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Nummer 167
Dienstag, den 19. Juni 1923
186. Jahrgang
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Beitreibung fällt jeder Rabatt weg
Die Neubildung des Brüſſeler Kabinetts.
U. Paris, 18. Juni. Figaro meldet aus Brüſſel,
Theu=
nis habe ſich nunmehr endgültig entſchloſſen, das neue Kabinett
zu bilden. Der Kolonialminiſter Franck und Baron Ruzette
werden ihre Portefeuilles aufgeben. Als Nachfolger für den
Kolonialminiſter nennt das Blatt den liberalem Abgeordneten
von Antwerpen, Pecher, oder den früheren Gouverneur des
Kongo, Lippens.
Brüſſel, 18. Juni. (Wolff.) )Der König hat Theunis
mit der Kabinettsbildung beauftragt. Theunis erbat ſich
Be=
denkzeit.
Paris, 18. Juni. (Wolff.) Havas berichtet aus Brüſſel:
Der König hat heute nachmittag den zurückgetretenen
Miniſter=
präſidenten Theunis empfangen und ihn mit der
Konſtituie=
rung des neuen Kabinetts betraut . Theunis hat ſich
vorbehal=
ten, mit den politiſchen Perſönlichkeiten Fühlung zu nehmen,
mit denen er glaubt, zu einem Einverſtändnis über die flämiſche
Univerſitätsfrage und über die Militärdienſtzeit gelangen zu
können.
Vom Tage.
Die 36 kürzlich vom Kriegsgericht in Caſtrop mit je einem Jahr
Gefängnis beſtraften Schupobeamten ſind entflohen.
Die Warſchauer Blätter melden, es ſei beabſichtigt, alle
Danzi=
ger Bürger aus Polen auszuweiſen, falls Danzig nicht
die Ausweiſungen von Polen zurücknehme und Genugtuung gebe.
Die Morning Poſt berichtet aus Brüffel, die wirkliche Urſache
der belgiſchen Miniſterkriſis ſei der Geſetzentwurf bezüglich
der Einberufung zu den Fahnen während der Beſetzung des
Ruhrgebietes und des Rheinlandes für 14 ſtatt für 10 Monate geweſen.
Daily Expreß berichtet aus Tokio, daß der dortige Vertreter
Sow=
jetrußlands Joffe, Anweiſungen aus Rußland erhalten habe, die ihm
die Befugnis erteilen, als Bevollmächtigter auf der ruſſiſch=
japa=
niſchen Präliminarkonferenz aufzutreten. Im japaniſchen
Außenminiſterium werde erklärt, daß die Beſprechungen innerhalb einer
Woche beginnen könnten.
Trotz der Dementis des Generalſekretariats der Lauſanner Konferenz
und der Abweſenheit des in Paris weilenden Miniſters Veniſelos,
erhält ſich das Gerücht, daß die griechiſche Delegation erneut Schritte
bei der Konferenz zur Beſchleunigung des
Friedens=
ſchluſſes unternommen habe.
Dollarkurs in Frankfurt am 18. Juni,
abends ½/7 Uhr: 166000.
* Der Umſchwung in Bulgarien.
Die bulgariſchen Ereigniſſe haben eine ſymptomatiſche
Be=
deutung für den derzeitigen Entwicklungsgang der europäiſchen
Politik, denn ſie legen mit plaſtiſcher Anſchaulichkeit dar, daß
die Völker ſich durch ſogenannte „Friedensverträge” nicht
end=
gültig knechten und um ihr nationales Selbſtbewußtſein bringen
laſſen. Das Syſtem Stambulinski, das in einer einzigen
nächt=
lichen Stunde weggefegt wurde, war eine bäuerlich=
dema=
gogiſche Diktatur, die aber nicht einmal die ganze
Bau=
ernklaſſe hinter ſich hatte, und die Intelligenz des Landes nur
deshalb zu terroriſieren vermochte, weil ſie ſich zu einem hi hſt
gefügigen Werkzeug der Kleinen Entente und insbeſondere des
Serbentums machte. Sie verſtand es, einen Teil der
Bauern=
ſchaft durch wirtſchaftliche Begünſtigung gleichſam zu beſtechen,
und gründete ihre Herrſchaft auf eine maßloſe Korruption und
auf eine brutale Vergewaltigung aller ſtädtiſchen Kulturelemente.
Nun iſt das harte Joch endlich abgeſchüttelt! Die Bulgaren
ſind ein tapferes, kriegeriſches Volk, aber auch arbeitſam,
prak=
tiſch verſtändig und in entſcheidenden Augenblicken von
treff=
lichen politiſchen Inſtinkten geleitet. Die diesmalige
Umwäl=
zung hat die große politiſche Bedeutung, daß das Land den
Wegzur inneren Selbſtaufrichtung und wahren
Konſolidierung zu finden vermochte. Bulgarien kann
nunmehr wieder zu einem ernſten Faktor der Balkanpolitik
wer=
den, was es leider ſeit der Kriegskataſtrophe nicht mehr war.
Natürlich iſt die Kleine Entente bemüht, den Umſchwung in
Bulgarien in einem möglichſt ungünſtigen Lichte erſcheinen zu
laſſen. Der Prager Geſandte der geſtürzten bulgariſchen
Regie=
rung, Daskalow, der bekannte Intimus des getöteten
Stambu=
linski, verbreitet in der tſchechiſchen Preſſe die Auffaſſung, daß
der Umſturz in Sofia ein Werk des ehemaligen Zaren
Ferdi=
nand ſei, der mit Hilfe der alten Hofkamarilla, ſowie der Partei
der Reſerveoffiziere und der Mazedonier ſeine Rückkehr nach
Bulgarien vorbereite. Aber dieſe Ausſtreuungen finden ſelbſt
in Prag keinen Anklang. Am empfindlichſten iſt Serbin von dem
Umſchwwung in Bulgarien berührt, und es ſucht
charakteriftiſcher=
weiſe nach Vorwänden, um ſich militäriſch in die Angelegenheiten
Bulgariens einmiſchen zu können. Angeblich hätte der Führer
der ſerbenfeindlichen bulgariſchen Bewegung in Mazedonien,
Theodor Alexandrow, weſentlichen Anteil an dem bulgariſchen
Umſturz, und die neue Regierung habe überdies durch die
Mobiliſierung der Reſerveoffiziere und die Einberufung der
ent=
laſſenen Soldaten den Vertrag von Nuilly ſchwer verletzt. Schon
ſei auch ein Uebereinkommen mit Griechenland und Rumänien
zuſtande gekommen, um durch militäriſche Intervention die
Wiedereinſetzung Stambulinskis (der inzwiſchen bekanntlich
um=
kam) zu ermöglichen. Aber all dieſe nervös überhaſteten
ſer=
biſchen Pläne laſſen nur die große Bedeutung der bulgariſchen
Selbſtbefreiung ſcharf hervortreten. Sie zeigen deutlich, daß
Stambulinski ein Vaſall der jugoſlawiſchen Regierung war und
ſoweit ging, die Bulgaren in Mazedonien zu verfolgen und der
ſerbiſchen Willkür auszuliefern, wofür ihm freilich erlaubt
wurde, die gebildeten Klaſſen Bulgariens nach Belieben zu
tyranniſieren. So wird es begreiflich, daß der bulgariſche
Um=
ſchwung in Serbien wie eine höchſt unliebſame Kataſtrophe
emp=
funden wird.
Allem Anſchein nach iſt die neue Regierung, an deren Spitze
der Univeſitätsrektor Zankow ſteht, Herr der politiſchen
Situ=
ation. Die Bauern Stambulinskis ſind von den
landwirtſchaft=
lichen Arbeiten ſo in Anſpruch genommen, daß ſie wenig
Inter=
eſſe für die politiſchen Ereigniſſe bekunden und ſich nur zu lokalen
Ordnungsſtörungen hinreißen laſſen, die leicht überwunden
wer=
den können. Der neue Regierungschef Zankow iſt ein tüchtiger
Volkswirtſchaſtler und ein kühl beſonnener Politiker, der auf
die Selbſtändigkeit Bulgariens bedacht iſt, im Innern die
Hei=
lung der Schäden, die die wüſte Diktatur Stambulinskis
an=
richtete, anſtrebt und nach außen hin ein lohales Verhalten den
Großmächten, ſowie friedliche Abſichten den Nachbarſtaaten,
ins=
beſondere Serbien gegenüber, ankündigt. Wenn die Zeichen
nicht trügen, ſo wird ſich das neue Regiment, obzwar es mit
großen außenpolitiſchen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, bald
befeſtigen, und einen wohltätigen Einfluß auf die Balkanpolitik
fühlen laſſen. Denn in jenem Wetterwinkel Europas müſſen
ſich die ruheloſen vier Königreiche Serbien, Rumäien, Bulgarien
und Griechenland irgendwie das Gleichgewicht halten, wenn von
ihnen nicht neues Unheil über den Weltteil kommen ſoll. Schon
gebärdet ſich der ſerbiſche Außenminiſter, Herr Nintſchitſch, wie
ein zweiter Poincaré, der, auf die heiligen Friedensverträge von
Trianon und Neuilly pochend, grenzenloſe Reparationen von
Ungarn und unbedingte Unterwerfung von Bulgarien fordert.
Nun wird ſich die großſerbiſche Selbſtüberhebung doch ein wenig
mäßigen und wenigſtens die Bundesſtaaten der Kroaten und
Slowenen etwas rückſichtsvoller behandeln müſſen. Wenn auch
nur langſam, ſo lichtet es ſich doch allmählich im Oſten. p. m.
Ueber das Ende Stambulinskis, der, wie wir bereits
gemel=
det haben, auf der Flucht umkam, verbreitet die Bulgariſche
Tele=
graphenagentur noch folgende Einzelheiten: Die Feſtnahme
Stambulinskis im Dorfe Golak erfolgte am 14. Juni,
morgens um 7 Uhr. Nachmittags 3 Uhr wurde Stambulinski
mittels Automobils aus Vedren nach Tatarpazardſchik gebracht,
wo die Menge, als ſie ihn anſichtig wurde, ihn mit
Schimpf=
worten überhäufte und lynchen wollte. Zur Vermeidung von
Zwiſchenfällen wurde Stambulinski nach Slavovice
zurücktrans=
portiert. Vor Slavovice griffen bewaffnete Bauern auf der
Landſtraße den Wagen an, auf dem Stambulinski gebracht
wurde, um ihn zu befreien. In dem Wirrwarr gelang es ihm,
die Flucht zu ergreifen. Es wurde ſofort ſeine Verfolgung
an=
geordnet und Maßnahmen zu ſeiner Wiederergreifung getroffen.
Im Laufe der Verfolgung kam es zu einer
Schie=
ßerei, wobei Stambulinski getötet wurde. Die
Regierung, die verordnet hatte, ihn lebend gefangen zu nehmen,
bedauert auf das tiefſte den Vorfall und hat eine detaillierte
Unterſuchung in der Angelegenheit angeordnet.
Paris, 18. Juni. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
des Excelſior in Sofia meldet über den Tod
Stambu=
linskis: Die Soldaten, die Stambulinski verfolgten, hatten
nach der Angabe der Regierung 15 Tote. Der Leichnam des
ehe=
maligen Miniſterpräſidenten ſei in der Donnerstag=Nacht an der
Stelle der Tat gelaſſen worden. Die Volksmenge habe ihn
an=
geſpien und trotz der Wache beſchmutzt. Der Kriegsminiſter, den
man von dieſer Tatſache verſtändigt habe, habe telephoniſch den
Gefährdung der Lebensmittelzufuhr.
TU. Hamm, 18. Juni. Die Franzoſen haben angeſichts
der erfoigten Stillegung des deutſchen Verkehrs erklärt, daß ſie
für die Benutzung der militariſierten Bahnen zur Heran= und
Einführung der Lebensmittel für das Ruhrgebiet die Entrichtung
einer zehnprozentigen Abgabe verlangen, die an die
franzöſiſch=
belgiſche Eiſenbahnregie fließt. Dieſe Bedingung verſtößt gegen
die wiederholte Verſicherung des franzöſiſchen
Oberkommandie=
renden, daß er in die Lebensmittelzufuhr des Ruhrgebietes nicht
eingreifen werde. Wie beſtimmt verlautet, haben die deutſchen
Behörden die Bedingung der Franzoſen abgelehnt.
Die Schlinge ums Ruhrgebiet zugezogen.
TU. Gelſenkirchen, 18. Juni. Am Sonntag morgen
beſetzten die Franzoſen den Bahnhof Gelſenkirchen=Wattenſcheid
und gleichzeitig die dicht neben dem Bahnhof liegende
Schacht=
anlage Holland, wo ſie Kohlen= und Koksvorräte beſchlagnahmten.
Mit der Beſetzung dieſes Bahnhofes iſt der Eiſenbahnverkehr im
ſüdlichen Teil des Induſtriegebetes nunmehr vollkommen
ſtill=
gelegt. Eine andere Abteilung Franzoſen beſetzte am Sonntag
die Zeche Hugo in Buer. Im Laufe des heutigen Montags
zer=
ſtörten die Franzoſen das Eiſenbahngeleiſe zwiſchen
Gelſen=
kirchen=Bismarck und Buer=Süd. Damit iſt die letzte deutſche
Eiſenbahnlinie im neubeſetzten Gebiet ausgeſchaltet. Man hatte
dieſen Eingriff nicht erwartet, da auf dieſer Linie die auf Grund
des deutſch=holländiſchen Wirtſchaftsabkommens zu liefernden
Kohlen gingen. Die Auswirkung dieſer Stillegung macht ſich für
Gelſenkirchen ſchon ſehr bemerkbar. Mit der Stillegung des
Eiſenbahnverkehrs geht eine ſtarke Paßkontrolle Hand in Hand.
Eine neue Eiſenbahn=Sprengung.
TU Köln, 18. Juni. In der Nacht vom 14. zum 15. Juni
iſt der Tunnel der Eiſenbahnlinie Köln=Trier bei Kal 1 geſprengt
worden. Die Strecke iſt damit völlig unterbrochen.
Die franzöſiſchen Transporte müſſen jetzt von Köln den
Rhein hinunter bis Koblenz gehen und können nur auf dieſem
Umwege Trier erreichen. Die Franzoſen hatten ſo ſcharfe
Ab=
ſperrungsmaßnahmen getroffen, daß die Kunde von dieſer
Sprengung bisher verborgen bleiben konnte.
Der Ausweiſungsterror.
Die wilden Horden in Trier. — Mißhandlungen
durch Kolbenſchläge.
Frankfurt a. M., 19. Juni. (Wolff.) Aus dem
Eiſen=
bahndirektionsbezirk Trier ſind am 15. Juni 192 Familien
mit insgeſamt 839 Köpfen ausgewieſen worden, davon aus
Gerolſtein 171 Familien, die übrigen aus Trier. Bei den
Maſſen=
ausweiſungen in Trier entſtand am 15. Juni ein
Menſchen=
auflauf, die Menge wurde auf Befehl des leitenden Offiziers
von Maroklanern in roheſter Weiſe mit Kolbenſchlägen
auseinandergejagt. Auch Leute, die von den Fenſtern
aus von den Eiſenbahnern Abſchied nehmen wollten, wurden mit
Kolbenſchlägen und mit der Schußwaffe bedroht und wurden ſo
gezwungen, ſich von den Fenſtern zurückzuziehen.
Ludwigshafen, 18. Juni. (Wolff.) Aus dem
Eiſen=
bahnbezirk Ludwigshafen wurden geſtern 17
ver=
heiratete Eiſenbahner mit Frauen und Kindern, 33 an
der ahl, ausgewieſen,
* Eingriff in die deutſche Steuerhoheit.
Bekanntlich hat die interalliierte Rheinlandkommiſſion durch
öffentlich bekannt gemachte Verordnung das Geſetz über die
Zwangsanleihe im beſetzten Gebiet für ungültig erklärt.
Selbſt=
verſtändlich iſt dieſe Verordnung rechtsungültig. Sie findet
ins=
beſondere im Rheinlandabkommen keine Stütze, bedeutet
viel=
mehr einen offenkundigen Rechtsbruch und einen
Ein=
griff in die deutſche Steuerhoheit. Die „Gründe‟.
die die Verordnung hervorhebt, daß das Reich die
Zwangs=
anleihe mit dazu verwende, den Widerſtand gegen die Alliierten
zu organiſieren und zu ſtärken, und daß das Zwangsanleihegeſetz
nicht gleichmäßig auf alle Reichseinwohner, vielmehr gegen
An=
gehörige der Alliierten mit beſonderer Schärfe angewendet
werde, ſind haltos, und rechtfertigen das Vorgehen in keiner
Weiſe. Auch dieſer Eingriff findet ſeine Erklärung lediglich in
der auf alle Weiſe beabſichtigten Schädigung des Reiches.
* Ein gefährliches Gerücht.
Seit einigen Tagen läuft im beſetzten und unbeſetzten
Ge=
biet das Gerücht um, die Verhandlungen mit der Entente ſeien
ſchon ſo weit gediehen, daß in der allernächſten Zeit mit der
Wiederaufnahme des Eiſenbahnbetriebes in den beſetzten
Ge=
bieten durch die deutſche Verwaltung gerechnet werden müſſe.
Wie uns mitgeteilt wird, iſt hierdurch die Handels= und
Ver=
kehrswelt ſchon in erheblichem Umfange veranlaßt worden, Güter
zur Verfrachtung bei den Franzoſen aufzugeben. Es kann
kei=
nem Zweifel unterliegen, daß dieſes auf die Leichtgläubigkeit der
Menge berechnete Gerücht lediglich auf abſichtlichen Ausſtreuungen
von ſeiten der Franzoſen beruht, die mit allen Mitteln verſugen,
ihre Stellung bei den kommenden Verhandlungen zu ſtärken.
Ihr Beſtreben geht vor allem dahin, der Welt vorzutäuſchen, daß
ſie in Gemeinſchaft mit den Belgiern den Betrieb der
Eiſen=
bahnen im beſetzten Gebiet vollkommen in der Hand hätten und
daß der Verkehr von Tag zu Tag in erfreulicher Zunahme
be=
griffen ſei. Es erſcheint dringend geboten, die geſamte
Geſchäfts=
welt auf die drohende Gefahr hinzuweiſen, die durch die
Aus=
ſtreuungen der Franzoſen hervorgerufen werden. Dringender
denn je iſt heute in der letzten entſcheidenden Stunde die
For=
derung, den Zügen der Franzoſen fern zu bleiben, kein Gut
ihnen zur Verfrachtung zu überlaſſen und alles zu vermeiden,
wwas ihren Abſichten in irgendeiner Weiſe Vorſchub leiſten könnte.
Wer jetzt ſeinem Vaterlande in den Rücken fällt, begeht den
niederträchtigſten Verrat.
Ein Gelöbnis zum Durchhalten.
Im Bezirk Dortmund=Hörde fand am Sonntag eine
Delegiertenkonferenz der
Sozialdemokrati=
ſchen Partei ſtatt, die zur Ruhrbeſetzung eine Entſchließung
annahm, in der es heißt: Die Verſammlung proteſtiert mit aller
Entſchiedenheit gegen die zahlreichen Verhaftungen,
Auswei=
ſungen und Erſchießungen deutſcher Einwohner, gegen die
Ab=
ſchnürung des Verkehrs und gegen die Einſchränkung der
ſtaats=
bürgerlichen Freiheit. Die Verſammelten geloben, in dieſem
Kampfe nicht nachzulaſſen, bis die Zurückziehung
der franzöſiſch=belgiſchen Truppen erfolgt iſt. Von
der Regierung wird gefordert, daß ſie keine Gelegenheit zu einer
Verſtändigung verpaßt und alles tut, um die Leiden der
Ruhr=
bevölkerung zu mildern.
Deutſchlands Stellung zu den Alliierten.
* Berlin, 18. Juni. (Priv.=Tel.) In Berliner
diplo=
matiſchen Kreiſen erwartet man auf Grund, der aus London,
Paris und Rom vorliegenden Berichte, daß die Beziehungen
zwiſchen England und Frankreich nun doch zu einer Konferenz
der alliierten Mächte führen werden, die noch vor Ende dieſes
Monats zuſammentreten wird. Man glaubt, daß England bei
dieſer Konferenz den Vorſchlag machen wird, die
Sicherungs=
frage für Frankreich nach dem bekannten Plan des engliſchen
Generals Spears einer Löſung zuzuführen, die ſowohl von
Frankreich angenommen werden kann und die andererſeits doch
die deutſche Souveränität ſo aufrecht erhält, daß auch das
Kabi=
nett Dr. Cuno ſich mit ihr einverſtanden erklären kann. Wenn
in dieſer Frage die gemeinſamen Richtlinien feſtgelegt worden
ſind, ſo ſoll Deutſchland zu den Verhandlungen zugezogen
wer=
den, um auf dieſe Weiſe zu einer endgültigen Regelung zu
kom=
men. Man rechnet damit, daß dieſe Verhandlungen nach
Zuzie=
hung Deutſchlands früheſtens Mitte Juli beginnen werden.
Engliſche Mißſtimmung gegen die franzöſiſche Politik.
m. London, 18. Juni. Mit der wachſenden Mißſtimmung
breiter engliſcher Kreiſe gegen die franzöſiſche Ruhrpolitik nimmt
im gleichen Maße die Erkenntnis von dem Mißerfolg dieſer
Po=
litik zu. So erklärte am Sonntag in einer Verſammlung der
liberalen Partei in Trewbridge der bekannte liberale Politiker
Sir John Simons u. a., es habe ſich klar herausgeſtellt, daß der
Einmarſch der Franzoſen ins Ruhrgebiet nicht das Ergebnis
gehabt habe, das die Franzoſen von ihm erwartet hätten.
Frank=
reich habe ſeit dem Einmarſch in einem Vierteljahr kaum ſo viel
Reparationen erhalten, wie vor dem Einmarſch in einer Woche.
Die franzöſiſche Ruhrexpediton ſei ein fürchterlicher
Mißerfolg=
geworden. Es ſei daher die Aufgabe aller engliſchen Parteien,
der Regierung zu helfen, einen Ausweg aus dieſem
Durchein=
ander zu finden.
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 19. Juni 1923.
Rummer 167
Befehl erteilt, Stambulinski an der Stelle der Tat zu beerdigen,
was am Samstag nachmittag geſchehen ſei. In der Villa von
Stambulinski haben man 711000 Schweizer Franken, 150000
franzöſiſche Franken, 15000 tſchechiſche Kronen und einen Plan
zu einem Staatsſtreich aufgefunden: König Boris hätte abgeſetzt,
die Republik mit Stambulinski als Bauerndiktator ausgerufen
werden ſollen; der jetzige bulgariſche Geſandte in Prag,
Dus=
kalow, hätte Miniſterpräſident werden ſollen.
Der neue Kurs in Bulgarien.
* Sofia, 18. Juni. (Prib. Tel.) Die heute aus
Bulga=
rien dörliegenden Meldungen beſagen, daß die Ruhe in Sofia
und in den Provinzen wieder hergeſtellt iſt. Die wenigen
Bauernaufſtände bei Schumla dürften nicht gefährlich werden,
da der Bewegung einflußreiche Führer fehlen. Stambulinski
wurde in dem Kornfeld, in dem er erſchoſſen wurde,
einge=
ſcharrt. Die Regierung hat mehrere Geſetze Stambulinskis für
ungültig erklärt, darunter das über die Arbeitspflicht in den
Gemeinden. Die Gemeindevertretungen, in denen die
Bauern=
partei die Mehrheit hatte, wurden aufgelöſt und
Regierungs=
kommiſſare dorthin entſandt. Die Regierung beabſichtigt, Mitte
Nobember Neuwahlen auszuſchreiben. Miniſterpräſident
Zankow empfing die Führer der fünf Parteien, die in die
Re=
gierung eingetreten ſind und erklärte, daß das jetzige Kabinett
nur proviſoriſchen Charakter habe. Die endgültige
Regierungs=
bildung dürfte ſich noch etwa ein bis zwei Monate hinziehen.
Anerkennung durch Rumänien.
Bukareſt, 18. Juni. Die rumäniſche Regierung hat aus
dynaſtiſchen Gründen und mit Rückſicht auf die Sicherheit des
rumäniſchen Staates die nue bulgariſche Regierung
anerkannt.
Anerkennung durch Frankreich.
Sofia, 18. Juni. Poincaré hat in einem Telegramm
die ſriedliche Arbeit der Regierung Zankow anerkannt. Er gebe
mi Vergnügen jeder Politik ſeine Unterſtützung, die die
Ent=
wicklung Bulgariens in friedlchem Sinne bezwecke. Ein
Be=
weis hierfür würde gegeben ſein, wenn Bulgarien ſeine
inter=
nationalen Verpflichtungen achte.
Ultimatum der kleinen Entente an Bulgarien.
U. Paris, 18. Juni. Die Chicago Tribune erfährt aus
London, daß der engliſche Geſandte in Belgrad dem
ſüdſlawi=
ſchen Miniſterpräſidenten erklärt habe, England ließe
Süd=
ſlawien ſeine finanzielle Hilfe angedeihen, wenn die ſüdſlawiſche
Regierung das von den Mächten der kleinen Entente und
Grie=
chenland ausgearbeitete Ultimatum an die bulgariſche Regierung
ſenden würde. Die engliſchen Geſandten in Prag, Bukareſt und
Athen hätten einen ähnlichen Schritt bei den Regierungen
unter=
nommen, bei denen ſie beglaubigt ſind. Der Korreſpondent
glaubt zu wiſſen, daß Jugoſlawien die Abſicht habe, Freitag
zu mobiliſieren.
Belgrad, 18. Juni. Der angekündigte Schritt der
Klei=
nen Entente in Sofia iſt deshalb unterblieben, weil die
Regie=
rung Zankow ſofort im Sinne der Vorſtellungen des
ſüdſlawi=
ſchen Geſandten gehandelt und die Zahl der Reſerbeoffiziere
auf die im Friedensvertrag von Neuilly beſtimmte Zahl
herab=
gemindert habe. Die Belgrader Regierung habe deshalb
einſt=
weilen von einer Intervention Abſtand genommen.
Italieniſch=ſüdſſawiſche Spannung.
TU. Agram, 18. Juni. In ſüdſlawiſchen Kreiſen, auch
in denen der kroatiſchen Parteien herrſcht die Auffaſſung vor,
daß die nächſte Folge des bulgariſchen Umſturzes nicht ſo ſehr
eine Spannung zwiſchen Südſlawien und Bulgarien, als eine
ſolche zwiſchen Südſlawien und Italien zur Folge haben könnte.
Grober Anfug.
Berlin, 19. Juni. (Wolff.) Die Zeitungsmeldung, der
Reichsfinanzminiſter Hermes habe an einer
Verſamm=
lung rheiniſcher Zentrumsleute in Köln
teilgenom=
men, die ſich angeblich mit der Frage der Errichtung der
rheiniſchen Republik befaßt haben ſoll, iſt völlig aus
der Luft gegriffen und muß als grober Unfug bezeichnet
wverden. Angeſichts der ernſten Lage unſerer Bevölkerung ift es
unverantwortlich, ſolche Falſchmeldungen zu
verbreiten.
Führer zur Kunſt und Kultur Aſiens.
Von Dr. Zeh, Heppenheim a. d. B.
VIII.
Völlig einig gehen wir mit dem Verfaſſer in ſeiner form=
Pſhchologifchen Wertung des iſlamiſchen Kunſtgewerbes. Hier
herrſcht lichte Klarheit, unterſtützt durch eine vorbildliche, rein
formale Analyſe der ausgewählten Objekte. In überzeugender
Darſtellung wird ausgeführt, wie ſich alle kunſtgewerblichen
Tech=
niken von der plaſtiſchen Formenſprache der Spätantike losringen,
um dem der ſeeliſchen Grundhaltung des Iſlams entſprechenden
flächig abſtrakten Formenprinzip untergeordnet zu werden. Bei
der Beſprechung der einzelnen Techniken zeigt der Verfaſſer, wie
die urſprüngliche künſtleriſch=nationale Bodenſtändigkeit der
ein=
zelnen Teilſtaaten des Iſlam allmählich überſtrahlt wird von dem
wachſenden Glanz des iſlamiſchen Geſamtgebietes, bis dieſes
Rin=
gen der nationalen Stile mit dem übernationalen atektoniſchen
Formeuwillen im 12. Jahrhundert zugunſten des letzteren
ent=
ſchieden iſt. Einen Stilausdruck von nationaler ſchöpferiſcher
Eigenkraft haben noch einmal die Osmanen in der
naturaliſti=
ſchen und trotzdem rein flächig=dekorativen Flieſenkeramik ihrer
lichtdurchfluteten Moſcheen (Blüte im 16. Jahrhundert) geprägt.
Schöpfungen von nie wieder erreichter berauſchender
Farben=
pracht! Wohin ſich der Blick auch wendet, er verliert ſich in
end=
loſe blumige Gefilde, in die überſinnlichen Gärten des
Para=
dieſes. Die durchſchlagende Stoßkraft dieſes osmaniſchen
For=
menpathos ging Hand in Hand mit dem kriegeriſchen Geiſt
dieſes Volkes, das in den unübertrefflichen Arbeiten ſeiner
Waffenſchmiede ein ausdrucksvolles Bekenntnis ſeines
Hel=
denſinnes hinterlaſſen hat. Zwar kurz, aber reich an
wert=
vollen Anregungen ſind die Ausführungen über die
orien=
taliſchen Teppiche. Die geſchätzte Gattung der Tier= und
Baumteppiche mit ihrer Niederſichtperſpektive, die von Aſſyrien
bis nach China, d. h. für ganz Aſien die entſcheidende
Me=
thode iſt, räumliche Anſchauung auf einer Fläche
auszu=
breiten, lehrt uns, daß die Naturphantaſie der iſlamiſchen
Völker, wo man ihr freien Lauf ließ, ebenſo reich war wie ihre
Ornamentphantaſie. — Als eine Glanzleiſtung des Buches von
Cohn=Wiener muß der Ueberblick über das chineſiſche und
japa=
niſche Kunſtgewerbe anerkannt werden. In einer durchſichtigen
Gliederung wird das Rieſenmaterial des Stoffes vor uns
aus=
gebreitet. In der äſthetiſch=formalen Wertung gibt es an keiner
Stelle auch nur ein leiſes Schwanken, ſo daß man dieſen Exkurs
über das oſtaſiatiſche Kunſtgewerbe ſozuſagen als den Anfang
einer bis jetzt noch fehlenden Methodologie kunſtgewerblicher
Axiome bezeichnen kann. An unverrückbaren Standardgeſetzen
kunſthandwerklichen Schaffens wird das oſtaſiatiſche
Kunſt=
gewerbe gemeſſen. Welch eine geſunde Anſchauung von dem
Ethos geiſtig gegründeter Wertarbeit könnten ſolche Bücher in
den Händen jugendlicher, der Fülle des Lebens noch aufge=
Geſpannte Lage.
TU. Paris, 18. Juni. Ueber die auch heute noch unklare
Lage ſchreibt der Figaro: Die Lage bleibt geſpannt, beſonders
weil die Regierungen Rückſicht auf die Parlamente nehmen
müſ=
ſen. Baldwin müſſe Deutſchland überzeugen, daß es auf den
paſſiven Widerſtand verzichte, ohne indeſſen ſelbſt offiziell die
Zu=
ſtimmung Englands zur Ruhrbeſetzung zu geben. Der
Reichs=
kanzler Cuno ſeinerſeits könne, obwohl er von der
Einflußloſig=
keit der Ruhraktion überzeugt ſei, nicht darauf verzichten, ohne
Gefahr zu laufen, geſtürzt zu werden. Gleichzeitig wirke die
im=
mer noch nicht gelöſte belgiſche Miniſterkriſe lähmend auf den
Fortgang der alliierten Verhandlungen ein.
Der Abenir drückte heute morgen noch einmal die
Hoff=
nung aus, daß Theunis ſein eigener Nachfolger werde.
Jeden=
falls dürfe die jetzige Kriſe nicht mehr lange dauern, da Berlin
nicht daran denke zu kapitulieren, ſolange man in
Brüſſel reſultatlos berate. In London betrachte man in gewiſſen
Kreiſen die Reſultatloſigkeit nicht ohne Wohlbehagen.
Briand und Poincaré."
Poincaré wird ſeinem Schickſal nicht entgehen.
Konzentration der republikaniſchen Kräfte
durch Briand.
Paris, 18. Juni. (Wolff.) Der Eclair weiſt in einem
Ar=
tikel darauf hin, daß die Tatſache, daß der ehemalige
Miniſter=
präſident Briand ſich bei der Abſtimmung über das
Ver=
trauensvotum für Poincaré am Samstag der Abſtimmung
ent=
halten hat, eine Bedeutung habe, der Poincars nicht entgehe.
Ein Führer der Republikaner, von dem man glaubt, daß er ſich
der Entſpannung widmen wolle, ſchließe ſich in der Kammer der
Bewegung an, um nach links die Konzentration der
republika=
niſchen Kräfte durchzuführen.
Franzöſiſch=belgiſche Verſtändigung.
London, 18. Juni. Der Pariſer Berichterſtatter der
Times ſchreibt, die franzöſiſche Regierung wünſche eine
gemeinſame Antwort mit der belgiſchen Regierung
auf den Teil des britiſchen Memorandums zu geben, der die
Frage des paſſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet
be=
handle. Es beſtehe nicht die Abſicht, wie verſchiedene Zeitungen
behaupteten, eine mündliche Antwort zu erteilen. Die
Ant=
wort von Paris und Brüſſel werde ſchriftlich und
in einer gemeinſamen Note erteilt. Vorgeſtern habe
die belgiſche Regierung den Entwurf einer von Poincaré
vor=
geſchlagenen Note erhalten. In dieſer wende ſich der franzöſiſche
Miniſterpräſident in ſehr herzlichen Worten an die britiſche
Re=
gierung. Dem Berichterſtatter wird von maßgebendſter Stelle
erklärt, Poincarg zeige den wirklichen Wunſch nach einem
Ein=
vernehmen.
Die franzöſiſche Politik im Saargebiet.
Betrachtungen des Echv de Paris.
Paris, 18. Juni. (Wolff.) Das Echo de Paris beſpricht
heute die Saarfrage, indem es darauf hinweiſt, daß auf
Ver=
anlaſſung der engliſchen Regierung der Völkerbundsrat ſich in
ſeiner am 29. Juni beginnenden Tagung mit den Handlungen
der Regierungskommiſſion im Saarbrücken beſchäftigen werde.
Die Engländer müßten wiſſen, daß ſie nicht die einzigen ſeien,
die mit der Wendung der Dinge im Saargebiet
un=
zufrieden ſeien. Auch Frankreich erkenne, daß man mit der
Ver=
gangenheit brechen müſſe. Es gebe heute nur eine Stimme, um
die Irrtümer der ſeit drei Jahren verfolgten Politik
einzuge=
ſtehen. Man habe es nicht verſtanden, die Saarländer dazu zu
bringen, ſich der franzöſiſchen Sache anzuſchließen. Man habe
zu viel Nachgiebigkeit gegenüber dem Großinduſtriellen
Röch=
ling und den anderen an den Tag gelegt, die die Maske hätten
fallen laſſen und heute die antifranzöſiſche Propaganda führten.
Das Blatt weiſt beſenders auf den Bergarbeiterſtreik hin und
kommt zu folgendem Schluß: Man müſſe wohl zugeben, daß die
vollkommenſte Politik unfruchtbar hätte bleiben müſſen infolge
des Regimes, das der Verſailler Vertrag dem Saargebiet
zu=
weiſe. Wie könne die Regierung von Saarbrücken dauerhafte
und ſolide Arbeit leiſten, wenn ſie in jedem Augenblick ignoriert
werde und wenn ſie jedes Jahr durch den Völkerbundsrat
ab=
geſetzt werden könne. Wir wären beſſer daran, wenn wir, wozu
uns der Verſailler Vertrag berechtigt, die Bergwerke frei
aus=
beuten könnten, ſo daß das Saargebiet ſich in nichts von dem
übrigen Rheinland unterſcheiden würde, und wenn wir befähigt
wären, in Saarbrücken durchzuführen, was wir in Mainz oder
Düſſeldorf machen. Eine Reform kann nicht verhindert werden.
ſchloſſener Lehrer vermitteln! Und wie nötig wäre das! Denn
die ſchon mit dem Zeitalter des Abſolutismus einſetzenden
irri=
gen Anſchauungen von oſtaſiatiſcher Kunſt und Kultur, die aber
durch die wirkſame ſchöpferiſche Lebenskraft jener Zeiten noch
eine hochwertige künſtleriſche Metamorphoſe erfuhren, ſind heute
in einen affenartigen Kultus ordinärſter Exportware, die ſich
allerdings mit unſerem ſelbſterzeugten kunſtinduſtriellen
Maſſen=
kitſch ſo gut verträgt, ausgeartet. Und doch haben kaum noch
einmal auf dem Erdenrund Menſchenhände, deren Tun
gleicher=
weiſe von Scele als dem Lebensprinzip und vom Geiſt als dem
Bewußtſeinsprinzip geleitet waren, Dinge geſchaffen, die wie die
kunſtgewerblichen Schöpfungen Oſtaſiens aus den Zeiten
kultu=
reller Hochblüte eine ſo organiſche Einheit von vernunftgemäßer
Zweckerfüllung und Materialverarbeitung wie ſeelentiefer
For=
menveredelung darſtellen. Ich möchte an dieſer Stelle ganz
be=
ſonders darauf aufmerkſam machen, daß die zwar kleine, aber
intime und mit feinem Qualitätsſinn zuſammengeſtellte
Samm=
lung des Darmſtädter Gewerbemuſeums einige Beiſpiele
hoch=
ſtehender oſtaſiatiſcher und vorderaſiatiſcher Keramik enthält, die
geeignet ſein dürften, dem Leſer eine richtunggebende
An=
ſchauung zu vermitteln. — Als die älteſten und zugleich am
meiſten geſchätzten kunſtgewerblichen Arbeiten Chinas haben die
Bronzen zu gelten, meiſt Sakralgeräte aus der vorbuddhiſtiſchen
Zeit der Shang= (1766—1122) und Chou=Dynaſtie (1122—256),
feierliche Schöpfungen von einem geradezu majeſtätiſchen
Auf=
bau, denen ſchon die Kaiſer der Han=Dynaſtie (202 v. Chr. bis
220 n. Chr.) ihre Ehrfurcht zollten. Ja, nach den chineſiſchen
An=
nalen wurden ſogar Ortſchaften nach alten Bronzekultgefäßen,
die dort gefunden wurden, umgetauft. Ein beweiskräftiger
Be=
leg für die überaus hohe Schätzung uralter Bronzen, denen
man magiſche Kräfte zuſchrieb, iſt die Darſtellung der Suche des
Kaiſers Shi=huang=ti (246 bezw. 221—210) nach einem der neun
heiligen Bronzekeſſel (ting) am Sſufluſſe auf einem jener
be=
rühmten Reliefs vom Grabmal der Familie Wu in Schantung
vom Jahre 147 n. Chr. Die Entſtehung dieſer neun Dreifüße
wird von der Ueberlieferung in die Zeit des mythiſchen Kaiſers
Yü verlegt. Da ſie neun Provinzen des Reiches verſinnbildlichten,
galten ſie als die heiligen Reichsinſignien, mit deren Beſitz die
Herrſchaft über die ganze Welt verknüpft ſein ſollte. Zutreffend
nennt Kümmel dieſe erſte Periode der chineſiſchen Kunſtgeſchichte
„die Heldenzeit der oſtaſiatiſchen Zierkunſt”, die ſich dann in der
Periode der Dangkaiſer (618—907), dem Goldenen Zeitalter
Chinas, zu einer Blüte von köſtlichem Duft entfalten und
ver=
feinern ſollte. Das Kaiſerhaus der Tang herrſchte unter
Dai=tſung (617—650) bis zum Kaſpiſchen Meer. Die
Be=
kenner ſämtlicher Weltreligionen, Buddhiſten, Chriſten, Juden,
Muhammedaner, Parſen, verbreiteten ſich zu jener Zeit über
ganz China. Mit der überwiegenden Ausdehnung des
Buddhis=
mus dringt nun die Dangkultur bis nach Japan vor. Und hier,
auf japaniſchein Voden, bietet ſich heute noch eine unvergleichliche
Gelegenheit, das kunſtgewerbliche Schaffen jener glänzendſten
Periode der chineſiſchen Geſchichte, der auch die klaſſiſchen Lyriker
Gegen Muſſolini.
* Paris, 18. Juni. (Priv.=Tel.) Der Verſuch
Muſſo=
linis, die Populari zu verſöhnen, iſt fehlgeſchlagen. Das
kirch=
liche Element iſt jetzt ebenſo ſtark gegen eine Diktatur
der Faſziſten wie die Sozialiſten. Zweifellos ſteht man
vor der Bildung einer ſtarken Koalition, die den
Sturz des „eiſernen” Mannes Europas erſtrebt. Durch
die Bekanntgabe ſeines Wahlreformplanes zog ſich Muſſolini die
Feindſchaft der Populari zu, die etwa 100 Abgeordnete zählen.
Polniſche Uebergriffe gegen Deutſchland.
Berlin, 18. Juni. Die polniſche Regierung hat an
Deutſch=
land eine Note gerichtet, in der ſie ſich gegen den in der
Land=
tagsrede des preußiſchen Miniſterpräſidenten gegen Polen
er=
hobenen Vorwurf der Intoleranz wendet. Die polniſche
Re=
gierung glaube, daß dieſe Erklärung von einer feindlichen
Ge=
ſinnung und der affenbaren Aggreſſivität Deutſchlands zeuge.
Der Vorwärts bemerkt dazu: Deutſchland wird ſich eine
der=
artige Unterſtellung energiſch verbitten müſſen. Deutſchland hat
die Uebergriffe des polniſchen Chauvinismus mit einer wahren
Lammsgeduld ertragen und hat es nicht an Verſuchen fehlen
laſſen, zu einem gütlichen Einvernehmen mit den polniſchen
Nachbarn zu gelangen. Auf der Gegenſeite hingegen hat man
bisher auf die deutſchen Gefühle und Intereſſen nicht die
ge=
ringſte Rückſicht genommen, ſo daß die Aeußerungen des
preu=
ßiſchen Miniſterpräſidenten nur zu berechtigt waren.
Die Sanierung der ungariſchen Finanzen.
TU. Budapeſt, 18. Juni. Der Präſident der ungariſchen
Staatsnotenbank hat erklärt, die allgemeine Teuerung habe die
Verſchlechterung der Krone zur Folge gehabt. Die Notenbank
werde jedoch an die Sanierung herantreten, ſo daß eine
Beſſe=
rung unbedingt erfolgen müſſe. Die vollkommene Sanierung
der Finanzlage Ungarns werde indeſſen erſt erfolgen können,
wenn die von der Regierung erſtrebte Auslandsanleihe flüſſig
gemacht werde.
Angarns Außenhandels=Bilanz.
TU. Budapeſt, 18. Juni. Die Außenhandelsbilanz
Un=
garns ſchließt mit 3 Milliarden Kronen ab. Die Ausfuhr hat
ſich auf 38 Milliarden erhöht, ſo daß zum erſtenmal eine
gün=
ſtige Tendenz feſtgeftellt werden kann.
Zur Behebung des Defizits der ungariſchen Staatsbank wird
eine Erhöhung der Perſonentarife um 100 Prozent und der
Gütertarife um 50 Prozent bei der Eiſenbahm zu Ende dieſes
Monats durchgeführt werden.
Rußlands Stellung zu England.
Paris, 18. Juni. (Wolff.) Der Matin veröffentlicht eine
Depeſche aus London, in der es heißt, man ſchreibe der
Sowjet=
regierung die Abſicht zu, bei der britiſchen Regierung zu
ſon=
dieren, um zu einer allgemeinen Regelung zwiſchen
Großbritau=
nien und Rußland zu gelangen, die die volle Anerkennung des
augenblicklichen Regimes in Rußland in ſich ſchließen ſolle. Die
Regierung von Moskau ſtehe bei dieſem Verlangen auf dem
Standpunkt, daß die Fragen, die bis jetzt Rußland und
Groß=
britannien voneinander trennten, eine Regelung erfahren hätten.
Franzöſiſche Verſchleppungspolitik.
Lauſanne 18. Juni. (Wolff.) Nachdem in der Nacht
vom Sonntag eine lange Unterredung zwiſchen Ismet Paſcha
und Sir Horace Rumbold ſtattgefunden hatte, hielten die
Alli=
ierten am Montag vormittag vollzählig eine interalliierte
Be=
ſprechung ab, als deren Ergebnis mitgeteilt wird, daß ein
Be=
ſchluß nicht gefaßt werden konnte, da vorläufig unmittelbar
zwiſchen den Kabinetten von Paris, Rom und London beraten
werden ſoll. Man ſchließt daraus, daß die franzöſiſche
Regie=
rung ihre. Zuſtimmung zu der letzten Einigungsformel verſagt
hat, die, wie die Türken bereits nachdrücklich erklären, von allen
alliierten Delegationen ausgearbeitet worden war. In
franzö=
ſiſchen Kreiſen bezeichnet man dieſe Formel wie alle bisherigen
Erörterungs= und Vermittlungsvorſchläge für unannehmbar,
und beſtreitet, daß irgendein derartiger Vorſchlag offiziellen
Charakter gehabt habe. Man weiſt darauf hin, daß Frankreich
in dieſer Frage eine Sonderſtellung einnehme und wirft der
Türkei vor, daß ſie Frankreich auf der Konferenz zu iſolieren
ſuche. Als eines der Ziele der Verhandlungen zwiſchen den
alliierten Kabinetten bezeichnet man daher die Herbeiführung
einer geſchloſſenen Alliierten=Front und einer etwaigen
gemein=
ſamen und entſchiedenen Demarche bei der Türkei.
J
Li=Tiai=poh (705—761) und Tu=Fu (712—770) angehören, in der
einzigartigen Erbſchaft des ſog. Shöſoin, des kaiſerlichen
Schatz=
hauſes von Nara, kennen zu lernen. Als der japaniſche Kaiſer
Shomu im Jahre 756 als buddhiſtiſcher Mönch geſtorben war,
weihte die fromme Kaiſerinwitwe ſämtliche in der Hofhaltung
des Kaiſers benutzten Geräte dem Todaijitempel zu Nara,
„demütig bittend, daß um dieſer verdienſtvollen Handlung willen
die abgeſchiedene Seele des Kaiſers Hilfe finde und der heilige
Wagen ſchnell in das juwelengleiche Land im Herzen der
Lotos=
blume gelange, wo ſeine Seele ewiges Entzücken genießen möge‟.
Nur in Oſtaſien, wo der religiöſe Kult auch die weltlichen
Lebensformen ergriff und durchdrang, war es möglich, heilige
und profane Geräte als einheitliche Stiftung dem heiligen
We=
ſen, dem man ſich hingab, darzubringen. Bis auf den heutigen
Tag hat ſich dieſe koſtbarſte gegenſtändliche Erbſchaft aus einer
der ſchöpferiſchſten Perioden der Weltkultur unverſehrt in dem
bohlengefügten Schatzhauſe von Nara erhalten. Es iſt das große
Verdienſt des Buches von Cohn=Wiener, gerade dieſen Schatz
des Shöſoin in den Mittelpunkt ſeines Kapitels über China
und Japan geſtellt zu haben. Nur wäre es angebracht geweſen,
mit einigen Worten auch einzugehen auf die dieſem ſeltſamſten,
aber auch unzugänglichſten Muſeum der Welt gewidmete, mit
unübertrefflichem Abbildungsmaterial ausgeſtattete japaniſche
Publikation von Toyei Shuko, die den keineswegs übertriebenen
Titel führt: „Das Licht der Juwelen auf den göttlichen Inſeln
der öſtlichen See.‟ Wer einmal dieſe wunderbar gedruckten
Folio=
bände durchzublättern Gelegenheit hatte, wird den empfangenen
Eindruck nicht wieder vergeſſen.
In der formkritiſchen Wertung der im Shöſöin
aufbewahr=
ten ſo zahlreichen Gegenſtände, die faſt alle der Dangzeit
ange=
hören dürften, geht Cohn=Wiener hinaus, über die lediglich
deſkriptive und katalogartig angelegte japaniſche Veröffentlichung.
Die für das religiöſe Zeremoniell, die ritterlichen Uebungen und
den intimen höfriſchen Gebrauch beſtimmten Geräte des Shöſoin,
die Bronzeſpiegel mit dem ſo abwechslungsreichen Schmuck ihrer
Rückſeiten, die Muſikinſtrumente mit ihren edlen, reichverzierten
Formen, die Töpfereien mit dem farbigen Spiel ihrer Glaſuren,
die Textilien mit ihren ſo vielſeitigen Techniken, die Spieltiſche
mit ihrer nicht mehr zu ſteigernden Eleganz, die durch die Kunſt
geadelten Prunkwaffen, denen die für den Ernſt des Kampfes
geſchmiedeten Hicbwaffen mit ihrer beiſpiellos furchtbaren
Wir=
kung gegenüberſtehen, charakteriſiert Cohn=Wiener mit den
Wor=
ten: „Eine Grazie ohnegleichen wandelt die einfachſten
Grund=
formen zu Wundern eines kultivierten Geſchmacks. Der Stil
des Shéſoin drückt zwar den Zweck nicht mehr aus, verneint
ihn aber auch nicht. Die Struktur wird gelockert, aber nicht
be=
kämpft, die Ornamente unterwerfen ſich den Flächen.” Im Schatze
von Nara ſind ſämtliche damals im Lichte der Geſchichte ſtehenden
aſiatiſchen Kulturkreiſe vertreten, eine für die Erforſchung
un=
geahnter Stilzuſammenhänge noch keineswegs ausgebeutete
Fundgrube: ein Spiegelbild der faſt rokokohaft verfeinerten
Tang=Zei= und ihrer internationalen Beziehungen,
Rummer 167.
Seite 3.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juni 1923.
Münchener Brief.
Noch immer konzentriert ſich das Intereſſe einer breiteren
Oeffentlichkeit in= und außerhalb der bayeriſchen Grenzen auf nach Bahern zu locken. Daß man ſich hier eine Gelegenheit
ent=
den vor dem Vollsgericht München abrollenden
Hochverrats=
handlungswoche! — wenigſtens das Ende der Beweisaufnahme
Gegenſtand der Anklage ſind, nicht bis in die letzten Wurzeln, fehl am Ort und verrät den Zweck der uebung zu deutlich,
nachzugehen. Gewiſſe außerbaheriſche Zeitungen, die ſeit jeher
ein auffallendes Geſchick bewieſen haben, ſich an bayeriſchen
Din=
gen zu reiben, haben ſich, ſoweit ſie — einem guten Recht fols
gend — bereits Stellung zu politiſchen Teilergebniſſen dieſer
Verhandlungen nahmen, die Arbeit etwas leichter gemacht.
Be=
weis: eine noffene Frage”, die die Frankfurter Zeitung dieſer prozeſſes in der Zeit härteſten Kampfes aller Deutſchgeſinnten
Tage in der Richtung geſtellt hat, der Hauptzeuge des Prozeſſes, um den Beſtand des Reiches auch heute noch nicht abſchließend
Major Mayr, habe unter Eid von dem früheren Kronprinzen, würdigen, da Abſchluß des Verfahrens und Urteil des Gerichts
Rupprecht ausgeſagt, „daß er es war, der den franzöſiſchen
Agenten Nichert im Dezember 1921 zu einer Beſprechung nach eine zweite Verhandlung kurz geſtreiſt werden, die als Tragödie
Bayern kommen ließ‟. Er habe zwar nachher, weil er ſich
in=
zwiſchen überwacht fühlte, den Herrn nicht ſelbſt zu empfangen Felde dreimal verwundeter Offizier unter der Anklage,
Mör=
gewagt. Aber daß er überhaupt mit dieſem Vertrauensmann der gegen den jetzt in Leipzig inhaftierten Kapitän Ehrhardt
Frankreichs, mit dem berüchtigten Unterdrücker des Saargebiets, gedungen zu haben, nach zwei Monaten einer Unterſuchungshaft,
Verbindung angelnüpft habe, beſage wohl genug.
der es ſchwer macht, an ein unbeabſichtigtes, nicht gewolltes
Ver=
ſehen zu glauben. Zunächſt hat nicht der genannte Zeuge die ſeine Haft zu danken hatte, auf das Recht der
Zeugnisverweige=
bewußte Behauptung aufgeſtellt, ſondern der Angeklagte Fuchs, rung, nachdem der Makel des Anſtifters zu dem ſchwerſten Ver=
Eid geſtellt wurde, iſt nichts anderes als die Wiedergabe eines ben war. Das Volksgericht hat dieſe Zeugnisverweigerung aus=
Geſprächs zwiſchen beiden, deſſen materieller Inhalt von dem drücklich als das gekennzeichnet, was ſie ganz zweifellos war:
Zeuger; gar nicht nachgeprüft werden konnte oder wollte, und den Rückzug eines Mannes, der ſeine Beſchuldigungen nicht
was den Gewährsmann des Zeugen, beſagten Profeſſor Fuchs, beeiden konnte, ohne ſich der Eidesverletzung ſchuldig
anlangt, ſo hieße es eine im ſchwebenden Verfahren allgemein zu machen, der alſo wider beſſeres Wiſſen ſeine Anwürfe
er=
nicht übliche Kritik oder Würdigung der ſubjektiven Glaubwür= hoben hatte. Neben dem Freiſpruch wurde rechtens auch auf
digkeit dieſes Mannes vorwegzunehmen, die erſt nach Abſchluß
des Prozeſſes ausgeſprochen werden kann, und ſchließlich ſcheint Unterſuchungshaft erkannt. uns will jedoch ſcheinen, daß mit
legenheit bekundete. Danach legte Richert Wert darauf,
Authentiſches über monarchiſtiſche Pläne von dem Kronprinzen weit über Bayern hinaus Aufſehen erregt, weniger wohl wegen
zu hören. Fuchs ſollte dieſe — auf einen Wunſch des Fran= der Perſönlichkeit des Beſchuldigten, der als ehemaliger
Ober=
zoſen urückgehende — Beſprechung vermitteln. Der Kron= ſchleſienkämpfer in dem als Nachfolger des Freikorps
hegrün=
prinz erklärte ſich zunächſt bereit, Richert zu empfangen, da er deten Bund „Oberland” eine führende Rolle ſpielte, als wegen
nach den Schilderungen des Fuchs in dieſem jene inoffizielle der Perſon des angeblich von Mordplänen bedrohten Ehrhardt
bisher das Fortbeſtehen der bayeriſchen Selbſtſchutzverbände er= auf die Verhältniſſe in dem Bunde fielen, der noch heute den
möglicht hätte. Das Motiv des Kronprinzen kennzeichnet nvaterländiſchen Kampfverbänden” angehört. Das Gerichtsver=
Fuchs nach deſſen eigener Aeußerung: „Wenn ich Deutſch= fahren hat ſich dieſer Dinge nur ſoweit angenommen, als es un=
Später habe aber der Kronprinz — immer nach den Angaben lich geplanten Straftat zu klären, und das mit gutem Grunde.
des Fuchs — abgelehnt, weil eine ſolche Unterredung unter Um= Dean ſchließlich iſt es nicht Sache der Gerichte ſchmutzige Wäſche
ſtänden mißdeutet werden könnte.
Wir haben auf dieſen Irrtum” des Frankfurter Blattes in dem parallel laufenden Prozeß Fuchs — in dieſer Richtung
deshalb mit einer ins Einzelne gehenden Aufzeigung der Tat= zutage trat, hätte wohl genügt, um den bayeriſchen
Miniſterpräſi=
ſachen verwieſen, weil er offenſichtlich den Auftakt zu einer neuen denten zu beſtimmen, den Ehrenvorſitz dieſer Verbände, ſo
ders, verbitten darf und muß. Die Tatſachen der Verhandlung glaubte, tatſächlich angeboten worden. In Wahrheit wurde ihm
liefern jedenfalls nicht den mindeſten Verdachts= lediglich das Ehrenpräſidium der Gedächtnisfeier für den ermor=
Franzoſen konſpiriert” habe, wie es in anderen Preſſeerzeug= eine früher gegebene Zuſage unmöglich machte. Alles, was hier
niſſen bereits zu leſen iſt. Im Gegenteil: dieſe Verhandlung an Intrigen aufgezeigt wurde, dürfte aber der vom Gericht in
hat ſchlüſſige Beweiſe dafür ergeben, daß er es unbedingt ab= den Motiven ſeiner Zeugnisverweigerung ſicher mit Recht ge=
Wiederkehr zu erwarten. Auch er hat das Recht gegen eine der als „Chef” einer Nachrichtenabteilung in Oberſchleſien unter
tiger nicht kolportiert werden kann. Trotzdem ſind wir weit Freikorps Oberland zuſammenarbeitete, dort unter Hinterlaſſung
entfernt, zu glauben, daß die Angreifer ihre mehrfachen Irrtümer, von Schulden und — nach gerichtlicher Feſtſtellung — eines noch
berichtigen würden. Ihnen kommt es wohl weniger auf die ſchwebenden Strafverfahrens verſchwand, um in Bahern als
tiſcher Arbeit verdächtigt wird, dem Bayern und das Reich mit Vertreter der Preſſe haben dem dort ebenfalls anweſenden Herrn
man offenbar alle Kampfmittel für erlaubt.
Die gleiche Tendenz verrät der zweite Teil dieſer offenen ſpielte, als Berufsgenoſſen im Sinne des Reichsverbandes der
Frage: der bayeriſche Innenminiſter habe wohl nur deshalb deutſchen Preſſe anzuerkennen in der Lage ſind. Wer auf die
dur Zeugen, die mit dem Innenminiſter in dieſer Angelegenheit nur unterſtreichen können, für die in den ſtändiſchen
Organi=
mutete, auch nicht im entfernteſten von Einfluß geweſen ſein, entbehren kann.
kann. Entſcheidend war wohl, wie an dieſer Stelle ſchon ange=
Muſik=Feſt.
Zweites Konzert: Brahms-Bruckner.
F.N. Verſöhnend fügte das zweite Feſtkonzert zwei Namen
zuſammen, die durch Parteigeiſt, Kurzſichtigkeit, durch irdiſche
Unzulänglichkeiten bei Lebzeiten in einen Gegenſatz gebracht
wurden, zu dem die Verſchiedenheit ihrer künſtleriſchen
Anſchau=
ung allein nie Anlaß hätte ſein können. Denn in ihren zykliſchen
Werken vertreten ſie in ihrer Zeit als die bedeutendſten Meiſter
das Feſthalten an der Sinfonieform Beethovens, ihre
Weiter=
bildung und ihre Erfüllung im romantiſchen Geiſt. Hierin ſteht
Brahms allerdiugs in Schumanns Nachfolge, iſt herber
Nord=
deutſcher mit unleugbar proteſtantiſchem Einſchlag, Bruckner
be=
geiſterter Anhänger Wagnerſcher Kunſt und dabei als innig
über=
zeugter Katholik und gemütvoll ſich äußernder Oeſterreicher in
vielem fühlbar ein Erbe Schubertſchen Geiſtes.
Daher die trotz des romantiſchen Geiſtes klar überſchaubare
Architektonik des Violinkonzertes von Brahms, deſſen erſte Sätze
von geläuterter Schönheit und Reinheit ſind, ſo daß die Teile
der Erregung und des Kampfes faſt epiſodiſch wirken, und deſſen
Schlußſatz mit größtem Temperament in ungariſchen Rhythmen
dahinſtürmt. Max Strub=Dresden ſpielte die für Joachim
geſchriebene, von Schwierigkeiten ſtrotzende Violinpartie mit
be=
wundernswerter techniſcher Vollendung. Der nicht große Ton
ſeines Juſtrumentes iſt von prachtvoller Weichheit und auch an
den kraftvollſten Stellen nie gewaltſam ſchreiend. Die
Akkord=
griffe kamen mit ausgezeichneter rhythmiſcher Genauigkeit,
tech=
niſch war nirgends Grund zur Verzögerung des Tempos. Dem
Charakter des Spielers lagen am beſten die lyriſchen Partien
des erſten Satzes und der zweite, Herr Balling ging darin ſtets
liebevoll auf ſeine Intentionen ein. Ueberall jedoch, wo herbe
Größe und großzügiges Geſtalten gefordert wurde, da vermißten
wir das reſtloſe geiſtige Erſchöpfen, wie auch tonlich die
Solo=
geige denn allzuſehr unter den Wogen unterging. Jedenfalls
darf ſich Herr Strub zu den beſten Geigern zählen, und auch
künſtleriſch darf man noch Bedeutendes von ihm erwarten.
Bruckners unvollendete neunte Sinfonie, eines der düſterſten,
reſignierteſten Werke der Literatur überhaupt, kam dann zu
Ge=
hör. In großartiger Flächenhaftigkeit entwickeln ſich im erſten
Satz aus erwartungsvollem Dunkel die düſteren, ehernen Klänge
des erſten Hauptgedankens. Geheimnisvoll taſtend, dann, zwar
weich im Klang, aber gedankenvoll ernſt treten Gegenſätze hinzu,
die über weite Strecken herrſchen und ewigkeitsahnend in den
rieſenhaften Höhepunkten ſich mit den Gedanken der erſten
Gruppe zu einem ſeeliſchen Bild von wunderſamer
Abge=
klärtheit verbinden. Das Scherzo, wohl das unheimlichſte von
ten, der mittlerweile von ſeinem Amte längſt abgetreten iſt,
darüber, daß ſeine Organe, in dieſer Hochverratsaffäre
voll=
ſtändig verſagt hatten, vielleicht auch die bei ihm und — unter
g. München, 18. Juni 1923. ſeinem Einfluß — wohl auch bei dem Miniſter beſtehende
Ueber=
zeugung, daß es ein Leichtes ſein müſſe, Richert noch einmal
gehen ließ, den Mann unſchädlich zu machen, der von einem
prozeß Fuchs und Genoſſen, der nun — in der dritten Ver= Hauptzeugen des Prozeſſes nicht mit Unrecht als der gefährlichſte
Krankheitserreger im baheriſchen Blutkreislauf bezeichnet wurde,
gebracht hat. Es wird alſo wohl kaum behauptet werden kön= war politiſch und kriminaliſtiſch geſehen zweifellos eine „
Glanz=
nen, daß das Gericht nicht alles getan hätte, um den Dingen, die leiſtung‟. Eine bewußte Pflichtverletzung gröblichſter
Art hieraus konſtruieren zu wollen, ſcheint uns jedoch durchaus
als daß auch hier der gute Wille, der objektiven Wahrheit zu
die=
nen, hinter der bedingten Unterſtellung vermutet werden könnte.
Man merkt die Abſicht
Läßt ſich ſo das beſchämende Schauſpiel eines
Hochverrats=
noch geraum: Zeit auf ſich warten laſſen dürften, ſo muß hier
anhub, um als Komödie zu enden. Tragödie: daß ein im
die nur das Aufbrechen der alten Wunden abkürzte, vor Gericht
Der Fraukfurter Zeitung iſt hier ein Irrtum unterlaufen, erſcheinen mußte, Komödie: der klägliche Rückzug eines —
des einzigen! — Hauptbelaſtungszeugen, dem der Angeſchuldigte
der ſie erſterem gelegentlich erzählt haben ſoll. Was alſo unter brechen, das die Strafgeſetze kennen, monatelang auf ihm geblie=
Entſchädigungspflicht des Staates für die unſchuldig erlittene
es ebenfalls nicht ganz unerheblich, ſich zu vergegenwärtigen, materieller Wiedergutmachung hier nicht geſühnt
wer=
was Fuchs ſelbſt im Laufe der Verhandlung über dieſe Ange= den kann, was dem unſchuldig Fuhaftierten an Leiden erwuchs.
Dieſer Fall des Hauptmanns a. D. Römer hat ſeinerzeit
Perſönlichkeit ſehen mußte, deren Vermittlertätigkeit in Paris und der Streiflichter, die im weiteren Verlauf der Angelegenheit
land einen Dienſt damit erweiſen kann, warum denn nicht?” bedingt uotwendig war, um die Zuſammenhänge mit der
angeb=
irgendwelcher Ouganiſationen zu waſchen. Was aber hier — wie
Hetzkampagne zu geben geeignet iſt, die ſich jeder anſtändige lange abzulehnen, bis dort reiner Tiſch geſchaffen iſt, wäre vormittag zu einer Sitzung zuſammengetreten, in der die Ver=
Baher und Deutſche, heiße er Kronprinz Rupprecht oder an= ihm dieſer Vorſitz, wie das Regierungsorgan melden zu können handlungstaktik gegenüber den Vertretern des
Neichsfinanzmini=
grund, daß der frühere Kronprinz in irgendeiner Weiſe „mit deten Nuhrkämpfer Schlageter angetragen, das anzunehmen gebnis nach außen hin erſt in den kommenden
Lohnverhandlun=
lehnt, von irgendwelcher Gewalttat oder franzöſiſcher Hilfe eine kennzeichnete Hauptbelaſtungszeuge Kiefer überboten haben, die nicht nur aus freigewerkſchaftlch organiſierten Kreiſen, ſon=
Verleumdung geſchützt zu werden, wie ſie zweckbewußter und gif= dem Namen eines „Hauptmanns von Keſſel” mit dem hoben worden iſt. Daneben ſoll auch die abermalige
Markent=
objektive Wahrheit als darauf an, daß ein Syſtem in ſyſtema= „Schriftſteller” aufzutauchen. Die im Prozeß Fuchs tätigen reits eine Entſcheidung über die von den Gewerkſchaften
erhobe=
ſeinen Ländern einſt den Aufſtieg zu machtgebietender Höhe und der breiteſten Oeffentlichkeit durch den Mund des Gerichts= bringen werden. Von gewerkſchaftlicher Seite wird ſelbſt
be=
dankten. . . und wo die Republik in Gefahr zu ſein ſcheint, hält vorſitzenden erklären laſſen, daß ſie dieſen „Schriftſteller” weder tont, daß man für dieſes Problem erſt Richtlinien
auszuarbei=
den Franzoſen Richert nicht verhaften laſſen, weil er befürchtete, Wahrung der berufsſtändiſchen Ehre in der deutſchen Preſſe be= eingehen kann, ohne zu dieſer Forderung von ſo ungeheuerlicher
den Kronprinzen zu kompromittieren. Die eidlichen Ausſagen dacht iſt, wird dieſes Abrücken von zweifelhaften Erſcheinungen Tragweite auch die Meinung der Privatinduſtrie einzuholen.
verhandelten, ließen letzten Endes allerdings die Frage offen, ſationen weder Platz war noch iſt. Auch die vaterländiſche Be= werkſchaftlichen Richtungen ſelbſt die Anſichten über die
Ein=
ob hier nicht ein politiſch faſt nicht zu verantwor= wegung täte gut daran, wie es auch hier erneut mit beſchämen= führung eines wertbeſtändigen Lohnes nicht ganz einheitlich zu
tender Fehler begangen wurde, daß man dieſen gefährlich= der Deutlichkeit klar wurde, ſich ihre Mitſtreiter recht genau an= ſein. Es ſind innerhalb der Gewerkſchaften auch Befürchtungen
ſten Intriganten entkommen ließ. Außer allem Zweifel aber ſteht zuſehen, will ſie ſich nicht um die letzten Reſte des moraliſchen laut geworden, daß die Schaffung eines wertbeſtändigen Lohnes,
es nach dieſen Bekundungen, daß ein Motiv, wie das oben ver= Kredits bringen, den ſie um ihrer nationalen Ziele willen nicht die eigentlich nur eine gleitende Lohnſkala mit einem neuen
deutet, eine gewiſſe „Verärgerung” des Polizeipräſiden= geter aus dieſen nationalen Verbänden her= lich nur etwa ein Drittel der Friedenslöhne ausmacht.
Hanaeen
aus kleinen Motiven eine meiſterhafte einheitliche Entwicklung
auf und läßt das ſchnellere Trio wie im Halbwachen vorüber= als abſolute Muſik, wie ja Mahler auch felbſt aus Furcht mißverſtanden
prägte Geiſt in dem wunderbaren Adagio, das in unendlichem
Strom mit milder Ergebung und gläubiger Zuverſicht Troſt
ſucht. Die ſchmerzliche große Steigerung ſpricht, von einem blick zu tun in den Ideengang, der ihrem Schöpfer vorgeſchwebt hat und
todeswunden Herzen. Unendlich zart und mild verklingt der Satz, über den wir aus vielen perſönlichen Aeußerungen unterrichtet ſind.
Balling ging völlig in der Wiedergabe auf. In
herr=
licher Verſunkenheit und doch ſchwelgend im Klang und bis ins frage des ringenden Menſchen nach dem Sinn und Zweck unſeres Daſeins,
Einzelne aufs feinſte durchgeführt geſtaltete er das Adagio, vor= mit der ſich der Künſtler hier auseinanderſetzt.
züglich klar und zurückhaltend das Scherzo. Die bedeutende
Ver=
gewicht gegen die Bläſer. Alle Künſtler des Orcheſters leiſteten führt uns den Weg des Menſchen zum Grabe, in dem am Ende alles zus
ſo daß man nach dem Bruckner am liebſten auf lauten Beifaul, nach dem Tode.
ganz verzichtet hätte.
Konzert.
N. Statt der vor zwei Wochen angekündigten Müllerlieder
ſang Herr Hans Hoefflin in der überaus gut beſuchten
Vor=
mittagsmuſik am Sonntag in der Aula des Realgymnaſiums
eine Folge von Liedern von Schubert, Beethoven, Brahms und
Hugo Wolf. Seine ſchöne, ſympathiſche Stimme und ſein feiner,
für den Konzertſaal beſonders geeigneter Vortrag ſicherten ihm
ſtarken Erfolg. Feines Stilgefühl ließen ihn die vier genannten
Komponiſten mit ſcharfer Charakteriſierung vortragen.
Wün=
ſchenswert aber wäre es, wenn bei derartigen Veranſtaltungen
aus dem faſt unerſchöpflichen Reichtum dieſer Meiſter mehr
ver=
geſſene Schätze ans Licht gezogen würden, denn die
Vortrags=
folgen der Liedkonzerte wie die Auswahl beim häuslichen
Muſi=
zieren kranken daran, daß immer wieder dieſelben „alten, lieben
Lieder” geſungen werden und ganz ungerechfertigterweiſe
Gleich=
wertiges, das vom breiten Weg durch ſeine Eigenart mehr
ab=
weicht, vernachläſſigt wird. Herr Oberregierungsrat
Gros=
pietſch begleitete rückſichtsvoll und mit feinem Geſchmack.
Mahlers zweite Sinfonie.
Mahlers Muſik iſt nicht Programmuſik in dem Sinne, daß eine
unterlegte, konkrete Handlung formgebend iſt und ſomit unerläßlich zum
Verſtändnis des Werkes. Sie iſt vielmehr Programmuſik in weit
um=
faſſenderer Bedeutung des Wortes — wie wir ſie auch bei Beethoven und
vor allem bei Bach und Schubert finden. Dem Komponiſten ſchwebt bei
der Konzeption des Werkes eine Idee vor, die er muſikaliſch zum
Aus=
druck zu bringen ſucht, ohne ſich Note für Note an ein Programm zu
aus ſein Leben für das Vaterland einſetzte und opferte. Bei
ihm paarten ſich Reinheit des Wollens und der Tat. Sein
Vor=
bild ſollte allen, die in dieſer Bewegung ſtehen, Anſporn ſein,
in reiner, fleckenloſer Liebe zu Land und Reich an der Stelle
ihre Pflicht zu tun, die ihnen das Geſchick in der Kampffront
der Deutſchen beſtimmte. Mit tiefſter Scham im Herzen mag
viel=
leicht mancher in dieſen Reihen heute erkennen, wie weit der Weg
iſt, der auch ihn zu der Opferbereitſchaft dieſes feige
gemor=
deten, aufrecht für ſein Vaterland in den Tod gegangenen
deutſchen Mannes führt .
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 18. Juni. (Eigener Bericht.) Zu Beginn der
heuti=
gen Reichstagsſitzung wurden die dem Reichstag zugegangenen
Geſetz=
entwürfe über wertbeſtändige Hypotheken und zur Aunderung des
Hypo=
thekenbankgeſetzes debattelos an den Rechtsausſchuß verwieſen.
Zur zweiten Beratung kamen alsdann das Zuſatzabkommen zum
deutſch=ſchweizeriſchen Abkommen über ſchweizeriſche Goldhyporheken in
Deutſchland und gewiſſe Arten von Frankenforderungen an deutſche
Schuldner. Der weſentliche Inhalt des Abkommens iſt der daß die
ſchweizeriſchen Hypotheken unter Befreiung des deutſchen Schuldners
von der perſönlichen Haftung als Grundſchulden eingetragen werden.
Die Venfügung über die Grundſchulden ſoll nicht der Eigentimer hoben,
ſondern ein von der Reichsregierung zu beſtimmender Treuhänder.
Der Ausſchuß hat hierzu eine Entſchließung begantragt, die Negierung
möge den in Frage kommenden Hypothekenſchuldnern
Steuererleichte=
rungen gewähren, um eine Anſammlung von Mitteln zur
dereinſti=
gen Abdeckung der Franken=Grundſckuld zu ermöglichen. — Für die
Deutſchnatſonalen beantragte der Abg. Schultz=Bromberg wegem
einzelner Bedenken gegen die Vorlage Nückverweiſung an den
Aus=
ſchuß. Diſſer Antrag wurde gegen die Stimmen der beiden
Rechts=
parteien abgelehnt. Bei der Abſtimmung über einen Zuſatzantrag der
Deutſchnationallem ſtellte ſich die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes heraus,
und Präſident Loebe beraumte eine neue Sitzung an.
In der neuen Sitzung wurde der Zuſatzantrag den
Deutſchnatio=
nalen abgelehnt und die Vorlage mit der Entſchließung des Ausſchuſſes
argenommen. In der gleich darauf vorgenommenen dritten Leſung
wurden die Beſchlüſſe zweiter Beratung beſtätigt.
Hierauf kam dia Novelle zum Landesſteuergeſetz zur
zweiten Beratung. Nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes erheben die
Länder Steuern vom Grundvermögen und vom Gewerbebetrieb. Dieſe
Steuer kann in den Gemeinden ganz oder teilweiſe erlaſſen werden.
In den Ländern iſt woyiter eine Steuer für Benutung der Wege durch
Jahrzeuge zu erheben. Perſonenfahrräder ohne Motorantrieb und
Kyaſtfahrzeuge im Sinne des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes ſind von dieſer
Steuer frei gelaſſen. Weiter ſind die Gemeinden verpflichtet,
Vergnü=
gungsſteunm zu erheben. Die Gemeinden dürſen ferner mit
Geneh=
migung der Landesvegierungen Steuem auf den örtlichen Verbrauch
von Wein. Bier, Trinkbramntwein, Mineralwaſſer uſw. erheben. Dieſe
Getränkeſteuenn dürfen, wmm ſie nach dem Kleinhandelspreiſen
be=
meſſen werden, 5 Prozent bei Schaumwefn und bei Trinkbramntwein
15 Prozent des Kleinhandelspreiſes nicht überſteigen. Die
Schankver=
zehrſtenuer iſt vom Ausſchuß geſtrichen wvorden. Sonderſteuzrn auf
ein=
zelne Betriebsteile der Landwirtſchaft oder des Gewerbes ſind nicht
zuläſſia. Als Anteil an der Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer
erhalten die Länder drei Viertel des Aufkommens.
Die Einzelberatung wird morgen fortgeſetzt, da das Geſetz zur
Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten noch verabſchiedet werden ſollte.
Die Teuerungsaktion der Gewerkſchaften.
* Berlin, 18. Juni. (Priv.=Tel.) Vor Eintritt in die
Verhandlungen mit der Regierung über die Neuregelung der
Staatsarbeiterbezüge ſind die Spitzengewerkſchaften am Montag
ſteriums und die Höhe der aufzuſtellenden Forderungen beraten
wurde. Von Einfluß auf dieſe interne Beſprechung, deren
Er=
gen zutage tritt, war einmal die von Arbeitern zahlreicher
Staatsbetriebe aufgeſtellte Forderung nach Zahlung einer
ſo=
fortigen Wirtſchaftsbeihilfe neben der Lohnerhöhungsforderung,
dern vielmehr auch von Arbeitnehmern anderer Richtungen
er=
wertung berückſichtigt werden, die gerade am Montag einſetzte.
Entgegen anders lautenden Meldungen iſt jedoch nicht damit zu
rechnen, daß die augenblicklichen Teuerungsverhandlungen
be=
nen Forderungen nach einem ſogenannten wertbeſtändigen Lohn
nach ſeiner Perſon noch nach der Rolle, die er im Fall Römer ten gedenkt. Auf der anderen Seite verkennt man auch in
Ar=
beitnehmerkreiſen nicht, daß die Regierung in dieſer Frage den
Gewerkſchaften gegenüber unmöglich irgendwelche Bindungen
Darüber hinaus ſcheinen auch innerhalb der verſchiedenen ge=
Wertfaktor bedeuten würde, eine Verewigung des augenblick=
Es ſoll nicht vergeſſen werden, daß der gemordete Schla= lichen Papiermark=Reallohnes zur Folge hätte, der
durchſchnitt=
man ſeine Werke ganz ohne dichteriſchephiloſophiſche Analyſe aufnehmen
huſchen. Anf ſtärkſten prägt ſich der ſchon im erſten Satz ausge= zu werden, ängſtlich vermied, ein Programm für ſeine Hörer ſchriftlich
feſtzulegen.
Aber immerhin iſt für das Verſtändnis eines ſo gewaltigen
muſi=
kaliſchen Gebäudes wie der zweiten Sinſonie fördernd, einen kurzen Ein=
Auferſtehungsſinfonie hat man das Werk genannt. Es iſt die Ur=
Der erſte Satz ſchildert das menſchliche Leben mit ſeinen Kämpfen,
ſtärkung des Streicherkörpers gab dieſem das nötige Gegen= ſeinen gräuſamen Härten, ſeinen Sonnentagen und Seligkeiten. Er
ihr Beſtes, und über dem ganzen Konzert lag wirkliche Weihe, ſammenſtürzt. Keine Hoffnung bleibt, kein Ausblick auf ein Weiterleben
Von dem Leben der Blumen und Pflanzen ſingt ſchlicht und innig
der zweite Satz. Sie erwachen, blühen, vergehen in Schönheit, fern jedem
Kampf und jeder Qual.
Der dritte Teil ſchildert das Leben der Tiere. Ein „verpetuunm
mobile”, ohne Reflexionen, ohne Sehnſucht und Seligkeiten. Allerhand
Arten von Tieren haſten in flüchtigem, unheimlichem Zug vorbei: kleine
und große, zierliche und plumpe, in groteskem Gewimmel. Sie alle
ſchwinden mit ihrer irdiſchen Hülle in nichts.
So erleben wir die Geſchöpfe der Erde, Menſchen. Pflanzen und
Tiere. „Jedes in ſich beſchloſſen und keine Zukunft wveiſend. Wo wird
uns Troſt inmitten dieſer Vergänglichkeit? „Der Menſch liegt in größter
Not. Er ſehnt ſich nach einer anderen höheren Welt. Das Nöschen
rot”, von dem die Altſtimme ſingt, ein mittelalterliches Symbol des
Leidens Chriſti, weiſt den Weg.
Im letzten Satz ringt ſich der Menſch hinauf über das Vergängliche
über irdiſchen Kampf und irdiſchen Genuß. In gewaltigem Zug ziehen
alle vorüber, die gelebt und gelitten haben. Sie ſchaudern vor dem
jüng=
ſten Gericht. Aber unendlich tröſtend tönt ihnen entgegen: „Auferſtehn,
ja auferſtehn”.
Dr. C. R M.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— 400 Jahre evangeliſches Kirchenlied. Das
Kirchenjahr 1923/24 iſt das 400. Geburtsjahr des evangeliſchen
Kirchenliedes und Geſangbuches und wird als ſolches von den
evangeliſchen Gemeinden gefeiert werden. Am 1. Juli d. Js.
ſind 400 Jahre ſeit dem evangeliſchen Märtyrertod der
Auguſti=
nermönche Johann Eſch und Heinrich Voes in Brüſſel
verfloſſen. Der Feuertod dieſer Glaubenszeugen war für Luther
der ſeeliſche Anſtoß, der ihn ſeine Dichtergabe in den Dienſt ſeines
reformatoriſchen Werkes ſtellen ließ. Das auf die beiden
Blut=
zeugen gedichtete „Ein neues Lied wir heben an” war des
Refor=
mators Erſtlingslied.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Junt 1323.
Mummer 167.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Juni.
— Ernannt wurde am 30. April die Anwärterin für den Turn=
und Handpbeitsunterricht Sibylle Frank zuv Turn= und
Hand=
arbeitslehverin an der Höheren Bürgerſchule in Alzeh mit Wirkung
vom 16. April 1923 gb.
— Durch Entſchließung des Miniſteriums des Innern vom 4. Juni
iſt der Jonaz Jung in Mainz, Schillenſtraße 26, als
Buchmacher=
gehilfe für den Buchmacher Karl Anger dafelbſt, Schillerſtraße 26,
zu=
gelaſſen worden.
— Abſchiedsabend Fanny Cleve. In der heutigen letzten
Auffüh=
rung des „Othello” wird ſich Fanny Cleve als Desdemona vom
Dammſtädter Publikum verabſchieden.
—„Der brennende Acker‟. Dieſer Film der Duulig=Filmgeſellſchaft
wurde nach ſeiner erſten Vorführung in Berlim in der Preſſe mit den
beſten Schwedenfilmen verglichn. Da iſt Phantaſtik und
Bodenſtändig=
keit, Sinnfälliges und Symbolik knapp zuſammengeriſſen in einem
Werk. Under den Bildern prägen ſich eine Spinnſtube, die Bamanſtube
des Peter Rog, Schneelandſchaften und eine nächtliche Wanderung zu
einem Petroleumſchacht beſonders gin. „Der bvennende Acker” wird
täglich um 6 und 8 Uhr im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landesthegters
vorgeführt.
— Gewerbemuſeum. Am letzten Samstag wurde in Frankfurt
in den Näumen des Kunſtgewerbemuſeums die Ausſtellung
chineſi=
ſcher Keramik eröffnet, die als eine der hervoragendſten
Veran=
ſtaltungen auf dem Gebiet orientaliſcher Kunſt gelten darf. Die
Be=
ſtände der Ausſtellung, die in ausgeſuchten Qualitätsarbeiten einen
voll=
ſtändigen Ueberblick über die unvergleichliche Töpferkunſt Chinas bietet,
ſind in der Hauptſache dem Beſitz Frankfurter Privatſammler
entnom=
men, daneben aber durch Leihgaben auswärtiger Muſeen und Beſitzer
er=
gänzt. Der reich illuſtrierte Katalog der Ausſtellung dem Robert
Schmidt in knapper Darſtellung eine Geſchichte der chineſiſchen Keramik
beigegeben hat, kann im Leſeſaal unſeres
Gewerbe=
muſeums eingeſehen werden, wird aber nicht verliehen. Da manchem
hieſigen Beſucher vielleicht eine Einführung in die techniſchen Eigenheiten
der chineſiſchen Töpfereien erwünſcht iſt, findet am Donnerstag, den 21.
d. Mts, nachmittags 5 Uhr, eine Führung in der betreffenden
Ab=
teilung des hieſigen Gewerbemuſeums ſtatt.
— Bühnenvolksbund. „Jedermann” im Großen Haus des
Landes=
thigters. Kener der Heeß=Beckerſchen Spiele haben die Auffüihrung
der Marbunger Spielgemeinde den künſtleriſchen Leiſtungen des erſteren
gleichgeſtellt. Dr. Budde iſt in der Bühnenwelt als Regiſſeur von
Ruf bekannt; er iſt Dozent der Dramaturgie in Marburg. Die Kritik
der Frankfurter Blätter hat ſeinen Ruf beſtätigt. Wir wenden mäßige
Preiſe nehmen, um weiteſtea Kreiſem die Vorſtellung zugänglſch zu
machen. Verkauf bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm.
— Die Singmannſchaft der Turngemeinde 1840 veranſtaltete am
ver=
floſſenen Samstag abend im feſtlich geſchmücken kleinen Saale einen
Sänger=Ehrungsabend. Nach einer markanten Anſprache des erſten
Obmanns Wilh. Schwarz wurden die Sänger Friedrich Wilh. Müller
fir ſeine 50jährige, ſowie Thomas Ploch, Joſeph Schandug, Adam
Fleck, Franz Irle und Fr. Duchard für ihre 20= und mehrjährige
treue Mitgliedfchaft gefeiert, und erhielten dieſelben künſtleriſch
ausge=
führte Diplome reſp, ſilberne Vereinsnadeln überreicht. Auch der
Main=
tal=Sängerbund, dem die Singmannſchaft angeſchloſſen iſt, überbrachte
durch ſeinen Vertricter H. Hartmann dem Jubilaren die Glück= und
Segenswünſche des Bundes. Die ganze Fejer war eine erhebende und
gab wieder einmal beredtes Zeugnis von dem guten Geiſte, der in dem
Singmannſchaft herrſcht und mit welcher Treue und Anhänglichkeit ſie
zuſammenhält, das deutſche Liid zu pflegen, dem Sängerſpmich getreu: lich ſeim noch genannt Eugen Lacher=Auerbach mit Küchengeräten
„In Glück und Not, ein deutſches Lied, bewahr uns Gott!” Auch der
unterhaltende Teil des Abends iſt, wie es ja bei den Turnerſängern
nicht anders zu erwarten war, vortrefflich verlaufen: alles eigene
Kräfte, von denen beſonders erwähnt werden müſſen, die erſte Niege,
ſowie Zöglinge der Turngemeindg, deren Vorſüihrungen in turneriſcher ſehr geſchmackvolle Bühnendekoration erſtellt hat, die allgemeine Be=
Art und Anmut nur in der Woogsplatz=Turnhalle gelernt werden; wunderung erregtz.
fernn die Sänger Wundenberg und Braun I: Geſangsvorträge,
Kun=
kelmann: Rezitationen, Turner Bauer: Humoriſt, v. Dungern und
Bloch: Inſtrumentalvorträge, und nicht zuletzt ein „allerliebſtes‟ Duett
von Frl. Schandua und Sänger Exner. Daß die zu Gehör gebrachten
Chöre der Singmannſchaft unter Leitung ihres bewährtem Chormeiſters
eigen und braucht nicht hervorgehoben zu werden.
— Zuſchlag zur Kraftfahrzeugſteuer. Mit Wirkung vom 30. Juni
iſt der Zuſchlag zu den Steuerſätzen des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes veſtloſen Fleiß, gepaart mit Sachkenntmis, heute in der Lage iſt, ſeine
auf 9900 b. H. feſtgeſetzt.
Wagen und mit der Bahn herbeigeeilt, und im Austauſch ernſter und
heiterer Erinnerungen verging in dem bewährtem Gaſthaus Zur Krone aus dem beſetzten Gebiet Herrn Barth Dank und Anerkennung dar,
bei prächtiger und einmütiger Stimmung die Zeit nur allzu ſchaell.
Gemeinſam ging es dann nach Sprendlingen, wo die Offenbacher mit
einem herzlichken „Auf Wiederſehen” von den Darmſtädtern ſchieden,
um wvohlgemut zu Fuß heimwärts zu wandern. Allgsnein war der
Babenhauſen in Ausſicht gmommen wurde.
— 80 Jahre. Der Inhaber der Druckwalzenfabrik Herr Chriſtian
Schepp beging am 15. Juni ſeinen 80. Geburtstag bei beſter Geſund= 178 Punkten und den Klaſſen=Ehwozpreis mit 101 Punkten.
heit. Einſtmals Formſtechir in der Hochſtätterſchen Tavetenfabrit,
richtete er ſpäter eine eigene Formſtecherei ein, die ſich mit der Zeit
zur Drucklvalzenfabrik in größerem Umfang herausbildele. Dieſem
Betrieb gliederte er weiter ein Linoleum= und Tapeten=Verſandgeſchäft
an, das heute bereits in Deutſchland mhrere hundert Vertreter beſitzt.
So hat. Herr Schepp es verſtanden, aus kleinen Anfängen ſeinen
Be=
trieb, der ſich in Fachkreiſen des beſten Rufes erfreut, auf die heutige
Höhe zu bringen. Seit einigen Jahren von der Leitung zurückgezogen,
ſieht der mit Zufriedenheit in ſchlichter Einfachheit lebende Mann den
von ihm gegründeten Betrieb unter Leitung des Sohnes ſich mehr und
mehr weiter entwickeln.
— Zahntechnikerprüfung. Die in Baden abgelegte ſtaatlichy
Prü=
fung der Dentiſten iſt als gleichwvertig der heſſiſchen Pyüfung hür
Zahn=
tochniken anerkannt.
mögensverhältniſſen und den Bedürfniſſen des Kindes iſt 3000—3300
Mark ab 1. d. M. Erfolgt die Aufnahme auf Koſten einer öffentlichen
Kaſſe, ſo beträgt das Pflegegeld in jedem Falle 3300 Mr. täglich.
— Abänderung bes Gemeindeumlagengeſetzes. In Ausführung des
Geſetz 8 vom 15. Dezember 1922 iſt beſtimmt, daß die Friſt zur
Ab=
gabe der Gewerbeſteuer=Erklärungen auf die öffentliche
Aufforderung, die künftig mit der öffentlichen Aufforderung zur
Ab=
gabe der Steuererklſirungen für die Reichseinkommenſteuer verbunden
die Friſt mindeſtens zwei Wochen. Verlängerung der Friſt im
Einzel=
falle erfolgt auf Antrag bei zuſtändiger Steuerbehörde.
R.W. Mordverſuche?. Letzte Nacht ereigneten ſich zwei eigenartige
Philitzh=Anlage mit Schreikrämpfen aufgefunden und von Paſſanten Zentner Brotgetreide auf 5000 Mk. oder 7 Proz. Multern, den
Schrot=
mit Hilfe der Polizei nach dem 4. Revier verbracht. Nach ſpätnrer An= lohn auf 2500 Mk.
gabe wurde das Mädchen von ihrem Liebhaber mit den Händen am
ermittelten jungen Leuten an der Hochſchule mit einer Schnur am
Zuſtande wurde das Mädchen nach dem 2. Nevier verbnacht, und
nach=
dem ſie ſich erholt hatte, der Tatbeſtand feſtgeſtellt. Beide Verletzten 2
wurden durch die herbeigerufene Nettingswache nach dem Städtiſchen
Krankenhaus vyrbrackt.
bindung nach Danzig führt durch den volniſchen Korridor; neuerdings Waſſer. Selbſt wenn autes Wetter eintritt, verzögert ſich dadurch das
hat Polen die Gebühr für das Durchreiſeviſum (für Reichsdeutſche!)
auf 18 Franken erhöht, ſo daß die Fahrt nach Danzig ungebenerlich
berteuert wird. Es gibt jedoch, wie die „Reichszentrale für Deutſ ze
Verkehrswerbung” mitteilt, eine Reihe von Verbindungen, die den
polniſchen Korridor und damit den Viſumzwang vermeiden: da iſt
zu=
nächſt die Schiffsverbindung Swinemünde Zoppot, die im Anſchluß an kleinen Handwagen zu Hundertm leer ausgeht. Die Arbeit foll erſt
die Eilzüge Berlin—Swinemünde nach Danzig führt, ohne polniſches
in 3 Stunden nach Danzig; etwas umſtändlicher iſt folgender Weg: rungsmittelfälſchung wurde die Landwirtswitme. Jakob
Berlin—Marienburg im geſchloſſenen D=Zug (paßfrei), von Marienburg Schmitt von Klin=Niedesheim, ſowie Lina Weber, von Gimbs=
Einreiſe nach Danzia bedarf es für Reichsdeutſche keines beſonderen Ein= nis verurteilt. Beide hatten Quarkäſe durch Waſſerzuſatz verfalſcht
reiſeſichtvermerks, jedoch wird beim Grenzübertritt ein deutſcher
Reiſe=
paß mit dem mit dem Unbedenklichkeitsvermerk des zuſtändigen
Finanz=
amtes gefordert.
Lokale Veranſkaltungen.
Die hierunter erſcheſnenden Nofizen ſind ausſchließlich als Kinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
sls Beſprechung oder Kri
in teinem Falle irsendn
ſich zu dieſer Aenderung durch verſchiedene Umſtände beſtimmen, die
nicht außer acht gelaſſen werden konnten. Mitbeſtimmend waren auch
die für dieſes Konzert vorgeſehenen, durchweg ſchwierigen Chorwerke
itgenöſſiſcher Meiſter, worunter auch Herr Hofrat de Haan vertreten
die geſellſchaftlichen Veranſtaltungen erfahren keine Aenderung; es ſtehm
iſt anſtelle des Konzertes im Herbſt ein künſtleriſcher Unterhaltungsabend
in Ausſicht genommen.
Schausſelung i des Soiet und Genlauftegenene.
II.
Dem erſten Teil unſeres Berichtes über die Ausſtellung, die an den
erſten Tagen ſehr ſtark beſucht wurde iſt zunächſt berichtigend
nach=
zutragen: Die Firma GebrüderRoeder A=G, hat nicht an Herrn noch fünf Zeugen geladen. Zeuge Beger, bei deſſen Eltern die Ghe=
A. Reuter eine Kochanlage verkauft, ſondern Herr H. Moog, „Rhein= leute Munk verkehrten, behauptete, Frau Munk habe ſeiner Mutter
Dingen iſt von der Finma Junker u. Ruh A.=G. ausgeſtellt und
wird hier in Betrieb gezeigt.
ben bereits erwähnten noch vertreten: J. Adolf und Ricken=göln, neſch erinnere. Munk ſei auch einmal zu einem Fünfuhrte bei dem
die Firma bringt u. ag. einen ſehr intereſſanten Reinigungsapparat für franzöſiſchen Geſandten Dard emngeladen geweſen. Munk ſei nach der
Bierleitungen im Betrieb zur Vorführung. Ebenſo werden elektri= Meinung ſeines Perſonals äin Mam, der ſich nach der Richtung drehe,
ſche Staubſauger, für Großbetriebe und für jeden Haushalt
ge=
die Firma Friedrich Bachmann=Frankfurt. — Eine große hy= ſchen Miniſtern korreſpondiert. Bei Dard ſei er einmal zu Beſuch
Fabriken. — Neuartige Konſervierungsapparate, Einkochapparate ze, habe er abgelehnt.
im Luftdruckprinzip führt W. J. Hummel=Cannſtadt vor, und bei dem
Stand der Firma Carl Jung u. Co.=Hanau kann man Billardbälle
(neben vielen anderen ſchönen Dingen) ſehen, die 3 und mehr Millionen
koſten.
Die Firma A. Bertuch=Berlin W. 8. ſtellt Maſchinen, Formen und
ſämtliche Kücheneinrichtungsgegenſtände für alle Zweige des einſchlägigen Schriſtleiter des Berliner Vorwärts Viktor Schiff zur Verhandlung.
Gewerbes aus, das Fachorgan „Der deutſche Gaſtwirt”
Druck=
erzeugniſſe. E. E. Hehl=Halle Alpacca= u. Neuſilberwaren, „OSra”,
Chem. Fabrik Frankfurt, fim Surrogat, aus dem man ſich ſelbſt
Schuh=
ereme kochen kann, Guſtatz Trieloff=Magdeburg, elektriſche
Fliegen=
fänger und dito Mausfallen, A. Vorndran=Frankfurt
Glasſchau=
kaſten und=Schränke für Konditorei= ze. Waren, mit und ohne Kühlung.
(Otto Schäfer=Darmſtadt) aufmerkſam gemacht, die ebenfalls im Betrieb
gezeigt werden.
Einen großen Raum in der Ausſtellung und eine große Bedeutung
im ganzen Fachgeweube nimmt maturaemäß die Gruppe III:
Ge=
tränke, ein. Wer hier die beſten Erzeugniſſe deutſcher
Edellikör=
fabrikation zu ſehen und zu — probieren Gelegenheit und Geld hat,
wird zugeſtehen wüſſen, daß das Ausland hier ſchwerlich in
Konkur=
renz tretzm kamn; daß es Unſinn war, für dieſe Dinge die Unſummen
ins Ausland zu ſchicken, wie es bisher geſchehen. Da iſt es beſonders
die bekannte Firma Kahlbaum (Stern u. Hemmann hier) die
ge=
meinſam mit den Fobriken der Ettaler Kloſter=Liköre (
Be=
nediktiner=Kloſter Ettal bei Oberammeraau) ihre Erzeugniſſa ausſtellen,
zu nenmen, die zweifellos beſte deutſche Liköre ausſtellen und
pro=
bieren laſſen. Dann auch die Firmen Gebr. Mauritz, Uerdingm
a. Rh., die Darmſtädter Dampfhrennerzi und Likörfabrik
Stolten=
kamn G.mb. H., die ebenfalls Edelliköre ausſtellt, Voltz u. Repp=
Darmſtady (Weine, Edelliköre, Seltersſprudel). Auguſt Venten=
Darmſtabt (Chabeſo), H. Götz=Darmſtadt (Limonadem und Selters),
Alfred Hammer= Darmſtadt. (Wein und Liköre), ferner R. H.
Brunn=Frankfurt Obſtſekt uſw.), Deſſauer=Sterbfritz (Obſtſäfte
und Fruchtſäfte — Vertreter Jean Trautmann=Darmſtadt), die K.
Aloſterberg=Weinbyenneren (Weinbrand und Edelliköre).
Woldemar Schmitt Gmb. H., Dresden (Liköre und Kognak). End=
und Hotel=Porzellan und Jakob Shober=Bensheim mit einem
geſchmnitztem Halbſtickfaß.
Nachgetragen ſei noch, daß Herr L. Netz mit ganz ausgezeichneten
Am geſtrigen Abend folgten der Bundesvorſtand im Verein mit
dem Vorſitzenden der Landesverbände einer Einladung des Herrn Phil.
Barth (Baruhs Weinſtube) zu einem einfachen Imbiß mit
Wein=
probe. Sämutliche Herrem waren überraſcht von dem, was ſie ſahrm und
Herrn Lehr als vortrefflſch zu bezeichnen waren, iſt ja der Mannſchaft — ſchmeckten. In der Dankanſprache des Vorſitzenden Herrn
Schnau=
ber kam zum Ausdruck, daß die Kollegenſchaft neidlos und
anerken=
mend auf Herrn Barth blicke, der aus ganz kleinen Anfängen durch
früheren Kollegen mit einem Weinkeller zu überraſchen, der heute in
— Verein ehem. 25er. Am vergangenen Sonntag trafen ſich die Darmſtadt einzig’ daſteht und der mit dem Edelſten angefüllt iſt,
Ortsgruppen Daruuſtadt und Offenbach in Dreieſchenhain. Trotz der was heute der deutſche Weinbau erzeugt (21er über 35 Millionen, d. h.
Ungunſt der Witterung waren die Kameraden zu Fuß, zu Nad, zu die Flaſche 20—30 000 M.). Von Gäſten brachten die Herren Schnab
(Gießen, Hotel Kühne) Braunwarth=Dieburg und ein Kollege
wie ſie ſelten geſpendet werden. — Heute beginnen die geſchäftlichen
Verhandlungen.
Wunſch nach einer baldigen Wiederholung der Zuſammenkunft, wofür Zimmern ſtattgefundenen Geſangswettſtreit errang der Geſanaverein ungeduldiger Obſtzüchter verlangte 20 000 Stück junge Pflaumenbäume,
die über Nacht bleibenden Feſtteilnehmer zu beſchaffen. Auch die außer
den turneiſchen Veranſtaltungen vorgeſehenen Volksbeluſtigungen ſind
zahlreich. Wir wollen daher hoffen, daß auch das Wetter endlich einmal
zahlreich ſein, da Groß=Umſtadt als Feſtort ſtets ſeinen guten Ruf
gerechtfertigt hat.
ſchaffenheit des Markenbrotes. Das Kreisamt hat ſich überzeugen laſſen,
— Pflegegeld im Alieeſtiſt. Lägliches Pflegegeld je nach den Ver= daß dieſe Klagen wohlbegründet ſind und verſprochen, dafür zu ſorgen, teten Baum leer, ſo daß dieſer zurückgezüchtet werden mußte.
daß die Bäcker mit einwandfreiem Mehle beliefert werden. Auch den
eingelaufenen Klagen wegen Wucher und Preistreiberei ſoll Rechnung
getragen werden, und bittet das Kreisamt, alle Fälle von Bewucherung
und Preistreiberei der Gendarmerie oder dem Kreisamt direkt anzuzeigen.
Die Behörde würde dann mit aller Strenge gegen derartige Verfehlun= Für die Veröffentſchungen unter dieſer Leberſchriſt übernimmt die Redalion keinerſei
Ver=
gen vorgehen.
O Aus dem Kreiſe Heppenheim, 15. Juni.
Milchpreiserhöh=
ung. Die „Landwirtſchaftliche Vereinigung” des Kreiſes hat ſich
ver=
werden kann, einen Monat beträgt. Bei dieſn Auffordepung beträgt, anlaßt geſehen, den Milchpreis abermals zu erhöhen. Die Verbraucher
müſſen jetzt pro Liter Vollmilch 1000 Mk. zahlen, beim Erzeuger
abge=
holt; vom Händler bezogen ſtellt ſie ſich noch etwas höher.
O Von der Bergſtraße 18. Juni, Mahllöhne. Die „Mühlen=
Unfälle: Kurz nach 12 Uhr wurde ein Dienſtmädchen in der Landgraf vereinigung” der oberen Bergſtraße erhöhte den Mahllohn für einen
Halſe ſtranguliert. — Nach 2 Uhr wurde ein Mädchen von zwei bereits eimergeld für Ortshürger wurde infolge Gemeinderatsbeſchluß auf 6000
Halſe ſinanauliert und über ein Geländer geworfen. Im bwußtloſen Mark feſtgeſetzt. Das Einkaufsgeld als nutznießender Ortsbürger auf brauchte als das Uffenbacher Gaswerk. Dder werden die Darmſtädter
200 000 Mark. Das Einzugsgeld ohne bürgerlichen Nutzen beträgt 20 000 (
Mark.
z. Erzhaufen, 18. Juni Auch hier hat die Heuernte bereits
begonnen, doch die naſſe Witterung hält die Leute zuück mit dem
NDN. Paßfreie Fahrt nach Danzig. Die direkte Schnellzugsver= Mähen. Viele. Wiſſn ſtehen durch das anhaltende Negnen unter
Heumachen. Geſtern ging um 3 Uhr ein ſchwerer Negen mit Hagel
über unſere Gemarkung.
* Worms, 18. Juni. Die Hafenarbeiter haben ihne
Tätig=
keit eingeſtellt, weil der Abtransport von Kohlen fortgeſetzt durch
Fuhr=
werke vom Lande erfolgt, wähnend die einheimiſche Bevölkerung mit
wieder aufgenommen werden, dyenn die Kohlenausgleichſtelle die Be= betriffende Behörde gebeten, eine entſprechende Veröffentlichung zu
Gebiet zu berühren; auch die Flugpoſtverbindung Berlin—Danzig führt lilefeanung an die hieſigen Verbraucher angeordnet hat — Wegen Nah= veranlaſſen, falls hier wirklich eine Aenderung in den
Ausführungs=
mit der Kleinbahn über Tiegenhof nach Danzig (17 Stunden). — Zur heim (Rheinh. zu je 100 000 Mk. Geldſtrafe oder 100 Tagen Gefäng= beitrag in den Betriebskoſten eingeſchloſſen iſt.
und auf dem Wormſer Wochenmarkte zu 700 bzw. 800 Mk. das Pfund
verkauft.
nördlichen Wetterau nieder.
eingeweiht. Um halb 1 Uhr bewegte ſich ein langer Feſtzug durch das
Liebertafel. Mitglieder und Freunde werden jetzt ſchon darauf Dorf nach der Kircke, vor der das Denkmal ſtht. Der Geſang. „Ein
aufmerkſam gemacht, daß das Konzert nicht wie ſeither üblich, im Herbſt feſte Burg, leitete die Feier ein. Pfarrer Webn hielt die Feſtrede unterſtützt den Ziegenzuchtverein mit ſeinem Beſtand von über tauſend
ſtattfindet, ſondern erſt im Januar, oder Februar. Der Vorſtand ließ und Bürgermeiſter Volton nahm das Denkmal unter den Schutz der Ziegen durch Bereitſtellung preiswerten Gyüinfutters bzw. Weideplätzen
Gemeinde. Schnlkinder und dia beiden Geſanavereine trugen Chöre f
Teil aus Baſalt errichtet iſt; darauf ſteht ein Löwe, deſſen Gehärde die her zuge eilten Oberwaldhauswieſen zum Tariſpreis zugeſtanden wer=
Wiedererſtarkung des deutſchen Vaterland=s darſtellen ſoll. Darunter
und Kinder, ſowie Angehörige der Gefallenen.
Ri dh
Der Münchener Hochverrats=Prozeß.
TU München, 18. Juni. Im Hochverratsprozeß waren heute
gauer Weinſtube”, hier, hat eine Gaskochanlage, beſtehend aus gegenüber erklärt: Wenn mein Mann zuwückommt, ſo ſitzt er vielleicht
einem Kochherd, Bratroſt und Wärmeſchwank, bei der Firmm Gebrüder, ſchon in der Regierug. Dieſe Erklärung habe ihn zu der Vermutung
Roeder A.=G. gekauft. Die von Herrn A. Reuter für das Hotel „Zur veranlaßt, daß Munk an dem Hochverrat nicht ganz unſchuldig ſei.
Traube” angekaufte großzügige Kochanlage mit allen dazu gehörigen Frau Munk ſtellt dieſe Aeußerung entſchieden in Abrede. Als nächſte:
Zeuaim erklärt Fräulein Schmidt, ehemalige Privatſekretärin bei Munk,
daß ihr Chef Munk gut Beziehungen zu tſchechoſlowakiſchen Miniſtern
In der Gruppe der Einrichtungs= und Gebrauchsartikel ſind außer gehabt habe und daß ſie ſich gut an die Namen Krammarſch und
Be=
woher der Wind eben komme. Munk erklärt ſodann verſchiedene
Aus=
eignet (an jeder Lichtleitung anzuſchließen), im Betrieb vorgeführt durch ſagen von der Zaugin Schmidt als falſch. Er habe nie mit
tſchechi=
drauliſche Obſtpreſſe wird im Garten in Tätigkeit vorgeführt, ein geweſen, habe aber dort wegen ſeiner Geſinnung keine beſonders
Erzeugnis der Obertürckheimer Firma Kleemann’s vereinigte ſreundliche Aufnahme gefunden. Eine ſpätere Einladung zum Tee
Ein politiſcher Beleidigungsprozeß.
München. Vor dem Schöffengericht München kam am Montag
vormittag eine Beleidigungsklage Adolf Hitlers und des Herausgebers
des Völkiſchen Beobachters Dietrich Eckart gegen den verantwortlichen
Gegenſtand der Klage war die von dem Vorwärts aufgeſtellte
Behaub=
tung, die nationalſozigliſtiſche deutſche Arbeiterpartei ſei reichlich mit
franzöſiſchen Spitzelgeldenn bedacht. Die Kläger und Privatbeklagten
waren durch Rechtsanwälte vertreten. Im Verlaufe der Verhandlung
ſtellte Rechtsanwalt Sänger als Vertreter des Beklagten Widerklage
gege Dietrich Eckart wegen eines Artikels des Völkiſchen Beohachters,
Uast not legst ſei auf die wirtſchaftlich ſo bedeutſamen Grude= in dem die Vorwärts=Redakteure als Novemberverbrecher,
Vorwärts=
herd=Ausſtellugen der Fa. Fr. Stierlein u. Vetter=Raſtatt juden und Pack bezeichnet waren. Die Widerklage wurde durch
Ge=
richtsbeſchluß abgelehnt, da der ihr zugrunde liegende Tatbeſtand nicht
im Zuſammenhange mit der Klageſachy ſtehe. Das Gericht vewurteilte
den Beklagten Schiff wegen zweier Vergehen der üblen Nachrede zu
40 000 Mk. Geldſtvafe und zu den Koſten des Verfahrens; den Klägern
wurde die Publikationsbefugnis zugeſprochen. In den Gründen des
Urteils wird ausgeführt, daß den Schutz des 8 193 (Wahrung
berechtig=
ter Intereſſen) dem Beklagten als Preſſevertreter nur dann
zuzubilli=
gen ſei, wenn er eigene Intereſſen zu wahren habe. Das tuffe im
vorliegenden Falle nicht zu.
Neue ſchweizeriſche Poſtkarten
warden demächſt ausgegeben. Einer Anvegung aus Verkehrskreiſen
folgend, ſollen ſie auf der Adreßſeite links neben der Ueberſchrift,
Landſchafts= und Städtebilder aus allen Gegenden der Schweiz zeigen,
Schweres Unglück auf der Maggiatalbahn.
Ein Militärauto ſtieß mit der elektriſchen Straßenbahn
Loarno.Bignasco zuſammen. Die Lokomotive wurde in die
hoch=
gehende Maggia geworfen. Vier Eiſenbahner kamen um. — Der
Teſ=
ſin meldet Hochwaſſerz unterhalb Bellinzona trat ew über die Ufer.
Erbbeben in Italien.
Neapel. In der Nacht zum Sonntag brach nach heftigen
Erd=
erſchütterungen der Aetna aus. Es bildeten ſich fünf Krater, aus denen
ungeheure Lavamaſſen ſich ergießen. Die Pinienwälder um Lingua
Gloſſa wurden bereits das Opfer des Lavaſtromes. Dieſer bewegt ſich
in drei Nichtungen auf Lingua Gloſſa, gegen die Anſiedlungen Vaſto
Erzeugniſſen der Korbmöbel= und Baſteppich= und Decken=Induſtrie die Teſſiano und zur Lava=Ablagerung des Jahres 1911. Auch Menſä und
Preſſa ſind vom Lavaſtrom bedroht. Die Einwohner der bedrohten
Ort=
ſchaften ſind, von einer Panik befallen, geflüchtet.
Gewaltige Unwetterſchäden
werden aus Norditalien gemeldet. Im Val d’Oſſola richtete
Hochwaſſer großen Schaden an, desgleichen an der Simplonlinie und
der Centowallibahn.
Der Pflanzen=Zauberer.
F.P.S. Die Stadt Santa Roſa im Staate Kalifornien iſt dabei,
ihrem berühmteſten Mitbürger, Luthev Burbank, dem Pflanzen=
Zaubener (plant miard), wie er in Amerika und über deſſen
Gren=
zen hinaus genannt wird, zu Ehren einm Park zu errichten, der die
Bezeichnung Zauberwalb” mit gutem Necht verdient. In dieſem Park
follen tunlichſt ſämtliche Schöpfungen dieſos Züchters vereinnigt
wer=
den, als da ſind: der dornenloſe Kaktus, die Pflaume ohne Keube, der
ſchwarze Walnußbaum, der ſchon in zehn Jahren ſchlagreif iſt, anſtatt.
in hundert, und fnner alle Neuſchöpfungen, die von Burbank, dem
trotz ſeiner 75 Jahre noch ſehr Rüſtigen, zu erwarten ſind. Vor 50
Jahren hat Burbank, damals ein kranker Medizinſtudent, ſich in Santa
Roſa niedergelaſſen und eine Baumichule begwüindet. Im dritten Jahr
—Roßdorf, 18. Juni. Bei dem am geſtrigen Sonntag in Groß= ſeines Unternehmens wurde ihm der erſte große Erfolg zuteil. Ein
Liederkranz” unter der umſichtigen Leitung ſeines Diaigenten die innerhalb von zehn Monaten zum Verpflanzen zur Vofügung
Herrn Georg Kreiſel in der dritten Landklaſſe den 2. Klaſſenpreis mit ſtehen ſollten. Als alle alteingeſeſſenen Baumſchlenbeſitzer die
Liefe=
rung als unmöglich ablehnten, übernahm ſie Burbank. Da die Jahres=
Groß=Umſtadt, 18. Juni. Die Zahl der für das Wetturnen, zeit bereits zu weit vorgeſchritten war, konnten nur noch Mandelkerne
des vomr 23, bis 25. Juni hier im Groß=limſtadt ſtattfindenden Gaufeſtes ausgelegt werdimn. Burbank legte 20 000 Kerne in feuchten Sand und
des Odemwaldgaues angemeideten Turner iſt recht beträchtlich. Doch iſt deckte ſie mit Tüchern zu, um Feuchtigkeit und gleichmäßige Temperatur
es den Bsmühungen des Komitees gelungen, genügend Quartiere für zu bewahren. Sobald ſie aufgegangen waven, wurden den jungen.
Pflanzen Tviebe von Pflgumenbäumen aufokuliert, und in wenig mehr.
als einem Jahre konntm 19 025 von ihnen zur Verpflanzung fertig
abgeliefert werden. 1876 gelangte die Burbank=Kartaffel oder Patala‟
günſtig wird, dann wird der Beſuch des Feſtes vom fern und nah ſehr zur Einführung, die nach einer Aufſtellung des landwirtſchaftlichen
Departements in Waſhington einen jährlichen Mehrertrag für die
amerikaniſche Landwirtſchaft in Höhe ton 17 Millionen Dollars ergibt.
Allerdings blieben die Experimente Burbanks nicht ohne ihre bisweilen
O Heppenheim, 18. Juni. Schlechtes Brot. Aus verſchiedenen komiſchen Nückſchlägg. So hatte er einmal eine Walnußart mit einer
Orten des Kreiſes liefen in letzter Zeit Klagen ein über ſchlechte Be= pahierdünnen Schale gezüchtet; aber die Vögel bekamen bald heraus,
daß ihnen die gute Frucht zugänglich war und fraßen den neu gezüch=
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückgeſandi, die Ablehnung nicht begründet werden.
Gaspreiſe.
Darmſtadt und Offenbach. Auf Seite 5 des Darmſtädter
Tagblatts Nr. 165 vom 17. d. M. ſteht in Spalte 1, daß in
Darm=
ſtadt der tags zuvor ſchon auf 1600 Mk. pro Kubikmeter erhöhte
Gas=
preis noch eine weitere Stägerung erfahren werde. Auf derſelben
Seite berichtete in Spalte 3 eine Offenbacher Korreſpondenz, daß
auf Beſchluß der dortigen Stadiverordneten der Gospreis gegm die
Stimmen der Kommniſten auf 900 Mk. erhöht wird. Nun erkläre
O Birkenau, 15. Juni. ErhöhtesBürgergeld. Das Feuer= Gyaf Oerindur dieſen Zwieſpalt der Natur. Man ſollte minen, daß
das Darmſtädter Gaswerk ſeine Kohlen nicht teurer zu beziehen
Easverbaucher etwa noch mit einer beſonderen ſtädtiſchen
Zuſchlags=
ſtuter belegt, um der Stadt die Möglichkeit zu geben, ultnamoderne
„Gemälde” zum „Schmuck” des Stadthauſes anzukauſen?. Cinis.
— In den Veröffentlichungen des Herrn Oberbürgermeiſters wegen
Ausführung des Reichsmietengeſetzes war ſeither immer ausdrücklich
bemerkt, daß der Brandverſicherungsbeitrag in den Betriebskoſten
ein=
geſchloſſen ſei, während der Hausbeſitzerverein in Nr. 165 des Tagblatts
unter „Stadt und Land” mitteilen läßt, daß der
Brandverſicherungs=
beitrag auf die Mitbewohner auszuſchlagen ſei. Obwohl dem
Haus=
beſitzerverein eine ſolch: Entſcheidung nicht zukommt, wird hiermit die
beſtimmungen ſtattgefunden hat. Die ſtarke Ephöhung des
Multiplika=
tors für Juni läßt aber darauf ſchließen, daß der Brandverſicherungs=
lauter denn jie rufen; Volsgeſundheit iſt Vollsvermögen und mehr als
e. Butzbach, 17. Juni. Ein Hagelwerter ging heute über der aller Papiergeldbeſitz. Iſt es ſozial, wenn man das bißchen Heugras
im Hernngarten für 10 und mehr Millionen an die hieſigen
Brauerei=
k. Langgöns, 17. Juni. Das Denkmal für die Gefal= beſitzer als Pferdefutter recht teuer verkauft, und als Kehrſeite für die
lenen des Weltkrieges wurde heute unter ſehr ſtarhe Veteiligung Unterbringung der falſch und unterernährten Stadtkinder in Heil= und
Pflegeanſtalten Milliarden zulegen muß. Ja, ſo ſteht es!, rufen die
hieſigen Ziegenhalter, den Stadwätern zu: Handelt ſozial und
für die Nackzucht, damit dadurch der Milchknappheit geſteuert werdem
vor. Dann fiel die Hülle vom Denkmal, welches in ſeinem unteren könnte. In dieſem Jahre ſollen ja nicht einmal die dem Verein
feit=
den, aus Bange, beim freihändigen Verkauf mehr herauszuholen.
Goldſchkrift die Namen der 59 Gefallenen der Gemeinde Sehr. Darum, Stadtväter und Kommunen, an Euch liegt es, ſchaffet
Weide=
ergreifend geſtaltete ſich die Kyanzniederlegung durch die Eltern, Frauen plätze, ſchaffet preiswertes Grünfutter für die hieſigen Biegenhalter=
Der Dank der Volksgeſundheit iſt der wahrſte. Ein Ziegenhalter.
Nummer 167.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juni 1923.
Seite 5
Jubiläumsſportwoche 1923.
e Am heutigen Dienstag werden die ſportlichen Veranſtaltungen
an=
läßlich der Jubiläumsſportwoche des Sportvereins Darmſtadt auf den
Sportplätzen am Böllenfalltor vorgeſetzt. Abends 6½ Uhr ſpielen die
alten Herren des Sportvereins gegen die alten Herrn des
befreun=
deten Fußballklubs „Union”=Wixhauſen, ihr
Jubilääums=
wvettſpiel. In der Mannſchaft des Sportvereins ſtehen alte Darmſtädter
Fußballpioniere, die in treuer Anhänglichkeit zum Lederball ihr Heil
gegen einen tüchtigen Gegner verſuchen. Die Namen Oswald, Fiſcher,
Walter, Kramer, Daubenfeld, Dang (Lippes), Haas, Joſt, Schreiber,
Zimmermann, Dr. Grünewald, die ſchon vor nahezu zwanzig Jahren
die Ligamannſchaften des früheren Sportklubs und des F. C. „Olympia”
zierten, bieten Gewähr für ein anregendes Alte=Herren=Spiel. Vor
die=
ſem Spiel treffen ſich die zweiten Mannſchaften des hieſigen Vereins
für Naſenſpiele und des Sportvereins.
Leichtathletiſche Jubiläumswettkämpfe.
e- Für die kommenden Sonntag anläßlich ber
Jubiläums=
ſportwoche ſtattfindenden internationalen leichtathle
tiſchen Jubiläumswettkämpfen des Sportvereins
1898 Darmſtadts E. V. ſind die Vorbereitungen für eine glanzvolle
Durchführung der Hauptveranſtaltung der Sportwoche zum Abſchluß
ge=
kommen. Mit Genugtuung kann feſtgeſtellt werden, daß eine Abſage von
allen gemeldeten Teilnehmern bis heute noch von keiner Seite erfolgt iſt.
Die einzelnen Konkurrenzen haben eine Beſetzung erfahren, wie ſie bis
jetzt bei einer deutſchen leichtathletiſchen Veranſtaltung nur ſelten zu
verzeichnen war. Nicht allein die Anzahl, ſondern auch die Qualität der
aktiven Teilnehmer iſt geradezu erſtklaſſig. Dem Darmſtädter Publikum
wird auf den Sportplätzen am Böllenfalltor eine ſportliche Veranſtaltung
gezeigt, wie ſie wohl ſelten für die Zukunft geboten werden kann. Ganz
beſonderes Intereſſe verdient die Schwedenmannſchaft des Kölner
Sport=
klubs 1899, die vollzählig am Start erſcheint. Auch die Nachmeldung der
Stuttgarter Kickers verdient Beachtung. Bei den am vergangenen
Sonn=
tag in Nürnberg ſtattgefundenen großen leichtathletiſchen Wettkämpfen
erzielte die Leichtathletkabteilung dieſes Vereins unter außevordentlich
ſtarker Konkurrenz die meiſten Siege. Ihr Zuſammentreffen mit den
Vereinen aus Köln, Mannheim, Frankfurt, Wiesbaden, Elberfeld, u. a.,
darf man ebenfalls mit Intereſſe erwarten. Die zur Austragung
kom=
menden Ehren= und Wanderpreiſe ſind bis auf zwei (Wanderpreiſe des
Heſſiſchen Staatsminiſteriums und des der Stadt Darmſtadt) im
Schau=
fenſter der Kunſt und Keramik von Heberer, Ecke Wilhelminenſtraße und
Louiſenplatz, zur Ausſtellung gebracht.
Handball.
Tgde. Griesheim I—Tgeſ. Griesheim I 3:1. — Tgde. Griesheim IIa—
Tv. Babenhauſen II 7:0. — Tgde. Griesheim IIb—Tv. Wolfskehlen II
4:0 abgebr. — Tgde. Griesheim I. Jgd.—Tv. Babenhauſen I. M. 5:3.
— Tgde. Griesheim I. Schüler—Tv. Pfungſtadt II. Jgd. 1:1.
Das Handballſpiel, das ſich nunmehr auch in unſerer Umgebung
be=
liebt gemacht hat, wird ſehr eifrig in Griesheim betrieben. Davon legt
das reichhaltige Programm des vergangenen Sonntags bei der
Tuen=
gemeinde Griesheim ein glänzendes Zeugnis ab. Mit Ausnahme der
II. Jgd. waren alle Mannſchaften des Meiſters beſchäftigt. Die erſte
Mannſchaft trat der gleichen Mannſchaft der Turngeſellſchaft
Gries=
heim im Rückſpiel gegenüber und gewann ſicher. Tgde., nicht in ſtärkſter
Aufſtellung, anfangs nur mit 9, ſpäter dann mit 10 Mann im Felde.
Trotzdem iſt der Meiſter bald mit 3:0 in klarer Führung bis zur
Halb=
zeit. Nach Platzwechſel findet ſich die Tgeſ. etwas beſſer zuſammen und
das verdiente Ehrentor bleibt nicht aus. Mit dem Reſultat von 3 für
Tgde, verlaſſen die Mannſchaften das Spielfedl. — Auch der Sieg des
Jugendmeiſters der Griesheimer Tgde, gegen Babenhauſen ſoll beſonders
hervorgehoben werden.
Leichtathletik.
Akademiſcher Sportklub.
MI. Bei dem am vergangenen Sonntag von der Turngemeinde
Heidelberg 1878 veranſtalteten leichtathletiſchen Wettkämpfen
ge=
lang es dem A.S.K. trotz des ſchlechten Wetters und der ſtarben
Kon=
kurrenz, einige Erfolge zu erringen: 400 Meter (offen): Braun
bruſt=
breit hinter Appel (M. T.G. Mannheim), Hochſprung: Anſchiitz mit
1,61 Meter 2. Sieger, 800 Meter (offen): Goll 3. Sieger, olympiſche
Staffel mit 6 Metern Vorſprung glänzend gewonnen, jedoch wegen
angeblicher Behinderung diſtanziert.
Boxen
Ehrung des eurobäiſchen Schwergewichtsmeiſters
im Boxen. Nachdem Erminio Salla aus dem Kampf um die
euro=
päiſcheSchwergewichtsmeiſterſchaft im Voxen gegenüber van der Veer
als Sieger hervorgegangen war, wurden er und ſein Bruder Guiſeppe
Salla vom König und von Muſſolini perſönlich beglüchwünſcht und
Erminio Salla zum Baron del Ditorio und ſein Bruder Guiſeppe zum
Cabaliere del Ditorio ernannt.
Turnen.
Gau=Frauenturnfeſt.
II. Das diesjährige Frauenwetturnen des Main=Rhein=Gaues, mit
Ausnahme der Vereine des beſetzten Gebietes, fand am Samstag und
Sonntag in Eberſtadt ſtatt. Eingeleitet wurde es mit einem
Feſt=
kommers, wobei die Frauenabteilungen zahlreiher Gauvereine
wett=
eiferten, mit Frejübungen, rhythmiſchen Uebungen, Reigen und
Volks=
tänzen die ſtark beſuchte Feſtverſammlung aufs angenehmſte turneriſch
zu unterhalten. Der 1. Sprecher des feſtgebenden Vereins, Turner Simon,
ſowie der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes Eberſtadt für
Leibesübun=
gen, Rektor Vogel, begrüßten zuvor mit kernigen Worten alle
Erſchie=
nenen und übergaben die Leitung des Feſtes dem Gauausſchuß. Das
Feſt ſelbſt brachte am Sonntag die Einzelwettkämpfe der Turnvereine
der Ober= und Unterſtufe, die durchweg ſchöne Leiſtungen zeigten und
Zeugnis ablegten von fleißigem Eifer und bedeutenden Fortſchritten.
— Das Muſterreigenturnen des Nachmittags, ſowie die allgemeinen
Freiübungen mußten abgebrochen werden, da Regenſchauer jede
tur=
neriſche Tätigkeit im Freien unmöglich machten. Auch ein ſtattlicher
Feſtzug fehlte nicht und erfreute ſich ſogar vorübergehenden
Sonnen=
ſcheins. Die Siegerverkündigung endlich ſchloß ein Feſt ab, das
herr=
lich Zeugnis ablegte von der ungebrochenen Tatkraft deutſcher
Tur=
nerinnen und das ihnen den Lohn ihrer Bemühungen im ſchlichten
Diplom brachte.
Anſchließend die Liſten der Darmſtädter Siegerinnen:
Ober=
ſtufe: 1. K. Welter, T. G.D. 155, 2. K. Trautwein, T. G.D. 153, 3. R.
Güll, T. G. D. 150, 4. L. Nung, T. G.B. 146, M. Schwarz, T. Geſ.D. 146,
5 M. Buchhammer, T.Geſ.D. 144, H. Hahl, T.G.D. 144, 6. Fr.
Traut=
wein, T.G.D. 143, 7. E. Darmſtädter, T.G.B. 140, A. Pahl, T. G.B.
140, E. Lang, T.G.D. 140, 8. M. Weismantel, T.G.B. 138, 9. M.
Dieter, T. G.D. 137, 10. G. Neutzſch, T.Geſ.D. 134, 11. A. Dörſch,
T.G.B. 132. 12. M. Hofmann, T.G.D. 131, 17. Ph. Menges, T. G.B.
121, 18. M. Sauer, T.Geſ.D. 120. — Unterſtufe: 2. E. Notnagel,
T. G.D. 154, 3. A. Dörſam, T.G.B. 152, 4. P. Medicke, T. G.D. 150,
10. L. Zeſchky, 2. G.B. 142, 12. G. Zuleger, T. G.D. 138, D. Wiemer,
T. G.D. 138, L. Grün, T.Geſ.D. 138, 13. E. Lindner, T.G.D. 137,
14. J. Müller, T. G.B. 136, 16. H. Weil, T. G.B. 134, 17. H.
Schub=
kegel, T. Geſ.2. 133, 18. F. Seip, T. G.D. 132. E. Schneider, T.Geſ.D.
132, 21. K. Schmidt, T.G.B. 120, M. Schwab, T.Geſ.D. 129, 22. E
Geider, T. G.D. 128, A. Lauer, T.Geſ.D. 128, 23. K. Rogger, T. Gef.D.
127, G. Hofmann, T. Geſ.D. 127. G. Maurer, T.G.B. 127, 24. K. Bauer,
T.Geſ.D. 126, 25. E. Schäfer, T. G.B. 125, 26. A. Müller, T. G.B. 124,
20. A. Heymann, T. G.B. 121, 30. T. Wannemacher, T. G.B. 120, 34. M.
Bauer, T. G.B. 115, 36. A. Simmrock, T. Geſ.D, 113.
Den Siegerinnen ein kräftig „Gut Heil” zu ihren Erfolgen!
Jngendturnen.
II. Am Jugendwetturnen des 1. Bezirks in Sprendlingen nahmen
dig Jugendabteilungen der Turngemeinde Darmſtadt offiziell nicht teil.
Die Gefahr der verſchärften Paßkontrolle rief bei den Eltern ſolche
Befürchtungen hervor, daß die Teilnahme der meiſten Jugendlichen in
Frage geſtellt war, weshalb die Vorturnerſchaft von einer offiziellen
Teilnahme abſah. Daß trotzdem vier Zöglinge doch antraten, muß
ihmen hoch angerechnet werden und zeigt auch ein ſchönes Bild
jugend=
licher Tatkraft, die ſich in nicht geringerem Maße in den Erfolgen
widarſpiegelt, die ſie errangen, holten ſich doch Knauff den zweiten,
Beſier den dritten, Schwinn den ſechſten und Blumenſchein
den ſiebenten Sieg.
Die Jiu=Jitſu=Abteilung ſteht in ſchönem Aufſchwung;
ſie übt Montags und Mittwochs von 8—10 Uhr abends mit den älteren
Mitgliedern über 40 Jahre und den weiblichen Zöglingen, Dienstags
und Donnerstags von 8—10 Uhr mit den füngeren Mitglieſdern unter
T. H.
40 Jahren. Zahlreicher Beſuch dürfte zu empfehlen ſein.
Fußball.
Freie Durngemeinde (Fußball=Abteilung).
Zu einem Mittwochabendſpiel wurde der A=Meiſter des erſten
Bezirks, die erſte Elf von Eberſtadt, nach hier verpflichtet. Damit
ſtehen ſich die beiden Gegner in dieſer Spielzeit zum dritten Malg
gagenüber. Das erſtemal konnte Darmſtadt mit 2:0 Sieger bleiben,
beim zweiten Treffen machte Eberſtadt mit 2:0 die Niederlage wieder
wett. Wer dieſes Mal als Sieger hervorgehen wird, ſteht noch offen,
da beide Mannſchaften in letzter Zeit erheblich an Spiekſtärke
ge=
wonnen haben,
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Nr. 69 und 74 mit je 800 gr Brot.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für den 20. Juni:
Wechſelnd bewölkt, vereinzelt Regen, etwas wärmer, wechſelnde
Winde. Für die nächſten Tagen iſt noch weiterhin mit unbeſtändigem
Wetter zu rechnen.
Tageskalender.
Landestheater. Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 10. Uhr
(4 27): „Othello”. Kleines Haus, 6 und 8 Uhr nachm. Film: „Der
brennende Acker,, — Orpheum, abends 7¾ Uhr, Ende 11 Uhr:
„Die Dame vom Zirkus”.
Berſteigerungskalender — Mittwoch, 20. Juni.
Heugras=Varſteigerung von 8½ Uhr vormittags ab
Heu=
grasloſe der Beſſunger Wieſen. Zuſammenkunft: Erlenpfad=
Nacht=
weideweg.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten
Familiennachrichten
Die Verlobung ihrer Tochter
Elſemit Herrn Fabrikant Albrecht
Hodum geben bekannt
Realſehrer G. Mag
und Frau
Eſſe Mah
Fabrikant Albrecht Hodum
Verlobte
Backnang bei Stuttgart
Haus Roſenhof
) Darmſiadt — Landwehrſtraße 10
Juni 1923
(*17308
K6
AR5
(*17309
Statt Karten.
Die Verlobung ihrer Tochter
(mmh mit Herrn Curt Zöllner
beehren ſich anzuzeigen
Wilhelm Lorenz und Frau
Emmh Lorenz
Curt Zöllner
Verlobte
Darmſtadt, Kahlertſtr. 24½ Juni 4923
Mannheim
K6
OPRE
Lotte Bergmann
Trygve Titland
VERLOBTE
Wien Bergen (Norwegen)
Darmstadt, den 18. Juni 1923,
Afs 3
Für die anläßlich unſerer
Vermählung ſo zahlreich
er=
wieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir allen vielen Dank.
Carl Lang und Frau
Annie, geb. Froom.
(*17432)
RIGHARD KIEINSCKNTIA
GLLI KIEINSCHNTIA
GEB. KUNZE
VERMAHLTE
DARMSTADT
JUN 1923
(*17416
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Anteilnahme beidem Hinſcheiden
meines lieben Mannes, Vaters und
Schwiegervaters, ſagen wir allen auf
dieſem Wege unſeren wärmſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Diderich Witwe
geb. Tuch.
Statt Karten.
Allen denen, die an meinem
ſo ſchweren Verluſt Anteil
nahmen, ſage ich aufrichtig
Dank.
(*17312
Hans Rödelſperger
Oberzollſekretär,
Damenrad
zu verk. b. Schrot,
Rheinſtraße 41,
Seitenb., lks, (*1740,
Kd.=Klapprag.
hne Verdeck, neu
preisw. zu verk. (41rz3
Schätzel, Pareusſt.9, pt.
Täglich (*17346imd
Transportgelegen=
heit nach Mainz
jeder Art.
Beſtel=
lungen werden
ent=
gegengenommen be
Gaſtwirt Hermann,
Brauſtube, gegenüber
Hauptbahnhof.
zu ver=
Klavier mieten.
Näh. Geſchſt. (*17375
Nerlörenf
Reichsbankſcheck
über 7 Millionen.
Abzug. Hotel Traube
gegen Belohnung.
*17420) Grafmück.
Verloren
eine Diamnant=Nadel,
Stab mit grün. Stein,
zwiſchen Wilhelm=—,
Eichberg— u.
Her=
mannſtr. Abzugeben
gegen große Belohn.
Eichbergſtr. 29. (*17343
ach bitte,
wer hat den
Schein=
werfer von meiner
Radlampe gefunden,
en ich Sonntag früh
verlor ? — Er kann ja
doch nichts damit
an=
fangen, währ, darun
trauert:
(*1735
E. Snell, Olbrichweg 8
Von Lichtenbergſtr
Rhönring b. Orpheun
1 Brillantring
1 Paket
enthaltend: 2 neue
Damenhemden, ein
Beinkleid verloren.
Geg. hohe Belohnung
(Hälfte des Wertes)
abzug. Petry,
Lichten=
bergſtr. 78, (*17413
Berkäufeß
2 Bronze=Lüſter
gut erhalten,
preis=
wert zu verk.
Anzu=
ſehen ab 5 Uhr
nach=
mittags. Wo? ſagt
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Nummer 162.
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Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 19. Juni 1923.
Seite 9.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
34)
(Nachdruck verboten.)
Als wir beim Kunſthändler Ermani vorüberkamen, konnte
ich nicht widerſtehen und trat in das Haus. Da wurden wir nun
durch den alten Palazzo geführt, der war angefüllt mit
koſt=
baren Möbeln, Gobelins, Seidenſtoffen, Kriſtallgefäßen,
Silber=
gerät.
Wir gingen wieder die Via Toledo entlang.
„Nun, Marie Louiſe, wie iſt denn das?"
„Erſt hatte ich Angſt, jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Ob
wir wohl den Texpichhändler treffen, der den fliegenden Teppich
verkauft aus Tauſendundeine Nacht?”
Am Nachmittag nahmen wir einen Wagen und fuhren über
die Via Taſſo aus der Stadt hinaus zum Bergrücken des
Poſi=
lippo. Da war wieder das Bild, die bunte Stadt und das Meer
und die Berge und über dem Veſuv die goldbraune Wolke.
In einer Kneipe am Poſilippo aßen wir zu Abend. Jetzt
dämerte es. Tiefblau leuchtete der Himmel, und die Sterne
kamen hervor. Wo am Tage die Buntheit der Stadt geprangt
hatte, da war jetzt ein ſilbernes Funkeln.
Muſik ſpielte, Mandoline, Gitarre, Geige: Volkslieder.
Dunk=
ler wurde es und leuchtender zugleich von violetter, mondloſer
Nacht, von Sternen und Lichtern. Unſagbar hell und glänzend
waren die Sterne, ſie ſpiegelten ſich im Meer gleich flüſſigen
Metalltropfen.
Jetzt, da es draußen ſtiller wurde von Wagen und
Fuß=
gängern, hörte man das leiſe, immer ſich wiederholende Klatſchen
der Meereswellen am Strande ganz deutlich.
In der Veranda hatte eine Bürgergeſellſchaft getafelt, ein
Familienfeſt war gefeiert worden, ordentliche einfache Leute waren
es, jetzt tanzten ſie.
Dann gingen wir die Straße nach Neapel zurück, ſchauten
über das dunkelblaue Meer hin nach Capri, hoben den Blick zu
dem unerhört klaren Sternenhimmel und ſenkten ihn wieder
gegen den Veſuv mit ſeiner feurig purpurnen Spitze, der düſter
und prächtig zugleich über der Stadt dalag. Um uns war es
ſtill, ſingende Stimmen entfernten ſich langſam.
Marie Louiſe ſagte: „Nie werde ich das alles vergeſſen.”
Am nächſten Morgen, als wir das Hotel verließen, kam ein
verwegener Burſche über die Straße auf uns zu. Marie Louiſe
erſchrak und machte mich auf ihn aufmerkſam. Der grüßte freund=
lich, indem er den vertragenen Hut herabzog und über das ganze
breite bärtige Geſicht grinſte: Ah, Signore, zurück in Neapel!”
Das war Carlo, mein Faktotum vor ſieben Jahren." Ich lachte:
„Mein Gott, wie haſt Du mich ausgeſpürt?‟ Er verbeugte ſich
mit der gleichen Grandezza wie damals, als ihn der Hotelportier
mir zuführte, damit er, der ſich auf ſolche Geſchäfte verſtände, mit
ein geſtohlenes Buch wiederverſchaffte, das für den Dieb
wert=
los, mir aber wichtig war, und ſprach dieſelben Worte wie
da=
mals: „Sono capo camorrista 10.‟ Das „10” betonte er ganz
lang, wie ein Tenor in der Oper den geſchmetterten hohen Ton.
Als der wohlunterrichtete Kamorriſtenhäuptling, der über alle
Beziehungen der in Neapel verbreiteten Banditengeſellſchaft
ver=
fügte, hatte er ſich erwieſen, indem er gegen geringen Lohn
bin=
nen kurzem das Buch zurückbrachte. Er wurde dann mein treuer
und verhältnismäßig beſcheidener Begleiter, zu jedem Dienſte
bereit, mochte es ſich um den Kauf von Antiquitäten, die
Be=
ſorgung eines Wagens oder billiger Fahrkarten für Eiſenbahn
und Dampfſchiff handeln, am liebſten freilich als Kuppler ſich
be=
tätigend.
Carlo trottete neben uns her, er fragte: „Was fangen wir
nun an?"
Ich, der ſeine Programme kannte, fiel ihm ins Wort: „Ja,
wir und das Kind.”
„Hier iſt kein Kind,” ſagte Carlo tadelnd, „ma una
bellis-
sima donna.‟ Im Vorübergehen riß er aus einem an der
Straße gelegenen Garten einen Mandelblütenzweig ab und
über=
reichte ihn Marie Louiſe wie eine königliche Gabe. Dann ſich mit
derſelben Schnelligkeit auf die kindliche Seite ſeines Weſens
ein=
ſtellend, wie er gleich allen ſeinen Gefährten beinahe harmlos
und ſelbſtverſtändlich die verbrecheriſche hervorkehren konnte,
ſchlug er vor: „Kaſperletheater und Zuhören beim
Märchen=
erzähler im Hafenviertel, Bootsfahrt mit Schiffern zum
Fiſch=
fang, nachmittags Kirmes und kirchliches Feſt in Torre
Annunziata.”
Wir hörten den Märchenerzähler, fuhren mit den Schiffern
aufs Meer und beſuchten das Feſt.
Abends ſtanden wir vor dem Gaſthof, bis zu dem uns Carlo
begleitet hatte. „Und morgen?” fragte er. „Pompeji?” Marie
Louiſe fiel ihm ins Wort: „Da iſt morgen alles geſchloſſen.”
„Chiuso?” Carlo legte die beiden Hände mit geſpreizten
Fingern auf die Bruſt, dann ſie weit von ſich nach vorn ſtoßend,
ſchnalzte er mit der Zunge und ſprach in einer Betonung, die von
Gekränktheit und ehrlichem Selbſtvertrauen bebte: „Geſchloſſen
— für mich?"
Als ſich uns am nächſten Tage in Pompeji die Pforten der
ſonſt für den Fremdenverkehr nicht zugänglichen Stadt öffneten,
nachdem Carlo kurze Zeit mit dem Wächter verhandelt hatte, hielt
MarieLouiſe jenen für allmächtig, einen ſehr verwunſchenen
Prinzen oder ſo etwas ähnliches.
Ich war mit Marie Louiſe allein in der Stadt, die jäh ge
ſtorben und neu zum Leben emporgeſtiegen iſt, in der die Dinge
auferſtanden ſind, wie ſie vor Jahrtauſenden waren, die Häuſer
und Höfe und Werke aller Art ohne die Menſchen, die ſind Aſche
geblieben und Schutt. Wir gingen durch die vielen Straßen über
die Plätze, das Forum, zu den Tempeln, zum Theater. Auf dem
Dache eines Hauſes verzehrten wir das mitgebrachte Frühſtück:
da lagen die gelbraunen Mauern vor uns und die engen
Stra=
ßen in weitem Umkreiſe, grüne Wieſen dahinter bis zum
ſonnen=
glänzenden Meer. Mittag war’s, warm, hell, ſtill, eine Eidechſe,
eine Blindſchleiche raſchelten im Gemäuer. Marie Louiſe wandte
ſich herum, ſie wollte nach der anderen Seite ſchauen. Da war
der Veſuv, nahebei, grünbewachſen, friedlich, ohne viel vulkaniſche
Tätigkeit.
„Sön iſt’s hier,” ſagte Marie Louiſe. Sie las im Bädeker
und fuhr fort: „Da oben iſt der Lavaſtrom herabgekommen,” mit
den Augen ſuchte ſie in einer beſtimmten Richtung, und noch
un=
bewegt ſprach ſie: „Wenn man ſich denkt, daß hier in einer
Stunde ſolch eine große ſchöne Stadt, wo niemand was ahnte
von dem, was kommen würde, einfach — vertilgt worden iſt, das
iſt merkwürdig.” Sie richtete ſich aus der kauernden Stellung
auf, atmete tief und ſtrich ſich das Haar mit raſcher Bewegung
aus der Stirn. „Du mein Gott,” ſagte ſie, „wenn man ſich das
ſo ausmalt!“
Marie Louiſe ſah zu dem Berge. „Es iſt ein verrückter
Ge=
danke, wieviel mehr Menſchen geſtorben ſind, als heute leben.”
„Sieh einmal, Marie Louiſe,” ſagte ich, „da geht die Straße
nach Caſtellamare und Sorrent und Amalfi, auf der werden wir
nächſte Woche mit dem Wagen fahren. Die iſt ſo ſchön wie keine
andere in der Welt.”
(Fortſetzung folgt.)
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Bekanntmachung.
Gebührentarif, für die Benutzung
von Straßen und Plätzen zu
Bau=
zwechken.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 22. März 1923 und
mit Genehmigung des Miniſteriums des
Innern vom 2. Juni 1923 zu Nr. M. d.
J. 14148 wird auf Grund der Art. 193
und 194 der Städteordnung
nachſtehen=
des beſtimmt:
Für die Benutzung von öffentlichen
Straßen und Plätzen zu Bauzwecken ſind
die nachſtehenden Zahlungen von dem
Bauherrn an die Stadtkaſſe zu leiſten:
1. Bei der Errichtung eines aufſtehenden
Weißbinder= oder Stukkateurgerüſtes
bis zu 1,25 Meter Breite für den
lau=
fenden Meter und die Woche 2.00 Mk.
Bei Feſtſtellung der benutzten Länge
werden Bruchteile unter 0,50 Meter
für volle 0,50 Meter, Bruchteile über
0,50 Meter für volle Meter gerechnet.
2. Bei der Errichtung eines Baugerüſtes
für den Quadratmeter der benutzten
Fläche während der erſten 20 Wochen
für jede Woche . . . . . . 1.00 Mk.
während der folgenden Wochen für
jede Woche ...
.. . 1.60 Mk.
Die Feſtſtellung der Längen= und
Breitenmaße erfolgt nach den
Abmeſ=
ſungen der tatſächlich benutzten Fläche.
Bei der Feſtſtellung des
Geſamtergeb=
niſſes der Quadratmeterzahl werden
Bruchteile über 0,50 Quadratmeter
für volle Quadratmeter gerechnet.
3. Sowohl im Falle zu 1 wie zu 2 iſt
die Benutzung des unterhalb des
Ge=
rüſtes befindlichen Raumes zur
Ab=
lagerung von Materialien geſtattet,
und es wird hierfür eine beſondere
Gebühr nicht erhoben.
Für jede weitere Benutzung des
Straßenraumes außerhalb, der durch
das Gerüſt begrenzten Fläche werden
die Sätze zu 2 erhoben.
Die gleichen Zahlungen ſind zu
ent=
richten, wenn der Straßenraum
ledig=
lich zur Lagerung von Materialien
benutzt wird.
4. Bei der Errichtung eines aufſtehenden
Weißbinder= oder Stukkateurgerüſtes,
das die Breite von 1,25 Meter
über=
ſchreitet, werden für den
Ouadrat=
meter der geſamten benutzten Fläche
die Gebühren zu 2 erhoben.
Die Beſtimmungen zu 3 finden auch
hier ſinngemäße Anwendung.
5. Bei der Feſtſetzung der Zeit wird der
in der Anmeldung angegebene Tag
als Wochenanfang betrachtet.
Von der Inanſpruchnahme des
Stra=
ßenraums und von deſſen Räumung
hat der Bauherr der Baupolizei an
erſten Tage der Benutzung und an
erſten Tage nach der Räumung
An=
zeige zu machen.
Das Platzgeld iſt ſolange
fortzuent=
richten, bis die erfolgte Näumung
be=
der Baupolizei vorgemerkt iſt.
Die Benutzung von Straßen, die noch
nicht endgültig hergeſtellt ſind, iſt
koſtenfrei.
6. Die Zahlungen nach vorſtehendem
Tarif ſind binnen zehn Tagen nach
Zuſtellung der Aufforderung bei der
Stadtkaſſe zu leiſten. Bei
Zahlungs=
ſäumigkeit erfolgt die Beitreibung auf
dem Verwaltungsweg.
Gegenwärtiger Tarif tritt ſofort in
Wirkſamkeit.
Der Gebühren=Tarif vom 27. Juli
1922 wird hiermit aufgehoben. (st5050
Darmſtadt, im Juni 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Buxbaum.
Halbrenner Für Schreiner!
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Frank, Gr. Kaplanei= zeug billig zu verk.
gaſſe 64, (*17371 Kiesſtr. 56, Mſd, (*12‟
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Erhebung von
Gebühren in
Bau=
polizeiſachen.
Auf Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 22. März 1923 wird
mit Genehmigung des Miniſteriums des
Innern vom 2. Juni 1923 zu Nr. M. d.
J. 14148 auf Grund des Art. 78 der
all=
gemeinen Bauordnung, des § 102 der
Ausführungs=Verordnung hierzu und der
Art. 193 und 194 der Städteordnung
nachſtehendes angeordnet:
In folgenden Fällen ſind für die
baupolizeiliche Tätigkeit
von dem Bauherrn die nachſtehenden
Gebühren zu zahlen:
1. Für jede amtliche Abnahme (Sockel=,
Rohbau= und Schlußabnahme):
bei einem Bauwert bis zu 1000 Mk.
10.00 Mk. und von jedem weiter
an=
gefangenen 1000 Mk. Bauwert 1.00 Mk.
Bei Bauten mit ſchwierigen
Aus=
führungen, die beſondere
Feſtigkeits=
nachweiſe erfordern, wird für die
da=
durch beſonders notwendige Begut
achtung der Konſtruktionen und der
Beaufſichtigung von jedem Tauſend
Mark Bauwert der Konſtruktion eine
beſondere Gebühr von . . 6.00 Mk.
erhoben.
Unter Bauwert im Sinne
vorſtehen=
der Beſtimmungen iſt bei Neubauten
der Rohbauwert, ſowie der Wert, der
der polizeilichen Entſchließung oder
Prüfung unterliegenden Anlage zu ver=
ſtehen.
2. Für wiederholte örtliche Prüfungen, die
wegen feſtgeſtellter Mängel bei der
erſten Prüfung und von Verſtößen
gegen die Bedingungen der
Bauerlaub=
nis gegen die Bauordnung und die
Regeln der Baukunſt notwendig werden
20 bis 200 Mk.
Die Zahlung der Gebühren zu 1 hat
vor der Aushändigung der
Baugeneh=
migung an die Baupolizei, die
Entrich=
tung der Gebühren zu 2 binnen zehn
Tagen nach erfolgter Aufforderung bei der
Stadtkaſſe zu erfolgen.
Vorſtehende Gebührenordnung tritt
alsbald in Kraft.
Die Beſtimmungen unter 1 und 2 der
Gebührenordnung vom 27. Juli 1922
werden hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, Juni 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
3t5051)
J. V.: Buxbaum.
Bebauungsplan.
Der durch Beſchluß der Stadtverord
neten=Verſammlung vom 14. d8. Mts
gutgeheißene Bebauungsplan über
das Gebiet öſtlich des Friedhofs
und ſüdlich der Roßdörferſtraße
liegt in der Zeit vom 20. ds. Mts. bis
5. kd. Mts. bei dem ſtädt. Hochbauamt
zur Einſicht offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Meidung des Ausſchluſſes während
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1923.
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des Unternehmens: Handel mit
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Geſellſchaftsvertrag iſt am 24. April 1923 mit Bad und reichl
feſtgeſtellt. Geſchäftsführer: Dr. Heinrid
Peter und Kaufmann Hans Bode, beide Zimmerwohnung in
in Darmſtadt. Jeder Geſchäftsführer iſt/1. Stock, möglichſt mi
berechtigt, die Geſellſchaft allein zu
ver=
treten. Die Bekanntmachungen der
Ge=
ſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichs=) Angeb. u. M 122a
anzeiger. — Neue Firma: Willy Bickerle
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unternehmens: Betrieb von Generalver= Tauſch!
tretungen, ſowie An= und Verkauf von Geg.m. ſchön, räum=
Lebensmitteln und ähnlichen Artikeln. /Wohn. (Süden) ſuche
Stammkapital: 1200000 Mark. Der Ge=
und Hans Schmähling, Kaufleute
Darmſtadt. Jeder Geſchäftsführer iſt
rechtigt, die Geſellſchaft allein zu vertrete
Der Geſellſchafter Willy Bickerle
bri=
auf ſeine Stammeinlage in die Geſe
ſchaft ein die Rechte, die ihm als Ve
treter derFirmen: 1. TheodorWolf, G.m.b
Margarinewerke Nürnberg, 2. Deut
Fettwerke m. b. H. Kommanditgeſellſch
Mainz, 3. Oskar Dörffler A.=G., Bür
in Weſtfalen, Fleiſchkonſervenfabrik,
lem, zuſtehen im angerechneten
der Geſellſchaft
Reichsanzeiger.
erfolgen im
bank, Darmſtadt: Nach dem Beſchluf
der Generalverſammlung vom 12. Ma
1923 ſoll das Grundkapital um 40000000
Mark erhöht werden. — Abt. A: bei der
Firma: J. G. Jacob, Aelteſtes Schuh
in Darmſtadt iſt erloſchen. Letztere iſt in zum Möbeleinſtellen,
das Geſchäft als perſönlich haftende
Ge=
ſellſchafterin eingetreten: die Geſellſchaft
iſt mit ihr nach dem Tode des bisherigen arbeit geleiſtet werd.)
Geſellſchafters Karl Jacob in Darmſtadt
fortgeſetzt.
(5031
Darmſtadt, den 13. Juni 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Heugras=Verſteigerung.
Dienstag, den 26. Juni 1923,
vor=
mittags 9 Uhr, wird das Heugras von 75
Hektar Wieſen (300 Heſſiſche Morgen) auf
dem „Reinheimer=Teich” im Teichhauſe
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Kauf=
liebhaber wollen dasſelbe vorher einſehen.
Gleichzeitig wird daſelbſt die Heuſcheuer
auf 1 Jahr abteilungsweiſe verpachtet, (5042
Reinheim, den 14. Juni 1923.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Reinheim.
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Er iſt ſehr ſcharf, iſt
auf Mann gerichtet
und auf Hochwild,
Darmſtädter Tagblaft
19. Juni 1923 Nr. 167
h. Süddeutſche Eiſen= und Metallwerke A.=G.
Mannheim. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalserhöhung um 100
auf 150 Mill. Mark.
*=d= Die Aufſichtsratstantieme in Naten. (Priv.=Tel.)
Die Generalverſammlung der Eiſenbahnſignalbauanſtalt Max Jüdel u.
Co. A.G. in Braunſchweig genehmigte die Diwidende von 300
Pro=
zent und beſchloß, das Geſchäftsjahr auf die Zeit vom 1. Oktober bis
30. September zu verlegen. Der Aufſichtsrat erhält als Entgelt den
Wert einer halben Tonne Stabeiſen, zahlbar in monatlichen Raten.
Der Vorſitzende erhält das Doppelte.
h. Karl Lindſtröm A.=G. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung, in der 17 863 000 Mark Kapital vertreten war, genehmigte
ein=
ſtimmig durch Zuruf den Jahresbericht für 1922 und ſetzte die
Divi=
dende auf 400 Prozent feſt. Das im Turms ausſcheidende Mitglied
des Aufſichtsrats wurde wiedergewählt. Verwaltungsſeitig wurde
mit=
geteilt, daß das laufende Geſchäftsjahr normal verläuft.
*=d= Schneider=Creuzot in Oeſterreich. (Priv.=Tel.)
Wie wir hören, hat die mit den franzöſiſchen Schneider=Crquzot=Werken
eng gegliederte Union Europeenne einen ſehr bedeutenden Poſten von
Aktien der Niederöſterreichiſchen Escompte=Geſellſchaft übernommen. Die
Union Europeenne iſt eine Finanzierungsgeſellſchaft großen Stils, die
u. a. bereits bedeutende Intereſſen in Ungarn beſitzt. Ihre Beteiligung
an der Niederöſterreichiſchen Escompte=Geſellſchaft erſchließt der Union
Europeenne den Weg in die öſterreichiſche Induſtrie, zu der die
Es=
compte=Geſellſchaft die engſten Beziehungen unterhält. Es bleibe
übri=
gens nicht unerwähnt, daß die franzöſiſche Beteiligung an der
Nieder=
öſterreichiſchen Escompte=Geſellſchaft ihr keinesfalls eine Majorität
ein=
räumt. Die Niederöſterreichiſche Escompte=Geſellſchaft ſteht bekanntlich
in freundſchaftlichen Beziehungen zur Berliner Handelsgefellſchaft.
Warenmärkte.
Anleihen.
Darmſtädter Stadtanleihe. Die mit 2 Prozent unter
Reichsbankdiskontſatz, zur Zeit alſo mit 16 Prozent, verzinsliche
und bis 1. Oktober 1928 unkündbare Anleihe der Stadt Darmſtadt liegt
noch bis Ende dieſes Monats, bei hieſigen und auswärtigen Banken
ſowie bei der Städtiſchen Sparkaſſe zur Zeichnung auf. Im Hinblick
auf die günſtigen Vermögensverhältniſſe der Stadt Darmſtadt dürfte
ſich die Anleihe als gute und ſichere Kapitalanlage empfehlen.
Dividendenvorſchläge.
wb. Berliner Produktenbericht. Im Zuſammenhang mit
der gewaltigen Steigerung am Deviſenmarkt kam es heute im
Produkten=
verkehr zum Stocken des Geſchäfts. Verkäufer waren kaum am Markt,
aber es fehlte auch größere Kaufluſt. Das Angebot des Weltmarktes
ſtellt ſich billiger, als je, aber bei der Wertloſigkeit der Mark kann für
uns von einer Anſchaffung kaum die Rede ſein. Nicht nur Brotgetreide,
ſondern auch Gerſte, Hafer und die anderen Artikel waren äußerſt ſtill.
wb. Frankfurter Getreidemarkt vom 18. Juni. Die
Getreidebörſe ſtand auch heute unter dem Einfluß der Deviſenbewegung.
Das Geſchäft iſt wenig belebt, da die Verbraucher Anſtoß an den hohen
Preiſen nehmen. Weizen und Roggen liegen feſt, zum Teil ſteigend.
Ge=
fragter iſt Hafer. Gerſte für Brauzwecke findet ſchlanke Aufnahme.
Kaufneigung machte ſich für Weizen= und Roggen=Kleie bemerkbar.
Weizenmehl anziehend, auch Roggenmehl feſt. Für Hülſenfrüchte herrſchte
Zurückhaltung. Futtermittel liegen feſt.
Amtliche Notierungen. (Getreide, Hülſenfrüchte und
Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.
Als=
baldige Lieferung. Parität Frankfurt a. M.) Preis je 100 Kg.: Weizen
Wetterauer Mk. 400—410 000, dito mitteldeutſcher Mk. ——, Roggen Mk.
340—350 000, Sommergerſte für Brauzwecke Mk. 310—325 000, Hafer (
in=
länd.) Mk. 230—320 000, (ausländ.) Mk. —,—, Mais La Plata Mk. —
Mixed Mk. —.—, Weizenmehl ſüdd. Spezial Null Mk. 640—680 000
bei Waggonbezug ab Mühlenſtation, Roggenmehl Mk. 450—500 000,
Weizen= und Roggen=Kleie Mk. 160—170 000, Speiſeerbſen Mk. 380= bis
420 000, Biertreber getrocknet Mk. 175—190 000. — Tendenz: ſteigend.
m. Mannheimer Produktenbörſg. Infolge der
kata=
ſtrophalen Entwertung der Mark hielten ſich Käufer wie Verkäufer von
Geſchäftsabſchlüſſen zurück. Die amtlich ermittelten Preiſe lauteten
pro 100 Kilo bahnfrei Mannheim (alles in 1000 Mk.): Weizen 400—440,
Roggen 320—350 Gerſta 300—350, inländ. Hafer 260—300, alles nom.,
Wieſenheu altes 82—8, neues 74—78, Preßſtroh 80, geb. Stroh 75 bis
80, Weizenmehl Baſis Null (Richtpreis der Mühlen) 650, Weizenkleie
160—170.
m. Mannheimer Schlachtvigh= und Pferdemarkt.
Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden je nach Klaſſe
das Pfund Lebendgewicht gehandelt: 62 Ochſen 6200—7400, 103 Bullen
6600—7200 328 Kühe und Rinder 5000—7200, 294 Kälber 6500—7800,
45 Schafe 3000—3800, 1057 Schweine 7800—8800 Mk. — An Pferden
waren zugeführt und wurden das Stück gehandelt: 45 Wagenpferde
8—15 Millionen 84 Arbgitspferde 10—20 Millionen, 30 Schlachtpferde
800 000—1 000 000 Mk. Tendenz: Mit Großvih, Schweinen und
Käl=
bern lebhaft, ausverkauft, mit Pferden mittelmäßig.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die Deviſen
wurden heute durch die angeblich infolge franzöſiſcher Verkäufe im
Ausland rapide fortgeſetzte Markentwertung und hieſige Angſtverkäufe
vor einer weiteren Verſchlechterung weiter gewaltig in die Höhe
getrie=
ben. Der Dollar ſtieg zeitweiſe über 150 000. Natürlich wirkte ſich die
Bewegung in ähnlicher Weiſe am Effektenmarkt aus. Die Kurſe ſtiegen
aber meiſt nicht in entſprechendem Ausmaße, da die ungünſtige
Beurtei=
lung der wirtſchaftlichen und politiſchen Lage ein Hemmnis bildete und
man außerdem die Möglichkeit eines Rückſchlages nicht außer Acht ließ,
da der koloſſal hohe Kursſtand ein entſprechendes Riſiko bedingt.
Immer=
hin hatten die ſchweren Montanwerte wie Gelſenkirchener und Harpener
Kurserhöhungen zu verzeichnen, die die Hälfte des bisherigen Standes
überſtiegen. Auf den anderen Gebieten waren die Kursſteigerungen
gleich=
falls bedeutend, aber weit weniger groß. Selbſtverſtändlich wurden
Va=
lutapapiere der Deviſenſteigerung entſprechend hoch bewertet.
Bemerkens=
wert war außerdem die beträchtliche Steigerung der dreiprozentigen
Reichsanleihe um 17 000, nämlich von 21 000 auf 38 000. Im weiteren
Verlaufe wurde die Haltung im amtlichen Verkehr allgemein etwas
ſchwächer.
w. Deviſenm iekt. Frankfurt a. M., 18. Juni.
Geld ſuni
Brief Jfe
Geld
Brief Antwerpen=Brüſſel ...:...:.. 5860.30 5889.70 7780.— 8030.— Holland .. . .. . . . . . . . ........ 42094.50 42305.50 58852.50 59147.50 London ....
oooocooooo- 494760.— 497240.— 692265.— 695735.— Paris...
Schweiz. 6807.95
19251.75 6842.05
19348.25 9376.50
26633.25 9423.50
26766.75 Spanien
T 15835.30 15914.70 21645.25 21754,75 Italien".
T 4927,65 4952.35 6758.05 6791.95 Liſſabon=Oporto.:
T. — Dänemark. 19002.40 19097.60 26782.,87 26917.13 Norwegen. 17356.50 17443,50 24438,75 24561.25 Schweden
Helſingfors 27830 25
2892,75 27969,75
2307.25 39301.50 39498.50 New=York .. 104488.10 105011.90 152118,75 152881.25 Deutſch=Oſterreich (abg.). .... 148.375 119.122 213.50 214.50 Budapeſt . . .. . .............." 12.718 12.782 1.46 17.54 Prag .. 3147.10 3164.90 4488.75 4511.25 Agram.. . 1157.10 1162.00
w. Deviſenmarkt. Berlin, 18. Juni Telegr. Auszahlungen für:
E=d= Die Maſchinenbau=A.=G. vormals Bock u.
Hen=
kel, Kaſſel, ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 250
Pro=
zent auf die Stammaktie und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktie
ſo=
wie eine Erhöhung des Aktienkapitals um einen in der
Generalver=
ſammlung noch feſtzuſetzenden Betrag und dazu Bedingungen vor, die
ebenfalls von der Generalverſammlung feſtzuſetzen ſind.
Banken.
h. Badiſche Bank Mannheim. Im Geſchäftsjahr 1922
hatte die Bank Einnahmen an Zins aus diskontierten Wechſeln 35,08
Mill. Mk., aus Guthaben, Depotgebühren und ſonſtige Erträgniſſe
80,03 Mill. Mk. Dagegen erforderten allgemeine Unkoſten 11,45 Mill.
Mark, Steuern 28,24 Mill. Mk., Zinſen im Scheckverkehr 34,91 Mill.
Mark, Staatsanteil 2,66 Mill. Mk. und Banknotenanfertigung 16,84
Mill. Mk., ſo daß noch ein Reingewinn von 21,87 Mill. Mk. verbleibt.
Der am 23. Juni ſtattfindenden Generalverſammlung wird daraus die
Verteillung von 44 Prozent auf die Stammaktien und 10 Pvoz. auf die
Vorzugsaktien, 10 Mill. Mk. für die Errichtung eines Delkrederefonds
und 5,29 Mill. Mk. zur Verwendung für ſoziale Zwecke vorgeſchlagen.
In der Bilanz ſtehen 5215,63 Mill. Mk. Guthaben der Giro= und
Kontokorentgläubiger, 1546,59 Mill. Mk. Guthaben der Bank, 2677,81
Mill. Mk. Beſtand an unverzinslichen Schatzanweiſungen und 1178,87
Mill. Mk. Wechſelbeſtand.
Preisaufſchläge.
—Preiserhöhung für Schlöſſer. Wie der Eiſen= und
Stahlwaren=Induſtriebund Elberfeld mitteilt, erhöhte der
Tür=
ſchloßverband, Gruppe „Kaſtenſchlöſſer”, Elberfeld,
wit Wirkung vom 12. Juni den Teuerungsmultiplikator für ſeine
Fa=
brikate auf 6300. Der Türſchloßverband, Gruppe „
Einſteckſchlöſ=
ſer” Elberfeld, erhöhte mit Wirkung vom 12. Juni den Multiplikator
für Einſteckſchlöſſer mit buntem Bart auf 6700 und für ſolche mit
Zu=
haltungen auf 6000. Die Vereinigung deutſcher
Hang=
ſchloßfabrikanten, Elberfeld, erhöhte mit Wirkung vom 12.
Juni den Multiplikator für gewöhnliche Hangſchlöſſer im Inlande
auf 6000.
* Börfenbericht vom 18. Juni. Die Deviſenkurſe
ſetzten heute ihre kataſtrophale Aufwärtsbewegung weiter
fort. Im Einklang hiermit beſtand auch an den Effektenmärkten lebhafte
Nachfrage, ſo daß die Kurſe bei zahlreichen Rationierungen ſprunghaft
in die Höhe gingen. Zu den erſten Notierungen ergaben ſich überall
koloſſale Kursſteigerungen, die jedoch im Verlaufe der Börſe nicht immer
voll behauptet blieben. Man ſchloß bei ruhigerem Geſchäft zu teilweiſe
leicht abgeſchwächten Kurſen.
Beſonders feſt lagen heute die ausländiſchen Renten, von denen
Mexi=
kaner um mehrere 100 000 % anzogen. Weſentlich geſteigert waren auch
Türkiſche Werte, ſowie die wertbeſtändigen Anleihen.
Am Chemie=Aktienmarkte waren die Anfangskurſe zirka
50 000 über den Freitagsnotierugen.
Maſchinen= und Metallwerte verkehrten ebenfalls in ſehr
feſter Haltung.
Zu cker=Aktien lagen zirka 10000 % höher.
Die größten Kursſteigerungen gab es wieder am Montan=
Aktienmarkt, wo Gelſenkirchener mit 1 400 000 plus 100 000, Deutſch=
Lux mit 1 Million plus 80 000, Phönix 850 000 plus 30 000 gewannen.
Von Banßaktien waren Berliner Handelsgeſellſchaft mit
800 000 und Metallbank 250 000 plus 30 000 weſentlich feſter.
Auch am Einheitsmarkt war die Nachfrage ſehr geſteigert; da
nur wenig Material herauskam, mußte in vielen Fällen zu
Rationierun=
gen geſchritten werden. Zu erwähnen ſind Badenia 50 000 plus 10000,
Eiſenmeher 80 000 plus 4000, Frankfurter Hof mangels Angebot
ge=
ſtrichen, Frankfurter Allgemeine Verſicherungen 530 000 plus 80 000.
Im freien Verkehr, wo die Kurſe ebenfalls ſtark anzogen,
hörte man: Beckerſtahl 185 000, Beckerſteinkohle 185 000, Benz 200 000,
Brown Boveri 48 000, Georgi 10 500, Growag 8 400, Hanſa Lloyd 45 000,
Karſtadt 20 000, Krügershall 190 000 Mansfelder 320 000, Memeler
Zell=
ſtoff 1. 500 000, Petroleum 380 000, Tiag 25/20 000 und Ufa 95/92000.
wb. Frankfurter Abend=Deviſen vom 18. Juni. Im
Abendverkehr war die Kursbewegung äußerſt erregt. Dollar ſtieg auf
160—165 055, Belgien 9100, Holland 65 500, London 775 000, Paris 10 400,
Schweiz 30 200, Italien 7700, New=York 166 000. — Tendenz: ſehr feſt.
Geld
Brief. f
Geld
Brie Amſterdam=Rotterdam ... ... 42044 50 Uif.50 M5.— 58145.— Brüſſel=Antwerpen .........." 5835.— 5865.— 7905.— 7945.— Chriſtiania . . . . . . . . . . ... . .... 17655.50 17744.50 24538.50 24561.50 Kopenhagen ................" 19351.50 19443.50 26334.— 26466.— Stockholm .. . . . . . . . . . . .. . ... 28528.50 28671.50 39102.— 39298.— Helſingfors .......
vDo.- 2892.50 2967.50 4089.50 4110.50 Italien. ...
2..
. 4837.50 4883.50 6733.— 6817.— London .........
T 493762.— 496238.— 680793.— 684207.— New=York .............. ..." 107430.50 107969.50 147630.— 148370— -
Paris ....... 6733.— 6767.— 9236.50 933.50 Schweiz..
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18. 6.
650000
440000
170000
80000.—
400000
490000
450000
94000.—
220000
500000
105000
400090
400000
91000.—
150000
700000
200000
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
50 Reichsanleihe. . . . . . . . . . . .
48
D
3½½
3%0
4½% IV. und V. Schatzanweiſ.
4½% HI.—IK.
„
Sparprämienanleihe .........
4% Preuß, Konſols.
3½%0 „
....
40 Bad. Anl. unk. 1935......
„ v. 1907.... ..
8½%
4% Bahern Anleihe ... ......"
8½2
4% Heſſen unk. 1924 ...... ..
oooaoooa-
8½% „..
88
4% Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914
5% „ L.=Inveſt.=Anl.v. 1914
4½% „ v. 1902..... . ...
4% „...."
6% Bulgar. Tabak 1902 ..*..
13/ % Griech. Monopol ...."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ...............
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ....... .........
4% Oeſt. Goldrente .. . . . . . .."
4% „ einheitl. Rente .....
5% Rum. am. Rente v. 03 „
4½% Goldrente v. 13 ...
4% „ am. „ konv. ...."
4% „ „ „ v. 05 „..."
470 Türk (Admin.) v. 1903 ..
48 „ (Bagdad) Ser. I.
H.
43
4% „ v. 1911, Bollanl. ..
4½% Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente ....
1%
„ Staatsr. v. 10.
Oio
47 „ Kronenrente ..
Außereuropäiſche.
50 Mexik. amort. innere. . . .
konſ. äuß. v. 99 ..
58
Gold v. 04, ſtfr. . .
82
3% „ konſ. innere ....."
4½%0 Irrigationsanleihe
5% Tamaulipas, Serie 1 ...."
Oblig. v. Trandportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfr.
40o Gal. Cark Ludw.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtſr.
48
2,6% Alte Oeſtr. Sübb. (Lomb.).
2,6%Neue „
42 Oeſt. Staatsb. v. 1883 ...
8% Deſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em. ...
3%
— 15900.—
— — 2 10000.— 20 000.— 47000.— 59 000.— 5000.— 13000.— 37 000.— 49 000,X 11000.— 11500— 17300.— 18 000.— — G 525 000. 330000. 300 000. 540 000. 217500. 390 600. 18 000.— D
— 45 000.— 54 000.— 16000oo. 2200 000. —
902 000. 800 000. 900 005. 4525.— 6975.— I. 7100.— 10 000,X 170 000. 260 600. 192500 295000. 175 000. 13900.— 14500.— 430 000.
Oblig. v. Transportanſt. (Ftſ.)
3% Oeſt. Staatsb. v. 1885 ..
8% Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz
„ v. 1895 ...
30 „
40 Rudolfb. (Salzkammerg.).
4½% Anatolier I............
30 Salon Conſt. Jonction. . .
3%0 Salonique Monaſtir ....."
5% Tehuantepe‟ . . . . ........"
.....
4½½ „
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp.=Bank 1920...
3½%
4% Frankf. H. Krd.=Ver. 1921
4% Mein. Hyp.=Bank 1922 ...
4%0 Pfälz. „ „ 1922...
4% Rhein. „ „ 1923 ...
„ verl. ...
3½%
4% Südd. Boben=Cred.=Bank
München 1906 ....... ... . ."
4% Heſſ. Ldhyp.=Bank Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhhp.=Bk. Pfdbr.
4% Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl.. ..
Deutſche Städte.
4½ Darmſt. v. 1919 bis 1925..
3½% Darmſt. v. 1905 ..... ..
4% Fronkfurt v. 1913 .......
3½0 „ v. 1903 .......
4%0 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie .. . . .."
Barmer Banlverein .........
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank.
Deutſche Bank ..............
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . ."
Dresdener Bank .....
Frankfurter Bank ..
Metallbank. . . . . . . . .
Mitteldeutſche Creditbank . . . ..
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . .
Reichsbank=Ant. .... . . .. ...
Rhein. Creditbank ..........
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Wiener Bankverein .......
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ..... .... ........."
Bochumer Bergb. ...
Buderus..... . ..
Dt. Luxemburger ...........
Eſchweiler Bergwerks=Akt.,
Belſenkirchen Bergw.
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Lothringer Hütte
Mannesmann Röhren
Mansfelder ..
Oberbedarf ..
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Phönix Bergbau .
15. 6.
339 000.
3900.—
170 000.
820 000.
180.—
140.—
175.—
150.—
160.—
40 000.—
34 000.—
61500.—
32 000.—
115 000.
43 000.—
20 000.—
130000.
78010.—
1.0,0.—
220 000.
42000.—
36 000.—
28 000.—
50 000.—
11500.—
205 000.
310000.
920 000.
610000.
1300 000
1350 000.
321000.
70000.
351000.
750 000.
225 000.
330 000.
398000.
772000.
18. 6.
730 000.
278000.
1350 000.
240.X
160.X
200.X
200.X
350.—
2.50
150.—
91.—
42000.—
39 000.—
800 000.
67 000.—
90500.—
150 000.
30000.—
24 000.—
165 000.
90 000.—
25 000.—
250 000.
52000.—
29 000.—
48 000.—
32000.—
55 000,X
19 000 —
190000.
1200 000.
400 000.
1000 000.
800 000.
1400 000.
1650 004.
375 000.
500 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.)
Rhein. Stahlwerke ..
Riebeck Montan.. . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . .
Altien induſtr. Unternehmung.
Brauereien.
Henninger Kempf=Stern.
Löwenbräu München
Schöfferhof (Binding).
Werger ..................."
870 000.
301 000.
400 000.
480000.
e80 000.
Akumulat. Berlin .
Adler & Oppenheimer .... .. .
Adlerwerke (v. Kleher)......."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . . . . ."
Anglo=Continental=Guano ....
Aſchaffenburger Zellſtoff .....
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . ."
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen.
Baſt Nürnberg ............."
Bayriſch. Spiegel ...."
Beck & Henkel CCaſſel)
Bergmann El. Werke
Bing. Metallwerke. . .
Blei= u. Silberh. Braubach ...
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . .
Fementwerk Heidelberg ..
„ Karlſtadt .. .
„ Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert ..... . . .."
„ Griesheim Elektron ...."
„ Weiler=ter=mer ... . . . . .
Daimler Motoren ..........."
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin..
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt..
Dingler, Zweibrücken ........
Dresdener Schnellpreſſen .....
Dürkoppwerk (Stamm).. . . . .
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) ....
Dhckerhof & Widm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . . .
Eiſenwerk L. Meher fr. ......
Elberfelder Farb. v. Bahcr ...
Elektr. Lieferungs=Geſ.......
Licht und Kraft ...
Elſäſf Bad. Wolle.. ...
Emag, Frankfurt a. M. .
Emaill- & Stanzw. Ullrich....
Enzinger Werke .....
Eßlinger Maſchinen .
Ettlingen Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſtift.
Faber & Schleicher..
Fahr, Gebr., Pirmaſenz.
Felten & Guilleaume. Carlsw.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektkellerei Franff. a. M.
Frankfurter Gas.. . . . . . . .
Frankfurter Hof ......"
Frſ. Maſch. Pokorny & Wittel.
Fuchs Waggon Stamm.. .
Frankfurter Kursbericht vom 18. Juni 1923.
Ganz, Ludwig, Mainz
Geiling E Cie. ....."
Gelſenkirchen Gußſtahl ..
Goldſchmidt Th... ......
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach ...."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........
Heddernheimer Kupfer .......
..
Hehligenſtaedt, Gießen ..
Hilpert Armaturenf. . .
Hindrichs=Auffermann".
I
Hirſch Kupfer u. Meſſ..
Hoch= und Tiefbau".
Höchſter Farben .....
Holzmann, Phil. ...
Holzverk=Induſtr. ..
Hotel A.=G., München.
Hydrometer Breslau...
Inag. . . . . . . . ..."
.I.
Junghans Stamm..
Karlsruher Maſchinen.
Klein, Schanzl. & Becker ..
Konſervenfabrik Braun
Krauß & Co., Lokom..
Lahmeher & Co. .
Lech Augsburg
Lederw. Rothe
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle".
Lüdenſcheib Metallw
Luxſche Induſtrie
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul. .....
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm. . . .......
Motorenfabr. Deutz...... . . ..
Motorenfabrik Oberurſel .....
Reckarſulmer Fahrzeugwerke".
Neckarwerke Eßl. Stamm.. .. .
Niederrhein Lederfabr. (Spier
205 000. Oleawerke Fran ſurt a. M. ...
190 000. Peter=Union=Frankfurt . . . . . . . 50 000—
Pfälz. Nähm., Kayſer ...... ..
Philipps A.=G. .... . . . .. .
230 000. Porzellan Weſſel........"
Reiniger, Gebbert & Schall .. 40000.—
Rhein. Elektr. Stamm. . . . . . . . 65 900.—
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff
„ Metall Vorzüge .......
Rhenania, Aachen ......"
70 000 — ) Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin ....
220 000. Rütgerswerke ......."
Schleußner (Frankfurt a.M.) ..
Schneider & Hanau ...."
Schnellpreſſen Frankenthal...
Schramm Lackfabrik. . .. ..
Schuckert Elektr. (Nürnberg)...
15. 6.
39 000.—
15900.—
250 000.
240 000.
60 000.—
A
115 000.
107000.
98500.—
130000.
50 000.—
101000.
650 000.
40 000.—
140 000.
41000.—
45 000.
105000.
40 000.—
85 000.—
160000.
51000.—
23000.
150 000.
108 000.
46 000.—
200 000.
35 000.—
30 000.—
190 000.—
— G
40000.—
200 000.
60 000.—
4000.—
50000.—
32 000.—
115 000.
73 000.—
29900.—
100 000S
— B
48000.—
65 000.—
100 000.
150 000.—
115000.
110000.
80000 —
50 000.—
335 000.
28 000.—
36 000.—
18. 6.
40 000.—
18200 —
250 000.
320 000.
70000.—
145 000.
125000.
98000.—
58 000.—
100009.
650 900.
51000.—
125900.
51000.—
200 000.
— B
130 000.
53 000.—
90000.—
128 000.
60 000.—
28 000.—
190 000.
125 000.
55 000.—
— G
51000.—
100 000.
115 000.
100 000.
50 000.—
250 000.
Schuhfabrik Berneis=Weſſel .
Schuhfabrik Herz ......
Schuhf. Leander Offenbach ...
Seilinduſtrie Wolff .........
Sichel & Co., Mainz.... . .."
Siemens Elektr. Betriebe ...."
Siemens Glasinduſtrie ....
Siemens & Halske ........"
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien ....."
Thüringer elekt. Lief.=Geſ., Gotha
Uhrenfabr Furtwängler .....
Veithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Mainz
Verein. deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Gummifabr. Bln.=Frkf.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin . . . . . . . . . . ."
„ Zellſtoff, Berlin..... ..
Vogtländ. Maſch. Vorzüge.. . .
Stämme..
Voigt & Haeffner Vorzüge ....
Stämme. . . .
Voltohm Seil ......
Wahß & Frehtag ...."
Wegelin Rußfabrik .....
Zellſtoff Waldhof Stamm.
Zuckerfabr. Waghäuſel.
Frankenthal
Heilbronn.
Offſtein.
Rheingau
Stuttgart .. . . ..
60 000.—
70000.—
42500.—
240 000.
120 000.
190 000.—
29 000.—
100000.
135 000.
62 000.—
50 000.—
80 000.—
—G
49 000.—
80000.—
60 000.—
180 000.
147000.
—Sl
60 000.—
330 000.
30 000.—
50 000.—
15. 6.
38 000.—
26 000.—
45 000.—
40 008.—
81000.—
16000.—
185 000.
680 000.
20 000.—
18000 —
19750.—
53 000.—
70 000.—
44000.
18. 6.
55 000.—
—G
140 000.
78000.—
46 000.— 55000.—
65 000.— 180000 —
680 000. 810 000.
Transport=Aktien.
Schantung E. B. .........
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ..
Hapag (Paketfahrt) ....
Nordd. Lloyd ............
Oeſterr.=Ungariſche Staatsbahn
Unnotierte Aktien.
Beckerkohle ................."
Beckerſtahl ......."
D
Benz.. . . . . . .. . . . ..
Brown Boveri ....."
ſont. Handelsbank ...
Hanſa Lloyzd ......
Kabel Rheydt......
Karſtadt R. ..
Petroleum, Dtſche. .....
Raſtatter Waggon ......
Text.=Ind. (Barmen (Tiag) ...
Ufa Film .. . . . . . . . . . . . . . .
40 050.—
65 000.—
70 000.—
48000.—
68000.—
99 000.—
145 000.
79 500.—
73 000.—
72 000.—
33000.—
70 000.
72000.—
—S
110000.
20 500.—
260 600.
770 000.
25500.—
20 660.—
26 000.—
60 000.—
85 000.—
135 900.
110004
50000.—
162 000.
140000.
69 000.—
50 000.—
85 000.—
90800.—
75 000.—
80 060.—
100 000.
17509.—
350 000.
130000
85 900.—
85 000.—
84 008.—
92000.—
80 600.—
84 000.—
20 000.—
165 000.
180 000.
150000.
40 000.
6400.—
40 000.—
170 000.
14000.—
310 605.
45 000.—
15 000.—
70 000.—
450 000.
150 000.
190 000.
190 000.
200 000.
52 000.—
6508.—
48 000.—
190000.
19 000.—
380 090.
52 000.—
20 060.—
18 000.—
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf
. .
Dampfkeſſel Rodberg.. . ..
Helvetia Konſervenfabrik..
Gebr. Lutz ............
Motorenfabrik Darmſtadt
Gebr. Roeder ............"
Veluneth & Ellenberger ...
Nachfr.
34500.—
39500—
60 000 —
199500.
54500.—
55 000.—
80 000.—
Angeb.
35 500.—
40 500.—
70900.—
200 500.
55 500.—
60 000.—
Bankgeschäft
Fernsprecher 1308, 1309
11—2Or 2Or
Aktien / Renten / Deuisen / Sorten
Darmstadt
1 Luisenplatz 1
ſtrafe,
dem 2
2 Jal
ute