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recher 1, 2390 und 2394), die Agenturen und 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 225 
Donnerstag, den 16. Auguſt 1923 
186. Jahrgang
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ſtelle Rheinſtraße 23, die Agenturen und 
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expeditionen. Im Falle höherer Gewalt, wie Krieg, 
Aufruhr, Streik uſw., erliſcht jede Verpflichtung 
zuf Erfüllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung 
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher 
Beitreibun; tallt jeder Rahat wea Bankkonto= 
Deutſche Bank und Darmſtädter 8 Nationalbank.
arke Erhöhung der Eiſenbahntarife.
 Zerlin, 15. Aug. (Wolff.) Am 20. Auguſt werden die 
Aſonen= und Gepäcktarife der Reichsbahn um 900 
Pzent und die Güter= und Tiertarife um rund 
21) Prozent über den Tarif von 1. Auguſt erhöht. Die 
wl eſtändigen Tarife (Indextarife) werden im Perſonenverkehr 
zu 1. September eingeführt, im Güterverkehr jedoch am 20. 
Wſt. Die Schlüſſelzahl für den Güterverkehr iſt auf 
9 000 feſtgeſetzt worden.
Vom Tage.
 Der Reichstag hielt geſtern ſeine letzte Notſitzung ab und hat 
ſich wiederum in die Ferien begeben. Der Reichstagspräſident 
iſt ermächtigt, die nächſte Sitzung einzuberufen.
 Wie die „Journee Induſtrielle” ankündigt, werden die in 
            Deutſch=
land beſchlagnahmten Farbſtoffe, die in Kehl in Magazinen 
            aufgefpei=
chert ſind, jetzt zum Verkauf gebracht. Es handelt ſich insgeſamt um 
ſieben Tonnen, von denen nur der Teil verkauft wurde, der zum 
            Ex=
port beſtimmt ſei.
Währungsbank ſtatt Reichsbank.
Uri
19
 Hannover, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Wie die 
            Nieder=
he Zeitung erfährt, hat Abgeodneter Helfferich in der 
gen Sitzung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion von 
von ihm geplanten Vorſchlag zur Geſundung des 
ſchen Geldes Mitteilung gemacht. Dieſer Vorſchlag 
die Errichtung einer Währungsbank vor, von der die 
sbank abgelöſt werden ſoll. Zur Stützung der Währung 
iIs Garanten des neu auszugebenden Geldes ſollen 
            Han=
landwirtſchaft, Induſtrie und andere Kreiſe mit Rückſicht 
re Leiſtungsfähigkeit zu gleichen Teilen herangezogen wer= 
Inſofern werde die Forderung der Erfaſſung der Sachwerte 
ernünftige und mögliche Erfüllung finden.
 Wie der Matin meldet, wird die franzöſiſche Antwort, deren 
            Grund=
züge Poincaré bereits vorbereitet habe, Ende dieſer Woche oder 
            An=
fang nächſter Woche an England abgehen. 
Am kommenden Sonntag fährt Poincaré nach Charleville, wo er 
anläßlich einer Denkmalsenthüllung ſeine übliche Rede halten wird.
 Wie von der Beſatzungsbehörde in München=Gladbach mitgeteilt 
wurde, iſt die Verkehrsſperre zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten 
Webiete bis auf weiteres verlängert worden. 
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf wäre ein franzöſiſcher 
Eiſenbahnbeamter in einem Kaffeehaus in Lünen am 11. Auguſt von 
Schupobeamten in Zivil mißhandelt worden. Er ſei nach einem 
            deut=
ſchen Polizeipoſten gebracht und erſt am folgenden Tage wieder in 
Freiheit geſetzt worden. Es ſei eine Unterſuchung eingeleitet und das 
Kaffee vorläufig geſchloſſen worden. 
Der ſowjetruſſiſche Beauftragte Jordanſki hat heute in Rom das 
Meerengen=Abkommen unterzeichnet.
Der neue Chef der Reichskanzlei.
 Berlin, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Im heutigen 
            Reichs=
er wird das Kabinett Streſemann in ſeiner vorläufigen 
rmenſetzung amtlich bekannt geben. Außerdem wird mit= 
, daß der Reichspräſident das Mitglied des Reichstags 
onsrat Freiherr v. Rheinbaben zum Staatsſekretär 
eichskanzlei ernannt hat.
 Wie die Grazer Tagespoſt mitteilt, wurden im Prozeß gegen die 
Miniſter des Kabinetts Stambulinski vier Miniſter 
zum Tode und zwei zu lebenslänglichem Kerker, die 
übrigen zu drei bis fünf Monaten Kerker verurteilt. 
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, entgegen der Forderung 
der Oppoſitionsparteien, den Vertrag von Lauſanne dem Parlament 
vorzulegen und durch eine Regierungsverordnung zu ratifizieren.
Amtlicher Dollarkurs 2 693250
Das Echo der Kanzler=ErHlärung
 ngeſchränkte Zuſtiimmung der deutſchen Preſſe. — Paris horcht auf. — Günſtige 
Aufnahme in England.
Berliner Preſſeſtimmen.
 erlin, 15. Aug. Die geſtrige Regierungserklärung des 
kanzlers Dr. Streſemann findet die 
            uneinge=
nkte Zuſtimmung der geſamten Preſſe von der 
hen Volkspartei bis zur Sozialdemokratie. Ablehnende 
erfährt die Erklärung nur in den Blättern der 
            äußer=
kechten und in der kommuniſtiſchen Roten Fahne. 
ge Zeitung und Kreuzzeitung ſtoßen ſich vor allem an der 
arien Beteiligung, der Sozialdemokraen bei der 
            Bil=
tIder neuen Regierung. Das erſtere Blatt faßt ſein Urteil 
da— zuſammen, daß die Regierung aus der Angſt vor der 
St1. geboren ſei und zerfallen werde, ſobald der erſte große 
Ka3 oniſt den Sozialdemokraten ein böſes Geſicht mache, 
            wäh=
ker ie Kreuzzeitung von einem ſozialdemokratiſchen 
            Regie=
ur rogramm ſpricht. 
in der Preſſe der Regierungsparteien erklärt die Deutſche 
AZtg., daß durch den Regierungswechſel keine 
            Wen=
di in der äußeren Politik Deutſchlands 
            ein=
geEn ſei. Es wäre höchſt naiv, wenn die Franzoſen von dem 
PS enden der Deutſchen Volkspartei mehr Weichheit 
            erwar=
let=ils von Dr. Cuno, ebenſo würde alle Hoffnung auf eine 
Ne ebigkeit der Sozialdemokraten ſcheitern, ſobald die Frage. 
Er trennung deutſchen Gebiets aufgeworfen werde. 
ich das Tagblatt betont, daß die außenpolitiſchen 
e” rungen des neuen Kanzlers, alles in allem die grad= 
5i e Fortführung der Cunoſchen Außenpolitik 
            bedeu=
tern )as Blatt unterſtreicht dann weiter den großen Eindruck, 
der : Rede gemacht habe und ſchreibt: Mit wenigen Sätzen hat 
der ue Reichskanzler einen außenpolitiſchen, wirtſchaftlichen 
U1 zialen Rahmen entwickelt, in dem ſich auf republikaniſcher 
Grlage eine wahrhaft ſtaatserhaltende Politik entfalten läßt, 
051 dem Willen tatſächlich die Tat unmittelbar auf dem Fuße 
for)
 e Voſſ. Ztg. glaubt, daß die geſtrige Rede des neuen 
ſchrs für die Fortſpinnung der außenpolitiſchen Diskuſſion 
bo ftter Wirkung ſein werde. Der Kanzler habe klar geſagt, 
Wr) welchen Bedingungen Deutſchland zu einer Verſtändigung 
deiſt, und trotz ſeines echten nationalen Pathos habe er es 
den, dem Gegner ein Eingehen auf ſeine Gedankengänge 
zu hweren. 
er Vorwärts geht ſogar noch einen Schritt weiter, 
            in=
ſagt, die Regierungserklärung öffne den Weg zu Be= 
—ngen mit allen dermaligen Kriegsgegnern Deutſchlands, 
A2 lit Frankreich, dies allerdings nur dann, wenn Frankreich 
ue nütigende und unmögliche Bedingungen verzichtet. Wünſche 
ſelt Frankreich ein aufrechtes, zu ehrlicher Verſtändigung be= 
Deutſchland zu ſehen, dann wird es kommen. Dieſes 
Nel=tt, in welchem die Sozialdemokratie ihren Einfluß wieder 
nhat, wird und muß, darin pflichten wir Streſemann bei, 
ärkſte Kabinett gegen jeden Gedanken an eine 
            Vergewal=
tie! Deutſchlands ſein.”
Dgs Pariſer Echo.
 aris, 16. Aug. (Wolff.) Zur Reichstagsrede des 
deutſchen Reichskanzlers nehmen, die großen 
Nblätter und ein Teil der übrigen Blätter bereits Stellung.
er Matin wirft die Frage auf, ob die Rede eine neue
 tik der deutſchen Regierung einleite. Darauf 
* man weder mit einem Ja noch mit einem Nein antworten.
ſemann habe erklärt, daß er auf der engliſchen Note nicht
 afen wolle, ſondern er werde nach einem Mittel zur Tat 
Welches ſei dieſes Mittel? Er wolle die Legalität der 
Sſetzung einem internationalen Gerichtshof unterbreiten,
 folglich würde alſo Deutſchland für den Fall, daß ein 
            internatio=
naler Gerichtshof dieſe Beſetzung für legal erklären würde, diefe 
Beſetzung annehmen. Auf der anderen Seite aber 
            er=
klärte Streſemann, daß man das Ruhrgebiet Deutſchland 
            zurück=
geben müßte, damit Deutſchland die zur Regelung der 
            Repa=
nationsverpflichtungen notwendigen Mittel in ſeiner Hand 
            ver=
einige. Wozu ſolle dann das Tribunal gut ſein, wenn man von 
vornherein ankündigt, daß eine Entſcheidung des internationalen 
Gerichtshofes nur dann Wert habe, wenn ſie den Wünſchen 
Deutſchlands entſpreche, ſonſt aber ein Fetzen Papier ſei? 
            Trotz=
dem will der Matin dieſe Dinge nicht tragiſch nehmen. Er will 
die Taten der neuen Regierung abwarten, um zu ſehen, ob das 
neue Kabinett ſich an die Erklärungen halte, die Streſemann und 
Hilferding abgaben, bevor ſie zur Macht kamen, oder ob das 
            Ka=
binett an den Cunoſchen Plänen weiter feſthalte. Für dieſen 
Fall, meint der Matin, werde jede Löſung unmöglich werden 
und Deutſchland werde endgültig dem Chaos 
            anheim=
fallen. 
Millet im Petit Pariſien gibt ſeiner Enttäuſchung darüber 
Ausdruck, daß die Aenderung der Politik der neuen Regierung 
nicht ſo groß ſei, als man es hätte denken können. Man ſei 
            ver=
ſucht geweſen, zu glauben, daß Streſemann den Verſuch machen 
werde, die Haltung Deutſchlands in der Ruhrfrage zu ändern. 
Seine erſte Rede mache nicht den Eindruck, als ob er ſchon jetzt 
dieſe Anſtrengungen unternehmen werde. Trotzdem will Millet 
abwarten, da er der Anſicht iſt, daß Streſemann wahrſcheinlich 
eine ganz andere Rede gehalten hätte, wenn die neue 
            eng=
liſche Note nicht in Berlin, die trügeriſche 
Hoffnungen auf engliſche Intervention erweckt hätte. 
Streſemann ſoll ſich aber geſagt ſein laſſen, daß gerade die 
            eng=
liſche Note die Wirkung gehabt habe, die öffentliche Meinung ganz 
Frankreichs von links bis nach rechts noch enger umdie 
            Re=
gierung zuſcharen in dem Kampfe, der jetzt im Gange ſei. 
Sicher ſei, daß, was auch immer kommen mag, Deutſchland nicht 
das letzte Wort haben werde. 
Auch der Berliner Berichterſtatter, des Echo de Paris 
findet keine entſcheidende Aenderung der deutſchen Politik in der 
Rede Streſemanns. Die Dinge blieben weiter ungewiß. Er 
            ver=
gleicht die Rede mit den „aufreizenden Erklärungen ſeines 
            Vor=
gängers”. Worte wie Feinde und Kriegkämen in ihr nicht 
vor. Man ſpreche nicht mehr von einem paſſiven Widerſtand, 
der nicht aufhören werde, ſelbſt wenn die Berliner Regierung 
den Befehl dazu geben würde. Die Franzoſen würden nicht 
mehr als Barbaren bezeichnet, auch werde nicht mehr die Liſte 
der angeblichen franzöſiſchen Verbrechen aufgezählt. Dieſe 
            Feſt=
ſtellungen ſeien ein Beweis dafür, daß Streſemann die Abſicht 
habe, die Ruhrfrage zu regeln. Das Programm der deutſchen 
Regierung und die gemäßigte Form, in der es vorgetragen 
            wor=
den ſei, ſtellten einen Fortſchritt dar. 
Auch der Berliner Berichterſtatter des Journal bezeichnet 
es als ſicher, daß Streſemann nicht alle Brücken zwiſchen Paris 
und Berlin habe abbrechen wollen. 
Der Figgro findet kein genau umſchriebenes neues 
            Pro=
aramm in der Reichskanzlerrede. Man habe erwarten können, 
daß Streſemann auf den paſſiven Widerſtand nicht verzichten 
werde: aber er predige wenigſtens die Aufrechterhaltung des 
Widerſtandes in maßhollen Worten. Non direkten 
            Beſprechun=
gen mit Frankreich ſei keine Rede. Alles in allem mill das Blatt 
weder verfrüht Vertrauen, noch übermäßiges Mißtrauen in den 
neuen Reichskanzler ſetzen. Frankreich müſſe eventuell bereit ſein. 
eine Schwenkung der neuen Reaierung zu erleichtern, die es nur 
nach ihren Taten werde beurteilen können. 
Die Ere Rouvelle hält es für ſehr ahrſcheinlich, daß 
Hie fran äſiiche Regi runa in dieſer Rede nur den Millen zur
Aufrechterhaltung des paſſiven Widerſtandes bemerken wird.
Ein Kabinett Streſemann.
Von
Profeſſor Dr. M. Schian, M. d. L.
 Der Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Streſemann, iſt 
an die Spitze der Reichsregierung getreten. Die Parteien der 
bürgerlichen Mitte und die Vereinigte Sozialdemokratiſche 
            Par=
tei bilden mit der Deutſchen Volkspartei zuſammen das Kabinett. 
Das geſchah in einem Augenblick höchſter Not. Kaum ein 
            Win=
kel in Deutſchland, der nicht Spuren der Unruhe zeigt; an 
            eini=
gen Stellen iſt die Unruhe zu hellem Brand aufgelodert. In 
ſolchen Zeiten pflegt kühle Ueberlegung noch ſeltener zu ſein 
als ſonſt. Wilde Gerüchte durchſchwirren die Luft. Kein 
            Wun=
der, daß auch das Kabinett Streſemann von einem Wirbel 
            un=
verantwortlicher Meinungen umgeben wird. Ich habe in dieſen 
Tagen, wohin ich auch hörte, ſo viel, ſo außerordentlich viel 
            halt=
loſe Vermutungen über das neue Kabinett gehört, daß es mir 
richtig erſcheint, meine Anſicht auszuſprechen, — auch wenn dieſe 
Anſicht gar nicht beanſpruchen kann, Neues zu enthüllen. Ich 
will klären und — ſoweit möglich — beruhigen helfen. Weiter 
nichts. 
Das Kabinett Cuno konnte nur beſtehen, ſolange die 
            Sozial=
demokratie nicht in offene Oppoſition zu ihm trat. Gegen 
            Sozial=
demokratie und Kommunismus vermochte es ſich nicht zu 
            hal=
ten; die parlamentariſche Baſis war zu ſchwach. Es werden 
Stimmen laut, die Cuno vorwerfen, er habe mutlos die Flinte 
ins Korn geworfen; er hätte es mindeſtens auf eine Abſtimmung 
im Reichstag ankommen laſſen ſollen. Angeſichts des 
            Miß=
trauensvotums der Sozialdemokraten iſt dieſe Anſicht kindlich. 
Das Ergebnis wäre im günſtigſten Falle eine ſchwache Mehrheit 
für Cuno geweſen. Mit einer ſchwachen Mehrheit aber konnte 
ein Reichskabinett nicht den Widerſtand gegen die Franzoſen 
organiſieren. 
Eine andere Frage iſt die, ob die Sozialdemokratie gut 
daran tat, Cuno preiszugeben. Zweifellos offenbart der 
            Regie=
rungswechſel eine innere Unſicherheit; er ſchwächt fürs Erſte die 
außenpolitiſche Poſition des Reichs. Inſofern iſt er ſehr zu 
            be=
dauern. Auch die Umſtände, aus denen heraus die 
            Sozialdemo=
kratie gehandelt hat, ſind alles andere als erfreulich. Ich 
            ver=
mag ſie nicht anders zu deuten als ſo: Cuno ward der 
            revolu=
tionären Unruhe des radikalen Flügels der Arbeiterſchaft zum 
Opfer gebracht. Es raſte der See und wollte ſein Opfer haben. 
Die Sozialdemokratie war in ſich nicht einig. Ein Teil wollte 
nicht mehr mit Cuno gehen; ein anderer Teil glaubte in der 
gegebenen Lage nicht mehr mit Cuno gehen zu können. So 
trat die ganze Partei in Oppoſition zur Regierung. Traurig, 
daß die Strömung, die nicht mehr mit ihm gehen wollte, ſo 
ſtark wurde! Das Kabinett mag nicht in allem glücklich geweſen 
ſein; aber nachdem es am Ende der vorigen Woche entſcheidende 
Maßnahmen in der Steuergeſetzgebung unter Dach und Fach 
            ge=
bracht hatte, war den berechtigten Wünſchen genügt. Die 
            außen=
politiſche Situation hätte das Verbleiben des Kabinetts 
            emp=
fohlen. Daß es nicht bleiben konnte, hat die überhand nehmende 
radikale Oppoſition der Linken bewirkt, der die gemäßigte 
            Sozial=
demokratie entgegenkommen zu müſſen glaubte.
 Nachfolger Cunos iſt Streſemann. Er ſoll von den 
            Partei=
führern einſtimmig vorgeſchlagen worden ſein. Trifft das zu, 
ſo haben ſeine perſönlichen Eigenſchaften daran ſicherlich ihren 
erheblichen Anteil. Streſemann iſt ein glänzender, 
            eindrucks=
voller Redner, der ſeine Hörer jedesmal in den Bann ſeiner 
            Ge=
danken zu zwingen weiß. Redegabe iſt nicht das einzige, was ein 
Reichskanzler braucht. Aber ſie kann ihm ſehr nützlich ſein. Wir 
brauchen politiſche Führer, die es verſtehen, den über alle Maßen 
unverſchämten Lügen, mit denen Poincaré jeden Sonntag die 
ſonnenklare Wahrheit in ihr Gegenteil umzudrehen ſucht, 
            wirk=
ſam entgegenzutreten. Streſemann hat aber auch gezeigt, daß 
er die Sache des Vaterlandes über die Partei ſtellt. 
            Wahrſchein=
lich haben ihm die klaren Bekenntniſſe in dieſer Richtung, die 
ſeine Rede enthalten, mehr Vertrauen auch bei der Linken 
            er=
worben, als die durchſchnittliche ſubalterne Zeitungspolemik 
wahrhaben will. Denn an ſich iſt es ja überraſchend, daß gerade 
der Führer der Deutſchen Volkspartei in dem Augenblick, in dem 
die Sozialdemokratie ſich mit drei bürgerlichen Parteien zur 
großen Koalition verbindet, an die Spitze der Regierung tritt. 
Sie iſt nicht die ſtärkſte der verbündeten Parteien, wohl aber die 
am weiteſten rechts ſtehende. Was hat dazu geführt, gerade ihr 
die Leitung anzuvertrauen? Nur die Perſönlichkeit 
            Streſe=
manns? Man lieſt, das Kabinett ſei auf ſeine Perſönlichkeit 
            zu=
geſchnitten. Dennoch werden auch ſachliche Gründe beſtimmend 
geweſen ſein. Möglicherweiſe hat der Gedanke bei der 
            Zuſtim=
mung der Sozialdemokratie mitgeſprochen, daß die 
            Rechtspar=
teien, die die Politik des paſſiven Widerſtandes begonnen, ſie 
auch — wenigſtens an leitender Stelle — zu Ende führen ſollen. 
Aber auch das kann noch nicht entſcheidend geweſen ſein. 
            Viel=
mehr wird es ſich darum gehandelt haben, der neuen Regierung 
nach außen hin den entſcheidenden Stempel unmißverſtändlich 
aufzudrücken: Streſemann bedeutet Widerſtand 
            ge=
gen Frankreich.
 Zu den wirren Gerüchten, die zurzeit kurſieren, gehört 
auch dies daß Streſemann den Franzoſen „ſympathiſcher” ſei 
als Cuno. Ich kann mir nur zwei Quellen denken, aus 
denen ſolche Torheit fließen könnte: entweder verbreiten ſie 
franzöſiſche Agenten, um Mißtrauen im deutſchen Volk zu wecken, 
oder aber Rechtsradikale ſetzen ſie in die Welt, um von 
            vorn=
herein die neue Reichsregierung als im natiovalen Sinn 
            ver=
dächtig hinzuſtellen. Wer Streſemann kennt, wer ſeine 
            Ver=
gangenheit kennt, weiß, daß es ſich bei ſolchen Gerüchten um 
alberne Schwätzereien oder böswillige Ausſtreuungen handelt. 
Streſemann, der Vorſitzende des Reichstagsausſchuſſes für 
            aus=
wärtige Angelegenheiten, hat ganz und gar hinter der 
            Abwehr=
politik des Kabinetts Cuno geſtanden; er wird nicht einen 
            Augen=
blick daran denken, Deutſchlands einzige Waffe in ſeinem 
            ver=
zweifelten Kampf, den paſſiven Widerſtand, preiszugeben. Er iſt 
himmelweit entfernt von jener Anſicht, die auch jetzt noch von 
einer „Verſtändigung” mit Frankreich eine billige Löſung 
            er=
hofft. Er iſt Realpolitiker auch, und gerade inſofern, als er die 
in Frankreich wirkſamen Kräfte aufs Genaueſte kennt und aufs 
Richtigſte einſchätzt. Er iſt vom blinden Glauben an die 
            Inter=
nationale himmelweit entfernt: Deutſchlands nationales Leben 
iſt der Leitſtern ſeiner Politik. Ein Kabinett 
            Streſe=
mann iſt ein Kabinett des nationalen 
            Wider=
ſtandes. Wer es anders fagt, der ſchädigt Deutſchlands Kraft
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1G. Auguſt 1923.
Rummer 225
 in.- eiten „Zeitunlt, in. dem. S auch die lete Kraſt biter. 
nölig hat. 
Daß Streſemann mit der Sozialdemokratie zuſammengeht, — 
iſt ihm das zum Vorwurf zu machen? Es wird Leute geben, die 
es tun. Noch heute ſind die Unentwegten nicht alle geworden, 
die in jeder Koalition mit der Sozialdemokratie Verrat wittern. 
Daß ſie keine leichte Sache iſt, iſt klar; gerade uns in Heſſen muß 
das aus den Ereigniſſen der letzten Jahre, ſehr deutlich ſein. 
Aber ſie grundſätzlich ablehnen? Wer kann das, wenn er 
            ein=
mal die parlamentariſche Verfaſſung, in der wir leben, klar 
durchdacht hat? Und wer wagt es, die Forderung auszuſprechen, 
daß die Deutſche Volkspartei ſich einer ſolchen Koglition jetzt 
— in dieſem Augenblick! — hätte verſagen ſollen? Wenn die 
Sozialdemokratie für die Fortſetzung des nationalen 
            Wider=
ſtandes ſich einſetzt, wenn ihre ſonſtigen Bedingungen nicht 
            uner=
ſüllbar ſind, wer wagt es, den Schritt, der zur Koalition führte, 
zu mißbilligen? Das können nur Kataſtrophenpolitiker tun. Wir 
haben aber gerade genug Kataſtrophen gehabt! Wir brauchen 
keine neue! 
Es traf ſich, daß die einſchneidende Steuergeſetzgebung, die 
das dringendſte Erfordernis der Stunde war, noch vom Kabinett 
Cund erledigt worden iſt. Das iſt gut ſo. Das neue Kabinett 
wird wirtſchaftlich noch immer genug zu tun haben. Aber es iſt 
nun doch für die erſte Zeit etwas freier, als wenn es ſofort dieſe 
ganz eiligen Aufgaben vor ſich geſehen hätte. Seine 
            Aufmerkſam=
keit wird nun von den innerpolitiſchen Aufgaben des Tages 
nicht abſorbiert werden. Man fordert eine „aktive” 
            Außenpoli=
tik. Wenn und ſoweit ſolche möglich iſt, wird Streſemann ſie 
leiſten. Freilich, es iſt ſchwer, aktiv zu ſein, wenn einem Hände 
und Füße gebunden ſind! Ich habe den Eindruck, daß es vielen 
Deutſchen immer noch nicht klar geworden iſt, wie ſehr 
            Deutſch=
land in Ketten gelegt iſt, wie vernichtend ſeine Machtloſigkeit 
auf ſeine Politik wirkt, wie ganz und gar es, nachdem es 
            ent=
waffnet iſt, auf den guten oder böſen — ach ſo böſen! — Willen 
anderer Mächte angewieſen iſt. Auch ein Kabinett Streſemann 
wird dieſe Ketten furchtbar ſpüren. Aktiv in Ketten und Banden! 
Wir haben keinen Anlaß irgend einem Kabinett glänzende 
Erfolge zu prophezeien. Dazu iſt unſere Lage viel zu ſchwierig. 
Wir dürfen nur eins ſagen: Wir vertrauen, daß Streſemann aus 
der unendlich verworrenen Lage herausholen wird, was möglich 
iſt. Dabei ſollten ihn alle unterſtützen, die für Deutſchland noch 
eine Zukunft erhoffen. Schwierigkeiten genug wird das Kabinett 
finden, auch in der inneren Politik. Wer aber Deutſchlands 
            Zu=
kunft will, der muß dieſe Schwierigkeiten beſeitigen helfen. Ver 
ſie noch vermehrt, der läßt Deutſchland in einer ſeiner ſchwerſten 
Stunden im Stich. 
Die engliſche Preſſe zur Kanzlerrede. 
London, 15. Aug. (Wolff.) Die Blätter veröffentlichen 
lange Auszüge aus der geſtrigen Reichstagserklärung des 
Miniſterpräſidenten Dr. Streſemann. Der Berliner 
            Bericht=
erſtatter des Daily Chroniele ſchreibt, die Rede habe den 
Eindruck hervorgerufen, daß er der Mann der Stunde ſei. Seine 
Rede ſei die klarſte Regierungsäußerung, die ſeit der 
            Unter=
zeichnung des Verſailler Vertrages im Reichstag erfolgt ſei. Der 
Berliner Berichterſtatter der Times ſchreibt: „Streſemanns 
Erfolg. Der Berliner Berichterſtatter des Daily Expreß 
bemerkt, allgemein herrſchte der Eindruck vor, daß das neue 
            Kabi=
nett Streſemann eine Löſung des Nuhrproblems durchführen 
werde. 
Gegen die Iſolationspolitik. 
London, 15. Aug. (Wolff.) Der diplomatiſche 
            Bericht=
erſtatter des DailyTelegraph iſt der Anſicht, daß die 
            Rück=
wirkung der Iſolationspolitik unvermeidlich das Ende aller 
            Re=
parationen, von Deutſchland bedeuten würde. Dieſe Politik 
könne Poinearé in der Frage der Schulden in den Stand ſetzen, 
zu mobiliſieren. Eine ſolche Politik könne auch zu einem 
            Wieder=
aufleben der ſogenannten Kontinentalpolitik führen. Im 
            Zu=
ſammenhang damit treten mehrere franzöſiſche Blätter für 
            Ver=
handlungen mit dem neuen deutſchen Reichskanzler ein. Einige 
Blätter ſeien in dieſem Falle ſogar für Zugeſtändniſſe in der 
Frage der Einſtellung des paſſiven Widerſtandes. 
Hoffnung auf Amerika. 
London, 15. Aug. (Wolff.) Reuter meldet aus 
            Waſhing=
ton: Man muß damit rechnen, daß die Regierung Coolidge zu 
den politſchen Grundſätzen zurückkehren wird, die in der Rede. Aunte befindlichen Beigeordneten der Stadtverwaltung auf drei 
des Staatsſekretärs Hughes in Newhaves im September 1922 
niedergelegt worden ſeien. In der Frage der deutſchen 
            Repara=
tionen ſei die amerikaniſche Regierung, wie erklärt wird, bereit, 
in jeder Weiſe zu helfen, ohne lich ſelbſt zu ſehr zu engagieren. 
Die amerikaniſche Regierung ſehe keinen Weg offen, um in der 
augenblicklichen Kriſe die erſte Hilfe zu leiſten und zögere daher, 
nun einen neuen Vorſchlag vorzubringen. Wie es in der 
            Neuter=
meldung weiter heißt, hat die amerikaniſche Regierungserklärung, 
die den Standpunkt Coolidges darlegt, keinerlei beſondere 
            Be=
zugnahme auf die britiſchen Vorſchläge zur Löſung der 
            Nepara=
tionsprobleme gemacht. Es wurde jedoch klar aemacht, daß, 
            ſo=
weit Lord Curzons Plan mit dem Vorſchlag Hughes 
            überein=
der Neugeſtaltung der Wirtſchaftslage Deutſchlands zu ſpielen. 
Tardieu bekennt Farbe. 
Paris, 15. Aug. (Wolff.) Tardieu vertritt im Echo 
nationale die Anſicht, daß die Ruhrbeſetzung bisher keinen 
            prak=
tiſchen Erfolg gehabt habe, weil ſie mit einer Paſſivität 
            durch=
geführt werde, die die Beſetzung beinahe wertlos mache. Der 
Eingang an Brennſtoffen ſei erbärmlich und betrage weniger als 
25 Prozent deſſen, was Frankreich im Jahre 1922 erhalten habe, Die Bergarbeiter gegen die Kommuniſten. 
alſo während eines Jahres, in dem Poincaré den Kohleneingang 
für unzureichend genug gehalten habe, um die Nuhrbeſetzung 
zu beſchließen. Die franzöſiſchen Ingenieure hätten nichts aus= warnen ihre Mitglieder in einem Aufruf vor der 
            Generalſtreik=
beuten und kontrollieren können. All das wäre anders gekommen, hetze und der undurchführbaren Parole der Kommuniſten. Es 
liche und Münzhoheit übernommen hätte. Vor ſieben Monaten ſchen Volke, vor allem der deutſchen Arbeiterſchaft drohenden 
den, aber es bleibe immer noch möglich. Das franzöſiſche Publi= fremden Militarismus aufrechtzuerhalten. 
kum ſei bereit, die nächſten Folgen der ungerechtfertigten Note 
Lord Curzons auf gute Weiſe zu ertragen. Es verlangt nur, 
oder, wenn es das noch nicht verlange, ſo werde es das bald 
            ver=
langen, daß man ihm poſitive Ergebniſſe der Ruhrbeſetzung 
zeige. Je größer die Schwierigkeiten mit England würden, um ſtranten in den Ningbahnhof Tempelhof ein und verſuchten unter 
tiver Erfolg werde. 
Lohnverhandlungen der Saarbergarbeiter. ſich gegen 5000 Arbeiter der Osram=Werke vor ihren Betrieben 
tionen haben ſich angeſichts der fortſchreitenden Teuerung im Die Polizei zerſteute gleichfals die Menge. Nachmittags 
            dran=
direktionen gewandt. Die Direktion hat erklären laſſen, daß ſie Induſtriegebäude und verlangten Wiedereinſtellung in den 
            Be=
infolge der Teuerung grundſätzlich mit der Erhöhung der Löhns trieb und Lohnerhöhung. Es wurde ſofort die Polizei glarmiert 
einverſtanden ſei. Ueber die Teuerungsziffer beſtehen noch 
            Mei=
nungsverſchiendenheiten. Die endgültigen Verhandlungen über 
die Lohnerhöhung ſollen am 22. Auguſt ſtattfinden. 
Die Streiflage in Sachſen. 
den. Zahlreiche Streikhetzer und Streikleiter wurden verhaftet. Arbeitgebern und Arkeitnehmern des mitteldeutſchen Braun= 
Infolge dieſer Verhaftungen ſind die Streiks vor allezn im 
            Ne=
gierungsbezirk Magdeburg in Auflöſung begriffen. Verhaftet heute aufgenommen. Es iſt damit zu rechnen, daß auch im 
            Lau=
wurden bisher 40 Perſonen,
 Von Rhein und Ruhr. 
* Die Beſchlagnahme der Kokereien im 
Rulrgebiet. 
Von unſerem Sonderberichterſtatter. 
Im Monat Juni war die Höchſtmenge der Abfuhrziffer für gebührengeſetzes. Danach ſollen von jetzt ab die Gebühren durch 
Kohlen und Kols nach Frankreich erreicht. Seit dieſer Zeit iſt vielfachung mit einer Schlüſſelzahl berechnet werden. Cs ſollen 
eine dauernde Verminderung der Abfuhr zu verzeichnen, die für die Ermittelung der Schluſſelzahl bildet die jeweilige Negelun 
äußerſt langſam anfing, aber immer ſchneller wurde. Seit Ende Bezüge des Perſonals oder, ſobald eine allgemein gültige me 
Juli, d. h. ſeit dem Zeitpunkt, an dem die beſonders großen Zahl, alſo eine Reichsindexziffer, feſtgelegt wird, dieſe Zahl. 
Lagervorräte der Zechen erſchöpft waren, ſank die Brennſtofſ= Schlüſſelzahl und die einzelnen Gebühren ſind zweckmäßig abzuru 
abfuhrziffer noch ſchneller. Frankreich war dieſe Entwicklung 
            be=
ſonders darum ſehr unangenehm, weil es auf den deutſchen Koks deutungsvollen Fortſchritt. Die Grundbeträge ſollen vom Neick 
angewieſen iſt. Zunächſt verſuchten die Franzoſen, durch Beſetzung miniſterium mit Zuſtimmung des Reichsrats und, wie auf Autro 
der großen Kokswerke und durch Abtransport des dort lagernden Dr. Cremer (2. Ppt.) beſchloſſen wird, eines aus 28 Mitglieder 
Kokſes den Zeitpunkt der Erliegung der Brennſtoffzufuhr hin= ſtehenden Ausſchuſſes des Reichsrates vorgenommen werden. 
auszuſchieben. Sie mußten jedoch einſehen, daß dies nur von 
kurzer Dauer ſein konnte. Sie griffen darum zu neuen Maß= teien vor, welche die Regierung erſucht, Geſetzentwürfe alsbald 
nahmen. Dieſe beſtehen hauptſächlich in der Ankündigung des legen, welche durch Belaſtung der Vermögenswerte der Birtſchaf 
Eingriffs in den Betrieb der Zechen und Kokereien. Bezeich= durch den Uebergang zu einer wertbeſtändigen Währung eine 
nenderweiſe wurde dieſe Ankündigung ſowohl an die Direktoren rung der Neichsfinanzen und eine Stärkung der Reichskredite 
als auch an die Betriebsräte der Zechen gerichtet. Sie 
            verban=
den die Ankündigung mit der Androhung, daß die Nichtlieferung 
von Dampf, Strom uſw. die Zuführung einer großen Anzahl ſtändige Währung” zu ſetzen zunter Mitwirkung der wirtſchaf 
fremder Arbeiter zur Folge haben würde. Außerdem wieſen 
ſie darauf hin, daß jede Sabotage mit dem Tode beſtraft werde, ſchaſt” 
Die neue Maßnahme iſt imgrunde genommen nichts anderes als die gemachten Vorſchläge genau prüfen und auch die engeren B 
ein Zugeſtändnis des bisher unbefriedigenden Ergebniſſes der ſtände heranziehen werde. 
Ruhraktion und ein Ausdruck des Wunſches, daß die 
            unprodul=
tige Ausbeutung des Ruhrgebietes in eine produktive umgeſtaltet, Berufsſtände nicht genüge, ſie müßten auch mittaten. 
werden würde. Eine Ueberführung der deutſchen Zechen in 
            fran=
zöſiſchen Staatsbeſitz iſt letzten Endes gleichbedeutend mit der ung der Regierungsparteien angenommen. 
Einführung eines Staatskommunismus ſchlimmſter Art, der 
ſchlimmer wäre als der ruſſiſche Kommunismus. Bislang haben, die Aufhebung der Verordnung des Reichspräſidenten vom 10. 9 
es die deutſchen Arbeiter im Ruhrgebiet abgelehnt, für die Fran= ſten Waffen, die Preſſe, genommen. 
zoſen zu arbeiten, und es iſt auch damit zu rechnen, daß in 
            Zu=
kunſt keine große Anzahl Bergarbeiter ſich für dieſe Arbeit her= ausſchuß. 
geben wird. Auch von ſeiten der Kommuniſten, iſt vorläufig 
nichts derartiges zu befürchten, da ſchon ſeit Monaten ſtarke Agi= damit der Antrag begraben wird. 
tation gegen die Franzoſen eingeſetzt hat. Gefahr droht einzi 
von den polniſchen Arbeitern, die allerdings nur in den Zeche) ordnung nicht allein gegen die Arbeiterklaſſe richtet, ſondern gege 
von Buer und Recklinghauſen einen großen Teil der Belegſchaft freie Wort. Selbſtverſtändlich habe das Volk das Necht, ſeiue 
ausmachen. Doch muß zur Beruhigung dienen, daß die Polen der Kommuniſten: Trotzdem wird die „Note Fahne” verboten) 
nur Handarbeiter ſind und mit der Handhabung des 
            komplizier=
ten techniſchen und maſchinellen Apparates in keiner Weiſe ver= ſonders aus der „Roten Fahne‟. Eine bedrohliche Erſcheinung ſei, 
traut ſind. Die Maſchiniſten werden niemals, von geringen Aus= in gewiſſen Landesteilen ſtädtiſche Maſſen auf das Land gezogen 
nahmen abgeſehen, in den Dienſt der Franzoſen treten. Die 
Franzoſe: ſcheinen ſich denn auch keine großen Hoffnungen zu eignen. (Hört hört! rechts. Lärm bei den Kommuniſten.) 3 
machen, daß ſie den Betrieb der deutſchen Zechen und Kokereien 
ſelbſt in die Hand nehmen könnten. Die Schwierigkeiten ſind für 
Frankreich vor allem darum ſo offenſichtlich, als die deutſchen 
Koksofenſyſteme ganz andere ſind als die franzöſiſchen und bel= ſen, müſſe die Staatsgewalt ſchärfer einſchreiten. Der Mimiſter 
giſchen und auch deshalb die Wiederinſtandſetzung der ſchon ſeit 
Rede war nach allgemeiner Ueberzeugung ein ausgeſprochener langer Zeit erloſchenen Kokereien ganz beſondere Vorkenntniſſe land könne nur gerettet werden, wenn die Verfaſſung geſchützt 
verlangt. Wenn die Franzoſen die Vetriebe ſelbſt in die Hand und das Land von Gewalttaten frei bleiben werde. GBeifall be 
nehmen wollten, ſo benötigten ſie an Stelle des geſchulten 
            deut=
ſchen Perſonals mindeſtens eine zwei= bis dreifache 
            Arbeiter=
zahl, deren Aufbringung und Unterbringung praktiſch einfach 
unmöglich iſt. Daß die Franzoſen mit all dieſen Schwierigkeiten 
rechnen, iſt auch daraus zu entnehmen, daß ſie bis jetzt nur Verordnung des Neichsdräſidenten ähnlichen „Wiſch” herutzgeg 
wenige Schächte und Kokereien in eigenen Betrieb genommen 
haben. Dazu ſei feſtgeſtellt, daß es ſich bisher nur um vier 
Zechen handelt, in denen ſie wahrſcheinlich das für ſie bequemſte 
Verfahren ausprobieren wollen. Die Franzoſen arbeiten jetzt ſeit 
einiger Zei= daran, die lange von ihnen ſyſtematiſch vernach= nach die Friſt bei der Bereitſtellung von Siedkungs 
gegen England einen wirkſamen Bund von Schuldnernationen läſſgt”, Kokserzeugung im eigenen Lande wieder aufzubauen, 
da ſie anſcheinend auch ſelbſt nicht mehr mit einem großen Er= entwurf, betr. die Neuregelung des Befoldungs= und Ruhegehaltst 
folg der Nuhraktion rechnen. 
Kentribution mitten im Frieden. 
Dortmund, 15. Aug. (Wolff.) Nach einer Mitteilung 
des Regierungspräſidenten zu Münſter hat die Beſatzungs= lage der Studentenſchaft ernſte Aufmerkſamkeit zu widmen, wir 
behörde der Stadt Bottropp die Zahlung von 20 000 
/x anken innerhalb 40 Tagen als Buße für einen Mitte 
Juni geſchehenen Zwiſchenfall auferlegt. Sie hat damit gedroht, 
bei Nichtzahlung dieſer Kontribution die letzten drei noch im ſidenten, die nächſte Sitzung feſtzuſetzen. 
Monate ins Gefängnis zu ſetzen. Abgeſehen davon, daß die 
            Auf=
erlegung einer Kontribution mitten im Frieden gegen jedes 
            Völ=
kerrecht verſtößt, zeigt der vorliegende Fall, daß es den 
            Fran=
zoſen hauptſächlich darum zu tun iſt, die Verwaltung der Stadt, parteien und der Bayeriſchen Volkspartei haben im Reie 
Bottropp volſtändig lahmzulegen. Die Folgen des Vorgehens 
der Franzoſen würden Unruhen und Lebensmittlnot ſein. 
Keine Arbeit unter franzöſiſcher Aufſicht. Nichtachtung des Verſailler Vertrages und des Völkerb. 
verſammlung nahm geſtern nachmittag in Gelſenkirchen die Ar= tums beraubt, faſt ſämtliche deutſche Arbeiter und Ang' 
beiterſchaft der Zeche Nhein=Elbe zur Beſetzung durch die Fran= wurden aus den öffentlichen Betrieben entlaſſen und unte 
ſtimme, die amerikaniſche Negierung bereit ſei, eine Nolle bei zoſen Stellung. Einmütig wurde beſchloſſen, ſo lange der Au= nichtigſten Vorwänden wurden deutſche Reichsaugehörige 
beit fern zu bleiben, bis die Franzoſen die Stätte verlaſſen haben, gewieſen. In den letzten Wochen hat Polen dieſe Politik 
Die Franzoſen haben bekanntlich die Gaslieferung an Gelſen= verfolgt, ohne Rückſicht darauf, daß faſt ſeit Jahresfriſt in 
kirchen unter der Bedingung zugeſagt, daß die deutſchen Arbeiter den deutſch=polniſche Verhandlungen ſchweben und daß eine 
unter franzöſiſcher Leitung arbeiten müßten.
 Anruhen im Reick. 
* Eſſen, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Die Bergarbeiterverbände 
wenn Frankreich vom erſten Tage an die politiſche, wirtſchaft= gelte vielmehr, alle Kräfte zuſammenzufaſſen, um die dem 
            deut=
wäre das leicht geweſen. Heute ſei das zwar ſchwierig gewor= Gefahren abzuwenden und den Abwehrkampf gegenüber dem 
Demonſtrationen in Berlin. 
Berlin, 15. Aug. (Wolff.) Heute mittag drangen 
            Demon=
ſo notwendiger ſei es, daßdie Ruhrbeſetzung ein poſi= ſchweren Orohungen, gegen die Eiſenbahnbeamten und Arbeiter 
vorzugehen. Polizei zerſtreute die Demonſtranten und nahm 
zwei Verhaftungen vor. Etwa um die gleiche Zeit verſammelten 
und demonſtrierten gegen die Entlaſſung von 100 Arbeitern, die 
m. Saarbrücken, 15. Aug. Die Bergarbeiterorganiſa= ſich während der Streiktage beſonders radikal benommen hatten, 
Saargebiet betreffs einer neuen Lohnregelung an die Bergwerks= gen ſtreikende Arbeiter der Scheberei=Karoſſeriewerke=A G. in das 
und die Menge auseinander getrieben. 
Einigung im mitteldeutſchen Kohlenrevier. 
* Halle, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Der amtliche preußiſche 
Magdeburg, 15. Aug. (Wolff.) Die Lage in der Pro= Preſſedienſt teilt mit: Die Verhandlungen über die Beilegung 
vinz Sachſen hat ſich weſentlich gebeſſert. Die kommuniſtiſche des Streiks in Mitteldeutſchland, die am 13. und 14. Auguſt ſtatt= 
Generalſtreikspropaganda darf als fehlgeſchlagen angeſehen wer= gefunden haben, haben zu einer vollen Einigung zwiſchen den 
kohlenreviers geführt. Die Arbeit wird in vollem Umfange noch 
ſitzer und Merſeburger Bezirk eine Einigung erzielt wird. 
 Deutſcher Reichstag. 
(Eigener Bericht.) 
* Berlin, 15. Aug. Am Regierungstiſche: Kommiſſare. 
Ein Antrag aller Parteien auf Erhöhung der Zulage in der 
fallverſicherung wird ohne Ausſprache angenommen. 
Auf der Tagesordnung ſteht dann der Entwurf eines Poſtſch 
und Telephongebühren=Geſetzes, ſowie eines Fernſ 
wertbeſtändige Gebühren erreicht werden. Die Grun 
Abg. Allekotte (Ztr.) begrüßt dieſe Regelung als eine 
Das Geſetz wird darauf in zweiter und dritter Leſung ängenor 
Abg. Hertz (Soz.) legt eine Entſchließung der Regierun 
Wege zu leiten. 
Abg. Helfferich (Dntl.) beantragt, hinter die Worte 
Berufsſtände und auf der Grundlage der Vermögenswerte der 
Reichsminiſter Dr. Hilferding erklärt, daß die Reichsreg 
Abg. Helfferich (Dnatl.) erwidert, daß die Mitberatun 
Unter Ablehnung des Antrags Helfferich wird dann die Entſ 
Abg. Dr. Herzfeld (Kom.) begründet dann einen Antra 
fordert. Durch die Verordnung wäre den Arbeitern eine der n 
Abg. Müller=Franken (Soz.) beantragt Beratung im 9 
Abg. Thomas (Kom.) widerſpricht der Ausſchußberatung, 
Reichsminiſter des Jnnern llmann erklärt, daß ſich die 
rungen in derber und kräftiger Sprache von ſich zu geben. 
Redner gibt einige Zitate aus der kommuniſtiſchen Preſſe bekanr 
um dort aus eigener Machtvollkommenheit Teile der Ernte ſich 
werde unwiederbringlicher Schaden angerichtet. Das Kabinett 
alles tun, um die Ernährung ſicher zu ſtellen. Wenn die Komm 
nicht ihren ganzen Einfluß geltend machen zur Beruhigung der 
die Vertreter des Landbundes dafür zu ſorgen, daß die Landwirte 
durch wucheriſches Verhalten Anlaß zu Ausſchreitungen geben. D 
Mehrheit.) 
Abg. Thomas (Kom.) behauptet, daß an den Unruhen m 
nover Ruhrflüchtlinge beteiligt geweſen ſeien, die durch den H. 
dazu gezwungen wurden. Die baheriſche Regierung habe emnen 
und auf Grund deſſen die ſozialdemokratiſche „Münchener Pot” 
boten. Ihr Erſcheinen ſei inzwiſchen erzwungen worden. 
Damit ſchließt die Ausſprache. Der kommuniſtiſche Antrag 
dem Nechtsausſchuß überwieſen. 
Angenommen wird eine Ergänzung zum Reichsſiedlungsgeſet 
um weitere 10 Wochen verlängert wird; ebenfo ein 
und des Haushalts des Reichsbankdirektoriums. 
Angenommen wird ein Antrag Oberueier (Soz), wonal 
Vohnungsbauabgabe vom 1. Juli 23 bis 1. Dezembe 
45000 Prozent des Nutzungswertes betragen ſoll. Dazu kommt 
gleiche Zuſchlag der Gemeinden. 
Ein Antrag aller Parteien, der die Regierung auffordert, der 
genommen. 
Damit iſt die Tagesordnung erledigt. 
D4s Haus geht wiederum in die Ferien und ermächtigt den 
Eine Polen=Interpellation im Reichsta 
TU. Berlin, 16. Aug. Die Fraktionen der Regier 
folgende Juterpellation eingebracht: 
Das deutſche Volk beobachtet mit wachſender Unruhe die 
Les Deutſchtums in Polen. Ueber 600 000 Deutſche ver. 
unter dem Druck der polniſchen Maßnahmen ihre Heimat. 
Löln, 15. Aug. (Wolf.) In einer großen Belegſchafts= wurden mehrere Tauſend Anſiedler und Pächter ihres C 
ſcheidung des Internationalen Gerichtshofes hierüber vo 
wurden Deutſche ausgewieſen und ihres Eigentums berauk 
begründeten Anſpruch auf die polniſche 
            Staatsangehö=
haben. Die Entlaſſung der deutſchen Lehrkräfte, die Aufl 
der deutſchen Volksſchulen und zuletzt die Auflöſung des 
nars in Bromberg verhindern die deutſche Minderheit a 
Pflege ihrer völkiſchen Kultur. Dieſe Nichtachtung der deu 
Minderheiten trotz internationaler Verträge und garan: 
Rechte hat in den letzten Tagen wiederum ſchärfſten Au 
gefunden in der Auflöſung des Deutſchtum=Bundes zur 
rung der Minderheit in Polen und die der charitativen 
bände. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, dami 
deutſchen Volksgenoſſen in Polen der Genuß der ihnen ver 
mäßig zuſtehenden Rechte gewährleiſtet wird?. 
Milliardenkredite für Lebensmittel. 
TU Jena, 15. Aug. Die Firma Zeitz u. Schott 
35 000 Pfund Sterling für Beſchaffung von Lebensmittel 
Fett und Reis zur Verfügung geſtellt. Außerdem ſchoſſe 
2 Milliarden zur Beſchaffung von Kartoffeln vor. Den 7 
rungen der Arbeiterſchaft iſt darin Rechnung getragen w. 
daß ihr Kontrollausſchuß mit der Preisprüfungsſtelle ver 
worden iſt. 
Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Leverft 
m. Küln, 15. Aug. Bei den Farbwerken in Leverkuſ” 
denen bereits am Samstag eine von kommuniſtiſcher Seite 
Wege geleitete Kundgebung veranſtaltet worden war, i. 
holten ſich geſtern vormittag gegen 11 Uhr die tumultuag 
Vorgänge in erhöhtem Umfange und führten zu einer Reih 
Gewalttätigkeiten. Es bildeten ſich kommuniſtiſche Hut ſ, 
ſchaften, und mit Knüppeln bewaffnete Stoßtrupps drang! 
die einzelnen Betriebe ein und warfen die zum überwieg“ 
Teil arbeitswilligen Belegſchaften hinaus. Die in der 7 
tätige Sicherheitsmannſchaft wurde feſtgeſetzt, die Feuerwek 
lich angegriffen und zum Teil verletzt. Die Fabriktore w 
von den Kommuniſten beſetzt, und der Arbeiterrat wurk 
abgeſetzt erklärt. Die Ortspolizei erwies ſich als zu ſchwack 
erſt gegen Abend nach Unterſtützung durch Kölner Schutzt 
wurde die Fabrik von den aufrühreriichen Elementen befrei 
die Ordnung wieder hergeſtellt.
Nummer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 16. Auguſt 1923.
Seite 3.
 Geidentwertung, Wertbeſtändigkeit und Rechnungswert. 
Von Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt, Darmſtadt.
 Da das Geld urſprünglich nur Tauſchmittel war, mußte es 
tſchwert haben, d. h. Wertträger ſein. Auch iſt grundſätzlich 
ein Wertträger von dem weſentlich gleichbleibenden Werte 
Edelmetalls geeignet, Wertmeſſer zu ſein. Die Goldmünzen 
deutſchen Goldwährung waren im Einklange mit dieſen 
            An=
gerungen nicht nur Wertzeichen, ſondern auch Wertträger. 
halb konnte das Münzgeſetz ſie unbedenklich zum geſetzlichen 
lungsmittel erklären, d. h. anordnen, daß ſie zu ihrem 
            Nenn=
t auf Geldforderungen in Zahlung genommen werden müſſen. 
Noten der Reichsbank waren lange Zeit nur 
            Inhaberſchuld=
chreibungen, die niemand in Zahlung zu nehmen brauchte, 
erſt die Bankgeſetznovelle von 1909 hat ſie zum geſetzlichen 
lungsmittel gemacht. Dies ging an, da die Reichsbank ihre 
en jederzeit gegen Gold einlöſen und eine Golddeckung bereit 
en mußte, die dies ermöglichte. Während der innere Wert 
damit die Kaufkraft der Reichsgoldmünzen unverändert 
1b, iſt dies bei den Banknoten — die praktiſch minder wich= 
1n Reichskaſſenſcheine laſſe ich außer Betracht — nicht der 
3. Denn die Einlöſungspflicht der Reichsbank wurde mit 
3 gsbeginn „bis auf weiteres” aufgehoben, die Golddeckuug iſt 
1 völlig geſchwunden und die heute weſentlich als Notendeckung 
enden Schatzanweiſungen des Reiches ſind Schuldſcheine 
s vielfach überſchuldeten Ausſtellers. Trotzdem ſind bisher 
s Banknoten geſetzliches Zahlungsmittel geblieben. Das iſt für 
3 Ausland bedeutungslos, da ein deutſches Geſetz das Aus= 
1 nicht zwingen kann, deutſche Banknoten zu ihrem Nenn= 
1: in Zahlung zu nehmnen. Für das Ausland kommt deshalb 
hinſichtlich bereits beſtehender Geldforderungen, nicht der 
nwert, ſondern nur der Kurswert der Papiermark in Be= 
1t. Dieſer bemißt ſich nach der wirtſchaftlichen und politiſchen 
2 des Reichs, wird darum heute ſehr gering bewertet und 
rliegt fortgeſetzt erheblichen Schwankungen. Im Inlande 
nt die Entwertung der Papiermark in deren geſunkener 
fkraft zum Ausdruck, die ſich aus den Teuerungszahlen der 
izen ergibt. Denn ſelbſtverſtändlich werden beim Abſchluſſe 
1 Kauf= und anderen Verträgen die in Papiergeld bedungenen 
enleiſtungen höher bemeſſen, als wenn die Zahlung im 
            Wert=
der Gold erfolgte. Je nach dem Grade, in dem die 
            Sachlei=
yvom Ausland abhängig iſt, ſchließt ſich dabei, wie die In= 
Ziergeben, die Preisbemeſſung mehr oder minder dem 
            Dol=
irſe der Papiermark an. 
Der Unterſchied zwiſchen Nennwert einer= und Kurswert und 
ſkraft der Papiermark anderſeits, ſowie das ſtete Schwanken 
Bem Verhältniſſe zwiſchen Nennwert und Kurswert der Pa= 
*nark haben im Hinblick auf deren Nennwertzwangskurs 
Nere Nachteile ſowohl für die bereits entſtandenen 
            Geldforde=
en wie für deren Neubegründung zur Folge. Für die vor 
S eweiligen Enwertung entſtandenen Geldforderungen ſchadet 
Di die Entwertung als ſolche, für die Geſchäfte, durch die 
forderungen neu begründet werden, deren fortgeſetztes 
panken. Wer vor Eintritt der jeweiligen Geldentwertung 
1) Verkauf, Darlehen, Verſicherung oder ein anderes Geſchäft 
eine Geldforderung erworben hat, muß ſich nach dem 
Artlaute des Bankgeſetzes mit einem verſchwinden= 
A Bruchteil ihres Wertes (zurzeit gegenüber Vorkriegsforde= 
—en dem Bruchteil eines Hunderttauſendſtel) abfinden 
            laſ=
ſ= Daß nach einzelnen Richtungen Sondergeſetze ab= 
Elfen haben und daß und wie in immer weiterem Umfange die 
A tſprechung auf Grund der 88 157, 242, 138 B. G.B. dem 
Berſinn allgemein abhilft, habe ich in zahlreichen 
            Auf=
ſ In erörtert und werde darauf zurückkommen. Heute ſollen 
— die Nachteile der Schwankungen für die entſtehenden For= 
Dngen erörtert werden. Sie kommen natürlich nur in Betracht, 
wi nicht gleich bei Abſchluß des Geſchäfts, ſondern erſt ſpäter 
ſt werden ſoll. 
Wer heute bei einem nicht ſofort zu erfüllenden Kauf= oder 
Srungsvertrag, einem Miet= oder Pachtvertrag oder einem 
Eren langfriſtigen gegenſeitigen Vertrag einen Preis zu 
            be=
ſch ten hat, weiß, daß dieſer bei ſeiner Fälligkeit einen ganz 
            an=
d: Wert darſtellen kann, als er ihn beim Vertragsſchluſſe hat. 
B gels jeder ſicheren Unterlage für die Preisbemeſſung wird 
/ shalb von dem Abſchluß eines langfriſtigen Vertrags 
            ab=
oder der Vertrag wird zu einer Valutaſpekulation. Und 
inſicherheit über die Entwicklung des Geldes wirkt preistrei= 
E da ſie Veranlaſſung gibt, eine hohe Riſikoprämie zu 
            neh=
w Gleich ſchädlich wirkt die bezeichnete Unſicherheit bei Kredit= 
—iften. Der Gläubiger läuft dabei Gefahr, daß er bei einer 
E ren Markverſchlechterung einen viel geringeren Wert 
            zurück=
t, als er hingegeben hat. Deshalb wird er entweder ſehr 
Zinſen fordern oder ſein Geld in Sachwerten anlegen, 
irch deren Preis in die Höhe getrieben wird. Oder er wird 
icht um ſo eher ſein Geld zu Zwecken des Genuſſes 
            ver=
hen, als in gleichem Maße wie die Geldentwertung eine 
Zuerung, der das „Wegſteuern” Selbſtzweck iſt, zum Nachteile 
Rultur und Volkswirtſchaft den Sparſinn ertötet. Der Geld= 
Wftige läuft deshalb Gefahr, Kredit auf die Dauer überhaupt 
oder nur zu den drückendſten Bedingungen zu erhalten. 
Alt er das Geld, ſo hat eine Markbeſſerung für ihn zur Folge, 
er außer hohen Zinſen das erhaltene ſchlechte in gutem 
2 zurückzahlen muß. Die Gefahren der Kreditgewährung 
            er=
in ſich auch auf die Sundung öffentlich=rechtlicher 
            Verpflich=
n, insbeſondere der Steuern, bei denen die Zugrundelegung 
Nennwertes des Einkommens oder Vermögens teils dem 
Ste, teils dem Steuerſchuldner zum Nachteile gereicht. 
            Ob=
es ſich dabei nicht um die Begründung von Geldforderun= 
Ahandelt, ſei noch auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die 
Sder Geldentwertung bei gewerblichen Bilanzen und bei den 
Shaltungsplänen der Staaten uſw. entſtehen. Bei der 
            der=
gen Aufſtellung der Bilanzen in Papiermark erſcheinen 
er Aktiv= wie auf der Paſſivſeite nicht die wahren, ſondern 
nwerte, die das Geſamtergebnis fälſchen. Dies kann die 
ilung von Scheingewinnen zur Folge haben und läßt 
            Divi=
in, die tatſächlich nur verſchwindende Bruchteile der frühe= 
Zoldmarkdividenden darſtellen, als bedeutende Gewinne 
            er=
en. Haushaltspläne, die in Papiermark aufgeſtellt werden, 
kein Bild der wirklichen Einnahmen und Ausgaben, und 
n deshalb keine geeignete Unterlage für die zur 
            Balanzie=
gebotenen ſteuerlichen und ſonſtigen Maßnahmen. 
Der Verkehr hat verſucht, den Nachteilen, die ſich aus den 
ankungen des Papiermarkwertes ergeben, ohne Aenderung 
jeſetzgebung ſelbſt abzuhelfen. Man ſchloß Geſchäfte in 
            aus=
ſcher Währung ab, beſtimmte den Pachtzins in 
            Natural=
n, ſetzte an die Stelle von Geldrenten ſolche, die in Körnern 
anderen Naturalien beſtimmt ſind, und ſchuf wertbeſtändige 
gen, indem man nicht eine Geldſumme von beſtimmtem 
betrage, ſondern eine durch den jeweiligen Preis einer 
oder den jeweiligen Dollarkurs zu beſtimmende Geldſumme 
rach (Roggenrenten, Kohlenwertanleihe, 
            Dollarſchatzanwei=
in, Goldanleihe uſw.). Oder man ſchloß Verträge mit glei= 
N Preiſen, wie zum Beiſpiel die gleitenden Lohnſkalen, bei 
r der Lebenshaltungsinder automatiſch die Höhe des 
            Loh=
beſtimmt. Oder man ſetzte, wie beim Buchhandel, einen 
dpreis feſt, der dann mit der jeweils beſtimmten 
            Teuerungs=
vervielfältigt wird. Dieſen Einzelmaßnahmen ſtehen zum 
erhebliche Bedenken entgegen. Namentlich wurde die 
ng des Großhandels, auch Geſchäfte im Inlande in 
            aus=
ſcher Währung abzuſchließen, von dem Einzelhandel, der
 kark weiterverkaufen muß, ſchwer empfunden, und die 
            Ab=
ng unſeres Wirtſchaſtslebens auf ausländiſche Währung 
IIb durch die Reichsgeſetzgebung eingeſchränkt. Auch kann 
Schuldner vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus nur dann 
ung zu einem erhöhten Nennbetrage im Falle der weiteren 
entwertung verſprechen, wann er ſicher iſt, daß auch ſeine
 eigenen Einnahmen ſich in entſprechender Weiſe erhöhen. 
            An=
dererſeits kann der Gläubiger nach Maßgabe eines feſten 
            Rech=
nungswertes nur abſchließen, wenn ihm die allgemeine Geltung 
dieſes Maßſtabs die Gewähr bietet, daß ihm ein bei Beſſerung 
des Markurſes auszuzahlender geringerer Betrag die 
            Befriedi=
gung der gleichen Bedürfniſſe ermöglicht, wie der verabredete 
Betrag. Deshalb erſcheint eine Verallgemeinerung des von den 
Einzelmaßnahmen verfolgten Zweckes durch Geſetz geboten. Die 
Einzelmaßnahmen ſollen den Gläubiger oder Schuldner vor 
Schädigung dadurch ſchützen, daß er zufolge des Zwangskurſes 
der Papiermark den bedungenen Nennwert ohne Rückſicht auf 
deſſen durch die Schwankungen veränderten Kurs= und Kaufwert 
zahlen oder nehmen muß. Die Schwankungen und ihre Nachteile 
würden durch die ſog. Stabiliſierung der Mark auf einen 
            be=
ſtimmten Kurs, d. h. durch Herſtellung eines feſten Verhältniſſes 
zwiſchen Nenn= und Kurswert der Papiermark, beſeitigt. Die 
ſtabile Währung kann aber inſolange durch ein Geſetz nicht 
            dau=
ernd wirkſam eingeführt werden, als nicht durch Regelung der 
Reparationsſchuld und der Finanzen des Reichs ihre 
            wirtſchaft=
lichen Vorausſetzungen gegeben ſind. Da dies in abſehbarer Zeit 
kaum zutreffen wird und inſolange die Schwankungen des 
            Pa=
viergeldwertes nicht beſeitigt werden können, muß ihre Gefahr 
dadurch ausgeſchloſſen werden, daß die Höhe der 
            Geldforderun=
gen ihnen angepaßt wird. Dies geſchieht durch Aenderung des 
            Ge=
ſetzes, das den Zwangskurs der Papiermark zum Nennwerte 
            vor=
ſchreibt. Das Papiergeld muß mangels Goldes als ſolches 
Zahlungsmittel bleiben, für die Höhe der Zahlung aber nicht 
der Neunwert, ſondern der Kurswert maßgebend ſein. Eine 
ſolche Geſetzesänderung erſcheint nicht nur wirtſchaftlich, ſondern 
auch rechtlich geboten. Denn der Satz Mark — Mark iſt durch 
die Geldentwertung zu einer Lüge geworden, die, wie das 
            Kam=
mergericht letzthin ausgeführt hat, die Grundlagen unſerer 
            gan=
zen Rechtsordnung zerſtört. Die Aenderung hätte zur Folge, daß 
der in Papiermark zu bezahlende Betrag der Forderung je nach 
dem Steigen oder Fallen der Mark höher oder niedriger würde, 
der innere Wert der Forderung und damit deren Kaufkraft aber 
unverändert bliebe. Da ein Kurswert an ſich nur im 
            Verhält=
niſſe zum Auslande in Betracht kommt, gilt es einen 
            Rechnungs=
wert einzuführen, auf den bei Begründung und Zahlung die 
Höhe der Geldforderungen zurückgeführt wird, und der ſie damit 
zu wertbeſtändigen, d. h. in ihrem inneren Werte gleichbleibenden 
macht. Die Meinungen darüber, welcher Maßſtab als 
            Rechnungs=
einheit einzuführen ſei, ſind geteilt. Reichsgerichtsrat Zeiler ſchlägt 
die Durchſchnittshöhe des Volkseinkommens bei Entſtehung und 
Tilgung der Forderung, Profeſſor Geiler eine Neumark, andere 
die Teuerungszahlen, und wieder andere, wie insbeſondere 
Staatsſekretär Mügel und Profeſſor Mahlberg, die Goldmark 
vor. Alle dieſe Maßſtäbe, einſchließlich der Goldmark, bedeuten 
abſtrakte Rechnungseinheiten, deren Kurs im Verhältniſſe zur 
Papiermark unter Zugrundelegung der aus den Teuerungszahlen 
oder dem Dollarkurſe hervorgehenden inneren oder äußeren 
Kaufkraft der Papiermark periodiſch feſtzuſetzen ſein wird. 
            Ge=
wiß iſt es nicht bedeutungslos, welcher Maßſtab gewählt wird, 
wie und von wem der Rechnungswert am beſten feſtgeſtellt wird, 
und ob dies täglich oder in längeren Perioden geſchieht. Ich 
gehe indes darauf, weil es in zweiter Linie ſteht und 
            umfang=
reiche Erörterungen nötig macht, in dieſem Aufſatze nicht ein. 
Die Hauptſache iſt, daß überhaupt ein unſeren Verhältniſſen 
            ent=
ſprechender Maßſtab beſtimmt wird und maßgebende Bedeutung 
für alle Geldgeſchäfte im Inland erhält. Ich ſelbſt neige, 
            abge=
ſehen von anderem, der Wahl einer Mark als Rechnungswert 
ſchon deshalb zu, weil die Bezeichnung es erleichtert, von 
            vorn=
herein auf den Rechnungsmaßſtab abzuſtellen. Für die 
            Bezeich=
nung Goldmark ſpricht, daß ſie im Verkehr ſchon jetzt vielfach 
gebraucht wird. Sie iſt aber geeignet, den Irrtum zu erwecken, 
es handele ſich nicht um einen bloßen Maßſtab, ſondern um eine 
körperliche Sache, um wirkliches Geld und um eine neue 
            Wäh=
rung. Dasſelbe trifft, wenn auch in geringerem Maße, bei der 
Bezeichnung Neumark und der vom Reichsfinanzminiſter 
            ge=
brauchten und im weſentlichen treffenden Bezeichnung 
            Feſt=
mark zu. Auch iſt die letztere inſofern nicht völlig zutreffend, 
als Schwankungen gegenüber dem ausländiſchen Wertmeſſer 
(Dollarkurs) eintreten, wenn der Feſtmarkkurs nicht täglich und 
wenn er nach der inneren Kaufkraft bemeſſen wird. Ich 
ſchlage deshalb die Bezeichnung „Rechenmark” vor, gebrauche 
ſie im folgenden, füge aber an, daß im weſentlichen dasſelbe 
auch bei der Wahl eines anderen Rechnungswertes gilt. 
Die Vorteile, die ſich daraus ergeben, daß der Betrag einer 
Papiermarkſumme nach deren Verhältnis zur Rechenmark 
            be=
ſtimmt wird, ſind insbeſondere folgende: 
Ein Darlehen von einer Million, das bei einem 
            Rechenmark=
kurſe von 100 000 gegeben wird, hat einen Rechenmarkwert von 
10, die dauernd die Grundlage für die Bewertung der 
            Forde=
rung bilden. Bei einem Kurſe von 200 000 hat die Rückzahlung 
miit 200 000 mal 10, bei einer ſolchen von 50 000 mit 50 000 mal 10 
zu erfolgen. Der Verleiher erhält deshalb beim Steigen oder 
Fallen der Papiermark nicht die gleiche Summe, ſtets aber den 
Wert zurück, den er hingegeben hat. Wie beim Darlehen iſt es 
auch bei ſonſtigen Geldforderungen. Wenn der Kaufpreis in 
Papiermark verabredet iſt, iſt er nach dem Kurſe zur Zeit der 
Verabredung in Rechenmark umzurechnen und dieſer 
            Rechen=
markwert iſt nach dem Kurſe zur Zeit der Zahlung wieder in 
Papiermark umzurechnen. Wird die Forderung im Vertrag, 
            Ur=
teil oder Grundbuch ſofort in Rechenmark ausgedrückt, ſo iſt eine 
Umrechnung nur bei der Zahlung erforderlich. Werden die 
            Poſt=
gebühren und die Tarife der Eiſenbahnen nach Rechenmark 
            be=
ſtimmt, ſo werden ſie durch die Schwankungen des Geldwertes 
nicht berührt, und dieſe kommen nur darin zum Ausdruck, daß 
man beim Ankaufe der Marken und Fahrſcheine uſw. einen je 
nach dem Kurſe der Rechenmark wechſelnden Betrag in 
            Papier=
iark zu zahlen hätte. Dasſelbe ergibt ſich, wenn, wie dies jetzt 
beabſichtigt iſt, feſte Grundtarife beſtimmt und jeweils mit der 
im Schlüſſel ausgedrückten Teuerungszahl vervielfältigt werden. 
Jedenfall ſind feſte Sätze mit Umrechnung fortgeſetzt wechſelnden 
Sätzen ohne umrechnung vorzuziehen. Durch die Abſtellung auf 
Rechenmark würden in Zukunft alle Geldforderungen 
            wertbe=
ſtändig ſein. Das würde eine geordnete Wirtſchaft ermöglichen 
und, da der Gläubiger nicht fürchten muß, ſein Geld durch 
            An=
lage in einer Geldforderung zu verlieren, den Sparſinn und die 
Geldanlage in feſtverzinslichen Papieren fördern. Auch würde 
durch das Wertbeſtändigwerten aller Geldforderungen bewirkt, 
daß ſich die wirtſchaftliche Belaſtung des Schuldners nicht dadurch 
erhöht, daß der Papiermarkhetrag ſeiner Forderung ſich vermehrt. 
Denn ein Beamter beiſpielsweiſe, der ein Darlehen aufnimmt, 
das er ſpäter aus ſeinem Gehalte zurückzahlen will, braucht, trotz 
der Erhöhung des Nennbetrags, nur den gleichen Bruchteil 
            ſei=
nes Gehaltes aufzuwenden, weil ſein Gehalt in demſelben 
            Ver=
hältniſſe ſteigt. Die Feſtſetzung der Gehälter und Löhne in 
Rechenmark würde das Problem der gleitenden Skala löſen 
und die fortg=ſetzten Verhandlungen überflüſſiag machen, die 
            zeit=
raubend, koſtſvielig und, ſoweit es ſich um Beamte handelt, dem 
Anſehen der Staatsgewalt nicht förderlich ſind. Die 
            Wertbeſtän=
digkeit aller Forderungen würde die Bedenken gegen gleitende 
Gehalte und Löhne insbeſondere darin beſeitigen, wenn nicht die 
Goldmarkbeſoldungen der Friedenszeit, ſondern die 
            gegenwär=
tigen Gehälter und Löhne zugrunde gelegt würden. Die 
            glei=
tende Skala beſeitigt auch die Gefahren, die mit einer 
            Beſſe=
rung des Markkurſes verbunden ſind. Denn wenn ſich die 
            aus=
ländiſche Kauftraft der Mark beſſert, im Inlande aber die Preiſe 
und Löhne dieſelben bleiben, ſo bedeutete dies eine verhältniß= 
„äßige Erhöhung der inländiſchen Geſtehungskoſten und mindert 
deshalb die deutſche Konkurrenzfähigkeit im Auslande. Hat aber 
die Ermäßigung des Rechenmarkkurſes automatiſche Senkung der
 Gehälter und Löhne zur Folge, ſo werden dadurch die aus einer 
Beſſerung des Markkurſes entſtehenden Schwierigkeiten leichter 
überwunden. Auch in den Fällen beſeitigt die Beſtimmung eines 
Papiermarkbetrages nach dem Rechenmarkkurſe Unbilligkeiten, in 
denen der Betrag eines Anſpruchs davon abhängt, in welcher 
Höhe der Wert eines Gegenſtandes zur Zeit höheren Geldwertes 
geſchätzt worden iſt. Ich verweiſe auf die Auseinanderſetzung 
unter Miterben, bei der nach 8 2055 B. G.B. der Wert der zur 
Ausgleichung zu bringenden Zuwendungen ſich nach der Zeit der 
Zuwendung beſtimmt. Oder auf die Auseinanderſetzung 
            geſchie=
dener Ehegatten, bei der nach 8 1478 für den zurückzuerſtattenden 
Wert des Eingebrachten die Zeit des Einbringens maßgebend iſt. 
Hier wird, weun die Auseinanderſetzung jetzt erfolgt, ein 
            un=
hilliges Ergebnis erzielt, wenn der vorkriegsmäßige 
            Goldmark=
wert der Zuwendung oder des Einbringens bei der 
            Ausein=
anderſetzung mit dem gleichen Nennbetrag in Papiermark in 
Rechnung geſtellt wird. Die Unbilligkeit wird durch Umrechnung 
nach dem Rechenmarkkurſe in ähnlicher Weiſe beſeitigt, wie dies 
das Reichsgericht bezüglich des Pachtinventars nach 8 589 B. G.B. 
entgegen den Buchſtaben des Geſetzes für geboten hielt. Auf 
dem Gebiete des Steuerweſens iſt durch Sonderbeſtimmungen 
im Vermögensſteuer=, Vermögenszuwachsſteuer= und 
            Finanz=
ausgleichsgeſetze der irreführenden Vergleichung ungleichartiger 
Werte vorgebeugt. Die Bilanzierung gewerblicher 
            Unternehmun=
gen nach Goldmark wird unter anderem aus ſteuerlichen 
            Grün=
den nicht mit einem Schlage, ſondern nur auf Grund von 
            Ueber=
gangsbeſtimmungen möglich ſein. Sie ſchafft aber, wenn ſie 
durchgeführt iſt, Klarheit über den wirklichen Stand des 
            Unter=
nehmens, verhütet die Berechnung und Verteilung von 
            Schein=
gewinnen und führt ein richtiges Bild über die Erträge des 
Handels und der Induſtrie im Deutſchen Reiche herbei. 
Auch das Ziel, die Steuern dem wechſelnden Geldwert 
            an=
zupaſſen, das bisher in fortgeſetzten Verſuchen mit 
            unzuläng=
lichem Erfolge angeſtrebt wurde, würde durch die 
            Rechenmark=
berechnung erreicht werden. Jusbeſondere würde die 
            Einkom=
menſtener, wenn das Einkommen in Rechenmark feſtgeſtellt 
würde, in richtiger Höhe berechnet und im Laufe des Jahres zu 
ihrem vollen Rechenmarkwerte bezahlt werden. 
Die Anpaſſung an die Geldentwertung macht fortgeſetzt eine 
Fülle von Maßnahmen erforderlich. Steuern, Koſten, Gebühren, 
Löhne, Beſoldungen, Tarife und alle übrigen auf Geldbeträge 
            abge=
ſtellten Beſtimmungen müſſen fortgeſetzt ſo abgeändert werden, daß 
ſie nur einigermaßen mit dem ſtets wechſelnden Geldwert im 
Einklange ſtehen. Nicht der geringſte Nutzen der 
            Rechenmark=
rechnung würde darin beſtehen, daß er die Unſumme von 
            un=
produltiver Arbeit und von Koſten, die dieſe Aenderungen 
            er=
fordern, beſeitigt. Ganz abgeſehen davon, daß die Aenderungen 
oft zu ſpät kommen und in dem Wirrſal von Beſtimmungen ſich 
niemand mehr zurecht finden kann. 
Als ein weiterer Vorteil der Rechenmark kommt in Betracht, 
daß ſie die Scheidung in Opfer und Ausbeuter der 
            Geldentwer=
tung beſeitigt und die Bevölkerung gleichmäßig den Folgen des 
ſchwankenden Geldwertes unterwirft. Die durch die Rechenmark, 
bewirkte Wertbeſtändigkeit der Forderungen beſeitigt die 
            Speku=
lation der Geldſchuldner auf die weitere Geldentwertung und 
damit deren Intereſſe an der Prozeßverſchleppung. Auch wirkt 
die Wertbeſtändigkeit dadurch preisſenkend, daß ſie das 
            Bedürf=
nis nach Geldanlage in Sachwerten mindert. Daß die 
            Forde=
rungen wertbeſtändig werden, das Papiergeld dagegen den 
Schwankungen unterworfen bleibt, wird bei ſteigendem 
            Rechen=
markwert endlich die Folge haben, daß jeder beſtrebt ſein wird, 
ſeinen Barbeſtand möglichſt niedrig zu halten. Dadurch wird 
wiederum der bargeldloſe Verkehr gefördert und die Inflation 
gemindert. Dies aber würde neben der durch die 
            Wertbeſtändig=
keit der Forderungen herbeigeführten Verringerung des 
            Deviſen=
bedarfs günſtig auf den Wert des Papiergeldes einwirken. Die 
gegenteilige Befürchtung, daß es durch die Rechenmark völlig 
            ent=
wertet würde, wäre dann begründet, wenn die Rechenmark Geld 
und Währung wäre, da dann die beſſere die ſchlechtere Währung 
derdrängen würde. Dies iſt aber die Rechenmark nicht, ſondern, 
wie wiederholt betont werden muß, lediglich ein Maßſtab zur 
Beſtimmung der Menge des bei Zahlungen aufzuwendenden 
Papiergeldes. 
Wie oben dargelegt, bezweckt die Einführung der 
            Rechen=
mark nur die Abhilfe gegen kürſtige Schäden. Alle aus früherer 
Zeit ſtammenden Forderungen kurzerhand auf ihren 
            Rechenmark=
wert zu erhöhen, würde ſchon im Hinblick auf die 
            Schuldver=
ſchreibungen des Reichs und der anderen öffentlich=rechtlichen 
Verbände nicht möglich ſein. Auch wäre eine ſolche Erhöhung 
ebenſo ungerecht wie der dermalige Zuſtand, da er den Schaden 
der Geldentwertung, die jetzt allein den Gläubiger trifft, 
            aus=
ſchließlich auf den Schuldner überwälzen würde. Es muß 
            des=
halb einer Sondergeſetzgebung und, ſoweit dieſe nach wie vor 
verſagt, der Rechtſprechung überlaſſen bleiben, bei, früheren 
Geldſchulden die widerſtreitenden Intereſſen von Gläubiger und 
Schuldner billig auszugleichen und beſonders eine Bereicherung 
des Schuldners auf Koſten des Gläubigers zu verhindern. Auf 
dieſem Boden ſteht bezüglich der alten Schulden auch der im 
Tagblatt vom 7. Auguſt d. J. veröffentlichte Geſetzentwurf des 
Richtervereins beim Reichsgericht. Der Entwurf geht davon 
aus, daß eine Zahlung mit entwertetem Gelde im bloßen 
            Nenn=
betrage des Anſpruchs grundlätzlich nicht als Erfüllung 
            anzu=
ſehen iſt, und bezeichnet die 88 157, 242, 138 B. G. B. als die 
            Vor=
ſchriften, mit denen bei alten Anſprüchen zu helfen iſt. Damit 
ſtellt der reichsgerichtliche Entwurf ſich grundſätzlich auf den 
Standpunkt, von dem aus das Urteil des Darmſtädter 
            Ober=
landesgerichts vom 18. Mai d. J. auf die Aufwertung alter 
Hypotheken erkannt hat. 
Sofortige Eintreibung der neuen Steuern. 
TU. Berlin, 15. Aug. Im Reichsfinanzminiſterium fand 
heute vormittag unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Dr. 
Hilferding eine Beſprechung der Landesfinanzpräſidenten und 
der Präſidenten der Abteilungen für Beſitz= und 
            Vermögens=
ſteuer über die Durchführung der neuen Steuergeſetze ſtatt. Der 
Miniſter wies in der Ausſprache auf die ernſte Lage hin, die 
raſcheſtes und tatkräftiges Handeln erfordere. In der Ausſprache 
gurden die einzelnen Steuerbeſtimmungen nach der 
            ſteuer=
techniſchen Seite hin eingehend erörtert und Richtlinien für die 
gleichmäßige Durchführung feſtgelegt. Bei ſämtlichen 
            Ver=
tretern der Finanzverwaltung kam der Gedanke zum Ausdruck, 
daß es trotz aller Schwierigkeiten gelingen müſſe, die demnächſt 
fälligen Steuerbeträge noch in dieſem Monat in die Finanzkaſſe 
zu leiten. 
Steuerbefreiung für Klein=Belriebe. 
Berlin, 15. Aug. (Wolff.) Zum Schutze leiſtungsſchwacher 
Kleinbetriebe des Handels, Gewerbes und Handwerks haben 
die Abgeordneten Fiſcher=Köln, Dr. Kuelz und Knieſt folgenden 
Antrag an den Reichsminiſter der Finanzen im Namen der 
demokratiſchen Reichstagsfraktion geſtellt: Nach Artikel 4 8 5 des 
Geſetzes über die Beſteuerung der Betriebe kann der 
            Reichs=
finanzminiſter für Kleinbetriebe Ausnahmen von der 
            Beſteue=
rung zulaſſen. Die Fraktion der Deutſchen Demokratiſchen 
            Par=
tei ſtellt daher den Antrag, die Kleinbetriebe des Handels und 
des Handwerks, die durchſchnittlich nicht mehr al Szwei bis drei 
Leute beſchäftigen, von der Steuer frei zu laſſen,
Seite 4.
Daruſtäßter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Auguſt 1923.
Numuer 225.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 16. Auguſt. 
Zur Kartoffelverſorgung. 
Herrn Geheimerat Beſt eine Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes 
für die Kreiſe Darmſtadt und Dieburg ſtatt, die ſich mit der 
            Kar=
toffelverſorgung eingehend befaßte. Es waren alle Schichten der erſt nach vorheriger öffentlicher Aufkündigung. Vgl, die heutige Be= 
Bevölkerung, vom Verbraucher bis zum Erzeuger, vertreten und 
ihnen Gelegenheit gegeben, Vorſchläge zur Beſſerung der 
            Kar=
toffelverſorgung zum Ausdruck zu bringen. Feſtgeſtellt wurde, 
was übrigens nicht unbekannt ſein dürfte, daß die 
            Frühkartoffel=
ernte in dieſem Jahre infolge des naſſen Frühjahres um zirka 
8 Wochen verſchoben worden iſt, wozu noch der Umſtand kommt, 
daß die Getreideernte in dieſem Jahr ausſchließlich mit ihr 
            zu=
ſammenfällt und die Frühkartoffeln erſt nach Beendigung der 
Ernte wohl in den meiſten Fällen eingebracht werden können. 
Sehr eingehend unterhielt man ſich über die Preiſe der 
            Früh=
kartoffeln, und von allen Seiten wurde bemängelt, daß ein 
            Nicht=
preis für Frühkartoffeln zurzeit nicht vorhanden iſt. Aus dieſer 
Debatte entwickelte ſich alsdann der einſtimmige Beſchluß, eine 
Kartoffelnotierungskommiſſion mit dem Sitz in Darmſtadt 
            einzu=
ſetzen. Erfreulicherweiſe konnte die Kommiſſion auch ſofort 
            ge=
bildet werden. 
Die Notierungskommiſſion wird von dem Vorſitzenden der 
ſtädtiſchen Preisprüfungsſtelle Herrn Or. Krichbaum geleitet. 
Sie ſetzt ſich zuſammen aus je drei Vertrauensleuten aus dem 
Kreiſe der Verbraucher und Erzeuger, einem unbeteiligten 
            Sach=
verſtändigen und einem Händler. Die Kommiſſion hat die 
            Auf=
gabe, allwöchentlich auf Grund der Marktverhältniſſe in hieſiger 
Gegend und den angrenzenden Gebieten Richtpreiſe zu notieren 
und unverzüglich zu veröffentlichen. Man gibt ſich dabei der 
            Er=
wartung hin, daß ſowohl die Landwirte als auch die Händler, 
namentlich aber auch die Verbraucher und die für den 
            Kartoffel=
aufkauf in Frage kommenden Berufsverbände die von der 
            Kom=
miſſion veröffentlichten Richtpreiſe nicht überbieten, ſondern ſie 
als Grundlage in jedem Falle benutzen und mithelfen, die 
            Preis=
treiberei zu verhindern und eine Beunruhigung vom 
            Lebens=
mittelmarkt fernzuhalten. Letzteres iſt aber nur dann möglich, 
wenn alle beſonnenen Kräfte vernünftig zuſammenarbeiten, die 
von den Behörden getroffenen Maßnahmen genau befolgen und 
Auswüchſe unverzüglich zur Anzeige bringen. 
Die Kommiſſion wird allwöchentlich Mitwochs nachmittags 
tagen und die ermittelten Preiſe unverzüglich durch die 
            Tages=
preſſe bekannt geben. 
Nach Beendigung der Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes trat 
die neu gebildete Kommiſſion ſofort zuſammen und notierte einen 
Erzeugerpreis von 800 000 Mark pro Zentner. 
Dieſer Preis gilt bis zur Sitzung in kommender Woche. 
— Ernannt wurden: am 6. Auguſt der Schulamtsanwärter Adolf 
Fleiſchhauer aus Echzell zum Lehrer an der Volksſchule zu 
            Hain=
chen (Kreis Büdingen), am 9. Auguſt der Schulverwalter Otto Bloch 
aus Dieuze CLothr.), zurzeit in Offenbach, zum Lehrer an der 
            Volks=
ſchule in Offenbach; — der Kanzliſt bei dem Kreisamt Darmſtadt Wilh. 
Müller, zum Kanzliſten bei der Kanzlei des Landesamts für das 
Bildungsweſen. 
— Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde am 28. Juni die Lehrerin 
Thekla Thiery aus Gimbsheim (Kreis Worms) auf ihr Nachſuchen 
mit Wirkung vom 1. Juli 1923 ab. 
— Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer 
oder eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule zu Eichenrod 
(Kreis Lauterbach). Dienſtwohnung iſt vorhanden, aber alt und klein; 
eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer oder eine ebangeliſche 
Lehrerin an der Volksſchule in Hemmen (Kreis Lauterbach). 
            Dienſt=
wohnung iſt vorhanden, aber eng; eine Lehrerſtelle für einen 
            evangeli=
ſchen Lehrer oder eine ebangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in 
Lauterbach. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden und ſchiver zu 
beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der 
Bolksſchule in Spachbrücken (Kreis Dieburg). Eine 
            Dienſtwoh=
nung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer an 
der Volksſchule zu Büttelborn (Kreis Groß=Gerau). 
            Dienſtwoh=
nung iſt nicht vorhanden, Mietwohnung für einen verheirateten Lehrer 
iſt in abſehbarer Zeit nicht zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen 
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Zell (Kreis Bensheim). 
Dienſtwohnung iſt vorhanden. 
— Paul Emmerling †. Mit dem am 9. Auguſt hier verſtorbenen 
Miniſterialrat Paul Emmerling iſt ein Mann von 
            ſel=
tenem Ausmaß, einer der Beſten unſerer Stadt, dahingegangen. E., 
der am 18. Auguſt 1874 geboren war, entſtammte einer altheſſiſchen 
Beamtenfamilie. Es lag daher nahe, daß er ſich dem Studium der 
Rechts= und Verwaltungswiſſenſchaften widmete und nach deren 
            Erledi=
gung in den Verwaltungsdienſt des heſſiſchen Staates eintrat. Hier 
hieſigen Polizeiamte und wirkte ſodann als Kreisamtmann in Alsfeld 
wo er bald zum Miniſterialrat befördert wurde. Was er hier leiſtete, 
iſt noch in friſcher Erinnerung. Von ſcharfem Verſtande begabt mit 
einem außerordentlich praktiſchen Blick, von einer jugendlichen, ſchier 
unerſchöpflichen Arbeitsluſt und Arbeitskraft, mit heißem Intereſſe für 
ſeinen Dienſt, ſchaffte er Ausgezeichnetes. Dabei war er von einer 
bezwingenden liebenswürdigen Art, ſo daß ſowoßl der Verkehr zwiſchen 
ihm und ſeinen Kollegen und Untergebenen, wie auch mit dem 
            Publi=
kum ſich in der ungezwungenſten und verbindlichſten Weiſe abwickelte. 
Sein lebhafter Geiſt und ſein Intereſſe für alles Schöne und Gute Handelsbetrieben, 2. von Betrieben, die dauernd landwirtſchaftlichen, 
ließen ihm aber ſeine Tätigkeit mit ſeiner amtlichen Wirkſamkeit nicht forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Zwecken dienen. Abgabepflichtig 
ragendes. Wo immer hin ihn auch das Vertrauen ſeiner Mitbürger 
berief ſei es in die Stadtverordnetenverſammlung, in den Vorſtand des nehmer beſchäftigen. Von der Abgabe zu Nr. 1 und 2 ſind befreitt 
ren zahlreichen größeren und kleineren Gremien — überall marſchierte 
er mit an der Spitze und gab den von ihm vertretenen Vereinigungen 
Ziel und Richtung. Was aber alle ſeine vortrefflichen Eigenſchaften 
überſtrahlte, das war das Rein=Menſchliche ſeines Weſens. Er war ein 
ſelten gütiger Menſch, deſſen mildes, geradezu kindliches Herz es nicht 
zuließ, daß er Not ſah, ohne auf Linderung bedacht zu ſein. So hat Staatenvereinbarungen ein Anſpruch auf Befreiung von den 
            perſön=
er ſowohl in der Oeffentlichkeit, noch mehr in der Stille, angeregt und 
unterſtützt durch eine gleichgeſinnte hochherzige Gattin, unendlich viel (induſtrielle uſp.) beträgt das Zweifache der Beträge, die der Arbeit= 
Gutes geſtiftet. So hat er manche Träne getrocknet und manchen 
            Un=
holfen. Das Bild dieſes ſeltenen Menſchen wird weiterleben, als das 
eines vortreflichen, edlen Mannes deſſen Wirken und Weſen 
            unvergeß=
lich bleiben werden. 
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Der Wauwau” die 
eigenartige engliſche Detektivkomödie, mit Bruno Harprecht in der 
            Titel=
rolle, die bei Publikum und Preſſe ſo warmen Beifall gefunden hat, 
gelangt nur noch bis einſchließlich Samstag zur Aufführung. Die zum Schluſſe eines Kalendermonats vom Arbeitslohn einbehaltenen 
heutige Vorſtellung fällt der Donnerstagsmiete zu. — Einakter= 
Abend. Am Samstag abend findet als Nachtvorſtellung ein 
            Ein=
akterAbend, und zwar „Lore” „Sittliche Forderung” und „Abſchied 
vom Regiment” von Hartleben ſtatt. Der Kartenverkauf beginnt heute. 
— „Komteß Guckerl”. Als letzter Abſchiedsabend von Eliſabth 
Horn, die Ende des Monats ihr Engagement nach Zürich antritt, findet 
am Sonntag abend die letzte Aufführung von „Komteß Guckerl”, mit 
Eliſabeth Horn in der Titelrolle ſtatt. 
* Aerzte und Krankenkaffen. Am 13. Auguſt fanden in Darmſtadt 7 
die Schiedsgerichtsverhandlungen zwiſchen den heſſiſchen Aerzten und 
den Krankenkaſſen ſtatt. Die ſveſentlichen Forderungen der Aerzte 
            wur=
den nicht angenommen. Es wurde ihnen lediglich zugebilligt, für 
eine Unterſuchung einſchließlich der Beratung für den Monat Juli 
25 000 Paviermark, alſo bei einem Dollarſtand von 4 Millionen rund gelegt worden iſt oder, wenn Wehrbeitragsveranlagung nicht ſtattfand, 
2), Friedenspfennige, und für Auguſt eine vorläufige Abſchlagszahlung zugrunde zu legen geweſen wäre. Die Abgabe iſt am 1. jedes 
im Betrige von etwa 8 Friedenspfennigen. Die Kaſſenvertreter haben 
zugeſagt, in den nächſten Tagen Zahlung zu leiſten. Trotzdem nach den 
Beſchlüſſen der zur Verzweiflung getriebenen Aerzteſchaft der ärztliche vollen Kalendermonat, wer bei Beginn des jeweiligen Kalendermonats 
Geueralbehandlungsſtreik nun ohne weiteres hätte einſetzen müſſen, 
haben die Aerzte beſchloſſen, den Streik einſtweilen ſo lange zu ver= erteilt. Berufung iſt ausgeſchloſſen und Beſchwerde (88 224, 281 NAbgO.) 
ſchieben, bis das Ergebnis der am 18. d. M. in Berlin ſtattfindenden 
zentralen Verhandlungen der Spitzenverbände vorliegt. 
Stadtkaſſe eine Nachzahlung an ſämtliche in unſerer Fürſorge 
ſtehenden Kleinrentner ausgezahlt. Gutſcheine für Kartoffeln können dem Wehrbeitragswert (auf je 2000 Mk. Wehrbeitragswert 11 Mk. 
ſofort auf Zimmer 51 des Wohlfahrtsamtes von den in der Fürſorge monatlich) erhoben wird, iſt eine weitere Heranziehung zur 
            Betriebs=
ſtehenden Kleinrentnern abgeholt werden. 
uer Mieter. Am 15. Auguſt ſind es 25 Jahre, daß Herr 
Schuhu heumeiſter Ph. Henninger im Hauſe Karlſtr. 36 wohnt.
 T Notgeldſcheine der Stadt Darmſtadt im Werte von je 50 000, 
100 000, 500 000 und 1 000 000 Mark gelangen gegenwärtig 
zur Ausgabe. Die Scheine zu 50 000 und 100 000 Mark ſind 
in der Größe von 11 815 Zentimeter auf rauhem Pavier hergeſtellt tritt am 15. Auguſt in Kraft. Als außerordentliche Abgabe wird e 
und zeigen die Abbildung des Ausſtellungsgebäudes auf der 
            Mathilden=
höhe. Die Scheine zu 500 000 und 1 000 000 Mark ſind in der 
Größe von 91 X 15 Zentimeter auf glattem Waſſerzeichenpavier her= zahlungen auf die Einkommenſteuer verpflichtet ſind, am 25. Auguſt 19 
Am 13. Ifd. Mts. ſand unter Vorſitz des Provinzialdirektors geſtellt und zeigen das Bildnis des in Darmſtadt geborenen berühmten 
Chemikers Juſtus v. Liebig. Die ſämtlichen Scheine werden mit regie= 19233 zu entrichtenden Vorauszahlung (das Geſetz vom 9. Juli beſtimm 
rungsſeitiger Genehmigung in den Verkehr gegeben; ſie gelten als 
öffentliches Zahlungsmittel und verlieren ihre Gültigkeit 5. Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je das gleiche Doppelte; 2. b 
kanntmachung des Oberbürgermeiſters.) 
I. Steuerzinsgeſetz. Ab 15. Auguſt tritt in Kraft: Wird eine 
            Zah=
lung, die nach Eink.=St. G., Körperſchafts=St. G., Vermögensſteuergeſetz, 1922 berechneten Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer für das 3.6 
Erbſchaftsſteuergeſetz, Umſatzſteuergeſetz und 8 5 Brotabgabegeſetzes zu 
leiſten iſt, nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt vom Zeitpunkte der 
            Fällig=
keit ab ein Zuſchlag zu zahlen, über den der Reichsfinanzminiſter das 1923 und 1. Kalenderquartal 1924; 3. von den Erwerbsgeſellſchaft 
Nähere beſtimmt. Für Verzugszinſen, die auf Gruud des 8 104 R.= 
Abg.O. oder auf Grund anderer Vorſchriften der Reichsſteuergeſetze 
dem Reich geſchuldet werden, ſowie für Zinſen, die bei 
            Zahlungsauf=
ſchub oder Stundung zu entrichten ſind, kann der Reichsfinanzminiſter 
den Zinsfuß auf mehr als 5 v. H. jährlich feſtſetzen. 
Fl. Preisſchilder und Preisverzeichniſſe. Ab 15. Auguſt ſind mit 
Preisſchildern folgende Waren als Gegenſtände des täglichen feſtgeſetzt wird; 4. von den Erwerbsgeſellſchaften, die das Geſchäftsia 
Bedarfs zu verſehen: Brot, Brötchen, Zwieback, Fleiſch= und 
            Wurſt=
waren, Fiſch= und Näucherwaren, Kartoffeln und Kartoffelerzeugniſſe, 
Gemüſe und Gemüſekonſerven, Milch= und Milchpräparate, Butter, als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit 600, am 
Margarine, Speiſefette und Oele, Käſe. Eier, Eipräparate Gi=
            Erſatz=
mittel, Mehl, Grieß, Graupen, Hülſenfrüchte Teigwaren Haferfocken, 
Kaffee, =Miſchungen, =Erſatz, Tee (desgl.), Kakao, Schokolade, Zucker die auf Grund der Geſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 für 
und =waren, Salz, Gewürze, Obſt (friſch und getrocknet), Obſtkonſerven, 
Honia. Kunſthonig, Obſtmus, Marmeladen, Futtermittel, Holz, Kohlen bei Abſchlüſſen in der Zeit vom 1. April 1922 bis 30. September 194 
(Preßkohlen, Briketts, Koks). Torf, Karbid, Benzin, Benzol, Petroleum, 
Brennſpiritus, Kerzen, Streichhölzer, Berufskleidung, Männer=, 
Frauen=, Kinderbekleidungsſtücke, Leib=, Unter=, Bett= und Hauswäſche 5. Januar 1994 je das Einfache des Betrages, der ſich als Körperſchaf 
nebſt den Stoffen, aus denen ſie hergeſtellt werden, Zwirn, Strickwolle. 
Nähgarn, Hüte und Mützen, Schuhwaren und ihre Zutaten, Leder= und Geſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 für im Oktober 19B u 
Erſatzwaren, Möbel, Haus= und Küchengeräte, ſoweit ſie zur Führung Januar 1924 fällige Vorauszahlungen feſtgeſetzt wird. Die Verpflichtu 
eines Haushalts notwendig ſind, Reiuigungsmittel. Haushaltſeife, 
            Bür=
ſtenwaren, Schreib= u. Papierwaren, Schulartikel, Verbandſtoffe, Tabak, und Körperſchaftsſteuer wird durch die Verpflichtung zur Entrichtu 
Tabakwaren, Pfeifen, Lanbwerkszeug. Cin Preisverzeichnis iſt außer für 
Friſchfleiſch und Fiſche für im Kleinhandel abzuſetzende, aber nicht 
            aus=
geſtellte Lebensmittel (Gegenſtände des täglichen Bedarfs) anzubringen: 
Brot, Brötchen, Zwieback, Fleiſch=, Wurſt= und Näucherwaren, Gemüſe 
(friſch und getrocknet), =Konſerven, Milch und Milchpräparate, Vutter, 
Margarine, Speiſefette, Eier, Mehl, Grieß, Graupen, Hilſenfrücke, 
Teigwaren, Haferflocken, friſches Obſt, Honig, Kunſthonig, Obſtmus, 
Marmeladen. 
Gewerbemuſeum. Der Staatskommiſſar für die wirtſchaftliche 
Demobilmachung in Heſſen läßt ſeit einigen Monaten in regelmäßiger 
Folge eine Zuſammenſtellung bauwirtſchaftlicher 
            Nach=
richten erſcheinen, die für heſſiſche Verhältniſſe von Bedeutung ſind. 
Die Verbreitung der Nachrichten kann nur in beſchränktem Umfang 
erfolgen. Für die Angehörigen des Baugewerbes in Darmſtadt wird 
darauf hingewieſen, daß die Nachrichten in dem Leſezimmer des 
Gewerbemuſeums zur Anſicht ausliegen. 
— Orpheum. Das Neue Operetten=Theater in 
            Frank=
furt, welches zu den bedeutendſten deutſchen Operettenbühnen zählt, 
gaſtiert an dieſem Samstag, den 18., und Sonntag, den 19. Auguſt, 
mit der köſtlichen und äußerſt erheiternden Operette „Die tolle Lola” 
nach Guſtav Kadelburg von Arthur Rebner, Muſik von Hugo Hirſch, 
dem erfolgreichen Komponiſten der „Scheidungsreiſe‟. — „Die tolle 
Lola” iſt bereits von einer großen Anzahl deutſcher Bühnen mit 
            durch=
ſchlagendem Lacherfolg aufgeführt worden, und wird am Samstag und 
Sonntag auch hier das Publikum in die beſte Stimmung verſetzen, 
            zu=
mal unter der Spielleitung des Oberregiſſeurs Engelbert Höfle eine 
abgerundete, auf künſtleriſcher Stufe ſtehende Wiedergabe der Operette 
geboten wird. Die Haubtrollen, ſind mit erſten Kräften des Neuen 
Operetten=Theaters beſetzt; hervortretend wirken u. a. die Damen Elſa 
Simon, Jeanne Ermel, Marie Palick und Elſe Brix, ſowie die Herren 
Arthur Well, Engelbert Höfle, Heinz Hammans, Karl Bauermann uſw. 
Orcheſterdirigent iſt Kapellmeiſter Albert Miſchel. 
Aenderungen im Kraftpoſtverkehr. Vom 15. Auguſt ab fällt auf 
der Strecke Bensheim—Lindenfels die zweite Kraftpoſtfahrt (ab 
            Linden=
fels 10.55 Uhr, an Bensheim 12,07 Uhrz ab Bensheim 1.15 Uhr, in 
Lindenfels 2.30 Uhr) aus. 
Lokale Veranſtaltzngen. 
Die dierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten, 
in krinem Faile irgendwie als Beſrachuns oder Kritk. 
— Vogelsberger Höhenelub. Nächſten Sonntag, den 
19. d. M., findet die planmäßige 6. Wander ung nach der Bergſtraße die Kartenausgabe hat ſich beſonders die Lehrerſchaft, vornehmlich jedo 
ſtatt. Das Nähere iſt in den bekannten Aushangſtellen zu erſehen. 
— Die Monatsverſammlung der aus Elſaß= 
Lothringen Vertriebenen findet nicht ſtatt. Nächſte 
            Monats=
verſammlung wird durch Inſerat bekanntgegeben. 
Saalbau. Heute ſiebentes Donnerstags=Konzert. Einen 
            beſon=
deren Glanz erhält das Konzert durch die ſoliſtiſche Mitwirkung des der Tod des jungen Mannes auf der Stelle eintrat. — Die Wi 
populären Piſton=Soliſten Herrn Herm. Buslau, welcher außer ſeinen 
kam er raſch vorwärts. Er war zunächſt Polizeihauptmann bei dem birtuoſen Leiſtungen auf mehrfachen Wunſch auch mit dem Stück „Die den gegenwärtig zu Wohnzwecken umgebaut. In den letzten Jahr 
Voſt im Walde” erfreuen wird. Das Orcheſter iſt nach Art früherer 
und Worms. Danach wurde er Hilfsarbeiter in dem Miniſterium. Infanteriemuſik zuſammengeſtellt und wird das Programm für jeden haben nicht weniger als 13 Gaſtwürtſchaſten ihren Betrieb geſchloſſe 
etwas erhalten. Die Leitung hat Herr Obermuſikmeiſter M. Weber,
 * Geſetz über die Beſteuerung der Betriebe. 
Ab 15. Auguſt in Kraft. 
Auf die Dauer von 6 Monaten (alſo bis 15. Februar 1924) erhebt 
das Reich eine Abgabe: 1. von den induſtriellen, gewerblichen und 
erſchöpfen. Auch im ſonſtigen öffentlichen Leben leiſtete er Hervor= für Nr. 1 ſind alle natürlichen und juriſtiſchen Perſonen, =Vereinigungen 
und Vermögensmaſſen, ſolange ſie während dieſer 6 Monate Arbeit= 
Deutſchen Schulvereins, in den Aufſichtsrat der Heag und in die ande= 1. öffentliche Körperſchaften, 2. Perſonenvereinigungen und 
            Vermögens=
maſſen, die nach Satzung, Stiftung oder Verfaſſung ausſchließlich 
            ge=
meinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen, 3. rechtsfähige Penſions=, 
Waiſen=, Sterbe=, Unterſtützungs= und ſonſtige Hilfskaſſen fir Fälle 
der Not oder der Arbeitsloſigkeit, 4. Perſonen, denen unter Wahrung 
der Gegenſeitigkeit nach völkerrechtlichen Grundſätzen oder beſonderen 
lichen Steuern zuſteht. Die Abgabe für die Betriebe zu 1 oben 
geber gemäß 8 46 EinkStG, in der Zeit vom 1. September 1923 bis 
glücklichen wieder zu neuem Daſein und zur neuen Lebensfreude ver= 29. Februar 1924 an das Reich abzuführen hat. Arbeitgeber, die den 
Steuerabzug vom Arbeitslohn ihrer Arbeitnehmer (8 46 EinkStG.) im 
Ueberweiſungsverkehr bewirken, haben gleichzeitig mit dieſer 
            Ueber=
weiſung die Abgabe zu entrichten. Arbeitgeber, die den Steuerabzug 
durch Verwvendung von Steuermarken bewirken, haben die Abgabe, die 
nach den in der Zeit vom 1. bis 15. eines Kalendermonats vom 
            Arbeits=
lohn einbehaltenen Beträgen berechnet wird, ſpäteſtens bis 25. dieſes 
Kalendermonats und die Abgabe, die nach den in der Zeit vom 16. bis 
Beträgen berechnet wird, ſpäteſtens bis 10, folgenden Monats zu 
            ent=
richten. 
Abgabepflichtig bezüglich der landwirtſchaftlichen uſw. Betriebe iſt 
der Grundſtückseigentümer. Uebt er den Betrieb 
nicht ſelbſt aus, ſo iſt die Abgabe vom Eigentümer und dem 
den Betrieb Ausübenden je zur Hälfte zu entrichten. Die 
Abgabe beträgt für je 2000 Mark 
            Wehrbeitrags=
wert 1½ Mark monatlich. Die Abgabe iſt in Gold 
zu zahlen. Sie kann jedoch in Papiermark in dem um das 
            Auf=
geld erhöhten Betrag gezahlt werden, das der Reichsfinanzminiſter 
jeweils feſtſetzt und bekanntmacht. Wehrbeitragswert iſt der Wert, der 
auf Grund des Wehrbeitrags= oder des Steuernachſichtgeſetzes für das 
Grundſtück ohne Abzug von Schulden und Laſten endgiltig zugrunde 
Monats, erſtmals 1. September 1923, fällig und 
unaufgefordert zu entrichten; abgabepflichtig für den 
im Betrieb Arbeitnehmer beſchäftigt. Ein Steuerbeſcheid wird nicht 
ſtatthaft. 
Die Abgaben dürfen weder bei der 
            Einkommen=
noch der Körperſchaftsſteuer vom ſteuerbaren Ein= 
Kleizrentner. Am Freitag vormittag ab 9 Uhr wird bei der kommen abgezogen werden. Soweit bei einem 
            landwirtſchaft=
lichen, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Betrieb die Abgabe nach
 Aecline e e e e id un etifi en Wechen eriſt 
ter wie Zerzuiſter erfreuten ſich ſtets des beſten Eindernehmens, der hinterzugenen Abgabe oder mit einer dieſer Strafen geahndet.
Das Mſein Ruſfabgobengeſesh
 hoben: 1. von den Einkommenſteuerpflichtigen, die auf Grund der o 
ſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 zur Entrichtung erhöhter Vorau 
das Doppelte der nach dieſen Geſetzen für das 3. Kalenderviertelig 
eine 25fache, das vom 11. Auguſt eine 400fache Vorauszahlung), e 
den übrigen Einkommenſteuerpflichtigen, deren geſamtes ſteue 
baues Einkommen in 1922. 1 Million Mark übe 
ſtieg, am 25. Auguſt 1923 das 100fache der nach dem Einkommen v 
lendervierteljahr 1923, am 5. Oktober 1923 das 200fache und am 5. 2 
nuar 1924 das 200fache der Vorauszahlungen für letztes Kalenderquar) 
die Geſchäftsjahr 1921/22 oder 1922 in der Zeit vom 1. Oktober bis 
Dezember 1922 abgeſchloſſen haben, am 25. Auguſt 1923 ½4 des Betrag 
der ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfg 
mit 500, am 5. Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je ½ des Betrag 
der ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfa 
mit der Zahl, die auf Grund der Geſetze vom 9. Juli und 11. Aug 
19B für im Oktober 1923 und Januar 1924 fällige Vorauszahlung 
1921/22 vor 1. Oktober 1932 abgeſchloſſen haben, bei Abſchlüſſen * 
1. April 1922: am 25. Auguſt 1923 das einfache des Betrages, der 
Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je das Doppelte des Betrages, 
ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit der Za 
Oktober 1923 und Januar 1924 fällige Vorauszahlungen feſtgeſetzt 
            wi=
am 25. Auguſt 1923 die Hälfte des Betrages, der ſich als Körperſchaf 
ſteuer für 1921/92 ergibt, vervielfacht mit 600, am 5. Oktober 1923 u 
ſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit der Zahl, die auf Grund ft 
zu den regelmäßigen und erhöhten Vorauszahlungen auf Einkomm 
der Rhein= und Nuhrabgabe nicht berührt. Die Teilabgaben wert 
nicht erhoben, wenn ſie den Betrag von 100 00 Mark nicht überſteig 
(Reichsfinanzminiſter kann die Grenze anders feſtſetzen. Ein Abga 
beſcheid ergeht nicht, Berufung iſt ausgeſchloſſen, Beſchwerderecht w. 
gewährt. Die Abgabe iſt unaufgefordert zu entrichten. 
Von den Perſonen, die am 15. Auguſt 1923 ein Kraftfahrzeug 
Eigenbeſitze haben, das am 1. ds. Mts. der Kraftfahrzeugſteuer n 
8 4. Geſetz vom 8. April 1992, unterlag, wird eine einmalige auß 
ordentliche Abgabe erhoben, die für jedes ſolches Fahrzeug das 50fa 
der um den Zuſchlag erhöhten Kraftfahrzeugſteuer beträgt, die von d 
Fahrzeuge für. Dauer eines Jahres nach den am 1. September 19 
maßgebenden Vorſchriften zu erheben wäre. Die Abgabe iſt bis 5. S 
tember 1923 zu entrichten und, daß ſolches geſchehen, auf der Steuerka 
zu vermerken. Ein Abgabebeſcheid ergeht nicht, Berufung iſt ausgeſchl 
ſen, Beſchwerde gewährt. Wird das Fahrzeug nach 15. ds. Mts, b 
äußert, ſo haftet auch der Erwerber für die Abgabe. 
Abgabefrei bleiben: 1. im Beſitze des Reiches, der Länder, Geme 
den befindliche Fahrzeuge; 2, ſolche im Beſitze von Perſonen, die 
Inland weder Wohnſitz, noch dauernden Aufenthalt, noch Grundbe 
oder Gewerbebetrieb, haben, ſofern ſie eine Steuerkarte für die Dau 
von nicht mehr als 6 Monaten gelöſt haben; 3. Perſonenkraftwagen e 
ſchließlich der Kraftomnibuſſe, ſofern ſie ausſchließlich der Ausübung ! 
öffentlichen Fuhrhaltergewerbes dienen; 4. Laſtkrafträder, Laſtkra 
wagen und Zugmaſchinen; 5. Feuerwehr= und Krankenfahrzeuge. Steu 
karten, auf denen der Vermerk über Entrichtung der Abgabe fehlt. b 
lieren mit Beginn des auf die Fälligkeit der Abgabe folgenden Tag 
die Wirkſamkeit. Die Steuer gilt als nicht gezahlt und iſt nochna 
zu entrichten; für ihre Höhe gelten die zur Zeit der neuen Zahlu 
maßgebenden Vorſchriften. Die Vorauszahlung auf die Einkomme 
ſteuer für 4. Kalenderquartal 1923 iſt am 5. Oktober 192 (ſtatt 15 N. 
vember 1923), die Vorauszahlung für 1. Kalenderquartal 1924 an 
Januar 1924 ſtatt 15. Februar 1924) fällig. Im beſetzten Gebiet we 
den dieſe Abgaben nicht erhoben, dies gilt auch für die Pflichtigen ! 
aus Anlaß der Beſetzung Wohnſitz, Aufenthalt oder Ort der Leitu 
im beſetzten Gebiet unfreiwillig verloren haben. Die außerorbentlich 
Abgaben dürfen weder bei der Einkommenſteuer noch bei der Körpe 
ſchaftsſteuer vom ſteuerbaren Einkommen in Abzug gebracht werden. 
v. Eberſtadt, 14. Aug. Die letzte Brotmarken=Ausgab 
erfolgt in dieſer Woche. Damit wird eine Einrichtung aufgehoben, d 
in der Ernährung der Bevölkerung ſeit den Kriegstagen eine grof 
Rolle ſpielte. Eberſtadt war in 14 Brotmarkenbezirke eingeteilt, U 
die Herren Lehrer Roth und Haas, verdient gemacht. 
F. Eberſtadt, 14. Aug. Tödlicher Unglücksfall. 
            Geſte=
abend um 5 Uhr wurde auf der hieſigen Main=Neckar=Bahnſtation d 
Sohn des Herrn Miniſters Raab aus Pfungſtadt von dem um die 
Zeit fälligen Pfungſtädter Arbeiterzug ſo unglücklich überfahren, d 
ſchaftsräume des Gaſthauſes „Zum Ludwigsturm” in der Alt 
Darmſtädter Straße, das ſeinen Wirtſchaftsbetrieb geſchloſſen hat, wo 
v. Eberſtadt, 15. Aug. Der Main=Neckar=Bahnhof 
hält jetzt, einem dringenden Bedürfnis entſprechend, neben der Ge 
beleuchtung eine elektriſche Lichtanlage, die weſentliche Vorteile biet 
wird. — Der Verkehr auf dem Bahnhof iſt in letzter Zeit erheblich 
ſtiegen. Durchſchnittlich fahren täglich 2000 Perſonen zur Arbeitsſtä 
nach Darmſtadt, 200 nach Frankfurt und 50 nach Mannheim=Ludwie 
hafen. Daß auch der Güterverkehr nicht unbeträchtlich iſt, verſteht 
von ſelbſt. Die Station paſſieren täglich 31 Perſonen= und 29 Schne 
züge. — Der Feldſchutz iſt von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morge 
feſtgeſetzt. Obwohl während der Nachtzeit die Felder nicht betret 
werden dürfen, häufen ſich die Felddiebſtähle. Von einem Acker wu 
den 40 Garben Gerſte entwendet. Auch auf Frühkartoffeln hat man 
abgeſehen. 
* Roßdorf, 15. Aug. Der vorige Sonntag brachte uns eine 
hebende Kundgebung für Rhein und Nuhr und für die Einheit u 
Einigkeit des deutſchen Volkes. Der Kirchenvorſtand hatte für die Ve 
anſtaltung, die Kirche zur Verfügung geſtellt, und es war eine Wei. 
ſtunde höchſter Art, die die 2000 Teilnehmer — auch viele Auswärti 
waren da — in dem dichtgefüllten Gotteshauſe erlebten. Im Mitt 
punkt der Feier ſtanden die Anſprachen Ausgewieſener. Dr. Spreng 
Mainz, jetzt in Darmſtadt) ſprach über Einigkeit, Rechtsanwalt Schwört 
Mainz (jetzt in Darmſtadt) über Recht, Pfarrer Knab=Guſtavsburg (ie 
in Pfungſtadt) über Freiheit für das deutſche Vaterland. Eröffnung 
und Schlußwort hatte der Ortsgeiſtliche Pfarrer Berck. Männercht 
der Geſangvereine „Sängerluſt” und „Coneordia”, Orgelſpiel und 
meinſamer Geſang umrahmten die Feier harmoniſch und wirkungspt 
die bei allen einen tiefen Eindruck und den Willen hinterließ, nicht 
leſſen von deutſchem Land und einig zuſammenzuſtehen für die bedrär 
ten Brüder und für unſer hart geprüftes Volk. So vereinigte man 
zum Schluß, von der Feier ergriffen und begeiſtert, zu einem Tre 
gelübde für unſer Vaterland und zu einer Opferſpende von üb 
4 Millionen Mark für das Deutſchtum an Nhein und Ruhr. 
et. Noßdorf, 15. Aug. Die Felddiebſtähle, haben hier 
zugenommen, daß ſich der Gemeinderat entſchloſſen hat, alle diejenig 
die bei Felddiebſtählen betroffen werden, öffentlich durch die Ortsſche 
namentlich bekannt zu machen. Zur Hebung des Feldſchutzes wurt 
wiederum eine Reihe von Ehrenfeldſchützen verpflichtet. 
König i. O., 14. Aug. Die Gemeinde erhebt nach den mi 
ſteriellen Vorſchlägen 4 Prozent Wertzuwachsſteuer. Das Waſſerg 
für das laufende Halbjahr wird auf das fünfzigfache des letzten Ha 
jahres erhöht. Die Gemeinde hat bei der Bezirksſparkaſſe in Höl 
einen größeren Kredit aufgenommen. 
h. g. Aus Rheinheſſen, 15. Aug. Am 25. Auguſt d. J. ſind es 
rade 100 Jahre, daß der Grundſtein zu dem Filialdorf Ludwigshl 
(Kreis Opbenheim) unter dem damaligen Großherzog Ludewig I. gele 
wurde. Dieſes Dorf wurde als Erſatz für das am Rhein gelege 
Nudelsheim erhaut. Zurzeit hat Ludwigshöhe ea. 310 Einwohner. 
— Butzbach, 15. Aug. Im Staatsvoranſchlag für 1923 ſind 
Koſten für den Umbau des Amtsgerichtsgebäudes zu Butzbach vorgeſeh! 
Mit den baulichen Arbeiten wird im Auguſt d. J. begonnen werden, 
erſt bis dahin die im 1. Obergeſchoß gelegene Dienſtwohnung des 
            Ob=
amtsrichters, die für Bürozwecke in Anſbruch genommen und 
            e=
ſprechend umgebaut werden ſoll, geräumt ſein wird. Bereits ſeit eir 
Reihe von Jahren führt das Amtsgericht Butzbach berechtigte Kla 
über das mangelhafte und unzureichende Mobiliar. Es iſt daher bee 
ſichtigt, das vorhandene Mobiliar, ſoweit ſeine Verwendung noch mi 
lich iſt, herſtellen zu laſſen und das Fehlende neu zu beſchaffen. 2 
Herſtellung und Neulieferung ſoll durch die Zellenſtrafanſtalt Butzbe 
erfolgen, da dieſe ſich am Platze befindet und für die Art und Ve 
gerade dieſer Herſtellungen und Neulieferungen beſonders geeignet. 
Wenn die Ausführung der Arbeiten durch die Zellenſtrafanſtalt Bu 
bach erfolgt, berechnen ſich die Koſten der Geſamtherſtellung nach eine 
im Mai d. J. aufgeſtellten Voranſchlag auf 8 542 000 Mk. Dieſer 2 
trag ſoll in den Stagtsvoranſchlag für 1924 eingeſtellt werden.
  
S 
1
Rmmer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Augnſt 1923.
Seite 5.
Sport, Spiel und Turnen.
 Leichathtletik. 
Polizeiſportfeſt ber Polizeiwachtabteilung Darmſtadt 
am Mittwoch, den 15. Auguſt. 
* Auf dem waldumrahmten Sportplatz der Techniſchen Hochſchule 
te geſtern die Darmſtädter Schutzpolizei ihr Können auf ſportlichem 
jet. Unter den zahlreichen Gäſten bemerkte man den 
            Staatspräſi=
ien und zahlreiche Vertreter von Behörden. Wie Herr Oberſtleutnant 
röder, in ſeiner Anſprache hervorhob, iſt der Zweck des polizeilichen 
rts nicht Heranzüchtung von Rekordleiſtungen, ſondern das Streben 
hohen Durchſchnittsleiſtungen. Neben einer Erprobung der eigenen 
rke war das Feſt mit der Abſicht verbunden, Fühlung mit den 
rtvereinen und mit der Bevölkerung zu nehmen, da die Polizei nur 
ihlich wirken und arbeiten kann, wenn ſie rückhaltloſes Vertrauen 
eßt. Die ſportliche Leitung des Feſtes lag in den Händen der 
ren Polizeimajor Freyer und Oberwachtmeiſter Gollaſch, die für 
n glatten, programmäßigen Verlauf ſorgten. 
Die Ergebnifſe ſind folgende: 
100=Meterlauf: 1. Sieger Polizeihptm. Jans, 12 Selunden, 
inter=Wachtm. Rein, 3. Br.; 3. Wachtm. Galm, 1 Br. 
400=Meterlauf: 1. Sieger Ober=Wachtm. W. Gollaſch 58,8 
2. B.=Anw. Sußmann; 3. Unter=Wachtm. Göck, 1 Br. 
800=Meterlauf: 1. Sieger Wachtm. Michl, 3. Br., 2:18,2; 
ilfswachtm. Hauſer, 2 Br., 2:21,4; 3. Hilfswachtm. Müller, 2. Br., 
keter zurück. 
3000=Meterlauf: 1. Sieger Hilfswachtm. Müller, 2. Br., 
3; 2. B.=Anw. Brückmann, 6 Meter zurück; 3. B.=Anw. Köhler, 
Ceter zur.; 4. B.=Anw. Göriſch, 8 Meter zur.; 5. Hilfswachtm. 
ber, 8 Meter zur.; 6. Hilfswachtm. Weißmantel, 9 Meter zurück. 
Hochſprung: 1. Anwärter Schmidt, 2. A.=Gr., 1,50 Meter; 
dilfswachtm. Müller, 2. Br., 1,46 Meter; 3. Wachtm. Meyer I, 
fr., 1,46 Meter. 
Weitſprung: 1. Unter=Wachtm. Kühne, 4. Br., 5,27 Meter; 
(nwärter Schmidt, 2. A.=Gr., 5,22 Meter; 3. Anwärter Hainbach, 
I.=Gr., 5,15 Meter. 
Kugelſtoßen: 1. Ober=Wachtm. Spieß, 1. Br., 9,35 Meter; 
Jachtm. Galm, 1 Br.; 3. Unter=Wachtm. Rein, 3. Br. 
Steinſtoßen: 1. Oberleutn. Adamheid; 2. Ober=Wachtm. 
ß, 1. Br.; 3. Ober=Wachtm. Georg Lang, 1. Br. 
Handgranatenwerfen: 1. Pol.=Oberleutn. Adamheid, 
Meter; 2. Hptm. Jans, 3. Wachtm. Maurer. 
Schleuderballwerfen: 1. Oberleutn. Adamheid, 45,30 
er; 2. B.=Anw. Schmidt; 3. Hilfs=Wachtm. Weber, 1 Br. 
Dreikampf: 1. Ober=Wachtm. Hofmann, 4. Br.; 2. Oberw. 
8, 3. Br.; 3. Oberleutn. Brandſtetter, 3. Br. 
Boxen: 1. Sieger B.=Anw. Bauer, 2. Wachtm. Bruder. 
Ringen: Schrander—Feldmann unentſchieden. 
Springprüfung: 1. Diehl, 2. Jung, 3. Pockrandt, 4. Zorn, 
udolph, 6. Wallhäuſer, 7. Bünz. 
Geſchicklichkeitsfahren: 1. Unter=Wachtm. Bachmann, 
Jachtm. Bauer I, 3. Wachtm. Göbel. 
Schwedenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft, 2. Sieger 
usb.=Gr., 3. Sieger 3. Bereitſchaft. 
Chargenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft 1:01,4, 2. Sieger 
ereitſchaft, 3. Sieger 4. Bereitſchaft. 
Olympiſche Staffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft 4:13,4, 
ieger 3. Bereitſchaft, 3. Sieger 2. Bereitſchaft. 
3X1000=Meterſtaffel: 1. Sieger 3. Bereitſchaft 9:05,/4, 
jeger 1. Bereitſchaft, 3. Sieger 7. Bereitſchaft. 
25X½Bahnrundenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft 
3,6, 2. Sieger 3. A.=Gr, 3. Sieger 3. Bereitſchaft. 
Das Fußballwettſpiel gegen Eintracht endigte mit 3:1 für Eintracht. 
Lawn=Tennis. 
— Vergangenen Sonntag fand hier eine Städtewettſpiel 
chen den Mannheimer und Darmſtädter Junioren 
Es war das erſtemal, daß die hieſige Jugendklaſſe Gelegenheit 
, ihre Kräfte in einem Städtewettſpiel zu meſſen; ein großer 
            Fort=
tt gegenüber vergangenen Jahren! Der Vorteil, den ein ſolches 
ammentreffen von Spielern gleicher Klaſſe aus verſchiedenen 
dten bietet, kann kaum zu hoch eingeſchätzt werden. Bei ſolchen 
=ſpielen wird es möglich, Vergleiche über die Spielſtärke des 
            Nach=
ſes anzuſtellen, und den Spielern die Gelegenheit gegeben, ſich im 
tier mit fremden Gegnern die nötige Ruhe anzueignen. Kein 
der, daß die jugendlichen Spieler der Veranftaltung großen Eifer 
genbrachten, was auch in den recht anerkennenswerten Leiſtungen 
n Ausdruck fand. 
Die Spielergebniſſe ſind (Teilnehmer nach Spielſtärke 
bnet). — Einzelſpiele: Jordan—Eſche 6:2 8:6 Mannheim,
 Weinberger—Werner 4:6 6:4 6:4 Mannheim. Dach-Heß I 6:4 6:2 
Mannheim, Beeck-Weinberger II 6:2 10:8 Darmſtadt, Samesreuter— 
Servus 6:3 6:3 Darmſtadt, Wäſchke—Hartmann 6:4 6:8 6:4 
            Mann=
heim. — Doppel: Eſche=Hartmann-Jordan=Dach 7:5 7:5 
            Darm=
ſtadt, Weinberger I und II—Werner=Samesreuter 6:3 7:5 Mannheim, 
Beeck=Heß—Servus=Wäſchke 6:4 7:9 6:2 Darmſtadt. — Geſamtergebnis: 
Für Mannheim gewonnen mit 5:4 Punkten. 
Nächſten Sonntag ſoll bei ſchönem Wetter das Rückſpiel in 
            Mann=
heim erfolgen. Drei Juniorinnen werden die Zahl der Teilnehmer 
erweitern. 
Flugſport. 
Die Flüge auf der Rhön. 
TU. Fliegerlager Waſſerkuppe, 15. Aug. 
Infolge der ſchwachen Winde aus wechſelnden Richtungen in den 
letzten Tagen wurde der Vorwettbewerb des diesjährigen Rhön=
            Segel=
flug=Wettbewerbs bis zum 16. d. M. einſchließlich verlängert. Wie beim 
Beginn der diesjährigen Veranſtaltung bereits erwähnt wurde, 
            er=
fchienen größere Ueberraſchungen von vornherein ausgeſchloſſen, weil 
es ſich einmal um junge Führer und andererſeits um meiſt 
            uneinge=
flogene Maſchinen handelte. Trotzdem haben bisher etwa 35 Flüge mit 
zum Teil recht guten Anfangserfolgen ſtattgefunden, die bereits früher 
gewürdigt wurden. 
Heute nachmittag ſtarteten vom Weſtabhang der Waſſerkuppe in 
Richtung Poppenhauſen Stamer auf „Hol’s der Teufel”, Thomas=
            Darm=
ſtadt auf „Geheimrat” und Hoppe=Darmſtadt auf „Edith”. Während 
Stamer bald wieder unweit des Startplatzes landete, ſchwebten Thomas 
und Hoppe über den Tälern, leichte Schleifen und Kurven ziehend, und 
brachten ihre bewährten Maſchinen in der Ebene nach Gersfeld ſicher 
zur Erde. 
Der Berliner Drude, der auf dem Eindecker des Berliner 
            Segel=
flugtereins gegen Abend ſtartete, hatte bei der Landung Pech. Die 
Maſchine überſchlug ſich und wurde arg beſchädigt. Der Führer ſelbſt 
blieb unverletzt. Es iſt ſchade, daß das große Berlin nur durch dieſe 
ältere Schulmaſchine (Spannweite 10 Meter, Länge 4,85 Meter und 
Höhe 1,5 Meter) vertreten war, obwohl doch eine ſolche Stadt die Mittel 
leicht aufbringen könnte, die heute für ein modernes Segelflugzeug 
            be=
nötigt werden. 
Den Abſchluß des heutigen Tages bildete ein waghalſiger Flug des 
Barons von Freyzberg=Berlin auf „Eſpenlaub. V‟. Der Wind, der 
            tags=
über meiſt in nordweſtlicher Richtung wehte, drehte abends nach Norden. 
Ein Starten war ſomit nur vom Nordhange möglich. Nach einem gut 
gelungenen Start überflog er das ſchluchtenreiche und bewaldete 
            Ge=
lände, in dem ſich beſonders ſtarke Böen und Luftwirbel bilden. Mit 
ciner geringen Beſchädigung konnte Baron von Freyberg in ſchwierigem 
Gelände einen Flug beenden, der bereits zwei hervorragenden 
            Segel=
flugführern das junge Leben gekoſtet hat. 
Hoffen wir, daß uns die nächſten Tage beſſeres Flugwetter bringen, 
damit anſtelle der jetzigen Ausſcheidungsflüge Flüge von längerer Dauer 
ausgeführt werden können. 
Schreiber, Hauptmann a. D. 
Turnen. 
Turngemeinde Beffungen 1865 e. V. Darmſtadt. 
Der Vorſtand der Turngemeinde Beſſungen macht auch an dieſer 
Stelle auf die am Samstag, den 18. Auguſt, abends 8½ Uhr, in dem 
großen Turnſaal ſtattfindende außerordentliche 
            Haupt=
verſammlung aufmerkſam. Die Tagesordnung iſt ganz beſonders 
wichtig. „Turnfreunde, tut Euere Pflicht!” 
Wanderabteilung. Wieder lädt die Wanderabteilung ihre 
Anhänger und Freunde zu einer Tagestour auf Sonntag, 19. Auguſt,, 
in. Mit der Bahn geht es bis Weinheim, von da durch 
            Kaſtanien=
wald, Geiersberg, Ober=Flockenbach, Altenbach, Peterstal nach Stift 
Neuberg. Hier iſt Gelegenheit geboten, ein erfriſchendes Bad im Neckar 
zu nehmen. Dann führt der Weg nach Heidelberg. Marſchzeit 6¾ 
Stunden. Die Abfahrt erfolgt 6.18 Uhr vormittags ab Südbahnhof. 
Es ſind Sonntagsfahrkarten 4. Klaſſe Darmſtadt=Heidelberg und zurück 
zu löſen. Ruckſackverpflegung. Badeanzug iſt mitzunehmen. 
            Hoffent=
lich ſtellt ſich eine ſtattliche Zahl von Teilnehmern den Führern zur 
            Ver=
fügung. 
Fußball. 
Das heutige Fußballwettſpiel zwiſchen Sportverein 08= 
Dortmund und Sportverein 98=Darmſtadt Eeginnt um 
6 Uhr 15 Min.
 Gültige Lebensmittelmarken vom 16.—19. Auguſt 1923 einſchl. 
Nr. 81 mit je 800 gr Brot. 
(st6843
 An unſere Leſer! 
Der Bezugspreis für das Darmſtädter Tagblatt, 
der mit 90000 Mark freibleibend angefordert wurde, 
iſt durch die anhaltende Geldentwertung längſt 
eüberholt und muß auf 515 000 Mark einſchließlich 
Zuſtellgebühren erhöht werden. Auch dieſer Preis 
iſt heute ſchon wieder überholt und kann nur gehalten 
werden, wenn die Bezahlung umgehend erfolgt. 
Unſer Trägerperſonal und unſere Agenten ſind 
daher angewieſen, ſofort mit dem Einkaſſieren der 
Nachzahlung von
 einſchließlich Trägerlohn gegen Quittung zu beginnen. 
Wir bitten dringend, das Geld bereit zu halten, 
damit die Trägerinnen nicht genötigt ſind, 
            mehr=
mals vorzuſprechen. Wer infolge dieſer 
            Preis=
nachforderung für die zweite Hälfte des 
Monats die Zeitung abbeſtellen will, muß 
für die erſte Monatshälfte trotzdem noch 
165000 Mark an uns leiſten. 
Bei unſeren Poſtbeziehern in der Stadt 
Darmſtadt lcſſen wir den Betrag nebſt der bereits 
angeforderten Nachzahlung von 60 000 Mark (ſofern 
der Betrag nicht bereits bezahlt iſt) durch Boten 
kaſſieren. 
Unſere auswärtigen Poſtbezieher bitten 
wir, uns den Betrag auf unſer Poſtſcheckkonto 1301, 
Amt Frankfurt a. M., zu überweiſen. Alle 
            Be=
zieher ſind zur Zahlung dieſer Beträge 
            ver=
pflichtet, da die Preiſe ſeit 1. Auguſt auch 
bei der Poſt ausdrücklich als freibleibend 
bezeichnet ſind. Iſt die Nachzahlung nicht bis 
19. Auguſt geleiſtet, ſo wird die Zuſtellung des 
Darmſtädter Tagblatts an dieſem Tage eingeſtellt 
und eine Nachforderung von 230000 bezw. 170 000 
Mark für die erſte Monatshälfte mittelſt 
            Nach=
nahme erhoben. 
Darmſtädter Tagblatt 
Vertriebs=Abteilung.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für den 17. Auguſt: 
Infolge der zahlreichen Gewitter iſt der Funkverkehr geſtört. 
weiteren Gewitterneigungen iſt zu rechnen.
Mit
 Tageskalender. 
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht (Kl. Haus), 7½ Uhr 
abends „Wauwau”, — Platanenhain, abends 7½ Uhr: 
            Pro=
menadekonzert. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
            Licht=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
 Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und 
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land” 
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: i. V.: 
Ad. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten
 Die Geburt eines 
            Sonntags-
ungen zeigen an 
Frau IIse Schlmpt 
geb. Ungewitter 
Dipl.-Ing. Robert Schimpf 
Darmstadt 
z. Zt. Osterode am Harz. 
(6831
 hre VERMAHL UNG bechren 
sich anzuzeigen
 KURT BAUER 
Justittas 
MARTHA BAUER 
geb. Goetz
Darmstadt, Btsmarckstr, 75.
BRfft
 Dipl.-Iag. 
Willy Schwarz 
Mlieze Schwarz 
geb. Presser 
jeehren sich ihre am Samstag, 
en 18. August 1923, nachmittags 
/,2 Uhr, in der Pauluskicche 
            statt-
indende Txauung anzuzeigen. 
Darmstadt, Stiftstrasse 20. 
(6854
 Heute entſchlief nach langem 
ſchwerem, im Weltkrieg 
            zuge=
zogenem Leiden mein geliebter 
Mann, unſer Sohn, Bruder, 
Schwiegerſohn, Schwager u. Onkel 
Heilnlen Mralf 
im vollendeten 29. Lebensjahre. 
In tiefer Trauer 
Dorothe Kraft, geb. Eller. 
Familie J. Kraft, 
„ E. Eller. 
Darmſtadt, den 15, Aug. 1923. 
(Blumenthalſtr. 89), 
Die Beerdigung finder Freitag 
vormittag 11 Uhr von der Kapelle 
des Waldfriedhofs aus ſtatt. (*22816
 Plüſchgarnitur 
verſchiedene Möbel, 
Gaslüſter zu vk. Zu 
erfr. Geſchſt. (6829
 Weiß. Schlafzimmer 
kompl., neu, m. 
            Mar=
mor u. Spiegel geg. 
Barzahl. von Privat 
zu verk. Frankfurter 
ſtr. 32, II., I. (*22865
 Guterh. (Singer=) 
            Näh=
maſchine zu vk. (*228 
Gr. Kaplaneigaſſe 53.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Heute Nacht entſchlief ſanft mein lieber Mann, unſer 
guter Vater, Schwiegervater und Großvater (*22845 
Herr Carl Meiſenzahl 
Major d. L. 
Ritter hoher Orden 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Käthe Meiſenzahl, geb. Balz. 
Darmſtadt Eichbergſtr. 23, Königsberg, Berlin, den 
13. Auguſt 1923. 
Beiſetzung auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße 
Donnerstag, den 16. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, 
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
 1 P. Hr.=Stief. 40/41, 
mit Lackbeſatz, neu, 
zu verkaufen (*22848 
Inſelſtraße 20, II.
 Herrenſtiefel 43) 
Hoſen 
Kleiderſchrank. 
Angeb. m. Preis u. 
K 15 Geſchſt. (*22829
 Verkaufe im Auftrag 
Bettücher (Leinen), 
Handtücher. 
            Tiſch=
tücher (Damaſt). Näh. 
Geſchäftsſt. (*22835
 Guterh. D.=Halbſchſch. 
(39) bill abzug. (*22218 
Pallaswieſenſt. 50, II.
 Eleg. 
            Brief=
markenſammlg. 
(Europa) 
zu verk. (*22 
Näh. Geſch
 uterhaltenes 
Herrenrad 
isw. zu vk. Anzuſ. 
Sweg 17, part. 
zI. vorm. bis 11 
Kopf. 
*22862
 cher, Hausrat zu vert 
22822) Neckarſtr.
 Herrenrad. 
Habe noch ein ſehr 
gutes, gebrauchtes 
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Kiesſtr. 34, ( 22864
 1. 8. U.-Motorrad, 
4 PS., Modell 1923 
vollſt, fabrikneu, 
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Geher & Schwörer, 
Grafenſtr. 6.
 D. K. M.= Motorrad 
1,5—2,5 PS., faſt neu 
verkäuflich 
            Heidel=
bergerſtr. 7, II. (*22808
 Neues Herrenrad 
gute Marke, ſehr bill. 
zu verkaufen (*22809 
Dieburgerſtraße 42.
 Neues Gritzner= (*2zat 
Herrenrad 
erſtkl. Ausf., bill. z. vk. 
Arheilgerſtr. 92, I., I. 
—
 Faſt 
neues Herrenrad 
preisw. ſofort zu vk 
Hellmuth, 
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ſtraße 17. (*2279
 Gebr. Herrenrad 
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ſein und auch ſchon längere Bürotätigkeit 
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 oder einfache Stütze, die perfekt kochen 
kann und ſehr gute Zeugniſſe beſitzt, in 
feinen, ruhigen Haushalt (erwachſene 
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ſtadt, 
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ſtraße 108. (6833ds
 Ein Fräulein 
mit höherer 
            Schul=
ildung, das ſich im 
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möchte und fähig iſt, 
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ſucht. Angeb. unter 
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            Ge=
ſchäftsſtelle. (*22844
 Apotheker mit Frau 
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der Genehmigung d. 
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 Airedale=Hündin, 
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miiert, gedeckt, 
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käuflich Schneider, 
Karlſtr. 71. (*22820
 Wachſ.Pinſcher(grau) 
zu verkaufen (*22826 
Karlſtr. 40, Seitenb.
 Darmſfädter Tagblatt 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
h. Frankfurter Gasgeſellſchaft, Frankfurt a. M. 
Die Verwaltung beantragt erneute Kapitalserhöhung um 300 auf 400 
tillionen Mk., nachdem erſt vor zwei Monaten das Kapital von 52 
uf 100 Millionen Mk. erhöht worden war. 
* Rheiniſch=Weſtfäliſche Bauinduſtrie A. G. in 
Düſſeldorf, Oberrheiniſche Bauinduſtrie A. G. in 
Freiburg i. Br., Bayeriſche Bauinduſtrie A. G., 
            Mün=
en, Saar=Bauinduſtrie A.G., Saarlouis, 
            Bauindu=
rie A. G., Danzig. Die Geſellſchaften, die durch 
            Intereſſenge=
neinſchaftsverträge miteinander verbunden ſind, brachten für das 
            ab=
elaufene Geſchäftsjahr eine 100proz. Dividende zur Verteilung. Den 
ilanzen der Geſellſchaften per 31. Dezember 1922 entuehmen wir die 
ſolgenden Ziffern: 1. Rhein.=Weſtf. Bauinduſtrie A. G. in 
Düſſeldorf. Nicht eingezahltes Aktienkapital 6 Mill., Grundſtücke 
ind Gebäude 473 758 Mk., Betriebsinventar 25 105 659 Mk., Kaſſe und 
Sankbeſtände 5 302 760 Mk., Effekten, Beteiligungen und Kautionen 
5657 130 Mk., Materialvorräte 35 104 612 Mk., Debitoren und 
            Vor=
auszahlungen 182 409 762 Mk., angefangene Bauten 70 374 553 Mk., 
Aktienkapital 20 Mill., Reſervefonds und Rücklagen 2 359 584 Mk., 
            Ab=
ſchreibungen 25 240 652 Mk., Kreditoren und Hypotheken 269 794 684 
Mk., Reingewinn 13 033 314 Mk. Der Bruttogewinn ſtellte ſich inkl. 
Vortrag aus 1921 auf 78 750 704 Mk. Geſchäftsunkoſten und Zinſen 
erforderten 24 150 366 Mk., Abſchreibu
 Bauinduſtrie A. G., Freiburg i. Br. Grundſtücke und 
            Ge=
bäude erſcheinen in Höhe von 3 517 690 Mk., Betriebsinpentar 1 352804 
Mk., Kaſſe und Baukguthaben 2 664 945 Mk., Effekten und 
            Beteiligun=
gen 37 800 Mk., Materialien 24 003 649 Mk., Debitoren und 
            Voraus=
zahlungen 22986 495 Mk., angefangene Bauten 32923 470 Mk. Das 
Aktienkapital beträgt 6 Mill., Reſerven und Rücklagen 1 654 879 Mk., 
Abſchreibungen 1 402 799 Mk., Kreditoren und Hypotheken 70 245 118 
Mk., Anzahlungen 1 798 200 Mk., und Reingewinn 6 391 858 Mk. Der 
Bruttogewinn betrug einſchl. Vortrag aus 1921 34859 767 Mk., 
            Ge=
ſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 27 393 024 Mk., Abſchreibungen 
1110884 Mk., ſo daß ein Reingewinn in Höhe von 6 391 858 Mk. 
            ver=
blieb. — 3. Vayeriſche Bauinduſtrie A. G., München. 
Grundſtücke und Gebäude 216 145 Mk., Betriebsinventar 10 891 394 Mk., 
Kaſſe und Bankguthaben 1 412011 Mk., Effekten und Beteiligungen 
11 740 Mk., Materialien 50 436 044 Mk., Debitoren und 
            Vorauszahlun=
gen 56 944 681 Mk., angefangene Bauten 72 401 606 Mk. Das Aktien= 
Kapital erſcheint in Höhe von 6 Mill., Reſervefonds und Rücklagen mit 
1 665 885 Mk., Abſchreibungen mit 908 138 Mk., Kreditoren und 
            Hypo=
theken mit 118 650 323 Mk., Anzahlungen auf Bauten mit 38 692 198 
Mark. Der Reingewinn erſcheint in Höhe von 6 397 677 Mk. Der 
Bruttogewinn ſtellte ſich einſchließlich Vortrag aus 1921 auf 20 320 890 
Mk., Geſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 13 060 264 Mk., 
            Ab=
ſchreibungen 862 948 Mk., ſo daß ein Reingewinn wie vorſtehend 
            er=
wähnt verblieb. — 4. Saar=Bauinduſtrie, Saarlouis. 
Grundſtücke und Gebäude 0 Mk., Betriebsinventar 178 524 Mk., Kaſſe 
und Bankbeſtände 10 414 065 Mk., Effekten und Beteiligungen 800 Mk., 
Materialien 5 248880 Mk., Debitoren und Vorauszahlungen 10 807 402 
Mk., angefangene Bauten 143 390 Mk., Aktienkapital 300 000 Mark, 
Reſerven und Rücklagen 5750 Mk., Abſchreibungen 178 521 R7k., 
            Kredi=
toren und Hypotheken 19 843044 Mk., Anzahlungen auf Bauten 
6 174 133 Mk., Reingewinn 391 422 Mk. Der Bruttogewinn ſtellte ſich. 
einſchließlich Vortrag aus 1921 auf 834 183 Mk. Geſchäftsunkoſten und 
Zinſen erforderten 5 272 176 Mk., Abſchreibungen 170 185 Mk., ſo daß 
ein Reingewinn in Höhe von 391 422 Mk. verbleibt. — 5. 
            Bauindu=
ſtrie A. G., Danzig. Grundſtücke und Gebäude 0 Mk., 
            Betriebs=
inventar 421 262 Mk., Kaſſe und Bankguthaben 100 909 Mk.. Effelten 
und Beteiligungen 3900 Mk., Materialien 4034 584 Mk., Debitoren 
und Vorauszahlungen 16 374 463 Mf., angefaugene Bauten 1 172229 
Nk., Aktienkapital 2 Mill., Kreditoren und Hypotheken 18 192 662 Mk., 
Abſchreibungen 421 260 Mk., Reingewinn 2246 030 Mk., dee 
            Brutto=
gewinn einſchließlich Vortrag aus 1921 ſtellte ſich auf 10 713 464 Mk., 
GHeſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 8 046 168 Mk., Abſchreibungen 
121 260 Mk., ſo daß ein Reingewinn in Höhe von 2245 036 Mark 
verblieb. 
Meſſen. 
X Sonderabteilung der Mannheimer 
            Erfinder=
rreſſe Herbſt 1923. Erfreulicherweiſe kann der 4. Deutſchen 
            Er=
indungen=, Neuheiten= und Induſtrie=Meſſe, die vom 7. bis 18. Sept. 
dieſes Jahres der Reichsverband Deutſcher Erfinder E.V., Mannhemm 
3, 16, im Mannheimer Roſengarten und in benachbarten Räumen 
veranſtaltet, eine landwirtſchaftliche Abteilung in größerem Umfange 
angegliedert werden. Dieſe wird in Hof und Garten des 
            Ausſtellungs=
ländes untergebracht. Neben anderen bedeutenden Unternehmungen 
ollen ſich die bekannten Deutſchen Werke A. G. Berlin, die rd. 200 000 
rbeiter und Beamte beſchäftigen, in größerem Maßſtabe an dieſer
 Sondermeſſe beteiligen. Mit ähnlichen bedeutenden Werken ſind 
            Unter=
handlungen im Gange, die vorausſichtlich zu günſtigen Abſchlüſſen 
führen. 
Banken. 
h. Handels= und Gewerbebank A. G., Frankfurt a. M. 
Die Verwaltung beantragt Erhöhung des Aktienkapitals um 150 auf 
200 Mill. Mk., darunter 6 Mill. Mk. Namensvorzugsaktien mit 
            mehr=
fachem Stimmrecht. Der auf den 31. Auguſt einzuberufenden G.=V. 
wird die Gewährung eines Bezugsrechts an die alten Aktionäre im 
Verhältnis von 1:1 empfohlen. 
Warenmärkte. 
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt 
war die Kaufluſt heute etwas größer, die Tendenz aber vorwiegend 
ſchwächer, obgleich die Deviſenkurſe mehr Widerſtandsfähigkeit erkennen 
ließen als erwartet wurde. Weizen wurde in märkiſcher und ſchleſiſcher 
Ware angeboten und bei ſchöner Qualität unter den geſtrigen Preiſen 
gehandelt. Roggen erholte ſich von der vormittägigen Abſchwächung 
etwas. In Gerſte konnte ſich trotz des Angebots guter Ware kein 
            leb=
hafteres Geſchäft entwickeln. Für Hafer beſtand zu geſtrigen Preiſen 
Nachfrage. Auch Mais wurde zu kaufen geſucht. Mehl ſtellte ſich am 
Vormittag weſentlich billiger, erholte ſich aber im Mittagsverkehr noch 
etwas. Raps und die übrigen Artikel behaupteten ihren Preisſtand. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſenbericht vom 15. Auguſt 1923. 
(Eigener Bericht.) Am Deviſenmarkt ſetzte ſich der Umſchwung zugunſten 
der Mark geſtern und heute vorbörslich weiter fort. Der Dollar war 
im Frühverkehr 2 250 000 und kam mit 2 259 000 zur Notiz. Trotz dieſes 
Rückganges der Deviſen auf etwa ein Drittel der Höchſtkurſe verkehrte 
die heutige Börſe nicht in ſo ſchwacher Haltung, wie man es wohl 
            viel=
fach erwartet hatte. Die zunehmende Erleichterung am Geldmarkt und 
die Erwägungen, daß die Induſtriepapiere noch ſehr ſtark unterwertet 
ſind, boten dem Markt eine ſehr gute Stütze. Das herauskommende 
Material, das nirgends dringend war, fand ohne allzu große 
            Kurs=
abſchläge glatt Abnahme. Man verweiſt auch darauf, daß eine 
            Beſſe=
rung der außenpolitiſchen Lage der künftigen Entwickelung unſerer 
            wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe und insbeſondere der Induſtrie zuſtatten 
            kom=
men würde. 
Etwas ſchärfer als am Aktienmarkt waren die Rückgänge an den 
Rentenmärkten, wo Zolltürken mit 7250 T. minus 4000 T., II. 
            Bagdad=
bahn mit 8000 T. minus 6000 T. verloren. Auch Rumänen und 
            Maze=
donier lagen um zirka ein Viertel ihrer vorigen Kurſe chwächer. Von 
wertbeſtändigen Anleihen kamen Badiſche Kohlenanleihe mit 15 Mill., 
Sächſ. Braunkohlen mit 1,5 Mill. zur Notiz. 
Am Chemieaktienmarkt lagen die Kurſe durchweg etwas 
feſter. Badiſche Anilin 5300 T. + 800 T., Goldſchmidt 9000 T. + 300 T., 
Chemiſche Mainz 3175 T. + 775 T., Rhenania 5000 T. + 1500 T. 
Der Elektrizitätsaktienmarkt lag meiſt etwas 
            ſchwä=
cher. Lahmeyer 15 000 T. minus 1100 T., Voigt u. Häffner 700 T. minus 
200 T Bergmann 5000 T. minus 500 T. Feſter waren dagegen A. E. G. 
3000 T. + 350 T., Siemens u. Halske 2350 T. + 850 T., Schuckert 
19 400 + 4400 T. 
Maſchinenaktien waren im allgemeinen wenig verändert. 
Gut gehalten waren Zuckeraktien, die kaum Veränderungen 
aufwieſen. 
Der Montanaktienmarkt lag feſter. Buderus 7100 T. 
+ 2100 T., Deutſch=Luxemburger 25 000 T. + 5000 T., Caro 9750 T. 
+ 750 T., ſchwächer dagegen Gelſenkirchener 31000 T. minus 2100 T., 
Weſterregeln 6100 T. minus 1900 T. 
Der Einheitsmarkt hatte überwiegend Abſchwächungen 
            auf=
zuweiſen. So u. a. Badenia 700 T. minus 100 T., Eiſenmeher 1150 T. 
minus 650 T., Fahr 1100 T. minus 800 T., Jetter u. Scheerer 5000 T. 
minus 400 T., Ludwig Gans 6000 T. minus 3500 T. 
Im freien Verkehr hörte man: Allgemeine Bankverein 100 T., 
Becker=Stahl 5500 T., Becker=Steinkohle 5500 T., Benz 2500 T., Brown 
Boveri 900 T., Emelka 360 T., Georgi 200 T., Growag 160 T., Kaiſer= 
Waggon 250 T., Kreichgauer Maſchinen 200 T., Krügershall 4000 T., 
Tiag 325 T., Ufa 750 bis 825 T. Die Börſe ſchloß ohne beſondere 
            An=
regungen bei ſtillem Geſchäft. Befeſtigt waren nur Chemiſche Werte. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Der Geldmarkt 
erfuhr durch die großen, in letzter Zeit in den Verkehr gegebenen 
            Zah=
lungsmittel eine weſentliche Erleichterung. Im Zuſammenhaing 
            hier=
mit machte ſich an der Effektenbörſe zum Teil gute Kaufluſt geltend, 
zumal das jüngſt ſtark ermäßigte Kursnibeau ebenfalls einen ſtarken 
Anreiz zum Erwerb von Effekten bot. Daneben fanden aber noch 
fortgeſetzt Realiſationen ſtatt, ſo daß die Anfangsnotierungen 
            beträcht=
liche Unregelmäßigkeiten aufwieſen, namentlich am Montanmarkt. Im 
ſpäteren Verlauf wurde das Geſchäft ruhiger, weil die Ankündigung
16. Auguſt 1923 Nr. 221
 neuer Steuern und die Unſicherheit bezüglich der weiteren Entwicklun 
der innen= und außenpolitiſchen Lage Zurückhaltung ver anlaßte. V 
lutapapiere waren im Zuſammenhang mit der ſchwachen und unſichere 
Haltung des Devifenmarktes wvenig verändert. Deutſche Reichsanleihe 
waren meiſt behauptet, preußiſche Konſols etwas abgeſchwächt. 
wb. Berlin. Der Börſenvorſtand gibt bekannt: Am 1. Septer 
ber wird die Notierung der früher zugelaſſenen amtlich notierten ruſ 
ſchen Wertpapiere an der hieſigen Börſe wieder aufgenommen. Ei 
fortlaufende Notierung erfolgt nur für die 4proz. ruſſiſch 
Staatsanleihe von 1902 in Abſchlüſſen von 20000 Mark ur 
einem Mehrfachen hiervon. 
wb. Berlin. Die Deviſenbeſchaffungsſtelle erläßt gemäß 8 2 d 
Verordnung zur Ausführung des Geſetzes über die wertbeſtändige 
Hypotheken vom 29. Juni über den Londoner Goldpreis nachſtehen 
Bekanntmachung: Der Londoner Goldpreis beträgt für 1 Unze Fei 
gold 90 Schilling 2 Pence, für ein Gramm Feingold demnach 34 78 
Pence. 
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 15, Auguſt Telegr. Auszahlunger 
* KNe
Geld
Brief Dor‟ Antwerpen=Brüſſel. 139030.— 140330.— 127181.3 127818 75 Holland ........." 1 246875.— 1253125.— 1157 100.— 1162900— London ......"
Paris .. . . . 14 463750.0 14536250.0 13 341562.5 13 408437.5 163190.— 164810.— 162093.75 162906.25 Schweiz. 548625.— 551376 — 528675.— 5313.5.— Spanien 403987.50 4070 1250 384037.50 38594 250 Italien 134662 50 135337.50 119700.— 120300.— Liſſabon=Opo= . Dänemark. 53*650.— 541360.— 528675.— 531325 — Norwegen, 488775.— 491225.— 404825.— 471175.— Schweden. 768075.— 771925.— 776050.— 781950.— Helſingfors 83790 — 84210.— 81795.— 82205.— New=York. 3 132000.— 3208000.— 2942625.— 2357375.— Deutſch=Oſterre‟ 4189.50 4210.50 4289 25 4310,75 Budapeſt 16458.75 11541 25 154 611 155.3621 Prag .. 91770.— 92236 — 84787.50 85212.50 Agram. 25436 25 25563.75 23940.— 24060.—
w. Deviſenmarkt. Berlin, 15. Auguſt Telegr. Auszahlungen für
NfeGebd
Brieſ We
Geld
Brief Amſterdam=Rotterdam .. 11830 5.— 1188965.— 1067325.— 1072675.— Brüſſel=Antwerpen ........." 137655.— 138/45.— 123690.— 124310.— Chriſiania. ............. ..." 494760.— 497210.— 452855.— 455135.— Kopenhigen ..............." 552615.— 555335.— 502740.— 50 260.— Stockholm ... .. .. . . . . . ... .." 793935.— 804005.— 722190.— 725810.— Helſingfors ... .. .. .. . . ... .. 87732.— 83208.— 75312.— 75688.— ....
Italien . .. . .. 127680.— 128320.— 116707.— 117293.— London .. 13715625 13/84375 12369000. 12431600. New=York ........"
2992500.— 3007560.— 2693250.— 2706750.— Paris ......... .. . . .. . . . . .. 165581.— 166415.— 149625.— 150375.—
Schweiz.... 542610.— 545360.— 493762.50 496237. Spanien.
. . 4u3987.50 406021.50 369075.— 37195 Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.) 4289.— 4311.— 3890.— 3910.— Prag ..." 88777.— 89223 — 80797.— 81203.— Budapeſt. 15960.— 16040.— 147.63 198.37 Buenos=Aires 987325.— 992475.— 887775.— 892225.— Bulgarien 24937.— 25 063.— 21546 — 616/4.— Japan ... 1450350.— 1463670.— 1296750.— 1303250.— Rio de Janeiro .. 289275.— 290725.— 264937.50 265,6 62 50 Belgrad. ..
..: 31920.— 32080 — 28418.— 28572.— Liſſabonn. . ....... / 111720.— 112280.—1 Sofia.. . .
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
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Ausgb.=Nürnb. Maſch. 
Ber..=Anhalt=Maſchinen 
Bk. f. Elektr. W. vorzug. 
Bismarckhütte ..... 
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Bremer Vulkan 
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Chem. Heyden ...." 
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Deutſch=Atlant. 
Deutſche Maſchinen". 
Deutſch=Niedld. Tel 
Deutſche Erdöl". 
Deutſche Petroleum 
Dt. Kaliwerke. 
Berlin—Karlsruher Ind. 
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Gelſenk. Gußſtak 
Geſ. f. elektr. Untern. 
Halle Maſchinen
 13. 8. 
3500000 
600000( 
800000 
166000 
2604000
 6000o0d 8000 
80u00v0ull 5500000 Lindes Eismaſe
 140000 
5900000 
1500000 
1040000 
180000 
14000000 
775000 
12500000 
17500000 
2000000
15. 8.
1000003
 1400000/ Han. Maſch.=Egeſt. 
5700000 Hanſa Dampfſch... 
5000300/ Hemoor Zement 
1725000 Hirſch Kupfer. 
Höſch Eiſen 
Hohenlohe Wer 
Kahla Porzellan 
Lingel Schuh 
26000001 Linke & Hofmann 
5001001 L. Loewe & Co. 
20000u0l C. Lorenz 
180 000 Meguin. 
2000000 N. Lauſitzer Kol 
140000001 Nordd. Gummi 
4750000) Orenſtein 
12500001 Rathgeber 
2000000 Rombacher Hüttter 
17000000 Roſitzer Zuckel 
24500001 290 00001 Rütgerswerke 
45000001 5300000 Sachſenwerk. 
Sächſiſche Gußſte 
210/ 0u01 2000000) Siemens Glas. 
1700 000/ 1650000 Volkſtedter Porzellan 
8000M 5800000 Weſtf. Eiſen Langendreer 
2300000 29500001 Wittener Gußſtahl ....! 
22000001 Wanderer=Werke .. . . . .!
 13. 8. 
250000 0= 
9200000
 1360000/ 16 
2000or adtu 
82u0000 
2300000 3 
18000001 
900000
15.
Iu
 r030000 
100600/ 
13000 001 
60000 10 
700000 
600000 
8500000 
20000 0 
4600000 
3950000 
225000/1 
100000 
270000 
195000 
4300000 
250000/ 
6901000
 1500 
150000 
150004 
66000 
730001 
6000 
725004 
480000 
650000 
3600004
1a104
 1100 
2000 
90000 
680000
 Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien. 
Frankfurter Kursbericht vom 15. Auguſt 1923
 Europäiſche Staatspapiere, 
a) Deutſche 
D Reichsanleihe. . . . . 
.- 
„.... 
1270
13. 8. 15. 8.
 4½% II. und V. Schatzanweiſ. 
½%VI.—IK. 
Sparprämienanleihe ........" 
4½ Preuß. Konſols ......... 
„ ... 
3½½ 
„ 
% Bad. An unk. 1935...... 
„ v. 1907...... 
3½ 
42‟ Bahern Anleihe ........." 
31= 
„ 
4% Heſſen unk. 1924 .... . . .. 
½% „ ..........."
 42 Württemberger ........ 
b) Ausländiſche. 
5% Bo3nien L.=E.=B. v. 1914 
% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 
4½% „ v. 1902...... .. .."
 2 Bulgar. Tabak 1902 .... 
3 % Griech. Monopol ... 
½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ................." 
½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr 
v. 1914 ................. 
O Oeſt. Goldrente ......... 
%o „ einheitl. Rente ....." 
6% Num. am. Nente v. 03 
½% „ Goldrente v. 13.. 
4% „ am.. „ konv. .... 
½ „ „ „ v. 05 ....
 20 Türk (Admin.)v 1903 ... 
% „ (Bagdad) Ser. I 
II. 
2o 
%o „ v. 1911, Zollanl. . 
½3%0 Ung. Staatsr. b. 14... 
Goldrente .." 
Staatsr. v. 10.... 
Kronenrente ....." 
*3 
Außereuropäiſche. 
%o Mexik. amort. innere. . . . 
konſ. äuß. v. 99 
Gold v. 04. ſtfr. 
„ konſ. innere ..... 
39 
4½% „ Irrigationsanleihe. 
52 Tamaulipas, Serie l ... 
Oblig. v. Transportanſt. 
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . 
0) Gal. Car: Ludw =Bahn 
599. Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtſr. 
20 
6%6 Alte Leſtr. Südb. (Lomb.). 
2,6% Neue „ „ „ 
420 Oeſt. Staatsb. v. 1883... . 
2o Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 
„ 9. Em. ...! 
32
 3000.— 
60 010.— 
30 000.— 
550.— 
3000.— 
20 000.—
 40000.— 
—S 
— 
— 
—S 
15 000.— 
30000.— 
6000.— 
4000 000. 
1275 000 
700000 
850 000
 4500 000. 
4500 000. 
1000 000. 
500 000
 2100.— 
0000.— 
50 000.— 
600— 
3000 — 
11000.— 
26 000.— 
40000.—
 50 000.— 
10000.—
 3500 000. 
950 030 
13000000 
450 000. 
65 0 000. 
1900 000. 
1350 000. 
300/ 000. 
600 000. 
6500 000
 14000000 / 8000 005. 
11250000 7950 000 
700000. 
2000 000. 1200 000. 
2760000.
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.) 
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 .. 
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 
v. 1895 .. 
48 Rudolfb. (Salzkammerg.) 
4½% Anatolier I. .... 16009000 
3% Salon Conſt. Jonction. . . 
3% Salonique Monaſtir .. .. . 5500 000. 
5% Tehuantepee... 
4½8 
Pfandbriefe. 
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920... 
„. 
3½? 
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 
4% Mein. Hyp.=Bank 1922... 
4%0 Pfälz. 
„ 1922 ... 
4% Rhein. „ „ 1923 ... 
3½%0 
verl. ... 
42 Südd. Boden=Cred.=Ban! 
München 1906 .... . . .. . .."
 — 
80000000
 120000. 
250 003. 
2200 000. 5900 100 
25 0 0.— 32 0. 0.— 
8500 000. 6200 000.
15000000
 48 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr. 
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
42 Hefſ. Ldhyp. Kom. Obl.... 
Deutſche Städte. 
49 Darmſt. v. 1919 bis 1925. 
3½0 Darmſt. v. 1905 ..... 
42 Fronkfurt v. 1913 ...... 
„ v. 1903 ....." 
4% Mainz. v. 1919 bis 1926, 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ... . .. 
Barmer Bankverein ........" 
Berliner Handelsgeſellſchaft 1400 000. 
Commerz= und Privatbank ... 
Darmſtädter u. Nationolbank. 
Deutſche Bank............ 
DeutſcheEffekten= u. Bechſelbank 
Deutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſellſchaft . . . . ..... 
Dresdener Bank ........" 
Frankfurter Bank .........." 
Metallbank. .... . . . . . .. ... .. 
Mitteldeutſche Creditbank ..... 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 
Reichsbank=Ant. ............ 
Rhein. Creditbank .........." 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
Wiener Bankverein ........" 
Bergwerks=Aktien. 
Berzelius .................. 
Bochumer Bergb. ..... . .. . . . 
Buderus....... . . . . . . .. .... 
Dt. Luxemburger ........... 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . . 
Gelſenkirchen Bergw. .. 
Harpener Bergbau .... 
Kaliwerke Aſchersleben 
Weſteregeln ...." 
Lothringer Hütte.. ... . ... .." 
Mannesmann Nöhren....... 
Mansfelder ...." 
Oberbedarf ........ 
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ...... 
Phönix Bergbau ............"
300 000.
13600000 4800 000 40000000 32000000 10000.BA 9500. E 12000.O
450 000. 625 000 750 000. 775000. 1700 000 2000 000. 1250000 3200 000. 3600 00) 5500 000. 4800 000 1700 000. 1400 000 500 000. 440 000. 12000000 9000 000 27000000 26000004 420000 400 000. 750 000 6600 000 800 000 700 000.N 700 000. 550 000. 1400 000. 850 00 1. 750 000. 600 000. 4000 000. 3u00 000.1 500 000. 475 000. 5000 000. 4050 000 5000 000 4400 000. 2000 000 25 00000 32400000 32000004 33500000 30100000 330000 00 5000 000 5800 000 800ü 600 6600 000. 18,00000 17000000 13500000 1300000 4400 000. 4800000 8250 000. 7600 000 9000 000.
15000000 9000 000.I
1650000
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 
Rhein. Stahlwerke 
Niebeck Montan.. . . . 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 
Ver. Laurahütte . . . . . . . .. 
Aktien induſtr. Unternehmung. 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern . . . . . . 
Löwenbräu München ....... 
Schöfferhof (Binding ........" 
Werger ..................."
 Arkumulat. Berlin L.ssaas.: 
Adler & Oppenheimer ... ... 
Adlerwerke (v. Klehzer)....... 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . . 
Anglo=Continental=Guano ..." 
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 
Badenia (Weinheim) .. . . . . 
Badiſche Anilin= u. Sodafabri 
Bad. Maſchf. Durlach ......." 
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen. 
Baſt Nürnberg ............. 
Bayriſch. Spiegel ..........." 
Beck & Henkel Caſſel) ...... 
Bergmann El. Berke. 
Bing. Metallwerke. . . .. 
Blei= u. Silberh. Braubach ... 
Brockhues, Nieder=Walluf... .. 
gementwerk Heidelberg ...... 
„ Karlſtadt .. .. 
„ Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert ....... .. 
„ Griesheim Elektron ..." 
„ Weiler=ter=mer ... . . . . ." 
Daimler Motoren ........" 
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken ......." 
Dresdener Schnellpreſſen .... 
Dürioppwerk (Stamm).... .. 
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .... 
Dyckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..... 
Eiſenwerk L. Meher fr. ....." 
Elberfelder Farb. v. Bahcr .. 
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . .. 
„ Licht und Kraft ....." 
Elſäſſ Bad. Wolle. . . . .. 
Emag, Frankfurt a. M. ... . . 
Emaill- &. Stanzw. Ullrich ... 
Enzinger Werke ...... 
... 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlingen Spinnerei .. 
Faber, Joh., Bleiſtift. 
Faber & Schleicher... 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . . . 
Felten & Guilleaume. Carlsw 
Feinmechanik (Jetter) 
Feiſt Seltlellerei Frankf. a. M. 
Frankfurter Gas... . . . . . 
Frankfurter Hof ........" 
Fki. Maſch. Pokorny & Wittel. 
Fuchs Waggon Stamm.. . . ..
 13. 8. 
16000000
u000000
 — G 
20000000
 15 8. 
190000009 
1300 000 
1100000
 1300 00 
1650000
— G
 — G 
10200000 
1200000. 
2650 000. 
9000 000. 
800 000. 
4500 000. 
4000 000. 
700 000. 
1750000. 
4500 000. 
350 000. 
5500 000. 
4000 000. 
1500 000. 
2700 000. 
12500000 
3100 000. 
1100000. 
2450 000. 
65 00 300. 
3000 000. 
1900 000. 
3000 000. 
4 
8000 000. 
1000 000. 
1800000 
3900 600 
1050 000. 
1500 000. 
700 000. 
2700 000.
 5900000. 
4500 000 
400 000. 
1900 00 0. 
100 10000 
3000 000. 
900 000. 
2500 600 
1700 0010. 
800 000.
 Landnaade 
1000000 
30000 0 
6800 000. 
5300 000 
700000 
5300 000. 
3000 000. 
4500 000.1 
1340 000. 
1250 000 
4200 000. 
1000 000.) 
4000 000 
3500 000. 
2000 000 
2500 000 
13500000 
4700 000 
5200 000 
1202 000 
280 000 
6003000 
2510 000 
1500 000 
1300 000 
6000000 
800 000 
1150 000.1 
5800 00. 
900 04 0. 
2350 000 
1300000 
420 100. 
1500 000 
2400000 
3500 000 
41000009 
700 000 
100000 
1000000d 
500 1 0bü. A 
500 004. 
2000 000 
2300 z00 
1000 000,4 
1200 000.1
 Ganz, Ludwig, Mainz ..... 
Geiling & Cie. ......" 
Gelſenkirchen Gußſtahl ..." 
Goldſchmidt Th....... ... 
Greffenius, Maſchinen Stamm 
Gritzner Maſchin. Durlach .. 
Hammerſen (Osnabrück)...... 
Hanfwerke Füſſen ........... 
Heddernheimer Kupfer ......." 
Heyligenſtaedt, Gießen ...... 
Hilpert Armaturen . . . . . 
Hindrichs=Auffermann 
Hirſch Kupfer u. Meſſ.. 
Hoch= und Tiefbau". 
Höchſter Farben .. 
Holzmann, Phil. 
Holzverk =Induſtr. . . . 
Hotel A.=G., München. 
Hydrometer Breslau. 
Fnag. .. . . . . . . .. 
Junghans Stamm.. .. . .. 
Karlsruher Maſchinen . . . . . . . 
Klein, Schanzl. & Becker .... 
Konſervenfabrik Braun ...... 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . 
Lahmeher & Co. .......... .. 
Lech Augsburg ............" 
Lederw. Nothe ...... 
Lederwerke Spicharz 
Löhnberger Mühle ....... 
Lüdenſcheid Metallw ........ 
Lux ſche Induſtrie ........... 
Mainkraftwerke Höchſt......" 
Meguin, Butzbach .........." 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg 
Meher, Dr. Paut. ... 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M. 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . 
Motorenfabr. Deutz........ ." 
Motorenfabrik Oberurſel ....." 
Neckar ulmer Fahrzeugwerke .. 
Neckarwerke Eßl. Stamm..... 
Niederrhein Lederfabr. (Spier) 
Oleawerke Fran ſurt a. M. .. 
Peter=Union=Frankfurt .. . . . . . 
Pfälz. Nähm., Kayſer......." 
Philipps A.=G...... . . . . . . . . . 
Porzeilan Weſſel ......... 
Reiniger, Gebbert & Schall . 
Rhein. Eleitr. Stamm.. . . . . 
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff 
„ Metall Vorzüge. 
Rhenania, Aachen .... 
Niedinger Maſchinen 
Rückforth, Stettin ... 
Rütgerswerke ...... 
Schleußner (Frankfurt a. M.) .. 
Schneider & Hanau ... .. . ..." 
Schnellpreſſen Frankenthal. . . . 
Schramm Lackfabrik. ....... 
Schuckert Elektr. (Nürnberg)..
 13. 8. 
10000000 
6u00 000 9000 000. 
900 000. 
—G 
2000 000 2410000 
1500 000. 
1100000 
1450000 
1700 00 
1600000 
1200 000. 11900 000. 
1750000 
4000 000. 
1700000 
1700 00 
900 000. 
2000 000 
3ud0 00 9. 12000 000. 
598 000. 400 000. 
4200 000 
2200 000. 1700 000. 
3800 00 3. 2200 000. 
1780 700 
10000000 
790 000. 
1700 000. 
100 100 1000 000. 
3000 000. 
3950 000 2500 000. 
1100000. 
2500 000. 
900 000. 
1300 000. 1250 000. 
900 000 
1000 000. 
2600 600. 
2000 000 1.00 000. 
2700 000 
01000 
4700 00b. 14 110 000. 
— B/ 600000. 
1201000. 1200 000. 
15000000
 15. 8. 
950 000. 600 000. 
350000. 
700000. 
3300 000. 
1010 000. 
1600 000. 
1200 000. 
1400 000 
800-000 
3800 000 4300 000. 
1200 000. 
3750 000. 
1200 000. 
1000 000. 
750000 
4000 000. 13000 000. 
1800 000. 
3000 0 0. 12500 000. 
2600 000. 1500 000. 
3800 000. 
— Sl25000000 
1700 000 1200 000. 
1500 000. 
1600 000. 
6000 000. 
650 000. 
1200 000. 
2300 000. 12000 000. 1 
8u0 000. 
2000 000. 
3000 000. 
700 00 I.1 
2300 000. 12800 000. 
3000 000. 
750 000. 
850 000. 
2600 000 
3500 Gu. 16600 000. 
2950000 
730 000. 
400 000. 
3500 000 13000 00g. 1 
20 60000 *
 Schuhfabrik Berneis=Weſſe. 
Schuhfabrik Herz..........." 
Schuhf. eander Offenbach .." 
Seilinduſtrie Wolff ......." 
Sichel & Co., Mainz...." 
Siemens Elektr. Betriebe ... 
Siemens G’asinduſtrie ....... 
Siemens & Halske ........." 
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. 
Süddeutſche Immobilien ..... 
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha 
Uhrenfahr Furtwängler .. . .. 
Veithwerke in Sandbach .. . .." 
Verein f. Chem. Induſtr. Main= 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh 
„ Gummifabr. Bln.=Frkf. 
„ Pinſelfabr. Nürnberg. 
Ultramarin .........." 
„ Zellſtoff, Berlin. . . . . . 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge.. .. 
Stämme. . . 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 
Stämme. . .. 
Voltohm Seil ......." 
Wayß & Freytag . 
Wegelin Rußfabrik 
„Zellſtoff Waldhof Stamm. 
Zuckerfabr. Waghäuſel. 
Frankenthal 
Heilbronn. 
Offſtein ....." 
Rheingau ...." 
Stuttgart .. .."
 Janh 
Schantung E. B. ......... 
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. .. 
Hapag (Paketfahrt) ...." 
Nordd. Lohd ..............." 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn 
Unnotierte Aktien. 
Beckerkohle ................." 
Beckerſtahl ......." 
Benz.. . . . . . . . . . . . . 
Brown Boveri ..." 
Cont. Handelsbank", 
Hanſa Lloyd 
Kabel Rheydt .... 
Karſtadt R. ................ 
Petroleum, Dtſche. .......... 
Raſtatter Waggon ...........! 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag). 
Ufa Film .. . . . . . . . . . . ....."
 13. 8. 
700000 
1000 00 
600 000 
1000 600 
3500 000 
500 000. 
200000 
480 000 
450 000. 
600 00 
1500 000 
1600 000. 
2100 000. 
2000 000 
3000 000. 
4500 000. 
3900 000 
1000 000
 900 000 
850 000 
1600000 
2000 000 
2000 000 
2206 000 
210 000 
2600 000. 
2200 000. 
2300 000
500 00
3500 000
 6500000. 
3500 000 
800 000 
220 000. 
800 000 
Rerdt 
6000 000 E 
900 000 
410 000. 
1000 000
 15.8. 
72000 
850 000 
450000 
750 00 
3300 00 
45000
 350000 
380 004 
600 004 
1200000 
317500/ 
2100 0041 
1903001 
4000 004 
3400 000 
850 00 
— C 
— 
700000 
200 00 
1500 004 
200000( 
2000000 
2000 00 
2230 000 
220000 
2000 004 
2200 00(
 600 004 
1200000 
3010 004
 3500 004 
6000 00C 
3000 00C 
800 100 
150004 
600000 
600000. 
5000 000 
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 Die Finanzen des Großherzogs. 
Roman von Frank Heller. 
Copyright bei Georg Müller Verlag, München. 
(Nachdruck verboten.) 
Er war offenbar zu ſehr von ſeinem Anliegen an den 
            Groß=
ſerzog ausgefüllt, um für irgend einen anderen Zeit zu haben. 
Die Natur dieſes Anliegens? Don Ramon brauchte kaum die 
linien um Herrn Bekkers Augen und Mundwinkel anzuſehen, 
im ſie zu ahnen; ſie ſagten ſo deutlich als nur möglich: Geſchäft. 
Ein Geſchäft mit dem Großherzog von Minorca! Es kam nicht 
ft vor, daß man eines machen wollte — aber wenn es geſchah, 
owar es ziemlich ſicher ein ſchlechtes Geſchäft, bei dem beſagter 
jerzog prädeſtiniert war, zu verlieren. Mit einem inneren 
ächeln beſchloß Don Ramon, Herrn Bekker das Spiel ſo ſchwer 
Is möglich zu machen. 
Während der kurzen Sekunden, die der Großherzog dieſen 
jedanken gewidmet hatte, hatte Herr Bekler den Saal mit ein 
aar raſchen Seitenblicken gemuſtert; es war ergötzlich, zu ſehen, 
die er ſich bemühte, die Gefühle zu verbergen, die die 
            wurm=
ichige Einrichtung in ihm ervegte. Don Ramon biß ſich auf die 
ippen, um nicht über ſein Minenſpiel und die Blicke, mit denen 
jenjor Paqueno es verfolgt hatte, laut aufzulachen. Nun tat 
ſerr Bekker zum erſten Male den Mund auf. Er ſchien in 
            Ver=
genheit zu ſein, wie er beginnen ſollte. 
„Ich habe um eine Audienz gebeten, um . . . um Ew. Hoheit 
ſeine Huldigung darzubringen . . . ich bin jetzt einige Zeit in 
Linorca .. . und da fand ich es paſſend . ." 
Sein Spaniſch war ganz korrekt, aber er ſprach mit einem 
icken Nebenton, dabei war es deutlich merkbar, daß er ſeine 
timme ebenſo untertänig zu machen ſuchte, wie ſein Geſicht. 
„Ah,” ſagte Don Ramon artig. „Sie ſind zu liebenswürdig, 
err Bekker. Es kommt nicht oft vor, daß Fremde, ſich nach 
(inorca verirren, und noch ſeltener, daß ſie ſo taktvoll ſind 
ie Sie.” 
Herr Bekker lächelte zuſtimmend und ſah ſich raſch um. Es 
ar klar, daß er auf die Aufforderung wartete, ſich zu ſetzen. 
a ſie jedoch ausblieb, ergriff er ſelbſt einen der alten Maha=
 en, und ließ fich nieu 
1.7 : 
Der alte Senjor Pagzeno wurde blutrot — bis in die tieſſte 
Miſere hatte er den alten Hofton gewahrt. Santiago di Coruna! 
Dieſer Kerl ſetzte ſich mir nichts dir nichts, wo er ſelbſt ſtehen 
geblieben war, um daran zu erinnern, was die Etikette 
            ver=
langte. Er war ſchon im Begriff, etwas zu ſagen, als Don 
Ramon ihn mit einer Händbewegung zurückhielt. In ſeinen 
Augenwinkeln war ein luſtiges Funkeln. Herr Bekker machte 
ihm offenbar Spaß. 
„Paqueno,” ſagte er, „ſetzen Sie ſich doch um Gottes willen!“ 
Herr Bekker, der ein Bein über das andere geſchlagen hatte, 
ergriff wieder das Wort: 
„Ich bin ſehr zufrieden mit meinem Aufenthalt in Minorca,” 
ſagte er. „Eine reizende Inſel — ungewöhnlich ſchöne Lage. 
Ich bewundere ſie ſehr. Und das Klima . . . 
„Das freut mich wirklich,” ſagte Don Ramon mit ſeinem 
herzlichſten Tonfall. „Menſchen, die die Natur lieben, ſind nie 
ganz ſchlechte Menſchen. Und wie Sie bemerkt haben werden, 
Herr Bekker, iſt die Natur ſo ziemlich das einzige, was wir hier 
in Minorca haben!“ 
„Ja, ja, mir dem Reſt ſoll es ja windig ausſehen.” Herr 
Bekker lächelte bedauernd. 
Senjor Paqueno zuckte zuſammen, als hätte er eine 
            Ohr=
feige bekommen. Madre de Dios! Eine ſolche Unverſchämtheit! 
Das war unerhört, unglaublich! Wie konnte Don Ramon ſo 
etwas dulden? Hatte er denn nicht gehört? Wagte dieſer 
            her=
gelaufene Kerl nicht, ihnen ihr Unglück ins Geſicht zu ſchleudern. 
Er ſtarrte ſeinen Herrn an, der wieder eine kleine Handbewegung 
machte, um ihn zu beruhigen. Don Ramons Geſicht war 
            freund=
licher denn je. 
„Sie ſympathiſieren mit uns, Herr Bekker? Das iſt zu 
            liebens=
würdig. Darauf wollen wir trinken,” ſagte er, und ohne eine 
Antwort abzuwärten, ſchenkte er einen großen Becher voll 
            Kog=
nak. Herr Bekler ſah unſchlüſſig aus. Aber als der Großherzog 
ſein Spitzglas hob, um ihm zuzutrinken, hob er das ſeine und 
leerte es. Don Ramon rückte ſeinen Seſſel ſo, daß er dem 
Fenſter den Rücken kehrte. 
„Sie kommen aus Holland, Herr Bekker?” 
Es war klar, daß Herr Bekker ſich nach dem Kognak feſter
 im Sattel fühite. Er lehnte ſich in ſeinem Seſſel zurück, und ſein 
Lächeln war weder ſo konſtant noch ſo devot. 
„Nein, aus Mex . . . aus Amerika,” ſagte er. „Ich bin 
lange drüben geweſen — mal da, mal dort — und habe in 
            aller=
lei „gemacht”, Häuſer, Gruben, Aktien. Nichts zu verachten, 
wobei man Geld verdienen kann. Nicht wahr?” 
Herr Bekker lachte herzlich über ſeine eigenen Worte. 
„Und Sie haben dabei allerlei Geld verdient, nicht wahr, 
Herr Bekker?” 
Der Großherzog beeilte ſich, ſeinen ironiſchen Tonfall zu 
            ka=
ſchieren, indem er einen neuen Kognak einſchenkte, den Herr 
            Bek=
ker ſchweigend genehmigte. Der Kognak des Großherzogs war 
ſo wie ſein Wein ein Andenken an die letzte Anleihe, und ebenſo 
gut als ſeine Finanzen ſchlecht. Er war dafür bekannt, ungeheure 
Quantitäten Alkohol zu vertragen, wenn es darauf ankam, aber 
Senjor Paqueno, der ihn noch nie mehr als ein Spitzglas nach 
dem Lunch hatte trinken ſehen, betrachtete ſeinen Herrn mit 
Staunen, ja mit etwas, das beinahe wie ein Vorwurf ausſah. 
Wie konnte der Großherzog einen ſolchen Menſchen dulden, und 
wie konnte er ſich herablaſſen, mit ihm zu zechen? 
Herr Bekker lächelte bei der Frage des Großherzogs 
            geheim=
nisvoll, 
„Mein Gott,” ſagte er. „Ich habe ja mein Auskommen. 
Schlecht iſt es mir nicht gegangen. Man muß doch für ſein Alter 
ſorgen, nicht? Schwere Zeiten heutzutage.” 
Sein Blick, der womöglich noch offenherziger war als ſein 
Tonfall, überflog wieder den wurmſtichigen Prunk des Saales, 
während er an ſeinem Glaſe nippte. Der Großherzog erhob das 
ſeine, um ihm zuzutrinken. 
„Sie haben leider nur zu recht, Herr Bekker. Und von hier 
reiſen Sie wieder in Ihre Heimat zurück?” 
„Nun, ſagte er, „das kommt darauf an. Ich weiß noch nicht. 
Was ſoll man daheim anfangen? Ich habe mir ja eine 
            Kleinig=
keit zurückgelegt und kann mir ſchon etwas leiſten. Und hier in 
Minorca habe ich etwas gefunden, das ich vielleicht Luſt hätte, 
mir beizubringen." 
„Ja, was denn, um Himmels willen?” ſagte der Großherzog 
ganz ernſt. — „Das Klima iſt nicht verkäuflich, Herr Bekker.” 
(Fortſetzung folgt.)
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des Kleinverkaufspreiſes unſerer Artikel dar. Der 
            Wiederbe=
ſchaffungspreis iſt trotz der Preiserhöhung noch längſt nicht 
rreicht, ſo daß alle Tabakwaren vorerſt noch rationiert 
bleiben müſſen. 
(683‟ 
Der Verband deutſcher Zigarrenladen=Inhaber 
Ortsgruppe Darmſtadt.
 Angeieine Aristenntekaffe Darmftast 
Blumenthalſtraße 7. 
Durch die Verordnung vom 7. 8. 23 wurde der 
            Höchſtgrund=
lohn mit Wirkung vom 13. 8. 23 auf das 4fache der jeweiligen 
Reichsindexzahl der Lebenshaltungskoſten feſtgeſetzt, 
Dieſe Vorſchrift macht folgende Aenderungen in der 
            ſeitheri=
gen Stufenfolge (Bekanntmachung vom 1. 8. 23) notwendig. 
1. Die Stufen 1 und 2 werden mit Stufe 3 verſchmolzen, ſodaß 
die Stufenfolge mit einem Grundlohn von 9000 ℳ beginnt. 
2. Die Stufen 11 und 12 werden wie folgt geändert: 
Beitrag für 
jed. 
            Kalen=
dertag 
Stufe 11 Grundl. 90000,ℳ tägl. Verd, b. 81001- 99000 7650, 
99 001-133000 9860 „ 
12 
116000 „ „ „ 
3. Den ſeitherigen 12 Stufen werden 8 neue angehängt, und zwar: 
Stufe 13 Grundl. 146 000./, tägl. Verd. v. 133 001-159 000,K 12410.0
 180000 
216000, 
240000 
300 000 
400000 
500 000 
600000
 159 001-180000 „ 
190001-230000 „ 
230001-290 000 
290001-350000 „ 
350 001-450 000 „ 
450 001-550 000 
550 001 u. mehr
 15300 
17850 
20400 
25 500 
32200 
42.500 
51000
 Um eine hiermit übereinſtimmende Einſtufung vornehmen 
zu können, werden die Arbeitgeber erſucht, die Arbeitsvergütung 
einſchließlich Teuerungszulagen, Tantiemen und Naturalbezügen 
aller bereits gemeldeter Perſonen, der Kaſſe alsbald mitzuteilen. 
Erfolgt dieſe Mitteilung nicht oder nicht rechtzeitig, ſo wird 
die Einrangierung nach Gutdünken der Verwaltung vorgenommen 
und die ſich hiernach ergebenden Beiträge eingezogen. 
Bei dieſer Gelegenheit ſei wiederholt darauf hingewieſen, 
daß die Arbeitgeber mit mindeſt, 5 Verſicherten verpflichtet ſind, 
ſofort nach jeder Lohnzahlung die Beiträge an die Kaſſe 
            abzu=
führen, da wir ohnedies unſeren Verpflichtungen nicht mehr 
nachzukommen vermögen. 
(6844 
Darmſtadt, den 15, Auguſt 1923. 
Der Borſtand. 
Knoblauch, Vorſitzender,
 Schreib= 
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 Rotgeldſcheine der Stadt 
Darmſtadt. 
Die Stadt Darmſtadt verausgabt mit 
regierungsſeitiger Genehmigung 
            Not=
geldſcheine nachbezeichneter Art: Scheine 
zu je 50000 u. 100 000 Mk. in der Größe 
von 11X15 cm auf rauhem Papier mit 
der Abbildung des Ausſtellungsgebäudes 
auf der Mathildenhöhe ſowie Scheine zu 
je 500 000 und 1000 000 Mk. in der Größe 
von 9/,X15 cm auf glattem 
            Waſſer=
zeichenpapier mit dem Bildnis des in 
Darmſtadt geborenen berühmten 
            Che=
nikers Liebig. Die Scheine ſind 
            fort=
laufend numeriert, gelten als 
            öffent=
iches Zahlungsmittel und verlieren 
ihre Gültigkeit erſt nach vorheriger öffent= 
(st6841 
licher Aufkündigung. 
Darmſtadt, den 15. Aug. 1923. 
Der Oberbürgermeiſter. 
J. V.: Daub.
 Neufeſtſetzung d. 
            Verpfle=
gungskoſtentarife in den 
hieſig. Krankenanſtalten. 
Die Geldentwertung der letzten Tage 
und die damit verbundenen Steigerungen 
der Preiſe der Kohlen, Lebensmittel und 
Bedarfsartikel zwingen die hieſigen 
            Kran=
kenanſtalten zur Erhöhung ihrer Tarife 
ab 15. Auguſt ds. Js. 
Es betragen von dieſem Tage ab die 
täglichen Koſten für Verpflegung im 
Stadtkrankenhaus: 
in der I. Klaſſe: 
für Einheimiſche . . 800 000 Mk. 
für Auswärtige .1000000 Mk. 
in der II. Klaſſe, 550000 Mk. 
in der III. Klaſſe 450000 Mk. 
Auch die übrigen Sätze des Tarifs 
haben eine entſprechende Erhöhung 
            er=
fahren. Eine Ausfertigung des neuen 
Tarifs liegt im Stadtkrankenhaus zur 
 
Einſicht auf. 
Hieſigen Selbſtzahlern /Erwachſenen 
und Kindern) der III. Klaſſe kann, wenn 
die Vorausſetzungen gegeben ſind, auf 
            An=
trag ein Nachlaß auf die 
            Verpflegungs=
koſten gegeben werden. 
(st6842 
Darmſtadt, den 14. Aug. 1923. 
Der Oberbürgermeiſter. 
J. V.: Daub.
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den dort die Angebotſcheine abgegeben. 
Angebote ſind bis Donnerstag, den 
23. Auguſt Ifd. Js., vorm. 10 Uhr, 
bei unterzeichneter Stelle einzureichen. 
Darmſtadt, den 14. Aug. 1923. 
Tiefbauamt. (st6838
 Kappel’s Preisliſte 
Nur ſolange Vorrat! 
Ia amerik. 
Speck 
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A 
nur Rheinſtr. 47 
Telephon 1929, (5242
Seite
Datiſtädter Zngblait, Donneistag, dei 16. Auzuſt 1923.
Rummer
 Progwekte M. 800oo0O.Stammaktien 
Stück 8000 zu je M. 1000.—, No. 7001—15000 der 
Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Kodberg A.-G. in Darmstadt.
 Die Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. mit dem Sitz in Darmstadt wurde am 1. Oktober 
1898 gegründet. Die Dauer der Gesellschaft ist auf eine bestimmte Zeit nicht beschränkt. Dieselbe 
            be-
schäftigt zurzeit etwa 600 Angestellte und Arbeiter. 
Das ursprünglich auf 500 000,— Mk. festgesetzte Grundkapital der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur 
Rodberg A.-G. betrug seit November 1921 Mk. 7 200000,—, und zwar Mk. 7000 000,— Stammaktien und 
Mk. :00000,— 6 Prosent vollbezahlte Vorzugsaktien. Die Generalversammlung vom 12. August 1922 
            be-
schloß, das Grundkapital um Mk. 1800 000.— Stammaktien mit halber Dividendenberechtigung für das 
Jahr 1922 und voller Dividendenberechtigung für die folgenden Jahre auf Mk. 9000000,— unter Ausschluß 
Ces gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Diese Kapitalerhöhung wurde in der Weise 
            durch-
geführt, daß von der Mannheimer Bank 4.-G. in Mannheim die sämtlichen Aktien zum Kurse von 120 Prozent 
übernommen wor en sind. Von de 1 neuen Aktien wurden nom. IIk. 1054 000,— zum Umtausch in nom. 
Mk. 527000,— Aktien der Maschinenbauanstalt u. Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. Venuleth & Ellenberger u. 
Göhrig & Leuchs, Darmstadt, verwendet, während weitere nom. Mk. 746000,— junge Aktien im Interesse 
der Gesellschaft bestmöglich verwertet wurden. Eine weitere Erhöhung des Grundkapitals von 
Mk. 9000 000.— auf Nk. 15 300 000,— dureh Ausgabe von Stück 6200 auf den Inhaber lautende Stammaktien 
von je Nk. 1000.— sowie von Stück 100 Vorzugsaktien mit Dividendenberschtigung ab 1. Oktober 1922 
wurde in der Generalversammlung vom 20. März 1923 beschlossen. Die Mk. 6200 000,— Stammaktien 
wurden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre jeder Gattung von der Mannheimer 
Bank A.-G. zum Kurse von 200 Prozent übernommen mit der Verpflichtung, davon Mk. 4400 000,— den 
Besitzern alter Aktien zum vorzugsweisen Bezuge derart anzubieten, daß auf je IIk. 2000,— alte 
            Stamm=
aktien je IIk. 1000,— neue Stammaktien zum Kurse von 230 Prozent zuzüiglich einer Pauschale zur Abgeltung 
der Bezugsrechts- und Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Die restlichen IIk. 1800000,— neus 
Stammaktien werden nach Weistng der Gesellschaft bestmöglich verwertet. Die Nk. 100000,— 
            Vorzugs-
aktien wurden unter Ausschluß des g setzlichen Bezugsrechts der Aktionäre jeder Gattung zu einem Kurse 
von 100 Prozent von einem Konsortium, bestehend aus der Mannheimer Bank A.-G. in Mannheim und der
 Firma Aguile A.-G. für Handels- und Industrieunternehmungen in Frankfurt a. 1I. übernommen. Das be 
den beiden letzten Kapitalerhöhungen erzielte Aufgeld ist mit Mk. 360000,— der gesetzlichen Rücklag, 
zugeführt wor len, welcher auch der aus der Verwertung der Mk. 746000,—, und der Mk. 180000 
Stammaktien für die Gesellschaft sich ergebende Nehrerlös überwiesen werden wird. 
Die Mk. 300 000,— Vorzugsaktien sind auf eine aus dem jührlichen Reingewinn vorab zu entnehmend. 
Dirtdende von 6 Proxent ohne das Recht zur Nachrahlung aus Eehljahren beschränkt, und sind bei ge 
Beschlußfassung über 1. Anderung der Statuten, 2. Wahl zum Aufsichtsrat, 3. Auflösung der Gesellschaf 
mit 9fachem Stimmrecht ausgestattet. Ein Verkauf der Vorzugsaktien an Dritte kann nur mit 
            Genehmigun=
des Aufsichtsrateserkolgen. Berüglich eines etwaigen Rückkaufs, einer Einziehung oder einer Umwandlunt 
der Vorzugsaktien in Stammaktien oder einer bevorrechtigten Einlösung im Falle der Auflösung der Gese)l 
sch.ft sind keine Bestimmungen getrofken. 
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nunmehr Mk. 15300 000,— und zerfällt in Mk. 15000000. 
vollbezahlte Stammaktien von je Mk. 1000,—, Nr. 1—15000 und Mk. 300 00½— 6 Prozent vollbesahlt 
Vorzugsak jen von je Ik. 1000,—, Nr. 1—300. 
Die Stammaktien lauten auf den Inhaber, die Vorzugsaktien auf den Namen. Die Aktien Nr. 1—700 
sind mit der Unterschrift des Vorstandes und dem Faksimile der Unterschrift des Aufsichterates versshen 
Die Aktien NI. 7001—15000 ind mit den faksimilierten Unterschriften des Vorstandes und Aufsichtsrates 
sowie mit der handschriktlichen Unterschrift eines Kontrollbeamten versehen. 
Es tehen nunmehr in den obenernähnten Fällen den 15000 Stimmen der Stammaktien 2700 Stimmer 
der Vorzugsaktien gegenüber. 
Seit 1922 wurden folgen e Herren durch die Generalversammlunz in den Aufsichtsrat neu hinzu 
gewählt: Hu o Brinck, Bankdirektor in Darmstadt; Carl Finck, Bankier in Frankfurt a. M.; Hugo Keßler 
Bankier in Frankfurt a. M.; Walter Melber, Bankier in Frankfurt a. M.; Herm inn Witscher, Bankdirektol 
in Fran furt an II. 
Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung per 30. September 1922 stellen sich wie folgt:
Aktivg
Se ℳ 1. Immobilien I (Grundstücke) . . V * 207 304 Zugang . . . . . . . . . . . . .. 113 857 321 161 2. Immobilien II (Gebäude) ..." T" . 1030 514 Zugang .. . . . . . . . .. „ ........ 889 549 1920 064 Abschreibung . . . . . . . . . . . ........ 192 064 * 1728000 3. Betriebs- und Werkzeugmaschinen — „ „ 1 Zugang . . . . . .Uk. 870 252,93 40 Prozent Ubert. Abschreibung 2 .. Mk. 348 101,17 522 151 522 152 25 Prozent Abschreibung . . . O 130 538 391 614 besondere Abschreibung . . . ..... 391 613 4. Betriebsgeräte und Utensilien. „ Zugang . . . . . . .. Uk. 570 593,07 40 Prosent Ubert.-Abschreibung Mk. 228 237,23 342355 342 356 25 Prozent Abschreibung 85 589 256 767 (63 besondere Abschreibung". 256 766 63 5. Werkzeuge . . . . Zugang . . .
..." 2 Uk. 1742 355,57 Absans ..... . ....." — Mk. 4 773.— Mk. 1 737 582,57 40 Prozent Ubert.-Abschreibung. Uk. 695 033,03 1042 549 T042,550 50 Prozent Abschreibung . . . .. .. 521 275 521 275 besondere Abschreibung .. ....... 521 274 5 6. Zeichnungen und Modelle. Zugang ......." Uk. 426 498,32 40 Prosent Ubert.-Abschreibung. Mk. 170 599,32 255 899 255 900 Abschreibung. . . 255 899 7. Kontor-Utensilien . . . . Zugang ..... . . . . .." Mk. 427 748,41 40 Prosent Ubert.-Abschreibung. Mk. 171 099,37 256 649 04 256 650 54 10 Prozent Abschreibung . . . 2 * 25 665 — 04 besondere Abschreibung. 230 984 04 8. Vorräte: Rohstoffe ..... 2 14038 402 47 Halbfabrikate . . ....... 28 665 796 55 42 704 199 9. Kassenbestand . . . . . . „ 37 353
176 127 10. Wechselbestandt) . . . . . . 34 858 1I. Postscheck-Guthaben
...." .. ........ 31 745 138 12. Debitoren?)
....." . . „ . 19989 13. Effektenbestand) . . . . . . ." . .. „...... 1108 530 14. Aval-Debitoren ......... ... „..... 77875 353
Passiva
50
 1. Aktienkapital. 
Stammaktien 
.. . . Mk. 7000 000 
Vorzugsaktien , 
.. . . . Nk. 200 000 
..." 
2. Kreditoren einschl. Anzahlungen”). 
eor 
3. Aval-Kredtoren. 
................." 
4. Reservefonds. 
 
 
5. Rückständige Dividenden. . . 
.... . .. .. ......." 
6. Steuerrückstände usw.. 
. .. 
7. Erneuerungs- und Organisationskonds . 
......... .. .. .. 
8. Akzeprtverbindlichkeiten. 
„........ 
9. kypotheken ... 
....... 
10. Gewinn- und Verlust=Konto 
Vortras von 1920/421, 
„. Nk. 323 591,68 
. Mk. 4 371 274,52 
Gewinn 1921122 .....
 7200 000 
60 436 799 
1108 530 
1340 000 
36 595 
100 872 
1200 000 
1701 941 
55 748
4 694 866
Der Reingewinn von Nk. 4 694 866,20 wurde wie folgt verwendet:
 Mk. 12000,— zrr Bezahlung von 6 Prozent Dividende auf Mk. 200000.— 
Vorzugsaktien, Ik. 2800000,— zur Bezahlung von 40 Prozent Diridende auf 
Mk. 7000 000.— Stammaktien für 1 Jahr, Mk. 360000,— zu Bezahlung von 40 Prozent 
Dividende auf Mk. 1800000,— Stammaktien für ½ Jahr, Mk. 342000,— zur 
            Be-
zahlung der Tantieme des Aufsichtsrats, Ik. 800000,— zur Dotierung des Er. 
neuerungsfonds, Mk. 380 866,20 zum Vortrag auf neue Rechnung.
 02 
85 
10 
69 
01
17
 1) Enthält nur Warenwechsel. * Hiervon entfallen auf ein Reichsbankguthaben MF. 81 594,—. 
2) Davon entfallen Mk. 15000,— auf Sparprämienanleihe, Mk. 6400,— auf 5prozentige Kriegs. 
anleihe und IIk. 3000,— auf 4ktien des Bauvereins für Arbeiterwohnungen in Darmstadt.
*) Hiervon entfallen auf eine Banksclluld Mk. 20363731.—.
Soll
Gewinn- und Verlust-Konto per 30. September 1922
Haben
 An Betriebskosten . . . . . . . 
I., Handlungsunkosten) ... . . . . . . . . . .. ... .. 
 
„ Zinsen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ....... 
„Abschreibungen . . . . . . . .............. 
„ Reingewinn: Vortrag 1920/21. .. . . . . . . . . . . . . .„Mk. 323 591,68 
Geminn 1921/22 in Darmstadt . . . . . . . . .Mk. 3 927 986,06 
Gewinn 1921/22 in Kaiserslautern . . . . . . .Mk. 443 288,46
 Hiervon entfallen Mk. 489700,— auf laufende Steuern. 
An Dividenden verteilte die Gesellschaft in den letzten 5 Jahren:
 1917/18 auf UIk. 1000 000,— Kapital 10 Prozent, 1918/19 a F Mk. 1000 000.— Kapital 10 Prozent, speicler G. m. b. H. in Köln beteiligt. Das Stammkapital dieser Gesellschaft beträgt Uk. 1000000.—, V0! 
1919/20 auf Mk. 1800 000— Stammaktien 15 Prozent + 10 Prozent Bonus, davon auf 800 000,— nur für denen 250 000,— im Besitz der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. eind. Die Dr. Kieselbae. 
1, Jahr, Auf Mk. 200 000,— Vorzugsaktien 6 Prozent für ½ Jahr. 1920/21 auf Mk. 2800 000.— Stammaktien / Wärmespeicher G. m. b. H. hat Dividenden noch nicht zur Ausschüttung gebracht, da das erste Geschätts 
30 Prozent, auf MIk. 4 200 000.— neue Stammaktien 30 Prozent für ½ Jahr, auf Mk. 200 000,— Vorzugsaktien jahr erst am 31. Dezember 1923 abschließt. 
6 Proxent. 1921/22 auf Uk. 7000 000.— Stammaktien 40 Prozent, auf Mk. 1800 000.— Stammaktien 
40 Prosent für ½ Jahr, auf Mk. 2 / 000,— Vorzugsaktien 6 Progent. 
die Kreditoren Ik. 442 134 189— betragen, wovon Ik. 21871506,— auf eine Bankschuld entfallen. Die / 15. Junf 1922, sowie in der Neuen Badischen Landesreitung Nr. 179 vom 7. April 1922 erschienenen Prospek 
Vorräte an Rohstoffen und Halbfabrikaten dürften sich nach dem Stande per 31. März 1923 schätzungs- verwiesen. 
weise auf etwa Mk. 520 000 000,— Wert belaufen. 
Das Aktienkapital der vorerwähnten Maschinenbauanstalt und Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. welche Summe jedoch bis zur Ablieferung nocht eine wesentliche Erhöhung erfahren wird, da es sich in de 
Venuleth & Ellenberg-r und Göhrig & Leuchs, Darmstadt, beläuft sich zurzeit auf Uk. 850 000,—; hiervon Hauptsachs um Bestellungen mit gl itenden Preisen handelt. Voraussichtlich wird auch für das laufend 
sind Mk. 527 000— in dem Besitz der Dampfkesselkabrik vorm, Arthur Rodberg 4.-G. Die Maschinenbau- Geschäftsjahr — unter dem üblichen Vorbehalt, namnentlich mit Rü ksicht auf die de zeitige schwierig 
anstalt und Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. Venuleth & Ellenberger und Göhrig & Leuchs verteilte in den Materialbeschaffung und die unsicheren politichen und wirtschaftlichen Verhältnisse — mit einem be 
letzten 3 Jahren tolgende Dividenden: 1919/1920: 10 Prozent; 1920/1921: 15 Prozent; 1921/1922: 30 Progent. friedigenden Ergebnis zu rechnen sein. 
Darmstadt, im Juni 1923. 
Die Gesellschaft verfügt über einen genügenden Auftragsbestan ), sodaß ihr für die nächsten Monate 
Beschäftigung gewährleistet ist. Die schwierige Materialbeschaffuns tritt jedoch auch bei dieser Gesellschaft 
in Ar. cheinung. 
Auf Grund des vorstehenden Prospektes sind 
M. 8o00ood.— Stammaktien
 Die Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. ist ferner an der Firma Dr. Kieselbach Wärme 
Wegen der Anzaben über den Gegenstand des Unternehmens, den Grundbesitz der Gesellschaft 
Zusammensetzung des Aufsichtsrats und des Vorstandes, die Generalversammlungen, das Geschäftsjahr wir 
Dach dem Stande per 31. März 1923 beziffern sich die Debitoren auf Mk. 587 297219,—, während / auf den in der Frankfurter Zeitung Nr. 441 vom 16. Juni 1922 und in dem Darmstädter Tagblatt Nr. 163 v0l 
Die Gesellschaft verfügt geg enwärtig über einen Auftragsbestand im Werte von ea. IIk. 1400000004
Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G
zum
 Stück 8000 zu je M. 1000.—, No. 7001—15000 
der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A--G. in Darmstadt 
(682 
Handel und zur Notiz an der Frankfurter und Mannheimer Börse zugelassen worden. 
Frankfurt a. I., im Juni 1923. 
Deutsche Bank Filiale Frankfurt M. Hohenemser Darmstädter und Mationalbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien Filiale Frankfurt (Man) 
Mannheim, im August 1923. 
Rheinische Greditbank, 
Mannheimer Bank, Aktiengesellschaft,