Einzelnummer 230 Mark
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeskauptfiadt
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Nummer 164
Samstag, den 16. Juni 1923
186. Jahrgang
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zufruhr „kreis uſiw., eriſcht jede Verpſlichtung
auf Erfüllung der Anzeienuuſträge und Leiſtung
von Schadenerſatz. Bei Konhuxs oder gerichtlicher
Beitreivun „jüt jeder Rabatt we
krankreich
Sn Frankreich ..?. 21 In Belgier /. Sn Eſdland . In Zugoſlavien In d. Tſchechoflorglei 25 In Polen Iu Rumäuien. 3u Lettland .V. Sn Litaver ..*3u Deutſchland 4 weniger als ..".
Jugoslavien
Diebieeremächt Frankreichs
und seiner Vasallen.
Deutſchland hat heute ein Heer von 100 000 Mann, Frankreich dagegen eins von 832000 Mann; dazu kommen ſeine Verbündeten
mit über 846000 Mann, in welche Summe die Heere der baltiſchen Randſtaaten nicht eingerechnet ſind. Jedermann iſt in der Lage,
ſelbſt zu beurteilen, was an der franzöſiſchen Behauptung wahr iſt.
Der franzöffche Miniſterpräfident vor der Kammer.
Franzöſiſche Betrachtungen über Poincarés Politik.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Die große Bedeutung, die man
in politiſchen Kreiſen der heutigen Interpellationsdebatte über
die innere Politik des Miniſteriums Poincaré
beimißt, ergibt ſich aus den Betrachtungen, die die heutige
Mor=
genpreſſe anſtellt. Das Echo nationale ſchreibt: Wer iſt
verrückt genug, zu glauben, daß die heutige Debatte allein um
die innere Politik geht? Gewiß innere Politik, aber
auch äußere Politik. Mirabeau hat ſich über die
Soli=
darität der inneren und der äußeren Politik ausgeſprochen, und
dieſen Grundſatz kennt Poincaré ſehr genau. Wenn die
Erwähl=
ten des franzöſiſchen Volkes eine beſtimmte Außenpolitik wollen,
müſſen ſie auch eine innere Politik wollen, die die Bedingung
für die äußere Politik iſt. Faſt vier Jahre verſchließt die
Mehr=
heit von 1919 die Augen vor dieſer Tatſache, und Herr Tardieu
wäre ſehr überraſcht, wenn ſie die Augen heute öffnen würde.
Das Oeuvre ſchreibt, Poincaré habe jüngſt erklärt, er
mache keine Politik. Nach reiflicher Ueberlegung werde man ihm
wohl heute antworten müſſen: Jawohl, Sie müſſen eine Politik
machen, dafür ſind Sie da. Darauf werde ſich Poincaré wohl
dazu verſtehen, zu ſagen, wie er ſich die Politik denkt und wie
er ſie zu führen beabſichtigt. Es genüge nicht, Reden zu halten,
man müſſe auch ſprechen.
Das Gewerkſchaftsblatt Le Peuple ſagt, es ſei ſchwer,
über den Ausgang der Debatte Vorausſagen zu machen. Klar
aber erſcheine es, daß die Linke und das Zentrum feſt entſchloſſen
ſeien, den Miniſterpräſidenten zu zwingen, eine Erklärung
ab=
zugeben, die keine Zieideutigkeiten enthalte. Werde Poincaré
eine beftiedigende Antwort geben? Das ſei wenig
wahrſchein=
lich. Auf alle Fälle kündige ſich der heutige Tag als mit Wolken
belaſtet und mit Fallen aller Art für das Kabinett an. Es ſei
nicht zweifelhaft, daß die Anhänger Clemenceaus manövrieren
werden, um das Miniſterium Poincaré zu Fall zu bringen.
Auch der Gaulois fragt, ob man heute einen
parlamen=
tariſchen Tag mit leidenſchaftlichen Ausbrüchen und lärmenden
Zwiſchenfällen erleben werde, oder werde ſich das Ereignis, was
allen dieſen Debatten gemein ſei, die man im voraus mit großem
Lärm verkündet habe, in einer Atmoſphäre der Ruhe und
Ent=
ſpannung vollziehen? Dieſe letzte Hypotheſe weiſt das Blatt ab,
erklärt aber ausdrücklich, daß die Debatte in politiſcher
Be=
ziehung großes Intereſſe biete. Der Miniſterpräſident müſſe ſich
eine Mehrheit bilden, auf die die Regierung zählen könne, um
die inneren und äußeren ernſten Probleme zu löſen.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Die Kammer trat heute
nach=
mittag in die Beratung der Interpellation ein, die ſowohl von
dem Rechtsblock wie auch von den Republikanern eingebracht
waren. Nachdem die Interpellanten ihre Befürchtungen und
Wünſche hinſichtlich der Interpellationen vorgebracht hatten
und die Negierung vor allen Dingen zur Standhaftigkeit
er=
muntert hatten, ergriff Poincaré das Wort:
Er bemerkte zunächſt, daß er nach wie vor
ausgeſpro=
chener Repubklikaner ſei und bleibe und daß es ihn
ſon=
derbar anmute, daß man der Regierung vorwerfen könne,
ſie begünſtige rohyaliſtiſche Umtriebe. Er ließ ſich im
weiteren Verlaufe ſeiner Rede über die franzöſiſchen Schulfragen
und die Steuergeſetzgebung aus, kam dann hierbei auch auf deren
Beziehungen zur Außenpolitik zu ſprechen und ſagte:
Wir dürfen uns von den Worten wie Liebe und
Brüderlich=
keit der Völker nicht einlullen laſſen. Man muß der Lage
Rech=
nung tragen, in die Frankreich durch den ſchlechten Willen
Deutſchlands geraten iſt. Die Kontrollkommiſſion muß
in Deutſchland ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Die deutſche
Regierung muß überwacht werden, da ſie die Morde und
Sa=
botageakt fördert. Sie hat Frankreich durch lächerliche
Vor=
ſchläge berausgefordert. Desgleichen muß man den Druck auf
Deutſchland verſtärken und verlangen, daß alles, was die
natio=
nale Verteidigung angeht, vor allen Dingen Regierung und
Kammermiehrheit beſchäftigen muß. Augenblicklich iſt wohl der
Friede unterzeichnet, aber die friedlichen Bedingungen ſind noch
nicht geregelt. Frankreich hat ſein Werk der Gerechtigkeit noch
nicht vollendet. Geſtern hat ſein moraliſches und militäriſches
Leben auf dem Spiel geſtanden. Heute iſt ſein wirtſchaftliches
Leben bedroht.” Morgen wird vielleicht ſeine ganze Exiſtenz
be=
droht ſein. Man muß von der Mehrheit verlangen, daß ſie die
Wiederherſtellung Frankreichs und eines wirklichen Friedens
nicht aus den Augen verliert. Wenn die Mehrheit dieſe Politik
unterſtützen wird, iſt die Regierung bereit, ihr zu folgen. Der
Miniſterpräſident wurde von allen Parteien bis zu den
Radi=
kalen einſchließlich zu ſeiner Rede beglückwünſcht.
Die Sitzung wurde darauf unterbrochen, und um 9 Uhr
be=
gann eine Nachtſitzung, weil Poincaré den Wunſch geäußert
hatte, daß die Angelegenheiten noch erledigt werden ſollen. Die
Sitzung dauerte um 11 Uhr noch an. Die Abſtimmung über
einen Vertrauensantrag wird auf Wunſch Poincarés noch in
der heutigen Nachtſitzung erfolgen.
Zum Rücktritt des belgiſchen Kabinetts.
Der König hat die Demiſſion angenommen.
Kehrt Theunis wieder?
Brüſſel, 15. Juni. (Wolff.) Der König hat die Demiſſion
des Kabinetts angenommen.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Der Brüſſeler Berichterſtatter
des Journal glaubt gute Gründe zu der Annahme zu haben,
König Albert wolle ſich nicht gern im gegenwärtigen
Augen=
blick von dem Miniſterpräſidenten Theunis trennen. Die
bel=
giſche Regierungen ſei durch die Senatsverhandlungen
keines=
wegs kompromittiert. Sie habe ſich immer geweigert, Stellung
für oder gegen die flämiſche Univerſität zu nehmen, deshalb
glaube man nur an eine einfache umgeſtaltung des
Kabinetts, nicht aber an einen vollkommenen
Kabinetts=
wechſel. Einige Korreſpondenten ſprechen auch bereits von der
Möglichkeit, daß Theunis wiederum mit der
Bil=
dung des Kabinetts beauftragt werde. Das Echo
de Paris ſcheint durch ſeine Ueberſchrift ſogar andeuten zu
wollen, daß der Auftrag der Kabinettsbildung
Theunis bereits erteilt wurde.
London 15. Juni. (Wolff.) Der Berichterſtatter des
Daily Expreß ſchreibt, der Rücktritt des belgiſchen
Ka=
binetts habe in franzöſiſchen politiſchen Kreiſen
einen tiefen Eindruck gemacht. Es werde anerkannt, daß
die politiſche Kriſe in Brüſſel eine weitreichende
Wir=
kung auf die Reparationsfrage haben müſſe.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph erklärt, der
Rück=
tritt der belgiſchen Regierung komme in einem
äußerſt ungelegenen Augenblick und könne den
Fort=
ſchritt der interalliierten Verhandlungen beträchtlich
verzögern.
Theunis Premierminiſterkandidat.
TU. Paris, 15. Juni. Wie das Echo de Paris aus
Brüf=
fel meldet, hat der König Theunis beauftragt, die Neubildung
des Kabinetts zu übernehmen.
Paris, 15. Juni. (Wolff.) Aus Brüſſel wird berichtet:
Zu Beginn der heutigen Kammerſitzung erhob ſich der
Miniſter=
präſident Theunis und erklärte: Ich habe die Ehre, der
Kammer mitzuteilen, daß das Kabinett demiſſioniert hat. Nach
Erledigung des Budgets für auswärtige Angelegenheiten hat
ſich die Kammer auf Vorſchlag des Präſidenten bis zum 26. Juni
vertagt.
Weiter berichtet Havas: Der ehemalige Miniſterpräſident
Theunis iſt heute vormittag zum König berufen worden. Der
König hat den Eindruck, daß Theunis das Miniſterium
umbil=
den kann. Dieſer will jedoch vorher ſeine Haltung zu
verſchie=
denen innerpolitiſchen Fragen präziſieren, die der Regierung
Schwierigkeiten bereiten können.
Eine Anterredung mit dem
Reichswirtichaftsminiſter.
Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker empfing in
Ber=
lin ein Mitglied unſerer Redaktion und äußerte ſich bri dieſer
Gelegenheit über die gegenwärtige Lage u. a.:
Die Reiſe, die den Reichskanzler Dr. Cuno und den
Reichs=
wirtſchaftsminiſter Dr. Becker letzthin nach Münſter, Karlsruhe,
Heidelberg und Jugenheim führte, hat die Reichsregierung in
ihrer bisherigen Auffaſſung nur zu beſtärken vermocht. Alle
Vertreter der Bevölkerung, ſowohl der beſetzten Gebiete wie der
bedrohten Fazhzebiete, haben ihrer Ueberzeugung den ſtärkſten
Ausdruck ve i hen, daß ſie ſich niemals franzöſiſchem Zwang
fügen würden. Die annexioniſtiſchen Gelüſte unſerer weſtlichen
Nachbarn ioerden, wie bisher, ſo auch jetzt und in aller Zukunft
auf den unbezsfamen Widerſtand aller Bevölkerungskreiſe
ſtoßen. Daß es für die Reichsregierung ein Verhandeln über die
neue Einſchränkung der Freiheit der Lande am Rhein und an
der Ruhr und über ihre Zugehörigkeit zum Reich und zu den
Ländern nicht geben kann und wird, bedarf nach der bisherigen
Stellungnahme der Regierung Cuno keiner weiteren
Ausfüh=
rung. Keine deutſche Regierung iſt denkbar, die in dieſer Frage
jemals einen anderen Standpunkt einnehmen könnte.
Daß die gegenwärtige Reichsregierung bereit iſt, über das
Reparationsproblem im Rahmen des Wirtſchaftsmöglichen zu
verhandeln, iſt in der Note und im Memorandum letzthin wieder
klar zum Ausdruck gekommen, und zwar in einer Weiſe, die
nicht nur die Engländer von dem ernſten Willen der Deutſchen
überzeugt haben dürfte, ſondern auch allen fremden Regierungen
die gleiche Ueberzeugung beibringen mußte. Es iſt unter dieſen
Umſtänden durchaus möglich, daß man ſowohl in London wie
in Brüſſel den ſehr ernſten Intereſſen an einer befriedigenden
Löſung des Reparationsproblems bei den jetzigen
Verhandlun=
gen nachdrücklicher als bisher Ausdruck gibt. Man dürfte ſich
in England, ſo führte der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker
aus, ſehr klar darüber ſein, daß eine Verwirklichung der
fran=
züſiſchen Abſichten am Rhein und an der Ruhr Frankreich zur
ind ſtriellen Vormacht Europas machen würde und ſo Englands
Sicherheit durch die Schaffung einer franzöſiſchen Kriegswerkſtatt
ungeheuerlichſter Dimenſionen noch ſchwerer gefährden würde,
als ſchon ohnehin durch die Entwicklung der letzten Jahre.
Auch in Brüſſel wird man ſich dem nicht verſchließen können,
daß eine völlige Umklammerung Belgiens durch den
franzöſi=
ſchen Bundesgenoſſen ſeine Selbſtändigkeit für die Zukunft zu
einer Illuſion machen würde. In Paris ſcheint man ſich
aller=
dings der Folgen, die ſich aus einer Iſolierung Frankreichs in
der Reparationsfrage ergeben würden, noch nicht ganz bewußt
zu ſein, und man hofft ſcheinbar, auch noch England zu einem
Nachgeben den franzöſiſchen Forderungen gegenüber bewegen
zu können. Aber auch in dieſem nicht wahrſcheinlichen Falle
würde die Reichsregierung ſich unmöglichen Forderungen in
ultiniatirer Form unter keinen Umſtänden beugen können,
ge=
rade ſo renig wie irgendeiner anderen deutſchen Regierung das
möglich ſein dürfte. Daß die Reichsregierung der franzöſiſchen
Forderung nach Aufgabe des paſſiven Widerſtandes nicht
nach=
kommen kann, iſt ſchon deswegen ſelbſtverſtändlich, weil dieſer
paſſive Widerſtand nicht eine Maßnahme der deutſchen
Reichs=
regierung iſt, ſondern weil es ſich hier um eine aus der
Be=
völkerung der beſetzten Gebiete heraus geborene ſpontane
Be=
wegung handelt, um eine Reaktion auf den unerhörten Druck
dr Beſatzungstruppen zu bekunden. Deshalb könnte nur eine
grundſätzliche Aenderung in der Haltung der Franzoſen und
Belgier während ausſichtsreicher Verhandlungen eine Aufgabe
des unerhörten Drucks automatiſch auch ein Nachlaſſen des
Gegendrucks ſeitens der Bevölkerung im Gefolge haben, wenn
es auch natürlich ſelbſt in dieſem Falle ausgeſchloſſen ſein würde,
daß etwa die Bevölkerung der beſetzten Gebiete den
Beſatzungs=
truppen Handlangerdienſte leiſten.
Die Reichsregierung iſt bereit zu Verhandlungen.
Verge=
waltigungsmaßnahmen werden bei ihr wie bei dem ganzen
deut=
ſchen Volke auf den gleichen Widerſtand ſtoßen wie bisher. Die
Entwicklung der deutſchen Mark iſt zweifellos ein Ereignis von
ernſteſter Bedeutung. Die Reichsregierung iſt aber der
Auf=
faſſung, daß alle in Frage kommenden Kreiſe, insbeſondere die
Arbcirgeber, genau wie die Regierung ſelbſt von ſich aus alles
in ihren Kräften Stehende tun werden, um die Wirkungen des
Markſturzes nach Kräften zu mildern, in der Erkenntnis, daß
nur ein einmütiges Zuſammengehen dem deutſchen Volke zum
vollen Erfolg bei dem gegenwärtigen Ringen um ſeine Exiſtenz
verhelfen kann.
Waffenſtilſſtandspläne.
London, 15. Juni. (Wolff.) Die Times ſchreibt in ihrem
Leitartikel zur geſtrigen Erklärung Baldwins im Unterhaus,
wenn Großbritannien im gegenwärtigen Stadium die
Be=
ſetzurgspolitik gutheißen würde, ſo würde es mehr tun, als
ſich von ſeinem diplomatiſchen Stanpunkt zurückzuziehen. Es
würde mit einem einzigen Streich ſeine ganze Macht nützlicher
Interventionen in der europäiſchen Politik zerſtören. England
würde damit gegen ſeine eigene Ueberzeugung handeln. Der
Premierminiſter habe zweifellos mit der feſten Anſicht Englands
hinter ſich geſprochen. Die Times gibt der Hoffnung Ausdruck,
daß die Meldung ihres Pariſer Korreſpondenten, wonach der
Plan eines Waffenſtillſtandes an Boden gewinne,
ſich betätigen müßte; denn keine fruchtbare Konferenz und
Re=
parationen ſeien je denkbar unter den augenblicklichen
Bedin=
gungen. Der Gewinn für Deutſchland durch ein ſolches
Kom=
promiß ſei klar genug, aber der Gewinn für Frankreich in den
Augen eines jeden, der Frankreich wohlwolle, würde in
man=
cher Beziehung noch bedeutſamer ſein. Das ſei Frankreichs höchſte
und wahrſcheinlich letzte Gelegenheit, das Neparationsproblem
unter für Frankreich ſelbſt günſtigſten Bedingungen zu regeln.
Für den Augenblick werden neue Anſtrengungen gemacht, um
ein Einvernehmen mit Frankreich zu erzielen. Das
wirtſchaft=
liche Problem nehme notwendigerweiſe die zweite Stelle ein.
Seite 2
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juni 1923
Rummer 164
Deutſcher Proteſi gegen die Gewaltakte.
Berlin, 15. Juni. (Wolff.) Die deutſchen Botſchafter in
London, Madrid, Rom, Waſhington und Moskau und die
deut=
ſchen Geſandtſchaften im Haag, Bern, Kopenhagen, Kriſtiania,
Stockholm, Riga und Warſchau wurden beauftragt, den
dorti=
gen Regierungen folgende Noten mit Anlagen zu überreichen:
Die deutſche Regierung ſieht ſich neuerlich gezwungen, die
Aufmerkſamkeit der nicht an der Ruhraktion beteiligten
frem=
den Regierungen auf die unheilvollen Gewaltakte zu lenken,
mit denen die franzöſiſch=belgiſchen Beſatzungstruppen gegen
die Bevölkerung des alt= und neubeſetzten Gebietes vorgehen. Die
Schritte, welche die deutſche Regierung im Geiſte aufrichtiger
Verhandlungsbereitſchaft mit ihrem Angebot vom 2. Mai und
dem Memorandum vom 7. Juni getan hat, um die
gegenwär=
tige Situation zu lindern, haben die franzöſiſche Regierung
nicht gehindert, ihrerſeits den Terror gegen die Bevölkerung
in der ſchärfſten Form fortzuſetzen.
Die Note zählt dann die verſchiedenen Greueltaten der
Franzoſen auf, die in der Zeit vom 26. Mai bis zum 11. Juni
begangen wurden, und fährt dann fort:
Alles dies geſchieht zur gleichen Zeit, da die franzöſiſche
Re=
gierung fordert, daß die Bevölkerung des altbeſetzten Gebietes
den paſſiven Widerſtand aufgibt, und von der Erfüllung
die=
ſer Forderung den Beginn von Verhandlungen abhängig macht,
die allein zur Löſung des gegenwärtigen Konflikts führen
kön=
nen. Der Widerſpruch in dieſem Verhalten liegt offen zutage.
Das franzöſiſche Vorgehen macht alle ehrlichen Bemühungen der
deutſchen Regierung, auf die Bevölkerung einzuwirken,
illu=
ſoriſch. Es ſtärkt nicht nur in der Bevölkerung das Gefühl der
Notwendigkeit, gegenüber dem fremden Militarismus den
paſſi=
ven Widerſtand aufrecht zu erhalten, ſondern beſchwört darüber
hinaus immer ernſtere Gefahren herauf, daß ſich die in ihrem
innerſten Empfinden getroffene Bevölkerung zu verzweifelten
Un=
beſonnenheit hinreißen läßt, die in ihren Auswirkungen weit
über das beſetzte Gebiet hinausgehen. Die deutſche Regierung
hat bei den unaufgeklärten Zwiſchenfällen wiederholt
vorgeſchla=
gen, den Sachverhalt durch eine internationale Kommiſſion
unterſuchen zu laſſen. Die franzöſiſche Regierung ließ alle
der=
artigen Anträge bisher unbeantwortet. Die deutſche Regierung
legt hiergegen und gegen die fortgeſetzte franzöſiſche
Gewalt=
politik Verwahrung ein und ſtellt öffentlich feſt, daß die
Verant=
wortung für deren Folgen allein auf die franzöſiſche
Regie=
rung fällt.
Der Abwehrwille der Angeſielſten.
Elberfeld, 15. Juni. (Wolff.) Eine
Angeſtellten=
kundgebung, einberufen vom Geſamtverband
deut=
ſcher Angeſtellten=Gewerkſchaften im
Deut=
ſchen Gewerkſchaftsbund, fand für das alt= und
neu=
beſetzte Gebiet in Elberfeld ſtatt. Nach längeren, eingehenden
Beratungen wurde die Willensmeinung der Verſammelten
ein=
mütig in folgender Entſchließung zum Ausdruck gebracht:
Wir werden uns nicht von der gemeinſam eingenommenen
Linie der Abwehr abbringen laſſen. Wir wenden uns mit
be=
ſonderem Nachdruck gegen jene Beſtrebungen, deren Ziel, die
Trennung des Rheinlandes in irgendeiner Form von
Preußen oder vom Reiche iſt. Wir erheben ſchärfſten
Ein=
ſpruch gegen alle Verſuche, entgegen dem
ausdrück=
lichen Willen der überwältigenden Mehrheit der
Rheinlandbevöl=
kerung das gegenwärtige ſtaatsrechtliche Verhältnis der
Rhein=
probinz zu Preußen und damit zum Reich in irgendeiner Weiſe
zu ändern. Wir erheben mit allem Nachdruck die Forderung, daß
keiner Löſung der Reparationsfrage zugeſtimmt ſrird, die nicht
völlige, ungehemmte Rückkehr aller
Ausgewie=
ſenen und Vertriebenen und Freilaſſung aller
um ihrer Treue zum Reich und der Befolgung ſeiner Geſetze
willen Verurteilten gewährleiſtet. Von den Regierungen des
Reiches und der Länder erwarten wir, daß ſie den Terror
Deut=
ſcher gegen Deutſche mit aller Energie rückſichtslos unterdrücken.
Ebenſo nachdrücklich verlangen wir Maßnahmen für die
Beſei=
tigung der Urſachen berechtigter Unzufriedenheit in den Kreiſen
der Arbeitnehmer. Es muß bedauerlicherweiſe feſtgeſtellt
wer=
den, daß ſeite Kreiſe der Arbeitgeberſchaft die Fähigkeit haben
vermiſſen laſſen, aus den ſich deutlich zeigenden Verhältniſſen die
erforderlichen lohnpolitiſchen Schlüſſe rechtzeitig zu ziehen.
Ins=
beſondere iſt die grenzenloſe Kurzſichtigkeit zu verurteilen, die
ſich in einer Reihe von Fällen bei einſeitig eingeſtellten
Arbeit=
geberverbänden des Handels und der Induſtrie gegenüber den
berechtigten Gehaltsanſprüchen ihrer Angeſtellten immer noch
bemerkbar macht. Wir verlangen von der Reichsregierung
ent=
ſprechende Einwirkung auf dieſe Kreiſe, weil wir es gern
ver=
meiden möchten, in dieſer Zeit einen ſozial und wirtſchaftlich
verbitternd wirkenden Kampf zu führen. Erfüllt ſich die geſamte
Arbeiterſchaft mit dem Bewußtſein ihrer Verantwortlichkeit, da n
ſind wir gewiß, daß der Wille der deutſchen Arbeitnehmerſchaft
an Rhein und Ruhr durch nichts gebrochen werden kann.
Verurteiſt.
Landau, 15. Juni. (Wolff.) Das franzöſiſche Kriegsgericht
verurteilte geſtern den Landtagsabgeordneten Bernzott aus
Landau zu 2 Millionen Mark Geldſtrafe, weil er einige
Flug=
blätter bei ſich geführt hatte.
Vom Tage.
Neue Ordonnanzen der Rheinlandkommiſſion.
Der Steuerausſchuß des Reichstags behandelte erneut die
Frage der Verlängerung der Geltungsdauer des
Wein=
ſteuergeſetzes. Man einigte ſich dahin, das jetzige Geſetz vorläufig
bis zum 1. November in Kraft zu laſſen.
Die italieniſche Regierung hat als erſte ihre ſelbſtändige
Antwort auf das deutſche Memorandum fertiggeſtellt
und zunächſt nach Paris und London zur Kenntnisnahme übermittelt.
Der Pariſer Berichterſtatter der Times bezeichnet die Meldung
über eine nahe bevorſtehende Zuſammenkunft zwiſchen
Bald=
win und Poincaré als zum mindeſten verfrüht.
Der Daily Mail zufolge verlautet, daß die
Empfangsbeſtä=
tigung von Poincaré über das britiſche Memorandum in
Lon=
don eingegangen iſt. Darin werde der freundſchaftliche Geiſt
anerkannt, in dem das Memorandum abgefaßt ſei und es werde
ver=
ſprochen, das Memorandum in demſelben freundſchaftlichen Geiſt zu
erwägen.
Der Sachverſtändige für internationales Recht, Chandler
Ander=
ſon, iſt zum Nachfolger Parkers als Mitglied der deutſch=
ameri=
kaniſchen Kommiſſion für die gegenſeitigen Anſprüche beſtimmt
worden.
Der ehemalige öſterreichiſch=ungariſche Finanzminiſter Belinſki
iſt in ſeiner Wiener Wohnung an Herzſchwäche geſtorben.
Der frühere bulgariſche Miniſterpräſident Stambukinſki iſt
bei einem Fluchtverſuch erſchoſſen worden.
Die kemaliſtiſchen Blätter dementieren das Gerücht von einem
Abfchluß eines Bündniſſes zwiſchen der Türkei und
Bulgarien, geben aber zu, daß die griechifchen Greuel in
Weſt=
thrazien für Konſtantinopel und Sofia gemeinſame Intereſſen geſchaffen
haben.
Dollarkurs in Frankfurt am 15. Juni,
abends ½ XUhr: 105000.
Paris 15. Juni. (Wolff.) Die rheiniſche
Ober=
kommiſſion hat, wie die Havasagentur berichtet, geſtern
wieder eine ganze Serie von neuen Verordnungen
erlaſſen. In keinem der Berichte wird aber angegeben, ob die
Entſcheidungen mit Stimmenmehrheit oder mit
Stimmengleich=
heit getroffen wurden. Der verſtärkte
Straßenbahn=
verkehr ſoll von nun an nicht mehr geduldet werden.
Es wurde beſchloſſen, daß die Straßenbahngeſellſchaften ihren
Betrieb auf die normale Ausdehnung, die im Jahre 1922
feſt=
geſtellt wurde, zurückzuführen haben. Des ferneren ſoll von nun
ab den Kommunen und dem Deutſchen Reiche
Wiedergutmachung eines jeden Schadens
auf=
erlegt werden, der durch Sabotage oder aus einem anderen
Grunde, den der Widerſtand des Deutſchen Reiches gegen die
Verordnungen der Oberkommiſſion geſchaffen habe, entſtanden
ſind. Außerdem ſoll angeordnet werden, daß von nun ab der
in Ordonnanz 167 vorgeſehene Verkehr zwiſchen den
Be=
amten im beſetzten Gebiet und ihren vorgeſetzten
Be=
hörden im unbeſetzten Gebiet auf ein möglichſt geringes
Maß beſchränkt werde. Reiſeerlaubnis ſoll nur ganz
aus=
nahmsweiſe, und zwar nur in Fällen, in denen es ſich um
un=
erläßliche Beſprechungen im Intereſſe der Bevölkerung handelt,
geſtättet werden. Die Bezirksdelegierten allein ſollen dieſe
Aus=
weiſe ausſtellen, die nur für eine Reiſe Gültigkeit haben ſollen.
Schließlich hat die Oberkommiſſion beſchloſſen, daß, wenn in
Zukunft an Anlagen, die miltäriſches Intereſſe haben, wie
z. B. an Eiſenbähnlinien, Telephon= und Telegraphenleitungen,
Zerſtörungen ſeſtgeſtellt werden, ein oder mehrere
deutſche Beamte der Juſtiz oder der Polizei
feſt=
zunehmen ſind.
Britiſche Bemühungen um einen Ausgleich.
Der Reichskanzler an die Weſifalen.
Berlin 15. Juni. (Wolff.) Der Reichskanzler hat an
den Oberpräſidenten von Weſtfalen in Münſter, Gronowſki,
fol=
gendes Telegramm gerichtet:
„Am Tage der Beiſetzung der unglücklichen, durch
franzö=
ſiſche Soldaten in Dortmund hingemordeten Opfer, bitte ich, den
Angehörigen die herzlichſte Teilnahme der Reichsregierung
aus=
zudrücken. Auch dieſe neue entſetzliche Bluttat wird den
Wider=
ſtandswillen nicht brechen, ſondern unſere weſtfäliſchen Brüder
immer ſtärker mit allen anderen Gliedern des deutſchen Volkes
zu entſchloſſener und unerſchütterbarer Einmütigkeit gegen die
franzöſiſchen Gewaltpläne vereinen.
Dortmund vom Verkehr abgeſchnitten.
Dortmund, 15. Juni. (Wolff.) Seit heute früh halten
die Franzoſen ſowohl den Hauptbahnhof als auch den
Bahnhof Süd, die noch frei waren, beſetzt, ebenſo die
Güterbahnhöfe, Nebenbahnhöfe und Stellwerke. Damit
iſt Dortmund von jedem Eiſenbahnverkehr
ab=
geſchnitten.
Durch die Beſetzung der Dortmunder Bahnhöfe iſt nicht nur
die Stadt Dortmund ſelbſt, ſondern auch das ganze Ruhrgebiet
vollſtändig von der Außenwelt abgeſchnitten. Jede Möglichkeit,
vom unbeſetzten Gebiet über Dortmund in das Ruhrgebiet zu
gelangen, iſt abgeſchnitten. Innerhalb der mittleren Teile des
Induſtriegebiets iſt jetzt der Reiſeverkehr nur noch auf der
elek=
triſchen Straßenbahn möglich. Durch die neue Bahnhofsbeſetzung
wird die Lebensmittelverſorgung des Ruhrbezirks in
bedenk=
lichem Maße geſtört. Auf dem letzten Dortmunder Viehmarkt,
der der größte Rheinland=Weſtfalens iſt, war der Auftrieb
be=
reits um die Hälfte zurückgegangen. Ferner macht ſich in
Dort=
mund und in anderen Städten des Ruhrgebiets eine große
Milchknappheit bemerkbar. Auf dem geſtrigen Lebensmittelmarkt
in Dortmund waren weder Butter noch Eier zu haben.
Ausweiſungs=Terror.
Frankfurt a. M., 15. Juni. (Wolff.) Aus Höchſt a. M.
ſind 35 Eiſenbahnbedienſtete mit 28 Frauen und 49 Kindern,
fer=
ner aus dem Bezirk Mainz 95 Eiſenbahnbedienſtete mit Frauen
und Kindern ausgewieſen worden. In allen Fällen mußten die
Möbel zurückgelaſſen werden. Infolge der Verkehrsſperre wird
auch der Abtransport der Ausgewieſenen ſtark behindert.
Ludwigshafen, 15. Juni. (Wolff.) Aus dem
Eiſen=
bahnbezirk Ludwigshafen wurden geſtern unter Zurücklaſſung
ihrer Möbel 37 Eiſenbahnbedienſtete, darunter 35 Verheiratete
mit ihren Frauen und 67 Kindern, ausgewieſen. Wie mitgeteilt
wird, üben die Franzoſen neuerdings einen Druck au fdie bisher
noch gebliebenen Bahnhofswirte aus, um ſie zum Abſchluß von
Pachtverträgen mit der franzöſiſch=belgiſchen Eiſenbahnregie zu
zwiuge durch die Drohung, daß ſie widrigenfalls Ausweiſung
und Beſchlagnahme ihres Eigentums zu erwarten hätten.
London, 15. Juni. (Wolff.) Der diplomatiſche
Bericht=
erſtatter des Daily Telegraph teilt mit, die Kopien des am
Mitt=
woch nach Paris geſandten britiſchen Memorandums
ſeien auch der belgiſchen und der italieniſchen Regierung
über=
mittelt worden. Das Memorandum enthalte neun Punkte, von
denen acht die Geſtalt von Fragen haben und den Zweck
ver=
folgen, von Frankreich eine klare Definition ſeiner
Politik in folgenden Punkten zu erhalten: Einſtellung des
deutſchen paſſitzen Widerſtandes, unſichtbare militäriſche
Be=
ſetzung, ſchrittweiſe Räumung, wirtſchaftliche Ausbeutung von
Pfändern, Moratorium für Deutſchland, Eiſenbahnregie für die
Rheinlande und die Frage der Zollgrenze zwiſchen dem
be=
ſetzten und nichtbeſetzten Deutſchland. Der neunte Punkt ſtellt
eine Weigerung dar, die franzöſiſche Mindeſtforderung mit
Be=
zug auf die A=, B= und C=Bonds, wie ſie im Januarplan
Poin=
carés dargelegt ſind, ſowie die Beſchränkung der
Erörterungs=
grundlage auf dieſen Plan anzunehmen. Der Berichterſtatter
hält es nicht für undenkbar, daß nach Eingang der Antwort auf
das engliſche Memorandum die britiſche Diplomatie verſuchen
werde, auf informellem Wege von der deutſchen Regierung
ge=
wiſſe ergänzende Einzelheiten zu dem letzten deutſchen
Memo=
randum zu erhalten. Der Berichterſtatter iſt der Anſicht, es
müſſe ohne allzu große Schwierigkeiten feſtgeſtellt werden
kön=
nen, wieweit die deutſche Regierung den Franzoſen in
ihrer Forderung nach Einſtellung oder Suspendierung des
paſ=
ſiven Widerſtandes entgegenkommen würde, vorausgeſetzt, daß
ſich eine derartige Forderung auf die offizielle deutſche Aktion in
dieſem Punkte beſchränke, und welche Zugeſtändniſſe die deutſche
Regierung im Austauſch dagegen verlange.
Dem Berichterſtatter zufolge befaſſen ſich die britiſchen
Sachverſtändigen damit, die deutſchen Garantien
mit den in den belgiſchen techniſchen Memoranden
vorgeſchlage=
nen zu vergleichen. Sowohl in der Frage der Eiſenbahngewinne
als auch der Monopoleinkünfte beziehe ſich die Differenz nur
auf die äußere Form. In der Frage der induſtriellen Beteiligung
ſei, die Wahl zwiſchen Profiten und Obligationen (Debentures).
Die britiſchen Sachverſtändigen ſtänden nach wie vor auf dem
Standpunkt, daß die deutſche Ausfuhrabgabe in Gold oder in
der Geſtalt von auswärtigen Wechſeln die wünſchenswerteſte
Einnahme von dem Standpunkt der Reparationen iſt.
Ein engliſcher Fragebogen an Deutſchland.
Berlin, 15. Juni. Einer Londoner Blättermeldung
zu=
folge ſoll die engliſche Regierung ebenſo wie an Frankreich auch
an Deutſchland einen Fragebogen gerichtet haben, in
dem um ergänzende Mitteilungen zu dem deutſchen
Memorandum gebeten werde. Wie wir an unterrichteter
Ber=
liner Stelle erfahren, war bis zur Mittagsſtunde bei der
Reichs=
regierung von einer derartigen Londoner Anfrage nichts bekannt.
Lloyd George.
London, 15. Juni. (Wolff.) Lloyd George wird am
nächſten Donnerstag in der Oxford=Union in der Debatte zu
einer Entſchließung ſprechen, worin der Verſailler
Frie=
densvertrag angefochten wird. Das liberale
Parlaments=
mitglied Pringle wird den Vertrag angreifen und Lloyd
George ihn verteidigen.
Muſik=Feſt.
I. Konzert. Beethoven.
F.N. Verheißungsvoll hat das Muſikfeſt begonnen, uns am
erſten Abend zu den höchſten Höhen menſchlicher Kunſt,
menſch=
lichen Ringens nach Verklärung und göttlicher Heiterkeit und
Freude führend. In den beiden Werken Beethovens, die von
inſtrumentaler Form und abſolut muſikaliſchen Gedanken
aus=
gehend, ihre Bekrönung in der Verbindung von Ton und Wort
finden, zeigt ſich das prometheiſche Sichaufbäumen und
Hinauf=
heben über das Irdiſche in titanenhaft kämpfender
Ueberwin=
dung jeder Feſſel im noch halb unbewußten Anfangsſtadium
und in ſieghafter Vollendung. Die Chorfantaſie, ein freies
Klavierkonzert, weiſt dabei im Kleinen ſchon mit vollſter
Deut=
lichkeit den Gedankenaufbau des Schlußſatzes der Neunten auf.
Aus dunklem Pathos, unſicherem Taſten des Klavieradagios
und des Orcheſterallegro erhebt ſich in hellem C=Dur eine jener
ſchlichten, liedhaften Melodien, die den Meiſter lange beſchäftigt
hat. Benutzt er ſie doch in gleichem Sinne zu dem Lied „
Gegen=
liebe”, das auf die traurigen Seufzer eines Ungeliebten” (
Bür=
ger) als Gegenſatz folgt. Und wie im Schlußſatz der Neunten,
entwickeln ſich. zuerſt inſtrumentale Variationen über der
Melo=
die, die nach großer Steigerung, jedoch nicht zum erwarteten
Jubel, ſondern zur Rückkehr in die Trübe des Anfangs
zurück=
führen, bis dann, gleichſam taſtend, „ſchmeichelnd hold”, erſt
Solo=, dann Chorſtimmen die Melodie aufnehmen und zum
dith=
rambiſchen Schluß führen, zu einem Beethovenſchen C=Dur=
Schwelgen, wie im Finale der C=Moll=Sinfonie, oder beſſer noch
im Schlußjubel des Fidelio, „wer ein holdes Weib gefunden,
ſtimme in unſeren Jubel ein”, mit dem bis auf Einzelheiten
gedankliche Verbindungen beſtehen.
Und wie unendlich geſteigert tritt uns nun dieſelbe
Entvick=
lung in der Neunten Sinfonie entgegen! In ihren Skizzen weit
zurückgreifend, entſteht ſie langſam im Bewußtſein des Meiſters,
indem Schillers Ode an die Freude allmählich einen Sockel
er=
hält, der ſie zu einem der erhabenſten Denkmäler menſchlichen
Geiſtes erhebt. In ſtets an Konzentration wachſender Klarheit
entwickeln ſich die Gedanken in den Skizzenbüchern, bis dann
Beethoven, der taube, vom lebendigen Klang durch das Schickſal
abgeſchnittene Einſame, aus dem inneren Klang ſeines
Idealis=
mus und ſeiner Menſchenliebe heraus das gewaltige Werk formt.
Aus chaotiſchen, nebelhaften Wogen heraus, bald in finſterer
Grüße ſich aufreckend, bald wehmütig ſich ſehnend, überall
dämo=
niſch bewegt und angetrieben zeigt der erſte Satz den Zuſtand,
dem die Freude mangelt. In raſch dahintollendem, egoiſtiſchem
Getriebe ſieht der Zweite die Ueberwindung der Erdenſchwere,
ein fauſtiſches Dahinſtürmen, dem im Trio ländliche Tanzweiſen
mit heiteren Bildern gegenüberſtehen. Und nun das
wunder=
volle Adagio. Mit der Inbrunſt eines Betenden fühlen wir das
Abgleiten alles Irdiſchen, Träume höchſter Reinheit und
Selig=
keit ſchweben durch die Seele, ein Ruhen und Verweilen
von namenloſer Schönheit hält uns umfangen. Die
gegen Schluß eintretenden Signale zeigen die Rückkehr zur
Wirk=
lichkeit, die nr am Beginn des Schlußſatzes in wirrem Chaos
einen Zuſtand verzweifelten Ringens herbeiführt, aus dem nach
den leidenſchaftlichen Rezitativen der Orcheſterbäſſe, nach den
angeblichen Verſuchen mit den Themen der erſten Sätze der
ret=
tende Gedanke: „Freude, Freude, ſchöner Götterfunken”
er=
ſcheint. Und num wird das Herrliche zum Ereignis. — Wie
unendlich wohl tat uns gequälten. Menſchen dieſer herrliche
Hymnus Beethovens. Früher hat jahrelang die Neunte als
Höhepunkt das Konzertleben abgeſchloſſen. Möge dieſe
Ge=
wohnheit wieder ſich einbürgern, denn Michael Ballings
Auf=
faſſung und Wiedergabe läßt dieſen Wunſch beſonders lebhaft
irerden. Feierlicher Ernſt, Ehrfurcht, Zurückhalten im Tempo,
ganz nach Beethovens genauen Angaben, und dann nach dem
Wendepunkt völlige Hingabe, größte Leidenſchaftlichkeit,
verklä=
rende Seligkeit, das ſprach aus ſeiner Leitung, das verſtand er
allen Mitwirkenden zu übermitteln.
In gewohnt vorzüglicher Weiſe folgte das Orcheſter, das
in beiden Werken faſt überall völlig auf der Höhe ſtand und auch
in der Chorfantaſie mit den zahlreich hervortretenden
Solo=
ſtimmen hohe Ehre verdiente. Für die Höhepunkte im erſten
Satz der Neunten ſchienen mir nur die Streicher den klangvollen
Bläſern gegenüber zu ſchwach beſetzt, und zuweilen hätte die
Exaktheit bei Parallelfiguren weit voneinander aufgeſtellter
In=
ſtrument= größer ſein können. Ganz beſonders hervorgehoben
ſei demgegenüber die prachtvolle innere Anteilnahme, mit der
Streicher wie Bläſer ihren Ton belebten und nicht nur
Mit=
ſpielende, ſondern wahrhaft Mitfühlende und Mitgeſtaltende
waren. Auch der Chor des Muſikvereins leiſtete Vorzügliches
War anfangs die weite Entfernung daran ſchuld, daß die
Chor=
klänge um eine Kleinigkeit dem Orcheſterrhythmus nachfolgten,
ſo wurde dies bald überwunden, und die Klangfülle,
Genauig=
keit und Tonſchönheit des Chores bewieſen die vorzügliche
Ein=
ſtudierung. Selbſt die ungewöhnliche Höhe der Stimmlage wurde
vom Sopran ausgezeichnet überwunden.
Soliſtiſch trat in der Chorfantaſie vor allem die Pianiſtin
Irmgard Gorges=Köln hervor. Ihre künſtleriſche Auffaſſung
und Geſtaltung verdient höchſte Anerkennung, der Anſchlag war
jedoch im Forte nicht volltönend genug, und gelegentliches Fehl=
greifen im Akkordſpiel zeigte wohl eine anfangs vorhandene
Befangenheit. Der ſingende Pianoton klang dann aber ſehr
ſchön, und die perſönliche Bedeutung, die ſie dem oft
auftauchen=
den Zwiegeſpräch mit dem Orcheſter zu geben wußte, berührte
ſympathiſch. Die Geſangsſoliſten bildeten ein prachtvolles
Quar=
tett, ſaugen mit größter Sicherheit und paßten ſtimmlich
vor=
züglich zueinander. Fanny Cleves herrlicher Sopran führte
ſiegreich in allen Lagen, frohe Begeiſterung ſprach aus ihrem
Vortrag. Poldi Heyl füllte mit edlem, warmem Altklang
aus=
gezeichnet im Quartett, verſchwand aber an den zwei Stellen,
wo ſie zu führen hatte, allzu ſehr den Männerſtimmen
gegen=
über. Hans Hoefflin war für das begeiſterte Tenorſolo durch
die Friſche ſeines Organs der berufene Vertreter, und Herr
Jo=
hannes Willy, ein ſtimmgewaltiger, beim Solo zuweilen
etwas ſpröde klingender und in der Tiefe der im Umfang ſehr
anſpruchsvollen Partie nicht ganz genügender Bariton, diente
dem Enſemble vorzüglich als Stütze. In der Chorfantaſie
er=
gänzten Vereinsmitglieder des Muſikvereins die genannten
So=
liſten gleichwertig zum Sextett. Beide Werke wurden mit
ſtärk=
ſtem Beifall aufgenommen, der ſich bei den wiederholten
Hervor=
rufen Ballings nach der Sinfonie zu begeiſterten Kundgebungen
ſteigerte.
Was erwartet den Einwanderer in Amerika?
Auszugsweiſe Ueberſetzung aus dem Engliſchen
von Dorothea G. Schumacher.
Das Schickſal der Einwanderer in U.S. hängt von einer
kleinen Liſte ab, die alltäglich auf das Pult eines Beamten im
„Department of Immigration” zu Waſhington fällt. Dieſe Liſten
gehen von Bureau zu Bureau und enthalten Namen und Zahlen
in Schreibmaſchine, mit Beiſchriften in Tinte und Blei. Sie
be=
ſagen, wie viele Leute eines beſtimmten Landes zur Zeit Zutritt
nach U. S. finden würden. Das ſeit Juni 1921 in Kraft getretene
Einwanderergeſetz beſtimmt, daß im laufenden Jahre immer nur
3 Prozent der Kopfzahl von 1910 (eines Volkes) einwandern
dürfen. Dies ſollte Angehörigen erlauben, ſich den ſchon in u. S.
lebenden Verwandten anzuſchließen. Täglich wiſſen die
Ange=
ſtellten des Mr. Davis im Immigration Department, wie viele
Italiener z. B. zur Zeit einwandern dürfen — oder ob die
grie=
chiſche Quote voll iſt uſw.
Ein Viſum des amerikaniſchen Konſuls in einem europäiſchen
Ort verbürgt alſo noch keinen Einlaß in U. S., es bedeutet
viel=
mehr nur das Recht für den Fremden, bei Landung unterſucht
zu werden, und zwar durch das Department of Labor (Arbeits=
Rummer 164.
Deutſcher Neichstag.
* Berlin, 15. Juni. (Eig. Bericht.)
Regelung der Penſionen und Reuten.
Auf der Tagesordnung ſteht die 2. Leſung der Vorlage zur
Aen=
darung des Reichsverſorgungsgeſetzes, des Altersrentnergeſetzes, des
Kriegsperſonenſchadengeſeßzes, des Offizierspenſionsgeſetzes. Dieſe
Ge=
ſetze ſollen der Gedentwertung angepaßt werden.
Reichsminiſter Brauns teilt mit, daß durch die Vorlage
Män=
gel im Vollzug beſeitigt werden ſollen. Der fortlaufenden Teuerung
ſolle Rechnung getragen werden. Die Sorge für die Kriegsopfer
er=
fordere gewaltige Aufwendungen. Eine entſprechende Verſorgung für
ſie kann nur dann ſichergeſtellt werden, wenn die zur Verfigung
ſtehen=
den Mittel den nirklich Notlidenden zufließen. Es iſt beſondere Hilfe
zu gewähren den Schwverkriegsbeſchädigten, den kinderreichen Fanilien
und den Hinterbliebenen. Den Schwverbeſchädigten ſoll eine
Frauen=
zulage gewährt werden. Die Teuerungszulagen follen in Zukunft denen
für dia Beamten angepaßt werden. Mit den Beamtengrundgehältern
ſollen auch die Renten jeweils neu berechnet werden. Die
Kürzungs=
vorſchriften werden in der Nodelle geſtrichen. Eine Kürzung tritt nur
dann ein, wenn ein beſtimmtes Arbeitseinkommen aus öffentlichen
Mitteln vorliegt. Die Verſorgung ſoll allgemein den Beamtenbezügen
angepaßt werden. Wie der Miniſter weiter mitteilt, wird ſich der
Jahresaufwand unter Zugrundelegung der Teuerungszulagen, die beute
für die Beamten gelten, auf rund 3 Billionen belaufen.
Abg. Karſten (Soz.) bedauert, daß die Vorlage ſo lange habe
auf ſich warten laſſen wegen der großen Not der Kriegsbeſchädigten.
Abg. Hafer (Ztr.) erklärt, der Ausſchuß habe in ſtändiger
Füh=
lung mit den Verbänden der Kriegsopfer geſtanden, venn er auch nicht
alle Wünſche erfüllen konnte, denn leider hat der Sparausſchuß eine
Grenze nach oben feſtgeſetzt. Der Nedner tritt für eine Entſchädigung
ein, die einen angemeſſenen Ausgleich für die im Auslande lebenden
deutſchen Kriegsopfer bietet.
Abg. Budjuhn (Dem.) iſt mit der Vorlage einverſtanden.
Abg. Streiter (D. Vp.) ſtimmt für eine Erhöhung der
Ent=
ſchädigung für Leichtbeſchädigte.
Abg. Ziagler (Dem) hebt hervor, daß ſich keine Partei den Wirkung vom 1. Juni 1923.
Verpflichtungen gegenüber den Kriegsopfern entziehen verde. Das
Reich gebe, wvas es nur irgend geben könne.
Abg. Gißler (Baher. Bp.) ſtimmt dem Geſetze zu, und be=
Notlage zu lindern, in welcher ſich viele Kriegsbeſchädigte befinden,
die im Auslande, und namentlich in der Schwveiz leben.
Abg. Berthele (Komm.) fordert eine beträchtliche Erhöhung
der vom Ausſchuß angenommenen Sätze.
punkt aus der Ausſprache verſchwunden ſei. Damit ſchließt die
allge=
meine Ausſprache. Unter Ablehnung der kommuniſtiſchen Anträge
wer=
den die Ausſchußbeſchlüſſe im weſentlichen aufrecht erhalten.
Die Abfindungsſumme für die 20prozentigen Kriegsbeſchädigten
ſwird nach einem Antrag Zielger (Dein.) von 180 000 auf 6000 000 Mk.
erhöht. Die Vorlage wird darauf in zweiter und dritter Leſung gegen
die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Angenommen wird auch
eine Ausſchußentſchließung, die Notlage der im Auslande lebenden
Kriegsbeſchädigten zu lindern.
Barlin, 15. Juni. (Wolff.) Im Haushaltsausſchuß
bes Neichstages wurde ein Abkommen zwiſchen dem Deutſchen Reiche
und der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft, betreffend ſchwveizeriſche
Gold=
hubotheken in Deutſchland und gewiſſe Arten von Frankenforderungen
an deutſche Schuldner, bihandelt. Ein Regiewungsvertreter erklärte,
buchlich nicht anders bewirkt werden könne, als daß die Markforderung
in Valuta, d. h. alſo in Frankenforderung umgeſandelt werde.
Ge=
genüber dieſer Ponzeſſion an die Gläubiger ſei nun in mehrfacher
Weiſe ein Vorteil für die Schuldner erzielt. Was zunächſt die
Kapital=
forderungen anlange, ſo ſei an der Stundung bis 1935 feſtgehalten,
aber auch die Forderung nunmehr auf den Grundſtückswert beſchränkt
wvorden. Die perſönliche Forderung gegen Schuldner, Bürgen und
Garanten aller Art ſei beſeitigt. Darüber hinaus ſei ſichergeſtellt, daß Großes Haus. Sonntag, 5½= Uhr: „Haſſan”, Schauſpiel
auch vom Grundſtückswert dem Eigentümer unter allen Umſtänden ein
wvenn auch beſcheidener Bruchteil erhalten bleibe, ſo daß er, wenn er
ſeinen Zinsbeppflichtungen nachkomme und das Grundſtück ordnungs= 21 000 Mark. — Montag, 71½ Uhr: Muſikfeſt 1923: 2. Konzert:
mäßig bewirtſchafte, nicht nur für den Gläubiger, ſondern auch für
den eigenen Vermögensbeſtand arbeite. Ein Vertreter des
Reichs=
finanzminiſteriums ſprach ſich entſchieden dagegen aus, den deutſchen
Schuldnern ſchweizeriſcher Hypotheken generell durch ein Jahrzehnte
zielle Lage der Einzelmem von Fall zu Fall zu berlickſichtigen.
Die Lage in Oberſchleſien.
Starker Terror gegen die Arbeitswilligen.
Beuthen, 15. Juni. (Wolff.) Die Betriebsräte und
Funk=
tionäre der einzelnen Werke hielten geſtern eine Verſammlung
ab, worin Entſchließungen gefaßt wurden, in denen die
Ar=
beiterſchaft dringend aufgefordert wurde, im eigenen
Intereſſe die Arbeit wieder aufzunehmen. Von den
Streikpoſten wird ein ſtarker Terror gegen die
Arbeitswilligen ausgeübt. Die Polizei nahm vier
Streik=
poſten feſt, die Arbeitswillige der Abwehrgrube am Betreten
des Betriebes behinderten. Die Arbeiter der Zelluloidfabrik
Ra=
tibör legten die Arbeit nieder. Sie verlangen 200 Prozent
Lohn=
zuſchlag ab 1. Juni ſowie einmalige Entſchädigungszahlungen.
Die Arbeiter der Firma Roſenberg in Ratibor traten ebenfalls
in den Streik.
G
amt) und durch die Hafenärzte. War die Unterſuchung
befriedi=
gend ausgefallen, ſo half das Viſum weiter — das war ſo bis
1921. Doch der Druck einer rieſigen Menſchenflut gegen die Tore
von U.S. ſtimmte Mr. Hughes um. Ein neues Geſetz trat 1921
in Kraft: die tägliche Quote entſcheidet!
Seitdem ſpielen ſich furchtbare Tragödien auf Ellis Island,
der Landungsſtation, ab, denn die Quote der verſchiedenen
Völ=
ker wechſelt täglich. Der Einwanderer hatte ziuar in Europa
ſein Viſum erhalten, hatte ſeine Fawilie zur Abreiſe bereitet,
Haus und Hof. Tiere und Möbel veräußert — und der große
Tag der Abreiſe kam. und niemand ſagte ihm, welchen
ſchreck=
lichen Zufälligkeiten er mit den Seinen entgegenging. Und daß
er vielleicht zurückgeſchickt werden würde!
Nur ſehr ſelten werden einmal ganze Gruppen von Leuten
von dem Cabinett Offices eingelaſſen, trotzdem ihre Qziote voll
iſt. Dies bleibt nur ganz ſeltene Ausnahme. Taufende nüiſſen / Aerzte an Vord hätten.
umkehren. Von 50 Prozent derſelben geht jede weitere Spur
verloren — Gott weiß, was aus ihnen wird. Ihr Leben iſt für
immer vernichtet. Dies ſagte ein Beamter auf Ellis Island.
Dabei tun dieſe Beamten ihr Möglichſtes. Ueber allem
Mit=
gefühl gber ſteht ihre harte Pflicht. Mit jenem täglichen
Quoten=
zettel mimmt das Schickſal ſeinen Lauf. Schickſal für Greiſe,
Mänuer, Frauen und Kinder, die ſeit Jahren ihre Hoffnungen
auf U. S. ſetzten.
Von Waſhington geht ab und zu ein langes Kabeltelegramm
nach Paris, Berlin, Rom und anderen Zentren Europas, worin
die Generalkonſulate erſucht werden, an die entfernteren
Kon=
ſuln und Konſularagenten aller Plätze zu telegraphieren,
wie=
viele Viſa zur Zeit auf den Päſſen aus den verſchiedenen Staaten
zu gewähren ſeien bezw. wieviele Köpfe noch einwandern
kön=
nen. Die Konſuln und Agenten folgten getreulich der Anordnung
und — die Konſulate werden geſtürmt, denn alle Leute, die ſich
irgendwie in Schwierigkeiten ſehen, wollen nach U.S.
Die Konſuln verſuchten es zwar, allen die Wahrheit über
ihre Ausſichten einzutrichtern, und zwangen die Petenten zur
Unterzeichnung eines Papiers etwa dieſes Inhalts: „Wenn ich
das Viſum annehme, erkenne ich damit an, daß es mir noch
kei=
nen Zutritt nach U. S. gewährleiſtet.”
Die Konfuln betonen ferner, daß das Stellenfinden drüben
auch ſehr ſchwer ſei, daß die höchſten Anforderungen geſtellt
wür=
den und im übrigen die Lebenshaltung nach europäiſchen
Be=
griffen unſinnig teuer, und daß die Lebensweiſe dazu eine ganz
andere ſei.
Alles umſonſt! Es mußte ausgewandert werden!
Irgend jemand hatte dem Mann etwas vorgeſchwatzt, hatte
ihm zugeredet, renommiert und wilde Hoffnungen in ihm ge=
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juni 1923.
Seite 3.=
Stadt und Land.
Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung.
1923 ab folgende Höchſtſätze:
1. für männliche Perſonen
a) über 21 Jahre, ſoſern ſie nicht
im Haushalt eines anderen
leben
b) über 21 Jahre, ſofern ſie im
Haushalt eines anderen leben 4400 4100 3800 3500
c) unter 21 Jahren . ..
2. für weibliche Perſonen
a) über 21 Jahre, ſofern ſie nicht
im Haushalt eines anderen
leben
4400 4100 3800 3500
b) über 21 Jahre, ſofern ſie im
Haushalt eines anderen leben 3650 3400 3150 2900
e) unter 21 Jahren
2750 2550 2350 2150
3. als Familienzuſchläge für
a) den Ehegatten
1850 1750 1650 1550 „
b) die Kinder und ſonſtige unter=
dem Kreisamt Schotten mit der Amtsbezeichnung „Negierungsrat”.
und einz evangeliſche Lehrerin an der Vollsſchule in Butzbach, Kreis Prozent der landwirtſchaſtlichen Arbeitnehmer.
Friedberg. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden, eine Mietwuohnung
fürwortet eine Neſolution, die Reichsregigung zu enſuchen, die große ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen LZ)Et wegen Nebiſion (Prüfung der Bücherbeſtände) bis ſpäteſtens Samstag,
Lehrerin an der Volksſchule in Nieder=Florſtadt, Kreis
Fried=
bevg. Wohnung ſteht nicht zur Verfügung; eine Schulſtelle für einen werden.
Ahg= Henning ſoeutſchoolk, eikennt au, daß der Vatteiſtand: Groß=Gerau. Dienſtioohnung iſt nicht vorhanden: Mietvohnrung fük Kurzarbeitern die Berufsfahrten nach Möglichkeit zu erleichtern, hat ſich,
einen verheirateten Lehrer kann nicht beſchafft werden.
vom Darmſtädter Publikum.
— Filmpottrag „Gin modernes Hütteniverk”. Heute um 51= und ſollen möglichſt bald eingeführt werden.
8 Uhr wird der Filmportrag „Ein modernes Hüttenwerk” wiederholt.
Vortragender, Herr Aſſeſſor Maurer. Der Film erwies ſich in den
erſten beiden Vorführungen am Freitag als äußerſt geſchmackvoll unch
in der Art, wie er in einen modernen Induſtriekomplex einführt, als
techniſch, ſozial und ethiſch ungemein wertvoll.
— Programmheft zum Muſikfeſt 1923. Das Programmheft, das
an der Tageskaſſe und bei den Logenſchließern zu kaufen iſt, enthält
daß die Verdinglichung der Goldanſpriche nach deutſchem Nelte grund= außen den Programmen für alle 6 Konzerte und den Liedtexten
fol=
gende Beiträge: Muſik=Feſt 1923 (über den Leitgedanken des
Muſik=
feſtes) von Peter Suhrkamp, Bruckner von Ernſt Bloch, Machlers
Weg von C. Rudolf Mengelberg. Von deutſcher Seele von Hans
Pfitzner, Gewißheit von Arnold Schönberg, einen Brief Mahlars am
Marſchalk, Führerſchaft von Franz Schreker, Ernſt Krenek und Paul
Hindemith von Adolf Weißmann.
— Wochenſpielplan des Landestheaters vom 17.—25. Juni.
von J. E. Flecker. Schauſpielmieten a 13 und F 14. 3000 bis
Brahms—Bruckner. 3000 bis 21 000 Mark. — Dienstag, 7 Uhr:
„Othello”, Oper von Verdi. A 27. 4000 bis 28 000 Mark. —
Mittwoch, 7½ Uhr: Muſikfeſt 1923: 3. Konzert: Mahler (2.
Sin=
fonie). 3000 bis 21 000 Mark. — Donnerstag: Geſchloſſen. —
wirkſames Geſetz Steuererleichterungen zu gewähren, ohne die finan= Freitag, 71 Uhr: Muſikfeſt 1923: 4. Konzert: Pfitzner (Kantate
„Von deutſcher Seele‟). 3000 bis 21 000 Mark. — Samstag,
nachm. 4 Uhr: Spielgemeinde der Marburger Studentenſchaft,
zugleich des Bühnenvolksbundes: „Jedermann”, (in der
Bear=
beitung von Niſſen=Budde). Abends 7 Uhr: „Louis Ferdinand”,
Drama von Fritz v. Unruh. Schauſpielmieten a 14, d 14, 8 14,
Sondermiete 14 (18). (Diejenigen Sondermieter, die die
Nach=
mittagsvorſtellung beſuchen wollen, können ihre Mietkarten gegen
Tageskarten zur letzten Aufführung von Fleckers „Haſſan”,
Sonn=
tag, 17. Juni, umtauſchen.) 2000 bis 14 000 Mark. — Sonntag,
vorm. 11½ Uhr: Muſikfeſt 1923: 5. Konzert: Krenek-Petyrek.
Peterſen. 3000 bis 21 000 Mark. Abends 7 Uhr: „Lobetanz”,
Oper von Thuille. 4 28. 3000 bis 21 000 Mark. — Montag,
7½ Uhr: Muſikfeſt 1923: 6. Konzert: Schreker—Hindemith—
Schönberg. — Schluß der Spielzeit 1923. — Kleines Haus.
Sonntag, 17. Juni, abends 5½ und 8 Uhr: Filmvortrag: „Das
moderne Hüttenwerk.” 2000 und 3000 Mark. — Ab Montag=
18. Juni, abends 6 und 8 Uhr: Film: „Der brennende Acker.”
2000 und 3000 Mark.
— Führungen und Vorträge im Landesmuſeum. In der
kommen=
den, letzten Führungswoche dieſen Sommers finden folgende
Veranſtal=
tungen ſtatt: Montag, den 18. Juni, ſpricht Dr. Freund über „
Italie=
niſche Rengiſſancemalerei II: Raumbau und Raumbühre”, Mittwoch,
den 20. Juni, Prof. Feigel über „Skulpturen der deutſchen
Frührenaiſ=
ſanee‟ Geheimrat Bach iſt verhindert. Die Veranſtaltungen ſind
voll=
kommen koſtenlos und für jedermann ohne weiteres zugänglich. Der
Darmſtadt, 16. Juni. Beginn iſt auf 15 Uhr pünktlich feſtgeſetzt, der Zugang iſt durch das
Turmportal.
— Der 6. Unterhaltungsabend der Liebhaberbühne Darmſtadt 1922
Nach den Beſchlüſſen des Reichsrats und der Reichs= verlief in ſchöner, harmoniſcher Weiſe. Nach der üblichen Begrüßung
regierung gelten für die Erwerbsloſenunterſtützung vom 4. Juni durch den 1. Vorſitzenden Herrn Worret folgten humoriſtiſche und
Muſik=
vorträge in bunter Reihe, die das Publikum auf das beſte unterhielten.
in den Orten der Ortsklaſſen. Herr W. Peters erntete mit ſeinen Couplets ſtarken Beifall, ebenſo Herr
4 B . Dund . Mechler jun, mit ſeinen Vorträgen, ſowie Herr Falk mit zwei Novitäten.
und Frl. M. Spieß, Frl. A. Spieß, Frl. Rung. Die Damen Funk und
König präſentierten ſich in ihrem Duett als reizende Wäſchermädels.
Große Heiterkeit erweckte das Duett von Fr. M. Funk und Herrn G.
5000 4650 4300 3950 Mk. König. Einen künſtleriſchen Genuß bereitete das Violin=Solo des Hermn
G. Börſig ſowie die unter ſeiner Leitung ſtehende Kapelle mit ihren
muſikaliſchen Darbietungen. Den Clou des Abends bildete das zwei=
3050 2850 2650 2450 aktige Luſtſpiel „Budenzauber”, mit den Damen König und Dörr und
den Herren Worret und Peters. Alles in allem eine wohlgelungene
Aufführung.
M. Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wie von dieſer Stelle ſchon
er=
wähnt, veranſtaltet die Turner=Sinamannſchaft heute abend im kleinen
Turnſaal einen Ehrenabend für Turnerſänger, die dieſer Abteilung 50
und 25 Jahre als ausübende Mitglieder angehören. Erleſene
Darbie=
tungen verbürgen einen äußerſt genußreichen Abend. Neben neuen
Chören und Sologeſängen helfen auch Lurnerinnen und Turner mit
turneriſchen Vorführungen die Vortragsfolge intereſſant und
abwechs=
lungsreich zu geſtalten.
— Milchpreiserhöhung. Auf einer am geſtrigen Tage
ſtatt=
gefundenen Sitzung der Arbeitsgemeinſchaft der
landwirtſchaft=
ſtützungsberecht. Angehörige 1450 1350 1250 1150 lichen Organiſationen, der Händlervereinigung und der Mol=
— Ernannt wurde: am 7. Juni 1923: der Negierungsaſſeſſor kereien wurde beſchloſſen, für das Verſorgungsgebiet Darmſtadt
Theodor Weber, beim Kreisamt Bensheim zum Kreisamtmann hü den Stallpreis für das Liter Vollmilch mit Wirkung vom
16. Juni ab auf 1500 Mark zu erhöhen. Für den Kleinverkauf
— Aus dem Staatsdienſt entlaffen wurde: am 11. Juni 1923: der in der Stadt wurde ein Preis von 2000 Mark je Liter Vollmilch
Regierungsrat Richard Heyne zu Worms auf ſein Anſuchen mit vereinbart. Die Heraufſetzung des Milchpreiſes wird bedingt
durch die fortſchreitende Entwertung unſerer Mark ſowie die in
— Erlebigt ſind: je eine Schulſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer, den letzten Tagen beſchloſſenen Lohnerhöhungen von 75 bis 100
— Städtiſche Leſe= und Bücherhalle. Alle entliehenen Bücher müſſen
an der Volksſchule in Hainchen, Kreis Büdingen. Eine kleiue den 30. Juni ds. 2s., zurückgeliefert ſein. Im Monat Juli bleibt die
Dienſtwohnung ſt vorhanden; eine Schulſtelle für eine ebangeliſche Bücherhalle geſchloſſen. Ab 1. Auguſt können wieder Bücher entliehen
R. D.V. Wochenkarten für Kurzarbeiter. Um den ſchwierigen
Ver=
freireligiöſen Lehrer an der Vollsſchule iu Kelſterhac, Kreis hältniſſen auf dem Arbeitsmarkt Nechnung zu tragen und auch den
wie die Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung erfährt, die Reichs=
— Heſſ. Laudestheater. „Haſſan”. Am Sonntag, den 17. Jüni, bahn entſchloſſen, beſondere Wochenkarten für Arbeiter einzuführen, die
um 5½ Uhr, findet die letzte Wiederholung von „Haſſan” ſtatt. Aus nur an einzelnen Tagen der Woche arbeiten. Die neuen Kurzarbeiter=
London ſind der Direktor vom St. Martinstheater und ſein künſtleri= wochenkarten werden für 6 Fahrten in der Woche — je 3 Hin= und
Rück=
ſcher Beirat zum Beſuch dieſer Vorſtellung nach Darmſtadt gekommen, fahrten — zum gewöhnlichen Preiſe von drei Einzelkarten aufgelegt, ſo=
Rahel Sanzara verabſchiedet ſich an dieſem Abend als Perbaneh, daß ſie eine Ermäßigung von 50 v. H. darſtellen. Die neuen Karten
Aus den Parteien.
Deutſche Demokratiſche Partei. Es wird noch einmal
an den am Sonntag, den 17. ds., ſtattfindenden Frühjahrsausflug nach
Jugenheim g. b. B. erinnert, wo in der „Krone” eine gemütliche
Zu=
ſammenkunft der Darmſtädter Parteifreunde mit denen von der
Berg=
ſtraße ſtattfindet. Neben Ausſprachen ſind künſtleriſche Darbietungen
muſikaliſcher und geſanglicher Art uſw. vorgeſehen. Die Abfahrt ab
Darmſtadt Hptbhf. erfolgt um 2.20 Uhr nachmittags. Parteifreunde, die
zu Fuß gehen wollen, treffen ſich um 10 Uhr vormittags Ecke
Ludwigs=
höh= und Landskronſtraße. Der Ausflug findet auch bei weniger
gün=
ſtigem Wetter ſtatt, da der Gartenſaal nebſt gedeckter Veranda
hinrei=
chenden Schutz gewährt.
Lofale Verenfkaltungen.
Die hierunter erſchelnenden Nolizen ſind ausſchließtich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krfik.
— Waldgottesdienſt. Der Wartburgverein Darmſtadt
ver=
anſtaltet am Sonntag vormittag 9 Uhr am Hartiadenkmal (Faſanerie)
unter Mitwirkung ſeines Poſaunenchors wieder einen Waldgottesd enſt.
Angehörige des Poſaunenchors und Wartburger treffen ſich 1,9 Uhr an
der Odenwaldbrücke (Dieburger Straße). Alle Freunde des
Waldgottes=
dienſtes ſind freundlichſt eingeladen.
Heurngarten. Morgen Sonntag vormittag ab 11 Uhr:
Pro=
menadekonzert mit verſtärktem Orcheſter. (Siehe Anzeige.)
Der hieſige Blaukreuz=Verein feiert am nächſten
Sonntag, 17. Juni, ſein diesjähriges Jahresfeſt. Mit dem Feſt iſt eine
Bezirkskonferenz verbunden. Als Einleitung hält Bundesſekr, Lütge=
Barmen am Samstag abend 8½ Uhr einen Vortrag über: „Worin
liegt die Urſache der heutigen Notzeit?” Sonntag früh von 9—9½
Uhr findet eine Gebetsverſammlung ſtatt, woran ſich ein Vortrag von
Bundesſekretär Lütge=Barmen: „Schwierigkeiten in unſerer Arbeit, ihre
Urſachen und ihre Ueberwindung” anſchließt. Nachmittags 3 Uhr:
Jah=
resfeſtfeier mit Anſprachen von Bundesſekretär Lütge und
Stadtmiſſio=
nar Hägele. Hierbei werden der Gemiſchte Chor und der Poſaunenchor
der Stadtmiſſion mitwirken. Abends 8½ Uhr wird mit einem
Evan=
geliſationsvortrag die Feier geſchloſſen. Sämtliche Veranſtaltungen
wer=
den in den Räumen der Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24) abgehalten und
iſt Jedermann zu dieſen herzlich eingeladen. — Das Blaue Kreuz nimmt
ſich bekanntlich der Trinker an und konnte ſchon vielen dieſer Armen ein
Segen ſein. Leider hat trotz des allgemeinen Elends die Trunkſucht in
den letzten Jahren wieder ſtark zugenommen. Es wäre zu wünſchen, daß
der Alkoholfrage in unſerem Volke erhöhtes Intereſſe zuteil würde
Denn gerade ſie ſpielt bei der Geſundung unſeres Volkslebens als auch
unſeres wirtſchaftlichen Wiederaufſtiegs eine ausſchlaggebende Rolle.
Beamtanverein ehem. Militärmuſikev,
Hyts=
gruppe Darmſtadt. Auf den am 17. 6. vorgeſehenen Familien=
Ausflug nach Malchen werden unſere Mitglieder mochmals beſonders
aufmerfſam gemnacht.
e
ſchen Konſuln zerſtört. Der Mann glaubte nicht letzterem,
ſon=
dern dem Schwätzer, der nur ſein eigenes Intereſſe verfolgte.
In Ellis Island erſt wird über die Einwanderer in Zahlen
und Tabellen entſchieden. So lange nun die Beamten nur mit
dieſen zu tun haben, bleibt die Tragik verborgen. Doch wenn
zuletzt ein Begmter und ein Ginwanderer einander
gegenüber=
treten, dann mahlen und knirſchen des Schickſals Räder hörbat.
„Es iſt ein bitterſchweres Amt auf Ellis Island,” meinte
der Commiſſioner R. E. Todd, „aber dem Geſetz muß entſprochen
werden.” Kürzlich kam da eine auſtraliſche Dame, um Erlaubnis
nachzuſuchen, in u. S. bleiben zu dürfen, da ſie in zwei Monaten
ein Kind erwarte.
Sie konnte nur abgewieſen werden. Man tröſtete ſie damit,
daß die Schiffe raic Auſtralien groß und bequem wären und gute
Der Verfaſſer dieſer Zeilen bat Mr. R. E. Todd, fünfzig
Abgewieſene wieder abreiſen ſehen zu dürfen. Um 2 Uhr ſollten
ſie auf die Fähre kommen. Er wurde kurz vor 2 Uhr ans Ende
von Ellis Island geführt — doch die Abgewieſenen waren ſchon
fort. Man hatte ihn abſichtlich irregeführt und tröſtete ihn:
„Seten Sie irotz, daß Sie es nicht mitanſehen durſten! Es iſt
direkt entſetzlich! Die Leute ſchreien und ſchlagen um ſich und
werden wie Irrſinnige.”
Mittellos, obdachlos, heimatlos werden ſie in Europa landen.
Es ereigneten ſich viele ähnliche Fälle wie dieſer: Mutter
und Tochter, zehn Jahre getrennt vom Vater, der ſich in u.S.
niederließ, bekamen beide ihr Viſum. Sie erreichen Ellis Fsland.
Der Alte, närriſch vor Seligkeit, holt ſie am Hafen ab.
„Ihre Frau kann einwandern, aber nicht Ihre Tochter; denn
die iſt in Ungarn geboren, und die ungariſche Quote iſt
aus=
gefüllt.
„Aber meine Frau iſt ja auch in Ungarn geboren!“
„Wohl, wohl, doch iſt ſie im ehemaligen Ungarn geboren,
und nach dem Verſailler Friedensvertrag iſt die Landkarte eben
doch anders geworden. Der Geburtsort Ihrer Frau iſt nicht
länger in Ungarn, ſondern jetzt tſchochoflowakiſch, deshalb darf
ſie einwandern, Ihre Tochter aber nicht.”
Nun hatte der Alte glücklicherweiſe Geld und nahm einen
Aovokaten. Dieſer ſowie ein wohlwollendes Kongreßmitglied
brachten es zuwege, daß nach langer Wartezeit und nach
Ein=
treffen einer beſonderen Entſcheidung aus Hardings Kabinett
auch die Tochter mit einwandern durfte.
Der Mann, der jenes Einwanderergeſetz ausdachte, hat alſo
nicht damit gerechnet, daß Völker zu Paris im Jahre 1919 geo=
graphiſch zerſchnitten worden waren und daß der alte Begriff
Geburt=Nationglität im Jahre 1922 nicht mehr anwendbar war.
Noch 1912 wäre das Quotengeſetz anwendbar geweſen, nicht aber
jetzt mehr. „Man kann Grenzen zwiſchen Ländern aufrichten,
doch nicht zwiſchen Blutsverwandten.‟ Es kann die Quote eines
Landes während der Ausreiſe eines Auswanderers noch nicht
ganz voll ſein, iſt es aber geworden, bevor dieſer noch den
Vo=
den von U,S. betreten konnte. Hier iſt des Geſetzes ſchlimmſte
Lücke.
Seite an Seite mit den U. S.=Beamten arbeiten die
kana=
diſchen. Ihr Material iſt ein anderes, ebenſo wie ihre
An=
forderungen. Sie ſehen des Einwanderer Bahnfahrkarte an die
ununterbrochene Fahrt beweiſen muß. Ohne Fahrkarte darf der
Auswanderer den Dampfer nicht betreten. Er darf in den großen
Städten Kanadas keinen Aufenthalt nehmen, ſondern wird direkt
zu ſeinem ländlichen Beſtimmungsort gefahren. Ferner muß
jeder Kanada=Optant im Beſitz von 250 Dollar ſein; die Ehefrau
muß 125, ein Kind über 18 Jahren 250, eines unter 18 Jahren
150 und eines unter 5 Jahren 50 Dollar haben. Drittens muß
ſein Paß von einem britiſchen Konſul viſiert ſein, der ſich
vor Erteilung des Viſums nach Leumund und Verhältniſſen des
Optanten erkundigt. Er beſtimmt im allgemeinen, in welches
Gebiet des rieſigen Kanada er zu gehen hätte. Taugenichtſe und
Kranke erhalten kein Viſum. Nach alledem weiß aber dann der
Kanada=Einwanderer, daß er dort eingelaſſen wird, wenn ihn
nicht gerade noch an Bord eine anſteckende Krankheit befällt, die
eine Quarantäne verurſacht.
Hier ſehen wir den großen Vorzug des kanadiſchen
Einwan=
derergeſetzes vor dem des U. S.
In Europa wimmelt es von habgierigen
Einwanderungs=
agenten, die für hohe Bezahlung Viſa und Fahrkarten nach u.S.
verſchaffen. Niemals aber ſagen ſie etwas von der jetzt erſt in
u.S. ſelbſt fallenden Entſcheidung über Einlaß oder Nichteinlaß,
Sie gehen auf den Gimpelfang, unbekümmert darum, welches
Schickſal ihren Gimpel hinterher in U.S. erwartet.
Die Hälfte aller U.S.=Staatsbürger (wer drüben geboren
wird, iſt es) hat Verwandte in Europa. Um 1900 war nahezu
die halbe Bevölkerung fremd oder doch von fremden Eltern
ge=
boren. Ein ſehr bedeutender Teil der Einwanderung hängt alſo
mit dem Zueinanderſtreben der Angehörigen zuſammen. Das
neue Geſetz hat hier die größten menſchlichen Tragödien
ge=
ſchaffen. Die Quote müßte in Europa bekannt ſein, bevor der
Auswanderer es verläßt. „Dann könnte Amerika”, wie ein hoher
Beamter meinte, „die ſehnenden Verwandten zueinander
brin=
gen und unter dem beſten Menſchenmaterial Europas wählen.”
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juni 1923.
Rummer 164.
Heſſiſcher Landtag.
62. Sitzung.
St. Darmſtadt, 15. Juni.
b. Brentano, Arbeitsminiſter Ragb und Regierungskommiſſare. Erwerbsloſen zu mildern.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9,15 Uhr.
Die Debatte zu Kap. 100 des Hauptvoranſchlags (iniſterium der
Juſtiz) iſt geſchloſſen. Es liegt ein weiterer Antrag Kaul vor,
die Regierung zu erſuchen, beim Reichstag dafür einzutreten, daß ein
Geſetz geſchaffen wird, das die Landesregierungen ermächtigt, die
Ab=
findung der ehemaligen Fürſtenhäuſer auf dem Wege der
Landesgeſetz=
werden dann ohne Debatte genehmigt. Zu Kap. 102 (Bauweſen) fragt
Abg. Dr. Oſann an, wie es mit der Organiſation der Baubehörden
ſtehe und wann die neue Bauordnung zu erwarten ſei. Von
Regie=
rungsſeite war darauf erwidert, daß in der Behandlung dieſer
Mate=
rien eine Neihe erheblicher Schwierigkeiten eingetreten ſei, die die
Er=
ledigung verzögern.
Abg. Wiedmann (Soz.): Man ſollte die Behandlung dieſer
Ma=
terie einem unintereſſierten Fachmann übergeben; dadurch werde die
Angelegenheit beſchleunigt. Zuſtändigkeitsfragen des Reſſorts ſcheinen
hier eine weſentliche Rolle zu ſpielen.
Ohne Debate genehmigt werden ferner Kap. 114 und 115. Bei
Kap. 115 (Privateiſenbahnen und Kraftwagenbetrieb kamen eine Reihe
Wünſche zum Vortrag. Abg. Neff (Soz.) fordert insbeſondere eine
Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe der Bahn Reinheim—
Reichels=
heim. Auch der Kraftwagenverkehr nach Weinheim muß beſſer
wer=
den. — Abg. Wünzer (Dtſch. Vpt.) führt Klage über die
mangel=
haften Verbindungen im Odenwald und fordert ausgiebigere Ausgabe
von Sonntagskarten. — Abg. Fenchel (Bbd.) rügt
Verkehrsmiß=
ſtand im Odenwald und kritiſiert die Zuſtände bei der Butzbacher
Eiſen=
bahn=A.=G. — Abg. Hofmann=Seligenſtadt (Ztr.) macht auf
Unzu=
träglichkeiten auf der Strecke Ober=Roden—Frankfurt a. M.
aufmerk=
ſam, die Abgg. Dehlinger (Bbd.), Frl. Birnbaum (Otſch. Vpt.)
und Dr. Werner (Deutſchnatl.) ſchließen ſich den Wünſchen nach
Ver=
beſſerung der Verkehrsverhältniſſe im Odenwald an. Abg. Ebner
(Komm.) fordert Vermehrung der Wagen in ſtark beſetzten Zügen, in
denen die Arbeiter eng zuſammengepfercht fahren müſſen. Abg. Joſt
(Bbd.) bittet, der beabſichtigten Aufhebung gewiſſer Verbindungen in
Oberheſſen nicht zuzuſtimmen.
Hierauf wurden Kap. 115 bis einſchließlich 148 ohne Debatte
ge=
nehmigt.
Nach der Pauſe erfolgt zunächſt die Abſtimmung über Kap. 100,
„Miniſterium der Juſtiz‟. Das Kapitel wird angenommen.
Der dazugehörige, mehrfach mitgeteilte Antrag Kaul (Soz.)
wird abgelehnt, desgleichen der geſtern
einge=
brachte neue Antrag Kaul. Gegen den erſten ſtimmen
ſämt=
liche bürgerlichen Parteien, gegen den zweiten nur die Rechte vom
Zentrum ab; die Demokratiſche Partei ſtimmte dafür. — Der Antrag
Ebner (8.P.D.), den Hilfsgefangenenwärter Mehring wieder
anzu=
ſtellen, wird abgelehnt.
Zur Erwerbsloſenfürſorge
liegen folgende Anträge vor: Die Mitgliedervereinigung der
Ver=
einigten Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands beantragt:
4) Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei
der Neichsregierung dahingehend vorſtellig zu werden, 1. daß dem
Volksſtaate Heſſen zur Förderung der produktien
Erwerbsloſenfür=
ſorge ſofort dreißig Milliarden Mark vom Reich zur Verfügung
ge=
ſtellt werden, 2. daß bei der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, die
tarifmäßigen Löhne der Schlüſſelgewerbe gezahlt werden, 3. daß die
Unterſtützungsſätze im ganzen Reiche immer zwei Drittel der jeweiligen
Tariflöhne in den Schlüſſelgewerben betragen.
B) Ferner beantragen wir: Aus Landesmitteln iſt den
Erwerbs=
loſen eine einmalige Wirtſchaftsbeihilfe zu gewähren, und zwar für
Haushaltungsvorſtände 250 000 Mk., Ledige über 20 Jahre 150 000 Mk.,
Ledige von 18—20 Jahren 100 000 Mk., Ledige unter 18 Jahren 50 000
Mark. Von dieſen Sätzen werden gezahlt nach einem Monat
Erwerbs=
loſigkeit ein Fünftel und nach jedem weiteren Monat ein weiteres
Fünftel. Dieſe Wirtſchaftsbeihilfe wird durch einen Sonderzuſchlag zuc
Grund= und Gewerbeſteuer gedeckt. Der Sonderzuſchlag beträgt: a) bei
land=, forſtwirtſchaftlich und gärtneriſch genutztem Grundbeſitz von 5000
bis 15 000 Mk. das 50fache, von 15—30 000 Mk. das 60fache, von 30000
bis 50 000 Mk. das 70fache, von 50—75 000 Mk. das 75fache, von
75—100 000 Mk. das 80fache, von 100—200 000 Mk. das 85fache von
200—500 000 Mk. das 90fache, von 500 000—1 000 000 Mk. das 95fache,
über 1000 000 Mk. das 100 fache: b) bei landwirtſchaftlichem und
ge=
werblichem Anlage= und Betriebsvermögen: von 20—100000 Mk. das
50fache, von 100—400 000 Mk. das 60fache, von 400 000—1 000 000 Mk.
das 80fache, von 1—5 000 000 Mk. das 90fache, über 5 000 000 Mk. das
100fache des Satzes, den das Land als Zuſchlag zur Grund= und
Ge=
werbeſteuer für das Jahr 1922 erhoben hat. Bis zu 5000 Mk. bei land=
und forſtwirtſchaftlichem Grundbeſitz und bis zu 20 000 Mk. bei
gewerb=
lichem und landwirtſchaftlichem Anlage= und Betriebsvermögen wird
ein Sonderzuſchlag nicht erhoben. Der Ausſchlag findet auf Grund
der Hauptſteuerliſten vom Jahre 1922, wie ſie für die einzelnen
Ge=
meinden beſtehen, ſtatt. Mit dem Ausſchlag werden die
Kreisvermeſ=
lungsämter beauftragt. Bis zur Erhebung dieſer Steuer wird das
Finanzminiſterium ermächtigt, da die ſofortige Auszahlung der
Wirt=
ſchaftsbeihilfe dringend notwendig erſcheint, auf dem Wege der
An=
leihe die Mittel zu beſchaffen.
auf die Kurzarbeiter.
im unbeſetzten Gebiet Heſſens haben in einer Eingabe an den
Finanz=
ausſchuß des Landtags vom 5. und 11. Juni 1923 Forderungen
auf=
geſtellt, die die Notlage derfelben beheben follen. Die
Unterzeichne=
ten beantragen, der Landtag wolle beſchließen: Die von den
Erwerbs=
loſen in ihren Eingaben aufgeſtellten Forderungen werden bewilligt.
Die Forderungen ſind: 1. Arbeitsbeſchaffung durch den heſſiſchen
Staat, Kreis und Kommune. Bereitſtellung der notwendigen Mittel
hierfür. 2. a) Tarifmäßige Entlohnung für vorſtehende. Arbeiten;
gen. 3. Die Verfügung vom 28. Mai 1923 in ihrer Auswirkung
einer Reviſion zu unterziehen derart, daß die Sätze zu 1. b und e, 2. b
und e, 3. b, e und d prozentual im gleichen Verhältnis zu 2 der
Poſi=
tionen 1, 2 und 3 zu erhöhen. 4. Automatiſhe Erhöhung der
Unter=
ſtützungsſätze, gemäß der Steigerung der Tarife in den
Schlüſſelgewer=
ben. 5. Gewährung einer einmaligen Zahlung einer Wirtſchaftsbeihilfe
aus Landesmitteln, um den Erwerbsloſen, die ſeit mehreren Wochen
ſind und dadurch die Unterhaltung der Familie in Frage geſtellt iſt,
indem ſchon heute einer größeren Maſſe von Erwerbsloſen die Abgabe
von Lebensmitteln verweigert wird. 6. Zur Abbürdung
vorſtehen=
der Verpflichtungen ſchlagen wir nachſtehende Wirtſchaftsbeihilfe vor:
a) Haushaltungsvorſtände 250 000 Mk., b) Ledige über 20 Jahre 150000
Mark, c) Ledige unter 20 Jahren 100 000 Mk. Die Gewährung der
Beihilfe iſt durch den geſetzlichen Erwerbsloſenfürſorgeausſchuß
gemein=
ſam mit dem Erwerbsloſenausſchuß zu entſcheiden.
Der Ausſchuß hat nach dem Bericht des Abg. Storck (Soz.)
be=
unbedingt notwendiger Beſſerung der Erwerbsloſenfürſorge aber
ſo=
fort eine Kommiſſion aus den Reihen der Abgeordneten zu bil= genehmigt.
den, die noch heute nach Berlin fahren ſoll, um mit der
Reichs=
regierung perſönlich zu verhandeln.
Abg. Delp (Soz.): Die Arbeitsloſenfürſorge iſt ein Kapitel von
ſo ungeheurem Ernſt, daß darüber von allen Parteien
leidenſchafts=
los geſprochen werden muß. Es iſt eine durchaus falſche Annahme, Ueberleitung eines aus der Nichtung Bensheim kommendem
Güter=
wenn hier und da behauptet wird, daß die Arbeitsloſen zum großen
los gemacht, ohne ihre Schuld. Für alle dieſe Leute und ihre
Fami=
lien muß geſorgt werden. Ich habe ſchon vielfach auf die Tatſache
hin=
gewieſen, daß die derzeitigen Unterſtützungsſätze unzureichend ſind.
Prozentual ſind ſie ſogar zurückgegangen. Das Einkommen eines
un=
gelernten ſtädtiſchen Arbeiters, verheiratet, mit 2 Kindern, beträgt
wöchentlich 240 000 Mark. Die Erwerbsloſenunterſtützung beträgt
zur=
zeit etwa 50 Prozent dieſes Satzes. Das iſt unter allen Umſtänden zu
wenig. Wir ſind ſeit längerem dafür eingetreten, daß die
Arbeitsloſen=
unterſtützung zwei Drittel des durchſchnittlichen Einkommens eines
Ar=
beiters beträgt. Zum mindeſten, ſolange die Ruhraktion dauert. In
den Vordergrund aller dieſer Beſtrebungen muß aber nach wie vor
nicht die Unterſtützung geſtellt werden, ſondern die Schaffung von
Ar=
beit. Auch da können die Gemeinden nicht immer ſo, wie es gewünſht
wird. Sie ſind in jeder Beziehung an die Geſetze des Reiches
gebun=
den. Es iſt alſo zunächſt erforderlich, das Reich zur Aenderung ſei= bürgermeiſter Granzin.
ner Haltung und ſeiner Beſtimmungen zu bewegen. In dieſem Sinne
foll die parlamentariſche Kommiſſion in Berlin tätig ſein. Der Reichs= hieſige dem Andenken der im Weltkrieg gefallenen Ortsbürger gewidmete
fangen.
Abg, Knoll (Ztr.): Auch meine Fraktion erkennt ſelbſtverſtändlich
an, daß die Not der Erwerbsloſen ungemein groß iſt. Viele ſind in der hieſige Turnverein ſein Bjähriges Stiftungsfeſt. Als Feſtredner
fo großer Not, daß ſie ſich kaum ernähren können. Bedauerlich iſt
dabei aber, daß die Erwerbsloſen zur Beſſerung ihrer Lage einſeitig / aus Eberſtadt, und Herr Pfarrer Schardt, der Vorſitzende des
Feſtaus=
vorgehen. Es ſind heute Angehörige aller Parteien und Stände
er=
werbslos. Es hat darum Befremden erregt, daß die Deputation der dem hieſigen Kreiskrankenhaus, deſſen Notlage unter den heutigen Zeit=
Erwerbsloſen, die kürzlich hier vorſtellig wurde, erklärt hat, die Ver=
Zwiſchenrufe.) Richtig iſt, daß in erſter Linie für Arbeit geſorgt werden
müſſe. Solange das nicht geſchehen kann, muß aber für ausreichende
Unterſtützung geſorgt werden. Unmöglich aber iſt es, daß, wie der
An=
trag B will, die geforderten 30 Milliarden von einem einzigen Stand
aufgebracht werden ſollen, und zwar von einem Stande, der nicht etwa
Arbeitsloſe ſtellt, ſondern ſtändig unter Arbeitermangel zu leiden hat.
Am Regierungstiſch: Staatspräſident Ulrich, Juſtizminiſter (Sehr richtig! rechts.) Jedenfalls werden wir alles tun, die Not der
Abg. Kindt (Deutſchnatl.) erinnert daran, daß er ſchon
mehr=
fach im Hauſe für die Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge eingetreten
und vor allem ſchon mehrfach die Schaffung von Notſtandsarbeiten
ge=
fordert hat. Nunmehr iſt ein Antrag dazu erforderlich geworden,
der allerdings nur das wiederholt, was wir dem Herrn Reichskanzler
ſchon in Jugenheim geſagt, und zwar ſehr eindringlich geſagt haben.
gebung unter Ausſchluß des Rechtsweges vorzunehmen. Kap. 101—111 Ich möchte die Abordnung, die nach Berlin geht, bitten, das dem Herrn
Reichsarbeitsminiſter und Reichskanzler zu ſagen und weiter daran zu
erinnern, daß es Pflicht des Reiches iſt, hier zu helfen. Wir ſollen
und wollen durchhalten. Durchhalten aber heißt durchhelfen.
Abg. Kiel (Soz.) befürwortet den Antrag ebenfalls und bittet
beſonders um Berückſichtigung der Tabakinduſtrie, die beſonders viele
Arbeitsloſe zu verzeichnen hat. Er führt dann Klage über die
Ge=
werbeinſpektion Gießen.
Abg. Ebner (K.P.D.) begründet den Antrag ſeiner Fraktion.
Der Antrag der Sozialdemokraten habe keinerlei Ausſicht auf Erfolg.
Wie man praktiſche Fürſorge für Erwerbsloſe betreibe, habe ſeine
Heimatgemeinde Neu==ſſenburg bewieſen, die den Preis für Gas,
Waſ=
ſer und Strom um 40 Prozent für Erwerbsloſe herabſetzte. Dieſe 40
Prozent würden für die Beſitzenden (Fabrikanten und Gewerbetreibende)
draufgeſchlagen. (Hört, hört!)
Abg. Lutz (Soz.) tritt für den ſozialdemokratiſchen Antrag ein und
moint, die Mittel ſollten von der Landwirtſchaft aufgebracht werden,
weil dieſe am wenigſten unter der Ruhrbeſetzung zu leiden habe und
am beſten in der Lage ſei, die Laſten zu tragen.
Abg. Dr. Oſann (Dtſch. Vpt.): Wir werden dem Antrag A
zu=
ſtimmen. Zum Antrag B halte ich es für beſſer, heute keine Stellung
zu nehmen, ſondern zu warten, was die Herren, die nach Berlin gehen,
dort erreichen. Die Erklärung der Arbeitsloſen, nur bei den
Sozial=
demokraten und Kommuniſten Hilfe zu ſuchen, iſt bedauerlich. Wir
werden uns aber dadurch nicht abhalten laſſen, unſere ſozialen
Pflich=
ten zu erfüllen. Wir werden dafür ſorgen, daß dieſe alle angehende
Frage nicht zu einem Kampf der Parteien gemacht wird.
Abg. Frau Roth (K.P.D.) tritt in längeren Ausführungen für
den Antrag der K.P.D. ein.
Abg. Dr. Müller (Bbd.): Bei der Arbeitsloſenunterſtützung
darf der Stand der Klein= und Sozialrentner nicht vergeſſen werden.
Unverſtändlich iſt, daß der Abg. Lutz ſagen konnte, die Landwirtſchaft
habe nicht unter der Ruhrbeſetzung zu leiden. Er kommt aus dem
beſetzten Gebiet und könnte es beſſer wiſſen, wie ſchwer die
Landwirt=
ſchaft geſchädigt iſt allein durch die Verkehrsverhältniſſe.
Es ſprechen noch die Abgg. Lang (Soz.), Delp (Soz.), Ebner
(K.P.D.). Dann erfolgt Abſtimmung. Der Antrag wird
ein=
ſtimmig angenommen. Der Antrag des Ausſchuſſes, eine
Kommiſſion zu bilden, die in Berlin mit der Reichsregierung
verhandelt über die Durchführung des Antrages, wird
einſtim=
mig angenommen. Ein Zuſatzantrag des Abg. Ebner (K.P.D.),
die Mittel vorerſt aus Landesmitteln zu nehmen, wird abgelehnt,
Nächſte Sitzung Dienstag, 9 Uhr. — Schluß 122 Uhr.
+ Arheilgen, 14. Juni. Die Heuernte beginnt und wurde
das Mähen der Auwieſe bis Leibcheswihle ab Montag, den 18 von
hier bis Gevaubrücke ab Dienstag, den 19., dann bis Park ab
Mitt=
woch, den 20. d. Mts. feſtgeſetzt. — Zur Entrichtung einer erhöhten
Wohnungsbauabgabe für das 4. Viertel des Rechnungsjahres
1922 muß das 47fache des in den Abgabebeſcheiden für 1922
angeſetz=
ten Zielbetrages hier bezahlt werdm. Iſt das 4. Ziel bereits
entrich=
tet, ſo iſt der Unterſchied nachzuzahlen. — Ferner wurde als vorläufige
Steuer für 1923 eine Gemeindeſteuer in Höhe des Ausſchlags für
1922 vom Gemeinderat feſtgeſetzt. — Die Hundertſätze auf
Grund des Reichsmietengeſetzes wurdem vorbehaltlich
kreis=
amtlicher Genehmigung, aber im Einverſtändnis von Hausbeſitzer= und
Mietewvereinigung ab 1. Juni d. J. für Zinsſteigerung 120 Pvoz.,
Be=
triebskoſten 188 Proz,, laufende Inſtandhaltung 13 000 Proz., äußere
Inſtandhaltung 7500 Proz., zuſammen 22500 Proz. feſtgeſetzt. Ab
1. Juli gelten die Sätze: Zinsſteigerung 120 Proz., Betriebskoſten
2380 Proz., laufende Inſtandhaltung 2 000 Proz,, äußere
Inſtand=
haltung 14 500 Proz., das ſind zuſammen 40 000 Proz. Brandſteuer,
ſowie ſtaatliche und Gemeindegrundſteuer ſind ab 1. Juni gemäß dem
Nutzungswert der Wohnungen vom Hausbeſitzer und Mieter zu tragen.
— Die Polizeiſtunde wurde hier auf 12 Uhr, für Sonn= und
Feiertage, ſowie die Tage vor denſelben auf 1 Uhr nachts feſtgeſetzt.
St. Ober=Ramſtadt, 14. Juni. Gemeinderatsbericht. Für
das Waſſerwerk Ober=Ramſtadt war ein weiterer Betrag von 2000000
Mark notwendig, welcher bei der Bezirksſparkaſſe Reinheim lt.
Schuld=
ſchein aufgenommen wurde. Der Antrag Gunkel, für jede Haushaltung,
ob Mieter oder Vermieter, einen Waſſerzettel anzufertigen, wurde mit
9 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Daraufhin verweigerte Gemeinderat
Gunkel die Unterſchrift des vorgenannten Schuldſcheines. — Das
Waſſergeld wird ab 1. April d. J. um 600 Prozent, auf die
gegen=
wärtigen Sätze, erhöht. — Ein Schreiben des Vermeſſungsamts
Darm=
ſtadt vom 8. Juni 1933 wegen Anfertigung weiterer Ueberſichtspläne
wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gegeben. Es wurde beſchloſſen,
C) Die Vorſchläge unter 4 und B finden ſinngemäße Anwendung mit den anderen umliegenden Gemeinden in Verbindung zu treten, um
eine allgemeine Pläneanfertigung zu ermöglichen. — Die Arbeiten im
Antrag Ebner: Die Erwerbsloſen im beſetzten ſowohl wie Gemeindeſteinbruch ſollen wieder aufgenommen werden. Die für das
Gendarmerie=Wohnhaus notwendigen Steine erhält das Hochbauamt
nur unter der Bedingung, wenn die jeweiligen Geſtehungskoſten nebſt
30 Prozent für Abräumungsarbeiten der Gemeinde gegenüber
be=
zahlt werden. — Es ſoll für die Faſelhofreite alsbald das benötigte
Futter beſchafft und der Tagespreis hierfür bezahlt werden. — Der
Ge=
meinderat beſchloß, alsbald eine Anzahl Einheitsſärge anfertigen zu
laſſen. Das Holz zu den Särgen wird zu 5220 Mark pro Quadratmeter
abgegeben. — In der Friedhofsangelegenheit der Ludw. Schmidt Wwe.
b) wo Beſchaffung von Arbeit nicht möglich, ausreichend Unterſtützun= wurde beſchloſſen, den Gaſtwirt G. Rodenhäuſer 10. nochmals
aufzu=
fordern, mit Friſt von 8 Tagen den Grabſtein ſo herzurichten, wie er
früher war. Sollte R. der Aufforderung keine Folge leiſten, ſo ſollen
die Arbeiten durch die Gemeinde, jedoch auf Koſten des Rodenhäuſer,
erledigt werden. — Ein Antrag der Maſchinen=Verſicherungs=
Geſell=
ſchaft Frankfurt a. M., eine Verſicherung verſchiedener Maſchinen des
Waſſerwerks vorzunehmen, wurde der Geringfügigkeit halber vorerſt
nicht für notwendig erachtet. — Gemäß einer Verfügung des
Heſſi=
ſchen Kreisamts Darmſtadt wurde beſchloſſen, dem Feuerſtättenbeſitzer
auf Grund der niedrigen Unterſtützungsſätze in Verſchuldung geraten, die gleichen Gebühren zu bezahlen, wie ſie die Bauſchätzer der
Brand=
verſicherungskammer erhalten. — Gleichfalls wurde beſchloſſen, die
Pfennigbeträge in Zukunſt bei der Gemeinde wegfallen zu laſſen.
Die beiden Nachtſchutzleute Hofmann und Rodenhäuſer werden ab
1. Juli d. J. voll, und zwar im Sommer von 9 Uhr abends bis 4 Uhr
morgens, im Winter von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens,
beſchäf=
tigt. Es ſoll ferner ein Kontrollbuch bei der Bürgermeiſterei
ange=
legt werden, worin dieſelben die nächtlichen Vorkommniſſe eintragen
müſſen. — Ueber Neubeſetzung der erledigten Schuldienerſtelle wird in
der Finanzkommiſſion verhandelt werden. — Das Baugeſuch des Auguſt
ſchloſſen, dieſe Anträge (Ebner uſw.) abzulehnen, zur Erlangung von Wiener wird auf Grund des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 16. v. M.
r. Hahn bei Pfungſtadt, 14. Juni. In dem Ortsausſchuß für
Volksbildung und Jugendpflege wurden als Vertreter der Gemeinde
die Gemeinderäte Strauch, Herbert und Gilbert gewählt.
wd. Zwingenberg, 15. Juni. Heute nachmittag entgleiſten bei der
zuges auf das neue Ausweichegeleis aus bisher unbekannter Urſache die
Teil Arbeitsſcheue ſind. Die Ruhrbeſetzung hat viele Tauſende arbeits= 3 vorletzten Wagen des Zuges, die mit Kohlen beladem waren,
Der letzte Wagen blieb auf dem nach Darmſtadt führenden
Haupt=
geleiſe ſtehen. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommin. Das
öſt=
liche Bahngleis iſt infolge des Unglücks zwiſchen Zwingenberg und
Bickenbach geſperrt.
N. Gernsheim, 14. Juni. Bei der heutigen
Brennholzverſteige=
rung wurden noch nie dageweſene Preiſe erzielt. Für 2 Meter
Buchen=
ſcheiter durchſchnittlich 500 000 Mk., 2 Meter Eichenſchüiter 350—400 000
Mark. 2 Meter Eichen=Prüigelholz 300—350 000 Mk., 2 Meter Buchen=
Stockholz 350 000 Mk., 2 Meter Eichen=Stockholz 280—300 000 Mk.
th. Offenbach a. M., 14. Juni. Waldhaus=Einweihung.
Am Sonntag weihte die hieſige Turngeſellſchaft das „aus eigener Kraft”
errichtete Waldhaus auf der „Roſenhöhe” ein. Der 1. Vorſitzende
Damm=
bruch hielt die Feſtrede. Im Namen der Stadt Offenbach ſprach Ober=
R. Aus Oberheſſen, 14. Juni. Niederſtoll. Nun hat auch das
arbeitsminiſter hat bereits zugeſagt, ſie zu dieſer Beſprechung zu emp= Kriegerdenkmal ſeine Einweihung erhalten. — Klein=Karben.
Der Wetteraugau hielt hier am Sonntag ſein diesjähriges Gaufeſt ab.
Zum Wetturnen waren über 300 Turner angetreten. Gleichzeiter feierte
waren der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen Turnerbundes, Herr Roth
ſchuſſes, gewonnen worden. — Alsfeld. Ein Deutſch=Amerikaner hat
verhältniſſen beſonders groß iſt, 50 000 Mk. überwieſen. — Lich. Junge
Burſchen haben hier an einem am Kriegerdenkmal niedergelegten Kranze
die wertvolle ſeidene Schleife geſtohlen,
Reich und Ausland.
Der Münchener Hochverratsprozeß.
München, 14. Juni. Der in der Nachmittagsſitzung im
Hoch=
verrats=Pvozeß vernommene Zeuge Neunzert gab eine Schilderung der
Beſuche, die Fuchs bei ihm machte, um zu General von Loſſow zu
ge=
langen. Fuchs habe dabei ſeinen Plan dargelegt. Hinſichtlich einer
Unterſtützung von außen her habe er Vorſorge getroffen. Von
Ita=
lien ſeien 30 Millionen Goldmark in Ausſicht geſtellt worden, die
Tſchechei gäbe wirtſchaftliche Unterſtützungen. Wenn Bayern mit dem
zu bildenden Rheinbund zuſommengehe, wäre der Weg zu einer
ſpä=
teren deutſchen Einheit nach kurzer Trennung gegeben. Mit dem
An=
ſchluß Oeſterreichs könne man beſtimmt rechnen. Dadurch würde dann
zunächſt ein Groß=Bayern errichtet. Zeuge hat nach den
Unterredun=
gen die Polizeidirektion verſtändigt und dieſe zugleich gebeten, mit
einer Verhaftung zu warten, bis es ihm gelungen ſei, den Richert zu
ſtellen. Neunzert ſagte noch weiter aus: Fuchs habe ihm ſelbſt
mit=
geteilt, daß von den Franzoſen eine ſogen. grüne Linie als
Beſetzungs=
zone in Betracht gezogen wüirde, die von der Weſer über Langenſalza,
Würzburg, Nürnberg nas) Donaueſlingen geht.
Der nächſte Zeuge im Prozeß Fuchs, Oberamtmann Dr. Frick,
Leiter der Kriminalpolizei, erklärt, Fuchs habe ihm gegenüber mit
ver=
blüffender Offenheit ſeine Pläne dargelegt. Er habe damit begonnen,
daß er aus beſten franzöſiſchen Quellen erfahren habe, daß Bayern von
Berlin bereits vervaten und verkauft ſei. Bahern könne ſich die Pfalz
nur dadurch erhalten, daß es alsbalb zu einer ſelbſtändigen Aktion
ſchreite. Zu einem ſofornigen Losſchlagen ſei alles bereit. Seine Leute
könnten nicht mehr lange gehalten werden. Waffen ſeien genügend
vorhanden. Der Putſch hätte ſchon ſtattgefunden, wenn nicht im letze
ten Augenblick Waffentransporte von der Landespolizei
weggenom=
men worden wären. Das Ruhrgebiet und Norddeutſchland müſſe mau
ſich ſelbſt überlaſſen. Es gelte, eine Einheitsfront mit Frankreich und
der Tſchechoſlowakei gegen den Bolſchewismus zu errichten. Dann
fragte Fuchs Dr. Frick, ob er nicht auf die Landespolizei einwirken
könnte, daß ſie ſolch unerwinſchte Eingriffe in die Waffentransporte
unterlaſſe. Fuchs erklärt, das Ziel ſeines Beſuches beim
Oberamt=
mmanm Frick ſei geweſen, ihn um Rat zu fragen, auf welcha Weiſe
er Fühlung zur Reichswehr und zu General von Loſſow bekommen
könne, um die Leitung in die Hände der Reichswehr zu legen. — Zeuge
Hauptmann a. D. Seidl war Zeuge eines Geſprächs, das Fuchs am
26, Februar mit Leutnant Neungert vom Wehrkreiskommando hatte.
Fuchs ſagte dabei u. a., man dürfe ſich durch das Wort Rheinbundſtaat
nicht ſchrecken laſſen, denn aus dem Rheinbundſtaat ſei ſeinerzeit das
große deutſche Reich entſtanden. Neunzert erklärte, daß er ſchon vor
dem Beſuch gewußt habe, daß die Sache mit Fuchs nicht in Ordnung
war. Er habe nicht nur Ueberführung beandragen wollen, ſondern ihm
ſei es hauptſächlich darum zu tun geweſen. Nichert noch einmal
her=
über zu bekommen. Er habe deshalb die Polizeidirektion gebeten, erſt
einzugreifen, wenn das gelungen ſei. Fuchs wiederholte die Gründe
die ihn zum Wehrkreiskommando geführt hätten. Er habe dem General
eine Beichte ablegen wollen, weil en aus der Sache herausgewollt habe.
Zeitungsjubiläum.
Berlin. Die Kreuzzeitung begeht heute die Gedenkfeier ihres
75jährigen Beſtehens. Anläßlich dieſes Jubiläums gibt die Zeitung
eine reichhaltige Feſtnummer heraus, die ein getreues, für den Politiker
und den Hiſtoriker intereſſantes Bild ihres Werdeganges und ihrer
Be=
deutung als Faktor im politiſchen Leben der Zeit ſeit 1843 bietet.
Ein Rathenau=Muſeum in Grunewald.
Vor einigen Tagen fand in Berlin zwiſchem der Mutter
Ra=
thenaus und dem Reichskunſtwart Dr. Redslob eine Unterredung
ſtatt üben die Einrichtung eines Walter Rathenau=Muſeums in der
Villa im Grunewald, wo der ermordete Miniſter wohute und die von
Frau Rathenau dem Reich als Geſchenk überwieſen worden iſt.
Soll=
ten die Verhandlungen zum Abſchluß kommen, ſo ſoll das Rathenau=
Muſeum am 24. Jumi, dem Todestage des ermordeten Miniſters,
feierlich eingeweiht werden.
Die Mehlſchiebungen in Potsdam.
Die Verteidiger des verhafteten Direktors Bruno Dertmann
von der Rathenower Dampfmühle hatten die Haftentlaſſung
Dett=
manns bei Stellung einer hohen Kaution beantragt. Der Antrag iſt
jedoch von der Potsdamer Staatsanwaltſchaft abgelehnt worden. Die
Staatsanwaltſchaft iſt einer neuen großen Mehlſchiebung, in die
Dett=
mann, Berliner und Nathenower Perſonen verwickelt ſind, auf die
Spur gekommen. Der Staat beabſichtigt die Sanierung der
Ratche=
nower Dampfmühle ſelbſt vorzunehmen, ſetzt aber zur Bedingung, daß
der geſamte Aufſichtsrat neu beſetzt wird. Wie weit der Aufſichtsrat
und deſſen Vorſitzender bei den Rathenower Mühlen=Unterſchlagungen
zur Verantwortung gezogen wird, läßt ſich, wie der Staatsanwalt auf
Befragen mitteilt, noch nicht überſehen, da die ganze Angelegenheit
noch lange nicht geklärt iſt.
Aufdeckung von Zollhinterziehungen.
Gumbinnen. Wie die Preußiſch=Litauiſche Zeitung meldet,
wurden in Eydtkuhnen umfangreiche
Zollhinterziehun=
gen dortiger Spediteure aufgedeckt. Der Staat iſt durch dieſe
um Milliarden betrogen. Bisher ſind neun Verhaftungen erfolgt.
Eine internationale Antiſchmuggel=Konferenz.
Kriſtiania. Eine internationale Antiſchmuggel=Konferenz, an
der Vertreter Deutſchlands, Norwegens, Dänemarks, Schwedens und
Englands teilnehmen, trat hier zuſammen. Ein norwegiſcher Vorſchlag
für das Verhandlungsprogramm wurde angenommen. Man ging darauf
zu den erſten Punkten der Tagesordnung über, die ſich auf die
Auf=
ſchlüfſe der verſchiedenen Länder über Charaktere und Umfang des
Schmuggels ſowie auf das Ergebnis der getroffenen
Gegenveranſtal=
tungen beziehen.
Maſchinenarbeit.
FPS. Die General Electric Company erbaut für ein
Chikagoer Elektrizitätswerk, die Commonwealth Ediſon Co., eine
Dampfturbine mit einer Leiſtung von 60 000 Kilowatt. Dieſe 60 000
Kilowatt entſprechen rund 80 000 Pferdeſtärken. Setzt man eine
Pferde=
kraft gleich der Muskelkraft von 22½ Menſchen, ſo lliſtet die Turbine
eine Arbeit, die der von 5,4 Millionen Arbeitern in drei
Achtſtunden=
ſchichten entſpricht. Um dieſe Maſchinenleiſtung anſchaulich zu machen,
weiſt der Chefingenieur Charles P. Steinmetz der General Electrie
Company darauf hin, daß die geſamte Sklavenbevölkerung in den
Ver=
ginigten Staaten vor der Emanzipation, die auf 4,7 Millionen geſchätzt
wird, nicht hingereicht haben würde, um mit ihrer Hände Arbeit die
gleiche Arbeit zu leiſten, wie dieſe eine Maſchine, die die
Geſamt=
leiſtung des obengenannten Werkes auf rund 500 000 Kilowatt bringt,
und damit zur größten Kraftſtation der Welt überhaupt macht.
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Rummer 164.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 16. Juni 1923.
Seite 5.
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
* Vorſchau für morgen.
Länderſpiele: Dänemark gegen Schweiz in Kopenhagen; Norwegen
gegen Finnland. Schlußſziel um den ſüddeutſchen Vevbandsweiſter
Bayern=München gegen Spielvereinigung Fürth in Müinchen.
Sportverein Darmſtadt gegen Liga Helvetia=Frankfurt in Darmſtadt;
Arheilgen III gegen Oberroden II; Lorſch II gegen Arheilgen II in
Lorſch um die Gaumeiſterſchaft 4 II (Arheilgen errang die
Bezirks=
meiſterſchaft mit nur 2 Punktverluſten). Eintracht=Frankfurt — V. S.L.
Iſenburg (heute). V.f.R.=Frankfurt — Sportklub=Bürgel; Kickers=
Offenbach — Fortung=Mannheim; Union=Niederrad — Hanau 93;
Gevmania=Bieber — Tum= und Sportgemeinde=Fechenheim; Turn= u.
Sportgemeinde Langen 1862 — Hanau 1860; Fußballſportverein=
Frankfurt 1899 (Liga: — Sportklub=Stuttgart in Stuttgart. 1860
Hanau — Turn= und Sportverein 1862=Langen,
Um die A=Meiſterſchaft im Nordmainkreis ſpielt V.f.R. Olympia=
Frankfurt (Weſtmaingaumeiſter) gegen Spielvereinigeing
Langen=
ſelbold (Mittelmaingaumeiſter) auf dem neutralen Platz in Fechynheim.
Turnen.
* Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 beteiligt ſich am kommenden
Sonntag bei dem Gaufrauenturnen des Mſain=Rheingaues in
Eber=
ſtadt. In dyr Oberſtufe beſtreiten 6 Turnerinnen, in der Unterſtufe
12 Turnerinnen den Wettkampf. An einem Barren wird das
Geſamt=
turnen des Vereins gezeigt werden als Muſtervorführung. Die
Wett=
kämpfe beginnen vormittags 8 Uhr und ſind jedem Turnfreund zu
empfehlen. Auch am Nachmittag werdem ſchöne turneriſche
Daxbietun=
gen zu ſehen ſein.
Leichtathletik.
Generalprobe für Gothenburg.
n. In Paris fanden als „Generalprobe für die olympiſchen
Spiele” Weltkämpfe ſtatt, an denen faſt ausſchließlich Sportleute der
großen und kleinen Entente teilnahmen. Wir geben einige Ergebniſſe
wieder und ſtellen zum Vergleich die deutſchen Höchſtleiſtungen
da=
neben: 100 Mtr.: Brochard=Belgien 10,8 Sek., (Rau=Charlottenburg
10,5 Sek.); 200 Mtr.: derſelbe 22,8 (derſelbe 21,6); 400 Mtr.:
Kurun=
czh=Ungarn 5 Sek. (Braun †=München 48,3); 1500 Mtr.: Macdonalb=
England 4:01 Sek. (Köpcke=Zehlendorf 4:0,28); 500 Mtr.: Duquesne=
Frankreich 15:07,6 (Bedarff=Framkfurt 15:25,3); 4X100 Mtr. Staffel:
Fraukreich 44,2 (S.L. Charlottenburg 42,4); Schwedenſtaffel: Ungarn
2:01,4 (S.C. Charlottenburg 1:59,1); Weitſprung: Theite=England
6,87 Mtr. (Hornberger=Kreuznach 7,33 Mtr.); Hochſprung: Lewden=
Frankreich 1,85 Mtr. (Paſemann=Berlin 1,923 Mtr.); Stabhoch: Milde=
Tſchechoſlowakei 3,56 Mtr. (Fricke=Hannover 3,80 Mtr.: Kugelſtoßen:
Narancic=Tſchechoſlowakei 13,33 Mtr. (Söllinger=München 13.47 Mtr.),
Diskuswerfen: Cſeitheh=Ungarn 40,93 Mtr. (Sheinbrenner=Frankfurt
46,66 Mtr.); Speerwerfen: derſelbe 57,22 Mtr. (Buchgeiſtar=
Charlotten=
burg 62,10 Mtr.)
Vee
erOftos-
R
FowantiiE Lausnsust
wer z. Rheums
2 Migräng. 2.2
Nasch wirkend
erhältlich
in Apotheken.
M. 526
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Verſtorbene. Am 1. Juni: Weil, Bernhard, Kaufmann, 70 J.,
Saal=
bauſtr. 13. Münz, Irma Anna, 2 Stunden, Rundeturmſtr. 7. Am 2.:
Gehring, Katharina, o. B., 29 J., ledig, Pankratiusſtr. 8. Querner,
Karl, Eiſenbahndirektor i. R., 81 J., Martinſtr. 60. Am 3.: Keil,
He=
lene, geb. Berger, Ehefrau des Schreiners, Kranichſteiner Str. 49. Am
4.: Delp, Lieſelotte, 1 J., Arheilgen, hier, Stadtkrankenhaus. Am 5.:
Mangold, Eliſabeth, geb. Steinbach, 26 J., Ehefrau des Bankbeamten,
Schießhausſtr. 16. Am 7.: Knapp, Katharina, geb. Bäcker, 37 J.,
Ehe=
frau des Keſſelſchmieds, Feldbergſtr. 91. Menninger, Georg, ½ Stunde,
Lichtenbergſtr. 89. Göttmann, Gertrude Wilhelmine, 6 Monate,
Riedeſel=
ſtraße 46. Maul, Dora, 17 Tage, Alexanderſtr. 25. Am 8.: Funk, Karl
Helmut, 11 Monate, Heinrichſtr. 70. Wiener, Katharine, 6 Tage, aus
Crumſtadt. Bund, Katharina, geb. Frey, Witwe des Obſthändlers, 73
J., Schuſtergaſſe 16. Reallehrer Dr. phil. Profeſſor Adam Alois
Klaſ=
ſert zu Michelſtadt, 57 J. Krölcher, Philipp, Kaufmann, 76 J.,
Liebig=
ſtraße 55. Am 9.: Fiſcher, Paul Friedrich Wilhelm Philipp,
Bank=
beamter, B J., Karlſtr. 63½. Sobrzynski, Johann, Lademeiſter i. R.,
71 J., Donnersbergring 36. Waſſum, Katharina, geb. Mather, Ehefrau
des Aushilfsſchaffners, 36 J., Michaelisſtr. 16. Am 10.: Walther, Berta
Franziska, geb. Pfaltz, Witwe des Kaufmanns, 80 J., Friedrichſtr. 12.
Am 11.: Finkenwirth, Franz Rudolf, Kaufmann, 65 J., Hoffmannſtr. 47.
Löw, Chriſtian, Werkhelfer, 64 J., aus Büttelborn. Am 12.: Borger,
Margareta, geb. Hofmann, Ehefrau des Weißbindermeiſters, 42 J.,
Pal=
laswieſenſtr. 37. Kirz, Auguſte, geb. Hack, Ehefrau des Fuhrmanns,
36 J., Bachgangweg 13.: Caſtellarin, Marie, 1 J., Pankratiusſtr. 26.
Hufnagel, Marie, geb. Rabe, Witwe des Sattlermeiſters, 76 J.,
Eliſa=
bethenſtr. 17. Rödelsberger, Minna, geb. Henning, Witwe des
Eiſen=
bahngütervorſtehers, 47 J., Landwehrſtr. 15. Am 13.: Mausbacher,
Pauline, geb. Katzenſtein, Ehefrau des Kaufmanns, 54 J., Karlſtr. 106.
Vogelsberger, Walpurga, geb. Brodt, Witwe des Buchhändlers und
Hof=
buchbinders, 79 J., Hügelſtr. 20. Am 14.: Böck, Matthias, Steinmetz,
50 J., Marienplatz 1. Steup, Ludwig, Arbeiter, 17 J., ledig, aus Traiſa,
geſt. Eliſabethenſtift. Am 15.: Kling, Marie, geb. Heyl, Witwe des
Lehrers, 78 J., Lindenhofſtr. 33.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
3. Sonntag nach Trinitatis, den 17. Juni 1923,
Stadtkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr;
Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr
nachmittags zu ſtiller Andacht geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaurer Heß. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel,
Schloßkirche: Vormittags 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil.
Abend=
mahls. Anmeldung von 3410 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt im Konfirmandenſaal,
Pfarrer Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß,
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Montag, den 18. Juni, abends 8 Uhr
Aufführung von „Jedermann” von Hugo von Hoffmannsthal (2.
Wieder=
holung) zum Beſten der Nothilfe und des Kindergartens der
Lukas=
gemeinde. Eintrittskarten bei den Kirchendienern und Frau Müller,
Hochſtraße 18.
Weiterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherſage für Sonntag, den 17. Junf.
Kühl, ſtellenweiſe Niederſchläge mit Schaucrn, veränderlich.
Maxtinskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche. Pfarrer Beringer; für den Nordweſtbezirk im
Ge=
meindehaus Pfarraſiſtent Müller. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt,
Pfarrer Beringer. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den
Oſt=
bezirt. Pfarrer Beringer,
Altersheim: Vorm. 9½ Uhr: Pfarraſſiſtent Reinhardt.
Johanneskirche: Vormittags 9 Uhr: Chriſtenlehre für den
Nord=
bezirk im Gemeindehaus: Pfarrer Marx. — Um 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriftenlehre
(Mädchen). Pfarrer Wagner. — Um 10 Uhr: Feier des heiligen
Abendmahls mit Beichte. Anmeldung von ½10 Uhr an in der Sakriſtei.
Pfarrer Wagner.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel. —
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntags=
verein (Chriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 4—7 Uhr:
Vereins=
ſtunden — Donnerstag, den 21. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. —
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: Jahresfeſt des
Blaukreuz=Vereins. Feſtredner: Sekretär Lütgen, Barmen. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. Sekretär Lütgen, Barmen — Montag,
abends 8½ Uhr; Bibelbeſprechſtunde für Männer. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinder=
bund für Knaben und Mädchen. — Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde
Waldkolonie (Funkerkaſerne). — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde (Römerbrief). — Jugendbund für E. E.: Sonntag, vormitt,
9 Uhr: Hofmiſſion. — Nachm. 3 Uhr: Teilnahme am Blaukreuz=
Jahres=
feſt. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde für Jünglinge. Miſſionar Rottmann und Gebetsſtunde
für Jungfrauen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge. — Samstag, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor.
Chriſtliche Eiſenbahner; Sonntag, nachm. 4½ Uhr:
Bibel=
betrachtung.
Wartburgverein Darmſtadt. Vereinslokal: Gemeindehaus der
Martinsgemeinde, Mollerſtraße 23/Liebfrauenſtraße 6, Dienstag, abends
½9 Uhr: Bibelbeſprechſtunde.
Ehriſtlicher Verein junger Männer Darmſtadt, E. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſerne, 1. Hof links): Dienstag, den 19. Juni,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde Pfarrer WagnerII. — Freitag, 22. Juni,
abends 8½ Uhr; Bibelbeſprechſtunde für die Jugendabteilung. —
Sams=
tag, 23. Juni, abends 8½ Uhr: Wochenſchluß=Gemeinſchaftsſtunde.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtr. 26, I.)
Mitt=
woch, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 17. Juni,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½—5½ Uhr:
Wort=
gottes=Verkündigung auf dem Marienplatz bei ſchönem Wetter und von
½5—½6 Uhr Waldſtraße 18: Wortgottes=Verkündigung. — Mittwoch,
den 13. Juni, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde, — Freitag, den 15. Juni,
abends 8½ Uhr: Gottes Wort=Betrachtung.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
17. Juni, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Abends 8½ Uhr:
Gottes=
dienſt. — Um 9 Uhr: Jugendbund (Bibelſtunde). — Donnerstag, den
21. Juni, abends 8½ Uhr; Bibelſtunde. Prediger Erhardt.
Chriftliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
den 17. Juni, vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Um 11 Uhr:
Sonn=
tagsſchule. — Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde, — Freitag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Anſere Poſtabonnenten
erinnern wir hiermit nochmals, ſoweit
8 nicht geſchehen, die Nachzahlung
an uns
Ma. 1900.— einzuſenden.
(4950)
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Gültige Lebensmittelmarken vom 16. bis 18. Juni 1923 einſchl.
(st. 4974
Nr. 64 mit je 800 gr Brot.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr
(D 28): „Lobetanz”. Kleines Haus, 5½ Uhr und 8 Uhr, Film: Das
mo=
derne Hüttenwerk. — Orpheum, 7¾ Uhr: „Die Dame vom
Zir=
kus”. — Rummelbräu: Tanz. — Sportverein 1898
Darmſtadt (Jubiläumsſportwoche) abends 8 Uhr: Feſtakt in der
Turnhalle am Woogsplatz. — Union=, Reſidenz=, Zentral=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele: Kino=Vorſtellungen.
Die hentige Rummer hat 8 Seiten.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Saalbauſtr. 67, Bürgerhalle); Sonntag, den 17. Juni, nachm. 2½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt. — Donnerstag, den 21. Juni,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Internationale Bereinigung Ernſter Bibelforſcher (Ortsgruppe
Darmſtadt, Karlſtraße 16, I.): Bibelſtunden Mittwochs und
Frei=
tags, abends 8 Uhr.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3, Ecke Landgraf=Georgſtraße, nächſt
dem Schwimmbad: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=
Verſamm=
lung. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Mittwochs und Freitags, abends 8 Uhr:
Oeffent=
liche Verſammlungen.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 17. Juni, vorm. 10 Uhr: Gebetsverſammlung. — Um
11 Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt. — Abends 8 Uhr:
Jugendſtunde. — Donnerstag, den 21. Juni, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Methodiſtengemeinde (Frankfurterſtr. 3): Sonntag, den 17. Juni,
nachm. 3½ Uhr: Sonntagsſchule. — Um ½4 Uhr: Predigt,
Katholiſche Gemeinden.
Sonntag, den 17. Juni 1923.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. 4 Uhr, und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte,
— Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt — Um 9½ Uhr:
Hoch=
amt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. — Nachm.
½3 Uhr: Chriſtenlehre; darauf Sakramentaliſche Bruderſchaftsandacht.
Kaßelle in Nieder=Ramſtadt: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Hochamt
mit Predigt.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6!= Uhr:
Heil. Meſſe. — Um 9 Uhr: Studentengottesdienſt. — Nachm. ½4 Uhr=
Verſammlung der Jungfrauen=Kongregation mit Aufnahme neuer
Mit=
glieder. — Um 5 Uhr: Verſammlung des dritten Ordens v. hl. Franzis
kus. — Abends 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe,
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. ½5 Uhr und abends 8 Uhr:
Gelegenheit zur heil: Beichte.
Sonntag, vorm. von 6 Uhrnn: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
½7 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. — Um
9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht.
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. ½10 Uhr: Hl. Meſſe und Predigt.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Samstag, nachm. 5 Uhr, und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Heil. Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe
mit Generalkommunion, der Jungfrauenkongregation. — Um 8 Uhk:
Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. —
Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 2½ Uhr: Andacht; darauf
Ver=
ſammlung der Jungfrauenkongregation.
St. Fidelis: In der Kapelle der Engliſchen Fräulein an der
Wald=
ſtraße um 8 Uhr: Heil, Meſſe und Predigt.
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm. 5 Uhr, und abends 8 Uhr:
Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — Um ½7 Uhr:
Früh=
meſſe. — Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr:
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, morg. ½8 Uhr;
Heil. Meſſe und Predigt.
Kapelle zu Pfungſtadt: Sonntag, vorm. 7 Uhr:
Beichtgelegen=
heit. — Um 7½ Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. 4 Uhr: And=
Hedwig Eß
Friedrich Melchior
Verlobte
Emilſtraße 32 Karlſtraße 102
16. Juni 1923.
(*17002
Ihre Vermählung geben bekannt
Dipl.-Ing.
Wilhelm Wessing
Maria Wessing
geb. Schemehl
Darmstadt, Junt 1923
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſereherzensgute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und
Cante
Marie Kling
geb. Heil
herte früh im 79. Lebensjahre nach
längerem Leiden zu ſich in die
AEwigkeit abzurufen.
Im Namen dertrauernd. Hinterbliebenen:
Lehrer Funk und Familie.
Darmſtadt, den 15. Juni 1923
(*1718:
Lindenhofſtraße 23,
Die Einſegnung findet am 16. Juni,
nachm. 5½ Uhr, im Sterbehauſe,
und die Beerdigung am 18. Juni
nachm. 2 Uhr, in Klein=Ur
att.
die es gibt, werden bei mir noch ſehr billig
und gut ausgeführt. — Empfehle prima
Meuttälte r anv Schlädche
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62
Dieburger=
Schitf, ſtraße 42.
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Frankfurt a. M.
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Augenklinik beim Städt.
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Nach 17jähriger ärztl. Tätigkeit aus Mainz ausgewiesen,
habe ich mich hier niedergelassen
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Facharzt für Hautkrankheiten
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Bahnbedarf geferfch. Darinitadt.
In der ordentlichen
Generalverſamm=
ung am 14. Mai 1923 ſind in den Aufſichtsrat
unſerer Geſellſchaft neu zugewählt worden;
Die Herren
Kommerzienrat Böhm, Generaldirektor
der Sächſiſchen Gußſtahlwerke Döhlen
A.=G., Dresde
Fabrikant Karl Fleſch ſenior,
Frank=
furt a. M.,
Paul Rohde, Mitinhaber der Firma
Mans=
feld & Co., Berlin.
(4968
Darmſtadt, 12. Juni 1923.
Der Vorſtand.
u Guterhalt. R.=Waget
Gebk. FaFkrad ot. zu verkaufen. (17033
Herrngartenſt, 3, (*1207) Kaſinoſtr, 28, III.
Die Zeitſchrift für
Sommerſproſſen! weibliche
Angeſtell=
te „Erika” brachte vor einiger Zeit folgende
Notiz, die auch andere Kreiſe intereſſieren
dürfte! In einer der letzten Nummern der
„Erika” bittet eine Kollegin um Angabe
eines Mittels gegen Sommerſproſſen. Jch
bin nun in der Lage, ein ſolches Mittel
namhaft machen, zu können, über deſſen
Wirkung (eine Kollegin hat es gebraucht)
ich geradezu erſtaunt war. Die betreffende
Dame war ziemlich mit Sommerſproſſen
behaftet; nach dreiwöchentlichem Gebrauck
der Salbe und des dazugehörigen Waſſer3
erhielt ſie eine blütenweiße Haut. Die Salbe
heißt „Fruchts Schwanenweiß”, und iſt
er=
hältlich bei Frau Eliſabeth Frucht, Fabrik
Kosmetiſcher Präparate, Hannover 142,
Schließfach 238. Es iſt zu empfehlen, gleich
verſtärkte Salbe zu gebrauchen. Die Probe
tube koſtet Mk. 2 500.— die Normaldole
Mk. 5000.—. Dazu braucht man gleichzeitig
das Schönheitswaſſer „Aphrodite”,
Normal=
flaſche Mk. 5000.—. Aphrodite entfernt alle
Unreinigkeiten aus den Poren, wie
Salben=
reſte uſw. Die Präparate ſind zwar teuer
doch dürften ſie ihrer abſoluten Wiakſam
keit wegen allen billigeren Mitteln vorzi
1/470
ziehen ſein
Doizberſteigerang ℳ.
(Stadtwald)
vom 12. Juni iſt genehmigt. Erſter
Abfuhrtag und Abgabe der Abfuhrſcheine
(bei der Stadtkaſſe) Mittwoch, 20. Juni.
Darmſtadt, den 14. Juni 1923.
Oberförſterei Darmſtadt.
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Marken=Num. 2528.
GegenBelohnung
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zugeben Herderſtr. 18,
(*17158
Treppe.
entlaufen.
Vor Ankauf wird ge=
Sandſteinplatten warnt. Gegen Bel.
Bebrüg. Roeder A. G.
Herdfabrik.
Darmſtädter Tagblett
Wirtſchaftliche Rundſchau.
*d. Starke Zunahme des Induſtrie=
Kapital=
bedarfs. Die induſtriellen Anſprüche an den Kapitalmarkt haben
im Mai eine ſtarke Zunahme erfahren. Es wurden im Mai insgeſamt
19 650 Millionen Mark Aktien gegen 2136 Millionen Mark im Mai 1922
beanſprucht.
* Anhaltiſche Kohlenwerke. Die Geſellſchaft, die im
abgelaufenen Geſchäftsjahr 100 Prozent Dividende auf Stamm= und
6 Proz. Dividende auf Vorzugsaktien zur Auszahlung brachte, weiſt
folgende Silanz=Ziffern per 31. 12. 22 aus: Aktien=Kapital mit Mk.
76 500 000, Mk. 72 Mill. Stamm= und 4½ Milliowen Vorzugs=Aktien.
Der Reſervefonds iſt durch Zugang von Mk. 30 350 907 Agio muf Mk.
33 800 907 angewachſm. Weitere Rücklagen erſcheinen mit Mk.
17 500 000 ein Wohlfahrtskonto weiſt Mk. 281 859, ein Delcredere=Konto
Mr. 43 234, eine Ruhegehaltskaſſe Mk. 4880 671 auf. —
Beſitz=
tümer: 1. Grubenfelder Zugang Mk. 2157 807, Abſchreibungen Mk.
952 961, erſcheinen in der Bilanz per 31. 12. 22 mit Mk. 14 670 001. —
2. Ackergrundſtücke: Zugang Mk. 502 000, Abſchreibungn Mk.
106 730, Beſtand Mk. 409 845, Schächte und Gruben nach
Abſchreibun=
gen von Mk. 67 914 ſind mit Mk. 149 121 ausgewieſen. — 3. Gruben=
Ggbäude: Zugang Mk. 184 000, Abſchreibungen Mk. 32 032,
er=
ſcheinen mit Mk. 654 828, Gruben=Maſchinen und =Geräte Zugang Mk.
281 000, Abſchreibungen Mk. 134 297, erſcheinen mit Mk. 287 059. —
4. Brikettfabrik=Gebäude: Zugang Mk. 311 300,
Abſchreib=
ungen Mk. 227 046, erſcheint mit Mk. 2 043 420, Brikettmaſchinen und
=Geräte Zugang Mk. 64 000 Abſchreibungen Mr. 263 769, erſcheinen
mit Mk. 1055 100. — 5. Preßanlagen Plauen: Werkſtatt,
Wagenbau, Pferde, Schwelerei, Maſchinen und Geräte ſind auf den
Mindeſtwvert abgeſchrieben. — 6. Wohngebäude: Zugang Mk.
2647 053, Abſchreibungen Mk. 275 203, erſcheinen mit Mk. 4875 900,
Tagebau: Zugang Mk. 22 415, erſcheint mit Mk. 261 934. — 7
Abraumgeräte: Zugang Mk. 706 500, Abſchreibungen Mt.
366 939 erſcheinen mit Mt. 1467 757. — 8. Fahrzeuge: Zugang
Mk. 52 989, Abſchreibungen Mk. 57 498, erſcheinen mit Mk. 50 005. —
9. Möbel und Geräte: Zugang Mk. 256 000. Abſchreibungen
Mk. 192 183, erſcheinen mit Mk. 178 473. — 10. Elektriſcha
An=
lagen: Zugang Mk. 360 000, Abſchreibungen Mk. 216 010, erſcheinen
mit Mk. 708 737, Beteiligungen ſind mit Mk. 51 518060, Debitoren
und Bankguthaben mit Mk. 277 620 330, Anzahlungen mit Mk.
372 112 903 und ſonſtige Schuldner Mk. 1 782 449 047, insgeſamt mit
Mk. 2 432 182 B1.
* Köln=Rottweiler A.=G., Berlin. Die G.=V. vom
29. Mai ds. Js. ſetzte die Dividende auf 200 Proz. feſt. Der
Reinge=
winn bezifferte ſich inbl. Vortrag aus 1921 in Höhe von Mk. 4 650 8812
auf Mk. 327 312 768. Es wird ein Fabrikationsgewinn von Mk.
1 073 111 708 ausgewieſen, General=Unkoſten erforderten Mk. 107 977930.
Für einen Wiederaufbauungsfonds wurden Mk. 600 Millionen
zurück=
geſtellt, Mk. 14 140 337 dem Schaden=Reſerven=Konto zugeführt, Mk.
30 506 585. für Amortiſations=Konto verwandt. Bei Mk. 200 Mill.
Aktien=Kapital und zwar Mk. 125 Millionen Stamm= und Mk. 75
Millionen Vorzugsaktien beträgt der Reſerbefonds in der Bilanz per
31. 12, 22 Mk. 91 206 597, ein außerordentlicher Fonds Mk. 4047 217,
ein Spezial=Reſerve=Konto Mk. 3 989 531, ein Wiederaufbauungsfonds
Mk. 600 Millionen, Schaden=Reſerve=Fonds Mk. 1 184 260, Arbeiter=
Unterſtützungsfonds Mk. 446 521, Stiftung Geheimerat Heidemann
Mk. 55 000, Sparkaſſen=Konto Mk. 717 866, Grundſthicke und Gebäude,
die in der Bilanz per 31. Dezember 1921 mit Mk. 20 967 898
ausgewie=
ſin waren, erſcheinen nach Abſchreibungen in Höhe von Mk. 9840 845
mit Mk. 11 126 983 Maſchinen, die mit Mk. 19 580 734 zu Buch
ſtan=
den, ſind auf Mk. 23 abgeſchrieben. Mobilien und Utenſilien erſcheinen
nach Abſchreibung in Höhe von Mk. 1085 028. mit insgeſamt Mk. 27.
Die Magazinbeſtände und Betriebsvorräte ſind mit Mk. 713 194 016,
die Debitorm mit Mark 4 033 588 250, Effekten und Beteiligung mit
Mk. 50 172 893, Kaſſe mit Mk. 14 406 043, Wechſel mit Mk. 7675 460
ausgewieſen. Ein Aval=Konto erſcheint mit Mk. 186 918000 auf
bei=
den Seiten der Bilanz. Dieſen Aktiven ſtehen Kreditoren in Höhe von
Mk. 3 495 540 965, Akzepte mit Mk. 105 000 und ein Hypotheken=Konto
in Höhe von Mk. 1 Million gegenüber.
Warenmärkte.
wb. Berliſer Produktenbericht. Im Einklang mit den
Schwankungen am Deviſenmarkt war die Kaufluſt am Produktenmarkt
äußerſt vorſichtig geworden und die Preiſe ſtellten ſich teilweiſe eher
etwas niedriger. Mit den wieder anziehenden Deviſenpreiſen ſtellte
ſich aber wieder etwas Nachfrage für Getreide ein. Während in
Wei=
zen die Ware außerordentlich knapp bleibt, zeigte ſich in Roggen etwas
mehr Angebot, beſonders von Hinterpommern. Die die geſtrigen
For=
derungen zumeiſt überſteigenden Preiſe führten aber ſelten zum
Ge=
ſchäft. Für Gerſte bleiben die Brauereien ſelbſt bei höheren Preiſen
dauernd Käufer. In Hafer und Mais waren die Umſätze unbedeutend.
h. Mannheimer Produktenbörſe. Selbſt unter den
durch die Deviſenhauſſe verurſachten enormen Preisſteigerungen blieb
das Geſchäft ſtill, und es zeigt ſich nicht mehr die frühere Gewohnheit,
bei ſteigender Tendenz noch etwas billigere Ware aus dem Markt zu
nehmen. Der Konſum verhält ſich gegenüber den ſtändigen
Preis=
ſteigerungen reſerviert. Die Stimmung iſt ſehr feſt. Gefordert wurden
für Weizen 375—380 000 Mk., für Roggen 300—310 000 Mk., Gerſte
260—270 000 Mk., Hafer 200—230 000 Mk. pro 100 Kilo ab Station
Mannheim. Auch in Mehl war die Umſatztätigkeit ſehr gering.
Weizen=
mehl Spezial Null koſtete bei den Mühlen 570 000 Mk. pro
Doppel=
zentner ab Mühle. Futtermittel ſind gleichfalls wenig gefragt.
An=
geboten waren Weizenkleie zu 120—130 000 Mk. ab Mannheim,
Malz=
keime und Biertreber zu 127 000 Mk. ab bayeriſche Stationen je
100 Kilo.
h. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt
am Donnerstag waren aufgetrieben: 93 Kälber, 15 Schafe, 50 Schweine,
656 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für:
Kälber b) 600—620000 Mk., c) 590—600 000 Mk., d) 580—590 000 Mk.,
e) 560—570000 Mk.; Schafe a) 380—400 000 Mk., b) 360—380 000 Mk.,
c) 340—360 000 Mk., d) 320—340 000 Mk., e) 300—320 000 Mk.; Schweine
a) 710—720 000 Mk., b) 700—710 000 Mk., c) 690—700 000 Mk., d) 680 000
bis 630 000 Mk., e) 670—680 000 Mk.; Sauen 670—680 000 Mk.; Ferkel
und Läufer 160—350 000 Mk. pro Stück. Marktverlauf: mit Kälbern
langſam, ausverkauft; mit Schweinen langſam, kleiner Ueberſtand; mit
Ferkeln und Läufern langſam, nicht ausverkauft.
* Frankfurter Börſenbericht vom 15. Juni 1923.
(Eigener Bericht.) Am Deviſenmarkt ſetzte ſich heute, wenn auch unter
Schwankungen, die Aufwärtsbewegung weiter fort. Dollar zeitweiſe
110000, dann vorübergehend 101 000, kam ſchließlich mit 104 750 zur
Notiz. An den Effektenmärkten war das Publikum eher zu Realiſationen
geneigt, ſodaß viel Material herauskam. Das Angebot, das nur in
wenigen Fällen einen Kursdruck ausübte, wurde jedoch glatt, oftmals
ſogar zu weſentlich höheren Kurſen undergebracht. Im Verlaufe der
Börſe wurde das Geſchäft etwas ruhiger und die Kurſe gaben teilweiſe
nach.
Am Rentenmarkt, der im übrigen nennenswerte
Kursverände=
rungen nicht aufwies, hatten türk. Renten eine ſtarke Kursbewegung.
Zolltürken anfangs beinahe unverändert 190 T., wurden ſpäter ſtark
ge=
ſteigert bis 230 T., II. Bagdadbahn anfangs 240 T., ſpäter 340/320 T.,
auch II. Anatol. 230/250 T. ſehr feſt.
Von Kohlenwertanleihen, die ebenfalls ſehr feſt lagen,
hörte man Badiſche mit zirka 400 T. und Mannheimer mit 345 T. Mark
pro Tonne.
Am Chemie=Aktienmarkt eröffnete man zu etwas
ſchwä=
cheren Kurſen, die ſich im Verlaufe kaum noch veränderten. Bad.
Ani=
lin verloren 10 T., Scheideanſtalt 15 T., Griesheimer 15 T.
Der Elektr.=Aktienmarkt lag gut behauptet. Größere
Kursſteigerungen erzielten hier Felten u. Guilleaume 345 T. plus 45 T.,
Siemens u. Halske 680 T. plus 60 T., Voigt u. Haeffner Stamm 71 T.
plus 6 T., Vorzugsaktien 65 T. plus 12T. Peters Union zogen um
10 T. auf 50 T. an.
Am Maſchinen=Aktienmarkt waren die Kurſe im großen
und ganzen nur wenig verändert. Einen ſtarken Kursrückgang gab es
bei Rheinmetall 150 T. minus 50 T., Sichel 81 T. minus 9 T., größere
Erhöhungen dagegen bei Junghans 85 T. plus 34 T., Eßlinger
Ma=
ſchinen 75 T. plus 15 T. und Metallgeſellſchaft 270 T. plus 30 T.
Zuckeraktien lagen ſehr feſt und hatten Kurserhöhungen bis
zu 20 T. Prozent.
Am Montan=Aktienmarkt überwogen heute die
Kursrück=
gänge Deutſch=Lux. 920 T. unverändert, dagegen Buderus 310 T. minus
90 T., Phönix 750 T. minus 50 T., Laurahütte 350 T. minus 98 T. Sehr
feſt waren Mannesmann 750 T. plus 60 T., Harpener 1350 T. plus 50 T.
Bankaktien lagen teilweiſe etwas ſchwächer.
Der Einheitsmarkt verkehrte überwiegend in ſehr feſter
Hal=
tung. Von Kursbeſſerungen ſeien genannt Badenia 40 T. plus 8 T.,
Frankfurter Hof 170 T. rat. plus 40 T., Dyckerhoff u. Widmann 80 T.
plus 30 T., Emallier Ullrich 250 T. rat. plus 70 T., Schramm Lack 70 T.
rat, plus 17 T., Mannheimer Oel 100T. rat, plus 15 T., Frankfurter
Allgemeine Verſicherungen 450 T.
Im freien Verkehr lagen Ufa. mit 56/60/74 T. ſehr feſt.
Sonſt hörte man hier: Beckerſtahl 165 T. bis 160 T., Beckerſteinkohle
170/150 T., Brown Boveri 38/37 T., Growag 7800 bis 7500,
Krügers=
hall 160/150 T.. Deutſche Petroleum 320/340 T., Raſtatter Waggon
43 T., Kabel Rheydt 160/150 T. und Tiag 16 500.
wb. Frankfurter Abend=Deviſen vom 15. Juni.
Die Abend=Deviſen zeigen wieder mäßige Erhöhungen, doch ſind die
Ab=
ſchlüſſe beſcheiden. Dollarnoten 105 500, Polen 112.—, Belgien 5850,
Holland 42 250 London 495 000, Paris 6800, Schweiz 19300, Italien
4950, Neu=York 105 000.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Nach den
außer=
ordentlich großen Kursſteigerungen der letzten Tage iſt am Deviſenmarkt
und in Verbindung damit am Effektenmarkt anfangs ein leichnter
Rück=
ſchlag eingetreten, da ſich die Neigung zu Gewinnſicherungen ſtärker be=
16. Juni 1923 Nr. 164
merkbar machte. Anſtoß gaben hierzu vor allem die am Deviſenmarkt
eingetretenen Schvankungen, aus denen auf eine ſtarke Unſicherheit und
Nervoſität geſchloſſen werden kann. Am Effektenmarkt kam die
Unſicher=
heit in der Kursbildung nicht ſo deutlich zum Ausdruck. Anfangs
über=
wogen zwar Rückgänge, die in beſonders ſtark geſtiegenen Papieren bis
60 000 und für Rheiniſche Braunkohle über 100 000 erreichten, denen
jedoch auch erneute Kursaufſchläge in ungefähr gleichem Ausmaß
gegen=
überſtanden. Für die Mehrzahl der Induſtrie= und Schifahrtswerte
betrugen die Abſchläge 20000 bis 30000. Da aber die herauskommende
Ware bereitwilligſt Aufnahme fand und die Auslandskäufe in einzelnen
Papieren ſich fortſetzten, wodurch auch die Deviſen erneut ſtiegen, wurde
die Grundſtimmung weſentlich feſter. Die Kurſe konnten dabei den
größten Teil der Anfangseinbußen wieder einholen und teilweiſe über
den vorgeſtrigen Schlußkurs hinausſteigen. Das gilt beſonders von
Mannesmann, Gelſenkirchen, Stöhr und einigen anderen, wie auch von
der Mehrzahl der Valutapapiere, von denen Mexikaner und Anatolier
bevorzugt waren. Heimiſche Rentenwerte ſtiegen ebenfalls
beträcht=
lich. Die Kursbildung für die zu Einheitskurſen gehandelten
Induſtrie=
werte war nicht einheitlich, doch überwogen wieder Steigerungen. Das
Geſchäft zeigte nicht mehr den ſtürmiſchen Charakter von vorgeſtern.
w. Deviſenm rkt. Frankfurt a. M., 15. Juni.
B.
Geld
Geld. Vie
Brief Antwerpen=Brüſſel ..: a....: 5935.10 5964.90 5860.30 5889.70 Holland ... . . . . . . . . . . . 42892.50 43107.50 42094.50 42305.50 Lonbon .........." 499777.50 502252,50 494/60.— 497240.— Paris...... 6783.— 6817.— 6807.95 6832.05 Schweiz. ..
7.: 19052.25 19147.75 19251.75 19348.25 Spanien ......."
.. 16059.75 16140.25 15835.30 15914.70 Italien ..... ..."
Doooo-- 4957.55 4982.35 4927,05 4952.35 Liſſabon=Oporto.
T — — — Dänemark.
. 19052.25 19147,25 19002 40 19097.60 Norwegen
17431.30 17518.70 17356.50 17443,50 Schweden
v 27930.— 23070.— 2i830 25 27969 75 Helſingfors
2882.75 2897 25 2892,75 2907.25 New=York .. 106882.60 107217.40 104488. 10 105011.90 Deutſch=Oſterreich (al
151.68 15233.— 148375 149.122 Budapeſt.
12.968 13.082 12.718 12.762 Prag". 2216.95 3233.05 3147.10 316490 Agram
:.: 1346.60 1353.40 1157 10 1162.00
w. Deviſenmarkt. Berlin, 15. Juni Telegr. Auszahlungen für:
KVfe e Geld Brief Geld Brief Amſterdam=Rotterdam .. ... 42792.), 4300.I, 4204450 42.55.50 Brüſſel=Antwerpen ... . ......" 5886.— 5915.— 5835.— 5865.— Chriſtiania. . .. 17955.— 18045.— 17655.50 17744.50 Kopenhagen.
Doaa- 19461.— 19549.— 19351.50 1943.50 Stockholm.
D 26428.1, 28571.:/, 2528.50 28671.50 Helſingfors ..
o- 2892.1I. 2907.½, 2892.50 2907.50 Italien. ....
. 4987.1, 5012.:. 4337.50 4882.50 London ... 503737.— 506263.— 493762.— 496238.— New=York 107730.— 103270.— 10743050 107969.50 Paris ... 6782— 6817.— 6733.— 6767.— Schweiz.
19201.1, 19298.1, 190652.— 19148.— Spanien ..
.. 15710.50 15789.50 15660.50 15739.50 Wien (in Deutſch=Oſterr. abg.). 150.,67 151.63 150.22— 15098— Prag .. 3172.— 3188.— 3172.— 3188.— Budapeſt.
D" 13.46— 13.54— 11.72— 11.78— Buenos=Aires.
Dooo- 3890 2.-, 39097.11, 38403.50 38596.50 Bulgarien.
T 1271.1, 127850 1336.50 1343.50 Japan .... ...
D. 51371.— 51629.— 51371.— 51629.— Rio de Janeiro. 10573.½= 10626.J= 10673.— 10757.— Belgrad. 1172.— 1178.— 1172.— 1178.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. ſür Anilinfr.
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Ausgb.=Nürnb. Maſch...!
Ber..=Anhalt=Maſchinen
Bk. f. Elektr. W. vorzug
Bismarckhütte ......
Braunkohlen=Brikett
Bremer Vulkan".
„ Wolle. ..
Chem. Heyden ...
„ Weiler ......"
Deutſch=Atlant. Tel..
Deutſche Maſchinen ...
Deutſch=Niedld. Tel. . .
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ........"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . .
Dynamit Nobel ... . ..
Elberfelder Farben ..
Elektr. Lieferung ...
R. Friſter ...... . .."
Gaggenau Vorz. .....
Gelſenk. Gußſtahl .... .)
Geſ. f. elektr. Untern. ..
Halle Maſchinen.
180000 15. 6
140000 Han. Maſch.=Egeſt., 1260000 220000 Hanſa Dampfſch.. 215000 Hemoor Zement 125000 160000 Hirſch Kupfer. 200000 160000 Höſch Eiſen —
400000 460000 Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan.. — Lindes Eismaſch.. — Lingel Schuh " 220000 Linke & Hofmann 165000 L. Loewe & Co. C. Lorenz 140000 104000 Meguin..... — Niederländi che Kohll 740000 — Nordd. Gummi 359000 320000 Orenſtein .. 400000 420000 Rathgeber Waggon. 625000 590000 Rombacher Hüttten — 2 Roſitzer Zucker 120000 115000 Rütgerswerke. 290606 2 Sachſenwerk.. 85000.— Sächſiſche Gußſtahl — 100000 Siemens Glas.... uoooo Volkſtedter Porzellan Weſtf. Eiſen Langendreer 320000 Wittener Gußſtahl". 100000 150000 Wanderer=Werke
13 6.
675000
320000
700000
435000
170000
80000.—
—
15. 6.
180000
650000
749000
390000
180000
80000.—
460000 455000
415000
0000.— 73000.—
— 200000
275000
100000
335000
320000
90000.—
B000o
82000.—
33000.—
—
320006
75000.—
105000 108000
165000 180000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 15. Juni 1923.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche
5% Reichsanleihe. . .
cse=
oo
.
3‟
4½0 I. und V. Schatzanweif.
4½% VI.—Ik.
„
Sparprämienanleihe ..... ....
D
4% Preuß, Konſols".
3½% „ „ ......
.........
4% Bab. An.. unk. 1935..... .
v. 1907......
8½%„
4% Bahern Anleihe .........
8½%
4½ Heſſen unk. 1924 .......
8½% ..
..............
B2ie
49 Württemberger ........."
b) Ausländiſche.
50 Bosnien L.=E.=B. v. 1914
50 „ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½% „ v. 1902..
40 „................."
5‟ Bulgar. Tabak 1902 .....
13% Griech. Monopol ....."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ................
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ....... . . .......
4% Oeſt. Goldrente ........."
4% „ einheitl. Rente .....
50 Rum. am. Rente v. 03 „.
4% „ am. „ konv. ..
Gl 3000.—
—
150.— 170.—/ 3½%
4% (Bagdad) Ser. I..
4
4½% Ung. Staatsr. v. 14....
49
Goldrente ......."
Staatsr. v. 10....
48
4% „ Kronenrente ....."
Außereuropäiſche.
5% Mexik amort. innere. . . . .
konſ. äuß. v. 99 ..
5‟
Gold v. 04, ſtfr. . .
48
konſ. innere .....
830
4½% „ Irrigationsanleih=
5% Tamaulipas, Serie l ..."
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethbahn ſtfr
40o Gal. Car: Ludwv.=Bahn.
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
4%0
2,6% Alte Oeſtr. Südb. (Lomb.).
„
2,6%Neue „
420 Oeſt, Staatsb. v. 1883 ..
8% Oeſt. Staatsb. 1. b. 8. Em.
9. Em. ..
8%
13. 6. 15. 6. Oblig. v. Transportanſt. (Stſ.) 13. 6. 15. 6.
30 Oeſt. Staatsb v. 1885 . . . 250 000.
92.50 95.— 8% Oeſt Staatsb. b. Erg. Netz 275 000. 339 000.
v. 1895 ..
3900.—
1150.— 2300.— 4% Rudolfb. (Salzkammerg.).
12500.— 18000.— 4½% Anatolier I..... . . .. . . . 340 000. 460 000.
93.— 97.50 3% Salon Conſt. Jonction. . .
79.— 80.— 3% Salonique Monaſtir ..... 130000. 170000.
551.— 649.— 5% Tehuantepec . . . . . . . . . . . . 810000. 1820 000.
320.— 340.— T 4½% „ „.........
Pfandbriefe.
525.— 450.— 40 Frankf.Hyp.=Bank 1920... 180.— 180.—
...... 140.— 140.—
150.— 150.—/ 46 Frankf. H. Krd.=Ver. 1921 — Gl 175.—
40: Mein. Hyp.=Bank 1922 ... 150.— 150.—
R0— 420.— 4% Pfälz. „ „ 1922... 180.— 160.—
— C/4% Rhein. „
„ 1923...
verl. ...
3½% „
180.— 165.— 4% Südd. Boden=Gred.=Ban!
119.50 120.—) München 1906 ..
47 Heſſ. Ldhhp.=Bank Pfdbr.
54 000.— 61 000.— 3½% Heſſ. Ldhyp.=Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldhyp. Kom. Obl....
Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919 bis 1925..
315% Darmſt. b. 1905 .......
200.—
4%0 Fronkfurt v. 1913 .......
97000— 1100000. 3½% „ v. 1903 ....... 10.—
420 Mainz. v. 1919 bis 1926..
Bank=Aktien.
Bank für Brauinduſtrie ... . . . 40 000.— 40000.—
Barmer Bankverein ... ... . . . 20 000.— 134 000.—
Berliner Handelsgeſellſchaft .. 363 006.
13000.—
413%e r Goldrente v. 13 ..: /42000— 37 000.— Commerz= und Pripatbank .. 52000.— 61500—
Darmſtädter u. Nationalbank. 80 000.— 82 000.—
9400.—111000.— 1 Deutſche Bank .. . . . . . . . . . . . . 119000. 115 000.
4% „ „ „ v. 05 „... 15 000.— 17300.— DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 40 000.X 43 000.—
18 000.— 20 000.—
420 Türk (Admin.) v. 1903 ... 200 000. — G Deutſche Vereinsbank .....
110000. 130 000.
330 000. 1 Disconto=Geſellſchaft ..
90 000.— 78400.—
IT .. 1220 000. 1300 000. Dresdener Bank ...
8100.— 1.010.—
47 b. 1911, Zollanl. .. /179 000. 217500. Frankfurter Bank ..
250 000. 1220 000.
Metallbank. . . . . . . . . . . . ..
40 000.— 42000.—
18 000.— Mitteldeutſche Creditbank ...
Oeſterreichiſche Creditanſtalt . . 15500.— —
36 000.— 136 400.—
33 000.— 45 000.— Reichsbank=Ant. ....
Rhein. Creditbank . . . . . . . . . . . 25 000.— 28000.—
50 000.—
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
10750 — 11500.—
Wiener Bankverein ....."
—
Bergwerks=Aktien.
1300 000. 11600000.
Berzelius ....... .. . . . .. .. 100000. 1205 000.
Bochumer Bergb..
.
.... 405 000. 310 000.
820 000, 902 000. Buderus.........
700 003. 1800 000. 1 Dt. Luxemburger ... . . . . . . . . . 920 000. 1920 000.
645000. 610000.
Eſchweiler Bergwerks=Akt.,
870000. 1300 000.
Gelſenkirchen Bergw.
1300 006. 1350 000.
3600.— 4525.— Harpener Bergbau ...
330 000. 321 000.
5300.— 7100.— 1 Kaliwerke Aſchersleben
450 000. 370 000.
Weſteregeln".
165 000. 170 000.
530 000. 510 000.
Lothringer Hütte ...
755 030.
183000. 192,500 Mannesmann Röhrer
250 000. 1225 600.
172500. 175 000. Mansfelder ....
350 000. 1348 000.
13 9//0. — 13900.— Oberbedarf ... .. .. .....
225 000.
410000. 426 000.
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) .....
Phönix Bergbau ....... .. . . . 200 000.
—
600.— —
—
136.— — GI
—
—
10 000.—1 9400.— 1
13500.— —
—
45 000.— 47 000.—
130 000.
Bergwerks=Aktien (Fortſ.) 13. 6. 15. 6.
Rhein. Stahlwerke ... .. . . . . . (1000 000. 11000000
Riebeck Montan.. . . . . . . . ..
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt. 190 000.— 65 000.—
Ver. Laurahütte. . .
448000. 350 000.
Altien induſtr. Unternehmung.
Brauereien
55 000.— 70 000.—
Henninger Kempf=Stern ...
340 000. 1360 000.
Löwenbräu München ..
(64 000.— 160003.—
Schöfferhof (Binding).
36 100.—
Werger ....
—
Akumulat. Berlin ........., 215000. 300 000.
Adler & Hppenheimer ..... . . 200 000. 320 000.
45 000.— 55 000.—
Adlerwerke (v. Kleher).
180 000. 175 000.
A. E. G. Stamm. . . . . . . .
400 000.
Anglo=Continental=Guano
Aſchaffenburger Zellſtoff .... . 300000. — B
Badenia (Weinheim) .. . . . . . . . 132 000.— 140000.—
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik /190000. 180 000.
Bad. Maſchf. Durlach ... . . .. . — G 125000.
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen , /83000.— 105000.
... 60 000.— 190 000.—
Baſt Nürnberg ......
— G 125 030.
Bahriſch. Spiegel ...."
90000.— 100 000.
Beck & Henkel Caſſel)
290 000. 320 000.
Bergmann El. Werke..
Bing. Metallwerke. . . . . . . . . . . 79 000.— 65 000.—
Blei= u. Silberh. Braubach ... /40009.— 151000.—
Brockhues, Nieder=Walluf. . . . . 1100 000. 119 000.
75 000.— 190 000.—
Fementwerk Heidelberg.
„ Karlſtadt .. . . . . . . (64000.— 180 000.—
—B
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert . . .. . . . .. 1500000. 700 000.
160 000. 145 000.
Griesheim Elektron ..
100 000. 155 000.
Weiler=ter=mer ..
55 000.— 70 600.—
Daimler Motoren .........
Deutſch. Eiſenhandel) Berlin .. 175 000. 153000.
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 225 000. 1200 000.
Dingler, Zweibrücken ........ 50 000.— 49500.—
Dresdener Schnellpreſſen .... . 46 000.— 44 000.—
Dürkoppwerk (Stamm). . . . . . . (76 000.— 80 000.—
Düſſeld.=Ratinger (Dürr.) .. . . /79 500.— 180000.—
Dyckerhof & Widm. Stamm. 50 000.— 180 000.—
Eiſenwerk Kaiſerslautern .. . . . 129500.— 149 500.—
Eiſenwerk L. Meher jr. ... . .. 75 000.— 76 000.—
Elberfelder Farb. v. Baher ... 1150 000. 160 800.
Elektr. Lieferungs=Geſ. . . . . . . . 160000. 118000.
Licht und Kraft ..... . /80 000.— 140 000.
85 000.— 195 000.—
Elſäſf Bad. Wolle. . .......
Emag, Frankfurt a. M. .. . . . . (26 000.—
189 000. 250 000.
Emaill= &. Stanzw. Ullrich ..
Enzinger Werke...
60000— 7500.— 9
Eßlinger Maſchinen
Ettlingen Spinnerei".
90 000.— 1115 00.
Faber, Joh., Bleiſtift.
26 000.— 34900 —
Faber & Schleicher.
46 000 — 155 000.—
Fahr, Gebr., Pirmaſenz. ..
Felten & Guilleaume, Carlsw 1300000. 1345 000.
175 000. 179 003.
Feinmechanik (Jetter)
Feiſt Sektlellerei Frankf. a. M. 18000.— 25 000.—
26 090.— 132000.—
Frankfurter Gas.... .
130 00g. 11170000.5
Frankfurter Hof........"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek. 34 000.— 43 000.—
Fuchs Waggon Stamm.. . . . . 40 000.— 150 000.—1
Ganz, Ludwig, Mainz.
Geiling & Cie. ...........
Gelſenkirchen Gußſtahl .......
Goldſchmidt Th.... .. . . . . ..."
Greffenius, Maſchinen Stamm
Gritzner Maſchin. Durlach .... —G
Hammerſen (Osnabrüch)..
Hanfwerke Füſſen ......
Heddernheimer Kupfer..
Hehligenſtaedt, Gießen..
Hilpert Armatureni. . . ..
Hindrichs=Auffermann .. . . ...
Hirſch Kupfer u. Meſſ.........
Hoch= und Tiefbau ........."
Höchſter Farben . .... .. . . . . . . 155 000.
Holzmann, Phil. ...........
Holzverk =Induſtr. .. . ."
Hotel A.=G., München
Hydrometer Breslau.
Inag. . . . . . . . ....
Junghans Stamm.. .
Karlsruher Maſchinen . . . .
Klein, Schanzl. & Becker .....
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeher & Co. .
Lech Augsburg ....."
Lederw. Rothe .....
Lederwerke Spicharz
Löhnberger Mühle ...
Lübenſcheid Metallw
Lux ſche Induſtrie ..
Mainkraftwerke Höchſt
Meguin, Butzbach ..
.
Metall (vorm. Dannhorn) Nrbg
Meher, Dr. Paul. . ..
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M.
Moenus Stamm.. . .
Motorenfabr. Deutz...
Motorenfabrik Oberurſel ... .. 85 000.—
Neckar ulmer Fahrzeugwerke ..
Neckarwerke Eßl. Stamm. . . . . /25 000.— 129900.—
Niederrhein Lederfabr. (Spier)
Oleawerke Fran ſurt a. M. .. . /154000.
PBeter=Union=Frankfurt . . . . . . . 40 000.—
Pfälz. Nähm., Kayſer .... . . . . 50 000.—
Philipps A.=G. . . . . . . . . . . . . . . /40000.— 65 000.—
Porzellan Weſſel..........
Reiniger Gebbert & Schall .. /48000.—
Rhein. Elektr. Stamm.
Rhein. Maſch. Cahen=Leudesdff.)
Metall Vorzüge
Rhenania, Aachen ...
Riedinger Maſchinen
Rückforth, Stettin.
Rütgerswerke.
Schleußner (Frankfurt a.M.)
Schneider & Hanau ..
Schnellpreſſen Frankenthal.
Schramm Lackfabrik. . .. . . .
Schuckert Elektr. (Nürnberg)... 1610000.
13. 6.
37500.—
14900 —
300 000.
325 000.
44000.—
160 000.
105000
75 000.—
130000.
47000.—
76000.—
620 090.
39 000.—
41000.—
150 000.
130 000.
105000.
50 000.—
38500.—
198 000.—
50 000.—
20 030.—
—
127000.
44 000.—
31 000.—
70 000.—
100000.
62 000.—
36 000.—
250 000.
56 060.—
30 000.—
45000.—
31000.—
190 000.
70000.—
90 000.S
45 000.—
200 000. 150 000.
112 000.
83000.—
37000.—
1335 000. ſ
28 000.—
55 000.—
44000.—
48000 — 65 000.—
15. 6.
39 000.—
15 900.—
250 000.
240 000.
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Darmſtädter Tagblatt, Samstag, dert 16. Jtni 1923.
Der junge Tod.
Roman von Fritz Demuth.
(Der Abdruck erfolgt mit Genehmigung des Herrn Verfaſſers und
der J. G. Cotta’ſchen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart u. Berlin.)
31)
(Nachdruck verboten.)
Marie Louiſes Entwicklung ging um dieſe Zeit ſchnell voran.
Die letzten Eindrücke bewirkten, daß ſie die entſcheidenden Schritte
vom lediglich nehmenden zum gebenden Menſchen tat, der ſich
be=
wußt iſt, daß jede Güte, die uns erwieſen wird, die Pflicht zur
Erkenntlichkeit, zur Leiſtung in uns wecken muß; ſie, die bisher
vorzüglich das gehorſame Kind geweſen, ſchickte ſich an, eine
han=
delnde Rolle zu ſpielen, bewußt mir zu dienen. Sie ordnete
meine Notizenzettel und Hefte und Bücher, nahm mir
Beſor=
gungen und Wege ab, wo es nur ging, und fand ſich in alledem
erſtaunlich ſchnell zurecht.
Oft beſuchte ſie mich im Muſeum, ſie kannte die Sammlung
bald bis ins einzelne; wenn ich ſie um Rat fragte, urteilte ſie
mit Geſchmack und Takt. Auf alle Anregungen ging ſie mit
gro=
ßer Friſche ein. Wir laſen Dramen zuſammen, ich lud, ſo ſchwer
es mir zunächſt fiel, fremde Menſchen um mich zu ſehen, Marie
Louiſes Freundinnen ein und verteilte die Rollen, unter die
Mädchen, übernahm auch eine oder die andere ſelber. Dann ſprach
ich ein paar einleitende oder abſchließende Worte über die Dichter
und ihre Werke. Bücher geſchichtlichen Inhalts feſſelten Marie
Louiſe, natürlich las ſie auch gern Romane. In meiner
Biblio=
thek fand ſie die Dichtungen von Guſtav Freytag, von Dickens
und Scott, die fremdländiſchen mußte ſie, ſoweit es ging, in der
Urſprache leſen.
In einer engliſchen Zeitung fand ich eine Beſprechung des
Konzerts, das Madame de Salewski in der Victoria and Albert
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Weiblich
eines ersten Frankfurter Hauses wird zum
Hall gegeben hatte. Die Künſtlerin wurde ſehr gelobt,
beweiſen=
der für ihren Erfolg war der Hinweis auf die Erleſenheit der
anweſenden Geſellſchaft, zu der die Herzogin von Devonſhire,
und viele andere bekannte Perſönlichkeiten gehört hatten
Ich brachte Marie Louiſe das Blatt. „Hier iſt ein Konzert
angezeigt, das Deine Mutter gegeben hat.”
etwas zu leiſten.”
„Möchteſt Du das?"
„O ja, ſicher.”
„Wie denkſt Du Dir denn, daß Du einmal etwas leiſten
könnteſt?"
Marie Louiſe ſann. „Als Künſtlerin,” ſagte ſie, „das muß Vater, hab’ ich ihn doch ſehr gern.”
wundervoll ſein. Aber vor fremden Menſchen ſpielen, nein, das
möchte ich nicht.”
„Und ſonſt?”
„Aerztin, das wäre herrlich, wenn man kranke Menſchen
wie=
der geſund machte.”
„Marie Louiſe, kranke Menſchen ſind, oft nicht ſehr —
er=
freulich. Denke mal, eine Operation ausführen —
„Nein, das möchte ich nicht.”
„Andere Krankheiten ſind für den, der nicht daran gewöhnt
iſt, recht peinlich.”
„Ja, das iſt wvohl doch nichts für mich.”
Ich ſah, daß Marie Louiſes Vorſtellungen über die
Möglich=
keit eines Berufes ganz verſchwommen waren und daß in ihr
auch nicht der Anſatz eines Planes zu einer praktiſchen
Tätig=
keit lebte, ich ſagte: „Kindchen, ich glaube, Dein Beruf iſt es,
ein=
mal eine gute Frau zu werden."
Marie Louiſe errötete, dann antwortete ſie tapfer: „Ja, das
glaube ich auch.”
„Nun,” fragte ich, „was macht denn Günter Pſeil?”
J
„Ach, necke mich doch nicht mit dem.”
„Ich necke Dich gar nicht.”
„Sieh mal, Vater,” Marie Louiſe faltete die Hände im
Lady Churchill, Mrs. Asquith, die Gattin des Premierminiſters, Schoße, „das iſt eigentlich ſchrecklich. Ich habe Günter wirklich
ſehr gern gehabt, und nun —
„Was iſt nun?”
„Jetzt kommt er mir manchmal — dumm vor. Das iſt nicht
Marie Louiſe las die Notiz, ſie ſagte: „Es muß ſchön ſein, das richtige Wort, es klingt häßlich, er iſt auch nicht dumm, er iſt
nur ſolch Junge, und wenn ich dann mit Dir ſpreche, ich weiß
ja, Du biſt viel älter und er kann nicht klug ſein wie Du, aber
er iſt ſo ganz anders.”
„Und das tut Dir nun leid?"
„Ja ſehr, denn eigentlich, aber Du mußt nicht böſe ſein,
„Marie Louiſe, wenn’s mit dem Günter nichts iſt, kann’s
doch auch ein anderer, etwas älterer Mann ſein.”
„Wer denn?”
„Das weiß ich nicht, natürlich nur ein ganz vortrefflicher
Mann, der Dich verdient.”
(Fortſetzung folgt.)
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MZ2IE
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 16. Juni 1923.
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Cyklone —
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des Heſſiſchen Landestheaters ſowie
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des Heſſiſchen Landestheaters. (4975
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täglich von 9 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends.
Von 4 Uhr nachmittags ab
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Eintrittspreis 1000 Mark.
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heim um 3 Uhr nachmittags.
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Joh. Fiſcher, Fritz Fay=
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furt a. M.
Muſikalifche u. gefangliche Darbletungen uſw.
Alle Parteifreunde und deren Ange=
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hörige willkommen.
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Durch rechtskräftigen Beſcheid des
Finanzamts Darmſtadt=Stadt wurde der
Kaufmann Karl Benz in Darmſtadt
Frankfurterſtraße 36 wegen verſuchter
Umſatzſteuerhinterziehung mit einer
Geld=
ſtrafe von 60 000 Mark beſtraft.
Außer=
ſem wurden ihm die Koſten des
Ver=
ahrens auferlegt und die Veröffentlichung
der Strafe auf ſeine Koſten in folgenden
drei Zeitungen angeordnet:
1. Darmſtädter Tagblatt. (494
2. Darmſt. Tägl. Anzeiger.
3. Heſſiſcher Volksfreund.
Darmſtadt den 11. Juni 1923.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
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mittags von /,9Uhr ab, findet die
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teigerung der d8. Jahr zur Abgabe
kom=
menden Heugrasloſe der „Beſſunger
Wieſen” ſtatt. Zuſammenkunft
Erlen=
pfad—Nachtweideweg.
(st4971
Städt. Güterverwaltung.
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EBTTANTe—
für Eifen . . 700 Mark per Kilo
für Lumpen 1000 Mark per Kilo
für Papier . 650 Mark per Kilo
für Frauenhaare 100 gr. 2000 Mk.
für Weißweinfl. p. St. 700 Mark
auch Metalle zu den höchſten Preiſen
Beſtellung wird frei abgeholt.
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2, Stock, rechts, (P1207! Aliceſtr. 37, Laden,
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U.-K: Sens.-Film in 6 Akt.: (slüßz
Deportiert. Ges. künstl. Oberleit.
M. Bohnen. Brownie,d. Wunderdogge
i. d. 2akt. Komödie: Der Hundefänger.
Martin der Findling.
HR.-K- I. Teil: Memoiren eines
Kammerdieners. Sens.-Film, 5 Akte
m. Evi Eva. Des LebensLaster. Dr. 3A.
Seepiraten. 6. u. letzte Ep,
U.rK: ErkämpftesGlück m. Ed.
Bolo. ZweiteHleimat Spenskafilm. 54
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Infanterieſpaten, 1
Damen=
ſchirm mit Horngriff, 1 Glanzledergürtel,
1 Zwicker in dunkler Faſſung, 1 Broſche mit
Herrenphotographie, 7 Schlüſſel und 2 Schl.
zuſammengebunden, 1 rote Schülermütze,
32 Mk. in Scheinen, 1 Stück v. ſilb.
Hals=
kettchen, 1 Portemonnaie mit über 300 Mk.,
1 kl. ſchw. Kinderſchuh, 1 Reißfeder, 1 ſchw.
Handtäſchchen, 1 Tennisball, 1 weißer
Kin=
derſtrumpf, 1 Patent= und 1 mittelgroßer
Schlüſſel, 1 Anzahl Stück v.
Motorradwerk=
zeug, 1200 Mk. in Sch., 1 weiße Bluſe, 1
br. leere Brieftaſche, 1 Brieftaſche m. 2300
Mk., 3000 Mk., 1Monatskarte 2 Kl.
Darm=
ſtadt—Frankfurt,
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es
ver=
ſehen den Sonntagsdienſt und in der
Woche vom 17. Juni bis einſchl. den 23. Juni
den Nachtdienſt die Apotheke am
Anſtiz=
palaſt, Bismarckſtr. 9, und die Einhorn=
Apotheke, Kirchſtr. 10½.
Erhöhung des
Verpfle=
gungskoſtentarifs in den
hieſig. Krankenanſtalten.
Im Einvernehmen mit den hieſigen
privaten Krankenanſtalten und auf Grund
der von der Stadtverordneten=
Verſamm=
lung erteilten Ermächtigung ſind die
Ver=
pflegungskoſtentarife der hieſigen
Kranken=
anſtalten mit Wirkung vom 18. Junids.
Js. ab einheitlich erhöht worden.
Es betragen hiernach von dieſem
Tage ab die täglichen Koſten für
Ver=
pflegung uſw. im Stadtkrankenhaus:
in der I. Kkaſſe:
für Einheimiſche . . . 28000 Mk.
für Auswärtige . . . 32000 Mk.
in der II. Klaſſe . . 20000 Mk.
in der III. Klaſſe . . 14000 Mk.
Auch die übrigen Sätze des Tarifs
haben dementſprechend eine Erhöhung
erfahren. Eine Ausfertigung des neuen
Tarifs liegt im Stadtkrankenhaus zur
Einſicht auf.
(st4979
Für hieſige Selbſtzahler (Erwachſene
und Kinder) der III. Klaſſe kann, wenn
die Vorausſetzungen hierfür gegeben ſind,
auf Antrag ein Nachlaß auf die
Ver=
pflegungskoſten gewährt werden.
Darmſtadt, den 16. Juni 1923.
Der Oberbürgermeiſter.
In unſer Handelsregiſter wurdin
fol=
gende Einträge vollzogen: Abt. B.: Am
7. Juni 1923: Neue Firma: Robert
Sie=
gelmann, Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung. Sitz: Darmſtadt.
Gegen=
ſtand des Unternehmens: Ingenieurbureau
für die Ausführung von elektrotechniſchen
und maſchinentechniſchen Anlagen und
Reparaturen, ſowie An= und Verkauf
von Waren der elektrotechniſchen und
maſchinentechniſchen Branche.
Stamm=
kapital: 1000000 Mark. Der
Geſellſchafts=
vertrag iſt am 17. April 1923 feſtgeſtellt.
Geſchäftsführer: Robert Siegelmann,
Oberingenieur in Darmſtadt. Der
Ge=
ſellſchafter Robert Siegelmann, bringt in
die Geſellſchaft folgende Sachen ein: 1
Zeichnungsſchrank, 1
Lichtpauſeapparat=
mit Fahrgeſtell, 1 Wanne mit zwei Böcken,
1 Motorrad „Triumph” mit Zubehör,
wofür ihm auf ſeine Stammeinlage
400000 Mark angerechnet werden. Die
Bekanntmachungen der Geſellſchaft
er=
folgen im Deutſchen Reichsanzeiger. —
Bei der Firma: Gebrüder Roeder
Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt. Der
Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der
Generalverſammlung vom 12. Dezember
1922 geändert; die Firma iſt geändert
undlautetrichtig: Gebrüder Roeder
Aktien=
geſellſchaft. Die durch die gleiche
Gene=
ralverſammlung beſchloſſene Erhöhung
des Grundkapitals iſt auch im
Reſtbe=
trage von 2500 000 Mark durchgeführt;
das Grundkapital beträgt jetzt 15300000
Mark. Es ſind weitere 2500 Stammaktien,
auf den Inhaber lautend, über je 1000
Mark Nennwert zum Kurſe von 1019,
ausgegeben. Jede Vorzugsaktie hat jetzt
20 Stimmen. — Abt. A.: am 8. Juni
1923: bei den Firmen: Ludwig Petri,
Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Joſeph Vogt, Kaufmann in Darmſtadt
übergegangen. Die Firma iſt geändert
in: Ludwig Petri Nachfolger Joſeph Vogt.
Die Prokura der Ludwig Petri Ehefrau
iſt erloſchen. — Heinrich Raſp,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. (4914
Darmſtadt, den 8. Juni 1923.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Arbeitsvergebung.
Für zwei Stück Doppelwohnhäuſer
nebſt Stallgebäuden der Gemeinde Groß=
Zimmern, an der Kreisſtraße Spachbrücken,
werden die Glaſer=, Schreiner=, Weißbinder=
und Schloſſerarbeiten ſowie elektriſche
Licht=
anlagen und Waſſerſteinlieferung
öffent=
lich ausgeſchrieben.
Zeichnungen und Bedingungen liegen
von Mittwoch, den 20. Juni 1923 bei dem
bauleitenden Architekten während der
Büro=
ſtunden zur Einſicht offen. Daſelbſt werden
Angebotsformulare gegen Vergütung
ab=
gegeben.
Angebote ſind verſchloſſen, poſtfrei und
mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis
Donnerstag, den 28. Juni 1923,
nachmit-
tags 3 Uhr, bei der Bürgermeiſterei Groß=
Zimmern einzureichen, woſelbſt die Offerten
im Beiſein der Bewerber geöffnet werden.
Zuſchlagsfriſt 4 Tage.
(4964
Darmſtadt, den 16. Juni 1923.
Die Bauleitung; P. Müller, Architekt,
Mathildenſtraße 15,