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00 M. und 3000 M. Abtragegebühr, Abholen
durch d. Agenturen 90 000 M. frei Haus. Beſtelle
jehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinftr. 23
recher 1, 2390 und 2394), die Agenturen und
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 225
Donnerstag, den 16. Auguſt 1923
186. Jahrgang
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ſtelle Rheinſtraße 23, die Agenturen und
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Aufruhr, Streik uſw., erliſcht jede Verpflichtung
zuf Erfüllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder gerichtlicher
Beitreibun; tallt jeder Rahat wea Bankkonto=
Deutſche Bank und Darmſtädter 8 Nationalbank.
arke Erhöhung der Eiſenbahntarife.
Zerlin, 15. Aug. (Wolff.) Am 20. Auguſt werden die
Aſonen= und Gepäcktarife der Reichsbahn um 900
Pzent und die Güter= und Tiertarife um rund
21) Prozent über den Tarif von 1. Auguſt erhöht. Die
wl eſtändigen Tarife (Indextarife) werden im Perſonenverkehr
zu 1. September eingeführt, im Güterverkehr jedoch am 20.
Wſt. Die Schlüſſelzahl für den Güterverkehr iſt auf
9 000 feſtgeſetzt worden.
Vom Tage.
Der Reichstag hielt geſtern ſeine letzte Notſitzung ab und hat
ſich wiederum in die Ferien begeben. Der Reichstagspräſident
iſt ermächtigt, die nächſte Sitzung einzuberufen.
Wie die „Journee Induſtrielle” ankündigt, werden die in
Deutſch=
land beſchlagnahmten Farbſtoffe, die in Kehl in Magazinen
aufgefpei=
chert ſind, jetzt zum Verkauf gebracht. Es handelt ſich insgeſamt um
ſieben Tonnen, von denen nur der Teil verkauft wurde, der zum
Ex=
port beſtimmt ſei.
Währungsbank ſtatt Reichsbank.
Uri
19
Hannover, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Wie die
Nieder=
he Zeitung erfährt, hat Abgeodneter Helfferich in der
gen Sitzung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion von
von ihm geplanten Vorſchlag zur Geſundung des
ſchen Geldes Mitteilung gemacht. Dieſer Vorſchlag
die Errichtung einer Währungsbank vor, von der die
sbank abgelöſt werden ſoll. Zur Stützung der Währung
iIs Garanten des neu auszugebenden Geldes ſollen
Han=
landwirtſchaft, Induſtrie und andere Kreiſe mit Rückſicht
re Leiſtungsfähigkeit zu gleichen Teilen herangezogen wer=
Inſofern werde die Forderung der Erfaſſung der Sachwerte
ernünftige und mögliche Erfüllung finden.
Wie der Matin meldet, wird die franzöſiſche Antwort, deren
Grund=
züge Poincaré bereits vorbereitet habe, Ende dieſer Woche oder
An=
fang nächſter Woche an England abgehen.
Am kommenden Sonntag fährt Poincaré nach Charleville, wo er
anläßlich einer Denkmalsenthüllung ſeine übliche Rede halten wird.
Wie von der Beſatzungsbehörde in München=Gladbach mitgeteilt
wurde, iſt die Verkehrsſperre zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten
Webiete bis auf weiteres verlängert worden.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf wäre ein franzöſiſcher
Eiſenbahnbeamter in einem Kaffeehaus in Lünen am 11. Auguſt von
Schupobeamten in Zivil mißhandelt worden. Er ſei nach einem
deut=
ſchen Polizeipoſten gebracht und erſt am folgenden Tage wieder in
Freiheit geſetzt worden. Es ſei eine Unterſuchung eingeleitet und das
Kaffee vorläufig geſchloſſen worden.
Der ſowjetruſſiſche Beauftragte Jordanſki hat heute in Rom das
Meerengen=Abkommen unterzeichnet.
Der neue Chef der Reichskanzlei.
Berlin, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Im heutigen
Reichs=
er wird das Kabinett Streſemann in ſeiner vorläufigen
rmenſetzung amtlich bekannt geben. Außerdem wird mit=
, daß der Reichspräſident das Mitglied des Reichstags
onsrat Freiherr v. Rheinbaben zum Staatsſekretär
eichskanzlei ernannt hat.
Wie die Grazer Tagespoſt mitteilt, wurden im Prozeß gegen die
Miniſter des Kabinetts Stambulinski vier Miniſter
zum Tode und zwei zu lebenslänglichem Kerker, die
übrigen zu drei bis fünf Monaten Kerker verurteilt.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, entgegen der Forderung
der Oppoſitionsparteien, den Vertrag von Lauſanne dem Parlament
vorzulegen und durch eine Regierungsverordnung zu ratifizieren.
Amtlicher Dollarkurs 2 693250
Das Echo der Kanzler=ErHlärung
ngeſchränkte Zuſtiimmung der deutſchen Preſſe. — Paris horcht auf. — Günſtige
Aufnahme in England.
Berliner Preſſeſtimmen.
erlin, 15. Aug. Die geſtrige Regierungserklärung des
kanzlers Dr. Streſemann findet die
uneinge=
nkte Zuſtimmung der geſamten Preſſe von der
hen Volkspartei bis zur Sozialdemokratie. Ablehnende
erfährt die Erklärung nur in den Blättern der
äußer=
kechten und in der kommuniſtiſchen Roten Fahne.
ge Zeitung und Kreuzzeitung ſtoßen ſich vor allem an der
arien Beteiligung, der Sozialdemokraen bei der
Bil=
tIder neuen Regierung. Das erſtere Blatt faßt ſein Urteil
da— zuſammen, daß die Regierung aus der Angſt vor der
St1. geboren ſei und zerfallen werde, ſobald der erſte große
Ka3 oniſt den Sozialdemokraten ein böſes Geſicht mache,
wäh=
ker ie Kreuzzeitung von einem ſozialdemokratiſchen
Regie=
ur rogramm ſpricht.
in der Preſſe der Regierungsparteien erklärt die Deutſche
AZtg., daß durch den Regierungswechſel keine
Wen=
di in der äußeren Politik Deutſchlands
ein=
geEn ſei. Es wäre höchſt naiv, wenn die Franzoſen von dem
PS enden der Deutſchen Volkspartei mehr Weichheit
erwar=
let=ils von Dr. Cuno, ebenſo würde alle Hoffnung auf eine
Ne ebigkeit der Sozialdemokraten ſcheitern, ſobald die Frage.
Er trennung deutſchen Gebiets aufgeworfen werde.
ich das Tagblatt betont, daß die außenpolitiſchen
e” rungen des neuen Kanzlers, alles in allem die grad=
5i e Fortführung der Cunoſchen Außenpolitik
bedeu=
tern )as Blatt unterſtreicht dann weiter den großen Eindruck,
der : Rede gemacht habe und ſchreibt: Mit wenigen Sätzen hat
der ue Reichskanzler einen außenpolitiſchen, wirtſchaftlichen
U1 zialen Rahmen entwickelt, in dem ſich auf republikaniſcher
Grlage eine wahrhaft ſtaatserhaltende Politik entfalten läßt,
051 dem Willen tatſächlich die Tat unmittelbar auf dem Fuße
for)
e Voſſ. Ztg. glaubt, daß die geſtrige Rede des neuen
ſchrs für die Fortſpinnung der außenpolitiſchen Diskuſſion
bo ftter Wirkung ſein werde. Der Kanzler habe klar geſagt,
Wr) welchen Bedingungen Deutſchland zu einer Verſtändigung
deiſt, und trotz ſeines echten nationalen Pathos habe er es
den, dem Gegner ein Eingehen auf ſeine Gedankengänge
zu hweren.
er Vorwärts geht ſogar noch einen Schritt weiter,
in=
ſagt, die Regierungserklärung öffne den Weg zu Be=
—ngen mit allen dermaligen Kriegsgegnern Deutſchlands,
A2 lit Frankreich, dies allerdings nur dann, wenn Frankreich
ue nütigende und unmögliche Bedingungen verzichtet. Wünſche
ſelt Frankreich ein aufrechtes, zu ehrlicher Verſtändigung be=
Deutſchland zu ſehen, dann wird es kommen. Dieſes
Nel=tt, in welchem die Sozialdemokratie ihren Einfluß wieder
nhat, wird und muß, darin pflichten wir Streſemann bei,
ärkſte Kabinett gegen jeden Gedanken an eine
Vergewal=
tie! Deutſchlands ſein.”
Dgs Pariſer Echo.
aris, 16. Aug. (Wolff.) Zur Reichstagsrede des
deutſchen Reichskanzlers nehmen, die großen
Nblätter und ein Teil der übrigen Blätter bereits Stellung.
er Matin wirft die Frage auf, ob die Rede eine neue
tik der deutſchen Regierung einleite. Darauf
* man weder mit einem Ja noch mit einem Nein antworten.
ſemann habe erklärt, daß er auf der engliſchen Note nicht
afen wolle, ſondern er werde nach einem Mittel zur Tat
Welches ſei dieſes Mittel? Er wolle die Legalität der
Sſetzung einem internationalen Gerichtshof unterbreiten,
folglich würde alſo Deutſchland für den Fall, daß ein
internatio=
naler Gerichtshof dieſe Beſetzung für legal erklären würde, diefe
Beſetzung annehmen. Auf der anderen Seite aber
er=
klärte Streſemann, daß man das Ruhrgebiet Deutſchland
zurück=
geben müßte, damit Deutſchland die zur Regelung der
Repa=
nationsverpflichtungen notwendigen Mittel in ſeiner Hand
ver=
einige. Wozu ſolle dann das Tribunal gut ſein, wenn man von
vornherein ankündigt, daß eine Entſcheidung des internationalen
Gerichtshofes nur dann Wert habe, wenn ſie den Wünſchen
Deutſchlands entſpreche, ſonſt aber ein Fetzen Papier ſei?
Trotz=
dem will der Matin dieſe Dinge nicht tragiſch nehmen. Er will
die Taten der neuen Regierung abwarten, um zu ſehen, ob das
neue Kabinett ſich an die Erklärungen halte, die Streſemann und
Hilferding abgaben, bevor ſie zur Macht kamen, oder ob das
Ka=
binett an den Cunoſchen Plänen weiter feſthalte. Für dieſen
Fall, meint der Matin, werde jede Löſung unmöglich werden
und Deutſchland werde endgültig dem Chaos
anheim=
fallen.
Millet im Petit Pariſien gibt ſeiner Enttäuſchung darüber
Ausdruck, daß die Aenderung der Politik der neuen Regierung
nicht ſo groß ſei, als man es hätte denken können. Man ſei
ver=
ſucht geweſen, zu glauben, daß Streſemann den Verſuch machen
werde, die Haltung Deutſchlands in der Ruhrfrage zu ändern.
Seine erſte Rede mache nicht den Eindruck, als ob er ſchon jetzt
dieſe Anſtrengungen unternehmen werde. Trotzdem will Millet
abwarten, da er der Anſicht iſt, daß Streſemann wahrſcheinlich
eine ganz andere Rede gehalten hätte, wenn die neue
eng=
liſche Note nicht in Berlin, die trügeriſche
Hoffnungen auf engliſche Intervention erweckt hätte.
Streſemann ſoll ſich aber geſagt ſein laſſen, daß gerade die
eng=
liſche Note die Wirkung gehabt habe, die öffentliche Meinung ganz
Frankreichs von links bis nach rechts noch enger umdie
Re=
gierung zuſcharen in dem Kampfe, der jetzt im Gange ſei.
Sicher ſei, daß, was auch immer kommen mag, Deutſchland nicht
das letzte Wort haben werde.
Auch der Berliner Berichterſtatter, des Echo de Paris
findet keine entſcheidende Aenderung der deutſchen Politik in der
Rede Streſemanns. Die Dinge blieben weiter ungewiß. Er
ver=
gleicht die Rede mit den „aufreizenden Erklärungen ſeines
Vor=
gängers”. Worte wie Feinde und Kriegkämen in ihr nicht
vor. Man ſpreche nicht mehr von einem paſſiven Widerſtand,
der nicht aufhören werde, ſelbſt wenn die Berliner Regierung
den Befehl dazu geben würde. Die Franzoſen würden nicht
mehr als Barbaren bezeichnet, auch werde nicht mehr die Liſte
der angeblichen franzöſiſchen Verbrechen aufgezählt. Dieſe
Feſt=
ſtellungen ſeien ein Beweis dafür, daß Streſemann die Abſicht
habe, die Ruhrfrage zu regeln. Das Programm der deutſchen
Regierung und die gemäßigte Form, in der es vorgetragen
wor=
den ſei, ſtellten einen Fortſchritt dar.
Auch der Berliner Berichterſtatter des Journal bezeichnet
es als ſicher, daß Streſemann nicht alle Brücken zwiſchen Paris
und Berlin habe abbrechen wollen.
Der Figgro findet kein genau umſchriebenes neues
Pro=
aramm in der Reichskanzlerrede. Man habe erwarten können,
daß Streſemann auf den paſſiven Widerſtand nicht verzichten
werde: aber er predige wenigſtens die Aufrechterhaltung des
Widerſtandes in maßhollen Worten. Non direkten
Beſprechun=
gen mit Frankreich ſei keine Rede. Alles in allem mill das Blatt
weder verfrüht Vertrauen, noch übermäßiges Mißtrauen in den
neuen Reichskanzler ſetzen. Frankreich müſſe eventuell bereit ſein.
eine Schwenkung der neuen Reaierung zu erleichtern, die es nur
nach ihren Taten werde beurteilen können.
Die Ere Rouvelle hält es für ſehr ahrſcheinlich, daß
Hie fran äſiiche Regi runa in dieſer Rede nur den Millen zur
Aufrechterhaltung des paſſiven Widerſtandes bemerken wird.
Ein Kabinett Streſemann.
Von
Profeſſor Dr. M. Schian, M. d. L.
Der Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Streſemann, iſt
an die Spitze der Reichsregierung getreten. Die Parteien der
bürgerlichen Mitte und die Vereinigte Sozialdemokratiſche
Par=
tei bilden mit der Deutſchen Volkspartei zuſammen das Kabinett.
Das geſchah in einem Augenblick höchſter Not. Kaum ein
Win=
kel in Deutſchland, der nicht Spuren der Unruhe zeigt; an
eini=
gen Stellen iſt die Unruhe zu hellem Brand aufgelodert. In
ſolchen Zeiten pflegt kühle Ueberlegung noch ſeltener zu ſein
als ſonſt. Wilde Gerüchte durchſchwirren die Luft. Kein
Wun=
der, daß auch das Kabinett Streſemann von einem Wirbel
un=
verantwortlicher Meinungen umgeben wird. Ich habe in dieſen
Tagen, wohin ich auch hörte, ſo viel, ſo außerordentlich viel
halt=
loſe Vermutungen über das neue Kabinett gehört, daß es mir
richtig erſcheint, meine Anſicht auszuſprechen, — auch wenn dieſe
Anſicht gar nicht beanſpruchen kann, Neues zu enthüllen. Ich
will klären und — ſoweit möglich — beruhigen helfen. Weiter
nichts.
Das Kabinett Cuno konnte nur beſtehen, ſolange die
Sozial=
demokratie nicht in offene Oppoſition zu ihm trat. Gegen
Sozial=
demokratie und Kommunismus vermochte es ſich nicht zu
hal=
ten; die parlamentariſche Baſis war zu ſchwach. Es werden
Stimmen laut, die Cuno vorwerfen, er habe mutlos die Flinte
ins Korn geworfen; er hätte es mindeſtens auf eine Abſtimmung
im Reichstag ankommen laſſen ſollen. Angeſichts des
Miß=
trauensvotums der Sozialdemokraten iſt dieſe Anſicht kindlich.
Das Ergebnis wäre im günſtigſten Falle eine ſchwache Mehrheit
für Cuno geweſen. Mit einer ſchwachen Mehrheit aber konnte
ein Reichskabinett nicht den Widerſtand gegen die Franzoſen
organiſieren.
Eine andere Frage iſt die, ob die Sozialdemokratie gut
daran tat, Cuno preiszugeben. Zweifellos offenbart der
Regie=
rungswechſel eine innere Unſicherheit; er ſchwächt fürs Erſte die
außenpolitiſche Poſition des Reichs. Inſofern iſt er ſehr zu
be=
dauern. Auch die Umſtände, aus denen heraus die
Sozialdemo=
kratie gehandelt hat, ſind alles andere als erfreulich. Ich
ver=
mag ſie nicht anders zu deuten als ſo: Cuno ward der
revolu=
tionären Unruhe des radikalen Flügels der Arbeiterſchaft zum
Opfer gebracht. Es raſte der See und wollte ſein Opfer haben.
Die Sozialdemokratie war in ſich nicht einig. Ein Teil wollte
nicht mehr mit Cuno gehen; ein anderer Teil glaubte in der
gegebenen Lage nicht mehr mit Cuno gehen zu können. So
trat die ganze Partei in Oppoſition zur Regierung. Traurig,
daß die Strömung, die nicht mehr mit ihm gehen wollte, ſo
ſtark wurde! Das Kabinett mag nicht in allem glücklich geweſen
ſein; aber nachdem es am Ende der vorigen Woche entſcheidende
Maßnahmen in der Steuergeſetzgebung unter Dach und Fach
ge=
bracht hatte, war den berechtigten Wünſchen genügt. Die
außen=
politiſche Situation hätte das Verbleiben des Kabinetts
emp=
fohlen. Daß es nicht bleiben konnte, hat die überhand nehmende
radikale Oppoſition der Linken bewirkt, der die gemäßigte
Sozial=
demokratie entgegenkommen zu müſſen glaubte.
Nachfolger Cunos iſt Streſemann. Er ſoll von den
Partei=
führern einſtimmig vorgeſchlagen worden ſein. Trifft das zu,
ſo haben ſeine perſönlichen Eigenſchaften daran ſicherlich ihren
erheblichen Anteil. Streſemann iſt ein glänzender,
eindrucks=
voller Redner, der ſeine Hörer jedesmal in den Bann ſeiner
Ge=
danken zu zwingen weiß. Redegabe iſt nicht das einzige, was ein
Reichskanzler braucht. Aber ſie kann ihm ſehr nützlich ſein. Wir
brauchen politiſche Führer, die es verſtehen, den über alle Maßen
unverſchämten Lügen, mit denen Poincaré jeden Sonntag die
ſonnenklare Wahrheit in ihr Gegenteil umzudrehen ſucht,
wirk=
ſam entgegenzutreten. Streſemann hat aber auch gezeigt, daß
er die Sache des Vaterlandes über die Partei ſtellt.
Wahrſchein=
lich haben ihm die klaren Bekenntniſſe in dieſer Richtung, die
ſeine Rede enthalten, mehr Vertrauen auch bei der Linken
er=
worben, als die durchſchnittliche ſubalterne Zeitungspolemik
wahrhaben will. Denn an ſich iſt es ja überraſchend, daß gerade
der Führer der Deutſchen Volkspartei in dem Augenblick, in dem
die Sozialdemokratie ſich mit drei bürgerlichen Parteien zur
großen Koalition verbindet, an die Spitze der Regierung tritt.
Sie iſt nicht die ſtärkſte der verbündeten Parteien, wohl aber die
am weiteſten rechts ſtehende. Was hat dazu geführt, gerade ihr
die Leitung anzuvertrauen? Nur die Perſönlichkeit
Streſe=
manns? Man lieſt, das Kabinett ſei auf ſeine Perſönlichkeit
zu=
geſchnitten. Dennoch werden auch ſachliche Gründe beſtimmend
geweſen ſein. Möglicherweiſe hat der Gedanke bei der
Zuſtim=
mung der Sozialdemokratie mitgeſprochen, daß die
Rechtspar=
teien, die die Politik des paſſiven Widerſtandes begonnen, ſie
auch — wenigſtens an leitender Stelle — zu Ende führen ſollen.
Aber auch das kann noch nicht entſcheidend geweſen ſein.
Viel=
mehr wird es ſich darum gehandelt haben, der neuen Regierung
nach außen hin den entſcheidenden Stempel unmißverſtändlich
aufzudrücken: Streſemann bedeutet Widerſtand
ge=
gen Frankreich.
Zu den wirren Gerüchten, die zurzeit kurſieren, gehört
auch dies daß Streſemann den Franzoſen „ſympathiſcher” ſei
als Cuno. Ich kann mir nur zwei Quellen denken, aus
denen ſolche Torheit fließen könnte: entweder verbreiten ſie
franzöſiſche Agenten, um Mißtrauen im deutſchen Volk zu wecken,
oder aber Rechtsradikale ſetzen ſie in die Welt, um von
vorn=
herein die neue Reichsregierung als im natiovalen Sinn
ver=
dächtig hinzuſtellen. Wer Streſemann kennt, wer ſeine
Ver=
gangenheit kennt, weiß, daß es ſich bei ſolchen Gerüchten um
alberne Schwätzereien oder böswillige Ausſtreuungen handelt.
Streſemann, der Vorſitzende des Reichstagsausſchuſſes für
aus=
wärtige Angelegenheiten, hat ganz und gar hinter der
Abwehr=
politik des Kabinetts Cuno geſtanden; er wird nicht einen
Augen=
blick daran denken, Deutſchlands einzige Waffe in ſeinem
ver=
zweifelten Kampf, den paſſiven Widerſtand, preiszugeben. Er iſt
himmelweit entfernt von jener Anſicht, die auch jetzt noch von
einer „Verſtändigung” mit Frankreich eine billige Löſung
er=
hofft. Er iſt Realpolitiker auch, und gerade inſofern, als er die
in Frankreich wirkſamen Kräfte aufs Genaueſte kennt und aufs
Richtigſte einſchätzt. Er iſt vom blinden Glauben an die
Inter=
nationale himmelweit entfernt: Deutſchlands nationales Leben
iſt der Leitſtern ſeiner Politik. Ein Kabinett
Streſe=
mann iſt ein Kabinett des nationalen
Wider=
ſtandes. Wer es anders fagt, der ſchädigt Deutſchlands Kraft
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 1G. Auguſt 1923.
Rummer 225
in.- eiten „Zeitunlt, in. dem. S auch die lete Kraſt biter.
nölig hat.
Daß Streſemann mit der Sozialdemokratie zuſammengeht, —
iſt ihm das zum Vorwurf zu machen? Es wird Leute geben, die
es tun. Noch heute ſind die Unentwegten nicht alle geworden,
die in jeder Koalition mit der Sozialdemokratie Verrat wittern.
Daß ſie keine leichte Sache iſt, iſt klar; gerade uns in Heſſen muß
das aus den Ereigniſſen der letzten Jahre, ſehr deutlich ſein.
Aber ſie grundſätzlich ablehnen? Wer kann das, wenn er
ein=
mal die parlamentariſche Verfaſſung, in der wir leben, klar
durchdacht hat? Und wer wagt es, die Forderung auszuſprechen,
daß die Deutſche Volkspartei ſich einer ſolchen Koglition jetzt
— in dieſem Augenblick! — hätte verſagen ſollen? Wenn die
Sozialdemokratie für die Fortſetzung des nationalen
Wider=
ſtandes ſich einſetzt, wenn ihre ſonſtigen Bedingungen nicht
uner=
ſüllbar ſind, wer wagt es, den Schritt, der zur Koalition führte,
zu mißbilligen? Das können nur Kataſtrophenpolitiker tun. Wir
haben aber gerade genug Kataſtrophen gehabt! Wir brauchen
keine neue!
Es traf ſich, daß die einſchneidende Steuergeſetzgebung, die
das dringendſte Erfordernis der Stunde war, noch vom Kabinett
Cund erledigt worden iſt. Das iſt gut ſo. Das neue Kabinett
wird wirtſchaftlich noch immer genug zu tun haben. Aber es iſt
nun doch für die erſte Zeit etwas freier, als wenn es ſofort dieſe
ganz eiligen Aufgaben vor ſich geſehen hätte. Seine
Aufmerkſam=
keit wird nun von den innerpolitiſchen Aufgaben des Tages
nicht abſorbiert werden. Man fordert eine „aktive”
Außenpoli=
tik. Wenn und ſoweit ſolche möglich iſt, wird Streſemann ſie
leiſten. Freilich, es iſt ſchwer, aktiv zu ſein, wenn einem Hände
und Füße gebunden ſind! Ich habe den Eindruck, daß es vielen
Deutſchen immer noch nicht klar geworden iſt, wie ſehr
Deutſch=
land in Ketten gelegt iſt, wie vernichtend ſeine Machtloſigkeit
auf ſeine Politik wirkt, wie ganz und gar es, nachdem es
ent=
waffnet iſt, auf den guten oder böſen — ach ſo böſen! — Willen
anderer Mächte angewieſen iſt. Auch ein Kabinett Streſemann
wird dieſe Ketten furchtbar ſpüren. Aktiv in Ketten und Banden!
Wir haben keinen Anlaß irgend einem Kabinett glänzende
Erfolge zu prophezeien. Dazu iſt unſere Lage viel zu ſchwierig.
Wir dürfen nur eins ſagen: Wir vertrauen, daß Streſemann aus
der unendlich verworrenen Lage herausholen wird, was möglich
iſt. Dabei ſollten ihn alle unterſtützen, die für Deutſchland noch
eine Zukunft erhoffen. Schwierigkeiten genug wird das Kabinett
finden, auch in der inneren Politik. Wer aber Deutſchlands
Zu=
kunft will, der muß dieſe Schwierigkeiten beſeitigen helfen. Ver
ſie noch vermehrt, der läßt Deutſchland in einer ſeiner ſchwerſten
Stunden im Stich.
Die engliſche Preſſe zur Kanzlerrede.
London, 15. Aug. (Wolff.) Die Blätter veröffentlichen
lange Auszüge aus der geſtrigen Reichstagserklärung des
Miniſterpräſidenten Dr. Streſemann. Der Berliner
Bericht=
erſtatter des Daily Chroniele ſchreibt, die Rede habe den
Eindruck hervorgerufen, daß er der Mann der Stunde ſei. Seine
Rede ſei die klarſte Regierungsäußerung, die ſeit der
Unter=
zeichnung des Verſailler Vertrages im Reichstag erfolgt ſei. Der
Berliner Berichterſtatter der Times ſchreibt: „Streſemanns
Erfolg. Der Berliner Berichterſtatter des Daily Expreß
bemerkt, allgemein herrſchte der Eindruck vor, daß das neue
Kabi=
nett Streſemann eine Löſung des Nuhrproblems durchführen
werde.
Gegen die Iſolationspolitik.
London, 15. Aug. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des DailyTelegraph iſt der Anſicht, daß die
Rück=
wirkung der Iſolationspolitik unvermeidlich das Ende aller
Re=
parationen, von Deutſchland bedeuten würde. Dieſe Politik
könne Poinearé in der Frage der Schulden in den Stand ſetzen,
zu mobiliſieren. Eine ſolche Politik könne auch zu einem
Wieder=
aufleben der ſogenannten Kontinentalpolitik führen. Im
Zu=
ſammenhang damit treten mehrere franzöſiſche Blätter für
Ver=
handlungen mit dem neuen deutſchen Reichskanzler ein. Einige
Blätter ſeien in dieſem Falle ſogar für Zugeſtändniſſe in der
Frage der Einſtellung des paſſiven Widerſtandes.
Hoffnung auf Amerika.
London, 15. Aug. (Wolff.) Reuter meldet aus
Waſhing=
ton: Man muß damit rechnen, daß die Regierung Coolidge zu
den politſchen Grundſätzen zurückkehren wird, die in der Rede. Aunte befindlichen Beigeordneten der Stadtverwaltung auf drei
des Staatsſekretärs Hughes in Newhaves im September 1922
niedergelegt worden ſeien. In der Frage der deutſchen
Repara=
tionen ſei die amerikaniſche Regierung, wie erklärt wird, bereit,
in jeder Weiſe zu helfen, ohne lich ſelbſt zu ſehr zu engagieren.
Die amerikaniſche Regierung ſehe keinen Weg offen, um in der
augenblicklichen Kriſe die erſte Hilfe zu leiſten und zögere daher,
nun einen neuen Vorſchlag vorzubringen. Wie es in der
Neuter=
meldung weiter heißt, hat die amerikaniſche Regierungserklärung,
die den Standpunkt Coolidges darlegt, keinerlei beſondere
Be=
zugnahme auf die britiſchen Vorſchläge zur Löſung der
Nepara=
tionsprobleme gemacht. Es wurde jedoch klar aemacht, daß,
ſo=
weit Lord Curzons Plan mit dem Vorſchlag Hughes
überein=
der Neugeſtaltung der Wirtſchaftslage Deutſchlands zu ſpielen.
Tardieu bekennt Farbe.
Paris, 15. Aug. (Wolff.) Tardieu vertritt im Echo
nationale die Anſicht, daß die Ruhrbeſetzung bisher keinen
prak=
tiſchen Erfolg gehabt habe, weil ſie mit einer Paſſivität
durch=
geführt werde, die die Beſetzung beinahe wertlos mache. Der
Eingang an Brennſtoffen ſei erbärmlich und betrage weniger als
25 Prozent deſſen, was Frankreich im Jahre 1922 erhalten habe, Die Bergarbeiter gegen die Kommuniſten.
alſo während eines Jahres, in dem Poincaré den Kohleneingang
für unzureichend genug gehalten habe, um die Nuhrbeſetzung
zu beſchließen. Die franzöſiſchen Ingenieure hätten nichts aus= warnen ihre Mitglieder in einem Aufruf vor der
Generalſtreik=
beuten und kontrollieren können. All das wäre anders gekommen, hetze und der undurchführbaren Parole der Kommuniſten. Es
liche und Münzhoheit übernommen hätte. Vor ſieben Monaten ſchen Volke, vor allem der deutſchen Arbeiterſchaft drohenden
den, aber es bleibe immer noch möglich. Das franzöſiſche Publi= fremden Militarismus aufrechtzuerhalten.
kum ſei bereit, die nächſten Folgen der ungerechtfertigten Note
Lord Curzons auf gute Weiſe zu ertragen. Es verlangt nur,
oder, wenn es das noch nicht verlange, ſo werde es das bald
ver=
langen, daß man ihm poſitive Ergebniſſe der Ruhrbeſetzung
zeige. Je größer die Schwierigkeiten mit England würden, um ſtranten in den Ningbahnhof Tempelhof ein und verſuchten unter
tiver Erfolg werde.
Lohnverhandlungen der Saarbergarbeiter. ſich gegen 5000 Arbeiter der Osram=Werke vor ihren Betrieben
tionen haben ſich angeſichts der fortſchreitenden Teuerung im Die Polizei zerſteute gleichfals die Menge. Nachmittags
dran=
direktionen gewandt. Die Direktion hat erklären laſſen, daß ſie Induſtriegebäude und verlangten Wiedereinſtellung in den
Be=
infolge der Teuerung grundſätzlich mit der Erhöhung der Löhns trieb und Lohnerhöhung. Es wurde ſofort die Polizei glarmiert
einverſtanden ſei. Ueber die Teuerungsziffer beſtehen noch
Mei=
nungsverſchiendenheiten. Die endgültigen Verhandlungen über
die Lohnerhöhung ſollen am 22. Auguſt ſtattfinden.
Die Streiflage in Sachſen.
den. Zahlreiche Streikhetzer und Streikleiter wurden verhaftet. Arbeitgebern und Arkeitnehmern des mitteldeutſchen Braun=
Infolge dieſer Verhaftungen ſind die Streiks vor allezn im
Ne=
gierungsbezirk Magdeburg in Auflöſung begriffen. Verhaftet heute aufgenommen. Es iſt damit zu rechnen, daß auch im
Lau=
wurden bisher 40 Perſonen,
Von Rhein und Ruhr.
* Die Beſchlagnahme der Kokereien im
Rulrgebiet.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Im Monat Juni war die Höchſtmenge der Abfuhrziffer für gebührengeſetzes. Danach ſollen von jetzt ab die Gebühren durch
Kohlen und Kols nach Frankreich erreicht. Seit dieſer Zeit iſt vielfachung mit einer Schlüſſelzahl berechnet werden. Cs ſollen
eine dauernde Verminderung der Abfuhr zu verzeichnen, die für die Ermittelung der Schluſſelzahl bildet die jeweilige Negelun
äußerſt langſam anfing, aber immer ſchneller wurde. Seit Ende Bezüge des Perſonals oder, ſobald eine allgemein gültige me
Juli, d. h. ſeit dem Zeitpunkt, an dem die beſonders großen Zahl, alſo eine Reichsindexziffer, feſtgelegt wird, dieſe Zahl.
Lagervorräte der Zechen erſchöpft waren, ſank die Brennſtofſ= Schlüſſelzahl und die einzelnen Gebühren ſind zweckmäßig abzuru
abfuhrziffer noch ſchneller. Frankreich war dieſe Entwicklung
be=
ſonders darum ſehr unangenehm, weil es auf den deutſchen Koks deutungsvollen Fortſchritt. Die Grundbeträge ſollen vom Neick
angewieſen iſt. Zunächſt verſuchten die Franzoſen, durch Beſetzung miniſterium mit Zuſtimmung des Reichsrats und, wie auf Autro
der großen Kokswerke und durch Abtransport des dort lagernden Dr. Cremer (2. Ppt.) beſchloſſen wird, eines aus 28 Mitglieder
Kokſes den Zeitpunkt der Erliegung der Brennſtoffzufuhr hin= ſtehenden Ausſchuſſes des Reichsrates vorgenommen werden.
auszuſchieben. Sie mußten jedoch einſehen, daß dies nur von
kurzer Dauer ſein konnte. Sie griffen darum zu neuen Maß= teien vor, welche die Regierung erſucht, Geſetzentwürfe alsbald
nahmen. Dieſe beſtehen hauptſächlich in der Ankündigung des legen, welche durch Belaſtung der Vermögenswerte der Birtſchaf
Eingriffs in den Betrieb der Zechen und Kokereien. Bezeich= durch den Uebergang zu einer wertbeſtändigen Währung eine
nenderweiſe wurde dieſe Ankündigung ſowohl an die Direktoren rung der Neichsfinanzen und eine Stärkung der Reichskredite
als auch an die Betriebsräte der Zechen gerichtet. Sie
verban=
den die Ankündigung mit der Androhung, daß die Nichtlieferung
von Dampf, Strom uſw. die Zuführung einer großen Anzahl ſtändige Währung” zu ſetzen zunter Mitwirkung der wirtſchaf
fremder Arbeiter zur Folge haben würde. Außerdem wieſen
ſie darauf hin, daß jede Sabotage mit dem Tode beſtraft werde, ſchaſt”
Die neue Maßnahme iſt imgrunde genommen nichts anderes als die gemachten Vorſchläge genau prüfen und auch die engeren B
ein Zugeſtändnis des bisher unbefriedigenden Ergebniſſes der ſtände heranziehen werde.
Ruhraktion und ein Ausdruck des Wunſches, daß die
unprodul=
tige Ausbeutung des Ruhrgebietes in eine produktive umgeſtaltet, Berufsſtände nicht genüge, ſie müßten auch mittaten.
werden würde. Eine Ueberführung der deutſchen Zechen in
fran=
zöſiſchen Staatsbeſitz iſt letzten Endes gleichbedeutend mit der ung der Regierungsparteien angenommen.
Einführung eines Staatskommunismus ſchlimmſter Art, der
ſchlimmer wäre als der ruſſiſche Kommunismus. Bislang haben, die Aufhebung der Verordnung des Reichspräſidenten vom 10. 9
es die deutſchen Arbeiter im Ruhrgebiet abgelehnt, für die Fran= ſten Waffen, die Preſſe, genommen.
zoſen zu arbeiten, und es iſt auch damit zu rechnen, daß in
Zu=
kunſt keine große Anzahl Bergarbeiter ſich für dieſe Arbeit her= ausſchuß.
geben wird. Auch von ſeiten der Kommuniſten, iſt vorläufig
nichts derartiges zu befürchten, da ſchon ſeit Monaten ſtarke Agi= damit der Antrag begraben wird.
tation gegen die Franzoſen eingeſetzt hat. Gefahr droht einzi
von den polniſchen Arbeitern, die allerdings nur in den Zeche) ordnung nicht allein gegen die Arbeiterklaſſe richtet, ſondern gege
von Buer und Recklinghauſen einen großen Teil der Belegſchaft freie Wort. Selbſtverſtändlich habe das Volk das Necht, ſeiue
ausmachen. Doch muß zur Beruhigung dienen, daß die Polen der Kommuniſten: Trotzdem wird die „Note Fahne” verboten)
nur Handarbeiter ſind und mit der Handhabung des
komplizier=
ten techniſchen und maſchinellen Apparates in keiner Weiſe ver= ſonders aus der „Roten Fahne‟. Eine bedrohliche Erſcheinung ſei,
traut ſind. Die Maſchiniſten werden niemals, von geringen Aus= in gewiſſen Landesteilen ſtädtiſche Maſſen auf das Land gezogen
nahmen abgeſehen, in den Dienſt der Franzoſen treten. Die
Franzoſe: ſcheinen ſich denn auch keine großen Hoffnungen zu eignen. (Hört hört! rechts. Lärm bei den Kommuniſten.) 3
machen, daß ſie den Betrieb der deutſchen Zechen und Kokereien
ſelbſt in die Hand nehmen könnten. Die Schwierigkeiten ſind für
Frankreich vor allem darum ſo offenſichtlich, als die deutſchen
Koksofenſyſteme ganz andere ſind als die franzöſiſchen und bel= ſen, müſſe die Staatsgewalt ſchärfer einſchreiten. Der Mimiſter
giſchen und auch deshalb die Wiederinſtandſetzung der ſchon ſeit
Rede war nach allgemeiner Ueberzeugung ein ausgeſprochener langer Zeit erloſchenen Kokereien ganz beſondere Vorkenntniſſe land könne nur gerettet werden, wenn die Verfaſſung geſchützt
verlangt. Wenn die Franzoſen die Vetriebe ſelbſt in die Hand und das Land von Gewalttaten frei bleiben werde. GBeifall be
nehmen wollten, ſo benötigten ſie an Stelle des geſchulten
deut=
ſchen Perſonals mindeſtens eine zwei= bis dreifache
Arbeiter=
zahl, deren Aufbringung und Unterbringung praktiſch einfach
unmöglich iſt. Daß die Franzoſen mit all dieſen Schwierigkeiten
rechnen, iſt auch daraus zu entnehmen, daß ſie bis jetzt nur Verordnung des Neichsdräſidenten ähnlichen „Wiſch” herutzgeg
wenige Schächte und Kokereien in eigenen Betrieb genommen
haben. Dazu ſei feſtgeſtellt, daß es ſich bisher nur um vier
Zechen handelt, in denen ſie wahrſcheinlich das für ſie bequemſte
Verfahren ausprobieren wollen. Die Franzoſen arbeiten jetzt ſeit
einiger Zei= daran, die lange von ihnen ſyſtematiſch vernach= nach die Friſt bei der Bereitſtellung von Siedkungs
gegen England einen wirkſamen Bund von Schuldnernationen läſſgt”, Kokserzeugung im eigenen Lande wieder aufzubauen,
da ſie anſcheinend auch ſelbſt nicht mehr mit einem großen Er= entwurf, betr. die Neuregelung des Befoldungs= und Ruhegehaltst
folg der Nuhraktion rechnen.
Kentribution mitten im Frieden.
Dortmund, 15. Aug. (Wolff.) Nach einer Mitteilung
des Regierungspräſidenten zu Münſter hat die Beſatzungs= lage der Studentenſchaft ernſte Aufmerkſamkeit zu widmen, wir
behörde der Stadt Bottropp die Zahlung von 20 000
/x anken innerhalb 40 Tagen als Buße für einen Mitte
Juni geſchehenen Zwiſchenfall auferlegt. Sie hat damit gedroht,
bei Nichtzahlung dieſer Kontribution die letzten drei noch im ſidenten, die nächſte Sitzung feſtzuſetzen.
Monate ins Gefängnis zu ſetzen. Abgeſehen davon, daß die
Auf=
erlegung einer Kontribution mitten im Frieden gegen jedes
Völ=
kerrecht verſtößt, zeigt der vorliegende Fall, daß es den
Fran=
zoſen hauptſächlich darum zu tun iſt, die Verwaltung der Stadt, parteien und der Bayeriſchen Volkspartei haben im Reie
Bottropp volſtändig lahmzulegen. Die Folgen des Vorgehens
der Franzoſen würden Unruhen und Lebensmittlnot ſein.
Keine Arbeit unter franzöſiſcher Aufſicht. Nichtachtung des Verſailler Vertrages und des Völkerb.
verſammlung nahm geſtern nachmittag in Gelſenkirchen die Ar= tums beraubt, faſt ſämtliche deutſche Arbeiter und Ang'
beiterſchaft der Zeche Nhein=Elbe zur Beſetzung durch die Fran= wurden aus den öffentlichen Betrieben entlaſſen und unte
ſtimme, die amerikaniſche Negierung bereit ſei, eine Nolle bei zoſen Stellung. Einmütig wurde beſchloſſen, ſo lange der Au= nichtigſten Vorwänden wurden deutſche Reichsaugehörige
beit fern zu bleiben, bis die Franzoſen die Stätte verlaſſen haben, gewieſen. In den letzten Wochen hat Polen dieſe Politik
Die Franzoſen haben bekanntlich die Gaslieferung an Gelſen= verfolgt, ohne Rückſicht darauf, daß faſt ſeit Jahresfriſt in
kirchen unter der Bedingung zugeſagt, daß die deutſchen Arbeiter den deutſch=polniſche Verhandlungen ſchweben und daß eine
unter franzöſiſcher Leitung arbeiten müßten.
Anruhen im Reick.
* Eſſen, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Die Bergarbeiterverbände
wenn Frankreich vom erſten Tage an die politiſche, wirtſchaft= gelte vielmehr, alle Kräfte zuſammenzufaſſen, um die dem
deut=
wäre das leicht geweſen. Heute ſei das zwar ſchwierig gewor= Gefahren abzuwenden und den Abwehrkampf gegenüber dem
Demonſtrationen in Berlin.
Berlin, 15. Aug. (Wolff.) Heute mittag drangen
Demon=
ſo notwendiger ſei es, daßdie Ruhrbeſetzung ein poſi= ſchweren Orohungen, gegen die Eiſenbahnbeamten und Arbeiter
vorzugehen. Polizei zerſtreute die Demonſtranten und nahm
zwei Verhaftungen vor. Etwa um die gleiche Zeit verſammelten
und demonſtrierten gegen die Entlaſſung von 100 Arbeitern, die
m. Saarbrücken, 15. Aug. Die Bergarbeiterorganiſa= ſich während der Streiktage beſonders radikal benommen hatten,
Saargebiet betreffs einer neuen Lohnregelung an die Bergwerks= gen ſtreikende Arbeiter der Scheberei=Karoſſeriewerke=A G. in das
und die Menge auseinander getrieben.
Einigung im mitteldeutſchen Kohlenrevier.
* Halle, 15. Aug. (Priv.=Tel.) Der amtliche preußiſche
Magdeburg, 15. Aug. (Wolff.) Die Lage in der Pro= Preſſedienſt teilt mit: Die Verhandlungen über die Beilegung
vinz Sachſen hat ſich weſentlich gebeſſert. Die kommuniſtiſche des Streiks in Mitteldeutſchland, die am 13. und 14. Auguſt ſtatt=
Generalſtreikspropaganda darf als fehlgeſchlagen angeſehen wer= gefunden haben, haben zu einer vollen Einigung zwiſchen den
kohlenreviers geführt. Die Arbeit wird in vollem Umfange noch
ſitzer und Merſeburger Bezirk eine Einigung erzielt wird.
Deutſcher Reichstag.
(Eigener Bericht.)
* Berlin, 15. Aug. Am Regierungstiſche: Kommiſſare.
Ein Antrag aller Parteien auf Erhöhung der Zulage in der
fallverſicherung wird ohne Ausſprache angenommen.
Auf der Tagesordnung ſteht dann der Entwurf eines Poſtſch
und Telephongebühren=Geſetzes, ſowie eines Fernſ
wertbeſtändige Gebühren erreicht werden. Die Grun
Abg. Allekotte (Ztr.) begrüßt dieſe Regelung als eine
Das Geſetz wird darauf in zweiter und dritter Leſung ängenor
Abg. Hertz (Soz.) legt eine Entſchließung der Regierun
Wege zu leiten.
Abg. Helfferich (Dntl.) beantragt, hinter die Worte
Berufsſtände und auf der Grundlage der Vermögenswerte der
Reichsminiſter Dr. Hilferding erklärt, daß die Reichsreg
Abg. Helfferich (Dnatl.) erwidert, daß die Mitberatun
Unter Ablehnung des Antrags Helfferich wird dann die Entſ
Abg. Dr. Herzfeld (Kom.) begründet dann einen Antra
fordert. Durch die Verordnung wäre den Arbeitern eine der n
Abg. Müller=Franken (Soz.) beantragt Beratung im 9
Abg. Thomas (Kom.) widerſpricht der Ausſchußberatung,
Reichsminiſter des Jnnern llmann erklärt, daß ſich die
rungen in derber und kräftiger Sprache von ſich zu geben.
Redner gibt einige Zitate aus der kommuniſtiſchen Preſſe bekanr
um dort aus eigener Machtvollkommenheit Teile der Ernte ſich
werde unwiederbringlicher Schaden angerichtet. Das Kabinett
alles tun, um die Ernährung ſicher zu ſtellen. Wenn die Komm
nicht ihren ganzen Einfluß geltend machen zur Beruhigung der
die Vertreter des Landbundes dafür zu ſorgen, daß die Landwirte
durch wucheriſches Verhalten Anlaß zu Ausſchreitungen geben. D
Mehrheit.)
Abg. Thomas (Kom.) behauptet, daß an den Unruhen m
nover Ruhrflüchtlinge beteiligt geweſen ſeien, die durch den H.
dazu gezwungen wurden. Die baheriſche Regierung habe emnen
und auf Grund deſſen die ſozialdemokratiſche „Münchener Pot”
boten. Ihr Erſcheinen ſei inzwiſchen erzwungen worden.
Damit ſchließt die Ausſprache. Der kommuniſtiſche Antrag
dem Nechtsausſchuß überwieſen.
Angenommen wird eine Ergänzung zum Reichsſiedlungsgeſet
um weitere 10 Wochen verlängert wird; ebenfo ein
und des Haushalts des Reichsbankdirektoriums.
Angenommen wird ein Antrag Oberueier (Soz), wonal
Vohnungsbauabgabe vom 1. Juli 23 bis 1. Dezembe
45000 Prozent des Nutzungswertes betragen ſoll. Dazu kommt
gleiche Zuſchlag der Gemeinden.
Ein Antrag aller Parteien, der die Regierung auffordert, der
genommen.
Damit iſt die Tagesordnung erledigt.
D4s Haus geht wiederum in die Ferien und ermächtigt den
Eine Polen=Interpellation im Reichsta
TU. Berlin, 16. Aug. Die Fraktionen der Regier
folgende Juterpellation eingebracht:
Das deutſche Volk beobachtet mit wachſender Unruhe die
Les Deutſchtums in Polen. Ueber 600 000 Deutſche ver.
unter dem Druck der polniſchen Maßnahmen ihre Heimat.
Löln, 15. Aug. (Wolf.) In einer großen Belegſchafts= wurden mehrere Tauſend Anſiedler und Pächter ihres C
ſcheidung des Internationalen Gerichtshofes hierüber vo
wurden Deutſche ausgewieſen und ihres Eigentums berauk
begründeten Anſpruch auf die polniſche
Staatsangehö=
haben. Die Entlaſſung der deutſchen Lehrkräfte, die Aufl
der deutſchen Volksſchulen und zuletzt die Auflöſung des
nars in Bromberg verhindern die deutſche Minderheit a
Pflege ihrer völkiſchen Kultur. Dieſe Nichtachtung der deu
Minderheiten trotz internationaler Verträge und garan:
Rechte hat in den letzten Tagen wiederum ſchärfſten Au
gefunden in der Auflöſung des Deutſchtum=Bundes zur
rung der Minderheit in Polen und die der charitativen
bände. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, dami
deutſchen Volksgenoſſen in Polen der Genuß der ihnen ver
mäßig zuſtehenden Rechte gewährleiſtet wird?.
Milliardenkredite für Lebensmittel.
TU Jena, 15. Aug. Die Firma Zeitz u. Schott
35 000 Pfund Sterling für Beſchaffung von Lebensmittel
Fett und Reis zur Verfügung geſtellt. Außerdem ſchoſſe
2 Milliarden zur Beſchaffung von Kartoffeln vor. Den 7
rungen der Arbeiterſchaft iſt darin Rechnung getragen w.
daß ihr Kontrollausſchuß mit der Preisprüfungsſtelle ver
worden iſt.
Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Leverft
m. Küln, 15. Aug. Bei den Farbwerken in Leverkuſ”
denen bereits am Samstag eine von kommuniſtiſcher Seite
Wege geleitete Kundgebung veranſtaltet worden war, i.
holten ſich geſtern vormittag gegen 11 Uhr die tumultuag
Vorgänge in erhöhtem Umfange und führten zu einer Reih
Gewalttätigkeiten. Es bildeten ſich kommuniſtiſche Hut ſ,
ſchaften, und mit Knüppeln bewaffnete Stoßtrupps drang!
die einzelnen Betriebe ein und warfen die zum überwieg“
Teil arbeitswilligen Belegſchaften hinaus. Die in der 7
tätige Sicherheitsmannſchaft wurde feſtgeſetzt, die Feuerwek
lich angegriffen und zum Teil verletzt. Die Fabriktore w
von den Kommuniſten beſetzt, und der Arbeiterrat wurk
abgeſetzt erklärt. Die Ortspolizei erwies ſich als zu ſchwack
erſt gegen Abend nach Unterſtützung durch Kölner Schutzt
wurde die Fabrik von den aufrühreriichen Elementen befrei
die Ordnung wieder hergeſtellt.
Nummer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 16. Auguſt 1923.
Seite 3.
Geidentwertung, Wertbeſtändigkeit und Rechnungswert.
Von Oberlandesgerichtspräſident Dr. Beſt, Darmſtadt.
Da das Geld urſprünglich nur Tauſchmittel war, mußte es
tſchwert haben, d. h. Wertträger ſein. Auch iſt grundſätzlich
ein Wertträger von dem weſentlich gleichbleibenden Werte
Edelmetalls geeignet, Wertmeſſer zu ſein. Die Goldmünzen
deutſchen Goldwährung waren im Einklange mit dieſen
An=
gerungen nicht nur Wertzeichen, ſondern auch Wertträger.
halb konnte das Münzgeſetz ſie unbedenklich zum geſetzlichen
lungsmittel erklären, d. h. anordnen, daß ſie zu ihrem
Nenn=
t auf Geldforderungen in Zahlung genommen werden müſſen.
Noten der Reichsbank waren lange Zeit nur
Inhaberſchuld=
chreibungen, die niemand in Zahlung zu nehmen brauchte,
erſt die Bankgeſetznovelle von 1909 hat ſie zum geſetzlichen
lungsmittel gemacht. Dies ging an, da die Reichsbank ihre
en jederzeit gegen Gold einlöſen und eine Golddeckung bereit
en mußte, die dies ermöglichte. Während der innere Wert
damit die Kaufkraft der Reichsgoldmünzen unverändert
1b, iſt dies bei den Banknoten — die praktiſch minder wich=
1n Reichskaſſenſcheine laſſe ich außer Betracht — nicht der
3. Denn die Einlöſungspflicht der Reichsbank wurde mit
3 gsbeginn „bis auf weiteres” aufgehoben, die Golddeckuug iſt
1 völlig geſchwunden und die heute weſentlich als Notendeckung
enden Schatzanweiſungen des Reiches ſind Schuldſcheine
s vielfach überſchuldeten Ausſtellers. Trotzdem ſind bisher
s Banknoten geſetzliches Zahlungsmittel geblieben. Das iſt für
3 Ausland bedeutungslos, da ein deutſches Geſetz das Aus=
1 nicht zwingen kann, deutſche Banknoten zu ihrem Nenn=
1: in Zahlung zu nehmnen. Für das Ausland kommt deshalb
hinſichtlich bereits beſtehender Geldforderungen, nicht der
nwert, ſondern nur der Kurswert der Papiermark in Be=
1t. Dieſer bemißt ſich nach der wirtſchaftlichen und politiſchen
2 des Reichs, wird darum heute ſehr gering bewertet und
rliegt fortgeſetzt erheblichen Schwankungen. Im Inlande
nt die Entwertung der Papiermark in deren geſunkener
fkraft zum Ausdruck, die ſich aus den Teuerungszahlen der
izen ergibt. Denn ſelbſtverſtändlich werden beim Abſchluſſe
1 Kauf= und anderen Verträgen die in Papiergeld bedungenen
enleiſtungen höher bemeſſen, als wenn die Zahlung im
Wert=
der Gold erfolgte. Je nach dem Grade, in dem die
Sachlei=
yvom Ausland abhängig iſt, ſchließt ſich dabei, wie die In=
Ziergeben, die Preisbemeſſung mehr oder minder dem
Dol=
irſe der Papiermark an.
Der Unterſchied zwiſchen Nennwert einer= und Kurswert und
ſkraft der Papiermark anderſeits, ſowie das ſtete Schwanken
Bem Verhältniſſe zwiſchen Nennwert und Kurswert der Pa=
*nark haben im Hinblick auf deren Nennwertzwangskurs
Nere Nachteile ſowohl für die bereits entſtandenen
Geldforde=
en wie für deren Neubegründung zur Folge. Für die vor
S eweiligen Enwertung entſtandenen Geldforderungen ſchadet
Di die Entwertung als ſolche, für die Geſchäfte, durch die
forderungen neu begründet werden, deren fortgeſetztes
panken. Wer vor Eintritt der jeweiligen Geldentwertung
1) Verkauf, Darlehen, Verſicherung oder ein anderes Geſchäft
eine Geldforderung erworben hat, muß ſich nach dem
Artlaute des Bankgeſetzes mit einem verſchwinden=
A Bruchteil ihres Wertes (zurzeit gegenüber Vorkriegsforde=
—en dem Bruchteil eines Hunderttauſendſtel) abfinden
laſ=
ſ= Daß nach einzelnen Richtungen Sondergeſetze ab=
Elfen haben und daß und wie in immer weiterem Umfange die
A tſprechung auf Grund der 88 157, 242, 138 B. G.B. dem
Berſinn allgemein abhilft, habe ich in zahlreichen
Auf=
ſ In erörtert und werde darauf zurückkommen. Heute ſollen
— die Nachteile der Schwankungen für die entſtehenden For=
Dngen erörtert werden. Sie kommen natürlich nur in Betracht,
wi nicht gleich bei Abſchluß des Geſchäfts, ſondern erſt ſpäter
ſt werden ſoll.
Wer heute bei einem nicht ſofort zu erfüllenden Kauf= oder
Srungsvertrag, einem Miet= oder Pachtvertrag oder einem
Eren langfriſtigen gegenſeitigen Vertrag einen Preis zu
be=
ſch ten hat, weiß, daß dieſer bei ſeiner Fälligkeit einen ganz
an=
d: Wert darſtellen kann, als er ihn beim Vertragsſchluſſe hat.
B gels jeder ſicheren Unterlage für die Preisbemeſſung wird
/ shalb von dem Abſchluß eines langfriſtigen Vertrags
ab=
oder der Vertrag wird zu einer Valutaſpekulation. Und
inſicherheit über die Entwicklung des Geldes wirkt preistrei=
E da ſie Veranlaſſung gibt, eine hohe Riſikoprämie zu
neh=
w Gleich ſchädlich wirkt die bezeichnete Unſicherheit bei Kredit=
—iften. Der Gläubiger läuft dabei Gefahr, daß er bei einer
E ren Markverſchlechterung einen viel geringeren Wert
zurück=
t, als er hingegeben hat. Deshalb wird er entweder ſehr
Zinſen fordern oder ſein Geld in Sachwerten anlegen,
irch deren Preis in die Höhe getrieben wird. Oder er wird
icht um ſo eher ſein Geld zu Zwecken des Genuſſes
ver=
hen, als in gleichem Maße wie die Geldentwertung eine
Zuerung, der das „Wegſteuern” Selbſtzweck iſt, zum Nachteile
Rultur und Volkswirtſchaft den Sparſinn ertötet. Der Geld=
Wftige läuft deshalb Gefahr, Kredit auf die Dauer überhaupt
oder nur zu den drückendſten Bedingungen zu erhalten.
Alt er das Geld, ſo hat eine Markbeſſerung für ihn zur Folge,
er außer hohen Zinſen das erhaltene ſchlechte in gutem
2 zurückzahlen muß. Die Gefahren der Kreditgewährung
er=
in ſich auch auf die Sundung öffentlich=rechtlicher
Verpflich=
n, insbeſondere der Steuern, bei denen die Zugrundelegung
Nennwertes des Einkommens oder Vermögens teils dem
Ste, teils dem Steuerſchuldner zum Nachteile gereicht.
Ob=
es ſich dabei nicht um die Begründung von Geldforderun=
Ahandelt, ſei noch auf die Schwierigkeiten hingewieſen, die
Sder Geldentwertung bei gewerblichen Bilanzen und bei den
Shaltungsplänen der Staaten uſw. entſtehen. Bei der
der=
gen Aufſtellung der Bilanzen in Papiermark erſcheinen
er Aktiv= wie auf der Paſſivſeite nicht die wahren, ſondern
nwerte, die das Geſamtergebnis fälſchen. Dies kann die
ilung von Scheingewinnen zur Folge haben und läßt
Divi=
in, die tatſächlich nur verſchwindende Bruchteile der frühe=
Zoldmarkdividenden darſtellen, als bedeutende Gewinne
er=
en. Haushaltspläne, die in Papiermark aufgeſtellt werden,
kein Bild der wirklichen Einnahmen und Ausgaben, und
n deshalb keine geeignete Unterlage für die zur
Balanzie=
gebotenen ſteuerlichen und ſonſtigen Maßnahmen.
Der Verkehr hat verſucht, den Nachteilen, die ſich aus den
ankungen des Papiermarkwertes ergeben, ohne Aenderung
jeſetzgebung ſelbſt abzuhelfen. Man ſchloß Geſchäfte in
aus=
ſcher Währung ab, beſtimmte den Pachtzins in
Natural=
n, ſetzte an die Stelle von Geldrenten ſolche, die in Körnern
anderen Naturalien beſtimmt ſind, und ſchuf wertbeſtändige
gen, indem man nicht eine Geldſumme von beſtimmtem
betrage, ſondern eine durch den jeweiligen Preis einer
oder den jeweiligen Dollarkurs zu beſtimmende Geldſumme
rach (Roggenrenten, Kohlenwertanleihe,
Dollarſchatzanwei=
in, Goldanleihe uſw.). Oder man ſchloß Verträge mit glei=
N Preiſen, wie zum Beiſpiel die gleitenden Lohnſkalen, bei
r der Lebenshaltungsinder automatiſch die Höhe des
Loh=
beſtimmt. Oder man ſetzte, wie beim Buchhandel, einen
dpreis feſt, der dann mit der jeweils beſtimmten
Teuerungs=
vervielfältigt wird. Dieſen Einzelmaßnahmen ſtehen zum
erhebliche Bedenken entgegen. Namentlich wurde die
ng des Großhandels, auch Geſchäfte im Inlande in
aus=
ſcher Währung abzuſchließen, von dem Einzelhandel, der
kark weiterverkaufen muß, ſchwer empfunden, und die
Ab=
ng unſeres Wirtſchaſtslebens auf ausländiſche Währung
IIb durch die Reichsgeſetzgebung eingeſchränkt. Auch kann
Schuldner vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus nur dann
ung zu einem erhöhten Nennbetrage im Falle der weiteren
entwertung verſprechen, wann er ſicher iſt, daß auch ſeine
eigenen Einnahmen ſich in entſprechender Weiſe erhöhen.
An=
dererſeits kann der Gläubiger nach Maßgabe eines feſten
Rech=
nungswertes nur abſchließen, wenn ihm die allgemeine Geltung
dieſes Maßſtabs die Gewähr bietet, daß ihm ein bei Beſſerung
des Markurſes auszuzahlender geringerer Betrag die
Befriedi=
gung der gleichen Bedürfniſſe ermöglicht, wie der verabredete
Betrag. Deshalb erſcheint eine Verallgemeinerung des von den
Einzelmaßnahmen verfolgten Zweckes durch Geſetz geboten. Die
Einzelmaßnahmen ſollen den Gläubiger oder Schuldner vor
Schädigung dadurch ſchützen, daß er zufolge des Zwangskurſes
der Papiermark den bedungenen Nennwert ohne Rückſicht auf
deſſen durch die Schwankungen veränderten Kurs= und Kaufwert
zahlen oder nehmen muß. Die Schwankungen und ihre Nachteile
würden durch die ſog. Stabiliſierung der Mark auf einen
be=
ſtimmten Kurs, d. h. durch Herſtellung eines feſten Verhältniſſes
zwiſchen Nenn= und Kurswert der Papiermark, beſeitigt. Die
ſtabile Währung kann aber inſolange durch ein Geſetz nicht
dau=
ernd wirkſam eingeführt werden, als nicht durch Regelung der
Reparationsſchuld und der Finanzen des Reichs ihre
wirtſchaft=
lichen Vorausſetzungen gegeben ſind. Da dies in abſehbarer Zeit
kaum zutreffen wird und inſolange die Schwankungen des
Pa=
viergeldwertes nicht beſeitigt werden können, muß ihre Gefahr
dadurch ausgeſchloſſen werden, daß die Höhe der
Geldforderun=
gen ihnen angepaßt wird. Dies geſchieht durch Aenderung des
Ge=
ſetzes, das den Zwangskurs der Papiermark zum Nennwerte
vor=
ſchreibt. Das Papiergeld muß mangels Goldes als ſolches
Zahlungsmittel bleiben, für die Höhe der Zahlung aber nicht
der Neunwert, ſondern der Kurswert maßgebend ſein. Eine
ſolche Geſetzesänderung erſcheint nicht nur wirtſchaftlich, ſondern
auch rechtlich geboten. Denn der Satz Mark — Mark iſt durch
die Geldentwertung zu einer Lüge geworden, die, wie das
Kam=
mergericht letzthin ausgeführt hat, die Grundlagen unſerer
gan=
zen Rechtsordnung zerſtört. Die Aenderung hätte zur Folge, daß
der in Papiermark zu bezahlende Betrag der Forderung je nach
dem Steigen oder Fallen der Mark höher oder niedriger würde,
der innere Wert der Forderung und damit deren Kaufkraft aber
unverändert bliebe. Da ein Kurswert an ſich nur im
Verhält=
niſſe zum Auslande in Betracht kommt, gilt es einen
Rechnungs=
wert einzuführen, auf den bei Begründung und Zahlung die
Höhe der Geldforderungen zurückgeführt wird, und der ſie damit
zu wertbeſtändigen, d. h. in ihrem inneren Werte gleichbleibenden
macht. Die Meinungen darüber, welcher Maßſtab als
Rechnungs=
einheit einzuführen ſei, ſind geteilt. Reichsgerichtsrat Zeiler ſchlägt
die Durchſchnittshöhe des Volkseinkommens bei Entſtehung und
Tilgung der Forderung, Profeſſor Geiler eine Neumark, andere
die Teuerungszahlen, und wieder andere, wie insbeſondere
Staatsſekretär Mügel und Profeſſor Mahlberg, die Goldmark
vor. Alle dieſe Maßſtäbe, einſchließlich der Goldmark, bedeuten
abſtrakte Rechnungseinheiten, deren Kurs im Verhältniſſe zur
Papiermark unter Zugrundelegung der aus den Teuerungszahlen
oder dem Dollarkurſe hervorgehenden inneren oder äußeren
Kaufkraft der Papiermark periodiſch feſtzuſetzen ſein wird.
Ge=
wiß iſt es nicht bedeutungslos, welcher Maßſtab gewählt wird,
wie und von wem der Rechnungswert am beſten feſtgeſtellt wird,
und ob dies täglich oder in längeren Perioden geſchieht. Ich
gehe indes darauf, weil es in zweiter Linie ſteht und
umfang=
reiche Erörterungen nötig macht, in dieſem Aufſatze nicht ein.
Die Hauptſache iſt, daß überhaupt ein unſeren Verhältniſſen
ent=
ſprechender Maßſtab beſtimmt wird und maßgebende Bedeutung
für alle Geldgeſchäfte im Inland erhält. Ich ſelbſt neige,
abge=
ſehen von anderem, der Wahl einer Mark als Rechnungswert
ſchon deshalb zu, weil die Bezeichnung es erleichtert, von
vorn=
herein auf den Rechnungsmaßſtab abzuſtellen. Für die
Bezeich=
nung Goldmark ſpricht, daß ſie im Verkehr ſchon jetzt vielfach
gebraucht wird. Sie iſt aber geeignet, den Irrtum zu erwecken,
es handele ſich nicht um einen bloßen Maßſtab, ſondern um eine
körperliche Sache, um wirkliches Geld und um eine neue
Wäh=
rung. Dasſelbe trifft, wenn auch in geringerem Maße, bei der
Bezeichnung Neumark und der vom Reichsfinanzminiſter
ge=
brauchten und im weſentlichen treffenden Bezeichnung
Feſt=
mark zu. Auch iſt die letztere inſofern nicht völlig zutreffend,
als Schwankungen gegenüber dem ausländiſchen Wertmeſſer
(Dollarkurs) eintreten, wenn der Feſtmarkkurs nicht täglich und
wenn er nach der inneren Kaufkraft bemeſſen wird. Ich
ſchlage deshalb die Bezeichnung „Rechenmark” vor, gebrauche
ſie im folgenden, füge aber an, daß im weſentlichen dasſelbe
auch bei der Wahl eines anderen Rechnungswertes gilt.
Die Vorteile, die ſich daraus ergeben, daß der Betrag einer
Papiermarkſumme nach deren Verhältnis zur Rechenmark
be=
ſtimmt wird, ſind insbeſondere folgende:
Ein Darlehen von einer Million, das bei einem
Rechenmark=
kurſe von 100 000 gegeben wird, hat einen Rechenmarkwert von
10, die dauernd die Grundlage für die Bewertung der
Forde=
rung bilden. Bei einem Kurſe von 200 000 hat die Rückzahlung
miit 200 000 mal 10, bei einer ſolchen von 50 000 mit 50 000 mal 10
zu erfolgen. Der Verleiher erhält deshalb beim Steigen oder
Fallen der Papiermark nicht die gleiche Summe, ſtets aber den
Wert zurück, den er hingegeben hat. Wie beim Darlehen iſt es
auch bei ſonſtigen Geldforderungen. Wenn der Kaufpreis in
Papiermark verabredet iſt, iſt er nach dem Kurſe zur Zeit der
Verabredung in Rechenmark umzurechnen und dieſer
Rechen=
markwert iſt nach dem Kurſe zur Zeit der Zahlung wieder in
Papiermark umzurechnen. Wird die Forderung im Vertrag,
Ur=
teil oder Grundbuch ſofort in Rechenmark ausgedrückt, ſo iſt eine
Umrechnung nur bei der Zahlung erforderlich. Werden die
Poſt=
gebühren und die Tarife der Eiſenbahnen nach Rechenmark
be=
ſtimmt, ſo werden ſie durch die Schwankungen des Geldwertes
nicht berührt, und dieſe kommen nur darin zum Ausdruck, daß
man beim Ankaufe der Marken und Fahrſcheine uſw. einen je
nach dem Kurſe der Rechenmark wechſelnden Betrag in
Papier=
iark zu zahlen hätte. Dasſelbe ergibt ſich, wenn, wie dies jetzt
beabſichtigt iſt, feſte Grundtarife beſtimmt und jeweils mit der
im Schlüſſel ausgedrückten Teuerungszahl vervielfältigt werden.
Jedenfall ſind feſte Sätze mit Umrechnung fortgeſetzt wechſelnden
Sätzen ohne umrechnung vorzuziehen. Durch die Abſtellung auf
Rechenmark würden in Zukunft alle Geldforderungen
wertbe=
ſtändig ſein. Das würde eine geordnete Wirtſchaft ermöglichen
und, da der Gläubiger nicht fürchten muß, ſein Geld durch
An=
lage in einer Geldforderung zu verlieren, den Sparſinn und die
Geldanlage in feſtverzinslichen Papieren fördern. Auch würde
durch das Wertbeſtändigwerten aller Geldforderungen bewirkt,
daß ſich die wirtſchaftliche Belaſtung des Schuldners nicht dadurch
erhöht, daß der Papiermarkhetrag ſeiner Forderung ſich vermehrt.
Denn ein Beamter beiſpielsweiſe, der ein Darlehen aufnimmt,
das er ſpäter aus ſeinem Gehalte zurückzahlen will, braucht, trotz
der Erhöhung des Nennbetrags, nur den gleichen Bruchteil
ſei=
nes Gehaltes aufzuwenden, weil ſein Gehalt in demſelben
Ver=
hältniſſe ſteigt. Die Feſtſetzung der Gehälter und Löhne in
Rechenmark würde das Problem der gleitenden Skala löſen
und die fortg=ſetzten Verhandlungen überflüſſiag machen, die
zeit=
raubend, koſtſvielig und, ſoweit es ſich um Beamte handelt, dem
Anſehen der Staatsgewalt nicht förderlich ſind. Die
Wertbeſtän=
digkeit aller Forderungen würde die Bedenken gegen gleitende
Gehalte und Löhne insbeſondere darin beſeitigen, wenn nicht die
Goldmarkbeſoldungen der Friedenszeit, ſondern die
gegenwär=
tigen Gehälter und Löhne zugrunde gelegt würden. Die
glei=
tende Skala beſeitigt auch die Gefahren, die mit einer
Beſſe=
rung des Markkurſes verbunden ſind. Denn wenn ſich die
aus=
ländiſche Kauftraft der Mark beſſert, im Inlande aber die Preiſe
und Löhne dieſelben bleiben, ſo bedeutete dies eine verhältniß=
„äßige Erhöhung der inländiſchen Geſtehungskoſten und mindert
deshalb die deutſche Konkurrenzfähigkeit im Auslande. Hat aber
die Ermäßigung des Rechenmarkkurſes automatiſche Senkung der
Gehälter und Löhne zur Folge, ſo werden dadurch die aus einer
Beſſerung des Markkurſes entſtehenden Schwierigkeiten leichter
überwunden. Auch in den Fällen beſeitigt die Beſtimmung eines
Papiermarkbetrages nach dem Rechenmarkkurſe Unbilligkeiten, in
denen der Betrag eines Anſpruchs davon abhängt, in welcher
Höhe der Wert eines Gegenſtandes zur Zeit höheren Geldwertes
geſchätzt worden iſt. Ich verweiſe auf die Auseinanderſetzung
unter Miterben, bei der nach 8 2055 B. G.B. der Wert der zur
Ausgleichung zu bringenden Zuwendungen ſich nach der Zeit der
Zuwendung beſtimmt. Oder auf die Auseinanderſetzung
geſchie=
dener Ehegatten, bei der nach 8 1478 für den zurückzuerſtattenden
Wert des Eingebrachten die Zeit des Einbringens maßgebend iſt.
Hier wird, weun die Auseinanderſetzung jetzt erfolgt, ein
un=
hilliges Ergebnis erzielt, wenn der vorkriegsmäßige
Goldmark=
wert der Zuwendung oder des Einbringens bei der
Ausein=
anderſetzung mit dem gleichen Nennbetrag in Papiermark in
Rechnung geſtellt wird. Die Unbilligkeit wird durch Umrechnung
nach dem Rechenmarkkurſe in ähnlicher Weiſe beſeitigt, wie dies
das Reichsgericht bezüglich des Pachtinventars nach 8 589 B. G.B.
entgegen den Buchſtaben des Geſetzes für geboten hielt. Auf
dem Gebiete des Steuerweſens iſt durch Sonderbeſtimmungen
im Vermögensſteuer=, Vermögenszuwachsſteuer= und
Finanz=
ausgleichsgeſetze der irreführenden Vergleichung ungleichartiger
Werte vorgebeugt. Die Bilanzierung gewerblicher
Unternehmun=
gen nach Goldmark wird unter anderem aus ſteuerlichen
Grün=
den nicht mit einem Schlage, ſondern nur auf Grund von
Ueber=
gangsbeſtimmungen möglich ſein. Sie ſchafft aber, wenn ſie
durchgeführt iſt, Klarheit über den wirklichen Stand des
Unter=
nehmens, verhütet die Berechnung und Verteilung von
Schein=
gewinnen und führt ein richtiges Bild über die Erträge des
Handels und der Induſtrie im Deutſchen Reiche herbei.
Auch das Ziel, die Steuern dem wechſelnden Geldwert
an=
zupaſſen, das bisher in fortgeſetzten Verſuchen mit
unzuläng=
lichem Erfolge angeſtrebt wurde, würde durch die
Rechenmark=
berechnung erreicht werden. Jusbeſondere würde die
Einkom=
menſtener, wenn das Einkommen in Rechenmark feſtgeſtellt
würde, in richtiger Höhe berechnet und im Laufe des Jahres zu
ihrem vollen Rechenmarkwerte bezahlt werden.
Die Anpaſſung an die Geldentwertung macht fortgeſetzt eine
Fülle von Maßnahmen erforderlich. Steuern, Koſten, Gebühren,
Löhne, Beſoldungen, Tarife und alle übrigen auf Geldbeträge
abge=
ſtellten Beſtimmungen müſſen fortgeſetzt ſo abgeändert werden, daß
ſie nur einigermaßen mit dem ſtets wechſelnden Geldwert im
Einklange ſtehen. Nicht der geringſte Nutzen der
Rechenmark=
rechnung würde darin beſtehen, daß er die Unſumme von
un=
produltiver Arbeit und von Koſten, die dieſe Aenderungen
er=
fordern, beſeitigt. Ganz abgeſehen davon, daß die Aenderungen
oft zu ſpät kommen und in dem Wirrſal von Beſtimmungen ſich
niemand mehr zurecht finden kann.
Als ein weiterer Vorteil der Rechenmark kommt in Betracht,
daß ſie die Scheidung in Opfer und Ausbeuter der
Geldentwer=
tung beſeitigt und die Bevölkerung gleichmäßig den Folgen des
ſchwankenden Geldwertes unterwirft. Die durch die Rechenmark,
bewirkte Wertbeſtändigkeit der Forderungen beſeitigt die
Speku=
lation der Geldſchuldner auf die weitere Geldentwertung und
damit deren Intereſſe an der Prozeßverſchleppung. Auch wirkt
die Wertbeſtändigkeit dadurch preisſenkend, daß ſie das
Bedürf=
nis nach Geldanlage in Sachwerten mindert. Daß die
Forde=
rungen wertbeſtändig werden, das Papiergeld dagegen den
Schwankungen unterworfen bleibt, wird bei ſteigendem
Rechen=
markwert endlich die Folge haben, daß jeder beſtrebt ſein wird,
ſeinen Barbeſtand möglichſt niedrig zu halten. Dadurch wird
wiederum der bargeldloſe Verkehr gefördert und die Inflation
gemindert. Dies aber würde neben der durch die
Wertbeſtändig=
keit der Forderungen herbeigeführten Verringerung des
Deviſen=
bedarfs günſtig auf den Wert des Papiergeldes einwirken. Die
gegenteilige Befürchtung, daß es durch die Rechenmark völlig
ent=
wertet würde, wäre dann begründet, wenn die Rechenmark Geld
und Währung wäre, da dann die beſſere die ſchlechtere Währung
derdrängen würde. Dies iſt aber die Rechenmark nicht, ſondern,
wie wiederholt betont werden muß, lediglich ein Maßſtab zur
Beſtimmung der Menge des bei Zahlungen aufzuwendenden
Papiergeldes.
Wie oben dargelegt, bezweckt die Einführung der
Rechen=
mark nur die Abhilfe gegen kürſtige Schäden. Alle aus früherer
Zeit ſtammenden Forderungen kurzerhand auf ihren
Rechenmark=
wert zu erhöhen, würde ſchon im Hinblick auf die
Schuldver=
ſchreibungen des Reichs und der anderen öffentlich=rechtlichen
Verbände nicht möglich ſein. Auch wäre eine ſolche Erhöhung
ebenſo ungerecht wie der dermalige Zuſtand, da er den Schaden
der Geldentwertung, die jetzt allein den Gläubiger trifft,
aus=
ſchließlich auf den Schuldner überwälzen würde. Es muß
des=
halb einer Sondergeſetzgebung und, ſoweit dieſe nach wie vor
verſagt, der Rechtſprechung überlaſſen bleiben, bei, früheren
Geldſchulden die widerſtreitenden Intereſſen von Gläubiger und
Schuldner billig auszugleichen und beſonders eine Bereicherung
des Schuldners auf Koſten des Gläubigers zu verhindern. Auf
dieſem Boden ſteht bezüglich der alten Schulden auch der im
Tagblatt vom 7. Auguſt d. J. veröffentlichte Geſetzentwurf des
Richtervereins beim Reichsgericht. Der Entwurf geht davon
aus, daß eine Zahlung mit entwertetem Gelde im bloßen
Nenn=
betrage des Anſpruchs grundlätzlich nicht als Erfüllung
anzu=
ſehen iſt, und bezeichnet die 88 157, 242, 138 B. G. B. als die
Vor=
ſchriften, mit denen bei alten Anſprüchen zu helfen iſt. Damit
ſtellt der reichsgerichtliche Entwurf ſich grundſätzlich auf den
Standpunkt, von dem aus das Urteil des Darmſtädter
Ober=
landesgerichts vom 18. Mai d. J. auf die Aufwertung alter
Hypotheken erkannt hat.
Sofortige Eintreibung der neuen Steuern.
TU. Berlin, 15. Aug. Im Reichsfinanzminiſterium fand
heute vormittag unter dem Vorſitz des Reichsfinanzminiſters Dr.
Hilferding eine Beſprechung der Landesfinanzpräſidenten und
der Präſidenten der Abteilungen für Beſitz= und
Vermögens=
ſteuer über die Durchführung der neuen Steuergeſetze ſtatt. Der
Miniſter wies in der Ausſprache auf die ernſte Lage hin, die
raſcheſtes und tatkräftiges Handeln erfordere. In der Ausſprache
gurden die einzelnen Steuerbeſtimmungen nach der
ſteuer=
techniſchen Seite hin eingehend erörtert und Richtlinien für die
gleichmäßige Durchführung feſtgelegt. Bei ſämtlichen
Ver=
tretern der Finanzverwaltung kam der Gedanke zum Ausdruck,
daß es trotz aller Schwierigkeiten gelingen müſſe, die demnächſt
fälligen Steuerbeträge noch in dieſem Monat in die Finanzkaſſe
zu leiten.
Steuerbefreiung für Klein=Belriebe.
Berlin, 15. Aug. (Wolff.) Zum Schutze leiſtungsſchwacher
Kleinbetriebe des Handels, Gewerbes und Handwerks haben
die Abgeordneten Fiſcher=Köln, Dr. Kuelz und Knieſt folgenden
Antrag an den Reichsminiſter der Finanzen im Namen der
demokratiſchen Reichstagsfraktion geſtellt: Nach Artikel 4 8 5 des
Geſetzes über die Beſteuerung der Betriebe kann der
Reichs=
finanzminiſter für Kleinbetriebe Ausnahmen von der
Beſteue=
rung zulaſſen. Die Fraktion der Deutſchen Demokratiſchen
Par=
tei ſtellt daher den Antrag, die Kleinbetriebe des Handels und
des Handwerks, die durchſchnittlich nicht mehr al Szwei bis drei
Leute beſchäftigen, von der Steuer frei zu laſſen,
Seite 4.
Daruſtäßter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Auguſt 1923.
Numuer 225.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
Zur Kartoffelverſorgung.
Herrn Geheimerat Beſt eine Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes
für die Kreiſe Darmſtadt und Dieburg ſtatt, die ſich mit der
Kar=
toffelverſorgung eingehend befaßte. Es waren alle Schichten der erſt nach vorheriger öffentlicher Aufkündigung. Vgl, die heutige Be=
Bevölkerung, vom Verbraucher bis zum Erzeuger, vertreten und
ihnen Gelegenheit gegeben, Vorſchläge zur Beſſerung der
Kar=
toffelverſorgung zum Ausdruck zu bringen. Feſtgeſtellt wurde,
was übrigens nicht unbekannt ſein dürfte, daß die
Frühkartoffel=
ernte in dieſem Jahre infolge des naſſen Frühjahres um zirka
8 Wochen verſchoben worden iſt, wozu noch der Umſtand kommt,
daß die Getreideernte in dieſem Jahr ausſchließlich mit ihr
zu=
ſammenfällt und die Frühkartoffeln erſt nach Beendigung der
Ernte wohl in den meiſten Fällen eingebracht werden können.
Sehr eingehend unterhielt man ſich über die Preiſe der
Früh=
kartoffeln, und von allen Seiten wurde bemängelt, daß ein
Nicht=
preis für Frühkartoffeln zurzeit nicht vorhanden iſt. Aus dieſer
Debatte entwickelte ſich alsdann der einſtimmige Beſchluß, eine
Kartoffelnotierungskommiſſion mit dem Sitz in Darmſtadt
einzu=
ſetzen. Erfreulicherweiſe konnte die Kommiſſion auch ſofort
ge=
bildet werden.
Die Notierungskommiſſion wird von dem Vorſitzenden der
ſtädtiſchen Preisprüfungsſtelle Herrn Or. Krichbaum geleitet.
Sie ſetzt ſich zuſammen aus je drei Vertrauensleuten aus dem
Kreiſe der Verbraucher und Erzeuger, einem unbeteiligten
Sach=
verſtändigen und einem Händler. Die Kommiſſion hat die
Auf=
gabe, allwöchentlich auf Grund der Marktverhältniſſe in hieſiger
Gegend und den angrenzenden Gebieten Richtpreiſe zu notieren
und unverzüglich zu veröffentlichen. Man gibt ſich dabei der
Er=
wartung hin, daß ſowohl die Landwirte als auch die Händler,
namentlich aber auch die Verbraucher und die für den
Kartoffel=
aufkauf in Frage kommenden Berufsverbände die von der
Kom=
miſſion veröffentlichten Richtpreiſe nicht überbieten, ſondern ſie
als Grundlage in jedem Falle benutzen und mithelfen, die
Preis=
treiberei zu verhindern und eine Beunruhigung vom
Lebens=
mittelmarkt fernzuhalten. Letzteres iſt aber nur dann möglich,
wenn alle beſonnenen Kräfte vernünftig zuſammenarbeiten, die
von den Behörden getroffenen Maßnahmen genau befolgen und
Auswüchſe unverzüglich zur Anzeige bringen.
Die Kommiſſion wird allwöchentlich Mitwochs nachmittags
tagen und die ermittelten Preiſe unverzüglich durch die
Tages=
preſſe bekannt geben.
Nach Beendigung der Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes trat
die neu gebildete Kommiſſion ſofort zuſammen und notierte einen
Erzeugerpreis von 800 000 Mark pro Zentner.
Dieſer Preis gilt bis zur Sitzung in kommender Woche.
— Ernannt wurden: am 6. Auguſt der Schulamtsanwärter Adolf
Fleiſchhauer aus Echzell zum Lehrer an der Volksſchule zu
Hain=
chen (Kreis Büdingen), am 9. Auguſt der Schulverwalter Otto Bloch
aus Dieuze CLothr.), zurzeit in Offenbach, zum Lehrer an der
Volks=
ſchule in Offenbach; — der Kanzliſt bei dem Kreisamt Darmſtadt Wilh.
Müller, zum Kanzliſten bei der Kanzlei des Landesamts für das
Bildungsweſen.
— Aus dem Schuldienſt entlaſſen wurde am 28. Juni die Lehrerin
Thekla Thiery aus Gimbsheim (Kreis Worms) auf ihr Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. Juli 1923 ab.
— Erledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
oder eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule zu Eichenrod
(Kreis Lauterbach). Dienſtwohnung iſt vorhanden, aber alt und klein;
eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer oder eine ebangeliſche
Lehrerin an der Volksſchule in Hemmen (Kreis Lauterbach).
Dienſt=
wohnung iſt vorhanden, aber eng; eine Lehrerſtelle für einen
evangeli=
ſchen Lehrer oder eine ebangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in
Lauterbach. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden und ſchiver zu
beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
Bolksſchule in Spachbrücken (Kreis Dieburg). Eine
Dienſtwoh=
nung iſt vorhanden; eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule zu Büttelborn (Kreis Groß=Gerau).
Dienſtwoh=
nung iſt nicht vorhanden, Mietwohnung für einen verheirateten Lehrer
iſt in abſehbarer Zeit nicht zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Zell (Kreis Bensheim).
Dienſtwohnung iſt vorhanden.
— Paul Emmerling †. Mit dem am 9. Auguſt hier verſtorbenen
Miniſterialrat Paul Emmerling iſt ein Mann von
ſel=
tenem Ausmaß, einer der Beſten unſerer Stadt, dahingegangen. E.,
der am 18. Auguſt 1874 geboren war, entſtammte einer altheſſiſchen
Beamtenfamilie. Es lag daher nahe, daß er ſich dem Studium der
Rechts= und Verwaltungswiſſenſchaften widmete und nach deren
Erledi=
gung in den Verwaltungsdienſt des heſſiſchen Staates eintrat. Hier
hieſigen Polizeiamte und wirkte ſodann als Kreisamtmann in Alsfeld
wo er bald zum Miniſterialrat befördert wurde. Was er hier leiſtete,
iſt noch in friſcher Erinnerung. Von ſcharfem Verſtande begabt mit
einem außerordentlich praktiſchen Blick, von einer jugendlichen, ſchier
unerſchöpflichen Arbeitsluſt und Arbeitskraft, mit heißem Intereſſe für
ſeinen Dienſt, ſchaffte er Ausgezeichnetes. Dabei war er von einer
bezwingenden liebenswürdigen Art, ſo daß ſowoßl der Verkehr zwiſchen
ihm und ſeinen Kollegen und Untergebenen, wie auch mit dem
Publi=
kum ſich in der ungezwungenſten und verbindlichſten Weiſe abwickelte.
Sein lebhafter Geiſt und ſein Intereſſe für alles Schöne und Gute Handelsbetrieben, 2. von Betrieben, die dauernd landwirtſchaftlichen,
ließen ihm aber ſeine Tätigkeit mit ſeiner amtlichen Wirkſamkeit nicht forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Zwecken dienen. Abgabepflichtig
ragendes. Wo immer hin ihn auch das Vertrauen ſeiner Mitbürger
berief ſei es in die Stadtverordnetenverſammlung, in den Vorſtand des nehmer beſchäftigen. Von der Abgabe zu Nr. 1 und 2 ſind befreitt
ren zahlreichen größeren und kleineren Gremien — überall marſchierte
er mit an der Spitze und gab den von ihm vertretenen Vereinigungen
Ziel und Richtung. Was aber alle ſeine vortrefflichen Eigenſchaften
überſtrahlte, das war das Rein=Menſchliche ſeines Weſens. Er war ein
ſelten gütiger Menſch, deſſen mildes, geradezu kindliches Herz es nicht
zuließ, daß er Not ſah, ohne auf Linderung bedacht zu ſein. So hat Staatenvereinbarungen ein Anſpruch auf Befreiung von den
perſön=
er ſowohl in der Oeffentlichkeit, noch mehr in der Stille, angeregt und
unterſtützt durch eine gleichgeſinnte hochherzige Gattin, unendlich viel (induſtrielle uſp.) beträgt das Zweifache der Beträge, die der Arbeit=
Gutes geſtiftet. So hat er manche Träne getrocknet und manchen
Un=
holfen. Das Bild dieſes ſeltenen Menſchen wird weiterleben, als das
eines vortreflichen, edlen Mannes deſſen Wirken und Weſen
unvergeß=
lich bleiben werden.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Der Wauwau” die
eigenartige engliſche Detektivkomödie, mit Bruno Harprecht in der
Titel=
rolle, die bei Publikum und Preſſe ſo warmen Beifall gefunden hat,
gelangt nur noch bis einſchließlich Samstag zur Aufführung. Die zum Schluſſe eines Kalendermonats vom Arbeitslohn einbehaltenen
heutige Vorſtellung fällt der Donnerstagsmiete zu. — Einakter=
Abend. Am Samstag abend findet als Nachtvorſtellung ein
Ein=
akterAbend, und zwar „Lore” „Sittliche Forderung” und „Abſchied
vom Regiment” von Hartleben ſtatt. Der Kartenverkauf beginnt heute.
— „Komteß Guckerl”. Als letzter Abſchiedsabend von Eliſabth
Horn, die Ende des Monats ihr Engagement nach Zürich antritt, findet
am Sonntag abend die letzte Aufführung von „Komteß Guckerl”, mit
Eliſabeth Horn in der Titelrolle ſtatt.
* Aerzte und Krankenkaffen. Am 13. Auguſt fanden in Darmſtadt 7
die Schiedsgerichtsverhandlungen zwiſchen den heſſiſchen Aerzten und
den Krankenkaſſen ſtatt. Die ſveſentlichen Forderungen der Aerzte
wur=
den nicht angenommen. Es wurde ihnen lediglich zugebilligt, für
eine Unterſuchung einſchließlich der Beratung für den Monat Juli
25 000 Paviermark, alſo bei einem Dollarſtand von 4 Millionen rund gelegt worden iſt oder, wenn Wehrbeitragsveranlagung nicht ſtattfand,
2), Friedenspfennige, und für Auguſt eine vorläufige Abſchlagszahlung zugrunde zu legen geweſen wäre. Die Abgabe iſt am 1. jedes
im Betrige von etwa 8 Friedenspfennigen. Die Kaſſenvertreter haben
zugeſagt, in den nächſten Tagen Zahlung zu leiſten. Trotzdem nach den
Beſchlüſſen der zur Verzweiflung getriebenen Aerzteſchaft der ärztliche vollen Kalendermonat, wer bei Beginn des jeweiligen Kalendermonats
Geueralbehandlungsſtreik nun ohne weiteres hätte einſetzen müſſen,
haben die Aerzte beſchloſſen, den Streik einſtweilen ſo lange zu ver= erteilt. Berufung iſt ausgeſchloſſen und Beſchwerde (88 224, 281 NAbgO.)
ſchieben, bis das Ergebnis der am 18. d. M. in Berlin ſtattfindenden
zentralen Verhandlungen der Spitzenverbände vorliegt.
Stadtkaſſe eine Nachzahlung an ſämtliche in unſerer Fürſorge
ſtehenden Kleinrentner ausgezahlt. Gutſcheine für Kartoffeln können dem Wehrbeitragswert (auf je 2000 Mk. Wehrbeitragswert 11 Mk.
ſofort auf Zimmer 51 des Wohlfahrtsamtes von den in der Fürſorge monatlich) erhoben wird, iſt eine weitere Heranziehung zur
Betriebs=
ſtehenden Kleinrentnern abgeholt werden.
uer Mieter. Am 15. Auguſt ſind es 25 Jahre, daß Herr
Schuhu heumeiſter Ph. Henninger im Hauſe Karlſtr. 36 wohnt.
T Notgeldſcheine der Stadt Darmſtadt im Werte von je 50 000,
100 000, 500 000 und 1 000 000 Mark gelangen gegenwärtig
zur Ausgabe. Die Scheine zu 50 000 und 100 000 Mark ſind
in der Größe von 11 815 Zentimeter auf rauhem Pavier hergeſtellt tritt am 15. Auguſt in Kraft. Als außerordentliche Abgabe wird e
und zeigen die Abbildung des Ausſtellungsgebäudes auf der
Mathilden=
höhe. Die Scheine zu 500 000 und 1 000 000 Mark ſind in der
Größe von 91 X 15 Zentimeter auf glattem Waſſerzeichenpavier her= zahlungen auf die Einkommenſteuer verpflichtet ſind, am 25. Auguſt 19
Am 13. Ifd. Mts. ſand unter Vorſitz des Provinzialdirektors geſtellt und zeigen das Bildnis des in Darmſtadt geborenen berühmten
Chemikers Juſtus v. Liebig. Die ſämtlichen Scheine werden mit regie= 19233 zu entrichtenden Vorauszahlung (das Geſetz vom 9. Juli beſtimm
rungsſeitiger Genehmigung in den Verkehr gegeben; ſie gelten als
öffentliches Zahlungsmittel und verlieren ihre Gültigkeit 5. Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je das gleiche Doppelte; 2. b
kanntmachung des Oberbürgermeiſters.)
I. Steuerzinsgeſetz. Ab 15. Auguſt tritt in Kraft: Wird eine
Zah=
lung, die nach Eink.=St. G., Körperſchafts=St. G., Vermögensſteuergeſetz, 1922 berechneten Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer für das 3.6
Erbſchaftsſteuergeſetz, Umſatzſteuergeſetz und 8 5 Brotabgabegeſetzes zu
leiſten iſt, nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt vom Zeitpunkte der
Fällig=
keit ab ein Zuſchlag zu zahlen, über den der Reichsfinanzminiſter das 1923 und 1. Kalenderquartal 1924; 3. von den Erwerbsgeſellſchaft
Nähere beſtimmt. Für Verzugszinſen, die auf Gruud des 8 104 R.=
Abg.O. oder auf Grund anderer Vorſchriften der Reichsſteuergeſetze
dem Reich geſchuldet werden, ſowie für Zinſen, die bei
Zahlungsauf=
ſchub oder Stundung zu entrichten ſind, kann der Reichsfinanzminiſter
den Zinsfuß auf mehr als 5 v. H. jährlich feſtſetzen.
Fl. Preisſchilder und Preisverzeichniſſe. Ab 15. Auguſt ſind mit
Preisſchildern folgende Waren als Gegenſtände des täglichen feſtgeſetzt wird; 4. von den Erwerbsgeſellſchaften, die das Geſchäftsia
Bedarfs zu verſehen: Brot, Brötchen, Zwieback, Fleiſch= und
Wurſt=
waren, Fiſch= und Näucherwaren, Kartoffeln und Kartoffelerzeugniſſe,
Gemüſe und Gemüſekonſerven, Milch= und Milchpräparate, Butter, als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit 600, am
Margarine, Speiſefette und Oele, Käſe. Eier, Eipräparate Gi=
Erſatz=
mittel, Mehl, Grieß, Graupen, Hülſenfrüchte Teigwaren Haferfocken,
Kaffee, =Miſchungen, =Erſatz, Tee (desgl.), Kakao, Schokolade, Zucker die auf Grund der Geſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 für
und =waren, Salz, Gewürze, Obſt (friſch und getrocknet), Obſtkonſerven,
Honia. Kunſthonig, Obſtmus, Marmeladen, Futtermittel, Holz, Kohlen bei Abſchlüſſen in der Zeit vom 1. April 1922 bis 30. September 194
(Preßkohlen, Briketts, Koks). Torf, Karbid, Benzin, Benzol, Petroleum,
Brennſpiritus, Kerzen, Streichhölzer, Berufskleidung, Männer=,
Frauen=, Kinderbekleidungsſtücke, Leib=, Unter=, Bett= und Hauswäſche 5. Januar 1994 je das Einfache des Betrages, der ſich als Körperſchaf
nebſt den Stoffen, aus denen ſie hergeſtellt werden, Zwirn, Strickwolle.
Nähgarn, Hüte und Mützen, Schuhwaren und ihre Zutaten, Leder= und Geſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 für im Oktober 19B u
Erſatzwaren, Möbel, Haus= und Küchengeräte, ſoweit ſie zur Führung Januar 1924 fällige Vorauszahlungen feſtgeſetzt wird. Die Verpflichtu
eines Haushalts notwendig ſind, Reiuigungsmittel. Haushaltſeife,
Bür=
ſtenwaren, Schreib= u. Papierwaren, Schulartikel, Verbandſtoffe, Tabak, und Körperſchaftsſteuer wird durch die Verpflichtung zur Entrichtu
Tabakwaren, Pfeifen, Lanbwerkszeug. Cin Preisverzeichnis iſt außer für
Friſchfleiſch und Fiſche für im Kleinhandel abzuſetzende, aber nicht
aus=
geſtellte Lebensmittel (Gegenſtände des täglichen Bedarfs) anzubringen:
Brot, Brötchen, Zwieback, Fleiſch=, Wurſt= und Näucherwaren, Gemüſe
(friſch und getrocknet), =Konſerven, Milch und Milchpräparate, Vutter,
Margarine, Speiſefette, Eier, Mehl, Grieß, Graupen, Hilſenfrücke,
Teigwaren, Haferflocken, friſches Obſt, Honig, Kunſthonig, Obſtmus,
Marmeladen.
Gewerbemuſeum. Der Staatskommiſſar für die wirtſchaftliche
Demobilmachung in Heſſen läßt ſeit einigen Monaten in regelmäßiger
Folge eine Zuſammenſtellung bauwirtſchaftlicher
Nach=
richten erſcheinen, die für heſſiſche Verhältniſſe von Bedeutung ſind.
Die Verbreitung der Nachrichten kann nur in beſchränktem Umfang
erfolgen. Für die Angehörigen des Baugewerbes in Darmſtadt wird
darauf hingewieſen, daß die Nachrichten in dem Leſezimmer des
Gewerbemuſeums zur Anſicht ausliegen.
— Orpheum. Das Neue Operetten=Theater in
Frank=
furt, welches zu den bedeutendſten deutſchen Operettenbühnen zählt,
gaſtiert an dieſem Samstag, den 18., und Sonntag, den 19. Auguſt,
mit der köſtlichen und äußerſt erheiternden Operette „Die tolle Lola”
nach Guſtav Kadelburg von Arthur Rebner, Muſik von Hugo Hirſch,
dem erfolgreichen Komponiſten der „Scheidungsreiſe‟. — „Die tolle
Lola” iſt bereits von einer großen Anzahl deutſcher Bühnen mit
durch=
ſchlagendem Lacherfolg aufgeführt worden, und wird am Samstag und
Sonntag auch hier das Publikum in die beſte Stimmung verſetzen,
zu=
mal unter der Spielleitung des Oberregiſſeurs Engelbert Höfle eine
abgerundete, auf künſtleriſcher Stufe ſtehende Wiedergabe der Operette
geboten wird. Die Haubtrollen, ſind mit erſten Kräften des Neuen
Operetten=Theaters beſetzt; hervortretend wirken u. a. die Damen Elſa
Simon, Jeanne Ermel, Marie Palick und Elſe Brix, ſowie die Herren
Arthur Well, Engelbert Höfle, Heinz Hammans, Karl Bauermann uſw.
Orcheſterdirigent iſt Kapellmeiſter Albert Miſchel.
Aenderungen im Kraftpoſtverkehr. Vom 15. Auguſt ab fällt auf
der Strecke Bensheim—Lindenfels die zweite Kraftpoſtfahrt (ab
Linden=
fels 10.55 Uhr, an Bensheim 12,07 Uhrz ab Bensheim 1.15 Uhr, in
Lindenfels 2.30 Uhr) aus.
Lokale Veranſtaltzngen.
Die dierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in krinem Faile irgendwie als Beſrachuns oder Kritk.
— Vogelsberger Höhenelub. Nächſten Sonntag, den
19. d. M., findet die planmäßige 6. Wander ung nach der Bergſtraße die Kartenausgabe hat ſich beſonders die Lehrerſchaft, vornehmlich jedo
ſtatt. Das Nähere iſt in den bekannten Aushangſtellen zu erſehen.
— Die Monatsverſammlung der aus Elſaß=
Lothringen Vertriebenen findet nicht ſtatt. Nächſte
Monats=
verſammlung wird durch Inſerat bekanntgegeben.
Saalbau. Heute ſiebentes Donnerstags=Konzert. Einen
beſon=
deren Glanz erhält das Konzert durch die ſoliſtiſche Mitwirkung des der Tod des jungen Mannes auf der Stelle eintrat. — Die Wi
populären Piſton=Soliſten Herrn Herm. Buslau, welcher außer ſeinen
kam er raſch vorwärts. Er war zunächſt Polizeihauptmann bei dem birtuoſen Leiſtungen auf mehrfachen Wunſch auch mit dem Stück „Die den gegenwärtig zu Wohnzwecken umgebaut. In den letzten Jahr
Voſt im Walde” erfreuen wird. Das Orcheſter iſt nach Art früherer
und Worms. Danach wurde er Hilfsarbeiter in dem Miniſterium. Infanteriemuſik zuſammengeſtellt und wird das Programm für jeden haben nicht weniger als 13 Gaſtwürtſchaſten ihren Betrieb geſchloſſe
etwas erhalten. Die Leitung hat Herr Obermuſikmeiſter M. Weber,
* Geſetz über die Beſteuerung der Betriebe.
Ab 15. Auguſt in Kraft.
Auf die Dauer von 6 Monaten (alſo bis 15. Februar 1924) erhebt
das Reich eine Abgabe: 1. von den induſtriellen, gewerblichen und
erſchöpfen. Auch im ſonſtigen öffentlichen Leben leiſtete er Hervor= für Nr. 1 ſind alle natürlichen und juriſtiſchen Perſonen, =Vereinigungen
und Vermögensmaſſen, ſolange ſie während dieſer 6 Monate Arbeit=
Deutſchen Schulvereins, in den Aufſichtsrat der Heag und in die ande= 1. öffentliche Körperſchaften, 2. Perſonenvereinigungen und
Vermögens=
maſſen, die nach Satzung, Stiftung oder Verfaſſung ausſchließlich
ge=
meinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen, 3. rechtsfähige Penſions=,
Waiſen=, Sterbe=, Unterſtützungs= und ſonſtige Hilfskaſſen fir Fälle
der Not oder der Arbeitsloſigkeit, 4. Perſonen, denen unter Wahrung
der Gegenſeitigkeit nach völkerrechtlichen Grundſätzen oder beſonderen
lichen Steuern zuſteht. Die Abgabe für die Betriebe zu 1 oben
geber gemäß 8 46 EinkStG, in der Zeit vom 1. September 1923 bis
glücklichen wieder zu neuem Daſein und zur neuen Lebensfreude ver= 29. Februar 1924 an das Reich abzuführen hat. Arbeitgeber, die den
Steuerabzug vom Arbeitslohn ihrer Arbeitnehmer (8 46 EinkStG.) im
Ueberweiſungsverkehr bewirken, haben gleichzeitig mit dieſer
Ueber=
weiſung die Abgabe zu entrichten. Arbeitgeber, die den Steuerabzug
durch Verwvendung von Steuermarken bewirken, haben die Abgabe, die
nach den in der Zeit vom 1. bis 15. eines Kalendermonats vom
Arbeits=
lohn einbehaltenen Beträgen berechnet wird, ſpäteſtens bis 25. dieſes
Kalendermonats und die Abgabe, die nach den in der Zeit vom 16. bis
Beträgen berechnet wird, ſpäteſtens bis 10, folgenden Monats zu
ent=
richten.
Abgabepflichtig bezüglich der landwirtſchaftlichen uſw. Betriebe iſt
der Grundſtückseigentümer. Uebt er den Betrieb
nicht ſelbſt aus, ſo iſt die Abgabe vom Eigentümer und dem
den Betrieb Ausübenden je zur Hälfte zu entrichten. Die
Abgabe beträgt für je 2000 Mark
Wehrbeitrags=
wert 1½ Mark monatlich. Die Abgabe iſt in Gold
zu zahlen. Sie kann jedoch in Papiermark in dem um das
Auf=
geld erhöhten Betrag gezahlt werden, das der Reichsfinanzminiſter
jeweils feſtſetzt und bekanntmacht. Wehrbeitragswert iſt der Wert, der
auf Grund des Wehrbeitrags= oder des Steuernachſichtgeſetzes für das
Grundſtück ohne Abzug von Schulden und Laſten endgiltig zugrunde
Monats, erſtmals 1. September 1923, fällig und
unaufgefordert zu entrichten; abgabepflichtig für den
im Betrieb Arbeitnehmer beſchäftigt. Ein Steuerbeſcheid wird nicht
ſtatthaft.
Die Abgaben dürfen weder bei der
Einkommen=
noch der Körperſchaftsſteuer vom ſteuerbaren Ein=
Kleizrentner. Am Freitag vormittag ab 9 Uhr wird bei der kommen abgezogen werden. Soweit bei einem
landwirtſchaft=
lichen, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Betrieb die Abgabe nach
Aecline e e e e id un etifi en Wechen eriſt
ter wie Zerzuiſter erfreuten ſich ſtets des beſten Eindernehmens, der hinterzugenen Abgabe oder mit einer dieſer Strafen geahndet.
Das Mſein Ruſfabgobengeſesh
hoben: 1. von den Einkommenſteuerpflichtigen, die auf Grund der o
ſetze vom 9. Juli und 11. Auguſt 1923 zur Entrichtung erhöhter Vorau
das Doppelte der nach dieſen Geſetzen für das 3. Kalenderviertelig
eine 25fache, das vom 11. Auguſt eine 400fache Vorauszahlung), e
den übrigen Einkommenſteuerpflichtigen, deren geſamtes ſteue
baues Einkommen in 1922. 1 Million Mark übe
ſtieg, am 25. Auguſt 1923 das 100fache der nach dem Einkommen v
lendervierteljahr 1923, am 5. Oktober 1923 das 200fache und am 5. 2
nuar 1924 das 200fache der Vorauszahlungen für letztes Kalenderquar)
die Geſchäftsjahr 1921/22 oder 1922 in der Zeit vom 1. Oktober bis
Dezember 1922 abgeſchloſſen haben, am 25. Auguſt 1923 ½4 des Betrag
der ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfg
mit 500, am 5. Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je ½ des Betrag
der ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfa
mit der Zahl, die auf Grund der Geſetze vom 9. Juli und 11. Aug
19B für im Oktober 1923 und Januar 1924 fällige Vorauszahlung
1921/22 vor 1. Oktober 1932 abgeſchloſſen haben, bei Abſchlüſſen *
1. April 1922: am 25. Auguſt 1923 das einfache des Betrages, der
Oktober 1923 und 5. Januar 1924 je das Doppelte des Betrages,
ſich als Körperſchaftsſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit der Za
Oktober 1923 und Januar 1924 fällige Vorauszahlungen feſtgeſetzt
wi=
am 25. Auguſt 1923 die Hälfte des Betrages, der ſich als Körperſchaf
ſteuer für 1921/92 ergibt, vervielfacht mit 600, am 5. Oktober 1923 u
ſteuer für 1921/22 ergibt, vervielfacht mit der Zahl, die auf Grund ft
zu den regelmäßigen und erhöhten Vorauszahlungen auf Einkomm
der Rhein= und Nuhrabgabe nicht berührt. Die Teilabgaben wert
nicht erhoben, wenn ſie den Betrag von 100 00 Mark nicht überſteig
(Reichsfinanzminiſter kann die Grenze anders feſtſetzen. Ein Abga
beſcheid ergeht nicht, Berufung iſt ausgeſchloſſen, Beſchwerderecht w.
gewährt. Die Abgabe iſt unaufgefordert zu entrichten.
Von den Perſonen, die am 15. Auguſt 1923 ein Kraftfahrzeug
Eigenbeſitze haben, das am 1. ds. Mts. der Kraftfahrzeugſteuer n
8 4. Geſetz vom 8. April 1992, unterlag, wird eine einmalige auß
ordentliche Abgabe erhoben, die für jedes ſolches Fahrzeug das 50fa
der um den Zuſchlag erhöhten Kraftfahrzeugſteuer beträgt, die von d
Fahrzeuge für. Dauer eines Jahres nach den am 1. September 19
maßgebenden Vorſchriften zu erheben wäre. Die Abgabe iſt bis 5. S
tember 1923 zu entrichten und, daß ſolches geſchehen, auf der Steuerka
zu vermerken. Ein Abgabebeſcheid ergeht nicht, Berufung iſt ausgeſchl
ſen, Beſchwerde gewährt. Wird das Fahrzeug nach 15. ds. Mts, b
äußert, ſo haftet auch der Erwerber für die Abgabe.
Abgabefrei bleiben: 1. im Beſitze des Reiches, der Länder, Geme
den befindliche Fahrzeuge; 2, ſolche im Beſitze von Perſonen, die
Inland weder Wohnſitz, noch dauernden Aufenthalt, noch Grundbe
oder Gewerbebetrieb, haben, ſofern ſie eine Steuerkarte für die Dau
von nicht mehr als 6 Monaten gelöſt haben; 3. Perſonenkraftwagen e
ſchließlich der Kraftomnibuſſe, ſofern ſie ausſchließlich der Ausübung !
öffentlichen Fuhrhaltergewerbes dienen; 4. Laſtkrafträder, Laſtkra
wagen und Zugmaſchinen; 5. Feuerwehr= und Krankenfahrzeuge. Steu
karten, auf denen der Vermerk über Entrichtung der Abgabe fehlt. b
lieren mit Beginn des auf die Fälligkeit der Abgabe folgenden Tag
die Wirkſamkeit. Die Steuer gilt als nicht gezahlt und iſt nochna
zu entrichten; für ihre Höhe gelten die zur Zeit der neuen Zahlu
maßgebenden Vorſchriften. Die Vorauszahlung auf die Einkomme
ſteuer für 4. Kalenderquartal 1923 iſt am 5. Oktober 192 (ſtatt 15 N.
vember 1923), die Vorauszahlung für 1. Kalenderquartal 1924 an
Januar 1924 ſtatt 15. Februar 1924) fällig. Im beſetzten Gebiet we
den dieſe Abgaben nicht erhoben, dies gilt auch für die Pflichtigen !
aus Anlaß der Beſetzung Wohnſitz, Aufenthalt oder Ort der Leitu
im beſetzten Gebiet unfreiwillig verloren haben. Die außerorbentlich
Abgaben dürfen weder bei der Einkommenſteuer noch bei der Körpe
ſchaftsſteuer vom ſteuerbaren Einkommen in Abzug gebracht werden.
v. Eberſtadt, 14. Aug. Die letzte Brotmarken=Ausgab
erfolgt in dieſer Woche. Damit wird eine Einrichtung aufgehoben, d
in der Ernährung der Bevölkerung ſeit den Kriegstagen eine grof
Rolle ſpielte. Eberſtadt war in 14 Brotmarkenbezirke eingeteilt, U
die Herren Lehrer Roth und Haas, verdient gemacht.
F. Eberſtadt, 14. Aug. Tödlicher Unglücksfall.
Geſte=
abend um 5 Uhr wurde auf der hieſigen Main=Neckar=Bahnſtation d
Sohn des Herrn Miniſters Raab aus Pfungſtadt von dem um die
Zeit fälligen Pfungſtädter Arbeiterzug ſo unglücklich überfahren, d
ſchaftsräume des Gaſthauſes „Zum Ludwigsturm” in der Alt
Darmſtädter Straße, das ſeinen Wirtſchaftsbetrieb geſchloſſen hat, wo
v. Eberſtadt, 15. Aug. Der Main=Neckar=Bahnhof
hält jetzt, einem dringenden Bedürfnis entſprechend, neben der Ge
beleuchtung eine elektriſche Lichtanlage, die weſentliche Vorteile biet
wird. — Der Verkehr auf dem Bahnhof iſt in letzter Zeit erheblich
ſtiegen. Durchſchnittlich fahren täglich 2000 Perſonen zur Arbeitsſtä
nach Darmſtadt, 200 nach Frankfurt und 50 nach Mannheim=Ludwie
hafen. Daß auch der Güterverkehr nicht unbeträchtlich iſt, verſteht
von ſelbſt. Die Station paſſieren täglich 31 Perſonen= und 29 Schne
züge. — Der Feldſchutz iſt von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morge
feſtgeſetzt. Obwohl während der Nachtzeit die Felder nicht betret
werden dürfen, häufen ſich die Felddiebſtähle. Von einem Acker wu
den 40 Garben Gerſte entwendet. Auch auf Frühkartoffeln hat man
abgeſehen.
* Roßdorf, 15. Aug. Der vorige Sonntag brachte uns eine
hebende Kundgebung für Rhein und Nuhr und für die Einheit u
Einigkeit des deutſchen Volkes. Der Kirchenvorſtand hatte für die Ve
anſtaltung, die Kirche zur Verfügung geſtellt, und es war eine Wei.
ſtunde höchſter Art, die die 2000 Teilnehmer — auch viele Auswärti
waren da — in dem dichtgefüllten Gotteshauſe erlebten. Im Mitt
punkt der Feier ſtanden die Anſprachen Ausgewieſener. Dr. Spreng
Mainz, jetzt in Darmſtadt) ſprach über Einigkeit, Rechtsanwalt Schwört
Mainz (jetzt in Darmſtadt) über Recht, Pfarrer Knab=Guſtavsburg (ie
in Pfungſtadt) über Freiheit für das deutſche Vaterland. Eröffnung
und Schlußwort hatte der Ortsgeiſtliche Pfarrer Berck. Männercht
der Geſangvereine „Sängerluſt” und „Coneordia”, Orgelſpiel und
meinſamer Geſang umrahmten die Feier harmoniſch und wirkungspt
die bei allen einen tiefen Eindruck und den Willen hinterließ, nicht
leſſen von deutſchem Land und einig zuſammenzuſtehen für die bedrär
ten Brüder und für unſer hart geprüftes Volk. So vereinigte man
zum Schluß, von der Feier ergriffen und begeiſtert, zu einem Tre
gelübde für unſer Vaterland und zu einer Opferſpende von üb
4 Millionen Mark für das Deutſchtum an Nhein und Ruhr.
et. Noßdorf, 15. Aug. Die Felddiebſtähle, haben hier
zugenommen, daß ſich der Gemeinderat entſchloſſen hat, alle diejenig
die bei Felddiebſtählen betroffen werden, öffentlich durch die Ortsſche
namentlich bekannt zu machen. Zur Hebung des Feldſchutzes wurt
wiederum eine Reihe von Ehrenfeldſchützen verpflichtet.
König i. O., 14. Aug. Die Gemeinde erhebt nach den mi
ſteriellen Vorſchlägen 4 Prozent Wertzuwachsſteuer. Das Waſſerg
für das laufende Halbjahr wird auf das fünfzigfache des letzten Ha
jahres erhöht. Die Gemeinde hat bei der Bezirksſparkaſſe in Höl
einen größeren Kredit aufgenommen.
h. g. Aus Rheinheſſen, 15. Aug. Am 25. Auguſt d. J. ſind es
rade 100 Jahre, daß der Grundſtein zu dem Filialdorf Ludwigshl
(Kreis Opbenheim) unter dem damaligen Großherzog Ludewig I. gele
wurde. Dieſes Dorf wurde als Erſatz für das am Rhein gelege
Nudelsheim erhaut. Zurzeit hat Ludwigshöhe ea. 310 Einwohner.
— Butzbach, 15. Aug. Im Staatsvoranſchlag für 1923 ſind
Koſten für den Umbau des Amtsgerichtsgebäudes zu Butzbach vorgeſeh!
Mit den baulichen Arbeiten wird im Auguſt d. J. begonnen werden,
erſt bis dahin die im 1. Obergeſchoß gelegene Dienſtwohnung des
Ob=
amtsrichters, die für Bürozwecke in Anſbruch genommen und
e=
ſprechend umgebaut werden ſoll, geräumt ſein wird. Bereits ſeit eir
Reihe von Jahren führt das Amtsgericht Butzbach berechtigte Kla
über das mangelhafte und unzureichende Mobiliar. Es iſt daher bee
ſichtigt, das vorhandene Mobiliar, ſoweit ſeine Verwendung noch mi
lich iſt, herſtellen zu laſſen und das Fehlende neu zu beſchaffen. 2
Herſtellung und Neulieferung ſoll durch die Zellenſtrafanſtalt Butzbe
erfolgen, da dieſe ſich am Platze befindet und für die Art und Ve
gerade dieſer Herſtellungen und Neulieferungen beſonders geeignet.
Wenn die Ausführung der Arbeiten durch die Zellenſtrafanſtalt Bu
bach erfolgt, berechnen ſich die Koſten der Geſamtherſtellung nach eine
im Mai d. J. aufgeſtellten Voranſchlag auf 8 542 000 Mk. Dieſer 2
trag ſoll in den Stagtsvoranſchlag für 1924 eingeſtellt werden.
S
1
Rmmer 225.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 16. Augnſt 1923.
Seite 5.
Sport, Spiel und Turnen.
Leichathtletik.
Polizeiſportfeſt ber Polizeiwachtabteilung Darmſtadt
am Mittwoch, den 15. Auguſt.
* Auf dem waldumrahmten Sportplatz der Techniſchen Hochſchule
te geſtern die Darmſtädter Schutzpolizei ihr Können auf ſportlichem
jet. Unter den zahlreichen Gäſten bemerkte man den
Staatspräſi=
ien und zahlreiche Vertreter von Behörden. Wie Herr Oberſtleutnant
röder, in ſeiner Anſprache hervorhob, iſt der Zweck des polizeilichen
rts nicht Heranzüchtung von Rekordleiſtungen, ſondern das Streben
hohen Durchſchnittsleiſtungen. Neben einer Erprobung der eigenen
rke war das Feſt mit der Abſicht verbunden, Fühlung mit den
rtvereinen und mit der Bevölkerung zu nehmen, da die Polizei nur
ihlich wirken und arbeiten kann, wenn ſie rückhaltloſes Vertrauen
eßt. Die ſportliche Leitung des Feſtes lag in den Händen der
ren Polizeimajor Freyer und Oberwachtmeiſter Gollaſch, die für
n glatten, programmäßigen Verlauf ſorgten.
Die Ergebnifſe ſind folgende:
100=Meterlauf: 1. Sieger Polizeihptm. Jans, 12 Selunden,
inter=Wachtm. Rein, 3. Br.; 3. Wachtm. Galm, 1 Br.
400=Meterlauf: 1. Sieger Ober=Wachtm. W. Gollaſch 58,8
2. B.=Anw. Sußmann; 3. Unter=Wachtm. Göck, 1 Br.
800=Meterlauf: 1. Sieger Wachtm. Michl, 3. Br., 2:18,2;
ilfswachtm. Hauſer, 2 Br., 2:21,4; 3. Hilfswachtm. Müller, 2. Br.,
keter zurück.
3000=Meterlauf: 1. Sieger Hilfswachtm. Müller, 2. Br.,
3; 2. B.=Anw. Brückmann, 6 Meter zurück; 3. B.=Anw. Köhler,
Ceter zur.; 4. B.=Anw. Göriſch, 8 Meter zur.; 5. Hilfswachtm.
ber, 8 Meter zur.; 6. Hilfswachtm. Weißmantel, 9 Meter zurück.
Hochſprung: 1. Anwärter Schmidt, 2. A.=Gr., 1,50 Meter;
dilfswachtm. Müller, 2. Br., 1,46 Meter; 3. Wachtm. Meyer I,
fr., 1,46 Meter.
Weitſprung: 1. Unter=Wachtm. Kühne, 4. Br., 5,27 Meter;
(nwärter Schmidt, 2. A.=Gr., 5,22 Meter; 3. Anwärter Hainbach,
I.=Gr., 5,15 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Ober=Wachtm. Spieß, 1. Br., 9,35 Meter;
Jachtm. Galm, 1 Br.; 3. Unter=Wachtm. Rein, 3. Br.
Steinſtoßen: 1. Oberleutn. Adamheid; 2. Ober=Wachtm.
ß, 1. Br.; 3. Ober=Wachtm. Georg Lang, 1. Br.
Handgranatenwerfen: 1. Pol.=Oberleutn. Adamheid,
Meter; 2. Hptm. Jans, 3. Wachtm. Maurer.
Schleuderballwerfen: 1. Oberleutn. Adamheid, 45,30
er; 2. B.=Anw. Schmidt; 3. Hilfs=Wachtm. Weber, 1 Br.
Dreikampf: 1. Ober=Wachtm. Hofmann, 4. Br.; 2. Oberw.
8, 3. Br.; 3. Oberleutn. Brandſtetter, 3. Br.
Boxen: 1. Sieger B.=Anw. Bauer, 2. Wachtm. Bruder.
Ringen: Schrander—Feldmann unentſchieden.
Springprüfung: 1. Diehl, 2. Jung, 3. Pockrandt, 4. Zorn,
udolph, 6. Wallhäuſer, 7. Bünz.
Geſchicklichkeitsfahren: 1. Unter=Wachtm. Bachmann,
Jachtm. Bauer I, 3. Wachtm. Göbel.
Schwedenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft, 2. Sieger
usb.=Gr., 3. Sieger 3. Bereitſchaft.
Chargenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft 1:01,4, 2. Sieger
ereitſchaft, 3. Sieger 4. Bereitſchaft.
Olympiſche Staffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft 4:13,4,
ieger 3. Bereitſchaft, 3. Sieger 2. Bereitſchaft.
3X1000=Meterſtaffel: 1. Sieger 3. Bereitſchaft 9:05,/4,
jeger 1. Bereitſchaft, 3. Sieger 7. Bereitſchaft.
25X½Bahnrundenſtaffel: 1. Sieger 1. Bereitſchaft
3,6, 2. Sieger 3. A.=Gr, 3. Sieger 3. Bereitſchaft.
Das Fußballwettſpiel gegen Eintracht endigte mit 3:1 für Eintracht.
Lawn=Tennis.
— Vergangenen Sonntag fand hier eine Städtewettſpiel
chen den Mannheimer und Darmſtädter Junioren
Es war das erſtemal, daß die hieſige Jugendklaſſe Gelegenheit
, ihre Kräfte in einem Städtewettſpiel zu meſſen; ein großer
Fort=
tt gegenüber vergangenen Jahren! Der Vorteil, den ein ſolches
ammentreffen von Spielern gleicher Klaſſe aus verſchiedenen
dten bietet, kann kaum zu hoch eingeſchätzt werden. Bei ſolchen
=ſpielen wird es möglich, Vergleiche über die Spielſtärke des
Nach=
ſes anzuſtellen, und den Spielern die Gelegenheit gegeben, ſich im
tier mit fremden Gegnern die nötige Ruhe anzueignen. Kein
der, daß die jugendlichen Spieler der Veranftaltung großen Eifer
genbrachten, was auch in den recht anerkennenswerten Leiſtungen
n Ausdruck fand.
Die Spielergebniſſe ſind (Teilnehmer nach Spielſtärke
bnet). — Einzelſpiele: Jordan—Eſche 6:2 8:6 Mannheim,
Weinberger—Werner 4:6 6:4 6:4 Mannheim. Dach-Heß I 6:4 6:2
Mannheim, Beeck-Weinberger II 6:2 10:8 Darmſtadt, Samesreuter—
Servus 6:3 6:3 Darmſtadt, Wäſchke—Hartmann 6:4 6:8 6:4
Mann=
heim. — Doppel: Eſche=Hartmann-Jordan=Dach 7:5 7:5
Darm=
ſtadt, Weinberger I und II—Werner=Samesreuter 6:3 7:5 Mannheim,
Beeck=Heß—Servus=Wäſchke 6:4 7:9 6:2 Darmſtadt. — Geſamtergebnis:
Für Mannheim gewonnen mit 5:4 Punkten.
Nächſten Sonntag ſoll bei ſchönem Wetter das Rückſpiel in
Mann=
heim erfolgen. Drei Juniorinnen werden die Zahl der Teilnehmer
erweitern.
Flugſport.
Die Flüge auf der Rhön.
TU. Fliegerlager Waſſerkuppe, 15. Aug.
Infolge der ſchwachen Winde aus wechſelnden Richtungen in den
letzten Tagen wurde der Vorwettbewerb des diesjährigen Rhön=
Segel=
flug=Wettbewerbs bis zum 16. d. M. einſchließlich verlängert. Wie beim
Beginn der diesjährigen Veranſtaltung bereits erwähnt wurde,
er=
fchienen größere Ueberraſchungen von vornherein ausgeſchloſſen, weil
es ſich einmal um junge Führer und andererſeits um meiſt
uneinge=
flogene Maſchinen handelte. Trotzdem haben bisher etwa 35 Flüge mit
zum Teil recht guten Anfangserfolgen ſtattgefunden, die bereits früher
gewürdigt wurden.
Heute nachmittag ſtarteten vom Weſtabhang der Waſſerkuppe in
Richtung Poppenhauſen Stamer auf „Hol’s der Teufel”, Thomas=
Darm=
ſtadt auf „Geheimrat” und Hoppe=Darmſtadt auf „Edith”. Während
Stamer bald wieder unweit des Startplatzes landete, ſchwebten Thomas
und Hoppe über den Tälern, leichte Schleifen und Kurven ziehend, und
brachten ihre bewährten Maſchinen in der Ebene nach Gersfeld ſicher
zur Erde.
Der Berliner Drude, der auf dem Eindecker des Berliner
Segel=
flugtereins gegen Abend ſtartete, hatte bei der Landung Pech. Die
Maſchine überſchlug ſich und wurde arg beſchädigt. Der Führer ſelbſt
blieb unverletzt. Es iſt ſchade, daß das große Berlin nur durch dieſe
ältere Schulmaſchine (Spannweite 10 Meter, Länge 4,85 Meter und
Höhe 1,5 Meter) vertreten war, obwohl doch eine ſolche Stadt die Mittel
leicht aufbringen könnte, die heute für ein modernes Segelflugzeug
be=
nötigt werden.
Den Abſchluß des heutigen Tages bildete ein waghalſiger Flug des
Barons von Freyzberg=Berlin auf „Eſpenlaub. V‟. Der Wind, der
tags=
über meiſt in nordweſtlicher Richtung wehte, drehte abends nach Norden.
Ein Starten war ſomit nur vom Nordhange möglich. Nach einem gut
gelungenen Start überflog er das ſchluchtenreiche und bewaldete
Ge=
lände, in dem ſich beſonders ſtarke Böen und Luftwirbel bilden. Mit
ciner geringen Beſchädigung konnte Baron von Freyberg in ſchwierigem
Gelände einen Flug beenden, der bereits zwei hervorragenden
Segel=
flugführern das junge Leben gekoſtet hat.
Hoffen wir, daß uns die nächſten Tage beſſeres Flugwetter bringen,
damit anſtelle der jetzigen Ausſcheidungsflüge Flüge von längerer Dauer
ausgeführt werden können.
Schreiber, Hauptmann a. D.
Turnen.
Turngemeinde Beffungen 1865 e. V. Darmſtadt.
Der Vorſtand der Turngemeinde Beſſungen macht auch an dieſer
Stelle auf die am Samstag, den 18. Auguſt, abends 8½ Uhr, in dem
großen Turnſaal ſtattfindende außerordentliche
Haupt=
verſammlung aufmerkſam. Die Tagesordnung iſt ganz beſonders
wichtig. „Turnfreunde, tut Euere Pflicht!”
Wanderabteilung. Wieder lädt die Wanderabteilung ihre
Anhänger und Freunde zu einer Tagestour auf Sonntag, 19. Auguſt,,
in. Mit der Bahn geht es bis Weinheim, von da durch
Kaſtanien=
wald, Geiersberg, Ober=Flockenbach, Altenbach, Peterstal nach Stift
Neuberg. Hier iſt Gelegenheit geboten, ein erfriſchendes Bad im Neckar
zu nehmen. Dann führt der Weg nach Heidelberg. Marſchzeit 6¾
Stunden. Die Abfahrt erfolgt 6.18 Uhr vormittags ab Südbahnhof.
Es ſind Sonntagsfahrkarten 4. Klaſſe Darmſtadt=Heidelberg und zurück
zu löſen. Ruckſackverpflegung. Badeanzug iſt mitzunehmen.
Hoffent=
lich ſtellt ſich eine ſtattliche Zahl von Teilnehmern den Führern zur
Ver=
fügung.
Fußball.
Das heutige Fußballwettſpiel zwiſchen Sportverein 08=
Dortmund und Sportverein 98=Darmſtadt Eeginnt um
6 Uhr 15 Min.
Gültige Lebensmittelmarken vom 16.—19. Auguſt 1923 einſchl.
Nr. 81 mit je 800 gr Brot.
(st6843
An unſere Leſer!
Der Bezugspreis für das Darmſtädter Tagblatt,
der mit 90000 Mark freibleibend angefordert wurde,
iſt durch die anhaltende Geldentwertung längſt
eüberholt und muß auf 515 000 Mark einſchließlich
Zuſtellgebühren erhöht werden. Auch dieſer Preis
iſt heute ſchon wieder überholt und kann nur gehalten
werden, wenn die Bezahlung umgehend erfolgt.
Unſer Trägerperſonal und unſere Agenten ſind
daher angewieſen, ſofort mit dem Einkaſſieren der
Nachzahlung von
einſchließlich Trägerlohn gegen Quittung zu beginnen.
Wir bitten dringend, das Geld bereit zu halten,
damit die Trägerinnen nicht genötigt ſind,
mehr=
mals vorzuſprechen. Wer infolge dieſer
Preis=
nachforderung für die zweite Hälfte des
Monats die Zeitung abbeſtellen will, muß
für die erſte Monatshälfte trotzdem noch
165000 Mark an uns leiſten.
Bei unſeren Poſtbeziehern in der Stadt
Darmſtadt lcſſen wir den Betrag nebſt der bereits
angeforderten Nachzahlung von 60 000 Mark (ſofern
der Betrag nicht bereits bezahlt iſt) durch Boten
kaſſieren.
Unſere auswärtigen Poſtbezieher bitten
wir, uns den Betrag auf unſer Poſtſcheckkonto 1301,
Amt Frankfurt a. M., zu überweiſen. Alle
Be=
zieher ſind zur Zahlung dieſer Beträge
ver=
pflichtet, da die Preiſe ſeit 1. Auguſt auch
bei der Poſt ausdrücklich als freibleibend
bezeichnet ſind. Iſt die Nachzahlung nicht bis
19. Auguſt geleiſtet, ſo wird die Zuſtellung des
Darmſtädter Tagblatts an dieſem Tage eingeſtellt
und eine Nachforderung von 230000 bezw. 170 000
Mark für die erſte Monatshälfte mittelſt
Nach=
nahme erhoben.
Darmſtädter Tagblatt
Vertriebs=Abteilung.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 17. Auguſt:
Infolge der zahlreichen Gewitter iſt der Funkverkehr geſtört.
weiteren Gewitterneigungen iſt zu rechnen.
Mit
Tageskalender.
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht (Kl. Haus), 7½ Uhr
abends „Wauwau”, — Platanenhain, abends 7½ Uhr:
Pro=
menadekonzert. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik und
Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: Max Streeſe; für den Inſeratenteil: i. V.:
Ad. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten
Die Geburt eines
Sonntags-
ungen zeigen an
Frau IIse Schlmpt
geb. Ungewitter
Dipl.-Ing. Robert Schimpf
Darmstadt
z. Zt. Osterode am Harz.
(6831
hre VERMAHL UNG bechren
sich anzuzeigen
KURT BAUER
Justittas
MARTHA BAUER
geb. Goetz
Darmstadt, Btsmarckstr, 75.
BRfft
Dipl.-Iag.
Willy Schwarz
Mlieze Schwarz
geb. Presser
jeehren sich ihre am Samstag,
en 18. August 1923, nachmittags
/,2 Uhr, in der Pauluskicche
statt-
indende Txauung anzuzeigen.
Darmstadt, Stiftstrasse 20.
(6854
Heute entſchlief nach langem
ſchwerem, im Weltkrieg
zuge=
zogenem Leiden mein geliebter
Mann, unſer Sohn, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager u. Onkel
Heilnlen Mralf
im vollendeten 29. Lebensjahre.
In tiefer Trauer
Dorothe Kraft, geb. Eller.
Familie J. Kraft,
„ E. Eller.
Darmſtadt, den 15, Aug. 1923.
(Blumenthalſtr. 89),
Die Beerdigung finder Freitag
vormittag 11 Uhr von der Kapelle
des Waldfriedhofs aus ſtatt. (*22816
Plüſchgarnitur
verſchiedene Möbel,
Gaslüſter zu vk. Zu
erfr. Geſchſt. (6829
Weiß. Schlafzimmer
kompl., neu, m.
Mar=
mor u. Spiegel geg.
Barzahl. von Privat
zu verk. Frankfurter
ſtr. 32, II., I. (*22865
Guterh. (Singer=)
Näh=
maſchine zu vk. (*228
Gr. Kaplaneigaſſe 53.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nacht entſchlief ſanft mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater und Großvater (*22845
Herr Carl Meiſenzahl
Major d. L.
Ritter hoher Orden
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Käthe Meiſenzahl, geb. Balz.
Darmſtadt Eichbergſtr. 23, Königsberg, Berlin, den
13. Auguſt 1923.
Beiſetzung auf dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße
Donnerstag, den 16. Auguſt, nachmittags 4 Uhr,
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
1 P. Hr.=Stief. 40/41,
mit Lackbeſatz, neu,
zu verkaufen (*22848
Inſelſtraße 20, II.
Herrenſtiefel 43)
Hoſen
Kleiderſchrank.
Angeb. m. Preis u.
K 15 Geſchſt. (*22829
Verkaufe im Auftrag
Bettücher (Leinen),
Handtücher.
Tiſch=
tücher (Damaſt). Näh.
Geſchäftsſt. (*22835
Guterh. D.=Halbſchſch.
(39) bill abzug. (*22218
Pallaswieſenſt. 50, II.
Eleg.
Brief=
markenſammlg.
(Europa)
zu verk. (*22
Näh. Geſch
uterhaltenes
Herrenrad
isw. zu vk. Anzuſ.
Sweg 17, part.
zI. vorm. bis 11
Kopf.
*22862
cher, Hausrat zu vert
22822) Neckarſtr.
Herrenrad.
Habe noch ein ſehr
gutes, gebrauchtes
Rad abzug, Pagner,
Kiesſtr. 34, ( 22864
1. 8. U.-Motorrad,
4 PS., Modell 1923
vollſt, fabrikneu,
zu verkaufen (*22866
Geher & Schwörer,
Grafenſtr. 6.
D. K. M.= Motorrad
1,5—2,5 PS., faſt neu
verkäuflich
Heidel=
bergerſtr. 7, II. (*22808
Neues Herrenrad
gute Marke, ſehr bill.
zu verkaufen (*22809
Dieburgerſtraße 42.
Neues Gritzner= (*2zat
Herrenrad
erſtkl. Ausf., bill. z. vk.
Arheilgerſtr. 92, I., I.
—
Faſt
neues Herrenrad
preisw. ſofort zu vk
Hellmuth,
Eliſabethen=
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h. Frankfurter Gasgeſellſchaft, Frankfurt a. M.
Die Verwaltung beantragt erneute Kapitalserhöhung um 300 auf 400
tillionen Mk., nachdem erſt vor zwei Monaten das Kapital von 52
uf 100 Millionen Mk. erhöht worden war.
* Rheiniſch=Weſtfäliſche Bauinduſtrie A. G. in
Düſſeldorf, Oberrheiniſche Bauinduſtrie A. G. in
Freiburg i. Br., Bayeriſche Bauinduſtrie A. G.,
Mün=
en, Saar=Bauinduſtrie A.G., Saarlouis,
Bauindu=
rie A. G., Danzig. Die Geſellſchaften, die durch
Intereſſenge=
neinſchaftsverträge miteinander verbunden ſind, brachten für das
ab=
elaufene Geſchäftsjahr eine 100proz. Dividende zur Verteilung. Den
ilanzen der Geſellſchaften per 31. Dezember 1922 entuehmen wir die
ſolgenden Ziffern: 1. Rhein.=Weſtf. Bauinduſtrie A. G. in
Düſſeldorf. Nicht eingezahltes Aktienkapital 6 Mill., Grundſtücke
ind Gebäude 473 758 Mk., Betriebsinventar 25 105 659 Mk., Kaſſe und
Sankbeſtände 5 302 760 Mk., Effekten, Beteiligungen und Kautionen
5657 130 Mk., Materialvorräte 35 104 612 Mk., Debitoren und
Vor=
auszahlungen 182 409 762 Mk., angefangene Bauten 70 374 553 Mk.,
Aktienkapital 20 Mill., Reſervefonds und Rücklagen 2 359 584 Mk.,
Ab=
ſchreibungen 25 240 652 Mk., Kreditoren und Hypotheken 269 794 684
Mk., Reingewinn 13 033 314 Mk. Der Bruttogewinn ſtellte ſich inkl.
Vortrag aus 1921 auf 78 750 704 Mk. Geſchäftsunkoſten und Zinſen
erforderten 24 150 366 Mk., Abſchreibu
Bauinduſtrie A. G., Freiburg i. Br. Grundſtücke und
Ge=
bäude erſcheinen in Höhe von 3 517 690 Mk., Betriebsinpentar 1 352804
Mk., Kaſſe und Baukguthaben 2 664 945 Mk., Effekten und
Beteiligun=
gen 37 800 Mk., Materialien 24 003 649 Mk., Debitoren und
Voraus=
zahlungen 22986 495 Mk., angefangene Bauten 32923 470 Mk. Das
Aktienkapital beträgt 6 Mill., Reſerven und Rücklagen 1 654 879 Mk.,
Abſchreibungen 1 402 799 Mk., Kreditoren und Hypotheken 70 245 118
Mk., Anzahlungen 1 798 200 Mk., und Reingewinn 6 391 858 Mk. Der
Bruttogewinn betrug einſchl. Vortrag aus 1921 34859 767 Mk.,
Ge=
ſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 27 393 024 Mk., Abſchreibungen
1110884 Mk., ſo daß ein Reingewinn in Höhe von 6 391 858 Mk.
ver=
blieb. — 3. Vayeriſche Bauinduſtrie A. G., München.
Grundſtücke und Gebäude 216 145 Mk., Betriebsinventar 10 891 394 Mk.,
Kaſſe und Bankguthaben 1 412011 Mk., Effekten und Beteiligungen
11 740 Mk., Materialien 50 436 044 Mk., Debitoren und
Vorauszahlun=
gen 56 944 681 Mk., angefangene Bauten 72 401 606 Mk. Das Aktien=
Kapital erſcheint in Höhe von 6 Mill., Reſervefonds und Rücklagen mit
1 665 885 Mk., Abſchreibungen mit 908 138 Mk., Kreditoren und
Hypo=
theken mit 118 650 323 Mk., Anzahlungen auf Bauten mit 38 692 198
Mark. Der Reingewinn erſcheint in Höhe von 6 397 677 Mk. Der
Bruttogewinn ſtellte ſich einſchließlich Vortrag aus 1921 auf 20 320 890
Mk., Geſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 13 060 264 Mk.,
Ab=
ſchreibungen 862 948 Mk., ſo daß ein Reingewinn wie vorſtehend
er=
wähnt verblieb. — 4. Saar=Bauinduſtrie, Saarlouis.
Grundſtücke und Gebäude 0 Mk., Betriebsinventar 178 524 Mk., Kaſſe
und Bankbeſtände 10 414 065 Mk., Effekten und Beteiligungen 800 Mk.,
Materialien 5 248880 Mk., Debitoren und Vorauszahlungen 10 807 402
Mk., angefangene Bauten 143 390 Mk., Aktienkapital 300 000 Mark,
Reſerven und Rücklagen 5750 Mk., Abſchreibungen 178 521 R7k.,
Kredi=
toren und Hypotheken 19 843044 Mk., Anzahlungen auf Bauten
6 174 133 Mk., Reingewinn 391 422 Mk. Der Bruttogewinn ſtellte ſich.
einſchließlich Vortrag aus 1921 auf 834 183 Mk. Geſchäftsunkoſten und
Zinſen erforderten 5 272 176 Mk., Abſchreibungen 170 185 Mk., ſo daß
ein Reingewinn in Höhe von 391 422 Mk. verbleibt. — 5.
Bauindu=
ſtrie A. G., Danzig. Grundſtücke und Gebäude 0 Mk.,
Betriebs=
inventar 421 262 Mk., Kaſſe und Bankguthaben 100 909 Mk.. Effelten
und Beteiligungen 3900 Mk., Materialien 4034 584 Mk., Debitoren
und Vorauszahlungen 16 374 463 Mf., angefaugene Bauten 1 172229
Nk., Aktienkapital 2 Mill., Kreditoren und Hypotheken 18 192 662 Mk.,
Abſchreibungen 421 260 Mk., Reingewinn 2246 030 Mk., dee
Brutto=
gewinn einſchließlich Vortrag aus 1921 ſtellte ſich auf 10 713 464 Mk.,
GHeſchäftsunkoſten und Zinſen erforderten 8 046 168 Mk., Abſchreibungen
121 260 Mk., ſo daß ein Reingewinn in Höhe von 2245 036 Mark
verblieb.
Meſſen.
X Sonderabteilung der Mannheimer
Erfinder=
rreſſe Herbſt 1923. Erfreulicherweiſe kann der 4. Deutſchen
Er=
indungen=, Neuheiten= und Induſtrie=Meſſe, die vom 7. bis 18. Sept.
dieſes Jahres der Reichsverband Deutſcher Erfinder E.V., Mannhemm
3, 16, im Mannheimer Roſengarten und in benachbarten Räumen
veranſtaltet, eine landwirtſchaftliche Abteilung in größerem Umfange
angegliedert werden. Dieſe wird in Hof und Garten des
Ausſtellungs=
ländes untergebracht. Neben anderen bedeutenden Unternehmungen
ollen ſich die bekannten Deutſchen Werke A. G. Berlin, die rd. 200 000
rbeiter und Beamte beſchäftigen, in größerem Maßſtabe an dieſer
Sondermeſſe beteiligen. Mit ähnlichen bedeutenden Werken ſind
Unter=
handlungen im Gange, die vorausſichtlich zu günſtigen Abſchlüſſen
führen.
Banken.
h. Handels= und Gewerbebank A. G., Frankfurt a. M.
Die Verwaltung beantragt Erhöhung des Aktienkapitals um 150 auf
200 Mill. Mk., darunter 6 Mill. Mk. Namensvorzugsaktien mit
mehr=
fachem Stimmrecht. Der auf den 31. Auguſt einzuberufenden G.=V.
wird die Gewährung eines Bezugsrechts an die alten Aktionäre im
Verhältnis von 1:1 empfohlen.
Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
war die Kaufluſt heute etwas größer, die Tendenz aber vorwiegend
ſchwächer, obgleich die Deviſenkurſe mehr Widerſtandsfähigkeit erkennen
ließen als erwartet wurde. Weizen wurde in märkiſcher und ſchleſiſcher
Ware angeboten und bei ſchöner Qualität unter den geſtrigen Preiſen
gehandelt. Roggen erholte ſich von der vormittägigen Abſchwächung
etwas. In Gerſte konnte ſich trotz des Angebots guter Ware kein
leb=
hafteres Geſchäft entwickeln. Für Hafer beſtand zu geſtrigen Preiſen
Nachfrage. Auch Mais wurde zu kaufen geſucht. Mehl ſtellte ſich am
Vormittag weſentlich billiger, erholte ſich aber im Mittagsverkehr noch
etwas. Raps und die übrigen Artikel behaupteten ihren Preisſtand.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 15. Auguſt 1923.
(Eigener Bericht.) Am Deviſenmarkt ſetzte ſich der Umſchwung zugunſten
der Mark geſtern und heute vorbörslich weiter fort. Der Dollar war
im Frühverkehr 2 250 000 und kam mit 2 259 000 zur Notiz. Trotz dieſes
Rückganges der Deviſen auf etwa ein Drittel der Höchſtkurſe verkehrte
die heutige Börſe nicht in ſo ſchwacher Haltung, wie man es wohl
viel=
fach erwartet hatte. Die zunehmende Erleichterung am Geldmarkt und
die Erwägungen, daß die Induſtriepapiere noch ſehr ſtark unterwertet
ſind, boten dem Markt eine ſehr gute Stütze. Das herauskommende
Material, das nirgends dringend war, fand ohne allzu große
Kurs=
abſchläge glatt Abnahme. Man verweiſt auch darauf, daß eine
Beſſe=
rung der außenpolitiſchen Lage der künftigen Entwickelung unſerer
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe und insbeſondere der Induſtrie zuſtatten
kom=
men würde.
Etwas ſchärfer als am Aktienmarkt waren die Rückgänge an den
Rentenmärkten, wo Zolltürken mit 7250 T. minus 4000 T., II.
Bagdad=
bahn mit 8000 T. minus 6000 T. verloren. Auch Rumänen und
Maze=
donier lagen um zirka ein Viertel ihrer vorigen Kurſe chwächer. Von
wertbeſtändigen Anleihen kamen Badiſche Kohlenanleihe mit 15 Mill.,
Sächſ. Braunkohlen mit 1,5 Mill. zur Notiz.
Am Chemieaktienmarkt lagen die Kurſe durchweg etwas
feſter. Badiſche Anilin 5300 T. + 800 T., Goldſchmidt 9000 T. + 300 T.,
Chemiſche Mainz 3175 T. + 775 T., Rhenania 5000 T. + 1500 T.
Der Elektrizitätsaktienmarkt lag meiſt etwas
ſchwä=
cher. Lahmeyer 15 000 T. minus 1100 T., Voigt u. Häffner 700 T. minus
200 T Bergmann 5000 T. minus 500 T. Feſter waren dagegen A. E. G.
3000 T. + 350 T., Siemens u. Halske 2350 T. + 850 T., Schuckert
19 400 + 4400 T.
Maſchinenaktien waren im allgemeinen wenig verändert.
Gut gehalten waren Zuckeraktien, die kaum Veränderungen
aufwieſen.
Der Montanaktienmarkt lag feſter. Buderus 7100 T.
+ 2100 T., Deutſch=Luxemburger 25 000 T. + 5000 T., Caro 9750 T.
+ 750 T., ſchwächer dagegen Gelſenkirchener 31000 T. minus 2100 T.,
Weſterregeln 6100 T. minus 1900 T.
Der Einheitsmarkt hatte überwiegend Abſchwächungen
auf=
zuweiſen. So u. a. Badenia 700 T. minus 100 T., Eiſenmeher 1150 T.
minus 650 T., Fahr 1100 T. minus 800 T., Jetter u. Scheerer 5000 T.
minus 400 T., Ludwig Gans 6000 T. minus 3500 T.
Im freien Verkehr hörte man: Allgemeine Bankverein 100 T.,
Becker=Stahl 5500 T., Becker=Steinkohle 5500 T., Benz 2500 T., Brown
Boveri 900 T., Emelka 360 T., Georgi 200 T., Growag 160 T., Kaiſer=
Waggon 250 T., Kreichgauer Maſchinen 200 T., Krügershall 4000 T.,
Tiag 325 T., Ufa 750 bis 825 T. Die Börſe ſchloß ohne beſondere
An=
regungen bei ſtillem Geſchäft. Befeſtigt waren nur Chemiſche Werte.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Der Geldmarkt
erfuhr durch die großen, in letzter Zeit in den Verkehr gegebenen
Zah=
lungsmittel eine weſentliche Erleichterung. Im Zuſammenhaing
hier=
mit machte ſich an der Effektenbörſe zum Teil gute Kaufluſt geltend,
zumal das jüngſt ſtark ermäßigte Kursnibeau ebenfalls einen ſtarken
Anreiz zum Erwerb von Effekten bot. Daneben fanden aber noch
fortgeſetzt Realiſationen ſtatt, ſo daß die Anfangsnotierungen
beträcht=
liche Unregelmäßigkeiten aufwieſen, namentlich am Montanmarkt. Im
ſpäteren Verlauf wurde das Geſchäft ruhiger, weil die Ankündigung
16. Auguſt 1923 Nr. 221
neuer Steuern und die Unſicherheit bezüglich der weiteren Entwicklun
der innen= und außenpolitiſchen Lage Zurückhaltung ver anlaßte. V
lutapapiere waren im Zuſammenhang mit der ſchwachen und unſichere
Haltung des Devifenmarktes wvenig verändert. Deutſche Reichsanleihe
waren meiſt behauptet, preußiſche Konſols etwas abgeſchwächt.
wb. Berlin. Der Börſenvorſtand gibt bekannt: Am 1. Septer
ber wird die Notierung der früher zugelaſſenen amtlich notierten ruſ
ſchen Wertpapiere an der hieſigen Börſe wieder aufgenommen. Ei
fortlaufende Notierung erfolgt nur für die 4proz. ruſſiſch
Staatsanleihe von 1902 in Abſchlüſſen von 20000 Mark ur
einem Mehrfachen hiervon.
wb. Berlin. Die Deviſenbeſchaffungsſtelle erläßt gemäß 8 2 d
Verordnung zur Ausführung des Geſetzes über die wertbeſtändige
Hypotheken vom 29. Juni über den Londoner Goldpreis nachſtehen
Bekanntmachung: Der Londoner Goldpreis beträgt für 1 Unze Fei
gold 90 Schilling 2 Pence, für ein Gramm Feingold demnach 34 78
Pence.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a M., 15, Auguſt Telegr. Auszahlunger
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2992500.— 3007560.— 2693250.— 2706750.— Paris ......... .. . . .. . . . . .. 165581.— 166415.— 149625.— 150375.—
Schweiz.... 542610.— 545360.— 493762.50 496237. Spanien.
. . 4u3987.50 406021.50 369075.— 37195 Wien (in Deutſch=Oſterr, abg.) 4289.— 4311.— 3890.— 3910.— Prag ..." 88777.— 89223 — 80797.— 81203.— Budapeſt. 15960.— 16040.— 147.63 198.37 Buenos=Aires 987325.— 992475.— 887775.— 892225.— Bulgarien 24937.— 25 063.— 21546 — 616/4.— Japan ... 1450350.— 1463670.— 1296750.— 1303250.— Rio de Janeiro .. 289275.— 290725.— 264937.50 265,6 62 50 Belgrad. ..
..: 31920.— 32080 — 28418.— 28572.— Liſſabonn. . ....... / 111720.— 112280.—1 Sofia.. . .
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Ber..=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .....
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan
Wolle. .... . . . . ."
Chem. Heyden ...."
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſchinen".
Deutſch=Niedld. Tel
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke.
Berlin—Karlsruher Ind.
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel.
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung
R. Friſter.
Gaggenau 2
Gelſenk. Gußſtak
Geſ. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
13. 8.
3500000
600000(
800000
166000
2604000
6000o0d 8000
80u00v0ull 5500000 Lindes Eismaſe
140000
5900000
1500000
1040000
180000
14000000
775000
12500000
17500000
2000000
15. 8.
1000003
1400000/ Han. Maſch.=Egeſt.
5700000 Hanſa Dampfſch...
5000300/ Hemoor Zement
1725000 Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen
Hohenlohe Wer
Kahla Porzellan
Lingel Schuh
26000001 Linke & Hofmann
5001001 L. Loewe & Co.
20000u0l C. Lorenz
180 000 Meguin.
2000000 N. Lauſitzer Kol
140000001 Nordd. Gummi
4750000) Orenſtein
12500001 Rathgeber
2000000 Rombacher Hüttter
17000000 Roſitzer Zuckel
24500001 290 00001 Rütgerswerke
45000001 5300000 Sachſenwerk.
Sächſiſche Gußſte
210/ 0u01 2000000) Siemens Glas.
1700 000/ 1650000 Volkſtedter Porzellan
8000M 5800000 Weſtf. Eiſen Langendreer
2300000 29500001 Wittener Gußſtahl ....!
22000001 Wanderer=Werke .. . . . .!
13. 8.
250000 0=
9200000
1360000/ 16
2000or adtu
82u0000
2300000 3
18000001
900000
15.
Iu
r030000
100600/
13000 001
60000 10
700000
600000
8500000
20000 0
4600000
3950000
225000/1
100000
270000
195000
4300000
250000/
6901000
1500
150000
150004
66000
730001
6000
725004
480000
650000
3600004
1a104
1100
2000
90000
680000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 15. Auguſt 1923
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
D Reichsanleihe. . . . .
.-
„....
1270
13. 8. 15. 8.
4½% II. und V. Schatzanweiſ.
½%VI.—IK.
Sparprämienanleihe ........"
4½ Preuß. Konſols .........
„ ...
3½½
„
% Bad. An unk. 1935......
„ v. 1907......
3½
42‟ Bahern Anleihe ........."
31=
„
4% Heſſen unk. 1924 .... . . ..
½% „ ..........."
42 Württemberger ........
b) Ausländiſche.
5% Bo3nien L.=E.=B. v. 1914
% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902...... .. .."
2 Bulgar. Tabak 1902 ....
3 % Griech. Monopol ...
½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ................."
½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr
v. 1914 .................
O Oeſt. Goldrente .........
%o „ einheitl. Rente ....."
6% Num. am. Nente v. 03
½% „ Goldrente v. 13..
4% „ am.. „ konv. ....
½ „ „ „ v. 05 ....
20 Türk (Admin.)v 1903 ...
% „ (Bagdad) Ser. I
II.
2o
%o „ v. 1911, Zollanl. .
½3%0 Ung. Staatsr. b. 14...
Goldrente .."
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ....."
*3
Außereuropäiſche.
%o Mexik. amort. innere. . . .
konſ. äuß. v. 99
Gold v. 04. ſtfr.
„ konſ. innere .....
39
4½% „ Irrigationsanleihe.
52 Tamaulipas, Serie l ...
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . .
0) Gal. Car: Ludw =Bahn
599. Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtſr.
20
6%6 Alte Leſtr. Südb. (Lomb.).
2,6% Neue „ „ „
420 Oeſt. Staatsb. v. 1883... .
2o Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
„ 9. Em. ...!
32
3000.—
60 010.—
30 000.—
550.—
3000.—
20 000.—
40000.—
—S
—
—
—S
15 000.—
30000.—
6000.—
4000 000.
1275 000
700000
850 000
4500 000.
4500 000.
1000 000.
500 000
2100.—
0000.—
50 000.—
600—
3000 —
11000.—
26 000.—
40000.—
50 000.—
10000.—
3500 000.
950 030
13000000
450 000.
65 0 000.
1900 000.
1350 000.
300/ 000.
600 000.
6500 000
14000000 / 8000 005.
11250000 7950 000
700000.
2000 000. 1200 000.
2760000.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb v. 1885 ..
3% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ..
48 Rudolfb. (Salzkammerg.)
4½% Anatolier I. .... 16009000
3% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir .. .. . 5500 000.
5% Tehuantepee...
4½8
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
„.
3½?
42 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922...
4%0 Pfälz.
„ 1922 ...
4% Rhein. „ „ 1923 ...
3½%0
verl. ...
42 Südd. Boden=Cred.=Ban!
München 1906 .... . . .. . .."
—
80000000
120000.
250 003.
2200 000. 5900 100
25 0 0.— 32 0. 0.—
8500 000. 6200 000.
15000000
48 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
42 Hefſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919 bis 1925.
3½0 Darmſt. v. 1905 .....
42 Fronkfurt v. 1913 ......
„ v. 1903 ....."
4% Mainz. v. 1919 bis 1926,
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ... . ..
Barmer Bankverein ........"
Berliner Handelsgeſellſchaft 1400 000.
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationolbank.
Deutſche Bank............
DeutſcheEffekten= u. Bechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . .....
Dresdener Bank ........"
Frankfurter Bank .........."
Metallbank. .... . . . . . .. ... ..
Mitteldeutſche Creditbank .....
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. ............
Rhein. Creditbank .........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein ........"
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..................
Bochumer Bergb. ..... . .. . . .
Buderus....... . . . . . . .. ....
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. . .
Gelſenkirchen Bergw. ..
Harpener Bergbau ....
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln ...."
Lothringer Hütte.. ... . ... .."
Mannesmann Nöhren.......
Mansfelder ...."
Oberbedarf ........
Oberſchleſ. Eiſen Caro) ......
Phönix Bergbau ............"
300 000.
13600000 4800 000 40000000 32000000 10000.BA 9500. E 12000.O
450 000. 625 000 750 000. 775000. 1700 000 2000 000. 1250000 3200 000. 3600 00) 5500 000. 4800 000 1700 000. 1400 000 500 000. 440 000. 12000000 9000 000 27000000 26000004 420000 400 000. 750 000 6600 000 800 000 700 000.N 700 000. 550 000. 1400 000. 850 00 1. 750 000. 600 000. 4000 000. 3u00 000.1 500 000. 475 000. 5000 000. 4050 000 5000 000 4400 000. 2000 000 25 00000 32400000 32000004 33500000 30100000 330000 00 5000 000 5800 000 800ü 600 6600 000. 18,00000 17000000 13500000 1300000 4400 000. 4800000 8250 000. 7600 000 9000 000.
15000000 9000 000.I
1650000
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke
Niebeck Montan.. . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . ..
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern . . . . . .
Löwenbräu München .......
Schöfferhof (Binding ........"
Werger ..................."
Arkumulat. Berlin L.ssaas.:
Adler & Oppenheimer ... ...
Adlerwerke (v. Klehzer).......
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ..."
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) .. . . . .
Badiſche Anilin= u. Sodafabri
Bad. Maſchf. Durlach ......."
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg .............
Bayriſch. Spiegel ..........."
Beck & Henkel Caſſel) ......
Bergmann El. Berke.
Bing. Metallwerke. . . ..
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf... ..
gementwerk Heidelberg ......
„ Karlſtadt .. ..
„ Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... ..
„ Griesheim Elektron ..."
„ Weiler=ter=mer ... . . . . ."
Daimler Motoren ........"
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ......."
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürioppwerk (Stamm).... ..
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .....
Eiſenwerk L. Meher fr. ....."
Elberfelder Farb. v. Bahcr ..
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . ..
„ Licht und Kraft ....."
Elſäſſ Bad. Wolle. . . . ..
Emag, Frankfurt a. M. ... . .
Emaill- &. Stanzw. Ullrich ...
Enzinger Werke ......
...
Eßlinger Maſchinen
Ettlingen Spinnerei ..
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher...
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. . . .
Felten & Guilleaume. Carlsw
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Seltlellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas... . . . . .
Frankfurter Hof ........"
Fki. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs Waggon Stamm.. . . ..
13. 8.
16000000
u000000
— G
20000000
15 8.
190000009
1300 000
1100000
1300 00
1650000
— G
— G
10200000
1200000.
2650 000.
9000 000.
800 000.
4500 000.
4000 000.
700 000.
1750000.
4500 000.
350 000.
5500 000.
4000 000.
1500 000.
2700 000.
12500000
3100 000.
1100000.
2450 000.
65 00 300.
3000 000.
1900 000.
3000 000.
4
8000 000.
1000 000.
1800000
3900 600
1050 000.
1500 000.
700 000.
2700 000.
5900000.
4500 000
400 000.
1900 00 0.
100 10000
3000 000.
900 000.
2500 600
1700 0010.
800 000.
Landnaade
1000000
30000 0
6800 000.
5300 000
700000
5300 000.
3000 000.
4500 000.1
1340 000.
1250 000
4200 000.
1000 000.)
4000 000
3500 000.
2000 000
2500 000
13500000
4700 000
5200 000
1202 000
280 000
6003000
2510 000
1500 000
1300 000
6000000
800 000
1150 000.1
5800 00.
900 04 0.
2350 000
1300000
420 100.
1500 000
2400000
3500 000
41000009
700 000
100000
1000000d
500 1 0bü. A
500 004.
2000 000
2300 z00
1000 000,4
1200 000.1
Ganz, Ludwig, Mainz .....
Geiling & Cie. ......"
Gelſenkirchen Gußſtahl ..."
Goldſchmidt Th....... ...
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ..
Hammerſen (Osnabrück)......
Hanfwerke Füſſen ...........
Heddernheimer Kupfer ......."
Heyligenſtaedt, Gießen ......
Hilpert Armaturen . . . . .
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kupfer u. Meſſ..
Hoch= und Tiefbau".
Höchſter Farben ..
Holzmann, Phil.
Holzverk =Induſtr. . . .
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau.
Fnag. .. . . . . . . ..
Junghans Stamm.. .. . ..
Karlsruher Maſchinen . . . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker ....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . .
Lahmeher & Co. .......... ..
Lech Augsburg ............"
Lederw. Nothe ......
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle .......
Lüdenſcheid Metallw ........
Lux ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerke Höchſt......"
Meguin, Butzbach .........."
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paut. ...
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz........ ."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckar ulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm.....
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. M. ..
Peter=Union=Frankfurt .. . . . . .
Pfälz. Nähm., Kayſer......."
Philipps A.=G...... . . . . . . . . .
Porzeilan Weſſel .........
Reiniger, Gebbert & Schall .
Rhein. Eleitr. Stamm.. . . . .
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff
„ Metall Vorzüge.
Rhenania, Aachen ....
Niedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ...
Rütgerswerke ......
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau ... .. . ..."
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. .......
Schuckert Elektr. (Nürnberg)..
13. 8.
10000000
6u00 000 9000 000.
900 000.
—G
2000 000 2410000
1500 000.
1100000
1450000
1700 00
1600000
1200 000. 11900 000.
1750000
4000 000.
1700000
1700 00
900 000.
2000 000
3ud0 00 9. 12000 000.
598 000. 400 000.
4200 000
2200 000. 1700 000.
3800 00 3. 2200 000.
1780 700
10000000
790 000.
1700 000.
100 100 1000 000.
3000 000.
3950 000 2500 000.
1100000.
2500 000.
900 000.
1300 000. 1250 000.
900 000
1000 000.
2600 600.
2000 000 1.00 000.
2700 000
01000
4700 00b. 14 110 000.
— B/ 600000.
1201000. 1200 000.
15000000
15. 8.
950 000. 600 000.
350000.
700000.
3300 000.
1010 000.
1600 000.
1200 000.
1400 000
800-000
3800 000 4300 000.
1200 000.
3750 000.
1200 000.
1000 000.
750000
4000 000. 13000 000.
1800 000.
3000 0 0. 12500 000.
2600 000. 1500 000.
3800 000.
— Sl25000000
1700 000 1200 000.
1500 000.
1600 000.
6000 000.
650 000.
1200 000.
2300 000. 12000 000. 1
8u0 000.
2000 000.
3000 000.
700 00 I.1
2300 000. 12800 000.
3000 000.
750 000.
850 000.
2600 000
3500 Gu. 16600 000.
2950000
730 000.
400 000.
3500 000 13000 00g. 1
20 60000 *
Schuhfabrik Berneis=Weſſe.
Schuhfabrik Herz..........."
Schuhf. eander Offenbach .."
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480 000
450 000.
600 00
1500 000
1600 000.
2100 000.
2000 000
3000 000.
4500 000.
3900 000
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900 000
850 000
1600000
2000 000
2000 000
2206 000
210 000
2600 000.
2200 000.
2300 000
500 00
3500 000
6500000.
3500 000
800 000
220 000.
800 000
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6000 000 E
900 000
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1000 000
15.8.
72000
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450000
750 00
3300 00
45000
350000
380 004
600 004
1200000
317500/
2100 0041
1903001
4000 004
3400 000
850 00
— C
—
700000
200 00
1500 004
200000(
2000000
2000 00
2230 000
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2000 004
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600 004
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600000
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Die Finanzen des Großherzogs.
Roman von Frank Heller.
Copyright bei Georg Müller Verlag, München.
(Nachdruck verboten.)
Er war offenbar zu ſehr von ſeinem Anliegen an den
Groß=
ſerzog ausgefüllt, um für irgend einen anderen Zeit zu haben.
Die Natur dieſes Anliegens? Don Ramon brauchte kaum die
linien um Herrn Bekkers Augen und Mundwinkel anzuſehen,
im ſie zu ahnen; ſie ſagten ſo deutlich als nur möglich: Geſchäft.
Ein Geſchäft mit dem Großherzog von Minorca! Es kam nicht
ft vor, daß man eines machen wollte — aber wenn es geſchah,
owar es ziemlich ſicher ein ſchlechtes Geſchäft, bei dem beſagter
jerzog prädeſtiniert war, zu verlieren. Mit einem inneren
ächeln beſchloß Don Ramon, Herrn Bekker das Spiel ſo ſchwer
Is möglich zu machen.
Während der kurzen Sekunden, die der Großherzog dieſen
jedanken gewidmet hatte, hatte Herr Bekler den Saal mit ein
aar raſchen Seitenblicken gemuſtert; es war ergötzlich, zu ſehen,
die er ſich bemühte, die Gefühle zu verbergen, die die
wurm=
ichige Einrichtung in ihm ervegte. Don Ramon biß ſich auf die
ippen, um nicht über ſein Minenſpiel und die Blicke, mit denen
jenjor Paqueno es verfolgt hatte, laut aufzulachen. Nun tat
ſerr Bekker zum erſten Male den Mund auf. Er ſchien in
Ver=
genheit zu ſein, wie er beginnen ſollte.
„Ich habe um eine Audienz gebeten, um . . . um Ew. Hoheit
ſeine Huldigung darzubringen . . . ich bin jetzt einige Zeit in
Linorca .. . und da fand ich es paſſend . ."
Sein Spaniſch war ganz korrekt, aber er ſprach mit einem
icken Nebenton, dabei war es deutlich merkbar, daß er ſeine
timme ebenſo untertänig zu machen ſuchte, wie ſein Geſicht.
„Ah,” ſagte Don Ramon artig. „Sie ſind zu liebenswürdig,
err Bekker. Es kommt nicht oft vor, daß Fremde, ſich nach
(inorca verirren, und noch ſeltener, daß ſie ſo taktvoll ſind
ie Sie.”
Herr Bekker lächelte zuſtimmend und ſah ſich raſch um. Es
ar klar, daß er auf die Aufforderung wartete, ſich zu ſetzen.
a ſie jedoch ausblieb, ergriff er ſelbſt einen der alten Maha=
en, und ließ fich nieu
1.7 :
Der alte Senjor Pagzeno wurde blutrot — bis in die tieſſte
Miſere hatte er den alten Hofton gewahrt. Santiago di Coruna!
Dieſer Kerl ſetzte ſich mir nichts dir nichts, wo er ſelbſt ſtehen
geblieben war, um daran zu erinnern, was die Etikette
ver=
langte. Er war ſchon im Begriff, etwas zu ſagen, als Don
Ramon ihn mit einer Händbewegung zurückhielt. In ſeinen
Augenwinkeln war ein luſtiges Funkeln. Herr Bekker machte
ihm offenbar Spaß.
„Paqueno,” ſagte er, „ſetzen Sie ſich doch um Gottes willen!“
Herr Bekker, der ein Bein über das andere geſchlagen hatte,
ergriff wieder das Wort:
„Ich bin ſehr zufrieden mit meinem Aufenthalt in Minorca,”
ſagte er. „Eine reizende Inſel — ungewöhnlich ſchöne Lage.
Ich bewundere ſie ſehr. Und das Klima . . .
„Das freut mich wirklich,” ſagte Don Ramon mit ſeinem
herzlichſten Tonfall. „Menſchen, die die Natur lieben, ſind nie
ganz ſchlechte Menſchen. Und wie Sie bemerkt haben werden,
Herr Bekker, iſt die Natur ſo ziemlich das einzige, was wir hier
in Minorca haben!“
„Ja, ja, mir dem Reſt ſoll es ja windig ausſehen.” Herr
Bekker lächelte bedauernd.
Senjor Paqueno zuckte zuſammen, als hätte er eine
Ohr=
feige bekommen. Madre de Dios! Eine ſolche Unverſchämtheit!
Das war unerhört, unglaublich! Wie konnte Don Ramon ſo
etwas dulden? Hatte er denn nicht gehört? Wagte dieſer
her=
gelaufene Kerl nicht, ihnen ihr Unglück ins Geſicht zu ſchleudern.
Er ſtarrte ſeinen Herrn an, der wieder eine kleine Handbewegung
machte, um ihn zu beruhigen. Don Ramons Geſicht war
freund=
licher denn je.
„Sie ſympathiſieren mit uns, Herr Bekker? Das iſt zu
liebens=
würdig. Darauf wollen wir trinken,” ſagte er, und ohne eine
Antwort abzuwärten, ſchenkte er einen großen Becher voll
Kog=
nak. Herr Bekler ſah unſchlüſſig aus. Aber als der Großherzog
ſein Spitzglas hob, um ihm zuzutrinken, hob er das ſeine und
leerte es. Don Ramon rückte ſeinen Seſſel ſo, daß er dem
Fenſter den Rücken kehrte.
„Sie kommen aus Holland, Herr Bekker?”
Es war klar, daß Herr Bekker ſich nach dem Kognak feſter
im Sattel fühite. Er lehnte ſich in ſeinem Seſſel zurück, und ſein
Lächeln war weder ſo konſtant noch ſo devot.
„Nein, aus Mex . . . aus Amerika,” ſagte er. „Ich bin
lange drüben geweſen — mal da, mal dort — und habe in
aller=
lei „gemacht”, Häuſer, Gruben, Aktien. Nichts zu verachten,
wobei man Geld verdienen kann. Nicht wahr?”
Herr Bekker lachte herzlich über ſeine eigenen Worte.
„Und Sie haben dabei allerlei Geld verdient, nicht wahr,
Herr Bekker?”
Der Großherzog beeilte ſich, ſeinen ironiſchen Tonfall zu
ka=
ſchieren, indem er einen neuen Kognak einſchenkte, den Herr
Bek=
ker ſchweigend genehmigte. Der Kognak des Großherzogs war
ſo wie ſein Wein ein Andenken an die letzte Anleihe, und ebenſo
gut als ſeine Finanzen ſchlecht. Er war dafür bekannt, ungeheure
Quantitäten Alkohol zu vertragen, wenn es darauf ankam, aber
Senjor Paqueno, der ihn noch nie mehr als ein Spitzglas nach
dem Lunch hatte trinken ſehen, betrachtete ſeinen Herrn mit
Staunen, ja mit etwas, das beinahe wie ein Vorwurf ausſah.
Wie konnte der Großherzog einen ſolchen Menſchen dulden, und
wie konnte er ſich herablaſſen, mit ihm zu zechen?
Herr Bekker lächelte bei der Frage des Großherzogs
geheim=
nisvoll,
„Mein Gott,” ſagte er. „Ich habe ja mein Auskommen.
Schlecht iſt es mir nicht gegangen. Man muß doch für ſein Alter
ſorgen, nicht? Schwere Zeiten heutzutage.”
Sein Blick, der womöglich noch offenherziger war als ſein
Tonfall, überflog wieder den wurmſtichigen Prunk des Saales,
während er an ſeinem Glaſe nippte. Der Großherzog erhob das
ſeine, um ihm zuzutrinken.
„Sie haben leider nur zu recht, Herr Bekker. Und von hier
reiſen Sie wieder in Ihre Heimat zurück?”
„Nun, ſagte er, „das kommt darauf an. Ich weiß noch nicht.
Was ſoll man daheim anfangen? Ich habe mir ja eine
Kleinig=
keit zurückgelegt und kann mir ſchon etwas leiſten. Und hier in
Minorca habe ich etwas gefunden, das ich vielleicht Luſt hätte,
mir beizubringen."
„Ja, was denn, um Himmels willen?” ſagte der Großherzog
ganz ernſt. — „Das Klima iſt nicht verkäuflich, Herr Bekker.”
(Fortſetzung folgt.)
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Reichsindexzahl der Lebenshaltungskoſten feſtgeſetzt,
Dieſe Vorſchrift macht folgende Aenderungen in der
ſeitheri=
gen Stufenfolge (Bekanntmachung vom 1. 8. 23) notwendig.
1. Die Stufen 1 und 2 werden mit Stufe 3 verſchmolzen, ſodaß
die Stufenfolge mit einem Grundlohn von 9000 ℳ beginnt.
2. Die Stufen 11 und 12 werden wie folgt geändert:
Beitrag für
jed.
Kalen=
dertag
Stufe 11 Grundl. 90000,ℳ tägl. Verd, b. 81001- 99000 7650,
99 001-133000 9860 „
12
116000 „ „ „
3. Den ſeitherigen 12 Stufen werden 8 neue angehängt, und zwar:
Stufe 13 Grundl. 146 000./, tägl. Verd. v. 133 001-159 000,K 12410.0
180000
216000,
240000
300 000
400000
500 000
600000
159 001-180000 „
190001-230000 „
230001-290 000
290001-350000 „
350 001-450 000 „
450 001-550 000
550 001 u. mehr
15300
17850
20400
25 500
32200
42.500
51000
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zu können, werden die Arbeitgeber erſucht, die Arbeitsvergütung
einſchließlich Teuerungszulagen, Tantiemen und Naturalbezügen
aller bereits gemeldeter Perſonen, der Kaſſe alsbald mitzuteilen.
Erfolgt dieſe Mitteilung nicht oder nicht rechtzeitig, ſo wird
die Einrangierung nach Gutdünken der Verwaltung vorgenommen
und die ſich hiernach ergebenden Beiträge eingezogen.
Bei dieſer Gelegenheit ſei wiederholt darauf hingewieſen,
daß die Arbeitgeber mit mindeſt, 5 Verſicherten verpflichtet ſind,
ſofort nach jeder Lohnzahlung die Beiträge an die Kaſſe
abzu=
führen, da wir ohnedies unſeren Verpflichtungen nicht mehr
nachzukommen vermögen.
(6844
Darmſtadt, den 15, Auguſt 1923.
Der Borſtand.
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fahren. Eine Ausfertigung des neuen
Tarifs liegt im Stadtkrankenhaus zur
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die Vorausſetzungen gegeben ſind, auf
An=
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Verpflegungs=
koſten gegeben werden.
(st6842
Darmſtadt, den 14. Aug. 1923.
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Pflaſterarbeiten.
Die Ausführung von 3500, bezw.
11000 qm Kleinpflaſter, Floßrinnen= und
Uebergangspflaſter ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
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gungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Zimmer Nr. 5, während der
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ſtunden zur Einſicht offen. Auch
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den dort die Angebotſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
23. Auguſt Ifd. Js., vorm. 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 14. Aug. 1923.
Tiefbauamt. (st6838
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Telephon 1929, (5242
Seite
Datiſtädter Zngblait, Donneistag, dei 16. Auzuſt 1923.
Rummer
Progwekte M. 800oo0O.Stammaktien
Stück 8000 zu je M. 1000.—, No. 7001—15000 der
Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Kodberg A.-G. in Darmstadt.
Die Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. mit dem Sitz in Darmstadt wurde am 1. Oktober
1898 gegründet. Die Dauer der Gesellschaft ist auf eine bestimmte Zeit nicht beschränkt. Dieselbe
be-
schäftigt zurzeit etwa 600 Angestellte und Arbeiter.
Das ursprünglich auf 500 000,— Mk. festgesetzte Grundkapital der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur
Rodberg A.-G. betrug seit November 1921 Mk. 7 200000,—, und zwar Mk. 7000 000,— Stammaktien und
Mk. :00000,— 6 Prosent vollbezahlte Vorzugsaktien. Die Generalversammlung vom 12. August 1922
be-
schloß, das Grundkapital um Mk. 1800 000.— Stammaktien mit halber Dividendenberechtigung für das
Jahr 1922 und voller Dividendenberechtigung für die folgenden Jahre auf Mk. 9000000,— unter Ausschluß
Ces gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu erhöhen. Diese Kapitalerhöhung wurde in der Weise
durch-
geführt, daß von der Mannheimer Bank 4.-G. in Mannheim die sämtlichen Aktien zum Kurse von 120 Prozent
übernommen wor en sind. Von de 1 neuen Aktien wurden nom. IIk. 1054 000,— zum Umtausch in nom.
Mk. 527000,— Aktien der Maschinenbauanstalt u. Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. Venuleth & Ellenberger u.
Göhrig & Leuchs, Darmstadt, verwendet, während weitere nom. Mk. 746000,— junge Aktien im Interesse
der Gesellschaft bestmöglich verwertet wurden. Eine weitere Erhöhung des Grundkapitals von
Mk. 9000 000.— auf Nk. 15 300 000,— dureh Ausgabe von Stück 6200 auf den Inhaber lautende Stammaktien
von je Nk. 1000.— sowie von Stück 100 Vorzugsaktien mit Dividendenberschtigung ab 1. Oktober 1922
wurde in der Generalversammlung vom 20. März 1923 beschlossen. Die Mk. 6200 000,— Stammaktien
wurden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre jeder Gattung von der Mannheimer
Bank A.-G. zum Kurse von 200 Prozent übernommen mit der Verpflichtung, davon Mk. 4400 000,— den
Besitzern alter Aktien zum vorzugsweisen Bezuge derart anzubieten, daß auf je IIk. 2000,— alte
Stamm=
aktien je IIk. 1000,— neue Stammaktien zum Kurse von 230 Prozent zuzüiglich einer Pauschale zur Abgeltung
der Bezugsrechts- und Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Die restlichen IIk. 1800000,— neus
Stammaktien werden nach Weistng der Gesellschaft bestmöglich verwertet. Die Nk. 100000,—
Vorzugs-
aktien wurden unter Ausschluß des g setzlichen Bezugsrechts der Aktionäre jeder Gattung zu einem Kurse
von 100 Prozent von einem Konsortium, bestehend aus der Mannheimer Bank A.-G. in Mannheim und der
Firma Aguile A.-G. für Handels- und Industrieunternehmungen in Frankfurt a. 1I. übernommen. Das be
den beiden letzten Kapitalerhöhungen erzielte Aufgeld ist mit Mk. 360000,— der gesetzlichen Rücklag,
zugeführt wor len, welcher auch der aus der Verwertung der Mk. 746000,—, und der Mk. 180000
Stammaktien für die Gesellschaft sich ergebende Nehrerlös überwiesen werden wird.
Die Mk. 300 000,— Vorzugsaktien sind auf eine aus dem jührlichen Reingewinn vorab zu entnehmend.
Dirtdende von 6 Proxent ohne das Recht zur Nachrahlung aus Eehljahren beschränkt, und sind bei ge
Beschlußfassung über 1. Anderung der Statuten, 2. Wahl zum Aufsichtsrat, 3. Auflösung der Gesellschaf
mit 9fachem Stimmrecht ausgestattet. Ein Verkauf der Vorzugsaktien an Dritte kann nur mit
Genehmigun=
des Aufsichtsrateserkolgen. Berüglich eines etwaigen Rückkaufs, einer Einziehung oder einer Umwandlunt
der Vorzugsaktien in Stammaktien oder einer bevorrechtigten Einlösung im Falle der Auflösung der Gese)l
sch.ft sind keine Bestimmungen getrofken.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt nunmehr Mk. 15300 000,— und zerfällt in Mk. 15000000.
vollbezahlte Stammaktien von je Mk. 1000,—, Nr. 1—15000 und Mk. 300 00½— 6 Prozent vollbesahlt
Vorzugsak jen von je Ik. 1000,—, Nr. 1—300.
Die Stammaktien lauten auf den Inhaber, die Vorzugsaktien auf den Namen. Die Aktien Nr. 1—700
sind mit der Unterschrift des Vorstandes und dem Faksimile der Unterschrift des Aufsichterates versshen
Die Aktien NI. 7001—15000 ind mit den faksimilierten Unterschriften des Vorstandes und Aufsichtsrates
sowie mit der handschriktlichen Unterschrift eines Kontrollbeamten versehen.
Es tehen nunmehr in den obenernähnten Fällen den 15000 Stimmen der Stammaktien 2700 Stimmer
der Vorzugsaktien gegenüber.
Seit 1922 wurden folgen e Herren durch die Generalversammlunz in den Aufsichtsrat neu hinzu
gewählt: Hu o Brinck, Bankdirektor in Darmstadt; Carl Finck, Bankier in Frankfurt a. M.; Hugo Keßler
Bankier in Frankfurt a. M.; Walter Melber, Bankier in Frankfurt a. M.; Herm inn Witscher, Bankdirektol
in Fran furt an II.
Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung per 30. September 1922 stellen sich wie folgt:
Aktivg
Se ℳ 1. Immobilien I (Grundstücke) . . V * 207 304 Zugang . . . . . . . . . . . . .. 113 857 321 161 2. Immobilien II (Gebäude) ..." T" . 1030 514 Zugang .. . . . . . . . .. „ ........ 889 549 1920 064 Abschreibung . . . . . . . . . . . ........ 192 064 * 1728000 3. Betriebs- und Werkzeugmaschinen — „ „ 1 Zugang . . . . . .Uk. 870 252,93 40 Prozent Ubert. Abschreibung 2 .. Mk. 348 101,17 522 151 522 152 25 Prozent Abschreibung . . . O 130 538 391 614 besondere Abschreibung . . . ..... 391 613 4. Betriebsgeräte und Utensilien. „ Zugang . . . . . . .. Uk. 570 593,07 40 Prosent Ubert.-Abschreibung Mk. 228 237,23 342355 342 356 25 Prozent Abschreibung 85 589 256 767 (63 besondere Abschreibung". 256 766 63 5. Werkzeuge . . . . Zugang . . .
..." 2 Uk. 1742 355,57 Absans ..... . ....." — Mk. 4 773.— Mk. 1 737 582,57 40 Prozent Ubert.-Abschreibung. Uk. 695 033,03 1042 549 T042,550 50 Prozent Abschreibung . . . .. .. 521 275 521 275 besondere Abschreibung .. ....... 521 274 5 6. Zeichnungen und Modelle. Zugang ......." Uk. 426 498,32 40 Prosent Ubert.-Abschreibung. Mk. 170 599,32 255 899 255 900 Abschreibung. . . 255 899 7. Kontor-Utensilien . . . . Zugang ..... . . . . .." Mk. 427 748,41 40 Prosent Ubert.-Abschreibung. Mk. 171 099,37 256 649 04 256 650 54 10 Prozent Abschreibung . . . 2 * 25 665 — 04 besondere Abschreibung. 230 984 04 8. Vorräte: Rohstoffe ..... 2 14038 402 47 Halbfabrikate . . ....... 28 665 796 55 42 704 199 9. Kassenbestand . . . . . . „ 37 353
176 127 10. Wechselbestandt) . . . . . . 34 858 1I. Postscheck-Guthaben
...." .. ........ 31 745 138 12. Debitoren?)
....." . . „ . 19989 13. Effektenbestand) . . . . . . ." . .. „...... 1108 530 14. Aval-Debitoren ......... ... „..... 77875 353
Passiva
50
1. Aktienkapital.
Stammaktien
.. . . Mk. 7000 000
Vorzugsaktien ,
.. . . . Nk. 200 000
..."
2. Kreditoren einschl. Anzahlungen”).
eor
3. Aval-Kredtoren.
................."
4. Reservefonds.
5. Rückständige Dividenden. . .
.... . .. .. ......."
6. Steuerrückstände usw..
. ..
7. Erneuerungs- und Organisationskonds .
......... .. .. ..
8. Akzeprtverbindlichkeiten.
„........
9. kypotheken ...
.......
10. Gewinn- und Verlust=Konto
Vortras von 1920/421,
„. Nk. 323 591,68
. Mk. 4 371 274,52
Gewinn 1921122 .....
7200 000
60 436 799
1108 530
1340 000
36 595
100 872
1200 000
1701 941
55 748
4 694 866
Der Reingewinn von Nk. 4 694 866,20 wurde wie folgt verwendet:
Mk. 12000,— zrr Bezahlung von 6 Prozent Dividende auf Mk. 200000.—
Vorzugsaktien, Ik. 2800000,— zur Bezahlung von 40 Prozent Diridende auf
Mk. 7000 000.— Stammaktien für 1 Jahr, Mk. 360000,— zu Bezahlung von 40 Prozent
Dividende auf Mk. 1800000,— Stammaktien für ½ Jahr, Mk. 342000,— zur
Be-
zahlung der Tantieme des Aufsichtsrats, Ik. 800000,— zur Dotierung des Er.
neuerungsfonds, Mk. 380 866,20 zum Vortrag auf neue Rechnung.
02
85
10
69
01
17
1) Enthält nur Warenwechsel. * Hiervon entfallen auf ein Reichsbankguthaben MF. 81 594,—.
2) Davon entfallen Mk. 15000,— auf Sparprämienanleihe, Mk. 6400,— auf 5prozentige Kriegs.
anleihe und IIk. 3000,— auf 4ktien des Bauvereins für Arbeiterwohnungen in Darmstadt.
*) Hiervon entfallen auf eine Banksclluld Mk. 20363731.—.
Soll
Gewinn- und Verlust-Konto per 30. September 1922
Haben
An Betriebskosten . . . . . . .
I., Handlungsunkosten) ... . . . . . . . . . .. ... ..
„ Zinsen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .......
„Abschreibungen . . . . . . . ..............
„ Reingewinn: Vortrag 1920/21. .. . . . . . . . . . . . . .„Mk. 323 591,68
Geminn 1921/22 in Darmstadt . . . . . . . . .Mk. 3 927 986,06
Gewinn 1921/22 in Kaiserslautern . . . . . . .Mk. 443 288,46
Hiervon entfallen Mk. 489700,— auf laufende Steuern.
An Dividenden verteilte die Gesellschaft in den letzten 5 Jahren:
1917/18 auf UIk. 1000 000,— Kapital 10 Prozent, 1918/19 a F Mk. 1000 000.— Kapital 10 Prozent, speicler G. m. b. H. in Köln beteiligt. Das Stammkapital dieser Gesellschaft beträgt Uk. 1000000.—, V0!
1919/20 auf Mk. 1800 000— Stammaktien 15 Prozent + 10 Prozent Bonus, davon auf 800 000,— nur für denen 250 000,— im Besitz der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. eind. Die Dr. Kieselbae.
1, Jahr, Auf Mk. 200 000,— Vorzugsaktien 6 Prozent für ½ Jahr. 1920/21 auf Mk. 2800 000.— Stammaktien / Wärmespeicher G. m. b. H. hat Dividenden noch nicht zur Ausschüttung gebracht, da das erste Geschätts
30 Prozent, auf MIk. 4 200 000.— neue Stammaktien 30 Prozent für ½ Jahr, auf Mk. 200 000,— Vorzugsaktien jahr erst am 31. Dezember 1923 abschließt.
6 Proxent. 1921/22 auf Uk. 7000 000.— Stammaktien 40 Prozent, auf Mk. 1800 000.— Stammaktien
40 Prosent für ½ Jahr, auf Mk. 2 / 000,— Vorzugsaktien 6 Progent.
die Kreditoren Ik. 442 134 189— betragen, wovon Ik. 21871506,— auf eine Bankschuld entfallen. Die / 15. Junf 1922, sowie in der Neuen Badischen Landesreitung Nr. 179 vom 7. April 1922 erschienenen Prospek
Vorräte an Rohstoffen und Halbfabrikaten dürften sich nach dem Stande per 31. März 1923 schätzungs- verwiesen.
weise auf etwa Mk. 520 000 000,— Wert belaufen.
Das Aktienkapital der vorerwähnten Maschinenbauanstalt und Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. welche Summe jedoch bis zur Ablieferung nocht eine wesentliche Erhöhung erfahren wird, da es sich in de
Venuleth & Ellenberg-r und Göhrig & Leuchs, Darmstadt, beläuft sich zurzeit auf Uk. 850 000,—; hiervon Hauptsachs um Bestellungen mit gl itenden Preisen handelt. Voraussichtlich wird auch für das laufend
sind Mk. 527 000— in dem Besitz der Dampfkesselkabrik vorm, Arthur Rodberg 4.-G. Die Maschinenbau- Geschäftsjahr — unter dem üblichen Vorbehalt, namnentlich mit Rü ksicht auf die de zeitige schwierig
anstalt und Dampfkesselfabrik A.-G. vorm. Venuleth & Ellenberger und Göhrig & Leuchs verteilte in den Materialbeschaffung und die unsicheren politichen und wirtschaftlichen Verhältnisse — mit einem be
letzten 3 Jahren tolgende Dividenden: 1919/1920: 10 Prozent; 1920/1921: 15 Prozent; 1921/1922: 30 Progent. friedigenden Ergebnis zu rechnen sein.
Darmstadt, im Juni 1923.
Die Gesellschaft verfügt über einen genügenden Auftragsbestan ), sodaß ihr für die nächsten Monate
Beschäftigung gewährleistet ist. Die schwierige Materialbeschaffuns tritt jedoch auch bei dieser Gesellschaft
in Ar. cheinung.
Auf Grund des vorstehenden Prospektes sind
M. 8o00ood.— Stammaktien
Die Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G. ist ferner an der Firma Dr. Kieselbach Wärme
Wegen der Anzaben über den Gegenstand des Unternehmens, den Grundbesitz der Gesellschaft
Zusammensetzung des Aufsichtsrats und des Vorstandes, die Generalversammlungen, das Geschäftsjahr wir
Dach dem Stande per 31. März 1923 beziffern sich die Debitoren auf Mk. 587 297219,—, während / auf den in der Frankfurter Zeitung Nr. 441 vom 16. Juni 1922 und in dem Darmstädter Tagblatt Nr. 163 v0l
Die Gesellschaft verfügt geg enwärtig über einen Auftragsbestand im Werte von ea. IIk. 1400000004
Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A.-G
zum
Stück 8000 zu je M. 1000.—, No. 7001—15000
der Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg A--G. in Darmstadt
(682
Handel und zur Notiz an der Frankfurter und Mannheimer Börse zugelassen worden.
Frankfurt a. I., im Juni 1923.
Deutsche Bank Filiale Frankfurt M. Hohenemser Darmstädter und Mationalbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien Filiale Frankfurt (Man)
Mannheim, im August 1923.
Rheinische Greditbank,
Mannheimer Bank, Aktiengesellschaft,