Darmstädter Tagblatt 1923


24. Juli 1923

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Nauſer.

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 202
186. Jahrgang
Dienstag, den 24. Juli 1923

Anz

27 mm breite 3
Finanz=Anzeig
breit) 8000 M.
Finanz=Anzei
zeile 12000 M
ſtelle Rheinſt
expeditionen.
Aufruhr, Str
auf Erfüllung
von Schadenerſ
Beitreibung, f.
Deutſche Bank un

Ranſtg
ank.

Poincarés Verläumdungsfeldzug.
Berlin, 23. Juli. (Wolff.) Poincaré hält den gegen=
wärtigen
Zeitpunkt für geeignet, um noch einmal alle die Ver=
leumdungen
und Entſtellungen in die Welt zu ſchleu=
dern
, mit denen er ſeit Jahren arbeitet. Wie immer, ſucht er den
Umſtand, daß der Krieg nicht in Deutſchland geführt wurde, und
daß der Wiederaufbau der zerſtörten franzöſiſchen Gebiete, der
längſt vollendet ſein könnte, von Frankreich zu Propaganda=
zwecken
abſichtlich verzögert wurde, zur Stützung der Legende zu
benutzen, daß Frankreich durch den Krieg mehr gelitten habe als
das ausgehungerte, verſtümmelte und ausgepreßte Deutſchland
durch den Krieg und den Frieden. Dieſes Mittel dürfte jetzt
nicht mehr verfangen, denn es gibt wohl keinen vorurteilsfreien
Wirtſchaftler oder Politiker mehr, der ſich nicht klar darüber
wäre, daß die unſichtbare Zerſtörung in Deutſchland unendlich
viel folgenſchwerer und verhängnisvoller geweſen iſt als die ſicht=
bare
in Frankreich. Die Verwüſtung der deutſchen Volkskraft
durch Hungerblockade und jahrelange Entbehrungen, die Ver=
nichtung
des Mittelſtandes, des Rentners und Sparers, die Un=
terernährung
und ſchwere körperliche Schädigung von Millionen
Kindern, die Zerſtörung der deutſchen Finanz= und Wirtſchafts=
kraft
, nicht zum wenigſten durch die Ruhrbeſetzung, die Subſtanz=
erſchöpfung
, die die Inflation der Währung nicht verbergen kann,
dies alles iſt von den berufenſten Sachkennern des Auslandes ſo
oft und entſchieden anerkannt worden, daß auch der geſchickteſte
Advokat hat dieſe Tatſachen nicht verleugnen können. Wenn die
deutſche Wirtſchaft unter Anſpannung aller
irganiſatoriſchen Mittel die Produktion teil=
veiſe
aufrecht zu erhalten ſucht, ſo ſollte auch der
Hegner Deutſchlands, ſofern er Reparationen will, über dieſe
Bemühungen Genugtuung empfinden, da ſie die Vorausſetzungen
u Reparationszahlungen ſind. Wenn Poincaré eine klare Feſt=
tellung
der deutſchen Reparationsverpflichtungen, die nach dem
Irteil der internationalen Sachverſtändigen die Vorausſetzung
ür einen Kredit und damit für die Wiederherſtellung der Zah=
ungsfähigkeit
Deutſchlands iſt, eine Unklugheit nennt, ſo enthüllt
r damit noch einmal deutlich ſeine wahren Abſichten: Nicht
im Aufbau und Reparationen, ſondern darum
ſt es ihm zu tun, zu zerſtören und dauernd die
dand an der Gurgel des deutſchen Volkes zu
aben. Das Angebot der deutſchen Regierung vom 7. Juni,
as faſt in der ganzen Welt als ein ernſter Beweis der guten Ab=
chten
Deutſchlands gewürdigt worden iſt, zeigt die einige Ent=
hloſſenheit
der deutſchen Regierung und aller Wirtſchaftskreiſe,
n der Reparation bis zur äußerſten Grenze zu gehen. Die un=
eheueren
Leiſtungen, zu denen ſich die deutſche Regierung ver=
flichtet
hat, werde dem deutſchen Volke vielleicht gerade noch die
ebensmöglichkeit belaſſen. Unter ſolchen Umſtänden von dem
zeſpenſt einer deutſchen Wirtſchaftshegemonie, in Europa zu
orechen, iſt ſinnlos. All dieſe advokatiſchen Kniffe Poincarés
önnen nicht darüber hinweatäuſchen, daß ſeine Politik die wirt=
haftliche
und militäriſche Beherrſchung Europas iſt.
Die Pariſer Preſſe zu Poincarés Rede.
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Abendpreſſe nimmt
on der geſtrigen Rede des Miniſterpräſidenten nur kurze Notiz.
ſit beſonderem Nachdruck verweiſt ſie jedoch auf die Stelle der
ede Poincarés, wo von den deutſchen Neubauten die Rede iſt.
das Journal des Debats erklärt dazu, daß dieſe Summe, die
ir die genannten Zwecke aufgebracht worden ſei, von der Re=
arationsſumme
geſtohlen worden ſei. England wolle dieſe War=
ung
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, ſo ſchreibt das Blatt
heiter, nicht in den Wind ſchlagen, denn wenn Deurſchland in=
ilge
der Markentwertung ſeiner inneren Schulden ledig ge=
ſorden
ſei, werde es nach Entbindung auch von der Repara=
onsſchuld
ſeine Herrſchaft in Europa wieder aufrichten. Dann
derde ſich Großbritannien am Rande eines Abgrundes befin=
en
, vor dem es ſich nicht mehr retten könnte.
In ähnlichen Gedankengängen bewegt ſich auch die Liberté,
ie von der Möglichkeit einer Wiederaufrichtung der deutſchen
ſormachtſtellung in Europa ausgeht und den engſten Zuſammen=
hluß
der Verbündeten verlangt.
Augenblicklich geben alle Abendblätter, an erſter Stelle der
emps, Auszüge aus einem heute früh von der Daily Mail ver=
fſentlichten
Artikel wieder, in dem dieſes Blatt die überlegene
onkurrenzfähigkeit Deutſchlands England gegenüber nachzu=
eiſen
verſucht. Die Schlußfolgerung der Daily Mail, der ſich
e hieſige Preſſe faſt ausnahmslos und nachdrücklich anſchließt,
utet: Wenn Deutſchland nicht durch eine beträchtliche Schulden=
ſt
, in erſter Linie durch die Reparationen, an der Erſtarkung
iner Induſtrie gehindert wird, werden Englands Handel und
nduſtrie wieder zerſtört, ſobald die deutſche Induſtrie wieder
nigermaßen auf die Beine gekommen iſt.
Paris, 23. Juli. (Wolff.) Zu der geſtrigen Rede Poin=
irös
ſchreibt das Oeuvre, man könne befürchten, daß Poin=
aré
Lloyd George nichtüberzeugt, aberdie eng=
ſchen
Freunde Frankreichs aufgeregt habe.
oincar habe ſein impulſives Temperament nicht zügeln können.
rhabe Lloyd George angreifen wollen und habe ſich doch ſchließ=
h
an einen Nachfolger gewandt. Es ſei nicht Lloyd Ge=
rge
geſeſen, der ſich geweigert habe, in das Ruhr=
ebiet
mit einzumarſchieren, ſondern Bonar
aw. Es ſei nicht Lloyd George geweſen, der Frankreich in
eſen: Augenblick finanzielle Schwierigkeiten bereite oder inter=
itionale
Expertiſen vorſchlage, das ſei Stanley Baldwin.
r ſchlage dieſe Frage übrigens im Geheimen vor, denn dies=
its
und jenſeits des Kanals habe man ſich geſchworen, ab=
zlutes
Stillſchweigen, über die laufenden Verhand=
ngen
zu bewahren. Gewiß habe Poincaré dieſes Still=
hweigen
nicht gebrochen, aber er habe ſich ſelbſt
erraten dadurch, daß er Worte ausſprach, die man in Lon=
on
als eine Antwort anſehen müſſe. Gewiſſe Leute behaupteten,
oincaré ſei ein großer Politiker, andere bezweifelten dies. Die
ukunft werde darüber entſcheiden, aber jedermann ſei ſich da=
iber
einig, daß Poincaré ein deteſtabler Diplomat
i. (Wörtlich.)

Vom Tage.

Vom Montag, den 23. Juli ab finden Deviſen= Notie=
rungen
nur noch an vier Tagen der Woche ſtatt, und zwar am Mon=
tag
, Dienstag, Donnerstag und Freitag.
Havas, meldet aus Dortmund, daß die Metallwerke der
Dortmunder Union ohne Zwiſchenfall beſetzt worden ſeien.
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf hat Le Troguer, die
Kruppwerke, in Segeroth beſichtigt, die am 2. Juli beſetzt
worden waren, um dort 21 000 Tonnen Koks und 60 000 Tonnen Kohlen
und Briketts zu beſchlagnahmen.
Der Naſſauer Bote in Limburg wurde wegen der Ab=
lehnung
von Bekanntmachungen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde
auf drei Tage verboten.
Die Unterzeichnung des Lauſanner Friedens=
vertrages
findet heute nachmittag 3 Uhr in der Aula der
Lauſanner univerſität ſtatt.
In Londoner politiſchen Kreiſen werden trotz aller beruhi=
genden
Erklärungen der deutſchen Regierung äußerſt ernſte Be=
fürchtungen
über die innere Entwicklung in
Deutſchland gehegt.
Nach einer Havasmeldung aus Santiago de Chile veröffentlichen die
Blätter eine diplomatiſche Note der chileniſchen Re=
gierung
an Frankreich, worin die Ermächtigung zur Ausfuhr
von für Chile gekauften Waren aus dem Ruhrgebiet gefordert wird.
Der Vorſitzende des ſchwediſchen Miniſterrats empfing kürzlich den
ruſſiſchen Vertreter in Stockholm, Oſinski, und hatte mit ihm eine
längere Unterredung. Der Sozialdemokraten ſpricht die Vermutung
aus, daß dabei auch die Frage dre Bedingungen für die neuen Ver=
handlungen
zwiſchen Schweden und Rußland be=
rührt
wurden.

Amtlicher Oolſarkurs 349 125
Gegen die Verſchleppungstaktik Poincarés.
* London, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Times prüft in
einem Leitartikel noch einmal die gegenwärtige Lage. Sie
ſchreibt, die engliſche Regierung habe ihre politiſche Auffaſſung
nunmehr ſehr überlegt und ihr mit Gewißheit ſorgfältig Aus=
druck
gegeben, um nunmehr dieſe ernſte Aktion in Szene zu
ſetzen, von der die britiſche öffentliche Meinung nur dringend
wünſcht, daß ſie umgehend Früchte tragen möge. Die engliſche
Regierung hat dieſe Aktion nicht etwa zur Befriedigung ſub=
tiler
Preſtigegefühle oder gar aus Eigenliebe unternommen,
ſondern weil die Gefahren für Europa ſtündlich anwachſen und
die engliſche Oeffentlichkeit beunruhigen und alarmieren. Die
engliſche Oeffentlichkeit iſt um den Erfolg des engliſchen Schrittes
beſorgt. Sie gibt ſich jedoch dem hoffnungsvollen Gefühl hin,
daß ſie ſieht, daß das Reparationsproblem nunmehr auf einen
breiteren Boden geſtellt wird.
Die Regierung, die zu dieſem Schritt gezwungen worden iſt,
muß nun auch energiſch auf ihrem Plan beharren. Sie darf jetzt
nicht ruhig mit anſehen, daß ihr Eifer durch diplomauſche Ver=
zögerungen
gehemmt werde. Es handle ſich jetzt nicht mehr um
Deutſchland allein, um ſeine Rückkehr zu normalen Verhältniſſen
und um Regelung der Reparationszahlungen, ſondern um die
Wiedergewinnung der Stabilität in ganz Europa. Es müſſe jetzt
etwas, und zwar ſehr ſchnell, getan werden. Ganz im Gegenſatz
zu der von Poincaré am Sonntag geäußerten Anſicht über die
Gefahren der angeblichen induſtriellen Kraft Deutſchlands ent=
rollt
das Blatt ein trübes Bild von der verzweifel=
ten
deutſchen Wirtſchaftslage. Der Zuſtand
Deutſchlands ſpotte jeder Beſchreibung. Die
Währung ſei zerſtört, die Staatsfinanzen ſeien in Unordnung.
Mit Ausnahme Weniger, die aus dieſem Zuſtande Vorteile zögen,
lebe die ganze Bevölkerung täglich von der Hand in den Mund
und in der ſtändigen Angſt, was der kommende Tag bringen werde.
Die Regierung ſei vielfach gelähmt. Der Verſuch, ſich alle Sor=
gen
durch Inflation vom Leibe zu halten, beginne ſich bitter zu
rächen. Alle Kräfte, die zu einem wirtſchaftlichen und ſozialen
Konflikt drängen, würden vielleicht bald ihre Stunde für ge=
kommen
halten, wenn der wirtſchaftliche Zuſammenbruch ein=
trete
. Der deutſchen Politik ſei ein erheblicher Teil der Schuld
beizumeſſen, aber man dürfe nicht überſehen, daß die Alliierten
durchaus nicht in dem Sinne gehandelt hätten, der geeignet ge=
weſen
ſei, eine kluge Politik Deutſchlands zu unterſtützen.
Beratungen in Paris.
Paris 23. Juli. (Wolff.) Havas teil mit, daß heute vor=
mittag
im Quai d’Orſay eine Konferenz zur Prüfung der eng=
liſchen
Dokumente in der Reparationsfrage ſtattgefunden habe.
Abgeſehen vom Miniſterpräſidenten, habe der Direktor im Mi=
niſterium
für auswärtige Angelegenheiten, Perretti,, und der
ſtellvertretende Direktor der Abteilung des Außenminiſteriums
für Handelsbeziehungen, Seydoux, daran teilgenommen. Havas
fügr hinzu, es werde unbedingtes Stillſchweigen über den Ver=
lauf
der Konferenz gewahrt. Es liege aller Grund zu der An=
nahme
vor, daß Poincaré ſeine Erwägungen hinſichtlich der Lon=
doner
Note auf dem gewöhnlichen diplomatiſchen Wege der
Brüſſeler Regierung mitteilen werde. Das belgiſche Kabinett
werde zweifelsohne auch ſeine einzeln angeführten Ausführungen
in Paris wiſſen laſſen. Schließlich würden die beiden Regierun=
gen
ſich über ihre dem Auswärtigen Amt in London mitzu=
teilende
Antwort verſtändigen. Der am Donnerstag angeſetzte
Miniſterrat wird bereits morgen ſtattfinden, um Poincaré Ge=
legenheit
zu geben, den Miniſtern von ſeiner Stellungnahme
Mitteilung zu machen.
Verrechnet.
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die franzöſiſchen Blätter
ſind voll von Nachrichten über die letzte Reiſe des franzöſiſchen
Arbeitsminiſters Le Troqueur nach dem Ruhrgebiet. Der Temps
benutzt die Gelegenheit, um über die vorrätigen Kohlenlager
neu: Angaben zu machen. Die Vorräte an Koks, ſo behauptet
das Blatt, werden mit etwa 1 500 000 Tonnen veranſchlagt. Dieſe
Vorräte ſichern bis in den Januar den weiteren Betrieb der fran=
zöſiſchen
und belgiſchen Metallinduſtrie. (Das Echo National
hatte bekanntlich unter Berufung auf eine Erklärung des be=
kannten
Induſtriellen de Wendel, des Präſidenten der Metzer
Handelskammer, dieſem Optimismus der franzöſiſchen Preſſe
widerſprechen.)

Poincarés ſonntägliche Haßrede.
Sonntag für Sonntag muß die Einweihung irgendeines
Kriegerdenkmals dazu herhalten, dem franzöſiſchen Miniſter=
präſidenten
Gelegenheit für eine ſeiner lügenhaften Haßreden
gegen Deutſchland zu geben. Die Poincaréſche Rede dieſes Sonn=
tags
in Villers=Cotterets iſt darum von beſonderer Bedeutung,
weil ſie unter dem Druck der Erkenntnis der engliſchen Ant=
wortnote
gehalten wurde. Der Winkeladvokat Poincaré ſcheut
vor keinem Mittel, vor keiner Lüge zurück, um ſeiner Politik,
der franzöſiſchen Hegemonie in Europa zum Siege zu verhelfen.
In ſeinen Propagandareden ſucht Poincaré jedesmal mit an=
deren
Farben und Tönen die wahren Abſichten Frankreichs zu
verſchleiern, auf die öffentliche Meinung der Welt einzuwirken
und ſchließlich die innere Spannung in Deutſchland zu verſchär=
ſen
, um dadurch die Widerſtandskraft des Kabinetts Cunos zu
erſchüttern. Poincaré hat es bei ſeinen propagandiſtiſchen Re=
den
verhältnismäßig leicht, denn er braucht nur mit den Schlag=
wörtern
der engliſchen Kriegspropaganda zu operieren, und er
wird die Engländer jetzt ſelber leiten. Wie der Privatſekretär
Lord Northeliffes kürzlich in London ſelbſt ausſprach, hat die
engliſche Propaganda ſo vorzüglich und nachhaltig gewirkt, daß
die Ausmerzung dieſer Wirkungen England vor die ſchwierigſte
Aufgabe ſtellt. So konnte Poincaré, ohne das Hohngelächter der
Welt fürchten zu brauchen, in Villers=Cotterets Frankreich als
das unſchuldig leidende Land darſtellen, das noch keinerlei Mög=
lichkeit
gehabt hätte, ſeine zerſtörten Gebiete aufzubauen. Gegen=
über
ſeinem Schuldner Deutſchland, deſſen induſtrielle Macht
und Organiſation immer ſtärker und bedrohlicher würde. Die
Lüge von der blühenden Geſundheit und der weltumſpannenden
Macht der deutſchen Wirtſchaft war von dem Konkurrenzneid des
engliſchen Krämergeiſtes zurechtgemacht. Sie wird in England
als ſolche bewertet werden. Schreibt doch die engliſche Times
in ihrem Sonntagsleitartikel, daß der wirtſchaftliche Zuſtand
Deutſchlands jeder Beſchreibung ſpottet. Die Times geht in
ihrem Peſſimismus ſo weit, daß ſie warnend ſchreib, es bleibe
nur wenig Zeit übrig, um das Mitteleuropa drohende Chaos
noch zu verhindern. Die Poincaréſche Schilderung der deutſchen
Juduſtrie und ſein Angriff auf ſie wird in England ebenſo ihre
Wirkung verfehlen wie das Lamento von dem beſchä=
digten
Frankreich, denn in England wurde das Wort
ſchon geſprochen, daß die unſichtbaren Zerſtörungen in der eng=
liſchen
Wirtſchaft, die die franzöſiſche Politik der Nachkriegszeit
angerichtet hat, größer ſeien als die Zerſtörungen auf den fran=
zöſiſchen
Kriegsſchauplätzen, die Frankreich bei beſcheidener Ar=
beitsluſt
und Organiſationskraft mit deutſcher Hilfe und deut=
ſchen
Sachleiſtungen längſt hätte wieder aufbauen können.
Poincaré macht dann der deutſchen Induſtrie den Vorwurf,
ſie beherrſche den Staat, ſchiebe ihn in ihrem Intereſſe beiſeite
und ſei die Herrin der deutſchen Preſſe und der deutſchen Re=
gierung
. Und ausgerechnet dieſer Beauftragte der
franzöſiſchen Schwerinduſtrie und Finanz appel=
liert
heuchleriſch an den demokratiſchen Weltgedanken mit der
Frage: Soll dieſes Syſtem wirtſchaftlicher und ſozialer Unter=
drückung
als natürlicher Verbündeter der militäriſchen Reaktion
ſich endgültig in Deutſchland feſtſetzen? Wir meinen, ſolche Sätze
in Deutſchland ſchon vor der Poincaréſchen Rede leider ſchon zu
oft geleſen zu haben. Man ſcheint in der Privatkanzlei des Herrn
Poincaré beſonders die Voſſiſche Zeitung und die Leitartikel
des Herrn Bernhard wörtlich zu ſtudieren. Da haben wir alſo
die Wahrheit der berüchtigten 90 Prozent bezw. berichtigten 30
Prozent der Beherrſchung der deutſchen Preſſe durch die deutſche
Induſtrie. Auch die ganze Phraſeologie der deutſchen ſozialiſti=
ſchen
und kommuniſtiſchen Preſſe finden wir in den Poincaré=
ſchen
Angriffen gegen die deutſche Induſtrie wieder. Die Abſicht
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hinſichtlich der Wirkung
ſeiner Rede auf die deutſche Oeffentlichkeit iſt natürlich klar.
Poincaré kennt die augenblicklichen innerpolitiſchen Schwierig=
keiten
in Deutſchland. Er kennt nur zu genau die Schlagwörter,
mit denen der Kampf gegen die letzten Reſte der wirtſchaftlichen
Organiſation geführt wird, und er will, daß dieſer Kampf mit
dem Zuſammenbruch Deutſchlands und dem Chaos in Deutſch=
lan
endet, damit ſo die Debatten über die deutſche Leiſtungs=
fähigkeit
und die Erhaltung des deutſchen Staates mit England
gegenſtandslos würden. Daß die Organiſation, der Mut und
die Willenskraft der deutſchen Induſtrie bisher das deutſche Volk
vor dem Schwerſten, dem völligen wirtſchaftlichen Zuſammen=
bruch
, bewahrt haben, daß in dieſer Bewahrung für Frankreich
die letzte Möglichkeit liegt, Reparationsleiſtungen zu erhalten,
das weiß Herr Poincaré, und das will er verhindern. Die fran=
zöſiſche
Politik an Ruhr und Rhein braucht den wirtſchaftlichen
und politiſchen Zuſammenbruch Deutſchlands, und wenn ein
Poincaré die deutſche Politik angreift, dann heißt das ſo viel,
als die Organiſation und die Kraft der deutſchen Induſtrie ſind
das allerletzte Hindernis auf dem Triumphwege der franzöſiſchen
Politik zur Hegemonie in Europa.
Die Aufnahme der Rede in London.
* London, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Poincarés geſtrige Rede
verſtinmte hier ſehr. Man bedauert lebhaft, daß ſich die Re=
gierung
durch Poincaré zu einer Politik des ſtrengſten Still=
ſchweigens
beſtimmen ließ. Im Unterhaus wird dagegen pro=
teſtiert
werden. Seltſamerweiſe iſt es Frankreich gelungen, in
der City eine optimiſtiſche Stimmung zu erwecken und den Glau=
ben
zu erzeugen, England habe Frankreich unter Bedingungen
den Erlaß der ganzen Schuld angeboten, was den Frankenwert
ſehr ſtützt. Die Brüſſeler Regierung meint, daß der engliſche
Entwurf ſchließlich zu einer= Verſtändigung führen werde, wenn
ſie auch ſchwierig ſein werde. Die Times betont darauf die Ge=
fahren
des Verſuchs und die Unmöglichkeit für die Regierung,
die Verſchleppungstaktik zu dulden.

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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.

Ruiieer 202

Zuverſichtliche Stimmung in Belgien.
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Dem Temps zufolge zeigt
man in halbamtlichen belgiſchen Kreiſen große Zuverſicht. Aller=
dings
behauptet man gleichzeitig, daß das Prinzip der belgiſch=
franzöſiſchen
Aktion im Ruhrgebiet nicht angetaſtet werden dürfe.
In zwei Punkten laſſe die Haltung der belgiſchen Regierung
keinen Zweifel mehr aufkommen: erſtens wünſche das Kabinett
Theunis, daß der paſſive Widerſtand vor Eintritt in irgend=
welche
Verhandlungen auf jeden Fall eingeſtellt werde; anderer=
ſeits
halte man es für unangemeſſen, daß die Unterwerfung
Deutſchlands durch gewiſſe Zugeſtändniſſe betreffend die Ab=
änderung
der Ruhrbefetzung herbeigeführt werde. Gewiß ſetze
mar ſich in Brüſſeler Kreiſen das Ziel, fobald wie möglich zu
der urſprünglichen Form, d. h. zu der unſichtbaren Ruhrbeſetzung,
zurückzulehren. Man fügt indeſſen hinzu, es könne keine Rede
davon ſein, daß man ſich in dieſer Frage die Hände binde und
eine vorherige Verpflichtung eingehe, da Deutſchland die Be=
ſtimmungen
des Verſailler Vertrages durch ſeinen unberechtigten
Widerſtand (!) verletzt habe. Zweitens bekunde man eine über=
wiegende
Abneigung, einen internationalen Sachverſtändigen=
ausſchuß
mit der Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit zu
betrauen. In maßgebenden Kreiſen vertritt man nach wie vor
den Standpunkt, daß es bei dem gegenwärtigen Stand der
Dinge geradezu unmöglich ſei, ſich ein vernünftiges Urteil über
die Leiſtungsfähigkeit des Deutſchen Reiches zu bilden.
Italien zur engliſchen Note.
* Rom, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Urteile der italieniſchen
Preſſ= über die engliſche Note widerſprechen einander. Der Lon=
doner
Vertreter der Stampa hebt die Einmütigkeit des engliſchen
Kabinetts hervor. Sogar Lord Derby habe ſich bekehrt. Die Po=
litik
Englands ſei unberechenbar. Zunächſt werde jedenfalls der
Nebel zerſtreut, den die franzöſiſche Propaganda in Europa ver=
breite
. Entgegengeſetzter Anſicht iſt das Journale di Roma, das
ſchreibt, der Einfluß, der Diehardts im Londoner Kabinett ſei
andauernd ſehr mächtig. Die Epoca ſagt pefſimiſtiſch, England
wiederhole offenbar ſein altes Ziel von Genua. Nachdem es
eine Sonderaktion und ein Sonderabkommen mit Deutſchland
angedroht habe, ſcheine es heute Frankreich gegenüber klein bei=
zugeben
. Es ſei ein Glück, daß Italien eine kluge autonome Po=
litik
treibe. Frankreich verfahre in Verfolgung ſeiner Hegemonie=
politik
feſt und zielbewußt. Ebenſo entſchloſſen verhalte ſich
aber wenigſtens bis jetzt auch Deutſchland, das den Irrtum von
1918 nicht wiederholen und im Tauſch gegen leere Verſprechungen
den paſſiven Widerſtand nicht aufgeben werde.

Umſturzbewegung in Griechenland.
des Matin aus Belgrad ſind dort Depeſchen aus Saloniki ein= ſchen Verträge, ein Freundſchaftsvertrag, ein
getroffen, wonach Griechenland das Theater einer
großen republikaniſchen Bewegung aufführe. Durch Türkei war vertreten durch Fsmet Paſcha,Riza Nuri
verhindern. Das Zentrum der republikaniſchen Agitation" hielten kurze Anſprachen, in denen ſie ſich zu der Wiederaufnahme
ſei Saloniki, und an der Spitze der Bewegung ſtänden Veni=
ſelos
, der ehemalige Kommandant der griechiſchen Streitkräfte beglückwünſchten und die Hoffnung auf rege wirtſchaftliche Be=
von
Thrazien, General Pangalos, ſowie Admiral Had=
ſchikyrval
. In Saloniki und in Weſt=Thrazien befürchte man Wortlaut: Die Türkei und Polen, von dem gleichen aufrichti=
einen
ernſten Konflikt mit den Regimentern, die dem König treu, gen Willen befeelt, die Bande aufrichtiger Freund=
von
den griechiſchen Finanzleuten Sacharow und Be= Jahrhunderte tiefe Beweiſe ablegten, in der Erwägung, daß dieſe
nakis unterſtützt.
Neuwahlen in Griechenland.
dert werden würde. Vier der gegenwärtigen Miniſter würden
durch außerhalb der Politik ſtehende Perſönlichkeiten erſetzt werden.
Der Entwurf über die Garantieverträge.
Woche in London abgehaltenen Sitzung des Sonderausſchuſſes alle Ehren= und Vorrechte der meiſtbegünſtigten Nationen genie=
der
Völkerbundskommiſſion für Rüſtungsfragen, der einen
allgemeinen Entwurf über Garantieverträge ausar=
beiten
ſollte, wurden dem diplomatiſchen Berichterſtatter des
Daily Telegraph zufolge zwei Pläne erörtert, von denen der
eine von Lord Cecil und der andere von dem fran=
zöſiſchen
militäriſchen Vertreter ſtammte. Der
Sonderausſchuß hielt ſich im großen und ganzen an den franzö=
ſiſchen
Plan, dem jedoch weſentliche Gedanken des Cecilſchen
Planes einverleibt wurden. Der neue Plan fand allgemeine Monat nach der Ratifizierung in Kaft, hat einjährige Dauer und
willige Einrichtung neutraler und entmilitari=
ſierter
Zonen an den Grenzen einander be=
nachbarter
Stagten aufgeſtellt ſei.

Unterhausantrag auf Einberufung einer
internationalen Konferenz.
London, 23. Juli. (Wolff.) Heute wird im Unter=
haus
ein Beſchlußantrag über die Abrüſtung zur Erörte=
rung
kommen, in dem die Regierung aufgefordert wird, unver=
züglich
Schritte zur Einberufung einer internationalen
Konferenz zu unternehmen, die die Aufgabe haben ſoll, ſich
mit dem Problem der Sicherheit der einzelnen Nationen unter
dem Geſichtspunkt zu befaſſen, daß der Frieden und die Freiheit
der kleinen und der großen Nationen nur durch Abrüſtung ge=
ſichert
werden könnte. Außer dem Antragſteller Macdonald
werden dem Daily Telegraph zufolge vorausſichtlich auch der
Premierminiſter und Asquith ſprechen.
London, 23. Juli. (Wolff.) Wie der diplomatiſche Be=
richterſtatter
des Daily Telegraph erfährt, beabſichtigen die
nationalen Liberalen am Donnerstag, die Frage der
Ruhrbeſetzung und der dadurch verurſachten Verwir=
rung
des Handels im Unterhaus, zur Spmche zu
bringen. Die Regierung wünſche, daß die Reparations=
debatte
bis zur nächſten Woche verſchoben werde, da man
dann im Beſitz der Auffaſſungen der verſchiedenen alliierten Re=
gierungen
über die Antwort auf die deutſche Note ſein werde.
Sozialiſienkonferenz in London.
London, 23. Juli. (Wolff.) Geſtern wurde in London eine
Konferenz abgehalten, die von dem Bureau der ſozia=
liſtiſchen
Internationale einberufen worden war, um
die internationale Lage und die von den Parteien der
einzelnen Länder eingenommenen Standpunkte zu erörtern. An=
weſend
waren Léon Blum (Frankreich), Adolf Braun
(Deutſchland), Vandervelde (Belgien) ſowie Ramſay Mac=
donald
, Shaw und Arthur Henderſon (Großbritannien). Die
Konferenz beſchloß im Hinblick auf den gegenwärtig im Gang be=
findlichen
Austauſch von Noten und Anſichten zwiſchen den alli=
ierten
Regierungen uſw., das engliſche Unterhausmitglied Shaw
zu erſuchen, ſich nach dem Ruhrgebiet zu begeben und nach
ſeiner Rückkehr zu berichten, welche Schritte getan werden könn=
ten
, um zu einer befriedigenden Löſung des Problems zu ge=
langen
.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Montag, den 23. Juli.
Flachsmann als Erzieher.
Komödie von Otto Ernſt.
Die Wahl dieſes Stückes hebt die Vorſtellung an ſich ſchon
weit über das Nivean einer ſommerlichen Luſtſpielzeit, und wie
geſpielt wurde, war gleichwertig unſeren beſten Aufführungen
der Winterzeit. Das Stüick ſſammt aus dem Jahre 1902 und
will die Uebelſtände an den Schulen geißeln; es gilt heute noch
wie zu ſeiner Zeit und wird noch lange ſeine Wirkung nicht
verſagen, denn Flachsmänner wird es ſo lange überall geben,
bis ein ganz neues Geſchlecht von Pädagogen geboren ſein wird.
Otto Ernſt hat das Stück als Luſtſpiel geſchrieben, es wirkt wie
eine Tragikomödie und iſt im Grunde doch ſo erſchütternd
tieſernſt.
Vielleicht dem ſommerlichen Spielplan anzupaſſen, wurde die
Komödie beſonders betont, das Komiſche dick unterſtrichen und
zuweilen ein Grenzübergang zur Poſſe verſucht. Das Stück hat
dadurch nicht gewonnen, aber auch ſo war die Aufführung von
ſtarker Wirkung, die das vollbeſetzte Haus oft zu ſpontanem
Beifall auf offener Szene hinriß.
Künſtleriſch als ſtärkſte Leiſtung muß wieder der Schulrat
von Bruno Harprecht erwähnt werden; ſeine meiſterhafte
Begabung der Charakteriſierung und Darſtellung bindet den Zu=
ſchauer
während ſeines ganzen Auftretens. Nur leider eine Ton=
art
zu laut. Die Titelrolle wurde von Franz Sauer, der auch
als Spielleiter zeichnete, recht gut durchgeführt: verſchlagen, bos=
haft
, intrigant und ignorant. Aber zu ſehr kränklich, denn um
die hoh: Regierung dreißig Jahre lang zu täuſchen, dazu gehört
mehr Kraft und blendende Frechheit, als dieſer Flachsmann ſie
zeigte. Im Lehrerkollegium waren alle Typen gut vertreten;
Carl Lindt übertreibt zwar noch zu viel, Eduard Göbel,
Theo Bögel und Hermann Schüler machten aus ihren Rol=
len
alles Mögliche, nur Paul Sehre war etwas gar zu farblos.
Rudolf Sang als Lehrer Flemming verſtand, ſeiner ſympathi=
ſchen
Rollz warmes Leben zu verleihen, und ſtellte eine präch=
tige
Geſtalt hin mit ihrem fortſchrittlichen und von Flachsmann
gehemmten Streben voll leidenſchaftlichen Temperaments und
doch auch wieder ganz lyriſch gegenüber ſeiner Kollegin Liſa
Holm, die Fini Klee lieb und nett ſpielte. Frieda Eichel=
ſtein
ſchoß in ihrem Künſtlertemperament über das Maß hin=
aus
und ſchuf aus der Lehrerin Sturhahn eine Karrikatur, die
in ſolcher Schärfe nicht vom Dichter gezeichnet iſt. Neu war dies=

Oefizit im polniſchen Staatshaushalt.
Warſchau 23. Juli. (Wolff.) Die Gazeta War=
ſzawſka
veröffentlicht den vorläufigen Rechnungsab=
ſchluß
des Staatsſchatzes für das erſte Halbjahr 1923.
Die Einnahmen belaufen ſich auf 2963 Milliarden Mark, die
Ausgaben auf 4953 Milliarden Mark. Als hauptſächliche Aus=
gabepoſten
erſcheinen der Etat des Heeres mit 1505
Milliarden. Unter den Einnahmen ſigurieren an erſter Stelle
das Finanzminiſterium mit 1387 MMkarben.
Zum Warſchauer Abkommen.
Warſchau, 23. Juni. (Wolff.) Der Kurjer Polski
meldet: Die Rigaer Konferenz der baltiſchen Staa=
ten
ſollte entſcheiden, ob das Warſchauer Abkommen
vom März 1922, deſſen Paragraph 7 Finnland im Sommer
1922 zu ratifizieren abgelehnt hat, unter Abänderung dieſes Pa=
ragraphen
dennoch zuſtandekommen könnte. Finnland lehnte
es ab, dieſen Paragraphen auch auf einen even=
tuellen
Konflikt eines Vertragsſtaats mit
Deutſchland anzuwenden. Da der politiſche Außen=
miniſter
Seyda in Riga nicht anweſend war, iſt die Angelegen=
heit
unerledigt geblieben. Die baltiſchen Staaten haben in Riga
erklärt, daß, falls die Frage bis Ende des Jahres unerledigt
bleibe, das Warſchauer Abkommen hinfällig würde.
Frankreichs Iſolierung in der Tangerfrage.
TU Madrid, 24. Juli. (Priv.=Tel.) Das gut informierte
Blatt ABC erklärt zu den Londoner Verhandlungen über die
Tangerfrage, daß die von übertriebenem Imperialismus dik=
tierten
frnzöſiſchen Forderungen von England und Spanien zu=
rückgewieſen
würden werden, da das Einverſtändnis zwiſchen
England und Spanien in Frankreich Ablehnung fände. Frank=
reich
gäbe ſich immer noch der Hoffnung hin, daß die franzöſiſch=
engliſchen
Beziehungen ſich mit der Zeit beſſern werden. Da=
rum
habe Frankreich die Vertagung beantragt. Die ſpaniſche
Politik müßte bei der vorausſichtlichen Wiederaufnahme der Ver=
handlungen
im Einverſtändnis mit England vorgehen, um die
gemeinſame Anſchauung beider Staaten durchzuſetzen. Von dem
Verlauf der erſten Verhandlungen iſt die ſpaniſche Regierung
bisher befriedigt.

mal Adolf Jordan, der den Schuldiener ebenſo ſtramm mili=
täriſch
wie ſympathiſch wiedergab. Die anderen Mitwirkenden
verſtanden auch ihre kleineren Rollen gut zu beleben, beſonders
Eva Biſchoff als friſcher Schulbub.
Vis.

* Böcklin=Ausſtellung im Landesmuſeum.
Aus dem Beſitz des Freiherrn von Heyl wird zur Zeit im
Landesmuſeum eine Anzahl Böcklinſcher Gemälde gezeigt. In
dieſer Reichhaltigkeit es ſind 13 Gemälde und in der ge=
ſchmackvollen
Art der Ausſtellung wird man erinnert an die
Sammlungen von Böcklins Bildern im Baſeler Muſeum und
in der Münchener Schackgalerie. Hier iſt es die Sammlung
eines Einzelnen, deſſen Liebe zur Kunſt ſo viele Werke des Mei=
ſters
zuſammenfaßte. Böcklin wunderte ſich einmal ſehr, daß
es Menſchen gebe, die ſo viele Bilder von ihm und mit ſo viel
Freude beſäßen, Eines ſeiner perſönlichſten Werke, die Veſta=
lin
, war nie ausgeſtellt, ſie hing in ſeinem Wohnzimmer, und
er trennte ſich nur ſchwer von ihr. Erſt kurz vor ſeinem Tode
ging dieſes Bild auf ſeine perſönliche Anordnung in den Beſitz
des Freiherrn v. Heyl über. Unergründlich ernſt iſt der Blick
dieſer Veſtalin, die in weißem, ſilbrigem Schleier verhüllt iſt.
Daneben ſtehen als Farben ein zart angedeutetes Blau von
Blumen und aus myſtiſchem Dunkel leuchtend die ſakralen
Flammen.
Der Entſtehung nach iſt das älteſte der Bilder die Ruine
am Meer aus dem Jahre 1864. Unter dunkel bewölktem Him=
mel
ſteht die Ruine, deren Gemäuer den letzten Strahl des
Abendrots auffängt; düſter und ernſt ragt das Schwarz der
Zypreſſen empor. Oede, Einſamkeit, Verlaſſenheit iſt die Stim=
mung
, die unheimlich belebt iſt durch den ſchwarzen Flug der
Raben. Das letzte Licht am fernen Horizont des Meeres iſt wie
das Ausklingen von Vergangenheit. Von verwandter Stim=
mung
iſt der Sturm am Meer aus den Jahren 18751879.
Hinter windgepeitſchtem Schilf und Geäſte ſturmtrotzender
Bäume ſteht verfallendes Gemäuer. Unter düſter dahinjagenden
Wolken leuchtet am fernen Horizont ein zartweißes Licht.
In großem Hochformat zeigt der Liebesfrühling
vom Jahre 1868 das Typiſche von Böcklins früher Malweiſe.
Zarte, weiche Farben überall, gebunden durch einen alles einen=
den
Silberglanz. Gewaltige Akkorde klingen aus der Prome=
theuslandſchaft
(1885). Vom Weiß der tönenden Bran=
dung
geht das Licht über das Bild und läßt das Grün der
vom Sturm gezerrten Bäume und das Stahlblau des gewitter=
ſchweren
Himmes aufleuchten. Nur Ruhe geht aus von dem

Paris, 23. Juli. (Wolff.) Nach einer privaten Meldung Lauſanne, 23. Juli. (Wolff.) Die türkiſch=polni=
Niederlaſſungsvertrag und ein Handelsabkom=
men
, wurden heute um 12 Uhr mittags unterzeichnet. Die
dieſe große Bewegung ſei die Monarchie in Gefahr, und einige / Bey und Haſſan Bey, Polen durch den Geſandten in Berlin
dem König treu gebliebene Regimenter hätten in Athen Modzelewski, Legationsrat Lados und Miniſterialdirek=
tor
Tannebaum. Der erſte polniſche Bevollmächtigte Mod=
konzentriert
werden müſſen, um einen Staatsſtreich zu zelewski und der erſte türkiſch Bevollmächgte Ismet Paſcha
des traditionellen türkiſch=polniſchen Freundſchaftsverhältniſſes
ziehungen zwiſchen den beden Ländern ausdrückten.
Die Präambel zum Freundſchaftsvertrag hat folgenden
geblieben ſind. Die republikaniſche Bewegung wird ſchaft wiederherzuſtellen und zu befeſtigen, von denen die Tür=
kei
und die Hohe polniſche Republik im Laufe der vergangenen
Freundſchaft zwiſchen der Türkei und Polen den härteſten Prü=
fungen
der Geſchichte widerſtanden hat, und durchdrungen von
der Ueberzeugung, daß dieſe Beziehungen, ſobald ſie wiederher=
geſtellt
ſind, dem Gedeihen und der Wohlfahrt beider Länder die=
m
. Athen, 23. Juli. Die Zeitungen teilen mit, daß die Re= nen werden, haben beſchloſſen, einen Freundſchaftsvertrag ab u=
gierung
Neuwahlen vorbereitet und daß das Kabinett umgeän= ſchließen und zu dieſem Zweck ihre Bevollmächtigten ernannt.
Der Freundſchaftsvertrag enthält vier Ar=
tikel
. Der erſte ſtellt feſt, daß unverletzlicher Friede und ewige
Freundſchaft zwiſchen beiden Staaten und zwiſchen deren
Staatsangehörigen herrſchen ſoll; der zweite, daß die diploma=
tiſchen
Beziehungen auf Grund des Völkerrechts wiederherge=
London, 23. Juli. (Wolff.) In der in der vergangenen ſtellt werden und die diplomatiſchen Vertreter in beiden Ländern
ßen; der dritte, daß gleichzeitig ein Handels= und ein Nieder=
laſſungsvertrag
abgeſchloſſen werden. Der Artikel 4 be=
ſtimmt
, daß die Ratifkatonsurkunden ſobald wie möglich in Bern
ausgetauſcht werden ſollen und der Vertrag vierzehn Tage dar=
auf
in Kraft tritt.
Das Handelsabkommen, das beiden Län=
dern
das Meiſtbegünſtigungsrecht ſichert, beſteht
aus fünfzehn Atikeln und einem Schlußprotokoll. Es tritt einen
Billigung, nur der italieniſche Delegierte machte bleibt, falls es nicht ſechs Monate vor dem Erlöſchen gekündigt
Vorbehalte dahingehend, daß kein Plan über die frei= wird, weiter in Kraft. Dieſelben Beſtimmungen gelten für das
Niederlaſſungabkommen, das ſich aus zwölf Artikeln zuſammen=
ſetzt
.
Por der Unterzeichnung des Lauſanner
Friedensvertrages.
Lauſanne, 23. Juli. (Wolff.) Die Jugoſlaviſche Dele=
gation
hat es abgelehnt, den Friedensvertrag zu unterzeichnen,
weil die von ihr vorgeſchlagenen Verpflichtungen in der Klauſel
über die Verteidigung der ottomaniſchen Küſte nicht anerkannt
wurden. Aus demſelben Grunde hat Jugoflavien bereits die
Unterzeichnung des Friedensvertrages von Sevres verweigert.
Der Friedensvertrag, der am Dienstag nachmittag in Lauſanne
zur linterzeichnung kommen wird, wird darum nur die Unter=
ſchriften
von England, Frankreich, Italien, Bulgarien, Rumä=
nien
und der Türkei tragen. Außerdem kommen zur Unterzeich=
nung
noch vier Sonderabkommen, und zwar:
1. das Meerengen=Abkommen, das als Signatarmächte des
Friedensvertrages Belgien und Ungarn unterzeichnen und ſpäter
in Konſtantinopel Rußland,
2. das Abkommen über die Fragen der Grenzen, das die
Unterſchriften der Signatarmächte Italien und Bulgarien trägt,
3. das Abkommen über die Kuponfrage, das von ſämtlichen
Mächten unterzeichnet wird,
4. das Handelsabkommen.
Dazu kommen zwölf Protokolle, beziehungstveiſe Erklärun=
gen
, die entweder von ſämtlichen Mächten und beteiligten Re=
gierungen
, oder nur von der einen oder der anderen unterzeichnet
wird. Nämlich eine Erklärung über die Garantien, eine türki=
ſche
Erklärung über die Geſundheitsfrage, ein türkiſche Er=
klärung
über die Gerichtsverwaltung und ein Protokoll über
die Konzeſſionen, die alle Signatarmächte mit Ausnahme Ja=
pans
, unterzeichnen. Den Regierungen von Belgien und
Portugal wurde das von den drei alliierten Mächten zu unter=
zeichnende
Protokoll betreffend die Räumung Konſtantinopels
und der Dardanellen mit einer Erklärung über die Räumung
von Karagatſch und der Inſel Imbros und Tenedos zugeſtellt.
Ein Protokoll über Thrazien, ein Protokoll über die Unterzeich=
nung
des Vertrags durch Jugoſlavien, ein Protokoll über die
Beteiligung Belgiens und Portugals an gewiſſen Klauſeln des
Vertrages, ſowie die Schlußakte, die die Unterſchriften aller be=
teiligten
Staaten trägt. Insgeſamt werden 18 diplomatiſche
Aktenſtücke unterzeichnet werden. Der eigentliche Friedensver=
trag
enthält 145 Artikel und ſetzt ſich aus fünf Abſchnitten zu=
ſammen
, und zwar 1. politiſchen, 2. finanziellen, 3. wirtſchaft=
lichen
Fragen, 4. Verkehrs= und geſundheitliche Angelegenheiten.
5. allgemeine und beſondere Beſtimmungen.
Adagio, zwei Frauen in Gegenüberſtellung von weichem
Schwarz und Weiß, belebt durch mattes Grün und Roſa.
Schier überlauter Jubel ungebändigter Jugendluſt klingt aus
der Frühlingsſtimmung (187174); auf blühender
Wieſe machen ein blumengeſchmückter Hirtenbub und ein Mäd=
chen
ihrem Herzen Luft und ſingen, das Bildchen iſt nur
Lied. Ebenſo muſikaliſch wirkt die Lautenſpielerin ein
nur ſkizzenhafter Entwurf, doch ſchon von völliger Bildwirkung;
am Wieſenbach ſitzt leicht vornübergeneigt die Lautenſpielerin;
ihre ganze Haltung drückt die Empfindung der Muſik aus.
Eigenartig in der Farbe iſt die Nymphe; bräunlicher Gold=
glanz
überſtrahlt die Frauengeſtalt, deren Hände mit unendlicher
Feinheit eine Flöte halten. Von eigenartiger Kompoſition
durch die Zweiteiung iſt das Bild Sieh, eslacht die Au
Fünf Mädchen in farbenfrohen Gewändern, ſingend und laute=
ſpielend
in ſprießender Frühlingslandſchaft. Das Landhaus
im Frühling iſt ein Bild voll tiefen Ernſtes. Tiefſchwarze
Zypreſſen, in deren Schatten eine Frauengeſtalt ſuchend ſchreitet,
führen auf ein weißes Haus; der Kontraſt gemildert durch das
ſaftige Grün der Wieſe. Das froheſte der Bilder iſt die
Euterpe (1872), es hat die leuchtendſten Farben. Von un=
beſchreiblicher
Intenſität ſind das Blau des Himmels und das
Not im Gewande. Zu rieſem Trio der Farben als Gegenſatz die
klaſſiſche Ruhe in der Haltung der Muſe. Zum Schluß ſei noch
das direkt vom Künſtler erworbene Selbſtbildnis der ſiebziger
Jahre erwähnt, das hier ſchon allgemein bekannt.
Zu den Kunſtausſtellungen dieſer Sommerzeit in Darmſtadt
iſt dieſe Böcklin=Sammlung eine wertvolle Bereicherung, beſon=
ders
wertvoll, weil ſie des Beifalls aller Beſucher gewiß iſt;
denn Böcklins Kunſt iſt heute Nationalgut geworden. Freunde
der Kunſt können es nur dankbar begrüßen, wenn Werke von
ſolcher Bedeutung, die ſonſt im Privatbeſitz nur kleinen Kreiſen
zugänglich ſind, nun auch der Allgemeinheit bekannt gegeben
werden.
1s.
Neue Bücher.
R. ban der Weyden. E. A. Seemanns Künſtlermappen Nr. 56.
Eine Zuſammenſtellung von bereits früher in den Galerien Europas
einzeln erſchienenen Wiedergaben dieſes Meiſters. Die gewählten Bil=
der
geben einen guten Ueberblick über ſein Schaffen und ſeine Be=
deutung
. Der einführende Text von Dr. F. Winkler weiſt hierauf im
klar verſtändlicher Form hin. Die Drucke ſind die gleichen wie früher,
ſie haben nicht die notwendigen Korrekturen erfahrez, aber auch ohne dies
das Bildnis einer jungen Frau (Kaiſer Friedrich=Muſeum) iſt
eine ganz erſtklaſſige Wiedergabe , iſt die Mappe eine erfreulichß
Bereicherung.

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Rummer 202.

Von Rhein und Ruhr.
Ende des franzöſiſchen Kohſengbtransportes.
m. Eſſen, 23. Juli. Der Zeitpunkt, an dem die Franzoſen
im Ende des Abtransportes der im Ruhrgebiet aufgeſtapelten
Kohlen= und Koksmengen angelangt ſein werden, rückt immer
jäher. Im nördlichen Teil des Ruhrgebietes haben die Fan=
ſoſen
und Belgier nach dem Abtransport der Vorräte der Berg=
verke
die Beſetzung eines großen Teils der Zechen bereits auf=
gegeben
und einen Teil der beſetzten Bahnſtrecke wieder verlaſſen,
die nunmehr in deutſchen Betrieb genommen wurde, und dem
Perſonen= und Lebensmittelverkehr dient. Auch einen großen
Teil der Zechen des ſüdlichen Induſtriebezirks haben die Fran=
oſen
wieder geräumt. Somit verbleiben nur noch die ſtaatlichen
Hüttenwerke und die Zechen an der Köln-Lindener Strecke in
ſen Händen der Franzoſen. Der Zeitpunkt, wo auch die dort
ſefundenen Kohlenmengen abtransportiert ſein werden, iſt in
reifbare Nähe gerückt. Bis zur vorigen Woche liefen täglich etwa
loch dreißig Züge über WanneGelſenkirchen zum Rhein. Dieſe
Voche iſt ihre Zahl ſtetig geſunken. Sie betrug in den letzten
Tagen nur noch 1015 Züge, da man bald den blanken Boden
rreicht hatt. Auf der Suche nach neuen Kohlenvorräten ent=
vickeln
die franzöſiſchen Flugzeuge und Feſſelballons eine immer
frößere Tätigkeit. Kürzlich erhielt eine Bergwerksgeſellſchaft die
Nitteilung: Unſere Luftbeobachtung hat feſtgeſtellt, daß der bei
Ihnen vor einiger Zeit noch vorhandene Kohlenberg verſchwun=
en
iſt Scheinbar vergeſſen die Franzoſen gänzlich, daß große
Nengen Lagerkohle täglich auf Grund des deutſch=holländiſchen
kohlenlieferungsvertrages über die Grenze rollen und rechnen
tun damit, daß ein großer Teil der Vorräte durch Selbſtzündung
verloren geht. Hinzu kommt noch daß auf keiner Zeche mehr, mit
lusnahme der an Holland liefernden, produktiv gefördert wird,
ſa die Arbeiter es ablehnen, auch nur eine Tonne mehr zu för=
ern
, als für die Aufrechterhaltung des eigenen Betriebes nötig
ſt. Gegenwärtig ſind die Beſtrebungen im Gange, die Kohlen=
ieferungen
nach Italien in Gang zu bringen.
Schwierigkeiten in der Lohngelder=Zahlung.
TU. Eſſen, 23. Juli. Die Verkehrsblokade und
indere fortgeſetzte Eingriffe der Franzoſen haben es
iuch mit ſich gebracht, daß die Verſorgung des Rediers mit
Zohngeldern immer wieder Schwierigkeiten begeg=
iet
. So blieben geſtern die Lohngelder auf der Zeche Schlägel
ind Eiſen in Recklinghauſen aus.
Verhaftet.
TU. Düſſeldorf, 23. Juli. Nach einer Hadasmeldung
ſt der Direktor der Mannesmann=Werke in Wit=
en
verhaftet rorden. Es handelt ſich offenbar um eine
Repreſſalie.
TU. Eſſen, 23. Juli. Der Euskirchener Volks=
blatt
=Redakteur, Vöhmer, iſt von den Beſatzungsbe=
ſörden
verhaftet worden.
Zeim Ueberſchreiten der Grenze angeſchoſſen.
TU. Bochum 23. Juli. Am Samstag gegen 4,30 Uhr
jachmittags verſuchten mehrere, Angehörige eines Bochumer
Vereins ins unbeſetzte Gebiet über die Grenze bei Aplerbeck zu
ommen. Sie wurder von franzöfiſchen Poſten überraſcht und
wei ven ihnen angeſchofſen und zwar der 25jährige
Voſchnik und der 22jährige Ebert. Die Begleiter
agen etwa zwei Stunden i einem Waſſergraben und bemerkten
vie die Poſten zu den Angeſchoſſenen gingen. Bald darauf
ſörten ſie Hilfe= und Schmeezensſchreie

Verbot der Umzüge am 29. Juli.
TU. Hannover, 23. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Am
19. Juli wollen die Kommuniſten große Demonſtrationen ver=
inſtalten
. Mit Gegenkundgebungen iſt zu rechnen. Die Berichte
er Zeitungen und gewiſſe Vorbereitungen, von denen der Ober=
räſident
Kenntnis erhalten hat, haben dieſen veranlaßt, mit
ſückſicht auf die geſpannte Lage die Regierungspräſidenten an=
uweiſen
im geſamten Bereich der Provinz Hannover zum Zweck
er Aufrechterhaltung der gefährdeten Ruhe und Ordnung Ver=
inſtaltungen
von Umzügen und Verſammlungen unter freiem
himmel, ganz gleich, welcher Parteien und Organiſationen, am
9. Juli zu verbieten.
Termingeſchäfte der Reichsbank.
Berlin, 23. Juli. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite er=
alten
wir die Mitteilung, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium
ie Reichslank ermächtigte, Termingeſchäfte in ausländiſchen
Zahlungsmitteln und Dollarſchatzaneiſungen ohne Einhaltung
Einheitskurſe abzuſchließen, ſowie ihren Deviſenbanken zu ge=
ten
, nach näherer Beſtimmung der Reichsbank für deren Rech=
ung
Terminkäufe abzuſchließen.

Nibeſungen=Not.
Uns iſt aus alten Mären
Wunders viel geſait . . .
Hierzuland, am Rhein, im Odenwald, zu Worms und Alzey
var vor Zeiten das Reich der Burgunden. In Worms ward
kriemhild, dem jungen und tapferen König der Niederlande,
Siegfried, vermählt, im Odenwald erſchlug ihn Hagen Tronje,
ſer finſtere und eiſerne Kanzler, im Rhein ward der Nibe=
ungenſchatz
, der geraubte, von ihm verſenkt. Von hier aus
ogen ſie auch, die Nibelungen, in Wehr und Waffen ins
hunnenland. Und wußten alleſamt, daß die Fahrt, die ſie nun
u Kriemhilds Hof taten, ein Sühnegang war für ihre Schuld
ind eine Fahrt zum Kämpfen und Sderben. So aber wurde
ſarum auch der Nibelungen letzte Not die unerhörte und ge=
valtige
Opfertat des Deutſchtums.
Die Lieder eines Volkes erzählen ſeine Geſchichte. Und
vie ſagenhaft und mit den alten Götter= und Heldenmythen
ſermengt auch die Mären uns heute anmuten, ſind ſie doch die
vahrhaftigſte Kunde von dem Schickſal eines Volkes und von
ſer Zeit, darinnen dieſes geſchah. In Bruderzwiſt und Un=
reue
haben ſich die germaniſchen Stämme während der Völker=
vanderung
ſelber zerfleiſcht, erſchlagen und ihren Feinden aus=
ſeliefert
, das ganze Volk, abenteuernd und in der Welt umher=
rrend
, tapfer und bis zum Letzten kämpfend, ſchien zu vergehen
n den Stürmen des Geſchehens vor dem Einbruch der Hunnen,
inter römiſcher Hinterliſt und der Tücke Byzanz. So mußte eine
ingeheuerliche, eine noch nie gehörte, eine aufrüttelnde und ge=
valtige
Tat geſchehen wie die des Burgundenvolkes, das um
einer Schuld willen Mann für Mann in den Tod ging und
ſeſſen Kämpfen und Sterben die Sühne für dieſe Schuld wurde
ind zugleich eine Tat, daran die ganze germaniſche Welt ge=
äutert
wurde und daraus ein Aufſtieg für das geſamte Volk
einen Anfang nehmen ſollte.
Die Taten eines Volkes ſind ſeine Geſchichte. In ihrer Art,
n ihrem Weſen ſind die immer die gleichen. Iſt nicht der
Kampf, den unſere Brüder am Rhein ſtromauf und ſtromab füh=
ten
, auch eine Nibelungennot? Nicht eine ungeheuere, ſchier
ibermenſchliche Opfer= und Läuterungstat für die viele Schuld,
das viele Verſäumte und Geſündigte unſeres Volkes? Soll dieſe
Not nicht wenigſtens der Beginn der Läuterung des deutſchen
Volkes in ſeiner Geſamtheit ſein?
Es iſt etwas Großes, etwas Gewaltiges und Ehrwürdiges
um dieſes Ringen am Rhein und an der Ruhr und überall in

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.

Seite 3.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Juli.
Ernannt wurde am 16. Juli 1923 der Karl Wißner aus

Der Beginn des Ehrbardprozeſſes.
Leipzig, 23. Juli. (Wolff.) Heute begannen vor dem
Staatsgerichtshof unter umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen
die Verhandlungen des Prozeſſes Ehrhardt. Von den Ange=
klagten
iſt nur die Prinzeſſin zu Hohenlohe= Oeh=
ringen
anweſend. =Auf Antrag des Oberreichsanwalts wird
beſchloſſen, die Verhandlungen gegen Ehrhardt, Lindig
und Profeſſor Schlöſſer abzutrennen und nur gegen die Prin=
zeſſin
zu verhandeln. Die Angeklagte macht bei ihrer Verneh=
mung
Angaben über ihr Vorleben und gibt an, Ehrhardt auf
dem Schloſſe ihres Onkels in Oberſchleſien kennen gelernt zu
haben. Zurzeit des Kapp=Putſches ſei ſie in Berlin geweſen,
doch habe ſie über die Rolle Ehrhardts dabei keine rechte Kennt=
nis
gehabt. Nach ihrer Ueberſiedelung nach München habe ſie
Ehrhardt getroffen und mit ihm in freundſchaftlichem Verkehr
geſtanden.
Zu der Vorhaltung des Vorſitzenden, daß ſie doch gewußt
haben mußte, daß Ehrhardt ſteckbrieflich verfolgt würde, erklärte
die Prinzeſſin, daß ſie geglaubt habe, daß Ehrhardt mit der An=
nahne
eines anderen Namens ein anderer geworden und daß die
Angelegenheit Ehrhardt damit erledigt ſei.
Es folgt die Zeuge ihernehmung. Zunächſt tritt Rechts=
anwalt
Schlelein als Zeuge auf. Er eiklärt, über dieſe
Seite der Angelegenheit nichts ſagen zu können. Weiter bekun=
det
der Zeuge, daß die Prinzeſſin von einer unglaublichen Welt=
fremdheit
ſei.
Der Unterſuchungsrichter Matz ſchildert die Vernehmung
der Angeklagten: Die Ablegung eines Eides verweigerte ſie
zunächſt aus religiöſen Gründen. Ich erfuhr von der Polizei=
direktion
, daß im Hauſe der Prinzeſſin ein Herr von Eſch=
wege
wohne. Ich lud dieſen vor. Er kam in Begleitung der
Prinzeſſin. Dieſe erklärte, ihre Ausſagen beeidigen zu wollen,
aber nicht religiös. Ich wußte, daß der Prinzeſſin ein derartiger
Rat nicht von einem katholiſchen Geiſtlichen gegeben war und
machte ſie darauf aufmerkſam, daß ein falſcherweltlicher
Eid nicht weniger ſündhaft ſei als ein falſcher religiöſer. Die
Ausweispapiere des angeblichen Herrn von Eſchwege waren
ſehr mangelhaft. Als Eſchwege gegangen war, wurde mir mit=
geteilt
, der Herr, der eben fortgegangen ſei, ſei der Konſul Alt=
mann
. Ich wußte aber, daß Konſul Altmann mit Ehrhardt
identiſch iſt und traf dann meine Maßnahmen.
Der Zeuge ſchilderte dann die Entlarvung Ehr=
hardts
. Er habe Ehrhardt darauf hingewieſen, daß er die
Pflicht habe, die Prinzeſſin vor den Folgen eines Meineides zu
warnen. Darauf ließ Ehrhardt der Prinzeſſin eine entſprechende
Botſchaft zugehen. Der Zeuge erklärte, er halte die Prinzeſ=
ſin
, die ohne Mutter aufgewachſen ſei, für ein beklagens=
wertes
Opfer ihrer Vereinſamung, welche unbe=
wußt
unter den Einfluß Ehrhardts geriet, den ſie als
Held verehete. Der Zeuge erkkärie weiter, er habe ſeibſt auch
mit der Möglichkeit eines Falſcheides, ſtatt eines
Meineides gerechnet. Gegen 1 Uhr trat eine dreiviertel=
ſtündige
Pauſe ein.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung fand die Vernehmung
des Oberpräſidenten Noske ſtatt. Dieſer gab ein Bild über
die Entwicklung und Ausbildung der Freikorps innerhalb des
Rahmens der Reichswehr. Ehrhardt habe es verſtanden, mit
geradezᛋ ſuggeſtiver Kraft ſeine Leute für ſeine Gedankengänge
zu begölſtern, wenn auch ſeine Methode dabei nicht unbedenklich
geweſeit wäre. Bei der Herabſetzung der Marineſtreitkräfte im
Anfang März 1920 habe er die Auflöſung der Marine verfügt.
Damals ſei der Gedanke der Aufrichtung einer Diktatur aufge=
kommen
, und Ehrhardt ſollte der Säbel ſein. Dem Stabschef
Oberſt v. Elas habe Ehrhardt erklärt, er werde zunächſt den Be=
fehlen
der vorgeſetzten Generäle folgen, nicht aber, wenn dieſe im
Gegenſatz zur Reichsregierung ſtünden. Dieſen Worten habe der
Zeuge vertraut. Als nächſter Zeuge führte der ehemalige Stabs=
offizier
der Brigade Ehrhardt, Hauptmann Hanſen, aus, der
Einfluß Ehrhardts auf die Waffe ſei ein außerordentlicher ge=
weſen
. Der nächſte Zeuge, Hauptmann Volkmann, gibt an,
daß Ehrhardt ſich durch den General Lüttwitz gebunden fühlte
und daher den Befehlen der anderen Generäle nicht folgen zu
können glaubte. Dieſes beſtätigt ein anderer Zeuge, General
v. Oldershauſen, der hinzufügt, daß Ehrhardt glaubte, er
müſſe marſchieren, weil auch in der Truppe marſchiert würde.
Davon, daß Lüttwitz keine Befehlsgewalt mehr gehabt habe,
habe Ehrhardt nichts gewußt. Es ſei davon nichts geſagt wor=
den
. Im weiteren Verlaufe des Verhörs fügte der Zeuge hinzu,
daß Ehrhardt ſich nach einer Unterredung mit dem General von
Seeckt wieder der alten Regierung mit ſeiner Brigade zur Ver=
fügung
geſtellt habe.
Poloniſierungsverſuche in Oberſchleſien.
m. Warſchau, 23. Juli. Przeglad Wieczorny gibt der pol=
niſchen
Regierung den Rat, die deutſche Bevölkerung in Ober=
ſchleſien
durch kulturelle Mittel zu poloniſieren, da dieſe Bevöl=
kerung
nach Anſicht des Blattes eine furchtbare Gefahr in Falle
eines Krieges mit Deutſchland bedeutet. Das Blatt beklagt ſich
darüber, daß ſogar Deutſche in oberſchleſiſchen Woywodſchafts=
ämtern
ſitzen, und daß Handel und Induſtrie in Oberſchleſien
hauptſächlich in deutſchen Händen liege.

mit Wirkung vom 1. Juli 1923 an.
In den Ruheſtand verſetzt wurde am 12. Juli 1923 der Lehrer
an der Volksſchule zu Bingen Anton Konrad auf ſein Nachſuchen
unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte vom 1. Juli
1923 an.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Großen=Buſeck, Kreis Gießen. Wohnung iſt
vorerſt noch nicht vorhanden.
Die Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am Donnerstag,
den 26. Juli 1923, nachmittags 5 Uhr, umfaßt folgende Punkte: 1. Er=
höhung
der Bäderpreiſe für den Woog. 2. Erhöhung des Kredits für
die freihändige Vergebung von Arbeiten und Lieferung durch die ſtädti=
ſchen
Aemter. 3. Erhöhung der Wohnungsluxusſteuer. 4. Erhöhung
der Sonderabgabe auf Gas und Waſſer für 1923. 5. Erhöhung des
ſtädtiſchen Beitrags zur Darmſtädter Volkshochſchule für das Rechnungs=
jahr
1923 (2. Vierteljahr). 6. Erhöhung des Gebührentarifs für den
Krankenbeförderungs= und Rettungsdienſt. 7. Ausbau des pathologiſchen
Inſtituts im Krankenhaus. 8. Erhöhung des Beitrags zum Verband
der Hilfsſchulen Deutſchlands. 9. Erhöhung des Beitrags zum Volks=
bildungsverein
. 10. Mitteilungen.
X. Die Erhöhung der Staatsleiſtungen an die Religionsgeſellſchaften
iſt eine Frage, die wiederholt auch im Heſſiſchen Landtage behandelt
worden iſt. Insbeſondere gewinnt die Frage unter dem Geſichtspunkt
der Geldentwertung an aktueller Bedeutung. Nach Art. 173 R.V. blei=
ben
die bisherigen auf Geſetz, Vertrag oder beſonderen Rechtstitel be=
ruhenden
Staatsleiſtungen an die Religionsgeſellſchaften bis zum Erlaß
des in Art. 138 R.V. vorgeſehenen Reichsablöfungsgeſetze beſtehen. Ge=
nügen
die Länder dieſer Vorſchrift, wenn ſie die zurzeit des Inkraft=
tretens
der R.V. geltenden Beträge weitergewähren oder iſt angeſichts
der fortſchreitenden Geldentwertung eine Erhöhung dieſer Beträge ge=
boten
? Conrad behandelt in der Dtſch. Jur.=Ztg., Heft 7/8, vom 1. April
d. J., eingehend die Frage, die ja wohl auch im Klagewege in Form
eines Rechtsanſpruchs durchgefochten werden kann, allein aus dem Ge=
ſichtspunkt
einer bloßen Rechtspflicht des Staates, die er durch Art. 173
aufrechterhalten erachtet. Zur Fortgewährung der Leiſtungen in Sachen
dieſer Vorſchrift gehöre auch eine Erhöhung der Beträge, wenn die
Rechtspflicht des Staates gegenüber der Kirche in der zahlenmäßigen
Feſtlegung der Staatsleiſtungen keinen erſchöpfenden Ausdruck finde.
Ob das der Fall iſt, beurteilt ſich in erſter Linie nach Landesrecht.
Die Rechtspflicht des Staates gegenüber der Kirche kann nach Inhalt
und Umfang über die fixierten Beträge hinausgehen, wenn ein neben
der zahlenmäßigen Leiſtungspflicht beſtehender Rechtstitel bindende Nor=
men
für den Umfang der Leiſtung enthält ſei es mit Bezug auf be=
ſtimmte
Staatsleiſtungen oder in der allgemeinen Form, daß der Staat
zur Deckung des kirchlichen Bedarfs verpflichtet iſt. Auch das Gewohn=
heitsrecht
kann als Rechtstitel für die Erhöhung der Beträge in Betracht
kommen. Die Frage, ob eine Rechtspflicht zur Erhöhung der Beträge
auch unmittelbar aus dem Reichsrecht (Art. 138, 173 R. V.) beſteht, wurde
nach Conrad nicht ganz mit Unrecht bejaht. Als Ergebnis der Verhand=
lungen
der Nat.=Verſ. bezeichnet er: Verſchiebung der Ablöſung mit
Rückſicht auf die Unſicherheit der Währungsverhältniſſe und Weiter=
gewährung
der Staatsleiſtungen bis zum Erlaß des Reichsablöſungs=
geſetzes
. Ihm iſt Meß in der gleichen Zeitſchrift (Juniheft S. 337 flgg.
entgegengetreten. In einem Schlußwort nimmt Kahl S. 340 daſelbſt
zur Kontroverſe Stellung. Die Kirche iſt nicht allein ſchuld, daß ihre
Einkommensquellen, nicht völlig ausgeſchöpft werden können. Und
wäre es der Fall, ſo änderte dies nichts an der Leiſtungspflicht der
Länder nach Maßgabe der Reichsverfaſſung. Die Hauptquelle der Not=
lage
iſt, daß der Grundgedanke und der hohe Geiſt der Artikel 138 und
173 R.V. von manchen Ländern nicht erkannt werden oder nicht erkannt
werden wollen. Die Verfaſſung wollte nicht, daß Rechtstitel, die den
Staat zur Befriedigung des kirchlichen Bedarfs verpflichten, inhaltlich
auf die am 11. Auguſt 1919 fixierten Summenbeträge eingeſchränkt ſein
ſollten. Sie hat den geſamten Umfang der ſtaatlichen Verpflichtungen
zur Fürſorge für das Landeskirchenweſen bis zur Ablöſung aufrecht er=
halten
. Beſtandteil dieſer Verpflichtung iſt auch die Anpaſſung der
Staatsleiſtungen an die Geldentwertung. Angeſichts der finanziellen
Lage der proteſtantiſchen Kirche auch in Heſſen, die zur Erhebung be=
deutender
Kirchenſteuern in Form von Zuſchlägen zur Reichseinkommen=
ſteuer
zwingt, ſcheint gerade das neue Kirchenregiment berufen, die im
Schrifttum behandelte Frage nach den maßgebenden rechtlichen Geſichts=
punkten
zu prüfen.
I. Rechtsanwaltsordnung. § 18 regelt die Reſidenzpflicht des An=
walts
; er muß am Orte des Gerichts, bei dem er zugelaſſen iſt, Wohnſitz
nehmen. Ausnahmen bewilligt die Landesjuſtizverwaltung. Am Orte,
an dem er Wohnung nehmen müßte, muß der Anwalt ſein Geſchäfts=
lokal
halten. Künftig werden Zulaſſungen und Löſchungen in der Liſte
nicht mehr im Reichsanzeiger bekannt gemacht, ebenſowenig das Ergeb=
nis
der Vorſtandswahlen.
I. Vereinfachung der Urliſte. Die Landesjuſtizverwaltung kann für
eine Gemeinde anordnen: 1. Daß in einer von ihr beſtimmten Reihen=
folge
in der Urliſte für das einzelne Jahr ein nach dem Anfangsbuch=
ſtaben
der Namen oder der Straßen oder nach beiden Geſichtspunkten
beſchränkter Teil der Perſonen aufzunehmen iſt, die zum Schöffenamte
berufen werden können. Die Anordnung ſoll ſo getroffen werden, daß
die aufzuſtellende Urliſte mindeſtens die 6fache Zahl der aus ihr aus=
zuwählenden
Perſonen umfaßt; 2. daß der Auswahl der Schöffen ein
für die Gemeinde anderweit aufgeſtelltes amtliches Verzeichnis der Ein=
wohner
zugrunde gelegt wird.
I. Das Altersgrenzengeſetz für die Staatsbeamten iſt am 20. Juli
in Kraft getreten. Es kann durch Ortsſtatut auch für die Gemeinde=
beamten
zur Anwendung gebracht werden. Für das beſetzte Gebiet
wird der Tag des Inkrafttretens durch Verordnung des Geſamtmini=
ſteriums
beſtimmt.

dem deutſchen Land, das der Feind beſetzt hält. Es iſt etwas
Großes darum, weil dieſer Kampf ein Krieg iſt mit ungleichen
Waffen, ein Krieg des Rechts gegen die Gewalt, ein Krieg der
Ohnmacht gegen die Brutalität, ein Krieg, den Kinder, Frauen
und Greiſe und nicht bloß Männer führen müſſen. Es iſt etwas
Großes vor allem auch darum, weil ſie alle dieſen Kampf für
uns kämpfen, weil ſie ihr Leben, ihre Freiheit, ihr Glück für
uns laſſen, weil ſie mit dieſem erbitterten Ringen, in dem es
hart auf hart geht und das keine Milde, keine Nachſicht, beinahe
keine Menſchlichkeit kennt, ein Opfer für uns bringen, ein
Opfer zudem, deſſen wir uns noch nicht würdig gezeigt haben
und ſvoſür wir ihnen nur kargen Dank bisher ſpenden konnten.
Möge doch dieſe Erkenntnis allmählich das ganze Deutſch=
land
erfüllen: daß alles, was unſere Brüder an Rhein und Ruhr
tun, nichts anderes iſt wie der Nibelungen Not, und daß es
nichts anderes, nichts weniger bedeuten ſoll als der Ruf an uns
zur Umkehr, aufzuwachen aus unſerer Lauheit, ein Ruf der
Treue nach Treue.
Umzukehren gilt es aus unſerer nationalen Würdeloſigkeit,
gutzumachen die große Schuld, die wir auf uns geladen haben
an den Gütern unſeres Volkstums und unſerer nationalen
Kultur, zu vergeſſen den Bruderzwiſt, die Uneinigkeit, Partei=
hader
, Neid und Mißgunſt, die Untreue abzulegen und wieder
treu zu werden. Es iſt etwas Eigentümliches und doch Ewi=
ges
, Schickſalsgewolltes darum, daß wir Deutſchen ſo ſehr das
Hohelied von der Treue ſingen. Vielleicht ſingen wir es nur
deswegen, weil wir ſie nicht haben, die Treue, und doch um ſie,
als das Höchſte und Gewaldigſte im Geſchick unſeres Volkes,
wiſſen. Vielleicht klingt ſie in allen unſeren großen Liedern und
Mären aus vergangener Zeit deswegen immer und immer wie=
der
, weil in ihr unſer Schickſal beſchloſſen liegt. Siegfried ward
erſchlagen von Hagen Tronje, Kriemhild tötete ihren Bruder
Günther und ihr eigenes Volk um Treue. Und wir, wir deut=
ſchen
Menſchen von heute, tun wir nicht desgleichen? Erſchlagen
wir nicht immer wieder Siegfried, töten wir nicht immer wieder
den Bruder?!
Zu ſühnen gilt es dieſe ewige Schuld: Wie die Burgunden
ihre Untreue geſühnt haben, kämpfend, tapfer, wie es Männern
geziemt, wie ſie zu ihrer Schuld und zu deren Sühne ebenſo
tapfer und mutig Ja ſagten, wie es Männern geziemt, und wie
ſie mit ihrem Leben und ihrem Tnn ihr ganzes Volk reinigten
und läuterten, als ein Opfer, davon heute noch unſer größtes
und das deutſcheſte Lied kündet, das Lied von der Nibelungen
Not! So gilt es auch für uns! Wie ſie ſtanden in dem Waffen=
ſaal
Kömig Etzels, wie ſie ſtarben einer nach dem andern, und
doch keiner um Gnade bat, keiner dem allgemeinen Schickſal ent=

gehen wollte, wie ſie ihkr Blut willig dahinſtrömen ließen, w
Volker ſeine Fiedel zerſchlug nach dem letzten Lied und Günther
fiel und zuletzt der Tronjer, wie ſie ſtanden inmitten des Volke
der Feinde dort im Hunnenland auf ihrem Poſten, bis zum Letz=
ten
getreu. So ſtehen unſere Brüder drüben an der Grenze au
ihrem Poſten, kämpfen, bluten, leiden, widerſtehen bis zum Letz
ten getreu. Die Wellen des Geſchehens umbranden ſie, un
doch bleiben ſie, wie es ihr Schickſal, ihre Aufgabe will.
Und der Ausgang der Nibelungen Not: König Etzel über
gibt Herrſchaft und Gewalt, beſiegt von ſo viel Treue und ſo vie
Mannestum, dem Dietrich von Bern: Ich bin der Kronen und
des vielen Blutes müde! Dietrich aber ſpricht das Wo
(Hebbel): Im Namen deſſen, der am Kreuze ſtarb! und tritt
kas Erbe an, um von nun an eine neue Zeit heraufzuführen:
die Zeit des germaniſch=chriſtlichen Mittelalters, die Blüte deut
ſchen Volkstums, deutſcher Kraft und deutſcher Kultur.
müſſen auch wir heute daran glauben, daß dieſe, unſerer Treue=
ſten
Not am Rhein und an der Ruhr die deutſche Notwende be
deuten will, die abermalige große Läuterungstat für unſer deut=
ſches
Volk, die Umkehr und der Aufſtieg zu neuer Kraft unſeres
Volkstums und unſerer Kultur.
Freilich, nichts ſchenkt uns das Schickſal, wir müſſen’s
uns ſelber verdienen. Und keiner darf heute der allgemeinen
Not entgehen, wenn ſie uns zur Läuterung, überhaupt zur Er=
löſung
aus unſerem Elend dienen ſoll. Es gilt, Ja zu ſagen,
mutig und tapfer, wie es die Stunde von uns will und wie e
die Ausgewieſenen und Vertriebenen im ganzen Reich mit Tat
und Wort gezeigt haben: Nehmt keine Rückſicht auf uns. E=
geht
um mehr haltet aus, dies eine Mal noch! Es gilt, Ja
zu ſagen auch mit der Tat, mit Opferwilligkeit, Selbſthingabe,
mit Entäußerung von allen eigenen kleinen Wünſchen und Nei
gungen. Wir müſſen ſelber beſſer werden, indem wir uns neigen
vor dem deutſchen Heldentum dort drüben, und müſſen erkennen
was dieſes Opfer, das unſere Brüder bringen, von uns fordert,
Wir müſſen uns eine verinnerlichte Auffaſſung des Ruhr=
kampfes
zu eigen machen, müſſen uns bewußt ſein, daß dieſer
Kampf nicht bloß ein Kampf des Rechtes gegen die Gewalt,
nicht bloß ein Kampf der deutſchen gegen die franzöſiſchen Inter=
eſſen
, ſondern ein Kampf der ſittlichen Kraft des
Opfers gegen das Tieriſche, das Unmenſchliche, gegen die
Beſtie iſt. Daß dieſer Kampf Nibelungennot iſt und nichts
anderes.
Dann wird unſeren Enkeln und noch ſpäteren Geſchlechtern
die Kunde überliefert werden können: daß auch dieſe Not der
Anfang war zu einer neuen Blütezeit des Deutſchtums.
Th. Vogel.

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.

Runuter 202.

I. Gebühren der hefſiſchen Notare. Ab 1. Juli ſind erhöhte Sätze
in Kraft. Der Mindeſtbetrag einer Gebühr iſt ſoweit nicht anderes
beſtimmt iſt, 3000 Mk. (ſeither 1000 Mk.). Gebühren und Pauſchſätze
werden auf volle 100 Mk. nach oben abgerundet. Zu der vollen Gebühr
in Art. 6 der Gebührenordnung treten nach Wertklaſſen abgeſtuft
Teuerungszuſchläge und zwar bis einſchließlich 10 Mill. Mk.
200 v. H., in den Klaſſen von über 10 Mill. Mk. bis einſchließlich 50
Mill. Mk. 150 v. H., in den Klaſſen von über 50100 Mill. Mk. 100
v. H., in den Klaſſen über 190 Mill. Mk. 50 v. H. Der einzelne Pauſch=
ſatz
beträgt 50 v. H. der züm Anſatz gelangenden Gebühr, jedoch min=
deſtens
2000 und höchſtens 50 000 Mk. Inſofern nicht Tagegelder in
Anſatz gebracht werden können, hat der Notar eine Entfernungsgebühr
zu beanſpruchen, die ſeither 100 Mk. auf 10 000 Mk. erhöht iſt. Die
Verordnung findet keine Anwendung auf vor 1. Juli entſtandenen Ge=
bühren
oder auf Gebühren, die nach dieſem Tage, aber vor 20. Juli,
entſtanden und bereits angefordert oder entrichtet ſind.
I. Gebühren der Ortsgerichte erhöht ab 1. Juli. Für Vornahme frei=
williger
öffentlicher Verſteigerung beweglicher Sachen (auch von Früch=
ten
auf Halm und Stock oder von Holz auf Stamm) ſind die jeweils für
Gerichtsvollzieher beſtimmten Gebühren zu entrichten. Die Gebühr des
Ortsgerichtsdieners für Zuſtellungen und Behändigungen iſt auf 50 Mk.
erhöht; der Höchſtbetrag der Pauſchvergütung iſt 5000 Mk. Die Ver=
ordnung
iſt nicht anwendbar auf vor 1. Juli entſtandene und ſolche
Gebühren, die nach 1. Juli, aber vor 20. Juli entſtanden und bereits
angefordert oder entrichtet ſind.
Ruhrdukaten. Obwohl Ruhrdukaten an Sammler nur abgegeben
werden, wenn außer dem Nennwert von 10 000 Mk. noch eine Ruhr=
ſpende
von je 40 000 Mk., zuſammen alſo 50 000 Mk. gezahlt werden, iſt
die Nachfrage ſo gewaltig, daß die Landesbank in Münſter eine Ver=
kaufsſperre
bis zum 10. Auguſt einführen muß. Bis dahin werden keine
Notgeldangelegenheiten erledigt.
I. Ausſtellung von Steuerbüchern für Ausgewieſene. Der Anregung,
Gemeindebehörden im unbeſetzten Gebiet abweichend von 8 20
E. St. A. D.B. zu ermächtigen, für Perſonen, die am 10. Oktober 1922
den Wohnſitz im altbeſetzten oder Einbruchsgebiet hatten, Steuerbücher
für 1923 auszuſtellen, entſprechend erklärt ſich der Reichsfinanzminiſter
damit einverſtanden, daß in den Fällen, in denen es dem Steuerpflich=
tigen
nicht ohne erhebliche Verzögerung möglich iſt, ſich ein Steuerbuch
von der nach 8 20 E.St. A. D.B. zuſtändigen Gemeindebehörde zu be=
ſchaffen
oder weder in den Beſitz des für ihn ausgeſtellten Steuerbuchs
zu gelangen, das Finanzamt (nicht die Gemeindebehörde) des neuen
Wohnſitzes oder Aufenthalts ein Steuerbuch ausſtellt. Dieſe Umſtände
ſowie der Familienſtand ſind hinreichend glaubhaft zu machen.
Rhein= und Ruhrtag der evangeliſchen Kirche. Am 12. Auguſt
wird die evangeliſche Kirche in ganz Deutſchland einen Rhein= und
Ruhrtag halten. In allen Gottesdienſten wird der Brüder und Schwe=
ſtern
im beſetzten Gebiet gedacht werden. Daneben wird in großen Ver=
ſammlungen
der Wille der evangeliſchen Kirche, für Recht, Freiheit und
Frieden zu kämpfen, zum Ausdruck kommen. Auch Sammlungen für
die Notleidenden im beſetzten Gebiet werden veranſtaltet werden.
n. Ferienſtrafkammer. In gleich hartnäckiger Weiſe wie in erſter
Inſtanz leugnete der 34jährige vorbeſtrafte Pfleger Georg Kaffenber=
ger
von hier jede Schuld und ſtrebte völligen Freiſpruch an. Unſprüng=
lich
des mehrfachen Diebſtahls angeklagt, war er mangels ausreichenden
Beweiſes ſolcher unmittelbaren Täterſchaft vom Schöffengericht nur der
Hehlerei für überführt erachtet und deshalb zu 10 Monaten Gefängnis
verurteilt worden. Seine dagegen verfolgte Berufung ſollte ihm ver=
hängnisvoll
werden, da verſorglich auch ſeitens der Staatsanwaltſchaft
das Urteil angefochten und daher Verſchärfung möglich war. Es han= Eiſenbahnbeamte und =Arbeiter. Von ihren Angehörigen wur=
delt
ſich um häufige, um die Jahreswende verübte Straßendiebſtähle,
wobei in ſehr dreiſter, geſchickter Weiſe meiſt größere Mengen Marga=
rine
oder ſonſtigen Fettes von Karren verſchwanden. Beſonders ge=
ſchah
es gegenüber Bedienſteten einer hieſigen Großhandlung, wenn ſie
gerade bei Kunden ablieferten und den Hand )agen für kurze Zeit un=
beaufſichtigt
ließen. Vermutlich wurden derartige Gelegenheiten von dem den, die für Euch dulden!
Dieb abgelauert, und er entkam ſtets ungeſehen. Das Gleiche war auch
einmal mit 20 Pfund Preßhefe in einem Karton der Fall, während der
betreffende Beſtohlene Bäckereien verſorgte. In einem andern Fall
wurde unter der Plane eines in Beſſungen haltenden Fuhrwerks her=
aus
eine Kiſte mit 30 Pfund Butterſchmalz entwendet. Man ermittelte,
daß faſt immer Margarine uſw. von genau der nämlichen Beſchaffen=
heit
alsbald durch den Angeklagten in größerer Menge zu billigem
Preis abgeſetzt worden war. Er will dieſe verdächtige Ware in beſtem
Glauben und durchaus reell von dem großen Unbekannten jeweils
gekauft und ſich mit geringem Nutzen begnügt haben. Intereſſant iſt
der damalige Wert im Hinblick auf die ſeitdem eingetretenen Verhält= des Führers der hieſigen Gendarmerieſtation, Herrn Gendarmerie=
niſſe
, So wurde das Pfund Margarine einer Ende Dezember v. Js. Oberwachtmeiſter Philipp Feuerbach, ſtatt. Die Beteiligung aus der Ge=
abhanden
gekommenen Sendung mit etwa 900 Mark gegenüber, dem meinde und aus dem Kreiſe ſeiner Kollegenſchaft war eine außerordent=
jetzigen
Preis von weit mehr als 30 000 Mark, derjenige der erwähnten lich große und zeigte welch großer Beliebtheit ſich der Verſtorbene in die=
Hefe mit 450 Mk., gegenüber 30 000 Mk. angegeben. Nach den ganzen ſen Kreiſen erfreute. Reiche Blumen= und Kranzſpenden wurden von
ob. daß K. zum Mindeſten als Hehler anzuſehen ſei. Die Gemeinge= heſſiſchen Gendarmerie=Verein, der hieſigen Gendarmerie=Station und
fährlichkeit jenes Diebstreibens und der damit verknüpſten Hehlerei bem Ortskartell des Deutſchen Beamtenbundes unter anerkennenden
Verteidigung ließ Straferhöhung angemeſſen erſcheinen und es wurde dergelegt. Er ruhe in Frieden! Der Vermeſſungspraktikant Herr
Gefängnis verurteilt. Mit der Einleitung des Verfahrens gegen ihn im ten Woche abgehalenen öffentlichen Verſammlung wurde hier ein Beer=
vorigen
Frühjahr, hatten die genannten, charakteriſtiſchen Diebſtähle digungsverein gegründet. Da es nicht gelungen iſt, das Beerdigungs=
ſuchten
Verbrechens nach 8 218 St.=G.=B. endigte mit Verurteilung zu Särge und die ſonſtigen notwendigen Ausgaben aus Anlaß eines Ster=
1 Monat, 2 Wochen Gefängnis (der zuläſſigen Mindeſtſtrafe). Es lag befalles ein, daß nur auf dieſem Wege ein Ausweg gefunden werden
ferner, ein Berufungsfall wegen Glückſpiels vor, in dem das hieſige kann. Nach dem Satzungsentwurf beträgt das Eintrittsgeld für jedes
Schöffengericht eine von der Polizei in der Wohnung des Angeklagten Familienmitglied über 14 Jahre 5000 Mark, während jüngere Fami=
Walter ausgehobene Spielergeſellſchaft zu Geldſtrafen von 100 000 lienmitglieder kein beſonderes Eintrittsgeld zu zahlen brauchen. Außer=
500 000 Mark verurteilt hatte. W., dem eine ſolche von 500 000 Mk. dem wird eine den Zeitverhältniſſen entſprechende jährliche Prämie er=
für
Ueberlaſſung ſeiner Wohnung und Veranſtaltung zuteil geworden hoben. Als Altershöchſtgrenze des Eintritts gilt das 55. Lebensjahr,
iſt, zog die Berufung zurück, und ein anderer Angeklagter, deſſen Betei= das noch bis zum 31. Dezember d. J. zum Eintritt berechtigt. Bei Ein=
ligung
am Spiel nicht nachzuweiſen war, wurde freigeſprochen.
I. Generalverſammlung der Landesgenoſſenſchaftsbank. Dem Bericht den. Die Durchberatung der Satzungen und Wahl eines Vorſtandes
7 Milliarden Mark gegen 700 Millionen Mark am 31. Dezember 1922 lung ſtattfinden.
ſtellt.
50jähriges Dienſtjubiläum. Wie wir erfahren, ſind am 27. Juli / kenbrot wieder einen Aufſchlug. Es koſtet nun der 1600 Grammlaib
ds. J8. 50 Jahre verfloſſen, ſeit Fräulein Margarete Klara Fröhlich / 7200 Mark. Auch für die Milch erhöhte ſich der Preis auf 7000 Mark
in die Dienſte der Familie Seiner Exzellenz des Herrn General von Heyl für das Liter. Das Gas ſtieg auf 3700 Mk. für das Kubikmeter.
in Darmſtadt als Jungfer eintrat. Es entſpricht einer richtigen Auf=
faſſung
des Dienſtverhältniſſes, wenn dieſer Tag ſowohl von der Familie geſamten Kreis eine einheitliche Regelung erfahren. Die neuen Hun=
des
Freiherrn v. Hehl als auch von der Jubilarin als ein beſonderer dertſätze lauten auf insgeſamt 40 000 Prozent,
Feſttag begangen wird. Die Jubilarin wurde am Tage ihres 50jährigen
Jubiläums durch mancherlei Geſchenke und Beweiſe aufrichtiger Dank=
barkeit
für ihre treue Dienſtauffaſſung und Dienſterfüllung überraſcht. Das am Sonntag von der heſſiſchen Gemeindegruppe des Deutſchen
Auch das übrige Hausperſonal, das ebenfalls ſchon ſeit Jahrzehnten mit Evangelichen Gemeindetages veranſtaltete Gemeindefeſt hatte den Cha=
herzlichen
Anteil und überall, wo Treue im Dienſte noch für eine hohe erſchien im chönſten Fahnenſchmuck. Im Feſtgottesdienſt wie in der
Tugend angeſehen wird, wird man auch der Jubilarin gerne freundliche Feſtverſammlung war die Kirche dicht gefüllt von andächtigen und ge=
Wünſche für ihre Zukunft darbringen. Auch wir gratulieren herzlich! ſpannt aufnehmenden, auch von auswärts, von Darmſtadt und den Nach=
R. Das Doppelquartett Rheingold hielt am Sonntag in einfacher, freundlichſter Weiſe aufgenommen wurden. Zur Erhöhung der Feſt=
aber
würdiger Weiſe ſein 2jähriges Stiftungsfeſt in Geſtalt eines Gar= ſtimmung trugen weſentlich die ſchönen Darbietungen des Kirchengeſang=
tenkonzertes
im Städt. Saalbau ab. Im Mittelpunkt des Nachmittag= vereins und des Poſaunenchors bei. Im Feſtgottesdienſt predigten Pfar=
konzertes
ſtanden Geſangsvorträge befreundeter Vereine. Es waren er= rer D. Waitz=Darmſtadt über den weckenden und ſtärkenden Engel=
ſchienen
: Korkordia=Roßdorf, Liedertafel=König, Eintracht=Arheil= dienſt der Kirchengemeinden an unſerem ermatteten und müde gewor=
gen
und Frohſinn=Eberſtadt. Damit war ohne Zweifel eine Ausleſe denen Volk. In der von Profeſſor D. Schian=Gießen geleiteten Feſt=
Vereine ließen durch ihre Sprecher dem Jubelverein ihre Glückwünſche Grein und Pfarrer von der Au lebensvolle Bilder des heutigen
übertragen; die Liedertafel=König überreichte ſogar eine wertvolle kirchlichen Lebens in ſtädtiſchen, Vorort= und in Odenwälder Dorf=
Fahnenſchleife. Auch das Rheingold ſelbſt, das unter der Leitung des gemeinden dargeboten. Hochintereſſant war, zu erfahren, wie in vielen
Herrn Schrader ſteht, brachte zwei Chöre zu Gehör. So wickelte ſich Odenwaldgemeinden die kirchliche Sitte ſich noch heute als ſtarkes Boll=
(leider etwas ſchleppend) neben Muſikſtücken ein einfaches, aber gedie= werk, gegen die zerſtörenden Einflüſſe der Kirchenfeindſchaft erweiſt,
genes Liederprogramm ab. Konzert und Feſtball gaben den Abſchluß, und wie andererſeits in den ſtädtiſchen und in den Vorortgemeinden in
Saalbau. Alle Anhänger echter Wiener Walzermuſik ſeien nochmals auch in evangeliſchen Männervereinen ſich Kerntruppen für die eban=
darauf
hingewieſen, daß Karten im Vorverkauf bei Konzert=Arnold, Wil= geliſche Kirche gebildet haben, die ſich in der Abwehr der Kirchenfeind=
helminenſtraße
, und Schutter, Eliſabethenſtraße, zu haben ſind. Da die ſchaft und in dem Ausbau eines neuen Gemeindelebens bereits bewährt
Nachfrage nach Karten eine große iſt, ſichere man ſich früh genug Plätze, haben. Es war eine ſehr inhaltreiche Tagung, von der reiche An=
Johann Strauß konzertiert in allen größeren Städten vor ausverkauf= regungen für die Feſtgemeinde und die Feſtgäſte ausgingen. Auch die
tem Hauſe. Erwähnt ſei noch, daß das Konzert bei jeder Witterung heſſiſche Kirchenregierung war durch Vizepräſident Dr. Bernbeck ver=
Gbei ungünſtiger Witterung im großen Saal) ſtattfindet. Strauß kon= treten; er richtete ernſte und aufmunternde Worte an die Feſtgemeinde.
zertiert mit einem 36 Mann ſtarken Orcheſter.
1. Liechtenſteiner Briefmarken. Die Marken zu 2, 2½, 3, 7ſ= und durch die Rheinlandkommiſſion. Die Rheinlandkommiſ=
13 Nappen werden am 31. Dezember 1923 aus dem Verkehr gezogen, ſion hat die Auflöſung nachſtehender Vereine verfügt: Verband Natio=
und dürfen nach dieſem Zeitpunkt zur Frankierung nicht mehr benutzt nalgeſinnter Soldaten, Bund der Aufrechten, Deutſchvölkiſcher Schutz=
werden
.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hlerunter erſcheinenden Nolizen ſind ausſchließſich als Hinweiſe auf Anzlgen zu befrachten, ſcher Offiziere, Organiſation Eſcherich, Organiſation Roßbach, Verein
in keinem Falle irgendwie als Beſrechung oder Kritik.
Im Schuls Felſenkeller findet morgen Mittwoch abend ziere, Verein inaktiver Offiziere, Verein ehemaliger Minenwerfer= Offi=
das
größte Konzert dieſer Saiſon ſtatt. Die Leitung übernimmt Herr ziere, Deutſcher Pfadfinderbund, Bayriſcher Wehrkraftverein, National=
Obermuſikmeiſter Aug. Rühlemann. (Siehe Anzeige.)
Abend= Promenadenkonzert im Platanen=
hain
findet wiederum morgen Mittwoch, 810 Uhr abends, ſtatt. Bei Dompropſt Geiſtl. Rat Schreiber zu Worms und Herr Dekan Geiſtl.
eintretender Dunkelheit ſoll durch Lampions die Veranſtaltung einen Nat Schaefer, Pfarrer zu St. Stephan in Mainz, begehen am 10. Aug.
beſonderen Reiz erfahren. Der muſikaliſche Teil liegt in Händen des ihr 50jähriges Prieſterjubiläum. Am 10. Auguſt 1873 empfingen ſie die
Herrn Obermuſikmeiſters W. Meber. (Siehe Anzeige.)

Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei. Bis Ende dieſes Monats ſollen Verſammlung ſämtlicher Studierenden aus dem beſetzten Gebiet fand am
nach Möglichkeit die Mitgliedsbeiträge für das 3. Vierteljahr ds. Js. Dienstag, den 17. d8. Mts. ſtatt. Der Vorſitzende eröffnete die Ver=
Erneut werden unſere Parteifreunde dringend gebeten, die angegebene, als Gaſt den aus Koblenz ausgewieſenen Reg=Präſidenten Herrn Dr.
Zeit für ihre Zahlungen benutzen zu wollen. Mit Beginn des kom= Brandt begrüßen. Dir. Ningel wies in ſeinen Ausführungen auf die
lungen noch rückſtändig ſind, an die Vertrauensleute der verſchiedenen Tätigkeit des Einzelnen im beſetzten Gebiet den von der Heimat abge,
Bezirke; es wäre außerordentlich zu wünſchen, wenn ihnen durch recht=
des
Einziehens nach Möglichkeit erſpart würde. Im Hinblick auf die
fortſchreitende Geldentwertung iſt weiterhin mit Beſtimmtheit anzu= gemacht, eine Studentengruppe der Univerſität Gießen, die ſich an die
nehmen, daß auf Grund der Beſchlüſſe der letzten Mitgliederverſamm= Landsmannſchaft anſchließen ſolle, zu gründen. Dieſer Vorſchlag wurde
lung, die erſt im kommenden Monat zur Zahlung gelangenden Beiträge einſtimmig angenommen. Es ſprach dann noch Reg=Präſident Dr.
Parteifreunde, voranſtehende Aufforderung in den Kreiſen der hieſigen Er betonte, daß der Franzoſe wohl danach trachte, die Rheinland=
Parteimitglieder möglichſt zu verbreiten.
Geldentwertung und die damit erfolgte Steigerung aller Ausgaben Rednern wurde lebhafter und andauernder Beifall gezollt.
zwingt uns abermals zu einer Erhöhung der Papiermark=Beiträge.
Um gleich für weitere Geldentwertung bezw. etwaige Geldverbeſſerung
vorzuſorgen, haben wir uns dabei zu einer gleitenden Skala entſchloſſen, Feuermeldung auf der Wache am Oswaldsgarten ein, der alsbald die
und zwar ſoll der monatliche Beitrag dem Mindeſtpreis einer Stra=
ßenbahnfahrt
angepaßt werden. Demnach wären für den Monat Juli ſpritze war jedoch bereits nach dem Melder abgerückt und von da zur
1500 Mk. und für die weiteren Monate der zu Anfang jedes Monats Brandſtelle gewieſen worden, wo die Mannſchaften der ſtändigen
Quartals gleich für drei Monate im voraus bezahlen, können ſich ihrer
Beitragspflicht mit 5000 Mk. ohne Rückſicht auf ſpätere Geldentwertung der raſch eine zweite folgte. Nachdem es gelungen war, in den
entledigen. Rentnern und anderen nicht erwerbstätigen oder nur be=
dafür
wird erwartet, daß beſſergeſtellte Parteifreunde entſprechend grö=
ßere
Opfer bringen. Dringend wird gebeten, die Beiträge bereit zu
halten, damit die Einkaſſierer, die mit einem vom Vorſitzdenden Prof.
Dr. Heidebroek unterzeichneten Ausweis verſehen ſein müſſen, nicht
der Verfafſungstag auch dieſesmal durch eine große Kund= / Wache rückte um 5 Uhr 25 Min. wieder ein.
gebung auf der Feſte Otzberg bei Lengfeld feierlich be=
gangen
werden. Als Tag der Kundgebung iſt Sonntag, 12. Auguſt,
in Ausſicht genommen. Das Programm umfaßt Anſprachen hervor=
freiheitlicher
Lieder und Konzert. Weitere Einzelheiten werden noch
bekannt gegeben. Mittwoch abend, pünktlich 7½ Uhr, Zuſammenkunft
Tierbrunnen (Nieder=Ramſtädter Straße).

Die Opfer der Eiſenbahner!
Nach amtlichen Mitteilungen haben die Beſatzungsbehörden
im alt= und neubeſetzten Gebnet bis zum 16. Juni 124 Eiſen=
bahner
zu 223 Jahren 8 Monaten und 10 Tagen Freiheits=
ſtraſe
, ſowie 148 558200 Mark und 250 Francs Geldſtrafe ver=
urteilt
. Ausgewieſen wurden in derſelben Zeit 6879
den 22 566 aus ihren Wohnungen und 18905 aus dem beſetzten
Gebiet vertrieben.

Helft den Vertriebenen

und den Kämpfen=

Gebt zum Deutſchen Volksopfer

* Arheilgen, 21. Juli. Heute fand hier die feierliche Beiſetzung
Begleitumſtänden waltete auch für das Berufungsgericht kein Zweifel dem Kreisamte Groß=Gerau, dem heſſiſchen Gendarmerie=Korps, dem
nebſt dem hohen Wert des Geſtohlenen und der von K. angewandten Worten für den ſo pflichttreuen Beamten und lieben Kameraden nie=
K., der u. A. auch Unzurechnungsfähigkeit vorſchützt, aber nach gerichts= Karl Kunz von hier wurde mit Rückwirkung vom 1. April d. Js. zum
ärztlichem Gutachten verantwortlich iſt, nunmehr zu 1 Jahr, 6 Monaten Obervermeſſungsſekretär ernannt. Anläßlich einer im Laufe der letz=
plötzlich
ein Ende gehabt. Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit weſen auf die Gemeinde=Umlagen zu übernehmen, ſahen weite Kreiſe
geführte Verhandlung gegen eine 34 Jahre alte Ehefrau wegen ver= unſerer Gemeinde in Anbetracht der gegenwärtig hohen Preiſe für
tritt in höherem Alter muß ein mehrfaches Eintrittsgeld gezahlt wer=
in
Nr. 200 ſei noch ergänzend angefügt, daß die Bilanzſumme ſich auf ſoll in einer im Laufe der kommenden Woche einzuberufenden Verſamm=
+ Arheilgen, 23. Juli. Mit Beginn dieſer Woche erfuhr das Mar=
ei Dieburg, 22. Juli. Die neuen Mietſätze haben für den
* Groß=Zimmern, 23. Juli. Kirchliches Gemeindefeſt.
ihr im Dienſte derſelben Familie tätig iſt, nimmt an dem Jubiläum rakter eines rechten kirchlichen Volksfeſtes. Das große freundliche Dorf
bargemeinden gekommenen Scharen, die von gaſtlichen Familien in
tüchtiger Landvereine gegeben, die ſich hören laſſen konnten. Sämtliche verſammlung wurden von Eiſenbahninſpektor Kleinert, Pfarrer,
Johann Strauß aus Wien am Donnerstag, den 26. Inli, im den neu entſtandenen kirchlichen Jugendbereinen, den Frauen= und jetzt
Worms, 22. Juli. Auflöſung politiſcher Vereine
und Trutzbund, Jungdeutſcher Orden, Stahlhelm, Deutſche Freiheitspar=
tei
, Organiſation C, Alldeutſcher Verband, Freikorps Oberland, Bund
der Getreuen, Deutſchnationaler Jugendbund, Nationalverband Deut=
ehemaliger
Baltikumer, Deutſcher Offizierbund, Reichs=Arbeits= Nach=
weis
für Offiziere (Ramo) Regimentsvereine, Verein ehemaliger Offi=
ſozialiſtiſche
Partei. Pfälzer Heimatbund.
Worms, 23. Juli. Goldene Prieſterjubiläen. Herr
hl. Prieſterweihe.

Gießen, 21. Juli. Eine vom Rheinlandamt der Stu=
dentenſchaft
der LandesuniderſitätGießen einberufene
auf der Geſchäftsſtelle der Partei, Wilhelminenſtraße 5, abgeliefert ſein, ſammlung und konnte als Redner Herrn Seminardireltor Ningel und
menden Monats gehen die Liſten der Parteifreunde, die mit ihren Zah= Not des beſetzten Gebietes hin und hob hervor, daß durch verſönliche
ſchnittenen Landsleuten Troſt, Hilfe und die Zuſicherung gebracht wer=
zeitige
Zahlung der Beiträge auf der Geſchäftsſtelle die mühevolle Arbeit den müſſe, daß das Reich feſt hinter ihnen ſtände. Dieſe Beſtrehung
habe die Landsmannſchaft e. V. ausgewanderter und ausgewieſener
Rheinländer, Kaſſel. Vom Vorſitzenden wurde alsdann der Vorſchlag
eine entſprechende Heraufſetzung erfahren müſſen. Wir bitten unſere Brandt, der hervorhob, daß die Stimmung im beſetzten Gebiet gut ſei.
Republik auszurufen, daß aber ſelbſt bei Gelingen dieſes Anſchlages
Deutſche Demokratiſche Partei. Die fortſchreitende das Rheinland ſtets feſt und treu zum Reiche ſtehen würde. Beiden
Gießen, 21. Juli. Dachſtuhlbrand. Geſtern nachmittag
3 Uhr 34 Min. lief über den Melder Ecke KaiſeralleeMoltkeſtraße eine
telephoniſche Mitteilung folgte, es brenne Kaiſerallee 10. Die Motor=
gültige
Straßenbahntarif zu entrichten. Mitglieder, die zu Anfang des Feuerwache einen Dachſtuhlbrand von ziemlicher Heftigkeit vorfanden.
Sofort wurde durch das Treppenhaus eine Schlauchleitung gelegt,
brennenden Dachraum einzudringen, hatte die Feuerwehr das Feuer
ſchränkt arbeitsfähigen Mitgliedern kann der Beitrag ermäßigt werden; bald in der Gewalt. Weitere Gefahr war nicht zu befürchten. Die
Ringleitung der Leitermannſchaft war ebenfalls alarmiert und beteiligte
ſich mit noch einigen Leuten beider freiwillgen Wehren an den Löſchar=
beiten
; auch einige Reichswehrſoldaten von der 2. Kompagnie des Inf=
Regts. 15 unterſtützten in dankenswerter Weiſe die Feuerwehr. Die Ab=
mehrmals
vergeblich vorzuſprechen genötigt ſind. Wie alljährlich, ſoll löſchungs= und Aufräumungsarbeiten dauerten noch einige Zeit; die
R. Kirtorf (Oberheſſen), 22. Juli. Radfahrer=Feſt. Der
hieſige Radfahrer=Prein 1921 hielt heute das Feſt ſeiner Banner=
Weihe, verbunden mit der Kirmes, auf der Au ab. Mehrere aus=
ragender
auswärtiger Redner, gemeinſamer Geſang vaterländiſcher und wärtige Vereine waren zur Mitwirkung und Verſchönerung des Feſtes
erſchienen.
Oberſeemen (Kreis Schotten), 22 Juli. Teure Haſen und
Eiſche! Die fürſtlich=ſtolbergiſche Jagd, die vor kurzem hier zum
Ausgebot kam, erzielte hohe Preiſe, es wurden über 60 Zentner Korn
geboten, was z. B. mit dem Jagdſtempel einer Summe von etwa
50 Millionen entſpricht. Das gleiche Ergebnis hatte die Verpachtung
der Fiſcherei in der Nidder bei Ortenberg. Für eine Strecke von etwa
4 Kilometer wurden etwa 11 Zentner Roggen geboten. Was mag da
eine Forelle koſten?
Bad Selters (Kreis Büdingen), 22. Juli. Infolge des ſchönen
Wetters ſteht der Badebetrieb auf voller Höhe. Eine Reihe Kurgäſte
haben in unſerem ſchön gelegenen Dorfe und im benachbarten Ortenberg
Unterkunft gefunden. Es werden zurzeit faſt 100 Bäder pro Tag ab=
gegeben
. Der Wunſch der Badegäſte geht dahin, daß morgens ſchon
etwas früher mit dem Bad angefangen werden könnte, und daß dem
Bad ein kleines Inhalatorium angeſchloſſen würde, damit die vorzüg=
liche
Sole auch den mit Katarrhen behafteten Kranken zugute kommt.
Reich und Ausland.
Aus der Reichshauptſtadt.
Unerwünſchte Freibadgäſte. Die Unſicherheit in den
Freibädern hat in den letzten Tagen erſchreckend zugenommen. Beſon=
ders
betrübend iſt, daß ſeit Ferienbeginn namentlich Schuljungen, die
zum Teil ihren Eltern entlaufen und ſich herumtreiben, in den Frei=
bädern
Diebereien aller Art verüben. Sie machen ſich dort beſonders
an andere Kinder heran, meiſtens unter dem Vorwande, mit ihnen zu
ſpielen, und ſtehlen ihnen dann die Lebensmittel, die ihnen die Eltern
mitgegeben haben, und das Fahrgeld. Ein ſolches Büuſchchen wurde
von einem Kontrolleur im Freibad Müggelſee erwiſcht. Der Ertappte
entpuppte ſich als ein 13 Jahre alter Schüler K., der ſeit Beginn der
Ferien nicht mehr zu Hauſe geweſen iſt. Er und gleichgeſinnte Alters=
genoſſen
machten beſonders die Freibäder Müggelſee und Grünau un=
ſicher
. Nach einem Diebſtahl im Freibad Wannſee wurde ein 21 Jahre
alter Bureaugehilfe Willi M. feſtgenommen, der ſich ohne Beſchäftigung
und Wohnung herumtrieb. Er gibt an, am 2. Juli einem unbekannten
Ausländer aus dem Ankleideraum eine goldene Uhr mit ſchwerer gol=
dener
Kette im Werte von mehreren Millionen geſtohlen zu haben. Auf
einer Aufkaufſtelle in der Friedrichſtraße verkaufte er zunächſt die Uhr
und wenige Tager ſpäter auch die Kette. Die Kriminalpolizei fand und
beſchlagnahmte bei ihm auch 900 000 Mk. M. will aus Not gehandelt
und ſich für das Geld, das fehlt Sachen gekauft haben. Der Beſtohlene
iſt noch nicht bekannt. Er kann ſich bei Kriminalkommiſſar Buſch. Dienſt=
ſtelle
A 7. im Polizeipräſidium, melden. Ein ſonderbarer Reiſegaſt
trieb an der Krummen Lanke ſein Unweſen, wahrſcheinlich aber auch
anderswo. Er wandte ſich im Badeanzug an andere Leute und klagte
ihnen, daß ihm ſoeben ſeine ganze Kleidung geſtohlen worden ſei. Mild=
herzige
Leute aus der Nachbarſchaft verſahen ihn dann mit Wäſche
und einem abgelegten Anzug, und der Badegaſt empfahl ſich mit vielen
Dankesworten, um bald darauf ſeinen originellen Trick zu wiederholen.
So ſammelte er eine Menge Kleidungsſtücke und machte ſie zu Geld. Mit
Vorliebe ſpielte er den Heizer vom Gaswerk Tegel. Geſtern ereilte ihn
endlich ſein Geſchick. Er entpuppte ſich als ein 33 Jahre alter Georg
Stobrawe, der ſchon einige 30 Diebſtähle auf dem Kerbholz hat und
14 Jahre im Zuchthaus gefeſſen hat. Zuletzt ſaß er in Inſterburg, und
ſeit dem trieb er ſich wohnungslos in Berlin umher.
Der Silberſchatz im Kloſett. Bei einem Forſtmeiſter
in der Provinz wurde kürzlich eingebrochen und für 80 Millionen
Tafelſilber geſtohlen. Auch die hieſige Kriminalpolijei wurde davon
benachrichtigt. Die Dieuſtſtelle B. I. 2, ermittelte den Täter in einem
24 Jahre alten ehemaligen Fürſorgezögling, der in Beziehungen zu
einem früheren Dienſtmädchen des Forſtmeiſters ſtand. Der junge Mann
hatte ſeine Geliebte öfter beſucht und zufällig bei einer Geburtstags=
feier
in der Familie auch den Silberſchatz geſehen. Er hatte daraufhin,
ohne daß ſeine Geliebte es ahnte die Gelegenheit zum Einbruch ausge=
kundſchaftet
u, dann das Silber nach Berlin gebracht. Eine Hausſuchung
bei dem Verhafteten blieb erfolglos. Die Beamten ſtellten aber feſt, daß
er einen Teil, an einer Ankaufsſtelle bereits verkauft hatte. Den Reſt
entdeckten ſie in der Wohnung ſeiner Geliebten, wo der Einbrecher
ihn ohne Wiſſen des Mädchens unter dem abgeſchraubten Kloſettdeckel
verſteckt hatte. Die Beute wurde für den Beſtohlenen beſchlagnahmt.
Verhaftung eines Mörders. Ein ſchweres Ver=
brechen
, das ſchon über ein Jahr zurückliegt, wird jetzt ſeine Sühne fin=
den
. In der Nacht zum 27. April v. J. traf der 26 Jahre alte Schloſſer
Artur Thieme in einer Schankwirtſchaft in der Badſtraße 9 einen alten
Bekannten, den 28 Jahre alten Buchbinder Georg Friedrich wieder. Die
beiden gerieten in einen Wortwechſel, und alsbald zog Thieme, ein
wegen Diebſtahls und ſchweren Einbruchs ſchon wiederholt beſtrafter
Menſch, einen Revolver und ſchoß Friedrich ohne weiteres nieder, ſo
daß er auf der Stelle ſtarb. Mit dem Revolver in der Hand hielt er ſich
dann den Wirt und die Gäſte vom Leibe, gewann ſo den Ausgang und
verſchwand. Seitdem wurde der Verbrecher vergeblich geſucht. Endlich
trafen ihn Polizeibeamte in einer Schankwirtſchaft in der Prinzenſtraße
und nahmen ihn feſt. Er verſuchte noch, ſich mit einem falſchen Namen
herauszureden, wurde aber durchſchaut, erkant und der Kriminalpolizei
übergeben.
Wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen.
Berlins kleinſter Lebemann. Vor dem Schöffengericht
Berlin=Mitte hatte ſich der Kaufmann Georg Abrahamſohn wegen zahl
reicher Schwindeleien zu verantworten. Der kleine Abrahamſohn iſt
ſeit Jahrzehnteu in der Berliner Lebewelt eine ſehr bekannte Perſön=
lichkeit
. Ein kleines, dürres Männchen von 38 Jahren, kaum 1,20 Meter
groß, auf deſſen ſchwächlichem Körper ein rieſengroßer Kopf mit einer
faſt bis in den Nacken reichenden Glatze ſitzt. Abrahamſohn ſtammt aus
reicher Familie. Beim Tode ſeines Vaters erbte er Dreiviertel Mile
lionen Goldmark und beim Tode ſeines Bruders nochmals ungefähr
eine halbe Million Goldmark. Dieſe anſehnliche Summe hat Abraham=
ſohn
in wenigen Jahren in luſtiger Geſellſchaft durchgebracht. Immer
war der kleine Abrahamſohn von mehreren Damen begleitet, denen
er nicht einmal bis unter die Achſeln reichte. Die Herrlichkeit ging einige
Jahre, dann aber war das Geld alle. Nun war aber Abrahamſohn an
das luxuriöſe Leben ſo gewöhnt, daß er auf jede Weiſe ſich Geld zu
verſchaffen ſuchte. Dabei kam er mit dem Strafgeſetz in Konflikt. Er
iſt mehrmals vor Gericht geweſen und auch bereits zu Gefängnis verur=
teilt
worden, wurde aber auf Grund eines Gutachtens der Charité
im Februar vorigen Jahres wieder freigelaſſen. Die jetzige Anklage
wirft Abrahamſohn Betrügereien und Unterſchlagungen in einer gau=
zen
Anzahl von Fällen vor. Zu der Verhandlung waren Zeugen nicht
geladen, ſondern nur gerichtliche Sachverſtändige, da das Gericht ſich
zunächſt ein Bild über den Geiſteszuſtand Abrahamſohns bilden wollte.
Sanitätsrat Dr. Lehnſen erklärte, daß Abrahamſohn ein Menſch ſei,
der ſich nie ſelbſt überlaſſen bleiben dürfe, denn er würde immer wie=
der
mit den Strafgeſetzen in Konflikt kommen. Der Sachverſtändige
konnte aber ein abſchließendes Urteil nicht abgeben und wünſchte eine
Beobachtung in einer geſchloſſenen Anſtalt. Geheimrat Dr. Weiller er=
klärte
, daß es ſich um einen Grenzfall handle, bei dem es ſchwer zu

Welt brau

[ ][  ][ ]

ſagen ſei, ob es ſich um Geiſteskrankheit oder minderwertige Geiſtes=
ſchwäche
handle. Gemeingefährlich ſei der Angeklagte auf alle Fälle.
Auch ein dritter Sachverſtändiger, Dr. Goldſtein, bezeichnete Abraham=
fohn
als einen Menſchen, der hemmungslos handle, wenn er Geld für
ſeinen Hana zum luxuriöſen Leben brauche. Jedenfalls müſſe der An=
tagung
der Verhandlung, ſowie den Angeklagten in Unterſuchungshaft
zu behalten. Juſtizrat Brock und Dr. Johanny waren der Meinung,
daß die Gutachten ausreichten, um den Angeklagten auf Grund des 8.51
für geiſteskrank zu erklären. Das Gericht kam nach kurzer Beratung zu
einer Freiſprechung des Angeklagten wegen Geiſteskrankheit. Wahr=
gemeingefährlich
zwangsweiſe einer geſchloſſenen Anſtalt zugeführt
werden.
Im Ruhrgebiet wird Wind geſät.
Der bekannte Methodiſtenbiſchof D. Nuelſen=Zürich hat im ver=
gangenen
Monat eine zehntägige Reiſe durch das Ruhrgebiet und Rhein=
Zurüchaltung kommt er doch zu dem Ergebnis, daß dieſer Krieg im
Frieden in ſeiner Wirkung einem furchtbaren Maſſenmorde gleich=
kommt
. In dieſem Zuſammenhang ſchreibt er:
paſſieren Reſolutionen, kirchliche Zeitungen bringen Abſcheuartikel. Das Rückſicht zu nehmen iſt.
chriſtliche Gewiſſen der ganzen Welt empört ſich. In Deutſchland wer=
Die Kirchen und kirchliche Zeitſchriften ſchweigen. Ja, das iſt eine andere
Sache. In Moskau ſind es die Bolſchewiſten, welche die Prieſter töten.
Und das ſind Feinde aller Religion und aller chriſtlichen Biviliſation.
zu Tauſenden ins Elend und in den Tod treiben, und Frankreich iſt ja
Im Ruhrgebiet wird Wind geſät und der Sturm wird über die ganze
Welt brauſen.
Deutſche Flugzeuge in Gotenburg.
Gotenburg 23. Juli. (wb.) Die auf der internationalen
Ausſtellung neu eröffnete Abteilung für Luſtfahrt wurde dieſer Tage erſpart.
von dem König von Schweden beſucht, der ein beſonderes Intereſſe auch
auch die deutſche Induſtrie an der Ausſtellung teilnehme. Der König
hielt ſich längere Zeit in dem ausgeſtellten Junker=Kabinen=Flugzug auf
und ließ ſich eingehend über den Vorteil der deutſchen Ganzmetall=
Flugzeuge und über den deutſchen Luftverkehr unterrichten.

19. Deutſcher Feuerwehrtag 1923
vom 27. Juli bis 1. Auguſt in München.
Turnfeſt in München anſchließt, wird, ſeiner Bedeutung entſprechend.
algemein gewürdigt und übt große Anziehungskraft aus. Beſonderes Wünſche und Klagen einzelner Reiſenden handeln.
Intereſſe bringt man den Vorträgen entgegen und ſie ſind es beſonders,
ernſten und wirtſchaftlich ſo bös gearteten Zeit nach München ziehen.
Feſtbeſucher aus den Nachbarländern nicht gering ſein wird.
Folgende Vorträge ſind vorgeſehen:
1. Die Umſtellung der freitragbaren Gasſchutzgeräte auf lungen=
gutomatiſche
Sauerſtoffverſorgung von Direktor Dr. Haaſe=Lampe.
2. Die Motorſpritzen und ihre Verwendung auf dem flachen
Lande von Dipl.=Ing. Kaiſer.
3. Moderne Feuermeldeanlagen‟ Dir. Bügler.
ſtehen begriffener Brände auf dem Lande von Branddirektor Tiedt.
Brandingenieur Scholz.
bemann.
bolkswirtſchaftlichen Bedeutung entſpricht von Prob=Branddireltor, neuen Fahrſchein zum Fult=Fahrpreis löſen, ſich die Nichtbe=
Hämel.
Ing. N. Keller.
9. Fortſchritte in der Entwicklung der Kraftfahrſpritzen mit Licht=
bildern
von Direktor Steinhart.
10. Feuerwehrabgaben von Rechtsrat Dr. Helmreich.
11. a) Ueber Erfahrungen bei kaſernierten Freiwilligen Feuerweh=
ten
(ſtändige Feuerwachen, Mittelding zwiſchen Berufs= und Freiwilli= deg und kräftigendes Tohimbin-Hormon-Präparat der Abt. Feuerwehr); b) Moderne Alarmeinrichtungen in Großmühlen Gez. Hormona. Düsveldorf-Grafenberg. Pachärztlich begut-
von
Landesfeuerwehrinſpektor Prack.
12. Die Baher, Feuerwehrverſicherung von Präſ. Dr. b. Englert. in allen Apothellen:
13. 2) Ausführungen über zeitgemäßen Verſicherungsſchutz; b) Die
Verſicherung der Feuerwehrgeräte, insbeſondere der Kraftfahrſpritzen‟ 9OOd00
vom Verſicherungsberater Hans Wolff.
14. Moderne Straßen= und Feuerlöſchhydranten mit Lichtbildern
von Oberingenieur W. Heubeling.
Der Feſtbeitrag einſchl. Teilnehmerkarte, Feſtabzeichen und Feſt=
buch
beträgt für Feuerwehrmänner 8000 Mark, die Münchener Bevöl=
kerung
zahlt für das Feſtbuch mi Feſtkarte um eine Kleinigkeit mehr,
nämlich 10 000 Mark. Nichtreichsdeutſche Feſtteilnehmer aus den Kreiſen
der Feuerwehr zahlen für Teilnehmerkarte, Feſtabzeichen und Feſtbuch
150 000 Mark. Den Garantiefondszeichnern werden Zulaſſungskarten
Tel. 2493
zu einem abgeſperrten Raum, zur Beſichtigung der Hauptübung am
Lenbachplatz (Eingang von der Maxburgerſtraße aus), ſowie für einen
reſervierten Platz bei der Parade der Feuerwehren an der Prinzregen=
tenſtraße
zur Verfügung geſtellt.
*
Einreiſe=Erleichterung für das 19. Deutſche Feuerwehrfeſt, München
(27. Juli bis 1. Auguſt). Nichtreichsdeutſche Teilnehmer am Deutſchen
Feuerwehrtag ſind bei der Ein= und Ausreiſe über die Reichsgrenze vom
Sichtvermerk befreit, wenn ſie im Beſitze eines gültigen Paſſes und
einer vom Hauptausſchuß für den 19. Deutſchen Feuerwehrtag in Mün=
chen
ausgegebenen Teilnehmerkarte ſind, die Namen, Beruf. Wohnort
und Feuerwehrverbandszugehörigkeit des betreffenden Teilnehmers ent=
halten
. Dieſe Beſtimmung gilt nur, wenn die Ein= und Wiederausreiſe
in der Zeit vom 20. Juli bis 10. Auguſt 1923 erfolgt. Den nichtreichs=
deutſchen
Feſtteilnehmern, die obigen Anforderungen entſprechen, iſt
während der angegebenen Zeit der Aufenthalt in Bahern gebührenfrei
geſtattet, auch iſt ihnen die perſönliche An= und Abmeldung bei der
Ortspolizeibehörde erlaſſen, dagegen aber ſind die Mietgeber an die be=
ſtehenden
geſetzlichen Vorſchriften gebunden.
Karrg

Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 24. Juli 1923.
Reiſen und Wandern.
E Auskunftserteilung über Verkehrsſtörungen und Zug=
geklagte
unſchädlich gemacht werden. Der Amtsanwalt beantragte Ver= änderungen. Der Reichsverkehrsminiſter hat die Reichsbahn= den ſportlichen Wettkämpfe eine beſondere Anregung zu geben, einen
darauf Wert, gelegt, daß alle Veränderungen in den Verkehrs= auf der Vorderſeite einen Adler in natürlicher Form vor der aufgehen=
möglichkeiten
unverzüglich ſämtlichen Auskunftsſtellen im Reich, den Sonne und die Inſchrift Verfaſſungstag 1923 und auf der Rück=
ſcheinlich
wird Abrahamfohn nicht in Freiheit geſetzt werden ſondern als auch in Berlin und auf den Bahnhöfen, ſowie in weiteſtem um= ſeite einen Eichenzweig und die Worte Ehrenpreis des Reichspräſiden=
fange
der Preſſe bekannt gegeben, die Zugbeamten der in der ten Zeigt=
Richtung nach dem Einbruchsgebiet verkehrenden Züge mit den
entſprechenden Unterlagen verſehen und auf den Uebergangs=
Auskunftsſtellen zuverläſſig unterrichtet werden. Die Auskunft ſchen Hochſchulen bot Ausſicht auf einige genußreiche Stunden: doch war
land gemacht, über die er in dem Organ der amerikaniſchen Methodiſten muß ſich auch auf die Uebergangsmöglichkeit von der Reichsbahn, der Beſuch der Veranſtaltung nicht ſo groß, wie wir es in Darmſtadt
Der Chriſtliche Apologete eingehend berichtet. Bei aller vorſichtigen auf andere Verkehrseinrichtungen (Aleinbahnen, Waſſerwege, getuolnt ſind. Auch die Organiſation war für unſere Begriffe durch=
In Nußland werden eine Anzahl katholiſcher Prieſter erſchoſſen, in allen Fällen in artigſter und zuvorkommendſter Weiſe zu er= Lauf ein volkommen falſches Bild über die Stärke der einzelnen Geg=
Die ganze Welt ſchreit auf in lauten Proteſten, Kirchenverſammlungen teilen, wobei auf Bewohner der Einbruchsgebiete beſondere ten Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Darmſtadt ein gutes Muſter
den Zehntauſende von Frauen und Kindern zwar nicht erſchoſſen, aber lin werden, wie die Reichsbahndirektion mitteilt, Fahrgeld=Er= leider einige Wettkampfanlagen noch nicht ganz einwandfrei. Die An=
langſam
, qualvoll durch Hunger und ſeeliſche Qualen zu Tode gemartert, ſtattungsanträge für nicht oder teilweiſe benutzte Fahrkarten laufbahn für Weitſprung wies kurz vor dem Abſprungbalken eine ſolche
vielfach noch ſchriftlich geſtellt; der Schriftwechſel und die Zu= Erhöhung auf, daß ſie den Balken faſt völlig verdeckte und ſo die
In Deutſchland ſind es die Franzoſen, welche die Frauen und Kinder Erledigung zu Ungunſten des Antragſtellers. Es wird des= bedeutend verbeſſern können, wenn er ſich die Füße nicht an der harten
halb dringend empfohlen, Erſtattungsauträge mündlich bei den Kante verletzt hätte.
doch die große Nation, die marſchiert an der Spitze der Ziviliſation. Fahrkartenausgaben der Berliner Fernbahnhöfe (einſchl. Span=
dau
und Potsdam) anzubringen; in den meiſten Fällen wird
geleitet, und den Antragsſtellern wird Porto und Schreibwerk, wurde beinrichs mit 1,84 Meter. Im Schleuderballwerfen errang Goll
EDV. Die Behandlung mündlicher Anregungen bei der Brauns mit 532 Sek. 2. Sieger ju Stabhochſprung wurde Anſchütz
für die deutſche Ausſtellung zeigte und ſeiner Freude Ausdruck gab daß Eiſenbahn. Bei Dienſtſtellen und einzelnen Bedienſteten der mit 3,0 Meter. Den gleichen Sieg darb ſich Goll im Diskuswerfen.
Reichsbahn werden aus den Kreiſen des Publikums häufig be= Mit (6,12 Meter beim Weitſprung wurde Anſchüitz Erſter. Zum Schluß
die Reichsbahndirektion Berlin weiſt jetzt, wie die Reichszens Braun lalle A. S. C.) gewonnen, ſo daß die Techn. Hochſchule ſeit 1913
trale für Deutſche Verkehrswerbung mitteilt, ihre Dienſtſtellen unzuterbrochen Sieger geblieben iſt. Die 3 mal 1000 Meter=Staffel ging
und Bedienſteten ausdrücklich darauf hin, dtß mündliche Mel= diesmal bedauerlicherweiſe verloren und zwar an Karlsruhe.
dungen und Anregungen, die auf Beſeitigung vorhandener
Schäden und Mißſtände abzielen, in zuvorkommender Weiſe
entgegengenommen und ohne Verzögerung an die zuſtändige
Der 19. Deutſche Feuerwehrtag, der ſich an das große Deutſche wirklich begründete Anregungen und nicht um irgendwelche chen. Vierzehn Turner mit Fahne traten zum Feſtzug und vier zu den
* Hundertjähriges Jubiläum der Ludwigs=Saline in Dürr= des Turners, erringen. Im Anſchluß an das Feſt unternahm der wan=
die
viele Feuerwehrleute und ſonſtige Intereſſenten auch in dieſer heim. Am 21. und 22. Juli begeht Bad Dürrheim das hundert= derluſtige Teil der Feſtteilnehmer noch eine mehrtägige Wanderung ins
Vor allem hat man auch in dem uns wohlgeſinnten und neutralen Aus= jährige Jubiläum der Ludwigsſaline, die in Verbindung mit gebliebenen Vereinsmitgliedern freudig begrüßt, in die Heimat zurück.
land die Wichtigkeit der Münchener Tagung, die neue Anregung und einer Reihe hervorragender Kur= und Badeanſtalten den Welt= Die ſchönen Tage in und um München werden allen Münchenfahrern
Belehrung auf dem Gebiete des Feuerlöſch= und Rettungsweſens bringen ruf Dürrheims als höchſtgelegenes Solbald Europas begründet ſtets in froher Erinnerung bleiben.
wird, erkannt und es iſt daher zu erwarten, daß auch die Zahl der hat. Zur Feier dieſes Tages findet der Heimattag des
Trachtenverbandes Schwarzwald ſtatt, an dem
über 60 Gemeinden Württembergs ſich beteiligen und deſſen
Höhepunkt ein Trachtenzug bildet.
RDF. Die Benutzung der M.E.N.=Fahrſcheinhefte nach günſtigen Waſſerverhältniſſe in Heidelberg machen dieſe Stadt nicht
haber von M.E.N.=Fahrſcheinheften, die im Mai oder Juni 31 Nudergeſellſchaft beidelberg abgehaltene erſte ofizielle Verbandsregatta,
4. Der Wert des kleinen Löſchgerätes zur Bekämpfung im Ent= alten Preiſen gekauft ſind, bei Benutzung nach dem 3. Juli den die hoffentlich den erſten und letzten Verſuch in dieſer Nichtung dar=
5. Entſtehung von Gasexploſionen und Sicherheitsmaßnahmen Preisunterſchied nachzahlen; der Nachzahlungsbetrag ſtellt ſich ſtellt. Dagegen haben ſich Schülerregatten in Heidelberg bisher immer
bet Lagerung feuergefährlicher Flüſſigkeiten mit Lichtbildern, von bei den im Mai gelöſten Heften in der erſten und zweiten Klaſſe, mit Erfolg durchführen laſſen. Die am geſtrigen Sonntag vom Hei=
auf
das Siebenfache, in der dritten und vierten Klaſſe auf das delberger Ruderklub veranſtaltete Schülerregatta ſah die Schülermann=
6. Das Schaumlöſchverfahren von Branddirektor a. D. Dr. Red= Fünffache; bei den im Juni gelöſten auf das Dreifache bezw. ſchaft dom Mannheimer Ruderklub in allen Rennen ſiegreich. Gemel=
Doppelte der urſprünglich gezahlten Fahrpreiſe. Reiſende, die ſellſchaft Germanig Frankfurt. Frankfurter Nuderverein, Mannheimer
7. Was die Feuerwehren wollen und die Kommunen und die mit einem Fahrſcheinheft 1., 2. und 3. Klaſſe vom Mai oder Rudergeſellſchaft, Ruderverein Eßlingen und Nudergeſellſchaft Eber=
Behörden ſollen, um das Feuerwehrweſen ſo auszubauen, wie es ſeiner Funi eine niedrigere Wagenklaſſe benutzen wollen, müſſen einen bach. Die Ergebniſſe ſind folgende:
8. Die öſterreichiſchen Fabrikfeuerwehren mit Lichtbildern, von nutzung des alten Fahrſcheines beſtätigen laſſen und einen Er= 2. Heidelberger Ruderklub.
ſtattungsantrag ſtellen.

Seite 5.

gegen Nervenschwäche, Erachöpfungs-
Sarvrin zustände, gex. Neurasthente ein gauregen-
gohtet
und gehr empfohlen. Prospekte gratig. Arhältlich
(I.4586

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Der Reichspräſident hat, um für die am Verfaſſungstage ſtattfinden=
direktionen
erneut auf die Wichtigkeit, Zuverläſſigkeit und um= Ehrenpreis für turneriſche und ſportliche Leiſtungen ausgeſetzt. Er be=
faſſende
Auskunftserteilung hingewieſen. Insbeſondere wird ſteht in einer vom Bildhauer Alfred Vecke entworfenen Plakette, die
Die Südweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaften.
Bei ſchönſtem, faſt zu heißen Wetter fanden in Karlsruhe am Sams=
und Endbahnhöfen die nötigenfalls ſchleunigſt einzurichtenden tag die diesjährigen leichtathletiſchen Meiſterſchaften des 66. Hochſchul=
kreiſes
ſtatt. Das Zuſammentreffen der beſten Kräfte der ſüdweſtdeut=
Fuhrwerkverbindungen uſw.) ſowie auf die für einzelne Ueber= aus mangelhaft. So war z. B. keine Startpiſtole vorhanden; es wurde
gänge beſtehenden beſonderen Paßvorſchriften erſtrecken und iſt ſtatt geſchoſſen in die Hände geklatſcht, ſo daß beſonders der 100= Meter=
ner
gab. Man hätte erwarten dürfen, daß Karlsruhe ſich an den letz=
nehmen
würde. Da die Veranſtaltung der Wettkämpfe auf dem noch im
RDV. Schriftliche Fahrgeld=Erſtattungsanträge. In Ber= Bau beſindlichen Sportplatz des Fußballklubs Phönix ſtattfand, waren
Springer ſtark behinderte. Weiterhin war beim Stabhochſprung nicht
ſendung des Erſtattungsbetrages durch die Poſt verzögert die weit genug aufgegraben. Mancher Springer hätte ſeine Leiſtung noch
Hier die Ergebniſſe der Darmſtädter Mannſchaft:
Bei dem Mehrkampf wurde unſere Techn. Hochſchule 2. Sieger mit
die Auszahlung ſofort erfolgen können; anderenfalls werden 2 Punkter Unterſchied hinter der Univerſität Freiburg. Im 100Meter=
Lauf wurde v. Eckardtsberg infolge ſchlechten Startes Zweiter mit 11,5
die Anträge auf Vordrucken an die zuſtändige Dienſtſtelle weites= Sek. Den Hochſprung holte ſich Anſchütz mit 1,69 Meter; 2. Sieger
den Zweiten mit 42,95 Meter. Die 400 Meter waren die ſichere Beute
gründete Anzeigen und beachtenswerte Anregungen vorgebracht; wurde die 4 mal 100 Meter=Staffel in der außerordentlich guten Zeit
von 45,5 Sekunden von der Mannſchaft Kiſt.=, v. Eckardtsberg, Goll,
Turnen.
Der Roßdorfer Turnverein, eteiligte ſich mit einer
Stelle weiterzuleiten ſind. Es kann ſich dabei natürlich nur um größeren Anzahl ſeiner Mitglieder am 13. Deutſchen Lurnfeſt in Mün=
verſchiedenen
Kämpfen an. Einer von dieſen, der Turner Georg Münk=
ler
, konnte ſich im Fünfkampf den Eichenkranz, das höchſte Ehrenzeichen
bahriſche Hochgebirge und kehrte am Samstag abend, von den zurück=
Regatten.
Schülerregatta in Heidelberg.
Heidelberg, 22. Juli. (Privattelegramm.) Die ſehr un=
Tariferhöhungen. Wie bereits mehrfach berichtet, müſſen In= eben zu einem ſehr geeigneten Waſſerplatz. Dies bewies auch wieder
die am Sonntag, den 15. Juli aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens der
det hatten Mannheimer Ruderklub, Heidelberger Ruderkluh. Ruderge=
Schülervierer: 1. Mannheimer Ruderklub (nach hartem Kampf)
Schülervierer: 1. Mannheimer Ruderklub (5 Längen); 2. Ger=
mania
Frankfurt.
Schülerachter: 1. Mannheimer Ruderklub; 2. Heidelberger Ruder=
klub
.

ind gefabrlos Kukinol

Hornhaut, Schwielen und Warzei
befettgt ſchnell v
ſicher, ſchmerz
Aerztich empfohlen. Millionenfach be=
währt
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Wilhelminenſtraße 11.

Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 25. Juli.
Wolkig, faſt trocken, etwas kühler, weſtliche Winde. Randbildungen
im Norden treiben gegen das Feſtland vor und bringen ſtarke Bewöl=
kung
, jedoch noch wenig Regen.

O
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht, 71 Uhrt Flachs=
mann
als Erzieher: Heſſiſcher Hof, abends 8 Uhr: Konzert,
Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino= Vor=
ſtellungen
.


Wirtſchaft und Feuilleton: Rudolf Mauve; für Stadt und Land
Reich und Ausland: i. V.: Andreas Bauer; für den Inſeraten=
teil
: i. V.: Ad. Fleiſchmann, ſämtlich in Darmſtadt.

Die hentige Rummer hat 8 Seiten.

Da

4, Max Libmann
( Bella Libmann
geb. Joseph
zeigen die glückliche Geburt elner
Tochtes an.
Grtesheim b. D., 22 ſelt 1923
Zt. Kltuik De. Roscathal
(Eschollbröekerstraße).
(*20889

Am Sonnabend ist unsere
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angekommen.
Aug, Schwab u. Frau
Alwine, geb. Schuler.
(*20910

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Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſeren geliebten braven
Sohn, treuen Bruder, guten Enkel
und Neffen
Ernſt Beſt
plötzlich und unerwartet zu ſich in
A die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der
tieſtranernden Hinterbliebenen:
K. Beſt
Darmſtadt, den 22. Juli 1923.
SBeerdigung: Mittwoch, nachmitt.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof,
Nieder=Ramſtädterſtraße. (6233

unſer Paulwird heute
Dienstag, nachmittags 3½ Uhr
beerdigt.
(6230
Fam. Ph. Schuchmann
Langegaſſe 17.

Alle
Familiendruckſachens
Zwannmrananranrnrgrndiunrännnn 8
Geburts, Verlobungs=,
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[ ][  ][ ]

Der junge Tod.

Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
67)
(Nachdruck verboten.)
Von der Bahn, fuhr ich mit den fremden Herren zum
Uebungsfelde, das mitten im Walde lag, wir erledigten unſere
Arbeil und hatten eine Strecke Wegs den Wald zu durch=
queren
, um an anderer Stelle die Beſichtigung fortzuſetzen. Die
Landſtraße führte über den Bahndamm. Da die Schlagbäume
beim Uebergange nicht herabgelaſſen waren, fuhren wir unbe=
kümmert
voran, der Wagenführer konnte die Geleiſe infolge
unſerer Fahrtrichtung, die nahezu parallel dem Bahndamme
lief und erſt kurz bevor ſie ihn erreichte in ſcharfem Bogen
wendete, nicht überſchauen. Als wir auf der Bahnſtrecke waren,
ſahen wir den Zug unmittelbar in unſerer Nähe heraneilen,
wir vermochten alle, ob wir auch an Gefahren gewöhnt waren,
einen Schrei oder eine Bewegung des Endſetzens nicht zu unter=
drücken
, im nächſten Augenblick waren wir in Sicherheit, der
Chauffeur brachte den Wagen zum Stehen, wir wandten uns
um und betrachteten den davoneilenden Zug.
Wieder kam mir ſolch eine ungewohnte ſinnloſe Vorſtellung:
Wenn Marie Louiſe, die doch auf dieſen Wegen hier ritt, ſo zu
Schaden käme!
Ich war ärgerlich über ſolchen Gedanken, den ich eine häß=
liche
Spielerei nannte, aber, war es die vervöſe Erſchütterung
wegen des erſchreckenden Vorfalls oder ſonſt etwas, ich kam nicht
davon los, und jäh überfiel mich die Frage: Was ſollte aus dir
werden, wenn Marie Louiſe nicht mehr da wäre?
Wir frühſtückten draußen gemeinſam, dann fuhren wir zur
Bahn zurück, die Herren verabſchiedeten ſich, ich war wieder im
Hotel. Es war jetzt vier Uhr nachmittag, Marie Louiſe und
Günter waren noch nicht zurückgekehrt. Ich hatte mit ihnen
verabredet, daß ſie einige Zeit reiten, dann ausruhen, etwas
frühſtücken und am Nachmnittage zurückkommen ſollten. Ohne
eine feſte Stunde in Ausſicht genommen zu haben, erwartete ich
ſie doch und wurde unruhig. War es nicht ſträflich verkehrt,
daß ich zwei junge Menſchen, die ſich eine ernſte Neigung ent=
gegenbrachten
, ſo hatte in die Welt ziehen laſſen? Konnten
ſich daraus nicht Unzuträglichkeiten aller Art ergeben? Nein,
das war nicht ſo, ich wußte, daß ich mich auf Marie Louiſe ver=
laſſen
durfte.

Wenn ihr ein Unfall zugeſtoßen war?" Ich ging vor dem
Gaſthofe auf und ab und die Straße entlang, durch die beide
kommen mußten, geriet in Verärgerung gegen Marie Louiſe
und Günter hinein, ſie mußten ſich denken, daß ich mich beun=
ruhigen
würde, und deshalb rechtzeitig zurück ſein. Ich überlegte,
was ich ihnen ſagen würde, formte Sätze und ging allmählich
von kleinen Zurechtweiſungen zu immer deutlicheren Vorwürfen
über.
Aber die beiden kamen nicht. Meine Stimmung änderte
ſich, ich wollte ihnen nicht feindlich entgegentreten, im Gegen=
teil
, ich wollte mich freuen, wenn ſie nur erſt da wären. Es
war fünf Uhr, da wurden ſie auf der Straße aus ziemlich weiter
Entfernung ſichtbar, die Köpfe der Pferde und die Geſtalten der
Reiter ſtanden gegen den Himmel, an dem, gerade im Rücken
der beiden, die Nachmittagsſonne in der warmgoldenen Weich=
heit
des Vorabends leuchtete. So ſah ich die zwei ſchlanken,
hochaufgerichteten Schattenumriſſe, eingetaucht in mildes, lieb=
liches
und dennoch ſiegreiches Licht. In mir überſchlug ſich das
Empfinden der Freude über die Rückkehr, über die Schönheit
des Bildes da ver mir, über dieſe beiden jungen Menſchen zur
herzbeklemmenden Atemloſigkeit; ich ſtand und ſchaute. Da
hielten ſie vor mir, Günter ſprang vom Pferde und begrüßte
mich. Es war ein Nachklang völlig überwundener Stimmung,
als ich ihn fragte: Warum kommen Sie erſt jetzt? Er ſah
mich erſtaunt an und blickte dann zur Uhr des Kirchturms nahe=
bei
empor. Schon fünf, ſagte er, und Marie Louiſe, die auf
dem Pferde ſaß und das Geſicht voll der Sonne zuwandte,
ſchüttelte den Kopf und ſagte: Wir haben gar nicht nach der
Uhr geſehen.
Ich ſchwieg und half Marie Louiſe vom Pferde herab.
Günters Burſche trat herzu und übernahm die Pferde, Marie
Louiſe ging ins Haus, um ſich umzukleiden, ich ſaß mit Günter
auf der Bank vor dem Hauseingange.
Sind die Pferde ruhig gegangen? fragte ich.
Ganz ruhig.
Schön muß es heute geweſen ſein.
Wunderſchön unglaublich ſchön ich bin Ihnen ja ſo
dankbar. In den Frühling hineinreiten mit einem jungen
Mädchen, das ſo iſt wie Marie Louiſe. Es iſt alles weg,
Krieg und das Unglück, das ich geſehen habe und erlebt, nichts
iſt da. Mein Gott, wie wundervoll die Sonne da vor uns ſteht.
Ich komme mir ganz anders vor, ſagte Günter Pfeil,
ganz neu, ich möchte
Was möchten Sie?

So reiten, in die Sonne hinein und, ja, ich kann mir nicht
helfen, eine ſilberne Rüſtung tragen und Lieder ſingen und
meinetwegen auch Länder erobern. Er brach ab und lachte:
Sie müſſen mir das Gerede nicht übelnehmen.
Ich erhob mich und legte meine linke Hand auf Günters
Schulter. Uebelnehmen, wahrhaftig nicht. Sie haben mir noch
nie ſo gut gefallen."
Günter ſagte: Sie haben mich früher geduzt, warum tun
Sie das jetzt nicht mehr?
Ich zögerte und reichte ihm die Hand: Gut, Günter, ich
werde Dich wieder duzen, und ſchwieg und rang um das, was
ich weiter ſagen wollte und das eigentlich hätte lauten ſollen:
Aber wir ſind heute beide Männer, und wenn ich Dich Du
nenne, dan mußt auch Du es mir gegenüber tun. Ehe ich den
Entſchluß fand, trat Marie Louiſe zu uns, da blieben die Worte
ungeſagt.
Günter ging, um nach den Pferden zu ſehen. Marie
Louiſe, ſagte ich, ich habe Günter das Du angeboten, ver=
nünftig
ſein, nicht wahr? Sie ſah mich fragend an. Weil
Du ihn duzt, Vater? Du weißt doch, was ich Dir geſagt
habe. Wir aßen zuſammen zu Abend, brachten Günter im Auto
nach Hauſe und trafen nachts wieder in Berlin ein.
Ich war dabei, als Günter ſeine Ankunft telephoniſch in
Berlin meldede. Der Apparat läutete in meinem Zimmer, und
Marie Louiſe nahm den Hörer, ohne zu wiſſen, wer anrief. Sie
war froh und unbefangen, als ſie ſeine Stimme vernahm. Eine
Stunde darauf kam Günter zum Beſuch.
Die beiden, gingen in den Garten, und ich blieb oben in
der Wohnung, wollte arbeiten, aber es gelang mir nicht, ich
ſchritt hinaus auf die Terraſſe.
Einen guten Teil des Gartens überfah ich hier, er lag im
Sonnenſchein freundlich dor mir, aus der Ferne hörte ich die
Stimmen der beiden da unten nun erblickte ich ſie. Vor einem
hochſtämmigen ſpaniſchen Flieder, einem alten, zum Baume ge=
wordenen
Strauch, ſtanden ſie und ſchauten empor in die mit
vollen dunkelvioletten Blüten gefüllte Krone. Marie Louiſe
ſuchte einen Zweig zu ergreifen, konnte ihn nicht faſſen, ſie
ſprang empor, aber es gelang ihr nicht. Günter verſuchte die
Baumkrone zu erreichen, aber auch für ihn hingen die Zweige
zu hoch. Die beiden beratſchlagten, dann bückte ſich Günter
hinab, umſchlang Marie Louiſens Kniee und hob ſie hoch empor.
Jetzt erreichte ſie die Blüten.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Darmſtädter Tagblatt

Handel und Wandel in Heſſen.
h. Gebrüder Roeder A.=G., Darmſtadt. Nach dem Zu=
kaſſungsproſpekt
über 15 Mill. Mk. neue Stammaktien zur Frankfurter
Börſe iſt der Geſchäftsgang bis jetzt zufriedenſtellend. Beide Werke
(Darmſtadt und Raſtatt) ſeien zurzeit voll beſchäftigt und hätten ge=
nügend
Aufträge für längere Zeit. Unter dem üblichen Vorbehalt ſei
mit einem befriedigenden Ergebnis für 1923 zu rechnen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
wb. Reichsbankausweis. Wie der Ausweis der Reichsbank
vom 14. d. M. ergibt, wurden in der Inanſpruchnahme der Bank die
zum letzten Halbjahresſchluß erreichten Höchſtziffern während der Be=
richtswoche
bereits wieder erheblich übertroffen. Die geſamte Kapital=
anlage
ſtieg um 10 511,1 auf 41 233,9 Milliarden Mark. Im einzelnen
wuchſen die Beſtände an diskontierten Reichsſchatzanweiſungen und
zwar hauptſächlich infolge fortgeſetzter großer Anforderungen des Reichs,
daneben aber auch infolge Nachlaſſens des Abſatzes von Schatzanwei=
fungen
am offenen Markt um 8063,9 auf 29 910,1 Milliarden Mark;
das Wechſelkonto nahm gleichzeitig um 2460,3 auf 11 061,1 Milliarden
Mark zu, während die Lombarforderungen um 13,5 auf 261,9 Milliarden
Mark zurückgingen. Den fremden Geldern floſſen 4835 Milliarden Mark
neu zu, ihr Beſtand hob ſich demgemäß auf 16 927,1 Milliarden Mark.
Die Banknotenausgabe mußte um nicht weniger als 5250 Milliarden
Mark auf 25 491,7 Milliarden Mark erhöht werden. Auch der Umlauf
an Darlehnskaſſenſcheinen dehnte ſich diesmal, wenn auch geringfügig,
aus, er wuchs um 125 Millionen auf 12 Milliarden Mark. Die Bank
war in der Berichtswoche genötigt, 50 Millionen Goldmark aus ihrem
Goldbeſtande zu veräußern. 30 Millionen wurden zwecks Verſchiffung
nach Neu=York dem Goldkaſſenbeſtande der Bank entnommen, der ſich
auf 546,9 Millionen Goldmark verminderte; 20 Millionen gelangten aus
dem Golddepot bei der Bank von England in London zum Verkauf, das
Golddepot im Auslande nahm ſomit auf 110 Millionen Goldmark ab.
Die Beſtände der Bank in Münzen aus unedlem Metall vermehrten ſich
um 1,2 auf 21,4 Milliarden Mark. Bei den Darlehnskaſſen des Reichs
war ein Rückgang der Beleihungen um 123 auf 3173,1 Milliarden Mark
zu verzeichnen. Da die Reichsbank einen dieſer Abnahme entſprechenden
Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen an die Darlehnskaſſen zurücklieferte,
haben ſich die Beſtände der Bank an ſolchen Scheinen auf 3161 Milliar=
den
Mark ermäßigt.
h. Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche
Handwerk A.=G., Karlsruhe i. B. Die vor kurzer Zeit erſt
gegründete Geſellſchaft beantragt Erhöhung ihres Aktienkapitals um
100 auf 150 Mill. Mk.
h. Gebr. Himmelsbach A.=G., Freiburg i. Br. Die
bekannte badiſche Holzfirma erzielte in ihrem als Aktiengeſellſchaft zwei=
ten
vollen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 269,77 (13,02) Mill.
Mk., über deſſen Verwendung nichts angegeben wird (i. V. 20 Proz.
Dividende). In der Bilanz ſtehen 4901,93 Mill. Mk. Kreditoren, 2571,67
Mill. Mk. Debitoren und 2708,92 Mill. Mk. Waren, 292,86 Mill. Mk.
Kaſſe, Wechſel. Effekten und Beteiligungen, 35,7 Mill. Mk. Obligationen=
ſchuld
. Für Abnützung und Werkerhaltung wurden vorweg 250 Mill.
Mk. zurückgeſtellt.
* Vogtländiſche Webſtuhl A.=G. in Plauen. Die auf
den 15. Auguſt einberufene a. o. G.=V. ſoll über Erhöhung des Grund=
kapitals
von 16,6 auf 25 Millionen durch Ausgabe von 8 Millionen
Stammaktien und Mk. 400 000 Vorzugsaktien mit Dividendenberech=
nung
ab 1. Januar 23 Beſchluß faſſen.
Anleihen.
* Eine neue Goldmark=Anleihe in der Elektri=
zitäts
=Induſtrie. Der Schleswig=Holſteinſche Elektrizitätsder=
band
hat die Genehmigung erhalten, eine Anleihe im Geſamtbetrag von
86 000 Goldmark aufzunehmen. Der Erlös dient zum Ausbau des elek=
triſchen
Ueberlandnetzes. Der Zinsfuß der Anleihe darf 5 Prozent
des Anleihekapitals nicht überſchreiten.
* Mitteldeutſche Zuckeranleihe. Der Konzern Halle
des Vereins Mitteldeutſcher Rohzuckerfabriken beabſichtigt eine Anleihe
von 1 Mill. Zentner Zucker zur Finanzierung ſeiner diesjährigen Ernte
auszugeben. Die Ausgabe geſchieht in Stücken über 1, 5, 20, 100 Zent=
ner
. Die Verzinſung geſchieht mit 5 Pfd. Zucker auf je 1 Zentner.
h. Eiſenacher Bank Kommanditgeſellſchaft auf
Aktien, Eiſenach. Die Generalverſammlung erhöhte das Aktien=
kapital
um 275 auf 350 Mill. Mk., darunter 25 Mill. Mk. Vorzugs=
aktien
, 65 Mill. Mk. Aktien werden den alten Aktionären im Ver=
hältnis
von 1:1 zu 350 Prozent angeboten, der Reſt wird beſtens ver=
wertet
.

Warenmärkte.
wb. Berliner Produktenbericht. Im heutigen Pro=
duktenverkehr
war die Haltung bei ruhigem Geſchäft feſt. Die Unter=
nehmungsluſt
war gering, und die höheren Deviſennotierungen boten
keine beſondere Anregung. Die Tatſache, daß der Schnitt der Roggen=
ernte
begonnen hat und der Ankauf von etwa 300000 Tonnen ruſſiſchen
Getreides beſtätigt wird, hat anſcheinend auch zur Zurückhaltung und
Vorſicht bei den Käufern beigetragen. Für Weizen bleibt bei den mit
Inlandsware ſpärlich verſorgten Mühlen die Nachfrage dringend. Rog=
gen
war nach der öſtlichen Küſte zum Umſchlag nach nordweſtlichen
Häfen begehrt. Wintergerſte wurde in ſchönen Qualitäten zu höheren
Preiſen angeboten. Die Preiſe für Hafer, Mais, Mehl und Futter=
artikel
ſtellten ſich gleichfalls höher.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 23. Juli. Es
herrſchte heute keine große Neigung, neue Abſchlüſſe zu zeitigen, um ſo
mehr, da das Geſchäft durch den Geldmangel behindert wird. In Er=
wartung
einer guten Ernte herrſcht ſeitens der Käufer Zurückhaltung.
Es fehlt im Allgemeinen an Angebot, beſonders in Weizen und Rog=
gen
. Für Hafer und Gerſte tritt wieder mehr Intereſſe hervor. Mehl.
iſt ſehr geſucht. Höhere Preiſe werden für Futterſtoffe genannt.
Amtliche Notierungen. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Biertreber ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Alsbaldige Lieferung. Parität Frankfurt.) Preis je 100 Kg.:
Weizen, Wetterauer, Mk. 1 800 000, Roggen Mk. 1,3 bis 1,4 Mill., Brau=
gerſte
für Brauzwecke Mk. 1,3 bis 1,5 Mill., Hafer, inländ,, Mk. 1,3
bis 1,4 Mill., Mais La=Plata , Weizenmehl, ſüdd. Spezial=Null,
Mk. 2,7 bis 2,8 Mill., bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl.
Mk. 2,1 bis 2,2 Mill., Weizen= und Roggenkleie Mk. 850875 000, Heu,
ſüdd. gut, geſ. trocken, Mk. 190 000, Stroh, dito, Mk. 190 000. Ten=
denz
: feſt.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 23. Juli 1923.
(Eigener Bericht.) Die Reichsbank ſetzte heute die Deviſenkurſe in An=
lehnung
an die Parität der ausländiſchen Marknotierung kräftig in die
Höhe, immerhin blieb auch zu dieſen wefentlich höheren Kurſen die
Zuteilung noch ſehr knapp, Kabel New=York 350 000 bei 10 Proz. Zu=
teilung
.
An der Effektenbörſe machte ſich beſonders am Anfang ſtär=
kere
Zurückhaltung bemerkbar, teilweiſe fanden auch, veranlaßt durch
die Geldknappheit, Realiſationen ſtatt, ſo daß die erſten Kurſe nicht
einheitlich waren. Erſt im Verlauf der Börſe ſetzte ſich wieder eine
feſtere Haltung, durch und man ſchloß bei etwas lebhafteren Umſätzen
augemein br: igt
Am Nentenmarkt waren die Umſätze heute ſehr gering, die
Kurſe kaum verändert. Zolltürken 1,9 Millioen, II. Bagdadbahn
1950 000. Gefragt blieben Rumäniſche Renten. Die wertbeſtän=
digen
Anleihen, von denen Badiſche Kohlen mit 2 850 000 und
Sächſ. Braunkohlen mit 470000 heute erſtmals notiert wurden, be=
haupteten
etwa ihre Kurſe.
Am Chemieaktienmarkt eröffneten Anilinwerte unter den
Freitagskurſen. Die Kurseinbußen wurden jedoch im Verlaufe allge=
mein
wieder eingeholt, und nachbörslich blieben dieſe Werte höher ge=
ſucht
. Von Anfang an feſt waren Scheideanſtalt von 1 180 000 plus
110 000 und Goldſchmidt 1 0501 450 000 plus 500 000.
Am Elektrizitätsaktienmarkt war die Haltung durch=
weg
feſt. Schuckert 13,9 Mill. plus 650 000, Siemens u. Halske 3,7
Mill. plus 800 000, A.E.G. 760 000 plus 60 000, Voigt u. Häffner
380 000 plus 20 000.
Bei Maſchinen= und Metallwerten blieben die Kurſe
im allgemeinen behauptet. Die Veränderungen waren nach beiden
Seiten hin nicht ſehr groß. Stärkeres Intereſſe beſtand für Eßlinger
Maſchinen 610 000 rat. plus 60 000, Krauß Lokomotiven 600 000 plus
100 000. Sehr feſt waren Hammerſen 720 000 plus 110 000.
Montanaktien lagen von Anfang an feſt, und konnten ihre
Kurſe auch ſpäter behaupten. So waren Deutſch=Lux 3,9 Mill. plu3
500 000, Gelſenkir=hener 4,2 Mill. plus 600 000, Harpener 4,9 Mill.
pins 40: 000
Von Bankaktien ſtanden Diskonto=Commandit im Vorder=
grunde
des Intereſſes. Anfangs 975 000, zur Einheitsnotiz 1 150 000,
blieben ſie ſpäter bis 1 250 000 geſucht. Deutſche Bank 730000 bis
810 000.
Der Einheitsmarkt lag überwiegend weiter feſt. Dyckerhoff
u. Widmann 500 000 rat. plus 100 000, Feiſt Sekt 220 000 rat. plus
40000, Miag 400 000 rat. plus 100 000. Erſtmals zur Notiz kamen
Chemiſche Mayer Alapin mit 200 000 rat.
Im freien Verkehr waren die Kurſe nur wenig verändert.
Man hörte hier: Allg. Bankverein 75 000, Becker Stahl 680780000,

22. Juſi 1923 Nr. 204

Becker Kohle 770800 000, Benz 1 800 000, Emelka 120200 000, Frank=
furter
Handelsbank 49 000, Growag 7375 000, Hanſa Lloyd 330 bis
360 000, Kaiſer Waggon 99 000, Krügershall 780 000, Mez Söhne 570000,
Meyer Textil 85 000, Ufa 490550 020.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach dem un=
geſtümen
Kaufandrang der letzten Wochen ſcheint an der Börſe endlich
etwas Ruhe einkehren zu wollen, denn auch heute war das Geſchäft
ſtiller. Die Grundſtimmung blieb aber auch heute, abgeſehen von ge=
wiſſen
Ungleichmäßigkeiten in der Kursbildung zu Beginn, feſt, da die
Kaufluſt durch das Fortſchreiten der Inflation, wie ſie im heutigen
Reichsbankausweis durch die neuen Nekordziffern des Notenumlaufs
belegt wird, ſtetig neue Nahrung erhält. Auch am Geldmarkt ſcheint
die bisherige Anſpannung nachzulaſſen, denn, obwohl für Darlehen
gegen Induſtriepapiere noch ein Viertel bis 1 Prozent pro Tag zu
zahlen waren, wurde Geld doch bereitwilliger als bisher zur Ver=
fügung
geſtellt. Auf allen Märkten überwogen daher weitere teilweiſe
anſehnliche Kursſteigerungen. Dieſe betrugen für die ſchweren Mon=
tan
=, Kali=, Maſchinenfabriks=, Textil= und Schiffahrtsaktien wieder 100
bis vereinzelt 500 000 Prozent, bei Bochumer Gußſtahl 600 000 und bei
Riebeck Montan ſogar 1 Mill. Prozent. Sonſt waren die Kurserhöh=
ungen
durchſchnittlich weit geringer. Stärkere anfängliche Nückgänge
bei Gelſenkirchener und Eſſener Steinkohlen=Aktien und kleinere bei
einigen anderen Papieren wurden ſpäter wieder vollkommen herein=
gebracht
. Von Valutarenten ſtellten ſich türkiſche und einige andere auf
Realiſationen weſentlich niedriger, Otavis aber ſtiegen erheblich weiter,
Heimiſche Renten waren feſt, die dreiprozentige Reichsanleihe erklomm
mit 44 500 einen neuen Rekordſtand. In den zu Einheitskurſen gehan=
delten
Induſtriepapieren hält die Kaufluſt des Publikums und damit die
Kursſteigerungen an. Am Deviſenmarkt trat das Beſtreben zur An=
gleichung
der innerdeutſchen Notierungen an die der Weltmarktplätze
durch weſentliche Heraufſetzung der Kurſe hervor. Die Zuteilungs=
quoten
konnten deshalb auch erhöht werden.
Oeviſenmarkt.

Mie
Geld.
Brief R
Brief
B rat. Amſterdam=Rotterdam .. 110722.50 111272.50 136657 50 137342.50 Brüſſel=Antwerpen 13615.50 13684.50 17041. 17043. Chriſtiania, 45885. 461,5. 56658.50 56942. 15 Kopenhagen". 49875. 50125. 61047. 61353. 15 Stockholm .. 74812.50 75187.50 92568. 93032. 15 Helſingfors". 7780.50 7819.50 9675 50 924.50 15 Italien. . 12169,50 1213.50 15162. 15238 London .. 1296750. 1303250. 1590000. 1604000. New=York". 283290 284710. 343 125. 350375. Paris.. 16359. 16441. 20648. 20752. Schweiz. 49875. 50125. 61645.50 61954.50 Spanien". 40299. 40501 49875. 50125. Wien (in Deutſch=Oſterr, abg. 399. 401. 498.75 501.25 Prag 3478.50 8521 50 10493.50 10526.50 Budapeſt 29.92 30.63 33.91 34 09 Buenos=Aires. 95760. 96240. 118702.50 119297 50 25 Bulgarien. 2753. 2767. 3391.00 3408.50 Japan". 137655. 138345. 169575. 170425. Rio de Janeirt 23327 50 29072.50 36658. 36842. Belgrad. 3052. 3068. 3690.50 3709.50 Liſſabonn. 11970. 12030. 14962 50 15037.50

Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.

Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch..
Ber..=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte".
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan
Wolle..
Chem. Hehden
Weiler
Deutſch=Atlant.
Deutſche Maſe
Deutſch=Niedld.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
BerlinKarlsruher J
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
Elberfelder Farben
Elektr. Lieferung
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl
Geſ. f. elektr. Untern. . .
Halle Maſchinen".

20.7. 23. 7. 865000 840000 1010000 1003000 1200000 880000 840000 650000 754000 1300090 2700300 3000000 750000 715000 1200000 300000 625000 720000 450000 470000 640000 2200000 870000 2000000 2250000 2850000 3300000 2400000 710000 71000 970000 390000 400000 550000 600000 600000 700000 1100000 600000 620000 635000 30000 50000

Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampfſch.
Hemoor Zement
Hirſch Kupfer
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch
Lingel Schuh
Linke & Hofman=
L. Loewe &
C. Lorenz
Meguin..
N. Lauſitzer Koh
Nordd. Gumt
Orenſtein
Rathgeber Wo
Rombacher Hüttte
Roſitzer Zucker
Rütgerswerke
Sachſenwerk.
Sächſiſche Gußſt
Siemens Glas.
Volkſtedter Porzellan
Weſtf. Eiſen Langendreerl
Wittener Gußſtahl ....
Wanderer=Werke ... . . .

20. 7. 1 B. 7.
1300000 1425000
300000
185000012000000
2900000 29 00000

135000
700000
480000
280000
2275000
2100900
110000
1600000
228000
1250000
610000
1140000
1100000
110000
850000
720000

1500000
850000
640000
300000
150000
2200000
480000 485000
1 800000
230000
788000
1245000
1000000
820000 870000
445000 435000
1500000
776000
700000

1700000 2000000
1675000/1675000

Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=

auf Aßtien.

Frankfurter Kursbericht vom 23. Juli 1923.

Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
50 Reichsanleihe.
...5.
D--
3½
..
4½½ IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% H.IX.
Sparprämienanleihe ..... ..."
40 Preuß, Konſols ........."
.
81
.
4% Bad. An.. unk. 1935.. ....
v. 1907......
31
42 Bahern Anleihe ........."
.
48 Heſſen unk. 1924 ........
(
.-
4% Württemberger ........
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
o L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½½ v. 1902... . . . ....."

5% Bulgar. Tabak 1902 .....
1½% Griech. Monopol .....
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 .............."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ................"
4% Oeſt. Goldrente ... . . . . ."
4% einheitl. Rente ..... 85 000.
5% Rum. am. Nente v. 03
4½½ Goldrente v. 13 ..
4% am. konv.
v. 05 ...."
4%
420 Türk (Admin.) v. 1903.
(Bagdad) Ser. I
427
II.
v. 1911, Zollanl. .
479
4½% Ung. Staatsr. v. 14....
Goldrente ......"
Staatsr. v. 10...
4½ Kronenrente .....
Außereuropäiſche.
Mexik. amort. innere. . . . .
konf. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. .
konſ. innere .. . . ."
Frrigationsanleihe.
5% Tamaulipas, Seriel ...
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . .
Lſo Gal. Car Ludw.=Bahn".
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
2,6%Neue
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...

2o

9. Em.

20.7. 23. 7. 460. 475.- 7600. 7600. 4900. 6000. 5 0000 47000. 350. 350. 290. 230. 3250 3950. 3500.
5500. 5800. 2000. 2000. 6500. 2800.
2200. 2300. 2500.1 900. 550 000. 620 000. 250 000. 230000 250 000. 190000. 195 000. 225 000. 235 000. 650 000. 600 000. Sſ 250 000. 360 000. 150 000 1700 000. 2100 000. 1950000 2075 000. 1950000 2000 000. 1900000 290 000. 260 000. 500 000. 440 000. 800 000. 720 000. 6 500000 2000 100 000. 100 000. 780 000. 12 000. 15 000 810000. 825 000. 740 000. 380 000.

Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)/ 20. 7.
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885 ..
8% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz/ 2000 00.
30o
v. 1895 ...
4% Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............
8% Salon Conſt. Jonction. . .
3% Salonique Monaſtir .. . . . 999 000.
5% Tehuantepec . . . . . . . . . . . . 4250000.
4½% ........
Pfandbriefe.
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½%
4%0 Frankf. H. Krd.=Ver. 19211
4% Mein, Hyp.=Bank 1922...
1922 ...
4% Pfälz.
4% Rhein.
1923 ...
verl. .. .
3½%
4% Südd. Boden=Cred.=Bank
München 1908 .
40 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
8½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..

3½½ Darmſt. v. 1905 .......
4% Frankfurt v. 1913 .......
3½% v. 1908 .......
4% Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ... . . . 220 000. 225 060.
Barmer Bankverein ...... ..."
Berliner Handelsgeſellſchaft .. / 1800000
Commerz= und Privatbank .. . / 435 000.
Darmſtädter u. Nationalbanr. / 650 000.
Deutſche Bank ...... . . . . . . . . 700 000. 810 100.
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbanr/ 380 000.
Deutſche Vereinsbank .. . . . . . . 149000.
840000.
Disconto=Geſellſchaft ..
440 000. 540 000.
Dresdener Bank".
185000
Frankfurter Bank
1150000
Metallbanr. . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank . . . . . 280 000.
Oeſterreichiſche Creditanſtalt 86 500.
Reichsbank=Ant.
260 000. 260 000.
Rhein. Creditbank .... ..."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
67000
Wiener Bankverein .. ..
Berowerks=Aktien.
650 000. 650 000.
Berzelius
Bochumer Bergb.
1330000
Buderus. . . . . . .
3400 000.
Dt. Luxemburger .
2400 00
Eſchweiler Bergwerks=Akt..
4000 000
Gelſenkirchen Bergw.
...,/ 4500 000.
Harpener Bergbau.
.... 139000
Kaliwerke Aſchersleben
..11600000
Weſteregeln
2600 000.
Lothringer Hütte
Mannesmann Nöhren,
2:75 000
950000.
Mansfelder
Oberbedarf .. .. ..
1900 000
Oberſchleſ. Eiſen (Carv) .
2475 000
Phönix Bergbau ........."

B. 7.

80000.

Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 20. 7.
Rhein. Stahlwerke .
Riebeck Montan. . . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.

Brauereien

Löwenbräu Minchen
Schöfferhof (Binding) ...
Werger .
.... .. 3 000. 3500. Akkumulat. Berlin ....."

Adler & Oppenheimer ...
Adlerwerke (v. Kleher).."
A. E. G. Stamm. . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano
Aſchaffenburger Zellſtoff
Badenia (Weinheim) .....
Badiſche Anilin= u. Sodaf
Bad. Maſchf. Durlach ...."

500

245 000.
1950 000.
440 000.
720 00).
400 000.
160 000.
1150 000.
160 000.
1190000.
260000.
100 000.
285 000. 350000.
410000
72000.

1300 000.
3500 00.
2600 000
4200 000.
4900 000.
1300000.
1700 000.
3200 000.
1600 000.
1000 000.
1480 000.1 1500 000
2120000
2560 000.

Baſt Nürnberg .. . . ... ...."
Bahriſch. Spiegel ...."
Beck & Henkel (Cafſel)
Bergmann El. Werke".
Bing. Metallwerke. . . ..
Blei= u. Silberh. Braubach ..
Brockhues, Nieder=Walluf. . . .
gementwerk Heidelberg
Karlſtadt ..
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... .
Griesheim Elektron ...
Weiler=ter=mer ..
Daimler Motoren ........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ... . ...
Dresdener Schnellpreſſen ....
Dürkoppwerk (Stamm). . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ...
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern ..
Eiſenwerk L. Meyer fr. .. . . .
Elberfelder Farb. v. Baher".
Elektr. Lieferungs=Geſ.
Licht und Kraft
Elſäſſ Bad. Wolle...
Emag, Frankfurt a. M. ..
Emaill= &. Stanzw. Ullrich .. . . 589 000. (
Enzinger Werke ...... . . . ...."
Eßlinger Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber &. Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz . . . .

Feinmechanik (Fetter)

Frankfurter Gas.
Frankfurter Hof
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs Waggon Stamm.

B. 7. 2500 000. 2850 000. 7000 300. 425 000. 225 000. 1490 000
g. 1750 000.
. 220 008. 475 000. 1250 000. 1250 000. 380 000. 380 000. 380 00. 700 000. 760000. 1500 000. 1800000. 950 000. 1100 000. 475 000. 400 000. 940 000. 973 000. S 700000. 380 000. 400 000. G 600 000. 600000. 910000. 930 000. 348 000. 340 000. 300 000. 300 000. 700 000. 800 000. 590 000. 670 000. 570 000. 600000. 550 000. 545 000. 2u00 000. 940 000. 950 000. 900 000. 1180 000. 545 000. 445 000. 648000. 1070 300. 1200000. 1 450000. 345 000. 300 000. 700000. 700 000. 400000. 425000. 400 000. 300000. 295 000. 295 000. 375000. 445 000. 939 600 1020000. 395 000. 440000. 560 000. 570 000. 490 000. 700 006. 230 000. 220 000. 380 000. G 750 000. 610000. 750 000. 810000. 700 000. 720000. 340 000. 260 000 500 000. 450 000. 1350000. 1 7700 000. 1250 000 1260 000. 1 180000 220000. 198000. 180000 650 000. 675 000. 1 35 0000. 375 000. 340 000. 1325 000. 1

20.7. 23.7.
600 000.
Ganz, Ludwig, Mainz
Geiling & Cie. ...
165 000 1200 000.
Gelſenkirchen Gußſtahl
1175 000 1000 000.
Goldſchmidt Th. . .."
. ....: 950 000. 1450 000.
Greffenius, Maſchinen Stamml 300000. 350 000.
Gritzner Maſchin. Durlach ...
Hammerſen (Osnabrück)... . . . 590 000. 720 000.
Hanfwerke Füſſen .........."
460 000.
Heddernheimer Kupfer ... . . . . 480 000. 450 000.
Heyligenſtaedt, Gießen ......"
1800 000.
Hilpert Armatureni. . . . . . . . . . . 350 000. 450 000.
Hindrichs=Auffermann ..
600 000. 600 000.
Hirſch Kupfer u. Meſſ.
1800 000.
Hoch= und Tiefbau".
325 000. 1315 000.
Höchſter Farben ..
830 000. 1865 000.
Holzmann, Phil. ..
425 000. 430 000.
Holzverk =Induſtr.
780 000. 720 000.
Hotel A.=G., München
390 000-
Hydrometer Breslau
590 000. 1600 000.
Jnag. . . . . . . . . . ...
340 000. 1310 000.
Junghans Stamm. .
645 000. 1800 000.
Karlsruher Maſchinen.
710000.
elein, Schanzl. & Becker ... . . 495 000. 495 000.
Konſervenfabrik Braun .. . . . . 200 000. 1250 000.
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 500 000.
Lahmeher & Co. ..
705 000. 630 000.
Lech Augsburg .. . . . . . . . . . . . 750000 750 000.
Lederw. Rothe .. . . . . . . . . . . . 1500 000.11850000.
Lederwerke Spicharz ..
... 1 800 000. 1500 000.
Löhnberger Mühle ..
450 000. 1500 000.
Lüdenſcheid Metallw
700 000. (748 000.
Lux’ſche Induſtrie ...
800 000. (600 000.
Mainkraftwerke Höchſt.
600 000. 1550 000.
Meguin, Butzbach .. . . . . . . . . . 1000000.11200 000.
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg! 1160 000
Meher, Dr. Paul.. . . .
... 245 000. 320 000.
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M./ 300 000. 1400 030.
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 400 000. 380 000.
Motorenfabr. Deutz.... . . .. ..
Motorenfabrik Oberurſel ... . . / 565 000. 650 000.
Neckar ulmer Fahrzeugwerke .. / 670000 670000.
Neckarwerke Eßl. Stamm. . .
230 000. 1300 000.
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/ 650000.
Oleawerke Fran urt a. M. .. . 600 000. 1575 000.
Peter=Union=Frankfurt ..
325 000. 134000).
Pfälz. Nähm., Kayſer.
600 000. 609 000.
350 000. 1398 000.
Philipps A.=G. .
Porzeilan Weſſel ........."
Reiniger, Gebbert & Schall .. 360 000. 420 000.
Rhein. Elektr. Stamm.
328 000. 330 000,
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 360 000. 400 000.
Metall Vorzüge.
430 000. 460 000.
Rhenania, Aachen ...
1900 000. 19 35000.
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ..
300 000.
Rütgerswerke ..... .......
860000, 885 000.
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 300 000. 310000.
Schneider & Hanau .
315 000. 1318 000.
Schnellpreſſen Frankenthal . . . 450 000. 1550 000.
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . . 550 000. 1530 000.
Schuckert Elektr. (Nürnberg)..
3900 000.

Schuhfabrik Berneis=Weſſe. ..
Schuhfabrik Herz...."
.
Schuhf. Leander Offenbach ..
Seilinduſtrie Wolff ..
Sichel & Co., Mainz........ .
Siemens Elektr. Betriebe ...
Siemens Glasinduſtrie .. . . . .
Siemens & Halske ..........
Stöckicht=Offenbach=Gummi ..
Süddeutſche Immobilien .....
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gothe
Uhrenfabr Furtwängler ... .
Beithwerke in Sandbach .....
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
Gummifabr. Bln.=Frkf.
Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . . ."
Zellſtoff, Berlin. . . . . . .
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. ..
Stämme. .
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . .
Voltohm Seil ............"
Wayß & Frehtag ........
Wegelin Rußfabrik ........."
Zellſtoff Waldhof Stamm. . .
Zuckerfabr. Waghäuſel .....
Frankenthal
Heilbronn".
Offſtein
Rheingau"
Stuttgart.
Transport=Aktien.
Schantung E. B. ......."
Süddeutſche Eiſenbahn=Gei.
Hapag (Paketfahrt) ....... .."
Nordd. Llohyd .............."
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
nnnotierte Aktien,
Beckerkohle ..
-
Beckerſtahl .. . . .."
Benz... . . . . . . . . ..
Brown Boveri ..
Cont. Handelsbank
Hanſa Lloyd
Kabel Rheydt
Karſtadt R.
Petroleum, Dtſche.
Raſtatter Waggon
Text.=Ind. (Barmen (Tiag)
Ufa Film

20.7.
250000
450 000.
201000
345 000
580 000.
195 000
820 000.
2900 00
248 000.
260 000
448000
520000.
800 000.
430 000.
525 000.
800 000.
395 000.

23. 7.
235 000.
350 000.
300 000.
330 000.
610000.
199000.
900 000.
3700 000.
211 000.
240 000.
450 000.
500 000.
785 000.
700 000.
430 000.
600 000.
850 000.
410000.

290 000. 1300 000.

360 000.
345000
475 000.
600 000
690 000.
750 000.
730 000.
730000.
780000.

38000 00
345 00.
450 000.
600 000.
700000.
650 000.
680 000.
690 000.

700000. (675 000.

230 000. 1230 000.

Darmſtädter Werte. Nachfr.
Bahnbedarf
1273 900
Dampfkeſſel Rodberg.
319900
Helvetia Konſervenfabrik..
480 000
Gebr. Lutz".
1889 900
Motorenfabrik Darmſtadt
/444 900.
Gebr. Roeder ......"
450 000
Veluneth & Ellenberger ... . . . 6.0 000.

1880000.
710000.

670 000.
685 000.

71000.
320000.
125 000.

300 000 330 000.
140000. 190 000.
440000

2050 000.
725 000.

590 000
650 000
2000 000
350 000.
70 000.
280 000.
700 000.
110000

Angeb.
274 100.
320 100
520 000.
390 100.
145 100.
500 000.

Bankgeschaft
L12 FUTN
1
Fernsprecher 1308, 1309
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten

DarlVierder
1 Luisenplatz

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Ruth Wevher Martha Newe‟

Das Splel mit dem Feuer
Schauspiel in 5 Akten (eueimd!
Diana Karenne Anton Edthofer
H. Junkermann Otto Treptow

Donnerstag, den 26. Juli:

aus Wien im Saalbau.
Orcheſter 36 Künſtler! (2090r

Hotel Schmitz
Rheinstr. 50 : Telephon 192.

Täglich
Garten-Konzert
Bei ungünst. Witterung in den Lokalitäten
Münchener Löwenbräu
5675a) Eis Eis-Getränke

Der Geschäftsbericht für das Jahr 1922 ist er- schienen und kann durch unser Archiv und unsere Niederlassungen auf mündliche oder schriftliche Anforderung kostenlos bezogen werden

Platanenhain
Morgen Mittwoch, 25. Juli, 810 Uhr:
Zweites Abend=
Promenadenkonzert
Leitung: Obermuſikmeiſter M. Weber.
Lampions an der Kaſſe; es wird gebeten
ſolche mitzubringen. (2094

Dienstag, den 24. Zuli, abends 8 Uhr
Heſſiſcher Hof

ausgeführt vom Beamten=Verein ehemal.
Militärmuſiker.
(*20891
Leitung Herr Rühlemann.

Für den kommenden
Herbſt nnd. Winter
können Sie ſchon

Schuls Felſenkeller
Dieburgerſtraße 85 (*20?
Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr:
dieſer

beziehen (*20907im
Wilh. Didzuhn
Kranichſteinerſtr. 6.

Lr Saiſon
Oroſtes Nor
ausgeführt v. d. Verein ehem. Miltärmuſik.
Leitung: Obermuſikmſtr. Aug. Rühlemann.

Weinſtuben
zum Kaplan

wegen Renovierung
kurze Zeit geſchloſſen.

Sie ſparen viel Geld
wenn Sie Ihren Bedarf an
Damen= und Herren=Wäſche
(*20893
bei
Weintraub, Gardiſtenſtr. 11
decken. Bei Anzahlung lege auch zurück.

Zerriſſenestrünpfen. Sochen
werden wie neu repariert.
In Halbſchuhen zu tragen.
Strumpf=Reparatur, Rheinſtr. 41,
Mittelbau, parterre. (*2098

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. Möbelwagen
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Hügelſtr. 15, Laden (7*½a

Damen= u. Back=
ſiſchmäntel

Mozart=Verein
Samstag, 28. Juli, 8/ Uhr im Saalbau
Garten=Konzert
und Tanz.

Zum Eintritt berechtigen nur die neuen Mitglieds=
karten
, die bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4, ein=
(6213
zulöſen ſind.

Klavierſpieler

empfiehlt ſich (Tanz
u. Konzert) (*20937im
Beckſtraße 2, part.

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ſohlen

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