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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 255
Samstag, den 15. September 1923 186. Jahrgang
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ſtelle Rheinſtraße 23, die Agenturen und
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expeditionen. Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg,
Aufruhr. Streik uſw, erliſcht jede Verpflichtung
auf Erfüllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibung fällt jeder Nabatt weg. Bankkonto=
Deutſche Bank und Darmſtädter 8 Nationalbank.
Eine Konferenz der Innenminiſter.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Unter dem Vorſitz des
Reichs=
miniſters des Innern fand heute eine Sitzung des
Reichsrats=
ausſchuſſes für innere Verwaltung zur Beratung von
Angelegen=
heiten der inneren Politik ſtatt, zu der die Miniſter der Länder
erſchienen waren. Der Reichsminiſter des Innern betonte
einlei=
tend, daß es ſeine beſondere Aufgabe ſei, die Beziehung des
Reichs zu den Ländern zu pflegen. Die Reichsregierung ſei feſt
entſchloſſen, die Zuſtändigkeiten der Länder zu wahren.
Gegen=
über der ſchweren Gefahr an Rhein und Ruhr, wo wertvolle
Ge=
biete des Reiches ernſtlich bedroht ſeien, müſſe ein ſtarker
einheit=
licher nationaler Wille aufgebracht werden. Namens der
Reichs=
regierung bat er alle Länder, zuſammenzuſtehen und der
Reichs=
regierung zu helfen, dieſe geſchichtliche Aufgabe zu meiſtern. An
der Ausſprache beteiligten ſich die Innenminiſter aller Länder.
Es wurde eine Reihe wertvoller Anregungen gegeben und
Er=
fahrungen ausgetauſcht. In ſeinem Schlußwort konnte der
Reichs=
miniſter des Innern weiteſtgehende Uebereinſtimmung der
An=
weſenden mit der Reichsregierung feſtſtellen.
Keine Verlängerung der Ablieferungsfriſt für Oebiſen
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Der Kommiſſar für die
Deviſen=
erfaſſung teilt mit, daß, entgegen anders lautenden Nachrichten,
die Friſt für die Ablieferung nach der Verordnung des
Reichsprä=
ſidenten über die Ablieferung ausländiſcher
Vermögensgegen=
ſtände vom 25. Auguſt (Reichsgeſetzblatt 2, Nr. 78, S. 133) nicht
verlängert wird. Ein Muſter der eidesſtattlichen Verſicherung
iſt im Reichsanzeiger vom 12. Sept, Nr. 211, enthalten.
Vom Tage.
Die Zeichnung auf die wertbeſtändige Anleihe des Deutſchen
Reiches wird am 18. September, mittags 1 Uhr, abgeſchloſſen.
Für die Zeit vom 13. bis 19. September 1923 einſchließlich beträgt
das Goldzollaufgeld 1 399 999 900 Prozent.
Der Umrechnungsſatz für die Abgabe der landwirtſchaftlichen,
forſt=
wirtſchaftlichen und gärtneriſchen Betriebe (Landabgabe) beträgt für
die Zeit vom 15. bis 18. September 1923 einſchließlich 14 900 000 für
je eine Goldmark.
Wie wir erfahren, wird die Reichsgoldanleihe vorausſichtlich am
nächſten Mittwoch an der Berliner Börſe zum erſten Male amtlich
notiert werden, und zwar wird die Notierung in Mark für je einen
Dollar lauten.
Die Schlüfſelzahl im deutſchen Buchhandel beträgt von
heute ab 14 Millionen.
Der langjährige ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete und
Berliner Stadtverordnete, Sekretär des ſozialdemokratiſchen
Partei=
vorſtandes Wilhelm Pfannkuch iſt in Berlin im 82. Lebensjahre
geſtorben.
Nach einer Hadasmeldung aus Athen wird der belgiſche
Geſandte am 17. September dem König ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben überreichen. Der franzöſiſche und engliſche
Geſandte werden das gleiche am 20. September tun.
Die Wirtſchaftslage Deutſchlands.
Erklärungen des Reichsfinanz= und Reichswirtſchaftsminiſters vor dem Reichswirtſchaftsrat.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) In der gemeinſamen Sitzung
des wirtſchaftspolitiſchen und des finanzpolitiſchen Ausſchuſſes
des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats vom 12. Sept. über die
Entſcheidung des Währungsauſchuſſes vom 7. September gab
Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding Erklärungen
ab über die Währungsfrage und die Finanzlage des
Reichs. Nachdem der Miniſter die bisherige Stellung der
Regie=
rung in der Währungsfrage erörtert hatte, antwortete er auf
einige aus der Mitte des Reichswirtſchaftsrades geſtellte Fragen:
„Vor allem, mein Herr Vorredner, will ich zunächſt erwidern,
duß ich in bezug auf die Lebensmittelverſorgung wohl
erkläre, daß es natürlich an ſich Sache des Herrn
Ernährungs=
miniſters iſt. Aber ich kann erklären, daß bis zum 5. Oktober das
Geireide, bezichungsweiſe der Mehl= und Brotbedarf,
ſicherge=
ſtellt iſt.”
Ferner arbeite die Reichsgetreideſtelle daran, Getreide zunächſt
aus der inländiſchen Ernte hereinzubringen. Die
Reichsgetreide=
ſtelle bezahlt mit Goldanleihe. Die Goldanleiheſtücke ſind
abge=
ſtempelt und können von den Landwirten, die Getreide
anbie=
ten, als Steuerzahlung auf die Landabgabe benutzt werden. Es
iſt alſo hier ein wertbeſtändiger Zahlungsmittelverkehr
einge=
richtet.
Die Reichsgetreideſtelle hat gewiſſe Beſtände für die Zeit nach
dem 15. Oktober bereits hereingebracht. Uebrigens iſt vom
Er=
nährungsminiſterium ein Geſetzentwurf ausgearbeitet, der das
Reichskabinett bald beſchäftigen, und der, falls es notwendig ſein
wird, auch darüber hinaus noch für die Bewegung der neuen
Ernte Vorſorge treffen wird.
Was die Verſorgung mit Fett und Margarine
anbelaugt, ſo ſind aus den Deviſenbeſtänden, die durch die
Devi=
ſenabgabe zur Verfügung ſtehen, die erſten Mengen zur
Verfü=
gung geſtellt worden. Ich hoffe, daß es gelingen wird, auch die
notwvendige Fettzufuhr ſicherzuſtellen. Das zunächſt über die
Lebensmittelderſorgung.
Die Finanzlage des Reiches.
Dann iſt ganz allgemein nach der Finanzlage des Reiches
ge=
fragt worden. Meine Herren. Nach den Ausführungen, die ihnen
vor einiger Zeit gemacht wurden, und nach den verſchiedenen
Re=
den des Reichskanzlers muß auch ihnen die Finanzlage des
Reiches in algemeinen Umriſſen bekannt ſein. Sie läßt ſich in
einem Satz zuſammenfaſſen.
Die Finanzlage iſt eine ſolche, daß ſie andere Aufgaben, als die
zur Erhaltung des Reiches notwendigen, nicht wird leiſten
können.
Die bedeutendſten Ausgaben ſind die für die Ruhr. Dieſe
usgaben ſind ganz außerordentlich gewachſen. Die Dinge
ha=
en ſich im Ruhrgebiet folgendermaßen entwickelt. Wir haben
n Anfang der Ruhraktion an, verhältnismäßig große
Sum=
en für Lohnzahlungen und Erwerbsloſenfürſorge zu zahlen
ge=
abt. Heute kann man ſagen, daß faſt die geſamte Bevölkerung
beſetzten Eebiete zum Teil durch Reichsmittel ernährt wird.
S iſt alſo nicht zu viel geſagt, wenn ich behaupte, daß ein ganz
oßer Teil der Bevölkerung aus Reichsmitteln lebt und wir
tßrdem einen erheblichen Teil des Betriebskapitals für die
ufrechterhaltung der mehr oder minder produktiven Arbeit dort
nten zu leiſten haben. Das iſt der Zuſtand, den ich dort unten
rgefunden habe.
Die Abhilfe.
Für die Beurteilung dieſer Frage kommt der Umſtand in
Betracht, daß wir ja dort eine ordnungsmäßige und effektive
Ver=
waltung gar nicht mehr haben. Alle unſere tüchtigen und
ener=
giſchen Beamten ſind ausgewieſen. Zum großen Teil werden
die Bewilligungen und Auszahlungen der Lohnſummen durch
die kommunalen Verwaltungen vorgenommen. Es iſt klar, daß
dieſe Kommunen im beſetzten Gebiet in ganz außerordentlichem
Mäße unter dem Druck der Verhältniſſe ſtehen, daß in dieſen
Induſtriezentren der Druck der Bevölkerung ſtärker wird und daß
infolgedeſſen auch weniger berechtigten Anſprüchen nicht mit der
nötigen Energie entgegengetreten wird.
Wenn aber keine Verwaltung beſteht, die durchgreifen kann,
dann iſt es natürlich ungeheuer ſchwer, ſich eine richtige
Aus=
gabekontrolle zu verſchaffen. Erſt dann iſt es ungeheuer
ſchwieuig, Ausgaben, die weniger notwendig als entbehrlich er=
ſcheinen, von hier aus zu beſeitigen. Es gibt alſo nur einen
andeven Weg: die teilweiſe Einſchränkung aller Ausgaben
im beſetzten Gebiete überhaupt. Dieſe Frage iſt von
außerordent=
licher politiſcher Tragweite, die Löſung des Konfliktes muß im
Wege von beſchleunigt geführten Verhandlungen
zu Ende geführt werden. Das liegt ſelbſtverſtändlich zuerſt im
deutſchen Intereſſe, aber auch nicht minder im franzöſiſchen, ja
in dem aller Staaten. Denn ein plötzlicher Abbruch würde
verhängnisvolle Folgen haben. Er beſteht nicht bloß
darin, wie es ſich das Ausland vorſtellt, daß die Arbeiter nun
an die Arbeit gingen und alles wieder in Ordnung käme. Es
kommt dann vielmehr zu den ſchwerſten fozialen
Er=
ſchütterungen im Ruhrgebiet ſelbſt. Würden wir aber rein
mechaniſch alle Kredite abdroſſeln, dann iſt die Gefahr da, daß
die ohnehin ſehr ervegte Bevölkerung das nicht verſteht, daß die
Einflüſſe der Rechts= und Linksradikalen auf dieſe Bevölkerung
ſtärker werden und daß es dort alſo zu höchſt gefährlichen
Gärun=
gen und Unruhen kommen würde. Auf der anderen Seite kann
die Finanzwirtſchaft nicht geſunden, wenn dieſe Ausgaben in
der bisherigen Weiſe fortgehen, vor allem auch im Hinblick auf
die Lage am Deviſenmarkt. Natrlich kann das nur in dem
un=
bedingt notwendigen Maße allmählich geſchehen. Ich will
nicht ein abſolut abſchließendes Wort ſagen; aber ich muß doch
ausſprechen: Nach allen Inſormationen, die mir zugehen, ſind
die verhältnismäßige Geldflüſſigkeit und die ſehr ſtarken
Deviſen=
anforderungen in Zuſamwenhang gebracht worden mit den
ſtarken Ausſchüttungen im beſetzten Gebiet.
Wenn eine Aenderung auf dem Geld= und Deviſenmarkt
erfol=
gen ſoll, ſo muß unbedingt dafür geſorgt werden, daß die
Mit=
tel für das Rheinland gekürzt werden.
Ich habe geſagt, wie ungeheuer ſchwer eine ſolche Kürzung
iſt, aber ich glaube, es iſt jetzt ein Weg gefunden, auf dem wir
zu erheblichen Einſchränkungen der Gelder kommen würden, die
in das beſetzte Gebiet fließen, Einſchränkungen, die auch für die
ſchon ſchwer leidende Bevölkerung noch erträglich ſein werden.
Ich denke, daß die Lage auf dem Deviſenmarkte ſich durch
Ein=
ſchränkungen ändern wird.
Von dieſer Seite her wird eine bedeutende
Einſchrän=
kung der Inflation in verhältnismäßig kurzer Zeit
mög=
lich ſein — das iſt augenblicklich das Wichtigſte. Es muß mit
der ganzen Dotationswirtſchaft, mit der ganzen
Unterſtützungs=
wirtſchaft gebrochen werden. Geſtatten Sie eine allgemeine
Bewerkung. Es muß endlich die Ueberzeugung in die
Bevölke=
rung hineingetragen werden, daß es keine ſchlechtere und
härtere Steuer als die Inflationsſteuer gibt.
(Sehr richtig.) Demgegenüber iſt jede andere Steuer eine
Wohl=
tat, die man dem Volke erweiſt, iſt jede Ausgabebeſchränkung
der Steuer ein Dienſt am Volke. Wenn das nicht in die Köpfe
des Volkes hineingehämmert wird, wenn das Volk nicht endlich
dazu erzogen wird, daß es verſtehen lernt, daß die
Inflauons=
ſteuer das wahre Unglück iſt, wenn es bei dieſen
Droſſelungs=
maßnahmen nicht witwirkt, dann gibt es für uns keine Rettung
mehr. Man muß verſtehen lernen, daß eine anſtändige und
ehr=
liche Finanzgebarung allein der Weg iſt, der zum Ziele führt.
(Lebhafte Zuſtimmung.)
Ich erwähne ein anderes Problem: Wir kommen unter
Um=
ſtänden in eine ſehr ſchwere
Arbeitsloſigkeit
hinein. Es iſt zu wenig dafür geſorgt, daß für die
Unter=
ſtützung der Erwerbsloſen Deckung zur Verfügung ſteht. Man
hat gedacht, daß auch wieder die Reichskaſſe und die Notenpreſſe
etwas zu ſchaffen hätten. Die Erwerbsloſenverſicherung hat im
Reichswirtſchaftsrat lang gelegen, ſie liegt jetzt im Reichstag.
Wann ſie im Reichstag fertig iſt, iſt jetzt noch nicht zu überſehen.
So können dieſe Dinge heutzutage nicht gehandhabt werden. Ich
weiß ſehr wohl, daß es eine komplizierte Materie iſt, und man
kann ſich über Einzelheiten lange ſtreiten. Wenn man von einem
Finanzminiſter verlangt, daß er nur produktive Arbeitsfürſorge
leiſte, ſo muß man ſich darüber klar ſein, daß eine wirklich
pro=
duktive Underſtützung vielleicht das Acht= bis Zehnfache der
bloßen Unterſtützung bedeute. (Sehr richtig!) Man muß ſich
darüber klar ſein, daß es nicht angeht, die ganze
Erwerbsloſen=
fürſorge allein dem Reich aufzubürden, einem Reich, das ſelbſt
faſt völlig zahlungsunfähig iſt.
Franzöſiſche Beteiligung
an der deutſchen Induſtrie.
Von
Syndikus Dr. Ricker.
Jn einem Berliner Abendblatt bringt Arnold Rechberg
wie=
der ſeinen Vorſchlag zur Löſung der Reparationsfrage, mit dem
er ſchon lange hauſieren geht und zu deſſen Gunſten er eigentlich
nicht viel weiter anzuführen weiß, als daß die Franzoſen große
Freude daran hätten. Dieſer Plan, der von dem franzöſiſchen
Abgeordneten Reynaud ſtammt, iſt bisher in Deutſchland viel zu
wenig beachtet woorden. Seine Veröffentlichung in einem
Augen=
blick, in dem viel von deutſch=franzöſiſchen
Wirtſchaftsverhandlun=
gen geſprochen wird, macht aber ein Eingehen auf ihn notwendig.
Sein Inhalt iſt kurz der, daß die franzöſiſche Regierung aus allen
deutſchen Induſtrie=, Bergwerks= und
Schiffahrtsunternehmun=
gen diejenigen auswählen darf, an denen ihr eine franzöſiſche
Beteiligung erwünſcht erſcheint. Dieſe Unternehmungen müßten
dann ihr Kapital um 30 Prozent erhöhen und dieſe 30 Prozent
dem tranzöſiſchen Staat aushändigen, der ſie an die
entſprechen=
den franzöſiſchen Unternehmungen weiter veräußern wird . . ."
Der Laie, der den Kern des Reparationsproblems darin zu
erblicken gewöhnt war, daß Frankreich bezahlt werden ſoll,
wird erſtaunt fragen: warum nur die Induſtrie=, Bergwerks=
und Schiffahrtsunternehmungen und nicht auch die
Unterneh=
mungen des Großhandels? Warum nicht auch eine
hypotheka=
riſche Belaſtung landwirtſchaſtlicher Großbetriebe? Und warum
nur eine Beteiligung an beſtimmten Betrieben, die die franzöſiſche
Regierung auswählt, während das Geld, das als Gewinn der
Unternehmungen in die Taſchen der Anteilseigner fließt, doch
bei allen deutſchen Unternehmungen gleich viel wert iſt?
Es iſt ſchon oft geſagt worden, daß die franzöſiſchen Politiker
von Deutſchland nicht Geld, ſondern politiſche Abhängigkeit
wol=
len. Aus dem Vorſchlag Reynauds geht hervor, daß auch die
franzöſiſchen Wirtſchaftler nicht Geld, ſondern
wirtſchaft=
liche Abhangigkeit Deutſchlands oder vielmehr der ſie
intereſ=
ſierenden deutſchen Induſtrien anſtreben. Dieſe Abhängigkeit
wird im Intereſſe des franzöſiſchen Unternehmers natürlich nur
in den ſeltenſten Fällen ſo ausgenützt werden, daß ſie zu einer
möglichſten Steigerung der Produktivität des deutſchen Betriebes
führt, ſondern ſo, daß ſie eine Steigerung der
Pro=
duktivität des gleichartigen franzöſiſchen Betriebes zur Folge hat.
Die großen deutſchen Unternehmungen ſollen nur noch
Hilfsbe=
triebe der entſprechenden franzöſiſchen Werke werden, die zu
pro=
duzieren und zu liefern haben, was die franzöſiſchen Machthaber
brauchen, und die ihre Produktion einſchränken müſſen, ſobald
und ſoweit ihre Konkurrenz den franzöſiſchen Betrieben
unbe=
quem wird. Das eine bedeutet Sinken der Rentabilität, das
an=
dere Sinken der Produktivität der deutſchen Betriebe. Durch das
erſte werden vorwiegend die Inhaber der Betriebe bezw. die
Aktienbeſitzer geſchädigt, durch das letztere darüber hinaus, alle
diejenigen, die mittelbar oder unmittelbar von dem betreffenden
Betriebe leben, Arbeiter, Angeſtellte, Lieferanten,
Verkehrsunter=
nehmungen. Außerdem bedeutet jedes Nachlaſſen, ſei es der
Produktivität, ſei es der Rentabilität, deutſcher Betriebe eine
Ver=
minderung des für den deutſchen Verbrauch zur Verfügung
ſtehenden Warenvorrates, mithin ein Sinken der Lebenshaltung
der deutſchen Bevölkerung. Das wird ſich ſehr bald in der
Han=
delsbilanz und damit in den Wechſelkurſen auswirken.
Aber ſelbſt wenn man den verhältnismäßig günſtigen Fall.
annimmt, daß ſich die franzöſiſche Oberherrſchaft darauf
be=
ſchränkt, aus den deutſchen Betrieben möglichſt große Beträge
herauszuwirtſchaften, anſtatt die deutſchen Werke zum Vorteil
der franzöſiſchen Konkurrrenz zu ſchädigen, ſtelle man ſich die
Folgen einer derartigen Kapitalstransaktion für die
Arbeitneh=
mer der betreffenden deutſchen Werke vor. Anſtelle des ſeiner
Verantwortung gegenüber ſeinen Arbeitnehmern in den meiſten
Fällen voll bewußten deutſchen Unternehmers, den doch trotz
al=
ler ſozialen Gegenſätze das Bewußtſein der
Zuſammengehörig=
keit innerhalb der Volksgemeinſchaft mit ſeinen Arbeitern und
Angeſtellten verbindet, tritt der franzöſiſche Kapitaliſt, deſſen
ſo=
ziales Empfinden ſchon ſeinen eigenen Volksgenoſſen gegenüber
außerordentlich gering iſt und der den deutſchen Arbeitern
ge=
genüber erſt recht keine Pflichten anerkennen wird, als die der
ſchrankenloſeſten Ausbeutung. Bei den Verhandlungen werden
den Arbeitnehmern nicht deutſche Arbeitgeber entgegentreten, die
im Intereſſe der deutſchen Allgemeinheit zu Opfern bereit ſind,
die mit dem rein kapitaliſtiſchen Intereſſe oft nicht vereinbar ſind,
ſondern franzöſiſche Kommiſſäre, die, geſtützt auf die
diploma=
tiſchen Schritte und gegebenenfalls militäriſche Maßnahmen der
franzöſiſchen Regierung, nationaliſtiſche und kapitaliſtiſche
Inter=
eſſen verbinden und in der rückſichtsloſeſten Weiſe vertreten
wer=
den. — Und welches Intereſſe hat der franzöſiſche Kapitaliſt an
dem deutſchen Werk ſelber? Wird er, wie es der deutſche
Unter=
nehmer tut, Erträge, anſtatt ſie als hohe Dividende zu verteilen,
dazu benützen, um das Werk leiſtungsfähiger zu machen und zu
erweitern, um in dem Werk einer im Lauf der Zeit vermehrten
Bevölkerung Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen? Sicherlich wird
er das nicht, denn er hat kein Intereſſe an dem deutſchen Werk
und der von ihm abhängigen deutſchen Bevölkerung, ſondern
le=
diglich an der Dividende.
Nun beträgt allerdings der Anteil, den Frankreich auf Grund
des Reynaud=Rechbergſchen Vorſchlags an den deutſchen
Unter=
nehmungen erhalten ſoll, nur etwa 23 Prozent des vermehrten
Aktienkapitals; aber man dorf doch nicht überſehen, daß das
Aus=
land, und vor allem Frankreich, bereits jetzt ſchon erhebliche Teile
des Aktienkapitals gerade der großen weſtdeutſchen
Unternehmun=
gen in ſeine Hand bekommen hat. Schon jetzt können ſich die
meiſten Aktiengeſellſchaften vor Ueberfremdung nur durch
Mehr=
ſtimmrechtsaktien ſchützen. Die Uebergabe von 23 Prozent des
Aktienkapitals, die ſich natürlich auch auf die
mehrſtimmberechtig=
ten Vorzugsaktien erſtrecken würde, hätte bei vielen dieſer
Un=
ternehmungen ausländiſche Mehrheiten in Generalverſammlung
und Aufſichtsrat zur Folge.
Man ſieht, es iſt hier nicht ausſchließlich, ja nicht einmal in
erſter Linie der Unternehmer der durch einen deutſch=franzöſiſchen
Vertrag auf dieſe Weiſe geſchädigt wird, denn die alten
Aktio=
näre werden doch in irgend einer Form vom Reich entſchädigt
werden; es iſt der Arbeitnehmer, deſſen ſozialen Rechte in Gefahr
kommen, es iſt aber vor allem das ganze deutſche Volk, das in
demſelben Maß an der Blüte der deutſchen Induſtrie intereſſiert
iſt, wie die franzöſiſchen Induſtriekreiſe, die hier maßgebenden
Einfluß auf die deutſchen Werke bekommen ſollen, an einen
Schwächung der deutſchen Induſtrie Intereſſe haben,
Seite 2.
Rummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Saustag, den 15. September 1923.
Die keoottihnnte Dewdegang in Spuinen.
Räcktritt des ſpaniſchen Kabinetts.
Paris, 14. Sept. (Wolff.) Havas meldet aus Madrid
von 11 Uhr 20 Min. vormittags: Der König iſt hier
eingetrof=
fen. Das Kabinett hat demiſſioniert.
Die Lage.
* Paris, 14. Sept. (Priv.=Tel.) Der Militärputſch in
Spanien iſt, ſoweit die hierher gelangten ſtark zenſiierten
Mel=
dungen erkennen laſſen, geglückt, d. h. der König hat dem Wunſch
der Generale nachgegeben und das Miniſterium entkaſſen, um an
ſeine Stelle neue Männer mit der Leitung der Staatsgeſchäfte zu
betrauen. De Riveras Anhänger haben ſich mit dem Rücktritt
des Außenminiſters nicht zufrieden gegeben. De Riveras Ziel
erſcheint noch immer unklar, wobei betont werden muß, daß es
ſehr ſchwer iſt, wirkliche authentiſche Berichte aus Spanien zu
be=
kommen, da für den Privatverkehr und auch für die Preſſe
jeg=
licher Telephon= und Telegraphenverkehr verboten iſt. De
Rive=
ras Wünſche ſind u. a.: Strengſte Anwendung der beſtehenden
Geſetze, ſtrengſte Kontrolle ſämtlicher ſtaatlichen Ausgaben,
Schutz der Arbeiter, ſofortige unparteiiſche Unterſuchung der
Schuldfrage an dem Unglück in Marokko. Die ganze Bewegung
blieb werkwürdiger Weiſe ohne jede Rückwirkung auf die Börſe.
Paris, 14. Sept. (Wolff.) Havas verbreitet folgende
De=
beſche von 5 Uhr nachmittags: Der Generalkapitän Primo de
Rivera erklärte ſoeben, daß er telephoniſch mit dem König
ge=
ſprochen habe. Dieſer habe das ihm vorgeſchlagene Direktorium
angenommen, deſſen Präſidium er, der General, übernehmen
werde. Der König Alfons hat ferner den Vorſchlag des
General=
kapitäus, den Belagerungszuſtand über ganz Spanien
auszudeh=
nen angenommen. Da der König den Generalkapitän Primo de
Rivera nach Madrid berufen hat, wird derſelbe heute nachmittag
ſeine Reiſe dorthin antreten.
TU. London, 14. Sept. Die engliſche Regierung iſt bis
jetzt noch ohne jede amtliche Nachricht aus Spanien. Es iſt
bis=
her unmöglich geweſen, mit der engliſchen Botſchaft Verbindung
zu erhalten, die ſich augenblicklich in San Sebaſtian befindet. Wie
telegraphiſch von der franzöſiſch=ſpaniſchen Grenze gemeldet wird,
iſt in San Sebaſtian und ſeiner Umgebung alles ruhig. Man
glaubt auch nicht, daß es in Spanien zu Kämpfen kommen wird,
beſonders da der König mit der Armee ſympathiſiert und da das
alte Kabinett demiſſioniert hat.
Die Aufſiandsbewegung.
m. Madrid, 14. Sept. Die Aufſtandsbewegung hat ſich
anſcheinend weiter ausgedehnt. Die Garniſonen von
Katalo=
nien, Neukaſtilien und Taragona ſollen an der Bewegung
betei=
ligt ſein. In Barcelona haben die Aufrührer die Telegraphen=
und Telephonämter beſetzt. An den Generalhauptmann von
Ka=
talonien hat die Madrider Garniſon ein Telegramm geſandt, in
dem die Bereitwilligkeit der Madrder Garniſon zum Ausdruck
gebracht wird, ſich der Bewegung in Barcelona anzuſchließen. In
der Preſſe erklärt der Generalhauptmann von Madrid, Graf de
Eſtella, daß das Beiſpiel Barcelonas für ihn nichts bedeutet
habe, daß er vielmehr ſeine Lehren aus den Taten der hiſtoriſchen
Figur des großen ſpaniſchen Generals Prim gezogen habe.
Oer italieniſch=griechiſche Konflikt.
Die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz.
Räumung Korfus am 27. September.
Paris, 14. Sept. (Wolff.) Havas veröffentlicht den
Wort=
laut des von der Botſchafterkonferenz an den Völkerbund
gerich=
teten Schreibens vom 13. September 1923, in dem die
Botſchaf=
terkonferenz die Ueberzeugung ausſpricht, daß die von ihr
getrof=
fenen Beſtimmungen geeignet ſeien, die durch die Abmachung der
italieniſchen Miſſion getroffenen Lage in befriedigender
Weiſe zu regeln und dem der Wortlaut der an die
diplomati=
ſchen Vertreter der Mächte in Italien gerichteten Note beigegeben
iſt. Der darin enthaltene Beſchluß vom 13. September ſieht vor,
daß die griechiſche Regierung ihre Entſchuldigung bei den
Vertretern der Mächte am 18. September vorbringt, daß die
Trauerfeier ſür die Opfer von Janina in Athen am 19.
Sep=
tember, 10½ Uhr vormittags, ſtattfindet, und daß am gleichen
Tage in Prebeſa die Leichen der Opfer an Bord gebracht werden,
wobei ihnen die militäriſchen Ehren zu erweiſen ſind, und
daß ebenfalls am gleichen Tage die interalliierten
Kriegs=
ſchiffe vor Phaleron ankommen. Die Einzelheiten, betr.
den Salut der griechiſchen Flotte im Hafen von Phaleron,
wer=
den dem griechiſchen Geſandten in Paris mitgeteilt werden.
Zum Schluß beſtimmt die Note, daß die Interal liierte
Kontrollkommiſſion am 17. September in Janina ihre
Arbeit beginnt und ſpäteſtens fünf Tage darauf ihren erſten
Bericht an die Botſchafterkonferenz telegraphiert. Sollten bis
dahin die Mörder nicht endeckt ſein, ſo werde die Kommiſſion
über die Nachforſchungen im Einzelnen Bericht erſtatten. Die
Borſchafterkonferenz wird an Hand dieſer Berichte feſtſtellen, ob
dieſe bezüglich ihrer Note vom 3. September ausgearbeitet ſind.
Im anderen Fall behält ſich die Konferenz vor, Griechenland
et=
waige Zwangs= oder Strafmaßnahmen mitzuteilen.
Was die Räumung von Korfu anbelangt, hat die
ita=
lieniſche Regierung mitgeteilt, daß ſie entſchloſſen ſei, die Inſel
auf jeden Fall am 27. September, dem für den „
Ab=
ſchluß der Unterſuchung vorgeſehenen Tage, zu räumen. Die
er=
warteten Maßnahmen anderer Art könnten in erſter Linie in der
Zahlung einer Summe von 50 Millionen Lire an
Ita=
lien beſtehen. Die Botſchafterkonferz wird in dieſem Falle den
Internationalen Gerichtshof im Haag auffordern, Griechenland
von der von ihm geſtellten Kaution zu entlaſten und wird auf
Inanſpruchnahme des Gerichtshofs verzichten, vorbehaltlich eines
beſonderen Antrags im Haag wegen der Beſetzungskoſten.
England atmet auf.
* London, 14. Sept. (Priv.=Tel.) Die Nachricht von der
Entſcheidung der geſtrigen Botſchafterkonferenz in Paris, die zwei
Stunden gedauert hat, und die die Räumung Korfus im
Einver=
ſtändnis mit der italieniſchen Regierung auf den 27. September
feſtgeſetzt hat, hat in hieſigen politiſchen Kreiſen eine fühlbare
Entſpannung hervorgerufen. Die Note des Botſchafterrates an
die britiſche Regierung, die in Kürze überreicht werden wird, wird
auch mit einem Begleitſchreiben an den Völkerbundsrat geſandt.
Man erwartet, daß der Botſchafterrat heute Einzelheiten ſeiner
Entſcheidung veröffentlichen wird. Während der nächſten Woche,
vorausſichtlich am 19. September, wird der feierliche Sühneakt zu
Ehren der Opfer von Janina unter Beiſein der Mitglieder der
griechiſchen Regierung und der Leichen der Ermordeten vor ſich
gehen. Die Leichen werden noch am ſelben Tage zur letzten Fahrt
in die Heimat eingeſchifft werden. Am ſelben Tage werden
pro=
grammäßig die Kriegsſchiffe im Hafen von Aegina zur
Teil=
nahme an den Trauerzeremonien einlaufen. Wie es weiter heißt,
ſoll am 27. September die Räumung Korfus beendet ſein.
Das Ziel der Bewegung.
m. Paris, 14. Sept. Der Sonderberichterſtatter der
Havas=Agentur meldet, daß der Generalhauptmann Graf de
Eſtella ihm über die in Barcelona ausgebrochene Bewegung
er=
klärt habe, die Bewegung gehe auf eine Reinigung der Politik
aus, um ſie ehrlich zu geſtalten. Sie ſoll zu einer ſtrengen
Hand=
habung der Geſetze führen, der Verſchwendung ein Ende machen,
den Schutz der Arbeit ſichern und ſo ſchnell wie möglich verſuchen,
die Schuldigen an dem Zuſammenbruch in Marokko zu ermitteln.
Muſſolinis Vorbild.
m. Paris, 14. Sept. Der Matin ſchreibt über den
ſpani=
ſchen Staatsſtreich: Der Generalhauptmann in Barcelona ſei ein
Bewunderer Muſſolinis. Er wolle ſeinen Erklärungen zufolge
einen ſpaniſchen Faſzismus ſchaffen. Der Name für dieſe
Be=
wegung ſtehe bereits feſt, er ſei der, den die freiwillige Miliz
ge=
führt hat, die „Somaten” genannt werden.
Die Pariſer Preſſe zur ſpaniſchen Kriſe.
Paris, 11. Sept. (Wolff.) Zu der in Spanien
ausge=
brochenen Kriſe ſchreibt der „Petit Pariſien‟: Da die
reguläre Negierung nicht auf den Kampf gegen das
Pronunciamento verzichtet und ſich der Hauptſtadt ſicher
erklärt, muß man den weiteren Verlauf der Dinge abwarten, um
zu erfahren, ob Spanien im Begriff iſt, wie zuerſt Griechenland
und dann Italien, zu einer Ausnahmeregierung ſeine
Zuſlucht zu nehmen
Das „Echode Paris” ſagt: Man hat es mit einem
re=
gelrechten Pronunciamento zu tun. Anſcheinend haben die
Füh=
rer der Bewegung es bis jetzt vermieden, ſich gegen den König
zu erklären, aber da Alphons II. ſich mit ſeinen Miniſtern
ſoli=
dariſch erklärt und die an ihn gerichtete Aufforderung abgelehnt
hat, iſt es zweifelhaft, ob er den Thron behalten kann, wenn die
Aufſtändiſchen die Oberhand behalten. Mehr braucht nicht mehr
geſagt zu werden, um den Ernſt, der Kriſe verſtändlich zu
machen.
Der Quotidien erklärt, das Pronunciamento der
ſpani=
ſchen Generäle iſt nur eine neue Kundgebung der
Entfal=
tung desmilitariſtſchen Geiſtes in der Welt, und
Frankreich, das ſein marokkaniſches
Unterneh=
men in ſo grauſamer Weiſe ausgedehnt hat,
kann nicht behaupten, daß esvon jeder
Verant=
wortung frei ſei. In letzter Linie iſt es die Tatenloſigkeit
der demokratiſchen Mächte ſelbſt in den Ländern, wo ſie die
Herr=
ſchaft haben, ihre Paſſivität, die überall die Brandſtifter ermutigt.
Werden ſie erwachen, bevor die Flammen offen ausgebrochen ſind.
Engliſche Beurteilung des Gewaltſtreiches.
* London, 14. Sept. (Priv.=Tel.) Der militäriſche
Auf=
ſtand in Spanien wird hier dahin beurteilt, daß er faſziſtiſche
Ziele derfolgt. Abgeſehen von den Sonderbeſtrebungen
Kata=
loniens und den Schwierigkeiten in Bezug auf Marokko, wird die
politiſche Kliquenwirtſchaft in Madrid als die wichtigſte Urſache
angenommen. Die Enttäuſchung der Nation, ſchreibt der Daily
Telegraph und der Ueberdruß vor den Politikern und vor dem
Parlamentarismus iſt in Spanien wahrſcheinlich ebenſo ſtark, wie
früher in Italien. Weſentliche außenpolitiſche Folgen ſind nach
engliſcher Auffaſſung von dem Umſturz nicht zu erwarten, falls
nicht etwa die Militärpartei in der Marokkofrage ſehr ſtark
vor=
gehen ſollte, ſo daß dadurch die Intereſſen Frankreichs berührt
würden.
Die Fiume=Frage.
m. Berlin, 14. Sept. Aus Rom wird gemeldet: Es
ver=
lautet, daß Muſſolini demnächſt mit dem jugoſlawiſchen
Miniſter=
präſidenten Paſitſch eine freundſchaftliche Ausſprache über die
Fiume=Frage haben wird. Die Nachrichten werden von dem
ita=
lieniſchen Außenminiſterium nicht dementiert, ſondern nur als
noch nicht ganz feſtſtehend bezeichnet.
m. Wien, 14. Sept. Nach Meldungen aus Belgrad dauern
die Verhandlungen über die Fiumefrage noch an. Der
Außen=
miniſter Nintſchitſch und der Kriegsminiſter ſollen für den
Aus=
tauſch Fiumes gegen Fuſhin und Zara eingetreten ſein.
Italieniſches Oementi.
TU. Paris, 14. Sept. Wie die Agenzia Stefania erfährt,
ſind die beunruhigenden Berichte aus engliſcher Quelle über die
Fiumefrage vollſtändig unbegründet. Ferner ſei es falſch, daß
Italien den Schiedsſpruch der Schweiz abgelehnt habe, da ein
ſolcher Schiedsſpruch bisher von Belgrad überhaupt noch nicht
formell vorgeſchlagen wurde. Die Beſorgniſſe vor Verwicklungen
ſind alſo übertrieben und von einer Kriegsgefahr zu ſprechen, ſei
ein ſchlechter Scherz.
Polens Obſtruktion gegen den Völkerbund.
Warſchau, 14. Sept. (Wolff.) Wie ein maßgebendes
Blatt ſchreibt, dürfte das Gutachten des ſtändigen Gerichtshofs
im Haag, in der Frage der deutſchen Anſiedler in Polen, im Schoß
des Völkerbunds begraben werden. Jedenfalls habe es keine
rechtliche Kraſt, die Durchführung der polniſchen Maßnahmen
ge=
mäß den polniſchen Geſetzen aufzuhalten.
Ein belgiſcher Reparationsplan.
Paris, 13. Sept. (Wolff.) Die Libre Belge, die ſich in
ihrer heutigen Nummer mit dem Graubuch der belgiſchen
Regierungbeſchäftigt, nennt den belgiſchen
Neparations=
plan, von dem vor drei Monaten bereits die Rede war das
wichtigſte Stück der Veröffentlichung. Nach dieſem Plan ſoll das
Deutſche Reich ſeinen Reparationen dadurch nachkommen, daß es
1. durch die Verpachtung der Reichseiſenbahn eine
jährliche Einnahme von 1 Milliarde Goldmark erzielt,
2. durch die Tabakſteuer 450 Millionen Goldmark jährlich,
3. durch eine Bierſteuer 200 Millionen Goldmark,
4. durch eine Weinſteuer 50 Millionen Goldmark,
5. durch eine Schaumweinſteuer 5 Millionen Goldmark,
6. durch eine Belaſtung des Alkohols 600 Mill. Goldmark,
7. durch die Zuckerſteuer 130 Millionen,
8, durch eine Salzſteuer 70 Millionen,
9. durch eine Zündholzſteuer 20 Millionen und durch
eine Beſteuerung der Beleuchtungsmittel 5 Mill.
Als Ertrag für die Kohlenlieferungen werden 340
Millionen Goldmark eingeſetzt, wodurch nach der belgiſchen
Rech=
nung ein jährlicher Mindeſtertrag von 2870 Millionen
Goldmark erzielt würde, den man leicht auf 2 Milliarden durch
weitere Monopole und Beſteurung hinaufſchrauben könnte. Dieſe
techniſche Studie iſt der franzöſiſchen Regierung am 24. Mai, der
engliſchen und der italieniſchen Regierung am 9. Juli mitgeteilt.
worden.
Streſemanns Bemühungen um
eine (Entpannung.
Das deutſche Pfandangebot.
* Berlin, 15. Sept. (Priv.=Tel.) Amtlich wird mitgeteilt:
Der Temps hat trotz der präziſen und konkreten Angaben, die
der Reichskanzler in ſeiner letzten Rede über ſein
Garantieange=
bot gemacht hat, doch den ſchon früher erhobenen Einwand
wie=
derholt, daß dieſes Angebot gegenüber den Beſtimmungen des
Verſailler Vertrages nichts weſentlich Neues bedeutet. Er
ver=
ſucht damit zu beweiſen, daß nach Paragraph 12b, Anlage 2 zum
Reparationskapitel des Verſailler Vertrages das deutſche
Steuer=
ſyſtem ebenſo ſchwer ſein ſoll, wie das der alliierten Staaten
und daß nach Artikel 248 alle Einnahmen des Reiches
vorzugs=
weiſe zur Abdeckung der Neparationsverpflichtungen zu
verwen=
den ſind.
Es iſt ohne weiteres erſichtlich, daß dieſe beiden
Vertrags=
beſtimmungen mit dem deutſchen Vorſchlag, der die Eintragung
verzinslicher Hypotheken auf den privaten deutſchen Grundbeſitz
und die Einbringung dieſer Hypotheken in eine von den
Alliier=
ten mit zu verwaltenden Treuhandgeſellſchaft vorſieht, in keiner
Weiſe in Zuſammenhang gebracht werden können. Der deutſche
Vorſchlag erſchöpft ſich keineswegs darin, die allgemeine
Steuer=
kraft der deutſchen Wirtſchaft zur Reparationszahlung zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Vielmehr werden dabei konkrete
Vermögens=
objekte ihrer Subſtanz nach unmittelbar erfaßt und in den Dienſt
der Reparationszwecke geſtellt. Es handelt ſich alſo um in
wiri=
lich reales Pfand im Sinne des privaten Rechts, das die
Repa=
rationszahlungen wirtſchaftlich und rechtlich ſichert und darüber
hinaus eine Liquidation der an die Treuhandgeſellſchaft
abzu=
führenden Hypothekenzinſen und unmittelbare Möglichkeiten von
Zahlungen bietet.
Es ſteht außer Zweifel, daß die Geſtellung eines ſolchen
Pfandes von den Alliierten weder auf Grund der angeführten
noch auf Grund anderer Vertragsbeſtimmungen gefordert werden
kann. Wie dem Temps bekannt ſein wird, hat ſich auch die
Re=
parationskommiſſion im März dieſes Jhares gelegentlich der
Ausgabe der deutſchen Reparationsanleihe auf den Standpunkt
geſtellt, daß weder der Paragraph 12b noch der Artikel 248 den
Alliierten ein Recht auf die Beſchlagnahme oder dringliche
Be=
laſtung einzelner deutſcher Vermögensobjekte und zwar nicht
einmal einzelner Vermögensobjekte des Reiches, einräumt. Er
kann alſo nicht ernſtlich in Abrede ſtellen wollen, daß das deutſche
Angebot ein ganz, entſcheidender Fortſchritt über den Verſailler
Vertrag hinaus bedeutet, daß es kein bloßes Verſprechen darſtellt,
ſondern daß es den immer wieder geäußerten franzöſiſchen
Wün=
ſchen nach realer Garantierung der Reparationszahlung in
voll=
ſtem Maße gerecht wird.
Raumer über die Oeviſenfrage.
Im Reichswirtſchaftsrat ergriff nach Hilfferding
Reichswirt=
ſchaftsminiſter v. Raumer das Wort über die Deviſenfrage. Er wies
beſonders darauf hin, daß die Kontrolle über den Deviſenbedarf
tatſächlich ſehr weitgehend geübt wird. Wenn eine genügende
Bevorratung vorhanden ſei, würde die
Handelskammerbeſcheini=
gung einfach entzogen. Dieſe Möglichkeit der
Einfuhrbeſchrän=
kung ſei einzig wirkſam. Im übrigen ſeien die Mittel zur
Er=
leichterung der Devifenlage vor allem darin gegeben, die
Pro=
duktion derjenigen Erzeugniſſe, die wir im Inlande herſtellen
können, nach Möglichkeit zu ſteigern. Das gelte beſonders für
den Steinkohlenbergbau im unbeſetzten Gebiet, da durch deſſen
Mehrförderung der Einfuhrbedarf der engliſchen Kohle
herabge=
ſetzt und damit die Deviſen für die Einfuhr der notwendigen
Nahrungsmittel freigemacht werden könnten. Es ſei
unerträg=
lich, daß die Förderung gerade bei dieſen Zechen zurückgegangen
ſei und es müſſe allen zur Klarheit gebracht werden, daß demrtige
Verhältniſſe nicht nur für die Kohlenverſorgung von größtem
Nachteile ſeien, ſondern daß ſie darüber hinaus durch
Einfuhr=
erſchwerung der notwendigſten Lebensmittel ein Vergehen an der
Volksgeſamtheit darſtellen.
Prüfung der Vorſchläge Streſemanns.
U. Paris, 14. Sept. Die Pariſer Preſſe fährt fort, ſich
mit der letzten Rede Streſemanns zu beſchäftigen. Die
Auffaſ=
ſung der Regierungskreiſe wird vom offiziöſen und informierten
„Homme Libre” wiedergegeben, der ausführt, Frankreich wolle
die Schwierigkeiten, mit denen der Kanzler zu rechnen habe, nicht
vergrößern. Es erkenne an, daß mit Streſemann eine Beſſewng
der deutſchen Beziehungen eingetreten iſt. Frankreich wolle
Zah=
lungen von Deutſchland und nicht den Ruin Deutſchlands. Aber
es müſſe an den Grundſätzen, die die Baſis ſeiner Politik ſeien,
feſthalten. Es gehe zu weit, wenn Streſemann einen Preis für
die Einſtellung des paſſiven Widerſtandes fordere, obgleich er
die Unhaltbarkeit der Widerſtandspolitik ſelbſt einſehe und
ob=
gleich der Widerſtand ohnedies ſeinem Ende endgegengehe.
Streſomanns Meinung in der Reparationsfrage ſei nicht klar.
Falls er die Zuſicherung haben wolle, daß Frankreich weder das
Ruhrgebiet noch das Rheinland zu behalten gedenke, ſolle daran
erinnert werden, daß Poincaré dies ſchon wiederholt
zuge=
ſichert habe. Die Räumng des Ruhrgebietes vor den deutſchen
Zahlungen könne nicht in Frage kommen.
Aufbebung der Grenzſperre.
Die Brücke zwiſchen Ludwigshafen und
Mann=
heim wirdwieder geöffnet.
Mannheim, 14. Sept. (Wolff.) Die Mannheimer
Poli=
zei hat von der Ludwigshafener Polizei die Nachricht erhalten,
daß ab 16. September die Brücke zwiſchen Mannheim
und Ludwigshafen wieder geöffnet wird. Perſonen
mit weißem Paßviſum können die Brücke paſſieren.
Wir halten durch!
Elberfeld, 14. Sept. (Wolff.) Die Beamten=
Arbeitsge=
meinſchaft von Rhein und Ruhr beſchäftigte ſich in der heutigen
Sitzung mit der Geſamtlage des Abwehrkampfes und ſtellte
wie=
derholt feſt, daß es zwar der Wunſch der Beamtenſchaft der
be=
ſetzten Gebiete iſt, möglichſt bald wieder zu geordneten
Wirt=
ſchaftsverhältniſſen zu kommen, daß ſie aber ebenſo
unerſchütter=
lich ihre einzige Waffe, den paſſiven Widerſtand, nicht aus der
Hand geben, bevor eine Gewähr dafür geboten iſt, daß alle
In=
haftierten umgehend entlaſſen und alle Ausgewieſenen in die
Seintat zurückgekehrt ſind und das Rheinland und das
Ruhrge=
biet mit ihren Verkehrsmitteln unter deutſcher Hoheit deutſch
blei=
ben. Die Beamtenarbeitsgemeinſchaft erwarte von der
Reichsre=
gierung, daß ſie keinem Abſchluß zuſtimmt, der nicht dieſe
Min=
deſtbedingungen erfüllt, und erklärt wiederholt, daß ſie die
dahin=
gehenden Forderungen der Reichsregierung bis zum Aeußerſten
unterſtützen werde.
Die Ermäßigungen beim Steuerabzug.
TU. Berlin, 14. Sept. Vom 16. September ab werden
die Ermäßigungen beim Steuerabzug vom Arbeitslohn wiederum
erhöht, und zwar auf das Doppelte der für die erſte
September=
hälfte geltenden Sätze. Sie betragen von dieſem Zeitpunkt ab:
Für den Steuerpflichtigen und ſeine Ehefrau
monatlich je 720 000 Mk., wöchentlich je 172800 Mk.; für jedes
auf dem Steuerbuch vermerkte minderjährige
Kind: monatlich 4 800 000 Mk., wöchentlich 1 152 000 Mk.; für
Werbungskoſten und ſonſtige Abzüge: monatlich
6 010 000 Mk., wöchentlich 1 440 000 Mk.
ängen
wirl
erauf
in Nebe
Rummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. September 1923.
Seite 3
HManfch
1 auch die
N=
legentlich du
el 248 0
iche
zwar nie
inräumt.
6 das deutſt
den Verſaller
ſechen darſtel
Teuerungs=Demonſtrationen.
Plünderungen in Beuthen.
Beuthen, 14. Sept. (Wolff.) Infolge der
außerordent=
lichen Preisſteigerungen fanden geſtern mittag große
Demon=
ſtrationen ſtatt. Verſchiedene Kaufleute wurden von der Menge
gezwungen, die Waren zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen
ab=
zugeben. Vereinzelt wurden auch Waren ohne Bezahlung
ge=
nommen. Die Polizei konnte die Ruhe vorübergehend
wieder=
herſtellen. In den Nachmittagsſtunden nahmen die
Demon=
ſtrationen einen größeren Umfang an. Die Menge drang an
ver=
ſchiedenen Stellen der Stadt in Geſchäfte ein und verſuchte zu
plündern. Hierbei wurden auch Schaufenſter eingeſchlagen.
Auf dem Ring verſuchte die Menge, die Polizei ins Rathaus zu
drängen und zu entwaffnen. Nachdem einzelne Schupobeamte
tätlich angegriffen worden waren, wurden in der Notwehr
etwa 50 Schüſſe abgegeben. Hierbei wurden, obwohl
die Schupobeamten meiſt in die Luft ſchoſſen, ein Arbeiter durch
einen Kopfſchuß getötet, ein anderer Demonſtrant durch einen
Kopfſchuß ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen
gezwei=
felt wird. Zwei weitere Perſonen erlitten leichtere Verletzungen.
Hierauf wurden die Straßen abgeſperrt und die Demonſtranten
in Nebenſtraßen abgedrängt. Etwa zehn Perſonen wurden
ver=
haftet. Kurz nach 7 Uhr fielen erneut Schüſſe im Stadtzentrum.
Um 8½ Uhr abends war die Stadt ruhig.
Beuthen, 14. Sept. (Wolff.) Schon in den frühen
Morgenſtunden herrſchte in den Straßen lebhafter Verkehr. Die
Stimmung iſt ſichtlich ſehr erregt. Der Wochenmarkt iſt nur
ganz gering beſchickt und ſtarke Polizeikräfte ſind zum Schutze
der wenigen Händler aufgeboden. Auf der Hohenzollerngrube,
der Carſtengrube, der Zentrumgrube und der Heinitzgrube
ſtrei=
ken die Belegſchaften. Im Zechenhof Heinitzgrube findet eine
gemeinſame Belegſchaftsverſammlung ſtatt, worin zur Lage
Stellung genommen werden ſoll. Für heute vormittag war ein
Arbeiterdemonſtrationszug durch die Straßen geplant.
Beuthen, 14. Sept. (Wolff.) Die
Demonſtratio=
nen haben wieder einen gefährlichen Umfang
angenom=
wen. Die Maſſen verſuchen das Rathaus, in dem ſich die
Haupt=
woche der Schutzpolizei befindet, zu ſtürmen. Ausder Menge
fielen Schüſſe, die die Schutzpolizei erwiderte.
Beuthen, 14. Sept. (Wolff.) Bei den geſtrigen
Teue=
rungsdemonſtrationen wurden drei Perſonen getötet,
eine ſchwer und zwei leicht verletzt. Vereinzelt wurden ſpät
abends noch Schaufenſter eingeſchlagen und Aus. geplündert.
Brotpreiskrawall in München.
* München, 15. Sept. (Priv.=Tel.) In der Schillerſtraße
in München, in der Nähe des Hauptbahnhofes, wu e geſtern
abend die Filiale einer Großbäckerei geſtürmt, weil geſtern ſchon andererſeits in Erkrankungsfällen vor Spielplanänderungen geſchützt zu
der erſt heute eintretende neue Brotpreis verlangt wurde.
Be=
rittene Schutzpolizei und anrückende Landespolizei verhüteten, derholungen wechſeln dann die Beſetzungen nach den Exforderniſſen des
weitere Ausſchreitungen. Die Polizei hat dann den Brotvorrat
zu halbem Preis verkauft.
Verdreifachung des Brotpreiſes.
Berlin, 14. Sept. (Wolff.) Mit Wirkung ab 17. Sept.
ſtelle für das von ihr den Kommunalverbänden zur
Marken=
brotve=ſorgung gelieferte Getreide auf im Durchſchnitt tember. Großes Haus. Sonntag, 6 Uhr: „Der Roſenkava=
700 Millionen Mark für die Tonne Getreide feſt= lier”. P 1. Preiſe 4 bis 40 Millionen. — Montag, 7½ Uhr:
geſetzt. Auch die Reichsgetreideverwaltung muß bei der rapiden Konzertabend der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt: Adolf
Markentwertung ebenſo wie die übrigen Reichsverwaltungen
(Poſt, Eiſenbahn uſw.) jetzt in kurzen Abſtänden ihre
Abgabe=
preiſe den veründerten Geldverhältniſſen anpaſſen. Durch den Freitag: Geſchloſſen. — Samstag, 7 Uhr: Zum erſtenmal: „Der
letzten Markſturz iſt ein derartiges Mißverhält= lebende Leichnam”, Schauſpiel von Tolſtoi. R 2, 1. —
Sonn=
nis zwiſchen dem bisherigen Abgabepreis der dag, 7 Uhr: „Viel Lärmen um Nichts”, Luſtſpiel v. Shakeſpeare.
Reichsgetreideſtelle und dem freien Getreide= — Kleines Haus. Sonntag, vormittags 11 und abends
preisentſtanden, daß der Abgabepreis wenig mehr als den 4 und abends 8 Uhr: Schneeſchuh=Film, 2. Teil: „Eine
Fuchs=
vierzigſten Teil des am 7. September notierten Preiſes für Rog= jagd durchs Engadin” — Mondag bis Donnerstag, tägl. 8 Uhr:
gen an der Berliner Börſe beträgt. Die
Markenbrot=
preiſe werden, ſoweit eine ſolche Schätzung bei den täglich
wechſelnden Geldverhältniſſen möglich iſt, wenn man die Berliner
Verhältniſſe zugrunde legt, etwa auf das Dreifache des
bisherigen Preiſes ſteigen. Das Markenbrot wird bühren zu erhöhen. Die Preiſe ſind wie folgt feſtgeſetzt: Stammkarten
gleichwohl dann noch nicht die Hälfte deſſen koſten, was die gleiche (Einſchreibgebühr) 30 000 Mk., Leihkarten 20000 Mk., Bürgſcheine
Menge freien Brotes in Berlin ſeit dem 8. September bereits er= Gebühren ſind keine Vergütungen für Entleihung der Bücher, ſondern
fordert.
w
Stadt und Land.
Darmſtadt, 15. September.
* Steuerkrank.
Eine neue Krankheit iſt die Steuerkrankheit. Dieſelbe iſt
über das ganze Deutſche Reich verbreitet, der Erreger wird in
Berlin in Reinkulturen gezüchtet. Dieſe Krankheit macht ſich
durch ſchlafloſe Nächte und große Aufregung unliebſam
bemerk=
bar, ſie verurſacht eine Menge unproduktiver Arbeit und dadurch
große Koſten. Früher bezahlte man auch Steuer, man bekam
ſeinen Steuerzettel, die Ziele wurden mehr oder weniger
pünkt=
lich eingehalten, und die Sache war erledigt. Heutzutage muß
man ſich die Steuer meiſt ſelbſt errechnen, die Tagesblätter wegen
der vielen Verordnungen und der Unmenge von Nachzahlungen
ſtudieren, damit man nichts verſäumt und nicht exemplariſch
geſtraft wird.
Für Verſäumniſſe aber, welche der Staat ſich zuſchulden
kommen läßt und für die der Steuerzahler viel koſtbare Zeit
ver=
geudet, wird man nicht entſchädigt. Ich ſchicke zum Beiſpiel
ſchon ſeit einigen Tagen regelmäßig auf die Poſt, um
Steuer=
marken zu ergattern. „Sie ſind noch nicht da”, lautet die
Ant=
wort, oder aber die paar vorrätigen Exemplare ſind vergriffen,
wenn man nach mehrſtündigem Warten endlich an die Reihe
kommt.
Das Finanzamt fordert unterm 5. September zur Abholung
von Beſcheinigungsvordrucken für die Betriebsſteuer auf, und
heute erhalte ich zum dritten Male den Beſcheid, daß ſolche noch
nicht zu haben ſind. Die Langmut des Publikums iſt wirklich
bewundernswert.
Anbei gebe ich eine Ausleſe der in dieſem Monat fälligen
Steuern, dieſelbe erhebt aber keineswegs den Anſpruch,
lücken=
los zu ſein. Am 5. September Betriebsabgabe, am 10.
Umſatz=
ſteuer, am 15. Brandſteuer, Betriebsſteuer, Deviſenabgabe, am
25. Betriebsſteuer. Dazu kommen noch die erhöhten
Nachzahlun=
gen für die Grund= und Gewerbeſteuer, Kirchenſteuer, Beiträge
für die Handelskammer. Am 5. Oktober iſt die zweite Abgabe für
Einkommen und Ruhr zu leiſten, dann kommt die
Wohnungs=
bauabgabe, Kanalbenutzungsgebühr uſw. uſw. Die Umſatzſteuer
kommt jeden Monat wieder und die Betriebsſteuer ſogar
drei=
mal monatlich.
Dann verlangt die Ortskrankenkaſſe faſt alle paar Tage neue
Aufſtellungen und Vorauszahlungen.
Nachdem die Steuerzahler im Frühjahr dieſes Jahres die
ſchwierigen Erklärungen für die Einkomen= und
Vermögens=
ſteuer in ſehr kurzer Friſt abgeben mußten, hoffte man
allge=
zu leben.
— Heſſiſches Landestheater. Großes Haus. Die erſte
Wieder=
holung des „Roſenkavaliers” findet am Sonntag, den 16 September, um
6 Uhr, in der Beſetzung der Erſtaufführung ſtatt.
— Die Gencraldirektion des Heffiſchen Landestheaters beabſichtigt,
bei allen größeren Opernwerken doppelte, gleichwertige Beſetzung
einzu=
führen, um einerſeits der Ueberlaſtung einzelner Mitglieder zu begegnen,
ſein. Die dritte Aufführung des „Roſenkavalier” ſoll daher in
ſämt=
lichen Hauptpartien eine Neubeſetzung bringen. In den folgenden Wie=
Spielplanes.
— Polikuſchka, der erſte Film aus Sowjetrußland, der inhaltlich zu
den erſchütterndſten, künſtleriſch zu den vollendetſten aller Filme gehört,
läuft heute Samstag um 5 und 8 Uhr, ſowie morgen Sonntag,
vor=
mittags 11 und nachmitags 6 Uhr, zum letzten Mal. Um 4 und 8 Uhr
wird morgen der Schneeſchuhfilm, 2. Teil, „Eine Fuchsjagd durchs En=
1923 wurde der Abgabepreis der Reichsgetreide= gadin” wegen ſeines großen Erfolges in der vorigen Spielzeit wieder
vorgeführt.
— Wochenſpielplan des Landestheaters vom 16. bis 23. Sep=
Buſch=Quartett. — Dienstag: Geſchloſſen. — Mittwoch, 7 Uhr:
„Karl XII.‟, Schauſpiel von Strindberg. B 2, b 1. —
Donners=
tag, 7 Uhr: „Madame Butterfly”, Oper von Puccini. C 1.
6 Uhr: Zum letztenmal: Filmvorführung: „Polikuſchka”; nachm.
„Eine Fuchsjagd durchs Engadin” — Freitag und Samstag:
Geſchloſſen. — Sonntag, 6½ Uhr: Erſte Vorſtellung im Kleinen
Haus: „Figaros Hochzeit”.
— Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Die weiteren Preisſteigerungen,
Druckkoſten, Porto uſw. zwingen die Städtiſche Bücherhalle, ihre Ge=
10 000 Mk. Mahnungen 50 000 Mk., Kataloge 2000 000 Mk. Dieſe
nur die nackten Unkoſten.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 14. September:
Viel Lärmen um Nichts.
Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Ein ſchöner und hoffnungsvoller Auftakt für die konmnende
Spielzeit!
Eing man bei dem ſonnigen Herbſtwetter nur zögernden
Schrittes nach dem Theater, ſo wurde man doch raſch in den
Bann von Shakeſpeares ewig lebendiger Welt gezogen.
Shake=
ſpeare nahte ſich der Höhe ſeines Ruhmes, als um 1600 Viel
Lärmen um nichts” entſtand. Man mag gegen das Luſtſpiel
ein=
wenden, daß in ihm wie in manchem anderen ſeiner Werke zwei
Handlungen nebeneinander herlaufen: das heitere Liebesſpiel
und Don Juans düſtere Intrige; man mag hieraus und aus
mancher Szenenfaſſung auf eine Läſſigkeit der Kompoſition
ſchlie=
ßen: die wundervolle Lebendigkeit der Handlung, der blitzende
Dialog, die reizvolle Charakteriſtik der Geſtalten wiegen dieſe
Schwächen bei weitem auf und hüllen den Zuſchauer in ein
Ge=
fühl friſcheſter Teilnahme und fröhlichſten Behagens. Ein Quell
reinſter Menſchlichkeit ſpringt aus der Dichtung auf.
Daß dieſe Freude an dem Werk ſo ſtark aufkowmen konnte,
iſt in erheblichem Maße der von Dr. E. Keller geleiteten
Wie=
dergabe zu danken. Mehr allerdings der Darſtellung als der
Inſzenierung. Shakeſpeares ſinnenfrohe Dichtung drängt nach
einer ſinnlichen, mit den Augen faßbaren Wiedergabe. Man
ſehnt ſich nach Meſſinas frohem Himmel, nach Leonatos
lauſchi=
gem Garten, nach ſeiner feſtlichen Halle. Im Gegenſatz hierzu
gab die geſtrige Aufführung der Handlung einen neutralen,
durch Bogen und Vorhänge gebildeten Schauplatz, der der
Bühnenilluſion wenig förderlich war. Wohl gibt es Werke, zu
deven Weſen dieſe vereinfachte Dekoration paßt; ich denke an
Kornfeld, Haſenclever u. a. Bei Shakeſpeare will ſie mir nur
als ein Notbehelf erſcheinen; ein Notbehelf, der die fehlende
Drehbühne erſetzt und einen raſchen Fortgang der Szenen
er=
möglicht. Durch wechſelnde Beleuchtung ſuchte man dem von
T. C. Pilartz entworfenen Bühnenbild die der Szene
ent=
ſprechende Stimmung zu geben.
Unter Dr. Kellers feinſinniger Leitung ſpielte ſich die
Handlung in friſcheſter Lebendigkeit ab. Ein mitreißendes
Tempo trug das Spiel. Im Mittelpunkt ſtand Eliſabeth
Stie=
lers prächtige Beatrice. Hatten im vorigen Winter Gretchen
im „Fauſt” und Leonore im „Fiesko” die hervorragende
tragiſch=
dramatiſche Begabung Fräulein Stielers offenbart, ſo war wan
geſtern überraſcht, zu ſehen, mit welcher Lebensluſt und mit
welchem Uebermut ſie die weltfrohe Geſtalt der Beatrice erfüllte.
Wie das ſprudelte, quirlte, lockte, voll Humor, voll
Herausforde=
rung gegen die Umwelt, und doch getragen von einer veinen
tie=
fen Menſchlichkeit, von dem ſtarben Gefühl einer warmherzigen
Frauennatur, wie es namentlich in dem Eintreten für Hero zum
Durchbruch kommt! Auch in Mimik und Sprachtechnik ſcheinen
die Uleinen Schwächen des vorigen Winters überwunden zu ſein,
ſo daß inan an der ausgezeichneten Leiſtung eine reine Freude
hatte. — Walter Reymers ſchlanke, elegante Erſcheinung iſt
für den Edelmann Benedibt wie geſchaffen; auch er ging im
Spiele friſch aus ſich heraus und ließ es an humorvollen
Nuan=
gen nicht fehlen. — Seinen Freund Claudio, den Don Ohnebart,
gab Walter Kuliſch als jung=tumben Draufgänger — Als
„Don Juan” war Joſeph Gielen in Mashe und Spiel der
verbiſſene Intrigant, bei deſſen Anblick ſchon man „eine volle
Stunde Sodbrennen” bekommt.
Von den neuen Kräften vertrat G. Ritter mit jovialer
Würde und Sachlichkeit den Gouverneur Leonato. — Friedrich
Faber blieb als Prinz Aragon recht unausgeglichen im Spiel.
Marthe Hein, fein und lieblich anzuſchauen, wird noch mit
Atemtechnik ſich beſchäftigen müſſen. — In kleineren, aber
wir=
kungsvollen Chargenrollen traten Ernſt Langheinz, Kurt
Weſtermann und Hans Ausfelder hervor.
Z.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Profeſſor Wilhelm Schölermann †.
Nach=
träglich wird bekannt, daß den in Oberweiwar anſäſſigen
Schriftſteller und Maler Profeſſor Wilhelm Schölermann
ein ähnliches Schickſal wie Maximilian Bern erreicht hat. Der
Gelehrte, der ſich große Verdienſte um die Heimatkunde
erwor=
ben hat, iſt an Erſchöpfung geſtorben, da er zu ſtolz war,
ſein Elend auf dem Markte auszuſchreien.
* Profeſſor Hans Schmidt, Leiter der
Meiſter=
klaſſe am lettiſchen Staatskonſervatorium für Muſik, iſt nach
einer Meldung des Berliner Tageblattes geſtorben. Ein
perſön=
licher Freund Brahms’, Stockhauſens, Klara Schumanns und
Amalie Joachims, iſt er in Deutſchland namentlich als
unüber=
trefflicher Begleiter Raimund zur Mühlens und als Dichter der
„Sapphiſchen Ode” von Brahms bekannt geworden. Seinen
feinſinnigen Liedkompoſitionen war insbeſondere Amalie
Jog=
chim eine berufenſte Interpretin.
— Die von dem Aachener Intendanten Fr. Sioli zur
Ur=
aufführung angenommene Tragödie ſür das große Theater
— Ausſtellung Mathildenhöhe 1923. Die jetzige Ausſtellung
bean=
ſprucht nicht, als eine Verwirklichung der „Modernen Galerie”, wie
ſie für Darmſtadt gedacht wird, zu gelten. Sie iſt ein ſchnell
improvi=
ſierter Erſatz für das Seitherige und will lediglich in äußerem
Neben=
einander zeigen, was ſeither vom Ständigen Rat einerſeits und von
der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler andererſeits geſammelt
worden iſt. Einer fachkundigen Sichtung wird es vorbehalten ſein, aus
Teilen beider Sammlungen die Moderne Galerie erſtehen zu laſſen,
zu der alsdann wertvolle Leihgaben aus Staatsbeſitz erwartet werden.
Man hofft, dieſen Gedanken der Ausleſe und Zuſammenſtellung im
Anſchluß an die jetzige zwangloſe Schau verwirklichen zu können. Die
Ausſtellung ſelbſt erfreut ſich eines täglich zunehmenden Beſuches.
Geſtern wurde eine Schulklaſſe aus Offenbach unter Führung mit
er=
mäßigten Preiſen eingelaſſen. Die Rheintor=Ausſtellung bleibt bis
zum 1. Oktober unverändert beſtehen.
F. H.
— Kulturpolitiſche Woche der Zentralſtelle für Volksbildung. Die
Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in
Heſ=
ſen veranſtaltet in der Zeit vom 24. bis 27. September d. J. im
Land=
tag eine kulturpolitiſche Woche mit dem Hauptthema: „Die geiſtige Lage
der Gegenwart und der deutſche Menſch” Präſident Dr. Strecker, der
jetzt von Heſſen weggeht und eine Profeſſur für Pädagogik an der
Uni=
terſität in Jena übernimmt, wird ſprechen über: 1. Die ſtädtiſche Kultur
und die geiſtige Lage der Arbeiterſchaft. 2. Die Kriſe der Erziehung.
3. Die Kriſe des Staates nach der innen= und außenpolitiſchen Seite.
Außerdem wird er einen öffentlichen Vortrag halten über „Amerika
und Deutſchland”, wobei er ſeine Erlebniſſe und Erfahrungen während
ſeines nahezu einjährigen Aufenthaltes in Amerika darlegen wird. Als
weitere Vortragende ſind gewonnen: Bibiliothekar Dr. Georg Koch aus
Gießen über: „Die ländliche Kultur und das Bauerntum” Schriftſteller
Wilhelm Michel aus Darmſtadt über: „Die Kriſe des deutſchen Geiſtes”
— Herr Direktor Bäuerle aus Stuttgart, der verdienſtvolle Leiter des
wurttembergiſchen Volksbildungsweſens, wird in vier Vorträgen ſprechen
über: „Menſch, Arbeit, Beruf, Bildung und Kultur‟. Die Tagung
wird für die weitere Entwicklung der Volksbildungsarbeit ſehr wichtig
und für das kulturelle Leben der Gegenwart von grundlegender
Bedeu=
tung werden.
— Außerkursſetzung von Freimarken. Nach einer Bekanntmachung
des Reichspoſtminiſteriums verlieren alle Freimarken im Einzelwerte von
weniger als 100 Mark mit Ablauf des 30. September ihre Gültigkeit.
In den Händen der Bevölkerung befindliche, nicht zum Freimachen von
Sendungen benutzte Marken dieſer Art werden bis Ende Oktober 1933
an den Schaltern der Poſtanſtalten bar oder gegen andere Freimarken
eingelöſt, wenn von einer Sorte mindeſtens Marken im Geſamtwerte
von 1000 Mark vorgelegt werden. Auch bei höherem Geſamtwerte wird
ein Teilbetrag unter 1000 Mark nicht vergütet. Vordrucke mit
einge=
drucktem Wertſtempel unter 100 Mark (Poſtkarten, Kartenbriefe uſw.)
werden nicht eingelöſt; ſie können aufgebraucht werden, u. U. unter
Durchſtreichen des Wertſtempels oder Ueberkleben mit gültigen
Frei=
marken.
Die Gutſcheine der Stadt Darmſtadt im Nennwerte von je
200 000, 500 000 und 1 000 000 Mark, verſehen mit Datum vom
10. Auguſt 1923, waren nur für kurze Zeit, und zwar bis zur
mein auf Erleichterung. Das Gegenteil aber iſt eingetneten, man Abſtellung des Mangels an öffentlichen Zahlungsmitteln
ver=
findet keine Ruhe mehr, kurz und gut; es iſt ein Vergnügen, ausgabt worden. Die noch umlaufenden Gutſcheine werden nach
einer Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters zur
Ein=
löſungbis Ende September 1923 aufgerufen und
ver=
lieren nach dieſem Zeitpunkt ihre Gültigkeit als Zahlungsmittel.
Einlöſungsſtelle iſt die hieſige Stadtkaſſe.
Kartoffelverkauf. Am Samstag, dem 15. September d. J.,
von vormittags 9 Uhr ab, werden in den Verkaufsſtellen des
Bezirkskonſumvereins und in den übrigen bekannten Geſchäften
Frühkartoffeln an jedermann verkauft. Der Preis wird in den
Verkaufsſtellen bekannt gegeben. Mehr als 5 Pfund werden
zu=
nächſt auf die Familie nicht verabreicht.
— Der Chriſtliche Verein junger Männer E. V. begeht
kommen=
den Sonntag, den 16. September, ſein 35. Jahresfeſt. Der
Feſtgottes=
dienſt findet vormittags 10 Uhr in der Petruskirche ſtatt. Feſtprediger
iſt Herr Pfarrer Gerſtenmeier von der Petrusgemeinde. Nachmittags
3½ Uhr pünktlich iſt Jungmännertreffen im Heim, Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne, bei welchem Herr Jugendſekretär Rupp aus
Stutt=
gart ſprechen wird. Die Feſtverſammlung findet abends 8 Uhr in dem
Gemeindehaus der Petrusgemeinde, Hofgartenſtraße 5 ſtatt. Alle die,
welche die Haberl=Vorträge im Juli in der Stadtkirche beſucht haben,
werden ſich freuen, zu hören, daß der junge Sänger aus Nürnberg,
der den Vorträgen durch ſeinen Geſang den wunderſchönen Ausklang
gegeben hat, auch diesmal ſich wieder ganz in den Dienſt der Sache
geſtellt hat und ſowohl bei dem Feſtgottesdienſt als auch bei der
Feſt=
verſammlung mitwirken wird. Freunde chriſtlicher Jugendarbeit ſind
zu den Veranſtaltungen herzlich eingeladen. Der Eintritt zur Feſtfeier
iſt frei.
— Ziegenſchau. Der Verlauf der Ziegenſchau nebſt Körung war
der denkbar beſte. Etwas Außergewöhnliches bedeutete das Meckern
von Ziegen in aller Frühe, und eiligen Schrittes ging es im
Sonntags=
putz zum Ausſtellungsplatz. Ueber 150 Tiere fanden ſich in der ſonnigen
Halle des reizend gelegenen Orangeriegartens zuſammen, wo fleißige
Hände für liebevolle Unterkunft geſorgt hatten. Jung= und Alttiere
— wahre Prachtegemplare — waren dort in 5 Klaſſen nebeneinander
aufgeſtellt. Es war eine Freude, die Vorführung der Tiere vor die
Preisrichter zu beobachten, wobei Vorzüge und Mängel in gerechter
Weiſe bewertet wurden. Hier konnte man ſo recht erſehen, was Pflege,
Haltung und Zuchtleiſtung vermögen. Den Prachttieren wurde aus
dem beredten Munde der Preisrichter wiederholt lobende Anerkennung
zuteil. Mit Stolz kann der Ausſchuß auf eine wohlgelungene
Aus=
ſtellung zurückſchauen. Zahlreicher Beſuch lohnte die aufgewendete
Mühe, insbeſondere bereitete die Rundfahrt auf dem Wagen des
Ziegen=
peters unſeren Kleinen herzliche Freude. Eine große Anzahl Preiſe
wurde verteilt, und gehobenen Herzens führte mancher Ziegenhalter
des Abends ſeinen prämiierten Liebling ſeinem heimiſchen Stalle
wieder zu.
„Der Tag des Zorns” von Alfred Bruſt geht am 15.
Sep=
tember d. J. als Eröffnungsvorſtellung der Winterſpielzeit in
Szene. Das Werk wird von Heinz Dietrich Kenter inſzeniert.
C.K. Eine hiſtoriſche Kommiſſion für den
deutſchen Oſten. Die meiſten deutſchen Landesteile
be=
ſitzen bereits ſeit längerer Zeit hiſtoriſche Kommiſſionen, die
nach Art von Akademien durch Vereinigung von Arbeitskräften
und Mitteln bedeutende geſchichtliche Aufgaben in Angriff
neh=
men und durchführen. Die vom Freiherrn vom Stein vor
hun=
dert Jahren ins Leben gerufene „Geſellſchaft für ältere
Ge=
ſchichtskunde” die das gewaldge Werk der „Monumenta
Ger=
manige” geſchaffen hat, bildete das hohe Vorbild, dem dann
Geſellſchaften, wie die Münchener Hiſtoriſche Kommiſſion, der
Hanſiſche Geſchichtsverein, die Geſellſchaft für Rheiniſche
Ge=
ſchichtskunde uſw. nachſtrebten. Nur der deutſche Nordoſten
ent=
behrte bisher einer ſolchen Einrichtung. Wie der Danziger
Sena=
tor Dr. Hermann Strunk in dem der Stadt Danzig gewidmeten
Sonderheft der Oſtdeutſchen Monatshefte ausführt, iſt nunmehr
eine Hiſtoriſche Kommiſſion für Oſt= und Weſtdeutſche
Landes=
forſchung geſchaffen worden, die dazu beſtimmt iſt, die
Forſchun=
gen auf dem Gebiet der oſtdeutſchen Geſchichtswiſſenſchaft zu.
organiſieren und dadurch das Deutſchtum in den vom Deutſchen
Reich räumlich und politiſch abgetrennten und national
gefähr=
deten Gebietsteilen zu ſtärken. Die neue Organiſation beruht
auf einem Zuſammenwirken der Königsberger und Danziger
Ge=
lehrten, Geſchichtsfreunde und Geſchichtsvereine mit den
öffent=
lichen Körperſchaften und der Landesuniverſität; ſie hat ihren
Sitz in Königsberg. Ihre Aufgabe beſteht darin, Quellen und
Darſtellungen aus dem Gebiet der oſt= und weſtpreußiſchen
Ge=
ſchichte in ſtreng wiſſenſchaftlicher Form herauszugeben und die
Tätigkeit einzelner Perſonen ſowie der oſt= und weſtpreußiſchen
Geſchichtsvereine zu unterſtützen. Ueber die Arbeiten, die die
neue hiſtoriſche Kommiſſion zunächſt in Angriff nehmen wird,
teilt Strunk näheres mit: Die Altpreußiſche Monatsſchrift, das
bisherige Organ der oſtpreußiſchen Geſchichtsforſchung, wird
unter dem Titel „Altpreußiſche Forſchungen” umgeſtaltet und
als Zeitſchrift der Kommiſſion die Forſchungen und Berichte
ver=
öffentlichen. Sodann ſind geplant eine Bibliographie aller
Ver=
öffentlichungen zur Geſchichte Oſt= und Weſtpreußens, die
Fort=
ſetzung des preußiſchen Urkundenbuchs, eine Geſchichte des
deut=
ſchen Ordenslandes und eine Biographie bedeutender Oſt= und
Weſtpreußen. Man erſieht daraus, von wie großer Bedeutung
die neue Kommiſſion für die Erhaltung des Deutſchtums und
für den inneren Zuſammenhang der ehemaligen oſt= und
weſt=
preußiſchen Gebiete ſein wird.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, dent 15. September 1923.
Rummer 255.
— uebergreifen der Bankbeamtenbewegung auch auf Darmſtadt.
Am geſtrigen Freitag Abend fand im Fürſtenſaal eine zahlreich beſuchte
Verſammlung des Deutſchen Bankbeamtenvereins (Zweigverein
Darm=
ſtadt) ſtatt, in der nach einem kurzen Referat des erſten Vorſitzenden
be=
ſchloſſen wurde, auch in Darmſtadt durch Verweigerung der Leiſtung von
Ueberſtunden zu ſtreiken. Der Beſchluß fand einſtimmige Annahme.
So=
mit wird von den Bankbeamten, die dem Deutſchen Bankbeamtenverein
angehören, von heute Abend an die Leiſtung von Ueberſtunden
ver=
weigert. Die in den meiſten deutſchen Großſtädten im Gang befindliche
Bewegung hat damit auch auf Darmſtadt übergegriffen.
— Die Promenadenmuſik im Herrngarten am morgigen Sonntag
leitet Obermuſikmeiſter Hauske. Ein ſchönes volkstümliches Programm
iſt aufgeſtellt. (Siehe Anzeige.)
— Die Beſſunger Kirchweihe findet am 23. d. M. und die
Nach=
kirchweihe am 30. d. M. ſtatt.
— Orpheum. Operettengaſtſpiel. Heute, Samstag, und
morgen, Sonntag, den 15. und 16. September, zwei letzte Aufführungen:
„Der Vetter aus Dingsda”, mit der Künſtlerbeſetzung des Neuen
Operet=
tentheaters Frankfurt a. M. Beginn 7¾ Uhr. Kartenverkauf ſ. Anz.
— Vorſicht! Am 13. d3., 6¾ Uhr nachm., löſte ſich vom Balkon des
Hauſes Nr. 50 in der Heinrichſtraße ein großer Block Verputz und
Steine und praſſelte auf den Bürgerſteig. Nur eine Augenblicksſpanne
und ein gerade Vorübergehender entging der Gefahr, erſchlagen oder
ſchwer beſchädigt zu werden. Alſo Vorſicht: Baupolizei, Hausbeſitzer und
Fußgänger!
Zeugen geſucht. Am 12. Sept. 23 vormittags gegen halb 8 Uhr
wurde an der Ecke Heidelberger= und Hermannſtraße ein Arbeiter auf
einem Rade von einem Auto überholt, angefahren und erheblich verletzt.
Um den Sachverhalt klar zu ſtellen, werden alle Perſonen, die bei dem
Unfall zugegen waren und Auskunft geben können, gebeten, ſich
um=
gehend bei der Kriminal=Abteilung, Zimmer 7, zu melden.
E Gewerbsmäßige Fahrraddiebe an der Arbeit. Seit einigen
Wochen mehren ſich die Fahrraddiebſtähle in aufälliger Weiſe. In
Zwiſchenräumen von mehreren Tagen werden an einem Tage mehrere
Diebſtähle gemeldet. Den Umſtänden nach iſt anzunehmen, daß fremde
gewerbsmätzige Fahrraddiebe ihr Unweſen treiben. Die Nähe des
be=
ſetzten Gebietes bietet hierzu die beſte Gelegenheit. Die Ermittelungen
werden dadurch ſehr erſchwert, daß die meiſten Geſchädigten nicht in
der Lage ſind, die Fabriknummer der entwendeten Näder, die ſtets an
dem Rahmenbau zu erſehen iſt, angeben zu können. Es empfiehlt ſich,
Aufſtellen nach Möglichkeit zu vermeiden, damit einerſeits die
Nachforſch=
ungen nach geſtohlenen Nädern erleichtert wird, andererſeits die
erheb=
lichen Schädigungen vermieden werden.
n. Ferienſtrafkammer. In einem Offenbacher Berufungsfall
han=
gericht gegen zwei Angeklagte, Schmitt und Breitenbach, auf je gegen zwei Stimmen ein Antrag des Gemeinderates Kraſtel (Komm.),
2 Jahre Zuchthaus, ſowie gegen den Angeklagten Zang auf 9 Monate
Gefängnis erkannt. Sch. iſt bereits in Verbüßung dieſer Strafe
begrif=
ter Inſtanz Zubilligung mildernder Umſtände nebſt Ermäßigung der
Strafe auf 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. Der Fall bot inſofern
ge=
wiſſes, allgemeines Intereſſe, als darin der Arbeiter Georg Spriegel
von Offenbach die Rolle des Polizeiſpitzels geſpielt hat, aber ſelbſt ge= für den driten und jeden weiteren Hund je 15 Millionen Mark. Dieſe
meintlicher Genoſſe der Betreffenden zu vergewiſſern und nach deren
Ausführung das Nähere, insbeſondere das Verſteck der Beute zu
mel=
den. Solche Mitwirkung mag aus Zweckmäßigkeitsgründen erforderlich
erſcheinen, birgt aber mancherlei Gefahr, zumal heutzutage bei größeren
Werten meiſt hohe Belohnungen ausgeſetzt oder doch von den Ge=
Gerade letzteres Moment bietet für derartige Elemente eine
verfüh=
reriſche Seite und trägt unter Umſtänden bei, beſagtem heimlichen
Mittlsmann die Verübung der Tat um ſo wünſchenswerter zu machen.
So erwächſt die Verſuchung, ſtatt bloßer Beobachtereigenſchaft zum An= einen Luxushund zu halten. Der Berichterſtatter.) 4. Der
Voran=
ſtiſter oder doch zum Förderer und Gehilfen des Verbrechens zu
wer=
den. Es erging auch dem erwähnten Spriegel ſo, und er ließ ſich
allzu=
bar aus dem Gelingen Vorteil zu ziehen. Es war u. a. aus einer beträgt 48 638 640 Mk. und der Beitrag des Staats 23 053 6500 Mk.
Fabrik Leder im Wert von damals etwa neun Millionen Mark (März
d. J3.) entwendet und einſtweilen auf dem israelitiſchen Friedhof
ver=
borgen worden. Spr. war dabei tätig, mußte deshalb nunmehr
eben=
falls angeklagt und wegen Beihilfe zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt
werden. Allerdings vermochte die Polizei auf Grund ſeiner Meldung
das fragliche Verſteck auszuheben und die zur Bergung ihrer Beute
nachher erſcheinenden Diebe feſtzunehmen. Von der dafür ausgeſetzten
Belohnung hatte Spr. 250 000 Mk. erhalten.
* In dem Anfſatze Alt=Daumſtadt (1. Teil) hat ſich ein
ſinn=
entſtellender Druckfehler eingeſchlichen, den der Verfaſſer hiermit
be=
richtigt. Es muß dort bei der Stadtkavelle heiſen: „Am 2. Oſtertag
1868 wurde in der Kapelle die letzte Predigt gehalten und am 21. Juli wegen ungenügender Vergütung ſein Amt niedergelegt hat, werden
der Grundſkein zur neuen Kapelle gelegt. Im Jahre 1870 war deu nunmehr dieſelben Sätze wie dem Vorſitzenden des Mieteinigungs=
Neubau fertig und wurde am 22. Mai eingeweiht.” — Ferner der als
Darmſtädter Original angegebene Maler hieß nicht Barth, ſondern
Bert” es war der bekannte „Kaſpar Bert‟. Dies ſei hiermit für die
Leſer richtiggeſtellt.
Kunſtverein für Heſſen.
— Der lawinenhafte Abſturz der deutſchen Mark droht auch
die gemeinnützige Tätigheit des Kunſtvereins für Heſſen zu
er=
droſſeln, wenn nicht ohne jeden Verzug eine tatkräftige
Hilfs=
aktion einſetzt. Die ſchönen Erwartungen, zu denen die gute
Finanzlage bei Beginn des Vereinsjahres 1923 berechtigte, ſind
durch die rapide Markentwertung in wenigen Wochen zerſtört
worden. Heute verfügt der Kunſtverein über keinerlei Mittel
mehr, ſo daß er nicht einmal in der Lage iſt, ſeinen dringendſten
laufenden Verpflichtungen nachzukommen. Bei der ſchweren
wirt=
ſchaftlichen Not, in der ſich eben nawemtlich die Künſtlerſchaft
be=
findet, ließe es ſich nicht verantworten, wenn ihr gerade jetzt die
Ausſtellungs= und Verkaufsmöglichkeit, die ihr ſeither die
Kunſt=
halle bot, genommen würde. Staat und Stadt ſind bereits um
Hilfe angegangen worden. Auch hat der Vorſtand des Vereins
entſprechend einer von der letzten Generalverſammlung erteilten
Ermächtigung beſchloſſen, von den Mitgliedern einen
nachträg=
lichen Beitrag in Höhe von 3 Millionen Mark zu erheben. Bei
den Schwierigkeiten, die das Einholen dieſer Beträge zurzeit
verurſacht, wäre es dringend erwünſcht, wenn die Mitglieder
den nachträglichen Beitnag, ſoweit möglich, gelegentlich eines
Beſuches der derzeitigen Ausſtellung an den Hausmeiſter
ab=
führen wollten. Es ſteht zu hoffen, daß die Mitglieder dem
Verein, deſſen Veranſtaltungen in den letzten Jahren ſtets
zu=
nehmendes Indereſſe fanden, auch in dieſen ſchweren Zeiten die
Treue halten und ihr Scherflein zur Weiterführung der
Vereins=
tätigkeit beiſteuern werden. Trotz alledem wird auch dieſe
Nacherhebung bei der derzeitigen Teuerung keine Summe
er=
geben, die ausreicht, um die notwendigſten Bedürfniſſe — man
denke nur an eine Kohlenbeſchaffung in beſcheidenſtem Umfange
— zu decken. Der Vevein ſieht ſich deshalb gezwungen, an die
Opferwilligkeit aller Darmſtädter Kunſtfreunde zu appellieren,
um ihm durch Gewährung namhafter Spenden die Fortführung
ſeiner Ausſtellungen zu ermöglichen; denn im Intereſſe des
Rufes unſerer Vaterſtadt als Kunſtſtadt und in dem unſerer
Künſtler muß die Schließung der Kunſthalle unter allen
Um=
ſtänden verhindert werden.
Die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes hat ſich in
dankenswerter=
weiſe bereit erklärt, die von uns erbetenen Spenden
entgegen=
zunehmen und über ſie zu quittieren.
Pier Jahre Grundſchule und acht Jahre höhere Schule?
Auf die Ausführungen des Dr. D. in Nr. 253 d. Bl. nur
dies zur Richtigſtellung:
1. Das vierte Grundſchuljahr beginnt erſtmalig an Oſtern
1924, der Uebertritt aus ihm in eine höhere Schule erfolgt
mit=
hin erſtmalig bereits Oſtern 1925, nicht erſt Oſtern 1926.
2. Der derzeitige geſetzliche Zuſtand iſt: 4 Jahre
Grundſchule, 9 Jahre höhere Schule! Daß die Dauer der
höhe=
ren Schule von 9 auf 8 Jahre herabgeſetzt werde, iſt zwar der
Wunſch der Anhänger der Grundſchule, dieſe Maßregel lehnen
aber ſehr zahlreiche Lehrer der höheren Schulen ab, ſie iſt alſo
offenkar nicht „ſelbſtverſtändlich”.
3. Bei dieſer Ungewißheit über eine etwaige künftige
Rege=
lung iſt in der Tat die Beſorgnis der Eltern begründet, daß ihre
zurzeit grundſchulpflichtigen Kinder beim Beſuch einer höheren
Schuile insgeſamt 13 Jahye ſtatt bisher 12 Jahre ſchulpflichtig
Dr. I.
ſein werden.
Anm. d. Reb. Wir ſchließen nunmehr die Diskuſſion an
die=
ſer Sſtelle,
An unſere Bezieher.
Der Bezugspreis für die zweite Monatshälfte
September wurde auf . . 5500000
zuzüglich „ . .. 500 000 Trägerlohn
Mk. 50 009
feſtgeſetzt.
Wer das Tagblatt nicht mehr zu beziehen
wünſcht, hat für die erſte Hälfte des Monats noch
einen Betrag von 2225 000 Mk. nachzuzahlen.
Wir bitten unſere Bezieher, die Beträge bereit
zu halten, damit unſer Trägerperſonal nicht
mehr=
mals vorſprechen muß. Der Einzug des Geldes
erfolgt in den Tagen vom 16. bis 20. September,
Darmſtädter Tagblatt.
der endgültig verſchwundenen Gegenſtände ſehr hoch iſt. Der im
Dort=
munder Unterſuchungsgefängnis ſitzende W. geſteht den hieſigen Fall
ein, und dieſer, wird in Verbindung mit dortigen Diebſtählen nunmehr
in Dortmund abgeurteilt werden.
Dreieichenhain, 13. Sept. Der hieſige Geſchichts= und
Verkehrsver=
ein hat zum ewigen Andenken an die während des Weltkrieges aus
un=
ſerer Gemeinde Gefallenen und Vermißten, ein Gedenkbuch
zu=
ſammengeſtellt. Es enthält neben den Lichtbildern der Betreffenden
kurze Angaben über Alter, Schlachtorte und Todestag. Aus dieſem
Anlaß findet am nächſten Sonntag, den 16. September, in der hieſigen
Kirche morgens ein Feſtgottesdienſt ſtat.
Gießen, 13. Sept. Ein ſchneller Tod ereilte auf dem hieſigen
Bahnhof den in weiten Kreiſen unſerer Bürgerſchaft bekannten
Kauf=
mann und früheren Beſitzer von „Abendſtern”, Auguſt Gabriel. Der
Entſchlafene war eben dem aus der Nichtung Stockheim—Nidda
gekom=
menen Zuge entſtiegen, als ein Gehirnſchlag ſeinem Leben ein jähes
Ziel ſetzte. Neben ſeiner beruflichen Tätigkeit hat, ſich der Verſtorbene
lange Zeit auch in reger Weiſe um die öffentlichen Intereſſen unſerer
Stadt bemüht.
Alsfeld, 13. Sept. Die Weihe der Gedächtnisſtätte für die
im Weltkrieg 1914/18 Gefallenen unſerer Stadt fand am Sonntag unter
ſtarker Anteilnahme aller Bevölkerungskreiſe auf dem Friedhof ſtatt.
Parlamentariſches.
*Der Geſetzgebungsausſchuß führte heute die Beratung des
Feldbereinigungsgeſetzes zum Abſchluß. Bei Art, 2 muß es in dem geſtrigen
Bericht lauten: Die Berufung an das Oberſchiedsgericht iſt auch dann
zuläſſig, wenn die Berufungsfriſt in dieſem Zeitpunkt bereits abgelaufen
wäre, und zwar in allen Fällen, in denen nicht bereits die Ausführung
(Art, 36 II) erfolgt iſt, — In der Beratung wird bei Art. 52
fortgefah=
ren. Der Ausſchuß nahm den Antrag der Regierung an, die Koſten in
der Weiſe einzuſetzen, wie ſie in dem Friedensgeſetz vorgeſehen waren.
Damit iſt das Feldbereinigungsgeſetz durch den Ausſchuß erledigt. — Es
wurde ſodann in die Beratung der Aerzteordnung eingetreten.
Die Aerzteordnung, die die Orggniſationen in der Aerztekammer
zuſam=
meuführt, wurde mit geringen Abänderungen und Umſtellungen der ein=
zeluen Artikel angenommen. Dabei fanden die Anregungen des Aerzte=
Vereins Annahme. Eine Vorſtellung des Aktuariatsaſſ. Röder=Bensheim
wegen Wiedereinſtellung, wurde durch die Regierungsantwort für erledigt
erklärt; desgleichen die Vorſtellung Val. Heck 7., Viernheim, der für
ſeinen Sohn die Umwandlung einer Gefängnisſtrafe in eine Geldſtrafe
wünſchte. Damit iſt die Tagesordnung erſchöpft. Der Ausſchuß vertggt
ſich auf zubeſimmte Zeit.
Sport, Spiel und Tuenen.
Vorſchau für Samstag und Sonntag.
ds. Heppenheim a. d. B., 13. Sept. In der geſtrigen Sitzung
des Stadtrates wurde folgendes beſchloſſen: 1. Da die
Wiege=
gebühren nicht mehr den heutigen Geldverhältniſſen entſprechen, ſchlägt
die Finanzkommiſſion vor, dieſelbe nach dem jeweiligen Dollarſtande
feſtzuſetzen; zurzeit betragen ſie demnach: für 50 Kilogramm 10000
Mark (Mindeſtgebühr jedoch 50 000 Mk.), für ein Stück Großvieh
1000 000 Mk., für Kleinvieh 150 000 Mk. 2. Auch die Hundeſteuer ſoll,
die Nummern nebſt den Fahrradmarken zu merken, das unverſchloſſene trotz wiederholter Bitten und Vorſtellungen des hieſigen Vereins für
Hundefreunde, in Anbetracht der täglich ſich überſtürzenden
Geld=
verhältniſſe dieſen angepaßt werden. Obwohl die Finanzkommiſſion
vorſchlägt, als Nachzahlung für das erſte halbe Jahr fün den erſten
Hund 500 000 Mk., für den zweiten Hund 1 000 000 Mk. und für jeden
delte es ſich um mehrere Einbrüche, und es war deshalb vom Schöffen= weiteren Hund 2000 000 Mk. zu erheben, wird nach längerer Debatte
dem dieſe Sätze, gemeſ” an der heutigen Geldentwertung, viel zu
ge=
ring erſcheinen und de, ich lebhaft dafür einſetzt, daß der
überhand=
fen, Z. zog nachträglich die Berufung zurück, und Br. erreichte in zwei= nehmenden und nach ſeiner Anſicht unnötigen Hundehaltung geſteuert
werden muß, angenommen. Die Gemeindeſteuer für den erſten Hund
beträgt dem Antrag Kraſtel entſprechend nunmehr für den erſten Hund
5 Millionen Mark, für den zweiten Hund 10 Millionen Mark und
ſcheitert iſt. Er ſtand mit Beamten des Sicherheitsdienſtes in Verbin= gemeindliche Hundeſteuer ſoll von den Hundebeſitzern ſofort erhoben
dung und war beauftragt, ſich über beabſichtigte Diebſtähle als ver= werden mit der Verſchärfung, daß, wer bis zum 1. Oktober d. J. die
Steuer nicht entrichtet hat, nach dem 1. Oktober für jeden Monat das
Doppelte der Sätze zu bezahlen hat. Für Hunde, die bis zum 15.
Sep=
tember abgeſchafft werden, wird die feſtgeſetzte Steuer nicht erhoben.
(Dieſer Beſchluß iſt betreffs der Höhe der Steuer zu bedauern. Bei
den heutigen unſicheren Zeiten, wo täglich Einbrüche und Diebſtähle
ſchädigten bei befriedigendem Abſchluß gewährt zu werden pflegen, vorkommen und überhandnehmen, haben ſich viele Familien genötigt
geſehen, zum Schutze ihres Hauſes und Eigentums einen Hund als
treuen Wächter anzuſchaffen; bei den heutigen knappen und teuren
Ernährungsverhältniſſen werden wohl nur wenige imſtande ſein, ſich
ſchlag für die höhere Bürgerſchule, die zurzeit von 63 Kindern beſucht
wird, wird nach Prüfung desſelben durch die Finanzkommiſſion gee
ſehr in jene Diebſtähle ein, um ſich nichts anzueignen, ſondern mittel= nehmigt. Der Beitrag der Gemeinde fün die höhere Bürgerſchule
5. Um auch die Pachten für die Gemeindegrundſtücke wertbeſtändig zu
machen, wird nach Beſichtigung und Einſchätzung der einzelnen Grunde
ſtücke durch eine beſondere Kommiſſion beſchloſſen, dieſe nach ihrem
Wert in vier Klaſſen einzuteilen und als Grundpacht für die 1. Klaſſe
zwei Zentner Roggen, für die zweite 1,5 Zentner, für die dritte
1 Zentner und für die vierte Klaſſe 0,75 Zentner Roggen für je einen
Morgen zu erheben. Als Preis wird der amtlich notierte Roggenpreis
an der Mannheimer Börſe vom 1. September zugrunde gelegt; bis
1. Oktober muß der Pachtpreis entrichtet ſein. Jedem Pächter, der mit
dieſer Feſtſetzung nicht einverſtanden iſt, ſteht Einſpruch bei dem
Pacht=
einigungsamt zu. — 6. Dem Vorſitzenden des Gewerbegerichtes, der
amtes zugeſprochen, die jeweils vom heſſiſchen Miniſterium feſtgeſetzt
wenden. Für das Jahr 1922 werden ihm 3 Millionen Mark
nach=
vergütet werden. — Zum Schluſſe fordern mehrere Gemeinderäte, daß
W. die Stadtverwaltung, insbeſondere der Bürgermeiſter, energiſche
Schritte zur Verſorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln ſofort
unter=
nehmen ſolle.
ds. Von der Bergſtraße, 13. Sept. Wie hoch das Geld von
manchen jungen Leuten eingeſchätzt wird, zeigt ein bezeichnender
Vor=
fall, der ſich dieſer Tage in Heidelberg abſpielte. Saß da in einer
Wirtſchaft ein ſchlanker Jüngling und wollte ſich ſeine Zigarette
gar mit einem 50 000=Mark=Schein anzünden. Ein in
ſeiner Nähe ſitzender älterer fremder Mann beobachtete dies erhob ſich
wortlos und knallte dieſem Lausbuben eine derartige Ohrfeige ins
Geſicht, daß ihm Hören und Sehen ſowie wohl, auch die Luſt zu
ferneren derartigen „Kaynliermanieren” vergangen ſein wird.
ds. Aus dem Obenwald, 13. Sept. Ueberall kommen Klagen über
die erſchreckend zunehmende Zahl der Felddiebſtähle; meiſt
ſind es Leute, die von fern her aus den Städten hierherkommen, um
ſich auf dieſe „billige” Weiſe mit Obſt, Kartoffeln und anderen
Feld=
früchten zu verſorgen. Eine ganze Reihe ſolcher Perſonen wurde
be=
reits bei ſolchen Diebſtählen ertappt und zur Anzeige gebracht.
n. Lindenfels, 14. Sept. Der wegen eines großen, hieſigen
Dieb=
ſtahls ſeit Ende Mai d. Js. flüchtige und durch die Staatsanwaltſchaft
Darmſtadt verfolgte Verbrecher konnte aus ähnlichem, neuen Anlaß vor
kurzem in Dortmund feſtgenommen werden. Es iſt ein gewiſſer Wewers,
der ſich unter falſchem Namen damals hier aufgehalten und als
Haus=
burſche im Sanatorium des Dr. Schmitt Beſchäftigung gefunden hatte,
bis man ihn wegen Unehrlichkeit entließ. Wenige Tage ſpäter
ver=
übte er den fraglichen Einbruch und erlangte dadurch Sachen, deren
da=
maliger Wert ſich auf mehr als ſechzig Millionen bezifferte. Darunter
waren auch Dollars und engliſche Pfunde, ſo daß der jetzige Schaben
Fußball.
Morgen eröffnet der an Mitgliedern zweitſtärkſte Bezirk des „Südd,
Fußball=Verbandes”, der Bezirk „Rhein”, mit ſeinen Kreiſen: Odenwald,
Neckar, Vorderpfalz und Hinterpfalz, die Verbandsſpielzeit 1923/94. In
allen Klaſſen, die in der Reihenfolge von oben nach unten: Bezirksliga,
Kreisliga, A=, B= und C=Klaſſe heißen, ſetzen die Meiſterſchaftsſpiele ein.
„Verein für Naſenſpiele” e, V. Darmſtadt.
Der VfR., der in der Spielzeit 1923/24 der zweiten Klaſſe des „S.
F.V.” der Kreisliga zugeteilt iſt und dem aus den Gauen „Bergſtraße‟
und „Nied” gebildeten Odenwaldkreis angehört, begibt ſich morgen zum
erſten Verbandsſpiel nach Pfungſtadt, wo er dem dortigen R. Sp. „
Ger=
mania 03” nachmittags gegenübertritt. Er trifft bamit auf einen harten
Gegner. Pfungſtadt, das durch ſeine bisherigen Spiele in der Liga
dem VfN. an Spielerfahrung, Technik und Ausdauer voraus iſt, hat
zudem den Vorteil, auf eigenem Boden zu ſpielen. Es wird dem VfR.
viel Hingabe und Aufopferung koſten, wenn er ſich unter dieſen
Um=
ſtänden ehrenvoll ſchlagen will. Doch wird ſich mit der Größe der
Auf=
gabe wohl auch ſeine Leiſtung ſteigern, ſo daß ein ſpannender, und wie
nach den bisherigen Begegnungen beider Gegner zu erwartender,
ritter=
licher Kampf in Ausſicht ſteht, dem es an Intereſſenten nicht fehlen
A. H.
dürfte,
Sportverein Darmſtadt 1898 E. V.
e Am morgigen Sonntag treten ſämtliche aktive
Fußballmann=
ſchaften des Sportvereins Darmſtadt 1898 in den jeweils
für ſie in Frage kommenden Klaſſen zu den Verbandsſpielen 1923/24 an.
Nach nochmals in der letzten Woche ſtattgefundenen Beſprechungen hat
es ſich die Leitung des Sportvereins angelegen ſein laſſen, die
Mann=
ſchaften darauf hinzuweiſen, bei allen Spielen, beſonders auswärts, ſtets
ein faires und ſchönes Spiel zu zeigen, bamit der Fußballbewegung auch
weiterhin immer mehr neue Anhänger zugeführt werden. — Die
Liga=
mannſchaft abſolviert ihr erſtes Spiel in Weinheim gegen den
dor=
tigen Fußballverein. Die Liggerſatz ſpielt gegen die Liggerſatz
der Spielabteilung Union der Turngemeinde Beſſungen um 3 Uhr auf
dem Stadion. Die dritte Mannſchaft ſpielt gegen die dritte des
Vereins für Nafenſpiele Darmſtadt und die vierte gleichfalls gegen
die vierte desſelben Vereins. Die fünfte Mannſchaft ſpielt
eben=
falls an den Sportplätzen am Böllenfalltor gegen die erſte des
Sport=
klubs Meſſel. Die erſte Jugendmannſchaft trägt, das fällige
Schlußrundenſpiel gegen die erſte Jugendmannſchaft des Vereins für
Naſenſpiele in Ober=Namſtadt aus. Die Ib Jugend ſpielt gegen die
erſte Jugend des Sportvereins Seeheim, die Ila
Jugendmann=
ſchaft gegen die II. Jugend desſeben Vereins auf dem Stadion. Die
IIb Jugend trifft ſich in Frankfurt mit der gleichen Jugend des
Turn=
vereins 1860. Die Iu Schüler mit der Ia Schüler der Bockenheimer
Helvetia ebenfalls in Frankfurt, während die Ib
Schülermann=
ſchaft auf den Sportplätzen am Böllenfalltor der I. Schülermannſchaft
der Frankfurter Germania gegenübertritt. Auch die
Leichtathletir=
abteilung des Sportvereins begibt ſich auf Reiſen und beteiligt ſich
an den großen internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen des
Sport=
klubs 1880 Frankfurt a. M. Am erſten Tage (Samstag) ſoll die
Jugend zu ihrem Rechte kommen, während am zweiten Tage (
Sonn=
tag) die Aktiven ſich außerordentlich ſtarker Konkurrenz gegenüber
ſehen. Hoffentlich tragen auch am morgigen Sonntag alle beteiligten
Fußballer und Leichtathleten dazu bei, daß der Name des Sportverelns
auf dem grünen Raſen ſein Anſehen weiter behält.
Sportvereinigung Arheilgen. — Um die Kreisliga.
Um den Aufſtieg zur Kreisliga kämpfen die fünf ſpielſtärkſten A=
Vereine Hofheim, Lampertheim, Arheilgen, Viernheim und Griesheim.
Daß eine Vorausſage unmöglich iſt, haben die bereits ſtattgefundenen
Spiele bewieſen. Man mußte im Gegenteil, eine vollſtändige
Gleich=
wertigkeit aller beteiligten Vereine feſtſtellen. Zwar ſetzte man beſondrs
auf Arheilgen und Lampertheim, aber auch hier erfüllte ſich nicht ganz
das Erwartete. Ueberraſchen konnte nur Hofheim nach der angenehmen
Seite und mit dieſen bekommen es die Areilger am kommenden Sonntag
nachmittag auf dem Arheilger Mühlchen zu tun. Man kann den
Arheilgern nur zurufen, auf der Hut zu ſein und die richtige
Mann=
ſchaftsaufſtellung wählen, ſonſt erleben ſie eine zweite Ueberraſchung.
Was hörte man nicht alles ſagen, als die Arheilger mit dem
Senſations=
ſiege von 5:0 vom erſten Ausſcheidungsſpiel aus Griesheim heimkehrten.
Manche wagten ſogar das Wort „unbeſiegbar” auszuſprechen.
Ent=
täuſcht wurden dieſe Voreiligen ſchon am nächſten Sonntag gegen
Lam=
pertheim, wo Arheilgen auf eigenem Platze eine Niederlage nicht
ab=
wenden konnte. Eine Lehre kann Arheilgen aus dem Treffen gegen
Eintracht=Darmſtadt ziehen. Arheilgen hatte hier 6 junge Erſatzleufe
eingeſtellt, die ſich ſehr gut ſchlugen, jedoch für die erſte Mannſchaft iſt
meines Erachtens nur der ſehr gut veranlagte Steitz befähigt. Als
Mannſchaftsaufſtellung wäre folgende nicht außer Acht zu laſſen:
Völger
Weſp. Storck
Heib. Benz Storck
Heib Murmann Krug Steitz Bohl
Fußballklub „Germania” Eſchollbrücken.
Wie bekannt, beginnen morgen in allen Klaſſen die Verbandsſpiele.
Die erſte Mannſchaft Germania‟=Eſchollbrücken muß nach Roßdorf und
wird dem dortigen „Sportverein” zum erſt Male gegenüberſtehen.
Spielt die Mannſchaft mit der Energie wie am letzten Sonntag gegen
Jugenheim, dann werden die beiden Punkte ſchwerlich in Roßdorf
blei=
ben. — Auf dem Platze in Eſchollbrücken ſpielt die zweite Jugend gegen
die zweite Jugend des Fußballſportvereins Seeheim.
Sportverein Jugenheim 1922.
Im Verbandsſpiele der C=Klaſſe im Gau „Ried” treffen ſich morgen
auf dem Sportplatz in Alsbach der Fußballklub Bobſtadt und der
Sportverein Jugenheim 1922. Auf dem Alsbacher Sande ſollen
Jugen=
heim als Sieger den Platz vexlaſſen, dafür bürgt ſein flinker Sturm
mit dem Torſchützen Schneider.
Frankfurter Spiele am 16. September.
Kreisliga.
Abteilung 1. 16. 9.: Oberurſel—V.f.R.=Frankfurt. —
Heddern=
heim—Sportfreunde=Frankfurt. — Rödelheim-Merkur.
Abteilung 2: Eckenheim-Boruſſia. — Germania—Fechenheim.
— Olympia—Seckbach. — Rückſpiele am 28. Oktober,
Bezirksliga.
Viktoria=Aſchaffenburg — Eintracht=Frankfurt. — Helvetia=
Frank=
furt — Sportverein=Offenbach. — Fußballſportverein=Frankfurt —
Boruſſia. — V.f.R. Kickers=Offenbach — Hanau 93.
Länderſpiel Ungarn—England.
Leichtathletik.
Internationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Frankfurt a. Main
aus Anlaß der Einweihung der Sportplatz=Anlagen des Sportklub
Frankfurt 1880 (Samstag und Sonntag),
Handball.
Sonntag: Endſpiel um die Handballmeiſterſchaft der D. S.B.
zwi=
ſchen Polizeiſportverein Berlin und Spielvereinigung Fürth in Berlin.
Kanu=Regatta.
Morgen findet in Frank urt auf der Strecke zwiſchen
Unter=
main= und Staatsbahnbrücke die diesjährige Kanu=Regatta des
Ober=
rhein= und Main=Kreiſes des Deutſchen Kanu=Verbandes ſtatt. Es
kommen ungefähr 16 Rennen in allen Bootsgattungen zum Austrag, zu
denen neben den beſtehenden Wander= und Herausforderungspreiſen
wertvolle Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt wurden.
Kraftfahren.
Semmering,Bergrennen.
Für das am Sonntag ſtattfindende Semmering=Bergrennen des
Oeſterreichiſchen Automobilklubs ſind insgeſamt 47 Wagen und 61
Motorräder teilnahmeberechtigt. Nachmeldungen haben u. a.
abge=
geben: Prinz Pleß (95 P.S.=Mercedes) und Franz Khevenhüller, der
einen O.=M. Wagen mit dem Italiener Minoia am Steuer ins Nennen
ſchicken wird, ferner der Motorradfahrer Iölinger=Mannheim (8 P.S=
N. S. U.) und ein Bekamo=Motorrad,
Pferdeſport.
Mannheimer Herbſt=Pferderennen.
Mannheim, 14. Sept. Das dreitägige Meeting findet am
Sonntag, den 16. September, ſeinen Abſchluß. Die ſportliche Seite der
verfloſſenen beiden Renntage hat allgemein befriedigt, und ebenſo wird
auch der Schlußtag die Erwartungen erfüllen, zumal am letzten Tag
alles laufen wird, was Startberechtigung hat. Der Multiplikator für
das ganze Meeting wurde im Intereſſe der Ställe auf 50 000 erhöht,
außerdem evhalten die ſtartenden Pferde anſehnliche Haferprämien.
Auch für die Trainer, Stalleute und nicht zuletzt die Jockehs iſt vom
Rennverein verſtändnisvoll geſorgt. Das Hauptereignis des Sonntags
iſt das Rieſe=Jagdrennen über 4200 Meter. Durch ein nachträglich
eingeſchobenes Troſtrennen wird der Schlußtag acht Rennen bieten=
gel
Eli.
8al
[ ← ][ ][ → ]Rummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 15. Septeiber 1923.
Seite 5.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Auf ſeinem Kutſchbock erſchlagen wurde der 53 Jahre
alte, aus Düſſeldorf gebürtige Droſchkenkutſcher Wilhelm Groth aus
der Berliner Straßé 54 zu Wilmersdorf. Wie berichtet, wurde in der
Nacht zum 8, d. M. auf der Reichsſtraße in der Nähe der Witzleben=
und Preußen=Allee ein zunächſt unbekannter Kutſcher, der ſchwer
ver=
letzt und bewußtlos, auf dem Bock ſeiner mit einem Schimmel
be=
ſpannten Droſchke zuſammengebrochen ſaß, von einem Wächter
auf=
gefunden. Dieſer brachte den Verletzten nach dem Krankenhaus
Weſt=
end und den Wagen nach der Revierwache. Der Mann ſtarb im
Krankenhaus, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Er wurde
jetzt feſtgeſtellt als der Kutſcher Groth. Mit einem Stück Gasrohr
hatte er einen ſchweren Schlag an die linke Kopfſeite erhalten. Der
Beweggrund zu dem Ueberfall iſt noch ganz rätſelhaft.
Verhaftung eines Aufſichtsratsvorſitzenden.
Heidelberg. Die Badiſche Film=A.=G. Heidelberg (Baag)
hatte vor einigen Tagen eine Generalverſammlung anberaumt, die aber
im letzten Augenblick abgeſagt wurde. Stat deſſen wurde eine
Aufſichts=
ratsſitzung abgehalten, in deren Verlauf der bisherige Vorſitzende des
Aufſichtsrates, Privatbankier Purmann, ſein Amt niederlegte. Wie das
Heidelberger Tageblatt erfährt, iſt Purmann nach der Sitzung verhaftet
worden und befindet ſich zurzeit in Unterſuchungshaft.
Der Raubmord im Eiſenbahnzug.
Zu dem Raubmord im Perſonenzug bei Großbeeren werden
folgende Einzelheiten gemeldet: Der Ermordete und Beraubte iſt als
der 42 Jahre alte Direktor Max Kreyſſig aus der Nettelbeckſtraße
23 erkannt worden. Kreyſſig war in Geſchäftsangelegenheiten nach Jena
gereiſt und wollte heute nach Berlin zuriickkehren. Unterwegs iſt er
überfallen, ermordet, beraubt und aus dem Zuge geworfen worden. Dem
Täter ſind mehrere Millionen Bargeld, eine goldene Uhr, eine
Reiſe=
taſche und ein Reiſeneceſſaire in die Hände gefallen. Der
Blockhaus=
wärten in der Gegend von Genshagen bemerkte, als der Zug ſich
näherte, wie etwa 10 Meter von ſeiner Station entfernt ein Mann aus
einem geöffneten Abteil auf das Gleis hinausgeſchleudert wurde. Als
der Zug an ihm vorüberbrauſte, ſah er den Täter in der Tür ſtehen.
Er drohte ihm, worauf der Mörder ſich duckte, um nicht geſehen zu
wer=
den. Der Blockhauswärter telephonierte ſofort den Vorfall an den
Stationsvorſteher in Großbeeren. Der Mörder hat die Tat mit einer
Eiſenſtange begangen, die er aus einem Bremſerhäuschen losgebrochen
hatte. Er iſt wahrſcheinlich während der Fahrt auf einem Trittbrett
entlanggegangen und hat nach einem Abteil geſucht, in welchem ſich nur
ein Reiſender befand. Der Kampf zwiſchen den beiden muß hart
ge=
weſen ſein muß, Kriminalkommiſſar Dr. Niemann bittet alle Reiſenden
des Zuges, die etwas über den mutmaßlichen Täter oder über ſonſtige
Umſtände, die zur Aufklärung der Tat führen können, mitzuteilen in der
Lage ſind, ſich an ihn zu wenden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentiſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktiſon kelnerlei
Ver=
antwortung; für ſſe bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſeyes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
— Von 1887 bis 1916 habe ich als Soldat treu dem Staate gedient
und erhalte eine monatliche Rente, die je nach den
Teuerungsverhält=
niſſen von Zeit zu Zeit erhöht wurde und vorigen Monat die
unglaub=
liche Höhe von 1700 Mark erreichte. Dieſer Tage bekam ich nun vom
Verſorgungsamt Darmſtadt, nachdem ich Jahre hinaus gewartet hatte,
meinen neuen Rentenbeſcheid, in dem mir mitgeteilt wurde, daß ich
jetzt 31 000 Mk. monatlich erhalte. Dafür hat man ſeine jungen Jahre
dem Staate geopfert und wird als alter kranker Mann dem
Hunger=
tode preisgegeben. Ob die Verſorgungsämter ihre Pflicht getan haben,
darüber mögen meine Mitmenſchen urteilen. Vor zwei Jahren wurde
mir eine Badekur genehmigt, mein zuſtändiges Verſorgungsamt teilte
mir aber nicht mit, wann ich ſie antreten ſollte, und infolgedeſſem
mußte ich zu Hauſe bleiben und zuſehen, wie ſich meine Krankheit von
Tag zu Tag verſchlimmerte. Voriges und dieſes Jahr wurde mir
die Bewilligung einer Badekur verſagt, obwohl ich, ärztlicherſeits
nach=
gewieſen, viel kränker geworden bin. Ich frage nun als alter
pflicht=
treuer Bürger an: Zu was ſind eigentlich die Verſorgungsämter da?
Einem ſo lang gedienten und im Jahre 1916 als krank entlaſſenen
Obermeiſter zahlt das Verſorgungsamt nun monatlich 31000 Mk., alſo
nn.
täglich 1000 Mk. Davon ſoll man nun leben.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, 16. September.
Trocken, wolkig bis heiter, Süd= und Südweſtwinde.
Tageskalender.
Heſſiſches Landestheater (Großes Haus); geſchloſſen.
Kleines Haus, 5 und 8 Uhr: Der erſte Ruſſenfilm „Polikuſchka‟. —
Oupheum, 734 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda‟. — Union=,
Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtpiele: Kinovorſtellungen.
An alle
unſere Auftraggeber einſchließlich
Behörden.
Bei Aufgabe von Inſeraten jeglicher Art
muß ab heute der Betrag ſofort bezahlt werden.
Rech=
nungserteilung iſt uns infolge der ſtündlich
weiterſchrei=
tenden Geldentwertung nicht mehr möglich.
Die Darmſtädter Tageszeitungen
Darmſtädter Tagblatt
HeſſiſcheLandeszeitung —
Täglicher Anzeiger
Heſſiſcher Volksfreund
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil:
J. V. A. Fleifchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Svangeliſche Gemeinden.
16. Sonntag nach Trinitatis, den 16. September 1923.
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde
(Schluß). Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heil. Abendmahls. Pfr. Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre,
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauprgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 16, September, vorm.
9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeine (Schlußfeier). Pfarrer
Vogel.
Martinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Schluß der Chriſtenlehre für den
Oſtbezirk in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den
Nordoſt=
bezirk im Martinsſtift: Pfarraſſiſtent Reinhardt; für den Weſt=
und Nordweſtbezirk im Gemeindehaus: Pfarrer D. Waitz. — Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Reinhardt. — Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer Beringer.
Johameskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer,
Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den
19. Sept.; abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus, Pfarrer
Marx.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre (Schluß) für die Mädchen in der Kirche: Pfarrer Wagner;
für die Knaben im Gemeindehaus: Pfarraſſſtent Gerſtenmaier. —
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Jahresfeſt des Vereins Chriſtl., Junger
Männer. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert.
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. — Um 11¾ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. — Mittwoch, den 19. Sept.,
abends 8½ Uhr im Saal; Bibelerklärung. Pfarrer Nückert,
Anmeldung zum Konfirmandenunterricht: Freitag, den 21. Sept.,
für die Mädchen: nachm. 4½ Uhr; für die Knaben; nachm. 6 Uhr:
1. Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger, Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
— 2. Markusgemeinde. Pfarrer Vogel, Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
— 3. Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß, Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
— 4. Reformationgemeſnde. Pfarrer Lautenſchläger, Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17. — 5. Schloßgemeinde, Pfarrer Zimmermann,
Konfir=
mandenſtube im Schloß. — Martinsgemeinde: Weſtbezirk, Pfarrer D.
Waitz, Gemeindehaus, Liebfrauenſtr, 6: Oſtbezirk, Pfarrer Beringer,
Martinsſtift; „Nordweſtbezirk, Pfarraſſiſtent Müller, Gemeindehaus,
Liebfrauenſtr. 6; Nordoſtbezirk, Pfarraſſiſtent Reinhardt, Martinsſtift.
— 7. Johannesgemeinde. Nordbezirk, Pfarrer Marx, Gemeindehaus,
Kahlertſtr. 26; Südbezirk, Pfarrer Goethe, Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26;
Aſſiſtentenbezirk, Pfarrer Wagner II. Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26. —
8. Petrusgemeinde, Pfarrer Wagner I., Gemeindehaus, Hofgartenſtr. 8,
— 9. Paulusgemeinde. Pfarrer Rückert, Gemeindeſaal der Pauluskirche.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prof. Weimar,
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, den 20. Sept.,
fällt die Betſtunde aus.
Kranichſtein (Schloßkapelle); Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Kandidat Beringer.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige ebang.=luth. Kirche.)
Am 16. Sonntag nach Trinitatis, 16. Sept., vorm. 10 Uhr, im „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51: Predigt und heil, Abendmahl. (Beichte um
9½ Uhr). Pfarrer Müller.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Um 9 Uhr: Waldgottesdienſt bei den Hirſchköpfen. — Um 10 Uhr:
Gortesdienſt im Verſorgungslazarett. Dr. Avemarie. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde in der Waldkolonie (Funkerkaſerne). — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde (Römerbrief). — Jugendbund fürE. C.,
Mühl=
ſtraße 24: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Teilnahme am Jahresfeſt des
C. V. j. M. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. — Donnerstag, abend?
8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Vereinigung Chriſtliche Eiſenbahner: Sonntag; nachm.
4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Liebfrauenſtr. 6. Sonntag, vorm 10 Uhr: Teilnahme
am Jahresfeſt=Gottesdienſt des C. V. j. M. in der Petruskirche.
Ehriſtlicher Verein junger Mämer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Samstag, abends 8 Uhr:
Gemeinſchaftsſtunde. Erſcheinen aller Mitglieder wegen des
Jahres=
feſtes dringend erforderlich, — Sonntag, vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt
anläßlich des 35, Jahresfeſtes des C. V. J. M. Darmſtadt in der
Petrus=
kirche in Beſſungen. Redner: Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. —
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, — Samstag, abends 8½ Uhr;
Wochenſchluß=Gemeinſchaftsſtunde.
Ehriftlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 96, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
16. Sept., vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8 Uhr:
Gottes=
dienſt. Redner: Jugendſekretär Maier=Stuttgart. Thema: Unſere
Ausrüſtung für den Kampf der Gegenwart. — Donnerstag,
den 20. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 16. Sept., vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr; Bibelſtunde, — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 16. September 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte,
Sonntag, vorm. 5½ Uhr: Beichtgelegenheit — Um 6 Uhr: Erſte heil.
Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr:
Sing=
meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um
11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Chriſtenlehre,
— Um 3 Uhr: Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht,
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6‟ Uhrz
Heil. Meſſe. — Nachm. ½5 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens
mit Aufnahme neuer Mitglieder. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr; Heil. Meſſe.
Kapelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt und
Generalkommunion der Jungfrauen und Jünglinge. — Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Segen und Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Sakramentaliſche
Andacht und Prozeſſion. Vortrag für Jungfrauen=Kongregation.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit heil, Kommunion. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
Um 9½ Uhr: Amt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt
(Chriſtenlehre). — Um 2½ Uhr: Andacht.
St. Fidelis: An allen Sonn= und Feiertagen morgens 8 Uhr in
der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der Waldſtraße heil. Meſſe
und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhrz
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle): Sonntag, den 16. Sept., nachm. 2½ Uhr;
Sonntagsſchule, — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 20. Sept.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, I.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr. Jedermann herzlich willkommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verfammlung.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 16. Sept., vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, 20. Sept, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 16. Sept.;
nachm. ½3 Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt.
Elisabeth Schuchmann
Ludwig Arnold
VERLOBTE
Darmstadt, 15. September 1923
Beckerstr. 23 Viktorlaplatz 10
*24867
Statt Karten!
Reinhold Speckhardt
und Frau Corry
geb. Risselada
beehren sich ihre Vermählung
anzuzeigen
Den Haag
Darmstadt
Artillertestr. 6
15. September 1923
(*24703
te am 25. August statt-
D gefandene Vermählang
meiner Tochter Maria-Emilie
mit Hru. Emil Bilse in Mexico
(Stadt) zeige ich hterdurch an.
Elisabeth von Joeden
geb. Rau
Mezico D. F.
229 Avenida Jaltsco
Darmstadt,
15. Sept. 1923
*24947
Ihre Verlobung beehren
sich anzuzeigen
Elisabeth Heldmann
Ludwig Landzettel
Darmstadt
Mauerstr. 25 Arheilgerstr. 58
(*24775
Wir haben uns verlobt
Paula Hippler
Heinrich Seeger
VERLOBTE
Darmstadt, Viktoriastr. 32
(*24941
Todes=Anzeige.
Am 11. ds. Mts. ſtarb
unſer geliebtes Söhnchen
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Markus u. Frau
Helene, geb. Fritſch.
Die Beerdigung fand in aller
Stille ſtatt. (*24891
Tür die uns anläßlich des Heim=
S gangs unſrer lieben Mutter
Frau
Babette May
in ſo reichem Maße gewordene
Teil=
nahme ſprechen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
24a14) Siegfried Mah.
Bücherſchrank
neit, 1.70 m br., zu
verkf. Riedlingerſtr.
Nr. 44, pt. (*2488.
Großfrücht.
Erdbeer=
pflanzen zu verkaufer
Karlſtraße 58 Gärt
(*24934
ner Hof.
Geg. Höchſtgeb. zu vk.
2 kompl. Vorfenſter,
2 kompl,
Vorbalken=
türen, 1 rot. Sandſt.=
Waſſerſtein 50/1,10.
Anzuſ. Sonnt. vorm.
Röhnring 183, III.
Vertiko u.
Klavier=
ſtuhl zu verk. (*24873
Arheilgerſtraße 9.
Ein (*Aall
Eisſchrank
zweitür., preisw. z. vk.
Blumentalſtr. 113, II. I.
Imerikan,, ſowie
fabrikneue Mignon=
Schreibmaſchine —
preiswert verkäuflich.
Nehme Damenrad in
Tauſch. Wenckſtraße 5,
3. Stock.
(*24878
Schreibmaſchine
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wb. Ausweis der Reichsbank. Der Ausweis der
Reichs=
bank vom 31. Auguſt zeigt, daß die Inanſpruchnahme der Bank
wäh=
rend der letzten Auguſtwoche in dem kataſtrophalen Tempo der
Vor=
woche fortſchritt. Innerhalb Monatsfriſt haben Anlage und
Noten=
umläufe ſich rund verſechzehnfacht. Die enorme Steigerung der
ge=
ſamten Kapitalsanlage entfiel auch in der vierten Auguſtwoche wieder
überwiegend auf die Schatzanweiſungen. Die Beſtände der Bank, die
ausſchließlich durch Neuanſprüche des Reiches um 480,3 auf 987,2
Bil=
lionen Mark zunahmen. Die Wechſelbeſtände vermehrten ſich um 74,9
auf 154,6 Billionen, die Lombardforderungen um 6,5 auf 25,3 Billionen
Mark. Von den Gegenwerten der neu aufgenommenen Kredite
ver=
blieben der Bank 264,8 Billionen Mark bei den fremden Geldern, die
ſich damit auf 591,1 Billionen Mark hoben. Der größere Teil wurde
der Bank in Zahlungsmitteln entzogen. Der Banknotenumlauf wuchs
demgemäß um nicht weniger als 389,3 auf 663,2 Billionen Mark. Der
Umlauf in Darlehnskaſſenſcheinen ging von 11,4 auf 11 Milliarden
Mark zurück. Der Goldbeſtand verminderte ſich insgeſamt um 1,6 auf
510,5 Millionen Mark, und zwar nahm der Goldkaſſenbeſtand um 2,9
Millionen Mark ab, während das Golddepot im Auslande einen
kleinen Zugang um 1,3 Millionen Mark aufweiſt. An Münzen aus
unedlem Metall floſſen in der Berichtswoche 1,1 Milliarde Mark ab.
Die Reichsdarlehnskaſſen erhöhen ihre Ausleihungen um 1,2 auf 14,2
Billionen Mark.
Uebergang der Kohleninduſtrie zu
Goldmark=
preiſen. In der vorgeſtrigen gemeinſchaftlichen Sitzung haben der
Reichskohlenderband und der große Ausſchuß des Reichskohlenrates
beſchloſſen, daß die Kohleninduſtrie zur Feſtſetzung ihrer Preiſe in
Goldmark übergehen will. Am Freitag jeder Woche iſt nach dieſen
Beſchlüſſen ein jeweilger, ab Montag nächſter Woche gültiger
Gold=
markpreis für Kohlen feſtzuſtellen, der für die zu erfolgenden
Zah=
lungen an jedem Tage der Woche auf Grund der ſämtlichen
Deviſen=
notizen in Papiermark umzurechnen iſt. Der Entwertungszuſchlag für
die Zechen in Höhe von 15 Prozent ſoll weiter gezahlt werden und
zwar mit Rückſicht darauf, daß auch jetzt noch zwiſchen der Lieferung
und dem Eingang der Erlös bei den Werken infolge der Einſchaltung
der Verkaufsſyndikate ein Zwiſchenraum von einigen Tagen liegen
wird. Ferner foll der ſogenannte Handelszuſchlag, der bisher 6 Proz.
des Zechenpreiſes betrug, um 14 Prozent erhöht werden, ſo daß die
jetzigen Geſamtzuſchläge zu den Goldmarkpreiſen 25 Prozent betragen
werden, gegen bisher nur 32 Prozent bei den Papiermarkpreiſen. Als
Zweck der Erhöhung dieſes Zuſchlages wird bezeichnet, daß die
Kohlen=
verbraucher zu möglichſt ſofortiger Zahlung erzogen werden ſollen.
Dies iſt in der Weiſe vorgeſehen, daß der Zuſchlag in Höhe von 20
Prozent für ein Zahlungsziel von ſieben Tagen gilt und daß bei jedem
Tag früherer Zahlung ein Skonto von 2 Prozent nachgelaſſen wird,
ſo daß es alſo bei ſofortiger Zahlung bei dem bisherigen
Handels=
zuſchlag von 6 Prozent verbleibt. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat
gegen dieſe Beſchlüſſe des Reichskohlenverbandes und Reichskohlenrates
ein Veto eingelegt.
Banken.
* Rhein=Bayermbank A.=G., München. Die
außer=
ordentliche Generalverſammlung beſchloß Kapitalserhöhung um 1,5
auf 2,5 Milliarden, worunter 40 Millionen Mark Vorzugsaktien mit
20fachem Stimmrecht enthalten ſind. Die Vorzugsaktien werden einem
Konſortium von Verwaltungsmitgliedern überlaſſen. Den
Stamm=
aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhältnis 4:1 zu 10 000 Prozent
angeboten werden. Ein Teilbetrag der Stammaktien wird zum Ankauf
eines Geſchäftshauſes beſtimmt, ein Teil freihändig verwertet werden.
* Wertbeſtändige Emiſſion der Bayriſchen
Ver=
einsbank. Das Inſtitut erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von
5prozentigen Goldpfandbriefen über insgeſamt 107 526.87 Gramm
Feingold — 300 000 Goldmark und 5 prozentigen Roggenpfandbriefen,
auf den Geldwert von insgeſamt 50 000 Zentner Roggen lautend.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidemarkt bom 14. Sept.
(Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack. Weizenmehl,
Rog=
genmehl und Kleie mit Sack.) Die Preiſe verſtehen ſich für alsbaldige
Lieferung. Parität Frankfurk a. M. Preis je 100 Kg.: Weizen
Wetter=
auer Mark 280—300 Mill., Roggen Mark 230—250 Mill., Hafer,
inlän=
diſcher, Mark 250—260 Mill., Weizenmehl, ſüdd. Spezial Null Mk.
600—640 Mill., bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl Mark
400—425 iMill., Weizen und Roggenkleie Mark 140—150 Mill. —
Ten=
denz: feſt.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Wie alle Märkte,
ſteht auch der Produktenmarkt unter dem Zeichen der Hauſſe. Die
Abgeberſeite iſt mehr denn je zurückhaltend, und es liegt ſehr wenig
Material am Markt. Die Preiſe ſind entſprechend der Markentwertung
geſtiegen und man nannte zunächſt für Weizen 290, für Noggen 210
bis 215, Gerſte alte Ernte 230, neue 250, alter Hafen 190 bis 210,
neuer 220 bis 240 Mill. Mk. pro 100 Kilo ab Station Mannheim.
Mehl war gleichfalls im Preis ſtark geſteigert. Als Richtpreiſe gaben
die Mühlen für Weizenmehl. Spezial Null 640 Mill. Mk. an, die
zwveite Hand bietet es aber noch zu 550 Mill. Mk. pro Doppelzentner
ab ſüddeutſche Mühlen an. Von Futtermitteln war nur noch
Weizen=
kleie zu 120 bis 125 Mill. Mk. pro 100 Kilo ab ſüddeutſche
Mühlen=
ſtationen offeriert. Offiziell wurden pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim
netto Kaſſe notiert: Weizen 285 bis 300, Roggen 200, alte Gerſte 220
bis 235, neue Gerſte 250 bis 260, alter Hafer 200, neuer Hafer 220
bis 240, Melaſſe 120 nominell, Preßſtroh 33 bis 36, geb. Stroh 28
bis 30, Kleie 130 bis 140. Weizenmehl 550 bis 600, Roggenmehl 420,
Raps 290 bis 300. Sackleihmiete ab 15. Sept. 3000 Mk. Tendenz:
Ruhiger.
h. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem
Schlacht=
viehmarkt am Donnerstag waren 16 Kälber und 440 Ferkel und Läufer
zugetrieben. Für Ferkel und Läuſer wurden 40 bis 180 Mill. Mk. pro
Stück bezahlt. Das Geſchäft war hierin mittelmäßig.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach den
außerordentlich großen Kursſteigerungen vom Mittwoch kam heute
etwas Ware in den am meiſten geſtiegenen Papieren heraus. Es
über=
wogen daher faſt überall die Kursrückgänge, die aber nur bei ſchweren
Papieren mehrere Hundert Millionen Prozent und fün Bochumer
Gußſtahl 1500 Millionen Prozent betrugen, ſich ſonſt aber zumeiſt
be=
trächtlich unter 100 Millionen hielten. Verſchiedentlich waren,
nament=
lich am Schiffahrts=, Banken= und Montanmarkt, heute
Kursſteigerun=
gen für als im Kurs zurückgeblieben erachtete Werte feſtzuſtellen. Die
Abſchwächung erſtreckte ſich auch auf heimiſche Valutarenten mit
Aus=
nahme der Türken und Anotolier, die erheblich weiter ſtiegen. Die
von der Spekulation an den Tag gelegte Zurückhaltung, die mit der
Erwartung über die weitere Entwicklung der Ruhrangelegenheit
zu=
ſammenhing, bewirkte weiterhin bei anhaltend ſtillem Geſchäft
über=
wiegend eine erneute mäßige Senkung des Kursſtandes. Die
Deviſen=
preiſe wurden nach mäßigen Schwankungen im Freiverkehr amtlich
etwas niedriger als geſtern bei ungefähr gleichen Zuteilungen notiert.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 14. Sept. 1923.
(Eigener Bericht.) Am Deviſenmarkt iſt ſeit der letzten Börſe eine
gewiſſe Beruhigung eingetreten. Die Kurſe hielten ſich auf ungefähr
dem gleichen Niveau: Kabel Newyork kam mit 97 500 000 zur Notiz.
Für die Börſe lagen heute beſondere. Anregungen nicht vor. Am
Markte der ſchweren Werte beſtand zu den hohen Kurſen,
zum Teil auch wieder durch die fühlbar werdende Geldknappheit
ver=
urſacht, Abgabeneigung, ſo daß man auf dieſen Märkten nach
unein=
heitlichem Beginn ſpäter allgemein etwas ſchwächer ſchloß. Dagegen
ergaben ſich für die kleineren Werte und die an der letzten
Börſe mangels Material geſtrichenen Papiere in den weitaus meiſten
Fällen heute große Kursſteigerungen. Das Geſchäft war im
allge=
meinen nicht ſehr umfangreich.
Ausländiſche Renten lagen im Einklang mit der ruhigeren
Haltung des Debiſenmarktes wenig verändert. Zolltürken 192 Mill.
Prozent, II. Bagdad Bahn 220 Mill.
Der Chemieaktien=Markt eröffnete in uneinheitlicher
Haltung. Beſonders feſt lagen Scheideanſtalt, mit 1000 Mill. rat.,
plus 400. Holzverkohlung 475 Mill. plus 125. Rhenania 430 Mill.
plus 240. Anilinwerte verloren durchweg 50 bis 100 Mill.
Elektrizitätswerte uneinheitlich, lediglich feſter Bergmann
plus 490 gegen letzte Notiz. Felten u. Guilleaume 2300 Mill. plus
1000. Reiniger Geppert 100 Mill. plus 50. Voigt u. Häffner 35 Mill.
plus 3. Gummi=Peter konnten ihren Kurs faſt verdoppeln.
Maſchinen= und Metallwerte lagen durchweg ſehr feſt.
Genannt ſeien Hirſch Kupfer 1300 Mill. plus 850. Junghans 260 Mill.
rat., konnten ihren Kurs bei der letzten Notiz verachtfachen.
Aſchaffen=
burger Zellſtoff 650 Mill., rat., erzielten dreifachen, Metallgeſellſchaft
1300 Mill., doppelten Kurs.
Zucker=Aktien kamen ſämtlich mit 200 Mill. rat. zur Notiz.
Am Montanaktien=Markt wurden Deutſch=Luxemburg
mit 3000 Mill., Harpener mit 4000 Mill. und Phönix mit 1800 Mill.
höher notiert, die übrigen Werte hielten ihre Kurſe oder bröckelten
leicht ab.
Von Schiffahrtsaktien waren Hapag mit 1400 Mill.
ſehr feſt.
Bankaktien wenig verändert. Nur Metallbank 1400 Mill.
plus 800.
Am Einheirsmarkt kam es infolge des Materialmangels
wieder zu großen Kursſteigerungen. Beſonders feſt waren Bergiſch=
Märkiſch 20 Mill. rat., plus 15, Kempe 40 Mill. rat., verdoppelt Leder
Spicharz 40 Mill. rat., vervierfacht. Beck u. Henkel 50 Mill. rat.,
plus 15. Jetter u. Scherer 550 Mill. plus 50.
15. September 1923 Nr. 235
Im freien Verkehr hörte man: Becker=Stahl 370 bis 330 Mill.,
Becker=Kohle 375 Mill., Benz 105 bis 120 Mill., Georgi 8 Mill.,
Gro=
wag 7—9—8,5 Mill., Hanſa Lloyd 45 Mill., Kaiſer Waggon 5,5 Mill.,
Kreichgau 7 Mill., Mez Söhne 40 Mill., Meyer Textil 20 bis 22 Mill.,
Ufa 55 Mill.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
unterlag die Stimmung verſchiedentlich Schwankungen bei im
allge=
meinen wenig veränderten Preiſen. Die Umſätze hielten ſich wieder in
engen Grenzen. Für Weizen waren gute Qualitäten zu ungefähr den
geſtrigen Preiſen zu kaufen. Für Roggen bleibt die
Reichsgetreide=
ſtelle Käufer. Ihre Beauftragten gehen dabei aber vorſichtig vor, ſo
daß die Preiſe nicht viel beeinflußt werden. Für Gerſte bewilligten
die Brauereien und Mälzereien als einzige Reflektanten nur vereinzelt
die hohen Forderungen. Für alle übrigen Artikel waren bei kleinem
Geſchäft die Preiſe behauptet.
w. Deviſenmarkt, Frankfurt a. M., 14, Sept. Telegr. Auszahlungen:
w. Deviſenmarkt. Berlin, 14. September Telegr, Auszahlungen für:
GeGeld
Briei NGe
Geld
Brief 2o rat. Amſterdam=Notterdam ... .. 38 00000. 36491000. 35511000. 35689000. Brüſſel=Antwerpen ........" 4408950.— 4431050.— 4309200.— 4330800.— 1 Chriſtiania.. 14962500. 15037500. 14563506. 14636500. 12 Kopenhagen.. 16758000. 16842000. 16359000. 16441000. 121, Stockholm .. 24538500. 24661500. 23940000. 24060000. 12/. Helſingfors 2453850.— 2466151.— 2394000.— 2406000.— Italien. .. 4029900.— 4050100 — 3970050.— 3989500.— 10 London.. 418950000. 421050000 408975000. 411325000. New=York .. 9216900.— 92631000. 90174000. 20626000. Paris ... 5306700.— 5333300.— 5226900 — 5253000.— 121. Schweiz. 16359000. 16441000. 15960000. 16040000. 12/, Spanien 12369000. 12431000. 11970000. 12030 15 Wien (in Deutſch= 12/675.— 130325.— 124800.— 1312( 10 Prag ... 2723000.— 2807000.— 1 2693250.— 2706750. Budapeſt... 4987.50— 5012.50— 4788.— 4812. 70 Buenos=Aires. 30124500. 30275500. 29326500. 2947350 Bulgarien.. 917700.— 922300.— 897750.— 9 22. Japan. 44688000. 44912000. 43391250. 43608750. Rio de Janein 8977500.— 9022500.— 8977500.— 9022500.— Belgrad. 977500.— 1002500.— 977550.— 932150.— Liſſabonn. 3591000.— 3609000.— 359 1000.— 3609000.— Sofia...
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 %.
Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .. . . .
Braunkohlen=Brikett ..
Bremer Vulkan ......1 100000
„ Wolle. . ..
Chem. Heyden..
Weiler.
Deutſch=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch=Niedld. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Berlin-Karlsruher 3
Donnersmarckhütte . .
Dynamit Nobel.
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung
R. Friſter ..
Gaggenau Vorz
Geſſenk. Gußſtahl.
Geſ. f. elektr. Untern. . / 320000
Halle Maſchinen ..
14. 9.
530000
900000
30 00100
1100000
150000
100000
30000
200000
1150000
80000
400000
800000
17000
780000
220000
825000
150000
510000
100000
199000
100000 / 175000
vert
Sie
wir
lich.
nden h
m
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Herre
chen mi
10000M
Mark, 1
Eo
den Apot
den Eon
gieru
ver
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 14. September 1923.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000%=
gropäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . . .. ....."
Dollarſchätze . . . ......
6 IV. und V. Schatzanweiſ.
o VI.—IZ.,
„
prämienanleihe .........
ungsanleihe. ............
Preuß, Konſols ........."
0 „ „ ..
„
Bad. An. unk. 1935... . . .
„ v. 1907... . . .
Bahern Anleihe ........
12. 9.
8
20000
95000
220
1100
— G
— G
— G
Heſſen unk. 1924 ........
v .............
. ................
Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
Bosnien L.=E.=B. v. 1814
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
„ v. 1902...........
„....... .....
Bulgar. Tabak 1902 .... .
Griech. Monopol ......"
Oeſt, Staatsrente v. 1913
1918 .................
6 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
1914 ...............
Oeſt. Goldrente ........."
„ einheitl. Rente .....
Rum. am. Rente v. 03 ...
„ Goldrente v. 13 ..
„ am. „ konv. ....
„ „ „ v. 05 ..
jrk. (Admin.) v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. I..
„II..
v. 1911, Bollanl. ..
Ung. Staatsr. v. 14...
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ...."
Außereuropäiſche.
Merik. amort, innere. . ...
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. ..
konſ. innere ......"
Frrigationsanleihs.
Tamaulipas, Serie 1 ....
lig. v. Transportanſt.
sliſabethbahn ſtfr. . . . . .. .
Gal. Car” Ludw.=Bahn ..
Oeſt, Südb. (Lomb.) ſtfr.
Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
„
Neue .
deſt. Staatsb. v. 1883....
Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em,
„ 9. Em. ...
4000
4000
20000
5000
5000
240000
100000
9000
18500
14. 9.
100
—G
— S
25000
91000
— G
15000
350
1400
2500
—O
9000
30000
10000
5000
25000
3000
10000
225000
200000
190000
11000
18000
17000
5000
1000
5000
—
130000
2000
170000
10000
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885 .. .
3% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..
48 Rubolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I..........
Salon Conſt. Jonction.. .
3% Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepee . . . . . .......
............
4½8
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½%0
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
40 Mein. Hyp.=Bank 1922...
1922 ...
429 Pfälz.
„ 1923 ...
4% Rhein, „
verl. ...
3½2
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1906 ... . . . .. . ...
48 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4½ Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ..... ..
42 Fronkfurt v. 1913.... . . ."
„ v. 1908 .......
8½P
4%5 Mainz. v. 1919 bis 1926..
5% Badenkohlen ............
5% Sachſenkohlen ...........
Bank=Altien.
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein ........."
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . ...... ..
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank ...........
Metallbank. . . . . . . . . . . !. . . . . ."
Mitteldeutſche Creditbank ....."
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ..
Reichsbank=Ant. ... . .. . ....."
Rhein. Creditbank .... . . . . . ..
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .. . .. . ...
Bergwerks=Aktien.
Berzelius”
aae.
Bochumer Bergb. . .........
Buderus... . . . . . . . . .. . .. . ...
Dt. Luxemburger ............"
Eſchweiler Bergwerks=Akt.....
Gelſenkirchen Bergw. .... .. ..
Harpener Bergbau ..........
Kaliwerke Aſchersleben ...
Weſteregeln ..
Lothringer Hütte.. ..
Mannesmann Röhren....
Mansfelder ................."
Oberbedarf ..........aanana
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......"
12.9. 14.9.
160000
300
10000
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Phönix Bergbau .."
Rhein. Stahlwerke.
Riebeck Montan.. . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte. . . . . .
Aktien induſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . . . . .
Löwenbrän München .......
Schöfferhof (Bindingl ........
Werger ..................."
400000
70000
80000
80000
260000
240000
100000
20000
300000
170000
20000
600000
80000
—
—
—S
70000
9000
900000
3000000
2000000
2000000
600000
1200000
420000
80000
40000
900000
130000
200000
325000
150000
40000
340000
140000
1400000
80000
15000
40000
60000
10000
820000
300000
3750000
4000000
750000
800000
2000000
520000
800000
Akumulat. Berlin „zzzzzs==
Adler & Oppenheimer ......."
Adlerwerke (v. Kleher).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . ."
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zelſtoff .....
Zadenia (Weinheim) .. . . . . . . ."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bab. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .... .........
Bahriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) ......"
Bergmann El. Werke ........
Bing. Metallwerke. . . . ... . . . .
Blei= u. Silberh. Braubach...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Fementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt ........
*
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ..... .. .."
„ Griesheim Elektron ...."
„ Weiler=ter=mer ..... ...
Daimler Motoren ...........
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin ..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen ....."
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm..
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
Eiſenwerk L. Meher jr. ......"
Elberfelder Farb. v. Baher ..."
Elektr. Lieferungs=Geſ........
Licht und Kraft ......
Elfäſſ. Bad. Wolle.. . .........
Emag, Frankfurt a. M. ... . . .
Emaill= & Stanzw. ullrich ....
Enzinger Werke ...... .. .....
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift. . . . . .. .
Faber & Schleicher..........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz .. . . . .
Felten & Guilleaume, Carlsw.
Feinmechanik (Jetter) ......."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas... . . . . . . . . . .
Frankfurter Hof ............"
Fkſ. Maſch. Pokornh & Wittel..
Fuchs Waggon Stamm.. . . .
12. 9.
40000
1100000
100000
300000
250000
22000
800000
25000
35000
150000
130000
50000
20000
40000
600000
200000
600000
25000
40000
100000
43000
56000
800000
230000
15000
600000
20000
60000
1300000
400000
25000
40000
43000
14. 9.
1800000
1800000
1000000
70000
600000
60000
270000
650000
25000
660000
70000
50000
400000
160000
200000
75000
—
60000
1500000
500000
600000
65000
140000
1000000
75000
35000
67000
160000
60000
79000
660000
130000
180000
20000
55000
100000
140000
40000
80000
2300000
550000
120000
40000
80000
50000
Ganz, Ludwig, Mainz
Geiling & Cie. .......
Gelſenkirchen Gußſtahl
Goldſchmidt Th.. . . .
Gritzner Maſchin. Durlach zuu
Hammerſen (Osnabrück)...."
Hanfwerke Füſſen .........."
Heddernheimer Kupfer ......."
Hehligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenſ. .... .....
Hindrichs=Auffermann ......."
Hirſch Kupfer u. Meſſ....... ..
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben ......
..
Holzmann, Phil. ...
Holzverk =Induſtr. ..
Hotel A.=G., München ..
Hydrometer Breslau..
Inag. . . . . . . . . . . .."
Junghans Stamm.. . .
Karlsruher Maſchinen . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher E Co. ............"
Lech Augsburg ......... ..1 160000
Lederw. Rothe .............
Lederwerke Spicharz .......
Löhnberger Mühle .........
Lüdenſcheid Metallw ......."
Lux ſche Induſtrie ......
Mainkraftwerke Höchſt.
Meguin, Butzbach ......"
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbo
Meher, Dr. Paul.. ..... . .
Moend Somn, Lutz u.
Motorenfabr. Deutz ..s4n..
Motorenfabrik Oberurſel ..."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke
Neckarwerke Eßl. Stamm..
Oleawerke Frankfurt a. M. ..
Beter=Union=Frankfurt .. . . . .
Pfälz. Nähm., Kayſer ...... .
Philipps A.=G. .. . . . . . . . . .. ."
Porzellan Weſſel ............
Reiniger, Gebbert & Schall ..! 50000
Rhein. Elektr. Stamm.. . . . .
Maicf Hauitereil
Rhenania, Aachen .........."
Niedinger Maſchinen ...
Rückforth, Stettin ........ ..
Rütgerswerke ... .. . . ... ...
Schleußner (Frankfurt a.M.) .
Schneider & Hanau ..
Schnellpreſſen Frankenthal.
Schramm Lackfabrik. . . .
Schuckert Elektr. (Nürnberg)..
— 30000 100000 110000 — 40000 60000 80000 70000 89000 100000 100000 40000 60000 — G 300000 32000 34000 35000 40000 70000 58000 — 55000 )! — 90000 400000 500000 / 24000 45000 70000
— 30000 60000 60000 50000 350000 300000 480000 — 13000 25000 540000 540000 20000 65000 40000 60000 80000 110000 50000 150000
Schuhfabrik Berneis=Weſſe.
Schuhfabrik Herz..........."
Schuhf Leander Offenbach ..."
Seilinduſtrie Wolff .........
Sichel & Co., Mainz.........
Siemens Elektr. Betriebe ....
Siemens Glasinduſtrie .......
Siemens & Halske .........."
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Südd. Handelsvereinigung. .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin .. . . . . . . . ..
Zellſtoff, Berlin.... . ..
Vogtländ. Maſch. Vorzüge....
Stämme.. .
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . . .
Voltohm Seil ........"
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik ..."
Zellſtoff Waldhof Stamm..
Zuckerfabr. Waghäuſel ..
Frankenthal".
Heilbronn..
Offſtein ..
Rheingau".
Stuttgart . ..
Raue
Schantung E. B. ........
Süddeutſche Eiſenbahn=Gei...
Hapag (Paketfahrt) .........
Nordd. Llohd ..............."
Oeſterr. Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
Beckerſtahl ....
Benz..... . . .. . ..
Brown Bovert ......
Cont. Handelsbank ..
Hanſa Lloyd ..
Kabel Rheydt .. ..........
Karſtadt R. ....
Petroleum, Dtſche. .........
Raſtatter Waggon ...........
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film .. . . . . . . . .. .... . . .
Mee
Bahnbedarf ................
Dampfkeſſel Rodberg.. .......
Helvetia Konſervenfabrik. . . . . .
Gebr. Lutz .................
Motorenfabrik Darmſtadt ....
Gebr. Roeder ..............."
Venuleth & Ellenberger ......"
Growag. ...
..
13. 9.
40000
10000
20000
220000
20000
10000
20000
33000
45000
500000
80000
—
— G
30000
32000
40000
80000
200000
140000
125000
140000
150000
135000
280000
350000
350000
80000
35000
6600
42000
450000
10000
65000
22000
15000
(20000
250000
120000
30000
35000
6500
14. 9.
60000
35000
100000
180300
16000
40000
20000
16000
28000
45000
55000
400000
18000
90000
400000
32000
60000
35000
75000
105000
180000
230000
200000
200000
200000
200000
200000
200000
130000
— G
1400000
230000
340000
340000
—
40000
5000
40000
10000
550000
20000
20000
50000
27000
25000
20000
250000
35000
50000S
9000
Bankgeschaft
1 1 11 —— VO 2FUTV
DartliorGer
Fernsprecher 1308, 1309
1 Luisenplatz 1
Aktien / Renten / Delisen / Sorten 2
(347
ds, Js
den
Ko
Rummer 255.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 15. September 1923.
Seite 2.
Die Finanzen des Großherzogs.
Roman von Frank Heller.
Copyright bei Georg Müller Verlag, München.
35)
(Nachdruck verboten.)
„Ja gewiß, ja. Alſo adreſſiere ich an Jacques. Aber ich
mß doch auch irgendwie unterzeichnen, ſodaß er verſteht, von
wem die Annonce iſt. Was ſchlagen Sie vor?”
„O, das genügt.”
„O?‟
„Ja, das iſt meine Initiale.”
„Ihre Initiale? Pflegte Mr. Jacques Sie denn auch beim
Vornamen zu nennen ?”
„Was unterſtehen Sie ſich? Wie meinen Sie das? Mich
beim Vornamen zu nennen? Ein Chauffeur?”
„Verzeihen Sie mir, ich habe eine Dummheit geſagt. Wußte
Mr. Jacques, daß Sie Geld bei ſich hatten?”
„Ich weiß nicht. Es iſt ſchon möglich.
Ich hoffe, nein. Denn dann dürfte er Sie nicht in Marſeille
vermuten. Aber vielleicht hat er in den Zeitungen geleſen, daß
Sie durchgebrannt ſind.”
„In den Zeitungen. Wie können Sie gl . . . Sie glauben
wirklich, daß das in die Zeitungen komen kann?”
„Daß Sie aus dem Hotel verſchwunden ſind? Ja,
natür=
lich. Die Zeitungen in Paris miſchen ſich in alles, wovon ſie
reden hören, und reden ſelbſt noch mehr darüber.”
„Sie können beruhigt ſein. Ueber mich würde wie etwas
in die Zeitungen kommen.”
„Sie erſtaunen mich immer mehr und mehr. Ich hätte nie
geglaubt, daß eine junge Dame mich intrigieren könnte, aber Sie
haben es zuſtande gebracht. Bitte, bitte, ſeien Sie ganz ruhig!
Ich bin neugierig, was verzeihlich iſt, aber ich habe verſprochen,
keine Fragen zu ſtellen, und ich halte immer Wort. Jetzt haben
wir eine andere Sache zu beſprechen, die ebenſo wichtig iſt, wie
Mr. Jaques.”
„Was denn?”
„Under welchem Namen Sie hier wohnen ſollen. Was meinen
Sie ſelbſt?”
„Unter welchem Namen” . . . die Stimme wurde wieder
überaus befangen. „Ich meine . . . ich meine ..
„Ja?‟
„Wenn Sie nichts dagegen haben, ſo meine ich, es iſt am
beſten, es bleibt, wie es iſt.”
„Madame Pelotard?‟
„Ja .. . Madame Pelotard.”
„All right. Es iſt entſchieden das beſte. Unter dieſem Namen
wird wan Sie beſtimmt nicht ſuchen. Aber wenn Sie meinen
Namen tragen ſollen, Madame, muß ich eine Bedingung ſtellen.”
Sein Ton war ſehr ernſt, aber er lächelte rätſelhaft. Sie
ſtarrte ihn an und wiederholte verſtändnislos:
„Bebingung?”
„Ja, daß ich bei Ihrer Toilette aſſiſtieren darf.”
„Wie ... was . . . Bei meiner Toilette!” Sie ſprang
mit blitzenden Augen auf. „Ja, wvas meinen Sie? Und Sie
haben behauptet, ein Gentleman zu ſein? Sie ſcheinen
Sie brach ab. Philipp Collin war plötzlich in ein ſchallendes
Gelächter ausgebrochen.
„Aber, Madame, Sie mißverſtehen mich zu arg. Ich muß
bei Ihrer Toilette aſſiſtieren, weil Sie ſonſt Ihr altertümliches
Ausſehen verlieren würden. Es geht nicht an, daß Sie ſich zu
raſch verjüngen. Wenn Sie mit dem Reſt fertig ſind, müſſen
Sie mich kommen laſſen, damit ich dafür ſorge, daß Sie Ihre
ſenile Würde behalten.”
„Muß ich . . . muß ich denn noch länger mit dieſer Schminke
und dieſem gräßlichen grauen Haar herumgehen?” — Die
Stimme war jetzt ganz weinerlich. „Ich ſehe ja aus wie eine
. wie eine Vogelſcheuche.”
„Gewiß nicht, glauben Sie mir. Sie ſehen aus, als wären
Sie viekzig und wollten fünfunddreißig ſein. Aber die
Haupt=
ſache iſt, daß Sie glaubwürdig ausſehen. Bis Mr. Jacques
kommt, iſt es am beſten, daß alles ſo bleibt, wie es iſt. Seien
Sie überzeugt, daß niemand ſich mehr nach ſeiner Ankunft ſehnen
kann als ich.”
„Damit Sie mich los werden?” Sie erhob ſich, wieder
zorn=
flammend. „Ich werde Ihnen nicht läſtig ..
Nein, chere Madame, damit ich Ihr wirkliches Geſicht
wiederſehen kann.”
Herr Collin verbeugte ſich, und ſeine geheimnisvolle
Beglei=
terin lachte ſo herzlich, als hätte ſie nie ein größeres Kompliment
gehört. Es ſah aus, als ob ſich ihre Laune endlich unter dem
Einſluß der ſeinen etwas gehoben hätte.
(Fortſetzung folgt.)
Arbeit und Sparſamkeit
ſind die Quellen des Reichtums. Darum färben alle praktiſchen
Hausfrauen ihre Kleider, Bluſen, Gardinen uſw. ſelbſt nur mit
den weltberühmten echten Heitmann’s Farben, Marke
Fuchs=
kopf im Stern.
Heitmann’s Farbe ſpart den Färber.
IK.7550)
Aug den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſilberne Broſche in Herz
form. 1 ſchwarzer Kinderſchuh. 1 weißer
Herrenſtrohhut. 1 kleines ſchwarzes
Täſch=
chen mit Kämmchen und Nadelbüchelchen
10 000 Mk. Eine Anzahl Schlüſſel. 102000
Mark. 1 Millionenſchein, 1 gelbl. Mütze, Montag, den 17. Sept., vorm.
— Zugelaufen: 1 kleiner ſchwarzer kurzh. 1/,8 Uhr, Straße Nieder=Ramſtadt—
Hund mit weißer Bruſt, 1 gelb=weiß, Fox, ober=Ramſtadt, beginnend am Orts=
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſeher
den Sonntagsdienſt und in der Woche! An demſelben Tage, vorm. 81 Uhr,
vom 15. Sept. bis einſchl. den 22. Sept,
den Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke, bei Meſſel.
Rheinſtraße 9, und die Beſſunger
Apo=
theke, Kaulſtraße 111.
ung einer Fremdenſteuer in der
Stadt Darmſtadt.
gierung wurde auf Beſchluß der
Stadt=
verordneten=Verſammlung vom 14. Juni
Ifd. Js. folgender Nachtrag zu der obigen
Ortsſatzung beſchloſſen:
Die in dem § 5 der vorerwähnten
Ortsſatzung vorgeſehene
Ordnungs=
ſtrafe von 1500 Mk. wird auf den
Be=
trag von 150 000 Mk. erhöht.
Dieſe Ortsſatzung tritt mit dem Tag
ihrer öffentlichen Verkündigung in Kraft
Darmſtadt, den 5. Sept. 1923. (st7533
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Daub.
Die mit Datum vom 10. Auguſt 1923
verſehenen, noch umlaufenden
Gutſcheine der Stadt Darmſtadt
im Nennwerte von je 200000, 500000
und 1000000 Mark werden hierdurch zur
Einlöſung bis Ende September 192
aufgerufen. Die Scheine verlieren nach
dieſem Zeitpunkt ihre Gültigkeit als
Zahlungsmittel. Einlöſungsſtelle iſt die
hieſige Stadtkaſſe.
(st754
Darmſtadt, den 14. Sept. 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
Kartoffelverkauf.
Am Samstag, den 15. September
ds. Js., von vorm. 9 Uhr ab,
wer=
den in den Verkaufsſtellen des Bezirks=
Konſum=Vereins und in den übrigen
bekannten Geſchäften Frühkartoffeln an
jedermann verkauft. Der Preis wird
in den Verkaufsſtellen bekanntgegeben.
Mehr als 5 Pfund werden zunächſt auf
die Familie nicht verabreicht. (st7538
Darmſtadt, den 6. Sept. 1923.:
*
Städtiſches Lebensmittelamt.
Einträge in das Handelsregiſter Abt. 4:
Am 5. September 1923: Treuhand= u.
Reviſions=Geſellſchaft Moeller &Co.,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen; am
September 1923: J. W. Schneider,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen;
Robert Scholl, Darmſtadt: Die Firma
ſt erloſchen; L. C. Wittich’ſche
Hof=
duchdruckerei, Darmſtadt: Die
Pro=
kuren von 1. Chefredakteur Dr. Otto
Waldgeſtel, 2. Direktor Ernſt Kämpfe
ind 3. Inſeratenchef Paul Lange ſind
rloſchen. — Abt. B: Am 4. September
1923: Willy Bickerle, Geſellſchaft
nit beſchränkter Haftung,
Darm=
ſtadt: Kaufmann Hans Schmähling in
Darmſtadt iſt als Geſchäftsführer
aus=
geſchieden. — Am 7. September 1923
Schäweco, Schokoladen= u.
Zucher=
warengroßhandlung, Geſellſchaft
nit beſchränßter Haftung.
Darm=
tadt: Durch Beſchluß der
Geſellſchafter=
verſammlung vom 17. Juli 1923 iſt der
Geſellſchaftsvertrag dahin geändert, daß
eder Geſchäftsführer zur alleinigen
Ver=
retung der Geſellſchaft berechtigt iſt.
Durch den gleichen Beſchluß iſt das
Stammkapital um 19500 000 Mark
er=
höht; es beträgt jetzt 20000000 Mark.
Jakob Wilhelm Schäfer in Darmſtadt iſt
als Geſchäftsführer abberufen.
Kauf=
mann Karl Tramer in Darmſtadt iſt
zum Geſchäftsführer beſtellt. Die
Geſell=
ſchafter Otto Welker und Karl Tramer,
beide in Darmſtadt, bringen auf das
er=
höhte Stammkapital die in der Anlage
zu dem Geſellſchafterbeſchluß vom 17. Juli
1923 verzeichneten Waren in die
Geſell=
ſchaft ein, die jedem von beiden mit
einem Wert von 9750000 Mark ange=
7535
echnet werden.
Darmſtadt, den 10. Sept. 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Obſtverſteigerung.
Die Obſterträge an den nachbenannten
Kreisſtraßen des Kreiſes Darmſtadt ſollen
an Ort und Stelle öffentlich und
meiſtbietend losweiſe auf dem Baum
verſteigert werden, und zwar:
ausgang Nieder=Ramſtadt.
Straße Meſſel—Offenthal, beginnend
An demſelben Tage, nachm. 3 Uhr,
Straße Darmſt.=Gichtmauer-
Bahn=
hof Kranichſtein, beginnend bei den
Ziegelhütten Km. 2,8.
Dienstag, den 18. Sept., vorm.
8 Uhr, Straße Papiermühle—Nieder=
Ramſtadt, beginnend an der
Pgpier=
mühle.
Mit Zuſtimmung der heſſiſchen Re= An demſelben Tage, vorm. 8:, Uhr,
Straße Pfungſtadt — Hahn —
Kreis=
grenze, beginnend bei Pfungſtadt.
Mittwoch, den 19. Sept., vorm.
8 Uhr Straße Emmelinenhütte—
Rieder=Ramſtadt-Waſchenbach,
be=
ginnend an der Emmelinenhütte.
An demſelben Tage, vorm. 8 Uhr,
Straße Darmſtadt—Roßdorf,
begin=
nend am Beſſunger Forſthaus; daran
anſchließend Straße Roßdorf —
Gun=
dernhauſen, beginnend bei Roßdorf.
Donnerstag, den 20. Sept., vorm.
8 Uhr, Straße Ober=Ramſtadt—
Tan=
nenbaum, beginnend b. Ober=Ramſtadt.
An demſelben Tage, nachm. 2 Uhr,
Straß. Ober=Ramſtadt-— Hahn, Ober=
Ramſtadt-Rohrbach, beginnend bei
Ober=Ramſtadt.
An demſelben Tage, vorm. 8½/, Uhr,
Straße Roßdorf—Spachbrücken,
be=
ginnend bei Roßdorf.
Freitag, den 21. Sept., vorm.
8 Uhr, Straße Roßdorf—Ober=
Ram=
ſtadt bis zum Walde, beginnend bei
Roßdorf.
An demſelben Tage, vorm. 8½, Uhr,
Straße Bickenbach—Pfungſtadt,
be=
ginnend bei den Torfgruben; daran
an=
ſchließ. Straße Pfungſtadt-Griesheim
bis zum Wald, beginnend bei Pfungſtadt.
Samstag, den 22. Sept., vorm.
8 Uhr, Straße Kühler Grund—Nieder=
Ober=Beerbach, beginnend am Kühlen
Grund.
An demſelben Tage, vorm. 9 Uhr,
Straße Eſchollbrücken—Crumſtadt,
beginnend bei Eſchollbrücken.
Montag, den 24. Sept., vorm.
8:/, Uhr, Straße Ober=Ramſtadt=
Roß=
dorf bis zum Wald, beginnend bei
Ober=Ramſtadt.
Zu den Verſteigerungen ſind nur
Selbſtverbraucher zugelaſſen. Händler
ſind ausgeſchloſſen.
Darmſtadt, den 11. Sept. 1923.
Der obere Baubeamte bei der
7537) Kreisbauverwaltung.
Bekanntmachung.
Bekanntmachung.
Stammholzverſteigerung.
Die Gemeinde Pfungſtadt beabſichtigt
Montag, den 17. September,
vormittags 10 Uhr,
ca. 69 Kiefern=Stämme von 21—42 cm
mittl. Durchmeſſer (mit Rinde gemeſſen
5—13 Meter Länge und ca. 39 Fſtm. In.
halt zu verſteigern.
Die Stämme ſollen zuerſt in einzelnen
und am Schluß der Verſteigerung zu
ſammen zum Ausgebot gelangen.
Das Holz befindet ſich auf dem Lager.
platz der Holzſchneiderei von Wilhelm
Wacker.
Die Zahlung muß innerhalb 3 Tagen
nach Zuſchlagserteilung erfolgen. (7553
Heſſ. Bürgermeiſteref:
J. V.: Weigel.
Fliegende Arbeitskolonne der
Arbeitszentrale für
Erwverbs=
beſchränkte
erledigt vorübergehende Arbeiten und
Be=
ſorgungen jeder Art durch zuverläſſige
Kräfte gegen feſte Vergütung. (st7330
Fernruf Nr. 2477.
Palmenkübel
Größe etwa 40/50cm,
u kaufen geſ. Heß,
Wilhelmſtr. 21, 1, (*22
Herren=Fahrrad
zut erhalt., zu kaufer
geſucht. Angeb. d.
P 23 Gſchſt, (*24884
Wir bringen hiermit die durch die zuſtändigen
Behörden genehmigten Aenderungen des Tarifs
vom 8. Sept. ds. Js. der Darmſtädter Straßen=
und Vorortbahn zur allgemeinen Kenntnis.
Fahrpreiſe in Millionen Mark angegeben.
Abteilung 1:
Nachlöſekarten koſten . . . . . . 2 Millionen
Abteilung 2
wird wie folgt geändert:
Fahrpreis für barzahlende Fahrgäſte:
1 und 2 Teilſtrecken".
3 bis 5 Teilſtrecken
6 und 7 Teilſtrecken . . ..
8 und mehr Teilſtrecken . . . . . . 4
für eine Perſon.
Für 3 bis 5 Teilſtrecken gibt es
Fahrſchein=
heftchen zu 18 für 10 Fahrten.
Die Teilſtrecken müſſen zuſammenhängen und
hintereinander durchfahrbar ſein.
Zu § 12 E. Für allgemeine Zeitkarten.
A. Monatskarten.
1 und 2 Teilſtrecken . . .
40
3 bis 5 Teilſtrecken
. 80
6 und 7 Teilſtrecken".
„. 120
8 und mehr Teilſtrecken
.. . 160
Innenverkehrskarten, perſ. . . . 80
Stadtnetzkarten, perſönlich . . . . 100
für eine Perſon und einen Kalendermonat.
Zu § 12 E, Ziffer 4. Für unperſönliche
be=
ſondere Zeitkarten wird monatlich ein Zuſchlag
von 20 für jede Karte erhoben.
Zu § 12 F.
Für Schüler und
Schüler=
innen.
B. Schüler=Monatskarten.
1 und 2 Teilſtrecken —
25
3 bis 5 Teilſtrecken
50
6 und 7 Teilſtrecken
75
8 und mehr Teilſtrecken . . . . . 100
für eine Perſon und einen Kalendermonat.
C. Schüler=Wochenkarten.
1 und 2 Teilſtrecken".
„ 5,5
3 bis 5 Teilſtrecken
.11,1
6 und 7 Teilſtrecken".
16,6
8 und mehr Teilſtrecken
22,2
für eine Perſon und Kalenderwoche.
Zu § 12 G. Wochenkarten
a) für täglich 1 Hin= und Rückfahrt:
1 und 2 Teilſtrecken .
8
3 bis 5 Teilſtrecken .
„. 16
6 und 7 Teilſtrecken . .
24
8 und mehr Teilſtrecken
32
b) für beliebig viele Fahrten:
1 und 2 Teilſtrecken . . . . . . . 9
3 bis 5 Teilſtrecken
.. . . 18
6 und 7 Teilſtrecken . .
„. 27
8 und mehr Teilſtrecken . . . . . 36
für eine Perſon und eine Kalenderwoche gültig
an Werktagen. Falls Feiertage, an denen die
Wochenkarten keine Gültigkeit haben, in eine
Woche fallen, wird der Preis der Karten
ent=
ſprechend ermäßigt.
Fahrſchein=Heftchen
für 3—5 Teilſtrechken mit dem
Stempel=
überdruck Heag auf dem Tarif=Buchſtaben
A koſten Mk. 18060000.
Auf Heftchen mit dem
Stempelüber=
druck Heag auf dem Tarif=Buchſtaben
werden von den Schaffnern Zuſatzſcheine
(roter Aufdruck 5 Teilſtrecken) zu 1440000
und für Heftchen mit dem
Stempelüber=
druck Heag auf dem Tarifbuchſtaben U
Zuſatzſcheine (roter Aufdruck 11
Teil=
ſtrecken) zu 1620 000 ausgegeben.
Alle anderen Fahrſchein=Heitchen mit
geringerem Wertaufdruck haben keine
Gültigkeit mehr.
In Begleitung eines barzahlenden
Fahr=
gaſtes hat je ein Kind unter 6 Jahren freie Fahrt,
für 2 Kinder unter 6 Jahren iſt ein Fahrſchein
zum normalen Fahrpreis zu löſen. Für Inhaber
von Zeitkarten, Fahrſchein=Heftchen uſw. hat dieſe
Vergünſtigung keine Geltung.
Zu § 12 K.: Für Marktkörbe in
beſon=
deren Marktzügen.
Für je einen Marktkorb bis zu 25 kg Gewicht
werden 1 Million erhoben. Mitbeförderte
Per=
ſonen haben den normalen Fahrpreis zu
ent=
richten.
Zu 8 40, 41, 42. Für Beförderung von
Ex=
preßgut für, jedes Stück 1 Million für angefan=
gene 25 kg einſchl. Steuer.
Vorſtehende Tarifänderung tritt für den
Bar=
tarif und Monatskarten am 15. Sept., für
Wochen=
karten am 17. Sept. 1923 in Kraft.
Für allgemeine Zeitkarten, einſchl.
Schüler=
karten, iſt die entſprechende Nachzahlung für die
Zeit vom 15. bis 30. September innerhalb 5
Tagen (vom 15. Sept. ab gerechnet) zu leiſten,
im anderen Falle die Karten ihre Gültigkeit
verlieren.
Darmſtadt, den 14. Sept. 1923.
Die Direktion
der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G.
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Dienstag, den 18. ds. Mts., 9 Uhr
vor=
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uſw. Ang. uinter P 31
Geſchäftsſt, (*2490
Weiblich
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