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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 188
Dienstag, den 10. Juli 1923
186. Jahrgang
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ſtelle Rheinſtraße 23, die Agenturen und
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Aufruhr, Streiß uſw., erliſcht jede Verpflichtung
auf Erfüllung der Anzeigenaufträge und Leiſtung
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ſeitreibung jällt jeder Rabatt weg Bankkonto=
Deutſche Bank und Darmſtädter 8 Nationalbank.
Das Urteil im Hochverratsprozeß Fuchs.
Zuchthausftrafen für Fuchs und Munk.
Freiſpruch der übrigen Angeklagten.
München, 9. Juli. Vom Volksgericht München I
purde unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr. Neidhardt
am Montag vormittag 9.15 Uhr unter außerordentlich ſtarkem
Andrang von Preſſe und Publikum das mit Spannung erwartete
Urteil im Hochverratsprozeß Fuchs und
Genoſ=
en geſprochen. Die Angeklagten Fuchs und Berger wurden
us der Haft vorgeführt. Letzterer befindet ſich bekanntlich ſeit
einiger Zeit im Zuſammenhang mit der Ermordung des
Studen=
ten Baur in Unterſuchungshaft. Unter einfiimmiger Bejahung
bzw. Verneinung der Schuldfragen wurden verurteilt:
Profeſſor Georg Fuchs wegen eines Verbrechens der
ſochverräteriſchen Unternehmung zu 12 Jahren Zuchthaus
ab 4 Monate Unterſuchungshaft) und 2 Millionen Mark
Geld=
trafe, ſowie zum Verluſt der bürgerlichen
Ehren=
echte auf die Dauer von 10 Jahren".
2. Kaufmann Johann Munk, der tſchechiſcher
Staatsange=
höriger iſt, wegen eines Verbrechens der Beihilfe zu
hochver=
räteriſchen Unternehmungen zu 1 Jahr 3 Monaten
Zucht=
haus (ab 6 Wochen Unterſuchungshaft) und 30 Millionen Mark
Geldſtrafe, ſowie zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf
die Dauer von 3 Jahren. Munk iſt nach der Verbüßung ſeiner
Strafe aus dem Reichsgebiet auszuweiſen.
Außerdem wurden die Angeklagten Fuchs und Munk zu den
Koſten des Verfahrens verurteilt. Die Angeklagten Berger
und die beiden Brüder Gutermann werden unter
Ueber=
vürdung der ausſcheidbaren Koſten für die Staatskaſſe von der
Anklage der Beihilfe zum Hochverrat freigeſprochen. Nach
der Begründung des Urteils, die 407 Seiten umfaßt und deren
Verleſung etwa 5 Stunden in Anſpruch nehmen wird, ſind
Fuchs und Munk der ihnen zur Laſt gelegten Straftaten reſtlos
iberführt.
„Vor dem Bruch!”
Paris, 9. Juli. (Wolff.) Guſtave Hervé bringt unter
er Ueberſchrift „Vor dem Bruch!” folgende Vorſchläge: Könnten
icht Frankreich und Belgien z. B. ſich bereit erklären, bei
Ein=
ellung des paſſiven Widerſtandes ſofort zu einer auf
Kontroll=
taßnahmen beſchränkten, unſichtbaren Beſetzung zurückzukehren?
könnten ſie nicht Deutſchland ein längeres Moratorium
zuge=
ehen? Könnte nicht die engliſche Regierung ihrerſeits zugunſten
deutſchlands auf denjenigen Teil ihrer eigenen Forderungen
erzichten, den ſie aufgeben zu können glaubt, ohne deshalb von
Zelgien, Italien und Frankreich entſprechende und ihre Kräfte
berſteigende Opfer zu verlangen? Könnte nicht England
ußerdem verſprechen, bei Ablauf des Moratoriums und, wenn
deutſchland die vorgeſehenen Zahlungen nicht aufgenommen hat,
uſammen mit Frankreich und den anderen Alliierten die
Fabri=
en, Bergwerke und Eiſenbahnen in den Rheinlanden zu
beſchlag=
ahmen, um ſie gemeinſam zu betreiben? Könnte die engliſche
kegierung ſchließlich nicht ſpontan den militäriſchen
Garantie=
akt unterzeichnen, ſo daß der Revanchedurſt der deutſchen
Mili=
ariſten ſich beruhige und ſie verhindere, die äußerſte Tollheit
ut begehen? Wenn England den Franzoſen nicht einen
ehren=
ollen Vergleich bietet, könnten dann nicht die Franzoſen die
Fnitiative ergreifen und ein Angebot machen?
Die Entſcheidung naht.
Eine kritiſche Zeit für die Entente.
London 9. Juli. (Wolff.) Die Morgenblätter erklären,
te Lage habe ſich in den letzten Tagen nicht geändert, ſie halten
* aber unter Hinweis auf die Aeußerungen Churchills
nd Amerys für wahrſcheinlich, daß im Lauf dieſer
Tochedie Entſcheidung fallen wird. Die Anſichten gehen
arüber auseinander, ob noch mit dem Eintreffen einer
hriftlichen Antwort Poincarés zu rechnen iſt. Der
imes zufolge wird heute ein Kabinettsrat abgehalten, in dem
orausſichtlich auch die Reparationsfrage erörtert wird.
Der diplomatiſche Berichterſtatter der Weſtminſter
Ga=
ette bezeichnet dieſe Woche als eine kritiſche Zeit für
ie Entente. Wenn ein letzter Verſuch zu einer Einigung
folglos bleibe, werde Baldwin vermutlich mitteilen, welche
Sege die britiſche Regierung einzuſchlagen gedenke. Zunächſt
erde die britiſche Frageliſte veröffentlicht werden, dann werde
e Regierung vorſchlagen, an Deutſchland eine Antwort zu
ſen=
en, in der der Vorſchlag betreffend die Ernennung einer
inter=
ationalen Sachverſtändigenkommiſſion angenommen werde. Die
egierung ſei bereit, ſowohl für die Ernennung einer
ommiſſion, als auch die Einberufung einer
Kon=
erenz einzutreten, auf der die Frage der interalliierten
ſchulden und desWiederaufbaus Europas erörtert
erden könnten. An eine Entente mit Deutſchland, von der in
nigen Kreiſen die Rede geweſen ſei, ſei nicht zu denken.
Ebenſo=
enig wünſche die Regierung Frankreich zu iſolieren, denn ſie
Iffe, daß ſie nach weiterer Erwägung doch noch die
Möglich=
eit einer Zuſammenarbeit ſehen werde.
Die Vermittelungsrolle des tſchechiſchen Außenminiſters.
* Paris, 9. Juli. (Priv.=Tel.) Die Ankunft des
tſchechi=
gen Außenminiſters Dr. Beneſch in Paris gibt zu
verſchiede=
en Deutungen Anlaß, die jedoch zu Unrecht als verbündete
Mel=
tngen verbreitet werden. Sowohl franzöſiſche wie engliſche
lätter berichten, daß Beneſchs Reiſe eine Vermittlung im
eng=
ſch=franzöſiſchen Konflikt zum Ziele haben werde. Der Temps
ßt ſich heute abend aus London melden, daß man in dieſem
inne der Ankunft des tſchechiſchen Außenminiſters in England
oße Bedeutung beilege, Von einer ſehr angeſehenen eingeweih=
Vom Tage.
Wie wir erfahren, wird am 18. Juli der
Reichseiſenbahn=
rat zuſammentreten, um, wie man annimmt, zum 1. Auguſt mindeſtens
eine Verdoppelung der Tarife vorzuſchlagen.
Bei der Landtagswahl in Strelitz haben die
Deutſch=
nationalen 9, die Sozialdemokraten 7, die bürgerliche Arbeitsgemein= tung im bayeriſchen Landesparlament ſchieben ſich — für den mit
ſchaft 5, die Deutſchvölkiſche Partei 3, die Deutſche Volkspartei 2 Sitze, den Strömungen hinter den Kuliſſen Vertrauten nicht unerwar=
und die kleinen Landwirte einen Sitz erhalten.
Leitung des Reichsarbeitsminiſters über die Beilegung
Streiks in der Metallinduſtrie verhandelt. In ſpäter Ob der Geſetzentwurf, mit dem Bayern der Staatspräſi=
Parteien werden ihre endgültige Stellungnahme bis Dienstag abend oder überhaupt an den Landtag gelangen wird, ſcheint uns
zwei=
bekanntgeben.
chen Tagespoſt iſt das Perſonal der Nürnberger Zei= verhältniſſen zweifelsfrei feſtſteht. Dafür wird die Vorlage zur
tu
Zentrumblattes Baheriſche Volkszeitung erſcheinen heute keine Nürn= gen Referendums wohl mit Sicherheit noch Ende Juli zur
berger Zeitungen.
Nach dem Sunday Times hat Baldwin Poincaré eine ent= nicht öffentlich bekannte Entwurf, Geſetz werden, ſo wäre damit
ſchiedene Mitteilung zugehen laſſen, daß der engliſche
Fragebogen klar und ohne weiteren Verzug
beant=
wortet werden müſſe.
ſtellung des engliſchen Luftfahrtminiſteriums 90 Flugabſtürze der Staatspräſidentenvorlage ſelbſt hemmend in den Weg ſtellt.
mit 106 Toten und 69 Verwundeten erfolgt.
Stimmen den Geſetzentwurf, betr. die Ratifikation der Wa= iſt, dem ebenfalls verfaſſungsändernden Entwurf zur
Erleichte=
ſhingtoner Abmachungen über den Stillen Ozean
angenommen.
Nach der Chicago Tribune verlautet, daß der franzöſiſche
kurzem zurücktreten wird.
Der wegen Hochverats angeklagte Politiker und Journaliſt Judet
Amtlicher Oollarkurs 180000
ten Perſönlichkeit, die heute Gelegenheit hatte, mit Beneſch in
Fühlung zu treten, wird dem Vertreter des Deutſchen Dienſtes
dieſe Auffaſſung als unmöglich bezeichnet. Beneſch übernehme,
wurde ihm erklärt, kein Vermittleramt, und würde mit einem
Verſuche nach dieſer Richtung hin auch keinen Erfolg erzielen,
da Frankreich und England einen ſolchen Verſuch ſicher nicht
zu=
laſſen würden. Beneſch ſei nach Paris und London gekommen,
weil er in der nächſten Zeit mit dem jugoſlawiſchen und
rumä=
niſchen Außenminiſter in Bukareſt eine Konferenz habe, und weil
er ſich für dieſe Konferenz der Kleinen Entente durch eine
Aus=
ſprache mit den Führern der Großen Entente vorbereiten wolle.
Er ſei alſo gekommen, um ſich Winke zu holen, nicht aber um
ſolche zu geben. Andererſeits wird von dem Vertrauensmann
des Vertreters des Deutſchen Dienſtes darauf hingewieſen, daß
unter den Kreis der Unterredungen des Herrn Beneſch in Paris
und London auch die Frage der Reparationen falle, und daß der
tſchechiſche Miniſter in der ſeltenen Lage ſei, ſowohl in der
fran=
zöſiſchen wie in der engliſchen Hauptſtadt ſich offene
Aufklärun=
gen zu erbitten.
Um das Gleichgewicht Europas.
London, 8. Juli. (Wolff.) Garvin ſchreibt im
Obſer=
ver, England habe länger gewartet, als es die
Vernunft rechtfertige. Die Spannung zwiſchen
London und Paris habe nicht nachgelaſſen. Die nächſten
zehn Tage würden wahrſcheinlich über das Schickſal der vor
zwanzig Jahren begründeten Entente entſcheiden. Drei britiſche
Premierminiſter hätten es faſt für unmöglich gefunden, mit
Poincaré zuſammenzuarbeiten. Poincaré ſcheine eher die
Neigung zu haben, der Entente ein Ende zu bereiten, als ſeine
Formeln abzuändern.
Der Zuſammenbruch Deutſchlands bringe
Schaden und Ruin über England, alle
europä=
iſchen und alle produzierenden überſeeiſchen
Nationen. Die franzöſiſche Ruhrbeſetzung müſſe zum
min=
deſten unſichtbar werden und Frankreich müſſe auf jede
Ein=
miſchung in das dortige Wirtſchaftsleben verzichten, wenn
Deutſchland die Möglichkeit erhalten ſolle, eine Mindeſtſumme
als Reparation zu bezahlen. Großbritannien ſei
be=
reit, mit Frankreich gemeinſam die Zahlung
einer Mindeſtſumme zu erzwingen. Es ſei bereit,
Frankreich für immer ſeine territoriale Unverletzlichkeit
einſchließ=
lich Elſaß=Lothringens zu gewährleiſten. Frankreich müſſe aber
ebenſo im ſtande ſein, ſeine auswärtigen Schulden zu bezahlen
wie Großbritannien. Die ablehnende Haltung, die Poincaré
in dieſen Punkten zuweilen einzunehmen ſcheine, könne nicht
einen Augenblick geduldet werden. Sie würde den künftigen
Kredit auf allen Märkten der Welt endgültig zerſtören. Kein
Befehl der deutſchen Regierung könne den
paſ=
ſiven Widerſtand beenden, bevor nicht die franzöſiſche
Beſetzung aufgehört habe. Deutſchlands Zahlungsfähigkeit ſollte
von einem unparteiiſchen Sachverſtändigenausſchuß feſtgeſetzt
werden, woran auch Vertreter der Vereinigten Staaten
teilneh=
men. Die wirtſchaftliche Wiederherſtellung Mitteleuropas ſei
wichtig für alle handel= und ſchiffahrttreibenden Länder der Welt,
und Amerika werde früher oder ſpäter in ſeinem eigenen
Inter=
eſſe eingreifen, da es jetzt eine ſchiffahrttreibende Nation
gewor=
den ſei. Gervin ſchließt, Frankreich habe im Augenblick
militä=
riſche und ſtrategiſche Vorteile. Die Stellung der britiſchen
Poli=
tik befinde ſich in Uebereinſtimmung mit den allgemeinen
Inter=
eſſen der Welt. Keineswegs werde die engliſche Politik, falls
die Entente beendet würde, übereilt und gewaltſam auftreten.
England hoffe, daß durch einige Zugeſtändniſſe an ſeine
Ueber=
zeugung das Gleichgewicht gewahrt bleiben werde. Die
Entſcheidung darüber liege hei Poinearé.
Bahe iſche Tagesfragen.
g. München, 9. Juli.
Mitten in die klappernde Mühle der laufenden
Etatsbera=
tet — plötzlich eine Reihe bedeutſamer Vorlagen der Regierung
Im Reichsarbeitsminiſterium wurde geſtern unter der perſönlichen, ein, die teils ſchon zur parlamentariſchen Würdigung reif, teils
des noch in den Miniſterien in der letzten Bearbeitung begriffen ſind.
Abendſtunde gelang es, die Grundlage einer Einigung zu ſchaffen. Die dent gegeben werden ſoll, in dieſer Tagung noch zur Beratung
felhaft — in erſter Linie deshalb, weil das Schickſal dieſes Ent=
Wegen des Verbots der in Nürnberg erſcheinenden Fränki= wurfs, wie bereits angeführt, bei den gegenwärtigen
Mehrheits=
gen in einen Proteſtſtreik eingetreten. Mit Ausnahme des Erleichterung des auch in der bayeriſchen Verfaſſung vorgeſehe=
Verabſchiedung kommen. Sollte dieſer, in den Einzelheiten noch
das Ausfallstor geöffnet, aus dem der Sturmangriff mit dem
Ziele „Staatspräſident” auch gegen die augenblicklich ſtarke
Minderheit mit einiger Ausſicht auf Erfolg vorgetragen werden
In den ſechs Monaten dieſes Jahres ſind nach einer amtlichen Auf= könnte, die ſich der nicht ausreichenden Mehrheit bisher und bei
Entſcheidend dürfte für den Ausgang dieſes parlamentariſchen
Die franzöſiſche Kammer hat geſtern vormittag einſtimmig mit 498 Ringens wohl die Frage ſein, ob dieſe ſelbe Minderheit gewillt
rung des Referendums einen Teil ihrer Stimmen zu geben. Wir
glauben das nicht, und ſo wird — in gewiſſer Hinſicht
bedauer=
licherweiſe, da eine Kräftigung der Staatsautorität ſchon
Botſchafter beim Vatikan, Senator Jonnart, binnen vonnöten wäre — wohl auch dieſer Umweg zum Endziel des
Staatspräſidenten ſich als ungangbar erweiſen. Immerhin könnte
hier mit einem Zufallsergebnis gerechnet werden, da die Hitze
iſt von dem Pariſer Geſchworenengericht freigeſprochen worden. groß und die Ferien, die lang erſehnten und benötigten, nahe
ſind.
Dafür iſt den Landesboten geſtern die dritte der Vorlagen
aus dieſem Kranze auf den Tiſch geflattert, mit der man ſich
ſehr bald zu beſchäftigen haben wird: der Entwurf einer
Verord=
nung zur Neuordnung der Landesfinanzverwaltung.
Aengſt=
lichen Gemütern, wie ſie ſich namentlich im norddeutſchen
So=
zialismus zu finden pflegen, ſobald man von einer
Umkrempe=
lung irgendwelcher bayeriſcher Dinge hört, ſei zuvor geſagt, daß
hier von einem „Attentat gegen die Reichsfinanzeinheit”, keine
Nede iſt. Die Vorlage iſt in allen Einzelheiten mit den
zuſtän=
digen Reichsſtellen vorher durchgeſprochen und bis auf techniſche
Fragen, wie die der Unterbringung der neu zu ſchaffenden
Ver=
waltungsſtellen, die noch des definitiven Abſchluſſes harren, in
befriedigender Uebereinſtimmung zum Abſchluß gebracht worden.
Ja, man denke: das böſe Reich hat dieſen Entwurf ſogar
be=
grüßt, da er die Reichsfinanzverwaltung in erheblichem Maße
entlaſtet. Und das iſt nach unſerer Meinung recht notwendig
ge=
weſen. Wer ſich finanzpolitiſch einigermaßen hineindenken kann,
was es heißt, wenn Landesabgaben von den Reichsbehörden
wegen Ueberlaſtung mit Reichsaufgaben erſt nach zwei bis drei
Jahren zur Einhebung und damit erſt in die Landeskaſſen
kom=
men, wird ſich überzeugen, daß ſolche Zuſtände dem Verzicht des
Landes auf die ihm zuſtehenden Steuererträge gleichkommen,
wenn die Mark ihren Rekordſturz nach unten noch weiter im
glei=
chen Tempo fortſetzen ſollte. Aber auch umgekehrt: Der
Steuer=
zahler, der eine dem Dollarſtand von 175 000 entſprechende
Steuerſchuld, ſagen wir von 1 Million Mark, in drei Jahren in
dieſer Höhe zahlen ſollte, wenn bis dahin — wer wagts, zu
hof=
fen? — der Dollarkurs um 1000 herum ſchwanken würde, müßte
unter ſolcher Laſt zuſammenbrechen, wenn ihn nicht ſchon der
Schreck des Anblicks eines ſolchen Steuerzettels ins beſſere
Jen=
ſeits befördert hätte.
Das ſind, wie wohl zugegeben werden muß, Verhältniſſe, die
dringend einer Abhilfe bedurften, und man kann nur zweierlei
Auffaſſung darüber haben, ob der jetzt in Bayern verſuchte Weg
der richtige iſt. Da könnte allerdings eingeworfen werden, ob im
Zeitalter der Verwaltungsvereinfachung und des
Behörden=
abbaues, in dem wir angeblich ſeit längerem bereits ſtehen ſollen,
die Schaffung einer neuen Verwaltung mit Mittelſtellen bei den
Kreisregierungen, Finanzkreiskaſſen und Rentämtern als
Außen=
dienſtſtellen nicht einiges Bedenken erregen muß. Zugegeben,
daß eine Verwaltung von 1865 Beamten und ein Sachaufwand
von 60 Milliarden für die Schaffung der Verwaltung in heutigen
Zeitläuften nicht gerade erſchütternd hohe Zahlen darſtellen, um
ſo weniger, als der dem Staat bei der heutigen Regelung
erwach=
ſende Schaden ſicher über kurz oder lang weit über dieſe Ziffer
hinausgehen wird. Dennoch ſcheinen hier Bedenken nicht ganz
unangebracht, da jede Verwaltung die Tendenz hat, ins
Unge=
meſſene zu wachſen, und es bei den wenigen vorgeſehenen
Beam=
ten wohl kaum verbleiben wird. Die im — unbeſtritten
vorhan=
denen! — Zeitalter des Wohnungs= und Raummangels ebenfalls
nicht unerhebliche Platzfrage wird zum Teil eine Löſung durch
Auflaſſung von Reichsfinanzämtern erfahren können, zum
ande=
ren Teile aber wird auf andere Gebäude zur Unterbringung der
neuen Dienſtſtellen zurückgegriffen werden müſſen. Der in der
Begründung zum Entwurf als ungangbar verworfene Weg,
baheriſche Abteilungen bei den Reichsfinanzämten zu ſchaffen,
wäre uns angeſichts dieſer beiden Einwendungen immerhin
ange=
zeigter erſchienen.
Die politiſche Bedeutung des Entwurfs dagegen ſteht
wohl auf einem anderen Blatte. Man erinnert ſich in dieſem
Zuſammenhang unwillkürlich an die recht erregten
Auseinander=
ſetzungen über das Programm der Bayeriſchen Volkspartei,
neben der Verkehrshoheit auch die Selbſtändigkeit der
Finanz=
gebarung wieder für das Land zu retten. In einem der
Land=
tagsausſchüſſe iſt mittlerweile ein Antrag der gleichen Partei
durchgegangen, der die Regierung förmlich beauftragt, „zu
gege=
bener Zeit” im Reichsrat eine Vorlage einzubringen, die eine
Umgeſtaltung der Weimarer Verfaſſung in föderaliſtiſchem Sinne
anſtrebt. Der Zeitbegriff iſt hier nicht näher umſchrieben
wor=
den. Wir möchten auch glauben, daß dieſer Zankapfel nicht
heute und morgen und am wenigſten während der Fortdauer
des Ruhrkampfes in die politiſche Debatte geworfen werden ſoll.
Immerhin wird man, wenn auch der bayeriſche Finanzminiſter
für ſich und die Regierung zweifellos in Anſpruch nehmen kann,
daß nur ſachliche Motive ſeine Finanzverwaltungsreform
veran=
laßt haben, gut daran tun, in die hier aufgemakte Rechnung als
mögliche Konſequenz einzuſtellen, daß die neue Verwaltung das
Nummer 188.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 10. Juli 1923.
Kernſtück der landeseigenen bayeriſchen Finanzverwaltung
über=
haupt abgeben kann. Bis dahin iſt, wie auch der Miniſter ſelbſt
vor der Preſſe in anderem Zuſammenhang betonte, mindeſtens
noch ein weiter Weg, wenn überhaupt fe daran gedacht werden
kann, dieſes Ziel wieder zu gewinnen.
Heute wird man bei der Würdigung dieſer Vorlagen noch
bedenken müſſen, daß Baden, Württemberg und Thüringen eigene
Rentämter für die den Ländern verbliebenen Reſte eigener
Finanzverwaitung ſchon lange geſchaffen haben, daß auch
Heſ=
ſen, wie bei dieſer Gelegenheit bekannt wurde, beabſichtigt, ſich
ſolche Aemter zu ſchaffen, oder mindeſtens auf ähnlichen Wegen
verſucht, den mit der Reichsverwaltung erlebten Mißſtänden
bei=
zukommen. Was dem einen recht iſt, darf dem anderen billig
ſein — und über die Wege wird man ſich im bayeriſchen
Landes=
parlament noch genugſam zu unterhalten Gelegenheit haben.
Neben dieſen grundlegenden Beratungen wird die am
Diens=
tag beginnende Interpellationsdebatte zum
Hoch=
verratsprozeß Fuchs, in dem heute das Urteil erging,
wohl von ſekundärer Bedeutung ſein. (Dieſes Urteil ſelbſt und
die Zuſammenhänge des Prozeſſes zu würdigen, muß hier einer
beſonderen Betrachtung vorbehalten bleiben, die mancherlei zu
beleuchten haben wird, was der Richter von ſſch aus zu werten
keinen Anlaß hatte.) Auch die Debatte zur ſozialiſtiſchen
Inter=
pellation über den noch immer beſtehenden Ausnahmezuſtand
wird kaum ſehr viel Neues bringen. Man keunt das
Jammer=
geſchrei der von gerechten Verboten betroffenen roten und
röte=
ren Zeitungen aus dieſen ſelbſt zu gut, um der
parlamentari=
ſchen Wiederkäuung derſelben Beſchwerden größeres. Intereſſe
abgewinnen zu können, hat doch auch die Interpellationsdebatte
im Reichstag zum Fechenbachurteil nach unſerer
Auf=
faſſung keinerlei Momente ergeben, die Veranlaſſung geben
könnten, unſere Würdigung dieſes Eisnergenoſſen irgendwie zu
modifizieren. Wenn ſich die bayeriſche Regierung bereit erklärte,
das Urteil nach Eingang eines Gnadengeſuchs dem Oberſten
Landesgericht zur Nachprüfung vorzulegen, ſo tat ſie damit nichts,
was nicht auch in jedem beliebigen Kriminalfall Rechtens wäre,
der das Volksgericht als einzige Inſtanz beſchäftigte und im
Gnadenwege revidiert, ſoll heißen nochmals eingehend rechtlich
gewürdigt werden ſoll. Dieſe Prüfung wird man im Falle
Fechenbach um ſo ruhiger abwarten können, als wohl kaum je
ein Fall des gemeinen Landesverrats klarer gelagert war wie
dieſer. Die bedauerlichen Widerſprüche in den Ausführungem des
Reichsjuſtizminiſters, können uns in dieſer Ueberzeugung
keines=
wegs wankend machen. Daß die ſozialiſtiſchen Eideshelfer
Fechen=
bachs mit ihrer geradezu raffiniert dreiſten Theſe, es handele ſich
hier um ein „verjährtes Preſſedelikt”, gewaltig auf dem Holzwege
ſind, iſt ja ſelbſt der Frankfurter Zeitung aufgegangen, die doch
keineswegs im Verdacht unbedingter Bayernfreundſchaft ſteht.
Wer ſo verſucht, Schwarz in Weiß zu fälſchen, wie es von
ſoziali=
ſtiſcher Seite in dieſem Falle geſchieht, muß ſich den Vorwurf
ge=
fallen laſſen, daß er mit Landesverrätern paktiert.
Die Rück= und Vorſchau auf bayeriſche Fragen des Tages
wäre heute nicht vollſtändig, wollte an einem Fall
vorbeigegan=
gen werden, der demnächſt die — in ſolchen Dingen wenigſtens
in Bayern noch nicht beſchäftigungslos gewordenen — Gerichte
befaſſen wird. Wir denken hier an den Fall Baur, deſſen
geheimnisvolles Ende nun ſeine ſenſationelle Aufklärung
gefun=
den hat. Die von der bayeriſchen Polizei mit anerkennenswerter
Schnelligkeit ermittelten Schuldigen, der Mörder ſelbſt und ſeine
Helfer und Anſtifter, rekrutieren ſich, wie von vornherein
ver=
mutet werden konnte, wieder einmal aus aktiviſtiſchen Kreiſen.
Außer dem Täter, dem blutjungen Studenten Zwengauer,
ſind die Akteure dieſer Tragödie keine Unbekannten mehr:
Dr. Ruge, der ſattſam bekannte ehemalige Privatdozent der
Heidelberger Alma mater, und die beiden Brüder Berger
deren einen eben erſt das Volksgericht im Falle Fuchs zu werten
hatte. Es iſt im Laufe dieſer Verhandlungen, vom
Staats=
anwalt mehrfach ins Lächerliche gezogen, oft die Rede von einer=
„Tſcheka” nach berühmtem ruſſiſchem Vorbild geweſen, deren
Aufgabe nach dem Vater des Gedankens, Ruge, die
Beſeiti=
gung mißliebiger Politiker und ſogenannter „Verräter” in den
eigenen Reihen ſein ſollte. Die Aufhellung des Falles Baur
(das Opfer war Privatfekretär Ruges und ſo wohl allzu tief in
die Tſchekapläne eingeweiht) hat einen Beweis dafür erbracht,
daß dieſe verbrecheriſchen Pläne blutige Wirklichkeit wurden
Man denke an den Mord in Parchim und — grauenvolle
Dupli=
zitäk der Ereigniſſe — an die gleichgelagerte Tat im Wiener
Wald — und man wird mit Entſetzen den Blick von ſolchen
Früchten eines falſch verſtandenen und bewußt irregeleiteten
Patriotismus abwenden. Man ſollte meinen, daß auch die
allmählich ein Grauen anfalle, die dieſe Atmoſphäre des
politi=
ſchen Mordes bewußt großgezogen haben. Aber dort — hetzt
man unentwegt weiter, ohne daß der Staat in allen Fällen
zu=
packte, wo es möglich und notwendig geweſen wäre. Wie lange
noch?
V
Ein Bekenntnis Millerands.
Frankreich müſſe alles beherrſchen.
Paris, 9. Juli. (Wolff.) In der Rede, die der Präſident
der Republik Millerand in Clermont=Ferrand hielt und
deren Wortlaut heute vorliegt, ſagte er über die franzöſiſche
Reparationspolitik:
Frankreich hat mit ſeinen Alliierten ungeheuere Opfer
ge=
bracht, um den Sieg zu erlangen und um ſich ſelbſt und zu
glei=
cher Zeit die Ziviliſation zu retten. Wenn die Schlacht auch
be=
endet iſt, ſo geht der Kampf doch weiter. Der Sieg iſt
nicht erzielt, weil Liſt und die Fälſchung ſich noch um die Früchte
ſtreiten. Es führt das Teſtament ſeiner Toten aus. Der Sieg
muß ihm geben, was man ihm ſchuldet, wenigſtens die
Repara=
tion der ungeheueren Verwüſtungen in zehn ſeiner
Departe=
ments. Es will bezahlt werden, nicht nur weil die Reparation
legitim iſt, ſondern weil ohne dieſe weder Frieden noch
Gerech=
tigkeit noch Recht ſein werden. Der Beſiegte hat den Kampf
ent=
feſſelt. Er verweigert den Siegern, den Opfern ſeines Angriffs
was er ihnen ſchuldet. Drei Jahre haben die Regierungen
Frankreichs, eine nach der anderen, mit einer Mäßigung, die
ihnen oft zum Vorwurf gemacht wurde, und mit einer Geduld,
die nie ermüdete, durch Verhandlungen mit den verſchiedenen
Regierungen Deutſchlands, in denen alle Parteien vertreten
waren, verſucht, die Realiſierung des Friedensvertrages zu
erlangen.
Dieſe Bemühungen ſind geſcheitert. Die
Ver=
handlungen haben zu nichts geführt, und angeſichts
dieſes Nichts iſt die franzöſiſche Regierung als treuer Interpret
des Willens ihres Landes gezwungen geweſen, eine andere
Me=
thode einzuſchlagen. Zwiſchen den Verhandlungen von geſtern
und der Zwangsmethode von heute erwarte ich, daß man
mir eine Prozedur andeuten wird. Es gibt keine andere.
Frankreich hat ſich mit ſeinem belgiſchen Freunde dazu
ent=
ſchloſſen. Es iſt in das Ruhrgebiet eingerückt. Es
iſt dort nicht, um, ich weiß nicht welchen verborgenen
Militaris=
mus und hinterhältige Annektion auszuführen, ſondern zu dem
klar ausgeſprochenen einzigen Ziel, das erreicht werden ſoll:
ſich bezahlt zumachen. Dieſe Politik, ich habe das Recht,
es zu ſagen, die das Parlament wiederholt durch ſeine
Abſtim=
mungen gebilligt hat, wird in vollkommener Einigkeit mit den
Vertretern des Volkes ausgeführt.
Schließlich ſagte der Präſident der Republik, daß
Frank=
reich bis zum Ende durchhalten werde, überzeugt,
daß die Lohalität und die Wahrheit dieſer Politik über alle
Irr=
tümer und über alle Vorurteile ſiegen werde. Dieſe Politik ſei
eine Politik der langen Sicht. Es gebe keine Außenpotilik ohne
eine Innenpolitik, die ſie verſtehe und unterſtütze. Deshalb richte
er an alle Franzoſen den Appell, ſie müßten ſich erheben über alle
Streitigkeiten und ihre noch ſo berechtigten
Meinungsverſchie=
denheiten, ſo leidenſchaftlich und entſchloſſen ſie auch ſeien,
zu=
rückſtellen, zur Eroberung ihres Ideals: Frankreich müſſe
alles beherrſchen. Im Namen Frankreichs ſage ich
Ihnen: Die Stunde iſt noch nicht gekommen, um uns wieder den
inneren Streitigkeiten hinzugeben!
Verurteilung der Sabotageakte durch
die Reichsregierung.
TU. Berlin, 9. Juli. In einer gemeinſamen Sitzung
des Reichskabinetts mit der preußiſchen Staatsregierung,
die in der Reichskanzlei ſtattfand, waren auch die
Sabo=
tageakte Gegenſtand der Erörterungen. Allgemein beſtand
völ=
lige Ablehnung und Verurteilung der
Dynamit=
ſabotage, die nicht nur die Ausfuhr von Kohle und Koks
unterbinde, ſondern auch durch die folgenden Repreſſalien nicht
geeignet iſt, den Widerſtand der Bevölkerung zu erhöhen und
ängſtliche Gemüter ſogar den Franzoſen, in die Arme treibt.
Gegen die Mitglieder ſogenannter „Sprengkolonnen” ſoll
mit aller Entſchiedenheit eingeſchritten werden.
Die Verhandlungen, die gegenwärtig in Berlin über einen
deutſch=ruſſiſchen Konſularvertrag ſtattfinden, ſtehen unmittelbar
vor dem Abſchluß. Dagegen werden die Verhandlungen über
den deutſch=ruſſiſchen Handelsvertrag noch längere Zeit in
An=
ſpruch nehmen. Verhandlungen finden bereits in Moskau ſtatt.
Werber der Regie im unbeſetzten Gebiet.
Düſſeldorf, 9. Juli. (Wolff.) Angeblich im Auftrag
Dortens werden im unbeſetzten Gebiet deutſche Arbeiter,
ins=
beſondere Schloſſer und Heizer der Maſchineninduſtrie, für das
beſetzte Gebiet, in Wirklichkeit für den Betrieb der belgiſch=
fran=
zöſiſchen Eiſenbahnverwaltung angeworben, und zwar unter
Ar=
beitsbedingungen, die deutſchen Arbeitern vollkommen
unmög=
lich ſind. Sie werden unter falſchen Vorſpiegelungen in das
beſetzte Gebiet gelockt und zu Arbeiten gezwungen. Die deutſchen
Arbeiter können nicht dringend genug gewarnt werden, das
be=
ſetzte Gebiet zwecks Aufnahme von Arbeit aufzuſuchen.
Der Ruhrkrieg.
Deutſcher Proteſt gegen die Grenzſperre.
TU. Berlin, 9. Juli. Wie uns von zuſtändiger Stelle
mitgeteilt wird, haben die Botſchafter in London und Rom
Wei=
ſung erhalten, bei der britiſchen und italieniſchen Regierung
Vorſtellungen zu erheben wegen der Schwierigkeiten, die ſich aus
der Grenzſperre ergeben, die von den Franzoſen und Belgiern
an der Grenze des beſetzten und unbeſetzten Gebietes verhängt
worden iſt. Es ſoll betont werden, daß insbeſondere durch die
Unterbindung des Verkehrs die rheiniſchen Abgeordneten in der
Ausübung ihrer verfaſſungsmäßigen Rechte verhindert werden,
und daß der Abg. Moſt unter Mißachtung der Immunität ſogar
verhaftet wurde. Ferner wurde der Botſchafter angewieſen, mit
Entſchiedenheit gegen die Verhängung der Todesurteile des
Mainzer Kreisgerichts am 29. Juni über 7 Deutſche Proteſt zu
erheben. Weitere Schritte und Vorſtellungen ſind auch an
an=
derer Stelle gemacht worden, um die Vollſtreckung des Urteils
zu verhindern.
Vor neuen Beſetzungen.
Paris, 9. Juli. (Wolff.) Nach der Chicago Tribune wird
unter den Sanktionen im Zuſammenhang mit dem
franzö=
ſiſch=belgiſchen Schritte in der Sabotagefrage für den Fall
einer deutſchen Weigerung die Beſetzung von Frankfurt
am Main und anderer großen Städte in der Nähe
des beſetzten Gebiets erwogen.
Der Neu=York Herald berichtet aus London, daß im
Unter=
haus heute eine Anfrage an die Regierung gerichtet werde, ob
ſie von der drohenden Beſetzung von Frankfurt a. M. und Kaſſel
informiert ſei.
Ausweiſung als Sanktionsmaßnahme.
Ausweiſungeines Toten.
m. Mainz, 9. Juli. Den fünf angeſehenen
Bür=
gern aus Mainz, die als Sanktion für die
Atten=
tate auf den Tunnel zwiſchen Mainzer Hauptbahnhof und
Mainz=Süd ausgewieſen werden ſollten, iſt heute vormittag
der Ausweiſungsbefehl zugegangen. Heute vormittag wurden
der ſozialdemokratiſche Parteiſekretär Freitag, Rechtsrat
Dr. Falk von der Stadtverwaltung und Juſtizrat Max Levi
nach Darmſtadt ausgewieſen. Großkaufmann Chriſt erhielt
wegen Erkrankung ſeiner Frau einen Aufſchub von 10 Tagen.
Der fünfte Ausweiſungsbefehl lautet auf den längſt verſtorbenen
Kommerzienrat Florian Kupferberg von der bekannten
Sektfirma. Die Franzoſen erklärten den betreffenden Herren,
daß ſie gegen ihre Perſon nichts einzuwenden hätten und daß
ihre Ausweiſung lediglich eine Strafmaßnahme für die
fort=
dauernden Sabotageakte ſei.
Düſſeldorf, 9. Juli. (Wolff.) Der bisherige
Stellver=
treter des Regierungspraſidenten, Oberregierungsrat Dr.
Ter=
wied, der am Samstag von den Franzoſen feſtgenommen
wor=
den iſt, wurde ins unbeſetzte Gebiet verbracht. Der jetzige
ſtell=
vertretnde Regierungspräſident iſt Oberforſtmeiſter Freiherr
v. Amelung.
Insgeſamt 2500 heſſiſche Eiſenbahner ausgewieſen.
m. Mainz, 9. Juli. In den letzten Tagen richteten ſich
die franzöſiſchen Ausweiſungsmaßnahmen wieder in erhöhtem
Maße gegen Zivilperſonen. Am Samstag und Sonntag wurden
ausgewieſen: der Bürgermeiſter Braden aus Büdesheim
der Prokuriſt Marzenell vom Elektrizitätswerk. Rheinheſſen
in Worms, Tierarzt Dr. Wirt, Bürgermeiſter Krämer
und Landwirt Michel II., ſämtlich aus Wörrſtadt
Aptohe=
ker Wernherr und Winzer Glaſer, beide aus
Oppen=
heim. Der Ausweiſungsaktion gegen die Eiſenbahner, die nach
einem Gerücht bis zum 14. Juli reſtlos durchgeführt werden ſoll,
ſind bisher 2500 heſſiſche Eiſenbahner aus dem
Reichsbahndirek=
tionsbezirk Mainz zum Opfer gefallen.
Aufnahme heſſiſcher Eiſenbahner in Württemberg.
m. Darmſtadt, 9. Juli. Die Eiſenbahnerfamilien, die
am Samstag morgen in Stuttgart eintrafen, um von dort aus
in württembergiſchen Landgemeinden untergebracht zu werden,
wunden von der Bevölkerung in herzlicher Weiſe willkommen
geheißen. Die Reden und Kundgebungen, die ſich beim Empfang
abſpielten, waren ein deutliches Zeichen des einigen Willens
und des Zuſammenhaltens, wie er in dieſen ſchweren Tagen in
Deutſchland allein am Platze iſt. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit
hat die heſſiſche Regierung dem württembergiſchen Nachbarland
und den beteiligten Behörden herzliche Danktelegramme geſandt.
* Die deutſche Kunſiſchau des Jahres 1923
in Darmſtadt.
Von Dr. E. Zeh, Heppenheim a. d. B.
II.
An Nolde können wir ſowohl mit hiſtoriſcher Berechtigung
als auch der Intenſität ihrer Kunſtſprache nach die Vertreter der
„Brücke” anreihen, jene Künſtlergruppe, die ſich im Jahre 1906
ſin Dresden zuſammenfand und ſich von der impreſſioniſtiſchen
Malweiſe losſagte. Wenn ſich auch die „Brücke” nach ihrer
Ber=
liner Ueberſiedlung (1908) im Jahre 1913 auflöſte, ſo zeigt doch
das Schaffen dieſer Künſtlergruppe, der Pechſtein, Kirchner,
E. Heckel, Schmidt=Rottluff, O. Müller angehörten — Nolde trat
1908 wieder aus der „Brücke” aus, auch heute noch eine gewiſſe
Verwandtſchaft, die allerdings auf der Darmſtädter Ausſtellung
ſnicht ſo ſehr in die Erſcheinung tritt, da die graphiſche
Produk=
ſtion der „Brücke”, die in erſter Linie die gemeinſamen
künſt=
leriſchen Ziele dieſes Kreiſes zu dokumentieren vermag,
vollſtän=
dig fehlt. Auch an Schmidt=Rottluff kann man leicht vorbeiſehen,
da die zwei von ihm ausgeſtellten Aquarelle (Nr. 377, 378) ohne
nachhaltige Wirkung bleiben dürften, mögen ſie auch die wie aus
denr Malhörnchen eines ſeinem Handwerk gottergebenen Töpfers
ſtrömende Farbigkeit ſeines robuſten Stiles kennzeichnen.
— Dagegen iſt Pechſtein mit ſtattlichen Schöpfungen
ver=
treten. Sein monumentales Stilleben beherrſcht den großen
Ausſtellungsſaal. Während Nolde die Malfläche geradezu in ein
brodelndes Farbenmeer verwandelt, baut Pechſtein ſtreng
archi=
tektoniſch ſein Bild auf. Spielt bei Nolde der Tonwert noch
eine Rolle, allerdings nicht in einem reproduzierenden
impreſſio=
niſtiſchen Sinne, ſo umreißt Pechſtein mit kräftigen Zügen die
Objekte, um ſie mit reiner Farbe zu ſtarkem Aufleben zu bringen.
Iu ſeiner kurzen Selbſtbiographie bekennt er ausdrücklich: „In
PParis löſte ſich in enir das Problem „Farbe” ſtatt „Valeur”
immer mehr.‟ Das ſcharf leuchtende Malachitgrün auf ſeinem
großen Stilleben zieht diagonal als beſtimmende Dominante,
der die farbigen Gegenwerte untergeordnet werden, durch das
Bild. — Pechſteins Stiliſierung ſtreift oft hart das
Kunſtgewerb=
liche, und dann entſtehen Bilder von etwas diſſonantem
Cha=
rakter. Das zeigt beſonders das Frauenporträt (Nr. 143), wehr
ein Endwurf zu einem Glasfenſter als ein Malwerk. Pechſteins
geſund=ſinnliche Phantaſie, die mehr in einem Zentrum der
Phyſis als der Pſyche verankert iſt — mit Recht wird er auch
von Eckart von Sydoſ in den Mittelpunkt des konkreten
Ex=
preſſionismus geſtellt —, hat ſich ja gerade in den durch die
Technik ſtreng gebundenen Kunſtformen der Glas= und
Moſaik=
malerei am glänzendſten bewährt. — Frei von dieſem
kunſt=
gewerblichen Einſchlag iſt das Bild. „Seenebel” (Nr. 142). Hier
bedingt ſchon das Motiv eine Verſchleierung des Fomalen. Die
oſſianiſche Stimmung dieſer Seelandſchaft mit ihrer
überſinn=
lichen Lichtdramatik erreicht auch hier Pechſtein mit den Mitteln
der ihren Eigenwert behauptenden Farbe. — Während auf dem
Stilleben eine kräftige Statik vorherrſcht, wird auf dem Bilde
„Der Celloſpieler” (Nr. 144) durch ſcharf ausgeprägte
Bewegungs=
kontraſte, denen auch eine gewiſſe tragiſche Spannung zwiſchen
feuriger Hingabe des Menſchen an die geiſtige Sphäre der Muſik
und ſchmerzlicher phyſiſcher Gebundenheit entſpricht, eine
ex=
preſſive Dynamik entfeſſelt, die mit Wucht gegen den Rahmen
anſtürmt. Aber auch hier ſind feſt umſchriebene Formen die
Träger der Bildgeſtaltung. — Im Gegenſatz zu dieſem ſtraffen
Formenbau Pechſteins, dem auch eine gewiſſe ſubſtantielle
Feſtig=
keit der Farbe entſpricht, ſteht der die zweidimenſionale Fläche
reſpektierende, ſtürmiſch dahinwirbelnde Pinſelſtrich E. L. Kirchners
(Nr. 113—116). Wie ſchießen um den „Grauen Kater” (Nr. 115)
die Farbenblitze hin und her, gleich als ob ſie die ausſtrahlenden
Leidenſchaften der Beſtie verſinnbildlichen wollten. Kirchners
Palette iſt einfach und beſchränkt ſich meiſt auf ein gedämpftes
Grün, Gelb, Rot und Schieferblau. In der ſparſamen Anwendung
der techniſchen Mittel, in der kühnen, ſicheren Vortragsweiſe
neigen die Malereien Kirchners mehr zum Fresko. Zur
Ergän=
zung hätte man gern noch einige graphiſche Arbeiten vor Augen
gehabt; denn gerade Kirchners graphiſches Werk gehört zu dem
vielſeitigſten der Brückeleute. Seine Schaffenskraft iſt
unbe=
ggrenzt; ſeine letzten Blätter durchzittert eine „präreligiöſe‟
Stimmung, die auch auf dem Bilde „Der Kranke (Nr. 116) ſo
er=
greifend, zum Durchbruch kommt. — Tief im Menſchlichen wurzelt
auch die Kunſt E. Heckels, der als ein linder Tröſter der
ver=
ſſtümmelten Opfer des Weltkrieges ſeine Konfeſſio mit der Tat
beſiegelte. Auf der Ausſtellung überraſcht Heckel durch eine
Landſchaft (Nr. 76) von „ganymediſcher Naturſeligkeit”, auf der
ſich das Vivace des ekſtatiſchen, aufzuckenden Striches
ſeiner Graphik zu dem Adagio einer melodiöſen Linienführung
von hinreißendem Wohllaut beruhigt hat. Fugenartig iſt die
Farbengebung. Ernſt und ſchwer fließt über den Vordergrund
ein feierliches Braunviolett, deſſen ſchwermütige Weiſe, die ein
düſterer Wolkenhimmel bis zur bangen Trauer ſteigert, eingreift
in das Duo des friedlichen Grün und des hellklingenden Blau
der Bergesketten, ſodaß eine Klangwirkung von auserleſener
Schattierung zuſtande kommt. Man" fühlt ſich an die
Land=
ſchaftshintergründe von Hans Baldung und L. Cranach
er=
innert. Gerade dieſes Bild iſt ein feiner Gradmeſſer dafür, daß
die expreſſioniſtiſche Ekſtaſe keineswegs bloß ein Strohfeuer war,
von dem nichts weiter übrig blieb als ein karges Aſchenhäuflein.
Was einſt als loderndes Feuer emporlohte, hat ſich nun zu
ge=
ſammelter Glut beſänftigt, die die Formen nicht mehr verzehrt
ſondern durchſtrahlt und beſeelt. — In der ſpitzwinkligen
Auftei=
lung der Bildfläche ſteht O. Müller (Nr. 134—139) der Graphik
Heckels nahe, ohne ſie an Spannung des Ausdrucks irgendwie zu
erreichen. Er iſt vielmehr der Lyriker des Brückekreiſes. Die
betonte Flächigkeit ſeiner Bilder, ihre ſtreng rhythmiſche
Organi=
ſation verlangt geradezu nach einer Ueberſetzung ins Textile.
Dem Nachwuchs der Brücke gehört F. Müller (Nr. 56—59)
an, ein leſidenſchaftliches Temperament, deſſen Malweiſe über
das rein Illuſtrative hinaus noch keinen feſten Grund gefunden
hat. Bekennt er doch ſelbſt: „Menſchliches wirft mich, immer
wieder von der Größe und Fülle dieſer Welt erſchüttert, im
Chaos der Ercenntnis hin und her.” Seine Figuren ſind wie
auf dem Amboß gehämmert, ſcharf, ſtechend charakteriſiert, nur
verlieren ſie umter dem Scheinwverferlicht theatraliſcher
Beleuch=
tungskunſt. Wir hätten uns lieber in ſeine graphiſchen
Arbei=
ten vertieft, da ſie nicht durch die Farbe in ihrer Wirkung
abge=
ſchwächt werden. Seine Stahlſtiche und Radierungen aus dem
Ruhrgebiet werden zu unvergänglichen Dokumenten ſeiner
ſtar=
ken perſönlichen Kunſt gehören.
Hier ſeien noch einige Werke der Ausſtellung angereiht, die
dem Expreſſionismus der Brückeleute verwandt ſind. Da ſteht
an erſter Linie Kokoſchka mit ſeinen monumentalen
Steinzeich=
nungen (Nr. 320—324). Seine magiſche Hand ſchreibt auf den
Stein einen ganz neuen, von jeder Weichheit emanzipierten
leidenſchaftlichen Rhythmus der Linien. Am beſten hat eimal
Däubler die beſondere Eigenart Kokoſchkas charakteriſiert, wenn
er ſeine Kunſt mit der Tätgkeit einer Spinne vergleicht: „Er
hat ein Netz aus Kunſt erfunden, das er über die Dinge wirft.
Dann ſchnürt er feſt zu, und das Eingefangene zappelt noch
fort, wenn es in ſeinen Rahmen eingeſperrt.” — Kokoſchka nahe
verwandt im Temperament des Strichs iſt Meidner, der mit drei
charakteriſtiſchen Handzeichnungen (Nr. 339—341) vertreten iſt.
Da Bekenntniſſe der Künſtler über ihr eigenes Schaffen jedem
Kommentar von dritter Seite vorzuziehen ſind, ſo mögen hier
Meidners eigene Worte über die künſtleriſchen Abſichten ſeiner
Porträtkunſt einen Platz finden: „Nimm Runzelſtirne,
Naſen=
wurzel und Augen eng zuſammen. Bohr dich wie ein Wühltier
in den unerkläulichen Pupillengrund und das Augenweiß deines
Gegenüber und laß deine Feder nicht raſten, bis du deines
Ge=
genüber Seele mit der deinen zu einem pathetiſchen Bunde
ver=
mählt haſt.” — Die Gemälde und Handzeichnungen Babbergers
(Nr. 11—13, 207—209) ſtehen ganz ſim Zeichen expreſſioniſtiſcher
Ekſtaſe. Der klare Parallelismts Hodlers mit ſeiner ſtrenger
Symmetrie wird von ihm zu einer rauſchenden dämoniſchen
Be=
wegtheit geſteigert, in deren flammender Inbrunſt ſich nur zu
leicht das Organiſche verzehrt, ſo daß eine überzeugende
geiſtig=
ſinnliche Wirkumg ausbleibt und das Pathos ſich zu ſehr ins
Dekorative wandelt. Babberger hat die von Curjel und Moſer
erbaute Kirche in Oberurſel mit Glasmalereien geſchmückt.
Man möchte den freien Kunſtſchöpfungen dieſer exploſiven
Künſtlernatuy eine klärende Rückwirkung von derartigen
Wei=
eaun
aus
Berlin, 9. Juli. (Wolff.) Auf den Randbahnhöfen des
beſetzten und des Einbruchsgebiets trifft noch täglich eine größere
einer Bekanntmachung weiſt die Reichsbahndirektion Eſſen, zur= Italien und der Türkei heute morgen um 2 Uhr
zu umgehen, mit Lebensgefahr verknüpft und ferner
das Randgebiet von den Zurückegwieſenen überfüllt iſt.
Eiſen=
bahn, Gemeinden und Rotes Kreuz raten daher dringend auch Schulden, Konzeſſionen und Näumung, eine prinzivielle Ent=
Verpflegung und Unterſtützung nicht gewährt werden können.
Schwarze Beſtien.
m. Frankfurt, 9. Juli. Ueber ein beſtialiſches Verbre=
Rhein werden jetzt, nach Abſchluß der Unterſuchungen, folgende werden das Kriegsſchiff Goeben”, ſowie die aus
Kon=
in unmittelbarer Nähe eines marokkaniſchen Poſtens tot
aufge=
funden. Die ärztliche Unterſuchung der Leiche ergab ſchwere gen kann.
Verletzungen am After und einen Bluterguß ins Gehirn, der
offenbar durch Schläge auf den Kopf verurſacht war. In der
Luftröhre fand ſich ein Fingernagel mit Fleiſchteilen, durch die
wahrſcheinlich der Erſtickungstod des Alfter herbeigeführt
wor=
den iſt. Aus den Verletzungen und dem Zuſtand der zerriſſenen
Kleidungsſtücke des Ermordeten geht zweifellos hervor, daß der
Kriegsbeſchädigte Alfter von den Marokka= genehmigen. Das Sekretariat wird inzwiſchen, wie ſchon früher
nern, denen er wegen ſeines ſteifen Beines nicht entfliehen beabſichtigt, die ruſſiſche Regierung auffordern, einen
konnte, in den Wachraum geſchleppt, dort in viehiſcher
Weiſe vergewaltigt und, als er ſich wehren wollte, er= wärtig in Paris gedruckt. Die Unterzeichnung ſoll am
Mund zuhalten, um ihn am Schreien zu verhindern, wobei ihm
dann von dem ſich verzweifelt wehrenden Opfer die Fingerſpitze
abgebiſſen wurde. Die Leiche wurde dann auf, die Seite werde vorausſichtlich außer General Pellé auch Gom=
Straße geworfen. Der marokkaniſche Poſten behauptet,
haß Alfter mit ſeinem Rad geſtürzt und tot liegen geblieben
ſei. Dieſe Ausſage iſt aber ſchon deshalb eine Lüge, weil der
Kriegsbeſchädigte infolge ſeines ſteifen Beines überhaupt nicht
Radfahren konnte. Er hatte das Rad vielmehr geſchoben, um es
ſeinem in der Nähe wohnenden Bruder zu bringen. Der
fungder Täterab. nd
48 Bürger als Geiſeln feſtgenommen.
Ortskommandantur müſſen ſich 48 hieſige Bürger als
Geiſeln ſtellen, die auf den Zügen von Gladbeck nach
Ober=
hauſen als Sicherung gegen Attentate mitgeführt werden.
Verhaftungen.
Mannheim, 9. Juli. (Wolff.) In der Nacht auf den
7. Juli ſind der Eiſenbahningenieur Rollat; Rottenführer
Exner, Rottenaufſeher Ertl und Gehilfe Walter wegen
Verbringens von Löhnen und Gehältern in das beſetzte Gebiet
verhaftet worden. Ein größerer Geldbetrag wurde hierbei
be=
ſchlagnahmt.
Beſgiſche Greuel.
TU Dorſten, 9. Juli. Am 7. Juli abends überfiel eine
ſtarke belgiſche Patrouille aus unbekannten Gründen ein von
etwa 130 Perſonen beſuchtes Gaſthaus und ſchoß rückſichtslos in
die Menge. Vier Perſonen wurden dabei ſchwer, eine ganze
An=
zahl leicht verletzt.
Beſetzung der Thyſſenwerke.
Mülheim, 9. Juli. (Wolff.) Geſtern vormittag wurde
ein Teil der Thyſſenſchen Werke beſetzt und Panzerwagen von
den Franzoſen aufgefahren. Auch die Friedrich Wilhelms=Hütte
iſt beſetzt worden. Die ſeinerzeit aufgeriſſenen Schienen auf der
Hütte wurden wieder hergeſtellt zum Abfahren von Kohlen uſw.
Paris, 9. Juli. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Koblenz wurden am 5. Juli im Rathaus von Bendorf 92 954 500
Mark beſchlagnahmt, die aus der Rhein= und Ruhrhilfe ſtammen
ſollen und für Zuwendungen an die Arbeitsloſen im beſetzten
Gebiet beſtimmt geweſen wären.
D3
Beckmann, deſſen religiöſe Gemälde in ihrer herben, eckigen
Formenſprache ihn ohne weiteres als einen
Weſensver=
wandten mit unſeren altdeutſchen Meiſtern ausweiſen, iſt
nur der Zyklus „Berliner Reiſe 1922” (Nr. 210 ausgeſtellt.
Der primitiven Vortragsweiſe Beckmanns vermögen nur wenige
näher zu kommen, ja ſeine illuſtrativen Blätter wecken in hohem
Maße eine mit ſtarken Affekten beladene ablehnende Kritik. Aber
der Stil dieſes glänzenden Zeichners iſt nicht die tolle Ausgeburt
einer künſtlichen Mache, ſondern der Reflex, eine ehrliche
akti=
biſtiſche Reaktion auf das bis in ſein Traumleben hinein
durch=
ſchaute beſtialiſche Treiben der Mitmenſchen. Beckmanns Satire iſt
nicht harmlos. Wäre ſie das, ginge jeder lachend vorbei. Sein
illuſtrat ver Stil iſt barock. Rieſige, aus der Fläche geradezu ſich
auf uus zuwälzende Köpfe, in denen mit ſcharfkantigem Strich
erbarmungslos die fratzenhaften Phyſiognomien typiſcher
Ver=
treter einer entarteten Zeit bloßgelegt werden, beſchweren die
Leiber ſeiner Figuren. Nicht um die Wiedergabe optiſcher
Rich=
tigkei en handelt es ſich hier, ſondern um die nackte
Heraus=
ſtelluz., harten Nöte unſerer Zeit. — Hoetgers Lithographien
(Nr.
285), in ihrer Formenverzerrung graduell verwandt
den 9.
rn Beckmanns, dagegen arwerwandt der religiöſen
Kunft
2e3, ſteigern ſich in dem Ausgleich der bewegt
ſchwin=
gend.
ßen und ſchwarzen Flächen zu großer Wirkung: in
der
erſteigerung ſcheint aber die Grenze erreicht zu ſein,
wo
habene leicht ſich ins Gegenteil verwandeln kann.
Dei
riſchen Geiſt Hoetgers fühlen wir uns näher
drau=
ßen
m Platanenhain. — Problematiſch erſcheint mir die
Kur
ds. Es ſoll kein Tadel ſein. Man iſt faſt verſucht,
die
ing der Bildflächen in verſchiedenfarbige,
vonein=
ande
ich geſchiedene Kompartimente einer intellektuellen
gnof
Anregung oder eigener Erfahrung auf der aſtralen
Eben zu uſchreiben. Eine ſolche okkulte Feinnervigkeit
gegen=
über der Umwelt, beſonders gegenüber dem Menſchen, könnte
künſtleriſch nur auf unbewußter Grundlage zu
außerge=
wöhnlichen Wirkungen führen. Oder will Ewald an
Einzel=
perſonen nur zufällig in der Natur beobachtete
Beleuch=
tungseffekte zu einer kompoſitionellen und farbigen
Ein=
heit berbinden? Ein gewagtes Experiment, da ſich Einmaliges
mit Einmaligem nur ſchwer harmoniſieren läßt. Immerhin
ver=
rät das Bild „Am Wolfgangſee‟ (Nr. 55) die Möglichkeit einer
überzeugenden, durchaus neuartigen Harmoniſierung, mag ſie
auf dieſem oder jenem Wege gewonnen ſein. — Nur bedingt
ſtehen im expreſſioniſtiſchen Lager Eberz, Jäckel und Hofer.
Eberz” religiöſe Malereien gehören zweifellos in den Areis
expreſſioniſtiſcher Kunſt, da hier die Form durchaus von der
Spannung eines gefühlsmäßigen Inhalts beſtimmt wird. In
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 10. Juli 1923.
Gnſgung in Tauſame.
TU. Genf, 9. Juli. Nach achtmonatigen Verhandlungen
Zahl Reiſender ein, die nach dem beſetzten Gebiet wollen. In iſt der Frieden in Laufanne zwiſchen England,
zeit in Hamm, darauf hin, daß eine Einreiſe in das be= grundfätzlich geſchloffen worden. Wenn auch noch
ſetzte Gebiet unmöglich iſt und der Verſuch, die Sperre, nicht alle Schwierigkeiten beſeitigt worden ſind, ſo wurde doch
über die drei Hauptfragen: vollkommene Bezahlung der deutſchen
von einer Einreiſe in das Randgebiet ab, da Unterkunftsmög= ſcheidung erzielt. Man erwartet, daß die Delegierten binnen 8
lichkeiten in dieſem überhaupt nicht mehr vorhanden ſind und bis 10 Tagen nach Lauſanne zurückehren werden, um die
feier=
liche Unterzeichnung des Friedensvertrages vorzunehmen.
Wie man hierzu weiter erfährt, bleibt die Kuponfrage aus
dem Vertrage fort. Die Räumung Konſtantinopels
beginnt ſofort nach der Ratifizierung des
Ver=
tragesdurch die türkiſche Regierung und muß ſechs
chen farbiger Franzoſen an einem Kriegsbeſchädigten bei Linz am Wochen nach der Ratifizierung vollendet ſein. Den Türken
grauenhaften Einzelheiten bekannt: Der Arbeiter und ſtantinopel fortgeführten Waffen= und Munitions=
Kriegsinvalide Alfter aus Ockenfels wurde am 7. Mai lager zurückerſtattet. Der Vertrag tritt in Kraft nach die deutſche Seitehinüber, breiteten auf dem Tiſch des
der Ratifizierung durch die einladenden Mächte. Man rechnet
damit, daß der Friedensſchluß in acht bis zehn Tagen erfol=
Unterzeichnungstag 18. Juli.
Lauſanne, 9. Juli. (Wolff.) Die Komitees der
Kon=
ferenz werden vorausſichtlich Mittwoch oder Donnerstag zu
einer gemeinſamen Sitzung zuſammentreten und die
wahrſcheinlich bis dahin von den Sachverſtändigen
ausgearbei=
teten Vertragstexte über die Kommiſſionsarbeiten grundſätzlich
Vertreter zur Unterzeichnung des
Meerengen=
abkommens zu entſenden. Der Vertrag wird
gegen=
mordet wurde. Offenbar wollte ihm der Marokkaner den 17 und 18. Fuli in der Aula der Lauſanner Univerſität unter
dem Vorſitz des ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Scheurer
ſtattfinden. Es heißt, daß Lord Curzon und Garoni an
dem Unterzeichnungsakt teilnehmen werden. Auf franzöſiſcher
pard erſcheinen. In den Kreiſen der türkiſchen Delegation
herrſcht Genugtuung über die geſtern erzielten Erfolge der tür= im Juli ebenfalls noch mehrere Sitzungen abhalten. Der
preu=
kiſchen Diplomatie.
Eine Wahlniederlage des nationalen Blocks.
Paris, 9. Juli. (Wolff.) In der Stichwahl im Wahlkreiſe
franzöſiſche Kommandant lehnte jede Beſtra= von Verſailles (Departement Seine=et=Oiſe) wurden
ge=
ſtern die Radikalen Franklin=Bouillon und Gouſt mit
rund 77000 Stimmen gegen die beiden Kommuniſten gewählt,
Die Rechtsrepublikaner, die vor vierzehn Tagen ſich um die
bei=
den Wahlkreiſe bewarben, hatten zugunſten der Radikalen ihre
Gladbeck, 9. Juli, (Wolff.) Laut einer Verſügung der Kandidatur zurückgezogen; die Sozialiſten hatten die Parole aus= der Chefredakteur der Voſſiſchen Zeitung Georg Bernhard und
gegeben, für die Kommuniſten zu ſtimmen.
* Paris, 9. Juli. (Priv.=Tel.) Der Ausgang der geſtrigen
Stichwahl in Seine=et=Oiſe, der bisherigen Hochburg des
natio=
nalen Blocks, hat die Pariſer Preſſe nicht wenig enttäuſcht, weil
dieſer Ausgang der Wahl für die Reihe von Mißerfolgen, die
der nationale Block in den letzten Tagen nacheinander erlitten, nicht erhalten habe.
hat, eine Fortſetzung bringt. Aus der Wahl geht aber auch
deut=
lich die große Unzufriedenheit hervor. Am 15. Juni hatte
Poin=
caré bekanntlich die Radikalen durch ſeine Erklärungen in
Oppo=
ſition getrieben, und die beiden Kandidaten wurden jetzt mit
alſo ſtarken Anhängern Poincarés, die ihm in der Außenpolitik
ihre Unterſtützung zugeſagt haben. Die Ere Nouwvelle fragt
des=
halb, wie lange ein ſolches Doppelſpiel noch andauern ſoll. Daß
weite Kreiſe des Landes mit einer ſo zweideutigen Politik
un=
zufrieden ſind und dieſem Zuſtand ein Ende ſetzen wollen, geht
ſich der Stimme enthalten haben.
Aus dem engliſchen Unterhaus.
London, 9. Juli. (Wolff.) Im Unterhaus fragte heute
nachmittag Kennworthy den Premierminiſter, ob eine
Ant=
wort Frankeichs auf die engliſche Note über die Ruhraktion
be=
reits eingegangen ſei, wenn ja, welchen Inhalt ſie habe.
Bald=
win ſagte, dem Unterhaus werde ſobald wie möglich Mitteilung Schiedsſpruch gefällt, nach dem der Spitzenlohn je Schicht
gegeben werden. Der Arbeiterführer Macdonald fragte, ob
Bald=
win in Ausſicht ſtellen könne, daß im Laufe dieſer Woche eine
werde am Donnerstag möglich ſein, Erklärungen abzugeben.
Kennworthy fragte, ob der Premierminiſter irgendeine Antwort iſt. Die Parteien trugen dem auch Rechnung; eine beſondere
von der franzöſiſchen Regierung erhalten habe. Baldwin
ant=
wortete, er habe ſchon neulich erklärt, daß ein mündlicher Mei=
Seite 3.
nungsaustauſch iber dieſen Fal ſatgeſunden habe, Oberſleut=.
nant Houward Bonry fragte den Premierminiſter, ob die
Repa=
rationsforderung Englands an Deutſchland und ſeine Forderung
an die Allierten die gleiche Summe ausmache wie die britiſche
Schuldſumme an die Vereinigten Staaten, und ob der
Premier=
miniſter die Zuſicherung geben würde, daß Großbritannien über
dieſe äußerſte Grenze hinaus kein weiteres Opfer bringen würde.
Baldwin erwiderte, daß er ſchon am vorigen Mittwoch erklärt
habe, daß das Januar=Angebot Englands nicht angenommen
wurde. Alſo habe England volle Handlungsfreiheit in der Frage
der Alierten=Schulden. Er könne nicht einen Zuſtand in
Erwä=
gung ziehen, wobei Opfer bei einer Regelung auf Koſten der
britiſchen Steuerzahler gebracht werden müßten.
Grenzüberſchreitungen der Tſchechen.
TU. Dresden, 9. Juli. Der Dresdener Bürgerrat richtete
an die ſächſiſche Regierung folgende Anfrage: Am Dienstag, den
3. Juli, vorm, erſchienen auf hem Berge Lauſche
zweitſche=
chiſche Offizire und ein Trompeter und ſtiegen auf der
tſchechiſchen Seite ab, und ließen die Pferde halten. Alsdann
gingen ſie in völliger Uniform mit Waffen auf
dort befindlichen Gaſthauſes Karten aus und machten
Ein=
zeichnungen. Iſt es der ſächſiſchen Regierung bekannt, daß
derartige Vorfälle ſich in letzter Zeit wiederholt haben? Welche
Maßnahmen gedenkt die ſächſiſche Regierung gegen derartige
Maßnahmen zu tun? Trifft es weiterhin zu, daß auch in der
Zittauer Gegend und an der übrigen Grenze
Truppenanſammlungen beobachtet worden ſind? Die
Bevölkerung in den Grenzgebieten iſt in Sorge, daß ſie vor einer
Beſetzung durch tſchechiſche Truppen ſteht, namentlich da das
Gerücht umgeht, daß die Differenzen mit Ungarn, die die
tſche=
chiſche Regierung bisher vor einem ſolchen Schritt abgehalten
hat, in der letzten Zeit beſeitigt worden ſind. Welche
Maßnah=
men gedenkt die ſächſiſche Regierung zu unternehmen, um die
Grenzländer zu ſchützen, ein zweites Ruhrgebiet zu werden?
Parlamentariſche Arbeiten in den Sommerferien.
UI. Berlin, 9. Juli. Obwohl der Reichstag in die
Som=
merferien gegangen iſt, arbeiten mehrere Unterausſchüſſe noch
daran, ihre Tätigkeit abzuſchließen, damit ſie im Herbſt dem
Ple=
num beſtimmte Vorſchläge machen können. Der Reichsrat wird
ßiſche Landtag tagt vorausſichtlich noch bis Mittwoch. Einige
Ausſchüſſe des Reichswirtſchaftsrates treten ebenfalls noch im
Laufe dieſer Woche zuſammen. Der preußiſche Staatsrat iſt zum
25. Juli wieder einberufen worden.
Unterſuchung der Markkataſtrophe.
U. Berlin, 9. Juli. Nach längerer Unterbrechung nahm
von denen der eine 54000, der andere 52 000 Stimmen erhielt, der Ausſchuß des Reichstages zur Unterſuchung der Urſachen des
Zuſammenbruchs der Markſtützungsaktion ſeine öffentlichen
Ver=
handlungen heute wieder auf. Als Zeugen waren erſchienen
der Bankier Manfred Katz. Katz wurde vereidigt. Er ſoll
ge=
ſprächsweiſe erzählt haben, daß er von der
Reparationskommiſ=
ſion den Auftrag erhalten habe, größere Markbeträge in Berlin
zu verkaufen. Der Zeuge erklärte, daß er einen ſolchen Auftrag
Die neuen Kohlenpreiſe.
U. Berlin, 9. Juli. In der heutigen gemeinſchaftlichen
ſtarker Unterſtützung der Miniſter Colrath und Reibel gewählt, Sitzung des Reichskohlenverbandes und des großen Ausſchuſſes
des Reichskohlenrates wurde mit Wirkung ab 19. Juli d. J. der
Kohlenpreis für die beſetzten Bergbaureviere um 58,12 Prozent,
für alle übrigen Bergbaureviere um 50 Prozent erhöht nachdem
vom gleichen Tage ab die Bergarbeiterlöhne die gleiche Erhöhung
erfahren haben. Außerdem wurde beſchloſſen, den Beitrag für
unter anderem daraus hervor, daß von 230 000 Wählern 98000 den Bau von Bergarbeiterwohnungen in allen Rebieren um 50
Prozent zu erhöhen. Aus dieſen Bezügen ergibt ſich für
Ruhr=
fettförderkohle ein Verkaufspreis von 835 000 Mark die Tonne.
Neue Bergarbeiterlöhne.
Dortmund, 9. Juli. (Wolff.) Ein unter dem Vorſitz des
Reichs= und Staatskommiſſars Mühlich in Bochum tagender
Schlichtungsausſchuß hat für die Löhne im Ruhrbergbau einen
um 1340 Mark und der Leiſtungslohn um 58 Prozent, das ſind
37550 Mark je Schicht, erhöht wurde. Dabei wurde betont, daß
Erklärung abgegeben werden könne. Baldwin erwiderte, es die über 50 Prozent hinausgehende Erhöhung im weſentlichen
durch die durch die Abſchnürung veranlaßte Teuerung entſtanden
Abſchlagszahlung ſoll am 12. Juli erfolgen. Der Schiedsſpruch
ſoll am 19. Juli in Kraft treten.
ſeinen Landſchaften (Nr. 39—41) iſt dagegen das Maleriſche
vor=
herrſchend. Die Landſchaften von Eberz gleichen Emailtafeln,
die in einem überhitzten venetianiſchen Kolorit erſtrahlen. Und
doch verbirgt ſich hinter der feſtlichen Sinnlichkeit dieſer
Farben=
pracht die myſtiſche Glut gotiſcher Glasfenſter. — Was Jäckel
vom theoretiſchen Expreſſionismus ſcheidet, iſt ſeine der
Wirk=
lichkeit ſtarke Verbundenheit, die er aber mit einem
hinreißen=
den Pathos zu durchdringen vermag. Auf ſeinem Bilde „
Wald=
lichtung (Nr. 90) erreicht Jäckel mit Hilfe, einer kühnen,
etwas ſchräg verſchobenen Niederſichtverſpektive, die ſchon auf
den Monumentalgemälden der Bahlſenſchen Kakesfabrik (1916/17)
auffiel, eine Wirkung, die über jedes optiſche Erlebnis
hinaus=
geht und den Betrachter, mit hineinreißt in den kosmiſchen
Lichtdrang vegetativen Lebens. Und doch würden wir derartige
Geſtaltungen von Jäckel lieber in graphiſcher Form vorgetragen
ſehen, da die eintönige Farbe des Bildes dem ſtarken expreſſiven
Ausdruck der Formen nicht reſtlos gewachſen iſt. In der
herr=
lichen Porträtſtudie (Nr. 299) neigt Jäckel zu einem
Klaſſizis=
mus, der die Form heroiſiert. — Der Nachimpreſſioniſt Hofer
ſteht ſozuſagen zwiſchen den Extremen der deutſchen Malerei
der Gegenwart. Nach einem anfänglichen Hinneigen zum
„Deutſch=Römertum” hat er in der „Sphäre des Greco und der
Gotik” ſeine ihm weſensverwandte Welt gefunden. Die
Aus=
ſtellung zeigt nur einige graphiſche Blätter (Nr. 286—291). Mit
vollen, ſaftigen, doch rhythmiſch gotiſch herben Konturen
um=
ſchreibt er ſeine gsketiſchen Figuren. Der ſparſame Strich
er=
hält etwas von epigrammatiſcher Schärfe, die aber nur in
geiſtvollen Varianten auf die Dauer anſprechen dürfte.
Abſchiedsfeier für Willem de Haan.
F.N. Am Samstag Abend nahm Willem de Haan, der
in dieſen Tagen von Daumſtadt, dem Ort ſeines faſt
fünfzig=
jährigen Wirkens, ſcheidet, ſeinen Abſchied vom Muſikverein.
In großer Anzahl waren die Freunde und Verehrer des
hochver=
dienten Meiſters erſchienen, um in der Erinnerung an zahlloſe
Weiheſtunden durch ſeine Künſtlerſchaft noch einmal mit dieſem
liebenswerten, edlen Menſchen zuſammen zu ſein und ihm aus
wärmſtem Herzen Gutes zu wünſchen für den Lebensabend
in Berlin.
Eine umfangreiche muſikaliſche Vortragsfolge leitete die
Feier ein, von Herrn Eberhard Delp mit ausgezeichnetem
Ge=
lingen einſtudiert und von ihm im Verein mit mehreren
nam=
haften Künſtlern und zahlreichen Mitgliedern des Vereins
aus=
geführt. Dem klangſchwelgeriſchen H=Dur=Trio von Brahms
Opus 8 folgten mehrere Werke von de Haan, das Frauenterzett
mit Klavierbegleitung „Die Grazien”, vierhändige Stücke für
Klavier und einige gemiſchte Chöre. Zuletzt erklang ein
Frauen=
chor mit Tenorſolo aus der Oper „Die Inkaſöhne‟. Als Schluß
des Konzertes ſpielte Herr Delp Beethovens Sonate „les
acleux‟. Der ſchöne Konzertflügel war von Karl Arnold
lie=
benswürdigerweiſe zur Verfügung geſtellt.
Von den Rednern, die den Scheidenden ehrten, ſeien
ge=
nannt Herr Geheimer Staatsrat Balſer, der ausführlich
de Haans Verdienſte um den Muſikverein würdigte, und Herr
Dr. Köſer, der im Namen des Mozartvereins ſprach. Herr
Generalmuſikdirektor Balling gedachte des früheſten
Ein=
drucks, den er noch im Jünglingsalter bei einem zweitägigen
Aufenthalt in Darmſtadt von einer „Lohengrin”=Aufführung
unter de Haan hatte, und legte dar, wie dieſer über ein
Men=
ſchenalter hindurch mit voller Hingebung und edelſter
Künſtler=
ſchaft das Kunſtleben Darmſtadts und Heſſens auf einer
hervor=
ragenden Höhe gehalten hat und einen künſtleriſchen Geiſt
hin=
terlaſſen hat, dem die Stürme und Wandlungen der letzten Jahre
nichts hatten anhaben können, ſo daß es eine Freude ſei, auf
dieſem Boden weiterzuarbeiten. Herr Julius Harres ſprach
im Namen des Chores und ließ in ſeinen wohlgelungenen
Ver=
ſen manches aus der Vereinsgeſchichte vorüberziehen.
Zuletzt ergriff der Gefeierte ſelbſt das Wort, und in ſeiner
feinſinnigen, ſchichtherzlichen Art ließ er nochmals die Zeit ſeines
Werdegangs und ſeines Wirkens vorüberziehen. Wir hörten
von den Rotterdamer Studienjahren, von der Zeit ſeiner
Diri=
gententätigkeit in Bingen, von dem erſten Mitwirken bei einem
Kammermuſikkonzert des Muſikvereins, der Berufung zur
Lei=
tung des Mozartvereins im Jahre 1875. Dann wurde de Haan
als Sedlmahrs Nachfolger zweiter und ſchon bald darauf nach
dem Tode Guſtav Schmidts erſter Kapellmeiſter. Nach Carl
Amand Mangolds Tod übernahm dann der Künſtler den
Muſik=
verein, den er ſchon vorübergehend bei der Vorbereitung des
Rheiniſchen Muſikfeſtes 1875 und während Mangolds letzter
Er=
krankung geleitet hatte, und gab dafür den Mozartverein auf. —
Mit bewegten Worten dankte der Meiſter allen denen, die unter
ihm begeiſtert ſich der Kunſt gewidmet hatten.
Aber unbegrenzt waren die Gefühle des Dankes, die alle
Anweſenden erfüllten für all das, was de Haan in all dieſen
Jahrzehnten für Darmſtadt und weit darüber hinaus bedeutete.
Und wie froh berührt es, dieſen Edlen, der die Siebzig ſchon
weit überſchritten hat, mit ungebeugter Elaſtizität und Friſche zu
ſehen, im Stillen noch kompoſitoriſch weiter ſchaffend. Sein
Bild, ſeine ehrwürdige, ſympathiſche Geſtalt, die liebenswürdige
Milde ſeines Weſens und der ideale Schwung ſeiner
Kunſtbegei=
ſterung wird im Gedächtnis Tauſender in unſerer Heimat
weiter=
leben, die ihm Schönes und Erhebendes verdanken.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 10. Juli 1923.
Rummer 188.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 10. Juli.
— Ernannt wurden am 2. Juli 1923: Heinrich Merz aus Schotten
mit Wirkung vom 1. Juli 1923 an zum Kanzliſten bei dem
Landamt=
mann für die Provinz Starkenburg=Nord zu Darmſtadt; der
Schulamts=
anwärter Auguſt Lehr aus Bullau zum Lehrer an der Volksſchule
zu Ober=Hainbrunn, Kreis Erbach.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden am 94. Juni der Lehrer an
der Volksſchule zu Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach, Friedrich Wolf,
der Lehrer an der Volksſchule zu Dietesheim, Kreis Offenbach, Wilhelm
Weckerle, am B. Juni der Lehrer an der Volksſchule zu Offenbach,
Leonhard Gräber, am N. Juni der Lehrer an der Volksſchule zu
Darmſtadt, Wilhelm Voltz, auf ihr Nachſuchen unter Anerkennung
ihrer dem Staate geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. Juli 1923 ab.
— Wo bleibt der Denkmalſchutz? Man ſchreibt uns: Im Hofe
Stein=
ſtraße 15 befindet ſich eine alte hiſtoriſche Pumpe; dieſelbe iſt dem
Ver=
fall nahe und droht jeden Augenblick umzufallen. Der Deckel iſt
teil=
weiſe eingebrochen und eine gähnende Tiefe ſtarrt einem entgegen. Es
wäre nötig, daß ſich der Denkmalſchutz ihrer annehmen würde. U.
— Sommerſpielzeit Bruno Harprecht. Das poſſierliche Spiel
„Henne im Korb”, das bei Publikum und Preſſe ſo warme
Auf=
nahme gefunden hat, kann nur noch einige Tage gegeben werden. Da
ſich für Donnerstag und Freitag ſtets eine ſtarke Nachfrage nach Karten
bemerkbar macht, dürfte eß ſich empfehlen, wenn irgend möglich, die
Dienstag= und Mittwoch=Aufführungen zu beſuchen. Um ängſtliche
Ge=
müter zu beruhigen, ſei auch an dieſer Stelle nochmals darauf
hinge=
wieſen, daß trotz der großen Hitze im Freien beim Aufenthalt im
„Kleinen Haus” die wohltuende Kühle des Zuſchauerraums angenehm
empfunden wird.
— Gaſtvorleſung an der Techniſchen Hochſchule. Einer
Ein=
ladung von Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule folgend
begann geſtern nachmittag der Profeſſor der Nationalökonomie
Wieth=Knudſen von der Techniſchen Hochſchule in
Dront=
heim eine Gaſworleſung über europäiſche Bevölkerungsprobleme
und Ernährungsfragen unter beſonderer Berückſichtigung der
ruſſiſchen Verhältniſſe. Die ſpannenden Ausführungen des
Red=
ners fanden lebhafteſtes Intereſſe. Die Vorleſungen werden
Dienstag und Mittwoch fortgeſetzt. Näheres angeben die
An=
ſchläge.
C. Kaplan Franz Hähner. Am 2. ds. Mts. ſtarb in Wolfach im
badiſchen Schwarzwald der früher Kaplan von St. Ludwig, Herr Franz
Hähner, im Alter von 33 Jahren. Er war während des Feldzugs
Di=
viſionspfarrer der Reſerve und hat als ſolcher drei Jahre in Rumänien
gewirkt. Während dieſer Zeit hat er ſich offfenbar den Todeskeim
ge=
holt. Mit ſeinem lebhaften Temperament gönnte er ſich keine Ruhe
und kannte keine Schonung. Nach dem Krieg arbeitete er noch zwei
Jahre in der Seelſorge in Gfeßen und in der Pfarrei St. Ludwig in
Darmſtadt, bis Krankheit ſeinem Wirken ein Ziel ſetzte. Sein Vater
war der verſtorbene Eiſenbahnoberſekretär Franz Hähner aus Betzdorf
a. d. Sieg. Herr Kaplan Hähner hat ſeinerzeit bei Kriegsausbruch in
der St. Ekiſabethenkirche ſeine Primiz gefeiert und hat ſich dann
ſpäter trotz feiner nur kurzen Wirkſamkeit von Herbſt 1920 bis
Früh=
jahr 1921 hier einen großen Kreis von Freunden erworben, die ihm
ein dankbares Andenken bewahren. Das Begräbnis fand am
verfloſſe=
nen Freitag in ſeiner Heimt Betzdorf ſtatt und wurde von ſeinem
letzten Pfarrer Herrn Dekan Kaſtell von hier vorgenommen. Seine
Landsleute beteiligten ſich daran in großer Anzahl und auch der
Gie=
ßener Geſellenverein, deſſen Präſes Herr Hähner geweſen war, hatte
eine Abordnung geſandt, in deren Namen Herr Kaplan Laufenberg
Worte der Erinnerung und des Dankes am Grabe zum Ausdruck brachte.
Donnerstagskonzerte im Saalbau. Am kommenden Donnerstag
findet das 2. Orcheſterkonzert ſtatt. Zugrunde liegt ein deutſcher Abend.
Im Programm ſind daher nur Muſikſtücke deutſcher Meiſter vorgefehen.
So u. a. Duvertüre zu Oberon von C. M. v. Weber; große Fantaſie
aus Tannhäuſer von R. Wagner; Fragmente aus Opern von Lortzing;
Melodien aus Die Fledermaus von J. Strauß, ſowie eine Fülle
deut=
ſcher Volkslieder. Das Orcheſter mit der Bezeichnung Stadt=
Saalbau=
orcheſter iſt verſtärkt durch künſtleriſche Berufsmuſiker ſowie durch
be=
ſonders routinierte ehemalige Militärmuſiker, welch erſtere ſowie letztere
ihr beſonders befähigtes muſikaliſches Können dem Allgemeinvolkswohl
zur Verfügung ſtellen. Dieſe Gruppe hat das Beſtreben, die
Berufs=
muſiker durch ihr Mitwirken bei künſtleriſchen Aufführungen zu
unter=
ſtützen.
* Waldfeſt. Der Sparverein „Hoffnung” und die Reichsvereinigung
ehemaliger Kriegsgefangener, hielten vorgeſtern in Verbindung mit
einer ſtattlichen Sängerzahl verſchiedener Geſangvereine in der Nähe
der Ohly=Eiche ein Waldfeſt ab. Schon in aller Frühe trafen ſich die
Teilnehmer in der Liebfrauenſtraße und unter den Klängen einer
Muſik=
kapelle ging es über den Ballonplatz, wo ſich eine weitere
Teilnehmer=
zahl eingefunden hatte, durch den Wald nach dem grünen Raſenplätzchen
mitten im Walde. Dort vergnügten ſich Jung und Alt einige Stunden
in ſchönſter Harmonie. Bei dem herrlichen Wetter trug ein gutes und
den Zeitverhältniſſen entſprechend billiges Glas Bier (einen Tag nach
dem neuen Aufſchlag, mancher durſtigen Kehle vielleicht unbemerkt)
weſentlich zur allgemeinen Stimmung bei. Beſonders gut war für die
Kleinen und Kleinſten geſorgt, die ſich alle in Kinderbeluſtigungen
Preiſe erwerben konnten. Die Koſten trugen die Vereine gemeinſam.
C. Die Juni=Witterung in Darmſtadt. Der erſte Monat des
dies=
jährigen meteorologiſchen Sommers war vorwiegend trüb,
außerordent=
lich kühl und ziemlich naß. Das Monatsmittel der Temperatur
be=
trug 12,4 Grad Celſius (4,5 unter normal), während ſich die Gegenſätze
auf 23,8 am 94. und 4,2 am 8. ſtellten. Selbſt am 2. kam noch ein
Tiefſtand von 5,7 Grad vor. Hiermit war der Berichtsmonat weitaus
der kühlſte Juni in der langen bis auf das Jahr 1830 zurückgehenden
Darmſtädter Beobachtungsreihe, während dieſe Eigenſchaft bisher dem
Juni 1916 mit ſeinem Mittel von 13,9 Grad zugekommen war.
Som=
mertage blieben in dieſem Monat des höchſten Sonnenſtandes aus und
ebenſo heitere Tage, während 16 trübe waren. Die Urſache dieſer
Er=
ſcheinungen lag in dem Vorherrſchen nördlicher, nordweſtlicher und
weſt=
licher Winde, die aus kalten Gegenden kamen und durch eine
ungewöhn=
liche Luftdruckverteilung bedingt waren. Regen fiel an 17 Tagen, die
im ganzen eine Niederſchlagsmenge von 802 Millimeter (18 über
nor=
mal) lieferte, wovon auf den 6. als den näſſeſten Tag, 13,4 entfielen.
Leichter Hagel wurde einmal beobachtet, Gewitter kamen nur 2 vor.
Der Barometerſtand ſchwankte zwiſchen 758,1 Millimeter am 12. und
738,6 am 4. bei einem Durchſchnitt von 750,8 (2 über normal).
In=
folge der ungewöhnlichen Kühle und Trübung trat ein faſt völliger
Stillſtand des Wachstums in der Pflanzenwelt ein, und die
vielver=
ſprechende Heuernte erfuhr eine unliebſame Verzögerung, auch fiel
ziemlich viel Obſt ab. Erwähnt ſei noch, daß Lauterbach am 8, 38.
Mts, einen Tiefſtand von 0,3 Grad über Null meldete.
— Friderieus Rex. Im Union=Theater wird zurzeit der 4. Teil
des Filmwerkes „Friderieus Rex” vorgeführt, und es iſt erfreulich, daß
ſämtliche Vorſtellungen auch hier in Darmſtadt vor ausverkauftem Haus
ſtattfinden. Ueber das Filmwerk ſelbſt noch zu ſchreiben, erübrigt ſich,
da wir dieſes ja ſchon letzthin eingehend gewürdigt haben.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei. Es wird nochmals auf die heute
abend 8 Uhr im „Fürſtenſaal” ſtattfindende außerordentlich wichtige
Mitgliederverſammlung hingewieſen. Abgeſehen von der Feſtſetzung
der Mitgliedsbeiträge für dieſes Jahr dürſten vor allem die
Ausführun=
gen des erſten Landesvorſitzenden Herrn Rechtsanwalt Dingeldey,
M. d. L., über die politiſche Lage weitgehendes Intereſſe beanſpruchen.
— Deutſche Demokratiſche Jugendgruppe. Wir
verweiſen unſere Jugendfreunde auf den Unterhaltungsabend, der
kom=
menden Mittwoch, den 11. Juli, abends 8 Uhr, in unſerem Heim (
Wald=
ſtraße 45) ſtattfindet. Herr Georg Schneider wird eigene Dichtungen
in Darmſtädter Mundart zum Vortrag bringen. Frl. Löſch: Geſang,
Herr Reichert; Violinvorträge. Auch die Parteifreunde ſind herzlichſt
eingeladen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Noiizen ſind ausfchfießlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu bekrachten,
in keinem Falle ingendwie ale Beſprechung oder Krliſft.
— Beamten=Verein ehem. Militärmuſiker,
Orts=
gruppe Darmſtadt (gegr. 1922). Am Dienstag, 10. Juni, abends 8 Uhr,
im Saalbau=Garten großes Eröffnungskonzert (Infanteriemuſik).
— Konzert in Schuls Felſenkeller, Herr Kapellmeiſter
Greilich wird morgen Dienstag im Saalbau konzertieren; aus dieſem
Grunde wird das heute fällige Konzert auf Mittwoch abend verlegt.
(S. Anzeige.)
+ Arheilgen, 8. Juli. In der Gemeinderatsſitzung am
Donnerstag wurde zum Verkauf eines Sportplatzes an den Arbeiter=
Turn= und Sportverein beſchloſſen, den Preis auf 500 000 Mk.
feſtzu=
ſetzen. Für das Gelände am kleinen Bornpfad ſollen die Anlieger
Sturmfels und Germann 300 Mk. Rühl 2000 Mk. für den
Quadrat=
meter zahlen. Die Abgabe von Bauholz aus dem Gemeindewald an
Ernſt Maurer und den Gemeinnützigen Bauverein wird nach dem
Vor=
ſchlag der Finanzkommiſſion genehmigt. Betreffend Jagdverpachtung
für 1923 ſoll mit den Pächtern in Unterhandlung getreten werden. Zum
Punkte „Deckung der Beerdigungskoſten”, ſoll ein Beerdigungsverein
ins Leben gerufen werden. Die Gemeinde wird als Mitglied beitreten
und das Betriebskapital in Höhe von 2 Millionen Mk. zinſenfrei zur
Verfügung ſtellen. Die Einweihung des Krieger=Gedenkſteins auf dem
Friedhof wird auf Sonntag, den 15. Juli, vormittags, feſtgeſetzt. Zum
Stellvertreter des Bürgermeiſters wird Gemeinderat Gg. Spengler
vor=
geſchlagen. Ein Geſuch des Gewerkſchaftskartells um Neuregelung der
Löhne für landwirtſchaftliche Arbeiter geht zurück mit dem Hinwveis,
die Löhne mit der landwirtſchaftlichen Organiſation zu regeln und die
Lohnſätze des Landarbeiterverbandes als Richtlinie zu nehmen. — Es
folgt geheime Sitzung.
* Arheilgen, 9. Juli. Die durch einen Triebwagen am
Bahnüber=
gang Kranichſtein verunglückte alte Frau iſt an den davongetragenen
Verletzungen geſtorben. Dieſer Vorfall zeigt den ſchon oft gerügten
unhaltbaren Zuſtand, der an dieſer verkehrsreichen Uebergangsſtelle
herrſcht. Beſonders in der gegenwärtigen Zeit, wo eine Menge Züge
der Main=Neckar=Bahn auf dieſe Strecke umgeleitet werden, ſammelt ſich
bei Schrankenſchluß immer eine große Anzahl Menſchen und Fuhrwerke
an, und es iſt nicht zu verwundern, wenn dann bei einem kurzen Oeffnen
der Sperre alte Leute nicht fo raſch die Geleisanlage überſchreiten
können und dann von einem heraneilenden Wagen erfaßt werden. Der
gleiche Zuſtand beſteht ſchon immer an dieſer Stelle, da hier faſt den
ganzen Tag rangiert wird. Gs müßte darum hier unbedingt Wandel
geſchaffen werden, etwa durch eine Unter= oder Ueberführung. So kann
es unmöglich bleiben, da ſonſt weitere Unglücksfälle unvermeidlich ſind.
Den die Schranke bedienenden Beamten trifft unter keinen Umſtänden
allein die Schuld. Die Bahnverwaltung muß dieſem Uebelſtande, und
zwar ſo bald wie möglich, abhelfen, und unſere Ortsbehörde müßte
unbedingt hier bei der zuſtändigen Bahnbehörde vorſtellig werden.
Einen Aufſchub auf beſſere Zeiten kann es hier nicht geben, wo es ſich
um die Sicherheit von Menſchenleben handelt. — Die Hausſammlung
für den Guſtav Adolf=Verein ergab hier die Summe von
439 000 Mk. — Hier gründete ſich ein Orcheſterverein, der es ſich
zur Aufgabe ſetzt, nur gute Muſik hervorragender Komponiſten zur
Darbietung zu bringen. Da jedoch der Vereinigung auch Jugendliche
angehören, iſt es immerhin doch fraglich, ob hier die Wahl einer
Wirt=
ſchaft als Uebungslokal unbedingt am Platze war. — Laut Verfügung
des Kreisamts Groß=Gerau finden Tanzbeluſtigungen nur alle
vier Wochen Genehmigung.
Die Schauturnen unſerer beiden
Turntereine waren von dem beſten Wetter begünſtigt und waren,
ob=
wohl beide an einem Tage abgehalten wurden, auch vom Publikum
gut beſucht.
Von der Bergſtraße, 8. Juli. In Bensheim hat ſich am
Freitag die Frau eines höheren Beamten erſchoſſen. Die Dame war an
Nervoſität ſchwer erkrankt. Der Fall erregt nicht allein in Bensheim,
ſon=
dern auch in der Umgegend großes Aufſehen und allgemeine Teilnahme.
— Regierungsrat Knab, Vorſtand des Finanzamtes Zwingenberg,
wurde zum Oberregierungsrat ernannt. — Die Kreiskornſtelle
Bens=
heim hat den Preis des Markenbrotes von 1900 Mk. auf 2250 Mk.
erhöht, und zwar vom 9. Juli ab. Der Laib Brot hat ein Gewicht von
1800 Gram. — Im Fürſtenlager bei Auerbach wohnen zur
Zeit über 20 Familien, darunter etwa 15 aus dem beſetzten Gebiet
aus=
gewieſene Ciſenbahnangeſtellte. Die Kinderzahl der Volksſchulen
an der Bergſtraße hat ſich durch die vielen Ausgewieſenen= Familien
mancherorts ganz bedeutend erhöht. — Verfloſſenen Sonntag fand in
der Kirche in Auerbach zum Beſten der Kinderhilfe des Kreiſes
Bensheim ein ſtarkbeſuchtes Konzert, bei dem auch Herr Kammerſänger
Troitzſch mitwirkte, ſtatt. Die Reineinnahme betrug 40 000 Mk. — In
Hähnlein fand am geſtrigen Samstag ein Zuchtviehmarkt
mit Prämierung ſtatt. Der Markt war aus der näheren und weiteren
Umgegend ſehr gut beſucht und nahm einen in jeder Hinſicht
befriedi=
genden Verlauf.
Steinklingen, 9. Juli. An der „Mannheimer Hütte” auf dem
597 Meter hohen Eichelberg wurde geſtern das Gedächtnismal für die
im Kriege gefallenen Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim=
Ludwigs=
hafen des Odenwaldklubs feierlich enthüllt. Ein Poſgunenchor eröffnete
die Feier mit „Ich bete an die Macht der Liebe‟. Frl. Lotte Teickner=
Mannheim ſprach ein poetiſches Vorwort. Nach der ergreifenden
Ge=
dächtnisrede des Hauptlehrers Weißert=Mannheim fiel die
Denkmals=
hülle. Die nach Entwurf des Architekten Baumüller durch den
Bild=
hauer Auguſt Köſtner=Mannheim aus Muſchelkalk hergeſtellte
Gedenk=
tafel enthält die Inſchrift: „Wanderer, gedenke der Helden, die für das
Vaterland ſtarben.‟ Die Namen der Gefallenen werden in einem
gol=
denen Buch verewigt.
wb. Mainz, 9. Juli. Der ſtädtiſche
Haushaltsvoran=
ſchlag weiſt einen Fehlbetrag von 2484 Millionen Mk auf. Ein Teil
der Summe ſoll durch Erhöhung der Straßen= und
Kanalreinigungs=
gebühren aufgebracht werden; für den Reſt hofft man, daß das Reich
oder der heſſiſche Staat die Mittel zur Verfügung ſtellen wird.
Reich und Ausland.
Erfolge eines deutſchen Architekten in Bulgarien.
In dem Wettbewerb um Entwürfe für einen Schlachthof in Sofia
gewann den 2. Preis Erich von Puttlitz, früher in Dresden. Seine
Ent=
würfe für ein Rathaus, eine Feuerwehranlage und für ein Kaſino
wur=
den angekauft. Bei der Konkurrenz um Entwürfe für ein
Zentralland=
wirtſchaftsinſtitut, für ein Univerſitätsgebäude, ein Hotel erhielt derſelbe
Künſtler den 2. Preis für das zuerſt genannte Gebäude, für die
Uni=
verſität und das Hotel den 1. Preis zuerkannt und die Ausführung
über=
tragen.
Dr. HI.
Erſte Ausreife bes Dampfers „Albert Ballin”.
Am 4. Juli hat Hamburgs größtes Schiff, der neue Zweiſchrauben=
Turbinendampfer „Albert Ballin”, der Hamburg—Amerika=Linie, den
Heimathafen verlaſſen, um am folgenden Tage nach Aufnahme ſeiner
Paſſagiere in Kuxhaven die Jungfernreiſe nach Neu=York anzutreten.
Tauſende von Beſuchern aus allen Schichten der Hamburgiſchen
Bevöl=
kerung beſichtigten den Dampfer vor der Ausreiſe und zollten ſeinen
„et
Paſſagiereinrichtungen ungeteilte Anerkennung. Man empfand es
be=
ſonders freudig, daß auf „Albert Vallin” das neue deutſche
Kunſtge=
verbe unumſchränkt zur Geltung gekommen iſt und ſeine Aufgabe
vor=
bildlich gelöſt hat. Das Schiff weiſt eine Fülle neuer
Ausſtattungsfor=
men auf und wahrt doch bei aller Vielfältigkeit die Einheit
harmoni=
ſcher Geſamtgeſtaltung. Die Hapag=Kunſtmeſſe, die auf dem neuen Schiff
in Wandſchränken und Vitrinen von origineller Schönheit erleſene
Er=
zeugniſſe des deutſchen Kunſtgewerbes während der Reiſe zum Verkauf
ausſtellt, fügt ſich vorzüglich in dieſen Rahmen ein. Weiter wurde vor
den Beſuchern des „Albert Ballin” beſonders begrüßt, daß der Abſtand
in der Ausſtattung der einzelnen Paſſagierklaſſen bedeutend verringert
worden iſt durch eine Milderung des Prunkes in der 1. Klaſſe und
durch eine Hebung des Ausſtattungsniveaus in der 2. und beſonders in
der 3. Klaſſe, die ſämtliche Paſſagiere in Kammern unterbringt, und
ihnen Speiſeſaal und Geſellſchaftsräume zur Verfügung ſtellt.
Von der Ausfahrt des „Albert Ballin” geht uns folgender Bericht
zu: Es war ein wundervoller Sommerabend, an dem der „Albert
Bal=
lin” die Elbe abwärts fuhr. Im Hamburger Hafen und am rechten
Elbufer bis Blankeneſe hatten ſich Tauſende von Zuſchauern
eingefun=
nf
den, die dem ausfahrenden Dampfer Abſchiedsgrüße zuwinkten. Fün
Stunden ſpäter lag er nach ſehr ruhiger Fahrt — es war kaum eine
Vibration zu merken — vor Kuxhaven im Strom vor Anker. Als dann
das intenſive Blau der Sommernacht in den Morgennebeln verblaßte,
wurde auch das Schiff wieder lebendig und legte an die große Pier in
Kuxhaven an. Der Dampfer war bis in die letzten Einzelheiten fertig
und zum Empfang der Paſſagiere bereit. Um halb 9 Uhr traf der erſte
Sonderzug mit Neiſenden 3. Klaſſe aus Hamburg ein. Während ſie von
ihren Kammern Beſitz ergriffen, ſich in den Geſellſchaftsräumen
um=
ſahen und ſich ſchließlich an Deck einfanden, ſammelte ſich auf den
Zu=
gängen zur Pier die Menge derer, die der Abfahrt des „Albert Ballin”
beiwohnen wollten. Ganze Schulklaſſen waren gekommen, und alle
warteten trotz der ſteigenden Sonnenwärme geduldig Stunde um
Stunde. In der Zwiſchenzeit waren die Paſſagiere der 2. und 1. Klaſſe
ebenfalls eingetroffen, und die letzte Poſt war an Bord genommen.
Unter Tücherſchwenken und Abſchiedsrufen der Zurückbleibenden und
den Klängen der Bordkapelle löſte dann das Schiff gegen 9 Uhr die
Leinen und verließ unter Schlepperhilfe die Pier. Der von Helgoland
kommende Seebäderdampfer „Kaiſer”, gab dem großen, ausfahrenden
Bruder noch ein Stück das Geleit.
Wie ſich die Konturen des impoſanten Schiffes mit ſeinen beiden
gedrungenen Schornſteinen und den vier gewaltigen Lademaſten nach
und nach verwiſchten, verlor ſich bei den Zurückbleibenden der Gedanke
an das, was den Dampfer im Einzelnen auszeichnet. Es blieb nur das
Gefühl, daß es das größte der heute ſchwimmenden deutſchen Schiffe
war, das ſeine erſte Reiſe über See angetreten hatte, und daß es als
ein Zeuge von Deutſchlands Glauben an ſich und ſeine Zukunſt
hin=
ausfuhr.
Lebensmittelkrawalle bei Potsdam.
Berlin, 9. Juli. Bei Potsdam haben ſich geſtern einige
Zwiſchen=
fälle auf dem Wochenmarkt ereignet. Da ſich die Arbeiter des Orenſtein=
und Kochenſchen Werkes in Nowuwes im Streik befinden, hatten
zahl=
reiche Männer ihre Frauen auf den heutigen Wochenmarkt geſchickt, der
von mehreren tauſend Menſchen beſucht war. Die erregte Stimmung
der Bevölkerung führte zu ſcharfen Auseinanderſetzungen zwiſchen den
Arbeitern und den Markthändlern. Das Publikum verlangte von
ver=
ſchiedenen Ständen, daß die Waren billiger als ausgezeichnet verkauft
würden. An einem Stand wurde der Verkäufer mißhandelt. Erſt in
den ſpäten Vormittagsſtunden waren etwa 200 Polizeibeamte aus
Pots=
dam gekommen, denen es ſchließlich gelang, den Krawallen Einhalt zu
bieten.
A
U
dnit
Große klaſſiſche Radfernfahrt über 239,8 Kilometer am Sonntag, den 8. Juli 1923
Von den erſten Zehn
9
Man
mit
(5789
Ne
[ ← ][ ][ → ]Rummer 188.
ſete
Ver.
Ge=
mal
Bild.
enf.
das
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 10. Juli 1923.
Seite 5.
der
Sport, Spiel und Turnen.
Die Eröffnung des Deutſchen Turnfeſtes in München.
Bei der Eröffnung des 13. Deutſchen Turnfeſtes in der Feſthalle,
die 5000 Sitzplätze faßt, hielt der Zweite Bürgermeiſter Münchens, Dr.
Küfner, als Vorſitzender des Volksausſchuſſes eine
Begrüßungsan=
ſprache, in der er namentlich den Reichs= und Staatsbehörden, dem
Landtag und anderen Organiſationen, beſonders auch der Preſſe, für
die vorbereitenden Arbeiten zum Turnfeſt den Dank des
Hauptaus=
ſchuſſes ausſprach. Er führte weiter aus: Seit dem letzten Turnfeſt
vor zehn Jahren in Leipzig, am Fuße des Völkerſchlachtdenkmals, habe
ſich die innere und äußere Lage grundſtürzend geändert. Das Deutſche
Reich ſei zu Boden geworfen und zertreten, das Volk entrechtet und
geknechtet; Millionen Deutſche ſeien vom Mutterland geriſſen, große
Gebiete abgetrennt, den Brüdern außerhalb der Reichsgrenzen das
Selbſtbeſtimmungsrecht entzogen; ein grauſamer Feind ſtehe
mitten in deutſchen Gauen, quäle und morde die Brüder
und Schweſtern unter dem ſchwerſten Bruch des Rechts in der Pfalz,
an der Saar, der Moſel, an der Ruhr und am deutſchen Rhein.
Trotz=
dem habe man geglaubt, das Turnfeſt abhalten zu ſollen, nicht, als ein
Feſt im üblichen Sinne, ſondern als einen Weckruf an alle
Deut=
ſchen (lebhafte Beifallskundgebungen); nur mit geſchloſſenem Willen
und zäher Tatkraft werde das deutſche Volk die an ſein Mark gehende
Kriſe überſtehen. Die dazu erforderlichen ſittlichen und körperlichen
Kräfte zu heben und zuſammenzufaſſen, ſei Aufgabe des
Zur=
nens wie vor 100 Jahren. Der Grundgedanke des
Deut=
ſchen Turnfeſtes, zur Reinhaltung deutſcher Ehre und
Freiheit beizutragen, habe kräftigen Widerhall gefunden, was die
Teilnahme von 200 000 Turnern aus allen Gauen, in denen die deutſche
Zunge klingt, beweiſe. Die Turner des beſetzten kerndeutſchen Gebietes,
denen die „rirterlichen” Feinde die Teilnahme verboten und unmöglich
gemacht haben, könnten nicht erſcheinen. (Pfuirufe.) Wie notwendig
das Deutſche Turnfeſt iſt, zeige dieſer Zuſtand. Der Redner ſchloß mit
dem Wunſche, daß das Feſt ein Weckruf an alle Deutſchen werden möge.
An der Eröffnungsfeier hatten u. a. auch Miniſter Schweyer,
Land=
tagspräſident Königbauer, Vertreter der Staatsbehörden und der
Stadt, ſowie die Mitglieder des Ehren= und Hauptausſchuſſes
teil=
genommen.
Am Haupttage des Münchener Turnfeſtes unternimmt die
Wander=
abteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 eine Wanderung.
Ab=
marſch 7 Uhr vom Tierbrunnen; Ziel Lichtenberg. Liederbücher
mit=
bringen, Ruckſackverpflegung, Marſchzeit etwa 6 Stunden. Gäſte
herz=
lich willkommen.
H.M.
Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V.
Am Donnerstag vormittag führt ein Sonderzug unſere am 13.
Deutſchen Turnfeſt teilnehmenden Wettkämpfer und Mitglieder nach
München. Sie kommen um ½8 Uhr im Vereinshauſe an der
Heidel=
berger Straße zuſammen, um nach Empfangnahme der Vereinsfahne
gemeinſchaftlich die Reiſe anzutreten. Zur ſelben Zeit verſammeln ſich
der Vorſtand und, ſoweit es ihre Zeit erlaubt, Mitglieder der Tgm.
Beſſungen, um die Münchenfahrer zum Abſchied zu begrüßen und ihnen
Wünſche und Geleitworte mit auf den Weg zu geben. Es wird eine
kleine ſchlichte Feier werden, zu der jedermann herzlichſt eingeladen iſt.
Athletik.
—Städtekampf Nürnberg—Groß=Zimmern.
Er=
gebnis 17:7 für Nürnberg.
Das Ergebnis der
Herausforderungs=
kämpfe lautet: Bantamgewicht: Appel, Kreismeiſter, Altheim, gegen
Bechtold, Groß=Zimmern. Sieger: Bechtold, Groß=Zimmern. Jugend:
Schantz, Nieder=Ramſtadt, gegen Ohl, Groß=Zimmern. Unentſchieden.
Groß=Zimmern begibt ſich am nächſten Samstag nach Karlsruhe zu
Wettkämpfen.
Fauſtball.
Sport Techn. Hochſchule. Fauſtballſpiel.
Am Montag, den 2. Juli, gelang es der 1. Mannſchaft der Techn.
Hochſchule den langjährigen Gau= und Preismeiſter Turngemeinde
Beſſungen nach äußerſt ſcharfem Spiel mit 42:52 Bällen zu ſchlagen.
In der gleichen Aufſtellung gedenkt die Mannſchaft dem ſeitherigen
deutſchen Meiſter, Licht= und Luftbad Frankfurt a. M.,
entgegenzu=
treten. Allen/Freunden des Fauſtballſpiels dürfte damit ein
hochinter=
eſſanter Kampf geboten werden.
Schwimmen.
— Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen. Am
Mittwoch, 11. Juli 1923, 3.30 nachm., finden in der 100 Meter=Bahn im
Woog die diesjährigen Hochſchulmeiſterſchaften im Schwimmen ſtatt.
Neben der Austragung der Meiſterſchaften in den einzelnen Lagen, im
Springen und Tauchen, werden verſchiedene Staffeln geſchwommen, die
den einzelnen Verbänden der Techniſchen Hochſchule Gelegenheit gebe
ihre Starke im friedlichen Wettkampf zu meſſen. Die glänzenden
Er=
folge der hieſigen Hochſchulſchwimmer im Vorjahre auf den
ſüdweſt=
deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Heidelberg ſowie auf den
Allge=
meinen Deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in Darmſtadt und bei dem
Hochſchulſtädtekampf in Gießen, wo überall die Darmſtädter ihre große
Ueberlegenheit gegenüber anderen Hochſchulen bewieſen, bietet
hinrei=
chend Gewähr, daß auch am Mittwoch hochwertiger Sport und
vorzüg=
liche Leiſtungen gezeitigt werden.
Pferdeſport.
Sommer=Pferderennnen des Pferdezuchtvereins Seckenheim.
Zum zweiten Male veranſtaltete der Pferdezuchtverein Seckenheim
auf der Mannheimer Rennbahn ſein Halbblutpferderennen. Durch die
Abſperrung der Pfalz waren ſtarke Konkurrenten ausgeblieben, aber
rotzdem kam es zu ſcharfen Kämpfen zwiſchen den einzelnen Ställen.
Wenn auch der Beſuch bei weitem nicht an den der Vollblutrennen
heranreichte, ſo war er doch ein Zeichen, daß den Halbblutrennen immer
mehr Intereſſe entgegengebracht wird, beſonders von Seiten der
land=
wirtſchaftlichen Kreiſe. Bei den Trabrennen gab es eine
Ueber=
raſchungsquote von 395, da die vorjährigen Sieger unterlagen, die als
Favoriten galten. Die badiſche Staatsregierung war durch
Staats=
präſident Remmele vertreten.
Preis von Seckenheim. Galoppreiten für badiſche
Halblut=
bferde. Ehrenprpeis des Pferdezuchtvereins Seckenheim und 500000
Mark, 1450 Meter: 1. Volz Bonna (Volz; Bea), 2. Platz” Wanderer
(H. Hack), 3. Enders Morgenſtern (H. Karl). Unplaziert: Sieſel,
Sportsmet, Max, Fiesko. Toto: 15:10 Sieg; 12, 19, 17:10 Platz.
Bonna ſetzt ſich ſofort an die Führung und behält dieſe, am Schluß
ſtark von Wanderer bedrängt.
Ruto=Zuchtpreis. Galoppreiten für 2= und 3jährige Ruto=
Abkommen. Ehrenpreis des Badiſchen Rennvereins Mannheim und
500 000 Mark, 800 Meter: 1. Dehouſts Gretel (K. Dehouſt), 2. Karls
Landgraf (H. Karl), 3. Treibers Protos (Treiber jr.). Unplaziert:
Mai=
blume, Maienſonne. Tot.: 30:10 Sieg; 13, 12:10 Platz. Scharfer
Kampf zwiſchen Landgraf und Gretel; letzterer gewinnt nur mit
Kopf=
länge.
Preis von der Pfalz. Galoppreiten für 3jährige und ältere
Halbblutpferde aus Baden, Heſſen und Pfalz. Ehrenpreis und 500 000
Mark, 1450 Meter: 1. Elſors Conſorte (Elſ. Bef.), 2. Volz” Bonna
(Volz jr.), 3. Münchs Bergfink (Münch Jac.). Unplaziert: Ella,
Mei=
randa. Tot.: 12:10 Sieg; 12, 15:10 Platz. Conſorte gewinnt mit
10 Längen gegen Bonna, die Bergfink in der Geraden noch mit 2
Län=
gen geſchlagen hatte.
Preis vom Roſenhof. Galoppreiten für 2= und 3jährige
badiſche Halbblutpferde. Ehrenpreis von Herrn Schowelter (Roſenhof)
und 450 000 Mark, 1000 Meter: 1. Hacks Sportsdiva (Lochbühler),
Preis” Sigma (Preis, A.), 3. Gaas Lieſel (Gaa, K.). Unplaziert:
taiblume, Lebelie, Selma. Tot.: 37:10 Sieg; 14, 19, 17:10 Platz.
Sportdiva gewinnt ſicher mit einer Länge gegen Sigma. Lieſel konnte
nicht mehr aufkommen.
Jugend=Trabreiten. Trabreiten für Pferde jeden Alters
für die Seckenheimer Jugend. Ehrenpreis und 210000 Mark, 2400
keter: 1. Platz‟ Diele (Platz jr.), 2. Zahns Ludwina (Zahn jr.), 3.
Hörners Franz (Hörner jr.). Unplaziert: Moritz, Hilde, Ella, Freia,
Biene, Lieſel, Rute, Lieſel. Tot.: 395:10 Sieg; 65, 13, 22:10 Platz.
Ein Außenſeiter kam zum Sieg; von den zurückliegenden Favoriten
hatte Ludwina ſich an die Spitze geſetzt, mußte aber wegen Galopp
wieder zurückgehalten werden. (Schluß wegen Raummangel zurückgeſt.)
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Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für den 11. Juli:
Das ſchöne heiße Wetter hält auch fernerhin an. Ueber Norwegen
hat der Druck nachgelaſſen, ſo daß eine leichte Bewölkung aufgetreten
iſt, die aber für uns wohl keinen Einfluß haben wird.
Tageskalender.
Sommerſpielzeit Br. Harprecht (Kleines Haus), abends
7½ Uhr: „Henne im Korb”. — Orpheum, abends 7¾4 Uhr: „Der
letzte Walzer”. — Beamtenverein ehem.
Milikärmuſi=
ker: Großes Eröffnungskonzert abends 8 Uhr im Saalbaugarten
(Infanteriemuſik). — Deutſche Volkspartei:
Mitgliederver=
ſammlung, abends 8 Uhr im Fürſtenſaal (Grafenſtraße). — Union=,
Reſidenz=, Zentral=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Druck und Verlag: L. C. Wittich. Verantwortlich für Politik.
Wirtſchaft und Feuilleton: Rudolf Mauve; für „Stadt und Land”
„Reich und Ausland”: i. V.: Andreas Bauer; für den
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teil: i. V.: Ad. Fleiſchmann, — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Rummer hat 8 Seiten.
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Krankheit unſer 1. Vorſitzender,
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Faſt 20 Jahre leitete er mit inniger Hingabe und
voll tiefen Verſtändniſſes für ſeine Aufgabe unſeren
Ver=
ein, der dank ſeiner Tätigkeit einen ungeahnten
Auf=
ſchwung nahm.
Einen treuen Anhänger und eifrigen Förderer des
deutſchen Männergeſangs hat der unerbittliche Todallzu früh
mitten aus ſeiner ſegensreichen Tätigkeit herausgeriſſen.
Sein Name iſt in den Herzen aller unſerer
Mit=
glieder mit ehernem Griffel eingeſchrieben und ſichert
ihm allezeit ein liebevolles, ehrendes Andenken.
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In Dankbarkeit:
der Geſangverein „Harmonie‟, Nieder=Ramſtadt.
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wb. Reichsbankausweis. Die Inanſpruchnahme der
Reichs=
bank, die ſich angeſichts des Halbjahrswechſels bereits in den Vorwochen
beträchtlich verſchärft hatte, zeigt in der letzten Juniwoche eine neue
beiſpielloſe Steigerung. Nach dem Bankausweis vom 30. Juni wuchs
die geſamte Kapitalanlagen um nicht weniger als 6527,4 auf
25 441,3 Milliarden Mk.; ſie hat ſich in den letzten 4 Wochen mehr als
verdoppelt. Im einzelnen ſtiegen die Beſtände an diskontierten
Reichs=
ſchatzanweiſungen in der Berichtswoche um 5440 Milliarden auf 18 338,2
Milliarden Mark, die Wechſelbeſtände um 1000,4 auf 6914,2 Milliarden
Mark und die Lombardforderungen um 86,8 auf 188,5 Milliarden Mk.
Auf der anderen Seite erfuhren die fremden Gelder der Bank
eine Zunahme um 2538,3 auf 9952,7 Milliarden Mk. Der von der Bank
zu befriedigende Bedarf an Zahlungsmitteln zeigte nie zuvor
erreichte Ziffern. Der Banknotenumlauf ſchwoll nämlich um
4199,3 auf 17 291,1 Milliarden Mk. an. Der Umlauf an
Darlehns=
kaſſenſcheinen änderte ſich unweſentlich; er belief ſich am
Mo=
natsſchluß nach einem Rückgang um 17 Millionen Mk. auf 12,2
Milliar=
den Mk. Auf den im Ausland hinterlegten Teil des
Goldbeſtan=
des der Bank wurde ein neues Darlehen in Höhe von 40 Millionen
Goldmark aufgenommen; das Golddepot, ſoweit es unbelaſtet iſt,
ver=
minderte ſich damit auf 140 Millionen Goldmark. Der
Goldkaſſen=
beſtand der Reichsbank blieb unverändert. Die Beſtände an Münzen
aus unedlem Metall vermehrten ſich um 0,4 Milliarden auf 19,2
Mil=
liarden Mk. Die Darlehenskaſſen des Reichs wurden in der
Berichts=
woche mit 480,9 Milliarden neu in Anſpruch genommen; demgemäß
erhöhte ſich der Darlehensbeſtand auf 2879,2 Milliarden Mark. Da die
Darlehenskaſſen einen dieſer Zunahme entſprechenden Betrag an
Dar=
lehenskaſſenſcheinen an die Reichsbank ablieferten, ſind die Beſtände der
Bank an ſolchen Scheinen auf 2866,8 Milliarden Mk. geſtiegen.
* Gehe u. Co., A. G., Dresden. Die Verwaltung beantragt
Kapitalserhöhung von 58 auf 100 Millionen Mk., wobei den alten
Aktionären ein Bezugsrecht 3: 2 zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe
eingeräumt werden ſoll. 30 Millionen Mk. der neuen Aktien ſollen
zu=
nächſt als Schutzaktien mit 25 % eingezahlt werden.
* Friedr. Rückforth Nachfolger A. G., Stettin. Die
G.=V. beſchloß Kapitalserhöhung von 300 auf 800 Millionen Mk.,
wo=
von 300 Millionen Mk. als Schutzaktien mit 25 % eingezahlt werden.
Den Aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhältnis 3: 1 zu 5000 %
eingeräumt. Die Kapitalserhöhung wurde begründet mit der
außer=
ordentlich günſtigen Entwicklung der Betriebe, die auch zur Aufnahme
neuer Fabrikationszweige geführt hat.
* Mimoſa A. G., Dresden. Die Geſellſchaft nimmt
Kapitals=
erhöhung um 15 Millionen Mk. Stammaktien vor. Für die Aktionäre
iſt ein Bezugsrecht 5: 1 zu 100 % in Ausſicht genommen. Der
Ge=
ſchäftsgang ſei nach wie vor äußerſt rege; ebenſo ſollen die der
Geſell=
ſchaft naheſtehenden Unternehmungen gleichfalls günſtig arbeiten.
* A. G. Körtings Elektr. Werk, Berlin. Aus 19,92
Mill. Mk. Reingewinn ſollen 0,02 % Goldmark, berechnet nach dem
Goldankaufspreis der Reichsbank vom 7. Juni, als Dividende verteilt
werden. Die Vorzugsaktien erhalten 7 % p. r.t. In der Bilanz
er=
ſcheinen u. a. in Millionen Mk.: Vorräte mit 55,84, Debitoren mit
235,76, Kreditoren mit 191,73. Die Geſellſchaft teilt wit, daß die noch
im Umlauf befindlichen Obligationen zum 1. Okt. d. Js. zur
Geſamt=
rückzahlung gekündigt ſeien. Neu erworben wurde ein neuer Poſten
Aktien der Meurerſchen A.G. für Spritzmetallveredelung.
* Peter Union A. G. 200 Millionen Mk. Stammaktien der
Geſellſchaft wurden an der Berliner Börſe zugelaſſen.
*d- Die Zentralgenoſſenſchaft der ſchwäbiſchen
Bauernvereine in Ulm hat beſchloſſen, eine 5proz.
wertbeſtän=
dige Weizenanleihe von 4000 Zentnern Weizen oder 800 Millionen und
mehr Mark auszugeben und durch die Ausgabe von übertragbaren
Schuldſcheinen ein Wertpapier zu ſchaffen. Zinſen= und
Kapitals=
zahlung berechnen ſich auf der Grundlage für einen Zentner Weizen,
Höchſtnotiz der Stuttgarter Getreidebörſe (für die Zeit vom 1.—8. Juli
400 000 Mk. pro Zentner). Zeichnungsfriſt bis 31. Juli. mmich
Banken.
* Rheiniſche Kreditbank, Mannheim. Der Abſchluß
für 1922 ergibt einen Bruttogewinn von 3 784 000 000 gegen 131 453000
Mk. i. V. bzw. einen Reingewinn einſchl. Vortrag von 1 409000 000
Mk. gegen 35,12 Millionen Mk. i. V. Die auf den 17. Juli einberufene
G.=V. ſoll über eine Verteilung von 200 % Dividende — 480 Mill. Mk.
Beſchluß faſſen (i. V. 12 %
— 14,4 Mill. Mk.). Der offenen Reſerve
ſollen 819 Mill. Mk. (12 Mill.), der Beamtenpenſionskaſſe 50 Millionen
(4 Mill.) Mk. zugewieſen werden; Aufſichtsratsgewinnanteile ſollen in
Höhe von 59 Mill. (1,34 Mill.) Mk. zur Verteilung kommen, und auf
neue Rechnung 1 Million Mk. vorgetragen werden.
* Süddeutſche Feſtwertbank. Von der Süddeutſchen
Feſt=
wertbank erfahren wir, daß die von ihn in Höhe von 400 Kg. aufgelegten
Goldobligationen ſchon vor Ablauf der Zeichnungsfriſt voll gezeichnet
ſind. Die Süddeutſche Feſtwertbank iſt jedoch in der Lage, noch weitere
Zeichnungen bis zum Betrage von 150 Kg. entgegenzunehmen, da
in=
zwiſchen weitere Darlehensverträge abgeſchloſſen wurden. Die erſte
Emiſſion beträgt alſo insgeſamt 550 Kg. Feingold.
Meſſen.
— „Internationale Buchmeſſe” in Wien. Die Wiener
Meſſe veranſtaltet gemeinſam mit dem „Verein der öſterreichiſchen Buch=,
Kunſt= und Muſikalienhändler” im Rahmen der Herbſtmeſſe (2.—8.
Sep=
tember 1923) zum erſtenmal eine „Wiener Internationale Buchmeſſe‟.
Für dieſe Veranſtaltung, die von nun ab bei jeder Meſſe wiederkehren
wird, wurden zwei große Säle in dem der Bellaria nächſtgelegenen
Trakte des Meßpalaſtes (Parterre) neu gewonnen. Zur Ausſtellung
ge=
langen ſämtliche Erzeugniſſe des Buch= und Muſikalienverlags, ſowie
der graphiſchen Gewerbe.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 9. Juli. Infolge
der Deviſenbewegung herrſcht eine große Unſicherheit auf der
Getreide=
börſe. Das Geſchäft wickelt ſich ſchwerfällig ab. Die Preiſe liegen
weiter feſt, beſonders ſtark iſt die Nachfrage nach Weizenmehl. Die
Mühlen klagen über ſchwache Zufuhren von Weizen. Roggen feſt. Gerſte
zur Herſtellung von Erſatzkaffee bleibt geſucht. Hafer wird ebenfalls
höher. Hülſenfrüchte ſehr ſtill. Futtermittel bei feſter Tendenz begehrt.
Amtliche Notierungen vom 9. Juli (Getreide, Hülſenfrüchte, Biertreber
ohne Sack. Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis je
100 Kilo. Alsbaldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M.): Weizen
Wetterauer 1 Million Mk., Roggen 750—800 000 Mk., Sommergerſte für
Brauzwecke 800 000 Geld, Hafer inländiſcher 720—780 000 Mk.,
Weizen=
mehl ſüddeutſches Spezial Null 1550 000—1 650 000 Mk. (bei
Waggon=
bezug ab Mühlenſtation), Roggenmehl 1 150 000 Mk., Weizen= und
Roggenkleie 480—500 000 Mk., Heu ſüddeutſches, geſund, gut trocken,
140 000 Mk., Stroh desgl. 130 000 Mark. Tendenz: feſt bei kleinerem
Geſchäft.
wb. Berliner Produktenbericht. Durch die von der
Reichsbank angeſtrebte, nur zum Teil mögliche Niedrighaltung der
De=
viſenpreiſe unter der ausländiſchen Parität werden die Verhältniſſe am
Produktenmarkt immer verwirrter. Die Importeure können ſich
Devi=
ſen nur ſehr ſchwer beſchaffen, ſo daß mit dem Ausland Abſchlüſſe kaum
zuſtande kommen. Vom Inland fehlen Offerten faſt ganz. Kaufluſt
beſteht ſo ziemlich allſeitig, und zumeiſt handelt es ſich um
Beſtens=
orders. Die Mühlen ſuchen dringend Weizen und Roggen und zahlen
bei den hohen Preiſen für Mehl auch willig ſtark erhöhte Forderungen.
Für Gerſte und Hafer mangelt es gleichfalls an Inlandsangebot. Mais
und ſämtliche anderen Artikel ziehen bei dem Ausbleiben von weiteren
Zufuhren ebenfalls kräftig im Preiſe an. Die günſtigen
Ernteausſich=
ten bieten gegen die fortgeſetzten Preisſteigerungen kein Gegengewicht.
.
Horfen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 9. Juli. (Eigener
Bericht.) Die Deviſenkurſe wurden heute von der Reichsbank wieder
auf nur wenig erhöhtem Niveau bei ſcharfer Rationierung feſtgeſetzt.
Kabel Neu=York 180 000 bei 5 % Zuteilung. Lebhafte Nachfrage
be=
ſtand für Valutawerte und wertbeſtändige Anleihen. Von den letzteren
handelte man Rhein=Main=Donau=Dollaranleihe 250—260 000, Badiſche
Kohlenanleihe 1—1,050 Mill., Sächſiſche Braunkohlenanleihe 170 000
bis 180 000. Von Valutenwerten beſtand beſonders ſtarkes Intereſſe für
Türken, die nach ruhigem Beginn ſpäter ſprunghaft in die Höhe gingen.
So hörte man Zolltürken 1,1—1,25—1,6 Mill., II. Bagdadbahn 1,5—1,I
Mill., ebenſo waren Mexikaner, ohne daß Abgaben vorlagen, ſtark
geſucht, ſo daß die meiſten Kurſe geſtrichen werden mußten. Sehr feſt
waren auch Oeſterr. Banken. Oeſterr. Kredit 56—58000. An den
Aktien=
märkten lagen die ſchweren Werte heute etwas vernachläſſigt, während
die mittleren und kleinen Werte ſtürmiſch gefragt waren.
Von Chemiewerten waren Scheideanſtalt 800000 rat. plus
35 000, Goldſchmidt 800 000 pl. 100 000, Chem. Mainz 470000 pl. 90 000
höher.
Auch Elektrizitätswerte durchgehend feſter. Beſonders
Felten u. Guilleaume 1950 000 pl. 250 000, Voigt u. Häffner 250 000
pl. 55 000. Ebenſo konnten Gummi=Peter mit 255 000 ihren Kurs um
55 000 erhöhen.
Auch bei Maſchinen= und Metallwerten hatten
beſon=
ders die mittleren und kleineren ſtarke Kursſteigerungen zu verzeichnen.
So waren Pokorny u. Wittekind 270000 rat. pl. 70 000, Krauß=
Loko=
motiven 530 000 pl. 150 000, Metallgeſellſchaft 1 Million pl. 230 000.
Zuckeraktien lagen bei durchweg ſcharfer Rationierung 40000
bis 50 000 höher. Vernachläſſigt, zum Teil ſogar etwas ſchwächer waren
heute die ſchweren Montanwerte Deutſch=Luxemburg konnten mit 2,4
Mill. 0,2 Mill. gewinnen.
Bankaktien lagen nach feſtem Beginn ſpäter etwas ſchwächer.
Am Einheitsmarkt gab es infolge des ſtarken Kaufandrangs
wieder zahlreiche Streichungen und Notierungen. So Eiſenmeyer mit
320 000 rat. pl. 60 000, Badenia 225 000 rat. pl. 65 000, Bahnbedarf
10. Juli 1923 Nr. 188
180 000 pl. 60 000, Lechwerke 270 000 pl. 70 000, Miag 260 000 pl. 60 000,
Schramm Lack 300000 pl. 100 000.
Am freien Markt, wo die Tendenz ebenfalls ſehr feſt war, hörte man:
Beckerſtahl 550 000, Becker=Steinkohle 525 000, Benz 900 000, Brown
Boveri 190 000, Emelka 115 000, Frankfurter Handelsbank 19 900, Georgi
50 000, Growag 36—60 000, Hanſa Lloyd 195 000, Kaiſer Waggon
150 000, Kreichgauer Maſchinen 60 000 Krügershall 620 000, Memeler
Zellſtoff 3 Mill., Mez Söhne 240 000, Meyer Textil 90 000, Tiag 125 000,
Ufa 340 000.
wb. Der Frankfurter Börſenvorſtand gibt bekannt:
Die variable Notiz von Dollarſchatzanweiſungen wird auf
Grund des § 2 der 2. Ergänzungen zur Deviſenordnung vom 3. Mai
1923 mit ſofortiger Wirkung eingeſtellt. Die Bekanntmachung
des Börſenvorſtandes vom 30. April 1923 wird außer Kraft geſetzt.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Trotz aller
Maß=
nahmen zur Eindämmung ungerechtfertigt hoher Bedarfsanmeldungen
war es der Reichsbank abermals nur bei ſtarken Repartierungen
mög=
lich, die Deviſenpreiſe weſentlich unter Parität mit dem Auslande zu
halten, wobei ſich aber eine geringe durchſchnittliche Steigerung doch
nicht verhindern ließ. An den Effektenmärkten hielt die Kaufluſt des
Publikums in unverändertem Maße an. Ihr wurde aber durch
Reali=
ſationen der Börſenſpekulation zeitweife ein gewiſſes Gegengewicht
ge=
boten, die mit den Schwierigkeiten begründet wurden, welche ſeitens der
großen Geldgeber bei der Beleihung von Induſtrieeffekten gemacht
werden. Die Kursbewegung war auch dadurch nicht ganz einheitlich.
Das Geſchäft blieb unverändert lebhaft, trug aber im Großverkehr
lange nicht mehr den ſtürmiſchen Charakter der Vorwoche. Die
Kurs=
ſteigerungen betrugen durchſchnittlich 80000, und für die führenden
Papiere des Induſtriemarktes 100—300 000 %. Stettiner Vulkan
ge=
wannen 800 000 %. Bemerkenswert iſt die wiederum außerordentlich
feſte Haltung ſämtlicher Valutapapiere, von denen türkiſche Anleiben
erneut um 300—400 000 und Otavi um 600 000 % ſtiegen. Heimiſche
Anleihen waren überwiegend feſt. Im Verlaufe büßte das Geſchäft an
Lebhaftigkeit ein, die Kurſe veränderten ſich jedoch nur wenig. Für die
zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere iſt infolge der
anhal=
tenden Kaufluſt des Publikums wieder mit beträchtlichen
Kursſteigerun=
gen zu rechnen.
Oeviſenmarkt.
Bſt Ve
Brieſ f
Brief
Geld Amſterdam=Rotterdam .„. .., R.50 69172.50 70423.50 7077 Brüſſel=Antwerpen .........."
33— 8672.— 8638.— Chriſtiania . . . . . . . . . . . . . ....." W67 2512 867
29273. Kopenhagen .............." 30. 38 31421.— Stockholm .. . . . . . . . . . . . . . ... 383.5 46616.50 47381.— 7 Helſingfors ................. 862.50
1887.50 4937.50 Italien . . .. ... .. . .. . ... . ... 7531.— 7569.— 7531.— 230 London ...................." 798000.— 802000.— 81
17950. 82205 New=York ............. ... .." 175
60.— 176440.— Do Paris ............ . . . . . . . . . 74.— 74.— 78 Schweiz.. . . . . . . . . .. . . . .. .. . 324. 0476.— 30is W877.— Spanien .... . ... ........... 5062 25436 25564.— Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 259.3 19 261.84 263.16 Prag ............. ... .. .... 5386. 41350 5436.- —
5464. Budapeſt. . . . . . . .. .. . .... ... 0.29 0.42 20.44 20.56 Buenos=Aires. ... ..... ... . . ."
Bulgarien ....... ....... .... 60847.50
1775.50
84787.50 61152.50
1784.50
85212. 187.—
87281.— Japan ............. .. ... ... 1835.—
87719.— Rio de Janeiro ............. 7955.-— 18045.— B.
„ 18546.50 Belgrad. . . . . . . . . . . . . . . . .. . ." 1870.— 1880.- 935.— Liſſabonn. . . . . . . . . . . . . . .... ." — 7630.50 7719.50
Berliner Kurſe. (Eigene telegr, Meldung.)
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Rah
dismarckhütte ......
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan ....
Wolle. . ... . . ."
Chem. Heyden ....."
Beiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen ..
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl .......
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke ......."
Donnersmarchüte. .2
Dynamit Nobel ........
Elberfelder Farben ....
Elektr. Lieferung ......
R. Friſter ............."
Gaggenau Vorz. ......
Gelſenk. Gußſtahl .. ... ..
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Halle Maſchinen .......!
480000 9. 7.
530000 Han. Maſch.=Egeſt.. . . . 6. 7. 748000 750000 Hanſa Dampfſch.. . .. . . 65000
00 800000 Hemoor Zement ..... 480000 Hirſch Kupfer..... . . . . 550000/1 620000 630000 Höſch Eiſen .........." 5000 Hohenlohe Werke ..... 50000
730000 „1950000 1000000 Kahla Porzellan ...... 1900000 Lindes Eismaſch.. . . . . 350000 Lingel Schuh ......" 50000 370000 46000 Linke & Hofmann .... 1600000 52000 65000( L. Loewe & Co. ...... 1800000 51500 54900 C. Lorenz ............" 300000 450000 450000 Meguin . . . . . . . . . . . . .. N. Lauſitzer Kohle ... .. 1100009
Ii8 2000000 Nordd. Gummi ..... . 500 1000 Orenſtein ..........." 150000
0000 „I1s000 1726000 Rathgeber W
gon. . . .
Rombacher Hüttten .. . 450000 2675000 000 Roſitzer Zucker ......" 630000 Rütgerswerke. . . . . . . . . 730000 61000 Sachſenwerk... . . ... . . 360000 Zu,
10000 Sächſiſche Gußſtahl ... 525000 Siemens Glas...... . 620000 302000 400000 Volkſtedter Porzellan 250000 1000000 Weſtf. Eiſen Langendreer 606000 66000 Wittener Gußſtahl .... 160000 425000 550000 Wanderer=Werke .. . . . .! 100000
9. 7.
zaun asrun
985000
600000
410000
108000
800000
100000
395000
495000
1200000
00
300
600000
7000
400000
400000
200000
3250000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 9. Juli 1923.
opäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
Reichsanleihe. . . . . . . . . . . .
TV. und V. Schatzanweiſ.
WI.—IK.
rämienanleihe ........."
reuß. Konſols .........
...
jad. Anl. unk. 1935.
v. 1907..
hern Anleihe ....
7.
ſſen unk. 1924 ...
„..... ........"
b) Ausländiſche.
8nien L.=E.=B. v. 1914
„ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
„ v. 1902...........
ugar. Tabak 1902 .....
Griech. Monopol ....."
Oeſt. Staatsrente v. 1913
918 .................
Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
Goldrente ........
einheitl. Rente ...."
m. am. Rente v. 03 ...
Goldrente v. 13 ...
am. „ konv. ...."
„ „ v. 05 „..
rk. (Admin.) v. 1903 ...
(Bagdad) Ser. I..
II..
v. 1911, Bollanl. ..
ng. Staats:. v. 14...
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
Kronenrente ....
lußereuropäiſche.
rik. amort. innere. . . . .
konſ. äuß. v. 99 ..
Gold v. 04, ſtfr. . .
konſ. innere ......
Irrigationsanleihe
taulipas, Serie 1 ...."
g. v. Transportanſt.
ſabethbahn ſtfr. . . . . . .
I. Car: Ludw.=Bahn
ſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
te Oeſtr. Südb. (Lomb.).
..
ue
ſt. Staatsb. v. 1883
ſt. Staatsb. 1. b. 8. Em. 800000.r.
9. Em. ...!
105000. 2
120 000. 165 000. 150 000. — 40000.— — 200 000. 60 000.— 70000.— 1200000. 1250 000. 1020 000. 980000. 1500 000. 945 000. 1225 000. „ 25 00 130 00 585 00
* —
2300 000 — — 29 000.r. 660000 700 000. 1200 000. 2000 000 695 000 775 000.* 630 000. — — —
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
Oeſt. Staatsb. v. 1885 .. .
%0 Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
v. 1895 ...
30l.
Rudolfb. (Salzkammerg.)
4.
2%0 Anatoller I...... ......
Salon Conſt. Jonction.. .
Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepec . . . . .. ....."
..........
4½%
Pfandbriefe.
Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½9
.......
Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
Nein. Hyp.=Bank 1922...
15
1922...
fälz. „
23...
Rhein. „ „
verl. . .
½%
Südd. Boben=Cred.=Ban!
München 1906 ...... .. . . . ."
Heſſ. Ldhhv.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl...
Deutſche Städte.
125 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
31.
% Darmſt. v. 1905 ..... ..
2 Frankfurt b. 1913 .......
v. 1903 .....
3½9
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ... . ..
Barmer Bankverein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ..... ..."
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . .
Dresdener Bank ..........."
Frankfurter Bank .........."
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . ..
Mitteldeutſche Creditbank .. . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt.
Reichsbank=Ant. ... .... . . . .
Rhein, Creditbank .........."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch
Wiener Bankverein ...... ...
Bergwerks=Aktien.
Berzelius .. .. . . . .. .........
Bochumer Bergb. .... ..... .
.oa--
Zuderus.. . . . .
Dt. Luxeml
ger .. . . . . . . ...
Eſchweiler Bergwerks=Akt.. ...
Gelſenkirchen Bergw. .......
Harpener Bergbau .........
Kaliwerke Aſchersleben ......
Weſteregeln ......."
Lothringer Hütte . . . . . . ......"
Mannesmann Röhren.... . . . .
Mansfelder ................
Oberbedarf ...... . .... ......"
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......
Phönix Bergbau ............
6. 7.
650 000.
Rie
700 000.
3000 000.
260.—
200 000.
1700000.
360 000.
500 000.
680 000.
200000.
105 000.
810000.
440 000.
7 5000 —
710000.
240 000.
46500.—
200 000.
200 003.
351000.
4450 —
450 000.
Mtfe
200 000
000 000
2700 000.
3610 000
980 00
1500 000.
1800 000.
1900 000.
980 000.
1150 000.
2000 000.
9. 7.
800 000.
K—8
1850000
850 000.
3200 000.
800.—
600.—
1800
210.-
238000.
2000 000.
410000.
450 000.
765 000.
250 00
150 000.
82800
520 000.
80 000.—
900 000.
270000.
71000.
275 000.
410000.
500 000.
2600 000.
1000 000.
2400 0
2100 000
2600 000.
3750 000.
1195 009.
1450 000.
940 000.
1000 000
1300 000.
1800 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..... ...."
Riebeck Montan.. . . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . . . .
Aktien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern .. . . .
Löwenbräu München ......."
Schöfferhof (Binding)........"
Werger ...................."
Akrumulat. Berlin ..........
Adler & Oppenheimer ..... ..
Adlerwerke (b. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . .
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) .. . . . . . .
Badiſche Anilin= u. Sobafabrirl 610000.
Bad. Maſchf. Durlach ........
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bahriſch. Spiegel ...........
Beck & Henkel CCaſſel) ......"
Bergmann El. Werke .. . . . . . .
Bing. Metallwerke. . . . . . . . . .
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Eementwerk Heidelberg ......"
Karlſtadt .. . . . .."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ....... .."
Griesheim Elektron ....
Weiler=ter=mer ........
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin".
dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........"
dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dyckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . ..
Eiſenwerk L. Meher jr. ... ...
Elberfelder Farb. v. Baher ...
Elektr. Lieferungs=Geſ........
Licht und Kraft ......"
Elſäſſ. Bad. Wolle.. ... . . . . . . .
Emag, Frankfurt a. M. .... ..
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ...."
Enzinger Werke .. . . . . . . ... ..
Eßlinger Maſchinen ........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift.. . . . . . . .
Faber & Schleicher..........
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.. . . ."
Felten & Guilleaume. Carlsw.
Feinmechanik (Jetter) ......."
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.
Frankfurter Gas.. . . . . . . . . . ..
Frankfurter Hof ............
Fkſ. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs Waggon Stamm. . . . . .
2 400 000. 00 000.* 35000 00 000. 500 000. 000 000. 3000 000. 450 000. 540 000. 360 000. 270 000. 275 000. 540000. 550 000. 765 000. 800 000. 200 000. 190000. 240 000. — 300 000. 219000. 250000. 00 000. 260 000. 0000. 550000 600 000. 250000. 380000. 474000. 462000. 25 000. 345 000. 136 000. 136 000. 600 000. 300 000. 420000. 420000. 450000. 385 000. 110000. 152000. 1700000 — 710000. 860 000. 100 000. 120 000. 100 000. 460 000. 500 000. 200000. 59 000. 220 000. 260 000. 1
Ganz, Lubwig, Mainz .......
Geiling & Cie. ............ ..
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt Th... . . . . ... . . ..
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ....
Hammerſen (Osnabrück)... . .
Hanfwerke Füſſen .........."
Heddernheimer Kupfer ......
Heyligenſtaedt, Gießen .......
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . . .
Hindrichs=Auffermann .......
Hirſch Kupfer u. Meſſ...... ..
Soch= und Tiefbau ..........
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ..........."
Holzverk =Induſtr. .. . ... ... ."
Hotel A.=G., München .......
Hydrometer Breslau... . .. . ..
Jnag. . . . . . . .... .. . ll l l a.
Junghans Stamm. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .. . . . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. ............
ech Augsburg ............
jederw. Rothe ............."
Lederwerke Spicharz ..... ..
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw ........
Lux’ſche Induſtrie .........."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Neguin, Butzbach .........."
etall ivorm. Dannhorn) Nrbg
teher, Dr. Paul. . . . . . . . . . .."
ag, Mühlenb., Frankf. a. M.
venus Stamm. . . . . . . . . . . . .
Motorenfabr. Deutz.... .. .. ..
Motorenfabrik Oberurſel .....
Neckar ulmer Fahrzeugwerke.
Neckarwerke Eßl. Stamm.. . .
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. M. ...
Peter=Union=Frankfurt .. . . . . .
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Metall Vorzüge .... ..."
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Schneider & Hanau ........."
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Schramm Lackfabrik. . . . . . . . ..
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...!
6. 7.
200 000.
80 000 —
700 000. 800 000.
150000.r.
448000.
456 000. 465 000.
300 00
20000
200 00
320 090.
220000.
10000.
30000
415 000. 1500 000.
250 00
370000.
175 000.
200 000. 1500 000.
600 000.
180000.
100 000.
380 000.
370000.
200 000. 1270 000.
700 000.
50 000.
250 000.
400 000.
260 000.
340000. 1600 000.
380 000.
150 000. 1200 000.
200000.
170 000.
800 000.
310000. 365 000.
350000 390 000
169 000. 170 000.
300 000.
350 000.
195 000. 1250 000.
200 000. 250000.
275 000.
300 000.
225 000.
245000
200 000. 300 000.
390 000.
450 000. 1460 000.
180000. 190 000.
715 000. 1825 000.
110000. 126 000.
150000. 180 000.
250 000. 1300 000.
200 000. 1300 000.
9.7.
300 000.
75 000.—
150000.
490000.
351000.
280000.
280 000.
500 000.
1800 000.
275 000.
540 000.
27000
265 000.
350 000.
200 000.
570000.
148000.
530 000.
450 000.
200 000.
500 000.
251 000.
305 000.
260 000.
250000
970 000.
350 000.
399 000.
300 000.
250000.
270300.
425 000.
1 00 000. 1
Schuhfabrik Berneis=Weſſel ..
Schuhfabrik Herz ............"
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff ..........
Sichel & Co., Mainz.... . . . .
Sie
ens Elektr. Betriebe ....
emens Glasinduſtie .......
siemens & Halske ..........
töckicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien .. ..
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabr Furtwängler ... ..
Beithwerke in Sandbach ...."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
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Gummifabr. Bln.=Frrf.
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Rheingau ........"
„ Stuttgart ........
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Schantung E. B. ...........
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Nordd. Lloyd ..............
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unnotierte Aktien.
Beckerkohle .......... .. ....."
Beckerſtahl .. . . . .. .. .. .. ..."
Benz.. . . . . . . ..... . ..... .. ..
Brown Boveri ............."
Cont. Handelsbank ........."
Hanſa Lloyd ..............."
Kabel Rheydt .............."
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Petroleum, Dtſche. ... . . .. . .."
Raſtatter Waggon ..........."
Text. Ind. (Barmen (Tiag) ..."
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Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf............"
Dampfkeſſel Rodberg.. ...
Helvetia Konſervenfabrik. .
Gebr. Lutz ............"
Motorenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder ............
Veluneth & Ellenberger ..
6. 7.
160 000.
150 000.
95 000.—
150 000.
330 000.
150 000.
2000 000.
115 000.
110 000.
250 000.
250000.
380 000.
170 000.
380 000.
500 000.
250 000.
175 000.
195 000.
190 000.
350 000.
300000.
396 000.
260 000.
275 609. 131000
270000.
298 060.
280 000. 13
264 000.
100 000.
500 000.
640 000.
540000.
55 0 000.
740 000.
170 000.
37000.—
160 000.
130000.
130 000.
230 000
9. 7.
180 000.
240 000.
150 000.
250 000.
425 000.
200000.
130000.
150 000.
300 000.
250000.
470000.
400000.
245 000.
430000.
580 000.
250 000.
230 000.
250 000.
210 000.
250
00.
450 000.
350000.
1000
0000.
10 000.
320 000.
245 000.
530 000.
G00 000.
522 600.
5 60 000.
1850000.
90000.
750.—
90000.
30 000.
150000.
120000.
340000.
Nachfr.
179 900.
204 900.
350 000.
499 930.
220 000.
109000.
Angeb.
180100.
205 100.
40/ 003.
500 100.
310000.
LDTer 2HerV *
FR
Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
13478a
[ ← ][ ][ → ] die
hal=
erun=
4950
2000
H0
00d.
Na
130000
000
We
Rummer 188.
Darmſtäßter Tagblatt, Dietstag, Ben 10. Juli 1923.
A af
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
53)
(Nachdruck verboten.)
Marie Louiſe begleitete mich zum Dienſt und holte mich,
wenn es möglich war, ab; wir gingen dann durch den
Tier=
garten nach Hauſe.
„Weißt Du, wen ich heute geſprochen habe?” fragte Marie
Louiſe auf ſolch einem Heimwege, und ohne eine Antwort
ab=
zuwarten, fuhr ſie fort: „Lene Berndt.”
„So — wie iſt denn das gekommen?”
„Als Du ein paar Monate im Felde warſt, hat ſie mir
ge=
ſchrieben und ſich nach Dir erkundigt, ich habe ihr geantwortet,
ſie war damals auch draußen, dann iſt ſie nach Berlin gekommen
und hat wieder von ſich hören laſſen. Da bin ich zu ihr
gegan=
gen und habe ſie beſucht.”
„Wie geht es ihr denn?”
„Anſcheinend gut, ſie ſpricht zufrieden von ihrer Arbeit und
ſieht ſehr hübſch aus.”
Helene Berndt — wie fern war das, mir war es, als hätte
ich zum letzten Male vor vielen Jahren mit ihr geſprochen.
„Hat ſie es ſchwer gehabt draußen?” fragte ich.
„Sie erzählte nicht viel davon.”
Nach dem Abendeſſen ſaßen wir im Garten, Marie Louiſe
und ich, einander gegenüber; ſie ſagte: „Es fehlt mir doch recht,
daß ich mit Dir nur noch ſo wenig zu tun habe.”
„Langweilſt Du Dich?"
„Nein, ſo iſt es nicht, aber ich komme mir nicht ausgenützt
vor, und das iſt doch in dieſer Zeit nicht das Richtige.
„Ich möchte gern Schweſter werden,” ſagte. Marie Louiſe.
„Dafür biſt Du reichlich jung mit Deinen ſiebzehn Jahren.”
„Ich bin geſund und kräftg, und viele meiner Bekannten
ſind als Helferinnen tätig.”
Mich erfüllte eine Abneigung dagegen, daß Marie Louiſe ſich
außer dem Hauſe beſchäftigte, ich erhob Einwendungen gegen
den Plan; Marie Louiſe erhielt ihren Wunſch aufrecht.
„Dein Leben iſt bisher geweſen, etwa wie in dem Garten
hier,” fagte ich, „da warſt Du und ich und gepflegte Wege und
hübſche Bäume. Die Straße iſt von dem Garten durch eine dichte,
hohe Hecke getrennt, über die kannſt Du nicht ſehen, und es ſieht
Dich auch keiner, wer in der Straße vorübergeht. Und nun willſt
Du hinaus auf die Straße ſelber, dahin, wo. das Gewühl am
dichteſten iſt.”
Marie Louiſe runzelte die Stirn. „Es geht nicht anders,”
ſagte ſie, „ich muß zu tun haben.”
Sie fuhr fort, als ich nicht erwiderte: „Auf der Reiſe mit
Dir, da war das anders, da war ich glücklich wegen Deiner
Ge=
neſung, hatte zu tun und vergaß das andere; zeitweiſe
wenig=
ſtens, meiſt. Jetzt kann ich das nicht mehr. Der Krieg quält mich,
wie er mich vor Deiner Rückkehr gequält hat, ſchlimmer. Ich
denke jetzt immerfort daran, das iſt nicht gut.”
Ich ſenkte das Haupt. Da hatte ich mir eine Marie Louiſe
zurechtgemacht, die es nicht mehr gab, ein Weſen, das zufrieden
war, wenn es nur mich hatte. „Wir wollen dem Stabsarzt
tele=
phonieren und ein Zuſammentreffen verabreden, der kann uns
am beſten raten, was geſchehen ſoll.” ſagte ich.
Marie Louiſe ging als Helferin ins Lazarett, die Zeit
wäh=
rend meiner Verwundung, in der ſie ſich ausgebildet hatte,
wurde ihr angerechnet, nach kurzer Friſt beſtand ſie ihre
Prü=
fung als Hilfsſchweſter. Die regelmäßige Arbeit ſtrengte ſie
zu=
nächſt an, aber ſie ließ nicht nach und war ſtets pünktlich im
Dienſt. Mit Schwerkranken oder erheblich Verletzten kam ſie
kaum in Berührung, meiſt hatte ſie Rekonvaleſzenten zu
verſor=
gen, die nicht gerade übermäßig litten. Das Wohl ihrer
Patien=
ten lag ihr am Herzen, und mancher außerordentliche Zuſchuß
war nötig, um ihre Kaſſe nach allen den kleinen Beſorgungen
zugunſten der Soldaten wieder aufzufüllen.
Ich begleitete Marie Louiſe ins Lazarett. Um die Leute nicht
in ihrer Natürlichkeit durch Betonung meines Vorgeſetztentums
zu hindern, trug ich Zivilkleidung, hielt mich im Hintergrunde
und ſprach wenig.
Marie Louiſe hantierte geſchickt umher, rückte hier ein Kiſſen
zurecht, glättete dort eine Decke, gab dem einen zu trinken, reichte
einem andern das Buch, das ſie ihm mitgebracht hatte. Derbe
junge Burſchen waren da, einfachen Standes, und doch höflich
und beinahe ehrerbietig zu Marie Louiſe.
Einer richtete ſich heftig auf, obwohl es ihm ſchwer fiel.
Marie Louiſe war vom anderen Ende des Zimmers gleich bei
ihm. „Sie dürfen das nicht,” rief ſie, „das wiſſen Sie doch, Sie
ſchaden ſich dabei,” und der große grobſchlächtige Mann ließ ſich
zurechtweiſen und war beſchämt.
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Was aber ruinieri die Wäſche? Das Waſchen ruiniert die Wäſche in erſter Linie, nicht das
Tragen, weil zum Waſchen häufig ſcharfe und ſchädliche Waſchmittel genommen werden, wie Chlor,
ſauerſtoffhaltige Präparate uſw., die die Wäſchefaſer angreifen und die koſtbare, teure, unerſetzliche
Wäſche vor der Zeit zerſtören. Das neue organiſche Einweichmittel „Burnus” dagegen iſt völlig
unſchädlich für die Wäſchefaſer und hat die Eigenſchafft, den Schmutz von der Wäſche zum größten
Teil ſelbſttätig abzulöſen, wenn man dieſelbe über Nacht in der lauwarmen Burnusbrühe einweicht.
Weil Burnus in lauwarmem, nicht heißem Waſſer am beſten wirkt, und nur ein nachfolgendes kurzes
Aufkochen mit wenig Seife oder Seifenpulver nötig iſi, deshalb erſpart man dabei außerdem in
weſentlichem Maße Seife, Feuerung, Zeit und Arbeit und hat nicht mehr nötig, ſich die Finger
wund zu waſchen! In der Hauptſache aber ſpart man Wäſche, weil dieſelbe bei der Verwendung
von Burnus mehr geſchont wird als bei jedem anderen Verfahren. Bedeutende Spezialgelehrte und
eine große Anzahl von Dampfwäſchereien, Waſchanſtalten in Krankenhäuſern, ſowie unendlich viele
Hausfrauen haben uns dieſe Vorzüge freudig beſtätigt. Weitere Aufklärungen verſenden koſtenlos
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Zögern Sie nicht, einen Verſuch zu machen! Auch Sie werden ſich dann zu dem Grundſatz bekennen:
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 10. Juli 1923.
Rummer 188.
Palast-Lichtspiele
Frauenbeichte
Die Beichte einer Ausgestoßenen
Drama in 5 Akten mit
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„Elberfeld
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DEUTSCHE BANK.
Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu
der am 28. Juli 1923, vormittags 11 Uhr, in unserem
Bank-
gebäude, Eingang Kanonierstraße 22/23, stattfindenden
ordentlichen Generalversammlung
eingeladen. Aktionäre, welche ihr Stimmrecht nach Maßgabe
8 23 der Satzungen ausüben wollen, müssen ihre Aktien
(oder die darüber lautenden Hinterlegungsscheine der Reichs
bank) spätestens am 24. Juli ds. Js.
bei der Efektenkasse der
Deut-
in Berlin
schen Bank, Behrenstr. 11 (für die
Mitglieder des Giro-Effekten-Depots
auch bei der Bank des Berliner
Kassenvereins),
bei dem Schlesischen Bankverein
Filiale der Deutschen Bank,
bei derBergisch-Märkischen Bank
Filiale der Deutschen Bank,
bei der Hannoverschen Bank
Fili-
ale der Deutschen Bank,
sowie bei den Filialen der
Deut-
schen Bank an
fol-
genden Orten:
Aachen, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg, Bamberg
Barmen, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Cassel
Celle, Chemnitz, Coblenz, Crefeld, Danzig,
Darmstadt, Dresden, Duisburg,
Düssel-
dorf, Erfurt, Frankfurt a. M., Fürth, Gotha, M.-
Glad-
bach, Görlitz, Hagen 1. W., Halle, Hamburg, Hameln,
Harburg (Elbe), Köln a. Rh., Königsberg i. Pr.,
Leipzig, Lüneburg, Magdeburg, Mainz, Meißen,
Mühlhausen 1. Thür., München, Nürnberg,
Regens-
burg, Remscheid, Saarbrücken, Stettin, Trier,
Verden (Aller), Weimar, Wiesbaden, Würzburg
außerdem:
bei der Niederlausitzer Bank
„ Kottbus
Aktiengesellschaft,
außer bei der Filiale der Deutschen
in Düsseldork
Bank,
bei dem Bankhause C. G. Trinkaus,
„„ der Essener Credit-Anstalt,
„Essen a. d. Ruhr
„„Frankfurt a. M. außer bei der Filiale der Deutschen
Bank,
bei der Deutschen Vereinsbank
„ dem Bankhause Lazard
Spever-Ellissen,
Jacob S. H.Stern
„
„ Gebrüder Sulz-
„
bach,
z, der Württembergischen Ver-
„Heilbronn
einsbank,
Zweignieder-
lassung Heilbronn,
Rümelinbank A.-G.,
5.
„ „ Hildesheimer Bank,
„Hildesheim
„Rheinischen Creditbank
„ Mannheim
„Oldenburgischen Spar-
„„Oldenburg
und Leih-Bank,
Osnabrücker Bank,
„„Osnabrück
„ „ Württembergischen
„Stuttgart
Vereinsbank,
„ dem Bankhause G. H. Keller‟=
Söhne
oder bei einem deutschen Notar hinterlegen und bis nach
der Generalversammlung belassen. Stimmkarten werden bei
den Hinterlegungsstellen ausgehändigt. Im Falle der
Hinter-
legung bei einem Notar ist die Bescheinigung desselben über
die erfolgte Hinterlegung in Urschrift oder Abschrift spätestene
einen Tag nach Ablauf der Hinterlegungsfrist bei der Gesellschaft
einzureichen.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht über die Geschäfte der Gesellschaft.
2. Rechnungsablage mit dem Bericht des Aufsichtsrats.
3. Beschlußfassung über die Genehmigung der Jahres
bilanz, die Gewinnverteilung, Vergütung an den Auf
sichtsrat, sowie über die Entlastung des Vorstandes und
des Aufsichterats.
4, Wahlen zum Aufsichtsrat.
Berlin, den 9. Juli 1923.
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„ Gross-Umstadt: J. Rapp.
Ergänzung der Stadtver=
A
A.
ordneien=Verſammlung.
Nachdem Herr Stork ſein Amt als
Stadtverordneter niedergelegt hatte, ſtellte
die Stadtwahlkommiſſion in ihrer Sitzung
vom 5. ds. Mts. feſt, daß nach dem
Wahlvorſchlag der Vereinigten
Sozial=
demokratiſchen Partei, dem Herr Stork
angehörte, nach der feſtgeſtellten Reihen=
(st577e
folge nunmehr
Herr Gottfried Baßler, Bachdracker
in die Stadtverordneten=Verſammlung
einzutreten hat.
Es wird dies mit dem Anfügen
be=
kanntgegeben, daß das Protokoll der
Stadtwahlkommiſſion am 10., 11. und
12. Juli im Stadthaus, Zimmer Nr. 33,
zur Einſicht der Stimmberechtigten und
Beteiligten offen liegt und daß
inner=
halb dieſer Friſt Einwendungen gegen
die Wahl und den Gewählten ſchriftlich
oder durch Erklärung zu Protokoll bei
dem Unterzeichneten bei Meidung des
Ausſchluſſes vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 7. Juli 1923
Der Stadtwahlkommiſſar.
J. V.: Mueller, Bürgermeiſter.
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Bekanntmachung.
Mit Rückſicht auf die
Teuerungsver=
hältniſſe tritt in den nächſten Tagen eine
weitere Tariferhöhung bei der elektriſchen
Straßenbahn ein. Für die ab 1. Juli
gültigen, bereits gelöſten Zeitkarten ſind
die entſprechenden Nachzahlungen, vom
Tage der Tariferhöhung an gerechnet
(5772
zu leiſten.
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
nFsich für
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Vor Wog mir 1ontt Teden!
Zable höchste Tagespreise! (""
Haufe nur noch:
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