſchon am Dienstag ſeinen
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. November 1923
Nummer 32
Auſtrag in die Hände des Reichspräſidenten zurücklegt. Für
die=
ſen Fall werden bereits Vorkehrungen getroffen. Es fällt einmal
auf, daß Herr Jarres im Reichstag beſchäftigt iſt, offenbar, um
unter der Hand nachzuprüfen, wie weit es ihm möglich ſein
wurde, ein Kabinett der bürgerlichen Parteien
zuſammenzubrin=
gen. Daneben iſt das Zentrum eifrig an der Arbeit, um neue
Möglichkeiten zu ſchaffen. Die Vorarbeiten, die hier geleiſtet
wer=
den, ſind aber wieder bedingt durch den Erfolg oder Mißerfolg
Alberts. Die Fäden laufen da ſtark durcheinander. Es iſt nicht
angängig, mehr zu ſagen, als daß beſtimmte Anzeichen
vor=
handen ſind über die Möglichkeit einer gemeinſamen
Re=
gierung von Zentrum, Deutſcher Volkspartei,
Deutſchnationaler Volkspartei und Bayeriſcher
Volkspartei, bei der die Demokraten nicht
mit=
machen, aber auch keine Oppoſition treiben würden. Die
Deutſchrationalen haben anſcheinend das Gefühl, daß ſie in der
vergangenen Woche nicht ſehr glücklich gehandelt haben, und ſind
ſehr beſcheiden geworden. Auf der anderen Seite fragt es ſich
aber auch, ob es gut iſt, die Arbeitsgemeinſchaft, den einzigen
feſten Block, zu zerſprengen auf die Gefahr hin, daß ſchließlich
trotzdem doch eine tragfähige Regierung nicht zuſtande kommt.
Der beſte Ausweg wäre ſchon, wenn man nach den
Irrungen und Wirrungen dieſer Tage Herrn Dr.
Streſe=
mann noch einmal mit der Kabinettsbildung
be=
traute, wozu er bereit wäre, wenn ihm die Ermächtigung zur
Auflöſung des Reichstags gegeben würde. Aber das iſt ja
ge=
rade das, was Herr Ebert vermeiden will, und ſolange der
Reichspräſident ſich nicht davon überzeugt hat, daß ihm nichts
anderes übrig bleibt, wird er ſich — leider — wohl kaum dazu
verſtehen.
Die Kabinettskriſe.
Berlin, 26. Nov. Da die bisherigen Verhandlungen Dr.
Alberts über die Bildung des Kabinetts unter ſeiner Führung
zu keinem Erfolg geführt haben und Dr. Albert noch keine
geeig=
neten Mitarbeiter hat finden können, hat ſich nach Auffaſſung
Parlamentariſcher Kreiſe die Möglichkeit zu einem Kabinett
Al=
bert im Laufe des heutigen Tages verſchlechtert. Man ſieht ſich
bereits innerhalb der politiſchen Kreiſe nach Perſönlichkeiten um,
die anſtelle von Dr. Albert, falls dieſer den Auftrag in die Hände
des Reichspräſidenten zurücklegt, die Kabinettsbildung
überneh=
men könnten.
Die Bemühungen Dr. Alberts.
Berlin, 26. Nov. Die Bemühungen Dr. Alberts
um die Bildung des Reichskabinetts haben bisher
noch zu keinem Ergebnis geführt. In Regierungskreiſen
hofft man, daß Albert bis Dienstag abend ein Kabinett
zuſtande=
gebracht haben wird. Man will wiſſen, daß das Miniſterium des
Aeußern nicht endgültig beſetzt, ſondern nur kommiſſariſch
ver=
waltet werden ſoll. Ferner ſoll der Plan beſtehen, die
wirtſchaft=
lichen Miniſterien zuſammenzulegen und in der Hand eines
Reichsminiſters zu bereinigen. Genannt wird dafür der Dir Itor
der Deutſchen Werke, Heurich. Dr. Brauns hat der präſumtive
Reichskanzler wieder das Arbeitsminiſterium angeboten. Das
Zentrum macht aber den Eintritt von Fraktionsmitgliedern in
die Regierung von der vorherigen Zuſtimmung der Fraktion
ab=
hängig. Ueber die Haltung der Fraktionen zu einem
Geſchäfts=
kabinett Albert verlautet noch nichts Endgültiges. Bisher iſt im
Reichstag nur die Zentrumsfraktion zur Beratung der
parlamen=
tariſchen Lage zuſammengetreten. Die Deutſche Volkspartei hält
um 5 Uhr nachmittags eine Fraktionsſitzung ab. Die
Deutſch=
nationalen haben für Dienstag ihre Fraktion einberufen. Im
allgemeinen geht die Stimmung im Parlament dahin, ſich
vor=
läufig dem Kabinett Albert gegenüber abwartend
zu verhalten.
Zur Kandidatur Alberts.
* Berlin, 27. Nov. (Priv.=Tel.) Zur Kandidatur
Alberts bemerkt der am Spätabend erſcheinende „Tag”: Wir
möchten gleich von vornherein ohne Umſchweife zum Ausdruck
brin en, daß wir von der Deutſchen Volkspartei und erſt recht
ſelbſtberſtändlich von der Deutſchnationalen Partei erwarten, daß
ſie ein Kahinett Albert ohne ſentimentale Gemütsbewegung zu
Fall bringen. Es beſteht gar kein Zweifel, daß Herr Albert
für die Rechte untragbar iſt. Es iſt ihr gutes Recht,
aber auch ihre Pflicht, dafür zu ſorgen, daß nach Herrn
Streſe=
mann, der eine Perſönlichkeit im politiſchen Leben darſtellte,
etwas beſſeres kommt. Das Blatt fährt dann fort: Es iſt ein
unmöglicher Zuſtand, daß Herr Ebert von einem Bankerott
des Parlamentarismus ſpricht und dem Verſagen
der Parteien, wpenn er gar nicht feſtſtellt, daß die Parteien
verſagt haben. Die Rechtsparteien können ſich dieſe
Pro=
vokation nicht gefallen laſſen.
Rege Tätigkeit beim Zentrum.
* Berlin, 26. Nov. (Priv.=Tel.) In Berliner politiſchen
Kreiſen will man wiſſen, daß im Falle des Nichtzuſtandekommens
des Kabinetts Albert das Zentrum die Initiative zur
Kabinetts=
bildung übernehmen wird. Es wird dabei an eine
Kanzlerkandi=
datur Marx gedacht, der angeblich zur Kabinettsbildung bereit
ſei, wenn er die Zuſage Streſemanns erhalte, das
Außenmini=
ſterium zu übernehmen.
Paris zur deutſchen Miniſterkriſe.
TU. Berlin, 26. Nov. Die Pariſer Preſſe fährt heute in
ihren Beſprechungen der deutſchen Miniſterkriſe fort. Cin
Mini=
ſterium Dr. Albert dürfte nach dem erſten Eindruck von heute
morgen hier nicht gerade günſtig aufgenommen werden. Die
Preſſe wirft die Vergangenheit Dr. Alberts auf und erinnert an
ſeine Tätigkeit in der deutſchen Geſandtſchaft in Waſhington, wo
er nach den Ausführungen der heutigen Morgenblätter das
Miß=
trauen des früheren Präſidenten der Vereinigten Staaten,
Wil=
ſon, hervorgerufen hatte. Ebenſo betont man, daß er im Kabinett
Cuno das Miniſterium der Finanzen inne hatte und ſchiebt ihm
einen großen Teil der Schuld des finanziellen Elendes
Deutſch=
lands zu.
Beſorgniſſe in britiſchen diplomatiſchen Kreiſen.
London, 26. Nob. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des „Daily Telegraph” ſchreibt: „In britiſchen
diplomatiſchen Kreiſen wird nicht verheimlicht, daß der
Sturz Streſemanns, obgleich er keineswegs unerwartet
gekommen iſt, mit beträchtlicher Beſorgnis betrachtet
wird wegen ſeiner möglichen Rückwirlungen auf die innere
Lage in ganz Deutſchland. Die Lage werde beſonders
gekenn=
zeichnet durch die Schwierigkeiten, einen gegeigneten
Nach=
folger für Streſemann zu finden. Bis jetzt ſei der Reichstag
noch nicht in der Lage geweſen, einen Staatsmann von
genü=
gender Stärke, Charaiter und genügendem Talent
hervorzu=
bringen, der ſich wirklichen Einfluß auf das Parlament habe
verſchaffen können. Alle auswärtigen diplomatiſchen
Beobach=
ter ſtimmten darin überein, daß in dieſem Zuſtande nur zwei
Perſonen innerhalb des Reiches nicht vom Reichstag abhängen,
nämlich Präſident Ebert und General v. Seeckt. Den
Patriotismus und die Uneigennützigkeit des Reichspräſidenten
würde niemand in Frage ſtellen, ſolange er ſſich auf die
abſo=
lute und loyale Unierſtützung des Generals v. Seeck!
verlaſſen könne. Uinter dieſen Umſtinden werde es ihm, wie
man glaube, vielleicht noch gelingen, die Hauptſchwierigkeiten
zu über inden.
Wirtſchaftsſorgen.
Wenn auch die Regierungskriſis die Währungs= und
Wirt=
ſchaftsfragen im Augenblick etwas in den Hintergrund treten
läßt, ſo iſt es trotzdem Pflicht, ſich eingehend mit dieſen
bren=
nenden Problemen zu befaſſen, da ohne weitgehendes
Ver=
ſtändnis der deutſchen Oeffentlichkeit ein Wiederaufbau der
deutſchen Wirtſchaft und damit auch der deutſchen Währung
nicht möglich iſt. Wir haben ſchon mehrfach ausgeſührt, daß
mit der Schaffung einer neuen „wertbeſtändigen” Bährung das
Problem noch keineswegs erſchöpft iſt. Das Hineinpumpen von
Dollarſchatzanweiſungen, Goldanleihe und Rentenmark in den
deutſchen Wirtſchaftsorganismus wird nur dann beſſere
wirt=
ſchaftliche Zuſtände anbahnen können, wenn Hand in Hand
damit eine weſentliche Steigerung der deutſchen Produktion
geht. Die augenblickliche, geradezu kataſtrophale Paſſivität
un=
ſerer Handels= und Zahlungsbilanz, die ihre Urfache in dem
ſtarken Rückgang der deutſchen Produktion hat, zu der der
Rückgang des Verbrauches in gar keinem Verhältnis ſteht,
würde mit unfehlbarer Gewißheit bewirken, daß entweder die
deutſchen wertbeſtändigen Zahlungsmittel alsbald ihren Weg
in das Ausland nehmen, vorausgeſetzt, daß dieſes Vertrauen
zu ihnen hat, oder daß ſie durch neue Inflation ihre
Wertbe=
ſtändigkeit verlieren, d. h. der Papiermark auf ihrem
Leidens=
weg folgen. Es bedarf keiner Erörterung, daß die notwendige
Produktionsſteigerung nur die Folge einer ſtarken Steigerung
der deutſchen Arbeitsleiſtung ſein kann. Mehr Arbeit und
ge=
ringerer Verbrauch wird die Loſung des verarmten
Deutſch=
land ſein müſſen.
Die Umſtellung auf wertbeſtändige Zahlungsmittel, die
all=
mählich erfolgt, hat auch auf die Lohnkämpfe der letzten Zeit
einen ſtarken Einfluß ausgeübt, ja zum Teil hat ſie dieſe
Lohn=
kämpfe hervorgerufen. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß die
Frage der Lohn= und Gehaltsbemeſſung in Goldmark, die doch
naturgemäß für einen längeren Zeitabſchnitt gedacht iſt, von
erheblich größerer Bedeutung iſt, als die bisherigen
wöchent=
lichen Lohnfeſtſetzungen. Auf der anderen Seite wäre es über
falſch, wenn man die jetzigen, ſowohl die bereits erfolgten als
wie die noch ausſtehenden Regelungen als endgültig anſehen
wollte. Die ſtarlen Schwankungen des Preisniveaus, die in
einer derartigen Uebergangszeit kaum vermieden wreden
kön=
nen, werden noch eine ganze Weile andauern.
Grundſätzlich muß feſtgeſtellt werden, daß gar keine Rede
davon ſein kann, daß in dem verarmten Deutſchland der
Nach=
kriegszeit die Löhne mit der Rückkehr zur Goldrechnung etwa
das Niveau der Friedenszeit erreichen könnten. Aus der
Ver=
armung durch Krieg und Nachkriegszeit müſſen wir alle rigoros
die Konſequenz ziehen, die darin beſtehen muß, daß wir um
mindeſtens ein Drittel in unſeren Anſprüchen zurückgehen. Bei
der ohnedies ſchon bei der überwältigenden Mehrheit des
gan=
zen deutſchen Volkes bereits längſt eingetretenen ſtarken
Ein=
ſchränkung der geſamten Lebenshaltung wird das auch kaum
ſehr ſchwer zu tragen ſein. Auf der anderen Seite darf aber
ſelbſtverſtändlich nicht vergeſſen werden, daß auch das Gold
auf dem Weltmarkt erheblich an Wert eingebüßt hat, was ſich
in einer durchſchnittlichen Verteuerung aller Waren von 40 bis
50 Prozent auf dem Weltmarkt ausdrückt. Dieſe
Goldentwer=
tung muß bei der Bemeſſung der Löhne und Gehälter
unbe=
dingt berückſichtigt werden. Es unterliegt keinem Zweifel, daß
eine ſolche Berüaſichtigung aber bei der jetzigen kataſtrophalen
Wirtſchaftslage in einer großen Anzahl von Wirtſchaftszweigen
ohne weiteres einfach nicht tragbar iſt. Man wird daher wohl
oder übel ganz allgemein zu einer ſtarken Differenzierung in
der Bewertung der Arbeitsleiſtung übergehen müſſen. Es iſt
ein Unding, daß der Lohn des hochqualiſizierten Arbeiters
kaum höher iſt, wie der des Ungelernten, und der Wegfall jedes
Anreizes zur Steigerung der Arbeitsleiſtung und zur Hebung
der Arbeitsqualität würde für die Wirtſchaft des verarmten
Deutſchland kataſtrophale Folgen haben müſſen. Nur wenn
ganz grundſätzlich mit den Methoden gebrochen wird, die nach
dem Kriege unſere Wirtſchaft unterhöhlt haben, werden wir
dahin kommen können, daß hochwertige und intenſive Arbeit
wieder angemeſſene Entlohnung ſindet.
An Arbeitgeber ſowohl wie an Arbeitnehmer ſtellt die
Ge=
genwart hohe Anſprüche hinſichtlich des ſozialen und
wirt=
ſchaftlichen Verſtändniſſes. Auf der einen Seite dürfen ſich die
Arbeitgeber nicht dazu verleiten laſſen, etwa den Verſuch zu
machen, die kataſtrophale Lage auf dem deutſchen Arbeitsmarkt
dazu zu benutzen, den Reallohn unter ein angemeſſenes Niveau
herunterzudrücken. Auf der anderen Seite muß die
Arbeit=
nehmerſchaft beweiſen, daß ſie reif dazu iſt, zu verſtehen, daß
ihr eigenes Wohl auf das engſte verbunden iſt mit dem
Ge=
deihen der deutſchen Wirtſchaft. Das Feſthalten an den „
Er=
rungenſchaften der Revolution” wird keinem Arbeitsloſen
wie=
der Brot zu ſchaffen vermögen.
Die Neuregelung der Löhne und Gehälter würde
zweifel=
los erheblich reibungsloſer vor ſich gehen können, wenn nicht
die Preisgeſtaltung während der jetzigen Uebergangszeit, die
Schwierigkeiten dielfach noch bedeutend verſtärkt hatte. Wir
ſprachen weiter oben von einer Weltmarktteuerung von
unge=
fähr 40 bis 50 Prozent. In Deutſchland überſteigen jedoch
ge=
genwärtig die „Goldpreiſe” vielfach ſchon das drei= oder
vier=
fache des Friedenspreiſes, und es iſt zwar verſtändlich aber
trotzdem nicht weniger bedauerlich, daß der Unwille des
Publi=
kums über dieſe Preisgeſtaltung ſich häufig gegen Kreiſe
wen=
det, die für ſie keineswegs in erſter Linie verantwortlich ſind.
So lange wir noch nicht über wertbeſtändige Zahlungsmittel
in weit höherem Maße wie bisher verſügen können, muß von
Regierungswegen notgedrungener Weiſe der Verſuch gemacht
werden, die Deriſenkurſe künſtlich niedrig, bzw. wenigſtens
einigermaßen ſtabil zu halten, da ſonſt ſoziale Erſchütterungen
unausbleiblich wären. Zum amtlichen Berliner Kurſe werden
jedoch bekanntlich ſeit Wochen bereits die
Deviſenanforderun=
gen nur zu 1 bis 2 Prozent erfüllt. Der Kaufmann, welcher
ſeinen Bedarf an Deviſen, die er zu Einfuhrzwecken braucht,
nicht zum amtlichen Berliner Kurs zu decken vermag, wird
ſelbſtverſtändlich den illegalen Dollarkurs, den er an irgend
einer ſchwarzen Börſe bezahlen muß, in den Preis ſeiner
Wa=
ren mit einkalkulieren. Die Lage des in dieſer Beziehung
hauptſächlich in Frage kommenden Großhandels iſt zweifellos
nicht ganz einfach. Aufs ſchärfſte zu mißbilligen jedoch iſt es,
wenn man ſich dann dadurch zu helfen verſucht, daß man Ware
überhaupt nur noch gegen Deviſen abgibt. Die Verordnung
vom 7. Nobember, die jeden Kaufmann zur Abgabe ſeiner
Wa=
ren gegen Papiermark verpflichtet, hat ſich leider als
unzuläng=
lich erwieſen, um höchſt unerfreulichen Zuſtänden, wie ſie hier
und da anzutreffen ſind, abzuhelfen. Ein weiteres Moment,
welches die deutſchen Preiſe während der Uebergangszeit noch
ſehr ſtark beeinflußt, iſt das Geldentwertungsriſiko. Die Preiſe
werden zwar im Handel, auch im Einzelhandel, ganz allgemein
über das Gold gerechnet. Dieſe „Goldmarkberechnung” ſchützt
den Kaufmann jedoch keineswegs davor, daß er vom Morgen
bis zum Mittag ſeine Waren zum richtigen Preiſe verkauft, daß
ihm aber die daraus gezogene Pa iermiarkeinnahuie uuter
Umſtänden (d. h. wenn der Dollarlurs an dieſem Tage gerade
in die Höhe geſetzt wird) über Mittag um 50 bis 100 Prozent
entwertet wird, und gegen derartige Verluſte ſich zu ſchützen
gibt es tatſächlich kein Mittel. Der Kaufmann muß alſo, ſo
lange er mit Papiermarkeinnahmen rechnet und rechnen muß,
wohl oder übel das Geldentwertungsriſiko mit in den
Waren=
preis einkalkulieren. Es unterliegt keinem Zweifel, daß gerade
der Einzelhändler, der bekanntlich dem Zorn des Publikums
ſtets am meiſten ausgeſetzt iſt, gerade der Hauptleidtragende
die=
ſer ganzen Entwicklung iſt.
All dieſe Uebelſtände werden ſich erſt beheben laſſen, wenn
auch das Publilum in der Lage iſt, ſeine Einkäufe mit
wertbe=
ſtän igen Zahlungsmitteln zu bezahlen und die Preiſe werden
ſich dann ganz von ſelbſt allmählich auf augemeſſene Höhe
ein=
ſtellen. Gerade die Uebergangszeit wird wirtſchaſtlich große
Schwierigkeiten bringen. Sie müſſen getragen werden wie ſo
vieles andere, as das deutſche Volk ſchon ertragen hat, denn
jur wenn dieſe Zeit überwunden wird, ohne daß etwa
jetzt getroffene Vereinbarungen und Maß
men die Beſſerungsmöglichkeiten gefähr
wird man wirklich mit einer Beſſerung für die Zukunft 1
dürfen.
Zur Neuregelung der Beamtengehälte
* Berlin, 27. Nov. (Priv.=Tel.) Heute beginnen im 9
finanzminiſterium die Verhandlungen über die Umſtellun
Beamtengehälter auf die Goldbaſis. Aller Vorausſicht nach y
den die Beſprechungen geraume Zeit währen, da die unve
lichen Vorverhandlungen keineswegs eine Uebereinſtimmun
ſchen dem Angebot der Reichsregierung und den Beamten.
tern ergeben haben. Bei der Errechnung des Beamteng
gilt als Grundlage das Abkommen, das in der vorigen Wod
den Staatsarbeitern getroffen worden iſt. Es wird eine
Relation zwiſchen Lohn und Gehalt hergeſtellt, und nur übe
Ausmaß dieſes Verhältniſſes beſtehen tiefgehende Mein
verſchiedenheiten. In letzter Zeit hatten ſich im Gegenſa
Vorkriegszeit die Lohn= und Gehaltsgeſtaltungen nicht un
lich verſchoben; denn der Arbeiter der Lohngruppe 5
reich=
ſeinem Einkommen bis weit in die Beſoldungsgruppe 3 de
amten hinein. Die Wünſche der Beamtenorganiſationen
dahin, daß dieſes Verhältnis bald beſeitigt wird, und daf
ſchen Lehn und Gehalt die Differenz gelegt wird, die vor
Krieg beſtanden hat. Hier wird allerdings der Kampf der
Gewerkſchaften einſetzen, die die Anſicht vertreten, daß eine
lierung zwiſchen Lohn und Gehalt möglichſt durchgeführt
müſſe. Die heutigen Verhandlungen werden ſich in erſter
alſo um dieſe Fragen drehen, und weiter wird man verſuche
Beamitengehälter der Kaufkraft der neuen Währung anzu)
Die Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß angeſicht
troſtloſen finanziellen Verhältniſſe auch die Beamtenſchaft
damit rechnen könne, ihr früheres Goldeinkommen wieder
halten, vielmehr müſſe notwendigerweiſe ein Entbehrungs
in Anrechnung gebracht werden, der auch von den Arbeiter
erkannt worden ſei. Bei dem Abkommen mit den Reichs
Staatsarbeitern hat man ſich dahin geeinigt, daß die ungele
und jüngeren Arbeiter etwa 68 bis 70 Prozent des Stu
lohnes des Jahres 1914 erhalten. Gegen den Vorſchlag, de
Goldgehälter der Beamten um rund 30 Prozent verkürzt w
wird von den Beamtenorganiſationen der Einwand erhober
die Goldbaſis ſich gegenüber dem Jahre 1914 ſehr weſentlig
ſchoben hat, und daß die Beamtengehälter auf dieſer Grun
zu den im Groß= und Kleinhandel geforderten Goldpreiſe i
keinem Verhältnis ſtehen. Die Beamtengewerkſchaften
geſtern abend zuſammen, um zu dieſer Lage Stellung zu nel
An der Haltung der Regierung dürfte ſich jedoch kaum
ändern, da von vornherein erklärt worden iſt, daß das Rei
den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln auskommen mi
Neuordnung des Schlichtungsweſens.
Berlin, 26. Nov. Die in der Verordnung über
Schlichiungsweſen vom 30. Oktober (Reichsgeſetzblatt 1, S.
vorgeſehenen Ausführungsbeſtimmungen werden demnäch
gehen. Sie werden insbeſondere auch Beſtimmungen übe
Ergänzung des Beiſitzerbeſtandes der Gewerbegerichte und
mannsgerichte durch Hinzuziehung von Beiſitzern aus de
ihnen nicht vertretenen Berufen (z. B. aus der Landwirtſe
über die Möglichkeit der Einrichtung von Fachkammern und
das Verſahren der Schlichtungsausſchüſſe, Gewerbegerichte
Kaufmannsgerichte nach der Verordnung enthalten.
Konfiktsſtoff
in der Reparationskommiſſie
Frankreichs Auslegung der Ruhrverträg
* Paris, 26. Nov. (Priv.=Tel.) Die deutſchen Vert
die zu den Reparationsverhandlungen hierher gekommen w
ſind Eis auf den Präſidenten der Kriegslaſtenkommiſſion, St
ſekretär Fiſcher, wieder nach Berlin zurückgereiſt. Die Re.
tionskommiſſion hat ihre nächſte Sitzung auf Dienstan
raumt, und ſie wird nunmehr, da das ſogenannte Verhö=
Deutſchen beendet iſt, ihre eigenen Unterſuchungen über die
ſche Zahlungsfähigkeit eröffnen. Ob zu dieſem Zweck ein
verſtändigenausſchuß berufen wird, ſteht noch nicht feſt.,
morgige Tag wird wohl darüber die Entſcheidung bringen.
zwiſchen ſtellen ſich aber für die Reparationskommiſſion
ſchwere Konflikte ein.
Der Matin lüftet heute das Geheimnis der am geſt=
Sonntag ſtattgefundenen langen Unterredung zwiſchen Poin
und Barthou, indem er mitteilt, daß Poincaré an Barthou
ſungen für die Behandlung der Ruhrverträge innerhalb
Reparationskommiſſion gab. Der Konflikt bezieht ſich, wie
vorausſieht, auf die Verrechnung der Ruhrgewinne. Frankreie
vor dem Abſchluß der Ruhrverträge erklärt, daß die aus
Ruhrbeſetzung ſich ergebenden Gewinne ſämtlichen Verbünd
zugute kommen ſollen, alſo der Neparationskommiſſion zur
teilung übergeben werden ſollen. Noch in der letzten Kam
ſitzung hat Herr Poincaré erklärt: „Die Gewinne, die wir
der Ruhrbeſetzung erzielen, koyten nicht uns allein zugute.
Abzug der Betriebskoſten werden wir die Ueberſchüſſe zwi
den Alliierten verteilen.” Inzwiſchen iſt jedoch bekannt ge
den, wie dieſe Erklärungen in Frankreich gemeint waren.
das Reparationskonto ſollen nur die Naturallieferungen ge
werden, während alle Gewinne aus der Beſchlagnahme
Ruhrbeſtände und der Kohlenſteuer auf das ſog.
Pfänderk=
das heißt den Franzoſen und Belgiern allein gutgeſchrieben
den ſollen. Die Reparationskommiſſion hätte demnach über
ſen Teil der Ruhrgewinne überhaupt nicht zu beſtimmen. Da
fedoch dem ausdrücklichen Wortlaut der Ruhrverträge wi
ſpricht, trorin es heißt, daß die Verteilung der letztgenan
Gewinne im Einverſtändnis mit der Reparationskommiſſior
erfolgen habe, kann man vorausſehen, daß nicht ſämtliche
glieder der Reparationskommiſſion den Standpunkt des §
Poincaré einnehmen werden. Abgeſehen davon, daß man
gewiſſer, namentlich von engliſcher Seite, im Voraus e
Widerſpruch gegen eine derartige Verrechnung erwarten
Einer Diskuſſion, die ſich darüber ergeben würde, will man
von franzöſiſcher Seite vorbeugen, indem man geltend macht,
falls die Frage der Kohlenſteuer und der Beſchlagnahmunger
die Kommiſſionverhandlungen einbezogen wird, zugleich auch
Frage der Geſetzmäßigkeit der Ruhrokkupation aufgerolit wü
der Frankreich im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Ent
aus dem Wege zu gehen wünſcht. Es wird ſich nun in K1
zeigen, inwieweit die Neparationskommiſſion dieſen Vorbe
der franzkſiichen Regierung reſpektieren wird.
Die K. P. D. geht ins Ausſand.
Berlin, 26. Nov. Im Anſchluß an das Verbot der Komt
niſtiſchen Partei und der kommuniſtiſchen Jugend hat die
trale der K.P.D. beſchloſſen:
Die Kommuniſtiſche Partei bleibt beſtehen. Sie ſetzt ihre
beit zur Organiſation der revolutionären Arbeiterſe
für die Ziele des Kommunismus und die Vorbe
tungen für die Beſeitigung der kapitaliſtiſchen Diltatur und
die Erkämpfung der deutſchen Räterepublik fort. Der Sieg
kommuniſtiſchen Agitation wird in kurzer Zeit zum Siege fuhr
In Erfüllung ihrer Aufgabe und zum Schutze ihrer Mitg
der beſchließt die Partei: Alle bisherigen Funktionäre der Pa
werden ihrer Poſten enthoben. An die Stelle der Zentrale k
ein Dire torium (Parteiexekutive), das die Leitung der Pä
übernimmt. Der Sitz des Direktoriums wird ins Ausland
legt. Die Kontrolle der Mitgliedſchaft wird auf illegalem W.
durchgeführt. Wer der Partei zum Verräter wird, hat ſein Lel
verwirkt und verfällt der revolutionären Pateijuſtiz.
ſtmmer 328.
Darmſtäd’er Ta
Seite 3.
etlin, 26. Nobember.
n Verzeichnis der mit den Bergwerken verbundenen Fabriken,
Unterzeichnung des vorliegenden Vertrages bereits ein 2.
bkom=
iit der Micum getroffen haben, ſiehe in der Anlage 1.
wird vereinbart, daß die Bedingungen des vorliegenden
Ver=
himfällig ſind, wenn nicht binnen zehn Tagen 80 Prozent der
erke (dieſer Prozentſatz iſt auf Grund der Brutty=
Kohlenförde=
des Jahres 1921 berechuet), alle Beſtimmungen des Abkommeus
nen. Selbſtverſtändlich werden unmittelbar nach Unterzeichnung
Abkommens Sonderverträge mit jedem Vergwerk oder jedem
n abgeſchloſſen, doch müſſen die Bedingungen des vorliegenden
61 mens innegehalten werden.
2. Nückſtändige Kohlenſt=ner.
e Bergwerke, die vor dem 20. Januar 1923 den für Otkober,
ber und Dezember 1922 fälligen Botrag der Kohlenſteuer an die
aſſen abgeführt haben, ſind für dieſen Zeitraum von feder
Ver=
mg befreit, müſſen aber der Micum den Nachweis über ihre
igen an die Reichskaſſen führen. Der genaue Betray der
rück=
en Kohlenſteuer, der von den Bergwerken an die Mitum zu
zah=
wird durch eine Ermäßigungskommiſſion feſtgeſetzt und bis zum
ſember auf ein Fünftel oder ein Viertel der Pauſchal=
Schätzungs=
einſchließlich der Strafzelder beſchränkt. Je nachdem es ſich.
me Bergwerke oder um Bergwerke handelt, die dem Konzern der
induſtrie angeſchloſſen ſind, wird der Ermäßigungskoeffizient
vin drei Vierteln und vier Fünſteln geſtaffelt, um der
verhältnis=
n Bedeutung der Metallwverke in jedem Konzern Rechnung zu
Die für den Zeitraum bis zum 31. Oktober zu zahlende
Geſamt=
ſoll 15 Millionen Dollaus für die Geſamtheit der Bergwerke,
ch kein Abkommen mit der Micum getroffen haben, nicht über=
Von dem derart feſtgeſetzten Betrage wird für jedes Vergwerk
den Konzern der Nettoerlös aus dem Verkauf der auf Lonto der
ſteuer beſchlagnahmten Gegenſtände Metallerzeugniſſe,
Kehlen=
ngen an die Regie, in Bergwerken beſchlagnahmte Nebenprodukte,
en Thomasmehl, Grubenhölzer uſw.) unter Ausſchluß der auf
Konten (Reparationskonto oder Sachlieferungskonto)
beſchlag=
en Erzeugniſſe abgezogen. Zehn Prozent des Betrags der
rück=
en Kohlenſteuer ſind binnen 15 Tagen nach Unter zeichnung des
dem Bergwerk oder Konzern abzuſchließenden Abkommens fällig.
eſt iſt zahlbar in auf zwei bis ſechs Monate geſtaffelten Wechſeln,
n den von der Micum zugelaſſenen Banken oder Firuen
akzeh=
der mit ihrer Bürgſchaft verſehen werden. Der Betrag der
I an den verſchiedenen Fälligkeitsdaten braucht nicht unbedinat
eiche zu ſein; er wird von der Ermäßigungskommiſſion feſtgefetzt,
gewiſſen Fällen die größten Zahlungen auf die letzten
Fälligkeits=
verlegen kann. Ausnahmswveiſe kann für eine beſchränkte Zahl
Bergwerke, die den Nachweis ungenügender Kreditfähigkeit
er=
n, anſtatt dieſer Wechſel eine andere Zahlungsweiſe in Betracht
n werden, wie beiſpielsweiſe handelsfähige Goldobligationen;
kann ganz ausnahmsweiſe gewiſſen reinen Bergwerken ein
Zah=
ufſchub von über ſechs Monaten gewährt werden.
3. Küuftige Kohlenabgaben.
orläufig bis zum 31. Dezember (Fälligkeitsdakum 15.
Januar=
wird die Abgabe auf zehn franzöſiſche Franken für die im
beſetz=
eurſchland verkaufte oder im unbeſetzten Deutſchland verkaufte und
a verſandte Tonne Brenuſtoffe feſtgeſetzt. (Selbſtredend darf der
Goldmark auf Grundlage von einem Dollar gleich 4,20
Gold=
nicht überſteigen.) In die Verkäufe eingeſchloſſen werden die
dungen an die an Bergwerke angeſchloſſene Fabriken. Sobald
lbgabe bezahlt iſt, werden weder dieſe Brennſtoffe noch Gas,
Glek=
oder die inneren Verſendungen der Bergwerke und Konzerne
beſetzten Gebieten mit irgend einer Abgabe belegt. Der eigene
auch der Bergwerke einſchließlich der Deputatkohlen iſt von jeber
e befreit. Betreffs des eigenen Verbrauchs der Vergwerke, die
dampf= oder Triebkraft von einer benachbarten Fabrik oder von
Seite erhalten, wird die Tonnenzahl an Kohlen, die als eigener
auch der Bergwerke angeſehen wird, ſomit von jeder Abgabe
be=
ſt, in jedem Falle von der Micum nach beſonderer im
Einver=
n mit dem Bergwerk erfolgter Prüfung zu dem Satz bewertet,
allgemeinen 12 Prozent der Förderung nahekommt. Die
Ab=
t am 15. jedes Monats für den folgenden Monat fällig, und zwar
nzöſiſchen Franken oder in einem von der Micum genehmigten
wert. Die Zahlungsform der künftigen Abgabe wird ſpäter
nt. Ausnahmsweiſe kann ſie einen Teil der nicht inDeutſchland ver=
Lieferungen von Kohle, Teer und Ammoniakſulfat einbegreifen,
deren Tonnenzahl, wie vorgeſehen, gering iſt. Der vom 1. Jan.
mzuwendende Satz wird in der erſten Janunrhälfte feſtgeſetzt,
war nach einer Rückſprache mit den Bergwerken, unter
Berück=
ung der wirtſchaftlichen Lage des Ruhrgebietes. Während der
dieſes Abkommens werden die Neparationskohlen mit keinerlei
en belegt. Ein gleiches gilt von den für die Armee und die
liierten Dienſtſtellen beſtimmten Kohlen. Gegebenenfalls kann
rmäßigungskommiſſion eine Herabſetzung der Brennſtoffabgabe
e ins Ausland verſandten Tonnenzahlen genehmigen, um der
lage Rechnung zu tragen.
4. Reparationslieferungen.
indſätzlich liefert fedes Bergwerk von dem Tage ab, an dem die
Repa=
slieferungen reſtlos zu erfolgen haben, eine Kohlen=oder Koksmenge
rhältnis zur Ziffer ſeiner Nutzförderung oder der Kokzerzeugung
ihre 1921. Die von dieſem Zeitpunkt ab zu liefernden Mengen
öorten werden in dem alsdann in Kraſt befindlichen Programm
eparationskommiſſion näher angegeben. Selbſtverſtändlich liefern
ergwerke im Aachener Becken und in der Kölner Zone den ihnen
menden Teil. Die Bergwerke im Becken von Mörs und in dem
en Teil des Ruhrgebietes werden mit den im Programm als don
kuhrgebiet zu leiſtenden Privatlieferungen belaſtet. Die für jedes
derk in Betracht kommenden Schlüſſelzahlen ſind in der Anlage 2
eben. Vorläufig und zur Erleichterung der Wiederaufnahme des
* Conrad Ferdinand Metzer.
1r 25. Wiederkehr ſeines Todestages am 28. Npvember.
Von Dr. Hans Benzmann.
Aufſteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorſchale Rund,
Die, ſich verſcheiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, ſie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und ſtrömt und ruht.
Ind ſtrömt und ruht — dieſe Bewegtheit, in der Ruhe im
tiſchen Trunnen”, getrieben von geheimem naturhaften
alhaftem Drange, von Fülle und Ueberfülle, dieſe Muſik in
Plaſtik, dieſe Beſeeltheit der Dinge iſt für C. F. Meyer ganz
ders charakteriſtiſch. Das Gedicht mutet an wie das leben=
Symbol ſeines Weſens und ſeines Schaffens . . . Wohl
wir=
ie Eindrücke aus ſeinen Novellen — man denke an „Jürg
tſch”, „Die Verſuchung des Pescara”, „Die Heilige‟. „Die
ſeit des Mönchs”, „Die Richterin” — ebenſo wie aus ſeinen
iden — „Das kaiſerliche Schreiben”, „Der gleitende Purpur”,
chus in Bünden”, „Venedigs erſter Tag” — in leuchtenden
Farben, gleichſam auf Goldgrund, in wundervoller Plaſtik
Silder der von dem Dichter ſo geliebten Maler der
Renaiſ=
ſei es von Raffael, Tizian, Veroneſe, Carpaccio oder von
ardo da Vinci und Michelangelo. Man bewundert mit Recht
omaniſche Anſchaulichkeit und Stilklarheit dieſes
einzig=
en Dichters, dieſes Zürichers, der lange Jugendjahre
hin=
der franzöſiſchen Kultur hingegeben war, ehe er ſich in
tie=
iebe zum Deutſchen Reiche bekannte (1870). Seine
Dich=
en ſind voll ſeinſter künſtleriſcher Kultur, mit der ſich innig
echt epiſche, echt romanhafte Spannung einigt, ſeine Novel=
Balladen und lyriſchen Gedichte ſind gleichſam bis in die
ſten Nerven hinein künſtleriſch abgeſtimmt, ſie ſind von
ge=
imer Schönheit — und doch vibriert in dieſen gold= und
urgetönten Bildern alles von Eigenleben, Seele und
Lei=
haft und wird getragen hier von dem Sturm lebensſtarker,
keueller Kräfte, von naturhaſten, ge” altſamen
Rengiſſance=
chen (Jürg Jenatſch, Die Nichterin, Ezzelin), dort von der
Betriebes werden die zu liefernden Tonnenzahlen bis 15. Januar auf
den Prozentſatz ihrer Nutzforderung beſchränkt, deſſen Berechnung in
Anlage 2 angegeben iſt. Sollte ſich in der erſten Januarhälfte
heraus=
ſtellen, daß die Wirtſchaftslage im Nuhrgebiet die reſtloſe Lieferung der
Tonnenzahl an Reparationskohle nicht erlaubt, ſo kann dieſer
Zeit=
punkt verſchoben werden. In der Zeit zwiſchen dem 15. Januar und
dem derart feſtgeſetzten Zeitpunkte bleibt die oben für den Zeitr ium
der Wiederinbetriebſetzung dargelegte Berechnungsweiſe in Kraft. Für
die Bergwerke, deren Kokereien teilweiſe in Betrieb geſetzt ſind oder
noch in Betrieb geſetzt werden, wird eine beſtimmte, von der „Micum”
zeugung gehen kann. Daraus ergibt ſich eine entſprechende Herabſetzung
der Tonnenzahl der zu liefernden Kohle, berechnet auf der Grundlage
von 4 Tonnen Kohle für 3 Tonnen gelieferten Koks.
Die Reparationslieferungen von Nebenprodukten der Steinkohle
(Teer, Ammoniumſulfat, Benzol, verſchiedene Oele, Pech uſwv.) bilden
den Gegenſtand beſonderer Abmachungen mit den Bergwerken und
Ge=
ſchäftsſtellen (Geſchäftsſtelle für Teererzeugniſſe). Grundſätzlich liefert
jedes im Betrieb befindliche Bergwerk der beſetzten Gebiete einen Teil
der Neparations=Tonnenzahl im Verhältnis zu ſeiner normalen
Lei=
ſtungsfähigkeit. Die Unterzeichner des vorliegenden Abkomuens
ver=
pflichten ſich zur Anerkennung der Abſchlüſſe, die mit den verſchiedenen
Geſchäftsſtellen getroffen werden. Die Frage der Aögabe auf
Neben=
produkte wird zugleich allgemein geregelt und zwar derart, daß die
verſchiedenen Umwandlungsverfahren nur einmal zu tragen haben.
tionslieferungen. Die Bergwerke müſſen die zu Reparationszwecken
be=
ſtimmten Brennſtoffe, die auf dem Eiſenbahnwege befürdert werden, mit
eigenen Betriebsmitteln bis zum Ende ihrer beſonderen Anſchlußgleiſe
liefern, wo dieſe in das allgemeine Bahnnetz einmünden. Sie müſſen
die Beförderung der auf dem Waſſerwege verſandten Brennſtoffe bis
zu den Häfen ſicherſtellen, und ſie in die ihnen angewieſenen
Hohlen=
ſchiffe — einerlei, welcher Staatsangehörigkeit — verladen, wenn ſie
beſonderen Waſſeranſchluß bis zu dieſen Häfen haben. Die Koſten der
Beförderung auf beſonderen Anſchlußwegen und der Verladung auf
die Schiffe werden den Bergwerken von der Micum unter den gleichen
Bedingungen wie in früheren Verträgen mit dem Reich geſtattet, falls
ſie nachweiſen, daß das Reich die Koſten am 1. Januar 1923 getragen
hat. Grundſätzlich iſt die Verteilung der Verſendungen zu Waſſer und
mit der Eiſenbahn in den Programmen der Neparationskommiſſion ten verfügen, können an dieſe Fabriken die gleiche Menge von
Roh=
angegeben. Jedoch behält ſich die Micum das Recht der Umlegung ven
den Eiſenbahntransporten auf die Waſſerſtraßen und umgekehrt vor
und übernimmt es, die Genehmigung dieſer Abänderungen bei der
Re=
parationskommiſſion einzuholen.
5. Die Preiſe der an die Regie zu liefernden Brennſtoffe
werden von der Micum durch Vereinbarung mit den Bergwerken
feſtgeſetzt. Kommt eine Einigung nicht zuſtande, ſo iſt die Micum
berechtigt, den Bergwerken die Lieferungen an die Regie bis zu
höch=
ſtens 15 Prozent ihrer Förderung vorzuſchreiben. Im letzteren Falle
richten ſich die Preiſe per Wagen ab. Vergwerk, einſchließlich der von
der Regie gezahlten Steuern und die Zahlungsbedingungen vorläufig
bei gleichwertigen Sorten nach dem Durchſchnitt derjenigen im
Saar=
gebiet, Belgien und Frankreich.
6. Die Bergwerke
verpflichten ſich, für den Bedarf der Beſatzungsarmeen und alliierten
Dienſtſtellen die erforderlichen Tonnenzahlen gegen
Requiſitions=
ſchein ohne Bezahlung ſeitens der alliierten Behörden zu liefern.
7. Die Reparationslieferungen.
Lieferungen an die Regie, die Armee und die alliferten
Dienſt=
ſtellen ſind grundſätzlich vorzugsweiſe ſicherzuſtellen,
8. Die Kontrolle
der Vertreter der „Micum” erfolgt gemäß dem Wortlaut der Vor= ien, zukünftig nicht bedroht werden.
ſchriften und hat lediglich den Zweck, die Durchführung der
Repara=
tionslieferungen zu überwachen. Keinesfalls dürfen Vertreter der „
Mi=
cum” ſich in Handelsfragen oder die techniſche Leitung der Betriebe
einmiſchen. Sie ſind berechtigt, Bergwerke, Fabriken, Bahnhöfe uſv.
zu betreten und ſich dort alle ſtatiſtiſchen oder anderweitigen
Schrift=
ſtücke geben zu laſſen, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich
ſind.
9. In der Anlage 3
iſt angegeben, unter welchen Bedingungen die Kontrolle der
Repara=
tionslieferungen erfolgen ſoll. Es ſind zwei Zeitabſchnitte zu
unter=
ſcheiden: 1. während des vorläufigen Zeitabſchnitts der
Wiederauf=
nahme der Betriebe, der bis zum 15. Januar reicht (8 4), haben die
Bergwerke zu den Reparationslieferungen nur ſo viel beizutragen, als
dem in der Anlage 1 angegebenen Wert ihre: Geſamtforderung
ent=
ſpricht. Die durch das Laſtenheft ausgeſchloſſenen Sorten werden durch
andere gleichwertige Sorten erſetzt. — 2. Mit Beginn der völligen
Wiederaufnahme der Lieferungen darf nur die Tonnenzahl der im
Programm der Reparationskommiſſion allein angegebenen Sorten ge= Betriebe gäben. Es wurde andererſeits betont, daß die
Unter=
liefert werden. Die näheren Angaben über jede Sorte ſind in Anlage 3
in dem beigefügten Laſtenheſt aufgeführt. Dieſes Laſtenheft wird nach
Anhören der Meinung der Bergnerke ergänzt. Jedes Bergwerk ſchuldet
die Tonnenzahl, deren Geſamtwert nach dem Schlüſſel der Anlage 2
berechnet wird. Die Einzelberteilung der von den Bergwerken zu
lie=
fernden Tonnenzahl erfolgt entweder durch die „Micum” oder durch
die Vermittlung einer etwa zu ſchaffenden Verglverksorganiſation.
10. Verteilung der Brennſioſſe.
Solange die in den Paragraphen 4, 5 und 6 vorgeſehenen
Liefe=
rungen nach der vorliegenden Vereinbarung erfolgen, wird die „
Mi=
eum” die von den Bergwerken verſandte Tonnenzahl in keiner Weiſe
einſchränken. Sie wird die Geſamtverteilung Ler Brennſtoffe
kontrol=
lieren. Die Bergwerke haben zu dieſem Zwvccke alle von ihnen
ver=
langten Aufſtellungen zu liefern. Andererſeits verpflichten ſie ſich, auf
Anfordern der „Micum” in jedem Monat des Geſymtprogramms die Abſchluß des neuen Vertrags ſollen die italieniſchen Wünſche auf
Verteilung für den nächſten Monat zu liefern.
ie aus der neuen Fürderung ſeit bext 1. 10. ſtammenden
Kohlen= und Koksvorräte
ſind Eigentum der Bergwerke, die alten Vorräte bleiben im Beſitz der
Bergwerke und alliierten Behörden. Zur Verfügung der Bergwerke
kann ein von der „Micum” beſtimmter Teil der alten Koks= und
Koh=
lenvorräte bleiben, um die Wiederaufnahme der Arbeit ſicherzuſtellen,
Entſprechende Tonnenzahlen neuer Förderung und gleichen Wertes ſind
zur Ergänzung, der Reparationstonnenzahlen binnen 3 Monaten zu
lie=
fern. Die Erzeugung neuer Nebenprodukte ſteht den Bergwerken frei,
mit Ausnahme der Tonnenzahlen, die zu Aeparationszwecken, auf
Grund der mit den verſchiedenen Bergwerken und Geſchäftsſtellen zu
treffenden Abmachungen zu licſern ſind.
12. Die zurzeit geſperrten Vorräte an Metallerzeugniſſen und
Neben=
produkten der Steinkohle
werden im Verhältnis zum Betrage auf Rechnung der rückſtändigen
Kohlenſteuer geleiſteten Zahlungen freigegeben, jedoch bleiben
weiter=
hin beſchlagnahmt: 1. Die auf Konto der Kohlenſteuer
beſchlagnahm=
feſtgeſetzte Tonnenzahl an Koks gefordert, die bis 35 Prozent ihrer Er= ten Erzeugniſſe, über die mit der Micum ein Abſchluß erfolgte.
2. Metallerzeugniſſe, die auf Konto von Sachlieferungen beſchlagnahmt
werden. — In der Anlage ſind alle ſchon beſ”agnahmten oder noch
zu beſchlagnahmenden Metallerzeugniſſe angegelen. Mit der
Unterzeich=
nung des vorliegenden Abkouimens hören alle Beſchlagnahmungen in
Bergwerken oder Konzernen auf.
13. Die in den Bergweiken und Fabrilen beſchlagnahmten
Förder=
lokomotiven, Tauſwagen und Spezialwagen
werden bieſen unter Berückſtigung des Bedarfs der Verladeſtellen ſo
bald wie möglich wieder zur Verfügung geftellt.
14. Zur Erleichterung ber Wiederauſnahme des Betriebs in der
Eiſen=
induſtrie
wird ſeibſtverſtändlich, ſolange ihre Erzeugung nicht 80 Prozent der
Nebenprodukte dieſe Abgabe im Verlauf ihrer Weiterverarbeitung iü entſpregunden Ziffern von 1922 erreicht hat, eine Herabſetzung auf
ſieben Achtel des Betrages der gegenwärtigen Gebühren für Ausfuhu=
Selbſtverſtändlich bezahlen die alliierten Behörden nichts für Repara= bewilligungen und Erlaubnisſcheine auf ſolche Erzeugniſſe gewährt, die
von ihr aus dem beſetzten Gebict ausgeführt werden. Die Ausarbeitung
von Gebührenſätzen, die in Anwandung kommen, ſobald die Induſtrie
wieder u normalem Betrieb iſt, wad weiterhin geprüft. Schon jetzt
wird ein Syſtem ins Auge gefuaßt, wodurch Ausfuhrbewilligungen fo
ſchnell wie möglich ausgeſtelli wer en können.
15. Die Tonnenzayſ der Metillerzeugniffe,
die einc ſeits ins Ausland ausge Uhrt, andererſeits in die unbeſetzten
Gebiete verſandt werden könuen, uid monatlich auf der Grundlage
von einem Zwölftel der Verſendungen von 1922 kontingentiert, jedoch
mit der Maßnahme, daß das gegenwärtige Abkommen von den
Berg=
werken eingehalten wird.
16. Die Konzerne, welche über Fabriken in den unbeſetzten
Gebie=
erzeugniſſen oder Halbfahaikaten wie 1922 verſenden. Für die im
letzteren Falle zu erlegende Abgabe wird ein beſonderes Syſtem
ein=
gerichtet, wenn die obengenannten Erzeugniſſe zur Herſtelluns von
Fer=
tigfabrikaten dienen, die den Weg in das beſetzte Gebiet zurucknehmen.
17. Bis zum Erlöſchen des vorliegenden Abkommens wird ker
Wert der ſeit dem 11. Januar beſchlagnahmten oder gelieferten
Koh=
len, Koksmengen oder Nebenprodukten, abzüglich der
Befürderungs=
koſten bis an die Grenze der Beſtimmungsländer, ſowvie der aufgrund
des vorliegenden Abkommens beſchlagnahmten oder gieleferten Mengen
Deutſchland unter den im Vertrag von Verſailles feſtgeſetzten
Bedingun=
gen gutgeſchrieben. Das gleiche gilt für anderweitige Erzeugniſſe, die
als Reparationen beſchlagnahmt, geliefert wurden oder noch weiter
beſchlagnahmt oder geliefert werden. Vorbehaltlich der Rechte der
Re=
parationskommiſſion werden die erhobenen oder noch zu erhebenden
Gebühren in die Pfänderkaſſe eingezahlt. Unbeſchadet der Entſch=idung,
welche die Reparationskommiſſion treffen wird, wird aus deu
verfüg=
baren Beſtänden der Pfänderkaſſe von der franzöſiſchen und belgiſchen
Regierung die Zurückerſtattung der durch die Ruhrbeſetzung notwendig
gewordenen Ausgaben jetzt und künftig entnommen werden.
18. Was die gegenwärtig in die Regie übernommenen Beiriebe
betrifft, ſo wird die Frage ihrer Rückgabe an die Vergwerke durch das
endgültige Abkommen geregelt, das über die Reparationsfrage getroffen
werden ſoll. Die Bergwerke werden die tatſächliche Bürgſchaft dafür zu
geben haben, daß die Arbeiter und Beamten, die für die Negie arbei=
19. Die Beſtimmungen der vorliegenden Vereinbarung
beeinträch=
tigen in keiner Weiſe die bevorſtehende Regelung der Reprrationsfrage.
20. Die Vergwerke werden für die Nichterfüllung des dorliegenden
Abkommens ohne ihre Schuld oder infolge höherer Gewalt nicht
verant=
wportlich gemacht.
Schwere Bedenken gegen den Verirag.
Berlin, 26. Nob. Geſtern nachmittag ſind die Direktoren
der Ruhrzechen in Unna zuſammengetreten, um zu dem Vertrag
mit der Micum Stellung zu nehmen. Von allen Seiten wurden
ſchwere Bedenken gegen die vereinbarten Bedingungen
ge=
äußert, vor allem dagegen, daß die Klauſeln über die Ein= und
Ausfuhr der Beſatzungsbehörde das Recht zu Eingriffen in die
zeichner des Vertrages ihre Bedenken zurückgeſtellt hätten, um
die Kataſtrophe einer allgemeinen Arbeitsloſigkeit zu verhindern.
* Mailand, 27. Nob. (Priv.=Tel.) Nach einer Meldung
des „Meſſagero” hat die italieniſche Regierung an Poincaré das
Erſuchen gerichtet, an den Verhandlungen mit den
Nuhrindu=
ſtriellen direkt teilzunehmen. Poincaré hat darauf geantwortet,
daß die Kohlenlieferungen in Abänderung des Abkommens von
Spa in den neuen Vertrag von 15 auf 18 Prozent feſtgeſetzt
wor=
den ſeien, um die italieniſchen Forderungen zu befriedigen. Beimt
direkte Teilnahme berückſichtigt werden.
Magie eines Fatums einer paſſiven Schickſalsergebenheit (Rohan,
Thomas Becket, Aſtorre, Pescara). Und ſtrömt und ruht .
Mit einer einzigen Bewegung des Pescara, ganz von außen
geſehen, wird mehr Leid, Hinfälligkeit und Elend des großen
Menſchenlebens offenbar, als mit hundert Worten: Pescaras
Hand greift in das Kohlenbecken und öffnet, mit Aſche gefüllt,
ſie langſam gegen Moncada: „Mein Ziel — Staub und Aſche.”
Reich ſind an derartigen Szenen alle Novellen des Dichters,
Sze=
nen, bei denen einem das Herz ſtill ſteht vor der Schönheit des
Bildes, vor der Offenbarung des Schickſalhaften oder des
Rein=
menſchlichen. Es iſt dann, als würde aus dem Bilde Muſik: und
dies iſt die Ueberwältigung durchdie Empfindung,
die innere Glut, mit der der Dichter ſich auswirkt, mit der die
Menſchen Conrad Ferdinand Meyers leben. Dieſes Moment der
Inbrunſt, der Ekſtaſe, der großen Lebensſtimmungen erſt — nicht
an ſich die Anſchaulichkeit — läßt dieſe Dichtungen als
vollkom=
menſte und trotz der klaſſiſchen Ruhe ihres Stiles geradezu als
magiſche erſcheinen. Man denke zum Beiſpiel an die traumhaft
ſchöne Liebesſzene in der „Hochzeit des Mönchs” . . . Die junge
Antiope ſitzt am Fenſter — „deſſen in den Umriß eines
Klee=
blattes endigender Bogen war voll Abendſonne, welche die
lieb=
reizende Geſtalt im Halbkreiſe von Bruſt und Nacken umfing.
Ihre zerſauſte Haarkrone ähnelte den Spitzen eines
Dornenkran=
zes, und die ſchmachtenden Lippen ſchlürften den Himmel”.
Ger=
mano bringt ſeine Werbung vor, vergeblich . . . Da nähert ſich
Aſtorre, das Knie gebogen, hob die Hände mit ſich einander
be=
rührenden Fingerſpitzen und ſeine bangen Blicke befragten das
zarte Haupt auf dem blaſſen Goldgrunde. „Findet Liebe Worte?”
ſtammelte er. Dämmerung und Schweigen Aſtorre verharrte
in ſeiner flehenden Stellung. Dann ergriff er, ſelbſt zitternd,
Antiopes ziternde Hände und löſte ſie von dem Antlitz. Welcher
Mund den anderen ſuchte, weiß ich nicht, denn die Kammer war
völlig finſter geworden . . . — Dante, ſelbſt ein Flüchtling am
Hofe des Cangrande in Verona, erzählt dieſe Liebesgeſchichte
ſei=
nem Herrn und deſſen Geſellſchaft . . . Wie wundervoll ſchildert
C. F. Meyer das Auftreten dieſes Geiſtigen. Es heißt von Dante:
„Jetzt trat in dieſen ſinnlichen und mutwilligen Kreis ein
gravi=
tätiger Mann, deſſen große Züge und lange Gewänder aus einer
anderen Zeit zu ſein ſchienen.” Aufgefordert erzählt Dante dann
jene tragiſche Geſchichte von der „Hochzeit des Mönchs‟. Er
er=
zählt ſie in ſeiner majeſtätiſchen Ruhe, leidenſchaftslos, doch im
Innerſten beweat, ſo daß es wie unterdrücktes Schluchzen durch
ſeine Stimme klingt . . . Und wie wundervoll ſein Abgang, als
alles tief ergriffen dem Schluſſe der Geſchichte nachlauſcht: „Alle
Augen folgten ihm, der die Stufen einer fackelhellen Treppe
lang=
ſam emporſtieg.”
Auch C. F. Meyers Balladen ſind voll dieſer großen
Lebens=
ſtimmung, der verhaltenen Empſindung. Auch ſie gerade ſind
wirkſam im Sinne höchſter innerlicher Poeſie, im Sinne der
Ueberwältigung durch die Empfindung. Man denke zum
Bei=
ſpiel an die Darſtellung der Verſöhnungsſzene zwiſchen Kaiſer
Otto I. und ſeinem reuigen Bruder in der Ballade „Der gleitende
Purpur”. Mit hundert Bettlern kommt Heinrich, ihnen im Elend
gleich, am erſten Weihnachtstage nach der Meſſe zu ſeinem
kaiſer=
lichen Bruder und fleht um Erbarmen . ..
„Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!”
Hundert Bettler ſtrecken jetzt die Hände:
„Gib uns Mäntel! Gib uns Röcke!
Sei barmherzig! Gib uns Deine Spende!”
Eine Spange löſt der Kaiſer
Sacht. Sein Purpur gleitet, gleitet, gleitet
Ueber ſeinen ſündgen Bruder —
Und der erſte Bettler ſteht bekleidet.
Das iſt eine Szene von monumentaler plaſtiſcher Größe und
zugleich von ſo ſtarker Innerlichkeit, daß es wie höchſte tra iſche
und zugleich frehlockende Luſt durch die Verſe geht . . . Es mag
genügen, dieſen wundervollen plaſtiſchen und zugleich innigſt
be=
ſeelten Stil des Dichters heute in Erinnerung gebracht zu haben.
Der menſchlichen und künſtleriſchen Probleme bieten Leben,
Entwicklung, Schaffen und die einzelnen Werke dieſes Dichters
ſo viele, daß darüber eine ganze Literatur entſtanden iſt. Ich
ver=
weiſe beſonders auf die zuletzt erſchienene, all dieſe Probleme
er=
ſchöpfend behandelnde Monographie „C. F. Meyer, Entwicklung
und Geſtalt” (C. H. Beck, München). Nicht zu vergeſſen iſt bei
dieſer Gelegenheit der Verlag Haeſſel, Leipzig, der das
Lebens=
tverk des Dichters mit größtem Erfolg in Deutſchland eingeſührt
und in immer wieder neuen Geſamt=, Einzel=, Luxus= und
Taſchenausgaben verbreitet hat. Aus Anlaß der 25. Wiederkehr
des Todestages C. F. Meyers hat dieſer Verlag jetzt zwei der
erſten Veröffentlichungen in ſchönen Falſimile=Drucken
heraus=
gegeben, nämlich das längſt vergriffene und ſeltene Buch „
Zuan=
zig Balladen von einem Schweizer” (Stuttgart 1864), und die
Extraausgabe von „Huttens letzte Tage‟ (1872, ſchon damals bei
Haeſſel erſchienen).
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 22. Rovember 1923.
Rummer 3;
Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. November.
Zerftörtes Familienleben.
Hart iſt’s, wenn ſich eine Nation durch den Spruch des
Schickfals ihres äußeren Glanzes und der materiellen Wohlfahrt
beraubt ſieht und die Ketten der Unfreiheit und Armut durch
den Wüſtenfand ſchleppen muß. Aber in männlichem Tragen
des harten Geſchicks bewährt ſich dennoch ihre Lebenskraft.
Un=
erträglich wird der Druck erſt, wenn die Kräfte der Seele
unter ihm verkümmern — weil dann die Vorausſetzung fehlt,
unter der einzig ein Volk ſich aus dem Staube erheben und ſeine
geſchichtliche Sendung erfüllen kann.
In ſolcher Lage oder doch unmittelbar drohenden Gefahr
befindet ſich heute das deutſche Volk. Der Niedergang aller
kulturellen Arbeit, der Wiſſenſchaft und Kunſt, die nun einmal
in der Luft des Armenhauſes nicht gedeihen kann, iſt bekannt.
Aber das Uebel ſißt tiefer.
Wo iſt ſie geblieben, die traute deutſche Familie, deren
Preis in klaſſiſcher Schönheit Schillers Glocke geſungen, die die
fromme Einfalt eines Ludwig Richter uns in hundert
freund=
lichen Bildern vor die Seele gezaubert, die Luther mit ſeiner
Käthe und ihrer Kinderſchar den Jahrhunderten bis zum
hei=
tigen Tag vorgelebt? — Der Verzweiflungskampf gegen den
Hunger, an dem alle Familienglieder vom Aelteſten bis zum
Jüngſten irgendwie teilhaben, hat ſie zerſtört. Der
Haus=
vater unter der Hetzpeitſche eines, freudloſen Berufs= und
Ar=
beitslebens, die Mutter im Sorgen für die unſagbar erſchwerte
Wirtſchaft, meiſt ohne Hilfe, ihre Kräfte erſchöpfend, die Jungen
und Mädchen durch vorzeitiges Verdienenmüſſen dem Leben der
Familie entfremdet, die Kinder vernachläſſigt, in der notwendigen
Das häusliche Geſpräch beherrſchen Preiſe und Dollarſtand
—müſſen es beherrſchen, wenn’s in den Nerven der
Haus=
frau noch fiebert von der vielleicht vergeblichen Jagd nach dem
Brot, dem Aerger, den taüſendfach jeder Tag von neuem erzeugt,
von der alles verzehrenden großen Daſeinsſorge; wenn ſchon in
die Kinderträume der Kleinſten der Milliardenirrſiein ſeine
Spu=
ren zeichnet. Da=u, gegenwärtig faſt täglich, atemraubende
Nach=
richten von draußen, vom Krieg mitten im „Frieden” die imimer
erneut totmüde Menſchen aus der ſchmerzlich erſehnten Ruhe
aufſcheuchen. Und das Schlimmſte: die Bitterkeit und
Verzweif=
lung, der zerfetzende Geiſt, dieſes Fluidum von Fieber und
Lei=
denſchaft einer gärenden Zeit, das unaufhaltſam durch alle Poren
ius Haus hereinſtrömt und denen drinnen die reine Luft zum
Leben und Atmen raubt — wie kann da von geſundem,
quell=
friſchem Leben der Familie die Rede ſein?
Nicht um verſchwindende Ausnahmen, ja nicht einmal um
eine Minderheit von Fällen handelt es ſich ja: die große
Mehr=
zahl der deutſchen Familien ſteht heute mit dieſen Todfeinden
ihres Lebens im Kampf. Dieſe Tatſache iſt umſo erſchütternder,
als ihr in breiten Schichten des Volkes ein immer ſtärker
werden=
der Zug zur Gemeinſchaft gegenüberſteht, ein tiefes
Be=
dürfnis aus der Vereinzelung zu neuem, beglückendem
Gemein=
ſchaftserleben zu geſangen, das insbeſondere bei der modernen
Jugend oft in erſchütternder Weiſe herausbricht. Wie kann
die=
ſem Sehnen der Zeit Erfüllung werden?
Dem Nachdenken über eſe vielleicht wichtigſten Fragen der
(Zegenwart iſt die Reichserziehungswoche gewidmet, die
von den im Evangeliſchen ReichZelternbund vereinigten
Erzie=
hungsorganiſationen und derwandten Verbänden im ganzen
Reich zwiſchen dem 2. und 9. Dezember veranſtaltet wird. Man
wird in Vorträgen, Beſprechungsabenden, Feierſtunden den Weg
ſuchen, den die deutſche Familie betreten muß, um ſich ſelbſt
wider alle Feinde zu behaupten und im Geiſt der
Verantwort=
lichkeit, rüehaltloſer Wahrheit, ernſter mütterlicher Liebe ſich als
die große Gemeinſchaftsſtiſterin zu bewähren, die Wunden
der=
bindend, Krankheiten heilend unſerem Volke zur Geneſung
hel=
fen kann.
— Zur Toteugebenkfeier 1923 wird uns noch geſchrieben: Der Krie
gerverein Darmſtadt hatte ſämtliche Regiments= und andere Vereine,
Korporationen und Parteien zu einer gemeinſamen Totengedenkfeier zu
Ehren unſerer fürs Bate=land geſtorbenen Soldaten des Weltkrieges
1914/18 auf den Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße geladen; es
gelang ihm die Feier einheitlich und unpolitiſch durchzuführen. Ein
Bild der Einheit bot der gemeinſame Anmarſch der umflorten Fahnen
der Darmſtädter Krieger= und Marinebereink, der Chargierten der
ge=
ſamten Stüdentenſchaft, der Banner und Wimpel des Deutſchordens
und des Jungdeutſchen Ordens, der Turn= und Geſangvereine, ſowie
der Fahne der Demokratiſchen Partei. Unter dem Trauergeläute
ſämt=
licher Kirchen leitete punkt 12 Uhr der Chopinſche Trauermarſch (
aus=
geführt von dem Bund ehem. Militärmuſiker unter der Leitung ſeines
bewährten Dirigenten Herrn Greilich) die Feier ein. Danach ſang der
Geſangberein „Liedertafel” in vollendeter exakter Weiſe das Lied der
Toten: „Wie ſie ſo ſanft ruh’n”. Hierauf hielt Herr Pfxrrer Goethe,
der ſelbft Feldgeiſtlicher geweſen ſoar und vor dem Feind manchen
tod=
ſvunden Kameraden den letzten Troſt geſpendet hatte, die Trauerrede.
Er rief der Trauerverſammlung zu, ungeachtet der einmal beſtehenden
Parteien die gleiche Einigkeit und Kameradſchaft zu halten, die uns vor
dem Feinde verbunden hatte und dielen unſerer toten Kameraden zum
Troſte geiueſen war. Die Rede klang aus in die ernſte Mahnung, gerade
jetzt, in der höchſten Not unſeres Vaterlandes, zuſcmmenzuhalten,
gleich, ob links oder rechts, ob hoch oder niedrig, damit dieſer Not
ge=
meinſam und einig begegnet wverden kann. Das Vaterunſer ſchloß dieſe
eindringliche und doch ſo erhebende Rede. Unter der Trauerweiſe: „Ich
hatt einen Kameraden” ſenkten ſich die Fahnen, und als Dankesgruß
an unſere toten Heidenkameraden legten die Vertreter der einzelnen
Vereine, Korporationen und Parteien Kränze iieder. Sodann
into=
nierte die Muſik die dritte Strophe des „Niederländiſchen Danrgebets”
und ergreifend und von dem eiſernen Willen der Einheit getragen,
er=
tönte aus tauſenden von Männerkehlen: „Herr, mach uns frei‟.
Da=
mit war die Totengedenkfeier 1923 beendet. Der Kriegerverein
Darm=
ſtadt brachte nach altüberlieferter Weiſe ſeine Fahnen unter dem
Ehren=
geleite des größten Teiles der beteiligten Vereine und der gefamten
Studentenſchaſt zu ihrem Standort zurück. — Der Feier wohnten u. a.
bei die Herren Miniſter von Brentano und Henrich als Vertreter des
Heſſiſchen Geſamtminiſteriums, ferner Oberbürgermeiſter Dr. Gläfſing
und Beig. Daub als Vertreter der Stadt Darmſtadt, Polizeidirektor
Dr. Uſinger als Vertreter der Darmſtädter Polizei, Wirkl. Geh. Rat
Du. Beſt als Vertreter des Kreisamts Darmſtadt, Kommandeur der
Heſſ. Schutzpolizei Polizeioberſt don Klippſtein mit ſeinem Stabe und
anderthalb Hundertſchaften, Chefpräſident der Oberpoſtdirertion Stroh,
Chefpräſident des Landesfinanzamts Gläſſing und Vertzeter der
Daum=
ſtädter Geiſtlichkeit.
— Landestheater. Triſtan und Jſolde. Die für Mittwoch,
den 28. November, im Wochenfpielplan angekündigte Aufführung von
Triſtan und Iſolde muß ausfallen. Im Großen Haus wird am
Mittwoch keine Vorſtellung ſein. Die Vorſtellung füir die B=Mieter
wird nachgeholt werden.
„Die beiden Schützen” In der heutigen Aufführung von
Lortzings „Die beiden Schützen” im Kleinen Haus dirigiert Wilhelm
Schleuning.
Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am
Donners=
tag, den 29. November 1923, nachmittags 5 Uhr, iſt folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt: 1. Erlaß einer neuer Feuerlöſchordnung für
die Stadt Darmſtadt. 2. Desgleichen einer Polizeiverordnung,
betref=
fend Strafbeſtimmungen wegen Zuwiderhandlung gegen die Ortsſ
tz=
ung, betreffend Feuerlöſchordnung für die Stadt Darmſtadt. 3.
Aende=
rung der Polizeiverordnung, den Woog betreffend. 4. Unterhaltung des
Aufzugs im Städtiſchen Lagerhauſe. 5. Erlaß einer Ortsſatzung, betr.
das Anbringen von Hausnummertafeln. 6. Benennung von Straßen,
7. Vergütung für die Führung der Geſchäfte des Schularztkollegiums.
8. Mitteilungen.
Vierfaches Portv. Vom 26. Nobember ab werden die
Frei=
marken zum vierfachen Nennwert verkauft und bei
der Freimachung von Briefſendungen auch vierfach angerechnet.
— Milchpreiserhöhung. Nach Verhandlungen des Städtebundes
mit den Vertretern der landwirtſchaftlichen Organiſationen wurde der
Grundpreis für den Liter Vollmilch ab Stall auf 24 Pfennig mit
Wirkung ab Mittwoch, den 28. November, erhöht,
Ab Donnerstag, den 29. Nobember, ſtehen allen denen, die
davon Gebrauch machen wollen, zunächſt drei Wärmeſtuben zur
Ver=
fügung, und zwar im Altersheim, Emilſtraße 1 (Eingang
gegen=
über der Emilſchule), der Volksküche, Waldſtraße 18, und der
Beſſunger
Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchu=
Straße 67. Die Benutzung der Wärmeſruben iſt an allen Werktagen,
ausgenommen Samstags, von mittags 12 Uhr bis abends 7 Uhr,
frei=
gegeben und verurſacht keine Koſten. Die Gäſte der Wärmeſtube in der
Volksbüche haben die Möglichkeit, hier an dem allgemeinen Mittagstiſch
teilzunehmen, ohne beſondere Voranmeldung. Für die Gäſte der beiden
anderen Wärmeſtuben wird alltäglich — auf Beſtellung am Tage
vor=
her — eine dicke, nahrhafte Suppe zubereitet. Die Volksküche gibt ihre
Speiſen nach Leiſtungsvermögen gegen Erſtattung ihrer Tagespreiſe an
alle ab, die es wünſchen. Wer zur Zahlung des Entgelts nicht in der
Lage iſt, der kann, wenn er in der öffentlichen Fürſorge ſteht, bei ſeinem
Bezirkspflege= und, je nachdem er ſich in der Sozialrentnerfürſorge, der
Kleinxentnerfürſorge oder der Erwerbslofenfürſorge befindet, bei der
betreffenden Dienſtſtelle des Wohlfahrtsamtes in den üblichen
Sprech=
ſtunden wegen Ueberlaſſung von Gutſcheinen einkommen, die, je nach
Lage des Einzelfalles, entweder ihrem ganzen oder ihrem teilſeiſen
Werte nach zu Laſten der Darmſtädter Notgemeinſchaft übernommen
werden, ſoweit die Mittel ausreichen. Dieſe Gutſcheine dienen dann
gegenüber den Küchen als Zahlungsmittel. Die Benutzung der
Sup=
penküchen im Altersheim und in der Turnhalle der Beſſunger
Mädchenſchule iſt nur gegen Verabreichung von Gutſcheinen möglich,
die von den einzelnen Fürforgebedürftigen bei den Bezirkspflegernt bzw.
den zuſtändigen Dienſtſtellen des Wohlfahr’samtes beantragt wverden
mliſſen. Je nach Lage der Verhältniſſe des Einzelfalles muß der Ge
wert diefer Gurſcheine entweder ganz oder teilweife bejahlt iverden; in
allen begründeten Fällen erfolgt auch hier Uebernahme des Gegenwerts
dieſer Gutſcheine auf die Darmſtädter Notgemeinſchaft in den Grenzer
ihrer Leiſtungsfähigkeit. Minderbemittelte, die nicht bereits in irgend
einer Fürſorge ſtehen und von den Einrichtungen Gebrauch micheu
wvollen, werden gebeten, ihre Gutſcheine für den Reſt dieſer und die
nächſte Woche am Mittwoch, den 28. Nog., vorm. 8½½—12 Uhr, und
für die kommenden Wochen jeweils Freitags vo:
vormittag
bis 1 Uhr nachmittags im Wohlfahrtsamt (Alter Ludwigs=Bahnh=
Zimmer Nr. 59, in Empfang zu nehmen. Es iſ diefen Minderbemitt
ten aber auch freigeſtellt, ihre Gurſcheine durch Vermittelung der B
haten Wohlfahrtsorganiſationen jeglicher Art und auch von Perſonen
ihres Vertrauens bei dieſer Stelle beſorgen zu laſſen. Es genügt wvenn
die Vereine Liſten ſolcher Bedürftigen einreichen, unter Bezeugung, daß
die in Betracht kommenden Perſonen zu den Minderbemittelten gehören.
Hierzu werden alle diejenigen gerechnet, die nicht bereits in
irgend einer Fürſorge ſtehen und nicht das
Einkom=
men eines ungelernten Arbeiters bei voller (18) Arbeitszeit haben. Wie geſagt, iſt eine Benutzung
der Suppenküchen des Altersheims und der Turnhalle der Beſſunger
Mädchenſchule nur möglich, wenn am Tage zuvor die betreffenden
Ab=
ſchnitte der Gutſcheine dort aufgeliefert werden. Bei der großen
Lebens=
mittelteuerung und Lebensmittelknappheit iſt es ſelbſtverſtändlich, daß
jede Verſchtvendung vermieden werden muß, und darum muß
wenig=
ſtens für die Zeit des erſten Einlaufens der beiden Suppenküchen
dar=
auf gehalten werden, daß der Bedarf des nächſten Tages am
vorhe=
gehenden Tage ſchon überſehen werden kann. Sobald eine gewiſſe
Ste=
tigkeit in der Benutzung der Einzichtungen ſich bemerkbar macht, wird
von der vorherigen Abgabe der Gutſcheine abgeſehen und wahrſcheinlich
anch eine vereinfachte Abgabe der Gutſcheine für alle diefenigen, die
ein=
mal zugelaſſen ſind, ermöglicht werden. Eine beſondere Belaſtung dürfte
mit der Ordnungsvorſchrift nicht verbunden ſein, weil ja bei täglicher
Benutzung der Anſtalten immer für den nächſten Tag die
Gutſchein=
abſchnitte abgegeben werden können.
Es iſt nicht erforderlich, daß die Speiſen auch in den Wärmeſtuben
eingenommen werden. Sowohl die Volksküche als auch die Suppenküchen
der beiden anderen Wärmeſruben geben die Speiſen gerne mit nach
Hauſe. Die Speiſen werden zur Einnahme oder zum Abholen von
den drei Anſtalten verabfolgt werktäglich in der Zeit vom 12—1 Uhr.
Wer in der Wärmeſtube der Volkstüche die Speiſen einnehmen toill,
muß ſein Beſtec mitbringen; wer die in den Wärmeſtuben des
Alters=
heims und der Beſſunger Mädchenſchule zu verabreichenden Suppen
dort einnehmen will, hat für Eßgeſchirr (faſſend 3 Liter für die
Per=
ſon) und für Löffel ſelbft zu ſorgen. Auch für das Abholen der Speiſen
ſind ſelbſtverſtändlich die erforderlichen Geſchirre von den Empfängern
zu ſtellen. Sobald die drei genannken Einrichtungen voll ausgenutzt
ſind und ſich ein Bedürfnis nach weiteren Wärmeſtuben und
Suppen=
küchen ergibt, werden die Einrichtungen nach Maßgabe der erkennbaren
Steigerung des Bedarfs vermehrt. Alle Vorbereitungen hierzu ſind
bereits getroffen.
Die Durchführung dieſer großen Hilfsaktion iſt nur möglich, wenn
der Darmſtädter Notgemeinſchaft ausreichende Naturalien und
Bar=
mittel, dieſe, wenn irgend möglich, in wertbeſtändigem Geld, zug führt
werden. Sammelſtelle hierfür im Stadthaus Zimmer Nr. 26. Das
Abholen wird gerne vom Wohlfahrtsamt (Zimmer Nr. 26, Fernruf
Stadtamt 385) beſorgt. Möchten alle diejenigen, die noch zu leben
haben, geſteigert nach ihrer Leiſtungsfähigkeit, zur Linderung der Not
derfenigen beiſteuern, die ohne die Hilfe ihrer Mitmenſchen ihre Exiſtenz
nicht zu friſten vermögen. Nur wenn das deutſche Volk bis an die
Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit den Notleidenden im eigenen Lande
beiſteht, darf damit gerechnet werden, daß ſich auch im Auslande
Men=
ſchenfreunde dazu bereitfinden laſſen, uns in der größten Not
beizu=
tehen. Laſſet uns Gutes tun und nicht müde werden!
Die Errechnung und Zahlbarmachung der Penſiousgebührniſſe
für die nach dem Offizierpenſionsgeſetz 06, Peuſions=Ergänzungsgeſetz
Wehrmachts=Verſorgungsgeſetz Abgefundenen und deren Hinterbliebene,
ferner für die Ruhegehaltsempfänger und deren Hinterbliebene aus dem
Bereich des Reichsarbeitsminiſteriums und des Miniſteriums für
Wie=
ſeraufbau gehen ab 1. Dezember 1923 auf die Verſorgungsämter über.
Die erſtmalige Feſtſtellung von Ruhegehalt, Wartegeld und
Hinter=
bliebenengebührniſſe, ſowie Veränderungen, welche die Grundlage der
erſtmaligen Feſtſtellung betreffen, erfolgen auch weiterhin vom
Reichs=
penſionsamt Berlin. Die am 1. Dezember 1923 fälligen Gebührniſſe
werden für den Bereich des Verſorgungsamtes Darmſtadt noch beim
Hauptverſorgungsamt Frankfurt a. M. zahlbar gemicht (wie bisher).
Nach dem 1. Oezember 1923 iſt vom Verſorgungsamt Darmſtadt
beab=
ſichtigt, für die am Platze wohnenden Empfänger die Gebührniſſe an
jedesmal bekannt zu gebenden Zahltagen in bar zu zahlen. Auch
außer=
halb Wohnende können, die Penſionen felbſt abheben oder abheben
laſſen; das Amt muß dieſerhalb ſo bald als möglich benachrichtigt
wer=
den. Wer in Darmſtadt keine Barabholung wünſcht, wolle dies —
möglichſt ſchriftlich — mitteilen. Weitere Auskunft erteilt das
Verſor=
jungsamt Darmſtadt, Magdalenenſtraße 8. Spreehſtunden Montags
und Donnerstags von 8—12 Uhr. Erſter Sprechtag am Montag, den
3. Dezember d. Js.
* Der Verband evangeliſch=kirchlicher Frauenvereine lädt für nächſter
gabe und Erfahrungen für Arbeit an der Jungmädchenwelt Heſſens
erzählen wird.
— Volkstheater. Heute Dienstag findet nochmals eine Wiederholung
Pfundpreiſe einiger Lebensbedürfniſſe
am 19. November 1923
bedürfniſſe Darmſtadt Gießen
in Papiermark Darmſtadt Gießen
in Goldmark
(600 Milliarden Fried
pre
Dar Ortsübl. Schwarz= Milliarden A. brot 137,5 120 K 0,20 Weizenmel 440 300 0,73 0,5 Reis 16‟ 192 027 Erbſen 217,5 270 0,36 Kartoffeln 2. 0,03 1035 0,03 Rindfleiſch 1808 1000 3,00 1,67 86 Schweinefl. 2000 1400 3,33 2,33 Butter 2600 1800 4,33 3,00 1,35 Margarine 700 588 1,17 0,98 Schweineſchmalz: ) inländiſches 25C 2800 4,17 4,67 0, b) ausländiſches 690 1,50 1,15 Schellfiſche 400 1,33 0,67 Eier . . . . . Stück 280 140 0,47 0,23 Milch . . Schoppen 80 8‟ 0,13 0,15 112
Die Preiſe ſind von den Stadtverwaltungen für d
rechnung der Reichsinderziffer ermittelt worden. Der u
nung in Goldmark iſt der am 19. Rovember geltende Kur
600 Milliarden zugrunde gelegt. Aus der Tabelle geht
ſächlich hervor, daß die Preiſe der meiſten Leb
bedürfniſſe heute weit höher ſind, als in
Vorkriegszeit, ferner, daß die Preiſe in Darm
im allgemeinen höher ſind als in Gießen
beſondere bei Fleiſch und Eiern.
3 Eberſtadt, 25. Not. Totenfeſt. Anläßlich des
tages fand heute mittag anf dem hieſigen Friedhof eie
tengedankfeier ſtatt, die durch den Geſang der oberſten
Klaſſe (Lehrer Wolf) verſchönt wurde und in der der Orts
Herr Pfarrer Paul, eine Gedächtnisrede hielt. Die Feier
ſich eines guten Beſuches. — Losholz. Die Ortsbürger h.
den Holzhauerlohn des Losholzes drei Vorauszahlungen von
lich 2 Goidark zu entrichten.
3 Roßdorf, 25. Nov. Dienſtjuhiläum. Dieſer Te
Herr Lehrer Karl Reuffurth auf eine 25jährige Tätigkeit an
ſigen Volksſchule zurückblicken.
+ Hetzpenheim a. d. B., 25. Nob. Volksküche.
Die Se
eine Volksküche eingerichtet, die im Hoſpital untergebracht iſt und
täglich einmal eine Suppenſpeiſe an Minderbemittelte gegen die
koſten abgegeben wird. An dieſer Wohlfahrtseirichtung nehmen
zirka 700 Familien mit über 200 Köpfen teil.
+ Hirfchhorn, 25. Nov. Die gerichtliche Unterju
über die kürzlich ſtattgefundenen Unruhen und Ausſchreitungen
Neckarhäuſer Mühle iſt im Gange. 40 Beſchuldigte ſind polizeili
Darmſtadt übergeführt worden.
() Schüllenbach i. O., 25. Nod. Bürgermeiſterwah
hieſige Gemeinde hat den Sohn des erſt kürzlich verſtorbenen
meiſters, Heurn Johann Schwinn, zum Bürgermeiſter gewählt.
+ Groß=Umſtadt, 25. Nov. Die Bürgermeiſter
— Bürgermeiſter Arzt hat bekanntlich abgedankt — findet am
tag, den 16. Dezember ſtatt. Ein beſtimmter Kandidat iſt b
noch nicht aufgeſtellt.
L. Aus Rheinheffen, 26. Nvv. Letztes Markenbrot wird vom
bis 2. k. Mts. abgegeben zu den Preiſen für ein 1800 Gr.=Brot 300
Mark, für ein 90 Gr.=Brot 150 Milld. Mark. Ab 2. Dezembei
wachen Preisprüfungsſtellen den Brotpreis.
L. Dorheim, 26. Nod. Der Heſſiſche Bauernbund b
am 26. ds. u. a. die Landwirtſchaftskammerbeiträge und die be
ihrer zu ergreifenden Schritte.
( Gießen, 26. Nov. Volksſpeiſung. Für die Durchft
der Volksſpeiſung für die Zeit vom 1. Nodember 1923 bis Ende
1924 hat die Stadtverwaltung 1000 Goldmark bewilligt. — Die V
lefehalle mußte aus Erſparnisgründen geſchloſſen werden.
R. Gießen, 26. Nov. Ueberlandzentrale. Die
meiſter des Kreiſes Schotten hatten an die Probinzialdirektion e
ſuch gerichtet, daß die Bezahlung für Strom zur Straßenbeler
lediglich nach dem wirklichen Verbrauch zu erfolgen habe, nich
Mindeſtpauſchalſätzen, wie dies im Vertrag mit den Gemeinden
ſehen iſt. Die Gemeinden ſeien nämlich infolge der ſchlechten Wirt
lage ganz außerſtande, die hohen Pauſchalſummen für die unnöti
leuchtung aufzubringen. Die Provinz hat dieſes Geſuch abſchlä
ſchieden mit der Begründung, daß ein ſolches Entgegenkommen
günſtige Finanzlage der oberheſſiſchen Ueberlandzentrale ander
nicht geſtatte.
Reich und Ausland.
Die wieder gewonnenen Juwelen.
Am 2. Nobember wurden, wie gemeldet, in einer Villa in ?
Schmuckſachen im Werte von 300 000 Goldmark geſtohlen. Den
B=
iſt es nun gelungen, den Diebſtahl aufzuklären. Wie die Erhek
ergaben, hat den Diebſtahl ein 22 Jahre alter Kondikor
ausgefüh=
die Beute zunächſt in einer Schachtel, am Ufer der Rottach be
Späta grub er die Beute mit einem 24 Jahre alten Monteur vo
gernſee wieder aus; die Schmuckſachen wurden in die Wohnun
Monteurs gebracht. Der Dieb fuhr nach Tirol, verkaufte dort e
ſtohlenes Zeißglas, kehrte dann wieder zurück und ließ ſich vor
Mynteur die Hälfte der Beute geben; die andere Hälfte hatte der
einem Freunde anbertraut. Als der Dieb feſtgenommen wurde,
man die Hälfte der Schmuckſachen. Als der Hehler die Feſtnahr
fuhr, holte er die Juwelen bei ſeinem Freunde ab und warf ſie
den Zaun in den Garten der Villa der Beſtohlenen. Eine wertvol
ſchleuderte er in den Tegernſee. Als auch der Hehler feſtgeno
worden war, ſuchte man im Garten vergeblich nach den Juwelen.
wurde feſtgeſtellt, daß um die betreffende Zeit ein Telephonar
in der Villa gearbeitet hat. Die Hausſuchung beim Telephonar
förderte den Reſt der geſtohlenen Juwelen zutage. Der
Telephona=
hatte ſie im Garten aufgehoben. Die geſamten Juwelen, mit Aust
der Uhr, die im Tegernſee liegt, ſind beigebracht. Der Dieb un
Hehler wurden nach München eingeliefert.
Beim Fenſterln
geriet in Unterhauſen bei Weilheim ein Taglöhner an das falſche
Der Beſitzer, der, weil zwvei Wochen vorher eingebrochen worden
wieder Einbeecher vermutete, ſchoß durch das offene Fenſter u
den Burſchen, der tot zuſammenbrach. Die Vert=idigung, einen Die
ſich zu haben, führte in zwei Inſtanzen zum Freiſpruch.
Briefkaſien.
vorſtellung geht Mittwoch nachmittag das Märchen „Roſa von
Tannen=
burg” in Szene. Um mehrere Irrtümer zu vermeiden, zur Mitteilung,
daß die Vorſtellungen des Volkstheaters im Perkeoſaal ſtattfinden.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Mor
gen Mittwoch findet wieder eine Verſammlung der Jugendgruppe ſtatt
Ferne
wicklung der innerpolitiſchen Verhältniſſe, die zum Rücktritt des
Kabi=
netts führten. Es wwird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß ſich die
Mitglieder zu dieſem Abend zahlreich einfinden.
Lokale Veranſteltungen.
Die hierunier erſcheinenden Notizen ſind ausſchließſſch als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachien
in leinem Falie irgendwie als Beſpreckueig oder Kritik.
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Ortsgruppe
Darmſtadt. Zu dem am Mittwoch, 28. November, abends im
Landes=
theater (Kleines Haus) ſtattfindenden Konzert der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt können Karten auf der Geſchäftsſtelle zu ganz ermäßigten
Preiſen in Empfang genommen werden.
Im Café Fürſt Bismarck findet am Dieustag, den 27. November,
ein Extra=Abend mit verſtärkter Hauskapelle ſtatt. Leitung:
Ka=
pellmeiſter Willi Bahl. Es wird bereits heute auf den am Donnerstag,
den 29. ds., ſtattfindenden Ehren= und Abſchieds=Abend des beliebten
Kapellmeiſter Bahl verwieſen, (S. Anz.)
„Recht”, hier. Zu 1: Der vertragsmäßige Gebrauch der bern
Sache umſaßt auch die ordnungsmäßige Mitbenutzung und entſer
Inſtandhaltung ſonſtiger nicht ausdrücklich mitvermieteter Ha
alſo auch des Zugangs zur Mietwohnung. Das Anbringen von E
draht an ſolchem Zugang brauchen ſich die Mieter nicht gefalle
laſſen und können auf Beſeitigung des gefahrdrohenden Zuſtandes
ordentlichen Gericht klagen. Zu 2: Zugleich mit der Hauptſache
nung) iſt auch das Zubehör zu überlaſſen. Die elektriſche Klingel
am Haustor wird nach der örtlichen Verkehrsſitte als mitderm
erachten ſein. Es handelt ſich um eine notwendige Reparatur,
Vermieter nicht unter Berufung auf die Zeitlage ablehnen kann,
Weiterbericht der Gießener Betterwarte.
Wettervvaherſage für Mittwach, 28. Novembt
Fortdauer des trockenen Froſtivetters.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende
(Sondermiete 174): „Viel Lärmen um Nichts”, Kleines Haus, Ar
7 Uhr, Ende 10 Uhr (Zuſatzmiete P): „Die beiden Schützen
Orpheum 73 Uhr: „Die Frau im Hermelin”,
Union=,
denz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellunge
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Hauptſchriftleitung: Ru
Mauve. Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Ru
Mauve, für Feuilleton: Mar Streeſe Heſſiſche Nachri
Max Streeſe Sport: Dr. Eugen Buhlmann
dienſt:
Andreas Bau
Kuhle. —
für den Inſeratenteil;
ſämtlich in Darmſtadt.
Die henzige Rummer hat 6 Seiten
[ ← ][ ][ → ]irmſtkädter Tagblott
Handelsblat
Wirtſchaftſiche Rundſckau.
Prometheus A.=G. für elektr.
Heizungseinrich=
gen, Frankfurt. Die Geſellſchaft, an der die Voigt u. Haeff=
A=G. beteiligt iſt, beſchloß Erhöhung des Grundkapitals um 10 Mill.
Stück der neuen Aktien gehen an ein Konſortium mit der
Verpflich=
über, dieſelben nach Angabe der Verwaltung zu verwerten. Die
re Hälfte der neuen Aktien ſoll als Schutzaktien an ein Konſortium
Führung der Deutſchen Bank übergehen.
.Einlöſung von Schuldverſchreibungen. Die
für Zellſtoff= und Papierfabrikation Aſchaffenburg löſt die früher
idigten, bisher noch nicht eingereichten Stücke der Anleihen: von
und 1803, 1916 (Oberbayer. Geſellſchaft), 1909 (Memel) bis 10.
De=
er in der Weiſe ein, daß für je nom. 1000 Mk. der Gegenwert eines
irs gezahlt wiud.
Alemania, vereinigte Tonwerke A.=G., Berlin.
Geſellſchaft, die bekanntlich der Landbank ſehr nahe ſteht beſchloß
wer letzten a. v. G.=V., zur Stärkung der Betriebsmittel die
Er=
ng des Grundkapitals um 120 Mill. Stammaktien auf 180 Mill.,
i 60 Mill. den bisherigen Aktionären im Verhältnis 3:3 zum Kurſe
venigſtens 3 Goldmark für je nom. 3000 Mk. jg. Aktien zum Bezuge
boten werden ſollen. Der Reſt wird als Verwertungsaktien gedacht.
Bergbau=Akt.=Geſ. „Fichtelgold” in Brand=
Der Aufſichtsrat berichtet: Das Pochwrk iſt ſo gebaut, daß
uf eine bekiebige Anzahl Pochſtempel erweitert werden kann.
Zur=
kommkt als Erzeugungswerk für letztere nur das Gruſonwerk
pe) in Frage. Die Belegſchaft muß erſt eingenrbeitet werden. So
it es, daß bis jetzt nur eine Leiſtung von 3,3 Tonnen Stempel
er=
iſt. Das in den erſten 2 Monaten gewonnen: Gold wurde durch
nzelverkäufe, teils an die Reichsbank, teils an die Induſrrie zu
gemacht. Der Dollarſtand war naturgemäß bei all dieſen
Ver=
n ein verſchiedener. Der Bruttoüberſchuß des erſten Quartals
laufenden Geſchäftsjahres (1. Juli bis 30. September) bedeutet
finanziell gewiß ganz erfreuliches Anfangsreſultat, das für die
nft eine Steigerung der Proſperität erwarten lüßt, da inzwiſchen
Unkoſten — von den Löhnen abgeſehen — weſentlich redüziert
a de zeafif u Ian Worun e euce ueie
rwältigendes darſtellen, ſo iſt der Woche für Woche eintretende
zuwachs ſchon im volkswirtſchaftlichen Intereſſe zu begrüßen.
* Rudolf Karſtadt A.=G., Hamburg. Die Geſellſchaft
be=
a.v. G.=V. zum 15. Dezember, die über Erhöhung des
Grundkapi=
um 250 Mill. auf insgeſamt 750 Mill. Beſchluß faſſen ſoll.
L. 3proz. Raab=Oedenburg=Ebenfurter
Eiſen=
n=Prior.=Oblig. I., II. u. III. Em. Die per 1. Oktober 1923
gen Zinsſcheine und ausgeloſten Obligationen gelangen mit dem
Ge=
zert von 6 beziv. 400 ung. Kr. derart zur Einlöſung, daß dem
Ein=
er der Betrag jeweils abzüglich des Gegenwerts von 5 ung. Hellern
Krone zum Frankfurter Geldkurs für Budapeſt ausgezahlt wird.
Einlöſung in effektiven Kronen erfolgt nicht.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidemarkt vom 26. Nobbember.
es an wertbeſtändigen Zahlungsmitteln immer noch fehlt, ſo kam es
heute nur zu ſpärlichen Umſätzen. Es beſteht bei der Landwirt=
Neigung, Ware gegen Rentenmarkt abzugeben. Preiſe waren
zu hören; ſie richten ſich, wenn es zu Abſchlüſſen kommt, in Gold=
, Rentenmark oder Goldanleihe. Feſte Tenden; zeigt ſich für Wei=
zen, Roggen und Mehl. Hafer und Gerſte vernachläſſigt. Gefragter
ſind Furtermittel.
wb. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmarkt
zeigte kaum eine Veränderung ſeiner Haltung. Die Reichsgetreideſtelle
hat heute nicht gekauft, gab aber auf frühere Anſchaffungen mehr
Nen=
tenmark heraus. Ferner hat die Reichsgetreideſteile den Mühlen größere
Mengen Weizen und Roggen freigeſtellt und den Preis des
Roggen=
mehls um eine Mark für den Doppelzentner ermäßigt. Aus der
Pro=
vinz war Roggen ziemlich reichlich angeboten, ohne daß ſich genügende
Kaufluſt zeigte. Für Weizen beſtand Nachfrage ſeitens der Mühlen zu
ungeführ den letzten Preiſen. Vielfach wurden fedoch höhere Preiſe
verlangt. Hafer war ſehr begehrt. Gerſte hatte ruhigen Verkehr.
Rog=
genmehl wurde viel gegen Papiermark zu kaufen geſaht. Die Umſätze
hielten ſich aber in ziemlich engen Grenzen. Hülſenfrüchte bewihrten
bei mäßigem Angebot eine feſte Haltung. In Futterartikeln war das
Geſchäft ſehr ruhig.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 26. Nob. (Eig.
Bericht.) Am Effektenmarkt zeigten ſowohl Publikum als auch
Spe=
kulation nach wie vor große Zurückhaltung und das Geſchäft konnte
ſich auch an der heutigen Börſe nicht beleben. Obwohl das
Kurs=
niveau der deutſchen Induſtrieaktien, am Deviſenſtand gemeſſen, als
äußerſt niedrig bezeichnet werden muß — ſind doch heute größtenteils
die Höchſtkurſe noch nicht wieder erreicht, die wir vor 14 Tagen bei
einem Dollarſtand von 420 Milliarden hatten — halten die noch nicht
gelöſte Kabinettskriſe, die vollkommen ungeklärte außenpolitiſche Lage
und vor allen Dingen die Nuhrfrage jegliche Unternehmungsluſt
zu=
rüick. Da überdies der Geldmarkt trotz vorübergehender
Erleichterun=
gen nach wie vor knapp blieb, lag die heutige Börſe bei Cröffnung
kursmäßig zwar etwas über den letzten amtlichen Notierungeu, blieb
aber im Grundton zurückhaltend und abwartend. Ctwas Intereſſe
zeigte ſich lediglich ſür Clberfelder Farben, die ihren Kiurs um 13
er=
höhen konnten, ſowie für einige ſchwere Montanwerte. Die übrigen
ceiniſchen Werte lagen weniger befeſtigt. Elektr.=Akticn leicht erholt,
A. E. G. 18,50 bis 18,75 plu3 1, Licht u. Kraft 20 pus 2, Voigt u.
Haeffner 2 plus 0.2. Maſchinenwerte waren wenig verändert. De
Markt der ſüdd. Zuckeraktien wies kleine Kursbeſſerungen auf. Die
ſchweren Montanwerte konnten ihre Kurſe durchſehnittlich um ein
Viertel bis ein Fünftel der letzten Notiz erhöhen. Schiffahrtsaktien
blieben nahezu unverändert, wie auch der Bankenmarkt keine
nen=
neuswerten Veränderungen aufwies. Am Einheitswarkt überwogen
die Kursbeſſerungen, doch blieb das Geſchäft auch huer klein. Im
freien Verkehr zeichneten ſich nur einzelne Werte durc) ſtärkere
Nach=
frage aus während der übrige Markt keine größeren Veränderungen
zeigte. Man hörte hier: Allg. Bankverein 150, Beckerſtahl 22—23,
Beckerkohle 221ſ.—231/, Benz 7—7½/, Brown Boveri 4, Fraukfurter
Handelsbank 0,16, Georgi 0,725, Growag 0,85, Hanſa Bank 1. Hauſa
Lloyd 21/=, Karſtadt 2, Kahſer Waggon 0,595, Kreichgausr Maſchiven
0.7—0,8, Krügershall 20—21, Mez Söhne 6—8½/a, Tiag 1, Ufa 41/4—5.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Der Nückg ing
der Zinſenſätze am freien Geldmarkt, die ſich am Vormittag auf 5—11
Prozent ſtellten, veranlaßte die Spekulation zu Käufen auf allen
Gebie=
ten des Effektenmarktes, da die Kurſe im Vergleich zur Markentwertung
nach der letztwöchigen erheblichen Abſchwächung in weſentlichem Maße
als zu niedrig erachtet wurden. Die erſtlichen amtlichen Kurſe wieſen
infolgedeſſen meiſt Erhöhungen um etwa ¼ bis /, des bisherigen
Stan=
des auf. Nach einer vorübergehenden leichten Belebung flaute aber
das Geſchäft wieder ab, weil die fortdauernde Kabinettskriſe und die
Befürchtung hinſichtlich einer ungünſtigen Wirkung des Abkommens
27. Rovember 1923 Nr. 328
zwiſchen dem Bergbaulichen Verein und der franzöſiſch=belgiſchen
In=
genieurkommiſſion auf die Unternehmungsluſt nachteilig einwirkten, wie
auch die Verworrenheit der politiſchen und wirtſchaftli hen Verhältniſſe
im Innern zur Zurückhaltung mahnte. Die Kurſe bröckelten bei
wenigen Umſätzen langſam ab. Empfindlichere Abſchwächungen
erfuhren Montanpapiere, namentlich einige rbeiniſch=weſtfäliſche. Eine
gute Haltung bewahrten im allgemeinen Schiffahrts= und Bankaktien.
Valutapapiere zeigten eine feſte Haltung. Ebenſo konnten ſich Deutſche
Anleihen meiſt gut behaupten.
Deviſenmarft.
Sämtliche Bahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geid M e
Geid
rie Amſterdam=Rotterdam Kr8 00000 T 1 0400 000 1541000 00 1n0 0000/0. Brüſſel=Antwerpen .. 125510000. 240,00000 — 195 10010.— 196 90060. Chriſtignia ...." 718:50 00.— 621 50 00.— 5 3450000.— 621530009 Kopen agen. 7e6175060 7318 5000.— F732150000 — 41c50 00 — Stockholm. 103230000 1110770000 09210000 11147 0000 Helſingſors. 107730000.— 1032, 0000. 07730000. 10-270600.— Italien.. 795500 0 — 1804 0000 181/45069. — 18-45.7000 — London .. 18354000000. 1 44 000000 418 5 4000000. 44161 0000 New=York .. t1895000N0 421 0300000 9418.5 0 00. 421050 000. Paris ..... 27430100 228770000 — 227 430000 — .35 0000 — Schweiz.. .." 730 1700000. 73,3833100 :30170000. — 333 0000.— Spanien ........." 466 0 00.— 349 70000 — 54663/ 000 — 549 770009 — Wien (i. D.=Oſterr. abg.) 5½833— 6/148.—- 68812— 59148.— Prag ..." 12169 000.— 122305000 — 21695M/0. — 1223, 5000 — Budapeſt. 21 450 — 2 0550 214150.— 22/5 0 — Buenos=Aires f12937: 0000. 130 000000. 296750000. 130 250000 Bulgarien. 34 14000.— 34 48,000. 73/4000.— 3/483000 Japan. 93500z005. 200 30 0000. 1995000006. 20050001000. Nio de Janeit 59 100000 — 3 090 0000. 59110000 — 360,00000. Belgrad... 47481000.— 47719009.— 47481000 — 47719000 — Liſſabon.. . . . ... 153610000.— 15 394000. 155610000.— 563 0000.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000000 000.
Aktiengeſ. für Anllinfr
Aſchaffenburger Zellſtoft
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Ber..=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan ....."
Wolle. ...... ..
Chem. Heyden ......."
Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen ..
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......
Deutſche Betroleum
Dt. Kaliwerke
..
Berlin-KarlsruherInd.
Do nersmarckhütte ..
Dynamit Nobel ......"
Elberfelder Farben ..
Elettr. Lieferung .....
R. Friſter ...........
Gaggenau Vorz. ...."
Gelſenk. Gußſtahl ....."
Geſ. ſ. eleltr. Untern.
Halle Maſchinen.
20000 26. 11
24 00 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . 23. 11 26. 11. 20000 20. 5ü Hanſa Dampfſch.. . . . . . 25000 31000 2400 1 000 Hemoor Zement ..... (: 03 7700 Hirſch Kupfer. .... .. . . 597530 6s000 11400 10000 Höſch Eiſen ........" 72000 4e000 Hohenlohe Werke .... 3 009 42000 33000 24000 Kahla Porzellan ....." 10000 140.0 Lindes Eismaſch.. . . . . . 70.,0 6500 Lingel Schuh ........" 2500 2500 6800 9000 Linke & Hofmann ..." 34000 3300 32000 33000 L Loewe & Co. ..... 35700 360/ 0 2-600 15000 C. Lorenz ............" 2000 5800 6000 1000 Meguin ............." 2.000 16000 N. Lauſitzer Kohle.... 36000 35000 98000 65000 Nordd. Gummi .. . . . . . 1000 Orenſtein .. . . . . . . . .. 16750 20000 46000 70000 Rathgeber Waggon. . . 1060 13000 68000 87000 Rombacher Hüttten .. 30 0h 3 900 Roſitzer Zucker .... 44000 38000 12000 16500 Rütgersverke...... 23000 27000 29030 4 700 Sachſenwerk. 23000 4.00 8000 Sächſiſche Gußſtahl . 33000 3i Siemens Glas.
. 18000 21000 11000 9000 Volkſtedter Porzellan 68000 6000 40000 34000 Weſtf. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl". 3.000 35000 18100 15000 12000 15000 Wanderer=Werſe
rmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 26. November 1923.
Die Notierungen ſind in Milliarden 9 ausgedrückt.
ropäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche
Neichsanleihe. .... . .. ..
ur=Goldanleihe .... .....
tr=Schatzanweiſungen .
IV. und V Schutzanweiſ.
VI.—IX.
prämienanleihe .........
ngsanleihe ............."
Preuß. Konſols .........
Bad. An. unk. 1935.
v. 1907.
Bayern Anleihe .....
Heſſen unk. 1924 ........"
Vürttemberger .........
b) Ausländtſche.
Boßnien L.=E.B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
„ v. 1902..........."
Bulgar. Tabak 1902 .....
Griech. Monopol ......"
o Oeſt. Staatsrente v. 1913
1918 ..........
a Oeſt. Schatzanweiſ., ſifr.
1914 ................."
Oeſt. Goldrente ........."
„ einheitl. Nente ....
Num am. Nente v. 03
o Goldrente v. 13
„ am. „ konv. .
„ „ „ v. 05
Türk (Admin.) v 1903 ..
„ (Bagdad) Ser. 1
„ II.
v. 1911. Zollanl. .
J Ung. Stantsr. v. 14....
„ Geidrente ......."
„ Staatsr. v. 10....
„ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
Mexif. amort. innere. ...
konſ. äuß. v. 99 ..
„ Gold v 04 ſtfr. .
„ konſ. innere
„ Irrigationsunleihe.
Tamaulipas Serie ..
Sblig. v. Transportanſt.
Eliſabethbahn ſtfr .... . ."
Gal Caul Ludw Bahn".
Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtſr.
Alte Leſtr. Südb (Lomb.)
%Neue „
Ceſt. Stautsb. v. 1883....
Leſt. Staatsb 1 h 8. Em
23. 11.
600
750
400
5500
1950
3000
400
—
8000
4000
28C00
—
20000
2500
—
1000
600
12000
„
26. 11.
10
850
6000
1850
850
3000
4C00
28000
36000
33003
30250
4750
12000
11000
15.0
1300
4500
151 00
15500
40
Oblig, v. Transportanſt. (Ftſ.)
2. Oeſt. Staatsb. 0 Em
320 Leſt. Staatsb v 1885..
30 Seſt. Staatsb. b. Erg. Netz
4% Nuvolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier 1............"
82 Salon Conſt. Jonction.
8% Salonique Monaſtir .....
5½ Tehuantepee . . . . . . . . . . . .
½% „ ........
Pfandbriefe.
42 Franki. Hyp.=Banl 1920...
Franki. H. Krd.,Ber. 1921
49 Mein. Hhp.=Bank 1822 ...
490 Pfälz.
„ 1922...
40 Rhein. „
„ 1923 ...
3½9
„ verl .
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ........"
4% Heſi. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heiſ. Ldhyp.=Bl. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhnp. Kom. Obl.. ..
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½‟ Darmſt. v. 1905 ......."
4% Frunkfurt v. 1913......."
„ v. 1903 ......."
3½
42. Mainz. v. 1919 bis 1926
NachSachwert vz. Schuldverſchr.
500 Budeuwerk Nohlnert: A. 1.
6% Geſſ. Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
Roggenwert=Anl.
52½ Sächſ.Braunt. Anl. Ser.1 u. !
Bank=Rktien.
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Baniverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbanr ..."
Darmſtädter u. Nationolbank.
Deurſche Bant.......
.
DeutſcheCffekten= u. Wechſelban!
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſeliſchaft .. ..... .."
Dresdener Bank ............
Frankfurt r Bank ..........."
Metallbank.
.. .
Mitteldeutſche Creditban).....
Leſterreichiſche Ereditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ............"
Rhein. Creditbanf ...........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank ... .. . . . . .. ... . .. .."
Wiener Bankverein . . . . . .. .
Bergwerks=Aktien.
Berzelius
Bochumer Bergb. .......
Buderus. . ... . . . .........
Dt. Luxemburger ..... . . ....."
Eſchweiter, Berawerks-Akt.,...
Gelſenkirchen Bergw. ........"
Harpener Bergbau .........."
Kaliwer je Aſchersleben ..
Weſteregeln.
23. 11
22000
300
34009
10000
50000
110/0
16000
11250
1600
8500
45000
(M0
9000
17-00
9000
650
32000
6 00
950
26000
2.50
1150
3250
s000
530
900
29000
8 C00
6 100
Sun09
1.0000
22000
32/00
26. 11
10500
Berowerks=Aktien (Fortſ.)
Lothringer Hütte ...
Mannesmann Aöhren
Mannsfelder ......
Lberbedarf . . . . . . . . .....
Oberſchlei Eiſen Caro) ....
Phönir Bergbau ..
Rhein. Stahlwerke .
Riebeck Montan.. . . .. .....
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte
Aktien induſtr. Anternehmung.
Btauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding ........"
Werger ...................."
70000
21500
40000
15000
1500
8000
G7 000
750
4500
17000
7000
1000
30000
150
33000
3500
1300
18000
3.50
1 000
*50
900
29500
29000
130000
900 0
1030 U
150000
350001
42000
23. 11
75000
5 000
22 00
33000
55000
5000
28000
E000
75000
3000,
Arkumulat. Berlin ....s...
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleyer).......
A. E. G. Stamm.. . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff...."
Badenia (Weinheim)........
Badiſche Anilin= u. Sobafabrif
Bad. Maſchf. Durlach ...
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen
Baſt Nürnberg ............"
Bayriſch. Spiegel ........."
Beck & Henkel CCaſſel) .......
Bergmann El. Werke .... ...."
Bing. Metallwerke. . . ........
Brockhues, Nieder=Walluf. .. ..
sementwert Heidelberg ......"
Karlſtadt ......."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert .........
„ Griesheim Elektron ....
Maver Alapin. .... ..
Weiler=ter=mer .......
Daimler Motoren ...........
Deutſch Eiſenhandel Verlin.
Dt. Golb= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ......."
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm). . . . . . .
Tüſſeld.=Natinger (Türr.) ....
Dnckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerl Kaiſerslautern ...."
Eiſenwerl 2. Meher fr. ....."
Elberſelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . . ."
Licht und Kraft ......
Elſäſt Bad. Wolle..........."
Emag, Frankſurt a. M. ......"
Emaill. & Stanzw. Ullrich ...
Enzinger Werke ...... . . ..
Eßlinger Maſchinen .........
Cttlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........ .
„Jaber &. Schleicher..........
Jahr, Gebr., Pirmaſens.. . . . .
Felten & Guilleaume Carlsw.
Feinmechanik (Jetteri
Feiſt Sekttellerei Frankf.
45000
30000
2400
177,0
22000
1300
4u5
3-000
10009
R0065)
Ueri
60
14500
7000
10000
12000
7000
600d
75000
2.000
2500
3600
5.50
32000
S0MM
2000
—
4000
8000
4u30
5000
3u000
7000
18000
5000
1000
5.00
—
9500
250 0
3000
4500
46000
50000
1000
26. 11
45000
6 000
23000
31501
34000
64000
4500
43000
55030
7100
40000
30000
iSiM
6730
40000
25000
45000
10000
5000
17000
4800
20000
7000
12000
20000
1.000
14500
3000
4u00
30000
52100
9000
35500
12000
3500
6000
7100
5000
5000
41000
6500
2 2000
9800
1.00
—
11000
21000
4000
9 00
600u0
62000
000
Frankfurter Gas..... . . . . . . . .
Frankfurter Ho‟ ......"
Flf. Maſch. Pokornn & Wittel.
Fuch8 Waggon Stamm. . . . .
Ganz. Ludwig M uin ......."
Geilin • & Cie. .............."
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt Th. ............"
Greffenius, Maſchinen Stamml
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanſwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer .......
Hehligenſtgedt, Gießen .......
Hilpert Armaturen ...........
Hindriché=Auffermann .. . . . . ."
Hirſch Kupfer u Meſſ.... . . . . .
Hoch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ...... ......
Holzverk =Induſtr. .. .. .......
Hotel A.=G., München ......."
Hydrometer Breslau... . .. . ..
Fnag..
............
Junghans Stamm. . .. ... .. ..
Karlsruher Maſchinen.. . . .. . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
Lech Augsburg .............
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz ........
Löhnberger A*ühle .. .. ......
Lüdenſcheid Metallw ........"
Lux’ſche Induſtrie ........"
Mainkraftwerte Höchſt......."
Mequin, Butzbach .........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg!
Meyer, Dr. Paul... ..."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz..........
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Meckarſuimer Fahrzeugwerke".
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
lenwerke Franffur; . „
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfalz. Nahm., Kayer ........"
Philipps A.=G. ... . .. ....... .
Vorzeilan Weſſel ............"
Permetheus. . . .. . .. . ......
Meintger, Gebbert & Schau
Rhein. Eleitr Stamm.
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.
Metall Vorzüge ......."
Rhenania, Aachen ..........."
Riedinger Maſchinen ... .. .
Rückforth, Stettin ........ ...
Nütgerswerke ..............
Schleußner, (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanau .........
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Schramm Lackfabrit
.... 15000
4000 16000 — Siemens Elektr. Betriebe .... 2700 32000 Siemen3 Glasinduſtrie ....... 9000 20000 25 0 Siemens & Halske ........." 40 00 20000 26000 Stöckicht=Offenbach=Gummi.. 1600 1500 1u000 15300 Südd. Handelsvereinigung. .. 300 500 190 0 17000 Südpeutſche Immolilien 1900 1500 6000 8900 Thüringer elekt. Lief-Geſ., Gotha 1200 1800 4900 4000 Uhrenfaurik Furtwängler. 2000 3000 30 00 Beithwerke in Sandbach 2-00 u000 8000 Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 4500 33 6 000 80000 Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 14000 20000 4000 5200 „ Gummifabr Bln.=Frkf. 1230 18:0 29500 32800 Binſeifabr. Nürnperg". 2000 15000 2200 2350 „ Ultramarin
.. 18030 18000 2u500 Zellſtoff. Berlin.. ..... 1300 1700 4500 6000 Vogtländ. Naſch. Borzüge... 300 — 5500 Stämme.. 2200 2000 6000 5500 Boigt & Haeffner Stämme.. 1.00 2000 9000 1000 Voltohm Seil.. . . .. .... .. .. 8000 6300 10000 6000 Wayß & Freytag ..
.- 6000
12000 4500
16 000 4000 8000 Wegelin Rußfabrik........." 1500 2.00 Zellſtoff Waldhof Stamm. . . . . 13000 18000 13003 21000 Zucke rfabr. Waghäufel ......." 9000 10.,00 13000 14000 Frankenthal ....." 3500 2100 2000 7000 Heilbronn ........" 11000 14000 — Offſtein ........." 9000 13510 2000 4000 Rheingau ....... 12500 800
1000 9000
6500 Stuttgurt 14003 15000 19.00 Transport=Aktien. 5500 5100 Schantung E. B..........." 6-00
3.000
70000
18000 4700
6.000
75000
1a500 15000 20000 Süddeutſche Eiſenbahn=Gei.. Hapag (Paketfahrt) ........." 900
2500 1600
2100 Nordd. Llonp
........
Oeterr. Ungariſche Staatsbahn
2500
8500
9000
5200
2200
4500
3300
3500
70 0
12000
26000
2000
23000
4000
4030
17500
7500
2500
9030
10400
2000
9700
2200
50030
2.00
4100
6500
12u00
1.000
24000
1700
300,10
4000
60 0
13000
8u0
Maene Reue
Bahnbedarf
.........
Dampfkeſſei Nodberg.. ......"
Helvetia Kon ervenfabrik. . . ..
Gebr. Lutz
Motorenfabrik Darmſtadt ...
Gebr. Roeder
Venuleth. &E Ell
1700
2000
7100
16500
2500
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle
.........
Beckerſtahl
..
Benz..
Brown Boueri
Cont. Kandelsbank ....
Growag
Hanſo Lloyd ..."
.
Kabe Rhendt .........."
Karſtadt R. ... ..........
Petroleum, Dtſche. ..
Raſtatter Waggon ......."
Text.=Ind. (Barmen (Tiag)
Ufg „Film
23000
23000
5000
3u
500
3000
38000
2000
25000
2000
400)
25000
25000
8500
4,00
475
82;
4100
6000
2540
30000
30 0
1500
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Heute vormittag 11 Uyr
ver=
ſchied plötzlich und unerwartet
mein herzensguter Mann, unſer
lieber, guter Vater,
Schwieger=
vater und Grozvater
Heinrich Guthäſe
O3er=Gekretär der Hauptſtaatskaſſe
iin Alter von 66 Jahren.
Un ſtille Teilnahme bitten
Frau Elife Gutkäfe, geb. Fſeger
Heinrich Gutkäfe
Grete Guikäſe. geb. Pfeffer
und zwei Enkel.
Die Beerdigung findet ſtatt
Mitt=
woch, den 28. Nov nachm. 3 Uhr,
vom Sterbehauſe Artillerieſtr. 28
aus. (*28140
Nach 25 jähriger, treuer
Pflicht=
erſüllung ſtarb heute mein treuer
(*28126
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Herr Adam Schulz
aus Ober=Ramſtadt.
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Hübſche Forcken
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Kaſinoſtr. 26, pt. (77004
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 22. Nobember 1923.
Rummer 328
Liebe und Pflicht.
Romantiſche Erzählung aus dem ſiebenzehnten Jahrhundert.
Von Ernſt Elias. Niebergall.
achdruck verboten.)
25)
Während deſſen war der Turmwächter faſt mit dem
Ueber=
zählen ſeines Mammons fertig geworden. Er hatte die Goldſtücke
auf das Fußgeſtell einer koloſſalen Bildſäule des Apoſtels Petrus
geſchüttet und durchwühlte den Lohn ſeines Schurkenſtreiches mit
habſüchtigen Fingern; da fielen durch eine ungeſchickte Bewegung
mehrere Goldſtüce klingeno auf den ſteingeptatteten Boden und
rollten nach der Gegend hin, ſvo ſich Leuthold verborgen hielt.
Der Pförtner verfolgte die teuren Flüchtlinge mit einem höchſt
beſorgten Blick, ſtrich ſchnell das aufgezählte Gold in den Beutel
und faßte die Laterne, um die Verlorenen wieder zu ſuchen.
Plötzlich war Leuthold dem ganzen Scheine des Lichtes ausgeſetzt.
Jener bemerkte ihn nicht. Gebüat und ächzend von der
un=
gewohnten Anſtrengung, die er ſeiner Körpermaſſe zumutete,
kroch er über den Boden hin, und ſeine ſuchenden Blicke ließen
keine Ritze zwiſchen den Platten unbeachtet. Zwei Stücke hatte
er gefunden und er ſpähete brummend nach dem dritten noch
fehlenden umher: — es lag grade zu Leutholds Füßen. Jetzt
er=
blicklte er es und eilte mit einer Eilfertigkeit, als fürchte er, es
möchte verſchwinden, es aufzuheben. Indem er ſich wieder
auf=
richtete, traf ſein Auge auf den Geſellen, welcher bei der mehr
und mehr ſich nähernden Gefahr der Entdeckung es für das
Ge=
ratenſte gehalten hatte, den Schlafenden zu ſpielen, um ſo in
ſcheinbarer Unwiſſenheit des Geſchehenen einigen Schutz zu finden.
„Heilige Dreifaltigkeit!” kreiſchte der Dicke und ließ vor
Schrecken die Laterne und einige Goldſtücke zur Erde fallen.
Leuthold verblieb in ſeiner ſchlummernden Lage, ohne jedoch
die Augen ſo feſt zu verſchließen, daß er nicht alles, was um ihn
vorging, hätte bemerken können.
V
Auf den Schrei des Pförtners, der mit angſtverzerrtem
Ge=
ſicht wortlos auf den Geſellen deutete, wie wenn er plötzlich ein
Geſpenſt erblickt hätte, eilten die andern ſchnell herzu. Sie
be=
trachteten den Jüngling mit Ueberraſchung und Beſorgnis. Der
Abt war der erſte, welcher die leiſe Frage tat:
„Was iſt zu tun?”
„Er muß ſterben”, war die Antwort des herzoglichen
Haupt=
manns.
„Er muß ſterben”, lallte der Pförtner nach, der ſchon den
Strick unz ſeinen Hals fühlte.
Leutholds Blut drängte ſich gewaltſam nach dem
hochklop=
fenden Herzen.
Der fühlloſe Soldat ſchlug den Mantel zurück und zog einen
Dolch aus dem Gürtel. Der Abt trat abwehrend vor ihn.
„Keinen Mord an geweihter Stätte”, gebot er. „Ihr ſehet,
daß er ſchläft. Er weiß nichts von dem Vorgefallenen. Vergießet
kein unſchuldiges Blut, wenigſtens hier nicht, denn ſolches ſchreiet
zum Himmel.”
„Der Burſche kann ſich verſtellen”, war die Gegenrede.
„Was führt ihn um dieſe Stunde in die Kirche? Er hat uns
belauſcht und muß auf ewig verſtummen.”
Und mit gezücktem Dolch näherte er ſich dem Geſellen, der
ſein letztes Stündlein gekommen wähnte und ſchon zu ſeiner
Ver=
teidigung aufſpringen wollte. Doch der Abt legte ſich abermals
ins Mittel.
„Ehe ein Tropfen Blutes dieſen Boden färbt, zerreiße ich
den Vertrag und ſage mich von allem los!”
„Was denkt Ihr mit ihm zu beginnen?” fragte der
Haupt=
mann unwillig und ließ den gehobenen Arm ſinken.
„Er wird uns verraten”, wandte der ſchuldbewußte
Pfört=
ner ein.
„Laßt uns ihn wecken”, ſprach der Abt, ohne auf des feiſt:n
Buben Beſorgnis zu achten.
„Und dann?”
„Das Kloſter hat tiefe Gewölbe, deren Mauern kein me
licher Ruf durchdringt; dort wird er ſchweigen, wenn er et
gehört haben ſollte.”
Der Hauptmann ſchüttelte unzufrieden den Kopf und ſ.
das Todeswerkzeug wieder in den Gürtel.
„Auf Euer Haupt die Verantwortung, wenn unzeit
Mitleid uns und Euch ins Verderben ſtürzt.”
Der Abt war ſchon zu dem Jüngling getreten und rüt
ihn an der Schulter. Wie erſchreckt und ſchlaftrunken fuhr d
auf und ſchien ſich über die Geſtalten, die ihn umringten,
lich zu verwundern.
„Sag an, was führt Dich um dieſe Stunde hierher,
Sohn?” ſprach der Ordensmann mit dem erkünſtelten Ton
gütigen Frage.
„Verzeihet, hochwürdigſter Vater”, entgegnete Leutholf
unbefangen als möglich und ſtand von ſeinem Sitze auf,
bin ein armer Schmiedgeſell und habe in der Kirche meine
dacht verrichtet, aber wie ich ſo daſaß, hat mich der Schlaf 1
mannt, wie das gar leicht bei einem geſchieht, wenn er der
gewohnten Ruhe genießt.”
Bei dieſer einfachen Antwort, warf der Abt dem Kri
mann einen befriedigten Blick zu.
„Haſt Du nichts gehört?” fragte dieſer.
„Gehört?” wiederholte Leuthold verwundert. „Ja doch,
hat mir geträumt, ich habe die lieben Englein Hora ſingen ger
und es tut mir faſt leid, daß Ihr mich aufwecktet, ehrwürd
Vater.”
„Auch nichts geſehen?”
„Wüßte nicht, was man ſehen ſollte, wenn utan ſchläft”
wortete der Befragte, unſchuldig lächelnd. „Doch muß ich
ſchönſtens bedanken, daß Ihr mich geweckt habt. Ich will
Hauſe gehen: 3 wird bald Tag ſein.”
Fortſetzung folgt.)
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des beliebten Kapellmeiſteis Willi Bahl,
efe
urdentliche Wädpldetämkgltung
in der Stadtknabenſchule am Ballon.
platz am Donnerstag, den 6. Dez. 1923,
abends 8 Uhr.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorſtandes u. Aufſichtsrats;
2. Aenderung der Satzung 852, 4, 5: 3
Be=
fchlußfaſſung gemäß § 34, 2 der Satzung
4. Erſatzwahl für den Vorſtand; 5
Erſatz=
wahl für den Aufſichtsrat; 6. Ausſprache.
Darmſtadt, den 26. Nov. 1923. (*2810
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