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Nauſer.
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 202 
186. Jahrgang 
Dienstag, den 24. Juli 1923
Anz
 27 mm breite 3 
Finanz=Anzeig 
breit) 8000 M. 
Finanz=Anzei 
zeile 12000 M 
ſtelle Rheinſt 
expeditionen. 
Aufruhr, Str 
auf Erfüllung 
von Schadenerſ 
Beitreibung, f. 
Deutſche Bank un
 Ranſtg 
ank.
 Poincarés Verläumdungsfeldzug. 
Berlin, 23. Juli. (Wolff.) Poincaré hält den 
            gegen=
wärtigen Zeitpunkt für geeignet, um noch einmal alle die 
            Ver=
leumdungen und Entſtellungen in die Welt zu 
            ſchleu=
dern, mit denen er ſeit Jahren arbeitet. Wie immer, ſucht er den 
Umſtand, daß der Krieg nicht in Deutſchland geführt wurde, und 
daß der Wiederaufbau der zerſtörten franzöſiſchen Gebiete, der 
längſt vollendet ſein könnte, von Frankreich zu 
            Propaganda=
zwecken abſichtlich verzögert wurde, zur Stützung der Legende zu 
benutzen, daß Frankreich durch den Krieg mehr gelitten habe als 
das ausgehungerte, verſtümmelte und ausgepreßte Deutſchland 
durch den Krieg und den Frieden. Dieſes Mittel dürfte jetzt 
nicht mehr verfangen, denn es gibt wohl keinen vorurteilsfreien 
Wirtſchaftler oder Politiker mehr, der ſich nicht klar darüber 
wäre, daß die „unſichtbare Zerſtörung” in Deutſchland unendlich 
viel folgenſchwerer und verhängnisvoller geweſen iſt als die 
            ſicht=
bare in Frankreich. Die Verwüſtung der deutſchen Volkskraft 
durch Hungerblockade und jahrelange Entbehrungen, die 
            Ver=
nichtung des Mittelſtandes, des Rentners und Sparers, die 
            Un=
terernährung und ſchwere körperliche Schädigung von Millionen 
Kindern, die Zerſtörung der deutſchen Finanz= und 
            Wirtſchafts=
kraft, nicht zum wenigſten durch die Ruhrbeſetzung, die 
            Subſtanz=
erſchöpfung, die die Inflation der Währung nicht verbergen kann, 
dies alles iſt von den berufenſten Sachkennern des Auslandes ſo 
oft und entſchieden anerkannt worden, daß auch der geſchickteſte 
Advokat hat dieſe Tatſachen nicht verleugnen können. Wenn die 
deutſche Wirtſchaft unter Anſpannung aller 
irganiſatoriſchen Mittel die Produktion 
            teil=
veiſe aufrecht zu erhalten ſucht, ſo ſollte auch der 
Hegner Deutſchlands, ſofern er Reparationen will, über dieſe 
Bemühungen Genugtuung empfinden, da ſie die Vorausſetzungen 
u Reparationszahlungen ſind. Wenn Poincaré eine klare 
            Feſt=
tellung der deutſchen Reparationsverpflichtungen, die nach dem 
Irteil der internationalen Sachverſtändigen die Vorausſetzung 
ür einen Kredit und damit für die Wiederherſtellung der 
            Zah=
ungsfähigkeit Deutſchlands iſt, eine Unklugheit nennt, ſo enthüllt 
r damit noch einmal deutlich ſeine wahren Abſichten: Nicht 
im Aufbau und Reparationen, ſondern darum 
ſt es ihm zu tun, zu zerſtören und dauernd die 
dand an der Gurgel des deutſchen Volkes zu 
aben. Das Angebot der deutſchen Regierung vom 7. Juni, 
as faſt in der ganzen Welt als ein ernſter Beweis der guten 
            Ab=
chten Deutſchlands gewürdigt worden iſt, zeigt die einige 
            Ent=
hloſſenheit der deutſchen Regierung und aller Wirtſchaftskreiſe, 
n der Reparation bis zur äußerſten Grenze zu gehen. Die 
            un=
eheueren Leiſtungen, zu denen ſich die deutſche Regierung 
            ver=
flichtet hat, werde dem deutſchen Volke vielleicht gerade noch die 
ebensmöglichkeit belaſſen. Unter ſolchen Umſtänden von dem 
zeſpenſt einer deutſchen Wirtſchaftshegemonie, in Europa zu 
orechen, iſt ſinnlos. All dieſe advokatiſchen Kniffe Poincarés 
önnen nicht darüber hinweatäuſchen, daß ſeine Politik die 
            wirt=
haftliche und militäriſche Beherrſchung Europas iſt. 
Die Pariſer Preſſe zu Poincarés Rede. 
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Abendpreſſe nimmt 
on der geſtrigen Rede des Miniſterpräſidenten nur kurze Notiz. 
ſit beſonderem Nachdruck verweiſt ſie jedoch auf die Stelle der 
ede Poincarés, wo von den deutſchen Neubauten die Rede iſt. 
das Journal des Debats erklärt dazu, daß dieſe Summe, die 
ir die genannten Zwecke aufgebracht worden ſei, von der 
            Re=
arationsſumme geſtohlen worden ſei. England wolle dieſe 
            War=
ung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, ſo ſchreibt das Blatt 
heiter, nicht in den Wind ſchlagen, denn wenn Deurſchland 
            in=
ilge der Markentwertung ſeiner inneren Schulden ledig 
            ge=
ſorden ſei, werde es nach Entbindung auch von der 
            Repara=
onsſchuld ſeine Herrſchaft in Europa wieder aufrichten. Dann 
derde ſich Großbritannien am Rande eines Abgrundes 
            befin=
en, vor dem es ſich nicht mehr retten könnte. 
In ähnlichen Gedankengängen bewegt ſich auch die Liberté, 
ie von der Möglichkeit einer Wiederaufrichtung der deutſchen 
ſormachtſtellung in Europa ausgeht und den engſten 
            Zuſammen=
hluß der Verbündeten verlangt. 
Augenblicklich geben alle Abendblätter, an erſter Stelle der 
emps, Auszüge aus einem heute früh von der Daily Mail 
            ver=
fſentlichten Artikel wieder, in dem dieſes Blatt die überlegene 
onkurrenzfähigkeit Deutſchlands England gegenüber 
            nachzu=
eiſen verſucht. Die Schlußfolgerung der Daily Mail, der ſich 
e hieſige Preſſe faſt ausnahmslos und nachdrücklich anſchließt, 
utet: Wenn Deutſchland nicht durch eine beträchtliche 
            Schulden=
ſt, in erſter Linie durch die Reparationen, an der Erſtarkung 
iner Induſtrie gehindert wird, werden Englands Handel und 
nduſtrie wieder zerſtört, ſobald die deutſche Induſtrie wieder 
nigermaßen auf die Beine gekommen iſt. 
Paris, 23. Juli. (Wolff.) Zu der geſtrigen Rede 
            Poin=
irös ſchreibt das Oeuvre, man könne befürchten, daß 
            Poin=
aré Lloyd George nichtüberzeugt, aberdie 
            eng=
ſchen Freunde Frankreichs aufgeregt habe. 
oincar” habe ſein impulſives Temperament nicht zügeln können. 
rhabe Lloyd George angreifen wollen und habe ſich doch 
            ſchließ=
h an einen Nachfolger gewandt. Es ſei nicht Lloyd 
            Ge=
rge geſeſen, der ſich geweigert habe, in das 
            Ruhr=
ebiet mit einzumarſchieren, ſondern Bonar 
aw. Es ſei nicht Lloyd George geweſen, der Frankreich in 
eſen: Augenblick finanzielle Schwierigkeiten bereite oder 
            inter=
itionale Expertiſen vorſchlage, das ſei Stanley Baldwin. 
r ſchlage dieſe Frage übrigens im Geheimen vor, denn 
            dies=
its und jenſeits des Kanals habe man ſich geſchworen, 
            ab=
zlutes Stillſchweigen, über die laufenden 
            Verhand=
ngen zu bewahren. Gewiß habe Poincaré dieſes 
            Still=
hweigen nicht gebrochen, aber er habe ſich ſelbſt 
erraten dadurch, daß er Worte ausſprach, die man in 
            Lon=
on als eine Antwort anſehen müſſe. Gewiſſe Leute behaupteten, 
oincaré ſei ein großer Politiker, andere bezweifelten dies. Die 
ukunft werde darüber entſcheiden, aber jedermann ſei ſich 
            da=
iber einig, daß Poincaré ein deteſtabler Diplomat 
i. (Wörtlich.)
Vom Tage.
 Vom Montag, den 23. Juli ab finden Deviſen=
            Notie=
rungen nur noch an vier Tagen der Woche ſtatt, und zwar am 
            Mon=
tag, Dienstag, Donnerstag und Freitag. 
Havas, meldet aus Dortmund, daß die Metallwerke der 
Dortmunder Union ohne Zwiſchenfall beſetzt worden ſeien. 
Nach einer Havasmeldung aus Düſſeldorf hat Le Troguer, die 
Kruppwerke, in Segeroth beſichtigt, die am 2. Juli beſetzt 
worden waren, um dort 21 000 Tonnen Koks und 60 000 Tonnen Kohlen 
und Briketts zu beſchlagnahmen. 
Der „Naſſauer Bote” in Limburg wurde wegen der 
            Ab=
lehnung von Bekanntmachungen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde 
auf drei Tage verboten. 
Die Unterzeichnung des Lauſanner 
            Friedens=
vertrages findet heute nachmittag 3 Uhr in der Aula der 
Lauſanner univerſität ſtatt. 
In Londoner politiſchen Kreiſen werden trotz aller 
            beruhi=
genden Erklärungen der deutſchen Regierung äußerſt ernſte 
            Be=
fürchtungen über die innere Entwicklung in 
Deutſchland gehegt. 
Nach einer Havasmeldung aus Santiago de Chile veröffentlichen die 
Blätter eine diplomatiſche Note der chileniſchen 
            Re=
gierung an Frankreich, worin die Ermächtigung zur Ausfuhr 
von für Chile gekauften Waren aus dem Ruhrgebiet gefordert wird. 
Der Vorſitzende des ſchwediſchen Miniſterrats empfing kürzlich den 
ruſſiſchen Vertreter in Stockholm, Oſinski, und hatte mit ihm eine 
längere Unterredung. Der „Sozialdemokraten” ſpricht die Vermutung 
aus, daß dabei auch die Frage dre Bedingungen für die neuen 
            Ver=
handlungen zwiſchen Schweden und Rußland 
            be=
rührt wurden.
 Amtlicher Oolſarkurs 349 125 
Gegen die Verſchleppungstaktik Poincarés. 
* London, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Times prüft in 
einem Leitartikel noch einmal die gegenwärtige Lage. Sie 
ſchreibt, die engliſche Regierung habe ihre politiſche Auffaſſung 
nunmehr ſehr überlegt und ihr mit Gewißheit ſorgfältig 
            Aus=
druck gegeben, um nunmehr dieſe ernſte Aktion in Szene zu 
ſetzen, von der die britiſche öffentliche Meinung nur dringend 
wünſcht, daß ſie umgehend Früchte tragen möge. Die engliſche 
Regierung hat dieſe Aktion nicht etwa zur Befriedigung 
            ſub=
tiler Preſtigegefühle oder gar aus Eigenliebe unternommen, 
ſondern weil die Gefahren für Europa ſtündlich anwachſen und 
die engliſche Oeffentlichkeit beunruhigen und alarmieren. Die 
engliſche Oeffentlichkeit iſt um den Erfolg des engliſchen Schrittes 
beſorgt. Sie gibt ſich jedoch dem hoffnungsvollen Gefühl hin, 
daß ſie ſieht, daß das Reparationsproblem nunmehr auf einen 
breiteren Boden geſtellt wird. 
Die Regierung, die zu dieſem Schritt gezwungen worden iſt, 
muß nun auch energiſch auf ihrem Plan beharren. Sie darf jetzt 
nicht ruhig mit anſehen, daß ihr Eifer durch diplomauſche 
            Ver=
zögerungen gehemmt werde. Es handle ſich jetzt nicht mehr um 
Deutſchland allein, um ſeine Rückkehr zu normalen Verhältniſſen 
und um Regelung der Reparationszahlungen, ſondern um die 
Wiedergewinnung der Stabilität in ganz Europa. Es müſſe jetzt 
etwas, und zwar ſehr ſchnell, getan werden. Ganz im Gegenſatz 
zu der von Poincaré am Sonntag geäußerten Anſicht über die 
Gefahren der angeblichen induſtriellen Kraft Deutſchlands 
            ent=
rollt das Blatt ein trübes Bild von der 
            verzweifel=
ten deutſchen Wirtſchaftslage. Der Zuſtand 
Deutſchlands ſpotte jeder Beſchreibung. Die 
Währung ſei zerſtört, die Staatsfinanzen ſeien in Unordnung. 
Mit Ausnahme Weniger, die aus dieſem Zuſtande Vorteile zögen, 
lebe die ganze Bevölkerung täglich von der Hand in den Mund 
und in der ſtändigen Angſt, was der kommende Tag bringen werde. 
Die Regierung ſei vielfach gelähmt. Der Verſuch, ſich alle 
            Sor=
gen durch Inflation vom Leibe zu halten, beginne ſich bitter zu 
rächen. Alle Kräfte, die zu einem wirtſchaftlichen und ſozialen 
Konflikt drängen, würden vielleicht bald ihre Stunde für 
            ge=
kommen halten, wenn der wirtſchaftliche Zuſammenbruch 
            ein=
trete. Der deutſchen Politik ſei ein erheblicher Teil der Schuld 
beizumeſſen, aber man dürfe nicht überſehen, daß die Alliierten 
durchaus nicht in dem Sinne gehandelt hätten, der geeignet 
            ge=
weſen ſei, eine kluge Politik Deutſchlands zu unterſtützen. 
Beratungen in Paris. 
Paris 23. Juli. (Wolff.) Havas teil mit, daß heute 
            vor=
mittag im Quai d’Orſay eine Konferenz zur Prüfung der 
            eng=
liſchen Dokumente in der Reparationsfrage ſtattgefunden habe. 
Abgeſehen vom Miniſterpräſidenten, habe der Direktor im 
            Mi=
niſterium für auswärtige Angelegenheiten, Perretti,, und der 
ſtellvertretende Direktor der Abteilung des Außenminiſteriums 
für Handelsbeziehungen, Seydoux, daran teilgenommen. Havas 
fügr hinzu, es werde unbedingtes Stillſchweigen über den 
            Ver=
lauf der Konferenz gewahrt. Es liege aller Grund zu der 
            An=
nahme vor, daß Poincaré ſeine Erwägungen hinſichtlich der 
            Lon=
doner Note auf dem gewöhnlichen diplomatiſchen Wege der 
Brüſſeler Regierung mitteilen werde. Das belgiſche Kabinett 
werde zweifelsohne auch ſeine einzeln angeführten Ausführungen 
in Paris wiſſen laſſen. Schließlich würden die beiden 
            Regierun=
gen ſich über ihre dem Auswärtigen Amt in London 
            mitzu=
teilende Antwort verſtändigen. Der am Donnerstag angeſetzte 
Miniſterrat wird bereits morgen ſtattfinden, um Poincaré 
            Ge=
legenheit zu geben, den Miniſtern von ſeiner Stellungnahme 
Mitteilung zu machen. 
Verrechnet. 
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die franzöſiſchen Blätter 
ſind voll von Nachrichten über die letzte Reiſe des franzöſiſchen 
Arbeitsminiſters Le Troqueur nach dem Ruhrgebiet. Der Temps 
benutzt die Gelegenheit, um über die vorrätigen Kohlenlager 
neu: Angaben zu machen. Die Vorräte an Koks, ſo behauptet 
das Blatt, werden mit etwa 1 500 000 Tonnen veranſchlagt. Dieſe 
Vorräte ſichern bis in den Januar den weiteren Betrieb der 
            fran=
zöſiſchen und belgiſchen Metallinduſtrie. (Das Echo National 
hatte bekanntlich unter Berufung auf eine Erklärung des 
            be=
kannten Induſtriellen de Wendel, des Präſidenten der Metzer 
Handelskammer, dieſem Optimismus der franzöſiſchen Preſſe 
widerſprechen.)
 Poincarés ſonntägliche Haßrede. 
Sonntag für Sonntag muß die Einweihung irgendeines 
Kriegerdenkmals dazu herhalten, dem franzöſiſchen 
            Miniſter=
präſidenten Gelegenheit für eine ſeiner lügenhaften Haßreden 
gegen Deutſchland zu geben. Die Poincaréſche Rede dieſes 
            Sonn=
tags in Villers=Cotterets iſt darum von beſonderer Bedeutung, 
weil ſie unter dem Druck der Erkenntnis der engliſchen 
            Ant=
wortnote gehalten wurde. Der Winkeladvokat Poincaré ſcheut 
vor keinem Mittel, vor keiner Lüge zurück, um ſeiner Politik, 
der franzöſiſchen Hegemonie in Europa zum Siege zu verhelfen. 
In ſeinen Propagandareden ſucht Poincaré jedesmal mit 
            an=
deren Farben und Tönen die wahren Abſichten Frankreichs zu 
verſchleiern, auf die öffentliche Meinung der Welt einzuwirken 
und ſchließlich die innere Spannung in Deutſchland zu 
            verſchär=
ſen, um dadurch die Widerſtandskraft des Kabinetts Cunos zu 
erſchüttern. Poincaré hat es bei ſeinen propagandiſtiſchen 
            Re=
den verhältnismäßig leicht, denn er braucht nur mit den 
            Schlag=
wörtern der engliſchen Kriegspropaganda zu operieren, und er 
wird die Engländer jetzt ſelber leiten. Wie der Privatſekretär 
Lord Northeliffes kürzlich in London ſelbſt ausſprach, hat die 
engliſche Propaganda ſo vorzüglich und nachhaltig gewirkt, daß 
die Ausmerzung dieſer Wirkungen England vor die ſchwierigſte 
Aufgabe ſtellt. So konnte Poincaré, ohne das Hohngelächter der 
Welt fürchten zu brauchen, in Villers=Cotterets Frankreich als 
das unſchuldig leidende Land darſtellen, das noch keinerlei 
            Mög=
lichkeit gehabt hätte, ſeine zerſtörten Gebiete aufzubauen. 
            Gegen=
über ſeinem Schuldner Deutſchland, deſſen induſtrielle Macht 
und Organiſation immer ſtärker und bedrohlicher würde. Die 
Lüge von der blühenden Geſundheit und der weltumſpannenden 
Macht der deutſchen Wirtſchaft war von dem Konkurrenzneid des 
engliſchen Krämergeiſtes zurechtgemacht. Sie wird in England 
als ſolche bewertet werden. Schreibt doch die engliſche Times 
in ihrem Sonntagsleitartikel, daß der wirtſchaftliche Zuſtand 
Deutſchlands jeder Beſchreibung ſpottet. Die Times geht in 
ihrem Peſſimismus ſo weit, daß ſie warnend ſchreib”, es bleibe 
nur wenig Zeit übrig, um das Mitteleuropa drohende Chaos 
noch zu verhindern. Die Poincaréſche Schilderung der deutſchen 
Juduſtrie und ſein Angriff auf ſie wird in England ebenſo ihre 
Wirkung verfehlen wie das Lamento von dem 
            beſchä=
digten Frankreich, denn in England wurde das Wort 
ſchon geſprochen, daß die unſichtbaren Zerſtörungen in der 
            eng=
liſchen Wirtſchaft, die die franzöſiſche Politik der Nachkriegszeit 
angerichtet hat, größer ſeien als die Zerſtörungen auf den 
            fran=
zöſiſchen Kriegsſchauplätzen, die Frankreich bei beſcheidener 
            Ar=
beitsluſt und Organiſationskraft mit deutſcher Hilfe und 
            deut=
ſchen Sachleiſtungen längſt hätte wieder aufbauen können. 
Poincaré macht dann der deutſchen Induſtrie den Vorwurf, 
ſie beherrſche den Staat, ſchiebe ihn in ihrem Intereſſe beiſeite 
und ſei die Herrin der deutſchen Preſſe und der deutſchen 
            Re=
gierung. Und ausgerechnet dieſer Beauftragte der 
franzöſiſchen Schwerinduſtrie und Finanz 
            appel=
liert heuchleriſch an den demokratiſchen Weltgedanken mit der 
Frage: Soll dieſes Syſtem wirtſchaftlicher und ſozialer 
            Unter=
drückung als natürlicher Verbündeter der militäriſchen Reaktion 
ſich endgültig in Deutſchland feſtſetzen? Wir meinen, ſolche Sätze 
in Deutſchland ſchon vor der Poincaréſchen Rede leider ſchon zu 
oft geleſen zu haben. Man ſcheint in der Privatkanzlei des Herrn 
Poincaré beſonders die Voſſiſche Zeitung und die Leitartikel 
des Herrn Bernhard wörtlich zu ſtudieren. Da haben wir alſo 
die Wahrheit der berüchtigten 90 Prozent bezw. berichtigten 30 
Prozent der Beherrſchung der deutſchen Preſſe durch die deutſche 
Induſtrie. Auch die ganze Phraſeologie der deutſchen 
            ſozialiſti=
ſchen und kommuniſtiſchen Preſſe finden wir in den 
            Poincaré=
ſchen Angriffen gegen die deutſche Induſtrie wieder. Die Abſicht 
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hinſichtlich der Wirkung 
ſeiner Rede auf die deutſche Oeffentlichkeit iſt natürlich klar. 
Poincaré kennt die augenblicklichen innerpolitiſchen 
            Schwierig=
keiten in Deutſchland. Er kennt nur zu genau die Schlagwörter, 
mit denen der Kampf gegen die letzten Reſte der wirtſchaftlichen 
Organiſation geführt wird, und er will, daß dieſer Kampf mit 
dem Zuſammenbruch Deutſchlands und dem Chaos in 
            Deutſch=
lan endet, damit ſo die Debatten über die deutſche 
            Leiſtungs=
fähigkeit und die Erhaltung des deutſchen Staates mit England 
gegenſtandslos würden. Daß die Organiſation, der Mut und 
die Willenskraft der deutſchen Induſtrie bisher das deutſche Volk 
vor dem Schwerſten, dem völligen wirtſchaftlichen 
            Zuſammen=
bruch, bewahrt haben, daß in dieſer Bewahrung für Frankreich 
die letzte Möglichkeit liegt, Reparationsleiſtungen zu erhalten, 
das weiß Herr Poincaré, und das will er verhindern. Die 
            fran=
zöſiſche Politik an Ruhr und Rhein braucht den wirtſchaftlichen 
und politiſchen Zuſammenbruch Deutſchlands, und wenn ein 
Poincaré die deutſche Politik angreift, dann heißt das ſo viel, 
als die Organiſation und die Kraft der deutſchen Induſtrie ſind 
das allerletzte Hindernis auf dem Triumphwege der franzöſiſchen 
Politik zur Hegemonie in Europa. 
Die Aufnahme der Rede in London. 
* London, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Poincarés geſtrige Rede 
verſtinmte hier ſehr. Man bedauert lebhaft, daß ſich die 
            Re=
gierung durch Poincaré zu einer Politik des ſtrengſten 
            Still=
ſchweigens beſtimmen ließ. Im Unterhaus wird dagegen 
            pro=
teſtiert werden. Seltſamerweiſe iſt es Frankreich gelungen, in 
der City eine optimiſtiſche Stimmung zu erwecken und den 
            Glau=
ben zu erzeugen, England habe Frankreich unter Bedingungen 
den Erlaß der ganzen Schuld angeboten, was den Frankenwert 
ſehr ſtützt. Die Brüſſeler Regierung meint, daß der engliſche 
Entwurf ſchließlich zu einer= Verſtändigung führen werde, wenn 
ſie auch ſchwierig ſein werde. Die Times betont darauf die 
            Ge=
fahren des Verſuchs und die Unmöglichkeit für die Regierung, 
die Verſchleppungstaktik zu dulden.
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.
Ruiieer 202
 Zuverſichtliche Stimmung in Belgien. 
* Paris, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Dem Temps zufolge zeigt 
man in halbamtlichen belgiſchen Kreiſen große Zuverſicht. 
            Aller=
dings behauptet man gleichzeitig, daß das Prinzip der 
            belgiſch=
franzöſiſchen Aktion im Ruhrgebiet nicht angetaſtet werden dürfe. 
In zwei Punkten laſſe die Haltung der belgiſchen Regierung 
keinen Zweifel mehr aufkommen: erſtens wünſche das Kabinett 
Theunis, daß der paſſive Widerſtand vor Eintritt in 
            irgend=
welche Verhandlungen auf jeden Fall eingeſtellt werde; 
            anderer=
ſeits halte man es für unangemeſſen, daß die Unterwerfung 
Deutſchlands durch gewiſſe Zugeſtändniſſe betreffend die 
            Ab=
änderung der Ruhrbefetzung herbeigeführt werde. Gewiß ſetze 
mar ſich in Brüſſeler Kreiſen das Ziel, fobald wie möglich zu 
der urſprünglichen Form, d. h. zu der unſichtbaren Ruhrbeſetzung, 
zurückzulehren. Man fügt indeſſen hinzu, es könne keine Rede 
davon ſein, daß man ſich in dieſer Frage die Hände binde und 
eine vorherige Verpflichtung eingehe, da Deutſchland die 
            Be=
ſtimmungen des Verſailler Vertrages durch ſeinen unberechtigten 
Widerſtand (!) verletzt habe. Zweitens bekunde man eine 
            über=
wiegende Abneigung, einen internationalen 
            Sachverſtändigen=
ausſchuß mit der Prüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit zu 
betrauen. In maßgebenden Kreiſen vertritt man nach wie vor 
den Standpunkt, daß es bei dem gegenwärtigen Stand der 
Dinge geradezu unmöglich ſei, ſich ein vernünftiges Urteil über 
die Leiſtungsfähigkeit des Deutſchen Reiches zu bilden. 
Italien zur engliſchen Note. 
* Rom, 23. Juli. (Priv.=Tel.) Die Urteile der italieniſchen 
Preſſ= über die engliſche Note widerſprechen einander. Der 
            Lon=
doner Vertreter der Stampa hebt die Einmütigkeit des engliſchen 
Kabinetts hervor. Sogar Lord Derby habe ſich bekehrt. Die 
            Po=
litik Englands ſei unberechenbar. Zunächſt werde jedenfalls der 
Nebel zerſtreut, den die franzöſiſche Propaganda in Europa 
            ver=
breite. Entgegengeſetzter Anſicht iſt das Journale di Roma, das 
ſchreibt, der Einfluß, der Diehardts im Londoner Kabinett ſei 
andauernd ſehr mächtig. Die Epoca ſagt pefſimiſtiſch, England 
wiederhole offenbar ſein altes Ziel von Genua. Nachdem es 
eine Sonderaktion und ein Sonderabkommen mit Deutſchland 
angedroht habe, ſcheine es heute Frankreich gegenüber klein 
            bei=
zugeben. Es ſei ein Glück, daß Italien eine kluge autonome 
            Po=
litik treibe. Frankreich verfahre in Verfolgung ſeiner 
            Hegemonie=
politik feſt und zielbewußt. Ebenſo entſchloſſen verhalte ſich 
aber wenigſtens bis jetzt auch Deutſchland, das den Irrtum von 
1918 nicht wiederholen und im Tauſch gegen leere Verſprechungen 
den paſſiven Widerſtand nicht aufgeben werde.
 Umſturzbewegung in Griechenland. 
des Matin aus Belgrad ſind dort Depeſchen aus Saloniki ein= ſchen Verträge, ein Freundſchaftsvertrag, ein 
getroffen, wonach Griechenland das Theater einer 
großen republikaniſchen Bewegung aufführe. Durch Türkei war vertreten durch Fsmet Paſcha,Riza Nuri 
verhindern. Das Zentrum der republikaniſchen Agitation" hielten kurze Anſprachen, in denen ſie ſich zu der Wiederaufnahme 
ſei Saloniki, und an der Spitze der Bewegung ſtänden 
            Veni=
ſelos, der ehemalige Kommandant der griechiſchen Streitkräfte beglückwünſchten und die Hoffnung auf rege wirtſchaftliche 
            Be=
von Thrazien, General Pangalos, ſowie Admiral 
            Had=
ſchikyrval. In Saloniki und in Weſt=Thrazien befürchte man Wortlaut: „Die Türkei und Polen, von dem gleichen 
            aufrichti=
einen ernſten Konflikt mit den Regimentern, die dem König treu, gen Willen befeelt, die Bande aufrichtiger 
            Freund=
von den griechiſchen Finanzleuten Sacharow und Be= Jahrhunderte tiefe Beweiſe ablegten, in der Erwägung, daß dieſe 
nakis unterſtützt. 
Neuwahlen in Griechenland. 
dert werden würde. Vier der gegenwärtigen Miniſter würden 
durch außerhalb der Politik ſtehende Perſönlichkeiten erſetzt werden. 
Der Entwurf über die Garantieverträge. 
Woche in London abgehaltenen Sitzung des Sonderausſchuſſes alle Ehren= und Vorrechte der meiſtbegünſtigten Nationen 
            genie=
der Völkerbundskommiſſion für Rüſtungsfragen, der einen 
allgemeinen Entwurf über Garantieverträge 
            ausar=
beiten ſollte, wurden dem diplomatiſchen Berichterſtatter des 
Daily Telegraph zufolge zwei Pläne erörtert, von denen der 
eine von Lord Cecil und der andere von dem 
            fran=
zöſiſchen militäriſchen Vertreter ſtammte. Der 
Sonderausſchuß hielt ſich im großen und ganzen an den 
            franzö=
ſiſchen Plan, dem jedoch weſentliche Gedanken des Cecilſchen 
Planes einverleibt wurden. Der neue Plan fand allgemeine Monat nach der Ratifizierung in Kaft, hat einjährige Dauer und 
willige Einrichtung neutraler und 
            entmilitari=
ſierter Zonen an den Grenzen einander 
            be=
nachbarter Stagten aufgeſtellt ſei.
 Unterhausantrag auf Einberufung einer 
internationalen Konferenz. 
London, 23. Juli. (Wolff.) Heute wird im 
            Unter=
haus ein Beſchlußantrag über die Abrüſtung zur 
            Erörte=
rung kommen, in dem die Regierung aufgefordert wird, 
            unver=
züglich Schritte zur Einberufung einer internationalen 
Konferenz zu unternehmen, die die Aufgabe haben ſoll, ſich 
mit dem Problem der Sicherheit der einzelnen Nationen unter 
dem Geſichtspunkt zu befaſſen, daß der Frieden und die Freiheit 
der kleinen und der großen Nationen nur durch Abrüſtung 
            ge=
ſichert werden könnte. Außer dem Antragſteller Macdonald 
werden dem Daily Telegraph zufolge vorausſichtlich auch der 
Premierminiſter und Asquith ſprechen. 
London, 23. Juli. (Wolff.) Wie der diplomatiſche 
            Be=
richterſtatter des Daily Telegraph erfährt, beabſichtigen die 
nationalen Liberalen am Donnerstag, die Frage der 
Ruhrbeſetzung und der dadurch verurſachten 
            Verwir=
rung des Handels im Unterhaus, zur Spmche zu 
bringen. Die Regierung wünſche, daß die 
            Reparations=
debatte bis zur nächſten Woche verſchoben werde, da man 
dann im Beſitz der Auffaſſungen der verſchiedenen alliierten 
            Re=
gierungen über die Antwort auf die deutſche Note ſein werde. 
Sozialiſienkonferenz in London. 
London, 23. Juli. (Wolff.) Geſtern wurde in London eine 
Konferenz abgehalten, die von dem Bureau der 
            ſozia=
liſtiſchen Internationale einberufen worden war, um 
die internationale Lage und die von den Parteien der 
einzelnen Länder eingenommenen Standpunkte zu erörtern. 
            An=
weſend waren Léon Blum (Frankreich), Adolf Braun 
(Deutſchland), Vandervelde (Belgien) ſowie Ramſay 
            Mac=
donald, Shaw und Arthur Henderſon (Großbritannien). Die 
Konferenz beſchloß im Hinblick auf den gegenwärtig im Gang 
            be=
findlichen Austauſch von Noten und Anſichten zwiſchen den 
            alli=
ierten Regierungen uſw., das engliſche Unterhausmitglied Shaw 
zu erſuchen, ſich nach dem Ruhrgebiet zu begeben und nach 
ſeiner Rückkehr zu berichten, welche Schritte getan werden 
            könn=
ten, um zu einer befriedigenden Löſung des Problems zu 
            ge=
langen. 
Heſſiſches Landestheater. 
Kleines Haus. — Montag, den 23. Juli. 
Flachsmann als Erzieher. 
Komödie von Otto Ernſt. 
Die Wahl dieſes Stückes hebt die Vorſtellung an ſich ſchon 
weit über das Nivean einer ſommerlichen Luſtſpielzeit, und wie 
geſpielt wurde, war gleichwertig unſeren beſten Aufführungen 
der Winterzeit. Das Stüick ſſammt aus dem Jahre 1902 und 
will die Uebelſtände an den Schulen geißeln; es gilt heute noch 
wie zu ſeiner Zeit und wird noch lange ſeine Wirkung nicht 
verſagen, denn Flachsmänner wird es ſo lange überall geben, 
bis ein ganz neues Geſchlecht von Pädagogen geboren ſein wird. 
Otto Ernſt hat das Stück als Luſtſpiel geſchrieben, es wirkt wie 
eine Tragikomödie und iſt im Grunde doch ſo erſchütternd 
tieſernſt. 
Vielleicht dem ſommerlichen Spielplan anzupaſſen, wurde die 
Komödie beſonders betont, das Komiſche dick unterſtrichen und 
zuweilen ein Grenzübergang zur Poſſe verſucht. Das Stück hat 
dadurch nicht gewonnen, aber auch ſo war die Aufführung von 
ſtarker Wirkung, die das vollbeſetzte Haus oft zu ſpontanem 
Beifall auf offener Szene hinriß. 
Künſtleriſch als ſtärkſte Leiſtung muß wieder der Schulrat 
von Bruno Harprecht erwähnt werden; ſeine meiſterhafte 
Begabung der Charakteriſierung und Darſtellung bindet den 
            Zu=
ſchauer während ſeines ganzen Auftretens. Nur leider eine 
            Ton=
art zu laut. Die Titelrolle wurde von Franz Sauer, der auch 
als Spielleiter zeichnete, recht gut durchgeführt: verſchlagen, 
            bos=
haft, intrigant und ignorant. Aber zu ſehr kränklich, denn um 
die hoh: Regierung dreißig Jahre lang zu täuſchen, dazu gehört 
mehr Kraft und blendende Frechheit, als dieſer Flachsmann ſie 
zeigte. Im Lehrerkollegium waren alle Typen gut vertreten; 
Carl Lindt übertreibt zwar noch zu viel, Eduard Göbel, 
Theo Bögel und Hermann Schüler machten aus ihren 
            Rol=
len alles Mögliche, nur Paul Sehre war etwas gar zu farblos. 
Rudolf Sang als Lehrer Flemming verſtand, ſeiner 
            ſympathi=
ſchen Rollz warmes Leben zu verleihen, und ſtellte eine 
            präch=
tige Geſtalt hin mit ihrem fortſchrittlichen und von Flachsmann 
gehemmten Streben voll leidenſchaftlichen Temperaments und 
doch auch wieder ganz lyriſch gegenüber ſeiner Kollegin Liſa 
Holm, die Fini Klee lieb und nett ſpielte. Frieda 
            Eichel=
ſtein ſchoß in ihrem Künſtlertemperament über das Maß 
            hin=
aus und ſchuf aus der Lehrerin Sturhahn eine Karrikatur, die 
in ſolcher Schärfe nicht vom Dichter gezeichnet iſt. Neu war dies=
 Oefizit im polniſchen Staatshaushalt. 
Warſchau 23. Juli. (Wolff.) Die Gazeta 
            War=
ſzawſka veröffentlicht den vorläufigen 
            Rechnungsab=
ſchluß des Staatsſchatzes für das erſte Halbjahr 1923. 
Die Einnahmen belaufen ſich auf 2963 Milliarden Mark, die 
Ausgaben auf 4953 Milliarden Mark. Als hauptſächliche 
            Aus=
gabepoſten erſcheinen der Etat des Heeres mit 1505 
Milliarden. Unter den Einnahmen ſigurieren an erſter Stelle 
das Finanzminiſterium mit 1387 MMkarben. 
Zum Warſchauer Abkommen. 
Warſchau, 23. Juni. (Wolff.) Der Kurjer Polski 
meldet: Die Rigaer Konferenz der baltiſchen 
            Staa=
ten ſollte entſcheiden, ob das Warſchauer Abkommen 
vom März 1922, deſſen Paragraph 7 Finnland im Sommer 
1922 zu ratifizieren abgelehnt hat, unter Abänderung dieſes 
            Pa=
ragraphen dennoch zuſtandekommen könnte. Finnland lehnte 
es ab, dieſen Paragraphen auch auf einen 
            even=
tuellen Konflikt eines Vertragsſtaats mit 
Deutſchland anzuwenden. Da der politiſche 
            Außen=
miniſter Seyda in Riga nicht anweſend war, iſt die 
            Angelegen=
heit unerledigt geblieben. Die baltiſchen Staaten haben in Riga 
erklärt, daß, falls die Frage bis Ende des Jahres unerledigt 
bleibe, das Warſchauer Abkommen hinfällig würde. 
Frankreichs Iſolierung in der Tangerfrage. 
TU Madrid, 24. Juli. (Priv.=Tel.) Das gut informierte 
Blatt ABC erklärt zu den Londoner Verhandlungen über die 
Tangerfrage, daß die von übertriebenem Imperialismus 
            dik=
tierten frnzöſiſchen Forderungen von England und Spanien 
            zu=
rückgewieſen würden werden, da das Einverſtändnis zwiſchen 
England und Spanien in Frankreich Ablehnung fände. 
            Frank=
reich gäbe ſich immer noch der Hoffnung hin, daß die 
            franzöſiſch=
engliſchen Beziehungen ſich mit der Zeit beſſern werden. 
            Da=
rum habe Frankreich die Vertagung beantragt. Die ſpaniſche 
Politik müßte bei der vorausſichtlichen Wiederaufnahme der 
            Ver=
handlungen im Einverſtändnis mit England vorgehen, um die 
gemeinſame Anſchauung beider Staaten durchzuſetzen. Von dem 
Verlauf der erſten Verhandlungen iſt die ſpaniſche Regierung 
bisher befriedigt.
 mal Adolf Jordan, der den Schuldiener ebenſo ſtramm 
            mili=
täriſch wie ſympathiſch wiedergab. Die anderen Mitwirkenden 
verſtanden auch ihre kleineren Rollen gut zu beleben, beſonders 
Eva Biſchoff als friſcher Schulbub. 
—Vis.
 * Böcklin=Ausſtellung im Landesmuſeum. 
Aus dem Beſitz des Freiherrn von Heyl wird zur Zeit im 
Landesmuſeum eine Anzahl Böcklinſcher Gemälde gezeigt. In 
dieſer Reichhaltigkeit — es ſind 13 Gemälde — und in der 
            ge=
ſchmackvollen Art der Ausſtellung wird man erinnert an die 
Sammlungen von Böcklins Bildern im Baſeler Muſeum und 
in der Münchener Schackgalerie. Hier iſt es die Sammlung 
eines Einzelnen, deſſen Liebe zur Kunſt ſo viele Werke des 
            Mei=
ſters zuſammenfaßte. Böcklin wunderte ſich einmal ſehr, daß 
es Menſchen gebe, die ſo viele Bilder von ihm und mit ſo viel 
Freude beſäßen, Eines ſeiner perſönlichſten Werke, die „
            Veſta=
lin”, war nie ausgeſtellt, ſie hing in ſeinem Wohnzimmer, und 
er trennte ſich nur ſchwer von ihr. Erſt kurz vor ſeinem Tode 
ging dieſes Bild auf ſeine perſönliche Anordnung in den Beſitz 
des Freiherrn v. Heyl über. Unergründlich ernſt iſt der Blick 
dieſer Veſtalin, die in weißem, ſilbrigem Schleier verhüllt iſt. 
Daneben ſtehen als Farben ein zart angedeutetes Blau von 
Blumen und aus myſtiſchem Dunkel leuchtend die ſakralen 
Flammen. 
Der Entſtehung nach iſt das älteſte der Bilder die „Ruine 
am Meer” aus dem Jahre 1864. Unter dunkel bewölktem 
            Him=
mel ſteht die Ruine, deren Gemäuer den letzten Strahl des 
Abendrots auffängt; düſter und ernſt ragt das Schwarz der 
Zypreſſen empor. Oede, Einſamkeit, Verlaſſenheit iſt die 
            Stim=
mung, die unheimlich belebt iſt durch den ſchwarzen Flug der 
Raben. Das letzte Licht am fernen Horizont des Meeres iſt wie 
das Ausklingen von Vergangenheit. Von verwandter 
            Stim=
mung iſt der „Sturm am Meer” aus den Jahren 1875—1879. 
Hinter windgepeitſchtem Schilf und Geäſte ſturmtrotzender 
Bäume ſteht verfallendes Gemäuer. Unter düſter dahinjagenden 
Wolken leuchtet am fernen Horizont ein zartweißes Licht. 
In großem Hochformat zeigt der „Liebesfrühling” 
vom Jahre 1868 das Typiſche von Böcklins früher Malweiſe. 
Zarte, weiche Farben überall, gebunden durch einen alles 
            einen=
den Silberglanz. Gewaltige Akkorde klingen aus der 
            Prome=
theuslandſchaft (1885). Vom Weiß der tönenden 
            Bran=
dung geht das Licht über das Bild und läßt das Grün der 
vom Sturm gezerrten Bäume und das Stahlblau des 
            gewitter=
ſchweren Himmes aufleuchten. — Nur Ruhe geht aus von dem
 Paris, 23. Juli. (Wolff.) Nach einer privaten Meldung Lauſanne, 23. Juli. (Wolff.) Die türkiſch=polni= 
Niederlaſſungsvertrag und ein 
            Handelsabkom=
men, wurden heute um 12 Uhr mittags unterzeichnet. Die 
dieſe große Bewegung ſei die Monarchie in Gefahr, und einige / Bey und Haſſan Bey, Polen durch den Geſandten in Berlin 
dem König treu gebliebene Regimenter hätten in Athen Modzelewski, Legationsrat Lados und 
            Miniſterialdirek=
tor Tannebaum. Der erſte polniſche Bevollmächtigte 
            Mod=
konzentriert werden müſſen, um einen Staatsſtreich zu zelewski und der erſte türkiſch Bevollmächgte Ismet Paſcha 
des traditionellen türkiſch=polniſchen Freundſchaftsverhältniſſes 
ziehungen zwiſchen den beden Ländern ausdrückten. 
Die Präambel zum Freundſchaftsvertrag hat folgenden 
geblieben ſind. Die republikaniſche Bewegung wird ſchaft wiederherzuſtellen und zu befeſtigen, von denen die 
            Tür=
kei und die Hohe polniſche Republik im Laufe der vergangenen 
Freundſchaft zwiſchen der Türkei und Polen den härteſten 
            Prü=
fungen der Geſchichte widerſtanden hat, und durchdrungen von 
der Ueberzeugung, daß dieſe Beziehungen, ſobald ſie 
            wiederher=
geſtellt ſind, dem Gedeihen und der Wohlfahrt beider Länder 
            die=
m. Athen, 23. Juli. Die Zeitungen teilen mit, daß die Re= nen werden, haben beſchloſſen, einen Freundſchaftsvertrag ab 
            u=
gierung Neuwahlen vorbereitet und daß das Kabinett umgeän= ſchließen und zu dieſem Zweck ihre Bevollmächtigten ernannt.” 
Der Freundſchaftsvertrag enthält vier 
            Ar=
tikel. Der erſte ſtellt feſt, daß unverletzlicher Friede und ewige 
Freundſchaft zwiſchen beiden Staaten und zwiſchen deren 
Staatsangehörigen herrſchen ſoll; der zweite, daß die 
            diploma=
tiſchen Beziehungen auf Grund des Völkerrechts wiederherge= 
London, 23. Juli. (Wolff.) In der in der vergangenen ſtellt werden und die diplomatiſchen Vertreter in beiden Ländern 
ßen; der dritte, daß gleichzeitig ein Handels= und ein 
            Nieder=
laſſungsvertrag abgeſchloſſen werden. Der Artikel 4 
            be=
ſtimmt, daß die Ratifkatonsurkunden ſobald wie möglich in Bern 
ausgetauſcht werden ſollen und der Vertrag vierzehn Tage 
            dar=
auf in Kraft tritt. 
Das Handelsabkommen, das beiden 
            Län=
dern das Meiſtbegünſtigungsrecht ſichert, beſteht 
aus fünfzehn Atikeln und einem Schlußprotokoll. Es tritt einen 
Billigung, nur der italieniſche Delegierte machte bleibt, falls es nicht ſechs Monate vor dem Erlöſchen gekündigt 
Vorbehalte dahingehend, daß kein Plan über die frei= wird, weiter in Kraft. Dieſelben Beſtimmungen gelten für das 
Niederlaſſungabkommen, das ſich aus zwölf Artikeln 
            zuſammen=
ſetzt. 
Por der Unterzeichnung des Lauſanner 
Friedensvertrages. 
Lauſanne, 23. Juli. (Wolff.) Die Jugoſlaviſche 
            Dele=
gation hat es abgelehnt, den Friedensvertrag zu unterzeichnen, 
weil die von ihr vorgeſchlagenen Verpflichtungen in der Klauſel 
über die Verteidigung der ottomaniſchen Küſte nicht anerkannt 
wurden. Aus demſelben Grunde hat Jugoflavien bereits die 
Unterzeichnung des Friedensvertrages von Sevres verweigert. 
Der Friedensvertrag, der am Dienstag nachmittag in Lauſanne 
zur linterzeichnung kommen wird, wird darum nur die 
            Unter=
ſchriften von England, Frankreich, Italien, Bulgarien, 
            Rumä=
nien und der Türkei tragen. Außerdem kommen zur 
            Unterzeich=
nung noch vier Sonderabkommen, und zwar: 
1. das Meerengen=Abkommen, das als Signatarmächte des 
Friedensvertrages Belgien und Ungarn unterzeichnen und ſpäter 
in Konſtantinopel Rußland, 
2. das Abkommen über die Fragen der Grenzen, das die 
Unterſchriften der Signatarmächte Italien und Bulgarien trägt, 
3. das Abkommen über die Kuponfrage, das von ſämtlichen 
Mächten unterzeichnet wird, 
4. das Handelsabkommen. 
Dazu kommen zwölf Protokolle, beziehungstveiſe 
            Erklärun=
gen, die entweder von ſämtlichen Mächten und beteiligten 
            Re=
gierungen, oder nur von der einen oder der anderen unterzeichnet 
wird. Nämlich eine Erklärung über die Garantien, eine 
            türki=
ſche Erklärung über die Geſundheitsfrage, ein türkiſche 
            Er=
klärung über die Gerichtsverwaltung und ein Protokoll über 
die Konzeſſionen, die alle Signatarmächte mit Ausnahme 
            Ja=
pans, unterzeichnen. Den Regierungen von Belgien und 
Portugal wurde das von den drei alliierten Mächten zu 
            unter=
zeichnende Protokoll betreffend die Räumung Konſtantinopels 
und der Dardanellen mit einer Erklärung über die Räumung 
von Karagatſch und der Inſel Imbros und Tenedos zugeſtellt. 
Ein Protokoll über Thrazien, ein Protokoll über die 
            Unterzeich=
nung des Vertrags durch Jugoſlavien, ein Protokoll über die 
Beteiligung Belgiens und Portugals an gewiſſen Klauſeln des 
Vertrages, ſowie die Schlußakte, die die Unterſchriften aller 
            be=
teiligten Staaten trägt. Insgeſamt werden 18 diplomatiſche 
Aktenſtücke unterzeichnet werden. Der eigentliche 
            Friedensver=
trag enthält 145 Artikel und ſetzt ſich aus fünf Abſchnitten 
            zu=
ſammen, und zwar 1. politiſchen, 2. finanziellen, 3. 
            wirtſchaft=
lichen Fragen, 4. Verkehrs= und geſundheitliche Angelegenheiten. 
5. allgemeine und beſondere Beſtimmungen. 
Adagio”, zwei Frauen in Gegenüberſtellung von weichem 
Schwarz und Weiß, belebt durch mattes Grün und Roſa. — 
Schier überlauter Jubel ungebändigter Jugendluſt klingt aus 
der „Frühlingsſtimmung” (1871—74); auf blühender 
Wieſe machen ein blumengeſchmückter Hirtenbub und ein 
            Mäd=
chen ihrem Herzen Luft und ſingen, — — das Bildchen iſt nur 
Lied. Ebenſo muſikaliſch wirkt die „Lautenſpielerin” ein 
nur ſkizzenhafter Entwurf, doch ſchon von völliger Bildwirkung; 
am Wieſenbach ſitzt leicht vornübergeneigt die Lautenſpielerin; 
ihre ganze Haltung drückt die Empfindung der Muſik aus. — 
Eigenartig in der Farbe iſt die „Nymphe”; bräunlicher 
            Gold=
glanz überſtrahlt die Frauengeſtalt, deren Hände mit unendlicher 
Feinheit eine Flöte halten. — Von eigenartiger Kompoſition 
durch die Zweiteiung iſt das Bild „Sieh, eslacht die Au” 
Fünf Mädchen in farbenfrohen Gewändern, ſingend und 
            laute=
ſpielend in ſprießender Frühlingslandſchaft. Das „Landhaus 
im Frühling” iſt ein Bild voll tiefen Ernſtes. Tiefſchwarze 
Zypreſſen, in deren Schatten eine Frauengeſtalt ſuchend ſchreitet, 
führen auf ein weißes Haus; der Kontraſt gemildert durch das 
ſaftige Grün der Wieſe. Das froheſte der Bilder iſt die 
Euterpe” (1872), es hat die leuchtendſten Farben. Von 
            un=
beſchreiblicher Intenſität ſind das Blau des Himmels und das 
Not im Gewande. Zu rieſem Trio der Farben als Gegenſatz die 
klaſſiſche Ruhe in der Haltung der Muſe. Zum Schluß ſei noch 
das direkt vom Künſtler erworbene Selbſtbildnis der ſiebziger 
Jahre erwähnt, das hier ſchon allgemein bekannt. 
Zu den Kunſtausſtellungen dieſer Sommerzeit in Darmſtadt 
iſt dieſe Böcklin=Sammlung eine wertvolle Bereicherung, 
            beſon=
ders wertvoll, weil ſie des Beifalls aller Beſucher gewiß iſt; 
denn Böcklins Kunſt iſt heute Nationalgut geworden. Freunde 
der Kunſt können es nur dankbar begrüßen, wenn Werke von 
ſolcher Bedeutung, die ſonſt im Privatbeſitz nur kleinen Kreiſen 
zugänglich ſind, nun auch der Allgemeinheit bekannt gegeben 
werden. 
1s. 
Neue Bücher. 
R. ban der Weyden. E. A. Seemanns Künſtlermappen Nr. 56. 
Eine Zuſammenſtellung von bereits früher in den „Galerien Europas” 
einzeln erſchienenen Wiedergaben dieſes Meiſters. Die gewählten 
            Bil=
der geben einen guten Ueberblick über ſein Schaffen und ſeine 
            Be=
deutung. Der einführende Text von Dr. F. Winkler weiſt hierauf im 
klar verſtändlicher Form hin. Die Drucke ſind die gleichen wie früher, 
ſie haben nicht die notwendigen Korrekturen erfahrez, aber auch ohne dies 
— das „Bildnis einer jungen Frau” (Kaiſer Friedrich=Muſeum) iſt 
eine ganz erſtklaſſige Wiedergabe —, iſt die Mappe eine erfreulichß 
Bereicherung.
 und 
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ſeſte 
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Rummer 202.
 Von Rhein und Ruhr. 
Ende des franzöſiſchen Kohſengbtransportes. 
m. Eſſen, 23. Juli. Der Zeitpunkt, an dem die Franzoſen 
im Ende des Abtransportes der im Ruhrgebiet aufgeſtapelten 
Kohlen= und Koksmengen angelangt ſein werden, rückt immer 
jäher. Im nördlichen Teil des Ruhrgebietes haben die 
            Fan=
ſoſen und Belgier nach dem Abtransport der Vorräte der 
            Berg=
verke die Beſetzung eines großen Teils der Zechen bereits 
            auf=
gegeben und einen Teil der beſetzten Bahnſtrecke wieder verlaſſen, 
die nunmehr in deutſchen Betrieb genommen wurde, und dem 
Perſonen= und Lebensmittelverkehr dient. Auch einen großen 
Teil der Zechen des ſüdlichen Induſtriebezirks haben die 
            Fran=
oſen wieder geräumt. Somit verbleiben nur noch die ſtaatlichen 
Hüttenwerke und die Zechen an der Köln-Lindener Strecke in 
ſen Händen der Franzoſen. Der Zeitpunkt, wo auch die dort 
ſefundenen Kohlenmengen abtransportiert ſein werden, iſt in 
reifbare Nähe gerückt. Bis zur vorigen Woche liefen täglich etwa 
loch dreißig Züge über Wanne—Gelſenkirchen zum Rhein. Dieſe 
Voche iſt ihre Zahl ſtetig geſunken. Sie betrug in den letzten 
Tagen nur noch 10—15 Züge, da man bald den blanken Boden 
rreicht hatt. Auf der Suche nach neuen Kohlenvorräten 
            ent=
vickeln die franzöſiſchen Flugzeuge und Feſſelballons eine immer 
frößere Tätigkeit. Kürzlich erhielt eine Bergwerksgeſellſchaft die 
Nitteilung: „Unſere Luftbeobachtung hat feſtgeſtellt, daß der bei 
Ihnen vor einiger Zeit noch vorhandene Kohlenberg 
            verſchwun=
en iſt” Scheinbar vergeſſen die Franzoſen gänzlich, daß große 
Nengen Lagerkohle täglich auf Grund des deutſch=holländiſchen 
kohlenlieferungsvertrages über die Grenze rollen und rechnen 
tun damit, daß ein großer Teil der Vorräte durch Selbſtzündung 
verloren geht. Hinzu kommt noch daß auf keiner Zeche mehr, mit 
lusnahme der an Holland liefernden, produktiv gefördert wird, 
ſa die Arbeiter es ablehnen, auch nur eine Tonne mehr zu 
            för=
ern, als für die Aufrechterhaltung des eigenen Betriebes nötig 
ſt. Gegenwärtig ſind die Beſtrebungen im Gange, die 
            Kohlen=
ieferungen nach Italien in Gang zu bringen. 
Schwierigkeiten in der Lohngelder=Zahlung. 
TU. Eſſen, 23. Juli. Die Verkehrsblokade und 
indere fortgeſetzte Eingriffe der Franzoſen haben es 
iuch mit ſich gebracht, daß die Verſorgung des Rediers mit 
Zohngeldern immer wieder Schwierigkeiten 
            begeg=
iet. So blieben geſtern die Lohngelder auf der Zeche Schlägel 
ind Eiſen in Recklinghauſen aus. 
Verhaftet. 
TU. Düſſeldorf, 23. Juli. Nach einer Hadasmeldung 
ſt der Direktor der Mannesmann=Werke in 
            Wit=
en verhaftet rorden. Es handelt ſich offenbar um eine 
Repreſſalie. 
TU. Eſſen, 23. Juli. Der Euskirchener 
            Volks=
blatt=Redakteur, Vöhmer, iſt von den 
            Beſatzungsbe=
ſörden verhaftet worden. 
Zeim Ueberſchreiten der Grenze angeſchoſſen. 
TU. Bochum 23. Juli. Am Samstag gegen 4,30 Uhr 
jachmittags verſuchten mehrere, Angehörige eines Bochumer 
Vereins ins unbeſetzte Gebiet über die Grenze bei Aplerbeck zu 
ommen. Sie wurder von franzöfiſchen Poſten überraſcht und 
wei ven ihnen angeſchofſen und zwar der 25jährige 
Voſchnik und der 22jährige Ebert. Die Begleiter 
agen etwa zwei Stunden i einem Waſſergraben und bemerkten 
vie die Poſten zu den Angeſchoſſenen gingen. Bald darauf 
ſörten ſie Hilfe= und Schmeezensſchreie
 Verbot der Umzüge am 29. Juli. 
TU. Hannover, 23. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Am 
19. Juli wollen die Kommuniſten große Demonſtrationen 
            ver=
inſtalten. Mit Gegenkundgebungen iſt zu rechnen. Die Berichte 
er Zeitungen und gewiſſe Vorbereitungen, von denen der 
            Ober=
räſident Kenntnis erhalten hat, haben dieſen veranlaßt, mit 
ſückſicht auf die geſpannte Lage die Regierungspräſidenten 
            an=
uweiſen im geſamten Bereich der Provinz Hannover zum Zweck 
er Aufrechterhaltung der gefährdeten Ruhe und Ordnung 
            Ver=
inſtaltungen von Umzügen und Verſammlungen unter freiem 
himmel, ganz gleich, welcher Parteien und Organiſationen, am 
9. Juli zu verbieten. 
Termingeſchäfte der Reichsbank. 
Berlin, 23. Juli. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite 
            er=
alten wir die Mitteilung, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium 
ie Reichslank ermächtigte, Termingeſchäfte in ausländiſchen 
Zahlungsmitteln und Dollarſchatzaneiſungen ohne Einhaltung 
Einheitskurſe abzuſchließen, ſowie ihren Deviſenbanken zu 
            ge=
ten, nach näherer Beſtimmung der Reichsbank für deren 
            Rech=
ung Terminkäufe abzuſchließen.
 Nibeſungen=Not. 
„Uns iſt aus alten Mären 
Wunders viel geſait . . . 
Hierzuland, am Rhein, im Odenwald, zu Worms und Alzey 
var vor Zeiten das Reich der Burgunden. In Worms ward 
kriemhild, dem jungen und tapferen König der Niederlande, 
Siegfried, vermählt, im Odenwald erſchlug ihn Hagen Tronje, 
ſer finſtere und eiſerne Kanzler, im Rhein ward der 
            Nibe=
ungenſchatz, der geraubte, von ihm verſenkt. — Von hier aus 
ogen ſie auch, die Nibelungen, in Wehr und Waffen ins 
hunnenland. Und wußten alleſamt, daß die Fahrt, die ſie nun 
u Kriemhilds Hof taten, ein Sühnegang war für ihre Schuld 
ind eine Fahrt zum Kämpfen und Sderben. So aber wurde 
ſarum auch der Nibelungen letzte Not die unerhörte und 
            ge=
valtige Opfertat des Deutſchtums. 
Die Lieder eines Volkes erzählen ſeine Geſchichte. Und 
vie ſagenhaft und mit den alten Götter= und Heldenmythen 
ſermengt auch die Mären uns heute anmuten, ſind ſie doch die 
vahrhaftigſte Kunde von dem Schickſal eines Volkes und von 
ſer Zeit, darinnen dieſes geſchah. — In Bruderzwiſt und 
            Un=
reue haben ſich die germaniſchen Stämme während der 
            Völker=
vanderung ſelber zerfleiſcht, erſchlagen und ihren Feinden 
            aus=
ſeliefert, das ganze Volk, abenteuernd und in der Welt 
            umher=
rrend, tapfer und bis zum Letzten kämpfend, ſchien zu vergehen 
n den Stürmen des Geſchehens vor dem Einbruch der Hunnen, 
inter römiſcher Hinterliſt und der Tücke Byzanz”. So mußte eine 
ingeheuerliche, eine noch nie gehörte, eine aufrüttelnde und 
            ge=
valtige Tat geſchehen wie die des Burgundenvolkes, das um 
einer Schuld willen Mann für Mann in den Tod ging und 
ſeſſen Kämpfen und Sterben die Sühne für dieſe Schuld wurde 
ind zugleich eine Tat, daran die ganze germaniſche Welt 
            ge=
äutert wurde und daraus ein Aufſtieg für das geſamte Volk 
einen Anfang nehmen ſollte. 
Die Taten eines Volkes ſind ſeine Geſchichte. In ihrer Art, 
n ihrem Weſen ſind die immer die gleichen. Iſt nicht der 
Kampf, den unſere Brüder am Rhein ſtromauf und ſtromab 
            füh=
ten, auch eine Nibelungennot? Nicht eine ungeheuere, ſchier 
ibermenſchliche Opfer= und Läuterungstat für die viele Schuld, 
das viele Verſäumte und Geſündigte unſeres Volkes? Soll dieſe 
Not nicht wenigſtens der Beginn der Läuterung des deutſchen 
Volkes in ſeiner Geſamtheit ſein? 
Es iſt etwas Großes, etwas Gewaltiges und Ehrwürdiges 
um dieſes Ringen am Rhein und an der Ruhr und überall in
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.
Seite 3.
 Stadt und Land. 
Darmſtadt, 24. Juli. 
— Ernannt wurde am 16. Juli 1923 der Karl Wißner aus
 Der Beginn des Ehrbardprozeſſes. 
Leipzig, 23. Juli. (Wolff.) Heute begannen vor dem 
Staatsgerichtshof unter umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen 
die Verhandlungen des Prozeſſes Ehrhardt. Von den 
            Ange=
klagten iſt nur die Prinzeſſin zu Hohenlohe=
            Oeh=
ringen anweſend. =Auf Antrag des Oberreichsanwalts wird 
beſchloſſen, die Verhandlungen gegen Ehrhardt, Lindig 
und Profeſſor Schlöſſer abzutrennen und nur gegen die 
            Prin=
zeſſin zu verhandeln. Die Angeklagte macht bei ihrer 
            Verneh=
mung Angaben über ihr Vorleben und gibt an, Ehrhardt auf 
dem Schloſſe ihres Onkels in Oberſchleſien kennen gelernt zu 
haben. Zurzeit des Kapp=Putſches ſei ſie in Berlin geweſen, 
doch habe ſie über die Rolle Ehrhardts dabei keine rechte 
            Kennt=
nis gehabt. Nach ihrer Ueberſiedelung nach München habe ſie 
Ehrhardt getroffen und mit ihm in freundſchaftlichem Verkehr 
geſtanden. 
Zu der Vorhaltung des Vorſitzenden, daß ſie doch gewußt 
haben mußte, daß Ehrhardt ſteckbrieflich verfolgt würde, erklärte 
die Prinzeſſin, daß ſie geglaubt habe, daß Ehrhardt mit der 
            An=
nahne eines anderen Namens ein anderer geworden und daß die 
Angelegenheit Ehrhardt damit erledigt ſei. 
Es folgt die Zeuge ihernehmung. Zunächſt tritt 
            Rechts=
anwalt Schlelein als Zeuge auf. Er eiklärt, über dieſe 
Seite der Angelegenheit nichts ſagen zu können. Weiter 
            bekun=
det der Zeuge, daß die Prinzeſſin von einer unglaublichen 
            Welt=
fremdheit ſei. 
Der Unterſuchungsrichter Matz ſchildert die Vernehmung 
der Angeklagten: „Die Ablegung eines Eides verweigerte ſie 
zunächſt aus religiöſen Gründen. Ich erfuhr von der 
            Polizei=
direktion, daß im Hauſe der Prinzeſſin ein Herr von 
            Eſch=
wege wohne. Ich lud dieſen vor. Er kam in Begleitung der 
Prinzeſſin. Dieſe erklärte, ihre Ausſagen beeidigen zu wollen, 
aber nicht religiös. Ich wußte, daß der Prinzeſſin ein derartiger 
Rat nicht von einem katholiſchen Geiſtlichen gegeben war und 
machte ſie darauf aufmerkſam, daß ein falſcherweltlicher 
Eid nicht weniger ſündhaft ſei als ein falſcher religiöſer. Die 
Ausweispapiere des angeblichen Herrn von Eſchwege waren 
ſehr mangelhaft. Als Eſchwege gegangen war, wurde mir 
            mit=
geteilt, der Herr, der eben fortgegangen ſei, ſei der Konſul 
            Alt=
mann. Ich wußte aber, daß Konſul Altmann mit Ehrhardt 
identiſch iſt und traf dann meine Maßnahmen.” 
Der Zeuge ſchilderte dann die Entlarvung 
            Ehr=
hardts. Er habe Ehrhardt darauf hingewieſen, daß er die 
Pflicht habe, die Prinzeſſin vor den Folgen eines Meineides zu 
warnen. Darauf ließ Ehrhardt der Prinzeſſin eine entſprechende 
Botſchaft zugehen. Der Zeuge erklärte, er halte die 
            Prinzeſ=
ſin, die ohne Mutter aufgewachſen ſei, für ein 
            beklagens=
wertes Opfer ihrer Vereinſamung, welche 
            unbe=
wußt unter den Einfluß Ehrhardts geriet, den ſie als 
Held verehete. Der Zeuge erkkärie weiter, er habe ſeibſt auch 
mit der Möglichkeit eines Falſcheides, ſtatt eines 
Meineides gerechnet. Gegen 1 Uhr trat eine 
            dreiviertel=
ſtündige Pauſe ein. 
Nach Wiederaufnahme der Sitzung fand die Vernehmung 
des Oberpräſidenten Noske ſtatt. Dieſer gab ein Bild über 
die Entwicklung und Ausbildung der Freikorps innerhalb des 
Rahmens der Reichswehr. Ehrhardt habe es verſtanden, mit 
geradezᛋ ſuggeſtiver Kraft ſeine Leute für ſeine Gedankengänge 
zu begölſtern, wenn auch ſeine Methode dabei nicht unbedenklich 
geweſeit wäre. Bei der Herabſetzung der Marineſtreitkräfte im 
Anfang März 1920 habe er die Auflöſung der Marine verfügt. 
Damals ſei der Gedanke der Aufrichtung einer Diktatur 
            aufge=
kommen, und Ehrhardt ſollte der Säbel ſein. Dem Stabschef 
Oberſt v. Elas habe Ehrhardt erklärt, er werde zunächſt den 
            Be=
fehlen der vorgeſetzten Generäle folgen, nicht aber, wenn dieſe im 
Gegenſatz zur Reichsregierung ſtünden. Dieſen Worten habe der 
Zeuge vertraut. Als nächſter Zeuge führte der ehemalige 
            Stabs=
offizier der Brigade Ehrhardt, Hauptmann Hanſen, aus, der 
Einfluß Ehrhardts auf die Waffe ſei ein außerordentlicher 
            ge=
weſen. Der nächſte Zeuge, Hauptmann Volkmann, gibt an, 
daß Ehrhardt ſich durch den General Lüttwitz gebunden fühlte 
und daher den Befehlen der anderen Generäle nicht folgen zu 
können glaubte. Dieſes beſtätigt ein anderer Zeuge, General 
v. Oldershauſen, der hinzufügt, daß Ehrhardt glaubte, er 
müſſe marſchieren, weil auch in der Truppe marſchiert würde. 
Davon, daß Lüttwitz keine Befehlsgewalt mehr gehabt habe, 
habe Ehrhardt nichts gewußt. Es ſei davon nichts geſagt 
            wor=
den. Im weiteren Verlaufe des Verhörs fügte der Zeuge hinzu, 
daß Ehrhardt ſich nach einer Unterredung mit dem General von 
Seeckt wieder der alten Regierung mit ſeiner Brigade zur 
            Ver=
fügung geſtellt habe. 
Poloniſierungsverſuche in Oberſchleſien. 
m. Warſchau, 23. Juli. Przeglad Wieczorny gibt der 
            pol=
niſchen Regierung den Rat, die deutſche Bevölkerung in 
            Ober=
ſchleſien durch kulturelle Mittel zu poloniſieren, da dieſe 
            Bevöl=
kerung nach Anſicht des Blattes eine furchtbare Gefahr in Falle 
eines Krieges mit Deutſchland bedeutet. Das Blatt beklagt ſich 
darüber, daß ſogar Deutſche in oberſchleſiſchen 
            Woywodſchafts=
ämtern ſitzen, und daß Handel und Induſtrie in Oberſchleſien 
hauptſächlich in deutſchen Händen liege.
 mit Wirkung vom 1. Juli 1923 an. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 12. Juli 1923 der Lehrer 
an der Volksſchule zu Bingen Anton Konrad auf ſein Nachſuchen 
unter Anerkennung ſeiner dem Staate geleiſteten Dienſte vom 1. Juli 
1923 an. 
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an 
der Volksſchule in Großen=Buſeck, Kreis Gießen. Wohnung iſt 
vorerſt noch nicht vorhanden. 
Die Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am Donnerstag, 
den 26. Juli 1923, nachmittags 5 Uhr, umfaßt folgende Punkte: 1. 
            Er=
höhung der Bäderpreiſe für den Woog. 2. Erhöhung des Kredits für 
die freihändige Vergebung von Arbeiten und Lieferung durch die 
            ſtädti=
ſchen Aemter. 3. Erhöhung der Wohnungsluxusſteuer. 4. Erhöhung 
der Sonderabgabe auf Gas und Waſſer für 1923. 5. Erhöhung des 
ſtädtiſchen Beitrags zur Darmſtädter Volkshochſchule für das 
            Rechnungs=
jahr 1923 (2. Vierteljahr). 6. Erhöhung des Gebührentarifs für den 
Krankenbeförderungs= und Rettungsdienſt. 7. Ausbau des pathologiſchen 
Inſtituts im Krankenhaus. 8. Erhöhung des Beitrags zum Verband 
der Hilfsſchulen Deutſchlands. 9. Erhöhung des Beitrags zum 
            Volks=
bildungsverein. 10. Mitteilungen. 
X. Die Erhöhung der Staatsleiſtungen an die Religionsgeſellſchaften 
iſt eine Frage, die wiederholt auch im Heſſiſchen Landtage behandelt 
worden iſt. Insbeſondere gewinnt die Frage unter dem Geſichtspunkt 
der Geldentwertung an aktueller Bedeutung. Nach Art. 173 R.V. 
            blei=
ben die bisherigen auf Geſetz, Vertrag oder beſonderen Rechtstitel 
            be=
ruhenden Staatsleiſtungen an die Religionsgeſellſchaften bis zum Erlaß 
des in Art. 138 R.V. vorgeſehenen Reichsablöfungsgeſetze beſtehen. 
            Ge=
nügen die Länder dieſer Vorſchrift, wenn ſie die zurzeit des 
            Inkraft=
tretens der R.V. geltenden Beträge weitergewähren oder iſt angeſichts 
der fortſchreitenden Geldentwertung eine Erhöhung dieſer Beträge 
            ge=
boten? Conrad behandelt in der Dtſch. Jur.=Ztg., Heft 7/8, vom 1. April 
d. J., eingehend die Frage, die ja wohl auch im Klagewege in Form 
eines Rechtsanſpruchs durchgefochten werden kann, allein aus dem 
            Ge=
ſichtspunkt einer bloßen Rechtspflicht des Staates, die er durch Art. 173 
aufrechterhalten erachtet. Zur Fortgewährung der Leiſtungen in Sachen 
dieſer Vorſchrift gehöre auch eine Erhöhung der Beträge, wenn die 
Rechtspflicht des Staates gegenüber der Kirche in der zahlenmäßigen 
Feſtlegung der Staatsleiſtungen keinen erſchöpfenden Ausdruck finde. 
„Ob das der Fall iſt, beurteilt ſich in erſter Linie nach Landesrecht.” 
„Die Rechtspflicht des Staates gegenüber der Kirche kann nach Inhalt 
und Umfang über die fixierten Beträge hinausgehen, wenn ein neben 
der zahlenmäßigen Leiſtungspflicht beſtehender Rechtstitel bindende 
            Nor=
men für den Umfang der Leiſtung enthält — ſei es mit Bezug auf 
            be=
ſtimmte Staatsleiſtungen oder in der allgemeinen Form, daß der Staat 
zur Deckung des kirchlichen Bedarfs verpflichtet iſt.” Auch das 
            Gewohn=
heitsrecht kann als Rechtstitel für die Erhöhung der Beträge in Betracht 
kommen.‟ Die Frage, ob eine Rechtspflicht zur Erhöhung der Beträge 
auch unmittelbar aus dem Reichsrecht (Art. 138, 173 R. V.) beſteht, wurde 
nach Conrad nicht ganz mit Unrecht bejaht. Als Ergebnis der 
            Verhand=
lungen der Nat.=Verſ. bezeichnet er: Verſchiebung der Ablöſung mit 
Rückſicht auf die Unſicherheit der Währungsverhältniſſe und 
            Weiter=
gewährung der Staatsleiſtungen bis zum Erlaß des 
            Reichsablöſungs=
geſetzes. Ihm iſt Meß in der gleichen Zeitſchrift (Juniheft S. 337 flgg. 
entgegengetreten. In einem Schlußwort nimmt Kahl S. 340 daſelbſt 
zur Kontroverſe Stellung. „Die Kirche iſt nicht allein ſchuld, daß ihre 
Einkommensquellen, nicht völlig ausgeſchöpft werden können. Und 
wäre es der Fall, ſo änderte dies nichts an der Leiſtungspflicht der 
Länder nach Maßgabe der Reichsverfaſſung.‟ Die Hauptquelle der 
            Not=
lage iſt, daß der Grundgedanke und der hohe Geiſt der Artikel 138 und 
173 R.V. von manchen Ländern nicht erkannt werden oder nicht erkannt 
werden wollen.” „Die Verfaſſung wollte nicht, daß Rechtstitel, die den 
Staat zur Befriedigung des kirchlichen Bedarfs verpflichten, inhaltlich 
auf die am 11. Auguſt 1919 fixierten Summenbeträge eingeſchränkt ſein 
ſollten.” „Sie hat den geſamten Umfang der ſtaatlichen Verpflichtungen 
zur Fürſorge für das Landeskirchenweſen bis zur Ablöſung aufrecht 
            er=
halten. Beſtandteil dieſer Verpflichtung iſt auch die Anpaſſung der 
Staatsleiſtungen an die Geldentwertung.” Angeſichts der finanziellen 
Lage der proteſtantiſchen Kirche auch in Heſſen, die zur Erhebung 
            be=
deutender Kirchenſteuern in Form von Zuſchlägen zur 
            Reichseinkommen=
ſteuer zwingt, ſcheint gerade das neue Kirchenregiment berufen, die im 
Schrifttum behandelte Frage nach den maßgebenden rechtlichen 
            Geſichts=
punkten zu prüfen. 
I. Rechtsanwaltsordnung. § 18 regelt die Reſidenzpflicht des 
            An=
walts; er muß am Orte des Gerichts, bei dem er zugelaſſen iſt, Wohnſitz 
nehmen. Ausnahmen bewilligt die Landesjuſtizverwaltung. Am Orte, 
an dem er Wohnung nehmen müßte, muß der Anwalt ſein 
            Geſchäfts=
lokal halten. Künftig werden Zulaſſungen und Löſchungen in der Liſte 
nicht mehr im Reichsanzeiger bekannt gemacht, ebenſowenig das 
            Ergeb=
nis der Vorſtandswahlen. 
I. Vereinfachung der Urliſte. Die Landesjuſtizverwaltung kann für 
eine Gemeinde anordnen: 1. Daß in einer von ihr beſtimmten 
            Reihen=
folge in der Urliſte für das einzelne Jahr ein nach dem 
            Anfangsbuch=
ſtaben der Namen oder der Straßen oder nach beiden Geſichtspunkten 
beſchränkter Teil der Perſonen aufzunehmen iſt, die zum Schöffenamte 
berufen werden können. Die Anordnung ſoll ſo getroffen werden, daß 
die aufzuſtellende Urliſte mindeſtens die 6fache Zahl der aus ihr 
            aus=
zuwählenden Perſonen umfaßt; 2. daß der Auswahl der Schöffen ein 
für die Gemeinde anderweit aufgeſtelltes amtliches Verzeichnis der 
            Ein=
wohner zugrunde gelegt wird. 
I. Das Altersgrenzengeſetz für die Staatsbeamten iſt am 20. Juli 
in Kraft getreten. Es kann durch Ortsſtatut auch für die 
            Gemeinde=
beamten zur Anwendung gebracht werden. Für das beſetzte Gebiet 
wird der Tag des Inkrafttretens durch Verordnung des 
            Geſamtmini=
ſteriums beſtimmt.
 dem deutſchen Land, das der Feind beſetzt hält. Es iſt etwas 
Großes darum, weil dieſer Kampf ein Krieg iſt mit ungleichen 
Waffen, ein Krieg des Rechts gegen die Gewalt, ein Krieg der 
Ohnmacht gegen die Brutalität, ein Krieg, den Kinder, Frauen 
und Greiſe und nicht bloß Männer führen müſſen. Es iſt etwas 
Großes vor allem auch darum, weil ſie alle dieſen Kampf für 
uns kämpfen, weil ſie ihr Leben, ihre Freiheit, ihr Glück für 
uns laſſen, weil ſie mit dieſem erbitterten Ringen, in dem es 
hart auf hart geht und das keine Milde, keine Nachſicht, beinahe 
keine Menſchlichkeit kennt, ein Opfer für uns bringen, ein 
Opfer zudem, deſſen wir uns noch nicht würdig gezeigt haben 
und ſvoſür wir ihnen nur kargen Dank bisher ſpenden konnten. 
Möge doch dieſe Erkenntnis allmählich das ganze 
            Deutſch=
land erfüllen: daß alles, was unſere Brüder an Rhein und Ruhr 
tun, nichts anderes iſt wie der Nibelungen Not, und daß es 
nichts anderes, nichts weniger bedeuten ſoll als der Ruf an uns 
zur Umkehr, aufzuwachen aus unſerer Lauheit, ein Ruf der 
Treue nach Treue. 
Umzukehren gilt es aus unſerer nationalen Würdeloſigkeit, 
gutzumachen die große Schuld, die wir auf uns geladen haben 
an den Gütern unſeres Volkstums und unſerer nationalen 
Kultur, zu vergeſſen den Bruderzwiſt, die Uneinigkeit, 
            Partei=
hader, Neid und Mißgunſt, die Untreue abzulegen und wieder 
treu zu werden. — Es iſt etwas Eigentümliches und doch 
            Ewi=
ges, Schickſalsgewolltes darum, daß wir Deutſchen ſo ſehr das 
Hohelied von der Treue ſingen. Vielleicht ſingen wir es nur 
deswegen, weil wir ſie nicht haben, die Treue, und doch um ſie, 
als das Höchſte und Gewaldigſte im Geſchick unſeres Volkes, 
wiſſen. Vielleicht klingt ſie in allen unſeren großen Liedern und 
Mären aus vergangener Zeit deswegen immer und immer 
            wie=
der, weil in ihr unſer Schickſal beſchloſſen liegt. Siegfried ward 
erſchlagen von Hagen Tronje, Kriemhild tötete ihren Bruder 
Günther und ihr eigenes Volk — um Treue. Und wir, wir 
            deut=
ſchen Menſchen von heute, tun wir nicht desgleichen? Erſchlagen 
wir nicht immer wieder Siegfried, töten wir nicht immer wieder 
den Bruder?! 
Zu ſühnen gilt es dieſe ewige Schuld: Wie die Burgunden 
ihre Untreue geſühnt haben, kämpfend, tapfer, wie es Männern 
geziemt, wie ſie zu ihrer Schuld und zu deren Sühne ebenſo 
tapfer und mutig Ja ſagten, wie es Männern geziemt, und wie 
ſie mit ihrem Leben und ihrem Tnn ihr ganzes Volk reinigten 
und läuterten, als ein Opfer, davon heute noch unſer größtes 
und das deutſcheſte Lied kündet, das Lied von der Nibelungen 
Not! So gilt es auch für uns! Wie ſie ſtanden in dem 
            Waffen=
ſaal Kömig Etzels, wie ſie ſtarben einer nach dem andern, und 
doch keiner um Gnade bat, keiner dem allgemeinen Schickſal ent=
 gehen wollte, wie ſie ihkr Blut willig dahinſtrömen ließen, w 
Volker ſeine Fiedel zerſchlug nach dem letzten Lied und Günther 
fiel und zuletzt der Tronjer, wie ſie ſtanden inmitten des Volke 
der Feinde dort im Hunnenland auf ihrem Poſten, bis zum 
            Letz=
ten getreu. So ſtehen unſere Brüder drüben an der Grenze au 
ihrem Poſten, kämpfen, bluten, leiden, widerſtehen bis zum Letz 
ten getreu. Die Wellen des Geſchehens umbranden ſie, un 
doch bleiben ſie, wie es ihr Schickſal, ihre Aufgabe will. 
Und der Ausgang der Nibelungen Not: König Etzel über 
gibt Herrſchaft und Gewalt, beſiegt von ſo viel Treue und ſo vie 
Mannestum, dem Dietrich von Bern: „Ich bin der Kronen und 
des vielen Blutes müde!‟ Dietrich aber ſpricht das Wo 
(Hebbel): „Im Namen deſſen, der am Kreuze ſtarb!” und tritt 
kas Erbe an, um von nun an eine neue Zeit heraufzuführen: 
die Zeit des germaniſch=chriſtlichen Mittelalters, die Blüte deut 
ſchen Volkstums, deutſcher Kraft und deutſcher Kultur. 
müſſen auch wir heute daran glauben, daß dieſe, unſerer 
            Treue=
ſten Not am Rhein und an der Ruhr die deutſche Notwende be 
deuten will, die abermalige große Läuterungstat für unſer 
            deut=
ſches Volk, die Umkehr und der Aufſtieg zu neuer Kraft unſeres 
Volkstums und unſerer Kultur. 
Freilich, nichts ſchenkt uns das Schickſal, wir müſſen’s 
uns ſelber verdienen. Und keiner darf heute der allgemeinen 
Not entgehen, wenn ſie uns zur Läuterung, überhaupt zur 
            Er=
löſung aus unſerem Elend dienen ſoll. Es gilt, Ja zu ſagen, 
mutig und tapfer, wie es die Stunde von uns will und wie e 
die Ausgewieſenen und Vertriebenen im ganzen Reich mit Tat 
und Wort gezeigt haben: „Nehmt keine Rückſicht auf uns. 
            E=
geht um mehr — haltet aus, dies eine Mal noch!” Es gilt, Ja 
zu ſagen auch mit der Tat, mit Opferwilligkeit, Selbſthingabe, 
mit Entäußerung von allen eigenen kleinen Wünſchen und Nei 
gungen. Wir müſſen ſelber beſſer werden, indem wir uns neigen 
vor dem deutſchen Heldentum dort drüben, und müſſen erkennen 
was dieſes Opfer, das unſere Brüder bringen, von uns fordert, 
Wir müſſen uns eine verinnerlichte Auffaſſung des 
            Ruhr=
kampfes zu eigen machen, müſſen uns bewußt ſein, daß dieſer 
Kampf nicht bloß ein Kampf des Rechtes gegen die Gewalt, 
nicht bloß ein Kampf der deutſchen gegen die franzöſiſchen 
            Inter=
eſſen, ſondern ein Kampf der ſittlichen Kraft des 
Opfers gegen das Tieriſche, das Unmenſchliche, gegen die 
Beſtie iſt. Daß dieſer Kampf Nibelungennot iſt und nichts 
anderes. 
Dann wird unſeren Enkeln und noch ſpäteren Geſchlechtern 
die Kunde überliefert werden können: daß auch dieſe Not der 
Anfang war zu einer neuen Blütezeit des Deutſchtums. 
Th. Vogel.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 24. Juli 1923.
Runuter 202.
 I. Gebühren der hefſiſchen Notare. Ab 1. Juli ſind erhöhte Sätze 
in Kraft. Der Mindeſtbetrag einer Gebühr iſt ſoweit nicht anderes 
beſtimmt iſt, 3000 Mk. (ſeither 1000 Mk.). Gebühren und Pauſchſätze 
werden auf volle 100 Mk. nach oben abgerundet. Zu der vollen Gebühr 
in Art. 6 der Gebührenordnung treten nach Wertklaſſen abgeſtuft 
Teuerungszuſchläge und zwar bis einſchließlich 10 Mill. Mk. 
200 v. H., in den Klaſſen von über 10 Mill. Mk. bis einſchließlich 50 
Mill. Mk. 150 v. H., in den Klaſſen von über 50—100 Mill. Mk. 100 
v. H., in den Klaſſen über 190 Mill. Mk. 50 v. H. Der einzelne 
            Pauſch=
ſatz beträgt 50 v. H. der züm Anſatz gelangenden Gebühr, jedoch 
            min=
deſtens 2000 und höchſtens 50 000 Mk. Inſofern nicht Tagegelder in 
Anſatz gebracht werden können, hat der Notar eine Entfernungsgebühr 
zu beanſpruchen, die ſeither 100 Mk. auf 10 000 Mk. erhöht iſt. Die 
Verordnung findet keine Anwendung auf vor 1. Juli entſtandenen 
            Ge=
bühren oder auf Gebühren, die nach dieſem Tage, aber vor 20. Juli, 
entſtanden und bereits angefordert oder entrichtet ſind. 
I. Gebühren der Ortsgerichte erhöht ab 1. Juli. Für Vornahme 
            frei=
williger öffentlicher Verſteigerung beweglicher Sachen (auch von 
            Früch=
ten auf Halm und Stock oder von Holz auf Stamm) ſind die jeweils für 
Gerichtsvollzieher beſtimmten Gebühren zu entrichten. Die Gebühr des 
Ortsgerichtsdieners für Zuſtellungen und Behändigungen iſt auf 50 Mk. 
erhöht; der Höchſtbetrag der Pauſchvergütung iſt 5000 Mk. Die 
            Ver=
ordnung iſt nicht anwendbar auf vor 1. Juli entſtandene und ſolche 
Gebühren, die nach 1. Juli, aber vor 20. Juli entſtanden und bereits 
angefordert oder entrichtet ſind. 
Ruhrdukaten. Obwohl Ruhrdukaten an Sammler nur abgegeben 
werden, wenn außer dem Nennwert von 10 000 Mk. noch eine 
            Ruhr=
ſpende von je 40 000 Mk., zuſammen alſo 50 000 Mk. gezahlt werden, iſt 
die Nachfrage ſo gewaltig, daß die Landesbank in Münſter eine 
            Ver=
kaufsſperre bis zum 10. Auguſt einführen muß. Bis dahin werden keine 
Notgeldangelegenheiten erledigt. 
I. Ausſtellung von Steuerbüchern für Ausgewieſene. Der Anregung, 
Gemeindebehörden im unbeſetzten Gebiet abweichend von 8 20 
E. St. A. D.B. zu ermächtigen, für Perſonen, die am 10. Oktober 1922 
den Wohnſitz im altbeſetzten oder Einbruchsgebiet hatten, Steuerbücher 
für 1923 auszuſtellen, entſprechend erklärt ſich der Reichsfinanzminiſter 
damit einverſtanden, daß in den Fällen, in denen es dem 
            Steuerpflich=
tigen nicht ohne erhebliche Verzögerung möglich iſt, ſich ein Steuerbuch 
von der nach 8 20 E.St. A. D.B. zuſtändigen Gemeindebehörde zu 
            be=
ſchaffen oder weder in den Beſitz des für ihn ausgeſtellten Steuerbuchs 
zu gelangen, das Finanzamt (nicht die Gemeindebehörde) des neuen 
Wohnſitzes oder Aufenthalts ein Steuerbuch ausſtellt. Dieſe Umſtände 
ſowie der Familienſtand ſind hinreichend glaubhaft zu machen. 
— Rhein= und Ruhrtag der evangeliſchen Kirche. Am 12. Auguſt 
wird die evangeliſche Kirche in ganz Deutſchland einen Rhein= und 
Ruhrtag halten. In allen Gottesdienſten wird der Brüder und 
            Schwe=
ſtern im beſetzten Gebiet gedacht werden. Daneben wird in großen 
            Ver=
ſammlungen der Wille der evangeliſchen Kirche, für Recht, Freiheit und 
Frieden zu kämpfen, zum Ausdruck kommen. Auch Sammlungen für 
die Notleidenden im beſetzten Gebiet werden veranſtaltet werden. 
n. Ferienſtrafkammer. In gleich hartnäckiger Weiſe wie in erſter 
Inſtanz leugnete der 34jährige vorbeſtrafte Pfleger Georg 
            Kaffenber=
ger von hier jede Schuld und ſtrebte völligen Freiſpruch an. 
            Unſprüng=
lich des mehrfachen Diebſtahls angeklagt, war er mangels ausreichenden 
Beweiſes ſolcher unmittelbaren Täterſchaft vom Schöffengericht nur der 
Hehlerei für überführt erachtet und deshalb zu 10 Monaten Gefängnis 
verurteilt worden. Seine dagegen verfolgte Berufung ſollte ihm 
            ver=
hängnisvoll werden, da verſorglich auch ſeitens der Staatsanwaltſchaft 
das Urteil angefochten und daher Verſchärfung möglich war. Es han= Eiſenbahnbeamte und =Arbeiter. Von ihren Angehörigen 
            wur=
delt ſich um häufige, um die Jahreswende verübte Straßendiebſtähle, 
wobei in ſehr dreiſter, geſchickter Weiſe meiſt größere Mengen 
            Marga=
rine oder ſonſtigen Fettes von Karren verſchwanden. Beſonders 
            ge=
ſchah es gegenüber Bedienſteten einer hieſigen Großhandlung, wenn ſie 
gerade bei Kunden ablieferten und den Hand )agen für kurze Zeit 
            un=
beaufſichtigt ließen. Vermutlich wurden derartige Gelegenheiten von dem den, die für Euch dulden! 
Dieb abgelauert, und er entkam ſtets ungeſehen. Das Gleiche war auch 
einmal mit 20 Pfund Preßhefe in einem Karton der Fall, während der 
betreffende Beſtohlene Bäckereien verſorgte. In einem andern Fall 
wurde unter der Plane eines in Beſſungen haltenden Fuhrwerks 
            her=
aus eine Kiſte mit 30 Pfund Butterſchmalz entwendet. Man ermittelte, 
daß faſt immer Margarine uſw. von genau der nämlichen 
            Beſchaffen=
heit alsbald durch den Angeklagten in größerer Menge zu billigem 
Preis abgeſetzt worden war. Er will dieſe verdächtige Ware in beſtem 
Glauben und durchaus reell von dem „großen Unbekannten” jeweils 
gekauft und ſich mit geringem Nutzen begnügt haben. Intereſſant iſt 
der damalige Wert im Hinblick auf die ſeitdem eingetretenen Verhält= des Führers der hieſigen Gendarmerieſtation, Herrn 
            Gendarmerie=
niſſe, So wurde das Pfund Margarine einer Ende Dezember v. Js. Oberwachtmeiſter Philipp Feuerbach, ſtatt. Die Beteiligung aus der 
            Ge=
abhanden gekommenen Sendung mit etwa 900 Mark gegenüber, dem meinde und aus dem Kreiſe ſeiner Kollegenſchaft war eine 
            außerordent=
jetzigen Preis von weit mehr als 30 000 Mark, derjenige der erwähnten lich große und zeigte welch großer Beliebtheit ſich der Verſtorbene in die= 
Hefe mit 450 Mk., gegenüber 30 000 Mk. angegeben. Nach den ganzen ſen Kreiſen erfreute. Reiche Blumen= und Kranzſpenden wurden von 
ob. daß K. zum Mindeſten als Hehler anzuſehen ſei. Die Gemeinge= heſſiſchen Gendarmerie=Verein, der hieſigen Gendarmerie=Station und 
fährlichkeit jenes Diebstreibens und der damit verknüpſten Hehlerei bem Ortskartell des Deutſchen Beamtenbundes unter anerkennenden 
Verteidigung ließ Straferhöhung angemeſſen erſcheinen und es wurde dergelegt. Er ruhe in Frieden! — Der Vermeſſungspraktikant Herr 
Gefängnis verurteilt. Mit der Einleitung des Verfahrens gegen ihn im ten Woche abgehalenen öffentlichen Verſammlung wurde hier ein 
            Beer=
vorigen Frühjahr, hatten die genannten, charakteriſtiſchen Diebſtähle digungsverein gegründet. Da es nicht gelungen iſt, das 
            Beerdigungs=
ſuchten Verbrechens nach 8 218 St.=G.=B. endigte mit Verurteilung zu Särge und die ſonſtigen notwendigen Ausgaben aus Anlaß eines Ster= 
1 Monat, 2 Wochen Gefängnis (der zuläſſigen Mindeſtſtrafe). — Es lag befalles ein, daß nur auf dieſem Wege ein Ausweg gefunden werden 
ferner, ein Berufungsfall wegen Glückſpiels vor, in dem das hieſige kann. Nach dem Satzungsentwurf beträgt das Eintrittsgeld für jedes 
Schöffengericht eine von der Polizei in der Wohnung des Angeklagten Familienmitglied über 14 Jahre 5000 Mark, während jüngere Fami= 
Walter ausgehobene Spielergeſellſchaft zu Geldſtrafen von 100 000— lienmitglieder kein beſonderes Eintrittsgeld zu zahlen brauchen. Außer= 
500 000 Mark verurteilt hatte. W., dem eine ſolche von 500 000 Mk. dem wird eine den Zeitverhältniſſen entſprechende jährliche Prämie 
            er=
für Ueberlaſſung ſeiner Wohnung und Veranſtaltung zuteil geworden hoben. Als Altershöchſtgrenze des Eintritts gilt das 55. Lebensjahr, 
iſt, zog die Berufung zurück, und ein anderer Angeklagter, deſſen Betei= das noch bis zum 31. Dezember d. J. zum Eintritt berechtigt. Bei 
            Ein=
ligung am Spiel nicht nachzuweiſen war, wurde freigeſprochen. 
I. Generalverſammlung der Landesgenoſſenſchaftsbank. Dem Bericht den. Die Durchberatung der Satzungen und Wahl eines Vorſtandes 
7 Milliarden Mark gegen 700 Millionen Mark am 31. Dezember 1922 lung ſtattfinden. 
ſtellt. 
— 50jähriges Dienſtjubiläum. Wie wir erfahren, ſind am 27. Juli / kenbrot wieder einen Aufſchlug. Es koſtet nun der 1600 Grammlaib 
ds. J8. 50 Jahre verfloſſen, ſeit Fräulein Margarete Klara Fröhlich / 7200 Mark. Auch für die Milch erhöhte ſich der Preis auf 7000 Mark 
in die Dienſte der Familie Seiner Exzellenz des Herrn General von Heyl für das Liter. Das Gas ſtieg auf 3700 Mk. für das Kubikmeter. 
in Darmſtadt als Jungfer eintrat. Es entſpricht einer richtigen 
            Auf=
faſſung des Dienſtverhältniſſes, wenn dieſer Tag ſowohl von der Familie geſamten Kreis eine einheitliche Regelung erfahren. Die neuen 
            Hun=
des Freiherrn v. Hehl als auch von der Jubilarin als ein beſonderer dertſätze lauten auf insgeſamt 40 000 Prozent, 
Feſttag begangen wird. Die Jubilarin wurde am Tage ihres 50jährigen 
Jubiläums durch mancherlei Geſchenke und Beweiſe aufrichtiger 
            Dank=
barkeit für ihre treue Dienſtauffaſſung und Dienſterfüllung überraſcht. Das am Sonntag von der heſſiſchen Gemeindegruppe des Deutſchen 
Auch das übrige Hausperſonal, das ebenfalls ſchon ſeit Jahrzehnten mit Evangelichen Gemeindetages veranſtaltete Gemeindefeſt hatte den 
            Cha=
herzlichen Anteil und überall, wo Treue im Dienſte noch für eine hohe erſchien im chönſten Fahnenſchmuck. Im Feſtgottesdienſt wie in der 
Tugend angeſehen wird, wird man auch der Jubilarin gerne freundliche Feſtverſammlung war die Kirche dicht gefüllt von andächtigen und ge= 
Wünſche für ihre Zukunft darbringen. Auch wir gratulieren herzlich! ſpannt aufnehmenden, auch von auswärts, von Darmſtadt und den Nach= 
R. Das Doppelquartett „Rheingold” hielt am Sonntag in einfacher, freundlichſter Weiſe aufgenommen wurden. Zur Erhöhung der 
            Feſt=
aber würdiger Weiſe ſein 2jähriges Stiftungsfeſt in Geſtalt eines Gar= ſtimmung trugen weſentlich die ſchönen Darbietungen des 
            Kirchengeſang=
tenkonzertes im Städt. Saalbau ab. Im Mittelpunkt des Nachmittag= vereins und des Poſaunenchors bei. Im Feſtgottesdienſt predigten 
            Pfar=
konzertes ſtanden Geſangsvorträge befreundeter Vereine. Es waren er= rer D. Waitz=Darmſtadt über den weckenden und ſtärkenden 
            Engel=
ſchienen: „Korkordia”=Roßdorf, „Liedertafel”=König, „Eintracht”=Arheil= dienſt der Kirchengemeinden an unſerem ermatteten und müde 
            gewor=
gen und „Frohſinn”=Eberſtadt. Damit war ohne Zweifel eine Ausleſe denen Volk. In der von Profeſſor D. Schian=Gießen geleiteten Feſt= 
Vereine ließen durch ihre Sprecher dem Jubelverein ihre Glückwünſche Grein und Pfarrer von der Au lebensvolle Bilder des heutigen 
übertragen; die „Liedertafel”=König überreichte ſogar eine wertvolle kirchlichen Lebens in ſtädtiſchen, Vorort= und in Odenwälder Dorf= 
Fahnenſchleife. Auch das „Rheingold” ſelbſt, das unter der Leitung des gemeinden dargeboten. Hochintereſſant war, zu erfahren, wie in vielen 
Herrn Schrader ſteht, brachte zwei Chöre zu Gehör. So wickelte ſich Odenwaldgemeinden die kirchliche Sitte ſich noch heute als ſtarkes Boll= 
(leider etwas ſchleppend) neben Muſikſtücken ein einfaches, aber gedie= werk, gegen die zerſtörenden Einflüſſe der Kirchenfeindſchaft erweiſt, 
genes Liederprogramm ab. Konzert und Feſtball gaben den Abſchluß, und wie andererſeits in den ſtädtiſchen und in den Vorortgemeinden in 
Saalbau. Alle Anhänger echter Wiener Walzermuſik ſeien nochmals auch in evangeliſchen Männervereinen ſich Kerntruppen für die 
            eban=
darauf hingewieſen, daß Karten im Vorverkauf bei Konzert=Arnold, Wil= geliſche Kirche gebildet haben, die ſich in der Abwehr der 
            Kirchenfeind=
helminenſtraße, und Schutter, Eliſabethenſtraße, zu haben ſind. Da die ſchaft und in dem Ausbau eines neuen Gemeindelebens bereits bewährt 
Nachfrage nach Karten eine große iſt, ſichere man ſich früh genug Plätze, haben. Es war eine ſehr inhaltreiche Tagung, von der reiche An= 
Johann Strauß konzertiert in allen größeren Städten vor ausverkauf= regungen für die Feſtgemeinde und die Feſtgäſte ausgingen. Auch die 
tem Hauſe. Erwähnt ſei noch, daß das Konzert bei jeder Witterung heſſiſche Kirchenregierung war durch Vizepräſident Dr. Bernbeck ver= 
Gbei ungünſtiger Witterung im großen Saal) ſtattfindet. Strauß kon= treten; er richtete ernſte und aufmunternde Worte an die Feſtgemeinde. 
zertiert mit einem 36 Mann ſtarken Orcheſter. 
1. Liechtenſteiner Briefmarken. Die Marken zu 2, 2½, 3, 7ſ= und durch die Rheinlandkommiſſion. Die Rheinlandkommiſ= 
13 Nappen werden am 31. Dezember 1923 aus dem Verkehr gezogen, ſion hat die Auflöſung nachſtehender Vereine verfügt: Verband Natio= 
und dürfen nach dieſem Zeitpunkt zur Frankierung nicht mehr benutzt nalgeſinnter Soldaten, Bund der Aufrechten, Deutſchvölkiſcher 
            Schutz=
werden. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hlerunter erſcheinenden Nolizen ſind ausſchließſich als Hinweiſe auf Anzlgen zu befrachten, ſcher Offiziere, Organiſation Eſcherich, Organiſation Roßbach, Verein 
in keinem Falle irgendwie als Beſrechung oder Kritik. 
— Im Schuls Felſenkeller findet morgen Mittwoch abend ziere, Verein inaktiver Offiziere, Verein ehemaliger Minenwerfer=
            Offi=
das größte Konzert dieſer Saiſon ſtatt. Die Leitung übernimmt Herr ziere, Deutſcher Pfadfinderbund, Bayriſcher Wehrkraftverein, National= 
Obermuſikmeiſter Aug. Rühlemann. (Siehe Anzeige.) 
— Abend= Promenadenkonzert im 
            Platanen=
hain findet wiederum morgen Mittwoch, 8—10 Uhr abends, ſtatt. Bei Dompropſt Geiſtl. Rat Schreiber zu Worms und Herr Dekan Geiſtl. 
eintretender Dunkelheit ſoll durch Lampions die Veranſtaltung einen Nat Schaefer, Pfarrer zu St. Stephan in Mainz, begehen am 10. Aug. 
beſonderen Reiz erfahren. Der muſikaliſche Teil liegt in Händen des ihr 50jähriges Prieſterjubiläum. Am 10. Auguſt 1873 empfingen ſie die 
Herrn Obermuſikmeiſters W. Meber. (Siehe Anzeige.)
 Aus den Parteien. 
— Deutſche Volkspartei. Bis Ende dieſes Monats ſollen Verſammlung ſämtlicher Studierenden aus dem beſetzten Gebiet fand am 
nach Möglichkeit die Mitgliedsbeiträge für das 3. Vierteljahr ds. Js. Dienstag, den 17. d8. Mts. ſtatt. Der Vorſitzende eröffnete die Ver= 
Erneut werden unſere Parteifreunde dringend gebeten, die angegebene, als Gaſt den aus Koblenz ausgewieſenen Reg=Präſidenten Herrn Dr. 
Zeit für ihre Zahlungen benutzen zu wollen. — Mit Beginn des kom= Brandt begrüßen. Dir. Ningel wies in ſeinen Ausführungen auf die 
lungen noch rückſtändig ſind, an die Vertrauensleute der verſchiedenen Tätigkeit des Einzelnen im beſetzten Gebiet den von der Heimat abge, 
Bezirke; es wäre außerordentlich zu wünſchen, wenn ihnen durch 
            recht=
des Einziehens nach Möglichkeit erſpart würde. Im Hinblick auf die 
fortſchreitende Geldentwertung iſt weiterhin mit Beſtimmtheit anzu= gemacht, eine Studentengruppe der Univerſität Gießen, die ſich an die 
nehmen, daß auf Grund der Beſchlüſſe der letzten Mitgliederverſamm= Landsmannſchaft anſchließen ſolle, zu gründen. Dieſer Vorſchlag wurde 
lung, die erſt im kommenden Monat zur Zahlung gelangenden Beiträge einſtimmig angenommen. Es ſprach dann noch Reg=Präſident Dr. 
Parteifreunde, voranſtehende Aufforderung in den Kreiſen der hieſigen Er betonte, daß der Franzoſe wohl danach trachte, die Rheinland= 
Parteimitglieder möglichſt zu verbreiten. 
Geldentwertung und die damit erfolgte Steigerung aller Ausgaben Rednern wurde lebhafter und andauernder Beifall gezollt. 
zwingt uns abermals zu einer Erhöhung der Papiermark=Beiträge. 
Um gleich für weitere Geldentwertung bezw. etwaige Geldverbeſſerung 
vorzuſorgen, haben wir uns dabei zu einer gleitenden Skala entſchloſſen, Feuermeldung auf der Wache am Oswaldsgarten ein, der alsbald die 
und zwar ſoll der monatliche Beitrag dem Mindeſtpreis einer 
            Stra=
ßenbahnfahrt angepaßt werden. Demnach wären für den Monat Juli ſpritze war jedoch bereits nach dem Melder abgerückt und von da zur 
1500 Mk. und für die weiteren Monate der zu Anfang jedes Monats Brandſtelle gewieſen worden, wo die Mannſchaften der ſtändigen 
Quartals gleich für drei Monate im voraus bezahlen, können ſich ihrer 
Beitragspflicht mit 5000 Mk. ohne Rückſicht auf ſpätere Geldentwertung der raſch eine zweite folgte. Nachdem es gelungen war, in den 
entledigen. Rentnern und anderen nicht erwerbstätigen oder nur 
            be=
dafür wird erwartet, daß beſſergeſtellte Parteifreunde entſprechend 
            grö=
ßere Opfer bringen. Dringend wird gebeten, die Beiträge bereit zu 
halten, damit die Einkaſſierer, die mit einem vom Vorſitzdenden Prof. 
Dr. Heidebroek unterzeichneten Ausweis verſehen ſein müſſen, nicht 
der Verfafſungstag auch dieſesmal durch eine große Kund= / Wache rückte um 5 Uhr 25 Min. wieder ein. 
gebung auf der Feſte Otzberg bei Lengfeld feierlich 
            be=
gangen werden. Als Tag der Kundgebung iſt Sonntag, 12. Auguſt, 
in Ausſicht genommen. Das Programm umfaßt Anſprachen 
            hervor=
freiheitlicher Lieder und Konzert. Weitere Einzelheiten werden noch 
bekannt gegeben. — Mittwoch abend, pünktlich 7½ Uhr, Zuſammenkunft 
Tierbrunnen (Nieder=Ramſtädter Straße).
 Die Opfer der Eiſenbahner! 
Nach amtlichen Mitteilungen haben die Beſatzungsbehörden 
im alt= und neubeſetzten Gebnet bis zum 16. Juni 124 
            Eiſen=
bahner zu 223 Jahren 8 Monaten und 10 Tagen 
            Freiheits=
ſtraſe, ſowie 148 558200 Mark und 250 Francs Geldſtrafe 
            ver=
urteilt. Ausgewieſen wurden in derſelben Zeit 6879 
den 22 566 aus ihren Wohnungen und 18905 aus dem beſetzten 
Gebiet vertrieben.
Helft den Vertriebenen
und den Kämpfen=
Gebt zum Deutſchen Volksopfer
 * Arheilgen, 21. Juli. Heute fand hier die feierliche Beiſetzung 
Begleitumſtänden waltete auch für das Berufungsgericht kein Zweifel dem „Kreisamte Groß=Gerau, dem heſſiſchen Gendarmerie=Korps, dem 
nebſt dem hohen Wert des Geſtohlenen und der von K. angewandten Worten für den ſo pflichttreuen Beamten und lieben Kameraden nie= 
K., der u. A. auch Unzurechnungsfähigkeit vorſchützt, aber nach gerichts= Karl Kunz von hier wurde mit Rückwirkung vom 1. April d. Js. zum 
ärztlichem Gutachten verantwortlich iſt, nunmehr zu 1 Jahr, 6 Monaten Obervermeſſungsſekretär ernannt. — Anläßlich einer im Laufe der 
            letz=
plötzlich ein Ende gehabt. — Die unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit weſen auf die Gemeinde=Umlagen zu übernehmen, ſahen weite Kreiſe 
geführte Verhandlung gegen eine 34 Jahre alte Ehefrau wegen ver= unſerer Gemeinde in Anbetracht der gegenwärtig hohen Preiſe für 
tritt in höherem Alter muß ein mehrfaches Eintrittsgeld gezahlt 
            wer=
in Nr. 200 ſei noch ergänzend angefügt, daß die Bilanzſumme ſich auf ſoll in einer im Laufe der kommenden Woche einzuberufenden Verſamm= 
+ Arheilgen, 23. Juli. Mit Beginn dieſer Woche erfuhr das Mar= 
—ei— Dieburg, 22. Juli. Die neuen Mietſätze haben für den 
* Groß=Zimmern, 23. Juli. Kirchliches Gemeindefeſt. 
ihr im Dienſte derſelben Familie tätig iſt, nimmt an dem Jubiläum rakter eines rechten kirchlichen Volksfeſtes. Das große freundliche Dorf 
bargemeinden gekommenen Scharen, die von gaſtlichen Familien in 
tüchtiger Landvereine gegeben, die ſich hören laſſen konnten. Sämtliche verſammlung wurden von Eiſenbahninſpektor Kleinert, Pfarrer, 
— Johann Strauß aus Wien am Donnerstag, den 26. Inli, im den neu entſtandenen kirchlichen Jugendbereinen, den Frauen= und jetzt 
Worms, 22. Juli. Auflöſung politiſcher Vereine 
und Trutzbund, Jungdeutſcher Orden, Stahlhelm, Deutſche 
            Freiheitspar=
tei, Organiſation C, Alldeutſcher Verband, Freikorps Oberland, Bund 
der Getreuen, Deutſchnationaler Jugendbund, Nationalverband 
            Deut=
ehemaliger Baltikumer, Deutſcher Offizierbund, Reichs=Arbeits=
            Nach=
weis für Offiziere (Ramo) Regimentsvereine, Verein ehemaliger 
            Offi=
ſozialiſtiſche Partei. Pfälzer Heimatbund. 
Worms, 23. Juli. Goldene Prieſterjubiläen. Herr 
hl. Prieſterweihe.
 Gießen, 21. Juli. Eine vom Rheinlandamt der 
            Stu=
dentenſchaft der LandesuniderſitätGießen einberufene 
auf der Geſchäftsſtelle der Partei, Wilhelminenſtraße 5, abgeliefert ſein, ſammlung und konnte als Redner Herrn Seminardireltor Ningel und 
menden Monats gehen die Liſten der Parteifreunde, die mit ihren Zah= Not des beſetzten Gebietes hin und hob hervor, daß durch verſönliche 
ſchnittenen Landsleuten Troſt, Hilfe und die Zuſicherung gebracht 
            wer=
zeitige Zahlung der Beiträge auf der Geſchäftsſtelle die mühevolle Arbeit den müſſe, daß das Reich feſt hinter ihnen ſtände. Dieſe Beſtrehung 
habe die Landsmannſchaft e. V. ausgewanderter und ausgewieſener 
Rheinländer, Kaſſel. Vom Vorſitzenden wurde alsdann der Vorſchlag 
eine entſprechende Heraufſetzung erfahren müſſen. Wir bitten unſere Brandt, der hervorhob, daß die Stimmung im beſetzten Gebiet gut ſei. 
Republik auszurufen, daß aber ſelbſt bei Gelingen dieſes Anſchlages 
— Deutſche Demokratiſche Partei. Die fortſchreitende das Rheinland ſtets feſt und treu zum Reiche ſtehen würde. Beiden 
Gießen, 21. Juli. Dachſtuhlbrand. Geſtern nachmittag 
3 Uhr 34 Min. lief über den Melder Ecke Kaiſerallee—Moltkeſtraße eine 
telephoniſche Mitteilung folgte, es brenne Kaiſerallee 10. Die 
            Motor=
gültige Straßenbahntarif zu entrichten. Mitglieder, die zu Anfang des Feuerwache einen Dachſtuhlbrand von ziemlicher Heftigkeit vorfanden. 
Sofort wurde durch das Treppenhaus eine Schlauchleitung gelegt, 
brennenden Dachraum einzudringen, hatte die Feuerwehr das Feuer 
ſchränkt arbeitsfähigen Mitgliedern kann der Beitrag ermäßigt werden; bald in der Gewalt. Weitere Gefahr war nicht zu befürchten. Die 
Ringleitung der Leitermannſchaft war ebenfalls alarmiert und beteiligte 
ſich mit noch einigen Leuten beider freiwillgen Wehren an den 
            Löſchar=
beiten; auch einige Reichswehrſoldaten von der 2. Kompagnie des Inf= 
Regts. 15 unterſtützten in dankenswerter Weiſe die Feuerwehr. Die 
            Ab=
mehrmals vergeblich vorzuſprechen genötigt ſind. — Wie alljährlich, ſoll löſchungs= und Aufräumungsarbeiten dauerten noch einige Zeit; die 
R. Kirtorf (Oberheſſen), 22. Juli. Radfahrer=Feſt. Der 
hieſige „Radfahrer=Prein 1921” hielt heute das Feſt ſeiner Banner= 
Weihe, verbunden mit der Kirmes, „auf der Au” ab. Mehrere 
            aus=
ragender auswärtiger Redner, gemeinſamer Geſang vaterländiſcher und wärtige Vereine waren zur Mitwirkung und Verſchönerung des Feſtes 
erſchienen. 
Oberſeemen (Kreis Schotten), 22 Juli. Teure Haſen und 
Eiſche! Die fürſtlich=ſtolbergiſche Jagd, die vor kurzem hier zum 
Ausgebot kam, erzielte hohe Preiſe, es wurden über 60 Zentner Korn 
geboten, was z. B. mit dem Jagdſtempel einer Summe von etwa 
50 Millionen entſpricht. Das gleiche Ergebnis hatte die Verpachtung 
der Fiſcherei in der Nidder bei Ortenberg. Für eine Strecke von etwa 
4 Kilometer wurden etwa 11 Zentner Roggen geboten. Was mag da 
eine Forelle koſten? 
Bad Selters (Kreis Büdingen), 22. Juli. Infolge des ſchönen 
Wetters ſteht der Badebetrieb auf voller Höhe. Eine Reihe Kurgäſte 
haben in unſerem ſchön gelegenen Dorfe und im benachbarten Ortenberg 
Unterkunft gefunden. Es werden zurzeit faſt 100 Bäder pro Tag 
            ab=
gegeben. Der Wunſch der Badegäſte geht dahin, daß morgens ſchon 
etwas früher mit dem Bad angefangen werden könnte, und daß dem 
Bad ein kleines Inhalatorium angeſchloſſen würde, damit die 
            vorzüg=
liche Sole auch den mit Katarrhen behafteten Kranken zugute kommt. 
Reich und Ausland. 
Aus der Reichshauptſtadt. 
— Unerwünſchte Freibadgäſte. Die Unſicherheit in den 
Freibädern hat in den letzten Tagen erſchreckend zugenommen. 
            Beſon=
ders betrübend iſt, daß ſeit Ferienbeginn namentlich Schuljungen, die 
zum Teil ihren Eltern entlaufen und ſich herumtreiben, in den 
            Frei=
bädern Diebereien aller Art verüben. Sie machen ſich dort beſonders 
an andere Kinder heran, meiſtens unter dem Vorwande, mit ihnen zu 
ſpielen, und ſtehlen ihnen dann die Lebensmittel, die ihnen die Eltern 
mitgegeben haben, und das Fahrgeld. Ein ſolches Büuſchchen wurde 
von einem Kontrolleur im Freibad Müggelſee erwiſcht. Der Ertappte 
entpuppte ſich als ein 13 Jahre alter Schüler K., der ſeit Beginn der 
Ferien nicht mehr zu Hauſe geweſen iſt. Er und gleichgeſinnte 
            Alters=
genoſſen machten beſonders die Freibäder Müggelſee und Grünau 
            un=
ſicher. Nach einem Diebſtahl im Freibad Wannſee wurde ein 21 Jahre 
alter Bureaugehilfe Willi M. feſtgenommen, der ſich ohne Beſchäftigung 
und Wohnung herumtrieb. Er gibt an, am 2. Juli einem unbekannten 
Ausländer aus dem Ankleideraum eine goldene Uhr mit ſchwerer 
            gol=
dener Kette im Werte von mehreren Millionen geſtohlen zu haben. Auf 
einer Aufkaufſtelle in der Friedrichſtraße verkaufte er zunächſt die Uhr 
und wenige Tager ſpäter auch die Kette. Die Kriminalpolizei fand und 
beſchlagnahmte bei ihm auch 900 000 Mk. M. will aus Not gehandelt 
und ſich für das Geld, das fehlt Sachen gekauft haben. Der Beſtohlene 
iſt noch nicht bekannt. Er kann ſich bei Kriminalkommiſſar Buſch. 
            Dienſt=
ſtelle A 7. im Polizeipräſidium, melden. — Ein ſonderbarer Reiſegaſt 
trieb an der Krummen Lanke ſein Unweſen, wahrſcheinlich aber auch 
anderswo. Er wandte ſich im Badeanzug an andere Leute und klagte 
ihnen, daß ihm ſoeben ſeine ganze Kleidung geſtohlen worden ſei. 
            Mild=
herzige Leute aus der Nachbarſchaft verſahen ihn dann mit Wäſche 
und einem abgelegten Anzug, und der Badegaſt empfahl ſich mit vielen 
Dankesworten, um bald darauf ſeinen originellen Trick zu wiederholen. 
So ſammelte er eine Menge Kleidungsſtücke und machte ſie zu Geld. Mit 
Vorliebe ſpielte er den Heizer vom Gaswerk Tegel. Geſtern ereilte ihn 
endlich ſein Geſchick. Er entpuppte ſich als ein 33 Jahre alter Georg 
Stobrawe, der ſchon einige 30 Diebſtähle auf dem Kerbholz hat und 
14 Jahre im Zuchthaus gefeſſen hat. Zuletzt ſaß er in Inſterburg, und 
ſeit dem trieb er ſich wohnungslos in Berlin umher. 
— Der Silberſchatz im Kloſett. Bei einem Forſtmeiſter 
in der Provinz wurde kürzlich eingebrochen und für 80 Millionen 
Tafelſilber geſtohlen. Auch die hieſige Kriminalpolijei wurde davon 
benachrichtigt. Die Dieuſtſtelle B. I. 2, ermittelte den Täter in einem 
24 Jahre alten ehemaligen Fürſorgezögling, der in Beziehungen zu 
einem früheren Dienſtmädchen des Forſtmeiſters ſtand. Der junge Mann 
hatte ſeine Geliebte öfter beſucht und zufällig bei einer 
            Geburtstags=
feier in der Familie auch den Silberſchatz geſehen. Er hatte daraufhin, 
ohne daß ſeine Geliebte es ahnte die Gelegenheit zum Einbruch 
            ausge=
kundſchaftet u, dann das Silber nach Berlin gebracht. Eine Hausſuchung 
bei dem Verhafteten blieb erfolglos. Die Beamten ſtellten aber feſt, daß 
er einen Teil, an einer Ankaufsſtelle bereits verkauft hatte. Den Reſt 
entdeckten ſie in der Wohnung ſeiner Geliebten, wo der Einbrecher 
ihn ohne Wiſſen des Mädchens unter dem abgeſchraubten Kloſettdeckel 
verſteckt hatte. Die Beute wurde für den Beſtohlenen beſchlagnahmt. 
— Verhaftung eines Mörders. Ein ſchweres 
            Ver=
brechen, das ſchon über ein Jahr zurückliegt, wird jetzt ſeine Sühne 
            fin=
den. In der Nacht zum 27. April v. J. traf der 26 Jahre alte Schloſſer 
Artur Thieme in einer Schankwirtſchaft in der Badſtraße 9 einen alten 
Bekannten, den 28 Jahre alten Buchbinder Georg Friedrich wieder. Die 
beiden gerieten in einen Wortwechſel, und alsbald zog Thieme, ein 
wegen Diebſtahls und ſchweren Einbruchs ſchon wiederholt beſtrafter 
Menſch, einen Revolver und ſchoß Friedrich ohne weiteres nieder, ſo 
daß er auf der Stelle ſtarb. Mit dem Revolver in der Hand hielt er ſich 
dann den Wirt und die Gäſte vom Leibe, gewann ſo den Ausgang und 
verſchwand. Seitdem wurde der Verbrecher vergeblich geſucht. Endlich 
trafen ihn Polizeibeamte in einer Schankwirtſchaft in der Prinzenſtraße 
und nahmen ihn feſt. Er verſuchte noch, ſich mit einem falſchen Namen 
herauszureden, wurde aber durchſchaut, erkant und der Kriminalpolizei 
übergeben. 
Wegen Geiſteskrankheit freigeſprochen. 
Berlins kleinſter Lebemann. Vor dem Schöffengericht 
Berlin=Mitte hatte ſich der Kaufmann Georg Abrahamſohn wegen zahl 
reicher Schwindeleien zu verantworten. Der „kleine Abrahamſohn” iſt 
ſeit Jahrzehnteu in der Berliner Lebewelt eine ſehr bekannte 
            Perſön=
lichkeit. Ein kleines, dürres Männchen von 38 Jahren, kaum 1,20 Meter 
groß, auf deſſen ſchwächlichem Körper ein rieſengroßer Kopf mit einer 
faſt bis in den Nacken reichenden Glatze ſitzt. Abrahamſohn ſtammt aus 
reicher Familie. Beim Tode ſeines Vaters erbte er Dreiviertel Mile 
lionen Goldmark und beim Tode ſeines Bruders nochmals ungefähr 
eine halbe Million Goldmark. Dieſe anſehnliche Summe hat 
            Abraham=
ſohn in wenigen Jahren in luſtiger Geſellſchaft durchgebracht. Immer 
war der „kleine Abrahamſohn” von mehreren Damen begleitet, denen 
er nicht einmal bis unter die Achſeln reichte. Die Herrlichkeit ging einige 
Jahre, dann aber war das Geld alle. Nun war aber Abrahamſohn an 
das luxuriöſe Leben ſo gewöhnt, daß er auf jede Weiſe ſich Geld zu 
verſchaffen ſuchte. Dabei kam er mit dem Strafgeſetz in Konflikt. Er 
iſt mehrmals vor Gericht geweſen und auch bereits zu Gefängnis 
            verur=
teilt worden, wurde aber auf Grund eines Gutachtens der Charité 
im Februar vorigen Jahres wieder freigelaſſen. Die jetzige Anklage 
wirft Abrahamſohn Betrügereien und Unterſchlagungen in einer 
            gau=
zen Anzahl von Fällen vor. Zu der Verhandlung waren Zeugen nicht 
geladen, ſondern nur gerichtliche Sachverſtändige, da das Gericht ſich 
zunächſt ein Bild über den Geiſteszuſtand Abrahamſohns bilden wollte. 
Sanitätsrat Dr. Lehnſen erklärte, daß Abrahamſohn ein Menſch ſei, 
der ſich nie ſelbſt überlaſſen bleiben dürfe, denn er würde immer 
            wie=
der mit den Strafgeſetzen in Konflikt kommen. Der Sachverſtändige 
konnte aber ein abſchließendes Urteil nicht abgeben und wünſchte eine 
Beobachtung in einer geſchloſſenen Anſtalt. Geheimrat Dr. Weiller 
            er=
klärte, daß es ſich um einen Grenzfall handle, bei dem es ſchwer zu
Welt brau
[ ← ][ ][ → ] ſagen ſei, ob es ſich um Geiſteskrankheit oder minderwertige 
            Geiſtes=
ſchwäche handle. Gemeingefährlich ſei der Angeklagte auf alle Fälle. 
Auch ein dritter Sachverſtändiger, Dr. Goldſtein, bezeichnete 
            Abraham=
fohn als einen Menſchen, der hemmungslos handle, wenn er Geld für 
ſeinen Hana zum luxuriöſen Leben brauche. Jedenfalls müſſe der 
            An=
tagung der Verhandlung, ſowie den Angeklagten in Unterſuchungshaft 
zu behalten. Juſtizrat Brock und Dr. Johanny waren der Meinung, 
daß die Gutachten ausreichten, um den Angeklagten auf Grund des 8.51 
für geiſteskrank zu erklären. Das Gericht kam nach kurzer Beratung zu 
einer Freiſprechung des Angeklagten wegen Geiſteskrankheit. 
            Wahr=
gemeingefährlich zwangsweiſe einer geſchloſſenen Anſtalt zugeführt 
werden. 
„Im Ruhrgebiet wird Wind geſät.” 
Der bekannte Methodiſtenbiſchof D. Nuelſen=Zürich hat im 
            ver=
gangenen Monat eine zehntägige Reiſe durch das Ruhrgebiet und Rhein= 
Zurüchaltung kommt er doch zu dem Ergebnis, daß dieſer „Krieg im 
Frieden” in ſeiner Wirkung einem furchtbaren „Maſſenmorde” 
            gleich=
kommt. In dieſem Zuſammenhang ſchreibt er: 
paſſieren Reſolutionen, kirchliche Zeitungen bringen Abſcheuartikel. „Das Rückſicht zu nehmen iſt. 
chriſtliche Gewiſſen der ganzen Welt empört ſich.” In Deutſchland wer= 
Die Kirchen und kirchliche Zeitſchriften ſchweigen. Ja, das iſt eine andere 
Sache. In Moskau ſind es die Bolſchewiſten, welche die Prieſter töten. 
Und das ſind Feinde aller Religion und aller chriſtlichen Biviliſation. 
zu Tauſenden ins Elend und in den Tod treiben, und Frankreich iſt ja 
Im Ruhrgebiet wird Wind geſät und der Sturm wird über die ganze 
Welt brauſen.” 
Deutſche Flugzeuge in Gotenburg. 
Gotenburg 23. Juli. (wb.) Die auf der internationalen 
Ausſtellung neu eröffnete Abteilung für Luſtfahrt wurde dieſer Tage erſpart. 
von dem König von Schweden beſucht, der ein beſonderes Intereſſe auch 
auch die deutſche Induſtrie an der Ausſtellung teilnehme. Der König 
hielt ſich längere Zeit in dem ausgeſtellten Junker=Kabinen=Flugzug auf 
und ließ ſich eingehend über den Vorteil der deutſchen Ganzmetall= 
Flugzeuge und über den deutſchen Luftverkehr unterrichten.
 19. Deutſcher Feuerwehrtag 1923 
vom 27. Juli bis 1. Auguſt in München. 
Turnfeſt in München anſchließt, wird, ſeiner Bedeutung entſprechend. 
algemein gewürdigt und übt große Anziehungskraft aus. Beſonderes Wünſche und Klagen einzelner Reiſenden handeln. 
Intereſſe bringt man den Vorträgen entgegen und ſie ſind es beſonders, 
ernſten und wirtſchaftlich ſo bös gearteten Zeit nach München ziehen. 
Feſtbeſucher aus den Nachbarländern nicht gering ſein wird. 
Folgende Vorträge ſind vorgeſehen: 
1. „Die Umſtellung der freitragbaren Gasſchutzgeräte auf 
            lungen=
gutomatiſche Sauerſtoffverſorgung” von Direktor Dr. Haaſe=Lampe. 
2. „Die Motorſpritzen und ihre Verwendung auf dem flachen 
Lande” von Dipl.=Ing. Kaiſer. 
3. „Moderne Feuermeldeanlagen‟ Dir. Bügler. 
ſtehen begriffener Brände auf dem Lande” von Branddirektor Tiedt. 
Brandingenieur Scholz. 
bemann. 
bolkswirtſchaftlichen Bedeutung entſpricht” von Prob=Branddireltor, neuen Fahrſchein zum Fult=Fahrpreis löſen, ſich die Nichtbe= 
Hämel. 
Ing. N. Keller. 
9. „Fortſchritte in der Entwicklung der Kraftfahrſpritzen” mit 
            Licht=
bildern von Direktor Steinhart. 
10. „Feuerwehrabgaben” von Rechtsrat Dr. Helmreich. 
11. a) „Ueber Erfahrungen bei kaſernierten Freiwilligen 
            Feuerweh=
ten” (ſtändige Feuerwachen, Mittelding zwiſchen Berufs= und Freiwilli= deg und kräftigendes Tohimbin-Hormon-Präparat der Abt. Feuerwehr); b) Moderne Alarmeinrichtungen in Großmühlen” Gez. Hormona. Düsveldorf-Grafenberg. Pachärztlich 
            begut-
von Landesfeuerwehrinſpektor Prack. 
12. „Die Baher, Feuerwehrverſicherung” von Präſ. Dr. b. Englert. in allen Apothellen: 
13. 2) „Ausführungen über zeitgemäßen Verſicherungsſchutz”; b) „Die 
Verſicherung der Feuerwehrgeräte, insbeſondere der Kraftfahrſpritzen‟ 9OOd00 
vom Verſicherungsberater Hans Wolff. 
14. „Moderne Straßen= und Feuerlöſchhydranten” mit Lichtbildern 
von Oberingenieur W. Heubeling. 
Der Feſtbeitrag einſchl. Teilnehmerkarte, Feſtabzeichen und 
            Feſt=
buch beträgt für Feuerwehrmänner 8000 Mark, die Münchener 
            Bevöl=
kerung zahlt für das Feſtbuch mi Feſtkarte um eine Kleinigkeit mehr, 
nämlich 10 000 Mark. Nichtreichsdeutſche Feſtteilnehmer aus den Kreiſen 
der Feuerwehr zahlen für Teilnehmerkarte, Feſtabzeichen und Feſtbuch 
150 000 Mark. Den Garantiefondszeichnern werden Zulaſſungskarten 
Tel. 2493 
zu einem abgeſperrten Raum, zur Beſichtigung der Hauptübung am 
Lenbachplatz (Eingang von der Maxburgerſtraße aus), ſowie für einen 
reſervierten Platz bei der Parade der Feuerwehren an der 
            Prinzregen=
tenſtraße zur Verfügung geſtellt. 
* 
Einreiſe=Erleichterung für das 19. Deutſche Feuerwehrfeſt, München 
(27. Juli bis 1. Auguſt). Nichtreichsdeutſche Teilnehmer am Deutſchen 
Feuerwehrtag ſind bei der Ein= und Ausreiſe über die Reichsgrenze vom 
Sichtvermerk befreit, wenn ſie im Beſitze eines gültigen Paſſes und 
einer vom Hauptausſchuß für den 19. Deutſchen Feuerwehrtag in 
            Mün=
chen ausgegebenen Teilnehmerkarte ſind, die Namen, Beruf. Wohnort 
und Feuerwehrverbandszugehörigkeit des betreffenden Teilnehmers 
            ent=
halten. Dieſe Beſtimmung gilt nur, wenn die Ein= und Wiederausreiſe 
in der Zeit vom 20. Juli bis 10. Auguſt 1923 erfolgt. Den 
            nichtreichs=
deutſchen Feſtteilnehmern, die obigen Anforderungen entſprechen, iſt 
während der angegebenen Zeit der Aufenthalt in Bahern gebührenfrei 
geſtattet, auch iſt ihnen die perſönliche An= und Abmeldung bei der 
Ortspolizeibehörde erlaſſen, dagegen aber ſind die Mietgeber an die 
            be=
ſtehenden geſetzlichen Vorſchriften gebunden. 
Karrg
 Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 24. Juli 1923. 
Reiſen und Wandern. 
E Auskunftserteilung über Verkehrsſtörungen und 
            Zug=
geklagte unſchädlich gemacht werden. Der Amtsanwalt beantragte Ver= änderungen. Der Reichsverkehrsminiſter hat die Reichsbahn= den ſportlichen Wettkämpfe eine beſondere Anregung zu geben, einen 
darauf Wert, gelegt, daß alle Veränderungen in den Verkehrs= auf der Vorderſeite einen Adler in natürlicher Form vor der 
            aufgehen=
möglichkeiten unverzüglich ſämtlichen Auskunftsſtellen im Reich, den Sonne und die Inſchrift „Verfaſſungstag 1923” und auf der 
            Rück=
ſcheinlich wird Abrahamfohn nicht in Freiheit geſetzt werden ſondern als auch in Berlin und auf den Bahnhöfen, ſowie in weiteſtem um= ſeite einen Eichenzweig und die Worte „Ehrenpreis des 
            Reichspräſiden=
fange der Preſſe bekannt gegeben, die Zugbeamten der in der ten” Zeigt= 
Richtung nach dem Einbruchsgebiet verkehrenden Züge mit den 
entſprechenden Unterlagen verſehen und auf den Uebergangs= 
Auskunftsſtellen zuverläſſig unterrichtet werden. Die Auskunft ſchen Hochſchulen bot Ausſicht auf einige genußreiche Stunden: doch war 
land gemacht, über die er in dem Organ der amerikaniſchen Methodiſten muß ſich auch auf die Uebergangsmöglichkeit von der Reichsbahn, der Beſuch der Veranſtaltung nicht ſo groß, wie wir es in Darmſtadt 
Der Chriſtliche Apologete eingehend berichtet. Bei aller vorſichtigen auf andere Verkehrseinrichtungen (Aleinbahnen, Waſſerwege, getuolnt ſind. Auch die Organiſation war für unſere Begriffe durch= 
„In Nußland werden eine Anzahl katholiſcher Prieſter erſchoſſen, in allen Fällen in artigſter und zuvorkommendſter Weiſe zu er= Lauf ein volkommen falſches Bild über die Stärke der einzelnen Geg= 
Die ganze Welt ſchreit auf in lauten Proteſten, Kirchenverſammlungen teilen, wobei auf Bewohner der Einbruchsgebiete beſondere ten Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften” in Darmſtadt ein gutes Muſter 
den Zehntauſende von Frauen und Kindern zwar nicht erſchoſſen, aber lin werden, wie die Reichsbahndirektion mitteilt, Fahrgeld=Er= leider einige Wettkampfanlagen noch nicht ganz einwandfrei. Die 
            An=
langſam, qualvoll durch Hunger und ſeeliſche Qualen zu Tode gemartert, ſtattungsanträge für nicht oder teilweiſe benutzte Fahrkarten laufbahn für Weitſprung wies kurz vor dem Abſprungbalken eine ſolche 
vielfach noch ſchriftlich geſtellt; der Schriftwechſel und die Zu= Erhöhung auf, daß ſie den Balken faſt völlig verdeckte und ſo die 
In Deutſchland ſind es die Franzoſen, welche die Frauen und Kinder Erledigung zu Ungunſten des Antragſtellers. Es wird des= bedeutend verbeſſern können, wenn er ſich die Füße nicht an der harten 
halb dringend empfohlen, Erſtattungsauträge mündlich bei den Kante verletzt hätte. 
doch die große Nation, die marſchiert an der Spitze der Ziviliſation. Fahrkartenausgaben der Berliner Fernbahnhöfe (einſchl. 
            Span=
dau und Potsdam) anzubringen; in den meiſten Fällen wird 
geleitet, und den Antragsſtellern wird Porto und Schreibwerk, wurde beinrichs mit 1,84 Meter. Im Schleuderballwerfen errang Goll 
EDV. Die Behandlung mündlicher Anregungen bei der Brauns mit 532 Sek. 2. Sieger ju Stabhochſprung wurde Anſchütz 
für die deutſche Ausſtellung zeigte und ſeiner Freude Ausdruck gab daß Eiſenbahn. Bei Dienſtſtellen und einzelnen Bedienſteten der mit 3,0 Meter. Den gleichen Sieg darb ſich Goll im Diskuswerfen. 
Reichsbahn werden aus den Kreiſen des Publikums häufig be= Mit (6,12 Meter beim Weitſprung wurde Anſchüitz Erſter. Zum Schluß 
die Reichsbahndirektion Berlin weiſt jetzt, wie die „Reichszens Braun lalle A. S. C.) gewonnen, ſo daß die Techn. Hochſchule ſeit 1913 
trale für Deutſche Verkehrswerbung” mitteilt, ihre Dienſtſtellen unzuterbrochen Sieger geblieben iſt. Die 3 mal 1000 Meter=Staffel ging 
und Bedienſteten ausdrücklich darauf hin, dtß mündliche Mel= diesmal bedauerlicherweiſe verloren und zwar an Karlsruhe. 
dungen und Anregungen, die auf Beſeitigung vorhandener 
Schäden und Mißſtände abzielen, in zuvorkommender Weiſe 
entgegengenommen und ohne Verzögerung an die zuſtändige 
Der 19. Deutſche Feuerwehrtag, der ſich an das große Deutſche wirklich begründete Anregungen und nicht um irgendwelche chen. Vierzehn Turner mit Fahne traten zum Feſtzug und vier zu den 
* Hundertjähriges Jubiläum der Ludwigs=Saline in Dürr= des Turners, erringen. Im Anſchluß an das Feſt unternahm der 
            wan=
die viele Feuerwehrleute und ſonſtige Intereſſenten auch in dieſer heim. Am 21. und 22. Juli begeht Bad Dürrheim das hundert= derluſtige Teil der Feſtteilnehmer noch eine mehrtägige Wanderung ins 
Vor allem hat man auch in dem uns wohlgeſinnten und neutralen Aus= jährige Jubiläum der Ludwigsſaline, die in Verbindung mit gebliebenen Vereinsmitgliedern freudig begrüßt, in die Heimat zurück. 
land die Wichtigkeit der Münchener Tagung, die neue Anregung und einer Reihe hervorragender Kur= und Badeanſtalten den Welt= Die ſchönen Tage in und um München werden allen Münchenfahrern 
Belehrung auf dem Gebiete des Feuerlöſch= und Rettungsweſens bringen ruf Dürrheims als höchſtgelegenes Solbald Europas begründet ſtets in froher Erinnerung bleiben. 
wird, erkannt und es iſt daher zu erwarten, daß auch die Zahl der hat. Zur Feier dieſes Tages findet der Heimattag des 
Trachtenverbandes Schwarzwald ſtatt, an dem 
über 60 Gemeinden Württembergs ſich beteiligen und deſſen 
Höhepunkt ein Trachtenzug bildet. 
RDF. Die Benutzung der M.E.N.=Fahrſcheinhefte nach günſtigen Waſſerverhältniſſe in Heidelberg machen dieſe Stadt nicht 
haber von M.E.N.=Fahrſcheinheften, die im Mai oder Juni 31 Nudergeſellſchaft beidelberg abgehaltene erſte ofizielle Verbandsregatta, 
4. „Der Wert des kleinen Löſchgerätes zur Bekämpfung im Ent= alten Preiſen gekauft ſind, bei Benutzung nach dem 3. Juli den die hoffentlich den erſten und letzten Verſuch in dieſer Nichtung dar= 
5. „Entſtehung von Gasexploſionen und Sicherheitsmaßnahmen Preisunterſchied nachzahlen; der Nachzahlungsbetrag ſtellt ſich ſtellt. Dagegen haben ſich Schülerregatten in Heidelberg bisher immer 
bet Lagerung feuergefährlicher Flüſſigkeiten” mit Lichtbildern, von bei den im Mai gelöſten Heften in der erſten und zweiten Klaſſe, mit Erfolg durchführen laſſen. Die am geſtrigen Sonntag vom 
            Hei=
auf das Siebenfache, in der dritten und vierten Klaſſe auf das delberger Ruderklub veranſtaltete Schülerregatta ſah die Schülermann= 
6. „Das Schaumlöſchverfahren” von Branddirektor a. D. Dr. Red= Fünffache; bei den im Juni gelöſten auf das Dreifache bezw. ſchaft dom Mannheimer Ruderklub in allen Rennen ſiegreich. Gemel= 
Doppelte der urſprünglich gezahlten Fahrpreiſe. Reiſende, die ſellſchaft Germanig Frankfurt. Frankfurter Nuderverein, Mannheimer 
7. „Was die Feuerwehren wollen und die Kommunen und die mit einem Fahrſcheinheft 1., 2. und 3. Klaſſe vom Mai oder Rudergeſellſchaft, Ruderverein Eßlingen und Nudergeſellſchaft Eber= 
Behörden ſollen, um das Feuerwehrweſen ſo auszubauen, wie es ſeiner Funi eine niedrigere Wagenklaſſe benutzen wollen, müſſen einen bach. Die Ergebniſſe ſind folgende: 
8. Die öſterreichiſchen Fabrikfeuerwehren” mit Lichtbildern, von nutzung des alten Fahrſcheines beſtätigen laſſen und einen Er= 2. Heidelberger Ruderklub. 
ſtattungsantrag ſtellen.
Seite 5.
 gegen Nervenschwäche, Erachöpfungs- 
Sarvrin zustände, gex. Neurasthente ein 
            gauregen-
gohtet und gehr empfohlen. Prospekte gratig. Arhältlich 
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Leichtathletik. 
Der Reichspräſident hat, um für die am Verfaſſungstage 
            ſtattfinden=
direktionen erneut auf die Wichtigkeit, Zuverläſſigkeit und um= Ehrenpreis für turneriſche und ſportliche Leiſtungen ausgeſetzt. Er 
            be=
faſſende Auskunftserteilung hingewieſen. Insbeſondere wird ſteht in einer vom Bildhauer Alfred Vecke entworfenen Plakette, die 
Die Südweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaften. 
Bei ſchönſtem, faſt zu heißen Wetter fanden in Karlsruhe am Sams= 
und Endbahnhöfen die nötigenfalls ſchleunigſt einzurichtenden tag die diesjährigen leichtathletiſchen Meiſterſchaften des 66. 
            Hochſchul=
kreiſes ſtatt. Das Zuſammentreffen der beſten Kräfte der ſüdweſtdeut= 
Fuhrwerkverbindungen uſw.) ſowie auf die für einzelne Ueber= aus mangelhaft. So war z. B. keine Startpiſtole vorhanden; es wurde 
gänge beſtehenden beſonderen Paßvorſchriften erſtrecken und iſt ſtatt geſchoſſen in die Hände geklatſcht, ſo daß beſonders der 100=
            Meter=
ner gab. Man hätte erwarten dürfen, daß Karlsruhe ſich an den 
            letz=
nehmen würde. Da die Veranſtaltung der Wettkämpfe auf dem noch im 
RDV. Schriftliche Fahrgeld=Erſtattungsanträge. In Ber= Bau beſindlichen Sportplatz des Fußballklubs „Phönix” ſtattfand, waren 
Springer ſtark behinderte. Weiterhin war beim Stabhochſprung nicht 
ſendung des Erſtattungsbetrages durch die Poſt verzögert die weit genug aufgegraben. Mancher Springer hätte ſeine Leiſtung noch 
Hier die Ergebniſſe der Darmſtädter Mannſchaft: 
Bei dem Mehrkampf wurde unſere Techn. Hochſchule 2. Sieger mit 
die Auszahlung ſofort erfolgen können; anderenfalls werden 2 Punkter Unterſchied hinter der Univerſität Freiburg. Im 100Meter= 
Lauf wurde v. Eckardtsberg infolge ſchlechten Startes Zweiter mit 11,5 
die Anträge auf Vordrucken an die zuſtändige Dienſtſtelle weites= Sek. Den Hochſprung holte ſich Anſchütz mit 1,69 Meter; 2. Sieger 
den Zweiten mit 42,95 Meter. Die 400 Meter waren die ſichere Beute 
gründete Anzeigen und beachtenswerte Anregungen vorgebracht; wurde die 4 mal 100 Meter=Staffel in der außerordentlich guten Zeit 
von 45,5 Sekunden von der Mannſchaft Kiſt.=, v. Eckardtsberg, Goll, 
Turnen. 
— Der Roßdorfer Turnverein, eteiligte ſich mit einer 
Stelle weiterzuleiten ſind. Es kann ſich dabei natürlich nur um größeren Anzahl ſeiner Mitglieder am 13. Deutſchen Lurnfeſt in 
            Mün=
verſchiedenen Kämpfen an. Einer von dieſen, der Turner Georg 
            Münk=
ler, konnte ſich im Fünfkampf den Eichenkranz, das höchſte Ehrenzeichen 
bahriſche Hochgebirge und kehrte am Samstag abend, von den zurück= 
Regatten. 
Schülerregatta in Heidelberg. 
Heidelberg, 22. Juli. (Privattelegramm.) Die ſehr un= 
Tariferhöhungen. Wie bereits mehrfach berichtet, müſſen In= eben zu einem ſehr geeigneten Waſſerplatz. Dies bewies auch wieder 
die am Sonntag, den 15. Juli aus Anlaß des 15jährigen Beſtehens der 
det hatten Mannheimer Ruderklub, Heidelberger Ruderkluh. Ruderge= 
Schülervierer: 1. Mannheimer Ruderklub (nach hartem Kampf) 
Schülervierer: 1. Mannheimer Ruderklub (5 Längen); 2. 
            Ger=
mania Frankfurt. 
Schülerachter: 1. Mannheimer Ruderklub; 2. Heidelberger 
            Ruder=
klub.
ind gefabrlos Kukinol
 Hornhaut, Schwielen und Warzei 
befettgt ſchnell v 
ſicher, ſchmerz 
Aerztich empfohlen. Millionenfach 
            be=
währt. — In Apotheken und Drogerien erbältlich — Gegen Gaßt 
ſchweiß, Prennen und Wundlaufen Kuktvol=Fußbad. 
Drogerien: Gg. Liebia & Co., Nachf., Luiſenſtr. 4, Apotheker Logel; 
Eliſabethenſtr. 30, H. Schulte, Rheinſtr. 17, und E. Watzinger Nachf, 
Wilhelminenſtraße 11.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für den 25. Juli. 
Wolkig, faſt trocken, etwas kühler, weſtliche Winde. Randbildungen 
im Norden treiben gegen das Feſtland vor und bringen ſtarke 
            Bewöl=
kung, jedoch noch wenig Regen.
 O 
Sommerſpielzeit Bruno Harprecht, 71 Uhrt „
            Flachs=
mann als Erzieher: — Heſſiſcher Hof, abends 8 Uhr: Konzert, 
— Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
            Vor=
ſtellungen.
  
Wirtſchaft und Feuilleton: Rudolf Mauve; für „Stadt und Land” 
„Reich und Ausland”: i. V.: Andreas Bauer; für den 
            Inſeraten=
teil: i. V.: Ad. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Da
 4, Max Libmann 
( Bella Libmann 
geb. Joseph 
zeigen die glückliche Geburt elner 
Tochtes an. 
Grtesheim b. D., 22 ſelt 1923 
„Zt. Kltuik De. Roscathal 
(Eschollbröekerstraße). 
(*20889
 Am Sonnabend ist unsere 
HANNFST ORB. 
angekommen. 
Aug, Schwab u. Frau 
Alwine, geb. Schuler. 
(*20910
 Statt Karten. 
Wir beehren uns hiermit, unsere am 
12. Juli in sHertogenbosch (Holland) 
stattgefundene Verlobung anzuzeigen. 
Hermann Biekelhanpt 
Bep Blom 
Fabeikbesttzer 
Villenkolonte Ludwigshöhe. 
(*20990
 Schneider Koſtüm, 
Gr. 4, neu, w. 
            ge=
tragen, preiswert zu 
verk. Blatz 
            Dieburger=
ſtraße 28. (20995
 Kafee 
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ganz neu Gr.32),3 vk. 
Heinheimerſtr. 94, Irwon
 Siroklon=
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 Todes=Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es 
gefallen, unſeren geliebten braven 
Sohn, treuen Bruder, guten Enkel 
und Neffen 
Ernſt Beſt 
plötzlich und unerwartet zu ſich in 
A die Ewigkeit abzurufen. 
Im Namen der 
tieſtranernden Hinterbliebenen: 
K. Beſt 
Darmſtadt, den 22. Juli 1923. 
SBeerdigung: Mittwoch, nachmitt. 
3 Uhr, auf dem alten Friedhof, 
Nieder=Ramſtädterſtraße. (6233
 unſer Paulwird heute 
Dienstag, nachmittags 3½ Uhr 
beerdigt. 
(6230 
Fam. Ph. Schuchmann 
Langegaſſe 17.
 Alle 
Familiendruckſachens 
Zwannmrananranrnrgrndiunrännnn 8 
Geburts, Verlobungs=, 
Vermählungs= 
und Todesanzeigen: 
llefert in fürzeſſer Zeit 
3 L. C. Wittich, Darmſtadt 
Rheinſtraße 23
 In dieſem Jahr darf kein 
Pfund Obſt umkommen! 
Alles, auch Fallobſt, muß zu Wein 
            ver=
goren werden, denn jede Obſtſorte, mit 
echten Vierka T=Weinhefen vergoren, ergibt 
vorzüglichen Wein. 
(5842a 
Vierka T=Weinhefen erhalten Sie bei 
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 Marde. 
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Kiesſtraße 34 
bei Wagner. (*20896
 Herrenrad 
faſt neu, zu bk. (tzon 
Blumenthalſtr. 39, II.
 Damenfahrrad, faſt 
neu, Herrenrad, 
            ge=
braucht, zu verkaufen 
Mühlſtr. 37, II. (Ewoes
 Herrenrad 
ſehr gut erhalten, zu 
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Der junge Tod.
 Roman von Fritz Demuth. 
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und 
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.) 
67) 
(Nachdruck verboten.) 
Von der Bahn, fuhr ich mit den fremden Herren zum 
Uebungsfelde, das mitten im Walde lag, wir erledigten unſere 
Arbeil und hatten eine Strecke Wegs den Wald zu 
            durch=
queren, um an anderer Stelle die Beſichtigung fortzuſetzen. Die 
Landſtraße führte über den Bahndamm. Da die Schlagbäume 
beim Uebergange nicht herabgelaſſen waren, fuhren wir 
            unbe=
kümmert voran, der Wagenführer konnte die Geleiſe infolge 
unſerer Fahrtrichtung, die nahezu parallel dem Bahndamme 
lief und erſt kurz bevor ſie ihn erreichte in ſcharfem Bogen 
wendete, nicht überſchauen. Als wir auf der Bahnſtrecke waren, 
ſahen wir den Zug unmittelbar in unſerer Nähe heraneilen, 
wir vermochten alle, ob wir auch an Gefahren gewöhnt waren, 
einen Schrei oder eine Bewegung des Endſetzens nicht zu 
            unter=
drücken, im nächſten Augenblick waren wir in Sicherheit, der 
Chauffeur brachte den Wagen zum Stehen, wir wandten uns 
um und betrachteten den davoneilenden Zug. 
Wieder kam mir ſolch eine ungewohnte ſinnloſe Vorſtellung: 
Wenn Marie Louiſe, die doch auf dieſen Wegen hier ritt, ſo zu 
Schaden käme! 
Ich war ärgerlich über ſolchen Gedanken, den ich eine 
            häß=
liche Spielerei nannte, aber, war es die vervöſe Erſchütterung 
wegen des erſchreckenden Vorfalls oder ſonſt etwas, ich kam nicht 
davon los, und jäh überfiel mich die Frage: Was ſollte aus dir 
werden, wenn Marie Louiſe nicht mehr da wäre? 
Wir frühſtückten draußen gemeinſam, dann fuhren wir zur 
Bahn zurück, die Herren verabſchiedeten ſich, ich war wieder im 
Hotel. Es war jetzt vier Uhr nachmittag, Marie Louiſe und 
Günter waren noch nicht zurückgekehrt. Ich hatte mit ihnen 
verabredet, daß ſie einige Zeit reiten, dann ausruhen, etwas 
frühſtücken und am Nachmnittage zurückkommen ſollten. Ohne 
eine feſte Stunde in Ausſicht genommen zu haben, erwartete ich 
ſie doch und wurde unruhig. War es nicht ſträflich verkehrt, 
daß ich zwei junge Menſchen, die ſich eine ernſte Neigung 
            ent=
gegenbrachten, ſo hatte in die Welt ziehen laſſen? Konnten 
ſich daraus nicht Unzuträglichkeiten aller Art ergeben? Nein, 
das war nicht ſo, ich wußte, daß ich mich auf Marie Louiſe 
            ver=
laſſen durfte.
 Wenn ihr ein Unfall zugeſtoßen war?" Ich ging vor dem 
Gaſthofe auf und ab und die Straße entlang, durch die beide 
kommen mußten, geriet in Verärgerung gegen Marie Louiſe 
und Günter hinein, ſie mußten ſich denken, daß ich mich 
            beun=
ruhigen würde, und deshalb rechtzeitig zurück ſein. Ich überlegte, 
was ich ihnen ſagen würde, formte Sätze und ging allmählich 
von kleinen Zurechtweiſungen zu immer deutlicheren Vorwürfen 
über. 
Aber die beiden kamen nicht. Meine Stimmung änderte 
ſich, ich wollte ihnen nicht feindlich entgegentreten, im 
            Gegen=
teil, ich wollte mich freuen, wenn ſie nur erſt da wären. Es 
war fünf Uhr, da wurden ſie auf der Straße aus ziemlich weiter 
Entfernung ſichtbar, die Köpfe der Pferde und die Geſtalten der 
Reiter ſtanden gegen den Himmel, an dem, gerade im Rücken 
der beiden, die Nachmittagsſonne in der warmgoldenen 
            Weich=
heit des Vorabends leuchtete. So ſah ich die zwei ſchlanken, 
hochaufgerichteten Schattenumriſſe, eingetaucht in mildes, 
            lieb=
liches und dennoch ſiegreiches Licht. In mir überſchlug ſich das 
Empfinden der Freude über die Rückkehr, über die Schönheit 
des Bildes da ver mir, über dieſe beiden jungen Menſchen zur 
herzbeklemmenden Atemloſigkeit; ich ſtand und ſchaute. Da 
hielten ſie vor mir, Günter ſprang vom Pferde und begrüßte 
mich. Es war ein Nachklang völlig überwundener Stimmung, 
als ich ihn fragte: „Warum kommen Sie erſt jetzt?‟ Er ſah 
mich erſtaunt an und blickte dann zur Uhr des Kirchturms 
            nahe=
bei empor. „Schon fünf,” ſagte er, und Marie Louiſe, die auf 
dem Pferde ſaß und das Geſicht voll der Sonne zuwandte, 
ſchüttelte den Kopf und ſagte: „Wir haben gar nicht nach der 
Uhr geſehen.” 
Ich ſchwieg und half Marie Louiſe vom Pferde herab. 
Günters Burſche trat herzu und übernahm die Pferde, Marie 
Louiſe ging ins Haus, um ſich umzukleiden, ich ſaß mit Günter 
auf der Bank vor dem Hauseingange. 
„Sind die Pferde ruhig gegangen?” fragte ich. 
„Ganz ruhig.” 
„Schön muß es heute geweſen ſein.” 
Wunderſchön — unglaublich ſchön — ich bin Ihnen ja ſo 
dankbar. In den Frühling hineinreiten mit einem jungen 
Mädchen, das ſo iſt — wie Marie Louiſe. Es iſt alles weg, 
Krieg und das Unglück, das ich geſehen habe und erlebt, nichts 
iſt da. Mein Gott, wie wundervoll die Sonne da vor uns ſteht. 
„Ich komme mir ganz anders vor,” ſagte Günter Pfeil, 
„ganz neu, ich möchte 
„Was möchten Sie?‟
 „So reiten, in die Sonne hinein und, ja, ich kann mir nicht 
helfen, eine ſilberne Rüſtung tragen und Lieder ſingen und 
meinetwegen auch Länder erobern.‟ Er brach ab und lachte: 
„Sie müſſen mir das Gerede nicht übelnehmen.” 
Ich erhob mich und legte meine linke Hand auf Günters 
Schulter. „Uebelnehmen, wahrhaftig nicht. Sie haben mir noch 
nie ſo gut gefallen." 
Günter ſagte: „Sie haben mich früher geduzt, warum tun 
Sie das jetzt nicht mehr?” 
Ich zögerte und reichte ihm die Hand: „Gut, Günter, ich 
werde Dich wieder duzen,” und ſchwieg und rang um das, was 
ich weiter ſagen wollte und das eigentlich hätte lauten ſollen: 
„Aber wir ſind heute beide Männer, und wenn ich Dich Du 
nenne, dan mußt auch Du es mir gegenüber tun.” Ehe ich den 
Entſchluß fand, trat Marie Louiſe zu uns, da blieben die Worte 
ungeſagt. 
Günter ging, um nach den Pferden zu ſehen. „Marie 
Louiſe,” ſagte ich, „ich habe Günter das Du angeboten, — 
            ver=
nünftig ſein, nicht wahr?” Sie ſah mich fragend an. „Weil 
Du ihn duzt, Vater? — Du weißt doch, was ich Dir geſagt 
habe.” Wir aßen zuſammen zu Abend, brachten Günter im Auto 
nach Hauſe und trafen nachts wieder in Berlin ein. — 
Ich war dabei, als Günter ſeine Ankunft telephoniſch in 
Berlin meldede. Der Apparat läutete in meinem Zimmer, und 
Marie Louiſe nahm den Hörer, ohne zu wiſſen, wer anrief. Sie 
war froh und unbefangen, als ſie ſeine Stimme vernahm. Eine 
Stunde darauf kam Günter zum Beſuch. 
Die beiden, gingen in den Garten, und ich blieb oben in 
der Wohnung, wollte arbeiten, aber es gelang mir nicht, ich 
ſchritt hinaus auf die Terraſſe. 
Einen guten Teil des Gartens überfah ich hier, er lag im 
Sonnenſchein freundlich dor mir, aus der Ferne hörte ich die 
Stimmen der beiden da unten nun erblickte ich ſie. Vor einem 
hochſtämmigen ſpaniſchen Flieder, einem alten, zum Baume 
            ge=
wordenen Strauch, ſtanden ſie und ſchauten empor in die mit 
vollen dunkelvioletten Blüten gefüllte Krone. Marie Louiſe 
ſuchte einen Zweig zu ergreifen, konnte ihn nicht faſſen, ſie 
ſprang empor, aber es gelang ihr nicht. Günter verſuchte die 
Baumkrone zu erreichen, aber auch für ihn hingen die Zweige 
zu hoch. Die beiden beratſchlagten, dann bückte ſich Günter 
hinab, umſchlang Marie Louiſens Kniee und hob ſie hoch empor. 
Jetzt erreichte ſie die Blüten. 
(Fortſetzung folgt.)
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kaſſungsproſpekt über 15 Mill. Mk. neue Stammaktien zur Frankfurter 
Börſe iſt der Geſchäftsgang bis jetzt zufriedenſtellend. Beide Werke 
(Darmſtadt und Raſtatt) ſeien zurzeit voll beſchäftigt und hätten 
            ge=
nügend Aufträge für längere Zeit. Unter dem üblichen Vorbehalt ſei 
mit einem befriedigenden Ergebnis für 1923 zu rechnen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
wb. Reichsbankausweis. Wie der Ausweis der Reichsbank 
vom 14. d. M. ergibt, wurden in der Inanſpruchnahme der Bank die 
zum letzten Halbjahresſchluß erreichten Höchſtziffern während der 
            Be=
richtswoche bereits wieder erheblich übertroffen. Die geſamte 
            Kapital=
anlage ſtieg um 10 511,1 auf 41 233,9 Milliarden Mark. Im einzelnen 
wuchſen die Beſtände an diskontierten Reichsſchatzanweiſungen — und 
zwar hauptſächlich infolge fortgeſetzter großer Anforderungen des Reichs, 
daneben aber auch infolge Nachlaſſens des Abſatzes von 
            Schatzanwei=
fungen am offenen Markt — um 8063,9 auf 29 910,1 Milliarden Mark; 
das Wechſelkonto nahm gleichzeitig um 2460,3 auf 11 061,1 Milliarden 
Mark zu, während die Lombarforderungen um 13,5 auf 261,9 Milliarden 
Mark zurückgingen. Den fremden Geldern floſſen 4835 Milliarden Mark 
neu zu, ihr Beſtand hob ſich demgemäß auf 16 927,1 Milliarden Mark. 
Die Banknotenausgabe mußte um nicht weniger als 5250 Milliarden 
Mark auf 25 491,7 Milliarden Mark erhöht werden. Auch der Umlauf 
an Darlehnskaſſenſcheinen dehnte ſich diesmal, wenn auch geringfügig, 
aus, er wuchs um 125 Millionen auf 12 Milliarden Mark. Die Bank 
war in der Berichtswoche genötigt, 50 Millionen Goldmark aus ihrem 
Goldbeſtande zu veräußern. 30 Millionen wurden zwecks Verſchiffung 
nach Neu=York dem Goldkaſſenbeſtande der Bank entnommen, der ſich 
auf 546,9 Millionen Goldmark verminderte; 20 Millionen gelangten aus 
dem Golddepot bei der Bank von England in London zum Verkauf, das 
Golddepot im Auslande nahm ſomit auf 110 Millionen Goldmark ab. 
Die Beſtände der Bank in Münzen aus unedlem Metall vermehrten ſich 
um 1,2 auf 21,4 Milliarden Mark. Bei den Darlehnskaſſen des Reichs 
war ein Rückgang der Beleihungen um 123 auf 3173,1 Milliarden Mark 
zu verzeichnen. Da die Reichsbank einen dieſer Abnahme entſprechenden 
Betrag an Darlehnskaſſenſcheinen an die Darlehnskaſſen zurücklieferte, 
haben ſich die Beſtände der Bank an ſolchen Scheinen auf 3161 
            Milliar=
den Mark ermäßigt. 
h. Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche 
Handwerk A.=G., Karlsruhe i. B. Die vor kurzer Zeit erſt 
gegründete Geſellſchaft beantragt Erhöhung ihres Aktienkapitals um 
100 auf 150 Mill. Mk. 
h. Gebr. Himmelsbach A.=G., Freiburg i. Br. Die 
bekannte badiſche Holzfirma erzielte in ihrem als Aktiengeſellſchaft 
            zwei=
ten vollen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 269,77 (13,02) Mill. 
Mk., über deſſen Verwendung nichts angegeben wird (i. V. 20 Proz. 
Dividende). In der Bilanz ſtehen 4901,93 Mill. Mk. Kreditoren, 2571,67 
Mill. Mk. Debitoren und 2708,92 Mill. Mk. Waren, 292,86 Mill. Mk. 
Kaſſe, Wechſel. Effekten und Beteiligungen, 35,7 Mill. Mk. 
            Obligationen=
ſchuld. Für Abnützung und Werkerhaltung wurden vorweg 250 Mill. 
Mk. zurückgeſtellt. 
* Vogtländiſche Webſtuhl A.=G. in Plauen. Die auf 
den 15. Auguſt einberufene a. o. G.=V. ſoll über Erhöhung des 
            Grund=
kapitals von 16,6 auf 25 Millionen durch Ausgabe von 8 Millionen 
Stammaktien und Mk. 400 000 Vorzugsaktien mit 
            Dividendenberech=
nung ab 1. Januar 23 Beſchluß faſſen. 
Anleihen. 
* Eine neue Goldmark=Anleihe in der 
            Elektri=
zitäts=Induſtrie. Der Schleswig=Holſteinſche 
            Elektrizitätsder=
band hat die Genehmigung erhalten, eine Anleihe im Geſamtbetrag von 
86 000 Goldmark aufzunehmen. Der Erlös dient zum Ausbau des 
            elek=
triſchen Ueberlandnetzes. Der Zinsfuß der Anleihe darf 5 Prozent 
des Anleihekapitals nicht überſchreiten. 
* Mitteldeutſche Zuckeranleihe. Der Konzern Halle 
des Vereins Mitteldeutſcher Rohzuckerfabriken beabſichtigt eine Anleihe 
von 1 Mill. Zentner Zucker zur Finanzierung ſeiner diesjährigen Ernte 
auszugeben. Die Ausgabe geſchieht in Stücken über 1, 5, 20, 100 
            Zent=
ner. Die Verzinſung geſchieht mit 5 Pfd. Zucker auf je 1 Zentner. 
h. Eiſenacher Bank Kommanditgeſellſchaft auf 
Aktien, Eiſenach. Die Generalverſammlung erhöhte das 
            Aktien=
kapital um 275 auf 350 Mill. Mk., darunter 25 Mill. Mk. 
            Vorzugs=
aktien, 65 Mill. Mk. Aktien werden den alten Aktionären im 
            Ver=
hältnis von 1:1 zu 350 Prozent angeboten, der Reſt wird beſtens 
            ver=
wertet.
 Warenmärkte. 
wb. Berliner Produktenbericht. Im heutigen 
            Pro=
duktenverkehr war die Haltung bei ruhigem Geſchäft feſt. Die 
            Unter=
nehmungsluſt war gering, und die höheren Deviſennotierungen boten 
keine beſondere Anregung. Die Tatſache, daß der Schnitt der 
            Roggen=
ernte begonnen hat und der Ankauf von etwa 300000 Tonnen ruſſiſchen 
Getreides beſtätigt wird, hat anſcheinend auch zur Zurückhaltung und 
Vorſicht bei den Käufern beigetragen. Für Weizen bleibt bei den mit 
Inlandsware ſpärlich verſorgten Mühlen die Nachfrage dringend. 
            Rog=
gen war nach der öſtlichen Küſte zum Umſchlag nach nordweſtlichen 
Häfen begehrt. Wintergerſte wurde in ſchönen Qualitäten zu höheren 
Preiſen angeboten. Die Preiſe für Hafer, Mais, Mehl und 
            Futter=
artikel ſtellten ſich gleichfalls höher. 
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 23. Juli. Es 
herrſchte heute keine große Neigung, neue Abſchlüſſe zu zeitigen, um ſo 
mehr, da das Geſchäft durch den Geldmangel behindert wird. In 
            Er=
wartung einer guten Ernte herrſcht ſeitens der Käufer Zurückhaltung. 
Es fehlt im Allgemeinen an Angebot, beſonders in Weizen und 
            Rog=
gen. Für Hafer und Gerſte tritt wieder mehr Intereſſe hervor. Mehl. 
iſt ſehr geſucht. Höhere Preiſe werden für Futterſtoffe genannt. 
Amtliche Notierungen. (Getreide, Hülſenfrüchte und 
Biertreber ohne Sack; Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. 
Alsbaldige Lieferung. Parität Frankfurt.) Preis je 100 Kg.: 
Weizen, Wetterauer, Mk. 1 800 000, Roggen Mk. 1,3 bis 1,4 Mill., 
            Brau=
gerſte für Brauzwecke Mk. 1,3 bis 1,5 Mill., Hafer, inländ,, Mk. 1,3 
bis 1,4 Mill., Mais La=Plata ———, Weizenmehl, ſüdd. Spezial=Null, 
Mk. 2,7 bis 2,8 Mill., bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl. 
Mk. 2,1 bis 2,2 Mill., Weizen= und Roggenkleie Mk. 850—875 000, Heu, 
ſüdd. gut, geſ. trocken, Mk. 190 000, Stroh, dito, Mk. 190 000. — 
            Ten=
denz: feſt. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſenbericht vom 23. Juli 1923. 
(Eigener Bericht.) Die Reichsbank ſetzte heute die Deviſenkurſe in 
            An=
lehnung an die Parität der ausländiſchen Marknotierung kräftig in die 
Höhe, immerhin blieb auch zu dieſen wefentlich höheren Kurſen die 
Zuteilung noch ſehr knapp, Kabel New=York 350 000 bei 10 Proz. 
            Zu=
teilung. 
An der Effektenbörſe machte ſich beſonders am Anfang 
            ſtär=
kere Zurückhaltung bemerkbar, teilweiſe fanden auch, veranlaßt durch 
die Geldknappheit, Realiſationen ſtatt, ſo daß die erſten Kurſe nicht 
einheitlich waren. Erſt im Verlauf der Börſe ſetzte ſich wieder eine 
feſtere Haltung, durch und man ſchloß bei etwas lebhafteren Umſätzen 
augemein br: igt 
Am Nentenmarkt waren die Umſätze heute ſehr gering, die 
Kurſe kaum verändert. Zolltürken 1,9 Millioen, II. Bagdadbahn 
1950 000. Gefragt blieben Rumäniſche Renten. Die 
            wertbeſtän=
digen Anleihen, von denen Badiſche Kohlen mit 2 850 000 und 
Sächſ. Braunkohlen mit 470000 heute erſtmals notiert wurden, 
            be=
haupteten etwa ihre Kurſe. 
Am Chemieaktienmarkt eröffneten Anilinwerte unter den 
Freitagskurſen. Die Kurseinbußen wurden jedoch im Verlaufe 
            allge=
mein wieder eingeholt, und nachbörslich blieben dieſe Werte höher 
            ge=
ſucht. Von Anfang an feſt waren Scheideanſtalt von 1 180 000 plus 
110 000 und Goldſchmidt 1 050—1 450 000 plus 500 000. 
Am Elektrizitätsaktienmarkt war die Haltung 
            durch=
weg feſt. Schuckert 13,9 Mill. plus 650 000, Siemens u. Halske 3,7 
Mill. plus 800 000, A.E.G. 760 000 plus 60 000, Voigt u. Häffner 
380 000 plus 20 000. 
Bei Maſchinen= und Metallwerten blieben die Kurſe 
im allgemeinen behauptet. Die Veränderungen waren nach beiden 
Seiten hin nicht ſehr groß. Stärkeres Intereſſe beſtand für Eßlinger 
Maſchinen 610 000 rat. plus 60 000, Krauß Lokomotiven 600 000 plus 
100 000. Sehr feſt waren Hammerſen 720 000 plus 110 000. 
Montanaktien lagen von Anfang an feſt, und konnten ihre 
Kurſe auch ſpäter behaupten. So waren Deutſch=Lux 3,9 Mill. plu3 
500 000, Gelſenkir=hener 4,2 Mill. plus 600 000, Harpener 4,9 Mill. 
pins 40: 000 
Von Bankaktien ſtanden Diskonto=Commandit im 
            Vorder=
grunde des Intereſſes. Anfangs 975 000, zur Einheitsnotiz 1 150 000, 
blieben ſie ſpäter bis 1 250 000 geſucht. Deutſche Bank 730000 bis 
810 000. 
Der Einheitsmarkt lag überwiegend weiter feſt. Dyckerhoff 
u. Widmann 500 000 rat. plus 100 000, Feiſt Sekt 220 000 rat. plus 
40000, Miag 400 000 rat. plus 100 000. Erſtmals zur Notiz kamen 
Chemiſche Mayer Alapin mit 200 000 rat. 
Im freien Verkehr waren die Kurſe nur wenig verändert. 
Man hörte hier: Allg. Bankverein 75 000, Becker Stahl 680—780000,
22. Juſi 1923 Nr. 204
 Becker Kohle 770—800 000, Benz 1 800 000, Emelka 120—200 000, 
            Frank=
furter Handelsbank 49 000, Growag 73—75 000, Hanſa Lloyd 330 bis 
360 000, Kaiſer Waggon 99 000, Krügershall 780 000, Mez Söhne 570000, 
Meyer Textil 85 000, Ufa 490—550 020. 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach dem 
            un=
geſtümen Kaufandrang der letzten Wochen ſcheint an der Börſe endlich 
etwas Ruhe einkehren zu wollen, denn auch heute war das Geſchäft 
ſtiller. Die Grundſtimmung blieb aber auch heute, abgeſehen von 
            ge=
wiſſen Ungleichmäßigkeiten in der Kursbildung zu Beginn, feſt, da die 
Kaufluſt durch das Fortſchreiten der Inflation, wie ſie im heutigen 
Reichsbankausweis durch die neuen Nekordziffern des Notenumlaufs 
belegt wird, ſtetig neue Nahrung erhält. Auch am Geldmarkt ſcheint 
die bisherige Anſpannung nachzulaſſen, denn, obwohl für Darlehen 
gegen Induſtriepapiere noch ein Viertel bis 1 Prozent pro Tag zu 
zahlen waren, wurde Geld doch bereitwilliger als bisher zur 
            Ver=
fügung geſtellt. Auf allen Märkten überwogen daher weitere teilweiſe 
anſehnliche Kursſteigerungen. Dieſe betrugen für die ſchweren 
            Mon=
tan=, Kali=, Maſchinenfabriks=, Textil= und Schiffahrtsaktien wieder 100 
bis vereinzelt 500 000 Prozent, bei Bochumer Gußſtahl 600 000 und bei 
Riebeck Montan ſogar 1 Mill. Prozent. Sonſt waren die 
            Kurserhöh=
ungen durchſchnittlich weit geringer. Stärkere anfängliche Nückgänge 
bei Gelſenkirchener und Eſſener Steinkohlen=Aktien und kleinere bei 
einigen anderen Papieren wurden ſpäter wieder vollkommen 
            herein=
gebracht. Von Valutarenten ſtellten ſich türkiſche und einige andere auf 
Realiſationen weſentlich niedriger, Otavis aber ſtiegen erheblich weiter, 
Heimiſche Renten waren feſt, die dreiprozentige Reichsanleihe erklomm 
mit 44 500 einen neuen Rekordſtand. In den zu Einheitskurſen 
            gehan=
delten Induſtriepapieren hält die Kaufluſt des Publikums und damit die 
Kursſteigerungen an. Am Deviſenmarkt trat das Beſtreben zur 
            An=
gleichung der innerdeutſchen Notierungen an die der Weltmarktplätze 
durch weſentliche Heraufſetzung der Kurſe hervor. Die 
            Zuteilungs=
quoten konnten deshalb auch erhöht werden. 
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Wanderer=Werke ... . . .
 20. 7. 1 B. 7. 
1300000 1425000 
300000 
185000012000000 
2900000 29 00000
 135000 
700000 
480000 
280000 
2275000 
2100900 
110000 
1600000 
228000 
1250000 
610000 
1140000 
1100000 
110000 
850000 
720000
 1500000 
850000 
640000 
300000 
150000 
2200000 
480000 485000 
1 800000 
230000 
788000 
1245000 
1000000 
820000 870000 
445000 435000 
1500000 
776000 
700000
 1700000 2000000 
1675000/1675000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=
auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 23. Juli 1923.
 Europäiſche Staatspapiere, 
a) Deutſche 
50 Reichsanleihe. 
...5. 
D-- 
3½ 
.. 
4½½ IV. und V. Schatzanweiſ. 
4½% H.—IX. 
Sparprämienanleihe ..... ..." 
40 Preuß, Konſols ........." 
. 
81 
. 
4% Bad. An.. unk. 1935.. .... 
„ v. 1907...... 
31 
42 Bahern Anleihe ........." 
„. 
48 Heſſen unk. 1924 ........ 
( „ 
„.- 
4% Württemberger ........ 
b) Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
o „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914 
4½½ „ v. 1902... . . . ....." 
 
5% Bulgar. Tabak 1902 ..... 
1½% Griech. Monopol ..... 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 .............." 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 ................" 
4% Oeſt. Goldrente ... . . . . ." 
4% einheitl. Rente ..... 85 000.— 
5% Rum. am. Nente v. 03 
4½½ Goldrente v. 13 .. 
4% „ am. „ konv. 
„ „ v. 05 ...." 
4% 
420 Türk (Admin.) v. 1903. 
(Bagdad) Ser. I 
427 
II. 
v. 1911, Zollanl. . 
479 
4½% Ung. Staatsr. v. 14.... 
Goldrente ......" 
Staatsr. v. 10... 
4½ „ Kronenrente ..... 
Außereuropäiſche. 
Mexik. amort. innere. . . . . 
konf. äuß. v. 99 .. 
Gold v. 04, ſtfr. . 
konſ. innere .. . . ." 
Frrigationsanleihe. 
5% Tamaulipas, Seriel ... 
Oblig. v. Transportanſt. 
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . 
Lſo Gal. Car” Ludw.=Bahn". 
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr 
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.). 
2,6%Neue „ 
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
2o
9. Em.
20.7. 23. 7. 460.— 475.- 7600.— 7600.— 4900.— 6000.— 5 0000— 47000.— 350.— 350.— 290.— 230.— 3250 — 3950.— — 3500.—— 5500.— 5800.— — 2000.— — 2000.— — — — 6500.— 2800.—
— 2200.— 2300.— 2500.—1 900.— 550 000. 620 000. 250 000. 230000 250 000. — 190000. 195 000. 225 000. 235 000. 650 000. 600 000. — Sſ 250 000. 360 000. 150 000 1700 000. 2100 000. 1950000 2075 000. 1950000 2000 000. 1900000 290 000. 260 000. 500 000. 440 000. 800 000. 720 000. 6 500000 2000 100 000. 100 000. 780 000. 12 000.— 15 000 810000. 825 000. 740 000. 380 000.
 Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)/ 20. 7. 
30 Oeſt. Staatsb. v. 1885 .. 
8% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz/ 2000 00. 
30o 
„ v. 1895 ... 
4% Rudolfb. (Salzkammerg.). 
4½% Anatolier I............ 
8% Salon Conſt. Jonction. . . — 
3% Salonique Monaſtir .. . . . 999 000. 
5% Tehuantepec . . . . . . . . . . . . 4250000. 
4½% „ „........ 
Pfandbriefe. 
4% Frankf. Hyp.=Bank 1920... — 
3½% 
4%0 Frankf. H. Krd.=Ver. 19211 — 
4% Mein, Hyp.=Bank 1922... 
„ 1922 ... 
4% Pfälz. 
4% Rhein. 
„ 1923 ... 
verl. .. . 
3½% 
4% Südd. Boden=Cred.=Bank 
München 1908 . 
40 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr. 
8½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr. 
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl... 
Deutſche Städte. 
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925.. 
 
3½½ Darmſt. v. 1905 ....... 
4% Frankfurt v. 1913 ....... 
3½% „ v. 1908 ....... 
4% Mainz. v. 1919 bis 1926.. 
Bank=Aktien. 
Bank für Brauinduſtrie ... . . . 220 000. 225 060. 
Barmer Bankverein ...... ..." 
Berliner Handelsgeſellſchaft .. / 1800000 
Commerz= und Privatbank .. . / 435 000. 
Darmſtädter u. Nationalbanr. / 650 000. 
Deutſche Bank ...... . . . . . . . . 700 000. 810 100. 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbanr/ 380 000. 
Deutſche Vereinsbank .. . . . . . . 149000. 
840000. 
Disconto=Geſellſchaft .. 
440 000. 540 000. 
Dresdener Bank". 
185000 
Frankfurter Bank 
1150000 
Metallbanr. . . . . . . 
Mitteldeutſche Creditbank . . . . . 280 000. 
Oeſterreichiſche Creditanſtalt 86 500.— 
Reichsbank=Ant. 
260 000. 260 000. 
Rhein. Creditbank .... ..." 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch. 
67000 — 
Wiener Bankverein .. .. 
Berowerks=Aktien. 
650 000. 650 000. 
Berzelius 
Bochumer Bergb. 
1330000 
Buderus. . . . . . . 
3400 000. 
Dt. Luxemburger . 
2400 00 
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. 
4000 000 
Gelſenkirchen Bergw. 
„...,/ 4500 000. 
Harpener Bergbau. 
.... 139000 
Kaliwerke Aſchersleben 
„..11600000 
Weſteregeln 
2600 000. 
Lothringer Hütte 
Mannesmann Nöhren, 
2:75 000 
950000. 
Mansfelder 
Oberbedarf .. .. .. 
1900 000 
Oberſchleſ. Eiſen (Carv) „. 
2475 000 
Phönix Bergbau ........."
B. 7.
80000.—
 Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 20. 7. 
Rhein. Stahlwerke . 
Riebeck Montan. . . . . . . . . . . . 
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Brauereien
 Löwenbräu Minchen „ 
Schöfferhof (Binding) ... 
Werger . 
.... .. 3 000.— 3500.— Akkumulat. Berlin ....." 
— 
Adler & Oppenheimer ... 
Adlerwerke (v. Kleher).." 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . 
Anglo=Continental=Guano 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
Badenia (Weinheim) ..... 
Badiſche Anilin= u. Sodaf 
Bad. Maſchf. Durlach ...."
500
 245 000. 
1950 000. 
440 000. 
720 00). 
400 000. 
160 000. 
1150 000. 
160 000. 
1190000. 
260000. 
100 000. 
285 000. 350000. 
410000 
72000.—
 1300 000. 
3500 00. 
2600 000 
4200 000. 
4900 000. 
1300000. 
1700 000. 
3200 000. 
1600 000. 
1000 000. 
1480 000.1 1500 000 
2120000 
2560 000.
 Baſt Nürnberg .. . . ... ...." 
Bahriſch. Spiegel ...." 
Beck & Henkel (Cafſel) 
Bergmann El. Werke". 
Bing. Metallwerke. . . .. 
Blei= u. Silberh. Braubach .. 
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . 
gementwerk Heidelberg 
Karlſtadt .. 
Lothringen (Metz). 
Chem. Werke Albert ....... . 
„ Griesheim Elektron ... 
Weiler=ter=mer .. 
Daimler Motoren ........." 
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin”. 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 
Dingler, Zweibrücken ... . ... 
Dresdener Schnellpreſſen .... 
Dürkoppwerk (Stamm). . . . . . 
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ... 
Dyckerhof & Widm. Stamm. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. 
Eiſenwerk L. Meyer fr. .. . . . 
Elberfelder Farb. v. Baher". 
Elektr. Lieferungs=Geſ. 
Licht und Kraft 
Elſäſſ Bad. Wolle... 
Emag, Frankfurt a. M. .. 
Emaill= &. Stanzw. Ullrich .. . . 589 000. ( 
Enzinger Werke ...... . . . ...." 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlingen Spinnerei 
Faber, Joh., Bleiſtift. 
Faber &. Schleicher.. 
Fahr, Gebr., Pirmaſenz . . . .
Feinmechanik (Fetter)
 Frankfurter Gas. 
Frankfurter Hof 
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittel. 
Fuchs Waggon Stamm.
g. 1750 000. „
. 220 008. 475 000. 1250 000. 1250 000. 380 000. 380 000. 380 00. 700 000. 760000. 1500 000. 1800000. 950 000. 1100 000. 475 000. 400 000. 940 000. 973 000. —S — 700000. 380 000. 400 000. —G 600 000. 600000. 910000. 930 000. 348 000. 340 000. 300 000. 300 000. 700 000. 800 000. 590 000. 670 000. 570 000. 600000. 550 000. 545 000. 2u00 000. 940 000. 950 000. 900 000. 1180 000. 545 000. 445 000. 648000. 1070 300. 1200000. 1 450000. 345 000. 300 000. 700000. 700 000. 400000. 425000. 400 000. 300000. 295 000. 295 000. 375000. 445 000. 939 600 1020000. 395 000. 440000. 560 000. 570 000. 490 000. 700 006. 230 000. 220 000. 380 000. —G 750 000. 610000. 750 000. 810000. 700 000. 720000. 340 000. 260 000 500 000. 450 000. 1350000. 1 7700 000. 1250 000 1260 000. 1 180000 220000. 198000. 180000 650 000. 675 000. 1 35 0000. 375 000. 340 000. 1325 000. 1
 20.7. 23.7. 
600 000. 
Ganz, Ludwig, Mainz 
Geiling & Cie. ... 
165 000 1200 000. 
Gelſenkirchen Gußſtahl 
1175 000 1000 000. 
Goldſchmidt Th. . .." 
. ....: 950 000. 1450 000. 
Greffenius, Maſchinen Stamml 300000. 350 000. 
Gritzner Maſchin. Durlach ... 
Hammerſen (Osnabrück)... . . . 590 000. 720 000. 
Hanfwerke Füſſen .........." 
460 000. 
Heddernheimer Kupfer ... . . . . 480 000. 450 000. 
Heyligenſtaedt, Gießen ......" 
— 1800 000. 
Hilpert Armatureni. . . . . . . . . . . 350 000. 450 000. 
Hindrichs=Auffermann .. 
600 000. 600 000. 
Hirſch Kupfer u. Meſſ. 
1800 000. — 
Hoch= und Tiefbau". 
325 000. 1315 000. 
Höchſter Farben .. 
830 000. 1865 000. 
Holzmann, Phil. .. 
425 000. 430 000. 
Holzverk =Induſtr. 
780 000. 720 000. 
Hotel A.=G., München 
390 000- — 
Hydrometer Breslau 
590 000. 1600 000. 
Jnag. . . . . . . . . . ... 
340 000. 1310 000. 
Junghans Stamm. . 
645 000. 1800 000. 
Karlsruher Maſchinen. 
710000. 
elein, Schanzl. & Becker ... . . 495 000. 495 000. 
Konſervenfabrik Braun .. . . . . 200 000. 1250 000. 
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 500 000. — 
Lahmeher & Co. .. 
705 000. 630 000. 
Lech Augsburg .. . . . . . . . . . . . 750000 750 000. 
Lederw. Rothe .. . . . . . . . . . . . 1500 000.11850000. 
Lederwerke Spicharz .. 
... 1 800 000. 1500 000. 
Löhnberger Mühle .. 
450 000. 1500 000. 
Lüdenſcheid Metallw 
700 000. (748 000. 
Lux’ſche Induſtrie ... 
800 000. (600 000. 
Mainkraftwerke Höchſt. 
600 000. 1550 000. 
Meguin, Butzbach .. . . . . . . . . . 1000000.11200 000. 
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg! — 1160 000 
Meher, Dr. Paul.. . . . 
... 245 000. 320 000. 
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M./ 300 000. 1400 030. 
Moenus Stamm. . . . . . . . . . . . . 400 000. 380 000. 
Motorenfabr. Deutz.... . . .. .. 
Motorenfabrik Oberurſel ... . . / 565 000. 650 000. 
Neckar ulmer Fahrzeugwerke .. / 670000 670000. 
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . 
230 000. 1300 000. 
Niederrhein Lederfabr. (Spier)/ 650000. 
Oleawerke Fran urt a. M. .. . 600 000. 1575 000. 
Peter=Union=Frankfurt .. 
325 000. 134000). 
Pfälz. Nähm., Kayſer. 
600 000. 609 000. 
350 000. 1398 000. 
Philipps A.=G. . 
Porzeilan Weſſel ........." 
Reiniger, Gebbert & Schall .. 360 000. 420 000. 
Rhein. Elektr. Stamm. 
328 000. 330 000, 
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff. 360 000. 400 000. 
Metall Vorzüge. 
430 000. 460 000. 
Rhenania, Aachen ... 
1900 000. 19 35000. 
Riedinger Maſchinen 
Rückforth, Stettin .. 
300 000. 
Rütgerswerke ..... ....... 
860000, 885 000. 
Schleußner (Frankfurt a.M.) .. 300 000. 310000. 
Schneider & Hanau . 
315 000. 1318 000. 
Schnellpreſſen Frankenthal . . . 450 000. 1550 000. 
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . . . 550 000. 1530 000. 
Schuckert Elektr. (Nürnberg).. 
3900 000.
 Schuhfabrik Berneis=Weſſe. .. 
Schuhfabrik Herz...." 
„. 
Schuhf. Leander Offenbach .. 
Seilinduſtrie Wolff .. 
Sichel & Co., Mainz........ . 
Siemens Elektr. Betriebe ... 
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . 
Siemens & Halske .......... 
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. 
Süddeutſche Immobilien ..... 
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gothe 
Uhrenfabr Furtwängler ... . 
Beithwerke in Sandbach ..... 
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz 
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh. 
„ Gummifabr. Bln.=Frkf. 
„ Pinſelfabr. Nürnberg .. 
„ Ultramarin . . . . . . . . . . ." 
„ Zellſtoff, Berlin. . . . . . . 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge. .. 
Stämme. . 
Voigt & Haeffner Vorzüge .... 
Stämme. . . 
Voltohm Seil ............" 
Wayß & Frehtag ........ 
Wegelin Rußfabrik ........." 
Zellſtoff Waldhof Stamm. . . 
Zuckerfabr. Waghäuſel ..... 
Frankenthal 
Heilbronn". 
Offſtein 
Rheingau" 
Stuttgart. 
Transport=Aktien. 
Schantung E. B. ......." 
Süddeutſche Eiſenbahn=Gei. 
Hapag (Paketfahrt) ....... .." 
Nordd. Llohyd .............." 
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn 
nnnotierte Aktien, 
Beckerkohle .. 
- 
Beckerſtahl .. . . .." 
Benz... . . . . . . . . .. 
Brown Boveri .. 
Cont. Handelsbank 
Hanſa Lloyd 
Kabel Rheydt 
Karſtadt R. 
Petroleum, Dtſche. 
Raſtatter Waggon 
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) 
Ufa Film
 20.7. 
250000 
450 000. 
201000 
345 000 
580 000. 
195 000 
820 000. 
2900 00 
248 000. 
260 000 
448000 
520000. 
800 000. 
430 000. 
525 000. 
800 000. 
395 000.
 23. 7. 
235 000. 
350 000. 
300 000. 
330 000. 
610000. 
199000. 
900 000. 
3700 000. 
211 000. 
240 000. 
450 000. 
500 000. 
785 000. 
700 000. 
430 000. 
600 000. 
850 000. 
410000.
290 000. 1300 000.
 360 000. 
345000 
475 000. 
600 000 
690 000. 
750 000. 
730 000. 
730000. 
780000.
 38000 00 
345 00. 
450 000. 
600 000. 
700000. 
650 000. 
680 000. 
690 000.
700000. (675 000.
230 000. 1230 000.
 Darmſtädter Werte. Nachfr. 
Bahnbedarf 
1273 900 
Dampfkeſſel Rodberg. 
319900 
Helvetia Konſervenfabrik.. 
480 000 
Gebr. Lutz". 
1889 900 
Motorenfabrik Darmſtadt 
/444 900. 
Gebr. Roeder ......" 
450 000 
Veluneth & Ellenberger ... . . . 6.0 000.
 1880000. 
710000.
 670 000. 
685 000.
 71000.— 
320000. 
125 000.
 300 000 330 000. 
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Das schwarze Kuvert 
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 Einträge in das Handelsregiſter B 
bei den Firmen am 26. Juni 1923: 
Aktiengeſellſchaft für das 
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fach, Darmſtadt: Anna Hetzler, 
            ge=
borene Lautz in Darmſtadt, und Jakob 
Joſt, Kaufmann in Meſſel, ſind zu 
            Pro=
kuriſten beſtellt; ſie ſind berechtigt, 
            ge=
meinſam mit einem Vorſtandsmitgliede 
oder einem ſtellvertretenden 
            Vorſtands=
mitgliede, wie auch beide zuſammen die 
Geſellſchaft zu vertreten. — Am 18. Juli 
1923: Sterbekaſſe Deutſcher 
            Gaſt=
wirte, Berſicherungsverein auf 
Gegenſeitigkeit, Darmſtadt: Der 
            Ver=
ein iſt durch Beſchluß der 
            Generalver=
ſammlung vom 28. Dezember 1922 
            auf=
gelöſt. Das geſamte Vermögen des 
            Ver=
eins unter Einſchluß, aller ausſtehenden 
Forderungen und Rechte und des 
            geſam=
ten Verſicherungsbeſtandes iſt als Ganzes 
und unter Ausſchluß der Liquidation auf 
die Frankfurter Lebensverſicherungs= 
Aktiengeſellſchaft in Frankſurt am Main 
übergegangen. Die Firma iſt erloſchen. 
Darmſtadt, den 18. Juli 1923. (6186 
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